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600036874X
m
Neues allgemeinies
Künstler-Lexicon
oder
Nachrichten
von dem .
Leben und den Werken
der
Maler^ Bildhauer^ Baumeister^ Kupferstecher^
Formschneider^ Lithographen^ Zeichner^ Me«
dailleure^ Elfenbeinarbeiter^ etc.
Bearb eitel
von
Dr. G. K. Na gl er.
SechzehnterBand.
Scheute* — <> Sole.
Mfinchen, 1846-
Verlag, von £• A. Fleischmann.
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len es auch nicht seyn. Wer
en Theilnahme an der Kunst
erlangen, dass in den ersten
utet sei 9 was erst in späteren
.(innen daher Meister S.« die mit
. s. w» beim Beginne dieses Werkes
• im Jahre 1846 ihre wiirdige Stelle
enn 1835 das Talent noch in seiner Aus*
langet dieser Art müssen doch sicher ent«
wenn der rege Forschungsgeist, derfastin
Lt ist, und namentlich in Deutschland von
i' nie Geatmetes aufgeschlossen tiat, jetzt in
anches vermissen ta'sst, so ist es, wenigstens
dem Umstände zuzusctureiben, dass selbst
n grössei-en Kräften als die meinigen sind, sich
. jede Quelle öffnet. Im Verlaufe der Zeit wurde
oles zugänglich, theils durch eigene Forschung»
fremde Zuthat, und daher sehne ich mich nach
Vorwort.
iMach der mühevollen Arbeit eines Jahres Übergebe ich hiemit
dem kunstliebenden Publikum einen neuen Band, imd unmög«
lieh wäre es mir bei der schwierigen Redaktion mit gleicher
Sorgfalt mehr zu liefern. Es hängt aber auch sicher nicht
'Ton der Menge der Bogen ab« welche in Jahresfrist gegeben
werden könnten, sondern voif dem Gehalte des Stoffes, der
geboten wird. Dieser ist in dem vorliegenden Bande sicher
nidit geringer, als in dem vorhergehenden, da ich von dem
unermiideten Streben beseelt bin, mit jedem neuen Artikel
erhöhtes Interesse zu erregen« Auch ist ^s Ganze dem Ziele
nicht mehr so ferne, da der Buchstabe S. , der ausgedehnteste
in jedem Wörterbuches zu Ende sich neigt. Freilich stehen die
vier ersten Bande nicht mehr auf gleicher Höhe, wie ich schon
fniher erklärt habe^ allein sie können es auch nicht seyn. Wer
kann der Zeit und ihrer lebendigen Theilnahme an der Kunst
Grenzen setzen? Wer kann verlangen, dass in den ersten
Bänden auf dasjenige hingedeutet sei, was erst in späteren
Jahren ins Leben trat? Es können daher Meister S., die mit
jetzigen Meistern A« B. C. u. s. w. beim Beginne dieses Werkes
noch in der Schule waren, im Jahre 1846 ihre würdige Stelle
finden, aber nicht diese, wenn 1835 das Talent noch in seiner Aus*
bildung begriffen war« Mangel dieser Art müssen doch sicher ent«
schuldiget werden, und wenn der rege Forschungsgeist, der fast in
allen Landern erwacht ist, und namentlich in Deutschland von
Jahr zu Jahr früher nie Geahnetes aufgeschlossen hat, jetzt in
meinem Werke Manches vermissen lässt, so ist es, wenigstens
grössten Theils, dem Umstände zuzuschreiben, dass selbst
dem Manne von grösseren Kräften als die meinigen sind, sich
nicht plötzlich jede Quelle öffnet. Im Verlaufe der Zeit wurde
mir ebev Vieles zugänglich, theils durch eigene Forschung,
theils durch fremde Zuthat, und daher sehne ich mich nach
dem Zeitpunkte, wo ich nach mannigfachen Erfahrungen auch
den erfiten Bänden meines Werkes die erwünschte Vollendung
geben kann. Sie sind indessen auch in dieser Gestalt von
einem Natnenreicbthum , wie er in keinem anderen encyclo«
pädischen Werke zu finden ist.
Das Urtheil über den vorliegenden Band lasse ich an«
deren über» könnte aber füglich auf einige Artikel aufmerksam
machen I da anderwärts partheiische Ansichten sich j;eltetid
machen» oder imge Angaben ausgingen» die nicht selten gläu-
big nachgeschrieben werden. Der Artikel über Alois Sene-
felder enthält z.B. die ältere Geschichte der Lithogr.iphie und ^
ihrer Ausbreitung ohne Rücksicht auf irgend eine Parthei» und '/
der Artikel über Simon Schmid dient als Einleitung zur Ge- c«
schichte der Erfindung dieser Kunst» die erst als solche dem ^^'
Senefelder ihre Entstehung verdankt. Derjenige» der diesem
sorgfältigen Compilation zugestehen wollte» dürfte wahr-
München^ im November 1846.
nr» 6i. WL. Nagler«
Werke durchbin nur das Verdienst einer mehr oder weniger 1"
■fts
lieh die Richtung desselben auf dem Gebiete der* Kunst* ^^
geschichte nicht streng verfolgt haben» zumal nach der bald /^
erfolgten Emancipätion von dem ersten» hemmenden Plane ^ ]" '
worüber ich inichxbereits in einer früheren Vorrede erklärt iey,
habe. Ein Werk dieser Art kann indessen der Lage der ^^
Sache nach das compilatorische Verfahren nie ganz entbehren^ '!.
^doch gibt mir bei wichtigeren Artikeln gleich dem Geschieht- m
Schreiber (als welchen ich mich nicht brüste) die Urkunde ^\
in Schrift und Bild« die als urkundlich beglaubigte» oder tra- aqq
ditiondl glaubwürdige gedruckte Quelle den Faden an die '^"^
Hand» der mich auf den nicht selten labyrintischen Wegen ^[^
der Kunstgeschichte leitet. Was ich noch weiter fortgeführt S
habe» wird der Kenner zu beurtheilen wissen. Meine Aufgabe«
und nicht selten eine schwieiüge, ist das Detail» nicht die allge- .
meine historische Uebersicht» obgleich auch diese in wichtigea
Artikeln berücksichtiget werden muss.
'UN II
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Im
s.
Schoute oder Schouten, Hubert Fieter^ Zeichner und Maler»
der Sohn des Hubert Schoute, wurde 174? zu Amsterdam geboren,
und von seinem Vater in den Anfangsgründeü unterrichtet. Hieraut'
kam er zu P. van Liender in die Lehre, um die KupFerstecherei zu
erlernen, da sich der Vater bei der Herausgabe der Ansichten von
Amsterdam seiner Hülfe zu beilienen suchte. H. P. Schpute stach
auch einige Ansichten dieser Stadt, zeichnete aber in der Folge
noch mehr, welche d^nn von seinem Vater, von C. Ph. Jakobs«
J. Spilmann, C. Bogerts, und in grösserer Anzahl von P. v. Lien-
der gestochen wurden. Die meisten Zeichungen sind von dem jün-
geren Schoute, meistens in Aquarell gemalt. Solche Zeichnungen,
und dann Copien nach J. van der Hcyden, A.' van de Velde etc.
findet man in hollän^lischen Sammlungen , wo sie den besten Ar-
beiten dieser Art angereiht werden.« Aus der Sammlung des be-
rühmten Ploos van Am'ste) , welcher ein besonderer Gönner unsere
Künstlers war, wurden zwei Zeichnungen nach den genannten *
Meistern zu 80 und 81 Gulden verkauft.
T>le grosse Sammlung der Ansichten von Amsterdam erschien
in der Kunsthandlung von Fouquet, dessen Adresse auf mebreren
JBiältern steht. Die Blatter belaufen sich auf weaif^^tens QS» und
darunter rühren 59 von den beiden Schouten her. Von Jan de
Beyer sind 16 Zejäknimgen, die P« v. Liender gestochen hat. Eine
Zeichnung von N. Kenn stach Bogerts. S. Tocke stach drei seiner'
eigenen Zeichnungen dazu, vier Zeichnungen von J. de Vlaaming
sind von C.P. Jakobs gestochen. Diese Sammlung von Ansich- ,
ten gibt ein interessantes Bild der Stadt Amsterdam, die Staffage ,
cbarakterisirt das holländische Leben, Schoute lebte noch 1820
in Harlem.
Die Blätter der beiden Schouten.
Das Format ist qu. fol*
^ ♦ ) Amsterdam vom Y aus«
2) JSieuw« Zyds-Huys.
3) Vernieuweden Wang,
4) Mannen Tuchlhuys.
5) Innere Ansicht des Börsenhofes«
6) Nieuwe Korenbeurs;
7) Wintergesicht aan het Y by de haring Packersi
*) Die Numerirung der Blüttet der ganzen ^amalun^ ist ein*
andere.
V^as(ler*s Künstler-Lex. BcL XVI. i
Schonte oder Schouten, H* P.
d) De doorlugtige School,
9) De Uaarlemer Poort, WiDterscene.
10) De Nieawe So^ooDburg. *
11) Inneres des Oude Zyds Heeren huys, im Hofe ein Bilder*
verkauf.
12) Die grosse Schule, von Innen.
13) Het vrouwen Tucbthuys.
14) Het latynsche School.
15)- Het vrouwen Tuchthuys van binne.
16) De Nieuwe Schoonburg.
17) Binnen - plaats van het Mannen Tuchthuys.
18) Admiraliteetshof.
19) Oustindisch Zeemagazin.
20) Binnen plaats in het Oostindisch Huys.
t\) Admiraliteets - Huys Magazin.
22) Oostindisch huys beneevecis het Kranlizinniger huys.
23) Westindisch -Huys,
24) Admiraliteets- Magazyn.
25) Oost- Magazyn.
26) Nieuwe KerU.
27) Het Zeereegt van den Kaniper-Steeger.
28 ) Nieuwe Zyds - Capel.
2.p) De Oude Kcrk van i)innen.
30) De Zuyder-Kerk.
31) De Noüuder Markt (en Kerk.) ' -
52) Nieuwe Kerk van binnen.
33) De Oude Zydä Capel.
34) De Nieüw Zyds- Capel van bipuen.
o5) De Wester -lierk.
36) De Ooster- lierk van binnen (mit einer Beerdigung).
57) De Amstel- lierk.
58) De Gasthuys. Kerk.
39) De Engeische Kerk,
4q) De Oude Waalen- KerU.
4l ) De Nieuwe Waalen -Kerk.
42) De Lnther'sche Oude -Kerk.
43 ) De Jongens burger Weeshuys.
44) De Cingel voor de Luthersche Kerk, Winterscene.
45) De Meisjes Weeshuys.
46)*De Luthersche nieuwe Kerk van binnen.
47) De Oude zyds huysritten Aalmosenitshuys.
48) St. Joni«hof.
49) Nieuwe zyds housitten-Aalmosseniershuys.
50) Aalmosseniers Weeshuys.
51) De Cornerfi.ky.
52 ) De Joogens Weeshuys de Roomisch Gezynden*
53) De Mennoriiten- Weeshuys.
54) De Luthersche Weeshuys.
55) De Luthersche Diaconiehuys.
56) De nieeuwe Armenhu^ys de^ Roomisch Gesinden.
57) De Brantzen -Rushot'je.
58) De Waaden -Weeshuys. der Romisch Gezinrden.
59) De Armenische Kerk. .
Die Blätter nach J. de Beyer von P. van Liender
gestochen. Sie gehören zu den schönsten der Sammlang.
60) De dude-Kerk.
Ol) De Stadthuys.
SclioateB. — ScboYe4t«9 .Cbmtoph. t
62) Da Beori.'
C3) De Eilandskerk.
64) De Oo»terkerk.
65) De Wesferkerk.
6ö ) De Binnen Anistel na de Munts Tooren.
67) De Binnen Amstcl von i* Roadeel.
68) De Lutherische lierk.
69) De Regulierstooren.
70 ) De Schowburg;.
71) De Werkhuys.
72) De Reguliers uf MunUtoorfeQ van de Cingel te zien.
73) Mont-Albans- Tooren.
74) Diaconie Weeshuye»
75) De Jon Rooden poorts tooreo.
Blätter von P. van Liender gezeichnet, und von
ihm selbst gestochen.
76) Amsterdam van den Amstel, Winterlandschafl Nro. v2.
Blätter nach Caspar Philipp Jakobs Zeichnun-
gen, von ihm selbst gestoc Iren.
77) De Raam poort.
78) De Zaag-moolens poort«
79) De Leydsche poort.
80 ) D« Wateriogs poort.
81) De Utreghtsehe poort.
82) De Weeper poort.
83) De Muyder poort.
84) Da Niewe gebouwde Muyder poort.
85) Diaconie aude Vrouweohuys. ,
86) Waale Weeshuys.
87) Haarlemer poort.
88 ) De boter Marckt.
Blätter nach Zeichnungen von S. Fokke, und von
ihm selbst gestochen.
89) Het Stadthuys en de Waag to Amsterdam.
90) Mont Albans Tooreo.
gi) De onde Jaghthaven.
Blätter nach J. da Vlaaming, von Jakobss gt-
stochen.
92) De Schreyerhocks Tooren.
93) De nieuwe Stadtherberg.
94) De Hoogduitsche Joodenkerk.
93) De Portug«esche Joodenkerk.
Schouten, s. Schoute.
SchovaertS^ Christoph/ ein wenig bekannter Künstler, dessen
Balkema in seinem Dict. des artistesNeerlandois erwähnt, der aber
' mit yi* Sohuevaerts nicht Eine Person seyn kann. Nach Kalkema
war er. yon Ingolstadt gebürtig und Hofmaler des Herzogs von
Bayern, der mehrere Bilder von ihm gehabt haben soll. Später
soll er sich auch in den Niederlanden einige Zeit aufgehaiten
, haben. Balkema schreibt ihm Landüchaften mit vielen Figuren
BOff und aoch die beiden Bilder iq Paris, welche dort unter dem
Namen N. Schowaert gelten, woraus Balkema seinen Christoph
Schovtttrtft gebildet haben dürfte.
1*
4 SchoTitXy C. ä» • — Schrader, Julius*
SchoTltZ, C A., Kupferstecher, arbeitete um die Mitte des 18.
Jahrhunderts in Prag. Ein Bild des Schutzengels für die Pauliner-
Bruderschaft ist mit: C. A. Schovitz sc. Pragae i7S8 bezeichnet.
Schradcr, C. A., Maler, arbeitete in der ersten Hälfte des 18.
Jahrhunderts, frahrscheinlich im Dienste des Fürsten von Anhalt-
Zerbft. . Sjsang stach 17/16 nach ihni das Bildniss des Fürstea
Johann Ludwig von Zerbst. J. M. Bernigeroth bat nach ihm das
Portrait der Frau Sophia Friederica von Kautsch gestochen« Fol.
Schrader^ Heinrich Xlhristoph, «. den folgenden Artikel.
Schrader, Johann Christoph 5 Bildhauer zu Göttingen, war um
1785 Universitäts-Bildhauer der genannten Stadt. Um 1705 lebte
daselbst ein Heinrich Christoph in gleicher Eigenschaft, so dass
von Vater und Sohn die Rede seyn konnte.
Schrader, J. C. , Kupferstecher, war in der ersten Hälfte des 18-
Jahrhunderts in Göttingen thätig. £r stach für anatomische (Halleri
Icon. anat.) und für naturhistorischc Werke. Dann findet man
auch einige Bildnisse von ihm, wie jenes von G. A. von Münch-
hausen. Scheint um 1758 gestorben zu seyn.
Schrader, Lorenz^ Zeichner und Maler, bildete sich in Rom
zum Iiünstler, und richtete ein besonderes Augenmerk auf die
antiken Kunstwerke. Er zeichnete für den berühmten Kunstfreund
Baron Stosch 150 antike Statuen. Diese Zeichnungen befindea
sich wahrscheinlich in der k. k. Bibliothek in Wien , wohia
%in Theil der Stosch*schen Sammlung gekommen ist. Starb
um 1760.
Schrader, Anton, Maler von Berlin, erscheint seit Jahren als der
ältere Künstler dieses Namens, und ist wahrscheinlich auch jener A.
Schrader, welcher Hofmaler des Kaisers Paul 1. von Rnssland war.
Dieser Gzar starb 16OI nach kurzer Regierung, so dass Schrader
Bussland bald wieder verlassen haben wird. Später lebte Anton
Schrader in Berlin, wo er auf mannigfache Weise thätig war. Er
•malte Portraite, historische Darstellungen, Landschaften und Ma-
rinen, und bcfasste sich auch mir der Restauration älterer Gemälde.
Dieser Künstler ist unsers Wissens noch am Leben.
Schrader, August, Architekt von Berlin, vielleicht der Bruder
des Julius Schrader, ist im Staatsdienste angestellt. Um i854
wurde er Bauconducteur in Greifs walde. Schrader zeichnet und
malt perspektivische Ansichten.
Schrader, Julius, Maler, wurde I8i7 iov Berlin geboren, und
an der Akademie daselbst unterrichtet, bis er nach Düsseldorf sich
begab , wo er schon vor mehreren Jahren seinen Ruf gegriindet
hat. Schrader malt historische Darstellungen und Genrebilder,
die theilweisc zu den vorzüglichsten Arbeiten ihrer Art gehören.
Er malle schon vor 1833 Partraile und Genrebilder, die grosse
Beachtung verdienen, sowohl in Hinsicht der Auffassung ais der
Sorgfältigen Behandlung. Im Jahre 1834 malte er Moses, wie er
dem Jethro und seiner Familie die Befreiung Israels erzählt, l«bens-
grosse Figuren. Dieses Bild hat, einige Steif hoit in der Hai-
. tung Abgerechnet, viele Schönheiteni btsondert in der Gawandung.
Schraid, Georg Adam. — Scbramm. ., 5
-Es fand auch bei der Ausstellung grossen Bejfall, und man freute
sich des viel versprechenden Talentes. Auf dieses Gemälde fallen
mehrere trelHiche Genrebilder und Portraiti^, sowohl Brustbilder
als liniestücke. Ein reitzende? Bild in jenes der SuUanin in
ihrem liiosk, wie sie ihren Schmuck betrachtet, in reicher Aus-
stattung, und von ^üppiger Vegetation umgeben. Der Künstler
fertigte zuerst, eine kleine ausgeFührte Farbenskizze und führte
dann das Bild in Lebensgrössa aus. Ein anderes Gemälde in •
orientalischem Sinne stellt Griechen und Aegyptier am IVIeeres-
strande bei Alexandrien dar, und ein drittes musicirende Odalisken
im Harem, in einer ausgeführten Farbenskizze und in grösserer
Ausführung vorhanden. Diess ist auch mit einer mittelalterlichen Dar-
stellung der Fall, dem Vater im Gefängnisse von der Tochter besucht.
.Ein spateres geschichtliches Bild stellt den Vergiftungsversuch an Kai-
ser Friedrich II. durch seinen Arzt Peter deVineis dar, ein schön«
gedachte und correkt gezeichnete Composition. Aus seiner neuesten
Zeit stammen auch einige rühmende ocenen des Volkslebens, wie
der ertrunkene Matrosensohn u. a. Es herrscht indessen in allen
seinen Werken Gefühl und Feinheit. Dann müssen wir auch der
Zeichnungen zu den Vorlegeblättern für die akademische Zeich-
nungsschule und für die Proviozial- Kunst- und Gewerkschulen
Freussens gedenken, welche 1858 die k. preussische Akademie
anfertigen Hess. Diese Vorbilder sind von dem Lehrer Albert
Köhler, von dem Modelleur August Fischer und von den remunc»
rirten Malern Carl Lange, Carl Domscbke, Theodor Neu, Hermann
Ernecke und Julius Schrader.
Da« neueste Gemälde des Künstlers stellt Cencius vor Pabst
Gregor VII. vor, wumit er das als Preis ausgesetzte dreiiährigc Ueise-
stipendium von jährlich 500 Rthl. gewann. Schrader begab sich
daher 1845 zur Fortsetzung seiner Studien nach Rom.
Dann haben wir von ihm auch geistreich radirte Blätter,
im zweiten und dritten' Bande der Bilder und Lieder, welche
bei Buddeus in Düsseldorf erschienen. Es gibt reine . Aez-
drücke und farbig gedruckte Exemplare dieses Prachtwerkes. Es
erschien auch unter dem Titel:' Deutsche Dichtungen mit Rand-
zeichnungen deutscher Künstler. Düsseldorf 1844. 4$. Von Schra-
der sind darin folgende Blätter:
a) I>ie seidene Schnur, nach dem Gedichte von Frciligrath
Gomponirt und radirt. . .
2) Der Waller, nach ühland's Gedicht.
Schraid, Georg Adam, Maler zu Frankfurt a. M., arbeitete in
der zweiten Hälfte* des l8* Jahrhunderts. Er malte Bildnisse in
Oel und Pastell. Starb um 1800-
oChram^ Maler von Saatz in Böhmen, wird von Dlabacz ohne Zeit-
angabe erwähnt. Dieser Schriftsteller sagt, das man von Schräm
selten etwas Erhabenes (eigener Composition), aber viele schöne
Copien finde,
Schramann, Burckhart^ Zeichner und Maler, arbeitete zu An-
fang des 17. Jahrhunderts. B. Kiliau ^tach nach ihm die Thesis
des Baron von Lerchenfeld, welche dem Churfürsten von Bayern
dedicirt ist.
Schramm , Bildhauer von Ravensburg , ist einer der vorzüglichsten
Künstler aus der zweiten Hälfte des 15* Jahrhunderts, dessen
6 Scbramm, Alexander. — Schrsinm» Johann Michael.
KvflMtwttf« «of di» Uliii«r dcbol« deutet. lo deo tchwabifchea
KirchcB ood filo»tem scheioeu ehedem mehrere Werke von ihm
^eweten zv seyn, die in der Folge der Zeit grostentheiU ver-
•clifvoodm seyn mässen. Prof. tod Hirscfier zu Freiburg in Breis-
gaubcfitzt nach ▼.Grüneisen (Ulms Konstleben etc. S. 64) ein mit
schöner, frommer Innigkeit des Antlitzes, reiner Grazie der Gestalt
und «vordfger Faltung des Gewandes Tersehenes Madonnenbild
.▼on die»em Schramm. Es ist von li87 und aus der Stadtpfarr-
fcirche zu Ravensburg. Der Künstler nnnnte sieb hier als Verfer-
liger des Bildes, und somit können weitere Forschungen »nge-
koapft werden. Der Bildhauer Entres in Mönchen , der selbst
viele meisterhafte Holsschnitzwerke geliefert hat, sah 1845 das
Bild des B. v. Hirscker, und erkannte sogleich unter seinen altsD
Holzscnlpturen ein Werk dieses Meisters Schramm. Es ist dicss
ein Altar mit dem Opfer des hl. Gregor in der mittleren Abthei-
Inng, und zu den Seiten der Tjufer Johannes und die hl. Catha-
rina, ausgezeichnet schöne Figoren im Runden gearbeitet, so wie
überhaupt der ganze Altar zu den schönsten mittelalterlichen
Skulpturen gehört. Die Figuren sind ohngefähr drei Fuss hoch,
etwas kleiner als dieMadonna des geistlichen Ratbes Hirscher. Auch
dieses Werk stammt aus Ravensburg. In der Kirche zu Bodnegg bei
Ravensburg ist eine Statue des hl. Ulrich, fast lebensgross, j und
ein treffliches Werk des Meisters Schramm.
Sctiraroni , Alexander , Maler zu Berlin, ein jetzt lebender Kunst-
' 1er, der uns 1834 zuerst bekannt wurde. Er malt Bilduisse in Oel
nnd zeiclintt auch solche mit der Kreide. Dann hat man von seiner
Hand auch verschiedene Genrestücke, meistens Darstellungen aus
dem Volksleben.
Scbramm, Conrad ^ Formschneider zu Ried, lebte in der zweiten
Hülhe des 17. Jahrhunderts. Er war auch in der GiesskunSt er-
fahren, und machte eine Reise nach Jerusalem, wesswegen er sich
öfters Pilger des Grabes ChriSyti nennt. Im Jahre 1680 erschien
zu Mundhen ein Evangelienbuch mit Holzschnitten von diesem
Schramm.
Schramin, Heinrich, Architekt, geb. zu Hamburg 1634, bildete
sich auf Reisen in Deutschland, Frankreich, England u. s. w.. und
wurde zuletzt churlürstlich sächsischer Oberlandbaumeister. Starb
168Ö in Dresden. ,
Schramin^ Johann^ Maler» arbeitete um l64o in Hasfurt.
Schranini^ J. H. , Maler ans Wien, ein berühmter Meister seines
Faches. Er malt ausgezeichnet schöne. Bildnisse in Aquarell, die
sich durch lebendige Charakteristik auszeichnen, und mit gröster
Sorgfalt behandelt sind. Er malte Fürsten und Frtnzessinen, Mit«
^lieder der höchsten Familien, Notubilitüten aller Art, meistens
Iß überraschender Aehnlichkeit. Schramm malt aber auch andere '
Bilder, und ist im Stande die sch\-vierigsten Gegenstände mit voller
Wahrheil und grosser Wirkung darzustellen. Im Jahre 1842 wurde
Schramm grussherzoglicher Hotmaler in Weimar und Proiessor an
der Kunstschule daSelbst. Schwerdtgeburt stach nach ihm das
Bildniii des Grossherzogi von Weimar.
Schramm I Johana Michael^ Maler und Hupferstecher, wurde
17/2 tu Salzbich geboren und von itinen Stieivater in der Gold*
Sehramin, Matth. Andr. — Schraudolph, Johann. 7
•t
•chmiedelianet unterrichtet. In den Nebenstunden übte er sich
fleUsig im SfeichneD) und in der Fol^e selbst im Kupferstechen
ohne alle Annei^^unj». Auch in der Miniaturmalerei *»ar er sein
eigener Lehrer, brachte es aber dennoch bald soweit, dasf er sich
als Portraitmaler pähren honnte. Tra Jahre iTQo begab sich Schramm
nach ^München, wo er viele Bildnisse malte und solche in Kupfer
stach, worunter jenes des Churfürsten IVTaximilian , nachherigen
Königs von Bayern, sich befindet. Nach acht Jnhren begab sich
Schramm nach Wien, und besuchte da drei J.ihre die AUademie,
•mm sich im Zeichnen und S^echen auszubilden, was ihm so wohl
gelang, dass Schramm zu den bebten bayerischen Künstlern seiner
Zeil gezählt werden muss. Von Wien aus begab er sich wieder
nach München, wo er eine Reihe von Jahren thätig war, viele For-
treite und auch einige andere Darstellungen in Ku;ifer stach. Di«
^Zeitumstände nöthigten ihn aber meistens für Buchhändler zu arbeiten.
Später wurde er im topographischen Bureau angestellt, und Revi-
sor dieser Anstalt.
Dann ist Schramm auch einer der ersten Künstler, welche sich
mit der Lithogr;iphie befassten. Sein Bildniss Friedrich des Gros-
sen, in Kreidemanier lithographirt, gehört jetzt zu den locunabeln
dieser Kunst. Es gehört zu den MuslerbUltern für Senefelder's
Lehrbuch der Lithographie, hl. 4. , Daselbst findet man auch ein
kleines Oval, welches das Jesuskind auf Wolken mit dem Kreuz«
darstellt. Dieser Künstler starb 1855*
Schramm, MattHäuS ' Andreas , Arclritekt, lebte In der ersten
Hälfte des l6. Jahrhunderts. Im Jahre 154ö baute er die grosse
Stadtkirche zu Guben in der Lausitz.
Schramm, Peter, Maler von Amsterdam, lebte längere Zeit in
Deutschland. Jakob Sandrart stach nach ihm das Bildnisa des
Superintendenten St. Boener zu Bayireuth.
Schräm mann , i, Schramann*
Schrankh, Conrad, Architekt von Ingolstadt, ein in seine;n Va-
lerlande nnbekannter Künstler, baute die prächtige golhische Kirche
des 1327 von Herzog Otto dem Fröhlichen gestifteten Cisterzienser-
Stifls-Neuburg in der Steiernia/k. Sie ist aus Quadern gebaut v»nd
im SchifiFe mit zwei Reihen Säulen geschmückt. Die Kirche bii
zum Dache, das Dach selbst und der Thurm bilden drei Theile
der ganzen Höhe. In der Kirche sirid alte Bildhauerarbeiten, die
vielleicht ebenfalls von Schrankh herrühren. Meister Schrankh
blühte um 1342.
SchranzenStaller, Maler,, arbeitete um l«t8 in Regensburjf. Er
malte äussere und innere architektonische Ansichten, die mit Bei-
fall aufgenommen wurden.
Schrattenbach 9 Ludwig,' Maler in Wien, ein jetzt lebender
Künstler.' Er malt Landschaften, die wir lö45 mit besonderem
Lobe erhoben fanden.
Schratzberger, Maler zn Wien, ein Zeitgenosse des obigen Künst-
lers, malt historische 1>arstellungen und Genrebilder. Unter letzte-
ren fanden wir l840 „die Waise** al« ein treffliches Bild geruhmU
Schraudolph, Johann, Historienmaler, geb. zu Obersdorf im
Allgäa 18(8> «rlerntef in seiner Jugend da* Schreinerhandwerk
Schrairdulph, Johann.
▼oTi seioem Vater Ignax, und ühU ei selbtt etlicTie Jalir«.
Nach dem Beispiele seines Veten, der auch in 'Oel malte, pflsgte
er aber von joher auch did Zeichenhunst, und als der junge
SchraudoIpF zuletzt im Besitze der nüthigen Vorkenntnisse sich
•ah, nin an einer Akademie sich der Malerei widmen zu
können, ging er zu diesem Zwecke 1825^ nach München. Er he-
auchte da ein Jahr die Akademie der Künste, wo erder besonderen
Leitung des Professors Schlothauer sich erfreute. Nach Verlauf
dieser Frist nahm ihn der genannte Meister in sein Atelier auf,
wo sich jetzt Schraudolph im Malen und im Modelliren ihte«
Aus dieser Zeit stammt ein schönes Basrelief, welches die Ckrist-
nacht vorstellt, in ähnlicher Weise, wie das liebliche Gemälde des
Professors H. Hess, indem nämlich Engel das Kind auf die Erde
herab bringen. Ein Gemälde dieser seiner früheren Zeit besitzt
eint beliannte Kunstfreundin, Fräulein Linder in München. Dieses
Bild stellt die Verkündigung Maria dar, bereits ein WTerk in streng
religiösem Style. Nach Vollendung dieser Werke trat der Zeit-
punkt ein, in welchem Schraudolph mit Professor H. Hess in Be-
rührung kam. Damals fasste König Ludwig den grossarti^en
Gedanken, die im Dome zu Regensburg fehlenden gemalten Fen-
ster zu ersetzen, und der Kaufmann Schwarz aus Nürnberg und
Sigmund Frank in Müncheti traten dabei in Concurrenz. Professor
Hess entwarf für Schwarz die Zeichnungen zu dem historischen
Theile dos Fensters und empfahl uusern Schraudolph zur Aus-
führung des Cartuns. Dieses Fenster ist das epste, welches im
Dome eingesetzt wurde, Schwarz lieferte aber kein zweites piehr»
indem bekanntlich Frank die Kunst der Glasmalerei auf ein«
höhepe Stufe brachte. Hierauf malle Schraudolph unter Schlor
thauer's Leitung «n der k. Glypothek, um sich in der Technik der
Frescumalerei zu üben , and die Vortheile , welche er dadurch er-
, rang, setzten ihn dann in den Stand, in der ehemaligen englischen
Capelle, welche in einem Privathause eingerichtet wurde, welches
jetzt im Besitze des Prinzen von Altenhurg sich befindet, ähnliche
Arbeiten zu unternehmen. Er malte da an der Decke nach C.
Eberhard*s Entwurf Christus und die vier Evangelisten, letztere
in den Ecken.
Nach Vollendung dieser Malereien verband sich Schraudolph
mit Professor Heinrich Hess , welcher bei seinen grosfcartigen
Arbeiten in der Allerheiligenkirche und in der Basilica de» heil.
Bonifaciuss an unserm Künstler einen der tüchtigsten GehüHen
fand. Die Ausschmückung der ersteren dieser beiden Prachtkirchen
begann 1852 > und jetzt umfasst sie in ihrem Bilderschmucke ein
erhabenes religiöses Epos. Schraudolph componirte und zeicihnete
unter Leitung seines Meisters einige Bilder in den Bäumen der
Allerheiligen Kirche, und andere sind von Joseph Binder, Max
Seite, Carl Koch, J. B. Müller und J. Moralt, welche hier alle
im Geiste des Meisters .arbeiteten, so dass die Malereien dieser
Kirche ein grossartiges Ganze bilden. Schraudolph componirte
und malte Moses mit den Gesetzt^feln* Moses am Felsen , David
mit der Harfe, Saul als König, Samuel, Josuah, und die Evange-
listen Marcus und Lucas. Zu dem voii J. B. Müller gemalten ^
Bilde der sieben Gaben des heil. Geistes fertigte Schraudolph den
Carton. Schreiner hat die Gemälde dieser Kirche lithographirt.
Hierauf wurde im Auftrage des Königs Ludwig die neue, im alt-
deutschen Style von Ohlrnüller erbrt'ute Pfarrkirche in der Vorstadt
Au mit gemalten Fenstern geziert, und die Ausführung drrfelbeii
erfolgte unter Leitung lies Direktors von Gärtner und des Prof,
Schratt(]o]pb, JohBoa. f
Heinrich Hesi. Die Composittonan der historiiehen Bilder, die
jetzt in diefeti Fenstern in voller Farbenpracht erscheinen» sind
von Schraudulph, J.Fischer und Ch. Rüben, und später kam auch W.
RücUel hinzu. Von Schriudolph allein erfunden ist das Gemälde,
wo Maria in den Tempel geführt wird, an den Darstellungen der
Geburt Christi, der Heimsuchung Maria, der lireuztragvng« de»
Todes der Marin hat auch J. Fischer Theil, der hier als der jün-
gere neben Schraudolph erscheint. Die Ornamente sind alle^von
Ainmülter componirt, dem berühmten Inspektor der Glasmalerei-
Anstalt in München, die jetzt als die erste ihrer Art bezeichnet
werden muss. F. Eggert gab die bildlichen Darstellungen dieser
herrlichen Fenster in lithographirter Nachbilduni^ heraus » Und lie-
ferte hierin selbst ein Frachtwerk.
Dann hat Schraudolph auch an den Fenstcrgcmülden Theil,
welche später in eine Kirche nach England harnen (Kilendown),
und die ebenfall» aus der genannten An»tnlt hervorgio^^en, Es
sind diess im Ganzen sieben Glasfenster, wovon jene des Chores
Lucas Schraudolph gemalt hat. Sie stellen » von Johann Schrau-
dolph componirt, Maria mit dem Kinde und die Apostel Petrus
und Paulus dar. Die vier aYideren Fensler enthalten Gestislten
englischer Konige von J. Fischer's Composition. Im Jahre 1844
kamen sie an Ort und Stelle.
Dann war Schraudolph auch in der Bnsilice des hl. Bonifacius
thätig, wo Prof. Hess einen neuen Kreis seiner Thätigkeit gewann.
So wie in der Allerheiligen -Kirche» so konnte er auch hier den
ganten Reichthum der Bilder nicht allein entwickeln, und musste
daher Gehülfen iwählen, unter welchen Schraudolph zuerst genannt
werden muss. Er «componirte da mehrere Bilder und führte
sie auch in Fresco aus. Sein Werk ist die Predigt des hl. Boni»
(acius unter den Friesen, dessen Weihe zum Bischöfe', die Salb^mg
Vipin's zum Frankenkönig, die Wodans-Eiche und der Tod des
Itciligen Bonifacius.
Hierauf müssen wir mehrerer OelijemKlde gedenken , die
nicht minder einen ausgezeichneten Künftler ▼errathen, und durch
UDgemeine Zartheit und Lieblichkeit ansprechen. Das grösste ist
«'De thronende Maria mit vjer Engeln in einer Kirche bei Darm-
«tadf. König Ludwig erwarb jß^o ebenfalls eine Mndonna mit
d^m Kinde, und ein liebliches Bild der heil. Agnes. Ein etwas
früheres Gemälde mit Maria und dem Jesusl^iude kam durch den
Prinzen Carl von Bayern in den Besitz der höchstseligen Königin
Caroline, und durch Vermächtniss der letzteren erhielt es das Fräu-
lein Kelierhoven, Kammerjungfer der Entschlafenen, Dieses zarfe,
Bild ist durch den Stahlstich bekannt, und ein zweites Madonnen-
lüld im Besitze des Lithographen Hohe durch die Lithographie
des letzteren. Der Graf von Belvcse zu Paris erwarb in letzterer
Zeit ein ausgezeichnet schönes Staffeleigemälde mit Figoren in fast
kalber Lcbeusgrösse. Sie stellen Ruth und Nacmi auf der Rück-
liehr nach Bethlehem dar. Der geheime Ralh von Klenze besitzt'
die Oelskizzen zu den oben genannten Bildern in der Basilica
des hl, Bonifacius. Im Jahre 1844 malte er im Auftrage des Her-
zogs Ton Leuchtenberg für eine griechische Capelle in Ser)etski
lünf Bilder auf Goldgrund. Der mittlere Theil nimmt das Abend-
J^ahl ein, und zu den Seiten sind auf einzelnen Tafeln etwas unter
Lebensgrösse die Bilder des Heilandes, der die Kleinen segnet,
und der Maria mit dem Jesuskinde. Die beiden Seilenbilder
»teilen lebensgrosse Engel dar, wovon der eine aU Pilger gekleidet
*>n«o Knaben führt, der andere mit d«» Rauchfssse erseheint«
]0 Schraiidolphj JohaDO.
Im Jahr« 1^44 nurde dem Künt»ler ein Aaftrsfi; zu Theil, der
zu cien grossartigsttfn unserer Zeit gebort. König Ludwig hatte
in seinem hochherzigen Sinne beschlossen die Dome in Bamberg
und Speier mit Frascomalereicn zieren zu ]o»üen, und auf die Hin«
pteUung des Professors H. Hess übertrug der König dem Johann
Schr<;iudolph die Ausmalung des Doms zu Spcier » welcher einen
^ reichen Bildercyklus auf Goldgrund im Sinne älterer christlicher
Kunst umfassen wird. Der Künstler begab sich desswegen ge^en
Ende des Jahrei« 1844 nach Italien, um Studien zu, machen , und
nach seiner Bückkehr ging er unverweilt an den Entwurf der'
Zeichnungen, da das Werk im Jahre 1854 vollendet seyti muss.
Der Dom ist im byzantinischen, oder vielmehr im romanischen
Style erbaut, worin sich das cigenlhümliche System der gewölbten
Basiliken auf edle und bedeutsame Weise kund gibt,- und dernge-
mäss auch der Bilderschmuck geordnet werden muss. Dos 445 ^»
lange Hauptschiff nimmt Darstellungen aus dem Leben Maria auf,
mit Figuren in colossaien Verhältnissen, und als Einleitung dazu,
in symbolischer Beziehung auf Maria, dienen mehrere Darstel-
lungen aus dem alten Testamente. Es ist dies^ der Sündenfall,
Noah's Dankopfer, die Verheissung an Abraham, Moses vor dem
brennenden Busche, die Bundeslade durch den Jordan getragen,
Salomon's Tempelweihe, Elias aus der aufsteigenden Wolke Hegen
prophezeihend, das heilige Feuer und die Bundeslade im Gebirge
verborgen, und das maccabäische Weib mit ihren sieben Söhnen.
Auf diese einleitenden, und sich auf Maria und die Erlösung durch
ihren göttlichen Sohn beziehenden Bilder folgen dann die
Hanptscenen aus dem Leben der Gottesmutter in zehn Fu&s hohen
Figuren. Die Bilderreihe zieht sich nach dem Chore hin, wo %Tir
rechts die heilige Maria mit dem Leichnahme des Sohnes auf dem
Schoosse im höchsten Schmerze erblicken. Dann folc^t das Bild
ihres Todes mit den vier Kirchenlehrern, das Begräbnis» der Ent-
schlafenen, ihre Hiipmelfahrt und endlich die Krönung durch den
göttlichen Sohn, das Hauptgemälde des ganzen Cyklus, der damit
im hohen Chore seinen Abschluss findet. Dieses Gemälde wird
73 F. lang und 4l F. hoch. Die sitzenden Gestalten des Ueilandi»8
und der verklärten Mutter erhalten eine Höhe von io| Fuss. Um
•ie «chwebt ein Halbkreis der lieblichsten Engel, so wie die Bilder
dieses Domes überhaupt reich an himmlisch schönen Figuren sind.
^ Im Gurte über der Krönung Maria erscheinen die nenn Chöre
der Engel, und in dem zweiten Gurte das Lamm auf dem Buche
mit den sieben Siegeln, von vier verelirenden Engeln umgeben.
Da wo die Wölbung des Gurtes begintit sieht man vier Figuren
aus dem neuen Testamente. ^
Das rechte Kreuzschiff werden vier^ Darstellunffe'il aus dem
Leben des heil. Bernhard zieren , und im linken nreuzchor ent-
sprechen diesen ebenso viele Bilder aus dem Leben des hl. Pabstes
Stephan. Rechts und links in den Nisehen der Kreuzanne werden
die sieben Sakramente da^rgestellt» und den übrigen achten Raum
füllt Christus aus, als Ertheiler der Vollmacht zur Ausspendung
derselben. In der Kuppel, an deren Eckpfeiler die vier Evange-
listen angebracht werden , findet die Sendung des heiligen Geiste»
Raum. Die Vollendung dieser bereits in Zeichnung vorhandenen
Bilder steht erst nach Verlauf von mehreren Jahren in Aussicht,
Gott gebe aber dem Werke Gedeihen.
Einige Gemälde und Zeichnungen dieses Meiste« sind auch
in Nachbildungen vorhanden. Zu den frühesten gehört eine Bil-
derbibel mit dem Pinsel auf Stein gezeichnet. Dieses Werk tr-
Schr2iuilo)|>h, Ciatiiiiiis, 11
schico zu München im k. Schulbücherverla(|;. Die obeti'gtDtnoto
Madonna ous dein Nachlatie der Königin Carolina von Bayern
hat J. M. Enxing- Müller i84t für den Miinchner Jiunstferein
gestochen, ein lieDlichof Blatt. W. Straucher hat ein Madonnen*
bild lithographirt. Das Bild der heiU Agn^s im Besitze desliünigs
Ludwig wird ebenTalls im Stiche erscheinen. Die Bilder der Aller-
heiligen Kirche hat J. G. Schreiner lithographirt , l4 Hefte gr.
Fol. Die Compositionen zu den Glasgemäldon der Kirche in der
Au sind von F. Eggert in lith. Nachbildungen herausgegeben,
unter dem Titel: Abbildungen von den Glasgemäldeu in der P(arr*
kirche der Vorstadt Au. 7 Lieferungen, miinchen 1843> Boy.
Fol.
Schraudolpb, Claudius^ Maler, geb. z« Obersdorf 1813, der Bru-
der des obigen Künstlers, erlernte ebenfalls das Schreinerhandwerh,
empfand aber immer mehr Vorliebe zum Zeichnen und begab sich
desswegen noch vor Ablauf der Lehrjahre n;ich München,, wo ihm
jetzt Johann Schraudolph regelmässigen Unterricht eviheilte. Er
besuchte auch dieAkademie, um nach der Antike zu zeichneu, und
im Praktischen der Malerei verdankte er dem Prof. Hess und sei-
nem Bruder das Meiste. C. Schraudolph vollendete nach Höcherl's
Tod die Copie desTodtentanzes von ßolbein, welchen Prof. Schlo-
thauer her.'iusgab, ein Werk, welches die Originalholzscbnitte
auf das Genauscte ioi Steindrucke nachahmt. Auch J. Fischer hat
«6 dieser Arbeit Theil.
Dann reiste Schraudolph mit Dr. E. Förster im Auftrage des
Kronprinzen Maximilian nach Italien, um daselbst alte Freseo-
maiereien und andere historisch merkwürdige Gemälde des Mit-
telalters zu zeichnen, und sie so von dem gänzlichen Untergänge
zu reiten. £r zeichnete Bilder von JNicola Petri im Rerectorium
von S. Franzesco zu Pisa, die Canzel des Nicola Pisano daselbst,
das Gemaide mit St. Thomas von Aquin in allegorischer üitige-
buog und St. Cathariua zu Pi«a , die Kreuzigung des Fra Ange-
lico in Florenz etc. Nach seiner Uückkehr arbeitete er in der
Allerbeil igep-Kirche zu München, wo er unter Leutung des Prüf.
Hess fast alle kleinen Bilder grau in Grau malte. Hierauf wählte
ihn Hess zum Gehülfen bei den umfangreichen Arbeiten in der
Basilica des heil. Bonifacius. Schraudolph componirte da unter
Leitung des Meisters einige > Bilder: Ehrentrudis von Salzburg»
St. Waipurgis mit drei anderen Frauen, Willehad unterrichtend die
Kinder, Fritigild von ^mbrosius unterrichtet, Theodulinde und
Autharis und den Tod der hl. Afra. Die drei letzteren Bilder hat
Schraudolph auch gemalt.
Nach Vollendung dieser Arbeiten reiste Schraudolph mit dem
Direktor V.Gärtner nach Griechenland, uui in der Residenz zu Athen
einige Gemälde auszuführen, wo Kninzberger und Halbreither be^^
reits thätig waren. Er malte da im Ankleidezimmer des Königs
21 Gegenstünde aus der Mythologie im hetrurischen Style: den
Argonaulenzug, Achilles vor Troja, die Unterwelt, Herakles, The-
seus etc. Alle diese Bilder sind von ihm componirt und gemalt.
Die Rückkehr aus Griechenland unternahm er durch Italien, wo
er fünf Monate verweilte. Nach seiner Ankunft in München half
er dem Bruder an den für Russland bestimmten Malereien, und
1844 begleitete er denselben wieder nach Italien, wo Johann Schrau-
dolph für seine umfassenden Malereien im Dome zu Speyer
Studien machte. An diesen Arbeiten nimmt auch Claudius Schrau-
«lolph Theil.
IS Schraudolph,, Lucas. — Schreber, Daniel Gottfiied.
Für di« Ges^chichte der neueren deutschen Kunst de« Grafen
A^ Hac^ynski 2mchncte er mehrere Darstellungen nach He«s, Veit,
Jüh. Schraudolph, Eberle etc., zum Schnitte auf die Holzplatte.
Von ihm 'selbst Jithographirt ist:
Die Wallfahrt naqh dem hl. Berg am Feste Maria Himmel-
fahrt, in Bildern. Nebst Chören in Musik gesetzt von L.
Ett. 4 Blätter nach C.Eberhard. Gewidmet von den Verein
von den drei Schilden in München. 1856. Fol.
Schraudolph, Lucas, Maler und jüngerer Bruder des Obigen.
geb. zu Obersdorf I8l8t stand anfangs unter Leitung seines Bru-
ders Johann, und besuchte dann, auch ein Paar Jahre die Akademie
in München.. Er widmete sich der Glasmalerei, aber ohne die
Oelmalerei auszuschliessen. Eines seiner Bilder der ersteren Art
stellt die Christnacht dar, nach einem lieblichen Gemälde von U.
Hess. Dann malte er auch die drei Fensler ndch den Cartons
seines Bruders Johann, welche nach England kamen.
Später trat Schraudolph in das Kloster der Benediktiner zu
Metten , und erhielt da als Bruder den Namen Lucas. Er malt
jetzt für sein Kloster in Oel » Bilder in der Weise der religiösen
Schule in Deutschland. Eines seiner neuesten Altarbilder, tür die
Bruderschaft zum Herzen Maria ausgeführt, stellt die Madonna in
einer Engelglorie dar. In neuester Zeit malte er den hl. Sebastian,
ebenfalls ein Altarbild«
Schraudolph, Mathias, nannte sich der obige Künstler vor sei-
nem Eintritte i^s Kloster»
Schraudolph, Ignaz, •. Johann Schraudolph.
Schrazenstaller, Geor^ Jakob, Zeichner und Kupferstecher,
geb. zu Nürnberg 1767 1 war Schüler von J. G. Sturm, und für
seine Zeit ein Meisler von Ruf. Diesen erwarb er sich vornehm-
lich durch seine Federzeichnungen, die den Kupferstich tauschend
nachahmen. J. von Schad hat das Bildniss dieses Meisters ge-
stocheii. Starb zu Nürnberg 1795» Dann findet man auch Kupfer-
stiche von ihm.
1) Friedrich Wilhelm II. König von Freussen, kleines Blatt, in
Schad's Pinakothek.
2) Bildniss des Malers Feuerlein, in demselben Werke.
5) Die Blätter in SchlichtegroH's Abbildungen aegyptischer,
griechischer und römischer Gottheiten. Nürnberg 1792. ff. 4«
Schreber, Daniel Gottfried, ein Rechtsgelehrter und Schrift-
steller, wird hier als Kunstliebhaber erwähnt, ohne ihn dem Ge-
lehrten-Lexikon streitig machen zu wollen. Sysang stach nach
seiner Zeichnung das allegorische Bildniss seiner Frau. Das
eigene Bildniss des Professors findet man ohne Namen des Künst-
lers. Starb zu Leipzig 1777.
Füssly setzt auch den beriahmten Naturforscher Joh. Chri-
stian Daniel von Schreber untsr die Künstler. Er zeich-
nete Pflanzen, deren in seinen Icones et descriptioues planlarum
minus cog{iitarum von G. Cirusius radirt sind. Starb um 18OO als
Üb preuss. geheimer Ilofrath.
Schreck, Curt. — Schreiber, Christoph. . 13
Schreck, Curt, Goldschmiea, MedatlUar und Maler, stand im
Dienste des Churfürsten Joachim «von Braodenbarg, und wurde
von diesem in Berlin viel beschäftiget« In einem Handsdireiben
d. d. 28« Juli 1566 ertheilt er ihm den Auftrag, er solle dessen
)»gttlden Geprech (Gepräg) undt Bildnus« machen, und selbes dem
Dr. Georg Cölestin zustellen. Nach einer Rechnung von 1553
erhielt dieser Schreck für ein auf Gold gemaltes ( emaillirtes?)
Bildniss des Fürsten im Ganaen 7Rthl. l^Sgr., und davon gehea
für das Portraitiren nur i8Sgr., das Uebrige für das Gold. In der
k. IVledai lieb Sammlung zu Berlin ist ein Medaillon mit dem Brust-
bilde des Markgrafen Friedrich, unter der Regierung Joachim V»
von Brandenburg geprägt; ob aber von Schreck ist unbekannt*
Die Arbeit verräth einen tüchtigen Meister, • Lippold, der Cammer-
diener des Churfürsten , nennt in einer Rechnung von 1568 drei
gemalte Bilder: jene des Königs voi| Frankreich, des Kaisers Ma-
ximilian und da Herzogs von Alba, nofür der Künstler 4 Tbl.
12 gr. erhielt. Vgl. Mühsen's Medaillensammlung II. 497 t u. des-
sen Gesch. der Wissensch. S. 184. Dann soll von diesem Schreck
auch ein Theil der kostbaren Kleinodien des Domes herrühren.
Konstblatt 1839, S. 331*
Schreck, Carl Friedrich, Maler zu Berfin, bildete sich an der
AWademie daselbst, und stand um 1836 unter besonderer Leitung'
des Prof. Hensel. Er malt Bildnisse und kleine Genrestücke. Dann
zeichnet er auch Portraite mit schwarzer Kreide und mit farbigen
äliflen. Von ihm gestochen ist folgendes Blatt:
Die Philosophie nach den Frescogemälden des C. Hartmann
in Bonn, für die Gesch. der neueren deutschen Kunst des
Graf A. v. Raczyoski im Umrisse gestochen, gr. fol.
dChrecK'^ Jakob, Kupferstecher, ein nach seinen Lebensverhältnis-
sen unbekannter Künstler« In der Sammlung des Grafen von Fries
in Wien waren von ihm 79 Blätter eines Armamentarium heroicum.
Scbreckenfuchs, Wolfgang, Bildhauer aus Salzburg, übte seine
Kuost in Wittenberg, W3 'er 1560 zuerst genannt wird. Er fertigte
mehrere Altäre, wie jenen der Pfarr- und Schlosskirche zu Wit-
tenberg, und der Schlosskapelle zu Colditz in Form eines geöCF*
neten Uerzejas, mit einem Gemälde von Cranach. Auch in Anna-
burg, Augustenburg, Torgau, Pirna, Grimma etc. waren Altäre
und Monumente von ihm. In den Wittenberger Kirchenregistern
findet man l603 seinen Tod angezeigt. Der chursächsische Uof-
prediger Job. Schreckenfuchs, dessen Leichenrede B. Hörnigk i63i
herausgab, war der Sohn dieses geschickten Bildhauers.
Schreger, C, Maler, arbeitete in der zweiten Hälfte des 17. Jahr-
Jahrhunderts zu Dresden. Math. Küssel stach nach ihm das Bild-
niss des Bürgermeisters Paul Zinke.
Schregl, Professor in Dresden, wird im K'unst^latte l84o genannt.
Er malte damals das Bildniss des Prinzen Baden Saleh, welches
wohlgetroffen ist. ^ '
Schreiber, G^rl Friedrich, Bildhauer» arbeitete in der zweiten
Hälfte des 18* Jahrhunderts in Bautzen.
Schreiber, Christoph, Maier, blühte um 1690 in Augsburg« £r
malte Portraite«
C4 Schreiber, Pet Comiad« — Schreiber« J. Georg.
Scbreibett Peter Conrad, LandschaftMöaler, geb. «u Fünh bei
Nürnberg 1 gl 6« besuchte die Kunstschule der efennnnten Stadt, uiifl
begrab sich dann zur weiteren Ausbildung nach Berlin » wo er uin
1835 unter Leitung dea Prof. W. Schirmer stand. Schreiber malte
damals mehrere fiildcr, die ein tüchti{;es Talent verriethen Auf der
Berliner Kunstausstellung des geqannnten Jahres sah man von ihm
eine Darstellung des Blocksberg^, nach Göthe's Faust, dann die
' Buine. am Uarz. Diese Gemälde beurkundeten einen der besten
Schüler Schirmer*s, und sie wurden mit grossem Lobe genannt.
Später begab sich der Künstler nach München und endlich nacU
Italien, um weitere Studien zu machen. Er zeichnete da viele An-
sichten interessanter Gegenden und Orte, deren er dünn mehrere
in Oel malte, wie eine Ansicht der Stadt Civitella im Albanerge-
birge und jene der Stadt Anagni mit einem Theile dea Sabinerge-
birges. Diese beiden Bilder, die Erstlinge seiner italienischen Reise,
erndteten grosses Lob, da sie ungewöhnliches Talent und ein ge-
naues Studium der Natur verrathea. Za seinen neuestsn Werken
gehört eine Ansicht von Nürnberg, mit kleineren Prospekten von
Gebäuden .um das grössere BiicT» welche diesem gleichsam zum
Rahmen dienen. Ein andere« .Gemälde dieser Zeit stellt die Burg
zu Nürnberg vor; wie Ritter über die Zugbrücke ziehen. Beson-
deres Interesse gewähren auch seine kleineren Naturstudien , die
oft geistreich zu nennen siud.
Schreiber, Johann , Maler von Freising in Oberbayerti, hatte um
die Mitte des i7< Jahrhunderts den Ruf eines tüchtigen Künstlers.
Cr malle Portraite, historische Darstellungen und mehrere Altar-
blätter. In der Gallerie zu Schieissheim ist von ihm das Bildniss
des Herzogs und Bischofs Albert Sigmund von Bayern in Lebcns-
grö>fie, und ein Brustbild der heil. Magdalena. Das erstere die-
si'r Bilder malte er in Freysing, in der letzteren Zeit' deines Le-
bens wollte er sich aber in München ansässig machen , wobei ihm
die Malorzuntt Hindernisse entgegenstellte, bis i66l dem Künstler
der 'geistliche Rath behiflflich war, dessen Bescheid dahin gin^»
dass er bei seiner Kunst belassen werden soll, weil er vortreffli-
che Arbeiten für Kirchen geliefert habe. Von l66l an arbeitete
also Schreiber in München, es ist uns aber unbekannt, nie lange
noch. Sandrart sagt, dass er um i660 in Freysing gelebt habe.
3chreiber, Johannes, Maler, geb. zu Ulm 1756» bildete sich auf
seinen Reisen in der Schweiz, Frankreich und Italien, und ver-
vxendete auch besondere Mühe auf die Erlernung fremder Spra- ^
eben. Despwegen wurde er l8o4 am Gymnasium in Ulm als Pro- |
fessor der französischen Sprache und der Zeichenkunst augestellt. ^
Br malte auch Portraite in Miniatur und Landschaften. Im Jahre j
1827 »tarb der Künstler. In der Kirchs zu Geislingen ist das Bild- |
niss Luther's von ihm. Gleich stach nach ihm das Portrait des Ge-
neral-Landescommissärs Philipp von Arco, und er selbst lithogra-
phirte eine Ansicht des St. Michaels Thurmes, welcher auf dem Mi-
chels Berge bei Ulm stand.
Schreiber, Johann Georg, Zeichner und Kupferstecher, geb. x»»
Bautzen löTÖ. arbeitete mU Beifall im topographischen Fache. E»
finden sich zahlreiche Karten, von ihm selbst aufgenommen und
radirt. Mehrere erschienen zu Leipzig, wo Schreiber einen. Kud«/-
terlag hatte, für vtelcbcn er auch mehrere Ansiebten radirte, dit
aber ohne Bedeutung sind. Es (ludet sich auch ein Bildniss des
Schreiber, Job. Leonbkrd. — Scbreiner, J* Georg. IS
chorsäcliritehdii Bergrathei Altenborger mit 'teinem Namen, und
vielleicht von ihm tolbst radirt. Dann sab er einen Sackkalender
heraua, der damails sehr bekannt war. Starb um 1745*
] ) Ansicht des Luftschlosses Morizburg^, gr. fol.
2) Ansicht der Lindenallee zu Leipzig, fol.
3) Die Erbhuldigung auf dem Markte xu Leipzig ]7o^>, qn. foL
4) Der Markt uud ein Theil der Stadt Leipzig, gr. qu. ful.
5) Die Ansicht des Homann'schen Hauses, und Ansichten von
andern Häusern in Leipzig , ful.
6) Zwei perspektivische Grundrisse von Bautzen, qu. fol.
Schreiber 9 Johann Leonhard^ Stuceoarbeiter, lebte in der er-
sten Hälfte des ]8« Jahrhunderts in Thüringen. Im Jtihre 1749
ornamestirte er die St. Jakobskirche in Nordhausen.
Schreiber^ Moritz, Maler, arbeitete in Leipzig. Er starb 1556.
In dar Thomaskirche der genannten Stadt ist sein Gralbmal, als
welches das Gemälde einer Auferstehung Christi dient.
Schreiber^ N«, Maler, war Schüler von J. S. Back, und in der
zweiten Hälfte des 18* Jahrhunderts thätig. Er malte Lacidschaften
und Genrestücke. Erstere sind mit Figuren^ und Thieri>n staffirt.
Auch Zeichnungen in Farben und in Sepia finden sich von ihm.
Dann ist er vermuthlich auch jener Schreiber, von welchem
im Verlage von Joseph Edrr in Wien ein radirtes Blatt war. £s
stellt, nach einer Zeichnung von H. Ruos zwei weidende Kühe dar, 4.
Schreibmeyer 9 Caspar ^ Maler zu München» war um t74o Schü-
ler von J. J. Schilling.
Schreiner, Andreas > Bildhauer von Tharant, übte in der ersten
Hälfte des 17, Jahrhunderts in Sachsen seine Kunst. Er arbeitete
in mehreren Kirchen. Starb um 165O.
Schreiner 5^ Johann Georg, Lithograph, wurde i8ot zu MergU
Ketten in Würtemberg geboren, und auf keiner Akademie heran-
gebildet. Er übte sich in Stuttgart in der Zeichenkonft, war aber
bald auf den Broderwerb angewiesen, und fand diesen zunächst
durch die Lithographie, worin er in München die nöthige An-
weisung fand. IBr machte sich auch bald durch tüchtige Arbeiten
bekannt, worunter die Fortreite nach Stieler gehören. Später er-
hielt-er die Erlaubniss zur Herausgabe der Bilder, welche Prof.
H. Hess und seine Schüler in der Allerheiligen Kirche zu Mün-
chen gemalt hatten. Dieses Prachtwerk liegt jetzt vollendet da, und
gibt in getreuen Abbildungen jene herrlichen, einfach-grossarligen
kirchlichen Compositionen. In neuester Zeit unternahm Schreiner
die Herausgabe eines Zeichnungswerkes, wozu ihm die Gemälde
der berühmtesten Münchner Kunstler die Vorbilder gaben. Zu
den vorzüglichsten Blättern dieses Künstlers, und zugleich za den
betten Erzeugnissen der Lithographie geboren folgende:
1) König Ludwig L im Krönungsornate, stehende Figur^ nach
' J. Stielcr, fol. '
2) König Ludwig I. von Bayern» nach einem Pastellgemälde
von Kiegel, fol.
5) Königin Thercse von Bayern, nach demselben, das Gegen-
stück.
4) Pauline, Herzogin von Nassau, nach Leybold,. fol.
16 Schreiner» Carl. — Schrettiogois Wilhelm.
5) •Gbthe mit d«ni Briefe d«fi Kunigs hudni^ th d«r Haii4« «ftcfi
Stialer's Bild, im Beaü:te dei Konfus Ludwig, i82d« gr. Fol.
6) Portrait von Fr. Ruckert, nach P. Oareis, mit Facsimue» fol.
7) Der ChrisUiskopF nach J. Schluthauer's Gemälde bei H. ir.
Kraiizmeyer in Miincheu. Ich bio der Wc^ etc. gr. fo!.
8) Die heit. Jungfrau mit dem Kinde» Dach Uai'aers Bild aus
dem Uauae Tempi, jetzt in München, Fol.
9) Betende Madonna in halber Figur, nach Uolbein, fol.
10} Die heil. Familie, nach J. Schlothauer, gr. fol.
11) Madonna als Königin mit dem segnenden Kinde, nach H.
Hess, kl. fol.
12) Das Abendmahl, nach L. da Vinci, qu. fol.
,13) Die Himmelfahrt Christi. Deckeng^e^iiäido von C. Hermann
in der evangeliscben Kirche zu iVliibchen, mit Engelmahn
lilhographirt. Imp. fol.
14) Die trauernden Juden zu Babylon, nach Bendemann% be-
rühmtem Bilde in der Wallrafschen Sammlung zu Cülu ,
" ' ' * mit B. Wejss gezeichnet, gr. qu. fol.
15) St. Ciicilia, nach H. Hess. Mit Bordüre, gr, fol.
16) Aurora, nach einem Deckenbilde des Cornelius in der Glyp-
tothek zu München, Münchner .Kupstvereinsblatt von Id^Q,
gr. qu. fol.
17) Die Erziehung des Achilles, von. Regnault gemalt und nach
Bervic'» Stich copirt, fnl.
18) Die Entführung der Dejanira, nach Guido Ren! und Ber-
yic*s Stich, das Gegenstück.
19} Luther als Bibelühersetzer mit seinem Freunde 'Melandi-
thon, nach Gustav König, l842 als erstes Blatt eincr^ Folge"
vbn Darstellungen aus dem Leben Luther*s, gr. fol.
20) Der Tod Luther's, nach demselben, fol.
Diese Darstellung zeichnete Sehreiner zweimal, da die
e'rst.e Platte nicht gerieth.
21) Die Kegelbahn, nach dem Gemälde von Pistorius bei Dr.
Leunenschlos« in Düsseldorf, gr. qu. fol.
22) Die Lautenspielerin, nach dem Gemälde von A. Schmidt bei
Superintenden Eberts in Kreuznach p gr. fol.
23) Die Frescomalereien aus der königl. Allerheiligen Hofkapello
zu München von H. Hess. Im Jahre 1857 erschien die erste
Lieferung in drei Blättern mit Ton gedruckt, die Lief, zu
6 Thl. Die letzte Lieferung ist die vierzehnte von, 1641 ,
gr. fol.
24) Neue Zeichnungsschule nach classischen Vorbildern der Ge-
genwart, München; id45 ff. Fünf Hefte zu 6 Blattern, roy. fol.
Schreiner 9 Garl^ Maler aus Dresden, Wurde Zeichnungslehrer an
der Forzellanmanufaktur in Meissen, und gründete da um 1824
auch den Ruf eines geschickten Glasmaler^.
Scbr.endtner^ Hans Isaak% Zeichner, wird von Füssly erwähnt,
welcher die Nachricht erhielt, dass sich von einem solchen Künst-
ler in einer Sammlung zu Basel eine kleine Tuschzeichnung von
1607 befinde. • >
Scbrettinger, Wilhelm, Maler und Kupferstecher, ein deutscher
Künstler, dessen Lebensverliältnisse wir nicht kennen. Er arbei-
' tete schon in der zweiten Hälfte des . 18. Jahrhunderts. Folgende
Blätter sind vgn ihm:
Schretzeoniayer» Caspar. — Scbreoder, B. ' 17
1^2) Die BilMss^ d«f Künstler» und seinet Vaten» 4*
3) Das Schloss Kegensberg.
4) Das Zieglerhaas am Weiliendainme bei Weissenohe.
Schretzenmayer, Caspar, ein Laienbruder von Bschingen in
Schwaben, fertigte die schüneu Holzarbeitcii in der Kirche und
im Stifte St. Gutthard im Eisenburger Coniilat. Starb 1782 im
89. Jahre.
üChrender^ B. , Kupferstecher, ein wenig beltannter Künstler, des*
len Werke aber aJs treue Fac<itiiiles von Originalzeichnungcn der
grossen niederländischen Meister hohe Reachlung verdienen. Sio
sind in der Manier de^ PIoos van Amstel behandelt und man fin-
det auch znvveilen einzelne Blätter bei Exemplaren von PIoos. Dia
Lebenszeit des Künstlers kennt mau bi5hür nicht genau, wahrschein-
lich ist er aber mit P. v. Amsle) gleichzeitig.^ K. Weigei ist der
er»te, der das aus 28 Blattern bestehende Werk dieses Schreuder
beschreibt, und selbes auf IB Tbl. werthet. Vgl. Kunstfcatalog
Nr. 12231 a.
1) Der arme Lazarus an der Thüre des Reichen , in Farben
nach Rembrandt. H. 7 Z. 4 L., Br. 5 Z. 8 L.
R. Weigei kannte auch Drucke in weniger vollendetem
Zustande: in Farben» Bisler und Ockerdruck.
2) Genien und andere Figuren auf Wolken. Plafondbild von
J. de Wit. H. 5 Z. 10 L., Br. 10 Z. 7 L.
Bei Weigel's Exemplar ist auch ein Rothdruck und Um-
rissy wie Federzeichnung.
3) Ein Pferd mit Ueiter, dann ein Knabe and ein Hand, TuscL«
manier nach Ph. Wouvermans.
I ' Weigei nennt aach einen blossen Umriss nebst Gegeu-
I druck.
4) Ein Bauer- mit einem Kreuz, in Zeichnungtmanier nach
Bega, 4.
Dieses Biatt ist nicht in Weigel's Exemplar.
5) Eine Dorfansicht, Tuschmanier nach J. van Goyen. H. 5 Z.
7 L. , Br. 9 Z. 8 L.
Es gibt auch Kreide- und Rothsteindrüeke.
6) Landschaft mit drei Figuren im Vorgrunde und mehreren
anderen im Hintergrunde. Bistermanier, nach J. Esselens.
H. 4 Z. 3 L., Br. 6 Z. 5 L.
Weigei nennt auch einen ßotbsteindruck, und einen blos*
sen Umrifs.
7) Ein Seestück, Tuschumriss nach einem Ungenannten. ' H*
6 Z. 5 L., Br. 9 Z. 2 L.
8) Ein Scestück in Rister, nach W. van de Velde. H. 4 Z.
4 L., Br. 9 Z. 2 L.
Weigei nennt aucli einen Druck in Tuschmanier.
9) Frnchtsitjck in ^uschmanier, nach J. van Uuysum. H. 7 Z.
6 L., Br. 5 Z. 10 L. / '
Weigei nennt davon folgende Abdrücke:
Ockerdruck; roth gedruckt; fast nur Umriss; Gegendrock.
10) Blnmenstäck in Farben, nach J. v. Huysum. H. 7 Z. öL.f
Br. 5 Z. 10 L.
Weigei nennt Drucke in Roth, Bister, unvollendet, nur
Contuur und Gegendruck«
Ä'ag?er'j Känsller - Lex. Uü. XVL 2
IS Schreiiel, Joh. Chr. Albr. -^ Sehteyrogel, Job« Fr»
Schreuely Johann Christian AlbrecM^ Maler, ;eb. xu Ma.
stricht 1773» war anjangs Olfixier bei «inem in englischem Solde
steheoden holländischen Regiment, befltess sich aber immer mit
f;rosser Vorliebe der Malerei, und als er nach der franiösUchea
uvasion ausser Dienst koin, widmete er sich in Berlin derselbeo
ausschliesslich. Später begab er sich nach Dresden, wo i^im Graüi
weiteren Unterricht ertheihe, dessen Gemälde er in Miniatur co*
pirte. Ueberdiess copirte er mehrere Bilder der k. Gallerie, er
malte auch Portraite in Oel, und gründete bald den Huf eines
vorzüglichen Künstlers. Es finden sich zahlreiche Miniaturen von
ihm, sowohl nach berühmten älteren Meistern als nach der Natur.
Unter seinen Bildnissen sind mehrere von Fürstenspersonen uod
anderen Herrschaften. SchreueJ hatte den Titel eines Professors der
Malerei, welchen ihm der König von Sachsen ertheilte.
Schreyer^ Johann, Maler, blühte um t660. Er malte Bildnisse,
allegorische Darstellungen u. a. B. Kilian radirte 1661 nach ihm
eine Allegorie auf die V^ereinigung der beiden Freiherren von
Limburg.
Schreyer, Johann Friedrich Moriz, Kupferstecher, wurde 1768
xu Dresden geboren , und von Casanova in der Zeichenkunst ud*
terrichtet. Hieraufübteer sich unter Schulze's Leitung in derliup/er-
stecherei, wozu er ein bedeutendes Talent äusserte, welches aber der
1795 erfolgte Tod des Künstlers nicht zur vollen Reife gelangen
Hess.
1) Peter L, Kaiser von Russland, nach Le Roy. ^Hic vir, bic
est etc. Schönes und «seltenes Blatt» gr. fol. ■
2) Faul, Kaiser von Russland, fol.
3) Catharina IL, Kaiserin aller Reussen» fol. ,
Im ersten Druche vor der Schrift.
4) Maria Theresia, Kaiserin von Oetterreich, gr. fol. ,
5) Alexander Trippel, Bildhauer, nach Clemens, unter Schnitzes
Leitung gestochen, für den LIV. B. der NT. Bibliothek dit
schönen Wissenschaften.
6) F. W. Gleim, Dichter, 4.
7) A. G. Meissner, Schriftstellei*, 8.
8) Lamonossow, Copie nach Nanteuil, 4*
9) Gerstenberg, Dichter, 8-
10) Amor, nach £. Schenau, 4«
11) Mothcr and Child, Copie nach Bartolozzi, für Frauen*
holz, 4-
12) Der heil« Hieronymus, halbe Figur nach Golzius, 4*
*13) Die heil. Magdalena, halbe Figur nach demselben, 4«
.Schreyer^ Michael, arbeitete von 1740 — 96 in Leipzig. Üc^er
seine Leistungen ist uns nichts bekannt.
i^chreyer^ Johann Georg, Landschaftsmaler, ein jetzt lebender
Künstler. Im Lokale des Kunstvereines' zu München sah man vua
l84l an mehrere landschaftliche Darstellungen von seiner Rand.
Schreyvogel, Johann Friedrich, Maler, geb. zu Dresden i624.
malte Bildnisse und was ihm ausserdem noch vorkam. In der Kir-
che zu Maxen führte er i665 für den Altar und die Kanzel Bilder
aus. Er hatte den Titel einet churfürstlich sächsischen Hof- uad
Bauamtsmalers, und stazb zu Dresden l688*
Sclu'ieck, Otho Marseus ran. -r- Schroeder» GarL 19
Schrieck» Otho MaraeuS ran, genannt Schnnffelaer» Blumen-
und Thiermaler, ein wenig bekannter holländischer Künstler, der
aber zu den vorzüglichsten feines Faches gehört. Anderwärts er-
scheint er unter dem Namen Otto Marceliis « so dass wir seiner
schon B*. VIII. S. 09Ö (Marcellit) erwähnt haben. Sein Fami«
lienname ist aber v. Sclirieck , wie dieses aus einem trefflichen
Bilde in der Galleric des Museums zu Berlin erhellet. Es stellt
zwei grosse Schlangen dar« von dem die eine unter einer grosaen
Pflanze, die andere unter einer Epheuranke liegt. Auf der ande*
ren Seite sibht man Pilze und ein Stück verfaultes Holz, und hie
und da Schmetterlinge. Bezeichnet: Otho Marsens van Scbrieok
fec. Mehreres über das Leben und den Tod dieses Meisters s.
O. Marceliis.
Schrunpery Zeichner und Maler, ein unbekannter deutscher Kunat-
1er, dessen Lebenszeit wir nicht bestimmen können. In der Samm-
lung des Direktors C. Spengler in Copenhagen waren von ihm
bis 1839 drei landschaftliche Zeichnungen in schwarzer Kreide.
Die grösste stellt eine Landschaft im Charakter Kuysdaers dar, und
ist mit Weiss gehöht, gr. Fol.
Schröder, BanS^ wird von Christ erwähnt, und ist wahracheinlick
Goldschmid gewesen. Der genannte Schriftsteller sagt, das Schrö-
der um 1600 Laubwerk u. a. geatzt habe. Es ist diess eine Folga
von Goldschmidsverzierung^n, Arabesken u. s. w. in Ovalen, nebst
Titel, auf welchen man liest: Johannes Scbroderios fecit l6o4«
Wir kennen 6 Blätter» kl. \z.
Schroeck, s. Schreck.
Schroedel 9 Carl 9 Kunstgiesser zu Dresden, ist wahrscheinlich ein
Nachkömmling der Dresdner Familie Schroedel , die im vorigen
3akrhaoderte mehrere Goldschmiede zahlte. Unser Schroedel ist
Director der Erzgiesserei. in Dresden. ' Im Jahre 1836 begann er
den Gass der grossen Statue des Königs Friedrich August nach
Prof. RieUchera Modell.
Schroeder ^ A. , Maler, stand um 1852 zu Berlin unter Leitung
des Prof. Kirchhoff. Dieser Künstlpr zeichnete und malte Bild-
nisse,- und darf nicht mit dem berühmten Adolph Schroedter ver-
wechselt werden. Es finden sich »eit einiger Zeit auch Land-
schaften mit Gebäuden und Thieren von ihm.
Schroeder, Anna Dorothea, s. A. D. König.
Schroeder, Carl, Zeichner und Kupferstecher, geb. zu Braun-
schweig 1761 « erlernte die Zeichenkunst in der genannten Stadt,
und begab sich dann zur weiteren Ausbildung nach Augsburg, wo
er die Akademie besuchte, und zuletzt Mitglied dieser AnstaU
wurde. Später begab er sich nach Paris, um unter Wille sich wci-
ter auszubilden, wählte aber diesen wenig zum Vorbilde, da man
in seiner früheren Zeit noch an der Punktirmanier , so wie an
braun und schwarz, Hider an den mit Farben gedruckten Blättern
grosses Behagen fand. Doch übte sich Schroeder auch schon
anfangsinderStichmanier und im Badiren, ao dass saine Blätter ver-
schiedene Behandlungsarten kund geben. Nach seiner Rückkehr
von Paris wurde er herzoglich ßraunschweig'schcr Hofkupferstecher,
20 Scbroeder, Friedrich« --> ScIu*oeder, Carl«
als mrelcher er anfangt für die dtllerie \m SeilzäMum • arbeitete.
Dann haben, wir von ihm auch mehrere Bildnisse, worunter einige
grosse Beachtung verdienen. Viele seiner Blätter gehören aber
doch nur zu den Brodarbeiten, da die Kunst in den ersten
Decennien seiner Periode wenig Aufmunterung fa6d, iV(ohreres
stach er für Almanache. Auch Arbeiten in Kork fertigt« er.
1) Carl Wilhelm Ferdinand, Prinz Regent von Braunschweig-
Lüneburg. Gravc a Peau forte par Schroeder' a BrunE-
, . wich, f ol. '
2) Ferdinand, Herzog von Braunschweig, ganze Figur im Or-
, deuskleide, nach Ziesenis.
3) Elise Christine,* Prinzessin von Braunschweig, nach A.Graf
ITgQ. Fol.
4) Herzog Ferdinand von Brauntchweig auf dem Paradebette»
punktirt, Fol.
5) l>er regierende Herzog von Braunschweig sa Pferde, Fol.
6) Herzog Leopold von |3raunschweig, Fol.
7) Herzog Friedrich von Braiinschweig-Oels, Fol.
8) Admiral Ruyter, nach Reml^randt, Fol.
g) Das Bildniss Dr. Luther's, nach Cranach» Copie nach
Bernigeroth, für Anton's Zeitverkürzungen Luther's gesto-
chen, i8o4. '
^ 10) Ptofessor Eschenburg, nach Schwarz lTp2i kl- Fol.
11 ) Ein junger Mann mit dem Buche, nach Rafaers Bild in der
Gallerie zu Braunschweig, l8M, kl*. Fol.
12) Das Opfer Abraham's ; nach LieVens Bild der Gallerie ia
Salzdahlum 1788 in Punktirmanier gestochen, Fol.
lo) Judith mit dem Haupte des Holofernes , nach Rubens» Fol.
Gall. von Salzdahlum.
14) Die büssende Magdalena, nach A. van derW^rfF, 1792« Fol.
Gall. zu -Salzd.
15) Die Eheverschreibung, nach J. van Steen« in Punktirmanier.
und eines der Uauptblatter desMeisters von l800. U. IQZ.»
br. 25 Z;. Gall. in Salzd.
At} La Confidence, nach Titian; ein mit Beifall gekrönt«« Bl^tt»
1794. Fol. Gall. in Salzd.
17) Die junge Salzburgerin , halbe Figur nach Ant. Fesne, Fol, .
Gall. von Salzd.
t8) Der junge Mann mit der Feder nachdenkend am Tische
sil^iftnd, nach Nclsoher, 1794 schon punktirt, Fol.
19) Ein junger Mann im Mantel mit rundem Hut und Degen,
nach liüuing, als eines der besten Bläiter des Meisters ge-
rühmjt, 1792, Fol.
20) Die Baderstube der Affen, ein Apres )diilce tdn Tiiviets,
nach dem Gemälde in der Gallerie zu Braunschweig»
SU. Fof.
_, >ie Ansicht von Mainz, Cassel , Hochheim ete«, auf -dem
Main aufgenommen , in Farben gedruckt, gr. qu. Fol.
22) Lignes de Circunvalation de Mayence, Fol.
2ä) Ansichten von malerischen Gegenden der Braunschweigischen
Lande. Das Schloss zu Hedwigshurg , . das Baumhaus «da-
selbst, das Landhaus des QbcrhoVmarschals von Münchhau-
sen etc., alle geätzt, qu. Fol.
Schroeder y Carl, Genre- und Bildhissmaler, wurde IÖ02 zu Braun-
schweig geboren, und von der Natur mit grossem liunstlalente
Schroeder, Christian. — ScÜröeder^ Friedrich. 21
beeilt» wettlies sich schon bei Zeiten in vollisthümliicheD Dar-
stellungen aussprach. Die Anfangsgründe der Kunst erlernte er
in seiner Vaterstadt, dann besuchte er Berlin und Düsseldorf, und
zuletzt Hess er sich in Braupschwetg nieder, wo er bereits eine
bedeutende Anzahl trefflicher Bilder geliefert hat, die gröstentheilsdem .
hamoristiscben Genre angehören. Mehrere stod durch lithogra-
phische Nachbildungen bekannt, die wir hier, da ate zugleich %ti
den vorzüglichsten Arbeiten des Künstlers gehören, zuerst nemien.
Den Reigen soll uns der Peter in der Fremde beginnen, wie die-
ser, nach GrühePs konitschem Gedichte, in acht spiesbürgerlicher
Unbeholfenheit händeringend vor den getheilten Wegen steht.
X^tthbgraphirt von L. Zöllner und Grünewald, und dann von
Reubke in kleinerem Format , von welchem wir auch ein ande-
res Blatt bähen» unter dem Titel: des Künstler Erdenwallen.
Fischer zeichnete jenes Bild auf Stein, welches unter dem Namen
des verlornen Sulos bekannt ist« £s ist diess eine Gruppe Spie-
lender am Tische vor dem Hause. A. Fay lithographitte das Ge-
mälde, welches man unter dem Namen der Gefahren des Talentes
Irennt. Die blinde Rirchenganeerin lithographirte H; F. Grune-
wald in grossem, und Reubke in kleinerem Formate. Auch das
Bild des Heirath^antrages ist durch zwei Lithographien bekannt,
durch ein, Blatt von £. Ritmüller, gr. qil. Fol. « und durch ein
solches von Rohrbach, gr. Fol. L. Zöllner lilhogr<iphirte ausser
dem obigen Bilde noch die Bückkehr vom Jahrmarkte, den Abzug
der Brautleute, A. Dankworth den nachtlichen Ruhestörer, welcher
in seinem Dachstübchen als Nachbar der Katzen die Flöte blässt«
Bin unter dem Namen der Geniestreiche bekanntes Bild, wie der
I^ehrjunge den Meister im Umrisse an die Wand zeichnet , hat
Schroeder selbst lithographirt. Eine Lachen erregende Scene „der
Stillvergnügte*' ist im lithographischen Farbendrucke bekannt. Die-
ser Stillvergnügte kauert im Schweinstalle und belauscht lächelnd
die Schweine beim Fressen.
Theilweise früher als die genan|iten Bilder, und ebenfalls von
Interesse sind ferner« Die Hoh^hauer, der Gewürzkrämmer , das
Wiedersehen, der Bauernsoldat, als Typus einfältiger Ungedenhig-
beif, die Erndte des Küsters, das firatttgeschenk der Ammo» der
Heirathscandidat.
Schroeder 9 Christian» «. Schroeter^
Schroeder^ Constantin, s. Schroeter. Diese, beiden Künstler
könnten ver«r«chselt werden.
Schroeder, Franz, Kupferstecher, wurde I8O9 zu Hamburg ge-
boren. Er liefert Blätter für Almanache«
Schroeder 9 Friedrich, Kupferstecher, geb. zu Hessen-Cassel 176S
(liach Meusel 1772), wurde za Augsburg von Klauber unterrichtet,
hielt sich dann einige Zeit zu Coburg und in Cassel auf, und begab
sieh später nach Paris, wo er eine Reihe von Jahreil arbeitete, und
im landschaftlichen Fache Vorzügliches leistete. Mr stach au^eh
Archittlöur, nur in der Figur ist er schwach. Er vertoied daher
die figürliche Staffage, wenn er »nr konnte, dagegen. benutzten. ihn
andere Künatler zum Stiche der Landschaft, von ihm ist die
landschaftliche Partie in Massard'^ Stich der Sabin^r. Im Blatte
des Einwigos Heinrich lYj von Toschi sUch er den HiMtergrund
32 Sebi*ocdcis Friedlich. — Schi'oeder, üeorg,
ond die Orn«aiente« Seine, in Pari» gestochenen fpröeseren BtStter
Kommen selten vor, da sie in kostbaren Prachtwerken vereiniget
sind, wie im Mosee Lauient et Robiliard, in Millin's Voyage a
Constantinople, in der Voyagc pittoresque de la France etc.
Schröder, welchen Gäbet in seinem Dictionnaire des artiatrs
Schoeder' nennt', hat als Landschaftstecher grosse Vpr^ienste. Fr
nahm hierin den -Woollet zum Vorbüde. Er verband die Radier-
aadal mit dem Grabstichel auf eine sehr wohlgefällige VVeise, und
ging datf^ei mit grosser SicheVhelt zu Werke. Das Todesjahr dieses
Künstlers fanden wir in den uns bisher za Gebote tteheoden
Quellen noch nicht angezeigt. Er ist wahrscheinlich noch jener
Schroeder, der für Gavard's Galleries bist, de Versailles mehrere
Blätter in Stahl gestochen hat. Auch in diesen ist das Landschaft-
liche und Architektonische vorherrschend. In jenem, aus der
neuesten Zeit stammenden Werke, ist von Schroeder eine Ansicht
von Paris von l635 die Ansicht des Schlosses Gross-Trianon, vier
Ansichten von Bosquet^ ans dem Schlosse von Versailles etc.
1 ) Partien aus den Anlagen der Wilhelmshöhe bei Gassei, nach
der Natur gezeichnet von G. Kobold jun. , gestochen von
F. Schroeder. Ovale, H. 7 Z. 11 L., Er. 10 Z. 6 L.
Es gibt Abdrücke vor und mit der Adresse von M. En-
gelbrecht.
2) Vue des cnvirons de Coburg, nach Rauscher. F. Schroeder
«c. 1792. qu. Fol'
3) Der Aquaduct, eine Partie des Meisscnsteins hei Ca^sel,
wie die beiden folgenden Blätter enthalten, nach Nah!. Fol.
4) Dia Felsenburg, nach demselben. Fol.
5) Die Teufels Brücke, nach demselben. Fol*
6) Le Soleil disparu, nach P. Bemmel, qu. Fol.
7) Le Soleil cache, nach demselben, qu. Fol.
8) Vue des environs de Basle, nach B. le Comte'qu. Fol.
9) Vue de Mein, nach Guttenberg, qu. Fol.
10) Le coup de tonncre, nach Vernet. Mus. Robillard.
11) Les baigneuses, nach de la Hire. Mus. Roh.
12 ) Marine bei Sonnenuntergang, nach Vernet. Mm?« Bob«
13 ) Le voyager qharitable, nach C. Dujardin « kl. 4«
l4} La cascade, nach demselben, kl. 4*
15) Eine Landschaft mit einem Schlosse auf dem Felsen, rechts
vorn ein Mann und ein Weib mit dem Bündel auf dem
Kopfe, nach H. Swanevelt, 4«
16) Hin Paar kleinere Landschaften, nach Vernet. gr. 8«
17) Eine grosse Landschaft mit Archimedes, der, unbekümmert
um sein Leben, die ihn 'überfallenden. Krieger bittet^ .s«lne
in den Sand gezeichneten geometrischen Figujreu laicht ^ zu
aerstören, H. l F. 3^ Z., Br. 1 F. 8 Z.
Diess ist eines der neuesten Blätter Sc^roed6r*s und
zugleich eines der Hauptwerke der modernen Landschafts-
ste^herei, in dem sich alle Vorzüge des Meisters vereinigen.
Ba erschien bei Schlosser in Augsburg.
Schroeder» Georg, Maler, lebte in der ersten Hälfte des 18 Jahr-
biSoderta in Stockholm. Er .war um 1729 daselbst Hofmaler, .
Georg Schroeder malte besonders Bildnisse. Jenes derKörnfgin
' Ulrica EleoRora stach Gerning. Das Portrait von Gustav Giflen-
stierna hat Gilberg gestochen, und aiii. lolches des Mechanikers
Schroeder^ Georg» *— Schroedeis Johaiu H^inr. 2S
Martin Trinwald Gerning. Ueber 1750 hinaus scheint Schroe4«r
nicht gelebt zu haben. ^
Schroeder^ Georg, Bildhauer, arbeitete um iSQO mit «einem Bru-
der Simon zu Torgau in Sachsen. Sie lieferten verschiedene
Arbeiten für Kirchen. Kanzel und Taufstein in der Kirche zu
Eilenburg sind von ihnen gefertiget.
Schroeder, Johann Heinrich, Bildnlssmaler, geb. zu Meiningen
1756« fand in der Jugend hei bcscliränhten Verhältnissen seiner
Familie nur dürftigen Unterricht im Hause eines Anstreichers, sein
Talent war aber so übernviegend, dass er in kurzer Zeit ein ziem*
lieh leidliches Portrait malan konnte. Mit einer Eritparniss von
150 Thalern begab er sich dann nach Cossel, um unter Tischbein
seine weiteren Studien zu machen, allein er fand sich da nicht
ganz befriediget, da man sich mit > dem Unterrichte in der Bild«,
nissmalerei wenig befasste. Schroeder verlies» daher nach Verlauf
eines Jahres Cassel, und begab sich mit Empfehlung nach Hanno*
ver, wo ihm das von ihm ausgestellte Bildniss eines dort wohlbe-
kannten Mannes zahlreiche ähnliche Aufträge verschaffte. Schroe-
der erwarb sich in dieser Stadt im Verlaufe dreier Jahre den Ruf
eines vorzüglichen Bildnissmalers, welchen er dann im Dienste
des Herzogs von Braunschweig noch steigerte. Er war da drei
Jahre besoldeter Hofmaler, hatte aber immer noch Zeit für ander*
tv^itige Aufträge, bis ihm endlich dh lang erwünschte Gelegen-
heit wurde« Holland und England zu bereisen. Er studirta
bei dieser Gelegenheit die Hauptwerke der Portraitkunst, und
malte auch mehrere Bildnisse nach dem Leben. In England malte er
sogar mehrere Mitglieder der k. Familie. Nach seiner Rückkehr
aas England malte er an deutschen Höfen mehrere Fortreite, In
Berlin wurde 'er vor allen gepriesen, namentlich des Bildnisses des
Honigs Wilhelm II. wegen, wovon nach dem Willen des Fürsten
A«r Künstler nur eine einzige Copie nehmen durfte. Allein mel^-
lers Grosse des Reiches geizten nach diesem Bildnisse, und als
inan endlich unter irgend ein^m Vorwande der Wiederholung
Schroeder's habhaft geworden war, so gab es bald mehrere Copien
des königlichen Bildes. Dieses zog dem Meister von Seite des
Hofes Verdrüssliohkeiten zu, und er verliess daher Berlin. Von
dieser Zeit an lebte er abwechselnd in Meiningen und in Braun*
Schweig» und malte zahlreich^! Portraite, die unter den Arbeiten
temer Zeitgenossen mit Auszeichnung genannt werden müssen, so-
wohl in Hinsieht auf Achnlichkeit und diarakteristische Darstellung,
*ls auf Meisterschaft der Behandlung des Ganzen. Nur sind .sie in
l^estel gemalt, und in so ferne dem grösseren Verderben ausge*
*etzt. Eft si|id unter den- von Schroeder gemalten Bildnissen No*
tabili|j|t,Q aller Art und. zahlreiche Fürstenspersonen. In der
letzteren Zeit war er grossherzoglich Badischer Hofmaler, starb
eher iSt2 zu- Meiningen.
. Kessler stach nach ihm das Bildniss der Grossherzogin Stepha<v
^le Von Baden, Lips jenes des Herzogs Georg von Sachsen-Coburg,
oinzenich ein solches der Prinzessin Fried. Louise Wilbelmine
I^Q Preussen und Coiibert das Bildniss der Herzugin Charlotte
Dorothea von Curland. Vinkeles stach für C. ▼. der Aa's Geschichte
^fs letzten Statthalters yon Holland , Wilhelms V., («las Portrait
oieses Fürsten nach Schroeder's Zeichnung. J. S. ülaubar stach
lor Fraiieoholz's Sammlung von Bildnissen von Gelehrten jenes
oesQrafon von Hcrzberg'. Auch in kleinem Formate wurden einige
«»mer Bildnisse, gestochen.
24 Sohroeder, J. jN. — Schroiedter, Adolph,
SchroedCr^ J, IV., Kuprerstrdier« nrbeitete im 18. Jahrlnin<lcrle
zu Copenhagen. Er iWch verschiedene architektonische Prospekte.
Sein« Blüthezcit fällt um 1750 — 70.
Schroedcr,. Nathanael, Kunslliehhaber von Danzig, Riltcr des
hl. Marcus, rührte verschiedene ßliilter in schwarzer Manier aus,
die in so lerne Interesse haben, dass sie in die Zeit der Krfindun^
dieser liunst hinaufreichen. Schrueder arbeitete um l660 — 70.
Er war auch Zeichner, unci daher sind etliche Blätter mit seinem
Namen von anderen liüntsicrn gestochen.
Wir haben von ihm ein Werk i^nter dem Titel : (Oben auf der
t; Fahne des Engels) Embleraa tische Entwürfe sonderbah-
len hohen Veränderungen des polnischen Adlers
von A. C, l668 bis l67J vorbestellt in Oanzig durch
(unten auf dem Banale) Nathan iel Scbroeder Bittern des
heiligen Marci. In zwei von Lorbeern und Olivenzweigen
getragenen Ovalen sind die Bildnisse' des Königs Michael von Polen
und der Königin Eleonore. Im Schilde unten siad vier deutsche
Verse. H. lo Z. 3 L., ßr. 7 Z, 9. L.
Schroeder, Simon, g. Georg Schroeder.
Schrocder, Ulrich Anton, Maler von tjüstiow im Grossherzog-
thrni Mcklenhurg, besuchte die Akademie d«r Künste in Dresden,
und lebte dann auch als ausübender Künstler in dieser Stadt. Er
malte Bildnisse und historische Darstellungen, so wie Genrebilder.
Die Zahl seiner Werke ist indessen nicht gross, da der Künstler
kein hohes Alter erreichte. Er starb 1837 in München, wo er die
ietolern Jahre seines Lebens xubrachte. In der Portraitsamn^lung
, des k. sächsischen Hotinalers Vogel von Vogelstein ist das ld27 in
Dresden von Funke gezeichnete Portrait dieses geschickten Künitlerf .
Schroeder, könnte irnhümlich auch einer der SehruedUr oder
Schroeter geschrieben werden.
Schroedtcr, Adolph, Maler und Kupferstecher, einer der geist-
: reichsten Hunioriston, welche die Kunstgeschichte aurzuzühlen hat,
wurde 1805 7.u Schwedt geboren, und in Berlin zum Künstler
herangebildet» wo er. sich anfangs der Kupferstecherkunst widmete.
Es. finden sich von ihm auch mehrere Blatter in Linienmänier und
liadiruDgen, die als Arbeiten eines jungen Künstlers bereits ms den
▼orzügliohsten Werken .ihrer- Art gezählt werden müssea. Endlich
aber fing Scbroedter anch in Gel zu malen tfn, und in küraerZeit
war sein Huf gegründet, da schoa seine ersten Gem^ilde eoischie-
denes Talent zur Auffassung naiver und huinori^ttscher Scenen
beurkundeten, und seine Bilder auch den Vorzug einer strengen
Zeichnung ' hatten , welche beim Kupfersieohcr vorherrschend ist,
und für das komische Pathos einer Figur überaus glücklich wirkt.
Von Berlin aus begab sich Scbroedter nach Düsseldorf, wo er seit
I mehreren Jabren das Feld des komischen Genres tiast allein be-
berrscht , und einen solchen Ueichthum der PhanUs^o und- der
glücklichsten Laune entwickelt, wie es nur wenige» Künst^rii be-
schieden ist. Er bildet einen eigenen Glanzpunkt der rheinischen
Schule, indem er neben ihren ernsten Bestrebungen die Parodie,
neben der Tragödie das Lustspiel «nd den Bufi'on einführt«. £r
zeigte sich gleich anfange von den Haufen derOetire)i)aIer gesondert
<lurch eigenlhümlicho humoristische Rolnantik, durch das Pülhu-
Sclu*o<idler» Addiph. 2S
tische« Orotteshe uod Grandtose seiner Comik« Er bejh^irptet im*
mer eine gewisse Noblesse, auch wenn er die aniuassiKhe Trivia-
iität des gemeinen Lebens zur Schau trägt. In seinen Bildern aus
dem Leben und Treiben, des Volkes ergötzt die unerschöpfliche
Laune, und sein Scherz, so wie sein komischer Ei'nst erreeen di»
lustigste Stimmung. Schroedter ist der Meister des ächten Humdrs
u^<) der Kumik der Kunst. Dies beweiset eine grosse Anzahl von
vortrefflichen Bildern. Im Jahre l835 wurde Schroedter Mitglied
der Akademie in Berlin.
> Zlu den früheren Bildern, welche den Künstler tteit hin be-
kannt machten, gehören zunächst zwei, welche in den Besitz des
Consuls Wagener in Berlin kamen. Das eine, bereits ein ausge-
zeichnetes Werk, stellt eine 1850^ Rhein - Wein Probe da-, und
das andere ein Rheinisches Wirthj^haus mit einer Scene des liebens-
VEurdigsten Leichtsinns, 18^2 geraalt. Ein anderes Bild aus dieser
Zeit ist unter dem Namen des alten Abtes bekannt, und ein zwei-
tes unter jenem des Pfropfenziehers, eine höchst launige und phan-
tasiereiche Composition , welche der Künstler seihst radirt* hau
Noch grösseres Aufsehen erregte aber sein in Romanenlektüre ver-
tiefter Don Quixote, ein Bild von mittlerer Grösse , im Geist und
Styl ganz der edle Junker des Cervantes. Dieses berühmte Bild»
welches den Ruf des Künstlers^ornehniltch gegründet hat, wurde
ld43 aus der BeimeKschen Sammlung um 64o Thl. ersteigert. Zwei
andere Gcnrälde, welche der Zeit nach auf die genannten folgen»
stellen Jä^r dar, beide von burlesker Wahrheil. Auf dem einem
Gemälde ist der Jäger dem stärksten Regen ausgesetzt, das andere
zeigt einen roth frierenden Waidmann. Hierauf malte er eine
grössere Jagdscene, wo alle Personen Portraits sind. Dann brachte
er sich anch selbst auf Gemälden an, wie auf jenem gleichzeitigen
Bilde, wo er hinter einem Olfizier nach der schönen Aufwärterin
htnblickt. Bis wfjtteres -Bild ist unter dem Namen Ziet Märten
bekannt, woHiadef milGarkenlaternen ihr Martinsliedsingen, 1835
im heiterattn Unomr aulgefasst. Die „Abendsonne** betitelt er
1836 ein Bild, welche« ein kleines Mädchen, einen Jüngling und
einen Greis vorstellt, in einer Bogenhalle versammelt, in welche
giaozendes Abendlicht füllt. Hierauf malte er jenes Bild , welches
unter dem -Namen des Kunstbelörderers pr. Achse bekannt ist.
£s iat diess in höchst genialer Paralele ein (ideler Fuhrmann*
'der auf seinem Wagen Bilderkisten an den Kunstverein zu N. N.
befördert, im E^esitza des Dr. Lrucanus zu Halberstadt. Nun kommt
aoch Bn Don Quixote wieder die Reihe ^ der mit Sancho Pansa
auf Abeniheuer auszieht, und auch Shakespeare's Heinrich IV.
araaste •Stofif zu einem Bild voll Laune- und schlagenden Witzes
liefern» Es stellt Falstaff dar, wie er mit höhnischem Lächeln iQ .
der Wein4aube auf seinem Stuhle sitzt uf^d die Recruten mustert.
Dieses prächtige .Bild malte Schroedter 1657« und auch folgende
gehören der' Conception nach dieser Zeit an. Das eine, die Skizze
zu dem späteren, unten erwähnten Bilde stellt den Freiherrn von
Münchhausen dar , der bei einer Bowle Punsch seine Jagdi|ben*
theaer erzählt. Ein anderes, l^lhrt uns die Scene ausGothe^s Faust
in Auerbachs iteller vor den Blick« Ein kleines Seesiüok bei
Mondschein dient als Erinnerung an Helgoland, und eine andere
kleine Landschaft stellt eine Haide bei Sonnenuntergang dar.
Dann compouirte uad radirto er im Laufe des Jahres iö37 zwei
Bilder zu Reinick's Liedern: Frühlings - Glocken und der neue Sim*
son. Daran schliesst sich auch die Zeichnung zum Declicalions-Exem-
plaro des Oratorium „Paulus'* vun Mendelsohn - ßarthoKii , den
Cgmponisten vorstellend. Ein Gemälde^ von 183U stellt einen alten
Sf Schroedler, Adolph-
Schmied in der Werltfttatt bei Feuerbeleuchtunj^ dar, in der Sftroro.
lung des Fhrn. v. SmirDoff zu St. Petersburg. Jetzt wiederholt«
er das Bild des Falstaff in der Laube seine Compaguie inspi/.trcnd.
Ein anderes launiges Bild aus ShaUespeare's Heinrich V. stellt die
Ztisaium.enUuni't von Fluellon und Pistpl dar» 1839 gemalt. Im
folgenden Jahre erschien Schroedter*s Verlobungskarte ein grosses
Blatt von seltenem Ideenreichthuni und zugleich voller Witz und
Laune. Der mittlere Raum enthält die yerlobungsaDzeige;'Posau- ^
xien und Trompeten macht das Ereigniss den Freunden und der*
liunstwelt bekannt. Don Quixote und FalstafF, die Helden, welche
Schroedter's Hünsllerruf gesichert haben , bringen in gewaltigen
Kränzen alles was das Haus bedarf. Zwei Schaaren kleiner curio-
ser Berle schleppen Bügeleisen und Pantoffel. In dem genannten
Jahre malte er für den iiunstverein zu Münjster auch eine neue
Falstaffscene, ein höchst geniales und humoristisches Charakterbild»
^alstaff sitzt mit den beiden Friedensrichtern zu Tische, und eben
so fein als schlagend ist auf den Gesichtern und durch die Stel-
lung ausgedrückt, wie jeder den anderen völlig getäuscht und über-
liste^ zu ^ haben vermeint. Am Nebentische sitzt der> Page und
Gard^ulph • und der lächerlich bunt herausstaifirte Pistol brüstet
sich als Hauptfigur. Eii^ schönes Bildchen von \Q.\x hat ÜhUnd*s
Lied zum Gegenstande: Ich höre meinen Schatz. Im liunstblatie
von 1843 wird als eine von Schroedter*s meisterlichsten Schupfun-
gen der Frhr. von Münchhausen gerühmt, wie der alte Lügner
in der Wirthsstube am Tische sitzt, und Bauern., Gensdarmen,
Jäger, alle in grösstem Staunen ihm zuhören. Eine solche Seene
malte, wie oben erwähnt, Schroedter schon ^ 1857 • diese ist aber
eine Darstellung im Grösseren. Ein anderes Gemälde desselben
Jahres ist unter dem Namen der Beichte im Walde b/eUannt. ,. unti
eines der neusten stellt Don Quixote's Rast unter den Ziegenhirten dar.
Doch sind diess nicht alle Werke des Meisters, nur der grösste
Theil derselben. Üeberdiess nennen wir noch die betrübten Loh-
gerber in der Sammlung des Professors d' Alton , die Uckermürk'-
schen Bauern im Gespräche über Politik, ein humoristisches Bild,
den schlafenden Knaben mit dem Hunde, eine Scene auf der Reh-
jagd im Besitze des Prinzen Friedrich von Preussen, die gewiegte»
und zerbrochenen Flaschen, und das entfliehende Jahr^, komische
Neujahrswünsche, u. s. w. Auch für Simrook's deutsche Sagen.
'> Frankfurt l84o IF., lieferte er mit anderen Zeichnungen«
Dann fertigte ScI^roedtcr auch viele Zeichnungen xot Illustra»
tion. Darunter sind solche zu einer neuen Ausgabe des Bulen-
' ifpiegel, womit er i84o begann. Von ihm, von K.Jordan,. G. Oster*
wald und L.Richter sind ferner die Zeichnungen zu Musüns Volks-
'\ mährchen der Deutschen. Leipzig 1842» gr. 8« Auch die 'deutschen
Sagen, mit deutsche!» und französchem Text, und die Dichtungen
von G.Simrock, Frankfurt l84o ff-, sind nach seinen Zeich^Mingen,
so wie nach solchen von Mücke, Becker, Sonderland, Piüddemapn»
mit Kupferstichen von X. .Steifensand ülustrirt, qu. Fol. Es gibt
auch eine kleinere Ausgabe. Seine Zeichnungen zum Don Quixote
hat er selbst radirt. I. Helt, Leipzig 1844, gr. Fol. Diese
Compositiunen sind im Kunstblatte des genannten Jahres Nro 41
genau beschrieben. Dann erschien nach den Zeichnungen von
Schroedter, Stilke u. a. auch eine Gallerie zu Schillerte sämmt-
lichen Werken in Stahlstich. Stuttgart 1836 ff.» roy. 4.
Auch mehrere von seinen Gemälden sind durch Abbildungen
bekannt. Gille lithographirte das berühmte Bild des Don Quixote,-
und in der Geschichte der neueren deutschen Kunst vom Grälen
Ratzynski ist es von Thompson trefflich in Holz goschnittettt Die
Schroedter, Adolph* V
Bbeinweinprobe in der Sammltuig d«s ConsoU Wagen» ist von
F. JenUen lithographirt Das Gemälde de» Kheinischen Wirths-
Aauslebeos in derselben Sammlung haben Fischer und Tempehei
auf Stein gezeichnet. Die«e beiden Hünstier lithographirten auch
das Bild der Uckermärkischen Dort- Politiker, Funk den Kunstbe-
förderen pr. Achse, B. Wejss die betrübten Lohgerber, C. Fischer
und Mütsel die Scene auf der Rehjagd, C. Wildt den* schlafenden
Knaben n^it dem Hunde, Fischer den auf dem Anstände frierenden
Jäger, Menzel die drei oben genannten komischen Neujahrswiinsche:
die gewiegten nnd zerbrochenen Flaschen, und das entfliehende
Jahr, bl. Fol.
Eigenhändige Stiche, Radirungen und Litbo*
graphien* ^
Schroedter hat in seiner früheren Zeit meistens mit dem Grab-
stichel nnd mit der Radirnadel gearbeitet, nnd letztere* auch später
tioch öfter Eur Reproduktion gebraucht. Seine Blätter dieser Art
^«^ören xu den (geistreichsten ProdAktione« der-aeueren deutkchen
Huost. Die wenigen Lithographien, welche wir von ihm haben,
sind am Wertbe Jenem gleich.
Die frühesten Blätter des Meisters.
1 ) Das Bildniss dai^ Faul Gerhard.
2) Scene in einer römischen Osteria, nach Lindaa.
3) Ein liegender Räuber, nach L. Robert. A. Schroedter Aq.
fort. W. Oelschig sc, gr. qn* Fol.
4) Der schlafende Bauer, nach Teniers.
5) Zwei Basreliefs, nach £. Raucb.
6) Eine LandachaCt nach Zingg«
7) Die Katze am Fenster, nach R. Mind.
6) Vignetten nnd Titelblätter, |nafih Bendixent Kircj^hof und
Ramberg.
Spä'tere malerische Rac^irirngen.
9) Don Quixote in seinem Studierzimmer, nach seinem eigenen
berühmten Bilde für das erste Heft des Album deutscher
Künstler radirt. Düsseldorf bei J. ßudjeus .1859» 9^* ^°^*
Im Aezdruck auf chinesisches Papier 1 Th.
10) Don Ouixote's Abenlheuer mit der Schaafheerde, launige
Arabeske, für das Album deutscher Künstler radirt. Düssel-
dorf 1840, qu. Fol. . "
11) 50 Bilder zum Quixote, erfunden und radirt von A. Schroed-
ter. L Heft. Leipzig 1844. gr. Fol,
12) Münchhaufen's E'ntertfa2ig<, für rias 7te Hfifl des Album deut-
scher'Kunstien Düsseldorf i84o» qn..F9l<
Die Aezdrücke sind sehr selten» . Bei WeigeF» 1 Th«
13) Die wandernden Musikanten auf ebenem Felde von Regen
und' Wind überfallen, j857 radirt, qu. Fol.
14) FrühlingsglocUen» Arabeske, für die Lieder eines Malers
(fieinick) radirt, gr. 4«
15) Der neue Simson, für dasselbe Werk radirt, beide nfic|}
- HettaicVs Liedern, und In Arabesken-Form.
16) Das Titeljbfatt zum 2ten Bande von R'einick's Liedern, auch
unter dem Titel: Deutsche Dichtungen mit Randzeichun^en
deiitocber Künstler, I. Band. Düsseldorf* i84ß. gr. 4' .\
17) RheinWeinlted von M. Claudius : stattliche Gesellsckaft in
der Laube zechend und singend, für das obige Werk rs^dirt.
18) Trinklied ans dem i6* Jahrhundorte, für dasselbt Werk
i^ " S(6^iU*oedteri Adolph.
m
' '^ '^^^iiffirt; ISk fiti'Jen ^tch von di«fiefl'^«i«trciclietf BlatterVi Aez-
drücke, tehwartse und farbige Abdrücke.
19) Nachtmusikanten tod ^ Pater Abraham a St. Clara, -radirt
•'"•* ' ' för den 3ten Battd' der Lieder^ und Bilder, auch anter dem
Titeh Deutsche Bfchtungen mit Randzeichndngen deutscher
Klinstier, IL Band. - Düsseldorf i844. ^i5, ßr. 4.
30) Maiwein von Wolf Müller, für dasselbe Werk radirt.
21 ) Vier radirte Blätter mit Scenen aus Fester ScblemihI • zu
Charoisso's Werken. Leipzig 1836, gr. 8«
.22) Der Traum von der Flasche. Komisch satyrische Arabealte«
Mit dem Namen upd der Jahrzahl 1851* verkehrt. Radi-
Tung, Fol.
23) Der Neid, Radirung im Kunstbuche der Düsseldorfer Maler-
• t. (.'. 'schule, I. Lief. Berlin 1835» qo. Fol.
24) Das Ständchen, für dasselbe Werk radirt, zwei kosDisch-
satyrische Arabesken. Mit dem Monogramm des Künstlera
. «itid .d<r: Jabi^ah] 1835* Reioick's Gedicht |^ibt die Er-
klärung.
''■"' 25) Hümaristüsohe Arafccake mitFahnemräiger^ 'vteldier dia X«ttut%
i." spielt. ^ fliidirt und fa#big gedruckt, IBSQ, qu. Fol.
■^ 26) Homoristische Vignette mit Figuren und Arabesken. Die
(radirte) Adresse des Kunsthändler« J. Buddeus, in DüftseJ-
dorf, 1839» qu.'8.
^ Es gibt Abdrücke vor und mit der Adresse.
27) Dar Brautkranz^iradtrtes Blatte qu. Fol.
Es gibt i^bdrücke vor der Schrift.
28) Brtnoernng aus dem Musikfest «11 Düsseldorf 18S$* F« Blatt:
Sinfonia eroica von L. von Beethoven^ Parte prima. Bei
^Weigel 1 T&K 8. gr.
29) Das Titelblatt mit ^Arabesken zum- 8^en Hefte dea Albnm
deutscher Künstler in Orig. Radirungen. Dütsaldorf i84u
qu. Fol.
Die Aezdrücke sind selten« .
30) Abschiedskarte: Betrübte Lohgerber u. a. Figuren. Der
Malert. Schroedter empfiehlt sich, bei seiner Abreise nach
Düsseldorf im Juni 182()* Seltenes radirtes Blatt, qu. 8«
31) Die Adresskarte des Kunsthändlers Hering inLondoi^. Zwei
allegorische Frauen und zwei Kunstkenner bei einem von
Arabesken umgebenen Schilde, radirt Mit Zeichen und
Jährzah) 1842^ qu. 8.
Es gibt Abdrücke vor der Schrift.
Lithographien.
.32) Rauferei von Musikanten, TuttiJ Origiiial-Lithogrftphie» mit
Zeichen und Namen, qu. Fol.
33) Programm zur Feier des Frühlingsfestes der Künstler in
Gastein, figürliche Composition mit Arabesken, in zwei
Blättern mit Text. Original • Lithographie, qu. roy. Fol.
Scnroedter, könnte in fehlerhafter Orthographie auch einer dar
Schroeder und Schroeter geschrieben werden.
Schroeger, Zeichner und Architekt,: arbeitete um die -Mitte des 18.
Jahrhunderts. Erstand im Dienste des Königs von Foteh, und
s^chnete auch einige Blätter für den Vitrovius BaYarofs.
Schroff, JoMtpii. _ Sgbroelnr» Hans. »
Jer-I^exicoii irrig den Ttrolar JoMph Schoepf.
Schrocr, Mder von Augsburg« soll wmA Fäwly is fl. JahrlinD.
derte »l^bt habeo. lii d#r Kircbe suf Aouaberg war^n voo ibm
36 bibliscbe Darstellungea , «üo i74o ta die nooe balboliscba Kir-
che iMicb Dresden gebcacbt wurden» • / .
Schroeter 9 Adolph, .. a. Scbroedter.
Schroeter, Carl, Maler cu DrJeeden, blühte daselbst av tteO. Br
malte häusHcbe Scenen« wie es im Kunstblatte van 1823 beissl» i«
dar bekanoteo Oe6er*scben Manier.
Diese ist wahrscheinlich unser Job. Fried. Carl Constanti»
SfinftDCtea.
Schroeter^ GonsCanliny u J. F. C. Constamin Schvocier.
Schsoeterjr OaroUne TOH, Mlniatormalerin, lebte um f82fc gleicb-
zeitig mit Gottl. Heinrich von Scbroeter in Rom» und wurde da
ihres Talentes wegen in die Akademie von S. Lnca aufgenonuaaa.
Sie ist Tennntblich die Gattin des genannten Künstlers.
Schroeter^ Gottlieb Heinrich ron, Historienmaler » wurde 1802
zu Rendsburg im Holstein'schen geboren, und als der Sohn eines
k. daiii^hen Kriegsrathes « der sich zuletzt auf einem Gute in
Mekleoburg niedergelassen hatte, sollte er sich der Aechtswissan«
Schaft widmen. Er btsuchte su diesem Zwecke die Oniversitatea
Berlin und Jena » entschied aber noch vor Ablauf seiner Studien
in Dresden für die Kunst, und bef^sb sich iMild darauf (]821> nach
Rom 9 wo elf dem Streben der in jener Zeit daselbst versammelten
deolschen Künstler huldigte» und besonders Friedrich Ovarbeck
»UB Vorbilde nahm. Doch stodirte er auch die Werke Rafaers»
und die Galatkea copirte ar in der Grosse des Urbildes. Im Jahre
t<27 verliess er Rom» brachte dann ein Jahr in England au, und
begth sich hierauf nach einem Besuche in Copenhagen und in St.
Petersburg nach Mecklenburg zurück > wo er fast. drei Jahre das
Gat seines mittlerweile verstorbenen Vaters verwaltete. Im Jahra
1853 begab sich der Künstler nach München» wo er neben der
Malerei auch die I^iteratur pflegte. Wir haben von ihm eine Be-
schreibung der Fresken von H. Hess iu' der Aller heil i^enkirche»
welche 1836 zu München erschien. Von Gemälden aus dieser Zeit
wird*im Kunstblatte 1335 besonders ein Bild der Judith genannt»
wie sie mit ^m bekränzten Schwerte auf der rechten Schulter
und dein Kopfe dtt Holofernes in der Linken schreifei. Hinter
ihr folgt die Uienerin; Diess ist ein Bild voll tiefen Ernstes und
von tie%lnhender Färbung. Die Auffai sung des Gegenstandes fand
aber im Kunstblatte 1835 Widerspruch. Desswef^eu stellte v. Scbroeter
noch in einem anderen Bilde die Judith dar, worin die Geschichte unter
denselben Vorzügen vollständiger erfasst ist. Die Heldin hält das
Schwert in der Linken» und bedient sich desselben wie aines 9Uw
bes, wahrend sie mit der Rechten auf das Haupt deutet, welches
die Dienerin trägt. Beide Bilder sollen Judith*s Heimkehr nadi
der Ermordung des Holdfernes vorstellen.
Scbroeter, Hans, Architekt und Ingenieur» stand in der ersten
Ililfte des 17« Jahrhunderts tu fürstlich braunschweigischen Daa»>
$0 . Schroeter» J; Chr. ~ Schroeler, J. Fr* C Const.
•UiriaLnMbi»|[. WSr haben von ihm einvn MB^ctract ift der Krieg
baakuDSt. Zelle t655*" Mit Hobschnitten 4.
Scbroeter, Johann Ghcistian, Maler von Goslar» bildete sii
' in Italien zum iiünstler« diess auf Kosten des Grafen Joachim Sil
. wata. Er hielt sich in Rom und Venedig auf, gewann aber durc
seine Studien nur im Technisohen , und in der Färbani^ einig
Vortheile. Für Composition hatte er kein Geschick , und wenn <
irgend ein geechichtliches Qil^ malen musste, so entnahm" er freni
den Kupferstichen, was er brauchte. Von l675 •— 1680 ^ar (
Hofmaler und Gallerie-Inspektor zu Prag, i685 erhielt er das hüi
. gexVecht daselbst, und 1694 Hess er sich in die Prager-Maler«Con
i'raternität einschreiben. Von seinen Gemälden acheint sich nicht
erhalten zu haben. Peter Brendel war sein berühmtester Schälet
L. Vogel stach nach ihm das Bildniss des J. J. Pommer für dii
Effigies Vtrurum erud. et art. B'ohemiae. Starb zu Anfang des 2^
Jahrhunderts als Hathsherr der Klein$eite zu Prag.
Schroeter, Johann Friedrich, Kupferstecher, geb. xn Leipzig
1771t stach anfangs viele Blätter für Buchhändler, die aber ohne
Bedeutung sind. Seinen Ruf gründete er erst später durch sein^
anatomischen Blätter, welche zu den treulichsten ihrer Art gchöi
ren. Diess l>eweisen die zahlreichen Stiche, welche er für dt^
Werke der berühmten Aerzte Loder, Rosenmüller, Gräfe, Süni-
mering, Bock u. a. , ausführte. Der anatomische Atlas von Bocii,
so wie .dessen Darstellnng der Venen in 20 Blättern haben in
ihrer Art wphren Kunstwerth, so wie sie sich dur^ Naturtreoe
auszeichnen. Schroeter hatte selbst ungewöhnliche Kenntnisse in
• der Anatomie. Er wurde Universitäts- Kupferstecher in Leipzig
und Mitglied der Akademie. Starb daselbst l8o6.
Ausser diesen hier nur summarisch genannten Blättern erwäh*
nen wir noch als die besseren Blätter des Meisters:
1) Das Bildniss von G. Benda, nach Mechau, 8«
2 )' Jenes von Kosciusko , 8.
3) Die Herzogin von Kingston als Iphigenta, (Iphigenia a ce*
lebrated Dutchess), schöne Büste in Oval, nach Bartolozu
punktirt, und braun gedruckt, 4*
4) Büste eines Alten mit grossem Barte, nacl)^ Prestel radirt,
1789, 4-
5) Büste eines Alten mit grossem Barte und einer kleinen I>iU-
' tze auf dem Kopfe, nach Dewatters radirt, 1789« f^^l*
'6) Büste eines rauchenden Matrosen: Der Matrose, nach einem
gleichgrossen Bilde von Ary de Voys aus dem VVincklerVhcii
Cabinete radirt und mit dem Stichel vollendet, 179I ^^^*
7) Brustbild eines jungen Mannes im Pelzhiantel, nach Reo»'
brand's Bild aus dem Cabidet Winkler, schön püolitift»
1790, fol. '
8) Eine Folge von 76 Blättern zu Tathamm's Muster anti»«f
Bauornaniente. i^us dem Englischen. Weimar 1805* f^^y* ^ .
9) Eine Folge von 25 Blättern nach Caylus Werk über die
Malerei der Alten copirt.
Schroeter, Johann Friedrich Carl Gonstantin, Genremaler,
wurde 1794 zu Skeuditz geboren , und anfangs in einer Afoih^'^^
untergebracht, bis sich ein Onkel, Tischler in Stuttgart, seiner ao-
nahm, wo er jetzt Zeichnungsunterricht erhielt, aber bis zum Jan^^
1811 dabei Tischler blieb. Endlich besuchte er die Akademie inl^^^'
Scbroeterf Johani» Friedrich Carl Consfantiii« • tl
ng, monte aber wöchentlich- mehrtnal^tt' von Skeadtts ^ahio wan«
dern , weil ihm die Mittel fehlten , um sich einzumiethen. Doch
erfreute er sich bald der Gunst des Direktors Schnorr und d^^t .
Acois • Obereinnehmer Reyl , die ihn in den Stand setzten, läl8 in
Dresden unter Pochmaon seine Stadien fortzusetzen. Die>ser wollte
ihn durchaus zum Historienmaler bilden, gab ihm Unterricht in
der Composition und Hess ihn lebensgrosse Studien nach der Na-
tur malen, die indess vorzugsweise nur Talent für das Portraitfach
verriethen. Schröter ging daher iSfQ nach Leipzig, malte Bild-
nisse verschiedener Grösse, und eine wohlgelnngene ramiliengruppn
veranlasste ihn, ein Genrebild zu malen, Mutter und Tochter '
spinnend und klöppelnd, welches auf der Leipziger Ausstellung
so viel Sensation erregte, dass ihm der Direktor Schnorr . rieth»
das Portraitroalen aufzogeben , und sich allein dem Genrefach zu
widmen. Sein erstes grösseres Gemälde der Art, i»die Muthwilli*
gen«« (Bauerndirnen necken im Rausche eingeschlafene alte Männer),
wurde 1824 auf der Dresdner Ausstellung vom Publikum förmlicli
belagert, aber erst 1826 in Berlin mit einem Seitenbilde, )»vi$ 4
vis,« gekauft. Schröter nahm in diesem Jahre seinen Wohnsitz in
Berlin, und auch' die 1828 ausgestellten Gemälde: der Musikleh-
rer (in der Gallerie des Consuls Wagener), der Beobachter, der
Appetit (im Besitze des Domherrn Spiegel), der Seemann, wurden
als «ehr gefalltge und sauber behandelte Cabinetsbilder allgemein
bewundert. Scfiröter*s Gemälde wurden nun immer gesuchter,, und
manciie Bestellung ging aus der Ferne ein. Werke , die den obi-
gen gleich geschätzt worden, sind: der Grossmutter Geburtstag,
wo der Enkel der betagten Frau einen Blumenkranz überreichl,
die Küche, der Kesselflicker und sein Nachbar, das Mittagsbrod.
Die «Versteigerung des Nachlasses eines Malers« ist wohl Schrö-
ters vorzüglichstes Werk, und zeichnet sich durch reiche Compo-
sitioo, durch herrliche Anordnung der einzelnen Gruppen, durch ~
eben so interessanten als gut mo.tivirten Ausdruck und saubfirere
Ansfahrung vortheilhaft aus. Es ist im Besitze des Senators Jenisbh.
Schon längere Zeit kränklich ging Schröter I835»nach Salz-
bnuin« benutzte aber auch während seiner Korzeit jede Gelegen-
hekt interessante Scenen aufzufassen, und so entstand 1834 sein
o^össtes Bild: der Possenreisser zu Salzbrunn am ii. July l833«
Drei andere Genrebilder; die Kaffeesch wester, eipe Wirthshaus-
scene, wie der Wirth dem Alten das Bier lobt, und die ruhende
Judenfamilie, kamen in demselben Jahre von der StafiEielei dca
Künstlers, wovon ihm das letztere Charakterbild besonders Ehre
brachte. Seine letzten Bilder sind von 1835: ^in Greis und ein
junges Mädchen am Tische sitzend, hinter welchem ein Kind mit
der Pttppe spielt, und die Dorfschule, in welche die Mutter den
widerstrebenden Buben einführt. Im Kunstblatt 1835 Nr. lo4 ist
der Nekrolog dieses Meisters.
Schröters Werke zeichnen sich durch schönes Colorit und
durch sehr detaillirte und delikate Ausführung der Köpfe aus.
Sie sind mebrentheils durch Lithographien bekannt, und Lieblinge
des grösseren Publikums geworden. Man könnte indessen diesen
Künstler mit Carl Schröter von Brannschweig verwechseln.
Werner lithographirte den musikalischen Kesselflicker, ein
Btld bei H. Fallon zu Berlin; Fischer die goldene Hochzeit;
Oldermann den alten Musiklehrer, bei Consul Wagener, die
waBdcmde Judenfamilie , die Gaststube . den Geburtstag der
GrosimuKer, den Hasenhändler bei H. Fallon; C. Fischer die
Lottokollekte; Bils den Stammgast; Bormann die Schule; O.
«tft 'StsÜVoM^, JohiMilif Oot^eb. ~ l^ckrbtb, Jsikob.
Hevmalln^eÜ 'tti]rft{|[(Ai Alten, das MitUf^brod, und den alten
Politiker; Werner den Gutschmecher; Reniy den Hans Ohneaor^e ;
Sprick den schlafenden Alten; Papin das Frübstüeli ( scblafanU«
Alte); Oiet^mnnn den Leiermann; E. Scbulz die Ueiukefar, und
die Unterbrecbung (von €. Schröder?)
Dann hat Schroter selbst einige Blatter lithographirt Ein
solches ist:
Der Fustillenleser, fol.
Schrqeter, Johann Gottlob^ Maler zu Dresden, starb 1Ö18- Er
hatte den Titel eines Uofstallmalers«
Schrpet?^» Leopold, fiopferstecher, ?var um 1808 Ssliüler der
Akademie zut Dresden« und lebte auch noch später als ausübeodcr
K^^nstler in dieser iStadk oder zu Leipzig. £r arbeitete iür Bucii-
händler. 1
QpnrOlQter, «. auch.Sehroedter und Schroeder, die Orthographie
' könnte manchmal iehlerhait seyn.
Schroetter, B. V. , Maler und Kupferstcfher, lebte in der zweiten
Hälfte des 18. Jahrhunderts in Wien. Er mal.te Bildnisse. Voss
ihm selbst gemalt und gestochen ist:
Das Blldniss von Fr. de Zauner. Oval. fol.
Anderwärts wird U. Pi'eiffer ak der Stecher angegeben.
Schroetter I fanden wir anch^ «in Paarmal den Adolph Schroedter
und den Constantin Schroeter geschrieben.
Schrbffüägel, Balthasar, Maler, warum 1 544 zu München Schü-
ler von M. Oelgast )un. £r erstand auch seihe Lehrzeit, ist aber
unsers^ Wissens durch kein Werk bekannt. ,
Schrorer, H« F., Kupferstecher« ist vermuthlich mit Hans Friiedrich
. jSehprer Eine Person, oder wenigstens mit einem der unter H. F.
Schorer genannten Meister. Christ gibt, das Zeichen .dieses iVIei-
sters, nennt ihn aber Schrorer, so wie Stettcn, so das» man glau-
ben könnte, «& habe dennoch ein Schrorer gelebt.^ ^Cihrist legt die«
sem Schrorer eine Sammlung von Ornam^enten für Silberarbei-
ter bei, diejenige', welche anderwärts .dem Schorer "zugeschrieben
wird. Doch .auch von H. F. Schrorer haben wir eine ähnliche
Folge, welche in der Kupfe^stichsammlung des' Grafen von Fries
Hü Wi^ war. Im Cätaloge wird sie auf 13 radirte Blätter ange-
geben, welche Ornamente, Allegorien u. a. enthält. Füssly schreibt
ihm dann auch eine Landschaft zu, wefche mit H. F. Schrorrer in.
fec. ' 1615 bezeichnet seyn soll; neuerdings ein Beweis, das ein
Schorer oder Schrorer gelebt habe. G. Cb. Hilian hat das Bild-
niss dieses Schrorer's gestoclusn.
Schrot, Christian, Zeichner von Sonsbex« lebte in der zweiten
Hälfte des ]6. Jahrhunderts. Er zeichnete meistens Landkarten»
die in den Werken von Ortelius» Rauwer, Haijas, Quad u, .a. ge«
stocken sind.
Schf Oth , Jakob , Bildhauer, einer der neueren'Ungarischen Künst-
ler» der in Pesth lebte. Zu Baja ist das schöne Grabmal eines
]g<Arott, Maximaiao. — Sdittbof^ Clirifitaii Friedr« '^
Herrn FoIiinAMirger %üa Weili* El ist ,mit Bildw«rk«n in Bh>aM
geaiert.
SchrQtt^ Maximilian, Maler, geb. «n Landsbut 1785. wiamet*
sich anFangfl sa München den Studien, besuchte aber auch die
Zeichnungsschula des Professors Mitterec mit solchem Glücke«
dass er zuletzt sich ^apz der Kunst ergab. Schrott malte zahl»
reiche Bildnisse in Miniatur; fast für alle hohen Herrschaften ia
München, besonders für das Herzoglich Leuchtenbergsche Haus«
Diese Fortiliite sind sehr ähnlich und mit grosser Zartheit behaue '
delt. Man zählte ihn z» den besten Miniaturmalern seint;r Zeit»
ei^ starb aber schon i822*
Schrott^ Andreas^ Bildhauer, bildete sieh in Wien snm KonsH
ler, und erlangte als solcher grosse Geschicklichkeit. Später trat
er in Dienste des Fürsten Primas von Ungarn» wo er um 1820
thätig vrar.
Schrott^ Joseph^ Bildhauer zu München, besuchte daselbst die
Akademie, und arbeitete dann in L.' v. Schwanthalers Atelier. Von
-1839 en sah man 'von ihm im Looale de$ Kunstvereins Büsten
ausgestellt,
Schrotzberg, Frani^ Maler, geb. zu Wien I8l1> besuchte da-
selbst die Akademie 9 und entwickelte in kurzer Zeit ein schönet
Talent. Er erhielt einige Preise und schon i836 wurde ihm die
Ehre sa Theil, dass eines seiner Gemälde in der Gallerie des Bei*
vedere aufgestellt wurde. Dieses Bild mittlerer Grösse stellt die
Luna vor, wie sie von G/?nien umgeben auf ihrem Wagen zu dem
schlafenden Endymion herabkommt. Dann hat Schrotzberg auch
^ Portraitmaler Buf » und im Genre leistet er nicht minder Lo*
benawerthes.
SCurampfy Jouann^ Architekt« stand um 1806 tn hessischem
Diensten, und bekleidete zu Cassel die Stelle eines Baurathes.
Später wurde er herzoglich Nassauscher Baudirecto r. Unter seiner
Leitung, wurde l824 das Monument des deutschen Kaisers Adolph
ven Nassau im Dome zu Speyer ausgeführt.
SchtSchedriOf nennt Fiorillo irrig die russischen Künstler Schedrin»
so wie nach ihm Füssly«
Sehobacky GattUeb £mil^ Maler, geb. zu Hamburg 1820, bil-
dete sieh an der' Akademie der bildenden Knuste in Mnaohen,
und ergriff mit Torliebe das Fach der Historienmalerei. Im Lokale -
des Kunstvereins daselbst sah man einige Bilder von ihm ausge*
stellt, wie einen entfliehenden Amor i84l, Clärchen dem Egmont
hn Kerker erscheii^end t u. s. w. Im Jahre ld44 begab sich der
Künstler zur weiteren. Ausbildung nach Born, wo das Talent des«
selben zu den schönsten Erwartungen berechtiget«
Schubart 9 Carl Ludwig» Maler von Frankenthal, wurde l820
feboren-, und an der Akademie in München herangebildet. Im
ahrdi84^ begab er sich wieder in die Heimath zurück.
Schttbarty Glmsttan Friedrieb, Maler zu Dresden, hatte am 1730'
^ 6o Ruf« Br malte- Blumen und Früchte, und fertigte besonders
JSagler's KünstUr • Lex. Bd.XVL 3
j|l .Scbdiart, Ludwig Cbris&iu -^ Scbnbeit» Fvwtt» \
leliöne oaturhittoriiche Zeichnaogan- Im Jahre t79l bM^itete
er Hebenstreit auf seiner Reise nach Amerika » welche auf Kosten
des Königs August unternommen wurde ; namentlich zum natur-
geschichtlichen Zwecke. Einige ZetchnimgeD 8chubart*i wurden
gestochen.
Schubart^ Christian Ludwig, Maler, geb. zu Dresden 1807,
besuchte die Akademie der genannten Stadt. Es nnden sich Bild-
nisse und andere Darstellungen von ihm.
Schubart 9 David, Maler, war zu Anfangj de« 17. Jahrhunderts za
Würzen in Sachsen thätig. Mamphrasius nennt ihn unter der
Zahl der i607 daselbst an der Fese verstorbenen Personen.
BcnilDaTt, W. , Maler, war in presden Schüler von ' Camerafa, und
begab sich dann um 1786 nach Hamburg, wo er durch seine Mi-
* ntaturbildnisse Beifall erwarb. Doch malte er auch Bildnisse in
Oel und Pastel. Starb um 1815*
Schubart, s. auch Schubert.
Schubauer oder Schupauer, Christoph^ Maler zn München*
machte daselbst 1569 sein Meisterstück , fand sich' aber mit de'
. Bei^rtheilung desselben nicht zufrieden, und gerteth zuletzt darübe'
mit einigen Meistern in Streit. Diese erhoben bei der Zunft
* Klage, und das Urtheil lautete dahin, datfs Schnpauer'dem ganzen
" tiälndwerk , jedem' Zunftgenosseu besonders; Abbitte thun mosste.
Er hatte auch zwei Pfund Wachs zu entrichten. Diese Notii
' ' . enthalten die Zunftpapiere', weiter aber nichts mehr, so dass der
Künstler von dannen gezogen zu seyn scheint.
Schubaner^ Friedrich üeopald, hönigllcK sSchsischer Stabs-
offizier und Maler, wurde 1795 zu Dresden geboren. Er übt'^chon
.seit mehreren ^^hren viit grossem Beifalle die Schlachtenmalerei.
Einige seiner Bilder sind im besitze des Königs von "Sachsen« an-
^^XQ findet man in Privatsammlungen. Die meisten sind sehr
. lebendig in der Compositiun und geistreich behandelt. In den
Bildern seiner früheren Zeit soll manchmal die FSrbung '^*^*!
bunt seyn. Im Jahre 1837 erwarb d6r König die Schlacht bei
Podobna l8l2* ein grosses Bild von vielen Vorzügen, Eine Soenc
aus dem Tiroler Kriege von l'SOQ ist als KunstVereins • Geschenk
nach ihm gestochen. ' . . - : / <
Schubauer ist gegenwärtig Major, uiid malt noch immer
* Schlathtbilder Hind mihtärische Soenen. Dann hbX man TOto seiner
. Hand auch viele, geistreiche Zeichnungen, meistens ähnlieben In-
halts wie die Gemälde. Einen anderen Theil machan dia Land-
schaften ans.
Schubert, Baltbasar und Christoph i Architekten, bautan ii>
der «wetten Hälfte des 17. Jahrhunderts im Erzgebirge edicbe
Kirchen und Häuser. . ^
Schubert, Ferdinand, Zeichner und Maler, wurde. 1619 VX
Wien geboren, und sTn der Akademie daselbst herangebildet» Spä-
ter wurde er zu Innsbruck als Zeichnungslehrer angesteUtt .
Schubert, Franz, Histonenmalar, wurde 1 807 su Dessau. geWen,
und daselbst in den Anfangsgründen der2MGhenkunst unUrrichtet.
Schubert» Frau. 35
btt er . aucb bereits mit den GrundsUtsen dar Maleret ▼•rtraut,
im Jahre 1829 nach München sich begab, wo ihn Cornelius za
seinen vorzüglichsten jüngeren Schülern zählte. Er lag in de/>
Akademie der genannten Siadl mehrere Jahre den eilrigstcn Studien
ob. und versuchte sich bereits mit Glück in der Composition. Man
sab schon 1852 auf der Münchner Kunstausstellung einen Carlon,
ijrelcher Christus vorstellt, wie er das Volk in der Wüste upei^ef.
Mit C. Hermann malte er das Deckenbild der Himmeirahrt Chtisii
jn der protestantischen Kirche, welches Schreiner und Engelmann
lithögraphirten. Dann malte Schubert auch in Oel, so dass er
1834 bei seiner Ankunft in Rom in kurzer Zeil als Meier seinen
Ruf gründete. Er machte da bedeutende Fortschritte , beirnndert
gewannen seine Gestalten an Form und Bewegung, und die Zu*
sammensteltnng an Freiheit. Im Jahre t835 malte er Jakob und
Kahel am Brunnen in einer schönen Landschaft, eine liebliche
Gomposition. Eben so schön ist auch das Bild der drei theolo-
gischen Tugenden, durch ebenv so viele allegorische Figuren dar-
gestellt, und 1837 in Oel gemalt. In Rom malte er auch die Pa-*
rabel vom reichen Manne, der die Armen' und Krüppel zur MaW-
xeit ladet, nachdem sich seine Nachharn aus nichtigen Gründen
hatten entschuldigen lassen. Diese Composition, deren Mittelpunkt
der freundliche Gastgeber bildet, ist von grosser Schönheit und
yoii glücklicher Vcrtheilong der trefflich gemalten und gcössten«
theus plastisch gerundeten Figuren. Dcsswegen wurde dieses Ge- 1
Quilde auch in der Allgem. Zeitung t839 ^ro. 120 besonders ge*
ruhnst, als ein würdig heiteres Bild, welches aus der Seele des
Meisters mit würmem Gefühle hervorgegangen ist. Spater wiwde
es vom Kunstvereine in München angekauft, und 1845 fiel es bei
der Verloosung dem Maler J. ß. Kreitmaier «u. Ein anderes
schönes Bild, welches Schubert |838 in Bora malle, stellt Christus
vor, «vie. er die Blinden heilt. Mittlerweile machte der Küostlcv
euch eraste tStudien nach den in Bom vorhandenen Meisterwerken
Uiiherar ZeiK Namentlich war es Raiael, der ihn begeisterte. Er
zeichnete alle Darstellungen au« der Fabel der Psyche in der Far
nesina, und gab diese Bilder mit bewunderungswürdiger Treue dt-r
Zeichnung, in aller Schönheit der Composition des grossen Urbi«
oaten. Schubert hat diese Zeichnungen selbst in Ilupfer radirt,
und dadurch den Kunstfreunden die willkommenste Gabe bereitet.
In der letzteren Zeit seines Autenthaltes in Rom besehäUigte ihn
em ^ossartiger Auttrag des Herzog von. Anhal t . Dessau » der ein
Gemälde bestellte, wozu Schubert in Rom den Carton zeichnete,
welcher durch ein eigenhändig radirtes Blatt bekannt ist. Der
Künstler wähhe die Speisung der Israeliten durch Manna und
Wach^ln. Ein zweiter Cartun stellt Gott Vater dar, wie er nach
dem Sündent]iiU das erste Menschenpaar straft. Diese beiden Com«
Positionen führt gegenwärtig der Künstler in Oel aus, es werden
aber bis zur Vollendung derselben noch etliche Jahre verfltessen.
Folgende Blätter hat der Künstler selbst radirt:
1) Die Speisung der Israeliten in der Wüste durch Manna
und VVachteln, niCch dem grossen Carton zum Gemälde, mit
Dedication an den Herzog Leopold Friedrich von Anhalt«
Dessau. In starken Umrissen radirt, gr. roy. Fol.
2) Rafaers Darstellungen aus der Fabel von Amor und Psyche
in der Farnesina zu Rom. An Ort und Stelle geseicfinet
und X radirt und herausgegeben von F. Schubert. 5 tfefte
zu 6 Butlern. München und Leipzig i342i ff. Fol.
16 * Schubert, Gregor. -^ Sehuberl, Johami David.
Schobertl Gregor ^ Mal^r von Böhmisch -Kroman, Arbeitete um
. 1670 in Brunn« Ueber sein Wirken ist uns nichts bekannt.
Schubert, Johann David , Zeichner und Maler, ^eb. XU Dreaden
1761» war der Sohn eines Orgelbauers, der zugleiah im Architek-
turzeichnen sehr geübt war, worin er auch den Soho unterwies.
Nach dem 1772 erfolgten Tode des Vaters fand er Gelegenheit die
Akademie zu besuchen , wo er unter Hatin's und Casanova's Lei-
tung glückliche Fortschritte machte. Anfangs malte er Schlachten,
dann aber zog er mehr die Geschichte in seinen Bereich. Allein
er fand keine Gelegenheit zur Ausführung grosserer Bilder, son-
dern musste imv Gegentheile nur durch kleinere Coi^positionen
für Taschenbücher und Romane seinen Unterhalt sichern, bis er
endlich I78i an der Porzellan - Manufaktur zu Meissen ani^estellt
wurde. Er war da anfangs besoldeter Maler, dann wurde er Lehrer
an der dortigen Zeichenschule, endlich Obermaler- Vorsteher, und
1801 Professor der Geschichtsmalerei an der Akademie zu Dresden,
als welcher er 1822 in Dresden starb.
Schubert ist durch eine Menge von Zeichmingen bekannt,
' weniger durch Gemälde, deren er aber ebenfalls hinterliess. Zu
den letzteren gehört ein 1800 belobtes Gemälde, welches Co-
riolan vorstellt , wie er auf Bitten seiner Mutter und Gattin von
seinem feindlichen Vorhaben gegen das Vaterland ablässt. Ein
späteres Gemälde stellt Psycl\e vor, welche den Amor beleuchtet,
und ein drittes den Abel, welcher dem kranken Vater den von
einem Engel bereiteten Heiltrunk reicht, fast colossale Figuren«
' 'Diese Bilder führte er als Professor der Akademie in Dresden aus,
' sie liessen aber in vielen Dingen für einen Professor der Malerei
vieles zu wünschen übrig. Schubert hatte indessen Talent zur
' ' Coo^osition, musste es aber nur für kleine Arbeiten in BuchhuBdel
'■ serspHttem> die- ihm meistens nicht so viel Zeit Hessen, um sie
*' gehörig zu durchdenken, und in allen Theilen correkt zu ver-
' &hren. Seine Zeichnunp^en zum Stiche sollen sich auf einige
• Tausende belaufen. Einige sind in grossem Formate , getuscht
und mit Weiss gehöht, oder auch leicht colqrirt, und in Gouache
ausgetührt. In der .Sammlung des Directors Spengler in Gopen-
• hagen waren vier solcher Zeichnungen im grossen Formate. Zu
seinen besten gehören jene zuLossius BilderbibeU die auf mehrere
Bände herangewachsen ist, jene zum Leipziger Taschenbuche zur
Freude, für Becker's Taschenbuch zum geselligen Vergnii^e», für
den Göttinger Almanach, zu Cumberland's Roman „Friedrieh'',
Gotha 181I; zur Gallerie häuslicher Denkmäler, Leipzig 18II;
' für das Pantheon der Deutschen, (Charakteristik Luthers und
Friedrich^s IL , Lpz. 1794 ) ; für Becker's Augusteum , .und
< für verschiedene andere Werke. D. Berger, Berka, Krüger,
• Schule, Böttcher, Riepenhansen ^ Doc»hieim. G. Kohl, Geyser,
Stökel, M.. Haas,' Bolt, u. a. haben eine Menge Blätter nach ihm
gestochen, meistens in kleinem Formate. Christ. Schule stach auch
ein grosses Blntt, welches Friedrich den Grossen vorstellt, *wie er
den schlafenden Ziethen bewacht. Auch' D. Berger stach ein
grössörps ßlatt, denselben König vorstellend, wie er im Schloss-
hufe zu' Lissa die österreichischen Offiziere mit^ ,^Bon jour Mes-
sieurs!" anredet. Das Bildniss dieses Künstlers ist in der Samiii-
jung des Professors Vogel v. Vogelstein, jetzt im Besitze des Königs
▼on Sachsen. Vogel hat es 18 12 gezeichnet.
Dann hat Schubert selbst mehrere Biälter radirt.
Sdmberlf Job* Wilh. «^ Schuchard, Job. Tob. S7
X) Ein SchlachtbiM von Wou^ermaoi in d^r Gallerie su Dret-
den, er. qu. Fol. Diese» Btatt ist sehr selten.
2) Die Blätter zu Weisse*» ABC Buch.
5) 12 Blätter xu GeUert*s Fabeln, die ausgetuscht und tllumt-
nitt erschienen.
Schobert^ Johann Wilhelm , Architcht. hatte zu Anfang del 18.
Jahrhunderts in Wien den Ruf eines geschickten Künstler. Er
baute verschiedene Pallaste, sowohl im Auftrage des Kaisers alt
der Grossen des Reiches.
Schubert^ Joseph^ Lithograph, lebt gegenwärtig in Brüssel. Es
finden sich Bildnisse u. a. von ihm.
Notre-Dame des affligcs, nach Navez, fol.
Schubert 9 -Leopold, Zeichner und Rupferstecher zu Berlin, ein
jetzt lebender Künstler , der mit Beifall arbeitet. Er zeichnet die
Vorbilder zu seinen Stichen selbst, gewöhnlieh mit der Kreide.
Die Madonna mit dem Kinde, nach einem Gemälde von
A. Grell« i
Bcnnbert^ Yv*» Lithograph, ein jetzt lebender Künstler, ist uns
Aui* durch folgende Blätter bekannt. Er könnte ein Verwandter
des Frolessors D. Schubert in Dresden seyn.
I y Franz bracke, Fol.
Z) D' Römisch, CommandanI der Chemnitzer Communal-Garde,
gr. Fol.
Schubert 9 Bildhauer zu Dessau, ein jetAt lebender Künstler. Er
fertigte den schönen Brunnen, der i836 in der genannten Stadt
emchtet wurde.
Schubin, Theodor Tiranowitsch, Bildhauer zu St. Petersburg,
ytHt Sb^iülei' von F. Gület, und einer der geschicktesten Künstiert
die unter der Regierung der Kaiserin Catharina II. thätig waren«
1£r war Professor und Mitglied der k. Akademie zu St. Petersburg,'
welehe ihn später auch zum Rathe ernannte. Schubin fertigte
ttebrere Büsten von Grossen des Reiches. Dann rühmt man von
ihm' auch eine Statue der genannten Kaiserin ,* und eine fiästt''
derselben.
Dieser Künstler starb 1805 in St. Petersburg.
Schttbrack oder Schaubrock, Peter/ Maler, angeblich von Ant-
werpen, war Schüler von Jan ßreughel und Nachahmer desselben,
ohne ihn zu erreichen. Indessen verdienen seine Bilder ebenfiills
Achtung, und einige eine Stelle in berühmten Gallerien.*- In^
der Gailerie des Belvedere zu Wien ist ein Bild, welches Aeneas
vorstellt, wie er den Vater auf den Schultern aus den Flammen
von Troja rettet. Dieses kleine Bild ist mit PE. SCHVBRVCK
l605 bezeichnet, und auf Kupfer gemalt. Auf dieses MeUll malte
er gewöhnlich historische Darstellungen und auch Landschaften.
Mechel läsest diesen Künstler um 1542 geboren werden. Um
1597 hipit er sich in Nürnberg auf, wo P. Praun mehrere Bilder
vom ihm kaufte. Dass er noch l605 gelebt hat, wiuen wir nach
dem oben genannten Bild der Wiener^ Gailerie.
Schuch, 9. Schuech.
Schuchard, Johann Tobias, Architekt, stand in der ersten Hälfte
des 18« Jahrhunderts im Dienste des Fürsten von Anhalt. In i. C.
3» Schuck, C. — Schubler» Job. Jakob-
BeckmanD*# Historie von Anhalt -Zerbst, 1710, |iiiul mehrere Ge-
bäude Dach seinen Zeichnungen gestochen, fol.
Scbnck^ C, , Kupferstecher, wirji einsig Ton Fiissly erwähnt. Er
V schreibt ihm das fiildniss des neformators CaWia xa» 1700 von
Schuck gtstochen.
Schuckmann, Ernst Friedrich von, Maler zu Berlin, war da-
selbst um 1832 Schüler des Professors Herbig, hatte aber zu jener
Zeit schon tüchtige Uebung im Malen erlangt. F. v. Schuckmano
malt Bildnisse, historische Oarstellongen und Genrebilder.
Schuckmann, Marianne, Malerin, arbeitete um 1816 in Berlin.
Sie malte Bhimen und Früchte , meistens in Wasserfarben. Diese
Bilder sind Ton grosser Schönheit der Färbung.
Schudi s, Schut.
Sckübler, Andreas, Kupferstecher, war Schüler von M. Rens ia
Nürnberg. Er arbeitete um 1750, meistens für Buchhändler*
SchQbler, Andreas Georg , Kupferstecher, könnte mit dem obi-
fen Künstler £ioe Person seyn, o«ier der Sohn, da ihn Füssly deo
ungern nennt. Mit dem A. G. J. Schübler scheint er nicht in Be-
rührung SU kommen. Dieser arbeitete iiir die Werke des unteo
genannten Job. Jak. Schübler.
Schübler, A. G. X, Kupferstecher, war in Nürnberg thätig, und
ist mit dem obigen kaum Eine Person. Dieser Schübler» welcher
Portraits und andere Darstellungen stach, lebte im 17- Jahrhun-
derte. Von ihm haben wir auch eine seltene Co^ie des fiaubes der
Amymone von Dürer, aber von der Gegenseite« und auch an
dem unten rechts am Rande stehenden Namen des Copisten er-
kenntlich. Das Zeichen Dürer's fehlt. Der Fuss der Amymone,
der nur vier Zehen hat, reicht bis an den Band der Platte. H*
9 Z, 4 L. und 2 L. unteren Rand, Br. 6 Z. 4 I^«
SchObler, Johann Jakob, Architekt und Zeichner, entwickelte
in der ersten Hälfte des 18* Jahrhunderts in Nürnberg ausseror-
dentliche Tfaätigkeit. Er gab bei Weigel in Nürnberg verschiedene
MustersaminUiflgen heraus, die aber alle in dem barocken Ge-
schmacke seiner )ün(^$t vergangenen Zeit behandelt sind, und tlieil-
weise als stnuluse Auss^eburten einer ungeregelten Phantasie xu
betrachten sind. Die Kupfer, welche diese Werke zieren, sind
thetls von ihm selbst, theils von Andreas Georg Schübler q. a. ge-
stochen. Wir haben von ihm eine volUtändige Zimmermannskunst
(Nürnb. um IT^O); ein Werk über Säulenordnuug; ein solches
üb^ antike Baukunst, und über moderne Civilbaukunst ; über Per-
spektive; Sammiuiigen \'on IVluslern für Schreiner und lloUbild
hauer, für llafuer etc. Ein Werk über'ürnanienle, Zimoierdcco-
ration, Mobilien u. s. w. erlebte 20 Aullagen. Es enthält 120 Blüt-
ter in fol., liefert zahlreiche Beweise des Ungeschmackes des Man-
nes und seiner Zeit und vielleicht sogar Material für moderne
Rococo- Arbeiten.
Schübler starb xu Nürnberg I74l*
Schoech, Andreas » Maler, arbeitete an die Mitte des |8. J*l>r-
hundertt in Ulm, sa Augsburg, Nücabecg und in endern Städten«
Scbttdilin, Hans. ~ SchttUein^ Hans. ^
Fleischberi^e^ , Haiozelmano, Fh. und W. Kilian haben meffrera
Aldnisse nach ihm gestochen. Er ist wahrscheinlich aach jener
A. Schaech, nach welchem Hainzelmann i684 dag Portrait des kai-
ferliohen Oeoeral-Feldseugmeisters Grafen von Hofhirchtü «•
stechen hat. . °
Schfichlin, Hans, •. h. Schühlein.
Schüfiberj Knpferstecher, oder vielleicht nur Kunstiiebhaber, nidirtt
1775 ein Paar Landschaften , deren im WincKler'schen Catalofft
erwähnt werden.
1) Liandschaft mit einem halb verdorrten grossen Badm fn der
Mitte, der von Gestrauch umgeben ist. Schüfliier f. 1775, fol,
2) Gebirgslandschaft, vorn der Hirte mit zwei Ochsen und ei-
ner liegenden Kuh. Eben so bezeichnet, qu. fol.
Schfihlein, Hans,^ auch Schüchlln. Schiihle, Schülin und Schiele
geschrieben, Maler, das Haupt einer KünstlerAimilie in Ulm, und
einer der srasgezeiehnetsten deutsclien Meister aus der zweiten Hälfte
des 15* Jahrhundert». Hans Schühlein ericheint in Ulmer Bürger*
buchem von ji468 — 1492» die Maler £rasiniu» Lucas und sein
Bruder Daniel l497» 1&Q9 und l&iQ.
Dieser ausgezeichnete Meister wurde erst in neuester Zeit durch
C. V. GriineiBen bekaniit, der in seinem Werke über Ulm'« Kunst-
leben im Mittelalter, und dann im Konstblatte 1840, Nr* o6* in-
tetesaante Nachrichten über Scbühlein und über dessen Stellung
uod BinfluM in der Ulmischen Schule gegeben hat. Seine Re-
•oltate zog er besonders aus Schühlein*« herrlicbem Altarblatt in#
^tx Kirche au Tiefenbronn. Es enthält in einem prächtigen Schrein ^
voQ reicher Vergoldung sechs verschiedene biblische Darstellungen
von bemaltem Schnitzwerk in zwei horizontalen Reihen, in jeder
^e'Aie eine grössere zwischen zwei kleineren, über jeder Darstel-
lung der unteren Reihe ein Spitzbogen , der oberen ein Rnndbo- ^
C*B von acliöner durchbrochnener Arbeit in gotfaischer Zeichnung.
^0 der ol>eren Reihe ist inmitten die Kreuzabnehmung, mit, der
ioieeaden Magdalena, links St. Catharioa, rechU die heil. £]isa-
Utb. In Mitte der unteren Reihe sieht man den Leichnam Chri-
sti im Schoosse der Matter^ daneben die beiden anderen Mafien
>&tt Salbengefässen , zu den Seiten die beiden Johannes. Dieses
^choiizwerk hat volle Gestalten ^ ausdrucksvolle Antlitze,- schönen
Gewaadvvurf; und besonders schön und von innigeiA Ausdrucke
ut die Magdalena bei der Kreuzabnehmung. Ueber dem Schrein
~^Bgt Christus am Kreuze unter einem Baldachin, der sich wie>
*io Thürmchen erhebt, und von zwei kleineren umgeben ist. Ne-*
o«o am Schrein, an die Sockel der Pfeiler, welche die Rah-
ffien der Darstellungen bilden, vertheilt, liest man dre Jahrzahl
MCCCCLXVIIII. Alles U^brige ist Malerei, fn der Staffel sind je
techs Apostel im Brustbild auf beiden Seiten , und bilden bewegte
Gruppen. In der Mitte sieht man Gott Vater in segnender Bewe-
p°^f den Reichsapfel tn der Linken, mit weissem Barte, mit der
«aiserlichen Krone, ein herrlicher Kopf von hoher Majestät 4ind
^ürde. Die Flügel des Altarschretnes heben auf jeder •Seite zwei
Darstell 0 n ge n , je 5J F. hoch, und 4^- F. breit. Im Aeussern ist
^iDK8 oben die Verkündigung, im unteren die Geburt und Anbe-
^^^^ des Kindes in einer Terapelruine mit rund bedeckten Fen-
«tern'QQJ ro^lien Saulch«n. Rechts im oberen Theile ist die Heim»
(ochang, im unteren der Besuch der drei Könige»' «aur walehen
4» SchUUeiii» DmiieL — Sehiäti, Daniel.
hitr l^ein Khwamr Mvcheint. ÖU inoer^a S«ct#ii^ ,#nlhid[tt9/Un1ti
^, in der oberen Abtheilune die Verurtheilang Christi vor Pllatui^ io
der untefen die Kreuzs^leppiing, ein bewegtes Bild; recTiU unten
die Grablegung, oben die Auferstehung des ßrlösers. ^n Theil
dieser Gemälde, wie die Geburt, das Gericht, dio Kreu^schlep*
pung haften landschaftlichen Hintergiund, auch vreieaeii Himmel;
die meisten sind auf Goldgrund gemalt. i^
Auf der Hinterwand sind je vier Darstellungen in einer obe- ,
T ren und unteren Reihe, nur sind leider die zwei miltleren der uo- \
teren Reihe durch ein später angesetztes Kästchen verdeckt. Oben ,
ist in der Mitte der Erzengel Michael und neben ihm St. Ghrf- ,
• etopht ap den Seiten St, Sebastian und Antonius« Unten sieht
man blos an den Seiten die heil. Mar^aretha und^ Apollonia. An
der Staffel sind die vier lateinischen Kirchenväter in halbem Kör-
per, jeder vor einem Pulte, in der Mitte sieht man das Seh weiss- ^
tuch, welches aber mit einem kleinen aufgenagelten Brett bedecbt
iet. Zwischen Staffel und Schrein liest man in Absätzen:
Ano — Donni MOCCCLX ^ VIII Jare r- w^d diasi daffel ,^
vff gesetz va gantz — vse gemalt vff sant Stefas tag des — j
bapst vn ist — > gemacht ze vlm v6 Hanfse SchüchHa nialern. ,
Dikses Altarwerh lehrt uns nach Grünei Jen einen der tüclitr^ten i
Meister derselben Schule kennen, worin M. Schön» B« Zeitblom
und M. Schaffner blühten« Der Zeit nach steht Scfaühlein zwischen i
Schön und Schaffner als ein näherer Altersgenosse von Zeitbkim.
Seine Zeichnung ist kräftiger und runder als bei Schön und Zeit- i
blom; seine Färbung theimeise nicht so sorgfältig und auch in deo
besseren Partien minder frisch, indem ein gel bbräunlt eher Grund- i
%> ton durch seine Palette gehL^ In Composition und Anordnung ]
herrscht aber bei Schühlein mehr Bewegung und Mannigfaltigkeit
als bei Zeitblom, der sich einfacher .an die herkömmliche typische
Darstellung hält Hier ist in ihm ein eigenthümlicher Nebenbuh-
ler ZeitbUoa'a gefunden, und für M. Schaffner ein Vorbild» ^i«
wir diess in den Artikeln dieser Meister erklärt haben. • i
Diess scheint bisher das einzige Gemälde zu seyo, wekbes
man von Schiihlein kennt. Weyermann, Neue Nachrichten voa i
'' Ulmer Künstlern, fand in einer Rechnung, dass Schühlein ihgi
für zwölf Bottenbüchsen mit St. Görgenkreuz auf Kosten des
-«cbwäbischen Kreises l Pfund und 8 Schilling erhalten hab6.^ i
I
Soliühlein^ Daniel, Erasmus and Lucas , s. den Eingang dei
vorigen Artikels.
Schüler 9 G.f Lithograph» ein jetzt lebender Künstler. Wirken- |
oen nur folgendes Blatt von ihm: ^
Die Schlacht bei Aspern, nach P. Kraft's Gemälde im InrS'
lidenbaust zu Wien, qu« roy. fol. \
Schuelty F. L., Zeichner und Architekt, lebte im letzten Deccn-
nium des }8* Jahrhunderts in Italien, und zeichnete da eine grosse ^
Anzahl von architektonischen Werken, die später in Kupfer ge;
atochen wurden , unter dem Titel : Recueil d*arch»tecture dessiif^ ^
et mesure en Italie ITQI — QS, avec 72 pl« Paris 18219 fol. {
Schultz ^x Daniel, nennt Brulliot im Cataloge der von Aretin'scben |
Sammlung den D.Schulz. Das Blatt mit der Eule ist mit D. Schulte
f. baMiQMet» so das« Schultz vonD. Schulz zo unt^rachfddeii y^^^* \
Schürer» Job«». ~ Sdiiitx .o4tr, fichgrtz^ Carl. 4*.
Sch&IOTy 'Johaim f JMtn, b«liliupt«f0 vl«]e Jahr« in Wien iefn^
Auf. Er mah« anfangs Portraite, vertuchte sich auch im Kupfer-
stiche, malte aber besonders gat seine Landschaften« Dias« Bilder
fandeil grossen Beifall.
Schürer lebte noch 1822 zu Wien in hohem Alter*
r
Scbüssler^ Alfred, Maler «u Dresden, war Schüler von Prof.
Bendemann, und schon l84o ein geübter Kiitistler. Damals sah
maA von ihm die Shizze zu einem grosseren Gemälde, welches dl«
Aassetzung des Kiodes Moses Torsterit, ein in den Motiven neues,
glücklich geordnetes Bild.
Schutt^ Gornel, s. C. Sehnt.
SchfitSy Adolph, Maler, wurde um 1790 «u Dresden geboren,
und daselbst' unter Leitung des Professors Schubert zum nüostler
herangebildet. Er widmete sich besonders der Portraitmalerei.
wozQ er grosses Talent besitzt. In der ersteren Zeit übte er sein«
KoDst in Dresden, und dann arbeitete er einige Zeit in Biberfeld«
w« er eine ziemliche Anzahl von Portraiten protest£^ntiseher Geist-
lichen malte, worunter einige zur Nachbildung bestimmt warem
Im Ja)ire 1822 brachte «r an einem Obelisken 12 MedailloBS mit
Bildoiiten solcher Geistlichen aus dem Wupperthala an, mit Sym-
holen und Attributen der Kirche. Auch noch andere Arbeiten
dieser Art finden sich von ihm, und besonders Bildnisse in Gel,
die sich durch Aehn|ichkeit ausseiobnea. . In letzterer Zeit haben
wir von diesem Künstler nichts mehr vernommen. Im Jahre i830
concurrirte er noch aur Ausatellung in Dresden. Wir fanden ihn
auch Schüts« genannt.
OchfitSy A« P.| Zeichner und Maler, arbeitete in der sweiten
. BälRe des 18« Jahrhunderts. £s müssen sieh Landschaft«« von
ihm finden» . -
SchBtZ oder SchytZ, Carl, Zeichner, Rupferstecher und Archi-
tekt« geb. zu Wien 1746, besuchte die Ahademie der genannten
Sta^t» .und wurde zuletzt eines der vorzüglichsten Mitglieder der-
selben. Er übte sich anfangs im Figurenzeichnen, und stach zii
diesem Zwecke auch Schaumünzen und Antiken in Kupfer. Hie-
rauf machte er glückliche Versuche in der historischen Composition
und in der Landschaft. Es finden sich Zeichnungen von ihm»
die theils mit der Feder oder mit dem Stift, theils in Tusch be-
handelt sind. Er hat deren auch gestochen. Dann verle||;ta «r
sieh. mit Vorliebe auf die Architektur und Perspektive, und oewiea
durch zahlreiche Pläne und architektonische Ansichten seiden Be-
ruf za dieser Kunst. Wir haben von ihm eine Folge von An-
sichten von Wien und der Umgebung in Aberli'scher Manier ge-
stochen und mit Stafifage versehen. An dieser Sammlung hat «uoh
J. Ziegler und Jantsoha Theil. Dann hat Schütz noch mehrere
andere Blätter theils radirt, theils gestochen und in Punktirdianier
behandelt. Es sind diess historische» Darstellungen, Allegorien,
Festlichkeiten, Blätter für Almanache in Chodowiecky*s Manier,
Ansichten von Ruinen und Schlössern» theatralische Prospekte
mit denScenen, Costüme u. s. w. Man erkennt in diesen Blättern
überall den Mann von Talent^ dor jedoch dem' Geschmacke seiner
Zeit huldigte. Einige seiner Blätter eeben aber interessante An«
sichten von Baitwerken u. s. w« , s6 dass sie für den Fv«ond der
Schütz oder Schytz» Carl.
raterlaodischMi Kunst und ihret Alterthnmt ttvti Ton W^ffli seyn
tnütsen. Im Jahre 1800 starb dieser Künstler, und wurde in Wien
begraben.
5. Mannsfeld stach nach ihm Kaiser Leopold II » »vie er dei
Ungarn den Eid leistet. C. Kohl stach Scenen der aus lliade.
Big^nhändige Blätter:
1 ) Eine allegorische Darstellung mit den Medailloof der Kai-
serin Maria Theresia und ihres Sohnes Joseph von der
Providentia und der Charitas unterstätzt. Unten empFän^
die kaiserliche Muntficenz kleine bittende Kinder. Mit
lateinischer Inschrift. C. Schütz inv. et sc. 1780< 4«
2) Allegorie auf den Tod der.Kaiseain Maria Theresia, eben-
falls nach eigener Zeichnung. 4*
3) Die feierliche Begehung des Osterfestes durch Pabat PiusVL
in ^Yien. C. Schütz fec. 1782, gr. fol.
4) Pius VI. ertheilt daselbst den Segen, eben so bezeichnet,
gr, Fol.
Diese beiden reichen. Blätter kommen colorirt vor.
5) Ehrentempel und Ehrenpforte des hl. Joseph Ton Calessanz
und der nl. Johanna Francisca von Chantal, bei der Heilig-
sprechung des H. von Hochberg in Wien. Carl Schütz
sc. gr. Fol.
6) Der Obelisk, welcher von den Studierenden der b. k. Uni-
versität in Wien 1789 »^^^ ^^^ Einnahme von Belgrad in
die kaiserliche Burg getragen «wurde. C. Schütz sc. gr.
ou, Fol.
7) Das Innere eines Gefängnisses mit der alttestamentlichei
Scene von- Joseph, dem Bäcker und dem Mundschenk*
Carl Schytz del. et sc qu. Fol.
S) Ein ähnliches unterirdisches Gemach mit Daniel in der Lö-
wengrube, eben so bezeichnet, qu. Fol,
Diese beiden Decorations-Blätter sind im ersten Drucke
ohne Schrift, nur mit dem Namen des Stechers bezeichnet.
Später haben sie die Dedication an den Fürsten Esterhazy
und an den Fürsten Lichtenstein.
9) Theatralischer Prospekt mit der Findung Mosis. C. Schütz
inv. et fec, qu. Fol. ^
10) Eitle ähnliche Darstellung mit dem Kindermord, ebenso be-
zeichnet.
11 ) Eine solche mit dem Propheten Habakuk, welchen der En-
gel bei den Haaren fortträgt, mit dem Namen des Stechers,
qu. Fol.
Im , ersten Drucke sind diese Blätter ohne Schrift. Die
späteren sind retouchirt.
12) Mehrere andere Blätter mit theatralischen Prospekten, einige
mit biblischen Scenen versehen , «letztere in qu. Fol.^, an-
' dere in 4.
13) Die Geschichte des Herrn von Trenk, eines Banduren Oberst,
für einen Almanach radirt.
14) Vier Blätter mit verschiedenen Medaillons, verstümmelten
Statuen und geschnittenen Steinen, Fol.
15 ) Die Ruine eines Schlosses auf dem Lande, Fol.
16) Die Ruine eines Theils einer Vestung, Fol.
17) Eine Freitreppe mtt Porticus, erstere mit antiken Vasen ge-
ziert, Fol.
Diese drei Blatter sind bezeichnet: Erfunden und graiben
von Karl SchyU 17Ö9, und dem Architekten F.^v. Hohen-
berg dedicirt. . . .. r. .
:J:Die SehJacte
Fnasm Fri
Scholz hat iis
:: Ansidit von '^
Beivcdsv
k Carf BalduM* I^n«, ^ - , ... . .— . -- »*
fe. Cbratian Gcorr. ..j^-w ^t -^ - - »^^•
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•*''»»ü.^aflni »(and. . • — - - -• -
''^ ^-1 ^:era 'n Frwcn •--■»- ■: - .
*-« :aBB%a« *,e reiche \.ünr .i . ■ ' > 4-
M SeMHz, Ciiti^n Georg.
wählte Vator Schutz Ft^nKfurtzam bestindigen WdlHisitee, m
, ihm der Rath, der die Kuast dieses Meisters za ^mrdfgen wusti^
das Bürgerrecht ertheilte. £r fand da zahlreiche Liebhaher, dij
alle befriediget wurden» da Schütz eine ausserordentliche Leicbj
tigkeit besass, in Folge deren er ein Rild mit Schnelligheit atl
die Leinwand entwarf, ein anderes untermalte und sofort ein dfittfj
yo Ilendete. In Frankfurt hatte fast jedes Haus BHder ▼oKi ihm, ud
in Sälen und" Staatszimmern hatte er fast allein das Recht Hm
Wände mit Landschaften und Architehtnrbildern zu zieren. Letr«
tere malte er öfters grau in Grau, führte aber deren auch in Oel aas.
Besonders geschätzt wurden seine Ansichten des Inneren des Domei
und der Frauenkirche in Frankfurt, die Landschaften mit Rnioeo,
und solche wo die auf- und untergehende Sonne die Pracht der
Natur erhöht. Da. wo Vieh als Staffage vorkommt, ist es gewöho-
lieh von W. F. iEIirt und auf späteren Bildern von Pforr eemait.
Indessen hat die veränderte Knnstrichtong und der Aufschwung
der neueren Landschaftsmalerei seinen Bildern schon häufig d«o
Ehrenplatz in grossen Samrajuogen verweigert. Es finden sich aber
von Schütz Werke, welche die grösste Beachtung verdienen, uod
ein ausgezeichnetes Talent verkünden^ welches aber in Folge un-
günstiger Verhältnisse auf sich selbst angewiesen war. Zeichoan-
gen von seiner Hand kommen Öfters vor. Sie sind mit schwarzer
Kreide oder mit der Feder entworfen, und dann braun oder schwan
ausgetuscbt* In früherer Zeit bediente er sich zur BezeichDuag
seiner Arbeiten ^Bines Pfeils, dann aber schrieb er Namen and
Datum darauf; Zwischen 1700 — 177S fallt seine Blüthezeit. Im
Jahre 1792 starb dieser Künstler.
W. Byrne und Dunker stachen nach ihm zwei Ansichten von
Cpblenz, ?• Mazell zwei grosse Prospekte des Bades Pyrmont, Si
Middiman eine der „Abend** betitelte Landschaft, Mme. Frestei
^ine prächtige Waldlandschaft (Strahlenberger Hof )^ und iw«
. HheingegendeQ, alle in Tuschmanier; A. Zingg Rheingegenden,
Gf Rücker zwei schöne Rheintbäler.
Dann hat Schütz selbst Versuche im Radiren gemacht. Füsily
behauptet, er habe vier kleine Landschaften radirt, darunter zvv«
nach C« Hattysttiaan (?), womit der Künstler selbst nicht zufrieden
Sewesen sei. Diese beiden Blätter sind vielleicht nicht von Schutz
em Aelteren, sondern von dem C. G*. Schütz jun. Von ihm g^''^'
reich und malerisch radirt sind:
1 *- 2) Zwei Rheingegenden mit weiter Ferne, auf dem eineti
der Blätter Heidelberg. Auf einem steht: C. G. Schutz fec
tt sculp. 1783, qu. Fol,
Schütz^ Christian Georg, der jüngere dieses Namens, auch Schiit«
der Vetter oder der NefiFe genannt, zum Unterschiede von seinem
gleichnamigen Oheim, dem obigen liünstler, wurde i758 ^^
Flörsheim geboren. Er war der Sohn, ehrlicher Landleute, kam
aber früh in das Haus seines Oheims nach Frankfurt, und ent«vi-
ckelte da in kurzer Zeil ein glückliches Talent. Anfangs] copirte
er einige Viehstücke nach holländischen Meistern, allein er ward
bald der Nachahmung müde , als er in Begleitung seines Oheims
die malerischen Gegenden am Rhein - und Mainstrome gesehen
hatte. Von dieser Zeit an öffnete der Jüngling Aug und Herz der
ewigen Schönheit der Natur, und namentlich war es der JRheio,
dessen malerische^ Ufer ihm reichen Stoff zu Bildern boten. Doch
malte er auch viele Maingegenden und solche der grnssartigen
Schute, ChdUüm GMVg. 4i
Niler dflr Schwcuz» ond durch diet« mannigfftlHgon GeiBild« feiert«
der iittDsUer die schöostMi Triumphe. UeDerhaupt standen damala
die Schütz in der Reihe der deulscheD Landschaner oben an» und
namentlich unsern Rünetler nannte man den treuen» geist* und
berzvollen Maler der Natur. Doch auch als Zeichner war Schütz
der Vetter berühmt, namentlich durch die Blätter, welche er in.
Gouache und in Sepia ausgearbeitet hatte. Göthe (Kunst und Alter*
thum I. 7S) sagt von den letzteren, sie seyen von bewunderungswür-
diger Reinheit» die Klarheit des Wassers so wie des Himmels habe
der Meister unübertrefflich dargestellt, die Darstellung der Rhein*
ufer, der Auen und Felsen und des Stromes selbst sei so treu als
SDmuthig, und das Gefühl, welches den Rhein fahrenden ergreift»
werde bei Betrachtung dieser Bilder mitgetheilt oder wieder erweckt* .
Und dann bemerkt Göihe auch noch, dass Schützen die Gel-
gemälde Gelegenheit gegeben haben, die Veränderungen der Far-
bentöae, n^ie sie die Tags- und Jahreszeiten, nicht weni|;er die
atmosphärischen Wirkungen hervorbringen» auf eine glückliche
Weise nachzubilden.
Schütz mass ferner auch als Mitstifter des Museums in Frank-
furt genannt vrerden. Durch sein Bestreben wurden alle in den
aufgehobenen Kirchen und Klöstern der Stadt vorgefundenen Bil-
der geroinigfit, geordnet und dem Museum geschenkt. Auch ein
Tbeil seiner Werke wurde hier aufgestellt. Im Jahre i823 sUrb
der Künstler.
Mehrere seiner Gemälde und Zeichnungen wurden gestochen,
einige unter dem Namen Georg Schütz, wobei man ihn nicht mit
eiDem gleichnamigen Künstler verwechseln darf. Dieser ist unter
dem Namen des Römers bekannt. Prestel stach auf drei Blättern
die Rainen des Schlosses Münzberg in der Wetterau ; R. C. Carry
d\e Ansicht des Klosters Tiefenthal und eine Landschaft mit einer
Brücke; Reinfaeimer die Ansichten von Caub, Walmich am Rhein,
von der Festung Pfalz» vom Schloss Gutenfels und zwei Rheinge-
^«i^dfin, diese schwarz und in Farben ausgeführt. Anderes stach
der uflten genannte J. H. Schütz nach ihm. Günther stach nach
leineo leichiBasigen 38 malerische Ansichten des Rheins von Mainz
bis Ouiseldorf « welche i8o4 in Frankfurt mit Text, von N. Vogt
CKoftieoen, gr.'S« Diese Folge ist in mehreren Ausgaben vorhan-
den, and auch ohne Text zu finden. Dann stach Hadl von IÖ09
>■ nadi ihm eine Folge 4foa 12 grossen Rheine nsichten in Atjua-
tiota, die colorirt l62 Thaler kosteten. Auch verdanken wir ihm
noch eine andere Folge von Rheinansichten in A^uatinta, die von
I819 an bei Ackermann in London erschienent ^it Text von dem
bekannten Sänger und Beschreiber des Taunus, des geheimen Raths
Jon Gerning: An historical and characteristic tour of the Rhine
from Mayence to Cologne, 6 Lieferungen zu 4 Blättern, roy. 4-
Schütz der Vetter hat auch in Kupfer radSrt, und zwar fol-
gende Blätter:
0 Die Ruine des Schlosses Ehrenfels am Rhein» U. 9 Z.« Br.
n z. 9 L.
l) Die Ruinen des Schlosses Bauzberg am Rhein , H. 9 Z. ,
Br. 12 Z. 9 L. .
^on diesen beiden Blättern muss es Abdrücke mit verschiede-
nen Uoterschriiten geben. Im Aretin'schen Cataloge heisst es, die
olätler haben die Schrift: ^Gezeichnet und geätzt von Schütz dem
Yetter.« Iq ij, Weigers Kunstkatalog steht: »Schutz le neveu.«
3 — 4 ) Zwei Landschaften mit Figuren nach den Bildern des Hüys-
^«n van JVkcheln in der Sammlung Hagedorn*s, kl. qu. 4*
m Schute oder &AUtze, Giirist — SehUte, Franz.
Diese sehr selteDen Blätter legt Füstly dem alfenen C. (
8chüte seiK bei, R, Weigel gibt aber in seinem Kunstkataloge Nr
6988. die Jahrzahl 1799 •"» <*"• mc*»r «»f den jüngeren Künstli
passt, sie müsete denn später hinsagefugt worden seyn»
Schütz oder Schütze^ Christoph^ Maler, trat 1690 in die Mala
Innung »1 Dresden, und arbeitete von dieser i&eit ap mebrer
Jahre in dieser Stadt« Er malte Bildnisse , deren mehrere gesto
eben wurden, meistens von unbekannten Männero« Schenk stad
* das Btldntss des Hermann Franke
Dieser Schütz starb um 1730
SchOtZ, Franz 5 Landschaftsmaler, der Sohn des alteren Ch. G.
Schütz, wurde 175t zu Frankfurt a. M. geboren, und in der ks«
I ' thöTischen Schule daselbst in den Elementargegens tanden unter«
richtet, aber in einer Weise, die aus dem, was JVIeusel "(Mise.
XlV^tSO. ff.) von seiner Bildungsgesohichte erzählt, auf den scbiec/i'
testen Zustand jener Anstalt schliessen lässt. Um die Wissenschaft
kümmerte sich Schütz überhaupt wenig; er gestand selbst ein, dass
er nicht einmal die Anfangsgründe der Rechenkunst begriffen, und
. nie ein ganzes Buch gelesen habe. Dagegen entvTtckelte er schon
frühe eine ausserordentliche Fertigkeit im Zeichnen, und hatte dio
Gabe, mit geringen Skizsen die ausgedehntesten Prospekte aus dem
Gedächtnisse zu zeichnen, wobei man freilich eiiigeatehen musste,
dass mancher interessante Zug der Natur verloren gin^ , indem er
denselben entweder von vorn herein ganz übersah , oder nachher
sich darauf nicht mehr besann. Schütz war Manierist und kooo^e
nie zu einem Detailstudium der Natur gebracht werden • da ü""
von jeher aller Zwang unerträglich war. Anfangs zeichnete evw^*
Rhein- und Maingegenden , die ihm aber zuletzt keine Abwech-
selung mehr boten, und desto erwünschter war ihm daher dif \
Bekanntschaft mit Herrn G. Burgkard, einem kunstliebendeo
Schweizer, der für ihn in Basel auf das väterlichste sorgte. Voo
1777 an datiren sich also die -Schweizerprospekte, deren Schütx «1°^
grosse Anzahl lieferte. Allein er konnte sich von den Fesseln der
Manier nie ganz frei machen, da sein unstäter Geist ihm auch ;eUt
nicht gestattete, genaue Naturstudien zu machen. Seine Bäume sioQ
selten naturgetreu ; am besten die Eichen und Tannen. Dagegen
fasste er mit Leichtigkeit selbst die vorübergehendsten Vhäoomeoe
der Natur auf, und das Wasser stellte er mit Meisterschaft dar.
Eben so schön sind auch seine Schweizerhäuser, um deren Details
er sich aber nicht viel bekümmerte. Auch bei der DarstelJoog der
Felsen Hess er seiner Einbildungskraft den Zügel. Diese Masseo»
ao wie |lie Vorgründe, sind otlt sehr pastos gemalt, wie einige
glaubten, selbst ' zum Nachtheil der Harmonie des Ganzen. In def
letzteren Zeit legte .er seine wilde Manier immer mehr ab, und
* in den Werken aus dieser Periode herrscht mehr Ruhe und HarP<''
nie. Einen besdadern Ruf erwarb, sich Schütz als Zeichner, ^^'^
man behauptete geradezu, er habe die Kreide wie den Fiasel ii>
führen gewosst» und seine Zeichnungen seyen Gemälde geword'^j
In der letzteren Zeit führte er auch mehrere Werke in ^S^'^^
und in Gouache aus, und erwarb sich damit unbedingten DciW\'
Seine ausgeführten Arbeiten sind indessen nic)it sehr zMreicth
obgleich man von der Leichtigkeit und dem iosttnktartigen Kun»'
triebe dieses Mannes es erwarten sollte. Seine Liebe zur ^^y'
(er war Virtuose auf der Violine), die langen Mahlzeiten, «'^
lustigen Trinkgelage, und die auf seine Aufregung erfolgt« t-'j
mattung, hinderten ihn häufig an der Arbeit» und so hätte er oi
ScbUte/Qieorg* -* Schütz ode^ ScfailK, Haiu* Üt
einem mäflsig^n Fleise viel mehr IjeConi- kooiieD. • G«ld hatte für
ib keinen Werth. Er verschenkte vras er in dar Tauche hatte«
Das Wenige, was er mit seinen Bildern and Zeichnangen erwarb,
masste man ihm zurücklegen, und daher traf es sich, dais er oft
viele Monate ohne Heller Geld lebte. Schnldenhezahlen war ihn
eloe gleichgültige Sachen Geben und Empfangen waren ihm gleioh*
bedeutend. ' Er leftte im augenblicklichen Genüsse » in unausge-
setzter Heiterkeit, und die unangenehmsten Vorfälle kannten ihn
keine Stunde verstimmen. Leichtsinn und Herzensgute waren bei
ihih auf merkwürdige Weile gepaart. Von dem erstaren hatte er
keinen Begriff, die letztere war iinba^ranst. Unter Musik nnd
unzähligen Possen ereilte ihn zuletzt die Schwindsuebt, und 1781
machte der Tod seineqk merkwürdigen Tretben ein Ende, £r starb
im Dorfe Sacconay im Gebiete von Genf. Mensel ,. Hüsgen und
Füssly erzählen viele Einzelheiten aas dem. Lebea itaetes in
phychologischer Hinsicht räthselhaften Mannes*
Schütz zeichnete und malte den Wasserfall zu Schaffhanaansa wie«
derholten Malen. G. M. Ernst hatte eine Zeichnung desselben geätzt*
und mit dar kalten Nadel vollendet, aber nurSchiUerarbeit geliefert«'
Seine Zeichnungen sind meistens auf graues oder blaues Papier
mit schwarzer Kreide ausgeführt und mit Weiss gehöht. Nur
selten zeichnete er auf weisses Papier in Kreide oder Bister* In
Aquarell und Gouache malte er nur wenige Blätter in der letzteren
Zeit seines Lebens. Sehr zahlreich sind seine Skizzen. Mehrere
leiner Zeichnungen sind im Stiche bekannt. Ernst radirte ausser
dem obengenannten Rheinfall aaeh eine Ansicht von Stallvetro»
welche besser gelang. C. Guttenberg stach zwei grosse Ansichten
Vom Thunec- und Brtenzersee, auf welehen irrig der Name des
C G, Stehülz sen« steht. -N. Felix stach eine Mainansicht. Von
P« W, Spjiwarz haben wir ebeafalU zwei Anuchten von Mainge-
gftQ4eB. .)ß\hm Gottliab Pfesfcel steeh nach ihm zwei Maingegenden
undswei grosse Blätter inHreidemanier: Vue du Rhin pfena deBasle;
^Qtf»rfee dfina -le Canton de Barn« A. E. Schöneckern stech zwei
^acttojles von Zeichnungen, Schweizerbauernhäuser vorstellend.
Diivn haben wir von Schütz auch ein eigenhändig radirtet
BlaiiHifo, weiches äusserst zart in Sachtleven*« Manier behan-
delt ist. ' •
j' ^ |[lleine Rheinlandschaft mit Bauernhütten und weiter Ferne»
,*, ,^ai 32« Selten.
Schütz^ Georg, Bildhauer von Wesaobrunn in Ober-Bayern, en.
Icrote um i64o in München seine Kunst nnd machte |646 daselbst
das Meisterstück» Seiner fanden wir in den Zn^ftpapieren er*
^bat, mit dei^ Bemerkung, dass »elbst der Churtürst ^i ihn daa
Wort gesprochen habe.
SchüUy Oreorg, konnte auch Ch. Georg Schütz der Vetter ^
Johann Georg Schütz der Römer genannt werden.
^e^GU oder SchitZ, Hans, Maler, lebte in der ersten Hälfle
^&,l6. Jahrhunderts zu München. . Er war um 1511 Schüler de»
feister Jan, der aber ebenfalls unbekannt ist, so wie denn wenige
^Mines des .i6« Jahrhundert» genannt werben, Jan gehörte
•her mit ivieister Sigmund, Wolf Zentz, Niclas Frank u. «. zu
^*^ namhaaoiilen Meistern aus der ersten Hälfte de« genannten
•»afarhimdcrts.. .
4% Sdkfito» Hemrich loh. -*• Sditttaei Joliami Christ
SchfltS| Heinrich Johann ^ Zeichner nod Kupfentecher, i
wahrscheinlich der Sohn des Zeichners nnd Kupferstechers Ct
Schütz in Wien, und nicht mit dem Frankfurter Johann Ueinrä
Schütz zu Terwecbseln. Er war schon um I700 ausübender Küs
1er, und sofort mehrere Jahre thäti^. Sein f^ach war die Lad
Schaft, weniger die Architektur» wie diese mit deai FrankfuH
Johann Heinrich der Fall ist Er arbeitete mit der Nadel und
Aquatinta.
1 ) Die Gegend von Tivoli, naeh J. Moncheron, gr. Fol. |
' 2) «Zwei Landfchattoo mit Vieh, Morgen und Abend betite
. nach J. G. Pforr. gr. Fol.
3 ) Zwei Ansichten aus der Gegend von Rom » nadi Molltt
gr. Fol.
4) Eine italienische Ansicht mit Hirten und Vieh (Vut d' II
He), nach H. Roos, auch colorirt, gr. qu. Fol.
5) Die vier Tagszeiten, in vier romantischen Landschaften oa
Manskirsch, für die Kunsthandlung Randon etc in Londi
gestochen, und auch in Farben ausgeführt, Fol«
SchfitSy Hermann 9 Kupferstecher, wurde 1810 zu Bückeburg H
Fürstenthum Schaumburg-Lippe geboren, und mit den AnfaDd
gründen der Kunst bereits vertraut, begab er sich 1831 nachMä
chen , um sich unter Prof. S. Amsler der Kupferstecherkumt l
widmen. Er besuchte da einige Jahre die Akademie, und brach
es bald zu grosser Uebung, besonders im Stiche Ton Umrisses
Solcher Art sind folgende Blätter:
l) St. Lttcianf, wie er trotz aller von Menschen and Vieh/fl*
gewandten Anstrengungen nicht vom Glauben abgebncht
werden kann, nach Avanso Veronese's Wandbild io ^^
< St. Georgenkapelle zu Padna von £• Förster - geseicliaeti
roy. Fol. ^
i) Ludwig Schwanthaler^s Werke. I. Abth. Mythen der Aphr^
dite, Fries in Gyps, unter Leitung Amsler's von Schütz m
Stäbli gestochen. Düsseldorf i859* 6'* V^' ^^^*
3) Compositionen von B. Genelli. 6 Blätter in Conto^-
München i84o, roy, Fol.
4) Das^ Nibelungenlied Avent, nach J. Schnorr, Fries safi
Blättern in Umrissen. Schmal gr. qu. FoU
SchfitZ^ Johann'^ s. Heinrich Johann Schütz» •
SphfitZy J- G.^ s. Carl Schütz. Auf zwei Aquatintablättern >o'^
römischen Ruinen steht J. C. Schütz als Verfertiger, es ist ab^^
darunter Carl Schütz aus Wien zu verstehen.
SehOte, Johann Christoph, Architekt, war um mr Hofban-
sieister in Zcrbst , trat aber dann zu Weissenfeis in Dienste des
Herzogs von Sachsen, bis er endlich königlich > churfürstficAf^
Architekt wurde, als welcher er um 1765 starb. Er führt« <**'
Neubauten zu Weissenfeis, und fertigte viele andere Pläne, ner-
ningroth stach nach seinen Zeichnungen Begräbniss-Decorationen
für das Werks Haus Anhalt, Cöthen und Dessau 1757. Dann siacü
' «r das castrum doloris des Herzogs Johann Adolph von Weissen*
fels. Die oben in Lenz s Werk varhandenen Blätter findet n)sa
auch in den Fnneralien des Herzogs Christian August vonAnbalt*
teil und ehumchfUebo Lan^baufchreiber war TannoUutch Min
Icbütz/ Jobann Christoph | %. auch Chriitoph Schüts.
Ülütz/Jbhann/ Georg y M«l«r und RVdiMr, mrd« 176$ so
Frankfurt a. M. geboren, und von teiDeoi Vater» dem älteren
GhtUtiftD Georj^ Schütz, unlerrtchtel. Ipa Jahre 1776 betnehte. ar*
die Akademie io Dtifseldorf » wo er besonders den Bnbena suin
' Vorbilde nahm, wie diess aus %wei Copien nach diesete Meister
erhellet, Castor und Polax und den Sturz Senacherib's vorstellend«
Im Jahre 1779 erhielt er den zweiten Preis der genannten Akada-
mie, mit dem Bilde, welches Psyche vorstellt» wi^ sie vom Volk«
^ als Göttin der Liebe angebetet wird. Nach Hause xurückgekehrl
malte er mit seinem Vater den Vorhang des Theaters in Frankfurt
\ und 1784 besuchte er Rom, wo er sechs Jahre verweil tag besonders
' die Antike und die Werke Rafael's studtrte/ und auch vialee nach
der Natnr seichnete. - Er lebte da mit anderen deutsoben liöoft»
lern und mit Göthe in Freundschaft, Im Winckelmano d«s lalsti^
^ ren fvird Schützens Luna und Endymton ein anmuthij; erfundenes
S Qod fltilsiges Bihl ffenannt. Die Rückkehr trat er mit Herrn von •
la Roche an, welcher- ihm zu Offenbach in seinem Hanse eine
\ Wohnung ahwtns* SpSter liass er sich zu Frankfurt nieder, und
^ar da unter dem Namen „Schütz des Römers*' bekannt.- Dieser
Koostler malte Bildnisse, historische Darstellungen, Genrebilder«
und Landschaften mit verschiedenelr Stafifage. Starb- nni 1816*
Folgende BIStter sind von ihm radirt:
i) Qas Bildniss des pecan Johann Arnos in Frankfurt, 4.
2) Das Savoyardenmädchen mit der Le jer * nach ainem rechts
neben ihr hängenden Vogelkäfig sehend« Ersttr Versuch
von J* G. Schütz jun. 1773. 4«
Schatz, Johann Heinrich, Zeichner und Kupferstecher, wnrda
17(12 zu Frankfurt geboren , und von Chr. 'Georg Schütz jun. in
''erKanst unterrichtet. Er zeichnete Landschaften, Städteansichten
päd architektonische Darstellungen. Theophilus Prestel stach nach
iliQi eine Ansicht von Frankfurt mit der Mainbrücke, ein schönes
Aqaatintablatt, welches auch mit Weiss gehöht gefunden wird.
DaoQ itach er selbst nach Ch. G. Schütz mehrere Blätter in Aqua«
^°ta, die theils braun gedruckt, theils in Farben ausgemalt
•schienen. Das Todesjahr « dieses Meisters fanden wir nicht
^pzsigt. Auch könnte er mit Heinrich Johann Scbüt;^, der eben«
»11c in Aquatinta arbeitete, in irgend eine Beziehung kommen.
0 Die Ansicht des Heidelberger Schlosses, nach Gh. G. Schütz,
gr. Fol.
2) Die Ansicht der Ruinan des Schlosses WainhsiBi» nach dem-
«elben, gr. Fol.
3) Die Ansichten der Städte Eisenach und Floen, nach Ch. G.
, 8ch,ütz, Fol.
'») Einige hessische Ansichten, 6 Blätter nach demselben, Fol.
} Johann Wilhelm, s. Schütze.
' J*9 Maler zu Garlsruhe, bildete sich in Rom zum Künstler,
^^^ verdient als Portraitmaler grosse fieacbtnng. Er smIis an
Hfer'i Künstler- Lex. Bd.XVI. 4
M» Schillx, Joseph. — Schlitz, JofiaBn-lIvgiMm.
Rom da« Bildnii« Pabst Fiat VIIL, welches Letrono« fithographirt hai
Iir deo lithographirtenNaehbildaDgen der Werke des Horace Vemei
die zu CarUruhe bei P. Wagner erschienen, sind eioige Ton ibi
gezeichnet.
Schütz, Joseph I Maler von Neresheim, bildete sich inlVieo zui
Künstler, übte aber nta 1768 ia München seine Runst«
Schütz 5 K., finden wir einen Zeichner genannt, auf einer Land
Schaft in Gouache auf Pergament. £r Könnte mit dem Wienei
Carl Schütz Eine Person seyn.
Schütz I L., s, L, Schütze.
Schütz oder SchitZ, Mathias, Bildhauer zu München, war in
17« Jahrhundert thatie. Er arbeitete meistens in Uols, Figuren
für Krit>pen, rerschiedene andere Figoren für Kirchvn, Ritter za
Pferde, u. s. w.> Schütz galt für einen tüchtigen Künatler, den
• aelbst der Hof in München beschäftigte. Er. war l644 bereits Meister
und starb i683 zu München.
I
SchütZi Philippinen Malerin, wurde von ihrem Vater Christ. Georf^
sen. untertichtet. Im Jahre ITQO coptrte sie «in Bild Ton Ruyi-
dael, welches damals Jedermann bewunderte. . Im Jahre ITQ? starb
sie in Frankfurt.
Schütz 9 nennt Füssly auch noch einen- Maler, der um 1774 in
Zerbst lebte. Er sah von seiner Hand eine nackte weibliche Fig[or
mit antikem Beiwerk im Geschmacke des G. Lairesse j^emalt« Die-
ser Schütz konnte ein Sohn von Job« Christoph Schatz aeyn.
Schütz n i, auch Schütze.
Schütze n Adolph , «. Schütz.
Schütze y Johann Wilhelm , Genremaler zu Berlin, wurde um
I8l4 geboren, und von Professor v. Klöber zum Künstler heran-
gebildet. Er entwickelte in kurzer Zeit ein entschiedenes Talent
zur Darstellung von Scenen aus dem edleren Volksleben, wobei
er mit Vorliebe naive jugendliche Gestalten wählte. Zum Vorbild*
schi6n er anfangs den Terburg und Netscher gewählt zu haben,
besonders in der Gattung jener Bilder, welche man früher Con-
versalionsstücke nannte,' und bei welchen es darauf ankoiAmt , die
Figuren in brillanten Stoffen einzuführen. Und gerade ist Schutze
einer derjenigen Künstler, der schon um 1830 ' den Ruf eines
geübten Conversations- und Stoffmaiers hatte. Doch hat man von
ihm auch viele andere Genrebilder, die von jeher grossen Beifall
fanden. Mehrere derselben sind lithographirt, einige in Folio»
andere in kleinerem Formate. Schütze ist einer der Lieblings*
i^aler Berlins.
^ ' ' ' In grösserem Formate lithographirt sind von Dieter das Kind
mit dem Kaninchen, die kleine Leserin, die. kleine Näscherin, die
angelnden Kinder, der schlummernde Knabe mit dem Hunde, dai ]
Mädchen mit dem Lamm. Günther lithographirle die Frage an
den Storch.
Von Schütze selbst lithographirt (Original-Lithographien) sind: j
1 ) Des BlindekuhspieU gr. Fol. '
.. . 2.) Das Mädchen mit der Eichkatze, Foh
ScIiTOe, Lttäwig. ^ Schuldes» "WeoacL Ü
Schfitsei Ludwig I Kupferstecher yon Dreadeo. wovd« WA- 1807
geboren« nnd voo prof. J. Pb. Veitb unterrichtet, bis er Bur wel«
teren Ausbildung nach Nürnberg sieb begab, no er unter A. Rein«
deJ*a Lfitoog stand. Später begab er sieb wieder nach Dresden,
Vro Schütze schon, seit mehreren Jahren seiner Kunst obliegt. Ea
linden sich von seiner Hand verschiedene Ansichten, theils in
Kupfer, theils in Stahl gestochen, i/vie die Blatter nach Stietz, Spar*
mann, die Ansichten von IschK
1) Dresden nnd seine Umgebungen» nsch O. Wagner, gr*
qu. Fol.
2) Aussicht von der Baatey in der aachsischen SchwreiSf nach
O. Wagner, gr. qu. Fol«
S) TöpHtz und seine Umgebungen, nach demselben, gr.qu. Fol»
4) Die Trendelburg im Churhessen, nach Stietz, Fol.
5) Die Schaumburg und Pagenburg an der Weser, nach dem-
selben, gr. Fol.
6) Höxter und Corvey an der Weser, nach Stietz, gr« Fol.
•7) Hameln an der Weser, nach Stietz, gr. Fol.
8 ) Ansicht der Wetterhörner in der Schweiz, nach Sparmann*a
Gemälde bei Insp. £n^elmann in Dresden in Stahl gestochen«
Sächsischer Kanstverein für 1838« roy. Fol.
9) Göthe's Haus in Weimar, nach O. Wagner, qu. 4«
10) Deaaen Gartenhaus« nach demselben, qii. 4«
Es gibt Ton diesen beiden Blättern Abdrücke auf Sei«
' denpapier«
11) Ischl und seine Umgebungen. Zwölf Ansichten nach der
Natur, in Stahl gestochen und mit Text herausgegeben Ton
L.. Schütze. Dresden i84o. 4-
S| 8. auch Schütz«
oCQUgoff^ nennt Fiorillo einen russischen Kupferstecher, von wel-
chem man eine Copie der Grablegung voq B. Sadeler's Stich nach
1« Heinz kenne«
Diesen Schugofif , wenn der Name je richtig ist, kennen wir
nicht weiter«
Schuhknecht > J. M., Architekt zu Darmstadt, lebte in der zwei?
ten üälfte des l8. Jahrhunderts, Er baute 1774 das dortige Exer-
üerhaus« Im Journal von und für Deutschland 17&4 ist der Grund-
und Aufriaa davon. Storb um 1809«
Schuhmacher, s. Schumacher.
Schubmann, s. Schumann.
^<ihuld, Gerhard, Nlaler vonCöln, bildete sich an der Akademie
in Dusseldorf, und war daselbst schon um 1836 ausübender Künst-
ler. £r malt Genrebilder und historische Darstellungen , meist
cioxelne Figuren. Ueberdies findet. man voo Schuld auch Bildnisse.
Schuldes, Wenzel, Kupferstecher von Tabor in Bödmen, wurde
^^ 1775 geboren, und in Prag zum Künstler herangebildet. Später
begab er sich nach Wien, wo er eine Reihe von Jahren ihälig
^*^ und noch 1Ö37 lebte. Er bediente sich der Railirnailel und
^«8 Grabstichels, und arbeitete auch in Aqualinta, in jedem Fache
4*
t% Sehuldes« WeiizeL — Sdml^ Oeovg Clirifliaii.
mit ipoMe» Gesehicklicbkeit Folgend« Bluter gtbSrMi n ••inen
1 ) J. Mayer, Doctof lyitcl. in Prag, Fol,
2 ) Baphael Gh. Unsar» Bibliothekar in Prtg, Fol.
3) Der Chrifttusknabe , welcher eine Spitze nnt der I>oraea-
krone probirt, nach J. Amigont, kl. Fol«
I. vor der Schrift.
IL Mit' derselben,
4) Djer hl. Augustinus mit dem Kinde am MeeresttniBd«» nadi
der Zeichnung J. Bergler's und dem acbönen Silde
von F.' F. Rubens in der Augustiner • Kirche %u Prag in
Aquatinta geätzt. Effectvollee Blatt, gr. roy. Fol*
I. In blossem Umriss, ohne alle Schrift.
II. Vor aller Schrift, auch vor den Künstlernamtn » aber
vollendet.
III. Mit der Schrift.
Dann gibt es auch Abdrücke in Helldunkel, die ni^t
SU den letzten gehören.
5) Die Enthauptung der hl. Barbara, nach Sereta's seböoem
Gemälde in der Maltheserkircfae zu Prag von Beffgler ge-
zeichnet und von Schuldes in Aqoiittnta gettochen« Yor-
züglicfaeA Blatt, gr. roy. Fol.
£s gibt Abdrücke vor alier Schrift.
6) Amor stehend mit Pfeil und Bogen an einer Meeret Küste,
• • nach G. Reni und Waldherr*s Zeichnung lOOSt •; gr. Fol.
L Abdrücke vor aller Schrift. Selten«
II. Mit der Schrift
7) Charoo übergibt seinem Sohne den Pelopides als Pfand 6er
Treue, nach J. Bergler. Geätzt in Aquatinta und mit zwei
Platten e;edruckt, gr. qu. Fol.
8) Krock fvird auf dem Grabe Czech*s zum Heerführer, erwählt,
böhmische Geschichtsscene von 670, nach Bergler in Aqua-
tinta geätzt, gr. roy. Fol.
9) Ein Mann in dreieckigem Hute, und vor ihm ein Bettler. In
Aquatinta, gr. 8*
10 ) Abbildung des dem kaiserlich russischen Genera] Ostermanh von
den böhmischen Frauen verehrten Pokals 18 13, gr* FoL
11) Verschiedene Vignetten«
Schale I Georg Christian, Zeichner und Kupferstecher, geb. zu
Copenhagen 1764, besuchte daselbst die Akademie und erhielt
'1782 den zweiten Preis. Später begab er sich nach Leipzig, wo
der Künstler bis an seinen 1816 erfolgten Tod verblieb, und viele
Blätter stach, deren die meisten als Arbeiten für Buchhändler ohne
eigentlich artistischem Werth sind. Die besseren Blätter dieser
Gattung findet man in den Werken von Heidenreich, Cumberland,
in der Gallerie häuslicher Denkmäler, «n der Zeitung für die ele«
gante Welt, und in einigen anderen VVerken. Ausserdem erwähnen
wir noch;
1 ) Das Portrait des Königs von Sachsen in polnischer Uniform
für Dyck's Schrift: Sachsen und Polen. Lpz. 1810* 8«
2) Jenes von Chodowiecki, 8*
3) F. £. Reise, Chirurg, 8*
4) Ein 112 Jahre alter Greis, nach Mme. Clemens in Copen-
hagen gestochen, 8*
5) Friedrich der Grosse am Lager Zietlien*« wachend, nach J.
D. Schubert gr. qu. Fol.
Schulet Joh. Clurist. Alb. — Schuler, Carl hnän. 53
6) Laiher von Conrad CoHa*t Ehafraa xu EUanaeh ioa Hau«
ßtnommtn»
7) rriedrich d. G. beim Anblick der Kosaken vor der Schlacht
bei Zorndorf.
8) Denelbe, wie er die ötterreichitchen OfiFtxiere in Lissa
überrascht.
Diese drei Blätter sUch Schule nach Schubert*! Zeich«
nungen für des Pantheon der Deutschen.
9) Einige satyriscbe Darstellungen auf Copenhagener Verhält-
nisse, gr. 4«
10) Das Monument Christian VI, nach Wiedevelt, Fol.
11) Die Ansicht von Copanhagen, qu« Fol«
12) Zwei Oartenprospekte der Schlösser Rosenborg und Fried*
. richsborg mit einer Promenade, qu* Fol.
13) Ansicht von Döbeln, nach Wagner, qu. Fol.
Sckle, Johann Christian Albert, Kupferstecher, wurde laoi
stt Leipzig geboren. £r ist wahrscheinlich der Sohn des obigen
KüniUers. Von ihm haben wir Fortreite und historische Blätter,
deren steh in den Almanachen und in anderen belletri^schen
Schriften finden.
Scholemburg, Maler, wird yon dem älteren Füssly erwähnt, Seine
Bilder sollen meistens in kleinen Landschaften mit Figuren und
Orott^n bestehen.
ier^ Carl Ladwig» Zeichner und Kupferstecher, wurde 178S
in Strsssbnrg.ffeborcn, und daselbst von Guevin unterrichtet, bis
er nach Paris sich begab, wo er 'nach dem Vorbilde der tüchtigsten
fraoiösische^ Meister sich in der Linienmanie» ausbildete.- Siech
Strassburg zurückgekehrt musste er einige Jahre nur mit geringeren
^tWiten steh beschäftigen, da die Zettverhältnisse der liunst nicht
P»lig waren. Die Blätter, welche er in seinen UMittlerett Jahren
"eferte, sind daher in versdiie denen Almanaohen und sin- aindaren
ScbriHen zerstreut. Darunter sind mehrere Bildnisse und teteehie-
d«oe iodare Darstellungen in kleinem Formate. Seine gi|osseren
^rbeiten gehören der späteren Zeit an, welche der Künstler in
Carlirohe autföhrte , wo er sich später niederliess , und ^ mehrere
Jahre eine grosse Thätigbeit entwickelte. Man nannte ifin auch
immer mit Auszeichnung, weiche er durch mehrere seiner Blätter
unter den neueren deutschen Stechern wohl verdient. In der
neuesten Zeit, hat, er sich von den Geschäften zurückgezogen, und
lebt gegenwärtig auf seinem Laudgute.
0 Bildniss dee bexiihmten Bildhauars Dannecker , nach Ley-
^^ hold. 8- .
*) Jenes des Kupferstechers Haldenwang.
3) Sophia Grossherzogin von Baden, nach Winterhalder, Fol.
»' ■■•... 1 •. . I ,' ,.
4) Baste Christi, im Profil nach rechts, zartes Blatt' 1822, Fol.
^iDie Kreuzttagung Christi, nach Rafael's berühmtem Bilde
und nach To8chi*s Stich 1838, gr. Fol.
0) Christas am Hreutze von knieenden und schw^bei|den En*
geln umgeben, nach C. le Brun, roy. Fol. : ^
7) 1^ sainte famille,. nach Rafael's .berühmtem Gemal4^. V^^ ^^^
' Blumen streuenden Engeln im Pariser Museup 1^24* Vor-,
sügliches Blatt, gr. roy. toi.
kL Scholcr, Carl Liidt«ig. *t Schüler, Edttarii.
Ef gibt Abdruclte vor der Schrift^ oder vor dter Dedica
' tion an den Dauphin von Frankrerch.
8) öie Aufnabme der hl. Jungfrau in d«ti HittnAel, nach G
Rent'ft berühmtem Bild« in der li. Pinakothek xn Miincheq
ein fehr schönes Blatt, dem Fürsten Bogen von Fürsteoberi
* dedicirt 1829. «ines der Uanptblälter» gr. roy. Fol.
.Es gibt Abdrücke vpr der Schrift.
9) St. Maria Magdalena mit der SalbenbüchBe, nach G. Dolce
und Gararaglia*s Stich, Fol.
' "10) Die hl. Familie Rafael's in der Bridgewater- oder Stafford*
Gallerie, unter dem Namen La Madonna del paaaeggiu be<
tiannt. Copie dach P. Andertont,' mit Dedication an den
j Fürsten von F'ürstenberg. Imp. Fol.
il') Ißi'^' betetidvs Mädchen, nach M; BUenrieder.' Atahlattch, Fol,
12) L'innocence outragee (die Nonne von Oviedo ). Eine wan-
dernde Nonne säugt ihr Kind bei elftem ' Madonneabilde,
nach Ph. van Bree's gerühmtem Bilde 1816 gestochen, gt^
r ••' -iqti. F<ot ■*' • I' '. •
Es gibt Abdrücke ohne Schrift auf chines. und gewöhn-
• .1 lichef Papier.
.Il3.). Der Barde, vor der Bönigafamilie, iiaqh lluxoll in Stahl ge*
stochen. Der Rheinische (oberrhein. ) .Honst verein seinen
Mitgliedern 1843, qu. roy. Fol.
ScbliW^ Eduard 9 I^upC^^r- uo4 StaiiUtBcl^er, der Solni.des obig»
Künstler^s, wurde von seinem Vater unterrichtet. Er trat um 1626
in Carlsrube als ausübender Künstler auf, und erregte besonders
dnMi' schön geveiohoejte Portraite in. -Cirayoo ubd.'dorpH einip
kjeiaese BläUer inLioienipanier zu <len grossten ErwartujigeD. Seit
« dieaar Zeit; miifi« er nicht allein unter aen fruchtbarsten» sondern
..aticb nnter deo vorzüglichsten Künstlern seines Faches genannt
' werden. Man iindet von ihm zahlreiche Blätter in l*aschenbüchern,
•o nie in anderen tllustrirten Werken, welche der Buchhandel
■nigehtn Hess, besonder« sqhöne Stahlstiche» Daon hat Schüler
r atich einige Blätter lithographirt. ,2u seinen Hauptwerken giaubea
- wir folgende zählen zu dürfen :
1') Napoleon im Kröniingsornate, halbe Figur, nacft F. Gorsrd,
'' ' ' Mit' G. Metzerotb gestochen, gr. Fok
2,) 'Shfakespear stehend in gaoser Figur, nach -jL* F. BoU'
"''' hllllic's Statue ite Britt. Museum, gr. FoL
Nebst Text von G. Pfizer. Stoltg. 1638* 8-'
2) Maria Stuart, Brustbild mit Einfassung nach. F. Zuccaro's
OfTginalgemälde in der Bodleyanischeü Gallerie zu Oxford in
Stahl gestochen, Fol.
Mit historischam Tekt*' 8* Stnttg. 4838* * . .
4) Mozart's Verherrlichung, ein Tableau, nachiJ* Führig in
Stahl gestochen, roy, Fol. . >:' - r
— : — ■' ' 'I I . >> » ' — ' ■....;.. : '
5 ) Die hl. Jungfrau mit dem Diadem« wie sie "den Schleier
, ) ; . , vpo dem schlafenden 4iiod^ zieht, .um es. dem Johanpes zu
öi . 'in- *®'g®"' Nach Rafüel, für. die Prachtausgabe Äei'Lii.ther'schen
neuen Testaments' in Stahl gestochen. Stuttgart, 'Liasching
..'I n •v.iÖ^Or.gr. 4. .. «r . .
0) Die Geburt Christi, in aineit Rahmen, der Meinet*« biblische
. ', .^DarntoUuagen enthält, nach t. Rboppmönn l845i Fol.
'7) Die Auferstehung Christi in .eifiem ähnlith^h Rahmen, init
l[>arstellungeu aus dem Leben Jestt| naeh denrselbeii,^ i845*Fol'
Schder* J, Theophflits. «r- Schvlin« Carl. M
DiiM beidtD Blätter gehörsn su den Beuptweflfea di|
flSetstefs«
6) BilderJycIufl fnr liatholitehe Christen.. Als Beitage zh jeder
katholischen Bibel, haoptsätshlicfa der AUioItsclien Ueberse-
tzung. Mit Erläuterung von. Staudenmeier« Mit '27 StabU
atichea nach Klein von Schüler, Uasslöbl , Uufmann und A«
Augsburg 1843» gr. 8.
9) Lother im 'Tode; nach detti Original gemalde von Cradacb»
in Stahl gektoiJhen, mit Randxeichoungen von F. Pellner
und begleitendem Text von E. Sa'rtorius. Im Umschlag.
Stattg. 1837, fol.
fO) Vier' Bilder an« Martin Luther« Leben, nach Zeichnungen
von Dietrioh und FeHoer in Stahl gestochen. '
Mit beigefügtem Text. Stuttgart, 4.
11 ) Die Sn^oprden, einer der früheren Stahlstiche des Meisters»
1862 mit grossem Lobe erwähnt. * '
12) OantelhingeB nns Homei^s Iliade und Odyssee, geättt Viach
den Zeichnungen von Flaxmann. 75 Stahlstiche. * Carls-
wihe 1828«
13) Koofer- nad Stahlstiche zu Tieck's Werken nach' J. t*etzl
und W.fienseil, gestochen von Sch'Tverdgebartb, Schulet und
A. BetUn f8Sl. lB32. 8*
14) Zahlreiche kleinere Stahlstiche.
'1.
Scholz 9 J« TheOphiluS oder 'Gottlieb, Zeichner und Maler
von Stmssburg, bildete sich in Piris zum Künstler. Er übte '.sich
in d^r htstortscben Gdmpositton so wie im architektonischen Zeich-
nen» «od erlangte liieritt grosse Fertigkeit. Seine Zeichnungen
sind meisterhaft und mit der Feder ausgeführt: Auf der Pariser
Konstaosstellung i845 seh man von ihm drei Federzeichonii([e|t^
Mt fiearenreSchen Composttionen. £>ie eine schildert den Eagi der
Gatli«drai« in ^trassbiirg, die andere das 'Kreuzheer in der Wüste
nadii'TMeo*s Jorusalemi itnd die dHtte eine Scene in einem FaHaste
«na Um ift. Jahi^hnndert. •
Schuleri G. A«, Zeichner, Hupfersteeher undLithograph zuStrass-
borg, ebenfalls ein jetzt lebende^ Künstler, über weichen wir abev
keine genau« Nachricht geben können. Er kf bettete ebenfalls für
Almanache und für andere mit Stahl- und Kupferstichen aKsge*
zierte Werke, 'fir wird' wahrscheinlich auf folgende litbograpbirte
Blätter Ansprach mnehen. '1
1) Dm$ BildntSfl des Generals' Rbmarino» nach dem^Lebeu ge-
zeichnet und lithographii^,' fol.
2) Quttenberg, Erfinder der fiuchdrucWkunst^ nach '^V
alten GemiMe für' #en Stratfsburger KuVistvet:eia nthöj
phirl, fol. •.'..*
3) Neapolitanerinnen, nach einem herrlichen Gemfild^^ifei
Leopi adbert'tVsnedi;^ iZ^) lithographirt. La Säciet^'Mr
amis des arU de -Str assb«vrg< a ses membrea^ * l^S^SÖ*
Roy. fol. ' «^ .; J^Zi
. ^ J; .,,......,»... iMw . .[/.rnioö
tichuua» Carl, Uapferste^hef zu Berliur. Ain. l^llKtJkbend^l^Jtftiftnst-
ler. Wir haben von^ ih(% ^jele gtahlftiüpha ^ m Bildni|fteia»,Lend^
Schäften und Ansichten bestehend. . . ^ >> 41 : ai
1) Feldmarschall Graf Kleist von Nollendorf. ^ . . ^.
2) Ansicht der Sta4t Kalbnnoiy. *" ^< ' . - •
3) Ansicht von Landaberg an der W<urthe.
4) Landschaft mit ^onoepaufn^ang,. ; . ...r.
M Seliub« Carl Friedrich.
Schulz 9 Carl Friedrieb ^ Gtnremaler und Professor sa Berli^
ifvrurde um l8o4 geboren, und an der Akademie daselbst sum Kunst
Jer lierang;ebildet. Mit vorzüglichem Talente begabt behaupten
er schon als Jüngling eine ehrenvolle Stelle und nach wenigen
Jahren nannte man ihn unter den vorzüf^llchsten Meistern seinti
^ Faches. ' Anfangs malte er Scenen, aus Oicbteen und Liapdischato
,tnit StafFi^ge^ welche spater häufig dem militäriscben Leben en(-
* nommen ist, und in Jagdscenen besteht. Dabei spielen auch öfters
Wilddiebe ihre Rolle, und zwar mit solcher Praxis, dass das scharf
schützenmässige Selbstvertrauen und die Frechheit äieser Gesellen
im Leben nicht charakteristischer erscheinen kann. Oiese Bilder,
. und dann die Jagdstücke gründeten vornehmlich den Ruf dieses
^ Künstlers» da dieselben besonders geistreich und glücklich behan-
dele sind. Man nannte ihn desswegen sogar vorzugsweise den
',^- Jagd-Schulz» Br bildete sich ein grosses Publikum, bei welchem
j, selbst seine geistreiche Flüchtigkeit, ^deren er sich in Fdlge über-
h'aufter Aufträge ^nanchmal 2U Schulden kommen Hess, den e^
]• wünschten Eindruck nicht yerfehlte. Ueberdiess finden sich von
diesem Küjastter auch Landschaften mit Thieren, und 'SeestückCf
und besonders niilitarisöhe' Scenen. Man Erkennt üheralt dea
Meister und den scharfen, geistreichen ßejobachteir der Natur.
[jY j Sepo Wecke sind' bereits ftenr zähl)^eich , da der Künstler mit
frohster Leichtigkeit praducirt. Im Jahre 1834 wurde er 'Mitglied
er Akademie zu Berlin, und i84l, ^it dem Prädikate eines Pro*
' fessors der Malerei beehrt., * '
Viele Bilder dieses Meistei*« sind durch diii Litho^raphre bi*
^^kannt, und dadurch kennt ihn ^uch ,das Ausland von einer höchit
[. ' Tortheilhaften Seite. Diese Blitter g^1)en ein^ gänz^ Reih6 h'i^d
lieber Momente aus dem Jagerleben^; Wir nennen* sdlbhe nach
deh Namen de^ Lithographen. * ' -^ .
Beck: des Jägers^ Erfrischung; des Jägers Unterhaltung.
; .. Derrteift, C*: die Wilddiebe;- die ^uber; ^^^ Füäft{n JJA
;i.j. . ' dem.Baube zum Baue gebend; der Bamler. und. die Üäsio',
' ,. d^r Hund und die Kat?;e; der Rehbock; die Küste vonHel-
i. goland; die Sonntagsjage):. ^ .
Funke:,, der verfolgte Hauber. •• . :
Qille: Austritt zur Hetze, , nach dein Bilde, bei Hrn. Hollboni >o
Berlin; des Jägers Rückkehr von der Jagd.'
' '.: I}.|iun: Hunde fach vollbrachter ,HQ^e ; der Jäger den Fuchs
abstreifend.
Herrmann, O.: die Jäger auf dem Anstände.
i> . ient^ze^:. die,, Hundelektion.
Kircl|l^pff: der Mohr mit Hunden« bei der neuen Hauptwache
. in Berlin.
Leschke: die Treibjagd, nach dem Bilde des Herrn *voii Speck*
(. ; LütKe: die Hiihnerjagd. • ...•,!■ ..V'..'
Mittag: die J'agdv.ergnügun|,gr*fol.'u.' kl. .fol.
« Müller:* die Jäger auf der Hetzjagd. • i » i
Oeillot de Mars: des Jägers Erfrischung.
01dekrm>an,n9 Bivoufio der FVeiwrUigen«
Pap in: Jäger auf der Pürschjagd ; 'die Jäger vor dem Wirths*
F,r , ;.,. hause.; die Vyilddiebe; die Entenjagd; der Jäger nach d«r
tleimkelir; der Jäger zur Jagd' genend^ d^* Jägers Abgang
zur Jagd; der Savoyarde. ' ' ^
.'. > :. iß'ß^J' ^^^ Anstand i^ Sommer; det Jager , gr. Toi. pnd 4«»
I . des Jägers Abgang zur' Jagd. ' '
Spr.ick: Erfrischung d^s Reisenden; 'der nordische' Fischer.
Schulz, Cbrotiap. — Schulz {l^oiql. 1^9.
Theemann: der araahleDde Fuhrmann.
Tempeltei nnd Rerny: da» • erlegte Rl^li *, frehstUeh^ Ein-
quartirang in einem Dorfe, von ^eiHj^Itet allein lith«
Trautmann: die Hasenjagd.
Werner: Grossvaters Mittagsruhe.
»cliulz ( Schultz), Christian, Lithograph, 'wurde l8t 7 zu Gassei
geboren, und daselbst in der Zeichenkunst "unterrichtet. Im Jahre
I&09 begab er sich zur weiteren Ausbildung nach München, kehrte
aber nach Jahre«frist wieder in die Lieimath zurück. Es finden
«ich Ton Schultz mehrere Blätter, worunter folgendes besondera
zu bemerken ist.
Joseph veodu par «es freres , nach F« OverbacVa berühmtem
Oarton, gr. qu. fol«
£a gibt auch Abdrücke auf cbine«. FHpier«
Schals (Schultz)^ Christian Gottfirieil^ m, C e. Sehulze.
Schulz, Christian Johann, g. Schulze. ' ',!
Schulz (Schultz), Daniel, Maler. von Danzig, arbeitete eto^e
Zeit in Paris nnd zu Breslau, und ist zunächst durcl^ Bildniste
bekannt. Auf dem H'ath.hause zu Danzig sah m^n (oder sieht man?)
drei lebensgrosse Bildnisse polnischer Konige, welche dieser Kunst*
1er gemalt hat. W. Hondius hat nach ihm Portraite polnischer
Fürsten gestochen, wir finden aber den Maler gewöhnlich D.Schulzei
genannt. Hondius stach i637 das Bildniss des Königs Ladislaus IV.,
dann jenes des Königs Johann Casimir von Polen, und ein drittes
Bildniss desselben stellt den Prinzen Carl von Polen,' ftischof von
Breslau vor. J. Falck , P. Kilian und P. Lombard stachen. ebeQ'^.>
falls Bildnisse nach ihm , angeblich solche von Breslaues Hatht- '
herren. Ersterer stath das Portrait des Achatius Prozyleck.
Diese Blätter erweisen den D. SchnU oder Schulze, der auch ,
deaTaufaamen Geor^ geführt hat, als Portraitmaler, wir E^den
aber auch abgezeigt, dass er historische Darstellungen unc^.Thiere
gemalt habe, alles mit iobenswerther Beobachtung der Natur, mit^
Geist and in einer pastosan Manier. Wenn dieses in \Val%l<ikir-
sich so verlialt, so mosa tauch jener Meister D. Schuld odarSoh<z»
von welchem ^ir drei seltene Hadirungtahabani mit dem .Pnrl/ait-
maler O. Schultz oder Schulde. Eine Person sayn , was 'wiit indes-
sen nicht auszusprechen wagen. Füssly lässt ihn 1686 • alerben ,
nach Frenzel (Catalog der Sammlung des Grafen Sternberg-Mfn-^
derseheid) blühte der berühate Federvtehukalar -D. Schuk« vtiar«
Daazig gegen 1680- .Wenn dieses richtig ist, sp istdec Pnrtfait-
maler Geqrg Daniel .Schulz (Schultz, Schnlze) yon dieaenki-ver-
schieden, da jener schon vor 1057 Bildnisse von,Könifi;en palje^
Die genannten, Blätter si^. f^l^oden' Inhalts* .Siew^uäf^ eMi;iiP*
neuerer Zeit bekannt« Yomehmhch durch Direktor Frenzel iß. Dres-
den, wo das k. Kupferstich- Ca binet treffliche Abdrücl^ .bewahrt.
f) Die Fabel Vom^ entfiederten Pfau. Fast in der Mitte -des
übevKöhten Blattes sitzt auf dem Baumstamm «ine Eule' mit
aiMgaspreifzfem Schnabel und mit weit ausgebreiteten* Tlü-
geln. Im Vergvunde sieht man mehi^res Federvieh, un^der
^fau hegt atifd^m Büraken, welchem so eben dar Tru^Tifeihn
Fadem «wsrupft. Gegenüber ist dos Pfaueiiweibchcngät^gst-
üdk der Seefie iugefeshVt. Auf dein gegen «den. Plattenriand
60' Schills, D* — * Schub (Schultz), Erdmann.
•icih •rhebtndaii Baum sitsen zwtt EltCern, wovon «ine die
Ffaufeder im Schnabel trägt. Linkf unten am Rande steht
D. Schultz f. H. 10 Z. liL., Br. 7Z. qL. ohne Platten rand.
R. Weigel werthet diesei iehr seltene Blatt anf lO Thl
Wir haben dayon auch eine anonyme Copie von der Origi-
nalseite. In der Luft lind horizontale Linien» die im Ori*
ginale fehlen.
2) Eine Gruppe dreier Huhner an einer nur bis an das Dach
fichtbaren Hütte im Mittelgründe des Blattes. Links sind
zwei Enten im Wasser, rechts vorn ist eine Truthenne und
in einiger Entfernung steht auf dem Hüge) der Hahn vor
den Hühnern. Auf dem Balken eines Hüttcnens bemerkt man
das Monogramm DSF. H. 4 Z. 5 L. , Br. 8 Z. i L. «
Dieses seltene Blättchen kannte schon Hetnecke, er legte
es aber dem Castiglione bei. Man findet es daher in seinem
Dictionnaire des artistes unter letzterem Namen angegeben:
Menagerie de poules de coqs d*Inde et de canards.
3) Eine grosse Composition von geflügelten Thieren. Auf dem i
bei einem umzäunten Stallgebäude gelegenen Bügel sind
mehrere Truthühner um einen mit Wasser gefüllten Napf
versammelt» welche aber durch den mit giftigem Blick von
dem rechts befindlichen Hühnerkorb herab auf die Küchlein
lauernden Kater in Furcht gesetzt werden. Die Henne geht
mit ausgebreiteten schlagenden Flügeln bei einem mit Di-
steln umgebenen Baumstamm nnuthvoU der Katze entgegen,
und auch der Hahn erhebt sich mit langem Hals und fes-
tem Ernst. H. 7 Z. 5 L., Br. 12 Z. 4 £••
Dieses merkwürdige radirte Capitalblatt beschreibt Freo»
zel im Kunstblatte 1835 Nr. 50 als drittes.
Schulz 9 D.) Ingenieur und Zeichner, lebte in der ersten Hälfte des
18- Jahrhunderts in Danzig. G. P. Busch stach nach seiner Zeich-
nung die Bombardirung von Dauzig durch die Russen und Sach-
sen 17S4. Dieses Blatt Kommt in folgendem Werke vor: Russische
und sächsische Belagerung und Bombardirung der Stadt' danzig.
Cöln 1735. 4*
Schulz» Eduard, Maler, bildete sich um 1822 auf- der Akademie
der Künste in Berlin. Er widmete sich da der Historienmalerei.
•11 Yxin ibm.eind wahrscheinlich folgende lithographirte Blättert
^ • . 1 ) Die Heimkehr , nach C. Schröder , gr. 4«
2) Dia Unterbrechung, nach demselben, >gr. 4«
Schuld» Elias f Architekt zu Posen, war zu Anfang dea 18. Jahr-
j knnderts thätig. Er baute mehrere ansehnliche Häuser und Kir*
• eben. Von 1703 — - 6 erbaute er die Kreuzkirehe zu Lauben. •
Schulz (Schultz) 9 Erdmann , Maler zu Berlin, walf daselbst um
-' 1825 Schüler von Professor Völker, und widmete sich gleich die-
/• eem der Blumen- und Friichtenmalerei. Doch malte er in seiner
früheren Zeit auch Landschaften und Genrebilder, zu «einen Haupt-
werken gehören aber immerhin die Feucht- und Blumenstücke, so
wie die SttUleben. In seinen Gemälden eracbeinen die lieblichen
Kinder der Flora und Pomona in ihrer aigenthüralichen ßchönheit
und Frische. Seine Bilder sind bereiu sahireich und in verschie-
denem Besitze. Schultz gründete dadurch «inen verdienten Ruf.
Im Jahre iMl erhielt er ein PaUnt auf ein VtrUhran» Aquarell-
farben für die Porzellanmalerei darzastelleo.
Schuh, Friedrich., ~ Sehuk« Johaiw* M
ScShoIl» Friedrich^ Mal«r, w»r am 1625 in Berlin ifaStig, wo nt«
auf der AuMtelking d«s ^DMnten Jahrm Copien in Oel ton ilim
iah« Er ist mit Carl Friodrich Schals nicht Eine Perton.
Schals 9 F. G.y Meier, arbeitete nm 1750 im Bemberf. Br mall«
rtligiöie DortteHangen » wie Cracifixe» u. o.
Schuld 9 Friedrich Sigmund » geboren sa Torgaa 1739. bette den
Ruf einet ¥orsoglichen Portraitmelert. Br liett tich in Görlits nie«
der, und ttarb datelbtt 1775. F. G. Schlitterlea ttech nach ihm
die Btidnitte det tftchtitchen Jottistekreta» J» U. Heibach nnd
seiner Frau«
Scholz, Friedrich Wilhelm ^ Kupferttecher, arbeitete am 178S
so Osnabrück* Er radirte mehrere Blütter für BachhÜDdler«
Scholz (Schultz) y Georg , i. Daniel Schals.
Schuls, Heinrich Wilhelm ^ Dr., Gelehrtei« and Zeichner ant
Dresden, hielt tich lan|[ere Zeit in Itelieo aaf, nnd tammelto für
eine Ranstgeschichte Mittel -Itelient, sa deren Illüstrironff er vor«
treffliche Zeiehnongen machte. Im Jahre i84o war det Werk to
weit vorbereitet, data der Ver offen tltchnng wenig mehr entgegen«
stand, und er gedachte daher von Rom ant in teine Heimath sa*
TÜckzokehren. Früher hatte er in Pompeji merkwürdige Untorta-
chungen angettellt, deren Resultat er 1830 in den Annalen des ar-
chäologischen Instituts bekennt machte. Es erschien auch ein ein*
»her Abdruck dieser Abhandlung, unter dem Titel: Bepporto
iDtomo glt Scavi Pompejani etegutti negli anni 1835 — ' 1838 ed
attri opnscoU archeologici. In den andern Schriften ^ibt er die
Abbildang und Beschreibung eioes mit Basreliefs gezierten und
1857 za Pompeji gefundenen Glasgefestes, und eine Abhandlung
^«T die Darstellung der Fortuna auf ^rei pompejanitchen Gemäl*
^«ttQiid einem geschnittenen Carneol, ebenfalls mit Abbildungen
gleitet. In der Zeitschrift y^ItaltM von A. Reumont 1839» ^^»
liod ebenfalls Beitrage /von ihm.
Scinitsy Heinrich, ». Jos. Heinrich Carl Schafae«
^olz (Schultz) 9 Hermann Theodor, Maler, geb. su Witt*
<toek in Preutten I8l6» war in Berlin Schüler des Profestors Wach,
tind hatte alt tolcher tchon lobentwerthe Bilder gemalt, alt er i84o
zur weiteren Auabildong nach München tich begab« Ge^nwärtig
lebt dieser Rünttler in Berlin. Mehrere teiner Bilder gehören dem
butoritchen und romantitchen Genre an. Dümler lithographirta
^ach ihm ein Bild, weichet W* Scott't Roman det Mädchent von
Ferth entnommen ist«
^viZy Joachim Christian, Blumenmaler, geb. SU Berlin 1721,
war Schüler von A. du Buisson. Er malte Blumen und Früchte
^ Oel, und verzierte auch die Wände der Zimmer mit tolchan.
Dieser Künstler, derVatee des Job. Friedr. Schals, ttarb 1786
oder 1707.
^^olz (Schultz), Johann 9 Maler, arbeitete um den Anfang det
|9' Jihrhunderts in Göttingen. Er malte Portraite. Jenet det Pro*
tessora Dr. G. A. Richter hat H. Lipt gestochen , kl. fol.
62 Schuk» Johann. — Schuk, Johann Carl.
Schluß ^ JohanOy Blumtomaler, •• Job. Christian Sohlilx»
Schulz (Schultz), J'ohann Bernhard, Medailleur uqd Inffenieu
/ • jtMd inOiaaltenoda« Cliurfürsten Friedrich HI. <von BraDc^nbai
Im Jahre l668 fectiete er aut' oliurlürslUchen Beleb 1 eiDeo Fii
von Berlin in drei Blättern , und dann fludet man von ihm auc
, . , «ine ^nziihl von Medaillen, die nicht ohne Verdieoftt siiul. 1
(ertigte loUha auf die Gründung der Uni veraität, Halle itgit ai
1 , 4ia Einnahme von Ofen, auf die Beendigung der Unruhen zw
1... aabao U^mhurg und Dänemark l686« auf den Geburtstag des Chui
fursten l687» auf die Vermählung des Herzogs Carl von .Meclilez
bürg mit der Tochter seines Churfürsten u. a. In Seylcr's Lebe
, .Fijärich Wilhelm des Grossen sind Abbildungen dieser SchauBiünzei
Im: Jahre. 1695 atarb dieser Künstler.
Schulz (Schultz)^ Johann Carl, Architekturmaler» geb. xu Dan
sig 1801, erhielt den ersten Unterricht in der Kunstschule der ge
nannten .Stadt» und begab sich dann zur weiteren Au8bildi;iDg nacl
Berlin 9 no er in kurzer Zeit durch seine landschaftlichen Dar
.Stellungen Aufsehen erregte. Doch enthalten schon seine früheren
.Gemälde. injLeressapte Gebäude, und in der Folge war es nament«
lieh die Architektur» welche seinen Bildern entschiedenen Wertb
verlieh. Im Jahre 1824 begab sich der Künstler auf Beisen» um
Stoff zu neuen Malereien zu sammeln« Bei dieser Gelegenheit ver-
weilte er einige Zeit in München, bis er nach Italien sich begab,
wo Schultz im Verlaufe einiger Jahre einen grossen Schatz von
l^^eichnungen anhäufte, und auch mehrere Architekturbilder mall«*
Aus dieser Zeit stammt die Ansicht des Domes in Mailand in der
(Sammlung ^es Consuls Wagener zu Berlin, und ein zweites Bil<l
dieser GaTlcrie , welches das Innere des Chores jenes Domes vor
dem Blick führt. Dann malte Schultz auch eine Ansidht dea Campo
vaccino, des Domes in Florenz , der Piazza del Granduca daselbst,
der hinteren Fa9ade des Domes in Siena und eines TheiJs der
Stadt, und mehrere andere interessante Baudenkmäler^ Italiens. Er
war zu wiederholten Malen in diesem Lande, indem er i839 vtieder
Italien und Rom begrüsste. Aus dieser letzteren Zeit stammt nebeo
anderen eines der Hauptbilder des Meisters, die innere Ansiebt
des Domes in Orvieto, und jene von S. Giovannni in Lateraoo
mit einem päbstlichen AuCauge im Innern der Kirche.
Im Jahce 1830 beschloss Schultz seinen ersten italienischen
AofeiUhalt, und nun trat er. die Reise in die Heimath an« zuaächst
naeh Berlin, wo ihm jetzt der Bönig die Professur der Malerei
an der Kunstschule in Danstg übertrug. £r wurde auch Mitglied
der Akademie in Berlin, und seit einigen Jahren bekleidet er aucb
die Stelle eines Direktors der Kunstschule in Danzig. Schulte
zeichnete hier alle historisch merkwürdigen Gebäude der alten und
neueren Zeit, und stellte auch einige derselben in Gemälden auf*
Dahin gehört neben anderen die innere Ansicht des Stockthurines.
und der Kunstschule, eine Ansicht der Stadt mit dem Frauentbore,
eine solche des Artburhofes, der jetzigen Börse. Mehrere Zeich-
nungen nach architektonischen Denkmälern Danzig's hat der Kunst'
1er in der neuesten Zeit radirt. Dann haben wir von Schnitz aiicb
mehrere meisterhafte Ansichten von altdeutschen Domen und Schlös-
sern, wie des Domes in Frauenburg mit der Curie und der W^^'
serleitüng des Copernicus, des Domes in Königsberg, des Mün-
sters in Strasshurg, des Domes zu Freiburg in Breisgan, der Wer-
dei^schen Kirche in Berlin u. s. w. Saine Gemälde geben gewöhn-
Jdiils» JohaoHJ Caspar. ~ Sdnitz, Jofa. Friedr. ' OS
lieh inner» Ansidhtan der Kirchen mit paiset^der Staffege. Aach dai
Aeiissere und Innere von Schlössern und Burgen stellte der Kü'nst-
ler dar. Darunter nennen wir besondef'S die Ansichten vt}n Ma-
rienburg, welche in den Besitz des Königs von Preussen gelangten.»
Das eine dieser Bilder stellt das Innere des Schlosses dar, und'
iwei andere, 1844 im Auftrage des Königs getnalt, stellen die Ma«
rienburg von der Madonnenseite and von der Nogatseite dar. Der
König nahm die Werke dieses Künstlers von jener mit grossem
BeifaUe auf, und daher sind noch mehrere andere im fieaitxe des
ssIben, nie die Ansicht des Doms von Frauenburg, des Doms von
Freiburg, zwei Ansichten des Innern der Friedrich -Werder^schen
Kirche in Berlin u. a. Die Werke dieses Künstlers reihen sich
deo ausgezeiohnetsten Leistungen dieser Art an , sowohl , was Per*«
specktive als die genaue Kennlniss der Gesetze der Beleuchtung
subelangt Dann sind seine Bilder gewöhnlich mit grossem Fleisse
vollendet, ohne dass dadurch der gewohnten Meisterschaft der
Technik Abbruch geschieht. In der Portraitsammlunf|^ des k* such*
tischen Hofmalers Vogel von Vogelstein ist das Bildaiss dieses
Künstlers, 1832 von Vogel gezeichnet.
Dann gab Schnitz i84l eine Schrift über alterthümliche 6e- '
genttände d«r bildenden Kunst in Danzig heraas, und von t845
an erschienen in 4 Heften malerische Originalradirungen, unter
dem Titel : Dsnzig und seine Bauwerke , mit geometrischen De- '
tails und, mit Text. Es sind diess treffliche Blätter mit bedentsa-
men Gegenständen in künstlerisch freier Behandlung. Im Kunst-
blatt i84ö» Nr. lo4» sind sie von Prof. Kugler besonders gerühmt.
Schulz, Johann Caspar^ Maler, arbeitete um 1735^50 in Leip-
sig. Er malte Bildnisse» deren von J. M. Berningrotk gestocbao'
wurden.
Scklz, Johann Christian , Maler, geb. zu Dresden um 1700,
hatte als Bildnissmaler Ruf. Er wurde 1739 Hofmaler des Königs
^n Sachsen und Polen. Im Jahre 1750 arbeitete er in Leipzig,
«0 seine Spur verschwindet. r
Sclulz (Schuhs) 9 Johann Christian, Maler und Architekt,
wurde 1749 '^ Potsdam geboten. Er studirte in seiner Jugend
die Baukunst und wurde als Condukteur angestellt. Später be*
hsite er sich auch mit der Malerei, wenn nicht von swei Künst-
lern dieses Namens die Rede ist. Lebte noch gegen Ende seines
Jahrhunderts.
Scklz, Johann Christian, Kupferstecher, s. Christ. Job. Schulse.
Schulz oder Schulze , Johann Friedrich, Blumenmaler, geh
«tt Berlin 1748, 'var Schüler von J. J. Clnuze und «u seiner Keit
«in allgeoaein' gerühmter Künstler. Er arbeitete in seiner Jagend.
IQ der Gotzkow'schen Porzellan Manufaktur zu Berlin, nQ er Blu-
men auf Gefässe malte, welche mit ausserordentlichem Beifalle
'u^genomo^en wurden. Im Jahre 1786 ernannte ihn der Minister
Heiaitz zum Vorstände der Blumenmalerei an der k. Porzellan-
^an^fa]|t^r in Berlin, wo er im Verlaufe vieler Jahre zu' nicht
geriagem Flore dieser Anstalt beitrug, und tüchtige Schüler heran,
°^!<lete. Auch die Akademie in Berlin zählte ihn zu ihren' Mit-
gliedern. Seine Blumen- und Fruchtstüche , deren er auf Por-
lellan, in Q^i und Aquarell malte, kamen in den Becifs der
fuchsten Herrschaften, und wurden theilweise als unübertrefflich
6^ Schuko Jobann Gottfried. ~ SchulB« Jidiw.CiH.
I mühmt, — wti natiirlich nu? ffir dif Zmi des SoatUtn pasien
dürfte. "^
\ Director Schafs lUirb 1824 in Berlin*
' Schulz > Johann Gottfried ^ Bildhaoer aus Dresden. Schüler voi
t J. J. Kretzftchmar» war in .der eraleo Hälite dea 18« Jahrhunderti
I thätig.
f Ein Zeichner dtete» Nameoi, 1754 zu Görlitz geboren, ttadirte
I in seiner Jugend die Rechtswissenschaft, nährte sich aber in der
• Folge durch den Unterricht im Zeichnen. Er war namentlich in
der Architektur erfahren. Starb um 1805«
Schulz 9 Johann Gottlob, Architekt, geb. zu Alten-Gotteren in
Thüringen 1759» studirte in Leipzig Jurisprudenz und Mathematik
! und wählte später die Baukunst zur Hauptaufgabe. Er wurde
" 1777 k* preussischer Ober-Hofbaudirektor und dann Gartendirektor
, sn Potsdam, als welcher er auch viele Pläne zu Gebäuden fertigte.
Starb Qm.l820.
I Sjchulz, Johann Gottlieb, Maler, arbeitete um 1750— (!o to
Dsesden. Einige seiner Bildnisse wurden gestochen«
Schulz (Schultz), Johann Heinrich Carl, Mafer von
Stade, war zu Dresden Schüler von Professor Dabl , und begab
sich 1836 zur weiteren Ausbildung nach München. Er widmete
aieh dem Landsohaftsfache , starb aber schon in einem Alter voa 1
25 Jahren. Er wurde 1836 in München ein Opfer der Cholera, 1
Schulz, Julius Carl, Genremaler zu Berlin» der Kunstgenosie
des Professors Carl Friedrich Schulz, die sich beide auf gieicbeni j
Kunstgebiete be'wegen. Julius malt, wie dieser, Landschaften vit
Thieren, Jagdstücke und militärische Scenen. Die Kunstausstel*
lungen in Berlin boten von ihm seit 1830 eine ganze Reihe niet)-
Heber Jagdbilder, die durch charakteristische Aufirassung ^und durch
trefHiche Behandlung sich empfehlen. Viele derselben sind such
durch lithographirte Blätter bekannt, so dass der Jagdfreund roo
unserm Künstler und von dem bekannten Jagd*Schulz, dem eben
' erwähnten C. F. Schulz, eine ganze lithographirte Jagdgaflerie be«
'■ sitzt. Eben so zahlreich sind auch die militärischen Bilder voo
* Julius Schulz, meistens in kleinem Formate und mit grosser W^hr-
' heit dargestellt. An diese Gemälde reiben sich dann die Lfod-
Schäften mit Pferden und anderen Thieren und - die Genrebilder
anderen Inhalts als die genannten. Julius Schals ist ein V^
fruchtbarer und phantasiereicher Künstler.
Die nach ihm Itthographirten Blätter, deren wir hier erwabBeD»
find alle in fol. und gr. fot. Es gibt aber noch viele kleinereBlät-
ter, die mehr für Jagdfreunde bestimmt sind, als für Kunstfreaode*
Bülow: der erlegte Hase.
Davrient, W.: da« Fuchsgraben; die Treibjagd; die Fucbi-
kanzel; der Postillon und der Federviehändler.
Deutsch: das Fuchsgraben; der erlegte Rehbock; der Hetx-
J«ßep« „ , I
Hell w ig: der Jäger auf der Saujagd; der Jäger den Bona
strafend.
Pap in :die Parforcejagd.
SoMBt JttUug. — Sdiu)s. Lebredit Wilhelm. 65
XHnn haben wir von J. Schulz auch radirte Blätter,
i) Zwei Esel mit Arabesken. Wir bleiban die Alteo. Nea«
Jahrskarte für 1837. Ohne Namen und selten, qu. 12«
2) Ein rauchender Bauer. Ik bin niederträchtig falsch. Lude.
Mit dem Zeichen S. Seltenes Biatt, wie die folgenden, 8.
3) Der Lohnkutscher. Noch eine Perschon. Mit dem Zeichen,
1815. 8.
4) Landachaft mit Reiter und ein den Weg zeigender Bauer»
qu. 8.
-5) Gefecht preussischer Infanterie und französischer Cavallerie»
qu. fol.
Schuk (Schultz)^ Julius, Maler» wurde 1800 zu Carlsroht
geboren, und daselbst in der Kunst unterrichtet. Er widmete sich
der Historienmalerei, ohne die Portraitirkunst aoszuschliessen, so
dass ihm diese anfangs den meisten Erwerb sicherte. Uebrigens
haben wir von ^diesem Künstler romantische Oarstellnngen und
Scenen aus dem Mittelalter. Eines seiner neuesten Werk stellt
die Befreiung der Catharina von Bora aus dem Kloiter Nimtsch
durch die Bürger der Stadt Grimma dar.
Schulz 9 Lebrecht Wilhelm, Elfenbeinarbelter, einer der be-
rahmtesten Meister seines Faches, wurde 1774 zu Meiningen ge*
boren und in seiner Jugend zum Kunstdrechsler herangebildet«
Er fertigte als solcher die geschmackvollsten Arbeiten, aliein bald
wurde aus dem Drechsler einer der geschicktesten gravirenden
Küoatler. Seine früheren Arbeiten bestanden vorzüglich in Tabaks-
und Waidmannsgeräthschalten, wobei sich Schulz der Kupferstiche
des bekannten Riedinger bediente. Der Herzog von Wellingtoo
nod Fürst Blücher erhielten von ihm Tabakspfeifen mit ßataillen-
stückon von vortrefflicher Arbeit. Die Pfeife des letzteren sieht
man jetzt in der k. Kunslkammer zu Berlin, neben ei/iigen Leuch»
lern, die mit mannigfachen Reliefdarstellungen geschmückt sind
und der Hauptsache nach aus Hirschhorn bestehen; Von viel
erÖsüerer Bedeutung sind aber seine späteren Arbeiten, die eine
Sorgfalt und eine Feinheit der Behandlung zeigen , welche seinen
Produkten einen eigen thümlichenWerth verleiht. Eine der frühe«
ren Arbeiten aus der bessten Zeit des Künstlers ist ein Pokal von
Elfenbein mit einem erhobenen Bildwerke, welches den auf seiner
Troschke von der Jagd zurückkehrenden Grossherzog von W.eimar
vorstellt. Dieses Kunstwerk kaufte der König von Preussen um
80 Friedrichsd'or. Diesen Gegenstand behandelt« Schul« zum
Zweitenmale an einem 67 Zoll hohen und im oberen Durchmeseer
4i- Zoll haltenden Becher von Elfenbein. Dieses bewunderns«^
werthe Werk kauite die Königin von England um 100 Pf« St.^
um es ihrem königlichan Gemahle zum Geburtstagsgeschenke zu über-
reichen. Hierauf fertigte er, unterstützt von seinen Zwillings-
söhnen, verschiedene für den kirchlichen Gehrauch bestimmte Ge-
fasse, deren man in der k» Kunstkammer zu Berlin findet. Da
siebt man eine Hostiendose» auf deren Deckel die Flucht nach
Aegypten dargestelh ist; dann drei Kelche« wovon jeder 11^ ZuU
hoch ist und 5 Zoll im Durchmesser hat. Der erste Kelch zeigt
auf der einen Seite die Einsetzung des Abendmahls, auf der ande«
ren Christus am Oelberge mit den schlafenden Jüngern, AmFusse
des Kelches ist das Gepräge eines Silberlingt eingeschnitten, und
ganz unten am Kelche das Reliefbildniis des Künstlers. Auf dem
ISagler's KünsÜer -Lex. Bd. XVI. 5
66 Schub, Lebrecht Wilbelm« — Sijliate, Leopold.
zneiteo Kelche sieht man die GefangeDnehmuBf Christi und die
Ueberantwortung des Heilandes, wobei Pilatus Mgt: bist da der
König der Juden? Auf dem dritten Kelche ist abgebildet, wie
Jesus auf dem Wege zur Scbädelstätte sein Kreuz an Simon voni
Cyrene abgibt. Dann ist in der genannten Kunstkammer vonl
Schulz eine Kanne, die auf der einen Seite Christus am Kreuze,
auf der anderen die Auferstehung vorstellt. Oben auf dem DeckeJ
befindet sich Jesus sitzend, wie ihm ein Jude mit höhnischer Miene
• das Schilfrohr überreicht. Alle diese Darstellungen sind freie
Nachahmungen Diirer^scher Compositionen^ aus seiner grossen
Holzschnittpassion. Die Ornamente sind ungemein sauber uod
geschmackvoll gearbeitet.
Neuere Arbeiten in Elfenbein sah man 1844 auf der Kunst
ausstellung in Berlin; darunter einen Ritterhumpen mit einer Dar-
stellung des grossen Siegestages bei Leipzig, worauf 23 Portraite
.,^ der ausgezeichnetsten Feldherren angebracht sind. Dann waren
drei Ehrenpokale mit Schlachtscenen ausgestellt: Die Schlacht bei
Möckern l8l3f die Schlacht und Gefangennehmung des Generalf
Tan Damm beiCuIm, und die Schlacht bei Belle-Alliance, wie Blü-
eher und Wellington sich umarmen. Dann sah man eine Cylinder*
Taschenuhr, auf welcher Fürst Blücher vorgestellt ist» wie er mit
seinen beiden Adjutanten die eroberten Standarten in Empfang
nimmt. Ein Bild der hl. Maria mit dem Jesuskinde und einem Eogel,
sehr stark erhoben, ist einem Vorbilde von Correggio entlehnt
Kleinerer Schmuckwerke, deren sich von den Meistern Schulz viele
finden, wollen wir, nicht gedenken. An allen diesen Arbeiten hi'
ben auch die Söhne Theil, und vielleicht den grössten.
Im Jahre i832 ernannte die Akademie zu Berlin den Hof*
hunstdrechsler in Meiningen zum Mitglied der Akademie, und
legte dem Diplome die grosse silberne Freismedaille bei. Als
lS37 die genannten Werke der k. preussischen Kunstkammer ein-
verleibt wurden, ertheUte ihm der König die goldene Medailje und
das Prädikat eines Professors.
Seine Söhne arbeiten im Geiste des Vaters, und somit ^It^
die Werkstätte der Hofkunstdrechsler in Meiningen als Kunstate-
lier fortbestehen. Es lebt auch noch der greise Vater.
Schulz^ Leopold, Historienmaler, geb. zu Wien l8o4, besuchte
die Akademie der genannten Stadt, bis er 1826 nach St. Flori^o
sich begab, wo er im Auftrage des Bischofs Ziegler und des Froh-
stes dieses Stiftes verschiedene Kirchenbilder und Fortraite mil^f'
Nach Verlauf von drei Jahren verliess Schulz St. Florian, um iß
Mönchen sein weiteres Glück zu versuchen, und er erfreute sich
auch sogleich der freundlichen Aufnahme des Directors v. Corne-
lius und des Professors J. Schnorr von Carolsfeld. In MünchcQ
widmete er anfangs besonders den Werken des Cornelius grosse
Aufmerksamkeit, so wie den Kiinstschätzen der an Meisterwerken
retchen Pinakothek. Die daselbst gefertigte Copie einer Madonna
von Francesco Francia sieht man jetzt im Stifte St. Florian, dessen
Probst als einer der vorzüglichsten Gönner unsers Künstlers z»»
betrachten ist.. Durch die Verwendung dieses würdigen Priesters
und durch Empfehlung des Direktors Cornelius wurde es ih'J
lB30 auch möglich, Italien besuchen zu können. Er hielt sicb
einige Zeit in Bom und zu Neapel auf. In eisterer Stadt vvurde
ihm 1831 sogar die seltene Ehre zu Theil, Se. Heiligkeit Gregor
XVI. nach dem Leben zu malen, und auch dieses höchst <^^°'^. ,^
Portrait ist in St. Florian. Nach München zurückgekehrt erhie»
S^uU (Mxiil^, Ludwig. ~ Sohuk, Ludwig. 6f
ar Ton Prof. Schnorr den Auftrag, di« Cftrtons aa d«D |l!Mil«Mi«D
im Service-Saale des Konigsbaues zu zeichnen», und auf Verwendung
des Herrn von Klenze und des Prof. Hess wurde ihm die Aui*
schmückung der einen Hälfte des Schlafzimmers des Königs über-
tragen, wozu der Stoff aus den Dichtungen des Theocrit entnom-
men wurde find w(^ei Erfindung und Auslührung unserm Künstler
überlassen wurde. Unter den Oelgemälden, die Schulz um jene
Zeit ausführte, erwähnen wir vornehmlich jenes der christlichto
Helden des ersten Kreuzzuges am Abende nach der Eroberung
von Jerusalem, ein mit Wärme erfasstes und schön durchgeführtee.
Bild von i835* Dann malte er ein colossales Altarbild, die Mar-
ter St. Florian*^, der in Gegenwart des römischen Statthaltera
mit dem Mühlsteine am Halse üher die Brücke gestürzt wird*
Diesea Gemälde, jelxt in d«r Kirche zu St. Florian, wird im KuiMt*
blatte t857 S. 38 ausführlich beschrieben, und eben so aehr wegen
der lebendigen Auffassung als wegen der grossen technischen Vol-
lendung gerühmt. Ein späteres Altarbild stellt 8t. Augustin alt
Sieger über die Häretiker dar, ein meisterhaftes Bild, welches durch
die Lithographie von E. F. Leybold bekannt ist. Der Kirchen-
vater widerlegt in einer Versammlung den Manichäer Fortunatui
und «pricM 'dias Anathem über ihn aus. Dann sind auch im Saale
des Schlosses des Dr. Crusius «ufBödigsdorf bei Altenburg |laupt«
vrecke von Sehulz und Schwiud. Schulz malte die Psyche, Wie
sie den schlafenden Amor beleuchtet, und Psyche in den Nuthen
des Charon steigend, zwei der Hauptbilder mit mehr als lebens-
grossen Figur.eu. Ein anderes Bild, wie gewöhnlich im Geiste der
religiösen Schule .Deutschlands, stellt Christus Vor, wie er Yon
leioen Jüngern in Emaua. erkannt wird. Dieses schöne Bild ist
von R. Theer hthographirt, für eine Sammlung von Iith. Blättern,
unter dem Titel: Christliches Kunststreben in der öaterreichischeo
Monarchie, Ute Lieferung, gr. fol. Zu den neuesten Werken dee
Meisters gehöfif^- anjret grosse Altarbilder, die im Laufe des Jahres
1845 ihre Voilen4H0g erreichten. Daan fertigte Schulz auch viele
Zeichnungen, gewühulich religiösen Inhalts, wie für die Legende
der Heiligen auf alle Sonn- und Festtage des Jahres. In metri-
ttherForm von J. L. Pyrker, Wien i842. Ferner erwähnt fi. Wei-
gel in seinem Kunstkatalog auch ein grosses Tableau mit 27 por-
traits der k. preussiscben Familie, welche dem Könige Friedrich
Wilhelm III. ihre Glückswünsche zum Geburtstage darbringt.
Lecke hat dieses Tableau Hthographirt, unter dem Titel: der dritte
August. j ^
Leopold Schulz war frübsr zweiter Custos an der Gallerie def
Grafen von Lamberg in Wien, und 1844 wurde er Correktor bei .
der Schule für HistorienmAlerei an der k. fc. Akademie daselbst.
Schulz ( Schultz ) , Ludwig , Maler zu Berlin, wurde uns um 1 83«
zuerst bekannt, in welchem Jahre erLandschaften zur Kunstausstellung
brachte, jedoch nur als Dilettant. Später fanden wir auch einen
Genremaler L. Schulz genannt, der ebenfalls in Berlin arbeitete.
Er ist wahrscheinlich mit dem Unsrigen Eine Person , und nicht
mit Louis Schnitze zu verwechseln.
Schulz, Ludwig, Maler, wurde 1810 in Cassel geboren, und da-
selbst in den Anfa ngsgründen unterrichtet. Im Jahre i8oO begab
ersieh zur weiteren Ausbildung nach, München, wo er drei Jahre
*a der Akademie seinen Studien oblag. Später kehrte er in die
Heimath zurück. Dieser Künstler malt Bildnisse und Genrestucke«
5*
6t SchnU, Ludwig Ernst •- Sdnilxe* €• F«
Scholz, Ludwig Ernst 9 Maler tod Maine» ein Kaostlar umcn
Jahrhundertl. Wir fanden seiner im Kunitblatte l830 mit Beifall
erwähnt, in den letztem Jahnen trat er aber nicht mehr auf dt«
Schauplatz. Dieter .Künstler malte achöna Genrestücke und wir
auch in der historischen Composition glücklich.
Schulxy Ludwig Joseph August ^ $. Schnitze.
Schulz, (Schultz) Martin I Maler, arbeitete in der ersten Hslfli
des 18* Jahrhunderts. Er malte Bildnisse und andere Darstelloo-
gen, besonders aus der Bibel. Starb i632 als Hofmaler in Berlis.
Schulz (Schultz), P. F., Maler, wurde in der ersten Hülfie dei
18. Jahrhunderts geboren, und übte die Kunst in Niirnberg« Er wir
der Sehüler von M. TyroiF,
Er ist durch etliche radirte landschaftliche Blätter mit Raines
und Figuren nach W. Bemmel und Castel bekannt* Das Forout
ist gr. fol.
Schulz, (Schultz), Theodor, Maler, geb. zu Goelar I8l4» gt-
noss in Berlin den Unterricht des Professors Wach, und begab lich
dann nach München, wo er zwei Jahre an der Akademie den weiteren;
• Stud ei» oblag. Sein erstes Bild, welches er 183T cur Ausstellongi
in Berlin brachte, stellt die wahrsagende Meernixe dar, ein Werk,;
welches ein glückliches Talent verrieth. Seine späteren Werke
rechtfertigten bisher die Erwartmigen ■, welche man von diesen i
Künstler hegte. Es: sind diess romantische Darstellungen und Genre*
bilder. Mit Hermann Theodor Schultz ist dieser Künstler oicbt
zu verwechseln»
Schulze, (Schultze) *) AsmuS, Arthitekt, arbeitete um 1550
in Berlin. Er baute damals mit hotüHk ' Franke den iSicoUi
Kirchthurm.
Schulze (Schultze), Carl, Blumenn^aler, stand um 1820 la
Berlin unter Leitung des Prof. Völker, und erwarb sich bald daj
Lob eines tüchtigen Künstlers, n Es finden sich Blumen- »od
Fruchstüche von seiner Hand, die eben so geschmackvoll geord-
net, als fieisig gemalt sind. Seine Blumen sind in verschiedeoes
Gelassen oder auch zu Sträussen gebunden , immer in Bchontt
Frische dargestellt. In den letzteren Jahren erschien auf oea
Kunstausstellungen zu Berlin immer nur ein Blumenmaler ErdDio^
. Schultz» der mit unserm Künstler nicht zu verwechseln ist* 1|^'
1824 verstorbene Blumenmaler Johann Schulz wird ebenfalls Schul»
genannt.
Schulze, Carl, wird im Cataloge der Kunstausstellung xn BeHi*
von 1824 ein Maler genannt, von welchem man damals Famili^^'
stücke sah. Auch Genrebilder fanden wir einem Carl Scbul**
zugeschrieben.,
Schulze (Schultze), G. F., Zeichner und Hupferstecher, blühte in der
ersten Hälfte des ig. JahrhunderU. Ein Stuttgarter Namens Schulue*
*> Wir reihen hier die Schultse unter Schulse, wie oben di<
Schulz und Schultz.
Sebolie (8drallM>, Chiwtiaii Gottfried. «•
•taoli Cor dM Mat^Napokon «tiiig« antik« Statuts. 'Wir kasnan
Dar folgenda 'Werke von ihm:
1) Friedrich der Grosse in der Schlacht hei Leathen den $•
Oecember 1757« Mit lO RandbiMern, nach der Zeichnung
von G. Deucker in Stahl gestochen, qu. roy. foK
Es gibt iffeierlei Ausgaben, gewöhnliche und feine»
letitere zu 6 Tbl.
2) Undine von F. de 1a Motte Fouque, in Umrissen von ^C. F.
Schulze dargestellt. Nürnberg I8l8* l4 Blätter, qu. Fol.
Idiolse (Scholtxe)9 Christian Gottfried, Rapferstecher,
geb. zu Dresden 1750« erlernte von seinem Vater da» Gnrtlerhand- .
werk, und betrieb et selbst fünf Jahre. Allein er besuchte während
dieser Zeit auch die Akademie, und widmete sich zuletzt unter
Camerata ausschliesslich der Kupfersteoberkanst, worin er in kur-
zer Zeit die glucklichsten Fortschritte machte, so dass er 1772
aaf Verwendung des General - Direktors von Hagedorn als Hof-
Stipendiat nach Paris' geschickt wurde, tun unter Wille sich «reiter
auszubilden. Doch stand er auch mit Aliamet, St. Aubrn, le Bas
päd Strange in freundschaftlichen Vei^hältnissen. 0attoni wollte
ihn zuletzt nach Rom ziehen, und Strange lud ihn aMlh England
eio; allein Hagedorn suchte ihn dem Vaterlande zu erhalten, und
nach zehnjähriger Anwesenheit in Parts wurde Schulze aU Hof-
kopferstecher nach Dresden berufen. Bald darauf ernannte ihn
die Akademie ^um Mitgliede, als weichet er auch die Stelle eines
Professors der Knpfersleeherkunst übemahm. 'Schulze arbeitete
^on 1785 an in Dresden und lieferte sahleeiohe ftlätter jectv Art*
Viele 'davon find- mit Aoszetehnung zu nennen» da Schulze nicht
our ein tiichtiger Stecher 1 sondern auch rn der Zeichnung sehr
erfahivn warv Andere wurden nur unter s4hier Aufsicht von
Schülern gestochen, pie Blätter , welche er für das Dresdner
O^leiiewerk, für* Beeker*t Augusteum ete» gektoohen hat» kDininen
«nieln nicht sehr häufig vdr. Im Jahre 1819 starb der Künstler.
Vogd een Vogelstein zeichnete I8l5 sein Bildniss und legte es
der bekannUn Portrattsammlung bei.
1 ) Joseph 11. rom. Kaiser, naeh ifcymlt 177S in Pens gestochen,
gr. fol. Selten».
2) ätartna Corna^o, Königin von Cypern, Brustbild, nach Por»
denone*« Bild in der Dresdner Gatl., gr* fol.\
Es gibt Abdrücke vor der Scfirift.
3) Alex. P. Beloselsky, fast gapze Figur am Tische » nai^ Ca-
sanova und Seydeimann, gf. fol.
4) J. Ge. Palitaseh, der astrpnomisohe Landi^umn, nadi A.
örafiF, fol. ^ . :'
5) Alesander Trippel, Statuarius Helvetius, nach^C^mens, 4«
6) A. W. IlBand. bickUo «n4 . Schauspieler, halbe Figur nach
Klotz. Ov^l 8* . '; f
7) J. F. Reifenstein.. Nach Möglich .gezeichnet vpn Schenau«
gtiitocbett von C. G. Schnitze. Oval kl. fol» l"
8) A. Fr. Oeser, nach A. GrafiF, kl. foU , i / "
9) 0. F. Rentsch» nach Schenau, fol.
iO) Büste einer jungen Frau in Pelzkleidung, nach F. de
6rebber*s Bitd in der Dresdner i^allerie redirt 1^71« 8-
11) Büste eines Greises mit Baret und ians^em 'Bart, nach Rem-
brandt's Bild in Dresden, 1772 zu. Fans untld^ Wille's Lei-
tung gestochen« Seltenes Blättchen, 8. *
7« ichuhLB ( Schühze ) ; Chniftiatt Giotfritd.
11) £Ui Chriitissliopr. nach Anoib. C«rr«««t'i Bild- ia^Dtmieo,
ftchöiies Bläu. Oval kl. foj.
Die Abdrücke vor der Schrift sind sehr selten.
13) Eeco horao mit ||;ebuDdeneii Händeo, halbe Figur» nach G.
Reni*« Gemälde in der Dre»d. Gel., gut radirt, fol.
Die Abdrücke vor der Schrift eiad atbr stlteo, da nor
wenige gezogen wurden.
14) Die Madonna des hl. Sixtus, nach Rafaer« berühmtem Ge-
mälde in Dresden t ,ein Hauptblatt des Stechers und selten
im alten Drucke, gr. imp. fol.
Die Abdrücke vor der Schrift , nor mit dent Wappen,
aind die seltenstes. , E£ sind aber selbst die neoien Abdrücke, ,
die von der im k. Kupferstich «».Cabinete zu Dresden befiod-
liehen Platte itt Paris gezogen wurden « noch vorzüglicb.
Sie sind sogar noch kräitiger und reiner. als die frühereo.
Dieier Stich ist »ach jenem von f. Mitller der vor-
zügUchsie.
15) La Maddalcna dal Battoni, nach Battoni'a Qild in der Dreii
OaUerie 18I0, gr. qu, lol. ...
Es gibt Abdrücke vor der Schrift qnd vor der Adresse
Aftaria*8. . .\
i$) Der Adler Jupiters den Gaoymed entführend», nach Hem-
brandt's Bild in Dreeden» roy^ fol. .
Es finden sich etliche Probedrücke von der unvollendetes
Platte, nnd dann Abdrücke vor der vollendeten Schrift.
17) Die ante« dem Zelte liegende Venus, wim Rücken geseheni
wie ein Liebesgott eben den Vorhang lüftet, nach O« ^'
Viani*s Bild an Dresden 1767* kl. qu. fol.
Die Abdrücke vor der Schrift mit deni Wappen <i°^
, selten. >. • . ., i
* ■ 18) Vbnus bindat dem Amor die Flügel, nach L. Lebfun» gr.fol>
Es gibt Abdrücke vor der ^Schrift. , . i , •
19) Venus und Amor, dieser die Mutter liebkoaeiid,nsMh Oiolio
Romano für das Dresd. Galierlawerk gestoabMa^ lol*
Es'findenaüh Abdcücke^ vojc der Schrift.
, 20) DU.flichlafende Venus, nach G. Lairasse, ^olv - r-
' ' 21 ) Did Zprchenkbitst und die Malerei» naeh O.; Reni llir äu
Mus. Nap'dbo« gestochen, fol.
Es gfb't Abdriicke Tor der Schrift.
fVNeVsäs^tirtd
^^VNeVsäs' tirtd Dejantra, nach Rubens, fol. «*
^Si'Grande.Vestale, nach Abg.' Kat^ffma.na, foU .
24)^ Escuhp stehend auf den Stab gesiülKt«< ncch ' Gcanger'i
Zeichnung für Bec^er'f Augusteum gestochen. Sellr schönes
Blatt,* fbl.- V"' *• • • '*' ••.'•* ---^ > ('• ^,
2?) La Bat^^häitte* fce prcpaMfl k lin eacrifitfe, back laratwl (^j-
26) La jeune Ouvricre accablce de sommetl^ dach daibselbeDi ifi''
27) Ci^Äs/halbe Figur nach C.'Lifth,.*
28) lo and^ Jupiter; nach Sbhenau, aus de« firöbestan 2«it dtfSt«'
ehars (1773)» ^ie das obige, kl. fot«- . .
29) Der .%ipM> des Goi^erals Milesirpo den ig. August lCl5 ^°^
Dresden, nach F. Matbäis Zeichnung^ mit Krüger 'gestochen»
qn* iiy)p. fql. . /; . • , „ '. , .. '
L Reine* Aezdrv^cke, sehr selten.
IL Mit Schrih und Wappen. ' ' " < '*'
Sdtnlze, Cli^tkii Job. — Schtimächer, Ali}ert. fi
»> RirtÄereng Äü Heinrich den Erlauchten, beim Jnbelfeste
fl*!! p'^'^lf f *"*• ^"S'^*' ''^'' Sachsen 1818. Von SchuIUe
und Eichhof gestochen,, qu. fol.
31) Der Knabe mit dejn Hunde, »ach'Greiiate; einas der ^obin^]
sten Blatter des Meisters. foL
82) Der Breiesser, nach Schalken, 4.
*, . T^«^l ?*^* Abdrücke vor der Schrift auf chine5. Pan.
35) Die belaiiscftte schlafende Schäferin, nach Mieriß 4. "
Es gibt Abdrücke vor der Schrift. * *
34) Das Mädchen mit dem Hunde, nach Hutin. 4.
35) Der alte Heinrich, nach demselben, aus der frühesten Zeit
des Stechers. r \
36) Chtfht'de la peiliture (spa^ le^jeune Virtuose), nach Sehe-'
nau, aus der frühesten Zeit des Stechers, 4. ''^'\'>^^^
Schulze, CWstian JoK^^^ wird in LindnerV Taschenbuch
irrig dei^ obige Künstler genannt. . ; »«uuucn
Schulze, Daniel, >, Daniel Schulz oder S<shüUr. , ' , ■",
Schulze, /FranciSCa, Malerin zu Weimar, eine jemlebendeKön.t.
OM? . uns seit 1859 bekannt ist. Siemalt in Miniatur, so Wohl
Bildnisse nach dem lieben, /als nach .Werken älterer Mehter
Einige il^rer Gemälde eind in W^sterfocben auf Pergament aus-
Schulze, Äe?:mann Theoijpif, giiÄchuU- 'i ' '
Schulze, Johaim Friedrich, s. Schulz'. -
Schulze (Schultze), LuSwig Johann August, Maler von
Berlin, besuchte daselbst die AHademie tind begab steh, leilfkwt
•heiteren A^usbildung nach München. Er widmete t'n^ der.^Qenre-
nalerei, worin er bereits Proben eines glücklichen fjil^fi^ ge-
liefert h«f. Seit 1842 lebt Schulze wieder, in Berlin seines, ÜMust.
Scliül»e,,:Äjw*in;i^i»ö4nch;, M^ ,721 t« BeWitf ge.
boren und von Th. Huber unterrichteti^^EiP' toäNi Bildilisfee,- und
wurde als Hof-Wappenmaler angestellt. Seine I^auptbocchäftige
blieb 'iDdeseemdie/Heataurartiöo älrw^ Gemälde/ worin er^Aof
seiGhDetes geleistet haben edll. Ma» verde i«1n ih«i: die» Witder-
heReteUoD^ mehrerer Bilder der h. Gafllerie zu Berlin <atid älterer
Gemälde von Werlb, *. . .- «.::.> .*.;
Sdmke (Sdiiultee), «. weh Schüi* fSbhuhz/. ^ -vr fiLe
Schal», GaspaP^ LMidsehÄftatt»«erv wurde 1792 ru ' ÜichfÄfeU
(oder zn.Birfceohamer bei Oartebad) gebc^eu, und iA'fAlilithen
zum Hüa8tleri|ievangebiIdet,'wo er im «chMehateb Jahre 1w die
k. PoeselbttHmanjkfftktur trBU'''Br'mi|]te< du L«in<^ohliftefi attf^Por-
zellaingefässe» welche damals grossen Beifall fanden.
OCttOIKiacner , Aibect^ Zeicbner und Maler, arbeitete i» de^ritefrsten
Hälfte des 18; Jahrhandertb'zuBiSBmeoy auch in uud^'aftderenOtl^dten
Norddeatschlands.: ßrmidite'nnd zeichnete Bildnisse, allegorisclie
Darttellungen u. «• « ^ ;.> ^ , :« ^
72 Schuiuncber» C* G* CbrisU -^ ,Si>bttin9ia » All^r«
Pas BiMntsi de» 1710 vt rMorbenen jang«n Herzogt Ton Sach-
sen-Natimbarg-Zeilz ist von eioem UngeDaDOteo» weoA nicht von
ihm selbst gestochen, 8*
Schumacher, G« G. Christian, Maler s« Schwerin , hioterliefi
mehrere historische Bilder, hßiligeo und profanen Inhalts. Iq der
Gallerie zu Schwerin ist von ihm eine Anbotung der Könige, mit
ausserordentlichem Fleisse behandelt. Doch ist diesa nicht das ein»
zige "Verdienst des Bildes ; es sind auch die Köpfe auadruckivoll
und alles gut gezeichnet.
Dieser Künstler starb 1794*
Schumacher 9 Carl, Maler aus Mecklenburg, machte avF derAka-
" demfe in Dresden seine Studien, und begab sich 1820 nach Born,
wo er bald mit Beifall genannt wurde. Er malte da etliche histo-
rische Bilder, worunter 1824 ein Christus am Oelberse betend,
und 'SiegFried's Abschied von Chriemhilden im Kunstolatte ge-
rühmt wurden, beide wegen der äusserst zarten VoTlendung, uod !
wegen der Schönheit der Färbung. Auch in der FormengebaDg
und im Ausdrucke haben diese Bilder grosses Verdienst, «o wie sie
zugleich ein aufmerksames Studium des Charakteristischen in Figureo
und Sachen verrathen. Schumacher blieb dieser seiner Kunst-
weise fortan treu; denn auch in der Folge lieferte er Bilder, die
. aich eines ungetheilten Beifalls zu erfreuen hatten* Diess ist ,
namentlich mit einem Gemälde von i842 der Fall , welches Peter |
von Amiens vorstellt, wie er den Kreuzzug prediget. Üeberdiess
malte er auch viele Portratte. Er ist Hofmaler in Schwerin.
Dann haben wir von diesem Künstler auch radirte Blätter: i
1 ) Ein Ritter auf einer Felsenspitze, bezeichnet Seh.» 4* '
2) Vier Darstellungen aus den r^iebellungen« nach C« Fobr,
qu. fol. •
Es gibt Probedrucke vor der Schrift,
Schumacher; Franz FlaciduS von, Cammerherr des Herzpgi
'■•von Modena, geb. zu Lnzern 1755t war in der Architektur er«
^ fahren« Er fertigte verschiedene architektonische Zeichnungen;
• i unter anderen eine solche vom herz. Fallaste zu Mödenai, weiche
1794 von Midart in Salsetta gestochen wurde. Dann fertigte er
. einen 'Plan yon Luzern in Vogelperipehtti^e , ^ welchen ^ Claussaer
1791 ztx stecl^n begann^ .
Schumacher, Jakob^ Architekt und Bildhauer von Colmar, trti
, cu St. Petersburg in Kaiserliche Dienste, und baute einige Stiats-
' •: eebäude» wie das k. Gittshaus zu St. Petersburg, das ZenghaüH«
Moscau u. a. Starb zu St. Petersburg 1764*
Schumacher, Ludwig» Maler, war m Anfang des 18. 'Jehrkun-
derts thälig. Er malte Bildnisse und Genrebilder, die meistens
nur ip .^nzehieo' Figuren besteheri^ in dar Gallerie <^ SaU'
,. dahloqik.sah man drei Bilder yon *ihm, darunter einen iGeldwechslef
ci aip Tische mit einer anderen vor ihm etehendeta iFtgnr. J. Krug-
.w. mor Stack nach Schumaabar das Bildnis« des Chrbtaisn van Linden.
Schumann, Älbrecht, Maler und Kupferstecher %vt Berlin^
bildete sich daselbst an der Akademie^ usTd hatte sich da om lB33
des Unterrichtes des Professors Buch hörn su eriVetien. Erarbeitet
. . in Punktir- und Linienitianier. Dann mall dieser liünttletibkim«*
und Früchte, ^sowie Stillleben. i. •: (. - ' '•
SAttinlano» AiitoB. ~* ScbvmaoD, Joh.^hrefllr. 73
Schumann, Anton, Bildhauer, arbeitete in der ^weiten Hälfte des
verigeo Jahrhunderts zu Prag. Er fertigte Figuren und ander«
Bilderw«rke.
Schumann'^ Arthus^ s. Schoumann.
Schumann, Carl Franz Jakob Heinrich, Hinorionmaf^r, ireb.
KU Berlin 1767 1 machte seine Studien an der Akademie •daselbst»
und zeidinete sich unter seinen Mitschülern in kurzer Zeit vor-
theilhaft aas. Er entwickelte ein höchst beaserkenswerthes Talent
zar historischen Composition und entsprach auch im Uebrigen den^
akiKiemischen Anforderun|^ea , welchen er aneh später als Lehrer^
durch seine Schüler Genüge leistete, bis dieselben- dem neaeren
Aufschwang ^r Kunst die alte akademische Methode zum Opfer
brachten. Schumann wurde 1602 Professor der Akademie au Ber-
lin und Mitglied derselben, da er bis dahin schon zahlreiche
Bilder geliefert hatte, welche meistens dsr Gescluchte Branden-
burgs entnommen sind, und Grossthaten vaterieodiseher Fujrsten
darstellen, oder andere Scenen aus dem Leben derselben schildern«
Dann malte er Bilder aus der röraisohen Geschichte, woriNitfir 1800
ceiae Gefangenoehmuo^ des Julius Sabinus i^rossan. Beifall J'and.
Aach die heilige Geschichte, die Allegorie und. das Genre zog er
in seinen Bereich. Zur Zeit der Herrschaft Napoleons boten ihm
merkwürdige Zeitereignisse Stoff zu Darstellungen , . besonders
wenn sein König in dieselben eingriff.
Dann malte Schumann auch das Bildniss dieses Fürsten und
seiner Gemahlin zu wiederholten Malen, so wie die Fortreite
mehrerer anderer Mitglieder .des königlichen Hofes. D. "Berger
stach ein allegorisches Blatt mit den Brustbildern des Königs und
der Königin von Schutzgeistern in Wolken getragen. J. Jijgel
ttach die Zusammenkunft des Königs von Prcussen mit Kaiser
Alexander; allein beide Blätter machen den Künstler nicht ^auf die
vortheilhafteste Weise bekannt. Es finden sich indessen unter der
grossen Zahl seiner Werke immerhin mehrere sehr, schätzbare
Bilder, besonders aus der heiligen Geschichte, so wie einig'itf vater»
landische Historien und etliche Darstellungen aus Italien.
Schuhmenn starb zu Berlin 1827- Sein NecreJog-^feht in der
Speaer'schen Zeitung und in der Halle*sihea Li(ereAttraei^i|ng des
genannten Jahces.
Schumann, C. F. W., «. Wilhd« Schahmaoa.
Schumann, Johann^ •. Job. Goiüob Schumann.
Schumattn, J. C, Maler, lebte in der ersten. HäUte des 18-
Jahrhunderts in Fulda. Er war Hofmaler daselbsl, ätarb schon
ttn» 1729.
Schumann, Jobatin Daniel, Bildhauer,. ^b. tu Foud^ i752,
^ar Schviler von A. L. Krüger, kam dann in das Atelier der Brü-
^cf Ranz , ' und begab sich dann zur weiteren Ausbiidung nach
Kopenhagen. Spater arbeitete er in Berlin und zuletzt in Potsdam,
^0 er um 1810 starb. ^ ' -
^ömann, Johann- Ebrenfried, Maler, blühte in der. zweiten
HiUts des 18. Jahrhunderts in Weima*. Er wurdjB 1 784 Hofmaler
,1^ SduunaoBt JL Gotifr. — • Schumann» Job. Groltlob.
daselbst, als welcher er sich auch mit dem Zeichmingau otarrichtc
befasste. Im Jahre 1730 gründete er mit G. M. Kraus «ine Zei-
ch enschule zu Weimar.
Schumann, Johann Gottfried^ Zeichner, lebte io.dar ersten
Hälfte dei 18. Jahrhundorts in Wittenberg, steht nber als Künstier
unter der Mittelroässigkeit. Er wollte 1758 eine Schule errichten,
y «nd gab zu diesem Zwecke eine Schrift heraus, unter dem eonder-
bacan Titel : Gründlich« Anleitung zum rechten Wegwaieer. Das
- Titelkupier ist von ihm selbst radirt, so wie des' Bildniss des
Autors, welchen wir damit der Vergesseobett übergab#o«
Schumann, Johann Gottlob, Maler und Kupferaleeheff , geb.
' zu Dresden l?6l, war Schüler der Akademie daselbst, und stand
ttiiter besonderer Leitung des Prof. Kien gel. Später begab er sich
iia«h England, und lag fast fünf Jahre in London seine» Knnst ob.
Schvmann stach daselbst einige Blätter, wornntet ihm besonders
' Jene nach Both und Hodges auch im Vaterlande einen rüibmlichen
' ' Namen machten, so dass ihip bei seiner 1795 erfolgten Rückkehr
( die Akademie" zu Dresden sogleich ihre Thore öffnete« Von dieser
Zeit an arbeitete er in Dresden , und beschäftigte sich iast aus-
schliesslich mit der Kupferstecherkunst. Starb zu Dresden 18IO.
Schumann ist durch zahlreiche Blatter bekannt, die mit grossem
' ' JFleisse ausgeführt sind. Er arbeitete in Linienmanier und in
' ' Aquatinta, und bediente sich auch der Nadel. Darunter sind auch
mehrere Vignetten und andere kleine Blatter.
'.* ' i) Fürst Poniatowsky, in Aquatinta, fol.
2) Scene aus Wielands Oberon. Hüon kommt zu Scherasmio:
Willkommen edler Herr 'auf Libanon! Erfunden vqn J.
, ', ' Koch in ftom 17g9* g^st. Von Schamann l802, gr. qu. fol.
*, Dieses schöne Blatt, so wie das folgende, ersöhien bei
Iprauenholz in Nürnberg, der eine Gallerio deutscher Dich-
ter beabsichtigte.
Es gibt Abdrücke mit unvollendeter SchrifU
3) Hüons Flucht vor Oberon. Was fliehst du tnich etc. Nach
*' Koch. 1802, als Gegenstück zum obigen Blatte gestochen.
Geissler stach diese beiden Darstellungen in kleinerem
t' -:' ; ' Formate.
r.^: : 4) 8ae^e>aus- Louise^ Ton Voss: Aber das Müttercheiir ^ss'etc.
Strack inv., mit Kessler gestochen, gr. -^jn;« fdl.:* wtn(.M*
Diess ist das dritte Blatt zur G^ll er ie. deutscher Dichter.
Das Seiwnstüch. stach C. Stahl.- ' J .ii • "
Es gibt Abdrücke vor der vollendeten S.chrift, und sel-
tene Aezdrücke« . > • > * •''•*'
5) Ansichten der sächsischen Schweiz, aus dem Ottowalder
> : Grunde» AmselfWM. AabaBl&essel etc., naob Jentsah latAqua*
- - •-' ; : tidta, gr. qu..fol. 1 -
Es gibt colorirtc Abdrücke. U- ^ '1
6) Eine Gebirgslandschaft mit zwei Reitern und einem neben
. seiner Armhtur siUendan Soldaten. NoffbUo d^l»* iSfihiaiiMi"^
' fec. 1779. S^' ^ ■' ^ - ^ r
7) Waldlandschaft mit einem mi-t Qchsen baspanpteii Wag^n
:t : im fiohiwAg^' nach demselben, ohi|e Namen, qu. fqU .
8) Mottlin dans la vallee de Blankenstein, pros de K^ssep cn
Saxe, nach Kiengel, li. 81 Z., Br. 9 Z.
V .9) Cimeticfe du. village. da KeaseUdprf e|$^., i^aph-dcflM^^heni
•ir>:i.ji:..n 'öi.,6i Z^».Br. 4i}Z-' •/' ..^ ^ ,, ,.:./ , • jj^ 9/1»; I
10) l^oe X«&dtcbaft mit Wald, nnd mm Bwrieni ^«U» «iM»IUr-
reu lenkea, nach Hujedael'» Bild der Dvetdoet Gatterie
1781, qu. fol.
11 ) Der Morgen in einer wilden italienischen Gegend, nach
Both, mit Byrne .gesprochen, er« fol. .
XZ) l}i^ Ansteht des Schlosses und Parkes von Wt9deoc,;nach
Hodges mit Byrne gestochen, gr. fol.
13) Ansichten aus den^ Frater bei Wient mit dfn Hirsohställen,
6 seltene Blätter aus des Künstlers früherer Z^it» J» Sahu-
ipann fec, gr. qu. fol.
14) Landschaft, mit sechs liegenden Schafen, woivon nati das
eine nur beim Ij^opfe sieht. RadirliBS Blatt, kL fol*
15 ) Landschaft mit einem Pachthofe, qu. fol» •
16) Landschaft mit twei Gosaken zu Pferde und eipem' DnUeB
am Fusse dps Felsens, J.Sch. f. a. f. Prag. Kl* fol-
17) Eine- Landschaft, mit zwei sitzenden Nymphen. J. Schumann
fi ä, r. Prag.' dessinö per Kleogel, hl. fol.
18) 2wei Fatisimiltfs seltener Blätter Von Claude Lorrain, für
Ocvare/de C. Xorrein pdr le ComteGuillaume de L. (Lepel).
Dresde 18Ö6.* ^. .
' Diese« (Werk kam nicht in den Handel und daher sind
' 'SchcunanaH Ra^rungeii Setfe».
19.) Landschaften, mit Rvinen, nach Wagner dem Aheb, 6 Blä^
ter. , Leipzig bei Taochnitz.
20) Dia Gegend. Toli Carlsbad, fol.
Es gibt colorirte Abdrückau.
21) Ansichten nach Waxinann» mitjdfl^ ]\laQ/Ogrammft des Ste-
chers, qu. fol.
22) Ansicht ^^r neuen Börse in St^. Petersburg, qu..fol.
25) Tempel der Sibylle in, ^ulawyj,^ fol.
24) AnsicTiten von Schiffen, nach Atkins, 4. Blätter^ qu. fol.
' 25) Dresden mit seinen Präch'f^ebauden un'^ schönsten Umge-
buhg«h, von Schumann, D'arY^^tetlt, Hammer und F'renzel ge-
stochen, für die Rittner'sche' Kunsthandlung, gr.' 4*
26) Anfangsgründe der Lands chaftszaichnung, 4 Hffl® noit 12
Bl'atter Cpnturen .und 12 Blättern in Aquatinta als gausga-
. 'fährte Vorlagen.' üSBmherg'bei f^rauenhotz, kl. fol.
SchuBWiiill oder Schuhdianil , Th., Lithograph zu Karlsruhe,
trat daselbst um 1824 als Rünstler duf. JBr arbeitete mehreres für
die Kunsthandlung von Veiten und' für.Buchharndlt|ngen.' Xm Cafhir;>
Tober ynterhahungsblatt, Carlsruhe lß28 ff.» Vind me^l^ere 'Blätter '
▼on ihm." . • ' ' . ' ' ' . . •
1) Der romische Cävalcatofe» nach J9. Yernet, für Veiten, .lilho«
eräphirt^ fol. , • . ,., > . .1 . -.^
2) Dieselbe Darstellung in dem genannten .pjptfu^haituQgfblfllt-
3) Wallachischer Pferdefang, nach Hess, 4.
4 llVJazeppa,; nach Vernetz 4« ^ .. ... . ' ]
5) Das Pferderennen in Rom nvahrend des . Car^Bevals « nfich
. Verpet, 4.- .. ,\\^ :...,,.... •. ■ ' • ■• - • •.'>
Schumann, Wilhelm, Maler von Berlin, stand daselbst um 1830
unter 'Leistung des 'Piro f." Brüste i und widmete sich mit grossem
Oläeke dem Oehrefach'e. Miin ^ah schön Ißsl auf der liunstaus-
stelluDg zu Berlin Gemälde von ihm »'Vornehtrrlich Bildifisse. In
der Folge bildeten aber die Scenen aus dem Volksleben die übqr-
^itgende Zahl, und darunter sind solche: von! biidautendett Wirtfae« «
'^f8 S^tt^pen» Peter van.
11 ) Carolas 6tittavus Suecorttm etc. Bez» Bütle «ach D.
Kloecker, ibU
12) Hedwigis Suecoruzn etc. Regina. Büste nach demselben, fol.
. . 13) James Fraocis Edward Prioce bf Walles, nach Largillicre
'' 1692, fol.
l4) Anne Jules Duc de Noailles, Marecbal, 4*
15} Pierre Üuc de Seguier, Chanceliier. Nach C. le Erao 1662.
Ohne Inschrift, Oval ^r. i'ol.
16 ) Robertus Comes Palatmus Rheni, nach van Dyck, fol.
17) Cardinal Duc de Mazarin, mit fünf Emblemen und -dem
Wappen. Nach P. Mignard 1661, Oval fol.
^8) Anne Marie Louise d^ Orleans, nach G. Scve l666. Schünei
Blatt, Oval fol.
19) Marie Jeanne Baptiste de Savoye Duchesse de Saveye etc.
' . Nach Beaubrun 1666, Oval gr. fol.
20) Bernard de Foix de la Valette Duc d' Espern on , nach F.
Mignard 1661, fol.
21) Pierre de Bonsy Card. ArchevSque et Primat de Norbonne,
Bachichi pinx. Romae 1692. Oval fol.
22) Rainaldus Estensis Cardinalis et Episcopus Rhegiensis, nach
Vouet 1662, fol.
23)*Petrus de Cambout de Coislin Aurelienensit Eptsc. <gr. fol.
Es gibt Abdrücke ohne Schritt.
24) Hardonin de Perefixe de Beaumont, Erzbischof von Farlsi
nach C. le Febure l667» gr. fol.
25) Maximilianus Henricus Archiepiscopus Colon. Etedlor, nach
Bertholet Flemael 1692. Era Hauptblatt, gr. fial.
26) Carolus Martinus le Tellier Abbat et Comes Latini^ceDsii»
'' nach C. le Feubure i664, Oval fol.
27) Charles Maurice le Tellier. Archevöque Duc de Rheioof,
nach P. Mignard 1077. gr. 4«
28) Michael le Tellier » Franeiae Cancellarius , nacb Nanteuil
168O. gr. fol. ^ '
29) Carolus d* Anglure de Bourlemont, Archiepiscopus Tholo-
' ' ' sanüs,' nach L*. L. dict. Ferdinand l665» fol.
r - ' 3p.).Franci&cus Villant a GandavoEpisc, Tornacensis« Kniastück
im Sessel, nach L. Franc ois, gr. fol.
3t ) Petrus deMarca Archiepiscopus Parisiensis, nach Vaa Leo, fol.
32) Petrus Mercier, Generalis Tot. Ord. Trinitatis, nach F. le
Maire l677, Oval fol. ^
Sehr selten vor der Dedication des Malers nach dem
General.
33) Eustachius Teissier, Generalis tot. ord. S. S. Trinjtatis, nach
A. Bouys, gr. fol.
34) Frinciscus de Nesmond. Episc Bajocensis, nach C. le Febure
1667, fol.
,,35.)< Guido de Seve de Rochechouard, Episc. Atrebatensis , nacb
P. Mignard 1679, fol.
3Ö) Francis cus Malier Treccnsium EpiscopuJF. Ohne Künstler»
. j . , namen, fol.
37) Ludovicus le Peletier, supremus GalL senatus Praeses, nach
Largillicre 1688» gr. fol.
38) Michael ColbertPraemon.Abbas et totius ord. Generalis, nach
Le Febure l680f fol.
39) Ludovicus Thomassinus Congreg. Orat. Presbiter« nach J*
.van 3chuppen 1694» fol.
Dieses ISildniss stach er auch in Oval IÖ96» ^oU
S^uppen, Peter ¥dn. 7f
40) Joannet Bäpt. Chrifttyn, Baron de Meetbtfck, von Schoppen
gez. und gest. 1700, fol.
41) Armand Jean Boutbillief de Ranc6 l683t hh fol.
42) Phi). Marquii de Nerestan, nach C. le Febure 1701» foL
43) Petras de Monchy, Presbiter Congre^. l688> Oval fol.
44) Petrus de Monchy, Presbiter, halbe Figur nach F. Quenin,
Oval kl. fol.
45) Guilielmus de Harouys Dom. de la Seilleraye»' nach F. de
Troy 1073, fol.
46) Pierre Ignace/ de Braux, prämier Baron de Campagne, nach
' Beaubrun l66l« Octogon, fol.
4?) Messire G. N. de Hey nie. Gons. du Roy, nach Mignard»
sehr schönes Blatt, fol.
48) Samuel Bochart, Büste nach eigener Zeidinnng radirt.
Oral kl., fol.
49) Eustach le Sueur, halbe Figur nach E. le Saenr, kl. fol.
50) Franz van derMeulen, Schlachtenmaler, nach Lar^illiere l687«
Eines der Hauptblätter, gr. fol.
51 ) Ismael Bouillaud, Astronome, nach J. v. Schuppen i6Q7f
Oval kl. fol. •
52) Dom. Antonius Chasse, Major Monasterii St. Vedasti Atre-
batensis, von P. v. Schuppen gez. und gQst. 1681, Oval foL
53) Petrus Pithoeus, JCtus, nach Vouet 1685* Oval fol.
54) Franciscus Pithoeos JCtus, nach Vouet, fol.
55) Ghev. Bunnet, nach J. Ovens i672> fol.
56) Johannes a WacbtendonJk» Bischof, im Lehnttuhle, nach P«
van Lint. fol.
57) Nicolas Joseph de Foucaolt Regiaa aonsil.j nach Lai^illiere
iö^dt Oval fol.
58) La m^re Aagelique Arnauld, nach Fh. de Champaigne, mit
ihrer Biographie l662« Eines der Uauptblätter des Mei-
sters, fol.
59) Marguerite de Lorrain» an Religieuse, ohne Namen dea
Malers 1660. fol.
60) Armende Henriette deLorrain, enReligiense, nach A. Berthe*
lemi 1698, fol.
6}) La bieo heureuse Soeur Marie de V incamation: Tk>op est
avare a qui Dien ne sufiTit. Unten die Lebensbeschreibung,
ohne Künstlernamen, fol.
62) Catherine Germain Yeuve de Simon Berthollet» Nach einem
unbekannten Monogrammisten 1693« Oval fol.
63) Martinas de Barcos, Abbas S. Cygiranni, nach Fh. de
Champaigne 1701. Oval kl. fol.
64) Messire Louis de Pontis, nach Ph. de Champaigne 1078» 12»
65) Gilles Menage, nach de Piles 1698* Oval fol.
66 ) Franc, de Maria, fol.
67) Jean Haroon Dr. Medicinae l689f €^* 3*
68) Jo. Schlichting a Bucowieck etc. Titelkupfer xu dessen
Werken, fol.
69) F. Zwilling de Besson, Capit. des gardes suisses, nach Que-
nin (1668), foL
70) Philippus Despont, Presbyter Paris., im Lehnstule litzend,
nach J. van Schuppen, gr. fol.
71) Claude de Legendes, 8*
Es gibt Abdrücke vor der Schrift.
72) Theodor Bignon, Senator Sarlam., nach F. de Troy, fol.
73) Hieronymus Bignon, Advocot gcnöral au parlem. de Paria
1695, kl. fol.
80 Spliappeii« Peter tsa«
74) Henrj Godel Eicayer Sieur des Bord«t ifife« ffol;
' 75 ) Born , Dr. Med., nach J, Oveos, fol.
Im «r»teD Drucke ^or dem Worte «»Burnis» «nter dem
. Wap(>eii, vor den Emblemen in den Ecken ond vor der
lateinischen Inschrift.
76) Magnus Gabriel de la Gardie, nach Hloecker, fol.
77) Rene d* Vrfe. Chev. de Malthe, Büete nach eigener Zeich«
nang, Oval kl. fol.
78) Ludovicus Maria Armandas de Simianes de Gordet» Lngduni
Comei, nach C. le Feubure 1669. ^^hr schönet Blatt, fol.
79) Michael le Peletier, Abbat Joyacentit, nach Largillicre,
gr. fol.
80) Natalit Alexander Praedicator Parisien., Knieatück nach J.
V. Schuppen 1701, er. fol.
81 ) Faul Armand Langioys , Chev. Maitre d* H6tel etc. l675i
Oval gr. fol.
. 62) Frauciscat Pintson Bitaricot Advocat Paris., von Schuppen
g^z. und gest., Oval fol.
83) Dionysius Talon Comes Consistorian. et Adv. Cathol., Ton
Schuppen gel. und gest., Oval gr. fol.
84) Nicolas de la Vie le jeune. Ohne Inschrift 16M» Oval fol.
. > 85). AchiUe de Harlay. Oval, ohne Name, fol.
86) Gitbert de la Marche, nach Rnbent, fol.
87) Gaspard Thaumasteriu^, Avocatut, nach Quenin lÖ^Si
Oval fol.
§8) Simeon Joseph de Barbot de Lardetiine, nach E» Vouet 169I1
Oval fol.
89) J- I'* de Fromentiares, kL fol.
gp) Nicolaus Lecamus, fol.
91 ) Claude Bazin de Besont, Staatsratb, tiach C. le Febnre l673i
Sehr schönes Blatte gr. fol.
92) Johannes Verjusius, Regis a Gons., nach Loir, ohne Namen,
unter dem Ovale: Poet Cuuera vivo i66i« gr. 4«
93) Anne de Courtenayy Dame de Rosny et de Boutin 166O1
. . . kl. fol.
Chelsum sagt, Schuppen habe dieses Blatt in sch^aner
Manier gestochen; allein das genannte Portrait ist in Linien-
,. . .. manier gestochen, es könnte aber der Hünstier auch in die'
ser damals neuen Manier einen Versuch gemacht haben*
^ ■ ' ■ .......
Anonyme Bildnisse. *}
94) Bildtiiss eines französischen Prinzen, Ch. le Brun piox. °
V. Schuppen sc. et exe. 1666. fol.
95) Bildniss eines französischen Prälaten' 1 662 f foj. (Raiaaldos
Estensis ? )
96) Bildniss eines Bischofs mit dem Wappen unten, von Schup-
pen gezeichnet und gestochen l658, gr. fol.
97) Bildniss einet Mannes 9 (Intendant Bordier) nach J* ^^^^
1657, fol. .
98) Anonymes Bildniss (des Marquis de Louvois), nach t. i«
Febure 1 666» fol.
90) Bildniss nach P. Mignard, fol.
100) Bildniss eines französischen Prälaten» nach F. Migo*'^'
Octogon 16589 Fol.
'*) Einige dieser Blätter könnten Abdrücke Tor der Schirift *^V^'
Scbttppcn« Peter van. ^ 8el||||ipeD» Jal|0b vao« %l
101 ) BUdniM ein« ficanaötUobeii Piüktaa» aadi C« leBmni M99
OqtügoOy fol.
102) Bilcinisi eines Fair von Frankreicht nach C. le Briin, t66l^
Oval ful.
103) Bildoiss eiaes Prälaten. Sim. Fran^oU Turon. ad viv. pins.
1663.. fol.
104) BüdnUs eines Grand mit grosser Perücke. Offerebat Yvo
Guilielmus Courtial. Alex« du Baissen. Victorinus ping. ad
▼iv. 1674. Oval gr. fol.
105) Bildniss eines Mannes von l664, (Johannes YerJusiuiY) 4«
106) Bildniss eines Malers in einem Ovale von Lorbeer und mit
Emblemen. Fb. Champagne ad viv. pinx« Ob. le Bruo inv.
l664. gr. qu. t'ul.
107) David am Tische die Psalmen schreibend, von F. de Cham-
paigne i671 gestochen. Am Buche des königlichen Dichten
steht: Lepsttautier de David traduit enFrancois a Paris l684» 8«
108) Die Madonna mit dem Kinde im Sessel (t)^lla Sedia), nach
Rafaers Bild in der Gallerie des Horaogs von WellingtoOt
ähnlich jenem in München l66lt gr. 4«
109) HI. Familie mit dem schlafenden Kinde» rechts Johannei»
nach Casp. de Crayer l662. Vurzügliches Blatt» fol.
110) Hl. Familie mit Elisabeth und Johannes, nach 3* Bourdon,
la Vierge a la colombe genannt, eines der Hauptblätter dea
Meisters von l670» fol*
Im ersten Drucke vor der Draperie des Kindes , mit dar
Jahr7.ahl 1070, vor dem auf einer besopderen Platte abga«
druckten Wappen und mit der, Adresse de* Meisters« Seht
selten. Bei Weigel 4 Thl.
111) Die hl. Jungfrau mit dem säugenden Kinde, nach Stella, fol*
Im früheren Drucke vor dem Wappen.
112) Der Heiland und seine Jünger, wie Petrus zn ihm spricht»
Domine, ad quem ibimus? vcrba vitae aeternae habes. Nach
J. B. Champagne. P. Vaiischu^pen sculp. i066. Pitau hat
dieses kleine Blatt als Titel zu einem neuea Testamente,
A. Mens, chfz G. Migeot l667> copirt.
113) St. Sebastian, welchem zwei Engel die Pfeile aiMStehan,
sehöne Composition von A. van Dyk, gr. fol.
Diess ist eines der Hauptblätler des Meisters, mit Meys«
sens Adresse im ersten Drucke.
114) St. Brnno in der Kirche betend, nach B.FIemaal, von Schup-
pen and N, Natalis. Ein Hauptblatt, gr. fol.
115) bt. Panl in den Himmel getragen, nach Ph* da Cham-
paigne, fol.
116) St. Magdalena mit dem Todtenkopfe, halb« Figur ^ nach J«
Mejssens, 4.
117) St. Theresia, nach A. van Dyck, fol.
118) Ein junger Mann zwischen der Tugend und dem Lastar»
nach Ph. de Champaigne, fol.
119) Fan und Syrinx, nach E. S. Chiron, fol.
Schappea^ Jakob van, Maler und Sohn des Obigen, «rurda l66p
zu Antwerpen, (nach andern zu Paris l670) geboren, und von M.
liSrgClliere unterrichtet. Er widmete sich vornehmlich der Por*
traitmalerei , und wenn er auch den Auftrag erhielt, irgend eia
Altarbild zu malen , so sind es . nur einzelne Figuren , wie di«
Heiligen Bartholomäus und Judas Thaddäus in der Frauenkapalla
Nagler's Künstler^ Lex. Bd. XV 1. 6
ii S£hüppän/j^ob van. — Seh^rieht^ Job. Friedr;
• ' 'ku Herrtf nah in Wfen. Hier i&lite J. van,Scbttp|^en äof die Kunst
.einen bedeutenden Einfluss* indem er unter Mitwirkun|; des Ge«
tieral • Baudirektorf Grafen Qundaclter von Althan de^ von Carl
VI. 1726 wieder hergestellten Akademie eine zweckmäs'sigere Ein-
Dichtung gab, und sie zi| grösserem Flore brachte. Schuppen war
SireMor dieser Anstalt, und verblieb es bis an seinen 1751 in
*ien erfolgten Tod.
In der Sammlung der Akademie ist von ihm das lebensgrosse
,, Baldniss Kaiser Carls VI. bis. auf den Kopf gemalt »^ ^welcher von '
Gottfried Auerbach herrührt. Gegenwärtig sieht man in derGallerie '
' des Belvedere das von Schuppen gemalte Bildniss des SchlacHteoma- '
' lerslgnaar Parrocel, und dann das eines in einem mit Pelz ausgeschia- '
genen Schlafrock am Tische schreibenden Mannes, wahrscheinlich
Thomas de Granger's» da man auf einem Briefe die Adresse an i
diesen liest. In der Gallerie zu Dresden ist das von ihm gemalte {
Bildiiiss des Fridzen Friedrich Ludwig von Würtemberg. Im i
Johananeum zu Graz sind zwei seiner Hauptbilder, die Portraite
CarKs VI. und seiner Gemahlin Elisabeth. E. Desrochers stach i
* das Bildniss dieses Kaisers, Picnrt jenes des Prinzen Eugen, und ]
neben Surugue, Kaufmann, GilFart, stach besonders Jakob v» Schup- i
^en mehrere der von ihm gemalten Portraite. deren wir im Artikel .
desselben genannt haben. Kaufmann hat auch ein Paar Genre- ,
bilder in Kupfer gebracht, La Couturiere und La Cuisiniere, fol» i
A. Müller hat das Bildniss dieses Meisters gestochen, wie er
mit Pinsel und Palette im Sessel sitzt. Zwei andere Portraite des- I
selben haben wir von J. v. d. Bruggen in schwarzer Manier ge- • I
stochen. Er steht bei der Staffelei, Pinsel, Palette und Stab in den {
Händen, fast Kniestücke, mit der Dedication des Stechers: Jacobo
van Schuppen, Im^. Cnes. Aug. Caroli VI. Pictori etc., gr. fol*
Dieses Capitalblatt ist unter dem Namen des grossen van Schup-
pen bekannt. Später wurde die Platte abgeschnitten und in Oval
^ gebracht, und diess ist der kleine van Schuppen,
Scfauticht^ Johann Friedrich oder Carl Friedrich^ Zeichner
and Architekt, geb. in der Neustadt -Dresden 1753, arbeitete io
seiner Jugend als Maurer, und besuchte nur in den Winterstun-
den die Zeichnungsschulo von Fechelm. Später machte er bei
Krubsacius einen Gursus der Architektur durch', zeichnete aber
im Modellsaale zugleich auch nach dem Leben, so wie in den könig-
lichen Sammlungen nach den vorhandenen Antiken* 'Auf solche
W«tae tüchtig vorbereitet ging er mit dem rassischen Gesandten
Fürsten Beloselsky nach Paris und London, und na^h seiner 1777
erfolgten Rückkehr wurde er Pensionär der Akadei^ie zu Dres-
den. Als solcher fertigte er mehrere Pläne für sächsische Herr-
schaften, besonders im Leipziger Kreise und im Erzgebirge* Zu-
gleich arbeitete er an Hirschfeld's Theorie der Gartenkunst, einem
Werke in einigen Quartbänden mit Plänen im französischen Ge-
: ^ üachmacke. Im Jahre 1782 wurde er Hof-Gonducteur, und 178Ö
nahm ihn der bayerische Gesandte Graf von Schall mit sich nach
Italiffn, wo jetzt der Künstler zahlreiche ^»tudien machte. Er
zeichnete im Museum zu Neapel die aus üerkulanum und Pompeji
, : KU Tage geforderten Altenthümer, dann in Pomfieji die ardiitektö-
nischen Ueberreste, und in Pästum die merkwürdigen Bauten
ans dem griechischen Alterthume. Hierauf studirte er in Rum
und der Umgebung die merkwürdigsten älteren und neueren Bau-
nVerke, und' setzte die Uebung auch in anderen italienischen
Städtea- fort. Besonders zogeii ihn zu Padu« und Victozaf die
Schuricht^ AdIod. -*• Schui^nMii, Anna Maria t« 83
Werke Paliadio's ao. Nach der 1787 orfolgteo Aokunft im Vattr*
lande vrurde Schuridlit von allen Seiten beschäftigt, indem tein«
Pläne aU höchst geschmackvolle Nachahmungen klassischer Muster
galten. Dann fertigte er auch viele* landschaftliche Zeichnungeo
in Sepia, die mit architektonischen Monumenten geziert sind,
und zu den schönsten Arbeiten dieser Art gezählt wurden. la
Grohmann's Ideen -Magazin für Gärten VQ<1 englische Anlagen»
und in Racknitz Geschichte des Geschmacks sind mehrere seiner
Zeichnungen gestochen. C. A. Günther stach nach ihm das Mo-
nument des Krjegsrathes J. J. von Vieth, E. G. Krieger ein ahn*
liches Monument, u.*s. w. J. G- Schmidt stach nach C. F. Scha-
richt das Bildniss des Ministers Racknitz.
Schuricht war zuletzt 0,berLandbaumei&ter in Dresden , und
starb um l8l5« In der Bildniss* Sammlung des k» sächstschea
Hofmalers C. Vogel von Vogelstein ist das 1812 von Vogel ge-
zeichnete Portrait dieses Meisters«
Schuricht, Anton i Architekt, wahrscheinlich der Sohn des Obi-
gen, lebt in Dresden als ausübender Künstler. Man verdankt ihm
viele Pläne zu Gebäuden, und. dann finden sich auch landschaftlich-
architektonische Zeichnungen von ihm« In der oben genannten
Portrattsammlung ist das Bildniss dieses Künstlers, l832 von C. t,
Vogel gezeichnet.
Schurig, Carl Wilhelm, Historienmaler,, geboren zu Leipzig
1818. besuchte die Akademie in Dresden, und stand da unter be*
sonderer Leitung des Professors Bendemann. Sein erstes grösserei
Gemälde, welches er ausstellte, schildert den Kaiser Albert I., wit
er die Schweizer Abgesandten zurück weisst, welche um Milderung
der Abgaben bitten. Diese mittelalterliche Scene nimmt einen
Raum von 3j £llen Länse ein, und ist meisterhaft behandelt,
charakteristisch in allen Theilen* Der Leipziger Kunstvereiu hat
dieses Bild um 500 Rthl. angekauft. Ein späteres, und eines der
Atuesten Bilder» .stellt Siegfried und Chriemhilde dar.
Scbrk, C. N., «. Schurz.
Scharman / Anna Maria yon^ eine gelehrte und kunstreich«
Dame, wurde 1007 zu Cöln geboren, kam aber in jungen Jahren
nach Utrecht, wohin sich ihre Eltern der Religion we^en begeben
hatten. Sie sprach und schrieb die lateinische, griechische, fran-
lösissche, italienische, spanische und holländische Sprache, und
batti selbst im Hebräischen und Chaldaischen ungewöhnliche Kennt-
nisse. Viele Gelehrte standen mit ihr in Briefwechsel. Einem
Jesuiten soll sie einmal den Angstschweiss ausgetrieben kabelt *o
dass man ihr einen Spiritus lamiliaris zumuthete. Königinnen
UDd andere hohe Personen besuchten dieses Wunderkind, und bei
Oelegeaheit eines Besuches der Königin Christina soll der Jesuit
fio schweisstriefend weggekommen seyn.
Dann war sie eine ausgezeichnete Schönschreiberin , in der
Malerei, in der Plastik und. in der Kupferstecherkunst erfahren«
Auf der Laute und im Clavierspiel suchte dieses Universalgenie
ebenfalls ihres Gleichen. Anna Schurman erreichte alier nur ein
Alter von 33 Jahren.^ Einige lassen sie zu Altona sterben, wohin
>ie ihrem Freunde Abbadie, dessen Grundsätze ihre Eucleria kund
gibt, gefolgt war. G. de Jongh behauptet in seinem Reisewerke
U797), dass ihr Leichnam i;u Wiewarden in Weslfriedland in
84 Sehurman^ Hans. — Schuster« Anton.
einer ganz einfachen Gruft beigesetst sei» damals noch nntM*
weien. Ihr eigenes Leben, Jenee einer scbonen Seele, hat »ein
dem Werke ETKudHPLdf leo roeltorif pards electio. 1. Altona
l673« n. Amstelod. i6d5 beschrieben. Dieses Werk ist aber selten.
Eine neue Auflage erschien^ t782 in Dessau, nebst der deutschen
Uebersetzung. In der Offizin derElzevir erschienen ihreOputcali
hebraea, graeca, latina et gallica , prosaica et metrica. Eoitio s^
cunda lÖSO* Van Dyck hat das Bildniss dieser Dame^ gemalt, lo
wie J. Livens nnd Janspn van Ceulen. Es ist auch in mehreren
Stichen vorhanden, worunter jenes von Suyderhoef nach Liveoi
das ähnlich! te seyn soll. C. van Daten stach das von C. JansoB
▼an Ceulen gemalte oder gezeichnete Portrait der Ktinstlerin, ifl i
ovaler Einfassung, fol. S. Dupin stach das Knientück derselben,,
kl. 4* Ein sehr, schönes Bildniss dieser Dame in Oral hat in vier
Zeilen die Inschrift im Rande: i
Siet hier de Wyste Maeght ^
Dacr van de Weerelt Waeght, '
Daer van de Braefste Man
Het Siechste en kan.
Ein kleineres Oval mit dier halben Figur, das auch als Tilei*
kupfer zu den Opuscula etc. dient, hat die Umschrift: Anna Marii
a Schurman An. Aetat. XXXIIl l()4o. Dieses zart gestocbeoeoe
Blatt hat unten im Rande zwei Verse i
Ccrnitis.sic picta nostros in imag^ne vultus
Si negat acs formam, gratia vestra dabit.
Dann hat Anna v. Schurman selbst radirt, namentlich Bild'
nisse. Maine behauptet, es seyen solche in Boissard's cbalkogra*
phischer Bibliothek.
1 ) Das eigene Bildniss der A, M. ▼. Schurman , halbe Figu'
in einem Cartouche, unten vier lateinische Verse und der
Name: A. M. a. Schurman sculp. et delin. 4*
2 ) G. Voetius , Freund und Lehrer der berühmten MeistenHi
von ihr gezeichnet und geätzt, 4*
3) Büste eines Mannes in trauriger Lage, mit Krause und. run-
dem Hute, kl. 4«
Brüll iot sagt im Cataloge der Sammlung des Baron von Aretio«
dass A. M. Schurman eine solche Darstellung in schwarzer Manier
gestochen habe. Wenn sich dieses so verhält, so hat Schurman
gleichzeitig mit dem Erfinder, Ludwig von Siegen , in schwarzer
Manier sich versucht. Sie starb l64o, und um diese Zeit fal^'^
die Arbeiten Siegen*s.
Schurman^ Hans^ Bildhauer von Emden, arbeitete unter der Be-
ffierung Carl I. in England. Er soll sich in London einen rühm'
neben r^amen erworben haben.
SchurtZy Cornelius NicolauSy auch Schürt und irrig Schurk
fenannt, Kupferstecher, arbeitete um löoO — 169O in Nürnberg*
j finden sich zahlreiche Fortreite von ihm, darunter gegen 20
von Königen und Fürsten. Seine Arbeiten sind von keiner gr<)*'
sen Bedeutung.
SchuSteri Anton^ Bildhauer SU Mindelheim , wurde um 1785 g^
boren. Er war Zeichnungslehrer in der genannten Stadt, u"/'
fertigte mehrere kleine Arbeiten in Alabaster, wie Basreliefs» i^^^'
•tens religiöse Darstellungen.
' Schlüter» Aniold. — Schuster, Johann {Martin. SS
Schuster 9 Arnold, M#ler, geb. so Mönchsroth am 1810, bildott
ftch auf der Akademie in München, und widmete sich in der
Folge der Porzellainmaleret. £r malt Bildnisse und andere Dar-
stellungen.'
Auch lithographirta Bildniiie haben wir von ihm.
Schuster y A«, Blaltr aus Reichenbach, war um 1842 in Berlin
Schüler des Professors Hühner, und lebt gegenwärtig in dieser
Stadt. £r malt mittelalterliche Darstellungen und Yolksscenen.
Schuster, Johann, Kupferstecher, arbeitete gegen Ende des 17.
Jahrhunderts in Coburg. In Herzog Heinrich s zu Sachsen fürst-
licher Baulust» Römshild 1698 > sind radirte Landschaften von ihm.
Ein anderes Blatt stellt Ritter vom Danneborgsorden dar.
Schuster, X F., Kupferstecher, arbeitete in der zweiten Rälfte des
18* Jahrhunderts in Berlin, und scheint gegen Ende desselben ge-
storben zu aeyn. Folgende Blätter dürften zu seinen besseren ge*
hören :
J) D. Gotthilf Augttstus Franckius. J. F. Schuster sc. Btrol.
1770, kl. 4.
2) Die Bauemschule, Gruppe yon fünf Figuren, nach Chodo*
wteofcy 1774« Ein vorzügliches Blatt, k. fol.
3) Das Zeughaus in Berlin, mit Busch gestochen, gr. qu. foL
4) Das k. Schloss zu Potsdam, mit Busch gestochen, gr. qa. foL
5) Einige andere Prospekte von Potsdam» qu. fol.
Sdluster, Johann Martin, Maler zu Nürnberg, wurde 1(167 ge-
boren, und von J. Murrer unterrichtet. Er galt für einen der be-
>Un Künstler damaliger Zeit, dem es daher nicht an Aufträgen
fehlte. Sein Werk ist das grosse Frescobild am Gewölbe der Ae*
gjiiienkirche zu Nürnberg, welches er I7l8 malte, das jüngste Ge*
rieht vorstellend. Im Jahre 1724 erhielt er den Auftrag, füir die
Sl Lorenzkirche ein grosses Altarbild zu malen. Er stellte da die
Aostheilung das Abendmahles dar, wobei er dem Jünger, welcher
dem Heiland am nächsten ist, die Züge des Stifters, des Senator*!
Hietooymus von Löffelholz, gab. J. Justus Preissler hat dieses Ge*
mälde gezeichnet , und M. Seligmann es 1745 gestochen, ein sel-
tenes Blatt in er. fol. Dann malte Schuster auch noch melirere
modere historische Darstellungen und viele Bildnisse, besonders
^OD Rathsherren, deren mehrere gestochen wurden. G. M. Preis-
ler stach jenes des Lazarus Imhof, ein Kniestück in gr, fol. Auch
das Bildmss des J. D. Preisler stach er nach Schuster's Gemälde.
^<^Dn haben wir nach seinen Zeichnungen 21 Blätter mit nackten
und bekleideten Akten, einige angewendet zu Figuren der heiligen
peschichte, unter dem Titöl : Stntoribus nrtis. Der Genius der Kunst
|!t auf diesem Blatte sitzend vorgestellt. Joh. Henkel hat diese
^arstellungen für Ch. Weigel's Verlag sehr schön in echwarzer
Lanier gestochen , gr. fol. Das Werk ist unter dem Namen der
^urnberger Akademie bekannt, wahrsöheinlich nach dem zweiten
oUtte, auf welchem man liest: Disegni del* Academia di Pittori.
'^ADa folgt die Dedication an die Senatoren Geuder >und Volkamer«
Schuster war Direktor der Akademfi' zU Nürnberg, «ad starb
*« solcher 1738.
86 Schuster, Johann Mathias. -^ Schiit,* Cornehus.
Schuster, Joliann Mathias, Kupferstecher, ©rbcitetc om l76o tn
Berlin. Er stach Bildnisse in - schvvarzer Manier, wie jenes des
Malers Dubaisson nach A. Pesne.
Schuster , J. und N. C, Zeichner, dereö Lebensverhällnisse un.
I bekannt sind.' Sie gehören dem i7. Jahrhunderte an, und reichen
vielleicht auch in das folgende hinein.
Schuster, Sigmund, Maler, wurde 1807 711 Mönchsroth geboren,
und an der AUadcmie in München zum Hüjistler herangebildet
Es finden sich Bildnisse von ihm.
SdlUt, Cornelis, Maler und Radirer, wurde um 15Q0 zu Antwer-
pen geboren, und in Rubens' Schule herangebildet. Man zählt
ihn auch gewöhnlich zu den bersten Zöglingen dieses Meisters» und
•elbst Van Dyck muss ihn hoch geachtet haben» da er sein Bild*
Diss malte, und es in der von ihm veranstalteten Sammlung von
Portraiten der berühmtesten Künstler aufnahm. Neidisch über den
grossen Ruf und die vielen Aufträge, deren sich Rubens za er«
freuen hatte-, schalt Cornelis Schut den Meister geizig, und tarn
ihm die Ursache seiner Verkürzung zu. Allein mit Utirecbt; denn
Rubens überliess ihm mehrere Bestellungen für Landkirchen, was
freilich dem etwas hoch sich dünkenden Sehut* nicht gernügie. Doch
findet man auch in den Kirchen zu Antwerpen Bilder von ihm:
bei St* Jakob Maria den Leichnam des göttlichen Sohnes bewei-
nend, und eine andere Darstellung dieser Art; in Notre*Daroe die
Himmelfahrt Maria, das Fresco der üuppel, dann eine in Oel ge-
malte Beschneidung Christi und das Bild des heil. Carolus Borro*
mÄus. In der Jesuitenkirche zu Antwerpen war ein Bild der Be-
schneidung Christi mit vielen Engeln. Auch in vaterländischen
Gallerten findet Schut einen Ehrenplatz. Im Museum zu Antwer-
pen ist von ihm ein Bild des heil. Georg und die Ablasserthellung
an St. Franz durch Jesus und Maria. Im Museum zu Brüssel sieht
ttien eine von Schut gemalte Madonna und. dann die Marter des
heil. Jakob in einer von Seghers gemalten Einfassung von Blameo.
Seghers nahm öfte.rs die Kunst dieses Meisters in Anspruch, in-
dem er durch ihn verschiedene Figuren und auch ßasreliel's io
seine Blumenkränze malen Hess. Auch im Auslande findet man
Werke von < diesem Meister. In der Gallerie des* Belvedere zi
Wien ist das Bild des von Amor und der Hero beweinten Leander
dann eine Madonna mit dem segnenden Kinde io einer von Seg
hers gemalten Blumenguirlande. In der Gallerie zu Schlcissheim
ist jetzt das ehedem in München befindliche kleine Bild der &Q
Aetna mit Vulkan Waffen schmiedenden Cyclopcn. In der Call«
rie des Museums zu Berlin ist ein anmuthiges Bild der heil. Junf;
freu mit dem Kinde unter einem Rosengebüsch, angeblich voi
Schut gemalt. Die Dresdner Gallerie bewahrt einen Zug von Ba(
< chantinnen n«eh der Siatne ()er Venus, dann Neptun mit seine
Gemahlin auf dem Muschelwagen. Auch io eingen anderen Samn
lungen schreibt mcm dem C. Schut Bilder zu. Die Bilder der Ga
lerie Agnado: St. Sebastian, der Täuter, und der schlafende J<
hannes, gingen tS43 in andere Hände über. Das letztere wurc
um 990 Frs. ersteigert.
Die spateren Werke dieses Meisters sind in Spanien za si
chen, indem sich Sch«l nach Cean Bermudez Vfr^icherung mit fc
nem Brnder Peter nach Madrid begab, wo dieser von König Ph
lipp IV. zum Ingenieur ernannt wurde^ In Madrid' malte Seh
an (1er Deckt der Haupttreppe de* Gole^ip Imperii) 4ift «Ta^ff der
liadier durch Franciscus Xaverius. Ob in Spapiep, und wapy der
Künstler gestorben, ist unbekannt« Balkema ist Itfx vollen Irrthu«
me, wenn er den Kunstler 1694 zu Antwerpen sterben liissC da
diess nicht einmal .auf den jüngeren C. Sohut passt>. L^ Vorster»
manif hat sein von Van Dyck gemaltes Sildniss gestochen, ,^^
C. Schut, irrig auch Schutt genannt, war ein' Künstler von
Fhantasie» koqiint eher weder in der Zeich^^ng noch im Colorite
dem Rubens nahe. Er ist etwas manierirti in der Färbung grau-
lich oder gar düster. Doch lieferte er anc^ einige Bilder, die je-
der billigen Anforderung genügen. Eine ziemliche Anzahl ü^iner
Werke sind durch Kupferstiche bekannt, nnd darunter sind sol-
che von grossem Werthe. Zu' den vorzüglichsten gehören : '
Judith und Holofernes, gest. von Witdoeck,
Susanna wird von den Alten vor Gericht geführt, yoa L^,Vor*
stermann schön gestochen.
In einem anon^^men Blatte erscheint dieser Gegenstand e^wae
verändert. Unten sind hollandische Verse.
Maria vor dem Betschemmel empfängt die Botschaft des En-
gels, gest. voh F. Pontius.
Idarifi mit dem auf :eiii«m Schilde HegeDdep Hitid^, von Wit»
doeck meisterhaft gestochen.
Maria mit den Kiode auf Wolken, oad Johannee 6ß^ Täufer,
von denieelbeB sehr schöa gestochen.
Maria mit dem Kinde in den Armen, von Witdoeek gestochen«
Oval foK
Diftselbe Danlellung mit .einigen Vetänderangen, ohne Namen.
Oben rund, fdl«
• Dieselbe Madonlia, auf dem Halbmonde, ge#t. von C. Galle, fol.
Maria mit dem Kinde» wie eie d#iti Jiohannes.su trinken gibt,
ohne Namen, qu. 4«
Maria mit dem Kinde .sitzend» wie ihm Johani^es den Fuss
käset ,. ohne -Nvone des Stechers Witdqeck. Oval fol.
Maria mit dem liinde und die heil. Anna v^n Engeln gekrönt,
TonfA. EynhoedtS/ schön radjrt. . ' .7
Heilige Familie yon. fünf. Figuren, mjt Wi^doeck's Adresse.
Maria mi^ dem Kinde, Bü^^te.mit ßl9oti!ling*i Adresse,, 12*
Die Geburt Christi und Anbetung der giften, von i. W. Me-
cbau radirt« ^..i .. ' ,
Üeil. Familie mit vier Figuren, wie. Johannes dem Kinde den
Fass küs^t, mit ScQlin's Adresse.
St Nicolaus erscheint dem Kaiser Constantin, um für das Le-
ben dreier Trihunen zu bit^n, schpno Campos^tion, von V^itdoeck
meisterhaft gestochen.
St. Sebastian von Pfeilen durchbohrt, ohne Namen des Radi»
rprs %nhoedls , fpl. . j . .... t
Die Marter eines Heiligen , Facsimile einer Zeichnung , fol.
Die Marter des )ie>h G<|orgp g^sf/d Compositipn ipit Jj, Meys«
sens Adresse.
Leander von Qerp bew^(, das Bild fm Belyedere, gpst Von
Prenner« ,
Die Entführung der Europa durcl| dc.n Sti^^r, vp^ B^^nhoedts
schon. radirt« .,, ,'. . ^
Das Mausoleum des Grafen Thomas von Arund^l^^ Br sitzt auf
eineni Piedestal, und %eit und Xo4* zifiht vorüber. ,Einee 4^ Haupt-
Walter des W. Hollar.
Allegorie der Rechts wittenscbaft , Xhes.e def.^rffitpRoeenberg
Sehnt, Coraeli^
mH ÜedikitioD im Kai»er Ferdinand III. ]645- Gest. von M. Ma-
UlU in größtem Formate.
AÜegurischer Titel zu dem Werke über den Binzag des Ca^
djnal Infanten zu Atituverpen t636. Oeft. von P. de Jode.
Allegorie anf die Folgen det Frieden« von Münster für Dea^ch-
bnd» Spanien und Frankreich, ein seltenet Blatt von *W. HoIIar.
. »MM I
Eif^enhSndige Radirungen.
C. Schut hinterlieas zahlreiche Radirungen, die sehr geistreich
und malerisch behandelt sind. Sein Werliy besteht aus 176 Dar-
atellunf^en, unter dem Titel: Cornelii Schutt Antv. Picturae lodeii-
tis Genius etc« Dann gab er eine Oedication bei: Has picturse la-
. dentis delicias Cornelius Schut Antverpianus manu, mente, munere
D. C. Q. gr. fol. Die Bilder erscheinen iQ verschiedenem Formate.
Es kommen oft mehrere kleinere auf einem Blatte vor, besonders
Madonnen pit dem Kinde, mit und ohne Johannes. Die Zahl
derselben beläuft sich auf 64. Die Blätter sind aber öfters zerschnit-
ten wordep, so dass diese Darstellungen auch einzeln sich findeo.
i) David enthauptet den Goliath j ohne Namen, 12*
2) Xudith tolltet den fiololeen«» ini*Zelte. Unten bezeichoet:
Schut, 4.
3) Susanna im Bade Tön den' beiden ^Alten überrMcht. Die bei-
den Alten stehen liinter ihr, und der eine laset sie an de 1
Blöese, kK fol.
4) Susanna von den Alten an der Fontaine überrascht« Knie*
stücke, b«ide Blatter, beveicilin et «Com; Schut invfcntor com i
privilegio, 4. • I
5) Susaniia von den' alien üb«rratoKt. Der ein« der Alteo
droht mit den Fingar^ Halbe Figuren. - Cor. ^chut inaen.
cum privilegio, 4* . . i
. ' - — "
6) Die Dreieinigkeit in 'Wolken von Engehrongeben. C.'Schol
pinx« Rund, Durchmesser 6 Z, 8* L.
7) Der kleine Christus als Sieger' in Wolken von Engeln gf
tragen und angebetet. Schut inv., foK
8) Die hl. Jungfrau in Mitte von Heiligen, unten Adam ao»
Eva, hl. fol. '
9) Die Krönung der hl. Jungfrau durch die Dreieinigkeit. Ohoi
Namen. Rund;' 4«
10) Die hl. Jungfrau in der OloHe von mehreren HeiKgen od-
efeben, gr. fol. '.
11) Maria ahi HilbdifHekonigib in einei<Glorte von m«si«irend?o
Engeln umgeben. Liebliches Blatt, ohn« Namen, oben ruod,
, kl. fol. ' . ( . .
12) Dieselbe Darstellung mit Veränderung. Oben rund, ohne
Namen, f6l. '. - ■ ' ' <
13) Christus an tieii SHoA' Cfir Oetashmg gebunden. Com*
Schut fec. 8. , ,. , . . , , * . ,
14) Der aufersirindeire Ifeilaftdi 0. fichot'iiiv. et fec, kl. toi
15 ) Christus als Sieger über den Tod. Ohne Namen, 4»
16) £c6e homb,- oder der leiid^ndo Heiland, 4« ^
17) Christus am Kreuze,^. unten. Maria, Johannes und Msg^^'
lena, gr. 4.
18) Der Leichnam Christi von Maria beweint, in F^ttci eiDCt
sehr kleinen Frieses.
19) Die Yerküadi{;ung ^larii, 4 ^ '
Sehnt» Coni«li5. BC
so) Der Bm«cIi der 'Marin bei Elioibetii, 4.
21) Die Beschneidung Christi, mit vielen E<tgoln , welch« di«
PassioDtwerkxeiige tragen , nach dem Gemfilde {itt der ehe»
nfaligen Jesuitenkirche zu Antwerpen. Unten 15 Zeilen
Verse: Integer vitae etc„ gr. qu. foK
22) Die Gabart Christi and die Anbetang dar Hirten. Mit Sdiut*a
Namen, 4.
23) Eine Sbnlicba DArstalhing, ohne Namen, qu. ffol.
Es gibt 'Abdrücke auf bläuliches Papier.
24) Maria mit dem Kinde auf dem Schoosse unter einem Baume»
daneben ist Johannes mit einer Fahne und dem Lamme» foK
25) Maria mit dem Kinde an einem Geländer mit Rose» sitsend,
vor ihr Johannes mit dem Lamme knieend, 8«
In Augsburg erschien eine gegenseitige Copie mit Ver*
anderungen. Unten steht: Maria Wteolatin ex« Aug»
26) Die hl. .Jungfrau mit dem Kinde und dem kleinen Johannes*
Schut inv. c. priv., gr. ioU
27) Dasselbe Bild, in anderer Stellung, fol.
28) Maria mit dem Kinde und dem Johannes» wie ihm ein Ea-
Sel die Krone reicht. Schut tny., gr, 8*
, laria mit dem Kinde und Johannes. Schut inv.» gr. foL
30) Maria mit dem Kinde, welches nach einer Traube reicht»
weiche ihm die Mutter anbietet« Seltenes Blättchen.
31 ) Maria mit dem Kinde und Johannes» von vielen Engeln um-
geben • Schut fee. gr. qu. 8»
32) Maria mit dem Kinde auf Wolken. Corn. Schut inv. et fec. 12«
33) Maria mit dem Kinde. Büste Corn. Schut inv. et fec. 12*
34) Maria mit dem Jesuskinde: Amor Dei» 4<
35) Maria das Kind liebkosend, 12*
3Ö) Maria mit dem Kinde auf dem Schoosse. C*. &chut inv.
cum priv. 4-
37) Maria mit dem Kinde von Engeln getragen, Büste. Bena*
dictoa tu in mulieribus. C. Schut cum priv. Liebliche Com*
Position, M,
38) Maria mit dem Kinde» welches den kleinen Johannes sagnet, 4«
39) Maria mit dem Kinde» welchem der kleine Johannes einen
Apfel reicht, 8.
40) Die hl. Jungfrau mit dem Kinde in einer Landschaft, oben
vier Engel und ein Cherubim, kl« fol.
41 ) Die hl. Jungfrau auf einer Tafel von xehn Engeln ge-
halten, gr. 4- ^ . ,
42) Die hl. Jungfrau mit dem Kinde und Johannes in einer
Landschaft, oben ein Engel mit einem Blumenkränze» 4«
43) Christus' und Johannes als Kinder spielend, 12*
44) Der kleine Johannes vor Jesus knieend und mit dem Lamm«
spielend, 4;
45) Die wandernde hl. FamiKe von Engeln umgeben» 4«
46) Der Täufer Johannes mit dem Wassernapfe, 4*
47) Vier Blätter mit Scenen aus dem Leben des ktoineA Johan-
nes. Schut .inv. G. Valck exe, qu. 4«
48) St. Lorenz in der Glorie von Engeln, gr. 8*
49I) Die Marter des hl. Lorenz. Schut inv. et fec.» ^^r. fo).
50) Der hl. Martin, den Mantel mit den Armen theilend. Cor
nel Schut fec, 8*
51) Das Wunder des hl. Georg. Schut fec fol.
52 ) Die Bekehrung des Paulus. Schut fec fol.
53) Die Enthauptung des hl. Paulus, fol.
90 Schul» Corneli«*
$4j St. Sebastian, wie ihm St. Tran« und Eogal dt« Pfaile tui
dem Leibe ziehen, C. S., f^r, 4*
55) Dieselbe Darstellung, mit Veränderungen, 4«
56) Fortuna an der Hand des Friedens. Corn. Sehnt inv., fol.
57) Fortuna auf dem Meere von der Occasio gehalten. C.
Schut, fol.
58) Neptun auf dem Meere und Fortuna anf der Kagel too
der Occasio gehalten. Sehut iny., fol.
59) Bacchus, Ceres, Pomona, drei Figuren in einem Ovale. Schut
inv. et fec. fol.
60) Mars, Flora, Venus, in einem Ovale, das Gegenstiiick. |
61} Diana und Aktäon, 12.
62) Jupiter als Stier , wie er die Europa täuscht. Schut m.
Antv, qu. fol.
« 63) Die Entführung der Europa durch den Stier, links in der
Ferne Neptun. Corn. Schut inv. et fec. c. prir., gr. qu. fol.
64) Die Entführung der Orithia durch Boreas, qu. fol.
65) Venus nnd Amor in der Schmiede Vulkan's. Corn. Schat
' inv. c. priv., qu. fol.
60) Der Adler mit dem Ganymed. Schut inv. c. priv., qu. fol
67} Ceres mit dem Füllhorn, von Satyrn bedient. Schut ior.
' c. priv. qu. fol.
68) Pyramus und Thysbe , letztere sich bei der Leiche erdol*
chend, kl. qu. fol.
69) Pyramus und Thysbe» eine andere Darstellung. Schut ioT.
c. priv., qu. fol.
70) Venus und Amor, 12*
71} Der Triumph des Friedens über die Schrecken des Kriegers.
Schut inv. et fec. Galle exe, qu. fol.
.. 7^} Die Zeit entfuhrt die SchönheiL Schut inv. c. ^riv.« qu.fol.
73) Die Vereinigung der Erde mit Neptun zum Handel, grosse
Figuren. Corn. Schut facit, gr. roy. qu. fol. Eines der
Hauptblätter.
74) Die sieben freien Künste, Folge von 7 Blättern, mit Titel
und. lateinischen Aufschriften. C. Schut inv. et fec, qu. fol
75) Livres d'enfans jposes en racorcissant, invento let grave ea
eau-fcfrte, par Cornelius Sch&t. Diese Kinderspiele »iod
auf zwei grossen Blättern in verschiedener Grösse, 10 a»
der Z^hl.
.76) Aehnliche Darstellungen auf zwei grossen Blättern, 17 Com-
Positionen.
77) Varie capricci di Corn. Schut. Verschiedene Kipderspiei«*
Diana mit den Nymphen im Bade von Aktäon belauscht«
Merkur etc. ifi kleine Darstellungen in ungleichem F^r-
BMte, gewöhnlich .auf zwei grossen Blattern. Auf dem Tit»
sitzt Amor vor der Stoffelei, auf wachem die tnachrift steht.
"' '78) Die vier Jahreszeiten durch Kinder vorgestellt. Schul in^»
Abr. Blooteling et G. Valck exc.| gr. qu. 8-
Schut} GorneliS; Maler von Antwerpen, war Schüler seines OhcimSi
des obigen Künstlers, und begab sich dann mit seinem Vater Pe^^^
nach Madrid, wo dieser als Ingenieur in Diebste Phtlipp*s IV. trat*
Später liess er siijh in Sevilla nieder, und erwarb sich daselhsi
IÖCK) um die Gründung der Akademie besondere VerdiepstCi vress'
Schilt, Pieter Ueadrick. — Scluit» J. 9t
Wef^n «r l670 xam Gonsol and l674 zan beftändigen Vorsitzer
dieser Anstalt ernannt, wurde. Er lieitete mit unerrnüdetem Eiter
den Unterricht und sorgte sogar häufig für Material zum Zeichnen
und Maleii. Auch di-e beim Zeichnen nach dein NacUten gebrauch*
ten Personen entschädigte er aus eigenen Mitteln. Seine öffent-
lichen Arbeiten sind vielleicht alle verschwunden. Um 1822 ftalt
man an dem Altare .am Thore von Carmona noch, eine Einpt'äng-
niss Maria mit lebensgrossen Figuren. Im EVivatbeRitze finden
sich noch einige Gemälde von ihm, namentlich Bildnisse und
getuschte ,. so wie mit der Feder ausgeführte Zeichnungen, di9
öfters dem Murillo zugeschrieben wurden. Man setzte seine Zeich*
Dangen überhaupt jenen dieses berühmten Meisters gleich.
C. Schut der Jüngere starb 1676 im hohen Alter.
Schut; Pieter Hendrick> Zeichner und Kupfeiistecher, arbeitete
um 1050 — 1660 in Amsterdam, ist aber nach seinen Lebensver-
hältnissen unbekannt. Wir wissen zwar von einem Bruder des
älteren C. Schütz, welcher Peter hiess, und Ingenieur in .spanischen
Diensten war, aber mit diesem kann unser P. U. Schut k^um'Eine
Person seyn, so wie auch die Zeit auf den Stecher P. U. Schut
fiir das berühmte Städtebuch von A. G. Braun, und F. tiogenberg
nicht» recht passt. Dieses Werk erschien unter dem Titel: Civi*
tates orbis terrarum. Colon. Agripp. 1678- l6l7. Der Calalng der
Verlagsartikel des Nicolaus Visscher in Amsterdam (Cät. de partes,
Villes , Taillesdouces etc. s. a.) zählt auch Blätter von unserm
Meister auf, alle folgenden,, bis auf die Abfahrt Carl IV..Ton Eng*
laod 1660* so dass also der Catalog vor diesem Jahre erschienen ist.
1 ) Abfahrt des Königs Carl II. von England aa der Kijiste bei
Schevelingen 1660. bben ist in einem Oval die B.üste .des
Königs von zwei Genien gehalten, and an der Küste ba*
merkt man eine grosse Anzahl von Mefeyschen Jeden Ge-
schlechts, zu Fuss und zu Plerd. Auf dem Meere schmum-
roen viele Schiffe. Holländischer nnd englischer Text er-
klären das Ereigaiss. P. H. Schut del. et sc. Nie« Visscher
exe, s. gr. qu. fol.
2) Eine Folge von 42 Blättern, jedes zu 8 biblische Dar-
stellungen, 8. ^
Dieser Blätter erwähnt der Visscher'sche Verlags Catalog. .
3) Die vornehmsten Srädte von Europa, 24 Blätter aus' Nl
Visscher*s Verlag. ^
4) Die vornehmsten Städte von Flandern und Brabant, 29 Blat-
ter aus Visscher's Verlag.
5) Folge von 8 numerirten Blättern mit Kirchen und anderen
öffentlichen Gebäuden Amsterdams, mit reicher Staffage' itt
Costüme der Zeit, und mit holländischen Inschriften. P. H.
Schut fec. N. Visscher exe, qu. fol.
6) Eine FoVge von 36 Blättern von Städten, Villen und iinderea
Gebäuden in Seeland.- Im Cataloge des N. Vissolier ist die«
. les Werk betitelt: Un Livre contenant Villei, et maisons da
gcntils hommes de Zelande, fol.
7) Vier Blätter in dem genannten Cataloge betitelt: L'Aggran«
dissement d* Amsterdam, fol.
ucbutf J.y Zeichner und wahrscheinlich auch Miler, ist uns aus
Weigel's Aehrenlese bekannt. Da ist von Sehnt eine Büsterzeich-
nung erwähnt, welche anscheinlich aus der ersten Hälfte des 17*
Jahrhunderts herrührt. Sie stellt einen Heiligen und einen Ordens-
92 Schutcr, C. -^ Schwab, Johann Gaspard.
geittlicfaen vor dem Heerde dar, aaf welcham aio Lamm in Flau*
man »toht. H. 3* Z. i L.» Br. 2 Z. 4 L.
Schuter I G.^ nannea Basan und GandalltDi den Georg Senter.
Schutenkranz y Lithograph xo Stockholm, «tu jetst lebender Kaost-
1er« Wir fanden folgendes Blatt erwähnt:
TurbUka Stder, i84o.
Schotter I W., Ciseleur zu Grüningen, ein vorzüglicher Kanstter,
denen Arbeiten bedeutenden Kunstwerth haben. Er iat Silber-
arbeiter.
Schuur, Theodor van der, Maler, genannt Vrientschap, word«
1628 im Haag geboren, kam aber Jung nach Paris und genoss da
den Unterricht des S. Bourdon. Später begab er sich nach Rom,
nm die Werke RafaePs und Giulio Ruman<rf zu studieren, indem
er sich anfangs der Historienmalerei widmete, welche er dann der
Landschaftsmalerei nachsetzte. Er malte viele Landschaften mit
architektonischen Mont^menten, deren mehrere in den Besitz der
Königin Christine von Schweden kamen. Schuur erwarb sich in
Rom einen rühmlichen Namen, und auch in der Heimath lebte er
hochgeehrt. Die Akademie im Haag ernannte ihn zu ihrem Direktor,
« alt welcher er 1705 starb.
Schuvk, Joachim van, nennt Füssly in den Supplementen einen
Maler von Utrecht, den Grossvater des Joachim Vytenwael mütter-
licher Seite.
Schwab, Kilian, Maler aus Bamberg, arbeitete in der 'zweiten
' Hälfte des 15. Jahrhunderts in Würzburg. In Jäck*a Pantheon
heisst es, dast er daselbst l4&3 von der Zunft der Maler ood
Bildschnitzer beeidiget worden sei.
Im Oefele*s Scriptores rer. Boic. I. 24?, wird ein .Johann
Schwab als Baumeister des Grafen von Ortenburg geiiannt. Die-
ser arbeitete um i407* Um 1350 lebte in Brunn ein Maler Namens
Schwab.
Schwab, Kilian^ Laienbruder im Stifte Ronipsaal in Böhmen,
war Maler und Bildhauer. Er ist aus P. M. Lichtenberger's Rosa
mystica bekannt, wo man über seine Raparatur des dortigen Gos-
denbildes Nachricht findet. Diese nahm er 1661 vor.
Schwab, J. C, s. den 'folgenden Artikel.
Schwab, Johann Gaspard, Kupferstecher von Wien, bildete
sich SU Paris unter Wille's' Leitung v und nannte sich da gewöhn-
lich Gaspard statt Caspar. Auch in der Folge setzte er J* 6*
Schwab auf seine Blatter , so dass Füssly mit seinen J. C. und J*
G. Schwab nicht- ins Reine kommen konnte. Dieser Künstler lebte
von 1765 en mehrere Jahre in Paris, und lieferte mehrere schöne
Blätter, welche den Schüler Wille's zu erkennen geben. Sein
Todesjahr ist unbekannt; 18IO lebte er noch.
1) Kaiser Joseph II, nach J. H., fol.
2) Franciscus Nadasd, ful.
Schwd)» Carl Philipp. — Schwabeda, Job. los. 91
^3) Narciftut »ich in der Quelle besehend, und von JBIlIidcliaB
belauscht » nach Job. Spilenberger. J. 6. Schwab sc \ten.
gr* fol.
Im ersten Drache vor Artaria's Adresse.
4) Recreation flnmancle, Gruppe ydn drei Figoren, dabei ein
Bauer, der die Laute spielt, nach D. Teniers. Für daa
Lichtenstein'sphe Gallerienerh gestochen, gr. fol.
5) Drei trinkende und rauchende üauern bei einem Fasse, ne*
ben ihnen ein Weib mit dem Kruse, nach J« Monti da
Imola, für das Lichtenstein'sche Galleriewerk in van Haef*
ten*8 Manier gestochen, gr. fol.
6) Le monlin d' attrape, nach E. Schenao, folt
I. Mit lateinischem Titel.
II. Mit französischem.
7) La coriositc punie, nach demselben, fol.
8) L'appas trompeor, nach F. Eisen, fol.
9) Sully, der, die Geschichte Heinrich IV. schreibt, nach Fh«
Caresme, fol.
10) Wilhelm Teil, welcher vom Kopfe seines Sohnes den Apfel
seh i esst, nach Zucchi, gr. qu. foh
Im Cataloge der Sammlung. des Grafen Renesse- Breidbach
heisst der Stecher dieses Blattes Johann Carl Schwab, wir
glauben aber, dass darunter unser Job. Caspar Schwab stt
verstehen sei.
Schwab y Carl Philipp, Maler von Sehwetcingen in Baden, be-
suchte um 1825 die Akademie der Künste in München, begab sieh
aber später wieder in sein Vaterland zurück, und Hess sich in
Mosbach nieder. Er malt Genrebilder und Landschaften, nuch
Blumen- und Fruchtstücke.
Im Kunstblatte i835 fanden wir einen LandscbaHsmaler Schwab
aus Tirol erwähnt, der damals inCarlsruh gelebt zu haben scheint.
ScWab, Johann und N., s. Kilian Schwab,
Schwabeda, Johann Michael, Maler, geb. zu Erfurt i734, war
anfangs Wachsbossirer , und auch bald im Stande ein Portrait
za malen. In der Malerei ertheilte ihm Zöllner in Effuri und
dann der Sachsen • Gothaische Hofmaler Beck Unterricht • Mach
dem Beispiele dieses letzteren malte er Blumen, Früchte und
Landschaften ; allein beim Ausbruche des siebenjährigen Krieges
fand er es vortheilhafter, als Portraitmaler sich bekannt zu machen.
Von nun an malte Schwabeda zahlreiche Bildnisse, anfangs in
Wiirzburg und dann in Ansbach, wo ihm der Hofmaler Schnei«
der viele Arbeiten überliess, so wie dem später so berühmten A.
Graf, der mit Schwabeda im Hause Schneiders arbeitete. Unser
Kunstler wtirde zuletzt Hofmaler in Ansbach , ivo er fortwährend
Beschäftigung fand. Er 'malte Bildnisse und Landschaften, die aber
nach einer biographischen Notiz in Meusel's Mise. XXIX. 26S ff*
nicht von Bedeutung seyn können. Es heisst auch, der Künstler habe
so stark Tabak geschnupft, dass er ihn sogar oft unter die Farben
gebracht habe. Diese Tabaktheilchen sollen auf seinen Bildern
^ie kleine Sandkörnchen erscheinen. Dieser Tabakmaler hatte
euch zwei Söhne, wovon der eine Blumen und Früchte, der andere
^ndschaften malte. Der ältere Schwabeda starb um 17^.
Schwachhofer, Johann Joseph, auch Schwakofer genannt, Ma-
^^'» geb. zu Mainz 1772, wurde daselbst in den Anfangsgrnnde^
M Schwad, Coavad. — Schwalbe. Hunr. W^.
det''Kah6t unterrichtet, his er in Beinem zwanzigftteit Jahre zur
'i/veitepen Ausbildung nach Amsterdam sich begab, wo or ao Jacob
Kuyper einen tüchti^eo Lehrer fand. Dieser Meister stand ihm
bis an seinen Tod mit B^th Und That hei, und leitete die Studien
dei jungen liünstler. Letzterer erhielt, auch mehrere Preise der
Akademie zu Amsterdam, der Maatscltnppij »Felii^ Meritis» und der
Teeken • Genootschap i»Iiunst zy oos doel.» Eine solche 18J4
. mit dem Pfeise beehrte Composition stellt die Wittwe van Oldeo-
barneveld vor, wie sie vor Prinz Moriz um Gnade für ihren Sohn
fleht. Diese Darstellung führte der liünstler iu der Folge in Od
aus, so wie mehrere andere historische und allegorische Dar-
stellungen. Auch viele Bildnisse finden sich von ihm. L. Buch-
hörn stach nach ihm das Bild der sich in das Meer stürteodeo
Sappho.
Schwad 5 Conrad 9 Steinmetz,^ baute von 1502 ao den Thurm der
Su Annakirche zu Annaberg. Sein Gehülfe war Meister JobsU
Schwagler^ Maler, ein Schweizer von Geburt, arbeitete um ]82i
Er malte historische und andere Darstellungen.
Schwaiger ; Christoph, Edelsteinschneider, angeblich von Augs-
burg, hatte den Ruf eines der ausgezeichnetsten liünstler seines
Faches. Er war im Dienste des Itaisers Rudolph II, scheint aber
später in München gelebt zu haben. J. van Aachen malte da sein
' Birdnfss , und Lucas Kilian het , es gestochen. In den darunter
stehenden lateinischen Versen wird er mit Pyrgoteles verglichen.
Starb l600 im 6&. Jahre.
Sein Sohn Hans Schwaiger übte gleiche Kunst.
Schwaiger, Ulrich, Edelsteinschneider, wurde vom Kaiser Ferdi^
nand I. und von den Herzogen Von Bayern beschäftiget. Er schnitt
ausgezeichnet schone Siegel, und erhielt zuletzt das Privilegium,
im ganzen deutschen Reiche seine Kunst zu üben,' trotz des
Wiederspruches der Goldschmiede.
Ulrich Schwaiger lebte in Augsburg, und starb zu Anfang ^^
17. Jahihunderts.
Seine beiden Brüder Gregor und Clemens, lo wie^seio
Sohn Anton, übteh gleiche Kunst.
Schwaiger, Joseph, Maler von der Vorstadt Au bei München,
war Schüler von Jg. Depas. Er trat in den Paulaner-Ordeo df^
genannten Vorstadt, wo man viele Bilder, sowohl in Gel als io
Fresco von ihm sah. Die letzteren gingen bei der UmänderuDg
des Klosters in ein StVafurbeitshaus zu Grunde. Blühte um l6ß5'
Auch ein Franz Schwaiger war Maler» und in München
ansässig. Er malte Heiligenbilder.
Schwalbe, Heinrich Wilhelm, Maler von Braunschweig, wurde
um 1800 geborep, und an der Akademie der Künste in Müncbea
herangebildet. Sein erstes Bild, welches er da 1820 zur Ausstel-
lung brachte, stellt die Jünger in Emaus dar, und auf dieses
folgten einige andere historische CompositionejD, die in Zeichnung
und Auffassung zu loben sind. Diese Vorzüge blieben dem
* üünstler fortan gesichert, und seine späteren Bilder haben au^h
lA der Färbung gewonnen. Von München aus begab sich Schwalbe
SchwalmUUer» Christoph. -^ Sdiwandaller. S. 6. 95
Dlich Il»l(«n. Er copirte d» mehrere Meisterfverlie der* Müllerei,
wie RafjBeüs Fornarina, dessent^rablegungu. a. Dann mähe er auch
Costümfiguren nach dem Leben, mrorunter auch die schöne Viuo*.
ria von Alfaanö sich befindet. Einen onderen Theil teiner Werke
machen dann die Genrebilder und die Bildnisse aus, deren Schwalbe
mehrere malte. Nach der Rückkehr ous Italien Hess sich Schwalbe
in Berlin nieder, und später zog er die Heimath vor«
Schwalmüller^ Christoph^ kommt von 1551 — 1589 *» Nördlin*
gen als Briefmaler vor.
Aach ein Christoph Schwalmüller )un. lebte daselbst unter
gleichen Verhältnissen. • ^
Schwad; Balthasar^ Kupferstecher, arbeitete 10 der ersten Hälfte
des 17* Jahrhunderts, ist aber nur durch etliche Blätter bekanoL
Er lebte wahrscheinlich in Frankfurt.
1) Herzog August der jüngere vpn Braunschweig-Lüneburg«
in den Opp« exqoisit« B. FontSi Francoforti 1621» 12*
2 ) Cardinal Dominicus Tuscus, fol.
3) Philipp Melanchthon» Copie nach Dürer, unten die beiden
Seiten zweier Refnrmations-Jubiläumsmünzen, fol.
4) Louise Bourgeois, Titelblatt zu ihrem Hebammenbuch. Op-
Benheim 1619* 4- v '
lie Erweckung des Lazarus» nach G. Weyer. Balthat
Schwan f. 1619« Caimox. exe. kl. fol.
6) Die Auferstehung Christi, nach demselben, eben so bezeich*
net, kl. fol«
7) Der Erzengel Michael anter einem gothischen Bogen, nach
Martin Schoen, kl. 4»
8) Eine Frau mit Brod and Weintraube in der Schüssel, kh 4*
9) Die Blätter in dem Werke: Strada a Rosb^rg Künstlichen
Abrisa allerhand — - Mühlen, loa Blätter von Schwan und
M. Merian. Frankfurt l6l7« Der zweite Theil findet sich
sehr selten.
Seowan, Wilhdm, Zeichner und Kupferstecher, der Bruder oder
Sohn des Obigen, arbeitete in Braanschweig , meistens für Qottf.
MtiHer^i Verlag, dessen AdreMe teioe Blätter tragen. Es finden
sich mehrere Bildnisse Yon ihm, meistens in kleinem Formate»
Blühte um s635'
1) Herzog Erich von Braunschweig-Lüneburg.
2) Wilhelm Graf Wratislaw von Mitrowitz.'
5) Dr. Med. Mtotin Grösky, l634.
4) Christus em Kreoae» mit den hl. Personen am Fossedes-
selben.
Schwanda, Joseph« Maler von Brunn, besuchte mit Unterstützung
der Mähren'schen Stände die Akademie in Wien , und Hess sich
dann in Brunn nieder, wo er mehrere treffliche Bildnisse malte.
Starb daselbst 1829 im 33* Jahre.
Schwandaller, S. G., Bildhauer, arbeitete am die Mitte des 17.
Ishrhunderts. Seinen Namen tragen zwei bacchisobe Hautreliefs
in der Kuiistkammer zu Berlin. Diese Bildwerke sind zwar von
kstner sonderlichen geistreichen Aufifassung, eher tüchtig gearbeitet.
96 Schwander, Josepb Sdbwanthaler, Fraaz.
Dt9 LebeDsverhähniMt dieses KünstUrt tiod anbeliaast, ti iit
wa&richeinlich einer der Vorfahren der Schwanthaler in MSodieti.
ScKwander, Joseph^ Maler von Luzern, wurde um 1775 in
Lusern geboren, und daselbst in der Kunst unterrichtet. £r malle
Bildnisse und Genrestücke.
Schwaneburg I $. Swaneburg.
Schwanefeld 9 s. Swanevelt.
Schwanhart, Georg vnd Hans, berühmte Glasschneider, lebten
im 17> Jahrhundert zu Nürnberg. Georg wurde i601 geboren.
Doppelmayer sagt, dass seine Arbeiten bei allen Grossen «»dieser
Erde«» beliebt waren. Die Bildnisse dieser beiden Schwaohart
sind auf einem Blatte gestochen. Georg arbeitete viel ilir Kaiser
Rudolph II., und starb l667«
Schwanhart, Heinrich und Georg, die Söhne des oben ge.
nannten Georg Schwanhart « waren ebenfalls als Glasschneider be-
rühmt, besonders Heinrich, der alle übertraf. Er erfand uin iÖ70
die Kunst, Schrift und Zeichnung erhaben und verlieft auf GUi
zu ätzen. Von dieser Entdeckung wurde damals viel Wesens ge-
macht. Uebcr spatere Anwendung dieses mechanischen Verfahrens
s. besonders Fässly in den Supplementen zum Künstler-Lezicon.
Georg Schwanhart starb l676. Der Bruder überlebte ihn laoge.
Schwanthaler, Franz, Bildhauer, geboren 1760, der Vater des be-
rühmten Ludwig von Schwanthaler, stammt aus einer alten Land*
bildhauer Familie zu Ried, im ehemaltgan Innviertel Bayerns, jetit
im Innhreise Oberösterreichs. Er «ist der älteste von 3 Brüdern, die
sämmtltch Bildhauer waren, und solche auch unter den Vnrfabrea
zählten, deren Lebensgeschichte aber unbekannt ist. Es müssen aber
viele Künstler dieses Namens gelebt haben, da Lipowskt im bayeri-
schen Künstler -Lexicon sagt, dass die Schwanthaler*sche Familie
schon über 300 Jahre in der Bildhauerkunst berühmt sei. Wir
kennen indessen nur einen einzigen älteren Meister, der aui dieser
Familie gehören könnte, nämlich den S. G. Schwandaler, von «rel-
chem sich in der liunstkammer zu Berlin zwei Hochreliefs beiiadea,
dann Thomas und Bonaventura Schwanthaler, ersterer um t630« l'^^^'*
rer der Sohn. Der eine von Franzens Brüdern hiess Anton, der anders
Peter, welcher in Ried thäti^ wer, und für viele Kirchen arbeitet^
während Anton bis ans Ende bei unserm Künstler in München verbliei>»
Nachdem Franz Schwanthaler schoi^ in früher Jugend io
Gmnnden am Trannsee and zu Salzburg gearbeitet, kam er Tür
einige Zeit nach München » und dann nach Augsburg, wq er lange
bei dem damals berühmten Bildhauer Ingerl arbeitete, und 3 ^'^^^
auf der dortigen Academie erhielt.
Im Jahre 1785 Hess er sich endlieh in München ala- BSrp'
häuslich nieder, und von diesem Zeitpunkte an verblieb er in di''
aer Stadt und führte in Gemeinschaft mit seinem Bruder Anto°
zahlreiche Werke aus. Selbstständige Arbeiten sind daher voo
ihm wenig vorhanden, was sich aber der Art findet, Zeichnangc"
und Reliefs im tintiken Style» zeigt von Geist und Geschicklichkeit
Unter den zahlreichen Arbeiten der Schwanthaler verdien®'
einer' ehrenvollen Erwähnung: die Marmorbusten des höchstseeiig<^
Königs Maximilian und der Königin Karolinen so Wie der wobl*
SchWanthaicr, Franz. 97
gelimgene Trauergeni^s in iveiisem Maripor für den [ 1800 ver-
storbenen Prinzen IMax Joseph Friedricji in der Theatuierhirche,
die oolossalen römischen Rüstungen and Krause am Durchfabrli*
bögen der Arcadeo des Uufgartens nach den Zeichnungen d«s
Herrn von Klenze, die Figuren nebst den reichen Capitälen und
Friesen am t*rosceoiüm des neuen Uottheatars , vor (Wm Brandy
von Bie( gegossen, unter Beihilfe des yerstorbenen Qiesfieri Ref^f-
nault in München ; ferner swei ecHSne 10 Fuxs huke* Can^tflaher
von Holz, jetat im Schlosse zu Ismtfnragt OrnjmeAte, Candeluber,
und viele Modelle «u Figürchen, sammtlich in Hol« geschnitten
für die königliche Porzellan -Manufalitar so Mtinchen; der Oenius
in weissem Marmor am Eingänge zum englischen Garten» se wie
auch das Monttment des um Bayern hocfiyerdienten Oraitni von
Rumford eben daselbst; -die v^ier Löwen in Sandstein nebet der
Büste des Mars -am Maxthore der Prannersgasse« und die Gyps-
friese ein ehemaligen HiKIhanse an dieser Strasse ( Allusintbeii 4iuf
Krieg, Frieden und gesfellsehaftliches Leben der Sterblich^); eine
überlebensgrewte SlaUie Merkür's 'fi&r' Donauwörth^ in SandAtein,
und viele« andere. . . : ^r
Um 1790 fertigte SchWanthaTer' das erste Öehkmal auf. den
Kirchhof zu München, welches, geg'an den damaligen Gebrauch,
nur eiserne Kreuze zu setzen, eine trauernde 'weibliche Gestt^h bei
einer Urne darstellte. Diese otatute wu^de als ein Opfer damaliger
Befangenheit heimlich zerstört, die Trümmer aber von Freunden
helleren Geistes gerettet, -und von Westenrieder poch iu seinen
vaterländischen Beitragen rühmlichst erwähnt. Allein von dieser
Zeit an, nachdem die Bahn einmal gebrochen 'war, erlujgten Be-
steHungen dieser Art von Privaten in grosser Anzahl,' sq[* dass
Schwanthaler 50 Denkmale auf den Kirchhof fertigte, von welchen
aber, thetls wegen des damals iiblichen weniger soliden Steihma-
teriales (Tegernseer und Füssener Marmor zur Architektur), 'iheilt
in Folge ertoschener Familienrechte auf^die Leichenplätzej manche
nicht mehr vorhanden sind«' Wir nennen von 'diesen Monumenten
vorzüglich lene der Familien Kannahich und Freyberg, des Schott«
iandischeii Naturforschers JoKnston, des Hofmalers" Ferd. Kobell,
des Baron von Kreitmayer, der Familien Krempelkiiher^ Le Prieur,
Bitzier, Santini, Sauer , Schedl, Lungelmayr ,' mit einer grossen
Statue von weissem Marmor in einer dorischen Colonndae| von
schwarzem Marmor; des alten Grafen von Tattenbäch und Tbring-
Guttenzell ,' mit Marmor und Sandstein -Gruppen. '*'
Daran reihen sich mehrere ander^ Monumente ausser Mün«
eben: in Ansbach, KÖferihgi Moosburg, Passau* Rottenburg an der
Tauber, a. s. w., s$imnitlich mit Figurenreliefs in Marmor oder
Sandstein geziert.
Da i« Jener Zflit geringer BasehäCtigivi|; in . München ßild-
bsner aueb Ornamenml* Ajrbftiten AOs^nführen lür/ grassfls Qlück
tchten muaslen^ so eitkielt aqeh ; Seh wanthaier. viele' decfurtiff Ba-
steiinoi^n.j ni^ 4ie Decorationen und Omamenla jn den .rracht*
siaioiern dl^r k. Reiidenz, nnter Direktion .4ee königlichen H«»f«
baumeist^r.Pnille ausgeführt, nftd )enA <Ua nenetVrüoftJMiateASetnach
den ^eif^uungnn 4fß Prof« Fisehci im. römisoKen Style.
Schwanthaler liebte sein Vaterland über Alles', und wie« daher
mehrere anslirndisfihe Anerbietüngen'''Ctirück; so einen Ruf nach
Weimar 1795. Für München machte Schwanthaler'^ Kunst zu
■einer Zeit Bpoche; denn er trat zuerst gege'n die damaU 'herr*
«chende Barbarei ondCbaräkterfoeigkeH det Kunst mit Schöpfungen
^f> die mehr oder minder den Geist der wiedererwachenden An«
%kr'< Künstler 'Lex. Bd. XVI 7
Pf Sdiwaothalert Ludwig tob.
tike athmetoi« Dai gVMta Moonment Hir die Mftgbtrfttt^Railii
Gattin Suttner naonta er »eintn SehwaneDgeiaae. Em Hohrelief,
»die Engel den Hirten die Geburt Chritti verkündend«« w^lch«
er zur Feyer »einer letzten Weibnachten in Holz eclmitzte, TolUn*
dete er nicht mehr. Er starb zu München IZIO»
SchwantBaler, Ludwig ron» Bildhauer, Profeeaor darAkade.
nie der Känste in München, Ritter des Civil- Verdianetordeni der
bayerischen Krone etc., wurde i802 su Möneben.^gaboraB, uod
früher zu den Studien bestimmt betrat ar da« Gymoaeium seiner
Yateritadt. Allein der Genius dar Kunst begleitete ibn «nf diesen
•eiqeo Wagao, and nach wenigen Jahren folgte ar unbedingt
sainem Rufe. Es herrschte )a schon im Hausa aeinae Vaters, des
Franz Schwimthaler , ein für jene Zeit buchst bamarkanswerthes
Kunststreben, so dasa dar Sohn bereits in jungen Jahren auf eine
Bahn geleitet wurde» welche ihn epäter zu den bodisten Ehrea
führta. Seine weiteren Sto<Uan machte er auf der Akademie der
. . Künste in Aiünchan, wo sehon »aine frübestan Arbeiten uoge*
wohnliches. Talent verriethen. Dia ersten bedeutenderen Werke
bilden einen Cyklus aua der Mythe des Fromethaua und der
Titanen, bis auf die Heroen der Ihas, welchen er für einen Tafel*
Service des Königs Maximilian als Relief in Wachs bebapdelte,
der aber nach dem 1825 erfqlgten Tod des Königs Maximilian
nicht. mehr vollendet wurde, da eine andere Geschmacks- uod
Sinnesrichtung an die Stelle der alten trat. Diese Jugendarbeit
des Künstlers errejgta ausserordentlichen Beifall, und als daher
Cornelius nach München gekommen war, um die Glyptothek aut-
zuschmücken, fand er an Schwanthaler einen jungen Koostler,
dem er mit vollem Vertrauen einen Theil der plastischen Arbeiteo
jinvertrauen konnte. Diese bestehen in Reliefs aus der Götter
und Heroenmythe, Hie in unmittelbarem Zusammenhange mit des
Malereien des F. v. Cornelius stehen, und an welche sich dann die
anderen reihen, welche in den Sälen angebracht sind, die tkvltt
Leitung des Architekten . L, v^ Rlenzo ausgeschmückt worden*
Inzwischen reiste Schwanthaler nach Rom, wo ihn Thorwaldieo
freundlich aufnahm | allein schon im folgenden Jahre kehrteer
wieder in die Heimath zurück, da seine Gesundheitsumstände iba
zur Abreise riethen. Jetzt vollendete er die Arbeiten iür die
Glyptothek, welche unter Alenze^s Anordnung zu Stande bameOi
und übernahm auch mehrere andere Bestellungen ; von allen die*
sen nennen wir aber jene der Glyptothek zuerst. Man ajeht d*
über der Eingangsthüre in einem halbrunden Relief wie Isi*f *^*
Amme bei der Königin von Byblös dienend, den lang gesuchten
Leichnam ihres Gemahls Osiris in einer Säu'le am Falaate des Ko'
nigs Malkandros entdeckt und denselben von dar Umhüllung o*'
frait. \JWber \dem Uauptgemalda das Raichaa deaNeptutt imGotte^
eaale iet von Schwanthaler Aaeh »odallkrt die Gabwrt dar Veotf
ans <den Wellen, wie sie dem Meere entsteigend iro» Tritonen ^
Nereiden mit Jubel begrüssl wird, und über den ThüaaB »^d
zwei' kleine Giebel grupp^n in HoehreKef von ihm. Wettcrbifl
«tritt «Mn in 4tm Trojattiicha« Saal, wti Schwanthaler in ^^
Stttccoverzierang ihd daa> Rundgemälda der Hoehaeit dea^ M*^
mit dar Xbetis die bat ^^^ Feier anwasebden zwölf Götter in ebefl
so vielen . kleinen Ralii^s darstellte. Dann aiaht man in ^®!f?
Saale auch swei grössere Reliefs dieses Meisters: über dem Bn<l<
des Kampfes um den Leichnam das Fatroklos den Kampf des Acbn^
mit den. Flus^öttam, und über dam f efiatarbogao den Kamp^ ^
.Sokwwilhaler, Ladwig ran. M
den ScilUfeft Mch IUm 15*« wo ÜMlor äu Lagtr dar Gvtech«!! <
0tunnt** Im RooienMiU siod von SchwaotlHiUr di« dr«i Miitel-
relief« dor Koppel «od die 24 Figorco aastvr deo swölf^Ob«r-
göltero oMdeUtrt, oll« weit» oiif Goldgrond»
Schwantha1«r*0 froherem Kreise antiker .Dar»te11ung gehört
aoch der 150 F. Jaoge ond 3P* 8 Z. breite Fries im Palais des Herzogs
MaximiJiaa io Bayern an» in welchem der Künstler in lebendig-
ster ond heiterHev Weise den gansen Mythos des Bacohus vor-
stelll«. An diese Arbeiten reihen sich der Zeit noch die grossen
ReilerreliefSt welche in der neuen Reitschnle des Fürsten von Thurn
und Taxis in Kegensburg angebracht sind.
Im Jahre 1832 begab sich Schwanthaler zum «weiten Male
nach Rom, wo er {eist gegen swei Jahre verweilte und von Thor-
waldsen wieder auf das^ freundlichste aufgenommen wurde. Er
eotzoff dem vielseitigen Talente des deutschen Künstlers seinen
Beifall nicht, in der allgemeinen Anerkennung desselben, ist
aber König Ludwig vorangeschritten « welcher ihm da.s reichste
Fe)d oum Ruhme öffnete. Schwanthaler ^modellirte in Rom einige
Groppen cum ersten Giebelfelde der Walhalla, fertigte auch viele
Zeicbooni^en mo deo Seulpturen ond encoostischen Malereien im
Königsbaue zu München» dann kleine Modelle xo den Maler-
•tatuen der k. Pinakothek, und sah überhaupt sehon damals auf
manoigfache Weise seine Tliätigkeit in Ansprach genommen. Im
Jshre 1835 ernannte ihn der König auch xum rroiestor an der
AUadeiute der Künste in München, wo steh aber überdiess sein
Wirkun^kreis noch erweiterte, so dass er bei seiner Fruchtbarkeit
des Geistes und seiner ausserordentlichen Vielseitigkeit des Talen-
tes Gehülfen und Schüler um sich versammeln musste, mit deren ^
Beiwirkung er jene grosse Anxahl von Werken su Stande brachte,
die wir auf den folgenden Seiten nennen.
Sehwantha.ler ist unerschöpflich in der Men^e , wie in der .
Wahrbeil und Eigenthümlichkeit seiner Uervorbringuogen. Sein
Sioo. ist im gleichen Grade ausgebildet für antike, so wie für
christliche ond historisehe AuiFossoogt ond ein Hauptvorxug dieses
Meisters iet, dass fr die ritterlich romaotische Scolptor in Deutsch-
Isnd wieder beUbl und in einer Weise aosgeobt, die ao Um-
iaog upd Grossartigkeit ihres Gleichen nicht hat. Schwanthaler
triu in die Reihe der Heroen der noueroii Flaittk.
Unter* den 'Werken reichhaltiger COmposition beginnen wir
nit den}eni^n ,* welche die Räome des Köoiesbaues in Mün-
chen einschliessen, da sie den oben genannten früheren Arbeiten
des Meisters der Zeit nach am nächsten stehen. Zu diesem Pracht-
baue lerte der König }8^6 den Grundstein und 1855 stand er vuU
lendet da. Fdr einige 2immer des Rönigsbaues (des südlichen
Hesidetasiltigels ) fertigte S^chwanfhaler Coropositionen (Conturen)»
die als soldie in Auffassung ond Darstellung antiker Gegenstände
einzig dastehen. Sie mussten im Farbenschmucke erscheinen ; die
Bilder ans Hesiod im gebundenen Style der Fresken von Tor4{uioii
und Corneto, die anderen in einer freieren maJeriscbeo Durch'
^ilduoj, woran aber Schwanthaler keinen Antbeil bot, so •»««
denn überhaupt mehrere Künstler zum Schmucke di«cr n«ii/l#eis
beitragen. Dieser Königspalast gibt Kunde über euseo Tbeil «b«
heehst^n Leistungen der neueren deutschen Kooel, da «o 4««Maft
l^aoaeo die Plastik und die Malerei mit der Arcfcitefci4f# ^# jJhm
100 Schwutfialer» Ludwig yod.
ftttm V«reio« Atehen » uikl de» Ruhm des Kosigtich«!! Urhebm
v^erkönden. WasL. Ton Klasse» J. Sebaorr von Caroltfeld u. •.
daxu bei (getrogen, haben wir eo gehöriger Stelle verhandelt« onil lo.
mit genügt es htec im Allgemeinen zu sagen , dait tm Konigftbaue
et gegohea hat , die ausgezeichnelslen Geister sweier groisen Na*
tionen zu voreinigen» und swar mit Hülle der Aoichauungen ihrei
eigenen Geitte» *)•
In den Gemiicbeni des Königs noaete di« Götter- und Heroen-
nf elt der Griechen , wie eie «ne durch Orvhetia • HeaicKi « Honer,
Piodar, AcAchylof, Sophokles, und sie selbst» wie aie uns durch
Aristophanes und Theokrit nberlieCert worden» geechildert«' und
somit ein Werk hergestellt werden » da« an Ueichhaltigkeit und
Interesse kaum seines Gleichen haben könnte. Die Bilder aus den
griechischen Dichtern sollten besonders streng aulgefasst werden,
und man wandte sich desshalb an Schwanihaler, welchem die Com-
Positionen zu sämmtlichen griechischen Dichtern tibertragen wo^
den , mit Ausnahme von dreien » welche den Frofessoran Schnorr
und Hess, uqd dem L. Schulz aus Wien zufielen.
Für das erste Vorzimmer des Königs componirte Schwanthaler
einen Fries mit Darstellungen ans dem ArgonaolansiBga • wie ihn
Orpheus beschreibt, äusserst lebendige Bilder» ganz im Geiste der
Dichtung , welche » wenn auch nicht von Orpheus » doch eine der
ältesten und schönsten des griechischen Volkes ist* Mehrere jün-
gere Maler führten sie monochrom auf braunem Grande aus, nach
der Weiee aitbelienischer Vasengemälde.
Im zweiten Vorzimmer de« Königs ist nach Schwatithaler'i
Zeichnung die Theogunie des Hesiod in einem 120 F. langen
und 3i F* breiten Fiies von Hiltensperger in einer Art darge-
stellt, welche sich mit einer Färbung ohne Licht und Schatten
begnügt, innerhalb welcher die Formen mit Umrissen angegeben
sind. Es war hier von grösster Schwierigkeit, die aaieerordeDt-
liehe Anzahl von Hauptgruppen und Episoden , menschlicher Ge-
stalten und Ungeheuer» in den bedingten Raum zu bringen, ohne
der Gefahr dem Auge misalaltiger Ueberhäufuiig oder auch stellen-
weiser Leere zu verfallen. Der Künstler hatte aber alles dieses
auf daa glücklichete vermieden. Die Geetalten dieses trefflichco
Werkes sind schön , die Bewegungen edel » natürlich » aber in so
hohem Grade im Sinne rein antiker Binfathhett und Würde auf-
gefasst» dass man ein Werk der ältesten griechischen Zeit vor
sich zu sehen glaubt, während die volle Originalität und Eigen*
thünilicbkeit des Einzelnen eine eben, so freie aU n/^oe Erfindung
bewährt. Es begegnen uns in diesem. Friese unuherijrefnich schöne
Grippen, Avenn auch ^ohne Reiz, der Farbe und durch die. gewählte
DarstcUungswcise ohne föine Ausbildung des Einzelnen in Geswt
und Ausdruc^^. Unter diesem Friese, an den vier Wänden» «i**^
Darstellungen aus den anderen Gedichten des Hesjod» pus dem
Schilde des Herkules und den Werken, und Tagen, theiU einforbigi
theils mehrfarbig, wie die Xheogonie eocaustiacli gemah *)•
*) Von der einen Seite — In den Gemächern d#t Königin —
mnfisten die poetischen Anschauungen des Wahher \on ^^^
Vogelweide, Wolfram's von Eschenhach, Gtithe's» Schilier*»,
"-'Wietand's, Tieck's etc., in den unteren Prachträümen dns
grosse Nalionalepbs der Nibelungen im Bildö gegeben werden.
"^^ In diesen, Räumen wurden nämlich auf Veranlassung. des Hro>
V. lilenze aie VVa'c^s-üarz -Farben in Anwendung gebracht,
Schwanthalet, Ludwig von. 101
Dtr Tbroatatl Ut tmi Sehwanthaler mit Relief» in Gypt ver-
ziert» sn denta der Stoff «Qt deo GeMogen Pindar*« entlehnt ist,
der sich nber nicht TollKooiinen cykltech durchführen lieis, «via
diese in den Tpr hergehen den Friesen der Fall war. Der Künstler
mossle hier nur allgemein interessante Beziehungen herausfinden»
von dttnen wenigstens einige unter sich susammeogehörcn , und
welche ihm dta vier Hauptharoen gestatteten, die er um den Thron
{»lacirte» von wo aus der Künstler in die einschlägigen Mythen
übergin(|f. Fnr den Fries boten sich am geeignetsten die Kampf»
spiele mit der Ih^eisyertheilung dar. An den Wanden fassen gros«
sere und klaiaere Rahmen auf vergoldetem Grunde verächiedena
Darstelkmgen aus dem Mythos- des Herakles, Achilleus, Jason,
Deucalion, Castor und Polydeukas u. s. w., alle genau bezeich*
net in Or. E. forster's Leitfaden zur Betrachtung der Bilder des
neoeo Köntgsbauea. In Auffassung und Darstellung sind diese
Beliefs den anderan Compositionen des Meisters gleich. Wo et
auf Handlung ankommt herrscht eine ungemeine Lebendigkeit und
MaunigfaltigHatt dar Bewegungen; as ist» wie überall in Schwan*
thaler*s Compoaitionen , der Moment ergriffen, der die Thnt
bezeichnet. Dar fania Saal trägt das ueprfige einer heiteren
Fracht.
Im Empfangiimmcr des Monarchen erblicken wir wieder Bil-
der in Farben, die sämmtlich nach k'eine Skizzen Schwanihalrr's
gemalt sind, bis auf zwei von W. Rbckel, — icne an der Decke
in Fresko , die an den Wänden in Bncaustik. Den Stoff gaben
die Tragödien das Sophokles, welchen 21 Bilder entnommen wur-
den, wovon Jana an der Decke die Geschichte des Oedipus und
seines Stammes vorstallen, nach den Trauerspielen: König Oedipus»
Oedipna auf Colonos» and Antigona.
Im Schreibzimmer des Königs sind 24 bildliche Dorstellun-
gen aus den Tragödien des Aescliylos nach Schwanthaler's Skiz-
t«n, die an der Cfecke al Fresco, jene an dar Wan I von Schilden
io encaustiacher Weise gemalt. Auch diese Bildi^r trag^en in ihrer
ttrengeo Auffassung das Gepräge der Originalität und des acht
griechischen Geistes«
Eine Aufgaba anderer Art ward ihm abar durch die Composi-
tionen im Ankleidazimmer des Königs gegeben , wo es ihm ge-
stattet wurde» die Strenge der Auffassung zu mildern. Für dieses
Zimmer componirte Schwanthaler 27 Bilder aus den Lustsnieleo
des Arfstophanes, Vo ihm eiA Feld der unerschöpflichen Laune
und des gasstraichsten Witzes geöffnet blieb. Hier galt es nicht,
die Schönheit der Form und die Höhe edler Charakteristik in der
öersteliung zu entwickeln, der Künstler hat aber gezeigt, dass
acht griechische Behandlungsart der Kunst selbst den der Pnyx
und der Agora in Scherz und heiterem Sinne entnommenen Bil-
dern, nnd sogar Uabertraibungen die künstlerische Weihe ver-
leihen kann. Eben so ist Hiltensperger's Behandlung in ^Farben
ganz der Heiterkeit und dem Muthwillen des Dichters entspre-
chend. Die Bilder sind nämlich theils an der gewölbten Decke al
Fresco» theils an der Wand in Wachsmalerei ausgeführt.
Im zweiten Stockwerke des Königsbaues, wo sich die dem ge-
selligen Vereine gewidmeten Räume befinden, sind Reliets von
die Bereitunj^ und stufenweise tVerbesserung dieser Farben
blieb aber anderen aubeimgestellt.
102 Sch^vdnthaler, Ludwig von«
\ Sehwanthaler, die am Fries eioe Reihto vojd Bildern ans 9em My-
tito« der Aphrodite enthalten» Sie «iod in Gypi ausgeführt, od<1
gehören zu den yoriiiglichsten Arbeiten des Meisters. Sie siod
theiU voll ihm selbst, theils Ton seinen Schülern Brugger, W^do
Diann und Schönleub unter seiner Aufsicht roodellirt. Die Jb'tga
ren erscheinen weiss eof rothem Grunde, nach Art pompejesiicber
Iteliefs, deren man im Muiieo horbonico so Neapel sieht*
Dauiit »chliesnen vfir das Verzeichniss der Werke ▼. Schwan«
thaler*s im Küqigsbaue, welche in Förster*s Wegweiser im Ein-
seinen beschrieben sind. An diese reihen wir jetzt jene des Saal-
baues (nördlicher Residensfltigel), da sie in verwandter Aoffassuog
I ^ SU den obigen stehen, wenn sie auch später entstanden sind. Mao
sieht Ja in einer Bethe von sechs Feiitgemächern des BrdgeFCbsi*
fies Darstellungen aus der Odyssee so geordnet, dass eine ^cde der
24 Wandseiten die Hauplmumente einer Rhapsodie enthält Hier
war Gelegenheit {*cgeben eiu Werk griechischer Kunst und Art
i . auszuführen, io gross und bedeutend , wie nur irgend eine der
hunstuuternohrnungen in Mönchen. Die Arbeit war unserm Künst-
ler und dem Maler lliltensperger in der Art übertragen, dass
Schwanthalern die Wahl der Compositionen und die Ausführung
derselben in ziemlich vollendeten Zeichnungen *), deiu Maler Hil*
tensperger aber, bei stetem gemeinschaftlichen Vers tan dnisse, die
'i^eichnung der Cartons in der festgesetzten starken Lvbensgrösset
und die Ausfülirung der Wandbilder in Wachsrarben anheimfiel.
I Diese Bilder sind von wahrhaft homerischem Geiste durehdn]Dgeo,|
iu acht hellcoisdier Form und Gestaltung aufgefasst» aber der
reichen Fülle eigffuer Erfindungsgabe entquollen» lebendig und
wahr, und auclif in der Färbung von ausserordentlicher Frische
und blühender Kraft. Im Mai ]B39 wurden diese Gemälde begon-
nen und gegenwärtig ist die Hälfte vollendet. **)
.Der getiiinnte Saalhau enthält auch einen 266 F. langen und
4 F. 6 2^. hohen Gyps • Fries, von Schwanthaler selbst und uour
dessen Leitung von seinen bessten Schülern ausgeführt. Di^^^
Fries wurde ganz im Atelier des Meisters gearbeitet, und zuletzt
verwendete dieser noch über sechs Wochen znr Iletouche an Ort
und Stelle. Man rauss daher diese Gypsreliefs zu den Haupt1ve^
I ken Schwanthaler*« zählen. Die Darstellungen, welche hier in
eigenthümlicher Pracht auf Goldgrund erscheinen, stehen in genauer
I Verbindung mit den Malereien des J. v. Schnorr aus dem Leben
des Kaisers. Friedrich Barbarossa, indem m sich auf den Kreui'
! sug desselben, beziehen. Diese Reliefs gehen an den vier Wän-
den heroiUf wovon jede durrh den vorherrschenden Gedanken der
Bilderfolge zu. einer selbststandigen Abtheilung wird, wihrend ȟ^
vier in ihrem durchlaufenden Friese in ejpischeir Weise die ganze
Begebenheit vor den Blick führen. So ist in der ersten Abthei*
I lung die betrübte Lage des christlichen Königreichs im Orient, lo
der zweiten der von Barbarossa unternommene Hettungszug dar-
Sestellt. Aof der dritten Wand sind die Landung in Aaien ud<1
ie Yorluimpfe mit den Ungläubigen geschildert, und auf der vi«r'
*) Nicht in leichten Umrissen, wie es anderwärts heisst .
^*) Ueber die Malereien nach Schwantbaler's Compositionen, und
über diese selbst, verbreitet sich Herr von Klense im Kunsf'
blatte I84l Nro. 6g — 71 in streng wissenschaftlicher Würdt-
Suog, so wie ej{ selbst vom Geisle griechischer Üunst durck'
rungeo ist.
Schwanthaler, Ludwig Von. 103
teo litlil nan die Sehlacht von IconiDfl^ so wie Berbarolia*« Beer-
digohg. Der geschichtliche '^Hergaog ist im Kunstblatte i84o Nro.
4a erzählt.
Ueberdiess gibt es noch einige andere, kleinere Werke, die
nach Modell -Skizzen und Zeichnungen Schwanthalcr's aa/(geführt
sind, deren wir unten gedenken. Es bleibt uns Jetzt die Aufzählung
seiner plastischen Werke , die sa* den höchsten Leistungen der
neueren Kunst gehören.
A. MoDumeDtale Arbeitea in Mairmor nnd Erst
Unten diesen Werken nennen wir^suerst die beiden Giebel»
gruppen der Walhalla bei Regensbürg, welche in diesen ihre
auptzierdon erhielt. Der früheren Zeit gehört das südliche Gie-
belfeld an» wozu ursprünglich Rauch in Berlin die Composition
gelfefert hatte, die aber von Schwenthaler fast gans umgestaltet
wurde; diess schon während seines zweiten Aufenthaltes in Rom,
wo er, wie schon oben erwähQt,einige Figuren für dieses Giebelfeld
modellirte. Die Angabe zu diesem Bilderschmucke kommt unmit-
t^bar vom Könige Ludwig, welcher hier in 15 allegorischen Ge^ .
stalten den Frieden von l8l6 dargestellt wissen wollte. Germania
thront ruhend in Mitte des Tympanon , und deutsche Krieger
führen ihr die den Franzosen entrissenen Bundesfestungen zu«
Ihr Bunächt reprisentirt der Krieger mit dem Doppeladler auf
dem Kamm des Helmes Oesterreicb, und die weibliche Gestalt«
welche er zuführt, ist am Rade im Wappen als Festung Mains
erkenntlich. Die folgende weibliche. Gastalt erscheint allegorisch
als Festung Landau, welche Bayern der. Germania wieder zurück«
bringt. Wortemberg*s Krieger ermuntert den - hinter ihm sitzen-
den Helden • sich zur Feier des Festes zu erheben, und der mit
Trauben bekränzte Rhein hält in der Ecke Ruder und Schiffsschna»
bei sa seiner durch den Frieden gesicherten Fahrt* Der Ger»
mania sur Linken schwingt Preussen, mit der Colonia ah der
Hand, begeistert den Lorbeerkranz. Ihm folgen Hannover und
Luxemburg, und dann koipmen Hessen und Sachsen zur Huldig-
ung herbei. Die Mosel ^ als Flussgott, schliesst dem Rhein ge-
genüber das grossarttge Gänse ab. Alle diese Figuren sind von
hoher Schönheit und von einer Meisterschaft der Vollendung in
Marmor, wie sie nur die geübteste Künstlerhand zu geben im
Stande ist.
Mit- den Bildwerken des nördlichen Giebelfeldes der Walhalla
begann Schwenthaler 1835« und 1842 standen sie vollendet in
Marmor da. Wir sehen da in einem 72 F. laufen Tympanon
rüafzehn eolossale Stacuen, deryi Mittelpunkt Armin bildet. Zur
Aeehten, auf der den Gennanen eeweihten Seite, führt der Künst-
ler die>Grundsüge der Nationalität des Volkes vor den Blick: den
Kampf fürs Vaterland, durch drei ihrer Hauptheroen; die Poesie,
durch den Barden; die Mvstik, durch eine Seherin; den siegrei-
chen Tod fürs Vaterland, durch den sterbenden Siegipar; Frauen-
^ürde, durch die ihn für Walhalla vorbereitende Thusnelda dar-
gestellt» In der anderen Abtheilung schilderte er im GontMste
Aiezu das heimatlose Soldatenleben der Römer mit ihrem aich ent-
leibenden Feldherrn und den sterbenden Adlerträgern, auch hier
in scharfer Ausprägung der Nationalität. Hermann der Cherusker,
d«r Heros Walhalla's , ragt über alle empor, eine nackte Gestalt,
^om fliegenden Mantel halb verhüllt und mit dem beflügelten
Helme bedeckt. Rechts neben ihm erscheinen drei historisch be-
S4I4 SiBlnrulluiier» Ludwig vm«
«&limt« Führar; Melo, Cattonei; «ind -Stgimer, «imI •& ••• MyieMt
sich ein flichenlaubbekräpzter Barde, boieend in wrilder B«geiite-
ruiig cur Harr« singend , mit der Streitaxt zur -Seifp. Neben ihm
ist die Seherini das gelöste Haar piit Eichenlaub oocl Mispeln ge-
schmückt, mit dem Barden eine Gruppe von unheimlicher Hpheit
bildend. Um so rührender erscheint aber Thusaelda , die sicii
über den sterbenden Greis beugt , und den Ahichluss der einen
ilalllte der Bildergruppe bildet. Gegenüber kämpfen die Römer
vergebens an. Nur ein Schwerbewaffneter dringt noch auf den
germaniscben Fürsten ein, der mit den leichteren Waffen schrickt
turück, und Varus gibt jicb in Veri^weiflong mit dem Schwerte
den Tod. Weiterhin sieht man die Zeichenträger fheils sterbend,
theils todi hingestreckt. So ist hier auch die Schlacht des Armi*
nius im Teutokurger Walde geschildert, der Untergang römischer
Macht und Grösfc, der Sieg der deutsehen Kraft über Fremd-
fcerrschalt hier und im zweiten Giebelfelde das Hanptniotiv. Die-
sen einfach grossartigen Compositionen ist das Gepräge der voU
tendeten Kunst anigedrücht, und es ist eine Weihe darüber ausge-
gossen, welche ein vaterländisch gesinntes Gemüth tief er.greilt.
Danfi müssen wir hier auch der Bildwerke gedenken« welche
nach Schwanilialer*s kleinen Mudellen Vf^n den Bildhauern Brug-
ger, Uorchler, Hänie. Hcrwegh u. a., für clas Innere der Walbalis
ausgeführt wurden; nämlich der geflügelten« mit Eichenlaab be-
hräuztcn Schildjbngfrauen (Walhyren). Diese ernsten Wesaii« die
nach der Sage weder des Himmels noch der Hölle« nocb aief^
lieber Mütter Töchter sind, erschallten fils Caryatidan«
Eine dritte Giebelgruppe von colossalen Figuren, in mmee auf
aigenthümlicha Weire an den Geist der pompejanSsehan Maierei
streuenden Gruppirung, sehen wir am neuen Ausstell ungsgebaude
in München. Es ist diess eine allegorische Darstellung auf das
Wiederaufhiühen der Künste in Bayern: Qben als Akruterion der
^ Phönix, an den Ecken die bayerischen Löwen vonSchönlaab und
Sangüinctll, Alles in Marmor ausgeführt, und l84o vollendet. Bav»»
ria. Kränze austheilend, stiebt in der Mitte vor einem von Löwen
Sebtldeten Thronsessel, und au ihren Seiten reihen sich die Künste,
urch Künstler jeden Faches vorgestellt. 2or Rechten steht der
Architekt mit dem Modelle einer Kirche, der Historien- und
Genremaler mit Bildern, der Porzellan* und Glasmaler, jeder mit
einem beacichneten Attribute. Auf der anderen Seite bringt der
Bildhauer mit seinen GehüM'en die colossale Büste des Königs her-
bei, was gerade als ein höchst glückliches Motiv zu betrachtea
ist, da durch König Ludwig die Hunst in Bayern einen so höhen
Aufschwung nahm. Wenn die Büste dennoch ohne Lobeerkranz
ist, so mag dieses als ein Zeichen gelten, dass der kunstbegeisterfe
König es der Nachwelt überlässt, ihm den Lorbeer' um das Haupt
XU winden. Hinter dieser Gruppe Wt der Bronzegiesser , und ein
Münzer am Prägstocke.
An den Figuren 'des Giebelfeldes der Glyptothek hat $ehi«afl-
ihaler nur geringen AntheiL Die Modelle wurden nach WagnerV
Compusition von Heller gefertiget, dann aber natA Theil umge-
arbeitet and von verscliiedenen Künstlern *) in Marmor ausg5"
' führli Von Scltwaathaler ist der Holzbildhauer modelltrt und io
*) An diesem Werke arbeiteten Lech, Bändel, £. Mayer, Prof.
Aielschel, Sangusuetli uud andere.
Murmor aimeGilivt* DttMr •toloM *Cychifr w«r^* UM vtfHtodet^
und ftomit ülH er in die fräbere Zeit uMere Metflen.
In diese Periode geh5r«ti atleh die xwel coloMaTeij Ctrrjtideil
von Gyps im Königsbaue, welche unter den allegorische ujstal-
ten der Nike apteros und der Nemesis anf den Wahlspruch dee
Köpiget iMSerechl und Beharrlich,« Sich bexiehen.
Das grosste bis Jetzt bestehende monumenttfl« Werk Bnropä*«
ist dass 54 Foss hohe Bribild der BaTaria *), welche Schwantkatar
für die hayerische Buhmeshalle auf der Anhöhe bei München aus-
führte. Es ist diese eine hehre Jungfrauengestalt mit dem aufg^
lösten germanischen Haar, und einem £ichenfcrans darüber, in
eioer um )iie Brust geschlungenen Tnnica von Pel«, Nebert ihr
»itat ein 27 Fuss. hoher itöüffe, und eben so hoch ist das fiedesml
worauf dies« Riesengestalten sich erheben , so dase die Hdoe bte
nur erhobenen Rechten 127 Fuss beträgt. Durch das Eussgeetelta
gelangt man sn einer Wendelueppe, walcbe bis in das Haupt der
BavuKie führt, in welchem 20 Personen Baum finden. Im Septeni-
her des Jahres i837 war das Modell su dieser Rieeensmtua vol-
lendet und somit eine der grossartigsten Kunstscböf fungen unserer
Zeit geschehen. Im Jahre ia42 stand das colossale Modell für den
Ouss fertig da, dessen Vollendung eine Zeit von sieben Jahren in
Anspruch nahm. Zuerst gegossen ist der |ugendliche Madchen-
kopK dessen ideale Schönheit selbst bei einem ungeheueren Um-
fange besaubert. Im Jahre S845 wurde das. Broststück in B» ge«
gössen, dieses Ton Inspektor F. Miller, dem Nachf^ilger des var-
storbenen Stiglmayer, der das Werk unvollendet hinterKess, aber
m Miller oinan Gehülfen herangebildet hatte, der jetxt mit noch
grösserer Meiettncbnft den Guss leitet^ ^).
Bai dieeer GelkgMiheil erwähnen wir auch der Reliaft, welche
die Metopen der noch im Bau begriffenen bayerischen Rubmee-
balU zieren werden. Sie enthalten Allusionen auf die Verdtensta
der Minner, deren Büsten in der Halle PUtx finden , und wecb*
sein mit Viktorien. Religion und spekulative Philosophie bilden
den Mittelpunkt der bildlichen Darstellungen , und von da aus
geht das Band, welches hier alle umschlingt, durch die verschie*
denen Zweige der Wissenschaft und Kunst zu den materiellen
Interessen der Industrie und des. Handels. Diese Darstellungen
schliessen mit zwei Giebel, deren vier Sutuen die Hanpttheile
des Königreichs bezeichnen: Bayern und die Pfalx» Franken und
Schwaben zusammen gruppirt. An den Modellen arbeitet der
Künstler gegenwärtig. Die Reliefs der Metopan wurden nach
SchwanthJter's Modellen und unter dessen Leitung von jüngeren
Bildhanern ausgeführt.
An diese umfangreichen Denkmale reihen wir eine Anzahl
von Statuen, die in ihrer historisch • romantischen Auffassung
ebenfalls zu den Werken monumentaler Art gehören. Zuerst nen»
nen wir die Marmorstatue des Kaisers Rudolph von Habsburg,
welche seit 1643 im Dome zu Speyer sich befindet« Der Kaiser
*) Die Statue des heil. Garplus Borromäus auf Isola bella ist'
höher , aber nur Arbeit in getriebenem Eisen und mit der
Bavaria nicht zu vergleichen. Auch der grosse Herkules
bei Cassel ist nur getriebenes Werk in Kupier.
**) Wir hjsb^n von dieser Bavaria auch eine Statuette in Por-
zellanmasse, die in der k. ForzelUn-Manttfaktur »u München
kauflich ist.
' tifst mit 8eli«v«n ««Ü ReiohMjpftl auf dem Tlirotte, und vm m
Fortraitäholichkeit, da der Kunttlw für deo Kopf ota Stetsbild
aoa d«m 1^4« Jahrhunderte beoutste, ttelchet mit dem. Erybilde in
der Fraosiftkaoer^Kirche zu Innsbruck tvpiftch oberaiDttimmt, Die
Zeichnung aum Piedestale Ut von t)irehtor v. Gärtner. .
Ein zweitet Denkmal In Marmor, 1842 Tollendat, ist dtn
Sancer Frauenlob geweiht, eine iunge trauernde Frau vorttellend,
in Hindeutung auf da» Begräbniss det Dichters durch die Frauen.
Das Bild erscheuit in reicher .architaktoniacher Einfaaattng. Dteiei
Monument ist \m Kreuzgange des Pomes zo Mains • nad gilt
als ein Zeichen der U neigen niitzigkeit das Meisters» iiidam er fast
nuf allen Lohn verzichtete«
Dann haben wir von Sdiwenthaler aoali mehrmre Statnen is
Bronze, die zugleich zu seinen Hauptwerken gezählt werden moi-
aen« Demnter sind 12 sehn Fuss hohe Stätnen von Ahnen dei
Hauses Witteisbach, in scharfer Auffassung des IndtTtduellen nDd
Charakteristischen, da allerjiochsten Orts nur solche Fürsten gr*
wählt wurden, deren physiognomische Traue sieh ermitteln Heis.
Diese grossartig«ritterlichen Statuen, welche durch die prachtrolle
Vergoldung in vollem Glänze erscheinen, stehen im erosaen Throo^
saale ( des Saalbaues ) der k. Residenz auf Piedestaleo. Die drei
ersten: Friedrieh der Siegreiche, Ludwig der Bayer nnci Masimi-
lian I., wurden 1836 von Stigimajar gesossen und vergoldet, and
Otto der Erlauchte schloss 1842 die Beihe. Die colossalen Gyp«*
modelle schenkte der Künstler mit königlicher Genehmignng seiner
Vaterstadt München, wo sie )etzt bronzirt die schönste Zierde des
grossen Rathhaussaales ausmachen. Der Kaiser Nicolans von Rom*
fand bestellte die gante Folge der kleinen Modella io Erz.
*• Nach Vollendung der colossalen Modelle der heyerisebea
Ahnenbilder übernahm Schwanthaler die Ausführung des Mopo-
mentes für den berühmten Tondichter Mozart, welches, von Stigi-
majar in Erz gegossen, in 5ier Bildnissstalue desselben mitBronxe-
Reliefen besteht, und 1842 auf dem Michaeli- Platze io Safeburg
nufgestellt wurde.
Ein zweites Monument ist jenes des Grossherzogs Carl Fried*
rieh von Baden in CarUruhe, wozu schon 1828 der Grundtteio
gelegt wurde, das aber erst i84o zur Ausführung ksimV Die colof
aale, von Fi Miller in Bronze fteaossene Statue steht auf einen
reich verzieHen Fiedestair, ebentalls von Bronze, mit vier schöoeo
Eckstatuen, welche die vier Provinzen Badens nach der damaligen
Einiheilung dei Landes vorstellen ^).
Auch zu Darmstadt steht seit 1843 ein. Monument in ^*
welches von Miller pach Schwantbaler*s ^ilodell gegossen wurde.
Es ist diess die i6 Fuss hohe Statue des Grossherzogs Ludwig
von Hessen , deren Ausführung der Künstler 1838 übernahm« P*^
Stendbild dieses Fürsten erhebt #ich auf einer lOS Fuss hoben
Säule, die nach Art der Colonna Trajana eine Wendeltreppe siS'
schliesst, durch welche man zur Statue gelangt **),
♦) El ist unrichtig, wenn wir anderwärts lesen, diese anmuth«*
vollen weiblichen ^Figuren stellen die Religion» Gerechtigkeitp
Weisheit und Stärke vor.
V) Die Säule ist nach Moller*» Plan vom Hofbaumeister Arnold
errichtet, und ein Meisterwerk der l^echnik.
SchWaathaler, Lndwig; roll. IW*
fm Jalir» Ml b^schlosi 4le Stadt Franltfurt ihrem groiiett
Bür^«r Götbe ein Monomiffit in Erx zu setzen, nnd ilrählte uosern
Künstler zur Anstnhrung. Er stellte den Dtehter stehend mit demLor*
beerkranz in der Linken in stp/Zer Ruhe an einen Banpi |;elehnt
dar, mit dem Haapte iii majeatitischer Haitang. Das Ptedestal ist
r(»iGk mit Reliefs geziert, deren Mittelpunkt die allegoritcbeB
Figuren der Wissenschaft, -und der lyrischen und dramatisched
Poesie bilden, welcbeki sich zu beiden Seiten die ▼orzägltcbsten
Gestalfen der poetischen Schöpfungen 6Öthe*s nahem« Die Ent*
biillun{^ dieses Monumentes fand iB43 ftm Geburtstage des Dich«
lers sUtk
Das Monument, welches KonigLudwig dem Ruhme JeanPaura
in Bayrevth setzen Itess *), wurde f8il von Sttglniayer 4n Erz ge-
gossen« Wie Gotha, so erscheim auch er in einfachem Roche, die
Rosenknospe im Knopflocbe befeeliget, zur Brinnerung anleine'
Oswohaheit des Dichters, den man nie oder selten- ohne diese,
oder ein» ähnliche Rlume sah. In der Linken hält er das Notiz-
buch upd den Stift in der erhobenen Rechten , als wenn er so
eben einen Gedanken niederzuschreiben beginnen würde. Die
Entbällung dieser 10 Fuss hohen Statue fiel im November des
Jahres I8it-
. Später fertigte dar Künstler die Statue dea Markgrafen EVied-
rich Alexander von Rran den bürg, .des Stifters der Universität Er*
langen, welche i(^ das Jubiläum feierte. Auch diese Statue des
Markgrafen ist colossal und in £rs gegossen» jetzt eine Zierde
Erlangena.
In München sieht man ebenfallt drei Erzstatuen nach Schwan*
thaler*s Modellen von Miller gegossen, alle- in eolossalen Ver«
bältiiissen. Zwei derselben stehen in der Feldherrenhalle, wel-
che nach diesen den Namen erhalten hat. Es sind diess die Sie*
taep TiUy'a «nd Wrede's, zweier grossen Heerftihrer, der eine im
Costöm des 17. JahrhuBderts, der anderein der Uniform ans der
Ztil der dentachen Befreiungskriiage , auf hohen Fiedestalen mit
latchriften nach der Angabe des Königs. Diese beiden Statuen
wurden %Qi^ aufgestellt, und i845 die dritte, welche dem Anden*
^n dea Baron, von Kr^tma^er, des Verfassers dea Codex Max.
bav.^ gewidmet ist. Der berühmte Gesetzgeber ist . im Costüme
seiner Zeit dargestellt, mit dem Buche in der Hand, und zu seinen
Fassen liegen andere Bände seines Codex. Diese colossale Statue
warde nus Nationalbeitragen errichtet.
' Nach Schweden kam in neuester Zeit ebenfalls eine Erzstatue
nach dem Modelle Schwanthaler^s von Miller gegossen, das 12
Fttss hohe Standbild des fiönies Carl Johann XIV (Bernadotte)
m der Uniform des Fetdmarachalls, in Norrhöping nufgestellt.
Andere Erzstatuen sind nach Böhmen bestimmt, werden aber
erst in einer Reihe von Jahren ausgeführt. Ein reicher Frivat«
insnn, Herr Veith auf Lib6ch, beabsichtiget den Bau einer bohmi*
sehen National-Halle, in welcher Statuen berühmter Böhmen Fiats
fiaden werden. Die Statue Otacar's ist bereits in Bronze aus*
fieführt. .
Schliesslich erwähnen wir in dieser Abtheilun^ monumentale^
Werke ndch zweier anderer,* welche dem Kreiie ikonischer Dar*
*) Anfangs sollte aus Frivatmitteln dem Dichter ein Monumeiit
gesetzt werden« allein der König übernahm sogleich jfe/ wei-
tere Sorge. ^
141 Mmnilial«r» Lndwig Tbii»
. . . ttillttpg »telbt aagttiSrfii« Dai eiDe, in <lcr 1i. Gte»fterei%tt Mao-
, «Heu yoB Miller inEri Mgofsen, bildet einen Brimoen* der lelbit
in eeinem trehitektonitclien Theile Ton Seh^vanthaler nngegeben
. iit Man eieht da die allegüriscben Gestalten der vier Haupt»
flutte Oesterreich*»: der Donin, Weichtel« Blbe und det Po, and
über thnea anF einem Capital ttebt Auttria mit Lanne und Sdiili
Dieter grotte Brunnen itt teil |846 eine Zierde der Freiung ta
l/yien und ein Werk» welcbet tieh den benannten' monomenu-
len Arbeiten durch Phanthaaie nnd ttrenge Vollendung ft ürdtg ao
reiht
Dat sweite Werk dieser Art» aber nur nach Sehwamhaler*!
; klebiertn Modellen von Brugger, Saaltmann« Horchlor, Hänie
und Herwegb in Kelkttein antgeführt» itt ein Denkmal auf die
AtttfiJbrung det Doneu^Mnin*CanaU. Et betteht in einar oolof-
talen Gruppe Ton lUiegoritchen Ficuren: wie die Dooau und der
Main« auf ihre Urnen gettütstj ticli die Hunde zum groaten Un-
ternehmen reichen» und die Statuen det Handelt und 4w Schiff-
fahrt tick ihnen beigeteilen,
B. Bildwerke von feinster Vollendung, •ogoonontr
Cabinettarbeiten.
Obvfohl Sckwanthaler^t Hauptverdienst In den grossen mqna-
mentalen Werken tick kundgeben dürfte, da derselbe hierin seine
meiste Betchäftiguuff fand, to tind doch nuch die folgenden Ar-
beiten, und betondert detthalb tchr interessant, weil sie mehr
als andere der Hand des Meisters angehören, da bei monumenta-
' len Arbeiten gr^ttere Beihülfe nothWendig ist« Die Werke die-
ter sweiten Abtheilung tind aber mit grösster Liebe von ihm selbst
. vollendet, und geben somit auch 2«augnitt von seiner hohen tech-
- nitchen Meittertdiaft» während er su den Bildwerken der Abtbei-
lung C nur Skissen und Zeichnungen lieferte » nnd bitweilen die
AntCuhrung nicht einmal übevwachan konnte.
Unter den Bildwerken dieser Art nennen wir xuerst die Bti*
reUefs» welche xum Theil Friese bilden; die sdion weiter oben
S* 101 *-* 102 näher erwähnt sind. Jene im Thronsaato des Kö-
ntgsbanee enthalten Darstellungen aus Finder, die anderen im
xweiten Stockwerke datelbtt geben in ihren Bildern den Mythos
der Aphrodite. Im Saalbeu der Retidens itt der Kreuxsog des
Kaisers Barbarotta dargettellt
Hier abüsten wir auch ein jugendwerk det Metstera nennen,
den Fries mit den Darstellungen aus dem tfythps des Bacchus in
Falafle det Henuigt Maximtlien in Bayern, 5. 99 erwähnt«
VVeilia Ton grüttter Schönheit aind ferner vier Relieft in Oyp«
• m'it Figuren in halber Lebensgrösse im Betitze. der Herren Buis-
terce, bekannter Ronttfreunde. Dat eine derselben, St. Georg;
mit dem Drachen vor der hl. Margaretha , ist durch den Stich b««
kennt. Dat xweite stellt die hl. Dorothea dar, und im dritten ist
St. Apollinarit getchildert« wie er einen Ilranken heilt. Das vierte
Relief itt dat grötste von allen, da es sich oet gleicher Höhe intt
den genannten bedeutend in die Länge vieht. £s stellt den heil.
Egidtus dar« wie er durch die Jagd in seinen lietUgen Betrach'
tungen gestört, mit dem Uehe aus seiner Höhle hervortritt.
Im Besitze des Prinzen Carl von. Bayern ist ein ausgezeichnet
schönes, mit grösstem Fleisse in carrarischem IVtat'inor ausgeführtes
kleines Bild , welches den leidenden Fhilektet auf Lenuios vor-
stellt.
Sdymmdialer, Ltt*n%iPWk IM
Dtdi RreiM «iitik^r Dar»Ullab|' gehört «nolit «te« 6nifp% im
Fblasle dei Gräfe« Tote Re4erii so oerlin eo,^ wehske-der Auster-
mit liebevoller Sorgfalt to carreiieelieiB Memo« be|iaaJelle.' Sie
itellt Ceres uod Froeerpine vor« tu Pigvfen tuiler iMbenegtGeee.
Dieses ßildwerK warde S843 vollendet.
Im herzoglichen Schlosse bu Wiesbaden sind die leb^nsgros«
SSO Scatoen der Venust Diana, Vesta and Ceres, des Apollo, Amor,
Beoebas nnd Pan, eimmtlSch 4n Sandstein ond 1840 vollendet.
Ferner sieht man in diesem Schlosse auclf swei SMtoeo von Tan-
lerinnen in Lebensgrösse in liveissem Marmoir ansgefiihrl, Werbe
von ausgezeichneter Schönheit.
Im Besitze des Grafen Arco su München Ist das liebliche Bild
einer Nymphe in earrarischem Marmor, ebenfalls in Lebengrössa
saigeführt. Lord FiuwiUiams iii London besitat eine Wt^r»
belang in Marmor and in den Masaea su Carlsrahe» Wifimar
uad Stattgart sind Abgüeaa in Gyps«
In der Capelle de« herzoglich Leuchtenber^sehan Palastee zu
Manchen ist ein dem frommen Andenken cler beiden Herzoca
von Leuchtenberg gewidmetes Werk von Schivantlialer. Es stellt
4)e allegorischen Gestalten der traueri^den Fürstinnen dar, wie eia
die Urnen mit den Herzen der Herzoge Eugen und Dom Augoito
aof den Altar niedersetzen. Dieses Monument ist in Marmor «Uf-
«•fofcrt ')» * , ..
im Aufträge des Kronprinzen Mai^imtlian voa Bayern feititfte
Schwanthaler zwei lebensgrösse Statuen in Gyps» jene der Melu-
ilos nod Astauga, welche in den Felaengrotten so Hohen^cbfraa«
gaa aufgestellt sind« '
In der Sammlung ät$ Füratnn von SckeHun— barg zn .Wien
iit die lehaosgruese »Sletna einer Dön«a«Nyiiqpbn in cnmnediem
Marnof. - • i
Baron von Speck •Stemborg besitzt eSnei 'der Mberan dype«
Mtfo^ das 'Mef sters. Es stellt An' Seegott Nerans vor, wie er dem
mit der Uelenli Vorbeisehifianden Paris den Unter|^ang Trojis'ver^
kiiadet.
Der gebe ime RatH von Klenze in München erffeut sich xWeier
Miefs in earrarischem Marmor, antike Kämpfo za Rosi vorstel*
lend, ^d Mei|ler9ferka ihrer Art. , •: t
An dieae Weriin reiben wir den Schild des HeebiriaeY baüom
begonnen, und während sechs Jahren znsammen^rtMitef. Es ist
dins eine Composition in acht heHenieehem Oeuta.f ife)c|ie^.|iach
Hesiod*s Dichtung in mehr als l4o Gestalten Hauptmomento der
Göttermythe, des krie^eiischen und friedlichen Lebeiis. nrnfasst.
Dieser Schild wurde in Bronze gegossen, un4 ist |etzt bereits
Hebsmal In Deutschland obd England zd finden. . ^
Ton i^^ Büsten in Marmor und Gyns ist ausser der des Rö-
t\p Ludi%ig ( in colbssalen Verhältnissen ) jene der Königin. Caro-
line vorhanden , die er für. mehrere Höfe wiederholte. In der
Walhalla sind die Büsten Mozart*s und Waltber's von Plettenf^rg.
^tt Frucht im ,Nassatt*»chen ist das Büdniss des alten Ministers
V. Stein ,, IJ^chrelief in'Marmory Djc^ Büs^ des Ministers und
" — ' rrm , . ' 1 ....'.' -^
*) Ein anderes Moiiument, watchee die Stadt Bicbstidt 'diesen
Fanten setzen, lawen wollte, kam nicht zu Stande, wae'hier
als Zusatz zum Kunstblatt vu« i837 dient.
tut Jgdwmwtiiriflr^ Ladiwg yoii>
Oitihtarf R* ▼. S«hMik| iwd jMie d«« HofiMlen r« Kw«ll»tch fer*
tid^e «r für cli« b«yemebe RubroechiiHe« Alle diace Werke, so
wie die BÜAttsn der Gebrüder BoiMeröe, sind mit Liebe vollendet
und von bub/er IVleistencheft der Tecltnik.
C. Arbeiten nach Skizzen und Zeichnungen dei
M e i » t e r »•
In diete Abtheilnag gehören zahlreiche Werke, .die nach Skix.
son, Zetcbnttngen und kleinen Modellen de« Meiitere von and^
ren Bildhauern und ron Malern autgeführt wurden » und th^il-
weise einen decurativen Charakter haben* Bei vielen derceilien
lag die AusfubruDg nicltt in seinem Bereiche, und eelbst Aeode*
rungen .hatte man aich erlaubt« die weit abführten.
Von denjenigen, welche die meiite Thätigkeit des Küostlen
in Anspruch nahmen, nennen wir die zahlreichen Compositionm
zu Gemälden im Königs- und Saalbaue der Betidenz, die uns eine
reiche . Fülle poetischer Anschauungen aus griechischen Dichtern
' bieten. 'Diese Darstellungen sind aus den dem Orpheus zöge-
achriebenen Dichtungen, aus Hesiod, Sophokles, Aetchylos, Aristo-
phanes und Homer entlehnt, theils monochrom, theils mehrlarbig
/ ' ' in encaustischor Manier gemalt , wie wir diess schon weiter oben
S. 100 ff« ausführlicher dargethan haben. Die Zeichnungen zu den Dar-
stellungen aus der Odyssee im Erdgeschosse des SaaJbaues ge-
hören zu den ausgeführtesten von allen und zu den bedeutendsten
LelsüMageii Sehwaatbaler^s in dieser Art. S. oben S. 102.'
Seine Gypsfriese mit Darstellungen aus Pindar und dem My-
thos der Aphrodite, sowie jener des iireuzzuges des Kaisers Fried*
rieh Barbarossa sind nicht in diese Reihe zu stellen , gesetzt aocb
<• ^sa^sich deriUiiietler «bei der 'Ausführung theilweise fremder Uülie
*.. bedienen <musst^ Dies» Werke sind von ihm selbst ond unt«r
seiner Aufsicht mit solcher Liebe gearbeitet , dass wir sie in di«
Abtfa^eilitng 9..^lien morsten,
^ Anders verhält ei^ sich (mit den Metöpen dee bayeiMcbes
'Ruhmeshalle» die wir ebenfalls S. 10$ schoiy-frwaknl bafclen» Die
Modelle sind zwar unter Schwanthaler*s Leitung sefertigei» . die Aus-
führung in Marmor ist aber von. seinen Schülern und anderen
'^' |ihigeren Bildhauern. Die sich wiederholenden Yictorien hsbeo
-' 16' Bildhauer beschäftiget.
Die Reliefs aus der bayerischen Geschichte in d^r t^pggia des
. '6an]bi|Bbs eiild von Sdiftlem dee Akademie.
' -Die Bildwerke/ womit das Innere der Glyptothek in Mündieo
' und dfe neue Reitschule des Fürsten von Thurn und Taxis u
" ' Regetisbüi^g. ^iert ist» 'sind ebenfalls grösstentheils von fremder
Hand ausgeführt.
t>ie Walkyren in der Walhalla, jene ernsteii . }tt|i^riinUcheB
.Caryatiden, sind ebenfalls nach seinen Modellen von andere^ g«-
fertiget. Auch die^e Bilder haben Wir schön oben S. ip4 bei der Be-
schreibung der Giebelfelder erwähnt.
Die Golossalen Statuen des Erlösers und der Evangelistea i°
^n Nischen der Fa9ade der St. Ludwigskirebe wurden l835
va^ kleinen HodeNen von anderen Bildhauern in Jurakalk sut-
gettthrt, aber sie tragen das Geprige acht religiöser^' Weihe.
Für die neue Pfarrkirche in der Vorstadt Au wurden nach
.*. aaiMn SkizzMi ebenfalls die Statnen der i^er Evangelisten, »od
dann aaob seiaem Modelle eine Madonna in Sandsteiii ausgeführt.
Sck^Mtiwler» iMtm^ ▼<«• ttl
Im P«me %ä Btmbtrg ut ^m ErabiU «um OhnüM am
Kreuzt im hTzanriniscii«!! Styl«, mit dem ImditioBellan Rock«,
aber nur nacli SchwanthaUr's Modeil tob aodeaar Haad autg«'
führt. Dteas ist auch mit den Bcabildern dar Hailigan Rupait und
Beno der Fall , die 1830 am Brunnen vor dem nauan Brumun*
hause io Raichenhail au^estellt wurden.
In diäten Bereich gehört auch der Auftrag des Kronprinaett
Maximilian von Bayern au einem grotsen Tafelservice» woau v
Scbwanthaler die Aufsetze, Inspektor Ziebland Leuchter, Gefassa
und das Uebrige aeichnetai Üo<er\Meister bediente sich bei die-
ser Gelegenheit seinei* Schüler Balbach, tGrobner, Heer, Wasten» *
und dea Bildhauers Widnroann. Diese Künstler fertigten unter
seiner Aufaicht sieben Tafelau fsätae, wovon jener, dessen Bildwerk«
dem Kreise der Heroen ^ der Nibeinn gen entnommen sind, das Can* '
trum bildet. Bin Eichstamm trägt auf seinem Gipfel die Gestal»
ten von Siegfried und Dietrich von Bern, von Jungen mit Em*-
blemen der Ritterschaft umgeben. Unter ihnen sind die Nibelun«
gen und Amelungan mit Trinkbörnern und -Waffen einander
früssend; und ganx unten sieht man die Ungeheuer, Riesen und
>racheo gebunden. Zwölf phantastisch g^'ormte Leuchterarm«
umgeben das mittlere Geschoss. Dieses Werk ist im KonatWatt«
l84i Nro. 9 genau beschrieben.
Im Schlosse dea Grofen von Sehönborn x« Gaibacb sind xw«i
frühere Gypsreliefss Schiller von den Grazien bekränzt und d«ss«ii
Aufnahm« m den Olymp. Diese sind Jugandarbattan des Meisters«
Dt« übtorlebensgrossen Statuen der berühmtesten Maler nach
älteren Bildnissen und im Costüme der Zeit, auf der Attilm der '
k. Pinakothek xu München , sind ebenfalls von verschiedenen
Btldhaoern nach kleinen Modellen unsere Künstlers in Kalkstein
auseeführf.' Der Kaiser Ntcolaus von Russland Hess diese Statuaa
im iUeineo in Ert gietsen.
Auch zu dei| 0^ Fufs hohen Statuen der acjit Kreise Bayern«
aufwar Attika 'des rortikus des Saal bauas und zu den zweiLöwan sn
den Seiten derselben, lieferte Schwanthaler nur ganz kleine Madelle,
nach, welchen dann die grossen Bilder, ausgeführt wuBdsn; St«
nehmen seit i857 ihren Standpunkt ein* und sind ietat mw vma
historischer Seite zu betrachten, da mitderwail« ' da« Land ein«
andere Eintheiluiig erhielt.
Dia vier eqjosealen ßlatuen , welch« an der inseeren IVepp«
der k. Bibliothek in München sitzen , sind |^enfalls nach kleinen
Modellen Schwäntha)er's von anderen Bildhauerfi im Grotsen aus-
geführt, wie dieses auch mit einigen anderen Statuen dar Füll tat»
welche königliche Gabüude zieren.
DasDonau»Main«Monument, dessen wir oben S. lOguid^rReiha
monumenuler Arbeiten erwähnt haben, sollte ebenfalls erat hiar
seine Classification faden, weil Schwanthaler die Modelle in hal-
cer GrÜBS« d«z« lieferte, und die Ausführung im Grossen anderen
Bildhauern überlassen blieb.
Diese Füll« von Arbeiten ergibt sich^ aus der ununterbroche-
nen Thätigkeit und dem aäozirch zurückgezogenen Lebep de«
edlen Meisters während 20 Jahren, und wird durch strenge Son*
derung seiner von ihm selbst ausgeführten Arbeiten und jenar.
die nach seinen Skizzen und Modellen entstanden, am besstan er*
klärt. Nur ^s^durch, dass er Gahülfen suchte, wurde «s ihm 'mög*
Itt .Sokwttitlii^^r^ LmhHg ron.
lidi» fo viel «uftuiUllept mid 4ebei talbft ehieii Theil der pUtti
•ohMi Arbeiten «u ubeniehiDen. SoAwanthaler iit mit' einer ausur.
ordeMlichea Leichttgliatt der Erfindung begabt, »o da»8 gleichkam
1 evie mit einem Gutie die Bilder darch die geübte zeichnende Hand
. auf daa Papier hinfliegen .und mit Schnelligkeit der Thon tur
Fijjur und xur Gruppe sich fügt. AU Betspiel wollen '«vir nur das
frossere Gyp&relief mit dar Jagdecene aus der Legcode de« heil.
Igidiu« erwühnen. weichet Dr. Sulp. Boieaeree für seinen Freund
>Bertram bestellt hatte» AU Utsterer zu wiederhohen Malen in das
Atflier des Meister» hani« «m die Zeichnung zo aelien, dieee aber
noch im Borne van Schwanthaler'a reicher Brfindungagahe Ug, so
machte sich der Künstler ehdli.ch beim Eintritt Bertram*i an die
Arbeit, und noch war keine Viertelstunde verflossen, während wel-
cher sicii der genannte Kuiastfreund um sah, und die ZeichnuDg
hatte Bertram vor sich , noch mit den Spuren des die Tinte ab*
,j ■ surbtrenden Sandef. Bin, Kunstler von acilchea Gabe* der Natur
Unrnk allerdings viele andere beschäl'tigea , wenn ihn iiberdiess eio
Kpnig beschützt» welchem wir die grosaartigsteD liunitsehopfuD«
; ' g^n 4^^. neueren Zeit zu verdanken haben.
Unter den Praktihern, welche ihm zur Seite standen, sind
'' Mehrere« echön oben- genannt, bei Aufzählung der Werke Schwan-
thaler's, und hiezu kommen noch Kaiser, Riedmirller. und andere
i/.. tüchtige Künstler.. Die Steinen der Maler nnf der Atlika derPioa.
ij. kothek, die Statuen an der Bibliothek und von den UNigst belmno-
..|. .%e^. BtÜHaueri^ Leeb, Sanguinetti, £. Mayer,* Sehaller u. a. auig[e*
. fiihrt. Die Statuen auf der Attika de» Saalbaues wurden grössten-
' 'theilf Von Schülern der Akademie gere^tiget. Aber auch noch ao-
' ' 'dere Praktiker, 'die in Deutschland und in Italien Ruf haben, ar-
' beiteten ' im Atelier unsers Meisters, wie die beiden Lazxarini,
*' XpssoW, Stürmer, Granzow, Gebhard u. a. Mehrere seiner Schü*
*' ' 1er, früfner ebenfalls unter ihm thätig, sind seitdem zu namhaften
Künstlern herangereift, so Brugger, Widnmann, Puille , alle drei
• I' in'Münctien; Balbai^h in CarUmhe» Miller in Meningen, Horch*
<> < W ift Begensburg, Conrad in Hildburghausen n. a.' Der rubin-
• • liebsten &wähnung verdient XaVer Schwanthaler, der Vetter des
'^""' Meister« , der eeit 28* Jahren im Atelier thätig ist, und bei den
^'-^ eviederhelten KrankheitstäUen unsers Küniitlers ordnend und leitend
•>..!• sbtf 4eite stan<)« Zwtscken 'ihnen waltet das freundschaftlrchite
Verhältniss der Treue und des redlichsten Zusammenwirkens* X.
... . 9ph|vaAtha)er modellirte mehrere Stotaan and nrbeilete en vielen
, Werken in Marmor.
J. B. Stlgtmayer,; Inspektor der k. Brzgiesserei , welche jetit
' t ade die erete Anstalt 'dieser Art in Europa zu rühmen ist, go^^
mehrere Werke unsers Meisters *und gab dadurch denselbeii an-
ebsehbare Dauer. Ihm, i^ur Seite stand mehrere Jahtfe Ferd. Mil-
ler, der Nefifo desselben, welcher, eingeweiht in alle Geheimni^^,^
und Vortheile dw Gusses, $ett dem 1844 erfolgten Tod Sttglmäyer's
,^:l aU k, Inspektor die Anstalt leitet, und derselben noch grösseren
Ruhm verlieh. Miller hatte eine besiere Schule al» der. pbeiiDi
und sah sich in den berühmtesten Erzgiessereien in Frankreich
und England um.
Ludwig von' SchwantKaler ist Professor der Akademie der
, Künste in München, Mitglied mehrerer anderer Akademien, Doc-
tor der Philosophie, Commandeür, OiEzier und Ritter mehrerer
[ hohen Orden, wie jenes Pour le Merite etc. etc. , Ehrenbürger vo0
Frankfurt und Salzburg.
< . Sqbmuiliuilor» li^^hrig voa. :113
•^IA'IiUm L« t* SeliwaathaUr'c u^d Abbildungen
•f einer' Werke«
Kenlback, nnd euch Asher» haben das Bildniss dieses Künst-
lers gezeiehnet Bergmann bat es lithographtrt ( in halber Figur).
Wörae Hthographirte das Beostbild desselben. In der' Urania und
in der illustrirten Zeitung findet man ebenfalls Schwanthaler's
Bildniss. ' ' /
Mehrere Werke dieses Meisters liefen berei|s in trefflichen
Stieben vor.^ Besonders schön, gans im Geiste des Künstlers
behandelt , sind, die Stiche von Prof. Arosler und seiner Schule.
Andere sind lithographirt. Es steht auch eine Ge«ammtausgabe
iti Aussicht, wovon iSSQi 40. zu Düsseldorf bei Julius Buddeus
die I. und II. Abtbeil ung. erschien. •
Die erste Abtheilung enthält auf 12 Blättern den Mythos der
Aphrodite, welcher unter Prof« Amsle^'e Leitung von Stäbli und
Schütz gestochen wurde. Ein Beiblatt gibt die Erklärung^ gr.
My. foK
In der zweiten Abtheälung finden wit den Kreuzzug- des Kai*
•ers. Friedrich Barbarossa » dan berühmten Gypsfries im Saalbaue
der Residenz, i8 Blätter unter Amsler's Leitung gestochen. Mit
bist. Igrläuterung von €• Schnaase, gr. roy. fol.
Die Standbilder der bayerischen Ahnen im Xhronsaale des
Saalbaoes der k. Residenz; 12 Hthographirte Blätter von HL'lImuth
nach Zeichnungen von Lebmann. Mit einem Vorworte. München
1846 «Ptloti und Löhle, gr. fol. '
In der Charita^, I^estgabe für 1844» 45f 46» (von E. y. Schenk
und C. Feniau), sind diese Statuen von A. Schleich sehr schön in
Stabl gestochen, 8« In der illustrirten Zeitung sind einige dieser
Ahliensiatnen in Holz geschnitten. (In der k. Porzellan - Manu-
factur Bu München sind sehr schone Statuetten in Thon enge*
fertiget worden.)
Jene des Chnrfurtten Max I. ist auch einzeln für R. Marg*
grafFs Jahrbücher von J. Unger gestochen, 4*
Die Statuen der Generale Wrede und Tilly, für die illustrirle
Zeitung 184$ in Holz geschnitten. ,
Die Statue des Kaisars Rudolph von Habsbur^ im Dome-
zu Speyer, von A. Schleich für die dharitas 1844 in Stahl ge-
stochen, 8.
In der illustrirten Zeitung von 184$ ist sie im Holzschnitte
gegeben.
Die Malerstatuen auf der Attika der k. Pinakothek, gestochen
von S. Amsler, 12 Blätter nach Lehmann*s Zeichnungen^ fol.
' Für die illustrirte Zeitung wurden diese Statuen in Holz ge-
schnitten. (In der Porzellan - Manufactur zu München sind sie als
Statuetten in Thon zu haben.)
Die Statue Shakespeare*s , gest. von J. Unger für MarggrafiTs
Jahrbücher', 4«
Der h^il. Oeorg mit dem erlegten Drachen vor Margarelba,
nach dem Basrelief des Dr. Boisseree i834 von Amsler für den
Münchner Kunstverein gestochen.
^ Die Nymphe im Besitze des Qrafen von Arco* für die illustrirte
Zeitung in Holz geschnitten.
Ceres und Proserpina, die Gruppe des Grafen von Redern,
für die illustrirte Zeitung in Holz geschnitten.
Die Hefmaun's Schlacht, Giebelfeld der Walhalla, für des Gra-
fen A. von Raczynski Geschichte der . neuareo deutschen Kunst
Tfag^'s KünstUr.Lex. Bd. XVI. 8
114 Schwantfaaler, Fr. X« -^ Scbwantfialer, Hi. etc
litbographirt, 11. Berlin 1S40' ' Später wurde es von A. Sehleich
auf zwei grossen Blättern in Stahl gestochen. In der illastrirtea
Zeitung 1845 ist dieses Giebelfeld in Hols ceecbnitten« .
Das zweite Giebelfeld der Walhalla, Allegorie aaf den Frie-
den von 181 6» wurde ebenfalls von A« Schleich gestochen, als Ge«
genstück zur Hermannsschlacht*
Die Bavaria, lithographirt von F. Hohe nach Hiltmsperger*s
Zeichnung.
Für die illustrirte Zeichnung wurde diese Statue 1846 sammt
' dem Gerüste in Holz geschniltep.
Das Monument des Baron Kreitmayer, lith. von Bergmann für
die bei der Enthüllung vertheilte Broschüre des k. App. Gerichts*
Rathes Wälsch, i845.
Das Mozart - Denkmal in Salzburg» gestochen von S. Ams-
1er, gr. fol.
Das Göthe - Denkmal zu Frankfurt a. M.» mit ded BasreHefi»
gest V. S* Amsler, gr. foK '
Diese beiden Statuen sind in der illustrirten Zeitung 1845
auch xylographirt. In der illustrirten Zettung werden im Verlaufe
des Tahres 1846 noch mehrere andere Werke des Meistens imHoIs-
ichnitte erscheinen«
Dann haben wir von L« v. Schwanthaler selbst ein radirles
Blatt, welches im Album deutscher Künstler, Düsseldorf l84o, vor*
kommt. Es stellt Leukotbea vor, wie sie den Odysseus aus dem
Sturme rettet, gr. fol.
Von diesem Album gibt es Abdrücke vor und mit der Schrift
Schwanthaler^ Franz Xaveri Bildhauer nnd Professor an der
k* Gewerbsschule zu München, wurde ITOQ zu Ried in Ober-
Oesterreich geboren, und von seinem Vater reter in den Anfangs-
gründen der Kunst unterrichtet. Später kam er nach München,
wo sein Onkel Franz Schwanthaler für seine weitere Auabildung
sorgte. Von dieser Zeit an blieb Schwanthaler im Atelier des
Oheim und daraus ging er in Jenes seines berühmten Vetters
L. V. Schwanthaler über, so dass er jetzt fast 28 Jahre za diesem
In einem ähnlichen Verhältnisse wechselseitiger Treue steht, wie
dieses zwischen den beiden Brüdern Franz und Anton Scbwen*
thaler bestand. Er verdient als Gehülfe seines Vetters der rühm-
lichsten Anerkennung, indem er sich seit einer Reibe von Jahren
als ausgezeichneten Praktiker bewiesen, und bei den häufigen
Krankheitsfällen des Meisters Lud. von Schwanthaler als Ordner
und Lenker des Ganzen dastand. Xaver Schwanthaler hat an vielen
Arbeiten seines Vetters Tbeil. Er modellirte unter andern sechs
Statuen für ihn, und führte viele seiner Werke in Marmor aus. Et
bat aber auch selbstständigo Arbeiten geliefert. Für das k. Hof-
Theater fertigte er die Modelle zu dem grössten Theile der Orna*
mente. Dann finden sich von ihm auch viele Büsten und einigt
Statuetten. Unter den letzteren sind jene des Kaisers Ludwig und
Wallenstein's in Gyps besonders schon. In der Walhalla sinddieBüs-
ten des Kaisers Carl V. und Friedrich Barbarossa's von ihm gefertiget«
An der k. Kreis^ewerbs* und an der k. Baugewerbsschule leitet Schwan-
thaler den Bossirunterricht. Die A^eiten der Gewerbsschüler wurden
bei der grossen Industrie-, Ausstellung von l837 so preiswürdig
befunden , dass dem würdigen Lehrer die silberne. Medaille zuer-
kannt wurde.
Sdiwanthaler, Thomas^ Bonarentisrai Feter und Antoiii
s. Franz Schwanthaler.
Sehwartz« -- Schwan, Carl Benjamin. HS
SchwartZy ».SclifiarB, Einig«» b«toiia«rtiaiar«Meittar«mrdniScliwari
aodSciiftartog«sclin«ben. Die Ortbographi« wtcluelt. «t illkührlich.
Schwarz 9 AadreaSi MaUr, lebte wabric^^einlich Im 17* JaKrhün-
derta sa Augsburg. Hirschiog (Nacbricbten von KunsUammluogen
320) tagt» das« Isaak Fifcbet ein Ecce bomo nach ihm copirt habe«
Das Urbild war damals in der St. Annakircbe au Augsburg.
Schwarz, Andreas, Architekt, stand in Diensten der sächsischen
Churfürslen Christian II. und Johann Georg l*» und wurde beson«
ders Tun letalerem hoch geehrt, da er nach dem damaligen Ge-
schmacke ein Künstler ersten Ranges war. Auch Kaiser Kudolph
II. seichnete ihn aus, und liess ihm einen Wappenbriet' ausfertigen.
Sucb SU Dresden i624.
Schwarz, Bertolome, Maler su Augsburg, war zu Anfang des
17. Jahrhunderts thätig. Er wurde von den reichen Fugger ^e-
schäUiget.
Schwarz oder Schwartz, Gaintat (Gajetan), Kgpferstecher,
lebte im 17. Jahrhunderte in Deutschland, ist aber als Künstler
von keiner grossen Bedeutung. Es finden sich einige kleine Blät-
ter von ihm,
1) Der leidende Heiland und die Schmersensmutter stehend,
rechts und links vom Kreuze. Links unten: Caintat Schwan
fe. H. 2 Z. 7 L., Br. i Z. li L.
2) Christus am Kreuze mit einem Rosenkränze umgeben, in
welchem alle Heiligen dargestellt sind. Auch in den Ecken
sind Heilige angebracht. Links unten stehen die Buchsta*
ben C. S. H. 3 Z. 9 L;, Br. 2 Z. 7. L.
3) Die hl. Jungfrau mit dem Kinde auf dem Halbmonde, mit
einem Blumenkranz umgeben. In den Ecken sind die vier
Evangelisten. Redits unten; K. Schwarz. H. 3 Z. 8 W
Br. 2 7i. 9 L.
Schwarz, G. A.» Maler von Hildeshetm, hatte in der zweiten
Hälfte des lg. Jahrhunderts als Bildnissmaler Ruf. Er malte in
Pastell, längere Zeit in Berlin, wo er 1798 Mitglied der Akademie
wurde, dann in Dresden, und zuletzt in Braunschweig, wo er
mehrere Mitglieder der herzoctichen Familie malte , deren Carl
Schröder gestochen hat. J. F. Bause stach nach ihm das Bildnist
des Job. Wilh. Altermann, J. F. Jiigel jenes des Braunschweig'-
schen Hofrathes Paul du Roi, u. s. w. Starb um i8l5«|
Schwarz, Carl Benjamin, Maler und Kupferstecher, geb. «u Leip-
zig 1757. kam in seiner Jagend als Ti<!chlergeselle nach Paris, und
trat da in die Reihen eines Regiments, mit welchem er anfangs
nach Strassburg und dann nach Flandern zog. Hier erwachte
•eine Vorliebe lür die Architektur, und wenn daher seine Camera-
den in der Schenke sassen und unthatig die Zeit verbrachten , so
zeichnete er Casernen, Arsenale, Theater, Kirchen und andere Ge-
bäude in Canaletto*s Manier. Im Jahre 1779 kehrte er in das
' Vaterland zurücls, wo er jetzt unter Oeser die Akademie besuchte,
und bald solche Fortschritte machte, dass sein Beruf zum Künstler
unzweifelhaft schien. Von Breitkopf und Winkler ermuntert fand
er auch bald Gelegenheit, sich öffentlich bekannt zn machen.
116 Schwarz, Carl Benjamin«
Aaf Kosten des erstertn nnttrnalim «r schon frvh« eine Reis«
längs der Saale,' welche in vier Blätlern mil eiDCr Beschreibung
erschien. Winkler ernannte ihn uim Aufseher seines bekannten
Cabinets, nnd von nun an war» kleinere Reisen abgerechnet, Leip-
zig sein beständiger Aufenthahfiorti Er malte Prospekte, die grösste
Anzahl seiner Werke besteht aber in Kupferstichen inLavis- nnd in
Aberli'scher Manier. Darunter sind viele Ansichten von Leipzig
und aus anderen sächsischen Gegenden. Das genaueste Verzeich-
niss der interessanteren Arbeiten des Meisters gibt M. Huber im
Cataloge des Wink^r'schen Cabinets. Seine Ansichten von Leipzig
belaufen sich in 3 Lieferungen aut 36 Blätter, die eolorirt erschie-
nen, qu. fol. In C. Langes romantischen Gemälden von Leipzig,
die lBo4 zu Leipzig bei C. Tauchnitz erschienen , sind von ihm
ebenfalls 24 radirte und colorirte Blätter, in kl. qu. fol Das folgende
Yerzeichniss gibt seine vorzüglichsten Werke detaillirt. Im Jahre
1813 starb der Künstler.
1) Das Innere einer gothischen Kirche mit einer Prozession,
nach einem Bilde des P. de Neef im Winekler'schen Cabi-
net, betitelt: der Umgang« Aus Dankbarkeit Herrn Haupt-
mann Winckler gewidmet. Braun gedruckt und eolorirt,
gr. qu. fol.
2) Der Abend. Conversation im Innern eines grossen Gebäu-
des, schönes Helldunkel nach P. de Franse von Lötlich
1793, gr. qu. fol.
3) Dieselbe Darstellung im Gegendrucke» nur dejr Haupttheil
des Bildes, in gdblicbem Ton, gr. hoch foL
4) Der Morgen. Gebirgslandschaft nach einem Bilde Dietrich's
aus dem Cabinet P. Otto, in Bistermanier, gr. qu. fol.
5) Die vier Jahreszeiten, nach Ferg's Bildern aus dem WinK-
ler'schen Cabinet l78Öf qu. fol.
6) Zwei Rheinansichten, in reichen Gebirgslandschaften, nach
den Bildern von Schätz im Winekler'schen Cabinet, 1700
in Farbe« ausgeführt, s. gr. fol:
7 ) Dieselben Darstellungen in Lavismanier auf braunem Grunde.
8) Landschaft mit Wald und der Mühle in Glücksbrunn, nach
Reinhardt ITSQi ^r. qu. fol.
g) Eine Ruhe, nach Loutherburg, qu. fol.
so) Zwei Ansichten wilder Gegenden mit Eremiten und Wasser-
fällen, im Geschmncke des S. Rosa radirt und kräftig colo*
rirti Ohne Namen, fol.
11) Drei kleinere Blätter: ein liegendes Schaaf, uird zwei Och-
sen, in Bister« Ohne Namen, 12 und qu. 8»
12) Vier andere kleine Landschaften» in Lavis und in Bistert
5u. 4.
>ie Ruinen des Klosters Petersberg, mit Dedication an den
Kupferstecher J. F. Bause, gr. qu. fol.
l4) Landschaft mit einem Zuge von Soldaten, mit Dedication
der Handlung Morino et Comp, an den preussischen Mi-
nister H. v. Hoym 1788, s. ^t. qu. fol.
• 15) Die Ruinen des Schlosses Gibtchensteiii, fßr die Hendel'sche
Handlung in Halle ausgeführt, qu. fol.
16) Perspektivische Ansicht eines Theiles von Halle, qu. fol.
17) Perspektivische Ansicht eines Theiles des Marktplatzes in
Halle dem Ratbhaus gegenüber, 1789* Aus Hendels Verlag,
gr. qu. fol. *
18 ) Perspektivische Ansicht eines Theiles des Marktes in Halle
bis zur Hauptwache. Aus HendePs Verlag 1789» gr. qu. ipl
Schwarz» Carl Benjamiiu l\t
19 ) Ansiefit des Gens d' Armes - Platxes in Berlin, mit Oedication
an den Minister von Hoym durch die Handlung Morino
und Comp, in Berlin 1788* J. gr. ^ti. Fol.
20) Der Plan von Gartzau, Gegend zwischen Berlin und Frank«
fürt an der Oder, nach Genelii's Zeichnung, foK
21) Das Bad and das Otahita'sche Haus im Garten zu Gartzau,
nach Genelli, fol.'
22) Das Monument and die Grotte in demselben Garten, nach
GenelH» fol.
23) Die Andcht von /Gartzau, in Farben ausgeführt, gr. qu. fol.
24) Dieselbe Ansicht, von einer mehr [ptttoreslien Seite» das
Gegenstück zürn obigen Blatte.
25) Die Haupthore von Leipzig, mit Promenaden, 6 numerirte
Blätter, qu. fok
Es gibt Abdrücke rot der Schrift.
26) Eine Folge von sechs malerischen Gartenansiehten um Leip»
sig, mit dem Observatorium und der Pleissenburg, qu. fol*
Die Abdrücke ohne Namen des Künstlers sind selten.
27) Der Ruheplatz» Qarten mit einem Wirthsbausa, wo Piqt^e*
niques gehalten wurden, ITQo* Aus ^farr*s Verlag, gri
qu. fol.
28) Ansicht der St. Paülskirche in Leipzig, miti den anliegenden
Gebäuden, roy. au. fol.
29) Die St. Thomaskirche in Leipzig, roy. qu. fol.
50) Das Schloss Lobdabur^ bei Jena. Ohne Namen des Kunst«*
lerSa gr, qu, fol.
31) Die Stadt Orlamunde im Altenburg*8chen. Ohne Namen,
gr. qu. fol. '
o2) Uas Brandenburger Thor in Berlin. Aquatinta, qn^fol.
53) Die lange Brücke in Berlin. Aquatinta, qul foU' .
54) Das Opernhaus iii Berlin. Aquatinta, qu. fol.
35) Die Bibliothek in Berlin. Aquatinta, qu. fol.
36) Ansicht von Camburg an' der Saale, colorirt 1786* gr.qn.fbl.
37) Das Schloss von Goseke, im Gebiete von Freyburg an ;der
Saale, colo#-irt, gr. qu. fol.
58) Ansicht der Umgegend von Weissenfeis an der Saale, colo»
rirt 1787, gr. qu. fol.
39) Ansicht der Umgegend von Naumburg an der Saale, colo-
rirt 1787, gr. qu. fol.
40) Die Cathedrale von Naumburg, gegen Westen und gegen
Mitlag. gr. qu. 4- * . -
41) Dia Ansichten der Schlösser Könitz, Lobdaburg, Ludwigs-
burg, Merseburg, Hohen-Schwarm (von zwei Seiten), Sohön-
borg, alle in qu. 4«
to) Die äu4sere Ansicht des CQllegiums in Schulpforte 1791,
qu. 4.
43) Die innere Ansicht desselben, qu. 4»
44) Die Föntaima zu Schönbarg bei Naumburg, qu« 4.
45 > Die Saline zu Dürrnberg an der Saale, qu. 4«
46) Erste und zweite Ansicht des Bergsohlosias Litgtinutein.
Ohne Namen, qo. fol.
47) Die Iluinen des Wendesteinr in Thüringen, qu. fol.
48) Zwei Auslebten des Schlosses Freyburg bei Naumburg,
qu. fol. . .
49) Die Hanptkirche der Stadt Freyburg^ qu. foU
50). Ansichten der Sehlösser KitzenMein, Bigig« .Leuchtenburg,
Weiesenfels, Kunitz, Rudolphsburg bei lioesent gr« fol.
Ut Schwan, Carl Fi*iedr. ~ Schwarz , Christoph.
51 ) Dm Kloster lllcniiigsredeii im CoiMirgiscben, qo. foL
62 ) Die ßrücUe bei der Saline von Koesen an der Saale» qu. fol.
a) Di« Stadt Dornbur^ an der Saale» qu. foU
) Die Papiermühle bei Dornburg, qu. fol.
55 ) Die Umj^egend von Jena, I75t, qu» foU
56 ) Die schöne Umgebung von Saalfeld, qu. fol.
57 ) Eine Folge von 6 Ansichten vo« Rheinsberg, qo* foL
58) Eiae Folge von l8 Ansichten von Potodam, foL
59) Eine Folce von 6 preucsischen Lustschlössern, fol.
60) Eine solche von 6 Ansichten von Montbi)on» qu. fol«
61 ) Eine Folge von 6 Ansichten von Freyenwalde, qu. fol.
62) Eine Folge von 4 Ansichten vom Bad« Laucbstädt«. qa. 4*
Schwarz, Carl Friedrich, Maler, wurde tTOTaaLeipsig geboren,
und in Dresden herangebildet, wo er in der Folge als Theater-
tnaler angestellt wurde. Dieser Künatler malt auch Landschaften
und Architektur in Oel»
Schwarz, Carl Georg, wird irrig auch der Carl Benjamin dchwari
genannt.
Schwarz, Carl X, Kupferstecher zu Leipzig, der Neffe des Carl
Benjamin Schwarz, ist uns nur durch zwei Blätter bekannt, welche
Ansichten von italienischen Catakumben enthalten, bezeichnet G. J>
Schwarz junior f. 1703. Dedic a M. Schwarz, mon Oncle. Diese
Blätter sind nach Bildern von Dietrich aus dem Wfocklet'scbeD
Cabinet iu Camaieu ausgeführt, fol.
Schwarz, Gatharina, Malerin von Lintorf, wird in Brackenho-
fer's Museo Germanico p. 71 erwähnt, und gelobt. Weiter ken-
neu wir sie nicht. Vielleicht ist sie die Frau des Mialers Christoph
Schwarz, die I5g7 vorkommt » wie wir im Artikel desselben w*
. merkt haben«
Schwarz, Christian, Maler^ geb. zu Dresden l645, ^ar in Hsm-
bürg Schüler von J. 0. Patent, und ging dann l67i zur weiteres |
Ausbildung nach Wien, wo er aber Cammerdiener des Grafen von
Folting wurde. Nach drei Jahren kehrte er nach Dresden zuriich,
scheint aber als Künstler weni^. geleistet zu haben, da er die Stelle
einea Vice- Weinmeisters bekleidete. Starb l6ö4«
Schwarz, Christoph, Maler, ein tu seiner Zelt und auch oodi
später hoch gepriesener Künstler, der sich den Namen des deut*
sehen Rafael erwarb, ohne etwaa von der Innigkeit «ind Tiefe dei
grossen Urbinaten zu besitzen. Seine früheren Xiebensverhältnis-
se sind unbekannt, und auch über seinen Geburtoort und sein Oe*
burtsjahr ist man nicht ^anz einig. Wahrschainlich ist er zu In-
golstadt oder in der Gbgcnd geboren, aber nicht 1550» vrie man
nach Lipowaky im Verzeichnisae derk. Pinakothek zu München upa
anderwärts angegeben findet. Noch weniger ist Schwarz ein Nie*
derlünder, wie C. van Mander au meinen acheint, der aeioen Chn-
atoffal Stuarts, Hofmaler in München, mit Jan Swart van Gronio«
Sen (Job. Schwärs von Groningen) susammenbringL Dass nach
er gewöhnlichen Annahme Schwarz nicht 155<) geboren seyn kaoDi
geht aus den, früheren Schriftstellern unbekannten Papieren der
Münchner Malerzunft hervor, wo wir anter denk Jahre ^1500 l^'^"*
dass dannals Meister Melcher ( Melthior Pocksperger ) den Cbrf
Schtnm, C^rktopli. Alf
•lof^ Sdhwahc gtdjfngt habe, iwpbei dieger 60 D#nar« io 4i» £>ad«
eb. Schwan müctl« demnaeli |0 Jahre alt gewesen seyn»- was
^ am' ansiiBebmeD' \$U Später begab ttch der KuostUr nach Ita-
lien^ wo er nach Lanzi't Behauptung in Venedig mit £mannel Te«
desco einer derjenigen Schuler Tiriao't gewesen sevn soll, die den •
Geechmnirh der venetianischen Schule nach Deutschland verpflans-
ten* Lnnxi folgte bei dieser Angabe, wie es scheint, dem Ridolfi,
welcher in den Maraviglie delP arte etc. Venezia l(AS* h 204 sagt,
Schwärs sei einer jener Nordländer« die in Venedig die weniger
f;ufe Manier mit den Vorzügen dieser Schule vertausi£t haben, Äl-
eia ea hann diess Christoph S^warz nicht sey», sondern Jan
Swart (Jnh. Schwarz), von Groningen» der ein Zeitgenosse, des Job.
SchcM>rel und des Emanuelo Tedesco (Nie* Manud Deutsch) war,
aber 'nicht Christoforo Swarts, wie die Italiener unsern IVXeister
nennen. , Dass Schwarz nicht Titiao's Schüler seyn konnte, bewei-
set auch der Umstand, dass er erst kurz vor dem Tode Titian's
seine Lehrzeit in München erstanden haben honnte. Dan^ war
ja eher Ttntoretto sein Vorbild, welchen er nachzuahmen strebte, wo-
bei er allerdings von der venetianischen Manier viel nach Deutsch»
land brachte. Er erregte durch seinen Beichtbum iler Compoiition«
durch seine frische Färbung und durch Leichtigkeit der Behand-
lung Aufsehen , welche den Werken der früheren deutschen Schul«
gegenüber durch Neuheit gefiel. Er konnte daher nach ileiner
Rückkehr in Deutschland bald ßuf erwarben , da sich auch' gute
Kupfers.techer zur Vervieff^älttgujig seiner VVerke fanden. Uer
Hof in München nahm ihn bereitwillige auf, da Herzog Wil-
helm V. zur Ausschmückung der von ihm erbauten Kirche der Je*
Suiten guter Künstler bedurfte, und der bayerische Hiiftnaler Schwere
war noch ein Jüngling, als man ihn den' deutschen Rafael nannte.
Wann er nach Italien gegangen, ist nicht bekannt, dass er 1576
in' München bereits der Malerzunft einverleibt war, wissen wir -
aber aus einem Zunftzettel, der wahrscheinlich zum ersten Male
seinen Namen enthält. Die Zunft fühlte sich in der Folge 'durch
ihn sehr eeehrt. Im Zunftbuche stand eigends bemerkt: ViChristoph
Schwarz ist Patteran jber alle Maler zu Deitzlandt.« Und Schwartn
schrieb dazu: »Zu merer Gedächtnuss heb ich mieh Christoph
Schwarx zugeschrieben.«
Ch. Schwarz hinterliess viele Werke^ obgleich er nur ein Alter
von 44 Jahren erreichte, wie man gewöhnlich annimmt, was aber
irrig ist, da sich Zeichnungep von S597 finden sollen. Schwärs
starb aber in diesem Jahre, denn Lipowsky fand iii ein^m Mann«
Scripte des Freiherrn von Aretin, dass 1597 der Wittwe des Mei-
sters, der Catharina Schwarz*), 200 Gulden für vier gemalte Stü-
cke, und 100 Gulden für einen heil. Andreas ausbezahlt worden
seyen. Diese Summen sind wahrscheinlich für Werke Ch« Schwar-
zens ausgegeben worden, da sie für damalige Zeit sehr ansehnlich
sind. Selbst die Zeichnungen , die gewöhnlich auf weissliche» Na*
turpapier mit der Feder entworfen, dann ausgetuscht und aqua»
reUirt sind, wurden dem Meister gut bezahlt, wie diess mit jenen
*) Diese Frau ist vielleicht die obeti genannte Malerin Catha«
^ . rlna Schwarz, so dass ihr die Summen für eigenhändiip ge-
malte Bilder ausbezahlt worden seyn könnten, wenn nicht die
Preise für damalige Zeit zu hoch schienen. Der St Andreas
kpnnte die Kreuzigung dieses Heiligen in der'Jesaitenktrche
seyn«
k»r PsMio« do Fall Ut» 4i# «r fiif dU HoiMsm mrfiitttovQBd
dit voi» J« SadeUr 1589 gestoolMB nvorden«
Schwan bildete auch Schnler.. AU solchen aeiiflil d^Ai^ncvillc
den GeorfT Besam, und Sandrart sa^t, dass die ^Brüder Lanbert,
Friedrich und Joseph Suster bei Schwan gelernt haben. Diese
Aogabe scheint nicht gans richtig zu seyn, wentgstens nicht van
Friedrich Susler (Sustrls), welcher Maler und Hofbandieistet des
Henog« Wilhelm V. war. Ein jüngerer Kiinsller dieses Nameu
lionhte noch weniger Schwarzens Schüler gewesen seyn. Wir faii'
den in den Zunftpapieren nur eines einzigen Sohälers von Schwan
* erwähnt. Dieser nahm 1583 den Andre Khrumer, ^nen Stief-
sohn des Meisters Hans Ostendorfer, iir die Lehre. Bei dieser Ge.
legenheit war Friedrieh Sustris Zeuge. Im Jahre 15SQ wurde Khra-
mer von dem Handwerke losgezählt.
Gemälde dieses Meisters findet ' man noch in sierblichrr An*
. Sfthl. £hedem sah man mehrere im Kloster und in der Kirche der
.. , Jesuiten zu Münchea^ und in letzterer sind noch immer ^ioige
der Hauptwerke des Meisters^ Von ihm ist der Engelsturz am
Hochaltäre, welcher aber hier für dcoi grossen Kaum zu kleio
erscheint. Allein Schwarz malte das Bild nicht für den Altar
^B$ jetzt bestehenden Chores , sondern für den früheren, an wel-
chem das Gemälde last um 20 Fuss niederer stand aU jetzt. ]^?ach
^em Einstürze des Thurmes*) wurde ein neuer Chor gebautt uod
nun wurde ^chwarzens Engelsturz dahin versetzt und über den
Tabernakel: erhoben« Der ininstler protestirte vergebens gegen die
Versetzunfi; des Bijdesin den neuen Chor, indem er behauptete,
,erhabe die, Figur des Erzengels nicht nach Proportipn Tür jenen
Baum genonmien. Die Anekdote in Lipow&ky> Küjnstlerlexikon,
. nach welchej^ Schwarz den Herzog Wilhelm , der die Kirche in
.Bälde vollendet sehen wollte» dadurch getäuscht hat. dass er
einige Stunden ausgestopfte Füssc über das Gerüste heralihing,
und nur nach taune arbeitete« ist flicht bewiesen. Eii^ Künstler,
., ,der im schönsten .Mannesalter starb» und so viele Wei;lie. hinter-
Ipßseii hatte, als Schwarz«. mu$s ziemlich fleissig gewesen seyn.
Ueber^ies« .^^S* =>l»n lyjjppwsky .auqh einer schlechten Oekonomie
an, anscheinlich ofine hinreichendei| Grund, tn der ehemaligen
' - V*'!*?^^"*** "* ^uch die Kreuzigung des hl. Andreas von Sch'wsri,
Wobei ihn aber d^r Tod überraschte, da P. Candito^dasBild vol-
' lendtfte. Für die Hauskapelle der Herzogin Renata zeichnete und
malte er die Leiden^stationen, oder die 7 Fälhs Christi. ^TM Ori-
; gmalzeichijungen sind in dtr Eremitage zu Nyrndhenbnrg. Die
Gemälde, welche Schwarz darnach au^fuhTte. scheinen vetscfinun-
den zu seyn. Frenzel bemerkt im Ca taloge der SammlnuR des Gra-
. fe;i Sternberg.Manderscheid IL S'. i?r, da&s in Prag Gemälde dar-
nach seyen. In der Aulb der Jesui|enschule Var eine vott Schwarz
gemalte A^dorina, Von welcher Guarinoniurf im Gräiielder Ver-
wüstung, Ingolstadt tÖiaS. 231 sagt, sie sei.^nit hinnac^ zu
machen, wie stark sich vihl ansehnliche Mahl^r darummen ange-
^ömmen.« Diess ist wahrscheinlich das Bild der heil. Jungfrau
mit dem Kinde in einer himmlischen Glorie in der k. Pinakothek
l?ei^.rr:H!"T'. 5 ^- J f -^ k' ^""'K ^* "?»»* "« «««h «^i« "•-"
ir ifJ^I n '^ ^*' heil, (ialharina. deö Vor eitlem qruclfike knien-
den heil. Hieronvmus, fast lebensgross, eib kleines Bild der Kreuz-
•chleppung, und das Bildniüs eines schwarz;^ekleidetcn Mannes
•) Sieh« darüber Wolfgang Müller. ; .
im 3£9aeU ^i« ^^ 4«t w>ti ^der-Molter gtfiilgrtoüfnd^Eirfiiehen
darbietet» Auch in der Gallerie xa Schl^tssoeim sind Doch Gemälde
von ihm, so iTie in den liircbeB Bayerns. Im b. Schlosse zu lSfym<*
phenbucg war 17^ ein Bild dps die {Vl^donoa malenden St. Lucas»
unter welchem sich Schwarz dargestellt hat. In des Ulosterki|-ch«
daselbst sind die Leidensstationep aus der altep Fraozishanerhirch«
ztt. München. In der Klosterhirche zu Fürstcnfeld'-Brucli ist ein
sehr schönet Aftai^ild mit St. Sebaitfati, vielleicht das Gemälde
aus der ehemaligen St. Sebastianskirebe in. Miinchen. ' In der Me*
tropolitanhirche zu München ist ein Ecce homo links am Altare
unter dem Bogen von ihm, jn der alteii'Restdenzkapelle das Chor*
attarbhatt mit der Himmelfahrt Maria , Im Dome zu Augsburg, eine
Kreuzigung, in der ehemaligen Üesuitenkirche daselbst eine Maria
von Eiigeln' umgeben, und in dev Fuf^ger'scben Ca|>dl« Christut
am Kreuze; .1» dec liirche des. heU. Martin za Landshul ist tines
der vorzüglichsten Altaiigemalde. det Meittert^ welcher die Kreu»
zfgung Cbristi rortttfllt. Füg St. Zeno>.zu Inf^olstadt nlalte er im
Auftrage des Herzogt Wilhdm dtn Tod der Maria. und ihre Him-
meUabrt. In. der. Pfarriureb^ sü Eiehstädt ist ein jüngste» Gericht
von Schwarz, und in der oberen HarrUirche zu- Ingolstadt »ieht
man* die Pastiois^.die Propheten und einige endete Bilder von ihm.
Die FrescohUdvv, %veleJie tr en Fa9aden..vQn Häusern in Mürfchen
ausführte, sind alle zu Grunde gegangen; Darunter rühmt iSan-
drart besonders. ddn Sebinerratilb, der «n einem Haute eti der Bau*
fiogergasse gemalt war. Nach der Ansicht Sandrart's bat mao wa^
der in llalieä nech- in DeottehUnd etvra« Sohöneret gesehen alt
diaset Bild, In «utwärligen GndUrieii' tat yventg. von SehWei^z zu
finden. Im Belvedere zu Wien ist ein kleines Bild der Gaittlung
Chritti. Ib der.GiiUerie zu Pnanaers/elden is« daa höchit lebent*
volle Bildniss eines im Sessel «itzeeiden^ Mannet mit einem Knaben
vor Um. . tiebeiadieta. werden ihm .14 PrivAtsftmmlna^en Werke zu-
geschrieben, an welchen er theilyreiae keinen lAntheil hat.
In der Tribonis ^er ftörentin^bh«!! GalleHe ist das Portrait
it% Meisters, welches Gl Ro^si gestochen ha!.' G. G. Hilian ^tach
ebetifi^fls''das Bildniss di^^ftes Meistefft rtach' einem eigefbbän^igen
Fortreite. B. Weiss haf es radirt. Inf SandrälrtV deutscher^ Akade«
Biie I. '♦ab; g.'g. und bei d^Argensville; Abregt III. l5 ^ind eben.
falls Bildnisse dieses Meisters. J. Kir^hmayer fertigte die Büste
Schwarzent für die' bayerische Utibmeshälle.
Stiehe ttaeh Gediälden und ZeicliDiingeä dieses
• * • . • Meistert.
Herzog Wilhelm ?•» gwt; voll J. A. Zimmermann (i^r dit Se-
ties imagtnum ducum Dolör6m.
Die Geburt Christi oder Anbetung der Hir^n.« gMt von E.
Sadel^r» mit Dedication an 4pomitt-, Marco de Yeritate.; Das Ge-
mälde befand sieb um 1810 im Besitze des Spiegelfabrikantea
Kircher. \, , f ,.-.-. »
HeiK-famUte. Engel spielen mit dem Kinde, und.Jojseph zim-
inert. Probst exe I5d4* Diese .Qoi^jposition ist vou E« ^uttr«.
Die Buhe der heil. Familie auf der Flucht nach Aegypteo, wie
Maria unter de» Beome das. Kind säugt. Dieses Blatt stach Job.
Sadeler mit Dedaeatien an J. U« M. ( Dr. Monzioger )•
Jespt vjräscht den Jüngern die Füsffe, schöne Compositiuu, von
W. Kilian gestochen.
Die Geheimnisse des Leidens Christi , auch die sieben Fällt
Christi genannt, 8 Blätter mit Titd : Praecipua. Fassiuuis p. N.
f 2^ Sckwantf Cbristoph.
Jesu Christi Myiteria Ex Serva. IVinel^is BarariM Renatae ^
cello desanita* rtDxit Chr. Schwan Mooach. Joan Sadeier Belgt
icolpsit Monachii 1589 > gr. fol.
jDiefte schönen and seltenen Blatter sind gut copirt und Im*
zeichnet: P. Paolo Torri excud. Padua l6l7t gr. fol.
Elias V. d. Borcht hat sie in kl. fol. schön copirt«
Die Rreuzschleppang« mit Simon Yon C^jrrena, reiehe Compo«
sition, i6il von Joh. Weinar sehr schön radirt. Ein Goldärbeiter
in München hat diefe Darstellung; in Knpfer getrieben» und die
Platte vergoldet« welche 180S in einer Auktion xu Ragensburg Tor-
kam* Die Zeichnung war in letzterer Zeit in der Sammlung dn
Direktors Spengler zu Copenhagen*
Die Kreuxschleppnng« Christus nntar der Last des Ereuzss n
Bodeil gesunken. Mit sechs lateiniscben Versen: Hne oculoi, li
^a cstpietai etc. etc. Matham exend.
Chnstos am Hreuse xnisdiea Missethatem» reiche Cbmposi*
tionen, im Vorgrunde rechts die ohnmächtige Maria» iSpO voo
Sadel^ gestochen, und eines der Hanptblätterw R* Goidi hat ebes*
falls eine Kreuzigung gestochen.
Christus am Kreuze erhöht » reiche Compoaittonta » 1587 ▼on
<• E. Sadeier gestochen. Unten aind aeeha * lateinische Verse: U«
Dens reram coeli etc.
Chrutus am Krause mit Maria und Jirfiaancfi» gast vobJ«
Sadeier.
Christus am Krence sterbend xwisehen Eageln, mit den £jv
holen des altea und neuen Bundes, guu von J. Gennet. Selten«
Blatt, fol.
Ghriatoa «m Kreuze ^ nwlen Maria, Johanaet aad Ma^co%
gast« von J. Gannet. Seltenes Blett, foh
Eooe homo., Kniestuck , mit DedioatioB des JRupfersteehtn *»
Sadeteff an J. H. Muacinger.
Die leidende Maria mit dam Schwarte in. der ßfuiti mit De-
dication en Margaretha Munzinger von J. Sadefer.
Die heil. Jungfrau mit dem Kinde auf Wolken aitsendi wii
letzteres ihr eine Rose reicht. Joan Sadeier excud*
Maria und Anna liehkosen das zwischen ihnen siehende Biw
Jesus, ein niedliches Blatt von Job. Sadeier Junior, k\, 4* j
Die Krönung der hl. Jungfrau, gest, von H. VViar;^
Die büssende Magdalena, gest. von U. van der Borcht» fol« I
Der Kampf dea Erzeneels geeen die gelalleaea . Bngel > du
reiche Bild der Jesuitenkircbe in Mönchen» sehr schön radirt vo>
Job. )Veiner, aber selten zu finden* . ' .
Das jüngste Gericht» gest. von J. Sadeier, nach eines 0^
mälde ftir die Herzogin Renata ausgeführt, grosses Oval, und ein^
der Hauptwerke.
V. R. Grüner hat diese Compositiott 1822 im Umriss g«*
' atochen.
Apollo und Daphne, von J. Weiner radirt.
Venus in einer Laube schlafend von dem Satyr betrsehttt
Dieser ist im Begriffe den Schleier zu lüflen, der die Blosse da
Göttin bedeckt, gestochen von A. S. (Adamo Ghist), kl. qu. 4*
Die Entehrung der Proserpina , wie die Nymphe vergebeoi
das Wagenrad zu hemmen sucht, gest. von J. Sadeier )un«
Die Fortuna auf einer geflügelten Kugel in einer auf dcfl
Meere schwimmenden Muschel: Faber Quisque fortonae so'^
Gestochen v. E. Sadeier, das Gegenstück Xu einem Blatte nach 1^<
Candito, Praemium betitelt.
Schwan, Emanuel Jakob. •— Schwan, Hans. ISi
Die Bahlerib mit der Leute an einer Fontaine, wie lie einen
Jüngling an sich zu stehen strebt » den aber ein Greis zurück-
hält, gest. von J. Sadeler.
Römische Truppen, welche Gefangene aus einer Stadt fuhren,
reiche bomposition » mit dem Titel: Virtus Omnibus Rebus an-
tett* Von L. Kilian für D. Gustos Verlag gestochen.
Ein Kind m einer Landschaft sitzend, wie es sich auf dem
Todtenhopf lehnt, schönes Blatt: Hodie mihi etc.» von J. Sadeler, 4
Ein Philosoph unterrichtet einen Jüngling: Unc aed esete.,
gest« von J. Sadeler.
Schwarz, Emanuel Jakob ^ Bildhauer, hatte am 1770 in Augs-
bürg den Ruf eines geschickten Rünstlers«
Schwarz ^ G«, Maler, geb. zu Berlin um flSOO, war daselbst Schüler
der Akademie, und mehrere Jahre thätig» bis er endlich nach St.
Petersburg sich begab, wo er in Dienste des Kaisers Nieolaus
trat. Er ist Schlachtenmaler des Selbstherrschers aller Reussen
und verpflichtet, dt^ Manoeuvres zu malen, denen der Kaiser bei*
wohnt. Seine Werke sind sehr zahlreich, da er auch Bildnisse
und Genrebilder ibalt, aber bei steter Vorliebe für militärische
Darslellungen. Solche sind auch im Besitze des Kölliga von
Freussen, SicUweise Manoeuvres des k. preussischen MiUtärt, Iheils
solche yon ruesi sehen Truppen. Scenen dieser Art »alte er fnr
den Kaiser von Russland in großem Formate, und sie erwarben
ihm neb^n Sauerweid und Ladurner den Ruf eines der vorzüg-
lichsten Schlachtenmaler seiner Zeit, vornehmlich in Russland, wo
Schlaehtbtider und miliürtsche Soenen besonders beliebt sind» und
wenn sie auch noch durch Lebendigkeit der Darstellung und
durch brillante Färbung sich autzeichnen , - wie die Gemälde
Schwarzens, so ist dieses Fach für den Künstler sehr lohnend*
Folgendes Blatt ist von Schwarz selbst lithographirt«
Bivouac beim Schloss Grunewald den 27» Sept. 1838 1 qn*
roy. fol.
Schwarz, Georgi Architekt, ifvurde um 1780 in Bamberg geboren,
und daselbst in der Baukunst unterrichtet. Später begab er sich
nach Nord- Amerika, wo ihm der Staat die wichtigsten Bauten anr
vertraute. Vgl. Jäck's Pantheon.
Schwarz, Hans, Briefmaler und Formschn eider, lebte in der zwei-
len Hälfte des f 5* Jahrhunderts in ]!<}ürnberg, und war vermutb«
lieh schon um l470 Meistersänger, da wir ihn für jenen Brief«
mater Hans Schwarz halten, der nach Adelung damals einer der
ersten zwölf Meistersänger war, aber noch zu Anfang des 1 6* Jahr-
hunderts lebte. Diese sogenannten Brieltaialer illuminirten Holz*
schnitte, und schnitten theils auch selbst in Holz. Es fii^den sich
Hollschnitte mit dem Zeichen I. S., die von ihm seyn könnten.
In Füssly*s Supplementen zum Künstler •Lexikon wird ihm ein auf
dem See wandelnder Christus zugeschrieben, er ist aber nicht im|
dem Bildschnitzler J. Sctiwarz zu verwechseln , mit welchem ihn
Fässly für Eine Person zu halten scheint. Auch Job. Schwarz
^a Groningen muss von ihm unterschieden werden, so wie der
folgende Künstler.
Ochwarz, HanS^ Maler von Oettingen, ist aus FaroilTennachrichtert
^ei Malers Hans Schäuffeleia bekannt, wticlfe Belle« in seiner
tSf Sehwan;» Hans, — Schwarz, Johann.
•OeMliiohte der Holzschneidekunst 8. 117» und in seiaen Beitragen
zur Kunstgeschichte III. Heft, bcUannt machte* Dieser Hans Schwarz
heirathete i54o die Wittwe Schaufifelcto's, und bediente sich zur
Bezeichnung seiner Werke des Ziehens des letzteren.
Dieser Hans Schwarz muss aber wieder von einem Johann i
Schwarz (Swarl) aus Groningen unterschieden werden. '
pChwarS) Hans, Bildschnitzer von Augsburg, war in der ersten
HälAe des l6. Jahrhunderts in Nürnberg thätig und ein höchst
■usgezeichneter Künstler seiner Art. Dieses Zeugniss gibt ihm,
ausser seinen Werken, Johann Neudörffer in den Nachrichten über
Ludwig Krug, wo er sagt. Krug habe zur. Zeit, als Schwarz za
Nürnberg bei Melchior Ptinzihg, dem Probst von St. Sebald, ge-
lebt, sich erboten I dos Bildniss Schwarzens vertieft in Stahl zu
schneiden, wenn dieser ihn in Holz conterfaiten wolle. Neudörf*
fer setzt dann noch bei, dass man- daraus «chlieasen könne, wai
• ' dieser L. Krug für ein Künstler geweset». Und ein eben so tüch-
tiger Meister war auch Schwarz, was die Werke bestättig;en, deren
'« ' ftian noch von seiner Hand findet. In der Knnstkammer znBcrliQi
(Kugler's Besch. S, 86) werden ihm drei IV^daiUons von Holz zu-|
geschrieben, welche vortrefflich gearbeitet sind, bei weicher und
^j- verständiger Nachahmung der Natnrformeh. Das ein« dieser Me-
daillons enthält das ziemlich grosse Brlistbild der Madalena Ho-|
tioldtiis Von 1528 1 deren volle aber edie Formen diesem Bildnisse
' ein eigenthümltches Gepräge geben. In der Gesammtordnong sehr
ähnlich, namentlich mit ganz übereinstimmendem Costüm ist ein
'Medaillon, weichte die Barbara Reihltngin, eine' ältere Frau, ajsi
/die obise, vorstellt. Auf der Rückseite ist das Wappen und die {
" Jahrzahl 1 538* Ganz, dieselbe Behandlung zeigt dann- ein drittes
Medaillon» welches den Kopf eines mit einer Mütze bekleideten
• • Jünglings enthält. Den Namen ^ oder das Zeichen Sohwarzeos
tragen diese Bildnisse nicht, man kann ihn aber mit Grand als
Verfertiget derselben ansehen, da dieser wirklich einer der besten
Gonterfaitep damliger Zeit ist, als welchen NeudörfiPef unsernj
Schwarz rühmt. £r goss nuch Bildniss in Erz und Blei, und fer-
tigte mehrere andere schöne Bildwerke.
Das Todesjahr dieses Meisters ist unbekannt. Man weiss auch
mchX, ob er in Nürnberg oder zu Augsburg gestorben.
Schwarz , Johantl, Formschneider, oder vielleicht ein Monogram-
mistJS., welchen man Joh. Schwarz nennt, während andere den Job.
. - ßchpff^r oder den Jakob Sigmair darunter vermutheil. Diesa« Zeichen
. '.■ a^eht auf einer grossen Ansicht von Regensbürg in mehreren Blät-
tern mit Inschriften und allegorischen Darstellungen. Im mittleren
CartQUche liest man: WahrhafFtige Contrafacktur des hcilig^'i
Reichs Freistat Regensburg mit ihrer Gelegenheit gegen Mitter-
j»aaht lo89« .Ueberdiess ist auch noch das Monogramm FK* 9,w
<A diesem Blatte« H.22Z. 4 li«» Br. 80 Z.
Schwarz I HanS^ t, auch Jobann Schwarz.
SchwarZi Hans Heinrich^ s. Joh. Heinrich Schwarz«
Schwarz I Jfikob, Maler, arbeitete in der ersten Hälfte des 18*
Jahrhunderts zu München. Starb 1750* i
ßchyirarz y , Johann ^ genannt Vredemann, s. Jan ßwart von GÄ
liingen.. Dieser. ist von Schwanz voii Rothenburg zu unterscheiden.
Schwan, Joh« GottL -^ Schwan;, Jal. Heinr. 123
Ichwarz , Johann Gottlieb^ g. Joseph Schwan.
Ichwarzy Johann Heinrich , Maler, acheint in Holland gelebt
za haben, und ist mit dem gleichnamigen Meister, der um 1707
als Adjunkt der Akademie in Berlin erscheint, und noch um 1718
lebte, nicht Eine Person, %Tie Fössly glaubt, da J. H. Schwam
das Bildniss des 1087 verstorbenen Malers J. Lingelbacb maJte*
Dieses Bildniss hat Bernhard Vaillant in schwarzer Manier g««
stochen und es ist in Rotterdam selbst verlegt. Der Maler nenal
sich darauf >^Schi/varz Eques pinx.)« Dieser Ritter Schwarz ist aber
wahrscheinlich mit dem Hans Heinrich Schwarz, wo weh:hem 1690
ein schönes Bild in die St. Jakobs fiirche zu Lübeck kam, dessen
in den «»Gründlichen Nachrichten von Lübeck 1748 S. 151» er^
wähnt wird.
Der Berliner Job* Heinrich Schwarz malte ebenfalls Bildnisse.
Job« Oeorg Wolfgang, der 1720 nach Berlin berufen wurde, stach
nach ihm das Bildniss des Dr. Ph. J. Speoer«
ichwarS , Johann Jakob, Zeichner und Maler, arbeitete irt der
ersten Hälfte des 18« Jahrhunderts in Nürnberg« M, Tyroff radirte
nach seiner Zeichnung die Capelle vun Mendel.'
Schwarz I Johann Jakob, Kupferstecher von Nürnberg, Ward«
um 1705 geboren. Er arbeiteie im landschaftlichen Fache, noch
um 1810 in der Schweiz.
Schwarz, Johann Wilhelm, Kupferstecher, arbeitete um 179O
in Nürnberg. In Scbad's Pinakothek wird ihm ein Bildniss des
Theologen Hufnagel zugeschrieben. Mit Paul Wilhelm Schwan
wird er kaum ßine Person seyn*
Schwarz I Joseph, Bildhauer, geb. zu Nicolansdorf (Ntxdorf) in
Böhmen um 1750, erlernte in Dresden seine Kunst, und übte
%ie auch mehrere Jahre daselbst. Er fertigte Figuren in Stein,
Metall Und Holz, hatte aber im Decorationsfache noch grösseren
Ruf. Seine Ornamente in Holz, besonders die Laub- and Blumen*
Verzierungen sollen höchst täuschend der Natur nachgeahmt seyn«
Im Jahte 1770 (wenn nicht später) begab sich Schwarz nach St.
Petersburg und wurde da an der Akademie angestellt Wie in
Dresden, so arbeitete er da in Stein, Metall und Holz. Besonders
bewundert wurde ein Blumenstrauss mit einem SpinneAgeweba
aus Holz geKchnitzt. Im Jahre I7p4 wurde er akademischer Rath
und um 18O8 starb der Künstler. Bernoulli, Reisen IV. 150», nennt
ihn Job. Gottlieb Schwarz.
Schwarz 9 Julius Heinrich ^ Architekt von Dresden, war ein zu
seiner Zeit sehr geschätzter Künstler, welcher dem französischen
Geschmacke weniger huldigte, als viele andere. Er fertigte viele
Pläne zu Palästen und anderen Gebäuden, deren einige ausgeführt
wurden« Darunter gefiel namentlich ein Gartenpalais des Chur*
Prinzen. 'Im Jahre 1762 wurde ihm di« Leitung des Baues der
Katholischen Kirche zu Dresden anvertraut, welche dann Esner
vollendete, da Schwarz erblindete. Den Plan zu dieser Kirche
fertigte Chiaveri. Dann lieferte Schwarz auch viele Zeichnungen
zu Decorationen. L. Zucehi stach ^las von ihm deco^irte Trauer-
geröste des Königs Apgust IIU von Sachsen und Pul^a auf drei
iiß Schwärz, PauL — SchwarSi v. Bothenburg«
Blättern« und jenes des Churfürsten Friedrich Christian auf einem
Blatte. Zaoobi redirto nach seinen Zeichnndgen auch 30 Blätter
mit Ornamenten.
Schwärs nvar Ober-l^uidbattmeister und starb so Dresden IHS
im 69- Jahre*
Schwarz, Faul, t. P. Schwarae.
Schwarz, Paul Wolfgang, Zeichner und Knpfersteeher, wara«
1766 au Nürnberg geboren« und von C. W. Bock in denAafaopi-
gründen unterrichtet, bis er 1785 nach Basel sich be^ah» um iicli
in Ch. von Mecliers Schule weiter auszubilden. Später erhielt er
4en Titel eines herzoglich Sachsen • Coburg - SaaU'eld*scben Hof*
knpferstechers,. lebte aber fortan in Niirnberg« wo er eine Koosu
handlung gründete. In dieser erschienen zaklreicbe miliUriicbe
Scenen, wozu die Kriegsjahre Veranlassung gaben. Dann gab er
auch verschiedene Uuterrtchtswerke im Zeichnen heraus, meisteDi
mit Blättern in. Aquatinta, wie seine Uebungen im Thierzeicbneo
nach den grössten Meistern, 2 Hefte in 4«; malerische Aosichleo
für Geübtere im Naturzeichnen, etc. Seine übrigen Blätter be*
stehen ip Bildnissen , Genrestücken , historischen DarstelluDgen
und Landschaften, in Auquatinta und in Funktirmanier. Auch der
Radirnadel bediente er sich. Schwarz war Mitglied der Akademit
in Nürnberg und starb daselbst um 1815»
1 ) Der Abschied Ludwig XVI. von seiner Familie» qo. fol
Es gibt Abdrücke vor der Schrift. ^
2 ) Die Belustigung holländischer Bauern ( Les RejouisssBC«
fiamandes), nach Ostade, fol.
3 ) Die Beschäftigung flamändischar Bauern (Occupations flamsoi
des), nach demselben, fol«
4) Zwei allegorische Darstellungen, loL
5 ) Das Felsenthal zu Sorento, nach Fh. Hackert, 1794« g^* ^
, 6 ) Die Donaugegend bei Regensburg, nach G» Adams ifiOSi '^^
7) Die Ansicht von Affaltenbach, nach eigener Zeicbaung
1793. fol. ^ ^
8) Die Hauptansicht der St. Stephanskirche in Wien» Aqo*
tinta, fol.,
9) Die Ruinen und Ritterburgen von Franken, 12 Blätter,
Verbindung mit anderen Hünstlern für Korn in ^^
gestochen, qu. fol.
iO) Die Reichsveste in Nürnberg, l806f fol.
11) Der Schiessplatz bei Nürnberg, lfio6> fol. ,
12) Landschallten nach F. Kobell» 4 Blätter in Aquatinta, 4*
Schwarz I Sebold, nennt Murr in der Beschreibung des Frao»^
. sehen Cabinets in Nürnberg einen Maler, von welchem >|^^ '^•
. Stiche finden : die Verkündigung Maria , und St. Anna mit M«^
und dem Jesuskinde vorstellend. Ob\en steht: Sebolt $ch«ran
Auch das Monogramm US 1510 steht darauf» welches Murr a«
diesen S. Schwarz deutet.
Vielleicht ist dieser S. Schwarz mit dem folgenden Sch«*»^
von Rothenburg in Verbindung zu bringen.
I
Schwarz von Rothenburg, heistt ein altdeutscher Maler, a^
nur nach einer Tradition, welche sich an vier Bilder der f^^*"«,]
gen fürstl. Wallerstein'schen Gallerie knüpft. Jetzt sind dies« d
der in der St. Morizkapelle (Gallerie) zu Nürnberg. Da« «*°
Sebwarzburg» L. F« P« t« ^ Sdufraimenbach* P» iV
iuf Goldyniad gemalt» slellt den enslUeiMa Gniu ror» und dfM
Gecenstuck bildet die Anbetung der uönige. Die Geburt Chntli
und der Tod der hl. Jongt'rau gelten ebenfalls aU Werke dieiea
Schwarx» welcher ein Layenbrader gewesen teyn «oll. Mao hXk
ihn fiir einen Zeitgenossen und Schüler Ton M. Wohlgematb;
allein in den genannten Bildern gibt sich kein Schüler diesea
Meisters kund, sondern nur ein in allen Theilen sehr schwacher
Meister. Ein dem M. Wohlgemuth verwandter Künstler zeigt sich
aber in einem fünften Bilde derselben Sammlung, welches Maria
mit dem Kinde von vier Heiligen umgeben vorstellt , und eben»
falls als ein Werk des Schwarz von Rothenburg bexeichnet ist«
Nach Waagen (K. ü.^ K. in Deutsch. I. igö«) zeigt sich aber hier
ein ganz anderer Meister als in den genannten Bildern, so dasa
jener Schwarz sweifelhaft bleibt. S. auch Sebold Schwarz.
Scbwarzburg-Rudolstadti Ludwig Friedrich Frinz ¥0%
gib. 1767t zeichnete Landschaften, und radirte drei derselben in
iipfer. Sie stellen Gegenden aus setnem Lande vor, qu. 4. und
16. Dieser Prinz folgte 1793 seinem Vater in der Regierung und
starb 1807«
Schwar2&| Carl Benjamin, •. Schwarz.
Schwarze y FraBS, Maler, besuchte die Akademie der Künste in
München , und lebte daselbst mehrere Jahre der Kunst. In dep
Jahren 1838 und l83g sah man im Lokale des Kunstvereins SiUler
von ihm, in Landschaften und Portraitcn bestehend.
Schwarze^ G« A., Maler su Berlin , wurde uns 1836 zuerst ba*
kennt. Er malt Bildnisse und Genrestueke in Oel.
Schwarze 9 Faal, Kupferstecher, geb. zu Leipzig 1784t besuchte
die Akademie in Dresden, und Hess sich dann als ausübender
Künstler in Leipzig nieder. Br stach Landschaften und histo«
rische Blätter, wie im Lindner^schen Taschonbuche angegeben ist.
Auch als Schriftsteller wird dieser Künstler betetchnet. Starb 1824
in Leizig. Wir glauben, dass folgendes ßlatt von ihm sei*
Zwei Bauern im Begriffe ein Pferd an den Schlitten su span-
nen^ der mit einem Fasse beladen ist, auf welchem ein Hund
sitzt. Diesea Blatt ist mit »Schwartae» bezeichnet, kl. 4*
Schwarzeburgeri Johann Bernhard, Edelsieinschneider. wurde
1672 zu Frankfurt geboren und }n seiner früheren Jugend vdQ
einem Bildhauer unterrichtet, bis er an B. und S. Hess .weitere
Lehrer im feinen Steinschnitte .fand« Jetzt fertigte er für die
Juden viele nach antiker Weise gearbeitete Brustbilder und Kopfe
in Relief. An diesen Arbeiten halfen ihm auch seine Söhne Frans,
Valentin und Adolph. König August IL von Polen und Sachsen
betass von ihnen eine Reiters tatue in Bernstein, welche den König
selbst vorstellt, und zwar nach eigener Zeichnung desselben. Sie
kam später in das grüne Gewölbe zu Dresden. Der alte Seh warse-
burger starb l74lt die Söhne alle vor ihm.
Ein Bruder des Vaters war ein geschätzter Portraitmaler.
Schwarzenbachy Peter , Bildhauer und Goldschläger zu Ulm,
Übte in der zweiten UälAe des 15. Jahrhunderts. Im Jahre l4i3
128 Sdiwarzenbci'g, W. J., Of . t. — Bchwarzmann, J. A.
empfing er 10 Mark und 8 Loth Silber, um ein Krtox fuf dai
Münster zu machen. S. Grüneisen, Ulms Hünsüerleben, S. 52«
Schfrarzenberg, Wolfgang Jakob Graf ron, wlra iuWer.
hen über Kupferstiebkunde • genannt, scheint aber nicht selbst
Künstler gewesen zu scyn, vric einige geJacht haben. Es existirt
pUmlich ein von Egid Sadeler sehr fein gestochenes Blatt, wel-
ches den wührend des Sturmes im Nachen schlafenden Ueiland
vorstellt, wie ihn so eben die Jünger wecken. Dieses Blatt hat
die Inschrift: £ Tabula picta Illustriss. D. D. Wufgangi Jacubi
Comilis a Schwarzenbcrg. G. Sadeler transcnpsit Monachy. Aus
dieser Aufschrift geht nicht hervor, dass Graf von Sch«varzenberg
das ßild selbst gemalt habe, sondern es befand sieb nur in seiocr
Sammlung. H. 7 Z. 4 L-, Br; 9 Z. 2 L.
fidhwBrzcnbcrgy Paultne Prinzessin von^ Kunstliebhaherln,
zeichnete mehrere Ansichten aut] den Schwarzenberg*schen Gütera
in Böhmen, und radirte dieselben in Kupfer. Es sind dicss 16
Blatter mit einem eigenen Titel und mittlnbaltverzeichniss, qu. 8.
Einige Blätter tragen die Initialen P. S.
Diese Prinzessin starb |810 in Paris im 36* Jahre.
ßchwarzenberger, werden irrig auch die Schwarzebujgtr genaool
Schwarzenberger^ Melchior, Fgrmschneider, arbeitete in der
ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Wittenberg« um 1530 — 50<
Blätter von seiner Hand oder wenigstens von ihm gezeicbuet,
findet man in der Wittenberger Ausgabe von Luthers Bibel I5'4
Diese schönen Holzschnitte legt Panzer dem Martin Schön bei,
der damals langst todt war. Andere Blätter von Schwarzenberger
findet man in LuUier'a Hauspostill, sowie in dessen liirdieA'
postill. , Nürnberg 1545 ff* Einige dieser Blätter sind Copien nach
U. Brbsamer. In späteren Werlieo sind auch Furmschnitte voo
Schwarzen berger copirt*
Schwarzerde, Georg, der Vater des Philipp Melanchlhon, war «'*
Hüstnieister berühmt, von welchem Fürsten, Grafeu und Bitter
trefflich gearbeitete Rüstungen hatten. Er starb i508 tu Bretts in
der Unterpfalz im 45* Jahre. Mehreres s. MeIanchthon*s Lebea
' von den Professuribus der Universität Wittenberg durch Haos
Krafft 1560. 4*
Schwärzhueber^ Aventrn, Maler und Franziskaner Mönch, ''«f
Schüler von C. Sing, und' in der ersten Hälfte des Ift. Jahrhun-
derts thätig. Er malte in seinem Hlosler zu Münphen für ver-
schiedene Kirchen heilige Darstellungen , meistens für fiircheo
seines Ordens«
Schwarzkopf; Bildhauer, arbrftete in der zweiten Hälfte des 18-
Jahrhunderts in Berlin. Er fertigte um 179? mehrere Copien vo"
Bildwerken der Meitgs'schen Sammlung, sowohl von Statuen sl>
von Basreliefs. Auch Figuren nach eigener Erfindung hinter*
lies« er.
Schwarzinann, Joseph Anton« Decorationsmaler, geb. zu Vr^^
in Tirol I8O6» besuchte die Akademie der Künste in München,,«"^
hatte sich da des Schutzes des Professors Hess zu erfreuen. Di«^^^
Sohwcbacb« — Scbw^;ler, JobtaM««. ia9.
beralimttt Mcjiter bediente sich SehwarzmaanV Belbiilfe to der
Allerheiligen -Kirche zu München und übertrug, ihm die decora-
tiven Arbeiten, tvofür der Künstler von jeher grosse Vorliebe
äusserte, und welche ihm den Ruf eines der vorzüglichsten Deco-
rationsmaler unserer Zeit gegründet haben. Von Schwar^mann
sind last alle Verzierungsmalereien in den neuer» Räumen der k*
Residenz, in der St. Ludwigskirche, in der Basilika des hl. Boni-
facius und in anderen öfTentlichen Gebäuden und Palästen. In
der neuesten Zeit wurden ihm ouch die einschlägigen Arbeiten im
Dome zu Speyer übertragen, wo König Lnidwig durch Schrau-
dolph einen reichen Bildercyclus schaffen lässt, wie wir im Artikel
dieses Meisters bemerkt haben. Schwarzmann hat die Decora-
tionsmalerei zu>einer bedeutenden Stuffe erhoben, und in^Vereini
mit tüchtigen ^hülfen den ausgeschmückten Räumen die ge-
schmackToTlsteaCterden verliehen. Er besitzt einen grossen Reiche
thumvon immer neuen Ideen, dessen sich H.v. Hess, Julius v. Schnorr
und der Ober-Baurath F. v. Gärtner auf das zweckmässigste be-
dienten. In der letzten Zeit zierte der Künstler sein eigenes, im
neu romantischen Style erbautes Haus auf das getichmackvo liste aus.
Schwebach 5 erscheint gewöhnlich unter dem Namen Swebach,
und die Franzosen nennen ihn bisweilen Desfontaines. S. daher
Swebaoh.
Schwech , Andireas, nennt Benard im Cahinet Paignon Dijonval
einen deutschen Bildnissmaler, der um l66o lebte. B. Kilian stach
nach ihm ]680 das Portrait des protestantischen Geistlichen Elias
Vogel mit den Attributen der Kirche, und L. Kilian jenes des
Conrad Dietrich.
ScWechten^ Friedrich Wilhelniy Zeichner und Architekt zu
Berlin, bildete sich unter Leitung des berühmten Schinkel, und
hatte in kurzer Zeit selbst das Lob eines tüchtigen Künstlers. Er
machte sich zuerst durch ein Werk über den Dom zu Meissen
bekannt, welchen er auf Aquatintablättern in allen seinen Theilen
bildlich darstellte. Dieses Werk erschien in drei Hfeften , Berlin
1Ö23, 26, roy. fol. Dann findet man von Schwechten noch viele
andere architektonische Zeichnungen. Im Jahre lö4o erschien
eine Ansicht des k. Palastes auf der Akropolis zu Athen, in Aqua-
tinta mit mehreren Platten farbig gedruckt. 3{ F. lang, 20 Z, hoch.
Schwed, X K. M. Z., Maler, arbeitete zu Anfang des 16. Jahr-
hunderte in Frankfurt a, M. Von 1515—19 tnaUe er mit Jörg
Glaser von Bamberg im Kreuzgange der Carmeliter daselbst die
Passion auf nassen Kalk, welche nach Hüsgcn als ein Studium für
die Maler betrachtet werden könnte , sowohl was Cömposition als
Ausdruck der Köpfe anbelangt. So nämlich meint der gute alte
Uüsgen. Glaser starb vor Beendigung des Werkes i5i6.
„ er, Johannes; Bossirer, arbeitete zu Anfang des 17-. Jahr-
hunderts in Augsburg. Er ist einer der Künstler, welche unter
Aufsicht des Hauptmeisters Ulrich Baumgartner den sogenannten
Pommcr'schen Kunstschrank in der Kunslkaromer zu Berlin ge-
fertiget hatten. Dieses Werk bestellte Herzog Philipp IL vo,o
Pommern bei dem Künstler Ulrich Baumgarten in* Augsburg.
Näheres s. darüber Kogler*s Besch. d. Kuustkammer S. i78*
Wagter'Ä KünstUr - Lex. Bd. XVL 9
130 SchwegmtB» HenArilu — > Sahweukuet, Geoif •
Schwegmail) Htendrik^ Zeichntr und Maler, geb. in der Gegend
von Herlem 1701 , war Schüler ron P. vao Loo, und wählte wie
dieser das. Fach der Blumenmalerei. Er zeichnete auch viele eiD<
zelne Blumen und Gewächse für die Blumisten, besonders für
Yoorhelm Scheevoogt in Harlem, dem Herausgeber der »Iconis
Ftantarum Rariorum,i» 48 Blätter in foL mit Text, welche Schtveg-
man auch gestochen und colorirt hat. Dieses Werk erschien xa
Barlem 1792'— 1795 in t6 Lieferungen. Im Jahre 1793 erhielt er
Ton der Akademie Her Wissenschaften zu Harlem den Preis für
•ine Erfindung, in Folge deren 'es ihm möglich war, eine Zeich-
nung auf die Kupferplatte überzutragen. Bei C. Plaat und A.
Loosjes zu Harlem, erschien der Bericht an die Akademie im
Drucke.
In der Folge verlegte er i^ich auf die Aquatintamanier, und
xwar mit solchem Erfolge, das ihm die Huishoudelyke Maatschappy
180$ ^die «weite goldene Medaille zuerkannte. Im folgenden Jahre
gab er darüber folgendes Werk heraus: Verband, over het grav.
m de manier van Gewaschen Teekeningen of aquatinta op twee
verschillende wyzen. Haarlem A. Loosjes Pz. 1806* Proben
•einer Kunst sind aueh inA« van der Willigeifs Reize door Frank-
ryk. Haarlem« Loosjes 1805* Ueberdiess findet man von ihm
•chön« Ansichten aus der Umgegend von Harlem gezeichnet.
Dieser Künstler gerieth in der letzten Zeit leinee Lebens in
Noth und Elend, wohin ihn die Leidenschaft des Trunkes führte.
R. van Eynden Geichiedehia II. 448 berichtet von dem unseligen
Ende des Meisters, welches I8l6 erfolgte. In der Sammlung des
genannten Schriftstellers ist das wohlgleichende Portait des Künit-
fers, von diesem selbst in Wasserfarben gemalt.
Ausser den oben genannten Werken erwähnen wir von Schweg-
* man folgende radirte Blätter:
1) Vier schöne Ansichten von Eiswood bei Harlem» nach E.
^ van Drielst, qu. fol.
Diese Blätter wurden von Schwegman selbst in Aberli-
scher Manier colorirt. >
2) IX Gezichten in en by het Landschap Drenthe, nach E. v.
Drielst, 9 schöne Blätter. H. 9 Z. 10 L. -. 10 Z., Br-
13 Z. — . 13 Z. 4 L.
3) Vier Landschaften mit Figuren, Kreidezeichnungsstiche,
qu. 4. Selten.
4) Folge von 12 numerirten Blättern mit holländischen Dorf
und Flussansichten in Walerloo's Manier 1786* Links oben
am Himmel sind die Numern l — 12 1 und im Rande des
ersten Blattes steht. H, Schweeman fecit. qa. 4 und qu. 8«
Bei Weigel 3 Tbl.
Schweich^ Carl, Maler von Hessen -t)arm8tadt, wurde 1823 ge*
boren, und ausgerüstet mit den uöthigenVorkenntnissen begab er
sich nach München, um an der Akademie daselbst seine weiteren
Studien zu machen. Er widmete sich mit Erfolg der Landschatts-
maleret. Im Lokale des Kunstvereins zu München sah man von
ihm landschaftliche Darstellungen von schöner klarer Färbung.
Schweickart, Adam, s. Job. Adam Schweickart.
Schwcickart, Georg, s. G. Schweigger.
Scliweiduurt, Heinr. W. — Schweickart, Job* A. 131
Schweickart, Heinrich Wilhelm, Landschaftsmoler, wurde i746
im firandenburgtscheo geboren« und von einem italieniüchen Mei-
ster» JSaroenft Girolanio Lapt«« unterrichtet. Spüter ging er nach
Holland, und gründete im Grafenhaag den Ruf eines tüchtigen
Landschafters: Er malte zahlreiche Bilder, die mit gut eezeicb-
neten Figuren und Thieren staifirt sind. Darunter sind auch einige
schöne Winterlandschaften, und überdiess malte er Fortreite.
Dann finden sich auch schöne Zeichnungen von ihm, Thiere,
Figuren, Landschaften, Genrebilder, zum Theil nach alten Mei-
stern, in Kreide, Bister und Tusch ausgeführt. Im Jahre 1786
begab sich der Künstler au» Holland nach London und verblieb
daselbst bis an seinen ITQ? erfolgten Tod*
Schweickart hat auch in Kupfer radirt» und hierin Yorsüg*
liebes geleistet. Diese Bluter bilden zwei Folgen
1) 8 Beeldjes door H. W. Schweickart: holländische Bauern,
Fischer etc. Sehr geistreich radirt. Auf dem ersten Blatte
steht der genannte Titel, 8*
I. Vor der Schrift und vor den Numern. Selten.
IL iVlit Schrift und nümerirt.
2) Eight Etchings of animals Humbly dedicated to Ben. West
Esqr. etc. Drawn froro natura et Etch* d by H. W. Schweick-
hardt. Diese 8 schön radirten Blätter enthalten Thierstu-
dieUf Pferde, Kühe, Ochsen und Ziegen. Auf dem ersteji
Blatte steht der Titel, die anderen tragen nur den Namen
dei Radirers. H. 5 Z. 3— 4 L.. 8 ^- — 8 Z. i L.
I. Vor der Schrift und vor den Nuroern. Sehr selten.
IL Mit dem Namen des Künstlers nur auf dem Titelblatte
in der Dedication. Selten.
IIL Mit dem Namen auf allen Blättern und mit BoydelPa
Adresse 1788«
5) Zwei Blätter mit Kuh- und Ochsenköpfen. Pub. as thio
Act directs Nov. 1788» kl. qu. fol.
Schweickart 5 Johatia Adam^ Zeichner und Kupferstecher, geb.
zu Nürnberg 1722, ^»r Schüler von G. M. Prei§sler, und ging
dann nach Florenz, wo ihn Baron v. Stosch in sein Haus aul-
nahm. Hier zeichnete er die Gemmen des Stosch'tchen Cabinels
und begann auch dieselben zu stechen. Das erste Heft erschien
1775 in Nürnberg unter dem Titel: Description des pierres graveeS
du feu Baron de Stosch par fou M. Winckelmann etc. Dieses
schöne Werk wurde nicht vollendet, und es findet sich daher nur
das erste Heft. Das letzte Geschäft, welches Schweickart in Italien
Vollbrachte , war die Beerdigung des Baron Stosch in Liyorno,
Wohin er den Leichnam von Florenz brachte, weil da kein Be-
gräbnissplatz für Protestanten war. Der Künstler war aber in
Florenz hoch geachtet, und selbst die Akademie nahm ihn unter
ihre Mitglieder auf, was selten einem Fremden begegnete. Im
Jahre 1760 kehrte Schweickart nach Nürnberg zurück, und blieb
daselbst bis an seinen 1787 erfolgten Tod. Er stach noch mf-hrere
schöne Blätter nach Gemälden und Zeichnungen. Man hält ihn
für den ersten , welcher getuschte Zeichnungen im Stiche nachge*
ahmt hat. Zu seinen vorzüglichsten Blättern gehören die in Uug-
fort*s Raccolta di Gento pecisieri di A. O. Gabbiani und di^
folgenden:
i) Georg Wolfgang Knorr, Chalcographus Norimb., halbe Figur
■ - 3. Ihle. - • ' •
nach J. E. Ihle. Oval fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
g*
132 Sehweicker, Thomas. — Schweickhflrdt, F* X. J.
2) Georg Adam, Liber Baro de Varell, nach J« J. FreiSjier
1768, fol.
3 ) Ch. Jac. Waldstromer, Senator Nor., nach J. J. Preissler, fol.
4) Maria mit dem Kinde, dem Gott Vater das Kreuz xeigt,
nach Gabbiani in Tuschmanier gestochep.
5) Ein Heiliger mit Kreuz und Buch, nach Barbteri, gr. 8-
6) Eine hl. Famtlict wo Joseph dem Kinde einen ApKl reicht,
nach Guercino, fol.
7) Ein junger Krieger yor der Madonna, nach Guercino, fol.
8) Der Kopf eines JFaun, von J. J. Preissler nach der Antike
gezeichnet» fol.
9 ) Salmacis und der Hermaphrodit, nach Senter in Zeichnuogs-
manier, fol.
r 10 ) Marsias und Apollo« nach Seuter, in derselben Manier, fol.
11) Andromeda an den Felsen gekettet, schön gezeichnete halbe
Figuren nach F. Furini. Adamo Schweicarf incis, gr. fol.
12) Der sich mit Oel einreibende Athlet* des Gnäus, nach IVL
Tuscher's Zeichnung. J. A. Sveicart scul. Florentiae. Für
die Dactyliothek des Baron v. Stosch gestochen, fol.
13) Die Büste einer Bacchantin, nach einem antiken Bildwerke
von Solon, für dasselbe Werk gestochen, 1745t ^*ol*
14) Jupiter, in dem Momente, wie er die Giganten zu Boden
schleudert, Brustbild aus dem Cabinet Farnese» fol.
Sehweicker^ Thomas^ ein Künstler ohne Arme, der aber mit
den Zehen auf das feinste schrieb und zeichnete. Man bewahrte
Fergamentblätter, auf welche er schrieb und die er mit Handzeich-
nungeh versah, in Gabineten auf. Auch das Bildniss dieses Küost-
lers ist gestochen, zweimal in 8» er muss aber von einem späteren
Thomas Schweickart unterschieden werden, welcher, ohne Bande
und Füsse geboren, um 1711 ebenfalls als Schreibkünstler und
Zeichner Aufsehen erregte. Lorenz Beger hat das Portrait diesei
Mannes in fol. geätzt. Der zuerst genannte wurt^e I54l '^
Schwäbisch • Hall geboren. Ueber diesen s. Neickelius Museogra-
phia. Ed. Kanold 1727; über den jüngeren Schweickart Valeo-
tini*s Schaubühne I7l4. III. S. ]6. Ein dritter Küpstier dieser
Art, Theodor Steib, trat 1054 in Breslau öffentlich auf. -
Schweicker, Johann, Kupferstecher und Lithograph aus Lindau
am Bodensee, war Schüler von A. Reindel in Nürnberg, und schon
1826 ein geschickter Künstler. Es finden sich Bildnisse, histori-
sche Darstellungen und Genrebilder von ihm, gewöhnlich in Li*
nienmanier ausgeführt. Auch lithographirte Bildnisse u* A. findet
man von ihm.
ScnweiCKertj^ wird irgendwo auch der abige Künstler genannt.
Schweickhardt^ Franz Xayer Joseph ^ Zeichner, Maler ood
Topograph, geb. zu Wien 1794, absolvirte daselbst die Humaniora
und studirte dann an der Akademie mit besonderer Vorliehe Archi-
tektur und Mathematik. Durch Beisen nach Deutschland, Russ-
land, und besonders in den kaiserlichen Staaten, sich Kenntnisse sam-
melnd, waren nebst der Malerei die Geographie und die Geschichte
Oesterreichs sein Lieblingsstudium, und diese erregten in ihm die
Lust eine umfassende Topographie für Oesterreich zu entwerfen«
Dieses Werk erschien von 1854 an unter dem Titel: Darstellung
des. Erzherzogthums Oesterreich, in mehr als 20 Bänden. Dann
bearbeitete Schwcickhardt auch eine Ferspcktiv- Charte vom Bn*
Schweickhart. — Schweigaft, Johann Joseph. iSS
herzogthum 0«sterreich, die \6i Mal grösser als die berühmte
Charte des General - Quartiermeisterstabes ist, tind sich an 180
Sektionen belaufen wird. Das dritte vaterländische Werk mit
Kupfern ist das österreichische ^Museum, welches die Reihenfolge
der österreichischen Regenten und die topogr.-stat.-hist. Darstel-
lung aller k; k. öster. Staaten in sich begreift. Dieses Werk be-
gann mit Carl dem Grossen, und ist noch nicht vollendet. Dann
haben wir von Schweickhardt auch eine Darstellung der Stadt
Wiener Neustadt, topographisch-statistisch-historisch von der Ent-
atehang 1192 bis 1834» wo sie durch Brand verunglückte. 2 Liefe-
rungen mit K. Wien 1834*
Schweickhart 9 «. Schweickart.
Schweickle^ Heinrich^ Bildhauer, wurde 1780 2U Stuttgart gebo-
ren , und unter Scheffauer's Leitung an der hohen Carlsschule
herangebildet, wo er schon aU Knabe entschiedene Anlage zur
plastischen Kunst offenbarte, namentlich durch einen Herkules«
köpf, welchen er in einem Alter von zehn Jahren modellirte. x
Glückliche Vefmögensumstände erlaubten ihm seiner ferneren Aus-
bildung in Paris obzuliegen , wo er David*s Schule besuchte und
einen Cursus der Anatomie durchmachte, bis er endlich 1804 nach
Rom sich begab. Mit allen Vorkenntnissen ausgerüstet macJite er
hier bald als Künstler Aufsehen, und man behauptete, dassSchweicklo
sich würdig an Thorwaldsen , • Canova und Alvarez anschliesse.
Besonderes Aufsehen, und namentlich das Gefallen des damaligen
Senators Lucian Bonaparte, erregte ein lebensgrosser Amor als
Jüngling (mit der Keule). Lucian machte seinen Bruder Joseph»
den König von Neapel, auf den Künstler aufmerksam, nnd dieser
berief ihn 18O8 an die Akademie in Neapel, an welcher Schweickle
als Lehrer und Ordner zum Ruhme der Anstalt wirkte. In der
Kirche St« Francesco di Paolo sind die colossalen Statuen der
Religion und des hl. Ludwig in Marmor von seiner Hand aasge-
führt, worüber sich damaliger Zeit die Critik höchst vortheilhaft
aussprach. Ein gerühmtes Werk ist auch das Basrelief am Sar«
kuphage des l82l verstorbenen sicilianischen Gelehrten Pietro
Pisani, wo aber der Grieche das Grabmal eines seiner alten Lands-
leute erkennen würde, indem der Künstler die christliche Sym-"
bolik verschmähte. Merkur führt den Jüngling raschen Schrittes
zu dem Flusse, wo Charon ihn erwartet, und dieser mürrische Alte
seinen Unwillen ausdrückt, dass der Verlebte noch einmal gegen
seinen von Schmerz gebeugten Vater und gegen sein Vaterland
zurückblickt, welches durch die unglückliche Arethusa versinn-
lichet ist. Ueber dem Kahn schwebt ein Genius mit der Krone.
Derüronprinv Ludwig von Bayern Hess durch ihn für die Wal-
halla die Büste des Herzogs Christoph von Würtemberg fertigen»
und auch noch mehrere andere Büsten führte dieser Künstler aus.
Sein eigenes Bildniss ist in der Portraitsammlung des Professors
^ogel von Vogelstein, i820 von Vogel selbst in Neapel gezeichnet.
Im Jahre 1850 besuchte der Künstler sein Vaterland wieder ^ und
«^fb 1833.
Schleier, .. Schweyer.
Schweig, Carl, ,. Schweich.
Schweigarti Johann Joseph, Maler, geh, zu Dresden 1789» *»«•
suchte die Akademie daselbst, und stand unter besonderer Leitung
134 Sohweigelf Anton. — Scbweigger» Georg*.
d«« Professors Grassi« Er copirte auch • mehrere Meisterwerl&e cier
Qallerie seiner Vaterstadt, wodurch er in kurzer Zeit grosse Vor-
theile errang, und durch die Nachbildungen selbst den Kunst-
freunden erwünschte Gaben bot. Dann malte er auch yerschie-
dene Bilder eigener Composition, meistens romantische Dar-
stellungen im Geiste der früheren Zeit des neueren Aufschwunges
der Malerei, dann Landschaften mit verschiedener Staffage» mili-
tärische Scenen und Bildnisse. Mehrere seiner Werke erfreuten
»ich eines ungetheilten Beifalls, besonders i|i seiner früheren Zeit.
Schweigart war einige Jahre Unter -Inspektor der k* Gallerie
zu Dresden, und dann privatisirte er. In der Fortraitsammlung
des Prof. Vo^el vpn Vogelstein ist sein Bildniss^ 1818 Too Vogel
in Rom gezeichnet*
Schweigely Anton , Bildhauer, war um 1733 in Brümi tbatig und
Bürger daselbst. Von ihm sind die Bildhauerarbeiteo in der Kirche
zu hyritein in Mähren. In der Kirche zu Zwole siebt man em
Crucifix von Stein von seiner Uaud gefertiget« Er galt für eioeo
tüchtigen Künstler.
Schweige! , Andreas j^ Bildhauer, der Sohn des Obigen, geboren
zu Brunn 1735« war ein Künstler von grossem Hufe, und ein sehr
wissenschahlich gebildeter Mann. In den meisten Kirchen und
Schlossern Mährens sind Arbeiten von seiner Hand, sowohl Figu-
ren als Ornamente« Besonders gefielen seine Statuen von Engeln
und Kindern, so wie sich überhaupt alle seine figürlichen Werke
durch wohlgefällige Form, und theil weise auch durch edle Zeich-
nung sich empfehlen. Zu seinen vorzüglichsten Arbeiten gehören jene
in der Kirche zu Tischnowitz.
Dann sammelte Schweige! auch viele Notizen über Werke der
Malerei, Plastik und Baukunst in Mähren, welche Hawlick, der
Verfasser einer kurzen Kunstgeschichte von Mähren, erhielt und
benutzte, Brunn 1858« Der Bildhauer Schweigcl starb 18 12*
Schweiger, Maler, lebte um 1669 in Prag. Dlabacz sagt, dass er
damals ein Oberältester der Prager Malerzunft war.
Schwelgert, Mathias, Maler von Weissenhorn in Schwaben, er-
langte 169I zu München den Beisitz, und starb daselbst 1725«
Schweigert, Poitraitmaler von Stuttgart, hielt sich zu Anfang
unsers Jahrhunderts in VVien auf, und malte da zahlreiche Por-
traite in Ool und Miniatur. Im Jahre 1802 übte er in Prag
•eine Kunst.
ScfaweiggQr, Georg, Bildhauer und przgiesser, geb. zu Nürnberg
l6l3f wurde von seinem Vater Emanuel, und von Ch. Ritter unter-
richtet, die er beide an Kunst übertraf. Er war schon 1033 Geselle,
wie aus einem Stammbuchblatte erhellet, welches Georg Schweig*
ger einem Freunde fertigte. Es stellt eine Allegorie auf die Bild-
hauerei %'or, und darunter schrieb der Künstler: „Dieses mach
ich Jörg Schweigger, Bildhauergesell in Nürnberg zum^ freuntel-
chen Angdengheu ; geschehen den 12. Sept. i633-" Von dieser
Zeit an war bchweigger bei vielen grösseren Arbeiten thäti^t und
führte auch viele kleinere Bildwerke aus, in Figuren, Brustbildern»
Basreliefs, iVtedaillons etc. bestehend, sowohl in JB^z, als in Marmor und
Holz. Diese kleineren Sculpluren sind jetzt überallhin zerstreut»
Schweiggeiv Ima&ad. -— Scbweigläader, Alois« tdi
theilweifte m Cabinet«D aa(b«walirn In der k. KaostkaiOBer xn
Berlin sind drei PortraitmedaiDons, hohl in Bronze gegossen, sehr
sauber ciselirt und vergoldet. Zwei derselben stellen nach Dürer*-
sehen Kupferstichen Pirckheimer und Melanchthon, das dritte den
Theophrastus Paracelius dar. Auf dem Holzdecke], der die rohe
Rückseite des Pirckheimer'schen Medaillons einschliefst, steht die
alte eingeprägte Inschrift : „Georg Schweigger, fiilthauer von Nürn-
berg fec>* Diese Arbeiten zeichnen sich nach Kugler (Besch* <U
K« S. 233) durch grosse Feinheit der Ausführung und durch die
allgemeine Tüchtiglkeit der Aqlage aus, ohne gerade eine höhere
künstlerische Bedeutung zu haben. In der Ambraser Samoi^Iunff
ist ein BasrelieF, welches die Predigt des Johannes vorstellt, und
mit G. S. bezeichnet ist. Diese Buchstaben gehören wahrschein-
lich unserm Künstler an. Ein ahnliches Monogramm trägt auch
die Biiste einer Frau im Besitze des Baron von Kirschbaum
zu München« DIabacz erwähnt in seinem Künstler-Lexicon für
Böhmen das Brustbild des K. Ferdinand III., von Schwiüjgger t^
Erz gefertiget. Es galt als eines der ähnlichsten Bildnisse des
Monarchen. Von Schweiger ist auch das schöne Schnitzwerk an
der Kanzel der St. Sebalduskirche zu Nürnberg, welches er 1057
ausführte. Von l660 an fertigte er in einem Zeitraum von acht
Jahren mit Ritter und Wolf Herold grosse Figuren in Erz, welche
170 Zentner wiegen. Sie stellen den Neptun mit Seepferden in
weiblicher Umgebung dar, und waren bestimmt, einen grossen
Springbrunnen zu zieren. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts
Verkaufte sie der wohlweise Rath von Nürnberg an den Kaiser
VOQ Russland nm 6o>000 Gulden, J, A. Delsenbach hat diesen
beiühmten Brunnen gestochen, Schweigger starb 1690 zu Nürn-
berg, wie Doppelmayer angibt.
Schweteger, Imanael^ Zeichner und Bildhauer zu Nürnberg, war
der' Vater des obigen Künstlers, wie wir im Artikel desselben er-
wähnt haben. Ueber seine Werke verlautet nichts« Füssly er-
wähnt nur eines Stammblattes mit der allegorischen Darstellung
des Glaubens, auf welchem folgende Worte stehen: ..Iitfmanuel
Schwei^ger, Bildhauer in Nürnberg, geschehen den l4* Sept. i633.**
Ueberdiess finden wir nur noch einer braun getuschten Zeichnung
Von J. Schweigger erwähnt, welche sich in d^r Sammlung des
Baron Haller von Uallerstein in Nürnberg befand« Sie stellt
mehrere Personen vor, wie sie das Gemälde eines Trauben tragenden
Kindes betrachten. Ein Vogel bickt nach der gemalten Frucht.
Oben steht: Plus penser que Dire« Dann liest man: Emanuel
Schweigger« F. p. bona Amicitia i607. Daraus erhellet die Blüthe»
zeit des Meisters,
Schweighoferj Franz, Zeichner und Ingenieur, war anfan«^ m
Innsbruck als k. k. Strassenmeister und Ingenieur verwendet» wurde
•her tS20 auf Verwendung des Prof. Friedrich Rehberg beim Gra-
fen Hadek an der Akademie in Prag als Lehrer angestelltw Et
zeichnete sehr schöne Landschatten, und lithographirte auch einige,
^ie die Ansichten des HaupUchlosses Tyrol, des Schlosses .Amraa,
der Schuldner Ferner, der Erdpyramiden bei Lengmoos und. von
St. Otiilia.
Schweigl, 8. Schweigel.
ScWeiglander^ Alois» Maler, geb. zu Oauingen l?40. wurde
^o& fi.Bos in Walleralfiiii unterrichtet, iind ootcrniAni danki^viela
IM Schweikart« — Schweizer, Jobans.»
* B«tseD, um «eine Kunst zu üben. Er ' malte Bildnisse, tieren
mehrere gestochen wurden. Auch einige historische DarstelloD(;en
hioterltess dieser Künstler. In den letzteren Jahren lebte er zu
Niirnbergt %vo er um 1812 starb*
Schweikart, s. Schweickart.
Schweinberger 9 Antön und Frans, Edelsteinschneider und
Goldschmiede von Augsburg, arl^eitetcn im Dienstet des Kaisers
Rudolph II. Sie waren besumlers als Siegelschneider berühmt.
Anton starb 1587» Frans 161O» beide zu Augsburg.
Schwetner, Hans, Architeht von Weinsberg, arbeitete zu Anfang
des 16. Jahrhunderts. £r vollendete damals die St. Kilian^kirclie
zu Ueilsbron.
Schweinfurth, Jakob ron, Steinmetz, wölbte von .1517—20 An
Kirche der hl. Anna zuAnnaberg> und baute auch die beiden voi
JaV.ob Helwig u. a. mit Bildwerken gezierten Emporen. Den PlaJ
fertigte ein Meister Erasmus, wie die Annaberg'sche Chronik I.
59 benachrichtet.
Schweinfurth 9 Ernst 9 Maler von Carlsruhe, wurde dasdbst
von Feodor (dem Kaimucken) unterrichtet, stand, dann) vnter
Leitung Frommers, und begab sich 1821 zur Fortsetzung «einer
Studien nach München. Er besuchte da die Akademie, Xonnte
aber bereits zu den selbstständigen Künstlern gezahlt werden 9 da
er zu früher Reife gelangt war. Schweinfurth malt Landichaften,
häufig mit Architektur, und darunter zählt man schon mehrere
Bilder zu den besten ihrer Art. Einige fanden im Kunstblalle eine»
besonderen Lobes, wie 184$ eine beschneite Waldgegend, welche
als ausgezeichnet befunden wurde.
Ferner führte dieser Hünstier auch viele Zeichnungen aus, be-
sonders für .die Zeitschrift „Badeuia", weiche da von verschiet^^*
nen Künstlern in Aquatinta gestochen sind.
Dann hat Schweinfurth unter Frommel's Leitung mehrere land-
schaftliche Darstellungen radirt. Andere Badirungen - von seiner
Hand sind in O. Spckter's Fabelbuch für Kinder, nach Zcichnun-
\ gen des letzteren. Ein anderer Theil der Blätter ist von J. Lcad-
ner. Auch für die Weitgemälde - Gallerie radirte Schweini'urlb
erde Menge Landschaften.
Schweinterlei, H., ». Schwenterlci.
Scbvreinz, Johann Sigtnnnd^ Maler, arbeitte um 1750 — 4o
in Leipzig.
Schweitzer, s. Schweizer,
SdlWeizer, Maler, arbeitete zu Anfang dei l6. Jahrhunderts in
Frankfurt a. M. Im J^hre 1507 restaurirte er tinter dem ßrücken-
thurm ein 46 Jahre früher von Sebold gemaltes Bild.
Schweizer (Schwyzer), Johann, Malar und Jiunferstcchcr,
angeblich von Zürich, nach anderen ein Hesse von Geburt, arbei-
tiU um i645» und Oarb i67y« £> finden sich von diätem, imOau'
Sebwdzer, Melchior. — Schweizer» Julius. iV
zen toiuelnuisngeo' Meister mehrere Portratte und aadi andere
DarstelloDgen, Unter diesen Arbeiten nennen wir folgende, die
theile mit dem Namen» theilt mit einem Monogramme versehen
sind,
1) Effigies theologorum qui RomanaeEccIesiae se opposuerant.
Diese Blätter bilden eine ganze Folge, mit dem alleinigen
Namen des Stechers, der aber hier meistens frühere Stiche
copirt hat.
2) Ein figurenretches Bhtt mit den kirchlichen Reformatoren
^ der protestantischen und römischen Kirche, ein Theil an
einer Tafel, die übrigen im Saale stehend , sämmtlich nach
Bildnissen, und unten die gedruckte biographische Notix»
Sehr gr. roy. fol., und sehr selten zu finden»
3) Eine Anzahl von Blättern in Tack*s unvergesslichem Ceder-
baum zum Andenken -— — des Fürsten Georgen des ande-
ren Landgraffens zu Hessen, um 1662 erschienen, gr. fol.
4) Thierbuechlein von Job. Heinrich Roos inventirt und durch
Joh. Schweizer in Kupfer gebracht. Rechts auf diesem Titel
steht ein Bock, links ist ein Brunnen. Diese Blätter bilden
' eine Folge, und es sind die Nuraern 33. 35* oö» 37. 4o
unsers Verzeichnisses des Werkes von, Job. Heinrich Roos.
Der Titel ist ' von Schweizer gestochen , auf welchem er
sich irrig als Verfertiger der ganzen Folge auszugeben
scheint. Er bekam wahrscheinlich die Originalplatten in
die Hände, und besserte stellenweise mit dem Stichel nach»
was aber steif und rüli ausfiel. S. Weigels Supp. xum
Feintre graveur von A. Bartsch p. 19.
Schweizer, Melchior, heisst in Hayd's Beschreibung von Ulm
S. 626 ein Maurer, von welchem hinter dem Altare der Kirche zu
Altenstadt eine ziemlich gut gemalte Tafel sich befinde. Näheres
ist nicht bestimmt«
Schweizer» Jalius, Maler, wurde I8l4 ÄU Rauenslein imHerzog-
thum Meiningcn geboren und von seinem Vater, dem Factor einar
' Porzellan-Manufaktur, schon frühzeitig zum Zeichnen angehalten,
lo seinem 15. Jahre erlernte er zur Sicherung seiner Existenx in
Scbalhau die Porzellanmalerei; und nach drei Jahren wurde er zu
einem Maler nach Berlin berufen, der ihm Beschäftigung gab, und
guten Verdienst sicherte, so dass er Jetzt drei Tage der VVocha
die Akademie besuchen konnte, um nach der Antike zu zeichnen«
Im Jahre 1834 reiste der Künstler endlich nach München, um an
der Akademie daselbst seine Studien fortzusetzen, da das re^
Kunststreben dieser Stadt ihn schon längst angezogen hatte. Alleth
er musite nebenbei zum^ Broderwerbe noch immer auf Porzellan
malen. Ein Bild der Magdalena nach G. Rani nnd 'dieSendlinser
Schlacht nach Lindenschmidt auf Porzellanplntten gemalt, wurden
damals von dem Kunstvereine zu München zur Verloosung an^e-
nauft. Zu gleicher Zeit machte er auch die ersten Versuche im
Oelmalen, dadurch dass er einige Bilder der Pinakothek copirte,
^prunter ein mit^ vielem Fleisse und mit Liebe gemahes grössere»
Bild nach Rottari der Herzog von Meiningen erhielt, dem s^Ibe»
10 Wohl (gefiel, dass er dem Künstler ein Stipendium verlieh , wo-
i^urch es ihm möglich vfurde, sich ausschliesslich der Oelntalerei
2u widmen. Jetzt malte er zwei Jahre unter Leitung des Proies-
^fs Re$s Studien nach Köpfen, wovon ein weiblicher Kop( xur
"Münchner Kunstausstellung gelangte. Hierauf bradite er upter
S9B Schweizer, Antom — Schwaner« C
Leitnng des Profestori J. Schnorr vier Jahre in der CoDponi^
Classe 10» und malte mehrere Bilder, worunter eine hl. Fsmili«,
eine St. Elisabeth und Götz von Berlichinf^en in den Befits des
Herzogs von Metningen gelangten. Durch diese Gemälde wai
durch einige Portratte, die er in der Heimath malte» wurde e« ihn
möglich 1843 eine Reise nach Italien zu unternehmen, da ihm lO'
gleich der Herzog anftrug, für die neue Sonneberger Kirche zwä
f rosse Altarbilder zu malen. Er hielt sich zu diesem Zwecke ein
albes Jahr in Venedig auf, um die Werke Titian*s und Piol
Veronese's zu studiren. Hierauf verlebte er ein halbes Jobr in
Rom, wo er den Cairton zu einem der grossen Altarbilder fertiete.
Dieses stellt die Himmelfahrt Maria dar, und ist bereits vollendet.
' Schweizer ) Anton » Maler von Freiburg in der Schweis, wem
Anfang unsere Jahrhunderts thätig. Er malte Genrebilder und For-
treite, noch um I8i5 zu Zürich Er ist vielleicht der Vater eioei
der folgenden Künstler.
Schwetser, Wilbelmi Maler und Kupferstecher, wurde i810 io
Zürich geboren , und mit den Anfangsgründen der Kunst vertriot
begab er sich 1831 nach München, um an der Akademie daselbst
sich in der Malerei auszubilden. Früher fertigte er mehrere
landschaftliche Zeichnungen und stach auch solche in Kupfer, jetzt
aber widmete er sich vorzugsweise der Landschaftsmalerei. In
•ein Vaterland zurückgekehrt verunglückte er i837 auf dem Spie-
gel durch einen Sturz vom Pferde.
Schweizer ) Johann Jakob ^ Zeichner und Maler, geb. zu Zürich
1800, übte sich daselbst mehrere Jahre in verschiedenen Zweige>
der Kunst, und begab sich dann 1830 nach München, wo (t|
einige Zeit an der Akademie seiner weiteren Ausbildung oblil*
Er malt Landschaften, Portraite und andere Darstellungen, nv»
erwarb sich auch als Zeichner einen Ruf. Er ist jetzt Zeichnaogt'
lebrer in Zürich» und als solcher von grosser Tüchtigkeit
Schweizer^ Alois, Maler, wurde i8l6 in Linz geboren, kam sber
später mit seinen Aeltern nach Kufstein. Im Jahre 1836 besuchti
er die Akademie der Künste in München, wo er einige Zeit der
Genre- und Landschaftsmalerei oblag* Jetzt lebt er wieder in
Vaterlande seiner Kunst.^
Schweizer, Beiname von Joseph Heinz und Chris.toph Stimmer.
Schwellbach , Lithograph zu Carlsruhe, ist uns durch einige Blit-
ter bekannt, die er für die Velten'sche Kunsthandlung ausführte.
1) CatBanna Canzi. berühmte Sängerin, fol.
2) Die Darstellung im Tempel, nach Fra Bartolomeo, fol* ,
Dieses Blatt bildet das Gegenstück zur Madonna di S.
Sisto von H. Müller lith.
5) Die Ehebrecherin» nach Titian, foL
Schwemer, C, Maler und Lithogroph zu Berlin , ein jetzt lebeo*
der Künstler. Er malt Genrestücko. Eines derselben hat er W^
auch lithographirt, unter dem Titel des treuen Wächters. . Es ftelH
ein Mädchen mit einem Hunde auf dem Sola dar, gr. 4«
Schwemmioger, Heinr. 7* Schwendimatiib C« J. 0$
Scliweinillinger^ Heinrich, Historienmaler» wurde 1803 zu Wien
geboren« und an der AUademte daselbst xnm Künstler herange-
bildet. Er widmete sich mit srossem Erfolge der Historienmalerei»
leistete aber auch von jeher im romantischen Genre Vorzügliches.
Eines seiner früheren Bilder, welches ihn als höchst talentrollen
Künstler beurkundete, gibt eine Scene aus Schiller Gedicht „die
Kraniche des Ibicus** , wie nämlich der jun^e Dichter von den
Mördern durchbohrt auf der Erde Hegend die vorüberfliegenden
Kraniche xu Rächern anruft. Dieses fast lebonsgrosse Bild kaufte
der Kaiser und Hess es zur Ehre des Künstlers in der Gallerte
des Belvedere aufstellen« Bin anderes Gemälde dieser Art stellt
den Fischer nach Göthe dar, edel aufgefassC und fleissig gemalte
Ein drittes Werk, nach Vogel's Ballade, wurde für das Taschen*
buch „V^esta** in Stahl gestochen. Es hat die Bekehrung Witte*
kind*s zum Gegenstande« Dann haben wir von Schwemminger
auch rcligiöae Darstellungen, so wie denn überhaupt die Zahl
seiner Werke schon xiemiich gross ist. Es offenbaret sich in allen
ein streng gebildeter Hünstier, der auch aus den Kunstschätzen
Italiens reichen Vortheil zog. Er hielt sich längere Zeit in Rom
auf, wo die Werke antiker Plastik und jene Rafael's einen grosseii
Einfluss auf ihn übten. In letzter Zeit erhielt er vom Kaiser Fer-
dinand den Auftrag, für eine katholische Kirche in Ober-Aegypten
ein Altarbild zu malen.
Heinrich Schwemminger wurde 1844 Custos der Gallerie des
Grafen von Lamberg in Wien, da sein Vorgänger, Leopold Schulz
an die k« k. Akademie berufen wurde.
Dann kennen wir von Schwemminger auch ein lithographirtes
Blatt, nach einer Zeichnung des Martin Schongauer in der Samnir
lung des Erzherzog Carl von Oesterreich. Dieses schöne Blatt
stellt die Darstellung im Tempel vor» gr. fol.
Schwemminger I Joseph, Landschaftsmaler, wurde 1804 in Wien
geboren, und von seinem Vater in den Anfangsgründen der Kunst
unterrichtet, bis er an der k. k. Akademie daselbst seine weiteren
Stadien verfolgen konnte. Später unternahm er Reisen nach
Tirol und in andere Gegenden seines Vaterlandes; dann nacfi
Bsyern und nach Italien, überall Zeichnungen und Studien zu
Gemälden sammelnd. Diese bestehen in Landschaften, in Wald«
und Gebirgsansichten mit Flüssen und Seen. In der Gallerie des
Belvedere zu Wien ist von ihm eine Ansicht der Orteisspitze in
Tyrol, ein kleines Gemälde. Seine Bilder sind in verschiedenem
Besitze, in den Palästen der österreichischen Grossen und in den
Häusern anderer Kunstliebhaber*
Schwender^ Johann Gottlieb, Zeichner und Architekt, geb. ztt
Dresden 1770, war Schüler von Hölzer, und k. sächsischer Hof-
Bauconducteur. Er gab einige Lehrbücher heraus: ein Handbuch
für Maurer etc, ein solches für Zimmerleute, und dann noch ein
anderes Werk über Zimmermannskuost, alle mit Kupfern versehen.
Dann lieferte er auch mehrere technische Zeichnungen zum Stiche«
ScWendi, «. Schwendy.
Schwendimanni Caspar Joseph , Medailleur, geb. im Canton
Luzern I74l, hatte in seiner Jugend mit grossen Hindernissen zu
kämpfen, bis es ihm gelang, sich * ausschliesslich der Kunst zu
widmen. Auf seine Bildung wirkte Hedlinger ein, doch hatte er
140 . Sebwendnuer. — Schwenter, baak.
Ton 1772 fin in ttom noch mehr seinem eigenen Stndiam za ver»
danken. Hier gründete Schwendimann den Ruf eines aufgezeich«
oeten Künstlers, nod wirklich tragen seine Werke das Gepräge
eines eigenthümlichen Talentes; besonders die Denkmünzen auf
die Erneuerung des Bündnisses zwischen Frankreich oad der
Schweiz, auf den Regierungsantritt des Churfürsten Carl Theodo:
van Bayern, auf dessen Einführung des Malteser - Ordeni und
auf die Vereinigung der Pfalz mit Bayern unter diesem Fürsten,
so wie die Medaillen auf Pius VI., den Cardinal Vah Gonzaga, uod
•den Tod des Ritters Mengs.
Schwendimann starb» I7d6 in Rom in Folge meocblerischer
Verwundung durch einen PettSjchaftstecher , Namens Wonker.
Ucber seine trübseligen Jugendverhältnisse s« Füssly*» Biographien
der Schweizer Künstler V. 123 — 127»
Schwendiner, «. Schwender.
Schwendner^ Johann, s. Schwenter.
Schwendy, Albert, Maler, geb. zu Berlin 1820, sludirte anfaogs
die Baukunst; und kam 1844 nach München, um sich in derselben
auszubilden. Er hatte aber auch immer grosse Vorliebe für die
Malerei , so dass diese zuletzt zum Gegenstande seines Haupt-
Studiums wurde. Er malt Architekturstücke, deren im Lokale des
Münchner Kunstvereins -mit grossem Beifalle gesehen wurden.
Sie sind gewöhnlich in kleinem Formate ausgeführt und von gros-
ser Wahrheit der Färbung.
Schwengast, Gregor, s. Schwenzengast.
Schwenke, Theodor, Mal^-, warum 1830 zu Berlin Schüler von
Wach. Er malte Landschaften und architektonische Ansichten, dereR
man auf der Berliner Kunstausstellung l852 sah. Später haben wir
nichts mehr von ihm vernommen. Vielleicht steht er mit dem
folgenden Schwenke in Verwandtschaft.
Schwenke , Maler aus Sachsen, stand im Dienste des Grafen tos
Besborodko zu St. Petersburg, und war daselbst im ersten Decen*
nium unsere Jahrhunderts thätig. Mensel erwähnt seiner usd
behauptet, der Künstler habe um l8o4 für die neue Finnische
Kirche die Verklärung. Christi und die Einsetzung des Abendmahls
gemalt. Die späteren Schicksale dieses Meisters kennen wir nicht«
Schwenter, Isaac, Maler von Kehlheim fn Bayern, arbeitete io
Kegensburg, und wurde daselbst Assessor im Bauamte. Als solcher
schenkte er 1592 dem Rathe ein Gemälde, welches von KennerOj
als Kunststück gerühmt wurde. Er nannte es «die ABbildung defi
Tugenden, die in einem wohlbestellten Regimente mit einer gol-
denen Kette in einander verbunden im Schwange gehen*. D^^
Maler nannte sich da Isaac Schwender, in Seufert's Stammtalein
heisst er aber Schwenter. Im Jahre i6o4 malte er tür die oi
Oswald's Kirche ein Altarbild. Starb zu Regensburg löOQ, ohag«'
fähr Ö5 Jahre alt.
Sein Sühn Johann Paal war ebenfalls Maler in Regensbarg»
und Mitglied des Bathes. ,.
Ein zweiter Sohn, Namens Hansisaak, erscheint «*»•"!*'■
als Maler in Regensburg. Beide arbeiteten in der ersten Hai'^»
des 17* Jahrhunderts,
Schwenter, D* — Schwer dgeburth» Carl Aiig. 141
ichwenteri Daniel^ Professor der Mathematik und der orientali-
schen Sprachen an der Universität zu Altdorf« war auch in der
Baukunst sehr erfahren, so dass ihn 1626 der Rath von Regens-
bürg zu einer kaiserlichen Bau - Gommission einlud. Wahrschein*
lieh galt es irgend eine Befestigung, denn Schwenter wurde im
50 jährigen Kriege in dieser Angelegenheit von mehreren Genera* .
len zu Hathe gezogen. Ueber sein Leben und aeine Schriften s«
Apins Biographien der Altdorfer Professoren S. 125* ff« Er war
von Nürnberg gebürtig und starb 1636- W. P. Kilian hat für
Apin das Portrait dieses Meisters gestochen.
Sein Sohn Sigmund Andreas war anfangs schwedischer
Ingenieur - Lieutenant , und wurde dann Brandenburg- Culmbach*«
scher Ingenieur und Baumeister zu Bayreuth, wo er l674 starb*
Sein Sohn Arfwid Sigmund war Bildhauer in Bayrenth»
und noch 1699 am Leben.
ichwenterley, H 5 Kupferstecher, wird von Mensel erwähnt, ist
aber nur ein gewöhnlicher Praktiker. Er war Universitäts-Kupfer-
Stecher in Güttingen, als welcher er mehrere Bildnisse von Pro«
fessoren der Universität in Kupfer punktirte, wie jene von Beck-
mann, Eichhorn, Heyne, Kästner, Lichtenberg, Meiners, Plank»
Richter, Schlötzer, Feder, Böhmer, Fütter, Fiorillo. Auch das Por-
trait der Dorothea Schlötzer stach er, und zwar nach FiorUlo^
nach welchem er auch eine Antiope punktirte. Die genannte^
Männer hatten alle Ruf, desto geringer ist aber jener des Stechers«
Starb um I8l5*,
Schwenzengast^ Gregor ^ Bildhauer von Latsch im Vtntschgan,
lebte in der zweiten Hälfte des 17* Jahrhunderts in Meran. Er
fertigte 1695 in der Kirche daselbst den Grabstein des Baron von
Vogelmayer. Dieses Denkmal ist schön gearbeitet. Seiner erwähnt
Anton Roschmann.
SchweppCy Johann Georg 9 Maler, arbeitete in der zweiten Hälfte
des 18. Jahrhunderts. C. W* Bock stach nach ihm das BildnfM
des Consistorialraths J. P. Ulz.
Schwerdgeburth, Carl August, Zeichner und Kupferstecher,
wurde um 1784 zu Gera geboren, und von seinem Vater in den
Anfangsgründen unterrichtet. Später ging er nach Dessau, wo er
von der chalkographischen Gesellschaft beschäftiget wurde, und
nach Auflösung derselben zog der Künstler nach Weimar, indem
ihm da das Industrie Comptoir weitere Beschäftigung gab. Später
wurde Schwerdgehurth herzoglicher Uofkupferstecher» als welcher
et noch gegenwärtig thätig ist.
Wir haben von diesem Künstler zahlreiche Blätter, wovon die
früheren in der damals noch beliebten Punktirmanier ausgeführt
sind. Dann radirteer auch viiele Blätter, theilweisezumcoloriren.und
bei anderen wendete er den Grabstichel an. Im Journal des Luxus
und der Moden, im Taschenbuch für Damen, in tlen verschiede-
nen Jahrgängen der Urania und in anderen Taschenbüchern, ia
Tieck's Werken sind Blätter von ihm. Viele sind nach Zeich-
nungen von Ramberg gefertiget. Schwerdgeburth ist ein Künstler
^on Talent, er musste aber dieses häufig zu kleineren Arbeiten
anwenden, die als ephemär zu betrachten sind. Es finden sich
indessen auch Blätter von seiner Hand, die stets ihren Werth he«
143 Sckvrerdgeburtb, C. A. — Sdiwerdgebiwlb» S. B. \ |
halten« Auch shöne Stahlstiehe finden eich von ihm, woranter
besonders die Oarftellungeo aus Luther'i Leben su nennen liad.
Diese gehören zagleich zu den neuesten Arbeiten dee Meisters.
5) Carl y., nach Dürer, 8«
2) Die drei Ghurfursten von Sachsen, als erste Beschützer der
lutherischen Lehre, alle drei auf einem Blatte, nach L.
Cranach's Bild in Gotha, für den Reformations Almanach
1Ö17, Ö.
3 ) Johannes Calvtnus, 8«
4) Ulrich von Hütten, 8. |
5) Göihe, halbe Figur, nach eigener Zeichnung, i832f fei.
Es gibt Abdrücke auf chines. Papier, die drei 1 baier
kosteten*
6) Schiller, Kniestück mit landschaftlicher Umgebung, nacbW« I
Schmidt, fol. I
7) Antonio Canova, Brustbild nach Vogel, 8«
8) Dr. WoUgang Doebereiner, nach F. Ries, fol.
ff) Carl Maria von Weber, nach Vogel, fol.
Es gibt Abdrücke vor der Schrift.
10) Carl August, Grossherzog von Sachsen-Wcimtr In Jagdklei-
düng, Aquatinta, fol.
11 ) Maria Fawlona, Grossherzogin von Sachsen «Weimar, nach
Tischbein punktirt, ein sehr ähnliches Bildniss, gr. fol.
12) Caroline Louise von Weimar, vermählte Erbprinzesfio von
Mecklenburg-Schwerin, für das Weimarer Industrie - Comp* |
toir punktirt, fol.
13) Das Abendmahl Christi, nach Steinte (? , für Silbert*s Lebei
Jesu in Stahl gestochen, 4« j
14) Die Verklärung Christi auf dem Tabor, der obere Tber
von RafaeFs Transfiguration , für Silbert's Leben Jesu io
Stahl gestochen, 4*
15) Madonna mit dem Kinde an der Brust, wie ihm Engel
Früchte bringen, nach A. Correggio in Stahl gestocbcn,
Oval 4.
16) Die hl. Jungfrau mit dem Kinde, nach A. del Sarto, 8«
Abdrücke vor aller Schrift sind selten.
17) Magdalena in der Wüste, nach A. Carracci, 8*
Es gibt Abdrücke vor aller Schriften. Selten«
18) Dr. Martin Luther im Kreise seiner Familie zu Wittenberg
am Christabend 1536« Gezeichnet und in Stahl gestocbeo
1843. qu.- fol.
19) Dr. Luther*s Abschied von serner Familie, lauter Portraite,
und in Stahl gestochen 1845» qu* fol.
20) Dr. Luther's Ankunft auf der Wartburg, l846> qu. fol.
21 ) Dr. Luther im Tode, halbe Figur im Sterbkleide auf einem
Kissen, nach Cranacli in Kupfer gestochen. 8-
22) Scene ans Göthe's Faust, wie Gretchen die Sternblume icf*
knickt, nach Näcke gestochen, fol.
23) Der Jagdschirm, in dem Prachtwerke: Beschreibung der
Feierlichkeiten bei Anwesenheit des Kaisers Alexander udi)
Napoleon in Weimar^ td08«
Schwerdgeburth, Johann Burkhard, Maler, wurde 1759 ><>
Dresden geboren. Er widmete sich der Landschaftsmalerei, und
wurde dann Zeichnungsmeister in Gera. Später kehrte er in ^1«^'
eher Eigenschaft nach Dresden zurück.
SchwerdgdnirUi» Chnr.. A. — Schweyer, J. P. UH
)chvrerdgebtirt!i^ Charlotte Amalia/ Malerin, wurde 1796 so
Dresden geboren» und es der Akademie daselbst aeur Künstlerin
herangebildet. Sie malte Bildnisse und historische Darstellungen,
fertigte aber noch niehr Zeichnungen in Aouarell und Sepia. In
dieser Weise copirte sie mehrere berühmte Malwerke, und erwarb
sich damit grossen Beifall. Sie. ist die Schwester des Kupferstechera
in Weimar.
tcbwester^ A.y Kupferstecher, ist uns durch den Catalog der 8ann-
luDg des Grafen Sternberg -Manderscheid bekannt. Da wird tlm«
die Büste eines weinenden Knaben beigelegt, nach Livuis in
schwarzer Manier gestochen, als Gegenstück zu N.Rhein's lachen-
dem Knaben» fol.
Ichwestermaller, David , Maler von Ulm» machte taina Stadien
in Augsburg, und verlebte dann mehrere Jahre in Rom. Nach
setner Rückkehr Hess, er sich in Augsburg nieder» wo er l678 im
84* Jahre starb. Dieser Künstler war als Zeichner und Bossirer
berühmt.
Ichwetzge, Nicolaus^ Medailleur von Lieenitv» war am 1503
Münzeisenschneider der Münzstände des deutschen Reiehi* £r
lebte in Simmern.
icbweyer, Ulrich, wird auch der berühmte Siegelschneider U.
Schwaiger genannt. Sigmund Feyerabend nennt ihn in der Dedi«
cation seines Tbierbuchs (von J. Amann und H. Bocksperger) U.
Schwayger*
^ er 9 J. F. 9 Kupferstecher zu Frankfurt am Main » war am
170()~-l8iO thütig, ist uns aber nach seinen Lebensverhältnissen
Qobekannt, da in keiner der uns zu Gebote stehenden Quellen
darauf Bücksicht genommen ist. Er arbeitete zu Anfang unsere
Jahrhunderts für die chalkographische Gesellschaft, und dann auf
Beine Rechnung. Er bediente sich meistens der Radiernadel, be*
soDders bei den Landschaften. Man konnte auch glauben, dass
et zvfei Künstler Namens Schweyer gegeben habe; denn die Land*
Schäften nach B. van Drtelsl werden im Brüll iot*s Catalog der B«
7. Aretin*schen Sammlung I. Nro. 2554 einem H. Schweyer suge*
ichrieben, der von J. P. Schweyer unterschieden wird. Wir gaben
daher diesem H. Schwbyer einen eigenen Artikel» glauben aber
dass ihn H. Schwegman verdränge.
Folgende Blätter werden dem J. P. ^hweyer zugeschrieben«
i) Johann Heinrich Roos, halbe Figur en face, gr. foL
2) General Bonaparte, kl. 4«
3) F. Schiller, kl. 4.
4) F. L. Fürst zu Hohenloh - Ingelfingen, fol.
5) Der Hirte und die Hirtin mit ihrer Heerde, Copte nach A«
van de Velde (Nro. 17.), und anscheinlich von Schweyer,
wie Wetgel (Supp. au p. gr. I, p. 27) glaubt. Täuschend
ist indessen diese moderne Copie nicht.
6) Zwei italienische Landschaften mit Ruinen, Copien nach T.
Wyck, Nro. ?• und lO. Weigel (1. c. p. 171) hält unsern
Schweyer für den Copisten» der aber hier nur schlechte
Arbeit geliefert hat.
144 \ Schleyer, H. — Sehwind, Mathiat.
* 7) Ansicht bei Cbambery in Savoyen , nach 5. dk BoiMitu, p,
qu. fol.
8) Ansicht des Berges von Bons-yeux bei St. Cbaamont en
Foret, nacli Boissieu ITQQt gr. qu. fbl.
g) Eine italienische Landschaft, linlis mit einer Säulenstellan^,
und nach vorn eine sitzende Uirtin mit ihren Hindern. U.
8 Z. 10 L., Br. so Z. 9 L.
Diess ist eine Copie nach J. H. Roos» vielleicht von
Schweyer, wie Weigel (Supp. au P. gr. I. p. 2l) verniulhet
Sie wurde öfter für Original genommen, ist aber ohoi
Ausdruck.
10) Der Hirt mit Weib und Kind an der Quelle» linUs tvci
Kühe und ein Kalb, rechts zwei Hammel, ein Schaaf und
eine Ziege, nach H. Roos, gr. qu. fol.
11) Landschaft mit drei Kühen, wovon die eine vor dem Bao
ernhause liegt, linka vorn zwei ruhende Schaafe und recht
eine alte Weide. D. van Doogen pinz. 1797« J- ^* Scbweyei
aqua forti fecit 1799» gr. qu. toi.
12) Landschah mit einigen Hütten hinter einem alten Baumi
rechts, links vorn ein Mann mit jem Hunde, der zu eioeo
sitzenden Weibe spricht, nach J. Bnysdael. J. F. Schweyei
t'ecit aqua forti. qu. fol.
13) Der Eingang in ein Gehölz. J. Wynants pinx. Schweyei
fec. aqua forti, qu. fol.
14) Landschaft mit Thieren, nach Ph. Wouv^rmans, <[u. fol.
15) Zwei Landschaften mit Ruinen. Rauscher inv. Schleyer k.
qu. fol.
16) Ein Pferd bei einem Weidenstamme, nach einem Gemä]d|
von Ph. Wouvermans, gezeichnet von Ptorr, qu. fol. J
17 ) Landschaft mit Schaafen und einem Bocke, Aach J. Brao^
qu. fol. f
18) Landschaft mit einem Maulthiere, nach C. duJardin, qu. 10'
19) Landschaft mit einer Heerde, nach Londonio, qu. fol.
20) Landschaft mit Kühen und Ziegen, nach J. van Siry. ^u* >p'
21) Die Darstellung eines Scharmützels bei Höchst am Main
ein kleines radirtes Blatt.
Schweyery.H., Kupferstecher, ein mit dem obigen gleichzeitig«
Meister, der aber mit diesem kaum Eine Person ist, und wahrscbeiQ
lieh dem U. Schwegman Platz machen muss, wenn er nicht a'
Copist zu betrachten ist. In Brulliot's Catalog der Sammlung »<
B. V. Aretin L Nro. 2354 wird diesem H. Schweyer eine Folg
von 9 Landschaften nach £. v. Drielst beigelegt, unter folgend^
Titel: *
IX Gezichten in en hy het Landscap Drenthe te Aro«!«^^*^
by C. S. Roos. Links unten : E. v. Drielst ad vivum 0«
rechts: H. Schweyer sculp,, gr. qu. fol.
In Weigel's Catalog Nro. J0552 wird diese Folge dem «
Schwegman zugeschrieben. Ist vielleicht Schweyer der Copist d'
ser Blätter?
Schwind, Mathias 9 ein Künstler aus Bergzabern, stand uoi 15^
— 80 zii Berlin in Thurneis«er*s Dienst, der sich desselben
seiner grossen Druckerei bediente. Welche Kunst er geübt bjj!
. isf^nicht gesagt, er heisst in Möhsens Beitrag zur Gesch. der W»
•enschatten S. 108 nur kurzweg ein kanstreicher Geselle.
.$^wi]id« Moritz. von. f4|
Sobmodf MiMritS TOH^ Mal«r, ^iner d«r aosgreaeialinetttea jetzt
lebenden Meister» Vurde i8o4 sn Wien geboren un4 daseibet von
Ludwig Scknorr yon Caroltfeld unterrichtet, bis er 1828 nach
Munehen sich begab» um unter Corneliua seine weiteren Studien
so machen* Aue seiner früheren £eit rühren mehrere Zeicbnun-
gen und Bilder in Aqtyrell, dann ein Gemälde mit David und
Äbigail her, welches das Gepräge der früheren deutschen Hanstrich-
tnng trägt, -der aber, Schwind bald nicht mehr unbedingt folgte,
da er für jedes Fach gleiche künstlerische Krähe besitxt , und mit
einem dichterischen Talente begabt ist^ dessen Produktivität Be.
wunderttug erregt. Der erste Auftrag su f^rosseven Bildern wurde ^
• ihm 1832 nu^Theil, da ihm die Ausschmückung des Bibliothek«*
siiiimere der Königin von Bayern zufiel , wo er aus Tieck's Dich«
tuogen einen Cydos von Bildern malte. An der Decke spialt For«
tunatut mit seinem nieleeren Säckel und dem Wunschhutlein die
Hauptrolle« und weiter nach dem Fenster in gleicher Reihenfolge
sieht man fünf Bilder aus Genofeva. In der Tiefe des Zimmers
sehen wir fünf Bilder aus Octavian, und über dtess malte Schwind
hier auch mehrere kleine Bilder zum Ritter Blaubart, zum Roth-
käapehen und Däumchen, zum getreuen Bckart, zum blonden
Eckbert, zum Prinzen Zerbino, und verschiedene allegorische und
Dichtergeetalten. Die an der Decke befindlichen Gemälde sind
al IresGO , - die an senkrechter Wand in encaustischer Weise ge- '
malt. In einem anderen Flügel der Residenz in München, im Saal-
baue, eomponirte und malte er einen Fries, welcher durch lebens-
vollejGruppen von Kindern den Triumph der Wissenschaften und
Künste vorstellt, ein Werk voll lieblicher Gestalten in der maanig-
faltigsten I*age. Den Carlon dazu, welcher sich der Zeit nach
nicht an die Bilder aus Tieck*s Werken im Königsbeue ansckliesst,
sondern später ausgeführt wurde, beaitzt die Akademie' der Künste
in Carlsruhe« Dann eomponirte Schwind auch dieScenen ans dem
Leben OarU des Grossen im Carlssaale der Burg Hohenschwangau,
die X. Glink auaführte, und im Schlosse des Dr. Crusins aufRödigs-
' dorf bei Leipzig malte er grosse Bildc;r aus Amor und Psyche, wo'
auch Leopold Schulz aus Wien thätig war. Von Leipzig nacliWien
Wien «irückgekehrt malte er jenes humoristische, grössere Staffe«
leibild, welches nach Göthe's Gedicht die Brau tfahxt des Ritters Curt
vorstelle, jetzt im Besitze des Grossherzogs von Baden, und im Akade-
mie-Gebättde aufgestellt. Es ist dieas ein Werk« welches in geistreicher
Weise alle die Scenen schildert, durch welche Göthe*s Gedicht ergötzt.
Im Jahre l839« nach Vollendung des herrücken Fri^eses im
^le der k. Residenz zu München, begab sich Schwind nach Carls«
rohe, um das neue Akademiegebäude mit Gemälden zu zieren*
Zuerst erhielt er den Auftrag, zur Ausschmückung der Antikensälo
Zeichnungen zu verfertigen, und hier nun hatte der Künstler die
grotsartige Idee gefasst, den von Göthe mitgetheilten Plan der
Philostratischen Gemäldegallerie zu verwirklichen. Einen Theil
des Entwurfes hatte er auch ausgeführt, wie diese im Kunstblatte
1846 Nro. 42 von £• Förster näher erklärt ist. Schwind konnte
Das über acht Lunetten und sech« Asche Kuppelgewölbe ver«
%eD, deren jedes mit fünf kleitten Gemälden zu scmnücken war.
ja den Lunetten brachte er Bilder von 10 F« Länge und 3 i\
«öbe an, und sie bezeichnen die Hauptabtheilungen, während an
der Decke die Idee weiter ausgefühit wird. Göthe führt uns neun
Amheilungen der Gemälde Philostrats vor. Die Gegenstände der
^rsten sind hoch heroisch-tragis'chen Inhalts, meist auf Tod uod
▼erderben heldenmütht^er Männer und Frauen zielend, und Schwind
wählte zu dieser Abtheilong über dem Eingang des einen Antikeo«
^Hler's Künstler 'Lex. Bd. XVI. 10
ik% Schwind, Moritz ron.
saaltft dflto Aehill» trsu6md über der Letchfe dei tn der VerlKeUil-
^utig seioes- Vater« Nestor erschlagenen ADlilochus. Die «weite
Abtheilunf; GÖthe's enthält Liebesannäherunf^ und BewerbvBg. und
somit wählte der Künstler ^'ür die zweite Wand aU Haaptbild die
Geburt dtsr Venus, und zu den Deckenbildern Baechus und Ariadee;
• die Vereinigung von Melos und Chritheis» aus welcher Hoiner
hervorging; Fe#-&eus und Andromed»; Jason und Medea; ood für
das Medaillon in der Mitte Venus und Amor. Für die dritte, der
Geburt und Erziehung gewidmeten Abtheilung, wählte 'er als
Hauptbild die Geburt. der Minerva, und an der Decke nod dar*
gestellt Chiron und Achilles ; die Erstehung des Bacchiie; Merkur
als Rinderdieb und wie er den Bogen- Apollo*« entwendet; daan
im Medoillon die Iris, Für die vierte Wand, der Ablheiluog aas
dem Mythos des He,rkules gewidmet, wählte er suns orösaeren Bilde
die Leibesstärke des Heros bei den Freuden des- Mahl es » nud an
der Decke sehen wir ihn als Kind die Sehlaogeu würgen, als
Vater mit Kindern scttäckern, i seinen Kampf mit Aalheus, die
V)eberlistung des Atlas, und im Medaillon .Herkulee mit Hebe.
Für die fünlte Abtheilung wählte Göthe Kämpl'e und für die sechste
Jagden» und diesen letzteren raunte Schwind die fünfte Wand eio.
Im Hnuptbilde schilderte er Aktäon's bestraften Vorwitz; an der Decke
Cephalusund Procris; Meleager und Atalanta; NarcissaUinsich selbst
Verirrten Jäger, und im Medaillon ist Diana mit zwei Hunden. In die
6echs|e Abtheilung hat Schwind die See-, Wasser- und Landstücke
genommen, und als Haupthild Bacchus, wie er die Tyrrbener ip
Delphine verwandelt. An die Decke malte er die Insel Andres mit
ihrem Quellgotte und den uriispieleadenTritonen, Amoretten «Nerei-
den und dem sie schützenden Bacchus; den Hain v.€in Dodona;
die Erde auf der Löwin, reitend mit der Garbe; dae Meer als
Nereide auf dem Delphin, und im Medaillon den schlafenden Pan<
Die siebente Abtheilung: für Poesie, Gesang und Tanz, zeigt im
Hauptbilde einen festlichen Tanz von Feld* und >Waldgöttero und
Nymphen, und an der Decke das Urtheil des Midas ; einen von
]Nymphen übel «behandelten Satyr; Pindar voii Rhea vor dem Bie»
, nenschwarm geschützt;*' Orpheus als Bändiger der wilden Thieref
. und im Medaillon Apollo. An der letzten Wand ist die den lufi'
pfen bestimmte Abtheilung, und Arrhichio vorgestellt^ wie er im
dritten Siege verscheidet, ^ämmtliche Bilder, mit rother Farbe
auf fichwarzem Grunde ausgeführt, tragen das Gepräge der Aninuth
und einer grossen Leichtigkeit in der Darstellung, wie vvir
•ie nur in den Bildern nach CompositiQuen* dee L. v. Schavan*
Ihaler. in der Residenz zu München bewundern. Alle diese Bil-
dersind in. einem der Antikensäle, er hat aber auch Zcij:hnungea
nur Ausschmückung anderer. Räume dieses neuen Kunstgebäodes
geliefert, namentlich für einen Saal, in welchem verschiedene
Städle Italiens pud Deutschlands allegorisch abgebildet sind. *)
Ferner malte. er das Stiegenhaus al Fresco aus, welches dadurch
eine der relcfistenund interessantesten Anlajgen dieser Art ist, üod
einen eben so grossen historischen als aitistucben Werth erhalten
hat. An der Riickwand sieht man inrgrosser' Dimension die Ei^^'
' weihuDg des Fveiburger* Münsters durch Conard von ZäbriPg^i';
eine reiche! herrliche Composition , worüber das Kunstblatt 1&^
berichtet und welche auch W. Füssly (Züdch und die wichtigsten
ßtädte am Rhein 1. $44) genau heschreibt. Die Kirche bildet den
*) Was L. Schaller zur Ausschmückung des Jklusenms beige*
tragen, s. dessen Artikei XV. S. 159-
. Scbwind« Moi'itz von, 147
Mütelponkt, rechts und tioks kommen die festlidien Zuge beren»
nnj andere gleichmässige Mas^eo sieht man bereits am Dome ge*
ordnet. Dieses Bild ge,hört zur Gattung der ceremoniellen Dar-
stellungen, die leicht steiF gerathen, v. Schwind iiat aber die Klippe
auf das glücklichst^ vermieden und ein Meisterstück von Leben-
digkeit der Darstellungi charakteristischer Auffassung und lilarheit
des Gedankens geliefert. Auch der Farbenschmuck wechselt auf
das ang'enehmste ab , so' wie denn überhaupt alles zusamuflenwirkt
um dieses Bild zu einem Hauptwerke der neueren Malkuust «zu
erheben. Es gilt als Ehrensinnbild der Architektur. Zur Ver-
herrlichung der Sculptur erscheint das reizende Bild der Siibina
von Steinbach in ihrer Werkstatt als Bildhauerin, und für die
Malerei malte Schwind den Hans Baidung Grün, wie er den Marh-
grafen Christoph den Reichen von Baden conterfeit. In drei
Lunetten über dem Dombilde malte er die Architektur von Staat
und Kirche beschützt, die Mathematik mit dem Plane des Gebäu-
des und der von dem Ap:hiteUten (Ober-Baurath Hübsch) erfunde-
nen Kette zurGewölbeconstruktion; dann Psyche als Phantasie, den
Adler mit Blumen bekränzend und spielend den Blitz des Donne-
rers fassend. In zwei ande'ren Lunetten daneben malte der Künst-
ler den Frieden als weibliche Gestalt, welche den Oelbaum pflanzt
und einem Kinde (der Industrie) aus der Wiege hilft; ferners den
Reichtham, welchem Erde und Meer ihre Schätze darbringen. An
der Decke des Stiegenhauses sieht man ein^ Anzahl geflügelter
Knaben mit Kränzen, nach Schwind's Zeichnungen von Reich «nd
Geck al Fresco gemalt.
Ausserdem besitzt Carlsruhe von Schwind's Hand auch im Sitzungs-
saale der ersten Kammer, ein Bild auf Goldgrund in- encaustischer
Weise aasgeführt. Neben dem von zwei Knaben . getragenen
Medaillpns des Grossherzogs erscheinen die allegorischen.Gesialten
der vier Stände: des Adels, der Gelehrten, der Bürger und der
Bauern. In acht runden Feldern siebt man die allegorischen Fi-
lliiren der Weisheit, Gerechtigkeit, Klugheil, Stärke» Frömmigkeit»
Trene, des Friedens und des Reicbtliums.
An diese grossartigen Werke in Carlsruhe reihen sich dann
noch einige Gemälde in Gel, sowie Cartons und Zeichnongen,
die theils zur Ausführung in Ocl bestimmt sind, theils anderweitige
Verwendung erhielten. Unter den letzteren Arbeitep nennen wir
einen Carton. welcher ursprünglich für ein Frescogemälde in der
Trinkhalle zu Baden-Baden bestimmt war. Er stellt den Rhein
dar mit seinen Nebenflüssen und seinen Städten , mit grosser An-
muth und Leichtigkeit gruppirte Gestalten.' Das Ganze ist in
einem schönen, ernsten Style gezeichnet und trägt das Gepräge
einer freien heiteren Phantasie. Der Rhein ist (als Mittelrheiu)
im bessten Mannesalter , und sein Rauschen als der melodische
Klang einer Violine gedacht, auf welcher er den Städten und Ge-
staden die Weisen zu ihren Sagen spielt. Sinnreich hat der Künst-
ler die Beziehungen herausgefunden, welche die Flüsse und Städte
kennzeichnen. Die Flüsse bringet fast aus allen deutschen Gaumen
dem Vater Rhein Begrüssungen. Diesen Carton hat Schwind nicht
aasgeführt.
Eines seiner letzteren Werke ist ein hohes Oeleemälde, welches
eine Sage des Ritters Cuno von Falkenstein vorstellt. Dieser freite
um die TocJiter eines Ritters , dessen Sehloss auf einem hoben
Felsen stand, welcher ihm aber nur in dem Falle die Hend der.
Tochter zusagte, wenn er in einer Nacht eine Brücke zum Schlosse
bsneo wurde. Bestürtzt über diesen Bescheid traf er den Gnotträ-
10*
148 Schwindelten. — Schwingen, Peter.
Köni^, nn^ dieser baute mit seinen Geistern in der Nacht die
Brüclte. Man sieht daher den Ritter gerüstet zu Pferde bereiti
vor der Burg, zur Wonne des Fräuleins, welches yor dem Vater
zu ihm herab sich neigt. Am Berge sind die Gnomeo in matmig-
faltiger Bewegung. Dieses Bild ist auch meisterhaft gemalt, so
dass es in technischer Hinsicht über jenem des Ritters Curt steht.
A\\ß Vorzüge des Meisters, und auch jenen einer vollendeten Tecb-
nik hat auch das neueste grosse Oelgcmälde desselben , welches
er für das Städelsche Institut zu Frankfurt a. IVL ausführte. Es
stellt den Sängerkampf auf der Wartburg dar. M. v. Schwind
lebt noch gegenwärtig in Frankfurt, im Begriffe die letzte Hand
an das Werk zu legen.
Mehrere Zeichnungen dieses Meisters sind auch in Stichen
und durch die Formschneidekunst bekannt.
Der Traum. Ein Gefangener sieht Kobolte zu seiner Be-
freiung beschäftiget, gest. von D. Stäbli, nach dem Gemälde im
Besitze des Generals B. v. Heidegger, 4* In der Gesch. d. neueres
deutschen Kunst des Grafen A. Raczynski ist es von Breviere in
Holz geschnitten.
Der rückkehrende Kreuzritter an die Thüre seines} Hauses
klopfend, gest. von D. Stäbli, fol.
Freund Hein. Grotesken und Phantasmagorien von E. Dal-
1er. Mit Holzschnitten nach M. v. Schwind. 2 Thl. Stuttgart
1833, kl. 8.
Gallerie zu Spindler's Werken, Stahlstiche nach Schwind,
Foltz u. a. Stuttgart 1837. ff., 8*
Die Blätter in den deutschen Dichtungen mit Randzeichnan^en,
Düsseldorf 1844, 45. Der dritte und letzte Band der Lieder upd
Bilder, die zu Düsseldorf bei J. Buddeus erschienen» 4- Ba ist
nach Schwind:
Der Pfalzgraf, gest. von G. Müller.
Im Walde, radirt von C. Müller.
Habermuss von Hebel, gest. von C. Glasen.
Calender auf das Jahr 1844« Herausgegeben^ von F. ^' ^'
, Hermann (Prof. und Ministerialrath in München). Manch. 1843
(Cotta), 4. In diesem Calender sind Holzschnitte nach Schvviod,
iiaulbach und J. Schnorr.
Gambrinus mit dem schäumenden Becher in einer Einfassttog.
Nach einer Novelle von Spindler für dessen Zeitspiegel von Neaer
in Holz geschnitten.
Von Schwind selbst radirt sind folgende Blätter:
1) Ei|ie felsige Landschaft mit einem Einsiedler, der die Fferde
des Bitters tränkt , gr. 8. Die platte besitzt Hr. Hofralh t.
Beyer, und das Gemälde L. v. Schwanthaler.
2) Almanach von Radirungen von M. v. Schwind, mit erklä-
rendem Text und Versen von Ernst Freih. von Feuchters-
leben, I. Jahr^. 1834. Dieser Band enthält 42 radirte Epi-
gramme. Zürich 1&44» 4*
Schwinderen ^ s. Swinderen.
Schwindler, Johann Heinrich , Maler aus Hangenstein in Mah-
ren, Hess sich 1712 in Brunn nieder.
Schwindt; Maler in Pest, ein jetzt lebender Künstler. Er wsH
Portraite und Genrebilder.
Schwingen 9 Foter, Genremaler« wurde i8l$ zu Godesberg ge-
boren , und an der Akademie in Düsseldorf zum Künstler Iieri*"'
SchwiögeDsdiah, E. v. — Schynvoet, Simon. .149
l^bildet. Br eiitwtc1i«l!e da in kurzer (Zeit, ein entschiedenes
Talent für volksthümliche Auffassung, so dass man schon bei sei«
nem ersten Auftreten die schönsten Hoffnungen nähren honnte«
Seine Werke bestehen in Volksscenen von grosser Lebendigkeit
der Darsteilung» und von scharfer Auffassung^ des Charakteristi« .
sehen solcher Auftritte. Zu seinen früheren Bildern gehört )ene>.
welches l835 unter dem Namen des ertappten Liebesbriefes be-
kannt wurde. Dann malte er die St. Martinsfeier der Kinder zu
Düsseldorf, ein Bild, welches er 1837 viermal im Kl^ineti wieder-
holte, und so fort sah man von Schwingen bei jeder Ausstellung
Gemälde» die nie ihren Zweck verfehlten. Mehrere derselben sind
comische Scenen, andere dar ernsten Seite des Lebens entnommen,
wie 1845 setna PHiodungsscene, wo die Verzweiflung der Frau und
die Trostlosigkeit des Mannes gegenober der Härte des Gläubigers
mit ergreifender Wahrheit geschildert ist. Ein anderes meistere
haftes Bild, welches um dieselbe Zeit entstand, sahen wir 184$
auf der Kunstausstellung zu München. Es stellt einen Schmaus
nach dem Gewinn des grossen Looses vor. 'Dann malt Schwingen
auch Portraite, meistens kleine Brustbilder.
Hahn lithographirte den Sonntag «Nachmittag, nach dem' Ge-
mälde bei F. John in Dösseidorf, qu. Fol. £. C. Schall lithogra-
phirte ebenfalls ein grosses Blatt, unter dem Namen der Wahr»
sagerin.
Schwingenschub, Et^^mann van, Medailleur, arbeitete um 1707
in Prag, Er bezeichnete seine Werke mit E. v. S.
Schwineer, Hermann, Maler und Glasschneider zu Nürnberg.
Br schnitt schone Landschaften in Glas und Christall. Starb l683
im 43* Jahre,
Schwinger 9 s. Peter Schwingen.
Schwiter, Louis Aii^uste Baroa de» . macUta «ich Sn ider
letzteren Zeit zu Paris ;als Portraitmaler bekannt .Aul tder Kunst-
ausstellung 184$ sah man von ihm mehrere Bildnisse von Damen.
Schwyz
Schwyz
^ser, Johann^ s. Schweizer.
f^Wf 8« auch Schweiacr. :
Schyftlhuewer, Johai^n Ulrich^ s. J. U. Sci^ftl^uebar; . .-
Schyndeli C. L. Vi heisst nach Füssly e^in Maler, yon weichem
Ch. V. Mechel in Basel ein StafiPeleibild besass , welchtes eine hol«
Undische Yolksges ellschaft in Brackenburgs Qeschm^ck vorstellt.
Vielleicht gehört dieser Meister des Familie y^n Schejat^el an.
Sdiynvoet, Simon, Architekt, geb. im Haa^ 1052, *ar ein Mann
▼oQ vielseitiger Bildung^ und als Künstler sehr geachtet In Am-
sterdam sind viele Gebäude von ihm» dann Luschäoser »und Paläste
an der Amstel und dem Vechtstrom. Indesien verdankt Sch3pvoet
seinen Ruhm nicht so. sehr der Architektur als sj^iner Sammlung
von Antiquitäteov Münzen und Naturalien. . Feter der Grosse be-
trachtete dieses Cabinet mit Beivunderung« S^ine Gattin, Cornelia
de Hyck» hat mebcera Stücke dieser Sammlui|g gezeichfie(» u^^ die
l5Ö Schynvoet» Jacob« — Scinminossi» Balfaelo.'
▼aterländischen Dichter haben dieten Schatz von Kostbarkeiten in
Versen beschrieben, besonders Johannes van Braam. Dann haben
wir von ihm auch literarische Werke, darunter ein Werk unter
dem Titef: Zinspreukert en Zedelcssen, Amsterdam 1689. Er «rar
Sekretair und Hootdprovoost des Aalmozenlers -Westhuts zu Am*
•tcrdam, und starb daf elbst 1724* Es wurde soj;ar eine Denkmünze
auf ihn geprägt, die bei van Loon abgebildet i^t.
Dann hat er selbst einige seiner 2feichiiungcn in Kupfer ge-
ätzt, und auch andere Künstler haben nach ihm gestochen, wie
Goiroe eine Folge von wenigstens 18 filättoro mit MonumeotcD,
Brunnen und anderen Gartenverzierungen, kL Fol« R. v. Eynden
K 260 gibt Nachricht über diesen Meister, weiss aber nicht, ob
der folgende in Verwandtachal't mit ihm stehe.
ScBynvoet , Jacobe Zeichner und Kupferstecher, .ist mit dem
Baofoeist^r Schynvoet gleichzeitig, und vielleicht verwandt. £r
arbeitete in Picari*« Manier, nach eigener Zeichnung und nach
anderen Meisrern. 3eine Blätter sind beachtenswerth, da Schyovoet
sowohl die Nadel, als den Stichel sehr gut zu führen wusste. Sie
sind mit dem Nnraen bezeichnet oder mit J. S. sif^nirt, in ver*
schiedenen Druckwerken und einzeln zu finden. Mehrere sind
' ' in L. Siiiids Schatkamer der Nederl. Oudheden. Ämst. I7lt, 8*
Darin sind Alterlhümer, Ansichten von Städten, Dörfern und
Schlössern, nach Zeichnungen von R. Roghman.
Dann hat. er auch nach eigenen Zeichnungen verschiedene
Landschaften und Ansichten von Dörfern gestochen. Ferner eine
JFolge von 24 Blättern mit Vasen und Parterres vbn €vrteo »«^
Simop Schynvoet, mit Dedlcation an van Branto, kU fol.
Die Ansicht der St. Paulskirche zu London, "aadh der ersten
Zeichnung des Sir Christ. Wren, erschien später in BoydelKs Ve^
lag zu London, qu. fol.
SohjtS j Cürlf' wird auch der oben genapate Carl Sdiütit attt Wien
gescbtieben.
Sciaccay TommasO, Maler von Mazzera in Sicilien, arbeitete in
der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Roah<; längere Zeit
unter Leitung des A. Cuvallucci. Im Dome und bei den OliveU-
nern zu Rovigo sind Bilder von ihm« Stotb 1:2195 im t^l. Jahre«
Sciamitlbsd , Raffacio, Maler und Kupfers1e«h*et, auch Sclami-
, nose, Schiaminossi und Schiauiinossius genannt, wurde um 1£(70 zu
'* '! ßorgo iSt. Sepolorö geboreta , nnd vofl R. dei Colfe oöterrichtet.
. Diess V^t fast Alles was man iibir die Leben sverhälfnisse des
'*' Kü;is(lers weiss! 'Die Lebenszeit desselben ist wenigstensf bis 1 620
at]szadehnen,"ida diese Jalirzarhl au^ einem seiner Blätter steht.
Als Maler stellt ihn Lanzi denjenigen Meistern gleich, die so
r ' Anfang des'S7.i Jafarliundertt in ei fitkchem 'Stylet Co mpeoirten and
. ifkivo Motive ^flfvüJinlich suis der Natur nahmen* Im CoJqrite fio-
- . . ' det er. ihn hesterei al6..viele andere damaliger ^it. .In der Kirche
zu Borgo istidae HoohaltarbUtt vou.SciamOM^Asi gemalt.
Öartich P. ^r. XVII. p. 2n ff. b^chreiht 137 Blätter von
Schiaminossiu^, ^\e sehr kräftig und geistreich radirt, und tbeil-
' weise n.it'^em Grabstichel vollendet sind. In den Abdrücken von
'^ 4il<isen Platten sind die Schotten sehr sch%^arz, und mit den Licht-
theilen nicht io Harmonien £s finden sich aber dagegen auch
Sciaminossi, Baffa^Io* 151
Blatter, dif in ^et Gesamiiit«^rliung sehr lobonivvertK-tind». indem
die Schattenpartien. mit den Lichtibeilen hacmoniren. Dann sind
diese Blatte^ «iiiph, in der Zeichnunff sehr uagteicb. Die Figuren
find xa kurzuntt pjump, und die Falten der Kleider t gebrochen.
AuGli spätere .Nactibe^erungeo m^chlen den Uebelfitajid nicht gut,
s indem er sie zu sehr abrundete. . <
• Dem folgenden Vereeiclinisse Hegt seiner Hauptamlaige nach
I'en»^ von Bartsch 'teu, Grunde» defsen- Ni'o. eiffgesehlosten sind.
n Ganzen mussteti wir aber tob- der Numerirang de# genannten
Sdtftfteienere^ abweichen , de mehrefre Zusätze nofhwendig ^raren,
wie eine Folge von Apostel köpfen, die- von Rost, Fifssly u. a. irrig
als Holzschnitte angegeben werden^ DieScenen aue denK Lehen
^s hl. Frans von Aseisi, die Bartech als eben ao' viei« glätter auf-
zählt, eind auf einet einzigen Platte gestochen. Yoüi' Fecbtbuche
des Copo Ferro kannte Bartich nur das • Bildniss -des^ Verfassere»
n. e.V. Bartsch gibt indessen sein V^rzeichiiiss- gerwde- Wicht als
geschlossen -ansi glaubt aber dennoch , es köbne^ demlt vollzählig
seyn. •» •*»
Darstellungen aus dem alten Testamente.
1) (B. 1.) Die« Schöpfung des ^ersten .Menechcn« «Gott Vater
steht reohtf. nnd baucht den. Adam an» der links auf dem
Boden sitzt. Ohne Zeichen» nnten nach rechts« Nicoiao
van Aelst foripis ,ronHie i602* H.> Q. Z*, Br, lO Z. 5 L.
2) (Ä .2. > Putiphar'« Wwb h\pgt dep Jf>e«ph dÄriVerfiihrung
. , an. .3.^ kniet rechts mit .dem Mantel de&seibev» und links
steht Futiphar mit Gefolge in Enträstung« Dies» ist gegen-
.: ieitfge Copie naoh Lucas v^m Leiden Nro,2tM*»Lin|i» nnten
. ist .dj|s (Zeichen Scinminnssi's. H. 4 j&., B|^. 6 %•
3) Tobias und der lEngeh .«X^etzterer» mil> gvoMfn Flügeln,
steht rechts unter dem ßiiaqre uod wendet .siphi- gegen To-
liiu» der mit d^m.Fiecha beschäftiget ist. lia>Gi:upde ist
jUiqdecbaft mit Gebäuden. Links unten steht; RA^. SCHIA^.
F., t^nd ia der Mitte: .Jo. Orlandi formie*- H.'ö Z. 4 L.,
. : -Br^iö Z- 4 li«' .. m ,1 ' '•,,••'•.'
. . X>ie«eS' Blatt kannte BarUich nicht.- BruiUptf beschreibt
r ßp im .B,k Y« Aretii|*sohen Qaftaloge. , ,. r^
4_ lö ) (B.3**15*) Die Propheten, stehende Figi^ren aq( 12 Blättern,
unter einem 'eigenen Xitfj;, Prqphetareum iiwigines sculptae
'. . et'invenlae i^Raphaelle Schiaqsinosip aBprgo sfiaroti^ eepufcri,
... auper per Joannen Orland um- iniHPr/IMeJi<^(n^.'>l 609« H. 6
Z. 6 l;..mit 6 hy Rand, Br.,4 Z. 9 L. ;-, ,1
Dieas ist j.ene ^ofge. von Fcophete^ , y^^o .v^elcher Fössly
II» a. eagen» sie sei yon Orlai^di nach ^^miiioss^ gestochen.
I. Vor den. Numevp links un(en,.u^4 uVor ^en Namen
der Propheten. 3eUen. ., Vi
. . . .. IL Mit. Numern.ujod Schrift. • ,• . ^ 1 -> 1
17 — 27) (B. 16 — 26) Die Sibyllen, stehend mjitvT.^lchen und
2 . • Bandrollem» il Blätter mit Titel: Sii^fllarum .dfcem imagines,
nee non eorum vaticinia, ctc^^ ipcisae a I^aphacll.e. Schia-
', / mioosio' a Bürge S. Scpulcri Ihuentöre^ ef Aüper/ptJr Joan-
nem Orlandum in lücem edttae ttamae'annö lÖCip* H. 6 Z.
'6 t. mit 6 L. Rand, B'r. 4 Z- 9 L. * *
. Daj^lteliu.n g^n au« deni neuen .Tf^st^mefKle.
28} (B. 27.) Maria yl0d der verkiindendeEnge4»)gatfze stehende
Figuren ;iEoce conc^pies et,panes otc (laplviel S. DD. il.
6 Z. nvt.4 I^i ßMi4» Qr. 4 Z. 6 L-. . . i :^
7 :r
^x;
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// /rM'//4M k#« #-^^v#y ^-f^ ^^^
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¥f) ^^ff ' ^O If^
'♦'* ^»-*i$v Vit.
8eiaiiiiMM> lUlBielo. US
3* Dto'He^fUchiiag RttHS.
4- Die Gebort Christi.
9. Die Darttellanf im TenpeL
6*'J«Mw alt Knabe im Tempel.
7« CKrfiiHM am Oelberjse. Mit dem Zeicheil* '
6. Die OeinUioff* M^it dem Zeichen*
9. Die Dornenkrünang.
* 10- Die Krenztragung.
1|. Die Kreuzignog.
12- Die Anferstehang.
13- Die Himmelfahrt.
l4. Die Erscheinung des hl. Geistes.
15* Die hl. Jongfraa in den Himmel getragen«
l6* Die Krönung derselben in dem Himmel.
Von dieser Folge gibt ee apätere Abdrücke mit der Ad-
ressa von £^. van Aelst.
54 — 68) Eine Folge von 15 ^opfea in natUrKcher Grosse:
Christus, Maria, Johannes der Täufer und die swölf Apostel.
Unter Jedem dieser charakteristischen und geistreich radirten
Köpfe ist eine kurze lateinische Inschrift, und alle Blätter
haben das Monogramm mit der Jahrzahl tÖOQ* H. mit Read
18 Z. lO'L., Er. 13 Z. 10 L.
Diese seltenen Blätter kannte Bartsch nicht» und Rost
und Fibsly nennen siejrrig Holzschnitte.
Im Winkler*schen Cataloge werden auch 8 Blätter mit.
ganzen Figuren von Aposteln genannt, geätzt und mit dem
orabstichel vollendet, 12* Eine solche Folgt kennt Bartsch
abenfalls nicht.
Heilige.
69) /B. 53.) St. Joachim und Anna erblicken die hl. Jnngiraa
in dem HimmeL Aus ihren Leibern gehen zwei Rosen
hinauf. Links im Rande: V. S. l. Dieses Blatt ist Copio
nach V. Salimbene. Dann folgt das Zeichen 8ciaminossi*s
und die Jahrzahl 1595« H. 7. Z. 4* L. mit 4 L« Rand, fir.
ßZ.8L.
70) (B. 54) St« Anton von Padua, mit Buch und Lilie. Divut
Antonius Pulhuinus ««- Raphael Schiamlnossius Inu. Dicauit.
H. 6 Z. und 5 L. Rand, Br. 4 Z. 5 L.
71) (B. 55.) St. Bartolpmäus mit dem Messer. Copie nach L.
vanLeyden. Links unten SeiaminossiV Zeichen und l605* H.
4 Z. 10 L. und 9 L; Rand, Br. 3 Z. 9 L.
72) (B. S6.> St.Didaens. Raphael Schiaminosiui D.Dicauit i6oi.
19. 5 Z. und 6 L. Rand, Br. $ Z. 6 L. ^
73) (B. 57.) Die Steinigung des hl« Stephav, Lneas Januensia
(Cangiagt) innen, — •*- Dteat Romae cum Priülegio 1608.
H. 8 Z. 6 L. mit 10 L. Rand, Br. 11 Z. 5 L.
L Di^ Abdriioka mit obiger Schrift.
IL Dia späteren der römischen Chalcogrlrphie.
74), B. (58 *-* 84 und, 87.) Ein grosses Blatt mit Darstellungen
aus dem Leben dea hl. Franz von Assisi, und die Märtyrer
seines Ordens. *) Man sieht darauf den hl.. Franz, wie er
die Stigmen empfangt,, halbe Figur nach rechts, wo die
*) Bartsch besohretbl ein unvollständiges t zerscbaitteiits Exem«
plar.
IM Sdkita&iotoi, BO^Oo.
Butte teioM GeGftrt^fi tidi M'fft» ^«r In finw Hohle ta
Myn seheiiit. B. Nr. 87* H. 7 £• 6 Ij. und 4 L- Rand, 6r.
5 Z. 6 L. All diese DarMenofif; ichlietsen sich zonächfit
die Seenen aus dem Leben des. HeU igen. B. Nro. 5B -* 68.
Pies# Darstellungen hebeo leteinisiSM Distichen im Asode:
1. Deeipitur-sociits numint etc. BI 58.'
2. Foelices animae coelestia etc. Ö« 59*
3- Et prece qood neoiiit etc. B. 6o.
4- Conuertit gelidas in vitia ete« B. 6l*
5- Emittit faciU foelieia ete. B. d2.
6» Languida sanatur cöelestt etc. B. 63«
H. 3 Z. — 3 Z. 3 L., Br. 2 Z. 2 L.
t. Te nee precipites etc. B. 64*
8. Oemitttt proprias nudato etc. B. 65*
g. Acctpe et irriguis etc. B. 66-
H. 2 Z. 3 L. und 3 L. Hand, Br. 2 Z. 8 L» — 5 Z.
XO* Hanc tibi sapremae etc. B. 67.
11. E terris celeris ete. B. 68-
H. 2 Z. 3 L. , Br. 3 Z. 1 — 2 Lt
Die äussere Einfassung machen die Bilder der Heiliges
4es Ordens des hl. Franz von Assisi. & Nro. 69 --~ 84«
1. S. Bernardus Mar. B. 69*
2. S. Petrus Mar. B. 70.
3. S. Adintus Mar. B. 7J.
4ti S. Accursius Mar. B. 72«
/ 5. S. Ottho Mar« B, 73»
'6* Frater Cösma. B. 74«
7. S. Antonius de Päd. B. 75.
8. S. Eleazzarius. B- 76» :
9. S. Didacus. B. 77.
tO. it. Bernardmus. B. 78«
11. S. Elisabeth {leg. Hun^. B. 79. .
12. S. Bonaventura £p. B. 80. '
13. S. Ludovicus Gall. Res. B. 8t* , '
14. S. Ludovicus Epts. ß. 82. '
S. Clara Virgo. B. 83,.
S. Daniel Mar* cum sociis. B. 84«
H. 2 Z. ^ 2 Z. 'S L., Br. 1 Z. 0 L., d«r Band 9
' Pl^n ip der Mitte des JBlattea isV ein Tacb'tnit einer
Cartouo)ie» worin ein Kreuz piit zwei Armep^' t^mschluof^eo.
;: «. IJnt^n ist eine vertierte Cavtouehe mit 16 Versen; Fervidu«
— venia./ Auf jeder Seite unteq sind drei giskireuzigteFrafl'
siakaner* Die Adrosac lautet: Matten« Flocimus, ^rmis. H.
Ji8 Z. 6L., Br. 13 Z. 8-L. „ .
Dieses Blatt ist höchs.t gelten, ,. ,, ,
75) (B. 85') St, J^rans von. Assis, in Exlas«:« . dabei ein Eop
mit der Geigew Dicite Dilecto meo etc. 1003^ rU. 2 Z* 7 ^"
Br. 2 Z. 6 L. ..
7.6) (B. 86.) St. Franz in' Extase von zweF'Eölgelli uniersiuW.
Dicite Dilecto Raphael S. in F. pfD.D. H. 4 2.
und 6 L. Rand, ßr. 6 Z. % L. " '
77) (B. 88.) St.Fränz von Afe6is dem Volke predigend. Rechti
unten: Raphael Schiaminossius a-Burgo S. %• Inveoter. 1*'
.H. n Zt 8 L. mit vZ. Ba^d, ^r. 8 Z* 6 L. . •;
L Mit Orlandi's' Adresse 1602* .. .
&
SchiMunom, lUdbelo* MI
II. Mit Ant. Caransanut AdieiM 1<Io4k
UL Gio. Jacomo Aot^ Formit Romae alla Paae.
76) (B. 89«) S' J^cobos minor» nach rechu tehreitend; L. in.
Raphael Schiaminosstus incidebat l605« Copia nach Lueaa
von Leyden. H. 4 Z. und 5 L. Rand, Br. 3 Z.
79) (B. 90O SU Magdalena mit der Vase. L. in. Raphael Seht-
aminossius incidebat l605- Copte nach Lncas von Leyden«
H. 5 Z. und 8 L. Rand, Br. 3 Z. 9'L.
80) (B» 9].) St. Magdalena von Engeln in den Himmel getra»
gen. Luca GangiaBt inuent. Rat'ae] Schiaminossi F. — Ro-
mae auperiorum permissu l6l2. H. Q Z, 9 L. und 7 L.
Rand, Br. 7 Z. 2 L,
6l)(B. 92.) F4 Phtlippua von Ravenna. Raphael 3» In. F.
OD. H. 6 Z. und 6 L. Rand, Br. 4 Z. 2 L.
82) (B. 93.) St. Peter und St- Faul. Links unten s- RA. SCH.
B. JNV. JNC. H.' 4 Z. 7 L., Br. 3 Z. 6 L.
83) (B. 94.) Die vier Heiligen, nach RaFael's Zeichnung: Unten
R. S. B. incid. H. 5 Z. 6 L., Br. 4 Z;
84) (B. 95.) ,St. Gerardus Sagredius Episc. et Mart. L. in. Ra-
phael Schiaminossius incidebat 'I605. Copie nach L* van
Leyden.' H.'4 Z. 1 L. und 5 L. Rand, Br. 5 Z. 3 L.
85) (B. 06^) St. Thomas stehend mit der Lanze nach rechts. L.
in. Raphael Schiaminossi us incidebat anno l605. Copia nach
L. van Leyden. H. 5 Z« und 8 L. Rand, Br. 3 Z. 0 L.
86) (B. 97«) Maria mit dem Kinde im Himmel, von St Vincenx
«tnd St» Catharina angebetet. Nach Paul Csliari, mit dem
Namen des Stechers. H. 13 Z. 8 L. und 8 L.Rand, Br. 10 Z«
Historische Bilder, Allegorien und andere Dar«
Stellungen.
87 — 90) (B. 98— 110) Die Büsten der 12 Cäsaren. Folge von
13 brattem. AuF dem Titel sieht man die Roma .auf Tro
phäan: XII Caasarum qui primi Rom. imperaverunt a Julio
vaq. ad Domttianum Efiigies. — Raphael SchiamiAossiua
Burgo Politanus hujus inventor ac incisor — Ann. l6o6*
H. 17 Z. 6 — p L. mit 6 L. Rand, Br.. ]3 Z. 4 L.
W. Kilian hat diese Blätter im Kleinen cc^ir^ »
100 ^^ 103) (B. ill — \\A\ Vier Darstellungen aus* dem Leben
der Margaretba von Oesterreich, zil einer Folge von 25
Blättern von Anton Tem'pesta, Jakob Callöt und eißem Un-
genannten. Dia Blatter von Sciaminosai sind .die Nro. 4»
5» 8« 15» jedes mit dem Zeichan« H. 4 Z. .0 L. 9 Br. 6
Z. 4 L.
100) <B. 111.) Margaretba in einer Sänfte getragen.
iOl) (B. 112^ Verschiedene Prälaten vor der Königin.
102) (B» 113*) Ihre Vcripähiung mit Pbilipö IIL von Spanien.
103) (B. lt4«) Ein aljter Herr vor ^hcenn Tbroue knieend.
104 -^ 115) (B. 115 -^ 126*) Die Leidenschaitcn und Gemüths*
bewegungan. Folge voq 12 »Blättern»- jedes mit einer alle-
forisphen Figur und zwei italienischen Versen. H. 5 Z« 1
.. und 5 L. Rand, Bri 3 Z. 9 — 11 L.
I. Vor der Schrift. Selten,
II. Mit den Inschriften, wie unten folgt.
104) (B. 115.) Intellectus. Raphael S. in. f. .1605*
105) (B. 116.) Vigilantia. Raph. 8. tn. n.l605.
106) (B. 117.) Honor. Rechu unten das Zeichen.
10?) (B. 118«) Liberias. RecbU unten das Zeichen.
iff admüäoHh BaSMlo*
108) (B. 119.) SynMritM. Ltnit tuittn das Zeicben.
109) (B, 120«) Praeiniani. LiD|(i nnteo dat Zeichen»
01.0) (3* 131*) Seraitns« Links uAten des Zeichen.
lU) (B. 122«) Meritum. Rechts unten dSis Zeichen..
112) (B* 123«) Vir sangnineus. Des Zeichen rechts unten.
113) (B. 124.) Impetus entmi. Rechts unten das Zeichen«
il4) (B. 125*) Ratio, RechU unten das Zeichen.
115) (B* 126*) Laetitia. ^Rechts unten das Zeichen.
116) (B.. 127») Allegorische Darstellung des Wappens des Cardi*
aals Sachietti. Rechts und links sind Arabesken mit Car-
tduchen und Emblemen. Rechts unten ist das Zeichen ood
die Jahrzahl i6l5. H. 9 Z. 10 L., Br. l4 Z. 4 L.
117) (B. 128*) Die Figur eines nackten Mannes, yon vorn, m .
welchem die Stellen sum Aderlassen bemerkt sind. Linkt
kt der Kopf dieses Mannes zum zweiten Male dargeiteliv
und rechts der Unterleib eines Weibes. H. l4 Z. lO L,
Brb i4 Z.
118) (B. 129.) Eine ähnliche Figur vom Rücken. Bechts nnteo
ist das Zeichen. In gleicher Grösse.
119 •— 125) (B. 130 — 130.) Eine Folge yon 7 Ansichten dei
heiligen Berges della Vernia. Diese Blätter gehören zu
einer Folge von 22 Ansichten nach Zeichnungen von Fra
Arcbangefo da Messina, mit dem Bildnisse &s hl. Fraoi ^
von Assifi, nach J. Lisozzi von Dom. Falcino gestocbes.
jyit übrigen Blätter sind von einem Ungenannten gestochen'
* Dazu gehört auch eine Beschreibung ^ di^ eigeni ge-
druckt ist.
•iM9.) (B. 130O Ansicht des Ber|^es della Vernia mit einem Mönche,
der vom Felsen berabsturtzt, rechts vorn ein Mann mit
dem Saumthiere, und unten das Monogramm. Ih drei Zu«
sammengesetzten Blättern. H. l4 Z. 9 X. , Br. 27 Z. 6 L.
Sehr selten.
' 120) (B. 131.) Ansicht des Theiles, wo St. Franz bei seiner An-
kunft von einem Vogelzuge empfangen wurde.. Man sieht
den Heiligen mit vier Mönchen auf dem Berge. Links unten
das Zeichen. H. l4 Z. 9. L., Br. 9 Z. 3 L;
121) (B. 132.) Ansicht des Theiles, wo der Satan den Heiligen
'^ ' vom Berge herabstürzen wollte. In der Mitte unten ist das
Zeichen. H. 9 Z. 3 L.« Br. i4 Z. 9 JL.
122) (B. 133*) Die Buche, auf welcher die hl. Jungfrau die xa
den Stigmen wallfahrenden BewoAiner segnet. In der Mitte
unten das Zeichen. H. 9 Z. 3 !<•> Br. i4 Z. 9 L.
DiesB ist eines der schönsten Blätter des ganzen Werketi
und sehr selten.
123) (B. 134*) Ansicht des Felsens, wo der Bruder. Lupo il*
Räuber von St. Franz bekehrt wurde. Unten nach rechU
das Zeichen. H. 9 Z. 3 L., Br. i4 Z. 9 L.
124) (B. 135«) Ansieht des Platzes,^ ^o jetzt die Kirche d^s B•^
ges steht.^ Vorn sind zw^ Mönche die über den Platz sum
* ' Bau streFten. Links unten das Zeichen. H* 9 Z. 3 L*» ^^'
l4 Z. 9 L.
125) (B. 136-) Ansicht des Platzes, wo St. Franz die Stigmen er*
hielt. In der Mitte unten das Zeichen. H. 9 Z. 3 L., Bu
i4 %. 9 L.
126) Ansicht des BergtheBea. welcher das Bett oder das Orato-
rium des hl. Franz von Assis genannt wird, in.swei Blättern
bestehend , von der. Grosse der obigen, Die rechte Hallte
Sciaita. — Scilla« Agostino. «ftf
ist sicher von SeiamHioMt gestochen. Bartseh erttihBt es
nicht*
127) (B. 137.) Gran Simulacro dell'arte e dell' tso della Seherma
di Bidolfo Gapo Ferro da Gagli. Maestro deU* Bcoalsa na«
tione Alemano nell* Inclita Gitta di Siena. Dedicato al Ser.
Sig. Don Federigo Fehrio DeUa Bovera Principe dello
Stato d'Vrbino. In Siena etc. l6lO. qa. foK
^ Die 45 Blatter dieser Anleitung zur Fechtkonst sind von
Sciamtnotsi gezeichnet and radirt. Bartsch iuinnte nur das
Titelkupfer dieses interessanten Werkes, das Bildniss de«
Capo Ferro, Brustbild im Oval zwischen zwei gefliigeltea
Genien. H. 5 Z. 3 L.» Br. 8 Z. 5 L.
Solana I t. Sciacca.
Sciameroni , s. Ph, Furini.
Sciarano oder Scerano, GlOranni, nennt Bichardson einen Bild-
hauer, der in Bom lebte, wo er einen ioa Basrelief gearbeiteten
antiken Löwi^n ins Bunde ausarbeitete. Dieses Bildwerk sah nuin
Ulli 1700 in einem Porticus dem mediccischen Garten gegeniiber.
Sciarpelloni^ Lorenzo, feiner der zartesten und gemüthyollsten
florentinischen Meister, ist bekannter unter dem Namen Lorenzo
di Credi. Bilder von ihm sind in den Gallerten zu Berlin» Mün-
chen, Wien, Paris, in den italienischen Kirchen und Sammlungenf
im Museum des Louvre etc. Ueber diese Bilder und über aadera
Verhältnisse werden wir in einem allenfallsigen Supplementbanda
oder in der zweiten Aufljge des Lexicons handeln. ^ Die deutsch«
UebersetzungderLebeosbeschreibungendes Vasari, die im Laufe ist»
vrird erschöpfend seyn.
to&^lf nennt Poxzo in den Add* p. 26 mehrere Künstler, die äk
Bildhauer und Baumeister in mehreren Städten Italiens arbeiteten*
Der ältere heisst Vincenzo, der in Verona thätig war. Sein
Sohn Bernardo war um 1690 Mathematiker und Kriegsbaumei-
ster, und wurde als solcher zu mehreren Vestungsbauten berufen^
^ein Bruder Prospero baute mehreres, in Verona und starb l607
im 54. Jahre. Ein anderer Bruder, ^Ifimens Carl, war ebenfallt
sin geschickter Architekt, starb aber in der Blüthe der Jahre«
i Giuseppe Antonio, Prospero*« Sohn , fertigte für die Kirchen
Verona*s mehrere Bildwerke. Er wurde 1078 geboren und von A«,
Marchesini und H. Negri unterrichtet. Alle diese Meister lebten
in der Zeit des Verfalls der Kunst.
Scierra, s, Sierra.
Sci&ondi, Antonio» nennt Averoldo einen der ersten (?) Maler
zo Bergamo, von welchem man imCollegio della Misericordia daselbst
vier ausdrucksvolle Köpfe finde. Auch in Kirchen zu Brescia sol«
leo sich Werke von ihm finden. In den Lettere sulla pittura IV*
28. wird ein anderer Künstler dieses Namens erwähnt. Er war von
Clusone im Gebiete von Bergamo und Schüler von M. A« Fran- ,
cescbini. Von diesem Meister finden sich in Brescia Bilder in Oel
UDd Fresco. Starb um 1730.
^Culay AgOStinOy Maler von Messina, war Schüler von A. Barba-
longa, und da er schon in jungen Jahren ein entschiedenes Ta-
IM Scilla, Giacinlo. -- Sciovina» Lortnzo dei«
' kmi offeabarto • so ertheilte ihm der Sentt teiver Val«» ta<lt eiora
Jahrgehalt, am zu Rom unter Sacchi teinar weitaren Aotbilduog
«blie^an zu können. £r madita da eifrige Studien, betenden nach
4en Werken Aalael*« und nach der Antike, und führte auch einige
Bilder in Gel aus, die aber im Vergleich mit seinen späterea Ar-
beiten etwas trocken erscheinen. Nach seiner Heimkehr malte rr
M •d«n Kirchen Messina's mehrere Altarbilder und auch grössere
Compositionen in Fresco. Er galt lür einen der vorzügticluten
Künstler seines Vaterlandes, dessen Schule sich eines zaitlreichen
Besuches erfreute, bis endlich beim Ausbruche einer Revolution
sliaselbe geschlossen wurde, und der Meister selbst das Weite sacb»
musste. von dieser Zeit an lebte er meistens in Rom mitderKuost
«nd mit den Wissenschaften beschäftiget. Historische Bilder malle
er Jetzt wenig mehr, gewöhnlich Thierstücke und Stilllebeo. In
dtesera Fache lotte Scilla grosse Geschicklichkeit. Seine Landacbf*
tea mit Thieren, die Fische und Vögel, so wie seine Frachutii'
ck« |;alten als Meisterwerke ihrer Art. Er htnterliess auch einige
'Schriften , die aber auf die Kunst keinen Bezug haben. Starb za
Rom 1700 im 71. Jahre. Es extstirt eine handschriftliche Biogra-
phie dieses Meisters von Sustnno. Im Vorigen Jahrhunderte bstitf
ei« Ryhiner in Basel.
Westerhout stach ein Bildnits nach ihm. Farjat stach das Bild
des Homer am Meeresstrande neben der Muse der Dichtkunst fi-
tzend, während in der Ferne der Krieg wüthet. Dann findet sich
eine ioiitirte Zeichnung in Kothstein, Venus und Amor vorsiel
lend, fol.
Scilla^ GiacintO, Maler, der jüngere Bruder des Obigen, lebte
ebenfalls in Rom, und hatte da den Ruf eines geschickten Kunst*
lers. Er malte Stillleben, meistens todtes Wiidpret und Geflügel
Starb 1711.
Scilla, Saverio, Maler, der Sohn des Agostino, kam dem Vster
. nicht gleich. Er malte ebenfalls Thiere und Stilllebeo* Starb in
Rom um 1730*
Scilla da Vigiu, Bildhauer aus der Diöcese von Como, arbei-
tete in der zweiten Hälfte des l6* Jahrhunderts,^ anfangs jo
Neapel und begab sich dann nach Rom, wo sich in St. Maria
Maggiore Werke von ihm finden. In der Capella Paola daselbst
sind von ihm die beiden Statuen der Päbste Clemens Vif. vjdA
Paul V., und auch noch andere Werke finden sich in dieser Ki^
che von Scilla. j
' Dieses Künstlers erwähnt Ticozzi im Dizzionario degli artisti. |
8. auch Vigiu.
Scimonelliy Ignazio, ein in. der Dichtkunst und in der Mslerei j
erfahrner Advokat in Palermo, muss hier als geschiekter Dilsttsot !
seine Stelle finden. Starb 1831 im 75» Jahre. '
Sciolante, a. Siciolante.
Sciopply Beiname von J, Alabardi. ^ I
Sciorina, Lorenso del^ Maler von Florenz, war Schüler von A*
. . Btoüilao » aber nur als Zeichner von einiger Bedeutung. Seio^'
ScfOitiah Oaetano* — Scolari, Giuseppe. 1S9
erwSbttt Yäiari, unter denjenfg^en Ktiostleni, die am LeidieiiM*
rfitte tl«s Michel Anj;elo geroalt batten. Dann malte Sciorina im
grossen Kreuzgange in St. Maria novella zu Florenz eine Schlacht»
worin er einen Soldaten mit abgehauener linber Hand ▼orstellle»
während e» dessen Rechte auf dem Boden Hegend zeichnete. Blüht«
um 1568.
Sciortiniy Gaetano, Maler, wird von Titi erwähnt, ohne Zeit-
bestimmung. Er leßt ihm in St. Stefkino in Piscinula tina Em«*"'
pfängniss Maria bei.
Scipioniy Jaoopo^ Maler Von Averava im Gebiet« Ton Berganop
arbeitete in der ersten Hälfte des l6. Jahrhunderts für di^ Kirchen
und Faiaste der Stadt Bergamo. Mehrere seiner Werhe sind aber
SU Grunde gegangen« besonders solche ia Fresco, wie dte 'Passion
in St Trinila. Den Contrakt gibt Tassi II. 46 ff* In der Capella
Cassottt in St* Marfa della Grazie malte er. das Leben des heiK
Franz in Presco, wofür er 1507 die Summa Ton 0 Dahaten in
Gold erhielt. Otesee Werk ist noch daselbst «u sehen. Ia der Catfae«
drale, im Seminario nüovo, in; S. Betnardino nnd'S. Alessandro
della Croca «uid Bilder in Oel von ihm«. Seipiona da Averara
starb l54o.
Scipioni, BattiSta, Maler von .Bergamo, war nach Taesi der altere
Bruder des Obigen#. Er arbeitete g[egen £i^de des 15« Jahrbunderta
in fiergamo , es ist aber keines seiner Bilder erhalten«
Auch von 6iuseppe Scipioni, dem Sohne Jakobs» scheint
sich kein. Bild erhalten zu haben. Er kommt bei Tassi in einer
Urkunde von 1558 vor.
Sciavo, Luca> Maler von Cremona, blühte um l450« Er malte meb»
reres für den Herzog Francesco Sforza zu Mailand , der ihn an
seinem Hofe hielt. Es scheint sich kein Bild,von ihm erhalten zu haben»
SeWone, s. 6. und H. Schiavone.
SclavonuSy nannte sich Gregorio Schiavone. Er schrieb auf seina
Bilder: Sclavoni Oalmatici Opus.
Sclopis» IgnaZ', Graf ron BorgO, nennt Fü^sly einen Kunst-
liebhaber, welcher 1764 zwei grosse perspektivische Ansichten der
Stadt Neapel gezeichnet und radirt hat.
SdttkingS) Wilhelm van, fand Füssly einen Maler genannt, von
welchem 1768 ein Bildniss in der Sammlung des Obersten G« R.
Htsler war» Dieser Name scheint nicht verbürgt zu seyn.
Scolari, Giaseppe^ Maler und Formschneider von Vicenta, war
Schüler von J. B. Maganza , wie Gnarienti versichert, scheint aber
auch die Schole des Paolo Veronese besucht zu haben, so dass er
mit dem gleichnamigen Künstler, dessen Pozzo unter den Verona*
slschen Malern erwähnt. Eine Person seyn diirfte, was auch
Lanzi glaubt. Dieser angebliche Schüler des F. Veronese arbei«
tete zu Venedig und in Padua, und Maganza*s Schüler in Vicenza«
es sind aber vielleicht wenig Malereien desselben mehr übrig, d«
Scolari gewöhnlich an Gebäuden grau in Grau mit gelbUcher 2>chat«
tirung malte* £r führte in dieser Art um l58a vorsaiiiedene hi»
m Scolari, Giuieppe. — SmM, Sl«fii#o.
. . 4l«ri(i«he Comf ositioaen «it» di« in dtr Zticbmu Ctomm Lob
verdienen« In Venedig sind auch groue Bilder in Oel von seiner
. Band, did Zanetti mit grossem Lom erwähnt. Das Tode^ahr die*
ses Meisters ist nicht bekannt. *— A. Andreani soll nach Scolari in
Bols geschnitten haben» namentlich eine Grablegung« die wir aber
unter den eigenhändigen Formschnitten unsers Meisters auCiäh-
len» Von den folgenden Blättern dürften mehrere von ihm selbst
Sescbnitten seyn. Jedenfalls zeichnete er die Darstellungen auf
ie Holzplatten^ was bei älteren Meistern gewöhnlich der Fall war.
Holzschnitte.
1) Christus mit der Dornenkrone und dem Rohrttab«, gro»Mf
Brustbild: Giuseppe Scolari Vicentino F. gr. roy. i'oL
2) Der tedte Christus vom Engel gehalten • gr. fol.
3) Dia Grablegung Christi * grossartiga CompositMMi, welche
der Erfindung nach jedanfaila dem G. Scolari angehört, des«
sen Name rechts unten steht. Der sehr schöne and kräftige
Holzschnitt wird von Bartsch dem Andreani beigalagt, der
aber wahrsdieinlich nur später sein Monogramm * auf die
Abdrucke in Helldunkel von vier Platten gesetzt bat. lo
. . der Sammlung des Grafen Stemberg war ein Abdruck die-
• $n Holzschnittes ohne Andreani*s Zeichen, nur mit Scolari's
Namen , und in der Manier von jener das Andren ganx ab*
weichend» s. gr.^roy. I'oL
. 4) Christus begleitet von zwei Schergen tragt das Kreuz. Be»
zeichnet: G. B. M. I. (G. B. Maganza Inv.), und P. S.A.
V., letztere drei Buchstaben verschlungen, nebet S* 15* uo^
. das Mess^rchen. Dieser malerische Formsch dürlle nadi
Weigel von Scolari seyn» qu. fol«
's) Dqr heil. Hieronymus in einer Landschaft, ganze Figur osdi
Tilian, gr. fol.
6) St. Georg zu Pferde erlegt den Drachen, nacbTitiani gr.fol*
Th. Galle hat dieses Blatt im Kupfersticlie copirt*
7) St. Ambrosius» kl. fol*
8) Pluto fährt mit der Proserpina zur Unterwelt hinab. Gia-
sep{»e Scolari inv. gr. fol.
Scolari I Stefano, Kiipferstecher, arbeitete in der zweiten Hälfte
des 1?. Jahrhunderts in Venedig» und hatte da eine Kuns^baoti'
lung, in welcher mehrere Blatter erschienen, die nur seine Adresse
tragen, wie die dritten Abdrücke der biblischen Darstellungen vpp
Etienne de Laulne etc.* Scolari selbst radirte in Kupfer. Seine Bla-
thezeit fallt um 1090 — 70.
i)'Die Anbetung der* Könige, nach F. Succharo. Soolari ex-
cud. (gr. roy fol.
2) Die Geburt Christi, fol.
3) Das Abendmahl des Herrn« fol;
Diese beiden Blätter haben nur die Adresse Sgolarrs.
4) Eine Folge von venetianischen Ansichten, in 10 Blättem«
Zu dieser Folge gehört wahrsoheinlich auch die von Füt»ly
und anderen erwähnte Ansicht der Kirche St. Maria delU
Salute (S. Scolari fec. a^. fort.) gr. fol.
5) Teatro deir armi delle iamiglie nobile vecchie et nouvs aV
Venezia. Scolari sc. gr. fol.
6) Chronologia pontificale, mit 244 Bildnissen. Stefano Sco-
lari formis. Venezia i6Ö3 » foh
Sooliffi» Franeesöo tuid Aptoüio. — Scopas. 11^1
Scobrii f^BOCMtÖ "iSklA AtatOHtÖ , Bn<maü6r txnä Archttelsteii
TOD Comb » Waren in 'Genoa Schüler von T. Carlone. Sie arbei-
teten utm den Anfang des i?. Jahrhunderts tut Kirchen, und star-
ben in juligen Jahreu.
Scoles^ X J>0 Architekt x« '|liO|)doti» ein jetzt lebender Künstler,
der zifn, 4fn tüchtigsten Praktiker« J^ngUnds .gehört. Er gründete
seinen I^ttt als. Kkchenbaumeister», fv^ e^ mit .Vorliebe die mittel*
altarUcben, Qlan^tSfW. in .Anwendung bringt« Nach seinem Plane
wurde von 1830 an die St« Georgen kapefle j|u.£dgeboston gebaut»
und xwar im Spitzbpgenstyle des 13« Jahrhunderts.
Scooreel. Jöhünn. sVSchoreel. '
'• t '? . • • • •
ScopaiS f ertier' dek» edeUteA griechischen Künstler, der als Arehitekt,
Bildhnner und <Erzgiesae«* öusgeaei&bnet war, and zwar in der' Pe-
riode d«r neuftttischen Schote, welche sich nach dem pelot»ohne-
sisehcnn' Krt eg^' Erhebt, und deren Kunstwetse in gleichem Maasse
dem Geiste dee daraaHgeh Liebens entsprach , wie die Phldiasische
deni Gharspkter des älteren. Oi Müller (Areh. d. Kunst §. 124)
bez\6ichn<ft vorn ehml ich den Scopas, und dann den Praxilfeleä als
diejenigen Meister, durch welCfhe die Kunst zuerst die der damali*
gen Sttmttiung der Gemüth^r'zusagiönde Richtung au aufgeregte-
ren'alid iveicKeren Empfindungen ^ei^hfialt.v^elche indess bei diesen
Meistern noch mit einer edlen und grossartigen" Auffassung' der
Gegenstände auf^^ sp&ünslie j^areinigc^t war. Scppas steht um 390 —
3(50. «• Chr. (.um Ol.' QÖ bis nach OL 106}, wie Wangen. (K. u. K.
lil. S« 110 y sehr freffend sagt als d^r älteste an der Spitze derje-
nigen Epoche; welche durch die Ausbildung des Pathetischen, der
ganz freien Grazie und des Lieblichen» so wie durch die künstle-
rische Ausgestaltung solciier Gottheiten, bei welchen diese Eigen-
schaften yörwalten, vorzugsweise charakterisirt wird. Er entlehnt
seine liebsten Gegenstände aus dem Kreise des Dionysos und der
Aphrodite. In jen^m Kreise war er nach O. Müller sicher einer
der ersten, welcher den Bacchischen\Enthusia&mus in völlig freier,
fesselloser Gestalt zeigte *) Seine Meisterschaft in diesem beweist
antef andern die Zusammenstellung der durch geringe Nuancen
UQterscIiiedenen Wesen: Eros, Himeros und Pothus, in einer Sta«
toengruppe. O. ^iiller findet es auch wahrscheinlich, dass durch
Scopas zuerst der dem bacchischen Kreise eigene Charakter dee
Formen und B'ewegungen auf die Darstellung der Wesen des Mee-
res übertragen wurde, wonach die Tritonen als Satyren , die^Ne-
reideii als Manadcn der Seegestalten, und der ganze Zug wie von
innerer Lebensfülle beseligt und berauscht erscheint.' Diesem Kreise
gehörte. die Gruppe der Meergollhetteh mit Achilleus an. Das
Apolloideal verdankt Ihm die a'nmuthigere und lebensvollere Form
. des Pyth'ischen Kilharöden; er schuf sie, indem er der in der Kunst
früber herkömmlichen it'igur mehr Ausdruck von Schwung und Be-
geisterung verlieh **). Dann ist er auch der eigentliche Urheber
*) Pen Fe^tzt^g eines Satyr ujnd. dreier MÄnaden in alter Feyer-
lichU^tt, Von KaÜi.machps,.s. Mus. Cap. IV« tav. 43.
. **) Apollo. vu)q Leto und Artemis begleitet, als p^ischen Kt-
thafsänger.libirand, ^nacK älterer Weise, .s. Zoga BassiriL
IL Uiv»..99.; Mus. Napoleon IV. pl. 7. 9. lO..(Cliarae pl. i^O.
122.); Marbles, oS the Brij. Mus. II. p. 13 * dann Nr. 18.
. . ,Apelk^i in dfi^ftelbeA Costum einen räan zur Ktthar sin-
gend. Mus. Napol. IV. pl. 8.. Glyptoth. in München (Bar-
ber. Muse) Bracci Mem. I. 2&. ,
Wogler'* Künstler - Lex. Bd. XVL 11
de? tpat«ren » nthr lodividualitirtfo AnflE^sfoipg 4#r V#ihu «d be-
trachten» da wir aus Plinius wistea» dast Scopa« die Liebeseüulo
In verschiedeoen Beziehuogeo gebildet habe. Als Stoff wäluLe er
gewöhnlich den weicheren Marmor, selten das Er^ß.
Scopas ist wahrscheinlich der Sohn des Erzgiassers Aristan-
dros von Faros, der um Ol. 94. thatig war; denn die Stelle des
Plinius XXXIV. 19., wo er nnsaro Künstler in die Reihe der um
Ol. 87* lebenden^ Meister bringt, ist ^etat ohne Gülttglieit, da nsch
Thiersch (Epochen S. 285 ) darunter wahrsefaainlich Onatas gemeint
ist *). Doch scheint Scopas ebenfalls schon um Ol. 94 ein tüch-
tiger Meister gewesen zu seyn , da ihn) nach Ol. 96« der Bau des
Tempels der Athena Alea zu Tegea anvertraut vwimy lUx gröute
und schönste Tempel des Peloponnes, wovon aber nur geringe
IJeberreste vorhanden ho4 (Dodwell U. 4l9)* Bf war ein Peripte* 1
ros Hypätbros, im Aeussaren mit einem jonischeu Periatyl. im lo* I
neren mit dorischen Säulensteliungen. über danan Oallerieo vod '
lioriothischeii Säulen standen. So wie in *der -Sculptur so «bexeich* -
nete Scopas auch hier für die Architektur eine oeue Epoche, näm-
lich durcn die Anwendung der horinthischen Säulen aU einer selbst-
ständigen Ordnung, so wie durch die durc^hgelührla VerbiuduDg
der drei verschiedenen Ordnungen zo einem Ganren. lieber die
Bildwerke, womit er diesen Tempel schmückte. (Sla^ua der Athene,
Achilleus und Talephus, und «alydoiiiache Jag4^ war4eii: wir un-
teif barichten.
Sculpturen das Scopas.
Als ein Werk, welches vorzüglich geeignet Ist, die Rieh*
tung dieses Meisters klar zu veranschaulichen , bezeichnet man
jetzt die Venus von Milo (Melos) im Museum zu Paris. Diese
6 F. 3 Z. hohe Statue erklärt Waagen (Kunstwerlie und Künstier
in Paris S. 108) der lyleinung derjenigen entgegen, welche dario
eine Nachahmung eines Werkes deö Praxiteles vermuthen, als wahr«
scheinHches Originalwerk aus der Schule von Scopas, welches erst
1820 von einem Landmanne beim Graben in einer Nische entdeckt
wurde. Dieser Statue erwähnt zwar keiner der alten Schriltsleller,
allein Scopas lieferte mehrere Werke dieser Art, und somit konnte
. ' auch sie auf dem alten Milos, wenigstens unter seinem jßinflusse
entstanden seyn. Nur von den Hüften abwärts b^kleidet^ steht die
Göttin in dem stolzen Bewusstseyn sicheren Sieges, das Haupt er-
hoben, fast auf sich beruhend da, in den Händen ursprünglich
'ohne Zweifel irgend ein Symbol des Sieges haltend. Die Beliaod*
lung des Nakten erinnert nach Waagen in der Grossheit, Verein-
fachung und Bestimmtheit der Formen noch lebhaft a^ die Rund*
werke vom Parthenon, vereinigt aber damit eine gewisse, wenn
eleich durchaus keusche, naive, frische und gesundje Weiche und
rülle, welche schon überall vorhanden, doch am dedÜichsten io
den Falten der Haut zwischen der rechten Schulter und dem htm,
*) Plinius nennt da: »Pythagoram , Scopam, PereKum.« Dieser
Scopas kanu nicht unser Künstler seyn , da dieser noch Ol.
' 106 arbeitete. Heyne (antiq. Aufs. L 234) glaubte daher den
'' Namen Scopas streichen zu müssen. Botticher ( And. 153)
' • '* nahm dasselbe an. P-ea (zu Winckelmatin Ih 197) unter'
schied^i;wei Scopas, so wie Sillig (Catal. arttf. p. 4l5), d"
" aus vScopam, Pereliomic einen Scopas Elius herausfindet, so
dass wit* einen Meister dieses Namens von Paroa, und einen
/ anders Von Elis hütten.
^Ifßß. 1«3
in, der Hilf ginb«» «nd. deo leicbteo boxisomaUn Hantftlteii. des
Halses selbst tau»p;e8pracbea .ist. Durch die Verbindung; diesem so
schwer zu rereinigendeo Eigenschaften übt diese, obschon keines-
wegs sehr fleissig durchgebüdete Statue einen ganx eigenthiimlichen
Reis aus, welcher nach Waagen's Ansicht keiner anderen aus' dem '
Alterthum io dtesem Grade innewohnt, Ferners sagt Waagen, auch
das Antlitz der Göttin zeige eine ähnliche Vereinbarung von gei-
stiger Wurde und edler Sinnlichkeit, und der Mun^» in dem. das
Gelübl des sieghaften Stolzes am meisten ausgedrückt sei, gehöre
in jener Durchdringung der Bestimmtheit und Fülle der Formen
gewiss zu den schönsten, welche uns in den antiken KunstSverken
aufbehaiteii iforden sind* In den Augen findet Waagen dagegen
schon sehr entschieden den sehnsüchtig, sinnlichen uod schmach-
tenden Ausdruck (da< vypov der Alten)., welcher besonders durch
das Heraui'ziefien der unteren Augonlieder hervorgebracht wird,
und bei den späteren Bildungen der Venus mei&i so stark vorhan*
den ist, dem Geiste der Kunst des Phidias und seiner Schule aber
fewiss^ 'durchaus freiftd geblieben war. Die Augenknochen sind
ier nicht voh\der sonst, so häufigen, schneidenden SchärFe, son»
dern » zumal- nach den äusseren beiten zu', sehr vtoich gehahen.
Das Haar 'ist,- besonders in seinem Ansatz afu- Fleisch, ungleich
breiter und' freier behandelt, als in den Werken aus der Zeit des
Phi4t«aj Die Obren sind ungewohnlicb. Klein-) und .zierlich. Die
selten« EiiiaiUing der Epidermis, die' wetcha und klare Toztu^, und
der warase^.. gel bliebe Ton des pafiscben Miürmors^ erhöheu. «las
Rinreissende im Ausdruck des Iia|>feii nochj ganz ungemein» Das
Gevannd ■ endlich hat' naeh -Waxigem zwar in den einzelnen Falten
ganz, die Schärfe der partheaanischen Sunlpturen, und drüqkt den
feinen^Stotf sehr deutlich aus^ doch sind manche jener engen, un-
terpaofdneten Falten ,. welche zur Zeit des Phiilias aus jenen ge«
knifften Brüchen des, alten Styls entwickelt und beibehalten zu seyn
scheinen«, hier mit weiser Oekonouiie unterdriickV,j und dadurch
die Hauptipo'tive deutlicher hervorgehoben. Aus ' dieser Ueberein-
Stimmung so mancher Theile mit den Sculpturen aus der Zelt, des
Phidias und aus dem späteren Elemente in anderen schltesst Waa-
gta, dass hier wohl kein anderer Meister, als Scopas pas^e, der nur
Dflgefähr 50 Jahre nach Fiiidias wirkte. Was ihu aber noch ler^
■er bestärkt, das^ diese Statue aus Scopas Schule hervorgegangen,
ist der Umstand, dass dieselbe in der ganzen Art H^r Auffassung
der 'Form, wie in Behandlung und Anordnung des Haares eina
entschietlene Verwah'dtschatt zu den Niohen zeigt, in ersterer Hin-
sicht besonders der llionens in der Glyptothek ^u München, wel-
cher vielleicht der einzige üeberrest der Originalgruppe ist, deren
erhabe««a Pathos mth$t für Scopas , als für Praxiteles s|pri4it. Die
Venus von MUo hat Abet auch keine Verwandtschaft mit^ der cni-
discben Vepkua de« PraziteUs, mit welcher aber die medicei^che in
der Auffafsupg^, . die. nur den feinsten, schönsten und süsf.esten
Liebreiz bestrebt, so sehr übereinstimmt, dass sie gewiss, %vi^ die
meisten späteren Statuen der Veni^s, unter dem entschiedenen Cin-
iluss derselben entstandea ist, Hiefür spricht auch eine gewisse
VerwandtschaH zu den Copien n^ich V^^erkeu des Praxiteles. Hfvie*
naiid aber wird laugoep , dass die Conception , weichender Venus
von Mllo und der v;a.n Medici zum Grunde liegt, i^icht allein auf
verschiedene Meister,.* sopdero «elbst auf verschiedene Zeiten den»
tet, wie denn auch zwischen den frühesten WerUen des Scopas und
dea spätesten des Praxiteles ein Zeitraum von beinahe 60 Jahren
liezt. Nach dieser geistreichen Dcductioii Waageo*s. muss die An-
sicht, dass' wir in .4cr Yenus des Louvre eiu Werk aus der Schule
164 Seopai*
ät§ Scopai haben» übertfiegencl werden* Tu jedem Falle nmii mu
mit Waagen zugeben, dass in diesem herrlichen Werlie eine höchst
interessante Mutelstufe zwischen der strengen, erhabenen, irchi-
tektonischen Kunstart des Phidias, und der ganz freien, die hoch*
ste Feinheit und Grazie athmenden des Praxites besitzen. Und die*
ses Mittelglied bildet Scopas. — Die Venus von Milo ist aber nicht
ohn6 bedeutende Beschädigungen. Nur der Köpf ist nie vom Rum*
pfe getrennt gewesen, so dass wir wenigstens die urspräogliche,
so charakteristische Bewegung desselben, und die edle, unverletzte
Bildung des Halses haben: Dagegen fehlt der rechte Arm bis auf
ein Stiich des oberen Theiles ganz, von dem linken der ^anze
Unterarm ; beide sind unergänzt gelassen. Der vordere Theil der
Nase ist restäiirirt, aber zu scharf und spittig ausgefallen. Auch j
am Gewände sind Restaurationen vorgenommen, alle nur vorläu-
fig in Gypt. An dem schönen rechten Fussa ist nur die Spitze der
grossen Zehe neu, der linke fehlt ganz.
Eine zweite unbekleidete Venus von Scopas sah. man zuRjom
im Tempel des Brutus Callaicus am Circus Flamipius, .welche nach
Fliuius selbst jene des Praxiteles übertraf,- d. h. die berühmte Ve-
nus in. Cniduf ,, wenn nicht PUnius mit den Worten »PraxiteÜAD
illam antecedens« eifie chronologische Bestimmung g^l>eii will.
Eine andere "Statue der Venm^ von Seopat in Ers gebildet,
>war in Elt« als A'phrodite.Pandamos auf dem Bdeke sitxend
dargestellt^ im« meH^würdigen Geganaatze xu Phidias bänachbarter
Venus Urania* auf der Schildkröte.
■ In Samothrace war eine Sutue der Venus suglaidh mit den
Liebesgöttern Potho»' und Phaeton(?), wie Plintns bemerkt«
Auch die iii ipehreren Exemplaren vorhandene Venu's Gene-
trix,' welche int leichten Chiton sich ein Obergewand von feinen
' Stoff über die Schulter zieht, betrachtet Waagen ). e. 'S. Il4 >!<
ein VYerk tfüs der ScHule des Scopas. Die ganze Auffassung hat
etwas Würd'iges , und vereinigt mit einer gewissen Fülle der For-
nien eine edle und keusche Grazie. Ein vorzügliches Exemplar io
carrnrische'm Marmoi*, ' mit restaurirten Händen, kam aus dem Gar*
ten in Versailles ins Museum des Louvre. M. Fran9* !!• 6. Bouill*
' 1. 12., M. N'ap, I. 6l. Clarac. pl. 33Ö.
Dem Kreise der Aphrodite gehört auch eine Gruppe von drei
Licbesgüttern an, welche man im Tempe| der Vjonus zu JMegara
. sah. $te stellten Eros, Hinp^.ero» und P^o.thos (Liebe, Verlan-
gen, Sehnsucht) dar, in deren Geberden i^nd Mie^aen man besoQ*
v't ders 4ia, zarte Verschiedenheit bewuiiderte* •> -•
• In der Curia der Octävia zu Rom sah mMi el neii Cnpido mit
' demr Donnerkeile,- welchen Plintus aU Werk <des Scopas bezeich-
■ net. Mati glaubte, er stellte den AIcibiades tn jeiiam Alter vor.
Eines der herrlichsten Werke des Meislerk war' die Gruppe
des Neptii n, der Thetis und der Nereiden, auf Delphr"
nen und Hippocampen sitzend, und von anderen VVunderthieren
des Meeres umgeben^ welche den A'chiU nach der Insel Leuke
führen, nach O. Alüller ein Geg'enstand, in dem gottliche Würd«'
vveiche Anmuth , Öeldengross^*, trotzige Gewalt und üppige Füll«
eines näturkräftigen Lebens' zw so ivun'd^t'ftarer Harmonie vereinigt
j sind, dass auch schoii der Versuch, '5ife^;G'r'üpp^' im Geiste der al-
ten Kunst uns vörzstellen und auszudenken, uns| mit dem ionig'
sten Wohlgefallen erfüllen muss. Auch Pllniüs spricht sich über
dieses Werk, als die' Arbeit eines ganzpn Lebens, mit Bewunde-
rung'ans.'' Es war im Tempel des C. Domhius am Circus Flaoii*
Scopas. 166
Dias. Ueber den Mythos t.Kobler, Mem. snr lei Ilet c^t^la Couri«
d*Achille. Petersb. 1827. Eine Nacbbilduogdleies berühmten Werke»
erkennt Visconti in zwei herrlichen Basreliefs im Vatikan^ no - CK
IV. tav. 33. V. tav. 20.
In der florentintschen Gallerie ist eine auf dem Seepferde
sitzende Nereide, welche in der Weimarer Ausgabe des WinckeU
mann (IX Buch, Anmerk. 297) als Werk des leopos angegeben
wird. Gel. Imperiale di Firenze IV. tav. 19. Diese Angabe findet
wahMcheinlich nur in der Biinnerung an obige Gruppe des Achil«
leus ihren Grund, was auch mit dem Bruchstucke eines auf einem
Seethiere sitzenden Tritons der Fall seyn kann, welcher in der Note
zum Wiackelmann ebenfalls dem Scopas beigelegt wird. Dieses
Fragment war einst in einem Gartenpavillon der Villa Medici.
Dann wird auch eine von Scopas aus parisch«m Marmor ge-
arbeitete Mänade (Anthol. Plan. IV. 3* 60. Anth. Palat. IX. 774.
app. II. p. 642) erwähnt, in welcher er den höchsten Taumel des
göttlichen Rausches dargestellt habe. Auch Callistratus und Philo-
stralua beschreiben das Bild einer Mänade, es ist aber nicht aus»
gemacht, dass diese Beschreibungen treue Schilderungen einst
vorhandner Kunstwerke seyen. Callistratus nennt ein Rundbild,
welches nicht den Tyrsus geschwungen, sondern ein geschlachtetes«
ziegenähnliches Thier getragen habe. Eine solche Nachbildung
hat sich indessen nicht erhalten, nur Basreliefs, worin man Wie-
derholufigen der Mänade des Scopas erkennen will. Eine solche»
aus der Villa Borghese stammend, ist im Museum des Louvre, und
man gibt sie für eine Nachahmung jener Bacchantin des Scopas,
welche Callistratus beschrieben» was sie aber nicht seyn kann, weil
dieses Bild in Relief erscheint, dasselbe den Tyrsus schwingt,
und in der Linken den Vordertheil eines zerrissenen Hirschkalbes
trägt. Wi« dem auch sei» das Basrelief des Louvre gilt als Nach*
ahmung der rasenden Bacchantin von Scopas * ), welche unter den
ahnlichen Bildern dieser Art als das vorzüglichste zu betrachten
ist. Waagen 1. c. S. II 4. sagt» es sei nicht möglich, dass ganz«
liehe Besessenseyn vom Gott, das heilige Rasen, ausgelassener und
zugleich graziöser darzustellen als in dieser Figur. Das aufge-
löste Haar wallt von dem hinübergeworfenen Kopf herab. Die
Rechte schwingt den Tyrsus, die Linke hält das Hirschkalb. Das
leichte, flatternde Gewand drückt meisterlich das Augenblickliche
der leidenschaftlichen Bewegung aus. Dieses Relief gibt Clarac in .
Abbildung und bemerkt, dass es wohl geeignet sei, uns eine Vor-
stellung der berühmten IVXänade des Scopas zu geben»
*) M. V. Wagner sagt in seiner Abhandlung über die Aufstel-
lung der Gruppe der Niobe (Kunstblatt 1830 Nro. 6l* S.
342), dass dieses Relief nur ein Bruchstück eines sonst grös-
seren Werkes sei, welches» wie es scheine, einen Chor von
Bacchanten oder Mänaden darstellte^ wie man mehrere der-
gleichen Werke iiv der Villa Albani und im Mus. Vaticano
findet, welche sich in Form und Stellung fast immer wie-
derholen. Wenn das Bild im Louvre eine Nachbildung
der Scopas'schen Mänade ist , so müsste sie nach Wagner
eine Uebertragung vom Runden ins Basrelief seyn, was un-
möglich ohne beträchtliche Veränderungen geschehen konnte.
Auch sind von diesem Relief der Villa Borghese mehrere
Wiederholungen vorhanden ^ welche, einige kleine Abwei-
chungen abgerechnet» mit einander übereinttimmeB*
4M Scopatf.
' ^^on dieser etwa 2i Palm hohen Bacchantin in fiatrelief sind
aucH^'^och mehrere antike Wiederholungen vorhanden , so dau
mn IT 'all Erdings auf ein im Aherthume berühmtes OrigiuaY schllesieo
hniin. Sie erscheint anf einer marmornen Vase in der Villa Albaoi,
Zoega Bass. 1. 64* Auf diesem Brelief kommt diese Milnade mit
fünf aniieren vor. Auch auf einer Vase desSosibios, Boutlloo. III.
79.» heim Grafen Landsdown und im Brittiscben Moseam R. VI,
17 kommt sie vor. Auf einem runden Altar, ehemals iip Pallast
Barberini, nun im Palast Sciarra findet sich dieselbe Mänade lo
Gesellschaft ziiveier anderer; dann ai|f einem viereckigen Altar im
JVIns. Cbiaramunlf in Verbindung mit einem ganzen Chor von Bacchan-
ten. Aus diesen Darstellungen schliesst Wagner, dasa das Relief
im Louvra nur Bruchstück eines grösseren Vvarket sei.
' Auch der tanzende und das Crnpetium tretende. Faun durfte
nach Waagen 1. r. 115. der geistreichen Erfindung nach der Scholl
des Scopas angehören. Im Museum des Louvre ist ein Exemplsr,
vrelches der Arbeit nach in die Zeit des Hadrian gehören möchte.
Noch bestiniUiter als dieses Werk sprechen nach Waagen dii
Reliefe auf der berühmten BorghesiFchen ^ase, die im LouvreNro.
71t trägt. Der. Bacchus, yv'm alle Figuren seines Gefolges, verbio*
den mit der geistreichsten Erfindung, der gewähltesten Grazie eine
gewisse Fülle der Formen. Die Ausführung möcbta indessen ebeo-
falls nicht vor Hadrian fallen.
Zu Cnidus war nach Plinius von Scopas ein Dionysos von
Marmor, und eines zweiten Bacchus, der am Monumente dei
Trasyllus war und jetzt im brittiscben Museum sich befindet, ha-
ben wir unten bei Gelegenheit der Beschreibung der Melpomeoe
^wälint, da dieser der Schule des Scopas angehören muss, weoo
die Muse nach seiner Erfindung ist«
Cicero, de divin. I. i3*t erwähnt eines Panisk von Scopsfi
welchen er von einem solchen des Carneades in Chios unter*
fchcidet.
In der Glyptothek zu München ist der berühmte Barberinitcbe
Faun, eine colossale Figur aus parischem Marmor, vvelche nflch
Sehern (Catalog der Glyptoth. S. go) als ein Werk aus der bcssttn
griechischen Zeit, vielleicht des Scopas und Praxiteles gelten dsrf.
Dieser Faun, oder stumpfnasige Satyr» welcher mit Epheu be-
kränzt vom Rausche umnebelt daliegt, als wenn er aua dem hslb-
geöffneten Munde atbmen wollte, ist von einer Lebendigkeit
der Darstellung in Marmor, wie wir sie in wenigen Werken d«f
alten liunst mit gleicher Vortre^ichkett erreicht sehen. * In der
Behandlung des Marmor erinnert er an den Ilioneus der Glyp^^'
thek, und auch in der allgemeinen Auffassung kann er nur einemKüp«'*
)er zugeschrieben werden, der alle Vorzüge und Eigenlhümlichkeiiefl
des Scopas vereiniget. Bei der Ausräumung des Grabens des Castell
St. An^elo in Rom gefunden kam er in den Besitz des Hsusei
Barberini, und war zuerst ausgestreckt auf einen Felsblock res'aii-
rirt, wie man aus dem Stiche in Telii Aedes Barberinae ei^l*^
während er jetzt schief daltef^t. Neu sind: das ganze rechte B^^^f
der mittlere Theil des linken Schenkels und der vordere des
Schienbeins, sammt dem linken Vorderfuss; der linke VorderarVi
der rechte Ellbogen , die Finger der rechten Hand und die gBoH
Rückseite des Sitzes. Diese Verstümmelung rührt vielleicht vod
ft37 her, wo die Griechen unter Belisnr auf die belagernden Gotheo
. Statuen von der EngeUburg herabwarfen. Abgeb. bei Piranefi;
F.iu etwas jugendlicher FauA ia £rx ist zu Neapel.» Aot' ^
Scopaf. 167
Tn der griecliischeii Blumenksa. (Anthot FülttiBa IT. 1584) wSrd
•UifQr der oben erwähnten MenMde noch ein Merfcnr gctiannt*
Ein Werk von hoher Bedeutung ist Scopas Apollo alt
Führer des Musenreigeos (Musagetes) im langen Gewände, dem
Künstler in lebhafterer Geberde den Ausdruck dichterischer Be-
SeisteruDg gab. Dieser Apollo war nach Plinius die Haijptstatue
ea^ prächtigen Tempels, welchen Augustus nach dem Siege hei
Actium anf dem Palatin erbauen liess. Der Gott erschien da im
langen Gewände mit der Leyer zwischen Latona und Diana, wie
Properz II. 31> 15. singt: Inter matrem (von Praxiteles. Plin)
den» ipse interque sororem (von Timotheos, Plin.) Pythius in
longa carmina veste sonat Ein'e Copie diese«« patatinischen
Apollo ist der mit den Musen in der Villa des Cassius aufgefun-
dene Vaticanische, Mus. Pto-Ct. I. l6. Mus. Fran9. 1. 5.« Bouill. K
35* Viaconti möchte Timarchides Statue für das Original halten.
Wo ciiese Apollostatue ursprünglich war, ist nicht angegeben.
Strabo aagt, dass zu Chrysa im Gebiete von Troas der Tempel
des Apollo Smintheus gewesen sei. Dieser Apollo war ein Werk
d«a Scopas. S^tp^tva kann der Beiname von der Stadt Smintha,
oder von Cfiiv^on (Maus) seyn. Hirt u. a. nennen daher diesen
Apollo den Mäusetbdter«
Da Scopas der erste war, welcher den Apollo als Musen«
fohrer darstellte, so möchte er auch die Musen als dessen Geittige
gebildet haben. Und man fand ja den oben genannten Vatikani-
schen Apollo mit Statuen von Musen in der Villa des Cassius.
Eine aolche Muse, die Melpomcine, aus pentelischem Marmor, be-
findet eich im Museum des Louvre, die nach Waagen 1. c. ii6.
der Erfindung nach wohl von Scopas herrühren könnte. Die
architektonisch -strenge Sculptur dieser 12 F. l Z. hqlien Statue
iftt hier auf das Feinste mit den Forderungen einer späteren, freien
Kunst ausgeglichen. Ein erhabener Ernst und jene äussere Huhe,
weiche der ächten Begeisterung eigen ist, sprechen sich in den
grossen^ edlen Zügen des Antlitzes aus, dessen Strenge doch wie-
der durch jeine schöne Fülle des Ovals und aller Formen gemildert
^ird. In dem Gewände zeigt sich nach Waagen auf das Glän-
zendste der Sieg der Kunst über die starre Masse; denn diese .
Falten haben durch die grossen Vertiefungen, die flächenartig
gehaltenen Höhen, die Wahrheit und Bestimmtheit der Motive,
etwas überraschend Lebendiges, zumal da, wo sie durch den brei-
ten Gurt zusammengehalten werden. Diese bis auf die neuen
Hände und die neue Maske des Herkules wohl erhaltene Statue
erinnert im Styl lebhaft an den Bacchus vom Monument des
Trasyllns im brittiscfaen Museum, wie Waagen bemerkt, so dass
also auch dieser der Schule des Scopas angehören müsste. Was
die Muse anbelangt, so fällt ihre derartige Auffassung sicher nicht,
vor Scopas, und doch bietet sie eine Durchdringung des Erhabe-
nen mit dem Schönen und Graziösen dar, dass man sie nicht wohl
▼iel später setzen kann. Dabei ist die Ausführung jedenfalls aus
sehr guter Zeit und bat ein acht griechisches Gepräge; denn die
Formen sind durchgängig verstanden, die Arbeit sehr energisch
und scharf, die Behandlung des Haares durch Vertiefungen höchst
'^ylgemäss. Waagen glaubt, das dieses Werk das Theater des
Pompejus geziert haben könnte. Später befand tfs steh in der an \
dessen Stelle gelegenen Cancelleria des Fabstes.
Dann müssen wir auch noch mehrerer anderer Gottheiten er«
Zähnen, die Scopas bildlich darstellte.
i<M Scopat.
Im Inoftrtn des Tdmpelt dtt A?tbealr Ale« su l^egca w»
die QoUio auf einer Biga voree«teUt und daneben sah man die
Statuen des Aesculap und der Uygea aus pentelischem Mar-
mor. Das Isroenium zu Theben bewahrte von Scopas ebenfalls e'm
Bild der Athena, und ein drittes sah man zu Cnidu«, welches
aber nach Pliiiius durch die berühmte Venus des Praxiteles ver-
dunkelt wurde.
Die Statuen des Aespulap und der Hygea fertigte er zum
zweiten Male für den Tempel des Gottes zu Gortys in Arkadien.
Asklepios erschien hier jugendlich und unbärtig, während er
später die Form eines reifen Mannes von Zeusähnlichcm^ Antlitz
erhielt. Die Hygea war als Jungfrau von besonders blühendes
Formen mit dem Gotte gruppirt.
Eine Statue der Artemis sah man in ihrem Tempel zu Thebeo,
welcher Pausanias den Beinamen wuXiia gab« Auch Lucian er- i
wähnt einer Statue der Artemis.
In Argos sah Pausanias eine Hekate von Marmor in ihrem
Tempel , wo von Praxiteles ein Erzbild dieser Unhetmltcben war.
Im Gymnasium zu Sykion war nach Pausanias ein Herablei
von Marmor aufgerichtet.
Eines der Hauptwerke des Meisters war die colossole Statue
des Mars im Tempel des Brutus Callaicus am Circua FJamioios
in Rom, wovon Plinius sagt, dass ersitzend dargestellt sei. Ueber
die Cotaception dieses Bildes wissen wir nichts, O. Müller glaubt
aber, der Künstler habe sieh ihn ausruhend in milder 'StimmuDg
gedacht, welches auch der Sinn einer noch vorhandenen Haupt-
Statue zu seyn scheint, in der uns vielleicht eine Copie des Scopas
erhalten ist. Es ist diess der Mars Ludovisi, Perrier 38.; Mattei
Baccolta 66. 67*; Piranesi Statue ]6»; R« Rochette, M. J. pl. H'
Letzterer hält ihn tür einen trauernden Achill » Hirt für einen |
Heros.
In den Servilischen Gärten zu ^om war zn Pliniua Zeit eine
sitzende Vesta mit zwei Chametären, und zwei gani ähnlicb> |
sah man unter den Denkmälern des Asinius Pollto» wo auch <!>•
Oanephoren des Meisters aufgestellt waren. '
Dann spricht Plintus auch von der Statue eines Janus« di> |
Augustus aus Aegypten nach Rom brachte, und im Tempel dci j
Gottes aufgestellt war. Allein man stritt sieht ob diese Statue ^oB ■
derHan*d des Sdopas oder Praxiteles sei.
Dieses war namentlich auch mit der berühmten Gruppe der
Niobe der Fall, welche sich ^u Rom im Tempel des Apollo
Sosianus befand. So wie die römischen Kunstkenner nicht wussten,
ob sie ein Werk des Praxiteles oder des Scopas sei« so wu*5[efl
sie auch nicht, woher diese Gruppe nach Rom gekommen. Plinius
spricht sich über den Meister nicht bestimmt aus, die Epigramm^
(Anth. Palat. App. II. 664. Plan. IV. 129. Ausonius Epit. Her. 26')
stimmen aber lür Praxiteles, Auf diese Autorität hin haben einige
Neuere die Gruppe diesem Meister zugeschrieben» während andere,
die Ungewisshett der römischen liunstkenner ins Auge fassend,
sich mehr für den Scopas entschieden. Dagegen haben die Wec |
marer Herausgeber der Werke Winckclmann's beide Ansichten I
• verworfen y iudem sie zu beweisen suchten, dass die Gruppo a^^
Niobe yveder von Scopas» noch von Praxiteles herrühren könne,
ohne zu bedenken, dass es doch zu gewagt sei, den röiui^^^^''
Archäologen zu Plinius Zeit ein so geringes Kunsturthetl z^ tH'
trauen« und zwar im Angesichte von vielen Originalwerken jene'
Seopai: M0
Meiiler« - WindMlnannr selbtt (KuMtgCKbifchte IX/ 2. 2<) hat tich
aus ioDereo Gründen mehr für den Scojpas erklärt, indem\ «vi«
Winckelmann sagt, »dia Idea der hohen Schönheit in dan Köpfen
und die reine Einfalt der Gewänder« besonders, der Töchter der
Ntobe^i» auf ältere Zeiten schliessen lasse , auf die Zeit vor Praxi«
teles. Winckelmann ( Abb. von der Kunst der Zaicbnnng f 108)
fand dann seine Ansicht noch mehr begründet durch die Yer-
gleichung eines in Gyps geformten und in Rom erbaltenan Kopfe«
der Niobo mit dem*gleich grossen Kopfe an der Statue «der N tobe,
indem man an dieser den empfindlich scharfen Umriss der Augen*
braunen erblickt, welcher nach Winckelmann ein Kennzeichen des
entfernteren Alterthums zu seyn pflegt, und welches man nicht an
dem erwähnten Kopfe in Gyps sieht 9 wo im Gegentheile> alles
weich und rundlich gehalten ist, was nach der Behauptung des
fenannten Archäologen m«hr Grazie hervorbringt, von wetcher
raxiteles der Vater in seiner Kunst war. Hieraus schliesst Win«
ckelmann , dass in Rom zwei verschiedene Statuen der Niobe wa-
ren, wovon er die Statue in Marmor dem Scopas, und diejenige»
von welcher der Kopf in Gyps herrührt, dem Praxiteles zuschrei«
ben wollte. Plinius spricht indessen nicht von einer einzelnen
Statue, sondern von einer Gestalt der Niobe mit ihren sterbenden
Kindern« Dass diese ein Werk des Scopas war, scheint jetzt die
ziemlich verbreitete Meinung zu seyn« da diess durch innere
Gründe unterstützt wird, welche gegen den Praxiteles entscheiden«
Letzterer hat nach den über ihn vorhandenen Nachrichten sein Höchstes
in dem Kreise feinster Anmuth und Lieblichkeit, süsser bacchischer
Schwärmerei und Schalkheit geleistet. Mit diesen Nachrichten
stimmen auch die auf uns gekommenen Sculpturen , welche mit
Recht für Copien nach ganz unzweifelhaften Werken des Praxi-
teles gehalten werden, wie der Apollo Saoroctonos, der oft vor-
kommende, sich an den Baumstamm lehnende Faun (ntpißoproa)
wohl überein. Alle diese aber weichen von den noch aos dem
Kreise der Niobe vorhandenen Sculpturen entschieden ab»
und müssen denselben, obwohl sie bis auf den llioneus in der
Glyptothek zu München nur Copien seyn möchten, namentlich
an Grossbeit und einer gewissen Fülle in AuGFassung der Formen»
wodurch sie der Zeit des Phidias verwandt sind, weit nachstehen.
Der llioneus zeigt aber nach Waagen I. c. 112« in Auffassung und
Behandlung der Formen viel Verwandtschaft zur Venus von Milo
im Louvre. Noch ungleich grösser findet aber Waagen den Un;
terschied in der ganzen Geistesart, indem wir bei den Ntobiden
anstatt je^er ruhigen, süssen, lieblichen Behaglichkeit und Schalk-
heit, dem erhabensten und edelsten Pathos be^esnen. Hierzu
kommt, dass unter den vielen, von dem Praxiteles erwähnten
Werken sich nur sehr wenige pathetischen Inhalts befinden« Da-
gegen stellen gerade die berühmtesten Werke des Scopas, Achill
mit den Aleeressöttern, die rasende Bacchantin, ein sehr bewegtes
Leben nnd leidenschaftliche Zustände dar. Jedenfalls ist so viel
gewiss, dass man die Gruppe der Niobe mit grösserer Wahrschein-
lichkeit dem Scopas, als dem Praxiteles zu schreiben kann, und es
bleibt auffallend , dass Plinius die charakteristischen Unterschiede
der beiden Meister nicht streng genug berücksichtigte. Plinius
scheint aber den Scopas als den Meister des Werkes anerkannt
zu haben, indem er der Gruppe der Niobe nur bei Aufzählung
der Werke desselben Erwähnung thut , nicht aber da , wo er von
VVerken des Praxiteles spricht. Daraus kann man auch auf die ge«
Wohnliche Annahme schliessen» welche damals in Rom herrschte«
190 Scopai.
Ob ab«r die in Florens" befindlich« Gruppe, welch« 1563 bm
Thore 8t. Giovanni in Rom befcliädiget unter dem Schntt« her*
▼orf^ecogen wurde, dieselbe sei, von weicher Plinins sagt, dasi lie
im Tempel des Sosins aofgestellt war , ist eine andere Frage. *)
Nach der Annahme der meisten Archäologen dürfte^ die floreDii-
nische Gruppe Copie seyn. Die Statuen derselben sind von un-
gleichem Werthe, selbst von verschiedenem Marmor die wirklicb
BudenNiobiden gehörigen. Et sind nämlich mehrere andere Statoea
hinzu gekommen, die zum Ganzen nicht gehören, wie ein Disko*
hol 9 eine Psyche, eine Musenfi^ur , eine Nymphe, eine Gtojpp«
jugendlicher Pankratiasten, was »ich alles nicht zum Ganzen fugtt
obgleich mit den Niobiden gefunden. Als zur Gruppe gehörig
erklärt O. Müller, Arch. S. U7, ausser der Mutter mit der iüog*
•ten Tofhter zehn Figuren # und Thorwaldsen glaubte den lop«
nannten Xtercissuss in der Gallerie zu Florenz (GaK^ tav. 74) hia-
suftüsen zu müssen. Ob aber auch dies^ Statuen die im Alterthuoe
berühmten sind, ist nach Müller u. a. sehr zweifelhaft, da die
Sehandlung der Körper, obwohl im Allgemeinen vortrefflich und
grossarti^, doch nicht die durchgängige Vollendung und Frische
zeigt, wie die Werke des erieohischen Meisseis aus der besten
Zeit. Waagen 1. 6. iil. spricht sich seit dem Vergleiche der eineo,
letzt im Braceto nnovo dea römischen Museums aufgestellten, eilig
bewegten Tochter mit der entsprechenden jener Gruppe in FJoreoi
bestimmt für eine Nachbildung aus, ohne jedoch behaupten la
wollen, dasi wir in der vatikanischen Statue das Original besitzen.
Doch steht dieselbe nach Waagen an Lebendigkeit und ÜrsprÜDg-
lichkeit der Gewandmotive dem Original unendlich viel nähef, a»
die florentinische, wie viel man auch bei letzterer auf die Ueber-
arbeitung rechnen mag. Doch auch die Mutter mit der jüngsteo
Tochter, welche 'höher als alle anderen Figuren dec Gruppe za
•chätzen ist, kommt im Style des Gewandes der vatikanitchea nicht
gleich, und einige der als Büsten vorkommenden Höpfe derselben
aind mindestens eben so schön. Der lebendige Hauch griechischer
Kunst ist dagegen in dem sogenannten Ilioneus in der Glyptothek
XU München unverkennbar; er dürfte daher ohne Zweifel als d«r >
einzige Ueberrest der Original -Gruppe zu betrachten seyn» wooei
um so mehr zu bedauern ist» dass der Kopf dieser Statue fehlt.
Sie erscheint knieend und wird desshalb Ilioneus genannt, "^^"^
dieser letzte Sohn der Niohe nach Ovid beschwörend und beteod
Apollo*8 Mitleiden zu erflehen suchten . Sie ward neben andereu
Antiken 15§9 vonTycho de Brahe, dem Hofastronomen des ftais«^
Rudolph, aus Italien nach Prag gebracht. Rudulfh^a kostbsrei
♦) Der Tempel ist wahrscheinlich von Cn. Sosius gegru"^«!«
der unter Antonius in Syrien stand, und nachher mit^*
Domitius zum römischen Consul ernannt wurde. So>itt|
dürfte auch die Gruppe aus Asien mit nach Rom gebracht
haben, mit der Statue des Apollo von Gedernholz, von ff elcher
Plinius an einer anderen Stelle (XIII. 11 ) spricht, ^p !|
heisst! In einem gewissen Tempel Roms steht der Sosism*
•che Apollo von Gedernholz, der aus Seleucia dabin ^
. bracht wurde. Kam nun die Gruppe ebenfalls aus Syn'^
oder CilicieUf wo Sosius ebenfalls Befehlshaber war, ^»'^'^
Rom , so würde diess einen Grund mehr för sich hsbeo»
dass sie von Scopas und nicht von Praxiteles •^i*..J'f!
ersterer in Asien mehrere beträchtliche Arbeiten aosfubn«!
yon Praxiteles darüber aber nichts bekannt ist«
Scopas. 171
Museum enthielt Schatz« jeder Art, nnd bereiclierte spaterYirQ dt«
Cabinette aller europäischen Residenzen. Schon iwährend des
dreiftfigjährigen Krieges waren viele hostbare Gegenstände daran»
entfuhrt, und um den Ueberrest zu retten, wurde er in einige Ge-
wölbe des Erdgeschosses $o gTüchlich verborgen, dass derselbe in
gänzliche Vergessenheit gerieth. Erst oIs Kaiser Joseph U. ver-
uigt hatte, die herrliche Pragerbrug in eine Kaserne umzuwandeln»
da entdeckte man 1782 jene Gewölbe wieder, angefüllt mit Kost«
barkeiten jeder Ar^, die nun augenblicklich zur Versteigerung
ausgeboten wurden. So kam denn auch dieser lltoneus zum Aur-
wurf, und wurde von reinem Trödler für 51 kr. erstanden» der
eben ein Haus bauend, diese Bildsäule als Eckstein hineinmauern
wollte. Glücklicher Weise führte ein Zufall den Steinmetz Ma-
linsky vorbei ; er zahlte 4 Gulden und stellte das Marmor6tld im
Hofraame seines Hauses auf. Professor Cheroant gab um ein. Paar
Gulden mehr, nnd nun wurde nach des Professors T<m1 das Kleinod
im Holzschuppen seines Hausherrn zum Zweitenm&le vergessen.
Endlich erinnerte sich der berühmte Augenarzt Dr. Barth zu Wien,
ein leidenschaftlicher Freund und Kenner des Alterthums, dieses
gänzlich verschollenen Torso. Er reiste auf gut Glück nach Frag»
wo er nach vierzehntägigem Forschen im Bierhause von seinem
Nachbar auf leicht hingeworfene Fragen die Erklärung erhielt:
er habe im Holzschuppen etwa^ stehen» das er sich gegen ein
Trinkgeld für den Hausknecht abholen lassen könne. So gelangte
Barth in den Besitz des Meisterwerkes. Dieses unvergleichliche
Standbild, welchem gegenwärtig Kopf» Arme und die Zehen des
rechten Fusses fehlen, hatte 1782 Doch den Konf, der aber, da die
Slatue als Eckstein dienen sollte, damals abgeschlagen wurde. Den
Kopf erhielt ein Domherr zu Frag, welcher ihn •— zur Kugel für
seine Kegelbahn runden Hess. Den Torso kaufte während des
Wiener Congresses König Ludwig von Bayern» der damals noch
Kronprinz war.
Die Gruppe in Florenz wurde nach ihrer Entdeckung 1583
in Rom wenig geachtet und für einen geringen Preis dem Cardinal
Fernando de JMedici überlassen» der sie im Garten seiner römi-
schen Villa aufstellen liess. Hier blieb sie bis Winckelmann münd«
lieh und schriftlich ihren Werth verkündete. Endlich brachte sie
1777 der Erzherzog Leopold käuflich an sich und stellte sie in
Florenz würdig auf. Die Aufstellung fand aber Schwierigkeit und
niehreie Jahre Widerspruch. Man nahm gewöhnlich an» dass
diese Gruppe der Niobe für ein Giebelfeld bestimmt war» und die
römischen Archäologen juchten diesen Giebel am Tempel des
Apollo Sosianus, Seit Erscheinung der kleinen Schrift: Le statue
della favola di Niobe situata nella prima loro disposizione da C«
B. Cockerell, Firenze l8ldt in welcher Oav. Bartholdi sich für die
Aufstellung in einem Giebel erklärt» folgte man fast allgemein^ die«
ser Ansicht. Auch Zannoni , Gal. di Firenze II. tav. 76* stimmt
dafür. Nur Thiersch ( Epochen » erste und zweite Ausgabe» in
4iestr S. 568« Nota. ) erklärte sich gegen diese Ansicht , gibt aber
doch die dreieckige Form und bilaterale Anordnung der Gruppe zu.
Diese Gruppe war indessen schon früher der Gegenstand der
Ordnung nnd Erklärung. Im Jahre 1779 erschien zu Florenz Fa«
broniV Disscrt. sulle statue appartenenti alle favola di Niabe» wo
aber die Erläuterungen aus Ovid unpassend sind. Unter den Deut*
>chen ist eis Ordner und Erklärer besonders auch A. W. Schlegel
*u nennen: Bibliothcque universelle I8l6. Litt. III. iOQt ; dannH.
m^tt in den Propylä«» IL St. z. 3- und Bölticlief» Amaltbea hZlo*i
Ifl Scopai.
.Welker, Zeitfcbrift f. 688« ff« Ueber Atufdieidong der Fifnren
und ihre richtige Aufstelluog sind besonder« M* Wagn^ im
Kunstblatte 1830 Nro. 51 ff*» und Thicrsch Epochen» 2teAufl. S855
S. 315. 368 zu nennen. Abbildungen dieses SUtueD-Cyclus finden
wir bei Fabroni, in der GaTeria di Fireoze. Stat. Part. I. tav. l.
ff., in Wicar's Gal. de Fiorence 1 — 4» Denkmäler der ahn
Kunst Tfl. 33. 34> Eipzeln erschienen sie 1821 zu Fifa o^ter dem
Titel: Le statue della. favola di Niobe. Aeltere Stiche sind von
Firanesi, Perrier» Episcopius, Audenaerd. ^
Ausser der Mutter, als Mittelpunht, sind nach Müller (ArcK
S. 117* 5*) Folgende partielle Groppirungon nachgetriesen : 1) Der
Fadagog (Gal. 15) %Tar mit dem yünf^sten Sohne (Gal. 11 ) so zu-
sammengestellt, dass dieser sich an ihn von der linken Seite an-
drängte und er ihn mit dem rechten Arm an sieh zog, nach der
bei Soissons gefundenen Gruppe, welche mit Verwechslung von
rechts und links bei R. Roehette M. J. pl. 79. abgebildet ist. 2}
Ein Sohn (Gal. 0.) stützte mit dem vorgestellten linken Fuss eine
nn^sinkende sterbende Schwester, weiche in einer vatikanischen
Gruppe, Cephalns.und Procris genannt, erhalten ist, und suchte
eie mit dem übergebreiteten Gewände zu schützen. 5) Eine Toch-
ter (Gal. 3*) suchte ebenfall« mit ausgebreitetem Obergewande
den auf das linke Knie gesunkenen Sohn (Gal. 4«) zu bedecken,
eine Gruppe, die aus einer späteren Gemmenarbeit (Impronti gem.
del Inst. arch. I. 74) niit Sicherheit erkannt werden kann.
Von den sicheren Figuren der Gruppe kommen ansserFlorenz
am häufigsten der. erhabene Kopf der Mutter (sehr schön in Sars*
koeselo und bei LordYarborough), und der sterbende ausgestreckt
liegende Sohn (auch in Dresden und München) vor. Die soge-
nannte Niubide in Paris (Clarac pl. 323) hält O. Müller viel eher
für eine Mänade, die sich einem Sat^r entwindet.
Dann müssen wir von Scopas auch noch zweier Giebelzierden
gedenken, deren nähere Beschreibung aber fehlt.
In einem der Giebelfelder .des Tempels der Athena Alea zQ
Tegea war von Scopas der Kampf des Achilleus mit Telepbus
dargestellt, und in dem anderen die Jagd des calydonischen Ebers,
alles in halb erhabener Arbeit. ^
Ueber das Schicksal dieser Werke ist nichts bekannt, und
Keine Spur mehr übrig.
Dann war Scopas auch einer derjenigen Künstler , welche das
prachtvolle Monument des Königs Mausolus verzierten, welches ib^
'Artemisia errichten Hess. Dieser Karische Köni^ starb OK I00<
3 oder 4, und somit gehörten die Bildwerke an diesem Mausolcam
XU den spätesten des Meisters. Er fertigte da mit Bryaxis, L^°'
chares und Timotheus die Reliefs des Frieses, Scopas jene da
' ostlichen Seite, wie Plinius sagt. Der Inhalt dieser Bildvverke ist
nicht bekannt, wahrscheinlich aber sind die Reliefs mit Amazonen-
kämpfen u. a., die in der Burg zu Budrun eingemauert wardeOi
Reste jenes Frieses. Einiges ist bei R. Dalton Antiq. and viev»
inGreece and Egypte, London ITQI, Jonian Antiq. II. pl. 2. add«
in der zweiten Ausgabe. Ueber einen schönen Caryatiden Torso
i. Bullet, d. Inst. 1832* p* l68.
Dieses Mausoleum galt a4s ein Wunder der Welt. Die Vp''
lendung erreichte es erst nach dem Tode der Königin Artemisi^i
zu einer Zeit, als Scopas wahrscheinlich nicht mehr lebte
Scopas 9 üennt v. Murr einen Edelsteinschneider , vpn welchem
Graf Caylas eine Gemme besass^ welche eine aat dem Bads st<^'
Scopol! , ABton. — ScorodöinolF, Gawril. 173
stnd€ Frm vontellt. Diew Arfgabe Ut walirscheinKch. unbegriin.
det, da anderwärts «in solcher Meister nicht genannt ' «vir«^ R®'
cueil d' aatiquitös VI. Nro. 4*
»COpoll^ Anton, Malör von Cavalese, war Schüler von V. ünter-
be^gcr, nnd begab sich dann nach Wien, wo er 1761 den ersten
akademischen Preis gewann, mit einem Gemälde, welches das Opfer,
des Jephta vorstellt. Er fertigte auch^ noch mehrere andere histo-
rischc Darstellungen, wovon man einige zu Cavalese sieht. Starb
zu Wien 1766. *
Jcoppa, Francesco., Kupfe^-stecher von Tfieapel, wird* i^on Gan«
deIHni «rwähnt^, als Stecher von Vasen und anderen Dingen, und
steht so wahrschernlich mit" dem Oraziö Scoppa des Domenici m
Verwandtschwaft, dem aipäieveh fie«ausgeber einer Sammhing 'von
Ornamenten, Vasen, Leuchtern, RauchFaesern und anderen Gerathen,
weicht |642 erschieneoi* 0«t Stecher, dessen Gandell im ei^ähnt,
lebte um l6l2. so wie Oraxio in Neapel. Der eme von beiden
war «ach Maler, wahrscheinlich Francesco. Domenici kennt von
einem S c o p|> • f ersf»ektivls«be Ansichten nnd Ornamente m
Aquardl.^^ ♦• •» ■ *'''\
Scoppa>: Oraz^pi «. d^n obijgen ilrtlkeli
Scoppa^. (Rll/dd]lp9 Maler v<fn Neapel . war Schüler von^O. Lolh
aber nur Dilettant. Er malte um 1'?2Ö Blumen und Früöhle.
' ) .j*. . '!»■"> ^ ' , :' /'
Scor, 8. 8eh«r. ' •* ' ' .• -• -v.
Scarodijnioff, 6awrIl,:^KupferttiBffcher von St.' Petersburg, bildet«
sich in London unter Bartolozzi zum Künstler und verweilte
meHreVe'Äbre^ In England.^ l^li^'y'^^'^'' . *'''*'^^'^*''''u L^^rn^
von Blüttefra m PuiOvtir-.Knd. Bötheltoaqier, *«/»^°«!lr «f^J ^^f
sem Löhtf.erfiQbep.WÄrden, Äo,wie.»ie. denn •«*^^,^*^^^^
•lerwerke ihrer Art sind, gesetzt auch dass )«t»V'^!K%?Pnr
wenie.hiehr .gos«hä|zt werdeA. Scowsdomoff erwarb sich Sn Eng-
land^ßS Snd^Belphnung,. starb abei,^i792 x« f^ Petersburg m
Dürftigkeit, obgleichiet auch da noch gute Auftrage hat». Zu
seininWptwetken.gBhbren.riUeBUdnisse der kaiserh^^^^^^
deren er einige selbst gezeichnet hat. Auch andere Blatter sind
noch besonders ztt.ndniicMiA vu :
l).CatlinHna.:Ui liaieeritt.rvatt Ruieland , okch F. Rocotoff;
/igr., 4'al» 1 . .' ' __ ; .' f 1 *
2) Ein anderes Bildniss dieser Kaiserin, toi. ^
3) Grossfürst Paul Petrowitsch, fol.
4) Grossfürst Constantin Paulowitsch, fol.
5 ) Grosafürst JkU%9Xi^fie. PauJ^mitltslj, fol.
6) Lady Aag..Cainpbtai, »a^h^gftlwa KaufiFmann, fol. ,
7i,Pie Prin^esi^in paschköWi fol.
8)Eine.l^adonna, naobBambini,^^?^^^^ t.-«.:. «o^K
0) Sie AnBetiing der Hirten, nach dem von C. Jervais nach
J. Reynolds' Composition gemalten Fenster in der Colle-
.. giumß Pdpella z*i p^fo^^,. 4.^75. mit f G. f aucciu« in Punk-;
10) Susanna von den Alten -überrascht, nach 0, Berns, Gemald«
'in der Eremitage, Vefflich punUtirt. Rund fol.
176. Scott, Gfotlhard. — Scotio, Louis G^rard.
SoOtl» Ootthard, Maler» blühte um die Mitte des 15. Jahrhunaerts.
<^aft(lrio sagt, er sei in Veltlin, vermuthlteli von Mantello {rebür-
« Hg, und nennt von Scott eine Tafel in c)er Marienkircha zu Mazzo,
wefloha ihn 'ala einen der besten Künstler seiner Zeit beurkunde.
'* '; '
ScOtl> Gioranm Pietro, nennt Averotdo einen Malfr von Como,
' der iti Brescia für öffentliche Gebäude historische Bilder malte.
Die Zeit bestimmt dieser Schriftsteller nicht.
'^ äartolo Scuti, der Sohn des genaqnteo Meisters » malte eben-
falls historische Darstellungen*
Scdtii Bärto!o^ «. den obigen Artikel.
S60ti| s. auch Sootto. Auch Scotus könnte sieb, einer dieser Kunst-
. ler;nenDen..
Scotin 9 Gerard y Kupferstecher, geb. zii Gonesse bei Paris 16^2.
vt^T Schüler von F. Foilly, erreichte aber diesen Meister weder in
der Zeichnung noch im Stiche. Indessen gehört Sootin immerhin
ZVL dßß guten französischen Künstlern seines Faches, und mehrere
^ , seiner Blätter verdienen Beachtung. Auch vieU Vignetten und
. ' andere kleine Blätter finden sich von ihm. Er kann aber mit Louis
. GerardScotin verwechselt werden. Scqtin scheint auch einen Kuost'
I verleg, gehabt zu haben« ßine Folge von g- Blättern nach P. Buel
, ist mit seiner -Adre^e versehen. $tarb upa i7l8- ..
1 )' Die Darstellung im Tempel» nach C. Le Brun, Fol«
,1 ■ 2) Die Beschneidung Christi, nach P. Mignard, eines der Haupt-
blätter des Meisters , mit der Dedicatich «n M. le Tellier,
. ... r roy. fol.
Im frühern Drucke mit der Adresse : G* Scotin sc. et ei
>' ' cum privil. Regis. etc.
3) Die Taufe Christi, nach (demselben, gr. fol. ^
4) Die Vermählung der heil. Cathärina, halbe Figur, nach i*
, . Turchi'iöTQ.^ Für das Cal^net du Hoi gestochen^ gr. qu. fol>
'' I. Vor der fersten) Adresse des Stechers.",'
' " II. Mit Scotib's Adresse.
'. ^ III. Mit Audran's Adresse.
5). St. Magdalena, wie sie von Engeln die Cpoimunion eoi-
> ; pfängt, nach Dominichino. Für das Cabinet,.ck|.JRoi gssto-
chen, qu. fol. .. . i
Verschiedene Opernscenen nach Gillot, 8*
Monumeptum marmoreum Oliv, et fjod. Cas^ell^aorumi aacb
.i.: .:* Girar.don 1656» tql. •:!...
8) Der Latonenbrunuen , für de Mortfiin's .S^mpUi^ng, voa »>
Lustschlössern gestochen, fol. . .
9) Der Tempel zu Charenton, der Durchschnitt, und* der ^^'
uk .^ bruch desselben, hl. qu.< 4«
Scotin, ^ Louis Gerard, Kupferstecher, der Neffe des Obiges,
wurde löyo »u Paris igeboren , und daselbst in der Küb^t unter-
•' richtet- SpdUr begab er sic^> nach London,' wo er mehi»ere J^hf«
für Buchhundhr arbeitet^, und dann auch einige gtösserö ßla(t<^
siüch. El- bediente' sich des Stichels und der Nadel, 'man niujs
" ihn aber nicht mit dem obigen Künstler verwechseln, da sich bei«
"' G. ScüUa ncnaen. Das Todesjahr dieses Meisters ist unbekannt.
£r arbeitete noch 174$ in London, und scheint ^spätefr nach Faf>^
?i
SooCio» Jeao Paptiat«. kJT
larttckMkahrt so teyn» wo w •ini^« Qcnr«M14<v nadi firMSÖM-
•cheo Meistern stach* Nach t756 arbeitete er oicht mehr. Unter
seinen Blkuern sind auch mehrere Bil4nisse , die. nar seinen Na-
men tcagen.
l) Adam und Eva im Paradiese^ nach G. U. Gravelot, qu. Fol.
i) Adam und Eva von der Schlange verführt, nach Graveloty
an. fol.
. , >ie Vertreibunn^ derselben aus dem Paradiese, nach Gravelot
1743, gr. fol.
4) Des Leben des hh Vincenz de Paula, nach F. de Troy, J.
Restout, F. Andre und L. Galloche mit Herisset gestoch(^n.
5 ) Eier blinde Belisar bettelnd : Data obolum etc., nach A. van
Oyeh, «US P. Boyie's Sammlung, gr. qu. fol«
6) Vortigrem und Ravenna, Scene aus der Geschichte der Er-
oberung Englands durch Cäsar, nach N. Blackney, fol.
7) Alfred, wie er auf Atheloey die Kunde van der Niederlage
der Dänen erhält, nach demselben, fol.
^ Ein allegorisches Blatt mit den Bildnissen des Prinxen und
des Herzogs Von Malborough, nach Boucher, fol.
9) Allegorie auf den Frieden mit England, nach^A. Gasali. G«
Sootus sc, gr. fol.
10) Der Satyr, welcher die Fortuna verfolgt, nach Gravelot, 8*
11) Die Stetne des Antinons, nach der Statue im Capitol , für
.Boydell gestochen, gr. lol.
12) Die Statue des Merkur, nach dar Statue in Florenz für
•Boydell gestochen, gr. fol.
13) Die Zigeunerin, schöne Statue aus der Sammlung Borghese
für Boydell gestochen, gr. fol.
i4) Die Ueiiuth nach der. Mode, 6 Blätter nach Hogarth, mit
Baron und Ravenet gestochen, für BoydeU's Verlag 1745,
EP. fol,
*occation fortunee, nach N. Lancret, qu. fol.
16) Les plaisirs du bal, nach A. Watteau, s. gr. qu» fol.
17 ) Les jaloux ,' nach A. Watteau, s. gr. qu. fol.
13) Lfi scrnnade italienne, nach demselben, qu. föl.
19) Assemblöe generale, nach eigener Zeichnung, qu. 8*
ZO) Eine Landschaft nach G. Smith, für eine Folge gestochen,
qu. fol.
Zt) I^ehrere Blätter mit Festivitäten bei Gelegenheit der Ver-
mählung des Prinzen Friedrich August von Polen und Sach-
sen mit der kais. Prinzessin Maria Josephe 1719, foK
ScOtio, Jean Baptiste^ Kupferstecher von Paris, ist verrouthlich
der ältere Bruder des obigen Künstlers, jedenfelU ein älterer Zeit-
genosse desselben, da er sich selbst J. B. Scotin Taine bezeichnet.
Seine Lebensverhältnisse $ind iMibekannt, auch dürfte das Ver-
zeichniss der Blätter des G. und J. B. Scotin kaum genau berge*
stellt werden können, da diete Künstler häufig nur den Zunamen
aaf die Blätter setzen. Die beiden jüngeren Scotin gehören aber
keineswegs zu den vorzüglichsten Mdstern , so das« es sich nicht
so genau um die Aufzählung ihrer Arbeiten handelt.. Auch im
Cabinet Paignon Dijonval sind die Angaben schwankend.
1) Jean de la Fontaine, Büstto im Oval, nach H. Kigaud, 8.
2) Die Beta^erung von Coartray, nach van dar Meulen, 'mit
Baudouin radirt, gr. qu. fol.
3) Das Landleben, eine ginnende Hirtin mit ihren Kindern,
nach D. Feti's BUd im Pariser Museum, für Crosat ge-
stochen, gr. fol.
Kagler's Künstler-Lex. Bd. XVI. 12
|7t ScoUiicow» Iwan. *-«- Seolt» Edmund.
4 ) Notre - D*me ^ des r Vietoiret. nach' F. BovduTr» foli
5) Die Geburt des Adonis, naeh F. Boucher, q%k, fol.
6) Der Tod des Adonis, nach demselbeu» qu* t'ol.
7) Les fatigues de la guerre, nach Watteau, qu. fol.
8) L' accord parfait, nach demselben^ fol.
9) |lie lorgneur, und la lorgneose, nach demselbea, fol«
10) La finette und 1' indifferent, nach Watteau mit Audran ge-
stochen, fol.
11) La partie de chasse, Arabeske, nach Watteau, fol.
12) Die vier Jahreszeiten, mit Audran, le Bas und Tardieu nach
Laueret gestochen, fol.
13) Eine grosse medicinische These, naeh J. Roasaeau. •
14) Zwei Vignetten für eine Ausgabe des Telemach von Fene-
Ion, nach P. Cazes.
15) Einige Darstellungen sum Qoman coaiique von Scarrooi
nach J. B. Pater.
16 ) Le petit pbin9pnt nach demselben.
17) Bine Folge von 6 Blättern mit Capitälen, nach J. Berain.
18) Master zu Thürverkieidungeo und TapisserieD» 7 Blätttr
nach J. Berain gestochen.
ig) Zeichnungen für Camiovenierungen, QfO Blatter Dach Berain
mit Giffart gestochen.
20) Les plans, profils et elevations ' de ville et de chateau de
Versailles, 74 Blätter vou Scotin» Meaart u. a. gestochen
in4, gr. fol.
21 ) Der FJan und die Ansichten des Schlostet von Fontaine*
bleaui fol.
22) Mehrere Ansichten von Paris, fol.
, 23) La Colonne de Versailles, J. B. Scotin Taiisa sc.» für d<
Mortaine's Sammlung von An&ichteo k* Schlösser, fol.
28) Ein Calender auf 38 Jahre: die Weltsysteme nach Ftolo-
maus, Tycho de Brahe und Copernicus, dann ein Xjlobus,
Folge von 5 Blättern nach Ba Picart, fol.
ScOtnicOW , Jwan^ Kupferstecher zu St, Petersburg, ^ac im ersten
Decennium unsers Jahrhunderts thätig. Er stach mehrere Blätter
iiir die Galerie de THermitage, gravce au trdit d' apre* les plus
beaux tableaux etc. St. Petersbourg 1805 »,rov. 4- Ein anderes
Blatt stellt Gybele vor, wie sie von den unterirdischen Winden an-
gefallen wird, nach Doyen, braun gedrutiht.
Füssly nennt ihn irrig Scotrakow.
ScOtOy s. ScoUo. . '
SeotrakoW) s, Scotnicow.
Scotts Edmund^ Kupferstecher, wurde um 1746 in I^ondon gebo-
ren , und von Bartolozzi unterrichtet. Er arbeitete in Punktir-
manier, welche zu jener Zeit grossen Beifall fand, und namentlich
singen von England aus zahlreiche Blätter über den ContiuenU
Scott gehört au den bessten Meistei^n seines Faches , allein die
Erzeugnisse jener weichlichen Stichweise, finden jetzt keinen An-
klang mehr» Scott war Stecher des üerzogs von York, und starb
um 1810.
1 ) Der Prin2 von Wales, nach eigener Zeichnung, fol«
2) Stella und Rosina, nach J. t)eulhorne, fol.
Scott, £ikiHiiid. ~ Scott Jote- tt^
3) De? Tod den Oapiuitt R* Pitrea luid $mow iteHk» nach
Th. Stothard punktirt 1789« qu. fol. '
4) Dot iplikklielM Alter, oach J. Rusiel, fol.
5) Vier Blätter nach Morland: hadande Knaban; ringenda
K»ab«D} Knaben, welche Früchte entwenden, der zornige
Pächter, 17Q0. Es gibt schwarze und farbige Abdiüche«
6) Schlittschuhlaufende Knaben. Scott sc, gr. qu. fol.
7) Tom Jones, der die M. Seaugrin den Händen des Commissäri
entzogen, nach G. Morland, ITpf, qu. toi.
8) Dessen Abentheuer mit Sophie Western, nach demselben,
2u. fol.
^, in^o und CowsHp, fol.
10) Zwei Darstellungen aus der Ballade vom allen Robin Gray,
nach Th. Stothard, fol.
It) The Parade, nach H. Ramberg, qa. fol.
12) Tha Embarfcment, nach Kamberg, qa. fol.
»COtty John^ Kupferstecher zn London, wahrscheinlich der Soha
des obigen Künstlers, wurde um 1778 geboren, und zu einer Zeit
herangebildet, in welcher die durch Bartolozzi gehobene Punklir-
manier noch Anklang fand. Scott machte daher ebenfalls noch
Versuche in dieser Kunst; allein es währte nicht lange, so war
der Beifall für die Linienmanier entschieden, und Scott hatte in
kurzer Zeit den Ruf eines der ausgezeichnetsten Stecher seines
Vaterlandes. Dann hat er auch das Verdienst eines vorzüglicheik
Zeichners, der den Grabstichel mit einer Meisterschaft führt, wie
ritt diess nur in Blättern ersten Ranges wieder finden. In Bra*
Tour des Stiches sucht er seines Gleichen , und vielleicht hat er
hierin bisweilen zu viel Kraft entwickelt, selbst auf Kosten der
Harmonie des Ganzen. Scott ist Associat der Akademie der Künste
in London. Mehrere seiner Blätter sind in Prachlwerken ver-
einiget, so dass sie einzeln selten oder gar nicht vorkommen«
Man findet deren in ßritton's Cathedral Antiquities ofEnp;]and 1820
ff., in derSammlung der Physiognomical portraits 1821 fi^, in 9»Tha
fine arts of the english schoo1,i» lBl2, in The british Gallery of
Picturesetc. byH.TreshametW.YoungOttley; in den Engravings of
the roost noble the Marquess of Staffords Gallery of Pictures etc.
by Young Ottley. idl8 ff«; in den Illnstratrons of Kenilworlh,
by W. Scott, etc.
1) Tvyelfe illustrations to the Book of Common Prayer, nach
Zeichnungen von Burney und Thurston, roy* 8*
2) Die Schlacht bei Leipzig, der Moment, wie IriirstSchwarzen-
berg den Verbündeten die Siegesnachricht bringt, nach dem
Gemälde von P. Kraft in Wien, mit einem erklärenden
Blatte, qu. imp. fol. Dieses Blatt erschien bei Artaria, als
Gegenstück sor Schlacht von Waterloo von Burnet. ( 15
Thi. 12 gr. )
Die Abdrücke vor der Schrift sind selten.
3) Die letzten Augenblicke Carl L (The last moments of Kinff
Charles L) nach 3, W. Fisk in Aquatinta gestochen, roy. fof.
Im ersten Drucke mit Nadehin terschritt.
4) Infancy, ein sitzendes nacktes Kind mit einer Poppe mid
einem Hunde, nach A. Chalon, kl. qu. fol.
5) The Spaniel, ein Uund in einer Landschalt, nach Ramsay
mit Webb gestochen, qu. fol.
6) The pointer, Jagdkuad, Aach Ward mit Webb gestoeho»
qu. fol.
12*
971 ScotnioiyWf Iwaiu -^ Scott» EdouiAd.
4) Notre-DMDe^d«s»Victoir«s. imeb- F. Bowdicfr, Mi
5) Die Geburt des Adonie» naeh F. Boucber, qn. fol.
6) Der Tod des Adonii, mch deonelbeu» qu. t'ol.
7) Les fatigue« de la guerre, nach Watteau, qu. foL
8) L' accord parfatt, Dach deiiMelben# fol.
9) |lie lorgneur, und la lorgneose» aach denuelbeiit foL
10) La finette und 1* indifferent, aach Watteau mit Audran ge*
•tochen, fol.
] 1 ) La partie de chasse, Arabeske, nach Watteau, foK
12) Die vier Johresaeiten, mit Audnin, Je Bas und Tardieu ntdi
Lancret gestochen, fol.
13) Eine grosse medictnische These, naeh J. Roosaeao.
14) Zwei Vignetten für eine Ausgabe des Telemach von FeD^
Ion, nach P. Cazes.
15) Einige Darstellungen sum 9<»Baa conique von ScarroOi
nach J. B. Pater.
16 ) Le petit pbin9on, nach demselben.
17) Bine Folge von 6 Blättern mit Capitäleo, nach J. Beraio.
18) Master zu Thürverkleidungen und Tapisserien» 7 Blätter
nach J. Berain gestochen.
ig) Zeichnungen für Cam in Verzierungen, io Blätter nach Berain
mit Giffart gestochen.
20) Les plans, profils et elevations de ville et de chaleau de
Versailles, 74 Blätter von Scotin» Menart u. •. gestocheo
lTl4, gr. fol.
21 ) Der Plan und die Ansichten des Sehloitea von Foataio^
bleao« fol.
22) Mehrere Ansichten von Paris, foK
23) La Colonne de Versailles, J. B. Scotin Taia^ sc, für d«
Mortaine's Sammlung von Ansichten k. Schlösser, fol.
28) Ein Calender auf 38 Jahre: die Weltsysteme nach Ptol»
maus, Tycho de Brahe und Copernicus, dann ein Globus
Folge von 5 Blättern nach Bk Picart, fol.
ScotnicoW; Jwan, Kupferstecher zu St, Petersburg, ^ar im erstes
Decennium unsers Jahrhunderts thätig. Er stach melirere Blätter
für die Galerie de THermitage, gravce au trait d' apres les ploi
beaux tableaux etc. St. Petersbourg 1805 1 .i'ov. 4* Ein andera
Blatt stellt Gybele vor, wie sie von den unterirdischen WiiKlenar'
gefallen wird, nach Doyen, braun gedruckt.
Füssly nennt ihn irrig Scotrakow.
ScOtOy s. ScoUo.
SeotrakoW) s. Scotnicow.
Scotts Edmund^ Kupferstaohar, wurde um 1746 in London gebd
ren , und von Bartolozzi unterrichtet. Er arbeitete in Punktip
manier, welche zu jener Zeit grossen Beifall fand, und nameptllc
singen von England aus zahlreiche Blätter über den CootiueDj
Scott gehört su den bessten Meistei^n seines Fachjcs, allein di
Erzeugjnisse jener weichlichen Stichweise, finden jetzt keinen Ao^
klan£^ mehr. Scott war Stecher des üerzogs von York, und starb
um 1810.
1 ) Der Prinl von Wales, nach eigener Zeichnting» fol,
2 ) Stella und Rosina, nach J. Deülhorne, fol.
3. F
lo. ISi
Diafc schon
eirotter*» be-
Wien.
Yorgffan^ey
Teufvoden
geht» nach
Qich radirt»
^nto echÖn
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IM Scott» ^Mittel. -* Seotti , Aaton MaKeUuf.
7) ^itte Landtditft nit Thierta, otcfa WMttiXt f&r da» Wieser
GaUm«>Werk geitochen, q«. fol.
8) Ein« Landschaft nach J. GaintboroQf h, in Tha fina arts o(
english tchool, qa. foK
g) Beoevolaot Cottagen. Landichaft nach Callcott« foL
10) Breaktng Covtr, eine Fuchsjagd » nach Ph. Reinagle, gr.
2a. fol.
^eath of the fox, der Fuchs von Hunden umringt p osch &
GilpiD, gr. qu. fol.
12) Worwick a Hackney, ein berühmter englischer Wettrenner,
nach A. Cooper, kl. qu. fol.
13) Eine Folce grosser Ja^dstücke nach P. Reinagle in: Sporti-
man's Cabinet, or delineations of the various dogsetc con-
sisting in 3 series, gr. fol.
14) Series vf the Horse and Dogs, 4o Blätter, foL
^COtt^ Samuel, Maler zu Ljnidon, wurde um 1720 geboren, wA
ifls Künstler sehr geachteV' Er malte Landschaften, architektoni-
sche Ansichten und Seestücke« Canot stach nach ihm 1757 — 60
zwei Ansichten von Westm inster- und London-Bridge, so wie cioej
Ansicht von Mount Edgcumbe« und Morris eine Meeresstille. Dieter ,
Künstler starb um 1770*
Scott 9 Robert, Zeichner und Kupferstecher zo Edinburg, blühte
um t820> Er zeichnete mehrere Ansichten von Gebäuden in Etiin*
bürg und der Umgegend, die er selbst in Aquatinta stach, ooter
dem Titel : Views oi the principal Buildings of Edinburg sc.
Scott 9 Gilbert) Architekt zu London, gehört zu den vonüglicb*
sten jetzt lebenden Künstlern seines Faches. Er bildete sich Mf|
der Akademie in London, und machte dann genaue Studien oacb
cUssischen Werken der Baukunst. Nach dem Brande von Hani'
bürg war er neben Semper u. a. einer der Concurrenten beio
Baue der St. Nicolai-Kirche daselbst , und nach mehrfachen De-
batten wurde endlich^ sein Plan genehmiget, und ihm der Bat
übertragen. Diese Kirche, welche jetzt im Baue begriflPen ist« g^
hört zu den bedeutendsten Bauten dieser Art.
Scott) WilliaiDy Zeichner und Maler zu London, ein jetzt leben-
der Künstler. Er zeichnete viele architektonische Denkmäler qd^
malte solche in Aquarell. Bei der Ausstellung der Maler inWai-
serfarben, die seit mehreren Jahren in diesem Facho Ausgexeicb*
netes leisten, gehören seine Bilder zu den vorzüglichsten dieser
Art. Es sind diess verschiedene architektonische Ansichten und Lsod-
Schäften mit Staffage. i
Scott! , Anton Marcellus, Zeichner und Kupferstecher vooHo«!
in Schlesien , besuchte unter Weirotter die Akademie in WieHi
unternahm dann eine Reise nach Italien, lebte einige Zeit in Boa«
und liess sich dann in Wien nieder, wo er den Ruf eines f^
schickten Landschafters gründete. Er unternahm auch noch eisige
Reisen in Qesterreich, und als Resultat derselben sind verschiedep«
Ansichten des Landes zu betrachten » deren er auch meiirere >■>
Kupfer radiren wollte. Doch starb der Künstler schon 1795 ^
dreissigsten Jahre«
1 ) Einie Folge von 20 schönen Landschaften, unter dem Titel:
Erste Folge alter Gebäude , nach der Natur gezeichnet to^
Sco|ti> Carlo. -^ Scotti, Pi^tro und Carlo. ISl
Wetrotter» und geätzt von Ant Marcel. Scotti. Dief e ichon
radirteo Blätter sind gans im Geschmacke Weirotter*! be-
haDdelt, 12. 4. und kl. qu. fol.
Die ZeichnuDgen sind in der Akademie zu Wien.
2) Gebirgslandschaft mit ruhenden Kriegern im Yorgrunde,
. nach Weirotter. H. 7^ Z„ Br. lÖ.Z.i
8) Gelurgslandacbaft mit einer Brücke über den Veiifenden
Strom« auf Welcher »in Mann mit dem Knaben geht, nach
Weirotter, und Gegenstück.
4) Innere Ansicht vom Colisseum in Rom, Vortrefflich radirt»
gr. qu. fol.
Im eriten Drucke vor der Schrift.
5) Innere Aneicht vom Kaiterpalaste in Hom, eb^nio echön
radirt, gr. qu. fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
6) Grosse Felsen landschaft, mit einem Schlosse rechts auf def
Höhe. Von drei Männern sitzt der eine auf dem Esel. Nach
eigener Zeichnung schön radirt, gr. qu. fol.
Es gibt Abdrücke ohne Namen des Künstlers» die abeo
selten zu finden sind. '^ ' ^'
7) Landschaft tfit Ruinen, rechts ein Wanderer auf der Erde
sits«nd, und vor ihm ein Mann stehend. Ohne und' mit
dem Nemtn, gr. qu. fol.
8) Landschaft mit Ruinen, rechts ein Mann auf den Stock ge-
sliitzt, wie er su einem Sitzenden spricht. Ohne und mit
dem Namen, gr. qu. fol.
9) Ansicht von Traunkirchen am Trauntee, mit Scotti's Dedi-
cation an H. Pöltner, gr. qu. fol.
10 ) Ansicht der Cascade in Eisenau, mit Scotti's Dedicat?on ati'
H. Lange» s. ^r. c^ii. fol.
11 ) Landsohafi mit einem Brunnen, im iTorgrunde ein Mann
auf dem Eimer sitzend. Bezeichnet: Scotti. Radirt, 8*
12) Landschaft mit einer alten steinernen Brücke vdn zwei. Bö«-
gen. Ohne Kamen; gr. qu. 8«'
13) Landschaft im Geschmacl^e des S. Rosa. Scotti feeit, kl. fol.
i4) Folge von 5 Landsichaften nach eigener Zeidinnng. H. 7
Z., Br. 6 Z. ^
1—- 2- Gegenden um Rom.
tDie berühmte Höhle von Servola» ' •
pia Gegend von Siena»
5* Eine Gegend bei Florenz«
Scotti, Carlo, Kupferstecher, arbeitete um i66o in Venedig.. Er
stach Bildnisse, TitelblätUr u. a., meistens für Buchhändler. Manch-
mal nennt sich der Künstler Sootus.
Scotti, Giovanni Battl^t^i Graf, Kunstliebhaber in Mhikind,
wird von Orlaodt mit Lob erwähnt Er baute zu Oreno kistcbi sei«
nem Plane eine VilUi, und. fertigte auth mehrere 'Jaodschaitlicho
Zeichnungen. Er hat audi eine Volge von 6 kleine Anstchtea um
Rom, Florenz, Siena u. s. vr» geistreich radirt«
Scotti, Pietro und Carlo » Vater und Sobn.ihettaa zu Aiffang
uDsers Jahrhunderts als Decorationsmaler Ruf. Sie malten in eini-
gen Städten Italiens, und gingen dann nach 3t. Petersburg« vta tt«
<l«n prächtigen iVlicbailaw*sohen Palast aoszierteo» welthen« dann
tdOt Kaiicr Faul bcju>gi. Dsuui maltea sie* wob »lebror* PMf''^
182 Scoüi» Fi*aiice8CO Eman. — Scotto» Girolatiio«
• tionen für «ks ii«ue' Theater in St. Petersburg. Der Kaiser erhielt
fon ihnen auch eine Copie der Malereien und Ornamente Rafaers
in den vatikanischen ILogfi^ien.
Carla würde spater Theatermaler in Stuttgart und Professor
«n der Akadamie, wo ew um I8l5 atarb«
/
ScOttl, Francesco Emanuele, Miuiatormaler von Genua, fvurde
um 1780 geboren, und in Mailand zum Ktjn#t1er herangebildet.
Er copirte mehrere berühmte und interessante Mal vterke, und zwar
mit solcher MeUterschal't, dass diese Miniaturen bleibenden Werth
erhalten. Dann malte er auch viele Portrait« nach dem Leben,
die eben so schon behandelt sind. Rafael Morgh^n stach nach
aeioem Gemäld« das Bildniss dor>Mationoa Laura für Mar*
fand's Prachtausgabe des Petrarca.
SOOttly Maler zu St. Petersburg, ein jetzt lebeifd«r Künstler. Im
Jahre 1837 fanden wir ein historisoltes Bild gerühmt, i»Patriotismai
dar Bürger von Nischuei«JSowgorod>» genannt.
ScOttOy Stefano 9 Maler von Mailand, blühte in der zweiten
Hälfte des 15. Jahrhunderts. £r ist. ala einer der Lehrer das Gaa-
denzio Ferrari bekannt » von seinen Maleraien dü^fto sich aber
wfnig erhalten haben. Ihn meint wahrjcheittlich Bartoli« wenn
er in S. S. Lazaro nnd Maiirizio zu Turin ainem Mailänder Scotto
ein Altarbild beilegt. Dann 'malte Scotto auch Arabasben, und
erwarb sich dadurch Crossen Beitail. £r verzierte Frieae auf solche
. Weise« Blühte iun i490*
Scotto f Felicey Maler» ein mit Obigem jgleich«eitij|^r KünstUr, war
in Como thätig, und arbeitete sowohl i'iir öffentliche Gebäude all
für Private, In St. Croce malte er Darstellungen aus dem Leben
des hl. Bernhard, wornach ihn Laaa^i einen der .besten Quatrocen*
tisten «einer Gegend nannte, wq er. aber sein^ Au&bllduog nicht er*
langte, weil, wie Lanzi bemerkt, Scotto's Zeiehnung besser, und
das Colorit fröhliger ist, aU man es bei den Mailändern jener Zeit
fiudet. Auch in der Com|position und im Ausdrucke der Figuren
findet Lanzi zu loben. Diese Fresken sind.aicht mehr vorhaodeoi
Blühte um l495.
Scotto^ Francesco^.. Ko.prer«lecher zn Tenedig, wurde um 1700
geboren uud von Vnngelisti unterrichtet* Er Ist Hfurch mehrere
schöne Blätter bekannt, sowohl durch 'BilHnisre als durch histo-
rische Darstellungen. Besonders schpn sind seine Facsi|nil€S vua
Originalzerehnungen blerähttiter Meiiter, vornehmlidiRafäelV. Diese
Fachbildungen sind mit jenen Rosaspina's in einem Pracfitwerhe
vereiniget, welches der Abate Oelotti her«Niagab, untei*:<Mm Titel*
Disegni originali di Raffaellp per la priina volta publicati esisteQti
BelU Irop/ Aciidemia di BeUe arl^ di Venetia*i82p, foF.' '• Ursprung-
Itch beabsichtigte der Maler Bossi, als früherer Besitzer 'der Zeich-
. nungen, die Herauf gäbe, nach »einem Tode kauf te ' aber Celotti
Zcichffiungen und Platten und f^ab sie Hinter obigem Titel heraus.
Die Zahl beläuft sieh auf dreisfig. i- ^ -
Bin anderes Blatt von Scotto stellt . die Sittsamkeit und die
Vitelkeit nabh Loonfird» da Viboi ddr, gr. qu. ibi.
Scotto, Girolatno, .I1of»reratecker, wurde um 1780 geboren, und
unter Longfai*s Leit«»ng in Mailand zum Künatler herangebildet,
Br gehört M >de» froheren SclMÜei'ji dieaea Maialers, tat- «her uiiter
Seottts, J. A. ^ Sop^ta, CarL «**
der tatomtn hmtM aMtelben eiaer dar Tonflüclichiteii. Dies» bei
weif^ «ein« Blätter, welche grö»«Untheile zu den Hauptwerken
der neaeren Stichmaoier gehören.
i ) FriedricJrtV. Konig von Dänemarh, nach A. George, fol.
Es gibt schwarze und farbige Abdrücke. ,„....
2) Maria Theresia Erzherzogin von Ocsterreich und Honigm
von Sardinien, nach G. B. Caöciani, fol.
Es gibt schwarze und farbige Abdrücke. ^
3) Die hl. Jungfrau sitzend auf Wolken mit demKlnde in den
Armen, naxsh Rafael 1818. fol. _ - ' ^
4) Madonna di Fuligno, nur die Mana mit dem Rinde, Ha-
faers berühmtes Bild im Vatican, nach einer glerchgrossen
Copie in Gel i8t8 gestochen, 8. un „ «
5) Mater pulchrae düectionis, eirt liebliches MadonnenbiW, von
Rafael, welches erst l825 «u Genua entdeckt wurde, toi;
6) Madonna mit dem Jesuskinde auf dem Schoosse, mit Johan-
nes und einem hl, Knaben, nach Bafaers Bild im Besitee
des Herzogs von Terranuova l823, kl. fol. _
7) Magdalena die Füsse de» Heilandes, salbend, reiche Com-
position nach Paolo Veronese, Remittuntur ei mnlta etc,
fi) Sie HeUung der Kinder durth das Gewand des heil. Phi-
lippus, nach A. del Sarto's Fresco im «ervrtenk lostet zu
Florenz, eine reiche Composition, Bacio della Reliquie bc-
titelt, und dem Könige Carl Albert von Sardinien dedicirl
0) Da^d^mi/°dem Haupte des Goliath, nach M. A. da Cara-
* fnl • ' ' - ;
10) Mlnumenti s^pulcraux de la Toscan«, d^^s. par Y. Garzini,
Nouv. Ed. augm. de 29 pl. auec leurs descri^tibna. Mit 73
Ktfln. Florence 1821, fol. ^
ScotUS, Johann Alexander, nennt Füssly einen Kupferstecher,
Jakobs Traum, der feurige Busch, x^a. fol.
Sconlar, Miniaturmaler «u London, arbeitete in f«' «!**'!*» '^fi[!'
desTs. Jahrhunderts. Er «urfe 1770 20m M.tgl.ed der Akadem,.
ernannt« " . ♦ - T
stellt, ^ ..•;:.-.
Ä.crL,»r 'Ä"rÄ si.^ÄcU
und Retötar de la F«t. de Campagne h«JI. -
Screta, Carl Ssotnowslty von ^aworaica,M.ler. stammt
für BüVeu nachweiset. Carl Screto *urde umim m «■ g 5
boren, und zu einisr Z%it herangetaldet, in wri«Wt ««-»»i
1S4 Sci-et», Gavl Stottiowsfcy tob 8«woniez.
riger • Verlieereoil«lf Krieg den RliiiitlMi litt FAe4nm hiaä^rlkh
«vBr. Dte Ufirifrli«n de« dretMigjährisefi Krieges zwangen ihn, das
Vaterland zu ▼erlassen , und nach Italien aeine. Zuflucht xn neh-
men. Er hrelt sich mehrere Jahre in Venedig auf, verlebte auch
einige Zeit in Bolngoa und Florenz, und ging dann l654 mit sei*
nein Freunde Wilhelm Bauer nach Rom. Hier sludirte er mit Eifer
die Antike und die Werke der berühmtesten Maler d^s l6* Jahr*
liunderts. Er besuchte auch die vornehmsten Schulen damaliger
Meifter* und mncMe überhaupt diemannigiahiesten'StudieB. Screta
enwarb sich in Italien auch einen rühmlichen Namen» so das« ihn
die Akademie xu Bologna sogar zum Professor ernannte; allein
der Künstler kehrte ins Vaterland zurück, wo ihn jetzt K. Fer-
dinand III. und der böhmische Adel mit vielen Aufträgen beehrte.
Im Jahre l644 wurde er Mitglied der Akademie in Prag und l652
OberüUester dieser Kunstanstalt. Kaiser Ferdinand bestättigte ihm
den Adel seiner Familie, und sumic verlebte der Künstler die zweite
Hälfte sieinet Lehens hoch geehrt und bewundert, bis ihm endlich
1674 der Tod seiner Bahn entriss. Hr binterliess mehrere tüchtige
Schaler. (B; .Klosse, J. Schindler, F. Falling), und viele Malwerke,
die sich unUr den Konstprodjukten seiner Zeif auszeichnen. Man
erkennt in seinen Werken ein glückliches Studium der Aotlhe
und der'Netur, so wie ein Streben nach Ebenmass und Würde.
Er gehört aber »ur Classe der Eklektiker, und ist somit ohne er-
heblichen Einfluss auf die Kunst geblieben. Sein Vorbild blieb
G« Reni, welchen er am häufigsten nachzuahmen suchte. Auch
Dominichino, M. A. Merigi, Lanfranco ahmte er nach. Eioige
seiner Nachahln«ing^n grosser Meiater (könnten täuschen, un^ besoo*
ders gut sind seine Bilder in der Weise Murillo's, O. .Reni's ood
der Carracci, Bei anderer Gelegenheit suchte er zu zeig;eo, «vas
er d^m Titian und dem Paolo Veronese abgelernt, und selbst Ba-
iaeVs und Michel Angelo*s Geist, glaubte er erfassen zu kÖDoeo,
was ihm freilich am wenigsten gelang. So viel ist gewiss, dass
Er eip Mann von Talent war, .und theilweise Vofzügliches ge<
leistet bot. In den liirchen zu Prag sieht man viele Bilder vofl
Screta, und auch füf audere Städte und Orte führte er mehrere
Gemälde aus, welche ihm nicht gelten das Lob eines böhroischea
Apelles erwarben. Auch im Dome zu Salzburg, und in den Gal*
lerifu zu Dresden, Sckleiasheiro etc. sind Bilder von ihm. DIahacs
verzeichnet über lOO Bilder von diesem Meister, die st.c^ in 3eB
Kirchen, Palästen und ößentlichen Gebäuden Böhmens befindeo.
Der grösste Theil besteht in Altarbildern, und in StafiFeteigemäldeo
mit Darftellungen aus der heiligen Geschichte i/nd:Le^nde* ^^^^
fertigte er ^uch viele Zeichnungen zum dtiche. Dnler den vielen
Bildnissen,, welche er gemalt 4iat, ist auch sein eigenes. Er fteÜtfl
sieh zweimal unter der Gestalt von Heiligen dar: als St. Elif^iui
in der St. Martins* Pfarrkirche, und als St. Luca«,'der die Ma*
donna malt, in der Marienkirche am Thein zu Prag, GestoGbep
ist sein Portrait in den Abbildungep der böhmischen und mähri*
sehen Gelehrten und Künstler I. 97. ff. Die Prager Akademie Ucn
eine Medaille mit seinem Portraite in Silber und Gold ausprägeo*
Eine grosse Anzahl von Gemälden und Zeichnungen dieses
Meisters wurde gestochen, besonders grosse Thesen und Allegu'
rien auf geselMchtliche Ereignisse und Feierlichl^eäen. Viele soU
eher Blätter sind für die Geschichte Böhmens wichtig» Von ausser-
ordentlicher Grösse ist die au« vier Blättern bestehende schön«
These dea Grafen Waldstein, welche eine Allegorie auf die CuK"^
Ulsd ^d«o Heodel unter Kaiser Leopold I. enthält. M, Kusell hat
Sciteta , Carl » &otiioi;rsky tob ZalMÜcx. MS
StwH Aerkwiirdige Blatt geitocheiu B. Ktlian lach «bef^alls aina
Aittfnric auf Böhment Regieronc, dia io merarao Blättarn das
gröMl» ItnperialfoHo bildet. G. BouttaU ttacheine aua vifar Blät-
tern beatehrnde Thete mit ratcher Allegorie : Lgica ett ]^ara prac-
^ca ata. Vuo M. fiiHan haben wir ebenfalh eina markwürdtge
groise philo$opbiacba Thasa, uDter Laopotd I. ab praaiida F*Tan-
ner veriheidiflet, und ^ine andere von B. Kilin» unter dem Vor»
sitze des P. Weiss verfochten. Diese beiden , jede aua vier .BUt«
tern bestehenden Thesen, enthalten reiche Cmpositionen. Inter-
essant ist auüh die von D. Wussin gestochne These mit dem
Grafen Waldstein und seinen 24 Söhnen, vrgeritten vor König
Ottohar 1254, «o wie die These von M. KusH mit dem Mfcrien-
biM vom weissen Berg und dem Wappen de Carmeliter Ordens,
and die institation dea Carotinums zu Prag durch Carl IV. von
Willala im Grossen gestocheo. Mit Merian ecc. sind twet interes-
sanie Blätter bezeichnet, welche nach Screta^ Zeichnofig die Be*
lagerung Prags 1618 Vorstellen. Uie Kitian, Dooms, D. Dankerts',
die Küsell, Wussin und Weishuhn stachen loch mehrere andere
Thesen und Allegorien nach Screta's Zeichnulgen, meistens grosse
Blatter, welche an der Universität zu Prag und* an den iUoftec^
schulen ausgetheilt, tind meistens selten gew)rden sind«
Sehr glänzend gestochen ist ein Blatt von M. Küsell, welches
den heil. Wenzel zu Pl'erda an der Spitze nehrerer Krieger. vor-
stellt. Diese Darstellung gehört wahrscheinlich nicht zu dem La-
ben des heil. Wenzel , welches Ferd. Ueniicus auf mebr alt 60
Blättern in 8* und fal, nach Screta*s Zeichnung gestochen, hat»
Von M. Küsell haben wir auf i6§ Blättern 4^e Marter und Leiden
mehrerer Missionäre aus dem Jesuiten Orden, interessante und f;eist-
reieh gezeichnete Darstellungen, unter dfm Titel: Societas Jesu
usque ad sanguinis et vitae profusionem militans, 8* Dieser Mei-
ster stach nacli Screta auch symliolische Bilder, und dadicirte sia
dam Fürsten Julius Franz von Sachsen und Westphalen. C. Dooma,
stach nach Screta's Zeichnungen 35 Blätter für die Rosa Boemieft«
oder das Leben des heil. Woytich, 8* M. Küsell stach das oben
Jenannte Bild des hl. EHgius, fi. Kilian $t.. Sehaatiaii vor d^r VL
angfraii» G. da Gross den heil. Franz Borgias jand dann den heil«
Bernhard, W. Itilian den heil. Franz das Evangelium verkündend,
C. Dooma einen Christus am Kreuze, lauter grossa Blätter. W.
Schuldes ataoh das. schöne Bild deff Enthauptung dar heilif;eii Ca-
tharina in dar Malthaser Kirche ^lu Prag. Dia Taofa Christi und
Christus am Kreuze, zwei schöne Bilder, sind durah Stich* von
Arnold und Stöcklin bekannt, . Von J. F. Leonart findet sich aia
sehr seltenes Schwarzkunstblatt, welches einen Heiligen mitF^hne
und Palme vorstellt. Gareis lithograpbirta drei scfiöna. Gemaide:
den englischen Gruss, die Flucht nach Aeg]fptan, und Christus am
Kreuze. J. Hellig lithograpbirta 1856 für den böhmischen Kjunst-
verein das schöne Bild der heil. Rosali« in der St« Stephaaskircha
der Neustadt Prag, Ein Stahlstich von J. Skala (1837) stellt dia
Taufe Christi vor, eine der sogenannteo böhmischen Entschuldi-
gungs- oder Neujahrskarten.
Dia vielen Heiligenbilder und geistlrchen Allegorien aufcuzäh-
len« welche die Kilian, Küsell, D. Wusim n. a. nach ihm gesto-
chen haben, erlaubt hiar der Raum nicht. Dazu kommen dann
auch noch Titelblätrer, und einige Stiche, die nur den Maier Screta
als Zeichner nennen, wie veia Blatt mit dar beil. Catharifia, wel-
che mit den Philosophen disputirt, dia vier Jahreszeiten, an( eben*
fo vielen Blättarn», der An](ug^ines Hriegsbearas etc.'
IM * Sttia» FrMZ. --• SmTen; EAtmi^
' Atteh eiote ieioer Bildatiie ilnd fftsto«slieiit von A; Weislinho
jea« d«i Chii%irtUn JobaDo George III. von Sachtei» qdcI teioer
Gemahlin, iötie xweier Prinzen. Ton W. Uollor ein UnbekanQ-
ter, von J« B^zer das Portrait dei Bischofs Maxiniliaa Adolph
von Leilmerit, von J. Doonif jenes des betähmten Appella^oas-
Rathet Ueiarie Proskowsky von Krohenstei».
Im 'Wtnklr'schen Cataloge wird dem Screta selbst folgendei
Blatt beigelegt
Eine gross philosophische These: Fhilosophia Uaiversa, in
Universitti Fragensi« «- Die Allegorie schliesst die Genea-
logie uni die Grossthateu des Hauses Lobkowitz ein, mit
einer grasen Menge von Bildnissen und Statuen von Mit-
gliedern desselben. Car. Screta feo. l66ö. Zwei Blätter,
gr. fol.
Screta 9 Franz , Maler, arbeitete in der ersten Hälfte des l8. Jahr-
hunderts in Bühnen. DIabacz sagt» dass er für das fürstlich Lob«
kowitz'sche Hau. gearbeitet habe.
Screta I Mathias j Maler, wird von DIabacz erwähnt, vrnter den
Familienvätern, ^ie l685 zu Prag im Taufmatrikelboche vorkamen.
Dieser Screta arleitete damals für den Fürsten Lobkowitz in Baud-
pitz, und wahrscleinlich ist jener Michael Screta, der nach Füssly
in der zweiten Hüfte des 17* Jahrhunderts arbeitete, mit ihm Eine
Person. J. Dürr soll nach ihm das Bildniss des Churfürsten Jo-
hann Georg IL vsn Sachsen gestochen haben.
Carl Screta hatte einen Sohn, der in der Malerei ziemliche
Uebung erlangt hatte, zuletzt aber nur von dem Vermpgsa des
Vaters auf grossem Fusse leben wollte. Vielleicht. ist der genannte
Michel oder Mathias dieser Sohn Screta's.
Screta, Michael^ s. den obigen Artikel.
Scriven, Edward , Kupferstecher zu London, wurde nm iTTS g^
boren, nnd an d«^r Akademie der genannten Stadt zum Künstler
herangebildet, zu einer Zeit, in welcher noch die von Bartolozzi
und anderen früheren Meistern gepfiegte Punktirkunst in grossem
Ansehen stand. Scriven*s frühere Arbeiten sind daher ebenfalls
in dieser Weise ausgeführt, er fing aber bald an, sieb in der Li-
nienmanier auszubilden, welche endlich den zahlreichen früheren
•' englischen chalkograpbischen Produkten den Gurs vertagte, so dass
das reiche Lager des J. Boydell zuletzt fast ohne Absatz blieb.
Seriven*s Blätter sind zahlreich, doch machen die Arbeiten, Welche
<' er für Buchhändler lieferte, einen grossen Tbeil aus. Andere Blät-
ter sind in Prachtwerken vereiniget, die daher einzeln selten vor-
kommen, wie die Blätter in Tresham's Gallery of oictures, in den
' ^ Specimens of ancient 'sculpture, in den Aedes Althorplanae etc.
Ein Theil ssiner Werke isl in Punktirmonier ausgeführt, die an-
deren sind gestochen und radirt. Sie weisen ihm seine Stelle un-
te« den berühmtesten englischen Chalkographen an. Er hatte schon
zu Anfang utiscrs Jahrhunderts den Titel eines JKupfers techers des
, Prinzen von Wal^s, und dann wurde er k« grossbriUaaiscber Hof-
. kupferstecher.
1 ) Lady Jane Grey, nach Holbein, fol.
2) Adwiral Nelson, nach einer Miniatur, fol.
3) Sir Thomas Frcmaatlei Vico« Admiral, nach Bristen radirt/ iol
Scriven» Cliaries. — Scutffrini, Pfetro^ HKt
i) Cbarlns Bauer, nach Doppa, für SattndeM polilhil B«for>^
Diert I. 37.
5) Bin Chri^tuskopf, nach U. Carraofti's Bild in dar Dcasdner
Gallerie» i82> punktirt, kl. t'ol.
6) Der Graf Argyle im GefangniMe, nach Northcota, für daa
Werk: Tba ißne arts of englitb «chool I812i fol*
7) BildnUs einer bejahrten Frau, nach Rembrandt, tbails iu
Pttnkfir-, theilt in Linienmanier ausgeführt, und von gro^
iem Bfiekte. In den Aede« AUhorpianae by F. DIbdin 1^22«
8) Cäsar*f Geist erscheint dem Brutus , nach R. W'estall» Vax
Boydeir« Shakespear • Gallery gestochen» gr. fol.
9) Sappho, nach R. Westall, t'oK
10) Titania, aach Hamney« iiir daa Werk: Tha fiaaarU of tbC
. endJish school gestochen • ibi.
11 ) Die ländliche Näherin, nach Westall, £6li
12) B. West's studies of large heads from hls gcand pictore of
Christ rejected, punktirt» fol.
ScrireA^ Charles, Kupferstecher su London, wahrscheinKoh • der
Sohn des Obigen, ist durch mehrere Blätter bekannt, die sich in
Almanachen, in illustrirten Werken u. s. yt* befinden. Sie beste*
hen meistens in landschaftlichen Darstellungefi. • Man findet deren
in den Landscape illustrations of the jioyels of tbe author of Wa*
verley.
Scrova, Giovanni PietrO, Bildhauer, arbeitete um 1660 XU Ve-'
nedig. £r fertigte mehrere Statuen in Holz, die in den Kirchen
der Stadt zu sehen sind, wie jene der hl. Jungtrau auf dem Haupt*
altare der Kirche St. Jeremias.
Scuarz, Gristoforo, nennt Lanzi irrig den Ch. Schwarx.
Scadellari, s. Scuteilari,
Scuole, Giorannt Bauista delle, nennt Keyssler (Briefe ^rr) eU
nen Ma)er, von welchem man im päbstlichen ColJegio xu Pavia
eine grosse Tafel mit der Schlacht von Lepanto eebe. Ausserdem
nennt unsers Wissens kein Schriftsteller einen Maler dieses Namens.
Scuri, Enrico 9 Maler, wurde 1806 zu Bergamo geboren,' und an
der Akademie der Künste in Wien herangebildet. Er widmete sich
der Historienmalerei , ohne jedoch das Genre ausznschliessen. I^
der k. k. Gallerie des Belvedere zu Wien ist ein 6 F. 2 Z. hohe^
Bild, welches eine Sccne aus Ossian's Fingal enthält, .und den
König Starno vorstellt, der 4em erstaunten Fingal seine Tochter
Agandecca zeigt, die er eben ipit dem Stahl durchbohrt. Diess iH
eines der preiswürdigen Gemälde Scuri'Sj welches in neuerer Zeit
Tom Kaiser für das Belvedere angekauft wurde. Dann malte Scuri
auch Darstellungen aus der italienischen Geschichte, 6o wie Genre-
bilder und Portraite, lauter schätzbare Werke. In der Färbung
sprechen sie besonders an. i
Scutarini^ PietrOi Mnsaikarbeiter, dessen Lebensverhältnisse utt^
bekannt sind. In der St. Markuskirche zu Venedig sind Bilder
von ibm.
%M Saitplkrit Aadrea. — Seaton.
ScHMdlirti Aniteeif Mtler ▼oo tic^an«, blühte am l58i tn Cre.
mona, und hinterliess da mehrere Kirchenbilder. In der Kirche
dev hl. Agatha sieht man eine Verhündigon^ Matia, und in der Sa-
kristei von S. Ilario eine Himmel fahrt Maria mit andern Heiligen,
beseichnet; Andreas Scotellarids Vitatiensis fac. In 8. Quirido ist
eine Anbetung der Hirten von diesem Meister.
Scutellari, Francesco^ Maler von Cremona, arbeitete nm 1520-
154o* In der Kirche des beil. Petrus der genannten Stadt sieht
man von ihm eine Tafel mit Joachim und Anna im Gespräche.
Eine Schildkröte trägt ein Blatt mit dem Namen: Franciscas Scu-
tellarius fecit 1521.
Sl^Iax^ nennen v. Murr und Stosch einen antil&en Edelsteinschnei-
der, dessen Lebenszeit unbekannt ist. Stosch» Pierres grav. 58* 5Q*
erwähnt, den Kopf eines fürchterlich aussehenden Satyrs in Ame-
thyst und einen auf der Leyer spielenden Herkules in Sardooii*
Die erstere dieser Gemmen war damals im Cabtnet SCrozzi, die
xweite neben einem Adler in Carneol im Gabinet Tiepolo xu Rom.
Im Cabinet des. Kaisers von Russland ist ein Sardonix mit dem Rie-
aen, der. einen Raubvogel aus der Höhle hervorzieht, und eine
ähnliche Darstellung in Carneol besass Graf Townley. Im Cabiaet
&osch war ein Sardonix mit dem Riesen Typhon, welcher mit der
. In einen Hirsch verwandalten Diana kämpft. Bracct, Memorie
tab. 101« 102« 103« gibt Abbildungen von Gemmen dieses Meisters.
Scyllis (Skyllis), Bildhauer aus CreU, erscheint neben Dipönos
am Schlüsse der alten Periode, an deren Spitze Dädalus,' der my-
thische Anherr des Dädaliden- Kunstgeschlechtes steht, Sie kamen c
aus Dädalus Schule nach Sicyon , und gaben da durch, zahlreiche |
Werke und Schüler der Kunst einen mächtigen Antrieb. Die Zeit,
in welcher dieses geschah, setzt Plinius (anscheinlich nach Varro) j
nm Dt. 50., unter der Herrschaft des Cyrus, welcher 559 vor ^^''
auf den Schauplatz trat. Ueber die Wirksamkeit dieser Meister s»
Dipönus.
Sojninua {Skyxnnos)^ Er^esser und Toreüt, war Critas Schü-
ler» zu einer Zeit, in welcher die höchste Blüthe der griechischen '
Kunst eint|;at. Er arbeiXete um 0|. 63» ist aber durch keines seiner
Werke bekanntf j^linius nennt ihn nur unter den Schülern des
Critias.
Hippocrates nennt einen Maler dieses Samens, der Ol« 1 10 -*
150 geblüht habe. Er schreibt ihm das Bildniss einer ScIaVib xts>
pCzepauko^ Maier xu Prag, erscheint in einem Malerprotoköfl von
, i44d t welches in Hiegger*s Statistik von Böhmen abgedruckt ist.
Er hatte auch einen Sohn, Namens Johann, der Maler war«
p6drS^ N«, Formschneider zu London, einer dar vielen Künstler,
welche zur Illustration von Aufgaben schönwiosenschaftltcher Werke
beitragen. Blätter von ihm findet man neben andern in Guillivers
travels illust London, Haymard, 184o* er. 8. Auch in der Ausgabe
von Beroardin de St. Pierre's Paul et Virginie, Paris, A. Massoo
fils 1838* sind Holzschnitte von ihm;
ScHtoPy Edelsteinschneider aus Schottland , war in London Schüler
voa C» Ch. Reisen, Er schnitt verschiedene Bilder in Stein, fleissig
aber geistlos. Arbeitete in der ersten Hälfte des 18* Jahrhunderti.
^
Sebald, JohM». -^ Sebtetiimi. IM
SAMf Johann ^ »ant GMrlenti «inen bomUchen Maler und
Kapfenteeh«r t telieint ihn aber mit Jobt Sebald Böhm zu ver*
wechseln. Aoeh Tieosii erwähnt dieses Gio. Sebald, der nach
seiner Angabe als Gastwirth 1520 starb«
In Füss]y*s Supplementen wird ein J. P. Sebald als Stecher
eines Bildnisses von Joh. Wolff Schilt genannt.
Sebastian I Meister, Maler von Heldbnrg im Hersogthum Hild-
burghausen, arbeitete in Königsberg. Im Jahre 1578 malte er in
der Stadtpfarrkirche die Passion, das Abendmahl und andere hib- ,
lische Darstellungen« die aber im dreissigjährigen Krjiege zu Grunde-
giogen. Krauss Beiträge etc. IV, 81«
Sebastian Maria, Infant von Spanien, Kunstliebhaber, geb. m
Madrid l8li» ist einer der begabtesten jetzt lebenden Primen.
Er widmete sich unter Leitung Madrazzo'e mit grosser Vorliebe
der Zeichenknnst» und brachte es auch tu .der Malerei schon a^
einer bedeutenden Stufe. Die Liebe zu dieser Bunst erlosch nie
in ihm; im Jahre 1839 beschloss er sich ausschliesslich derselben
zu widmen. Im weiteren Kreise ist er namentlich durch einige
lithographirte Blätter dem kunstliebenden Publikum bekannt*
1) San Josef. Copiado de una sagrada familia de Raphael
(der Perle). Sebastianus de Borbon et Bragania fc., gr. foK
2) Ein rauchender Araber bei seinem Pferde, nach H. Vemet
Sebastian de Bourbon y de Braganza lo lit. gr. ^u« fol.
Abdrücke vor der Schrift kommen selten vor*
Sebastian von Venedig, (Sebastien da Venise), ist Seb. dal
Piombo.
Sebastian D' VI oder D'Val, nennt sich ein Kupferstecher,
welchen Bartsch P. gr. XVI. p. 24t als unbekannt erwähnt, andere
Sebasliano da Valentini nennen, und wir unter Seb. Duval einge-
führt haben.
Sebastianii Lasaro, Maler von Venedig, war Schüler von V. Car*
paccio, und Nachahmer dieses Meisters, so dass von ihm dasselbe
/gilt, Has wir im Artikel des Meisters gesagt haben. Diese Meister
reichen an die Zeit des neuen Styls, entfernten sich aber doch
wenig von dem alten. In Venedig waren früher mehrere Bilder
von ihm, wovon jenes in Corpus Domini »Lazarus Bastianua
pinz««» bezeichnet ist. In der Akademie der schönen Künste da*
selbst ist eine Kreuzabnehmung,
Das Todesjahr dieses Künstlers ist nicht bekannt. Sein Mei-
ster starb 1522 in höhend Alter, so dass seine Blüthezeit um 1520
fallen dürfte. Vasart ist mit diieeem Meister im Irrthnm, indc&i
er zwei Brüder des Vittore Carpaccio aus ihm macht. Er spricht
nemlich von Lasaro und Sebastiano Carpaccio, und bei MnUrtr
Gelegenheit führt, ar einen Vittore Sebastiani an.
Sebastian!, Vittorio, t. den obigen Artikel.
Sebastian! , Bildhauer und Gieser von Recanati, war Schüler von A.
Galcani, und blühte um i600. Damals goss er mit T. Jaccomatti
eine der ehernen Pforten der hl. Kirchen zu Loretto*
199 ^cfiQißtioiii. -- SebMvuiiis, Valeiitin.
fiebasti^lli» MaUr snFlomz, bllilae um itaS. Br Mite hittoriidii
Darstellungen und Genrebilder. In den bezetduictaa Jabre »h
ni90 aqt* der Aufstellung in Floreni ein echlinee Aild, welches deo
Herzog Lorenzo il magnifico in der WerktUU dee laogea Michel
Angelo vorslellt,
Sebastiano da RovignO, Bildhauer, lebte um !480 m Venedifr.
und machte »ich durch eingelegte Arbeiten berühmt In dem gc
nannten Jahre fertigte er mit fra Gio. da Verona die Wappen
und die prächtigen Churstiihle in S. Elena in Isola zu Veiiedig,
die ausser dem schönen Schnitzwerke viele perspektivische Ansich-
ten der Stadt zeigen. Arbeiten dieser Art nennen die Italieuer
Opera della Tarsia , und jene unscrs Meister» geboren zu dea
Hauptwerken dieser Art»
Sebastiano del Piombo^ ». Piombo.
Sebbers, Ludwig, Zeichner und Hofmaler det Herzogs ron Braun-
schweig, wurde um 1800 geboren, und auseeriistet mit den ncithi-
gen Vorkenntnissen begab er sich znr weiteren Ausbildung nach
Berlin. Er besuchte da die Akademie, und malte hier auch viele
Bilder, meistens Fortreite, die sich durch charakterische Auffassung
und dureh Wahrheit der Färbung auszeichnen. Sebbers hat über-
haupt denUu^; eines vorzüglithen BiJdnissmalers, welchen er durch
zahlreiche Werke begründete. Er malte die Bildnisse des Königs
von Preusscn, und der Prinzen und Prinzessinnen des k. preus-
sischeh Hauses, so wie mehrerer Mitglieder hoher Familien. Dann
malte er auch den Herzog und die Herzugin von Braunschwei^
au wiederholten Malen, und viele Notabilitaten. Diese Portraire
sind theils ganle Figuren, theils lebensgrosse Kniestücke und
Brustbilder. Von berühmten Bühnenkünstlern malte er einige in
ihren Rollen, wie Devrient als Richard IIL« Leem als WalJensteio,
u. a. Ueberdiess malte Sebbers auch kleine Portraite in Wasser-
farben, mehrere von Damen und Iiindern. Den geringeren Theil
seiner Werke machen die eigentlichen Genrebilder aus, wenn
auch einige seiner Portraite genreartig aufgefasst sind. Dann fin-
det man auch verschiedene Zeichnungen von ibmt wie militärische
Scenen u. s. w. Ueberdiess ist Sebbers auch einer der vorzügliclisten
Pörzellanmaler. Im herzoglichen Museum zu Braunschweig ist
seinBildniss Göthe's auf eine Vase gemalt, ein Bild von *genauesrer
Aehnlichkeit, da der Künstler den Dichter 1820 nach dem Leben
malte. Die Schrift in der dazugehörigen Schaale ist von Götbe
selbst geschrieben.
SebeniCO , Natalis da, Beiname des Kupferstechers N. Bonifacio
aus Sebenico in Dalmatien.
S^enicOi Andrea da, ist A. Schiavone Medola.
SebenKanUS , MartinuS, nennt sich Marti» Bora. Heinecke (Nach-
richten n* 44l) will einen alteii Kupferstecher Valentin Sebenza-
BU6 kennen, über welchen nichts bekannt ist. Er legt ihm auf
einem Blatte mit. der Verlobung Maria ( Sposalizio ) ein Mood-
eramm V S. bei, welches aber Santi Vrbinas bedeuten dürfte. Wir
; kennen mdessen keinen solchen Stich«
SebcnzanuS , Valentio, s. den obigen ArMhel.
. SdicrdBf B. ~ Seberdanet. ^^
Seberad^ JEt^ ^€nn%Wn$üf einen unb«]ianBten.Maltf, aaeh w«lehtn»
JUnsas . Gnadaoiii «in«!! fiindermord radirt haben soll.
Der unbelsannte Maler ist Martin Rota Sebenzanas, nnd der
angebliche Stecher GuaifSnoni hat das Blatt verlegt. Denn es steht
nurL. Guarinoni exe. iSÖQ darauf.
Sebert^ N., Maler, ivird von Füssly erwähnt. Thomafesitt )Qa1
soll nach ihm das Bildniss de^ Bischofs Louis la Bei gestochen
haben«
SebetO ^ bedeutet einen der Künstler von Zevio Sebetg, die in Verona
arbeiteten» wie Aldtghiero und Stefano da Zevio^ die auch A. oaH
St. da Verona genannt werden.
SeblZlUS^ M.y nennt Füssly einen Kopferstecher» von welchem aian
ein Bildniss Johann Sturms kennt. ^
Sebille^ Gysbert^ Bürgermeister von Weesp, wird in der Ge-
schied enis der Schilderkunst door Q. v. Eynden I. 2i& unter die
Maler gezählt, nnd zwar nach der Hedendaagsehe Historie of
Tegewoordigen steat van Holland, welcher zufolge auf demRath-
hause in Weesp mehrere Bilder von ihm seyn sollen. Eines dieser
Bilder stellt^Salomon's Urtheil vor» und ^in zweites «on 1652 eine
Rathsveraammlufig»' worunter der Bürgermeister Sebilla «elbsi vor-
kommt.
8eboId> Conrad y Maler von Frankfurt a. M., blühte in der zwei-
ten Hälfte des 15* Jahrhunderts. Er malte l46l unter dem rechten
Brückenthore daselbst auf der einen Seite die Kreuzigung Christi^
und auf der anderen die Ermordung des Trientiatschen Knaben,
angeblich durch die Juden. Der Künstler malte daher zurSchmach^
der letzteren einen Juden auf dem Schweine» wie er den Schwanz
desselben Statt des Zaumes hält, während ein anderer den Koth
des Thieres mit dem Munde auffangt. Diese Gemälde unter dem
Brückenthore wurden schon 1507 von Schweizer restaurirt. Im
Jahre l667 renovirte sie ein gewisser Bass und. noch zu Anfang
uDsers Jahrhunderts suchte man diese Gemälde aufzufrischen. Die
erwähnte Darstellung mit der Sau ist durch einen gleichzeitigen
Holzschnitt in Umrissen bekannt , der vielleicht von Sebold selbat
herrührt. Diese« Blatt ist in gr. qu. fol. Es kommen neue Ab-
drücke vor; die alten sind sehr selten. Sebold lebte nach l467*
Sebolewsky, Maler» ein Rucse von Geburt, betudite die Akade-
mie der Künste ki St. Petersburg, und begab sich nm 1808 zur
weiteren Ausbildung nach Rom. Ex malte meistens Portraite in
Aquarell, womit er grossen Beifall erwarb. Später wurde er in
Moskau an einer kaiserliahen Anstalt als Lehrer angestellt, und
1823 kam er zum zweiten Male nach Rom , wo er jetzt in den
vatikanischen Gallerien mehrere berühmte Gemälde copirte. Wohin
eich der Künstler später begab, und wann er gestorben» wissen
wir nicht.
^eboB; MlfftlOy wird irrig Martin Sehnen genannt.
oebordanety nennt Lomazzo einen Kupferstecher» der aber unter
diesetn Ndmen wahrscheinlich nie gelebt hat.
1^ Sebregiu — Seeant^» gdiaitutfio*
StbregQ^ BeUBl B. Delalana« (Cat. SUrattre 8. Niow Tte) mm
Zeichner, nach welchem J.'Sadeler die ardittektoMacha EtnbuuDg
mnai BildniMec des Jahob CaUot für PerrauiVs «»üommas illustret«
Sestochei) hat. ^Diesen Sebregu kennen wir nicht» ea konnte aber
er folgende Künstler darunter au verstehen seyn.
Sebref^uadi, Nicolaus 9 Architekt, war in Rom Schüler von J. B.
^rcscenai. Er baute daselbst die Kirche St. Maria del Pianto.
Später trat er in Dienste des Herzogs von Mantua , wia Bagliuoi
benach richtet. Blühte um i64o. S. auch den obigen Artikel.
ßebroOy Hippolite, Arehitektor- und LasdachafUmaler« geb. la
Caudebec (Seine-inf.) 1801 • war in Paris Schüler von Xlagncrre,
und bildete sich unter Leitung dieses Meisters besonders für das
Fach der Arehitekturmaleret aus, womit er aber anch die Land*
Schaft verband. Er arbeitete anfangs Itir daa Diorama» Uelerte
aber dann zahlreiche eigene Werke, die in verschiedene Sbidid-
hingen übergingen, sowohl Gemälde in Oel, als in Aquarell. Se-
bron bereiste nicht nur die verschiedenen Gegenden seines Vate^
landes» sondern auch Belgien, Holland, England und Italien^ wo
ar überall zahlreiche Zeichnungen fertigte, nach welchen er dann
Bilder in Oel ausführte. Diese bestehen in inneren und äusseres
Ansichtea gotbiseher Dome und anderer mittelalterlichen Kircheo«
Klöstern» Schlössern, Palästen und Ruinen; in Ansichten von
Städten, Seehäfen, Strassen, öffentlichen Plätzen, u, #. w. Br
aierle seine Werke theilweise auch mit reicher Staffage von Figu*
' reo, welche dem Costüme nach jedesmal der Zeit des dacgesteltlen
architektonischen Denkmals entsprechen* Einice dieser Bilder P'
hören au den aosgesaiofanatsteo Leistungen der neueren Kunst,
wie seine Ansichten des Doms in Mailand, der St. Jakobskirche '
in Antwerpen» der Gruft der Grafen vonEu. wie sie die Königin voo
England i843 besucht, des Grabmales der heil. Genovefa in St.
Xtienna an Paris, von St. Denis, der Gegend von Richmond bei
Mondschetfi, des Hafens von Amsterdam - bei Mondbeleuchtung,
u. s. w. Sebron ist Meister in der Perspektive, vollkommen er-
fahren in den Gesetzen der Beleuchtung, und in technischer Bio-
sicht sucht er seines Gleichen.
SecaoOi Girolamo^ Maler und Bildhauer von Saragossa, hatte
in der aweiten Hälfte des 17« Jahrhunderts .lien Rufeines vorxäg*
liehen Kän9tlcrs , welchen er für seine Zeit au^h verdient. E'
machte tüchtige Studien, besonders nach den Kunstwerken in deo
königlichen Paläst^n^ uad dann auch in den Akademien, nelcbe
damals von einzelnen Meistern eröflfViet wuaden. Später führte er
zu Saragossa mehrere Werke in Oel und in Fres.co aus, deren
man in den Kirchen der Stadt steht, so wie einige Statuen» ^'^
als Meisterstücke galten, obgleich .-sich der Künstler erst im ^0'
/ Jahre der Plastik gewidmet batte. Starb au Saragossa 1710 ><"
?2* Jahre» wie Pqlemino bemerkt« Er wirkte auch durch Schüler
fort.
Secante, Sebastiano, Maler, das Haupt einer aahlreichen Kunst-
lerfamilitt, die in Friaul thätig war. Sebasttann war von Üdiae
gebürtig, und der letzte der einst grossen Schule dieser Suaf*
In San Giovanni in Gemona ist eine thronende Madonna mit ^'
ligen von seiner Hand, und andere Bilder siebt man vß ^^^
Giuseppe di Cividale. Ueberdiess bewahrt die Stadt und die Pro'
Sequme, Sebastumo. -* Secqhi. GiovMini Batt|ila. 192
na% noch mehcere. G«mälda »von ^ecanta* Lanf i erwähnt b«soo-
ders einen Iir6uztragend«n HeiUnd mit Engeln • welche die 'Lei-.
denswerkzeuge tragen. In S. Gre^rio xa Udine, und m der Cita*
delle sah Lanzi mehrere Bildnisse von diesem Meisler.' In diesem
Saale (d*udieoza) sind aber auch Werke anderer Glieder der Fa-
milie Secante. Starb nach 1576*
Secailte, SebastianO, der )öngere, %. den Mgenden Artikel.
Secante^ GiacomÖ, genannt Tromhon, der Bruder, ^es . obigea
KunsHers, soll naehRidölfi'erM ib seinem 50. Jahre sich derMiilem
gewidmet haberi, hib(ertie»s aber dentidtfh viele Bilder, die einen
Nachahmet Amalteo's vei^ratben, mt «eine drei kleinen Gemälde
mit Marterscenen von Heiligen im Damte au Udine^ welehe in der
Storia delle btolle arli FHuIaim» Udin» 1923 p* 105 gerühmf wer-
den, noch mehr als die VVerke des Bruders, welchen eine g^össec^
Sveltezza derFotmen geWünseht' wi^4. Andere Hildek* von • uiaceitui
sind iu der St. Jakdbs-Kirehe .zu Fagagoa, «reichen es nur an der
Zeichnung etwas gebricht. Mit seinem Sohne Sebastiano malte
er m der iiirche der. C^ofraternifa 4ei €alzui>iü di# L^e!4ei^stal«o«
Qen in Freaco, v^'pcaiii diese LiünsUer mehrere Jahre arbeiteten. Die
früiieren D#rsteJ(in»gen geihör^fl zq ' dcjn besseren, und diese >ann
mau dem Vaur zusiüifeiben. Die späteren weichen im Style von
diesen abf'^od aber scbwächevr .Man legt sie dem Sohne bei, der
es aUo iii der Kirnst nicht su weit brachte, wie der Vater, obgleich
scholl frühe,'. Mob derselben ,gewida^et l^atte. IJ)er Vater Wymmt
bereits ].56o als Maler vor ,ui|d lebte noch 157;« Die Nachrichten
über dßfk S^ohn. des JV^aiO^i^ :reil^Kon bia 4629.,. . ...
oecantd^ Secantl» nennt sich ein anderer IVtaler von Üdioe, der,
ebenfalU zu dieser Familie gehurt. Im;Saa^e des. Schjo^see* ^
Udine sind Bildnisse von ihm, worunter jenes des Canzlers Marc-
Antonpu Fiducio, %6q& gemalt^ als eines der 7roraMg|i6hstcfn. BilcU«'
des Rathaseales gil^ In der Kirche, delCrocij^sso sjnd grosse histo-
rische Cumppfitionen von Ihm» und auch an^er^^^^^ findet man Bilder,
welehe mit dem l^ainen Secapte Secanti bezeic(inet sind* .Diese
Bezeichaang war dem Verfasser der gbefi im Artikel des Sebastiano
Secante genannten Storia delle belle (arti etc. autfaTIend, und er
glanbie dahert es sei unter de^em Sacante Secanti Jacomo Secanti
zu verstehen, da l054 ein solcher orkundlich vorkommt. Damata
übernahm dieser die Verpflichtung,, für die Villa der Roiichis bei
Latisana ein Altarbild %u malen, w^«Eee' aber suGrvuide'gegao^m
ist Dieser Giacomo Secante dürfte ein jüngerer Rönstler seyn,
als Secante Secanti, da der oben ervtäkata MeislAr diese« Naipeas
im i6* Jahrhunderte lebte.
Secanti^ Giacomo ^ ein jüngerer Rünatler dieses Namens, s. daa
obigen Artikel.
Seccadenarii <; Tribolo. t n . . . . t /'
SeccatO^ ZeichMr^ MäAte In ^er Tratte JTMIa des JQ. JeUvhupdfuls.
fir begleitete den Baroti Minuto)i..attf etiafa Reisen in Aegypten,
ond zeichnete für dieaen «tel^arohilekUHuacha Denkmäler.
Seccbi» Giovaani BaUiata) Maler von Caravaggio, bildete sich
in der ^okule der Crefpi, und tiefert* in der Weise derselben
mehrere Bilder. • L««ii sah in S. f ietro in Gessate eine Epiphauia
mit »Job. Bapn Siec. de Carava^«« Ridolfi nennt diesen Meister
ISagler's Kümtler-Lex. Bd. XV L 13
i94 '' iSeccin, Giavannt Andrea. -^ Secundtis, Joh.
CaravaggiDO» und 1«^ ihm eiiie^ Anbetong der Weisen in 8. Pietro
in Oessate zu Mailand bei. Dieses Bild ist mit i»Gio. Bat. Sice.
.1609» bezeichnet. Dann ist dieser Meister auch wahrscheinlich
' mU dem Gio. Bat. Secco bei Latuada Eine Person. Nach der An-
gabe dieses Schriftstellers ist in der St. Salvatorshirche zu Mailaad
ein vortreffliches Bild von ihm , welches den hl. Galdinus, Brzbi-
aobnf von ükjlailfind .vorstellt. N^ch. Latuada Mühte dieser. Meister
um 1610.
Secchi» Giavanni Andrea« «nennt Ticoszi nachZaist einen Maler
von Cremona, dar um 1635 blühte. Zaist erwähnt von ihm eio
Bild des hl« Hiaronymos vor dem Ctocifiz betend, ehedem in der
Sakristei der Augustiner zu Cremona, und bezeichnet: Jc^noei
Andreas Stccus Cremonensis . pingebat XXI maii MDXXXV.
Secchi^ Marlmo, Architekt», wahrscheinlich aus der Familie des
Obigen, hatte gefeuBnde de« 1 6«. Jahrhunderts Ruf.
8eccbiari|^ Giulio, Maler von Modena, besuchte die Schule dei
' ' J^ud, Carraccl^in Bologna, und- ghi^ dann zur weiteren Ausbildung j
" ' nach Rom, wo er bercfit« deU Ruf eines gescbickten Künstler hatte,
'^ als er an den Hof nach Mantua berufen wurde. Hier malte er
', ' mehi'ere ^chone Bilder; die aber t650 bei der Plünderung der
'/ * Stadt zu Grande gingen. In den Kirchen zu Modena sind noch
' " Gemälde von' ihm \ \n der Kripla des Domes ein besonders schönes
" ' Bild des Tbdes der Maria. Laiizi 'bedauert, dass dieser Meister
nicht gleich anderen Schfilern der Carracei in Gallerten bekaoot
ist. 3tarb löol*.
f 8. O. B, SecGhf.'
fleeico
Seckely Norbert, Maler, geh, in Böhmen 1725, war inPrai^ thäiig,
zuletzt ih'' Diensten des Grafen Wenzel von Colowrat. Er zierte
den sogenannten spanischen* Saal in der Burg* zu.Pra^ mit archi-
teU^onisdien Darsteflltingen in' Frcsco , * und die * Pfarrkirche zu
; *" Neudorf, der CölowrttiscfbeüMajoMlgherrschaft'; malte er inFresco
'aus. Dann finden sich auch' mehrere* Bilder fl^ Oel von diesem
Kleister, Architekturstücke, Landschaftett 'und ' Blumeti. Starb
um 1800.
'Secönd. gfenatfnt Fer^ol, s.Tcrdoi. •
Sebönet/ Üoliatlln MiatthfiU»; BiMhatier, blühte in. der zi^eiten
Hälfte des 17. Jahrhunderts in Bamberg.' Er fertigte das schöne
Monument des t653 verstorbenen Fürstbischofs Melchior Otto von
Bamberg, ehedem im Dbm; jetzt in der St. Michaelskirtfh'e daselbst.
Secu^ Martin 9 s. Manin Schoen und.M. Seen.
SecaiidtlS^ Johannea^ henThmter Diehtar und Kumtlen, e. Jobs"-
nes» Da ist nicht bemerkt; dasa anah'Rodefmondt.setn Bildou^
Sestochen habe, welches Pottmainn copiM bU hfthaii schaiot* 1"
em Artikel dieses Meisters hat sich auch ein Versehen ergeben.
Es soll heissen, data seine Gedichte fUt in lalle gebildeten Sprachen
Bofropas übersetzt worden. Oft aufgelegt wurden aeine i^Bw^'*
Utrecht 1939, 4- Uebersetzt sind sie vota F. PatsQiv. Leipzig 16<><'
Diess gehört indessen in ein Gelehrten -LexicoB.
Sedebnayer, Jereniias Jakob. ItfS
Sedelmajeri JeremiaS Jakob ^ Zeichner, MaUr und Kupfer-
siecher, wurde 1704 «u Augsburg geboren, und daselbst vonTleffel
uoterriclitet. Mit Talent begabt machte er bald grosse Fortschritte,
die aber dev Meiater eher su hemneot als xu fördern suchte,
gesetst auch, .daas er Vortheil daraus sog« Sedelmayer aeichnete
sehr gut nach der Weise des B» La fage,. und wussle schon in
Augsburg den Stichel und die Nadel wohl su handhaben. Allein
die Behandlung Fle|Fel> «wMig ihn noch vor Ablauf der langen
Lehrxeit sur Flucht nach Wien, wo ihn der Miniaturmaler Keukel
aufnahm, und Caspar Füssly in warmer Freundschaft ihm sugethan
war. So.wi:i^ in Augsburg »so mülte Sedelmayer auch in Wief»
Portraite in Miniatur, und andere Darstellungen in Wasser-
farben. Auch schone Zeichnungen hinterliess er, die meistens mit
der Feder ausgeführt und in Tusch behandelt sind. Bine solche
Zeichnung, Christus nm Kreuze mit Maria und Johanne^ ' vorstel-
lend, war bis 1809 in der Sammlung des Direktors . Spengler in
Copenhagen. Der Künstler befasste sich aber in Wien noch
mehr n^it dem Stiche; allein er war auch hier nicht glückHcb«
Er stach neben anderen Bildet^ auch die vbn D.Gran in der Ualser*
üchen Blbliotltek geroalten Plafonds, da sie Winckelmann bewun-
dert hatte. Er legte düe ersten Platten dem Kaiser ror, dem sie
ebenfalls gefielen , bis endlich ein Minister zum Nachthetle dea
Künstler sprach.' Dtess machte den Kaiser für den armen Sedel*
mayer gartr gleichgültig, und er blieb nach vielen Ausgaben ohne
\}nter8fthzQhg. Es erschien desswej^en nur der erste Theil der
Halensie« in dvrBi^Uofthelk, in 13 Blättern» wovon fünf Vutn* unserm
Künstler, die anderen von S. Kleinei* sind. Das Misslingen dieser
Arbeit Und: •andere Unglücksfalle ecseugteli in ihm eine Qemüihs-.
krankheit, die zuletzt in Wahnsinn ausartete, in Folge dessen er
17^'sti Angsbnrg^.im Irrenhaüse starb. Als Künstler verdient er
für seine Zeit grosse Beaebtung, so' dass man iha neben Schmutser
setzen kann. ...
ll Kaiser Carl VI., fol. - ' [
Z) Dä$ fiifdniss des Btschols von P«sSM/mit hivtoriscfaen Bei*
werken, nach D. Gran, fol.
3) Der Cardinal von Kollonitz, fol. 1 .. q
41 Cli*5^i«n Wolf, nach G. Boy, W. Fol. ' - . ^^
5 ) Pie^ö Giännone, ohne Namen dea Maleifi', KU fol. •
6) Graf von Harrach, fol. .''- -
7), Die Statue des Prinzen Eugen, fol - .-^
8) Medaillon' des Frans' vonTiöttrrtngen, wie |die'Geftchi€%te
> seine- Thatton aufseiohnet, fol.
97 Die B^adonna als'Consolatrix afflicto^am, kl. foL '
10) Der 1:od des hl. Joseph, fol.
11) Die hl. Bösali'a, nach A. D. Bertolt, radiri und mit dem
Stichel, voUendet, ein schönes' Blatt, foL * / . ^
U>.Dii©!Wl:TWesj|l,.lWfili öertoji, foU . / ... / ..
13) iSt*.Anna4.W^eh^.die,Mari4i. lesen lehrt», fof. ... . , .
14) JPemMis'e»tbc#jp|et:die Meduaa» «ach. B«KtpU, gr. fol» *
15) Eine Pallas, .nach demsflbep, fol.
16 > Di» Gerechtigkeit auf .dem Tiurone vop allegorischeo Figa-
mn iiin««b«ii,.fal«:,
17) DhlZ^X. entführt di« Waheheit, nach Solimena, fol. •
18)'DM ' an#ere allegorisehe Darstellungen, nach Solimena.
' Das eine dieseb seltenen Blitter wurde ale Titel su den
^TkWgedi« Chrtstianen^ des Herzogs Annib* MarCheee benützt.
' 13*
196 Sedelmayer, S. u. E. C. — Sedlmaier, Th. Cr.
Es stellt das Brostbild des Kaiser Karl VI. dar, wie u vom
Rtthme gekrönt wird. Alle diese Blatter sind selten.
19) Eigentliche Verstellang der K. Bibliothek in Wie», 13
grosse Blätter nach den Malereien von D. Gran. Wien
175t. Mehr als der erste Theil erschien nickt.
20) Der prächtige Catafalh des Prinxen Eugen von Savoyen in
der Stephanskirchn an Wien 1736» mit S< iUeiner gestoeheo,
s. gr. foh
21) Der berühmte silberne Sarg mit dem Leichname dei hl.
Johannes von Nepomok in frag, gr« foL
Sedelmayer, Sabina Und Eleonora Gatharina, die beiden:
Schwestern des obigen Künstlers , hatten als MioiaturmalerioneD
Ruf. Die erstere war die Gattin des Malers lieukel in ^'Viel].
Eleonora malte in mehreren Städten Dentschlands Bildnisse.
i
Sedelmäyer^ $. auch Sedlmayr.
Sedgwyck, William» Kupferstecher, wurde l74d in Londoo ge-
boren» und unter Bortolozzi*s Einfluss cum Kunstler herangebildel
Er widmete sich mit allem Eifer der damals beliebten Puol&lir'
manier» welche lange Z^eit die bessten Kräfte in Anspruch ashm.
Wir habeu von. ihm mehrere Blätter, die su den vorzüglichsten
Arbeiten ihrer Art gehören, aber, wie dtess im Allgemeinen der
Fally jetzt wenig Beifall finden. Der Künstler starb um iSOO*
i 1) Brolhevly Affeetion, zwei Kinder im Garten, nach Angelicil
Kauffmann, Oval fol.
2) Charlotte anod Werther's visit to the Vtear of -< Oircla , nach
W. Miller, fol. '
5) A view of Walheim (mit des Schul^eielers' Tochter uod
ihren Kindern, das Gegcmttüok), fol. \ • y<
4) Apparent Dissblution, nach E. Penny, fol. .....
5) Returning Animation, das Gegei^stückrfol. ,..,.. ^i
'i^li r >^j,Widpw.Co8tiM^d's Co WS and G^od' dlstp^ineil toi lUnt etc.,
nach Penny, fol. . . / ..
Sedlezkjy g. Setlezky. Die Orthograp)iie wechselt,. .Sadflezky. scheint
aber der ^ehjiig^N^Mae zu s^yiu Der Künstler nennt sich indessen
öfter Setlezkj^. ... .. /
S«4]iiaaiar^ Tbekla iCrescentia^ geborne üarth. liAalerin, die
Tochter eines für feÖDig und .Vaterland j^ebr.T^fdifpten Maonet,
des k. b. Kathe^. i^nd Provinzial-Hauptkasders J. B. Karjth, äusserte
schon m früher Jugend entschiedene Neigung .zur ieidineDdea
^. . K^upst, und, man säumte daher nicht •' diesie schöne ^Maturaolage
'auszubilden.' In der Qelm'alerei eirtheilte ihr der Hofmaler Joseph
Mttzel Unterricht, Worin sie bald solche fortschrSltb nkiichte, dats
ihr Köni^ Maximilian, der eine ^o^eftes iron Kelleilkoven gemal-
ten Bildnisses^ des damaligen Kronprinzen^ Ludwig liiit uagetneinen
Beifalle aufnahioDs ein Stipendium «iar 'weivstett Ausbüdan^ verlieb.
Allein die strengen Grundsatze ihrer Eltern erlisu^ten den Besoch
^ > eine^ Akademie nicht, nnd tsls daharinaisb'deaa Vode dee^Königs
das Stipendium eingezogen wurde, und 'idS^'avelv dt# Eltern da-
hinschieden, so war sfe einzig nnd allein aaf den PriVutflelss hin-
gewiesen*. Ihr Talen t.übarvrand auch bald aUe $cbwiari^eilen, und
üfte: sich die Künstlerin aMS zu.igrusiser Bescheid«nhAit nicht im*
. nwr i,m. engen Kreise vca Sejuniuttsn .und; Freiii^^/ bewegt , so
Sedlmayr, Joseph Anton. *-» Seeberger^ Gustav. i9t
Ware sie Yan^ii der Kunstwelt naher bettannt. Sie malte bereit»
eine ziemliche Anzahl von Portraiten, welche durch grosse Aehn-
lichheit und treue Auffassung des Charakters sich empfehlen,
grösstentheils solche von Bekannten und Freunden ihrer ramilie.
Dann copirte sie auch einige Werke älterer Meister, und an diese
Bilder reihen sich mehrere nach eigener Composition« In der
neuesten Zelt melte sie die wichtigsten, historisch und archäologisch
interessanten Fundstäcke aus den uralten Gräbern von Nordendorf
ganz naturgetreu in Wasserfarben, ^und diese Zeichnungen wur-
den in IMünchen nicht nur von J. J. K. K. Majestäten , sondern
auch von allen Kunst- und Sachverständigen mit grösstem Beifalle
belohnt. Sie sind Eigenthupi des historischen Vereins in Augs«
^"rg.
Im Jahre 1834 vermählte sich Fräulein Karth mit dem nun-
mehrigen Regieruni^s- Registratur Sedlmaier in Augsburg, einem
durch seine historischen, archäologischen und numismatischen
Forschanf;en bekannten Manne» der selbst in der Zeichenjinn&t
erfahren ist.
Sedlmayr, Joseph Anton ^ Maler und Lithograph, wurde 1797
SU München geboren, und an der Akademie daselbst von W* Ko-
bell in der Landsehaflsmalerei unterrichtet. Später erthellte ihm
Dillis weiteren Unterricht, und diese seine Schule verläugnen
auch seine. Bilder nicht» Sie besteben in verschiedenen land-
schaftlichen Ansichten, theilweise mit Staffage von Figuren und
Thieren« ^ ^
Denn hat Sedimayr euch mehrere Blätter lithographirt» Er
trat en Auer*» Stelle als Mitarbeiter am Mänchner Galleriewerke«
Für dieses lithographirte er Blätter nach Ruysdael, Wynants, de
Vrtee« Kierinx. Vernet und Wilh. Kobell. Man kann diese litho-
graphischen Nachbildungen su den bessten ihrer Zeit rechnen. Sie
enlstafaden alle vor 1826» Im Jahre 1829 wurde der Kunstler an
der h* Finakothek zu München angestellt, wo er noch ^^egenwär-
tig thäti|{ ist« Er malt noch immer Landschaften, und m letzter
Zeit erhielt er auch die Erlaubniss zum Privatunterrichte im Zeich-
nen und Melen.
Sedlmajrr^ Joseph^ Zeichner undLithograph, wurde 1805 z» Orars
in Ober-Bayern geboren, und in der lithographischen Anstalt von
Stdler jn München unterrichtet. Später bildete er sich unter Prof*
Mitterer*s Leitung weiter aus, für welchen er verschiedpno Zeich-
nungsvorlagen lithographirte, theils figürliche, theils aus dem Fache
der Ornamentik. Im Jahre 1829 ^Q^de er zum Zeichnung&l ehrer
an der Handwerks-Feiertags-Schule ernannt, und später in gleicher
Eigenschaft für den dritten Curs der deutschen . Schulen berufen.
Dann ist Sedimayr seit mehreren Jahren aoeh Lehrer der archi-
tektonischen Handxeicbnung an der k* Baugewerksschule^ ^
Sedimayr, Landschaftsmaler, arbeitete in der sweiten Hälfte des 18«
Jahrhunderts in München. Starb l798*
Seebach^ C* H., Zeichner, lebte um 1750. J. C. iSysang ätzte nach
ihm eine Vignette. '
*'
Seeberger, Gustav, Meier, geb. afu Redwitz 1812, besuchte die
Kunstschule in Nüraberr, und widmete sich da etliche Jahren mit
Bifer dem Studium. JNcbeu der Malerei war e« besondere Mathe-
«91 Seeielcl,.CIemeQ5 Qraf r. ~ Seefiried, Friedr«
matik uod Perfpektive, welche er mit Vorliebe p6egte9 und wie
•ehr es ihm hierin gelang, beMreisen seine Zeichnungen und Archi-
tekturbilder, welche er «eit einigen Jahren in München ausführie,
und die' sich den vorzüglichsten Leistungen dieser Art anreiheo.
In der Perspektive kann man ihn geradehin als voUkommeaeD
Meister rühmen, da er sich in diesem Fache in eigenthümlicher
Freiheit bewegt. Seine Zeichnungen von neueren architektonischen
Monumenten in München, die nach solchen tbeilweise im Stiche
und durch die Lithographie bekannt sind, liefern Beweise seiner
Fertigkeit. Unter diesen nennen wir vornehmlich die Zeichnangeo
für das architelitonische Frachlwerk von Direktor F* V. Gärtner,
wovon 1845 die erste Abtheilung erschien. Nach Seeberger's treff-
licher Zeichnung ist das prachtvolle Treppenhaus der neuen Bib-
liothek, dann die Ansicht der neuen St. Ludwigskirche in Stiin
gravirt. Andere Zeichnungen vonSeeberger sind indem beiFrani
zu München erscheinendem Werke: das Königreich Bayern in seinen
alterthümlichen, geschichtlichen, artistischen und malerisch en Schön-
heiten, tn Stahl gestochen.
Dann haben wir von Seeberger auch mehrere Bilder in Oei*
\n seiner früheren Zeit malte er Landschaften, bald aber erfasst«
er das für ihn rühmliche Fach der Architekturmalerei, und lieferte
bereits mehrere treffliche Werke, die durch die Verlooeungen dei
Kunstvereins in München in die Hände verschiedener Kunstfreunde
übergingen. Er malte auch die Bilder des von Prof. Steinheil erfun-
denen Pyroscop auf dem St. Peterstfaorme in München.
Seefeld y Clemens Graf von,'». Torring-Seefeld.
Seefisch I Hermann Ludwige Maler von Potsdam» wurd« oDt8iO
geboren, und in Berlin unter Leitung des Professors Wach zum
Künstler herangebildet, als welcher er schon seit mehreren Jahren
verdienten Ruf gentesst. Anfangs malte er Bildnisse und Oeore*
' stücke, worunter Jenes, welches ein am Grabe der Eltern betendes
Mädchen vorstellt, eines seiner früheren Werke von Bedeutung
' ist. Die Composition desselben kennen wir durch eine schöne
Lithographie von Devrient, welche^ diese« Bild 1836 auf Stein
zeichnete. Dann psalte Seefisch auch noch einige andere
Genrebilder, und überdiess findet man von . diesem Künstler eine
bedeutencfe Anzahl von Landschaften und Ansichten mit Staffage«
Er unternahm mehrere Reisen in Deutschland, nach Fraok-
reich, in die Normandie, nach Belgien, Holland, In die Sch«^eix
ndd liach Italien, und aus seinem reichen Portefeuille vbn Zeich*
nungen wählte er dann Vieles zur Ausführung in Ool. Der König
von* Preussen besitifct von ihm eine Ansicht von Paris von den |
Ka^ksteinbrüchen bbi Pantin aus und bei Sonnenuntergang. Die j
Werke dieses Meisters sind in Auffassung und Behandlung höchst
lobenswerth, und in einigen eiferte er mit Glück dem berühmten
Watelet nach. Staffage und Landschaft sind immer glücklich ge-
wählt» so wie auch beide in schöner Harmonie stehen. Zu seinen
neuesten W^ckdp gehören mehrere Ansichten aus der Schweiz ttB<*
aus Italien. Gegenwärtig lebt der Künstler in Berlin*
8eefried^ Friedrich , Maler, lebte im l6. Jahrhunderte* Es fiaden
sich schöne Fortreite, die ein Monogramm tragen, welches diesem
Meister beigelegt wird. Er ist wahrscheinlich der Friedrich Sey-
fried von Nördtingen, der um 1585 ia^^Nördlingen lebte, und des-
sen Wettenrieder, Beitrage IIL 91.» und nach ihm Lipowsky er-
wähnt.
Seefned^ P^ter Anton. — .Seegcgr, CarlLudw. . .199
Seefried 9 Peter Aoton , Bil4]>am»r ^^d ^Mallireii. ^wdi m6
zu Nymphenburg geboren, und an der Akademie in MünclieQ xum
Künstler herangebildet. Er warde in der Pontellaninanufaktar sa
Nymphenbur^ als Bossirer angestellt, und fertigte in dieser Eigen-
schaft zahlreiche Bildwerke, wie die allegorischen Figuren der
vier Welttheilä, der freien Künste, Mars und Pallas, Gruppen von
Schäfern und Schäferinnen mit Lammern und Ziegen, Kinder-
figürchen mit musikalischen Instrun^enten. Gruppen von Soldaten,
Türbcn.und Türkinnen etc. Im Jahre l7go wurde er Ober -Bos-
sirer* Starb zu München i831*
Seefried, Oeor^,, Landschaftsmaler, de»So]^n.des obi|^ Hiiiitt.
lers, kam schon frühe als Lehrling \n die Porzellanmantiraktur
zu Nymphenburg, und wurde da unp iftio als Maler angestellt.
Später besuchte er auch die Akadeihie der Künste in München,
um sieh im landschaftlichen Fache weiter auszubilden. Dieser
Künstler zierte viele PorzellangePässe mit Landschaften und hin-
terHess auch mehrere 2#ei^hnangen« Starb um 1816*
Seegen, Franz Xaver, Bildhauer, wurde »724 in Wien geboren,
und an der Akademie daselbst herangebildet« Er hinterliess zahl-
reiche Arbeiten, neben anderen viele Figuren in Elfenbein» welche
die Jesuilen nach Spanjen und Indien schickten. In der Wall-
fahrtskirche zu Kirchbüchel sind alle Figuren von ihm, .dann jene
des Hochaltares zu St. Ulrich in Wien , das metallene Crucifix
auf dem Calvarienberge zu Linz, die Holzbasreliefs im Chor deia
Klosters auf dem Zober bei Neutra in Ungarn etc. Seegen *war
Mitglied der Akademie* in VVfen und starb Vor 1783«
Sceger, Paul, der Abt von €engenbach,' s. f. Gengenbach.
Seeger, Carl Ludwig, Landschaftsmaler • wurde ISOQ *a ^Izey
im Grossherzogthu^ Hessen geboren, und von der Natur mit einem
glücklich^ Talente ausgestattet. Er äusserte schon in jungen
3ahren entschiedene Vorliebe für landschaftliche Darstellung , da
die schone I^atur» der klare Himmel» der Aufruhr der Elemente,
die wohlth/|tig|e.Rul\e nach Besänftigung derselben den mächtigsten
Eindruck 'l^^f ,ibn üb^n. Um sich ip der Malerei auszubilden be-
gab er sich; 1826 nach München, wo sich schon damals '.unter
König. Ludwig ein grossartiges liunstleben zu entwickeln begann»
und Seeger hatte bald den Ruf eibes der vorzüglichsten Land-
schafter jener Stadt» welchen er durch zahlreiche Bilder fortan
bewahrte. Seeger beÜiess sich des genauesten Studiums fler Natur»
in Folge dessen es ihm möglich wurde» dieselbe in ihren mannig-
faltigsten Erscheinungen zu erfassen. Seine Gemälde gewahren
den Blick in freundliche sonnige Gegenden mit schönen Bäfimen»
klaren Wasserspiegeln und friedlichen Wohnungen. Bosonders
gelingen ihm unter klarem Himmel sonnige Durchsichten durch
Bäume» und die Reflexe auf dem Wasser* Doch malt er aucli das
nabende Gewitter, den Ausbruch desselben, und die Frische der
Natur nach dem besänftigten Elemente. Seine Bilder erfreuen
^urch die schöne Wahl der Formen, durch die liebliche FÜr-
- I^uog, und durch . die liebevoJle Ausführung bis ins Detail»
iedoch ohne ängstliche Vollendung. In jeder Hinsicht, gjehöreii
seine Bilder zu den schönsten Erzeugnissen der Lundschaltsmale-
rei.. Im Allg^emeincp schliesst er sich darii^ ,ai|i die^ ältef^n,iMeder-
9<JU Seeiiaas. --* Seekälz« Johann Conrad*
Jtffi<ii»ch«n M«itter mn i indem er auch die Voraüee ' mit ihnen
tbeilt. ^
Seeger wurde 1 837 Inspektor der grosshersoglichen Gallerit
XU Darmstadt und seit lB3^ ist er Direktor derselben. Er gab
auch eine Beschreibung der ihm anvertrauten Kunstschätze heraus:
Das Grossherz. Museum %%i Darmstadl. Die Gemäldegaüerie. Von
C. Seeger. Darmstadt l843i 8.
*
Seehaas, ». Seehas.
•Seehahn, Bentnam« des G. Slingelant.
Seebas 9 Christian Ludwig , Maler, lag in Dresden seiner AuJ
btldung ob, ging dann zu gleichem S^weeke nach Wien« und 178^
nach Rom. Uier Fertigte er verschiedene Zetciinungan nach vor-
bandeneu Kunstvrerken, besonders^ necb architektonischen Denk*
. malern aus der Haiserzeit, meistens in Sepia. Dann malte ersacli
einige Bildnisse, sein Hauptfach war aber die ;Arc|^itehtur- uod
Landschaftsmalerei. Er wurde Hofmaler des Herzogs von Meckleo*
bürg -Schwerin in Ludwigslust, starb aber 1802 in Schwerin. In
der Gallerie daselbst sind Landschaften mit Waldpartbieen uod
Wasser, und mit Figuren und Thieren staffirt
Dann radirte Seehas auch mehrere Portraite»
S^ehuSCD ) Kupferstecher» arbeitete au Anfang des 19. Jahrbuaderti
in Copanhagen> und no(^ um l8ti* E^ stach fiir Buchhändler.
SeekatZ, Johann Conrad^ Maler, geb. xn, Grün^tadC in der Pfal<
1719f gest. zu Darmstadt 1768. Als zweiter Sohn eines mittelmäs*
sigen Malers» des Johonn Martin Seekals t * gcnoss ar d^n erstes
Unterricht in der Kunst bei seinem älteren Bruder in Worms, wo
der Vater in der neuerbauten lutherischen Kirche verschiedeoei
gemalt hat. Er arbeitete hierauf eine Ipnge Zeit in Gemeinschaft
mit seinem Lehrer, dann (unter Leitung des churpfälz. Hof-
malers Brinkmann und wurde endfich churfürstlicher Hofmaler so
Darmstadt (i753). Seekatz malta G^sellsch^^n» ScharmüUel,
Plünderungen, Bauern- und Zigeunersttt'cke , '^b 'Wie Landschaften
mit Figuren und Tliicren.' In diesen Stücken hatte er 'grössere
Stärke, als in grösseren historischen Compositionen. Seine Bilde'
sind gut geordnet, correkt in der Zeichnung, ausdrucksvoll u"^
von kräftiger Färbung. Göthe sagt von Seekalz, dass Greise uod
Kinder» unmittelbar nach der Natur gemalt, ihm nana herrlici)
glückten. Die Jünglinge waren meist su hager, nnd die Frauen
missfielen aus der entgegengesetsten Ursache. Seekats brachte
nämlich auf allen Gemälden, wo weibliche Figuren sind» s^i^'^
Frau an, die eben sosehr Ueberfluss an Corpnlenz, als 8eeketx'°
' Magerkeit hatte. £r besass ungemeine Leichtigkeit in der ErnO'
düng und ausserordentliche Vorstellungskraft. So konnte er mit
' einem Blicke den ganzen Charakter eines Gesichtes auffassen, poch
befasste er sich nie ernstlich mit Portraitiren. Viele von seifl*»
Bildern kamen nach Frankfurt und nach Frankreich | viele besttit
auch die grossherzogliche Gallerie zu Darmstadt. Homaaet bat
' einen Bänkelsänger und einen Bilderkrämer nach Seekatz gestocb^"!
J.'U. Apel zwei Landschaften mit Bauern, und einM* (Morgeo^tem)
iwei Gesellscliaften vpn jungen Bauern. F. Lowrie stach 1772 '^^^*
Scebitz/E. Carl. — SeclKnder, Nikolaus. Ml
Blätter in Mezzotinta : A german ballad singet ,' und A^g^rmMi
S rillt marchant (der deutsche Bänkelsänger and der d^atsehe BiN
erhändUr). Das letztere dieser Blätter enthält dieselbe Composi-
tioD, wie das Blatt von Romanet, nur von der entgegen gesetzten
Seite. H. Sintzenich stach ein historisches Bild, weichet die Flacht
der hU Familie nach Aegypten vorstellt*
SeekatZ^ B. Carl, Maler, der jüngere Bruder des Obigen, war
ein geschickter Blumenmaler, von welchem sich Qildfer in Gel und
Wasserfarben finden. Er starb zu Worms 1770.
SeekatZ , Martin $ Maler , der ältere Bruder der beidelj obeto ge-
nannten Kunstler, arbeitete in Worms , wo man ehedem mehrere
geschätste Bilder von ihm sah. Es sind dtess ' Bildnisse , Gtsnre-
«tücke and historische Dartteilungen« Starb um 1765«
Seekate 9 Johann Martin» Maler von Grun&tadt in der tfalz, der
Vater der genaonteii Künstler, ist der geringere von allen. Er
malte für mehrere Kirchen, theilweise auch inFresco^ Wir haben
deiner achon im Artikel des Job. Conrad Seekatz erwähnt t und
bemerkt» dass io der lutherischen Kirche zu Worms sich Bilder
^von ihm findeii odei^ fanden. Er starb zu Worms um t74o*
oCeli Faul^ 'Kupferstecher« arbeitete im 18* Jahrhunderte zu Salz-
burg. Es finden sich Bildnisse und arcliitt^ktonlsche Blätter
▼OD tiiin«
Eines seiner Bl&tter stellt den Braonen vot dem arzbisdiofli«
eben Palaite in Salzburg dar.
Seel, Robert, Maler von DSsseldorf, war daselbst um l844Scbüler
von Sohn. Er malt Bildnisse und Genrestücke,
Seeländer, Nicolaus, Kupferstecher und Medailleur von Erfurt,
erlernte in seiner Jugend das Schlosserhandwerk, brachte es aber
als Künstler nicht sehr weit. Im Jahre 1709 fertigte elr ein Me-
daillon mit dem Brustbilde des Grafen Philipp Wjl heim von Boine-
burg, welches auch in Kupfer gestochen ist. Eine andere Denk-
münze von seiner Hand erschien bei Gelegenheit der Eröffnung
des Munzkäbinets des Herzogs von Gotha , welches auf der einen
Seite. das Bildniss des Herzog Friedrich H. und auf der anderen
einereiche, aber geschmacklose Allegorie enthält* Diese 'Schau-
münze ist mit gröstem Fleisse aüsg^ffiihrt, aber' nur als ein grosses
Schaustück ohne Kunstwerth zu betrachten. Sie wiegt in Silber
50 Loth/ kommt aber in diesem Metall sehr selten vor.
tm Jahre I7t8 wurde SeelSnder Hofliupferstecher in Hannover,
/ und*von dieser Zeit an scheint er nur menr in diesem Fache ge-
arbeitet zu haben, doch sind auch seine Blätter nur mittelmässig.
Mittlerweile beschäftigte er sich auch mit der Numismatik» und
tab ein Werk in 10 Traktaten heraus, unter dem Titel: Zehen
cbfiften vom deutschen Münzwesen mittlerer Zeiten. Hannover
1743* Mit 13 eigenhändig radirten blättern,. 4' Um 1750 starb
der Kübstler. In der Altonaer gelehrten Zeitung 1745 ist die Bio-
^ {laphie dieses Mannes.
1 ) Chur fürst Lothar von Mains, 4^
Z) Friedrich Wilhelm FreiKerr von Sckolenburg, foL «
901 S^odj Edmund* *- Se^Ie» Johann Bapf.
3) Gottfried Wilhelm Leibnits» für denen Ori^net Gvelficse.
Hanno V. ]750. qu. fol.^
In diesem Werke sind ron Seeländer noch nebrere an*
dere Blätter: ^Münzen, Monumente, Reliquien, Kelchv,-
Kreuze etc. , dann eine kleine Gebirgslandschaft mit N. S.
bezeichnet.
4) M. R. Rosinust Doctor der Medictn, 4«
5) Das Monument des Grafen von Scbuleoburgt ^ol.
6) Monumente und andere Darstellungen in Treuer*s Ge-
schlechtshistorie der Münchhausen. Göttingen |74o»foI.
Seeland, Edmund, Arohitekl, lebte um 1822 in Mainz. In diesem
Jahre zeichnete er den Plan und die Ansicht des Doms der ge-
nannten Stadt, und die alte Taufkapelle von 1328*
Seele, Johann Baptist, Maler, war der Sohn eines ^Corpora! aus
Volfach im Fürstenbergischen/ und erregte schon als ünabe durch
•eine Arbeiten Aufsehen. Dem Fürsten von Furstenberg empfoh*
len, fand er Gelegenheit auf der hohen Carls Schule in Stuttgart
fein Talent weiter auszubilden; allein als einige Zöglinge, wie
Hoch , aus dem Institute entflohen , wurde auch er als des Com-
plotes theilhaf^ig aus dem Institute verwiesen, and noch Doosu-
öschingen gebracht. Hier malte Seele mehrere, Portratte, bis er zu
Anfang unsers Jahrhunderts wieder nach Stuttgart ^ing, wo er jetzt
« vielseitige Auftrage erhielt, und besonders Bildnisse und militari'
sehe Genrestücke malte, bis er vom damaligen ChuriürsteDi
nachherigen König Friedrich von Wfirtemberg, der an Seele'i Ge*
. mälden grosses Gefallen fand, zum Hofmaler, und zum Gallerie*
Direktor ernannt wurde. Er ertheilte ihm auch den Civil Verdienst-
Orden der würtemberg'schen Krone. Seine eheliche TerbiDdung
mit der Tochur des Tänzers Kösel war aber für ihn und seine
Kunst Toin grossem Nachtheil. Er starb I8l4 ganz unerwartet am
Schlagflusse, kaum 42 Jahre alt. Seine Wittwe und seine Kinder
sind durch schlechte Auffuhrung tief heruntergekou^men und «puf'
los verschwunden.
Seele malte das Bildniss des Königs Friedrich von Würten-
berg« jenes des Grossherzogs von Baden, so wie Portraite anderer
forstlichen Familien und hohen Herrschaften. Ausser den beiden
genannten Bildnissen wurden besonders jene des französischeo
Gesandten Otto, und seiner Tochter gerühmt, beide auf eioeoi
Gemälde eruppirf. Danu unternahm Seele auch einige Reisen; (o
hi^lt er sich einige Zeit in München auf, wo er ebenfalls mehrere
Bildnisse malte. Seine meisten Werke bestehen aber in Schlacht'
stücken» die sich durch lebendige Darstellung und durch scharfe
AuflFassung des Nationellen auszeichnen. Nur die Pferde sind manch*
mal etwas plump. In der Residenz zu Stuttgart ist ein ganzer Saal
mit Bildern von ihm, welche lauter militärische Scenen, beeonciers
Heldenthaten der Würtemberg'schen Truppen in den Feldzög^D
1806 und 1809 vorstellen, und einen Künstler von bedeutendem
I Talente beurkunden. Eines seiner letzten Werke stellt das Fest-
1*agen dar, welches der König l8l2 bei Babenhausen veranstalten
iess. Dieses 11 Seh. breite Gemälde wurde ausserordentlich g^*
rühmt, als ein Werk, welches die kühne Genialität seines Urbehers
verkünden; und die gerechte Bewunderung der Nachwelt erregen
werde, indem* man hier den Figuren-, Thier- und Landscha^^'
maler in gleicher Vorzüglichkeit erblicke. Der im Vorgronde des
Gemäldes in kühner Verkürzung dargestellte Bberkopf wurde gc'
Seele, Johami Baptist \' BM
ndehin 4i1s «tnes der ersten Meleterwerke der ThiemMikrei er-
klärt. Auch dieses Gemälde ist im k. Schlosse zu SlnttearL Die
getuschte Federzeichnung wer ehedem im Cabinete Grünling.
Dann malte Seele eoch historische »Darstellungen. Deninter
rühmte man vornehmlich ein grosses Al.tarhild, welehee Christue
am Kreuxe ▼orstellt, und ein grosses Gemälde mit d«r Tnittttdeu*
tuBg Josephs. Im Jahre tgo7 gewenn er nrit einer Zeiehnung, wel -
che die echmähliche Abweisung der Chriseis nach Üias Vers lOQO
vorstellt, den durch des Morgen blatt ausgesetslen Preis. An jienem
Coneoree nehinen echt Küastier Theii. Rühmliche Anerkennung
fand auch ein grosses Gemälde mit Orestes und PyUdes in lebens- .
grossen Figuren« für den Köni^ ausgeführt, Auch ein Bild des
Ganymed» und einige Cabinetsstucke mit Scenen ei^s Balladen von
Bürger und Göthe fanden Beifall.
Mehrere seiner Werke sind in Nachbildongen bekannt» die
jedenfalls einen Künstler von Talent und Energie kund ^eben,
dessen Bilder theilweise selbst für die Geschichte seiner Zeit von
Interesse sind.
Stiche nach Werken dieses Meisters.
Bildiiiss des Honigs Friedrich von Würtemberg, Oval in alle«
gorischer Einfassung, gest. von G. fibt, gr* fol.
Jenes des Bildhauers und Professors Scheffauer, gest. von Bit*
thäuser« für den Frauenhols^schen Verlag, fol.
Bildniss des Grossherzogs von Baden, gest von A. Karcher, fol.
' ^ Ein österreichisoher Vorposten heim Mondscheine, in der Ferne
ein Piquet um Feuer, gr. Imp. fol.
Eia französischer Vorposten in Oherschwaben, das Gegenstück
zum Obigen,, beide von Kunz radirt, in schwarzen ' nnd farbigeh
Abdrücken vorhanden*
Spielende Franzosen; franzosische.Chasseurs anf dem Spazier-
gange vor einer Festung, gr. Imp. fol.
Spielende Oesterreicher ; ein Österreich. Cavallerie- Piquet lie-
gend und sitzend beim Cartenspiel ; beide Blätter nach Seele's Oa«
mälden von Kunz in Aquatinia gestochen*
Es gibt auch colorirte Abdrucke. ^ .
Le Rendez vous; ein foanzösischer Soldat mit zwei Pferden»
^ie er mit zwei Mädchen sich unterhält, gr. foL
Le Rencontre par hasard; ein Österreich. Dragoner, der einen
Krankenwagen begleitet, und unter einem Zelte einen Chevaux-
l«ger mit Weib nnd Bind Uifft, gr. fol.
Diese beiden Blätter hat Schlotterbek radirt. Es gibt schwarze
und farbige Abdrücke»
Retour du fouragement des Autrichiens. Oesterreichische Dra*
goner den Berg hinaafreitend , Nachtstück, gr. fol.
Appel d' Avancement dans la bataille. Bin französischer Trom •
peter, welcher zum Vorrücken bläst, im Grunde die Schlacht, gr. fol.
Diese beiden Blätter hat J. Weber geätzt. £e gibt schwerza
und colorirte Abdrücke.
Die Bekenntschaft em Brunnen. Oesterreichische Husareut wel-
^e Pferde tränken, und mit den Mädchen am Brunnen scherzen, fol*
Bie Bekanntschaft auf dem Wege. Ein französischer Drago*
ttcri welcher anf sein Pferd gestützt mit Mädchen spricht » fol.
Diese beiden Blätter hat Schlotterbeck in Aquatinta geäut.
^ gibt colorirte^bdrücke.
9ti6 Seemann, N. •— Segala, GioTanoi.
Seeipann, N.., §. de» obigra Anik«].
^emana, Bemigiu^f •. Zmhuiii.
Seen, Johann ^ Idaler so Basel, wovd« u« 177& fiiabon», und ob.
wohl nicht in einer für die Kuntt gÜMti^ctD Zet« keiangebtldet,
gehört er do/Qh zu den «tenige» Meiern iemee Veterlaadet, die in
Klarer Auffafsung Lob yerdienen. Er malta biatoriache I>arstellttn-
gen , Genrebilder und Portrait^ , Werke , «takha aolckan von viel
gepriesenem Künstlern yorzustebaa aiod. iSaea iat unaars Wiiseni
noch gegenwärtig thatig,
SatUeWMdii ]N«y Maler lebte in der sweiien Hallte des fg. Jshr. ,
hunderts in Berlin. Er malle Büdntsse. Halle stach Jenes dei H.
... !Voii Hoff. /
^l^r«^ Maler in Landan» blühte io der arsleo Hfilfta das tg. Jahrhoo-
derU. Er malte Bildnisse in Oel und Pastell.
fttethlllery Silbeir- uiid Goldarbeiter in Augsburg ^ ist durch xahlrei.
' *<clle getrrebene Bildwerke und durcl| Pracbtgelässe bekannt, die ihm
• bttd seinem Sohtie, der ah den- Arbeiten Thell hat, einen rühm-
•>> ''liehen Namen sichern. Ihre Hauptarbeiten fallen in die ersten
Decennien unsere Jahrhunderts. Uiese sind jetat im Besitze der
«'I ' hocli^n Herrschaften. Die Mitarbeiter dieser Meister Waren* Chri*
• ^terne^ Seebold und ScbmelKng, die ^beiifalls eine ruhmliehe An
^"' t^henttung vei^dienen, als wirbnefae Künstler, währettd uiiter dem
Namen des Principals immerhin audi mehireras- geht , waa fremde
Arbeit ist.
['\''"Li Rügendes itadi iftl? das silberne Reiterbtld ie§ Marschsllt
|]tur8(en von' Wrede,' welches der Kaufmantisstand von Augsbarg
' 'durch die Seethaler fertigen Hess.' ".
^^(ßh/;1Vtardn, M'aler von Hqmerswaien^ war 'eih ^ilett^öÄosie dei
'*" If. ^o'ris, dessen 'Kunstrichtung auf ihn ^inflbss b^tte. Er lebte
in Middelburg, wo man viele Werke von seiner HanÜ sah. Sie be-
.,, ftehep m historisp^eyn Darstellungen jupd in OeorabilderQ«|. welche
nieistens Wechsler und Geizige vorsfelfep« Starb, zu Middelburg
y,',.,,1574v' Einige legen" ihm Kupferstiche beii die liait M/ S;* bezeich-
. || , iiiet,sindy und von anderen dem Martin Schon augeschriebef| werdes*
Slogpla, Giovaimiy Maler ^on Venadig, ivar Schükr von P* ^ella
K»'.' Ilaechia^ «Wählte abei^ des Paokd Varoneae und den Titiaa vam
i' ( Vorbilde, aber. ahne: sie an erreichaili iDoehi hat Sagala in sfioer
I. I. ftühere« 2reit «banfalb aehätabaiia Biidar gatie£ert, woruatflP of
mentlich eine Verkündigung ia der Scfaala dalla Gari^a ^u. V^edig
gerühmt wird. Guarienti würdiget diesen Meister im Allgemeioefl
«aiaas geoisea' Lobes» and anchXaliai anrieht slakmit AfiM s^*
Es gefielen, ihm die (^Bg^kit» aa Sagala'A.aemäldan:» mi^f» ^^^
Künstler seine Figuren auf dunklen Gründen absetzte und letoe
'> ' Lichter mit saub^ischei^ KaMt aartgegeaauatf llab verstaad» ^P*'*'
. wurde er lässiger und varfial. itf eine leiehtferliae Maatar , ^^^"^^
ih^ seines Ansehens beraubte, und in Elend stürzte. Starb 1720
im 57« Jahre. G. Baroni Stack nach ihm den lieiL Augostio, «|*'
ihm Engel das Kreuz zeigen. Ein Unbekannter stach eine nscfcte
' weibliche Figur in schwarzer Manier.
Sßgala, Francesco* — Seghen , Geraart, t07
Segala^ fVancesOO, Bildhauer voo.Pudua, ist nach •eiomi Lebent-
verhdltnUsen unbekannt, obgleich er zu den vorzüglichsten Künst-
lern seiner Zeit gezählt werden ipussl Es finden sich noch naehrera
Werke von ihm, welche ein rühmliches Zeugniss von seiner Kunst*
fertigkeit ablegen« In S. Antonio di PaduajfConca dell* acqaa .
Santa) ist vdn ihm eine kleine Statue der hl. Katharina» und über
dem Taufstein der St. Marcuskirche zu Venedig eine 4 F. hoha
Statue des Täufers Johannes. Der Conträkt liegt noch im Archive
der Kirche vor, aus welchem hervorgeht» dass der Künstler 212
Ducaten und das Erz zum Gusse erhalten habe« Dieser Conträkt
ist vom 10. April 15659 woraus auch die Blüthezeit des Meisters zu
ersehen ist. In den Nischen des Absatzes der Treppe, die zum Colle*
giam des herzoglichen Palastes führt, sind zwei Statuetten von ihm«
Temanza nennt diesen Meister Segalino^ Ros^etti und Ti-
cozzi Sägala«
Segalom, Matteo^ Architekt, lebte in der ersten Hälfte des 17.
Jahrhunderts zu JPIorens. Im Jahro l625 renovirta er Badia der
BenediktiUer.
Segar, Wilhelm und Fraiiz> neniit Florillo zwei englische Ma.
!er, die im i6* Jahrhunderte in London lebten« Ihrer erwähnt
zuerst Wit's Commonwealth» London 1598* '
Oegarra^ Jaytney Maler, ein wenig bekannter spanischer Künstler
aus äet ersten ETilfte des l& Jahrhunderts. 'Im Jahre 1530 ver-
pftichtete er sich, den Altar von N. S. de Helen in der Eremitage
zu R6us zu malen. Er %iene ihn mit Darstellungen aus dem
Leben dör Maria.' Diese. Malereien giageä beim Bau der iieuen
Capelle zu Grunde..
Ticozii nennt ihn N.' S^garra. . ,
SegaVly'MedatTleu^,' lebte zu Auffing unser« JahrhundeMs in Paris.
Im Tresor de Ndtaismati<^ue et de plyptique, Emp. fran. pl. 53* 2*
ist eitte seifner Denkmünzen abgebildet. , ' . '.
Sege^ Alexatlder/ Landschaftsmaler, bildet^ iich in Paris zum Kunst-
ler heran, und unternahm dann mehrere Reisen in Frankreich,
nach Italien , nach öorsicä etc. Seine Gemälde stellen ^aher Ge«
geuden aus den genannten Ländern dat*. In der neusten Zeit sah
man auf den Salon^ in Paris Bilder Von Segö.
'Seger, J. W., Maler, arbeitete um 17S2. In diesem Jahre stach J^
£. Üaid das Blldniss des Dr.' Isenflamm; in Erlangen«
Seger
Seg(
s. auch Seeger.
;er8, nentit sich der folgetkde Künstler auf seinen radiften Blat-
tern,, er wird aber geilöliiiUoh Sagb^fit geschriaban, und zwar tuät
der moderneren Orthographie.
ers oder Segers ^ Oeraart^. Historienmaler, feboms tm
Antwerpen 1589, war Schüler des H. van Baalen und A» Jassase«
und z^ einer Zeit herangebildet, in welcher Rubens und ymaVjA
das Feld behaupteten.' Anfangs malte er in der vblscbasi Weise
des Landes Landschaften mit historischer, meist bibSsscber 9tafiH^
und fand damit nicht unbedeutenden BeifalL Nadi aloig«r Xaä
begab er sich nach Italien, um die Weriw d«r barofc»**^^
pß Srg^efi od«r Segm , Geraart
Scbnlen za. stodiceiit worunter befondart }enm BlMitredri nad
' CieolTs auf i eiue weiter« Ausbildung Einfluss ballen. Durch seine
itaTienitchen Studien Terfiel er aber tn ein mebr idealisches Be-
streben, wodurch scine^KBpfe oft etwas leer wurden. Von luUei
ans scheint sich der Künstler nach Spanien begeben zu haben, i^o
* er am Hofe arbeitete, und unter dem Titel eines Uot1>edienteD e^
schien. Nach einiger Zeit kehrte er wieder in das Vateriaad
zurück, um sein^ weiteres Glück zu versuchen, welches ihm aber aa
fangs wenig günstig war, weil seine dunkle Färbung den bellen
Bildern eines Rubens gegenüber nicht gefiel. Seghers sah sich
daher genÖthiget, seine italienische Manier mit jener des Rabeot
auszugleichen, was er als Mann von Talent auch bald zu seioem
Tortheile wendete. Es müssen also unter seinen Arbeiten jene der
fVüheren flämischen Weise, die im italienischen Style, tbeil^eiie
in der dunklen Manier Caravaggio's ausgeführten, und dann die
in italienisch* Rubenssischer Auffassung unterschieden werden. Seioe
.Werke sind, sehr ^zahlreich« Man findet deren io dea Moseei
und Kirchen seii^es Vaterlandes, liiyd auch itt auswärtigen Gallerien.,
Im Museum zu Antwerpen sieht man von ihm: die Verm^blaDg
Maria, Maria mit dem Kinde und SL Catharina, die Entzüclian^
' dar hL Theresia^ Maria mit dem Seapuliar, 4*n Heiland .<aUB^
gnadiger der Sander, und St. Stanislaus, wie er in den Jesuileo*
brden tritt. In der St. Jakobskirche daselbst sieht maa Kwei Bilder»
welche St. Yves und St. Carolus Barromäus vorstellen. In Nobt
Dame zu Brügge ist eine Anbetung der Köni^et und ein Bild da
Heilandes. Bei St. Pavoo zu Gent findet man das Gemälde ail
. der Marter des hl. Livin, in der St Michaels Kirche eine Geis»
lung, und in der Kirche des bl. Petrus die Heilung des BHnda
und die Brweckung des Lazarus. In der Gallerie des Belvederf
in Wien ist eine Landschaft mit Hagar und Isfnael, denen de
Engel die Quelle zeigt; ein^ andere .Landschaft mit der am BroiK
neu ruhenden hl. Familie,' eine dritte mit Maria, welche das Kiod
•auf dem Schoosse hält, dem Johannes einen Vogel reicht,, uad «io
äiinliches Bild, wo Joseph dem. Kinde auf dem Schoosse eioefl
Apfel reicht, und Engel Früchte pflücken. Dann sind in Wie>
•uch zwei Landschaften von Artbis, die Seghers mit Figuren staf£ir|
bat» Im. Museum ^n Berlin ist der Besuch Christi be» Maria afld
Martha, durch lebensvolle Kopfe ausgezeichnet, weniger bedeuteod
' , in Kraft der färbe. In den Gallerien zu München und Dresdei
*. * werden gegenwärtig keine Bilder von diesem Meister aufbewahrt.
Im Museum des Loüvre sieht man seine iBntzüchüng des hl. Fr''^*
in Cigoli's Manier. Zur Zeit Napoleon's sah man im Ceotrai-
Museum auch «inep St. Jphannes Evangelist vom Engel begeistn^i
und deU Evangelisten Matthäus. Die Werke dieses Meisters «areo
ehedem sehr zahlreich , denn er starb erst i65l* Dass seioe 0^'
mälde geachtet wurden, beweisen die zahlreichen Stiche nach den-
selben. Darunter nennen wir folgende, die fast alle in grossem
. . ■ ' Formate, und von berühmten Meistern gestochen sind..
-' ^IXaa Büdniss des Meistert, halbe Figur im Mantel,, gest vos
L. Vorsterman, 4*
Dasselbe kleiner,, von f. de Jode, 8*
* * ' Derselbe Künstler \oA Livens geäialt und von P. du Poot ge«
•' ' stochen, fol.
Cardinal Bellarmin tnit der Feder imSessel sitzepd« gest. tob
Seh» a Bohwert«
Caspar Nemius, Eiscfaof von Auvers, gest. von J. Neefs.
.— -H
Sehers oder Segers, Geraurt. '^
Iffiob atif dem Dnngerliaüfeii von seinem Weibe gescholten«
gest. V. J; Neef«.
Es gibt efne geringe Copie %'on der Gegenseite.
Salome mit dem Heupte des Täufers, gest von J. Nieefs.
Die- Verkündigung Maria, gest. von Seh« aBoUvr^rli^^it Dedt-
G^tioa an AotQn Sivor.
Dieselbe Darstellung kleiner: Chez Landry. Dann ebanfaUe
klein: Chez FöcuuK
Die Moria von drei musicirenden Engeln urogcbeti betet das
Kind an. Ohne Namen des Stechers. Oval qu. fol.
Die Anbetung der Hönige , grosse Composition , gest. von P.
Pontius mit ÜediMtion an Jjon Alvaro Bazan i^i.
Maria mit dem Kinde sitzend, link^BHeabeth bei einer Wiege,
gest. yo« P« Pontius.
Maria mit dem Kinde und Johannes, gest. von Preoner,
gr. qu. 8*
Jesus als Knabe von den Eltern nach Nazaretfa geführt. Auch
Gott Vater und Engel sind eicfhtbar,- gest. von Si a Bolswert, in
grossem Formate.
Jesus als Kuabe von seinen Eltern' geführt: La Sainte famille.
Montbart excud.» kl. fol.
Jesus bei Nicodemus, halbe Figuren, schönes Nachtstück, gest.
von- P. de Jode jun^ '
Der Abschied des Heilandes von der Mutter, gest. von J. Neefs.
Die Verläugnung des Petrus, reiche und schöne Composition
in halben Figuren, wovon zwei Karten spielen , gest. von. S. a
Bolswert und dem Andreas de Colyns dedictrt. Eines der Raupt-
blütter nach Seghers. ' Coptrt vöU' F.- Oaret, und von einem Unge-
nannten: Vera ncgas reus es, etc.
Die Verläugung Petri, Gruppe von' drei Figuren, gest. von A.
de FauUis, gr.4- Copirt von P. Daret, und von einem Ungenann«
ten,. ohn^ Hund.
Christus an der Säule von zwei Henlftern gegetseelt, aäch dem
berühmten Bilde aus dem biechöflichen Paläste in Antwerpen gest«
von L. Vorstermann, mit Dedication an den Bischof Anton von
Triest.
Der leidende Heiland mit Engeln und Cherabim, gest; -von C»
Galle, dann von einem Ungenannten : Vorsterman excud*
Magdalena ära Fnssb des Kreuzes, gest. vot^ Massatd.
Jesus :bei den Jüngern in Eaaaus, groase Figuren« gest. von
C. Waumans. . ,
Jesus bei Nicodemus , halbe Figuren , gest« von P. de Jode
]UD., eines der Hauptblätter.
Christus das Kreuz haltend , umgeben von David, vom guten .
Schacher, vom verlornen Sohne, von Petirus u, a., gest. von J.
Neefi, qu. fol.
Derselbe Gegenstand in ganzen Figuren, veränderte, Copie von
der Gegenseite, der verlorne Sohn rechts. Ohne Namen , gr. fol.
Maria von Gott Vater gekrönt, gest. von J. Neefs.
Jesus Christus ui^d die 12 Apostel, halbe Figuren, gest. von
S. a Bolswert, 8.
St. F^anz nach der Versuchung durch den Tenfel von der hl.
Jungfrau gestärkt, eest. von S. a Bolswert.
St. Franz auf denKnieen, wie ihm die hl. Jungfrau erscheint,
gest. von S. a. Bolswert, mit Dedication an Anton da Triest. '
Derselbe Gegenstand, andere Composition, im Vorgrunde Marift
ii^it dem Kinde stehend, gest. von F^ Potttiui.
^agler'6 Künstlet- Lex. Bd. XVI. 14
SSO Segbers oder Segen, Grenutfl*
Di« Eotsockimc de$ hl. IVans, cmL tob L. Vomtemaa.
Der Tod des hl. Franz» von drei Enjelo fungeben, wovoa
•iner die Violine tpielt» schönet Blatt: L. Yorsterman excacL
Sc Anton von Padna mit dem Jesushinde, gest. Ton J. Neefs.
6t* I|pias Ton Loyola knieend, oben ein Bngelchor, nach dem
Bilde der ehemaligen Jesuiten Kirche in Antwerpen Ton L. Vor-
aterman gestochen»
Die Marter des hl. LiTinns, Composition von aedis Figureo,
gest. Ton J. Neefs«
St. Sebastian, dem ein Engel den Pfeil ans dem Leibe siebt,
gest. von P. Pontius. ^
St. Stanislaus Kostka vor dem Sakramente auf dem Altare,
gest. Ton S. a Bolawert. .
St. Alois Gonzaga vor dem Altare knieend, gest, Ton S. a
Bofewert.
St. Franz und St. Clara in Anbetung des Jesuskindes , gest
▼on F. de Jode.
Pierre Daret hat dieses Blatt copirt.
Alphons Rodriguez vor der hl. Jungfrau knieend» gest. Ton
Bolswert.
Dieselbe Darstellung kleiner, ebenfalls von Bolswert.
St. Cäcilia singend von drei Engeln umgeben , gest. von N.
Lauwers.
St. Catharina, kleines Blatt von J. Neefs.
Cimon von seiner Tochter ernährt, imitirte Zeichnung, von
Boetius gestochen ITÖp.
Coridon und Silvia, letztere rechts bei den Schafen, gest« von
J. Neefs.
Büste des Kaisers Caligula, von J. F. Leonart schön in schwär«
zer Manier gestochen, 8*
Die Schmaucher und Baucher im Wirthshause, Gruppe too
ft^cha halben Figuren, links eine Frau mit dem Lichte, vortreff-
liche Compostitton und herrliches Ltchte£Fektbild , gest. von K
Lauwers.
Der Streit beim Würfelspiel , fünf Soldaten um einen Tisch,
gast« von S. a. Bolswert, und sehr selten zu finden.
Eigenhändige Radirungen detf Meisters.
Seghers hat auch einige JBIatter radirt, die aber sehr selten
vorkommen. Sie werden desswegen zu hohen Preisen erstanden.;
1 ) 'Godefridus Chodkiewicz Dux in Moscovia, Büste von vorn,
mit zwei Federn auf der Mütze. Links unten steht: G.
Segers fecit , rechte : Joann. Meyssens excudit. H. 7 2«'
Br. 5 Z. 7 L.
R. Weigel werthet dieses sehr seltene Blatt ' a^f 6 Thli
und einen ersten höchst seltenen Abdrück vor vielen Ueber-
arbeitungen, aber bereits mit obiger Schrift, auf das Doppelte.
2) Die Vermählung der hl. Catharina« Die hl. Jungfrau mit dem
Kinde sitzt bei Mauerwerk, und vor ihr kniet Cathsrioai
welcher das Kind den Ring an den Finger steckt. Bechu
. j . 2. ,. ist das Rad, Bäume und Aussicht auf die Ferne, links sieht
man den kleinen Jobannes mit dem Lamme. Im Üater-
. rande; S. CATHARINA. G. Segers fecit. Joan Meyssens
excudit. H. 5 Z. I L.. Br, 8 Z. 7 L.
, Dieses Blatt ist äusserst selten. R. Weigel nennt es zu-
erst, und werthet es auf 12 Tbl.
Seghe», 0«raart* -^ Segken» DanieL SU
3) Dtogettes-mil der Latero« in der Linken, kalbe Fiear. In
Rande: DI05BNFS. Qui charche dees (^n» au Clere four
anee Inniere ; link» : <j« Segert fecit, rechts : Joann. Meys«
senf excadit H. 8 Z. 4 L., Br. 6 Z. 2 L.
Dieses seltene Blatt wird imBigarschen Cataloge erwähnt
leghera^ Daniel ^ Blomenmaler» und Brader des Obigen, wurde
1590 XU Antwerpen geboren und von J.Breughel unterrichtet. Er
trat schon in jungen Jehren in den Jesuiten Orden, wesswegen
viele seine Bilder die Legende ihrer HeiJigen verherrlichent weiche
in Blumenkränzen erscheinen. Diese Scenen sind aber meistens
von anderen Meistern nach Seghers Bestimmung geroalt. Selbst
Rubens bediente sich zuteilen der Kunst dieses Meisters« und
wenn Seghers die Bilder desselben mit Guirlanden umgab, erhiel*
ten sie sogar noch höheren WertH. Dieser Ordensbruder besuchte
auch Rom. und machte da sahlreicbe Studien nach- Kunstwerken
jeder Art. Vor allen aber richtete er sein Augenmerk auf die lieb-
lichen Kinder Florens, die er mit einer Meisterschaft und mit einer
Sorgfalt in der Farbengebung behandelte« wie wenige Künstler
seines Faches. Daher prangen die rothen Rosen dieses hochbe-
rühmten Meisters noch immer in ursprünglicher Frische, während
jene eines de Heem* Tan Kuvsttm, der Rachel Ruysch n. m» sich
thetlweise rerändert haben. Doch erscheinen auch die übrigen
Blumen der Kränze und Booquets dieses Meisters in wanderbarer
Frische. Diese Blumen winden sich um Scenen aus der heiligen
Geschichte und Legende, öfter um Sculpturen-Reliefs mit solchen
Darstellungen. Auf anderen Gemälden erscheinen Blumen »a
Bouquets vereiniget und in Vasen |;esaromelt. Auf deu Blättern
und Kelchen sitzen Insekten . in nnubertreiBicber Wahrheit. Der
Kaiser, Könige und Fürsten trachteten nach Werken dieses Mei-
sters. BisweueQ gingen sie als Geschenke seines Ordens, wofür
reiche Spenden flössen. Der Prinz und die Prinzessin von Oranieii
Übermächten dem Künstler für zwei Blumenvasen mi^ Bouquets
eine goldene Palette, einen emaillirten Rosenkranz nnd ein golde-
nes, pfundschweres Crucifis. Ueberdiess erhielt er einen Gekeits-
brief durdi ganz Holland» um die Interessen des Hauses Oranien
zu besorgen. In der Jesuiten Kirche zn Antwerpen war eine
Maria mit dem Kinde von Rubens, welche Seghers mit einer gros*
sen Guirlande umgeben hatte , ein Hauptwerk beider Meister. Im
Maseum zu Amsterdam ist von ihm eine, grosse von Engeln^ ce-
tragene Guirlande mit St. Ignaz, von C. Schut gemalt. Ein ahn>
liebes Bild mit Staffage von Rubens, soll zu Grunde gegangen
teya. Im Museum zu Brüss^ sieht man eine ähnliche Guirlande
mit dem Bilde der hl. Jungfrau. Auch das Museum im Haag be-
wahrt von Seghers einen Blumenkranz, in welchem Maria mit
dem Kinde erscheint. Ueberdiess findet man auch in einigen hol-
ländischen Privatsammlungen Bilder von Seghers. Die Gemälde
in den genannten Museen gehören zu den Hauptwerken des Mei«>
(ters,an welche sich jene des Belvedere in Wien reihen. ^ Da
ist der berühmte Blumenalter, ein 3 F. 1 Z. hohes Blumenstücrk.
Bs ist eine Blumenguirlande an den Verzierungen einer Nische
•ufgehängt, in welcher eine Monstranz mit der Hostie steht. Unter
derselben ist die Aufschril't : O amor qui semper erdes. Auf einem
anderen Gemälde des Belvedere steht, grau in Grau gemalt, die
Maria mit dem Kinde in einer von Blumen umgebenen Nische.
Bin drittes zeigt im Blumenkranz ein Relief mit Maria, dem Kinde
und St. Anna, ebenlallt grau in Grau. Bin anderes Gemälde ent-
14*
SIS ^ Seghersp Aiiiuu -* Skglic».
hält im Blnmenkninze die von rma Dytk io Gvm cemUi M.
Familie. Dann sieht man da auch eine Ton Engeln eebaltene
Blumengutrlande, welche ein von C. Scbut gemaltea Bild der Marii
mit dem segnenden Kinde einschliesst, das grösste der gensaDten
Werke. Im Museum zu Berlin sind swei Blumen^evriade alt
BeliefdarsteUno^en des E. Quellinus. Auch in der Pinakothek xa
München ist ein von einem Blumenkranze umgebenes Bairelief,
welches spielende Binder vorstellt. In der Galierie %ja Dreidea
ist auf ähnliche Weise Maria mit dem Kinde in einer Miicbt
vorgestellt, welche ein Blumenkranz umgibt; Ehedem waren io
der Dresdner Galierie sechs Gemälde von Seghers zu sehea, neist
heilige Familien and eine Anbetung der Hirten. In der Galierie
zu Salzdahlum waren vier Bilder von ihm, und darunter eia Güi«
termahl , wo Pomona dem Bacchns Früchte briiipt , ein grouei,
über 8 F. breites und 6 F. hohes Bild. Diess ist sicher das grösste
Werk des Meisters, da seine Bilder gewohnlich nicht drei Schub
hoch sind.
Dieser berühmte Maler starb l66o. Livens hat sein BlHnisi
gemalt und P. Pontius es gestochen» ein schönes und seltenes Blatt.
S^gherS ^ Anna^ Miniaturmalerin von Antwerpen, wird vod Goic»
ardiai erwähnt. Sie hatte um 1550 als Künstlerin Ruf, und i$t
> somit älter als die oben genannten Meister. In der Gallerit
Lichtejastein sind aquarellirte Federzeichnungen von einem Segens
worunter vielleicht diese Meisterin zu verstehen ist*
SegberSy Headl^ik, Maler von Antwerpen, wurde um 1780 g»f
boren y und an der Akademie daselbst herangebildet. Er malll
Bildnisse und Genrebilder. Die folgunden Künstler konalen seirt
< Söhne seyn. I
lerSy Gornel 9 Maler zu Antweri>en, geb. um 1810» besucbie
die Akademie seiner Vatorstadt und entwickelte in Bälde ein scbÖDtf
Taltfnt. • Er nahm die älteren Meister seiner Vaterlandes zaIDVo^
bilde, denen er mit Glück nacheifert. Seine Werke bestehen io ve^
schiedencn Genrestücken Und in« Bildnissen. Auch einige Sceoea
aus der vaterländisdien Gesdiichte malte er. •
Ueberdiess haben wir von Seghers einige geistreich radirti
Blätter.
1) Bind alt -niederländische Revolutionsscene, qu. 4*
2) Ein Mann von Stand sitzend, wie er einem neben ihi»
stehenden Manne Befehle eitheilt, 4*
3) Don Quijote und Saiicho ransa». 4* •
^4) Fin Betrunkener neben einem Fasse sitzend, 8*
'5) Ein Bauer seine Nothdurft verrichtend, 8»
6) Ein gehängter Maler' neben der Staffelei, 8»
Seghers, Ludwig, Maler zu Antwerpen, ein mit dem ObigeD gleicb
zeitiger, Junger Künstler, ist durch verschiedene historische ua<
volksthümliche Cbmpositionen bekannt, die theils in Zeichouoi
blieben, theils in Oel ausgeführt sind.
SegherSy Maler zu Brüssel, ist von den beiden yorhergenanntei
Meistern zu unterscheiden. Es finden sich verschiedene Ansicht
von seiner liand. Auf der Brüssler Kunstausstellung von 16^^
. sah man VQn.ib,m eine Af^^icht der Umgegend von Spa.
Segua; Ißttobi di. — Segnra, Andres de. 213
SegnBy ISßcoIa Üi^ 'MalerTon Sienn, blühte um den Anfang dee
l4* Jahrhanderts. Seine Lebeneverhältnisse sind unbekannt. Un-
ter den alten Sieneter =Scht>ift«te1}ern netont ihn nnr Titine, der
mehrere Bände Manntcriptfr hinterlassen hat. Dieser'' erklärt ihn
als den Meister des Du ccio, und spätere wollen unter diesem Segna,
oder Boonineegoa den Vater D^eeio*» erkennen. Dass letzterer der
Sohn eine« Bnoninsegna '«rar, scheint unzweifelhaft zu seyn, un-
erwiesen ist «s aber »och , das# Se^na mit ihm Eine Person sei.
Von diesem sind noch vier Bruchstucke eines Altars vofhandent
welche vier Heilige vorstellen. Das eine derselben stellt den hl.
Paulus vor, auf dessen Schwert der Name des Meisters' steht:
Segna me fectt. Dies^ Bilder werden in der Gallerie zu Siena
autbewahrl.
Sagna lebta noch um 1308.
Jegoni, GosmOy Maler von Jfonte Varchi, war Schtfler vod/G« B.
Vanni, und Erbe von dessen Zeichnungen. Baldinueci sagt, er
habe in einer zarten und angenehmen Manier eemaU, sei.^ben^
der Blüthe der Jahre gestorben. *
iegOTia, Juan de, Bildhauer von Gadalaxatä» arbeitete *uiir ^ms.
Wir erwähnen seiner auch im Artikel des Sancho de Zamora.
. • • ■' ^ ' ' '.,*•'■'•-'.
legom^ Fr« Juan de I einrMöncb des Hteronymiten^ Ordens in
Gnadalups, war in der zweiten'Hälf^e -des iS.Jahrhnndkrs aWGold»
sohmied beriHittt. Er fertigte Kelche, Custodten, Grueifixe, Reli-
quienküBten, Salzfässer. Seine meisten Arbeiten blii^a im Kloster
stt Goadalope, wo der Hänstier l487 starb.
Segovia, Juan de^ Maler, arbeitete um kÖSO zu Madrid, und hatte
da den Ruf eines vorzüglichen Ränsders. Er malte Ma'rineta mit
Scbiffeifr undFigutvn, Bilder; WMche die Paläste Ko Madrid zierten.
Sie sind geschmackvoll behandelt » nÄr' ia den Figuren nicht sehr
correkt.
8egretam,'Pierrp ThebpJj^ geb.swi Niort 1798.
war Schüler der. polytechnischen Schule, und jübte sich dann in
der praktischen .BaukuBM itntar Leitung Bruyere's. Seine vor-
züglichsten W^rke findet a)an i^^ Pepartement der Deux,Ti3eyres,
weil er l824 Architeot des batimens. civils dieses Depar^e^nents
■ wurde. Gäbet nennt lUoter seinen Bauten ein Hotel der Frefektnr,
einen Justiz. Palast, zwei Cantonnalkirchen , eine protes^»Atische
Kirche, mehrere bedeutende Brücken, qnd Frivathäuser. •
/ '. ' '.
3 JUI9 Gerard, Maier, geh; zu Paris 1805, genö»s den Unterricht
vonLai^lors, ütod bildete sich zum geschickten Kitnstler heran.
Er malte viele kWine Bilder aus Dicfaterii und Ramantiketn ^ ; dann
«Kh BiMiiisse. ' . . . »^ •
SegUin, ' Jean, Maler, blühte im ^rsteti Decenttium des I9. Jalirhnn-
deris in ¥aris. Es finden sich Bilder in Emäil Von seiner Hand.
^^güra,* Andres de, Maler von .Madrid, arbeite.tp mm . 1500 in
der Cathedrale zu Toledo. Er zierte da mit anderen den Hauptr
altar, und jenen des hl. Ildefonso.
314 Segura» Amiomo de. — Seibold, Chmtian.
SegurO r Antonio de, Maler ond Af«hiUtit von 8. 1^««1 de ,k
Cogolla, würde von Philipp IL im Eseorial betohafligat. Im Jabn
15dO verpflichtrte er sich, die ApcHheoft« Carl V. von Tiüan xq
copiren , welche io das Kloster von Yntte liaiD. Dieses Bild (li
Gloria di Titiano) gründete den Buf dh% Künetlers, und verschaffte
ihm die Stelle eines Oberaufsehars der KuostUBlernahiDttageD ii
Madrid. Hierauf malte er einige Bilder lür den Alcasar io
Madrid , für den Pardo und für aadere k» Gebäude. Stvb u
] Madrid ]605«
Segura, Juan de, Qoldschmid. hatte um S650 in Sevilla den Rq{
f eines tüchtigen Hünstiers. Er fertigte mehrere Kirchen geräthe, uod
auch eine kleine Statue der heil. Jungfrau, womit 1668 die grosa
Custodia von Juan d'Arfe geziert wttHe. Auch noch- einige aodeit
Stücke an dieser berühmten Monstranze rühren von Segura her.
PtHomino legt diese Arbeiten einem .Joseph de Acfftllei, welcb«'
"' • nach C. Bermudez nicht exi^tirte.
•/ ♦ • ' •
•Scg^Jf ». SigUT. . ^ ....
Se^ldt, «. ScIieuU,
SeibertZ, Engelbert ^ Maler, wurde S8lä tu Brilon im k. preoi*
sischen Regierungabezirk Arnsberg geboren, ^^nd 'nls der SoIa
.... eines Justizamtmanns . sollte erzürn Staatsdienste aicb beranfaildeo»
, . : Allein er empfand eine grössere Vorliebe, xus Malerei« uod so«
mit, begab er sich 1832 zu seiner artistiaehcn Ausbildung nack
München, wo er die Akadeyiie besuchte, und eine Reibe vea Jab»
reu als ausübender Künstler lebte. Seibertz malt Bildnisse uv
. • , ^anrestiicke, die sich e)^eiiS(9 sehr durch dkaraktetiitisdie Auftc
ahng, als dtirch treffliche Behandlung auszeichnem Im Jahre i&)i
fand der Künstler in Praj^ eine würdige Anstellung»: wo noch jetxl
der Kreis seiner Thätigjkeit gesogen ist,
Seibold 9 Christian , Maler von Main&, war iucfder Kunst seil
eigener Lehrer, brachte es aber dennoch zumtlufe. .Er malte Bil^'
< Bisse, an denen der Fleiss zU bewundern ist, welche aber ausser
dem nur als Costumstücke noeh einiees Inteiresse haben. Daoi
' finden eich votf Seibold auch mehrere nÖpfe in Denuer's Manier,
'an denen aber wieder nur der ol^ geistlose Fleiss den Wertb dr
t Bildes ausmacht. £r malte die Runzeln an d^m Haupte, die eir
zelnen Barthaare, die Augapfel durch*« Vergrösserungsglbs, sodi
in seinen Werken ein gewisser Mechanismus ohne Geist sich kQi
^ibt. Es finden sich indessen auch Gemälde von ihm, die au<
. in Qinsicht auf Abrundung und Wärme. Lob verdieiictt. .Als eini
. seiner besften Bilder ist das Portrait de» 'Meisters.m.Mufeuin <li
t . , . Louvre zu (letrach.tcQ, dann die angeblichen Bildnisse seiner Tock
ter und seines Sohnes in der Gallerie zu Wie|i. A«|ch in der G«|
lerie zu Dresden ist das eigene Portrait des Meisters, und di
.... i Brustbilder eines Mannen und einer bejahrten Frau«. In der Galj
j. lerie JLjchtens^ciii . su Wien ist ebenfalls das Bildni» 4ea Meister^
Seibold wurde 1749 kaiserlicher Hofmaler in Wien» und stau
daselbet t7*8 im 71. Jahre.
Sea>oId, Johanii. — Seidel, Franz. 215
Seüiold, Johann^ linken wir irgendwo einen Mafer genannt, der
aber sicher mit dem Obigen Eine Person ist, weil ihm ebenfalls
ileissig ▼ollendete Bildnisse zugeschrieben werden.
Seibt, Bndnissmaler, lebta am 1730*. B« Strahowsliv stach das Por*
tiwt dos Dr. S. Hahn.
Seidel, Daniel, Formschneider von Basel, war in dar Druckerei
des berühmten Thumeisser io Berlin beschäftiget« Er schnitt ver>
schiedeno Stöcke zu Titeleinfassungen, wie jenen zum Onomasti-
cam, Berlin 1574, zur Magna Alchymia, Berlin 1583* Diese Blat-
ter sind mit D. S. und dem Messerchen bezeichnet. Man nannta
den Meister gewöhnlich Danielmännchen, weil er von Gestalt
klein war. Di^ letztere Zeit seines Lebens rerlebte er }n BaseL
Seidel, Christian Timotheos, Architekt zu Berlin, war in der
zweiten Hälfte des 18. Jahi^underts thätig. und zu einer Zeit her*
angebildet, in welcher die Architektur noch im Verfalle war. Sei-
del fand als königlicher Beamter auch weni^ Gelegenheit durch
Bauwerke sich hervorzuthun, so wie er denn überhaupt von gerin-
gerer Bedeutung ist, als Gilly, über dessen Stellung wir im Le-
ben de« berühmten G. F. Schinkel Näheres beigebracht haben. Sei-
del war geheimer Oberbaurath und Mitglied des k. Oberbaudepar-
temonU zu Berlin, und starb daselbst |8o4.
Sein Sohn Johann Friedrich Wilhelm wurde unter
Gillj zom Kunstler herangebildet Er war ebenfalls Mitglied dea
k. Oberbaudepartements. Zn seiner Zeit war Schinkel leitender
Kanstler^- unter welchem die Architektur in Brenssea ikcafl TrihiiA^h
feierte.
Seidel, Jalie, Malerin von Weimar, wird von Gotha (Kunst und
Alterthmn IV. i) als talentvolle Künstlerin gerühmt. Sie malte
Lendacfaaften mit Staffage. Einige ihrer Bilder sind Cojpien nach
berühmten Meistern» Im Jahre 1823 rühmte Göthe eine solche
nach Fotter, welche eine Landschalt mit Vieh vorstellt, sehr schön
in Oei ^emalu
SeideL Angost, Landschallsmaler, geb. zn München 1820, äusserte
schon Iriihe entschiedene Vorliebe zur Kunst, und übte sich daher
neben seinen Schulstudien mit Eifer im Zeichnen. Später besuchte
er znr weiteren Ausbildung die Akademie seiner Vaterstadt ,- und
wie sehr ihm dieses gelang, beweisen die Bilder, welche er nach
koezer Frist im Lokale des Kunstvereins zur Ausstellung brachte.
Diese bestehen in verschiedenen Landschaften mit Staffage von Fi*
guren und Thieren, deren mehrere durch die alljährlichen Ver^
loosungen verbreitet wurden. SeideFs Gemälde sind mit grosser
technischer Meisterschaft behandelt, und auch in der Färbung von
Bedeutung. Bei fortgesetztem Studium der Natur wirdMieser Künst-
ler sicher eine bedeutende Steife unter den dentsdien Landschaftern
einnehmen.
Seidel^ Franz 9 Landschaftsmaler, der Bruder des Obigen; wurde
l8lB zn München geboren, und als fler Sohn eines k. Posthea»»
tea Wollte er sich ebenfalls Ansprüche auf einen Ststets£enst er-
werben. Er besuchte zu diesem Zwecke die Universität seiner Va-
terstadt; allein er entschied t\A nach einiger Zeit etMnCalls Iftr die
MslcreL Das Fach, welches er wählte ^ ut jenes seines Bmdcis»
216. Seidel, GustaT. — Seidl, Äwlreas.
der ihm bienn Lehrer and Vurbtid ward. Seine BUdcr bieten be-
reits viele ScfaönbeiteD, »o wie sie auch ein flemiges Nalursladium
beurfcoBdcD«
Seidel^ Gustav , Zeichner ood Kupferstecher sa Berlin» war da-
selbst Schaler der Akademie, und' hafte sich Ton l84o an des be-
sonderen Unterrichts des Professors Buchhorn ra erfreuen. Seidel
it>t auch ein geübter Zeichner, ^r zeichnet schiune Portnite io
Kreide nnd Stiftmanier, so wie in Aqnarell. Dalin fertige er viele
andere Zeichnungen in Kreide, deren er einige gestochen hat Bei
seinen Arbeiten in Kupfer bedient er sich der Radiernadel ood
ilcf Grabstichels»
1) Das Bildniss des Dr. Liepe, freie Radimng nach eigener
Zeichnung.
2) Baron von Bnobelsdorf, Architekt und Bao - Intendant des
Üönics von Preussen, nach eioen Oelgamalde vom A« Fesoe
gezeichnet und gestochen, t845.
3) Ein schlafender Knabe, in Linienmanier gestochen, 4*
4) nie müde Pil^erin , nach einer Oelskizze von Professor £.
Daege in Linienmanier gestochen, ^u. fol.
I. Vor der Schrift, auf neistQs Papier. 3 Tbl.» auf cbibeii«
scbes Papier 4 Tbl.
II. Mit der Schrift,
Scitlelt Andreas nüd Carl, s. Seidl, dann auch Seydel.
Seidelmann ^ s. Seydelmaiin.
Seidly AnoteaSy Maler, geb. zu München ITÖOi war in seiner frü-
hem Jugend Schüler des Hofbaumeisters Lespilier, widmete sich
^ . aber in der Folge der Malerei, und genoss hierin an der Akade-
mie sieben Jahre den Unterricht des Proiessors Oefele. Im Jahre
178f reiste fr mit Unterstützung des Churfiirsten nac^ Italien, um
in Rom seine weitere Ausbildung zu erlangen. Seidl blieb da ei-
nige Jahre, erhielt den Preis der Akademie von St. Laca, wurde
' Mitglied dieser Anstalt, so wie der Akademien von Parma und Bo-
logna, und nachdem er 1788 wieder in München angekommen
war, ernannte ihn der Churfiirst zum Hofmaler. In dieser Eigen-
' Schaft malte ^r mehrere Bilder fär^den Hof, Bildnisse und histo-
rische Darstellungen. Im Jahre 1796 wurde er an Oefele's Stelle
zum Professor an der Akademie ernannt, als welcher er mehrere
Jtihre wirkte, obqe jedoch zum Umschwünge der Kunst beitrageo
' ku können. ' Seidl gehört noch der älteren Schale an, deren 6rüo*
zen er wenig überschritt, obigleich der Künstler erst |836 starb.
Ouido Reni scheint sein Vorbild ' gewesen zu seyn.
Seidl malte viele Bilder, meistens hrstorischen und religiösen
Inhalts. Einige derselben gehören zu den bessten Erzeugnissen
der früheren Periode; man darf ihn aber nicht nach dem jüngsten
I .Geric)ite beurth eilen, wekhes.an der Gottesackerkirche zu mÜQ-
chen zu sehen ist. Dieses grosse Bild ist zu wiederholten 'Malen
übermalt worden. Unter den Bildern mythologischen Inhalts rühmte
man besonders das Urtheil des Paris, wobei Ihm nach der Weise
«eiiifrZeU .antike Bildvverke zum Yptbiide dienten. In den Kir-
chen zu Altecifrauenhofen , zu Haidhausen bei Münchtihn u. s. v^*
' sind Fresken und Altarbilder von ihm. An der Hanptseite des al-
ten Galleriegebäudes gegep den Hofgarten malte er 4l mythologi-
sche DorsteUun^eu, und Seinen aus der alten römischen Geschichte
. Seidlj Carl. -^ Seidlilz» jfohanit Georg* iit
io H«ll<luii]iel ai^r nassen Kalk » irelcthe abbt A6m Untarf ange ent-
gegea ^ehen. Einige derselben führte er auch in Oel aus«
Wir haben yon Seidel auch mehrere radirte Blätter und Litho-
graphien für die Uth. Anstalt der Eeiertagssohnle in Münekeo aus«
geführt.
i ) Eine Folge von 8 Blättern mit Stuilien von • Köpfen und
Gruppen in orientalischem Gostum, halbe FigaeeDy mit S*. •
sc. und S. J. bezeichnet, qu. 8*> 12* t 4.
2) Eine Folge von l6 numerirten Blättern, mit akadeniiischenr
Figuren, 1780 von X. Jungwirth herausgegeben» kl, fol«
3) Die Himmelfahrt Maria, nach einem Gemälde von J. OefeleJ*
bezeichnet; Andre Seidel deh et .radirt, gr. fol, Gutes^Blatt«
4) Der Leichnam Christi von Maria und Magdalena bevaeint,
nach A, Dyc((. Oben abgerundet» ^r, 4«
I. Ohne Namen des Badirers,
n. Mit demselben.
5) St. Sebastian an den Baum gebunden, lialbe Figuv« cechtt
unten A. S. 12. \ ^
Seidly Carl 5 Landschaftsmaler, scheint in der zweiten Hälfte des
18* Jahrhunderts in München gelebt zu haben ,' und kötonte det
Vater dea obigen Künstlers seyn. Dieser war wenigstens auch
Maler und Baumeister, und starb 1782 im 68* Jahre. Oder ist et
der Dresdner Carl Christoph August Seydel, der um i8lb als DU
lettant die KansY betrieb.
Von einem Carl'Seidl haben wir folgendes radirte Blatt:
Landschaft mit einem Hirten am Brunnen, gegenseitige Copt«
nach N. Berbern, Nro. 8 bei Bartsch.
Seidler 9 Louise Garolifie Sophie, Malerin, wurde i702 zu
Jena geboren, und an der Akademie in München zur Künstlerin
herangebildet. Sie genoss da den Unterricht des P. v. Langer,
iiud machte ernste Studien in der Historienmalerei, welche' sie
dann in Hom und Florenz fortsetzte, wo sie 1820 einige Werlio
Rafaers und Perugino's eopirte; nach ersterem die Maaonna del
Cardellino u. a. ppäter wurde sie Hofmalerin des Gros^herzo^s
Von Weimar, wo die Künstlerin noch gegenwärtig lebt, und die
Aufsicht über die grossh. Gallerie führt. Ihre Werke sind bereite
zahlreich, und darunter findet man neben den trefflichen Copien
nach älteren Meistern ähnliche Bildnisse ^n Oel und Pastel stiften»
Einen anderen Theil bilden die historischen und romantischen
Darstallungen , wovon einige mit grossem Beifaire erwähnt wnr*
den, wie der Rittor von Toggen bürg und die Nonne,. Ulysses
an den Sirenen vorbeiscl)iffeo4, . ein grosses Gemälde von 1839;
St. Elisabeth Brod unter die Armen vertheilend, ein liebliches
Bild, welches auch durch den SteindrucH bekannt ist, tu A.
w. T. Müller hat das von ihr gemalte Bildnis s des Mm A. von
Thümmel gestochen. Ihr eigenes Bildniss befindet siqh.in dfr be«
rühmten Portraitsammlung des k« sächsischen Hofmalers Vogel von
Vogelstein. : ' . ' "
Dann verdanken wir dieser Künstlerin auch ein Unteri^ichts«
werk, unter dem Titel: Köpfe aus Gemälden vorziiglicher Meister
nach sorgfältig auf den Originalen durchgezeichneten Umrissen in
der Sammlung von Louise Seidler. Zum Gebrauch für Zeichens-
schüler Itth. von J. Jm Schmeller.. Weimar 1836* Imp. foh
SeidlitZ^ Johann George Edelsteinschneider und Medailleur«
blühte um 1699—1711 in Wien, und lebte auch; 1750. £r hinter-
t19 Seiffar. -<- Seiner^ Jolumn Georg ü. Dietaegen.
1mm mehrere Werke, die mit den loitialen teinet Nemeni Ter-
sehen «ind.
Eine« seiner ichönsten Werke ist der Mf deilloa anf die Eio.
nehme der Festaog Landau durch den römischen König 1702,
gest. in der Numisni. hist. p. tQl. Dann haben wir von ihm auch
einen Medaillon mit dem Bildnisse der römischen Hönigin Amalta
WilbeJmina.
Seifltr, i. Seyffar,
Oeiffarth, Mme.y Malerin zu London» eine Deutsche von Geburt,
ist daselbst seit etlichen Jahren als Könstlerin wohl bekannt. Sie
malt Genrebilder und Landschaften mit Staffage. Auf der Lod'
doner Kunstausstellung von i859 rühmte man besonders das Ge<
mälde mit einem Mädchen, welches mit der Dienerin aus der
Kirche kommt, und dann eine Ansieht des Charlottenburger Scblost-
gartens mit preussischem Militär»
Seifier, f. Seyffer und Seiffert«
Seifried, •, Seyfried.
Seiffert) Garl| Maler aus Orünberg in Schlesien , wurde um M
geboren, und an der Akademie in Berlin zum. Kunstler herauge*
bildet. Er , genoss da den Unterricht des f rof. J. G, Brück
Später unternahm Seifftrt Keissen nach Tirol und in die Schmiz,
so dass bisher seine. Bilder Gegenden aus diesen Ländern zur
Anschauung bringen. Seine Bilder aus der Schweiz schildern dit
f rossartige Gebirgsnatur mit ihren Alpen« Thälern und^ Seen. I(
'irol malte er auch einige Ansichten von Schlössern» Klöstern uol
Kirchen. Seiffert ist jetzt in Berlin thatig.
Seiffert^ Johann Garl^ Maler aus Posen, wurde um 1776 geboren,
und auf Reisen in Frankreich, Italien und England zum Künstler
herangebildet. Er malte Bildnisse in Oel und Pastell, auch bisto«
rische Darstellungen und Landschaften. Im Jahre ]808 giog ff
als Militär nach Spanien , und von dieser Zeit |n scheint er die
Kunst nicht mehr geübt zu haben.
Seiffert 9 Joh. Gotthold und Heinrich Abel^ e. Seyff^rt
Seigneurgens , Ernest, Maler zu Paris, ein jetzt lebender KudsN
1er.. Er malt Genrebilder, meistens Scenen aus dem Volfcsleb^"'
Auf dem Salon 1845 sah ihan eine Carnevalsbelustigung*
Seignoret^ Maler, arbeitete zu Anfang des 19. Jahrhunderts i»
Pari«. Auf dem Salon von l805 sah man von ihm ein Bild des
Phocion.
Seit) A. Kupferstecher, arbeitete in der zweiten Hälfte des 1?. J>b^
hunderts in Amsterdam, meistens für Corn. Dankers Verlag. £'
stach einen Theil der Blätter für Zesens Moralia Horatiana. Aost»
1650. 56. 4.
Seiler I $. Seiller.
Seiller, Johann Georg und Dietaegen, Zeichner, Malerund
ilupferstechervon Schatfbausen, Vater und Sohn, sind oachjbr^''
Seiller, Joh. 6. -« Seinshcioi, Aug. Carl, Gr. r. MO
LebeDsv«rhiiltni$Mii unbekaoBt. D«r Vater J. Georg war Schüler
voo Ph. Kiliaa , und der geschicktere. £r erbeilete om |680 —
1700 mijt dem Grabstichel und in schwarzer Manier, so wie
Dietaegen. Von beiden finden* sich zahlreiche Bildnisset wo-
runter einige Schwarzkunstblätter von Werth sind, besonders
jene des Vaters » dessen Schwarzkunstblätter in die frühere Zeit
der Erfindung dieser Manier hinaufreichen. Der Sohn arbeitete
noch um 1740t ist aber von geringerer Bedeutung. Ihre Blätter
XU scheiden, ist uns nicht möglich. Wir zählen auch nur einige
der bessten aufi wie deren Ii. deLaborde (Histoire de la gravure en
maniere noire, Paris l836 p« 250)» und R« Weigel in seinem Kunst*
kataloge nennen.
1 ) Josephne I. D. G. Rom. et Hung. Res. F.Douven ad vivum
pinx. J. G. Seiiler fecit et ezc. H« i4 2L 2 L., Br. g Z. qL.
2) Eleonora Magdalena Teresia' D. G. Rom. Iroperatrix. J.
Ulrich Mayer pinx. J. G. Seiller fecit et ex. H. 13 Z. 3L.,
Br. 9 Z. 5 L.
Diese beiden Bildnisse sind gut in schwarzer Manier
•iMgeführt. Das BUdniss der Kaiserin werthet Weigel auf
4 Thlr.
5) Wilhelmina Amalia D. G* Rom. Imperatriju J. G. Seiller
SeaffusianuB fecit. H. |2 Z. 2 L.» Br. 8 Z. 2 L.
Dieses Blatt ist sehr fSsin behandelt^ aber ohne Geschick.
4) Jobannes HL D. G. Pöloniae Res. J. G. Sailler feeil Lip.
H. 9 Z. 9 L., Br. 7 Z. 7 L.
In der Behandlung erinnert dieses Sehwarskunstblatt an
Quitter.
5) Guliehnus D. G. Angliaat S«ot. Franc, et Hiber. Rex» J.
G. Seiller fecit. H. 12 Z. 10 L.» Br. 6 Z. ii JL« . .
Dieses Blatt, welches Bromley nicht kannte» werthet Wei*
fei auf 3 Tbl. 8 Gr. .
hilippus Kilian Scnlptor Augustanus. Aetatis 62« Anno ifiop.
Bio semet toties depinxit — -* — . Patrono perquam colendo,
exhibere voluit debutt Joh. Georg Seiller Scaffusianus. U«
13 Z., Br. 0 Z. 9 L.
Dieses Hauptblatt der schwarzen Manier werthet Weigel
auf 3 Thlr.
7) Annibal Garracius Bononiensis Pictor. J. G. Seiller fecit
l608* Büste im Oval. H. 4 Z. 7 L., Br. 3 Z.
8) Jon. Melchior Roos Pictor. Se ipsepinx. Aet. 25« Ao. 1689* J*
G. Seiller fecit. Brustbild im Oval, fol.
9) M. Johannes Christianus Seyleros. Hanc in Memoriam
faciebat J. G. Seiller Helv. Scaphusian. H.5Z., Br.3Z.4L«
10) J. G. Heidegger. J. Fried. Vvelstein pinx. J. G» $eiller
schaffusianus fecit. Medaillon, fol.
Diess ist eines der schönsten Blätter des Meisters. *
li) J. Chr.Böcklein» Kupferstecher. J. G. Seiler fecit. 1688^ 8«
12) Ein altes Weib am Fenster den Topf ausleerend. J. G.
Seiller Hohr. senlp. fecit. Nach F. Mieris in Schwarzer
Manier gestochen, aber hart und ohne Effekt. H. 7Z. 9L.9
Br^ 6 Z. 5 L.
13) Ein Mönch, der ein Mädchen umarmen will, mit J. G. S*
f. bezeichnet. Rund, H. 4 Z. 2 L., Br« 3 Z. 5 L.
Dieses Blatt ist sehr gut behandelt.
Seinaheinif .August Carl^ Graf voa^ Röniglich bayenscher
Cimmeras und Raiehsrathr» nimmt- auch unter den ftünsUern eine
390 SeinsKehn, August Carl, Graf von.
bedeutende Stelle ein, obgleich ihn sein Stand und seio Vermögen
nur in die Reihe der Dilettanten setzen. Grtf von Setosheim iit
Maler und gleieh andere» Köastlern auch durch radirte Blätter
und lithographische Versuche bekannt.
Im Jahre 1780 zu München geboren fand er an dem berühm-
ten Georg von Uillis einen Erzieher und Jugendfreund, der
seine angeborne Neigung zur Zeichenkunst nur noch mehr weckte
und unterstützte. Der edle Graf widmete sich aber auch mit Eifer
den vorbereitenden Studien, absolvirte i8ll an der Universität io
Landshut die Jurisprudenz, und erfüllte im folgenden Jahre dorcli
die Concursprüfung alle Bedingnisse^ zum Staatsdienste, vrelchen
er aber von nun an mit der Malerei vertauschte. Er besuchte in
den Jahren l8l3 — fö die Akademie der Künste in MuncheD, ivo
er sieh unter Leitung des P. v. Langer in der Oelmalerei ausbil-
-dete, und die Kunstausstellung von iSl4 wiiss «eben einige geloo-
geno Proben seines Fortschrittes auf. Im Frühjahre des J. I816
reiste er mit seinem alteren Bruder, dem Minister Grafen Carl
von Seinsheim, nach Italien, %vo jetzt Roma Kunstschätse derGe>
genstand eines längeren Studiums waren, und der Aufenthalt der
ausgezeichnetsten deutschen Künstler, mit denen er in freundschafl*
liehe Berührung kam, nicht miader Einfluss auf seine Kunstrich-
tung hatte. In Rom fertigte Graf Seinsheim einen grossen Csrtoo
"^ Bu einem Altarbild, welcne« Maria aiit dem Jesuskinde in einer
Olorie von Engeln und von den l4 Nothhalfem umgeben vorstellt.
Diese schone Composition führte der Graf in Oei «us und seit .
1822 sieht man sie auf dem Altäre derKirehe in Grünbach, dem 1
Gute des Grafen Carl von Seinsheim. Auch in der Frescomalerei |
« Versuchte sich unser Künstler in Rom , da in jene Zeit die Wie- .
dererweckung dieser Kunst in der Villa Massimi fallt. Auf der.
•> ' /'Büekreise besuchte der Graf auch Florena> Bologna, Ferrara, Ve-j
nedi^ u. s. w. , und der Besuch jeder Stadt war seiner KaDst .
• förderlich.
Nach München zurückgekehrt malte 6r die Skizze zu dem
genannten Altarbilde der Kirche in Grünbach, welche auf der Aus-
, Stellung 1820 zu sehen war, neben vier anderen Bildern, wovon
eines die hl; Jungfr'äu als Kind von Engeln umgeben, ein anderes
. die, hl. Jungfrau mit dem Jesuskinde vorstellt. Dahii arbeitete er
auch an dle.n allegorischen Tran spar en tgeiUälden , welche 1 824 bei
der Jubelfeier des höch&tseligen Königs MaxioiiHan aufgestellt
• waren und in einem Prachtwerke in lithögraphirten Umrissen er-
schienen. In demselben Jahre ernannte ihn die AKademie der
' '. Künste in München zum Ehränmitgliede. ' Hierauf vollendete er
das Altarbild in der Pfarrkirche zu Vohburg an der Donau, v;o<
Von die Skizze atif der Ausstellung von 1Ö23 zu sehen war. Da*
mals brachte er euch ein Paar Genrebilder Vor das Publikum : eine
Frau mit dem Kii'ide auf dem Arme in einer Landschaft, und dai
Bildniss eines Bauern Mädchens aus der Gebend von 'Stärnberg'
>» Ein späteres Gemälde »teilt die Flucht «aoh Aegypten dar. Ne-
benbei malte der Graf auch mebtere fiildbisse von Verwand-
' ten und Freunden.- Darunter ist auch -jenes des ehrwürdigen
Bischofs Job. Michael Sailer, welches ISanfstängel'Htbographirt
. h^t. Zu Krefersielden, «n der Kapelle, »wo König Otto vdn Grie-
chenland .von seinem tVaterlande. Abschied nahm,\ iit vom Graten
Seinsheim ein schönee.Aliarfoild, .teeldhesdea hU Otto mit St. Lud*
wig und St. Theresia vui;stelltt in sinniger B^.iehun(^ aof den
• jungen König und ^li 'königlic^ea Eltern «'nni)iBilf|ril<A& -der dar-
gesteUteH bUico Personen.. <i#af .von Seiasheio; iai fortwährend
Seipel« Johann Christ <— Seitier, Ludwig. SStl
thätig, nnd »omit gingen noch mehrere andere Bilder aus feinem
Atelier hervor» die theiU zu frommen Zwecken bestimmt sind,
theils in die Hände seiner Familie und von Freunden übergingen*
Im Jahre 1839 malte er ein Denhbild auf die Erneueraag der Ge-*
lübde des Ordens der Nonnen bei Wiedererriditung des Klosters
Frauen - Chiemsee 1838. Ein anderes Gemälde stellt den Herzog
und Pfalzgrafen Ludwig bei Rhein (^est. 1545) dar», nachgebil-
det seinem Grabmale in der Klosterkirdie von Seligenstadt bei
Landshut.
Ausser dem oben genannten von Hanfstängel lithographirten
Bildnisse des Bischofs Sailer haben wir von C. Theodori zwei
radirte Blätter nach Zeichnungen des Grafen von Seinsheim. Sie
stellen zwei Bauernmädchen in halber Figur vor» mit K* S, Bam*
berg 1825. 26» bezeichnet.
Graf von Seinsheim hat selbst mehrere schone Blätter radirt.
X) Brustbild öines Mannes.' A S. tSOQ. H. 3 Z.» Br. 2 Z. 8 L«
2) Derselbe von vorn l8l3. H. 4 Z. 4 L.» Br. 3 21. öX-
0) Ein schlafendes Kind. A. S. l8l2. H. 4 Z. 4L.. Br* 5
Z. 6 L.
4) Eine betende Bäuerin mit zwei Kindern bei einer Marter-
säule am Wege stehend. Links unten A. S. l825* H. 6 Z*
10 L.» Br. 5 Z. 4 L.
5) Eine alte Frau im Lehnstuhle sitzend und lesend. A. S.
I8l3. H. 4 Z. 2 L., Br. 3 Z.
6) Eine Madonna sitzend mit dem Rinde, dem sie eine Birne
reicht. Mit dem Namen. H. 5 Z.» Br. 4 Z. i L.
7) Die Schaafschur. Seinsheim 1815* lt. 4 Z. 8 L.» Br» 5
Z. 9 L.
Seipßl, Johann Christian^ Maler von Bremen, wurde 1821 ge»
Deren» und in Berlin zum Künstler herangebildet. Er war da
Schüler des Prof. Krause» und schon als Maler wohl erfahren, als
er 1845 sich zur weiteren Ausbildung nach München begab. Die-
ser Künstler malt Landschaften und Seestücke, die^ in Färbung und
* Behandlung bereits grosse Vorzüge besitzen. Wir sahen von »ei-
ner Hand einige sehr kräftig gemalte und effektvolle Seestüoke.
Seippy C,y Kupferstecher, arbeitete um den Anfang des 19. Jahr-
hunderts in Dresden. Er stach einige Landschaften» worunter die
beiden foldenden in Frauenholz's Verlag erschienen. Andere Blätter
von seiner Hand, Stiche und Badiruogen» findet man in literari-
schen und belletristischen Werken«
1) Das Grabmal des Musarion, nach S.Bach. H.7|Z.» Br. 9|Z»
2). Der Bärenfang» nach demselben, in gleicher Grösse.
^Gippi Formschneider zu Wien, senoss den Unterricht des Profes-
sors B.Höfel» und gehört zu den bessten Xylo^raphen unserer
Zeit. Es finden sich mehrere schöne Formschnitte von seiner
Hand, die aber bisher meistens iu Illustrationen für religiöse und
bellestristische Werke bestehen«
SeirKn, 5. Syrlin.
SeiÜer, Ludwig » Maler und Lithograph von Wien» wurde 1812
geboren, und an der Akademie der genannten Stadt herangebildet«'
Später begab er sich nach Mönchen» wo er einige Zeit die Aka- '
H2 Seite, Carl. ^ Seite, J.
demie beftnohte, und auch taxier Lttho||rrap||ie gi^ übt«. Mm
Werke bestehen in BildniMen und in fignriicfaea Darttellungen.
SeitZy Carl, Maler, war Schiller tfes Johann Bachmair in Mönchen,
und 1^4 bereiu künftiger Meister. Alt eolcher hatte er mehrere
Schüler, die Lehrgeld bezahlen mossten. Darunter ut auch Wil-
helm Beich, der Vater des bekannten Joachim Frans Beich» wel-
cher 1624 in die Lehre kam und 50 Gulden Lehrgeld beaahhe«
Im Jahre l630 wurde dieser , auch als Geometer bekaaote
Künstler vor dem Handwerke losgezählt« Ein früherer Schüler
unsers Meisters ist Zaoharias Schuhes, welchen Seitz i6l4 dingte.
Im Jahre 1629 nahm er den Hans Faiss in die Lehre, 1636 den
Hans Mair, 1639 den Carl Pamer, u. a. Lipowsky kennt dieieo
Meister und seine Schüler nicht, wir fanden aber ihrer in den
Zunl^papieren erwähnt. Seitz malte historische Darstellungen and
Heiligenbilder in Landschalten. Seine Gemälde wurden damsli
als Ziimmerzierden gebraucht, auch Kirchen und Klöster wurden
damit Tersehen. V^Ulhrscheiolich gingen die meisten cu Grunde,
oder sie sind uobezeichnet und desswegen unbekannt. Gegen 1050
scheint der Meister gestorben zu seyn.
Der Bildhauer Martin Seitz ist wahrscheinlich sein Sohn.
Seitz, Caspar y Landschaftsmaler von Wittenber{(, arbeitete in der
ersten HäU'te des 17. Jahrhunderts. Er ist wenig bekannt, aber
nicht ohne Bedeutung. In der Sammlung des Gallerie - Direktors
Spengler war bis 1839 eine etwas aquarellirte Federzeichnung von
Seitz, welche eine Landschaft mit Canälen und Brücken vorstellt,
bezeichnet: Caspar Seitz. Wittb. i637» qü. fol. •
Dieses Meisters finden wir nur im Cataloge der geaannteo
. Sammlung erwähnt, welche 1839 ^^' Mktion unterlag.
Seitz y Martin 9 Bildhauer von Lechbruck, war in München Schüler
von Balth. Ableitner, bei welchem er i675 in die Lehre trat* Kach
sieben und einem halben Jahre wurde er zünftig*.
Seitz y ConStantin^ Maler von Schneeberg, Vater und^Sohn, arbei-
teten im 17* Jahrhunderte, der ältere um l645» der jüngere um
1690, und noch zu Anfong des folgenden Jahrhunderts. Sje msl-
.ten Bildnisse, allegorische und historische Darstellungen, was eben
jene damals für die Kunst ungünstige Zeit in Deutschland forderte.
In Melzer*s Chronik von Schneeberg wird ihrer erwähnt
Der jÜQgere Seitz scheint sich um 1705 au Bybenstock ni^rge-
lassen zu* haben.
Seitz f G. G. oder G. G.| Kupferstecher, arbeitete in der zweiten
Hälfte des 17. Jahrhunderts, wahrschetolich in Augsburg. Er ra*
dirte einige Bildnisse zu Spitzel's Imagines theologorum et philo-
sophorum. Aug. Vind. 1073, g>''4,' ^^ssly kennt auch eine Land-
schaft mit Figuren und Thieren von ihm, qu, fol.
Dieser Seitz lieferte nur mittelmässige Arbeiten.
Seitz 9 Carl Heinrich, Maler von Eibenstock, war der Sohn flei
jüngeren Gonstantio Seitz, und in gleichem flache thatig. l^m
174? lebte er zu Eisenberg im Erzgebirge.
Seitz, J., Kupferstecher, lebte um 1754 in Nürnberg. Er stach fiild-
nissei die aber ohne Werth sind.
Seitz, JohaDii. — * Seitz, Johann Baptist. 2S3
Seit», Johann > Goldtchmid und Maler von Prag, arbeitate in rar-
schiedenen Städten Oeatschlands und in andern Ländern. Er hatte
den Ruf eines ausgezeichneten Gold - und Silberarbeiters » so wie
eines trefflichen Malers. Seine Thier- und Blumenstücke fanden
f rossen Beifall. Lebte noch I809 als Mobilienschätzmeister der
. Landtafel in Prag.
3eitZ oder SeitZt, Johann, Bildhauer zu Passau, hatte in der
ersten Hälfte des 17- Jahrhunderts den Ruf eines .geschickten
Künstlers. Lebte noch um l650> ^
Er ist vielleicht der Vater des Medailleurs Seitz, der zu An*
fang des 18< Jahrhunderts im Dienste des Fürstbischofs von Passau
stand. Seinen Namen trägt ein bischöflicher Thaler von 170S*
ieitz, Johanxi Baptist^ Kunff^rstecher, wurde 1786 xu München
geboren, und mit einem vielseitif^en Talente bejg;abt fühlte er sich
schon, in früher Jugend zu artistischen Arbeiten berufen« Sein
Grossvater, der Hofkupfersteoher Mas Emert, ertlieihe ihm den
ersten Unterricht im Zeichnen und Stephen, worin sich Seitx in
kurzer Zeit mit solcher Leichtigkeit beweete, dass er schon als
Knabe von zwölf Jahren verschiedene Heilij^enbilder stach. Auf
Zureden des Professors R. Boos besuchte er jetzt auch die Akade*
mie, um sich im Modelliren zu üben ; allein die Kriegsjahre gaben
für die Kunst wenig Hoffnung, und somit musste Seitz die Uhr-
macherei erlernen, da er zu mechanischen Kunstarbeiten ebenfalls
grosse Lust äusserte. Die Tüchtigkeit in diesem Fache bewies er
nach einiger Zeit auch im Institute des berühmten Retchenbach,
wo ihm die complicirtesten Arbeiten anvertraut wurden. Neben-
bei übte er sieb, aber immer auch im Graviren und Stechen» stu»
dirte Geometrie und Architektur, und in seinem Fache vollkommen
gebihlet fand er endlich durch A. v. Riedel im k. topographischen
Bureau zu München eine geeignete Anstellung, anfangs als Oessi«
nateur und dann als Kupferstecher im topographischen Fache, in
welchem er ausgezeichnete Arbeiten lieferte. Seitz war in Bayern
auch der erste, welcher Nprmalschriften für die Schulen im Stiche
darstelUe. Seine Musterschriften sind in ganz Deutschland be-
kannt, besonders seine calligraphischen Üebersichtsblätter aller
Alphabete der üblichsten europäischen Sprachen, seine Geschäfts«
tableaux u« s* w., die sich durch Schönheit der Charaktere und
Reinheit des. Stiches, die Tableaux auch diirchdie geschmackvollen
Ornamente auszeichnen«
Im Fache der Mechanik leistete Seitz auch in seinen letzteren
Jahren noch Ausgezeichnetes. Er fertigte einige 7 — 8 Zoll hohe
mechanische Figuren und ein Pferd, welche täuschend die natür«
liehen Bewegungen nachahmen.
Ein Werk anderer Art, in welchem Seitz zugleich seine Kennt*
nisse in der Yermessungskunst und in der Architektur beurkun-
dete, ist^ seine topoplastische Darstellung der Stadt München,
welche er im 700 theiligen Maasstabe auf einem Räume von ohnge-
fähr 22 F. ins Gevierte im Auftrage des Königs Ludwig I. aus-
führte. Dieses bewunderungswürdige Hochrelief gewährt einen
Ueberblick über die ganze Stadt mit ihren Plätzen, Strassen, Kir-
chen, Palästen, Instituten, Monumenten, Häusern, Thoren, Gärten,
u. 8. w., und stellt alle diese Bauten in genauen kleinen Modellen
Von Birnbaumholz dar. Nichts ist geeigneter, die prachtvollen
architektonischen Kunstschöpfungen des Königs Ludwig in ihrer
SM Seitz, Job* Biqpt ~. Seitz, Alexaoder Max.
ganzen Aatdehnun^ vor den Blick su fuhren« sie dieiek FimU*
verk deuUchen Fleissei. Eineo ühnlicheD Plan hatte schon Her-
zog Albrecht gefas st, indem er durch den Drexler Jacob SanndiDer
von Burehausen die Städte München, Landshut und Ingolstadt ia ver.
jüogtem Maassstabe auf ähnliche Weise in Holz darstelUn liest. D»
Modell von München vollendete er 157lf und es scheint des letiit
gewesen zu seyn , da ihm zur Darstellung von Ingolstadt scbuQ
* 1521 der Befehl zuging. Diese Modelle sind jetzt nicht meltr
öffentlich zu sehen , da sie sehr beschädiget wurden « so wie ue
auch mit dem Seitz'schen Hochrelief nicht im geringsten den Ver-
gleich ausholten, indem dieses ein bewunderungswürdiges Paou-
rama bildet. Die Vollendung des Werkes wird erst 184? erfolgen,
nach sechsjähriger ununterbrochener Thätigkeit.
SeitSy Alexander Maximilian, Historienmaler, der Sohn d«
obigen Künstlers, wurde 18II zn München geboren, und schon in
frühen Jahren zur Kunst herangebildet, da diese sein ganzes \Y^
aen beherrschte* Er besuchte schon als Knabe von zwölf Jahres
die Akademie, wo er bald zu den vorzüglichsten Zöglingen gezähit
vmrde, und als Cornelius nach München gekommen war, sehlosi
er sich an diesen Meister mit ganzer Seele an. Seine früheren
Compositionen ^agen auch das Gepräge der Schule desselben und
er blieb auch fortwährend der früheren ernsten religiösen KuosU
richtung getreu, die geläutert auch in den Werken seiner volles
Reife sich ausspricht« Zu seinen früheren Bildern in Oel gehört eioe
biblische Darstellung, wie Joseph von den Brüdern verkauft wird.
ein Gemälde, welches 1829 auf der Kunstausstellung in Münchei
mit ^össtem Beifelle belohnt nturde. Hierauf wäblto ihn Prof. H
▼• Hess neben J. Schraudolph, J. Binder u. a. als Gehilfen bd
Ausschmückung der Allerheiligen Kirche in München, wo die«
lungeren Künstler unter Aufsicht des Meisters Bilder compooirtei^
die Gartons dazu, ausführten und selbe in Fresco malten. Von SeiU
Gomponirt sind hier die Sakramente der Taufe, Firmung, Btichli
tind Ehe, Vrovon die Cartons 1832 auf der Kunstausstellung in MaO'
chen zu sehen waren. Nach Vollendung der Malereien in der A
lerheiligen Kirche begab sich Seitz nach Italien, um in Rom seisl
Studien fortzusetzen , wo er noch gegenwärtig lebt , und zu dei
ausgezeichnetsten Künstlern der neuen religiösen Schule gezäh!
wird. Seine Bilder sind von grosser Innigkeit, in wahrhaft reli
giösem Sinne behandelt. Die Formen sprechen durch ungewöhr
liehe Lieblichkeit und Milde an. Die ^ahl seiner Werke ist bi
reits bedeutend, da solche nicht allein in Italien, sondern sa<
in * England und Deutschland zu finden sind. Einige seiner Gej
mälde sind von ziemlich grossem Umfange, wie die Erweckunj
des Jünglings von Naim, lasset die Kleinen zu mir kommen, di«
Versöhnung des Jakob mit Esau, St. Catharina von Engeln g^^'^'^
gen, die Flucht nach Aegypten u« a. Alle diese Bilder . sind 'j
Gel ausgeführt. An diese reihen sich dann auch einige Gemäldj
in Wasserfarben, die in gewohnter Lieblichheit mit ungenieM
Kraft der Farbe behandelt sind. Viele seiner CompositioneD ^H
bisher nur in Zeichnung vorhanden, thoiU in Aquarell, theiU H!
Kreide und Tusch, oder mit dem Stifte ausgeführt. Zu seioeQ
neuesten Werken gehören die kleinen Fresken in der Capelle de«
Villa Torlonia zu Frascali, welche der Künstler I846 begann.
Das Bild der von Engeln getragenen heil. Catharinaj eine re'j
, chere Compusition als jene von Miicke, erschien in der Anstalt
von Piloty und Löhle zu München lithographirL
Sekz^ FraaiK. -* SeitE, Carl. S8S
SeitXi Franz f Zelehoer ui;d Maler« wovd« tStd mi MSadMB gv»
boren, und nach dem Beispiele «einet Vatert und eeinee Bmdert»
des obigeo Röasüers, soff auch er die Kunst allen nbrif^en Qe-
«trebungen vor. Er besuchte einige Zeil die Akademie in Mün-
chen, um sich, unter Schlotthauer der Malerei zu widmen, ist aber
bisher nur durch Bilder in Aquarell, und namentlich durch Compo-
sitionen bekannt, in welchen, nach B. Neureuther's Vorgang, das fröh-
liche Spiel der Arabeske mit Scenen sich verbindet. , In dieser Art
der Darstellung offenbaret Seitz ein ausgezeichnetes Talent, «sie
die vielen Zeichnungen , und die nach diesen von^ ihm selbst und
anderen Künstlern radirten und lithographirten, Blätter beweisen«
Die von ihm illustrirten belletristischen Werke bieten dadurch dop«
pelten Werth, da die Bilder dieses Künstlers in geistreich hnmo«
ristischer Weise aufgefesst sind.
H. Kohler lithographirte nach Fr. Seite ein Blatt unter dem
Titel: Aus dem bayerischen Hochlande, fol.
Folgende Blätter sind von Seits selbst aosgeführt.
t) Judith, nach Riedel's Bild im Besitze des Königs Ludwig,
lithographirt y fol.
2) Die rischerfamilie, nach demselben litho^rapfairl « heidt fiir
die Kunstanstalt von Piloty und Löhle, toi.
3) Zur Erinnerung an die VlII. Versammlung deutscher Fo^t«
und Landwirthe, Arabeske» 1844 lithograpbirt , m. fol.
4) Die Offiziers- Quadrille auf dem Balle, 1845 im Palaste' des
Herzoes Maximilian in Bayern veranstaltet. Lithographirt »
qu. fol.
5) Vfrgirs Aeneis» traTestirl Ton Blumaoer. Büt 32 lith. Skiz-
zen von F. Seitz. Leipzig 1842* 12*^
6) Umrisse zu F.Kobell's Gedichten in oberbayerischer Mnnd-
, art. Gez. u. lith. von F. Seitz. Erscheint in Heften , 4«
7) Die Illustrationen* zum Theaterkatachismns von Hofrath Löhle.
11 Blätter. München» ia40-
8) Die Adresse der KunstansuH von Piloty und Lohia» Ara-
beske, schön in Stahl radirt, qtt..4«
!ltZ| Garl^ Zeichner und Kupferstecher» der jüngere Sohn des Joh«
fiapt. Seitz, wurde 1824 su München geboren, und nach dem Bei-
•piele seines Vaters fiir das topographische Fach herangebildet.
£t list im k. topographischen Bureau angestellr, benützt aber
•eine übrige Zeit auch für andere Arbeiten. Dn$e bestehen in,
Aquarellbildern , in Stift- und Federzeichnungen, in Landschaften
und Arabesken in Kupfer und Stahl radirt. Folgende Blätter ge-
hören grösstentheils zu den Seltenheiten, da sie nicht in den Knnst-
handel kamen und die Platten abgeschliffen wurden. Die Arbei-
ten dieses jungen Künstlers verratheu Tajent , welches überhaupt
io der Seitz'scben Familie erblich zu seyn scheint.
i) Zwei Zecher am Tische in OsUde's Manier; mdirt Linke
unten: Carl Seitz l84o, kl. 4. . . ,. ,
2) Bin Hirtenknabe die Ziege melkend, dahei zwei Iieeenda
Schale. Radirt, in der Mitte unten: C. Seitz f. (l84o) Kl. 4>
3) Zwei Jagdtücke, Copien nach Radirungan von J* Muxel in
dessen Galleriewerk des Herzogs von Leuchtenberg, kl. 4.^
4} Eine Italienerin mit dem Kinde im Schoosse, Stahlradi.
rung, 12.
5) Die Subscriptionsliste der Kunstanstalt von Piloty nnd Lohla»
ttaslerUKünstler^Ltx.Bd.XVL * 15
2i4 * Seitz« Joseph. ^ Selb» Joseph.
mit eioer Arabnlie , nach der AdrMta d«rtclbeii AoiUlt tob
* Frraz Seitz in Kupfer gestochen.
6) Mehrere Adresskarten mit Arabesken in Knpfer gestochen.
SeitZy Joseph y Graveur und Ciseleur, geboren xn München 1820>
stand unter Leitung seines Vaters Joh. Baptist Seitz, und entiri«
ekelte dann auf eigenem Wege ein Talent, welches jetzt in seiner
Art Ausgezeichnetes leistet Seine Ciselierarbeilen sind äusserst ge-
scbmÄckvolI. Im Graviren von Wappen, Arabesken, Ornamenteo
n..8. VT., kommen ihm wenige gleicii.
ScItZy Ernst 9 Maler, wurde I8l6 zu Ariach in Kämthen gebor»,
und zu Pesth in den Anfangsgründen der Kunst unterrichtet In
Jahre l836 begab er sich zur weiteren Ausbildung nach Münchcu,
wo er einige Jahre die Akademie besuchte, und mehrere Bilder in
Oel ausführte* £r malt Bildnisse und Genrebilder.
Selaer oder Selar, Vincent , Maler, ist nach seinen Lebensm-
hältnissen unbekannt. In der Gallerie zu Schieissheim ist ein Ge-
mälde von seiner Hand, welches in halblehensgrossen Figoren
Christus vorstellt, wie er dielileioen zu sich ruft. In diesem Bilde
.; offenbaret sich der Einfluss der italienischen Hunstweise auf die
ältere deutsche. Selaer lebte wahrscheinlich in der zweiten Hallte
des l6* Jahrhunderts.
Selb; Carl 5 Maler, war der Sohn eines wenig bemittelten Lsod-
manns zu Stockach in Tirol, und wurde daselbst 1774 geboren.
Die Malerei erlernte er von einem gewöhnlichen Maler, und so*
mit war er im Vaterlande fast allein auf sein Talent beschränkt,
bis er 1799 ''' ^^^ Stand gesetzt wurde, die Akademie in Düttel«j
dorf zu besuchen* Hier erhielt er den Auftrag, einige Gemälde
der Gallerie zu copiren. Selb verweilte da zwei Jahre, bis er xi
neuer Beschäftigung ins Vaterland zurückberufen wurde. £r malte
Jetzt einige Kirchen. in Fresco aus, wobei ihm auch sein Broder
Joseph behülflich war, und nach Vollendung dieser Arbeiten gingen
sie zu weiteren Studien nach München. Selb gedachte jetxt in
Bayern zu bleiben; allein bei der ISOQ erfolgten Insurrektion
musste er nach Tirol zurückkehren, wo, er von dieser Zeit n
wieder für Kirchen arbeitete, sowohl in Fresco als in Oel malte.
Selb 5 JoSephj Maler und Lithograph, wurde 1784 zu Stockach io
Tirol geboren , und von seinem älteren Bruder Carl in den Ad*
fangsgründen der Malerei unterrichtet. In seinem 16. Jahre ns*
ternahm er mit diesem eine Reise nach Düsseldorf, um an der
Akademie sich der Historienmalerei zu widmen; allein nach zwei
Jahren musste er mit dem Bruder wieder in die Heimath zurück*
((ehren, um ihm bei seinen Arbeiten in Kirchen hülfreiche Hio<l
zu leisten. Nach Vollendung derselben begaben sich beide Küost*
1er nach München, wo unser Meister zur weiteren Ausbildung die
Akademie besuchte und glückliche Fortschritte machte, ohne jedoch
zum erwünschten Resultat gelangen zu können. J^ach dem 1809
erfolgten Ausbruch der Insurrektion in Tirol blieb er ohne Unter*
Stützung , und gelangte somit in hülflose Lage. In dieser wen-
dete ' er sich an den Inspektor Michael Mettenleiter, welcher
ihn ermunterte, im Graviren auf Stein sich zu üben, was iiim^o
f^ttt gelang, das« Selb bei der Steuerkataster- Commission in Mün*
eben angestellt wurde. X)iesc Anstalt hatte schon frühe die oea
Selb, Jo&epb. -* Stlb. Auguft 227
•rfun<}ene Kunst der Lithographie für steh in Antproch ffcnom*
men, und Selb ist einer derjenigen Künstler» der nm die VervoH*
kommnoDg derselben nicht geringe Verdienste sich erwarb. Die
lithographische Anstalt der k. SteueHtataster - Commission • über
welche auch der £rftnder dieser Hunst wachte, erlangte aujtge«
breiteten Ruf, wozu Selb nicht wenig beitrug. Seine Kenntnisse
im Drucke Wurden selbst vom Auslände her anerkannt. So schickte
ihm noch 1824 Mr. Delpech in Paris mehrere Steine mit Dar-
stellungen aus der französischen Getchi<chte von H. Vernet xam
Drucke, da die in Paris gezogenen Exemplare nicht genügten.
Selb hatte i8l6 die lithographische Anstalt aes Kunsthändlers ZeU
1er übernommen, und vier Jahre später vereinigte er sich mit dam
Gallerie*Direktor C. v. Mannlich zur Fortsetzung der von Strixner
iiud Piloty begonnenen Herausgabe des k. Galleriewerkes. Glei-
che Thütigkeit weihte er#auch dem Unternehmen der Cotta'«
sehen artistischen Anstalt, welche, die weitere Ifortsetxung des ge-
nannten Werkes übernahm, so wie die llerausgabe des herzog-
lich Leuchten berg'schen Galleriewerkes. Im Jahre i832 starb der
Künstler.
Wir haben von Selb mehrere lithographirte Blatter, von denen
die früheren jetzt zu den Incuoabeln der Lithographie geboren.
Auch die späteren halten den Vergleich mit den neueren Produk-
ten dieser Kunst nicht aus. Es sind diese Bildnisse und historische
Darstellungen* die theilweise mit einem Monogramme versehen
sind.
t) Ludwig Kronprinz von Bayern (jetzt regierender König)»
nach J. Stieler t8l7« gr. fol.
2) Therese Kronprinzessin von Bayern (Konigin), das Gegen*
stiick, gr. fol.
3) Friederike Sophie, Erzhenogin von Oetterreich, naeh Stie-
1er, gr. fol.
4) Maria Amalia, Prinzessin und Herzogin .von Sachsen , nach
demselben, gr. fol.
5) Eugen, Prinz von Lettchtenbarg» stehend In ganzer Figur,
nach Stieler, gr. fol.
6) fiafael Santi von Urbino, nach dem berühmten Bilde in
der Pipakolhek zu München und nach Flachanaker's Zeich-
nung, gr. foU
7) Zwei halbe Figuren von alten Münncrn» nach A. Brouwer«
I8i7, fol.
8) Eine Ansicht von München, 1826» foL
Selb 9 An^Sty Lithograph, geb. za München I8l3> erlernte die An-
fangsgründe der Kunst, unter Leitung seines Vaters Joseph« und
besuchte dann zur weiteren Ausl>ildung die Akademie der Künste«
£r nahm schon frühe an den lithographischen Arbeiten des Vaters
Theil, und eingeweiht in alle Vortheile der Lithographie Hat er
bereits itaehrcre Blätter geliefert« die zu den bessta^ ihrer Art ge-
hören. Wir zählen folgende zu seinen Hauptwerken :
i) Therese, Königin von Bayern, herzog]. Prinzessin von Sach-
sen-Altenburg, Mtzend in halber Figur» mit Rakmenetofas-
»ung. Roy. fol.
2) Maria Grossfürstin von Ruisland« alt Brant das Frinsen* Ton
Leuchten berg, fol.
3) Herzog Max von Leaehtenberg in nitsitch^r Hosarea-
Uniform, das Gegenstück zum vorhergehenden Bildnisse»
S859> f«')-
15 •
ta» Seibein. — Sel&ch.
4) Der Violinspieler, eioe FamiliMitefD« nadi fUtorlu, fit
den Triesterkunstrerein I04l, foL '
5) Rättberuberfall bei Terraeina« nadi Schindler, fnr den Trie.
sterkonstrerein lS4o» gr. roy. foL
6) Die Blätter der bei Co|ta ertcbieneBen Pioaboüiek oder
Sammlangen der Gemälde der Gdlerie in Mäacbea.
SelbeiOi s. Selheim«
Selbner » Zeidiner und Maler zu Wien » ein Jetzt lebender Eaiu(>
ler. Er ntfdt BInmen und FrücJite*
Selche I Carl Ludwige Medailleur und Münzmei»ter zo Düssel-
dorf, war um 1767 thätig. Auf seinen Münzen stehen die hiitialen
seines Namens.
Seid, George Ooldschmid, hatte in der ersten Hälfte des l6. Jahr-
hunderts Huf. Er fertigte für die 5t Ulrichskirche eine gros»
silberne Monstranze und eine 52 Pf> schwere Sutue von Silber.
Dann atzte er 1521 auch einen grossen Plan von Augsburg, wie
Statten benachrichtet. S. auch den folgenden Artikek i
Seid, Johann» Graveur und Medailleur, zu Augsburg, ein mit den '
Obigen gleichzeitiger Künstler, wenn nicht derselbe, prägte die er*
sten Augsburg^schen Goldgulden und Silber -Batzen. Kaiser Carl 1
V. ertheilte 1521 der Stadt dieses Frivilegiuou StelUn gibt Aach-
rieht über diese Verhältnisse. |
Seiden, nennt Fiorillo in der Geschichte der zeichnenden Künstii
in England einen Bildhauer, von welchem in dem abgetiraootei
Schlosse zu Petword viele Schnitzwerke waren. Dieser Seiden <
war ein Schüler des 1721 verstorbenen Gibbons. 1
Seldnock, Elias y Maler in Prag, arbeitete um 1692. Er scbciat i
X nicht von Bedeutung gewesen zu seyn.
Sele> J.5 s. Seele.
Selee^ Lithograph» ist uns nach seinen I^ebensverhältnissen llnb^
fcannt. Im Cataloge der Sammlung des Hofraths Bötttger (1837)
wird ihm ein grosses Blatt beigelegt, welches Rafaei'a herübnite*
Bild der hl. Cäcilia vorstellt. .
Selen 9 Johannes ran^ Kupferstecher, wahrscheinlich Goldschmiiit
arbeitete gegen Ende des l6. Jahrhunderts in den NiederlaodeD.
Es finden sich von ihm kleine, äusserst zart behandelte Groteskes
mit dem Namen und der Jahrzahl 1590» iCk
Seleroni^ Gloranni, Bildhauer zu Venedig, ein jetzt lebender
Künstler, welcher für Kirchen und Paläste arbeitet Es ^^^^^
sich Statuen und Basreliefs von seiner Hand. Blühte um 1846'
SeleucuSt heisU bei Bracci Nro. 104 ein Edelsteinschneider, vod
welchem sich noch eine Gemme^ findet Sie stellt einen kleioeo
, UQfi des Silen in Carnaoi vor» Stosch Nro. 60. Zu v. Murrf
Zeit befand er sich im Cabinat Cerretani zu Florenz.
SelSsc))^ s. Seelfisch.
Sdhein oder Sdheim, J Sellier, Franc* Hie 229
Selbem oder Selheim» X, Landsduifbmaliir, lebte in der ersten
Hälfte des I8. JahrhuoderU, jmseheinUch in Paris. Beauvarlet
stach nach ihm swei grosse Landschaften, unter dem Titel: Rurit
deliciae, und Reliquine Oanaom. Das erste dieser Blätter ist mitt
Beauvarlet inv, et sc bezeichnet, dass andere ohneN«nan des Stechers.
Jclig, Friedrich IfVllhelm» Zeichner nnd Ingenieur su Cassel,
war in der iweiten Hälfte des ig. Jahrihundertf tfiatig. Er fertigte
landschaftliche und architehtonische S^ichnungen. Dann findet
man von ihm auch einen Plan von Cassel, welchen Weise 1781
gestochen bat. Starb um iSlo als Staabs-Offiiier.
ieligmann^ s. Seeligmann.
Selin^ Jean a^ heisst auf einem Seestiidie» von J. B. Derrey g«-
stochenp iler Maler desselben, der aber mit Jan Asselyn Eine* Per-
son bt. Der Name bt verstümmelt.
Selinai Ferdinand^ wird von Fibsly (Rnb. Verseichniss I. l67)
irrig F« Selma genannt.
Selis , Majrnert, wird im Cataloge der Sammlune des Grafen Re-
Desse*Breidbaeh ein Knpferstecher genannt t welcher nach Golzius
die Judith stach» wie sie dem Holofernes dat Haupt vom Rumpfe
trennt, foU
SellajOy Jacopo del, Maler, wird von ITasari im Leben desTra
Pilippo läppt erwäiint. Er war am i450 Gehulfe dieses Meisters.
SeUari^ Francesco di Neri, beisst bei Baldinucci ein florentini-
ftcher Bildhauer, der nm 1362 für St. Reparate daselbst einige
Statuen verfertigte.
SelletOy s. SelUtto.
Sellethy James» Maler, wurde 1774 sa London geboren, und da-
selbst übte er auch seine Kunst. .Er malte Bildnisse, so wie Blumen
und Früdite. Diese Bilder ünnden grossen Beifall.
Selleth tterb ia4o.
Selledly Mlle.| Malerin zu London, vielleicht die Tochter des
Obigen, malt sehr sdione Blumen- und Fruchtstucke* Diese Künst-
lerin bt noch thatig.
Seilii Edelsteinscbnetder, wird von Goihe im Leben des PK. Hacbert
erwähnt. Selli wer Zeitgenosse des letzteren.
Sellier» N.» Maler» lebte in der ersten Hälfte des 18. JahrbunderU
XU Paris. Br malte Bildnisse. F. Landry stach nach ihm jenes
des Guy du Tal, Herrn voii Bonneval.
SettierV Fran^Ois CRcolas^ Rupferstecher zu Paris, blühte in der
zweiten lallte dbs 18. Jahrhunderts. Die Lebensverbältoisse der
Sellier sind uns unbebannt, da selbst bei französischen Schrift-
stellern keine genügenden Nachrichten darüber zu finden sind.
Unser F. N. Senier stach architehtonische Ansichten. Eine solche
des Inneren einer BadansUlt, nach F.,Perlili, ist von 1778, gr. fol.
2M Selli#r« Louif. — SelnM» FerDando.
D«on arbeitete er «och für die Vojegee f ittorteqaet d' Itali«.
Ib Jahre 179O ftUch er aaeh Getemi ein grosses Blatt, betitelt:
MooomeBt pour la Revoluttoo.
Sellier^ Loois» Kupferstecher, wurde 175? xo Paris geboren, und
so eioer Zeit (herangebildet, in welcher für die Kunst in Frank*
reich noch gate Zeiten waren , und besonders der Stecher sidi
Verdienst gesichert sah« der ^ber durch die Revolution unterbrochen
wurde. Allein die Kunst erfreute sieh bald wieder des SchuUei,
und die Folge davon sind mehrere Prachtwerke, welche in des
ersten Detennien unsere Jahrhunderts erschienen. Sellier itaeb
für einige derselben, %o dass seine bedeutendsten Blätter in koil*
baren Büchern vorkommen und ausserdem selten su finden sind.
Es sind diess architektonische Ansichten und Landschaften, wovon
besonders erttere meisterhaft gestochen sind. Seine früheren Biiit*
ter sind in den Voyaf^es pittoresqnes d' Italic. Dann lieferte er
'solche für die gro«se Description ä^ l*Eg3rpte, welche« als Fracht
der französischen Expedition nach Aegypten, anf Kosten Napoleons
erschien, und selten zu finden ist. Auch für das Prachtwerk dei
Musce royal des peiutures etc., für Mvioh* Ruines de Pompeji,
für Gau*s Monumens de la Nubie, für Cailliaud's Reise in die
Oasis von Theben, für das Krönungswerk CarKs X., für Dr. Bolt*
seroe's Prachtwerk über den Dum in Köln, für die Sammlung von
Vorbildern für Fabrikanten und Handwerker, welche die kf preoi-
sische Regierung von l821 m^ 30 heransjffab, hat Sellier Blätter
gestochen. Die letsteren gehören xu den schönsten des Werken
Dann kommen auch einzelneBlätter von diesem Künstler vor. Von
zweien nach Delorroe stellt das eine das Innere eines Ügy)p tischen
Tempels (1819)» das andere das Innere einer . gotbiichen Kirch«
vor, beide in fol. Dann haben wir von ihm auch verschieden«
Blätter mit Vasen, die einzeln vorkommen* Sellier starb um l835*
Sellier^ Kupferstocher zu Paris, zwei Künstler dieses Namens 1 «^
scheinen um 178O — I810 nls Stecher für verschiedene natorhisto*
rische Prachtwerke, wie für jene von Cavanilles, "Üeriti^rt des Fod«
taines, Veutenat, Redoutc, Marechal u. a. Auf einigen der Blätter
in den genannten Werken steht Setüer sc.,' auf anderen Sellier
fils sc. Näheres wissen wir über diese Meister nicht, wir halteo
sie aber mit keinem der Obigen für Eine Fersbn.
Sellinger^ David, Maler zu Salzburg , wurde 1766'f;el>oren, Qd'
in Wien zum Künstler heraDgebildet« Er malt Fortraita ond er*
theilt Unterricht im Zeichnen.
SellitO 9 Carlo, Maler von Neapel» war in Rom Schüler .von AoniB*
Carracci und dessen Nachahmer. Er arbeit'ej;e in Neapel» woBaldioucci
seine Darstellungen aus dem Leben des hl. Petrus in einer CapeHf
der. Kirche der hl.. Anna rühmt. G. B. G. Groifi (Le be)le arU
etc. Napoli 1820 p« l2o)- räumt diesem Meister eine hope Steil<
ein. Sein Todesjahr ist unbekannt,
Selma^ FernandOi Kupferstecher» wurde 1?48 zu Madrid laberes»
und an der Akademie dasesbst unterrichtet» bis er zur weiteres
Ausbildung nach Paris sich begab. Nach einiger Zeit kehrte er
wieder nach Madrid zurück, wo er jetzt durch mehrere Blätter des
Bnf eines ausgezeichneten Stechers sich erwarb. Sie kommen «her
selten einsein vor» da si« für das K. spaiysche tSalleriewe^k a^^*
Sefans« Adam Gottlieb. -^ Seloiis, U.. C* 331
gefohrt ttnd, wovon von 1792 — (>4 twet Lioferuogen «rschittito*
uoter dem Titel: Cöleccttm da las «etaiopM grabados ' a ' burf I »b
]o8 caadros pertenacientes al Rey de* Espana < die Gemälde des k«
Palastes). Selma war ProCessor an der Akademie von S« Fernando
und starb um I8t0*
1) Kaiser Carl V., ganze Figiir, nach Tttian, zur neueh Aus*
gäbe von Sepulveda's lateinischen Werken, 8* ' \i
2) Bildniss des Pater Seguenza, nach dem berühmten BH'iie
Goelto's im Escurial, fol.
3) Jenes von Migael Cervantes» für eine Sammking: BäVonea
illustres Espagnoles, 4*
4) Don Miguel de Mnzqniz, tiach 6oya, 8* ''^^
5) La Virgen del Pez (Madonna del Pcsoe), Rafael*s benihmt«
hl. Familie mit dem kleinen Tobias. Für die Coleeeion de
las estampas grabados etc. i.782> gr. Fol.
6) S. lldefonso recibendo dn mano de la Santissima Yirgen
una Casulla, nach fi. Miinllo, fi^r 4ie GplBccioa «Uu.fTjfl»
gr. fol. \ ' ' '^ , ' ' '.
7) 11 Spasmo diSicilia, die berühmte 'Kreuztragung Ratael's im
Museum zu Madrid, nach J. Cameran's {eichpungy }f49f»
gr. fol. ' . j.
8) Die Perle, eine unter diesem Namen bekannte bl'. Familie
Rafaers im Escurial, 18O8 gestochen, kl. fol.« ' !^
9) Die Herodias mit dem Haupte des Johannes, nach C Reni's
Bild in der Qallerie zu Madrid f774» H. 12 Z« 5 L., Er«
7 Z. tt L- • •
10) Jakob-s Reise V»ach Canatan, 18 Figvren wnd viele Ifhiere«
nach L. Giordano 1777. H. 13 Z. 2 L., Br. i6 Z. 7 U ,^
U) Moset zsehtmit de« isvaaltteB durih das'M(»ert''nM>rha.
raofs- 'Untergang, »ach desnsfelhe«, onid ^Segelratick««« obU
Sun Blatte. ■ i» • -i.
ie^! Blätter zu^ Pracktansgäbe «des fsgenioso Hida^ Don
Quijbte de la Manche, die zu Madrid ersc^i^q. ,
ms oder Seim, Adam öotllieb, cio'lr. sSrchftclief'ln^e.
nieur- Offizier', riiachte sich durch verschiedene ^Zeiehtiüngen io
Sepia bekannt, und hatte auch eine bedeutende Kunstsammlung.
Starb um 179Ö. ^ '::'.." •• ^? • • • v--^ ,*,-*'.
SeloilS) H. C, Malernd London« wuKda oitt l8l2\gtkoi!e»% vnd
an der Akademie daselbst : HerangSebildet. iBrt. isit scko« einige
Jahre vortheilhaft bekannt^ sowohl dtirl:h-ZeicbnoBgen als "durch
Gemälde. Der Inhalt s<^in«r Werk4 ist thetU der'OeechicbNi Eng-
land«, und den väierlänidMohen Dickfero . entlehnt., Mhftila g^ören
•ie dem pefire ao^ .$jq fiprfig^ej er ,ürajUse zu Shakespepr^s Sturm,
die auf 12 Blättern, gestochen, mit erkjarendefiK Teitt^jin vier^Spra-
chen 1336 -zu I^ondon erschienen, roy. 4- Dann ist .Sei ous auch
einer .derjofiigqB RiinslUr, .welche 1845. zur ,^U58<^0)JicHu^.^««
Palastes von Westminsier (Parlamenlshäus^er) conqjirri^teo.. jDiese
Räume sollen mit F^esl^en aus^ dei^fenglischei;» G.eschieh'te .geziert
werden^ wozu die .liün stier Csarfcns einsendeten.' Eilf dlese^ Car-
toDs wurden als prejswür^iig liefunden, und äarupter ist auch!* jener
vonSelous. Diese Compositionen erscHie^enrin li.litnogranhirten
Blättern, unter dem Titel : The Prize Cartoon^. London. %m^, gr.
fol. Für den Londoner Kunstverein l845 lieferte er tllustrationen
stu Bunyan*s Pilgrimage Progress, 22 Blätter' mit llmrlsien von C.
BolU gestochen. Lo|idön 1844» q«» föl.' ' ' * .,*
Sei
2M Selli<ir, LoiiU. -- SdnM, Fcraaodo.
Dann arbeitete er auch für die Vojagee f itloi
Im Jahre 179O «tach «r aaeh Gate«i ein grosses Bp^
MoDomeBt pour la Revolution. t^'a. ^^
Sellier, Loois» Kuprerstecher, wurde 1757 xu Th^%\" ^^ %'
so eioer Zeit {herangebildet, in welcher für d^% ^^-^l
reich noch gute Zeiten waren , und beeoodef ^ ' '^^ ^. •
Verdienst geticliert »ah, der aber durch dieReir4 f *? * % Ä
wurde. Allein die Kunst erfreute sieh bai(
und die Folge davon sind mehrere Pracl
ersten Deeeonien unsere Jahrhunderts <
für einige derselben , eo das» seine bedfj
baren Bachern vorbommen und ausseif
lur uaus monumens de la /f '1,' ?"fe:'^ \ *tf
Oasis von Theben, für das Ft^ V^ ^/t \ \
seree's Prachtwerk über den. H ^<S %\ ^' ^
Vorbildern für FabrihaBtert ^^ ^V Q^
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vor, beide in fol. .' f » ^ 7 ^4* »
Blätter mit Vasen, ^f ^'^ V '
Sellier, Kupferstccil^* '^^'
scheinen um 17J ?^» \ *
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taines, Venter * y* ^ 4}, g^«
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wurde um 1795
I Stadt baraagobOdel.
. ^ ^ , — groaees Lob verdioDeB.
in den gene f
sie aber m7 ^®> Arcbttakt m Venedig, macbte «
i ^d amdi den daasischen Werken älterer
Q_ll» ^' . ;♦ -* ••*•» dasolhet und « «ideraB Städten In
Oeuinger..' ^«ubaiider Rinalkr trat er soeial In Venedig
in Wi . änig«n Jahren die Stelle eines Professors der Ard^
theilt ^ dor Akodemio der Künste bekleidet, md auch dieOhtf*!
S«irt ^ ^'^^ ^* •ftntKcben Gebinde nnd Garten übrt.
^^^^^ 5dTn ist auch der Erbioir d^ Ktrcba in PMstfgno,.»- ,
^\tgh ia ^^ ^^^^ ^^^ Venedig, tn dieser Kirche ruben die ^\
* Se des berühmten Antonio Canova. Er ist in runder 'Fem ^
Citcns versehen, und die drei Eingang erklären sidi aus ei^c«
^n Brauche im Dorfe, dem siifolge die Fnuen allein dss vor-
ytcbt haben, dorch die Haupttbüre in die Kirche sn gebea. >*'
0 «ova musste daher für die Manner swei NebMitbüren io ^^^
Tempd maidien lasaen. Ueber diese Kirche %xistirt ein We*
unter doni Titel: II tempio di Ant. Canova e la villi Fcst'ff'^*
del Bröi* Bossi. ü^na iS2o. Mit KR.
Dnaa saidinete Selva auch viele interressante Gebaut}« ^^^ 'I
Monamenta Venedigs, und veranstaltete ein Werk darüber, »» !^^'
ehern noch L. Cicognara und A.DiedoTheU haben. Die««« v^^'*
i- S^Vrafifio, Y»«V^zfc. « — Semen«, Balthasar ran. 233
- *.»<!«■ f««\-.?»^»^*^.,^« IVroiiumeDti cotpicai ^Venezia, illuttrati
ati-^k^!!?^* ^!a^w^^^^^' ^«>n Ferrara; gehoH m den berühm-
dcr«^^ Alfi«. V i, ^"^ «t^n'J. >«"§« Zeil im Dienste des Her-
xoi^^rf d^pf> ^^' '?\^**« in Mo^ena, dann folgte er dem Hewog
Ce^^ni^'^? ,^»5^.^^^»^«*". und die letztere Zlit verlebte er m
Ho^^ Äinuccios 1. in P^rma, wo, er nach Vedriani l6o6 itorb.
Tirabotehi sptiebt von dieeem Meister mit «u geringem Lobe,
w^^ •S^r ^'Ui V^.?JB«**^ w «10« Storia della scultura rügt, II.
42CF' . ^%**® MedaiUe mit dem Bildnisse des Giovanni de Medici,
mi« ?*' Legende : Propugnatori Italiae im Revers , gehört zu den
^^^^^» iirbeiten dieser iCrt.
An ^ Antonio» Medailleur von Venedig, war Schüler vpn M. 8.
' g^^^^t und einer der tüchtigsten italienischen Künstler des vori-
ge^ Jahrhunderts, wenn nämUch alle Medaillen von ihm gefertiget
6itf»^> ^*^e seine Bezeichnung hab^n. Graf Cicognara. (Stör. IL 4l4)
sag^ nämlich, dass er fremde Arbeiten unter seinem r^amen gehen
lies«. Er hielt sich längere Zeit in England auf, kam aber später
i^Veder ins Vaterland zurück, wo er um 1750 thätig war. Wir
j^:::*aben von ihm eine Medaille mit dem Bildnisse des Galileo Ga-
U ^^^»» wekhe mit Ä. S. bezeichnet ist. Eine solche mit dem Por-
^raite des Grafen Giuseppe Ginanni ist in dessen Opere postume»
"'^enezia 1755 gestochen.
ryi^am^ J., Rupferstecher, arbeitete um 1750 in Prag. Mit diesem
^ Namen ist das Wappen der Rosenmüller*schen Buchhandlung in
i* Prag bezeichnet, 12*
'mizam f s. auch Seltzam.
i^lzer, Architekt zu Eisenach, bekleidet daselbst die Stelle eine»
Bäurathes. Er gehört zu den tüchtigsten jetzt lebenden Meistern
eeines Faches. Jm Jahre 1859 machte er den Plan zu einer um«
fangreicben Restouration der Wartburg.
S^mbedif Johann Samud» Zeichner, arbeitete in der ersten
MSIfte des 18. Jahrhunderts in Dresden. Er zeichnete verschiedene
Proipekte. Sysang stach jenen von Oelsnitz. Von ihm selbst ge-
ftdcKen ist wihrsclieinlich der Prospekt des Salzwerkes bei Plauen.
gr. fol.
Seiliberay Joseph, Zeichner und Maler > arbeitete um l827 in
Frag.
Semeleck» Bildhauer^ hatte im ersten Decennium tinsers Jahrhun-
deru in St. Petersburg Ruf. Er fertigte verschiedene Bustep. unter
lilfhln ifto4 besonders jene des Geheimen Rathes von Betzkoy
jÄ?t Äe. luch SeLeljak finden wir diesen KünsUer ge-
nannt. »
«^Afnens« Balthasar ran, Maler, wurde 1637 zu Antwerpen ge-
b!fen! Er malte StilUebcn, die lauschend befunden wurden.
Starb 1704.
in S^U, C — - Selra, Gioranni Antonio.
Seby G*f MaUr» blühte in der ertleii Hilfte des IQ. Jabrfattnderti.
£r malte liifttorische DanteHaagea, die sich durofa Correktheit der
ZeiehnoDg and durch gefaUige Färbimg empfehlea. Maa e^
Kennt darin aoch ein genaue» Studium der Werke aus der cUi-
• «itchen Zeit Italien«»
SeltenhorOy AntOO, Maler von Rrayburg in. Bayern» arbeitete ia
der sweiten Hälfte des 18* JahrhunderU. Im Jabte 1776 malte er
,. die Fre»oobtlder anseerhalb der Gitter der Kloiterkirche su Gars.
Seiter 1* Johann I Medailleur» stand um 1700 — 1711 im Dienite
des churpfälmisdien Hofes« Er fertigte viele Stempel zn Müsien
und IVIedaillen» die in Ezter's Sammlonff Churpf. Münzen aofge-
zählt werden. Er bezeichnete seine Werke mit J. S»
- Seitmann ^ Johann Christian^ Graveur und Medailleur» arbeitete
, . um 1800 «v 1815 in verschiedenen Städten» und zuletzt inDreideo.
'Beltzam oder Seltham, C^ Formscbneider » arbeitete In der er-
sten Hälfte des 18« Jahrhundert^ in Nürnberg. Es finden sich vod
ihm Blätter in ' der Weise des C. Meilen » wie in E. G. BaroD'i ^
^ Untersuchung des Instrjiments der Lauten etc. Kürnberg I727f 8' '
...1 . Es gibt auch eine Ansicht von Märnberg» auf welcher dii
Initialen J. S. stehen» worunter einige »In cidit Seltsam« vermutbeo.
X G. Schiekier hat vielleieht nakerea Recht auf dieses Blatt.
SeltUai» Martin, Fovschneider» w«rde 1750 in Nürnberg gsbom,
iwid hane als Hnnslier Bu£ Seine ForaMchnitte » deren sichii
Rüchern finden » gehören auch wirklich zu den beeeeren Arbeitet
—^" Zeit. Ueberdtese schntlt er Wappen. Starb um fSlO.
Seltsam y Melchior , Maler zu Wien» wurde um 1795 gsbonoi
rund an der Akademie der genannten Staldt herengebildet, Bs'^
architektonische Darstellungen! die grosses Xiob verdienen.
Selra, Gio?anni Antonio 9 Architekt zu Venedig» machte seioi
Studien in Rom» und nach den dessischen Werken älterer und
neuerer Zeit» die sich daselbst und An anderen Städten Itsliesi
finden-. Als ausübender Künstler trat er auemt in Venedig ao|.
' ' wo er seit einigen Jahren die Stelle eines Professors der Archi*
lektur an der Akademie der Künste bekleidet • und auch dieObtf-
•nfsicht über die öffentlichen Gebände und Gärten fuhrt.
Selva ist auch der Erbauer der Kirche in Poss«gno» sioeD
Dorfe in der Nähe von Venedig. In dieser Kirche ruhen die Gf
beine des berühmten Antonio (Sanova. Er ist in runder 'Form oiit
Porticus versehen, und die drei Eingang erklären sieh aus einen
alten Brauche im Dorfe, dem zufolge die Frauen allein das Vor*
" recht haben» durch die Eeuptthüre in die Kirche zu gehen. Ci-
],. nova musste daher für die Männer zwei Ne^nthüren in seinen
Tempel mechen lassen. Ueber diese Kirche existirt ein Werk«
unter dem Titel : 11 tetopio di Ant. Canova e la villa Fosssgoo.
del Prof. Bossi. Udine 1623. Mit KK.
Dann zeichnete Selva auch viele interressente Gebäude ud<}
Monumente Venedigs» und veranstaltete ein Werk darüber, so wel-
chem auch L. Cicognara und A.DiedQTheil haben. Dieses Werk
Seliratico, Paolo. — Semens, Balthasar Tan« 233
hat den Tite) : Fabriche e Monumeoti cotpicui ^i Veoezia» illttstrati
da L. Cioognara, A. Diedo e G. A. Selva. 2 Edik. con ootabüi
aggionte e ^note« Mit 259 K. R. fol. und Z Bäodea Test S«
Veoezia l84o.
SelrattCO^ PaolOi Medailleur von Ferraraj eehoft stt den berühm«
testen Küottem » welche in der zweiten Hälfte des l6* Jahrhun-
derts in Italien lebten. Er stand lange Zeit im Dienste des Her-
zogs Alfonso IL von Este in Modena, dann folgte er dem Hersog
Cesare d'Este nach Ferrara, und die letztere Zeit verlebte er am
Hofe Ranucdo's I. in Farma» wo, er nach Vedriani i6o6 starb.
Tiraboschi sraicht von^dietem Meister mit zu geringem Lobe,
was auch Graf Cicognara in seiner Storia della scultura riigt, IL
420* Seine Medaille mit dem Bildnisse des Giovanni de Medici,
mit der Legende : Propugnatori Italiae im Revers » gehört zu den
bessten Arbeiten dieser Art. *
Sehn, Antonio, Medailleur von Venedig, war Schüler vpn M. 8.
Benzi, und einer der tüchtigsten italienischen Künstler des vori-
gen Jahrhunderts» wenn nämUch alle Medaillen von ihm gefertiget
sind, die seine Bezeichnung haben. Graf Cicognara (Stör. IL 4l4)
sagt nämlich, dass er fremde Arbeiten unter seinem Namen gehen
Hess. Er hielt sich längere Zeit in England auf, kam aber später
vrieder ins Vaterland zurück , wo er um 1750 tbätig war. Wir
haben von ihm eine Medaille mit dem Bildnisse des Galileo Ga-
lilei, welche mit A. S. bezeichnet ist. Eine solche mit dem Por-
traite des Grafen Giuseppe Ginanni ist in dessen Opere postume*
Venezia 1755 gestochen.
oelzaiDj J., Rupferstecher, arbeitete um 1750 in- Frag. Mit diesem
Namen ist das Wappen der Rosenmüller'schen Buchhandlung in
Prag bezeichnet, 12«
Selzam , «. auch Seluam.
Selzer, Architekt zu Btsenach, bekleidet daselbst die Stelle einet
Baurathes. Er aehÖrt zu den tüchtigsten jetzt lebenden Meistern
seines Faches, jtm Jahre iSSQ machte er den Plan zu einer um-
fangreichen Restauration der Wartburg.
Sembeck ^ Johftnil Sftinud^ Zeichner, arbeitete in der ersten
Hälfte des 18. Jahrhunderts in Dresden. Er zeichnete verschieden«
Prospekte. Sysang stach jenen von Oelsnitz. Von ihm selbst ge-
stochen ist wahrscheinlich der Prospekt des Salzwerkes bei Plauent
gr. fol.
Semberai Joseph^ Zeichner und Maler, arbeitete um l827 in
Prag.
Semeieck| Bildhauer, hatte im ersten Decennium tin^ers Jahrhun«
derto in St« Petersburg Ruf. Er ferfigte verschiedene Büstep, unter
welchen i804 besonders jene des Geheimen Rathes von Betzkoy
gerühmt wurde. Auch Semeljak finden wir diesen Künstler ge«
nannU ^
SemenS ^ Balthasar rnn, Maler , wurde 1637 zu Antwerpen gf*
boren. Sr malte Stillleben, die tauschend befunden wurden.
Starb 1704.
/
334 Sementi» Gio. Giac -^ Semini» A»; u, OttaTio.
IoBruft»Al,I«bU eio Bruder dictM KuntCltrtt der Id d«iDMllMn
fache arbeitete.
Sementi oder Semenza, Givanni Giacoxno^ Maler. geVo-
ren za Bologna I580f war Nachahmer des Guido RenL Er malte
in Rom mehrere Altarbilder, und in jAkTa-CoeJi daselbst neben so-
deren Meistern in Freeco, worunter er sich auszeichnete. Sein
Hauptwerk ist aber das Bild des hl. Sebastian in S. Michele za
Bologna. Im Belvedere zu Wien ist yon ihm die VermählaDg
der hl . Catharioa. Er erreichte kein hohes Alter«
Semerrille, Zeichner und Lithograph, arbeitete um 1830 in Paris.
Er zeichnete verschiedene Ansichten und lifhographirte auch solche.
In dem bezeichneten Jahre erschienen von ihm die Ansichten von
Algier, Tripolis, Bona und Palme, qu. fol.
Semhoffi s. Semzoff.
Semin I Alessandro oder Giulio Cesare, Maler ron Geniia,
Hess sich zu Anfang des 17. Jahrhunderts in Madrid nieder, undi
gründete da seinen Ruf. Er malte auf Befehl Fhilipp's III. im
Pardo ein Bild in Fresco , und in S. Bartolome de Sonsoles za
Toledo ist ein Crucifix mit mehreren Figuren von ihm. Im Jahre |
1627 wurde er Nachfolger des Hofmalers Bartolome Gonzalez, j
Vinc. Carducho nennt diesen Meister Alexandro und seinen
Freund , iu den königlichen Ausgabhüchern heisst er aber Jolioi
Cäsar. Ant. Semini ist sein Verwandter.
Semini^ Antonio , Maler, wurde um i485 in Genua geboren, unj
▼on L. Brea unterrichtet, zugleich mit Teramo Piag^ta, der si^
in der Folge mit Antonio zu gemeinschaftlichen Arbeiten verband.
Semini scheint aber der tüchtigere zu seyn, so dass ihn Laou
denPerugino seiner Schule nennt, diese bei Betrachtung derKreui-
abnehmung bei den Dominikanern zu Genua und anderer B'tHc'r
die man ehedem daselbst von ihm sah. Jetzt scheint sich vrenig
mehr in Genua von ihm zu finden , wir wissen nur von eineoi
Bilde der Cleopatra im Paläste Fallavicini. Semini hat sich aber
in seiner späteren Zeit mehr der modernen Schule genähert.
Lanzi macht besonders auf eine Geburt Christi in S. Domenico ^
zu Savona aufmerksam, in welcher Antonio nicht bloss mit Perioo,
aondern selbst mit Rafael wetteifert. Die Familie Riari daselbit
hatte mehrere Bilder, in welchen nach Fiorillo's Bemerkung sici^
der Künstler selbst übertroffen haben soll. Mehrere seiner Wer»«
führte er in Gemeinschaft mit Teramo aus» so dass beide Künstlet
ihre Namen darauf setzten. Auf dem Gemälde der Marter da
hl. Andreas in S. Andrea zu Genua brachten sie nebenbei auch
ihre Bildnisse an. Dieses Bild stammt; Mis der früheren Z^ttwt
genannten Meister, man bemerkt aber schon den Einfluss eioet
besseren Periode. In den Köpfen und in den Bewegungen herrsch^
, grosses Leben und da« Colorit ist von gefafKger Harmonie. 1»
der Zeichnung findet man sich nicht auf gleiche Weise befriediget'
Die beiden folgenden Meister sind seine &öhne und Schüler, ait
später im Vaterlande viel zur Verbreitung eines bessereA 6^'
schmackes beitrugen. Anton Semini starb nach 1547*
Seminij Andrea und Ottavio» Maler von Genua, die Sühoe
Antonio'«, standen anfangs unter Leitung des Vaters, und bielteo
Semkii, MidiekL ~ Semitecolo» Nieolo* 93»
•idi gleich diesem «o Pertno del Va^i.'. Hieraof ginfeii sie nach
Rom, wo sie jetzt mit Vorliebe die Werke Rafael*» und die Antike
•tndirten, und von dieser Zeit an huldicten sie dem Gescbmacke
der römischen Schule. Bei ihrer Hückkehr nach Genua, und spä»
ter nach Mailand beruCeog arbeiteten sie vieles theiJa gemein>chait*
lieh, theils jeder für sich, und im Style tlafaera, aber ohne ihn
an erfeichen. Andrea war der jüngere« Es gebrach seinen Bil*
dem an dem, was die Italiener Morbidczza nennen, und. selbst
ZeichnuDgst'ehler Hess er steh zu Schulden kommen, «ogar in
seiner Geburt Christi in S. Francesco zu Genua, welche zu seinen
Haupthildern gehört. Ehedem sah man von ihm und seinem. Bruder
siemlicb viele Werke in Genua, deren Soprani rühmt und be-
schreibt, wie die Geschichten aus dem Leben des Täufers im Palastier
dea Adamo Centurion'a u. a. Auch in I\lai1and arbeitete er. Da
sab man im Palaste des Herzogs von Terranuova das Gastmal der
Gotter bei der Hochzeit der Psyche, welche von Lomazzo ausser-
ordentlich gerühmt wird*
Grössere Verdienste hatte Ottavio, dessen Sabinerranb' aft der.
Fa^de des Palastes Doria von C. Procaccini für RafaePs Arbeit
angesehen wurde. Auch an anderen Häusern ' sah man ähnlich»
al Frescos von Ottavio, die aber nach und nach zu Grunde gingen.
In den Furchen hiehen sich diese Bilder länger. So sieht man in
der Capelle des hl. Hieronymus in St. Angelo zu Mailand Dar-
slellnngen aus dem Leben diieses Heiligen von ihm. In diesen
' nnd in anderen Werken, welche O. Semini in Mailand ausführte»
bemerkte Lanzi eine Aenderung des Styls, indem er vor den Bil-
dern in der Capelle des hl. Hieronymus säet, sie seyen in einer
leichteren, weniger vollendeten Weise gemalt, wie diess auch mit
anderen Bildern in Mailand der Fall war. Auch bemerkt Lanzi»
dass Ottavio in Gel nicht coloriren konnte oder wollte. In den
Frescobildern hatte er aber eine meisterhafte Färbung. Zu Mai*
Und malte er 'mit seinem Bruder Andrea und mit A. Buscö für
den Herzog von Terranuova, der durch diese Meister seinen Palast
verzieren liess. Ein belobtes ^ Bild von Andrea haben wir oben
genannt, und es möchte fast scheinen, dass dieser Meister gediege-
ner war, 'als Ottavio, der zuletzt von de^r Kunstwelse des Michel
Angelo sich hinreissen liess und manierirt erscheint. In der letzte-
ren Zeit seines Lebens gründete er in Genua mit L. Cambiaso
eine Zeichnungsschule , worin das Studium , nach dem Nackten
eifrig betrieben wurde. Er starb daselbst l6o4 und Andrea 1576
im &• Jahre.
•4
OMUni) Michele, Maier, wird unter die guten Schuler des C«Ma-
ratti gezählt. Er malte viele Bilder, die aber dem Meister oder
andaren Künstlern beigelegt werden.
ScnUnO^ t. Semini,
SemitCCOlo 9 NtColO; Maler von Venedig, einer der ältesten Kunst*
ler dieser Stadt, der im l4* Jahrhunderte arbeitete» nicht ohne
Einflnss der byzantinischen Kunst« Es finden sich noch Werke
von ihm, welche diess bestättigen, es oflFenbaret .sich aber darin
eine achlichte Anmuth , die den Werken der griechischen Meister
fremd ist. In der Gallerie der Akademie zu Venedig ist von ihm
eine Krönung , Maria durch die Dreieinigkeit, wahrscheinlich jenes
Bild, welches Lanzi in der Stiftsbibliothek zu Mantua gesehen zu
habeii scheint, und als schönes Denkmal der venetianiscben Schule
S36 Semlert Heinrich. — Semper, Gottfiied.
rühmt. Auf dem Ton Lanxi erwähnten Gemälde liest man: Nico«
leto Semiteeolo da Tiniezia impense 1570- Dann Ut in dieser
Samihlang ein reichet Altarbild auf Hole. In der Bibliothek dei
Capitels xu Padua sind Darstellungen aus dem Leben des hl. Seba»
•tian von ihm, mit noch alteren DanttUungen auf äer Rackieite.
Das eine dieser Bilder tragt die Jahrzahl I307* Ans diesen DateD
ergibt sieh die Bl&thexeit des Meisters. Mit Giotto kommt er is
keinen Vergleich , da die Kunstweise beider ganx verschieden iit
In der 2Micnnung steht ersterer über ihm. als Colorist ist Semite-
eolo fast höher su achten. Seine Figuren sind oft übermastig
•chlank«
Semler 9 Heinrich, Maler, wurde 1822 «u Coburg geboren, oud
daselbst in den Anfangsgründen der Kunst unterrichtet, bii er
1844 xur weiteren Ausbildung nach München sich begab. Er malt
Bildnisse und Genrebilder.
Semoleo, s. Gio. BattistaFranco.
Semper f Gottfried , Architekt, Professor und Direktor der k. Bau-
akademie XU Dresden, wurde 1803 in Altona geboren, uad m
benachbarten Hamburg in 'den Anfangsgründen einer Kunst uDte^
richtet, die in ihm nach vorhergängigen eifrigen Studien in Berlin,
Dresden und München eines ihrer ausgexeichnetsten Priester sich
rühmt. Semper verweilte auch einige 2eit in Italien , namentlich
in Rom , und da er auch auf dem classischen Boden Griechenlaaiü
umfassende Studien gemacht, so gehört er zu den wenigen Rüost* |
lern seiner Art, die das ganze Gebiet der Architektur mit eigenes
Augen durchforscht haben. Semper hielt sich einige Zeit in Atbei
aufund machte* höchst merkwürdige Entdeckungen, besonders suck
in Bezug auf den farbigen Schmuck der griechischen Tempel. Et
legte seine Erfahrungen und Ansichten in einer Schrift dar, unter
dem Titel: Bemerkungen über bemalte Architektur und Plastik bei
den Alten.' Altona 1834» 8. Später, bereits als Proiessor der A^
ohitektur in Dresden, wohin er 1834 an Thürmer's Stelle beruFeii
wurde, dehnte er seine Forschungen noch weiter aus, und die Bc>
snltate derselben liegen uns in einem zweiten Werke vor: »Di<
Anwendung der Farben in der Architektur und Plastik. In eiotf
Sammlung von Beispielen aus den Zeiten des Alterthums und des
Mittelalters erläutert von G. Semper, 1. Heft, dorisch • griecbischi
Kunst in 6 Tafelf^ mit Farben. Dresden 1830» gr. fol.
Semper fand durch den König von Sachsen aioan grossardgii
Wirkungskreis sich vorgezeichnet, indem sich seine Tbätigkeit
nicht allein auf die akademischen Lehrsäle beschränkte, sondere
ihm auch' sur Ausübung seiner Kunst herrliche Gelegenheit ge*
boten wurde. Zuerst decorirtv er das Antikencabinct nach leiser
Theorie über die Verbindung der plastischen Kunst mit der Archi-
tektur und mit hervorhebender Farbe* Dann fertigte er den FUb
zum neuen Schauspielbause , welches an der Stelle des i754 er-
bauten Opernhauses sich erhebt, und eines der schönsten Gebäude
dieser Art ist, wobei aber der Künstler den Kreis seiner strenges
classischen Studien überschreiten musste. Er wendete beim Baae
des Theaters auch bunte Renaissance-Formen an, hat aber dabei p-
zeigt, dass ein nach strengen Regeln gebildeter Künstler auch ib
dieser Art Originelles zu schaffen im Stande ist. Diese ist aocb
mit der von Semper erbauten Synagoge der Fall, an welcher er
byzantinische und im Inneren selbst maurische Formen anwendete*
SempKoe. — Sempy, P. A» 237
Nach »eioem Plane entsUnd • ferner das neue FraaenhospitaU. wel-
ches voa 1837 — 38 erbaut wurde. Nach dem im Jahre iMS er-
folgten grossen Brand von Hamburg war Semper unter der Zahl
der Architekten» welche für den Plan derjieuen Nicolaihirche con*
currirten» Die aus techt Architekten Hamburgs bestehende Com-
mission der Sachverständigen wählte die Pläne von Semper» Stradi
und Scott aur Entscheidung aus, und zuletzt wurde unserm
Künstler der Preis zuerkannt« Allein die Kircheneommission hatte
lieh ihrerseits für den Plan des. Engländers Scott entschieden» und
war der Freiszuerkennung entgegegen. Die Folge davon war, dasa
sich im Publikum Klagen über Anglomanie und Partheil khkeil
gegen Fremde erhoben» und diess gab dif Veranlassung zu einer
zweiten Prüfung der Pläne» zu welcher Zwirner» der meister des
Oombaues in Cöln» und Dr. S. Boisser^e gezogen wurden* Jetal
wurde dem Ardiitekten Scott der Preis zuerkannt und ihm sofort
der Bau übertragen. Die Pläne von Strack und Lange erhielten
die anderen Preise. Die Entwürfe dieser Meister sind sämmtliek
im sogenannten gothischen oder germanUcheo Style» undnament*
lieh jener des Engländers Scott sehr sauber in der brilianten eng-
lischen Stahlstichmanier, ganz im Sinne eines streng anglikanischen
Cultus behandelt, wie wir in der Allgem. Zeitung 1845 S. 771 le-
sen. Semper*s Plan ist mehr im byzantinisch - romanischen Stvle
gehalten, welcher bei allen Schönheiten den Bewunderern dea
grossartigsten deutschen Bauwerkes in Cöln entgegen stand. Semper
vertheidigte das Princip, aus welchem sein Plan der Nicolaikirche
hervorgegangen» in einer kleinen geistreichen Schrift nUeber den
Bau evangelischer Kirchen.ir Es handelt sich darin u^ den Streit
zwischen Spitzbogen- und Rundbogenstyl» und der Verfasser sucht
XU beweisen» dass jener» wegen der Raumverbältnisse» die er for-
dert, den Bedürfnissen des evangelischen» wesentlich durch die
Fredigt eingenommenen Gottesdienstes, nicht gemäss sei» dass er
sich mit der Einrichtung von Emporen nicht vertrage» und dass
dieser Styl falschlich als der ausschliesslich deutseh • nationale he*
zeichnet werde. Die Au£Fassung dieses Thema beurkundet einen
verständigen und tiefgebildeten Künstler» und die Polemik» die
er zu fuhren sich genöthiget sieht, ist au8|;ezeichnet durch
Miiass und Takt» und ein von Selbstsucht befreites Festhalten an
dem Wesentlichen der Sache. Die Opposition bleibt jedem frei,
der nicht mit dem Verfasser zugeben will, dass der Charakter der
Rundbogen -Architektur unserer Zeit enger vdrwandt sei als der
des Spitzbogens, dass letzterer sich überlebt habe, u. s. w. In
letzter Zeit beschäftigte ihn der Plan zum neuen Museum in Dres-
den, wozu er i845 vom Ministerium den Auftrag erhielt. Er legte
nehrere Entwürfe vor» da der Künstler einen reichen Born von
architektonischer Erfindung besitzt. Professor Semper ist auch Ritter
des k. sächsischen Civilverdienst - Ordens. Sein BiJdniss bewahrt
die berühmte Portraitsammlung des Professors Vogel von Vogel*
stein in Dresden ^ von Vogel selbst 1838 gezeichnet.
•CCf ein Kapuziner Mönch von Verona, erlernte von Brusa-
sorci die Malerei. Er malte für seine Ordenskirche (del Bedentore)
in Venedig einige' Bilder. Ein Bild des heil. Felix wurde 1712 in
Kupfer gestochen. Semplice starb l654 in hohem Aher«
Sempy
.. » F* A»y Glasmaler» arbeitete in der ersten Hälfte des 18*
Jahrhunderts zu Paris. Er war Schüler von B. Michu, und Theil-
nehmer an dessen Arbeiten » wie an den Fenstergeraälden der ftir«
fl38 Semxoff. Iwan. — Senefelder, Alois.
che der FeuiüaDten, welche so Lenoir^s Zeit io dat Mtnenm dir
fraozöiiiftch^D Monumente gebracht wurden. Was von diesea Ar-
betten zn halten iit, haben, wir im Artikel Micho't geeagt. Lan-
doi^ gibt drei diete^ Bilder im Umriss«
Semzoff^ Iwan^ Architeht, fand an Peter dem Groisen von Rum
land einen Beschützer, der ibm Gelegenheit veAcbaffte, ia Hül-
lend und in Italien seiner Ausbildung obzuliegen. Nach seiner
Rückkehr baute er riete Kirchen, Paläste und Häuser in St. Peters-
burg und Moskau. In der ersteren Stadt ist uebea anderen die
3t. Simeonckirche rein Werk. Starb 1745.
Sena^ da^ Beiname von M. A. Anselmi.
Senario do Monte, nennt eich 6. B. SUteaedu.
Senfire I J. A. de, Maier, wurde um 1755 zu Loo geboren, nod
von einem Canonicus der Abtei daselbst in der Zeichenkunst un-
terrichtet, da dieser^ die gute Anlage des Knaben erkannt hatte.
Hierauf schickte er ihn auf eigene Kosten nach Ypern, um an der
von der Kaiserin Maria Theresia errichteten Akademie sich weiter
auszubilden , und, nachdem Sönave zu gleichem Zwecke auch in
der Kunstakademie in -Brügge einige Zeit sich geübt hatte, ginj
er nach Paris, wo man den Künstler bald mit Lob erhob. Seine
Bilder wurden von Kennern und Liebhabern gesucht, weil sie tick j
durch originelle Auffassung, durch Correktheit der Zeichnung und !
durch naturgetreue Färbung empfahlen. Es vereinigte sich in ik* 1
nen anes,^was man damals von einem Gemälde forderte. Im Yi-
terlande stnd seine Bilder nicht oft zu finden , da dieselben in
Frankreich guten Absatz fanden. In der Kirche zu Loo sind die
sieben Werke der Barmherzigkeit von ihm gemalt , und die AU*
demie zu Ypern besitzt eines seiner letzteren Gemälde, weichet
Rubens mit seinen Schülern im Atelier vorstellt, lauter Bildniite
nach vorhandenen Originalgemälden. Dieses Werk ist in de Bsst'i
Annales du Salon de Gand p. lll im Umrisse gestochen. Der
Künstler überreichte es 1821» wofür er zum Ehrenmitgliede dieser
Akademie ernannt wurde. Doch zählten ihn schon früher einige
Akademien unter ihre Mitglieder. Maradan stach nach ibm eis
Blatt in Punktirmanier, unter dem Titel: Le Serment conjugal.
Senave atarb um 1825*
Senaulty Louis, Kupferstecher, arbeitete um l680 in Paris. Diese
Jahrzahl steht auf einem Blatte , mit dem Titel : Petit grouppe >
rhonnenr de Louis XIV. Dann hat man von ihm auch ainLirr«
d'Etcriture. Paris i672» fol.
Sen^^ nennt Füssly einen französischen Geschichtsmaler» der 17T0
als Pensionnair der französischen Akademie nach Rom ging, usd
um 1777 in der Abtei zu Anchin arbeitete.
Senechal^ Bildhauer, war Schüler von E. Faleonet und «labn voo
J. B. Mo ine. Er arbeitete um 1770 in Paris. Man rühmte beioa-
ders «in Basreliei, welches die Jünger in Emaus vorstellt. Voa
anderen Arbeiten iit nichts bekannt , nur weiss man» dass sie ia
Statuen und Baweliefs beetanden.
Senefelder^ ^)ois. 239
Senefelder, Alois, Erfinde der Lithographie *), war der Sohn
des Schauspielert feter Senefelder au6 Köoigshofen im bayeritehen
Grabfeld« der sich i771» als ihm Alois geboren wurde, gerade in
Frag aufhielt**). Nach zwei Monaten erhielt er eine Anstellung
beim llpftheater in Mannheim, von wo er 177B in gletchdr Bigen«
ichaft nach München kam« und hier nun wurde später von Aioie
Senefelder die Lithosrephie ins Leben gerufen» so dast München
als die Wiege derselben zu betrachten ist. Senefelder erhielt in
dieser Stadt seine Vorbildung zur Universität, denn der Vater
wollte in ihm nichts weniger als einen Schauspieler htranbildeut
und somit musste er im 17* Jahre nach Ingolstadt ziehen, .um sich
an der Hochschule der Jurisprudenz zu widmen, zu welchem Be*^
hufe ihm die Churfürstin Maria Anna eine jährliche Unterstützung
verlieh, da Senefelder sich von jeher in seinen Studien ausge-
zeichnet hatte. Auch seine akademischen Zeugnisse weisen die er-
ste Note auf ***)• aber der l70t in München erfolgte Tod setnea
Vaters versetzte die zahlreiche familie in eine beschränkte Lage,
und so mussjte Senefelder nocK vor £rlengung des Absoluforiuma
die Universität verlassen , und eine Bahn suchen , auf welcher er
seine Existenz sichern könnte. Diese Richtung schien ihm die
Bühne anzudeuten, da er von jeher Neigung zum Theaterleben
und zur dramatischen Poesie in sich fühlte. Er hatte ja schon
1789 ^^ einem von ihm selbst verfassten Lustspiele »der Mädchen*
kenner«c auf der Hofbühne in München mit Beifall debutirt f),
und somit beschloss er als Schauspieler und Dichter sein weiteres
Heil zu versuchen. Das Hoftheater in München versagte ijim aber
die Aufnahme, und die auf den Privatl>ühnen in Regensburg, Nürn-
burg. Erlangen und Augsburg erlittene Noth stimmte im^ Yerlaufa
zweier Jahre seinen Enthusiasmus für das Theaterleben so sehr
herunter, dass er künftig nur mit der Schriftstellerei sich zu nähren
beschloss» Er schrieb jetzt mehrere Bühnenstücke ernsten und ko-
mischen Inhalts, die aber alle im Manuscripte blieben. ff), bis
auf eines, das Ritterschauspiel »Mathilde von Altenstein» , welches
gedrnekt wurde. Der Druck dieses Werkes, der auf eigene Kosten
ging, und letztefe kaum' deckte, hatte grossen Einfluss auf seine
nachherige Erfindung, da der un^nstige Erfolg ihn auf den Gedan-
ken brachte, sich die Druckmittel selbst zu verschaffen. Wie
Senefelder dieses bewerkstelligen wollte, gibt er in seinem Lehr-
buche der Steindruckerei München I8l8, S. 4. ff. an, und dabei
führte ihn der Versuch., die Buchstaben verkehrt in Stahl xa
*) Der Artikel des geistlichen Rathes Schmid B. XV. S. 358 ff«
enthält die Geschichte der Anfange dieser Kunst und der ioU
gende aus Senefelder's Leben die weitere Entwickelung der*
selben auf dem Wege des chemischen Experimentes.
**) Seine übrigen Sohne sind Theobald, Clemens, Georg und
Carl, und drei Töchter betraten die Bühne oder wurden an
Schauspieler verheirathet.
***} Diese sind noeh vorhanden, und im Besitze des Herrn Sprach«
und Mosiklehrers Ferchl, welcher die Papiere und den Kunst« -
nachlas» des sei. A. Senefelder sich erwarb,
f ) Dieses Stück erschien bei Lentner zu München im Drucke»
und warf dem Dichter einen reinen Gewinn von 50 il. ab.
ff) Das Verzeichniss derselben s. Kunst- und Gewerbsblatt.
München i834. Heft V. S. 46 ff. Da ist der Necrolog Sene«
felders, von welchem wir in mehrer^ Funkten abweichen,
namentlich in Bezug aqf dje von ihm gemachte . Erfindung,
wie dieses bereits im Artikel des Simon Schmid geschehen.
S:IO Senefelder, Alois.
.suchen, und die Platte «h Matrise sa MbravclieB» so wt« eia
wetterer Versuch, eine Colamne von Bochdrueker* Leitern in line
^veidie Messe einzudrucken, und diese denn wieder als Matrii« la
stereotypen Tafeln anzuwenden , aal die Brfindnnff des ipter
sogenannten Scereotypendruclies. Allein dieses Verfehfea über-
stieg seine Geldkrafte, und er sann auf einen nenen Plan« Jetzt
wollte er die gewöhnliche Buehdruekersdirift verkehrt eaf eini
mit Aesgrund übersogene Kupferplatte sekreiben und mit
Scheidewasser einätzen. Dieses gelang ihm bald zu Tollkon-
mener Zufriedenheit, indem er auch eine Art sehwarser Tinte er-
fand, womit er die gemachten Fehler leicht verbessern konntt
Er glaubte jetzt nur mehr eine grossere Fertigkeit im Schreibeo
erzielen zu müssen t um seinen Zweck zu erreichen. Allein der
Arme musste nach dem Abdrucke mit Schwärze in Ermangelaog
neuer Platten immer mehrere Stunden mit dem Abschleifen und
Foliren der alten Platte hinbringen, und zuletzt nahm die Dicke
derselben ab. Um mit dem Sdiaben nnd Foliren schneller zo
fahren, kam er auf die Idee, Zinn platten anzuwenden s doch auch diese
Versuche fielen sehr unvollkommen aus, und somit war er seinea
Ziele nicht näher gerückt. '
Diesen Hergang erzählt Senefelder im Lahrbuche der Steio*
druckerei bis S. 7 mit allen Einzeln heiten, und auf den folgeoden
Seiten spricht er sich über s^ne erste Anwendung dee Steins zao
festgesetzten Zwecke in einer Weise aus, welche glauben machen
konnte, die Sache sei ihm wie von selbst und mit leichter Mühe
gskomnöen. Er erzählt weiter, wie er nach dem Misslingen mit
innplatten ein eben erhandeltes schönes Stückchen sogenaoDter |
Kellheimer Platten mit seiner Wachstinte bestrichen und m
Schreibübungen gebraucht habe, was ihm Alles vollkommea g^
lungen sei , wobei er aber an den Abdruck noch nicht gedscbt
haben will, indem ihm der Stein der Gefahr des Zerbrechens Biä
zu entgehen schien.
AÜes dieses ma(( seinen Grund haben, um aber in der G^
schichte dieser so wichtigen Erfindung nichts zu übergehen, ^^
einmal, sei es auch nur eis Sage bekannt war, so miiseen wir hier
jetzt auch eines anderen Umstandes eedenken » wovon sich ia
Miinchen bis zur Stunde die Tradition erhalten hat. Senefelder «niidi
Von mehreren Seiten angegangen, den Hergen^ der Sache bekannt
zu machen, und somit schrieb er endlich in zwei auch darch
Druck bekannten Briefen an Göthe und Staatsrath von Kreoner
nieder, was er selbst zu wiederholten Malen erzählt hatte: vrie ''
nämlich nach so vielen getäuschten Hoffnungen und nach dem
Misslingen seiner Versuche in Verzweiflung getrieben «^ auf dem
Wege nach der Isar Tin einem öfiTentlichen Garten) einen Stein
gefunden habe, auf welchem er eine Pflanzenabbildung bemerke»
oder nach einer anderen Sage, in welchen er mit dep Mess^
rizte, wodurch ihm auf einmal ein neuer Stern der Hoffnung ao>'
gegangen seyn soll, so dass er in Freude heimkehrte und schon ^
dem künftigen Gli^cke träumte. Von diesem Geschichtchen weNuSe*
nefelder später nicht mehr viel wissen, und in seinem Lehrbuchc
der Steindruckerei überging er es ganz. *) Denn es knüpft »^
*) Engelnann (Gesammtgebiet der Lithographie. DeuUch von
Pabst und Kretzscbmar. Chemnitz, i84o, S. 3- weiset dsriut
hin. Er war von dem Hergange der Sache genau uDte^
richtet, so iprie es auch noch in München Männer gibt» dJ«
von dieser Sache nahe Kunde haben.
IL
äenefelder, Alois. 241
daran «ine frohere BehauptuDg» daM Se«*f«lder durch etaen Bo«
tanlKer auf seine ErCndung gekommen sei * ), wprunter der ge-
nannte geistliche Rath Simon Schmid zu verstehen ist, der schon
viel früher botanische Abbildungen in Stein geätzt und Abdrücke
davon gemacht hatte, wie wir diess B. XV. S. 565> erwähnt haben.
Kurz im ersten Decennium unscrs Jahrhunderts wurde dem Alois
Senefelder das ausschliessliche Recht der Erfindung der Lithogra-*
phie nicht eingeräumt. Die Mehrzahl sprach sich für Schmid aus»
weil man wohl wusste, dass dieser schon zu einer Zeit Abdrücke
von Stein liefert^, als Senefelder noch auf der Schulbank sass,
wie wir diess im Artikel desselben nachgewiesen haben. Senefel-
der ignorirte aber dieses Factum, da er auch auf die Ehre der
Erfindung der mechanischen Art des erhobenen Steindruckes An-
spruch machen wollte. Allein gerade dieses gab die Veranlas-
sung, dass sich zahlreiche Stimmen für Schmid erhoben, welcher
seit mehreren Jahren , als ^ Pfarrer und Decan in Miesbach , dem
Schauplatze fern blieb, und seine Erfindung dem Schicksale über-
lassen hatte, da er nicht Künstler war, und auf dem Wege, wel-
chen er eingeschlagen, die junge Kunst nie zu der Höhe gebracht
hätte, wie durch Senefelder*s geniale Erfindungen geschehen ist.
Senefelder stellt in seinem Lehrbuche die Versuche des Professors
Schmid so hin, als habe er von der Sache nur vom Sagenhören
Kunde, und behauptet (Lehrbuch S. 20) im Allgemeinen, da st
weder er noch Schmid es sei, der sich anmassen kön-
ne, der Erste gewesen zu seyn, welchem eingefa^llon
wäre. Steine zum Abdrucken zu benutzen. Nur die
Art VVie? sei das Neue an der Sache«
Dass schon in viel früherer Zeit in Stein geätzt wurde»
beweisen zahlreiche Kunstarbeiten **), die sich noch vorfinden, und
darunter sind solchev, deren platte Oberfläche zum Abdrucke ganz
geeignet wäre. Es sind diess neben anderm Schrifttafeln mit Or-
namenten, Wappen und Figuren, Tischplatten mit Singweisen und
Noten, Figuren, Kopien, VVappen, Arab6skon u. s. w. Zwei solche
Tische sieht man im k. Antiquarium zu München und im Schlosse
Uohenschwangau. Sie sind aus der zweiten Hälfte des l6* Jahrhun-
derts und geätzt. Es mögen sich auch Steine finden, die mit ver-
kehrten Schriften und anderen Darstellungen unmittelbar zum Ab-
drucke dienen könoteti, wie wir selbst im Artikel des S. Schmid.
ein Steinchen im Besitze des Direktors Weiss in München er-
wähnt haben, welches eine Adresse an den römischen König Fer-
dinand enthält, und mit seinen verkehrt eingeschnittenen Schrift-
zeichen unmittelbar zum Abdrucke gebraucht werden könnte, d.
h. bei jetziger Vorrichtung, da das Steinchen sehr dünn ist. VVer
kann aber daraus folgern, dass schon im l6« Jahrhundeite Stein-
drucke gemacht wurden? Wer kann bestimmt nachweisen, dass
in den folgenden Perioden bis auf Schmid der Stein zum Abdru
cke gebraucht wurde? Bisher ist der Beweis noch nicht geliefert.
Wenn daher Senefelder sagt, dass weder er, noch Schmid sich an-
massen könne, der erste gewesen zu seyn, welchem eingefallen wäre.
Steine zum Abdrucke zu benutzen, so ist daaurch wohl nur so viel
gesagt, dass schon in früherer Zeit irgend Jemand auf die Idee ge-
kommen seyn dürfte, dass möglicher Weise auch der Stein znm Ab-
drucke gebraucht werden könne. Diese Behauptung entbehrt dta
♦) Morgenblatt 1807. S. tl71.
**) Es gibt sogar eine gedruckte Anweisung: KanitbitchleiOt
wie man artlich auf Marmelstein etc. ätzen kann. Ba««l l6l5*
Nagler*s Künstler ^ Lex. Bd. XVI. 16
MB Senefelder, Alois.
faisreicbendeii Grundes , und beweiset nichts gegen Schniid. Und
dann kann es dem Senefelder UBmöglicb entgangen seyn, dasi
Schmid schon als Reallehrer, und nach einiger Zeit als rrofessor
an der Militärschule Vorlagen für seine Schüler gemacht habe, io*
dem damals viele davon wussten, und noch gegenwärtig Stein«
vorhanden sind, wie wir im Artikel desselben nachgewiesen haben.
Senefelder wollte dem Professor Schmid höchstens nnfmchlbare
Versuche, keineswegs die Priorität eines Verfahrens einräumen, in
Folge dessen ihn viele alr den ersten Erfinder der eigent-
lichen Litbograpjiie erklären wollten, was freilich auf einer
irrigen Ansicht der Sache beruht. In Einem Falle gibt ja selbst
Senefelder dem gebtlichen Rathe Schmid die Ehre der früheren
Anwendung des Steins zum Abdrucke, nur will er -sie, selbst bei
vorliegendem Beweise, nicht geradezu anerkennen. Er sagt nämlich
im Lehrbuche S. 26: ^W enn Herr Schmid seiner ersten
Idee, (dieias man erhabene Buchstaben auf Grabstei-
nen*) mit Buchdrucker Ballen einschwärzen und ab-
drucken könne), die zweite hinzufügte, daas man
nämlich auch feine und daher wenig erhobene Schrit-
ten und Zeichnungen durch Hülfe eines dazu zu er-
denkenden Werkzeuges einschwärzen und #ibdru-
cken könne, wenn er diess that und ausführte» früher
als ich, oder wenigstens ohne vorher von meinen Ar-
beiten Jienntniss zu haben, dann gebührt ihm aller-
dings die Ehre, die damalige mechanische Art des er-
hobenen Steindruckes entweder zuerst, oder gleich-
zeitig erfunden zu haben. Dann fügt Senefelder noch bei:
er wolle es ihm aufs Wort glauben, wenn er als ehr-
licher Mann versichern sollte, schon vor dem Joli
«1796 auf Stein gedruckt zu haben.
Diese Aeusserung hatte den Würdigen Schmid tief gekränkt,
und er sprach daher, wie wir aus Ueberzengung wissen, in der
Folge nur ungern von dieser Sache, die ihm so viel Anfechtung
und Verdrüsslichkeiten verursacht hatte. Schmid konnte dem Se-
nefelder auf )ene Aufforderung nichts entgegnen, denn er hatte
schon 1810 in einem Briefe an den damaligen Gallerie- Inspektor
Georg v.DilIis über seine Erfindung sich erklärt, und zwar im Auf-
trage des Kronprinaen Ludwig, des jetzigen kunstbegeisterten
Königs **)•... j
Die Priorität in Anwendung des Steins zum Abdrucke kann j
dem geistlichen Rathe Schmid nicht bestritten werden , und seine
Erfindung blieb auch nicht ohne Einfluss auf die folgende Verbes-
serung dieses Verfahrens durch Senefelder. Dieser stand anfaogs
auf derselben Basis, wie Schmid, indem er Steine auf vertiefte und
erhabene Art ätzte, und auf mechanischem Wege Abdrücke machte;
allein Senefelder's erfinderischer Geist erkannte in einer von ihm
schon früher, bei Gelegenheit seiner Manipulationen auf Kopfer
erfundenen Tinte (aus zwei Theilen Wachs mit einem Theile ge-
wöhnlicher Seife geschmolzen, mit etwas feinem Kienruss versetzt,
' und in Begenwasser aufgeslöst) ein unschätzbares Mittel zur Ve^
vollkommnung dieser Kunst. Diese Steintinte kann als die erste
Erfindung Senefelder's betrachtet werden, deren Anwendung im
*) Durch solche gelängte nämlich Schmid auf die Idee, den
Stein zum Abdrucke von Vorlagen für Schulen zu benutzen,
wie wir im Artikel desselben gezeigt haben.
♦*) Dieser Brief nst im Drucke bekannt. Auch im Artikel. des
S. Schmid ist er abgedruckt.
Seoefelder, Alois., M3
Juli 1796 seinen Tertnclien einen neuen Vortehub gab. Friiber
hatte ^r »eioe Steine nur vertieft geätzt, wobei es ihm schwer wurde
reine Abdrücke su erbalten, da sich die Schwarze von dem nur
schwach polirten Steine nie jein wischen liess. Dieses Verfahren
kannte aber auch schon Schmid, welcher ebenfalls von seinem
Steine mit der Karte von At'rica keine brauchbaren Abdrücke er-
hielt« Schmidts meiste Steine sind daher hoch geatzt» wie jene
mit den Pflanzenabdrücken. Die ersten Versuche in dieser Manier
machte Senefelder im July ITQÖ» fast zehn Jahr^'spüter als Schmid
damit begann. Darauf brachte ihn der Zufall, #iss er in Ermang-
lung der gewöhnlichen Tinte den Waschzettel mit Steintinte auf
den Stein schrieb, and die Neugierde, was aus der Schrift werden
würde, wenn man die Platte mit Scheidewasser ätzte, führte ihn
nach seiner Angabe zur erhobenen Manier. Bei der Untersuchung
des Steins nach dem Aetzen fand er die Schrift ohngetähr ein
Zehntel von einer Linie hoch, sah aber bald, dass gut geschriebene
Züge noch besser gelingen müssten, wa^ sich auch sobald be-
währte. Dieser Schritt war für {lie Lithographie entscheidend, da
Senefelder in seinem one>mudeten Streben nicht bei der alten er-
hobenen Manier stehen blieb, wie Schmid, der diese Kunst wahr-
scheinlich nicht höher gebracht hätte. Anlungs stand aber auch
Senefelder auf derselben mechanischen Basis, und es kostete noch
viele Versache, bis er, fast entblÖsst von Mitteln, zu einem günsti-
gen Resultate gelaugte. Zur Einführung und Ausübung dieser
Erfindung war ein kleines Capital nothwendig, welches Senefelder
nicht aufbringen konnte. Die kleine Kupferpresse mit z^ei Wal-
zen, welche sechs Gulden kostete, und die ganze Baarschaft der
Familie erschöpfte, war zTvar für den Anfang genügend, Senefelder
sah aber bald die Nothwendigkeit einer besser coastruirten Presse
ein. Um Geld zu erhalten fasste er endlich den Entsctiluss, für einen
Conscribirten bei der Artillerie in Ingolstadt einzustehen, da dieser-
jhm 200 Gulden bot. Allein auch diese Hoffnung wurde getäuscht,
indem er von Prag gebürtig, als Ausländer betrachtet und nicht
eingereiht wurde. Seine unerschütterliche Geduld ersetzte aber
den gescheiterten Plan bald mit einem neuen Projekt. Alle
Versuche hatte er bisher zu Gunsten seiner Schriftstellerei ge-
macht, jetzt aber beschloss er sie aufzugeben, und bloss Drucker
um Lohn zu werden. Mit dieser Idee traf er den damaligen Hof
musikus Gleissner, der als Coropositeur Messen, Symphonien, Va-
riationen und Duetten für die Flöte u. s. w. zur Herausgabe be-
arbeitete, und seinem Freunde Senefelder, der nicht selbst Musiker
war, die grösste Aufmerksamkeit schenkte, als dieser ihm sagte,
man könne auch Noten drucken. Gleissner war in der Kunst des
Steindruckes nicht ganz unerfahren, .da er im Hause des Professors
Schmid Zutritt hatte, nur wusste er aus dieser Erfindung für sich
keinen Vortheil zu ziehen. Jetzt aber trat ein anderer Umstand
ein, der ihm aus der Lithographie Gewinn versprach. Gleissner
erneuerte sogleich die Besuche bei Prof. Schmid und erkundigte
iich angelegendlichst um die lithographischen Arbeiten dessell)en.
Schmid machte auch kein grosses Geheimniss aus der Sache, ob-
gleich er in letzter Zeit zurückhaltender wurde. Doch gelangte
zuletzt Gleissner mit seiner Frau in den Besitz des Schmid'schen
Geheimnisses; und namentlich wurden zur Erreichung dieses Zwe-
ckes weibliche Triebfedern in Bewegung gesesetzt. Mme. Gleissner
Wttsste durch die Haushälterin des Professors ihren Zweck zu errei-
chen, und das Verfahren desselben war bald in dem Grade Gemeingut
der beiden Eheleute, als sie es gemäss ihrer Kenntnisse fassen
Wnlen. Senetelder galt ihnen jetzt nur als Compagnon, dessen
Sld Senefelder» Aloii.
Brfahrnng im SchrcilMii und Drncken nt aotdilagftD, im Uebri-
^es aber glaubte Gleistncr fa»t Gletcbef za wisteo» nod er mniite
Mch sogar Miterfioder der Polyautograpbie, wie später durch Huf-
ralh Andre und die Gebrüder Johannot in Offenbach, welche
von Senefelder das Geheimniss erltaulten , diese Hunsb genannt
wurde. Nach einiger Zeit wollte Gleissner dem Senefelder sogar die
Druckerei streitig machen, sowie denn dieser überhaupt nur unter
Täuschungen und Unfällen zu seinem Ziele gelangte. DassGleiit-
ner ihn nur als xweite Person betrachtet habe, beweiset aucb der
Umstand, dasa es in der Adresse i»Glcis«ner und Senefelder» hiefi.
Auf einem der ersten Werke, dem von Senefelder geschriebeoen
Offectorium de sancta Cruce von Foscano, steht näoilicfa:
MiMüchen, gedruckt bei Gleissner und Senfelder. Zu haben in
der Falterschen Musikh^ndlung. Von diesem Werke sagt Sene-
felder nichts in seinem Lehrbuche.. Er nennt als erste Arbeit nar
12 Lieder mit Begleitung des Claviers, die er auf Steia
-schrieb und druckte, bereits mit grosser Reinheit, da Senefelder
Vortheile im Einschwärzen erlangt hatte, indem er den Druck-
ballen verbesserte, welchem er später die Walzenform gab. Hie-
rauf gab er Duetten für zwei Flöten von Gleissner
heraus, welche, so wie die Lieder, (17Q6) an Reinheit und
Zierlichkeit der Ausstattung alle vorhergehenden Arbeiten Seoe-
felder*s übertreffen , und Gleissner glaubte dazu nicht wenig bei*
getragen zu haben. Anders dachte die Akademie der Wissen-
schaften unter Vachiery's Präsidentschaft, welcher Senefelder ein
Exemplar der Lieder zur Begutachtung einsendete. Allein anstatt {
diese Erfindung zu begutachten, erhielten die Bittsteller den dop-
pelten Ersatz der Auslagen für die alte Presse, nämlich izGaldeo,
Womit man viel gethan zu haben glaubte. Es wurde die Sache
anscheinlich nicht einmal eines Protokolls werth gehalten, da sich
in den akademischen Akten nichts darüber vorfinden soll.
Doch Hess sich Senefelder durch eine solche Missachtong
seiner Erfindung nicht abscttrecUen. Er liess jetzt eine neue ver-
besserte Presse machep ; allein der Druck fiel darunter höchst uovoll-
kommen aus, und zwei Jahre voll Arbeit und Surgen verflosseoi
bis ihnen wieder Abdrücke gelangen, da die alte Presse vernichtet
war. Damals besorgte Senefelder im Auftrage der Gräfin vonHar-
ting die Herausgabe, einer Cantate Cannabich's auf Mozart's Tod,
welche unsere Druckunternehmer fast zur Verzweiflung brachte,
weil sie mit Pressveränderungen , Probedrücken u. dgl. über 150
Gulden ausgaben, während ihnen nur l5o Gulden Honorar zuge-
sichert war. Die Presse übte auf den Stein einen übermässigen
Druck aus , und dieser ging meistens schon beim dritten Drucke
zu Grunde. Damit gingen auch Zeit und IVIittel verloren, ihren Sorgen
Avurde nur Spott und Hohn zu Theil und vergeblich war das
Bitten um ein Privilegium, indem dem Churfürsten eine übleMei*
nung beigebracht . wurde. Die Gräfin Harting nahm ihnen das
JManuscript zur Cantate ab, und selbst Schadenersatz mussteo si^
leisten. Die fernere Besorgung der Herausgabe wurde jetzt dem
Musikalienhändler Falter übertragen. Nun bot Senefelder diesem
seine Dienste an, mit dem Vorschlage, eine neue Presse machen zu
lassen. Diess ist die von Senefelder construirte Stangeoprestß,
welche gute Abdrücke lieferte. Das erste Werk, welches unter der*
selben hervorging, ist die vonDanzy in Quartette arrangirte Zau-
ber-Flöte, welche Senefelder aul Stein schrieb uud mit Hülf^
der Frau Gleissner im Hause FaUcr*s druckte. Als aber diese wegefl
Krankheit ihres Mannes » der. öfter die Noten mit dem Stute vep
Sencfelder, Alois. 345
kehrt auf Stein tehrteb, vomGetchfifte fern bleiben mnssfe, lieferte
Seoefelder fiir Falter nur die Platten, nnd der Druck wurde an«
deren überlassen. Allein die Ungeschicklichkeit dekr Arbeiter ver*
darb das Material, und somit liess Falter seine Werke lieber wie»
der in Kupfer stechen. *)'
Von dieser Zeit an erreichte Senefelder wieder
eine verdiente, grössere Selbstständigkeit, und nach-
dem er 1798 die chemische Druckerei erfunden hatte,
erhob er die Lithographie zu einer eigen thüro liehen
Kunst, die mit dem Verfahren des geistlichen Rathee
Schmid nichts gemein hat. Somit ist er der £r-
finder der eigentlichen Lithographie in dem jetzi-
gen Sinne, und er verliert durchaus nichts an seiliem
Verdienste, wenn auch dem damaligen Professor
Schmid dieEhre gesichert bleiben muss, zuerst (wenig-
stens in neuerer Zeit) den Stein zum Abdrucke auf me-
chanischem Wege benutzt zu haben. Fassen' wir nun
zusammen, was Senefelder bnher geleistet, so ist es immerhin
schon so viel, dass ihm die Nachwelt die Ehre eines Erfinders zu-
gestehen muss. Er erfand 1796 ein^ znm Schreiben auf Stein sehr
gute Tinte, welche zugleich dem Scheidewosser widersteht; er
erfand ein brauchbares Werkzeug, um die so wenig erhobenen
Züge einzuschwärzen , er erfand die sogenannte Stangen- oder
Galgenpresse, und er erfand 1798 die chemische Druckerei, durch
welche die Lithographie zu ihrer bewunderungswürdigen Höh«
gelangte.
Derjenige Mann, durch dessen Ermunterung und Unterstützung
Senefelder's Erfindung später so weit ins Leben eingriff,, ist der
Schulrath und Inspektor des Schulbächerverlags Steiner. Dieser
verdienstvolle Mann liess durch ihn zuerst für den Schutfond
einige in den Kirchen zu singende Lieder mit Noten auf
Stein zeichnen und drucken, und ein in Musik gesetztes Lied
auf die Feuersbrunst in Neuötting, welches Senefelder ^
für Lentner in München druckte und mit einem Vignettchen ver-
sah, veranlasste den Schulrath, von ihm einige kleine Bilder zu
einem Catechismus auf Stein zeichnen zu lassen, die freilich,
wai die Zeichnung anbelangt, höchst mittelmässig ausfielen. In-
dessen suchte Steiner ihn immer mehr zu ermuntern und er war
ausser dem Hofrath Andrö in Offenbach fast der einzige, welcher
überzeugt war, dass man auch 'Kunstarbeiten, nicht blos Schriften
und Nbten auf Stein geben könne , wenn nur einmal Künstler
sich für dieses Fach herangebildet hatten. Viele andere sprachen dage-
gen lieblos das Urtheil über diese Erfindung, und gestanden ihr hoch«
•tens einige mechanische Vortheile zu. Wie oft ' wundert sich
nicht Füssly in den Supplementen zum Künstler -Lexrcon seines
Vaters, dass dieser oder jener Künstler sich auch mit der ii^brodlosen
Lithographie)» beschäftige. Und seitdem haben 10 viele Künstler
*) Um diese Zeit satzt Senefelder die Bemühungen des dama-
ligen Professors Schmid, allein diese gehören, wie oben und
im Artikel desselben bemerkt, einer früheren Periode tn*
Zur Zeit als Senefelder endlich zu einem gelungenem Be-
sultate gelangte, wurden Schmid's Steine in der Schulfouds-
Druckerei in gewöhnlichen Buchdruckerpressen abgedruckt.
Es ist aber die Erfindung desselben viel früher zu setzen,
wenn auch Senefelder das Ende jener älteren Druckweise für
den Anfang der Schmid'schen Operationen nimmt. Cuiqua
•uüm.
%4% S«itef eider, Alois.
sich ^Msel Konftt gewidmet und telbe bereiiffelNldet! Wie viele
Männer LabM sur Verbeteerung der Darfttellongsmillel beigetrs*
gen \ Unter diesen steht Professur Mitterer oben an , und ausser
ihm drang in Jener früheren Zeit keiner so tief in- das Wesen
der Steindruckerei ein, als der spätere k. Würtemberg'scbe geheime
Ilofrath G. U. v. Rapp, über dessen wichtiges Bestreben wir unten
näher handeln werden. Ungerecht war es aber, wenn maa so-
gar in üffenllichen Blättern leffn konnte» Seoefelder habe die
Lithographie nur im Hohen überliefert und es selbst nur aum No-
tenschreiber gebracht. Ungerecht war es, wenn man einiig die-
jenigen als die eigentlichen liiinstmänner beaeichnete» welche Bil*
der auf Stein zeichneten , und die in der froheren Zeit gerade
yon Senefelder technisch herangebildet worden. Man durfte in
Senefelder den Erfinder mit dem Künstler nicht verwechseln, wai
er in früherer Zeit nicht war, bis er sich endlich auch im Zeich-
nen einen gewissen Grad von Ausbildung erworben hatte. Anfangs
war Senefelder selbst im Schönschreiben wenig geübt, wie diets
seine Vorschriften für Mädchen in deutscher Currcntsehrift be*
weisen, welche Steiner ausführen Hess. In Bildern leistete er noch
weniger, und daher war er genölhiget, junge Leute heranaobildrn,
die dann in dieser Art mehr oder weniger gelungene Proben lie>
ferten. Durch diese liess Steiner zum Schulgebrauchc und iiif
Gebetbücher mehrere gute Bilder copiren, um dadur«,h die schlecht
gezeichneten Heiligenbilder zu verdrängen. Unter diesen BläUero
sind neben anderen die sieben Sakramente nach Poussin und
den Stichen von Schön in Augsburg. Senefelder kam durch diese
Schule in Gelahr sein Geheimniss zu variieren? ja as war bis auf
das genaue Verhältniss in Mischung der Tinte bereits verloreo. h
war iedoch unter den damaligen jungen Zeichnern kein einzigeri
der die Sache mit Ernst verfolgte. , Sie fanden' die fielobnoag i«
gering, und blieben nach und nach weg.
In der ersteren Zeit fehlte es also an Künstler» die Lust und
Ausdauer genug hatten, auf Stein zu arbeiten, und es ruhte daher
fast Alles auf dem Erfinder, der aber später dafür der GeheiipsitS'
kräraerei angeklagt wurde, obgleich man es ihm nicht verdeokeo
kann, dass er mit seinen Erfahrungen nicht verschwenderisch na*
gehen wollte. Die frühesten Erzeugnisse der Lithographie waren
aber für einen tüchtigen Künstler auch nicht a^hr. lockend, di
man noch weit entfernt war von jener Sicherheit und Feinheit in
Darstellung auf Stein, welche später dieselben so anziehend mach-
te. Die vielfachen Verbesserungen der Mittel durch Senefelder
und andere Männer gaben der Lithographie erst die Kraft vn
ihrem merkwürdigen Aufschwung.
Die Haupterfindung fällt .in das Jahr 1798 v nämlich die des
chemischen Steindruckes oder Flachdruckes, auf ^welche ihn die
Erfindung des Ueberdruckes führte. Senefelder sollte damals für
den ScbuJfond ein Gebetbuch auf Stein schreiben , meistens d'^
Cursivschrift, in welcher er gerade am wenigsten vollkommen vv^f*
Auch war er der bisherigen^ Manipulation des Vorschreibeoi mit
Stift auf Stein müde, und somit dachte er auf ein Mittel, durch
welches er davon enthoben werden könnte. Er hatte schon hühtt
bemerkt, dass mit Bleistift beschriebenes und befeuchtetes Papit'
beim Abziehen auf dem Steine sehr deutlich die verkehrten Züge
zurücklasse, und nun ging es an die Herstellung einer Tiotei
mit welcher unmittelbar die Schrift auf Papier gegeben werden
könnte. Senefelder machte nach seiner Aussage mehrere tausend
Versuche» endlich aber ging daraus die Entdeckung des Ueb*''
d r u c k • s und des W i e d e r d r u 6 k e s, nicht allein hthograrphirter
Senefelder» Aloi«. 247
GemttMiide» sonclern aocb det LeKenicirtteket ond der Knpf«r-
sttch« h«rror. Die Maoipulatioo beschreibt Seoefelder im Lehr«
baehe S. 34« und djann S. 35 — 38 wie diese rein chemitcheii
Versache zur Entdeckung des chemischen Druckverfahrens führ»
ten,*) welches ihm jetzt unendliche Vortheile bot, und ihn zu einem
schnellen Resultate führte, da er schon nach etlichen Tagen rein«
und kräftige Abdrücke erhielt. Diese Entdeckung ist ein Beweis,
dass dem mettecblic|ien Geiste oft Dinge nahe liegen, deren Er*
fassnng von unendlichen Folgen seyn könnte. Die Römer waren
der Buchdruckerkunst* ganz nahe, wie diese die Töpfer waaren mit
ihren eingedrucU^ten Stempeln, ihre Tabulae honesta^ missionis»
ihre in Metall gegrabenen Alphabete zum Unterrichte u. s. w.
beweisen. Allein sie kamen nicht zum Abdrucke auf Papier. Eben
so wttsstQ man schon lange, dass e« Steiiiarten gebe, die sowohl
wasserige, als fette Flüssigkeiten einsaugen, und dass diese ihrer
Natur nach sich widerstehen, aber erst Senefelder kam durch diese
Erscheinungen auf die Erfindung des chemischen Steindruckes«
Jetzt entstand ihm auch der Wunsch, dass sich gespickte
Künstler und Arbeiter bilden möchten, da die neue Kunst bereits
eine Menge von vorzüglichen Anwendungsarted darbot* Es hing
nicht mehr davon ab, ob der Stein vertieft oder erhaben bearbeitet
war; die Zeichnung konnte jetzt auch ganz eben und der Ober-
flache des Steine« gleich seyn. Bin jeder Stein lieferte gute Ab*
drucke, selbst wenn, alle drei Fälle mit einander vermischt waren«
Senefelder konnte jetzt auch mit allen Wasserfarben drucken, und
das Bezeichnen mit trockener Seife gab ihm die natürlichste Idee
zur nachherigen Kreidemanier. Der Uebergang zur gesto-
chenen Manier war so einfach « dase er ihn so^eich benutzte,
vnd diese Art' war die erste, welche zu einem fürs Publikum be-
stimmten Werke in Ausübung gebraucht wurde. Es ist diess das
Titelblatt zu einer Symphonie von vier obligaten Stimmen von
Gleissner« mit Dedication an den Grafen von Törring- Seefeld,
welches von Senefelder in. die Tiefe gestochen ist, während die
Noten, ala frühere Arbeit, noch in der älteren Manier behandelt sind.
Die Erfindung der neuen Kunst war jetzt gesichert , da <Sene«
fdder durch die Anwendung der Stangenpresse auch in mechani-
scher Hinsicht nach den damaligen Anforderungen Vollkomfnenea
leistete. Er konnte, wie er im Lehrbuche S. 39 behauptet, des
Tages mehrere Tausend der schönsten Abdrücke machen, und
diese freudige Aussicht bewog ihn, auch seine Brüder Theobald
und Georg, welche bis dahin Schauspieler waren, in das Geschäft
zu ziehen. Er lehrte sie auf Stein schreiben, ätzen u* dgl., nahm
auch zwei Lehrjungen an, nnd 1799 konnte Senefelder endlich
mit Ruhe an die Zukunft denken. Die Opfer, weiche er mit Gleiss-
ner gebracht hatte, waren gross, jetzt erst sahen sie sich- eine be-
deutende Einnahme gesichert, und Churfürst Maximilian ertheilte
ihnen auf 15 Jahre ein Privilegium exciusivum, wodurch ihnen für
Bayern das alleinige Druck- und Verkaufirecht zugesprochen war*
Allein es fehlte immer noch an Unterstützung, um die Anstalt in
Ruf zu bringen, und Senefelder war nahe daran mit dem Schulfond
einen Gontrakt einzugehen, vermöge dessen diesem die Errichtung
einer ^eigenen Presse zugestanden werden sollte* als ein zufälliger
*) Die eigentliche von Senefelder nicht berührte Veranlassung
war der Speichelauswurf. Er bemerkte, dass diese Flecken
keioeifarbe annahmen , und als Chemiker sah er bald die
Wichtigkeit dieser Entdeckung ein. Eine Auflösung ^on ara-
bischem Gummi statt deS Speichels war die nächste erfolgreiche
Anwendung. Münchner Kunst- und Gewerbsblatt iS34* V. 5*
^48 Seacfeldcr, Alois.
Utiifttftfid dem (^«nieii Unternehmen eine andere Riehtmif {^ab.
Für Bayern durch ein Privilegium gesichert« beschlofsen sie jetit
- 'mit dem Auslande Verbindung anzuknüpfen , ond Hofrath Aodre
in Offenbach war der erste, der, überzeugt von der Wichtigl>eit
der Erfindung, um die Summe von 2000 Gulden das Druckrecht
«rkaufte. Dadurch wurde Senefelder und Compagnie in den Staod
gesetzt, das Etablissement in München zu begrnodeBt Von
diesem blieben aber die Brüder Senefelder ausgeschlossen, denen
Gleissner in Anbetracht des Privilegiums die Ausübung auf eigene
Rechnung nicht gestattete. Sie traten daher zu Augsburg mit Gon-
hart in Verbindung, der eine Druckerei errichtete, die aber bald
I wieder einging, da die Unternehmer anschetnlich noth nicht die
DÖthigen Erfahrungen besassen. |
Die Druckerei in Offenbach musste Senefelder selbst einrichten,:
and bevor er dahin abging richtete er noch ein besonderes Augen- ;
merk auf den Ueberdruck in Kupfer gestochener Blätter, was ihm,
bald in dem Grade gelang, dass die Copien dem Originale wenig
nachstanden, und mehrere Drucke fielen sogar noch schöner aus,
als die von der Kupferpresse kommenden. Diese Druckweise bg
besonders dem Schulrath Steiner am Herzen, der dadurch wohl-
feile Bilder für Kinder erhielt, und die alten schlechten DarstrI*
lungen verdrängte. Doch betrieben sie die Sache nicht als ^ach-
drucker; Sreiner Hess dazu eigene Platten stechen, und den Ab-
druck davon benutzte Senefelder zum Umdruck, welcher wohUeilere
Abdrücke lieferte, als die von der Kupferplatte kommenden, womit,
aber Steiner immerhin die Kosten für den Stich deckte. Die Ver-
suche dieser Art führten den Senefelder auch zu weiteren Ent-
deckungen. Er konnte zuletzt die Kupferplatte selbst zum Druck«
präpariren« Auch jedes andere Metall, sogar Holz. Wachs, Schellali, ^
Harz u. s. w. konnte auf chemischem Wege zum Dradie herge-
richtet werden. Erst später, im Jahre I8l3« erfand er ein hünsi'
liebes Steinpapier, oder eine steinartige Masse, die auf Papier
oder Leinwand aufgestrichen wird.
Im J. 1800 reiste Senefelder mitGleissner nach OflTenbacb, vro M
alsobald eine Druckerei einrichteten. *) Nach l4 Tagen machleer
den Probedruck, welcher zu solcher Zufriedenheit ausfiel, das Hof»
rath Andre den ausgedehntesten Plan auf die Erfindung grnodete.
' Senefelder sollte in London, Paris, Berlin und Wien Privilegien
zu erhalten suchen, und fn jeder dieser Städte wollte Andre eine
Kunsthandlung mit Drucherei errichten. Die Anstalten in London,
Paris und Berlin sollten die Brüder des Hofrathes leiten , jene in
Offenbach und Frankfurt standen unter dessen eigener Leitung)
und dem Senefelder war die Geschäftsführung in Wien zugesagt,
n^bst dem fünften Theil des Heinertrages sämmtlicher Etablisse-
ments. Gleissner sollte als Compositeur und Notenzeichner io
Offenbach Besoldung erbalten. Die Partheien waren vollkommen
zufrieden, und Senefelder reiste daher* mit Gleissner wieder nach
München ab, um die dortigen Angelegenheiten zu ordnen, ^f
das bayerische Privilegium nicht zu verlieren , übertrugen sie die
daselbst errichtete lithographische Anstalt dem Georg Und Theobald
Senefelder, welche jetzt Alois auch mit der Kreidemanier vertraut
machte, da diese für die Kunst die früheste Erndte versprach.
Nachdem in München alles geordnet war begab sich Seoefel'
der mit Gleissner wieder nach Offenbach, wo jetzt die Arbeit so-
gleich im Grossen begann» die sich aber gewöhnlich nur auf den
*) Sie kannten bereits die Solnhofer Steine und gebrauchten
sie jetzt zum Drucke»
Scnefelii«, Alois. i{4»
Noteadrock besdirfiolite. Von OfiFenbach aus reiste er nach Lon-
doa, am ein Privilegium auf den Steindruck zu erhalten, was ihm
nach mehrmonatlichem Aufenthalte daselbst auch gelang. Nur sah
er sich mit seinem zu hoffenden Patent auf den Ca ttun druck ge-
täuscht, weil Walzendruckroaschinen für Cattun daselbst schon
gebraucht wurden. Der Aufenthalt in London war aber für seine
liunst nicht ohne wettere Vortheile. Er verbesserte seine Stein-
tinte, deren Bestandtheile er in seinem Lehrbuche genau angibt,
machte die ersten Versuche in der Aquatinta-Manier, übte
sich im Drucke mit mehreren Platten, womit er sich auf
Steiner*« Veranlassung schon in München versucht hatte, und rich-
tete auch ein besonderes Augenmerk auf die Verbesserung der
Hreidemanier, die er schon in München nach Entdeckung der
chemischen Druckart erfunden hatte. Auf die Versuche in Kreide-
manier leitete ihn der Maler Conrad Gessner, welcher einige Zeich-
nungen in dieser Art ausführte. Diese Kunst fand in London aus-
serordentlichen Beifall, und es erschienen schon früher als in
München Musterblätter, unter dem Titel: Specimens of Polyauto-
graphy, consisting of impressions taken from original drawings
on stone. In dieser Sammlung sind auch Zeichnongen von Joseph
Fischer aus Wien, der sich damals in London aufhielt.
Gegen das Ende des Jahres i800 reiste Senefelder von London
wieder nach Offenbach, wo jetzt auch Georg und Theobald Sene-
feldet sich aufhielten, da sie in München ihr Fortkommen nicht
landen. Sie arbeiteten als Lithographen für. Andre, aber bald
wurde das freundschaftliche Verhältniss gestört, da sie sich in Wien
ein Privilegium auf den Steindruck erwerben wollten. Die Mutter
Senefelder reiste zu diesem Zwecke dahin, "^worüber die Frau Gleis^-
ner in Verzweiflung gerieth , da sie sich der Hoffnung beraubt
glaubte, daselbst mit Alois Senefelder und ihrem Manne ein sol-
ches Institut gegründet zu sehen. Sie reiste daher ebenfalls nach
Wien, um das Privilegium für sich zu erhalten. Allein die Sache
hatte grosse Schwierigkeit, und selbst dann noch, als auch Alois
Senefelder« der mittlerweile, mit Hufrath Andre in Spannung ge-
rieth, nach Wien gekommen war, um für sich' ein Privilegium zu
erwirken, da er, so wie Gleissner wieder ohne Mittel war, und
die Kunsthändler Wiens, welche den Betrieb der Andre'schen Mu«
sihalienhandlupg in Offenbach kannten, gegen die Etablirung Se-
nefelder'« protestirten. Endlich fand dieser an dem Hofagenten
V. HartI einen Gönner, welcher sich namentlich für die Cattun-
druckerei interessirte. Er wies au^h die Mittel ztiir Anschaffung
einer Stangenpresse zum Drudie von Kunstarbeiten an, und nun
lieferte Senefelder verschiedene Proben, die von einer Commission
geprüft, und auf das^ günstigste begutachtet wurden. Man machte
ihm Hoffnung auf eine baldige Gewährung seines Gesuches in Hin-
sicht des ausschliesslichen Privilegiums , da aber voraus zu sehen
^sr, dass über der Ausfertigung noch längere Zeit verfliessen würde,
so suchte er einsweilen um eine Gewerbsbefugniss nach, die er
bald erhielt. Jetzt wurden die Pressen in den Gang gesetzt, da
Hr. V. Hartl endlidh mit Ernst an die Errichtung einer Cattundru-
ckerci und einer Musikalienhandlung gehen zu wollen schien *)•
•) Ueber die Verhältnisse, welche sich für Senefelder in Offsn-
bach in Verbindung mit Hofrath Andre, und dann in Wien
für ihn gestalteten, liest man ein Breites im Lehrbuche der
Lithographie. Senefelder beweist sich fortwährend als ein
Mann von unerschöpflicher Geduld, und von dem redlichsten
Streben für seine Kunst und ihre verbündeten Beförderer.
280 Senefelder, Aloit.
Ol« arttf n lithogrAphlccheii Pro4ofcte in Wien flMea» wie obenll,
Musikalieo, die, eioe Sammlung von Oavertarea aotgeaommeD,
laater Compofitipaen von Gleissner enthielten, da dieeer ebeofalls
in Wien ihätig war« Auch der Cattundruck vartprach bereits ceioe
Rente, und da« lang ersehnte Privilegium war endlich 1803 ausgifer-
tigeU'aU Hr. v. Uartl durch Unglücksfälle betroffen auf dem Poakte
atand » sein ganzes Unternehmen anfzugeben , da der Verlag der
Musikalien im ersten Monate lO fl. 48 kr.» und im zweiten gar
not 1 fl« 36 hr. abwarf, woran freilich auch der unbekannte Name
Gleissner's mit die Schuld trug. Auf Zureden des Rathes Steiner,
und eines Herrn Grasnitzky, wovon der erste Sekretär, der zweite
Verwalter des Ur.v.Hartl war, trat aber die Anstalt unter Leitung die-
ser Männer in ein neues Leben. Es wurden eine Menge von Ma-
sikalien gedruckt und selbst einige Versuche im Kunsifache ge-
macht. Carl Müller fertigte einige Zeichnungen mit der Feder ,
und mit dem Pinsel auf Stein , deren viele geriethen , besonders j
die Copien der Preissler'schen Zeichnongslehre, wov^ Senefclder i
nur das erste Heft gedruckt hatte. Denn er verkaufte jeUt sein
Privilegium an den Herrn Steiner, da ihm dieser die trostlose Aus- '
IbUnft gab , dass für ihn erst dann eine Gewinnsttheilonc io Aas-
sieht stehe , wann die Summe von 2O9OOO fl. » welche v« Hartl auf*
geWcndet hatte, cetilgt sei. Diess war für den guten Senefelder
wenig ermunternd, und er verkaufte daher an Steiner den Aotbeil
an der Druckerei mit dem Privilegium um 60O Gulden. Allein er
erhielt nur 50 Gulden, weil Gleissner bei RaÄi Steiner eine Schuld
von 550 Gulden contrahirt hatte. Senefelder richtete jetzt seioe
letzte HoflFnung auf den Cattundruck, für welchen sich Hr.v.Hartl
noch ima^r interessirte. Dieser gedachte ein Privilegium za neh*
men und den Senefelder als Direktor der Druckeret zu bestelUD.
Letzterer verwendete daher seinen ganzen Scharfsinn auf die Stt- 1
besserung der Maschine, was ihm sehr wohl gelang; allein dcf {
Vortheil war wieder nur geringe. Die Maschine wurde vom Werk*
meister verrathen, und abgezeichnet bald in mehreren Fabriken
nachgeahmt. Nun hatte es mit dem Privilegium ^ean Ende, und
Senefelder's mühevolles Tagwerk in Wien war geschlossen.
Die getäuschte Hoffnung Hess ihn jetzt wieder den Blick nach
München richten, wo aber inzwischen die Brüder das Geheimoisj
eigenmichtig an die Feiertagsschule verkauft hatten. An dieser Ad*
stalt wurde schon von jeher der neuen Kunst grosse Aufmerksamkeit
gewidmet, daTrofessor Kefer, der Mitstifter der Schule, von ei-
nem Bekannten der Senefelder, welcher später in Regensburg eioe
Druckerei errichtete, einige Aufschlüsse über das lithographisch'
Verfahren erhalten hatte. Professpr Mitterer hatte ebenfalls schon
Kunde von dieser Erfindung, und arbeitete mit aller Thätigkeit
an der Vervollkommnung derselben* Im Jahre i8o4 wurden end-
lich durch den geistlichen Rath Steiner und durch dea damaligem
Vorstand des k. Studienwesens und späteren Brzbischofs Freiherra
von Fraunberg auch Theobald und Georg Senefelder in das lot^^'
esse gezogen, die sich durch Contrakt vom 7« November desselben
Jahres gegen eine jährliche Rente von 700 Gulden für beide ve^
pflichteten, das ganze Verfahren au Gunsten der Sqhule zu entde-
cken. Von dieser Zeit an dadirt sich der mächtige Aufschwung
der lithographischen Anstalt an der Feiertagsschule. Das Techni-
sche und Artistische derselben leitete Mitterer, und das MerM-
tilische Inspektor Wcichselbaumer, alles dieses unter der Direklion
des verdienten Schulrathes Steiner. Prot. Mitterer richtete sf:^
vorzüglichstes Augenmerk auf die iireidemauier, und ihm gelapS
es vor allen anderen , durch eine verbesserte Kreide diese Mafl>^^
Senefelder, Atois. iSi
bald nacli ilirer Erfiiidiiiie anf ein«» Grad von Vollkommenheit zu
briogen« welche für die Lithographie bereits das Höchste erwarten'
liets, besonders oachdem Mitterer durch die Erfindons der RoH-
presse auch das Druckverfahren ungemein erleichtert hatte, Pro-
lessor Mitterer machte bald gelungene Versuche in Kretdemanier»
die sich durch ein Unlerrichtswerk: nAnleitung zur Figurenzeich-
Biing in Umrissen,« im weiteren Sinn erprobte. Von dieser Zeit
an wurde diese Kunst unter dem Namen der Lithographie allge*
mein bekannt. Als zweites Werk der Anstalt der Feiertagsschule
siiid sechs Ansichten bayerischer Gegenden von Wagenbauer zu
betrachten, die ebenfalls in Kreidemanier behandelt sind. Jetzt
richtete auch der berühmte Blomenmaler iMayerhofer sein Augen-
merk auf die Lithographie, und dieser begann eine Sammlung von
Prachtbluinen für den Unterricht auf Stein zu zeichnen. Die litho-
graphische Presse der genannten Anstalt war jetzt in vollem Gange
ond leistetenach einiger Verbesserung noch immer Vollkommeneres.
Es gingen zahlreiche Kunstprodukte unter derselben hervor, da
sich auch die bessten damaligen Künstler für die Sache interessir-
tea. Ch; v.^ Mannlich, Prof. A. Seidel, S. Klotz, Prof. J. Hauber
lieferteii Zeichnungenf in Kreidemanier, welche den Zweck hatten;
«inen besseren Geschmack zu erwecken. Alle diese Blätter geboren
jetzt zu den Incunabeln der Lithographie.
Der Ruf, welchen sich diese Anstalt in kurzer Zeit erwarb,
bewog auch den für alles Gemeinnützige begeisterten Landes-
Direktions - Rath v. Hazzi in Verbindung mit den genannten Brü-
dern Senefelder eine Druckerei zu errichten, zu welchem Zwecke
sie sich den f. September l805 verstanden. Diesem Vereine schlost
sich auch Carl Senefelder an, der im topogra|>hischen Zeichnen
und im Graviren erfahren war. Herr von Hazzi richtete sein Au-
genmerk vornehmlich auf Industrie, und unter ihm wurden di^
ersten Karten gedruckt, wozu der Krieg von i805 die nächste Ver-
anlassung gab. Das Hazzi*sche Unternehmen kam jedoch nach
dessen Abreise ins Stoclien , und später wendete Staatsrath Hazzi
namentlich der Landwirthschaft seine Thätigkeit zu.
Die Lithographie hatte also schon während der Abwesenheit
8enefelder*s in München einen wohlthatigen Umschwung genom-
men, welchen die Brüder Senefelder trotz des ausschliesslichen Pri-
Tilegiomt des Erfinders un^ Comp« nicht wenig beforderten» wenn
auch die Veranlassung, unter welcher diese beitrugen, nicht
Serade eine preisliche ist. Die Frau Gleissner war daher über
ie Handlungswelse der Brüder im höchsten Grade ungehalten,
allein sie musste sich bei ihrer l804 erfolgten Rückkehr von Wien
zufriedenstellen, und in Berufung auf das Privilegium^ wieder eine
Presse in Gang setzen. Diese Druckerei war aber durch die neuen An-
stalten längst überflügelt, und sie warf daher» grösstentheils auf
den Notendruck beschränkt, wenig Gewinn ab. v Zuerst Hess Abt
Vogler ^ einige Musikwerke drucken. Dieser berühmte Musiker
nahm sich mit Interesse der neuen Kunst an» und beredete den
Freiherrn Christoph von Aretin, den Direktor der k.Hof* und
Centralbibliotbek , mit ihm in Gemeinschaft eine Steindruckerei
zu errichten. Sie beschlossen auch den Erfinder der Lithographie
nnd die Gleissner'schen Eheleute ins Geschäft zu ziehen, da-Sene-
Felder und diese nicht zu umgehen waren. Im Jahre A^6 erscheint
daher unser Künstler als privilegirter Theilneh'mer einer Anstalt»
welche Baron von Aretin gegründet hatte, indem sich Abt Vogler bald
wieder zurückzog, da man seine alten Musikalien nicht als baares
Geld annehmen wollte.
IM Sencf eider, Alois.
In. d«ni genannten Jahre waren also in Manchen bereiti zwei
Druckereien« wovon der einen Prof. Mitterer an der FeterUgt-
achule, der anderen Baron Aretin vorstand« Mttlerer und Sene*
leider hatten die technische Leitung, und diesen zwei Männern
verdankte die )unge Kunst fortan die eorgfältigste Pflege. Doch
war das Geheimniss schon lange nicht mehr Geraeingut der Sene-
felder, es hatten ihnen auch andere mit und ohne ihr Zatbua
Manches abgelernt. So lebte damals in München Strohhof'er, der.
in der Druckerei des Carl Senerelder viele Vortheile erlangt za
haben glaubte, die er dann auf eigene Rechnung geltend zu tat
eben suchte» Er Hess eine Presse fertigen, und fing zu drucken
an, bis ihm endlich Gleissner das unbefugte Handwerk legen liess.
Jetzt verband er sich mit dem damaligen Hofmusikus Sidier, der
bei Gleissner und in der Aretin'schen Druckerei mit dem lithogra-
phischen Verfahren bekannt geworden war, und dann für die Cen-
tral-Staatskasse eine 3teindruckerei einrichtete. Struhhofer wen-
dete sich 1807 nach Stuttgart, und kündigte da an, dass er im Be-
•itze des Geheimnisses sei, und 20 -« 30,000 Akdriicke von einer
Platte liefern könne. Er hatte auch chemische Tinte und Tusch,
und bot diese den Künstlern an, um damit auf Stein zu zeichnen.
Er lieferte mit seiner Galgenpresse Abdrücke davon , die nach da-
maligen Begriffen so gut ausfielen, dass der für jede gemeinnützige
Erfindung begeisterte Buchhändler Gotta 'dem Arcanisten Strohho-
fer Unterstützung gewährte, und sich mit einem Kunstfreunde, ded
damaligen Kaufmann und nachherigeu Bankdirektor und geheimen
Hofrath Gottl. Heinrieb v.Rapp zurGründung eines Stein druck -In-
stitutes verband, wobei es nicht auf Verbreitung von Noten- und
Druckschrift etc. abgesehen war, sondern auf Veredlung und Er-
weiterung der neuen Kunst, so dass also dieses Institut neben je-
nem des Professors Mitterer und des B. v. Aretin in München als
eigentliches Kunst . Institut die hüchste Beachtung verdient. Die
Unternehmer Hessen von den gcschick-testen Künstl&rn Bilder auf
Stein zeichnen, und Strohhofer, der sich eines kostbaren Engage-
ments erfreute, musste an den Druck derselben gehen. Alleio et
brachte nur mit Mühe einige gute Abdrücke hervor, und bald war
die Platte verdorben. Er, der sich für einen Künstler ausgegeben
hatte, zeigte jetzt nur die Unbehülflichkeit des Handwerker«, und
das Institut konnte nur auf dem Wege neuer Entdeckungen das
werden, was man beabsichtiget hatte. H. v. Rapp ist derjenige,
der nach zahlreichen Versuched zu vielen glücklichen Resultaten
gelangte» so dass selbst Senefeider (Lehrbuch S. 59) zugestehen
muss, dass nur dieser sich rühmen kann, in das Wesen der St^in-
druckerei eingedrungen zu seyn und den wahren Gesichtspunkt
erfasst zu haben. Dieses schliesst Senefeider aus der Schrift des
H. V. Rapp, welche Cotta unter dem Titel: das Geheimniss des
Steindrucks in seinem ganzen Umfange piraktisch und ohne Rück-
•icht nach eigenen Erfahrungen beschrieben. Tübingen 18IO 4>
herausgab, scheint aber nicht geneigt zu seyn, ihm in Beiug auf
eigene Erfindung viel einräumen zu wollen, obgleich die Verdienst»
Rapp's in dieser Hinsicht unläugbar sind, wenn man auch anneD'
men 'muss , Rapp sei nur auf einem bereits vorgezeichneten Wege
fortgegangen. Er wusste aber", wie viele andere, damaU nor,
dass man mit Kreide auf Stein zeichnen oder mit Tusch darauf-
schreiben und Abdrücke erhalten könne, die Möglichkeit, durch
Vertiefungen in den Stein das Nämliche zu leisten , was der h"*
pferslecher auf Mefnll leistet, stand ihm aber nur als dunkle Idee
vor dem Sinne. Und diese Idee wurde im Mai 1807 ^eö^ ^^'^*'
lichkeit. Als Erstling dieser Entdeckung ist die schön gesto«
Senefelder» Alois. tS3
chene Schriftprobe mit ■Schiller*« Reiter! ied ^u betrachten. Dieses
Blatt, welches bei Colla in gr. f'ol. erschien, ist als eines der' inte*
ressantesten Incnnabeln der jungen Kunst zu betrachten. Denn es
enthält auch eine von .J. B. Seele in Kreidemanier ausgeführte
Zeichnung und mit der Feder gefertigte Notenschrift. Das Stutt*
garter Institut nahm auch den ersten Versuch, auf Stein die Holz-
schneidekunst nachzuahmen, in Anspruch, und in der Beilage zum
Morgenblatt 1807 wurzle die Sache bekannt gemacht. ' Auch noch
andere Experimente schrieb Rapp als neue und eigene der Anstalt
zu. So wurde die Stereo typage schon vorher als ein ausgemachtes'
Eigenthum dieser neuen Kunst angesehen, ehe man sich daraa
begeben konnte • eine Probe zu machen. Dem Herrn von Bapp»
welcher auch in diesem Künstler-Lexicdn seine Stelle fand, ver-
dankt man jedenhills schöne Versuche im Steinstich, in Nachahmung
der Holzschneidekunst auf Stein, und so manches andere in dieser
Kunst, wofür man ihm äamals das Verdienst des ersten Entdeckers
zuerkannte, was aber Senefelder in seinem um acht Jahre später
erschienenen Lehrbuche für sich in Anspruch nimmt, ohne zuzu-
geben, dass auch Rapp auf seinem Wege unabhängig von Sene*
leider seine Erfindungen, gemacht haben könnte^ H. von Bapp
lässt dagegen das Verdienst Senefelder's ungeschmälert, so wie er
auch jenes des Professors Mitterer zu würdigen weiss. Die Stutt-
garter Kunstfreunde gestehen zu, dass das Mitterer'sche Institut in
München in der Tusch- und Kreidemanier es schon damals sehr
weit gebracht habe, wollen aber ebenfalls ihre Verdienste aner-
kannt wissen. In ersterer Hinsicht steht Senefelder einzig da, und
er gibt durch die Erfindung und verbesserte Anwendung der
chemischen Tinte, den Grund zu allen weiteren Versuchen, so dass
ihm aUo auch die Resultate eines Hrn.. von Rapp das Recht des
ersten Erfinders nicht beeinträchtigen können.
Diess ist auch mit Prof. Mitterer der Fall, durch welchen die
im Jahre ITQQ von Senefelder erfundene Kreidemanier *) das Mit-
tel zur höchsten Vollendung dieser Kunst wurde. Mitterer hatte
in München schon zur Zeit, als Senefelder noch in Wien sich
verdientes Glück träumte, der Erfindung desselben mächtig vorge-
arbeitet, und durch seine Verbesserung der Kreide, in Verbindung
mit der zu ihrer Aufnahme gehörigen Präparation des Steines,
bahnte er den Künstlern den Weg, auf welchem sie in dieser Art
das Höchste erreichen konntet. Unter seiner Leitung trat ein litho-
graphisches Institut ins Leben, welches als die erste lithographi-
sche Kunstanstalt Europa*s zu betrachten ist. Mitterer zeigte
xuerst In einem höheren Grade, dass sich die Lithographie
nicht vorzugsweise auf die chemische Tinte zu beschränken habe,
sondern dass sie berufen s^i noch Höheres zu leisten , dass ihr
namentlich freie Handzeichnungen anzuvertrauen seyen, dass man
Originale von schätzbarem Werthe auf diese Art in ihrer ganzen
Bigenthümlichheit verbreiten könne. Doch wendete Mitterer die
*) Herr von Rapp sagt acht Jahre vor Erscheinung des Sene-
ielder'schen Lehrbuches, auf welche Weise dieser zur Krei-
demanier gelangen musste , nämlich durch die Erfahrung,
dass die chemische Tinte auch in ihrer trockenen Gestalt
' Spuren auf der Steinplatte zurück lasse, die beim Drucke
auf dem Papiere sichtbar bleiben. Diess habe ihn auf die
Bereitung eines Zeichnungsmateriales im trockenen Zu-
standegeführt, welches aber für die weitere Ausbildung der
Lithographie von höchster Bedeutung geworden sei.
»H SeneTelder, Aloii«
neaeBrfinduD^ nicht aotschlUfslieh auf Kunttgegeastibide m, ton*
dern auch auf die Heratelloog nüulickert betonders techniicher
UntarrichUvferke.
München war also von jeher cur Pflegerin dieser Kontt be.
rufen • und in ununterbrochener Snccessioti tvurde dietelbe gcför.
dert. *> Was anfangs Senefislder auf £rmunternng des Schuinthet
Steiner fiir den Sehulfond unternommen, setzte Mitterer beider
Abwesenheit des Alois Senefelder unter Einwirkung der Bruder
desselben fort, und nach der Rücbkehr des Erfinders Von Wien
erhob sich daselbst neben der lithographischen Anstalt der Feyep
tagsschule**) ein neues wichtiges Institut, welches, wie oben erwähnt,
Baron von Aretin ins Leben rief, und auch das gleichsam in »ich
aufnahm , was H. von Hazzi begonnen hatte , wodurch zum Em*
porblühen der Lithographie nicht wenig gesehen ist. B. v. Aretia
wies die nöthigen Fonds an , ohne auf einen erheblichen Ersatz
rechnen zu hönnen. Allein er beurtheilte diese Kunst von einea
höheren Standpunkte aus, und dachte nnr an den allgenieioeo
Nutzen , welchen sie der Menschheit zu leisten im Staude «tr.
Die Verbindung des Freiherrn von Aretin mit Senefelder daoeiti
vier Jahre und während dieser Zeit gingen zahlreiche Arbeiten aoi
der Anstalt hervor, worunter wir jene für die Regierung: als Ta*
böllen, Circulare etc. , dann die Landkarten» Plane etc. nicht ein*
zeln nennen, objgleich letztere bereits mit 'grosser Feinheit behsB-
delt sind. Senefelder gab auch eine Sammlung von Probeblätters
heraus, die in 4 Heften bestehen sollten, als Muster zu eioei
schon damals pro)ektirten Lehrbuche der Lithographie« wie jetit
diese Kunst allgemein genannt wurde, nicht mehr Polyautogrsphicr
nach Hofrath Andre in Offenbach. Dieie Blätter, wovon our da
erste Heft erschien , trugen viel zu einer höheren Ansicht dieser
*) Unter den frühesten auswärtigen lithographischen InititotM
itt jedenfalls jenes in Stuttgart unter den Herren von iUpp
und Cotta in artistischer Hinsicht das bedeutendste, pi*
Offizinen in Offenbach und Wien beschränkten sich gr^a*
tentheils auf Schriften und Noten , die eigentlichen Kanjt^
arbeiten gelangen nur in geringem Grade. Die Andre'scM
Anstalt in Offenbach gewann aber mehrere technische Vor»
theile, welche der russische Hofrath Gotthelf Fischer in d^
Leipziger .Allg. Zeit. 1804 S. 506 — 9 bekannt machte. «
Hamburg gründete Spekter ein lithographisches Institut, ao»
welchem schon frühe bedeutende Kunstarbeiten hervorgiogei»
Namentlich lieferten Aldenrath und Größer schöne Portrait*
Was G. Engelmann in Paris geleistet, ist weltbekannt. Er
verschaffte der Lithographie in Frankreich Eingang und sein
Wirken war für die Lithographie von grosser Bedeotang«
Darüber geben die einschlägigen Artikel »Engelman» uo«
yiSpektervi Aufschluss. Engelmann'sTraitc thcoriqueetpratiqu*
de Lithographie ist jetzt auch ins Deutsche übersetzt, uoter
dem Titel : Gesammtgebiet der Lithographie. Deutsch vob
Pabst und Kretzschmar. Chemnitz 1840. Es ist das aasge-
zeichnetste Werk dieser Art. Die dazugehörigen Mos'«''
blätter sind ein Triumph der Lithographie.
•♦) Diese besteht noch unter Leitung des Professors Loreal
Schöpf. Sie wurde i8l5 Eigenthum Mitterer'», nach desses
Tod sie in den Besitz der Erben- desselben kam. Einer die*
ser Erben ist Schöpf.-
Scndelder. Alois. 366
fittott bei« mcl wir tihlen sie hier auf, «teil ti» fiberdiett aacb
sa den iDeanabela dar Lithographia gehören. VoHstandig findet
man aia selten, und selbst einsein kommen sie nicht oft vor. Die*
aas Werk hat den Titel:
Musterbuch über alle lithographische Knnst-
Manieren, welche die Königliche alleinprivilegirte
Steindrackerey von AloisxSenefel der, Franz Gleiss*
ner und Comp, in München in solchen Arbeiten, so
dicKapferstecher-, Fo rmsch neide- ondBuchdrucker-
knnst nachahmen, za liefern im Stande ist. Heraus*
gegeben und Sr. Majestät dem Könige von Bayern
allerehrfurchtvollst gewidmet vom Erfinder der Li-
thographie Aloys Senefelder. IV Hefte. Vierzig Prob^-
blätter und drei Seiten Text enthaltend. München ^
bei A. Senefelder, Fr. Gleissner et Comp. (I809), foL
i) Das Titelblatt. In vertiefter geschnittener Manier.
2) Die Dedication» In erhobener Manier. '
3) Nachahmung englischer Holzschnitte aus dem Werke: Tha
Chasse. In erhabener Manier auf Stein gezeichnet von F.
-Schiessl.
4 ) Nachahmung einer im 'k. Handzeichnungs • Cabinet befind-
lichen Zeichnung von Rafael, einsn Bischof vorstellend, der
todt auf dem Bette liegt, wie in Gegenwart seiner Diaconen
Kranke' und Krippel ihn berühren. Von Strizner mit dem
Pinsel auf Stein gezeichnet, in erhobener Manier.
5) Landschaft mit einer Kuh im Vorgrunde, im Grunde elna
zweite; ferner das Stück einer Landschaft mit Wasserfall*
Nachahmung einer Badirun^ von Dietrich, von Schiessl
nlit der Feder auf Stein gezeichnet.
6 ) Madonna mit dem Kinde auf dem Schoosse. Nachahmung
einer llandzeichnung von Fra Bartolomeo mit Tonplatte,
von Strixner mit der Feder gezeichnet. /
7) Das bayerische Nationallied: Heil unserm König Heil! Ori-
ginal ' Uandschrift von Abt~ Voller mit Noten. Dann ein
Choral, Musikstück von F. Gleissner -geschrieben, beides in
erhobener Manier.
* 8) Ein Kopf nach Rafael, von Ch. von Mannlich in Rom
copirt, und von Piloty mit Kreide auf Stein gezeichnet.
9} Ein grosses verziertes deutsches , und ein kleines. Alphabet,
von Schramm in vertiefter Manier geschnitten.
10) Ein Idealplan, als Vorschrift zu geodätischen Zeichnungen,
von Schiesil in vertiefter Manier geschnitten«
Dann gab er diesem Hefte auch eine lith. Nachricht an das
Publikum bei, in welcher er über die verschiedenen Kunstmaniaren
Bericht gibt, die er bis dfihin in Anwendung gebracht hatte. In
allen diesen Manieren wollte er in den 4 Heften des Muster-
buches Proben liefern; allein es blieb beim ersten Hefte. Ergän-
zend ist aber das I8l8 erschienene Lehrbuch der Lithographie,
welchem Musterblätter in anderen Manieren beigegeben sind, und
die wir unten verzeichnen. In seinem Musterbuche sollte darge-
legt werden, dass man bis dahin (I8O9) mit Tinte auf Stein Holz-
schnitte, Handzeichnungen, radirte und geschnittene Kupferstiche,
die Pnnktirmanier, die Tuschmanier mit mehreren Platten nach-
ahmen, colorirte und illuminirte Abdrücke mit mehreren Platten
liefern könne. Dann wulhe' er zeigen , wie man Originalhand-
Schriften mit chemischer Tinte auf Papier zeichnen und selbe auf
Stein Umdrucken könne. Das Verfahren beim Umdrucke des be-
2S6. Sonefelder, Alois.
reiUG«4riiekteo, Von Landkarten etc. hielt «r damaU griwin, danit
kein Misibrauch (geschehe« zwei Proben wollte er aber Hei'eni.
Dann versprach er aach Proben io Kreidemanier lu liefern,
in schwarzer oder rother Kreide , und auch Abdrücke von meh-
reren Platten; alles dieses in erhubeoer Manier. In vertieiter
Manier konnte er mit der Kupferstecherkunst wetteitern, tedno
geschnitten , geätzt oder radirt wird. Eine dritte Abtheiluog soll-
ten die Proben der gemischten Manier bilden, worunter Sene-
leider die Aquatinta , Schabmanicr, Federzeichnung mit Kreide,
Federzeichnung mit Geschnittenem und Radirtem, und Radirtes mit
Geschnittenem zahlt. Im Ganzen sind es 24 Arten, in welchen er
Proben geben wollte. Auch verspricht er, das allererste Probe-
blatt von 1796 beizugeben; allein von Allem erschien nur das
erste Heft. Steine h^te aber Senefelder viele vorräthig, deaD er
sagt im Lehrbuche S. 104» dass er ausser der Menge von Regie-
rungsarbeiten viele Proben in verschiedenen Runstmanieren ge-
macht ^ätte. Er bemerkt aber, dass es schwer gehalten habe, g^
schickte Arbeiter, besonders Schriftschreiber und Zeichner zu er«
halten. Selbst die berühmten Lithographen Strixner und Piloty,
irreiche B. von Aretin anstellte, brachten es nur langsam zu der
nöthigen Vollkommenheit und Geschwindigkeit. ^
Die Lithographie erlangte durch den Beitritt des Freiherrn
von Aretin einen bedeutenden Aufschwung, und wurde jetzt erst
in ihrer ganzen Ausdehnung recht vortheilhaft bekannt. Die aus*
gezeichnetsten einheimischen und auswärtigen Staatsmänner inter«
essirten sich für die junge liunst, uud befunders war es auch der
damalige Kronprinz, der jetzt regierende Iiüuig Ludwig von Bay*
ern, welcher derselben die höchste Aufmerksamkeit widmete. Er
erkundigte sich angelegentlichst um die Entdeckung und Fortbii«
düng dieser Kunst, ,und auf seine Veranlassung muste sich Geor{
von Dillis mit dem geistlichen Rathe . S. Schmid in Benehmei
setzen. Die Folge davon war eine briefliche Erklärung Schmid'i
vom Jahre I8IO» deren wir im Artikel desselben, und in dieser 1
kurzen Geschichte der Lithographie erwähnt haben. Der Krofl*
prinz wusste die Verdienste beider Männer wohl zu würdigeo,
und den Erfinder der chemi.«chen Druckerei, die von dem Ver»
fahren Schmid*s ganz abweicht, suchte er sogleich dadurch za
ehren , dass er dessen Büste vom Bildbauer Kirchmayer für dii
bayerische Ruhmeshalle ausführen Hess. Kronprinz Ludwig machte
in dieser Druckerei sogar einen eigenhändigen Versuch, indem er i
mit der Steintinte seine Ueberzeugung von dieser Runst aufPapi^'
schrieb , welches dann umgedrockt und in seiner Gegenwart ver-
;v^ieira]tiget wurde. Diese Blätter enthalten das könieliche Auto*
fraphum: Die Lithographie ist eine der wichtigsten
r findungen des achtzehnten Jahrhunderts. Die er«
habene Schwester des Kronprinzen , die nachherige Kaiserin von
Oesterreich, schrieb die Worte: Ich ehre die Bayern» o^>'
/ chemischer Tinte auf Papier, womit ein Gleiches geschab.
Das Hauptwerk , welches unter B. v. Aretin unter der Fress<
hervorging, sind die Imitationen von Dürer*s Randzeichnuogeo ^^
Kaiser Maximilian's Gebetbuch *), unter dem Titel:
Albrccht Dürer's christlich • mythologische Hand-
Zeichnungen. München 1808» fol.
*) Diese Randzeiehnungen werden auf der k. Hof- und Staats*
bibliothek in München aufbewahrt.
SeiMfeldeks Mois. Sä?
DmIsmM And'iMlteiM Ori|;liia1a«sgabe b«fOfl^e Ffeihtrr von^.
Arottn. ^i^ «lUliüIt 43 von Slriiuiter sohön lUhagrapkir»« uod far-
big g«di*«ofcte Blätter, neb«! Där«r'« Portrait < Vorrede umi In*
haWerseichnisfc. Diese «rate Aui];;«b« eatfaill nur di« Raiidver-
sientögva , der mittlere, füor fkn Tost bettimmle Theil ist le*. In
der« s^ten • Aufgabe ist dieser diirek das Vaterunser JA rei^chie«
dHielft Spraohe» «uegelülit« Jetzt licet man «ut* dem. Titelblatte i
Oratio dominlca Pölyglotta Sino^laram Dnguarum'ChAiiicteri-
. bus. Expre'ssa et Delineättonibos Alberti Durerl cincta,' Sereotisimo
Prlncipi Ac Dumino Domino Eagehio« Duci Leuehtenbergäd etc«
D. D. D; Joannes Stantx. •. '
£s gibt auch eine engliscfif^ Ausgabe von diesem Werbf) AI«
beri Dürers Desings of the tw;^^ Book. 43. (arbig gedfucJitQ Blät-
ter, nebsi jieai Portraite Dürer's und dem Vorwort^ 4ep ^l^blio-
thekars Bernbart In Miincben. .laondon tSlTt fol«
Iiii Jahre 18.^ kaufte F. X» Stoger die Steinplatten Mi dem
Nacblaffse des Direktors tou Mmiolich, um eine neue Aaflare zu
verarnttalten. E- waren indessen die neitten Steine beschSdiget
und Viele denelbcn mussten nei^ geseichnet werden. Diese Aus-
gebe erschien wMer dem Tiieii Oretio Dominica PolYglotte sin-
galamm Üngaarttmeharacteribus expfessa eto« Edita a-E. X.'Stoe*
ger. 45 ft'arßg gedrnekte Bftitter mit Dürer's Portrait. Aiöaattbit
e Lith. G. B. Uveseil^, fol.
Diese Facsiiailes sind die erMe bedenlettde Koattavbeit, Welche
die Lithographie lieferte, zahlreicher anderer fär' den Geschäftsgang
wollen wit hier nicht gedenken. Dennoch warf die tott Fr.ie. Aretin
uod Setiefelder geleitete Anstalt wenig Gewinn ab, da auch äoob einige
andere Druckereien errichtet wurden. Der ehemalige Hefmusikus
Sidler, der 1833 als Magistratsi^ath in Mbaoh^n starb« richtete für
die Central -Staats-Cassa eine Steindruckeeei ein, und evhlaki noch
yotr Ablquf. des Seuelelder'scken Privilegiums eine eigene Conces-
sion für d<M Mu«ik und Geschäfts (ach. . Theobald Senefelde? «rurde
l80d voti dem Freiherrn von Hartmaon durch Verwechselung mit
seioeiii Brude^.Alois aufgeforiert, für die General- AdmipistratiQU der
Stiftun^p eine lithographische Druckerei in Gang zu setzei^, Die
küoiglicb'ea Aemt^r ersahen aus der Errichtung von Druckereien
eioeu grqsseo .Vortheil , da Seoefeider und seine ..Br^dejr die Ta*
ballen- .u ad. Geschäftsdruck er ^a s9Ur vervoilkommnet^ und Theubald
den Ueberdrnck Aach zum Zweck der Vervielfältigung von amtli-
chen Ausschreibungen an^ewesde^ hatte. Desswegen errjchtete auch
die SfifKungs - Administratiofi .eine. lithographische Anstalt, .welche,
durch. die. k.Rescriptp von 2« AuguM |fi08 und, 8* Mai tOOQ unter
die Direktion des Vorstandes der JVXinisterial-Stiltnngs • Secuqn ge-
stellt,, in zwei Offizinen g:ethetU wnrde, die eine zur Erzeugung
vtto Eloaatproduktea für den c)£rentUchen Cultuf aod den Unter-
ficht« die (aode«e dfm Ut^endea Gesqhäfto bestimmt« Unter letz-
terem Datum wucde Th^phald Senefelder als Inspektor der.Jitho-
^apkischeu' Aastalt iia Mi,nlsterium des Inneten angestellt, d^r als
solcher Voriheile ge^aoss, die seiaem Bruder, dem uaermüdet thü^
tigeo uadi so ö§% gatäuachten Erfinder der Lithomphte. zugedacht
waren. Zu gleicher Zeit wurde auch die Druckerei der Armen*
Anstalt attf dam Apgar errichtet », und beim k» Staatsratbe war be-
reits eiae .Fresse im Gange. Selbst priyatdruckereien entstanden,
wie jenet voa Heimle, Ruth und Dietrich , die aber nicht einmal
dem Nemün nach, mehr beknpnt sind. Dann liessen- sich einige
Künstler Pressen machen, um ihre eigenes Werke zu drucken. Eine
solche hätte der berühmte Zeichner und Kupferstecher Mettenlei-
K agier' s Kün.stler - Lex. Bd. XVI. 1 7
a» SeMfelder, Alo^t.
tM« der «chon früh« d«r Litlio^apliia Miitt AnfiMtkiMikeit «i^*
^~^aMle. Endlich etkaonte auch dM K« 8Uner*Calaftl»r«CoBMU»8ioo
d«n grossea Vovthtil, weichet ihr durch die EiBiiehttec eiaer li*
I . thographischen Presse «i^ehett koaute , uod Fran Seraph Weit*
"i haupt, einer der ausf^esetcbiMUlea Arhetter Sanefalder's« erhielt
- : den Auftrag daso. Seneieldcr's Aufsichten- wurden daher inmet
.. trüber, und- da£u .kamen auch «noch üränhungen in iÜenllichea
, Blättern, da inaq, uneingedeiik der ^Qs%en Aufopferung Seoeiel-
^[^,^^!ipt* St. demselben nur die rohe Erfindung zuerkennen wolltei die
' . ^,^ i|r höchstens zifm.Nptendrudie zu benutzen* verstanden habe. Man
machte ihm sogar den Vorwurf, dass er durch seine GeheimDUs*
krflmerei den Aufschwung der Lithographie so lange gehemmt, als
'•^ ^ wenn er*'sehuldig gewosen^^re, seinen durch. unsägliche Mühe
-)i..M^^^ Aüüdauer erronsenen Vortheil jedem preiV zu geben. Daia
' " 'll^m dann no6h der Prozes's mit dem Fisc\]8 w^gen Verletzung des
ihm ertheilten ausschliessHchen Prfri legium« , und als endlich auch
!• • ! Baron von. Aratin durah eeina V^rsettuog aa^h N^uhiirg der Ao;
• atalt . seine . thä^ige Ünt^rstülniing : versagen amsste^ .ao. durfte bei
^ ,.ii dam -genngen Nahruagsstända sich Senel'elder noch- glücklich prei-
•^i,f saa«« als.ar nach qiaÄutchiachaa UttlerhandJangtn den., ^tl* Oktober
- > tBOQ ab Inspektor 'der litbogrephischen Anslalt der k. Steaer•Ca•
'• • ,-.taster«GoBnni8sion angestellt wurde»- £r .erliieU eine j^esolduag von
li. t&M Gulden, i und sein Freund Gleissaar 1^0 Gulden, ebenfalls
mit dem Range eines Inspektors der I^ilhographie« Damit war aber
ji. dns VerhiUinissaiil' B. v. Aretin noch nicht aufgehoben, und auch
V < sein' Privilegium nicht ais -eploschm betrachtet. Er hatte iai Gegen*
fiii- theile die« Erlaubnise* nehen< ^eiaen Amtegeschäftea in Verbindaiig
' 'latit Aretin seine eigeae Druckerei. fortzuführen« Diese Erlaubnis
^4 i. ward Jhm auch dann noch 7.ugestandeo, als der Freiherr l8ll sei'
jü^ jiee BesjttmmtiBg nach Neu bürg gefolgt war,, er Hess aber bald da«
<: • iraiaf soine Prease eiagehed..
«a^ ' ' Mil dem Rücktritte des Direktors von Aretin u&Nl mit der Aiv
'' ' Stellung Senefelc^er's 'ändern sich die -Verhälfni'sse odd die techoi-
' .' «che Ausbildung der Lithographie geht^^tzt votlends *iB ander«
Hände ü'ber, obgleich auch Senefelder fede freie Stunde zur Ve^
besterudg älterer Darstellungsmittel und zur Bt^ßfidttng -neuer be*
'nutzte. Baron von Aretin iiberües^ den artistischen Theil der von
ihm, und Senefelder gegründeten Anstalt in Manchen dem Gallerie-
Direktor von Männlich, und den merkantilischen dem Kunsthäodlet
Z^Uer» der sich durch seine Niederlage für inländischen Kuost*
" und ^Oewerbsflciss und durch die Herausgabe mehrerer HthogFaphi-
schen fiur/slpfodukte um die EHlndang Senefelder^s« viele Verdien«
' sCe erworben hatte, bis er I8ld' seine DHückerei an ■ J.-Selb ver-
kaufte. GaU^rie- Direktors. MannHeb, über deasea Vf irken ^ir
Bd. VIII. '246 näher berichten, r^ciktet^ «ein AugeAmerk- vomehm*
lieh auf föinstpi^odukte und zeichnete der Lithograpiliäidan Weg
' vor, auf Welchem sie in kotier Zeit mit Vl^rd^ den üherAil Kunst-
BchWestem sich anreihte. Sene^lder kbinip«' tib^ täü Männlich
'tiicht mehr- in' Berührung'.' Dfesbm stimden alr leitende fiihistler
sAne Schüler Filoty ^nd Sttixner zur Seite , und- als Tecbolker
' waren Sttiafc und ^älb thätrg. Unter dieser Pflege m«<hte die Li-
thographie die erfreulichsten 'fForfschrttte, und S^nj^felder seihst
vertol^t« den Gang* derselben mit grosser Freude. £^ gesteht dem
•DWektor von Männlich und seinen ScKälern eifr entit^iedenei Ver»
' dienst Um di^ Vervdili^omninurig dieser 'Hun«t''zaj/*toline den Fro-
fessor* Mittet'er zu vergessen. 'Er sagt im Lehvhuohe<S. 127» dasi
' man diesen' MHnnenft die immer wachsende Theilnahme an der
•-■' •* • •• ,. ; . . • : ' • ' • ,
i>:
Senefeiaer, AloH- , 2»9
Lithographie verdanke *). -Senefetder .Cantji.jf^tzt l^ei fl«r lit|iQgra-
phischen Ai^iutt .der "k, Steiiei^ • C'itastQr-CoiiiHuss'iun rineo neiien
Wirkungskreis gezogen, -dessen .Ausdehnung er aber grUsstentheiU
andere p überiie'ss. P^n Impuls zii dieser Anstalt gab id08 dcir ge-
heime Rath von, \]tschneider,'der;äls. Vorstand derselben durch einen
Yersttch des t)46s^^ijateur KicKai^er aül' die Ide«. ftani, Tür die Steuer-
',Cataster - Cunlmissi'oi| IPlahe auf SUiir statt a()F Kupier grayiren lu
•i "• «:_» ^ L^..^ _*_' »iv -^t-_ ?„ c:- ^„j..:_c — "'ches^dett
Tzeugte,
._.,.,., .,,,._ ,^_.^. _.,^_ ,. ,^, ^ .^ Mellen-
leiter'gind 'er/dcn/iVlanQ, der' seihe tdee verwir'^ilichcD konnte;
dehn diiser'^atie 'schon gleichzeitig mit Sencfel'dj^r iind unabhän-
gig von diesem die veftieife Manier auf äteiu vervoIIÜoipmiiet^ und
•jt'tihteip fc*.,V. Mannlich*$,|jQ^^ung! begann if|io 4ie Herannahe
der (^iginal-Uanä^zetchnüngeo des K. b^^ ipiandzeicb-
'' niiDgs-Cabinets^.V^el'che stchi auf '452' ßV^tter. befäufeD in 4
ßaiideiiV grusst<{nthei1$ von Strixber üp litliugraphirt,
crn'Werk, weichet sith ai^ 'äie. yoa'Ba|:g.n y. Aretin besorgte
'ün,d obcp eryvabhtie- Ausübe der, Rajac^e Du-
' ' rer*i^ reiht\ ^Piese^ Werlie ,, weckten ,. die ^ust'^ur "Zeich-
, ' uiingfimitatiop^ und' 'daher' 'trat' au<^ 'eiiy' Vercjn yop leben-
*cleii jVlunclii^^'r - nukisMern zusammen'., . welclip. ' Zeichüungen
uiimittelbar fiuf Steit» mactitefi. Dtases 'l^.crU erschien. von
* ii^'**^,!^ ?Ö zu München.' bei Zeller i 'unter ^dem Titel: Ori-
'gipaVIiandzeicbn jungen bayerischer Künstler, '43 Blätter mit
Ton gedj^iiclit, gK Fol."' toarupter| s;p^ ' Ölätt^ Hess,
X)' XjüagJio, J. A. I\reipVA..j4^dam| H t)o'rner.u. A.ftni Jahre
1Ö17 giog C. y. Mahhl\cli'ao die Herausgäbe der ybraiujjich-
', sjten Gemälde äu^' den'(atäl)erieii voö Miiuchen ufkd.Schleiss-
heim, welche sicÄ.' äu^' ioo ßlatiec belief» unter dem Titih
iioniglioh'balyierische Gemäldesammlung zu. München und
SchleiMlieim. Miinchen, 1822 ^O. Die .Lithographien sind
! von öWij^iier, 'Pilo^y .'.'Auer, Dorner,, Heideck, JL. und D.
''Quaglio/.Se^Imayer, Flachenecker ji. A. Dies^ ist das.ijTtere
lithographirtei GallerVevvQrk', in yvelcbem .jliej Kreidem^inter
bereits VorztiglicKes, geleistet hat« 'Später erschien die Aus-
wahl von 50 der vorzii^tichs<teii' Gemäldf der Pinakothek,
in München, als Folge der' grossen "bayerischen Gemi&lde-
Sammlung, t^ith. von Bdrum, Hohe^' l^eiter, Filoty u. A.
Mürijchen \^i^,'ß!'An diesem Weirke hatte, v. Mannlich ket«
Den Theil mehr. Hierauf erschien: /Sammlung der vprzügfich-
eten Werke aü# den k. Gallerien zu München und Scbleiss-
heim 2 in LUbogrqpbien heVausf^egßben von F/^iloty, i^ bis
15* Lief. Munjchcn iBo^, 'ff. ' Die Tortse'tzu^g er8chu}n"iinler
dem Titel: Houigl/ bayerische ^^inalcot^ek ^u 'Münche^&^und
uemaldegallerie^ zii Scjileis'sh^^'p, in ViiU^ Abbildungen her-
ausgegeben von Piloty und' tohie/ Beginnt mit Lief. \^. ff.
' Miinchen l937l;ffr ^^t» J?^re V^i.waren es 44 Lieferungen.
^Ats Fortsetzung aieht die dbmmjung li'thi Abbilduqgen. der
' vörzü^richste']^ Gemälde neuei'e'r''MeisVer, aus^d^r Privatgal-
lerie S. M. des HönU;s,Lod{yij^ L ^ München bei Pilpty und
]tlbji}k\' lin Jähre 1*^^ er8c1)ieh.\'äie bte 'tiieferün'g,
. V veirschieden Vidi) diesem '^atlerrevverke ist jends, welche«
in der btf ait. Arifrt'alt von Cotlta' erschien , . ui^ter dem Titel s
Pitiakod^ek ^oder Sammlung der ausgezeichnetsten Gemäld« .
der k'. BifdergaiyMe. zu'IVJluncheni von Selb^ Strixuer, Filoty»
'Flachenäcker und Hohe. ' / .
17*
iöo Söncrelddr, Alois.
' ' Whr' daliei! Vof allen in^ Sfancle,' diesd Kunst tn . ihrer vollen Aat-
" ' dehbühg fcibzuführeii *), 1hti]zur Seitil stand F. S. Weishaupt als
' Techniker, ivelcher *()ie Druckerei einrichtete, uod in dcr^vlben
Mresentjiche Verbesserungen anbrachte. ' Dies«' beiden Maoner, der
erste Inspefuur\ der andere Werkmeister., sind. noch "'""
am Leben; tindWeishaüpt* nuch in v'ol^r Thätigkeit lieber Met
^'^/tenleiter's Wirkeh 'haben ^ir schx)i^ 'Bd. IX, j 7$ tf. l>enachrichtet,
'' ''auf die' Yerdieiiftte des '^'nflereii Werden «vir unten nQc|i Naiierei
' ' "ix^'i^ri'ngen , und' hier bemerken' Wir hur, d^ss die beiden geoaoo*
teil Männer.,' iii Verbi^duhg init tüchtigen" Graveuren und unter
' 'Oberaufsicht hpchst erfahrner Vorstände, die Ütljipgrap^ische Ad-
r" stalt der U. Steuer'- Cataster- Commisston 'sü grossem itnsehen ee-
'"••'Ir.ih't'Ä'aLn; ••• ' '• " • '" ; V / '
, ^ S^nefelder. selbst griff ^epia Q^.hc in'den^Gang derselben ein,
^y^.^ifa er die Leüu^gf 'geübteren' 1äaiid(in 'anvertraut sab. HrWg der
'" XiebllrigSb^tgUn^/kmcfi;. auf seineAi. ^cWühneneii Felde unaulhür-
icr ttelsen von llüiicr'er^o^ei'" längerer 'Dau'ef. 'So^ hielt ersieh
uni ')'B'lo('in ^ar!^ 'ai^r, Wo 'die Von Ihhi prö^ücirteii lithographischei
" ' ÄilS'elreh' d3'öJj;ro6St'e Aufsehen] 'ferretfien.*,'Öaxu gehören auch die
" Blatter. 'des' 'er&(eu ÖdlVes Jscinci' ^^usiefbuchep, ijbec al^'e luhügra-
'" piwscbjen. liünstpi^aulercn.* DTe liiiitatibhenV vöd lldJiiizeichnaDgeB
der geüble-
ipbt überbie-
yvelche uocl>
•^ Vn zeichnen. 3o vtüi-de Gci^rcfs PöHrait des Königs' yon Sachsen
'"* Tltliograpfiirt,' lill^io min' fand keinfeiiges^^^^^ Di:iicker dazu,
** ''SiVoran es in "^airis noch \\n^^ TeTifte.* Die erst'e^Knnde'von dieser
, ",'liun8t"hrachte Her berüh'inte Qeiicrar- Direktor y. Deoo'n nach Pa-
*• ris» der zu' München' in aer Ahsfalt des' Professors, 'Mi iierer dami'
''• bckannf geworden 'War. *' Er "zeichnete 'in der Oilizin' des Lefi
.* ,lferen ih Gogen>^a^t einiÄfe'r'.franzbs'ijsicbfin dtfizleVq * einen Cosakeü
"'■■'auf 'Stein,, der' nach %'enigen Mtoiiten.üi feegeiiwark'* dieser Herrn
abgedruckt -«vurdev 'Uenon' riärim Abdrücke mit "JsjcH nach Par">
''lind \\ai*sebb' diir'au^, bedacht,] die neue trfiriflfüng tiir sein Vater-
■• iknd qüti^Iiiih zu mäcbenv, Df.r öiruf 'Von MonCaliirfft schickte den
^'''^ei'ch'nec J. Se'rres zu'd|psem' !Z>tec|(e,'nnch .MMiicben,' dessen Seo-
*' '•' -'.rförtg aber .ohrie Erfilg blietJ $eni|feldfcrr; fand daher in ^^aris schon
?'Ü)inst1ei^,^. welche '^ich tn/d/Bi: Lithögiri^hre versuchten, und *^^^
•'• 'Örütt^er-'woyoh äber'^l^iijfer etW^ 'so dass er mit Ernst
.' aii eine Etkhirrung in'Pätis dacnte. Auch p. Engelmannwar danial<
\' einer der itlhgen liiiiiitlfer, welctie sich fiir . diese 'deutsche Erfio-
' ■" **) 'MelltenliBiier ' jst '■ ,ül^ertV'up.t einer ^et erf ten ^lirthographei''
. . ^. Ihm übertrugen oyiuIratl>''Stel'i)Qr'u^
baume|r schon frülije die C^es.«nicnte ^'ßäyerns in Bildern in
;; ' ^ bearbeitön.^ £r sollte* dp^ei^.'^die von JWiitlerer verbes*crie
. , ' 4 ' Kreideihanief anwendeni* allein i nur zwei Blatter erschienen-.
♦•: *^^ * • ' äie ' Gefangennehniung ^ Te^to^({l)'s , ^und'^d.ie Üplerredung
zviischen Cüsar und Ariovlst. * - - ^-^ •--*»
♦ \ t
Seoefelder, Alotf. ?^
dang inlBreHirten , und dieser Mann wurde in der. Folge für die
Litho^repMe in Frankreich' fast voo' solcher BedeutuDg, wie, Seoe-
fcldcr für Deutschland. Er genöss den Unterricht SeneVelderls rait
gröslfterii Erfolge, ging riann später selbst nach MüncheD, um un.
ler Leitong des Ch. y. Mannlich' und des Professors Milterer den
Krefs teiner Erfahrungen xu erweitern, und als Senefeldej zum
zweiteli Male tiach Paris gehommen war, um ein Pri^'ihgiuiu auf
sein Steitesürrogat ' zu erwerben, war I^ngelmann bereits Meister
io seiaemFaebe« Letzterer behrta I8t6 nach Frankreich ztirücl^» und
veD ifiaaet'ZeitaD nahm diei Lilbographie in Franhi'i^ich einen
bedeatendea' Unieeliflftiiif. Ueber dia Verdientte dieses Mknnes .
beben.. wjr «chra Bd. IV. S« 128 g«4iand«!t ** ^
Nacb Mtinchen zurückgekehrt', dachte |etzt Senefelder ernst«
lidh Bfi' die Herausgabe eines Lehrbuches mit einer ausführÖchen
Darlegung des Herganges der Sache. Das erste Heft einer Muster'
Sammlung war bekanntlich schon tdOp erschienen'; allein dieses
genügte Jetzt nicht mehr bei den Fortschritten , die von Tag zu
l|%ig'in der neuen Hunst gemacht, wurden. Senefelder beschtoss
daher,'dieses Heft ganz zu kassiren. Damit war es aber noch nicht
abgefthap; denn er war nicht im Stande, genügende Zeichnungen
ZQ liefern , und diese durcH andere Künstler ausführen zu la>sen,
fehtte es ihm an Mitteln. Er verzweifelte aber doch nicht an icr
H^rÄii^gjJbe eines Prachtwerkes, da pich Hofrath Aniire zor De
ckung Her Rö<^ten erbot.^ Doch auch in 'Offenbach fand Scn I •. r
die nfithfgcU Künst?6r nicht, uud somit' ging er nach seiner Um U-
hfhf in M&nehen wieder selbst aq*s Werk. Er zeichnete ujuhrere
Platten und machte Abdrötke davon;' vernichtete aber die meisten
wieder, so dass von einigen Platten nur seltene Probedrucke^ von
anderen nichts mehr existirt. Eine im lahre 18 1 6 erfolgte Reise
aach Wien schob das Unternehmen wieder gänzlich hinaus, doch
war er hier dem' Buchhändler Gerold bei Errichtung einer litho-
graphischen Anstalt behiilfiich. Diese machte aber Keine grossen
Fortschritte, da der schon oben Erwähnte Rath Steiner seine^ che-
mifche Druckerei l^och im Gange hatte. Geruli sah Jedoch mehr
anf ei^tttliche Runstprodokte, und liess unter Senefelder'« Lei<
tanr Zeichnungen io verschiedenen Manieren fertigen. Für dieses
Uttfii^ehmeo tnteressirten sich besonders der Oberst von Aurach,
Hattntmanto'KoM und der Mnler Adolph Kunike. Alle dcei mach-
ten Versuche im Steinzeichnen, und besonders sind jene Kuuicke'e
la aenoen. Ueber die Verdienste dieses Mannes um die Lithogra-
phie haben wir Bd. YII. S. 200 gehandelt« Senefelder (lässt ihm
salbst rolle Gerechtigkeit widerfahren, und er sagt im Lchrhuche
^* l^S dass er' durch die Versuche desselben die Ueberzeugung
*)-8o wie Senefelder, »6 gab auch Gottfried Engelmann aus
MüMhansen ein Werk über die Lithugraphie heraus, unter
dem Titel t Traitö thöorique et pratique de Lithographie par
O. Engelmand. Von diesem Traite haben wir eine neue mit
Zusätzen bereicherte Ausgabe in deutscher Sprache, zugleMh
das Hauptwerk ftber Lithographie: Das ^esaoimtgebtet der
Lithographie, oder ttieuretische und praktische Anleitling
zur Ausübung der Lithographie nach ihrem ganzen Umfange«
' Mit besonderer Rucksircnt auf den Zustand und die Ergeb-
niise der deutschen Lithographie, bearbeitet und mit. den
nöthigen Zusätzen versehen von VV. Pabst und A. llretzsch-
mar« €hemattz t84o. 4* Die Mustersammlung ist ein wäh-
rer Triumph' "für nlie Lithographie.
!2ii2 Senefeldcr ', ' Alois.
erliahen habe , däss man durch . eiue' eigene , vqo diesem 19 \n-
%%-ctidung gebrachte Art ^es Aiishe^seriM selir leicht lauter wahre
Originale verfertigen küDne. Der DiiiqU der IMatten in Kreide-
nianier war dairaU noch von bcsuudprer Scbwieriglicit» und viele
AbdrtJcke gelangen daher nur uiivollkopimen. liueicUe nalim da
mnter die besseren heraus, und retouchi^te sie iiMt P^riserkreide.
Einen solchen gut retouchirten Abdruck erklärt? ptui. Scnefelder
als ein wahres Original.
, Im Jahre 1817 kehrte Sieitefinld er «viodtTr nach Münolien xtirüclt,
wo er endlich aul' mehrmaMgetAiiffurdenuk^-det Oencrtfl-Secreiirs
der Akademie der WisSseii^citaftea, des Dinektare von Schtlditegroü,
sein Lehrbuch der Lithographie ausarbeitete« Er fi^hJl« sich jetzt
einer solchen Ausgabe vullkuttmicn gewachsen, da er, seit ]80()
' fast ununterbrochen dem Steindruck seine Aufmerksamkeit gewi4*
met hatte, um alle Manipulationsarten dar verschiedenen Ziweige
auf die einfachsten und sichersten Grundsätze 7.uruck %\k führen.
Ueher die Verbesserungen und Entdeckapgen », welche er im ^er>
lau(e dieser Jahre gemacht hatte, gibt er in seinem Lebrboche S.
128 Nacjiwcisung. Vorerst bemerkt Senefelder, dass er einige vun
ihm früher erfundene Methoden, z. ß. den Ueberdrack vcm Papier,
auf welches mit fetter. Tinte geschrieben oder .gezeichnet wirdi
dann den Ueberdruck von neuen und alten Büchern und hupter*
Stichen, durch vielfältige Versuche zu einer grosse^ VollkoBroen'
heit gebracht habe, wodurch sich auf die . dichteste Art litho»
graphische Stereotypen verfertigen lassen. Ferner behauptet
Senelelder seitdem im Farbendrucke solche ForUchritte gemacbt
zu haben, dass er ausser den mit Farben illuroinirten Bildern aocli
noch von Oelgemälden ganz ahnliche Abdrücke Ue|erii; könoe.
welchen niemand ^nseh^, dnss sie gedruckt .werden soyen, indei
sie alle Eigenheiten der öelmalerei besiissten» So behauptet Sel^
fehler in seinem Lehrbuche von I8I8» die*.er Öelgemälde • DrocK
welchen er 1. c. S, 066 beschreibt, ist aber verschieden von eines
erst 1850 erfundenen Druck vgn.Oelmalei;eien, Auch erfand 3eD^
ieldef noch vor der Publikation seines Lehrbuches ^ine neae Art«
Bilder, Tapeten, Spielkarten und selbst Cattun, nxtt JSteioen i^
drucken^ wo zwei Personen' in (?inem Tage i^ber , lOQ^ JÜxiriicM
in fol. machen konnten, wenn das Bild gleich aus l^midert Farb<^o
bestehen sollte, ♦) Von den seit dieser 2ieit neuenldjeckfep StelB'
druckmanieren halt er einige Aguatinia - Arten« 4ana <lie gespritzt«
Manier, die vertiefte lircidemanier, die Verwandlung der e^hab^
ncn in die vertiefte Manier, and umgekehrt, den Silber- undGolil'
druck, nebst der mittelst einer Maschine geschri ebenen Drock-
*) per erste,, welcher den von Senefelder angegebenen F'^'*^"'
druck im Grossen aowendjete^ ist der schon aben genannte
Werkmeister der lithographischen Anstalt der k. Steu^^
Cataster-Commissio« in München« l^ranz iWeishaupt, ei"
Mann, der im Gebiete der Lithographie viele Entdeckungen
machte, die noch nicht bekann.t sind. Er druckte l823f''
naturbistorischen Abbildungen ^um Werk,e üt|er Brasilien
von Spix und Martins. Weishaupt wendete auch schon da-
mals den Farbendruck zu historischen Bildern an, ont' ^
ist sicher als Begründer der Lithochromie^ zu betracbteOi
die seit dieser Zeit im In- und Auslande vielfache Anv^^n-
düng gefunden hatte. Heinrich, Weishaupt, der Sohn d«
WciUmeitters, besitzt ein, k,.FViji^l^gium nuf den Farben«
druck.
S€(ii€iel4er, Alois. 363
•cliriftiiiPraehtausgftbeB, für di« voneüglidisteii. Oaiofcomiiitnoch
der ToindruGk *).
D«Dn suchte Senefelder aach eiDeUnvollkoiDftienheil dee Slein-
draekes su Terbessern, welche darin bestand, dass das GeÜDgen
der Arbeit immer sehr von der Geschi^lich^eit und dem Fleisse der
Drocker abhing. Seinem Nachdenken Terdankt man eine Druck«
nasefaine, bei der das Nassmachen und Einfarben der Platte sieht
unmittelbar durch Menschenhand » sondern durah den Mechanis-
mos der Pres||^ selbst geschieht. Dadurch glaubte er die Rrfin-
daBg dem Gi^el ihrer Vollkommenheit nahe gestellt zu haben«
Die Akademie der Wissenschaften in München ertheilte ihm I8l7
dafür die goldene Medaille, weil bereits auch aal' den Metalldrack
Rücksicht genommen war. Yun ungemeinem Nutzen sind, auch
sein« Erfahrungen über die Eigen schatten und Ursachen des un-
ToUkommanen Präparirens der Sterne, worauf seine Angaben » di6«
sem vollkommen abzuhelfen, wie auch die im- Abdruck fehlerhaft
befundenen Steine zu behandeln« zu corrigiren oder zu retouchiren,
beruhen. Für die wichtigste aller seiner bis dahin gemachten Br-
finduB^en hielt er die eines Steinsurrogats (l8l3)t welches er un-
cigentlich Steinpapier nannte, weil die künstliche Masse auch auf Me«
tal), Holz, Stein, Leinwand, und nicht bloss auf Papier sieb auf-
streichen lässt. In Folge dieser Versuche und in Erinnerung an
seine schon 1799 g^oaachten Beobachtungen über die Verwendbar-
keit der Metalle kam er aber später noch auf eine wichtigere Erfin-
düng, nämlich auf die unmittelbare Anwendung des chemischen
Druckes auf Messing, Zinn oder Zink. Dieses Verfahren nannte
er Metallographie oder Metall druck **), welcher jedenfalls von
grösserer VVichtigkeit ist, als sein Steinpapier, und seine Anwen-
dung des Steins zum Cattundruck, da bis daher ausser Bayern für
die Lithographie noch Keine passende Steingattung gefunden wurde,
la der k. lith. Anstalt zu Berlin, an welche Senefelder durch
Major von Reiche, der sich selbst praktisch übte, 1817 das litho»
Eapbische Varfahven überliess, wird die Metallographie schon
Dga mil Erfolf; gepflegt. Am 22. Jänner 18IÖ erhielt er ein k.
bayerischf^s Privilegium auf seine verbesserte neue Druckmaschine
und auf den Druck mit Metallplatten. Im folgenden Jahre unter*
handelte er in dieser Angelegenheit mit der k. üsterreichischen
Regierung. In Wien und zu Nürnberg bestehen seit dieser Zeit
Zinkdruckereien. Ueber alle fi;enannten Erfiodungen.und Verbes-
serungen geht Senefelder in seinem Lehrbuche näher ein, welches
er endlich 1818 auf wiederholte Aufforderung des Direktors Fried, v.
Schlichtegroll vollendete, nachdem dieser.im Kunst- und Gewerbsblatt
1816 und 1817 zur Vertheidigung dieser vaterländischen Erfindung be*
reits aiql^ erhoben hatte« Diese» Werk erschien unter dem Titel:
*) Er mächte Von einem bereits gezeichneten Steine einen Ab«
druck auf einen anderen Stein, hob dann in diesem die
höchsten Lichter heraus, und präparirte den Stein, um diese
Stellen ungefärbt zu erhalten. Hierauf wurde der Stftn
mit einer TonfVirbe überzogen und diese auf den Abdruck
übergetragen. Man bediente sich anfangs für Licht und
Ton mehrerer' Platten, bis Strixner es dahin brachte, beides
auf einer z«i vereinigen. Jetzt dient da» chineiiache Papier
statt des Tone.
**) Auf die Ehre der Miterfiodung des Metalldruckes macht
F. Weishaupt Anspruch. Kunst- und Gewerbsblatt i843
III. 216»
VolIctS'ndig«« Lehrbueh dec Steiad ruckeref, ent-
htltend ein« richtige und deutlicKe AnweisuDf(zu
• dtti ver sekiedenen' Maoipulttiontarten derselben
in allen ihren Zweigen und Manieren, belegt mit den
nö thigen M ueterblitte r n, nebst einer vorangehen-
den Geschichte dieser Kunst Mit einer Vorrede dei
Generalsekretärs der k. Akademie derWissenschaf-
ten %u München, des Direktors F« v. Sohlicbtegroll.
München 1618, 4* ^ ^
1) Das Titelblatt: 8animlttn{^ von mehreren Masterbl2ttern in
verschiedenen lithugraphrchen liunsrmanieren etc. Mün-
chen 181 8» In Stein gmvirt von Joh. Mettenleiter.
2) BildniiS des Königs Maximilian Joseph von Bayern, Brust-
bild* im Oval. Upberdruck eines Kaplerstiches durch Sene- .
felder. H. 4 Z., Br. 4 Z. 2 L. ]
5) Bildniss Friedrich*« des Grossen, Büste im Profil nach links,
von Schramm mit der firetde gezeichnet und mit Tonplatte
gedruckt, a. 5 Z. 9 L.. Br.^ Z. ö L.
4) Bildurss eines Knaben mit gelockten Haaren, mit Halskrause, i
und einer Schärpe um den Leib, halbe Figur, von Senc- 1
felder mit der Feder gezeichnet. Oval, U. 5 Z. 7 L. , Br.
4 Z. 4 L.
5) Madonna mit dem Kinde auf dem Schoosse, imitirte Fe-
derzeichnung des Fra Bartolomeo, in einer Einfassung von
doppelten Linien, von Senefelder selbst gezeichnet. U. des
Bildes 6 Z. 5 L. , Er. 4 Z. 6 L. \ ,
Dieselbe Madonna kommt auch im Musterbuche von ^
SBOQ vor, von Strisner gezeichnet und mit Tonplatte ge-
druckt.
6) Brustbild einer betenden Madonna, mit über die Brust g^
kreuzten Händen nach links. In gespreizter Manier von Sene-
felder auf Stein ausgeführt. Oben' sind Muster des Spreitzens
in 8 länglichen Quadraten. H. 5 Z. Br., Br. 4 Z. 4 L.
?) Maria mit dem Kinde auf Wolken sitzend und von Engeln
verehrt. Mit Kreide auf Papier gezeichnet und überge-
druckt; Electrine Stuntz inv. et fec. qu. 4» '
8) St. Johatiues der Evangelist, nach dem berühmten Stiche
von F. Müller von L. Zertahally idStfcin. gegraben. Rechb
unten steht dessieri Käme. H. 8 Z. 4 L.« Br. 6 Z. 4 L.
9) Jesus als Kind mit dem Kreuze 'und einer Kette auf Wol-
ken sitzend, von A. Falger vertieft geatzt und mit Tonplatte
gedruckt. Das Vorbild ist ein Stich von Petrini nach A.
Campisnella. Oval, H. 4 Z* 1 L., Br. 3 Z. 6 L.
10) Proben in CaUot*scher Manier: 1. Christus afuf Golgatha
swischen den Mördern am Kreuze, mit dem veraanimeltco
. . Volke; 2* ein Herr mit der Dame, links eine Alte, rechts
ein Judei 3* LandscliaU 'mit Gebäuden,, links vorn ein Kar-
reo. Von A. Falter in vertiefter jVIaDier geschnitten. Drei
kleine Bilder aut einem Blatte. '
11 ) Eine Gruppe von vier Albaniern , von L» Zertahelly l8l8
\ vertieft geschnitteo. H. 2 Z. 8 L., Br. 4 Z. 2 L.
12) Eine ZeicknoDg im ketrnriscben Gechraack, rechts unter
ddm Baume ein Weib, links neben ihr ein sitzender Mann.
Oben »lebt: DerSteindruck erfunden zu München von Alois
Sanafelder 1796, durch ihn zur chemischen Druckerei er-
hoben 17^ etc. Unten ist Sanefelder's Dedicatton an Di-
rektor F. V. Schlichtegrull. Das Gau^e ist in leiiier Einfas-
',8uiig. Diests Bl^tt ist von Senefeldeiv g^xelchpet^- eioe-Ver-
mUchttfig von Federzeichnung mit der Kreide und mit der
NadeU Letstere diente uin die weissen Lichter herausza«
h«*beD. H. 7 Z. 9 L., Br. 5 Z. 9 L.
13) Die Ansicht von Landeck in Tirol, Hnks auf dem Berge
das Scblossy rechts ^orn ein Baum. Die Brücke führt
über deo Fluss Qach d#n Häusern. Von Clemens Senefelder
mit der Feder auf Stein gezeichnet. H. 5 Z. 8 L«»' Er«
7 Z. 8 L.
14) Ein Baum, mit Bogen» zwei Lanzen, einem Hörn and ein«iii
Uaasen an demselben hängend, unten zwei Hunde neben
dem todten Hirsche. Nachablbung eines eneltschen'^ Holz*
Schnittes, theils mit der Feder, theils mit der Nadel von
Falger gezeichnet. Dieselbe Darstellung erscheint fiuch mai
dem Blatte Nro. 3* der früheren Mustersammlung.
15) Facsimil« eines Blattes aus dem Turnlerbuche des Herzogs
Wilhelm in Bayern, links oben das W^ippen des Herzogs
reohtf unten die Jahrzahl l$4i* Von Theobald Senefelder
mit der Feder gezeichnet» ^nnd das Silber mit einer zw'eiUn
Platte eingedruckt, qu. 4«
l6J Ueberdruck von altem und neuem Biicherdruck: Zwei sind
der Wege etc. Prefatio quottidiana etc., gr.'8«
17) Facsimile einiger Zeilen aus den» ältesten tnit'der Jahrzahl
gedruckten Buche: Beatus vir qui non abiit etc., gr. 8.
18) Plan der Gegend um München, in vertiefter Manier von
Zertuhelly geschnitten, gr. 8« .
19 und 20 ) Zwei Blätter mit den Abbildungen der PresseOr von
Senefelder, gr. 8*
Nach der Publikation dieses Lehrbuches begab sich Senefelder
nach PariB, wo jetiKt dasselbe ins Französische übersetzt wnrde.
Die Verleger dieses Werkes waren Treutel und Würz in Strass-
t)tirv, welchen er den Text unentgeldLich überliess, da er in seiner
Uneigennützigkeit das Buch bereits als der Welt angehörig be-
trachtete. Nur die 20 Musterblätter, die unter seiner Mitwirkung
gefertiget wurden, Hess er sich honoriren. Die französische Ueber-
setzung hat den Titel: L*art de la lithographie etc., mit dem Bild-
nisse des Erfinders. Zu gleicher Zeit übersetzte H. voA Schlichte-
groll, der Sohn des Präsidenten der Akademie, dieses Werk ins
Englische, welches zu London bei Ackermann erschien, unter' dem
Titel: A cömplete history of lithography etc. , kl. 4* Die enc;-
lische Society of Encouraj|;ement übermachte ihm eine grosse gol-
dene Medaille mit der Inschrift: The Inventor öfLilhogra-
pby to Mr. Alois Senefelder 1819> Der Konig von Sach-
sen überschickte ihm einen Brillan tri hg, und ein olelches der
Kaiser von Russland. Der polytechnisdie Verein für 'Bayern hatte
damals für ihn nur die silberne Medaille. Die ehrendste öffent-
liche Auszeichnung verdankt er aber dem Könige Ludwig, welcher
ihm 182? die goldene Bhrenmedaille des Civil'verdienst-Ordens der
bayerischen Krone zuerkannte.
poch war damit den rastlosen Forschungen Senefelder*s noch
kein Ende gesetzt. Man verdankt seiner letzteren Zeit noch zwei
wichtige Erfindungen, nämlich die des Mosaik druckes und
des Abdruckes von Oelgemälden. Die erstere wurde he«
reits 1825 bekannt, er spheint aber schon vor 1818 darauf gekom-
men zu Beyut wie aus seinem Lehrbuchc p. 128 zu entnehmen ist«
Hier ist es die Platte selbst, welche beim jedesmaligen Abdrücke
die eigens bereitete Farbenzcichuung, aus welcher sie besteht, wie-
966 Senefelder, Alois.
' derholt ttHd das Bild vervielfältiget. Die Apwenduii^ dieser Me-
thode ist für die Technik von grosser 'Wichligkeity bei allen farbi«
gen Dracltarten auf Cattun, Leinen und Seide» so tfie auf Papier,
besonders für Tapeten, illuipinirte Karten, Pläne, Landschaften und
naturhistorische Abbildungen. Der Abdruck von Oelmalereien,
verschieden von einer früheren Erfindung, deren er im Lehrbuche
. S. 336 erwähnt, entstand erst nach 1830. In diesem Jahre malte
. P^of. Joseph Hauber in München für die Sachse'sche Kanstfaand'
lang in Berlin ein Bild, welches Senefelder in seinem 6o« Lebeos-
J'ahre copirte, ohne je Zeichnen und Malen gelernt zn haben.*)
)abei kam er auf die Idee , ob man denn ein solches Gemälde
nicht vervielfältigen könne? Nach langen Versuchen and Uebus*
gen kam er aucn endlich dahin, ein kleines Oelgemälde (seio
eigenes Bildniss?), das er mit eigens bereiteten Farben auf Tach
. copirt hatte, abzudrucken. Er erhielt mehrere reine und gute
Abdrücke, die gefirnisst von der Oelmalerei sich nicht irtiterscbie*
den. Senefelder ist also hierin der Vorgänger des Malers Liep-
mann, der mit seinem Oelbilderdrnck in neuester Zeit Aufsehen,
erregte, und sich der Unterstützung des Königs von Preassen er-
freute. **) Doch auch König Ludwig Hess dem Erfinder ein Ge*
schenk von lOOO Gulden zustellen.
Senefelder's lithographische Arb eiten.
Ein vollständiges Verzeichniss seiner Arbeiten können wir hier
nicht geben, da noch keine öffentliche Sammlung derselben veran-
staltet ist, $o wie denn viele auch nur dem Geschäftszweige sage* ^
hören, die wir anderwärts nicht verzeichnen^ da sie als eigentliche
Kunstprodukte nicht zu betrachten sind. Die grösste Anzahl be-
•itzt der Sprachlehrer Ferchl , welcher in den Besitz des Senefel»
der*schen Nachlasses gelangte, und noch überdiess fleissig nach
solchen lithographischen Arbeiten sich umsah. Die Sammlung du*
ser Blätter dürfte zu seiner Zeit zur öffentlichen Aufbewahrung
«ngekauh werden. Auch die Zeller'sche Hunsthaodlung ia Mün'
eben besitzt viele tncunabeln äer Lithographie.
Die ältesten Arbeiten dieser Art bestehen in Musikalien und
Schriften von 1796 — 1798« deren Senefelder im Lehrbuche der
, Lithographie nennt. Es sind diess : Duetten für zwei Flöten yoa
Gleissner; 12 Lieder mit Begleitung des Oaviers; die Zauberflöte
von Danzy in Quartette arrangirt; Kirchenlieder für den chur-
fürstlichen Schulfond in München $ ein Lied auf den Brand zu j
Altenötting mit einem Vignettchen tiir Lenther in Müncheo; eine i
' Symphonie von vier obligaten Stimmen mit willkührlicber Beglei-
tung der. anderes) Instrumente von Gleissner, ^^ren Titel S796 ^5'
reils in der neuen Art gedruckt ist; Vorschriften für Mädchen in
deutscher Currentschrift für^den Schul fondsverlas* An diese Arbei-
ten reihen sich dann zahlreiche Noten.- und Schriftdrucke, <ii6
Senefelder ^zu Offenbach für die Andrc*sche Musikalien handluog
und für das Institut des Herrn von Hartl in Wien fertigte, und
ähnliche Arbeiten, die er später in München besorgte. Daran
reihen sich verschiedene Schriften mit chemischer Tinte, und Gra-
virungen iri Stein. Von ihm ist eine Karte von Bayern 1808« m't
Farben gedruckt. Drei andere Karten des alten Bayern sind io
♦) Diese Copie ist im Besitze der Wittwe Senefelder*».
•♦) Senefelder machte kein grosses Wesen daraus, und die
Nachricht im Münchner Kunst- undfGcwerhsblait 1854 \ "9-
kam bei der Bekanntmachung der Licpmann'sclien Erfi«-
dung unsers Wissens nicht in Anschlag.
Senefdder, Alois. S67
B. V. Aretjn's Schrift: Boyern^ gr^sster Umfang. Münclieii 1809,
Ihhographisch abjgedruckt. Farbendrucko sind auch in dem .jetzt
selteoeo Werke: Die römischen Denkmäler in Bayern, herausge-
geben von der Akademie der Wissenschaften, mit lithographischen
Abdrücken. München 1808* Die Abhandlungen der beiden ersten
Uel't9 sind von ü. von Stichaner.
An diese und ähnlich« Arbeiten reihen sich die sahireichen
Versuche in dcrn verschiedenen Kunstmanieren» die Seuefolder er«
ftipdeu hat. Mehrere dieser Platten zeichnete er für die Muster«
bliüter seines Lehrbuches der Lithographie » in welchem die Nru.
1» 4* 5« 6v 12« 16« 17« 19 und 20 von ihm herrühren« Von- ande-
ren Platten machte er nur wenige Probedrücke, die höchst selten
vorkommen, da er gewöhnlich wieder alles vernichtete, wenn ihm
die Arbeit nicht genügte.
Bin« weitere Abtheilnng bildet die Versuche in dem oben er«
wähatea Mosaikdrucke und im Drucke von Oelgetnälden. Der
Oelbildei^ Druck beschältigte ihn namentlich in der letzteren Zeit,
und er machte hierin viele Versuche. Diese bestanden in Land«
Schäften , Thiercn und Portraiten. Unter lotzieren ist auch ^ das
eigene Bildniss des Künstlers in kleinem Formate, wie die meisten
Arbeiten desselben.
Senefelder*s Erfindung gab Tausenden Verdienst und Nahrung,
da sie sich vom Bedarf des gewöhnlichen Geschäftsleben bis zur
höchsten vervielfältigenden Kunst erhob. Ihm selbst blieb nichts,
als die Besoldung seines Königs, mit welcher er sich 1827 io den
Ruhestand begab. Doch war auch jetzt noch die Lithographie
der Gegenstand setner höchsten Aufmerksamkeit und seiner Freude,
da er sie mit aller Kraft heranblühen sah als ein Monumentum
aere perennins. Den 26* Februar i8$4 bescllloss er sein thätiges
Leben. ♦) Zahlreiche Freunde, Verehrer und Beförderer seiner
Kunst, und dann die Künstler , welche seine Erfinfhing pflegten,
und durch grossartige Leistungen sie verherrlichten, folgten ihm
zum Grabe. Darunter war auch sein 8ohn Heinrich , der später
in München eine neue lithographische Anstalt gründete, aber nicht
das Glück hatte, sie im Flore zu sehen. Er starb 1845 und hinter*
Hess die Wittwe mit den Kindern in der dürftigsten^Lage. Es
haben sich schon mehrere Stimmen erhoben , %^e1che zur firrich«
tung eines Monuments für Alois Senefelder aufforderten, allein
die vielen, denen die No^h der Armen zu Herzen' gedrungen,
sprachen sich für einen .Unterstützungsfond' für' diese ans« Auch
die Künstler Münchens bildeten einen Verein- zu diesem Zwecke.
Damit man aber anderwärts nicht einmal sage, man ' habe* diese
Familie von höherer Seite ohne Vorschub gelasseili so bemerken
^ir nur, dass Heinrich Senefelder auf allei-höchste Entsehliessong
und mit Unterstützung des Königs seine lithographiseke Anstalt'
eröffnete; allein das Unternehmen halte keinen glüeklithen Fort-
gang, und die Absicht , den Namen Senefelder*s auf eiü lithogra«
phisches Institut" vererbt zu sehen, und so ^ auch in dies<toi das
Verdienst des Erfinders zu ehren, wurde leider nicht erreicht.
. ^ Bildn isse' S enefelder*s.
j. Kirchmair fertigte schon 18IO im Auftrage des Kronprinzen
Ludwig von Bayern die Büste SenefeJder's , und l8o2 führte F«
'^' ' ■ ' i . . ' . ' \
*) Ueber se^nc letzten Tage, den Sektiornsberieht und eine
kurze Charakteristik des Meister« s. Kunst- und Gewerb»-
Watt 1854' V. S. 84. ff. ••
m SeaefUder, Thcob^Id un^ Georg.
3<t|iöpf «ipe solche ans« L. Qaaj^lio setchoete und lidiomphirti
das Portrait dieses KöoBtlert für die SammYtinf^ voti Ori^nal.
HandseichDungen bayerischer Künstler. Mönchen 1817 — 2*J>
Ein anderes lithographirtes Portrait desselben ist von G. Engel-
mann, mit der Unterschrift: Aloys Senefelder Bavarois lovement
de V arr lithographiqae. Der Zeichner nennt sich N. H. Jacub
Dr« de S. A. Rle. P«. d' Eichstaedt. Ramboux hat das Bildoui
'' ' des "Erfinders der Lithographie am 1830 gemalt, mit jenem det
geistlichen Rathes S.Sobmid. Beide sind gleiehieitig und frappant |
ühnlich dargestellt, in fast lebensgrossen Brustbildern* Diese schi> i
Ben in Temper» gemalten und mit Oelfarben . lasirteo Bilder siod
der dargestellten ^rsonen wegen von historischem Interesse. Ran«
boox hatte Mühe beide so malen , da diese Manner im -gasxeD
Leben sich gegenüber standen, der eine sich beeinträehtiget, der
, andere sich gekrankt fühlte. Auch von Senefelder Iwbon wir eia
eigenhiodtges Bildntss, in dem yon ihm erfundenen Oelbilder-
drnek. Dieses Portrait ist klein , wie die meisten seiner Werke.
Eranz Hanfstangl zeicbnata ihn id34 auf Stein, .kam vor sflineni
Tode. Desswegeo bestimmte der Hera«s(jeber den Betrag dei
Bildes nur Begründung eines Monuments für Senefelder, UmnW
t Hanfstängel ist einer der ausgezeichnetsten Lithogra|fhaa Enrops^
und schon viele Jahre zum Ruhme der Lithographie thitigk Er
begann seine Laufbahn unter Professor Mi iter er in München, kam
mit Senefelder in unmittelbare Berührung, und zeichnete destea
Bildniss zum Zeichen der Verehrung für de/a Erfinder der Litbo*
graphie. ,
Senefelder y Theobald und Georg , Lithographen und Brüder
des Obigen» ersterer 1777 in Hanau geboren, waren in ihrer Ju-
gend Schauspieler, bis sie endlich Alois Senefelder in die Gebein-
nisse der Lithographie einweihte« Von jetzt an füllt ihre Lebet»'
geachichte mit iener des Er finpers dieser Kunst zusammen, und so-
ioit verweisen wir hier auf dieselbe. Anfangs arbeiteten sie uii
Alois ip München, dann errichteten sie bei Gombart in Augsbnr:;
eine . Druckerei , die aber bald wieder einging. AU Aluis djcIi
OSenbach sich begeh, um die lithographische Anstalt des Üotrath
Andrasn etabliren* übertrug ihn^n dieser die Leitung seiner Dro*
^erei io. München; allein sie fanden ihre Lehsuciht nichr begrüa-
r. det« ood nahiuep daher ebenfalls bei Hofratb Andre in Offeobacb
Oianste, Später liess sich Theobald in Regeosburg nieder, uod 1
r * dann fingen sie iiach Wien, wo bekanntlich Alois Senefelder uid {
•in Privilegi«im nachsuchte. Von Wien nach München zurückge-
k^rl (iSat) )>escbäftigteo sich die Brüder ßeoefelder wieder haupt-
. aäeblicli miit Notendruck» bis sie endlich t904 d^rch die Mittbei-
, long des lithographischen Verfahrens an die Feiertagi^schule in
MiiAcben sich ein besseres Loos bereiteten. Es geschah diess ge*
ganaine iähriiche Rente von 700 Gulden für beide, und nun «**'
ran /lia als LithographejP an dieser Anstalt beschäftiget 'Im •I'bre
1808 richtete Theobald Senefelder die lithographiscba Druckerei
der k* Sti(tQng#*AdmiQistration eint welche« unter dem 8« Mim l^
unter die Direktion des Vorstandes der Ministeriel • ätiftungs- See
tion gestellt, in zwei Offizinen gethe'ilt wurde, die eine zur Ersstt*
ßung von Konstprodukten für den öffentlichen Gultus und des
nt'erricht, die andere dem laufenden Geschätltd bestimart. ' J«t>^
wurde Theobald Senefelder als Inspektor der genannten lilhugf«'
phischen Anstalt angestellt, wobei er. zuerst den Ueberdruck >u<"
y«w«cke der .yertrieliültigung amtlicher Ausschreibungen anwendete.
Theobald lebt noch gegenwärtig in München, sein Bruder üeurg
Sencfcldfev« Clemens. •— Senefcl'dcr, Heinrich. 2Ö$
starb i8t4 li^ 49* Jahre« ^r War als Graveur im k.' iVl^isteriiim
angestellt ...
* ,,£• ^Qdfa .sich eiaif» BlitUrt die doroh Th. SenefaMea ^t•
dfwii^i^yi^^gißtkf. wie ein sQlches mii dem FaesioiUe eineti.ialNfei'Bne»
fps^,imlcheo Doces bekannt machte, imlfw dtn Titels Iratpoen*
tiiAiHpUtol^ Glycerü Iinp. Rom, a^.Wiilemenini Ostm-G^tlienm
DuQfm. Q./OQ<;aii del. Scrip. iao4« Von^teia «h(earu«kl.bel Th.
S^pe|>Jder»
Dam» fiaden ivi? eine Felge von ^2 Laiidil(hafl«ii im Oeithma«
cke CoDJola's, mit der Kreide auf Steio gezeichnet, und bei Th«
Senelel^ejr io^ Regensbivrg gidruckt* Auf dem Tilel ist ein Mono-
luent in faDd8chanli<;|i«r Umgebung, mit der Schrift: I2 Ij»andsehaf«
ten, gedrückt bei Th. Senefetder in Regensburg, kU qu. 8. DicM
Blätter gehören su .den.Incunabeln der Xithographie. Sie sind aU
tei'altf'dai obige Blatt mit dem Briefe des Kaisers Gljcerius.
Das HauptwerK des Inspekters Theobald Senefelder ist aber
dssf TuFni^cbueh des Henogs Wilhelm IV. von..Bn^ern/ welehee
Haps öslendorfer auf Pergampnt malte« . Dieses Turnierbuch beCn*
det sich auf der k. Hofbibliothek su Miuiekeo. Senefelder aeich-
nete die. Darstellungen mit der Feder auf Stein, mit der genaue*
sten Nachahnräng der Schritten. ' Auch die Farben, die Gold* and
Silberycrxierungen wurden genau gegeben. Dieses. Pratbtvf erk et^
schien ' TOD 18^0 no in Heuen, mit Erklärung von Direktor von
SchJMhtegtoYl ' uqd Hiethabet, qu. fol. Es ist selten zu finden, da
wenige Abdrücke geÄiacht wurden. Der Preis ' eines vollkommen
ffüsgetiiatteo Exemplars ist daher sehr hoch. Es' finden sich auch
schwarze Abdrücke, aber selten in einem vollständigen Exemplare.
Ein Blatt des Buches ist unter den Mustetblättern des Lehrbuch^
der' Lithographie von Alöfs Senefelder.'
Sendfelü^r^ "GleihenSi Lithograph, einer deir Br.uder das Erfinders
der Lithogrephie, wer anfangs Schauspieler, suchte aber dann eben-
falls in de^ Kunst sein, tieil. Er besass unter allefi IVlänaftmr:dä-
ses Namens im Zeichiieq ^ie meiste Üebung, besonders ii^ .fache
der Landschaft. Er zeichnete Landschafteh mit der Feder auf Stein.
£iQ% solche ißt in der Sammlung der Mustej^blätter zui;q Lahob^fh^
der Lithographie von Alois Senefelder,. Sie giibt eiiie 'Ansicht des
Schlosses Landecli io Tirol, sehr fein mit chemischer Tinte gezeich*
net. H. 7 Z. S L., Br. 5 Z. 8 L. Spater wurde er im k. Mt^isM-
rium des Aeusseren als Sekretär angestellt, und starb zu München
lfi33 im 45. Jahre. . ., . ;. .]
\
8enef{^der, CatX^ der Bruder des Oitii^en,' diente anfangs bei der
Airtitlerie, fing iber dann nachdem BeTsbiele seiner müder an»
sich mit dem Steindrucke vertraut su machen. Er zeidine^e «C)t
chemischer Tinte, und gravirte in Stein, suchte sich aber vor allem
ancb mit dem chemischen Druckverfahren vertraol nu fnachea. ,Cefl
^^aliitVlder führte faiu stthr bewegtes Leben,' indem er den 'fahren-
den ^A^danrsten spielte«, undsicn auf seinen Reisen häofig für den
Hrfiiider d^r Lithograj^ie Auigab.
Dieser. Carl. ^^eleider starb schon frühe. Wann und wo ist
upi^ pnhe|ui9nt. . : . ..
Seneff^lder^ Heinrich» Lithograph, wurde |819 su Münoben ge.
^rcAt'Uud yiaphid^m Beispiele seines Vaters, des berühnitei^ Alois
S^Detelder, widmete er sich einer Kunst, die diesem als Erfindet
870 Senet^ve piax. *- Senff« Adolph.
eintn ^ontterblicheii Namen machte. Er bttoclitt die^ AkadMie 1
' der Künste in München» lag auch in Berlin «inige'Zeit d<«n Sta. I
dien ob, und Hess sich dann in München alf ausübender Kue^tler ^
•tadeir. Da gestalteten sich seine Verbälfnisse leider «Mit elück
lieh f und seihst dann lebte er noch in beschrdnhten Umimden,
-f -1^8 ihm allerhöchsten OrU das Recht zur Errichtung ei*er Ittku.
*^*<t «raphisGhen iVnsCalt eingerinrnt wurde. Wir haben über diese \er
' hältnlsse schon am Schlassa der Biographie seinee Vaters beriehuL
äenefelder starb i845 niit Hinterlassung einer dürftigen Wtttm
und , unmündiger üiiider. Folgeada Biatter atod Ton ihm au-
gei'ühcf..
1 ) Donnn Maria da Gloria, Retne de f ortu^l, nach Zöllner, fol.
2) Mignon, von^Gothe. Nach dec Zeichnung . W. SchadoWi
von Uuxüll gemalt, gr. fol.
3) Der junge Don Quixotte . nach T. Hösemann» gr. qa. fol.
'4) Das EdeHräulein, nach H. Wittich • kl. fol.
Seneidce pilUt.; steht auf einer Folge ron Thierhatsen aus Drevet's
■Verlag. Diese Blätter' sind nach Frant Snyders gestochen • der hier
■ irrig Seneid're genannt wird«
Auch einer der Schneider konnte so genannt Werdepb
Seneily Vila^ Maler aus Valencia, war Schüler von S.iVXarch uoi
wie Palomiilo versichert» in der Theiorie und Praxia seiner Haust
wohl erfahreut Er malte LandschaUeu. mit bisturischer Stai£age.
deren man in den Kirchen und lilüstern au Murcia sah» wo der
liiinstleir lange lebte und 1708 ftarb^ ,
Senen, LorenzO^ der Sohn des Obigen, malte Portraite . Historie
und Landschaften. Er übertraf den Vater in Correktheit der Zeic^
nung und in Zierlichkeit des Vortrages. Starb 1715 in ainein Alm
von 30 Jahren.
« I. ' . '
Senensis^ kann sich latinisirend einer der Meister aus 6iena nenaei,
wie Simone Memmi, Lippo Meqimi u« s. w.
Sene^e^ nennen sich alte Meister aus Siena, wie Guido, Ugolioo
u, $• w. Wir erwähnen ihrer unter »Siena.«
Senesei MßrcOf s. Marco Pino.
Senetvald, F. W.y Bildnissmaler» arbeitete in der zweiten Hälfte
des 18. Jahrhunderts in Berlin. Er malte viele Porlfnlie. bobcf
Personen , sowohl in Gel / als in Miniatur. Blühle um iTp: ,
BOllf 9 s. Senff.
Senff 9 AdoIph,y Maier von Halle, musste in seiner ^^'S^'}^^^^ ^"
Sohn ' eines Theologen gegen sein^ Neigung e'b'enfalis Tlieologj«
' ' studir'exi \ iind wurde dann an der Bürgerschule in hfif^h *'' i
Lehrer angestellt, wo er bis l8lO verblieb. Jetzt folgte er dem |
berühtnten, aber toglüchlidien Gerhard von ütißelchen ' nsch Dres«
den, der ihm die Erziehung seiner Kinder an vert^adte ,' nnd diese
Pflicht war ihm um so angenehmer , da . er bei dieser GelegenheU
' «och seiner Neigung tnr Malerei folgen konnte. Man'^fa ^cboo
1811 auf der Dresdner Kunstausstellung Bilder von ihm, bcsoo»
S^pff, Adolph. — Sonff» Cai^ Augtist. 271
ders'^ckone Portraite in Pastell and Oel, di« bereiti ein entfcbie-
denei Talent zur Malerei aussprachen , welches Kü^elchen mit
aller Sorgfalt pflegte. Hierauf malte er mehrere historische Dar-
stellungen« worunter auch einige Copiea nach Werken der Dresd»
ner GiJleeie bu zählen sind« Um 1820 begab »ich Senff zur wei«
teren Ausbildung nach. Rom , wo er jetzt bald zu den ▼orzöglich-
slen deutschen Kunstlern gezählt wurde. Er gewann sich da durch
seine Besohe^d^enheit die Liebe Thorwaldsen's, mit dem er in
eioem Hause wohnte» und dessen Rath er sich bei aeiuen Arbeilen
Yorzüglich bediente. Die schone« lebensgrosse Madonna als Hirn-
melskünigin von Engeln umgeben ^ welche er l821 lür den Guts-
besitzer. Ridolphi zu Schwarzen malte , war ^anz nach ThorwaJd-
sen's Angabe entworfen und ausgeführt. Dieser Kunstfreund er-
warb euch einen schlafenden Christus« den Senff noch in Dresden
malte. Dann copirte er in Born einige Meisterwerke Rafaers»
wie die Madonna von Foligno in der Grosse des Originals« die
berühmte Grablegung, ki der Gallerie Borghese und die Madonna
deir Iropannata aus. dem Palazzo Pitt! in|Florenz. Senff drang da
tief in den Geist des grossen Orbiners ein , so dass diese Copi«n
zu den schönsten nach diesem Meister gehören.. Auch Bilder von
ancleren berühmten Meistern copirte er, wfe die badenden- Nym-
phen von Dominichfno« welche 1824 Herf von Quandt erhielt
Um dieselbe Zeit malte er nach eigener Composititin-for den Dom
herrn von Ampäch Christus und die Cananäerin« ein . gerii^mtee
Bild, wie diess mit vielen anderen Werken dieses MetstezU der
Fall ist. In der Zwischenzeit "malle Senff auch Bildnisse, vmranter
jene von Thorwaldsen und von Rudolphi zu den /ruberen gehö-
ren. Die Zahl der Werke, welche dieser Künstler in Rom aus-
führte» ist sehr bedeutend, da er die grösste Zeit seines Lebens
daselbst zubrachte. Er verliess die ewige Roma nur iSS^ enf
eioiga Zeit« und kehrte dann wieder dahin zurück. In der späjterep
Zeit widmete er steh nicht mehr stusschliesslich der Historienmiderai.
Bf zog auch das Genre in seinen Bereich. Zu diesen Werken
{»ehoren mehrere itttlienischen Volksscenen, Charakterköpfe und
Costumstücke, die in verschiedenen Besitz übergingen. Dann malta
er auch Stillleben und treffliche Blumenstücke. Seine Blumen
sind Öfters in etrurische Vasen ^nd Schaalen gesammelt, die anf
Marmortafeln neben Früchten stehen.- - Diese Bilder fandan^ immer
grossen Beifall, und daher findet man deren im Besitze verschie-
dener Kunstfreunde. Auf den Kunstausstellnngen zo Berlin sah
man in letzterer Zeit mehrere solcher Gemälde, und die Cataloge
wiesen immer ihre Besitzer Aach. Auch in Italien und in England
sind seine Werke verbreitet« Die Blttmen • ond Genrestücke. ^sind
es vornehmlich, weiche dem Künstler in der späteren Zeit eineii
»übmiiehen Namen erworbeii haben. ^aoff^H^AIr mich 1846 iä^Roni
tbätig.
6nff| Carl August, Maler und Kupferstecher, der Bruder des
obigen Künstlers, wiirda 'om 1770 in Qalle geboren, und in Dret*
den zum Künstle« herangebildet.. Er malte Bildaitse .upd tiand«
scharten, so wie etnige Oenjrestüoke. Dann radtrle ar andi in
Kupfer, und' arbeitete in Panktir-'undtAqnntinlanuintoBu Im Jahre
1B03 wurde dieser geschickte Künstler als Universita'ls- Kupierste-
cher nach Dorpat berufen , ■ Wo «r «ine Reihe ivon lahren tkätag
^ar. Eberhard ataoh nach ihmi eine AAatcbC von Halle, die.colo-
rirt erschien;
1 ) Das Biidni^s WInckelmann*« , nach Mengs in Punktirma-
278^ SmW, C. Gt. — Seog, Regina CaAarimi.
Hier gestochen, für Morgenitern's Lobrede «af dieteii Ar-
*" ctiäölogen, 8*
"'' ' , 2) Jenes dci Baron Bddberg, ein kleines Blatt for dfeLivoni».
'J ' Riga 1812, geHochen.
j)'Ein Mädqheq mit heideii Armen auf den Tisch geefuul
Vogel der Vate^ ps. In Punhtlrmant^r; Oval ful.
Tita ersten Drucke vor der Schrift,
4) Der Zug der Aralischen Cosaken durch Böhmen, «ach C
* A.'H. Hess und nach dem Contonren von Stölsl in Aqua-
tinta ausgeführt, qu. fol.
Es gibt colorirte Abdrücke.
' ' 5) Mehrere Ansichten aus deih 'Garten zu Machern, nadi
' ' ' KHusky« für f. W. Glasewald's Beschreibung desselben ia
'' Aquatinta gestochen.
' 6) Der Eingang au einer Ritterburg, nach Klinsky. In 9epis>
manier, gr. ^u. fol. *
7) Die Ansicht von Dorpat, für das kalkographische Imtilnl
itt t)essaü in Aquatinta gestochen, gr. fol.
\ 8) Die liiebensteiner Höhle« nach Thterry, 4*
.. , 9) Daa Diplom, der Mttgliedeir der säcbsischen Weinbaug»
sellschatt, mit allegorischer Einfassung von Schubart. geseick-
. ,{ oet. In Aquatinta gestochen, IbL
S^nuy G» Xy Zeichner und Maler, arbeitete längere Zeit in Berlii.
^•lUndr. zu frag* Seine Werke bestehen in landschaitlichen uoi
arohitektonischen. Darstellungen. Darunter ist ein aolches übir
den Doii\ in Prag, unter dem Titels die Domkirclie zu .St. Veit ia
Prag, gazeicbnet und geätzt von C.,J. Stn0. Mit lO Ift, Beriis
' t83l, gr. fol.
Öenff, l'rieÜCTcb Traugott, MaUr, wurde t76t in Halle {^
it ..i>oi«n, und V:Qn Hutin zu Dresden ia.der Zeichenku|ist iuiterrkl|-
. ((. tot. Hierauf übte, er sich unler Klengisl in :der lyandscbattsmalerci,
• .' .und' malle mchrert» landschaftliche D^rstel)uqgen. Darunter sind
i> .auch einige .Copieo n^ch guten Meiftern. In der spätaren Zeit
:r . malte er meistens ßücjuisse in Miniatur, scheint aber wesijig Bei*
fall erworben zu habqn • da er Jkioh uuk^ xj^xz zu Draedea als G^
. legen baitsdioKter .nähren musste. Schmidt, stach nach ihm iTyt
li.,: das filldniss des berücbtigiien F* C, Laukhard,
fienfit^ G.f .Gravfiur und Ciseleur, i arbeitet« um l603 in Lauingeo»
' t Heller lagt ihm. ein Monograiaiu bei.
^AoMebeo^ LflmnqSi beisat in A» MoUev'a Chronik vo» Freibti«
in Metssen ein churfurstlicher Münzmeister, der i420 zu freiberg
lebte. Diese Männer waren damals öfters Künstler.
SeaKr Jakob Christoph» Maler und Radirer. geb. ku Nürnberg
' 172?, war Söhülar von J. W. Braeoh. Er malte Bildnisf«! L^ti^l
'i' Schäften, Conversartions. ond Jagdatücke, und SliUleben. Aehnlich«!
' Dinge aekeani er auch' radirt zu haben. Btarb ju I^ürnberg 11^
Sengf Regina Catharina, Malerin uad Tochter des Obiges,
-" wttrda 1756 sw Nürnberg ceboren. Sie hatte dan Ruf einer ge-
schickten Künstlerin, besonders in Aquarell. Es findtn eich Köpn
-!«».; ilind iQenrebildei; von ihrer Hand gj^emalt. C. W. Bock stach dt»
Bildniss dieser Künstlerin, neben jenem des Malers Gabriel Mul*
Settgdaiib, P^ter. — Senodnetf, Vkö^ia' de. il^
Ut iiaf einem BhÜö.te^ftig aber dabei "das onit&etxl|cb4''Vefl>r««
cheti 9 der Dame ' eineb nrodf xu ina\:hen • den sie \n der I^atur
nicht hiftie. Sie erhob darüber Klage un^'liess den Kupferstecber
gerichtlich zwingen, itir diesen Auswuchs Wieder wegzustechen«
0a gtbt 'es fÜi^ Kunslsämmler Abdrücke mit und obne nropF.
Sing hairatiiet» 178& den Maler F. A. Pilgram und starb
Sengelaub, Feter, Maier und Architekt zb Coburg, ist aus Om-
ber's Besch. des püratenthams Gpb|ir|;-.$aaU'eld II* 42* begannt. , &r
baute td97 daä Regierungshtfus der genannten IStadt, u^d l6oi dass
mit Statuen, und Gemälden gezierte Gymnasium daselbst. Peter
Förster war damals Steinmetz und Georg I^ressel' Zimmermelsteir.
Ton diesem Förster und von Nic^olaus Bergrier rilhren wahrschein-
lich die' Statuen her. ^ ' '
.. ' .. I ■ . i
Sengher, Philipp, nimmt als Kunstdrechsler hier eine Steife ein»
da seine Arbeiten sogar von Königen gesucht w.ufden^ Br . l^Ui^
sich eibige Zeit an dem dänischen Hofe auf, und* gegen Ende des
1*7. Jahi4lUhderts bcfrief ihn 'der Grossherzog: von Florenz. rd| Pa«
laste Pitt! sah mbb rriibe'r Tiöle Arbeiten von ihm.
SeoiSj^ Qßp. n^^m ^^ et^iige Aha Qünstler von Sie^a» wie Lippäl
Mammi, Simone dii:Marti^<> u« a. S...auch Siena.
Senn,' Johdmi/ nttaWr uäd I^uplerstfecher von LieställMm Canton
Basel I wurde um 1770 geboren, und unter i^ns unbekannten Verj
hSItttilsAf <lii»rangebild'et. . £i finden sich von ihib Viele SOeiehnun^
gen io A4i}Qare]l , ^weUhe meistens dem Gehiiele des Oemres ange.
hören« I>en geringeren Tbeil machen dib Lvndsciialtdn «us. Diese
Werk« 'erwi^rfeeii Sem Künstler grossen Betfall.. BiaeAwsiek^ von
Gessner's Monament hat er in Kupfer gestoofhen, so wie einige
6e«rebild^r* <<.,.'
' llaiin ' Ipbt e# auckr einen Lilhogra^ben J. H. Senn • der ia
Baiel leit>te, wahrsehetnlioh mit unser» Jobanil Seoo fiiae Persoa«
bieser arbeitet« noeh u« it^4. • • »
oenny N.^ ^^etüibaer and Litlibgra|^h in Bern, ein mit dem Obigen
gleichzeitiger Künstler, befasste sich mit dem 'Unterrichte. Es nn-
detsiek fölgeiidet Werk von Ihtti : Erster fJliierrickt im Zeichnen
fdr Volksschulen. 100 litb. Btätler;^ Ziiricb, gr."*^* S^
• < ' T
Sennaniät ^ Architekt,' stand' ini' 5* Jahrhunderte ilach CKristiis' im
Dienste des zehnten Königs der Araber, Welcher Alaou'vai* hiess.
Er baute für ihn die Schlösser Sedit und Khaovarnak, wo eia
tfittiAger 'Sräfn- \}iis Gaaze' zusammen hielt and deren 'Maaerst^iae
älU Tega= ibehrmals di« Farbe wecbtaltea. Oteee^ aieheri ftibel-
baflen Gebäude , zahlten die Araber aater die Weltwandisr,! und
damit S^Hnemar keiaem Uebelwolleadea den SchlaiMteia verkalken
koradtei Hess ihm d«r Fürst in eiaa tiefe Grube sinrsea» Siefibttla
fertUr; diese hat ^ucb Mtlizsta aa%enoiiimea. . t
Senne, s. Dl^senae.
Sennones, ViciOAlte «de,"KQnstliebhaber, findet hier als Zeiehner
nnd Radirer eine ehrenvolle Stelle. Er bereiste Frankreich, lU;
Nagler'^ Künstler - Lex. Bd. XVL 18
^ ». Se^qpivD- G. -t; Sentiei, P, Atb. [TU.
, li^, di« ßcbweiz und Spanieo, und seiclinvlt^^ttbeciül die inUrcf
fantesten Ansichten und Gegenden.. Seine iSeKhnunjgen belaufen
/' sich auf 400, Wovon er einen grossen Theil selbst in Kupfer r«.
dirte. Das Werk war auf 50 Liererungen berechnet, wövoo bis
182^ fünf erschienen waren, mit Text und DedicalioD an die Hec-
zogin von Berry.
Senoniy D. G. , nennt Füssly einen Kupferstecher ^ der i5t4 du
Bildniss Heinrich IH. von Frankreich atzte. . ,
. * . ' \ :.'•>,'
Sensburg, Adalbcrt, Zeichner, geb. zu Bamberg 1771, war Schii.
j^ .Jer des Ingenieur Major Westen , und nurde später selbst Inge*
^,j pictur-OlH^cr. Im Jahre .1801 erhielt er an der i&eichnungsschuie
^in Bamberg eipc Xichrstelle, und von dieser Zeit an wurde er vod
einer Scliule an die andere geschoben , bis er i32a> starb. If. r.
Beider war sein Nachfolger am Zefchnungs- Institute. Nähercss.
^^1 3äeK*e VanthQon^ ,
StinsibUe> Antonio, Majer von Neapel, war Schuler von S.Bruno,
^.^ ujod bildete sich d^nn in Rom, Florenz und .Venedig weiter auii
Dennoch fand er sein Glück nicht« und starb ^um l600 im Eienii,
wie Domenici versichert.
Sen^ilöi G., Lithograph, ein fetzt lebender ftalienlsch'ef Künstler.
Wir kennen nur folgendes Blatt ttm ibm: • > *
Principe Maximiliano de S^xpnia, nach V« Lop{eZ| fol.
Sensini, .FetQr Faul, KupUcstecbtir, ein nacb sejtie« tebemvrr-
' hällDissen unbekannttr KünsUer. Füsaly kennt ^imtnj^skv^ Sensm
•i. >. liach twelobcm Ph. Thomassia geslootieffh-rKi^iai sgJii nennt aixr
n keines, seiner BliUer. Brulliot hatte .ton eii^n Fet. Paul Sensiii
. Kunde, welohein folgendes BUtt bei gal^gt. wird. i '
Halbe Figur eines Franziskaners vor dem Tische, mif v^el-
iit I .• .;«ohem!:eiii Todlenkopf und £iichter lie^i)ki"Ob«n liest man:
.11, . ,..*i jiifiüigies B«ati Jacopini .de XudeftFXe.(JU«tett' iip Rande ist
eine Dedication an den Gfirdij^loOiifapf^,. i|«i^ t4fir Nao^
uusers Künstlers. Auch sein Monogramm ist auf dem Blatt.
/ ,: ein, £. 3, T.,jr. lUvil Pu;^l^ten: gfzeif:J!»ne<, |w;el^hQ Paul od«
t.( r { . Peter Sci|sv«i |XM^ert(eAsisiF,efi((bede;u^0|\(SC^i|en< Ple Com;
. . .<• \ /|?ps,Uion. d\ß^^. seltenqii'^BVilies. legt man dem f- Vani bei-
U,^8-:^.-6X^;Br.^7 ^^,2.1., ..I.. . .,;:..../.
Sensk^]^. jyialer^ bn.(te. In Ber^n den I|uf eines j;e$chicktep ^estauit*
",\ ,teurs.i Stprt um 1760'.'^^. "'^^ '[ ."'' ' ' ' ' *" '
SenU^ÄW iFiieiw iUliAsie .ICheodor^ ,, ' Maier,. ,mFar4e m^ /"
>•» Famigbboaen»« unditvon-iiaven <^eol iiKtcnidb|lA|,i.lf ug. h 1825^'''
Itui ftrmb iai9.«die/besft4ei4i*Iibe<F.igiu düvoii. ^^wei jähre .später y^f^^
fi' .!(akmaiMii'ie»efcdef biatortiqhAlk£4mk>oftiti>«n zuTbeil, nivd vondi;^
»i\i :fAeiM^'£Si\Hi*a^wtc\emfu4MBkr^»Um^i mekrete fS^hw^. Bilder, 'Ken "^"'*
meistens historisnbe i^cen^ «infid^ Po<n4^ai|Q| : UAMev^-eifiterfp >«' f'"
grosses Altarblatt mit' der Au^erstehung Christi in der Cathedra«
zu Valence, und kleinere Compositionen sii^d i||i; Privstbesiti^'
Auch einige schöne Copien linden sich von ihm, wie die Hirt^"
i«f ..'Arllftdiwito'iiacU JL^auH4n».'die 'Magflaleä« oadb-iG« Heni., düifo^
-«.'l , I*' '■'',. f * '^.' *'.'", '* .• .•^. :. ..'..
Sen6mo, .AjitpniQ. ~ Sepp, iabaüH QuJNltiMi. . %n
tnh ^es General Cathelineaa nach Gii;adet etq, Vmm tmfkf^et^
Seoties auch viele Portrai|e mit. dem ^tit'ie auf Bristalpepter.
Senties hält in Paris ein Atelier tür Schüler. ' . •
Sentino, Antonio, Maler, wird von Ratti erivähnt. ohne Zeit-
bestimmuDg. In S. Laurentio zu Venedig ist. eine Taute Christi.
Yonüiin. . ' • ' , . ...
SenUS; Willem van, Kopfenfecher, wurde um 1770 4tt HoUand
geboren. Er arbeitete in Amsterdam, meistens üxr Bncbhändler»
h'efcrte aber theilwoise vorzi^gliche Arbeiten. Dieser Kähsller
sUrb um l83d*
1 ) Wilhelm' I. Honig der Niederlande.
£s gibt seltene Ahdrücke vor der Schrift (PrQefdruck)*. .
2) A. Spoek, berühmter Schauspieler.
3) Die Schwester desselben, die Schauspielerin A. Kamphuysen.
4) J. C. Ziesenis, geborne Wattier, nach C» H. Hodgeti eiMi
der schönsten Blätter des Meisters, 1810«
$) Mehrere BUdniste.in deriQefchiibdenis der ved. SchUd^rkun«
4oor R. van iBynden en A. van. der WiliigenJ l'e Haar-
lero, 1820. j
6) Die heil. Jungfrau mit dem Kinde, nach ,A. van Oyckf
1813, io\. ...
7) Keligiun, ein G.eschenk des Friedens, nach J. Kamphuysen»
gr. t'ol. ■ ' ,i ,
Senzillo j heä\, Medailleur, 'wird in der Sammlung berühmter
Me4ail]eurs Nro. .Ip8 .erwähnt* £s wird iiun ein« fürsfUf^h Anhalt-
.. sehe Schaumüpze von 1695 beigelegt/ . , ,. ,.'
SepeliuS^ Johann^ l^ialer, lebte tm n. Jahrhunderte in Bayern,
la St. Cmeran zu Regensburg ,sind zyrei Altarblätter von ihm,, das
eine St. WoUgang, wie er dem Kaiser Ueinrich- seine £rt]iebung
prophezeit« von löödi das andere die Marter des hl. piouys vor-
stellend, von l665* in der Gallerie zu Sch|eissheim ist, ein .Bild
der Cleopatra, wie sie sich um die Gunst des Julius ۊsar bewirbt,
mit dem Namen des Meisters bezeichnet. Dieses Oeoiälde is| zu-
rüc^gestollt, da es im neueren Cataloge nicht n^ehr angegbbei^ ist.
SepolcrOy del Borgo San, Beiname von F. della Franccsc«, G.
iVI. Pichi und G. de Yecbi.
Sepolinai Jbsophin^ji. Malerin zu Mailand» haben wir be^eiu
unter J.y Grippe, erwähnt, nach dem Namen jhre« Gattep., Jhr«
späteren Bilder bezeichnete sie mit dem Namen Crippa Sepolina,
wie jenes der Mme. La Vallicre,.wie sie in der .Celle den lebhaftea
Hiuen ihres königlichen GeliebteA widerstfib,!.
'CPP) Johann Christian 9 Kupferstecher, arbeitete hiteiatfr frühe-
ren Zeil zu Göttingen, und begab sich dann nach Amsrerdenn,' wo
«r seinen Familiennamen Schmidt in Se^p umtaueehte. Erradirte
viele naturhistorische Darstellungen, welche illuminirt erschienen.
3^u seinen Hauptwerken gehören: Beschouwing der Wunderen
Gots in de minstgeachtete Schepzelen of Nederlandshe Inseeten,
25 Bl. Amsterdam 1702; Nederlandsche Vögelen. Amst. 1770, gr.
iol. ; Flora Batava — ->- naar het leven geteekend , gegraveerdcn,
18 •
tJ€ Segmü, Meuifrediti. ~ Seqneini, Tkm. Ast de.
- mewAmä door eo «od« Opticbt Tan J. C Sepp en Zoon , cb
b«tcbr««v«ii door Jaa Kopt. Lief. I — 22* AnuL IQOO «- 18o6>
gr. 4- . Der Sohn heust D. C, Sepp.
Septali, ManfrednSf s. Seuala.
Septimius^ FubliuS, Architekt, wird von vltruTias erwihat, Mter
denjenigen Meistern, die tiber ihre Kunst geschrieben haben. Von
. ihm waren i^wai Bücher über Arcbitektar bdiaiHit.
Sepulreddf Itfatteo Nunes de, Maler, sUnd nnis64o im Dienite i
Philipp's IV. von Spanien. Er hatte das ausschliessliche Privile-
giam zur Bemalung der kÖnigÜeheii Flaggen. >
Sepulveda f MedaiUear zu Madrid, blühte in der ersten Hälfte dei |
19- Jahrhunderts. Er hat sich alt Künstler Ruf erworben.
8equmil0| i. Lafrery.
Sequeira/ Domiiig;o8 Antonio de, Maler, Pk-ofessor und p».
sident der Akademie ztt Lissabon, wurde 1768 geboren, und aiit
entschiedenem Talente begabt besuchte er schon als Knabe voo
'''* dreizehn Jahren' dre Kunstschule der genannten Stadt, an ivelcber
er die meisten Preise gewann. F. de Setubat wählte ihn schon
''" lils Schüler d6r Akademie zum Gehülfen bei seinen Arbeiten im
Palaste Joäo Ferreira*s, indem der junge Sequeira nicht blos dar
besste Zeichner war, sondern auch im Malen schon gross» Fertig- '
' keit erlangt hatte. Einem solchen vielver^rechenden Talente
konnte es auch taicfar aii Gönnern fehlen, und namentlich warei
es die Herren Marialva , die sich seiner thUtig annahmen. Br ei>
hielt durch, sie ein^ königliche Pensipn zur Fortsetzung seiner
' - Studien in Italien; und so liam er 1788 m Bctü an , wo jetzt An*
" tonio 'CaVallucci seih Meister wurde. Im Jähre 17$1 eiliieit er i
den eriten Preis der Akademie von S. Luco , und bei seiner iiqi
erfolgten Abreise von Rom ernannte ihn diese Akademie kujn
Ehrenmitffliede. Die Rückkehr nach Portugsl trat er aber erst
1796 an, da er auch noch andere Städte Italiens besuchte, um die
' Hauptwerke der italienischen Schulen kennen zu lernen. Mittler-
' if^6i1e hatte sich sein Ruf im Vaterlande schon verbn^itet, und mso :
nannte nur Sequeira und Vieira^ wenn von deu berühmtesten va-
"' tIfrlaVtfdf sehen mai'^rn' die Rede war. Es wurden ihm in LissaboD
zahlreiche Aufträge zu Theil, so wie füi^ HircheAv als für Paläste,
wo mau Darstellungen aus der heiligen und profanen Geschichte,
*'' und Schlachtbilder voik ihm findet. Im neuen Palaste de No-
'^ "stra SenHora zu Ajuda sind die meisten Malereien von Sequeira
''"und Vieira, Wo letzterer einen gefährlichen Nebenbuhlet an ihn
*' ' hattet "Auch im k. 'flaute cu Mafra und im Kloster de Laveinas
sind Bilder von Hiitt. Im Jahre 1802 ernannte ihn der Prinz Re-
gent zum ersten Gammermaler, in welcher Eigenschaft er zahl*
. r#aahst-'GaMäkle<.fiiv den Hof ausführte. D^nna Maria Theretf
. fand. gvQftsas GefalleA an seinen VVerk^n, so dass fast keinem ihrer I
• Qamächer .^ne ein Bild von Sequeira war* Eines derselben
..*• icbeolUe -sie. denlFürsteor Wellington. Ein Hauptwerk Sequeira*8 ifit
(, . dar im Spita). sterbende iCamoes, dann eine Flucht in Aegypteo
.• .von I82l4. .u« a« Dieser Künstler machte auch die Zeichnungen 1
au dem kostbaren SUbereervice, welches die portugiesische Nation |
. .als hieben, ihrer Dankbafbeit..dem Lord Welliugtpo verehrt hatte.
Von ihM UM «Ufib ilerPlao 'iBtttn Moounf enU« wekhM IS20 Aof dem
8o^eB«iiiit«fi Rocio-plaU in LiMaboo «reicht« t ward«. Er «rurdo
bei aU«D öffeollicbeQ UnternebniUA^n bu Ratb« rezogßUi uod
wenn ein bedeutendes Werk ansgefuhrt werden sollt«, so niusst«
Sequeira den Entwarf prüfen • oder «elbsC die Zeichnung machen.
AU Zeichner hatte er seine Stärke, doch erkennt man auch in
seinen Gemälden einen vorzüglichen Meister« Sein« ttalieaisciiaB
Studiei^ leuchten überall sum Vortheil« durch.
Seqneira iiildete als Professor an der Akademie auch m«hrer«
Schüler, worunter sich Joaqutn Gregorio Bato und Antonio Fau«
stino «inen Namen machten. Er starb 1837 «li Präaideal der
Akademi« su Lissabon..
Wir haben von diesem Meister auch radirle Blätter, «fliehe
aber ausser seinem Vaterlande selten vorkommen dürften.
Ugolino und seine Söhne imThurme dem Hungertod unter-
liegend. Mit dem Namen des Meisters, qu. foT.
Sequin« Gerard , Zeichner und Maler zu Paris, wurde um 1815
geboren« und zum Historienmialer .herangebildet. Er fühlte he-
sonder« Vorliebe tur das Fach der religiösen Malerei, bisher be-
steht aber der grösste Theil seiner Werke in Zeichnungen. Er
fertigte solche zur Illustration von Andachtswerken, wie cum
Livre d* heures coroplet, zur französischen Uebersetzung der Imi»
tatio Christi von Tb. a Kempis idoQi atc
äera, *. Serm.
Serafin,' PedrOy Maler und Dichter, genannt Griego, arbeitete nm
1565 in der Cathcdrale zu Tarragona. Sein Werk sind die Bilder
der Orgelflügfl, die zu den bessten der liicche gehören.
Serafinl» Serafino dc*^ Maler vonModena, blühte in der zweiten
Halft« dos l4« Jahrhunderts. jBr arbeitete in Modena, zu Bologna
und in Ferrara, es scheint sich aber sehr wenig mehr von ihm
erhalten zu haben. Vedriani (Baccolta dei Pittori etc. Moden.
1662, p. 21.) erwähnt im Dome zu Modena noch ein Gemäld«
mit mehreren Figuren von ihm, wo die Uauptabtheilung die Krö*
Dung der hl. Jungfrau vorstellt, 1 und dann auch Christus mit den
Aposteln vorkommt, mit seinem Namen und der Jahrzahl I38ft
bezeichnet« Man erkannte darin den Einfluss der Schule des
Giotto, nur lieht« der Maler fette Formen. Dieses Werk ist noch
Vorhanden.
Tiooszi n«nnt die8«n Bl«i6t«r Ssbastilino de* Sorafint«
^fini| Marc ^Antonio 9 Ma1«r von Verona, blüht« um 1550.
Man zählt« ihn an den berühmtesten Meistern seiner Zeit, «•
soh«int sich ab«r w«nig mehr von ihm «rhalten zu haben. Pozzo
nennt ein Bild von 1551 in der Kirch« 8« Vital«. •
ierafimy Sebastiano de% s. S«rafino de' Serafini.
ferafino, Breaciano, Kupferstecher, arbeitete um 1620« Er ist
wahrscheinlich mit dem Ciseleur S. Bresciano Eine Person.
^ragUa, Alessandro» Bildhauer vonModena, hatte in der^«rst«n
Ualft« d«s . 17. Jahrhunderte Ruf. . Er lertigta viel« kleine Bild-
27S Seratnbtts. •— Sei'angeli^ Giofaethi^o*^
werke in Holx und 'gebttionttr Brde, deren mehrere m den Beilti
des Herzogt von Modeno ül>erf|;iDgen. Andere kernen nach Spa-
nien. Diese Arbeiten standen schon zu Lebeetten des Künstlers
in ^tem Preieet So rerkaufte oder versetzte SeragHn öfters einen
Vogel für einen Ducaten. Starb i631«
SdrambuSy Bildhauer von Aegine, «vird von Pausnnias erwähnt. |
Er legt ihm die Statue des olympischen Siegers Agiadee bei, be-
•tininU aber aichli wann dieser gelebt hat
f
Seraageli, Giovacchino, Historienmaler, geb. zu Mailand um
1776, begann an der Akademie daselbst seine Stadien, und ging
dann sur weiteren Ausbildung nach Paris, wo ihn Da^id unter
die Zahl seiner Schüler aufnahm« Serangeii übte sieh da oach
der Vorschril't des Meisters strenge im Zeichucn, und folgte stich,
in AUetn den Lehren desselben. Er führte in Paris mehrere Gf-,
^ mälde aus, theilwcisc in lebeiii^grossca Figuren, wuriu sich eia;
entscliiedener Verehrer der Da%'id*schen Schule kund gibt, deresj
Prinzipien er aber in der Folge sich cntausscrtc, ohne jcduclt.
bessere angenommen zu haben. Zu seinen früheren Werken ge-,
hört eine Flucht nach Aegy^iten und der Tod derEuridice, weldie'
auf dem Salun von 1805 zu sehen waren. Hierauf niaite er'Orr
*pheus, wie er bei den Göttern des Orcus um die Gattin fleht.
Ein zweites Bild, welches er mit diesem im Jahre 18o4 a^ur Am«
Stellung brachte, stellt die Geburt der Venus dar, und ein drilies
die Charitas Romana, welche Fiorillo den beiden anderen vorziehe
aber von den französischen Gritikern nicht als durchaus genügeol
bezeichnet wird. Dann malte, er 1806 ein. grosses Altarbild ot':
Christus am Kreuze für eine Kirchs iti Lyon. Diese Werke zog* ^
auch den Blick des Kaisers Napoleon auf dtesdn Hünstier, M^
er jetzt ein Prunkgpitiälde in lebensgrossen Figure* ' übertro§i
welches den Herrscher vorstellt, wie er etliche Tage vor seiner
Krönung die Abgeordneten der Armee ariredet. Die Scene geht
in der Gallerie des Louvre vor, wo man im Hintergrunde die
Gruppe des Laokoon bemerkt, und im Yorgrunde die liegeiMif
Statue des Hermaphroditen- Die anwesenden 'Generale sind alle
Portrait« , die Steifheit solcher Hofcercmonieb erlaubt aber keift
besonderes dramatisches Leben. In Zeichnung und Färbung er«,
kannte man jedoch dem Bilde viele Verdienste zu^ 'Landon, salon
1808 p- 95t gibt die Compqsi.tion im Urtirtsse, wo aber die an des
Hintern des Ilermaphrodited reichenden Nasen der Generale geradaj.
nicht sehr gut stehen. ' In Landon*8 Salon I8t0 ist Serangeli*s Tod
der Alceste und ein Bild der Psyche abgebildet, wie ihr die Schvve*
Stern die Ermordung* des Amor anrathen, fast nackte lahensgrosse
Figuren, die man für ebenso schön gezeichnet, als für weich ge-
malt hielt. Wenn indessen Landoo's Uflorias •ganau ist, an kaoo
man die weiblichen Figuren nicht besondecs schon nennen. Die-
tes leutere Bild kaufte Graf Summariva , der es in «einer Villa
am Comersee aufstellte, wo spätere Betrachter die Zeichnung kei-
neswegs fehlerfrei und die Köpfe leer fanden. Früher als diest
Gemälde fertigte er die Zeichnungen zur üidot*8chen .^rachtans*
gäbe Racine*s, welche 1 805 zu Paris erschien. Auch diese Zeich-
nungen gibt Landon im XXII. Baude der Annale» du Saloo in
Umrisse
Um 1812 begab sich der Künstler in sein Vaterland zurücli,
tind faiid da vor allem durch den Grafen >SöAiraariv«i in Cooo l)e*
schtfftigung. Der Graf besass mehrere Gemälde von Seraofclir <!><
ift '
I
Serano. — SerebriakoW, Gnwr. Jwanowitseli. 2t^
»
er in den Zimmern seiner Villa aufsfellen Hess. Da sieht man
auch ein Deckenbild von diesem Meister, welches Amor und Psyche
vorstellt. Serangeli vväblte. überhaupt aus dieser. anm\|thtg(eaFabÄl
öfters den Gegenstand seiner Darstellung. Später wurde 3'erangeli
Professor an der Akademie in Mailand, wo er jetzt ebenfalls zahl-
reiche Bilder in Oel auslührte, die ihre Vorz&ge und ihre Fehler
haben» David hatte ihn zum guten Zeichner herangebildet; allein *
Serangeli enthob sich in der Folge der Mühe eines genauen Stu«
diums der Natur, und zeichnete mehr als jeder andere Maler seines
VaterlandM nach dem Gliedermanne^ Seinen Figuren gebricht es
daher an Natürlichkeit, und bei seinem Streben nach Lebendig-
keit der Darstellung verfiel er nicht selten in Uebertreibnn^. Mit
David kann man ihn nur in seiner früheren Zeit ;n Parallele
stellen, in seinen späteren Werken gibt sich 'nur 'die manierirte
Weise der französischen Schule 'kuadU Auch in der Färbung; ist
er kraftloser und verwaschener . als in seioep «ersteren. Zeit, wo er
in einem kräftigeren Style colorirte. AU sein berste» Werk er-
klärte man i822 den Raub der Polyxena , welches aber nur als
Iobegri£F von Serangeli's Fehlern und Vorzügen su |)etranbten tat.
Dann findet man auch in Kirchen ßilder von .ihm. Eines ^iner
besseren ist der Tod des hl. Severus.im Doipe zu Ravennar üeber-
diess trifft man von ihm auch mehrere Genrebilder* dia theilweistt
von grösserer ßedeutung; sind, als seine historischen Allheiten.
Serangeli ist Mitglied meHrertr^ italieniacheo Akad«»nien; cor-
respondirendes Mitglied des französischen Institutes .»Professof
der Akademie in Mailand und jener von S. Luca in Rom etc.
«rano , .. Cerano.
ieraphirii AjJiion, kupfersteofaer, war in Paris Schüler von Ede-
liuk» isb aljMtr naeh iMJnen übrigen Lebensverhältnissen unbekannt.
Der grosse hl. Michael von Bafae], im Pariser Museum, von
«ler (ägensette' gestochen, gr. fol.
ferapion, efn onüker Theatermaler, dessen Lebenszeit nicht genau
bestimmt werden kann. Er lebte aber zur Zeit, als die Skeno-
graphie bereits als eine besondere Kunst angesehen wurde. Diese
' schreibt Aristoteles Faet. IV« l6* dem Sopholkl'es zu. Serapion
arbetteta naeh 04; po. '
>erauC0Urt, Kupferstecher,' arbeitete ia der ersten Hälfte ^^es %£.
Jahrhunxlerts. Er bediente sich der Nadel uncf des Stichels.
1) Camilus P&richon » Frevot der Ks^ufleute ^ku Lyon, nach C«
Grandon. radirt, gr. 4«
2} Dom« da Colönia, Jetnity gr.. 4*
^r Brmi^leächiy s. Bruneleschi.
^isif lacques Eniile^ {jandsehaftsmalerzuParivein jetzt leben-
der Künstler. Es finden. 'Sich vonnahm verschieden« Ansichten,
meisten« solch» von Städten und anderen OrtschaftMi«- Auf der
BrüfselerKanetausslellnng sah man <id45' die Ansichten vo'nAvignon
and Agan. ' . . . i.
Serebriakow, Gawriel.Jwanovritsch^ Maler zu St. Feteriburg,
aachta «€ik.fhirdi .^an» Sdiiaahtbildar &o& 'Sr^'mtrd» r774 Mit-
280 Seregji^i, Vincenzo. — Sergell , Johann Tobii^.
Mpi der k« russitcbeo Akadtmie« welch« ihn ipiter ^Bm ibtc
Käthe salilte. Starb um 1804-
Seregnjy YincenZOi Architekt und Bildhauer lu Mailand, hatu
aU Künstler grossen Ruf. Er fertigte zahlreiche Pläne zu Gebäu-
den , die in Mailand und auswärts zur Ausfuhrung kamen* Zu
Mailand baute er die Kirche Degli Angeli, die Börse u. ». w. Ei
erhielt auch einen Ruf nach Rom» als Baumeister der St. Fetert-
kirche, folgte ihm aber nicht
Surb zu Mailand 1594 im 85. Jahre« Sein Sohn Vitrovio,
der ebenfalU Architekt war» liess ihm in 5« Giovaam in Cooci
eine Grabscbrift setzen.
Serena, Vittoria, Zeicbnerin. wird von Füfsly erwfthnl. Er fand
ihr folgendes Werk beigelegt:
Le sagre Zodiache divise in dodeci mese del anno. Vittorii
Serenli inv. f3 BlStter^ gr. 4*
Serenarii Casparo^ Maler von Messina, war in Rom Schüler voi
Cav. Conca, und wnfrde daselbst bei St. Theresa als Abbate ange*
stellt. Später kehrte er nach Palermo zurück, und führte da viek
Bilder in Oel und Fresco aus. Gemaide in letzterer Art siebt mal'
an der Kuppel der Jesnitenkirche und in der grossen CapeÜe <)ei
Klosters dell« Carit«, -Dann bildete Serenari auch viele Scbüleiv
Blühte um 1720* j
Sergeant 9 s. Sergent
Sergeeffy Iwaili Zeichner und Maler von St. Petersburgs woiJi
um 1760 geboren, und ftn der Akademie der genannten Stadt la
Künstler herangebildet Er widmete aidi det Laitdscbafts- oii^ |
Architekturmalerei, und begleitete 1799 die~ kai'erüth russitcbt j
ausserordentliche Gesandtschaft nach Constantinopcl, umAosicbteii
der Stadt und ihrer Gebäode, und andere Vorfalle bei der hob»
Pforte zu zeichen«' Diese Gesafidtsobafjtsrefse , beschrieb der Colli'
gten-Assessor von Steiner, und gab sie 1793 zu St. Petersburg i>
3 Thl. heraus, 4* Pie Kupfer dieses PrachtwerJies sind P*ch SeK
geefiC's Zeichnungen gestochen. I^9udakoff stach nach seiner Zeii^j
nung die innere Ansicht der Sophienkircbe in Cpnstaptioop4l
gr. iol. j
Sergell, Johann Tobias, Bildhauer, wurde 1730 in StocKboIflJ
geboren, und von TArcheveque unterrichtet, der damals \a Stock*
holm die* Reiterstatue GiistaV Adolph's modellirte. Später ging^
zur weiteren Ausbildung nach Paris und von da nach Ronii *"
Seriell zwölf Jahre ver«veihe, und versehtedene Werke ausfübrt^
die ihm den Ruf eines der vorzüglichsten Künstlers, erwarb«D'^
Rom fertigte er eine gepriesen^ Statue des liegenden' Faun i*>^V*
moT, der in mehr als halber Lebensgrösse erscheint. JVlan t^^^^
ihn jetzt im Musenm zu Stockholm , und eine WiaderhoIaDg *^
nAch Frankceieh. Ein anderes berühmtes Werk ist sein DioD>ed<'
mit dem geraubten Pallatdium in Marmor, beinahe lebensgross »j
ebenfalls im genannten Museum angestellt, in Rom moilei'i'^l
er auch eine grosse Gruppe von Amor und Psyche, weiche» in Stack*
holm für den Palast Uaga in Marmor aufgeführt, für da$ berubiD'
teste Werk des Meisters gehalten wurde. Später würde m i^°^
unteren, Gallerie dei MttseUina^iil'geetelk» wd oma nuieer dc'i ^
Sesffü^ Jobanii Tpbiaf. m
naimte» Bildwerkes noch iiMeKrete «itderf voa teiaec Haod «ieht»
Dämlich die Gruppe von Mars und Venqs, die neben, jener mit
Amor in den Bei§ewerkeii von E. M. Arndt , Eck und Acerbi des
höcl^sten iiQ.bes. ge würdiget werden. In dem genannten Museum
ist. von Sergell auch eine Statue des Othryades» und eine colossale
Gruppe, ffvelche die Geschichte vorstellt, wie sie dem Kanzler Oxen-
stijerna die Thaten Gustav Ädolph*s erzählt. Dann ist daselbst die
12 F. hohe Gypsstatue Gusjtav's III., welche die Stadt Stockholi^
1796 wegen des von diesem Monarchen erfochlenen Sieget im Se^
IveffejD bei Sweryckssind modelliren, und dann in Erz giessen Hess.
Ueberdiess findet man im Museum zwei von Sergeli in Rom ge-
fertigte Copien des laraesiscben Herkules und des Germanicus, und
21 Skizzen in gebranntem Thon« Auch im Privatbesitz sind einige
Bildwerke dieses Meister», namentlich ahnliche Büsten. .Eines der
frühesten Werke desselben» weichet er I7g0 naph seiaer Büek-
kehr aus Italien ausführte, ist das G,rabmal des,Iiönigs Gustev Wasa.
Sf rgell gehört' unter die Zahl der wenigen Künstler» welche
sich Ton dem damals herrschenden üblen Geschmacke in der Bild-
neret zum Studium der Natur und der Antike wendeten, und ver»
dienV daher unter den neueren Bildnern als einer der Wiederhcr-
steller des guten Geschmackes eine ausgezeichnete Stelle. • In ihm
war alles vereiniget, was einen Künstler gross. machen kann, doch
war er nicht im Stande, sich völlig vo'n Manier frei zu macheut
in welcher sein erster Unterricht, und die Kunstweise, der Sergell
vor seiner Ankunft in Rom huldigte, seinen sonst so reinen 'pla-
stischen Sinn gefangen hielt. Er besass . lebhafte Einbildungskraft
und grosse Meisterschaft der Darstellung, welche ihn aber gerade
verleitete« das edle Maass zu übertchreitea. Sein Slyl tat ernst»
die Formen sind bestimmt und in manchen seiner Werke schön;
doch gelang es ihm nicht, in. seine Gestalten ein streng charakte»
ristisch aufgefnsstes Individuum vorzuführen. Desswegen findet das
-Kennerauge selbst in seinen beigsten Harvorbringungen immer nur
eine meisterhaft vorgetragene akademische Figur, während andere
durch die glückliche AuSassung des Ganzen und durch den mei-
sterhaften Vortrag zum höchsten Lobe gestimmt werden« Und die-
ses verdient Sergell auch in Anbetracht dpr %eit und 4er Verhält-
nisse, unter welchen er wirkte. Sein Talent wurde in Schweden
auch allgemein anerkannt, und namentlich hatte er an König Gi»-
stav III. einen warmen Beschützer. Sergell liebte diesen Forste^
als seinen Freund , und empfand den unzeitigen Tod desselben so
tief, dass er von der Stunde an in Schwermuth verfiel und mit
der Lust zum L^ben auch )ene zur Kunst, verlor. Wir lesen in
gleichzeitigen Schriften von einer anerklärbaren Schwermuth,- wel-
che den Künstler befiel, und sein schönes Talent gänzlteh lähmte.
Die Ursache kannte man nicht. Acerbi« meinte aber l8o4* dieser
nur aufwärts strebende Künstler habe auf der Welt weder einen
festen Punkt gesucht oder gefunden, und sei desswegen dem Scl}to|i-
sale oder sich selbst unterlegen., ^m Jahre l8tl heiteHe sich d€t
Sinn dieses trefflichen Künstlers wieder auf, U|id man glaubte
schon, ihn wieder vollkommen dem Vaterlande zurütk gegeben zu
sehen, als er 1813 starb. Sergeli war erster Bildhauer des Könige»
Professor der Akademie zu Stockholm , Ritter des Wa^ • Orden^,
Mitglied der Akademie zu Paris, Copenhagen» Wien jini BerlU^«
GÖthe war sein- berühmtester Schüler.
Mariane d'Ehrenstroera gab i826 einen Lebensumriss dieses
Meisters in französischer Sprache heraus.
J. Gilberg stach nach ihm das Bildniss des Reisenden B|oeru-
tBä SergeM', fVangois. — ' Serin» Jan.
fttafil , vmi J. F. Martto jenes des BIMiofhelters C. C. Gjoenrell
Dann haben rrlr von ihm selbst ein radlrtes BUtt, welches wir ir-
gendi/vo einem Sargell bei {geschrieben fanden.
1 ) Joseph von seinen Brüdern verhaaft. In der Mitte empfangt
einer derselben das Geld von einefn Manne mit Turban,
und neben diesem sitzt ein anderer auf der Kiste« Dieiei
Blatt ist selten » qu. fol.
Sergent oder Sergeant, Fran^oia, Zeichner und Kupferstecher,
wurde 1756 zu Chftrtres gehören, und von A. de St. Aubin unter-
vichtet. Er arbeitete mit der Nadel und in Lavismanier. Starb um
latO. Fiissly erwähnt auch eines A. Sergent, und legt ihm ein
Bildniss üeinrich's IV. von Frankreich und der Daine le Clerc,
dann dasjenige des Dragoners Bonne Serre und des Chev. Cher-
veillac bei. Beide Künstler sind vielleicht Cine Person.
l) Das Bildniss des Monsieur, nach J. S. Duplessis, fol.
' 2) Jenes des Ministers Necber^nach demselben» tbl.
3) H. Vanderoot, Büste in verziertem Rund, fol.
4) Fran9ois Marceau, General, 17C8> lol.
5 ) Hauy , Interpret« royal , nach Favart , fo).
'6) Mehrere Blätter für die Sammlung: Porttaits des grands
hommes , femm^s illustres etc.
7) 11 est trop tard^ nach eigener Zett^nung, qu. fol.
8) La foire de Barricade a Ghartres, nach eigener Zeichnung,
qu. fol.
9) L*£nlevement da mon oncltB, eine Satyre auf die Luftbal-
lons, qu. fol.
10) Satyre auf den MeemeKschan Magnetismus, fei.
Sergenty A«^ $, den obigen Artikel.
Sergent 9 nennt Fiorillo einen Künstler, der zu Anfang des ig, lahr*
fannderts in England lebte. Kr zeichnete verschiedene Ansichten,
besonders architektonische. F. Jukes stach nach ihm eine Ansicht
' ' der' Themse und von Westminster.* Dieser' Sergent scheint mit f.
Serg^nt nicht Eine Person zu seyn.
Sergette> wird irrig Sergell genannt.
Sergejs 9 Frederik , Bildhauer von Löwen, war daselbst Schüler
von Frank, und gehört jetzt zu den btessten .belgischen Kanstlera
I seines Faches. Man verdankt ihm mehrere schön« kleine Bildwerke
in Alabaster, Marmor und Gyps, deren taiun aeit 1838 aut der
' Kunstausstellung zu Gent« Brüssel u. s. w. sah. Sie bestehen in
Figuren und Basreiiels. Zu den latzteran gehören Bilder von Chri-
stus und Maria in Medaillons. -
Sergneffi s. SergeefiT.
Serli Robert de^ s. F. P. A« Robert- de -Seri. .
Sericlns oder Sericus, Philipp f §. Soye.
Series, Ludwige Medailleur, lebte um 1765 in Florenz« Aufwei-
nen Bildwerken stehen die Initialen L. S.
Serin 9 Jan, Maler von Gent, war Schüler des E. 4Juellinus, «nd
SU seiner Zeit cb Meister von Ruf. Er malte viele Altarbild«'»
Serin, Hendriek Job. — Serlio, Sebasdano. ' att
dewtm »aa in d«& Kifchen so Geat and in ToaHiay findet In der
St. Matftiiukirche der f^naonten Stadt ist das AJtarbild mit der
Geschichte des Kirchenheili^en tod ihn, and ein Werk, welches
einen Kaehahmer des Quellious verkündet.^ Im Jahre 1698 üei^s
sich der Kunstler im Uaa^ nieder, wo er nich einiger Zeit fttarb.
Serin 9 Hendriek Jan, Maler and Sohn des Obigen . ^warde löTB
zu Gent geboren, und von seinem Vater unterrichtet. Er malte
eine Mange Portraite, die alle wohlgleichend and Trei behandelt
sind» nur etwas roh und ohne grosse Kraft der Farbe erscheinen.
Van Gool spricht von ihm etwas ungünstig, was er weniger ver-
dient, als andere seiner Zeitgenossen. Er arbeitete langei in Gent,
und noch als Hann von 70 Jahren. Als solcher war er im Gefolga
des Gesandten Marquis de Fenelon im Haag, und somit starb er
haum 1748« ^ie van Gool angibt.
SeriaSy s. Ph. Soye.
i>erii0 9 SebastianO) Architekt von Bologna, ist einer derjenigen
Kunstler, welche in der ersten Hälfte des ](i. Jahrhunderts als
Lehrer ond Stionmfiihrer galten, fand aber doch keinen Biogra-
phen. Man kennt bisher noch nicht einmal sein Geburtsjahr, und
ans seiner frühesten Zeit ist nur durch Lanzi, Sloria etc. V. 61 >
bekannt, dass Serlio 1511 und I5i4 zu Fesaro gelebt habe, an-
scheinlich mit der Perspektivmalerei beschäftiget, weil auch andere
gerübnle Meister sich damit zn ihrem höheren Berufe vorbereitet
hatten. Oavon weiss D. d'Argensville in seinem Abrege de la vie
des plos fameux peintres etc. I, li4 ff. nichts, so wie er denn auch
den Känstler ecst- 1518 geboren werden lässt, was sicher unrich-
tig ist, da Serlia ein Schüler des B. Pernzzi war, nnd schon vor
dem 1536 erfolgten Tod dieses Meisters in Bom umfassende Stu-
dien ge mnrhf hatta, wie diess auch Ph. de Lorme bestattiget, der^
zu gleicher Zeit in Bom war und 1536 zurückkehrte. Er sagt im
siebenten Band« seines architektonischen Werkes, dass Serlio, ein
rechtschaffener Mann nnd eine gute Seele, Alles was er sah ge-
zeichnet« |>mnesseB, studirt nnd zur Bekanntmachung vorbereitet
habe. Diese Arbeiten bezogen sich damals fast alle auf die Alter-
thümer Borns, und uberdiets übte er sich anter Perozzi's Anlei-
tung eifrig in der architektonisclien Construktion» Serlio halfo sich
das vollste Vertrauen des Meisters erworben, and dieser setzte ihn
bei seinem Tod zum Erben seiner Zeichnungen nnd Handschriften
ein, was ihm später bei der Ausarbeitung seioer eigenen Werke
von grossem Tortheile war. Die Alterthümer Boms bildtti den
dritten Theil seines Gesammtwerkcs, der i54o sa Venedig . bei Mar-
colino einzeln erschien, wie wir unten näher angeben. »
Von Bom ans scheint sich Serlio nach Venedig begeben sn
haben, wo frühere Schriftsteller seinen Namen an Bauwerke knü*
pfcn, an welchen er entweder gar keinen Antheil hat, oder höch-
stens nur Beparaturen vornahm. D'Argensville macht ihn zum Er-
bauer dier Schule des heil. Bochns, eines der grössten und prich-
tigsten Gebäude der StadL Allein die Scnola di S. Bocco wurde
löt7 von Bartolomeo Buono u.a. erbaut, die brillant phantastische
Fa^ade von Scarpagnino. Dann legte man ihm auch den Bau des
Palastes Grimani bei, welcher unter Michele Sanmicheli*s Einfluss
enutanden ist. Nur an der Kirche S. Sebastiano hatte er Theil,
die indessen von Sansovino begonnen. wurae. In Bologna soll der
Palazzo Malvezzi von ihm herrühren, was ebenfalls ni&t bewiesen
zu seyn scheint. Ueberbaupt ist Serlio weniger durch ansgetuhrte
994 Sedio« Sebaituiio.
Wtrlw» ak durch mib Lahrbneb d«r Arohhaktiir bdwMt. Seine
pvaViecbe Ausübuag d«r Kunst liest sich f^doeh in Frankreich
DAchweiscn, wo er beim Baue des Louvre und beim Schlosse
in Fjontainebleau beschäftiget war; allein auch diese Bauiverk«
haben nachmals bedeutende Veränderunden erlitten, so dass also
die Zeugnisse seiner Thätigkeit schwer nachzuweisen sind. Das
alte Louvre wurde 1548 von Heinrich III. yoUendet.
Serlio wurde t54l von Franz I. nach Frankreich berufen, oo
die im gothischen Style construirten Theile Jenes Palastes durch
andere tm italienischen Style zu ersetzen« Serlio legte dem Mooar-
ohen einen Plan vor, wahrscheinlich gleichzeitig mit Pierre Lei
/Cot, dessen Projekt später genehmiget wurde, da der Sage nacb
Serlio zu Gunsten desselben aur seinen Entwurf verzichtete.
Dagegen übertrug ihm der König die Neubauten , die er am alten
Schlosse in Fontainebleau vornehmen Hess , wo sich von Jetzt aa
eine ganze Kunstwelt gestaltete. Die neuen Gebäude waren vos
solchem Umfange, dass sie drei grosse, hinter einander liegende
UöTe einschlössen * ). Allein auch dieses Gebäude hat so grosse
Veränderungen erlittten, dass man kaum tnit einiger Gewiseheit
unterscheiden kann, was dem Serlio angehört. Dagegen zeugt seit
architektonisches Werk, welches er in Fontainebleau vollendete»
noch von seiner Thätigkeit. Einzelne Bücher erschienen schon vor
seiner Uebersiedlung nach Frankreich, die seltenen Originalausgi
ben aller Abtheilungen in folgender Ordnung.
II primo (e secondo) libro d*architettura. Le I. (et II.) Line
d*architecture mise an laogue fran^ist par J. Martin (ital. und
franz.) Paris, Barbo 1545. fol.
II terzo libro di Seb. Serlio Bolognese, nel quäl si figo«
rano e descrivono le antiquita di Koma, • la nitre etc. Venezi^
F. Marcolini da Forli , 1540, fol.
Dieses Buch enthält viele schöne Hobischnitle von Marcolini
da For^i , welche der ältere Füsslv als eigenhändige ßadirungen
des Meisters erklärt. Von diesen beiden Büchern erwähnt Bmnet
ein höchst seltenes Exemplar auf blaues Papier. Auch R. Waigel
nennt ein solches mit dem Libro quarto in seinem Kunttkataloge
und w^srthet es auf 2 Tbl.
II libro quarto. Regele generale di architettura sopra H
cinque maniere degli edtfici. Ven. Marcolini I54orfol.
Ebert nennt auch eine Ausgabe von 1537 und von 1544* Von
letBterem Jährt gtbt es eine Ausgabe.
II libro quinto d'architettura di Sab. Serlio. Paris, Vasco-
Iran, 154?, fol.
Libro exftraordinario (VI.). **) Lione, G. de Touraes,
1551 • fol.
Diess sind die Originalausgaben der verschiedenen Abthcilas-
*) Rosso (Maitre Roux), L. Penai und G. Bagnacavallo waren
zuerst als Maler thätig» Primaticcio fand erst unter Hein-
rich II. Anerkennung.
**) Die Veranlassung zu diesem Buche soll eine schlechte Ssmm*
lun^ architektonischer Ansichten gewesen seyn , die bei La-
fren und Barlacchi in Rom erschienen, Serlio wollte in sei-
nem Libro extra ord in ario der Welt etwqs Besseres geben,
verdiente sich aber auch nicht ausserorUeutlichen Dank der-
selben.
Seriio« Sebastiano. CSS
gen äei Werket Ton Serlro. Die s«v4ite Ausgabe erschien zn Vene-
dig bei Nicolini 1551» fol. Bbert kennt nur die ersten vier Budier.
Die dritte Ausgabe ist die besste und vollständigste Ausgabe
in fol. Sie bat ntcbt gleichen Verleger.
Libro I. (e IL) della architettura* Venezia, Sessa» ISÖO*
Libro III. Yen.» Rampazetto, 1562.
Libro IV. Yen.» ohne Jahr und Druckan^abe« .
Libro Y. Yen., Sessa, 1559* Lione, Rouillio, 156o.
Libro ex^raordinario ( Yi.) Yen., Sessa 1557 oder 58 oder 6?«
Auch Liooe, Rooillto, l56o*
II VI), libro. Architecturae liber YIL (ttal. u. lat. ) Ex Müseo
Jacobi de Strada. Francof. ad Moenum, Wechel 1575« Mit Holz-
schnitten.
Aach noch andere Ausgaben dieses YYerkes gibt es.'
De Architectura libri quinque » per X C. Saraceniun» Francis*
eis, 1579. mit Holzschn. » fol.
Libro I. ,— YI. d'architettura , Yenezia, Fr. Senese, 1566* Mit
Hoizsehnitten, 4*
Totte le opere d'architettura , libro L *- YIL Venezia» Fii de
Franceschi, 1584. Mit Holzschn. 4«
Diess ist die besste QuarUusgabe.
Auch in Yenedig sind 1619 die sieben Bücher gedruckt ^ mil.
einem Discorso von Seamozzi , 4-
Die Ausgabe : Yicenza, Jac. de Franceschi, ohne Jahr, ist nicht ,
gffinig.4.
Archkettura i» sei libri divisa. Do architectura libri VL (ital.
u. lat) Veneaia, Combi, i663> fol.
Auch diese Ausgabe ist nicht empfeklend.
Den L , II. , tll. , lY. , Y. boeck van Architectoren Seb. Sarlii.
Overgestedt wten Italiaensche in nederlandts ', duer feeter Coeke
Taa Aakt, doeH Wr tyf Schildere der K. Meiesteyt. (I. boeck, tract.
nn Geolnetrye. II. boeck, van Perspectyven. III. livre des Abti-^
quitcs translate en franchois. lY. Livre. Reigles gen. d'Areh. sur
MS cinf nsaniqres d'edtfices eta Y. boeck, van — Templeif.) Mit
Holzschnitten« Antwerpen, Anvers, impr. par F. van Aelst; auch
by Mayken verhulst nednwe; auch impr. poor P* Coeck d*Alost,
par G. ▼. Diest 1550. 53* > fol. Sehr selten.
Dann gibt et vom 4ten Buche auch eine Ausgabe mit hollän«
disehem Text: Regelen van Metselryen op de vyf manieren van
edificien. Amst. 1549* Mit Holzschnitten, fol.
Dieser Band kann vermothlich* statt des französischen zur obi-
gen Aasgabe genommen werden.
Yon der Architektur 5 Bücher. Aus dem Ital. und Nieder lan-
dischen übetsetzL Basel, JL« Honig, l609* Mit Holzschn. foL
Serlio lebte lange in Fontainebleau , endlich aber wurde sein
Aufenthalt daselbst gefährdet, da nach der 1500 erfolgten Thron-
besteijipnk Carl IX. ein Bürgerkrieg ausbrach, der das Land ver-
wüstete. Der Künstler ging jetzt nach Lyon, wo schon 1551 beiG.
deToomes das Libro extraordiriario (YI.) erschien; und 1560 bei Rou-
▼Hie für die dritte Atifiage der Gesammtwerke ein Gleiches erfolgte«
Hier gerieth SerKo in solche Dürftigkeit, dass er einen Theil sei-
ner Zeichnungen an Jakob Strada verkaufen musste, die dann
1575 bei der zu Frankfurt bei Wechel veranstalteten Ausgabe de«
siebenten Thaies der Ardlitektnr Serlio's benutzt wurden. Nach
hergestellter Ruhe 'begab sich Serlio wieder nach Fonlainebleaa
zurück, und starb daselbst 1568. Die Zeitbestinuniing wetobt ui*
9ß9 Sermei, Cesare Cav. -«- Seroflipej Giov. Cav.
.... dtueii ab* Ein tandarbarer Irrlbsm tat dar dafjaiiifeo« wMcht den
, Küostler um l54o im 30* Jahre starben lassen. Lanzi und MiVu-
zia nahmen 1652 als das Tadesjahr Serlio*s, und d*ArgtnsvUle dehnt
dessen Lebensgränzen bis 157Ö aus. Wir halten i^öfi für das rieh.
tigere Todesjahr des Meisters.
Sermeii Cesare, Car., Maler von Orvieto, betrieb dieRuDstnm
als Dilettant, aber mit dem Eifer eines ivirklich^ liüastlers. £r
malte zu Perugia mebreres in Fresco» und Hess sich später in As-
' ' dsi nieder, vvo er um 16OO im 84. Jahre starb. Cav. Sermei bin-
^ tarlies^ vi^le Bilder, welche Lanzi der Correktheit der Zeichnung,
der Lebendigkeit der Darstellung und des kräftigen Colorites we-
gen rühmt. £r schÜesst diess vornehmlich ans Sermei*s FresUo,
findet aber auch in dessen Oelbildern* grosse Vorzüge« So oeoot
. er besonders ein Wunder des seel. Andrea Cacchili in\ 8pello, ein
' ' grosses Gemälde. In Suffaleigemälden stellte er Märkte» fesUüge
.,und Scenen aus dem Volksleben dar.
Um' 1550 lebte zu Orvieto ein Musivarbeitar daa NameDS Fer-
nando S^rmai. .
SermoleO , s. Semoleo.
Sermonetä/Siciolante da^ «. oirolamo Skiolaota.
DernCy A*^ Zeichner und Maler zu Hartem, wurde um t775 g^^O'
.'. van, und ootar uns. uiibeManiitap Umständen zum Köjpstler heran-
gebildet. Er machte sich als Landschaftsmaler eioea fifameu. Die
meisten seiner Bilder steUan Gegenden - um H^rUm und Aniicbta
:;,von Theilen dieser Stadt dar. Aehnlichen Inhalt« sind auch seiv
Zeichnungen in Tusch. Er war noch um'iS24 thätig.
. Seraö. ^at auch einige Blätter radirt» dia su den baisteo Ai-
, beitao dieser. Art gehören. Die ersten ;iriar.$ind voii% l — 4 diudc
■i- rirt*. und. bilden eine Folge.
'* 1) Ein banmreiclker Hügel, am weichen lieh ein Wag »«^''
'' ' Links ist ein* Mann mit dem Huiide. A. Semö del. et tec
• ' Nro. 1* H. 4 Z. 5 L., Br. 5 Z, 10 L* '•"
2) Waldgegend mit einem Flusse, re<chia ein' liegender udiI
.,. zwei stehende Hlänner. JS^u^ ^. .H, 4 2^ 5 L.« £^.6Z.10t
•». «3) Ein Hüge) mit Bäumen» ajaf yf ^cl^m ein sitzender und eio
stehender IVlann zu sehen ist. A. Sernö Fee« JNiq. 3. H« 4
.. . -. Z. 5 L., Br. 5 Z. 10 L.
4) Flussgegend, in der Mitt^ ein e^.. Windmühle m^t ainiS'"
Häusern .am jenseitigen Ufer. Nro. 4. H. 4 Z. 3 L.| ^^'
6 2. 11 L. ,. . *
Weigel Werthct diese 4 BlSttdr auf 2 T*hl. 16 fer.
' 5 — 8) Eine FolgQVön La'ttd^chslften, Waldparthien mit Figu-
ren, 1792^ Oben rechts* die Nro. I — 4» q«^. 4-
Diese Folge ist von der pbigeh yerschied^ir. H. Weig*^
werthet sie auf 2 Tbl- lö gr. '
• a) Landschaft mit Gart^nmaxier und Figi^rep, 1793* K^^'^'
und in .einigen Exemp laran vom iQeisCer selbst dbertuschti
• I I qu« fol. Sehr selten. .
Serodine, Giovanni Gar., Maler u»d Bildhauw. vurd^ 1595 ***
1 . Asoona geboren, und in keiner strengen Scliuia her<angebil(iet| st'
-i:.da&s. er ta nio xur Cotcektheit der ZaiOJMUn^. bracbtß. Er o«^^0
Seix>no^ Andrea. — Serra, Migtiel. 39?
a«%£^ den.Cacav^ggio zum Vorbilde, die Bilder auf di#»er Zeit
Iiatreb'aber nur im Colorite Verdienst. Hierauf suchte er in Born
durch' das Studium der Antike »ich tn dei Zeichnunc iveiUr aus-
zubilden, und nun suchte er den Rubens nachzuahmen. Er ist
aber auch' jetzt nur als Frak^ker von Verdienst. In den Kicchea
zu Rom und in der italienischen Schweiz findet man Altarbilder
von ihm, so. wie einige Bildwerke in Marmor. Starb löoS» an»
geblkh an €ift.
SeronO; Andrea^ Bildhauer, wird von Lomazzo erwähnt, der ihn
ztt den beriHimtesten Künstlern Mailands zählt. Er ist dennoch
im Uebrigen unbekannt.
SerpOtta^' JacopO; Bildhauer, arbeitete im 17. Jahrhunderte su
Palermo, und hatte da als Künstler RuF. Er war auch Stuccatorer.
In den Kirchen von Palermo sind Bildwerke von ihm , und in
Frivatsammlungen findet man hie und da getuchte Kceidezeichr
Düngen von Serpotta.
SeiT) Jakob y Maler aus Bhodt im Rheiokreise, wurde i80ß gebol
ren, und an der Akademie in München xum Kunstler baraoge-
bildet* £r maU Genrebilder und ähalicbe 'Fortreite.
Serra, Cristoforo^ Maler voACeaena, war einer der besstenNach«
ahmer dea: Guercinö. Man findet in Kirchen Bilder von ihm»
worunter )enes der hL Colömba in ihrer Kirche zu Rimini von
Lanzi gerühmt' wird. Blähte um i66o -r 60.
Serra, Giovanni Battista, Maler zu Modena, blühte in der
erstell { Hd^ftd de« |7« »lahriiundertl. £r war der Meister 4^s Ov
B. Bianchu
iwa^ der Name zweiter berühmter portugiesischen Architekturmaler.
Antöpio da S'erra, der Vater, auch Serra Velho genannt, malte in
vielen Kirc^hen und Palästen, von 1688 — 1720. Sein Sohn Victo-
rino Manoef genoss gleichen Ruf, und starb 174? im 55* Jahre.
Beide Hfegen zu Lissabon begraben.
'i .1. • ' • • •
Serra, Migttel> Maler, geb. zu Tarragona l653f floh als Knabe
aus dem älterlichen Hause, 'und kam nach Marseille, >Vo sich ein
mittelmässiger M^lcr seiner annahm. Nnch zwei Jahren verliess
er diesen, um in Rom seine Studien fortzusetzen, wo er z%tdnzig
Jahre Verblieb, und den Ruf eines geschickten Künstlers sich er-
warb. I^ach Verlauf dieser Zeh kehrte er nach Marseille zurück,
nnd erhielt ^da inkux^erZeit so viele Aufträge, dass er kaum mehr
im Stande war sie zu erledigen. Die Gewinnsucht trieb ihn aber
•xn'«ineai fabrikmässigen Treiben, welches de Fontenai mit dem
Lobe grosser Leichtigkeit beschönigte. In den Kirchen der ge-
nannten Stadt und zuAix sieht man viele Bilder von ihm, worun-
ter aber mehrere nur da» Vbrdieftst einer. glänzenden Färbung nnk
grosser. .Uandferiigkeit besiteeji^i Er i^ aber in .allen manierirt
und übertrieben, was ihm aber gerade das Lob grosser Energie
und origineller. Kraft erwarb. Er genügte den damaligen AiitJD&-
derongen vollkommen.' Zu seinen Hauptwerken zahlt man die
Marie« des hl. Petrus b^i den Dominikaner zu Marseille und zwei
Darstellungen der zu seinf^r Zeit in jener Stadt grassirten Fest auf
dem Rathhanse daselbst. Im Museum r-n Marseille* vyqren ehedem
ZI Bilder vpn Alichel Sexre, wie der liuostler iu Frankreich ge*
MS Sem, Pablo. — Semb
BftBttt wurd«. Viehraelm dieser Darttellangen und dem LtlMii
^ee hl. Petrus entDonmen. Im Jahre 1753 starb der üunstler in
Marseille. Ticozzt lasst ihn irrig 1728 sterhen.
Rigaud stach die beiden Festbilder unter dem MaaMB M. de
Serres«
Serra^ Pablo i BUdhaaer, wurde 1749 zu Barcelona gebort», aod
von S. Gurrt unterrichtet» bis ihn Ig. Vergara zu Valencia weiter
, ausbildete. Später ^ begab eich Serra i)ach Madrid , wo ar einige
^' Zeit unter Fr. Gutierrez arbeitete und die Akademie beeaebta, und
als Mitglied dieser Anstalt kehrte er nach Barcelona znrnck, hu
seine Hauptarbeiten zu suchen sind, Statuen und AUare in la Mer-
.., ped, bei den pomimcanem und in der Kirche des heiL Cajetan.
Sein Werk sind auch die vier Sbtuen und das Basrelief am For-
tale des lilosters von Montserrate« Starb 1796»
Serra 9 Dominique ^ «« Serre«.
Serra, AatoniOt Architakt va Oenaa» blühte ia der ersten Hilfle
daa tp« Jahrhunderts, Br gehört zu den vorzügltchston ^aouesi-
schein Bankün^tlern seinerzeit« da ar in Rom, so «vie in Mideren
Städten Italiens ernste Studien gemacht hatte. Serra iiuldigte der
dasaischen römischen Baukunst« und daher trug er tast libenlf die
Formen derselben auf «eine Bauten über.^ Sein Wark iat dfta Baupt-
u . Kirche (pieve) in St. Marino. Sic bat drei Sehiffe mit' Pertstyi ¥ufl
sechs ^ulen. Tadoltni fertigte die Statue des Heiligen ^unil andere
Bildwerke dieser Kirche. Serra lebte noch 1845>
SerradifblcOi Domenioo lo Faaso FielrosaAtai Duoa dit
' einer der ausgezeichnetsten Kunstverständigen, welche das ip. 3alu*
.hundert z^lt. Herzog von Serradffalco le^^.in Palermo, %eit M-
. .reo mit der Architektur beschäftiget« und richtete besonderet Auges-
merk auf die antiken Ueberreste Siciliens und auf die Bf^uwerfce
der normänni«chen Architektur. Die vielen Bemühungm und Auf«
Opferungen* um die höchst interessanten Denkmale jenes Landes
verkünden zwei Prachtwerke dieses Fürsten , wovon das eine ik
; ..das Hauptyverk über die arcbitektontschen üeberileste Siüliens, ds$
andere über den Dom von Mbnreale und andere tiormaniiische j
Kirchen zu betrachten ist. Das eine hat den Titel : Le Antiqoid f
della Sicilia, esposte cd illust. par Dom. Lo Fasso Pietro»sDtt j
^,.. Duca di Serradifalco. 4 Voll. Palermo 1834 -r- I8369 foK Dai ap-
dere ist betitelt: Del Duomo di Monreale a di altre Chiese Siciiie .
Kormanne Rogionamenlo per Dum. — Duca 4i Serradifalco« Pi-
lermo 1808» gr. fol.
Der Herzog- von Serradifalco rühmt sich dar Franndschaft des
hochstnnigen Königs Ludwig von Bayern.
Serrana^ Angelo , 1. Giov. da Bologna. £r war Cisaleor« und vol-
lendete um 1602 die Bronze thüren des Domee zu Pisa.
SerraBOy s« Cerano. So wurde J. B. Crespi genannt.
Serre^ Michel^ wurde in Frankreich Miguel Serra genannt.
Serre, B.^ Maler, arbeitete um 1700 — 25- Sr malte viele Bildoisse»
deren Coelemans» J. Cundier und £. Daarochers gestochen habes*
erre« Mal«r sa Stratsbai)|, ein iptzt. Iisbender Küastler. Er malt;
ähnliche Fortraiie. *
erres^ Domtmqaey Seemalcr, wurde um 1730 geboren, und in
Färb suin Künstler herangebildet Später begab er sich nach Eng-
land» und da nahm er im Verlaufe einiger Jahre für die en^Hfche
Schale dieaelbe Stelle ein, wie Josupfh rernet in der franzÖ5ifchen.
Serres wurae 1771 Frofesior an der Akademie in London» malte
aber euch sahireiche Seebilder» die theilweise von bedeutendem
Umfange sind. Eines seiner früheren Bilder stellt die Rückkehr
des Königs von einer Seereise dar» mit einer Menge von gezier-
ten Sehiffen und ihrer Matrosen, Ein anderes Gemälde zeigt den
Meerbusen von Gibraltar^ mit der ankernden englichen Flotte und
den erbeuteten spanischen Kriegsschiffen. In einem dritten stellte
er den Mediator dar» wie er 1782 zwei französische Schiff« erobert.
Diese drei grossen Bilder hat R. Pollard gestochen. Im Jahre I?f7
zeichnete er zum Stiche von F. Jukes die Gefangennchmung des
Sir Sidney Smith. Im Jahre 1804 erregte sein Panorama von* Bou-
logne Bewunderung, welches damals Pandämoninm genannt wurde«
Ueberdiess malte Serres noch viele kleinere Soestücke, die solchen
Beifall fanden» dass ihn der König» der Herzog \ron Clarence und
die Admiralität zu ihrem Seemaler ernannten. Mehrere dieser Ge-
mälde wurden gestochen» alle in grossem Formate: von F. A. Ca-
Dot die Ansicht des Dreifaltigkeitshafei^s in Martinique» die An*
sieht vonSt.Lucia; von M. N. Ficot ein Mondschein und ein Son-
nenuntergang; von J. Ftttler der Sieg der englischen Flotte unter
Rodney über die französische 1782; von Wukinson die Zerstö-
rung, der schwimmenden Batterien bei Gibraltar 1782 ; von Vivares
ein Sonnenuntergang; von Ziegler eine Ansicht der Themse in
zwei Blättern; von Mason u. a. 6 Ansichten in Halifax, dann 7
Ansichten von'Belleisle und der Stadt Sauzon; von Ficot 6 Mari-
nen» alle diese Folgcyti für Boydell.
Dann iiaben wir von Serres auch noch ein Werk anderer Art*
welches er aus dem französischen von Bougard übersetzte, und
mit Zusätzen und Zeichnungen versah» unter dem Titel: The little
äea-torch» or the guide for coasting Pilots» fol. Dieses Werk
enthält über 100 Ansichten von Landspitzen und Leuchthürmen«
Serres starb um I8t0*
^rreS| J. T«| Maler und Kupferstecher» wahrscheinlich der Sohn
des obigen Künstlers, lebte ebenfalls in London der Kunst. Er
malte Ansichten von enfjlischen Städten» Häfen u. s. w.
Wir haben von ihm auch vier radirte Ansichten von Livcr*
pool, die colorirt erschienen» roy« qu. fol.
*Crre8| Jean^ Zeichner und Maler zu Paris» war daselbst um l8ie
thätig. Er ist einer derjenigen» die sich schon frühe mit der jun^
Ren Kunst der Lithographie beschäftigten» um deren Pflege siek
bald auch das französiscne Ministerium bekümmerte. Der Minister
Graf von Monulivet schickte daher diesen Künstler nach Mün-
chen» um sich mit der Technik des Steindruckes bekannt zu ma-
chen. Der Gallerie-Direktor Christian von Mannlich , an welchen
er empfohlen war» therlte ihm daher alle Vortheile redlich mit,
allein bei seiner Rückkehr nach Paris hatte das Unternehmen den-
noch keinen Erfolg , und erst G. Engelmann brachte die Litho-
grspbie in Frankreich zum erwünschten Flor.
*enrcs, M. des^ s. Miguel Scrra.
^ogler's KÜnstler-Lex. Bd. XVI. 19
S!N^ Serret, Marie Emeiline. -^ SerternuiB.
Serret, Marie Emestine, Malerio tu Farif » ein« ietzt leBenae
Künstlerin» ist dareh Bildnisse bekannU Sie malt deren in Gel
und Pastell. Auf dem Salon von 1845 WMen mehfero ihrer Bil-
der ausgestellt.
Serricius, •• Ph. Soye.
Serrür, Henry Auguste Gesar, Maler, geb. zu LamberMrt
(Nord) 1795« wurde von Regoault unierrichtet, der ihn unter seine
bessten Schüler zahlte. Er gewann mehrere Preise der Ecole
royale des beaux«arts, und von 1819 an sah man auf d^n Saloos
in Parts mehrere Werke von seiner Hand, die auf aucwärtigea
Ausstellungen, wie zu Lille, Duai, Cambrai u. s. w. «Mt Medaillea
beehrt wurden. Im Museum zu Rennes ist eines seiner früheren
Gemälde, welches in lebensgrossen Figuren die Beerdigung einet
Israeliten durch Tobias vorstellt. I|i der Cathedrale zu Arrns ist
•eit 1822 ein 16 F. hohes Altarbild mit St. Vaast, wie er einen
Blinden heilt. Auch im Museum zu Valenciennes ist ein grosses
Bild, Camoens vorstellend, um 1822 im Auftrage des h. Mioiste-
riums gemalt. Im Jahre i827 malte er ein 10 — 8 F. grosses Bild,
welches unter dem Namen Brunehaut zur Ausstellung kam , und
1830 noch keine feste Stelle hatte. Dann finden sich im Privit*
besitze mehrere Genrebilder und Portraite. Eines seiner mit Me-
daillen beehrten Gemälde ist jetzt im Museum zu Douai, welches
einen blessirten Soldaten vorstellt. Unter seinen Bildnissen sind
mehrere von Carl X., deren er iür die Gerichtshöfe in Bordeaox,
Bourges, Poitiers, Grenoble etc* malte. In der Sammlung Peyron-
net ist ein Gemälde, welches diesen König bei einer Revue vo^
stellt. Zu seinen Hauptwerken gehören jene des historuchei
Genres, doch auch im Bildnisse leistet er Vorzügliches.
Serrur hält, ein Atelier zum Unterrichte.
SerrurOy Louis^ Zeichner und Maler, erhielt in Paris seine Aus-
bildung, und liess sich dann in Antwerpen nieder. Er malt Bild-
nisse und Genrebilder, und ist einer der Zeidiner für das Album
du Jubilee de Rubens en i84o(P. P.Rubens parErnest Buschmann).
Anvers l84o, roy. fol.
Serrurier^ Louis, Zeichner und Kupferstecher, arbeitete um ITSS
— 1805 in Berlin. Er stach meistens für literarische Werke; ist
überhaupt nicht von grosser Bedeutung. Zu seinen besseren Ar-
beiten gehören vielleicht die Copien nach Chodowiecky.
' Semiriery L. J. J., Maler, blühte um 1820 in Amsterdam. Er
malte verschiedene Genrebilder, deren man aul' den Kunstautstel« J
lungen zu Amsterdam sah. ,
SerruySy Louis ^^ Maler zu Ostende, war Schüler von P. J. Claeys, j
und um ]84o bereits ausübender Künstler. £r malt Landschaften I
und architektonische Ansichten , deren man auf den Ktinstausstel-
, lungen zu Brüssel und Amsterdam sah.
SersailderSy Andrles, nennt Füssly einen Kupferstecher, von wel-
chem man zwei radirte Blätter kenne, welche die Belagornng der
Stadt Juliers durch die Franzosen (lÖlO) vorstellen.
Serteriuan, s. Sustermans.
Sertorio, Pietra. — ServaQdoni, Giot. Nie, Ca;r. 291
SertOriOi Pietro, Bildhauer von Como, arbeileU im |7. f abrhuD.
derte zu Piacenza. Er verzierte einige Häuier uii^ Paläste. In^
Palette Faruese waren seine vorzügliohsten Arbeiten. Auch mehrere
Schüler bildete dieser Künstler.
V
Sertorio I Domenico ^ ArchiteKt und der Sohn des Obigen, war
meistens in Lodi thätig. Er baute da die grosse Magdalenenkir9he,
den bisehöflichen Palast und andere Häuser. Starb gegen Ende des
!?• Jahrfaun derte*
\
Serraily Florentitlf Maler su Lyon, wurde um I8t5 geboren, und
in Paris zum Künstler herangebildet. Später begab er sich zur
weiteren Ausbildung nach Italien, ^o er viele Zeichnungen fertigte,
die er dann bei seinen Gemälden benützte. Sfrvan malt Land-
schaften und Architektur mit Staffage, welche öfters der Geschichte
des Mittelalters entnommen ist Andere Bilder bieten Ansichten
von Städten und anderen Ortschaften mit Figuren im Costüme der
Zeit des Meisters. Auf der Pariser Kunstausstellung i84& sah man
von ihm die Promenade Poussin's am Ufer der Tiber, die Eichen-
allee zu Castelgandolfo, eine Landschaft mit Staffage aus Dante*s
Furgatorio Cent. XXVIL, und die Ansicht der Stadt Hycres.
Servandoni, Giovanni Nicolo Cav., Maler, Architekt, Deco-
rateur und Maschinist, hatte sich in ganz Europa Celebrität erworben,
und wenn man auf Schaubühnen und bei öffentlichen Festen etwas
Grossartt^es, die Sinne Bezauberndes geben wollte, so wurde Ser*
vandoni in Anspruch genommen, weicher dann in seiner uner-
schöpflichen Phantasie Plane entwarf, zu deren Realisirung viele
Tausende erfordert wurden.
Servandoni wurde nach der gewöhnlichen Annahme lÖQS in
Florenz geboren, iranzüsi.«che SchrifUleller, wie d* Argeusville,
wollen aber in ihm den Sohn eines geroeinen Fuhrmannes von
Lyon, Namens Servan erkennen, und Watetet behauptet, er sei
aus dem Ländchen Annis gebürtig. ^Wie dem auch sei, Servan«
floni war schon als Knabe in Piacenza Schüler des berühmten
Fannini, welcher auf seine spätere Kunstrichtung den entschiedwi*
sten Kinfluss hatte. Wie dieser, 'so malte auch Servandoni in
seiner frühesten Zeit architejttonische Ansichten und Ruinen antiker
Gebäude in reicher landschaftlicher Umgebung, und diese Gemälde
haben vor vielen . anderen derartigen Werken den Vorzug grosser
Correktheit in baulicher Hinsicht, da Servandoni in Rum unter G.
G. de Rossi genaue architektonische Studien machte. Dieses that
er anfangs nur, um seinen Gemälden einen hohen Grad von Wahr*
heit zu verleihen, zuletzt aber führte ihn diess auf die Bühnen«
malerei, welche ihm einen glänzenden Ruhm bereitete. Er konnte
auf diese Weise auch seine Reiselust befriedigen, welche von jeher
ihn eingenommen hatte. So ging er schon in jung#i Jahr<*n nach
Portugal, um in Lissabon sein Glück zu versuchen. Er malte
da Dekorationen für die italienische Oper und lieferte auch meh*
rere Enbwnrfe zu öffentlichen Festivitäten und Belustigungen. Ser-
vandoni soll damit das Publikum bezaubert haben, und mit dem
Christosorden geziert lassen ihn einige französische und italieni-
sche Schriftsteller 1724 den Schauplatz seines Ruhmes nach Paris
versetzen. Auch Quatremcre de Quincy, in seinem Leben der he«
rühmtesten Architekten , tolgt der Sage von dieser potn^iesisehen
Decoration des Künstler, welc|ie aber wie wir unten erweisen,
19*
292 Sertaodoni, GioYanni Nicolo Car.
anf einem Irrthum beruht, indem ihm enl t743 Fehlt Beeedlkt
XIT, den Christusorden verlieh«
In Paris wurde ihm bald die Leitung der Oper-Decorationeii
anvertraut, und i728 entwickelte er im »Orion «»zum ersten Male
den Zauber seiner Kunst« indem sich ganz Paris* an die MÜDdun*
gen des Nil, unter die Beinen der Pyramiden versetst gUubtt.
Man scheint erst damals die Täuschung kennen gelernt tu habM,
welche die Pers|>ektiva in ihrer Anwendung auf* Architektur lud
die genaue Berücksichtigung der Gesetie der Färbung oikI fie*
leuchtung xu bewirken im Stande ist Auch nahm von diesen
Augenblicke an das Schauspiel der Oper eine neue Richtung, uml
während eines Zeitrenmee von achtzehn Jahren führte er nebi
nie sechzig Operadeoorationen aus, wodurch er alle seine Vor*
ganger in Schatten stellte« Zu seinen schönsten Compositioneo
xählte man die des Palastes des KinuSt des Tempels der Mtnena,
der elisäischen Felder, des Palastes der Sonne und der Moschee
Skanderbeg's. Der Enthnsiasmus, welchen dies^ Oecorationen bei
den Beschauern erregten, war ausserordentlich. Die höchste Stuft
erreichte aber dieser in der Oper nl* Empire de l'Amour,» wo der
Glanz der Farben und die Beleuchtung einen Effekt hervorbrach''
ten , der nicht zu beschreiben war. Aus einer in der Mitte der
Scene befindlichen Urne schienen Lichtstrahlen auszugehen, welclie |
auf alle Decorationen einen Olanz warfen • den das Au^e kaom i
zu ertragen vermochte. Doch sind solche Blendwerke niclit du ^
einzige Verdienst des Hünstlers, welches er um die Decoratiooi- ^
maierei sich erwarb. . Er richtete immer ein strenges Augenmerk ,
auf die architektonische Wirklichkeit, und machte nie einen Auf* i
riss, bei welchem die Möglichkeit der Ausführung nicht durch da
e Plan hätte gerechtfertiget werden können.
Im Jahre 1751 wurde Servandoni von der Akademie derlb'
lerei und Bildhauerei als Landschaftsmaler zu ^ ihrem Mitglit&t
ernannt. Bei dieser Gelegenheit überreichte er ein Gemälde, Rei-
ches in malerischer Anordnung einen Tempel mit einigen RoineD
vorstellt, wahrscheinlich das Bild im Museum des Louvre, welcbei
unter dem Namen »»Reunion de ruinesu» im Cataloge angeführt iit<
Im ersten Felde sieht man eine Ruine jonischer Ordnung, durck
eine Arkade blickt man auf einen Obelisken und auf die Reit«
eines dorischen Tempels. Im Vorg'runde steht ein Weib nebte
einem sitzenden Krieger. Im folgenden Jahre stellte Servandooi
sein Modell zum Portal von St. Sulpice aus, und bald wurde der
erste Stein dazu gelegt. Bei dieser Gelegenheit ertheilte ihm det \
Pabst den Orden des hl. Johann von Lateran, und von dieserZeit
an nannte man den Künstler gewöhnlich den Ritter Serran*-
doni. Damit begann er seine eigentliche architektonische Laui*
bahn, welche wir aber später verfolgen, da er auch noch mehrer«
berühmte Decorationen ausführte» welche das Staunen der Pariser
ervegten. Bisher ging die Decoration mit dem Schauspiele immerHas^ ^
in Hand, Jetzt aber verfiel er auf den Gedanken, dem Publikum ein i
dramatisffies Schauspiel blos in Decorationen zu geben. Im U^^
1748 componirte er nach Horaz Carm» L. u Ode 5- ieine i^'
dora> welcher folgende Verse zu Grunde lagen:
Post ignem aetheria domo
Subductum, macies, et nova febriom
Terris incubuit cohors.
Die Eröffnung des Stückes begann mit dem Chaoe nach ^
Idee des Dichters. Auf die Yerwirrung folgte das Bild der Nsti"
im goldenen Zeitalter, und diese Veränderungen 4>^B^®° der Of
Servandoni^ Giovanni I<icolo Gar. 29S
^cMclito Pandorens zum Protog. Ihr Aufenthalt im Olymp, dia
Hinwegführang aus dem Olymp durch Merhar» dat GescheÄ det
berüchtigten Büchse und ihre Rückkehr auf die Erde bildeten eine
Beiheofolge von glänzenden Scenen. KeineJebende Figur mifcbt«
iich in die Handlung, Alles ivar gemalt und mehrere Reliefffgnren
von Göttern schienen in immerwährender Bewegung zu seyn. Dies«
grosse, über eine Stunde dauernde Darstellung endigte mit der Oeff-
nung der unglücksschwangeren Büchse, und durch das Bild der da»
raus entstandenen Uebel. Auf ähnliche Weise stellte er auch dieQe»
schichte von Hero und Leander, jene der Alceste, die Abentbeuer
des Ulysses und viele andere mythologische und historische Ge*
genstände dar. Das Hinabsteigen des Aeneas in die Unterwelt wurde
allgemein bewundert. Dann wurde Servandoni's Talent ttir öffent-
liche Fette in Anspruch genommen , wobei er pompöse Decora*
tionen anbrachte. Uen ersten Anlass hiezu bot ihm 1739 das zu
Paris gefeierte Friedensfest, wo das Feuerwerk der Hauptmomant
war. Es bestand in einer grossen pyramidalen Construction mit
einer mit Kunstfeuer gefüllten Kugel. Bei dem Feste, welchaa
bei der Vermählung der Prinzessin Elisabeth mit' dem Infanten
Don Filippo von Spanien veranstaltet warde ,' übertraf er Alles,
was man in dieser Art gesehen hatte. ' Als Stelle für seine Deco-
ration wählte er den Kaum, welchen die Seine von dem Pont*
Neuf bis zum Pont*Royal durchliest, und vor dem Platze mit der
Statue Heinrich IV., auf der Spitze der Insel errichtete er eipen
grossen Tempel mit 3^ Fuss hohen dorischen Säulen, der auf daa
reichste ' verziert war. Dieses mit der Attika 80 Fuss höhe Ge*
bäude diente zum Feuerwerke. Zwischen deüi beiden Brücken
erbaute er auf zwei verbundenen Nachen einen prächtigen acht*
eckigen Saal, der auf künstlichen Felsen zu ruhen schien. Acht
Treppen führten zu einör Terasse, deren Oberfläche der Saal ein*
nahm, in welchem die Musiker ihre Stelle fanden. Ludwig XV.
und der ganze Hof beehrte dieses Fest» bei welchem 80,000 Zu*
schauer waren.
Im Jahre 1755 wurde Servandoni an den säbbsisch-polnisähes
Hof berufen,. um die Decorationen zur Oper «»Aetius» zu malen»
Sie wurdep im höchsten Grade bewundert, und der König ver-
lieh ihm den Titel eines Architect Decorateur mit einem Gehalte
▼OD 20.000 Livres. Im Jahre 1749 ging^ Servandoni nachLondoüf
um ein Feuerwerk anzuordnen und die nöthigen Decorationeo herzu*
stellen. Dieses Fest erforderte eineii Aufwand von 100,000 Pf« Sf»
Auch nach Wien wurde der Künstler' berufen, um bei der Ver-
mählung des Kaisers mit der Infantin von Parma Festdecoratiönan
anzubringen und das Feuerwerk zu leiten. Auch in Stuttgart war
Servandoni, wo er eine Theaterdecdration herstellte , welche zu
einem Triumphzuge dienen sollte, bei welchem 400 Pferde ihre
Bvolutionen machen konnten«
Das greise Feuerwerk bei der Vermählung der Prinzessin Eli-
Mbeth mst Don Philipp ist in Kupfer gestochen vorhanden : Plan
et Blevation de l'Edifce elovee en ,|7dg a P occasion du martajge
de Don Philippe. Ein anonymes Blatt, gibt das Feuerwerk , jieim
Friedensfeste 1739: Plan et vua du Feu d* artifice, tircjur It
Seine an 1730*
Alle diese Werke hatten aber nur korxe Dauer» daran Ruhm
vorüberging. Ein grosses und bleibendes Denkmal ist aber sein
Portal von St. Sulpice. Diese Kirche wurde l646 nach den Plänen
Von Le Veau begonnen , aber von l678 bis ITI8 rubla dar Bau.
2M Senrandoju» Cioraiiiii Mieolo Car.
In dem leUlertn Jahr« wurden nnter Leitong det Gencrel-Dtrtk*
toss Oppenord die Arbeiten wieder aufgeDonimeD , und schon «at
man daran nach dem alten barrocken Plan fortzubaaeo , als Scr*
Tandoni mit seinem Modelle sum Portale erschien, welches ein
eaaaes Jahr xur öffentlichen Critik aasgestellt blieb. Das Werk
fand allgemeinen Beifall» da es, imposant und grossartig, aach \ti\
Beiz der Neuheit hatte. Dieses Portal bildet eine Halle von 18i
F. Länge, und erhebt sich in zwei Stockwerken. Die Säulen dei
unteren sind in griechisch -dorischem Style aufgefasst und verdop*
peln sich nach der Tiefe des Peristyls, um dadurch für das zweite
Geschoss solide Stützen zu erhalten. Dieses, in jonisdier Ordnung
durchgeführt, besteht aus einer Gallerie in Arkaden, deren Pfeiler
mit Pilastern geziert sind« An den beiden Ecken der Vorderseite
dieses schönen Portals erheben sich zwei Thürme, die einen iotc*
grirenden Theil des Ganzen ausmochen, und somit die architekto*
nische Einheit nicht stöfen. Ueber dem Portale, welches Ursprung«
lieh einen Giebel hatte, der 1770 vom Blitze getroffen abgetrageo
werden musste, erheben sich die Thürme in zwei Stockwerken in
^ korinthischer Ordnung. Es wurde aber daran schon mehr als eine
Veränderung vorgenommen ( die letzte vooi Chalgrtn. ServandoDi
zeigt an diesem Portale ein für damalige Zeit seltenes Stodiufli
nach classischen Vorbildern und einen ungewöhnlichen Sinn tüf
Richtigkeit und Ebenmass in den VerhäUntssen seiner Säulepord*
.. . Illingen, die hier isolirt nach ihrer wahren Bestimmung erscheioeo.
Merkwürdig ist seine dorische Ordnung, die in Säule und 6e*
. , bälU eine Ahnung acht griechischer Kunst zeigt. Zu dem allge*
, meinen Plane Servandoni's gehorte ein grosser Platz vor der Kirche;
. allein die vielen späteren Projekte machten die Ausfuhrung <I(t
früheren unmögficb. Darüber gibt abcx noch ein Blatt Aufschlusi,
.. c unter dem Titel: Place de St. Sulpice. Servandoni et Benard le^
V Die Kirche mit ihrem neuen Peristyl ist ebVbfalls öfters gestocha
, wurden; das.Pdrtal allein von Ravenet, unter dem Titel: Elevatioi
du grand portail de St. Sulpice; von Landon, Annales VH Öm
,.., und neuerlich v. £. Olli vier für Quatremore de Quincy*s Lebei
.,. der berühmtesten Architekten.
'Das Portal von St. . Sulpice erwarb dem Künstler das Lo^
^. eines ausgezeichneten Architekten , und selbst,, voh dem jetugefl
^. architektonischen Standppn'kt aus betrachtet, verdient ServandoDi't
., Peristyl grosse Beachtung. Es* wurde ihm daher allgemeine Be*
. wunderung und AuszeicJiuung zu Theil. Der Pabst Benedikt XIV>
!>. ernannte ihn zum Ritter des jChristusordcns. Mehrere, iM
französische Schriftsteller, die von Servandoni*s Leben Nachriebt
.i . geben (wie diie yerfasser des Noi^iveau dict. bist«,, und Milisia i"
,., den Memurie de'gli architetti II. 258 )i erzählen, er habe diesen
. ^ j Qrden vom Könige von Portugal erhalten, weil er in LissaboD,
wo er in seiner Jugend einige Jahre zugebracht hatte, sich duru
...seine Arbeiten die Gunst des Hofes erworben hatte. Allein »><
^Verwechseln hier den portugiesischefi' mit dem italienischen Cbfi«
l'l 'stusordcti, und dass Servandoni keinen andern als diesen it»licD|'
' '">rbcn' Orden erhalten habe; setzt die noch vorhandene Bescbrei*
''• %iing der Feierlichkeit (im Mercure de France 1743«? Decembr«
** 'Vul. t.), womit er rem dem Erzbtscfiof Longuet «a Sens io den*
selben aufgenommen wurde, ausser Zweifel. VieUeickt verdaffU
er selbst Lunguct's Verwendung diese Auszeichnung. Denn (^
.4 hatle nicht nur ini:seiner Cathedrale einen neuen Uauptaltar aul*
geführt, r sondern auch für Longuet's . Bruder, den Pfarrer voa St*
Sulpice,' ausser dem achun erwähnten Portal noch mancherlei ai*
dercs io dessen Pfarrkirche gebaut« Die Einweifaiuig io den Ordeo
Senrandoiii, Giovanni Nicolo Ocir. SK
war ftitriieh und ehmToIL Setvandoni* halte tin«iiUhhaftcii Sinn
för Ehre und war mit Gold atlein » to reichlich ihm diesei auch
zufloss, nicht zu belohnen ; er liebte in der Huntt, sowie aueb in
Leben nur das Edle und Grandiose. Dieses sprach sich namcint-
lich auch in seinem Plane zu einem grossen Platze aus, welcher di«
Place de Luuis XV. zwischen den Tuilerien und den elisäischen
Feldern werden sollte. Dieser Platz, zu den öffentlichen Festen
bestimmt, hätte in seinen Gallerien 25*000 Menseben fassen sollen. Er
wäre mit 360 Säulen und 136 Arkaden sowohl in- als auswendig
geziert worden. Das Projekt kam bekanntlich nicht zur Ausfüb»
rung, und selbst der Plan scheint nicht mehr vorhanden zu seyn«
De Fontenay sagt, dass ihn der Prevot des Marchands, Mr. da
Bernage, dem Könige zugestellt habe, so dass er al^ö doch in
einem k« Archive sich finden könnte. Dann gab Servandoni auob
die Zetcbnungen zu einem grossen Theater und zu einem Triumph-
bogen für -das Thor , welches man damals ^ La pbrte de la '^Con*
fereneev» nan6te. Aach dieee Entv^&rfe blieben ohne Erfolg. Ein
gleiches Schicksal hdtte Servandoni* s Modell zu ein6r Kirche de«
Klosters der Grands -Augus lins zu Paris. Auch mehrere der nach
Seinen Plänen geführten Bauten hatten nicht das günstigste Schick*
sei. Einige nmssten weichen, andere' sind durch Umänderungen
und Modernisirung nicht mehr als ^Servandonf's Werk zu betrach*
ten. ' Zu den Gebäuden dieser Art gehört die Pfarrkirche' zu Coa*
laogele-Vineuse in Burgund, die Capelie des Mr., de la Live an
der Rue neuve de LuxemfenEiurg , die Gapelle des Marschaf'vön
Richelieu zu Gennevillers, ein Landhaus im DorfjB Blaine bei Pa*
ris, das Theater .im Schlosse Chambordv das Refektorium der Btid"
stcr von ät. Sul^ice zuVaugtrard» die Stiege imtiLotfsl d'Auvergne,
die Hauptaltäre m der Cathedrale zu Sens und. bei, den Cartbhäa*
Sern zu Lyon etc.
und so ist denn von den zahlreiob^en - Projekt^ < und ^lan^li^
welche dieser Künstler ausgeführt hattei,, das Wenigste voUkoipmen
auf unsere Zeit gekommen. Nur einige Kupferstiche sind erhal»
ten , und der Peristyl vbn St. Sulpice steht als Denkmal feines
Namens da. Ausserdem blieb ihm auph die Nachrede elnesschlech-
ten Oekooopien, vier die Tafel liebte und gerne mit zahlreichen
Freunden sie.theilte. Die grossea Summen, welche er y.erdjeote,
waren bald wieder verjube^lt und er musste zu wiederholteq Malen
ins Ausland gehen, um seiner Gläujbiger loszuwerden. Diderot
(Essais sur la peinture p. 1^6) sagt von ihm J756. ^prvandupi sei
ein Mensch, den die Scbätze .vop Peru nicht bereichf^rp Wurden,
er sei der Pahurg von . Habels^is , äer ,l5»00p Mitt?^ zum.Emerb,
uqd 30,000 zum' Verschwenden, kenne, -r.iis der lets^ten ^eit.sei-
nes Lebens rettete ihn nur noch -die Pension , des Königs von
Polen und Sachsen vor Dürftigkeit» da ihm dieser, wie oben ge«
^sagt, %ron 1755 an 20.000 Liv. ausgesetzt hatte.. In Frankreicl^ hatte
^r keine Anstellung mehr, da.m^in es da aoi^ gab, einen so kostspie-
ligen Architekten zu halten. . l)]Äer6t sagt, d'er}«I^önig, aie Nation
und ' das Publikum hätten dem Vorsatz , ihn aus . deoi Elend zu
retten^ i^^fgeben qitissen, und.ma/i^^v^ll«^ noch liebei: die Schulden»
die er habe, als diiC, die er macb^i;^ werde. Kurz ^an bcflurfte
eines Servandoi>i picht mehr. Die Nac^iw^lt hat erst ganz den
Stab ,iiber ihn gebrochen , ohne * zu bedonffienkr dass dieser Mann •
auf die folgende Periode grosseö EinHuss geübt habe* , Er ist
einer jener genialen Künstler welchq ihrem Zeitalter vorauseilten
und die kommende Generation für eine einfachere, di^ weise Spar»
samkeit der Alten nachahmende Verzierungsart empfanglicher mach-
ttn. Wia.sebr sei« Geschmack, tür .einfache^ edle ar9hiteKtoni«
*2W Seru«. ^ Seriri, ContlaBttiio de.
•eh€ Mmmii gebildet war, beweiset lein Portal mm 8t Solpiee,
welches in Jener Zeit eintig dasteht, Dass sich aber ServaadoDi
bei aHem Streben nach Eiofacbheit and Grösse auch denooch wit-
der einer lo üppigen Fülle hingegeben habe, bleibt cbenfslls wahr.
Er konnte den Geschmack der Zeit nicht ganz verläugneii.
Ritter Servandoni starb 1766 SQ Paris, wie d' Argensville isgt,
aus langer Weile, weil er nach ffewonneoen Prozess mit den
Pfarrer von St Sulpica kein Geschäft nehr gu haben glaubte.
Serua öder Seruaes» •. Servatins.
SerraeSy •. den folgandaor Artikel.
Seryatius oder Senraetius, Kupferstecher, ist Eine Person nitS.
Raeven« A«c|i^erua sc« steht auf Blätter von ihm , wie auf doi*
gen aus einer Folge mit Darstellungen ans dem Leben der Maiia,
wo man auf anderen 3eruaea Raeven scnlptor, und Servattiu sc
liest Auf einigeii Blätter seiner Folge mit rümiachen Ksisen
(Copien nach A. Collaert) steht Servetius sc« Auf einem Blatte
mit einer beim Mittagsessen betenden Familie steht s a«rvatioi ic,
qu« fol« Dieses ist eines der besseren Blätter dea im Gaoiu
nicht vorsüglichen Künstlers«
$enreIIinOt Guido del, 9. Ginliaao da Majano«
ServeoXt G.y Kupferstecher, wird von Bnilliot i^nter der ZsItUer
Monogrammisten genannt, ohne Zeitbestimmung. Man deutet die
*'"' Bochataben G. S« auf ihn.
ÄBfVI, GonStantino de, Architekt, Maler und Bildhauer von Po«
'*' reqz» stammte aus einer ansehulichen Familie, zog aber die Koo^t
'*' 'jeder anderen Erwierbswcis.e vor. Er wa» Schuler von Santo Tili.
^' ' und Nachahmer desselben^ bis er endlich, nach Lanzi^s Ver^cher*
'* , ung, in Deutschland an den Werken des F. Porbus solches 6^
' ^'fallen fand, ddss er dTcsen Meister nachahmte. S'ervi ist indessci
'/ vrcnfger als Maler bekannt; sein Hauptfach war die Civil- dd^
[ ' 'KHegsarchitektiir« und namentlich machte er sich auch durch seiot
ffurentiner Mosatkep in harten Steinen bekannt, da diese Arbeitet
durch ganz Eurcipa* gingen. Plastische Werke Scheint er weni;
"! " hint^Ha^seii au haben, und 'wurde vielleicht hieriti von vielen über>
♦V trc^flen. Z>aYch Gaye <Carteggid inedito 111.473.) wUsen Yiih ^
'^' ihm in Born die AusfühTlin'g eitoer 9 — iö bracie hohen Erzstatue
*' ' und )>un Santo Pa||;olav> aut die'* trajanische Säule üb^rtraj^eo wurde*
, Es 'geht diess aus einem Bt-iefe des Künstler^ d, d« 18. Oct. 10
an .den Sekretair Antonio SergUidi hervor; allein aus einem 's«*^*'
.tcn Briefe d. d. 21. Deö. 1586 an denselben Serguid^ ist zuer-
; Sehen, dass' diese Arbeit ^ledcr einem anderen zufiel* l>>n>al*
*'^ War der Künstler in Neapel, 'ivo er mehrere Gemäldb iusfübrt«
;" tind Plane zu GebSudeh etatWarf. Daiin' finden %Vir ihn such m 1
England, IV0 der Prinz voni Wales ihm die Leitung vers'cbiedeoer ,
Bauten und die Construktion mehrerer Maschinen übertrug. P'j*
J * ; ser Fürst scltzle' ihm einen Jahrgehalt von 60O Scudi aus. N***
, einiger Zeit ging er nach Holhtid, wo der Graf Moria von Ni«**
'' 'ihm die ,Lciiuog einiger Bauten der Geiieral- Staaten übertrug'
"Noch in seiner spateren Zeit niusste W ihm yott Floreni aus«"
' Mtidcll zu einem hölzernen Gebäude nach dem Haag scMcKcd.
' Auch Kaiser Rüdorlph H. bediente sich ^ ahälichen Zwecke» ^^ 1
Senri» Zenobio de» ^ Senroliiiii Benedelto. Mt
ffoost dietet Mannes, und «war mit golclier ZuftiedeaheU, Äaea tf
ihm einen Adehbrtef ertheilte. Selbst nach Spanten fturde der
liÜDttler beraten, und 1609 verlangte ihn der Sopbi von Ferfien«
Servi blieb ein Jahr in jenem Lande. Altfl diese Reisen unter-
nahm er mit Brlaubnisi seines Fürsten , des Groi^sherzogs Cotoua
II. von Floren«, in dessen Diensten er stand. Er leitete die öffent-
lichen Kui^stunternehmüngen desselben, und führte für ihn auch
viele Zeichnungen und IVIosaiKarbeiten aus. An den letsferen
fand man zu seiner Zeit grosses Gefallen, und daher verlangt««
Fürsten und Könige nach denselbeii. Servi starb l622 im 68* Jahre
zu Lusignano, «vo er in letzterer Zeit die Stelle eines herzogUchaa
Vicar bekleidete, wie IMKHzia behauptet.
Servi; Zenobio de^ Maler zu Florenz^ war Schüler von A. Btop«
zino. Er blühte um %565«
Senri| GioTanni^ Maler, wurde um 1795 «u Venedig geboreii, und
an der Akademie daselbst herangebildet, bis er zur weiteren Aus*
bildung nach Rom sich begab. Er studirte da mit Eifer die W««^*«
der alten und neueren Kunstperiode , lind gewann dadurch solch«
Vortfieile, dass man ihn bald zu den vorzüglichsten Meisten^ der
modernen italienischen Schule rechnete. Servi malt historische
Darstellungen, besonders Scenen aus der vaterländischen Geschichte.
Einen anderen Theil machen die Darstellungen nach italienisdheii
Dichtern aus. Alle diese Bilder aind wohl geordnet und von Scho-
ner Färbung. E< erfreut auch imiÄet die glückliche Wahl edler
Formen.
Servi ist. Mitglied der Akademie der Künste in Veaedi||. .1
Servi, de', Beiname yoa G. V. Casali und A, PoggihQBZOv ^ ..
Servierest Eugenie flqnoree Klargueritet gabpme| Charen»
Malerin, wurde I7ö6 zu Paris^ geboren, und von Lethicre unter-
richtet, welcher sie zfi seinen besäten Zöglingen zählte^ Sie trat
schon frühe mit Bildßrn gffenUich auf, worunter l80S die Dar-
stellung der Hagar in der Wüste einer goldenen Medaille werlh
bef^nd^n wurde. Von dieser Tlelt' an ^ah man mehrere Bilder
auf den Salons, welche meisten "dehi romantischen Mimelalter ent-
nommen sind. Im Mus^fn zu Libou'rne' sieht man/i^a^.GemäUle
'mit Bianca von Castilliisii, wie sie Gefangene befreit, 5 — 3 Fusa
gross. , Im Luzemjbourg ist d^ Bild der Ines de Castro von 1822,
und in der Sammlung der Herzogin von Berrjr jenerf der Valen- '
• fiiie von Mailand, welches >i^' bald darnach malte. Der Herzog
von Berwik kaufte ein Gemälde , welches |8l7 mit einer gbldcncn
Medaillb beehrt wurde. Dieses, stellt Ludwig. XIII. und MUe.
Lafayette vior. Die Zahl ihret ifrem'iilde ist bodeutend.
Mme. Serviei;es hielt ^uch ei|i Atelier zum ÜnterrichU.
Sefvitöri,' eiu Mönch ^on S.' Gloijanni 4|'lp|io zu Florenz, hatia
um 17^0 den Hui' eines, gu^n '^eichners. . ,', ' /
'SerVötiUt/Bdiiedetto/ Maler zu tlorenz, wurde um l803 geboren.
üjpd an der ,^kädemi(B , «der genannten Stadt zum Künstler heran*
gebildet.' l^rwi^ipele, sich mit $rl^lg der Historienmalerei, wobei
er im Allgemeinen . def , i*rii)f»ci:en florentinischen Schule nachzu-
streben suchte, ohne jedoch sich an die Strenge derselben zu bin-
den. Servolint ist einer der vielen neueren Kühstier, die dem
franzoiitchf n Getchvadie holcUglto» ao4 nicht idttn «ffektirt et*
ffcheiDtD. Scrvolini hatte indessen auch Bilder gelieferty «eiche,
eiDige Erbfehler «bgerechaet» grosse Schönheiteo bieteii. Eioet
seiner früheren , welches er 1828 sur Ausstellung in Floren
brachte, stellt Philipp H. dar, utie er die Köoigtn im Geraogoisie
•eines Sohnes überrascht. Dieses effectvolle Bild fand grossen
Beifall, kältere Beurtheiler hatteo aber manches zu rügen. Im
Kunstblatte des genannten Jahres wird nur die Figni' des Dod
Garlos in Haltung und Zeichnung gelungen .genannt. Der soatt
lialte und besonnene Philipp äussert aber auf dem Gemälde xa
viel Leidenschaft in Stellun|[ und Ausdruckt und der Schrecken
und die Bewegung der Königin bezeichnet dieselbe zu sehr als
§emeine Verbrecherin. Ein späteres, sehr gelungenes Bild stellt
ie Francesca da Riminl dar, die Soene, welche Da&te's Worte«
La bocca mi baccio ,tutto tremante, bedingen. Im Jahre 1831
brachte Servolini ein Gemälde zur Austeilung , welches unter den
I Ajrbei'ten der jüngeren florentinischcn Künstler die erste' Stelle
verdiente. Es stellt Maria Stpart zum Tode gehend dar, eioi
; . effektvolle Scene, mit warmem Gefühl» aufgefasst, und in Form
und Färbung glücklieb durchgeführt. Strengere Beurtheiler miss*
billigten aber den Hang zur Coketterie, der sich auch in dem
Bilde der Francesca von Rimini, und noch in den späteren
Werken des Meisters ausspricht. Er zeigt aber in allen oobe-
, streitbares Talent zur historischen Composition. Es fehlt ihm auch
der Sinn für Harmonie der Farbe picht, so dass also auch von
dieser Seite seine Bilder wohlgefällig und von angenehmer Wir*
kung sind.
Serwout I g. Serwouters.
Ser\^OUter^ Pieter van, auch Serwöut, Servoaters und Sherwonl*
ter, Hupferstecher, wurde um 1575 zu. Antwerpen; geboren, und
' ' * tinter unbekannten Verhältnissen zum Künstler herangebildet. Mas
kennt ihn nur nach mehreren Blättern, die er nach verschiedenen
Meistern ausführte, und welche gegen 1630 hin reichen. Sie sind
im Gcschmaeke seines Zeitgenossen LOnderseel behandelt
). l) Der Fall der ersten EÜtern, nach D. Vinkenbooms.l6llf foj*
2) Simson den Rächen des Löwep zerreissend» jiach Dasi^
Vinkenbooms, kl. qii. fol. ,
3) David 6der ein Schäfer, welcher den Bären bändiget, t*^
demsie\ben löOQf kl. qu. fol.
4) Pavid als Sieger über Goliath • nach L, van Leyden ood
nach J. Saenredam^s berühmtem Stiche, welche|i aber Ctsd
.^ « Sichern noch besser c'opirt hat.
' 5) Allegorie. Der Held [des Glaubens fest gegen alles Bote,
nach Vinkenbooms« In me quiji ^ • • * . triumphus. P« S*'*
wouter Sc. i6i4» qu. fol.'
6) Die Herberge der Betilen De Beedelars Herbcrgje.'Rw'jj*
vordem Wirthshause zech^ einige a;xi -Tische ; uad Ijo»
taiizen männliche und weibliche rersonen. Im Grunde lio|(^
sitzt ein Mann und ein' Weib, welches 'dem Knaben oa
Flöhe absucht. Neben der Tbüre fehl eip Bettler mit dm
Messer auf den Wirth lo«, der sich mit einer Krücbe vef
theidigct. Vom ' Fenster herab droht ihm die 'V^inhiO'
Links liest man:,Ü. V. Böqns Inventor, und rechts: lÖOö
F. Swoüter'tt« Im ftande steht: Out semel innocuuin tic*
qo. loL
Dieet ist das Uauptblatt des Mciiileri*« und in «rsUo
Drucke sehr selten zu finden.
I. Mit Serwouter*8 Adresse.
II. 'Mit der Adresse von Cornelius Jansen«
7) Drei Bauern im Gespräche, wovon der mittlere den Stock
auf der Achsel trägt. Mit dem Monogramm FV3«i welches
auf Serwouter gedeutet wird, 4«
8) Eiti junger Mann mit einer jungen und alten Frau tra
Zimmer in Unterredung. A. van Venne inv. P. Serwouter
f*f QU* 8-
Dieses Blatt hat auf der Rückseite Text.
9) Ein Junge, weleher in einen Schweinstall geschoben wird»
qu, 4.
10) Bin junger Menseh fn Mitte der Landschaft stehend, fol.
11)' Das Innere einer Küche, schönes Blatt in qu. Fol.
^ii 12>Eine Folge von 10 (oder 12) Landschaften mit JaG;den etc,
in Friesform, reiche Compositionen, unter dem Titel: Has
venationis, aucupii c^t piscationis formulas a David Vincboins
pictore inventas Servont sc. Gedruckt tot Amsterdam by
Claea Janas Vischer i6l2» qu. 8 und 4«
13) Mehrere Blätter in Thibault's AQcademie de 1' Espöe. Brus*
sei 1028, fol.
Serwouter^ S., nennt Fiissly einen Kitpfersteclier, weicher das
Bildniss des Uladislans Sigismnndus von Polen gestochen hat« Wir
fanden nichts Näheres über diesen Meister, wenn jiichl obiger
Serwouter darunter za verstehen ist« .
Serwrout, B.^ nennt Basan irrig dtfn P. Semouter.
Sery, Robert de, s. Rohert-de-Seri.
Serz, Johann Gcqrg, Zeichner und Kupferstecher, wurde uia
1808 in Nürnberg geboren, und an der Kunstschule daselbst her-
ancebildet« £r stand unter Leitung des Direktors A. Reindel.
Wir haben von ihm mehrere schätzbare Blätter, welche in der
Weise seines Meisters behandelt sind. Auch niehrere Stahlstich«
finden sich von ihm.-
1) Mater amabilis« Maria mit dem Kinde in den Armeo». nach
Hafael, fol.
Es gibt Abdrücke vor und mit der Schrift*
2) Der Zinsgroschen, nach Titian, 4«
Es finden sich Abdrücke vor und mit der Schrift.
3 ) Das Morgengebet, nach Löwenstein» für den Albrecht- Oürer-
' Verein gestochen l843i fol, ^
Seseman, Gottfried ^ Medailleur, arbeitete om l670 — 1700 i»
Copenhagen. Er war Münzmeister Christian V« von Dänemark«
Sesone, a. Sessoue.
Sessa, NicColOi Maler in Neapel »bildete sich an der Akademie
der genannten Stadt, dann in Hom und Florenz weiter zum Kunst«
1er heran, und gelangte nach und nach zu dem Rufe eines der
ersten Malers der neueren italienischen Schule. In. dem Werke:
II progr^sso delle scienze» dclle lettere e delle arti, VIlI. 1834« wird
dieser Sessa neben Landi, Palagi, $abatelli, Nenci, Minardi, Pode*
sti| de Vivo und de Lauren tüs nicht nur den vortrefflichen Malera
tO0 Seisbdireiher, Georg. -* Sessone, Franecieo.
der me^iceiMhen Zeh gleich, tondero noch nm eine Stalte lähn
gestellt, und es wird dieseo Meistern namentlich hoeh engeschU.
gen, dass sie nicht, wie die alteren, in auffallende Anachronismen
vod in andere Irrthamer verfallen , dass sie nicht römische Archi-
tektor statt der griechischen setien u. s. w. In dieser Hiosicht
dürften sich dteseMeister allerdings freier bewegen, an dem aber,
was das Wesen der Kunst ausmacht, stehen sie alle unter den ge«
priesenen Malern des 16. Jahrhunderte.
Sesse malt Bildnisse, historische Darstellungen «nd Genn*
bilder. Man findet von seinen Werken in öffentlichen Gebaoden
und Palästen ^ da er neben de Vivo elf der vorxüglicbste Maler
In Neapel gilt. In der Abtei Monte Cassino ist von ihm die
Marter des hL Bertarint und seiner Klosterbriider« Zn seinco
vorzüglichsten Werben gehört sein Abxuf des Königs Ladislaiu
•US Gaeta. Das Bild ist verständig geordnet, aber ohne weiten
. Eigenthümlichkeit, wie wir im Koostblatt i83S leaen.
SeSsUchreiber, Georg, Former und Gieuer sn Innsbruck, gehSrI
SU den wichtigsten Meistern, die in der ersten Hälfte des l6* Jahr*
. hunderte gelebt haben. Auf sein Wirken lässt eine Quittung in
Archive in Innsbruck schliessen , von welcher der Archivar Aotos
Boschmann eine Abschrift nahm. Sie lautet: »Georg Sesslschrei-
. Iier mit Yisim, Schneiden , Formieren, Gnessen , ausberaiten, osd
nllander weg weyland R. Kay. Mtt« hochll. Gedächtnus firgenonc
j : i men» und durch mich a^geiangne Begräbnus Bilderwerchs, such
alles meines Baus und werkhstatt zn Milein .und anders daselbi
l520 ^uittirt vmb die Besahlung»» Dieser Quittung ist das Siegel
des Giessers mit den BuohstoMi G S. angehängt s
Aus dieser Quittung ersehen wir, dass Sesskchreiber dasOisfi*
haus und die Werkstätte in Mühlen gebaut und eingerichtet habe.
Ferner lernen wir in ihm den ersten Künstler kennen, der an
' ^ Grabmahl des Kaisers Maximilian gearbeitet hat, und wahrscheio*
"' lieh ist er auch derjenige, der die Modelle zum Gusse angefertiget,
' so wie er auch letzteren geleitet hat. Godl und Lcndeostreich
könnten seine Gehülfen gewesen seyn, nicht LöfRer, dem man ebeo-
'"' 'falls denGu8t*der Statuen amGrabmale des Kaisers beilegen wollte.
Wir haben darüber schon im Artikel der Faniilie Löffler uDsers
* Zweifel atesgesprochen«
Die Vollendung der Gusswerke (allt wahrscheinlich 1520* «io
Jahr nach dem Tode 9es Kaisers, denn es ist ausser Zweifel, daii
schon zu Lebzeiten des Monarchen dessen Grabmal begoDoen
^ wurde. Ueber die Abbildungen dieser Brzwerke s. J. G. Scbedler.
' t>a wird ebenfalls £. G. Löffler mit Godl und Lendenstreich ali
Giesser genannt. Der Tirolerbote 1822 Nro. 68 macht auf die
^ . , Quittung Sesslschreiber*s aufmerksam«
Seasone, Francesco^ Zeichner und Kupferstecher, wurde 1705 i>
Bom geboren und von Gir. Frezza unterrichtet. Er hatte als Künst-
ler Buf, Selbst der König von Neapel Hess sich von Ihm Unter-
richt im Radiren ertKeilen. Er arbeitetci für die Antichita d*Er*
' colano 1757 -^ 67. Ueberdiess finden sich Bildnisse von ihm, «vi*
'^" jenes des genannten Königs, des Dichters L. Pulci, für dessen Ge«
' dichte z II Morgante. Firenze I732f u, •. w, Parino (Abecedar»
' '. pitt. del P. Orlandi, Napoli 1735) «agt auch, Sessone habe viele
' ' Gemälde berühmter Meister radirt und gestochen. Ein Verisich'
^' ' niss derselben fanden wir nirgeüds von ^
Sesto/ IVIarco. ~ Sesto» Ceaare da^ SM
SeatOy MarcO^^Mednillenr von Venedig, itt einer der ersten KiintU
1er »eines Fachet, welche nach 'dein Aafhiühen der Kunst in Ita-
lien lebten« Seine Lebentverheltnisee sind anbekennt, nnd auch die
Meinung einiger Litteraten, die in ihm den Maler Maroa Basaiti
▼on Sesto in Friaul erkannt haben, unrichtig. Wenn je ein
Marco Sesto gelebt hat, und die Schaumiinxen auf die Familie
Carrara, die ihm xugeschrieben werden können, nicht von der
Familie Papafava, die von dem Geschlechte der Carrara abstammt»
t und noch in der zweiten Hälfte des lg« existirte» erst im 16- J.ahr-
■ hundert hergestellt wurden, so blühte dieser um 1390 — g3. Sein
Name steht auf einer Denkmünze von 1393, welche auf der einen
1 Seite ein bekränztes Bildniss zeigt, welches Cicognara (Storia della
i scultura 1. 401)« als jenes des Galba erklärt, und die Medaille selbsl
i als das äUeste Denkmal dieser Art, da ^er 1305 liest. Durch die
i Vergleichung mit Fortreiten des Francetco Carrara scheint dieser
angebliche Galba gerade dieser Carrara zu seyn, welcher nach
vielen Kämpfen mit dem Freistaat Venedig 1393 im Gefängnisse
, starb. Darauf könnte sich die Umschrift auf der Kehrseite be-
'* ziehen, wo man liest: Venetia Fax tibi« Auf der Yorteita
^ steht: Marcus Sesto me Fecit V.
M. Tuscher hat - diese Medaille mit der Jahrzahl 1393 fSr
Möheen gestochen*
Dieselbe Arbeit erkennt man auch in einer fieberen Medailla
auf die Einnahme von Radua durch Francesco Carrara im Jahr«
^' 1390» abgebildet bei Köhler V. 321. Es gibt indessen noch ältere»
' auf die Familie Carrara .bezügliche Schaustücke, welche aber, wie
die medailleffförmigen Bildnisse de* Petrarca, Dante und Boccaccio
aus einer späteren Zeit stammen sollen. Auch sind sie von ge*
rin^erem Werthe. Erst Vittore Pisano ist der erste namhafte
italienische Künstler, dessen Werke von viel grösserer Bedeutung
sind, als jene von M. Sesto.
Dann, gibt es auch noch ein späteres Schaustück von l4l7»
^ ' welches einen unbekannten Kopf darstellt. Auf dieser Medaille
nennt sich ein Alessandro Sesto als Hersteller.
Ferner existirt euch eine Münze mit dem Namen Loren so
Sesto, welche das Bildniss det Galba zeigt, to dass also Cicognara
eine Verwechslung begangen zu haben scheint. Den Galba nennt
die Umschrift des Stücket.
^ SestOy Cesare da, Maler, hatte nach seiner OeburUstadt den Bei«
^ namen Cesare da Milano. Man zählt ihn zu den vorzüglichsten
Schülern des Leonardo da Vinci, obgleich Vasari und Lomazzo
nichts davon erwähnen; allein seine Kunstweise verräth so sehr
den Schüler Leonerdo's, dass alle Neueren ihn als solchen aner-
kennen. Cesare hatte eher auch die Werke Rafael's genau studirt»
mit welchem er zu Rom im freundschaftlichen Verhältnisse lebte,
wie diess auch mit Baltasar Peruzzi der Fell iit. Dieser Meister
suchte )>ei seinen Arbeiten in der Rocca d'Ostia da Sesto*s Hülfe«
nnd letztercfr malte da mit solcher Meisterschaft, dass Vasari seinen
Bildern den Vorzog gab. Ueberhaupt wurde Cesare da Milano von *
jeher mit Ruhm erwähnt. Vasari führt ihn zweimal, unter Cesare
da Sesto und unter C. da Milano auf. Unter den früheren Schrift-
stellecn ist es besonders Lomazzo, der diesen Künstler als Muster
aufstellt Lanzt weiss ebenfalls Von ihm ivieles zu rühmen, nur
Tieozzi kennt ihn nicht, einen Landsmannt' dessen Compositioneo
Seflto» Cesarc^ da.
•d grotMtlMr iiod dtchteriich sind* wie bei weniges uxutZikir
menouen. Bei ihm tpricht sich der Gedenke immer kUr nad auf
£öchtt neive Weise eut. Seine Bilder sind aber nicht biofig, be-
eonders im Ausland selten. Die meisten waren in Sictlien lu fin-
den , wo sich der Künstler längere Zeit aafhielt. Er starb m\,
obngefähr 64 Jahre alt*
In der Kirche des h). Rochus xu Mailand war ehedem tio
berühmtes Altargemaide von Cesare da Sesto, welches aber in der
zweiten Hallte des vorigen Jahrhunderts in den Besits des C«t.
Melzi übergiog, neben einer ganz rafaelischen hl. Familie. Du
Altarbild stellt in der Mitte den hl. Rochus in einer Landicbaft
aof dem Felsen sitzend und die hj. Jungfrau mit dem Kinde anf
Wdlken vor, wie Rafaers Madonna di jfuligno. In einer aodereo
Abtheilung sieht man den Evang^listeif' Johannes» wie er die Apo-
kalypse schreibt, und gegenübeki erscheint der Täufer JohsBoei.
In cler unteren Ab^beilung sieht men den hl. Christoph mit dem
Jesuskinde den Fluss durchschreiten, und St.. Sebastian am fiaiuo-
etamme in treiRicher Verkürzung, zwei charaktervolle halb est«
blösste Figuren. Auf den Flügeldecken seh man die Heiligeo St.
Feter und St. Paul, dann St. Martin und St. Georg zu Pferde, aber
nicht so fleissig vollendet, als die inneren Bilder. In der firert
SU Mailand ist eine Copie von Fra Bartolomeo*s berühmter Ma-
donna mit dem Kinde zwischen St. Stephan und dem Täufer Jo-
hannes» und in der Gallerie Scotti daselbst sieht man eine Tauie
Christi mit weiter, ausführlicher Landschaft von ihm. Dieses Bildf
welches dem Cesare beigelegt wird , erinnert noch viel an L. di
Vinci, so wie eine Madonna mit dem Kinde, auf welcher man liest:
Caesar Triaerius pinzit 1550. Dieser Triagrius kann aber nicht
unser Künstler seyn. In der Kirche zu Saruno sieht man an vier
Filastem die heiligen Martin , Georg, Rochus und Sebastisn io
Fresco gemalt; aber nicht von Cesare, da die Inschrift etwas an*
deres besagt. Man liesst da, sicher nicht von C. da Sesto's Hapd:
Caesar Magnus f. 1533« In der Catbedrale zu Novara ciod
ebeinfalls VVerke von ihm, und in der Gallerie Manfrin zu Vene*
dig sieht man zwei schöne Modonnenbilder. Im Museum (Studj)
zu Neapel ist eine Anbetung der Könige, ein wohlerhaltenes Werk
des Meisters, welches aus einer 1785 zu Messina eingestunteo
Kirche kommt.
Im Auslande sind seine Werke sehr selten. In der Gallerte
des Belvedere zu Wien wird ihm das Bildniss eines Jünglings in
schwarzem Oberkleide mit einem breitrandigen Hute beigelegt
Dann wird daselbst ein Bild der Herodias« wie sie dem Scbarfrich*
ter befiehlt, das Haupt des Täufers in eine Schale zu legen, dem
Leonardo da Vinci oder dem C. da Sesto beigelegt« Es ist diesi
vielleicht das von Lomazzo gerühmte Gemälde mit der Uerodias*
welche der Fprnarina Rafaers ähnelt, und wovon Rathsherr Fsge^*
in Mailand eine Copie besass. In der Gallerie des Museum i^
Berlin wird die unter einem Bauwerke thronende Maria mit deo
, Kinde, rechts mit Su Paulus und der knieenden Stilterin, \^p^*
mit dem lesenden St. Uieronymus dem Cesare da Milano beige-
legt In der Gallerie des Herzogs von Leuchtenberg in München
ist das Kniestück einer Madonna mit dem Kinde und dem kleiü<°
Johannes als ein Werk dieses Meisters angegeben.
J. Mercoli stach nach ihm die Madonna mit dem «Kinde luf
Wolken sitzend, nach dem Bilde aus der Kirche S. Bocco io Mai-
land, jetzt in der Gallerie Melzt. J. Fehing stach ein aumuthigei
Bild» welches den Johannes im ersten Knabenalter in einer Grotte
Setfto, Girolamo da. ~ Settab^ Manfredtis. S03
, dariteHt« M. Bit! stach für die rinaeotheca di Milano das oben
erwähnte Bild der Madonna mit St. Stephan und St. Johannes in
der Brera fzu Mailand« Fumagalli gibt es in der Scoola di L. da
Vioci eben(alls im Stiche«
SestO, tTirolaaiO da, ArcbUeht, blühte in der ^w^ten Hälfte des
l6« Jahrhunderts in Mailand. Er war unter denjenigen Künetlern,
die Zeichnungen zum Baue der Fa^ade des Domes in Mailand
einreichten, unter welchen Pellegrino Tibaldi den Freis davontrug.
Sestrii A, da, $, a. Travi.
Setchell, H«, Kupferstecher zu London, wurde um 1805 geboren,
und an der Ahademie der genannten Stadt zum Künstler herange-
bildet« Es finden sich- viele schöne Stahlstiche von seiner Hand,
die in den Almanachen und in anderen illostrirten Werhen zer-
streut sind. In the Works of Hogarth , by Trusler, London l£33
ist von ihm ein schönes Blatt:
The foundlings, 4*
Setleczkjy Balthasar Siegmund, wurde 1695 zu Augsburg ge«
boren, wo sein Vater, ein Pole, sich niedergelassen hatte. Er war
Schüler von J. A. Pfeffel, in dessen Verlage mehrere seiner Blätter
erschienen. Diese gehören im Ganzen nur zu den etwas mehr alt
mittelmässigen Arbeiten. Starb 1770.
1) Darstellungen aus dem Leben Jesu und der hl. Jungfrau»
nach J. L. Haid radirt, und bei J. Ch. Leopold in Augl«
bürg erschienen, fol.
2) Eine grosse Anzahl von hleinan Heiligenbildern nach Baum-
gärtner.
3) Die Taufe Christi, nach diesem, fol.
4) Das von den Jesuiten verehrte Kreuz, nach SchefHer, fol»
5) Eine Folge von Fhantasieköpfen, nach Wateau, kl. fol.
6) Eine Folge von 6 Blättern mit Gruppen von Kühen und
Schafen, nach J. M. Roos, qu. fol.
7) Eine Folge von 6 Blättern mit einzelnen Thierstndien, wahr-
scheinlich nach H. Roos, 4«
8) Husaren-Exercizien, nach VVeyermann, kl« fol.
9 ) Grosse Thesen und Almanachs mit vielen Figuren» nach J»
A. Tbelott u. a., für Pfeffel gestochen, gr. fol.
10) Allegorie auf die Augsburger Confession, nach J. L. Haid»
gr. fol.
11 ) Allegorie auf den Fürstbischof von Salzburg, nach P«
Troger, fol.
12) Triumphpforta bei der Krönung des Marienbildes zu Brunn,
' nach Franz Egstein. Für die Beschreibung dieser Feier«
lichkeit 1730.
Settala oder Septali^ ManfreduS^ der fingirte Name des Her.
zogs Ferdinand Albrecht von Braunschweig -fievern als Mitglied
der fruchtbringenden Gesellschaft. Er besass ein kostbares Kunst-
kabinet und war Maler und Kunstdreher, beides mit Ruhm. Diese
behauptet »»der W^underliche in seinen wunderlichen Begehnissen.»
Bevern l678« 'I. 75« Der Herzog beschrieb seine Kunstsammlung
selbst, und gab das Werk 1666 zu Tortona in italienischer
Sprache heraus, welches dann auch ins Lateinische übersetzt
^urde, und sehr selten vorkommt. Settala starb zu Mailand löfiO«
SM Setta, Soli. ~ Settegaft, JoMph Antoo.
X B. Booaciiui itach das Ton A. Scaranmeeia gemalto Bildniu
dlefe» Fürsten, 4» E« gebort viellticht zo Yritfarij't Leben des-
telben» welche» i683 aa Mailaod erschiea.
Setta» Soliy (die hl. Jacobfia) malte das Bildniss des hl. Fmax vo&
Assisi nacl^ dem Leben« Dieses Bild wird in einer Capelle dM
K^losters St. Franciscus a Bipa in Boa aufbewahrt» wie ia der
Boma antica e moderna angegeben ist.
Settegasty Joseph Anton , Historienmc^Ier, ist einer jener neni*
gen Künstler, welcher aus Hersensdrang der rehgiü^en Malerei
ergeben ist , und darin, obwohl noch in den ersten Matone&jahien
etehend, doch schon Grosses geleistet hat. £r ist der äuhn des ge-
heimen Medizinal. Rathes Dr. Settegast xu Coblenz, wurde daselbit
am 8« Februar i8l3 geboren, und von seinen frommen Ehern ein-
fach und religiös erzogen. Er besuchte früh das Gymnasium und
machte bis zu seinem 15. Lebensjahre als ein stiller und sinniger
Knabe mit gutem Erfolge alle Klassen der genannten Anstalt bii
xor Ober-Secunda durch. Seine Hefte, mit Zeichnungen mancher
Art angefüllt, zeigten schon in dieser Periade seinen kunftigea
Beruf. Um seinem Wunsche nachzukommen, übergaben ihn ia
, Frühjahre 1828 die Eltern der Leitung seines Oheims, des Malers
und Professors Mosler in Düsseldorf. Hier besuchte er regelmäs-
sig die Akademie, und erlprnte mit eben so vieler Liebe als Gründ-
lichkeit, was die Anstalt in Zeichnung, in Gebrauch der Farben,
und zur Heranbildung geschickter Techniker forderte.
Angeregt durch seine Lehrer Schadow, Mosler und Winter-
gerstf wie auch durch die Bestrebungen der ganzen ihn umgebendeo
ßünstlerwelt zu Düsseldorf, versuchte er sich früh schon in Com-
Positionen nach deutschen Dichtern, war aber darin nicht beson-
ders glücklich; dagegen gelang ihm sein eigenes Portrait sehr guk
• AUmählig war ihm die Richtung der Düsseldorfer l^unstschale
mehr und mehr ^ur Klarheit gekommen, und sie genügte seioeo
Wünschen täglich weniger. Das überwiegende Streben nach Tech-
nik, nach CoTorit und Effekt, das Suchen nach Eigenthümlichkeit
in Form und Gestaltung, das allgemeine Hingen in der Geore-
maierei sich auszuzeichnen, war seiner tiefen Auffassungsweise su*
wider. Seine einfache Natur konnte nichts Gekünsteltes, Gesach-
tes ertragen. Sein innig frommer und gläubiger Sinn verlangte
nach tieferem Schaffen | nach idealen Gestalten. Das Schöne der
ernsten religiösen Kunst. war allmählig in ihm aufgegangen, ao<^
hierin Ausgezeichnetes zu sehen und nervorzubringen , war sein
heissester Wunsch.
Seine Freunde, und an deren Spitze sein kunstliebender Vater,
erkannten dieses Verlangen in ihm, und wiesen ihn t831 an Veitt
welcher damals als Direktor des Städerschen Instituts von Born
nach Frankfurt gekommen war. Veit hatte bekanntlich mit Cor'
nelius , Overbeck und Schadow schon in und gleich nach der ei-
sernen Zeit des französischen Despotismus diese Kunstrichtung lo
Italien neu belebt; Schadow, Veit und Overbeck waren n«cb
derselben bis zur Quelle aller wahren Kunst fortgeeangen , bat*
ten Gemüth und Herz ihi^ geweiht, waren, um die Kunst ond
die religiöse Schöpfung zu einer Wahrheit «u machen, in den
Schooss der keitholischen Kirche zurückgekehrt, und haben dario,
von der Idee ausgehend , den Weg für die heilige Kunst gebabot.
Diese Quelle der neu erwachten Kunst, die durch Cornelius
schon so glänzend in München vertreten war 1 -fand unser Seite*
S^legaft^ Joseph AntoU' S^S
Mtt tn FraDKftirt. Veit, geittreich, origiDell, ttlbttttindig, tob
der Idee alleio in seinen Schöpfangen und Eintvirkungen auf an*
dere geleitet, gab unserm jnngen Künstler» was er suehte, Di«
Schwierigkeiten der Technik hatte er in Düsseldorf schon grösslen«
theils überwunden ; es fehlten daher nur neue Studien , Betracb«
tungen, Anregungen im Bilde darzustellen, was sich in seinem
Innersten bewegte, mit dem Pinsel ins Daseyn zu rufen, was er
als Ideal im Herzen erfasst. Diess konnte er nur auf dem Wege
des Ringens und Versuchen« erreichen, und Veit war der Mann,
der ihm zur Lösung seiner Aufgabe die sichersten Mittel ab die
Hand geben konnte. Schnell entfaltete sich daher sein reiches Ge-
müth und erhob sich aus dem Genre in den höchsten Kreis der
religiösen Ma«erei. Die reiche Gallerie des Städerschen Instituts,
die Schöpfnngen des Meisters , die eigenen Versuche und Veit's
Winke darüber führten ihn in das höhere Reich des Geistes und
der Idee. Was das Nachdenken aller Weisen , die Resultate alles
tiefern Forschens, was Gott selbst aus dem verborgenen Reiche
des Geistes hervorgehoben und als bestehende Wahrheit, als Licht»
bilder und Reflexe für Vernunft und Glauben hingestellt, das war
das Reich, nach dem er sich gesehnt hatte, das der unerschöpfliche
Schatz, aus nelchem er den Stoff seiner Bilder suchte. Dahin,
wohin die Augen der Vernunft allein nicht reichen und wohin nur
die des innigen Glaubens hinübergreifen, wohin die Flügel einer
tief religiösen Phantasie tragen, dahin suchte er mit den frommen
Malern der Vorzeit zu dringen und die Ideale des ewig Schönen
za erfassen und auszuprägen. In dieser Richtung fortgebend malte
unser . Künstler ausser vielen Entwürfen und Versuchen zunächst
eine kleine Madonna mit dem Kinde, welche einen schönen An-
fang bezeichnete. Auch sein Christoph lallt in diese Zeit. Beson-
ders aber muss seine heilige Barbara erwähnt werden, welche er
1854 als Altarblatt in die St. ßarbarakirche nach Coblenz malte,
und die in Auffassung und Ausführung gelungen ist. Mit Bren-
tano malte er darauf die Frescobilder in der Pfarrkirche zu Cam-
berg und machte hier den ersten Versuch in dieser Art der Ma«*
lerei, welche er auch später noch zu üben Gelegenheit fand. Ein
grosses Bild des heil. Lubentius führte er inzwischen für die Kir-
che zu Kobern an der Mosel auf Lein^vand aus. Im Sommer 1837
malte er das schöne Alfresco-Bild in der Kreuzkirche zu Ehren--
breitstein. Es stellt die Kreuzerfindung dar. Eine reiche Gruppe
von Arbeitern suchen und graben nach dem heiligen Kreuze. Die
heilige Helena, die Mutter des Kaisers Constanlin, aus deren Auf-
trag sie arbeiten, kommt mit einem Bischöfe dazu. Zu einem auf-
gefundenen Kreuze wird eine todtkranke Frau gebracht, die bei
der Berührung des Kreuzes plötzlich seneset, und im Mittelpunkt
des ganzen Bildes sich befindet. Die Composition wie die Ausfüh*
rang ist grossartig nnd schön. Unmittelbar hinter -dem Altare der
Kreuzkirche, sieht es wie ein grosses Altarblatt aus, und ist in «
«einem Massstabe und in der Darstellung %o gelungen, dass es die
Gläubigen an jeder Stelle der Kirche erfreuen und erheben muss*
Seme eigenthümliche Tiefe der Auffassung zeigte sich auch in
den Portraits, welche er während dieser Zeit machte. Zuerst matt«
er seine Eltern und beide Brüder, dann das Portrait des Stadtra-
thes Dietz zu Coblenz zweimal , einmal für das Burgerhospital,
deren Gründer Herr Dietz ist, und dann für Herrn Freiberrn Mas
von Loe zu Allner^ Im Jahre i858 malte er auch das Portrait von
J> von Görres in München , wo er sich auf seiner Reise nach Ita*
lien einige Monate authielt. Alle dies« Portratte sind wo spre«
chendster Aehnliehkeit, und etellaii dns geistig äitUivhe Weltn
J^a-ler's Künstler - Lex. Bd. XVL 20
3fi§ Settegast, Joseph Anton.
der Gemalten in einer AlIg^emeiDfaeit dar, dats ti^ bleibenden Werlh
als Gemälde für jeden Freuod der Kunst bebalten werden.
In I^Blien blieb SettegasI vier und ein halbes Jahr, vom Herbst
1838 bis zum Frühjahr l843i und ergab sich in Genuss und Freude
den Studien der alten italienischen Bilder, dann aber aocb der
^atur. Bis dahin sieht min seinen Bildern den Schüler von Veit
an, von jetzt an tritt er selbstständig auf, was sich besonders as
einer Enapfängniss Maria, die er in Bom Itir die Hirche an Cobern
malte, noch mehr aber an einem Frescobilde in der Franzisksner-
liirche zu Düsseldorf (Max* Pfarre), welches er noch in Rom ent-
warf, zeigt. Als jenes Bild der Maria in Coblenz ankam und aus-
gestellt wnrde, schrieb ein Kunstfreund in der Rhein- und Moui*
Zeitung eine kleine Würdigung desselben, aus der wir zur Bezeich-
nung des Standpunktes unsers Malers folgendes hervorheben.
„Um die Empfängniss Maria im Bilde darzustellen, erhebt
eich der Maler mit dem Adlerfluge des heiligen Johannes (12- Ka*
pitel der Offenbarung) über die Erde und den Mond, und Usst
sein Bild in den Himmelsräumcn ans den Wolken, wie aas Got-
tes Hand, in hellichtem Xjlanze himmlischer Milde, Engels Reinheit
und Sanftheit hervortreten. Sie ist wahrhaft die Morgenrbthe der
göttlichen Gnade, die auserwählte Braut des heiligen Geistes, die
reinste Lilie, die unbefleckte Jungfrau! -Die Engel, die Hin*
melsbotcn, krönen und umgeben sie als solche. Alles Licht strahlt
von ihr aus, der Mond unter ihr, der Trabant der Erde, empfängt
schon davon , die Erde liegt noch darunter in tiefem Dunkel Dod
erhält des göttlichen, erlösenden Schimmers nur einen Theil voo
Monde. Das ist die unbefleckt empfangene Maria, es ist die stille,
mild ergebene Magd des Herrn, die Mittlerin unsers Heils. Die
ganze Milde und Ergebenheit, welche bei der Verklärung antwor*
tete : «»Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach dei-
nem Willen ,H ist in dem wunc^erschün gesenkten Blicke und der
Haltung der Hände schon angedeutet. Das ist das Bild für tinen
'gläubigen Katholiken. Es ist aber auch ein schönes, sehr schönei
Bild für alle, welche eine andere Richtung des Geistes von dieseia
innigen Glauben entfernt hat. Die weibliche Milde und Sanftheit
in dem Gesichte und dem Blicke der Maria, die schönen UaD*ie
und deren Haltung, das reine und zugleich bescheidene Gewaod,
der herrliche Faltenwurf, die in Erhabenheit und Ehrfurcht schöoe
Haltung der Engel, die ^rossartige Stellung über Erde und Mond.
so wie die genaue Zeichnung in allen Tbeilen, wer sollte sie nicb:
mit Freuden sehen und anerkennen? Derjenige aber, welcher gaoi
mit Kopf und Herz in Sinn und Bedeutung des Bildes eingehen
l^ann und die Bedeutung der heiligen Maria im Werke der Erlö'
sung gläubig erwogen hat, wird mit des Malers sinnigem Geliihit
ganz sympathisiren und mit aussagen können , dass das ßiid io
seiner Art vollendet ist, und Coblenz aus neuerer Schule oodi
nichts Gleiches gesehen hat.««
Diese so treffende Beurtheilung des Bildes hebt die £igf>*
thümlichkeit des Malers zwar deutlich hervor und bezeichnet auch
den hohen Standpunkt, denn er einnimmt, aber die KreuzigQDfi
in der Francishauer -Kirche zu Düsseldorf zeigt noch mehr seine
volle Herrschaft über Stoff und Form, und reiht ihn den gro$fe<
Meistern der neuen religiösen Schule, Overbeck, Veit und Steioli
würdig an. Die schwierige Aufgabe, die Kreuzigung auf eio<
Wand hinter dem Altare in kolossalem Massstabc zu malen« ^
. , er eben so jßrossariig upd ergreifend, als künstlerisch volleoi^^
grlüst. )n. fünf Hai^jtgruppeu ist der Gegenstand gefasst und dar*
Sitti, CecebiBo* — Setti, ErcohL4e\ 307*
ffeftellt. Die drei Krause in ^wahnlicber^DsrtttlltinjnwtUt stehen
hoch oben, rech tt davon eine Gruppe Fniaen, links Schriftgelehrte,
und Soldaten, unten im Vordergrunde einige Schergen, welche um
den heiligen Rock, der daneben liegt, die Würfel werten, und
links dabei ein Jünger und Soldat mit dem Schwämme auf einer
Stange. Alles ist Bewegung in diesem Bilde und Spricht TheiU
nähme an der grofsen Handlung auis; durch jede Figur wird der
Blick hinauf zum Herrn geführt. Wie die Hinneigung des einen
und die Abneigung des andern Schachers, so weisen alle Figuren
und Werlizeuge hinauf aut die grosse Handlung des Erlösungs-
werkes. In d«r Gruppe zur Linken des Herrn list der Hauptmann,
wie er mit der tiand hinaufzeigend in die Worte ausbrach, «wahr»
baftig dieser Mensch ist Gottes Sohn.« In der Gruppe der Frauen«
die besonders zart gehalten ist, zeichnen sich die heilige Mutter
und die beiden Marien aus. Der tiefste Schmerz, die gläubigste
Ergebung, die reinste Weiblichkeit treten hier in voller Schönheit
der Formen, der Gewandung und der Farben /lern Blicke entge«
;en, rühren, erheben und fesseln Auge und Herz an die Handl-
ung. In dem ganzen Bilde aber herrscht eine kühne und grossartige
Auffassung. Natur,. Innigkeit, Feuer, Phantasie und originelle
Kraft durchdringen alle Formen und beherrschen das Einzelne,
wie es sich zum Ganzen gestalten muss. Der demüthige, innig
fromme Sinn des JHalers, die ganze Pietät und Macht des Glau*
beos und der Ueberzeugung durchdringen Alles* Sein Pinsel ist
im Fresco kühn und doch zart, sein Colorit, besonders auf der
Leinwand, erinnert an Perogino, Rubens und Quentin Messis.
Seine ganze Darstellungsweise ist Wahrheit, und zeigt, dass er
die Ide4le seiner liunst mit ganzer Seele, und Hingebung erfasst,
dass seine Kunst die Ehre Gottes und keinen andern Preis zum
Motiv und Zielpunkt hat.
Dem Vernehmen nach erhielt Settegast den ehrenvollen Auf-
trag, in der liünstlerstadt Düfscldorf auch noch zwei andere Sei*
tenwände jener Franziskanerkirche in Fresco zu malen. Den
letzten Winter 1845 — 1846 hat er mit Studien vieler grosseren
Bilder in Frankfurt zugebracht, wo er sich schon i844 mit Doro-
thea Veit, der ältesten Tochter des Malers vermählte. Und somit
gehört Sette'gast dem Küustl erverein an , der sich daselbst um den
Meister Veit versammelt hat.
Nus&er stach nach ihm das Bild der heil. Dorothea, für den
dritten Jahrgang des Düsseldorfer Vereins zur Verbreitung; religiö-
ser Bilder. In dem Werke über die Kaiserhilder im Komtur zu
Frankfurt a. M. ist das daselbst von ihm gemalte Bildniss des Kai*
sers Otto III. gestochen. '
ettly Geccbino» Maler von Modena, Mühte um l40. 6r gehört:
zu den bessten Rünstleru seiner Zeit. Lanzi sagt, man kenne von
ihm nur einige Altarfriesen in gutem Geschmacke. Vedriani lässt
diesen. Künstler um 1550 arbeiten, und beruft sich dabei auf die
Chronik von Modena von Lancilotto, Dann schreibt er ihm, so
wie Gändellini, Kupferstiche zu, die in Schilden für Thesen und
in allerlei launigen Einlällen bestehen sollen. Diese Angaben schei-
nen indessen nicht alle begründet zu seyn, und namentlich dürf-
ten die Stiche dem folgenden Künstler augehören.
ettly Ercole de', Maler und Kupferstecher von Modena, ein
Nachkömmling des obigen Meisters, blühte um 1500 ~«- 1593* In
den Kiichen zu Modena sieht man Alta^blätter von ihm, selten
20*
aOt SettignaBo» pesiderio da. ^ Sdtiibal» Wtnne.
findet man in Sftmmluogen Bilder Ton seiner Hand. Es oHeiibaret
•ich in seinen Werken >etn geistreicher Künitlert dar mehr lam
Grossertigen als zum Aamuthtgen sich neigt. In Stelloog und
Bewegung, so wie im Nackten sprechen teioe Figuren ein «org-
fältiget Studium aus. In der Färbung ist er kräftig nach Floren-
tiner Weise. Lorenzo Penni stach nach ihm eine Gruppe von
▼ier Kindern V wovon das eine ein Buch hält, mit der Schrift:
Hercules Setti pinzit. Links ist ein Genius auf den Knien. Setti
soll seine Werke gewöhnlich mit i»Hercules Septimius« bezeishDet
haben.
Dann finden sich von ihm auch radtrte Blätter, die mit Her.
cnles Septimins oder mit HS. bezeichnet sind.
1) Die Fortuna auf der Kugel. G. R. I. (G. Reni Inrentor.)
H. 8. F.
2) Verschiedene Thermen mit Architektur,
SettignanOy Desiderio da^ Bildhauer, ist einer der bedeutend-
sten Nachfolger Donatello's, der von der Natur sogar mit ooch
hqheren Gaben ausgestattet war* als der Meister. Seine Werke
sind selten » da der Künstler kein hohes Alter erreichte. Die
Bilder athmen Leben, und besonders ansprechend sind seine Frsu^o- .
und Kindergestalten, deren Köpfe von grossem Liebreiz sind. Diet« j
rühmt schon Vasari an ihnen, so wie überhaupt die einfache Schön* .
heit und Lebendigkeit in allen seinen Werken. Vasäri gesteht
dem Künstler ein an^ebornes Talent zu, welches Oesideno mit al*
1er Liebe pflegte. Sein Hauptwerk ist das Grabmal des Carlo Mar*
•uppinii(ge$t. l453) in St.Cruce zu Florenz. DerKünstlar starb i4B5
im 28. Jahre, und wurde bei den Serviten in Florenz begrabeo.
SettignanO; Solosmeo da, Bildhauer von Florenz, war Scholer
von Andrea del Sarto und Jacopo Sansovino» und ein Büostler,
dessen Vasari an mehreren Orten gedenkt, als Theilnehmsr an
grössern Arbeiten , oder seines gesellschaftlichen , humoristiscbeii
Talentes wegen. So musste er einmal in Gegenwart einiger Cir-
1 dinäle die Leistungen Bandinelli*s critisiron, welchen er dann
scharf durchnahm , zur Freude der geistlichen Herren , da Bsodi-
nelU hinter einem Vorhänge verborgen war.^ An dem Grabmale
Julius II. fertigte er nach Michel Angelo's Modell eine Madonna
mit dem Kinde. Auch an dem Grabmale d^$ Pietro de Medtci ar*
beitete er. Das Grabmal des Fabütes Julius ist von A. BrambiUi
und von Th. del Po gestochen. Das Todesjahr dieses Meisten ist
nicht bekannt.
Settignano, Scherano da, a. Scherano.
S4labal, Francisco de, Maler von Valeu^a do Minho. war vor
Natur aus mit grossem Talente begabt, aber wenig geneii»t in jene
Grenzen sich zu fügen, innerhalb welcher er auf regelmäsfigeP
Wege in kürzerer Zeit zum Ziele gelangt wäre. Er wollte neder
von einem Buc|ie noch von einem Lehrsystem der Kunst wissen,
sondern zeichnete nur^ was ihm in den Weg kam. Tanx uo«'
ri/Iasquerade galt ihm aber öfters noch mehr als diese Bescbäftigaog»
Im Jahre 1777 kam er* nach Lissabon, und hier fing er ao, io
Wasserfarben zu malen. Bald versuchte er sich auch im Fresco.
Werke dieser Art sieht man in Kirchen und Capcllen Lissaboof»
und verschiedene andere Gemälde in den Pallästen der Stadt. Joao
Ferreira erwarb mehrere Genrebilder, Landschaften, Frachtitäckt
• u. A. ätarb 1792 Im 46. Jahre.
Setttbal, Morf^dQ de. — Seupd, Job. Adam. 309
Setubal^ Morgado die, MaUr so LMsabon, ^«non des Unter-
rieht Vieira*! y machte aber nie strenge historische Stadien. Er
Hielte Thiere, Früchte, Stillieben und andere Dinge. Dann maltf
er auch die Bildnisse eini^jer Freandf , me }enee des berühmten
Schauspielers Antonio Jose de Paula. Einen Theil seines Tages
nahmen die schönen Wissenschaften weg, die er leidenschaftlich
liebte. 3tarb 1809, int 60» Ji^re*
Seuberty Friedrich, Maler, Professor des Freibandxeichnens an
der k, Kunst- und Gewerbscbule su Stutt(;art« wurde um 1800 se^
boreo, und an der genannten Anstalt zum Künetler Jberanygebildet*
Er widmete sich der Maleret, und machte ernste Studien nach
classischen Vorbildern, Seine Zeichnungen nad& solchen eliid
zahlreich, und diese gaben die Veranlassung zu einem Werke für
den Unterricht. Es erschien unter dem Titel:
Anleitung zum Eigurenzeichnen aus den besten vorhandenen
Materialien, 100 Blätter von S. Elias lithograpbirt. Dielet
Werk erschien bei Ebner in Stuttgart 1833, gr. fol. >
Emminger lithographirte nach ihm eine Binmen^aee, fol,
beuer, H., nennt Hirsching in seinem Werke über Knnstsamm*
langen V. 262 einen Maler, von welchem sich in der Sammlung
zu Cassel eine Landschaft mit Bäumen und Figuren befand.
Seuffart, Johann Georg, Kupferstecher, arbeitete in der zweiten
Hälfte des !?• Jahrhunderts «u Bamberg, wo er sich l66l Vereh-k
lichte. In der Cronach'schen Ehren «Cron ist von ihm das Wap-
pen der genannten Stadt. .
Smpel , Johann Adam ^ Maler nnd Kopferstecher zu Strassburg,
bildete sich selbst zum Künstler heran. Er malte viele Bildnisse
in Pastell und stach deren in Kupfer.- Diese Blätter fanden gros-
sen BeifoUy da Senpel ein Mann von Talent War. Starb I7l4 im
541 Jahre. ^ , ' ,
Folgende Blätter gehören zu seinen besseren Arbeiten, die
sdbsl m gnteii Sammlungen eine Stelle finden. Sie sind sehr fein
gestoehefi, so dast einige das Ansehen ' von Blättern in schwarzer
Mantev baboa. Auch in letzterer Art hat sich der Künstler ver-
sucht, i
1 ) Ludwig Cra0^ Graf zn Nassau Saarbrücken.. Oval fol.
2) Noel Bonton, Marquis de Chamilly, nach dem eigenen Ge-
mälde, fol.
3 ) Pranz Beiseissen , Reipublioae Argentoratensis Cons. , halbe
Figur im verzierten Oval, nach eigener Zeichnung, gr. fol.
4) Johannes Rabhanius, fol.
5> Johann Theobald Uenrici, Pastor et Can. Argent. fol.
6) Balthasar Friedrich Salamiann» Pfarrer der neuen Kirche zu
Strassburg. fol.
7) Bin Fest, welches 1698 vom Magistrate der Stadt Strassburg
sur Friedensfeier gegeben wurde, fol.
8) Der Münster zu Straseburr, gr. fol.
Man muss • alte Abdiücke zu erhalten sucheii , da die
späteren retonehirt sind.
9) Yovstellung eines Codieten am gestirnten Himmel, im Hin-
tergrunde nimmt man Strassburg wahr. Nachtstück in
tehwarzer Mftniaf» Unten rechts: h A« Seopel sc», gr. qu,
%, Sehr selten.
Jld Seupel«'«-* ScNsgiun, Jobaniies.
Seupelt Mal«r» lebte m iao4 io 8l. Petertburg. Er malte Thict.
•locke«
Senr oder la So«, heifseo Dallmay und Ftorillo den EU
8uear.
Seurre^ Maler, arbeitete om 1750 «Q Rhetms. Varin ttech in di^
fem Jahre das BildoUs de» Canoniciie Parchappe de Vimy
nach ihm.
Dann toll Senrre seihet in Knpfer radirt haben i wie Foiily
Bach einer handschriftlichen Notia angibt
Seurre^ Porzellanmaler, arbeitete am 1810 in Parif.
Seurre, Bernard Gabriel , Bildhauer, geb. zu Paris 17p5, wr
Schüler von Carlellier, und bald einer der geachtetsten iiunfiller
der französischen Capitale. Er gewann iSl8 beim Concors d«
Institutes den grossen Preis der Sculptur, der ihn in den Staod
•eUte seine weiteren Studien in Ron) zu yollenden. Man verdanlil
diesem Meister eine ziemliche Anzahl schöner Bildwerlie, Hie«
theilweise im Auftrage des Ministeriums auslührte. In Trianofl
ist yon Seurre die Statue einer Bandenden, 1824 volleiidet. Im
Jahre 1827 fertigte er tiir die Kirche der Sorbonne eine Staiat
der hl. Barbara , und ein weiterer Auftrag des h* Ministeriumi
, halte die Ausführung einer Statue zur Folge, welche die Sylvii
vorstellt, wie sie den Tod ihres Hirsches beweint. Auf einem Mure
der Magdaleoenkirche zu Paris sieht man seit 1858 eine Statue
der hl. Jungfrau. Das ausgedehnteste Werk des Könsdees ist abei
das Siegesgespann auf dem Triumphbogen de PEtoile, \ToiniteH
schon iSoO vom Ministerium des Innern beauftragt würde, weldtfi
aber .erst i858 der Vollendung entgegen ging. Sein Werk ist aodi
das Basrelief, welches den Sieg bei Abukir vorstellt, eine trefflici>'
nnd bewunderte Arbeit. Seurre gehört überhaupt zu den voriäg*
liebsten jetzt lebenden französischen Bildhauern.
Seiirre , Charles Marie Emilej^ Bildhauer und Briuler des Gin'
gen , wurde 1798 zu Paris geboren und ebenfalls ▼00 Cartejlict
unterrichtet. Im Jabre i822 erhielt er beimCoBcuraa des loititaü
den zweiten grossen Preis der Sciilptur, und 1824 setzte ihn d«
erste Preis in den Stand, in Rem seine weitere Ausbilduog ^
verfolgen. Er fertigte da neben anderen eine Statue der Ledt*
in natürlicher Grösse, welche er t830 zur Austeilung nach P»i^
schickte. Später führte er die Statue des Prinzen Gaston de Foix
für das historische Museum in Versailles aus, welche Gooqoy f^r
Gavard's Galjeries bist, de Versailles gestochen hat. Dann leistete
er auch seinem Bruder hül&eiche Hand« besonders- .bei den Arbei*
ten am Triumphbogen de 1' Etoile, Da sieht man von ihm io
einem der Giebelfelder, welche' den französischen Wa£FentfaateB
gewidmet sind» das Basrelief der Marine.
Seussius, Johannes, ein. cburfürstlich süohMScher Hofreth. ff
tigle Zeichnungen, meistens alhigorischeo Inhalts. In seinen SchnT*
ten sind ein Paar solcher Compositionen gestochen. S. Dadler
fertigte nach seiner Angabe eteie Medaille, auf das Gebartsfest
Georg I. vun Sachsen l623. Auch die Geburtstags Meilaille von
s6l?. soll unter diesem Einflüsse eulstnoden seyu. Beide siod bei
Teiizel I« IL gestochen. , ... 1
Seiiteiv Albert Carl. — Sentcr, Gottfried. Sil
Seuter, Albert Carl, Kupfewlecher, arbeitete um die Mitte dee
18. Jahrhunderts zu Augsburg. Er stach meisteot LaodkarKen»
und daoo auch Ansichteo voa Städten.
Aehnliche Arbeiten lieferte auch Mathias Seuf er, vielleicht
der Vater des Obigen. Beide hatten den Titel eines kaiserlichen
Geographen .
Seuter, Bartolomäus, KupFerstecher, war in der ersten Hälfte des
18- Jahrhunderts thätig. JMöhsen { Bildnisse von Aerxten S. l47)
nennt ihn den ersten, der in Deutschland sich mit dem Farben-
drucke befasst hatte» nämlich beim Drucke der Platten zu Wein-
manns Iconographla. Rabisbonae 1735 — 45, vier Foliobände mitbun*
ten Stichen. Später arbeiteten auch J. E* Riedinger und J. J.
Haid für dieses Werk.
Dieser B. Seuter ist wahrscheinlich derSeidenfarber von Augs-
burg, dessen Stetteh erwähnt. Nach dem Berichte dieses Schrift-
stellers war Seuter auch in der Schmelzmalerei erfahren. £r malte
auf Porzellan, und starb 1757 im 79* Jahre. .
Seuter. oder Saiter, Johann, Maler, wurde 1686 in Augsburg
geboren. Er wählte den Carl Lolh zum Vorbilde, welch'fen er in
allen seinen Werken nachahmte. Es sind diess eine Menge Bild-
nisse und historische Darstellungen. Einen anderen Theil aiachen
die Cupien nach früheren Meistern aus. Dieser Seuter hiölt sich
um 1710 in Berlin auf, ging aber dann wieder nach Augsburg
zurück und starb daselbst 1719* Man legt ihm irrig die Erfindung
zweier Blätter bei, welche J. Schweickart gestochen hat, nämlich
Salmacis, und Apollo mit Marsyas* Diese Compositioneh sind
von Daniel Seiter oder Syder.
Seater hat selbst in Kupfer radirt, aber mit geringer Kunst:
Die 12 Monate, aus JJ F. Leopold^s Verlag, kl. fol*
Seuter oder Saiter, Gottfried, Zeichner, Maler und Rupfer-
stecher, der Sohn des Obigen, wurde 1717 *« Augsburg geboren»
und von seinem Stiefvater Joh. Etlias Riedinger unterrichtet, bis
er nach Nürnberg sich begab, um unter Leitung des G. M. Preiss-
1er im Kupferstechen sich weiter auszubilden. Im Jahr^ l74a ging
er nach Italien, wo jetzt Rom und Venedig das Ziel war. In erate-
rer Stadt hielt er sich ein und ein halbes Jnhr auf, und noch län-
ger in Florenz, da ihn Joseph Wagner beschäftigte. Nach einiger
Zeit kehrte er wieder in die üeimath zurück , wo er einige Por-
traite stach und solche malte. Allein der Erwerb war geriiig, und
somit verliess er Deutschland zum zweiten Male. Jetzt verweilte er
wieder mehrere Jahre in Italien, meistens in Florenz, wo er viele Grab-
etichelarbeiten und Radierungen lieferte. Er stach einige Platten
für Stosch's berühmtes Werk, dann solche tür die Pitture del
Salune Imperiale di Firenze 1751« lur das Galteriewerk deis Mar-
chese Gerini, und mehrere einzelne Blätter nach italienischen
Meistern. Seine Arbeiten sind sehr zahlxeich, da er nach seiner
1758 erfolgten Rückkehr auch in Deutschland noch sehr thätig
^ar. Da stach er die Blätter für das Galleriewerk von Sanssouci
und viele andere. Alle diese Mühe schützte ihn aber nicht vor Man-
gel, und so starb der Künstler 1800 rn den dürftigsteti Umetänden.
Auf seinen früheren Arbeilen nannte er sich gewöhnlich Saiter»
später noch tifter Seuter. Saiter nennt ihn Gandellini, macht aber
auch noch einen Job. Georg Seuter aus ihm* Dann nennt er ihn
21t Setiter.oder Saitcr, GottfriciL
frrif «ucli Schuter^ ond Bast n schreibt 4f m Gudtlliai bmIi. Ei
^ill voo Georg Schüler aus Frankfurt wieteo.
S) Graf Castiglione, oach Bafael 1747, fol.
2) Cardioal Fetrua Bembut» nach Vasari*! Bild aos der Sanm-
lung des Card. Valeoti» später im Winkler'schen Cabifiet,
1747. Schboes Blatt, gr. fol. ^
3) Rembrandt yan Ryn« nach Rembrandt, i.
4 ) Wolfgaog Gotha, für Lavater's Physiogfiomik fein rsdtrt, i
5) Paolo Cagiiari Veronese» Büste nach Cagliari, kK 4«
6) Johann Knpesky.
7) Job« Philipp ftugendai. beide für J. C. füssly'i Leben (li^
ser Maler fein radirt» 4*
8) Giy. Bat. Fiazetta» halbe Figur» nach Piazetta, 4*
9 ) Christina Sophia Wincklerin » geborne Fregin» nach E. G.
Gutsck 1774, gr. fol.
10 ) Der Liebesgott, ohne Namen des Malers. 4*
11) Der junge stehende Bacchus, berühmte Statae Michel h-
. £alo*s im florentinischen Museupi» M,
12) Die Entführung der Europa, nach P. Yerone'se» gr. qa« fol
13) Das Opfer Abrahams, nach Tintoretto. Oval kl. foK
14) Das Opfer Abrahams, nach Titian, fol.
Es gibt Abdrücke vor der Schrift.
15) Die Verstossung der Hagar, nach Cav. Celesti, Oallerii
Sanssouci, fol.
16) David und Goliath, nach Titian, foL
17) Jonas -entsteigt dem Bauche des Wallfisches, nach Tintoretto.
• Oval kl. fol.
18 > Der Untergang Pharao*s und seiner Armee im rothen Meert,
nach J. E. Riedinger, gr. fol.
19) Die Madonna mit dem Buche auf Wolken, halbe Figur oacii
Solimena, s. gr. fol.
20) Madonna mit dem Kinde, nach RafaeFs Bild tue derGallerii
Orleans, dann in der GalK Aguado, 8*
21 ) Madonna mit dem Kinde, halbe Figur, angeblich nach Bi-
fael, aber nach einem altdeutschen Meister, ' Das GemäHt
besass in neuerer Zeit Kaufmann üertel in Augsburgi
fr. fol.
22) Maria mit dem Kinde an der Brust in einer Landscbiiti
nach Titian. Von Le Febre radirt, gr. qu. 6«
23) Das auf dem Kreuze, schlafende Jesuskind, nach CotrH,'
gio, qu. fol.
24) Die hl« Jungfrau von Heiligen angebetet, nach Titian, lo'*
25) Eine ähnliche Darstellung nach F. Veronese, fol.
26) Die hl. Familie, nach A. del Sarto und Krügers Zeicbooog
1767* Gall. Sanssouci, fol.
27) Die hl. Jungfrau mit dem Kinde auf dem Boden sitzena*
dabei St. Hieronymus und St. Catharina, nach Tite
SU. fo).
., >ie bl. Familie auf der Flucht in Aegypten. Die hl. M'
frau sitzt mit dem Kinde unter einer Palme, und Eds^''
bringen Blumen. Nach Albani, sehr schönes Blatti gr> fo'*
Es gibt Abdrück« vor der Adresse.
Seuler oder S«iter, Gottfimd. SM
lipVOie ht FanHi« mit JoMph und ZaclkäiriM/ aH^ ^em kl.
Johaoncs* der dem Kiade Kirschen reicbt» nach Titian«
Von Le Febre radirt, qu. 8«
50) Eine hl. Faiailie in einem' Rund« nach And* del. Sarto, 4*
31 > Der Besuch der Maria bei Elisabeth, nach P.Veronese, eine
andere Composition, als die in Matham's Blatt, roy. fol.
32) Die Darstellung im Tempel, nach P. Veronese, gr. fol«
33) Christus und die ^amariterio, nach P. Veronese, gr. qu. fol»
34) Die Ehebrecherin vor Christus, nach Procaccini, l'ünl halbe
Figuren. Gall. Sanssouci, fol.
35) Christus bei Martha nnd Maria, hal|ke Figuren, nach L. dn
Vinci 1766« Gall. Sanssouci, fol. 1
I. Vor der Schrift und Tor den Künstlernamen* 3thr
selten.
IL Mit Schrift und Namen*
36) Christus bei der Hochzeit zu Cana, nach F* Veronese's
Bild in S. Giorgio Maggiore zu Venedig, in zwei grossen Blät«
tern, das Hauptwerk des Stechers, das erste der berühmten
Banquete. Seuter sUch dies« Darstellung in Paris, und
fertigte auch die Zeichnung.
37) Die Heilung des Lahmen durch Christas, nach TintorajUe!,
gr. qu. fol.
I. Vor aller Schrift und vor den Kiuistlernamen.
II. Mit der Schrift.
38 ) Der Einzug Christi in Jerusi^lem, nach L. Cardi, qu fol«
39) Christus vor Herodes, nach J. J, Preissler, fol.
40) Christus dem Volke vorgestellt, nach Preissler, fol.
4i) St. Ambros verweigert dem Theodusius den Eintritt in dia
Kirche, nach J. W. Baumgartner, gr. fol.
^ Es gibt Abdrücke vor und mit der Adresse Klauber*s.
42) St. Petrus, St. Augustin, St. Sebastian u. a. in Verehrung
der hl. Jungfrau, die oben mit dem Kinde erscheint, nach
Titian, gr. fol.
43) St. Hieronymus in der Wüste, im Vorgtunda drei Löwen.
Nach Titian, und von Le Febre radirt. gr* fol.
44) Ein hl. Mönch erweckt einen todten Jüngling, nach Titian,
und von V. le Febre radirt^r fol.
45 ) Die Eitelkeit. Ein auf dem JBette ruhendes Weib, zu ihren
Füssen Krone und Scepter, nach Titian, fol.
Es gibt Abdrücke vor aller Schrift .
46) Ein Blatt zur Folge von 12 Darstellungen aus dem Leben
des Lorenzo il Magnifico, von G. Manozzi im grossherzog-
lichen Palaste zu Florenz gemalt, roy. fol.
47) Eine allegorische Darstellung von zwei Figuren, nach P*
Veronese. Rund, gr. fol.
48) Grosse Allegorie auf die Künste und Wissenschaften an
einem Hause bei der Porta Romana in Florenz, nach G*
Manozzi, roy. qu. fol.
Die Platte wurde spater zum Titel der bekannten 24 An-
sichten von Florenz benutzt» mit Dedication an Maria
Bruesia.
4$) Eine Folge von Köpfen und Füssen aus RafaeFs Gemälden
im Vatikan, in der Farnesina u. s. w., mit Riedinger gesto-.
eben, 18 Blatter, gr. fol.
50) Diversi Pezetti di Cabinetto inventati da Agost.^ Carracci
Bolognese e intagliati in rame di G. G* Saiter a Venezia.
M4 SeHlert David.. — Scre, latq^aa de*
Folgt von B Blattern latciveii Inhalts » bei Barttch die llro.
123, 125, 127. 130, 131» 133, 135. Den Titel bildet das gte
Blatt, gr. 4.
S2) Einige Blitter sur Folge merkuniriliger Ansichten der Um.
gebung von Florenz und anderer Städte, nach 6. Zocchi:
Vedute delle vtlle ed. altrt luoghi della Toscana. Fireoze
1744. Dieses Werk eDtbalt 5i Blätter mit Titel und Dedi-
cation an den Grafen Gerini,
33) Eioe Folge von Pferden nach Rtedinger, qu, fol.
Senteir oder Satter ^ Darid, «. d. Syder.
-Seuter, Mathias, s. Bartolome Seuter.
Seyaldt; GanutUS^ Kupferstecher von Christiania in Norwegen,
arbeitete um l66o. In Nie. Thomäus y^Cestus Sapphicus etc. Christ.
l66l,^ ist neben anderen das Bild einer Venus von ihm. Diese
Schrift erschien in der Thomasonischen Buchhandlung zu Chri-
stiania, för welche Sevaldi wahrscheinlich mehreres gestochen bat.
Sere, Gilbart de, Maler, geb. zu Paris l6l5,'hatle als Künstler
bedeutenden Ruf. Er war Professor an der Akademie der genaDoten
^ Stadt, aber auch ausserdem in grosser Thätigkoit. G. de Seve
malte viele Bildnisse, auch allegorische und historische Darstel-
lungen. In den k. Schlössern zu Versailles und FontaioebleaD
sah man ehedem mehrere Werke von ihm, das Museum desLoum
bewahrt aber von keinem der de Seve ein Bild. Stiche findeo sich
aber viele nach Gemälden dieser Künstler. P. van Schuppen stach
l666 nach unserm Gilhert das Bildniss der Prinzessin MarieLouise
von Orleans, und auch jenes des Präsidenten Lamoignon. ^on
Massen haben wir .ein Bildniss des Gbev. Alexander Oopttis. und
von G. Edelink ein solches des Abbo Ant. Furetiere. Auch M.
Boulanger, Th. van Morien, E. Picart, A. und E. Rousselet u. a>
haben nach diesem Meister Bildnisse gestochen, die theilweise sehr
schön behandelt sind. Der Sammler von Bildnissen aus der Bog-
Qooo^Zeit wird jene der de Seve nicht zurückweisen. Gilbert sUrb
zu Paris 1098*
Seve, Fierre de, Maler und Gilberts jüngerer Bruder, wurde
1623 in Moulin geboren, und von Gilbert de Seve unterrichtet«
f Er übte in Paris seine Kunst und war ebenfalls Mitglied und Pro*
fessor der Akademie daselbst. P. de Seve malte viele Bildnisse,
und historische Darstellungen, deren man früher in öffentlicheo
' Gebäuden sah. Jetzt ist eines seiner allegorischen Bilder iro faisto*
rfschen Museum zu Versailles aufgestellt, die Erneuerung des buo*
des zwischen Frankreich und der Schweiz vorstellend. J. Edeliok
stach eine hl. Familie mit Blumen zutragenden Engeln, C. Simoo*
neau die Taufe Christi, Landry die hl. Johanna vo^ Loisel etc.
J. Edelink stach auch ein Bildniss der Magdalena Lamoi^non, QO''
überdiess haben E. Gantrel, J. Jollin, Dolival u. a. eine Menge
' ^ ' Titelkupfer nach ihm gestochen.
F. de Seve starb 1695 zu ?aris.
SeVe, Jacques de, Zeichner und Maler zu Paris, blühte in der
ersten Hälfte des 18< Jahrhunderts. Er malle viele Bildnisse, Genre-
stücke und allegorische DarsteUtingen. Üann fertigte er auch
mehrere Zeichnungen zum Stiche. Nach ihm stach Dac(|Voi eine
Seve^ Jtocqties Ueni7. -*^ Severtito« fid. Zampoli» SISr
All^f^ovie auf dk Verlohon^ des Dattphin tnit der Henosfo Ma>
rie ADtoinette» Gherpentier dh Statu« Ludwig XV. von Bouehar-
don, Mastard einige Blätter für die Histoire de» propre» de l'espril
bomain, £• Moreau die Krönung des 8teben}ährigen Philipp I*
in Rheims, M. Th. Roustelet Tag nnd Nacht» Moitte Hunde und
Raten, le Canut ein Blatt mit Architektur» C« A. Littret das Qild--
«•niff Montesquieu's m. s. w.
J. de Seve starb um 1780*
Sere, Jacques Henry ^ Zeichner» arbeitete in der zweiten fialfte
des 18. Jahrhunderts in Paris. Er fertigte viele naturhistorische
Zeichnungen sum Stiche, wie für die Werke von de la Mark»
Buffon, R. R. Castelf L. F* Jauffret» Schreber» etc. Starb um
1795*
Severdonck^ Franz van, Maler zu Brüssel» ein jetzt lebender
Künstler, dessen Werke Beifall finden. Er malt LandschaKen und
architektonische Ansichten. Auf der Brüssler Kunstausstellung von
1845 Mb men von ihm eine Ausicht um Spa. ^
Sev^ri, Giovanni Faolo^ Maler» wird von Titi erwähnt, ebne
Zeitangabe. Dieser Schriftsteller sah in St. Margaretha zu Rom
ein Bild von ihm» welches die Marter der heil. Ursula mit ihren
Jungfrauen vorstellt«
Severin, Hans 9 Formschneider ^ arbeitete in der zweiten Hälfte des
l6* Jahrhunderts in Böhmen. Im Gesangbuche der böhmischen Biü-
der von 1581 sind, tpin und fleissig behandelte Blätter von ihm«
Sie tragen die Initialen U f S. und das Messerchen.
SeTeriUy Carl Theodor, Architekt von Mecklenburg -Schwerin,
machte in seiner Jugend gründliche Studien, und wurde dann 1798
als Conduktenr angestellt. Er leitete in dieser, Eigenschaft mehrere
Bauten, und gelangte zuietzt zur Stelle eines Oberlandbaumeisters
in Doberan, wo er noch um i842 lebte. Severin richtete auch eii^
besonderes Augenmerk auf die mittelalterlichen Bauwerke« Afif
seine Veranlassung erschien ein Werk: Gothische Rosetten alt-
deutscher Baukunst aus der Kirdie zu Ooberan, Rostock 1839«
Die lithographirten Blatter sind von Nipperdey.
Sevcrlfio, Loronzo und Giacomo, da San, Maler, biohtea
im 15* Jahrhunderte, wahrscheinlich zu Urbino. In dieser- Stadt
ist eine kleine .dem Täufer Johannes geweihte Kirche von l4l6»
von diesen beiden Künstlern in Fresco ausgemalt. Man sieht da
Darstellungen aus ' dem Leben des T'aiiiers Johannes mit vielen
Portraiten nach dem Leben , allein diese Bilder sind nicht mehr
in ihrem ursprünglichen' Anstände. Die Figuren erhielten vor un-
gel^ihr 20 Jahineo fast alle neue Kleider. Lanzi schliesst aus die«
sen Malereien ,' dass die Künstler hinter ihrer Zeit zurückblieben.
£e sah auch noch andere GQmälde von ihnen» und dehnt die La*
benszeit Lorenzo*s bis i470 aus.
Severino, Vincenzo, da San, Maler, dessen LebensverhSItnisse
unbekannt sind. £r gehört wahrscheinlich dem 15. Jahrhunderte
an. In* 5. Dumenico zu Pesaro ist ein Bild von ihm.
Severino, Eduarde Zampoli, Maler vori Verona , war Schüler
vuu A. Marchcöiui) bis er zur weiteren Ausbildung nach Bologna sich
' befal). Später liest «r «ich ia V«r4|Da Bivd«r« wid mAU dt fiir
Kirchen und . Paläste, 5Urb 1709 im 33« Jabre.
ScTern« James ^ HictoneD- ood Genremaler so London» vtidmeti
sich in seiner Jugend der ßchmelzmalerei, und lieferte bierin bereiti
•usgezeichnete Arbeiten, als er anfing» sich ausschliesslich mit der
Technik in Oel zu bescbättigen. Severn jibte sich nämlich schon
frühe mit allem Fleisse im Zeichnen und im ComponireD, und
1820 war er derjenige unter den jungen Künstlern, ^reicher die
goldene Medaille für die besste historische Compoaition gewano.
. £)ie Aufgabe war aus Spencer's »Faivy Qpeen#i entnommen» und
es musste die Höhle der Verzweiflung dargestellt werden. Hierauf
]; , führte Severn noch mehrere andere prciswürdig&Zetchnungen aui,
und 1825 hatte er bereits in der Oelmalerei grosse Vortheile er-
langt. Er führte jetzt mehrere Gemälde aus, die mit allem Bev-
falle belohnt wurden, endlich aber ging er nach Italien, und lebte
da mehrere Jahre der Kunst, meistens in Venedig, so dass sich
auch in seinen Werken ein entschiedener Binfloss der ▼enetiani-
sehen Schule kund gibt. Severn fühlte sich überhaupt von der
italienischen Kunst in hohem Grade angezogen, da ihm ein tiefet
Gefühl für dieselbe innewohnt.
Wir haben von diesem Meister trelfiich eomponirte und ge>
xeichnete Bilder« Sie sind, auch in der Färbung von grosser Zart-
heit, öfters in einem dunklen Goldton durchgeführt. Eine grosse
Kraft der Farbe suchte er selten zu entwickeln. Severn ist einer
derjenigen Künstlelr, welche in der neuesten 2eit den Palast voa
Ton Westminster, oder die neuen Parlamentshäuser mit Fresken
zierten. Sie sendeten zu diesem Zwecke Cartons ein, welche 1844
in lithographirten Abbildungen erschienen, unter dem Titel: The
Prize Cartoons, It Blatter, gr. fol. ,
Severn ist auch eines der Mitglieder des Londoner Btebiog
Club. t)ie Erzeugnisse desselben erschienen 1844 in einem U^ft«
mit 60 Blättern nebst Text. Dieses Werk hat den Titel: Btched
' Throughts. By the Membera of etching club. London 1844, roy. i
Severo^ Bildhauer von Ravenua , blühte im t6* Jahrhunderte zu Fa>
dna , und hatte das Lob eines tüchtigen Künstlers» . In der äusse-
ren Capelle des heil. Anton daselbct ist von ihm eine «ebene Sta-
tue des Täufers Johannes.
3^VC(ro f heissl im Manuscripte von Baldi ein Maler von Bologna ,
welcher den Lippo Dalmasio zum Lehrer bette. Doch kennt mao
kein Bild von ihm. Er musa um i46o geblüht haben. ^
SeYCTOf Remondo, Principe di San, Kunstliebhaber von Nea- J
pel, lieferte verschiedene Kunstarbeiten, namentlich in der Eo* •
caostik. Eines seiner encaustischen Geofiälde schickte er der Kai*
ierin Maria Theresia, welche es in der Gallerie des Belvedere sof«
stellen liess. Es stellt eine heil. Familie vor, aber wie es scheint
nicht von ihm gemalt; denn auf der Bückseife steht: Giusej^pe
Pesce Romano depinx. in Napoli. 1758* i>ann machte dieser Prioi
auch Versuche im Farbendrucke, in der Glasfärberei u. s* ^*
Starb 177r.
Sereroni, Giuseppe, Maler, wird von Titi erwähnt, ohne Zeit-
bestimmung. P^ach der Angabe dieses Schriftstellers sind in eiott
Gapelle von Su Frassede in Rom hisloriadba Derstellungta ^^
diesem Severoni.
SeTerns uikI Celer. --* Sevin, Peter Paul. Si7
3ereniS und Geler/ Architekten, dienten der SchWelgerei und Ei-^
telkeit des Kaisers Nero, der nach dem A. C. 65« entstandeneu''
grossen Brande ein neues, prochtvolles und regelmässiges Rom ar«
stehen Hess. Sie waren die Baumeister des goldenen Hauses, vteU
ches sich an der Stelle der Transitoria erhob, vom Palatin pach
dem Esquilin und Cäcilius hinüberreichte, mit Millien langen For*
ticus und grossen Parkanlagen im Innern. Die Pracht, mit wel-
cher diese Residenz ausgeschmückt war, ist unsäglich, besonders
jene der Speisesäle. Gold, Perlen und Edejstetne waren verschwen«
det, die Wände mit den kostbarsten Malereien geziert, an<l
die Plastik entfaltete sich auf das üppigste. Die Architektur bot
hier den grossartigsten Reichthnm, der je gesehen wurde. Severui
uifcd Celer fertigten wahrscheinlich aueh Plane zu anderen Riesen«
bauten Nero^s, an deren Stelle dann die» Flavier gemeinnützige .
und populäre Gebäude errichteten. Auch das goldene Haus ist ver«
schwunden , bis auf die vielen Gemächer, die sich hinter den Sob*
strukttoBsmauern der Thermen des' Titu« am Esquilin erbalten ha-
halten haben. S. hierüber A. de Romani*6 Le anlich« Camere
Esquiline 1822-
Seyesi» Fabrizio i Decorationsmaler, hatte in Turin ausgezetchna*
teo Ruf, und war daselbst auch Professor an der Akademie der
Künste. Es finden sich von ihm zahlreiche Decorationswerke and
auch Bilder in Oel. Dieser ^Künstler starb 1837.
Sevil, Louis 9 Maler aus Sevilla, war um i834 zu Berlin Schüler
von J. G. Brücke, und lebte längere Zeit als ausübender Künstler
daselbst. Er malt Bildnisse und Genrettücke. Um l84o war der
Künstler in Cadix thätig..
Serilla^ Juan de^ s. Romero j Biealante, und Juan Esealante.
Serin^ Claudius Albert ^ Maler, genannt Echo, wurde in Tour-
non geboren, und in Lüttich herangebildet. Er malte Bildnisse
in Oel and Miniatur, historische und allegorische Darstellungen.
In Brüssel malte er die Decke des Saales der Bäckerzunft, und
dann mehrere Bildnisse. Solche malte er auch in Schweden und
England, so wie in Rom, wo er sich |673 aufhielt. Im folgenden
Jahre starb der Künstler, wie Sandrart behauptet. J« Couvay hat
das Biidniss dieses Meisters gestochen.
Serui| Feter Faul, Zeichner und Maler, wurde um l650 zu Tour-
non geboren, und in Rom zum Künstler herangebildet. Hierauf
arbeitete er in einigen Städten seines Vaterlandes, bis er sich end*
lieh in Lyon niederliess. Sevin malte Bildnisse , auch historische
Darstellungen und Allegorien auf Zeitverhältnisse. Eine bedeu*
tende Anzahl -seiner Zeichnungen wurde gestochen: von M. Ogieir
eine Scene aus dem Leben Carl VI. und ein Triumphbogen, zwei
Blätter, die wir in Ogier's Artikel näher angegeben haben. !«•
Cossin stach nach ihm |679 eine grosso These von mehreren Bliit«
tern: PrincipisAvernieThesea philosophioae, Ludovico XIV. dedie»*'
tae. Gantrel stach nach ihm: Frontispice a Thonneur de l'Academie
fraD9oise, gr. 4- Von Simonneau haben wir eine Allegorie auf
die mathematischen Wissenschaften. Elise Boucher le Moine Itach
nach ihm ein Biidniss der Herzogin von La Vallicre.
• Das eigene , von Cotelle i670 in Rom, geiafdte Bildnbt« det
3jS Sevin Seydelouiiui, J«kob Cr^soetttitts.
Rünstlen hat D. C. VeroMolem 1688 in Farit gMtocbeA. Ei»
ieltenet Blatt, 4*
Senn 9 Zeichner und Maler» arbeitete in der zweiten Häine des 18.
Jahrhunderts in Rom. Seine Werke bestehen in laiidschafilichco
tind architektonischen Darstellungen, deren er selbst gestochen hat:
} ) I.iere Vua des enviruni de Roma, foL
2) Il.me Vue de environ» de Rome^ fol.
Diese beiden Blätter erschienen bei Teuari in Paris.
SevO, Ferdinando de, MedaUleur, arbeitete an Anfan(r des 18.
Jahrhunderts, Wir haben von ihm einen Scudo mit Pabst XL,
wie er 1701 in St. Maria Maggiore zu Rom prediget Abgeb.
bei Höhler XIIl. 97.
Sovoman^ nennt Füssly sen. einen niederländischen Maler» der durch
sein radirtes Bildniis bekannt sei. Dies» mose der JVialer Scboon-
jaus seyn.
Semn, Johann Baptist» Maler zu Antwerpen, genoss den Uo-
terricht des berühmten de Keyser. £r malt Volkssceuen, Interior»
«. •• w. Blühte um id46.
Sewrin> Edmund^ Maler zu Paris, arbeitete um l846. Er malt
Bildnisse in Pastell und andere Darstellungen.
Seybold/ Christian, s. Ch. Seibold. Die Orthographie dieses Na-
mens wechselt. C. O.. Geyser stach sein eigenhändigee BUdniss, auf
welchem der Künstler Seybold geschrieben, i%U
Seybold, Egid, Maler von Gmünd in Schwaben, besuchte die Aka-
demie in Stuttgart, und war um I810 bereits ausübender Künstler.
Es finden sich Bildnisse und andere Darstellungen von ihm.
Seybold, Christoph Matthäus, ein protestantischer Geistlicher,
geb. zu Weissentels l668* zeichnete Landschaften, Architektur,
Blumen u. s. w. sehr. fein mit der Feder, war aber ein ganz schlecb*
ter Calligraph, wie in Wilischen's Kirchenhistorien von Freyberg
1737 bemerkt ist. Pastor Seybold belcam verdrüssliche Religions-
faändel. Starb 1723 zu Berlin,
Seybold, Christian Wilhelm, Bildnissmaler, arbeitete nm I7<i0
in Breslau. Bernin^roth, Haid u. a. haben Portraite nach ihm ge*
stochen, die aber nicht mehr beachtet werden.
Seybold, ». auch Seibold.
Seydel, Carl Christian August» §. Carl Seidl.
Seydel| s. auch Seidel und Seydi.
Seydelfnann, Jakob CreSCentiuS, Zeichner und Maler, einer
der berühmtesten Künstler seines Faches, wurde i750 zu Dresden
geboren , und von Ganale in den Anlangsgründen der Kunst un-
terrichtet, bis er unter Johann Casanova's Leitung kam, der ibn
bis 1772 zu seinen fieissigsten Schülern zählte. Jetzt begab er sich
nit churfürstlicker Unterstützung nach Rom, wo er an fii^^^^
Seydisloiann^.Jiikal) Crcseestius. 319
Meogs einen Freund fand, unter de»f<n Führung er die Klin»t-
schätze Rom*s studirte und. mehrere derselben zeichnete. In der
Zeit seines Aufenthaltes in Italien, der bis t78l dauerte» fertigte
er viele Zeichnungen nach antiken Bildwerken in einer von ihm
erfundenen Tuschart, in Sepiamanier , welche so grossen Beifall
fand, dass man eine seiner Zeichnungen mit 20 — 25 Dukaten
bezahlte. Viele solcher Zeichnungen nach Antiken kamen nach
England und in den Besitz des Baron von Riesch» andere gingen
nach Ansbach und Gotha. Daun fing er in Rom auch an ; ähnli*
che Zeichnungen nach berühmten Malwerken zu verfertigen, dio
nach Massgabe noch viel höher bezahlt wurden , als die- genann«
ten. Ferner zeichnete Seydelmann auch viele Fortreite berühmter
Männer, so dass ihm bei seiner Rückkehr in Deutschland sein
Ruf schon vorangeeilt war. Bald darnach ernannte ihn die Aka-
demie in Dresden zum Professor der Zeichenkunst, und auch aus*
wärtige Akademien nahmen ihn unter die Zahl ihrer Mitglieder
auf. Die Akademie in Berlin schickte ihm schon 1788 das Diplom
zu. In diesem Jahre copirte er für den Herzog von Gotha die
vorzüglichsten italienischen Bilder der Dresdner Gallerie» wie di»
Nacht von Correggio, die Madonna Idi S. Sisto u. s. w. Eine Co-
pie der berühmten Venus von Titian kam damals in das Winkler'
sehe Cabinet. Im folgenden Jahre begab sich der Künstler zum
zweitenmale nach Italien , um in Rom und Neapel Gopten nach
berühmten Gemälden in Sepia zu verl'ert'gen. Darunter sind sol-
che von Bildern Rafael's im Vatikan in der Grösse der Originale«
Bei seiner 17Q2 erfolgten Rückkunft nach Dresden copirte er meh«
rere schöne Bilder der Dtesdner Gallerie für die Fürstin Radezivil»
welche damit die Capelle ihres Landhauses ausstattete. Im Jahre
t794 ging er wieder nach Rom, wo er während eines Aufenthaltes
von acht Monaten zwei grosse Zeichnungen nach Rafael ausführte.
Nach Dresden zurückgekehrt, wurde ihm jetzt auch die Leitung
der Fortsetzung des Gaileriewerkes anvertraut, für welches er meh-
rere Zeichnungen zum Stiche ausführte. Doch nahm diese Arbeit
nicht seine ganze Zeit in Anspruch , er fand auch noch Müsse zu
anderweitigen Unternehmungen. So. reiste er l8o4 im Auftrage des
Grafen Marcolini zum fünften Male nach Rom , und nach seiner
Rückkehr übernahm er viele Arbeiten für den Kaiser Alexandt^r
von Russland , die ihm wahrhaft kaiserlich bezahlt wurden^ Er
copirte für ihn die /Madonna, di S. Sisto in der Grösse des Origi-
nals, wofür er 1000 Dukaten erhielt. Eben so gross ist auch ein»
Copie der Nacht von Correggio, so wia der heil. Georg nach dem-
selben. Seydelmanu reiste 1809 selbst nach St. Petersburg, un»
einige Retouchen vorzunehmen, da die Zeichnungen auf der Reise
beschädiget wurden. Zwei andere Zeichnungen für den Kaiser
stellen die Magdalena und die Venus dar, beide nach Urbildern
von Correggio und Guido in der Dresdner Gallerie und in grossem
Formate.
Die Zeichnungen diese» Meisters sind sehr zahlreich, nnd
Meisterstücke ihrer Art. Es sind diess wunderschön» Copien, wie
sie die Sepia nur selten hervorbringt. Man kann sie als Gemälde
in einer Farbe betrachten, die in dei^ feinsten Abstufungen» und
in ausserordentlicher Zartheit die Urbilder wiedergeben. Die Se-
pia- und Bistermanier hat keiner zu einer höheren Vollkommen-
heit gebracht, als Seydelmann. Er ist selbst der Erfinder dieser
zarten Art von malerischer Darstellung. In Meisterschaft der Be-
handlung kam ihm keiner seiner Zeitgenossen gleich, nur steht er
in Correktheit der Zeichnung nicht immer auf gleicher Höhe. Ausser
den Zeichnungen, die lür das Dresdner Gallerie werlk. benutzt war*
SSV Seydelnain, Api^okin* — SejjEarth.
den, dienten noch mehrere andere som dtiehe. Anch eigene Com-
Positionen finden tich^ von Seydelmann, die ebenso zart und schon
behandelt sind, aber in der Zeichnung zu wünschen übrig Usieo.
Fiir^ die Liedersammlung der Dresdner Freimaurerloge zeichDete
er eine Allegorie, welche den Genius der Wahrheit vorstellt Die-
•es Blatt hat E. G. Krüger gestochen, eo wie die Tochter Wilhemi
Ton Albanak zoMeissner't Dialogen« und 12 Blätter antikerKbpfe
und einige kleinere Comjpositionen. Liebe stach nach ihm das Bild.
niss des Schauspielers Reinecke, Medaillon in 4« Uüllmann tUcb
jenes des Capellmeitters Naumann , H. Sinzenich das Portrait dei
Landschafters Zingg etc« Von ihm selbst geatzt und mit dea
Stichel vollendet kennt man nach J. F. Bloemen eine badende
Figur in einer Höhle.
FroFessor Seydelmann starb 1829 in Dresden. In der Portiait'
•ammlung des Hofmalers Vogel von Vogelstein ist das Bildnisi
dieses Meisters, 1822 von Vogel selbst gezeichnet. In Büttiger'i
Notizenblatt 1829 Nro. 7* ist ein Necrolog desselben.
Seyäelmann, Apollonia^ geborne de Forgue, die Gattin des
obigen Künstlers, geb. zu Venedig 1707, hatte ebenfalls als Zeich*
nenn und Malerin Ruf. Sie machte sich schon 1788 vortheilhaft
bekannt, besonders durch Zeichnungen in Sepia » und dann durch
Bilder in Miniatur nach berühmten Meistern, wie nach Bifael,
Correggio, G. Beni, Cignani, Cantarini, Dominichino, C. Dolce
u. a. Sie begleitete 1789 als churfürstliche Pensionärin ihren Gat-
ten nach Italien , und leistete ihm von dieser Zeit an bei leineo
Arbeiten hülfreidie lland, vornehmlich bei seinen grossen Blaltero
in Sepiamanier. Sie führte aber auch unabhängig; von diesem
viele Zeichnungen in Sepia aus, alle nach berühmten Meiste».
Im Jahre i823 copirte sie RafaePs Fornarina in derGallerie Borg-
hese zu Rom auf solche Weise.
Apollonia Seydelnaiin war Mitglied der Akademie «>
Dresden.
SeydewitZy Maler und k. däniacher Offizier, hatte grosse Anlsf;fB
zur Kunst, und lieferte auch mehrere schöne Bilder. Um M
war er Capitain.
Seyferty ». Seyffert.
Sejffar, Kupferstecher, arbeitete in der ersten Hälfte dee 19. M^
hunderts. Er stach für die bei Engelmann in Heidelberg ericliie*
neue Auswahl von 12 der schönsten Ansichten des Rheins, nach
Zeichnungen von Fries , Kunz, Rottmann und Xeller. Mit Ttttf
qu, fol.
Seyfiarth, Hofgortier zu Dresden, findet hier als achtbarer Künitler
eine Stelle. Er schnitt mehrere Stanzen zu Bildniftsen in Stabl,
die in Medaillonform in der Grösse eines kleinen Tellers erschei-
nen. Darunter sind die Bildnisse mehrerer Monarchen, wie jeoe
des Königs und der Königin von Sachsen, zur 50 jährigeo Ver-
roählungs- und Regiernogsfeyer gefertiget, jene des Königi 0»°
des Kronprinzen von Preussen, des Königs von Neapel, desfionig«
von 9a7ern, des Fabstes Pius VII., des Herzogs Eugen vooLea«>-
tenberg, des Kaisers Napoleon 1812. Daran schliessen »ich °i*
Brustbilder Dr. Luther*s, Melanchthon*s l8l7» Oöthe's. ScbiHer«
^•* etc. Seyffarlh war noch um 1850 thätig.
SejrflEtoth« Ckristian MicKael. — ieyger, August. Mi
ScjffiirA> Christian Michael,' Maler, geb. zu Dr«fdeii 1757.
musste fticb in seiner Jugend dem Handels»tande widmen , und
schrieb auch Böcfier über kaufmännische Gegenstände. Im Zeich*
nen und Meilen war er sein eigener Lehrer, brachte es aber auch
nicht sehe weit. Er malte sogenannte Quodlibets, sowohl in Waf-
serfarben ' als in' Oel, und vierte dieselben mit Prospekten und
Figuren. Lebte noch um t8t2. Der obige SeyfFarth könnte sein
Sohn seyn,' oder ein Verwandter,
bejitarthy L., liupferstecher zu London« ein jetzt lebender Kiinit«
1er, ist durch m'ehrcre pittoreske Ansiehtcn bekannt. Er leistet
im Landschal^sfache Vorzügliches. Dieser Künstler scheint ein
Verwandter des obigen Seytfarth aus . Dresden zu seyn. S. auch ,
den folgenden Artikd.
Seyffarth/ Louise Mrs, Malen'Ä. geborne L. Sharpe, wahrschein.
lieh die Gattin des Obigen, gehört zu den bessten Aquarellroalo^ ^
rinnen, die jetzt in London leben. Sie ist wahrscheinlich mit der
Mme.Seiffarth, die wir oben erwähnt haben, Eine Person. Unsere
Mrs. Seyffarth, malt Genrebilder und historische Darstellungen in
Wasserfarben , und ist schon früher unter ihrem Familiennamen
vortheilhaft bekannt geworden. Sie ist Mitglied der Society of
Painters in Water Colours« In dem Verzeichnisse der Mitglieder
dieser Gesellschaft von l84o erscheint sie unter dem Namen: Late
Miss L. Sharpe» und mit der Adresse: Dresdeni and 45 HowUuid
^ Street.
teyffer, August y Zeichner, Maler und Kupferstecher, wurde 1774
zu Lauffen am Neckar geboren, und in Stuttgart herangebildet»
bis er l802 nach Wien sich begab, wo er erst seine eigentliche
Kü^stlerlaufbahn betrat. Die Folge von 6 Blättern nach Molitur
machte ihn als ßadirer sehr vortheilhaft bekannt, und von dieser
Zeit lieferte er, verschiedene Blätter, die seinen Beruf zum Künst-
ler entschieden aussprachen. Sie sind meistens in Woollet*« Ma.
Hier behandelt, und mit grosser Sicherheit gestochen. Er fertigte
auch viele Zeichnungen in Bister und Aquarell, und zuletzt brachte *
er es auch noch in der Oelmalerci zu nicht geringer Uebung,
obgleich er als Maler nur zu den Dilettanten gezählt werden kann«
Seyffer blieb etliche Jahre in Wien , endlich aber kehrte er
als Hofkupferstecher nach Stuttgart zurück wo er zuletzt auch
die Stelle eine« Inspektors der königlichen UupferstichsamBilun^
bekleidete. Er starb 1845.
1) Ansicht der Burg HobenstauCen in Würtemb^rg, nach der Na*
tur von ihoi selbst gezeichnet, gr. qu. fol.
2) Ansicht des Stammschlosses Würtemberg, reiche und grosse
Landschaft, so wie das obige Blatt nach eigener Zeichnung
breit und sicher ra^rt I8l6, s. gr. qu. fol.
o) Ansicht von Canstatt und vom Neckerthal. Seviffer del. et
sc, gr. fol.
4) Der Sauerbrunnen bei Canttatt. Id. de), et. sc., gr. foL
5 ) Eine Ansicht ^n Tübingen, sehr malerisdi radtrt, qu. fol.
6) Die Wurmlinger CapeJle bei Tübingen, fol.
7) Eine Folge von 6 riKiirten Landschaften mit Figuren und
Qebirgen, nach M. Molitor, kl. .qu. fol,
8) Eine Folge von landschaftlichen Studien, nach Zeichnungen
Von C. Lorraiiii^ 12 Blätter, qu, fol.
N«gler'jt Künstler- Lex. Bd. XV I. 21 »
981 ^ SeyflerMd . «cbastian. -^ Scyffcit H^kmA.
9 ) Etude9 d*aprei Claud« LorcAiti» 6 radifl« Bllt|er, 8-
10) Eine Fölee kleiner Antichten »ui der Gegend Tun Wien,
voo Seyfur, MaUlard u. a, gestochen.
11) Eine Fulge von 6 Landccliatten» gez. u. geatzt voo A.
SeyflTer, c[u. 8.
tl) Die Blätter für die Brasilianiffche Reis« de« Prinzen Mixi«
niilian von Neuwied, ^u. ful.
13) Die römischen Alterthumer in Baden» nach S. Schaffcoth'i
. Zeichnungen, gr. 4-
Seyffisrheld^ Sebastian ^ Crzgiesser, arbeitete in der ersten Hälfte
des 17- Jahrhunderts in Nürnbergs und starb l649 iui 38. Jahre.
Es ist sein Bildniss gestochen.
Seyfferty Johann Gotthold, Kupferstecher, wurde 1760 zu Drei*
den geboren, und von F. Cj^minova in der. Zeichen kuoit ootei*
richtet. Hierauf nahm ihn Boetius in die Lehre, unter dessen
Leitung er sich im Kupferstechen übte , ohne gerade hierin sich
vollkommen ausbilden zu wollen, da er noch grösseren Fleiss aii
die historische Compusitioii verwendete. Er erhielt den Preis oad
dem lebenden Modelle , uod viele Portraitzeichnungen sind all
Frucht seiner früheren Studien zu betrachten. Endlich leitete itn
der Hofkupferstecher Stölzel sen. wieder auf die Kupferstecher*
liunst, welche in ihm einen der bersten Künstler seiner Zeit zibltii
Im Jahre i8l4 wurde er ausserordentlicher Professor der Akade*
mie» in welcher Eigenschaft er den Unterricht im Kupterstechei
mit aller Umsicht leitete, und einige gute Schüler heranbildete.
Auch wurde er Inspektor der akademischen Säle; allein de^UDte^
rieht und die strenge Aufsicht, die er führte» hielten ihn |etzt yoi
> der Kupferstecherkunst ab, so dass eine grosse Platte mit Kaiser
Kapolepn unvollendet blieb. Sein.e Hauptblättcr sind in Becker'!
Augusteum, wo der Atleth, die schönsten Köpfe und Basreliefs sehr
kräftig behandelt sind. Doch lieferte Se^ifert auch noch mehren
andek-e bemerkenswerthe Blätter, worunter jene, die er für Casa*
nuva*s Vorlesungen stach, selten vorkommen, da das Werk picU
erschien. Seyffert starb 1824.
1 ) Carl Ludwig Fernow, nach Uügelchen, 8. '
. 2) Johann Friedrich Retnecke, berühmter Schauspieler» oMk
A. Grafif gestochen und leicht cslorirt, 17881 fol.
3) Mehrere Porlraiie, Köpfe und Vignetten für litterariidi
Werke.
4) Brustbild' eines Knaben, gestochen und leicht in Färbet
gedruckt. Ohne Namen, gr. 4.
&) Brustbild eines Mädchens mit einer Katze, in derselbei
Manier , nach Sdienau gestochen. Mit 4tt Dedicatioa u
den Olafen Marcolini, fol.
6) Eine weibliche Büfte, nach Lairaase» 8-
7) Die Sibylle, nach Kügelchen, für die Urania 1810 6^
stoc{ben, ]2» • -. ]
8) David, nach Prete Genovese, fol.
9) Umrisse nach aitdentsoheo Gemälden aus der Sammlung ^c
Malers Qartmann in Draadan, 4-
10) Die Blätter nach antiken Werken in Becker*s Augusteum, fol*
Sejffert, Heinrich, Maler, ^urde um 1765 zu Berlin gebore«,
und daseibat zum Künstler herangebildet. Er malte Portraite lo
Miniatur und Pastell. Darunter sind die Bildnisse des Homp
Skylfert, Heiariclik Abd. — ^«ytter. 8S3
vnd der KönigiQ • so wie solche der PrlDzen wd PrinatMioiitti^
und anderer hohen Herrschaften. SeyfTert malte aber auch andere
Darstellungen. Das Todesjahr dieses Künstlers ist uns unbekannt.
Seyfferti Heinrich Abel, Maler zu Berlin» genoss den Ruf eines
vorzüglichen Künstlers seines Faches. Er behauptete diesen schon
um 1820, namentlich durc|i Bildnisse in Miniatur und 0«1, deren
•r im Verlaufe der Jahre eine grosse Anzahl ausführte. Er malte
den König, die Königin, die Prinzen und Prinzessinnen des k«
preussischen Hauses, -alle zu. wiederholten Malen, so das» keine
Ausstellung war, wo nicht Bildnisse dieser höchsten Herrschaften
sich befanden, sowohl in Mintatur als in Oel. Im Jahre i850
gehörte sein Portrait des Königs von Preussen zu den bessten
Miniaturen des Kunstsaales in Berlin. Sein» Bildnisse in Miniatur
sind aber im Allgemeinen trefflich. Ihre Anzahl ist sehr bedeu-
tend, da Seyffert fast alle hohen Herrschaften und Notabilitäten
malte, Dia Bildnisse in Oel und Pastell machen den gerioi^eraa
Tbeil aus.
Dann finden sich von ihm auch historische Darst^liungeo und
Genrebilder in Oel» Aquarell und Gouache.
äeyffert, s. auch SeifiFert.
Jeyiried, -Friedrich i Maler von Nördlingen» zeichnete 158^ anf
Befehl des Herzogs Wilhelm V. von Bayern die Stadt Wemding
mit der Umgebung und lieferte diese Zeichnung colorirt an den
Herzog ab.Seylried war Landschaftsmaler und Geometer, und
könnte auch Bildnisse gemalt haben» so dass er mit unserm Fried.
Seefried Eine Person teyn dürfte.
ieyfried, Johann Heinrich^ Maler, arbeitete zu Anfang des 18*
Jahrhunderts in Gotha. ,
ieyfriedy Norbert, Maler, stand um 1756' in Diensten des Chur-
fürstea von Cöln. Er führte den Titel eines GetchichU- und
Hofmalers.
ieyfried, Wilhelmine^ Kupferstecherin y wurde 1785 zu Dresden
geboren, und von Darnstedt unterrichtet. Sie stach Landschaften,
und Schriften, noch um 1812. In Lindner's Taschenbuch Hir
Kunst und Literatur im K. Sachsen, Dresden l828i kommt sie
nicht vor.
1 ) Zwei kleine Landschaften, nach Klengel.
2) L'hermite, nach J. G. Wagner, qu. M.
ieyfried, Kupferstecher, lebte um 1760 in Wien, ist uns aber nur
nach folgenden nett radirten Blättern bekannt.
Cartelles a Tusage des Ingenieurs, inv. et deesin. par Lan*
derer, grav. par Seyfried. 7 Blätter mit Titel, qu; ioU
ieykora, P., Maler zu Prag, blühte um I828. , Er malte Architek-
turstücke, worunter besonders seine perspektivischen Ansichten von
goihischen Kirchen Beifall fanden. Dieser Künstler ist mit Sickbra
wahrscheinlich Eine Person.
'cyller, s. Seiller.
2\*
384 Seymour, James. ^ Sezeaius» Vaientio.
Seymour^ JameS^ Thiermaler, geboren tu London 1702, warder
Sohn eines Banquiers, welcher zu seinem Vergnügen gleiche Kunst
übte. Er malte Jagden und Pferderennen, so wie einzelne Pferde,
deren Natur er genau studirt hatte. Nur Stubbs und Reiaagle
sollen ihn übertruffen haben. T.^ Burford stach nach ihm eine
Folge von Jagdstücken und Pferderennen , R. Houston eine Folge
von 12 Blättern mit Bildnisse von Rennpferden.
Seymour starb 1752.
Seymdur, Edward^ Portraitmaler, arbeitete in der ersten Hälfte
des 17. Jahrhunderts. Er mfilte Bilduisse in der Weise Kneller'i
und Richardson's» die er sklavisch nachahmte. Starb l657*
Seymour^ ein englischer Oberst, diente unter der Re^ienin^ der
Königin Anna. Er malte Bildnisse berühmter Männer in Miniatur.
'öeyinour^ Alfredi Zeichner und Kupferstecher, der moderne eng-
lische Hogarth, ist durch eine Reihe von humoristischen Dantei«
lungeo behannt, die ungemein geistreich aufgefaset sind. Er Ter*
ti^te viele Zeichnungen cur Illustration belletristischer Werk«,
wie für die Pickwick Papers von Booz u, s. w.
Dann radirte dieser Meister mehrere seiner Zeichnuogeo io
Kopfer, welche eine interessante Augenlust gewähren, wie die
Sammlung unter dem Titel :
Seymour*s hom'orous sketches» comprising Eight - six exceedio^lj
clever and amusing Carikature Etcbings, illust. by Alfred Crowquill
2 Voll. London i84l, roy. 8«
Seyst, Hendrick ran, Maler, ist nach seinen Lebensverhältnisses
unbekannt. Er erscheint 1508 im Verzeichnisse der Brudsrscfaift
des hl. Lukas zu Antwerpen, lebte aber noch 1522«
Seyteri Daniel^ s. D. Syder.
Seyinrald f Maler, dessen Lebensverhältnissen unbekannt sind. In
der Gallcrie Lichtenstein zu Wien sind zwei Porträte von ihn*
Diese Bilder sind mit ungemeinem Fleisse vollendet; man kann die
Barthärchen zählen und durch das Vergrösserungsglos in die Po*
ren der Haut hineinblicken.
Solche Bilder malte C, Seibold oder Seybold, der lange ia
Wien lebte, und unser Seywald scheint mit ihm Eine Person
zu seyn.
SezeniuS, Valentin^ Kupferstecher, arbeitete in äet ersten Hälfte
des 17. Jahrhunderts in Italien, und Christ und Malpö nennen ihn
vielleicht irrig einen Deutschen. Heinecke nennt /einen Valentio
Sebenzanus als Kupferstecher, welchem er ein Monogramm V. S.
beilegt, dessen sich auch unser V. Sezenius bedient. Das' Blatt,
von welchem Heinecke, Nachrichten H. 441., spricht, stellt die
Verlobung Maria nach Rafäel dar, so dass das Monogramm auch
Santi Vrbinas bedeuten könnte. Der Stecher ist wahrscheinlich
Martin Rota Sebenzano.
Von unserm Sezenius, den Christ und Malpe mit Unre<^t
einen mittelmässigen Meister nennen ,- haben wir kleine niedliche
Bliitter, die eine Folge zu bilden scheinen. Eines derselben stellt
einen Hitler mit einer Dame vor, wie sie sich unter dem Bauffl«
Seczmouowitz. — Sguazzdla« Aoclrea. M5
umsrmeii. Links unten stehen die Buchstaben V. S. i620. H. 2
Z., Br. 2 Z. 7 L.
Dann finden sich von ihm GoldschmidiTerzieruneen und Gro*
tesken, %vel£||Q er nach eigener Erfindung geätxt und mit VS. ^e*!
zeiclinet hat. Diese kleinen Blätter sind von l64o* Sie bilden
eine folge von wenigstens sechs Blättecn in 12*
Jeczmonowite, g. Ssymonowitz.
ifedcricua» Miniaturmaler, lebte in dar zweiten Hälfte des l4, Jahr-
hunderts« In der Bibliothek zu Cassel ist vpa ihm eine auf Perga-
ment geschriebene und mit Miniaturen verzierte Bibel» die um
1383 von diesem Sfedericus t^emalt wurde.
HOodratly nennt Rossetti einen Maler, von welchem sich in der
DominikMier Kirche zu Padua eine historische Tafel finde» dte in
der Manier des Dom. Campagnola gemalt sei»
^isatOy Beiname von F. Barbleri.
Igargi^ Leonardo, Maler» arbeitete um l68i zu Bologna. Er
malte einige Landhäuser in der Nahe dieser Siadt in^f rasco aus.
Später begab er sich nach Wien. Seines, erwähur die. Felsina
pittrice.
Igrilliy Vincenzb, Maler, war Schülep vnnGiüse|>pe dal3oJ(e.uqd
D. F. Gabbianr, und trat danain D^anate jder Prioawin Violanta
von Toscana. Starb in frühen Jahren, um 1750*
•»'»■• . • • , ' . • , ■ ' , , ' • , j
i{rilli-Saai8<me, Bemardo^ Architekt «nd fisipfenstechar«.'arbei.
tete in FI(M*eifz; Er gab r739 eine Besehreibung; der,. Jiiirche St«
Marta de! Flore heraus, nnd^figlei 117 grosse von ihm s^bst ge-
.stochene Blätter bei, die mit fi. S^iüa. :bezat<thnet sjpdn^.Pana
habbn wirVa»' ihfa^ eine Beschreib nng der Lauren^ianischen Bib-
liothek in Flöl*ent/ unter ' dem.Titeh La librcria -Medicao,-X<au«
reoziäna, Fftf etize 1759* £><« mcbitekVtfnisthen BUjtter .r^hren> von
Sgrilti selbst her; so wie lias BUdnbfr des Miehel.Angalo« «welcher
der - ArehiMfir^a» Lauvenzia&a ist«) < . < r ) . . ,
Dieser Künstler 'itach auc'K ffit ^afcf Museo Effüsco dfr'A. F.
Gen, Firebie 1737. Mit Prall crfschitti.Vasi. A, PfefiFel n. a.njtach
er die schönen Ansichten von Frorenz vönr Jo8^Jh«efcehi. : iMeser
Ansichten erwähnen wir iVn Ar tikelZqiitAi^ naher: • H^nachfe «lennt
ihn auch als Theilnehmer ad den Stichfen efher Sammkmg von
Darstellungen aus dÄt florentiniSc^i^ett ödschichte : Azioni;:|fMiose
degji uominrillustr] Fiörentlni.' , * V../. - i
Uelmdiass sionen sich vo» SgrilU av^h' einzeln 6 Bla<t^F fin-
den, wie einetEmpfängniss Mari^9 unter, dem Tifel; Pülchntudo
puldsemna« i
guaaselWiy' Andrea, Maler, war SclJ^Jer Von Andrea' del Sarto,
und ein traner Nachahmer desselbejp^^tBr arbeitete mehreres nach
Zeichnungen- des .^Mstars und i«opirte auch dessen Malwerke. Es
ftstcübeUuHipt beka^a«t, idass von de! Sarto's ,Coin|»b^itionen mefirere
Beplikte.isids. finden, und einige rühren von Sguazzella her', die
fA»er iiMr'KenM» leieht ei^tdfbck^ Su >t. im iVIuseum, des Louvre
zu. Bac^ Clikiiltis (f»i|,^<^^Aogähürigeu heweint^ nach einer der
32§ SguazjÜBo. — Sharps WiUianu
•eliömtcii Comf oMitoaeD. d^l 8«rto*t« ftber g«UtIot, hati mnä hm\
genialr. Dieses Bild hal Girardel gestochen. Das To4esiahr diesM
Künstlers ist nicht bekannt.
Sguaa&zinO^ Maler von Citta di Cattello, blühte un 168O. Im Dome
seiner Geburtsstadt ist sein Bild des St. Angelas, eines der Hsnpt-
bilder des Meisters» Aiieh die Bilder aus dem Leben der Maria
in den Lunetten in S. Spirito daselbst sind sehr beachtenswertb.
In der Jesuskircha zu Perugia sieht naq Darstellungen au» dem
Leben des heil. Franz und andere Bilder von ihm. In allen dieien
Werken zeigt er sich als guter Praktiker und als besonders ge«
schickt in Anwendung von Gegensätzen« Als Zeidbner ist er sir-
gends von Belang.
Shackleton, John, Maler, stand in Diensten Georg IL von Eog'
land, und malte eine grosse Anzahl von Bildoiesen, Jenei du
Königs malte er für mehrere Gesandten» die in Loiid«>n residirten,
und dann diese Bildnisse an ihre Höfe scbickteo. Der Holnaler
erhielt für jecles derselben 50 Pf. St. Doch malte er auch viele
andere Personen. R. Houston stach nach ihm die drei Aldsnoäii'
ner in politischer Conferenz am Tische , dann das fiildniM da
Kanzlers Henry Pelham, und das schöna Blatt mit dam Portmu :
des iofcn Roberts Esq.
• Sbackletonr starb zu Loado»' 17367»
Sharp, Gregor, Professor 6e% Tempels zu London, iwird von Ew
'lyn unter den Künstlern ertvahnt.- Br rttdirta .ainig« Blätter, m<
zu* Dr. Hyde*s Syntagma dissectationunw . >
Sharp, William, Kupferstecher, nimmt in der neueren ^Geschickte
seiner l^nnst «tn* auigeaeiehAela Stall«, ein. *Ii»'J«k(s« tlit^A
• ' London gebore», erhielt ar den erstan Uotericiohl; v)oi|.^. W«t,
urifll dann fbnd er an Bar|»iazzi amen Lehrer. $n dar JinpCersU-
chertiunst; all^ia ar folgCe in dar Folge wradur. 4f|n. einen oodi
* dem' arit^eren , indeid> sich aus aaÜesiiiBIäMrn, 4aa .Sludiun ^»
*' Wi^rke Reynötds'» Straitge's und»WQoHat> w^bfi d^ren. Voizofi
'' ' ^y auf efrgenthümliehe Waise bu vaiUchmelzei». iwvsftet uU^ber <iif
"' ' K6nstWelsie> dieses berühmten Mandes, und i^ber saiuf YerdMt
verbreitet sich Giuseppe Longhirisi seiner. Cäloc>gf!af^b|a (deuuo
.M Hiiü.Aamerko^ften vo9,C« Bfr^« Hildbur§^hausea lß37» o. 196^
t'. jin.'seinem. St^le /zeigt er fin^ yvjll^Qeist und Geschmack., worin «*
11 >^le in der Art des rcg^l^mas^igen' ptichls i^bertral^, zugleich' abet
:.. . ttioht Cr<|i yon dea.schwerslea fehler», ^er Vebertreibung un^ Ver-
< • / nafikläss*g(|ng ^ar. Durch' 3Wr||er.reic]i(e'|iac|^ Lpnghift V^baop'
^idie^Kupferst^eri^uiist i^rfii^Gipfe),! stieg nodb einen Schn'l»
....I. j ^I.r Jj^. .'^^^JiJL' c^:». ^T^tL\ -.~^L:li 'ulU».i. "Vm starb
und sank dann auf der anderen Seite i^C^lit .wenig hfeVab.TEr s^^™
i.:-w.-:.»i.. ^ .::^j- -.u i besser* aber AoCh 'föiftraite. f
hUtoriscbe Gegenstände. ;|ehr gut,' besser aber '^oCh' föi^traite. Ji"
. ersten.fachi |6b er'^adf** Vürtreffl'i^chstrf* aew Q^ifnkitdetm
'1er sefnes Xtfndfti" uh()' WeitKifx'' Zeitg^uossbn, indam «r lait gi<>'
eher Treue deren Schönheiten und Fehler übertrugi:aMas'mafldeo)'
. lieh in seinem Blatte , .;»di^ Doctofen der Kin;he«s, nach G. R^bii
; ; ,uiiWrsc1ieid^eii kann. ' W^^th fB^hh sind ifrtttof kndl^ft''«}« ^^^
^\ nisse von ftuAte^'liri* ll6ru!td^'1>ewuil^itingsvniKdrg. xBetn Vej'
( . fl^'i^he mh.']ßerwic*l Foftr'äit de¥ tGibHMv<vo« Sa^aa^näcb m^'
^^ t/lian <^rÄcheirieik die Gesefiibhtei' fast li^bdMIg, ^i^^aaiid.dee H'
J, 'der G'abri6t6 etvras lVlfetal]ien«fs,''o^e^ VOn 'g«^nMlteib laekirteo Ho'j
^^ hat. Dagegen lind die GeVvln.de^vtäht"tMl utaükavteefflielk, ^'ArtJ^
' ^ Sie 'i^«i Sharp müHselig und dbch -slIteetfMIig BttbUissif -hsli«»'''"
lii^ Otoa^h nült uiHftrin^KaliaAlflr tfie ?«loie au, da bat Rild-
nuien daibooliUe Verdienit in d«r. W^hcheit und dm» Autd«uck
der {^fi(»gi|9tnie besteibl. Utberhaiipt «otfaltet dieser Küptttlar in
fest allto seinen W#rken grosse fieontniss des Helldunkels, ttefes
fiefiihl für den Aiuedi*m:k' und die Farbe*, liühnKeit in «inemeon-
derbaren Strich, unfi w«& nach Longht mellr Ut^ nachdem ihm so
▼iaie Meister, vonmgtngeiif viele Neohcjt das Kupterst^cher-JVIach-
fterks. Mit lekhtef Biegung i&caeh, er auf freie.Waiste in dem Iflei-
scbem die Richtung der erslen ab, eKsetz^leiaia dusth «ine «odAret' die
ledndi nicht die jforlsetzang dev^svteit«« vtar., etft^e Tunkla-und
Gegen|Minliie daswisehen »• ohnje das«, 'dadurch eifie Yermimkrung
dea MimeUM.und.dee herrschenden CharttkUrs «niltandw Einige«
»ehr fls. n»thig gebogene ueid den Forderungen der JNatur ange-
biesiene>8tric!hl4gen, manehe de;i 'G^Metzen der Perspektive entge-
gengesetzte Führung, die. bei amleren Künstlern, unertrttgl ich s«yn
ilriirde, veneieigen sich.hei'.thn sownbl mit Geist als KraA» t Jtlan
sieht hei t den genannten Köpfen rgewitae. kleine einzelnsilehende
StriehoiMsenT fUe, in der Nahe betrachtet,, dusser «Her. Anaimbt|iDg
erscheinen, ke|eaick|et.-maii ue abec in*eioet mäseige« Bnti'etottng,
so entdeckt mAn,; 1191« meisteelioh sie, «ur ghnanesten. und Usoh te-
sten Andeutang der kleinste^- Zufälligkeiten »nder-.Natuir di^en.
DieM isk b«i Shnrp ei»e Folge iseinef/ gewissenhalten .Nachafb<nung
aller Riehlungen,: ^üge: nnd.Dinck^ 4esi Piniels.idle er in dannGc-
mälde« finttati e(a«h wekheA ier im Kaffee stach» £a galt ihal:für
eine llailf tanfgebe, «it den fitrabstitheltdas Sj^iel dea Pins^isiiMch-
ftuahinefiiMiind au« natüfflioheri^eigttnrg sog er die foeietcA)(&f«f Ide
tiit keoKeai fiinkeKden flaisiirgeren und verechmokeaeraYor^ Mreil
er beit,|e«i^n die iNorin ifür.sM Systemi der.' Striehln^Oi. c)ealiich
vorAugitn eah,'.bei dieeen::hingflgen:keinei Er w/ir'«in Feindt'von
Allem, wehet: er das .UoMg^ehmev dae.l\fti^eligfetiM»ol#jBeAebtiKer-
Hche lihnete,Mttnd.'Tei»iiedidtes4«i4g»t^n>ede,wi .tegetoiiMfig 9*^0-
«MittX^nieolege; jede (dwe^dnB^üwegebrMhte ^lättnv iKHMb^iie
U'id MettigkeiH dea ^tiehea^ Indbn ,er.eiei6in:Gte<ititönd» nufe^rte,
die ihrer Natur nach glatt eind) glnjfKend. ^ereo^.i^^ifütftreil'te^lso
.4«^' '^ ^ ' ' ' " -"' —
mehr die* Malerei' dsdie .Natur -nachz^sAmen'* wo
Kunst, die ihrA>i|entliämti,^^^ 4as..Tv^hoe einzu-
drucken 9 sicVider jKifte[. 'ri".?«; o^?.9T^ 6J4")^»iP^A6f/shi/ed;enen Ar
zu. be'dienen , ^yiang i . i5o' o^sV eJr n^cnX^eoriarilj^ .aa^ X^^^?^%if^^* '
«pruc^ «i6K aJs'Neffi?, nl<^t ajs Sofen dei; Natur zeig^^. l^o^gV.i*^''
es^eWrilalts Jur jirie strenge Tfli<|ji{ des Stecheifs , ^'»«ypn, 5f .^^*
Gegishstande efgener Corajpositibn gibf, die ZeVchfaungen *oder Ma-
lereien e^dereV ällt der geWis^ntiM^e^^rreui^i 'IM Ghirekter des
Urhebers darzustellen, aber nicht bis zu düib fhnhtö Mr Verbind-
fl9:^i«ii;». mi¥iHP. dem. Styüe [des. :Mftlftrif*»ehi die <Hifeah99)i|ct^n Mit-
>trf deJTJi^rif^ei^ Att8iMung..niic^?(ti^hf99l)k*<4(|« ftrftbetichel zur
Knechtschaft für jene Pinsetzüge erniedrigentltf die i^en überdiess
nie voU.konmienr darstellen, kann, und ^ie man in dtf ]$fatur nie
siehlj ünd'ai^^ auch der' Maler ,nie ohne den Vorwüii dbv üeber-
Vreibung adiP äch'^iT Ittdefi ; .siöhtbar ineiihcn kann, es sei denn in
der Voraussetzung der Sicherheit, dkss ite in der gewünschten Ent-
fernung des Beschauers vom Bilde verschwinden. Die verschiede-
nen originellen Ptnselstrichej die den stehenden Charakter einiger
i2M Shnrp, WiUMiiti.
Meister «udimicIicnruDd das bis «sur ManttohieileiiMt 1ii»([e^or*
fenctt Strich ihrer im Aogenblick eotttADdeneti Shiszen nachzuah-
' men , ist nur S^cbe der freien Afictiriiiig» Wo kupferttecherische
Leichtigkeit sich schon dnrch sich selbst ankii»di|[et, mag's wohl
anflehen, dass itian auch Andeutungen malerischer Flüchtigkeit gebe.
Anders ist es nach Longhi im grossen Oenre oder beim sogensnn-
• ten regelmässigen Stich, «reicher «ueh der des Sharp ist, wo d^r
. Rupfersticeher das Gemälde nur al« eifneo staten Spiegel der Nator
in betMcht »eben kann. Dieses Genre ist streng, liebt vollendete
■ Sachen und bemüht sieh Rechenschalt von Allem und somit auch
vion dar naturgemässen Beschaffenheit der Dinge %n geben. Die
Rjchtunff der Behandlung ist dabei nta «vtllkübrlich, eondera in-
• mer nach der Rundang der Tonnen beraebnat; ein tnebr bertor*
tretender PinseUog im Urbild, Mrelcbas der Stecher vor sieh hat,
• ist für den Künstler nichts als «die Anaeig« einer stirker angege-
benen Verliefung oder Erhöhung in der Natnr, mid er biegt oder
'Terstfirkt' hier seinen Schnitt ' mittelst des ihm eigentfcfimitcheD,
' ^aln« von dem des Malers verschiedenen Maeben^kes» Sharp wollte
' • indosfen in seiner Kunst neu seyn. Auch ^Un^ tfsthm wohl bei
•ieiner ausserordentlichen Anlag« lor Tecbnick - sMlIenivaiee einen
•M Vohsehritt zn erreichen, der bis dabin vielieleht nieht su hoffen
stand, was er^ bei -den Werken der keokcn »nd üb gebundenen
' Maler seines Landes und bei d«ki- leichte«! FinsH Gvido's wohl
'^ihun konnte aHein er konnte nicht* (fnt wanik Dokee-y nnd noch
weniger nach Rafael und Leonardo Sterben.' Zur Nnfiiabmang
• t empfehlt Lon^t diesen Meister nicht, m^int im Gngenthaile, dass
• disse <u traurigen Folgen fähren könnte* Doeb rÜNiar dem Kai*
«• teui mDn#lonen, und au seht auf H«nih«it und Nettiglieit des Sü-
i- chels eifersichtige'd Kupferste$h|Br lÜia' Betrachtuaig «d^r Arbeiieo
- ' ^itfses Konstgfpiesy Verbietet abilr b^snud^r» dem liaH«»«r ^ie Hin-
Steigung tu Sharp, vofntfhmM«l^iiciiÜebertrnsNing «ieri'MassiichcD
' ' Gemaide seiner Schule. De» Bttittfede^bi di<e abnltcbe dncfenstisde,
^ «w^d nacb ühniicben Malern*« feSlsokoii >nMincbmai mananfCrter, ili
() -er stnchea» -galang ^ai'giBns gne dnont; - <<: /' ' "• <•-"'•';
',,./ Longiii nennt nur die oben gertan^te^Ä' Stiche als Mnsterblit'
■' tcr; allein es sind fast iJIIe Von |^rosser Sdh^nheif. Mit vonügli-
'' ehern Lobe erhebt man äiich die Belagerung" vöii Gibraltar na«'»
^' Trumbull, Alfred den Grossednaft 0. West, X^rr'll.* im Tower
'nach demselben, und Saitauer« Schatten; eb'en falls toäcb We^t D»*
;' e^.ttyland*s' Blatt mit' Ißdgar'und Elfridk vollendet bA^e, haben
. V^ir schon im Artikel ),enes" Unglücklichen betoerkt. "^ 'sbarp ^^r
' . Mitglied , der Akademie %ü Wien UV ä., Die Akademie zu Lopdoo
y räumt den^Kupferstechern nur eine untbr^edpdn^te Stelle ein, je»*
'., :^ von Assbciaten , so dass Künstler vbii* ersteiä ' Bange , wie Sharp.
^ 'auf diese Mitgliedschaft nicht seht stol^'kind und' die Ehren bucb-
'^ . Stäben ft^ A. gerne weglassen; Sharp starb su Londob'i824*
1) Das Btildniss. di^ <Kiiastiar#» .Mbe Fjguii» Mcb G» F* Jpsepi>'
• . . .gr. fpl. .Selten, ,..-. . ;-. ^ -'.:.• • •. ^ .
' ' ' 2> Dr. 3obn Hun^efk-tiiitljd^iikend »u'seitMm Atb^ilstsvetif; KDi^
'' ' stück naeh Reynolds; eines ••^^' schdtiAlen ^uftriMe 4\»«
Art» gr. foh ^ ^ ' i ; .
',! L Vor der Sckrif^ Namen und Adresse der ^feunstler.mit Je
Nailci gerissen.* (Bei Wcigd iö Tbl.. Longhi scbälrt e«
auf 60 Isirc mit der Schrift.'
-u
^'i :. . IL Mit der Scheuß.
Simii^ Wiltiam. SV»
S) Boültoii da ^hmtUft »ach HjSfiioUf » ' dn^ -oben tod Lon^hi
genaoBte Hauptblatt , welches wir ausserdem nicht angezeigt
. randen.
4) Thomas Howafd* Graf von Arundel» nach A. vao Dyck» foK
5) Th. UiMMy fol.
>' 6) £lobert Dundas-t naoh H. Raeburn.» fol*
l. Mit angelegter Sahrift«
IL Mit voller SchriU.
7) Juhn Bunyan, fol.
a) Gei
ß) General Washington, fol.
9) Theodor Kosciusko auf dem Capap^ ruhend^ nach C. An«
dreas, gr. qu. fol«
lÖ) Dr. £dward Jenner, berühmt durch seine Einführung der
. Schutzbockenimpfung, nach Ghobdaj's Gemälde^ , das letzte
Werk, des Meisters 1823, fol. /
) 1 ) Samuel Wore, nach B. West, eines der vorzügltahstcn Bläl»
' ter des Meisters, fol. " * ^
12) Julio« Cäsar, nach H. Ramberg, für eine Aosjgabe 'der Werke
8hakespear€f*s 17^5» 8- ' •
IS) Kö^ig Lear, nach J. Reynolds, 4- /
14) The holy Family. Die hl. Famin«'naeh Reynolds 1792»
gr. fol.
I. Vor der Schrift. • '
II. Mit derselben.
15) Sleeping Christ, das sdilafetade Chrtst^shind ^ nach A. Car"
aacct, fol. . • . <^
16) Maria Magdalena, nach G. Rani, foh
17) St«.Cäeilia mit der. Fsalraet Kaiiestück nach Domintchtno»
eines der Hauptblätter des Meisters 179O, gr. loK.'
: I. Mit aagelegter^Schrift, der Name « Gacilie » ^unausge*
füllt. Selten. Ursprünglicher Preis». 20 Xhl*
IT. Mit voller Schritt, vnr der Retouche und mit Boy-
d^ll's' Adresse. Bei Weieel t8 ThL
III. Die retoucbirten Abdruck«.
• 18) The Döctnrs orf the.Chiirch «ensultillg upon thelmmacula-
teness of the Virgin. Die HUchealehr^,. ein* berühmtes Blatt
t'nack'O.'Re'ni 4705, .'gr. fol». . .;j 5^ —
I. Mit angelegter Schrift. Sehr selteiM Ür6f»rünglicher
•'. FMeäS rau ••/■.•.'
II. Mit vollendeter Schrift. Fteis 25 Tbl.
in. Die Abdrücke von dtp ttifgastocbeDen FlaHeb •
19} AHi'edf the^eat divfding bis loaf with the pilgrim. Alfred
^ theill sein Brod ihit dem Pilger, na.eh Et West. Capitalblatt
aus BoydeU's Verlag, qu. roy. foT.
I. Vor der Schrift (lettre grise), odfir Yieimettr ^nA ange-
legter Schrift. Bei Weigel 12 Thi.
II. Mit voller Schrift. Weigel 8 Tbl. 12«»gr;
20) Boadicea the british Queen animating the Brittas to defend
their Country against the Romans. Boadicea ^^ Königin voo
: jpngtand^ ^lach .einem berühmten Bilde von Tb* Stotthard
i8j^2^' gil« foj.
21) The sortie by the garnison of Gibraltiir.. Öd^ Ausfall voo
Gibraltar oder' der Tod des Capitain Barbozjp eine d^rbe-
rühmten ramerikaniseben Schlachten ypxi J. Trun;)bull. (Die
.«m^erep stellen den Tad.ides. Qencral . Waaren Von G. v.
Miiller, und den Tod des Öencral Älontgomery von J. F.
380 Slmrp^WiltuttB.
' Cletaent tot), oq. iiiip« M. Data ^oH «ta Blitl «itt der
BrklSraon^ der köpfe «ncl mil TesBt*
I. Verschiedene Probedrüeke vor aller Mirift. I« der
Sannslung; det GraFen Friee warea eecht solche Drücke,
vom reinen Aelzdruck bis zur stufaoweiaao Vollendang.
IL Mit anf^elegter Schrift» voa der vollendeten Platte.
III. Mit voller Schrift. Ursprung] iebar Preis 33 Thl.
* 22) The Siege and Relief of Gibraltar (in two compartemeDts),
•aah J. S. Copley, mit Dedication an den König und mit
Wappen, gr. qu. fol. Dazu gehören In Holz gfschnittene
Erkiarungsbfütter dtr Portraite.
I. Mit angelegter Schrift und vor der Dedication.
IL Mit voller Schrift und mit der Dedication, dann mit
Copley*s Adresse I8l0. Ursprünglicher Preis 24 Thl.
-23) lUilg Charles IL Landiog on the Beach at Dover, nach B.
West, berühmtes Blatt, von Woollet geätzt und von Sharp
5'eifocheo, das Gegen^t&ck eu.J. üairs Cromvfell, «aelcher
as Parlament auflöst, und bekannter unter dem Namen:
The Restoration, wihrend Hall's Stich unter jenem von
Usurpation bekannt ist, qu« roy. fol.
, . : I« Muf seltener Probedruck vor.derSefirift, bloa mit der
Nadel gerissen: The Restoration. Bei Weigel mit einem
ähnlichen Drucke von Cromwell 48 Thl.
IL Mit angelegter Schrift (lettre grise).
• ' Hl. Mit voller Schrift, Bei Weigel 10 TlrL
^24) The Interview of Charles I. with bis childern« nach Wood-
ford, gr. fol. t
• Dless^ ist eines der, sehöneten Blätter dea Künstlers.
Fireis 4o fl«
25) ThiB Witch of Endon Dia Hexe von Bndor ruft Samueri
Schatten, naeh B. West, gr, qu« iol..
I. Vor der Schrift.
IL Mit deMelben« und mit BbydelPs Adressn«
III. Mit Th. Ma«klin'a Ardrosse.
"''"'' 'l6)'Romab titid JiHie, imoh W«st,.t783 för Baydell. gieafeocheo,
•*" • ' H; « Z» '8 L., Bf. 8 Z*i 10 iL.
27) Cupid and bis Mother, nach L. £< V. Lehnto» «Smith ezc.
• ' • 1789, *»*•
28) Venus und Europa, nach West 1783» fül^ Boyddfe gestochea.
H. 7 Em Bt. 8 at. M)'L. '• • < ' 1' ir
29)^'!IHäortiaofi Qtter«iftoi gn loh'« . . .* k\
•> t' A3Q) Cifoa, ballte Figur nach Dominiehina, Oval kl, jfoL .
iu.'d\ > I i L Mit der q»it der Nadel gerissenen Schrift (a;,I.l.) Selten.
IL Mit voller. Schrat. . , ,
f*"i Q Sl.^ Auaraila im Begriffe . sich mit dem Dolche zu ermorden,
halbe Figur i|ii Ova|, nach Dpminichino^ sehr^pierlich ge-
•tof hM 1784, qu- foL/ . 't '
f,f, ' „. I. Vor der bchriffc (mit angelegter Schrifl)« Sehr selten.
,,.." , Früherer Preis" 20' ThL' m' : . : ('
l^„ . IL Mit voller Schrift.
32) Diogenes mit der Leterne,' irach S. Rosa', haltila Fignreni
iiv :./ •q^.M^L^(]$chvra^zenberg*sche Ai^ktion ifi'Tht).
i; Vö'r ier Schriit.
IL Mit d^t^selben.
S3 ) L' Envie. * Der Neid» nÄch Michel Aögelö, 4.
34) Bin sitzend^, beim ^icht fesendes junges Weib| nKch Stott-
hard*s Zei<*hnaDg, 4:" ^ ^. . »
Sharp« WiUiam. •-- Slpaipet Lotiüe Mrs. SSt
^) Niob« mit ilir«ii Ktojftni ili etner'LandMlMlIt Dflcii R.Wil»
son, mit 5* Smith i|;Mtochen» fol.
^) Dr* Caja» Ditcov^riiig «imple in hts Clotet, nadi R« 8mir-
ke, fol.
37) Scene aus Köotß Lear, Aet I. 1. Der König Ton FiftiDli*
reich, Cordelia, Goaeril und Regam nach R.omirke fnr die
Shakespear-Gallery geitochen» gn fol.
58) Scene aus König Lear^ Act» IIL 4* König Jjmtt Kvntt F00I,
Edgar und Gloster, nach B* West für Boydeli'e thaketpear*
Gallery gestochen« gr. foL
5g) Scene aus den Weibern von Windsor/ Act V. 5» Fage, Fort
.und Falstaff, nach R* Smhrke, für Boydeir« Shakespear»
Gallery gestochen, «r« fol^.
Die späteren Abdrücke dieser beidan Blätter haban Boy-
delPs Adresse nicht« ..^
46) Bin Seetreffen^ nach D# Sevrai. qu. fol« *
' 4l ) Beggare petition. Ein magerer Hund bettelt bei einem fet-
tea, nach Hanooek, fol.
Sharp I William, Maler, wurde um i?90 in London geboren» und
an dar Akademie daselbst herangebildet. Er machte ^rünÄiche
Stodian, anfangs nach den besteheilden akademischen Regeln« und
da»n oaoh der Natura Ueberdtess copirte er auch einige Werke
berühmter älterer Meister, wie das Bild der Jugend des Batchua
nach Poussin, wofür ihm 1821 4ie silberne Medaille zu Theil
wurde. Zum- Hauptfache ^ählla Sharp das Genre, worin er Vor*
sügliches leistete. Eines seiner Jlauptwarke dieser Art iai ein
reiches Bild von 1322» welches einen Theaterdichter vorstellt^ 4er
de^ Sqh^u^pielern sein nanM.Dlrdmft Toeliest.^ Diese ^'Hgoaetf sind
alle, verständig g^qrdnat und die ««osdruckavollen i&pfe sind
sammtlich Portraits, Ans Shatp's Gemälden apriobt immar ein ge«
naues Studium der Natura eiue lahandige und. chaeakterialiscbe
Auffassung der Individoan». Binif^ fftinaff W«rke. sind dmmkf den
Stich bekannt«' 3o stacb^Cb»: HeaM dna sohönftBild, w«lsbak. unter
dem rfamen des.. Soqiuwg«.- Morgen ^^ufid^y. Mtaiing) bekannt ist»
,uod eine Biiiuerin..YocstalltB.wakh»#tnevi Knaben Vväaelit oendiUran-
putzt. Tnrnevi Ward Jua»; «indiOatsea^^haiMa^nndatfe Genfeahilder
. naqh ihm g^atofihen* >. » : ( --' '" ' •
eir • nt ''-.'»■' ''1 <*. ' • . 'J. . »« • ■' •
Ci|l9rp, 4rrt.»..B#)bailArsu(.boiidbn,.ein jelit . lehander Menslalri der
' v^. dmi baist^a (englMch#»^KiMifcii«rn saiAea -OlaeV^s igahöTtJ Es
«adan/sich y.QA vlw fhMbnt'jähn)idMi.JUbten!,. welilm ditfijl^sste
...ii'i^l.Miffer ^{[afk«$.aaim«MlH«n,iida aBlahoifenrattei..von :tM»eng-
lischen Grossen häufig». ver^ii|^ urcedbiui Dmin liabah ieelH' von
Sharp auch andere Bildwerke , die ein genaues Stu^i^n^^^er Na^
heufjmn^enjt .n\^ ,%M^f dM^cb . eisMi^fisdae^' etscki^eckler' RnflWi
.. ytßfio^ejBi übeaaM». wahrMdai«aateU|:.til4it.DieiH. ^ild.fbnMlitfei der
. .:Kii964^ iSöft-sar AMMtaÜilig<-i-' - t.: •^♦m.i j ../f , .•.'.u..;,. ,-;
©r- . . ..i ^ •» -' Wir '"^'" *} ' V'< (». 1 i .: ji" i'»n i . o . >
pharpei,.IiOUi8Q IVlrSo MnlariaJEu Lwlbn»! WQnle>um i805 (je-
. bjupf i^.Mn.d.:sclitili fcühaeitig i»u^i&u.nat .imgeiait^ t.j Sie entwickelte
bald ein bedeutendes Talent, welches sich schon um. :t6b^9-w -treff-
lichen Miniaturbildern aussprach. Diese bestehen in Gopten niujf
/ »c iberüjhmipn idMwerken «lAd infbrlnait^n taaab^ddmfijabbn.*. D^nm
.findet mau von dieser- llünstlerin »nch arUriscböne und sarl aus*
.,ga(äl\rle. Purtra^tzeichnilAgap liwi h^rriiehe Bikfter tn Aquarell,
welche Scenen aus der Geschichte und dem iithea in .fAisser
,dM . . Sfcarpe, Süza Mm» ^ Shaw.
chin&ttriftifclMr Wahrheit damellen. Dicve Bilder »ad mit Mm-
•lertchaft behandelt und von anf^ewfthnltcher Kraft der Farbe« Mn*
Sharpe iat Mitglied der GeseUachaft dar Maler in Wastei^rbeoi
die, im Jahre 1806 gegründet, seit Jahren eines Immer steigeaden
Beifalls sich erfreut. Uia Werke der^ Mrs. Sharpe |ehörleD im*
• , mar «u den Glanxpunkten der Ausstellongen in Fall •Mall.
Melirere ihrer lieblichen Fraaenbilder sind im Stahlstiche be-
. kaiinl, wie in Heath's Gallery of British Bngravings. London iB36 ff-,
in Heatb's book of beauty,' in dem Werke? Paris et LondoB,
Keepsahe fran^ais, und in der englis9hen Ausgabe, 1837 ff.| in den
engliachen. Almanachen etc.
. Seit f 84o ist diese Künetlerin unler dem Nelnen Mrs. Sejffarth
bekannt, indem sie mit dem Künstler Woldemar Seyffarth ein ehe.
liehea fiündaiss eehloss.
Sharpe, Eliza Mra.» Malerin «t> London, die jüngere Schwester
der obigen .Künstlerin y arbeitet, in gleichem Genre, und steht an
Verdienst dieser gleich. Man besitzt von £• Sharpe äusserst xarte
Portraitzeichnungen und weibliche Idealfiguren in Aquarell. Bei
I den Exhibittons der Geseltschaft der Maier .in Wasserfarben ge*
,, üürten ihre Bilder immer su den schönsten, und lieblichsten.
Mehrere sind in Heath's Gallery of British Engrawngs. .London
; 1606 ff* in Stahl gestochen •. und ai^ch in englisch an^ AI manachen
, fi|M}et man Stiche nach ihre^ Gemälden und; Zeif^^ntus^n.
.Die. Bildniste der Konstierinnen dieses Namen«, 'von Eliza
' 1833 in Dresden gezeichnetv find in der^Ppctraitsemmlongdfes k.
1. j sächsischen Hofmalers Voigel Türti Vogelstein.
SliaW«^. Bc^ary,' Zeichner und Riipfereteehe^ teo London »' hat sieh
i ' im Fa<!|ie der Architektur- 'und 0MHinienteii-2ei<ibnung> inen rnhm-
-• , iichen Nanlon- erwoebenk. Die 2aM - «einer Zetehnungeif ist sebr
'o . bedeutend» und nicht allein für den freund deS' Alteruiums, son-
«•f 4sB» auch für Arcfaiteklea Te» Bedeutuiig. Wir hoben von ihm
-1 ' colmtlrte • Verzierungen ans Matfusftf ipien und - alten Druckachrinea,
«Je mit einer Beeehreibttl»g von F. IVIadden» welche 1833 erschien.
-•.• Bin «nderes Weili> gibt^ uns' die Grutid- und Aufrisse, die per-
: '8|ReUvisohe Ansicht, OriMalinfceittnd Details votf Lutoii Chapel,
unter dem Titel: Gothic architecture and«iirttamenJ)s,' ^ e^'^^risf
of Illustrations of Luton Chapel » 20 pl. London l85(v imp. feL
-i'V 9eniu4fab«ertmit Bridgens'Deiiifami^^'Fciniitttte^heireils, 60 Btät*
* ( ter naeh.Wefken^dea golhietdMHi ^Sltfr 'Wiid • nach ' solch«» an* der
: ...'.2^iider.;Hömgin>£li(salMth«<^ 4. Alle Werks
' dMes.iKiinatlers iiiohnto «eh (d«Mi' hMtorieäies' Ittteresae* und
iu./diiBchfG«hMiuiglieit^der DaralettvDgtiQs* ' ^ \mc ^
iK"f '* ' • 4^ * • »" »f *•'« • • .i • I •' '1 * I ",*<;.♦*»'•
pAa»r:Ti<.W.rvKoffei«t4cliei> zu Londen, l»lnhle lii"d^' tHrsten
'iru HSIfleiidea .49.öJafafAunAerta«. Sebit' Blüteir, sowohl Ruf^- ab
Stahlstiche» findet man in literariiieheiPiind'belletriftilcheii Werken.
Solche sind neben anderen in )»The works »gf Hogartb in a seriei
«iß'.En^vfaam byr^naUri. Loiidbiit'id65,"li^. ' Diese fi^artMlUo^n
^d infi6talhi:>'igeatpQheniHuAd*<gehöve»-«a '<dett- beiäfetf' Arbeiten
wt »TibBer.Aft«. itf • .j'.ie •AA.'ft ,..'i!f.I ,'»;»->•• \ * •• ^
mAir^i.liaddeehaftsmaleev 'eiAiiSkiglaMsr i^ei^'Ot!bM>t.'')rfllMMt« Viach
^erUia< über; undi gröbdete da Um 1*24- «*lkeÄ IhifV «eitle Werke
indessen manieiirt^ii A^h eotMwto «i"<lida'fig v^n^ü^mAtü
^uiwbrook« B.^ — Sbee» Martin Arcber; 333
Snawbrook| R,, Kupferstecher, ein wenig bekannter Künstler^
welcher im Catalog der Sammlung Brandes zur englischen Schul«
gesahh wird » wenn er nicht vielmehr der Antwerpener Faiüllio
Schnbruck angehört» In dem gekannten Catalog wird ihm folgen-
des Blatt beigelegt:
Christas am Krause sterbend » nach A, van Dyck» Messo«,
tinto, gr» fol.
Shee, Mortm Ardier^ Portraitmaler und Präsident der Akademie
der Künste in London, ein Irländer von Geburt, erhielt in seiner
Jugend eine sorgföhige Erziehung, und in allen Wissen^chaftea
Anweisung, auf deren Grund ein Mann von Talent Auszevchnung
erlangen kann. Doch widmete er sich auch schon frühe der Kunst,
nebst ihrer Theorie und Geschichte» so dass Sir Martin b^i Zeiten
nicht nur den Ruf eines fein gebildeten Mannes, sondern auch
jenen eines tüTchtigen Malers in Anspruch nahm, obgleich er in
dieser Eigenschaft an Th; Lawrence stets einen geiihrJichen Kttnst«
verwandten hatte. Es fehlte ihm auch nie an anderweitigen Geg«
nern und Neidern, so d^ss Shee von einigen bewundert, von an-
deren mit Kalte behandelt wurde. ~ Eines seiner frühesten Bild«
nisse, welches 1802 zu den vorzüglichsten Leistungen dieser Art
gehorte, ist das- eines Geistlichen, Namens Kirwan, und an dieeiai
reihten sich einige andere von nicht geringerem Werthe, so dass ihm
selbst ein Pamphletscbreiber: The Picture of London i805» das
Lob eines denkenden Künstlers gab, der in Hinsicht auf Ausdruck
und allgemeine Anordnung einen hohen Rang unter den Bildniss*
malern der Zeit einnehme. So dachte man im Verlaufe der Jahre
nicht immer, pnd als er l830 nach dem Tode des Sir Thomas Law«
rence zum Präsidenten erhoben wurde, wollte man den Grund dazu
fast nur in seinen poetischen und .artistischen Werken, in seiner
allseitigen feinen Bildung suctien. In £. Edwards Werk ; The iine
arts in England, London 1840» werden ebenfalls diese Vorzüge
vor allen geltend gemacht, während er als Maler keineswegs den
grossen englischen Meistern angereiht wird. Der Präsident Martin
Archer Sbee hat aber auch Malwerke geliefert, welche mit Aus«
Zeichnung genannt werden müssen. Dazu gehört sicher das Per«
trait Romney's, das Bildniss des Sir John Woolmore in gan-
zer Figur, und jenes des Königs, welches er 1834 malte und so
ähnlich befunden wurde, dass es die k. Familie nicht von dannen
Hess. Der Künstler malte es für das k. Schloss in Dublin, wohin
aber nur eine Wiederholung kam ,- während das Urbild unter den
Portraiten der Souverains im Staatszimmer seine Stelle fand. Sir
Martin malte den König auch l837 wieder, wobei der Monarch
mehrmals sass. Es finden sieb indessen noch viele andere Portraite
von diesem Meister, wekhe mit Auszeichnung genannt werdeif
müssen, und unter den neuesten besonders auch jene der Hönigin
Viktoria und des «Prinzen Albert. Alle diese Bilder zeichnen sicl^
durch charakteristische Auffassung und durch eine schone wahre
Färbung aus. i
Es finden sich nber auch andere Darstellungen von Shee,
zunächst einige Genrebilder, die gröstentheils aus seiner früheren
Zteit stammeki, und dann historische Figuren, welche nicht minder
einen Hünstier von Verdienst beurkunden. So ist im Sitzuogs«
saale der Akademie ein Belisarius , ein treulich behandeltes Bild»
In der Stafford*Gailery ist ein solches der Lavinia, von Rolls für
The Anniversary 1829 gestochen.
.334 SbeUrake» !• — Shraton, Henry Charles.
Nicht eeriogen Theil an MtDem Ruhme haben euch die foe
Sir Archer Shee verfaisten poetischen und artistischen Werke. ^Ylr
haben von ihm : Elements of art» a Poem in six cantos« with aotei
and a prefece, including strictures of the stateot'tlie Arie, Critiäsm,
Fatronage and public State, London IdOQ't 8* Ferner arschieeen
von ihm: Hhymes on Art, or the Remonstrance of a Painter: in
two perts. With notes and'a prefaca etc. The 2 4. adition, vrith
an additional prefaca and notes, London fBObt hl. 8. Bin drittel
Werk hat den Titel: The Commemoration o.f Reynolds, in two
, parts, with notes and othar poams. London 18 14» kl. 8* Dean
hat er auch ein Trauerspiel gedichtet, welches jedoch die Censur
, ao übel xugerichtejt hatte • dass es uomögltch auf die Bühne kom-
nao konnle. Oiasar Zufall machte ans dam Dichter einen Misan-
thropen. Noch immer geschätzt sind seine Rhymes oa ArL
In dem Werke! The fine' arts of the english acb«M>l9 ist dsf
« 'erwihnta Bildniss Romney's gestochen.
Sheldrake^ J.^ Hupferstecher, arbeitete gegen Ende dea lg. Jahr-
* hunderts in London. Wir fanden folgendes Blatt vod ihm er-
wähnt:
Die Fuchsjagd, nach Garrard 1790» qu. foK
8hellej) Samuel« Miniaturmaler, wurde um 1750 in London ge-
boren. Er hatte als Künstler Ruf, den er sich dnrch seine Bildoitse
und besonders dnrch seine naiven weiblichen Charaktere erwarb.
Dann fertigte er auch verschiedene Zeichnungen för Buchtiändter,
die im Stiche erschienen. Auch mehrere seiner Gemälde wurden
gestochen, vop F. Bartolozzi das Bildniss des Hersogs von Marl*
boroogh und seiner Gemahlin mit dem Kinde« von Ryder Larinia
** tind ihre Mutter, von J. R* Smith Abailard und Heloiaa, Larioia
,und die Dorfwanderer, von T. Burke die Marcalla nach Cervantes,
und die Schäferin der Alpen nach Marmontel, von Carolina Wat-
sod| Mrs; G. Hay Drummond mit seinen Kindern, und die Viola
nach Shakespear etc. Alle diese Blätter sind punktirt, nach dama*
< liger Weise schwarz und farbig gedruckt.
Dieser Künstler starb um I810. Er ist vielleicht Eine Person
mit dem J. Shelley, .von welchem Fiorillo sagt, dass er I806 unter
den Malern erscheint, welche damals eine Sbcietät von Malern
in Wasserfarben bildeten, welche noch besteht.
S. Shelley soll auch in Kupfer getiocben haben« Fiiasly fead
ihm folgendes Blatt baigelegt:
Eine weibliche Eigur bei einem Monumente« S« Shelley
inv« et feci fol«
Shelott» s. Thelot«
SheltOEli s. Shelton.
Shenius^ Bartolomäus^ s. B. Schön.
.ShentOlIi Henry Charles^ Kupferstecher zu London, gehört ta
den vorzüglichsten jetzt lebenden englischen Künstlern. Sein Ruf
ist schon seit einigen Jahren begründet, durch mehrere schöne
Stiche in Kupfer und auf Stahl. Man findet deren in verschiedeneH
'' illustrirten Werken. Seine bedeutendsten Arbeiten enthält aber
Ftnden*s Royal Gallery of British art. Im 6* Hefte dieses Pracht-
ShentoD, .Hem7 Edw^ ^. Sheph^rd« T^H. u. 6.S.. ,8iN>
werke« ist von Shcnton ein Blatt i^ach A. Cooper» betitelt; A d«je
iport in the Ueighiancb i840« gr. föi« * " . '
Shentdn^ Henry Edward^ Bildhauer xu Londo'n, w^hncheiii.
lieh der Sohn det Obigen, bildete sich an der Akademie der ge«
nannten Stadt zum Künstler, und ging dann nach Italien, um in
Rom seine Studien zu vollenden. Sbenton hat schon mehrere
trelfliehe Arbeiten geliefert, die ihi| den bessten englischen Meistern
seines Faches gleichstellen. £r fertigte eine Statue des £rzbiachoff
Cranmer, viö ihm ein Originalbildniss zu Grunde lag. Ein ande-
re« Werk dieses Künstlers, «ine ergreifende Oruppe, ist Q«ter dem
Namen der Begräbnies der Kinder BdVfaed'e im To«vet bekannt.
Diese Gruppe sah man 1845 «uf der. Londoner l^natauwfilung
mit allgemeinem Beifigille.
Sheperdson oder Shepperson , Malet zu London, wurde um
I8;i0 durch das Kunstb|att zuerst bekannt. Damals erhielt er die
silberne Medaille für die besste Copie, und auch in der Folge
onalte er noch Copien. So wurde Im Kunf tbiatte 1^24 eine aokbe
nach Reynolds* schlafenden Madchen gerühmt. Da wird der Kunst*
1er Sbepper&on genannt.
Shepbeard^ George , Kupferstecher, wurde um 1760 geboren,
und in London zij^ Künstler herangebildet, wo er eine Reihe von
Jahren thätig war. £s finden sich mehrere Bildnisse von ihm, die
er theilweise radirte, und dann aoch in schwarzer Manier beban?
delte« Auch einige- Genrebilder hat .man von diesem Meister.
1) Lnd;^ Hamilton's Attitndes, copi^d from Drawingt by F.
MehUerg at Naples. 15 Blätter, gewöhnlieh aut braunes
f apter gedruckt, fol. ^
2) The fieeey charge. Ein Schaafstall» nach H. Morland, in
Schabmanier, gr. qu. fol.
Shepherd, Thomas ^ Zeichner zu London, blühte in der ersten
Uälfle des 19. Jahrhunderts. Er fertigte zahlreiche architektoni-
sche und landschal tiicfie Ansichten, besonders aus der Stadt und
der Umgebung von London. Von 1827 an erschien nach Zeich*
nnngen eine Sammlung von Stahlstichen, welche eine malerbche
Heise durch jene Stadttbeile bieten, und zwar unter dem Titel;
Metropolitan Improvements in the jg Century.
Dann liefel-te ein T, U. Shepberd landschalüiche Stahleticha
für das Werk: Wales illustrated, in a series of views, ingr. from
original Drawings by Henry Gastineau. Londoli, gr. 8.
Ein G. S. Shepberd ist ebenfalls als Stahlstecher bekannt«
Man findet von ihm viele Blätter in dem Werke: Belgium and
Nassau. London, mit englischem, deutschem und frsinzösisGhela
Text.
Sbepherd , J. G ^ Zeichner und Maler zu London , widmete steh
dem Fache der Landschatts- und Thiermalerei, und lieferte ausge*
zeichnete Arbeiten, Diese bestehen in DaAtellungen in Aquarell,
die bei den Ezhibitiünen der Maler in Wassertarben stets den
nngetheilten Beifall fanden. Seit i84o erscheint er nioht mehr im
Teizeichnisse seiner Kunstgenossen.
Sbepherd, T. U. und G. S., •. Xhonat Shepberd,.
336 Sliepken. -*- Sberwi«, WilKam.
Shepkeni $, Schftepkeo.
Sheppardff R.| nennt FiiitiT «Uten «n(diiclienlRuDfer«tedi«r, toi
welchem sich ein ßildnisi de« Königs Johann iiode » fol. Er hält
ihn fnr Eine Person mit C* Shepherd» der um 1780 Bildniss« ge-
ätzt hat«
Um das Mass der Vermutbongen toU su machen setseo nii
bei, dass beide «ich vielleicht in un8ermG.Shepheard concentriren.
Sherloch, William^ Kupfertlecher» wurde uln i74o geboren, und
in Lnndon herangebildet, wo er als nusübender Künstler tliätig
wnt. Es finden sieh von ihm Jandschaltlkhe Blätter» BUdnin«
und andere Darstellungen. Starb um 1795*
1) Das Bildniss des alten Bischofs Uoadly» Copie nach W.
Hollar, kl. fol.
2) Eine Scheune (la grange) nach Pillement, gr. <{n. fol.
Sherwin^ William i Zeichner und Kupferstecher, der Solin eiaei
engltsdien Geistlichen, wurde um 1650 xn Wellington (Herfordsbire)
geboren, und unter unbehannten Verbältnissen heraneehildet Er
übte in London seine Kunst, und obgleich er dieseloe nicht mit
Auszeichnung trieb, so erlangte er dennoch den Titel einet Kupier«
Stechers des Königs. Diese seltene Ehre wurde sonst nur aasge-
zeichneten Künstlern xu Thell;- so dass sieh Sherwio sicher be»oD-
derer Protektion erfreut su haben scheint. Bs findien sich xiooilicb
viele Blätter von ihm, wovon die meisten nur im Machwerke Ver.
dienste haben, die wenigsten auch im Uebrigen xu «mpfehlen »ind.
Dann ist Sherwin auch einer der ersten ,• welche Blätter io
schwarzer Manier geliefert haben. Er bediente sich bei der Zo-
Bereitung der Platte einer Feile , da er das Verfahren des Prinzen
Ruoert nicht kannte. Dieser hatte aber einen Bedienten im Ve^
dacht der Entdeckung des Geheimnisses, bis sich Sherwin an den
Frtnzeo wendete und ihm sein Instrument vomeigtcb Jetzt schenM«
iluu Rupert eine gekerbte Walze. Die Schwärzkunstblätter Sher-
win*s sind als Incudabeln der genannten Manier zu betrachten.
Dieselben schätzt daher nur der Kenner, da sie noch luiyollkon-
nien erscheinen« Sherwin starb um 1715*
Blätter in schwarzer Manier.
X) Charles Lord Gerard ( Macleslield ) in Rüstung mit langen
Haaren. Medaillon , W. Sherwin fe. ä. l4 Z. 7 L. , nr.
11 Z. oli.
2) Georg Mönck, Herzog von Albermale, von vom genommen
und in Rüstutog dargestellt. Jomes Hoar jun« Guil. Sher-
win fec. cum privil. H. ]4 Z. 7 L., Br. ii Z. 9 L.
> * Dieses Blatt ist von guter Wirkung, aber zu schwan.
Die Behandlung ist in beiden ganz eigcnthümlich und
unsicher.
3) Die Madonna della Sedia, nachRafael's Bild in derOallerie
des Herzogs. von Wellington, aber "von der Gegenseite.
Auch der Johannes fehlt. Schlecht gearbeitet, und von
keiner grossen Wirkung. Graf L. de Xiaburde kannte es
nicht. Oval, kl. fol.
Grab Stichel arbeiten.
4 ) Gar] n. Konig von England, fol. .
5) Du William Vermon, Ad vivum dei. i67l» fol.
Shervrin^ William. -^ Sherwin, John Keyse« S37
6) Joieph Heriog voo Albermate» M.
7) John BJancowe, nach Cloostermann» foK
8) WillUm. Bridge, lol.
9) Powel, Richter, 1711. Sehr seltenes Blatt, fol.
.lo) I>ie meisten. , Blätter in God^t Revenge against Murder»
1669, fol.
Sherwin^ John Keyse, Zeichner, Maler und Kupferstecher,
wurde um 1746 in London geboren und unter utibehannteu Ver-
hältnissen zum Künstler heran gehilde't. Er arbeitete mit der Nadel«
mit dem Grabstichel und in schwarzer Manier, selten aber nahm
er den Pinsel tut Hand. Er zeichnete nach dem Leben, und com-
ponirte auch historische Bilder, deren er aber wenig in Farben'
ausführte. J. R. Smith stach nach seiner Zeichdiudg £ift Bild der'
Honourable Mrs. Ward in Mezzotinto, ein schönes, sehr seltene«
Blatt, besonders im ersten Drucke vor der Schrift« Seine Blätter
sind zahlreich, und für seine Zeit von Bedeutung. Sie standen
früher in guten Preisen. So wurde in der Frauenholz'schen Auk-
tion der Tod des- Lord Robert Mannere mit 44 Gulden bezahlt.
Andere Blätter gingen im ersten Decennium unsers Jahrhunderts
zu 3 — 4 Tbl. weg. Sherwin war Kupferstecher des Prinzen von
Wales und nach Woollet's Tod wurde er Kupferstecher des Kü-
sigs. Er starb 179^
1) William Pitt, nach der Bildsäule von J. Wilton und nach
'Brompton's Zeichnung, fol.
2 ) The Right Rev. Robert Lowth, Lord Bishop pf London. R.
E. Pine pinx., gr. fol.
3) Sir Joshua Reyuoids, nach letzterem, I7d4f kl. fol»
4 ) 'Thomas Pennant, nach Th. Gainsborough, fol.
5) William WooUet, Engraver to bis Majesty, fol.
6) Dr. William Boyce, Master of bis Maj. Band of Musicians.
Engraved from the lifo, fol.
7) The Outchess of Gumberland, fol.
8) Mrs. Robinson, pnnktirt nnd schwarz gedruckt. Ohne In»
Schrift OvaH 4*
9) Mrs. HartUy, in the character of AndromacKe, punktirt.
Oval, fol.
10) Mrs. Siddons, in the character of Grecian Daughter» punk«
tirt, das Gegenstück zum obigen Blatte.
11) William Graf von Chatam, fol.
12) M. T, Cicero, schöne Sutue auf der Universität Oxfotd
1791« Vorzügliches Blatt, kl. fol.
13) The Finding of Moses, schöne Composition von 17 Figuren
in einer Landschaft. J. K. Sherwin inv. et sc. Hauptblatt
des Meisters, sehr gut {;estochen, s. gr. qu, fol.
L Vor der Inschrift im Rande.
IL Mit aller Schrift.
14) The holy Family, Ruhe der hl. Familie mit Elisabeth und
Johannes, nach P« da Cortona» J. Boydell exe. Schönes,
Blatt, gr. qu; fol.
15) Die hl. Jungfrau mit dem Kinde sitzend, neben ihr Joseph
mit dem Buche. Naeh N. Poussin» gr. fol*
I. Mit angelegter Schrift.
II. Mit voller Schrift.
16) Die hl. Jungfrau mit dem Kinde, welches den Johannes
Hebkoset. Im Grunde liest Joseph. N^ch C. M^iratti. Schö«
nes Blatt 179O, gr. qu. fol.
Na gier' s Künstler . Lex. Bd. XVI. 22
33S Kherwin, Charles. — Shipley, WiDiam.
17 ) Maria mit dam Kinda tob Bngaln um^abeo , halbe Figorea
in raodar Bronxa mit griechitch • ranitchen Inscbrii'teB, io
der Sammlang des Marc[ais Roekingham« Vonügliches, ra-
dirtes Blatt, gr. 4.
}8) Christus erscheint der Magdalena (Noli me tangere), nach
R, Mengs, fol.
19) Der Heiland erscheint der Magdalena als Gärtner, nach G,
Rani, t'ol.
20) Christus das Kreuz tragend, nach einem angeblich yoü G.
Reni gemalten Altarbilde der Magdalenen Capelle in Oxford
177p. s. gr- fol.
21) Smitfield Sharpes of the countrymen defraaded« nach T.
Rowlandson. Eines der Hauptbatter Sher«fin*s. gr. qu. fol.
22) Capitaio James Coock sitzend nach links» die Hechte auf
den Tisch gelegt, und in der Linken eine Harte haltend,
nach M. Dance, fol.
23) The Death of Lord Robert Mannert» nach Stotthard, gr.
qu. fol. I
I. Mit angelegter Schrift (a. 1. 1,)« !
II. Mit der Schrift.
Bacchus und Ariadne, ohne Namen, fol.
Venus aus dem Bade kommend, ohne Namen, foL
26) Pericles und Aspasia, nach Angelica Kaufmann, Oral, fol.
27) Catullus und Lesbia, nach derselben, Oval, fol.
28) Herminia schreibt Tancred's Namen in die Rinde des Bau-
mes, nach derselben, fol.
29) Meditation. Nach Milton's Penseroso, punktirt Oval fol.
30) Frior's Garland, mit 16 Versen von Prior, punktirt. Oval|iol
31 ) Die wahrsagende Zigeunerin, nach Reynolds, fol
24)
25)
32) The happy village. Tanzende Bauern. J. K. Sherwin pios.
et sc Punktirt, gr. qu. fol.
35) The forsaken fair. Uie verlassene Schöne, links am Hause
sitzend. Drawn and engraved by J. K. Sherwin. Radirt
und punktirt, gr. qu. fol.
Die späteren Abdrücke haben R. WiIkinson*6 Adresse \1^l
34) A view of Gibraltar with the spanish Battertng ships od
iire 1782* Ansicht von Gibraltar mit* der brennenden spa-
nischen Flotte. Mit Dedication und Beschreibung, s. gr-
qu. fol.
Sherwin, Charles, Kupferstecher, wird von Basan zuerst erwähnt,
als jüngerer Zeitgenosse des obigen Künstlers, welchen wir, wah^
scheinlicli irrig, auch J. H. Sherwin geschrieben fanden. ic.r soi
dem Keyse Sherwin beim Stiebe des Blattes mit dem Tode des Lorl
Manners hülfreiche Hand geleistet haben. Füssly macht bei dieser
Gelegenheit dem Basan den Vorwurf eines Elenden , scheint »^
zu voreilig gewesen zu seyn. Dieser Charles Sherwin Jst vermotb*
lieh einer der Zeichner, welche für die schöne Ausgabe der PIfy*
of W. Shakespeare edit. by M. Wood, London l8o6^ gearbeitet
haben. Skelton, A. Smith und A. haben die Blätter gestochen.
Sherwin I J. H., «. den obigen Artikel.
SherwOUteri s. Serwouter.
Shipley, William, Zeichner, arbeitete um 1750 in England. &
fertigte mehrere Zeichnungen zum Stiche
Shireff. — Sibert. 339
Snireff , Äfinlaturmaler von Edinburg, kam 1773 nach Londoa, und
fand da grosgen Beifall. Im Jahre 1800 hielt er sich in Bath auf.
Dieser Shireff war taubstumm.
Shoote oder Shute, Johnj Maler und Architeht, fand an den
Herxog von Northumberland einen Gönner, der ihn 1560 nach
n " 'l^ •^**'«^*«» wm sich in der Baukunst auszubilden. Nach seisec
Buckkehr trat er in Dienste des Herzogs» fand aber auch noch
lu anderweitigen Beschäftigungen Müsse. Er schrieb ein Werk
. S- ' Archileklur, welches 1503 mit schonen Holzschnitten erschien.
Ein Jahr früher hatte er zwei geschichtliche Abhandlungen aus
dem Italienischen übersetzt, welche über den Ursprung der Türken
und über ihren Krieg mit Scanderbeg handeln.
Dann malte Shoote auch Bildnisse und andere Darstellungen
in Miniatur. Haydock gedenkt seiner 1598 in der Uebersetzung
des Werkes von Lomazzo. Der Künstler selbst spricht in der
Yurrede seines seltenen architektonischen Werkes von sich.
Short, R.,^ Zeichner und Maler, blühte um die Mitte des 18. Jahr«
hunderts in London Er malte militärische Scenen und Schiffe.
C. Watson stach nach ihm eine Folge von 12 grosse Blättern»
welche Ansichten von Schiffen mit französischem und spanischem
Militär enthalten. Diese Blätter erschienen bei Boydell in London»
Bhury, Inigo, Kupferstecher, arbeitet in London, meistens in Ge-
nieinschaft seines Sohnes G. Shury. Es finden sich zahlreich«
Stahlstiche von ihnen, welche sie für verschiedene illastrirte Werkt
ausführten» wie für y^Belginm and Nassau etc.i»
diaroOy nennt Füssly einen italienischen Kupferstecher» von welchem
er in einem Catalo^e drei Quartblätter mitThteren angezeigt fand.
Wir kennen ihn nicht näher.
i^lbeliuS; G«9 Kupferstecher» ist uns aus einem Anktions^Cataloge
bekannt, in welchem ihm folgende Blätter beigelegt werden:
1 ) Bildnisse von Mitgliedern des Hauses Oranien.
2) Vue de la ville d' Amsterdam, nach L. Backhuysen, qu. (ol.
3} Vue de la ville de Rotterdam, nach demselben, qu, lol.
Siber, Johann Baptist^ Maler» wurde 1802 im k. bayerischen Land-
gerichte .Landsberg geboren, und zum geistlichen Stande bestimmt«
£r fühlte indessen schon frühe grosse Lust zum Zeichnen, was
einige Kunstfreunde bewog, ihn auf die Bahn zur Kunst zu
leiten. Von 1825 — 1827 besuchte er die Akademie in München,
luusste aber zum Brwerb die Portraitmalerei ergreifen,^ %velcfae er
noch gegenwärtig übt. Siber malte schon viele Bildnisse sowohl
in 0<;1 als in Miniatur. Er unternahm verschiedene Reisen zu
diesem Zwecke, nach Frankfurt, Ulm, Wien u. s. w.» wo er überall
Portraite malte, bis er endlich i835 an der polytechnischen Schule
>n München eine Anstellung fand.
Das Bildniss des Fürsten Oettingen* Wallerstein ist durch den
olemdruck vervielfältiget.
^*^r» s. auch Sieber.
Sibert
} Maler, arbeitete um 1760 in Ltidwigsburg. Er malte 91ümeil.
22*
340 Sibert. Job« Martin Jakob. --* Sibmacber» Job.
Sibert, Jobann Martin Jakob, Zeichner mä KoprenteclMr t«
Nürnberg, stand daselbst um I8l6 unter Leitung des berühmten
A. Beindel. Er arbeitete im historischen und figürlichen Fsche,
musste aber seine Kräfte häufig mit geringen Auf trägen vergeaden.
la Almanachen und in anderen illustrirten Werken sipd Blätter
von ihm.
Slbert^ s. auch Siebert.
Sibilia, Francesco y Mosaiharbeiter, arbeitete in den ersten De-
cennien unsers Jahrhunderts. Dodwell, der bekannte Reisende,
besass von ihm eine prächtige Tischplatte aus antikem Glase.
Sibilla, GasparO; Bildhauer, fertigte in der ersten Hälfte des 18.
Jahrhunderts für die Kirchen Roms verschiedene Bildwerke. Von
ihm ist das Grabmal Benedikt XIV.. woran auch Bracci Theil bat
Er verdient für seine Zeit grosses Lob.
Sibilla, Gisberty Maler, dessen Lebensverhältnisse unbekannt lind.
In der k. Eremitage zu St, Petersburg ist von ihm ein Gemälde,
welches den Triumph David's vorstellt , und ein Bild dei jongea
Samuel.
Sibire, Mlle. , Kupferstecherin» wird von Füssly als Heransgeberin
der Loggien Rafaers erwähnt. Da er sie als Schülerin eines David
erklärt , so ist diess jene Sammlung, welche wir B. XIV.^ S. ^50
erwähnt haben, unter dem Titel: Les loges du Yatican peints par
Raphael. Chez David graveur et chez Treuttel et Würtz, 52 But-
ter mit Text, 4«
Sibmacber 9 Jobann , Kupferstecher von Nürnberg, wird gewöhn-
lich unter »Siebmachen» rubricirt, obgleich der Künstler sich selbst
Sibmacber schreibt; freilich nur nach der älteren willkührlichen
Orthographie. Er entwickelte grosse Thätigkeit, und machte sich
besonders durch ein Wappenbuch bekannt, welches in mehreren
Ausgaben vorliegt. Dann gab der Künstler auch noch ein anderfs
Werk heraus, unter dem Titel: Modelbuch in Kupfer geDScht,
darinnen allerhand Art neuer Modell, von dünn, mittel und dick
ausgeschnittener Arbeit, auch andern künstlichen Nehwerk so g^
brauchen. Nürnberg bei Michael Kuisner l60i*
Das Wftppenbnch Sibmacher's, welches in der ersten Ausgabe sehr
seilen ist» hat den Titel: Johann Siebmachers New Wappenbach
— * an der Zahl über 3320 Wappen — dergleichen vor niemals
ausgangen, Norimbergae i605* Am Ende: gedruckt zu Nürnberg
durch Chrtstoff Lachner, In Verlegung Johann Sibmacher's. Im
l605- Jahr. Der zweite Theil: Newen Wappenbuchs II Tbeil.
Darinnen dess H. Rom. Reichs Teutscher Nation -Wappen, a»
der Zahl bei 24oO — auCF Kupferstück truck verfertiget: Durch:
Johann Sibmacher. Norimbergae. Sumtibus Auctoris MDC. iX«
qu. 4-
' Die Wappen sind sehr zart radirt, und in dieser Ausgabe adir
rein gedruckt. Das Werk fand daher allgemeinen Beifall, so dm
yon Sibmacher's Erben schon 1012 eine zweite Ausgabe veranstaM
wurde: Gedruckt zu Nürnberg durch Abraham Wagenmann et6
qu« 4. Der- zweite Theil erschien lölQ. Später erhielt der Kanst-
andldr Pabl Fürst die Platten, welcher i656 die dritte Au^nge
Sibmaeher» Johann. 34t
Temistaltete. Im folgenden Jahre fugte er den IIL und IV., i667
den V. Theil and 1668 einen Anhang bei. Der Schwiegersohn
Fäffstens, Rudolph Johann üelmers, gab von 169^.— i7o5 eine
mit dem sech«ten Theile und einem Anhange vermehrte Auflage
henros, und endlich erschien dieses Werk unter dem Titel: Das
grosse and vollständige, anfangs Siebmaoherisehe, hernacher Für-
stische und Uelmerisehe , nun aber Weigelisehe Wappenbueh in
sechs Tbeilen etc. Nürnberg 1734» fol« Dazu gehören Von 1755
** 1806 12 Supplementhefte, die selten vorkommen.
Hans Sibmacher starb 1611 in Nürnberg, mit dem Ruf eines
tüchtigen Künstlers. Er lieferte noch mehrere andere Blätter, die
theilweise zu den Seltenheiten gehören. Bartsch F. gr. IX. p.
505 ff* nennt eine Folge von Jagden und eine andere der 12 Mo-
nate, Heller gibt Zusätze zum Peintre-graveur desselben, und auch
noch anderwärts kommt hie und da ein Blatt dieses Meisters vor»
so dass das folgende Verzeichniss bisher das vollständigste iet.
Mehrere den Chalcologen unbekannte Blätter besass Dr. Petzold,
dessen Sammlung 1844 in Wien veräussert wurde. B. bedeutet
demnach Bartsch, Br. Brulliot, H' Heller und F. Cataloj; Pesold.
Die Blätter .des letzteren gehören wahrscheinlich zu einem ge*
schichtlichen Werke.
Sibmacher bezeichnete mehrere seiner Blätter mit dem Namen«
andere mit einem Monogramm. In der Kunetkammer zu Berlin
ist eine kleine längliche Elfenbeintafel, auf welcher zwei Tiitonen,
die um eine Nymphe kämpfen, gravirt sind. Es stehen darauf die
Buchstaben HS., welche nach Kugler (Besch. der Kunstkammer
S. 235) ebenfalls auf diesen Meister zu deuten seyn dürften.
1) (P.) Philipp Bmanael von Lothringen» Herzog von Mercoenr
und Pentheuvre, in Rüstung von vom» in ovaler Einfassung.
H. 6 Z., Br. 4 Z. 0.U
Seltenes Blatt» im ersten Drucke vor der Nro. und vor
der Retouche.
2) (P.) Mathias, Erzherzog von Oeslerreicb, im Profil nach
links. H. 6 Z., Br. 4 Z. 9 L.
Sehr seltenes Blatt, im ersten Drnck wie oben.
5) (PO Nicolaue Graf von Serin (Zriny)»' Gommandant von
Zigeth. In gleicher <»rösse ikiit'den beiden vorhergehenden,,
und im späteren Druck« von der retouchirten Platte.
4) (P.) Mahomed III.» Solun. Sehr seltenes Blatt» H. 6 Z«»
Br. 4 Z. 9 L. . ^
Mit den Abdrücken verhält «s« eich,, wie oben. Die spä*
teren sind retouchirt und mit Nrow 46 vertehen*
5) (P. und Br. I. Nro. 2497.) Friedrich Beham,. Büste im Profil
nach rechts. Links unten das Zeichen. Schönes Blatt, äus-
serst leicht und geistreich radirt, aber sehr selten zu finden.
a. 4Z. 2L.;Br. 3 Z. 6 L.
6) (H.) Ein geflügelter Genius, nach links, mit einer Vase in
den Händen, aus welcher sich fünf hohe Blumenstengel er-
heben. Oben links: Nro. 1» unten im Rande links: Jo.
Sibmacher fec, in der Mitte: 1596» und rechts: Hin Bang,
exe. H. 3 Z. 5 L., Br. 2 Z. 7 L.
Gehört dieses Blatt vielleicht zu dem oben erwähnten
Modellbuch und ist es Nro. 1 desselben?
7) (P.) Die Wiedereinnahme von Gran in Ungern nach dem
Abzüge der Türken i. Sept. 1595- Sehr interessantes Blair,
342 Sibmacher» Johann »
mit 20 dfluUchen Verden im unitren Bande, mit «acn ge«
druckten ErkliruogftblaUe von 4 Zoll, und mit dem Mono-
gramme de» Stechen. Dieses äusserst seltene Blatt ist l4Z.
hoch (mit dem Texte) und 12 Z. 4 L. breit.
8) (P.) Ein wunderbarer Fisch» den 26* Nov. 1967 g«fMg"i
und Ton xwei Seiten dargestellt. Im Rande ist erklÜNndir
deutscher Text , worin auf die Einnahme von Baab in Un-
garn hingewiesen ist. Sehr sart und leicht radirt, ohne
Zeichen und Namen, aber unzweifelhaft von Sibmacher.
Dieses sehr seltene Blatt ist S Z. 10 L. hoch und 10 Z.
9 L. breit
9 — 18) (B. 1 ^ 10.) Eine Folge von 10 Blättern mit Jagdes,
von sehr guter Zeichnung und äusserst aart gestochen. H 6
Z. 3 — 4 L., Br. II — l4 L.
1. Jagd auf Affen. ,
2- Jagd auf Haason.
3. Hirschjagd.
;. 4. Fuchtjagd.
A- Bärenjagd.
6- Eberjagd«
7. FisiSherei.
8- Entenjagd.
p. Jagd auf Wachteln.
10. Stierjagd. Links unten : Jo. Sibmiieher facieb., in der
Mitte: Norimberge, rechts: Hteron. Bange excudit 159Ö'
19 ) Eine ähnliche Folge von Jagden in kleinen Frieseo, 12
Blätter, ohne Namen des Meisters, aber von oder nachSib-
macher, schmal qn, fol.
• • Sieben solcher Friese waren in der Sammlung .des Gra-
fen Stemberg*Mand ersehe id.
20) (B. 11.) Eine Hasenjagd. Zwei. Reiter und sechs Hunde
verfolgen den Hasen nach links hin, wo sich ein MaoQ
hinter dem Baume verstecht. Ohne Zeichen und Nameo,
'> > aber nach Bartsch sicher von Sibmacher. H. l4 2^*» ^^'
5 Z. 9 L.
21 — 32) (B. 12 — 23.) Die 12 Monate, Folge von 12 nom«'
rirten Blättern mit Leuten in verschiedener .BeschäftiguDg*
Auf jedem Blatte ist das Zeichen des Thierkreises und ootm
im Rande der Name des MonaU. Auf Nro. 12 steht iiD^>
im Rande: Jo. Sibmacher faciebat, rechts: Hiero. Baog«
excudit 1596-
53) (P. und Br. Nro. 1235.) Der Stammbaum des Herzogs Fried-
rich von Sacbeen - Weimar und der PfaljKgräfin Anna Mariai
dessen Gemahlin. In der Mitte unten ist das Zeichen, il'9
Z. 8 L., Br. 12 Z. 11 L.
Dieses Blatt ist äusserst selten. .
34 ) (H.) Das Pesslersche Wappen. Ueber demselben sitzen auj
Zierathep und Früchten zwei Genien» welche die eine Hbd«»
, abf das Knie, die andere auf den Schild stützen. W^
ist ebenfalls zu jeder Seite ein Genius, und ajD der Tai^*
.Verzierung ist das Zeichen HS. H. 4 Z. 3 L«i ^^*^
2. 9 L. ^ -
35) (H.) Das Holzschuherscl^e Wappen. Es ist von eioeo
Laubgewinde umgeben, an dessen vier Seiten Früchte sogt*
bracht sind. Oben sitzen zu beiden Seiten zwei Gesi^l
mit offenen Büchern, wovon jeder hineinblickt. Unten ai^^
man unt«r der Tafel das Zeichen H S. U. 2 Z, 11 I"» ''''
2 Z. ö L.
Siboga. ^ Sicc> Job« Battüta. 343
36) (P.) Das Wappen einer Patrizier FamiHe. lo .dem mit
eiDem Helme gezierten Schüdc sind drei Raben, und alle-
iForisehe Figuren und vier Genien umgeben ihn. In der
" Mitte unten ist das Zeichen. Ein schönes Blatt und von
grosser Seltenheit. H. 4 Z. 3 L., £r. 2 Z. u L.
37) (P. ) Ein anderes Wappen ein^r Patrizier Familie, von zwei
Thermen und vier Genien uargeben, welche verschiedene
Instrumente spielen. Ein eben so schönes Blättchen und
von grösser Seltenheit. H. 4 Z. I L., Br. 2 Z. 8 L.
38) (H.) Eine Karte von Ungarn, mit dem Wappen des Landes. .
Im Schilde steht: Tntivs Vngariae et Transylva«
niae etc. Delineatio. Unten in der Mitte etwas nach
rechts steht: Johann Sibmacher Norimb. faciebat et excud*
H. 9 Z. 6 L., Br. 18 Z. 5 L.
39) (H.) Eine andere Karte von Ungarn. Unten links auf einer
Tafel steht: Hvngaria, und das Wappen darüber. In
der Mitte liest man: Johan Sibmacher Norimb. faciebat et
exend. H. 9 Z. 9 L. , Br. 13 Z.
Slboga, «. H. Disegna.
SibrechtS^ s SiebreehU oder Sieberechts.
Sicard, ». den folgenden Artikel.
Sicardi^ Luca^ Zeichner und 'Maler, geb. xu Avignon um 1746,
bildete sich in Paris zum Künstler heran, und gelangte zu grossem
Rufe, den er sich vornehmlich durch seine hnmorietischen Genre*
brider erwarb. Er malte auch Bildniste und andere DirMellifngen
in Oel und Email, besonders in seiner früheren Zeil, und erfreute
sich auch damit des Beifalls. Einen Theil seiner -Werke machen
die Scenen ans der comischen Oper ans« so wie denn' überkaupt
die Bühne auf die Kunstweise SicardiH Binfluss übte« ' Umet den
.frühereil gerühmten Bildern ( i8o4) nenne» wir eine Scene« wie
Pierrot mit dem Ragout sich den Mund verbrennt«, iwükrend sein
Bube weislich den Bissen bläst, und die Frau über, den Alten
lacht. Dieses zart vollendete Bildchen hat Mecou geistreich in
Panktirmanier gestochen. Ein andere« GemHlde stellt £eies. pdffige
. Söhnchen vor, wie es zum Entzücken der Mutter dem Vater JL^cke*
reien aus der Tasche stiehlt. Ein weiteres Bild bringt Kinder zur
Schau, die, mit Eselsohren und angehefteten Zetteln bestraf!,, den-
noch Töpfe mit Eingemacht;em benaschen. Die Werke 4i940r Art
wurden als originell bezeichnet, und in der Oarslellang wollte
man eine besondere »Vis oomican erkennen. Ausser dem «oben
genannten Blatte von Mecou haben wir noch viele andere Bilder
im Stiche, unter den Titeln: O! che Bocoone» geet. vo^ B^rck;
Oh, che Gustot, gest. von Gopia'; 'Comme ia trotate? gentt von
Bnrles und Copia; Oh, che fortona! gest. von Bou^et« Diese
vier Blatter erschienen anfangs mit Sicardi*s eigener Adresse (chea
Sicardi a Paris), dann kamen die Platten in den Besitt der
Kunsthandlung des Mr. Jean, früher Mondhare et L. Bpnuet.
Sicardi starb um i825»
81CC , Job. Battista^ nennt Füssly einen Maler, vveldbtr aber
mit J, B. Secchi Eine Person ist.
434 SiceatiM. — SichelbciB» Johami.
SicMtOS I ein römMcher Künstler , wurde erst hi lelmter Zeit U-
kannt, durch die BemöhuDgen des hUtoritehen Veretm des Ober.
Donau kreises 1. g. Dieter Sicca tus nennt aicK als Verfertiger eines
Denkmal es, welches von Cl. Paiernus dem Legaten und Proconscl
Clemens und seiner Gattin Torqnata gesetst wurde. Maa faod
es in Bpfach » von wo e« in das Antiquarium nach Augst^org ge*
bracht wurde. Vgl. J. v. Hefnec^s röm. Bayern $• 30.
SlCCriSty J« M.f Kupferstecher, ist nach seinen LebeDaverhiltDisieii
unbekannt, aber wahrscheinlich jener M. Sigrist, der nach Fässly'i
Angabe t774 in Wien nach Erl Wienerpruspekte gestochen hat,
so wie nach eigener Zeichnung eine Ansicht des dortigen Neu-
marktet. Wir kennen nur folgendes Blatt von ihm, auf welchem
sich aber der Künstler Siccrist nennt.
Ein öffentlicher Stadtplatz mit einer fürstlichen Scblittap,
sehr schön radirt. J. C. F. d*Erl des. grav. J. IVL Sicerut,
gr. qa. fo].
Siceri^ Andrea^ Maler, arbeitete um t650 su Florenn. Er war eis
Schüler von B. de Bianco.
Stchan 9 Maler zu Paris, ein jetzt lebender Künstler. Er hat beson-
deren Ruf als Decoratenr, malt aber auch in Oel. Auf der AiU'
I Stellung zu Gent sah man 1858 ein Architekturstück von ihm.
Sichelbart oder Sickelbart, Pater Ignatius^ ein Jesuit sm
Böhmen, hatte auch alt Maler Ruf. Er tchlose sich mit J. D.
' Atlivet einer Histion nach China an, und war mit diesem und as-
~ ' deren Malern anf mannigfache Weite iur den Qof in Fechiog
<^ beschifliget. Ueber die Schlachtbilder, welche diese Jesuiten für
''' den Kaiser iiian>Long ipalten, und die in Kupfer gestochen war>
' den, haben wir schon im Artikel Attiret's geha^idelt Fater Sickel*
hart sland nach dem 1768 erfolgten Tod des genannten Jesuiten
der Mistton vor, und war fortwährend zur Zufriedenheit des Kai*
•' sert thälig, so das» ihm die höchst seltene Ehre zu Theil wurde,
* eine ve« Herrscher der Matte eigenhändige Lobtchrift zu erliifteo.
'- ' f > 17m' 1^80 starb dieser Missionär.
Siclielbeiii, Johann oder Johann Friedrich, wurde um 1625
Hk Memnifngtn geboren^ und in Sohwabeu ^uf mannigfache Weise
' beeebÜfKget. Er malte Portraite nnd versehiedeae Bilder lür Kir-
*'* 'ohtn und Klöster. J. Soböofeld und Heise waren seine Schüler.
'#t«rb um 1690,
>'">'' 7 S^n gleichnamiger Sohn, geb. zu Memmingen l648» war eben«
'''-"flrtie' Maler, der sich einige Jahre in Italien aufhielt. Ermaite
' ,'' 'Aharhilder» det^» sich in den Kirehen zu Memmingen, Ottobeii-
*' ern, Ochtenhausen, Buxheim u. s. w. finden. Auch viele Staffelei*
btider malte dieser Meister , wovon die mebten nach Rnttlui^
liartew. ' Starb 1719.
Von idem jüngeren Siehelbein haben wir folgende radirte
Bfeitter:
1 ) Bütte einet bürgerlichen Mannes mit PelzmütMi nach iiok>'
An der Mauer ist das Monogramm und unten im Rande:
J. G. E. (Joh. Georg Engler.) H. 2 Z. 5 L., Br. 1 Z. 10 L.
, ^j Eul, Musikus von Nürnberg, mit Pelzmütze nich linkt, ^0
die Violine igt. Links oben ist das Monogramm. B* 3 ^'
f L., Br. 5 Z, '
Sichern f Cad von. 349
3icheiD> Garl TOn^ Knpfertltclier» wtr Sil AnHn^ des l7. Jahr-
hunderts lliätig) uDd es ist daher denjeui^n nicht beizastimmen ,
(Christ, Heller, Holzsch. S. 234) die seine Existenz in Zweifel zie«
he'n. Es finden sich von ihm mehrere Portraite im Kniestiick und
in ganzer Figur, die das Monogramm KVS, oder dessen Namen
tragen. Diese Bildnisse sind in dem Werke: Historie oder eigent-
liche und wahrhaftige Besehreibung aller fürnehmen Kriegshändel,
gedenkwürdigen Geschichten und Thaten, so sich in Niedcrlandt
zugetragen haben« Gedruckt zu Arnheim bei Johann Jansen Buch-
fiihrer daselbst MDCUII. fpl. In Emanuel von Meteren's Nieder*
ländischan Historien, anfanglich in hQÜandischer Sprache» dann
161 i and l4 in deutscher Sprache , kommen sie ebenfalls vor. Auf
dem Bildnisse der Isabella von lOesterreich in der Geschichte des
nieilarijindischen Krieges von i6o4 «teht rechts auf der Erde: Ca-
roly m Sichern sculpsit et exendit« Es ist somit Heinecke's Behaup«
timg, dar einen Carl v. Sichem annimmt, erwiesen, und das Mo-
nogramm KV 8 mit dem sculp. et exe. ist demnach sweifelsohna
unserm Künstler beizulegen. £s kommt in den beiden genannten
Werken vor, neben dem Monogramm CVS, welches ebenfalls auf
einigen Blättern ihm angehören Könnte, da die Arbeit dafür spricht.
Die Bildnisse der Margaretha von Oesterreich, der Königin Maria
von Ungarn, des Erzherzogs Mathias von Oesterreich, des Grafen
DudleyXeycester, alle in ganzer Figur, sind sicher von Carl v.
Sichem. Das Monogramm KVS. lässt ihn erkennen. Es durften
aber auch die Kupferstiche mit dem Namen Sichem , und die mit
dem Monogramme CVS ihm angehören. Diese Buchstaben sind
immer verschlungen, selbst vor dem Namen Sichem, was die Fran*
zosen. Basan, Pepillon, Marolles, F. le Comte etc. verleitete, ei-
nen C. S. Vichem aus ihm zu machen, da das V der grössere Buch-
stabe ist. Die Numern i •— 7 gehören sicher dem Carl von Sichem
an, und die anderen sind im Machwerk nicht viel abweichend,
nur dass das eine der Blätter gelungener, als das andere ist. Von
vorzüglichem Werthe ist keines. Nur für das Costum bieten sie
Interesse.
i) Albertus D. G. Archidux Aostriae, ganze Figur, kl. foL
2) Isabella Austriaca Philippi II. filia, das eben erwähnte Blatt
mit dem Namen des Carl von Sichem, ganze Figur, kl. fol.
3 ) Margaretha Austriaca Dueissa Parmae et Placentiae etc. ganze
Figur, 4.
4) Maria Regina Hungariae Guber.BeJgü soror imp. Caroli V.
Ganze Figur, 4.
5) Ferdinandos Alvares Toletanus Duz Alvae eTc, ganze Figur,
ohne Monogramm, 4*
6) Mathias D. G. Archidux Austriae, ganze Figur, in Meteren'a
Geschichte, 4* <
7) Robertos Dudleus Leycestriae Comes etc., ganze Figur, in
Meteren*s Geschichte.
8) Carolus V. Imperator, Caesar Augustus, ganze Figur, in
Mcteren's Geschichte, 4*
9) Philippus II. Austriacus, Hispaniarum Rex, ganze Figur, in
Meteren's Geschichte, 4*
10) Ernestus 0. G. Archidux Austriae etc., ganze Figur, in Me-
teren's Geschichte, 4*
11) Elisabetha D. G. Angliae Virgina Regina, ganze Figur, in
Meteren's Geschichte , 4«
12) Ludovicus Requesen, Mag. Comen. Reg. Cast. — Gub. et
Cap. General, ganze Figur, in Meteren's Geschtcbta, 4«
346 Sidiem, Carl von. — Sichein» Christoph Yan.
13) JobaoDes Aastriaoat, Captt» Geatralt ^ganze Figor, ia Ib-
teren^s Geschieht« » 4«
t4) Guilielmot D. G. Prioc. Auraicae Comet NaMoHae, ganu
Figur, in Meteren*« Geschichte, 4*
15) Alexander Farnesiat Parma« «t Placentiae Dnz^'gaBsc rigor,
in Meteren*6 Getchichte« 4.
16 ) Francisent Valetius D. G. Dux Alencon «t Bab. Cojb. , ganze
Figur, in Meteren*« Geschieht« , 4*
17) Maorititts D. G. Natus Auren* Princ NassoT* etc., ganu
Fignr, in Meteren*s Geschichte, 4«
IB) Jahob VI. König von Schottland (Jahob L von £nglaDd)
Oval, 4.
19) Jean Fran^ois le Petit, kl. foK
20) Das Bildnisa von Bavaillac, mit detseo Ilinricbtiiiig'l6l0>
Dieses Blattes erwähnt Füssly, sagt aber nicht, ob die üb
richtungs- Scene auf «inem eigenen Blatte su s«hen ist.
21 ) Eine Folg« von Bildnissen nnt«r d«m Titel : Iconica et hi
•torica descriptio praecipuomm haaresiarcharam per C. t.S.
Amhemi, 1609.
In dieser Sammlung befinden sich di« Bildnisse des Bern
hard KnipperdoUing und Johann von Leyden, nach Al<]^
grever, nebst- jenen Ton 15 anderen Fanatikern, wie Tbooas
Monaer «ftc. Jedes Blatt hat unten eine LebensbeschreibDa^
der dargestellten Person in lateinischer Sprache, und ist be«
zeichnet: C. V. Sichern sc et exe Hoch mit der Schrift
9 Z. 9 L., Br. 5 Z. 1 L.
Es gibt auch eine deutsche Ausgabe: Historische Bescfarth
bong und Abbildung der fnrnembsten Haupt- Ketzer. Durch
C V. S. A. (G. V. Sichern Amstel.) zu Amsterdam, bey Cor-
nelis Nidauss Buchhändler 160B, fol.
22) Das Jesuskind in einer Glorie, radirtes Blatt.
23) Jesus Christus am Kreuze, radirtes Blatt.
24) Die vier Evangelisten , Folge von 4 Blattern , qu. 4«
Eine solche Folge wird dem Carl v. Sichern im Catalog«
der Sammlung des Grafen Reaesae-Breidbach baigelegt, do<1
als Stiche beseicluiet, so dass sie von den Holzsdinitteo des
Christ» V. Sichem za unterscheiden wiren.
25 ) St. Franciscus. Lumina cnr casto etc. Mit dam Monogrssiv«
CVS nnd f. Ae. i4.
Dieses Blatt legt F&ssly dem CrisL von Sichem bei, ooi
bezeichnet es als Kupferstich. Anderwärts finden wir ein»
aolche Darstellung als Holzschnitt angegeben.
Sichern 9 Christoph Tan, Formsc^neider, der altere Runstier dif
sea Namens, wird von froheren Schrifbtclleni gewohnlich mit des
folgenden gleichnamigen Meuter für Eine Person gehalten , obi»
zu bedenken, dass dieser K^^ hundert Jahre gearbeitet hiba
müsste. Der altere Ch. v. Sichem lebte zu Basel , war bald nadi
1560 thatig, sofort bis gegen Ende seines Jahrhunderts, uad viel-
leicht no^ darüber hinaus. Anch für S. Feyerahend in FraokM
•rbeit«la er, aber anscheinlich nicht in Annterdam, wo dn}0^
gere Ch. v. Sichem sidb aufhielt. In welcher Verwanduchsft die«
beiden Meister standen, ist nicht ermittelt. Die Blätter in folg^B'
den Werken gehören ihm ganz oder theil weise an.
Flavii Jnsephi des hockberühmten Geschicfatschreiben Histo*
ciea und Buchen Vua alten iüdiaGhea Gesohiohten etc. ^O'
Stehern, Chrwtoph van. 347
teuticht und iii^eriehtet — und mit schönen Figuren, dessgleichen
vorhin im Truck nie ausgegangen, geziert. Mit vielen Holzschnit-
ten von T. u. C. Stimmer, C. v. Sichem u. A. Getruckt zu Strass*
bürg durch Th. Rihel 158I, foL
Egesippi des hochberühmten ehristlichen Geschichtschreibers
fünff Bücher: Vom Jüdischen Krieg etc. Mit Holzschnitten von den-
selben Meistern. Eben daselbst. In späterer Ausgabe von 159?, fol.
Titus Livius und L. Florus, von Ankunft und Ursprung des'
Römischen Reichs etc. Mit vielen Holzschnitten von T. Stimmer,
}. Bocksberger, C. Maurer, C. ▼• Sichem u. a. Strassburg, Rihel
1574; dann 1596, fol.
Die dreisehn Ort der löblichen Eydgenossenschaft des alten
Bundes hoher teutscher Nation mit gar Instigen und schönen Fi-
guren etc. Gedruckt zu Basel bey Ghristoffel van Sichem i573i foK
Gründliche Beschreibung der freyen ritterlichen und Adeligen
Kunst des Fechtens eto» Durch Joachim Meyer Freyfechter zu
Strassbnrg. Gedruckt zu Strassburg 1570» dann zu Augsburg bey
Michel Manger Anno MDC., qu. 4.
Das Titelblatt und andere Blätter für das Kunst- und Lehr«
büchleiii für )unge Maler. Frankfurt bei Sig. Feyerabend 1580» 4*
Sichern, Christoph yan, Kupferstecher und Formschneider, der
jüngere dieses Namens, wurdo nach der gewöhnlichen Annahme
um I5d0 zu Delft geboren, so dass er also zu dem Obigen im Ver-
hältnisse des Sohnes stehen könnte, wenn man )e darüber Kunde
hätte. Es wird ja von den Schriftstellern gewöhnlich nur Ein Chri-
stoph van Sichem angenommen, oder wie andere wollen ein Cor-
nel van Sichem , dessen Existenz nicht erwiesen ist. Sicher lebte
aber ein Christoph van Sichem in Amsterdam, und mit ihm gleich*
zeitig ein Carl van Sichem, dessen Daseyn einige geläugnet haben*
Christoph hatte in Amsterdam einen Kunstverlag, was aus der
Adresse einer Folge von 4 Blättern mit den Evangelisten hervor-
geht, mo man liest: Tot Amsterdam by Chnstophel van
Sichem Figuer-Snyder in de Seylende Windt-waghen.
Aufdem Titelblatte der Bibel, die bei P.J. ^aets l646 ^schien, nennt
er sich ebenfalls. Man liest da: Verziert met viel schoone Figuren,
gesneten door Christo tfel van Sichem voor F. J. P.
Dieser Christoßel van Sichem soll ein Schüler des Heinrich
Golzius gewesen seyn. Wenie^stens arbeitete er nach diesem Mei-
ster. Die Holzschnitte nach Vorbildern desselben gehören zu sei-
nen Hauptwerken, ^ie Formschnitte sind überhaupt das Besste»
*vas er geliefert hat. Sie gehören aber auch im Ganzen zu den
vorzüglichsten Arbeiten dieser Art. Es ist sogar nicht unwahr-
scheinlich, dass nur die Holzschnitte von ihm herrühren,^ und
die Kupferstiche von Carl van Sichem. Christoph van Sichem
nennt sich ja selbst ELguer^Snyder, d. h. Formschneider, unsers
Wissens nie Plaat-Sflyder, d. h. Kupferstecher, als welcher sich
Carl kund gibt. An die Existenz eines Cornel van Sichern zu glau-
ben, haben wir keinen hinreichenden Grund. Wir zählen daher
die Kupferstiche unter Carl von Sichem auf, ohne gerade behaup-
ten zu wollen, dass dem jüngeren Christoph von Sichem keines
dieser Blätter angehöre. Die Gründe, warum wir die Stiche hier
gegen die gewöhnliche Annahme nicht aufzählen, haben wir schon
ini Artikel des Carl von Sichem angegeben, und dabei auch bemerkt,
aus welcher Ursache die Franzosen einen C. S. Vichem aus diesen
btiden.MeisUrn inacheu. Die Lebenszeit des Formschneiders Cr
348 Sichern, Chmtoph Tan.
V. Sichern ist wenigstens bis l646 aitscndehnen. Der Stedier Csil
V* Sichern lebte nicht so lange,
Holzschnitte«
t) C. V. Sichein*s Holzschnittbibe) : Biblie sacr«, dat is de ge*
heele heylige Schriftore, bedeylt in*t oudt en nieaw Testa-
ment — verciert met veel schoone Figaren, gesneeden door
Christoffel van Sichern. 2 Deelen. Eerst f Antwerpen b^Jao
van Moerentorf, en Com. Verschuren en na herdrackt by
Pieter Jaco]fss Paets l646» l657« fol.
Diese mit gothischen Lettern gedruckte Bibel Ux sehr
sehen. Die Holzschnitte sind nach Dürer» L. v. Leydcs,
Holbein, G. Pencz, Heemskerk, Goltzius etc. Brolliot (Dict.
des monoffr. I. Nr. l478) führt nnr das nene Testament anf,
welclies ebenfalls bei Paets erschien.
2) Historien ende Prophetien wtderH. Schrifturen, not schoooe
Figueren door Christ, von Sidhem. £erst f Antwerpen , du
herdruct by P. J. Paetz 1645» 8«
3) Sichem's alttestamentliche Holzschnitte: Bibels Tresoor, ofte
Zielen Lusthof» uytgebeelt in Figneren» door verscheydei
Meesters (L. v. Leyden , H. S. oeham » Aldegrever» Pencx,
Holbein etc.) Ende gesneden door Christoffel van Sicbem.
Im Ganzen 797 Holzschnitte mit des Meisters Portrait, nod
mit Text» t'Amsterdam by P. J. Paets i646» 4.
4) De Kindsheid onses Heeren Jesu Christi, gesneden door
Christo£Fel van Sichem voor Pieter Jacobs Paets. t6l7» 12,
5) Pia Desideria, emblematis» elegiis et affectibus SS. Patroa
illastrata. Autbor Herrn. Hugo. Sculpsit Chr. a Sichem. Typ.
H. Aertssenii Antverpiae l628. Mit 4o Holzschnitten, 12«
Dieselben Holzschnitte sind auch in einer späteren hol-
ländischen Ausgabe: Godelycke Wensehen. Antwerpen l6i>
Es gibt von dieseu Emblemen noch eine frühere illustrirte
Aufgabe: Hugonis pia desideria emblematibus illust. Aot*
verpiae vulgavit Boet. a Bolswert, 8*
6) Die Passion, Folge von 9 Holzschnitten» kl, 8*
7) Die Apostel, Folge von 12 Holzschnitten, kl. 4«
8) Die vier EvangelisteOt mit holländischem Text auf der Rück-
seite» mit der Adresse: Tot Amsterdam by Christoffel van
Sichem Figuer - Soyder in de Seylende Windt-wagheo, fol.
9) Die Kirchenlehrer 9 Folge von 4 Blättern, i6.
10) Die 12 Monate, niedliche Darstellungen aas dem holländi-
schen Volksleben , nach Dirk de Bray, der selbst einige ge-
schnitten hat. Die Blätter sind mit Zeichen und Nameo ver-
sehen. H. 2 Z. 4 L. , Br. 4 Z. 1 -— 2 L.
Diese Blätter sind wahrscheinlich aus einem Calender.
Copien nach A. ^ürer.
11) Christus in der Vorhölle, mit der Fahne in der Linken, uo^
mit der Rechten einen Greis aus der^ Höllenpforte zieheod.
Links erblickt man Adam und Eva, und Moses mit deo Ta-
feln. Ueber der Pforte sitzt der . Satan mit einer Hscke.
Diess ist originalseitige Copie nach Dürer's Stich von I512i
aber im Holzschnitte. Oben links ist das Zeichen CVS. oU
dem Messerchen. H. 4 Z. 3 L.» Br. 2 Z. 10 L.
Von dieser schönen Copie gibt es nach Heller (Leben
^*-— •- ** ^7S. Nr. 346) Abdrücke auf blaues Papier uBd
Sichein 9 Christoph van« 349
hab«D auf der Rückseite armeoischen ( ? ) Text. Er sah auf
der k« Bibliothek in Bamberg eib Oebetbuch in dieser Spra-
che» zu welchem dieses Blatt gebort. Der ins Lateinisdia
übersetzte Titel lautet ohneeßihr: Horologium^ commuDiuoi
precum ecclesiarum Armenicarum, tertia vice in lucem edi-
tum. Amstelodami 1705» kl. 8« Dieses Buch enthält 26 schöne
Holzschnitte von C. v« Sichern» wovon mehrere dopjpelf ein-
gedruckt sind. Es sind Copien nach Dürer» Goitzius» Ra«
tael u. A.
12) Die OfiFenbarun^ des Johannes» im Originale vollständig
in 15 Blättern mit Titel. C v. Sichern hat mehrere Blätter
copirt» und selbe sowohl mit Dürer's als mit v. Sichem*t
Monogramm bezeichnet. Auf der Rückseite ist niederländi-
scher Text. H. 4 Z. 2 L. » Br. 2 Z. 9 L.
13 ) Maria mit dem gewickelten Kinde in den Annan auf dem
Steine sitzend; Beide Köpfe umgibt ein Strahlenglanz«
Diess ist eine originalsei tige Copie nach Dürer*s Hnpfer*
stich von 1520» aber ohne Jahrzahl, an dessen Stelle Sichern*«
Zeichen mit dem Messerchen steht. H. 5 Z. iL.» 3r* 3Z.6L.
i4 ) Der heil. Antonius , links V9rn auf dem Boden sitzend und
im Buche lesend. Hinter ihm erhebt sich eine Stadt.
Sichern copirte dieses Blatt im Holzschnitte nach dem
Kupferstiche von ISIQ» und zwar von der Gegenseite» «o
dass der Heilige links sitzt. H. 4 Z. » Br. 3 Z.
15) Der heil* Christoph mit dem Heilande auf der Schulter naeh
rechts hin durch den Fluss schreitend. Am Ufer steht der
• Eremit, und auf der Höhe erscheint eine Capelle.
Es ist diess originalseitige Copie im Holzschnitt nach dem
Stiche von 1521» aber ohne Jahrzahl und Zeichen .Dürer's»
nur mit Sichem's Monogramm und Messerchen. Ganz oben
steht mit beweglichen Lettern gedruckt: S. Chrfstoffel«
Auf der Rückseite ist eine Copie von Dürer^s St. Georg sa
Pferd von 1508» H. 4 Z.» Br. 2 Z. 9 L*
16) St. Georg zu Pferde, mit der Fahne in der Rechten, nnd
der Drache zu den Füssen des Pferdes.
Originalseitige Copii» nach dem Kupferstiche von 1508 im
Holzschnitt» oni|e Jahrzahl und Dürer's Zeichen. Ot»en
steht gedruckt: Sint Joris. Unten ist Sichem's Zeichen. Aaf
der Rückseite ist die Copie des heil. Christoph von 1521*
H. 4 Z. 2 L., Br. 2 Z. 9 L.
Blätter nach Goltztus.
17) Otto Heinrich von Schwarzenberg , herzoglich bayerischer
Landhofmeister» in i Ansicht nach rechts» mit dem Hute
auf dem Kopfe » und einen Handschuh in der Linken hal-
tend. Dieses anonyme Blatt ist im Geschmacke des L. van
Leyden gezeichnet und mit Goitzius Monogramm verschen
1607* C. V. Sichem scalp. H. 11 Z. 6 L.» Br. 7 Z. 9 L.
Diess ist das Haoptblatt ^es Meisters und sehr selten.
18) Judith überreicht der Magd den Kopf des Hol o fernes » mit
dem Monogramm des H. Goitzius und C. van Sichem sculp.
H. 5 Z.» Br. 3 Z. 10 L.
Dieses schöne Blatt ist nach einer Zeichnung gefertiget»
die Goitzius im Geschmacke des L. van Leyden behandelte.
Es gibt Abdrücke in Helldunkel von zwei riatten.
350 Sichern« Christoph van.
Bartsch IH. 126, erwähnt eine schöne Copie von der Ge*
genseite, wo nämlich Judith das Schwert in der Linken hält.
Er glaubl» dieses Blatt sei nach der Weise der Holsfchoitte
in Kupfer geätzt. Das Monogramm^ des Goltzius eoU nach
seiner Angabe fehlen ; allein es ist links unten. Zani er-
wähnt eines zweiten Abdruckes mit der Jahrzahl 1070«
Papillon hält dieses Blatt für Arbeit des P, le Sueur, wel-
cher diese Darstellung in Holz geschnitten und in Kupfer
gegraben hat.
19) König David» Büste tpi Oral. Rex David »* — Ooltziui
inventor C. v. Sichern scalpsit et excud. H. 5 Z. 7 L.,
Br. 4 Z. 10 L.
^20) Die Beschneidung Christi. Die Handlung geht in einem Tem-
pel vor, in Gegenwart vieler Zuschauer. Diess ist Copie
nach einem der sogenannten sechs Meisterstücke von H. G0I-
tzius, welcher hierin den Alb. Dürer nachgeahmt hat, und
zwar im Kupferstiche, «jährend Sichern diese Darstellung in
Holz schnitt. Unten steht: C V Sichern fetit 1629* Die
ersten drei Buchstaben verschlungen. H. 7 Z. , Br. 5 Z. 5 L.
21) Die heil. Cäcilia, auf der Orgel spielend, Holzschnitt» fol.
22) Ein junger Mensch begleitet mit dem Hackbret den Gesang
von vier Personen. Mit dem Monogramm des Goltzius und
C. V. Sichem scalp. et excud. H. ii Z. 5 L., Br. 8 Z:
Blätter nach andern Meistern.
23) Büste eines jungen Mannes (afrikanischen Fürsten) mit einer
Art Turban auf dem Kopfe, die mit Pelz und Federn {ge-
ziert ist. Er hält eine Papierrolle in det Linken. J. Ma.
tham inv, C; V. Sichem acalps. i6l3« Holzschnitt. H. U Z.
9 L. , Br. 8 Z. 1 L.
24) Dirk Qoornhaert, kleines Blatt, 12.
25) Die Töchter Israels singen Loblieder auf David, den Be-
sieger des Goliath, angeblich nach einem Glasgemälde von
L. V. Leyden von J. Saenredam gestochen.
Sichem hat dieses berühmte Blatt von allen am hesstea
copirt. Die Grösse des Originals s. Bl XIV. S. 178* IJ^r. lOQ«
I. Vor der Adresse des N. Visscher.
II. Mit derselben.
26) Esther vor Ahasverus, nach L. v. Leyden in Holz ge-
schnitten. Dieses Blatt legt Rost dem C. v. Sichem bei*
27) Ein sitzender. Mönch mit dem Rosenkranze, auf dem Bache
CVS (verschlungen). Holzschnitt. H. 4Z. 6L.» Br. 3Z.2L.
28) Eine Winterbelustigung auf dem Eise, das Schnellschiff ap-
ter Moriz von Nassau gebaut. Unten ist Beschreibung in
Versen. Chr. v. Sichem zu Leyen , 1603. Schmal qu. fol.
29) Ein junger Mann mit der Guitarre und ein altes Weib mit
der Violine. Holzschnitt» 12.
30) Eine Schlacht, kl. 4.
Sichern^ Christoph yan, Kupferstecher und Formschneider, d«r
jüngste Küdstler dieses Namens, arbeitete um 170O in Amsterdam.
1) Das Bildniss des Paul Hochfolder, mit Namen und Jahr'
zahl 1700.
2) Das Titelblatt zu Commelin's Hortns Amstelaedafflcosi«.
Amst. 1701 , iol.
Sicbew; Com. vaa. -^ Sichling, Lazarus Gcott). SSI
Stehern 9 "Cornelius yan> wird von einigen früheren Schriftstellern
unter die Formschneider und Kupferstecher des l6* Jahrhunderts
gezählt» und Basan ^ill wissen, das« er über 60OO Blätter gesto-
chen habe. Diese Angabe ist ohne allen Grand. Es hat wahr-
scheinlich nie ein Cornelius y. Sichern gelebt, wie auch Malpe -
vermuthete. Dieser wollte aber auch den Carl v. Sichern aus der
Liste streichen , so wre einige spätere Schrittsteller. Ueber diese
Verhältnisse haben wir schon im Artikel des Carl und Christoph
van Stehern unsere Meinung ausgesprochen.
Sichem^ F» G* y*9 nennt Benard im CabinetPaignon*Dijonval einen
Formschneider, von welchem man das Btldniss eines Mannes mit
Baret auf dem Kopfe und einem Handschuhe in der Hand kenne.
Diess ist sicher das Bildniss des bayerischen Landhofmeisters Otto '
Heinrich von Schwarxenberg , welches Christoph Van Sichern ge-
schnitten hat, Nro. 17 unsers Verzeichnisses*
Sichern 9 Georg ran^ soll ein Formschneider heissen, oder vieU
mehr ein unbekannter Monogrammist ,' welcher 1576 den Todten-
tanz von Hans Bock und Hugo Klauber geschnitten hat. Er be«
steht in 73 Blättern mit den Buchstaben GS. und dem Messer-
chen. Andere wollen darunter einen Georg Schemm oder Schon
verstehen. Auch Georg Scharf enberg könnte der Schneider seyn«
Slcheoiy Ludwig van^ nennen einige irrrig den Ludwig von Sie-
gen» den Erfinder der Schabkunst.
Sichichi, Ludovico del Monte di S. Giuliano, Maler, blühte
in der ersten Hälfte des 18. JahrhunderU. Er war ein Geistsicher,
hatte aber auch als Kü|istler Ruf.
Sichling^ Lazarus Gottlieb, Kupferstecher von Nürnberg, warde
1812 geboren, und an der Kunstschule der genannten Stodt heran-
gebildet, bis er 1835 nach München- sich bejgab, um unter Leitung
des Professors Amsler im Stiche sich zu üben. Sichling gehört
zu den bessten Schülern dieses berühmten Meisters, und hat sich
bereits durch mehrere Blätter vortheilhaft bekannt gemacht, worun-
ter wir besonders die Kupferstiche rechnen. Er lieferte auch eine
bedeutende Anzahl von Arbeiten ia Stahl , wie für Hauff's sämmt-
liche Werke*, Stuttgart 1837; für das Conversations - Lexicon von
WolflF, Leipzig l8o7; für Gavard's Galeries bist, de Versailles etc.
In dem letztgenannten Prachlwerke ist von ihm das Bildniss des
Herzogs Johann von Bourgogne nach Stauben, jenes des Herzogs Loui»
von Orleans, nach demselben, solche der Gräfin H. von Boussu,
nach van Maes, des Herzogs Carl Ludwig von Bayern, nach A.
van Dyck, des Kaisers Keopold I., nach einem gleichzeitigen Ge-
mälde, des Franz VI. von Larochefoucaull, nach einem gleich-
zeitigen Bilde, des Malers Murillo, nach diesem, des Cardinal
von Hetz, nach einem Bilde von l679, des Königs Wilhelm III.
von England, nach Ch. de Beauregard, des Johann Jakob uQd Jo-
hann Baitasar Keller nach Bigaud etc.
1) Büste Napoleon's, nach dem Tode von D. CaUmaU gefer-
tiget, schöner Stahlstich, gr. fol.
Es gibt Abdrücke vor der Schrift auf Seidenpapier.
X) W. von Göthe, Brustbild nach Dawe, kl. fol.
Es gibt Abdrücke vor der Schrift.
Z'
SSS SichousfiB, P. ^ Sieiolmte, Girolano.
3) Ali Pascha, sdioiier Suhktich in WoliPs Convenationi-
Lexicon, 4* *
4) Der Kopf einet Kindes, Studie nach Bloeroaert, 4*
5) Eine im Gehetbuche lesende Frau, nach einem icbonen
Genrebilde von Wiebeberg, 1844 für den Leipziger hunst-
verein gestochen, kl. fol.
6) Eine Dame mit abgenommener Maske, 4«
7) Camilla, nach einem Bilde von Palma sen., fiir das Taschen*
buch Vielliebchen, Leipzig 1845 gestochen, 12.
8) Der tiefe Grund zwischen Uohnstein und Schanden, Dach
Richter, 4-
SichouSSIQ^ P.^ nennt Fiorillo (Kleine Schriften IL 94) einen Ku
pferstecher, welcher nach S. Bonrdon eine hl. Familie gestochen
nobe, die dann Februitzi sehr genau copirte. Diese beiden Nameo
acheinen nicht orthographisch zu seyn«
Sichridty 8. Sigrist.
Sichtbergy Gilles Ton^ s. Sieburg.
mCllianOy der Beiname mehrere Rjinstler, deren Familienname un-
bekannt ist. Ein Anastasio wurde 1509 nach Genua berufeo,
wo ihm verschiedene ofiFentliche Arbeiten und Reparaturen über«
tragen wurden. Vasari erwähnt eines Angelo Sictliano, uDti
lobt dessen Gruppe der Magdalena von vier Engeln unterstützt
im Dome zu Mailand. Br fertigte auch die Zeichnuug zMtQ ^^^'
tale von S. Celso. Titi kennt einen Francesco Siciliano,
der für die Kirchen Roms mehrere Bildwerke lieferte. Er rübint
namentlich ein Basrelief der Geburt Christi, womit sich derKüoit-
1er mehrere Jahre beschäftigte. Auch eines Jacopo Siciliaoo
erwähnt er, von welchen er in St. Susana ein Gemälde. sah.
Dann führten auch Filippo Planzone, J. Bernardin, Lttdovics
Roderico und Tommaso Laureti den B.einamen Siciliano.
Siciolante^ Girolaino^ Maler von Sermoneta, und daher j^ewobo*
lieh Siciolante da'Sermoneta genannt, war anfange Schüler von
Lionardo da Pistoja, kam aber dann unter Leitung des Ferino
del Vaga, der, wie Leonardo, Anhänger der römischen Schule irin
Lanzi, welcher früher glaubte, der Künstler heisse G. Seri, neoni
ihn daher einen RafiFaelisten , welcher seiner glücklichen Nach-
ahmung des Schulenhauptes we^en mit Sanzio's SchiUem verglic
eben werden könne, besonders tn Oelbildern, wie im MartertDUO
der hl. Lucia in St. Maria Maggiore , in der Verklärung in An-
Cell, in der Geburt Christi in St. Maria della Pace, einem Bilde.
welches er äusserst anmuthig in der Kirche zu Osimo wiederholt
habe. Die drei zuerst genannten Gemälde sind in Kirchen Honn«
In der Sala Regia des Vatikan malte er die Besiegung und Ga*
fangennehmune des longobardischen Köni|^s Astolf durch Fipi»
in Fresko, und andere Bilder dieser Art sieht man in der 13 j^"
Loggia und in der Torre di Borgia. Diess sind aber Werke, ^^
bereits das Gepräge des Verfalls der Kunst tragen, so wie denn
überhaupt das Lob Lanzi's zu massigen ist, da Sermonets mebf
der Richtung des Michel Angelo, als jener von Rafael folgte. I<*^"
zählt aber die genannten Bilder nicht zu den Hauptwerken 0^
Meisters ; als solches erklärt er das Hochaltarblatt der Kirche a^
hl. Bartolomäus zu Ancona , wo Siciolante die hl. Jungfr^o ><>'
Sioiseleer, Pieter van. — Siekinger, Aa^^kn. 353
dem Throne zwischen eitiem Reigien von Engeln darstellte, urtd
zu den Seiten zwei knieende Juo'gtrauen. Unten ist der Schutz*
heilige St. Paulus und zwei andere Heilige. 'Dieses Gemälde lobt
Lanzi ausserordentlicK und behauptet, man habe es für das besste
Bild der Stadt erklärt. £r wünscht jedoch eine bessere Abstufung
der Gegenstände. Auch in S. . Mariino zu Bologna ist das Ge-
mälde des UauptaUares von Sermoneta, welches den liirchenheili-
gen' darstellt, und an Verdienst den übrigen gleichkommt. Ueber-
diess findet man in Italien auch Bildnisse von ihm, welche zu
den trefflichsten Werken ihrer Art gehören. In Gallerten Ist selir
selten ein Gemälde ,von ihm zu finden , besonders im Auslande.
In der k. Eremitage zu St. Petersburg ist eine .räthselhafte Alle-
gorie von seiner Hand gemalt. Auf einer Rasenbank sitzt zur
Rechten ein nahter Jüngling, und ein bekleidetes Mädchen, wel-
ches ernst dasjenige liest, was der Jüngling auf die Tafe) geschrie-
ben. Auf der anderen Seite ist ebenfalls ein nackter Jüngling mit
einer bekleidcteri Frau im Schoosse. Die Land«chaft ist nach alter
Weise in hellblauer Farbe der Ferne gehallen. In der Sammlung
des Grafen von Raczynski ist die lireuzabnehmung, welche in der
CapeHe Matt in der Kirche der Apostel zu Rom war, ein geprie-
senes Werk. Dieses Bild war zur Zeit» als es 1821 d^ kunstHs-
bendeGraF, der Verfasser der Geschichte der neuer'en Kunst, er«
hielt» durch Uebermalen seiner ganzen Eigenthümlichkeit beraubt.
In diesen letzteren Zustand versetzte es der Maler Prancesoo
M^nno, der auch ein neues Bild für die Capelle malte. Das Ori«
ginaJ wurde verkauft, um die Kosten der Reparatur ^ei Capeüe
zu decken. In dem Verzeichnisse der Raczynskischeik Sämmllirig
sind die Doeumente darüber abgedruckt. Das Bild ist 66 Z, hoch
und 59^ Z. ' breit« J. Haussart stach ,nach ihm eine J^ll6gorie,
welche die Tugend zwischen Flciss und Trägheit vorstellt , nvHsh
einefti schcheA Bil3e aufs Crazat's Sammlung. Später' erhielt 'der
Maler PechweH dieses Bild» und dann wurde- es nach Frankreich
verkiult;
• ' Siciolante starb zu Rom um 1580'
5ickeleer> Pieter van^ Kupferstecher, arbeitete um i670 ztt Ant-
werpen", ist aber von geringer Bedeutung.
1) Eine Folge von Bildnissen französischer Könige von Fhara-
mond bis Ludwig XV. Diese radirten Blätter gehören wahr»
achein^ch zu einer Geschichte dieser Könige.
2 ) Medea, nacl| Giro Ferri, iqV. ,^
3) Pallas, nach demselben, fol« ....
Sickinger^ Anselra, Bildhaü««, ^ueda.JSO? »u. Owiagei im; Eür-
stenthum Hohenzollern -Hechingen geboren, und ohne eine Aka«
d«m}e besucht zu haben gehört er jetzt zu den vorzäglichsten ftüost-
lern seines Faches. Er leistet in der Ornamentik Ausgezeichnetes,
wie diess dre zahlreichen Werke beweisen, die sich in Müiichen
von ihm finden, und den feinsten Geschmack verrathen. Zier-
arbeiten von seiner Hand findet man in der St. Ludwigskirche,
im Saalbaue und im Thronsaale der k. Residenz, im k. Hof- und
Staatsbibliolheksgqbäude, am Kunslausstellüngsg«bäudei in der Ba-
silica des hl. Bonifacius, an der Feldherrenhalle u. s. w. Es sind
diess' lauter Schöpfungen des Königs Ludwig, wo die Architek-
tur'mit der Plastik und Malerei im schönsten Vereine sich zeigt..
UiV verschiedenen Style der Gebäude bedingen auch die For-
men det Ornamente, welche jedesmal organisch sich xnm Gan-
ISaglers Künstler-Lex: Bd. XVI. 25
M4 Sicfcleer. — Sieber«: AlidiacL
MH üigUk. Dan» fertigt« Siekinger «ocb mehrere GrebmoDonente
im mmenifchen und altdeutschen Style. Sein Werk ist das uhöne
Ömbmal des Maurermeisters HocIiU jenes dec Gattin des k. Impf-
atitts Dr. Reiter u. a« auf dem Gottesacker in München. lo Pas-
«•U iit das Grabmonument des Miuisters. Rudhart von ihm gefer-
•tiget. Gepenwärtig ist der Künstler mit der Verzierung des Si^
festhores in München beschäftiget, welches im Style den herrliches
lauten des Direktors F. v. Gärtner an der Lodwigssfrasse aoaiog
ist» und den Abschluas derselben bildet
Sickleer» s. Sickeleer.
Sickora^ HugO^ Bibliothekar vom Prümonstratenser Kloster amStn-
hof zu Prag» übt neben seinen Funktionen als Geistlicher nod
bei der Bibuothek noch die Malerei mit grossem Taieote* Pater
Sickora bearbeitet das Fach des Peter Neei's und des Steenwyk
mit Kenntniss der Perspektive und mit praktischer Fertigkeit. Ein
Cyklus» die verschiedenen Handlungen der Messe« welchen er in
gothischen Perspektiven begonnen, zeigen den Meister. Er lebte
noch 182S. Vgl. Bütticher*s art. Notizenblatt i8^8t Nro. i4.
Sicre^ Fran^oiSy Maler, arbeitete um lOdO in Paris. Er malti
meistens Bildnisse, der.en einige gestochen worden« wie jenes da
Arztes Charles Thuillier von L. Cossin, Jol.i und des Prol'esson
Jean Douat in gr. 4.
, SlddonS f MrS^i die berühmte englische Schauspielerin » soll luch
Fiorillo V. 85 t. den Meissel mit vielem Geiste geführt babeo.
Von einem Werke dieser Bühnenheldin sagt er nichts.
Siebenhaar, Michael Adolph, Zeichner und Maler, war in der
ersten HälHe des 18« Jahrhunderts in Witteuber|| thätig. Er malis
Bildnisse , deren mehrere gestochen wurden , wie von J. M. Ber-
ningroth jenes des Amtshauptmanns H. P. von Stammer» und vooSy*
sang ein solches von dessen Gemahlin Maria Elisabetba, ha^
§r. 4* Krügner stach das Bildniss des Rechtsgelehrten Gottfrie<i
uevus, fol. Auf einem von.Sysapg gestochene« Bildniss dea Prc*
digers Benjamin Bihler steht der Name Siebenhaus als der des
Malers 9 welcher aber mit unserm Siebenhaar Eine Person seyf
•■ wird.
J. G. Schumann stach nach seinerj Zeichnung den aDstoo»
achen Saal zu Wittenberg für Abraham Vater's Catalogus Univen
salis» Wittenb. i?36'
> Siebenhaus y s. den obigen Artikel.
' Sieber ^ Wolfgang ^ heisst in mehreren Schriften ein FormscbB«'
!. der, der sich des Monogramms W. S. bedient hahen soll* ^^^
einen Meister dieses Namens finden sich indessen keine Ntcb*
richten» es ist aber darunter wahrscheinlich Wolfgang Stuber xu
verstehen. S. daher Stuber.
.Sieber, Michael ^ Kupferstecher, wurde 1724 «n Trescowlt« '"
. , Mähren geboren» und als armer Knabe zum Mönche herangebv*
det. Er lebte als solcher im Kloster Woborzisst bis xur l7^
l erfolgten Aufhebung desselben. Hierauf Hess er sich in L*^
.., .LhQta nieder und starb daselbst 1788. Dlabaoz verzeichnet meb^
Sidberechts« — Siebert, Adoipb. as&
Blätter voo ihm , die meistciis .UeUige uad Klwtf r Min«i Ordens
vorstellen.
1) Vera icon Jesu Christi, Andreas Ruppert de). P. M. Sieber «c,
2) St. Thekla Virgo et Martyr. P. M. S. 12.
3) St. Paulus Eremita. P. M. Siebes Ord. S. PauH p, B.
incid., 8.
4) Sancti Martyres Joannes et Paulus, mit dem Kloster Wobro«
xischt. P. M. Sieber sculps. et exe, 8*
Dieses Blatt hat Maulpertsch copirt.
lieberechtS^ s. Siebrechts.
ilcberg , Zeichner und Maler in Cöln , blühte in der ersten Hälfte
des 19. Jahrhunderts. Er erscheint als Zeichner in dem folgeiideti
Werke: Sammlung von Ansichten alter enkaustischen Gemälde
aus den verschiedenen Epochen • gez. von Sieberg und M. H.
Fuchs, lith. von W« Goebels. Cpln, fol. Es blieb beim ersten
Hefte.
)ieberg^ F., Zeichner und Maler, arbeitete in der zweiton Hälfte
des 18« Jahrhunderts. Er malte Landschaften in Oel und in Gou-
ache. Sie sind mit Ruinen und anderen Bauwerken geziert.
Gleichzeitig lebte ein Sieberg in Hamburg, der ebeufalie An-
sichten und Stillleben in Oel und in Wasserfarben malte, auch
mit der Restauration sich befasste. Dieses Künstlers erwebpeil
die Hamburgischen Künstlernachrichteu (179)) ohne Anfangsbuoh-
staben des Taufnaraens, wir glauben aber, dass er mit dem P. Sie-
berg Eine Person sei. Von letzterem war in der Sammlung des
Direktors Spengler in Copenhagen eine Ansicht römischer Ruinen
in Gouache.
Siebert, Adolph, Maler, geb. zu Brandenburg l8o6, war von Ge-
burt taubstumm t aber von der Natur mit einem rächen liunst*
talente ausgestattet. Seine ar: istischen Studien begann er in Berlin
unter Leitung des Professors Wach, und machte da solche Furt-
schritte ^ dass ihn der Meister bald zu seinen bessten Schülern
zählte. Siebert war daher schon 1829 unter den Bewerbern um
den grossen Preis der Akademie, welche ein Thema aus der grie-
chischen Mythe gewählt hatte. Jupiter und Merkur, von Philemoa
und Baucis bewirthet, sollten in cfem Momente darsestellt .werden,
wie sie als Götter erkannt werden. Sicbert*s Bild wurde allen
vorgezogen, denn es erscheint in der Composition streng durch-
dacht, und dabei herrscht in den Köpfen ein Ausdruck* und ein^
Naivität, welche diesem Werke eines Jünglings stets die ehren-
vollste ^Stelle sichern wird. . Der grosse akademieche PttU leuCe
ihn in den Stand, in Rom seineBahnzu verfolgen, wo ihm leider
nur eine kurze Zeit bes<?hieden war, denn er starb im Mai des
Jahres 1832« Die Zahl seiner Bilder ist daher gering, aber diese
wenigen. lassen den frühei| Tod eines Künstlers bedauern • dessen
innige Seele ganz aul den Sifli^ des Augesi.uod die zeichnende
Hand beschränkt war* Ueberdiefs malte er. noch dfo Schutzpatron
seiner Hunst, den hl. Lukas, wie er, von Engeln bedient, die hl.
Jungfrau malt, ein Bild voll Zartheit und frommer >Auf merke« ni-
keit. Siebert's Schwannepgesanfc ist der Abschied de« jungen To-
bias und seiner Frau von llaguel und Hanna, seinen Schw^eger*
ähern , wiederum ein Bild voll tiefen Gefühls. Ausserdem »ah
n^an 1852 auf der IluostausstoUung zu Berliu von ihm swei Sto*
2:i •
L'
354 Sickleer. — Sieber,, MichacL
%tn fiigeii. D«n» fertigte Siekioger «ocb mehrere GrtW
" im romanischen und alldeutschen Slyle. Sein Werk i^ff ^
^ Grabmal des Maurermeisters Höclil, jenes der GaUur ^
arztes Dr. Reiter u. a- auf dem Gottesacker in Mjf % ^
sau ist das Grabmonument des Miuisters» Rudhaf^^ " ^
»tiget. Gegenwärtig ist der Künstler mit der/^ ^^ <"
festhores in München beschäftiget, welches im t^ä^ \
iauten des Direktors F. v. Gärtner an dw^ 'V*© St ^
ist, und den Abschluas derselben bildet ^\|>* %*'^. >
Sickleer 9 s. Sickeleer. / ^^\ '^^•^
Sickora, Hugo, Bibliothekar vom Prär ^^^ ^ ^.^
hof zu Prag, übt neben seinen F4 A ^ 'S. % ->
h^i der BibUothck noch die Ma\&/%^ \^\ V '
Sickora bearbeitet das Fach des|.%C « >. \^
mit Kenntniss der Perspektive 1*^0^*1? Ä '^ ^
Cyklus, die verschiedenen Hanr^ ^^ ^ "^ \
gothischen Perspektiven begop ^f ^ ^ <; ^
noch 182Ö. Vgl. Bötticher's r "^<^\^
Sicre, Fran^ois, Maler, A i%S^\ "
^ meistens Bildnisse, der.enj|^. C - * ^
Arztes Charles ThuiUier. '^ J ^ \^ \ ▼ \
Jean Douat in gr. 4. ,/| $ ^ ^ < % * ^ *
, Siddons , Mrs., die *4^g >H. \ Vt \"
Fiorillo V. 851. dolV^V^ V^' V *
Von einem Werke^^(|^|^^$^^ '^r '^
Siebenhaar, Uic^M^^ * \ ^ r^;
ersten Hälfte df tUW \\ t^ogiaad auf.
' Bildnisse, der llt^tA^ ^r malte l686 v".
ningroth jene' ^^J\^ ^«*'® Bilder besass der
sang ein sq'/ \% ^^^ HaasiDann*8chen SamiD'
. gj^ 4. Rry/i ' ^Schaft mit Vieh; J. Sieberechls
Suevus, i^ii 'D ^^^ Prof. Haaber in München «*'
digers Bnl Landschaft mit einem Flusse, auf welcheiD
5l|iers,^^P .itf geht. Links am Ufer sind Personeo is
' '" ^frd. / -' ViiXdi ist kühn gemalt und von schöner Fä^
j^/' .mlungen findet man Aquarellbilder, die mit J. ^
•eher' -od.
saltf' ^r Künstler starb 1703«
.SfelK^tg^ Ttfarccl, Maler, wird von Houbracken erwähnt, anter
' « ' 1^^^^^ niederländischen Künstlern, die in Rom als MitgHe^^t'
'S|^ jjli; Schilderbent einen Beinamen erhielten. Unser Künstler wurde
M . 4p^6^y®o genannt. Füsslj glaubt, er sei mit jenem Simbrecbt
^ipe Person, der ebenfalls m Italien war, und dann in Prag srbei-
i^e. Diese- Vermuthung ist wohl ohne Grund, da Dlabacz den
jyletster Matthias Simbrecht nennt.
^j^burg^ GiUes oder Willeiüsen ton, Goldschmied su CoIü.
•fvurde f58l Munzmeister des Churfürsten von Cöln, in welcher
Eigenschaft er Stempel geschnitten zu haben scheint, da er bei
^, seinem 1586 erfolgten Rücktritte die Münzstempel nicht abliefero
•»'*'*te. Hirsch sagt in seinem Münzarchive II. SÖO.f dass dew
mg; Fried« u. PhiL ~ Siegel, C. Aug- Benj. ÄST
erhob«n ward«. Um iMto^ erteheiDt er alsPfthischeB
war aber 1596 teines Oieastet wieder ledig.
'^e und Fhilippine^ erscheinen 1787 ah Zeich-
In. Die erstere zeichnete Bildnisse, die andere
Stecher zu Frenkfurt, war daselbst Schü-
\ und erlangte schon in jungen Jahren
Hünstiers. Folgende Blätter gehören
«einer Theilnahme an einem Werke
vtrsteliend, haben wir im Artikel
n.
in ganzer Fignr, gemalt von
il zu Frankfurt. Hamburger
0^ uen) Bildern des Kaiser-
/ ' Kaiserbildnisse erschie-
chwarz gedruckt, und
^übrt. Mit dett Le-
ochott, fol.
.ugdeburg, wurde rim 1780
der genannten Stadt herange-
.ach Berlin um an der Akademie
.aetzen, was ihm so wohl gelang, dass
cn Künstler mit Beifall nannte. Diesen
• «e historische Darstellungen , deren er auch
, noch grösseren Ku^hm hatte er .aber als Por-
.2 zeichnete und malte viele Bildnisse, so wohl ein-^
i^'amiliengruppen. Es herrscht darin Leben undWahr-
^d bei einer eben so eigenthümlichen als gei^treicheft Be*
.iung verfehlten sie nie ihre Wirkung selbst auf denieoigei^
«elihem die Familienverhältnisse gleichgültig sind. 5ieg 'arbeitete
in verschiedenen Städten und hinterliess überall schöne Proben
seiner Kunst. Ausser seinen Bildnissen hat man von ihm auch
landschaftliche Zeichnungen. Im Stiche kennen wir ein Bildniss
des berühmten Kupferstechers E. Mandel sitzend im L^hnstule.
Dieses schöne grosse Blatt hat Mandel 185^2 selbst gestochen.
Das Bildniss Sieg's, 1823 von O. v. LöWenstern in Dorpat ge«
zeichnet» befindet sich in der Btldnisisammlung des k. säehsischen
Hofmalers Vogel von Vogelstein.
f August^ Portraitmaler, war um 1790— I8IO in Wien thälig.
Er malte zahlreiche Bildnisse» deren mehrere im Steche bekannt
sind. J. Keller stach das Portrait des Rathes August Veith Von
Schittlersberg, C. H. Pfeiffer ein solches von Franz Edlem von
Zailler, C. Zeltner jenes des Consistorialrathes J. C. v. Engel, etc.
Siegel, Carl August Beujamih, Architekt und Maler, geb. zu
Friedrichstadt - Dresden 1750« musste in seiner Jugend das Bäcker-
handwerk erlernen, da sein Vater dasselbe trieb. Nach erstandener
Lehrzeit ergriff er den Wanderstab, und bereiste Deutschland, die
^hwala und Pulen, wo. endlich .seine V;erbiiltAi«»e ^ine andere
15C Siebert, Jobann. --* Sieburg, GilHes tob.
"' ditnköpf« nieh Bäa6rin&en' tos der Umi^gend von Rom, und dei
Künstlers eigenes Btldniss von ihm selbst in Rom gezeichnet.
Siebert 9 Johann^ Kupferstecher zu Nürnberg, ein jetzt lebender
' «eschiekter Künstler.^ Er arbeitete in Kupier und in Stahl, io
Beidem mit grosser Sicherheit.
Siebmacher ^ Hans^ s. sihmacher.
Siebrachty Bildhauer, ein Schwede von Gebart, lag um iSoQ inßoa
seiner Ausbildung ob. In diesem Jahre hatte er das Unglück ein
Auge zu verlieren.
Siebrecht 5 Philippi Bildhauer, war Schüler von J. Ch. Ruhl in
Cassel, und ein geschickter Hünstier. Später begab er sich nach I
New. York in Amerika, wo er in jungen' Jahren starb. Waoo, ist
uns nicht bekannt. i
Siebrechty Heinrichi Maler, geb. zu Cassel 1 808. genoss den erstes I
*' ' Unterricht an der Kunstschule der genannten Stadt, and begab
sich dann zur weiteren Ausbildung nach München. Er besuchte
da 1832 die Akademie, kehrte aber ini folgenden Jahre wieder in
• diB.Heimatb zurück, wo er gegenwärtig thätig ist.
• ■ •
6iebrechts oder Sieberechts^ Jan^ Landschafbmaler. geb. lo
*' Antwerpen 1025 1 nahm sich den N. Bcrghem und C. du Jardin
' zum Vorbilde. Er malte Landschaften mit Hirten und Vieh, auch
'' ' reine Veduten, wobei ihm öfters die malerischen Rheingegendeo
^' zum* Vorbilde dienten. Seine Oelbilder sind aber ziemlich selteD;
die Aquarellen kommen häufiger vor. Alles verkündet einen tüch-
tigen Meister. Siebrechts hielt sich längere Zeit in England auü
Wohin ihn der Herzog von Bucbingham zog. Er malte 1686 vcr-
' schied ene Ansichten von Chatsworth. Andere Bilder besass der
Ldrd Byron auf Newstede-Abbey. In der Hausmann*schen Samni'
'lung zu Honnover ist eine Landschaft mit Vieh: J. Sieberechts
bezeichnet. In der Sammlung des Prof. Hauber in München wir
'' *' ein Bild von 1662» eine Landschaft mit einemFlusse, auf welches
' ein grosses MarktschilF geht. Links am Ufer sind Personen io
Oespräche. Dieses Bild ist kühn gemalt und von schöner ^i^
. biing. Sb Sammlungen findet man Aquarellbilder, die mit J. ^
' bezeichnet sind.
Dieser Künstler stisirb 1703«
SiebrechtSy Marcel, Maler, wird von Houbracken erwähnt, noter
denjenigen niederländischen Künstlern, die in Rom als Mitglieder
der Schilderbent einen Beinamen erhielten. Unser Künstler «vurde
Papegeyen genannt. Füssly glaubt, er sei mit jenem Simbrecbt
< Eine Person, der ebenfalls in Italien war, und dann in Prag arbei-
tete. Diese- Vermathung ist wohl ohne Grund, da Diaban den
Meister Matthias Simbrecht n«nnt.
Siebarg, Gilles oder Willeiüsen ton, Goldschmied zu Cois,
wurde 1581 Münzmeister des Churfursten von Cöln, in welcher
Eigenschaft er Stempel geschnitten zu haben scheint, da er bei
' ' seinem 1586 erfofgten Rücktritte die Münzstempel nicht abliefero
^ wollte. Hirsch sagt in seinem Münzarchive IL 5Ö0«i dass desi-
Sieburg; FriedU u^ Phil. ~ Siegel» C. Aug« Benj. ^X
weften Klage erhobm word«. Um ise& ertehmt er alsPailsisdieB
MiinxineMter, war aber 1596 seines Oteastes wieder ledig.
Siebarg, Friederike und Ffailippine, erscheinen 1787 ah Zeich-
nerinnen zu Berlin. Die erstere zeichnete Bildnisse» die andere
Landschaften.
Sieder^ e. Syder.
Siedentopf, C. E., Kupferstecher zu Frankfurt, war daselbst Schü-
ler des Professors £. SchäfFer» und erlangte schon in jungen Jahren
den Ruf eines vorzüglichen Künstlers. Folgende Blätter gehören
zu seinen Hauptwerken» Von seiner Theilnahme an einem Werke
von Schäffer« Germania uud Italia vorstellend, haben wir im Artikel
desselben Nro. \Z — 13 gesprochen.
1 ) Kaiser Friedrich I. stehend in ganzer Figur » gemalt voo
• C« F. Lessing für den fiaisersaal zu Frankfurt. Hamburger
Kunstverein 1844» gr. lol.
2) Die deutschen Kaiser nach den (neuen) Bildern des Kaiser-
saales im Römer zu Frankfurt. Diese Kaisexbildnisse erschie-
nen von 1843 an in 27 Lieferungen, schwarz gedruckt, und
auch mit dem Pinsel in Farben ausgefü^rrt. Mit den Le-
bensbeschreibungen der Kaiser von A, Schott, fol.
Jj Garly Zeichner und Maler von Magdeburg, wurde um 1780
geboren , und an der Kunstschule der genannten Stadt herange-
bildet. Später begab er sifh nach Berlin um an der Akademie
daselbst seine Studien fortzusetzen, was ihm so wohl gelang, dass
man schon um 1806 den Künstler mit Beifall nannte. Diesen
erwarben ihm mehrere historische Darstellungen , deren er auch
für Kirchen malte, noch grösseren Ruhm hatte er .aber als Por-
traitmaler. Sieg zeichnete und malte viele Bildnisse, so wohl ein-,
zeln als in Familiengruppen. Es herrscht darin Leben und Wahr-
heit , und bei einer eben so eigenthümlichen als geistreichen. Be-
handlung yerfehlten sie nie ihre Wirkung selbst auf denienigei^
welchem die Familienverhältnisse gleichgültig sind. 5ieg 'arbeitete
in v:erschiedenen Städten und hinterliess überall schöne Proben
seiner Kunst. Ausser seinen Bildnissen hat man von ihm auch
landschaftliche Zeichnungen. Im Stiche kennen wir ein Bildniss
des berühmten Kupferstechers E» Mandel sitzend im Lehnstule,
Dieses schöne grosse Blatt hat Mandel 1832 selbst gestochen.
Das Bildniifs Sieg's, 1825 von O. v. LöWenslern in Dorpat ge-
zeichnet, befindet sich in der Bildnisisämmlung des k. säehsischen
Hofmalers Vogel von Vogelstein.
Siegel, August; Portraitmaler, war um 179O— 1810 in Wien thätig.
Er malte zahlreiche Bildnisse, deren mehrere im Stiche bekannt
sind. J. Keller stach das Portrait des Rathes August Veith Von
Schittlersberg, C. H. PfeiflFer ein solches von Franz Edlem von
Zailler, C. Zeltner jenes des Consistorialrathes J. C. v. Engel» etc«
Siegel, Carl August Beujamin, Architekt und Maler, geb. zu
Friedrichstadt - Dresden 173<)« musste in seiner Jugend das Bäcker-
handwerk erlernen, da sein Vater dasselbe trieb. Nach erstandener
Lehrzeit ergrilF er den Wanderstab, und bereiste Deutschland, die
Seh«vaia und Pulen, wo. endlich .seine V^rbültnisse eine andere
1U$ Sk^^tl, Chriftl. Heinr. — > Siegen, h. v.
• ' Riebtuftg b«kimt0. Von einer Krankheit befolles fated «r zu
Warschau im Hause eioe* Verwaudlen, des Baumeistert Spamann,
freundliche Aufnahme, und aU Rcconvalescent suchte er sich durch
die Durchsicht arphitektoDischer Werke die Zeit KU yertreibes.
Diess wcclite aber zugleich die Liebe zur Baukunst, und Dach
seiner Rückkehr widmete er sich gegen den Willen des Taten
unter Leitung des Architekten Krubsacius ausschliesslich 'dieser
Kunst. Er machte schnelle Fortschritte hierin, und auch in d«
freien Handzeichnung galt er bald nls tüchtiger Meister. Er wurde
daher schon 1786 fin Chryselius. Stelle Untcrlohrer no der Akad»
mie zu Dresden , und 17Q1 erhielt er nach dem Tode Habertangs
die Stelle eines ordentlichen I'rufessor der Architektur an derselben
Anstalt. Er bildete jetzt mehrere tüchtige Schüler heran, und ent-
warf auch verschiedene Zeichnungen und Plane, deren in Stiegliu
Geniälde von Gürten , dann in der von diesem besorgten neaeo
Ausgabe von Blotz Gartenkunst und in den Mustern zur schuDen
Baukunst desselben gestochen sind. Allein Siegel huldigte noch
der Kunstwetee der früheren Periode, und somit ist er für den
heutigen Standpunkt der Architektur ohne Belang. £r bereiste aber
auch Italien, u|id fertigte da eine bedeutende Anzahl von Zeich-
nungen nach berühmten älteren Bauwerken, die immerhin histo-
risches Interesse gewähren. Einige dieser Zeichnungen iührte
er nach seiner Rückkehr in Gel aus, so dass er auch als Zeichner
und Architeklurmaler eines grossen Beifalls sich erfreute, da mao
seine arcliilektonischen Ansichten in Perspektive und Färbung sehi
gelungen fand. Er starb zu Dresden i832>
Sein Sohn August Benjamin, geb. zu Leipzig 1797, widmete
'• aich ebenfalls der Architektur. Er übt in Dresden keine Kunst
Füssly erwähnt noch zweier anderer Hünstier, eines Adolph
und August Eduard Siegel , die sich im ersten Decennium unsen
' Jahrhunderts an der Akademie in Leipzig der Baukunst widmeteo,
vielleicht Söhne des Professors Siegel.
, Dann erscheint ein Siegel um 18 10 als Schüler der Zeicheo*
schule in Mei&sen. Dieser widmete sich der Historienmalerei.
Siegel y Cbr]>tian Heinrich, Bildhauer, wurde l80d zu Hambin^
geboren, und an der ARademie in Copenbageu zum Küostiei
herangebildet, wo er bereits verschiedene Werke ausgeführt hatte,
als er i8o7 nach München sich begab. Er verweilte da ein Jali^
in Betrachtung der Kunstsohätze der k. Sammlungen., und niodel-
lirte auch einige Bilder, endlich aber beeab er sich nach Itajiti
und dann nach Griechenland. Da meisselte er t84l bei der Vor-
stadt Pronöa von Nauplia einen colossalen Löwen in einen lebeo-
den Felsen, welchen König Ludwig von Bayern als Deolimal ^^^
in Griechenland gebliebenen Bayern bestimmt hatte. Auch inAtbeo
führte Siegel eioige Werke aus.
Siegen, Ludwig von, der Erfinder der Schabkunst •), n"|»»-
te früher diese Ehre häuBg dem Prinzen Rupert von der ^^^
*) Diese Kunst wird richtiger Schahkunst als nach Sandras'
Schwarzkunst genannt. Auqh Samroetfetich nennen sie einigt*
von dem sammtartigen Ansehe« , welches die Blätter habco*
John Evelyn (Sculptura, or the bist, and art of CkaW"*
phy and engraving in copper. Td which is annexed s ne^
manner of engraving, or Älesso Tintu, communicated i^J
Siegen j Ludwig von« 350
ubn^laftseYi, «eit dem Erscheinen de« unten in der Note gennonten
Praehtwerkes des berühmten Grafen L. de Laborde ist es aber
ausser Zweifel, dass L. v. Siegen auf dieselbe den ersten Ansprach hat.
Wir haben darauf schon im Artikel des Prinzen Rupert von der
Pfalz aufmerksam gemacht, und hier bemerken wir vor allem, dass
durch eine grosse Anzahl von Schriften der Irrthum fortgepflanzt
wurde.
Jolin Evelyn ist der en^te» der den Prinzen als Erfinder der
SchwarzkuDst nennt, und da dieser mit ihm in persöhnliche Be-
rührung kam,, so haben andere es ihm gläubig nachgeschrieben»
Der Kupferstecher W. Vaillant, der zur Zeit des Prinzen lebte
und wahrscheinlich ihm nahe stand , bezeichnete auf einem von
ihm ffestochenen Bildnisse desselben ihn als Erfinder der schwar-
zen nunst. Auf diese älteren Zeugnisse hin schreibt wahrschein-
lich auch Lairesse (Schilderboeck II. 598), dass Prinz Robert
in England der erste gewesen, welcher diese Kunst geübt hat»
Auch Hoabracken (Schouburgh II. 103) kennt nur den Prinzen
als Erfinder der Schraapkonst. Descamjs (Vie des peintres U.
331) hält ihn ebenfalls im Besitze des Geheimnisses, und'Rume
(üistory of England) thellt wohl die Ansicht J. Evelyn's , wenn er
den Ruprecht »Inventor of etching« nennf. Diese Angaben wie-
derholen sich in vielen biographischen, encyclopädischen «nd
chal CO logischen Werkoo» in Künstler - Lexiken , Handbüöhem
und Catalogen.
Nur von wenigen wurde Sandrart berücksichtiget, der als
sachkundiger Zeitgenosse in seiner Akademie I. 3. S. lOl. über
die sogenannte schwarze Kunst spricht, wie folgt: »Der erste Er-
finder dieser Kunst war anno 1 648 nach beschlossenem deutschem
Krieg ein hessischer Obristlieutenant« Namens von Siegen, %velcher
His High. Prince Rupert etc., London 1662» in zweiter
Auflage von 1769 {nicht 1755) ist der erste, welcher sie Mezzo
Tinto nennt* Die Italiener üb«rsetzteki die Worte »Ars ni-
gra «> in Sandrart*s lateinischer Ausgabe der Akademie mit
»Maniera nera, n und später wählten sie die BeieiohBung
»Incisione 1^ fumo, und Foggia nera.)» In fioglaad blieb der
Name WiVEezzo Tinto, und Black art» der herrsäiende,- und dia
Franzosen jjMzeiehaeten diese iKünatMeise mit nL'Art noir,
manierp, noire^, gvavure d'epargiie.y>. Unter dem Namen
» Zwartekpnst oder Schraa^^ntt» bt aie in den Nitderlan-
den bekanpt. . .
Der erste, welcher darüber schrieb, ist lohn Evelyn, in
dem oben genannten Werke; dann ^ab Chelsum «»A History
of the art of engraving in mezzö tinto from its origin to
the pressnt time. Winchester 1786» heraus, 8> Dieses Werk
wurde ins Holländische übersetzt, unter dem Titel: Historie
der Zwartekunst printen van de uitvinding deser Kunst af
tot den tegenwoordigen tyd toe. Met een bericht van de
werken der vroegste Kunstenaaren in dit vak. Uit hit En«
gelsch vertaald gedruckt te Haarlem by C. B. V. Brüssel
1791, 12.
Das Hauptwerk über diese Kunst gehört der. neuesten
Zeit an, und ist von dem Grafen L. de Laborde,' welcher
die Erfindung durch Documente über allen Zweifel erhob.
Es hat den Titel: Historie de la gravure en manicre noire,
Paris, Didot l83g, gr. 8.
300 Si<»|;co« Ludwig voo.
auf solche Weise Ihro Durchl. der regierenden Frao Witfb fon
Heeeen Cetsel' Contrafent in halber Lebensgroise, wie auch den
Prinzen von Oranien, gebildet. Nach solchem haben Ihr Durchl.
Prinx Robert Pfalzsraf bei Rhein, als die in der Zeichen und
Malerey Kunst perfect erfahren , diese Wissenschaft herrlich und
zu solcher Vollkommenheit erhoben, dass darin ein mehrerea nicht
zu erfinden ist: wie unterschiedliche Werke von dereo furrtreff*
lieber Hand als eine Magdalena ettliche Contrafante, ein sich um-
sehender Soldat mit seinem glanzenden Harnisch und Spiess alles
uRTerbesserlich , vorzeigen. Uiernachst hat W. Vaillaot sls ein
guter erfahrner Maler, in der Zeichnung Meisterhaft beschlagen,
diese Manier fortgesetzt und eine Menge herrlicher Werke davon
in Kupfer zu bringen angefangen , die zu erzehlen gar, za Isng
fallen würde, welcher ourch continuirlicbe Uebung und Fleui
hierin fast Wunder thut.y»
Dann eeht Sandrart auf das TechniscJie dieser Kunst ein, und
zeigt überall, dass er genaue Kunde van dem Hergänge der Sache
habe« Nur irrt er sich in der Jahrzahl, da eines der von ihm citir- I
ten Blätter im ersten Drucke die Jahrzah) i642y im zweiten l643
trägt, %vobei Sandrart das Zahbeichen 3 Leicht für 8 angesehen
haben könnte« ^ Im Uebrigen ist das Zeugnisa dieses Schriftcleileri '
.f ein gültiges , vf alches namentlich durch ^egen's Blätter, bestättiget '
, «vird. Er nennt sich auf den Bildnissen der .Kaiserin EleoDuri I
und des Prinzen Wilhelm von Nassau winventor«« und nodi deut* |
lieber spricht er sirh auf dem Bildnisse des Kaisers Ferdineod H^
aus, wo man liest: Lud. a Siegen in Sechten pioxit oo*
'^ voque a se invenlu modo sculpsit anno Domini l654«
Schon aus diesen Documenten hätten deutsche Schriftsteller,
• und überhaupt jeder« der Siegen's hlsi^es und Sandrart*s Aksde-
mie kannte, auf den Erfinder der Scbabkunst mit Sicherheit scblies«
sen können ; aber dennoch schrieben viele dem John Evelyn und
• seinen Nachfolgdrn nach. Nur einige Schriftsteller sprecheo sich
... onbedlngt für Ludwig von Siegen aus, andere halten diesen für
. dvn Mtterfinder der Schwarzkunst , oc^er glauben,' dass zwei Per-
sonen eine und dieselbe Erfindung gemacht haben, und sehr be-
quem macht sichs Krünitz < Encyclopädie LYL ) , wenn er ssgt:
y* Siegen oder Rupert, der Erfinder sei wer er woHe. i» Nur einer,
Graoger in der Biograph. History of England, London 1767 l^*
'407* schreibt die Erfindung dem Ardiitekten Chrtstopher Wren sOi
welcher den Kopf einei Mohren in Schwarzkunst stach, aber keines-
w«^ der Erfiniier dieser K«Qst ist. Fast keiner WideHegung be-
darf Miliin, welcher dem G. And. Wolfgang diese Erfindung beilegt.
Woltgang wurde l6^t geboren, und die ersten Versuche fallen sicher
schon vor 1 642. . Ein weiterer Irrthtum wurde durch Gersaint (Ca-
.talogue raisonnc de toutes,)cs pieces qui forment l'oeuvre de Rem-
.. brandt, Paris I75l) verbreitet« welcher behauptet, der eigentliche Er-
finder der Schwarzkunst sei Rembrandt, eine Ansicht« die andere, un<^
. ' . namentlich auch Bartsch in seinem Werke über Rembaaodt, nicht
theiloh konnten, da die wenigen Blätter )enes Meisters, welche
ein sammtartiges Ansehen l>aben, nicht in der Weise des L« v.
. Si<?§cn behandelt sind, wovon aber Bembrandt Kunde babeo
konnte, so wie er auch mit Prinz Rupert in direktem Verkehr
stand, dessen Bildniss er fertigte. Von den Blättern Rembrandt's,
welche auf die Meinung brachten , er sei der eigentliche Erfioder
der Schabkuiist, ist vor allen die Anbetung der Hirten zu nennen,
^^> ein solcher die ganze Scene mit der Laterne erleucfitet. Auch
^itxet Flucht in' Aeg^^pteu ist eine äimlicfie Beleuchtung. Auch
Siegen, Ludwig von» ''361
4«)r bebn Ufsht lesende Weise, das Hundert- Gald^nbktt, der Btir^
gerineister Six, der grosse Coponol» der junge Harriog, der Stern ,
der arei Könige etc. sind hier zu neonen. Allein sie nabeh keine '
Aehnlichk^it mit den alten Blättern in schwarzer . Manier. Man
hat auch kein eig^entÜches Schwarzkunstblatt gefunden » welches
dem Rembrandt beigelegt werden könnte.
Das HauptdokunieDt über die Erfindung der Schabkunst durch
Ludwig von Siegen aus Sechten ist ein eigenhändiges Schreiben
desselben d. d. Amsterdam 19. Aug. i642 an den jungen Landgra-
fen Wilhelm YL von Cassel, welches Graf de Lahorde im Archive
auffand, und seiner Geschichte der Kunst in schwarzer Manier iii
Facstmile beigab. Siegen überschickte mit diesem Schreiben dem
Landgrafen das B\ldniss seiner Mutter, der Anna Elisabetha von
Hessen, «relckes er in der von ihm erfundenen Art aasgeiuhrt bette.
Der auf die Erfindung dieser Kunst bezügliche Theii leatet'wie
folgt:
»Weile ich aber gootz newe jovention oder sonderbahre, noch
nie gesehene arth hierinne erfunden von solchem kupffer .(nit
wie von gemeinen mit thausendea) alhier nur etlich wenige^ we-
gen subtil heit der arbeit abdrucken laseen koeanen, und deswe-
gen nur etlichen zu verehren habe. Alss hab zuvorderst ahn
Ihr Fuerst gnaden ich billig den Anfang machen and inson-
derheit deroselben , leuth darunter stehender Schrifft» es un-
derthaenig auch dediciren solnen und wollen, aus diesen. Ur-
sachen Erstlich weil J. F. Gnadz als nächster )a einigem Herrn
Sohn von regirendem Herren dero Fuerstz Frau Mutter ahn-
den kens - object nit unangenehm sein kan, vors andere« hab
ich J. F. Un. als einen exträordinari libhabern der Kunst,
auch solch ein rar noch nie .gesehenes Kunststück vor acMdere
zu underthenigen Ehren zu dediciren nit vorbei gekoeut.«
«Dieses Werk , wie es gemacht werde, kan noch kein Ku-
pferstecher oder Künstler aussdrucken oder errathen, denn* wie
J. F. Gndz gnedig wissen uff kupfer ist bissher nur dreyerley
arbeit gesehen worden, als i. Stechen etc. etc.«
Die Familie Siegen und Ludwig's kurze Lebena-
Geschichte«
Ueber diese Familie forschte Graf Laborde in den Archiven
zu Cassel , Wolfenbüttel, Darmstadt und Ziegenhaim, und selbst
noch LiCyden , Amsterdam und nach dem Haag begab er sich zu
diesem Zwecke; alliin nur in^ den. zuerst genannten deutschen Ar-
chiven fand er 'die gewünschten Aufschlüsse. Die Aktenstücke Hess
er in der Hist. de la gravure.en maniere noire p. 53 — 52 abdru-
cken, ^m Jahre t450 kommt ein Johann Egynhard von Siegen als
Sekretair des Grafen Philipp von Nassau vor. Dieser Hess sich
spater in Cöln nieder, und der Name der Geburtsstadt Siegen in
Westphalen gins auf seine Kinder und Nachfolger über. Im Jahre
1530 kaufte Arnold von Siegen, Bürgermeister von Cöln, das Lehen-
£ut Sechten bei Keldenich im Bistum Cöln, und da wurde unser
•udwig 1609 geboren, da sein Vater Johann von Siegen Besitzer
des Gutes war. Seine Jugendbildung erhielt er in dem vom Land«
grafen -Muriz von Hessen gegründeten CoIIegium Mauritianum in
Cassel, welches er 1026 verliess, um in Holland seine weiteren
Studien zu machen. Allein man weiss bis l637 nur, dass er Rei-
sen in Frankreich, Holland und Westphalen gemacht habe, alles
clicss, um seine Ausbildung zu vollenden, und sich zum Militär-
slande Vüirzbereiten. Im Jahre 'i637 ernannte ihn die L^ndgräfin
Aoi Siegen^ Ludwig Toni
Amalia Elisabeth von Hellen tum Paffen dei jangeo Prinzen Wil-
helm» änd von l639 — l64l bekleiaete er die Stelle eines Cam-
merjunkeri. In diese Zeit fällt die Erfindung; der Schabkansl, aaf
welche er in Folge seiner Kunsttibungen gebommen leyn mass,
aber dhne sie in Cassel bekannt zu machen. Als Portraitzeicheer
hatte er damals schod grosse Uebung , was das Portrait der ge-
*^ nannten Landgrafin beweiset, welche er nach dem Leben |teichnete,
oder Inalte, indem man auf dem Bildnisae «Ad vivum a se primom
depictam — — dedicat eonseerat,«« liest. Aueh mit der Behandlaog
aaf Kupfer muss Siegen sehon in Cassel vertraut geworden sejQ,
denn der Mezzotinto -Stich des genannten Portraites war bereiu
• im August l642 vollendet, und somit auch die neue Erfinduog ge«
' sichert. Cassel verHess Siegen im Jahre l64t, wahrscheinlich sei-
nes Dienstes als Cammerjnnker ledig. Er Hess sich in Amsterdam
nieder, j«tzt als Privatmann, da er nie in hessischen HriegsdieD-
sten stand, überhaupt erst nach dem dreissigjäbrigen^Kriege onter
'' Wnlfenbüttels Fahne trat. Die SchrifUteller, welche ersteres be-
haupten , sind im Irrthnme. L. v, Siegen scheint einige Jahre io
' Holland in erwünschter Unabhängigkeit gelebt xu haben, undiväh*
rend dieser Zeit führte er mehrere Platten aus, welche die sorg-
fältigste Pflege der neuen Kunst xn erkennen geben. Nach dem
allgemeinen Friedenschi usse nahm er endlich Wolfenbuttersche
Dienste, und gelangte nach und nach zur Charge eines Oberst-
Wachtmeisters. Um 1654 begab er sich in Erbscfaaftsangelegeohei-
ten nach Holland, hielt sich aber vorher noch einige Zeit* in Colo
auf, um seine Ansprüche auf das Gut Sachten zu beeründeD. In
diese Zeit (1054) fallt auch die Herausgabe seines Blattes mit St.
Bruno , welches bereite bedeutende Fortschritte kund giht und in
'historischer Hinsicht von Wichtigkeit ist. Von Cöln ans begab er
aich nach Brüssel, wo sich seine Angelegenheiten ordneten, und vro
er jetzt den Prinzen Rupert kennen lernte , dessen Bauj; und aas*
gezeichnete Gaben den Schlüssel zu Siegen^s Geheimniss fanden.
£>er Prinz gewann hohes Interesse an dieser Kunst, fand aber bald
die Manipulation zu mühvoll , und sah sich desswegen um einen
Gehülfen, um. Diesen fand er in der Person des Malers W. Vail-
lant, dem er das Geheimniss des L. v. Siegen mittheilte, dera
so gut zu benutzen wusste, dass Von nun an die Schabkunst grosse
Aufmerksamkeit erregte, und die sie lange in Anspruch nahm, bis
endlich die Welt mit dem schlechtesten Machwerke überschwemmt
wurde, so dass zuletzt diese Kunst in gänzliche Missach tuog ge-
. . rieth, welche sie nicht verdient« Erst in neuester Zeit richtete man
wieder das Augenmerk' auf die alten Erzeugnisse der Schabmanier,
die in Jeder Hinsicht viel Schönes und Interessantes gewähren. ^
Das Geheimniss der Schwarzkunst hätte im Besitze der drei
genannten Männer^ bleiben sollen ; allein bald besessen es such
andere. Der vierte in der Reihe ist der Domherr Fürstenberg in
Mainz, der diese Kunst mit Geschick übte, und selbe auch seioen
Schülern Kremer und Job. Friedrich von Eltz mittheilte. Zu glei-
cher Zeit trat in Brüssel Leonart auf, und zu Frankfurt der M^
Thomas, welcher später in Wien den Gerhard Dooms damit be-
kannt machte. Siegen scheint mit dieser Publikation nicht sehr sa*
frieden gewesen zu seyn, indem er die Ehre der Erfindung oSent'
lieb zu bewahren suchte. In der Unterschrift seiner heil. Familie
nach Uannibal Carracci nennt er sich daher >ȟujus sculptorae
niodi primus inventor.«c So wie in Deutschland, so verbreitete
sich auch in England die neue Kunst, deren Verfahren Prinz Ra*
„ yert zuerst dem, John Evelyn uiitgctheilt hatte. Christ. WreOi
'^'illiam Sheiwin, Luttrcl, Fraucis Place verbreiteten sie weiteri
Siegen, Ludwig von. 86S
und eine ßros«,e Anzahl von Käostbrn folgte bis auf den heutigen
Tag.
In Italien, fand sie durch A. vän Westerhout Eingang, an wel-
chen sich Lorenzini, MetelH, JNasi und Antonio Tadei anschlös-
sen. Valllant brachte sie 1656 nach Firankreich, und bald darnach
kam J. van Somer dahin. Sarrabat, Barras, Simon, Boernard und
Cousin leisteten apäter TlreiQiches. Spanien blieb zurück; van
der Bruggen, Quitter, Gole, Schenk, Heisa, Weigel etc. schick-
ten ihre Blatter ins Land. Schenk, Gole u. a. verborgten auch
Russland, bis endlich Alexis Zubow sich hervorthat*
Nachdem einmal diese Kunst im Gange war, und Künstler er-
standen, welche durch ihre Arbeiten alle früheren Erzeu^^niste die-
ser Art verdunkelten, zogen sich Prinz Rupert und L. Siegen vom
Schauplatze zurück. Sipgen widmete sein weiteres Leben den Pflich-
ten seines Standes , und er gelangte im Frieden zur Stelle, eines
Obarst- Wachtmeisters. Lieutenant- Colone! war er nie, sodass
ihn spätere Schriftsteller ohne Grund Oberst- Lieutenant nannten.
In der letzten Zeit seines Lebens mussteer in Erbschaftssachen
wieder nach Holland reisen , vwo er sich neuerdings als Sohn des
Johann von Siegen auf Sachten legitimiren musste. Von dieser
Zeit an schrieb er sich Ludwig Siegen von Sechten. Im Jahre
1676 waren . seine Angelegenheiten vollends geordnet, und nun
kehrte er nach WolfenbüUel zurück, wo er eine zahlreiche Familie
hatte, nur keinen Maler und Kupferstecher, der seine Züge der
Nachweit überliefert hätte. Diese verfuhr überhaupt nicht sehr
gewissenhaft mit ihm, wie wir Eingangs dieses Artikels gesehen
haben. Um 16ÖO starb dieser merkwürdige Mann«
Fol|;ende Blätter sind von L. von Siegen, alle vom Grafen de
Laborde beschrieben, bis auf Nr. 7* Es sind aber die Werke die-
ses Meisters im Allgemeinen noch nicht genau bekannt, so dass
in der Folge noch einige hinzukommen dürften. Sie geben den.
Beweis der stufenweisen Ausbildung dieser Kunst, man findet aber
diese Blattei; nur sehr selten.
1) Amalia Elisabetha D. G. Hassiae Landgravia etc., Comitissa
Hannoviae munlzenb. Illustrissimo — Duo. Wilhelroo VI«
D. G. Hassiae Landgr, Uanc serenissimae matrts — effigiem
ad vivum a se primum depictam novoque jam scttlpturae modo
expressam dedicat cgns^cratque L« a S. ao. Dni. CIDCXLU.
H. 16 Z. , Bf. 12 Z.
Diess ist das erste Blatt der Schabmanier, aber äusserst selten
in diesem Drucke« Siegen erhielt im Allgemeinen nur wenig
, Abdrücke, wie er in dem oben erwähnten Schreiben an Wil-
helm VI. bemerkt. Die Abdrücke kamen nicht in den Handel,
sonifern wurden nur an hohe Pers(l>nen und an Freunde ver-
schenkt. Es existirt' auch die Platte nicht mehr, obgleich
der ehemalige Cassersche Museums-Direktor Raspe, der we»
gen Untreue 178t nach England flüchtete, dem D. Cbelsum
. versicherte, es seien auf der Bibliothek in Cassel noch Platte
und Abdrücke vorhanden. Dieses hat sich später als unrich-
tig erwiesen. S. Laburde p. Q. Die Platte ging wahrschein-
lich schon frühe zu Grunde, denn sie wurde während des
Druckes retuuchirt. Es gibt also zweierlei Abdrücke voki
diesem schönen Blatte«
I. Der oben genannte Abdruck, rechts mit der Jahrzahl 1642,
links am Schlüsse der Dedicatiun die Buchstaben L. v. S.
. IL Die fünite -Zeile der . Dedicatiun mit den Initialen des Ste-
SM Siegen, Ludwig von«
chers Word« wegMtchabt» und an deren Stelle folcnde
gesetzt: cratq. L. a S. Ann. Onj. CID ID.CXLIII.
In der Stickerei sind Retooeheto vorgenommen. Das ent-
•chetdende Kennxeichen • iH indessen die Jahrzahl i645.
(B. Weigel werthet ein besehaittenes Blatt ohne Unter-
rind anf 16 Tbl.)
Graf Laborde gab dieses Bildniss in lithographirter Copie
bei: Imp. chez Letronne*
2) Eleonora de Gonzaga, Gemahlin Kaiser Ferdinand III., von
anderen die Königin Elisabeth von Böhmen genannt. Grosse
Büste in | Ansicht, mit gekröntem Haupte und aut die
Schalter herabfallenden Haaren. Grosses Medaillon, linkt
unten: G. Hondthorst pioxit anno. Rechts: L. a Siegen lo-
ventor fecit i645* H. 19 Z. 3 L.» Br. 15 Z. 6 L.
Bei dieser Gelegenheit ist ein Irrtbum zu berichtigen, der
ans dem Gothaer Journal 1792 p. 61O in Füssly's allgemei-
nes Künstler -Lexikon und in unser Le»kon überging. Ein
Repetitor Timaeus sucht zwei Blätter, das eine von Fürsten-
berg, das andere von Siegen, nach seiner Angabe jenes der
Landgräfin Elisabeth vonHessen-Cassel, rechts mit der Jahr-
zahl 1649 und links unten mit dem Namen; G. P. Blond-
thout pinxi^ anno. Er sagt auch , dass sich dieser Name in
keinem Werke finde, was ganz natürlich i^t, indem aus der
Aufschrift des Originals w. Hondthorst pinxit« ein C. P.
Blondthout fabrtcirt wurde. Der erste Veranlasser zu diesem
Irrthum war aber Mr. Joly, Conservator des k. Kupferstich-
Cabinets in Paris, welcher dem Dr. Chelsum eine unrichtige
Beschreibung überschickte, und aus dem etwas undeutlich
gestochenen Namen Honthorst seinen C. P. Blondthout her-
ausfand. Auch hat das Bildniss mit jenem der Landgräfio
Amalia Elisabeth von Hessen keine Aehnlichkeit« Die Jahr-
zahl dürfte vielleicht l648 heissen.
Die£es Blatt zeigt in der' Behamtlung sohon Fortschritte,
wobei er steh einer Art Boulette bediente. Dennoch ist es
in der Wirkung hart. Die Haare und der Halskragen siflii
sehr gut dargestellt.
3) Guilhelmus D* G. Princeps anriaens comes Nassoviae etc.
Bechts im Grunde der Platte: Hondthorst pinxit L. a Siegen
Inventor fecit i644. H. 1 F. 7 Z. 4 L., Br. 1 F. 3 Z.
Der Grund dieses Blattes ist gestochen und mit Hreoi-
strichen bedeckt. Die Haare sind schon in Schal>manier be*
handelt. Der Schatten längs der Nase und dem Knebelbsrte
ist mit der Roulette bewirkt.
4) Augusta Maria Caroli M. B. Rex filia Guilhelmi Princ. avr.
sponsa. Fast von vorn, nach links blickend, mit einem Hals-
band von grossen Perlen. Die Inschrift ist'dieselbe^ wie aui
dem obigen Blatte.
Aus der Behandlung dieses Blattes geht deutlich herror,
dass sich Siegen anfangs einer Roulette bediente, nicht der ^
körbten Walze, welche der Prinz Rupert anwendete. W
zeigt sich dieses aus .den Reihen schwarzer Punkte, die eis
Band bilden. Die Haare sind etwas schwer, aber trefflich
behandelt. Der Titel ist auf eine zweite Platte gestochen i
und eigends gedrackt.
ß) Ferdinand III. Rom. Imperator semp. Aug. Et ßoh. Res, etc.
Unten steht; Lud. Siegen in Sachten ^x^..** pioxit novoq.
Siegen, Ludwig ras. — Siegert, Aiigust« 36S
a 86 invento modo scalpsit Anno Domim i654* Höhe mit
dem Rand i F. 3 Z. 7 L., Br. i F. 1 L.*
Dieses. grosse Blatt ist ganz ohne Grabstichel ausgeführt
Bei der Figur und den Haaren bediente er sich eines rol«
lenden Instrumentes. Im Grunde und in den Betwerken
wendete er die Wa^ze und den Schaber an» Zeichnung und
Ausdruck sind gut, und das Ganze zeigt von grossen Fort-
schritten in der neuen Kunst.
I. Der oben 'beschriebene Abdruck.
IL In einer Ecke der Basis ist das Monogramm LS.» in der
anderen die Jahrzahl l654*
6} St. Bruno als Mönch in einer Grotte auf den Knien vhr
einem Felsen, auf welchem Buch und Kreuz zu. sehen uU
Er legt die Linke auf die Brust. Durch die Grotte sieht
man auf die Carthause. Unten sind sechs Verse zum Loba -
des Heiligen* Links liest man überdiess in d^ei Absätzen:
Dnis. suis Patronis et Benefactoribus offert huml^'A« Car-
tusia Hatisbonensis.
Rechts steht in vier Absätzen:
In honorem S'^i« Brunonis conterranei sui totiusqut Car-
tusiae Ordinis fecit L. a S. jn S. Ao. l654« H. 11 Z«» Br»,
6 Z. u L.
7) Ein heil. Hieronymus, Brustbild nach rechts, wo ein Licht-
schein. Er hält die rechte Hand auf den Todtenkopf auf,
dem 3uche, die Linke legt er vor die Brust« Uotta links
sind Spuren von Buchsiaben. H. 6 Z^ 1 1 L* , Br. 5 Z. 4 L»
Dieses durchaus unbekannte Blatt erwähnt R. Weigel und
legt es dem Siegen bei , da es im Machwerk mit den übri-
gen Blättern dieses Meisters, übereinstimmt.
8) Eine heil. Familie (lä St. famil>e aux lunettes), nach Anni«
bale Carracci. Mit Dedication an Prinz Leopold von Oester-
reich. Unten steht:
Ludw. a Siegen humilHssime ofiTert — - Annib. Caratii pinx»
Noch tiefer liest man: Ludovicq a S* novo suo modo lusit,
Siegetist, s. Siegrist.
Siegelt^ Gotthold ^ Maler von Dresden, war Schüler von J, G.
Theil, und widmete sich wie dieser dem Decorationsfache. £r
malte in Leipzig tür die Schaubühne, und starb daselbst 1823*
Slegert^ August^ Historien- und Landschaftsmaler von Breslau»
widmete sich auf der Akademie in Berlin den Kdnststudien . und
begab sich dann zur weiteren Ausbildung nach Paris, wo ihn Da-
vid in seine Schule aufnahm. Er übte sich da mit Eifer im Zeich-
nen und in der historischen Composition, so wie er sich überhaupt
in seiner früheren Zeit fast ausschliesslich mit der Historienmalerei
befasste. Eine andere Richtung schlug er in Italien ein, wohin er
sich zur weiteren Ausbildung von Paris aus begab. Hier übten dl^
interessanten und klassischen Gegenden einen mächtigen Einfluss
auf diesen Künstler, und er fing an, dieselben in Gemälden dar-
zustellen. Doch auah an diesen erkennt man seine früheren hi-
storischen Studien, da fast keines seiner landschaftlichen und ar«
chitektonischen Bilder ohne irgend eine bedeutsame historische
Staffage, oder ohne eine dem Charakter des Ganzen angemessene
Gruppe erscheint. Seine Landschaften fanden ausserordentlichem
Beifall, da sich in ihnen ein ernstes Streben nach Naturwahrheil
366 Siegert» Carl August. — Siogcwitz, Job. Albr.
Kuod gibt, 10 wie er aueh durch gläazcade Liebteffekto auf den
Beschauer zu seinen Gunsten wirkte. Seine Gemälde sind unter
Italiens und Siciltens klarem Himmel entworfen. Im Kunsthlatte
von 1826 heisst es» man bewundere unwillkürlich das durchfchei«
sende Sonnenlicht in den Orangenhainen, den Silberglanz der Oli-
ven, das Dunkel der Cjpressen, die goldenen Säurof^ der Wolken
und fernen Gebirge, die Klarheit des Meeres, das Dul'tige der im
Schatten Hegenden Wiesen und Schluchten, im Gegensätze dei
brennenden Sonnenscheines der kahlen Felsen, und die Deppigkeit
der ganzen Vegetation, ohne dass nur irgend etwas die allgemeine
Harmonie Störendes hervorträte. Man glaubte, dass sich seine Land-
schaften von den meisten älteren durch das unverkennbare Streben,
den Tag mit seiner vollen Liehtwirkung darzustellen, sehr vortbeit-
halt unterscheiden. Besonderen Ruf erwarben ihm auch seine Diu-
ramen, welche in einer Grösse von 22 auf 32 Fuss vollkommen
ausgeführte Oelgemälde sind, ohne transparente Behandlung und
Irgend eine andere mechanische Hülfe. Als besonders ausgezeich-
net fand man das Panorama des Aetna.
Stegert malte auch nach seiner Rückkehr aus Italien noch im«
mer Landschaften, die als Bilder von grosser Lieblicheit bezeich-
net wurden. Er zierte sie mit Architektur und mit passenden Fi-
• • gnren aus.^ Auch Gebirgsansiebten mit Schluchten und Seen findet
man aus dieser Zeit. Auf der Berliner Kunstausstellung von 1832
•ah man von ihm eine Ansicht des Golfs von Palermo, des Catnal-
•' dolenser Klosters im oberen Arnothale, der Republik S. Mariou
und eine Aussiebt von der Villa Sommariva am Corner -See. .
* * Von • seinen früheren historischen Bildern finden wir beson-
ders eines erwähnt , welches die Disputation des Ourainikaner
Carto Bronte mit dem Jesuiten Peter Lellisius über den Metos
Gehenna vorstellt. Dann malte Siegert auch viele Bildnisse, dar-
, «n^er ein solches des Fürsten Blücher mit allen seinen Ordeu
. in riesenhafter Grösse.
Dieser Künstler war Professor der Malerei und Zeichenkoost
an der Universität in Breslau. C. Koscbwitz lithographirte nach
ihm ein grosses Blatt, eine Wahrsagerin «nter den Slewackeo
vorstellend.
Siegerty Carl August« Historienmaler, wurde lg20 zu Neawiad
geboren, und an der Akademie in Düsseldorf zum Künstler beras-
gebildet, wo er in kurzer Zeit bedeutende Fortschritte machte.
Siegert ist auch schon durch einige Bilder bekannt. Ein solchesi
1840 in Berlin ausgestellt, zeigt den Grafen Eberhard von Wiir*
tember^ bei der Leiche seines Sohnes. Hierauf malte er Dr. Luther
' beim Eintritt in die Reichsversammlung zu Worms, und dann des
Churfürsten Joachim L von Brandenburg, wie er einem KaufmanOt
der den Raubritter, welcher ihn geplündert, unter seinen Höfliagen
* , erkennt, Gerechtigkeit widerfahren lässt. Diese beiden Bilder fsh
' man l844 auf der Kpnstausstetlung in Berlin. Ein neueres Werk
' stellt David vor, der den schlafenden Saul im Lager überrascht*
Stegewita, Johann Albrecht ^ Bildhauer von Bamberg; Hess »ich
^ in Breslau nieder, und führte da viele Werke aus. Von ihm i<^
das Monument des Inspektors Georg Teubner in der St. Elisabeth^'
' kirche , an welchem besonders die mit verhülltem Gesichte uoa
doch kennbar dargestellte allegorische Gestalt des Gbobens g^
rühmt wjurde. Ferners fertigte er die grossen Statuen über dein
Fortale des Universitätsgebaudes, so wie viele andere Statuen so
einem bis an die Linien der Jesuitenkirche reichenden Gebäui^^'
Sieghavt, Johano, — Siegmuiid« Chmtiaa.. -. 367
I SeUie letzten Arbeiten waren die grossen Statuen von Aaroa und
der Mirjam an der grossen Orgel der Elisabethskirche in Breslau,
Siegewitz blühte in der ersten Hälfte des 18* Jebrbupdertf«
. Sieghart ^ Johann^ Maler aus Zofingen im Cantpn Aargau, malte
l Landschaften , Blumen und Ornamente in Oel und Fresco. £r
hielt sich viele Jahre in England auf. kehrte aber 1784 in dto
t Heimath zurück. • , '«
r Sieghart^ Johann Simeon Benjamin, Zeichner und Maler, war
i. in Leipzig Schüler von Oeser, und wurde 1785 bei der Bergaka* '
demie zu Freiburg als Lehrer angestellt. Er gab mitOeser» Kleii-
gel und Vcith ein Handbuch für Zeichner heraus, wovon t794
ei Arnold in Schneeberg das erste Heft erschien. Sieghart lie*
ferte d^azu drei Blütter, die J.G.Seifert gestochen hat: eine Gruppe
^ menschlicher Körper, eine Landschaft mit Pferden und Stickmuster.
i^. Für Iiöhler*8 Bergmännisches Taschenbuch lieferte er ebenlalli
Zeichnungen» u. s. ,w. Starb iim l8lA*
'j biegländer , V«, Formschneider zu Wien, einer der vorzüglichsten
!^i jetzt lebenden Künstler seines Faches. Er lieferte viele Foi^n|-
a schnitte, und um 1836 gelaoff os ihm, die Kupferstecherkunst da«
mit fo zu verbinden, dasa leme Arbeiten wie Stahlstiche «^lyt^hpfj.
_ ^, Johann BlasiuS^ Zeichner, geboren zu Erfurt I7(ii^
war lin der Universität und an der Kunstschule der genannten
Stadt Professor der Mathematik. Er gab einige technische Schrif«
]: ten heraus, und dann lieferte er auch mehrere Zeichnungen. Halle
stach nach einer solchen 1788 das Portrait des Kammierherm ^ JB.
L. W. von Dachrödern.
Siegmund 9 Bischof von Halberstadt, war aU Schreiber und Maler
i berühmt. Er trat als Mönch in das Benediktiner. Stift zuHirschau,
r und verdiente sich da seinen Unterhalt durch Kunstarbeiten. Um
894 vrurde er Bischof und 924 starb er zu Halberstadt.
^ Siegmund, Christian, Maler, arbdtete in der ersten Hälfte dea
18* Jahrhunderts zu Dresden. Starb daselbst 1737 im 49* Jahre,
Siegmund oder Sigismund, Christian Gottlieb, Miniatur-
maler zu Dresden, war ein Künstler von Ruf. Er malte Bildnisse
in Miniatur und in Email, und auch andere Darstellungen copirte
er im. Kleinen. Er war Höfmaler des Königs von Polen und
Sachsen, und starb zu Dresden 1754 im 35. Jahre.
Siegmund oder Sigismund, Christian Benjamio,^ a(|aIm^ «a
Dresden, vielleicht der Bruder de» Obigen, war Hofstall mal er, als
wekher «r die Bemalung und Ausschmückung der Staatswagen zu
besorgen hatte, die in Jener Zeit noch mit bildlichep Darstellungen
geziert waren. Starb 1759 im 4l* Jahre.
Siegmund oder Sigmund, Christian^ Glasmaler, geb. :ra Leip-
zig l788i war daselbst Schüler der Akademie, ging aber dann zur
weiteren Ausbildung nach Dresden, wo er um I8i0 nach den Wer*
ken der k. Gallerie copirte. Er malte Figuren und Landschaften»
anfangs in Oel^ dann aber widmete er sich unter Mohn der Glas»
1M6 Siegmund, — Siena» Agostino, und Agoojo da«
nalereL ^ Auch radirte und gestochene Blatter heben wir von di«*
sem Meister, so wie ein Werk über alte Glasmalerei, unter
dem Titel: Geheimnisse der Alten bei der durchsichtigen GW
maierei, nebst der Kunst die .dazu nöthigen Farben zu bereita
und einzubrennen, praktisch dargestellt von C. Siegmond. 2U
durch Nachtrag vermehrte Auflage. Mit Abb. Leipzig l84li 8«
SiegIDund, Zeichner, blühte in der ersten Hälfte des iQ. Jahilian-
derts. Er zeichnete die Ansichten des Rheins von IVIainz bis Cols,
welche Tanner auf \7 Blättern gestochen hat
'Sicgrid^ vrird in FretazePs Catal og der Sammlung des Grafen Stern«
berg-Manderscheid ein Kupferstecher genannt, welcher nach C.
Pitz eine Scene aus dem Leben des Kaisers Rudolph von Habt-
bürg in Punktirmanier stach ^ kl. fol. Er ist wahrscheinlich oit
Sigrist nicht Eine Person.
Siegwald, malte in der ersten Hälfte des 18* JahrhanderU Blaraeo
.und Früchte. /
SiegmtZf s. Stegewitz.
'Stellas^ s. Seehas.
'Sichert, J- , Zeichner, lebte In der ersten Hälfte des I9; Jahrhuii-
derts. A. Brückner sUch l8o4 nach ihm das Bildniss der Anul»
Schoppe«
Äiemerding, Jcxhann Baptist, Maler, lebte um i74o — soin
Zelle. Er malte Bildnisse , deren einige gestochen wurden, wc
von J. Böcklin jenes des Superintendenten Franz Eichfeld, ^o"
C. F. Fritsch ein solches des Präsidenten von Marquard und d»
Superintendenten Gudenus, etc.
Siemering, Maler, lebte um 1830 in Königsburg. Er malte BiW*
nisse und andere Darstellungen.
Siena *), AgOStinO und Agnolp da, Bildhauer und Arrfii«
tekten, stammen aus' einer Künstlerfamille, die bis ins 12. JohrhoD'
dert hinaufreicht, und in der früheren Zeit meistens ÄrchitefeW
- zählte. Von solchen wurde nach Vasori , deutsche Ahsg. von l
Schorn I. 175, 1100 der Brunnen Fontebranda errichtet, nnd 1»
folgenden Jahre das Zollhaus und andere Gebäude in Siena. n
den Lettere Sanese II. l42, in der Storia del duomo di Orview
♦) Die meisten« nach ihren Familiennamen iinbekaDBleiiM«-
fiter aus Siena folgen hier unter dem Orunamen nach dfl»
Alphabete der Taufnamen, üeber einige Meisternder a'«"
Sieneser Schule gibt Vasari Nachricht, seine Angaben »J»
aber unsicher oder ganz falsch. Die deutsche Ueberscttu«5
der Lebensbeschreibungen Vasari's gibt. daher T»«!« **?.'„
tigungen, mit Hinweiaung auf die verschiedenen Schre-
in welchen sie enthalten sind. Diese Ausgabe liegt m <»
einschlägigen Artikeln »u Grunde, und besonders aucn •
▼. Rumohi^s iulienische Forschungen, u. s. w. Die ntiv^^
Angaben folgen an gehöriger Stelle.
Siena» Ago^tido und' Agntiio da. 9^9
Itoinm^ vem nfO an , 4l0m Be^nn« def Dom«, tiM K«itii» Üiihor
wilMkftnQter Arehiteliten Von ^eiM Tor« Auch der Vartef unserer
Küatsler, Maettro Rosso, war iif>€li Architekt, wie wir tliess
aus Gioqgoara's Stosia ^ella Scoltura. III. 277 wissen. Agostino
widioete sich aber schon mit fünfzehn Jahren der Bildhauerei»
und zwar unter Leitung des- Giovanni Pisano , der nach Vasari
1284 sich einige Zeit in Siena aufhielt» um die Zeichnung zur
Vorwand des dortigen Domes sq Terfertigen. Agostino übertraf
bald alle seine Mitschüler, und ein jeder nannte ihn das^ rechte
Auge seines Meisters; Bald darauf trat auch Agnolo« Agostino's
jüngfr^r Bruder bei Giovanni in dia Lehre« und da er schon früher
einiges heimlich gearbeitet hatte, so fand sich der Meister be-
wogen, bei der Ausführung der Marmortafel für den Haupfaltar
zu Arezzo beide Brüder zu Gehülfen zn wählen. Sie arbeiteten
zu solcher Zufriedenheit desselben, data er sie aach bei seinen
Arbeiten in Pistoja, zu Pisa und besonders in Orvieto zu Hiilfa
zog, wo die von ihnen gefertigten Bilder der Propheten dem Giotto
so wohl gefielen» dass er sie als die bessten Bildhauer der Zeit
' erklärte. Doch befliessen sich diese jungen Künstler nicht allein
der Bildhauerei» eondern auch der Baukunst mit solchem Erfolge,
dass Agostino 1308 den Auftrag erhielt, den Plan zum Palaste der
Neuner in Malborghetto zu verfertigen« Dieses Bauwerk machte^
den Künstlern «inen grossen Namen , und daher wurden sie nach
Giovanni's Tod zu Stadtbaumeistern in Siena ernannt. Im Jahre
t3l7 ward nach ihrer Angabe die Wand des Domes erbaut» welche
ge^en Mitternacht Hegt, und 132t ^urde nach Vasari nach ihrer
Zeichnung die Porta Romana errichtet» an welcher man eine Krä-
nung Maria von Sano Lorenzetti sieht« Tizio gibt 1329 und Ma-
la volti 1327 als die Zeit der Erbauung, Ugorgieri stimmt aber In
den Pompe Sanese dem Vasari bei» welcher wohl auch recht hatf
da Neri di Doimto» ein Zeitgenosse der' Künstler, die von den-
selben unternommene Restauration des Thures nach Tufi in das
Jahr 1527 setzt, so dass die genannten Schriftsteller dieses mit der
Porta Romana verwechselt zu haben scheinen. Diese Arbeit' be-
schäftigte aber die Künstler nicht ausschliesslich, denn Baldinucci
Dec. IV. del ,Sec. L Ö8 sagt in seiner Ergänzung der Nachrichten
Vasari's; dass diese Meister 1325 den Bau des Thurmes auf dem
ßrQS«en Platze in Siena begonnen haben, worauf wir noch weiter
unten zurückkonimen. Im Jahre 1326 begannen sie den Bau des
Klosters und der Kirche von S. Francesco^ in Siena , von welcher
Vasart ebenfalls Kunde hatte, nur nicht bis* auf das Jahr.
Um diese Zeit ISsst Vasari die beiden Brüder nach Orvieto
berufen , um für die Kirdie der hl. Jungfrau einige Bildwerke
auszuführen, worunter er die Propheten an der Vorderwand nennt.
Aliein Vasari irrt sich da in- der Zeh. Jene Bildwerke waren be-
reits vollendet, denn Giotto sah 1326 dieselben bereits fertig,
und da sie ihm vor allen gefielen, so empfahl er die Künstler
dem Herrn Fiero Saccone von Pietramala, welcher ihnen daraufhin
die Ausführung des Grabmales des Bischofs Guido Tarlato von
Arezzo übertrug, welches man in der Capelle des Sakraments im
Dome siebt. Sie hatten dabei eine Zeichnunf| von Giotto. und
führten in Zeit von drei Jahren das Werk mit grösstem Fleisse
aus, so dass die Basreliefs wie Elfenbein tafeln erscheinen. In der
Bf^schreibung ist Vasari wieder im Irrthume» indem an demselben
nicht 12 sondern 16 Basreliefs sich finden, die in einer Meiij^e
kleiner Figuren Begebenheiten aus dem Leben des Bischofs vor^
stellen« Ausführlich beschrieben sind sie in den Ragiuiiamenti
ISagler's Künstler- Lex. Bd. XFL 24
STO Sifiaa« Acoitwo und AgDolo da.
. 4opr« le pitlore del pahiuo ▼••tKio 4i FireoM« Amia tTte, iwd
SchQrn gibt 1. c 17a «bsafalls «ine fieMbraibusg» welcbs Csv.
LoMoxo GaazsMl verfuMte.
1 ) Die IntUllirung des Bischof« 1312 1 mit der (Jeberscbrift:
Fatto Vescovo. Vesart meint» dieses Bild beziehe sich
auf die Herstellung der Stadtmauern von Arezzo , tvogegen
schon die Inschrift spricht.
2) Die Wahl zum General -Signore von Arezzo 1321. Chia-
mato SigDore. Vasari erUennt darin irrig die Einnahme
von Lucignano.
3) Allegorische Darstellung auf die Bedrückung der Gemeinde
von Arezzo, die als alter bärtiger Mann avf dem Throne
vorgestellt ist, wie ihm viele andere Haar und Bart zer-
rnpten. Vasari will darin die Einnahme von Chiosi vorge-
stellt wissen, Giotto hat aber in der Sala di Podesta auf
ähnliche Weise die Galamität der Stadt Florenz vorgestellt
Die Autschrift fehlt.
• 4) Die Binsetzung zum Herrn von Arezzo, wo derselbe Greis,
wie oben, auf dem Tribunal sitzt. Die Aufschrift sägt:
Comvne in Signoria.
i) Die Herstellung der Mauern von Arezzo: £1 Far delle
mura.
6) Die Einnahme von Lucignano, nach der Inschrifl: Luci-
gnano.
7) Die Einnahme von Chtnsi: Chivst.
8) Die Einnahme von Fronzoli: Fronzola.
9) Die Einnahme der Burg Foccognano, wo der Bischof mit
dem Scepter unter dem Baldachin sitlt: Gastet Focco-
gnano. Vasari lässt diese Abtheilung weg.
10) Die Einnahme der Vestung Rondine: Rondine«
11) Die Einnahme von Bucine in Waldambra: Bvcine*
12) Die Einnahme der Citadelle Caprese: Caprese.
. 15) Die Demolirung des Schlosses Laterino: L^terina.
14) Die Zerstörung von Monte Sansovino? £1 Monte Sao-
sovino.
15) Die Krönung des Kaisers Ludwig des Bayern durch den
Bischof in S. Ambrogio zu Mailand: £1 Coronazionc
Vasari glaubt hier die Krönung des Bischofs vorgeatellt,
und bringt irrig Pferde in die Darstellung.
16) Der Tod des Bischofs: La morte di Missere.
An verschiedeneu Stellen dieses Grabmals ist das Wappen der
Chibellinen und das des Bischofs angebracht, welches letztere
sechs viereckige Steine von Gold auf blauem Grunde zeigt, inHio-
deutüng auf die Familie fietramala, welcher «der Bischof angehört.
^ An den Pfeilern zwischen den Abtheilungeo sind stehende Figu-
ren von Bischöfen gearbeitet. Die Gestalt des ßischofs, in Mar-
mor ausgeführt, liegt auf dem 3arge hingestseckt unter einem
Rundbogen, und zu den Seiten sieht man Engel, die eine Gardine
zierlich halten. An der untern Leiste des Grabmals steht:
UocOpvs Fe.cit Magister Avgvstinvs EtMagtster
Angelvs DeSenis» MCCCXXX.
Dieses berühmte Werk ist auch in Abbildung bekannt. Die
grössere und bessere s. Monumenti sepolcrali della Toscana, Fi-
rense 1819 tav, 4o. Auch tei Cicognara, Stör, della scult. tar. 2I
und 32 ist eine Abbildung, die Beschreibung ist aber in beiden
Werken nicht genau. Eine dritte Abbildung findet man bei
^▲gnicoitftr'Iliff'de 1* «K ^ar lefr-noiivmens» pL 27. Il«btr die
Kröming des IUimts Lad«fi{r suvMaUand i. Ferario monulDenti
sacre e profant «defia-Batüicia dt S. Ambro^ ifei IVÜlaiio, p.':l45.»
WO' Tafel 23- eine |;rcMsere iknd 'gmaveee AbiMtdung der Heiser-
krMKiiif; 'noch d' Agiocoart ttitgethfeilt tst. Stellenweise Ut- dieses '
Monument beschädiget, ond swar durch die Franaos^n uotev dem
Hersog von Aojou, welche bei der FUinderuDg der Siedt dadurch
an «lern Fei»de Rache nehmen wollten*,' wie Vasari.versicberh Es
ist aboe immerhin noch so wohl' erhalten; am die lianst dieser
Bilder be\Toodern an können. Das Gänse ist ungemein fei» und
sauber gearbeitet, nnd in 'Lebendigkeit des Aasdrockes überttfeffea
die Künetler ^selbst ihre Meister,
Vaseri fegt diesen Künstlern auch eiiie murmorne Altartafel»
•hedom ia S.FraBooeeo .zw -Bologna^ bei, «welche in anderthalb
Ellen hoben Figoren dieürÖDang der kL Jungfinfu durch Christas
vorstellt, tfad CO beiden Seiten drei Heilige. DaeGaDaeietottt reichen
larhobeglren Verzieraogen imgeben; and mit einer Menge Ton helben
• £igo#VD nach der Weiie» dlmaHger Zeil. Unter jedem iler lleilt-
l^n ist' ein Basrelief,- weiehes. eine Begebenheit ans dessaii Leben
irorstoik.' Vasari 4agtj dast man an diesem Werke Namen lUidJflhr*
aabh öbwoM Kft^b-aerstört, lesen könne. Er .gibt 4529 en«, und
lügt bei, dass die Künstler acht gaiize Jahre daran gearbeitet haben.
Dia .Saohe ist iadesseo* nicht, so ganz geiviss, denn A« Masiut
fBrolo|^apcrlastraia L. Il6) bcfaaaptet, in elten Documontea des
Franatekancrkloitecs gefunden« .«u. haken» dass die Venezianer Ja*
copo und Piero dieses Altarfverk geferti^at liflitteBM »Neuere/ For-
e<;ker fai^dq^ f |>er.in iem Ari^hive der Franziskaner nichts darüber vor,
und $chorn glauUt sogar, eine sololie Notiz sei gar nicht vorhan-
den gewestfiv, da 4io IVtinoriten je)ir ein Archiv voi) geistlichen
. Sachej;» gebebt,, die Adpinistra^ip^ abec «tets den Si|;iiori deoutati
odeir dem .h). Stuhle überlassen hatteo. Indessen bringt auc^ Ci-
cognara Stör. III. 286 ein haadschriftliches Ducument bei, worin
die Angabe enthalten ist, dass dieses Werk von Jacopo undi j^tetro
Faplo aus Venedig» den Söhnen 4^8 Antonio dalle Masegoej, und
Scbül|3rn unserer beiden Sienes.^r,. lin Jakre t338 fiir 2150 Ducaten
in Gold gel'eciiget ^ordey. sey. .Di^e» Docuiaent vernichte^ aber
^ie Anspruehe des Agostiao uqd Agnolo noch nicht ganzi denn
es ist in demselben Qr>tUcü ein Irrthum in HlnstcKt de& Erblassers,
dar, Rieses Werk bestellt halte,' uq 1 tcrner ist z\x bemerken» dass
die genannten Venezianer pm 1304 zu Venedig arbeiteten» wie sich
aus loscUriften. ihrer dortigen Werke ergibt, und mithin können
M kaum 1338 das Werk in Bologna vollendet haben. . Die Sache
erschwert aber, \-yieder, das Al^tenstück, auf wekhes sich' Masini
bezieht, nach welchem l4o6.den KUnslUcq die letzt^ Zahlung ge-
leUlet wurde. .Es jaleiht alsq nichts übrige als das Werk, unsern
Uünstlern zu Jansen , od^r ,in . dem zuletzt genannten Oocumente,
so wie in der.Axigabe Vasari*s einen j^rrthiim ^u vermuthen« Die
Zeit pasfit in ^in9^ Hinsicht allerdings .f^r Agoo^Q und Agostino
d^ Siena, da sie 1330 das Monument des Bischofs bereits vollen-
det hatten, so das! $\e 13^^' nach VasliVl ad eine neue* Arbeit den-
ken konnten. "Dieses 'Af tat werk' ist ebi^'ini St^le vod dem Orab-
male der Gttidd Tarlafi 'v6rs<!hUdfi^.*' Es UsiX einen bedetftbndea
Fortschritt der'Kunst erkennen/ uriÄnähert sich den' W^^k^ des
Nicola' Pisattb an delt Area des hl. Dutoinicui zu Bolf^gne. * Ciea-
gnara selbst 'erklärt es als eine« .d^r s'chooHtefi Btldwenie det l4«
lahrhunaerts. Cfie^er ürtfetÄcliiptl im Sitylt» spricht lreil<teh nidit für
upsere Sieneser, d« e» kaum möglich ist^ so schnell alfer Cigea*
24 •
filewi» Agoatino iHid Agoolo da.
•kWlichlMtt «ichsa mOhim«». GioAgrtini 8lDr. I. tev. 36, ^ iW die
Kiöonng, •ino h»lb« Fignr «od das Waadar miies Ueilcg«« in
AbbildttM« Das Bildw«rii iit aiclu »«lir n der Kiffche, da diese
M eiiie Dogan« tenrandtlt ftnide, Dit Tafel iit terlegt in einem
anderen Locele aufbewahrl. Graf Cioognara onlertocIiZe «ae, fand
aber weder Schrift nocb Jalursakl darauf«
Eine gleiche BeOTaadlnisa luit ei auch mit einem Bildtverke,
ftelebes Vatari im Leben dee Girolamo da Carpi dieae» beiden
Meietern «oscbreibt« £a ift diets dae Grabmal dee bl. Aof^tin
in 8, Affofttno lu Pavia. Dieses Monoment ist swar den beglao-
btgten Werken dieser Meister im Style tebr ihalicb» aber iiacb
Cicognara, Stör« IL 291, erst i.?62 begonnen worden» so dnes es
böcbstens von Schülern dieser Sieneser herrühren iköonto*
Agoitino und Agnolo da Siena sebainen nach VolleadMg^ des
Grabmls dee Bischofs Guido Tarlato sonächst als ArcbitekUa
besabaftiget gewesen bu seyn. Sie begannen den Ben einer Vaatong,
der aber nald wieder eingestellt worde. Man «eritorle sogar die
Werbe wieder« wie Vasari benaebricblet. Masiai fand ancb ia
einem Documente, dass diese beiden Bildbaaer die Vestnng an
Tbore von GalHera erbaut» Bierauf machte die Uebarecbwem*
mung des Po ihre Hülfe dringend notbwendig« £r nni — i Ver-
derben des Gebietes von Mantua und Ferrara aus setneai Bette»
und verwüstete viele Meilen umher das Laad. In sokhar Notb
fanden die Btldbauar aus Sieaa Mittel, den Strom in eeiesa Grin-
sen «orückBuführen , indem sie ihtts^darcb Dämnw and Sdsota-
• wehren einschlössen.
Im Jahre i3o8 l&tit Tasart diese beiden Meister nadh Siena
kurüchkehren 9 wo jetzt nach ihrem Plane die neue Kircba St.
Maria neben dem alten Dome erbaut wurde. Mit einer xweitea
Angabe Vesari's, das* diese Rünstler euch den Brunnen nuf dem
PleUe vor dar Stgnoria ausgeführt haben, hat es wieder wonig
Bibhtigkeit. Aus den Lettere Sanese II. 18t geht nümlich harvor,
dass 1594 <&am Jacopo di Vanoi dieses Unternehmen anvertraitf
wurde» der es au Ende des Jahres 1344 beendigte, wo er ancb
starb« Vasari sagt» dass der Brunnen den I. Juni 1343 aum eretea
Male sprang» au grosser Freude und Befriedigung derSudt» wralchs
die Geschicklichkeit ihrer Mitbürger dankbar anerkannte. Zu der
nämlichen Zeit lässt Vasari diese Künstler den grouen Rathbaus-
saal einrichten, und 1344 nach Angabe derselben den Thumi de«
Rathbauses beenden. Weiter oben sagt er aber, dies« Meister
hatten schon 1325 d^n Bau des Tburmcs begonnen, der erst
,1344 seine Vollendung erreicht haben oiüsste. Allein genauere
Stenesische Schriftsteller setaen die Vollendung auf 1330» und so-
mit ist Vasari's Angabe wieder in Zweifel j?esetst. Des (rächt-
Tollen Palastes Sansedoni auf dem grossen Pietse in Siena, wel-
chen Agottind 1338 baute» erwähnt Vasari nicht» was aller ia der
Storia del duomo di Orvieto p. 293 erwiesen wird. Hier werden
auch einige Zweifel über diese )Bngeb]ichen Brüder erhoben.
Bndlic)» sagt Vasari» ging Agnolo nach Assisi» und arbeitete
dort in der untern litrche des hl. Franiiscus eine Capelle und ein
Grabmahl für einen Bruder des Napoleooe Orsino» welcher als
Cardinal da gestorben war. Während dieser Zeit starb auchAgo-
stino» der mit den Zeichnungen au den Veraierungen des genaan*
tan Brunnens sich beschäftigte. Der Tod des Agostinu da Siena
fällt also um 1344« Das Todesjahr des AgnoJo wusste Vasari
. nicht.
Diese beiden Meister halten aucli viele Schüler» die eine Menge
Siena; Francesco di^ Giorgio' da.^ • - 37$
Itt flifliir hAnogUehen Pftbltle z« Ui^b^d' modellirte er-Fries^ mit
allarlii settssmen ,KFieg6iii6tratiiealeii , 'die Vasari aU gemalt aat-
gibt>. Bei • Biatiebi MhtA«ia abgebildet.'-
Dann wird dieser Künstlet vod Vasari auch 'als Architclif ge-
ittlimt« Dase ddft Künstler den Vibov» so Wie ^d4e^ DenUmäler in
Rom, Capua, l^erttijta Uis. w. ftudipt fabbe,' sagt efr sdbst itif sei-
nem Maausorinte, er ist aber dennoch mehflils Ingenieur ifüf be-
trachten > da «uiva^bauteB, tvelche ihm'YMnri suschreibt, töil' an-
dern Kdnsdern herfuhren.« Seine Hauplbesc'häfttgattg waretf die
EorlifiQatiottfld.-^welche er iäi DiensKe.des Hersogs Federigo FbUro
von^-Urbiac vornahm. Er sagt selöat.'idhss 'er au? -Antrieb und mit
Hiilfd dos Heriivgs «) Mitlei au8g«kottnen habe,* der «WifkuD^ der
! Qanonea' duv4$h JBoibstrgvng im bti$gdgi|en, o»dy>'4al8 ei' 'verschie-
debe>k|[^;idae( Fattuftigeiii die Oitadelie vqitfGaj^lf, 8asso^'di Monte-
leltBo^.TaVbleAta^ /Alaserra, "Mtondavl und MoiM'osi erbaut habe.
Viele:^chrifäiteUee.(I)ett, Sen.vUI. 1^3) haiten ihn für' den BHitider
4«r .Miniruag i l und .da'<ieinb: Sehrift über '^f^afigungdt^^Wtclitig-
•teit, äitsi eggeiifetai».Na6hdeali«i»<hftr9o^effaageHe Re^ulta^e' eAJhält,
betrachtet Uui.B^ m-Riinohd flqo^Mdft) •M*>ein«tii<cler B'e'gtirtfder
dekr:aeaerln>'fie'featig«rn^g•s4&nlnst^:' *^. »« .ir . -i u ^*A.
' "Vasäry'öfHiafrt diesen 'It,^iAtlfcr als' den ErbWr' djBs;yaTastef
des Herzogs fV^eVigd V.ö\4_t5rblnai'*djer äls';6caf von M6p]teieltro
i47$ tijL die^r 'VVNirdÄ ^ott' ]?abJt'STxVüS IV. irhobcn wurde., ;^iesa
ist' einet' Vfer -^dioÜsteii 'F&Isfste damaliger £eit» durch ein Ku-
pfeiMrbrK Von- BI)indhi/Ro^''f?2? ij^käntT^; allein Fränqescb ist
^'' m^t^der EtitixihrJ' Clefmei^tinl^^Raöcbpto stör, di Rimini IT.' 554«)
If • yeWä'clen^6egid^'*B6 Baues. s^fi'^^ j^nem der
^^ ' RtH^^ de$ neil.' Friif^z in Rimix^i^ doch äudh'dies^ Ang;abe ist/nic ht
"? ' erWcrtb^^J Der B^u begapp waht-scheihjith uM l^ljö^ wo clcr er»te
°' 'il[r(%itelM'We«st^bbn ;Xucianüs'1j'aili:Änntf'uhs äläv^nien, ein Utent
'^ • '"erhielt. Ygl/rfäs 'Leben .des. BdcViA FSfAteTU NK ^54. AnroerKl 18.
]\ bii' Va»ifiV'd6utich''Vpn SÄJhoi'n.V/ftiißfer Liurapna war Vpcl} l483
'in Utfbino thäHg/ g1etdha:eitig nilt FräncesWdi'tiWgio, !!^ch^'
f "in fJirteVn Briefe des- He>a6gs"vom 26. ^M ^1$8'0 tBiblioth. su Siena)
^'^^ ^ diletttaaiiBfta^cbiitetlw ieaanatnwiffd. 'Di^aWr abW^«(»^alibt sebant
^f^ . habet^' ^nfMitl.isioh ahr/^zliob af^mhd^i, '*Ec^%iAhi^ *«##ähnt
-^ : t .DIU*. einst iSlalles>fiii'ift{^ Bferd^i^codev eigiantlitih akl«r Rah^r«lMerBe.
'^f : , .{BM»il(MeaBdtie. delkü bk>Uv>dAi »ift^Ofobbio) fegt- ifatt «leA Bflft det
,faU %eaa|ärtaa;i'aVaates^in 'Giibbi6 .hmf^'t9ä8'»ib4tllfä\\%tJotH des
' 'BiNK)B<ea^ badarl. fi&ilarf>icrigi>iet'tVa«afi%^ weifiriJ'An^a^e:' 4a«s Fran-
^ ; ,Usoo fü« Fabat; Fias ilaia^ ZanbhdttMgeif 'itfdd Mfl(i«m<fciMf Pal-
> i laeta mtadi dar'biBohöfticlatb iMid^palwiMstfa «gefei^geP habe.
.V ,MVIti!>ti«aen.diurob>w/Bb«9hä\k<0J4'62^>'^'«»ft d^ffi^^so IlAMf^ An*
^^^ . . :ftelkne ]N&^.ft.iid4As d|»^>^4tli«be'Bil«)'di<'^ic»ntt aPdboli'I^S^ be-
' ' gaanl wia^ea scheiiTt d»rc9lr>B^niihard4ki9(b«f«lli <tl R^tfselin^' 'Eben*
lei.iralgiist Vasari.». iAenn' erjiaeii Fvad«esöd'*4e«l>Ba<ll idel ^4{««tet^
^ndlderjLngb däsBibatfAi aBtt«cbreiftt«u«id'*dBQ# bc4 dtfrAtHUgl und
..•.d«raat&gai»f ftein«ii:>gedenbtr-^Oetf » Atc^iielfi 'tdeint «ibei>| dipl^icht
'^ ( I. £leaBa^«iaoa4e8BHSianai.i Der «erwähnte l^atMt >k|iNd«f svtoflfe Fa-
•74niJ|eofaLttt' >dertiPiüo^h^a&iaii^ w^chen^dM VMi oieib^lffBNeffea
bwtimmJte^iiettitiebUaijic^maidnieh <Diem'#aiii||i^4i>iAl 'ftcAvtf;i46o
begonnen, und einige J^hre nach dem'T^iia'^l«^ ftfb«tafe^'lft»Mkdigt.
*) Herzog £edmffii aail^i siilbet'i^olAbMiderKüiMtlei^^ ^Wresen
seyn. Eine unverbärgteJ>^achricht eines Manusciipts in dtf
:.>t B^gliabeixhiai^Ufre4fi(>iKiB*die'Zei<S^il^ng kfdm^Odifi
.yiAu[|o-^a.ttaVgkiN^afi»;detttac]M^iiagali»9 IL'24^1 r=Note»
V
Iß
1?
n ij,
1
9W Siena, Ia\ üiorgio «l»« ~ Siena» Fnmc Ant da.
B, V« Rumokr ▼eramtlMl daker mit Rtdit« datt Biieh er ein Werk
&e9 B* Rosselliai «ei, Forftch* 11. 196. So-spriokt «r ik» Micli et-
»ige andere Bauwerke so Sieoa ik, fteldie 4alla TaU« ikm b^ite-
geo will, z« B. die Cata Bartali.
Oaipeige« fand ▼• Rimiokr viele» aDgamarkt, waa Taaari aber-
ging. Eft wurde dem Franoeaeo die Anfsickt äkec den tchon v^olU
enoeteo D;om id Sieoa aoTerlraot, in welckem er 'die Bele-
gung der köUemea Ckorsitae angak. lai Jakve |4M finden
wir ikn an der Kircke det Calcina)o kal Goitona kescli£ftiig«t« wo
. . ee sttvörderst darauf ankam, ein dem Bau lekr ktsderKchet Berg-
wasser akauleiten. ^r fertigte auek die. Zaicknmig und da« Modell
zur Kirche, wie aus der Ürkiinde erkdlet, und den 6* Jodi i485
wurde der Grundstein gelegt* Vgl. Ga]fe 1. c. 369* Man kat die*
een echöoen Bau irrig für* ein Werk das Ant da San Gallo ^e-
kalten* dessen Zeicknung nicht ausgefukrt wurde« Den Bau eckeint
ein andarer geleitet an haken, denn sekon am30*Oec« t4d5. wurde
Frgnees^o aU Ingenieur der HepuUik Siena in Dienste genooMnen.
I1B Jakre i44}0 ward er n^on Lbdovieo Maria SCaraa naoi Mailand
m einer Berathung üker dieCuppel dea Domes eingeladen, iie>dlche
dann nach seinen Angehen von 6io. AmAi- Amkeo nnd Gto. Giac*
Polcehono ausgeführt wurde. Die gothUcbe. Ano^r^nung der Cop-
' . pol mit der coloüsalen Statue derMarj^ auf dem9^t<BJ i^t in aeinem
'' .Gütachten erwähnt. Er bliab von; Mai kii^ Juli in Mailand, * und
erhielt für seine Bemühung nebst Vergütung 4er Hejsekoslen . ^och
1 ', 1600. rhu. öulden und ein seidai^es ^leid«,..JUftt^ S^n«,m, ^4* ff*
. ' '* Im Jahre i49t ward er xu eiper Berajthimg nach. Lucca f^^i;^fen,
/ ^dd 1495 gjab iho^ die Reppt^lik VrlaM^ eipe^ Ri|te,d?s Hei^ogs
^ Von Calabrien nach Neapel zu folgen» ,%vo es okote Zweifel^ der
Anlage oder Verbesserung der Festangswer,keiTgfU^ In», J^b^e i499
" ' Vi^ternahm er eine Amtsreise nach IV|ont^ulci)inpi .n^d 15^1 ,^urde
* 'a^ von .der RepubliV Jn^ fel^ psAp^tr Hipniplbi^ K c. ,l$Q«. ^ach
' Vfsari vräre der M^istepr pur^.i^.^ah^e, att geworSIeD» tin^ i486
* ^niii^ste er eestorben seyh« B* v. Rumohc Wmuthet, daaa es 67
, ' |AeiMib'n solle v <lenh .Frai^cesco s^r^elni. hif 1,5.^6 .gelebt zu ba|»^n«
Uiv.il'-. Ul der.'ßibl». Magltabecekian]r a« ilorena befindet atcA das
; ,,: Man^p^ript xqit ZfliefatoUBgea und. üri^ninstenoienten ^* wo^oo Va*
... $t^i »Agt» .daia »s- unter die.iseteenätt Markvtürdiglteileo >d49a ^Her-
»A gpgsCpsn»o vunJMedici.geköffl. DietCkiHaaidechrilt.satüplktiiMdiger
v^ \p ?)an und |^u»lit»krvftgi, <iMid a^icker ^eaiüZelchnungea v diai jene
.,,. /9uf dersBibliotbek in. SirinaM .Baid^ientkakai .einb» Taaktaiifiuber
.1 die B«f<itiguag«kunM «Moh. dffiK eiigenea Erfahadagea idc« Tarfas-
.' r.^ers, U94 eine* Abkaadlung ifeb^t die* Baukänkt-tabck Vttrae^« Ein
-11/ dP?ittps E^^mpl^r ftieaas^^Seamoitzkt'JMck: vu Anmöhr %!iellei«ibk jetat
.ji> ;i|% -der M^pku^ 'RiÜiuthek t» Vtnpdi^ Della-Valhs «kti ^ainen
-n .'^tw^a^ Q|jti|f«l^()0 lAu^aAg 4li$ dam« Sieaeser Maausariple»> I^ett. .San,
to,...U^ 106 9^ Aai'jSckhiete. dar .Ldkensbesekreibuag/ lubt;,)Vasarl den
h.i, Fraag^s«^» l^« dienißi^n .Konitlan dar dik Bauk|iah nieUraeför-
j, .:^arl ua^ er)ai«k»ept hiwe^ alaitgend eio^andere» Taia;Ster Bfune*
-i/'t IfKPki bis zq^etaat Zeifk.'EvKergaU hienaelnoa'ikertthaafUn Lands-
n > I M^ann^ Krfso BaN AJbetti# daa dUacbSdknfl'idn üindBaa^erke <wohl
( i,: |iif»,ch.n>ehr beAg4triigan htt, dteiGhuiidsif^a^desiBHinaliisahiao ver*
.i.{i.;kf$ileit>/Ufidia«»HuMdeQ..: r'n.i: o'.\l u, •- i- !•.•■» ,f..'..n*»:.- ;
Der Bildhauer Jacopo Cozzerello» der Freuad-tiadr Gefahrte
f ., :|ifise^s MeUtbr^y ferüiigle.^as fitIdilSaa dmselbeh« '.
^«Wf ?TII^C^.$CiP Antamp da, M^der^ wiird TOD Litizi für einea
..'. 'ii^ii ibj^teb $ttkü)er''^ailiii*a>ad,er.Miiili^itfna'sigakal«ea. Im Con-
Siena, Fraoceieo da. ~ Siomä, Guido da. ^77^
vc«te ^li Aii||i*il ttnter ä$iHk ist yoo ilMn ^iif« l^tdlhilr des
Ali0DdaMhl«ft, mTo <lBr Inda» mit FkderiMiittüssett und dovoiieileDd
- dafg«steMt Jst
Siendi Franeesoo dt Simone da, «. Simone.
ISiena^ Francesco da, Beiname von F. Vaimi.
.Siena, Giorgio da, genannt Gtane}!«, Maler und ArcMtckt, war
Schüler von Mecherino ( D. BtsccafuiDt), und erwarb sieb ddrch
i «eine V^erzierungsarbbiten grossen Ruf. Br mähe in Rpm viele
) Grotesken» und später ein Gleiches ih Udine. Sein Todesjahr isl
■, unbehai^t
;|Stena, Gioränni di Paolo da> Maler, der Vatei? des Mattep di
;, GioYalini» arbeitete iim die Mitte des 15^ lahrbanderts / oder'vti«
g della Valle naher angibt, von 'l427 -^ l462« Läbzi' sagt, er nehme
1, sich in PieH^a gut ans» nenat aber keines der dort vorhandenen
Gemälda- Noch. höher schSitzt er eine um sechs Jshre in dfer "Ob*
servftnaa zu Siena jgemalte Kreuzabnahme, wo ntcU'i^iner Ansicht
df6 l^ehler 'des . Jahrhunderts von ün^emfeinen Gaben , l^jbsonders
„ einem hinßngTfbhen Verstäodniss des Nahten aufgewogen wenden*
„ In der 'Akademie zu Stena {st von ihm ein Gekreuzigter mit der-
Jahrafth! i440; nnd zvrei andere Bilder vdn £452. ; '
Siena^. Gregorio da» IMaler^ bUUite in der essteM» Mt.des IS.
f Jäbt^iindeds«' la der Kivehe^Aglt Servi delia Maria wiraii ^Fr&co-
malereiea voar dar Hand dieses Meitters; dtar.e« >t420 dusioiirte«
l Sie «forden vm der Maia^ 'ihgciiammen and aiagerafcmi.
Siena^ Gmdo dai der fti«aeta^ «it Nameo bekannte 'Mcditwr d«
- 6t«tieslselir«nr.SchiJle, dbe ialt'^unta Pisaao 'mm dt« SfiMe dbff ita-
Itetii^ohea Kuiistgescbtahte gestellt werden solltav Welchd' abe#' Va*
' saH mit dem Fiorentinwr Ctteabae b^nbt« Und dtessj twaaicht
' niehlf ohne rirfhelKobkeit ^ e^ssweigen der aretfiniadie ' M alteas so
i wie Baldiua^ii strenge ^gaal'delt «wurde» Dieaer MeiMel«''istfbber
nichr bldis' setei^s Mtninr ftltoHhama' we^ '«hrwiirdig!» sondera
namentlich ailch'^dessWe|;eii/iweH' er inl>elne^ gewteSMi orrgiaaüen
Kraft gegen <lfe bis' dahia-IieftieNeniieEt'ftuatlweise' ankäiüpfte, und
dodureb dasiaiM^i^ebeidendeiSltfment der romanischen Ruast« wetkte.
Er ertas^te die'by«tfntaiisehj0it Typen miit' einer eigenthämliphen
^ Würde, mäksigte'die: alten Formen dtaroh eine dem« Aage^'und
Mudde Veriieheaie MiMe , und' öibot» den* Bani^ jene» 8.#Blen«f>]len
Tier«^» ans Vvekhedk die Müller der kommetvdba Zeit tfaeiiwieise in
' reidier FüHe'schöfAeai ' • *• ' . . «. i
.. Ein Werk dlhiei Meisters, und das erste bes^aubigte BttÜ der
. . Sieriesiscben ^ch'üU« ist eine überlebensgrostemadbnna mit dem
K/näe vom Üähre ]2;21« wie die Unterschrift beatßugts '.. "
Me G^ltdo de S:eais diebus ;depia.xit amenif ,qiuem
Christas leni4 oi^UM'.v.^lit ägera (a^yigex^p) pevis*
K. .'..-,.. An. iaai< • ■ .
Diese/ Bild' befindeit sieh jetät - 4ber ekiem verlassenen AI tar in
der ftirchef d^s abenftills Verlassenen Ooosiliihaner KlMtersi Maria
im falteni^eictien' Geilende von daarkelblaüer F'arbe^^nd dihi^'Kopf
;tQit einem Tuche von gleicher Farbe bedeckt, sität ailt' <eibeal tie-
f'enVgeirauititgeri'Tlifitnsesset«' nnd Engel umgeben*' siel^ 'Auch Goit
Vater ersiöhcint oben aaf diesem Bilde* Wir eefaea^liiery-liellst es
3f$ Sie», Guido itu
in fiBMdiliitli t£32 Niv 91 , nlAi
tioUcbo Zigeimerili odw }9mt in CmmUa «ad Corfu Tflrdhvle eta-
Sesargte Madonna ; sie erinnert nur entfernt nocb ^ as diese Her-
unft und kann schon für eine unter italienischem Himmel gebome
Jungfrau g^ten. Mehr aber;»altie« barbari«cfaa»byaeBtioiache 2eit
werden wir bei diesem Bilde an die vollendeten Formen der Blüthe-
zeit der klassischen griec^vichen Kunst erinnert, so wie denis vbaw
haupt Siena und Pisa schon frühe mit altgriechischen Kunstwrerken
bekaunt nurd.en. fifeonders arkennt man jn der Anordsoog des
Gewände«» wie sehr Guido Ton den byzantinischen Vorbildern ^b-
Sewichen ist. In letzteren ist zwar ebenfalls Reichthum und Fiille
er Gewänder vorhanden, allein Grazie und schöne Anordnung
fehlen ganz, wenigstens in den als byzantinische Arbeit beglaubig-
ten Mosiven. In Guido*s Bild lässt sich aber jede Falte genaa
, verfolgen; in grossen .WaUen lind 'Brachen fliecst daa Gevrani
,.-^ herab, so dass man die grossen Körperformen* die sie bedecken,
.^ ., darunter erkennt. Dae Kind erscheint dagegen dürftig und mager,
,. wias der Verfasser des genannten Aufsatzes, dadurch erklären vvill,
dass es die Absicht def Künstlers, war» den Heiland, den Mensch
« g;i;wordenen Gott in aller Dürftigkeit ^u4 .Armuth darzustelleii,
;.. um ihn den I\ienschen desto . näher zu bringen. Koch mehr tritt
, die^, Zeichnung und Malerei in den die Madonnii umgebenden
\, Engeln, und ip dem Bilde Gott Vaters zurück» was in dem ge-
nannten Aufsatz als Folge. 4er Schülerarbeit erklärt wird. Im Kunst-
blatt 1827 Nn 4f wird aber bewiesen , dass^ dieses Bild übermalt
..' aei, BiMnanliich in dep.]\iadonn9i Aiach^Frhrt' ¥. Romohr (HaL
Fotsah^il. 355 ^ behauptet,, dass dat. Bild bid und. da übenneit sei
... Ans der erbaUenctt Arbeit trsah der 4;efMnnta Sohriftsteller • dass
sich ^nido ;griechBiabar Bindanitteik bidient habe, and dfisa «f
- noch immer gleich weit von der mageren Zierlichkeit der Byzao-
I • tmei^ • Jris von' dar - breiUran Fbamanaed^utüng dto Gitanbue eaitlmC
-.-laeL Die «ttverbältniasmüs&i^e lUeittheit, und Magaabeit ^p^ lün-
.« .'des, dfi» ««idrige Vcrkleinoruiig dee Engel ond GyU Vaters in den
; 1 oben über dte« Abtheilnng daa teoAdeneo Feldes ausginpartea Win-
«>> Mta»' effinnort den gtoanolen MostketlMiar in .f^er. Hiimcht aa
7<o byiontuHsche, »anderer , an «lMnrbwHsoh«^itl|lieniaflbe G^wbbAoag,
I. • laalcha in.'dicfini Blldr in aiiiandttr übflJsngabfl» UQ<1 gegenseitig
'S« varfliiMaae'.echeiDen»i. Waa die, Frasia der.« DiXalffrei aq^belan^
•.stimi|it dar.Veriaeeer dee lAitfitalitff.iai ünnetbUlte ,Ad52 «»lebt mit
Hrn» v« Bnmdhr übereiiW und sifir lius(4k«s Gfwnda* wail %vir die
II grieohiichen Bindemittel nicht kankian; .weil wenigelena Morena'i
. Veraoch» au keinem .aetseheideade« Brgabniea ^d^brt, b#ttep^ Hr
I >. glaubt y man*dürlei in dieeaai. .dünneA )Ai<fiBr«g« • in. dtesap dvrch-
tii tacfaeinandfii.LatAffen, dia »ich j«te 'fteabl bnod^t Jahren ao^ rein
und klar erhalten haben, dass man dia iaabigan TTpüe-^aabr wohl
^.,'j iifiterspb.eide » schwerlich die .Wachsmajercj , welche, das Geheim-
^^, . niss der Byzantiner g^ewesen seyn soll, wieder, finden. ' Nur über
diel für jene ^eit herrliche Gestalt der^ Madonna' stimmea beide
überein. Auch ^umohr erkennt darin deaili*che Spüren von Würde
i>' liiitid' Holdseligkeit; Uta^ Wien n das B^ld ^eich'v^oü HSrten und
•' IMlngeki- nichr lr«i l^l/' und nur kargltehe Spure» ^dei^ tief sehlum-
mernden Geistes si 4fr foff^ baren , so setzt er Guido's Werk in je-
. , dem 34trac^, üb^, 4ie «G^ilda »oiniMr «ri#Qbi^clMf| Voügäfger. Bei
8. d'Agiii^purt.pK.^VlU.is^ eiile.Abbildmg m U^nsU^» dieser
'SubritUleiler \m aber, .we«uii»eR'das a«mäiUe„fi^ vo^lkcu^nie^ er-
.' balten '.«AsieJit. . .; ....... i i ,.,/ .. < ( . .-ij
• f ,'• . In dep-akademiichanS^nim^qg zuSian^MqdnochandereBiJder,
Wfikir« df m Quid» ^nugeichcicben iwevdfin.» «Ui «plUa ^h^i »yt der
^nann^en ly^oDim in SN^t» iibcreiiutimneo. In der PuHikotliek
XU rVJiirtclijfen ^jhd zvr^i Ijleioe. Bilder 4iuf Goldgrupd unter den Na-
Vien diese« Meistersinger, kniende Enget als himmlischer Bot^haf-
/tpr aii tVjana, und diesje Isölbst , w?i^ ^e tini^ud die Botschaft em-
SieT^a^^^afgbicytJi Maestro Mirtöcci'Q da,.v^ird vomdeiiii yaiu
nach qi'nem ^Iten Statuteubu'che in $iena cmähot. .{iQU,<Sea.l. l6.
Er .war v^rmuthlich Schüler des Mino da jSiep^« ,
Sienä^ Obtdüccib .fla, is^ Elpe Pe«i^. ©it Paocio di Bwninse-
. gnas 8. ^her, letzteren. . . ; ; • • . '. .. t ...
Siena^ Jäijbbuis. Pieri AngeK. daVBii.dhaverj^raii.Anfajiides
. 1^, J^r^nderto in Siena thäti^. Seiner ^ vjriird, i^i lei^am.CQAtirakte
. jab^ de» Brunnen de* grossen flal^ies erwälMJir..nek;hen. ^fiwcopo
della <?ttercja mit einer MarmqrYV*ier.ung verfc^h* Wir Iw^bä da-
raiff^jnoL Leten^des Jt della Quer cia, XILSm 46« imgewie sei».: t
3i^; 'J4cp)i#' JSfahpi di ITgolixiQ da/«^iiI^tt^diüi•Qucr.
Sbna, ^^f^^>JSO di Frate A^lho da^ ^^ird, yon dejla Valle unter
, den alte^ 'malern Si*ena*s erwähnty ifyie der ö^ien, erwähnte Galgano
di MiDUccio«. t • ' ' . *
i Siea^yy Ijippo MeiBmi da*^ $. L. Memmi; »'^ ' •' ^ • • ' *
SieiMiy lAub '*Aa'y9i*i:{h6. ' •'' '•'" "-^ - '•'"*** ''•• ^
i ,*i *..:''.» i ' ' : ' "«'. . 4 1-' VI' .i'j » .» » r ••! .»,
Siena, Lortnsyo «da^ • der- Vater *^el^ÄrHb^liJ^?o'al'I<o^iiW^^^^
LoYetissctto, virtir viellei^hVelienfiillJi Mirler^ e5 fiifdet sicW abe^feine
Nachricht iifjfer Werke' Hrat^ ihm. '. Unter ^^LorcnzöV |^eben' ^tf^ach-
rrehten über solche des' Sohnes. ' '^ • '»^ />'- ^^-,1*-»
Sfeilft'/ IkirtÄO ^i Fi Wro iht ^ g'^anrit re c c h Mi a , ' MJiler .
Sildhaucr und Erxfiesser, jwird von Yasari im Lehen des ^roncesco
i'&iorgio V 3iönä ei'vvShti^ a^isfühi^ricKere t^ächribht^en" sibt aber
' itWcli deHä Valle/ Lett Sali; 10. 60 *• 'Dt^ser SchHftsttlfÄ'.iäblt
y\ %'u -^d der W^lerfamilie Löretfzötti (iV'Ämb. und Fi^t. d^ t,6i'e<izo),
"' TüTiid* Vits^äri sagt,' däss er, vorerst ein berühmter öölAslihWd/iiann
^MX^äir IJildhaüdtel' und'initteüssarbeitfeö iiich bdfpj&f )ikbe, Woria
' er W^ gi-ösfifer Geschicklichkeit gfelahgte. ' B^'spndereii'"llur ferwarb
il\m'li4ch' Vasdri. der eherne Tabernakel rtft MÄi'to6ryerzl6Vu)igen
'htf^Woihe 2u'St'ät)ä, welchen della Valle' Wnaü beicKreibt.' Ctieses
vortrefflich^ Werk trägt die Inschriftr'O pd'st a tf r^eh fifPfetr i
pi;c»u.i!ia aii«s Vei}e*hiet4atde'Seti»^ MD06CLXXU. Er be-
gann i465 die Arbeit, und erhielt idalüe ausTderCa»«^ de»*''gt<#s8en
Hospitals 1150 dulden, da der Taberjiakel urspriinglich in der SpU
*'! %aUiir^he wari rDk '^VefsetKung^ W d^n 17öto RönVitd nbeA z^^Ew^
'• tBoilcti dts Meistcfes'igesoheheq'isaydDi, vielleicht duvchFlrantfesco di
Giorgio, der selbst zwei Engel an .d«in Tafböriiaiial gaf^rtif^ hat.
Dem Vecchietta gehört eigentlich nur das ganz aus Bronze geerr
hcitete Ciborium. Die Marmorjveb'aterji«g,:de4 BltMiri^ weleKd^ihla
Vasari ebenfalls beizulegen scheint, ward erst 1556 hergestellt, wie
• Hrir 4i>esfi,aM den J:iattJ£e|[i/*III.:6K«Wies«ä. it)anli'*^rwähntrVasäo
'• euch^ie lebeosgrosse nackte Gestalt eines Chriflftus mit dem Kceuze,
' ^f]«h« er tut (&e. CapeJIe» der si^neciiiwen Malejr. modeilirte,». und
Im Sienii» Lucs di Gioy« da. -^- Sfena; Matteo di«
In firs gott, ond di« nach detlt iTalle (Lett San. 66) ao waidi
ond HorgfäftijB ausgeriilirt iit, alt wäre sie von Wachs* Am Sockel
trifft sie die Inschrift: Laurentit Petri PIctotit aliaa Tee*
ehiatta de Seois MCCCCLXVI pro soi deTotiona fecit
hoc opas. Diese Statae ist auf dem Hauptaltare der Kirche dea
Ospidale della Scale» eine erhahene Gestalt io strenfpoi ««llem
St^le* Dann eab Lorenso dem Taafbechen in 8« Giovanni so Siena
-die letzte Vollendung, welches Donatello begann, und Jac della
^uercia und Lorenso Ghiherti mit BasreHefs schmachten. Er fo^te
einige Brousefiguren hei, die er aber nur nach de^i Gnsae des !>>•
•ato if^llendete« Vatari ' legt Ihm femer die Marmorstatöen der
AposteU'ürsten in der Loge der Banhbeamten bei. Dass ihm l45S
eine Statae des Paulus aufgotrageo wurde» wisten wir dqreh Rumohs
IL i208» die von Vasari in der Loge genannten Statuen sollen aber
vcm Aatonio di Federtgo seyn» so wie die neben ihnen befindli«
eben der Heil. Ansanns und Victorius von Urbano da Cortcnia aind.
Unbehannt blieb dem genannten Schriftsteller die liegende Brs-
figur des Marianus Soeinus, welche l467 Mlf Kosten der Sudt
Siena in S. Domenico daselbst niedergelegt worde. Jetzt sat sie im
> Saala der modernen Bronsen sa Elorens. Sie ist in swel* Stöche
gegossen» und acheint mit der Toga nach dem Leben gefbsmt so
aeyn.
Däss Lorens di Piero auch Maler war^ bastattigen anaaer Va*
cari auch die von diesem nieht erwiihnten obigen loschriflten« Va-
sari sagt, in der Pilgerherberge sei ein Bild in Farben von ihm»
und über dem Thora von S, Siovami lAtle er Fitrueen -ii^ Foeaco
gemalt. Das erstere dieser Bilder ist wahrscheinlidi die von della
Valle erwähnte Tafel mit der Madonna awischan^ Bt.cBiiet und Bmt*
. lue und swei andere Heiige« Sie trägt die Insdirift: Opoa Ijau*
^ ,.venlii Peiri aliaa Vec^iecta ob sni^ dnvqttönein« Dfa- Cc^lnrit ist
J,^,' hart, und d|e. Zeichnung leblos. Btnft pudere Madonna .mil Heili-
Kn».ifeUhe den Kamen des Meislers und dtejahrsahl t457 tragt,
sitst die Gallerie der Uffis} su florens. In der Ahade^e sa
Siena ist ein Gemälde, welches den heil. Bernhard von Sicnaa vor-
., stellt (^ und; ausserdem dürften IS^ «fia «refage <^ifa^l4# yop ihn
• , findep.
In^ k* Museum su Berltq wird eine Geburt Chi;istB mit den
,.^^' .segnenden Gott Vater in der I«uft». und der heil. Qstharina. voa
/Siena im .Grunde diesem Meister suge#ch rieben . und ein zweitei
1^ ', Bild mit Christus am Kreuse, und Maria und Johannes,', beide aof
, Goldgrund in. Tempera gemalt. Dann, sieht man daaelbsl von. Lo-
renso sw^i Tafeln » wo auf jeder swel Bifder in Rahmen ec;fsphm«
pen. Sie enthalten Scenen aus i|em Leben der heil.. Cathartne^voa
Siena. $ie seicbnen sich 4urcb. eipe gewisse Z^erlic^heit iyidFeia*
' ..!beiti des I^alte^w^rfes aus«
Dat Todesjahr dieses Meister« ist nach Vasari l462-; Ugn^gteri
in den Pompe 'Sanesi bestaftigat diesaa^ .<
Sieilll, liUCa di Ciownill d«f Bildhauer von Siena, blühte un
13704 Seiner erwähnt Baldioooci, ist aber wahrscheinlidi ner noch
.. dem ffbuaen naeh bekannt .
Siena» MsFoo da^ I. M^df Pioo.
Siena, Matteo di Giovanni da^ Maler; der Sohn des de. ai
.'> Paolo, gilt aUdas Uaopt der Sien aser* Schule in der kwelten Hälfte
i ■" de»' 15. Jahi'htfndertS'i'U0d''eiiifge nannten 'ihn den Masäctio der*
Siena« ^Hß^^g di Giovawi da. |a|
Mlb«»,. m>nm tbür keqiaswag» folgt t das» et die Vonuga.Ma«
Mccio>'« besiue. s£r bleibt ^»it seiner Schule noch mehr oder
weniger de» Typen des germanischen Styles getreu, und ist. von
keiner besonderen Tiefe» wenn anch in seinen Bildern Mannigfal*
tigkeit des Ausdruckes, und in der Kenntniss der menschlichen
Form und ihrer Gewandung ein lobenswertheS Studium der Natur
herrscht. Auch zierte er seine Gemälde mit schönen Bauted aus,
uni brachte Basreliefs an denselben an. Er übertraf daher alle
gleichzeitigen Maler in Siena, so wie^ seinen Meister und Vater
Gio. di Paolo, wacher er den Namen Matteo di Giovanni fährt*
Die Nachrichten über diesen Meister reichen von f 462 -— l49l »
so dass er gegen Bnd6 seines Jahrhunderts gestorben styn konnte •
Looxi sagt, Matteo's neuen 3tyl lerne man zuerst aus einem
der beiden ßilder im Dome zu Siena kennen. Hier sind von ihm
einige Bilder des künstlichen Mosaik • Fussbodens in eingelegter
Steinarbelt, die ungemein bewundert wurden. Er stellte auf sol-
che Weise den Propheten David dar, und benutzte bei dieser Ge-
legenheit eine Marmorader sehr geschickt zu einer Gewandfeit««
Auch das flelief des Kniees und des Fusses deutete er sehr künst«
lieh an* Auf ähnliche Weis« verfuhr er mit «inem Bilde $alomon*s,
vnd dann brachte er den Kindermord an , eine seiner Lieblings*
darstel langen, wie wir unten zeigen. Einen weiteren Fortschritt in
der Kunst bemerkt Lansi zuttächst in einem Bilde in S. Domefaieo,
wo man von Matteo eine Madonna mit dem Kinde, mit St. Barbam
und anderen Heiligen findet, aber t479 gemalt, und somit nicht
aas der früheren Zeit des Meisters« Aueh noch in anderen Kir*
chen Siena's sah Lanzi Bilder von ihm, oder sehrieb ihm wenig-
stens solche zu. Er nennt dere» nur sammarisch, worunter aber
der Kindermord in S. Agostino, fli« Kronnng Maril la.La Con*
cezzione u. s. w. gehören muss«
Grosses Aufsehen erregte Matteo durch seine Darstellung de«
Kindermordes. Die Aufgabe w^r für damalige Zeit sehr schltierig,
da sie eine grosse Lebendigkeit der Phantasie, kühne Bewegungen
und manaigl'altigen und starken Absdruck erforderte. Der Meister
leistete aber sehr viel, und ein Beweis der Anerkennung ist es, das«
er -den Gegenstand bu ¥eraehi«den«n Zeiten dreiitel malte. 2w«i^
mal in Siena, nändich einmal in de« Kirch« St. Agostino «m J.
1464 and das andere Mal in der Kirche. St. Maria de' Servi im
3. 14^1. Das driKe Bild dieser Art, weichet er für Neapel malte, und
jetzt in den Stud) daselbst ist, war ehedem in der Kirghe St. Catha-
rina a Formello« und ist merkwürdig wegen der fehlerhaften Be» >
zeiohnung der Jahreszahl, die den L^bensbeschreibern der neapo-
litanisehen Maler viel Miihe machte, indem sie den Majer und
die anderweitigen Arbeiten des KünOlera in seiner Vaterstadt nicht
kannten. Es steht nämlich auf dem Bilde ausser dem Namen des
Meietors die Jahrzahl MCCGCXVHI, wo augenscheinlich ein L
swticheo dem vierten C und X vergessen ist, so dau t4lS anstatt
1465 steht. Diese drei Gemälde sind aber nicht Copien eines nach
dem andern, sondern die spätem zeigen bedeutende Abänderungen
und ForUchritte des vortremichen Meisters, der die Ehre der siene-
sisohen Schule in dieser aufttrebenden Bpoche war, und der küh-
nen Behandlung eines so schwierigen Gegenstandes wegen nach
Hirt der Aeschylus der neuern Malerei genannt zu werden ver-
dient.^ Erst L. Signorelli erhob steh. zu ähnlichen \VAgestückeil
in seinen Frescogemälden zu Orvtcto. Vgl. Hirt, im Museum
von Dr. Kuglcr l833 S. 139. Lanzi behauptet, dieses grosse mit
vielen und ausdrucksvollen Gesichtern angefüllte Bild sei in Oct
In Siena, Matteo da. •— SteM« iloedo da.
g^mlt, inrai neuere Konttkniaer ftiileripredi«*« Da»Colontitt
bleich und gelblich» und tn dea Schatteo sehr kralltie , das Gaote
anscheinlich Temperamalerei. Im dritten Bande der Lettere Seoese
' ist eine Darttelloag des Kindermordes abgebildet.
Im Aaslando sind die Bilder dieses Meisters äusserst seilen.
In der Gallerie des Museums zu Berlin ist eine Madoooa mit
dem Kinde, welches mit einer Corallenschnur spielt. Rechts üt
St. Hieronymus mit einem verehrenden Engel, und links 6i, Frant
mit einem anderen Engel. Auf einem zweiten Gemälde dieser
Sammlung hält Maria ^as segnende Kind auf dem Schoosse. Bechu
* ' ist Uteronymus und links St. Vincenzius. Beide Bilder sind Mhd
und in Tempera gemalt. In der Gallerie zu Schieissheim wird iba
* «in Bild des Kint^rmordes zugeschrieben. 4 F. 7 Z^. 4 L. breii
Ausser dem Kinderroorde in den Lettere Senese ist von Ludy
auch eine Maria Magdalena nach ihm gestochen , diess für den
Düsseldorfer Verein zur Verbreitung religiöser Bilder.
Siena^ Matteo da^ genannt Mattaino, darf mit dem obigen
Künstler nicht verwechselt werden, da er in der zweiten Uüifte
des i6* Jahrhunderts lebt«« Er malte Landschaften im alten Style,
deren sich in den Fallästen z« Siena noch einige finden köooteo.
Häufig tchmückto er die Bilder des N. Circignano mit Frospekteo
. : aus, wie die 32 Martergeschichten desselben in St. Stefano rotondo,
welche Cavalieri gestochen^hat In der vatikanischen Galleri« sind
ebenfalls Bilder von ihm» die Lanai schön nennt. Dann sullMat-
tetno 1551 im Gasino zu Siena gemalt haben , was Lanzi nicht
wahrscheinlich findet, da der Hiinstier damals erst lö Jahre alt
. war. Auch mit Ruatichino kann er aicht nehr genalt habeoi ^
der Künstler 1588 im 55* Jahre starb»
Sienä^ Memmo da^ s. Memmo.
Siena^ Mlche| Angelo da, Maler, s. ^nselmi.
Siena, Michel Angelo da^ Bildhauer, wird von Vasari (III. 2.
22.' deutsche Ausg.) im Leben des Alonso Lombardi erwahot, and
* «dieser Schriftsteller^ behauptet, er habe vor seiner Ankunft ia Bod
' längere Zeit in Slavonien zugebracht, was den Baldtnucct verleitet
zu haben scheint, 'aas diesem Künstler einen gebornenSlavoni«
' SU machen. Michel Angelo kam zur Zeit des Todes * des Pabitei
' Hadrian VII. nach Rom, wq ihm B. PeruazI die Ausftihraag (i^^
' Grabmales desselben übertrug, uroza dieser im AufCrage des Cardioali
Hincfort das Modell fertigte. Die Marmorstatue das Fabctes liegt
lebensgrdss nach der Natur auf dem Sarge ausgestreckt, und ootea
* ist im Basrelief der Einzug desse>ben in Rom dargestellt» ^
vier Nischen sind die allegorischen Gestalten der CardinaUageDdeo
engebraeht. Einiges arbeitete der Bildhauer Tcibolo, der grösste
Theil ist aber von unserm Künstler auf daa fleissigste ausgefüb^''
Man findet dieses prächtige Grabmal in S. Maria 'delr Anima in <<tf
Capelle des Hauptaltares. Bald nach Vollendung dcsseltefl stirff
der Künstler.
Siena 9 Mino da, s. Mino.
Siena ^ Moccio da^ s. Moccio.
Sieiia, Paolo da. — Sieoa, Swo cli Pietro da. 9Mc
Sena^ Paolo da, Bfldhauer, war «ur Kcit Benedict Xif. ia
Rom thStig: Vasart kannte diesen Meister nicht, nur Baldinuocl
(Notizie de' professeri I. 32) hatte Kunde von ihm. Sein , Werk
ist die Bildsäule des genannten Pabstes in den Vatikanischen Grot-
ten, ehedem in der alten Peterskirche auf dem' Altare dei jVlorti.
Eine Inschrift nennt den Verfettiger des Werkes.
liena^ Pastprino da, g. pastorino.
iiena^ Pietro di Lorenzo da, «. Loranzo.
liena^ Pietro di Giovanni da , Maler, war der Soha des Paol«
di Giovanni, und! et« bexnüitnterMo^ailUirbeiter. In der Akademie
zu Stena wird ih;n eine Madonna zugeschrieben. Auf einem an-
deren Bilde jaennt er sich Petrus Joasois 4e Sqbis» o^d die Jahr»
zahl i44ö bestimmt die Zeit des Meisters.
Siena, Pietro di Minella da« Bildhauer, ist einer der vielea
alten Hünstler, die zur Ausschmückung des poms in OVvieto bei-
trugen. Von ihm sind die Chorslühle mit eingelegter Arbeit, wahr-
scheinlich ein Werk des i4* Jahrhunderts. O^r Bau des Dornt
begann 1290.
Siena, Priamo da^ Maler von Siena, lebte im 15. Jahrhunderte^
ist aber nur naoh einem Bilde bekannt, weichet in der Akademie
zu Siena aufbewahrt wird. Es stellt Maria mit dem Kinde dar,
und zu den Seiten St. Jakob und den Täufer Johannec.
Siena ^ Ricdo doj Maler, wird von Vasari unter die Schüler dee
B. Beruzzi gezählt. Später sclüoss er sich an Giv. Antonio So*
doma an- und mähe in der Weise detselbeob Antserdeot i»t er
nicht bekannt.
Maestro RoSSO da^ $. Agostino nnd AgQoIo da Siena«
Si«na^ Lorenzo Maitani da, s. Maitano.
Siena, SanO di Matteo da, Architekt, einer der Tielen aienesischea
Künstler, stammt vielleicht ans der Familie des Agostino und
Agnolo Siena , welche bis ins 12. Jahrhundert hinauf Architekten
zählt. Sano war zu Anfang des 15* Jahrhunderts Hauptmeister
des Domes in Orvieto, wie dies« aus einem Briefe desselben an
die Signoria von Siena d. d. 12. Maggio i4o9 erhöllet,. wo sich
Sano selbst Gapomaestro nennt. Vgl. Gaye, Garttggio inedito etc.
1. Nro. XXIII.; dann auch J. della Qutroia XII. l64«
oieaa, Sano di Pietro da, auch Ansano da Siena «nd Sano Lo*
renzetti genannt, Maler, blühte in der ersten Hälfte des 15*' Jahr-
hunderts. Er folgte im. Allgemeinen der Richtung der alten
Sienesischen Schule, zeigt aber ,' so wie Lorenzo di Pietro, be-
reits einen gewissen Sinn fürModellirung, und in einzelnen Köpfen
etwas anziehend Mildes. Sano gendss desswegen* grease Achtung.
Uei)er der von Agostino und Agnolo erbauten Porta Romana zu
Siena ist von ihm eine Krönung Maria in Fresco gemalt, welche
iiu Style an Simone Martini (Memmi) erinnerti und nach Lanzt
iti Manchem noch besser ist. Dieses Bild ist von l422. In der
Hirciie zu Piebza sah Lanti eine Aliartafel^ v^u welcher er «agt.
JKtft Smm» SegBft da. «^ Sieaa» UgfÜino da»
da» ^ia wemaer aa loben tat, ohne Baetimi^iiiig 4tt I|ih|itai, lo
der Gellerie dea k. Museums au Berlin ist ein kleines Tempera-
bild auf boldgrqnd YOB ihm, welches Maria vorstellt, irie sie
stehend das bekleidete Jesuskind aul den Armen hält. Dane be-
wahrt das Museum auch die Flügel eines Gemäldes , welche vüd
aussen uud innen bemalt sind« Auf der äusseren Seite ist eine
Geburt Christi dargestellt, auf der Inneren Apostel, und oben
Maria mit dem verkündenden Engel. Diese Bilder sind nur 1 F.
10 Z. hoch.
Siena, Segna da, .. Segna.
Siena, Simone da» •. s. Martini and MmbiS.
Sienai Ugolino da^ Maler, ist einer der berühmtesten Meister
des i4. Jahrhuqderts« den Uebergan^ von der älteren Richtong dei
Duccio zur neueren des Simone di Martino bezeichnend. Debtr
ihn gibt V^sari iai Leben des Stefano von Fforena Nachricht
(dentsahe Aus^. I. 199)1 *^^' ^^^* nrkandlicha, Belege bettobrin-
gen. Er scheint ihn zum Schüler Ciroabue's maohen ttu wollen,
• yrenn er sagt» dass Ugolino lieber in der Manier dlesselben, als
in jener des Giotto gemalt habe , welchen er indessen «rieht luio
Meister haben konnte. Baldinucci will den Guido da Siena sls
solchen brkeiinen, und in den Lett. Senese II. 20f. wird Ug*»-
' lino' als Docdo's Schüler erklürt. Unter seinen Werken erwälmt
I • • Vasart zuerst des grossen Altarbildes» welches in St. Croce zu Flu*
renz «sieh befand , und dann tq» Dormitonom des aogränzendeo
Klosters aufgestellt wurde, nachdem an die alte Stelle das groise
» innd prachtvolle tiiboriuas nach Vasarrs. 2eichnanj^ gekommen
wer. Vasari gibt es nur kurz an, und della Valia fagt 'bei, dsu
man doreul' les»: Ugolinus de Senis me pinxtt. Dieser aus
einer Menge einzelner Tafeln bestehende Altar wurde soülec xer-
trüromert, und der grosste Theil der Tafeln ist jetzt in aer Ssoin-
Inn^ das Youag Ottley in London, wo sie Direktor Waagen tahf
und selbe näher würdiget (K.u.K. 1.394). Ugolino erscheint da naih
der Behauptung Waagen's als ein sehr bedeutendes Mittelglied twi*
suchen der strengeren byzantinisehen Weise des Duccio, und der weiche*
. . ren, gefälligeren des Simpne Memmi. Von der UaoptreiHe, deres
mittelste Tafel die Meria mit dem Kinde , die sechs anderen eben
so viele Heilige, sämmtlich in halben Figuren enthielt, sind oodi
fünf Tafeln gai^ , von der Maria nur ein Fragment vorhaadeD,
■welches durch seine Schönheit den Verlust sehr beklagen luil
Darüber befand sich eine andere Reihe mit halben Figuren, deren
. nur noch drei übrig sind. Den Abschluss machten endlich siebea
Spitzen von gothi scher Giebelform , jede mit der halben Figur
eines Heiligen geschmückt, wovon Ottley vier besitzt. Die sieben,
den Hauptbtldern entsprechenden Abthellungen der ▲ItarstafTel
( l'redella i , sind noch sämmtlich vorbanden und enthalten Haupt*
momenle aus dem Leben Jesu, welche sich durch die Schöpheit
und das Sprechende in den Motiven sehr auszeichnen. In den
männlichen Heiligen waltet die alterthümlich - byzantinische Kunst-
weise vor. Die Köpfe sind von länglicher Form, die Augen gut
geformt und wohl geöffnet, die Nasen lang und an den Spjtxeo
gebogen, der Mund von feinem und scharfem Schnitt, die Körper
gedehnt, die Arme dürr, die Finger lang und mager, die Faites
der trefflichen Motive in den ue wundern sehr scharf. In den
-Engeln , wie in den Figuren der Fredella« sind dagegen die Fo^
Sieiu»» lUffiieb.diu'-r- Sie(mii|iiiii G« hhA C. 381
iD«ii YÖlliger» die_ Bewcffongen freier« dramatischer und ikr Alt*
und Weite des Siiuoa Martini verwandter. Auch die Behandlung
ist nicht in dem zähen, dunklen Bindemittel der Byzantiner, son*
dem in der flüssigen, helleren Temperamalerei des Giotto mit Ei«
gelb und Pergamentleim und vorheriger Uebermalung mit grünet
Erde. Der Grund ist därchgäii(;i^ golden. Unter -der mlttelsteia
Abtheilung der Predella befindet sich noch ein Ausatz, worauf in
gothischef MaJusMlschrift die mit der Angabe von della Valle
übereinstimmende' Inschrift: UgoH na s de Senis me pin-xit,
enthalten ist.
Dann erwähnt Vasari ein Gemälde, welches lange Zeit auf
dem Hauptaltare in St. Maria Novella stand, und zu seines Ze^
im Capitel daselbst aufbewahrt wurde. Den' Inhalt des Gemäldes
gibt er nicht an ; auch findet, sich bisher keine Spur vuq eineni
Werke dieser Art, so dass es zu Grunde gegann;en zu seyn scl^eint«
Im Capitel ist jetzt ein Bild von Taddeo Gaddr. An einem Pfeiler
innerhalb des Tabernachels in Orsanmichele zu Florenz ist ein
wunderthätiges iVLadonuenbild, welches 1543 zur Pestzeit die Augen
wendete« B. v« Knmohr ^Vasari I. 1^2 Nute) findet dieses grossa
Gemälde von unbeschreibliclier Anmuth, und nach seiner Ansicht
niuss der VerFertiger den grüsslcu Kiinstleru damaliger Zeit gleich
gestylt werden. Er scheint aber den ügolinu aicht als süjchen
erkennen zu wollen, da keine Spur griechischer Manier aufzufin-
den ist. Ec glaubt daher, das Bild sei durchaus übermalt, jet^fa
zur Zeit des Baue^ des Oratoriums. ' Gio. Villani Lib. \IL cap,
ult. gibt das Resultat seiner Untersuchung über das Bild uiid die
Capclle kund, und auch BaldinUcci Dec. Yl. See. II. 67« ff. stellte
eine Untersuchung an. , •,. . ■
Nach Vasari malte Ugolino eine Menge Bilder', ausser derwuncler«
thätigen Madonna erwähnt er aber nur noeh ein einzige»» einen Chri-
stus am lireuz mit IVIagdalena und Johannes« uad mit je zwei Ordens-
geistlichen zu den Seiten. Er scheint dieses Bilrl in der Capelle des
TiidoHo de Bardi gesehen zu haben, man hat aber jetzt keine Nachricht
mehr davon. Dann schreibt m^n ihm auch die Maiereien des RiHquia-
rium del Santo Corporale im Dome zu Orvteta zu. Es ist'diess ein
kleines Abbild der Duni-Fa^ade von Silber, Gold und Smälte und
mit vielen Reliefs aus dein nfeui'n Testamente. Dieses Prachtwerk
ist von 1338. und demnach kurz vor^ dem Tode des Meister» vol-
lendet, dei" ein hohes Alter' erreicht hat. Ih' der StoHa dd'Dkiomo
d'Orvieto sind drei solcher Da'rslellüngeb g^stoxihen. Dann wer-
den die alten Malereien des l4. Jahrhunderts in derTrij^ne da-
selbst, einem Ugolino di Prete illario zugeschrieben. Man siebt
da Gott Vater von himmlischen Mächten umgel^en, Ghrtstlii in
der Glorie .vo» Engeln, die UimmeHabrt» Krönung Martä, die
Propheten untd Apostel etc.
' Ugolino starb zu Slena 1339. Nach Vasari hall» er fialgMiAl
j. Grabtchrtft :
Pictor divinus jacet hoc sub «axo Ugolinua
"^ Gui Deus aeternam tribuat vitamque supernam.
; Siena, Rafiaelo da, v?ird^uch R. Vknoi geaaiint^
; Siepmann, Abraham Gattlieb, Maler von Dr«s4aa, wme nm
1795 Schüler von J. E. Schenau, und Hess sich dann l802 in Leif-
' ztg Bieder, wo er mekrero Jahre ZeichnuogUehrer war.
Siepmann, G. und C, s. Sipmann.
t^agler's Künstler -Lex. Bd. XVI. 25
366 ' KtfrakbwsUv.^ Siereitv. Reiaricb*
Sierako Wtlki 9 Ktmrerstecliert ist uos aut dem Cataloge de« Koait-
handlers Stock! (Wien laso) bekaDot Da wird Ihm ein Btldnisst
. nach Queccino beigelegt. £r könnte mit dem folgenden £ine Per-
son seyn^
^ierahowski^ Sebastian Graf ron. Probst des Hoehstiftes za
Krakau'und Rector der dortigen Universität, ist durch ein archi-
tektonisches Werk bekaunt| weljches 1812 unter folgendem Titel
erschien: Architektora obeymuiaca nvszelki gata nek misro etc.
Dieses Werk ist die Frucht eines zwölljährigen Studiums.
Siere^ F., §. f. Sicre.
Sierra, Don Francisca iPerez, Maler aas Calabrien , der
Sohn eines Spaniers , war Schüler des Aniello Falcone . und
' in achte unter Leitung dieses Meisters glückliche Fortschritte.
Später kam er als Page des D. Diego de la Torre nach Madrid,
wo er sich in derScnule des Juan de Toledo weiter ausbildete,
und zuletzt ein Maler von Huf wurde. Er malte gewöhnlich Bam-
' bocciaden, Blumen und Früchte mit grosser Wahrheit. In der
* '*' Kirche de los Angelos zu Madrid sind einige historische Bilder
'* '" von ihm. Starb 1709 im 82* Jahre«
Siärra^ Don Seraphin, ein Franziskanermönch zu Valadolid,
'^ f hatte als Bildschnitzer Ruf. Er fertigte die Chorstühle in der
^. .Kirche seines Ordens. Wann, ist uns nicht bekannt.
ßieWi f. Sueur«
SieiiraCy F* Joseph JuSte^ Maler, wurde 1781 zu Cadtx von fran-
' jBÖsi^chen Eltern geboren, und an der Akademie zu Toulouse on*
,^, terrichtet, bis er nach Paris sich begab, wo Augustin sich seiner
, '.. annahm. Anfangs malte er in Gel, jetzt aber folgte er der Kunst-
.J! weise Augustinus, und malte meistens Bildnisse in Miniatur, Unter
diesen ist auch das Portrait der Mutter Nanoleon*« und vier an-
dere Bildnisse, welche durch Stiche von Wed^ewood bekannt sind,
./ nämlich jene von Thomas Moore, Washington Irving, Lord
f^ ,, j Byron und Walter Scott. Dann malte Sieurac auch das Portrait
.,c,.^der Herzogin von JBcrry, und solche vieler anderer Personeo
-hi. .yoij. Ruf.
*/ . M Ueberdiess hat man von ihm zahlreiche Bilder in Aquarell.
<>' i {Zeichnungen zu Vignetten und Lithographien. Er hatte zu Parts
•ein AleHer «um Unterrichte in der Miniatur- und Aquarellmalerei.
fiäeTeVt dier Siwert^ A* W«^ malte Blumen und Früchte. Auf
ersteren erscheinen öfters Insekten. Dieser Künstlelr lebte wahf^
scheinlich im iT.^hrhunderte.
Sieverts Gatharina^ Malerin, wurde 1750 in Mecklenburg -Schwe-
rin geboren.' Sie malte Landschaften mit A'rchitektnr und Ftgnren,
dann auch Blumen und Früchte und Stillieben. In der Galierie
<r:< -wa Schwerin ist ein Architekturstüek Von ihrer Hand.
Sieverts 9 Heinrich^ Medailleur, war vna 1677 Churbrandenburgi-
scher Münzmeistcr. Man hat Thaler nach seinem Gepräge, mit
H S bezeichnet. ■ '
^tYHv, R» W, — SigaloB» Xavier« »§?
Ste?iert R^ W., Kupferstecher, blühte in der ersten HSHte des
IQ. Jahrhondert^ in London. Wir haben von ihm mehrere schöne
Biatter in Puiiktirmanier. Auch mit der Nadel nüä in Meuotioto
arbeitete dieser Meister.
1} Lady Jane Grey, nach Hans Holbein punk^irt, 1822. gr. fol.
L Mit anausgefüllter Schritt (Lettre grise).
n. Mit voller Schrift.
2) Thomas Coutts, nach Beechey radirt, fol.
' 3) The importuäate author, nach Newton, fol.
Sigaloil, Xa?ier| Maler, wurde 1790 tu Uz^s (Gard) von armen
Ellern geboren, und somit musste er sich anfangs mit Ausmalen
von Dorf kirchen nähren , was ihm aber kaum das Nothdürftige
eintrug. Er bewarb sich daher um die Stelle eines Coroifr bei der
Mairie in Nismes, und da er nebenher auch M^itre d'otudes in
einer Pensionsanstalt war, so kam er endlich durch Entbehrungen
und Ersparnisse so weit, dass er in Paris seine weitere artistische
Ausbildung verfolgen >kotinte. Er arbeitete zuerst bei Soochon,
dann im Atelier Guorin's, wo er sechs Wochen blieb, und das. erste
Bild, welches er auf dem Salon ausstellte, die Courtisaiie, welche einem
{'ungen Menschen einen Brief zusteckt, leaselte sogleich die,öffent-
iche Aufmerksamkeit. Dieses Bild ging durch Ankauf der tU-
gierung in die Gallerte des Luxembourg über. Im Jahre 1824 hraq^te
Sigalon das Bild der Locusta zur Ausstellung, welches lange und
heftige Debatten zwischen den damaligen Classikern und Human-
tikern veranlasste und mit unerhörtem Lob und Tadel überschüttet
viurde. Locusta ist in dem .Momente dargestellt, wie sie dal Gift
an einem . Sklaven probirt, während Nero zusieht, dessen blut-
, giivige' ruhige Haltung einen frappanten Gegensalz zur Giftmische«
rin bildet, deren Physiognomie eine rafiinirte Grausamkeit verrätb.
Die Ausfübrunig war von derselben Energie, und Kraft der Ec«
findung und Golorit «teilten diese Locusta aof gleiche Stufe mit
. de« Medusa Gericault's, welche bei ihrem Erscheinen dieselben
leidenschaftlich lobenden ilnd tadelnden Critiker erfuhr^. Hr.
Lafitte kaufte Sigalon's Bild für 6000 Fr., aber Mme. Lafitte fand
die Giftmischerin zu grässlich und schickte das Bild lurücH mÜ
dem Auftrage eine LieUesscene zu malen.
Spater malte Sigalon seine Athalia , welche die honiglichen
•Prinzen ermorden lässt, eine grosse energische Composition, welche
" dieselben Eigenschaften, wie sein voriges Bild verrieth , und auch
'ganz dieselben Lobsprüche und Vorwürfe erhielt. Mr. Cailleux,
der SeKretair des Museums des Louvre, sprach ihm gar alU £i-
genthümlichkeit ab, und bittet g^k^änkt bot Sig^alon das Gemälde um
•inen Sppttpreis.lcij>, obni« cio^qp «^j^ufer zu fanden. Jftzt zwan^;
ihn Noth und Hunger zur Fortraitnialerei. Aus dieser Zei^./^tam-
nicn das Portrait des H. Schblcher und .die schönen Zeichnungen
,.lebcj^i^gffos#.er Figv«ren , .weiche .der Künstler a|if,ettter öCFtntlichei)
Auktion für 4o Fr. einem Schauspieler zuscblagefi; liess ^ w-fj^tfeia
1837, ein .Kun^ti^auiUei^ 4000 Fr. bot.
Nach der Juliusrevolution erhielt Sigalon von der neuen. He«
'"gterühg-m^rere Bestellungen. In ihrem Aultrage malte er einen'
hl.' Hieronymus, der die Posan^e zum Weltgerichte hört, eine
Urau^igottg und den TJinfer Johtiniles; alleih der Erfolg war wie-
der'nfclu glänzend, und so gerieth der arme* Künstler bald in das
tiefste« Bland. Er war genöthigM nailk Nismes bucück zukehren»
wo er durch Zeichnungsunterricht sein spärliches Ausjionanien
25 •
ns Siegelt lUm* -* Sigimoiidi, Pietro.
ffaBd« In dieser traarigen Lage lieM Mr. Thiert die Anfforderwig
an ihn ergthfB« ob er eine Copie des |üopUii GeridUes tod Micbel
Aogelo übeff»ehaie& wolle, da Delacroiz and sechs andere Künstler
selbe ausgeschlagen batttn. Sigalon ging mit Freaden auf dieses
Anerbieten ein, machte steh gegen eine Summe von 60.OOO Fr. fiir
die Aufführung verbindlich und reiste 1835 nach Rom ab. Aber
wie immer, so hatte er si.ch auch diessmal verrechnet, deoD scboQ
die Kosten zur Vollendung dieser unermesslichen Arbeiten beliefea
sich auf 50,000 Fr. Die Regierung^ gab ihm aber einen Zoechusi
▼on 50,000 Fr.» and die Zusicherung einer lebensJanglicbeo Rente
▼on 3000 Fr.
Nach vier Jahre anhaltender Arbeit hatte er endlich sein
grandioses Werk su Stande gebracht, und der Beifall, welcher
demselben zu Theil wurde, veranlasste eine neue und ähnische Be-
■telUing. Er sollte nun auch die Propheten und Sibyllen der Six-
tina copiren ; schon hatte er mit Lust und Liebe begonneii , da
überraschte ihn 1837 in kräftigem Mannesalter die Cholera. Die
Gopie des jüngsten Gerichtes ist Sigalon's schönstes Vermächtnis«,
weiches, in den Petits-Aogustins jetzt der näheren Bfetrachtung offen,
dem Michel Angelo in den französischen Feuilletons scharfe Critik
zuzog. Auf eine solche geht auch der Verfasser von Sif^Ion's
Necrolog im Kunstblatte 1837 Nro. 102 ein, worauf wir verweisea,
weil dieselbe nicht unsern Sigalon beröhrt. Die Copie wird als
. Werk eines Künstlers von hohem Talente bezeichnet, der die un-
« ermessliche Schwierigkeit besiegte, ein so weitläufiges Gänse und
eine so schreckliche Menge Details treu wieder zu geben. Br hat
die reine» kräftige Zeichnung, Modellimng und Farbengebung
BiYonarotti's gewissenhaft beibehalten , verwischte Umrisse ergänzt
und düstere Stellen erneuert. Man hat ihm aber vorgewerfen,
dass er die Farben Zu frisch aufgetragen habe, Wlil die Fresken
grau und düster erscheinen; allein ursprünglich war der Farbenton
' fbisch. Diess beweiset eine 1570 von Bobert Betrawen gefertigte
t; Cepie in der Gallerie Aguado zu Paris, so wie jene vod Hans
Mielich in der Frauenkirche zu München ans demeidbeR Jahr*
hunderte.
Siegel, Hans^ s. Sigiin.
Sieghizzi, Andrea, Maler von Bologna, war Schüler von F.
Albani und L. Massari, mit welchen er einige Zeit gemeinschaft-
lich arbeitete. Hierauf befasste er sich meistens mit der Decora-
tionsmalerei, und malte zu Turin, Mantua und Parma, wo er in
IierzogHchen Diensten stand. Häufig verzierte er Pasinelli's Bilder
r mit Landschaften. Starb um iOQÖ«
Drei seiner Söhne: Antonio, Innocenio und Franceseo, waren
ebenfalls Maler.
Sigismond^ G., Kupferstech'er, ein Jetzt lebender, uns nnbekannter
' • Küilstler. Wir fanden ihm foleendeft Blatt beigelegt:
St. Magdalena. Fides salvam fecit, nach G. Dolce.
Sigisroondi^ Fietro, Maler von Lucca, bildete sich in Rom zum
Künstler. In S. Nicolo in Arcione daselbst sieht man von ihm
ein fleissig gemahes Altarbild, welches Maria mit dem Binde in
Begleitung von St. Nicolaus und St. Fhilippus Benizzi vorstellt.
Ueberdiess Hnden sich Pferdestüche^ von ihm. Lebte im 17« Jahr*
hunderte.
Sigismund. — Signorelli, Luca. Mf
Sigismundy g, Siegmund.
Siglia oder Sigel, Hans, Briefdrucl(er in Ulm. arbeitete ge^en
Bnde des 15* Jahrhunderts. Im Jahre l499 ^'^ *^ "^^^^ Mitglied
der Fraternität im Wangenkloster« Vgl. Weyermann.
SigmajT, Jakob, Maler uiid Formschneider, ein deutscher Künst-
ler, iebte wahrscheinltch in der zweiten Hälfte des i6. Jahrhun-
derts. In der Vorrede eines zu Frankfurt bei Vinc. Steinmeyer
1620 erschienenen Werkes: Neue künstliche, wohlgerissene und
in Hotz geschnittene Figuren, dergleichen niemahlen gesehen wor-
den, wird dieser Sigmayr den vortrefflichsten und berühmtesten
Meistern, die seit 100 und mehr Jahren gelebt, beigezählt. Brul«
liot zweifelt daher mit Unrecht an der Existenz desselben. Man
legt ihm auch Holzschnitte mit einem Monogramme bei, auf wel-
ches aber auch Joh.Schoffer, Joh. Schwarz q. a, Anspruch ^machea
könnten« . -
Sigmund, «. Siegmnnd.
SigaaroUi^ Maler, lebte in der zweiten Häme des id. Jahrhnndertt
XU Venedig. In der Akademie daselbst ist ein Bild von besondere
unangenehmem Ausdruck- Es stellt Jakob vor, wie er um dia
sterbende Rahel weint. Im Oratorium von S« Filippo Neri ist jeina
gerühmte hl. Familie von ihm, ein Bild der französisch-manierirten
Weise, wie Graf Raczynski in seiner Geschichte der neuefea
deutschen Kunst bemerkt, der allein diesen Meister nennt. £r
xnuss daher von CignaroIIi unterschieden werden.
Dann erwähnt Füssly eines um l8i2 noch lebenden Bildhauers
Signarolli .aus Verona, der wahrscheinlich zur Familie- der Cigna-
roIIi gehört. Dieser Meister soll schöne Gruppen und einzelne
• Bilder in Marmor gefertiget haben,
Signprelli , Luca^ einer der ausgezeichnetsten- Maler seiner Zeit»
der in der Kunstgeschichte Epoche macht. Er nahm nach Waagen
K. u. K. III. 4lO die Richtung der florentinischen Maler, «ament-
lich- für die Formen desi Körpers, und. die Abrundung allerTheila
durch Licht und Schatten auf eine gründliche Weise auf, und
verband damit die- bedeutendere und den religiösen Aufgaben an-
gemessenere Auffassung der Umbrischen Maler, machte' diese Vor»
theile bei einer reichen Erfindungsgabe in vielen trefflichen Wer* .
ken geltend und schliesst diese Epoche in Toscana auf eine wür-
dige Weise ab. Kugler, Handbuch S«. 672, weist namentlich auch
aoi den Schwung einer eigenthümlich cdeln und hohen Begeiste*
rung hin, der in seinen Werken herrscht« und welcher ihnen ein«
höchst ergreifende Wirkung auf den Sinn des Beschauers sichertf
Uebrigens malte er noch in Tempera*
SignorelH , der Sohn des Egidio di Ventura, wurde nach Va-
ssri *) 1439 zu Cortona geboren und von Fiero del Borgp S.
*) Eine ausführlichere Biographie dieses Meisters gibt Dom.
Maria Maoni, die in der Mailänder Sammlung der Varj
opuscoii I. 29«' abgedruckt ist. Vasari beschreibt II. 2< S.
427 der deutschen Ausgabe von Schorn das Leben desselben,
die uns hier zu Grunde liegt. .
39A Signotelii, Liica.
Sepolcro (P. della Francesco) unterrichtet« wobei nack Maoni und
d«lla Valle ( letr. San. III. 44./50. ) auch Matteo da Siena nicht
ohne Etpfluis blieb« voii welchem Luca inBorgo San 5e|»olcro
eine Arbeit gesehen haben könnte. Er arbeitete aber mit Piero in
Arezzo, wo ihn Lazaro Vasari» sein Oheim mütterlicher Seiu in
das Haus aufnahm, und »chon damals konnte man »eine Werke
▼qn jeni^n des Meisters nicht unterscheiden« Allein alle Werke,
welche Vasari in Arezzo von ihm nennt, sind zu Grunde gegangen
' und verschwunden I wie die Fresken von l472 in der Capeile der
hl. Barbara, die Fahne der Brüderschaft der hl. Barbara, die Pas-
sionsfahne in St.' Trinita, die Tafel mit St. Nicolaus vonTolentino
in der Hirche des hl» Augustin , die zwei Engel in Fresco io der
Capeile des Sakraments daselbst, die Gedächtnisstafel des Dr. Ac-
colti mit seinem Bildnisse und jenen seiner Familie» welche im
vorigen Jahrhunderte aus der Capeile in S. Francesco verschwun*
den war.
4n S. Spirito zu Urhino ist noch gegenwärtig eine Kirchen-
fahne, welche auf der einen Seite die Kreuzigung, auf der anderen
die Ausgiessung des hl. Geistes vorstellt, jetzt zwei getrennte Bil-
der. Der Künstler erhielt dafür 12 Gulden.
Auch in Perugia waren nach Vasari viele Bilder von ihm, er
nennt aber nur eines , welches noch vorhanden ist, nämlich dfe
Madonna. mit St. Onuphrius, Herkulanus, dem Täufer, St. Siephao
und einem scheinen, die Laute spielenden -Engel. Es trägt die
Dudtcations-Inschrift des Bischofs Jacopo Yanncci da Cortona und
die Jahrzahl l48l*
Von den Bildern; welche Vasari in Volterra, zu Citta di Ca*
stello und in Cortona erwähnt, sind ebenfalls noch einige vorhan-
den. In S. Francesco der ersteren Stadt, in der ehemaligen Bru-
derschaft del S. S. Nome di Gesn, ist ein Frescobild , wel<:lies die
Beschneidung des Herrn vorstellt, ein bewundertes Gemälde^ wel-
ches aber schon zu Vasari's Zeit durch Feuchtigkeit gelitten hatte.
Sodoma hat es desswegen übermalt. Das Temperabild in St. Ägo-
stino daselbst, welches auf der Staffel in kleinen Figuren Bege*
beErheiten aus dem Leiden Christi vorstellte, und für nngemeio
-schön gehalten wurde, ist verschwunden» Dagegen sieht man im
Dome zu Volterra, in der Capeile S. Carlo, noch eine Verkündig-
ung von ihm , und im Fremdeohospiz S. Andrea ausserhalb der
Porta Selci ein Gruciiix mit vier Heiligen von unserm Meister.
In S. Francesco zu Citta di Castello sah Vasari eine Gebort Christi,
die aber bei der französischen Invasion geraubt wurde* Der von
Vasari in S> Dominico erwähnte hl. Sebastian ist noch über dem
Altare der Capella Brozzi (Bourbon del Monte). Der Ritter Giac.
Mancini daselbst besitzt ein dem Vasari unbekanntes Bild der Ge*
hurt Christi aus S. Agostino, und eine andere Tafel, die ehemals
auf dem Gute Montone bei Citta di Castello sich befand. Sie
stellt die Madonna mit dem Kinde, dann die Heiligen Hteronymus,
Kicolaus von Bart-i, Sebastian und eine Märterin vor. Sie trägt
die Dedications - Schrift eines französischen Arztes M. Aloysius
Physicus ex Gallia und seiner Gattin, sammt des Künstlers Nameo
und dem Datum MDXV. Diess Bild ist auch bei Mariotti er-
wähnt. In St. Margherita zu Cortona erwähnt Vasari einen todtea
Christus, ttl« eines der bessten Werke Signorelli's. Jetzt sieht
man e« im Chore der Cathedrale zu Cortuaa , mit der Inschriit:
Lucas Aegiilii Signorclli Cortonensis MDII. Von den drei Tafeln,
welche Va.<.ari in der Je&uitenkirche zu Cortona sah» aind noch
zwei daselbst: eine Geburt Christi mit Sceneo aus dem Leben der
hL Jiwgfii«itt •m Sp^fl, und die Empfangavr Maria miteinteen
Eogtlo uAfi Adchft ProDlMten. Das drilte QefiuI4e, jetot im Chor
dt» Dons, 4M^l^»t« stellt das Abeqdmahl auf eieenthümliche Weise
du 9 indem die Apostel ,voq dem Heiland^ die Hostie knteend
empfangen, uad Judas die seioe . in den Qeldbeutel steckt In der
LuneUe oberhalb dieses Bildes ist die Madonna, zwischen. St. Jo-
seph and Onuphrius». In der DecbtMEiei,.dann bischöflicbeo Kirche
2u Cortona, hinterliess Signprelli mehrere Werke. Auf die Tafd
des f][aupti|Itares malte er die Himmelfahrt Mariä>, in der Capelle
des Sakraments mehrere lebensgrosse Propheten in Fresco, ufad
um das Tabernakel mehrere Engel, welche ein Zelt aufschlagen»
mit St. Hieronymus und St. Thomas von Acmin. Zu den von
Stagio Sassoli ausgeführten Glasmalereien des Uauptfertsteri: dieser
Kirche fertigte er die Cartons. Manni nennt diese Bilder in der
bischöflichen Kirche ebenfalls, und fügt noch andere beÜ^ wie ein«
Beschneidung Christi in einer kleinen Kirche auf dem Marktplats
in Cortona, in der bischöflichen Kirche einen St. Thomas, der dia
Finger in Christi Wunde legt, eine doppelt bemalte Kirclknfahna
in S. Nicolo, mit dem todten Christus auf der einen, und der
Madonna mit den Apostelfürsten auf ' der 'anderen Seite, lünd in
St. Trinita die Dreieinigkeit teil Maria, dem Erzengel lUnd den
Heiligen Athanasius und Augustinus«
In Castiglione Aretino schreibt ihm Yasari über der l^apella
des Sakraments einen todten Christus mit den Marien zu, welchen
della Valle für ein späteres Werk erklärt. In S. Francisco zu
Lucigno verzierte er die Flügelthüren eines Schrankes, in welchem
ein Corallenbaum verwahrt wird» auf dessen Höhe sich ein Kreuz
befindet, und in S. Agostino zu Siena malte er ein Bild mit eini-
gen Heiligen, in deren Mitte St. Christoph erhoben gearbeitet ist«
Diese Tafel ist nicht mehr vorhanden, und die Bilder in einemi
Zimmer des Palastes des Pandolfo Petrucci . daselbst , deren Vasari
im Leben des Genga erwähnt, sind zu Grunde gegangen. Della
Valle setzt sie um l470, vor den Arbeiten in der Sistina. Dai
erste stellte die Geschichte des Midas vor, an dessen Thron sich
eine griechische Inschrift befand, die mit dem Namen des Malers
schlosa: uiOTKAS O KOPITIOS EfJOIEI. Das zweite war ein
Bacchanal mit vielen schönen Figuren, und das dritte ^enthielt den
Tod des Orpheus, beide mit dem Namen bezeichnet. 'Die übrigen
Bilder: die Enthaltsamkeit des Scipio und der Radb der Helena»
waren von Genga, welchem della Valle auch die obigen zuschrei-
ben möchte« . ... ,
Von Siena aus begab sich Signorelli nach Florenz, um die
▼orhao denen Kunstwerke zu studireo« . Hier malte er für Lorenzo
de Medid einige nackte Göttergestalten, die nach Vasari sehr ge-
rühmt wurden, aber nicht mehr vorbanden sind. Ferner malte er
für den Herzog ein Bild der Madonna mit zwei kleinen Prophe-
ten in grüner Erde, welches sich zu Vasari's Zeit io der Villa
Castello befand, jetzt im östlichen Corridor der Gallerie an Flo«
renz aufbewahrt wird. Der Künstler schenkte diese beiden- Bilder
dem Herzoge, der sich aber nie an Freigebigkeit übertreffen liest«
Neben dem letzteren Gemälde sieht man jetzt auch ein aehr aehönea
Madonnenbild in runder Einfassung, ehedem im Audienzsaale de«
Magistrats der Guelfen,
Nach diesen Gemälden in Florenz nennt Vasari jene, welche
Signorelli im Kloster von Monte Oliveto zu Chiusuri im 'Gebiete
von Siena euslührte, dabei ist aber nicht anzunehmen, dnss sie
der 2eit nach auf jene folgen. Della Valle, der sie unter die
mioder gofen Werlc« Luc«*t sihlt» s«tsl tie in die tpalMteZeh
dei Meisters, wo er eine andere Manier anattttehmen gesucht habe.
BuiDohr II 587 »etzt «war ebeDl'alls diese Fresken tu den späte-
sten Arbeiten des Meisters, docK" an seinen reifsten und iiberlegt^
sten Werken* Man sieht da Darstellungen ans dem Lehei^ des
hl. Benedikt, von welchen aber nur nenn (nach Vasari eilf) dem
Signorelli angehören» die übrigen ein und swansig sind von
Sodoma«
Mittlerweile konnte sich Signorelli auch wiieder Id Cortona
aufgehalten haben, denn Vasari sagt, er habe von da aus einige
Arbeiten nach Monte Poiciano, Fü)ano und nach anderen Orten
des Valdichiana geschickt. Von den Bildern nach Monte Pulciano
nennt er keines, in der florentinischen Gallerie ist aber eine Fre-
della mit der Verkündigung, Anbetung der Hirten und Anbetung
der Könige, welche aus der nirche St. Lucia derselben Stadt stammu
^ In dieser Stadt malte er das Bild seines Sohnes, der getödtet
wiirda* Er stellte ihn seiner schonen Gestalt wegen entkleiäet
dar, mit grüsfiter Seelenstärke, ohne eine Thräne au vergiesseo.
, 'Dieses Bild findet sich nicht mehr. |
In Orvieto vollendete Signorelli den von Angelico da Fiesole |
begonnenen Bildercyclus der Capelle der Madonna des Doms. |
Er malte da das Weltgericht, nach Vasari mit seltsamer und ma- ,
derlicher Erfindung, denn er brachte Engel* und TeufvlsgestalteD,
Zerstörung, Erdbeben, Feuer, Wunder des Antichrists und viele |
^ andere ähnliche Dinge, nackende Gestalten, Verkürzungen uod 1
^. eine Menge schöner Figuren an. Hiedurch, sagt Vasari, erweckte
er die Geister Aller, die nach ihm kamen, so dass die Schwierig*
, keiteu dieser Darstellungsweise ihnen leicht wurden, und Vasari I
; meintauch, es sei gar nicht zu wundern, dass es Michel Angelo im- |
/ ' >nerdar hochpries, noch dass er bei seinem »göttlichen Wellge- |
^ rieht y* in der Sixtina die Erfindungen dieses Meisters zum Thejl j
^' ^ benutzte, bei Zeichnung der Engel und Dämonen, der Einlhei-
*^ ', l'ung der Himmel u. s« w. Luca stellte in diesem Werke viele
seiner Freunde und sich selbst nach dem Leben dar, wie den Ni*
^ '. colo, Paolo und Vitellozzo Vitelli (nach Memmi der Feldhaopt-
mann Marchcse von S. Angelo, Herzog von Gravina), den Gio.
Fäolö und Orazio ßagliont und A. Signorelli hatte sich da über-
haupt viele Hindeutungen auf das Leben erlaubt. So brachte er
sogar eine ausschweifende Frau zu oberst über den Verdammte"
an, wie sie ein Teufel durch die Luft fuhrt, wodurch er \\^n
Besserung bewirkt haben soll. Die Zeit, in welcher diese IVlaIr
^' ' «'»eien^begonnen und vollendet wurden, bestimmt Vasari nicht. Et
• sagt im Leben des Fra Angelico nur, dieser habe am Gew()lbe
'- . der Madonnen-Gapell« einige Propheten zu malen begonnen, wej-
' che liachnials Luca von Cortona vollendet. Näheres wissen «if
aus Della Valle's Sloria del Duomo di Orvieto, Koma 1791. Nach
diesem Schriftsteller hatte Angelico das Werk schon i447 begoo-
' nen. Der Gontrakt über die Fortsetzung dieser Arbeit durch L.
Sienorelli ist vom 5. April 1499. Er erhielt dafür 200 Ducalen,
Jt4en zn 12 Carlini. Am 10. April 1500 war das Gewölbe zu »0
grosser Zufriedenheit der Orvietaner beendigt, dass ihm nun auch
die Wände der Capelle um 60ö Ducaten, sammt zwei MaassWein
und zwei Viertel Korn für Jeden Monat und freier Wohnung,
verdungen wurden. Della Valle behauptet, diese grosse Arbeit
.sei schon 1501 vollendet gewesen, was unmöglich scheint. Sie
enthält die Geschichte des Antichrists, die Aufefweckung dcrTodteu,
,;. dia Hölle und das l:*aradies, worin er überall sowohl in der phao-
Signorelli, Lufea. SgS
tasievoYleii Auffasrane der Gedanken, alt in den tehön und 4(ro<(«
artig bewegten, durcn treffliche Vcrkürsungen in nener Weise tick
darstellenden Figuren alt der nächste Vorgänger des Michtl An*
gclo erscheint
Vor seiner Abreise nach Rom vollendete Signorelli die von
P. della Francesca und Dom. Veneziano begonnenen Malereien in
der Sakristei von St. Maria zu Loreto. Da sah man die Evange-
listen, die vier Kirchenlehrer und andere Heilige, im Auftrage de^
Pabstes Sixtus in Frescn gemalt. Diese Bilder gingen aUe za
Grunde. Später malte Pomarancio die Decke. Der genannte Pabst
berief den Künstler auch nach Born, ttid imWeftteifer mit anderen
Malern in der Sixtina zu malen. Vasari tagt, der Künstler habe
da zwei Bilder ausgeführt, die alt die betsten anerkannt wurden»
und nennt dat Testament Mosit an die Israeliten und den Tod
des Propheten. Diete beiden Darstellungen machen ein Bild aus»
und das zweite, von Vasari übergangene Gemälde stellt die Bege-
benheiten des Mose» auf der Reise nach Aegypten mit seiner Frau
Zipora vor. Ueber den Werlh dieser Gemälde stimmt n»an jetzt
der älteren Ansicht nicht bei. In der neuesten Beschreibung Roma
von Bunsen etc. I. 474 heiist es, diese beiden Gßmälde liessen den
vornehmlich in den Malereien des Doms zu Orivieto sich offen»
barenden Charakter dieses Künstlers keineswegs erkennen. Mannt
vermuthet, Signorelli habe diese Arbeiten in der Sixtina l484 be-
endigt, weil ein Document von 10. Jan. l485 vorhanden ist, wo«
durch er sich verpflichtet, eine Capelle in St. Agatha zu Spolelo
zu malen, was jedoch unterblieb. Im Leben des Bart, della Gatta
nennt Vasnri diesen als Gehülfen Signorelli*s in der genannten Capelle.
Nach Vollendung; der Werke in der Sixtina beschränkt Vasari
SigDorelli'sThätigkeit anscheinlich nur noch auf wenige inCortona
und Arczzo zugebrachten Jahre, wo der Meister nur noch zu sei-
nem Vergnügen arbeitete, weil er nicht ruhig bleiben konnte. In
diese Zeit setzt Vasari eine Tafel für die Nonnen von St. Marg*
licrita zu Arezzo, wo man sie noch im vorigen Jahrhunderte über
dem' Hauptaltare sah. Ein zweites Bild malte er für die Bruder-
schaft des hl. Hieronyinus, auf welchem er den Dr. Niccolo Ga-
murini vor der Madunna knieend vorstellte, wie ihn sein Schutz-
patron empfiehlt. Auch die Heiligen Donatus und Stephanus,
tiefer unten die nackte Gestalt des hl. Hieponymus, den König
David mit der Harfe und zwei Propheten sieht man auf dem Ge*
mälde. Die Aretiner trugen es auf den Schultern nach Arezzo»
Wo man es noch wohlerhalten in St. Croce sieht. Signorelli be-
gleitete das Bild selbst dahin , und wohnte im Hause der Vasari,
wo Giorgio als 'Knabe den alten Maler noch sah, und von ihm
angeeifert wurde, zeichnen zu lernen , überhaupt mehrere Erinne-
rungen aus jener Zeit bewahrte. Nachdem das Bild aufgestellt
war begab sich Luca nach Cortona zurück, wo der Künstler von
jeher als Edelmann behandelt wurde, da er ein glänzendes Leben
lübrte, von vortrefflichen Sitten, offen und liebevoll war, besondert
auch gegen seine Schüler, unter welchen Tummaso Bernabei und
Tommaso d* Arcangelo Zaccagna zu den besslen gehören. Sein
letztes. Werk begann er im Landhause des Cardinais Passerini bei
Cor lona, 'welches Giov. Battista Caporali gebaut und Maso Papa-
cclli und Tommaso Bernabei mit Gemälden verziert hatten. Sig-
norelli malte da, bereits alt und krank, in der Capelle die Taufe
Christi, starb aber noch vor Vollendung des Werkes, im Jahre 1521.
In Gallerien, namentlich im Auslande , sind die Werke diese«
^l^,Utert nicht häufig zu finden. In der Gallerie su 1: lor ws (Stanz«
3M Signorelli, Anloiiio. — - Signol» Emile.
d^la FIom) ist ein« hl. Fanili« t6ii ihm» und im «rfleo Carridor
«ine Madonna mit dem Kinde« In der Akademie der tchooen
Künste daselbst ist eine Madonna mit dem Kinde und vier Heili-
Sen, dann eine Predella mit Pasiionsdarstellungen. In der GiUem
es Cardinais, Fesch war eine Madonna mit dem stehenden Kiad«
und mit Joseph, halbe Figuren, ein Bild, welches in Pungileonri
^lof^io di Raffaello p. 13 dem L. Signorelli beigelegt wird, aber
nach Passavaot (Rafnel I« 50 ) für diesen Meister su gering in.
Im Falazxo Spada zu Roin ist eine Pietiu
Im k. Museum zu Berlin aind swei treffliche Altarfiügel, won
das Mittelbild fehlt Auf dem rechten steht St. Clarm und Ms^da-
lena mit dem knieenden St. Hieronymos« auf dem linken lieht
man die Heiligen Augustinus und Catharina mit dem knieeadeB
Antonius. Im Grunde ist Landschaft, und das Ganxe in TeiD|»eii
gemalt. In der k. k. GalJerie zu Wien ist eine Geburt Christi,
wo Maria, Joseph und ein Birte das Kind anbeten. Um die
Hütte stehen Ruinen von prächtigen Säulen. Dieses Bild ist toa
Holz auf Leinwand übertragen.
In der Gallerie des Louvre zu Paris ist eine Geburt der Maria,
eines seiner zu dunkel gehaltenen Bilder.
Einige Werke dieses Meisters sind auch im Stiche bekanst.
Das Abendmahl des Herrn im Dome zu Cortona ist von VasceiliBi
für M. Lastri's Etruria Pittrice gestochen. Die folgenden Sticht
gehören in die Storia del duomo d'Orvieto: der Antichrist, gest.
von L. Cunego; das Weltgericht, gest. von A. Marchetti; die
Auferstehung der Todten, gest. von G. B. Leonetti; die Hölle,
gest. von demselben; das Paradies, gest. von A. Marchetti ud<!
F*. Morelli. Das Blatt des letzteren enthält oben die Glorie der
Engel , jenes des ersteren die Engelsgruppen aus der Glorie des
anderen Theils.
Signorellii Antonio^ Maler, der Sohn des berühmten Luca, e^
langte keinen grossen Ruf.
Slgnorelli^ Francesco^ Maler, war der Sohn des Ventura, eise
Bruders von Luea, und als Künstler nicht ohne Verdienst. In
Rothhaussaale zu Cortona ist von ihm eine runde Tafel, die 1520
gemalt wurde. Man sieht darauf die Madonna mit dem Kinde,
die Heilieen Michael und Vincenz , St. Marcus mit der Stadt v
den Händen und die hl. Margaretha.
Dieser F. Signorelli lebte poch l56o.
Signoll Emile I Maler, geb. zu Paris 1803» war Schüler von Baron
Gros, und beim Concurse des Instituts 1829 derjenige, welcher
den zweiten grossen Preis gewann. Im folgenden Jahre war die
Aufgabe gegeben , den Meleager darzustellen , wie er auf Bittea
seiner Gattiv die WafiPen ergreift. Dieses Bild gewann ihm dtn
grossen Preis, und gründete dem Urheber einen ehrenvollen Hof
als Historienmaler, doch wählte er in der Folge, nachdem erio
Rom unter Innres Leitung die Werke Rafael's und der Schalen
vor diesem Meister kennen gelernt hatte, nicht so* sehr den Stol
zu seinen Gemälden aus der alten Geschichte und M}rthe» soDdeH
aus der Bibel . und Legende , oder er behandelte die christlich«
Symbolik. Seine früheren Bilder dieser Art sind in der W«if<
der älteren italienischen Meister behandelt, womit er gerade oiebt
immer vpllkommenen Beifall gewann« da der Erfolg nicht wndv'
Signorini, Ale^sandro. — SignoHnii Gruido* 39S
Hell f^enanuft werden l(onnte. Endfich aber gelangte er'vonithm-
lich durch <la» Studiom der Werke Rafaer« zu einer Vollkommeti-
heit, deren »ich wenige franzüsische Meister seines Fache« »u
rühmen haben. Signol entwickelte ein ausgezeichnetes Talent für
biblische Stoff«, und in vielen derselben bezaubert die Feinheit
Rafaelischer Umrisse. Eines seiner früheren Werke von Bedeu-
tung stellt die Auferstehnng des Guten und des Bösen dar, und"
1854 wurde sein Fluch Noah's als ein Bild von gewaltiger Wjr- .,
kung erklärt. Landon gibt es in den Abnales du Salon t834 im
Umrisse. Ein anderes Gemälde, welches dem göttlichen Kreise
des Erlösers entnommen ist, steflt die Ehebrecherin vor Chri^u»
dar, in einer Halle mit grosser Säulenstellung. L. Noel hat -die-
ses grössartige Bild lithographirt. Hi einem zweiten GetaäWe
schilderte Signol dieses Weib, wie es im Ehebrüche ertappt wird,
und dieses Bild ist durch einen Mezzotinto-Stich von H. T. Ryall
bekannt. In der Magdalenakirche zu Paris ist von ihm der Tod
der Heiligen, eine der schönsten Zierden jener Kirche. Als ein
wahrhaft christliches Gemälde wird sein Christus im Grabe mit
der alliegorischen Gestalt der Religion^ bezeichnet, in welchem, sich
des Talent und die Eigenthümlichkeit des Meisters in hohem
Grade ankündige. Diess ist auch mit einem mystisch allegorischen
Gemälde der Fallt welches die christliche Religion vorstellt, wie
sie den Leidenden und Betrübten Hülfe und Trost bringt. Auch
dieses Gemälde ist al^ wahrhaft kirchlich zu bezeichnen« als eine
Eingebung des strengen alten Glaubens.
Ilgnorini, Alessandro, Decorationsmaler von Cremona, .hatte
den Ruf eines vor;BÜglichen Künstlers seines Faches, welches jenes
des Gio. da üdine war, welchen er mit Glück zum Vorbilde ge-
nommen hatte. In den Häusern seiner Vaterstadt findet man meh-
rere Werke von ihm, sowohl ornamentale Arbeiten zur Verzierung
der Zimmer und Säle, als auch Bilder in Gel. Diese bestehen
in perspektivischen Darstellungen mit Geschichten und in Ara-
besken. Starb 1822 im 50» Jahre.
älgnorini^ Bartolomeo, Maler von Verona, war Schüler von 3-
Prunali, und nicht ohne Ruf. Er malle Bildnisse, allegoiische
und historische Darstellungen. In der Gallerie des Ferdinandeums
zu Innsbruck ist ein Gemälde von diesem Meister, welches Chri-
stus und die Ehebrecherin vorstellt. In der Gallarie zu Leopolds-
krön war sein eigenhändiges Bildniss. Starb 1742 im 68* Jahre.
Slgnorini, FulviO, genannt Nino, Bildhauer von Siena, arbeitete
längere Zeit in Rom, als Gehülfe des Prospero Bresciano , und
dann in Siena. Baldinucci IV. 3- p. 153 »agt, dass Signorini im
Valerlande schöne Statuen in Brz gefertiget habe. Darunter ist
eine solche des Pabstes Paul V. von 1609.
Slgnorini, Guido ^ Maler von Bologna, besuchte die Schule der
Carracci, leistete aber als Rünstler nicht viel. Dieser Signorini
soll der Neffe und Erbe des Guido Reni gewesen seyn, bei wel-
chem es aber nicht viel zu erben gab. Starb zu Bologna um 103Ö.
Signorini , Guido , Maler, der jüngere dieses Namens , war eben-
falls ein Bologneser, und Verwandter des Obigen, Man zählt ihn
zu Cignani's Schülern, und was Kunst anbeli^ngt, übertrifft er den
älteren G. SigOQrini. Er malte Altarbilder und historische Oj^mälde
SM Signy, Jeas. •-* Sigrut» Jobami vmhelni*
mil kUiDon Figuren. Sein Anfoptbaltoort wir Rom» wo er vn
1650 starb. Malvasia zählt ihn in aeioor Feieina pittrice xu den
guten Meistern seiner Schule*
Slgnyy Jean 9 Zeichner und Architekt, wurde am 1750 geboren,
und in Parts zum Künstler herangebildet. Er fertigte yiele Ge-
mälde , die meistens in Ansichten von Gebäuden bestehen. F. M.
?ueverdo radirte nach ihm auf drei Blättern die Antichten tob
emey, dem Landsitze Voltaire's, Ficquenot jene von Monlbwi
u« 8. w.
Dieser Künstler starb um l8t5-
Sigristy FranZj| Maler, wurde um 1720 su Wien geboren, und da-
eelbst zum Künstler herangebildet, bis er nach Augsburg sich l>^
gab, wo er einige Zeit arbeitete. Er zierte da einige Fa^adeo voi
Häusern mit historischen und anderen Diirstelluogen, und malte
dann auch Fortreite und geschichtliche Bilder in Gel. Später be*
gab sich der Künstler nach Pari» und endlich nach Wien, «ro er
noch zahlreiche Arbeiten lieferte, da F. Sigrist ein sehr hohes
Alter erreichte. Er starb erst l807, wie Tschischka angibt.
Viele Bilder dieses Meisters sind gestochen, meistens Dantel*
Jungen aus der Bibel und der Legende. Zu den besseren Arbeit»
gehört das Bildniss des Cardinals und Bischofs Roth von ConsUni,
von G. Bodenehr radirt, eine heil. Familie von Ehinger, die Taole
Christi und Maria mit dem Kinde von G. Kohl, ein Bauer mit
dem Kruge am Fasse, und eine Alte am Tische mit dem Kiode
von Balzer, u. s. w.
Dann hat Sigrist selbst einige schöne Blätter radirt , die aber
nicht oft vorkommen.
1 ) Tobias , der mit Bethülfe des Engels seinem Vater da« Gt*
sieht wieder gibt. F. Sigrist fectt, kl. fol.
2) lob auf dem Misthaufen von seiner Frau und den Freundes
verspottet. F. Sigri&t fec, kl. fol.
3) Elias von den Raben geepeist, ohne Namen, kl. foL
Sigrist I Bernhard 5 Kupferstecher zu Mannheim, lieferte viele Ar
betten in Ponktirmanier, die zur Zeit seiner Anfänge grossen ßei*
fall fand. Es finden sich viele kleine Blätter von ihm , die er für
Buchhändler ausführte, meistens in Almanache. Auch einige gros« j
Blätter punktirte der Künstler, die aber in letzterer Zeit durci
Grabstichelarbeiten und durch Radirungen verdrängt worden. Si* '
grist starb 1824 zu Haimbach, ohngefähr 63 Jahre alt.
1) Kaiser Rudolph von Habsburg in einer Halle, fol.
2) Paris und Oenone, Oval, fol. s
3) Celadon und Amalie. Oval, foU
4) Der glückliche Vater. Oval, fol. ^
Sigristy Johann Wilhelm, Kupferstecher und Graveur, wurde 1795
zu Mannheim geboren, und von seinem Vater Bernhard unter-
richtet , unter dessen Leitung er mehrere Arbeiten auf Kupfer Ij^
ferte. Dazu gehören die Blätter zur Naturgeschichte von GmeJiSi
und einige andere Stiche, die wir unten nennen. Nach dem Tode
des Vaters begab sich der Künstler nach München, um an der Ak<'
demie seine weitere Ausbildung zu verfolgen. Er übte sieh daeifÜ{
im Zcichrioii und Modelliren, was ihm sowohl gelang, ctess er
eich in der neueren Zeit selbst- um die Stelle eines Medailleurs be«
werben konnte, nättüch nach ditttt 1843 erfolgten Tod des k* ^^'
Sigiirta, P« — Silanion, ^ 39^
daillrars J. Losch. Er schnitt bei dieser Gelegenheit das BHdniss des
KÖDigffl VQD Bayern, umgehen ▼on einem Lorbeerkranze, und einen
Zag antiker Retter in Stahl. Bei diesen beiden Werken blieb es bis-
her 9 in desto grosserer Anmahl gibt es aber andere Arbeiten von
Sigrist, zanäehst treifltche naturhtstorieehe Blätter in der Flora AI«
taifia von Ledebuhr, in der Flora Japonica von SieboM und Zuc-
carini, in dem Reisewerk von Spix und v. Martins Nie Insekten)
etc. Diese Darstellungen sind alle in Stein geschnitten, in einer
eigenen- von Sigrist Zuerst geübten, ao^d zu grosser Vollkommenheit
gebrachten Weise. Der Künstler bedient sich dabei nicht der Na-
del, Sondern eines von ihm selbst eslundeBeh Schneideise«8,'weU
ches er in solcher Gewalt hat, dass er es nach allen Richtungen
mit Leichtigkeit bewegt, 'Von 4er, feinsten bis zur stärksten Linie,
und in mannigfaUigen Schraffirungen , so dass selbst auf. de^n Ku*
pt'er keine grössere Reinheit der Striche erzielt werden kann. In
dieser Weise hat Sigrist in neuester Zeit auch ein Zeichenbuch
für die Jugend, aufgeführt, welches in «chmal qu. 4 eine bedeu-
tende Anzahl von Vorlagen enthält, in Umrissen und schraffirt, so
rein wie auf Kupfer dargestellt. Dieses Werk hat den Titel : Zei-
chenbuch für die Jugend,^ zu finden in der lithographischen An*
stalt von J. W« Sigri/it zu München.
Dann haben wir von Sigrist auch Umrisse von Bildern der
vorzüglichsten Meister aus allen Schulen, 12 Hefte zu 6 Blättern 4*
Die meisten dieser Umrisse sind nach Rafael, nur ein Heft enthälf
^solche nach Foussin. Dieses Werk erschien von 1832 an.
Andere Proben seiner Kunst enthält das Festprogramm von F*
Thiersch, welches' die Universität in München beim Jubiläum des
Königs . Ludv«ig herausgab. Dieses Werk enthält Figuren nach
antiker Weise,, und ebenfalls in Stein geschnitten, fo).
Von Arbeiten in Kupfern erwähnen wir:
1) Eine Madonna, Brustbild nach Leidensdorf, 4*
2) Einige Köpfe, 4*
ligurta, F., Kupferstecher, lebte im 18. Jahrhunderte. Im Cäbinet
Paignon-Dijonval war von ihm ein. Blatt in Kreidemanier, welches
die schlafende Venus vorstellt.
njoUema^ D.| Maler, blühte um 1820 zu Heere veen. Er mähe
Landschaften und Seestücke, deren. man auf den Kunstaustellun*
gen zu Amsterdam und anderwärts sah.
iltelbart, $, Sichelbart.
llamoils Bildhauer von Athen, einer der Hauptmeister der neu-atti-*
sehen, von Scopas und Praxiteles gegründeten Schule, blühte
um Ol* ll4« Er ist aber als Autodidakt zu betrachten, indem
I'linius von ihm sagt: In hoc mirabile, quod nullo doctore nobi- '
lis fuil* Silanion hatte eine bedeutende K.unststufe erreicht, auf
v'cicher ihn das Alterchum bewunderte. Namentlich war es seine
Erzstatue der sterben^len Jokaste mit todtblassem Antlitz, von wel-
cher Plutarch De audiendis poet. 3«t Quaestiones symp. V. L spricht«
Diesen Ton gab der Künstler dem Erze durch eine Mischung von
Silber. Ueber das technische Verfahren ist niebts weiter darüber
bekannt. Eine andere Statue des Heroettkrekes stellte den Achil-
leas vor, und zwar auf edle Weise, indem Plinius selbe »Achillem ^
nobiiero« nennt. Eine zweite Statue war jene des Theseus, deren
Platarch erwähnt. Dann > fertigte Silanion auch mshrere Bildniss-
SM Silanion. — Silber Jonas.
fttatuen» deren PauMiiiiit nennt» wie lene der FsosUiiBipCer T6
leftteft und Demaratot » die unter den Knaben etegten« und des Si-
tyrot von ElU. Dann fertigte er in. Erz da» l^ortrait des Bildbauen
ApoUodoru» » der mit telDen Werben nie su frieden war. lo eiott
•olchen zornigen Stinmun^ faeite ihn der Künitler auL Diogentf
vonLaertet legt ibiu auch eine Statue deePlatobett und nacbTatui
fertigte er eine colcbe der Hetäre Sappbo, einet jener Bilder, wei.
che Verrei aui Siciliea entführte, nach Cicero (Ver. IV. 57- ^ n>
\2&)» /^Opu$ perfectum» elegant et elaboratom.« Auch von eioer
$tatue der Corinna tpricht Tattan« Fliniut hatte dann noch voi
dem Bildnitte det Athlatemneittert Epittatet («lerceatem Aiitl6
tat) Kunde.
Vttruvtut tpricht von einem Architekten Silanion, welcher eii
Werk Aber die doritche Ordnung geschrieben hat. Er wasste *
detten nicht, wann und wo der Künttler gelebt hatte.
Silber , Jonas, Goldtchmid, lebte 10 der zweiten Hälfte det l6. Jal»
hunderts in Nürnberg, ist aber fast unbekannt, und nur oben hii
als Hupferstecher angeführt. In der KunttUammer zu Berlin isl
von ihm ein Prachtgeräth aus vergoldetem Silber, eine runde Schaak
auf einem reich gebildeten Fusse ruhend, und mit einem geirölb-
ten Deckel bedeckt; im Ganzen 13f Z. hoch. Dieses Geläss i^
auf dat reichste mit getriebenen und citelirten Bildwerken ^
schmückt, die eine ganze Weltanschauung bilden, als deren Bhi'
the das deutsche Reich , erscheint. An der unteren Seite des Fu^
aes sieht man ein autgelegtes Relief, weichet den Erlöter darsieJi;
der mit der Siegesfahne det Kreuzet über dem Teufel, der Schlaogi
,: ..mnd iden Gesetztafeln steht. Hierüber erheben tich drei zusammeB
hängende Halbkugeln, welche Asia, Afrika und Amerika vorstel«
len, und mit Städten, Flüssen« Bergen, Wäldern in leisestem Bc
lief geziert sind.. Aus ihrer Mitte geht der Baum det Paradiestii
eih breiter Stamm , zu dessen Seiten Adam und Eva stehen oi^
aikf dem die Schlange tich befindet. Auf den aut einander gebTti-
leten Blättern det Stammes ruht der Tempel det alten Bundes, ät
sehr zierlich gearbeitetes Modell mit reijcben gothischen OrDamei''
ten. Diese Darstellungen bilden den Fuss des Gefüsses. Die Scbati«
selbst besteht aus doppeltem Blech und ist nach aussen und oaci
« innen mit getriebenen Darstellungen versehen. Auswärts sieht t«
den Kaiser und die sieben Churfürsten des Reichet mit den gl^^'f
' peil der freien Reichstände. Das Innere der Schaale ist einf>'
stisch - geographisches Tableau: Europa in der Gestalt einer gi^
sen kaiserlichen Jungfrau , nach der bekannten Anschauuogi *^
in eigenthümlich geistreicher Weise durchgeführt. Spanien ist <i^
. Kopf, Frankreich ist die Brust, der Rhein der BusenbesaU m»
Stifassburg dessen SchU>ss; Italien der rechte Arm, Sicilieo (^f^
.Reichsapfel, Dänemark der linke Arm etc. Auch sind hier (^i^
* .. Flüsse, Waldungen, Seen, Berge, Städte, so wie auch die W»f
pen der einzelnen Länder in leisem Relief angedeutet. Umlief':'
das Meer mit Flotten, Schiffen und Delphinen, und WolkeD "i''
den Köpfen der Hauptv\inde umschliessen das Ganze. Dabei >-
eine Tafel angebracht, mit der Inschrift: Europa. Jonas Silo"'
Norimberga 15ßQ^
In der inneren Wölbung det Deckels sieht man imtaf?^^'^
ten Belief die Figox der Germania auf der Welthugel sitteod
Umher ttehen die zwölf Ahnherren det deutsehan Volketf und ^^^
ihnen verherrlichen deutsche Verse ihre Thaten, Die äussere «Vo*
. bttng des DecHeU itt .eine Himmeltkugal mit de» flach getrieben«*
■'■ Silber, F. — Silbertnatin. K. M»
Figuren der Sternbilder. Darwber sind «swet fr^ie.Bo|;9n,ge^pomit^
ao denen vier kleine Engelknaben durch feine liettchen schwebend,
befestiget waren, wovon aber nur noch einer vorhanden ,ist, , Ijfeber
der Mitte de^ Urenzet der Bogen ist eine Ku^el , auf welcher der
Erlöser thront. Dieses durch den eigenthiinüichen Beiqhti^lXQt
spielender Gedanken ausgezeichnete Werk ist äusserst zierlich und
nett behandelt. Die Reliefs scheinen zum Theil eigene Erfindungen *
des Verfertigers zu seyn, zum Theil sind sie als Nachbildungen
anderer Compositionen zu betrachten. Zu den ersteren gehüreo
vornehmlich die Figuren des Kaisers und der Churfürsten, in «vel*
chen sich trotz mancherlei Verdiensten — einer tüchtigen Auffiai^
sunff, individuellen Hopfen und sauberer Ausführung — doch ein
gewisser Mangel an plastischem Style , so wie an genauerem Ter«
\ ständniss bemerklich ist, während die Figuren, die in der initeren
Wölbung des Deckels angebracht sind, nicht bloss ungleich geist-
reicher componirt und besser verstanden» sondern auch in einem
viel edleren Style behandelt sind. Lebendige und würdige Stel-
lungen , ein mannigfacher Wechsel in den Costümen , besonders
der zierlich gearbeiteten Rüstungen und dem übrigen Waifenge-
räth, ein grosser Adel in den Motiven der Gewandung geben die-
sen Figuren eigenthümliche Vorzüge vor denen der Schaale. An
den ^cTköneren Figuren im Deckel, wenigstens an jenen der Ahn*
herren des deutschen Volke», erkennt ^man es, dass sie nicht ur^
sprünglich für die Stelle, an der sie sich befinden, componirt sind,
indem sie den Raum nicht bequem füllen, mit den Köpfen za
nahe zusammenstossen , auch mit ihren Geräthen einander auf
mannigfach unpassende Weise berühren. Sie können daher nur
nach vorhandenen Vorbildern gearbeitet seyn. Solche sind eben-
falls in der Kunstkammer zu Berlin, 12 kleine in Blei gegossene
Reliefs in viereckiger Form, in denen dieselben Figuren der deut-
schen Ahnherren dargestellt sind. Mehreres darüber s. ,Kugler*s
Besch. der Kunstkammer l62 ff. Das genannte silberne Gefasa
kam 1703 als Huldi^ungsgeschenk von Seiten der Halb^rstädter
Judenschaft an König Friedrich L von Freussen. Der bei dieser
Gelegenheit beigefügten Beschreibung zu folge, soll das VVerk für
Kaiser Rudolph II., und zwar nach dessen eigenen Angäben ge-
fertiget worden seyn.
^uBer^ F. 9 Zeichner und Calligraph zu Öerlin, gehört zu den Vor-
züglichsten deines Faches« Er fertigte verschiedene Tableauz, die
mit bildlichen Darstellungen geziert sind. Silber war akademischet
Künstler, und noch 1836 thätig.
Jübermann, Valentin, Bildhauer, lebte zu Anfang des 17. Jahr-
hunderts in Leipzig. Er fertigte für die Kirchen und Paläste der
Stadt verschiedene Schnitzwerke in Holz, die als sehr schön be-
funden wurden« Im Jahre i605 fertigte er den Uauptaltar der
neuen St. Nicolauskirche. Auch das schöne Portal des St. Johan-
neskirchhofes soll von ihm seyn* >
»Ibermann ^ Andreas^ Maler, hatte um 1720 in Strassburg den
Ruf einet guten Künstlers. Er malte Bildnisse und historische
Darstellungen.
hlbermailD| N.^ Maler, war in Dresden Schüler von Casanova.
Br malte Bildnisse in Miniatur und auch etliche Darstellungen iat
Oel, die unbedeutend sind. Starb ISOS-
^ 400 Silbenmgdt Fnmz. ^ Sfllig, Victor.
Siibernftgely Franz, Moler vonBotven, besuchte um 1838 die Akt.
demie der Künste in München, und liest lich spater in leiiier
Vaterstadt nieder, wo er noch thatig ist.
SllenuS» nfennt Vitruvius einen Architekten , ier ein Buch über die
dorische Bauhun«t geschrieben hat Diesea Work hat sich nicht
erhalten.
Silenus, Beiname von J. Troschel.
Sller, Johann, Maler zu Salzburg, wird von Meidinger in der
Beschreibung dieser Stadt genannt. Er legt ihm in St. Zenq die
Bilder der Seitenwände bei, welche den Tod der Apostel vorstellen.
Pieser Siler lebte wahrscheinlich im 17* Jahrhunderte.
In der Sammlung des Baron von Aretin war ein radirtes Blatt,
weichet die Maria mit dem Kinde auf dem Boden sitzend darstellt,
wie tie sich ^egen den links am Baume sitzenden Joseph wendet.
Dieses Blatt ist «Siler fecit» bezeichnet, und gehört vielleicht ien
obigen Meister an, qu. 8*
Sillaniy SillanO^ Bildhauer, arbeitete um l66o in Rom. Er führte
in den Kirchen der Stadt Bildwerke ans.
SllIüX , Maler aus Bhegium , gehörte der Schule des Folygoot so,
und lebte um Ol. 75* Simonides und Epicharmut erwähnen voo
ihm ein Bild in der Polemarchie zu Phlius. *
^ Sillenians^ Zeichner und Kupferstecher, wurde um ISgo geboren,
ist aber nach seinen Lebensverhältmseen unbekannt. Von seioeni
Daseyn spricht indessen folgendes Blatt, welches ihm der Compo*
tition und dem Stiche nach angehört. Einige halten den feter
Potter Für den Zeichner. ,
De doot van Floris V. Der Tod des Grafen Floris V. von
Holland, welcher das Schicksal eines Regulus theilte. Di*
^ mit verbunden ist der Untergang' des Gerrit- van Veises.
In Mitte des Blattes geht die Verurtheilung vor, und in den
kleineu Feldern des Bandes sind andere Scenen dargestellt*
Sillemans sc. Comel Dankerts excud., gr. qu. fol.
Silier^ Mathias^ Maler, blühte um 1750 — 70 in Salzburg, uod»^
vielleicht mit dem oben erwähnten Siler verwandt. Er malte schöse
Architekturbilder. Setletzky, F. Haid und A. Degmayr Stachel
nach ihm 12 Darstellungen zu einer 1764 in Salzburg aufgefdhrtea
Pantomime: der Schwätzer jund die Leichtgläubigen.
Silier^ Johann^ s. Siier.
Silligy Georg Victor, Maler und Radirer, geb. zu Dresden iSOÖtj»«"
suchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, und genoss nie regelmäs«'
gen Unterrkht an einer Akademie. Er fas$te die Idee, das Tsleftt
müs^e in seiner Eigehthämlichkeit walten, es dürfe keine akademi-
schen Fesseln dulden. Sillig besitzt auch wirklkh bedeutendes
Talent zur Composition, namentlich von Schlachten und kleineres
militärischen Scenen , allein dieses Talent . hätte einer streoeeres
« ■' Leitung- bedarft. £tn fleittiges Studium nach guten Yorbil<lcro
und nach der Natur kann den Künstler Aodb immerhin bedeutena
I 8i0)ng4 ~ Silo, Adam, 4(11
fördoro. BtiOiidMwr Uebung bedarf erooch i» d«r O^lmalerei,
die 9r indessen nur ieit kurzer Zeit öb.t. OAgfigen fioden iich
viele Aquat-ellbilder von ihm, die dasjenige bestäuigeji, was
^'ir oben sagten. Sillig befindet sich seit mehreren Jahren in
München,
Einen anderen Theil seiner Arbeiten machen die radirten
Blätter aus^
1 ) Z«r9i .bayerisch« Chevauxlegers neben der destruirten Brücke
durch d«n Fluis reitend, links im Grande das Dorf. Hechts
unt«n: Sillig fec. i838i gr. qu, 8*
2) Verwundete baj^erische Chevauxkgers mit ihren Pferden an
.einjem alten. Monumente, welches dem Gnitesacker in Mün-
chen entnommen ist. Rechts unten G. V« Sillig fec. 1858»
Er. q^^.a.
in. Giefe.cht. bayerischer Chevauxlegers in einem Dorfe. Sie
dringen von rechts her avif Kosahen ein* die mit ihren Wä-
^ gMl an. der. .^irolie vorbeifliehen., Im,. Flusse siikd' Gänse.
.Im U^n<|e die.Untcerscbrift: Bayerische Ghevauxlegers 1813*
Links unten: Victor Sillig fec» München iBii« gr. 4*
•.i .. , Von dieser :pftr^t^)lupg erschienen nur zwei unvollendete
ii .,Cro^« drücke, da./ die Platte abgescbMffen ^Urde. . Eine ahn«
^ liehe DarstQllnng .har- dctr |xiJkn«tUr gemalt.
'4) Das Gefecht im Waldes 'Bayeristhe Infanterie kümpft gegen
'Husaren,' eine 'reiche Composition. Unten inder Mitte des
i i jftandei: Victcnr 'Sillig f«c. Manchen l84i, qu. ftxl.
1' ' 5)-Bayen&ehe Ghevanxtegevi, >in -6 Badirungen. Yietor Sillig
fec. München 1'84^2,; qu% fol. '^ •
^)(*OefaMgeneFiiaiK80Se»v6n^yern «soortirt. Nach der Schlacht
. . von Hanau 1813, Victor Sillig fec - München" }84o, qu. fol.
7) Bayern und Kosaken im Gefecht. Der treup Su;)iMtzwfetrflin4
' teter 18Ö7. ' Victor '^ini^lW.,' qu.^ fol. " " '
iUing^. iGarly Zeichner ubd']\ta)kr''')ia>Dhesden, li^lasste sich Ifä«
selbst mit dem Unterrichte« Ettgafo mH» £in4He Berrin diu ^»Grosses
' Magaein fttr-Stüeherei'ioder IMIijRrtersaiqmlang für alle tArbe^ten in
^ dieser liunst» herauf 6 Hefte zu 9 Bl., 4* Starb 1808/
A ' .\ '■'' ' ' ' *'•••' ■:',••' • • ■ '■ ' '':.. '"' "
'110, lAclAin^ Seenra^r; gebL «n^Amiterdam 167O, wa# bis in' sein
' dr^ifisi^t^s' »JakfrtSch<fr$b0üme<lster und See-Capitäii , endlich- ^a her
l^ng er unt«* Anleitung des Th. viin Fee zu-meleh an, nnil brachte
es hierin"DOch zu* gixisser Au$ze<ichnUng. Er Äialte'^eetri^ff'en und
Stürme^' nti' '«velbb^n bbsondors Pl^e'r der Grosso von: Itusislahdi Bei-
' fall fand. 'Er keiifl^ 'Mehrere seiner Gemäride, die ho^ im Paläste
' Monplmslr der »k. G4i?Heri»' in ^t."Pet*r8b«rg zu* sehen ^ind. In
den Stfmtoliftngen' findet man^elchuufigeh von ihm, iri' sthw^rzer
Kreide oder in' Wasserfarl^eti f Arbeiten eines sehr •g'eübtjen und
' «üchtigen Meisters. Dann bosfttirteSilb; ^üeh BHdnisse i'n'i'Whchs,
und noch im 60. Jahre fertigte' 'er' physit&alische InatrUin^ute,- wie
Van Gool versichert. .'*'',
Dann hat Sflo auch mehrere Bl'atlor radirt, die grosstentjieils
selten vorkommen und in guten Preisen stehen.' So werlhet R.
Weigel ein ^edes der folgenden Blätter auf 5 Thf. Sie bilden von
1 .^.5- eine'iFolgi8,'di^ compief sehr selten -ää' finden tsti'^
.'1.) Marine.'* In xlcr iftille ein gro.sses d^eii^astige.s gic^ltfj und
\' ein, kl^ii^erc^' Fahrzeug, gegen rechts ep Schiff ipi^'tiguren
^a^ler\i KünMler-Lex. Bd. XVL 2«
4M Silod, Diego. — SUöe, Di^o de.
uiid eio Boflt» im Htfltergnmda nehrtre« antee Schiffe.
UttUn im Rand« euht: A* Silo inr« «t fect.« qo. fol.
2 ) Marine. In der Mitte ertcbeint ein Krtegfitcbiff mit gros-
•erem Boote and einem Fischerboote, rechts ist ein Boot mit
fünf Figuren und links die Küste mit Gebäuden. Uoten in
Rande: A. Sito inv. el fect«, qu. fol.
3) Marine. Man sieht verschiedene Schiffe» rechts ein Boot
mit drei Figuren , und im Hintergrunde rechts die Roite.
Unten im Rande: A. Silo tnv. et fect., qu. fol.
4) Flussansicht mit Schiffen und Booten mit Figuren, rechu
am Ufer eine Windmühle, links gegen den Hintergnind
das andere Ufer. Unten im Rande : A. Silo inv. et fect,
qu, fol.
5 ) Stürmische See mit Felsenrissen, im Vorgrunde ein scheitern*
des Schiff, links auf Felsen ein Thurm. Unten im Btnde:
A» Silo inv. et fect., qo. fol.
6) Marine mit Schiffen und Booten , tm Vorgrunde rechts du
Ufer mit Fischern und Gebenden« Unten im Rande: A.
Silo inv. et fect., qu. fol.
?) Marine. Ruhige See mit Schiffen, links -ein bemanntes Boot,
im Mittelgrunde, weiter nach vorn, eine Tonne mit dei
Meisters Namen, qu. fol. Sehr selten«
8 ) Leicht bewegte See mit einem Dreimaster in der Mitte uoJ
rechts zwei Fischerboote. Am Bande rechte bemerkt oan
eine Tonne mit den Buchitaben A St qu. fol. Sehr selten.
q) Marine mit einem hefticea Sturm* mit dem Nameo det
Meisters. H. 5 Z. 5 L., Br. ? Z. 7 L.
Wir fanden dieses Blatt im reiMO AesdniGke >an( 250al'
den gewertbet.
Silody DiegOy nennt Ticozzi irrig den folgenden Meister.
SUöe, Diego <1<0» Bildhauer und Atrchitekt, einer der berübmtesta
spanischen Künstler aus der ersten Hälfte do§ l6« Jehrhoadertii
. der um die Einführung eines besseren Geschmackes in Spssia
sich Verdienste erwarb. Er wurde um l4S0 in Burgos geboren,
wo ihn sein Vater, Gil de Siloe, in der Kunst unterrichtete, sack
dessen Tod er sich nach Granada begab, wo damals an derCatb^
drale viele Veränderungen vorgenommen wurden. Don Diego fubi*
für diese Kirche mehrere Bildhauerarbeiten aus, ^womit er die neos
Thore zierte. Besonderen Beifall fand ein Ecce homo, und sei"'
Statue des hl. Christoph g^aU für das besete Bildwerk der Stadt'
In diesen Statueu, so wie in einigen Büsten und MedaUlooi» die
er für andere Kirchen Granada's auslührle, erstiheint Diego Mboo
als Künstler von Bedeutung. Br wusste seinen K^fen Ausdni»
und Würde zu ertbeilen und zeigte in der Anatomie und io der
Proportion des menschlichen Körpers ungewöhnliche KenntoiMe,
so wie sich denn Siloe überhaupt den. Ruf eines der grossteü
spanischen Bildhauer erwarb. Hierauf fertigte er ZeichnuDgeo in
den Ghorstühlen des Domes in Toledo, deren auch andere Küost'
1er vorlegten; allein die Entwürfe Diego*s und jene des A. Berrs*
guete wurden vorgezogen.
Sein Hauptfach war indessen die Architektur. Er baate die
Kirche des Klosters des hl. Hieronymus zu Granada. Im Js^
1530 berief ihn das Capitel der Cathedrele von Toledo sojd Bio
der neuen Capelle de los Reyes» welchen Carl V. führte, ds ibo
Silöe» Gil. de. — Silva, Joaqitini Caraeiro da. -4(13
die alte, hi einem der Haoptfehtffe engebrarehte Capelle der Ronige
Dieht genügte. Siloe fertigte die Pläne xar Kirche, den Bau aber
leitete ' Alonso Covarrobias, der ebenfalU Zeichnungen lieferte«
Don Diego hatte, damals noch in Granafda xn thun, und daher
kam es, dass Co?arrubias^ öfters Uauptmeister der Kirche genannt
wurde. Doch auch Milizia ist im Irrthum, wenn er unsern SiI6e
zum Erbauer der Cathedrale in Granada macht, da dieser nach
den von C. Bermudez ip seinem Diccionario ^istorico benutzten
Archivalien nur den Bau des Klosters und der Kirche des hl.
Hieronymus leitete. Auch die Cathedrale, von Sevilla zog 1534
den Künstler beim Baue der grossen Sakristei, des Capitelsaalet
und der Sakristei der Kelche zu Rathe. Die Pläne fertigte Diego
de Rinnno, welche unser Meister prüfte und für gut fand. Zeit-
weise kam Siloe als besoldeter Visitador des Capitels nach Sevilla.
Er starb zu Granada 1563* Bermudez gibt das Testament des
Künstlers.
SÜÖe, GIl de, Bildhauer, der Vater des obigen Künstlers, stand
in Burgbs im Bufe eines vorzüglichen Künstlers. Er fertigte die
Grabmäler des Königs Juan II., und des Infanten D. Alonso in
der Carthause zu Miraflores. Das erstere bildet ein OcH)gön mit
den Bildern des Königs und seiner Gemahlin mit Kroneii auf dem
Haupte, Juan mit dem Scepter und die Königin mit dem Buche
in der Hand. Auch die Statuetten der Evangelisten und anderer
Heiligen sind an diesem reich verzierten Werke angebracht. Der
Infant ist knieend dargestellt, und in pyramidalen Nischen er-
scheinen die Statuen der hl. Jungfrau und des Engels Gabriel {
auch andere Engel und Figuren sind angebracht. Im Jahre i4d6
erhielt Siloe für die Zeichnung dieser beiden Grabmäler t34oMa-
ravedis, und von 1489*^ liQS führte er sie in Alabaster aus. Die
Kosten beHefen sich auf 442t667 Maravedis, ohne die 158|252 Mar.
für den Alabaster.
Im. Jahre l499 übernahm er mit Diego de la Cruz die Aus-
führung des Hauptaltares in der genannten 'Carthause. Er brachte
da Christus am Kreuze mit Maria und Johannes an» die Statuen
der Aposteln und Evangelisten, mehrere Basreliefs mit der Lei-
densgeschichte des Herrn und die Statuen des Königs und der
Königin mit ihren Schutzheiligen. Dieser reiche Altar kostete
I,0l5,6l3 Maravedis. C. Bermudez fand über diese Werke und
ihren Meister im Archive der Kirche Nachricht. Vgl« dessen Dic-
cionario de' los mas illustres professores etc.
Silva 9 Joaquim Garneiro da, Kupferstecher, geb. z« Porto 1727»
kam als Knabe von sieben Jahren nach Rio de Janeiro , und ver-
lebte dn zwölf Jahre. Während dieser Zeil erlernte er Von Joaib
Gomee die Zeichenkantt und übte sich in der Musik, bis er end-
lich 1756 naeh Lissabon sich begab, wo er ein Jahr ausschliesslich
der Malerei sich ergab, um dann in Rom mit desto grösserem
Tortheile seine Ausbildung rollenden zu können. Garneiro hade
Talent zum Maler, musste sich aber nach seiner 1760 erfolgten
Rückkehr in Lissabon fast ausschliesslich mit der Anfertigung von
Zeichnungen und mit dem Stiche beschäftigen. Nach Ponzobi's
Abgang wurde er Professor der Zeichenkunst am Collegio dos
Nobres, und dann Vorstand der k. Druckerei. Hierauf legte er
der Königin Maria die Statuten zur neuen Zeichnungs- Akademie
vor, deren Leitung J. M. da Roche und J. Garneiro übernahmen»
neben J« da Costa, welcher die architefctoBisohe Abtheilung halte.
.4tM Suva« Padre J. Chr. P, da. — Suva« Fnue. de.
Nach Roeba*t Tod trat B. ML de Batvo« etn» aaf «wIehMi i8lt F.
J. Bodiigaet folgt«. Am dioter Aottalt güigen mehrere tuebtiga
Schüler hervor» and daruoter auch getebichte Kopferstedier. J.
. C. da Silva starh l8l8.
Dieser Künstler hinter! iesi mehrere schone Köpfen tiche and
Zeichnungen inTnsch, Sepia und mit der Feder autgeföhrt. Diese
Zeichnungen bestehen in historischen Compositionen und ie Bild*
' Hissen. Mehrere sind znm Stiche geferliget. Dann übersetzte er
Clairaot's Geometrie ins Portugiesische: Elementoi de Geometrie etr,
Lisboa 1772* Ferner hat man von ihm : Tratado Theorico das Letras
Typographicas 1802.
1 ) Die Reiterstatue des Königs Joseph I. von Machado aasg^
. , führt, t776, gr, fol.
2 ) Das Bildniss des Prinzen Dom Jose, fol.
3) N. Senhora do Rosario, in Maratti's Manier, 1767» hl. fol.
4) Das Bild des hl. Joseph, kl. fol.
,5) Das Titelblatt für die Bibelübersetzung von A. Fereira, fol.
0) Einige Blätter nach Zeichnungen der Prinzessin von Brasi-
lien und der Infantin D. Mariaona.
7) Zahlreiche Blätter in verschiedenen literarischen Werkes,
\ wie in Manoel Carlos de C^valho's Arte de Picaria.
..Silva', Padre Joao Chrisostomo Folic^etrpo da, Bildhaoer
,. und Maler von Merceaua in Portugal, erhielt seine wvissenschaft.
. t.Uche Bildung im Cqllegio von Santo Äntao, und obgleich zun
• , geistlichen Stande bestimmt » • verbrachte er doch mehr Zeit mit
<> Zeichnen und Modclliren, als ihm gestattet werden konnte. Er
• fertigte viele Kleine Statuen in Thon und Gyps, und grosse Bilder
dieser Art für Kirchen zu Lissabon und an anderen Orten. la
: den Jahren von 1780 — 17^2 leitete er die Akademie der Künste,
und trug auch in der Folge noch zum Ruhme derselben bei.
Ausser der Bildhauerei pflegte er auch mit Eifer die Malerei, uod
malte einige relt|^iöse Darstellungen, fv starb 1798 zu LissaboD
und wurde in der Cnpelle do Scnhor Resuscitado bet'8. Antooio
begraben. In dieser Capelle sind auch Statuen von seiner Hand.
' Machado (Collecäo etc. Lisboa]815) gibt einige nähere Aufschlüsse
über diesen Meister.
Stlva Godinho, Manuel da, Kupferstecher, ein Portugiese, arbch
* ' iete in der zWeitCn Hälfte des t^. Jahrhunderts, und noch zu Ao*
fang des 19 ten. Er stand unter Leitung des JoaTquim Carneiro
da Silva in der k. Druckerei. Es finclen sich kleine Andachtsbilder
VoÄ ihm. i • ■ : .
«Silva, Francisco de, Bildhauer» arbeitete um i607 mit Luis äi
Pennafiel für die Capelle N. S.- del Sagrario der Gathedrale voo
Toledo. i • .
Silva, Francisco de, Maler, ein Portugiese von Geburt, hlühie
' um 1775 in Sevilla, und hatte den Rof. eines vorzüglichen Kunst-
" ' lers. Er malte Landschaften und Architekturstücke , und belebte
diese Bilder mit Figuren. In fernen Baumblättern scheint nach
C. Machado (Collecao etc. Lisboa 1(523) der Zephir z^u säuseln,
die Gesetze der Beleuchtung und der Peespektive- hatte er voll-
kommen inne. Noch der Angabe dieses Schriastellers und Malers
flurften die Werke Sflva's im Allgemeinen voö grosser Bedeu-
' '" luiig *»»yn. • * '• • . . . , ,
Silva, Jeropymo da. — Süra, france^eo. 40S
Silra^ Jeronytno da, Maler, blShte in der ersten Hälfte des f8.
Jahrhunderts in Lissabon. Er malte da für mehrere Kirchen und
Conventei sowohl Bildnisse als religiöse Darstellangen. ' Machado
( Collecao etc. Lisboa 1823 ) glaubt ihn zu den besseren Figuren*
malern damaliger Zeit zählen zu dürfen. Er wurde I711 Mitglied
der Bruderschaft des hl. Lucas zu Lissabon/ und war noch 1732
tbätig.
$ilva , Felix Jose da^^ Architekt aus Lissabon » begann seine 6ta*
dien an der Akademie daselbst, und begab sich dann zur weitereo
Ausbildung naeh Rom. Er gewann da mehrere Preise der Aka-
demie von S. Luca, machte zahlreiche Studien nach den antiken-
Denkmälern und nach den wichtigsten Bauwerken des 16. Jahr«
hunderts, und kehrte ajs Akademiker von S. Luca in die Heimath
zurück. Jetzt ernannte ihn der liönig zum ersten Professor der
Architektur an der^ Akademie in Lissabon , in welcher Eigenschaft
er auch die öffentlichen Bauunternehmungen leitete und viele
Pläne zu Palästen und Häusern fertigte. Später begleitete er den
Hof nach Rio -Janeiro, wo sich dena Künstler ein weiter Wir»
kungskreis öffnete. Er fertigte da mehrere Pläne zu kaiserlichen,'
Gebäuden, wie zum Thesauro, zum Palast Joias und zum Theater
San Joao, welches nach dem Tode des Meisters Maaoel da Costa
vollendete. Dann baute er. auch den kaiserlichen Palast zu Santa
Cruz, zwölf Meilen von Rio»
Dieser Künstler starb i825 als General -Intendant der.königl.
Bauten.
SÜFa, (Don Diego Antonio Kijon de^ Maler und Dichter von
Murcia, war Schüler von R. Mengs und der getreueste Anhänger
desselben.^ Er bildete sich an der'k. Akadehiie in Madrid zum
Künstler heran, und als Mengs dahin kam, war ihm jede Skizze
dieses Meisters eine Fundgrube. ' Don Diego copirte mehrere
Zeichnungen und Gemälde desselben, und auch weqn es galt, ein
Werk eigener Composition zu liefern» so wurde es ganz in der
Weise des R. Mengs behandelt. r
Dann mu«s Rijon de Silva auch als iSchriftsteller e^ne riihm*
liehe Erwähnung finden. Wir haben von ihm ein Gedicht über
die Malerei, welches unter folgendem Titel erschien: La Pint^c^
Poema didactico en tres cantos. Por Don Diego Antonio Rejon
de Silva, del Consejo de S. M. su Secretario etc. Con notas. Se«
govia 1786. 8* Ferner übersetzte er die Traktate des Leonardo
da Vinci und des Leo Bat. Alberti: El tratado de la pintuf^ por
Leonardo da Vinci, y lo^ tres libros que sobre el mismo arte
escribo Leon Bautista Alberti; traducidos c illustradoi con algunai
notas por D. Diego Ant. Rijon de Silva. En Madrid 1784» 4»
Handschriftlich hat man von ihm einen Auszug des im Archiv«
der Akademie von S. Fernando befindlichen Museums von £a1o»
niino in 3 Theilen.
Don Diego de Silva war Sekretär und königlicher Batfa, and
starb iQoi in Murcia.« . . r
Silva, Francesco, Bildhauer, wurde um I56O «a Moilrio dK SoUo
in, der schweizerischen Landvo^tei Mendrifio geborm, und in
Rom von GugU della Porta herangebildet* Er lualerlicss xaM«
reiche Arbeiten, die mit grossem Beifall« bolehl wden. Von
ihm sind die Basrelief im Eingänge cUt 9t
406 bifvB, Agusliact* — Silvaai, Gherardo*
, difi Modelle %xtm groMen BfuBneo ia Lontto, die in Erx gegoi*
•en wurden, mehrere Stetuen in der Hauptkirche so FebriaDo,
die grotien Leidenwlationen in Ia Madonna del Monte bei Va-
roae. In Jahre i64l starb der Künctier» Diese» und der folgen-
den Meiater erwähnt FÜMly in der Qeecbiclite det vonuglicfaiUii
Schweixerkanatler«
Silya^ AgOStinOi Bildhaoer Ton Morbio di Sotto, der Sohn def
obigen Meiater», htnterlieaa in Urbino nnd Auiai ▼tele Werk,
welche ihm einen rühmlichen Namen machten. Auch im Vate^
lande arbeitete er» und starb da i706 in hohem Alter*
SÜra, FranceSCOi Bildhauer, geb. SU Morbio di Solto t66l, ^
Schüler seines Vaters Franz und dann jener von Ant. Raggi. Mao
findet in den Kirchen seines Vaterlnndea und auch ia Italien Werke
von ihm. Eine Glorie von Engeln ia S« Aatonio su Padoa hält
man für sein Meisterwerk.
Dieter Künstler trat spater ia Dienste des Chnrfurtten foi
Cola» nad starb sa Bonn 1737«
SUra» Carlo Francesco, Bildhauer und BaumeUter, wurde 1661
sä Morbio dt Sotto geboreui und in Rom herangebildet. Er fahrte
da einige Bildwerke ans» übte aber spater die Baukunst am*
. schliesslich. Die Kirche St Euphemia und die Fa^ade der Chri*
stuakirche in Como, dann eine künstliche Brücke ia MarigDo
sind von ihm erbaut. Zu Morbio baute er auf eigene Kostea
eine Kirche, wie gewöhnlich im spateren italienischen Style. Starb
SU Mailand 1726«
Silra, Giovanni 9 Maler von Morco im Canton Tessin, biMete
sich um 1758 an der Akademie ia Bologna. Er malte bistorttche
Darstellungen in Gel nnd Frescov Starb um 1770*
Silrai Bayan y Sarmiento, Donna Maria^ «. Sarmieato.
Sllray J. 0»p nennt Füsaly in den Supplementen irrig den Kopfe^
Stecher Joachim Carneiro da Silva.
Sllragniy Fietro^ Maler su Rom» wurde, um 1795 geboren, ov'
an der Akademie von S. Luca sum Künstler herangebildet &
widmete sich der Hiatorieomalerei, aber ohne das Genre aust»
scblieaseni so dass seine Werke sehr mannigfaltigen Inhalts siod.
Einige wurden als preiswürdif; befunden, worunter wir sein Ge*
mälcle mit Eteocles und Polynices erwähnen, welches in der Ak«*
demie von S. Luca su sehen ist.^ Silvagni ist Mitglied dieser Ao'
stallt an welcher er mit Minardi den Zeichnungsumerricbt leitet»
SllTaini nennt F* le Comte einen Maler ^ der um 1650 sn ^
lebte.
Silyani, GherardOy Architekt und Bildhauer, wurde 1570 m Flo-
renz geboren, aus einer adeligen aber armen Familie. Sein Mei*
ster war öiv. Cacdni, wo damals auch Agost Bugiardini noch io
der Lehre stand/ Diesem half er bei der Ausführung desCiboriaa*
in S. Spiritu, wo beide einen biszaren Geschmack knod gebes»
ao wie überhaupt die Kunst damals bereits im Verfall war. ^
SilvaniV besstetf Bildhauerarbeilen Igehbrt die Statue der Zeil iv
Silvani, Pier Franc. ->-* Silveinit Benlo Cbelho da. 407
Garten von Bobali. Sein Hanptfooli war indeMaa dteArdulektttr,
worin er ebenfalls dem neueren > d. b^ dem tcblecbten Gescbmacba
huldigte, nie so viele andere gesobicbte Künstler damaliger Zeit»
wosu aaqh Silvani gehört. Er baute in Florenz und in der Ge-
(p«nd . viele Paläste und Häuser, und restaurirte und modernisirte
altera Gebäude, die aber dadurch gewöhnlich ihr altes Ansehen
▼erloran, da der moderne Schnitt Dicht immer gut passen wollte.
Die ehrwürdige Kirche St, Maria del Fiore kam damals den Re-
stauratoren in die Hände. Den Palast Albizzi setzte Silvani eben*
falls wieder in Stand. Dann baute er Kloster und Kirche der
Theatiner, das Casino von S. Maröo für den Cardinal de' Medici,
die Kirche delle Stimmate, die Fa^ade des Palastes Strozzi gegen
St. Trinita, den Palast Capponi in der Via larga, den Palast Ric*
«»rfli in der Strasse Gualfonda und den Palast Castelli, welchen
Milizia als einen der schönsten in Toscana erklärt. Dann fertigte
er im Auftrage des Grossherzogs Ferdinand eine Zeichnung zur
Vergrösserung des Palazzo Pitti und zur Fa9ade für den Dom in
Florenz; allein es blieb beim Projekte bis auf den heutigen Taj^.
^ Ausser Florenz ist die Kirche von S. Francesco di faolo und die
Villa des Hauses Falle sein Werk. Salvani arbeitete in seinem
Leben viel, und noch als Greis von 96 Jahren bestieg er mit
einem 100 jährigen Maurer die Goppel des Doms in Florenz. Die-
ses Jahr war das letzte seines Lebens,
Silvani, Piei: FrancesCOi Architekt und Sohn des obigen Künst-
lers, nahm viele Arbeiten am Dome in Florenz vor, und machte
auch mehrere Pläne zu Gebäuden der Stadt. Sein Werk ist die
Kirche des hl. Philippus Neri, die l645 erbaut wurde. Den ersten ^
Plan fertigte Pietro da Gortona, der aber zu kostbar befunden
wurde. Auch die prächtige Capelle des hl. Andreas Corsini ist
von ihm erbaut. Starb i665. im 65. Jahre, wie Baldinucgi angibt.
Silvaoiy Gaetano, Kupferstecher zu Parma, war daselbst Schüler
von.Toschi und gehört zu den vorzüglichsten jetzt lebenden Kunst*
lern seines Faches, was die Blätter beweisen, die von ilim vorliegen^
1) Ein anonymes BildnUt nach Rubens, unter Leitung Toschi't
gestochen, fol.
Bs gibt Abdrucke vor der Schrift.
2) Nicolo Tachinardi, nach Bacchini, gr. fol.
3) Eine Taberne mit Spielern, nach D. Teiners Bild in der
Gallerie zu Turin, und unter Toschi*s Leitung gestochen,
für R. d' Azeglio's Reale Galleria di Torino, gr. fol.
Es gibt Abdrücke vor aller Schrift.
4) Das Innere einer protestantischen Kirche, nach J. Säen«
redam für die Reale Gall. di Torino gestochen, qu. fol.
Silreira, BentO Goelho da^ einer der berühmtesten portugiesi-
schen Maler aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Erarbeitete
schon 1648 und durch die ganze zweite Hälfte desSaeculum durefa.
Als sein Hauptwerk erklärt man Judith und Holofernes, weichet
man mit van Dyck's Arbeiten vergleichen wollte, ^ie Portugiesen
erklären dieses Bild als eines derjenigen, welches Goelho mit goN
denem Pinsermalte. Werke, welche er nach der Ansicht seiner
Laodsleute mit «pincel de protai» malte, findet man in der Sacristia
da Penha, in S. Jorge, in S. Bento, in der Kirche Madre de
Deos, bei den Franziskanern u. s. w. Er malte in Oel und in
4IW Sikreuia, Benito« ^ Silvtitrep Oilles»
Fmc6, |Mifttot und mit wahrer Ffirbong. Ak Fr*liü1ieff mau m»D
ihn hochachten , übrigans ist er aber manierirt and uncorreki.
Eines »einer letsten Werke iat die Kreuzerfindang in der Sacriitei
▼on S. Pedro em Alcantara von 1702. Im Jahre t708 atarb der
Künstler» Er bildete auch Schüler, die ihm nachahmten, aber Un*
bedeutendes leisteten. C* V* Machado ( Colle9ao de memoriss etc.
Lisboa 1823) erwüiuit dieses Meisters» und nennt ibn «inea nGrande
Fintor.«
Silveira^ Benito^ Bildhauer von Galicta» war Schüler von M. Ro-
may in Sanjago , und arbeitete dann einige Zeit mit D. Felipe de
Ciastro in Sevilla und in Portugal. Sf>ätcr begab er sich nadi
Madrid, wo er für die könif|Iichen Gärten einige Statuen fertigte.
Hieraul' kehrte er nach Sanjago zurück , um daselbst die letzten
Jahre seines Lebens zuzubringen. Da findet man im Kloster des
hl. Martin, in der Kirche von S. Maria del Camino und in anderen
Kirchen Statuen von diesem Meister, der damit auf keine hohe
Kunststufe Anspruch machen kann.
Silverio de Lelis, Mosaikarbeiter, war um 1760 an der Akadenit
in Bamberg thatig. Nach der 1763 erfolgten Auflvelmng dieser
Anstalt verliess er Deutschland.
Silvester da Rareona, s. Ravenna.
Silvester^ Don^ s. Silvestro degli Asgeli.
SÜTCStre oder Syluestre» Israel, Formschncider von Paris, ar-
beitete um 1542 in Antwerpen. Er schnitt. mehrere Platten, welche
fürstliche Personen vorstellen, und die in seinem Verlage erscbie»
nen. * Er nennt sich darauf Formsnyder und Taülieur de Figores,
mit der weiteren Bezeichnung seines Hauses: op de Camerpuort
brugge. ' ' •
Diess ist der älteste Meister dieses Namens^, der vielleicbt mit
den folgenden Meistern nicht verwandt ist, da Gilles Silvestre aus
Schottland stammt, und der eine Zweig der FamiHe in Burguo^
zu suchen ist.
1) Vrouwe Maria, Coninghinne van Hongherien etc. Dochten
,von Philippus ConincU van Gastilien, von vorn geseheo.
2) Madame Maria Royne d' Uongrie, reitend, obeo ^
Wappen.
3) Henricus de aehste duer Gods ghenade Coninck van Engbo-
laut, van Vranckrijk, stehe.nd, 1536*
4 ) Johannes Ret Portugalie, Arabie, Persie, Indie, reitend. JlJt
-dem Monogramme. • ' v
5 ) Martin de Bosse Siegneur de Peropen» reitend mit Harni^di
und Lan^e.
Silrestre^ Gilles^ Maler, stammte aus einer schottischen Fsmiliei
die sich zu Anfang des )6> Jahrhunderts in Lothringen niederlies^i
und sich dann in zwei Linien theiltc, wovon die eine in l^^'
ringen, die andere in Burgund blühte. Gilles wurde io Naocj
geboren, und befasste sich erst'in spaterer Zeit mit der JVIal^reii
nachdem er die Tochter des Claude Heiiriet^ Hofmalers des HenoS^
von Lothringen , gcheirathet hatte. Jetzt nahm er bei Ueoriet
Unterriebt in der Malerei, wahrscheinlich umr|621,' denn indiese»
Jahre wurde ihm sein Sohn Israel geboren» Moreri versicbent
älvesfre/brael. ^4M
d*t9 «s> Stl^«stre tu der Kunst Boch' sramlich weit g^btaebt liabe»
SeiB Todesjahr Ut unbekannt. *
iilvestre, Israel ^ Zeichner und KapferstecHer, der Sohn des oben
erwähnten Gilles Silvestre , wurde i621 ^u Nancy geboren', und
von Israel Henriet; Feinem Oheimer, unterrichtet, bis er nadi Ita»
lien sich begab, wb 8)1v«stre mit Stefan di^lla Bella in- eto fvtund-
scfi^rüiches VerhäKniäf trat, infelches auf seine weitere Ausbildung
grossen Einfluss hatt^.' Silvestre nabln viel von der Kunstweise
clesselben an, so wie in anderer Hinsicht Jakob Callot sein' Vor-
bild blieb, so dass er als derjenige Künstler zu bawiichn^n ist, der
am glücklichsten in die. Fussstapfen dieser beideiä Meister trat*
iNach seiner xtAz erfolgten Rückkehr aus Italien Hess er sich in
Paris nieder, wo ihm zuletzt Israel Henriet seine Kunsthandlung
überlieesi wesswegen- er auf vielen Blättern nur aU Verleger er-
scheint« sowohl auf eigenen, als auf solchen von fremden Mei-
stern, wo man Israel Silvestre excudit liest. An einigen Blättern
nach 'letzteren, hat er theilweisen Antheil, wie an einer Folge von
vier Blättern von Swanev^elt, Nr. 72 -*- 75^ Es «ind diess die
Ansichten des Palais Orleans, von Gondy, der Oyse und Marne»
die Nymphe der Seine« . Auf den ersten Abdrücken erscheint er
sogar als Stecher und Verleger, indem, man liest: Israel Silvestre
dehn, et fec. , oder delineavit et fecit. Israel exe. cum ptivil. Ra-
gis, und a Paris, cflez Israel. Beim zweiten Drucke wurde Israel*»
Name ganz weggelassen. Auch an Sv/anevclt^s Ansicht von Rom
Nr. 76. hat er Theil, welche desswegen im ersten Drucke folgende
Adresse trägt: Israel Silvestre delin. et fecit, a Paris chez Israel
Henriet. Im zweiten Druck fehlt Israel's Name, und überhaupt
gelten diese Blätter als Swanevelt*s eigene Werke.
Diess ist auch mit einigen Blättern von Callot der Fall, wo
br nicht nur als Verleger, sondern auch als Stecher erscheint« da
er Theil an der Arbeit hatte« Auf &echs Blättern einer Folge, wel-
dke Weiber in verschiedenen Stellungen enthalten, steht; lerael f»
et ejfcudy.'fiinc .Ansicht des Campo. Vaccino soll er nach Bella's
Zeichnung radirt hab^n, sie.gilt aber gewöhnlich als Gallot's Werk«
Iih Callpt's Blatt mit einem ^klavenmarkte radirte er im Grunde
diQ Ansicht des Pant'^neuf zu Paris, welche aber nur im späteren
Drucke vorkommt. Diess ist auch der Fall, wenn seine Adresse
als Verleger auf Callot'schen Blatteten ersöheiat. Auf dem grossen
Blatte von J. Huchtenburg, welches Ludwig XIV. mit seinen Gar-
den ayi' dem Pont-neuf vorstellt, stach er die Gebäude in der Ferne«
Silvestre's Werke ' sind ausserordentlich zahlreich , sowohl
Zeichnungen als Hadirungen. Das Kopierwerk dieses Meisters
in der Sammlung des Chev.^ J. A. de Silvestre, welche RegnauU-
Delalande 181O beschrieb, belief sich auf 90O Blätter, welche die
grösste Mannigfaltigkeit bieten » und theilweise nicht . nach Ver-
dienst geschätzt werden. Sie bestehen in Ansichten aus Italien, die
er während eines zweimaligen Aufenthaltes in diesem Lande zeicb-
liete, in zahlreiehen Ansichten aus Frankreich, England, Spanien»
ConstantinopeJ und Persieq; sie enthalten Städte,. Burgen, Kirchen,
Klöster, Schlösser, Paläste, Triumphbögen, Grabmäler, Säulen»
öffentliche Plätze, Brücken, Fontainen, Grotten, Parke, Gärten
etc. Di,e meisten dieser Blätter sind nach eigener Zeichnung, an-
dere nach Henriet, Linder, Fouard, Goyrand, Meuoier, Noblesse,
Perclle und Quinault. Auch einige Copien seiner Blätter findet
nian, besonders in dem Werke: Spiegel der Nature eo School der
TeekeukMndc, Amsterdam, van Esvelt, j^u. 4* Im Auftrage des
419 fiilvaitre, larad.
KÖBiM leiehnMe er die konifl. SohloiMr SDct Falibte, fo «U all«
yon diesem Monarchen eroberten Plätse, woraas eine Saaunlang
wurde, die unter dem Titel der Maisons royales im Stiche erschien,
und wofür Silveetre selbst viele der unten folgenden Ansiehttn g^
stochen hat Hierauf ernannte ihn der König cum Zeicheomeiiter
dee Dauphin, eine Stelle, die auf alle Künstler dieses Namens über-
ging. £« war damit Besoldung verbunden, und der iedesnalige
Lehrer der Enfans de France wohnte, im Louvre. Israel staib da-
selbst lÖQl- C. Le Bmn hat das Btldniss dieses Meisters gemalt,
und G. Edelink hat es gestochen- Oval, mit einer Ansicht von Parii»
Folgende Blätter gehören su den Haujitwerken des Meisters.
Bin genaues Verzeichniss derselben, so wie Bartseh und Robert-
Dumesnil von andern Künstlern solche angefertiget haben, eiistirt
nicht.
1 ) Festiva ad capita annulumque Decursio a Re^e Ludovtco X1V.|
prtneipibns summisque auiae proceribus edita anno l662> Ft*
ris, de rimprim. royale 167O9 fol.
Diess ist jenes Prachtwerk, welches Ftiaely in den Sop*
plementen unter dem Titel, Coures de tites et bagues 96 Bl*
erwähnt. ^ Der Titel ist von Rousselet gestochen , und die
Ceremonien von I. Silvestre und Chauveau.
2) Plaisirs de Hsle enchantöe. Dieses Werk stellt das prächtige
Festin dar, welches Ludwig XIV. 1074 veranstaltete. ^
ZM der Blatter belauft sich mit dem Titel auf neun, die
1676 SU Paris erschienen, foL
Diese beiden Prachtwerke sind sehr selten , da sie im
Louvre gedruckt wurden, und nicht ins grosse PabliKam
kamen.
3) Infanterie in Schlachtordnung aufgestellt. Ohne Nanwiii j
qu. foK I
4) Grosser Prospekt der Stadt Rom von der Sl. Petenkircbe
aus. Israel Silvestre sc. Parisiis, gr. qu. foK
5) Ansicht des Gampo Vaceino und ein Theil der Stadt Roa.
Israel Silvestre del. et sc. In 2 Blättern, Imp. qu» foK i
6) Vedota della Dogana di Venesia, ^u. fol. ^
7 ) Yedttta della piasza di S. Marco dt Venezia , qo. fol.
8 ) Perspective de la ville de Paris. Veue du pont des Taileria»
1650 , imp. qu. fol. Sehr selten«
9) Profil de la ville de St^ Denis, qu. fol.
SO) Vue de la porte de St. Denis, qu. fol.
11) Vue du Monastere royal du Tal de Graee. t662» gr.qu.Ni*
Die Abdrücke ohne Adresse sind selten.
12) Vue de hfttel de Mr. le duc de Luynes, qu. fol.
15) Vue perspective du College des Quatre-Nattons, qu. fol.
14 ) Perspective du jardin de Fromont, fol.
15) Vue d'nne partie du palais de Nanci. Rund» fol.
16) Profil de la ville de Tool, qu. fol.
17) Vue de la Tour neuve d'Orleans, qu. fol. {
18) Vue de la grande Ghartreuse, qu. fol.
19) Vue et perspective du Chateau d'Ancy*le* France, gr. (ol
20) Vue de St. Reine, qu. fol.
21 ) Vue de TAbbaye de Sx* Martin , qu. foU
^22) Vue d'Eglise de St. Nicolaus en LorrainCt fol.
23) Vue de la tour de Grignon, qu. fol.
24) Vue de St. Cloud, qu. fol. 1
25) La mosquce du Grand -Seigneur, qu. fol. '
26) Plans et vues de Tnileries» 6 Blätter» qu. fol.
Silvestre, brad. -^ Silvestre, Alexandre. • 411
27) Lieux remaitioahles ile Paris «t iIm Eoviroiis, |2 Blatter,
qo. fol.
In alten Abdrücken heben diese Blätter keine Adresse.
28) Veoes de l*Uostel de Liencoort, 12 Bl. J. Silvestre sc. at
exe, qo. A«
29) Diverses veues dn chAtea« et des bastiments de Footaine*
helleaa i649« 10 Blätter, t649* Israel esc. qu.4'
30) Diverses Veaes, Perspectives et Paysages faicls sur 1e iiatureL
12 Blätter, Israel exe. et fec. , qa. fol.
51 ) Recueil de Veaes de plusieurs edifices tant de Roma qne des •
Environs fait per Isr. Sylvestre et mis en lomiere par Isr«
Henriet, 13 Blätter, qa« 12^ '
32) Diverses paysages du duchö de Bonr{[ogne, 13 Blatter, qu. fol«
33) Diverses veues de France et d'Italie, 12 Blätter, Martette
exe., qu. 8- ~
34) Diverses Veues de Ports de M6r de France, dltalie et d'autrea
lieux , 12 Blätter. Rund , 4.
35) Diverses veoes de Marseille, Lyon, Grenoble ate» 12 Blätter
in runder Form, fol. •
36) Diverses Veues perspectives de Temples, de Palais, de Ch&-
teaux et Endroits de la France. Israel exe. 12 Bl. , ou. fol.
37) Diverses Vues perspectives de differens chiteaux et Maisons
de plaisance de France. lO Blätter. J. Silvestre del. et sc
qo. fol.
Einige Blätter dieser Folge rühren von St. della Bella her.
38) Les Eglises des Stations de RomSt 12 Blätter« H. 5 Z«,
Br. 6 Z. 4 L.
Diese Blätter gehören so den schönsten Werken daa
Meisters.
39) AIcune vedute di Giardint et Fontane dt Roma et dl Tivoli. '
Israel Silvestre inv. G. Valek exe. 12 Blatter, qu. 8» Selten«
Es gibt alte Abdrücke mit den Adressen : Chez Fred. Hend*
«l646i und P. Mariette.
40) Änticbe et moderne vedute di Roma, 12 Blätter. Nr. i ist
Piazza della Colunna Trajana. H. 4 Z. 3 L., Br. 7 Z. 4 L.
Dazu gehört auch eine Ansicht des Coliseo» die öfters ein*
sein vorkommt , vielleicht im ersten Drucke , da Israel da*
rauf als Stecher und privilegirter Verleger erscheint* Di»<
Gopie hat M. Küsell's Adresse«
41 ) Diverse vedute di Porti di Mare. Intagliate da Is. Silvestre
anno Do. i647* 24 Blätter, theils ohne Adresse » theils mit
jener von Israel und le Blond. Bund, 4*
42) Diverses Veues et Perspectives nouvelles de Rome, Paris et
des autres lieux dess. au naturel per. J. Silvestre et autres
maitres. N. Visscher exe. 12 schöne Blätter, schmal qo. (oh
43) Folge von ital. Ansichten, Gebäuden, Ruinen, 12 Blätter,
Romae i648* Israel exo. qu. 12«
44) Folge ron 6 Landschaften mit Ruinen, Jägern, Reisen*
den und Thieren. Israel exe qo. fol.
45) Vues de Venise et autres lieux d'Italie» kleine Ansichten in'
Rundungen.
46) Veues de Naples et des Environs» 12 Blätter. Rund, 4*
Silvestre, Alexandre, des obigen Israel ältester Sohn, geb. zu
Paris um löSO, soll Landschaften gemalt haben. Gewiss ist, dass
^r solche in Kupfer radirte, und zwar nach Gemälden seines BrvL-
««rs Louis.
412 Silvcfftre, Ciu. Fm^» de. — Silvestre» hom de.
t) Divtrs pAyiages mis aa')o«r par FffAD9oift Silveitre. 7BIat*
ter, A. Silvestre sc, qu« 4«
2) Diven pay«a|^e«, dediea k Mr. Moreaa etc. L*. et A. SD*
veitre. Devio et Faverau sc.« qu. 4*
3) Divers paysages, dediez a Mr. raul Tallemoat. A. Silvestrci
' Devin et Tardieu sc., gr. qa. fol.
SUvesIre, Charles Francois de, Maler, IsraelV zweiter Sobn,
wurde 1667 zu Paris geboren, uod von Joseph Parrocel unterricb-
tat. Er malte hiatorische Darstellangen und Landschaften, die sehr
/ schön befunden worden. Im Necrolog das Hünstiers von Regnaolt*
Delalande heisst es, dasv Silve&tre reisende Gegenden mit xaal»
rise her Wirkung dargestellt habe, und dass er überhaupt ein Künst-
ler' von fruchtbarer Erfindungsgabe gewesen sei. Er bekleidete in
Paris die Stelle eines Zeichenmeisters der Enfans de Franee, die
'von einem auf den andern Silvestre überging, und König Aogust
von Polen und Sachsen ertheilte ihm und seinem Bruder Looit
einen Adelsbrief. N. Chereau stadi naeh ihm einen Christas am
Oelberg, und L. Desplaces die Medea. Das Todesjahr dieses Mei-
sters ist niöht bekannt J. Herault malte das Bildniss dieses Mei-
sters, und Deplaces hat es i^estochen.' Dann nennt Delalande auck
ein radirtes Blatt (Nr. 1 ) von Francois Silvestre.
1) Die Kreozabnehraung, nach einer Zeichnung von J. CalloL
, Dtess ist das achte Blatt der grossen Passion von J. Gallot.
H. 3 2. 8 L., Br. 7 Z. 10 L.
« * i) Der Fuchs und die Truthühner, nach L. de Silvestre.
SllvÄtre, Louis de, Maler, der dritte Sohn des Israel Silvestre,
wurde 1675 zu Paris geboren, wo ihn C. le Brun und Bon Bou-
]<5goe bereits zum tüchtigen Maler herangebildet hatten, als er
nach Rom sich begab , um seine Studien zu vollenden. Er vrorde
da/von C. Maratti sehr freundlich aufgenommen, dessen Kunstweije
auf Silvestre einen bedeutenden Einfluss übte, so wie er von dieser
Zeit an ausschliesslich der italienischen Manier huldigte. Nacii
seiner Rückkehr wurde er Professor an der k. Akademie zu Fan^
da »ich schon von Italien aus sein Ruf verbreitet hatte, welcfaei
die Werke, die er jetzt in Paris ausführte, noch steigerten. Zn
seinen vorzüglichsten Bildern aus jener Zeit gehört die Heilung da
Lahmen vor der Thüre des Tempels in Jerusalem, welche 1703 i^
Notre-Dame aufgestellt wurde, und das lebensgrosse Bildniss Lo^
wigs XV., welches er 1715 gemalt hatte, jetzt in der Gallerie n
Dresden. Seine Werke sind aber in Frankreich nicht zahlreiciii
indem der Künstler 1725 als Hofmaler nach Dresden berufen ^u^
de, wo die Konige August IL und III. von Polen seine Kunst b^
wunderten, -und im Verlaufe von dreissig Jahren diesem Künstler
die höchsten Ehren erwiesen. August III. erhob ihn 174i in ^^
Adelsstand, und dehnte diese Begünstigung sogar auf seinen Brad^
Chacles Fran9ois aus. Während dieser Zeit führte Silvestre theiU
in Dresden, theils in Warschau zahlreiche Werke aus, sowohl lo
Fresco; als iik Gel, woran auch seine Gattin, Maria Catbsrifla
Herault, theilweisen Antheil hat. Er malte die Bildnisse des Ko*
nigs und der Küntgiu , so wie viele andere Portraite hoher Vf^^
nen. In der k. Gallerie sieht man von ihm ein 17 F. 6 7s. hohe«
und 23 F. 9 Z. breites Gemälde, welches die Zusammenkunft der
Kaiserin Amalta von Oesterreich mit König August III. von fo]fi
und dessen Familie zu Neuhaus in Böhmen den 24« Mai 175? ^°^'
stellt, mit einer Menge von Bildnissen der dargeitellt^o hohes
Sihre9tr6, Louui. 'U^äilve6ti*e» Charie^ Nieobitt, fHtS
Personen , so dass also dbses '.Pfrirnkgebililde «vcb in dieser Hin^
flicht viln gvossem Interesse. itti -Dano :sieltt'men dat lebensgrosse
Portrait von Augast's III. 6emahlin , • «Is Cfaurprifacessin . gemalt,
und das lebensgrosae Bildnba Xudifigii KV., ^on- Pratfkrcich, bald
nach desseaThronheslaiguag.'geft*ertiget..iAusaerdetD ist noch ein Bild
vorhanden, welches den Raub der Qejancra yorstellt« iBildniste der
genannten Könige sind in der Gallerie nicht vorhanden. Das Por-
trait dea Königs- Friedoilll August in:; der^Gttne^ie aui* Vers«i)l^
liann nicht von unserm Künstler herröhrenv da es tTÖ^. gemalt ist.
Delaunay hat es fiic die-Gal« hist.de Versailles par Gavacd gestochen*
Die letztere ^eit Aeines Lebens brachte Silvcstre in Pa^is zu«
£r >wurde zum Direktor der k; Akademie ernannt, und von dieser
Zeit an bezog er eine 'Wohnung im Lonvre, wo er 1760' starb.
Das von A. Pesne geäialte ^ildni^s diesem IVI^isters ist. von L.' Zuc«
cht gestochen. Auch H.'Watelet stach* nacK Gochin's Zeichnung
dessen 'Brldnfss. Ausserdem dnd 'noK^h fragende' ^V^ei'ke vbti ihm
gestochen. • • .. *
König Augus^ III. von PoleÖ,'gesr; v6n i<>. F. Schmidt.
Königin Martä* Josephe, dessen Gemahlin,' *gdst. Von demsel-
ben; dann von DauUc, iüij dhs Dresdner GalteriewerJ^.
Graf von Brühl , gest. vgn Balechdu. * ' *
Die Heilung desrLahnien vor der T^mpelp forte, gestb'chen voi|
Tardieu. • '
St. Theresia; wie ihr der Engel den Pfeil in die Brüst drückt,
gest. von einem Ungenannten.* . ) •
Sti Benedikt erweckt ein todtes Kind, gest. vt>tt V'illery, nach
Coiny's Badirung.' ' '
Venus hält den Adonis von der Jagd ab, jjest. von N. Chateau
Pan upd Syrinx, gest. von H. S. Thomassin. .
Daphne ' von Apolld verfolgt, gest. Vöri'N.Öhateaü. '"* ' *
Angelica und Medoro, gest. von N. Chateau. * •
iiinaldo und Armida, gest. ton demselben.
Medea und Aesou , gest. von L. Desplaces. " ' '
Ulysses entreiffst der Mutter den A'stiana^ gest. von Jj-Andran.
Die Zusammenkunft der« Kaiserin Amalie..mit dem Könige von
Polen zu Neuhaus, di^ obep erwähnte grosse. Bild , gestochen von
L. Zucchi. ; , ,. , . . • . .
Ein Geflügelstück, von F. Silvestre ra'dirt/
Verschicdei^Q Landschaften.,, von Alexander Silvestrc,.' Devin,
Tardieu und Favrffäü gestochen,. $• ol^en Afc Sil Vßslre. . ^
iilvestre, Charles' Nicola US^ Züichnec und Maler, geb. zu^Paris
1700, .war Schüler seines Vaters CK. Fran9Öis, und NachföTg'er an
dessen Stelle eines Lehrers' der Enfans dof France, 'die, wie schon
oben bemerkt, in der Familie Silvestre erblich wafr, und ^n/Gun-
sten des Israel Silvc^stre VouXudwig XtV. gfesdhaffen watd. tlnser
Nicolaus Carr malte und zeichnete Larid^chaften',. urid War' aiich in
der figürlichen Compbsition wohl erfahren. Er starb «u talen*
ton 1767. ' * ■ • . . i ..•.
Wir habeh von"dlesemi Meister mehrere radirteBlatteif.
l) Die |i,itev^dhn^hfnung , nach eigener Erfindung. /
' 2.) £ipj[fms. ;qui joi^ent aVec.les depouU^es. d^Hercule« nach F.
..Lömoipe» . • • ^^ -
t.3) Defaite du Qheyalier dn Miroir, nä.cl^ C. Coypel.
4) Ubalde.et la Qhpv^lier Danois vont chercher ßei^aud pnöhanto
• . dan$ ip jajai^d'Ajyi^i^?.,. ' ... * n w. .: w: . .im
414 Sibrcftre, Siiiaaae. «- Sifareitre» Ja^ Aug« de.
5) La filmwe, nmk J. Domost.
6) Der Hirtch ¥00 viaUn Hoiklcn erlegt, Dach J« B. Oodrf,
i|ad mit ftil^aitre't Adrtw«.
7) Dia Blätlar in dlan Warka: Figarai da diffaraiilt eanctera,
daM. d'aorat aatora par Aot. Wattaaa atc Farit cbet Au-
dran at Gharaao» gr. tbl.
Silrestre^ Susanne , angabliah ainaToehtar Iicaars, iat doreh mk
rara radirte Blätter bekannt» nach daran Daten sie um I7i0-ti
feblüht haben mut«, was nicht mehr aaf J. Silvattra paiit. ii
ahre 1710» alt »te dasBildnist des Malers J. Snellinx stach, war»
10 Jahr alt. Dann tagt Füssly» dats ihrer auch unter dem Nama
Silvestre - le • Maine gedacht «verde» so dass sie einen der KÜDfiki
Lemoine» oder als ceborne Lemoine einen Silvestre gehetraili«
haben könnte. Die Mutter des J. August de Silrattre hiess Cbv
lotte Susanne Lebas. Von ihren Blättarn finden wir folgeade»
wähnt.
l)^\nton van Dyck, nach diätem fol.
2) Carl de Mallary» nach van Dyck» foL
3) Jan Snellinz» dar Kopf allein, nach van Dyck 1710 inli
Jahre gestochen» fol.
4) Jan Snyders» nach demselben» foL
5) J« Nocret, nach diesem» fol.'
6) J« Berain» nach J. Vivier-» foL
7) Bildniss des Canonicos • • •» fol.
8) Jenes das Uhrmachers • • . Sus. Silvestre fec. 1711 et l'll
9) Marc Antoine Luma^ue» Banquier und Kunstsammter, da
sen Portrait auch Mich. Lasne gestochen hat.
Silyestre, Jacques Augustin de, Zeichner und Maler, wd
1719 zu Paris geboren» und von seinem Vater Nicolaus mitul
ehern Erfolge in der Kunst unterrichtet, dass er schon als Kiutf
von vierzehn Jahren den königlichen Pagen Unterricht im Zeitk'
nen ertheitte. Später» noch zu Lebzeiten seines Vntert» uoterric^
tete er auch die königlichen Kinder im Zeichen » to wie detn a>
ser Künstler der designirte Nachfolger seines Vaters» als Miit«
' a dessiner des Enfans de France war. Bereits verheil athet giog'
nach Italien» um sich in seiner Kunst weiter auszubilden« oDd»
• ihn der Tod seiner Gattin nach HauAe rief, bekleidete er jene St^
mit grössten Ehren weiter. Er erwarb sich das vollkommene ^f
trauen seiner hohen Zöglinge und des Königs» so das« et*
Kunstangelegenheiten häufig zu Rathe gezogen wurde» wob(><<
manchem guten Künstler nutzlich wurde.
Neben seinen Berufsgeschäften als Lehrer «der Prioseo ddi
Frinzassinen des k. Hauses führte er auch viele Zeichnongep «Xi
die meistens in landschaftlichen, historischen und architektooischet
II , Darstallungen bestehen. Dann beschäftigte ihn auch sein Koi»^
' kakinatt welches schon Israel Silvestre um 169O angelegt betKi
und von GrossVater lind Vater vermehrt wurde. Der lDii*>'
dieser reichen Sammlung ist durch einen trefHichen Catslog^^*
Regnault- Delalande bekannt, welcher unter folgendem Titelt^
schien: Catalogue raisonnd d'objets d'Arts du Cabinet de Feo/B'
de Silvestre etc. Paris 18 10. Dieses Cabinel war das eioxi;« *<^'
gnügen des Meisters» da er sehr schwächlicher Gesaadbeit «i|^*
und 22 Jahre nur von Milch lebte. Dann gingen die Stürme 0«
Revolution über ihn hin, ubd gegen Ende seiner Tage bettet
nichts mehr als tain Kunttkabinet un^ eine Leibrente voalOOO^'
SihrtMtre, Leopold. — Sihresfi*o, Don. 41 S
Im Mkre I809 stirb «r, hocbgMchtet von alkn di« ihii kamiteD,
Ent 1832 ward« ia Ptru mn NacblMs verkauft,
iilfestre^ Leopold, Kupfersleyder, ist unt nach teinan Lebens«
▼erhähnissen uobebaant. Wir JFandeii ihm folgendes Blatt beigelegt!
Vue de la ville de Pragu^ prise ^u Belvedere, dieselbe .In-
schrift auch deutsch. Ledp. Silyestre del. et fec. Barra exe.
Colortrl in Aberlisohar Manier, qu. fol«
fil?estriy Gleofe, Maler su Venedig, hat sich um 1S38 durch Bild-
nisse bekannt gemacht. Er ist aber nur unter die Dilettanten zu
zählen.
ilrestrii F., Medailleur, blühte in der ersten Hälfte des 18. Jahr-
hunderts in Italien«
lilvestrini, Lazaro, Maler von Venedig, wird von Baldinucei als
Zeitgenosse von Bellini, Marco fiasaiti u. a. genannt Weiter ist
nichts über ihn bekannt.
lOveStrini^ Gristoforo, Kupferstecher, wurde 1750 iii Rom ge-
boren, und daselbst übte er auch seine Kunst. Er stach mehrere
antike Statuen für das Museo CJementino , und kleinere Blätter«
Starb lim I8l5-
KlrestrO, Don» ein Mönch des Klosters S. Maria degli Angioli
in Florenz, wird von Vasaii als Schüler des T. Gaddi unter die
ausgezeichnetsten Miniaturmaler des l4. Jahrhunderts gezählt, ein
Lob, welches Silvestro in jeder Hinsicht verdient. Er wurde nicl\t
allein von seinen Zeitgenossen hoch gehalten, sondern auch in
der Periode der vollendeten Kunst noch bewundert, und nament-
lich von Lorenzo il Magnifico gepriesen, welcher die Minia-
turen dieses Mönches zu den Kostbarkeiten seiner Sanmüung
rechneta.
Don Silvastro schmückte um 1350 das Choralbueh des Klo-
sters S. Maria degli Angeli zu Florenz mit Miniaturen, welches
in der neueren Zeit zerschnitten wurde und in andere Hände
überging. Hr. Ottley in London besitzt eine Beihe von Initialen»
die mit Unterlegung von grüner Erde auf das zarteste in Gouache
ausgeführt sind. Diese Initialen sind von bedeutender Grösse und
darunter übertrifft jenes mit dem Tod der Maria (fast i4 Z. hoch),
ivelches auch in Dibdin's Decameron genannt wird. Alles was sich
dieser Art vorfindet. Obgleich , sagt Waagen ( K. u. K. I 4ot )»
die Gesichter den Typus des Giotto haben, ist in Christus eine
Würde, in den Aposteln eine Feinheit im Ausdruck des Schmerzes,
in allen Theilen. ein so gewählter Geschmacki eine so zarte Durch-
bildung, dass es alles zurücklässt, was Waagen von Miniaturen
aus jener Zeit sah, und man wohl begreifen kann« wie ein Lo-
renzo Magnifico und ein Pabst Leo X., welche doch an die Lei-
stungen der ganz ausgebildeten Kunst gewöhnt waren, di^se Mi-
niaturen mit Bewunderung betrachtet hatten, wie Vasari er-
zählt. Im französischen Museum ist eine Bilderbibel, welche in
Schrilt, Format und Vorstellungen mit dem genannten Werke
übereinstimmt, so dass sie Waagen 1. c. HL 343 dem Don Silvestro
beilegt, und für jenes Buch nält, welches der Herzog Philipp
der Kühne von Burgünd 1398 von dem lombardischen Buchhänd-
ler Jacob Raponde um 600 Goldthaler gekauft hatte« Die 32 erstea
.. BI5lt«r «nduiUta wi^BigtHni BiU«r voa MMMsbieden.ild&eiiiscliet
KuD«t, welche in m«ochen Beziehup((eo .an Spinello Areüon, in
anderen an die frühere Zeit des Gentile da Fabrtano erinDi^ra,
«lithin gecen Ende des s4. Jahrhunderts fallen moehten. Waagto
gibt eine Be«QhreibuDg diese» ausgezeichneten Werkaa.
SilyiQ» OlQTfinnif Maler von Venedig, wicd von Lanai anter dii
wenif^ bekennten .Schüler und Nachahmer Titiao '• gesählt. E
fand im Gebiete von Treviso mehrere Bilder von ihm » und aud
. can sehr schönes in der CoUegiatskirche von Pieve de Sscoo ii
Fadiianieqhen, wekhe^ Sjt. JVIartin mit Petrus und Paulus and einci
Gefolge von Engeln darstellt, gana im Geschmacke Titiao*s. Die
ses Gemälde ist von 1532» woraus auf die Zeit des Meisters ii
• i „IcMkm^d ist, Ticox^i lässt ihn um 1500 gehören werden.
SilyiuS oder SylriuS y Anton , auch Sylvius Antonianus geniiiD
; . Forma chQ eider , wurde naph Malpe 152Ö zu Antwerpen geborti
t,l Sieber ist» dass dasejbst von 1^50 r^ 1573 in der berühmten Pias
tin'schen Druckerei mehrere mit Uofzschnitten illustrirte Buche
erschienen , die von einem Monogrammisten A 6. , worunter m
•den Ant. Silvios versteht» herrühren^' aber keineswege von d«
ff^l^h^t^o Cardini|l Sylvius Antonianus. Diese Bücher gew&Dna
..dadurch bedeutendes. Interesse, indem dia Blätter dieaes Meister
f rosse Beachtung verdienen. Dieser Silvfus dürfte mit seioei
amiliennamen Bosche oder Busch geheissen haben , so dass c
*' ffch' in 'Silvius latinisirtcviie diess, in jener Zeit oft vorkoiuo)
ii „ «Dass .der unter dem Kamen A. Sllvius bekannte Fdrmsclmeide
f,., ($ilvius geheissen habe, und nicht Antoiiianqs. konnte auch de
I, , ;XJ|nstand wahrscheinlicher machen , dass in den Emblemen voi
I*. K^iwhv^fi von 1576 dasS allein vorkommt» tJeber den Formschön'
dfis AS der Plantinianischen Offizin genaue ^fachricliten za erhib
-r.i .%9n, nird wohl kaum möglich seyn, da Plantin's Papiere zu Graoiie
;j.., gfgaBgeji.sind.,..
]) Cavallcro determinadb, por Oliv, de la Marcha, AiubereS|
.^.; : : .;J. SjaeUgtpns, 1555, 6. ... . / , ,
. , . . Dieses Werk entbäU 20 Blätter, welche zu den bessw
. , des Meisters gehören. , Bs ist dem Kaiser Carl V* dedicirL
• , 2) De. DodendantZ), dorch ^lle ^^tendc und Gesleclite dn
.Minscken, darin .er herkunft unnd ende etc. Saiopt der
^ ..»heilsamen Arstc;dje^ der Selen t). Urbaui Regii (hcrausgef
.. i! .. / bep voij Caspar Scheit)^ MOLVIII, 8.^ '.
j, ;, ;pje guti^n Holzschnitte sind Copicn iiach H. Holbeift
,. .•, ' .. von dem Mopogramn^lsten. A S,^ ^ der Silvios genannt nird.
'•">• ' 3} DefiTodten'-Dantz» durch lalle Stenda unnd g^achl echt der
'<• M«necben , dacinnen jr henkominen und ende, nichtiglie''
isnd- Sterblichkeit his in eimSpieg^. au bes.cha.wen etc. (her*
• ' • •auagegoben von Caspar .Scheit), .«v Seelen Artzney ctc
•Durnb D. Urhanilm..Uagium l56o.'
Die UolzschniUe .dicsca sehr seltaneor Todtentanzes sind
> flrach Waigel (€at. :Mdo.87i4) vergrösserte und veränHcrie
- • > > •' Copicn« mehr Nachahmungen der berühmten Holbeio'scbefi
t und zwar von. :dani genannten Monogrammisten A S. Sie
> sind von dem folgenden Werke, zu unterscheiden.
4) De Doodt vermaskert.met des weecelta ydelheyd afghedacot
•: ,'• - door Oeraereerdt van Wolschatf^ns. Antwerpen l654. ^^
Blätter werden auf dem Titel als )eoe Holbein's aogegebeOi j
ir.^ . sie sind abes.Copien von A. Salla^rt.
ä).|4»f|gineft mortis. Hm «ccesBAruat lepigrAnmat« e gaUic<i
idTomatd a G. A^roylio ia Latinum 'traBsia(a*> Et B. Rotero-
dami libri de praeparatioge ad mortem. Coloqiae apud
haeredes Ärnoldi Birckmanni 1555» 33 Blatter.
Di eise 'Blätter sindCopien nach Holbeiri, und wahrschein»
lieh alle von dem Monogrammi^t AS. (Silviust), obgleich
6ein Zeichen nur auF fünf derselben vorkonsint. Ander*
wärts gelten &ie als Arbeit des Ad. Sallaert, der erst 157(^
geboreh Würde.
Djese Cölncr Nachschnitte erschienen auch in fipäterea '
: Ausgaben, und i^och 1054 in Antwerpen.
6) fimblemata cum aliquot himnis anti^ui operis Joannis Sam-
buci Tirnaviensis Panonii. Antwerpiae, Plaotidf 1564« 12«
Dieses Werk enthält 1Ö5 Blatter, ohne das Büdaiss d«i
Dichters. Es erschien 1569 "''^ 1576 in neuen Auflagen»
ohne Uandverzierungen. Hier hommt einmal p, ^6 fiia blos-
ses S. vor, was wohl Silvius bedeutet.
7} Einige Blätter in der: üalhulisch Bibel etc. Durch J. Dia-
tenberger. Cüln, Quentel's Erben ISTl» fol.
Unter den vielen Uolibschnitten sind einige mit dem be*
lianntea ]VIünogra(mm, welches man auf Silvius deutet.
6) CcDtum fahulae ex antiquis autoFibus delectae ,et a Qabriele
Faeruo Cremonensi caisminibus explicatae, Antwerpiae» Plan»
tio» 1567 und ]573> l6*
Hier erscheint der Monogrammist AS. 66. mal-
9) Die Titelvignette zu: Les divers propos memorables de«
nobles et illustres hommes de la Chresteintö, par G. Gorrozet,
Antv., Flantiu, 1557-
Dieselbe Vignett ist auch in Corrozet*s Antiquitez, chro-
niques etc. Paris 1561. ^
10) Das Titelblatt von: The works of^Sir Thomas More Knyght.
London 1557» M,
11) Caroli Clusii Atreb. Rariorura aliqt^ot stirpium per Hispa-
nias obscrvatarum Historia etc. Mit vielen Holzschnitted.
Antwerpiae, Plantin, 1576« 8.
In späterer Ausgabe : Antv. , ex ofBcina Plan, apud J.
Moretum 16OI, fol.
12) Clusii rariarum piantarüm historia. Mit Holzschnitten. Ant-
^verpiae» es öüicina Plant, apud J. Moretum l601^ fol.
13) Historia frumeotorum legurninum, paiustrium et aquatilium
herbarum, quae ,eo pertinent. Remb. Dudonaeo -^ auctore.
Anverpiae, riantin l57Qfc 8.
14) Floruiu et corünarium aaoratarum,que nonnuUarum herbarum
historia. Aemb. Dodonaeo auctne. Antverpiae 15Ö9, 8-
iS) Furgaotium aliarumque eo facieuüuai -— -^ herbarum histo-
' riae libri IV. Remb. Dodonaeo — auctore. Accessit appen*
dix var. et raris. nonniillarum stirpium etc. Mit einer Meng«
schöner Holzschnitte. Antverpiae» Plantiu 1574» 8*
16) Aromatum et simplicium aliquot medicamentorum apud In-
des nascen^iuu historia s primum quidem lusit» libg. eoa-
scripta a D. Garcia ab Horto, deinde Idt. sermone in apito«
men contracta ^t iconib/as #d. vivum expr. et illustt • darlo
Clusio. 3 edit. Mit vielen Holzschnitten. Antverp. , Plan«
tin 1579. 8. . '
17) Cruydt-Boeqk Remb. Dodonaei, volgheus syne laetste ver-
beteringhe '— — - , mecst ghetpucken uyt de Schriften van
Carolus Clusius.' Nu wtderom van nieuws overtiea ende
ISagUrU Künstler - Ltx. Bd. XV L 27
41t Sflviuf, Ballliasar. — SimanowitE« Frau ron.
▼trb«t«rt. T* Atitw* tttd« Plant Druekcrje vao BaH. More*
tai i644« gr* foh
Die Menge schöner Holzfchnitte sinci dieselben, die In
den OkUvausgab^n der Dodonäiechen Kräuter- nndFrodil-
bücher vorkommen. Sie iind meiat 5^ Z. hoch uod3|
Z. breit.
Die vielen Blätter, welche der berühmte Budidroder
Moretua nachfertigeo liess, aind von Cb. Jegber.
Sirius oder SylyiuS, Balthasar^ Zeichner und ISnpferitecbet,
stammt vielleicht aus der Familie des obigen Künstlers, und scbeiot
noch etwas älter zu seyn. Es finden sich Blätter von ihm, dit
theils mit BS. Fecit, BA>, Sil. FE, oder Bai. Syl. fecit, theili
mit seinem Namen versehen sind , so dass man mit ihm weDiger
• im Zweifel ist, als mit Anton Silvius. Er blühte um 1555— 155ti
wia aus den folgenden, von Zani erttähnten Blättern erhellet. Ein
Künstler dieses Namens soll auch nach Carl van Mander Dorf-
ftste, Tabagien u. A. gestochen haben. Wenn dieses richtig
ist, so muss man darunter einen jüngeren Meister erkennen, Ter*
muthlich einen fiosche, der auch als Verleger von Blättern oadi
C« v. Mander erscheint , wie auf dem Blatte 'mit Tobias, der yoo
Vater Abschied nimmt. Dieser Boatha könnte sichinach damaligff
Weise in Silvius latinisirt haben«
1) Die Diener Abraham*s treffen die Bebecca am BmoDei,
Com^osition von 12 Männern, 2 Frauen und 3 CameeJeo.
Nach L. Lombardus, in xwei Platten: Battha. Syl. fecit ISSÜ«
Hans Liefrinckii excudebat cum gratia et Priuilegio P« AN«
6., gr. qu. fol.
2) Noah mit seiner Familie opfert nach dem Auazuge aus d»
Arche. Franciscus Florus Antacrpianus Inventor 1555* ^
thasar Silvius Fecit et Escudebat. Imp. qu. fol.
Die zweiten Abdrücke haben nach dem Excudebat: Cos
Gratia Et Privilegio P. An. 4.
Diess ist das Gegenstück cur erhöhten Schlange in^ß
Wüste, von Piet. Mirycinis gestochen.
3) Der trunkene Noah mit seinen Töchtern. Baltas SiHi»
Fecit 1555. Zani sagt, dieses Blatt sei nach der Erfinduo;
des Silvius gestochen, scheint os aber nicht aelbst ^ett^
zu haben, da er das Maass nicht angibn
4) Zwei Blätter mit Bauernscenen, nach B* Bos, qu. fol.
Zwei solche Blätter waren in der Sammlung des Grafti
von Fries. Im Cataloge wird B« Bos als der Zeichner o^t'
Maler genannt. Dieser^ B. Bos könnte unser B. Süf^^
seyn, so dass er sich aus Bos oder Bosche latinisirte.
Silyy»' Mroe.^ hatte zu Anfang unsers Jahrliunderts den Rafeio«r
geschickten Miniaturmalerin.
SllTyna f nennen einige den oben erwähnten Anton Silvias , «rie ^
scheint nach Malpc, der vermuthlich Silvyns statt Silvyus Ufi
wenn je ein Meister dieses Namens gelebt hat.
Simanowitz^ Frau VOn^ Kunstliebhabenn , malte das B^f
Schiller*8, als dieser noch in der Kraft der Jahre war, meerOi
Sessel sitzt. Heinrich Schmidt in Weimar hat dieses Bim^
1807 gestochen, und Bahn stach es für die Ausgabe der wo'"^' ,
Simart, Fieire Ch.Chev. ^ Simel, Leonhard. 419
liehen Werke des Dichten in Einem Bande. Stnttgert bei Cotti^
Aach S. Amsler hat es gestochen.
Diese F. v. Simanowitx ist die schon erf?ähnte Cnntgunde
Sophia LudoTica Retchenbach.
Simart, Pierre Charles Chev., Bildhauer zu Paris, einer der
vorzüglichsten Meister der neuen französischen Schule. IJm 1810
geboren , begapn er an der Akademie zu Paris seine Studien und
vollendete dann dieselben in Italien. Seine Werke beurkunden
ein ausgezeichnetes Talent. Sie sind theils in Gyps, thells in Mar-
mor ausgeführt. Seit 1845 sieht man in der Cathedrale zu Troyea
eine Madonna mit dem Kinde, von Simart in Marmor gearbeitet,
und eines der schönsten Werke der neueren Plastik. Im Biblio-
thekssaale der Cammer der Pairs zu Paris ist eine Marmprstatue
der epischen Poesie von ihm.
6inMirt wurde i84&' Ritter der Ehrenlegion*
SImazotOy Martiao^ Maler von Capanigo, blühte um die Mitt«
des 15. JahrhundertSi In S. Agostino zu Chieri ist ein Bild von
ihm» mit der Aufschrift: Per Martinum Simazotum alias de Ca-
panigo l446. Den Inhalt des Gemaides nennt weder Lanzi noch
Ticozzi.
Simbenati^ Geovanni Antonio» Maler von Verona, war Schü-
1er von S. Prunati. Er trat in den Benediktiner-Ord^n, and malt«
für St. Zeno in Yeronat noch 171 8 im 50. Jahre.
Simbrecht) Mathias, Maler von München, bildete sich in Italien,
und liest sich dann in Prag nieder^ wo er lö67 in der Neustadt
das Bürgerrecht •erlangte, und später Mitglied und Vorstand der
Maler-Confraternitä| wurde. Simbrecht hinterliess viele Werke im
Style der römischen Schule seiner Zeit. Dlabacz findet darin ein
lobenswerthes Studium der Natur und eine angenehme frisch«
Färbung, so wie sie auch mit zartem Pinsel vofiendet sind. In
Zeichnung und Composition sind diese Bilder nach Dlabacz's Be-
merkung zwar gesucht, und mehr angenehm und gefällig als hin«
reis^end. Was der genannte Schriftsteller darunter versteht, mögen
andere untersuchen. Dann bemerken wir auch noch , dass Simb-
recht in Böhmen Zimbrecht und Czymprecht genannt wurde. Im
Jahre i680 starb er an der Pest.
In den Kirchen zu Prag findet man mehrere Altarblätter von
Simbrecht, die Dlabacz aufzählt Zwei Darstellungi^n aus dem
Leben der Maria, ehedem in der Hibernerkirche, sind jetzt in der
Gallerie daselbst. In der Decanatskirche zu St. Bartolome in Colin
war das durch Brand zerstörte Hochaltarblatt von seiner Hand,
welches Schaller in seiner Topographie irrig dem Peter Brandel
zuschreibt. Simbrecht malte auch viel für den Grafen Wenzel
von Michna.
Füssly erwähnt eines Simbrecht von Antwerpen, der in Italien
und in Prag gearbeitet, und in seiner Vaterstadt im 70. Jahre ge-
storben sei. Unter diesem Simbrecht scheint theils unsei' Künstler,
ttheils Marcel Siebrechts zu verstehen seyn.
Oimely Leonbard» nennt Bassaglia einen deutschen Maler, von
welchem sich in der Servitcnkirche zu Venedig ein Gemälde be-
finde, welches Christus in Gethsemane vorstellt» in grossem Styl«
behandelt.
27*
4SP Sim^on, Fort. «-— Simmler, JobaDii.
Simeon^ Forty Genre • und Landiduftsmaler, ein jeut lebender
tüchtiger Künstler, •• Fort.
Simeon^ Gabriel, wird von Christ unter die Maler gexahlt, die
um 1570 in Florenz arbeiteten. Er ist wahrscheinlich mit den
Geschichtschreiber Gabriel Simeoneus Eine Person. Nach diesen
copirte Ortelius für sein Theatrum orhis terrarum eine Karte. Or-
telius sagt, G. Simionens sei um die Mitte des l6. JahrhoaderU
aus seiner Vaterstadt Florenz vertrieben worden , habe sich nach
Frankreich und dann nach Savoyen begeben, wo er im DteniU
des Herzogs gestorben ist«
Suneon, Kupferstecher, scheint zu Anfang des 18* Jahrhunderts zo
Aleppp in Syrien gelebt zu haben. Von seinem Oaseyn spricbt
ein Werk, unter dem Titel: Fsalterium Arabicum, Alepi in Syrii
Impressum Anno 1706 sumptibus Athanasii^ Graecorum Antiocheoi
Patriarchae. Dieses Werkes erwähnt Götz in den Merkwürdig-
keiten der Bibliothek in Dresden. Man findet darin das Wappea
des Fürsten der Wallachei und ein Blatt« welches David mit der
Harfe vorstellt, mit dem Namen des Stechers in griechischeo
Buchstaben.
Slmeon, Kunstliebhaber, lebte l8l2 als Gesandter des Königs von
Westphalen in Dresden , und radirte mehrere Landacbafteo. h
dieser Kunst ertheilte ihm Boissieux Unterricht.
Siinienowicz^ Casimir, ein polnischer Edelmann und Geoeral'
Feld -Zeugmeister, ist der Verfasser eines Werkes, wozu er sodi
die Zeichnungen gefertiget hat. Es erschien mit deutschem ao<i
französischem Text: Description exacte^u grand art de l'artificier
et de r artilieur etc. Francf. löTÖ« fol. Der erste Titel ist vod
J. de Meurs, der zvreite von C. Metzger gestochen. Die Zahl
der Abbildungen belauft sich auf 45 t die in alten Abdrücken
auf 7 grossen Blättern vorkommen. Dieses Werk ^ist interessant,
aber selten zu finden.
Similis, 8. Smilis.
Suninger, Leonhard, Bildschnitzer, lebte in der zweiten Halitr
des 17. Jahrhunderts in Ingolstadt. Er scheint sich auch mit dei
Gypsabgusse befasst zu haben, denn in der Curieusen Kunst- uml
Werkschule, Nürnberg 1705, I. 6ol , ist von ihm ein Recepl xtf
Bereitung des Gypses.
SimitieSf Zeichner, lebte in der zweiten Hälfte des 1 8* Jahrhunderts.
Er zeichnete die Bildnisse berühmter Amerikaner, welche $i<A
bei der Revolution der vereinigten Staaten berühmt gemacht bat'
ten. Diese Bildnisse hat B. L. Frövost gestochen.
Stmler, a. Simmler.
SixninachaSy s. Symmachus«
t
Simmler^ Johann» Maler von Zürich» war Schüler von J. M*
Füssly , bis er nach Berlin sich begab , wo A. Pesne sich seiaer
annahm. Später begleitete er den Grafen von Firmian nach Con-
stanlinopel, bei welcher Gelegenheit Simmler einige türkiicW
Simmler, Rudolph. -*- Stmmler, Friedrich. 431
Feierlichkeiten zeichnete, deren er dann auch in lileineA Fignren
malte. %n die Heimath xurüchgekehrt malte er im Zunf^hause der
Krämer zu Zürich zwei grosse Plafonds tacke mit allegorischen
Figuren, und dann eine grosse Anzahl von Bildnissen, sowohl
männliche als weibliche. Die letzteren putzte er auc!^ mit Blumen
aas , was ihm den Ruf eines guten Blumenmalers ierwarb. J.
Lochmann und Seiler haben einige seiner Portraite gestochen.
Simmler wurde zuletzt Rath und Amtmann zu Stein am Rhein
und starh 1748 im 55' Jahre.
Von ihm selbst radirt sind folgende Blätters
1 ) Prinz Eugen Toa Sftvoyen.
2) Heinrich Hirzcl, Bürgermeister von Zürich.
Simmler, Rudolph^ Maler von Zürich, war um l648 Schüler von
Conrad Meyer, wurde i656 Mitglied der Malergesellschaft seiner
Vaterstadt, und starb tÖTS» ohngefähr 42 Jahre alt.
Füssly sagt, dass er meisterhafte Blätter mit Figuren radirt
habe.
Simmler, Friedrilchy Historien- und Landschaftsmaler, wurde i80l
zu Getsenheim im Bheingau geboren , wo sein Vater die Stelle
eines Herzoglich - Nassau' sehen Ratbes bekleidete. Ursprünglich
dem Kaufmannsstande gewidmet, gelang es ihm nach dreijährigem
Kampfe frei zu werden vom Wechseltisch, und endlich mit Ein-
willigung seines würdigen Vaters ausschliesslich seiner aogebor-
nen Nerigung z^ leben. Schon während seines Aufenthaltes in Mains
jede Nebenstunde zum eifrigsten Studium seiner Kunst benutzend,
hatte er sich so innig mit den Elementen des Zeichnens und Ma*
lens befreundet, dass er nun mit dem grösfrten Nutzen die Kunst«
akademien in Wien und München besuchen konnte. Nach einigen
Jahren kekrte er in die Heimath zurück. In dieser Zeit entstand
ein grosses Oelgemälde, Bingen darsjtelleud, mit den belebten Krah-
nen,- im Hintergrund die Ruine Ehren fels. Dieses Bild ist im Besitz des
Herzog von Nassau. Vor der zweiten Abreise Simmler's nach Wieh
und Italien entstanden noch zwei Bilder, die zur Kunstausstellung
nach Mainz kamen und .in den Mainzer Blättern die rühmlichste Wür«
digung erhielten. Das eine ist eine Rheinlandschaft mit der Kirche
vonButenheim, und mit Staffage von Rind- und Wollenvieh, das mit
dem Treib*er einen Waldbach durchwatten will. Dieses Bild, sagt
Müller in den Mainzerblättern, ist von sehr guter Ausführung,
besonders des Vorgrundes, der Bäume und des Viehes, welches
letztere einem Potter oder Berghem zugeschrieben werden düirfte»
vfenn wir es nicht der Natur selbst zuschreiben müssten, von wel-
cher es eine getreue Abschrift ist. Auch diese Landschaft (2 Fuss
breit, l F. 6 Zoll hoch) ist in Privathände übergegangen. Das
andere Bild, auf Holz, (l Fuss ^ Zoll brert und i Fuss 4 Zoll
hoch) mag eben so gut ein historisches Stück als eine Landschaft
heissen. Die Staffage dieses Gemäldes hat der Maler aus Götbe's
Götz von Berüchingen gewählt, und zwar den Augenblick, wo
Götz dem Mönch die linke Hand reicht, sagend: und wenn du
der Kaiser wärst, du müstest mit dieser vorlieb nehmen. Ein hüb-
scher Knabe hält seinen kräftigen Schimmel am Zaum. Das Ganze
geht vor einer Schenke vor, wo man noch mehrere geharnischte
IVläiiner erblickt. Der eine zu Pferd thut den Valettrunk, und
•chon steht der dicke Wirth bereit, den geleertent Krug wieder
4tt SifflUiler» Friedrich*
^it einem vollen za vertaiueben. Dies« Gruppe »t meUteHiatt
behandelt und derAntdruck auf dem rothen aufgedunsenen Gesiebt
des Wirthes von eioer Wahrheit und Treue» die ihre Wirkung
nicht verfehlen. Auch an der Uausthür ist eine interessante Ne-
bengruppe: ein Kriegsmann, dem schönen Wirthsmädchen und
einem ehrwürdigen Graubart Valet sagend. Der nach Götz und
dem Mönch hinschauende Jüngling im dunklen Mantel und Bsret,
ist das Bijd des Malers selbst.
Nach einem halbjährigen Aufenthalt in Wien, wo Simnier
mehrere Portraits mit Beifall malte, und unter freundlicher Anlei-
tung der trefflichen Künstler S. v. Perger und 'Russ die alten Mei-
ster Rembrandty Tizian, van Dyk etc. mit besonderm Eifer stadirte,
begab er sich noch Italien. Unter mehreren Gemälden» die er
vor seiner Abreise dahin im Frühjahr 1827 nach Hause schickte,
seichnet sich vorzüglich eine grosse Composition aua, die wieder
landschaftlich und Ijistorisch zugleich ist. Das Bild ist ungeßhr
3 Foss breit und 2 Fuss hoch und stellt eine grossartige Gebirgs
landschaft dar, mit der Scene aus dem Freischütz, Vfo Caspar den
finster vor sich hinhrütenden Max das Trinklied vorsingt. Aos
tiefem Schatten beugt sich das teuflische Antlitz Samiels flnsterod
an das Ohr des unglücklichen Jägers: Das ^anze Bild ist poetisch
Sedacht und brav ausgeführt» das Colorit schön und wahr, und
er gewitterschwere Himmel mit Meisterhand dargestellt.
Im Frühjahr 1827 ging Siromler durch Tirol, Krain, Karothei
nach Venedig, Florenz, Rom und Neapel, üeber Bundert hitto*
rische und landschaftliche Studien aos den schönsten Gegeodeo
Jener Liinder waren die Ausbeute seiner Beisen. Diese italieDi*
sehen Bilder umweht ein Hauch glühender Begeisterung, aber seise
rheinischen Landschaften tragen den treuesten Charakter deutBcheo
Himmels und deutscher Erde; sie haben einen Zauber, den jedei
fühlen und verstehen kann, weil der frische Lebenshauch darüber
hinweht, den wir athmen« Eines von Simmler's Bildern, nach sei-
ner Rückkehr aus Italien gemalt, ist eine hohe Waldgegend mit
einer liehlichen Fernsicht auf den Rhein. Nebelberge begränzeo
ihn, einige Dörfer ruhen an seinen Ufern und an einer Land-
spitze dämmern zwei Segel auf. Auch hier ist die Luft viicder
voll Bewegung, natürlich und schön verschmolzen mit der Ferse.
Auf demVorgund zeigt sich Rind- und Wollenvieh, was demKüo>t*
1er wieder vorzüglich gelungen ist.
Unter mehreren Portraiten , die .Simmler in jener Zeit gemak
seichnen sich das überaus ähnliche des Grafen von Ingelheim, A
reicher Husarenuniform , und des Dichters Kaufmann in K^eu^
nach besonders tius. Für den k. grossbritanisch - hanöverischei
Staatsminister von Bremer malte er 1829 sieben höchst gelungeoi
Familienportraita und eine Landschaft. Und ^o folgte ein Werk
auf das andere, besonders ausgezeichnete Viehstücke, die in malen*
scher Anordnung und in vollkommener Naturwahrheit ihres Glei*
eben suchen. Die Scenerie entnahm er später gewöhnlich dem bei*
matlichen Boden. Der Ruf des Künstlers ist seit Jahren gesichert»
denn seine Bilder gehören zu den Zierden ihrer Art. £r fährt'
dieselben theils in Geisenheim oder Rüdeisheim, theils in VniWf
dorf aus, wo Simmler Mitglied der Akademie ist. Eines seiner
neuesten Werke (l846) ist eine grosse Landschaft mit Viebheerdei
an welcher auch ein anderer berühmter Rünstler Theil hat, oäBi'
lieh Achenbauh. Letzterer malte die Landschaft und Simmler d)*
Heerde. A. Ditcks hat nach ihm einen Fferdefang lithographir^i
qu. lol.
Simmter» Jahpbt jQieeplu ^Simou» Abfaham. MS
Daim habea^ y^ TOB>SioHii)tr -tiitik nlfchfete «tdiin« iilMl.Iitho*
graphirle Blätter, di« eft^nlalk bu dcitn TcefflblMteB ikm Art
gehören»
1), Landschaft n»it Stier, Koh uüdScbaaf, 1^33' ndtrV gi^ ^a.8«
Es gibt auch reiq« AezdrücJi^, j : a.
2) Landschaft Hn\i c^ret Iiiih6n«,eia radiBtes Blatt, qa."8*
0 ) Thierstudien, nach der Natur auf Stein .gezeichet und Ittbo*
graphirt. ,Cö1d 183^ ff» Drei H«fte mit 12 Blafitera, föl.
Jimmler, Jakob Joseph, Maler, tnirde 1822 zu Warsdiau ge.
boren , und an der Akadeiaie in Mfinoben Eum Künstler h^ran*
gebildet. Er hesuchte diese Anstait.von 484l -^ 44« worauf er in
sein Vater],aad surüpK. KehrCefc. Simmler malt Landscfaafito und
Genre&tücke. , i.
Simmons, W. H., Kupftcstecber aä« London, ein Jetzt kbender
liünsUer« Wir haben von ihm mehreoe Blätter in Mezzotinto»
neben anderen nach Warken voa Sir Thom. Lawreace, lür*eina
Seminlung: Eftgravtngt (rom tho-.worka of the lat« Sir Thomas
La«vreo<ß0, by S. Cousins^ J.. Lucas,' G. H. Fhilip^t, etc. Diese
Nachbildungen beliefon steh bis i84i auf 10 Hefte «u drt i Blältem«
London 1837 ff*» foL. . ; :. ,
Ein ntsues. Blatt (i84fi) ist nach H«CaKert gestochen, dea'Uer-
"6«, Jagd b^^itelt. ., . s . •
«nW), s. Simoni, . . * ' . . '
)imon ^ Bildhanar und Erzgtasser Ton Aegina, blühte um Of. 77*
als Zeitgenosse des Dionysios von- Argosf Diese beiden- -fi&nstler
fertigten naeh PAusanias für Phormis ans Mi^nalus «in Waibge*
schenk naeb Otympta, vtelehes xweY> Rosse! mit den Wagenlenkero
neben ihnen voratäUte. .Simon hatte als* Bitdner TonPterden groa*
sen Rui^ Dann erwähnt ' Fl inius von eiiieiii< Simon aueli einen
Bogenifihützen und einen Hund, sagt aber nicht bestimmt ,' dast
. sie von dem Aeginelen gefertiget -seyenr. '
Ein -altera' Meister dieses^ Nainens war Sohn dei Bupalamait
dessen Clemens ' yön' 'Alexatidrien erwähnt.' Er schreibt ihm su
Atheh d^e '^Statub' ein'ek 'pion^so^ zu, eih ^ild derjenigen Art,, dem
man '^ bei der'Wdinfe^e'dlis^* Gesicht beschmierte, einen Aiowaot
Mopv^os aus Marmor vpn Phelleus in Attika. Diese Bildsäule sah
man unteV' üt^lten Palladien, so ^as's dieser Simon eider der frühe*
sten Plastiker Griechenlands gewesen lu seyn scheint. Vgl.Thiersch
Epochen ^. 127.' An.
>imony Abraham oder Andreas ^ '- Wachsbossirer, wurde in
Yorkshire geboren und zum Theologen herangebildet, aus welchem
aber auletzt ein berühmter Künstler' wurde« Er fand nämlich
durbh seine Wachsmodelle allgemeinen Beifall, benotiders in Schwe-
den am .Hofe der Königin Christina. Er modellirta da vietef Bild«
nissB UL Wache, und auch jenes der Königin, wofür sie dem Kunst*
1er ihr Bildniss in Gold verehrte , welches er «& einer Kette am
Halse trug». Er begleitete diese Fürstin auch nach Paris, von wa
aus er nach Holland ging, und dann nach England» um daselblt
ftein Glück zu versuchen , welches ihm sehr günstig war. Simoa
modeSlicttf viele Bildnisse von englischen Grössen« Auch das Por^
trait des Königs stellte er in Wachs. dar, als Modell ^r Medaille
für die Kittet des projektirten Ordens der königUchen ^iche (Royal
oab). In der letzteren Seit verfiel er in die Ungnade des Hofes,
IM .: &lm^, Alflonnder« «^ . Sitiiol^ tob Coeltt*
. . ' liBfl in Folg« demelbfew M&rttii M Mb#ttcti' rar» 's\d Aiss Simon h
;.. Aottitli «tavb* «Sein Tod erfo^li •Mge Jahre nach der Be«tior»
tioD. In der k. SammluDe xu Copenhegen »t sein von H. Ditt<
^nar vtm Diünarsra g;emaltes Bitdniss, wie er einen Todtenkopl
in den Häaden hält, geat. von J. M. Preisler.
. 'Th9maa Simon tat 'dar Jüngere Bradcfr dieses M«iatera.
SimCXDy Alexander 9 Maler von Stuttgart, besochie die Rnnstschnh
daselbst , und begab sich dann zur wretteren Ausbildung nach It»
ilien. t Nach seiner Rückkehr- 'iiis Vaterland fand er sanächst ix
•Weimar einen seinem Talente angemetsenen Wirkungskreis, m
et seit ' einigen Jahren sum RUfbrne* der Kunat ihÜttg ist Seist
1 . . früheren Werke bestehen in Darstelttibgen ans dem fomaotiscbei
Mittelalter und aus Dichtungen der neueren Periode, theils in Zeich»
nungen » theils in Oelbildern behandelt. Ein, jimlasaendes Werk
bilden seine Scenen aus dem Obeeofll jn Arabeshenlbrm , welche
.lim Wieland's Xtmmec dea groasherzogliehen'Schtossesso Weimaf
r ii alft Einfassung. gcösserer <6eBsälde deeneii, und^die eben so poetitcli
f. • «rdaeht, als t sinnvoll und mit^Oeaebmaob anagdShrt aind« Simoi
H vDifonhacet'da ein dem IVL vw<Sch«vind varwandtei Talent, vrelchei
.41! ofi^h mit gaoiser: ßelbstständighai^ belegt.. Mlev xler acht Jsogn
Streifen dieses Zimmers fasst einen für sich . bastehienden Abschnitt
..O'ida^Wteland'sohea Gadichtaa, ;und ^839 war ^das Ganze vollendet.
Dann beschäftigte den Künstler auch dlal romantische Leben,
welches sich in der Wartburg entfaltet hatte. Jjgin gröfsescs 6^
mälde,'.Jn welchem der Stuff jener früheren Zeit entnommen if^
.;. .bosi^«^ 36t3|t die Grbsshensngin voii.Weiibav, ntMidiaine Episo(]e
-» .••au<i(l^m Sängerkrieg' auf dar Warlbnrg.i Simon 'bame^a^h schon
ifcifhcnimili Studien über dest ältesten £natan«]i divaaa ahrtfürdign
i>. , Qebaud^s/befasst« Im Jahre 1^39- sesste. ee «[»f »Genehmigung ^^
.. . . MiaisUriuma aeineiiDnterauisfainngen.'am.'Gisbäada selbst fbrt, und
11' i:..da|i<fi -iceigia sich#.4)aas Fa9adaiünd' Giefciel/idesf isogenannten hobco
«,.;„jl{d\ise»> des .eiganlJkicbett Palf itas». noch ^grösatenthetla in den Man*
ern vorhanden und nur enstetit se^^en» uBbiilertigtaüaoh den vor«
handenen .Sp.ureo Aufrisse der Ha^t- uijd;|^h|8Asai^e,.;nach wel»
eben sich ein imposantes Cj^V^ff^e. ri^'anj^h^.jSty)s(Zfsig]U ^
, G.rosshcrzog Hess, dal^er UQjter .6^'er^upd;4ea, Ober r^audirelitori
' C'gudräy Leitung das <jebau<l^,%fi4jg)i(4ier.. Waise wi^r in de*
alten Slan;(le herstellen. ., . ■ - . i. -
Eines seiner neuesten GemalDe gilit in grofsartig atlejs^orifcb«^
iiiiffiaiisiing die f reiWerdupg des menschlichen G^^ste^. worüber si(^
^""'de^r Nürnberger Correspondent 1845 Nro.28ß ausführlich vcrbreiiet
In der oberen Abtheilung erscheint Zeus» Moses und Chnstii|i
Vnd*^ unten Philosophen und Dichter -der neueren jjl^eii» itie Voi*
"* ,taire, Sh'alieispe^rej, Schelfing, Hegel, u.'s. w.
,• . i Einige Comfiositionen diesi^ Maiaters sind auch in Nachbii*
düngen bekannt. Eichena. stach Illustrationen au Wiekad's Obe*
., ..roQ, ifvqvon 1844 das Mste. Blatt erschien^ fol. Für deaFMorto«
. .4er deutschen Classiker» L Stuttgart i84a« sind «uüge sainar Zeicb*
. pungen lithographict*
Simon „ Ci, A, , $. Alexander Simon. ,
Simon von. Coeln^ nenntFiOTiUo . in aaiiker Geschichte der seieb*
nenden Kunst in Spanien IV. 55. einen Architekten« dermittem^o
Vater Jakob, dem Erbauer des Klosters Miraflorea, nach* Spti'^l
Ipübg, um mit diesem zu arbeiten. Den tuttt soll tev Bi»^^
Simo&V Friedrich. — S,iiiioD, HenryHCheT. jVT^'
Doli Alonto rbir Btfrgot, iveKiher' Auf'deni Cofeicifiiiitf in Bald
war, nach S]^ameA'bei'ufen' baben« ' ' *'
imen, Friedrich» M^ler, wurde 1809 in Heidelberg geboren, und
daselbst für seine Laafbab<i vorbereitet, welche er dann in Mun«
chen mit Glück betrat. . Er besirtfhte da von 1828 an mit Eifer
die Aliademie, machte auch Studien lAach den reichen Schätzen
der h. Pinakothek ', und sah'sith bei einer grossen Vorliebe für
die Genremalerei bald in den Staiid gesetzt, in eigenen Composi-
tionen seine Kräfte zu versuchen. Er malt Seenen aus dem yolke«
leben, deren mehrere durch eine glücklich angebrachte Nachtbe*
, leuchtung voii grossem Effekte sind, so dass er in diesem Fache
' mh F. W. Schön und M. Müller wetteifert, welfche ebenfalls in
München* ihren Ruf giründeten. Simonis Bilder sind bereits ziem*
lieh zahlreich und in verschiedenen Händen,, theils durch unmittel-
baren Ankauf, theils durch die Yerloosungen ^es ;Kanstvereins in
München. UsAer diesen, nennen wir die Kirchweihe im bayeri«
sehen Gebirge , den alten Mann mit d^m aufivartenden Hunde,
die 6emüseh«ndlerin mit der Sechsertaheile 1838; den Sennerbu-
ben,, die zwei Wildschützen 1859; das Mädchen am Fenster, Nacht-
stiuch, den Geizhals bei Liehtbeleuchtung 164o; die Heimkehr vom
Christmarkt, das Mädchen, welches die Katze füttert, den Poeten
in seinem Oaobfrtübchen , das Bauernmädchen den Liebhabep er-
' wartend t84l;:defi Wirth^ fwie.er das Glas gegen das Licht hält,
den Musikanten., defn Dultvl^ächter mit einem Betrunkenen 1M2 ;
die Sennerin« mit (dem. Buche» -die -reisenden Handwerkibursohen»'
den Wilddiebiiio dex Sennhütte ld43; • dio Muvikjtunde^ eines- der
scköjü^tei) .NachM(ückq, den. Schneii^ier, wd^her .ein Hl ei^tifigs stück
aufzeicKuiet 1844 »/^pn Geistlichen ^zü ^incm Sterbenden, gr^lfiitet,
bei FackelbeleuphtuDg, den Dichter, wi^ er mit dem Lichte in der
..Hand d.urch das Fenster^ die Katzen am D<^che verjagen. will, ein
sel}^ büui,oi:isti.=ches. Bild von 184^.
Simon hat in letzterer Zeit in seiner. Nachtroalisr ei bedeutende
Fortftahrittje.gemnehw »wie denn .überhaupt die Bilder dieser Art zu
seinen Hauptwerken j,gezähU werden müss0i»,.ida sie ausser der
eifectvoUen Beleuchtung auch noch das Verdienst eipe/* naturgA«
treues, tHl4 tlieijivy%i«e raucht hmtioristisKitieh AblS^b^üifg habeü. •
Einige s^slner -Bilder sind autlh durch die' Lithographie be-
kannt. ' Stör k hat -nach ihm gestochen; Unter den artistischen
Beilagen d^r M'ürichner Bfärtefr" von R. Ü^eeke-sind dib betrunkenen
Recruten in lithographischer Nachbildung,
wOIOHj Henry ChtV., Bdehtein^öhneider urid Medailleur von Brüs-
sel, (jrhielt da selbst' den -ersten Unterricht, und machte sTch.fn 'kur-
zer'Zfeit'so TortheiHieft bekannt, dass ihm der König von Belgien
zur weiteren Ausbildung in Paris eine Pension verlieh. Simon
machle sifih aueh 'hi6r bd4d gleitend,' und* daher 'Üo den wir ihn
*<^ti 1803 als Professor an der Norm«Ischo)e bethätiget. Doch
verwendete Simon seine- Zeit nischt ausschliesslich auf den Unter-
zieht'; er suchte im Gegenlb^ile* der Welt zu zeigen, dass er zu
den höchsten Leistungen seiner- Kunst bestimmt eef, und seine
Werke tragen auch wirklich da« Gepräge hoher Meisterschaft; Ein
in.'CarneoV geschnvtteDes Bildnis« des Kaisers Napoleon erwarb
ihm die Stolle eines Graveur desselben y und bald darnach wurde
er auch Afttglied' de« Censeil du sceau de Tttres. Im Wappen-
' stechen han^'Simon'idü8' eine gl^änc^n^ Probe abgelegt, beson«
ders durch'einTablean von '21 WapfFen 4er .französischen Priii*
490 Simon^ Hippo(yte. «-* Simon^ Jean«
WQ, H«rso^, Graleo« BaroM und Bitipr« Oiett» Tablm er-
hielt die Kaiserin Jösephine, und liets et iu ihrem Cabinete auf-
häogen. Um jene Zeit beabiichtigte er auch die Herausgabe einet
grossen Wappienbachs des französischen Adels, wovon lftl2 der
erste Band unter dem Titel: Armorial general de 1' Empire franfait,
erschien, und welches auf vier Bände berechnet war. Nach dem
Sturze Napoleon's war Simon einige Zelt dem Privatstande zurück-
gegeben» bis ihn lSl7 der Prinz von Oranien zu seinem Hofgraveor
ernannte» obne desswegen den Aufenthalt in Paris verändern u
dürfen. Später ernannte ihn Ludwig XVIII. zum Professor der
Steinschneidekunst am k. Taubstummen - Institute , und auch Cid
X* und Louis Philipp wussten den Künstler, zu ehren » indem tii
ihn zum Hofgraveur ernannten.. Das k« belgische und das k
iranzösische Institut zählen ihn unter ihr« Mitglieder*
Die Werke dieses Knnstlars sind zahirdieh« Sie bettehen io
Medaillen» und in Arbeiten in Edelsteine. Er schnitt die Bildnis»
Napoleons» des Kaisers Alexander von Rttssla«d, nad Ludivig'i
< XVIIL von Frankreich, jene des Htrzoj^s'nnd der Herzogin von
Berry, des Herzogs von Bordeaux, des Königs Carl X.» des Kooip
Louis Philipp und seiner Gemahlin, des Herzogs und derEenogu
von Orleans» des Prinzen Poniatowsky, des Schauapielers Talma
u. a.» alle in Edelsteine» meistens inCarneol, erhaben ond vertieit
In letzter Zeit schnitt er die Bildnisse der sämmtlichei» Mitglied«
der k. französischen Familie in einen • Cameol » ein Kunsmerk,
welches 1846 in dem Antiken - Cabinete der k. Bibliodiek anfbc
wahrt wurde. Dann schnitt ' dieser Künatler- auch ganze Figurea
in Bdekteine, wie einen Aesculap, einen Amor u. e. w«
Eine seiner schönsten Medaillen stellt die Königin vonBelgieo
auf einem von Löwen gezogenen Wagen d^r. Es ist diess eine
Denkmünze auf die Ankunft der Königin in Brüssel l8l7. Auc^
' für die k. Münz in Brüssel schnitt er einige Stempef. Far di«
Sammlung von Portraitmedaillen berühmter Niederländer (Galerie
historique des Bays-Bas) lieferte er ebenfalls einige Stücke. Di-
runter sind die schönen Medaillen mit den Bildnissen von Rabeot
und Aembrandt» die in Bronze vorkommen.
Simon 9 Hippoljte, Maler in Poitiers, machte in Pnris seine Slö'
• dien und malt Bildnisse i^nd historische Darstellungen. £r ^f^
den Stoff häufig aus 4^r Bibel. Auf dem Pariser Salon 1S45 (^
man einen Christus auf Qolg^tha von diesem Simon.
Simon, J.y Bildhauer» arbeitete in der zweiten Hälfte des l8- J>i>''
hundjsrts in Berlin» und noch um 1804> 'Er fertigte Büsten T<f
, nehmer und merkwürdiger Personen» Statuen und Basreliefs i»
Marmor und Gyps. Ist wahrscheinlich Eine Person ;mil J* Sioonj-
Simon, Jean, Zeichner und Kupferstecher, wurde um l675 '^ni«
Normandie geboren, und in Paris zum Künstler hekan^ebiklet, ^<^
er einige Blätter in Linienmanler stach» die gerade nicht so <)eo
hessten französischen Arbeiten dieser Art -gehÖKen« Nach eisigem
Zeit begab er ^ch nach London» wo er Jetat.naeh dem Vorging«
. . dea John Smith und auf Veranlassung. Hn^Uer's. die Mexfotinto-
manier vorzog;. Er führte in- dieser Weise viele Blätter aas, <I>e
theilweise ihr Verdienst haben, im. Ganzen, aber den Arbeit»
, Smith's nachstehen. Von einigen sind d«e Originale iebr boBff'
kenswerth , so das« sie dadurch höheres Interesse erregen« Siofi^
blieb bis an seinem i755i erfolgten Tod in Lnodon*
i4)
15)
Simon» Jean» 4Sf
1 ) Maria Stuart, ein oufdruckiToIIe« »choii behaBMteiBkllyfok
2) DiePriDzessio Maria, vierte. Tochter Georg II. voa England.
J. Simon del. et lecit« foL
3) Die Königin Anna von England, nach C. Boit, fol.
4) Carl I. König von England, nach A. van D^ck, foL
5 ) Wilhelmine Charlotte von Wales, Churprinzessin von Han-
' nover, .nach B« Arlaod, fol.
6) Prinz Georg von Dänemark, nach M. Dahl, fol.
7) Friedrich Prinz von Hessen -Cassel, nach Ru«ca, fol, .
8) John, Herzog von Marlborough, nach J. Clostermann
1705. fol.
9^ Geors Wilhelm, zweiter Sohn des Prinzen von Watet nach
Kneller, fol.
10) Prinz Eugen Herzog von Savoyen, nach Kneller^ fol«
11) Carl Lord Townshend, nach Kneller, fol,
12) Carl Herzog von Sommerset, nach Kneller, fol«
13) John Lord von Sommerset, nach Kneller, fol,
Thomas Graf von Stafford, nach Kneller.
Johannes Comes da Silva, Con. de Tarouca» nach Knel-
ler, fol.
l6J Heinrich Graf von Gallway, nach Kneller, fol.
17) Robert Graf von Oxford, nach Kneller, fol«
18) Richard Temple, Baronet, nach Kneller, fol. '
19) Thomas Erle, Lieut. General, nach Kneller, fol«
20). Carl Graf von Dorset, nach Kneller, fol.
21 ) William Pulteney Esq., nach Kneller, fol«
22 ) Baron Harley, nach Kneller, fol.
25) James Stanhope, Lieut. General, nach Kneller«
24) John Morley, nach Kneller, fol.
25) Joseph Addison Esq*, nach Hneller, fol.
26) Richard Steele, nach Kneller, fol.
27) John Tillotson, Rev. in Christo Pater, nach Kneller, fol«
28 ) Ph. Stanhope, Graf von Chesterfield, nach W. Hoare, foL
2Q) James Graf von Carnarvon, nach M. Dahl, fol.
30) Thomas Parker, Lord Chief Justice etc., nach Th. Mor-
ray, fol.
31 ) Robert Walpole, im Ornate, fol.
32 ) Horace Walpole, nach C. VanloO, fol.
33) Miss. Walpole, nach M. Dahl, eines der Hauptblatter de«
Meifters, fol.
34) Die Gräfin von Bridg^ewater, nach Dahl, fol.
oh) Attilius Ariosti, Musikus, nach E. Seenan jun« 17i9t foL
36) Lady Hervey, nach Dahl, fol.*
37) Alexander Pope, nach demselben 1727, fol.
38) Mr. Matheiv Prior, nach J. Richardson jun. 1718, fol«
39) John Milton, nach R. White, fol.
4o.) John Ciarke, nach T. Gihson, fol«
41 ) Briscilla Cooper, nach demselben«
42) William Shakespeare, nach Zoust, fol.
43) William Lord Cadogan Lieut. General, nach L» Lagnerre»
fol. . . . . o
44) Stephan Fox, in seinem 75* Jahre, nach J. Backer« Oval
mit Wappen, fol.
45) Ezechiel Spaoheim, Büste, fol«
46) Büste eines jungen Mädchens, nach einer Scnlptnr, kl. fol.
4? ) Diana und Aktäon, nach C« Maratti, kl« foL
47$ Simon , Jean.
'46 ) PcNeot und Andromedi, nach G^ Renit fol.
49 > Dana«, nach C. Maratti, fol.
50) Die Entführung der Eord^a, nach F. Albani, fol.
51 ) Dae Unheil dai Paris, ohne Nameo dee Malers« foL
52) CimoD vnd ^erro (Charitat Romana)« nach B. Lens, foL
53) Susanna von den Alten überratcht, nach Rnbent, etwa
kleiner aU dar Stich von Voritarman und von der (jegei*
" sette» fol.
54) Judith und ihre Magd mit dem Haupte des Holofemes, nad
A. Pelleffrini, fol.
55) Die VerRÖndigung Maria, nach A. Coypel, fol.
56) Christus heilt die Blinden, nach G. la Unerre, fol.
Diefs ist eines der Haoptblätter in schwarzer Manier.
57) Christus bei der Samariteria am BrinmeA, nach demsel-
ben« fol.
Diess ist das Gegenstück snm obigen Blatte«
58) Christus bei den Jungern in Emaus, nach Rubens, fol.
•'59) Christus ertheilt den Aposteln den Auftrag, das Erangellan
zu verkünden, nach F. Baroccio. Simpn fec. 1719- In Schab*
manier, fol.
60) Die hl. Jungfrau mit dem Kinde und dem kleinen JobaniM»
nach Baroccio, fol.
t) Edce homo, nach A. Coypel, fol.
) Die Transiiguration , Rafael's berühmtes Bild im Vaticaii,
in zwei Mezzotintoblättern, gr. fol.
63) Die 7 Cartons Rafael's in Hamptoncourt, in ebenso vieles
Mezzotintoblättern , in welchen ober der Charakter der Ü^
bilder verloren ist. Sie haben folgenden Titel: VIl Tabula
Raphaelis'Urbin. | Longe celeberrimae. [ Quas hortata P>
Pauli Rubinü £q. ingenti sumptu emptas.^ | In AogÜ»
I advebi JQssit Carolus I. etc. Nunc demum in Melaoogn-
phia factae a J. Simon etc. | Et Cooper | Editor | Caroliu
. IVlarattt inven. delln. | Maratti zeichnete das Bildniss ^
fäeVs, Welches beigegeben ist, kl. qu. fol.
64) Die Befreiung des hl. Petras. P. Berchet pinx. Simoo ^
17l4« In schwarzes Manier, fol.
65) Die Befreiung des hl. Fetruja, nach A.. F. Bargas i704i ^oi
66) Die Vergebung der Sünden: Remissio peccatorum, dv
Heemsk^rk, fol. . ^
67) M^gdalßna, eigentlich Adrienne Za Convreor in der Ro'''
der Cornelia, Copie nach Drevet und Coypel, kl. fol.
68) Dorsatus and Fannia. P. Berchet pinx. J. Simon fec. S^
gutes Mezzotintoblatt, fol.
,69) &ine idyllische Darstellung in einer Landschaft, in schwsrut
Manier behandelt. Unten J. S. exe, qu. fol.
70) Die vier Elemente, Bilder von Damen mit Attributen, Dick
eigener Zeichnung, kl. fol.
71 ) Die vier Elemente, nach J. Amigoni, kl. fol.
72) Die vier Weltalter, nach J. Verdhr, qu. fol.
73) Vier indische Fürsten, Kniestücke nach Vereist, fol.
74.)- L* Occupation und -La devota |* nach E. Jeaurat , 2 Blatte''
Oval, fol.
75) La oegli^c; La more laborieuse; La Gouvernante, oacbJ'
B. Chatdin, fol.
77)
78)
SimoDt Jean Pierre---^ SimoB^ L» 4t9
76) Zfvei holiändifch« Bauern beim Kartenspieli nach B|M>ow€r,
kl. qu. fol.
La Conversatiott da soir, qu. fol.
Der Mönch, welcher auf der Strasse swei Mädchen anfallt»
halbe Figuren, hl. qu. fol.
limon^ Jean Pierre^ Maler und Kupferstecher zu Paris, wurde
1769 geboren, und unter uns unbekannten Verhältnissen herange-
bildet. Er widmete sich der Genremalerei, noch' mehr aber dem
Kupferstiche, wobei er dem Geschmacke seiner Zeit huldigte, aber
meistens auf momentane Spekulation arbeitete. Seine Blätter sind
' in Funktirmanier behandelt, und theilweise colorirt erschienen.
Ruotte stach nach ihm ein Blatt unter dem Titel: Tireuse de Gar«
tes, welches als Gegenstück zu Ä. Cardon*s »Diseuse de bonne
aventure» dient. Ruotte stach noch andere Blätter nach ijun: Ho*
sajnonde; Beatrix; Studions Fair; Melanie. Bourgeois de la Ri-
cbardiere und l^rudbon stachen ebenfalls zwei Blätter nach ihm:
LaFran9oise coquette. und La pensiveAngloise» Aehnlichen Genrea
sind auch seine eigenen Blätter.
1 ) A. £. M. Gretry, nach Isabey, 4*
2) Eva, nach eigener Zeichnung, fol.
3) Betsaba, nach eigener Zeichnung, fol.
4) Die bittende Psyche, nach einer Zeichnung von Eleury, 4*
5) Circe empfängt den Ulysses, Copie nach Flaxman, 4*
6) Venus vonÄmorinen umgeben in Lütten, nach demselben, 4*
7) Ni Tun ni 1' antra, zwei Alte, welche einem Mädchen Geld
anbieten, nach Mde. J. Desora, 4*
8) Atala empfängt von P. Aubry das Abendmal, 4«
9) Chactas übergibt dem Lopez seine Kleider, um in die Wild*
niss zurück zu kehren, 4*
"Diese beiden Darstellungen sind Chateaubriand's Atala
Rene entnommen.
10) Ninon und Constance, zwei Blätter, 4*
11) Das Krönungsbild Napoleon*s, 4.
12) Zwei Darstellungen aus Paul und Virginie, gemalt Ton Lan-
don (I812)» und für Frauenholz in Punktirmanier aus-
geiührt.
13) Mirta; Agelie, zwei Genrebilder, nach eigener Zeich*
nung, fol.
14) Rosine; Isabelle; Lesbie; £glde,.vier Kopfe, fol*
15) Darstellungen aus Lafontaine's Fabeln , mit Coiny gesto»
chen, nach Zeichnungen von J. Duvivier, für eine Duodez*
Ausgabe der Fabeln«
tmon, J. P.^ Maler zu Amsterdam , blühte um 1820. Es finden
sich verschiedene Genrebilder von seiner Hand, deren man auf
den Kunstausstellungen der genannten Stadt sah. Dieser Simon
könnte mit dem obigen Künstler Eine Person seyn»
imon^ Juan, Maler von Sevilla, wird unter die Schüler des B»
Murillo gezählt. Uebrigens scheint er nicht bekannt zu seyn.
imon^ L.^ Kupferstecher, wird im Cataloge der Sammlung des Mr*
Patgnon-Dijonval genannt. Es wird ihm da folgendes Blatt bei-
gelegt: \
Der Geliebte zu den Füssen der Geliebten, nach N. Lau-
eret, fol.
«so SbiMi, Leykas. -«- Simon» Pierre«
Simon IieykaSf ein Name, weldien die Gallerie ta FoflunenfcMn
erhelten hat« De sieht man einen Kopf in Marmor, auf weldiea
nach Heller (Beschr. der Gell. S. 45) »Leykas Simon« steht Di^
aer Simon wird wohl der Künstler seyn.
Simon, Lucas Andrd^ Decorationsmaler, |;eb. zu Paris um i76i
hatte als Künstler Ruf. Er verzierte mehrere Häuser und PalÜttc.
Za seiner Zeit war es auch noch Mode, die Wagen zn bemaleB,
waa sich jetst auF die Wappen heschränkL
. ^ Dieser Simon könnte auch das oben erwähnte , einem L Si*
mon zugeschriebene Blatt gefertiget haben»
Simon ^ M. E.^ t. Simons.
Simon 9 NicolanS, Modelleur, bildete sich in Manchen heran, ood
wählte dann die Vorstadt Au zu seinem Aufenthalte, wo er oodi
gegenwertig lebt. Im Lokale des Knnstvereins zn Müncheo sak
man von ihm schone und lebendig anfgefasste Thiermodelie toi
diesem Simon«
Simon f Fierre f Maler nnd Kupferstecher, wurde um l64o zu hrir
geboren , und daselbst zum Künstler herangebildet, worauf er tidi
nach Italien begab, um in Rom seine Studien zu vollenden. Nack
•einer Rückkehr gründete er in Paris den Ruf eines tüchtigen M(>-
fters* Er malte Bildnisse, und stach solche in Kupfer, wobei«
den R. Nauteuil zum Vorbilde genommen zu haben scheint, des
er zwar an Kraft des Stiches, aoer nicht im Uebrigen erreicht!.
Seine Bildnisse sind nach eigenen und fremden Malereien gefto-
chen. Dann haben auch, andere Meister nach Simon*s Bil<lni»s^i
gestochen, wie Trouvin jenes des Don Alexis Duboc, A. Troaraiii
«in solches des Jesuiten Claude Fran9ots Menestrter, n. s. w. D«
Todesjahr dieses Künstlers ist nicht bekannt. Es erfolgte nach {"3
Brnou hat sein Bildniss gemalt, und Edelink dieses gestochen. i
Trouvain stach das von Tortebat gemalte Portrait dieses Meiste»
1 ) Ludwig XIV. in seiner Jugend , nach Le Brun , gr. fol.
2) Lttdovicus Magnus, mit dem Commaodostabe vor demZeiit
stehend, daneben ein Helmträger. Nach eigener ZeicbDuii$)
qu. roy. fol.
3) Ludoviens Magnus Heroum Maximus, nach eigener Zeio-
nung, roy. fol.
4) Ludwig XIV., grosses Brustbild von l684, gr. fol.
Das Blatt mit der Jahrznhl i686 ist von derselben Flu»*
die nur in den Beiwerken verändert wurde.
5) Derselbe Konig, schönes Brustbild von i685» gr- fol«
6) Ludwig XIV., Brustbild von i677» nach C. le Bnin, gf' <<"'
7) Ludwig XIV., Brustbild von 1078, gr. fol.
S) L^dovicus Borbonicus, Princeps Condaeus, P. Stmoo id
vivum pingebat et sculps. i668- Büste in L(ebensgrosse.
9) Christ. Ludovicas Dux Megalopolitanus , Princeps Vaodaio'
rum. Ualbfigur, nach C. Perrin. Oval, roy. fol.
10) Anne Marie Louise d*Orleans, Soaveraine de Dombes, U»'
chesse de Montpensier. Halbe Fi^ur, rby. fol.
11) Elisabeth Charlotte, iPalatine deRhia, ein sehr schönefBuRi
gr. fol. , ji^
12) Jacobus Rospigliosos Cardinalis, nach C. Maratti, n*"''
Figur, i66Q, roy. fol.
- 15) Bd. Fr. Golbert, Comes de Lauleurier, lebensgrosies ni^^
bild, roy. fol.
Simon 9 Pierre* — Simon, JPetei^ jnn« 431
ii) lacques Ambrpu £q. Dom. de Lorme, lebensgr^sei Brosu
bild, roy. fol.
16) Antoine Alvores Osso Gomez Dävilay Tolo Mqs. de Valada
y Astorga Virrey, mit der Brille, nach P. Ronche, roy. fol.
16) Etienne Johapnot de Bartillot, gr. fol.
17) Guido de Durasfort, CoiAes de Lore, Franc. Marescallas
etc. Grosses Brustbild in Oval. Ein Haüptblatt, gr. fol.
18) Leo Fotier des Gesvres, Abbat et Comes Bernaiensis, nach
de Troy,' ein fost naturgrosser Kopf» imp. fol.
ig) Gutllemus BaiUy» Comes Consistor. magni Galliaram Con-
sil. Advocatus, sehr schöiies Bildniss; gr. fol.
20) Paul de Godet des Marais, Ev^que ^e Chartres, nach F. An«
dreas, gr. fol.
21) Uiacynth Serroni, Arch^veque, nach Rigaud, fol.
22) Charles d'Ailly, Duc de Chaulnes, Fair de France, nach J*
de )a Borde, gr. fol.
23) Federico Baroccio, Maler, Simon sc. Oval mit Lorbeer-
krone, 4*
24) Agostino Carracci, mit Tafel und Reisfeder, Octogon, 4*
25) Gaspar Alterius, 8. R. £• Capit., nach F.Voet, P. Simon sc.
Romae 1073 , fol.
26) PQcolaus Cheron Abbe de la Chalade« Simon Ecqaes Ro-
manus pins. et so», gr. fol.
27) Moses vor dem brennenden Busche, nach N. Poussin, fo|«
28) Marter und Wunder der Heiligen Gosmus undDamian, nach
dem grossen Altarblatt S. Rosa's in der Capelle Nerli in
S. Giovanni zu Florenz. Glänzend gestochenes Blatt, s. gr. fol«
3q) Merkur, nach A. Bloemaert, fol.
30) Le Pantheon, ou les ßgures de la fable. Mehrere mytholo«
gische Figuren nach Zeichnungen von Gois, fol.
Simon f Feter jun.y Zeichner und Kupferstecher, wurde um 1750
ia England geboren, uild arbeitete da eine Reihe von Jahren. Sein
Vorbild scheint Bartolozzi gewesen zu seyn, durch welehen die
Punktirmanier so viele Anhänger fand, dass in einer Zeit von et-
lichen Decennien die bessten Talente piit dieser jetzt in Missach-
tuDg gerathenen Kunst sich beschäftigten. So ist es auch mit Simon
der Fall, von welchem man behauptete, dass er in seiner Weise
ordentlich zu malen verstehe. Zu seinen frühesten Arbeiten gehö-
ren die Blätter in Th. Worlidge's CoUectiou of Prawings from cu-
ricus antique gems. London 1708 1 4« Da ist von ihm ein Kopf
des Virgil und eine Bacchantin. Später beschäftigte ihn besonders
J. Bo^^dell, der von diesem Simon neben anderen auch mehrere
Blätter für das Prachtwerk: The Shakespeare Gallery, stechen liess,
welche wir unten aufzählen. Um i8lO starb dieser Meister.
1) Das Bildniss von Vincent Hotman, fol.
2) Cur Saviour in the garden , nach F. Lauri, axis Boydell's
Verlag, 4.
3) Paul preaching at Atens. St. Paulus prediget vor dem Areo-
pag, qu. roy. fol.
4) Wisdom. Allegorische Darstellung der Weisheit unter der
Gestalt der Minerva, nach J. F. Rigaud, gr. fol«
5) The three holy Childern, nach W. Peters, aus J. BoydelPs
Verlag, und schön punktirt, imp. fol.
6) Ciytia, Büste nach J. B. Cipriani.
«air Sii^pii, Feier, jun.^
7) Fünf Eogelf köpft in Wotten, FiaDeM. Isaballa Rtr Goidn,
Dach Jos. Reynolds punkttrt, gr. fol»
B) The sleepiog Nyoipb» nach J. Ople, iur Boydell posktiit,
1787. fof.
9) The Intcrnlew of Tom Jooet, n«ch J* Dowomaa pookürt,
qu. fol.
10) The PbUoiophe S^are discover'd by Tom Jones, dMGt-
genstück. .
Diese beiden Blätter erschienen in Boyc^U's Verlag.
It) TouDg Thornhill in Vicar of Wakefield, nach Stodhart,fiir
Boydell gestochen« Rund., fol.
12) Fair Emmeltne, nach demselben» für Boydell's Verlag, fol
15 ) The Woodman, der Holzhauer, naeh T. Gaintborough« fol
14) Credulous Lady and astrologer, nach J. R. Smith» 1780 piui^
tirt, in Bister und in Farben gedruckt» fol.
15) The lovers Anger, ein Mädchen mit entblösster BruitT»
dem Jüngling am Schreibtische» nach Wheatly» 1786» fol.
16) Celadou and Clelia, nach demselben» fol.
17) The inchanted Island» aus Shakespeares Sturm. Act. L2<i
von U. Fuseli (Füssly) gemalt» und für BoydeH'a Shakelpea^
Gallery punktirt, gr. fol.
IB) Merry nives of Wiadsor. Aot. 1. 1. nach R. Smirke für Boj-
dell's Shakespear • Gallery • gr. fol.
19) Eine Scene aus demselben Lustspiel. Act. IIL 5*» von
Feters gemalt, und für dasselbe Werk punktirt» gr. foL
20) Measurc for Measure. Act. V. 1.» nach T. Kirk» furBof
delTs Shakespear- Gallery, gr* fol.
21) Much ado ubout notbing. Act. III. 1., nach Feters, furdii
Sbakespear- Gallery» gr. fol.
22) Midsommer-Night's dream. Act. IV. 1.» nach H. Fucelji
für. Boydell's Shah. Gall., gr. fol.
25) Merchant of Venice. Act. IL 5-f nach Roh. Smirke, fv
BoydeU's Shak. Gall. gr. fol.
24) As you like it. Act. V. 4-> nach W. Hamilton für Boydeil'i
Samml. gr. fol.
' 25) Taming of the shrew. Act. III, 2*> nach F. Wheatleji &
ßoydell's Shak. Gall. gr. fol.
26) Eine Scene aus demselben Stücke: Indactio/i Scene 2m ^
R. Smirke, für Boydell, gr. fol.
27) First part of King Henry IV, Act. III. l., nach R. Wes»
für Boydell's Shak. Gall. gr. fol.
28) Romeo and Juliot. Att. I. 5.» nach Miller» für Bojdeln
' Werk, gr, fol.
29) Drei Darstellungen aus Shakespeare's i»The Seven Age<>*
(As you like it, Act. II. 7), nach R. Smirke, zu einer Folgtj
an welcher auch P. Tomskins, R. Thew, T. Ogbornei 01»
W. Leney Theil haben , aus Boydell's Verlag.
The schnei boy.
The justice.
Last scene of all.
30) Represents the glorious prospect of Great - Britain in ^
Time of James 1.
Dieses Blatt gehört zu einer bei Boydell erscbieneoeB
Folge n^ch den Malereien des F. F. Rubens ao der De»j
des Palastes Whitehall. Gribelin stach den mittleres o^^
den unteren Theil des Flafonds, qü« foL
Simon von Paris. ~ Simon, Thomas. 433
Siaion ron Paris, war nach Fierillo Sc1«ül«r d«s Rosilt Rotti, aU
dieser in FooUmebleaa arbeitete. Er i^cheint auch deiten Gehulla
• geweten su teyn. ^
Simon, P. R., «. Robert Simon.
Simon, R., heisst in Benard'. Cabbet de Paignon - Dijön val ein
Kupferstecher, der wahrscheinlich mit nmerm Peter Simon lun.
Eine Perton ist. Benard legt ihm die in P. Simon'* Arlihei bo*
xeicbneten Blätter Nro. J5, und 16. bei.
Simon, P. Robert, Maler, wurde 1811 in Presden geboren, und
an der Akademie daselbst zum Künstler herangebildet. Es finden
•ich Portraite, historische Darstellungen, religiöse Bilder und Still-
leben Ton seiner Hand,
Simon, Romanus, Maler, lebte in der ersten Hälfte des iß. Jahr-
hunderts au Leipzig. Auf der Rathsbibliothek daselbst ist Von ihm
die Darstellung des barmheraigen Samariters.
Simon, S., Kupferstecher, arbeitete zu Anfang onsers Jahrhunderts
in Paris. Er stach die Blätter )iur französischen Ueber^etznng von
Lord Macartney's Gesandtschaftsreise nach China und zu jener
▼on van Braam, wovon 1SO3 das sechste Heft erschien. Dieses
Werk enthalt landschaftliche Ansichten, Costüme und Scenen aus
dem chinesischen Leben. Sie sind von Alesander geaeichnet, .wel*
eher im Gefolge des Gesandten war.
Simon ron Siena, s. Simone Martini.
Simon, T., finden wir den Stecher eines Blattes nach Nortboott be«
seiehnet« Es ist diese eine Scene aus Romeo und Julie, Act. V, 3.
Dieser T. Simon ist unser Peter Simon, der fnr Boydeira
Shakespear-Gallery gestocben hat.
Simon , Hiomas , Stempelschneider, der Broder des Abraham Simon^ '
übte sich in seiner Jugend im Wachsbossiren, und wurde dann
dorcb den Mönzmeister Nicolaos Briot an der Miknze in Edinburg
angestellt, da dieser l633 neue Stempel« zu Münzen und Medaillen
anfertigen musste, wobei et diesen Simon tum Gehülfen nahm«
I>ann schnitt er 1036 auch das Siegel des GrossadmiraU , welehei
ein Schiff mit vollen Segeln enthürt. Im Jahre i646 wurde er an
Briot's Stelle zum ersten Medailleor an der Münze in London er-
nannt, in welcher Eigenschaft er nicht allein für König Carl, sondern
auch für Cromwell mehrere schöne Stempel schnitL Für letzteren
jene zu den ganzen und halben Kronen und zu den Schillingen«
Als Anhänger von Cromwell soll ihn dann Carl IL ins Gefangnise
haben werfen lassen, aus welchem ihn das Bildniss , dieses Monar-
chen, welches er sehr^ schon in einen Kronst^mpel schnitt, befreit
habe. So viel ist gewiss, dass auch Carl IL den Künstler zum Uof-
nedailleur ernannte. Er fertigte Medaillen auf dessen Krönung, .
die dem Könige sehr wohl gefielen, aber dennoch musste Simon
dem J. Boettiers weichen. Im Jahre lö63 fertigte er einen schö-
nen Stempel für Kronen, um seine Stelle wieder zu erlangen, was
indessen keine Folge hatte. Die letzte Arbeit, die er für den lluf
unternahm, ist das Bildniss' und das Wappen Carl Ü. für die
ISarleg's Künstler. Lex. Bd. XVI. 2g
434 Simon» V. -^ Simone da Bologna.
fchotiiMhe Moaze. Im Jahre 1(65 ioU- ihn dU Pmi hioneggc
vaft haoen.
Die Werke dieses Künstlers sind in Abbildung bekannt, ii
einem Buche von G. Vertue, unter dem Titel: Medalls, Coins
CrcatScals etc. Impressions ftjom the «laborate works ot' Thoma
Simon. London 1753. 4« Später stach F. Perry die Bildnisse Cai
II. und Edward VI. J. B« Cipriant stach die Billdnisse der Bepobli
kaner Algernon Sidney und Edmund Ludlovf.
Simon ^ V« 9 heisst im Cabinet Paignon-Di)onvaI ein Kupferstechei
der nach S. Bosa ein grosses Blatt gestochen hat, vrelches zw«
durch die Gunst des Himmel's vom Scheiterhaufen beireite Heilig
darstellt Dieser V. Simon ist eine Person mit dem älteren Fett
Simon.
Simon I Wiliam, Historienmaler, ein Schottländer von Gebor
begann in London seine Studien^ und erweckte da bald die schöi
iten Hoffnungen. Simon besitzt ein ausgezeichnetes Talent zu
Bearbeitung von historischen Stoffen, so dass er hierin in d<
englischen Schule Epoche zu machen scheint. Er hielt sich meli
rere Jahre in Rom auf, lebt aber gegenwärtig wieder im Vater
lande*
Simon mit der linken Band, hatte im ersten VUnel dei \i
Jahrh|indertf in Nürnberg den Ruf eines vielseitigen HÜDstleA
Er war fiÜdheuer, als welcher er besondere schöne Bilder ie Thoi
modellirte. Dann war er Maler« Goldechmid, Uhrmacher, Mechi-
niker, und überhaupt zu jeder Knnatarbeit geschickt* Seiner ivinl
in Wiirs Münzbelustigungen gedacht.
Simon, Bildhauer, 'arbeitete in der zweiten Hälfte des 17* Jabrboo*
derts in Lyon, wo man in Kirchen Werke von ihm findet. Andi
-zu Brüssel, und in anderen Städten Belgiens hinterliest er Arbeites*
^ l|a^e dien Bul eines geschickten Rünstlers»!
Simon, Glasmaler .von Nantes, arbeitete um 1700 zu Paris, meisteii
in Gemeinschaft mit W. le Vieil. Später Hess er sich in Nao(«
nieder.
Simon, Lithograph zu Straseburg, ein Jetzt lebender Künstler, i^
durch einige lithographtrte Statuen bekannt.
Simone da Bologna, genannt il Crocefissajo nndS. de* Cr*^
cefissi, wird von Vasari im Leben des Nicolo di Piero LaolKrtj
erwähnt. Man hält ihn für einen Verwandten des Jacopo AraflPi
und für den Sohn eines Benvenuto, so dass er Simone Beoresn
genannt werden müsste. Er war Schüler des Vitale da Bologil^
und einer der bessten Meister seiner Zeit, welche aber im AlM
' meinen durch Mängel und Unvollkommenheiten der huatt im
ausspricht. In den Kirchen und in der Pinakothek zu Bolo^
findet man noch ziemlieh viele Bilder von ihm , die im Colorü^
und in der Stellung (ein Fuss über den anderen gesetzt) jei>|<
des Giolto gleichen , im Uebrigen den ältesten. Das Nackte m
mit Verständniss behandelt, die Gesichter aber und die aas eifl^
bnnten Farbendecke bestehenden Arme sind nicht geeignet, <»
Figur Leben zu verleihen. £r malte öfters Christus am Hreoi4
woher er den Beinamen S. de' Crocefissi hat. Auch einige SAt^o»
nen finden sich von ihm. Simone blühte um 1570«
Simone da Bologna. — Simone, Maestro. 43&
In der Pfnakothek zu Bologna ist ein gut erhaltenes ^ Bild, von
Simone, welches sich durch einen ge%vissep Scliwung der Conipo-
sition ausgezeichnet. Ehedem in der Sakristei von 3t. 'Maria
Nuova daselbst' stellt es in 23 Abtheilungen verschiedene Scenea
aus dem Leben Jesu und Mariens , die Kirchenväter und andere
Heilige dar. Der Altar verherrlichet zunächst die heil. Jung*
frau. Es ist ihr Tod dargestellt, wie der Heiland ihre Seele em-,
pf'ängt, im Beiseyn von Engeln und Heiligen. Oben ist ihre Krö-
nung zu sehen, Unten^ herum sieht man die Verkündigung, die
Geburt Christi, die Anbetung der Könige, die Beschneidung, die
Flucht in Aegypten, die Himmelfahrt Christi, den Streit der Kir-
chenvater, die Ankunft des hl. Geistes, St. Gregor den Grossen
mit der Taube, St. Augustin die Ordensregel erthcilend, St. Hiero-
nymus mit dem Löwen etc. Dann ist in der Finakuthek auch
ein Christus am Kreuze mit der hl. Mutter in den Armen der
Frauen, und der Magdalena am Fusse des Kreuzes. Von den vie-
len versammelten Juden reicht einer dem Heilande den Schwamm.
Oben ist der Pehkan, wie er die Jungen nährt, nach der gewöhn-
lichen symbolischen Darstellung. Das Ganze ist in pyramidaler
Form und gut geordnet. Das Gemälde diente ehedem als Attar-
zierde, wir finden aber nicht angegeben, wo sich dasselbe befand.
Ein zw^eites Rreuzbild, mit der Krönung Maria und mit mehreren
Bildnissen von Heiligen kam aus S. Domenico in die Pinakothek.
Eine dritte Darstellung zeigt den gekreuzigten Heiland zwischen
Maria und dem Täufer Johannes, während Magdalena, St. Hiero-
nymus und St. Augustin auf den Knieen liegen. Dann sieht man
auf diesem Bilde auch die Verkündigung, und unten die Madonna
mit dem Kinde sitzend von Heiligen umgeben. Diese pyramidale
Comnosittou ist bezeichnet: Simon fecit hoc opus, wie
ein kleines Bild der vom Sohne gekrönten Madonna mit En-
geln. Dieses Bild stammt aus S. Michelc in Bosco. Ein ande>
res Bild der gekrönten Jungfrau, war ehedem' in der Sakristei
der Kirche di S. Mamante, und ein drittes in S. Domenico. Das'
eine ist: Simon fecit, bezeichnet. Dann sind in der Pinakothek
noch -sechs andere Bilder, die Theile eines AJtares bildeten. Sie
stellen St. Benedikt mit seinen Mönchen, die Marter der hl.
Chrtstina, die Vision des hl. Romuald , das Abendmahl des Herrn,
den Tod der Maria, und vier Heilige mit zwei verehrenden En-
geln dar. Man weiss nicht, woher diese Bilder stammen. Genauer
beschrieben sind diese Werke im Cataiogo dei quadrt che si con-
servano nella Pinaco^haca di Bologna.
In S. Michel in Bosco zu Bologna ist ein Bild von ihm, wel-
ches die Madonna vorstellt, wie sie das Kind in die Ohren kneipt,
so dass dieses sich unwillig losreissen will. Auch in S. Stefano
sollen sich Werke von ihm^ finden.
iroone, Maestro ^ Maler, ein^ der Vertreter des {rermanischen,
Styls in Neapel, wurde daselbst um 1300 geboren, und von Te-
sauro unterrichtet. So gibtGrossi (Le belle arti in Nap. p'44.) mit
Bestimmtheit an, dass diejenigen, wfelche den Künstler ans Cremona
stammen lassen, oder ihn gar mit Simone Martini für Eine Fefson
halten, imirrthume seyn müssen. Doch auch Grossi scheint einer«
seits diesen M. Simone mit S. Martini zu verwechseln, wenn er
ihn y>Patetico cantore di Madonna Laura y> nennt. S. di Martino
hat das Bildniss der Laura gemalt, und war #in warmer Verehrer
des Felrarca.
Maestro Simone erscheint um 1325 in Neapel al* Gehülfe de«
28*
436 Simone, Fr. di Maestro. Simone, Francesco di.
Oiotto, der vom Koniff Robert dabin beniren ivurde. Gioito nar
nick Baldinncci auch derjenige i welcher auf die Verdienste Simo*
ne'« aufmerksam machte, da er in einem noch höheren Grade
die Gabe der Erfindung hatte, als selbst Giotto. Grossi geht aber
in seiner Vorliebe für den Landsmann zu weit, wenn er den Si-
mone in allen Theilen über Giotto stellt, und im vollen Irrthun
ist er, mit der Angabe, das die Bilder desselben in Oel ausgeführt
seyen. Vasari kennt diesen Meister nicht. Er gibt nur die Bio-
graphie des Simone Memmi (Martini) und erwähnt niehts vos
einem Au/enthalte desselben in Neapel.
Simone Neapolitano malte mit Giotto in St. Chiara. Da liod
von ihm die Bilder der hl. Lucia und der hl. Dorothea, die auch
Lansi als Oelgemälde erklärt. Dann malte er für die Kirche dell'
'Incoronata *) eine Pieta: einen todten Christus auf dem Schoosie
der Maria mit verschiedenen Heiligen , und in der Sakristei da«
selbst ist ein Christus am .Kreuze von ihm. Die genannte Pieti
wird vonDomenici sehr gerühmt, aber nicht auf Kosten des Gioito,
welchem er in Composition und Ausdruck den Vorzug einriomt,
anderer Ansicht entgegen. In S. Lorenzo' sind aber zwei Bilder
von Simone, die ihn als würdieen Nebenbuhler dee Giotto beiv*
künden. Das eine stellt den hl. Anton mit Engeln vor, und du
andere den hl. Ludwig, Bischof von Toulouse, wie er seinem Bro-
der, dem König Robert, die Krone reicht, indem er selbst dieMitn
vorzog. Diese beiden Bilder führte Simone im Auftrage des Kö-
nigs Robert aus, welcher damit zwei Altäre der Kirche zieren
liess. Dann legt ihm Grossi am Grabmale des hl. Thoma« ron
Aquin in S. Domenico das Frescobild der Madonna bei, und eio
anderes Gemälde in der Capelle degli Afflitti zu Montevergioi,
nach seiner Ansicht in Oel ausgeführt. Dieser Maestro Simooe
starb 1346 in Neapel, Stefanone war sein Schüler.
Simone, Francesco di Maestro, derSohn des obigen Meisiei«,
'übte ebenfalls die Malerei, und erwarb sich den. Ruf eines tüch-
tigen Künstlers. Grossi ( Le belle arti II. 46« ) erhebt l^eine Ve^
dienste in der Composition und in der Färbung, und bebsaptet,
Francesco habe besser gezeichnet, als viele Maler damaKger Zeit,
In St. Chiara zu ^eapel, links des Haupteinganges, ist ein Frko.
bild der hl. Jungfrau mit der Dreieinigkeit von ihm. Die Fresk<i
Giotto's in de^rselben Kirche sind überweisst« Francesco's Gem\ii
wurde! aber erhalten. Auch in S. Gio. a Mareist eine Madonoavs
ibmi nach Grossi in Oel gemalt (?). Im Capitelzimmer vonS
Lorenzo daselbst sind ebenfalls Fresconialereien von Franeesctfi
[,. worunter nach Domenici die von reizenden Engeln emporgetr>'
gene Maria von Loreto besonders zu rühmen ist. Dieser Meister
starb um 1370* Colantonio del Fiore war sein Schüler.
Simone I Francesco di^ Bilclhauer von Florenz, war Schüler von
Andrea Verrocchio, und nach Cicognara's Vermuthung (Stör. IV.
264) der Sohn des Simone di Donatello. Simone fertigte das Grab-
mal des Dr* Alessando Tartagni in S. Domenico zu Bologna. D'^
ses Werk ist in vielen Theilen, besonders in der Verzierung (||<
Sarkophags, dem Grabmale des Carlo Marzuppini von Desiderio d*
*) Ueber die Fresken Giotto's in dieser Kirche haben wir 'i>
kleines Werk von Dom. Ventimiglia : Sugli affreschi di
Giotto nella chicsa dcll* IncoronaU. Napoli 1834«
Simone» — • Simone, Lavinia di Maestro« 437
Settignano in St.'Croce nachgeahmt. Nach der bei Cicognara ab»
gedruckten Inschrift ist t$ l477 gearbeitet. Daselbst ist es II. 28«
aach abgebildet. In der ehemaligen Kirche der Gonventualen bei
der Oogana zu Bologna ist von ihm das Grabmal eines Ficschi,
und l480 fertigte er einige Figuren zur Verzierung der Fenster
von S. Petronio. Das Grabmahl des Cav. Pier Minerbetti in der
Kirche des hl. Pancratius zu Florenz ist verschwunden, da zur
Zeit der französischen Herrschaft die Kirehe geräumt wurde.
Simonef Bildhauer, wird vonVasari (deutsche Ausg. IL i . S. 225) unter
die Schüler des Filippo Bruneleschi gezählt, so dass er um die
Mitte des l5. Jahrhunderts geblüht haben könnte. Vasari legts
ihm die Madonna der Apothekerzunft im Oratorium von Orsan-
michehs bei, die noch wohl erhalten ist. Sie soll zuerst in der
rSische gestanden haben, die nachmals ^er'hl. Georg des Dona«
tello einnahm. Sein Werk sind auch xfie grossen Sculpturen an
der Fa9ade der Chiesa vecchia zu Vicovaro, die noch im guten
Stande zu sehen sind. Simone starb zu Vicovaro.
Dieser Simone scheint von dam Bruder des Donatello (Donato)
verschieden zu seyn, da Vasari uhsern Künstler nur als Schüler
Bruneleschi*s bezeichnet, und dann im Leben des Antonio Filarete
wieder auf Simone di Donatello zurück kommt» Baldinucci macht
aus beiden Bine Person.
Simone^ Bildhauer von Fiesole, arbeitete im 15. Jahrhunderte ztt
Florenz, sein Name knüpft sich aber nur an ein von Michel An*
gelo Yollendetes Werk. Diess ist die berühmte Statue des David«
Simone wollte aus dem Ungeheuern Marmorblocke einen Riesen
fertigen, kam aber nicht zum Ziele. Der Stein blieb ein Seculum
liegen , bis endlich der achtzehn jährige M. Angelo seinen David
daraus schuf. Das Fehlerhaft an der Statue, besonders an einer
der Schultern, kommt vielleicht auf Rechnung des Fiesolaners«
Simone^ Antonio di, Maler von Neapel, war Schüler / von Jacnpo
di Castro und L. Giordano. Er malte historische Darstellungen
mit kleinen Figuren, und noch besser Schlachtstücke , die gut ge-
zeichnet und geistreich behandelt sind. Hierin war Bourguignon
sein Vorbild. Seme Zeichnungen dieser Art, mit der Feder und
Jn Bister behandelt, werden öfters dem Bourguignon zugeschrieben.
Niccolo Massaro Hess durch ihn öfters Figuren in seine Land*
Schäften malen. Starb 1727 im 7l*^ahre9 wie wir bei Domenict
angegeben finden.
Simone 9 I^icolo di, Maler von Neapel, hatte am die Mitte des
17« Jahrhunderts den Ruf eines geschickten Künstlers. Er unter-
nahm viele Reisen* besonders nach Spanien und Portugal, wo er
ütierall Werke in Gel und in Fresco hinterliess* In der letzten
Zeit seines Lebens kam er nach Neapel zurück.
Simona dl Donatello, s. Donatello.
SimonOf Memmi, &. s. Martini.
Simone da Fesaro, oder Fesarese, s. s. Cantarini.
Simone, Laviiiia di Maestro, «. s. fienic.
4'M SiiDooAU, Gustav. — Simonet» Jean BiiptUt.
SimOnaUy Gustav, Zeichner und Lithograph zu Brüssel, gebort
zu den tüchtigsten jetzt lebenden belgischen Künstlern seiues tV
dies. Er tasste i829 den Plön, die 16 grüssten golhischen Gebäude
des Künigrcichs der Niederlande zu zeichnen und selbe durch die
Lithographie beUanot zu machen, wobei ihn auch sein gUidi-
namiger Sühn unterstützte. Dieses Werk erschien unter dem Titel:
Monuments gothiques du Royaume des Payt-Bas, foK Dann babeo
wir noch ein anderes Prachtwerk dieser Art, welches das genanote
in sich aufnimmt, unter dem Titel: Recueil des principaux mooo*
ments gothiques de TEurope, avec texte par A. Voisin. Broxella
l84l ff*> gr. foi. Dieses Werk ist noch nicht geschlossen.
Dann haben wir von G. Sirooneau auch eine Portraitsamn«
long, an welcher auch L. Vandcnwildenber^ Theil bat: Portrails
de oeintres ies plus cclcbres, dessinct anr pterre par G* Simooaa
et Li. Vandenwildenberg« avec des notices p«r P. ßarella. Loavaio
1833. 8.
Simoneau^ die französischen Meister, s. Simonneau.
Simonelli^ Giuseppe^ Maler von Neapel, war Schüler von J. ili
Castro und von L« Giordano, dem er lange als Gebülfe zur Seile
stand. Er copirte die Werke desselben und malte auch vieie^
nach Zeichnungen und Modellen des Meisters, so dass er nach
Lanzi's Bemerkung aus einem Gesellen des Giordano ein trefflicher
Nachahmer desselben wUrde. Er begleitete den Meister auch nach
Spanien. Bei den Nonnen des hl. Franz von Jerusalem in Va-
lencia ist von ihm ein grosses Bild, welches die Dreieinigkeit mit
St. Clara und St. Franciscus vorstellt. i
Dieser Künstler starb nachBennudez 1710 im 64« Jahre. (Nacli|
Domenici 1713 im 77* Jahre).
Simoneti Jean Baptist^ Kupferstecher, wurde 1742 in Paris g^
boren, und daselbst zum Künstler herangebildet, alt weicherer
grossen Beifall erndtete, da seine Blätter mit Geschmack und Fein-
heit behandelt sind« Um I8l0 starb dieser Künstler. Folgeoik
Blätter gehören zu den vorzüglkhiten des Meistert, an weldie
sich dann noch kleinere Arbeiten für Buchhändler reihen.
1 ) Babel verbirgt die Götzen ihres Vaters, schöne Compositif
von Pietro da Cortone, mit J. Couchc für die Gallerie 0^ 1
leans gestochen, lol.
2) TuUie fait passer aon char tur le corps de soD pere» sack
J. M. Moreau, gr. qu. fol. ^ ^ i
3) Les Premiers martyres de la liberte franfaise, 10. Mai l790i |
nach B. Espinasse, qu. fol.
4) Uenry IV. chez le Meunier, demiere scene de la partie di
Chasse. J. M. Moreau le jeune inv. Paris chez Caqoe^ ,
gr. fol. I
5) Etliche Darstellungen aus dem Leben Heinrich IV. , n"^
Gravelot*i Zeiohnungen» für eine Ausgabe von Voluir<*<
Henry IV.
6) Le uiort de Chev. d'Assas, nach demselben l78li gu. fol I
7) Le Modele honn^te. Ein Maler vor der Staffelei wehrt
einer Dame, die ein verschämtes nacktes Mädchen bedeckei
will. Nach P. A. Baadouin, mit J. M. Moreau jun. gesto-
chen, und unter dessen Adresse herausgegeben, roy. Hol
8) L*heureus6 oouvelle. Eiofe Familie am Tische» welcher der
Simone!^ Jean Jacques; Frang. — Simonetti» Giov. 41*
Loltobeamte von eiaem 'Gewinne Ndcliricht bringt. C. Aubry
pinxr 1777f'qu. roy. fol.
Im ersten Drucke mit der Adresse des Stechers.
9) Le Danger du t^te-a-t^te, nach Baudouin, foL
10) L* Enlcvement nucturne, nach demselben, fol.
Es gibt von diesen beiden Blattern Abdrücke vor und
mit der Schrift.
11) Rose et Colas, nach Baudouin, fol.
12) Le coucher de la roarice, nach demselben^ foL
Es gibt Abdrücke vor der Schrift.
13) La Soiree des Tuileries» nach Baudouin, föl.
i4) Privation sensible, nach Greuze, fol.
15 ) Le Retour de la vandange, ländlicher Zug, 8*
16) Die schöne Vignette vor dem Discours historique sur la
peinture ancienne im ersten Hefte des,Musee frangtis, 4«
17) Eioige Blätter zu einer Quartausgabe der Metamorphoses
d*Ovide, welche Basan herausgab.
18) Eine Folge von 1:^ Darstellungen aus den Comödien des J.
Racine, nach Moreau jun., von Simonet, de Ghent^ Fh«
Thiere und B. Royer gestochen.
Simonet, Jean Jacques Fran^ois, Kupferstecher, der Sohn
eines Architekten , wurde 1788 zu Paris geboren. Er. arbeitete
meistens im Fache der Architektur, so dass seine Blätter in Wer-
ken über Baukunst zu finden sind.
Simoneti Adrien Jacques, Kupferstecher, geb. zu Paris 1791,
wurde von seinem Vater unterrichtet, worunter v^rmuthlich Je«n
Bapt. Simonet zu verstehen ist. Er arbeitete meistens füt den
Buchhandel.
Simonetta, Carlo ^ Bildhauer, arbeitete zii Anfang . des i8* J«ldi»
hunderts für den Dom in Mailand. Hier sieht man von ihtß ein
Basrelief, welches die Geburt des hl. Giovanni Buono vorstellt,
und das letztere V^erU des Meisters ist, da es nach seinem T<iftB
von Stefano di St. Piero vollendet wurde. In St. Maria Porta ist
das Basrelief deis Portals von ihm, und im Innern eine Gruppe der
hl. Magdalena, welcher der Engel das Abendmahl reicht. Auch
in der Carthause zu Pavia sind Arbeiten von ihm, wie Latuada
versichert. Simonetta gebort zu den.bessten Meieterp seiner Zei^
Simonetti 9 DotnenipOi Maler von Ancona, ist der eigentliche
Name des Dom. Magatta. Unter diesem stach F. Zuechi ein
Blatt nach ihm, mit der Aufschrift: S» S. Cyriace^ Marcellii^e Li*
bery etc.
Simonetti, Francesco, Bildhauer, wird von Torre erwähnt. Nach
der Angabe dieses Schrifstellers arbeitete dieser Simonetti für den
Dom in Mailand. In St. Barnaba daselbst soll die Statue des Ba-
ron Carl von Betteville von ihm $eyn.
Simonetti 9 Giovanni, Architekt und Bildhauer von Roveredo»
arbeitete einige Zeit in Prag, wo er verschiedene Palaste mit BiN
dem in Stucco zierte, wie den Palast Czernin u. a. Später begab
er sich nach Berlin, wo Schlüter den Künstler begünstigte.' Von
ihm sind die Figuren über der Pforte des grossen Rittersaales, und
mehrere andere über der Jossen Treppe dee k. Schlosses, wie
fft Simonetto* — SimoDifiit FnuMsefco.
4er doDiMrnd« Jof it«r, die Grnppeii der irler Welttbeile etc., mA
Schlüter's ZeichnungeD in Stocco antgeftfhrt. M. Grnnberg aber-
trug ihm bei Erbauung der Friedrichttädter und Friedwerder PfarT.
kirchen die Stuccoarbeiteo. Im Jahre 1692 vollendete er den Bai
des Schlosses in Zerbst In' Beckmann's Geschichte voii Zerbt
sind nach seinen Zeichnungen zwei Ansichten dieses Schlosse
gestochen. Starb zu Berlin I7l6 im 64* Jahre«
SimOnettOi Maler von S. Cassiano, wird von Bassaglia erwäho.
In S. Tommaso zu Venedig sind grosse Tafeln von ihm, weich;
Scenen aus dem Leben des hl. Thomas vorstellen. Auch Dai-
Stellungen aus dem Leben der ersten Eltern sind daselbst voo S-
monetto gemalt. Die Lebenszeit das Meisters beftimmt Basssgli
nicht.
Simom f LllCd y Maler von Bologna , wird von Malvasia unter iit
Schüler des L. Fastnelli gezählt. £r erwähnt Minar in der Fei-
sina pittrice.
Simoni oder SimOy Juaili Maler von Valencia, war Schaler m
Palomino, und dessen getreuer Nachahmer. Er arbeitete mit des
Meister in S. Juan de Mcrcado. Später liess er sich in MM
nieder, und sog da einen Sohn, Namens Pedro, zum Maler beriii
der nach dem 1717 erfolgten Tod des Vaters dessen Arbeltei
vollendete.
Simoni y Anton , s. A. Simone.
Simonis Pedro> «. den obigen Artikel.
Simom » s. auch Simony.
SimomdaSy Maler, wird von Plinius erwähnt Er malte das BiU
der Mnemosyne und einen Agatharchus.
Simoniny Gabriel» Formschneider, blühte um 1570 zu Lyon. Sfi»
Blätter finden sich in Druckwerken aus jener Zeit. Nebeo «xle' I
ren hat man von ihm eine Folge von schönen Emblemen} diesit |
G S. bezeichnet sind.
SImoniny GlaudOy 2Seichner und Kupferstecher, arbeitete gegen Eoit
des 17. Jahrhunderts in Paris. Füssly kennt folgendes Werk ^
ihm: Plusteors pieces et autres ornements pour les Arquebotieti
et les Brizures demontee et remontee, und Les plus beaoz ourng^
de Paris. Le tout designd et grave par Claude Simonia et w
Jacques Simonin son fils, avec privilege du Roi, Paris l693* »^
•er Jakob Simonin Ist uns nicht weiter bekannt*
'Stmonin^ JacqaeSy $• den obigen Artikel.
Simoniniy FraüCesCO, Sthlachtenmaler von Parma, war Schüler
von H. Spolverini, bis ihn F. Monti von Brescia i^ .*'^P. !'
aufnahm , wo er mit Vorliebe sich der Schlachtenmalerei Wm^^
In Florenz lernte er hierauf die Darstellangsweise des BourguigJ?^
kennen, wo er im Hause Piccolomini 24 Schlachtgemälde voo di
sem Meister vorfand , die er copirte , und so werth faod, fl***
von dieser Zeit an in der Weisd desselben c'omponirte ufld <d» '
SimoDisi» Fvaneeaco* — Simami» E* Mt
io einer etarlien Menier, wie Füuly und aridere SItere Sehrift»
steiler sagen. Von Ftdrens begab er sich nach Rom, «voCardinäle
und andere hol^e Personen seine Werke kauiten« und sutetxt grün-
dete er in Bologna eine Schule, welche grossen Zuspruch fand,
und sahireiche Bilder lieferte, sowohl in^ Oel, als in Aquarell.
Simonini war zu seinerzeit einManp von Bedeutung, und allent-
halben vorgezogen. Seine Werke sind sehr zahlreich, sowohl
Bilder in Oel, als Zeichnungen, sie können aber mit jenen des
Antonio Simoni, und mit jenen des Bourguignon verwechselt wer*
den, was sicher schon oft geschehen ist, da jener Meister noch
immer grosseres Gewicht hat, obgleich auch Simonini su den gu-
ten und geistreichen Künstlern gezählt werden muss. .
Im Hause Capello au Venedig, an der Brücke della^ Latte,
malte er grosse Schlachten, welche den Saal, in welchem sie sind,
berühmt machten. Simonini malte sie 1744» lebte aber noch 1753
im 64. Jahre. In der Sammlung zu Leopoldskron, der berühmten
Gallerte det GraCen Firmian, war das eigenhändige Bildniss dieses
Meisters«
Mehrere Bilder dieses Meisters sind im Stiche vorhanden.
Cavalleristen bei einer alten Mauer.
Soldaten am Fusse einer Festung Karte spielend, beide Blätter
▼on Zilotti radirt.
Drei Cavallerie - Märf che, geistreich in Bourguignon*s Manier
componirt, und von M. Pelli radirt.
Vier gt'osse Blätter mit Schlachten und 'Zügen, gest. von Th«
Viere und dem Herzog von Chablins dedicirt.
Truppenzüge und Cavalleriegefechte ^ sechs geistreiche Com-
positionen von Wagner und Zuccarelli gestochen*
Mehrere Schlachten, nach Zeichnungen dieses Meisters von P«
J. Palmieri gestochen.
Les Bandits italiens, und le Partage.de la proye, beide von
Vivares gestochen. .
Ein S,eehafen, mit einigen Männern im; Vorgrcmde. Ex collect«
Basen. Ohne Namen des Stechers« gr. fol.
Dann werden dem Meister selbst zwei geistreich ladirte Blät-
ler beigelegt, die aber ohne Namen vorkommen.
1 ) Eine Gruppe von zwölf Cavalleristen vor einem zur Linken
gelegenen Stadtthore. Im Grunde sind Gebirge, gr. fol.-
2) Ein Offizier zu Pferde rechts bei einer alten Mauer mit zwei
anderen sprechend, die zu Fuss sind. Links auf einem Hü-
gel sprengt ein Reiter heran, gr. fol.
3i) Ein kleines Schlachtstück, von . Gandellini als Simonini*s
eigenhändige Radirung bezeichnet,
^imoniSy E., Bildhauer von Lüttich, einer der ausgezeichnetsten
jungen Künstler Belgiens. Er besuchte die Akademie zu Brüssel,
und erregte da in kurzer Zeit Aufsehen. Im Jahre 1836 fertigte
er die Marmorgruppe eines Jünglings, der ein Caninchen von den
Verfolgungen eines Windhundes rettet, ein bewundertes Werk,
Wofür ihm der König von Belgien 5000 Frs. auszahlen liess. Spä-
ter begab sich der Künstler nach Rom, wo er 1839 neben anderen
die Büste van Kessers im Auftrage der Regierung ausführte. Ein
späteres Werk ist die Reiterstatue des Gottfried von Bouillon, und
im Jahre 1845 vollendete er das Grabmahl des Canonicus Triest,
<les Vincenz von Paula Belgiens. Eines seiner neuesten Werke
4tf Simonis* — • Simonnean» Ciuirlef.
18t dis Modell einer Venat , die im sehnelleti Laufe so dem auf
ihreo Schaltern schwebenden Amor anfblickt, ein Bild voll Graiie,
und von^ dem feinsten Ebenmasse der Formen des wetbKchen Kör'
pers. Diese ausgezeichnet schöne Gruppe ist zur AusführuDg ii
Marmor bestimmt«
Simonis ist Mitglied der Ahademie in BrosseK
Simonis I Maler zu Brüssel , ein jetzt lebender Kunstler. Er malt
Bildnisse und Genrestücke» die grossen Beifall finden,
SimonneaUi Charles^ Zeichner und Kupferstecher, geb. zu 0^
Jeans löSQt widmete sich anfangs unter N. Goypel der Malerei,
fand aber zuletzt die Kupferstecherkunst seinem, Talente angem«*
sener« Sein Meister war G. Chateau» welchen er aber in jedec
Hinsicht übertraf. Diess beweisen zahlreiche Blätter nach ver-
schiedenen Meistern, deren Charakter er mit Glück erfasste, i»-
sonders wenn er irgend ein Bild der französischen Schule wieder
geben sollte. Er verband öfters die Nadel mit dem Grabstichel,
besonders in den Mittel- und Hintergründen, so wie in den Halb-
tinten; mit dem Stichel allein arbeitete er dann nur die bräftigsteo
Partien aus. Im Jahre I7l0 wurde er Mitglied der französiscbeo
Akademie, wobei er als Receptionsstück das Bildniss des berühmteD
J. U. Mansart stach. Bald darauf erhielt er auch den Titel eines
Graveur du Roi mit Gehalt. Im Jahre 1728 starb dieser Künstler.
H» Rigaud hak sein Bildniss gemalt, und P. Dupin es gestocheo.
Das Werk dieses ^eisters soll sich über 130 Blätter belaufeo.
Wann auf einigen Simonneau Tainö steht, so wird er dadurch vob
Louis Simonneau unterschieden. Blätter, welche er nur mit dea
Grabstichel vollendet hat, wie die Judith, das Bcce homo, Medailloo
von Mercur getragen, während die Geschichte anf den Flügels
der Zeit die Thaten des Königs aufzeichnet, ntech A. Coypel's
Radirungen etc., zählen wir hier nicht auf. Auch nicht die Ab*
drücke der von Poilly gestqchenen Vierge au linge von Rafael.
Simonneau hat die Platte für Crozat aufgestochen und seinen Na*
men darauf gesetzt. Hieher gehört auch das Leben des hl. Brooo,
nach le Sueur in 20 Blättern, die Triumphe der Galathea und der
Venus, die Löwenjagd, welche F. Chauveau radirte und Simonoeaa
vollendete.
1) Ludwig XVI., Büste im Oval, von zwei Genien und toi
Mercur getragen, welcher auf die Geschichte deutet. Asl
Coypel del, Kigaud eff. pinx. Simonneau maj. sc. DerKo^
ist von Rigaud gemalt und Coypel hat das Beiwerk gezeicb-
net, fol.
Im ersten Drucke vor den Worten : Inventö par ^
Coypel.
2 ) Ludwig XIV., Ant. Coypel inv. C. Simonneau sc. N. Pi^
eifigiem Regi^ sc, 4.
Es gibt Abdrücke vor der Schrift.
5 ) Ludwig XVI. ^ Medaillon von Minerva gehalten » nach A.
* Coypel, fol. ' ' ' .
Diess ist das schöne Titelblatt der Historie de 1* acadeoia
des Sciences.
4) Ludwig XIV., in einer Reihe von Bildnissen, die als Me-
daillons an einem Palmbaume hängen, nach A. Benoit, fol*
5) Ludwig XIV., die verschiedenen Medaillons in der Hif^
meUllique dieses Königs, nach Medaillen gestochen.
Simonneau, Charles. 449
6} Die Reit«rftt«tiie Ludwie XtV. , von J. B. KeHer nach Gi«
rardon's Modell gegossea, fol.
7) Philipp V., König vpn Spanien, nach Rigaud, für Odicuvres
Samnviung, 8«
Es gibt Abdrücke vor aller Schrift.
8 ) Carl XII., König von Schweden, mit französischen VerseUt 8*
9) Charles de Boargogne, Büste im Cairasse, nach Rigaud, 8«
10) Henriette Marie de France, Gemahlin Carl L von Eng*
land, fol«
11) Elisabeth Charlotte d' Orleans, Falatine du Rhin» im Sessel
sitzend, nach Rigaud 17l4« fol.
Von diesem schönen Bildnisse gibt es mehrere Abdrücke:
I. Vor der Schrift und ohne Wappen.
IL Mit der Nadel gerissene Schrift. Das Wappen eben-
falls im umrisse. i
III. Mit der ausgestochenen Schrift, und mit dem vollen*
deten Wajppen.
12} Dieselbe Fürstin, mit allegorischen Figuren, qu. 4«
I. Mit dem Namen des Künstlers , der Kopf in jungen
Jafiren.
II. Ohne Namen, der Kopf älter.
13) George Villiers Duc de Buckingham^ fol.
14) Jules Hardouin Mansart, im Sessel sitzend, das Receptions«
stück des Meisters, nach F. de Troy, roy. fol.
15) Nicolas Mesnager, Plenipotentiaire a la paix d* Utrecht,
pach Rigaud, 17I5> kl. fol.
16) Antoine Arnauld, Doctor der Sorbonne, nach Fb# de Cham-
paigne, 4.
Im ersten Drucke vor den Namen und dam Charakter.
17) Dasselbe Bildniss in 12 gestochen.
18) Antoine Anselme Abbe de St. Sever, nach Rigand, 8.
\g) Carolus Franciscus de Lomenie de Brienne, Episc. Constaa*
tiensis. Du Mco Eques pinx., fol.
20) Antonius Franciscus Ferrand, Libellorum supplicum Magister«
nach L, Delaunay, gr. fol.
21) J. P. Bignon, Abbö de St. Quentin, nach Rigand, kl« fol.
22) Melchior Cochet de St. Valier. Oval, fol. '
23) Louis Bourdaloue, berühmter Kanzelredner , nach J. Jon-
▼enet, 8*
24) Büste des Solon» nach der Antike.
25) fiüste des Marc Aurel, nach der Antike.
26) Hagar in der Wüste vom Engel getröstet , nach A. Sacchi»
für das Cabinet Crozat gestochen, gr. ^u. 8*
Im ersten Drucke vor der Schrift, eines der Hauptblätter
des Meisters.
27) Cain baut die Stadt Henoch, nach R.laFage, G. Valck exe,
2u. roy. fol.
lie Pest der Philister, nach demselben. G, Valck exc„ qu.
roy, fol.
29) Dm Leben Simsons in 4o Blättern, von Ch. Simoneau, J.
und B. Audran, J. B. de Poilly, G. du Cbange nach F. Ver-
dier's Zeichnungen gestochen. Mit Dedication an den Mi-
nister Colbert, 16981 qu. fol.
30) Dep Kampf des Erzengels Michael gegdta die gefallenen
Engel, nach R. la Fage, gr. fol.
31 ) Die Geburt Christi, nach N. Coypel, fol.
444 Simooiiean , Cbariei«
32) lltrta nit de» Kind« in dM Krfpp«» Dach Anntb. Car*
racci, ful;
33) Die hh Familie, wo Jofeph dem Kinde Rinchan «eicht, aadi
A. Carracci, t'ul.
34) Die hl. Familie mit Jetua und Johannes, io den RaineB
Joseph mit dem Leuchter, RafaeKs Bild im Eacoral, für des
.Bccueil de Croxat gestochen, nach einer Copie, |etzt in Ken*
siogton Hall, fol«
35) Die heil. Familie mit dem in der Wiege stehenden Hiade,
nach Rafael's Bild im Louvre (La vierge au berceau) föt
Crozat gestochen, fol.
36) Die hl. Familie mit Joseph, der ein Licht hält, nach N.
Coypal, fol.
37) Maria mit dem Kinde von anbetenden Engeln umgeben,
nach Fra Bartoloqieo, fiir Crozat gestochen, 4-
38)' Christos unter den Sohriftgelehrten , nach dem Bilde d«
A. Coypel in Notre Dame zu Paris, fol.
39) Christus und die Samariterin, nach A. Carracci, ein gates
Blatt, s. gr. qu. fol.
40) Jesus bei dtfr Hochzeit zu Cana, zu seinen Füssen Martha,
schöne Composition von Dominichino. Gut gestochen, >•
gr. qu. fol.
4i ) Der iBinzog des Heilandes in Jerusalem , nach C. le Bnu,
eines der Hauptwerke des Meisters, qu. roy. fol.
Im ersten Druche vor der Schrift, und dann mit der
Adresse : A Paris ches Charpentier tue S. Jacques ao
Cocq. etc.
42) Die Kreuztragung, nadi C. le Brun, qu. fol.
43) Die Kreuzabnehmung, nach A. Carracci, fol.
44) Das Schweistuch mit dem Antlitze Christi, nach D. Feü für
Crozat gestochen, 4«
45 ) Der Tod der hk Jungfrau , reiche Composition von J. Mi
Morandi, qu. fol.
46) Die hl. Jungfrau in Wolken auf dem Halbmonde stehend, foi.
4?) Die hl. Jungfrau auf Wolken ohne Halbmond, fol.
48 ) Eine Darstellung aus dem Leben des hl. Paulus, nach des
Bilde J. Thornhiirs in der St. Faulskirche zu London. Dil
Hauptbilder dieser Kirche erschienen in ^ Blättern von du
Bosk, Beauvais, Baron, G. v. d. Gucht und Simonnei»
Yon letzterem ist Nro. 7: Agrippa said unto Paul.almo^
thou persuadest me to be a Christian. Acts XXV. 28« fol
4o) Die Steinigung des hl. Stephan, nach Annib. Carracci, fol*
50) St. Magdalena von Engeln gen Himmel getragen, nadiLio-
franco, fol.
51 ) Die Religion und die Kirchenväter, vor welchen die Jm^^
fliehen, nach Person, fol. ^
52) Ein Prinz opfert dem Heilande die Krone, welche er tu
ein Kissen gelegt, nach N. Coypel, fol.
53 ) Ein Krieger vom Eneel geführt kämpft gegen ein Flsaioici
/ speiendes Ungeheuer, nach A. Coypel.. Simonneaa sc. Coj*
pel exe, fbl.
54 ) Der Tod des Hippolyth, nach C. le Brun.
Im ersten Drucke vor der Schritt.
55) Herkules die Stymphalidep verjagend, nach C. le Bran.
56) Herkules, wie er die Hirschkuh erreicht, nach demselbeo.
Simonneau, Charles. 44S
57) Venttft mit dem Dictamen zur Heilang der Wände dei
Aeneas, nach de )a Fosse, qu. fol.
68) Die Eotführang der Orithya durch Boreas, nach YleugheU,
qa. fol.
59) Satoro auf Wolken , nach le Brun» fol.
60) Apollo salutaris, kleines Medaillon n/ich Bon Boologne.
' ■ f
61 ) Die Reise der Maria von Medicis, nach dem Bilde des P. P.
Rubens in der Gallerie Luxembourg« und eines der Haupt-
blätter des Galleriewerkes , qu. fol.
62) Die ,KrÖDung der Catharina de Medici, kleine Vignette
nach Hallo.
63) La Franche Comtc conquise pour la seconde foi 1074 1 rei-
che, Com position von C. le Brun, in der grossen Gallerie
zu Versailles.» und eines der Hauptblätter des Meisters | qu«
roy. fol.
64J Le Rhin passo a la Nage par les Fran9ais, a la vue de I'Ar*
mee de Hollande. Dess. sur les lieux par F. y. d. Meulen»
gr. qu. fol.
65) Vier Seeschlachten, 1708 und 17O9 unter Peter dem Grossen
von den Russen erfochten, nach M. T. Martin jun. mit Ba**^
quoy und mit N. de TArmessin ausgeführt. Die Platten wur*
den auf Kosten des russischen Hofes gestochen, uiid daher
sind die Abdrucke selten, gr. qu. fol.
66) Allegorie auf die Tugenden Ludwig XIV. 9 nach A. Coypel, fol»
Später wurde das Bildnis« des Königs in jenes des Janas
verändert.
67) Allegorie auf den Tod des Regenten » kleine Vignette nach
A. Coypel.
68) Allegorie zu Ehren des Colberf d'Ormoy, nach Coypel, fol.
69) Bin Weib , welches auf Befehl eines anderen einen Mann
enthauptet, nach A. Sacchi radirt, fol.
70 ) La Nymph« des Soeaus, nach C. le Brun , fol.
71 ) Die vier Elemente, mit Titel .und Dedication an Jakob IIL
von England, naeh F. Roettiers, qu. fol.
72) Der Winter, Statue von Girardon im Garten su Versailles, fol.
73) Die Gerechtigkeit, allegorische Gestalt nach Rafeel, fol.
74) Titelblatt mit der sitaenden Minerva, welche auf ein Tuch
deutet, für die Histoire de la guerre de Chypre gestochen«
75) La troupe italienne>, nach Watteau, fol.
76} Eine Landschaft mit Fischern, nach Annib. C&rracci, Si«
monneau niajor sc. qu. fol.
77) Das Grabmal des Vicomte de*Turenne, fol.
78) Das Grabmal des Cardinais Richelieu in der Sorbonne* nach
Girardon, 7 Blätter, an welchen auch B. Picart Theil hat
79) Das Denkmal der Gemahlin des Präsidenten von Lamoignoa»
nach Girardon, fol.
80 ) Ansicht eines Amphitheaters, wo eine anatomische Vorlesung
gehalten wird, nach A. Dien mit Perelle gestochen, s. gr. foC
81 ) Die Pyramide, welche 15^4 auf dem kleinen Platte der Bar-
nabiten von der Stadt Paris zu Ehren Heinrich IV. errichtet
wurde, fol.
82) Plan der THöatcr von Choisy, Fontainebleau und Versailles,
gr. fo1>
83) Plan, Durchschnitt und Aufriss der Säule, welche Catharina
von Medici bei der Getreidhalle errichtete', fol.
M6 Simonneau, Louis.
SimÖnneatty Louis i Zeichner und Kupferstecher, der jaogere Bro-
der des obigen Künstlers , wurde i630 geboren , and von Ch. Si-
monneaa unterrichtet, welchem er aber weniger nacheiferte. aU
dem J. Audran. Er war ein guter Zeichner, wie diess ausse/ sei-
nen Stichen auch einige getuschte Zeichnungen 7on seiner Hand
beweisen. Bei der Ausführung seiner Blätter bediente er sich der
Nadel und des Stichels, wusste aber diese Instrumente nicht so glück-
lich zu vereinigen, als sein Brnder. Dennoch dürften die Blätter
dieser beiden Meister hier und da verwechselt werden, besonders
wenn der Taufname oder der Anfangsbuchstabe desselben fehlt,
was bei diesen Künstlern zuweilen der Fall ist. Die Beseiohoung
Simonneau jun. oder le jeune bezieht sich auf unsem Meister. Er
starb zu Paris 1728*
Folgende Blätter werden ihm von Huber, von Benard (Gab.
Paignon Dijonval ) und von andern zugeschrieben. Mehrere klei-
nere Arbeiten findet man in Büchern« •
1) Ludwig XIV., Büste in Oval von zwei Genien und von
Merhur getragen , dieselbe Composition » welche 'Ch. Si-
monneau gestochen hat. Nur erscheint der König älter, im
Harnisch und das Ganze in yiereckiger Einfassung. Cüypei
piox. Simmoneau fils sc, fol.
2) Martin de Charniois, Cons. d'Estat, Directeur de rAcademie,
de Peinture et de Sculpture, nach S. Bourdon, I706t gr.tol.
Eines der Hauptblätter des Meisters, im ersten Drucke
vor der Schrift.
5) Antoine Arnanld, Docteur de Sorbo|iüe, nach' Ph. de Cham*
paigne. Büste in Oval, fol.
4) Uiacynlha Seroni, Albiensium Archiepiscopus , nach H. Ri-
gaud, in ovaler Einfassung auf dem Piedestal^ für die These
von Louis fioistel gestochen, 4*
5) A. le Maitre, Advocat du Parlament, nach J?« de Cham«
paigne, fol.
6) Susanna von den Alten überrascht. Invente et peint per Aot.
Coypel et gravd per Louis Simonneau l695t qu. fuK
1. Ohne Schrift und Dedicaiion an Phelypeaux.
IL Mit $chriit, Wappen und Dedication. ^
III. Mit Einfassung: ingemuit Susauna etc.
7) Loth mit seinen Töchtern, naeh A. Coypel, fol.
8) Das Leben Jesu. Folge von t6 Blättern, nach A. de Dien.
mit J. Audrau und Langlois gestochen , für Mariette's Ve^
lag, fol.
9) Christus bei Maria und Martha, nach A. Coypel, qu. roy.foi'
I. Vor der Schrift und vor dem Vorhänge« welcher später ib*
gebracht wurde.
II. Mit Vorhang, Wappen und Dedication an Maurepss.
so) Die Himmelfahrt Maria, Plafond von C. le Brun im Semi-
nar von St. Sulpicc, in zwei Blättern, als These mit der
Dedication an den Grossberzog Cosmus von Toscana, L*^'*
monneau )un. sc. lö^O«
Den unteren Theil bildet ein Cartouche mit dem gross-
herzoglichen Wappen von Ch. Simonneau-
11 ) Die das Lamm anbetenden Engel, nach A. Coypel» qü. fol'
12) St. Catharina, nach A. de Dieu, fol.
13) Aurora, Plafond von C. le Brun in einem der Pavillons des
Schlosses de §ceaux. L. Simonneau sc. In vier einxeloeo
Blättern.
Simonneau.» Philipp, — Simonoeaii» Gustav. 447
14) Die vier Ta^szeiften und. die vier Jahreszeiten, Plafond von
G. le Brun im Schlosse Veaux le Vicomte, f'ol.
15) Venus und Adonis, nach Poussin, fol.
16) Viele Blätter für die Histoire des arts et Metiers 1694 -^
1710 t und für das Cabinet des beaux arts.
17) Bassins et fontaines de Versailles» mit anderen gestochen*
Simonnean, Philipp, Kupfersfecher, der Sohn des Charles Simon,
neau, hatte als Künstler weniger Ruf, als die genannten Meister,
und Lecomte behauptet sogar, er habe fast gar kein merkwürdiges
Blatt geliefert. Er steht indessen dem Louis Simonneau nicht weit
nach, der Vater ist aber über beiden. Das Todesjahr dieses Mei«
sters ist nicht bekannt.
I) Louis Je Grand.. Medaillon von der Minerva eehaltan« Ant.
Coypel inv. Higaud efiE. pinxit. Unten ist aer Name des
Stechers, 4*
Dieselbe Darstellung hat auch Ch, Simunneaa gestochen*
2) La Duchesse d'OrUans,, kleines Medaillon mit Versierun«.
gen, nach C. Hallo.
3) B. A« F. de Beatimur, nach A. S. Belle. ,
4) Vicomte de Turenne. Medaillon nach Halle.
5) Joseph und Putiphar's Frau, nach C iVIaratti, fol.
6) Venus und Adonis. D*apres le tablcau original de TAblano«
(Albani). Ph. Simonneau filius exe. cum pnvil. Regis, qu. fol.
7) Der Raub der Sabineriunen • nach Giuho Romano, ein lan*
ger Fries.
3) Öer Friede zwischen den Römern und Sabtnern, nach dem-:
selben , ein langer Fi:ies.
Diese beiden Darstellungen kommen ursprünglich auf
einem Blatte vor, welches für den Recueil de Crozat ausge«'
führt wurde. Das Gemälde war in der Gallerie Orleans, un^
kam dann nach Bngland, s. gr. roy. qu. fol.
9) Die drei Göttinnen sich zum Urtheil des Paris schmückend,
nach P. del Vaga's Bild aus der Oallerie Orleans für Crozat
gestochen, qu. fol.
10) Armida lässt den Rinaldo während des Schlafes in ihreii
Zanberpallast bringen, nach Ni Poussin, dieselbe Composi-
tion, welche Ghateau gestochen hat. Ph. Simonneau fiU sc.
et ezc^ kl. qu. fol.
II) Die vier Elemente, Gopien nach Bandet^ Die Compositio*
nen.sind von Albani» qu. fol.
12) Ein Hafen mit drei Eingängen, nach C. H. Watelet
13) Allegorische Darstellung auf das französische Gouvernement^
nach G. G. Halle.
14) Zwei kleine Vignetten, nach F. Verdier.
15) Neun kleine Vignetten für die Histoire de France , nach C.
G. Halle.
16) Kleine Vignetten nach Bon Boulogne, für die Histoire de
France.
17) Titelblatt zu einem Leben der Heiligen, Simonneau üH
del. et sc.
18) Viele mechanische und mathematische Darstellungen für die
Memoires de l'Academie des Sciences gestochen.
19) Ornamente und Cartouchen in verschiedener Grösse, nach
Watelet und Berain.
Simonneau, Gustav, s. G. Simoneau.
44tt SKmoQiieaUf Mme. — Sunooten, Hieb.
Simonneaui Mme.» •« simaDowiti.
Simonnet I f. Simonet.
Simonowitz, Mme«^ Malerin» ist durch ein Bildniss des Dich-
ters Schiller bekannt. IVIor. Steinla stach dieses in Kopfer. Die
Künstlerin beisst darauf Simonowitz, und ist dieselbe» welche w'u
oben unter Simanowitz eingeführt haben.
Simons 9 Rudolph , Architekt, war um die Mitte des l6. Jahrhus-
derts in London thätig. Seiner erwähnt Fiorillo V. 256, nach der
Inschrift des Bildnisses des Meisters, welches im Emanuel - Collegt
oafbev«ahrt wird. Er ist der Meister dieses Baues, so wie jeoer
de« Sidney* College. Das Trinity-CoUege hatte er erwettert Daoa
besagt diese Inschrift noch sumiiuirisdit dass SimoBi auch mehren
andere Gebäude errichtet habe.
Simons y Maria Elisabeth i Kuprersteeherin • lebto vermuthlicli ii
der ersten Hälfte des 18* JahrhunderU. Wir konnten von ihres
Daseyn nichts weiter erfahren, als was die folgenden Blätter ssgen,
%) Die Ehebrecherin von den Pharisäern zu Christus geführt,
nach Rubens radirt« gr. qu. fol.
'*< 2) Eine grosse Landschaft mit einer grossen Heerde. Becbtt
nebeü der Hütte ist der Hirte mit seiner Tochter, nach A.
V. d. Vekle, seltene Radirong, qu« fol.
l^fDOnSy Eiberhard 9 Kupferstecher» wird von Oandellini erwahst
Er soll Städte und A. radirt haben.
Simons • nennt Descamps einen Goldschmtd von Brüssel , der im l(
Jahrhunderte Ruf hatte. Er fertigte die Reiterstatue des Pwdim
Carl von Lothringen, des General • Gouverneurs der österretschei
Niederlande, welche man an der Parade des Zun fthanses der firautt
sieht. Diese Statue ist mit dem Hammer getrieben.
SimonSZy Albert ^ Maler, war Sehfiler von A« Oawater. Dies«
ist der älteste Maler voaHarlem, dessen Tbätigkeit um l4oO-
t448 iällt. Simonsz war nach C. van Mander ein vortreßlicbtr
(deftig) Hünstier, der während seines laugen Lebens viele Werk'
ausführte, die aber fast alle verschwunden seyn durfiten. Aoch it»
Bildniss war vorhanden. Das Todesjahr dieses Meisters ui^
bekannte
Simonsz. 9 Quintini Maler von Brüssel, scheint zu den guten Kunji'
lern seiner Zeil zu gehören, ist aber nach seinen LebeDsverW''
Rissen unbekannt. Er malte Bildhisse und Historien, die vielleictt
unter anderem Namen gehen. A. van Dyck hat sein Bildois» g«*
• malt, nnd P. de Jode es gestochen,
Sitnonseni Niels, Genremaler, geboren zu Copenhagen l807, ^J*
crann daselbst seine Kunstsludien unter Leitung des Professors Land.
und galt in kurzer Zeit als einer der ausgezeichnetsten ZpefW
der Akademie. Ans jener Zeit stammen einige landschaftliche uw
orchiteklonische Bilder, die. gehoben durch eine enUprecbenfl«
Staffage, bereits ein ungewöhnliches Talent beurkundeo. jo"
vorzüglicher Schönheit sind seine Scen«n aus dem nordischen Vüi«'
leben und seine Fischerslücke, welche ebenfalls in die frühere *«
SimonMi« FKe)«^. — r.Sitiu»n}y Ji^us., *i%
«;ehöt«D« Von GopeniMftn b«glib ai^h der Kunülfir IdmIi 'QeMloh*
iMid, WD ihn YorAehmlioh das . ri^e iiumtUbelri in Müu^heu fes-
selte, und aeinem Talente die gebührende Aus>eiehna|ig zu 'Jßheil
«urdie, selbst dadurch, das« ihn» als jungen liünstlerf die Akad'e«
mie cum EhvenmirgUede ernannte. Stimonsen machtis' sich nach. sei-
ner Ankunft. in München durch seine geistreichen und trelflieh* be-
handelten BUder^ allgemein bekannt, und noch grüssert Aul'm^rk-
aamkeit erregt^ er nach seiner Rückkehr aus Algier» wq er eine
gtosse Anzahl von höchst interessanten Zeichnungen feftigte, die
er dann in grösseren oder kleineren Oelbiidern aual'tijhrte. BesoU'«
dars gliückUdii erfesste er d^ Pir^tenleben mit seinen mannigtaltW
gen und bunten Zügen, wo sich die charahtervoUe Scene mit der
Marine zum sprechendsten Ganzen vereiniget. Diese Gemälde
enthalten tref&ich^ geordneld charakteristische Gestalten, ood dann-
sind sie eben so schön in der Färbung, als meisterhaft behandelt.
Wir nennen darunter das Bild, welches das Verdeck eines griechi-
schen Pi raten söhiffes Torstellt, 1857 geinalt. Ein anderes Gemälde/
und von grosser Ausdehnnng, zeigt Piraten, wie sie sich gegen
ein englisches Fahrzeug yertbetdigen , ein ausgezeichnetes Werk,
welches l858 auf der Ausstellung in München allgemeines Auf-
sehen erregte. Ein kleineres Bild stellt Piraten witipend des Spie-
les im Streite, dar, welches neben einer anderen Piratenscene t83d
zur Ausstellung kam.. An diese Bilder reihen sich folgende: die
Predigt in einem -österreichischen BluokschitFe, die J;igd auf Piraten^
der invalide Matrase mit dein kleinen Schiffmodell, welchen 1859
König Ludwig von Bayern käuflich an sich brachte; das Piraten-
schiff in Vertbeidiguttg gegen ein danisches Kriegsschiff und. einen
Kutter, die betenden venetianischen Schiffer, beide BiMer von
]84o; Beduinen in einer felshöfale, Beduinen im Rückzuge 1842;
eine Scene aus Byrun*s Corsar, die Moscheen in Algier, der lau-
ernde Beduine, der Beduine ^uf dem Vorposten, eine Landschaft
mit Thieren, ein Bivouac von Beduinen, 1843* die Piraten äu#
dem Verdecke im Angriffe, kühne Gestalten , der Hauptmann mit
geschwungenem Säbel, wie sie so eben eine Kanone abfeuern, ein
meisterhaftes Bild von i845. etc. Einige dieser Bilder kamen durcli
die V^erloosungen des Kunstvereins in die Hände von Kunstfreun-
den. Ausserden genannten Bildern giuj;en andere gleich unmittelbar'
durch Verkaut in Privatftanimlungen über; so besitzen solche der
König von Würtemberg, der Fürst von. Thurn und Taxis in Re-
gensburg, Graf Waldbott-Bassenheim, Staatsrath von Schweizer,
Freiherr von Lotzbeck u. s. w.
Gegenwärtig lebt SimonSen in Copenhagen, indem ihm 184$
daselbst die Stelle eines Professors an der Akademie übertragen
wurde.
Einige Werke dieses Meisters sind in Abbildungen bekanpt.
Das Firatenschiff, Originallithographie in H. Kohler's Münch-
ner Album. München 1850 ff., qu. fol.
Der invalide Matrose, lithograpbirt für die Sammlung vorzüg-
licher Gemälde der Privatsammlung des Königs Ludwig. München
bei Piluty Ufid Löhle i842« toi.
Ein verwundeter Neger durch zwei Beduinen fortgeschleppt»
gest. von Werthmüller, qu. fol.
Kniestück eines Beduinen, gest. %'on .demselben, gr. 8*
oimony , Julius, Bildhauer zu Berlin, wurde um 1776 geboren, und
zeitig zur Kunst angewiesen, die aber in seiner früheren Periode
grösstentheils auf das Portrait angewiesen war. Simony'i Werka
Nagler's Künstler-Lex. Bd. XVL 2i>
Simonaew, Mme.,..8i».oo^i«•
Simonnet, ». Simontt.
Simons, Maria Elisabeth, >'»,% ^
• d.r er.ten Hälft, .d.. »»Jl^ Vll <,
1 ) Die Ehebrechen«
nach Roben« --''
2) Eine gro»»e
neben der "
V. d. VeWe, Y/^i
Simons , Bberhird|/4\V^ ^^T^ ^ '^ ^««„si^
Et .oU Städte «nflaXl ^0 * -.-iV-al-ta
Simons, nennt »/^».^ t ** ^„'1782. bildete «ch «n der
Jahrhunderte jfJlJ. ^, ^,0. und gelangte b.W x„a
SreÄdeT/i»' ->.>ef,:.Tpi5rbe£h.e«.uchJ«
SimonSZ, / xifück. Die Bildnisse dieses Meisters gehören x«
ist der // Zeugnissen der modernen englischen bcftuie.
t448 i'
(defli Jfiarles, der Sohn des Obigen, wurde l8ll gebor«.
•«^'' A ebenfalls Portpaite.
Bil'
1,^ / John , Kupferstecher, arbeitete in der zweiten Hälfte oft
i.. y^hrhuoderts in England. Es finden sich Bildnisse von sebei
Siir/^a, darunter auch jene des Königs Georg III. von Englaad, uDii
/ ^er Gemahlin Charlotte.
^jon, William, Maler aus Edinburg, ein jetzt lebender Kümll«.
%r- erlangte in London seine Ausbildung, und machte sich alt
Oenremaler einen rühmlichen Namen, besonders durch «eine schol-
tischen Scenen, die sehr geistreich behandelt sind, wie alle Werkt
dieses Meisters. Dann fertigte er auch viele ZeichnungeD theil
weise zur Illustration für den Buchhandel. Ein prachtvolles Dp k
werfe, welches nach Zeichnungen von W. Simson . W. Allan n
Roberts, H. Warren u. a. illustrirt ist, sind die Ancient Sn h
Ballads, historical and romantic. Translaled with Notes bv 1 r
Lockhart. A new Ed. with nuracrous illustrations. Loddoi *ö<
4. Dieses Werk ist überaus reich an Yerzieruneen in Hni i •
teu, farbigen Bordüren, lith. Farbendrucken etcf etc ^^^^^^^'
Simiu« -^ Stog, Johann Caspar. 4SI
'^ % ^Hf •^^ «"'»•^«onter Zeit. ' Er mdlte nach Pliniat einen
^^\ \ >lkBchen in der Werkfttafl eines Walkers, und einö Ne-
> aQ ^ ^rtreffliches Bild.
;^^r*v -^ ^"" ****^®* Nameqs, der Solin des Themtstocrates
. __ ^' d als Verfertiger einer Sutue des Bacchus im Pa-
VV^ \ '^«^n^ Clarac Nro. 6ö6.
- o'Vni* ^ «l« ^<?^nef von Palestrina, arbeitete in der ersten
-'^ ♦-^*^ /V. * V 'erts. Er zeichnete mehrere Malwerke sum
die Vermählung 'der hl. Jungfrau von
ichnnng. H. Jtrezza stach nach .einer
^räneste aufgefundenes antikes Mosaik
r von Passau» Von welchem steh
Altarbilder befinden. Dieser
Igende J. C. Sing, welcher
joi zu Braunau geboren»
geschickten Goldschmids
■ ^ '^^'*V^\* ^ V ^'^^\ desselben sich widmen und
■' ^^ ^ ^ ' \ • .» dem jungen Sing nach damaligem
</":, vv, < -*dng, dass man es für Pflicht hielt, ihn
.f "U ^ » .cn. Wer ihn hierin unterwiesen habe ist
V • «r so viel wissen wir aus den Akten der Münch-
, dass er i6q8 in München um Aufnahme af^ Bürger
s. nachgesucht habe. Lipow^ky behauptet zwar, angeb-
en einer Angabe im Buche der Zunft in München, der
«der habe 1679 daselbst sein Probestück gemacht, allein witr
dtssen diess hingestellt seyn, .da uns aus den Zunftpapiertfn nur
bekannt ist, das Sing 169Ö sich ab die Führer um Aufnahme ge-
wendet habe. Der Bescheid fiel günstig dahin aus, lass maoi ihm
wilUahren wolle, weil er bereits an einigen Höfen fürstlicher Hof-
maler gewesen. Als Probestück trug man ihm adf, ein ' grosses
Altarblatt mit der Himmelfahrt Maria zu malen. Von dieser Zeit
an erscheint Sing als Mitglied der Malerzunft in München,' und
zuletzt wurde er auch churfürstlich bayerischer Hofmaler, als wel-
cher er 1729 starb.
Sing hat viele Kirchenbilder hinterlassen, äa fast jedes Kloster
odec Domkapitel bei ihm Bestellungen machte. Er galt für einen
ausgezeichneten Maler seiner Zeit, der in Compusitiun und Fär-
bung gleiche Kraft entwickelte. Sing strebte nach Originalität, und
suchte diese in einer gewissen raanierirten Kraftäusserung, wodurch
seine Figuren theatralisch erscheinen. Charakter, und Wahrheii des
Ausdrucks ist nur selten bei. ihm zu finden. Seine Gestalten alfek-
tiren Orossheit ohife Adel und Würde. Sing hatte keine Ahnung
von dem grossen Verfalle, in welchem sich damals die Kuast be-
fand. In einer besseren Zeit hätte er sicher Vorzügliches geleistet.
In der St. Georgenkirche zn Amberg, in der Pfarrkirche und im
Borne zu Eichstädt, in der Abtei kirche zu Kempten, in der AbVot-
kircbe zu Schassenried , in St. Martin zu Landshut, bei St, Veit
und bei den Capuzinero zu ^Straubing, in der Stifts- und Jesuiten-
kirche zu Alten -Oettingy im Dome zu Passau» in der Carmeliter«
2y
4S0 Sfanp. ~ Simso»» Wittani«
Simp
\ hnHh^n daher incifttiit ia B&sMn nM& dna Leiten^ wonntN
selbst jeoe des Könige «od der Königioi so wie der Priueo udiI
Priniessltmeii des I&. Heuste sind. Dann modellirte er aacbdi«
I Fortratte vieler hohen nnd berähmien Personen, so dass eioe Reihe
von Jahren )ede Kaneteoestelluog in Berlro Werke von ibm auf-
' wies. Ausser den Büsten in Marmor nnd G^s hat man von ihm
auch kleine Waohsportraite und Bildntssceichnungen nach der
Natur. Statuen ond Basreliefs findet man selten von diesem Mei*
eter t dass er aber aach hierin tüchtig war beweiset das Weoige,
welches sich- von ihm findet.
Simony worde um I8f2 xotn Mitglied der Akademie in Berlin
amannt« und war noch 1835 thiitig.
f nennt Houbracken einen Malar« dar mehrere ' Blumenstücke
von D. Segher copirt hat.
Simpol f Claude ^ Meier aus Burgund, seheint Schüler des A. Lac
M^collet gewesen so seyn,v welcheb er nachahmte.' Es fiadea lich
.historische und landschaftliche Bilder von ihm. In Notre-Daroe xu
• Paris ist ein sogenanntes Maigemälde von Simpol, wekhes Christus
bei Maria und Martha vorstellt. Im Musöe Napoleon war roo
ihm eine Fusswaschung, grau in Gran gemalt. Tardiea stach nach
ihm Maria und Martha, vielleicht das obige Bild, ein kleines Blaü.
Mit Filloei^l stach dieser Künstler die vier Ta^szeilen für Mi-
rtette's Verlag. Auch die vier Jahreszeiten und die xwölf MonaU
erschienen bei Marielte im Stiche , lauter Blätter in kl. qa. fol.
Aus F« Cbereau's Verlag ist ein MadonOenbild bekannt.
. ' I>iaser Meister starb nach Gault de St. Germain um 1700.
Faganioi will aber wissen , dass Simpol das genannte Maigeoalde
17o4 gemalt habe.
SunpSODi Johh^ Maler, geb. zu London 17d2, bildete sich ander
Akademie dieser Stadt zum Künstler heran, und gelangte bald zas
Ruf eines tüchtigen Portraitsmalers. Später besuchte er auch deo
* Contlnent, und hielt sich eiuige Zeit in Deutschland auf. Im Jahre
l84l verweilte er in München , und von da aus kehrte er wieder
in sein Vaterland zurück. Die Bildnisse dieses Meisters gehöreD»
den bessten Erzeugnissen der modernen engltschen Schule.
Simpson I Charles, der Sohn des Obigen, wurde i8ll geboreo.
Et malt ebenfalls Portraite.
Simsoili John^ Kupferstecher, erbettete in der zweiten Hälfte dc^
IB. Jahrhunderts in England. Es finden sich Bildnisse von siu)«'
Hand, darunter auch jene des Königs Georg UI. von England, ooa
seiner Gemahlin Charlotte.
Siinson, William, Maler aus Edinburg, ein jetzt lebender Hiinsller'
Er. erlangte in London seine Ausbildung, und machte sich a!i
Genremafer einen rühmlichen Namen, besonders durch seine scbot'
tischen Scenen, die sehr geistreich behandelt sind, wie alle WerM
dieses Meisters. Dann fertijgte er auch viele Zeichnungen, theil-
weise zur Illustration für den Buchhandel. Ein prachtvolles Druck-
werk, welches nach Zeichnungen von W. Simson, W. Allan, D-
Roberts, H. Warren u. a. illustrirt ist, sind die Ancient Spam«»
Ballade, historical and romantic. Translated with Notes by J. "•
Lockliart. A new Ed. with nunicrous illustrations. Londou J84li
4. Dieses Werk ist überaus reich an Verzierungen, in Holzschnil*
ten, farbigen Bordüren, lith. Farbendrucken etc. etc«
, SimiiB. -^ Sing, Johami Caqpan 4SI
StmttS, IfaTer aas unbekannter Zeit.' Er malte naeh Flintas einen
Jansen Menschen in der Werkstatt eines Walkers, und eind Ne*
mests, ein vortreffliches Bild«
Ein Bildhauer dieses Namens, der Soho des Themistocrates
iius Salamis, wird als VerCertiger einer Statue des Bacchus im Pa-
riser Museum genannt« Clarac Nro« 686* ,
Sincerus, Joseph, Zeichner Ton Palestrina, arbeitete in der ersten
Hälfte des iS« Jahrhunderts. Er zeichnete mehrere Malwerke sum
Stiche. So stach B. Farjat die Vermählung 'der hl. Jungfrau von
C. Maratti nach seiner Zeichnung. H. Jtrezza stach nach .einer
Zeichnung von 1721 ein zu Präneste aufgefundenes antikes Mosaik
(Ltthostroton Praenestinum).
Sincb 5 nennt Lipowsky einen Maler von Passau , Von welchem sich
in der Klosterkirche zu Ober*A]tach Altarbilder befinden. Dieser
Sincl^ ist wahrscheinlich der unten folgende J. C. Sing, welcher
einige Zeit in Passan gelebt hatte.
Sinders a Franz, s. F. Snyders.
Singy Johann Caspar, Maler, wurde i65t zu Braunau geboren»
wo sein Vater Michael den RuI: eines geschickten Goldschmids
hatte. Auch der Sohn sollte der Kunst desselben sich widmen und
vor allem Zeichnen lernen, was dem jungen Sing nach damaligem
Begriffe so vollkommen gelang, dass man es für Pflicht hielt, ihn
Maler werden zu lassen. Wer ihn hierin unterwiesen habe ist
uns unbekannt, nur so viel wissen wir aus den Akten der Münch-
ner Malerzuntt, dass er i6q8 in München um Aufnahme afS Bürger
und Meister nachgesucht habe. Lipowsky behauptet zwar, angeb«
lieh nach einer Angabe im Buche der Zunft in München, der
Künstler habe 1679 daselbst sein Probestück gemacht, allein witr
lassen diess hingesteUt seyn, .da uns aus den Zunftpapieren nur
bekannt ist, das Sing 169Ö sich a6^ die Führer um Aufnahme ge-
wendet habe. Der Bescheid fiel günstig dahin aus, iass man ihm
wilUahren wolle, weil er bereits an einigen Höfen fürstlicher Huf-
maier gewesen. AU Probestück trug man ihm adf, ein grosses
Altarblatt mit der Himmelfahrt Maria zu malen. Von dieser Zeit
an erscheint Sing als Mitglied der Malerzunft in München,' und
zuletzt wurde er auch churfürstlich bayerischer Hofmaler, als wel-
cher er 1729 starb.
Sing hat viele Kirchenbilder hinterlassen, Ja fast jedes Kloster
oder Domkapitel bei ihm Bestellungen machte. Er galt für einen
ausgezeichneten Maler seiner Zeit, der in Compusitiun und Fär-
bung gleiche Kraft entwickelte. Sing strebte nach Originalität, und
suchte diese in einer gewissen raanierirten Kraftäusserung, wodurch
seine Figuren theatralisch erscheinen. Charakter, und VVahrheiti des
Ausdrucks ist nur selten bei. ihm zu finden. Seine Gestalten alfek-
tiren Orossheit ohiSe Adel und Würde. Sing hatte keine Ahnung
von dem grossen Verfalle, in welchem sich damals die Kunst be-
fand. In einer besseren Zeit hätfe er sicher Vurzügliches geleistet.
In der St. Georgenkirche zn Amberg, in der Pfarrkirche und im
Borne zu Etchstädt, in der Abtei kirche zu Kempten, in der AbXei-
kircbe zu Schnssenried, in St. Martin zu Landshut, bei St^ Veit
und bei den Capuzinern zu ^Straubing, in der Stifts- und Jesuiten-
kirche zu Alten -Oetting, im Dome zu Passau, in der Carmeliter«
29*
Ucehe sn Rtgeoabiirg, in d$t Eirdi« xa SUalbn and im ilga,
in den Kirchen zn RotbalmunftUr» su Landau, su RaDsbofeo, bei
8t. Salvator in Augsburg u. s. w« sind zahlreiche Altarbilder voi
ihm, theilweise von bedeuteoder Grösse , besouders wenn sit deo
Hochaltar füllen , was oft der Fall ist Wo sich sein obca ge-
nanntes Probebild der Himmelfahrt Maria beilade, wisieu wir oidil
Solche OarstelluDgen xieren den Hochaltar der Pfarrhirche iDEicb*
Stadt (30 F. hoch), der Abteihircbe in Kempten, der Kirche xo
Landau an der Isar und der Abteikirche in Schussenried. D»
Bild der letzteren Kirche soll xu den schönsten des Meisten g^
boren. In Lipowshi's bayerischem Künstler «Lexicon sind mehrere
inhaltlich bezeichnet. Im Intelligenzblatt des ehemaligen bsyeri-
•eben Illerkreises I8l6 sind solche aufgezählt, welche sich in jeneo
Kreise befinden.
In der Pinakothek zu München ist kein Werk von diesem Kooit*
1er, da jene, welche ehedem in der Gallerie aufbewahrt warei^, jetit in
Schieissheim sind. Da sieht man Sophooisbe , wie sie den Gift'
becher empfangt, und den Evangelisten Johannes, halbe FigQreo|
in Lebensgrösse. In den Kirchen zu München ist unsers Wiiteoi
kein Bild von Sin^. Lipowski will wissen, er habe für diese Stadt
nichts gemalt, weil er nicht Hofmaler geworden ist. Allein Sing
war wirklich Hofmaler, so wie And. Wolf. Er hinterliess eio be*
deutendes Vermögen, welches seine Erben und die Wobkhiti;-
keitsanstalten der Stadt theilteii. Die Summe von 2000 Gulden »•
hielten die Franziskaner zu Seelenmessen.
Nach ihm gestochen kennen wir folgende Blätter :'
1) Die hl. Jungfrau mit dem Kinde auf dem Schoosse sitzesd.
Gasparus Sing del. et pinx. Bartholomö Hilian scuip. gr. foi.
2) Ein Ex Voto-Bild: Jesus, Maria, Franciscus Scraphicnt,
Antonius de Padua et Angelus Custos me ab omni malo
liberent et custodiant etc. Von Kilian gestochen, gr. fol.
Singendonch, D. J.^ urird der Verfertiger eines schonen radirten
Blattes nach C. Dujardin genanut« der sein Monogramm oiid die
Jahrzahl iSlS darauf setzte. Dieses Blatt stellt ein mit den Vo^
derfüssen knieendes Kalb nach rechts gewendet vor. H. 3Z. ll*i
Br. 3 Z. 2 L.
Diess ist vielleicht der Kunstfreund Singendonck zu Utrecht
der eine bedeutende Sammlung besass.
Singer, Johanne3y Goldschmid, war in der zweiten HälAe des i^
Jahrhunderts tbätig, und stand im Rufe eines tüchtigen IVleistett.
Seine Blüthezeit fallt um l450 — 70« E. Geiss fand ihn in eioes
Bruderschattsverzeichnisse des Klosters Indersdorf, welches eich iv
k. Beichsarchive zn München befindet; unter dem Jahre 145)
eingetragen.
Singer 9 Franz , Maler, arbeitete in der ersten Hälfte des 18. ^^
hunderts in Wien. In der 1712 begonnenen, aber erst l770 volko-
deten Kirche der l4 NothheU'er inr Lichtenthaie zu Wien ist m
Gewölbe ein schönes Bild von ihm, welches den betenden Zöllner
und den Pharisäer vorstellt.
Singer 9 V., Kupferstecher zu Nürnberg, genots daselbst den Unter-
richt Wagner s und lebt noch gegenwärtig in der genannten Stsot.
Es finden sich Stahlstiche von ilun » wie in den Andachubüsfacn
ton M. Stnuel, etc.
SiQg^, Haiii« -^ Smi^eton Copley, Jdb». 4»
Singer oder Singher , Hms, Maler von Marburg, atbetteta in*
' der ersten Hallte des t6. Jahrhunderts in Antwerpen« Er malte
meit^ens Landschaften mit Wasserfarben, und- für die Ts^pesirer.
Im Jahre 1543 wurde er Mitglied der Gesellschart des hl. Lukas
in Antwerpen. Seiner erwähnt Descamps.
Singknecht 9 Christoph Gregor, Maler, aagebUch einHollän-*
der, arbeitete um 1630 xu Königsberg. Im Rathhaase und' id der
Börse daselbst malte er allegorische Oarstelinngen.
Singleton ^ Henry, Historienmaler, wurde 1766 in London geboren,
und unter Hamilton's Einfluss zum Künstler herangebildet« Er.
malto- uniff zfei ebnete viele Scblachtbilder 'und andere wichtige AflTÄi*'
res tue der' Krtegsperiode seiner Zeit. Ueberdiess babea wir von
ihm- ttuch historische Darstellungen und Genrebilder« sowie Por«
traite. Nor ist zu bemerken, dass dieser Künstler mit, John Sing^
■letön Cöpley verwechselt werden könnte. H: SüngletbA ^tarb iSSg^^
Folgende Gemälde sind nach ünserm Meister gestocUeu:* '*
Der Einsog 4es P^ilandes.ia Jefi^alem, ge^t. von H. ßilh^f^^
Mfe^ptio^oblatt, q^. roy- tflU ...... .
Adam und Eva beweinen den todteuAbel» gest. von J. j$9,^bj»
Gaptain Faulknor storming fort royal.
. ' Capt. Trollope eng««ing e ffe»ch Sfuädron« ,., .^i*. , ^
•the death of Capt.. aoo4. • . "
.f Gi^ljajit action of Nelson. .;...,. \t ^. » . . »
,.. , ,. |?i^$e vier, glätter sind ypn'I. panlell iu icLwarzep Ma«
nier gestochen, und colorirt*. |n^p^ qv^i fol.
The taking of Sertng^pati|«m. > • , ,,
• The bo^y of Tippoo recognisfd. .,
y. , Eeide Blätter von ^< Gereon; punktifti^ qu. fol.
Die Bestürmung und Biilnahme von Serin^patnani«
' JE>er Tod des Tippo Saib; '
•/l>te zwei Söhne '«es Tippo Saib. ecgebea ' sich»
Der Leichnam Tippo*s von setner Familie, eitennt» .
'. ii t . Diese^vMr BlaTtter enchieoes iiok ; deir H^rabergisdien Kunst»
Iian«]^u9g, za ^«g^bufg, Iii^. fol, ,». ^ ,. . .
Psfnl\I. doiino:bL ltberte.:eu,Oea. Kosciusko» vonrX>Diioiell ia
schwarzer Manier gestochen.
Das Tesbinenl iHsd^igt-IKYL, gast von Keetlnff, fel^ -
■David Simple, BoinaD*iiBceBfe» ^unktirt.VQ«i.R«.Lewry, 1788*
Seretta,. Fvfiuifafigor» piiftktiii vam.W. fiotodw fiel«' y*
British Plenty. .!..i . . . ;,! 1
• < V-.: ladiaa Soarcity»i «wer BlälteP tob GwiKoight . ; >/ [ .;
The vicMsiöf «Ihi fiariah i^eaeiving^ ^ia Tithes«; o / ' m :
lle.<opeaei«b> tlHi^&riakl^retilurar^d^Ctföm IMij^^fmto (VW Th.
The Far-Tard. ^ cmoH
The Ale-Hoose-Door.
. '. M.Qo^i^g-tor Market.. •.. .. ..•-,.. •; , . i .,wyr , :r;,[jnid
. Copuog to Market. . ; .», : .r v; üii...i.>
•,. ,' „ i. Diese vif:r,3läHer, ^^LW- ^!^^ P^W'^. ,; ,T./;...t
• liin^ and'Goüalip; ipiinklscti.to«»iBM>Scott.i- . . • f - . .^
Biws sitzende Ftau snit^drei fiinileh^'gesit«. vcnBertolonl» fol«
^^idCon.iCopwy^ JpiM%ü«üi:op>y. . ;<>^ ir>cäv;>i. e* . : ;.:.
46(k SiuJJMhlo, IkSado dt Uürlolemeo. — Sintert
SinibaldOf Bafiacio di Bartoloniö,. Biiabaiier von MoDt^
.lupo» ^ar irüher aDgemeBo nta«r letrterete Nameo bekannl, bis
amUich t84o durch den dritun Band tod Dr. Gaye** Carteggio
inedtto d' artisli p. S8l ff*f die In der Magliabecchiana befiodtiche
Seibitbiographie des Heisters bekaDiit wurde» die i«ir aber bein
Artikel dieses Meisters (Montelupo) nicht mehr benutzen konoteo.
* . D#r Künstlet' sa^t da, dass sein Vater Bartolömeo di CiovaDoi
1' ' d*'A8torre »um Gesehlecbte 'der Sinibaldi in JBÜontelupo gehört
habe. Das Geburtsjahr bestinml er nicht genau« man ersieht aber,
dass Raffaelo um 1504 geboren wurde. Uas Manuscript ist obse
., Datum.
SioibaldOi Maler von Perugia,' wird voa Fiprillo I« S3. unter die
j. Schülejr del Perngino gezählt £v seut seine Blüthazeit um lSoi>
.i. ttBd behauptet, dass sish in Gubbio. Bilder von ihm finden.
SinjeUFy Oovaert^ Maler ^ iat nach aeinan LebensvtrhailnisseB oo-
bekannt. £r malle im Oescl^macke des Fh. Wouvermans«
SniOVe> nennt Füssly Citren Mater, nach welehem Mizelle eise
Folge yon 7 Blattern gestochen habe, wcfkha die Werke derBsrn-
'"'- kerkigkMt yorsttllen.
Sintes oder Sintoa, fiiOTanni BatttBta^* Zeichner und Ko-
pferstecher, wurde um i680 in Rt)m gebofeid, und dii^elbst vod fi. |
Farjat zu^' Künstler herpngebildet. Er lieferte «ahlreHhe Blätter,
*^''die theiNveise in Titeräriscb^n and artistischen Werken yereini^et
sind. Um i760 ^ta^'b dieser Künstlar.
1 ) Eine Madonna, nach S*. Memmt, Fol.
2) pas Abendmahl des'|Ierrn mit den Jüngern ,. nach Rsfael
das sogenannte BiM mit'den FSssen, welches Marc Aatoa
und tM, det'Ravanna gestochen habe,' g.*. -
3) Die Stigmatisation des hl. Franz, nach F. TraTisani, fol
4) Ephraim Syritii, Ijir die riimiache A«Mgabb ron desaeM Werkes
1799, kil. lol. "
-i^ni.iifi'.' -lAncbdia Vigwetlatt in' diesem- Werk«/ aiod von ihm.
5 ) St. Anton von Fdäüa, *nach> R. tSatandrudci, kl. fol.
iii ^^'•i6')'JoKa0n«s -Wm' Nepbnrafc, lüir die AcU Canonixfttioiib ^
selben, nach A. Masocci. i . > .* « .
7) Bfi« Uaillgtr' mit. Engeln, i^ach-Odasi, kl. fol.
B) y^r^Kiedene üi^genbildnv mii Sintes a])einjgbm Nameo, i
9) Leda mit' dem Sohwae auf 4aii| Ba^e Hegend«^ aach C Ma-
ratti 1707. qu. fol.
tO) Die Bilddisae -da^ Bikliotkakara dar vatikaniaciaen Biblio-
thek von- iSIO -^ 'iTBO. ▲Ile auf Hinem Blaftta;\ <'
t^ 11) Bkiiga Mtalei^iMiAaaa/fiiaiddt Mttstd'IaoMBlMW, fol.
t2) Viel« Mtinien in VaillaDt*t Ntamienuita Imperiitoirnm Boo«i'
Roma 1743. i .
Sintpert , Bisohof von Regansburg, erbaufe auf BefciM Carl ^
Grossen die neue Basilicayies M. Emeran,' tn^d'ftwar groiset of^
reicher, als 'die ältere ^4A<- 'Die&es erh^elt^t "aus einer üandsdirift
des emeranischen MdnAei Ar«Bäldf:b^Basliag4 HL-^lSa, «ad dasi
^ 'gebl äa8tdea(«rohivaliaehan DoieumeiiAeD dea Stiftet auch hervor,
dass Carl der Grosse die Kosten getragen habe« Dieses Klo*
ster hatte indessen schon Pipi|i> kewMiLt|i4iQ<l dtträUmtol«^'
Mtiooum £c«]efi. S« EmmeraDt Nro» h
Sintzenich, Heinrich^ Zeichner «ndKupferttecher, g^b. KU Mann,
heim 1752, besuchte' diiß Akademie dasellSst , und bega^ st6h 1775
»acb'LotiiloD, um unter Bartolozci s^ihe Ausbildung tu vollenden«
Hier übte er sich vornehnilieh 5n der E^inktirmanier,* welche durth
Bartolozzi in glrossen Aufschwung kam;, und namentlich auch in
I>autflfeKtäiid Beiftfll fand. Die Blätti&r$fätzen?ch^ aitid dah^r gross«
tentheils in dieser Weise behandelt und in Farban gedruckt. Di«
fibrigiin sfnd theilj gi^stocheh Und t^dirt, tfieits in Metjzotlhto aus-
geführt. Einige seitfer filätti^r refdietien grt^sere Beachtung, alt
ihnen zu Theil wird, da jetzt die Arbeitan ans fetter Zeit wenig
LieBhäber mehr fiAd^n; tm Jähre i77$' wiirde er Böfkupfe^stecher
•in Mannheim /'WO er bi« ITQO- tbSli^ y/^af.- Von dierser Zeit an
hielt er sich einige Jahre jn Berlin auf, und' wuHe Mitglied der
", Akademiij dä^Ibst Von BayeHl üb^nbmmM gras lBo2'dier Auf-
trag an ihn, etktwe^er zdriick zu k^hi^n, oder apf seinen Gehalt
Von- 5(^9 ^ulded'2u vefzibhtaW, ^M'Sintzentch nicht für ^rathen
fand. Er kehrte nach Bayern zqrüc^ und starb 1812 als Hof kupfer«
Stecher zu München. ;•* ''' '*' \ ' '
- 1) Carolus Theodorus 'fj'. 0. "Elector ttlatinus? Profil köpf in
' ' oraler Einfä^^ubgl ^ Grav«5 par H. Sintzenich' a Mannheim«
Geätzt und mit dem 9t(^hel voflendet. tl.
• • ':i2l)'Ffredrf6h'WHheIJn ll/vön ^eussen »u Pferd, haich Cunning.
•»' ' htftri;' gr. -fol. •••'■■"• --j • .'• • ■' ■
3.) Alexilis:EriadrjckiCbriktilni^ir9giara*4a«'Fü«lt xtt Anhalt, 8«
4) Friederike Wilhelmine Louis^.tVjon frensa^n,/ Brustbild nach
H. Schroader, gr. fol. { •> . ' ;r
'! * ^),Oaih[»rina II. Kliisdrii^'Ton Aiisslantl, 17412 tgastocben^ 4*
öMopl^ l^i^iB'V^o* 0«ohQfiF^I>B»hioffalii^
7) Anna Elisabeth l><miae ^inzj^teini tob PdeuSsen, mit ihrem
Sohne, dem Prinzen August. Ferdinand, trachA. GraflF, fol.
' ii)*nUlipp Carl >oti ^IvenslebenV preuvsrscher Mltiistier, nach
• ' •' ^ A'. Graff, m'^ichWanter Maiittri gr. fori.
. ra 1. f) F. A« Graf YOtt Kalkiemb, nnchlUoaa». fol» • f
10) Carl WUhtflm Gra^f ivta Finke«itala, ; siCnattd im Kniestiick,
. nach .J. Schmid ia achftarzAr Manier 'i^toobant gw« fol.
Carl Heinrich Graf ron Bovmv'tfach.'Bbch, Oval, fol.
Joaehim Bernhard von frrttwitt. Gen. der Carälleria, nach
H. Schröder, föl. - ^ ' ^' •
p-AohAötar, h..pna8rfadiavißfinisl«r/i»raahwamr Manier, fol.
l4) Cl. Aug. Striiailsi^'» MiBistar» naqh Garaäa in schwarser
'< 1. IManier,! kU foL • -. .* >.
; 15 > Frtedricb Wtlbalm Gsaf ^on Schulatthiirg Kahntrta» 1793 in
' BarUn.gaatoehenv.IoL >.. .^ . ■
w .]6)'C, A. Ton Hardänbaigf nnch^Wattsoh» in achwarsar Ma«
, , pier^ 4» — , . • ,
,17) Hafae^.jyXenflpi^ balba Figur .nacli Mengs« 1784 in Mannhaioi
punktirt uofl roth g^driM^ht, J4* ^ ■
„, ,,..,. j ^^jlVIit. offener Schrift.. ,.. ,' , .\
* ß. Mit voller Schrift. , . *
i>« 48)iiuiZiagg, nadl ftaydalnalm i» icfavfaa^er iManicr gaatochan,
4« Selten.
. t9^ ftaphta* da.U'Bneba Oniiannanny nach Beckanhanip funhlirt
nnd farbig gadmokt. Oval, 8> •
SiolMiticIl, Heuii-idi*
90 ) Mn«v Brftsctoi, 8fchaMpt«lcr(o, alt Amtfne, m^ Gnff,foL
21 ) Die KarschiD, Dkhterin, nach Kehrer punklirt. Oyal, g.
'^2) Friedrich Schmidl» Hofprediger in Miincben, in tchtrin«
'ti', . Manier» gr. B*
23) Koof das jungen Chriiloftf nach C. Dolce, punktirt und in
Farben gedruckt 1779* ^^^*
'],. 24) Maria, am Gegeoatiiek dazu, ehenfalla nach C. Dolce, fol.
25) St. Anna unterrichtet die klieina Maria im Lasen, nackB.
Luti puoktirt, fol.
.M . 26) Maria toit dem Kinde aitzend, nach ainar Zeichnung toi
Fra Bartolomeo im Cabinet sn München , radirt und rotk
ffedruc)it, 4*
27) Die hl. Jungfrau mit dem achlafenden Kinde im Schoosse»
dabei Johanna«» nach P, Veroneae, in Farben gedruckt iTSi»
Rund, foK
28) I^ic hl. Jungfrau mit dem fiinda in den Armen» halbe Figot
nach Ral'ael, in achwarzer Manier, kl. fol,
i, .29) Der Kindermur4» nach Annib.- Carr^cci, in achwarzer Mi-
nier, ar. qu. fol.. ^
1. Mit offener Schrift.
. . II. Mit vpllendetar Schrift. .
.1: u 3Ö) Der Tod einet hl. Biaebof,, nach eine^ Zeich9Ung Rabeff
im k. Cabinete r^n Müncfieo radir^ qu. ioj.
^ Ol). Die hüatpiide jMagdalena,.nQch C. le Brun, daa Gegenstüch
^ . zur Artemisia, 1786 punktirt und braun gedruckt, fol.
52) Diehb Magdalena, «lach C.Dbka^ in Schabmanier, gr. fol.
i* '. . .1» .Vor <lar .fiehrift. j • ' «
II. Mit derselben. < .
.33) Su Cäciüa, tt\\ einem «iiiaihaHacben •In<lrum«ita, isach Do*
minichirto punkiartr^ aohwart'uwd' in- Farben, M* ^*
ti .!;*!' I. Vor dar Ded^tion vim J782* •
i-<: .11: Mit daraelben. ' • . .
il- .u ,94').I^'* Friede naatiftuujg ^wiachen dep Römera nnd Sabioers.
nach dem Bilde von F. F. JEluhaiia in Miinchani gr. qa. fol
35) Die Ve^alffrAooxum daa-hl.' Feuer, aiabeiA Figitfeo on^
,;( wi* ' Seon^ani^ punliffat dnd liehfrdth gedmckt, gr^ 4.
.' <36) Caaiändra uml ihi« OeHihrbn; >i&ieitücke,< nach A« Hicw
ßuuktirt, und in F^s^be» gf4ruckt;l784» fol.
^''^'^^'^ ^ I^ ver^Uvjliad^ /^ Hickel punktirt» kL fol|
Es gibt Abdruciie vor der Schrift«
. ! ( . I .: ' 3^) Di«. Könifi w ' Attamtaitt im ' iScfamenif , . nach < Annib« « Garncdi
•i'jM . <t ' ■'. (brauiiufyd>i|i -Facbmi 'gedfrucht^ifoli.
59) Judicia AiDorum, Vignette, Sim. Kldtz .iav- 1603« kl. fol* ,
iii rr^^O) FhylliBv <haUM FfcgunoainaafBlädeheiiB mit* den» Lamaie spie-
lend, nach G. Dolce's Bildl «lasf dna M«|niiiianier Galiene»
*i;IA -: \\ : liebliohei<Bla«t V'.'piiahtirt nBdiiH Ftobnn gairuckt i783i ^^
. 4l ) Sophonisbe kittend, nach. f. 3olimena*s Bild aui der Mioo*
^'•^ "'* heimcrGaUei^fö; brödn-unrd rbFarben gedruckt 17^3. 'W- «''•
Es gibt Abdrüchä vor d^r'Dedieatibn,
42) Zemire. weibliche Büste im Profir, nadh G. Bj Gipriani pva**
tirt. Oval, hl. fol. ^
,t. : .43^) Ida^iuit etarairBliimaftkorb» Bibtknaeh Sahbokr» ponBtirl
und schwarz gedruckt, 12«
i *.:.. 4i) Iii^amörarirkmifi^tA'dar'M*^ aioh^Mlriii SaÜuraaii».» S'*''
eher Manier^ 12. ' ,,."..;;: 'n ..
Sintzenicb, Eliaabellk — Sipaumn, Gerhard. 4SK
46) Opheii«, Koiettttck liaok Rembranit, in icliw«nier Manier
1787. 4. Selten.
46) Die Musik, leicht bekleidete Nymplie, nach E. Carriera, in
Farben gedruckt. Mannheim 1704* Oval, Fol.
4?) Die Malerei, junge Griechin, nach Aug. Kaufmann i?70«
Dai Gegenstück zum obigen Blatte»
48) Comedy, nach Aug. Kau£Fmann, punktirt und roth gadruckt,
1777. 0?al, kh fol.
49) Tragedy« nach derselben, in gleicher Manier. Oval, kl. foU
50) Erailia, nach A. KaufFmann, punktirt und farbig. Oval, kl. fol.
51) Eine Betende, nach B. Luti, in schwarzer Manier, fol»
52) Lieber Vater. Sintzenich del. et sc. 4.
Es gibt schwarze und colorirte Abdrücke.
53) Das Gebeth, nach Elisabeth Sintzenich, qu. fol«
54) Das Grabmal des Grafen Moriz Alexander von Mahsh, in
schwarzer Manier, nach G. Schadow, gr. fol.
Sintzenich» Elisabeth, 2eichnerin, lebte g1e7chzeitig mit d^tt|t obi-
gen Meister, so dass sie vielleicht die Gattin oder' die Tochter
desselben ist. Heinrich Sintzenich stach nach ihr ein groijiiii Blatt
unter dem Titd des Gebetes. ' . ' !
sintzenich ^ Peter, Kujpferstecher, Heinrich's Bruder, 'ÜeÄrfehte dii^
AUademie in Dresden« und ging daiiti ^ur 'weitereü^ Ausbildung
nach England ; wo er Vo'n 1785 an mehrere Jahre lebt^. 'Et^ lltoden
^slch LaocUchaffen von ihm, wi'e solche mit l'hiere^' nach 'Beruhen
und Huysmann. Auch Bildnisse und Genrestücke stach -tfi'» mei*
slens in Funktiräsanier. ' ''-
Sintzenich, Friedrich Heinrich, Zeichner und Kupferktecher,
der-dohn- dea-v^bigen Heinrieh Sintzamcb, genoit in Berlin den
UTitSI'ricI^t it'mbs Vaters-, und setzte dann in Dresden ieMMiSta»
dien weiter fort»' Es dürfte wohl seyn, data etliche. der iaa Artikel
des Slteren Hein rieh verzeichneten Blätter ihm angehören. Id den
Supplementen zu Fösely's Künstlerlesikon beisst es,, dats sieb
einer der 66bne des Heinrich Sintzenich auf den Hünsthandek ver*
legt haba.
. i) Per Mord'det Gesandschaft zu Hastadt. F.' Sintzenich Inv.
et fec. gr. fol.
2) Der zerbrochene Krug. F. Sintzenich inv. et fe& 1800» kl*
qv|. fol.
SipKfeSi Jm. Zeichner und Maler, ist uns naeh Sieinen Cebe^sver-
häitpi&sen unbekannt. Es finden sich getuschte Zeichnungen von
ihm, die Marinen mit Schiffen vorstellen»
Üptnaim, ©ertiafd , ZeichnW und Moler, wurde «750 in Düssel-
dorf geböteki,- nhd'an der Akademie daselbst von PfoflMaorTbe-
lott in der ZetcHeiikUnst unterrichtet. Hierauf studirte er unter
' Leituhg des, Prof.* Schäfer die -Baukunst und Perspektive, «bis er
endlieh 18l4 nach München sich begab, um • sibh der Historien- .
maleret zu widmen, welche damals unter dem Direktor F. v.- Langer
gepflegtf wurde. Seine ersten Arbeiten katoen I8i7'zur AuMtetlung,
meisteifs Bildnisse in Oel, und eine Skizze mit Jesus und Johan«
Des als Kinder. Im Jahre ^1819 erschien von ihm in der £eller'<»
sehen KuDithandfung zu Müiifche» ein iithegraphtschea- Werk, un*
ter demXilah Studianköpfö nach Uaiaal zum Gebrauche für Kanst-
4SS SipoMM, Gttlisrd«
•cfiiilMi, worübtr dch das KaoilUitt toa ynmtw Mm mI»
vortheilhaft aosftprtch. Im folgtoden Jahre kam Comelitu Dich
^ MönelMD» am seipa f^iiartigan Arbelteo io dar lu Glyptothek
^ zu beginnen, und )eUt hatte ar die fibra» neben Zimmermaon ood
Sohlonbaner, den Jeteigen Profeeaoreo der Akademia, von diesen
zum Gehilfen ernannt zu ttarden. Sipmaan malte im Göttersaale dii
• Arabeske mit dem geflüf;elten Genina dee Geaangee» xa deaaen Sei
ten Mänaden und Greifen aitzen, während andere phantastUdM
Gebilde aich herbei bewegen. Die Arbeiten in der Glyptothek be
achloaa Sipmann t822, um auf aelbatatändigem Wege zu seifleo
Ziele zu gelangen. Verschiedene Fuaareisen io das bayerische Ge
birg, nach Salzburg und Tirol erweckten in ihm die Lust za
Landschaftamelereiy und achon 1823 aah man auf der AussteUooj
zu München eine idyllische Landschaft von aeiner Hand, sebei
.1 .fiiiier Zeichnung von geiatreicher Anordnung. Sie aoUte zorVenie
rung der Decke einea Bibliotbeksaalea dienen» wo im Mittel
bilde die allegoriachen Geatelten der epiachen « lyriachen und dn
., machen foeaie eracheioen, umgeben von Homer, Oaaian, Oaoti
und Taaao* Eine andere Zeichnung könnte zum Schmucke eioe
.Concertaaales gewählt werden» Sie atellt im Mittelbilde Apoll<
init den Hören, und in den Arabeaken die Mythe dea Gottes roe
Die Zeichnungen« welche Sipn^ann von dieaer Zeit an ausfuhrt^
iind aehr zahlreich» in hiatoriichen und landaohaftliehen Compoti
tipnen haatehend,. oder dem reichen Gebiete der Arabeske ed
oommen » theila im Aquarell, theila in Tuach. Im Jahre 1827 k<<
dureh den Kunatverein ein landachaftliches Gemälde zur Verloo
.auog» welchea eine groaae Baumgruppe und einen See im Hinter«
gründe zeigt« Auch im folgenden Jahre wurde eine Landscbaf
von Sipmann angekauft, eine Anaicht aua der Umgebung foi
,;,./^eWiurg. I
ii. < Im Jahre 1829 ^^^^^ ^^ Küpatler znmProfetaor der Zeich»
' '' kuaet am k. Cadetenkorpa in Mönchen ernannt» waa aber keioH«
j* Wega seinem blaherigen Streben ein Ziel aetzte. Noch in deosel«
ben Jahre malte er eine Ckaattae in OeU und eine gröaaere Zeidi«
I Tion|| bietet reichen StoflP zur Verziernng einea Saales in Fresco.
-ij'Es sind die Tagiizaiten in veraehiedenen Gruppen bildlich ^'
gestellt , und durch Arabeaken verbunden aieht tmea aadi ^^
,., ,' Jahceazeiten in mannigfaltigen Formen « .ein Werk vo)l litb&
eher Gedanlten^ Im Jahre i84o brachte Sipmann den Plan w
j ; ^'^n Dprchachnitt zu einer Kirche zur Ausstellung , mit CotD^
tionen zu Frescomalereien. Daa Hauptbild enthalt in aymbolisds
Weise die Daratellung dea Weltgerichtea. In anderen Räumen«'
. .ticheinen Mosea» Jeremies | Matthäus und Johannes, und aoa
|., ^ phristua ist dargeatellt, wie er im Tempel lehret. In neuester Zeit
wählte der Künstler Daratellungen aua Dante'a HoU^» welche eä<
Folge bilden werden.
«Pann haben wir von Sipmann . aneh ,ein ZeMhmAgewjrhi ^
folgendem Titel : Allgemeine Zeiehn^ngaf chnle^ 2^Hefte mit 4o Büj'
•. fern,. van FreyaMinn lithographirt und mi|, Ton gedruckt, roy ^''
• « .]MIü,nAben ifi^ und 4o« Die dritte Äbtheilung ^ enthält in 20 Bül'
..' itern die. Anatomie für Künstler, init Text. Miinchen l84]- ^^^
, gebort ein, Anhang: Köpfe aua, Münchner Kunstwerken (nach Cuf*
. . neliua* h Schnorr, ü, Hess U.A.) I. Ueft in 12 Biättcfrn, ron Scbo*
;iiinger lithographirt. München 1342« gr» SoU Einen weiteren Ap*
. heng bilden die Naturstudien von Peter lüess. I. Hr mit 10 Bla^'
.Ufa, in Tondruek» Uth« von Freymenii* München 1646» &• ^
Si^tnaim, 3Cari^ — Siralft, Gioränni Andrea. 4&0'
Stpmaftin / Cbr! , Maler» der jüngere 'Bruder de« Obigen,' Wurde
i802 t\i piifiseldorf geboren , und an der Akademie daselbst ber«
angebildet, zu einer Zeit als Cornelius bocb jene Ansti|H leitete.
Ah dieser Meister nacb München sich be^ab, begleiteten \ho meh*
rere seiner Schüler, an welche $ich auch Sipmann anschloss. ptese
Künstler fanden zu München theils in der k, Glyptothek, theilt
in den Arkaden des llofgartens Beschäftigung, Sipmann im fache
der Ornamentik, wofür er von jeher grosse Vorliebe äusserte. Er
oom^onirte un^ malte fast alle Guirtänden im Heroensaal der k.
Glyptothek, und ttufchjene' in den Arkaden des Uöfgartehk ^ind
von ihm gemalt,, Mit dieäem 7aeh4 beech&ftigte m »ich inäter auch
in I>ttsse^9rf ,. wo et »eil einigen Jahren wieder der Kunst lebt»
... Ueberdi^ss mplte' ef: ^H^h Btum#ni tiud Früchte in Oel und^ hjsto«
rische Dars^llpngea*, die aber den ^rinj^sten Theil leiner Werke
HUfmacheB« Ein .s^höiMftr Bild tod 1831 ist die Madonna mit dem
götilijshe^ SoAnie. ' . : > : .1 .....
SinbbasUy/ solt ISm' russischer. Maler heifisen» nach welchem Payen
|Qq6 das JpiildniM deft K|üsers Ale^aiidex ,1. ges.tocl\en.hatf
SirabtlMy SänftO^ Bildsehlftihser, Uat^^ 'i&kf ;if20 iii ^esstiia den Ruf
eitt^sf 'gescblckteto''Kinsders. "^ '' '
Siranlii Gioyanni' Andifea^ lüalet^, geb. zu Bolbjgnä' löio« war
$thüler v6n Giac. Cayisdone t^n^'Gioido'Beni. Sein Vorbild blieb
letzterer, welchen er ^nHt'>ölchthn' Glücke liachahbte, dass eine
Verwechslung, stattßnden konnte. Er vollendete naphk ^mdo'i. Tod»
^cleste^ groise^-GetiAälde'd^s'b^il. 'Bruno in d^r Carthause zu Bo*'
Idgna, ucid itoehrere ändi$ii9 (fildür des Meisters. Früher retbuchirte
•C Bern «ftera die''Ge«»älde seines ^ehüler^, so wie fast allb iü'der
• 'W«i^e Gtiido's befaaiidelf sind> 'die fruhered in der zweiten und
- -dSe' Illusteren -tH 'der' letzten Mani^ desselben. Was 'darunter zu
!• versfeheii tTei^lW im 'Artt!ie> BeöiV gesagt, lii' S..pf artin o zu Bo-
"Jügiia ist ^fn schönes C^uellbf von ihm, ähnlich jenem Guido's in
• '- 'Bi;djOi'enKo In 'Lucino ,'• o8er' jenfem' in . der Gajleriß zu Modena.
< i tifdcr Carthatise ztt^Bbtognra tfft'da« 'Ab^ndnmhl des Pharisäers,
- < Vmdin'Bi GiofgivAlaselßU die* y^rlobuh^ Maria von ihm gemalt.
'^In der Pinakothek' zu Bolpg^ «rehLman eiii^ D#r%teUungt der
*^)uogen Maria im.T.empeU Sime|ö^ em'plapgt ate . mi^ offene|i>Ar-
S'en, Die Eltern; und f^vdere.Persopen. folgei^i« Diaaes QU4..TW va
ratorio de* Preti« via de) Be|;ato^ und .Aosafrpina^.hat.es: .geMo-
' chcin. in der Pinakothek iät ^üc& d^a (^ei^^Lfiei aqs,da^ Caf^elle
f oresii in der Rieche dejf Oas^rvapzä, b^^nf^t i^0ter de^» Nftmen
^er B^ V. della Qonpezipne. , t^ie Keif. Jijngfrau. s^hy.auC^dem Halb-
' *.s|ion4e mit Engeln z)\ «jlep Seiten, uad/ojben erscheint .pott Vater.
• ' Ein aqderes Bud a.u& d^rs.elbe^ Gapelle ^ ' ub4 jetzt 19 dar Pioako-
tliek 1^ stellt' dap heiU Än^QO von Padüa dar, wie jer. kojend . daa
'J'esiM>^ind emplan^^. .'tin,.p^'me^ä"PiaceqfZ9 sieht man seiqe ^ülf
' i'.Crucifixe., ein schönes, ß^ld /, «Reiches andere, 4^?: ^lisdbetb Sirani
^schrj^ilien. I^tzUrie Ift die'S^^de ^^r yo^ nt^$9]^sa Sivskj^i ^.Bo«
\ Togoa gegründeten Schule* ,I)f^ .'.JVjlQi^Iejfi.atarb • 1^79 i» Bftkigna.
Mn der FeUina pit|ricp.]tL. ^Q^. uijd. W M^ivas\9 II; 451 Utdas
Bi}dniss des Meistpr«,,. ' ;, , . ,1 ^
' Malvaala lal^t dem:G. A. Sirani tC radirte Blätter mit Li^es*
goAterflibei, welche V«''Sereaa dem Gbasta Vtilaini dedicirte. Auch
., swe^.eiidkre- Blätter, Salttrn «lod.die Fama voratelleiid, legt ihm
. J4eiiieaia.ilMi, .tat; aibar mil aeiaer Aagabe ka IbtIittiD, weleken' €ori
460 Sirani, Giov. Aodj:^. r^ Sirani« EÜMbeltB.
f
u. A. fortpflansten. Erst Bartsch P. er. XIX« p. |48 iMt dia 8«3ii
in*i Reine gebracht, und gezeigt. Satt die Liebesgötter ood die
Fama von L. LoH, und Saturn von Scarsello herrühren. Die*
sc Meister haben Compoiitionen Sirani*8 in Kupfer gebracht
At^h Elisabeth Siran! hat nach Bildern ihres Vaters in Kapfern'
dirt, so wio Girol. Scarsello und L. LoTi, deren Werke wiru
ihrer Stelle rerzeichnet haben. Van der Borcht hat ebenfalls Blii*
ter naph ihm geliefert.
Als eigenhändige, mal^isch -nnd geistreich behandelte Badi«
] jungen bleiben de'm Meister seit Bartsch nur xwei Blätter.
( l) Lucrett« sich durch den Dolch den Tod gehend. Sie situ
am Tische, auf ^welchen sie den rechten Arm stützt, tfäh-
rend sie den Dolch in der Linken halt. In der Mitte qb>
1 . ten ist das Wappen des Cordinals Pooletti und die Dedici«
«. . tion: AlL IlKaw R.ho mio S. e Fron. Co!."» Mons. Archid.^
Paoletti. H. 7 Z. 3 L. mit 1 Z. 6 L. Rabd » - Br. 5 Z. i L.
I. In der Grosse der Ursprünglichen Platte* H. 8 Z. 10 L|
'' : ' Br. 7 Z.' Bei Weigel 2 Tbl ' . " ,
II. Von d«r v^kleinerten Platte, und mttDedication, wie oW
ti :V' ?) Apolla und Macsyas^ Letzterer encheifit link« dea Blattt
am Arme an einen Baumstamm gebunden» niit dem recht«
Knie auf dem Boden und das linke Bein ausgestreckt. Apoil»
^ i^mlt dem Messer ist vqr thn^ nuf deA Knieen und echiodd
'deii' vermessenen Satyr« Vorn, wq die Flöte liegti ^^^^'
.; ' 'Sifanä. Qvalf £U 5 ^m Br. 7 ^* 3 {»r.
Sirftdl/ETiaabetta, Malerin, dU Tochter dea abigen Meisters 00^
^pjSp^iiilßWfijdestelhen, galt al8»eio:.'W»anj;)er ihrer Zeit, so wisiltf
' auch dioL NackWelt ^ohes höh zollte« einemr llädchan, das« otf
u xAI «T^^JP^ 9U Wiirdf.'iind an Gründlichkeit .viele gleichzeitige %
'/(6ler übertraf. Sie hfsass ein rciehe^ TalenV« wekbes bei unennij-
' .deter Üehung 4ap grössten Aufgehen gewachsen war« Sie bteli
Y sich a^ G. Reni, in dessen mittlerer Periode, ivo er viel Schoo»
. geleistet hatte. In ^er Oa?^tbause zu Bologna ist von ihr das grösiti
"l^BiM, weiches }e ein Frs^ueozimmer gemalt haben dürfte, eis 10
*^ Palmen hohes Gpii^älde. der Taufe , Christi,. Auch >n anderen nir
•' ^' chcn und in Privathaiusern Bologna's waren früher mehrere w
• maide von ihr; deren jetzt in der Pinakothek iaselbst zu «ehtf
'"sind. Da ist das ausgezeichnet sjchöne , durch ' den Ausdruck |tf
•"< Ft6dimigkeit bewnqdernng^wüfdfge Bild des heil. Anton von \
- ' dua, derkiir^nct dem Jesuskinde di^ tü>sC küsst. Simone Tas^
'1 lies's ^i 1662 für serin e .Capefle iti S. Leönat'4o malend Aus St.IUi'
«»' «tia nuovä sftaihnit eine gcKrdnte lyiaria mit dem Kinde in den Ai'
' toen. Dier heilige Philippus Neri' in Verehrung der beil. JungW»
•mit dem Kiride, nach e^pem Bilde von. Guido Reni, war ehedem
•in la'ÄtadtJnVia d ^11^ Gallier^", thid zwei kleine Gemälde slaoiDö'
au« d^i^ Carthause: eirie hen.'FämilU dnd^ das Christkind aafder
' mänkrone auf den^' Sch'ossei Vorstellt, >wie si6 die Passionswerfcxeif
'des göttlichen Sohiieß 'betrtiehtet. SiVani'inalt? dieses Bild ibSV^
einen P. Ettore Ghisilieri, einem Priester v6h ia Madonna u«''
. „difira, wo man et fcühe« in der Sakristei s^hi. £, Slrani mal»
ninehrere Madonnen', .Christkinder «nd Magdalenea , d^r» te»".
. den Pajläst0n Zamf^eri, Zatabbcoarc wnd Caprarftzn B^^S"*»
.iui.d^n Galle«iiui..Cqiss»i «wL Bolognetti cui^tnutMÜi.' Aackw
Sirani, Elisabetta. 401
kleiiMii hutloftfchen Suffeleibilder wurden sehr hoch geachtet, so
ein Ldth im -House Malvezzi^ zu Bologna, und St. Irene mit St«
SebMtian im Palast Altieri zu Rom* .Dann malte Sirani auch
Bildnisse, Besonders schön nennt Länzi ihr eigenes, damals im
Besitze des Rathes Fagave zu Mailand. Sie erscheint von einem
Liebesgott gekrönt.
Auch in auswärtigen Oallerien findet man etliche Werke von
dieser Künstlerin. In der Pinakothek zu München ist der Genius
der •Vergänglichkeit, ganze stehende Figur. In der Gallerie des
Belvedere zu Wien ist ein Gemälde der Martha, ^ie sie ihre am
Putztische sitzende Schwester der Eitelkeit wegen anklagt. Das
Museufn zu Paris bewahrte zur Zeit Napoleon's einen auf dem Bette
ruhenden, kleinen Liebesgott, ein liebliches Bild, welcheis Landon
Annales IV. 17 im. Umrisse gibt. Dieses Gemälde ist nicht mehr
in Louvre. Dann finden sich auch Zeichnungen von ihrer Hand»
meist a la Sanguine und getuscht.
Elisabetta Siran! hat während ihres kurzen Lebens viel ge»
leistet. Sie starb an Gift l665 > in einem Alter von 27 Jahren.
]Malvasia II. 462 ff* beschreibt mit rührenden Worten das Lebea
dieser durch Schönheit und Seelenreiuheit ausgezeichneten Künst-
lerin, die nach kaum zehnjährigem Wirken wahrscheinlich ein
Opfer des fluchwürdigsten Kunstneides wurde» kaum entfaltet zur
Yollblühenden Rose, um deren Verlust ganz Bologna trauerte*
Malvasia erzählt von ihrer Liebenswürdigkeit ^und von ihren Tu*
genden des stillen Lebens. Sie pflegte mit unendlicher Liebe
ihren durch die Gicht gelähmten Vater, und was sie mit derliuns^
gewann theilte sie mit den Eltern und den Schwestern. Selbst die
Geschenke, welche sie Ton hohen Beförderern der Kunst als Preie
ihres Talentes erhielt « gab sie dem Vater, dass er sie zu seiner
Erheiterung verwende. Und wenn sie die längste Zeit des Tages an
ihren grösseren Gemälden gearbeitet hatte, su malte sie noch heim-
lich kleine Bilder auf Kupfer, um damit bei häuslichen Vorfällen
der Mutter eine Freude und Unterstützung zu verschaffen. Be-
scheidenheit und Anspruchlosigkeit war die zweite schöne Blume
im Kranze häuslicher Tugenden. Von der Natur mit Schönheit
begabt, mit dem reichsten Talente für Malerei und Saitenspiel aus-
gestattet, ein Wesen von edelstem Gefühl und von feinster Bildung
blieb sie still im Kreise der ihrigen, und schien nicht zu wissen,
wie ausgezeichnet sie vor vielen s«i. Ihr Leben war ihrer KunU
und ihrer Familie geweiht, Jedes andere V^gnügen war ihr fremd.
Nur den Liedern der Dichter hörte sie zu , von denen besonders
Bianchini ihr in treuer Freundschaft ztigethan war, und manches
ihrer Werke besang. Dann trüg sie auch hohe Ehrfurcht für das
Heilige in ihrer Brust, und daher athmen ihre religiösen Bilder tiefe
Frömmigkeit. Sie kannte keine andere Liebe als die zu Gott und
den Ihrigen. Das liebliche Bild des Amor war nur der Gegenstand
ihres anmuthigen Spieles, die Gewalt der sinnlichen Liebe kannte
ihre reine Seele nicht. Ihre Gebeine ruhen in S. Domenico neben
jenen des Guido Reni, den sie als Kind lieben und verehren ge-
lernt, und der ihr Vorbild bis zum Tode blieb. In der Capello
Guidotti .liest man mit Rührung die vonPicinardi verfertigte lateiui«
sehe Grabschrift. Malvasia hat auch eine eigens gedruckte Lei-
chenrede aufgenommen: II penello lagrimato, orazione funebre del
^i$* G, Luigi Picinardi eon aigune poosie in morte della Signora
Elisabetta Sirani. Bologna i665.
Das oben erwähnte Bild des hl. Anton von Padua hat G. M«
Mitelli für die Sammlung: Bononiensium Fictorum looneSf gosto*
4(2 Sirui, ElUdietta.
cban* Jr Canterumi stMh du Bild dw bU Ana» nilMira. Ein!
andere bl. Familie ist ins C. Robert Verlag, L. Loli radirto m
Maria mit deoi Kinde. Bartoloyzt etack ein »clilarende» Jesiukisi
in Pnnktirmanier» und Bosti strei ringende LiebesgötUr io TuMi
manier. Eine «ehr schöne nnd teltene Radirung von C. G. Ct-
ftelli stellt die Charitat mit drei Rindern vor. R. Delaanaj lUdi
•in kleines Blatt mit dem tchiafanden Liebesgott. Von White
haben wir ein Bild des Cupido, der die Waffen de» Man «er
brennt, und Forster stach den unter einem Zelte f cblafendea Amor.
ebne BeieichnuDg ist ein lendscbaftlicbes Blatt mit einem Kiodt,
welches nach einem Schmetterling hascht. Molinarl imitirte «m
-Bandzeichnang, wie der llenker der Herodias daa Haupt deiJ»
Itannes reicht. Auch ^Lorenzo Loli hat nach ihr gestochen.
Bei Malvaaia II. 452 ist das BildniM dieeer Kunstleris g»
•tochan. "■
Wir haben von dieser Künstlerin einige radirte Blatter, k
äusserst geistreich behandelt sind. Ein Verxeichniss derselben gül
Bartsch im Catalogue raisonnö des estempes graves k Teaa-foii
par G* Reni et de celles de ses disciples. Yienne t795 p* 82 i
Dieses Werk hat Bartsch im Peintre-graveur XVIII p. 277 ff. ^
umgearbeitet, und auch das Verzeichniss der Blatter der Elisabdk
Siraoi ist im P. gr. XIX. I5l ff. neu revidirt. Bartsch beschreit
deren zehn.
1 ) Die hl. Jungfrau in halber Figur mit den gekreuzten IS»
den, und den Kopf mit einer Aureole umgeben* welche tvei
erscheint* Ausserdem ist der Grund mit horizontalen Linid
bedeckt. Das Licht kommt voiv rechts her. Dieses Blii
ist ohne 'Namen » und nach Bartsch wahrecheinlich von £
Sirani. H. 4 Z. 2 L.» Br. 5 2. 5 L.
2) Die hl. Jungfrau in halber Fi|;ur, fast en fitce, etwas bk^
rechts gerichtet. Sie kreuzt dte Hände über die Brust sti
hat den Kopf mit einem Stücke ihres Mantels bededi
Dieses Blatt hat Sirani für Malvasia radirt, nach im
Bilde in Lebensgrösse. H.4Z. 7L. (nicht 2L. nachßarucbj
Br. 3 Z. 11 L.
Dieses sehr geistreiche Blatt kommt selten ror;
5) Die hl. Jungfrau mit dem schlafenden Kinde auf dem Schoo^' i
halbe Figur. Links steht der kidne Johannes, und^j
Grunde rechts liest Joseph in einem Buche. Diese ^
Stellung erscheint in einem Oval. Rechts unten ist ein ^■'
ausgekrazt, so dass das Blatt ohne Bezeichnung vorboai''
Bartsch hält es sicher für Arbeit der £. Sirani, und ei^
die Composition dem J. A. Sirani zu. Durchmesser ^^
Höhe 6 Z. 2 L., Br. 5 Z. 2 L.
Im zweiten Drucke mit der Schrift: Guido Reni inv. io^
4) Die Ruhe in Aegypten. Maria sitzt rechts am Fusse hb^
Baumes mit dem iiinde auf dem Schoosse. Neben ihr (i^'''
eine Wiege , und im Grunde nach links sieht niao Jo^^P'
unter einer Palme sitzen , während in der Luft drei Cii«"'
bim schweben. Rechts unten steht: Siranui In. Der ^>o''
der Elisabeth Sirani ist ausgckrazt, und man siebt nur 0»^
die Spuren. U. 6 Z., Br. 6 Z. 5 L.
Bei Weigel l Tbl. 8 gr. I
5) Die Buhe in Aegypten. Maria sitzt links unter efoer F«^'
und reicht dem Kinde auf dem Schoossa die brüst, i-^*^
Siratti, Eluabetta. 46»
iMidi. rethti hii».»it3Et JoM^ bei xttf« Bäumen mit dem Boche
in beiden Händen. Den Grand bildet 'bergigu Landscheft*
Links unteji »teht» Sirenus, In» Auch bemerkt' man noch
die Spttren des Namens der £» Sirani« H.6.Z^ Br. 6Z*6L.
6) Die^hl. Jungfrau (Kniestück) mit dem Kinde in den Armen»
wie diese den einen Fuss euf ein Kissen, den anderen euf
den Schooss der Mutter stützt. Es reicht nach der Bandrolle»
welche ihm links Johannes bringt. Im Grunde rechts be-
merkt man die Bettstelle mit einem Vorhang. Diese Dar-
stellung erscheint in einem Rund von 7 Z. 7 L. Durch-
messer« Im unteren. Rande steht: Opus hoc a divino Ra-
phaele pictum et a Fr, Bonaventura Bisio oblinitum ««- ...
Elisabetha Sirani sie incisum exposuit. Das Originalge-
mälde besass der Herzog von Mantua. H. 8 Z>w 9 L. , Br»
7 Z. 7 L. . ' ^
7) Die trauernde Maria, mit der Dornenkrone auf dem Schoosse
sitzend, nach dem berühmten Bilde in der Pinakothek zu
Bologna. Sie stützt den Kopf auf den linken Arm», inv
Schmerz über das Leiden des göttlichen Sohnes. Rechts
kniet ein Engel, der mit Thränen die Leidenswerkzeuge
betrachtet^ die vor ihm auf dem Boden liegen. Im Gründe
links steht ein Engel in Anbetung des Kreuzes, weichet
zwei schwebende Engel tragen. Im unteren Rande steht ft
AI. Pre. Hetore Ghiselieri SaCerdote della Gon. diS.Filippo
Neri — Elisab. ta Sirani F. d. d. i657. /
Diese ist das Hauptwerk der Künstlerin, welches für ein
Mädchen von. neunzehn Jahren in Zeichnung und Behand<»
lung der Nadel bewunderungswürdig ist. H. Q Z. 7 L. mit
' 9 L. Rand, Br. 7*Z. 6 L.
R. Weigel werthet dieses Blatt auf 2 ThI. \2 gr.
8) Die hl. Familie. Maria sitzt im Profil in Mitte des Blattet
auf dem Bette mit dem säugenden Kinde in dem linßei|
Arme» während sie mit der Rechten dem Johannes ein»
Kirsche reicht. Im Grunde nach rechts sitzt Elisabeth und
links arbeitet Joseph. Rechts unten steht: Siranus In. Da»
neben bemerkt man Spuren von Elisabeth's Namen» H« O
Z. 10 L. mit 1 Z. 2 L. Rand, Br. 8 Z.
Die 'ersten Abdrücke sind Tor dem Namen des Sirani.
Ein zweiter bei Weigel 2 Tbl.
Q) Die Enthauptung des hl. Jobannes. Links stellt der Henker
mit dem Haupte des Täufers, dessen Leichnam ausgestreckt
zu seinen Füssen liegt. Neben dem Scharfrichter steht ein
Junger Mensch mit der Schüssel, und rechts sieht m.in die
Herodias mit zwei Frauen. Links unten steht: Elb.ta Sirani
F. 1657. Im Rande: All. 111." l^rcole Fabri Priore Dignis-
simo della Venerarida Compagnia di S. Gio. Rattista detto
de* Fiorentini. Gio. ßatta Paganelle BDD. H. ö Z. n L.
mit 8 Lv Rand, Br. 5 Z. 2 L.
%0) St. Erstach (Hubertus) auf den Knieen vor dem Hirsch, der
das Crucifiz zwischen den Geweihen trägt. Diesen sieht man
rechts auf einem Felsen mit Gesträuchen. Vom Hunde sieht
man nur den Kopf. Im Grunde ist Landschaft, und links
bemerkt man den Kopf des Pferdes. Im Unterrande steht:
AU.« Ill.m> Pron.« La.Sig.n Ottauia Aifarosi Parisetti. _
Elisabetha Sirani J* F.
Pieas ist cin^es der schönsten Blätter der Meisterini nur
4M Sirani» Anna Alam und Ikfb. -* Siries» Loiik.
bfti an «nigeii Sielltn ^m Scheidwauer mcbt gnme in^
griffeo. U. O Z. 4 L« mit li L. Raod, Br. 6 Z. 9 L
I. Der oben befchrtebeao Abdruck«
IL Die PUUe wurde rctooebiri. Der Hnod hat in entei
Drucke eine eiafache aebattiraog, bei der Retoncht wnrdti
Kreuzstrtcbe angebracht. Am rechten Futee des Heiliget
bemerkt man jetzt dreifache Strichlagen» während unprün*-
lieh eine einMche sich zeigte.
Bt gibt von diaeem Blatte eine sehr gute Copie, oder wie «i-
dere glauben » ebenfalls Original , so dass das Blatt als Wieder-
holung SU betrachten wäre. Man bemerkt rechu vom auf den
Boden einen Stein, an welchem die Spuren des Namens: Eliu-
betta Sirani f. l655 » erscheinen* Es gibt also wahrscheiDÜch Ab-
drücke mit der deutlieben Schrif^ welche später weggekratzt wurde.
Im Aretin'schen Cataloge erwähnt Brnlliot eine Copie desBiii'
las dar Siraut von Fr. Mncci.
Siran! 9 Anna Maria und Batbara, die Schwestern der obig«
Künstlerin, werden von Lanzi und Crespi ebenfalls als Maleriunci
erwähnt, welche die Elisabetha Sirani zum Vorbilde nahmen. Voi
Ssr Barbara sollen sich in den Kirchen zu Bologna einige goie
ilder finden.
Nachahmerinnen der Elisabeth waren auch Verooiea und Viii-
cenzä Fabri, Lucretia Scarfaglia und Ginevra Cantofogii, von «*«*
I eher sich ebenfalls Bilder in Kirchen zu Bologna finden.
$irch, Wolfgang Joseph, Maler, geb. zu Augsburg 1745, ^»i
Schüler seines uns unbekannten Vaters. Er maite in Email, ^^
lieferte viele Zeichnongen in Aquarell, sowohl nach eigener Co»
Position als nach fremden Meistern. Starb um iStO*
Slre Jacob, Paul, Maler zu Brüssel, ein jetzt lebender Eäostitr
Er malt Landschaften.
Siries^ Louis, Edelsteinschneider und Goldsohmid, bildete sich in
Paris zum Künstler heran, und war da bereits Uufgoldarb^iter, ^
er 174? in Dienste (des Grossherzogs von Florenz trat, wo er<i^
Aufsicht über die Künstler dar grossh. Gallerie übernahm. InFi>
ren:^ arbeitete er meistens in Edelsteine^ und war der erste, der«
versuchte, in Lapis lazuli zu schneiden'. Unter deu Arbeiteiii
dieses Material rühmt man besonders einen Cameo mit mebrei^
Figuren, der in den Besitz des Grossherzo^s kam, and wovon i^
eine gedruckte Beschreibung findet* Semen früheren Werk«"
scheint es ,an der Zeichnung zu fehlen, denn man machte i^i»
desshalb Vorwürfe. Dieses veranlasste den Meister zu einer uM'
liehen Erklärung, welche dahin lautete, dass er demjcDigea, <i<^
eine Figur, die das goldene Zeitalter vorstellt, cofrekter ia^'
donis schneiden vfürde als er, für die Arbeit 1000 Duploneo zahlen
wolle. In der k. k liunstkammer zu Wien ist von ihm eioOny^
auf welchem Kaiser Franz und 13 andere Figuren seiner F«d»''*
erscheinen. Dann fertigte er auch kostbare mit Gold eiogeieg''
und damascirte Stahlarbeiten, wovon sieh ebeVifails in dem geoap»
ten Cabinete Prpben finden, welche Figuren, Landschaften, A^*'
besken u. s. w. enthalten. Im Jahre 1757 gab er ein gedrucHte*
Verzeichniss von seinen geschnittenen Steinen heraus, in wcJc»«"'
er den On^s in Wien als sein Hauptwerk bezeichnete.
Si»kBs«. Viakia<kL£eatr»u -- SiiteltW Flhirio« 4tt
DaoD fisdea lich auch Schaamimzenaus «1er Zeit des Gross
herzogs Peter Leopold von Florenz, die mit L. S. oder mit L«
Siries bezeichnet sind. Diese Medaillen gehören zu den bessteii
Arbeiten ihrer Zeit, ob sie aber vonünserm Siries herrühren, wie man
glaubte, bleibt dahin gestellt. Es ist darunter eher ein jüngerer
Künstler zu vermuthsn , vielleicht ein Sohn des Edelsteinscbnet«
ders. Giulianelli kennt indessen nur einen Cosmus Siries, der
seinem Vater Ludwig im Amte folgte, vermutblich bald nach 1757.
da dieser damals in hohem Alter stand.
Den grossen Onyx, mit der kaiserlichen Familie in der Schatz»
kammer zu Wien hat C« Faucci gestochen.]
iries, Violanda Beatrix, Malerin, die Tochter des obigen Louis
Siries, wurde 1710 zu Florenz geholfen» und von della Yalle i9.n«
terrichtct. Sie stand auch einige Zeit unter Aufsicht der Giovanna
Marmochini, und als 1726 ihr Vßter in Paris eine Anstellung fand»
verdankte sie der Anweisung von Rigaud und Boucher ihre wei-
tere Ausbildung. Nach fünf Jahren kehrte sie nach Florenz zurück,
wo sich F. Conti ihrer annahm , und endlich besuchte sie auch
Rom. Violanda erlangte schon in jungen Jahren grossen Ruf, was
auch aus dem Umstände zu schliessen ist, dass »re in einem Alter
von 25 Jahren auf kaiserlichen Befehl ihr Bildniss für die gross-
herzogliche Gallerie malen musste,. welches lur die bekannte Serie
de- ritratti gestochen wurde. Dann hat man von ihrer Hand ein
FamilienbildnisSy welches in vierzehn Figuren die kaiserliche Fa-
milie: vorstellt.- Ein anderes eigenhändiges Bildniss. dieser Künst-
lerin war in der Gallerie zu Leopoldskron. Sie malte in Gel und
in Fastel, meistens Fortraite, und dann auch Blumen und Früchte»
Im Verzeichnisse der Gallerte in Leoj>bldskron wird sie Viiilant»
Siries Negerotti genannt, so dass sie die Gattin eines Negerotti ge«
worden zu seyn scheint.
Siries , Cosmus, s. Louis Siries.
Sirigatti, RudQlijr>:Cäv., ein florentinischer Edelmann, übte um
1550 die Mol&rei^iund di« Bildhauerkunst. $. Bocghini erwähnt
seiner im Rip<k&« Firetize 155B« mit. grossem Lobe.
Ein Ltrenzo Sirigatti, vielleicht der Sohn' des Obigen, erlernte
bei Pietro oernini die Bdukunst. Wir haben von ihm ein Werk
über Perspektive: La pratica di prospettiva del Cav. L. S. — Ve-
nezia ISQÖ* Mit Kupfern. Diese Anleitung zur Perspektive ist
dem Grossherzog FeVdinando de' Medici dedicirt.
vHritZ, soll nach iFüssly ein Mal&r heissen, von welchem sich gute
Landschaften finden» die um 1710 gemalt sind.
SIrletti, Flatio, Goldschmld undEdehteinschneider vonRom, wollte
aus der Familie des berühmten Cardinais Wilhelm Sirlet stammen;
es ist aber nur so viel gewiss, dass Sirletti einer der vorzüglich«
sten Meister seines Faches war* - Er fertigte mehrere Bildnisse von
berühmteti Männern seiner Zeit, die meistens hoch geschnittea
sind, und auch Copren antiker C|ameen hinterliess er, Setnan
Ruf gründeten aber vornehmlich seine Nachbildungen antiker Sta»
tuen in Edelsteine. Darunter bewunderte man besonders ^ie Gruppe
des Laokoon, von welcher es aber in Göthe*s Winckelmadn heisst,
dass die herrlichen Formen und der Geist des Originals nicht gar
glücklich übertragen sei. Nur da» Verdienst einer fleissigan Aus-
ISagler's KünMer-Lex. Bd, XVL 30
4il Sirleltf» Cranc nnd Rain« — fiiieamdo, Ant
«rbeitoDg wird ihm sagMün^rat wm den Wafftk der Arlneit wAx |
•rhöht. Oadii schnitt er euch deo Apollo ▼on Belvedere, den {
' famesiftchen Herkoles, den Cemcella das Palattef Faroete und dea
Bacchus aaf dam Panxer aus dem Paläste GiastiniaBi in Edebteioe.
Dan letsteren veränderte er aber in einen Merkur, wofür ihm der
Freund des Alterthums ebenfalls nicht sehr Terpflichtet seyo wiri
Zur Bezeichnung seiner Werke bediente er sich der griecbiiches ,
Anfengsbuchstaben seines Namens» konnte aber nicht der Versa*
chung widerstehen, Arbeiten seiner Hand als antike auszugebeo.
So schnitt er einen bacchischen Faun mit dem Namen KAESll^,
Bracci 256« tab. 47* Auch Kreuzer in seinem Beitrage zur Gern*
menkunde macht auf Sirletti's Falsification aufmerksam« Dieser
Künstler starb zu Rom 1737*
Sirlettiy Francesco und Raimondo, die Söhne des obiges
Künstlers, traten in die Fossstapfen des Vaters. Der erste erwarb
sich ebenfalls Ruf; und scheint jener Sirletti zu seyn, dessen
Göthe im Leben Hackert's erwähnt« Raimondo starb bald sacb
dem Vater.
Siclin, s. Syrlin.
Siscara, Iffatteo^ Maler von Neapel» hatte als Künstler Ruf. Er
malte historische Darstellungen und wohlgleichende Portraite. Di*
runter sind jene des Königs Carl III. und seiner Gemahlin Mar»
Amalia in historischer Au£ssung« welche beide suParis in fiapfec
gestochen wurden. Starb um 1760*
Siscara^ Angelica, die Tochter des Obigen, wurde 1733 geboren.
.Sie copirte mehrere Gemälde von Solimene im Kleinen, und malte
auch nach eigener Gomposition« Domenici erwähnt ihrer ooii
des obigen Meisters.
SisCO f Louis HerCulCy Kupferstecher von Parts, war Schüler tob
P. Guerin und Ingouf, und ist durch zahlreiche Blätter bekaool, |
deren einige in grossem Formate ausgeführt sind. Die grofsert
Anzahl seiner Werke sind durch den Buchhandel Verbreitet, o«*
stens Stahlstiche.
1 ) Claude Fran^ois Bidal Asfeld, Kniestück naeh Schopin, ßt
Gavard's GaUeries hist. de Versailles in Stahl gestoeke
gr. 8.
2) Adrien Maurice Noel» nach Föron/ für dasselbe Werkg^
stochen.
3) Clytemnestra, nach Gnorin, fbl.
4) L' avare puni» nach Menjaud, fol«
5) Eine grosse Anzahl von Vignetten für Genoude*8 Uebe^
Setzung der Nachfolge Christi von Thomas a Kempis; ^
die Werke von Moliore« Racine, Boileau, Voltaire, Flon'fl
etc., nach Zeichnungen und kleinen Gemälden von Gecird)
Carl Vernet» Desenne, Devdria und Julien Portier.
SIsenandOy Antonio» Kupferstecher» war in Lissabon Schüler ▼<»
J. Carneiro und begab sich dann 1788 zur weiteren AiubiMoo^
nach Rom. Er nahm siph den Volpato zum Vorbilde, dessea Uo-
terricht er nur kurze Zeit genoss. Im Jahre 1792 kehrte er oacb
Lissabon zurück, wo ihn Machado (ColIe9ao de Memori» eK*
Lisboa i823) noch unter die Lebenden zu zählen scheint. .
Sisto und Bistoro. 4^7
}fstO und RiStOrO, zwei berühmte Architekten des 13. Jahrhon*
derts, deren Geschichte aber erst in neuester Zeit durch Arcbiva-
lien beleuchtet wurde, besonders durch V« Marchese in den Me«
morie dei piu insigni pittori, scultori e architetti Domenicani
I. Firenze i845 Cap. II. p. 57* ff* Diese beiden Meister gehören
dem Dominicaner-Orden an, und bewohnten das Kloster von ä»
Maria Novella in Florenz. Der erste war von Florenz gebürtig,
und Ristoro qus dem Gebiete von Campi« Ausserdem ist nichts
bekannt aus ihrer früheren Zeit; denn> die Meinung Baldinucci*s
und Niccolini's, dass sie Schüler oder Nachahmer des Arnoltb ge-
wesen, hat keinen Grund, indem dieser Meister den Fra Ristoro
um 27 Jahre, nnd den Fra Sisto um 21 Jahre überlebte. Zur Zeit
dieser beiden Mönche lebten Jacbpo Tedesco und Nicola Pisano,
beide berühmt als Baumeister und durch Werke weltbekannt, wel-
che somit unseren Dominikanern zum Studium gedient haben
konnten. Das Necrologium von St. Maria Novella, welches mit
1225 beginnt, schweigt indessen von dem Eintritt dieser Brüder
ins .Kloster, es nimmt aber Marchese mit P. Fineschi ( Memoria
Istoriche per servire delle vite degli uomini illust. del Convento
di S. Maria Nov. Fir. 1780) mit Wahrscheinlichkeit an, dass sie
unter Aldobrandino Cavalcanti, der 1256 zum zweiten Male Prior
wurde, auf den Schauplatz getreten seyen. Cavalcanti Hess jetzt
die alte Kirche des Klosters erweitern, uhd vermuthlich waren schon
zu jen,er Zeit Sisto und Ristoro dabei thätig, denen dann auch
der Neubau übertragen wurde. Diese Meister hatten damals schon
grossen Ruf, der auch ausser den Klostermauern wiederhallte. Si-
cher ist-, dass ihnen der Magistrat von Florenz die Vollendung
des von Jacob dem Deutschen begonnenen Baues des Palazzo de^
Priori übertragen hatte, worunter nach Fineschi wahrscheinlich
der Palazzo del Podesta xu verstehen ist. Nach der 1269 «^folgten
grossen Ueberschwemmung des Arno mussten zwei neue Brücken
gebaut werden, nnd da waren es wieder die beiden Dominikaner,
welche als Baumeister gewählt wurden« Wenigstens ist von ihnen
die Brücke alla Carraja, nnd die andere dürfte nach Marchese von
Arnolfo gebaut seyn. Vasari, Baldinucci, Lanzi, Cico^nara, Fine-
schi nnd Biliotti behaupten, dass Sisto und Ristora beide Brücken
gebaut haben, nämlich auch jene von St. Trinita, ohne jedoch
einen urkundlichen Beweis zu haben. In der Guida di Firenze
von 1830 heisst es irrig, der Ponte alla Carraja sei I3t8 von Ar-
nolfo erbaut, aber in jener von I84l wird richtig Giovanni da
Campi als derjenige genannt, welcher 1354 einen neuen Brücken*
hau führte. Auch ist es eiii Irrthum« wenn wir lesen, dass die
jetzige Brücke noch die alte sei. Es ist dieselbe, die naeh der
Ueberschwemmung von 1335 gebaut wurde, und zwar von Gio da
Campi >und Jacopo Talenti.
Die Geschichtschreiber von St. Maria Novelle glauben, dass
die beiden Fratres in Florenz noch mehrere andere Gebäude er-
richtet haben; es ist aber diess nur vom Bau der Kirche St. Maria
Novelle nachweisbar. In der Guida von i84l wird ihnen zwar
die kleine Kirche von S. Remigio zifgeschrieben, wegen der Aehn-
lichkeit des Styls mit jenem der genannten Kirche; allein P, Rt-
che nimmt für S. Remigio ein höheres Alterthum in Anspruch.
Dabei kann aber nur vom alten Baue die Rede seyn , denn die
jetzige Gestalt erhielt die Kirche nach F. Fantozzi ( Nuova Guida
1842) erst um t428* Damit fällt auch die 'Angabe derjenigen,
welche behaupten ,' dass S. Remigio uns'ern Dominikanern beim
Baue von St. Maria Novella zum Modelle gedient habe. Dieser
30*
Sifto lind Bisloro.
AngAbe ftimmt zwar Marchese nicht bei , glaubt aber doch, dais
S« Remigio um l428 nur eine einfache Restauration erlebt habe,
weil man nach dem Umschwünge, welchen die Architektur in Flo»
renz durch Bruneleschi und Leo Battista Alberti erfahren, nicht
mehr im gothischen Style baute, dessen Elemente in dem geaann-
ten Hirchlein noch herrschend sind.
Ein Werk, welches aber unbestreitbar den Ruhm dieser from-
men Klosterbrüder verkündet, ist die Kirche von St. Maria No*
vella, welche da erbaut wurde, wo die alte Kirche S. Maria tra
le Vigne stand, welche den Prediger Mönchen 1221 eingeräumt
wurde. Diese Kirche erweiterte später (nach 1256) der Probst Ca-
valcanti, allein nach einigen Jahren konnte dieselbe die Zahl der
Gläubigen nicht mehr fassen^ und Cavalcauti beschloss daher, eine
neue prächtige Kirche zu bauen. Das Unternehmen zog sich in-
dessen mehrere Jahre hinaus , und als endlich die JVlittel vorban-
den waren, der Plan der beiden Brüder genehmiget, und die
Zeit zum Baue bestimmt war, starb Cavalcanti. Den Grundstein
legte der päbstliche Legat Latino Malabranca den 8« Oktober 1278
alten Styls. Der Bau achritt jetzt rasch fort, da den Meistern treff*
liehe Werkleute (muratori e scarpellini) zur Seite standen, lauter
Klosterbrüder, so dass kein einziger weltlicher Künstler beim Baue
war« Doch erlebten die beiden Brüder die Vollendung des Baues
nichts Fra Giov. da Campi und Fra Jacopo Talenti vollendeten
die Kirche und Jsauten das neue Kloster. Die Kirche hat die Form
des lateinischen Kreuzes in drei Schiffen (Länge br. i68. 6* 8*1
Bretle br. 71. 15« 6)- Sie ist ein Werk des germanischen Styls
TOD vorzüglich harmonischer Durchbildung.
Der Ruf der Meister dieser Kirche verbreitete sich auch nach
Böm» und daher berief sie der Pahst, um ihnen die Leitung eines
Baues zu übertragen. Von diesem Rufe* erwähnt das genannte
Necrologium von S. Maria Novelle, bestimmt aber die Zeit nicht,
iD welcher diess geschah. Marchese glaubt daher, der Cardin&l
Legat, der in Florenz den Grundstein zur Kirche legte, habe dem
Pabfite Nicolaus III. die Künstler empfohlen , so dass diese 1280
nach Rom gekommen seyn konnten, in welchem Jahre der Cardi-
nal starb. Marchese glaubt ferner, dass Sisto und Ristoro zoni
Baue der Kirche von S. Maria sopra Minerva berufen worden
seyen, und dass sie denselben einige Zeit geleitet haben düriteo.
Die Benediktiner überliessen 1274 die kleine Kirche dieses Nameni
dorn Prediger-Orden , der Bau der neuen Kirche scheint aber erit
fipäter begonnen zu haben , da sich bei P. Fontana ein Breve Ni-
kolaus lll. d. d. 24- Juni 1280 findet, welches der Pabst an die
Senatoren Gio. Colonna und Pandolfo Savelli richtet« und vvorin
er sie ersucht, den Predigern die zugesicherte Beisteuer zum Bau
der neuen Kirche nicht zu versagen. Die Worte « cum itaque
dicta ecclesia incipiatur fabricari ad presens» deutet auf den Besinn
des Baues im Jahre 1280 oder bald darauf. Ristovo kehrte bald
wieder nach Florenz zurück, Sisto blieb aber noch mehrere Jabie
in Rom, wahrscheinlich mit dem Baue beschäftiget, welcher in
einem Breve Bonifaz VIII. d. d. |21« Jänner 1295 ein kostspieliger
Senannt wird. In älteren Werken herrschen über die Schenkang
er Benediktiner und über die Zeit des Baues irrige Angaben,
die sich noch in der Guida di Rama 1842 wiederholen. Auch
d'Agincourt lässt diese Kirche erst im Pontificate Gregor XI. (im
l4« Jahrb.) erbauen. Dass Sisto den Plan zu dieser Kirche ge*
macht habe» ist aber nur muthmasslicH zu bestimmen. JIAarchese
findet zwar Aehnlichkeii im Siyll mit der Kirche von S. M^riaNo-
Siter. — Sirens oder Sierers, August. Mf
vella; allein St. Maria sopra Minerva zeigt ein ziemlich schwefw
fälJiges Gemisch von germanischen und romanischen Formen.
Fra Sisto starb zu Rom 128Q> Fra Ristoro in Florenz 1285»
Vasari erwähnt ihrer im Leben des Gaddo Gaddi, Bottari in einer
langen Notte zum Leben des F. Angelico, Baldinucci im Leben
des Arnolfo, undCicognara bedauert es, dass Meister dieser Grösse
fast mit Vergessenheit bedeckt seyen. Marchese bat sie 1845 der
Geschichte zurück gegeben. Unser Artikel über Ristoro ist daher
ungenügend.
biter f nennt Füssly einen Künstler; dessen Name auf einem colorirtea
Blatte steht, welches Jupiter als Schwan mit der Leda vorstellt«
Vielleicht ist dieser Siter mit D. Syder Eine Person.
Sitiens, s. Ph. Soye.
Sitte, Artbus, Bildhauer, ein Holländer von Geburt, wurde 1666
als Hofbildhauei' nach Berlin berufen. Er fertigte Bildwerke in
Stein und Uolz, womit die churf. Paläste und Schlösser ge^ziert
Wurden. Nicolai benachrichtet, dass Sitte noch 1073 in Berlin
thätig war.
Sittingen, Christian, Bildhauer, arbeitete zu Anfang des 18- Jahr-
hunderts in Chemnitz. In den Kirchen daselbst sind verschiedene
HoUsculpturen von ihm , worüber man in Richter's Chemnitz
Nachricht findet. Im Jahre l7o4 fertigte er für die Johannes*
kir'che die Kanzeldecke mit der Himmelfahrt IQfiriä, 1721 den Altar
daselbst. • ^
Sittmann, Leonhard, Maier vonCöln, genoss daselbst den ersten
Unterricht, und begab sieh dann 1819 zur weiteren Ausbildung
nach München. Er stand da unter Leitung des Direktor» P. Vi
Langer, da er sich der Historienmalerei widmete, blieb aber nicht
ohne Einfluss der Kunstrichtung, welche durch Cornelius und andere
hochbegabte Meister ausging. Sittmann studirte mit Vorliebe die
Werke der älteren deutschen Kunstperiode, und manches seiner
früheren Bilder ist im Charakter derselben aufgefasst, nur mit
einem genaueren Studium der Natur. Später wendete er sich von
jener antikisirenden Manier zur modernen Kunstweise, in welcher
er verschiedene historische Bilder ausführte.
Pann haben wir auch ein lithographirtes Werk nach Zeich*
nungen von Sittmann, nämlich eine Nachbildung des Dombildes
in Cöln (von Meister Wilhelm oder Meister Stephan), 5 Utho-
graphirte Blätter, Imp. qu. Fol.
Siyers, R. W*, Bildhauer zu London, blühte in der ersten Hälfte
des IQ. Jahrhunderts. Man findet von seiner Hand schöne Por«
traitbüsten.
Der oben erwähnte B. W. Sievier wird mit ihm kaum Eino
Person seyn.
Siyers oder Sievers, Augast, Maler, wurde I816 zu Harden-
berg in Hannover geboren, und an der Akadmie in München zum
Künstler herangebildet. Im Jahre 1845 kehrte er wieder in die
Hetmath zurück. '
470 Sivur, F. — Sixdenier», Alexander VioceoU
SiTIlTy Vpf Maler, ifl nach ••ioen Lebaosverhiltnisfen uoliekftiiiil
Es finden sich Seestücke von seiner Hand, meistens ScbiflTbruche
und Stürme vorstellend. Die Lebenszeit dieses Meisters ist nicht
bekannt«
Siwerty Joachim , Maler von Berlin, war Schüler von Marlio
Schulze. Er molte Bildnisse, mehrere von Mitgliedern des chur«
fürstlichen Hauses in Berlin , wo er l632 an Scnulze'a Stelle z&o
Hofmaler ernannt wurde.
Siwert^ i. auch Siewert.
Six^ Nicolaufl^ Kunstliebhaber und Llcenziat der Rechte, sUmist
aus einer berühmten Familie, welche mehrere in Kunst und Wis*
senschai^ bewanderte Mitglieder zählt, die fast alle Staatsämter be*
kleideten. NicoUus Six wurde 1694 oder löQS in Uaarlem geboren.
Er übte sich schon frühe im Zeichnen und .Malen, und worde
zuletzt Schüler von Careel de Moor, obgleich er die Kunst nor
als Nebensache betrachtete. Er bekleidete die Stelle eines Schepeo
in Harlem, und dann jene eines Rentmeisters vom Rynland. Dirk
Maas hat das Bildniss dieses Mannes gemalt. R. v. Eynden, Gesch.
«1er vad. Schilderkunst L 253 t welcher Nachrichten über diesen
Kunstfreund ^gibt, sagt, er besitze in Zeichnung das Bildniss des*
selben, unter welchem er als grosser Kenner und Kunstfreund b^
zeichnet ist. Er starb zu Harlem 1731«
la dem Werke R. v. Eyndtn*s tverden ihm folgende selteoe
radirte Blätter J>eigalegt:
1 ) Maria Magdalena in Reue dasitzend. Halbfigur nach linki.
Unten links steht: N. Six pinzit et fecit aqua forti. H. 6Z.
4 L., Br. 5 Z. 4 L,
2) Ein gelockter Knabe die Flöte blasend. A. van Dyck f.
N. Siz s.
In der Sammlung van Leydeii*i war ein unvoUeodeter
Abdruck.
Sixada, Feixende, Zeichner, wird im Beuard's Cabinet Paigooi
Dijonval erwähnt. In dieser Sammlung war eine mit der Feder
und in Bister ausgeführte Zeichnung von ihm , welche Weiber
vorstellt, die in der Nähe einer Schlossruine Hanf schlagen. Die-
ser Sixada blühte um 1720.
Sixd«Iliers, Alexander Vincent^ Kupferstecher, geb. zu Fam
1705 , wurde Von Villery unterrichtet , unter dessen Leitung sei»
glückliches Talent sich schnell entwickelte, so dass er schon l8ili
den zweiten grossen Preis des Institutes gewann. Er hatte aber
schon früher einige gute Blätter geliefert, gewohnlich in Grabsti*
chelmanier. Später stach er mehrere Blätter in Mezzotioto»
welche zu den bessten Erzeugnissen ihrer Art gehören. Seio<
Werkte sind aber sehr zahlreich, da auch verschiedene Vigoetteii
und Purtraite für den Buchhandel darunter zu zählen sind. Seit
einigen Jahren hat er auch Schüler herangebildet, die ihm theü*
weise als Gehülfen zur Seite stehen, und unter seiner AufsicAt
arbeiten. So gingen von 1836 an 5^ Blätter mitOarstellungeo au>
Aliltun's verlornem Paradies nach Zeichnungen von Flatters a»!
seiiieoi Atelier hervor, auf welchen Sizdeniers nur als Dirigeo^
erscheint.
Site, L, A. Cher. ^«äLtus, E. Qi. 4H
1 ) Frioi Engen Beauharnaif » in Kuprer gestochen, fol.
2) MUe^achel, Soeietaire duTheatre fraQ9ais, Knicftück nach
A. Charpentier, in schwarzer Manier, gr. fol.
3) Eine antike Portraltfigar, für das Mas. royal gestochen, fol.
• »-
4) Der Kopf des Heilandes, nach M. Colin 1845>
5) St. Cccile, nach P. Delaroche in schwarzer Manier, gr. fol«
6) Endymion, nach Gii^odet, für das Galleriewerk des Luxem-
burg gestochen, fol.
7) Les honncursrendus a Eaphael apres sa mort. Die Feiert
lichkeit bei Rafael's Leiche, die der Pabst mit Blumen be-
etreut. Nach F. N. Bergeret mit Pauquet gestochen, 1822»
gr. qu. fol.
1. Vor aller Schrift,) nur die Künstlernamen mit der
Nadel gerissen.
IL Mit der Schrift.
8) Propertia deRossi terminant son dernier basrelief, nach Da*
eis 1824, fol.
9) Funerailles de Marceau, nach L. BouChot, 1843 in Meiio-
tinto gestochen, gr. qu. foL
10) Ali Pacha a Vascuki, nach A. Colin, in Aquatinta» fol.
11) Don Juan et Ajdee, das Gegenstück zu dem genannten Bliy^e»
und nach Colin.
12) Le Sommeil, ein jnnges schlafendes Weib, in schwarzer
Manier, nach A. Pajgos, fol.
13) jLe Reveil, dieselbe im Zustande des Erwachens, das Gegen-
stück.
t4) L*Attente, Frauenzimmer in Erwartung ^f dem Ruhebette«
nach A. Pages in Mezzotinto, qu. foL
15) Le Roman, ein lesendes Frauenzimmer, nach Pagös, das
Gegenstück, fol.
16) L*Entree au bain, ein Weib im Bade» nach Rionlt, in Mez»^
zotin to, fol.
17) La Surprise, die Frau im Bade überrascht, das Gegenstück.
18) Viens donc, nach Rioult, in schwarzer Manier, fol.
19) L'Hesitation, nach demselben, fol.
20) La Sortie du bain, nach d^selben, fol.
21 ) Je ne veux pas, nach Rioult, alle in Mezzotinto, fol.
22) Linvasion, nach Franquelin, in Aquatinta, fol.
23) La Visite, nach Riquer, das Gegenstück, fol.
24) Le contrat rompu, nach M. Destouches, in schwarzer Ma-
nier, fol.
25) Les crSpes. Mehrere Mädchen um den Gamin und ein
Junger Mann, der den Krausteig aus di^ Pfanne schüttet,
in Verwirrung über den schönen Fuss der einen Dame,,
nach E. Giraud in schwarzer Manier, gr. qu. fol.
«e> L. A. Chev., Maler, blühte um 1735 in Paris. Er malte
Bildnisse. Daulio stach nach ihm jenes des Präsidenten Geoffroy
Macc Camus de Pontcarrc, und ein Ungenannter ein solches des
Pfarrers J. L. de Rochbouet.
'ixtus, Frater, ist der oben erwähnte Sisto.
'Utas, E. Gh.y Lithograph, arbeitete um 1826 zu Bern. Damals
gab er 8 Blätter heraus, unter dem Titel: La Chartereuse de Be-
che aux bords da lac de Thoune et ses environs, fol.
473 Svak» J. — SM)» F«ic<lrick Ludwig von.
ScQMI 5 J* 9 Kupferstecher zu Prae, ein ^etzt lehender Künstler, durch
Arbeiten in Kupfer und in Srahl bekannt. Von den letzteren nen-
nen wir die böhiuischen Entschuldigun^^s • oder Neujahrskarteo.
8. hierüber R. WeigeKs Catologe Nr. I308l b.
1 ) Die Taufe Cbristf : dieis iit mein geliebter Sohn , nach C
Screia, 1837, 4.
2) Heil. Familie: Segen ist's etc., nach P. del. Vaga, 1838» i
^ Skarbecky E.^ Maler und Lithograph zu Jastrow, ein Jetzt leben-
der Künstler, der durch Bildnisse bekannt ist. Er malte unter an-
deren auch den deutsch -katholischen Prediger Johannes Gzerskiio
Schneidemüh], und diess ist bisher als das einzige echte Portrait )«•
Des Predigers zu betrachten. Es wurde i845 für Czerki*s Vertheidi-
gungsschriit von Skarbek selbst lithographirt.
Skell 9 Friedrich Ludwig VOn^ Zeichner, k. bayerischer Hof-
Garten -Intendant, yvi^de 1750 zu Nassau Weilburg geboren, und
als der Sohn eines Uofgärtners schon frühe zum Zeichnen ang^
wiesen. Er lieble vor allen landschaftliche Darstellungen, studierte
auch Mathematik, Architektur und Btfechanik , und da er sich mit
grosser Vorliebe der Botanik und der höheren Gartenkunst wid-
mete, so hatte er bald das weiteste Feld erworben. Eine Reite
nach Frankreich, wo er in den Gärten von Versailles, TriaDona.a.
den Kreis seines Wissens bedeutend erweiterte, veranlasste ihn
zur, Anfertigung verschiedener Plane von Gärten mit ihren Bao-
lichkeiten, und dicfre Arbeiten gaben die Veranlassung, dass ihn
der Churfürst 1773 nach England schickte, um auch mit der Gar-
tenkunst jenes Landes vertraut zu wefden. Er lernte hei dieser
Gelegenheit den berühmten Chambers kennen, so wie den Garten*
künstler Brown u. a.» und als Resultat seiner Studien brachteer
eine grosse Anzahl von Zeichnungen der schönsten Gartenanlageo
mit ihren Gebäuden mit sich in die Heimath. Den Weg dahis
nahm er durch Holland und Belgien, wo er überall den reichsten
Stoff zu Studien fand, und die Folge seiner Bemühungen war eine
ganzliche Umgestaltung des deutschen Gartenwesens. Er verdrängte
den französischen Bux- und Schnörkelgeschmack, räumte der
Natur in freieren Anlagen ihre vollen Rechte ein, und zog auch
die Plastik in seinen Bereich, die sich aber nur in einzelnen vrur«
dige*n Gestalten, nicht mehr in ihrer früheren Anhäufung barrolier
Formen zeigen durfte. Shell fertigte eine Menge Plane zu G«/*
tenanlagen, sowohl imln- als im Auslande, Im Jahre 1775 traten^
Dienste des Ghurfürsten von der Pfalz, und 1777 begann erw
Anlage des berühmten Schwetzinger Gartens. Von nun *A
wurde Skel^ von allen Seiten her mit Plänen zu Gartenanlagen
beschäftiget, deren aber im Verlaufe der Zeil viele vernachlässigcN
oder zernichtet wurden. Im Jahre 1799 ernannte ihn Cburfürst
Maximilian IV. an Pigage's Stelle zum Gartenbaudirektor, in ^^''
eher Eigenschaft er theils in Mannheim , theils in Schwetiioj^
• verbleiben durfte. Im Jahre l8o4 erhielt er aber einen Ruf als Hof«
garten -Intendant nach München , wo noch gegenwärtig das An*
denken dieses Mannes gesegnet wird* Er schuf unter den Ausp»*
\ zien des Königs Maximilian, und unter Zuziehung des Grafen
Rumford den grossen englischen Garten bei München, welcher ub*
ter den deutschen Parkanlagen seines Gleichen sucht. Am See die*
"ies Gartens steht auch ein Monument des Kün&tlers, wodurco
König Ludwig die Verdienste SkelFs, die schon üönig Maximih*'*
mit dem (^i vi! verdienst - Oirden der k. bayerischen liröne bclobatii
Sketton, Wittüim. --<- Sk^lon« Joseph; M3
noch weiter der Nachwelt yerkandet« Der Hof^arten in Nymphen»
bürg verdankt ihm ^benftlls seine neuen und erweiterten Anlagen»
wo aber die grossen Statuen noch aus einer früheren Periode stam-
men. Von SUell ist ferner die nevie Gartenanlage zu Biederstein
bei München , jene des botanischen Qartens der genannten Stadt,
der Gärten in Bogenhausen, zu hmaning, Tegernsete u. s. w. Auch
im Auslande findet man noch Gärten nach den Plänen des ShelPs
angelegt. Die Herstellung der Gärten des Grossherzogs von Nassau
fällt in die letzte Zeit seines Lebens, welches in jenen Gegenden
noch lange in gutem Andenken bleiben wird.
Dann hat man von Skell auch ein Werk, in welchem er seine
Erfahrungen in einem wissenschaftlich geordneten Ganzen vor-
legt. Unter dem Titel: Beiträge zur bildenden Gartenkunst für an«
gebende Gartenkünstler und Liebhaber. Mit 8 Steindrucken. Mün^
chen 1818, 8.
Ritter von Skell starb zu München 1823* Sein Nachfolger,
C. A. Skell, ein Verwandter unsers Künstlers, gab eine Beschrei«
bung des k. Lustschlosses Nyrophenbui^ und seiner Gartenanlagen
heraus, mit einem Plane des Hofgartens.
^kelton^ William, Kupferstecher, wurde um 1760 geboren, und
in London zum Künstler herangebildet, wo er eine Reihe von
Jahren thätig war. Er lieferte mehrere schöne Blätter in Punkift«
manier, bediente sich aber auch der Nadel und des Grabstichels.
Ein grosser Theil seiner Blätter findet sich in literarischen und ar«
tistischen Werken , wie in der Description of ancient terracottas
in the British Musenmr- London 1810; in den Specimens of an-
cient sculpture. London IdOQ, zweiter Band 1835» fol. u. s. w. Za
seinen früheren und selteneren Arbeiten gehören mehrere Darstel-
lungen von Marinen und Seegefechten, die um 1788 bei Gelegeti-
heit wichtiger Kriegsvorfälle zur See erschienen. Um 1830 s.tafb
dieser Künstler. *
1) The Right Hon. Spencer Perceval, First Commissipner of
Uts Majesty's etc. Halbe Figur mit dem Buche in der Hand9
nach M. Beechey, gr. fol.
2) William Henry Duke of Clarence , fol.
3) Edward Jenner, nach Hobday, fol.
4) The Angels appearing to thtf Shepherds , die VerkündigUD|j
an die Hirten. Nach Th. Stothard, Hauptblatt* des Meisters»
qu. roy. fol.
5) King Richard HL Act. IV. 3. Der Tower in London. Scene
aus Shakespeare, nach Northcote fürBoydelPs Shakespeare*
Gallery gestochen, gr. fol.
6) Love's labours lost. Act. V. 2» Scene aus^hakespeare, und
für oben genanntes Prachtwerke gestochen, nach F.Wh eatly,
gr. fol.
7) Einige Darstellungen aus Shakespeare's dramatischen Werken,
für The plays of W. Shakespeare. Ed. by M. Wood. Lon-
don 1806, 8.
8) Einige Marinen und Seegefechte ^^ wie oben erwähnt..
Skelton, Joseph, Kupfersteher, wurde um 1785 in England ge«
boren, und in London zum Künstler heran ge'bild et. Er staoh hier
auch mehrere Blätter, wie jene in Dr. S. R. Meyrick's engraved
lilustrations of ancient arms and armour. A. Series of 154 vefry
liighly - finishcd Etchings nF the. coUcction at Goodrich Court.
2 Vols. London 1823, gr. 4. Dieses Werk kostete 77 Thl., in letz-
4f4 Skeppavd, B. -^ Skeil, PanL
tcr *Zeit wurde es aber auf 28 ThK h^rabgetattt* Später icbbt
skh der Rüiutler nach Frankreich 1>egebeji zu haben, und noch
1845 war er in Versailles thätig;. Er wurde daselbst von dem KudsI-
händler Ch. Gavard beschäftiget, welcher die Werke der histori*
sehen Galleiie in Versailles in ungefähr t800 Stahlstichen heraui-
gab, uBtet dem Titel: Galleries historiques de Versailles, fol. und
gr. 4* Da findet man von Skelton eine Ansicht des Schlosses voi
Vincennes nach einem alten Gemälde, dann eine Ansicht von P^
ris, nach einem Gemälde von Robert -Hubert von 1788* Ferntt
das Bililniss der Fran9oise von Orleans, nach einem Gemälde tod
1Ö64; den Angriff der französchen Flotte auf Algier 1830, nad
Biard, die Seeschlacht von Albardin 1707, nach Gudin, die See*
achlacht von Beveziers 1690 nach demselben , das Seetreffen vot
Gadix 1801» nach Gilbert, das Bombardement von Genaa i68i,
nach Gudin, die spanische Galeere von l684 nach demselbeo, dit
Schlacht des Intrepide 174?» nach Gilbert, die Seeschlacht des Cap.
Lczar 1707, nach Gudin, die Seeschlacht des Lagos vor Cadii
1693 f nach demselben, die Seeschlacht vor Malaga 1704, nach ei*
Dem gleichzeitigen Gemälde, eine Seeschlacht im Nordmeer 17(4
nach Gudin, die Einnahme des Fort St. Fetri 1723» nach Gilbert,
die Seeschlacht des Chev. de St. Fol I705i nach Gudin, die Schlaciil
der Veno« gegen den Ceylan I809» nach Gilbert; dann eine b^
deutende Anzahl von Blättern nach Aquarell - und Gouachebilden
von Bagetti, Kriegsthaten der französischen Armeen 1707» oni
andere Scenen dieser Art von Simeon Fort aus den Jahren tob
1805 und 1809.
In neuester Zeit gab .er ein Werk über das SchloH vod Ed
heraus , unter dem Titel : Le chateau M'Eu illustre. Dieses Werk
enthält Ansichten des Schlosses , Scenen aus dem Leben der Besi*
tzer und Fortreite , nach Zeichnungen von Eugene Lami u. a.
Skeppard; R., Kupferstecher, labte um die Mitte dee i7. Jahtha»
deit. ^ Brulliot kennt von ihm eine Folge 12 grosser Blumen*
sträusse in Vasen, mit dem Namen oder mit R. S. bezeichnet.
Skerl, Friedrich Wilhelm, Maler, geb. zu Braunschweig l752i
wurde von dem Hofmaler von Span in den Anfangsgründen unterrieb'
tet, musste aber nach anderthalb Jahren wegen übler Behandlung (ii'
Haus verlassen. Jetzt nahm sich die Malerin de Gase seiner aB,
und nach einiger Zeit trat er bei dem Decorationsmaler Uemelio;
zu Hildesheim in die Lehre. Hier copirte er mehrere Bilder vof
holländischen Meistern , später in der Gallerie von Salzdahlen ^
sonders Portraite von Rembrandt , van Dyck und Kupetzky, QH^
als er endlich in Dresden den berühmten A. Graff kennen geM
hatte , konnte man auch unsern Skerl ^u den guten Künstlern sei-
ner Zeit zäKlen. Er malte viele Fortreite in Oel und Pastell, du
besonders ähnlich befunden wurden. Nach und nach gründeleef
als Portraitmaler seinen Ruf, der auf seinen zahlreichen Wände*
rungen ihm vorausging. Ueberdiess findet man auch Genrehim
von seiner Hand, besonders einzelne Figuren mit lierzenbeieach'
tung. Diese Nachtstücke fanden ebenfalls Beifall. Skerl starb la
Dresden I8IO.
9 Fol gen da Kupferstiche sind von seiner Hand.
EineFötge von 6 Blättern mit Pferden aus Gemälden von WoH'
vermans, Fütter, Bourguinon , ,fforr u. a. in Aquatinta gw^^
chcn, qu. i.
Skerl, Poulj Zeichner, der Sohn des obigen Künstlers, besuchte^'«
Ahadcmie in Dresden, und liess sich daselbst haushablich 81^°^''
Skerricxi P« — Skippe» John. 475
JBr Beute die Kupferdruckefei eeines Vatere fort, und Kefeite auch
mehrere Zeichnungen, besonders von Bildnissen. C. G. Mprasch
stach nach seiner Zeichnung Seume^s Grabmahl auf dem Kirchhofe
in Töplitz, welches braun und colorirt erschien, fol.
Von ihm selbst gestochen haben wir ein'ßildnis^ des Königs
Friedrich August von Sachsen, ganze Figur, mit der Ansicht von
Pillnitz in der Ferne« Dieses Folioblatt erschien beim Regiervngs-
Jubiläum dieses Fürsten, schwarz , braun und colorirt. Es ist mit
»Skerl fec. s» bezeichnet.
KerriCXy V.^ heisst im Bcnard*s Cabinet PaignoQ Dijonval ein'
Zeichner, von welchem sich in jener Sammlung eine getuschte
Zeichnuüg befand, welche die Himmelfahrt Maria vorstellt*
Wir konnten aber diesen Meister nichts Näheres erfahren*
kjöldebrandy A* F., ein schwedischer Oberst und Ritter des
Schwertordens, muss hier als Zeichner und Maler erwähnt werden,
besonders im Fache der landschaftlichen Darstellung. Er war 17Q9
Reisegefährte Acerbi's nach dem Nord -Gap, bei welcher Gelegen-
heit er eine grosse Anzahl von Ansichten zeichnete , die er dann
grösstentheils auch selbst in Aquatinta ätzte, als Q^igabe zum
Reisewerke Acerbi's, welches unter folgendem Titel erschient
Yoyage pittoresque au Gap Nord. Mit 60 Kupfern. Stockholm
1801 ff. 4 Th. in c^u. fol. Im Jahre l804 gab der Oberst ein zwei-
tes Werk mit 12 eigenhändigen Aetzungen heraus.: Description de
Cataractes et du Ganal di Trollhaetta en Suede. Stockholm che«
Delen*
hilaos ^ e. Gaeus.
f John f Zeichner und Formschneider, ist ein würdiger Nach-
folger des H. da Carpi, A. da Trento , A. M. Zenetti u. a. Mei-
ster, kommt aber nur sehr selten in Sammlungen vor. BruIUot
glaubt, Skippe sei ein Schüler von Jackson gewesen, was. der Zeit
nach gerade nicht unmöglich wäre, allein das Blatt mit der lesen-
den Sibylle nach Michel Angelo belehrt uns eines anderen, Skippe
dedicirt dasselbe einem^ Job. Baptist Malchaiir »A quo primum artis
disciplinam hausit,>» und daraus ersehen wir, dass dieser Mal-
chair sein erster Lehrer in der Kunst gewesen, welcher aber in
der Kunstgeschichte unsers Wissens ebenfalls unbekannt ist. ^ Die
ersten Arbeiten Skippe's fallen um 1770» und von dieser Zeit an
schnitt er in Mussestunden verschiedene Blätter, die er schon 1781
zu einer Folge bestimmt zu haben scheint. Denn es existirt ein
Titelblatt von jenem Jahre. Dieses stellt Mauerwerk vor, an wel-
chem der Schädel eines Pferdes und die ausgespannte Haut mit
folgender Inschrift sich befindet: Amicis suis necnon unicuique
Artium clegantiorum Amatori Tabulas insequentes Ludentis Otii
ligno incisas, dum Artem pene amissam restaurare conaretur, eorura
favores et patrocinii stodiosus, Dicat, Dedicat, Johannes Skippe
MbGCLXXXI. Helldunkel von 3 Platten. H. 0 Z. n L., Br.
7 Z. 4 L.
Ein vollständiges Exemplar dieses* trefflichen Kunstdilettanten»
als welchen wir ihn betrachten, kommt nur ausserordentlich selten
vor. Ein solches besass aber in letzter Zeit der unermüdete For-
scher R. Weigel und gibt nach diesem in seinem Kunstkataloge
Nro. 11374 ein gfenaues Verzeichniss der Blätter dieses Meisters.
Dann findet ^ch von Skippe auch ein radirtes Blatt mit Aquatinta»
476 Skippe» John*
weichet wir am Schlnste des Veneiebntsset ertrahnen. AiuhZa4
nuDgen io Bister kommen vor, aber nar sehr selten.
Das Todesjahr Skippe*s ist nicht bekannt. Den genuDla
Exemplare im Besitze R. Weimers ist aber das Fracment eisa
Originalfcriefes d. d. 8- April l8tl beigegeben. Das Blatt mit di
Darstellung des verlornen Sohnes nach 8. Rosa Uagt die Jak
Mhl 1809.
1) Der Titel dieses Holzschnittwerkes» mit Mauerwerk, aninl
chem der Schädel eines Pferdes und auf der aosgespanoM
Haut sich folgende Inschrift befindet : Amicis suis necnon a»
cuique Artium legantiorom Amatori. Tabulas insequeBli
Lttdentts Otii temporibus ligno incisas, Dom Arteo pea
amissam restaurare conaretur, Eonim favores et Patroda
Studiosus, Dicat, Dedicat, Johannes Skippe MDCCLXXS
Helldunkel von drei Platten. H. 9 Z. 11 L.« Br. 7 Z.4li
2) Die drei Engel vor dem links knieenden Abraham. Out«
rechts : Titianus in. Helldunkel von drei Platten. H. d
Br. 7 Z.
3) Loth und seine Töchter, gegen rechts gehend und vom Bi
cken gesehen. Vielleicht nach 8. Rosa. Unten rechts Jft
I8O9. Helldunkel von 3 Platten. H. 7 Z. 4 L., Br.5Z.2l
4) Joseph von den Brüdern verkauft. Unten recbU: R. <i*li^
bino J. S. Scol. 1783« Helld. von 3 Platten. Unten auf uiri
besonderen Platte. Joanni Lane de Uospitio Lincoln: Ar»
hoc observantiae pignus , prout Amico debitum praestaotic
simo, libenter offert J. Skippe. H. 7 Z, 10 L.» Br. 10 1|
5 L., ohne Rand.
5) Die Verkündigung Mari», rechts der Engel. Unten am Bei*
Eulte der Maria: Joanni Gollins Amicia (?) ergo diu Stalulilii
K D. J. S. 1782. Cl. Obsc. von. 3 Platten. H. 9 Z*. Br. T
Z. 9 L. I
6) Die Grablegung Christi, schone Gomposition von 9 Figurebl
Links: F. Parmegiano J. S. Scul. 1763* H. 7 Z. 7 L., Br.
9 Z. 8 L.
7) Ein Apostel stehend nach rechts, in beiden'Händen ein Boa
haltend, anscheinlich nach Permegiano. Oben links: R^'
J. Webb(?) Typum hunc D. D. J. S. CL Obs. von oPl»«»
H. 7 Z. 6 L., Br. 4 Z. 6 L. .
8) Ein Apostel stehend im Profil nach recnts. Unten liv
verschlungen F. B. in J S. Helldunkel* von 3 Platten. B'
Z. 6 L., Br. 4 Z. 6 L.
9) Der Evangelist Johannes mit Buch und Feder auf 0^
schwebenden Adler, nach rechts gerichtet. Nach Parice«'
giaflo. Unten P. und J S. verschlungen 1771. Cl. Ol»*
von 5 Platten. H. 7 Z. ^ L., Br. 5 Z. 8 L.
10) Dieselbe Darstellung, nur grösser und von der Gegenseite
( nach links ). Helldunkel von 3 Platten. Unten auf eioef
besonderen Platte : Joanni Symonds L L D Historiae recen*
tiorts apud Cantab. Prof. Reg. Hanc Tabulam Timide, proii|
elegantiarum arbitro, Sed Amici nomine fidentior, Inscribi
voluit Joannes Skippe. H. 11 Z. 9 L.
11) Ein auf W^olken schwebender Engel gegen links geweDdet
Unten rechts: Ant. d' Allegri Opus. Cl. Obsc. von 5 Plastes.
H. 7 Z. 3 L^, Br. 5 Z. 8 L.
12) Ein liegender an den Fassen gefesselter Heilige. Oben linkf:
Jae. Tintoret. J. S. Cl. Obsc. von 3 Platten. H. 6 Z. 4 l^
Br. 8 Z. 9 L, ^
Skippe, Jpbn- 4??
13) SechsitehendeOrdenigeisUiche^egeD rechts gewendet. Oben
rechts: F. P. i^ubcDs iov. Joan. Skippe Scul. Helld. von
3 Platten. H. l4 Z., Br. 8 Z. 7 L.
14) Eine lesende Sibylle, gegen rechts, vro zwei Kinder sind»
und ein architektonisches Fragment. In der Mitte : M. An-
gelo Imp. JS Scul. 1782. Unten : Joanni Baptistae Malchair»
a quo primuin artis dis.ciplinam hausit, h.oc Exemplar ad
opus M. ÄDgeli, artiflcio qualicunque exactum, Optime
merito gratus defert Joannes Skippe. Holzschnitt in braun
auf rölhliches Papier., H. l4 Z., ßr. Q Z. 3 L.
15) Die Gharitas mit drei Kindern. Oben rechts undeutlich»
Tabulam hanc ex RapUaelis ^ . . caelatum Heginaldo Wyn-
naldo . . . testaretur DDJS. 1785* Links: Rafael inv. JS
Scul. 1783. Helld. von 3 Platten. H. 10 Z. 10 L., Br. 6
Z. 6L.
16) Der verlorne Sohn in einer Landschaft knieend gegen rechti
gewendet. Uuten rechts: S. Rosa 1809. Helld. von 3 Plat-
ten. H. 8 Z. 3 L., ßr. 6 Z. 3 L.
17) Der Evangelist Johannes mit der Schlange imGefässe, stehend
in ganzer Figur. Links: Henrico Hieron. de S^Hs S. B. J.
Comiti Amico drlectissimo, Typum huoc ex F. Parraensit
Seheda caeletum Joan. Skippe D. D. Helld. von 3 Plafteo;
H.'io Z. 4 L., Br. 5 Z. 9 L.
18) Der Apostel Petrus gegen rechts gewendet im Buche leseiid»
Rechts: P. del Vaga SJ. 1782. Helld. von 3 Platten. H. 8 2.
g L., Br. 5 Z. 2 L.
19) Der Apostel Paulus, stehende Figur. Optimo Amico Sum«
moque Viro Ja^obo Walwyn Typum hune a Fetri del Vaga
Scheda caelatum Joan. Skippe D. D. 1782. Helld. von 3
Platten. H. 8 Z. 9 L., Br. 5 Z. 2 L.
Dieses Blatt ist in Rupprechts Catalog der Sammlung des
Baron St. von Stengel erwähnte
20) Merkur spricht zu einen Kritger, welcher Orgel und Pfeil
hält. Nach Parmeggiano. Oben nach rechts F. P. JS scal.
1786* Helld. Von 3 Pfetten. Unten auf einer besondere»
Platte: Tabu-lem hanc, ut observantiam et amicftiam suam
in virum eximium testaretur, nomine Ben - ßlayne^^. S* T.
B. ornari voluit J. Skippe. H. 7 Z. , Br. 5 Z. 3 L, ohne
Unterrand.
21) Mars und Merkur, nach F. Parmeggiano. Helld. von 3mal<^
teu, fol.
Dieses Blatt erwähnt R. Weigel in seinem Kunstkataloge
Nro. 15921.
22) Eine Herme und eine Karyatide, zwei Darstellungen auf
einem Blatte , auf jeder oben verschlungen R U ( Raphae)
Urbinas). Helldunkel von zwei Platten. Höhe der ganzen
Pktte 6 Z. 3 L., Br. 6 Z. 10 L. Höhe der einzelnen Der-
stbllungen 6 Z. 3 L., Br. 2 Z. 11 L.
23) Ein sitzender junger Mann, wie er die Rechte auf ein offe*
nes Buch und die Linke über den Kopf legt., Oben rechts:
Georgione Pinxit JS. caelavit 1783. Helldunkel von 5 Flei.>
ten. H.' 7 Z. 3 L., Br. 5 Z. 8 L.
24) Zwei Männer tragen, einen dritten auf den Schultern. Ob««
links: P. ( Parmiggiano ) JS. Gl. Obsc. von 3 Pl^lteu, iL 9
Z. 3 L^ Br. 5 Z. 4 L.
478 Skire, Lorenz Thoutas. — Slabbaeit» Carl.
25) Zwei tprechande Krieg«r steheDd aacli Kiilu. Olw« 1»lu!
A. Del Serto Inv. J 8. Seal. 1783- Helld. vod 3 FliUeo.
H. 9 4 3 L., Br. 6 Z. 3 L.
26) Zwei Hirten und ein' Knabe bei Gemäuer, im Grunde xve
amlere Figuren. In der Mitte: Fran. Par. ( mensis ) Onoi.
JS. Helld. von 3 Platten. H. 10 Z. 7 L.« Br. 7 Z. 1 L
27) Ein sitzender nackter Mann mit gebundenen Armen inrf
von einem jüngeren Manne mit d^m Mantel bedeckt An!
einem Steine : Typum hone ab Originali Schede Bac. bau-
dinelli quae apud se extat. Joan Skippe in Ligno ceUrit,
et in Amicitiae Monnmentum Uvedali Price D. 1782 D.
Holzfchnitt in braun auf röthlichef Papier. H. i4 Z. 6 U
Br. 9 Z. 6 L.
28) Bine stehende weibliche Fignr im Profil nach rechts. Obfs:
P. ( Parmeggiano ) J. S. Helld. von 3 Platten. H. 6 Z., fii
3 Z. 8 L.
29) Morgenlandische Landschaft mit einem Monument und eintr
Filme. Auch einen Kameeltreiber und andere Figuren be
merkt man. Mit dem I^amen des Meisters. Radirt und oii
Aquatiota, gr« qu. 8,
Sldve^ Lorenz Thomas, Maler, arbeitete SU Anfang des 18- Ja^^
hunderts in Copenhageo. J* Friedlein stach nach ihm das Bildoin
von J« H. Voigt.
Skopes^ s. Scopas,
Kiorodumoffj $. Scorodomoff.
Skotilicidy ein polnis<^er Graf, nos Warschau gebiirti|^, widott
sich um 1800 zu Dresäen unter Leitung Grassi's der Malerei. Ii
den Kunstblättern des genannten Jahres werden einige Oelbiiiltf
nach seiner Compositio» geriibmt'. Er scheint indessen our m
den Dilettanten gezählt werden asu müssen.
Skotte, OdiS| Bildhauer, arbeitete in der ersten Hälfte des {&
Jahrhunderts in Dänemark, Im Dome su Bergen ist von ihm ^
' Statue des hl. Johannes von 1548»
Skaler^ Bildhauer aus Schottland, hielt sich um l831 in Roei «^
In dem genannten Jahre vollendete er das Bild eines jungen sitzen
den Hirten,
SkylaoS, s. Gaeus.
Slabbaert^ Carl, ein Maler, dessen Existenz nur durch wenige Bil-
der bewiesen ist. Man zählt ihn zu den Meistern der bollaDdi-
sehen Schule, was sich aus seiner Mal- und Darstellungswcise vcr-
räth. In der Gallerie zu Salzdahlum war von ihm das ßrusllMW
eines Jungen, der einen Vogel hält, und der Maler Versteeg Je-
sats das Innere eines Bauernhauses mit Figuren in der ^^^^^ °?
A. van Ostade. Dieses Bild kam nach England. Auf einer tTO-
im Haag statt gefundenen Auction kam das Md eines Weibes ^ot,
vrelches Milchsuppe isst, und im Museum zu Amsterdam ist ein
Gemälde, welches eine Mutter vorstellt, wie sie zweien belenden
Kindern Brdd vorschneidet.
Sbbaart. — Slater oder Sbder» Joseph. 4191
Füssly (Sappk saun Lexikoa) Mf t, das» er von einem Kupfer-
itecher Slabaert irgendwo des Bfldniss des SyndiciA Paul de
Perre von Middelburg erwähnt gefunden bab^ Dieser, Siabaert
iöonte mit Obigem Eine Person seyn.
)aert^ s. den obigen Artikel.
JCf J-* M*^ wird im Cataloge der Brandes'schen Sammlang eio
Zeichner genannt, nach welchem R. Cooper 1783 eine Ansicht der
Stadt und des Hatens von Messipa in Aquatinta gestochen hat, e'm
grosses Blatt. Dieser Künstler ist vielleicht Eine Person mit dem
XiandscKafts - und Arch«tekturmaler Slater , welcher nach Fiorillo
Y. 565 um die Mitte des ig. Jahrhundertis thätig war, und in Fan*
nini*a Geschmack arbeitete.
der , S* M« 9 Formschneider, ein jetzt lebender englischer Künsl»
1er, der zu xlen vorzüglichsten seiner Art gehört, da seine Blätter
von grosser Zartheit sind und als wahre Meisterstücke erscheinen.
Solche findet man in der Bilderbibel nach Zeichnungen von B*
Westall und J. Martin. London 1835 ff*; in The thonsand et one
i^ights. London, G. Knight l84l» gr. 8-; in der illustrirten Aus-
gabe von Paul und Yirginie, und in vielen anderen Prachtwerkea
dieser Art. Slader ist ein vielseitiger Künstler » im Figuren^
fache wohl geübt, so wie er auch in Landschaft und Architektor
Yorzögliches leistet«
Ignon f M« S. ^ Kupferstecher, wird von Brulliot im Cataloge der
Sammlaog des Baron von Aretin erwähnt. Er fegt ihm da ein Blatt
nach J. B* Santerre bei, welches die halbe Figur eines Mädchens'
mit einem grossen Kohl vorstellt, 4*
angenburgh^ Garel Jakob Baar ran, Genremal^r, geb. zn
Leeuwarden 1783 9 wurde von H. W. Beerkerk und J. H» Niko-
lai] in den Anfangsgründen der %unst unterrichtet, und übte sich
dann unter W. B. van der Kooi no6h weiter in der Malerei. Mit
diesem Meister reiste er später nach Düsseldorf, wo er aus dem
Studium der Werke der Galltrie grossen Vortheil zog, und auch
seiner wissenschaftlichen Ausbildung oblag. Diess war die Veran-
lassung, dass der Künstler nach seiner Rückkehr zum Zeichenmei*
sier und Lector an der Universität^ Harderwyck ernannt wurde, in
welcher Eigenschaft er bis zur I8l2 durch Bonajftirte erfolgten Auf-
hebung dieses Institutes verblieb. Jetzt kehrte der Künstler nadt
Leeuwarden zurück, und malte da Portraite und Genrebilder. Nach
einigen Jahren liess er sich in Harlem nieder, wo er durch seine
Bilder in der Weise älterer vaterländischer Meister nicht gerin-
' gen Beifall erwarb, und auch Zeichnungen nach berühmten Mal*
werken in schwarzer Kreide ausführte, fn allen seinen Gemälden*
kommen nur wenige Figuren vor.
kter oder Slader, Joseph^^ Zeichner und" Maler, wurde um
^ 1750 in England geboren« £r malte Landschaften und architekto-
^nische Darstellungen, die er auf mannigfache Weise mit Figuren
[ 8taffirte. In den Schlössern des Grafen von Westmoreland zu Stowe
fuDd Mereworth fährte er mehrere Bilder in Fresco aus. *J. Heath
stach nach ihm 1789 ein grosses Blatt, welobes zwei Bogenscbü-
i'txen vorstellt, die nach dem Ziele schiessen. Sfeine Zeichnungen
«ind mit der Feder und in Tdsch ausgeführt. 'Mehrere sind histo-
rischen Inhalts.
4811 Sbttgbtar, Stephan -SlingeliAd « Pkter voiu
Dam haben wir aodi Ton ein«m ZeidiBer« Nameot Slater
Konde*, der* noch um l820 f[elebt za hoben fcheint. Man nihmte
seine Portrait^ lebender Charaktere« Si^ sind sehr zahlreich, in
dem nachlässigen , aber effektvoll^ Style farbiger ZeicbDUD(;ei
auf buntes Papier ausgeführt. Dieser Slater könnte noch mit dea
obigen Joseph Slater zutammenhängen.
fflbughter, Stephan^ Portrailmaler, wird von Fiorillo V. 57i od
ter die englischen Künstler aus der zweiten Hälfte des 18. Mi-
* hunderts gezählt* Im Schloss« von Blenheim sollen Bilder voi
tftm seyn.
SlecaSy Edelsteinechneider , ist durch^ eine Gemme bekannt, derei
Bracci I« p. 234 erwähnf. Sie tragt den Namen CuiEHAS,
SkigSetaUy nennt Monconys den P» Slingdant.
Slela^ Paul» nennt Füssly einen deotschen Maler, nach dessen Zeid
nung Jer6me D^vid lö22 eine Himmelfahrt Maria gestochen habe,
und zwar für Slela*s eigenem Verlag. Füssly sagt, dieser Kupfer-
stich befinde sich im llupferstich - Cabinet zu Dresden, und seiio
Composition und Zeichnung eines der grössteu italienischen Mc-
»ter würdig.
Wir wissen nur« dass Jk David eine solche Darstellung nai
Gl Procaccinl gestochen habe.
Slc0ipOp^ ist der nicht sehr löbliche Beiname von H. Mummers ud<I
, Th. Vischer.
Sleiy^ Dirk van, Maler, Jebte in Holland, vielleicht im Jahrbool
> derte. des A. v. Ostade. .Er malte Etguren undXhiere in der Weüij
desselben.
i
Slann^ Robert > Kupferstodber xn London, war Schüler vod llij
HoUoway, und arbeitete länscre Zeit in Gemeinschaft init des
Meister. Slann und T. V. Webb waren HoIloway*s Gehülfen b*l
Stiche der berühmten Cartons von Rafael in Hamptoncourt, ^
wir im Artikel HoUoway's bemerkt haben.
Slingelail}d| Fieter van^ Maler, geb. zu Leyden l64o, \y^T^
•>• ier von G. Dow, mit welchem et in unsäglicher Geduld io i*
arbeitung seiner Werka wetteiferte, aber ohne die^ übrigeo ^^
dienste des Meisters in sich aufzunehmen. Descamps ist iojp
thume, wenn er in Bewunderung des Fleisses, mit welchem Sw
geland zu Werke ging, auch öi letzterer Hinsicht denselben oW
DoVt setzen möchte/ tienoer, die viele. Gemälde dieses Mei«lf
verglichen haben, wie Dr. Waagen, behaupten, dass er iwa'J
* Techntk und Fä^bung.^dem G. Dow öfters nahe komme, an Ge«
und allen anderen Eigenschaften ihm aber desto mehr nachiteM
Ein Beispiel ««eines unendlichen Fleiss^ps liefert das Meermapusci
Famtlienbilld im Museum des Louvre, an welchem er drei JaM
arbeitete, was wohl glaublich ist, wenn man weiss, da»s er 4
den Manschetten und am Halskra^en des Knaben einen gaix^
' Mo<iat malte. Die Familie erscheint in einem reich dccorirw
Zimmer, wo dev Mohr einen Brief überreicht. Diess ist (las Uaup
werk des Meistffrs, welches, aber *icht allein das Verdienst w«*
derbarer Ausführung hat, sondern auch nicht ohne Haltuagi ^
SUngebnd^ Pieter i^o. — ilingodant, Comditti« " 4^1
s«hr hell und klar in der Farbe ist. D* Daiigevelliers , ein engli-
scher Brauer, batte i200O Frs. dafür bezahlt. Im Louvre i&t von
ihm auch ein Portrait durch Warme des Tqds und durch delicate
Behandlung ausgezeichnet, und ein Stilleben, aus Silberzeug und
anderm Hausgeräth bestehend, für Präcition des Machwerkes und
Wahrheit der Färbung ausserordentlich. Diese ^ Bilder beurthcilt
. Waagen in seinem Werke über Kunstwerke und Künstler in Eng-
land und Paris. In der Bridgewater-Gallerie zu London sah Waa-
gen ein Bild, worin Slmgeland in unsäglicJier Austühruitg 'so^ar
den G. Dow übertrifft, durch das Schwere und Undurchsichtige der
Farben und durch den kalten Gesammtton ihm aber nachsteht. Es
stellt eine Köchin vor, der ein 'Mann Bebhühner vorstellt« In der
Gallerie zu Dresden ist ebenfalls eines der Hauptwerke des Mei-
sters, nämlich die junge Spitzenklöpplerin, welcher die Alte durch
das Fenster einen Hahn zum Verkaufe anbietet, was das Stuben-
mädchen übelnimmt. Ein zweites Bild der Dresdner Gallerie stellt'
eine junge Frau vor dem Camine mit dem Hündchen im Arme vor,
das ein junger Herr neckt. Da sieht man auch eine Gopie nach
Slingeland , ein junges Frauenzimmer vor dem Claviere, welches
den Gesang eines neben ihr stehenden Mannes begleitet. In der
Pinakothek zu München sind Gemälde von diesem Meister, die
alle Verdienste vereinigen, welche demselben zukommen. Das eine
zeigt eine Schneiderwerkstätte, in welcher der Aleister mit sein<*n
Gesellen und Lchrjungen beschäftiget ist. Das andere Gemälde
lässt in eine Stube blicken, wo eine Frau mit Nähen beschäftiget
ist, während das in der Wiege erwachte Kind nach der Mutter
blickt. In der Gallerie des Museu'ms zu Berlin, ist das Bild einer
Köchin, welche zinnernes Gerätb scheuert.
Die Werke Slingeland*s sind nicht häufig, da der Künstler tvL
viel Zeit auf die Ausführung verwendete. Auch erreichte er nur
ein Alter von 51 Jahren. Es könnte auch ein Bild von Jak. van
der Sluys für ein solches von Slingeland genommen werden. In'
R. WeigePs Catalog Nr. 3123 ist sein von ihm selbst auf Perga«
ment in Aquarell gezeichnetes Bildniss angegeben, mit dem Namen
und der Jahrzahl 1076 bezeichnet. Bei d*Argensville ist Slibge-
]and*s Bildniss in Kupfer gestochen. Auch G. C. Kilian stach sein
Bildniss.
Das berühmte Bild der Spitzenklöpplerin ist in Hanfstängel's
Dresdner Galleriewerk lithographirt, sowie das genannte Bild der
Musiklektion. Die Spitzenklöpplerin ist auch durch einen Stich
von Basan bekannt ( L'ouvriere en dentelles) fol. Ploos van Am-
stel imitirte eine farbige Kreidezeichnung, die Hausfrau. und Kö-
chin. V^on A. F. Brauer haben wir ein gut radirtes Blatt mit
der Halbfigur eines Hauchers bei Lichtbeleuchtung, fol. G. H.
Meurs stach ebenfalls ein Genrebild von Slingeland, v^ir wissen
aber den Inhalt nTcht anzugeben. . v
A. Blooteling stach das Bildniss des Gottesgelehrten C. Witti-
chius, und Ph. Bottats jenes des Professor« D. Knibbe.
ilingerlant, Cornelius , Maler von Dortracht, vollendete in Bora
seine Studien , und erhielt da von der Schilderbent den Zunamen
Saehahn , weil er zweimal die Reise nach Italien znr See gemacht
hatte. Später Hess er sich 'in Dortrecht nieder, und eröffnete zu»
gleich auch eine Garküche.
Dieser Seehahn arbeitete um l650.
JSa-lers Rün^tlcr - Lex. Bd. XV L 9i
41t * Sliogeneyer, Erneft. — Sloane» Blicbel.
Sliogeneyer^ EmeSt^ Maier von Antwerpen » etnei der bedeotea-
sten Talente der neuen belgischen Schule, begann seioe Sta-
dien auf der Akademie der genannten Stadt, und schon seine frühe-
sten Arbeiten trugen das Gepräge ungewöhnlicher Meisterschaii.
Es sind diess landschaftliche Ansichten und Seestücke, öfters mit
mächtigen Schiffsformen, so wie auch bei keinem seiner Bilder
eine bedeutsame Staffage von Figuren fehlt« Von den Bildera,
welche zuerst in weiterem Kreise seinen Ruf gründeten, DenDco
wir vornehmlich das Bild des holländischen Admiitls Glassens, ^\t
er, auf dem Punkte den Feinden in die Hände zu fallen, mit breo*
nender Pecht'ackel in die Pulverkammer eilt, um sich mit den
Schiffe in die Luft zu sprengen. Dieses mit Wärme und Wahr-
heit ausgeführte Gemälde kaufce 1844 der König von Belgien. Ebeo
so grosses Talent beurkunden auch zwei andere Bilder aus jener
Zeit, in welchen sich seine Phantasie zur neuromantischeo frao-
zösischen Grässlichkeit neigt Das eine stellt dia Sächsin Ulride
dar, wie sie im Schlosse des an das Bett gelesselten Reginald Feuer
anlegt, um an seiner Todesquall sich zu weiden. Das zweite Bil:i
ist aus W. Scott's Ivanhoe entnommen , und zeigt die Köoigio
Herche, welche halb nackt in der Brautnacht ihrem Gemahl Atiili
die Kehle zu durchstossen im Begriffe ist. Diese beiden Gemälde
sind, abgesehen von dem Schauerlichen der Handlung, das Werk
eines ausgezeichneten Talentes, und viele werden sie unbedingt oii
Erzeugnisse einer grossen künstlerischen Kraft bewundern, hi
anderes|Bild von wild drastischem Leben und von furchtbarer Wahr-
heit der Darstellung ist der Untergang eines frauzösischen Kriegs-
schiffes der Republik, dessesi letzte Mannschaft mit dem Rufe:
^ Yive la liberte! ins Meer versinkt. Die Figuren sind überlebeoi*
gross«
Im Jnhre 1845 malte er den heroischen Tod des Schiffsbanpt'
manns Jan Jacobsen bei der Belagerung von Ostende i622* ^^^
Hauptmann ist in dem Momente dargestellt, wie er nach vergeb-
lichem Kampfe gegen mehrere feindliche Schiffe mit der Lunte in
der Hand in die Pulverkammer hinabsteigt, um sich und die ge-
ringen Reste seiner Mannschaft in die Luft zu sprengen. Dieses
Werk ist ein neuer Beweis der grossen technischen Meisterscbaß
des Künstlers, und von seinem gewaltigen Streben nach eiuei
hohen Ziele, welches aber noch nicht vollkommen erreicht ist. ^
der Allf^em. Zeitung von l845 Beilage Nro.295 erlaubt sich dai»'
die Critik einige Bemerkungen, besonders in Hinsicht der gena«^
Beziehung des Theiles zum Ganzen, und^der ergreifenden Verf
fenwärtigung des grossartig furchtbaren Augenblicks. In dreitt
'unkten lässt das Bild zu wünschen übrig und, was bei eioei
belgischen Künstler besonders als Mangel auffällt, das Bild io\i
auch keine Einheit der Haltung in Hinsicht des Helldunkels oi>^
des Colorites haben. Bin falsches Streben nach vareinzelren Liebt*
und Schatteneffekten soll über das Ganze etwas Schillernde^ uo''
TJnstetes werfen, das dem Auge wehe thue. Dennoch erregte ^^
ses Gemälde auf der Brüsseler Kunstausstellung 1845 ausserordent-
lichen Beifall, und wenn je eine bescheidene Stimme sieb erhob)
so rief man entgegen: Ubi plurima nitent paucis non offendar mi*
culis. Der König von Belgien kaufte das Bild iür seine Saoo'
lung.
Sloane, Michel, Kupferstecher zu London, ist uns nach seioes Le-
bensverhältnissen unbekannt« Er war Schüler von F. Bvtoloxi'<
in dessen Weise er arbeitete, d. h. in der damals beliebteo f "'>''*
Slob, las. — Slodtz, Rene Mkb^. 483.
tirmanier« Es finden sich aber nur wenige Blätter von- ihm*» die
um den Anfan§^ des IQ. Jahrhunderts entstanden.
1) The nativity, die berühmte Naöht des Correggio in der
Gallerte zu Dresden, schön pifnktirt. Man zog dieses Blatt
dem Stiche von Surrugue vor, gr. roy. fol.
2) Christening, die Kindstaufe, nach F« Wheatly, fol.
3100, Jan, Glasmaler, geb. zu Edam l643, war Schüler von Joseph
Oostt'ries. Er'-tirbeitete zu Hoo^-n.
51odtS, 6. SIo4tz.
älodtZ, Paul AmbroS, Zeichner und Bildhauer zu Paris, war der
Sohn des Sebastian Slodtz aus Antwerpen , und galt für einen
tüchtigen Künstler seiner Zeit. . In der Kirche St. Sulpice zu Paris
sind viele Werke von ihm, wie mehrere Basreliefs unter dem gros-
sen Portal, der Baldachin des Frohuleichnams- Altares, alle Sculp
turen der Capelle U. L. F., der Engel mit den Attributen der
Apostelfürsten u. s. w. Sein Werk ist auch das Basrelief in Erz,
welches die Hochzeit zu Cana vorstellt, im Chor von St. iVIery,
wo auch die Figuren und Ornamente des Chores von ihm her-
rühren. Arbeiten, die er mit seinem Bruder Sebastian Anton aus-
führte, nennen wir unten im Artikel desselben.
Slodtz war Professor an der Akademie zu Paris und k. Cam>
merzeichner. Starb 1759 im 56. Jahre. L. Cars stach 1755 nach
C. N. Cochin's Zeichnuvg das Bildniss dieses Meisters.
Slodtz 5 Rene Michel ^ Bildhauer, der Bruder des obigen Kunst-
lers, genannt Michel Angelo, gewann schon als Jüngling von
zwanzig Jahren den zweiten Preis der k. Akademie zu Paris, und
begab sich dann als k. Pensionär nach Rom, wo er 18 Jahre ver-
weilte, und viele Werke ausführte. In der St. Peterskirche ist von ihm
die Statue des hl. Bruno, der die bischöfliche Würde ausschlägt,
eines der schönsten spätefen Werke der Kirche. In S. Giovanni
de* Florentini ist voor ihm das Grabmahl des Marchese Cappuui,
mit dem ausdrucksvollen Bilde des Entschlafenen und einem ruhen-
den Lamme auf dem Buche, weiches den sanften Chara,kter und
die Liebe zu den Wissenschaften des Marchese bezeichnen soll.
Das Schönste an diesem Monumente ist aber die Statue der trau-
ernden weiblichen Gestalt. In S. Ludwig der Franzosen ist das
Grabmal Vleughers mit einem Basrelief sein Werk, und auch das
Mausoleum zweier Bischöfe in der Cathedrale zu Vienne tührte
er in Rom aus, und stellte die Prälaten sich die Hände reichend
dar. M. de Fontenay spricht auch von einem Grabmale des Gar-
dinals von Auvergne ,' welches in Vienne errichtet wurde. Dann
fertigte Slodtz in Rum auch eine Copie der berühmten Statue des
Heilandes von Miohel Angelo in. St. Maria della Minerva, welche
nach Choisy kam.
Um 1747 kehrte der Künstler nach Frankreich zurück, wq er
nicht mehr so viele plastische Arbeitetn liefern konnte, wie in Ita-
lien. Er musste häufig Zeichnungen zu Decorationen bei' Fest-
lichkeiten, Leicheogcprängen, Taufceremonien u. s. w. Hefern, wo-
bei ihm auch seine Brüder behülflich waren. In St. Sulpice ist
von ihm das Grabmal des Pfarrers Languet mit dem Bildnisse des-
selben , ein zu seiner Zeit sehr bewundertes Werk. Die Haupt-
figur ist )ene des verstorbenen Abhfi in Begleitung der Unsterb-
31 •
4S4 Slodlft» Rend Michd. — 4Slodtz, Sebastian.
lidikeU. An dieiem Grabmale beiliente er sich farbiger Marmor«
arteo, nach dem Beispiele Bernint^s, ' was dem Plebs besonders
gefiel. In der Halle von St. Sulpice sind au^h Basreliefs von
ihm, nach d* Argensville IL 303* Meisterstücke der Grazie uod des
guten Gesclimacks. Dieser Schriftsteller rühmt den Künstler im
Allgemeinen, und sucht die Uauptverdienste desselben vornehmlich
dann, dass er die edle Naturwahrheit in den Formen der Alteo
mit der verführerischen Grazie eines Bernini vereinigt habe; ein
offenbarer Widerspruch — Bernini und die Antike! Dann glaubt
d* Argensville auch, dass ihn kein Künstler in der Kunst der Ge«
Wandung übertroffen habe, und er nennt ihn einen treffliches
Zeichner, ohne Anspruch auf Reinheit und Correktheit der Formeo
machen zu können. Er meint, dass selbst seine Unrichtigkeiten
etwas Gefälliges hätten. Welch ein patriotisch gesinnter Kunst-
richter ist nicht d* Argensville bei der Beurtheilung dieses msDie-
rirten Nachahmers des Bernini, dar auch die missverstandene Gross-
* heit eines Michel Angelo zur Schau tragen wollte. Den Beioam^n
des Michel Angelo gaben ihn schon früher der Vater und die Bru-
der, und zuletzt blieb er ihm aus Gewohnheit.
Mitglied der französischen Akademie war Slodtz nicht. IVlao
wollte ihn zwar 174q derselben einverleiben, und ein kleines Mo«
dell der Statue der Freundschaft sollte als Receptionstück dienep.
Allein die Verhandlung zog sich ohne Erfolg hin. Erst einige
Jahre nach seinem Tode stellte le Moine der Akademie ein von
ihm gefertigtes Modell vor, welches den vom Siege errungeoen
Frieden vorstellt, was die Veranlassung gab, dass der Künstler
nach seinem Tode der Akademie associrt wurde. Von i755 an ge-
noss aber Slodtz einen königlichen Jahrgehalt von 600 Lvrs., der
" dann auf 800 Lvrs. stieg. Nach dem 1758 erfolgten Tod seines
Bruders Paul Ambros erhialt er die Stelle eines k. Cabinetszeich-
ners mit 1200 Lvrs. Gehalt. . Im Jahre 1764 starb der Künstler, io
einem Alter von 59 Jahren. C. N. Cochin zeichnete sein Bildniss.
und L. Cars hat es 1756 gestochen.
.C. Gallimard radirte die oben genannte Statue des hl« Bmoo.
Das Grabmal des Pfarrers von St. Sulpice ist ebenfalls durch einen
Stich bekannt. Wille stach Köpfe von alten Männern nach ibm.
Die beiden Gochin stachen im Auftrage Ludwig XV. nach sei«
nen Zeichnungen Festlichkeiten, unter dem Titel: Pompes funebrei
et differentcs ietes donnees au sujet de quelques cpoques dans k
fnmille royale, 12 Bl. mit Titel, qu. fol. Dann haben wir noch 8 ^*
dere Blätter nach seinen und seiner Brüder Zeichnungen: Feit
publique, donnce par la ville de Paris pour le mariage du Dau-
Ehin 1747* Die Blätter sind von Flipart, Benoit, Tardieu, le Mire,
^amm u. a. Ein einzeln vorkommendes Blatt von Flipart: AlJe*
gorie sur le mariage de Louis XV. et de la princesse Marie Letr
zinska de Pologne , könnte zu dem genannten Werke gehören.
Auch die Bü&te Ludwig XV. hat Fiipart gestochen.
Von Slodtz selbst radirt ist folgendes seltene Blatt.
Studium von sechs Köpfen und Figuren, 4*
SlodtZj Sebastian, Bildhauer von Antwerpen , der Vater der obi-
^c/gen Slodtz, war in Paris Schüler von F. Girardon, und lebte fort*
' während als ausübender Künstler in dieser Stadt« Für den Garten
der Tuilerien fertigte er die Statue de^ Uannibal , welcher (i>e
Bioge der in der Schlacht von Qannä gefallenen römischen Ritter
uhit, nach d' Argensville «ine wunderschön gearbeitete Figur, wei-
Slodtz, Seb. Antoine. — Sliiyter, Jan Fieter. 4SS
eher er aber auf der anderen Seite wieder Mangel an Adel und
Ausdruck vorwirft. Im Garten zu Versailles^ wurd» seine Gruppe
von Proteus und Aristaeus aufgestellt, und nach Marly Kam eine
Statue des Vertumnus. In der Ambrosius- Capelle der Invaliden-
kirche zu Paris ist em Basrelief von ihm, welches Ludwig den
Heiligen vorstellt, wie er Missionäre nach Indien sendet.
Uebrigens hatte Slodtz die Leitung der öffentlichen Feste und
der Leichenbegängnisse. In diesem Fache war namentlich seia
Sohn Rene Michel berühmt.- Der Vater starb 1726^ oder 1728 im
71. Jahre.
ilodtZ , Sebastian Antoine, Zeichner und Bildhauer, üer älteste
Sohn des Obigen, hatte vornehmlich als Decorateur Ruf, so dass
ihn der König zum Gabinets>Zeichner ernannte. Er fertigte viele
Zeichnungen zur Ausschmückung von Zimmern und Sälen, zu
Trauergerüsten , zu Decorationen für die Schaubühne und bei Fe-
stivitäten. Sein Bruder Rene Michel hätte aber in solchen deco-
rativen Arbeiten tioch grösseres Ansehen, er leistete- daher dem-
selben häufig hülfreiche Hand,., da er und seine Brüder im Louvre
ihre Wohnung hatten. Er hat auch an den Decorationswerken
Theil, welche wir im Artikel seines Bruders Rene erwähnten, be-
sonders an der »Fete publique, /donnce par la ville de Paris- pour
le mariage du Dauphin 1747. '
Dann half er dem Paul Ambros bei der Ausführung des gros-
sen Altares in St. Barthelemy, des Baldachins über dem Hochaltaro
von St. Sulpice, am Altare der Capelle der hl. Jungtrau daselbst
u. s. w. Im Jahre 1754 starb dieser Meister. C. N. Cochii^ zeich«
nete sein Bildnisi^ und L. Cars hat es 1755 gestochen»
ilodtZ, Dominique^ Zeichner und Bildhauer, der jüngste der ge-
nannten Künstler^ arbeitete ebenfalls im Fache des Sebastian Anton
Slodtz. Nach ihm stach vielleicht S. C. Miger 1705 das Bildniss
von A. de la Crois, welches Füssly jun. irrig dem obigen Meister
beilegt.
MOUS9 H, Cj Maler zu London, war Schüler von J. Martin. Er
nahm diesen Meister auch zum Vorbilde, so dass er wie derselbe,
die Strenge Historienmalerei übt. Einen grossen Theil seiner Werke
machen aber die Portraite aus.
älowak, Nlklas, Maler, lebte von l438 — l445 in Prag. Er er-
scheint in einem Malerprotokolle, dessen Dlabacz erwähnt.
^luys, Jakob van der, Maler von Leyden, wurde daselbst im
Waisenhause erzogen, und dann von Ary de Voys im Zeichneu
unterrichtet, worauf sich P. vanSlingeländ seiner annahm, welchen
Sluys nachzuahmen suchte. Es finden sich Gonversatio^nsstücke,
Spiele, Feste u. s. w. von der Hand dieses Künstlers, sehr fleissig
nach der Weise Sltngeland's behandelt. Auch Portraite malte er.
P« van Gunst stach jenes des Arztes Dr. F. Dekker im Oval. Das
Bildniss dieses Leydener Medicus hat 1699 ^^ch C. de Moor ge-
malt, und P. V. Gunst es gestochen, so dass zwei solche Bildnisse
vorhanden seyn müssen.
Sluys starb 1736, ohngefälwf 72 Jahre alt.
Sluyter, Jan Pieter, Kupferstecher, arbeitete zu Anfang des ^. |j/
Jahrhunderts in Utrecht, gehört aber nicht zu den vorzüglichea •
4M Sluyter» J. D« — Smart, John«
NÖDfilcrn »eine« Fache«. Er liefert« Tiele Blatter fGr den Boch-
haiidel, die theila fnitCelmäMig, tlieilt »chlecht genannt werden kön-
nen. Basan lästt diesen Künstler 1724 geboren werden« za eioei
Zeit, als er bald starb.
Folgende Ulätter gehören zu «einen besseren:
1 ) Jan Luyken, nach A. Boonen voi^ Houbracken gezeicboet,
und von Sluyter radirt und gestochen, 8*
2) D. Petau, Jesuit, 8*
o) G. Naudaeus, Arzt, 8*
4) G. Patin, Arzt, 8.
5) Das Titelblatt zum ersten Theile der Opp. S. Auguttlni
Antwerpiae 1700, fol.
6) Das Titelkupfer zu Leidekker*« Werk De Repoblica Heb-
raeorum. Atnst. 17o4, fol.
7) Die Siinden der Hebräer, nach G. Hoet*s Zeichonng für v»
der Mark's Bibel gestochen, fol.
Sluyter, J. D., Kupferstecher zu Amsterdam, ein jetzt lebend«!
iiiiiistlcr, der zu den bessten seines Vaterlandes gehört. Er scheiot
noch in jungen Jahren zu stehen, da uns nur ein Blatt xoi
Kunde kam.
Die Austernesserin , nach Jk Steen*s Bild bei H. Six vao Hil'
legom in Amsterdam l84l, gr. fol.
Smack GrcgOOr, Gilles, r. Gregor. Unter Smak Gregoor träß
er richtiger zu stellen. Dieser Künstler war noch um 1830 tbäii;.
Smallw'Oad; W. F* Zeichner und Maler, blühte in der ersten
Hallte des 19. Jahrhunderts in London. Seine Werke bestehea
in' Landschaiteu und architektonischen Ansichten, so wie io Zeich-
nungen dieser Art. Besonders ausgezeichnet iiod die architekto-
nischen Zeichnungen.
Smargiassiy Gabriel ^ Landschaftsmaler, bildete sich auf Reun
in Italien und Sicilien, und fertigte eine grosse Anzahl von Zeich-
nungen, nach welchen er Bilder in Oel ausführte. Er hielt sidi
mehrere Jahre in Paris auf, wo seine italienischen Ansichten iu>
dem grössten Bpitalle gesehen wurden. Diess war 1833 naiueotli^ j
mit seinem Gemälde der Grotte auf der Insel Carpi der Fall. i> I
Jahre 1837 sah man von ihm auf dem Pariser Salon eine Aosi^
des Golfs von Palermo vom Kloster Baida aus« in den Itö^
Jahren haben wir nichts mehr von ihm vernommen. I
Smargiasso^ Pietro lo, $. P. Ciafferi.
Smarke, Maler, lebte in der zweiten Hälfte des 18« Jahrhunderts ii
England. Es finden sich hübsche Genrebilder von derUaod dief«
Künstlers, Ist wohl mit B. Smirke Eine Person.
Stuart; John; Maler, wurde um J1740 in England geboren, v^^^
London war der Schauplatz seiner Thätigkeit. Er malte Bildnisse
in Oel und in Miniatur, mit geringerem Erfolg bewegte er sieb
auf dem Gebiete des Genres und der Historienmalerei. Ein G^
mälde der letzteren Art stellt den Tod des- Cardinais Woisey dir,
welches 1805 zur Ausstellung kam« aber als mittelnvässig befundei
ii\urde. Um I8IO starb der Künstler.
Smart. — Smeltidiig, Jaa. 4A7
Bartoloszi stach nach ihm das BiMdiss des General Henry
Clinton, Sailliar jenes des Prinzen von Woles, und Caroline WaU
son ikis des Genera] R. Boyds.
»marty Edelsteinschneider und Medailleur, war Schüler von C. C.
Reisen. Er arbeitete um 1722 zu Paris.
imayer, $. Smeyers.
>meatOn9 Jobn^ Architekt und Ingenieur, YtSrde I724 geboren, und
zu einer Zeit herangebildet, wo sich für einen Mann von solchen
technischen Kenntilissen, wie Smeaton besass, ein rühmliches Feld
öffnete. Es gab damals viele Wasserbauten, sowohl in England
als in Schottland, und unserm Künstler wurden die wichtigsten
Wasserwerke übertragen. Sein Hauptwerk ist der Leuchtthurm zu
Eddystone, welcher durch ein eigenes Werk bekannt ist, welches
der Künstler gegen Ende seines Lebens ausarbeitete. Es erschien
1793 nnter dem Titel: The Leighthouse of Edystone. Mit 23 Ku-
pf'ertafeln, fol. In dem genannten Jahre starb SmeaU>n. Eine neue
Ausgabe dieses genannten W^erkes ist von I8l4, mit dem Titel:
Smeatou^s Edystone Leighthouse. In demselben Jahre erschienen
auch y>The miscellaneous papers of J. Smeatun.
Smedla^ s. Schmedla.
ainees 9 Jan^ Maier von Amsterdam, ist nach seinen Lebensvethält-
nissen unbekannt, und wird nur von Hoet kurz erwähnt. Er malte
Landschaften mit Figuren und Architektur in Both's Mattier« Im
'Jahre 1729 wurde in -Amsterdam sein I^achlass versteiger,t, so dass
d^r Künstler vielleicht kurz vorher gestorben seyn könnte.
Es finden sich von Smees auch geistreich riadirte Blätter^ die
desswegen in gutem Werthe stehen. Sie sind indessen nur in der
ganzen Folge selten , einzeln findet man deren öfters. Bartsch P.
gr. IV* 377 ff. beschreibt 5 solcher Blätter, und wir fanden nirgends
ein weiteres angezeigt. Sie sind von 1 -^ 5 numerirt und ein
jedes rechts am Rande bezeichnet: J. Smees in. et fecit. H. 5 Z«,
Br. 7 Z. 8 — 9 L. Weigel werthet die ganze Folge auf 12 Tbl.,
einzelne Blätter auf 1 Tbl. 16 gr.
1) Ruinen antiker Gebäude am Wasser, wo nach rechts d«r
'Hirte das Vieh durchtreibt. •
2) Ein altes Schloss mit anderen Gebäuden am Berge, vm Was-
ser fliesst, über welches* rechts eine steinerne Brücke geht.
Im Vorgrunde sitzt ein Bauer mit seinem Weibe.
3) Die Burgruine auf der Anhöhe rechts, links im Vorgrunde
ein Holzhauer bei einem Eremiten, rechts ein 6anal.
4) Ruine eines Prachtgebftudes nach rechts im Grunde, links
I ein Fluss, der eine Cascade bildet. Im Vorgrunde schläft
der Hirt in der Nähe von vier Schafen.
6) Ruinen eines grossen Gebäudes am Wasser, durch welches ein
Hirt mit einem Ochsen und einer Ziege geht. Reohts- ist
eine Baumgruppe.
öiaeetS p wird wohl irrig der obige Künstler genannt.
Smeltzlng^ Jan, Medailjear, hatte in der zweiten Hälfte des 17-
Jah^iunderjts in Leyden den Huf eints vorzäglichen Künstlers.
4tf SmelUiag, Martio* — Smibert, Job».
Er •rb«itct« Cur Kaiser Leopold, für Ladwif XIV. von Fmkceicb,
für Jakob II. und Wilhelm III. von England. Et finden sich vbn
seiner Hand Denkmünzen aui merkwürdige Zeitereignisse oder auf
berühmte Männer. Im Jahre 169O zog ihm eine Medaille auf die
Hinrichtung eines Mannet, Namens fUostermanf von Seite dn
Magistrates von ßotterdam Verfolgung zu. Dieser Mann vvur^
unschuldig lifngei ichlet, und der Künstler klagte daher auf teiDtr
Denkmünze den Magistrat derTnannei an. Seine ZnQucht suchii
er in Paris 1 %vo ihn Ludwig XIV. beschäftigte, wahrscheinlich iüf
die Histoire matalHque dieses Königs. Naoh drei Jahren fand«]
wieder Gnade, da er eine Medaille zum Lobe des genaootet 1
M^btrates der Stadt gelertiget hatte. Lochner I. 2* S 89 gibt
diese b^den Denkmünzen in Abbildung. Die erstere ist auch ii|
G. van Loon's Werk: Nederland. bist Peuingen, abgebildet, 101
wie eine zweite, welche er auf die Errichtung des grossen Bron-I
nens auf dem Fischmarkte zu Leyden schnitt. In G. v. LoodiI
Hist. metalique I. 18S ist eine Denkmünze auf den Bürgermeister
Peter Adrian van der Werff (Natus 1529* Otiit l6o4) abgebildet.
John Snieltzing starb zu Leyden 1703.
Smeltzingj Martin, der Bruder des obigen Meisters, schDill an
fangs Siegel, machte aber nach dem Tode seines Bruders aachVer-
Stiche im Schneiden von Stempeln zu Medaillen. August II. voa
Polen und Carl IH. von Spanien ertheilten ihm Aufträge, deren
er sich aber mit £;ortngerer Kunst erledigte, als der Bruder. Die^er
jlingere Schmeltzing starb 1713*
Sclimeltzing, L., Medailleur, stand im Dtenste des Honigs Chri-
stian V. von Dännemark (i670 — QO)« Ueber seine Leistungen
ist uns nichts bekannt, £r scheint älter zu sejn, als Jan Smell*
aiwg- I
Smer^ldi^ FranciSCq^ genannt Fraca, hatte in der zweiten Hälfte
des l6. Jahrhunderts in Venedig als Baumeister Ruf. £r baute
mehrere Häuser und Paläste« Im Jahre 1596 bfaute er die Fa9ade
der Catliedrale S Pietro di Gastello daselbst«
Smcyers oder 3mayers, Egidius, (Aegidius, Gilles) Maler voo
Mecheln, blähte zu Anfang, des l^. Jahrhunderts« Er ist wahr*
Fcheinlich mit dem von Descamps erwähnten M. Smeyers Ei£<
Person. Dieser malte lür die Kirchen in Mecheln mehrere Bilde.
und auch zu Asch, zu Brüssel ond in der Abtei zu Ninove sollet
sich Gemälde von ihm finden. Von Gilles Smayers waren im 9'
binet Paignon Dijonval mehrere Zeichnungen , Bildnisse, religiüsi
und mythologische Darstellungen. Dai\n nennt Benard im Cata-
löge jener Sammlung eines A. f. J. Sjieyers, nach welchem F>
Tanjc 1770 das Bildniss des Cardinais Thomas Philipp de Boisu
festochen hat. Anderwärts finden wir dieses Blatt einem F. <!•
meyers beigelegt, worunter aber sicher unser Egidius zu verstehen
ist. Die Buchstaben AE des Taufnamens sind aneinander häogeod
und bedeuten AEgidius» den Gilles Smayers oder Smeyers.
SmeySter^ n^nntFüssly nach einer Reisenotiz einen Landschaftsmaler
von Antwerpen, der um 1792 arbeitete.
Smiberty John, Maler, geb. zu Edinburg um l684> hatte in seiner h*
^end mit ^irivrliohen Värhaliaissen zu MimpfeÄt uttd inutsttEutsthes
SmidbäiM« Anton. — Smiof, Jakob. 4M
bemalen, bis er endlich durch^ mehrere Gopien» welche er fiir
Hunithindler fertigte, in den Stand gesetzt wurde, an der Akademie
in London seine Studien zu beginnen. Endlich glückte es ihm
auch Italien zu sehen , und in Rom seiner weiteren Ausbildung
obzuliegen. Nach drei Jahren kehrte er wieder nach England ^
zurück, wo er jetzt mehrere Jahre der Kunst lebte, bis ihn end-
lich der Bischof Berkeley, welcher auf den Bermudischen Inseln
ein Institut für Indianer gründen wollte, ermunterte, dahin zu
gehen, um interessante Gegenden zu malen. Smibert reiste dahin
ab, starb aber 1751 in Boston, da die genannte Anstaji njBch dem
Tode des Königs nicht ins Leben trat, üeber diesen Meister gibt
Fiorülo V. 648 Nachrfcht.
imibert, s. auch Smyberth.
ImichSuS^ AntOn^ Maler, wurde 1704 zu Prag geboren , .und auf
Reisen in Deutschland und Italien zum Künstler herangebildet.
Um 174t hielt er »sich in Neapel auf. Dieser Künstler hinterliess
in den Kirchen Böhmens Bilder in ,Oel und Ffescp. Am Plafond
der Augustinerkirche zii Roczow stellte er von 1750 — 6o die Ge-
schichte der IVIaria dar. Starb zu Laun 1770* Vgl. Dlabacz Künst-
ler-Lexicon für Böhmen.
Imid, Michfiel Mathias^ Architekt, wurde 1626 in Rotterdam ge*
boren, und als Künstler von Ruf vom Churfürsten von Branden-
burg nach Berlin berufen, wo er verschiedene Bauten fiHirte.
Unter diesen nennt man besonders das Portal der Marienkirche,
welches i66l durch den Blitz beschädiget wurde.
Dieser Künstler starb 1693*
Jmide, Andreas de, Kupferstecher, scheint in der zweiten Hälfte
deS' 17. Jahrhunderts in Lyon gelebt zu haben. Er stach das Bildniss
des Arztes Francesco Enriquez de Villa Corta. In Baldinger's neuem
Magazin für Aerzte I. 354« heisst es, dass das Blatt auf folgende
Weise bezeichnet sei: Andreas deSmide del F. chez Ches Lugduni
1669, fo*-
)mids, Heinrich, Kupferstecher, wird von Füssly in den Sujpple-
menten znm Künstler-Lexicon genannt. Er legt ihm eine Ansicht
des Markusplatzes in Venedig bei, die 1676 in 2 Blättern gr. qu,
fol. erschien.
)midt, Heinrich, Maler, lebte im f 6. Jahrhunderte au Antwerpen,
ist aber nach seinen Lebensverlitältnissen unbekannt. Er erscheint
154l im Verzeichnisse der Bruderschaft des hl. Lucas in der ge-
nannten Stadt, und lebte noch 1568*
imidt, 6. auch Schmidt.
WdtS| Johannes^ s. J. Smiii.
»mies, Jakob; Zeichner und Maler, wurde 1765 in Amsterdam
geboren, und von J. G. Waldoxp unterrichtet, bis sich J. Ekels Jr.
seiner annahm. Er wollte sich der Historienmalerei widmen, abe»
ohne Mittel, wie er war, sah er sich bald auf die Zeichenkunsfr
beschränkt. Diese sicherte ihm alle Preise der Akademie in Am-
skerdam, und auch jene der Gesellschaft «»Felix Meritis» gewann
<r« Besoaderan Beitall «rwarben ihm seine geistreichen Oatrika-
l
.490 Smilit. — Smirfce, Robert.
Inrtn , deren viele gettocken worden , wie in dem Wci%e: Di
Wereld id de ne^entiende eeuw, welches er mit J. B» Mirca
heraat gab, in den Werken von A. Fokke Simonsz., von Dr. med
Bruno Daalberg o« a. Dann fertigte er viele andere ZeichoaDgti
für den Buchhandel, und da er auch Unterricht im Zeichneo pi
, so finden sich nur wenig Oelbilder von ihm. Sein fiildoi&s öo
Dichters Helraans stach W* ^^n Senus für die nachgelassenen (ji^
dichte desselben, Uarlem fSl4 and 15. Smles war Mitglied d(
li. Institutes in Gent, nnd jenes der Akademie in Amsterdam, h
starb um 1825« Sein Bildniss hat Marcus für seine PortraitsasiB-
lung gestochen.
SmillS^ einer der ältesten griechischen Bildhauer, aus der Zeit, a
welcher die Holzschnitzer ihre Kunst in Familien und Geschlechten
übten, so dass der Name Dadalus die Thätigkeit der attischen ud
crettschen , der Name Smilis ( von (XfuXi) ) jene der ägynetischa
Bildner bezeichnet. Er war nach Pausanias der Sohn des Eahii-
des, der in die Zeit des Dädalus hinauF^erückt wird, was aber iiib
dahin zu erklären ist, dass er wahrscheinlich nur eine allegorische
Person , so wie Smilis , noch in der alten Schule gebildet mrdt
Smilis erscheint unter Konig Procles, der nach O. Müller, Aegioetei
. 98. zur Zeit der jonischen Wanderung von Doriphontes vertr»
en war und Sa mos einnahm, i4o Jahre nach der Zerstöroog toi
Troja, io44 Jahre v« Chr. Damals hatten die äeinetischen fioü-
bildner schon einen merklichen Schritt in der KuDStbilduog g^
than; denn Smilis wird als Verfertiger des Bildes der Hera in
Samos genannt, welche zur Zeit des Procles eine Bildsäule vrurde,
aySpioTjouSi^r lyiviro^ wie Clemens von Alexandrien Protr. IV. S.
40 benachrichtet. Smilis fertigte auch das Bild der argi7iicfaeii|
Hera, beide aus Holz geschnitzt, und nach menechlicher Weist
bedient und besorgt. Vgl. O. Müller Arch. ^ 09« Im Heräum m
Olymtiia, dessen Bau schon vor Oxylos, dem Vater des Aetolu
und Laias und dem Heerführer der Dorier nach dem PelopoDO^
fällt, waren die Hören auf dem Throne, welche nach Paasaoi^
von dem Aegineten ""EfiiXoi gefertiget wurden. Unter diesem an-
friechischen Emilos erkannte die Critik (Thiersch Epochen S. ^1
en Smilis, welchen Pausanias an einer anderen Stelle stlhsX im<^
Olympia kommen lässt.
Dann nennt Plinius ah Erbauer des Labyrinths aaf Lernet
' einen Smilus, wahrscheinlich als älteren neben Rhoedus und IV
dorus , und somit kommen wir mit gewaltigem Sprunge io ^
Zeit um Ol. 4o. (6l7 v. Chr.), da man unter diesem SmiJus ^if"
Aegineten Smilis und unter Rhoedus den Rhoecus erkennt. Eioi^'
haben einen jüngeren Smilis angenommen , der demnach um di*
Zeit der beginnenden Blüthe von Samos und Aegina zu se^i^
wäre, wogegen sich Thiersch erklärt, Epochen S. 46.
Smilk, soll ein Kupferstecher heissen» der mit Bertaud für dieVoyage
pittoresque d' Italie radirt hat.
Smincky Anton Pitloo^ s. Pitloo. I
Smiriglio^ Mariano, Maler, soll um 1656 in Palermo gelebt iiabfi'
Füssly fand ihn irgendwo als guten Künstler bezeichnet.
Smirke, Robert ^ Zeichner und Maler, wurde 175 1 zu Loodoo g*-
boren, und zu einer Zeit herangebildet, in welfg)ier «elbst die vor-
Smirk«! Robert .491
ciiglicliBteii englischen Künstler fast ansschliesslicfi auf die Btld-
niismalerei angetriesen waren. Dieses Fsld behauptete damals Sir
Joshua Reynolds, und gab nur wenig davon ab. Smirke fand sich
aber zum Portraitmaler nicht geboren, er suchte vielmehr das weite
Feld der Geschichte und cjes Genres sich zu offnen, was ihm für dama-
lige Zeit in einem merkwürdigen Grade gelang. Die englische Schule
verdankt ihm eine bedeutende Anzahl von Gemälden dieser Art, be-
sonders aus Shakespeare, fSfr welchen dadurch ein erhöhtes Inter-
esse erwachte. Die Begeisterung für diesen grossen Dichter er- .
niuthigte den berühmten Kunsthändler Jnhh Boydell zur Heraus-
gabe eines Praehtwerkes , wie 'man damals noch keines gesehen
hatte, und die ersten Künstler Englands wurden zur Theilnahme
ermuntert. Es ist diess die Shakespeare - G^IIery, welche in zwei
Imperial Folio - Bänden , und dann in 9 folgenden Foliobähden
CoiEi^.ositionen aus Shakespeare's dramatischen Dichtungen enthält^
worunter mehrere von Smirke herrühren, der von dieser Zeit an
dem grössten englischen Dichter einen guten Theil seiner Kraft
weihte. Er zeichnete und malte viele Scenen aus seinen Werken,
und noch in seinen späteren Jahren gab er Illustrationen zu den-
selben , gleichsam eine neue Gallery of Shakespeare in Radirungen
auf Stahl. Mit Smirke und Stothard beginnt überhaupt eine glän-
zende Epoche für poerische Werke mit Kupfern, deren jetzt die
englische Schule eine groste Anzahl, und in Prachtexemplaren auf-
zuweisen hat. Seine Bilder zu Boydeirs Shakespeare-Gallery grün«
deten vornehmlich den Ruf des Künstlers, und einige derselben
haben auch wirklich viele Vorzüge, besonders wenn mau auf die
Zeit Rücksicht nimmt, in welcher sie entstanden sind. Das Lob,
welches ihnen Fiorillo V. 792 ertheilt, würde aber mehr auf di|B
Erzeugnisse der neueren Kunst passen, welche nämlich den An-
sprüchen in höherem Grade entspricht, als die älteren. Vollkom-
men Recht hat Fiorillo, wenn er behauptet, dass sich Smirke un-
ter den Künstlern , welche für die Shakespeare-Gallerie arbeiteten,
gleich iinfangs aqsgezeichnet habe, und dass wenige englische Künst-
ler die Grundsätze der Malerei in so vorzüglichem Grade inne ge-
h.ibt hätten, als er. In der Zeichnung der Figuren findet Fiorillo
ausnehmencien Geschmack, so wie grosse Präcision und Correkt-
heit, und für damalige Zeit passt es auch, wenn der genannte
Schriftsteller sagt, dass seit Hogarth kein anderer Künstler so viel
Charakter mit so viel Ausdruck in seine Figuren gebracht, noch
eine Scene mit so viel ächter Laune bearbeitet habe. Von Smirke^s
weiblichen Figuren findet Fiorillo einige im höchsten Grade schön,
nur meint er, dass der Künstler für die Composition in erhabenem
Style kein grosse^ Talent gehabt habe.
Ausser Shakespeare sagte dem Sir Robert Smirke auch Don
^uijote zu, welchem er ebenfalls viele humoristische Bilder ent-
nahm, die, so wie jene aus Shakespeare, zu seinen Hauptwerken
gehören. Auf streng historischem Gebiete steht er mit seinen Com-
positionen zur Prachtausgabe von Hume*8 Geschichte von England,
welche durch diese Illustrationen über 60 Pf. St. zu stehen kam.
Andere Zeichnungen fertigte er für die Ausgabe der brittischen
Classiker, für die Üebersetzung von Tausend und Einer Nacht von
Edward Forster, für eine neue Ausgabe des Gyraldus Cambrensis,
für Macklin's Ausgabe des Gil Blas, «lod lür dessen Bibel , so wie
für viele andere Werke, welche in die neueste Zett hereinreichen,
wie Heath*s Gallery of british Engravings. London 1836 ff> Smirke
erscheint schon um 1762 als Mitglied der Akademie und erst l845
»tarb er, alt Greis von. 94 J^ihr^n«
49S Smii'ke, Robert.
Wir zSblen hier mehrere seiner Hauptwerke anf , die im Stv
che bekannt sind. Die meiiten sind in Punktirmanier ausgcfihrt,
wie die Blätter der Shakespeare . Gallery aus Boydeirs ^ Verlag; o.
s. w., wie überhaupt diess in den beiden ersten UecennieD UDsen
Jahrhunderts noch häufig der Fall war. Wir [lassen faierTzoent
die Compositionen zur Shakespeare -Gallery folgen, da die Ao^
ben bei Füssly u. a. unrichtig sind.
Merry wives of Wtndsor. Act. I. f., gest. von F. Simoi
Alts demselben Stücke, Act. V., die Scene im Park, gest. tci
J. Taylor.
Measure for Measure, Act. II. 1., gest. von P. SimoD.
Much ado about no^thing. Gefängniss, Act. lY. 2'$p^
von J. Ogborne. |
Merchant of Venise. Act. II. 5.> Shylock*s Haus, g«tj
von P. Simon.
Taming of the shrew. Scene im Hause dea Lord. lodasH
tion Scene 2. Gest. von R. Thew. i
As you like it. Act. III. 7. Die sieben MenschaDalter, geJ
rühmte Bilder, von mehreren Meistern gestochen.
a) The Infant, gest. von P. Tomkins.
b ) The school boy , gest. von F. Simon«
c) Lover, gest. von R. Thew.
d) Soldier, ^est. von T. Ogbornto.
e) The Justice, gest. von P. Simon.
f ) S2ipper*d Pantaloon , gest. von W. Leney.
g) Last scene of all etc. gest. von P. Simon.
Alle diese Darstellungen gehören in den ersten Band der
Shakespeare - Gallery.
First pari of King Henry IV. Act. II. 2- Mit J. Faring-
ton, ausgeführt, und von S* Middiman gestochen.
First part of King Henry IV. Act. II. 4* Gestochea von
R. Thew.
Diese beiden Blätter gehören in den zweiten Band der Shakes-
peare -Gallery.
Tempcst. Act. II. 2. Gest. von C. W. Wilson.
Merry wives of Windsor. .Act. I. 4. Gest. von A. SmÜ
Ditto. Act. I. Gest. von M. Houghton.
I Ditto. Act. II. 1. Gest. von J. Saunders.
Ditto. Act. IV. 1. Gest. von T. Holloway.
Ditto. Act. V. 5. Gest. von W. Sharp.
Measure for measure. Act. II. 4. Gest. von C. W. Wilii»'
Ditto. Act. IV. 2. Gest. von Wilson.
As you like it. Act. II. 6. Gest. von G. Noble.
Ditto. Act. IV. ^ Gest. von Wilson.
First part of King Henry. Act.Il. 1. Gast, von J. Fittlef'
Ditto. Act. II. 3. Gest. von J. Neagle.
Ditto. Act. V. 4. Gest. von J. Neagle.
Secondpart of King Henry IV. Act. IV. 4- IGcat tob
Wilson.
King Lear. Act. I. l. Gest. von W. Sharp.
Ditto. Adt. III. 5. Gest. von L. Schiavonettt.
Ditto. Act. IV. 7. Gest. von A. Smith.
Romeo and Julie t. Act. II. 5. Gest. vpn J. Parker.
Much ado about nothing. Act. III. 1. Gest. von J. Heatb.
Ditto. Act. IV. 1.
Diese genannten Compositionen sind nach Gemälden gectocbeo,
uad bilden Theile der 9 Foliobände, deren wir oben ervfähDt ha
Smii'ke, Robex4. 4d3
ben. D^r Te&t des Dichters i»t von G. Suevens redigift. Londoot
Bulcncr 1791 — 1804. Die zwei grossen Bäncfe mit 100 Kupfern
kosteten 63 Pf* St., die 9 anderen Theile, mit 95 Kupfern, 42 Pf. St.
Weitere Coropositionen aus Shakespeare:
Die Titelblätter und Vignetten zu einer Ausgabe des Dicliterf.
London, i806* 2 Voll. roy. 8. Die Stiche sind von Fittier.
Die Zeichnungen zu einer Ausgabe des Shakespeare , in 12
Bänden. London, Ballentyne l807*
IHustrations of Shakespeare, from pictures painted expressly
for this work by Robert Smirke, engraved 10 the finest style by
the roost eminent historical engravers, (Heath, Finden, J. H, Watt,
J. Mitchel und G. Corbould). Cah. 1-^4« London, Rodwall and
Martin l821, ff., gr. 4. ( fol. )
Die Gompositionen zur biblischen Gallerie von Macklin» fol.
Dazu gehört das Bild der Verklärung Christi, welches Stadler ge-
stochen hat
Die Illustrationen zur Macklinischen Ausgebe des Gii Blas.
London, I8l4.
Die Bilder zur englischen Uebersetzung des Don Quijote von
H. Jervis, die bei Achermann in 4 Bänden erschien, ein Pracht*
vrerk, welches 25 Pf. St. kostete. Die Stiche sind nach Gemäldea
des Meisters ausgeführt, und wurden zu drei Formateu benutzt, v.
Eine neuere Ausgabe : Don Quixote de la Manche. Translated
from the spanish of JVL Cervantes, and embellished with 74 Piates
from .the ptcture of R. Smirke, by Baimbach^ Englebeart, Heath,
Fittier etc. 4 Voll. London l825. 8.
Die Gompositionen für die englische Uebersetzung von Tau-
send und Einer Nacht von E* Forster, mit 24 Blättern in gr. 8«
und gr. 4. Die Prachtausgabe kostete 10 Pf* St.
Die Illustrationen zur neuen Ausgabe des Gyraldus Cambren-
sis: The Itinerary of Archibishop Baldwhi trough Wales 1188 etc.
hy Richard Colt Hoare. London I806. Mit 60 K, in 4* Die Ab*r
drücke auf grosses Papier (fol.) sind die bessten.
Die Gompositionen zur Prachtausgabe von Hume's History of
Bngland. 10 B. fol. London, Bensley 1806> Dieses Werk erschien
in 70 Lieferungen und kam auf 75 Pf* St. zu stehen.
Zahlreiche Vignetten und grössere Gompositionen zur Ausgabe
der brittischen Glassiker, einer schön gedruckten Sammlung, unter
^ein Titel: The British Classics. London 1803 — 10, 1812, 1829«
Die Ausgabe auf grosses Papier in 8* ist selten, und enthält die
schönsten Abdrücke.
Die Bilder in Heath*s Gallery oi British engravings. London
1836 ff., gr. »' , , ^
Die schönen Stiche in diesem Vv^rke , welche der Compositioo
nech dem R. Smirke angehören, sind von verschiedenen |>aeistern
nach Gemälden des Künstlers gestochen, die meistens hnmoristi-
fichen Inhalts. Sie gehören zu den Hauptwerken des Künstlers aus
•einer späteren Zeit. Wir nennen darunter:
The rival waiting Women, aus dem ersten Bande von Tom
Jones, gest. von W. Finden.
Carmine and Lady Pentweatzle, nach der Comedie: Tact, gest.
Von E. Portbury.
Scandal, nach einem Gedichte .von W. Jerdan, Keepsake 1^32»
gest. von J. Mitchel.
The secr^t. Nach Hon. C Rhips. Keepsake i831. ' Gest. von
J« Mitchel.
4f4 Smu'ke, Robert*
Von eiaseloeii Süchtn aach dmmo MtiMer cmihneo itir
noch wfiter:
Die vier Togtzeiten , mit Versen «ue Shokespeere und Gnr,
Folge von vier Blättern von Taylor )un., aus der frübesteo k
des Meisters. Rund, fol.
Conjugal aCTection, von R. Thew für BoydelKs Verlag in Pool
tirmanier ausgeführt, nach einem gerühmten Gemälde. Imp. qa.L
Das Gegenstück zu dieser Scene ehelicher t.iebe bildet ee
Blatt von Evans aus demselben Verlage, unter dem Titel des St
gens der Qrossmntter.
The lovers vigils, Itthographtrt von FairUnd, l828t fol<
The altempt to assasinale the King. Das Attentat auf das Li
ben del Königs Georg 111. von Bogland durch Margaretha Nicholto!
von Pollard in Aquatinta gestochen.
The Body of a young man taken out of the water. Ein jan«t
Mann in Gegenwart seiner Angehörigen für todt aus dem Was«
gezogen. Gest. von PoUard, gr. qu. fql.
The young man restored to life. Derselbe von den Aenle
Dr. Lettsom und Dr. Hawes iura Leben erweckt. Das Gegeostüe
zum obigen Blatte.
The Grosvenor. East India Man ... ivrebed ... i782 oa ti
Coast of Afrika. Der Schiffbruch des Ostiendieofabrers GrosfeoQ
von R. Pollard geätzt, und von Jukes in Aquatinta übergasgu
a. gr. qu. fol.
The Departure of S. W. Prentice. Ensign. . . . and five oib«
from their shipwrecked companions l78l. Menschliche BebaDdlüi
der Wilden von Prentice und seinen Gefährten. D^s Gegeutüc
zum obigen Blatte.
The Halsewell East Indiamnr • • . wrecked of Seacumbe in ib
Isle of Purbeck 1786. Schiffbruch des Capitän Pterce mit seiie
ganzen Familie. Von den oben genannten Künstlern radirtttsdi
^ Aquatinta ausgeführt
Smirke, Robert^ Zeictiner und Architekt, einer der berühmtefbi
englischen Künstler seines Faches« und Mitglied der Akademieii
London. Mit ausgezeichnetem Talente begabt » fand er schoo ^
jungen Jahren grosse Anerkennung, namentlich durch seine arcli'
tektonischen Zeichnungen nach vorhandenen Gebäuden, und oachu*
tiken Denkmälern aus der Zeit der Römer in England. Abbii<lii^
§en solcher Ruinen und einiger ausgegrabenen Mosaikbödeo ^
en nach Smirke*s Zeichnungen gestochen , unter dem Titel : ^
liquiae Romanae etc. 24 Blätter in foL, die tlieils coiortrt i>|'
Auch ein Werk über Civilbaukunst bereitete Smirbe schoo früK
vor, welches dann unter dem Titel «Specimens of contineDtaU''
chitecture«( in 4 Bänden erschien. Mittlerweile fertigte der Kuo^'
1er auch mehrere grosse Zeichnungen zum Andenken an wicbti§t
Zeitereignisse, wo er genaue Portraitähnlichkeit erzielte. Zua''
frühesten Arbeiten dieser Art ffehört die von Barlom gestocb^"
Darstellung der iTQQ erfolgten Musterung der FreiwilKgen imW*^
ßark, mit einer Menge von Figuren und Köpfen, da bei ^^^
evue halb London versammelt war. Dabei sind nicht nur <<"
vornehiDsten Offiziere, sondern selbst viele der zahllosen Zuschaay
Portrait. Dieses 25 Z. hohe und 36 Z. breite Blatt erschien beii
Boydell, und wurde auch fein colorirt ausgegeben. Daon u'
noch vier andere grosse Blätter nach seinen Zeichnuogeo g^'"'
chen worden , und zwar unter folgenden Titeln : ^
Commemoration of the XIV. th. February MDCCXCVII. P»'
21 Portraiten, gest. von J. Parker.
Smiike, Bobeit. 4U&
Gommemoration of the Victory of June I. IVIDGCXCIV. Mit
34 Bildnissen, von Bartolozzi, Ryder und Stow gestochen.
Commemoralion öf the XI. th. October MDCCXCVII. Mit 18
Fortraiten, gest. von G. Noble und J. Parker.
Victory of the Nile^ Mit 15 Bildnissen, von W. Bromley, J.
Landseer und Lenney gestochen.
Um diese Zeit übte der Künstler auch die Malerei, und es
scheint , dass er damals der Architektur entsagen wolhe. Allein >
nach einiger Zeit griff er dieselbe wieder mit erneuter Liebe auf
und unternahm zur weiteren Ausbildung weitläufige Reisen nach
Italien, Sicilien , Griechenland und Deutschland, welche er l805
vollendete. Er machte bei dieser Gelegenheit die interessantesten
Studien , besonders in Italien und Griechenland. Er zeichnete da
viele antike Denkmäler. Der von Iktinos. erbaute Tempel zu Bassü
bei PKigalia in Arkadien war Gegenstand seines besonderen Stu-
diums, über welchen aber Stackeiberg (Apollotcmpel Tai'., i — 5)
und Donaldson (Antiq. of Athens, Supplem. I. pl. l — 10) später
Erschöpfendes gaben.
Von seinen Kunstreisen zurückgehehrt fand Smirke in London
einen wiirdigen Kreis zur Ausübung seiner Kunst, die er auf ein«
fache, reine Prinzipien zurückführte, so dass Smirke in England
um die Verbreitung eines besseren Geschmackes in der Architektur
ein bleibendes Verdienst sich erwarb. Zu seinen früheren Bauten
gehört das'Goventgarden Theater, welches er i808 vollendete. Sein
Werk ist auch der Penitentiary, mit dessen Bau der Künstler I8l6
beschäftiget war. Mittlerweile war Smirke auch mit verschie-
denen Zeichnungen beschäftiget, deren einige die Restauration an-
tiker Gebäude zum Gegenstande haben. So machte er sich an dia-
Herstellung der Villa LaurentJna nach der Beschreibung desPlinius,
die bekanntlich für den Architekten sehr unklar ist, und woran ^
mehrere frühere Künstfer scheiterten. Smirke erhielt 1820 mit den
Zeichnungen die goldene Medaille. Im Jahre 1825 baute er das
schöne Union Cloub-hou&a Charing Gross, ein ini Styl überein-
stimmendem Werk. Er componirte da nach der classischen Weise
der Griechen, und wusste diejenigen Theile, die der Zweck des
neuen Gebäudes erforderte, dem Ganzen analog zu schaffen. In
dieser Hinsicht wich er beim Bau des General« Postamt -Gebäudes
wesentlich ab, indem er die Fenster in Bögen wölben Hers, was
mit den anderen, griechischen Vorbildern nachgeahmten Tbeileo,
nicht harmonirt.. Im Ganzen ist diess aber ein Gebäude, in welchem
antike Einfachheit mit den aus modernen Bedürfnissen entsprin-
genden Einrichtungen vereiniget ist. Besonders grossartig ist die
ra9ade mit ihren drei Säulenhallen. Den mittleren Raum im In-
neren nimmt ebenfalls eine Halle ein, vor welcher ein Porticus
steht. Von dem Baue dieses Palastes zog der Künstler 1836 6000
Pf. St. Sein Werk ist auch das neue Antiken -Museum, wo die
Elgin'schen Marmore aufgestellt sind. Es ist ebenfalls im griechi-
schen Style erbaut und eine der Zierden Londons. Im Jahre 1839
war der Bau vollendet.
Dann baute Smirke auch mehreres im altenglischen Style, wie
das prachtvolle Lowther Castle in Westmoreland, dem Landsitze
des Grafen von Lonsdale: Es ist diess eines der schönsten und
grössten Gebäude im strengen Style der Gastelle. Zwei Abbil-
dungen davon findet man in J.Neale*s Views of Seats of Noblemen.
Dann fertigte Smirke auch eine Zeichnung zum berühmten
Schilde des Herzogs von Wellington, welcher aber nach jener des
496 Smirke« Miss. — Sxniscliek , J<ihanB Christoph.
Tb. Stothar4 ausgeführt ward«. Nach Sanirke^« Entwarf find nnr
die 162^ Pfand schweren silbernen Säulen, welche dem Schilde
zur BeelAitung dienen , und mit denselben ein Ganges ohne Glei-
chen bilden. Stothard hat die Zeichnung selbst radirt.
- Von Kearnan halben wir noch Smirke^s Zeichnung ein grostet
Mezzotinto Blatt, unter dem Titel: The hoase of JUords, at ruto-
red aller the fire i834. Wn Majest^ reading the speeck.
SmirkCf MlSS^ Zeiehnerin und Malerin, die Tochter das berühmtes
Akademikers Siuirke sen.« wird von Fiorillo V. 822* gerühmt. Sie
brachte l8o4 lau<lschafiliche Daratellungeo zur öffentlichen Aai
Stellung. Was spater aus ihr geworden und unter welchem Namct
sie als Gattin erschien, wissen wir nicht.
SxnirSchy Maler, blühte um 1833 in Wien. Er malte Stilllebeo.
Einige seiner Gemälde stellen Federwild vor.
Smischeki Johann ^ Kupferstecher, wird von Dlabacz unter die
böhmischen Künstler gezählt, die um l650 in Frag arbeiteteo b
bringt ihn mit seinem Sohne Johann Christoph zusammea, uoi
gibt beiden eine Arbeitszeit von löoO — 1752. Dem Vater lej:
er eine Abbildung der Lauretanischen Capelle mit dem Madonnen-
bilde und dem Kloster in Hagek bei , scheint aber dieses Blal
nicht selbst gesehen zu hnb^n. Dlabacz ist mit seinem älteres
Smischek überhaupt nicht im Reinen. Dieser Künstler ist walir-
icheinlich der Johann, oder Hans Schmisek unsers Lexicoos, u
dass nur Job. Christ. Smischek in Frag gearbeitet hat.
Smischek, Johann Christoph^ Kupfersteeher, nach Diaban d»
Sohn des obigen Meisters.* arbeitete um l650 — 1700 in Prag, vrn
aus den Jahrzahlen auf seinen Blättern zu ersehen ist. Dlabaa
dehnt aber die Lebenszeit des Sohnes bis 1752 aus. Er will von
diesem Jahre eine These kennen, welche den hl. Patrizius mitD«
Stellungen aus seinem Leben enthält. Dieses Blatt kann von jenea
Job. Christ. Smischek, der schon um l650 arbeitete, wohl nicht ber«
rühren. Es müsste daher einen zweiten, jüngeren Künstler dJKf
Namens gegeben haben, wenn die Angabe der Jahrzahl richtig i'!-
Dlabacz verzeichnet mehrere Blätter von Job. Ch. Smischek, ^'
meistens ^durch den Buchhandel verbreitet wurden, und mit dc^
ISamen des Stechers bezeichnet sind.
1 ) Kaiser Carl IV. Mit dem Namen and der Jahrzahl lÖSij'
2) Kaiser Ferdinand lll. Ebenso bezeichnet, und beide in ftis\
Sapientiae Fructus. Pragae 1654-
3) Flos campi Christus Jesu nascens. Mit dem Wappen dö
Freiherrn Crafft von Lamerdorf. Mit Namen und 1055» ?•
4) Lilium inier spinas Christus Jesus patiens. Sinnbild i»|
dem Wappen des Freiherrn Krakowsky von Kolo»'''''
1655, 8. u.\
^) Rosa inier spinas Mater dolorosa. Mit dem Wappen «»
Freiherrn von Chodau, 1055, 8. . • • il m
6) Hosmarinus, sive lacrimae filiarum Sion. Sinnbild mit df
Wappen des Ritters von Nostitz 1055, 8. „
7) Flos aquarum. Sinnbild mit dem Wappen des Ritters W'
schin von Risenburg l655, 8.
8) Das Marienbild zu Cojau mit der Kirche, 8. .
9) St. Norbert vor dem Allare knieend, mit dem Wspr^o fl»
Stiftes Slrahow, 8.
Smissen« Dominicus van der. -— Smit» Jan. - WT
)0) St. Norbert, tteheode Figuri 8.
11) Maria und Anna. Mit der Abbildung der Stadt Plan» 8*
12) 7 Blätter für das Lustspiel y> Pracht.» Jo. Chr. Smischek
sculps. Prag. Fabian Haröwnig del. >l66o» ful.
13) Insignta gentilitia Versqvico • Securorum , für J. Wrssowec-
Sekerka von Sedczics's Antigraphum des uralten gräflich
Wrssowec-Sekerkischen Geschlechts l66l.
14) Das Wappen der Colowratischen Familie, 4-
15) Verschiedene Titelblätter, Embleme, Wappen, etc.
JmiSSen, Dominicus ran der, Maler zu Hamburg, war Schüler
de^ Balthasar Oenner, und malte Bildnisse in der Weise desselben,
deren J. M. Bernigeroth, C. Fritsch und J. J. Haid gestochen
>haben. Seine Portraite sind schön colorirt und fleissig gemalt.
Manchmal brachte er zur Ausschmückung seiner Bilder Blumen
und Früchte an. Stillleben malte er besonders gut. In der Gal>
lerie des Conferenz-Rathes Bugge zu Coppenhagea waren bis 1640.
von ihm die Bildnisse der Eltern des Balth. Dennef. Smissen ««ar
Schwager des letzteren. Blühte um 1750 in Hamburg.
Jmissen, Jakob ran der, Maler, der Sohn nndSthüler desObi-.
gen, wurde jn Altona geboren. Er zeichnete und m^Itc Bildnisse
in der Weise des Vaters , so wie Landschaften. Spater wurde er
Professor der Zeichenkuust in Altona , und lebte . da noch gegen
Ende des l8. Jahrhunderts. Er besass eine schätzbare Sammlung
von Werken seines Vaters und von B. Denoer.
yiXkltf Andreas, Maler aus Flandern, lag in Antwerpen seiner Aus»
bildung ob, und vollendete sie in Italien. Er hielt sich um löSO
in Rom auf, und begab sich dann auch nach Spanien, da die
Landschaftsmalerei sein Hauptfach war. Er liebte es vor allen das
stürmische Meer und Brandungen darzustellen. Das Todesjahr
dieses Meisters ist uns unbekannt. In der k. Callerie zu BerUn
ist ein schönes Seebild von ihm.
3031 1 , Arnold, Maler, ist nach seinen Lebensverhältnissen unbe»
kannt. Man zählt ihn zu den Meistern der holländischen Schule,
wahrscheinlich aus der zweiten Hälfte des |7. Jahrhunderts. Er
malte Landschaften, und besonders S^estücke« die grosse Beachtung
verdienen, vornehmlich die Seestürme, und die Üferansichten mit
Brandungen. In Seebildern wollten ihn einige sogar mit L. Back«
huysen vergleichen.
Anderwärts wird dieser Künstler auch* Smith, Schmid und
Schmidt genannt. Sein richtiger Name scheint Smit z^u seyn. Weon
die Bilder nur mit A. Smit bezeichnet seyn sollten, so könnte er
mit dem obigen Andreas verwechselt werden. Dass er aber mit
And. Smit nicht Eine Person ist, wissen wir aus dein Cataloge der
Sammlung des Direktors W. Tischbein 1838* Da ist ein Gemälde
beschrieben, welches mehrere grosse Schiffe und Fischerböte auf
der wogenden See vorstellt, ein ernstes, grandioses Bild von male-
rischer Auffassung und grosser Wahrheit der Darstellung. Es ist
bezeichnet: Arn. Smit.
>init, A., Kupferstecher, vielleicht ein holländischer Künstler, der
aber wenig bekannt ist. Er ätzte das Wappen in der Vignette zu
Winters Catalog der Werke Berghem*8.
>mit, Jan, Maler, blühte um 1820 in Amsterdam. Er malte Genrebilder.
Nagler's Künstler - Lex. Bd, XV L 32
4MI Smit» Jan. W Smilb«. Anker.
Sinit^ Jan^ Zeichner and Kupferstecher, war am die Mitte det l8.
Jahrhunderts in Amsterdam thSti^ Er hegte besondere Verehrung
für Rubens , und sammelte viele r^achrichten über das Leben und
die Werke dieses Meisters. Zuletzt arbeitete er eine Biographie
desselben aus, welche 1774 su Amsterdam im Druck erschien:
Historische Levensbeschryviftg van F. P. Rubens etc. verryckt met
veele gewigtige byzonderhenen etc. nevens eene naauwkeurige
opgave zyner schildereyen. Met anwyzing welke van dezelven in
het kopor zyn gebracht. Das Portrait des Meisters ist von Smit
radirt. Im Jahre i84o erschien zu Antwerpen eine neue Auflage
dieses Werkes.
1 ) Das Bildniss das P. P. Rubens, für das oben genannte Werk
radirt, g.
2) Allegorie auf den Prinzen von Oranien. J« Smit del« et fec
Radirty qu. fol.
Smiti Ludwig y s. Schmith.
Smiti s. auch Smits.
Smith *)f Adam^ Kupferstecher, arbeitete um 1765 in London,
aber meistens für Buchhändler und in untergeordnetem Fache.
Smith; Albert 5 Maler, gründete um 1845 in Wien den Ruf eines
tüchtigen Künstlers. Er malt Landschaften, die in Anordnung und
Färbung grosse Verdienste besitzen.
•
Smith 9 Anker 9 Kupferstecher, wurde um 1764 in London geboren,
und unter Bartolozzi's Binfluss zum Künstler herangebildet. Er
widmete sich anfangs mit Eifer der Punktirmanier, und führte
mehrere Blätter in dieser Weise aus, worunter jene für J. Boydeirs
Shakespeare- Gallery vor allen zu nennen sind. Später arbeitete
er auch mit dem Grabstichel, da durch Sharp u. a. der freien
Stichmanier wieder ihre Rechte eingeräumt wurden. Smith leistete-
auch hierin Gutes , und hatte überhaupt den Ruf eines tüchtigen
* Meisters. Er war Associat der k. Akademie zu London, und starb
1835.
1 ) The holy Family, nach dem berühmten Carton von L. da
Vinci in der k. Akademie zu London 1798* Bräunlich • rotfa
fedruökt, roy. fol.
t. Magdalena, nach (L. Carracci, fol.
3) Sophonisbe, nach Titian, gr. fol.
4 ) Sir William B. Walworth Lord Mayor of London Killing
Wat Tyler in Smithfield i^8l, nach Northcote, fol.
5) Tempest Act III. l. (Ferdinand und Miranda) nach W. Ha-
miltpn für J.BoydeirsShakespeare-Gallery gestochen, fol.
6) Merry wievs of Windsor, Act 1. 4» nach R. Smirke, für die
Shakespeare Gallery, fol.
7) Taming of the Shrew, Act VT. 1., nach J. J. Ibbetson, für
die Shaskespeare-Gallery, fol.
8) King John, Act IIL 4*» nach R« Westall, für die Shakespeare-
Gallery, fol.
g) First part of King Henry VI. Act V. 4.» nach W. Hamilton.
und für die Shak. Gall., fol.
*) Die englischen Künstler dieses Namens folgen hier nach
dein Alphabete der Taufnameu.
Smith, Äraold* — Smitb« Benjamin, 49i
10) SecoDd part of King Henry VI. Act. II. 2., nach demselben,
und für die Shak. Gall., Fol.
11) King Richard III. Act. III. 4., nach R. Westall, für die Shak.
Gall., toi.
12) Titus Andronicui. Act. II. 3.» nÄch S. Woodford, für. die
Shak. Gall, fol.
13) King Lear. Act. IV. 7., nach R. Smirke, für die Shak. Gall., fol.
14) Romeo and Juliet. Act. I. 5m nach Northcote, für die Shak.
Gall., fol.
15 ) Die Blätter für The plays of W. Shakespeare. Edit. by M.
. Wood. London 1806«
16) Die Blätter für die Description of the ancient marbles in
the British Museum. London l8l2.
17) Solche für die Description of ancient terracottas in the Bri-
tish Museum. London I8l0«
Smith; Arnold, s. Smit.
^mith; Benjamin 9 Kupferstecher zu London, war Schüler von
Bartolotzi, und hatte schon frühe den Ruf eines der hessten Künst-
lers seines Faches. Er arbeitete in Punktirmanier, und ist einer
der vielen Meister, welche J. Boydell für sein Prachtwerk wThe >
Shakespeare-Galleryy> in Anspruch nahmen, worüber wir im Artikel
von Robert Srpirke Näheres beibrachten. Man hat von Smith aber .
noch mehrere, theilweise grosse Blätter in Punktirmanier, welche
bei ihrem Erscheinen mit Beifall belohnt wurden. Einige enthal-
ten ähnliche fortreite. Smith starb um l8lO*
1} His Most Gracious Hajesty King George theThird, in ganzer
Figur, stehend neUen ihm das Pferd, toach W. Beechey.
Hauptblau in Punktirmanier, gr. roy. fol.
2) Das Bildniss Napoleon's, nach Appiani 1800 punktirt, ein
zu jener Zeit sehr gesuchtes Blatt, fol.
3) König Georg III. von England, nach W. Beechey, für den
ersten Band der Shakespeare Gallery gesi!»chen, gr. foK
4) William Hogarth, mit seinem Bunde, nach Hogarth, aus
Boydeirs Verlag, fol.
5) Charles Marquis of Cornwallis, an einem Felsen stehend, fast
lioiestück, nach J. S. Copley für Boydell punktirt, roy. fol.
6) Our Saviour heajing the sich in the temple. Christus heilt
im Tempel den Lahmen, nach B. West, roy. fol.
7) St. Peters first sermon in the city of Jercesalem. St. Petru«
prediget in Jerusalem, nach B. West, roy. fol.
8) Bacchus, nach- Reynolds, ful.
9) lunoceuce. Allegorische Darstellung der Unschuld unter der
Gestalt eines Mädqhens mit einem Lamme von Genien um-
geben, nach J. F. Rigaud, fol.
10 ) Providence. Altegorische Darstellung der Vorsehung unter
der Gestalt einer jungen Frau, von Gönien umgeben, nach
J. F. Rigaud, fol.
11) Sigismonda, nach W. Hogarth, für Boydell's Verlag, gr» fol.
12) The Annual Ceremony of administering the Oaths of Alle-
giance to Alderman Newnham on Nov. 8 the Day precediug
Lord Mayors Day with the portraits of the whoie Court of
Aldermen, Sherins roany of the Common Council of several
spectators. Sehr reiche Composition von W. Miller, bei
Gelt;genheit der Wahl des Alderman Newuham zum Lord
32*
(00 Smith, Charles Harriot — Smith, Edward.
Mayor ansgefubrt. Capiulblatt io Panktimianier am Boy-
deH's Verlag, grösftes Boy. qa. fol.
13) Shakespeare Durted by Tragedy aod Comady, nach G.Rom*
oey , als Titelblatt des zneiten Bandet der Shakespeare Gal-
lery von J. Boydell ausgeführt, gr. fol.
14) Infant Shakespeare attended by Natura and the Paisiosf,
nach G. Romney für Boydeirs Shakespeare - Gallery aa5g^
fuhrt , gr. fol.
15) TeiDpest Act. I. 2*t nach Romney, für die Shakespear^
Gallery, er. fol.
16) King Richard II. Act. IV. 1., reiche Composition tod M.
Brown , für die Shakespeare • Gallery , gr. fol.
17) Rosamund Clifford, poysoned in the Boner of the Palace
at Woodstock Anno MCLXXIII. Für J. Boydell ansgefübrt,
Durchmesser 7| Zoll.
Dazu gehört noch eine Darstellung in einem kleinen
Rande, beide nach einem alten Gemälde.
16) Das Grabmal Shakespeare, fol.
Smith I Charlys Harriot > Bildhauer zu London, ein jetzt lebcD-
dar Künstler, ist besonders im Fache der Ornamentik zu loben.
Smith I Caspar I der sogenannte Magdalenen - Smith , s. Smitz.
Smith^ Gockei Zeichner von London« begann daselbst seine Gunst*
Studien und bildete sich dann auf Reisen weiter aus. Er bereiste
den Continent , begab sich dann nach der Türkei , und fertigte
von 1835 -— 36 in Constantinopel eine bedeutende Anzahl von
Zeichnungen , welche J. '^. Lewis lithographirte. Es sind dieM
Lewis's IllustratioDS of Constantinople made during a resideoce in
that city. Arranged and drawn on stone from the original sketches
of Cocke Smith. London 1857 1 Imp* fol.
Dann bereiste Smith auch Canada , und fertigte ebenfalls eioe
Anzahl von interessanten Zeichnungen, welche durch farbige Li-
thographien beRannt sind, und zwar durch folgendes Werk:
Sketches in the Canadas, by Coke Smith. Mit 23 chromolithogra-
phischen Blättern von Coke Smith und Gh. Bentley» London im
gr. fol. Preis 42 Tbl.
Smith 9 GonStant Louis Felix , Maler von Paris, war Schi
1er von David und Girodet, uiid wählte wie diese das Fach ^^
Historienmalerei. Sein erstes Gemälde, welches er I8l7 auf d^o
Salon* brachte, stellt eine heil. Familie vor, und war eines derje-
nigen Bilder, welche damals mit goldenen Medaillen beehrt wur-
den. Hierauf malte er im Auftrage der Präfektur der Seioe iji
eherne Schlange, und ein Bild von 1822, der Traum der Athalia,
ist jetzt in der Gallerie zu Versailles. Spätere Bilder sind: Andro-
mache am Grabe Hektor's, Venus und Amor, eine Scene aus dem
wohllhätigen Leben Ludwig XU., St. Peter dieTabitha erweckend,
etc. In der Gallnnc Orleans ist von ihm das Bild des Herzog
Regenten von Orleans« ,
Er ist der Sohn des Kupferstechers Thomas Smith.
Smith ^ Edward, Kupferstecher zu London, gehört zu den vorzüg-
liebsten jetzt lebenden Künstlern seines Faches. Er fijbrte meb-
»ero Ucffliche Blätter in Linienmanier aus, die theilweise in Pracht*
ken Vkireinigct sind, und daher einzeln selten vorkummeQ. Sol*
\
Smith, Emma. — Smith, George. SOi
che sind in : The works of W. Hogarth in a seriei of Enmvin«,
with desc. by J. Trusler. London, Jones and Co i834. Smith
arbeitet auch für Finden's Royal Gallery of british art. London
1838, flf. roy. foL
Dieses prächtige englische Nationalwerk erscheint in Lieferun-
gen and enthält die vorzüglichsten Gemälde der berühmtestep neuen
englischen Maler. Im vierten Hefte ist von Smith:
A Contadina family prisoners with banditi, nach G. L. Eastlake,
^mithy Erarna, Zeicl^nerin, die Schwester oder Gattin des Georg
Smith von Chichester, gehört zu den geschickten englischen Di-
lettantinnen. Wir kennen folgendes radirte Blatt von ihrer Hand :
Ein tanzendes Weib, kleine Figur, 12.
imithy Francis, Zeichner und Maler, hatte in der zweiten Hälfte
des 18* Jahrhunderts als Künstler Ruf. Er begleitete den Lord
Baltimore in die Türkei, um Zeichnungen von interessante» Ge-
genden und Ansichten zu fertigen. Um 1770 zeichnete er in Gon-
stantinopel mehrere Ansichten und Festlichkeiten, undandere Sce-
nen. Auch verschiedene Themse -Ansichten finden sich von die-
sem Künstler« Türkische Gostume und Serailceremonien sind im
Stiche bekannt. Starb um 1779 in London.
Smith, Frederick, Bildhauer zu London, war Schüler von Chan-
trey , und entwickelte unter Leitung dieses Meisters ein schönet
Talent. Im Jahre 1Ö22 wurde ihm die goldene Medaille zu Theil,
mit einer Gruppe in Gyps. Die späteren Schicksale Rieses Künst-
lers sind uns unbekannt.
)nilth, F., Kupferstecher, arbeitete um 1820 in London. Blätter von
seiner Hand nndet man in Forster's British Gallery of Engravings.
^mith, Gabriel, Kupferstecher, geb. zu London 1724. erlernte da-
sqlbst.die Anfangsgründe der Kunst, und begab sich dann zur wei-
teren Ausbildung nach Paris, wo namentlich die Crayon «Manier
seine Thätigkeit in Anspruch nahm. Nach seiner Rückkehr führte
er io derselben mehrere Platten aus, besonders auf Veranlassung
RylandV Uebrigens hat man von ihm auch punktirte Blätter, den
geringeren Theil machen die Radirungen und Grabstichel -Arbei-
ten aus. Smith starb zu London 1783> mit dem Rufe eines tüch*
tigen Künstlers.
1) Tobias mit dem Engel, nach Salvator Rosa's Bild aus Ghe-
6terfield*s Sammlung, für BoydelPs Verlag, fol.
2) Der Besuch der Königin von Saba bei Salomon , nach La
Sueur, aus Boydell's Verlag, fol.
3) Der Blinde, welcher den Blinden führt (The Blind leading
the Blind), nach Tintoretto, für BoyÜell gestochen, fol.
4) Loth mit seinen Töchtern in Unzucht, nach Elembrandt, fol.
5) Boar Hunting* Eine Schweinsjagd, nach Snyders in ^unk-
tirmanier ausgeführt, gr. qu. fol.
Schönes Blatt, im ersten Drucke vor der Schrift.
6) Ansicht einer ägyptischen Mumie von verschiedenen Seiten»
gr. fol.
>nilth, Qeorge, Landschaftsmaler] und Kupferstecher, der britti-
sche Gessner, wurde 17l4 zu Ghichester geboren, und daher ge-
wöhnlich Smith of Ghichester genannt, so wie seine Brüder Johann
und Wilhelm. Georg ist der vorzüglichste, überhaupt einer der
&U3 Smith, George.
beute* Kiiofttltr seiner Zeit, ein poetitchet Gemuth, «leklMsii^
in schonen Hirtengedichten aussprach. Aoch seine Landidahni
tragen einen idyllischen Charakter, haben viel mehr Natarvnhrheii
als in anderen Bildern seiner Zeit an finden uL Zo seinen Prti»-
gemülden gehört eine grosse Winterfandschaft mit einer Hotte u
Yorgrunde, aas welcher einiges Vieh an's Wasser geht, durck
Woollet*s Stich bekannt ßin aweites Preisbild, eine reiche eo^li
sehe Landschaft, ist yon W. Elliot gestochen. Es worden sock
mehrere andere Bilder dieses Meisters gestochen, nnd ak die g^
•chätatesten Blätter nennen wir hier folgende:
Grosse Landschaft mit Wa»serfall, im Vorgrnnde die Gcbrädn
Smith, gest. von Wuollett, genannt die erste Preislandschaft (i:6e>
nach G. Smith of Chichester.
Die grosse Preislandschaft, links mit Hirten am Feoer, X'M
von Woollett gestochen.
Eine andere grosse Preislandschaft mit Hirten und Yieb, gesi
▼on Woollett.
The mral Colt (Thomson*s Winter, die oben genannte Vfu-
terlandschaft . ebenfalls Preisbild nnd Ton Woollett gestochen.
The Apple Gatheres. Die Aepfelsammler , gest. van WooUell
The Uay. Mackers. Die Heuernte, gest. von Woollett. Atf
Gegenstück dient: The Merry Villager, yon Jones geroalt und toi
demselben gestochen.
The Cott. Landschaft mit Gebäuden nnd Banem am Canal, ^
Ton J. Peake.
Landschaft mit Wasaerfall nnd einem am Ufer des Casala
•itzendeiji Bauer, ^esL Ton Peake.
Landschaft mit Banem am Ufer des Flusses , gest. Ton VeiSu.
Der Hopfensammler, gest. von F. Vivares. ^
Eine weite Landschaft . im Vorgmnde der Hirt und die Hir-
tin, letztere auf seinen Knieen schlafend. GesL von W. £1M
ebenfalls eines der Preisbilder.
Landschaft mit Wasserfall, im Vorgmnde drei Baume, oottr
welchen ein Bauer sitzt, gest. von P. Mazdl.
Landschaft mit Staffage, von T. Morris gestochen.
Zwei kleine Landschaften von Woollett und EUioL
Georg Smith starb zu London 1776. W. Pether malte tfli
und seiner beiden Brüder Bildnisse, welche Pether selbst 1T%
auf Einem Blatte in Mezzotinto gestochen hat. Dieses schöne oiu
seltene Blatt ist unter dem Namen: »The three Smiths« beksjiot
Eigenhändige Hadirungen.
G. Smith hat mit seinen Brader John mehrere Blatter rsM
weldie in Landschaften und Thierstncken eigener CompositK»)
dann in Copien nach alten niederländischen Meistern besteiieO'
Sie ersehienen bei J. Boydell in London, unter dem Titel: Soito^
Elchings. A collection of fifty three Printe, sonsisting of Etcbio^
and Engravings, hy those ingenions artiste Messrs. George ^^
John Smith of Chichester, after their own Painting, Rembraa«
ete. fol.
M) 12 Ueine Landschaften, H. 5 Z., Br. 6 Z.
2) 10 Landschaften. H. 5i Z., Br. 8 Z.
3) 6 Landschaften. H. 4 Z. , Br. 4| Z. . ^
4) 6 Landschaften mit Vieh, Schalen und Ziegen. B. 4s ^>
Br.6 Z.
5) 11 Blätter nach Remhrandt, in verschiedener Grosse.
R. Weigel werifaet das Werk dieser Meiater aof 9 ^
Smith, George. ~ Smitl^t John. SOS
Imith, George, Zeichner und Architekt, hlühte in der ersten Hälfte
des 19. Jahrhunderts in London. ' Er fertigte viele architektonische
Zeichnungen, besonders auch nach vorhandenen Bauwerke«. Auch
Ansichten von Städten und von andern Orten finden sich von
Smith. Im Jahre 1822 stach er die Ansicht von Aberdeen, die wir
wie folgt angezeigt Fanden : An elegantly cngraved view of Aber-
deen. Dann gab dieser Küustler auch folgendes Werk heraus:
Elements of Architekture practically explained. London i828*
'initny John, Zeichner und Kupferstecher in Mezzotinto, wurde
1654 zu London geboren, und von einem unbekannten Tillet in
den Anfangsgründen der Hunst unterrichtet. Hierauf nahm sich J.
Beckett seiner an , welcher ihn in der damals neuen Mezzotinto.
Manier unterwies, da er einen Kunsthandel trieb, und na-
mentlich Mezzotintoblätter verlegte. Smith hatte für diese Manier
grosse Vorliebe, Worin ihn auch J. van Vaart bestärkte, dem un-
ser Ktinstler einige technische Vortheile zu verdanken hatte. Bald
zogen die Arbeiten Smith's die Aufmerksamkeit Kneller's auf sich,
der diesen Künstler vor allen tüchtig befand , seine zahlreichen
Malereien zu vervielfältigen, und dieses um so mehr, da damals
ein grosses Interesse für die Mezzotinto > Blätter erwacht war. Er
nahm ihn in sein Haus auf, und nun musste Smith unter Leitung
Kneller's arbeiten^ was für diese Manier nicht ohne Vortheii blieb,
wenn auch nur Bilder von Kneller nachgebildet wurden. Die
Theilnahme nahm im gesteigerten Maasse zu, und bald hatte Smith
den Ruf eines der ausgezeichnetsten Künstler seines Faches. Einige
Jahre vor Kijeller's Tod verliess Smith in Folge eines Zwistes das
Haus desselben, worauf P. Simon eintrat. Diese beiden Künstler
haben eine grosse Anzahl von Gemälden Kneller's nachgebildett
Smith aber mit noch grösserer Kunst und mit ein^r Zartheit, wel-
che Simon nicht erreichte. Wir haben von ihm über^ dreihun-
dert Bildnisse von Jakob I. bis auf Georg II., mit den Mitgliedern
ihrer Höfe. Alle grossen Staatsmänner, Helden, Patrioten, alle
Notabilitäten der VVisst»nschaft und Kunst, den ganzen brittischeo
Ehrenstaat in Krieg und Frieden, führte er wie lebendig vor. Viele
dieser Bildnisse haben auch in artistischer Hinsicht grossen Werth,
welcher freilich theilweise noch immer verkannt wird. Die älteren
Mezzotinto- Arbeiten sind sehr schön, kamen aber später durch
das viele schlechte Machwerk in Missachtung, welche indessen in
neuester Zeit wieder verschwunden ist. Besonders schön sind auch
einige historische Blätter von Smith , die aber in alten Abdrücken
selten sind. Smith starb zu London, nach der gewöhnlichen An-
nahme 1719, was unrichtig ist, da Smith bei dem 1^23 erfolgten
Tod des Ritters Kneller unter den Leidtragenden war, wodurch
er das Andenken dieses Mannes ehrte. Erstarb wahrscheinlich nach
1727, da ein Bildniss Georg IT. mit dieser Jahrzahl bezeichnet ist.
Kneller hat sein Bildniss gemalt, und er selbst es gestochen,
ein schönes Mezzotintublatt. Smith hält das Bildniss Kneller's in
der Hand. G. Kneller Eques pinx. 1696* J.Smith fec. I7l6* Bine
verkleinerte Copie dieses Blattes ist in Dallaway's neuer Ausgabe
Von W. Vertue's Aisecdotes V. 254- Dann findet man noch ein an-
deres Blatt, welches ihn vorstellen könnte. Er erscheint mit halb-
geöffnetem Munde und mit der Mütze, nach links gewendet, 4*
Smith hinterliess eine grosse Anzahl von schönen Blättern,
wozu noch viele andere kommen, welche unter seiner Aufsicht ge>
stochen wurden. Auf diesen letzteren steht gewöhplich: Smith ezc.
oder: Sold by Smith. Später kam eta Theil der Platten in den
j&M Snüth> Jobs.
. fietttz d«t KuDilbiadleri J. Boydell « weldier neoe AMrad» t«.
•DftaUeta.
Bei den sahlreicbeo chelkographifchen Arbettea blieb dta
Kiififttler auch noch Musie xu Jitterarischeo VertucbeD. Beogha
( Biliographia Mathematica p. 265 ) nennt ron ihm ftoch eine Ab-
handlung über die Malerei: The aVt of painting. Philomuth (ny-
mouth ? J 1076.
Bildnisse von Königen» Prinsen and Hersogea.
1) Jacobus I. O. G. » Angliae etc. Rex* Mit dem Orden t4
hl. Georg. A. Tan Oyck pinx: i6l7« J* Smith iec. O
Oval toi.
2) Derselbe König. Sold by J. Smith. Oval 4- ^
3) Carolas I. D. G. Ang. Sco. etc. Res., im KönigsmanteL A
van Oyck pinx. J. Smith fec. I7t8. Oval fol. _
Verschieden ist dai Oval mit diesem Könige im Ca
rasse. A. v. Dyck pinx. Beckett fec Sold by J. Smilh.
Von diesem Blatte gibt es retoacbirte Abdrücke.
4) Carolus I. Im Königsmantel, ohne Namen des Mal«
Oval Fol.
5) Carolus I. lai Königsmantel, mit Anxeige desGebortf-u
Sterbejahres. Oval 4.
6) Carolus I. Mit dem rechten Knie auf einem Kissen, m
den linken Fass auf den Globus geseUt. Er hält eine Do
nenkrone in der Hand. S. Smith exe, kl. 4*
7) Derselbe in kleinem Formate.
8) Olivier Cromwell, Büste, unten die Buchstaben O.C., Uel»
Oval ohne Namen, 12*
9 ) Jakob, Herzog von York , später anter dem Namen Jaki
II. König von England, Kniestöck l663t fol.
10) Jakob 11. von England im Königsmantel und mit demOrdf
des bl. Georg, nach Knejler, fol.
11 ) Jakob II. von England, im Cuirasse, nach Kneller. OvaH»
12) Jakob II. im Cuirftsse, nach N. Largilliere. Smith eii
Oval gr. 4*
13) Jakob II. im Königsmantel, mit dem St. Georgen -Ordfl
Oval 4. . . j
14) Wilhelm Prinz von Oranien, nacliber König von Engw
im Cairasse i687. Oval 4*
Auf einem hinderen Bildnisse erscheint derselbe in hodl
15) Wilhelm IIL, König von England, im Königsmantel i^
mit dem grossen Collier des St. .^^orgensordeni, nacbfi*'
1er l695' Oval fol.
Es gibt Abdrücke vor der Schrift.
16) Wühelffl III. von England, mit dem grossen Collier desgt
nannten Ordens, nach Wissing, Oval 4« j
17) Wilhelm III. von England, im Kniestück, die rechte Hav
auf die Krone gestützt. Smith exe, gr. hoch, 4*
18) Wilhelm III. zu Pferde, iol.
19) Wilhelm IIL im Kniestück, wie er mit der rechten Biv
auf etwas deutet 168O, fol.
Auf den retouchirten Abdrücken steht: W. Wissiog ^^
Vabdeiwaert piog. Smith fec.
20) Wilhelm IIL, halbe Figui*, mit Scepter und Krone. OTaI<<A
21) Georg I., König von England mit der Kette des StGeorgeB"
Ordens, nach Knelltr 1715» fol. v
Es 'gibt erste Abdrücke vor der Schrift, dann Abdrücke v
der englischen Inschrift und mit J. Smith fec. et esc.
Smith, John. 505
22) Georg I. von England» mit demselben Schninclie 17S6*
Oval 4.
23 ) Georg II. König von GrossbriltaDien, bei Gelegenheit seiner
Krönung den 27. Okt. 1727, «nd mit der Krone auf dem
Kopie. Nach einem früheren Bilde von Kneller. J. Smith
fec., fol. ,
24) Georg II. von England» mit der "Krone auf dem Haupte» nach
Kneller. Oval 4.
25) Carl III. König von Spanien, später Kaiser Carl VI. 1704.
Oval fol.
26) Friedrich Wilhelm II. von Freussen» im Cuirasse» nach Wei«
demann |7l5.^ Sold by Smith. Oval foi.
27) Derselbe König, hoch 4*
28) Petrus Alexiowitz Magnus Dominus Tzar, geb. den 11. Jaly
1672. Kneller pinx. Smith fec. i6q8.
Im ersten Drucke vor dem Nagel am Cuirasse oben beim
Halse.
29) Carl XII. König von Schweden, im Cuirasse, nach D. Graft
1702. Oval fol.
30) Great Lewis of France, nach Th. Johnson, fol.
31 ) Der Prinz von Wales, als Kind auf dem Kissen Hebend, fol.
32 ) Der Prinz von Wales , wie die Zeit die Kzone über ihn
hält, 4.
33) Der Prinz von Wales und seine Schwester als Kinder in
einem Garten, ersterer mit. dem Hunde, letztere mit einem
Bouquet. Nach N. Largilliere. Smith fe. a. Paris rue St.
Jacques, aus deux piliers d'or, fol.
/ Im ersten Drucke .vor der Adresse aux deaz piliers d*or«
34 ) Prinz James, Herzog , Marquis und Graf von Ormond , in
der Rüstung mit Commandostab. Nach Kneller, fol.
35) Georg Prinz von Danemark, Gemahl der Königin Anna,
stehend im Cuirasse mit dem Commandostabe 1692, fol.
36) Derselbe Prinz, mit dem Orden des hl. Georg und dem
Commandostabe, nach Kneller 1704> fol.
Die retouchitten Abdrücke haben die Schrift: Smith
fe. 1706
37) Prinz Eugen von Savoyen, im Cuirasse I7b6. Oval fol.
38) Georg Prinz von Dänemark, mit dem grossen Collier des
Georgenordens 1702. Oval fol.
39 ) Derselbe Prinz mit dem Collier 1702* t)val 4«
40) Derselbe und mit dem ähnlichen Schmucke 1709» ^^^^ ^«
41 ) Georg Herzog von Glocester als Kind mit Federn auf der
Mütze, sitzend mit einem Hunde in den Armen, nach Knel-
Jer, gr. 4-
42) Wilhelm Herzog von Glocester, Sohn der Königin Anna,
sitzend mit einer Feder auf der Mütze , wie er dem Hunde
den Finger zeigt, nach Kneller 1691» fol«
Im zweiten Drucke mit <ietf Namen von Kneller und
Smith.
43) Wilhelm Herzog von Glocester, Sohn der Königin Anna, im
Kniestück, wie er mit dem Finger nach dem ;Blume1ntopf
deutet 1693» fol.
Im ersten Drucke vor den Namen der Künstler.
44) Der Herzog von Glocester sitzend, wie er vor einem offenen
Buche singt. Im Grunde sieht man Apollo und die Musen
auf dem Farnäss» fol.
S06 Smith, Joh«.
45) WillieliD Beffsog ▼oo Gloeetter, Sohn der Kooigin Anna,»
halber Fi(|ar, nach Kneller löOQ» t'ol.
Im zweiten Drucke mit dem Zutatxe: geb. 1689» gect. m
46) Wilhelm Herzog von Glocester, Sohn der Rontgio Aasa,
halbe Figur 1700. Oval 4.
4?) Wilhelm Herzog von Gloceater, Kniestock tm Ornate, nj
•einem Pagen, der den Hut trägt 169?» fol.
48) Wilhelm Herzog von Gloceiter und Benj. Bathurst, DachL
Murrey, eines der bessten Blätter. Oval Fol.
49) Georg Ludwig Churfürtt von Braunf chweig , nachher ili
Georg I. König von England, im Cuirasse 1706- Oval li
Im späteren Drucke mit der Angabe des Gebnrtsjabni
(28* Mai 1660)» und J. Hirsmann pinz. J. Smith £ec. ro6.
50) Georg August, Prinz von Braunschweig und Wales, nachlM
König Georg IL, im Cuirasse 1706, Oval fol.
51 ) Georg August, Prinz von Braunschweig, mit dem Collifl
des dt. Geor^enordens 1717. Oval 4*
52) De^elbe Prinz mit dem grossen Ordensichmacke Ti'
Oval fol.
53) His Royal High. Prince Frederik, Vater Georg III. Faiotd
at Hanover by M. Fountaan 1723' Oval fol.
54) Derselbe. Oval 4-
55) Wilhelm August, Herzog von Cumberland, halbe Figur, nad
Hi^more 1729. ^^^^ ^^i*
56) Wilhelm Carl Heinrich de Frise, Prinz von Oranieo, io
Cuirasse zu Pferde. J. Smith fec, fol.
57) Georg, Landgraf von Hessen, im Cuirasse mit dem goldenei
Vliess, nach J. Murrey 1703' Oval fol.
58) Johannes Cornaro Doge von Venedig. Oval mit Wappeoi
dieOrnamete, gestochen 1712» fol. Sehr selten.
Im apälern Drucke mit der lateinischen Inschrift: Joannes
Cornelius etc. J. A. Cassana ping. J. Smith fec. 1712.
59) Franciscus Cornaro venetianischer Gesandte am Hofe der
Königin Anna. C. d' Agar prinx. J. Smith fec. ITOD*
Oval fol.
60) Georg, Herzog von Marlborough, nach Kneller, fol.
61) Johann, Uerzpg von Marlborough, im Cuirasse mit des
Georgenorden 1705* Oval fol.
62) Johann, Herzog von Marlborough p General der Truppeii
im Cuirasse 1703* Oval fol.
'63) Herzog von Sommerset, im Cuirasse, nach J. yandervfsaii
1688. Oval 4.
64) Moynhard , Herzog von Leynster, Graf von Schonbergiio
Rüstung mit dem Uommandostab, in der Ferne eine Schiacfil*
. Nach nneller i693f fol.
65) Herzog von Monmouth, im Cuirasse, nachWissing. OvaU
66) Friedrich, Herzog von Schönberg, Marquis von Harwiciii
ganze Figur zu Pferde, mit dem Mohren, nach Kneller m
Wyck 1079. Hauptblatt des Meisters, fol. Bei Weisel!
Tbl. 8 gr.
67) Prinz Thomas Helles, Herzog von Newcastle, Marquis v<"i
Clarac, mit dem Wappen. Nach Kneller. Smith exe. OvaHoi'
68) Jakob, Herzog von Ormond, General der k. Truppen 1 vw^
dem Commandostab, und dem Orden des goldenes VUefs^
nach Kneller 1701, fol.
Es gibt Abdrücke vor der Schrift.
Smith, John. S07
69) CfirhtopTi, Herzog von Albemarle, Graf von Torington, Canz-
ler der Universität za Cambridge^ nach JMurrey mit Beckett
festochen. Oval Fol.
ohn, Herzog von Buckinghaoiy Graf von Mulgrave, stehend
mit einem langen Stock, fol.
71 ) Herzog von Ärmond,. mit dem grossen Collier des St. Geor-
genordens 1702. Oval fol.
Königinnen, Prinzessinnen und Herzoginnen»
72 ) Henrietta Maria, Gemahlin Carl I., Büste im Oval, 4*
73) Catharina, Königin von England, Tochter Johann IV. von
Portugal, Gemahlin Carl II., sitzend, nachWissing l684f fol.
74) Dieselbe. Hayman pinx. Smith exe. Oval fol.
75) Catharina, Könif^in Wittwe von England, nach Kneller.
Smith exe. Oval 4.
76) Maria Beatrix Eleonoro d*Este, Königin von England, Ge-
mahlin Jakob IL, stehend» mit architektonischem Grunde
1683. fol.
77 ) Maria Beatrix, zweite Gemahlin Jakob 11. Oval 4«
78) Dieselbe Königin, nach Largillicre l686. Oval, fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
79) Dieselbe Königin, nach Kneller 1703. Oval fol.
Im ersten Drucke vor der Schritt.
80) Maria, Königin von England, Gemahlin Wilhelm III., halbe
Figur mit dem Fächer 169O, fol.
81) Maria, Königin von England, Gemahlin Wilhelm III.» nach
Kneller. Smith exe. Oval 4.
82) Dieselbe Königin, nach Wissing. Oval kl. fol.
83) Maria Von England 1702. Oval kl. 4.
84) Maria von England, nach Kneller löQS. Oval fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
85) Die Prinzessin Anna, stehend mit dem Hunde 1087^ gr* foh
86) Die Prinzessin Aona 1689. Oval fol.
87) Dieselbe, 1689- ^val 4.
88) Die Prinzessin Anna sitzend, mit der Krone auf dem Tische»^
nach Kneller 16^2$ fol. Selten.
Im zweiten Drucke mit der Angabe ihres Todes.
89) Anna, Königin von England, halbe Figur en face, nach« Knel-
ler, gr. fol.
90) Anna, Königin von England, mit der Krone auf dem Haupte
1702. Oval fol.
91 ) Anna, Königin von England, mit der Krone und dem Knie»
bandorden ]706i foK
92) Dieselbe, mit der Krone auf dem Kopfe. Oval 4*
93) Dieselbe ohne Krone und mit dem Orden 1709. Oval 4«
94) Die Prinzessin Sophia, Gemahlin des Churfürsten Ernst August
von Hannover, Mutter Georg I. von England, 1706« Oval fol.
95) Dieselbe Psinzessin. Oval 4*
96) Sophia Dorothea , Tochter Georg I. , später Gemahlin von
Friedrich Wilhelm von Prcussen, nach J. Hirsmann 1706«
Oval fol.
97) Dieselbe Prinzessin 1715. Oval fol.
98) Sophia Dorothea Königin von Preussen, nach Weidemann.
Sold by Smith. Oval 4-
99) Die Prinzessin Anna, Tochter des Prinzen Georg August
von Wales, stehend, mit der Lobeerkrone in der Hand
1720, toh
SOS Smitbi Jobn.
100) Dieselbe Friosessio» und in gleicher Stellong« Oval i
101 ) Caroline , Königin von England , mit der Brooe aaf des
Haupte (gekrönt 1727)» nach Kneller. Oval 4«
102) Die Herzogin von 8t. Albans, stehend mit landsdiaftriche
Umgebang, nach Kneller l694» Fol.
103 ) Die Herzogin von Bolton , Kniestück mit BlameDkorb, nac
Kneller I703f fol.
to4) Die Herzogin von Gräften, halbe Fi^ur, den Kopf aaf de
linke Hand gestützt, mit landschaftlicher Umgebung, m»
Wissing. Oval fol.
105) Die Herzogin von Clevelnnd, nach Kneller. Oval 4>
106) Die Herzogin von Marlborough, nach Kneller 1705- Od
fol. Sehr selten.
107) Dieselbe Herzogin. Sold by Smith. Oval 4«
lOd) Die zwei Töchter des Herzogs von Marlborongh, die älteit
stehend, die jüngere sitzend i688» fol.
109) Die Herzogin von Monmouth, sitzend zwischen dem Grafen
von Doncaster und dem Lord Henry, nach Kneller \^
gr. fol.
110) Marie, Herzogin von Ormond, mit dem Grafen Thomas too
Ossorv, ihrem Sohn, nach Kneller 1693, fol.
111) Dieselbe im Kniestück mit dem Mohren (die Tochter CroB<
weH'ft), nach Bneller I702i gr. fol.
112) Marie Duglas, Tochter des Herzogs Jakob von Queens fierry
(geb. 1699, gest. 1705). Smith fec. 1707, fol.
113) Louise, Herzogin von Portsmouth, nach Kneller, fol.
Marquis, Grafen, Lords, Vicomtes, Baronets und
Ritter.
1 14 ) John, Marquis of Twendale , Graf von Gifford, schottischer
Gross* Canzfer, nach Kneller lÖQS* Oval fol.
115) Thomas Lord- Marquis of Wharton, Lord Siegelbewahrer,
nach Kneller. Sold by Smith, fol.
116) William, Marquis von Annandale, Graf von Hartfeld, schotti-
scher Präsident, nach Kneller, 1705* Oval mit Wappen, fol.
117) John Churchil, Marquis von Blandfort, Sohn des Herzogt
von Morlboroagh, Knieitück 1708t gr* fol.
118) Sidney, Graf von Godolfin, Gross - Schatzmeister von Eng-
land, mit dem Orden des hl. Georg, nach Kneller 17^'
Oval fol.
119) Richard, Graf von Warwick und Holland, sitzend, ns^
>' Wissing, 4«
120) John, Graf von Tweedale, Kanzler Carl H., nach Koeller
1690. Oval fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
121) Jaiaes, Graf von Seafield, Gross -Canzler von Schottland,
nach Kneller 17o4« Oval von Wappen umgeben, fol.
122) James, Grafen von Salisbury, Kniestück mit dem Heliaxs
den Seiten, nach Kneller 16961 fol.
Es gibt auch Abdrücke in Bister.
123) Robert Graf von Roxburgh, nach D. Pattin 1698. Ovsl 12*
124 ) Laurenz, Graf von ffochester, GeneraUGouverneur von Irland,
nach Kneller, Smith esc. Oval fol.
, 125) Robert, Graf von Oxford und Mortimer, Gross - Schstzmei-
ster von England, mit dem St. Georgenorden, nach Kneller
17l4. Oval foU
126
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Siiiilb« ioliB. 509
John Graf von Mar» erster Staats • Secretair v'on Schottland,
nach Kneller 1707. Oval fol.
Johann Wenceslaus, Graf von Gallas , im Cuirasse, nach
Kneller i707# Oval mit Wappen, fol.
John Egerton, Graf von Bridgewater, in der Funktion eines
Gro&s-Admiral, nach Kneller 1702* Oval fol.
John, Graf von Exeter, sitzend mit landschaftlicher Umge-
bung,'nach Kneller 1696» fol*
Charles, Graf von Dorset und Middelssex, Baron von ßack-
hurst, mit dem Collier des St. Georgenordens, nach Kneller
1694. Oval fol.
Robert Cecil, Bruder des Grafen von Salisbury 1689* Oval 4»
Es gibt Abdrücke ohne Schritt nnd Datum.
Charles, Graf von Flymouth, nach Kneller, fol.
David Boyle, Graf von Glasgow, im Cuirasse, nach^ichard«
son 1711. . Oval fol.
Thomas Herbert, Graf von Fembrocke, Admiral, mit dem
Commandostab. Kniestück nach Wissing 1708» fol.
Arnold Joos, Graf von Albemarle. in Hüstung mit Comman-
dostab, Kniestück nach Kneller I7OO» fol.
John Shefield, Graf von Mulgrave, Vice -Admiral von York-
shire, mit den St. Georgenorden, nach Kneller 1697* Oval fol.
] Heinrich Graf von Nassau d' Auverquercky Feldmarschall
der Generalstaaten, nach Kneller 1706* fol«
Charles, Vicomte Townshend, mit einem Fapagey auf der
linken Faust, nach Kneller 1702, fol.
Es finden sich Abdrücke ohne Namen und Jahrzahh
Georg, Vicomte von Tarbat 1692. Oval mit Wappen, 8*
•Lord Buckhurst und Lady Marie ^ackvil , seine Schwester
als Kinder, ersterer die Hand aqf den Kopf der Hirschkuh
meiert* Knieetück nach Kneller, fol.
Lord Burleigh, Kniestück mit der Flinte» nach Wissing
1686, fol.
Lord Bury, als Kind auf dem Kissen, nach Kneller 1705, fol.
Richard Lord Clifford und Lady Jane, seine Sc|iwester, als
Kinder in einem Frachtgebäude» nach Kneller 1701, gr. fol.
Lord Euston, stehend im Kniestück » die Linke nach dem
Fapagey ausstreckend, nach Kneller. Ein sehr schön behan-
deltes Blatt 1689, fol.
Edward Lord Hinchingbroocke, mit einer Mütze auf dem
Kopfe, nach Kneller 1701- Oval fol.
John Lord Sommers, nac(i Richardson 1713* Öval fol.
Lord Villiers und seine Schwester Marie, Kniestücke, letztere
sitzend. Nach Kneller 1700, fol.
Boyle Lord Carleton, fol. >
Im ersten Drucke vor. der Schrift.
Godard, Baron de Ginkel , Graf von Atlone, ^General der
Irländiischen Truppen, Kniestück mit dem Commandostabe,
nach Kneller 169!^« fol.
Baronet Fhilipp Sydenham of Brympton, nach de Haese
1700, fol.
Baronet John Percival de Burton, Kniestüok nach Kneller,
1700, fol.
Baronet George Hamilton, im Cuirasse, nach J. B. de Me«
dina 1699« Oval mit Wappen, fol,
Baronet John Crispoe, nach Th. Hill, fol.
HO Smitb, JohD.
154) Btffonet Robert Golton de CamiMnDony nach Gibson nod.
Oval mit Wappen» fol.
155 ) Baronat John oowyer da Knyparsly» nach Gthaon ]70l, (oL
156) CheT. Robert Jouthwell, nach Kneller 1702« Oval foL
157) Chrifttopher Walters Stochdale Eaq.» nach Kneller i6^>
Oval fol.
158) Edward Southwell Etq., nach Kneller 1709, fol.
159) Älgernon. Sidney £»q.t halbe Figur im Cuirasac. J. Smitil
fec, 4.
160) Chriitopher Rawlinson Eiq., nach A« Grace 1701. Oval foL
lOl) Charlef Napier Esq.» im üuiraise mit dem Neger, nacbJ.
Sommer 1700» fol.
162) Devereux Koightley de Fawsley Esq., halbe Figur« J.Smid
fec. 1697« Oval loL
163) William Hodges Esq.» nach Kneller 1715« Oval mit Wap
pen» fol.
164 ) Antony Uenley Esa.» stehend mit landschaftlicher Umgeboos
nach Kneller iÖ94t fol.
165) Henry Goadricke Esq., im Cuirasse, nach T. Hill l6$j
Oval 4.
166) Richard Gipps Esq.» nach Clostei^man i687« Oval mitWip
Ken» fol.
litfort Erowe Esq.» im Cuirasse» nach Murrey 1702« Oval fol
IÖ8) Thomas Goulson Esq.» nach Kneller. Oval mit Wappn,
17t4, fol.
149) John Chetwynd» nach J. B. 'de Medina 1705* Oval d
Waopen, fol.
170) William Cecil Esq.» in setner Jagend» sitzend mit Hund uoi
Papajgey, nach Wissing i686* fol.
171 ) William Bromley Eaq. Speaker of the Hoose of Commons, oadi
M« Oahl 1712* Oval mit Wappen, iol.
172) Joseph Addison Esq.» Sekretair des Königs . halbe Figur
nach Kneller. Smith exe.» fol.
173) Michael de Molinos, The Quietest, nach Ciostermao, fol.
Bischöfe und Geistliche» Würdenträger» Militär-
männer*)» Gelehrte, Klinstier u. a.
174) Edv?ard Fowler, Lord Bischof von Glocester» sitzend ii
Sessel, nach Kneller 1717» fol.
175) Thomas Lord Bischof von Rochester und sein Diacon Tb»
mas Sprat, beide sitzend. Nach Oahl 1712» gr. fol.
176) John Tillotson, Erzbischof von Canterbury» nach KnelJer, f«"
177) Thomas Smith, Bischof von Carlisle in einem Alter vont
Jahren. Nach Stephenson 1701. Oval mit Wappen, fol.
178) Gilbert, Bischof von Sarum, Canzler des Ordens vom ^oW
nen Vliess, nach Riley 1690, Oval fol.
179) Derselbe Bischof. Smith exe. Oval 4.
180) Hooper, Bischof von Bath und Wells 171 a Oval fol.
181) John Bagger» Bischof von Seeland, und Oecan der Univer-
sität Copenhagen» sitzend mit dem Buche» nach Saleaan
1696. gr. 4.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
182) Thomas Knippe, Professor der Theologie und PräbcndariuJ
von Wastminster» nach Dahi 1712» Oval fol.
* ) Einige der Würdenträger und höheren Militärs erficheine"
schon oben unter den Uerzogeui Lords' und Grafen.
Smith« John« 511
1^) Henry Sacheverell» Prof. der Theologie, und Mitglied des
Magdalenen - Collegiums zu Oxford » nach Rüssel 1710«
Oval fol.
184) Henry Aldrich, Prof. der Theologie, Decan von Christ-Church
in Oxford, nach Kneller. Oyal fol.
Im ersten Drucke: J.Smith fec. et exe, im «weiten: Sold
by Smith.
185 ) William Woodward, Geistlicher, nach Taverner lÖQO» gr. 4*
186) John Kettlewell» Geistlicher, halbe Figur* nach Telson l605«
Oval fol.
187) William Anstruther, Senator des Justiz- Co! legiums, nach
J. B. de Medina. Oval mit Wappen, 4*
188 ) Henry Boath, Lord de la Mer of Ourham etc., nach Knel«
1er 1689. Oval fol.
189) Thomas Bury* Lord Chief of Court of Exchequer, nach
Richardson 1720- Oval mit Wappen, fol.
190) Robert Clayton, Lord Mayor Ton London, nach Biley 170T*
Oval mit Wappen, fol.
IQl) William Cowper, Lord Gross - Ganzler von England, nach
Kneller 1707* Oval mit Wappen, fol.
192) William Feltowes, Canzler, nach van der Bank 1723* Oval
mit Wappen, fol.
193) Charles Mountagu, Commissär des Schatzamtes, nach Knel-
ler 1693» fol.
194) Thomas Torrington, Lord des Schatzamtas, halbe Figur am
Tische, nach Kneller 1720, fol.
193) Dudley Woodbridge £sq., General* Direktor ^er Compagnia
des Assiento, nach Kneller 1718t fol.
196) Clondisly Shovell, Vice-Admiral, im Cuirasse mit dem Com-
niandostabe, t^ach W. de Ryck 1708» foK
197) Robert Fielding, Golonel, stehend mit dem Hunde, fol.
. Im arsten Drucke vor der Schrift«
198) Lambert, MajoroGeneraL Oval fol.
199) Thomas Maxwell, Major -General und Commandant der Ir-
ländischen Dragoner,. nach Closterman 1692* fol.
200) Edward Rigby, Capitain, stehend mit Wappen, nach Mur-
rey 1702, fol.
201) Cramfurd Kilbirny, fm Cuirasse. In einer Einfassung mit
Wappenschilden, nach J. B. de Medina, fol.
202 ) Derselbe. J. Smith fec. Oval mit Wappen, fol.
203) John Locke, nach Kneller 1721. Oval fol.
204) Isaac Newton, nach Kneller 1712.
205) Alexander Pope, im 28-. Jahre, nach Kneller 1717* 4*
206) Chev. Williaro Petty, Akademiker, nach Closterman 1696.
Oval fol.
207) Martin Folkes £sq. , Akademiker, nach Richardson 1719.
Oval mit Wappen, Ibl.
208) William Congrcve, stehend in halber Figur, nach Kneller
1710. Sehr schönes Blatt, fpL
209) Richard Steele, nach Richaridson 17l2t fol.
210) M Steele, nach Hneller. Smith exe, fol.
211 ) William Stuckeley, Dr. Med., nach Kneller 1721* Oval fol«
212) Samuel Garth, Dr. Med.: nach Kneller. Sold by Smith, fol.
213) Thomas Gilly in seiner Jugend mit dem Bogen, nach Mur-
rey 1694, 4.
214) Thomas Giil, Dr. Med., Mitglied des Collegiums der Aerzte,
nach Murrey. Ovai ful.
512 Smith« lolia«
315) William Cowper» Chirurg, nach Cloiterman. Eio xon^-
liches Blatt. Oval foh
216) Gottfried Kneller, Hofmaler {Wilhelm III. von EogUni
Smith fec. 1694. Oval fol.
Ein anderes BildnUs dieses Malers^ von Beckett gestochen,
ist mit Smith exe. bezeichnet. Oval fol.
217) Gottfried Kaellar, ia )uogen Jahren, fol.
218) Peter Le%. Hofmaler Carl H., nach Lely. Sold by Smith, füi.
219) Abraham Hondius, Maler. Smith fec. 1089, gr. 4-
220) Godofredus Schalken« Haue saam eiBgiem pinxit LosdiDi
1694. Koiestück mit dem Lichte in der Hand. Berühmtei
Blatt, genannt das Portrait mit der Kerze, fol. Bei Weigd
3 Thlr.
P. Schenk hat dieses berühmte Blatt copirt.
221 ) Gulielmus Vande Veldo junior navium et prospectuum iEa>
rinorum Pictor, Mit einer Macinzeichnung iu der Bibi
Von liueller 168O gemalt und 1707 gestochen, fol.
222) Thomas Murrey, nach Murrey 1696* Oval fol.
223) Christophorus Wren, berühmter Architekt. Brustbild oad
Kneller 1713- Oval gr. fol.
224) Johann Lambert, mit dem Pinsel in der Hand, nach Las-
bert 1697, fol.
225) Grinlin Gibbons, Bildhauer, mit dem Modelle eines Kopfs,
nach G. Kneller , gr. fol.
226) Derselbe Künstler, mit seiner Frau, beide sitzend, oad
Closterman , lÖQl , fol.
227) Isaak Beckett. J. Smith fec. Sold by W. Beckett. Eio treff-
liches Blatt, 4.
228) Jan Vanbrugh, mit dem Zirkel, nach Kneller. Sold bj
Smith, fol.
229) Guilelmus Wissing, Pictor, nach diesem. Oval fol.
230) Andre le Nostre, Controleur des batimens du R<n de Francs,
nach C Maret 1699» fol.
231) Archangelo Corellius de Fusignano ^ mit einem Notenpapi^r
in der Hand , nach Howard 17o4» fol.
232) Cosimus, Musiker, mit der Violine, nach Kneller l706i f'^*
233 ) Thomas Tompion, mit einer Uhr in der Hand, nach KDelitf-
Oval fol.
234) William Penketham , Schauspieler, mit einer Papierrollt,
nach Schmutz 1700« fol.
235) Antony Leigh, Schauspieler (the spanish Fryer) stehend»
Kniestück» J. Smith fec. x689 • ^oL
Im ersten Drucke vor der Schrift, und ein schönes BUt^
236) Joseph Martin, Kaufmann von London, nach Dahl 1719 fol*
237) Johann Witt, Kaufmann van Frankfurt, nach W. Hasiel*
1707, 4.
238) M. Folls von Frankfurt, 1693. Oval 4.
1239) Godfroy Copley, Oval auf dem Fiedestal, nach Kneller, 8<
240) William Dolben, 1709 ^^^ ^»"®'* Reise von Indien als Juog'
ling gestorben, nach Kneller. Oval fol.
241) William Richards, halbe Figur, nach Kneller, 4.
242) M. Sansom^ gest. 1705. Nach Clnsterman. Oval foK
243) Humfried Wanley , nach Hill 1718. Oval fol.
244) Henry Worster, nach Murrey löQO« Oval fol.
24ö) William Wycherley. Aet. suae 28. Nach P. Leiy 1705. W»
effektvolles Blatt. Oval kl. fol.
Smith, John. 513
246) Francis Coiiar, nach C. d*^^», foU
24?) P* Roerstraaten, mit der Pfeife in der einen, und dem Glase
in der andern Hand, i'ol. Sehr selten.
248) Mr. Grevil Verney, nach Dahl» fol.
249) Portrait eines Mannes,, im Gai:ten an dieBallustrade gelehnt.
Die Frau mit zwei Kindern si«zt neben rbm. J. Smith exe. fol.
25Ö) Portrait eines Juweliers, im Pelzrocke und mit Pelzmütze, fol.
Gräfinnen, Ladys und andere Damen.
251 ) Die Gräfin von Salisbury, sitzend im Kniestück mit land-
schaftlicher Umgebung, ein unter dem Namen der grossen
Wittwe (la grande veu?e) bekanntes Blatt und eines der be-
sten des Meisters. Nach Kneller, fol.
252) Die Gräfin von Dorcbester, sitzend, nach Kneller. Smith
exe. fol.
253) Die Gräfin von Essex, mit der Rechten das Kleid hebend,
nach Kneller l695f fol.
254) Die Gräfin von Kildare, mit dem Hute auf dem Kopfe, nach
Wissing; fol.
255) Dieselbe, 4.
25Ö ) Lady Grisel Kar , Gattin des Grafen Palrik Marchmont, Aet.
55. Nach Kneller IÖ99. Oval fol.
257) Die Gräfin von Marchmont, nach Kneller, in verziertem
Oval, gr. 4.
256) I^ie Gräfin von Ranelagh, sitzend mit landschaftlicher Um-
gebung. Nach Kneller, fol.
259) Lady Frances und Lady Catherine Junes, Tochter des Gra-
fen Uauelagh, beide sitzend, wie ihnen der Mohr einen
Korb mit Blumen reicht, nach Wander%voort 1691 > gr. fol.
260) Lady Bessey, Gräfin von Rochford, sitzend Uiit einer Krone
in der Hand, nach G. d'A^ar 1723} fol.
261 ) Die Gräfin von R|itland, sitzend, nach Kneller 1689» fol.
262) Die Gräfin von Bridge water, nach Dahl, fol.
263) Lady Elisabeth Cutts, Baronin von Gowran, (nach Knellajp
1698- Oval 4«,
264) Lady Torrington, nach Kneller, fol.
265) Lady Constance Hare, Tochter des Baron Henry Colerane,
sitzend mit Blumen, nach Vereist 1694« fol*
266) Lady Elisabeth Cromwell, als Diana mit dem üunde, in
einer Landschaft, nach Kneller 1702t gr* fol*
267 > Dieselbe, nach Kneller. Oval fol.
268 ) Lady Elise Brownlove, stehend mit dem Hunde zu den Füs-
sen, nach Wissing 1,685, gr. fol.
269) Lady Elise Brownlove in ihrer Jugend, sitzend im Garten,
nach Wibsing l685 > fol.
270) Lady Bucknell, sitzend mit Blumen im Korbe, nach Knel-
ler, fol.
271) Lady 'Garttret, sitzend mit einer Traube, nach Kerieboom,
gr. fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
272) Lady Brandon, sitzend, nach Wissing l667t fol.
273) Lady Copley , sitzend, nach Kneller 1697, fol«
Im ersten Drucke vor der Schrift.
274) Lady Mary Goadricb, nach T. Hill. Oval 4*
275) Lady Couway Hackett, sitzend, wie sie ein Lamm mit Blu«
men bekränzt, nach Riley 169O, fol.
276) Lady Howard, stehend und den Kopf auf die Liftke ge-
stützt, nach Kneller 1697» gr. fol.
ISaglerx Künstler^ Lex. Bd. XV] . , 33
SU Smidi, Joha.
277 ) Lady Howard auf der Erda iita^d, da« Ropf aaf dia »cht«
Hand caitütxt« nach Kueller 1693» fol.
278) Lady Eftses Moityn, fiUend mit Bliuneo, nadi Kaeller
1705, fol.
2?9) Lady Elisabeth Wilmot, sitzeod als Sebäferin, wie aie einea
Schafe Kraut reiobt, nach Wissiog und Vanderwaart 1688.
fol.
280) Henriette und Catherine Hyde, natürliche Töchter de% Gra-
fen von Rochester , nach Wissing , fol.
281) Mrs. Cartert am Baume sitzend, nach Kneller 1707» foL
282) Mrs. Sarah Chicheley, stehend mit Blumenkranz in Jaod-
schaltlicher Urocebung, nach Kneller i701 » fol.
283)' Mrs. Eleonore Copley, nach Kneller 1694» fol.
284) Mrs. Gross, stehend mit gekreuzten Armen, nach Hill 1700.
Dieses Bildniss ist unter dem Namen der kJeineo Wittwe
bekannt f fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
285) Mrs. Turner, nach Kneller, fol.
286) Mrs. Rachel How, als Kind mit der T^ube, nach Kneller
1702, fol.
287) Mrs. Arabell Hont, sitzend mit der Laute, nach Kneller
1706, fol.
288) Mrs. Ann, Gattin des Francis Kynnesman, Sohn des W.
Clarke. Nach Schalken, mit Wappen 1698t fol.
' 289) Mrs. Lostus, sitzend, nach Kneller l685> fol.
290) Mrs. Ann Roydhouse, sitzend mit der Rechten auf der Brust,
nach J. B. de Medina 1701 , fol.
291 ) Mrt. Slierard , mit einem Blumenstrausse , nach Kneller
I69Q, fol.
292 ) Mrs. Jane Skeffington, sitzend mit einem Schafe, nach Wis-
sing 1689» ^^^*
; 293) Mrs. Ann Warner, mit einer Blumen ' Goirlande , nach N.
de Largilliere l687* fol.
294) Mrs. Ann Watson, nach C. d'Agar 1708- Oval fol.
295 ; Mrs. Yarborough , sitzend mit dem Hunde in landschaftli-
cher Umgebung, nach Kneller, fol.
296) Mrs. Gibbons, nach Closterman, fol.
297) Mrs. Helena Balfour, Gattin des George Hamilton, nach J.
B« de Medina 1699 fol.
298) Mme. d'Avenant, sitzend mit dem Blumenkörbchen, naob
Kneller 1689« fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
2^9) Mme. d'Auverquerck , nach Wetdemann 1701* Oval 4*
300 ) Mme. Soanes, nach Kneller, fol.
301) Mme. Kneller mit ihrer Tochter, nach Kneller 1692» fol.
I. Vor der Schrift und vor der linken Hand des Kindes.
II. Mit der Schrift.
III. Mit der linken Hand.
302) Mme Ktiatchbull, nach Kneller, fol.
303) Mme. Dorothee Mason, sitzend mit« einer Blume in der
Hand, nach Wissing 1686» fol.
304) C. W. (gest. den 10. Oet. 1705* im 35 Jahre), nach T.
Hull, fol.
905) Kneller*s Geliebte, als Schäferin in einer Landschaft sitzeod,
links ein Kind als Cupido. Nach Kneller, fol.
ao6 ) £mi ungenanntes Damenpprtrait, sitzend im Kniestück. Nach
Kneller, fol.
&nith, Jobn. »t^
307) Dame mit drei Kindern to Schäfertracht, nach Kneller,
308) Portrait einer Dame» wie sie die filumen in der Vase be-
giesst. Kniestück, ^r. fol.
309) Büste einer Frau mtt Perlen und Federn im Haare, 8»
Heilige *Gesch ich te.
310) Loth und seine Tochter. Veni inebriemus etc. J. Smith exe.
H 8 Z« 9 L., Br. 6 Z. 10 L.
Die späteren Äbärücke kommen ?on der verkleinerten Platte.
H. 6 Z. 9 L., Br. 4 Z. loX.
31t) Juda und Xamar. L. Castro pinx« Smith exe. Fol.
312) Elias in der Wüste von den Raben ernährt. Smith exe. 4*
313) Judith mit dem Haupte des Uolofernes in der Hand. J. S.
exe. 4.
314) Judith steckt das Haupt des Holofernes in den Sack, wel-
chen die Magd hält, omith cxc 4*
315) Der junge Tobias mit dem Engel in einer Landschaft. A.
Aelsheimer p. J. Smith fec. A. Browne exe, qu*. 4«
R. Weigel bezeichnet dieses schöne Blättchen als R. Ro*
binson's Arbeit,
316) Daniel in der Löwengrube. Smith exe. gr. hoch 4.
-317) Daniel in der Löwengrube, andere Composition. Smith exe.
Gewöhnliches Ouart.
318) Die heil. Familie von Engeln bedient. Cum in Orbem in-
ducit primogenitum etc. 1707. Nach C. Maratti, das. Haupt-
werk des Meisters, bekannt unter dem Namen der heil. Fa-
milie von Smith (La St. famille de Smith ) fol.
Die ersten Abdrücke ohne Schritt sind sehr selten. Bei
Weigel ein Probedruck vor aller Schrift 4 Tbl. 16 gr. Ein
Abdruck mit der Schrift 3 ThI.
Die späteren Abdrücke sind retoucjiirt und daher etwas hart.
319) Die beil. Jungfrau mit dem KinJe und dem kleinen Johan-
nes zur Rechten. J. Smith fec. 1Ö85- Oval 4<
Im ersten Drueke vor der Schrift.
320 ) Die heil. Jungfrau mit dem Jesuskinde und dem kleinen Ju*
hannes. Smith exe» 12*
321) Heil. Familie, nach F. Parmegiano. Smith fec. 1684» ^u- 4*
322 ) Heil. Familie mit St. Catharina. Francissus Parmensis pictor.
Smith exe. 4«
323) Die Verkündigung, nach Titian. Smith fec. 1687» fol.
32'») Die Verkündigung. Ohne Namen des Malers, 4«
325) Die Anbetung der Könige, nach C. Maratti, qu. fol.
326) Die heil. Jungfrau mit dem Hinde. Zwei Engel spielen Is-
strumente. Nach A. V. Dyck. Smith exe. gr. 4.
327) Madonna mit dem Kinde, nach Schidone. Ego dilecto meo,
et ad me conversio ejus. 1700* Ex Museo Sim. du Bois
Lundini. Sold by J. Smith, fol.
Diess ist eines der schönsten Blätter des Meisters. Bei
Weigel 1 Tbl. 16 gr.
I. Vor der Jahrzahl 1700* Selten.
II. Mit derselben.
328) Die Madonna mit dem Kinc(e und Johannes. Ambulabunt
Gentes in Lumine tuo etc. Nach F. Barroccio l7o4. Ex col-
lectione Sim. du Bois Londini. Sold by J. Smith, fol.
Eines der Haupiblätter des Meisters. Im ersten Drucke
mit dem Itfngen Zeigefinger. Bei Weigel 2 Thl. 8 gr.
33 •
(IC Smith, J#hn.
329) Die heil. Jaogfrau mit dem Kinde eof Wolken tob dni
'Engeln begleitet. Ohne Namen des Malers (Rafael). Smiiii
ezc. 4*
330 ) Die heil. Jungfrau in einer Glorie. Mater Sal vatoris. Smitii
esc. 8*
331 ) Selvator Mundi, halbe Figur mit der Weltkugel. Smith exe
Oval 4.
332) Das Jesuskind die Schlange zertretend» nach van DycL
Smith esc. 1700> 4*
333) Christus heilt den Blindgebornen. Ohne Namen, kl. foL
334) Christus und die Samariterin. Smith esc. 4*
355) Christus am Oelberge betend und vom Engel getröstet. Smith,
esc. kl. fol.
336) Ecce Homo» halbe Figur: Huc spectator ades etc. Smith
esc. 8«
Ein etwas grösseres Blatt nach A. van Dyck von i685 bat
Cooper's Adresse.
337) Christus am Kreuze, mit Engeln, welche in Kelchen das
Blut auffangen » nach A. van Dyck. Smith fec. gr. fol.
Dieselbe Darstellung findet man auch von Beckett mit
Smith *s Adresse, iol.
338 ) Christus am Kreuze : Christus crucifisus. Smith esc Hoch i
339) Dieselbe Darstellung. Smith l685» etwas kleiner als da
' obige Blatt.
340) Der Leichnam Christi auf dem Schoosse der Maria. Ohee
Namen des Malers (v. Dyck.) Smith fec. kl. 4.
34l ) Christus auf dem Schoosse der Maria, mit zwei Engeln, nach
Annib. Carracci. Sold by Smith, gr. fol.
342) Die Auferstehung Christ: Christi de morte triumphus. Smith
escudit.
343 ) Christus mit dem Kreuze zwischen zwei Engeln , wovon der
eine die Krone, der andere den Kelch hält. W. V. fol.
344) Die Parabel vom barmherzigen Samariter. J. Beckett esc fol.
345) Die Vision des heil. Petrus. Smith esc. 4*
Heilige.
346) St. Michael zertritt den Drachen, 12.
34?) Qie heil. Magdalena knieend im Gebete beim Scheine der
Lampe , nach Schalken , unter dem Namen : La Magdleiix
a la larope; the Magdalen and lamp, bekannt, und es
Hauptwerk der Schwarzkunst. Smith fec. 1693. fol.
I. OhneThränen auf den Wangen der Heiligen, und sehr seit».
II. Mit den Thränen. Bei Weigel 4 Thl.
348) St. Magdalena mit Kreuz und Todtenkopf. N. Loir inr*
Smith fec. Oval gr. 4*
349) St. Magdalena auf den Knien vordem Kreuze. Nach Ti-
tiau. Smith fec. Hoch fol.
350) St. Magcfalena sitzend mit gekreuzten Händen, vor ihr
Buch und Vase. Nach Kneller. Smith fec. 1705 , fol.
351) St. Magdalena sitzend mit gekreuzten Händen, vor ihr der
Todtenkopf und eine Distel, nach C. Smith (Magdalenen-
Smith oder Smitz genannt): La Magdaleine au chardoo.
J. Smith fec. fol.
352) St. Magdalena mit gekreuzten Händen. Smith esc. 4.
353) St. Magdalena in Thränen, halbe Figikr. Smith esc. 4-
Smith, John. 517
354) St. Catharina in Betrachtung, nach Kneller. Smt^i fec*
1697. fol.
Im ersten Drücke vor der Schrift.
355) St. Catharioa mit dem Buche, nach GorreggiQ. Blooleling
exe. Hoch 4.
356) Dieselbe Darstellung* Smith fec. l684« Etwat kleiner alt
das obige Blatt.
357) St. Agnes mit Bach und Lamm, nach Kneller. Smith fec.
1716, fol.
358 ) St. Georg den Drachen tödtend, nach Lement. Smith fec. fol.
359 ) St. Franz mit Buch und Todtenkopf , 4.
360) St. Franz kniend im Gebete. Smith exe. 4*
Mythologische und historische Dar«tellungan.
361 ) Phoebus und Leukothoe. Smith exe. 4.
362 ) Diana auf einen Hirsch jagend. Ohne Zeichen > 4*
363) Diana schlafend mit Hunden zu ihren Füssen. Smith exe«
gr. 4.
364 ) Diana im Bade Von Aktäon belauscht, nach Berchet. Smith
fec. 1705, fol.
Eine ähnliche Composition, von B. Lens trägt nur Smith'e
Adresse, fol.
365) Venus steigt aus dem Wasser ». von Liebesgöttern begleitet,
auch Galathea genannt, nach Correggio. Smith, fec 1701.
gr. fol.
366) Venus liegend mit Amor in Liebkosung, nach L. Giordano«
> X Smith fec. 1692. fol.
L Vor der Schrift, und vor dem Leibtuch« der Venus.*
IL Mit Schrift und Draperie,
367) Venus bindet dem Cupido ein Tuch um die Augen. J. S.
exG. kl. 4*
368) Venus ^nd Adonis, wie letzterer sie mit Blumen ziert, nach
Poussin. J. Smith fec. fol.
369) Venus und Cupido in einer Landschaft, nach Titian, fol.
370) Venus hält den Adonis von der Jagd zurück. Lemens pinx,
Sold by Smith 1686, fol.
371 ) Eine ähnliche Darstellung, nach Titian. Smith fec« qu. fol.
-Dieses Blatt ist äusserst selten,
372) Venus sitzend mit dem Apfel des Paris, neben ihr zwei Lie»
besgötter. Sold by Smith, 4«
373) Amor in der Lnft schwebend mit dem Bogen, kl. qu. 4«
374) Zwei Liebesgötter einen Pfeil schleifend, nach Albani. Smith
fec. 8.
375) Zwei Liebesgötter, der «ine mit dem Bogen, der andere mit
dem Pfeile , im Grunde Landschaft. Nach Albani. Smith
exe. 8*
376) Amor in einer Muschel auf dem Meere, nach Lemens. Smith
fec. fol.
37?) Amor Pfeile werfend, 8.
378) Amor und Psyche, nach Alexander Veronese 1707, fol.
Im Ganzen sehr selten, besonders in ersten Drücken.
L Vor der Draperie über der Blosse der Psyche und mit den
Namen von oeckett und A. Brown.
n. Ohne Draperie und mit dem Namen von Smith statt jenes
von Beckett.
III. Mit der Draperie.
379) Pan und Syrinx. Smith txc. foL
H$ Smith, John.
380 ) Der Triumph d%r Flora, ftof dem Waffen Ton drei Liebei»
göttern begleitet, welche Blumenkränie tragen, qu. fol.
Dieses seltene Blatt kommt im ersten Drucke ohne
Schrift vor.
381 ) Andromeda am Felsen , nach Laroon. Smith exe. kl. fol.
382) Pyramus und Thisbe. Smith exe. kl. fol.
383) Narcissus sich im Wasserspiegel bewundernd 1094, 8«
384) Eine Nymphe im Bade, wahrend eine Gefährtin ein Tuch
an Bäumen befestiget. Nach Lankrinck. Aus Smith's Ver-
Ug. fol.
386) Zwei Frauen und Amor berauben die Zeit ihrer Flögel.
Nach S., Vouet. Smith exe. fol.
386) Der Faun, welcher eine Nymphe raubt, 4*
387) Ein Satyr mit dem jungen Bacchus, der ihm Trauben reicht,
(Nach Rafael) , 8.
388) Die Liebschaften der Götter, von Tit)an als Tapeten auf
verffoldetes Leder gemalt. Diese berühmten Bilder sind im
Schlosse des Herzogs von Marlborough zu Blenheim. Smith
hat sie ouf 9 Blättern in schwarzer Manier gestochen, und
)edes Blatt mit dem Namen der Götter und: Ex Tabula Ti-
tinni J. Smith fecit Loudini 1708« 1709 bezeichnet, fol. Der
Titel ist von Vertue gestochen, mit der Bordüre, welche
Titian gezeichnet hat.
R. Weitfel werthet diese Capitalfolge auf 9 Tbl. Sie ist
in alten Abdrücken sehr selten zu finden , und selbst im
mittelmässigen Drucke hommt sie nicht oft vor.
Schenk hat sie copirt, blieb aber weit hinter dem Originale.
389) Heradit und Democrit, nach Heemskerk. Smith fec kl. qu. fol.
390) Cleopatra tödtet sich durch den Biss der Schlange. Smith
exe. 8,
391) Tarquinius schändet die Lucretia. nach W. de Ryck. Smith
fec. 1688 t qu. fol.
I. Vor der Draperie, welche die Blosse der Lucretia bedeckt.
II. Mit derselben.
392) I^ucretia tödtet sich mit dem Dolche, halbe Figur. Smith
exe. 4.
393) Die römische Charitas, nach Rubens. Smith exe ^r. 4-
394) Das Grabmal der Königin Maria von England, wie Cupido
ihren Tod beweint. In obitum Serenissimae Mariae Reginas
Angliae. Nach lineller 16961 fol.
395 ) Das Titelblatt zu den Sonaten des Nie. Cosimi, dessen Bild-
niss Smith gestochen hat* Tempesta tav« Smith fec 1702,
qu. fol.
. Genrebilder, nebst einem Anhang von freien Dar-
stellungen (Sujets libres), meistens schöne und sel-
tene Blätter, besonders im Drucke vor der Schrift.
396) Harvest, die Ernte, nach Bassano, 4-
397) Milking Goats etc., nach demselben, beide Blätter später
in BoydeU's Verlag, 4*
398) Der Schulmeister mit der Ruthe, wie er ein Mädchen lesen
lehrte dabei zwei andere Kinder, J. Smith exe. 4*
399) Ein Mann, welcher dem Kinde den Brai reicht, nach La-
roon. Siuith exe. i683t qu. 4*
400) Eine Frau, wie sie die Arme nach dem Kinde auastreckt
1686, qu. 4*'
Smith, Joho. 119
4oi ) Zwei Rinder auf der Schaaek«| l684 1 4*
402 ) Vier Kinder, wdvon das eine die anderen durch eine Mask«
erschi^ckt, nach Lernens. Smilh fec. 1703 1 qa* 4-
403) Zwei mit Weinlaub bekränzte Kinder, welche ein drittel
(Bacchus) treffen, 8.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
404) Zwei Kinder, welche Seifenblasen piachen: Vanity. Nach
Lernens.^ Smith fec. lÖQl, qu. 4*
405) Zwei Kmder bei einem dritten, welches auf damBoden liegt
(Bacchus), 8.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
406) Der Dudelsockpfeifer, J. Smith exe. 4*
407 ) Der kleine Koch nach Boone, 8*
408) Büste eines Weibes. mit einer Haube und im Pelzmantel. ^J.
Smith exe. 4«
409) Ein Mann mit Gbs und Pfeife am Tische sitzend, auf wel-
chem der Krug steht, nach P. Roestraten. J.^ Smith exe. 4«
410) Drei rauchende Männer am Tische i auf welchem ein Krug
steht und eine Pferfe liegt, ndch Heemskerk. Smith fec.
1709, 4.
411) Die Sänger, von einer Fackel beleuchtet. Ostade inv. Heems-
kirk pinx. Smith fec, 1702» 4.
412) Eine sitzende Frau mit Glas und Bouteille, hinter ihr ein
Bauer, der sie zu liebkosen scheint, nach Heemskirk, 4«
Im ersten Drucke vor der Schrift.
4i3).£in Mann mit der Bouteille, wie er einem sitzenden Weiba
Liebkosungen macht, nach Heemskirk. Smith fec. 1706* 4«
Im ersten Drucke vor der Schrift.
4l4) Zwei Männer beim Kartenspiel, dem ein dritter zusiebt »
nach Heemskirk. Smith fec. 17p4, 4.
4l5 ) Fünf Bauern am Fenster, wovon der eine ein Papier in den Hän«
den hält, und der andere ein hrennendes Licht, nach Ostade, 4*
416) Drei Rauchet, einer stehend, zwei sitzend. Smith exe. 4*
417) Der Mann mit dem Weibe am Tische zechend, 4.
418) Das Innere einer Bauernstube, wo .ein Mädchen die Flöte
bläst, nach D. Teniers , fol.
419) Ein mit dem Kruge an dem Fasse sitzender Mann, wie er
in der JLinken das halbvolle Glas hält. Gastro pinx. Smith
exe. , 4.
420) Eine Frau am Tische Geld zählend. Smith exe. 4*
421) Ein schlafendes Weib von dem vor ihr stehenden Kerzen-
lichte beleuchtet. Nach Schalken. Smith fec. 1092 > 4.
Sehr schöne« Blatt, schwarz und in Bister gedruckt.
422 ) Ein Weib , welches Lieder verkauft , nach L. Castro. Smith
exe, 4*
423) Ein singender Mönch mit dem Notenblatte in der Hand.
M« L. pinx. Smkh fec. l683» qu. 4*
424) bin Weib am Tische, deren Gesang der Mann mit der Geige
begleitet. Ein zweiter mit dem Glase in der Hand horcht zu.
Nach Ostade, 8.
425) Ein Mann, welcher «ur Harfe singt. Ohne Zeichen» 4.
426) Ein Mädchen mit der Guitarre neben tinem Mann am Tische
sitzend, 4.
427) Eine junge Frau bei einer Wahrsagerin, 4*
428) Ein junges Mädchen am Fenster, nach h Raoux. Bleut
axc. ,4.
429) Bio Vfeib mit dem Reckfo aol dtr Aclisd. Nad^ Rotalba.
Smith fxc. Oval 4*
430) Zvfei Männer, welche eich mit deo Degen echlagen, ein
radirtes Blatt l687, 4*
431 — 32) Die Köpfe eines Negere und einer Negerin, zwei klein«
Blatter, die aU Gegenitücke dienen, 12«
433) Ein Gefangener legt seine Beicht ab. Remissio peccatonim.
Nach Ueemvkirk. Smith fec. Tempeft exe. kl. fol.
Es gibt auch Abdrücke mit Cooper*s Adresse,
434) Ein Mädchen, welches einem Mönche beichtet, nach Laroon.
A Lady at confession. Smith fec. l6^1 » gr. 4*
J. Gole hat dieses Blatt in gleicher Grosse copirt. Eise
kleinere Cnpie bat halbe Figuren.
435) Die tlinf Sinne, in Figuren dargestellt, 5 Blatter » foL
436) Die vier Elemente, 4 Blatter, kl. fol.
iyi) Sokrates und Xantippe*). H. G. del. J. Smith exe kl. i
43S) Ein Mann in einem grossen Fasse bei einem «achten Weibe
überrascht, kl. qu. fol.
439 ) Ein Mann auf dem Sessel mit einem Weibe auf dem Schoosie
von einem Manne hinter dem Vorbange belauscht, 4-
P. Schenk hat dieses Blaft in gleicher Grösse copirt.
,0) Ein Weib, welches in einen Napf pisst, 4*
1) Ein Mönch mit einem Weibe auf dem Schoosse, hinfer einen
Pulte, auf welchem ein Buch liegt, Frere CorneilJe» oder la
' discipline a nne jeune femme. Schön und selten, gr. 4«
442) Ein auf dem Rücken eines Weibes reitender Mönch ; dabei
Cmcifix und Weihkessel, kl. fol.
443) Ein halb bedecktes Weib auf dem Ruhebette, wie sie einen
Cavalier einigen Widerstand leistet, fol.
Es gibt eine etwas kleinere Gopie.
444) Ein sitzendes Weib» aufgeschürzt und im Spiegel sich be-
trachtend, gr. qu. 4*
Schenk hat dieses Blatt copirt, boeh foL
445) Ein Weib züchtiget einen Mann, der Brillen trägt. Nadi
Laroon l685» kL fol.
446) Ein Mann und eine Frau nackt in einer Landschaft sieb
liebkosend, er. 4«
44?) Ein Hirt und eine Hirtin sitzend in Liebkosung, qu. 4.
448) Ein Satyr vor einem Weibe auf den Knieen, weiches in eiu
Schale pisst, gr. 4*
449) Ein. Mönch liebkoset ein Madeben» und reicht ihr ein Giss*
Castro pins. Smith exe. 8«
450) Ein Hirte schmeichelt einem Weibe, welches die Laote
spielt. Smith exe. 8-
4$1 ) Der Hirte mit seiner Geliebten unter dem Baume, nach Ro-
bens. Smith exe. 4.
452 )f Das Weib, welches sich die Nagel des Fusses beschneidet
Smith fec. 4« '
453 ) Der Kampf um die Hose, Vier Weiber schlagen sich darum»
iinrl «lue der Kämpferinnen liegt mit emporgestreckten Beinen
aul d^m Boden. Im Grunde «chatit der Mann ohne Hoie
aus dem Hause, fol.
*) Damit beginnen die freien Darttellangen » dia meistens zo
den SeUtnhtittn gebertn.
i
Smith 9 }ö]in/ &9i
Jfrgien/ Schaf erstücke, ThierstUche, 'Landschaften
und Still leben.
454) Der Auszug zur Jagd (Going at Hunting), Jäger und Herren
zu Pferde erwarten am Schlosse die Dame, welche vom
Pagea die Treppe herabgeleitet wird. Nach J. Wyck 1713«
fol Ein «chönes und seltenes Blatt, unter dem Namen der
grossen Jagd bekannt.
455) Die Parforce-Jagd (Hunting of the Stag). Die Hunde jagen
den Hirsch durchs Wasser, ein Gavalier mit seinem Pikeur
zu Pl'erd folgt. Nach W-ycli iö87, qu. fol.
Dieses vorzügliohe, die kleine Jfagd genannte Blatt ist im
alten Drucke mit )»J. Smith fec. Cuip Friyilegio Regis » sel-
ten. Spätere Abdrücke haben Gooper's Adressie.
456) Der Jäg«r mit der Flinte,, welcher mit seinen beiden Hun«
den aus dem Walde hommt. B., qu- 4«
457) Der Jäger mit dem Falken aqf der Fau^t, qu. 4*
458) Der Jäger mit dem Hunde, Smilh exe, qu. 4*
459 ) Der Jäger» welcher sich Von der Zigeunerin wahrsagen lässt*
Smith exc.„ qu* 4.
460) Der Hirt und die Hirjtin mit der Heerde, m Grunde I^and«
schalt, gr. 8.
461) Der Hirt mit' der Schalmey unter Bäumen sitzend. Smith
exe, qu. 4.
462) Der Hirt und die Hirtin am Fusse einer Ulme und um sie
' die Heerde, 4«
463 ) Der Hirt neben der Hirtin die Schalmey blasend, gr. qu. 4«
464) Zwei &tehende Hirtinnen neben dem schalmeyenden üirtem
Smith exe., 4- • . ..
465) Der Hirt an der Fontaine, wie er ein Mädchen die Flöte
blasen lehrt. Nach Titian. Smith cxc, 4«
466 ) Der Hirt mit der Schalmey und die Hirtin mit dem Blumen-
kranz. Smith, qu. lol. ,
467) Ein junger Hirt mit dem Stabe bei drei geflügelten Kindern.
Zwei andere sind ohne Flügel. Sold by Smith, f'pl.
468) Das bei einer Brücke in einer Landschaft sitzende Mäd-
chen» Auf der Briicke ist eine Pyramide, qu. 4-
469) Der Hirt, welcher dem Woli'e den Stab in die Kehle bohrt,
während die Heerde flieht. Nach Breughel. 3mith exe,
q«- 4. . .
470) Ein junges Mädchen mit dem Blumenkorbe, wie es einem
liinde den Kranz reicht. Smith exe, 4*
471) Ein junger Mensch am Tische sitzend, wie er den Hund
nach der Flöte tanzen jasst. Smith exe, qu. 4.
472) Ein Kind init dem nach der Flöte tanzenden Hunde, qu. 4«
473) Drei Kinder streiten sich um eine Taube. Nach Lairesse*
'Sold by Smith, 4« '
474) Das Kind mit der Kat^e, wie es eine Maus am faden
hält, 8. ^ . •
475) Drei Hunde und ein Affe stürzen im Zimmer die MeubeU
um, nach F. Snyders. Smith fee. l689* Ein radirtes Blatt,
qu. fol.
476) Ein Affe verbindet einem anderen die Wunde am SchMikel.
J. Smith exe, 8-
477) Ein Jagdhund bei m^reren Feldhühnern. Weiter zurück
ist eyi. Mani^ zu Pferd und ein solcher zu Fuss mit Netzen.
Mach Barlow. Smith exe, qu. 4*
tSt Smith, John.
478) Ein Kiod mit iuogeii Hunden, d«nen di« Alte fol^ SoU
by Smith, 4«
479) Em Spagnol (Hund) mit Haltband. Nach Hoogeos. Smiü:
exe, 4.
480) Ein Löwenhündchen auf dem Kissen, nach demselben, nci
Gegenstück.
481 ) Der bellende Hund, qu. 4-
482) Das Innere eines Taubenfchlages mit Tauben, 8*
483 ) Der Hahn zwischen zwei Hühnern, um hemm sechs fiäd
lein. . Im Grunde Landschaft l684, qu. 8-
484) Ein Hund, welcher Waiservögel rerfolgt, qa. 4*
485 ) Zwei Fasanen, der eine auf dem Baume« Sold by Smith, l
486) Der Hahn bei der Henne, im Vorgrunde drei liüchiek.
Sold by Smith, 8.
487) Zwei Pfauen und zwei Küchlein. Sold by Smith, 8.
4^8) Vögel, ein Affe und ein Eichhörnchen. Nach Barlow. Smii
exe, gr. 12.
489) ^>®^ Enten im Wasser und eine fünfte rechts auf der Te-
Tasse, qu. 8*
490 ) Sechs verschiedene jVögel, darunter zwei Papageyen auf des
Baume, 4.
491) Die Katze mit dem Hahn, daneben zwei Hühner. Im Groodf
Landschaft, qu; 4.
492 ) Fünf WasserTÖgeL Störche, Enten etc., qn. 4-
493) Ein Eber, ein Fuchs und Hasen über das Feld laufend, f^äb-
rend ein Adler mit einem Hasen durch die Luft schwebt
etc., qu, fol.
494) Ein Tisch, auf wekhem Wildbret, Fische und Früchte
liegen, 4. ^
49s) Eine Landschaft mit verschiedenen Thieren, besouders Lt-
pins. Ohne Zeichen, qu. 8.
496) Eine Landschaft mit einem Reisenden zu Pferd, der aber
die Brücke nach dem Gasthofe reitet. Nach N. BriJ. Smiüi
exe, qu. 4.
497) Landschaft mit ruhenden Schaafen, nach J. v. d. Meer.
Dieses Blatt ist so schön behandelt, dass man eine Zeich-
nung vor sich zu haben glaubt, es ist aber Äusserst selten, foi.
498 ) Die Fantaine in der Grotte ,. vom zwei Weiber , die eise
sitzend, die andere mit der Vase auf dem Kopfe, 4*
499) Ein englischer Garten, mit einer Pyramide, rechts ein Zeich-
ner bei einem Weibe, 4>
500) Eine Blumenvase, nach J. B. Monnoyer, Smith fec 1601.
hl. fol.
Die ersten Abdrücke dieses schönen Blattes sind ohne
Schrift, oder dieselbe mit der Nadel gerissen.
Smith, John, Maler und Kupferstecher, der Bruder des Geo^
Smith von Chidiester, führte den Namen des jüngeren Smith of
Chichester, und galt für einen der vorzüglichsten Künstler seiner
Zeit. Er worde 1717 geboren, and nach dem Vorbilde seines Bru-
ders wählte er ebenfalls die Landschaftsmalerei zu seinem Haupt«
^ fache. Eiaige seiner Bilder wurden gestochen, darunter von J.
^k Masoo vier romantische Ansichten, deren wir Nro. 4l — 4i er-
~~^Kaen, Auch Vivares stach • vier Ansichten von römischen Ruinen
eben SU viele Ansichten von Dunnigton nach Smith of Chi-
r, sQwte vier ParkanstchtMi gemeinschaftlich mit Mssod.
btt radirt« eines seiner Preisbilder, eine Landschaft mit einer
Smith« JobB Bafael. ftSS
nih«iideiK Heerde. Er starb zu Chiclie6l«r 176g. Stio fiildnbs
haben wir im Artikel des Georg Smith geoannt.
Dann haben wir von diesem Künstler auch radirte Blätter,
die in der im Artikel seines Bruders Gedrg erwähnten Sammlung
vorkommen.
1) Landschaft mit Bauernhütten am Flusse, dann mit Figuren
und Vieh, nach Georg Smith, qu. 4*
2.) Eine Marine, tiach C, Lorrain, qu. fol.
3) Einige Blätter nach C. Lorrain u. a. Meistemt 4*
4) Zwer Blätter nach J. CoHet^ zu einer Folge von' 12 Blättern
von Byrne, Canot, Jone^ IVIdson und Smith, qu«8*
5) Die Blältar in der oben genannten Folge.
SlDlth'y John Rafaei, Maler und Kupferstecher, wurJe l74o xa
London geboi'en, und von seinem Vater Tht)roas (Smith of Derby)
unterrichtet. Er mossle sich anfangs mit Zeichnungen für Buch*
händler ond mit kleineren Arbeiten auf Kupfer seinen Unterhalt
sichern. Später lieferte er auch grössere Blätter in Mezzotinto»
einer Kunst, welche von Jol^n Smith mit Auszeichnung geübt
wurde. Aus jener Zeit stammt eine grosse Anzahl von Genrebil-
dern und Portraiten, die theilweise Achtung verdienen. End«
.lieh erwarb er sich als Kupferstecher ddn Ruf eines der vor-
züglichsten englischen Künstler seines Faches, und welchen ihm
mehrerb seiner Blätter sichern werden, abgesehen daVon, dass ietzt
di% Mekzotintoarbeiten aus seiner Zeit in geringer Achtung «tenen.
Es finden süh aber auch ^unktirte Blätter von seiner Hand, denen
es nicht besser ergeht. Die Radirungen uiid die Grabstichelarbet-
ten machen den allergeringsten Theil seines Werkes auar. Viele
dieser Blätter erschienen in BoydelPs Verlag.
An di«se Arbeiten reihen sich dann mehrere Gemälde senti-
mentaler Art, und andere Genrebilder in der süsslichen Auffassung
seiner Zeit. Das besste sind seine Portraite , deren er mehrere
malte. Sie sind von grosser Aehnlichkeit un'd sehr praktisch be-
handelt. Wie mehrere der Genrestücke so hat Smith auch eine
Anzahl von Bildnissen nach eigener Zeichnung gestochen. Zu
den Haupfbfidern der letzteren Art gehört da« lebensgros^e Bild-
niss des berühmten Staatsmannes Fox, wekhets S. W. Reynolds
gestochen hat. Auch das von Smith gemalte Portrait -des Herzogs
von Bedford hat Reynolds in schwarzer Manier g^tochen, eben-
falls in ganzer Figur. Einige seiner Genrebilder sind von Barto-
lozzi, J. Hogg, C. Knight, R'. M. Meadow, Montigny, J^ Nutter
und W. Ward gestochen. Eine Folge von 25 Blättern mit Bild-
nissen englischer Schauspieler haben wir im Artikel von R. Sayer
erwähnt. Dann hat er selbst einige Kupterstiche in Oelfarben colo-
rirt, wobei er ^in eigenes Verfahren in Anwendung brachte, welches
als seine Erfindung zu betrachten ist. Prestel hat in ähnlicfaer
Weise Blätter geliefert.
J. R. Smith war Hofkupferstecher des Prinzen von Wales,
und atarb in London iQii.
1) Georg Prinz vpn Wales, stehend neben* seinem Pferde, nach
Gainsboronghy schönes Mezzotintoblatt, gr. roy. fol.
2) Lov>is Philipp Duke of Orleans, ganze stehende Figur, in
Bdsarenuniiorm, links ein Mohr mit dem Pferde. Nach
Reynolds 1786« Ein schönes Mezzotintoblatt, gr. fol.
3) Maria Antoioette von Oesterreich, Königin von Frankreich,
in Mezzotinto, gr. 4»
Mf Smith, John Rafael.
' 4) William Caveadish Bentinlie, Uinoe ron Portland, und
Lord E. BeDtiDgk; beid^ steh«nd, nacb B« West in Mexzo*
tinto 1788t M.
Im ersten Dracke vor der Schrift.
5) Frederik Prioce of Hefte -Ceisel, nach Rusca« fol.
6 ) Der Herzog von Devonshire, nach J. Reyi^olds» gr. fol.
-Im ersten Drucke vor der Schrift.
7) Der Prinz von Nassau, nach Tischbein in schworxer Manier,
l^r. /öl.
8) Die Prinzessin von Nassau, nach demselben, das Gegenstüct
9) Admiral Lord Dancan, nach |I. Danloux, fol.
10) Commodor Sir Nathanael Dance, von Smith gemalt ooil
schön in Schwarzkunst gestochen, gr. fol.
11 ) Graf von WallensUin etc., nach G. Dow 1772t gr. foL
1^) Kniestück eines jungen Manaes im Gostüme der Zeit
Heinrich VIII. , mit zwei Hunden zu seinen Füssen, nack
Reynolds, foK
13} Louis Graf voo Barbiano und Belgiojoso, nach Reynoldi,
gr. fol.
' l4) The Right Hon. Anthony Malone Canccllor of HisMaj. etc,
Qaoh Reynolds, gr. fol.
15) Lieutenant Colonel Tarleton (ungenannt) stehend in gan-
zer Figur mit dem Pfeitde hinter sich» nach J. Reyooldi
1782« qo. roy. fol.
16) Sir William Bootbby, Lieut. General of His Maj, Forces,
nach Reynolds, foh
17). Sir William James, Baronet, nach Reynolds, fol.
18) Hyde Parkfsr, Vice-Admiral of the Blue, nach Th. Northcote
178!, fol.
19) James Heath, Historical Engraver to t!ie King etc«, sitzend ,
in halber Figur, nach L. F. Abböt, gr. fol. '
20} George Moria nd, malend vor der Staffeley. This roost excel-
lent Painter died Oct. 29. l8o4 in the- 41 Year at his Age.
Von Smith gemalt und gestochen, fol. 1
Im ersten 'Drucke ist die Schrift mit der Nadel gerissen.
21 ) Martin Ryckaert, halb.e Figur im Pelzmantel, nach Van Dyck
in Mezzotinto gestochen,. iol.
22 ) Dr, William Markham, Erzbischof von York, nach B^eynoldi,
gr. fol. /
Im ersten Drucke vor der Schrift.
23 ) Dr. Robinson , Erzbisc^of von Arpaagb , stellend im Knie-
stuck, nach Reynolds, roy. fol.
Im ersteh Drucke mit Smith's Adresse.
24) Joseph Deane Burke, Erzbischof von Tuam, nach Reynolds,
er. fol.
25 ) Lady Cath. Pelham, jugepdiiche Figur, den Hübneqi Körner
vorwerfend, nach Reynolds, s. gr. fol.
26) Mrs. Stanhope, nach Reynolds, gr. fol.
27) Lady Slormont sitzend, nach G. Romney, gr. fol.
28) Lady Gertrude Fitz Patrick, als Kind mit einer Weintraube,
nach J. Reynolds, grw fol.
Im frühen Drucke mit Smith*s Adressew
29) Miss. Fitz William. Von Smith gemalt und gestochen, i
Im ersten Drucke vor ddr Sehrift.
30} Mrs. Caroline. Montagu, Tochter des Herzogs von Bace-
leugh, Kniestück einer schönen Dame, nach.J.lleyaoIds, fol*
Im ersten Drucke vor der Schrift.
Smiths John Bafael. S25
31) Mll«. ClenDont, in Mezzotinto, 4-
Im erstea Drucke vor der .ScfarilU-
32) l^Ar». Armslrongt in Mezzotinto, 4«
33 > Mrs. Montagae, nach Reynolds, gr. foL
Im ersten Drucke vor der SchrilU
3i) Mrt. MiUs, sitzend mit einem Briefe, naoh G« Bnglehenrt, fol.
In Bister und in Farben.
35) The Schindlerin, nach J. Reynolds, fol«
36) Miss. Carter, in Mezzotinto, 4*
Im ersten Drucke vor der Schrift.
37) Mrs. Morris, nach Reynolds 177Ö. Ov«l fol«
38) Miss Harriet Powell, nach W. Pethers 1776. Oval fol.
39) Mrs. Jlordaunt, nach Reynolds, fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
40) Miss Chambers, in Mezzotinto, 4«
Im ersten Drucke vor der Schrift.
41) Mrs. Robinson, fol.
42) Mrs. Smith, ohne Inschrift, schönes MezzotintoblatI, fol.
45) Catherine Mary and Thomas John Clavering, foL
44) Mrs. Palmer, Nichte des Sir J. Reynolds, gr. CoL
Im ersten Drucke vor der Schritt.
45) Die Portratte von Barlolozzi, Carlini und Ciprtani, nach
Roslin, alle drei auf einem Blatte, nach F. Rigaad, fol.
46) Mrs. Catherine Fowelet, Tochter des Herzogs von Boltoo»
sitzend im Garten, nach Reynolds, gr. ^u. fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
47) William Brobmfield, Surjeon to Her Mayesty, nadi Van»
dergucht, fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
48) Mrs. Payne Galwey, Zigeunerin, nach Reynolds, foL
49) Mlle. Baccelli, nach Reynolds, fol.
50) Miss Coghan, nach Th. Gainsborongh, fol.
51) Lady Beaumont, nach Reynolds in Mezzotinto, gr. fol.
Im ersten Procke vor der Schrift.
52) Mrs. Carnac, Kntestnck nach Reynolds, in Messotiato»
gr. fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
53) Mrs. Musters, Kniestück mit landschaftlieher Umgebung,
nach Reynolds, gr. fol.
54) Büste einer Frau mit dem Schleier im Profil, nach W. Pe-
thers 1776, fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
55) William Addington, schönes Blatt, fol.
56) School-Boy^ Master Henry Gawler. Masler Ino, Gavrler,
nach Reynolds in Mezzotinto, et* fol.
57) James Bradshaw, nach H. Morland, fol.
58 ) Ingham Foster, nach demselben, fol.
59) William Slater. D. D. N. Hone, schönes Mezzotintoblatt, fol.
60) The Calling of Samuel, nach J. Reynolds, in Mezzotinto,
fol.
61 ) The Cherubs, schönes Mezzotintoblatt, nach W. Pether, fol.
62) Chryses Priest of Apollo invoking his God to reveoge tlie
Injuries done him by Agamemnon, nach B. West, gr. fol.
65) Lady Elisabeth Gray bittet Edward IV. um die Zurückgabe
der Landereien ihres Mannes, nach Westall 1803, gr. fol.
S26 Smiüi, Jahn Rafad.
64) Leir und Cordtflia, mch I. H. Fasely (Futily), qu. fol,
Ö6) Belisar und P«rciva], Dach deimelbeo 1782, qo« iul.
66) Die drei UexeDSchwtosterii, aui Stmfceftpaare's Macbeth, nach
Futely, qu. I'ol.
67) Lady MacbeHi mit aloer Fackel, nach Fosely* fol.
. 68) Ezzelikio top Rayenna vor dem Laichnam «eiiier ertnordetea
Gemahlin, nach Fu«ely« 4i^, fol.
69 y Mrt. Siddont in. tba Charakter of Zara , in die MorDia;
Bridge, nach F. Lawrence^ fol.
Im ersten Drucke ror der Schrift.
70 ) M. Woodward in the Charakter of Petruchio » nach B. tu
der Gucht, halbe Figur, fol.
tl ) Edward Wdrttey Montague in the Charakter of a Tark,
nach W. Fetherf, aus BoydeU*t Verlag, gr. fol.
72) Master Crew in the . Charakter of Uebry VIU., nach J. Rey-
nolds, gr. fol.
73) Miss Brown in the - Charakter of Clara, nach Sheridftns
Duenna, schönes Mezzotintoblatt, fol.
74) Miss Younge, Mr. Dddd, Mr. Love and Mr. Waldroa
ip the Chapcters of Tibla> 8r. Andrew Aguecheck, Sr.
Toby Belch and Fabian, ein schönes Blatt, nach VVheaii;
1774. gr. qu.' fol.
75) Toughts on a Single life; Toughts oa matrimony, zffti
Blatter nach eigener Composition mit W. Ward in Punktiri
manier ausgeführt und in Farben gedruckt, kl. fol.
76) Der Barde, in einer t'elseiilandscbaft Ton Getödteten m
geben, nach Gray's Ode. Gemalt von T. Jones, scLöd«
Mezzotintoblatt und in Bister gedruckt, gr. qu« fol.
Im ersten Drucke Tor der Schrift.
77) The S|»artanBoy, nach N. Hone, fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
78) Astarte and Zadig, nach R. Home, gr. qu. foL
Im ersten Drucke mit gerissener Schrift.
79) Merkur Erfinder der Lyra, nach Brompton (od«r J» Barry?),
gr. qu. fol.
80) Jupiter als Kind zu den Füssen der Ziege, und ober seiseD
Haupte der Adler, nach J. Reynolds, in Bister gedruckt,
gr. fol.
81) Jupiter* und Europa, nach Cosway, fol.
82) Palemon und Lavinia, nach Thompson's Qerhst von ^^
Lawsanson, gr. krl.
Im ersten Drucke vor der Schri^.
83) Der junge Bacchus ^ Mast^ Herbert), nach Reynold«.
gr. fol.
Im ersten Drucke vor. der Schrift. -^
84) Eine Bacchantin, foL
85) The Fruit Bar^ow. Mit den Portraiten der Miss Carter, der
Neffen und einer Nichte des Malers. Nach H. Waitoo,
schönes Meazotintoblatt, gr. iöl. ^
Im ersten Drucke vor dei' Schritt.
86) The Silver Age. Ein junges Mädchen in einer Landschaft
sitzend, neben ihr ein Korb mit Geflügel, nach H. Waitoo,
qu. roy. fol.
87) Dieselbe Darstellong; qu. fol.
88) Eine Dame, wie sie ihre Kinder zum Almosengeben aneifert,
nach Wi R. Bigg, qu. fol.
im ersten Drucke vor der Schrift.
Simtb, Joiiu Bafaek SStT
89) Edwin. Eior )uii||;er Maoniii Betrachtung tttz^nd, nach
Beatles MiD8t«rl I. l6* Nach J. Wright. schön in Mexzo*
tinto gearbeitet* gr. qu. toi. ' '
Im ersten Drucke -vor der Schrift. . -
90 ) Abailard^ nach dem eigenen Gemäkie des Melstorfe in Mezzo-
tinto gestochen, 4* -
Im ersten Drucke vor der. Schrift.
91 ) EJoisa, nath Pope's Eloisa» das Oegenstiick, 4« •
92) Monimia-äm Grabmale des Lttoriius.j nach Cosway pnnfctirt
17ö4* Rund, in Bister und in ^«rbei^^ i'ol.
93) Beltsa, nach Marmonters Erzählung pnnktirt und braun
gedruckt. Rund gr. 4*
q4) Abelard und Üeloise, nach R. Cosway» 4*
95) Age and Infanty, nach J. Opie» schönes Mezzotintoblatt,
gr. qu. fol.
96) Love in her eVesits playing, nach W. Ferthers 1778, qu. foK
97) Society in SoHtude, pünktirt. Oval £oi.
98) Contemplating the picture, pünktirt. Oval fol.
99) The Grace. Nach Yoricks empfindsamer Reise, von G. Car-
ter gemalt, gr# qu. fol.
Im ersten E]trucke vor der Schrift.
100).Childern of Walter Synnot. Drei Kinder Bei Tauben im
Käfig, die ein Knabe befreien will, nach J. Wright, roy. fol.
Im ersten Drucke mit des Meisters Adresse.
10t) Childern Begging, nach G. Carter, 4*
102) Marie Moulines in einer Landschaft, nach Yorick*s senti-
mentaler Reise, von G. Carter semah, gr. fol.
103) A Christmas holy day, der Christag. J. R. Smith del et sc.
1790, fol.
104) Der Sonntagsabend ^ nach einer Schilderang des Dichters
Burns, qu. fqU
105) Sophia Western ^ nach Filding's Tom Jonnes, und naeb J«
Uappner^ fol.
106) Charlotte am Grabe des Werther,' nach «igen^r Composition
in Punktirmanier gestochen '1783* Oval fol.
Es. gibt Abdriicfke in Bister und in Karben*
107) Clara. Nach W. Tether, fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift« '
108) Amors Sieg über den (leiz, von Smith erfunden und punk*
tirt 1787* Rund, fol.
In Bister und in Farben.
109) Narciss; Flirtilla, zwei halbeFiguren, von Smith gemalt und
pünktirt, dann in Farben gedruckt 1787» fol.
110) Painting. Eine Frau am Putztische, wie sie die Wangen
röthet. Nach dem eigenen Gemälde in Mezzotinto aus-
geführt, fol.
111) Eloisa, nach dem eigenen Gemälde in Mezzotinto gesto-
chen, fol.
Es gibt Abdrücke mit unvollendeter Sdirift. '
112) Albina, nach dem eigenen Gemälde, das Gegenstück.
113) The Mirror, Serena and Flirtilla, pünktirt. Oval fol.
114) Serena, beim Lampenlichte lesend, nach G. Romney 1782*
Oval foK
115) Nature, halbe weibliche Figur mit dem Hunde j nach dem«
selben und Gegenstück.
116) Delia anf dem Lande, nach G. H. MorUnd pnoktirt 1788«
Oval fol.
52t Siuilk, Jobu Piuiael.
117) deKa m der Stadt, naeh MorJaod und 6egtfiKiuck.
118) Did faUH»licheii Beftchatügudgeo » 6 BUUer nach MorlaDd.
i'uDktirt uod in Farben, 4*
IIQ) Der gastfreie Afrikaner, nach Morland, ii^ Meszolinto 179!,
qu« toi.
120) Die Behandlung der Neger, das Gagenstück.
121 ) The two Fricnd&, in Mezxolinto, 4.
122) Maria -oder Wahniiinn aus Liebe, Scene aus Verick's eo-
pfindfamer' Aeisa, navh Carter, das Gegenstück zu V. GreeDi
NainpoBt, gr. M,
Im ersten Oruoke vor det Schrift.
123) The Griss^t, nach Yüri^ck't empfindsamtr Beise in Mezxo-
tinto, 4.
Im ersten Drucke völr der Scdriflt.
124) Bin >iu]ges Mädchen, Gostäaistück» nach oigenfer ZeicbDiiB§
punktirt, in Bisier uqd in Farben ITQl« foL
125) Eine verheirathetcFrau, .CostüjDStück in gleicher IManier, fol.
126) Zwei weibliche Halbüguron in La^dschalten, nach Rejooldt
und Romney, in schwarzer Manife, fol.
12t) A Beggar and bis dqg (ein Bettler mit dem Hunde), nack
Kitchingham,'qu. fol.
128) Eine juDge Frau in Betrachtung, na^h Bcynolds pooktirt
und in Farben, fol.
129) Wat )öu will'. Eine Dame mit einem Hunde in einvrLaod*
Schaft sitzend, .nach eigener Zeichnung pn&ktirt ITQI*
130.) A Widow. Eine Dame mit einem Hunde m einer einsamen
Gegend gehend, daa Gegenstück zum obigen Blatte und btitk
heachtfenswerth.
131) Ein W^'i^ in einer vom ^onde beleuchteten Landscbafl
schlafend, nach J. Wright» Mezzotinto und in Farben,
qu. 4ol,
432.) Die Wittwe eines indischen Chef am Grabe desselben irci-
nend, nach Wright, in gleicher Manier, qu. fol.
135) Eine junge Bäuerin Hals tragend^ nach S« Woodfort puuk-
tirt: Oval fol.
134) Eine Hirtin, nach Woodfort punktirt. Oval fol.
155) A Lady in Waiti'ng, in IVjle^zütinto, 4«
156) The' Student, nach Reynolds, sehr schönes JVIezzotioi»'
blatt, fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
137) SlaVonion Lady,
138) Creqionese Lacfy,
139) Parmesan Lady,
140) Veüetian Lady,
vier Büsten in Qvalen, nach W. Pethers 1776/ fpl*
141 ) AnEvening Walk, punktirt und braun gedruckt. Rund, fol.
142) The Chaniress, in Mezlcotinto, fol.
143) Almeri.'), sitzende Dame mit dem Hute », nach J. Opie 178T*
Mezzotinto und in Farben, fol.
144) The Market Girl, punktirt« O^val fol.
145) The Merry Story, punktirt, mit sechs englischen Versen, foi*
146) The prono^nade ^t'Carlisle House. Mezzotinto*, qa. fol.
147) A Hatl Strom. ^ j. R. Smith esc, qu. loi.
148) A jLon^ ^ Story, .jdach Banburyy. qu.. fol.
149) A View of S. Vinccns Rocks and the not WiUsi qu. fol.
Smith» J. B. -*- Smitb, Joba. 52tf
3inith^ X B., Kupferstecher, ^ arbeitete in der zweiten Hälfte des
18* Jahrhunderts in London. Er ist uns nach seinen Lebensver-
haltnissen unbekannt, wir halten ihn aber mit J. F. Smith nicht
für Eine Person, da im Cabinet Paignon Dijonval und im Boy-
dell'schen Verlags - Catalog ein J. B. Smith von jenem unterschie-
den wird« Er arbeitete in Mezzotinto und in Punktirmauier.
Folgende Blätter finden wir ihm beigelegt.
1) Bildniss der Mrs. Damer, stehend im Kniesttiph, nach J.
Reynolds 1774» fol.
2) Banditti, nach J. H. Mortimer, aus Boydell's Verlag, fol.
3) Femal Captive, nach demselben, qu. lol.
4) The corn bin, nach Morland , fol.
. 5) The horse f'eeder, nach demselben, fol.
Dinithy J. Jobn^ Landschaftsmaler, wurde um 1775 in London ge-
boren, und unter uns bekannten Verhältnissen zum Küni^tler her-
angebildet. Er malte verschiedene landschaftliche Ansichten mit
Figuren uud Thieren, und auch Seebilder. Dann finden sich auch
radirte Blätter von seiner Hand.
Etfie Folge von 8 Landschaften und Ansichten von Dörfern,
schön radirte Blätter, qu. 4.
amithy John 9 Kupferstecher zu London, wurde um 1798 in Lon-
don ge4>oren , und an der Akademie' daselbst zum Künstler heran-
gebildet. Man findet von ihm zahlreiche Blätter, besonders Stahl-
stiche in illustrirten Werken, wie in Tombleson's Views of the Hhine
London l832fl in S. Prout's Views of cities and Scenery in Italy,
France and Switzerland, in Walsh und Carne's Views of Constan-
tinople, 1838 ff* u. i. w. Dann babep wir von John Smith auch
einige grössere Kupferstiche.
1 ) Sir Walter Scott, nach David Wilkie.
2) The Piper, der Dudelsackpfeifer, nach Wilkie.
3) The Sailor's family, die Schiffersfrau mit zwei Kindern am
Flusse , nach Scheffer.
4) The shrup-qub, der Trunk zu Pferde, nach Allan.
^'inith, John 9 Formschneider zu London, ein jetzt lebender Künst-
ler, ist mit dem obigen wohl kaum Eine Person. Man findet in
verschiedenen illustrirten Werken Blätter von seiner Hand, theils
in französischer, theils tD englischer Sprache. Solche sind in der
Ausgabe des Werkes der Baronne Stael - Holstein : Corinne, ou
Pltalie, 2 Tom. Paris 184 1 » gr. 8«
Smith , John Thomas, Maler und Rupferstecher von London, war
ein vielseitig gebildeter Künstler, dessen Werke stets Interesse ge<
währen. Er zeichnete und malte mehrere durch Naturscliönheit und
durch historische Erinnerungen merkwürdige Gegenden uud Ansich-
ten Englands. Smith blieb aber nie bei der reinen Vedute; als
geübter Figurenzeichner belebte er diese Bilder auch durch man-
nigfaltige Staffage. Zu seinen frühesten Werken gehört eine Samm*
lang von 100 Blättern, welche die Alterthümer von London und
der Umgebung vorstellen, unter dem Titel: Antiquities of Lon-
don and its Environs. London 1792. Zwei Theile, 4.
Dann haben wir von ihm eine interessante Sammlung von Ab-
bildungen alter Malereien und Ornamente, die 18OO bei der Re-
paratur des Parlamentshauses in der sogenanoten gemalten K«m-
^fJgler's Kiirustler-Lex. Bd. XV I. ;i4
iM Smith» Ludwig. — Smith, Omn.
mer (The paiated Chamber) in der Wettmiiifter-Vorf tadt Kom Vor«
•chein kamen, alt man das Täfelwerk wegnahm. Es war diess die
alte Stuphanscapelle, welche um die Mitte des l4« Jahrbuoderis
•rbaat wurde. Die Gemälde hielten die Alterthumsforscher tür
gleichzeitig» sie wurden aber leider zerstört, um einige Fuss breit
Raum zu gewinnen. Smith erhielt aber die Erlaubniss , die Bildet
und Ornamente zu zeichnen, und so haben wir dieselben auf 250
Blättern im Stiche, die l807 bei Jahn Sidney Mawkins erschienen,
unter dem Titel: Antiquities of Westminster , the old place Si.
Stephen's Chapel (now the house of Commons ) London 1807, 4.
Im Jahre tSlQ fand man unter dem Getäfel, und unter den Tape-
ten noch mehrere andere alte Malereien , grösstentheils biblische
Darstellungen, welche erhalten wurden. Vgl. Kunstblatt i820,
Nr. 22.
Ein anderes Werk dieses Künstlers erschien I8l2t welches in
iconographischer Hinsicht Interesse gewährt. Es sind diess die
Portraits of illustrious and cclebrated Persons in the reigns of
James I., Charles II. and James IL, bestehend in 28 Blättern nach
' Van Dyck, Kneller u. a. Mit Text, roy. lol.
Dann erwähnen wir noch Smith's historical and literary cu-
riositics, consisting of Fac-Similes of original Oocuments and Auto-
graphs, Scenes of ßemarcable Events and interesting Localities, and
the Birth Places, Residences, Portraits and Monuments of eminent
literary Charactcrs, with a variety of Reliques and Antiquities,
8 parts. Mit 100 colol-irten Kupfern» 4. *
Unser Smith ist wahrscheinlich Eine Person mit dem gleichna-
migen Inspektor des k. Kupferstich- und Handze^chnungs-Cabinets
des brittischen Museums, von welchem wir folgendes Werk haben:
. Nollekins and bis Times, comprehending a life of that celebrated
Sculptor and memoirs of several contemporary Artists etc« 2 voU*
2 th. Edit. 1829.
Smith oder Smit^ Ludwig» Maler von Dortrecht, wird von Weyer-
man erwähnt, der ihm den Beinamen Hartkamp gibt, so dass der
Künstler zu Rom in der Schilderbent denselben erbalten haben könnte.
£r malte Blumen und Früchte, die er grau in Grau untermalte,
und nach der Natur colorirte. Im Verlaufe der Zeit drang der
Grund durch, und so wurden die Bilder verdorben.
Dieser Smith lebte im 17* Jahrhunderte, und ist vielleicht je-
ner Smith, von welchem noch IdüQ im Schmidt'schen Cabinet zd
Kiel zwei Seeschlachten waren, die nach der Angabe im Cataloge
Werke eines vorzüglichen Künstlers sind. Der genannte Dort-
rechter müsste daher in seiner späteren Zeit Marinen geroalt habeo,
vielleicht m England, wo sich der Künstler einige Zeit aufhielt,
wie Weyerman versichert. *
Sinith} Urnn, Formschneider und Stahlstecher, einer der trefHich-
sten jetzt lebenden englischen liünstler seines Faches. Es finden
sich zahlreiche Formschnitte vun der Hand dieses Meisters, wel-
che grosse Mannigfaltigkeit bieten. Sie bestehen in historischen
Darstellungen, in Genrestücken, in Landschaften mit Figuren, Tbie-
ren, Architektur u. s, w. Solche sind in der Cotta*schen Pracht*
' ausgäbe von Herder*s Cid nach Zeichnungen von E. Neureuther,
Stuttgart 1839; in der Curmer'schen Ausgabe von B. de St Pierre's
Paul et Virginie, in den St. Evangiles desselben Verlegers (Paris
1836) in der illustrirten Ausgabe der Poems of W. Cowper, Irom
^fawings by J. Gilbert, London lö4l, in The thoasand 0t ooe
Smith, R. — Smith, S. &31
Nigth». Loodoii, C. Knight I84l, »d dem öüchleio: Whi$l, Lbn.
don 1043 , nach Zeichnungen von K. Meadows, etc. Wahre Mei-
sterstücke sind die Holzschnitte in The Solage of Song, Short
poems etc., London 1Ö37. Diese 12 Blätter sind nach Zeichnungen
von W. Harvey. von O. Smith, S. Williams, W. T. Green und
W. H. Powis, 8.
>mith^ R., Kupferstecher, wird von Füssly erwähnt. Von ihm «ol-
len die Blätter in A. de la Motnay's Reise in die TürUey herrüh-
ren. Sie stellen türkische Sitten und Gebiäuche vor.
»cnith, li.. A. , Kupferstecher, ist uns aus Beuard's CahinetPaignon
Dijonval bekannt, wo ihm zwei Blätter nach G. U. Morland zu-
geschrieben werden. Das eine stellt eine Frau vor, Vvelche di«
Hühner , füttert, das andere eine Dame, wie sie Blumen begiesst.
Beide Blätter sind punktirt und 1788 in Farben gedtuckt.
Wir möchten t'asst glauben, es sei hier vob Barael Smith die
Rede. Auch im Boydell's Verlags - Catalog wird die Darstellung
des Chryses einem K. Smith beigelegt, welcher aber John Kafael
Smith ist.
Smith ^ Rafael^ s. John Rafael Smith.
)inith , Samuel 9 Kupferstecher, geb. zu London um 1745» »rbeitete
mit grosser Kunst im Fache der landschaltlichen Darstellung,
und wendete dabei die Hadirnadel und den Grabstichel an. Er
hinterliess einige schätzbare Blätter, und nahm auch zuweilen an
den Arbeiten anderer Künstler Theil. Diess ist. mit zwei grossen
Blättern von Woollett der Fall , welche dieser mit S. Smith und
B. T. Founcy nach ü. Swancvelt gestochen hat. Si^ sind unter
dem Titel: iVIorning und Bvening bekannt. Nach J. Milton stach
er mit J. Cook ein schönes Thieistück: The english Setter, einen
Hund io landschaftlicher Umgebung, die von Smith gearbeitet ist.
Er 8tarb um 1808*
1 ) Niobe mit ihren Kindern dem Zorne Apollo's preisgegeben,
nach dem früheren Bilde >. R. Wilson. Von Smith ist der
landschaftliche Theil, die Figuren sind von W. Sharp ge-
stochen. Dieses schöne Blatt erschien 1803 in BoydelTs
Verlag. Roy. qu. fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
2) The Finding of Moses, Moses als Kind aus dem Wasser
gezogen, nach Zuccarelli's ßild aus der Sammlung in liamp-
toncourt 1788« s* gr. qu. fol. '
Die Abdrücke vor der Schrift sind selten.
3) Die Ansicht von Gharles-Town in Süd-Carolina, nach Tb.
Leitch, gr. qu. fol.
4) Die Ansicht eines Seehafens mit der stürmenden See im
Grunde. Rechts steht ein Pallast. Nach P« J. Loutherburg,
qu. fol.
Im ersten Drucke rot der Schrift.
bmith 9 S« , Kupferstecher zu London, ein jetzt lebender Künstler,
ersch)9int als Stecher für The Royal Gallery of Pictures «^ in her
Majesty's Private Collection at Buckingtiam, von 1839 an von J«
Linnell herausgegeben ^ roy. 4*
Im vierton und letzten Hefte (l84l) ist von ihm:
Rubens Wite, nach Kubens.
34*
iZt Smith» Thomas.
OfDlih» TbomflSi Maler ondKiipfertteeher, genannt Smith of Derby,
zeichnete sich tA LandtchafUtache aus. Er malte and zeicho^te
viele eoglifche Aneichten , deren mehrere im Stiche erschicDen.
Nach seinen Gemälden erschien eine Folge von 4o Blättern mit
französischem und englischem Text, outer dem Titel: Recueil dt
4o Vues du Pie de Derby et autres Lieux, peintes par Smilh et
grav, par Vivares et autres. London by Boydell 1760t fol.
Boydell hatte viele Blätter nach diesem Meister im Verlag,
die meisten 21) Z. hoch, nnd 15i Z. breit Darunter bilden fol-
gende acht eine Folge: ,
1 ) In Dave Dale near Ashhorne, von Benoit.
2 ) Upper part of Dove Dalc, von Roberte.
3) Near Witton Mill, von Scotin.
4) Matlock Bath, von Vivares.
5) Cascade near Matlock Bath, von demselben.
6) View on the River Wye, von demselben.
7) Chee Toor on the River Wye, von Scotin.
8) The Peak Hole in D — l's Arse, von Granville.
Vivares stach noch zwei Ansichten von Chats worth und Ha^
dont die Gegenstücke bilden. Dann haben wir von ihm 4 Park-
ansichten, ferner 4 Ansichten vom Trent, von Anchor Church,
Hopping Mill Ware und Lyme Park, und endlich vier Änsicbtea
von Rirkstall Abbey, Fountain's Abbey, Kenilworth Castle und
Tynemouth Castle. Mason stach vier Ansichten von High Force.
Thorp Cloud, Godall und Matlock High Torr. Von Elliot haben
wir eine Ansicht von Colebrook Dale, und eine Folge von 6 Pfer
destücken von 1769» woran auch Smith Hirbettete.
1 ) The CuUen Arabian.
2) Brood Marcs with their Foals.
5) Catching thö Colts.
4) Shueing etc. the Gavison and Villar.
6) Bridling, Saddling, Breaking and Taining.
6) Matchen et Trajan ronning a Race at Newmarket.
Smith of Derby gehört zu den vorzüglichsten englischen KüosN
lern seiner Zeit» und die nach ihm gestochenen Blätter wurdee
SU Zimmerzierden und für Sammlungen angekauft. Im Verlade
der Zeit eihielt der Geschmack eine andere Richtung, fir starb
1769-
Wir haben von ihm auch einige Blätter, die als Malerradiruo'
gen Beachtung verdienen.
Eine Folge von 4 Blättern mit Ansichten von Seen in Cum*
berland, aus Boydell's Verlag. H. 2l| Z., Br. 15^ Z.
" Derwentwater, Th. Smith pinx. et sc. i767-
Thirlmeer, etc.
Ennerdale Broadwater, etc.
Windermeer, etc.
Smith) Thomas, Maler und Kupferstecher, der Bruder des Georg
und John Smith of Chichester, arbeitete in Gemeinschaft mit Georg»
ist aber der geringere von den genannten Meistern , und starb
vor ihnen. Itn Verlagskataloge des Alderman Boydell wird er von
dem obigen Künstler unterschieden, und mit Georg Smith in Ver-
bindung gebracht.
Wir haben von ihm zwei radirte Landschaften aas Boydell's
>rlag, die in der im Artikel des Georg 4Smith erwähnten Folge
kommen. Grösse i4 — 9 Z.
Smith, Thotna<. — Smitb, W. R. 533
Smith^ Thomas^ Kupferstecher, geb. zu Rom 1779, verlebte die
grösste Zeit seines Lebens in Paris, und war i8 Jahre für
die Gommission des grossen Werkes i^ber Aegypten thätig. In der
Oescription de 1* Egypte sind viele Blätter von ihm, andere findet
man in: La vie des peintres ccicbres, in de Laborde's Itineraires,
in den Voyages de M. Taylor en Egypte, in Cuvier's and ßuffon'i
naturhibtorischen Werken etc.
Smith, Thomas, Aquarellmaler zu London, bluhce in der ersten
Hälfte des ip. Jahrhunderts, und hatte den Ruf eines der bessten
englischen hünstier seines Faches, in welchem in England Ausge-
zeichnetes geliefert wurde. Er ist auch Verfasser eines Werkes
über Aquarellmalerei, welches 1823 ins Französische übersetzt wurde,
unter dem Titel : L' art de peindre a 1' aquarelle.
Smith, William, Maler und Kupferstecher, der Bruder von Georg
und John Smith von Chichester, ist ebenfalls unter dem Namen
des W. Smith of Chichester bekannt. Er malte Bildnisse , Land-
schaften, Blumen und Früchte, alles mit gutem Erfolge. W. Pe-
thers hat das Bildniss dieser drei Künstler auf einem Blatte in
Kupfer gestochen, wie sie in einer Landschaft arbeiten. William
starb 17$4«
1) The Judgement of Paris, schöne Landschaft nach Claude
Lorrain, s. gr. qu. fol.
2) Sportative Innocence, nach Ph. J. Loutherburg« fol.
3) Rural Felicity, nach demselben, fol,
4) The Villagers, nach J. Pillement, fol.
5) The Sheperdess, nach demselben, fol.
6) Landschaft mit einem Wagen, den vier Pferde aus dem Walde
ziehen, an den Flurs hin , der im Vorgrunde sich hinzieht«
Nach J. Taylor, qu. fol.
7) Eine IVLarine mit drei Schiffen, nach Taylor, qu. fol.
8) Eine Marine mit einem italienischen Seehafen, nach Vernet,
qu. fol.
Smith, William James, Kupferstecher zu London, ist duroh
mehrere schöne Radirungen bekannt, besonders nach älteren Mei-
stern. Wir haben von seiner Hand eine Folge von 12 Blättern
nach seltenen Badirungen von Hembrandt im britttschen Museum«
die mit so viel Geschicklichkeit und Genauigkeit behandelt sind,
dass sie selbst das geübte Auge täuschep können. Diese Blätter
erschienen unter folgendem Titel:
Twelve Fac-Simile Etchings from very rare Originals by Rem-
brandt van Ryn in the Cracherode Collection at the British Mu-
seum, hy W. J. Smith. London l625i 8*
Dann findet man auch in verschiedenen illustrirten Werken
Blätter von Smith, yt'ie in Dodinreü'» Class. and topogr. Tour trough
Greece, etc.
Smith , W. R., Kupferstecher zu London, einer der vorzüglichsten
jetzt lebenden englischen Künstler seines Faches. Es finden sich
mehrere' treffliche Blätter von seiner Hand, viovoti jene in Tur-
ner's England and Wales zu seinen früheren gehören dürften*
Dann ist er auch einer derTheilnehmer an Finden*s Royal-Gallery
of British Art , welche heftweise in roy. fol. erschien.
Smith arbeitet mit Auszeichnung im Landsfchaftsfache. Selbil
534 Smith» Mm. — SmiU, F.
%9\tit kleineren Blatter für illailrirte Werke sind mit groteer Sorg,
folt und roeisterhoft behandelt. Solche find in S. Prout's Vieivs
of cities and scenexy in Italy, France and Switzerland, gr. 8*
1 ) View on the river Stour near Dedham , nach J* Coottable,
für Finden*« Royal-Gallery gettochen, qu. fol.
2) The Templing Freient, nach D. Woodward, qa. fol*
Smith 5 Miss., die Tochter des Malers John Rafael Smith, hatte zo
Anfang unsers Johrhunderts glückliche Versuche io der IVlaler«
gemacht. Fiorillo rühmt ein Bild, welches Hektor's Abschied too
Andromache vorstellt und i805 auf der Londoner Kunstausstellung
zu sehen war. Die Künstlerin zählte damals 18 Jahre, unter
welchem Namen sie später erscheint ist uns unbekannt.
Snaith, nennt Fiorillo V. 870 einen berühmten englischen Thierms-
1er, von welchem 1804 das Bild eines seine Beute Terzehrenden
Tiegers gerühmt wurde. Ob dieser. Smith einer der oben genaso-
ten Künstler ist, können wir nicht angeben.
Smiths j Heinrichi %, h. Schmitz.
Smiths, S., Maler von Breda, lebte im 17. Jahrhunderte» ist aber
wenig bekannt. Er malte historische Darstellungen.
Der unten erwähnte Johannes Smits von Breda honnte mit
ihm in Verwandtschaft stehen.
Smithson, John, Architekt, war zu Anfang des 17. Jahrhunderts
in Englan^thäti^. Er stand in Diensten des Herzogs von Netr-
Castle, welcher ihm l6o4 den Bau des Schlosses Welbeck über-
trug. Dann hinterliess er auch mehrere Zeichnungen, theilweise
von italienischen Gebäuden. Sein Vorbild war Palladio.
Smits, Johannes, Maler vcn Breda, arbeitete in der zweiten Hälfte
des 17. Jahrhunderts, meistens im Haag. Er malte Bildnisse ond
historische Darstellungen, deren mehrere in den Privatbesitz über-
gingen. Im k. Schlosse Hondslaars Dyck sind Plafondbilder ood
hi&torische Scenen in Gel von seiner Hand geroalt. WeyermiB
rühmt ihn als IVlann von Talent, der eben so gut zeichnete als
colorirte. Füssly nennt von einem Johannes Smidts eine getosch«
Zeichnung, welche den Diogenes mit der Laterne vorstellt. Di^
ser könnte mit dem obigen Künstler Eine Person seyn , da die
Zeichnung die Jahrzahl l6Ö0 trägt. Etwas hinderlich ist die Auf*
Schrift : Johannes Smidts Stadesworch. Füssly meint , letzteres
Wort bedeute Stadtberg im Cölnischen, so dass die Zeichnung
daselbst ausgeführt seyn könnte.
SmitS^ J*9 Maler, ist uns nach seinen Lebensverhältnissen unbekannt,
wenn er nicht mit dem obigen Künstler Eine Person ist, ' oder mit
dem folgenden F. Smits.
J. Bemme A. Z. stach nach J. Smits das Bildniss des Theolo-
gen D. J. Scharf, gr. ful.
Smits 3 F., Mijlpr, arbeitete in der ersten Hälfte des ig. Jahrhunderii
im Haag, und dann auch in Rotterdam^ Er halte als Portrait-
utiiler Bnih
^'^
Smite, J. G. — Smugleri, Tb- M5
JmitS, J. G., Maler im Haag, ein jetxt lebender KÜMHer. Seine
Bilder bestehen in Landschaften und in Ansichten von Stadien,
dann in Ansichten von Dörfern und anderen ländlichen Gegenden
mit Gebäuden und Figoren.
SmitS, Palmire, Malerin, widmete sich um 18^2 in Mfinchen der
Kunst. In dem bezeichneten Jahre sah man von ihr eine Copte
der Judith von Riedel , nach dem berühmten Bilde des Ronig»
Ludwig von Bayern.
JmitS, Johann Baptist, Zeichner und Schreibkünstler, hatte in
den beiden ersten Decennien unsers Jahrhunderts in Antwerpen
Ruf, besonders im Verzierungsfache.
imitZ oder SmitS, Caspar, Maler, der sogen»nntc Magdalenen-
Smith. War nach einigen ein D«"'»?.^*'v »«"^r '"/"^"/ü" Ä":
der. und wieder andere halten ihn für einen Bruder f" berühmten
Kupferstechers John Smith. So viel ist gewiss dass " "„ Ruf
der'^Restauration nach England kam, nod m London f""«» «»|
gründete. Er malte kl.int Portraite in Oel die »«»»r ähnlich be-
funden wurden. Dann malte Smitz auch B'"™«» "°^. ^'X,'
mit grosser Kunst. Den Beinamen erhielt er aber '•" "•»'» °»;
dern'^der Magdalena, wobei er seine schone Frau zum VorbiW.
nahm. Im Vorgrunde brachte er gewöhnlich P'««»° "j» ' „^f!
meisterhaft ausgeführt sind. John Smith stach ein »"^^h" ^ '^
in Mezzotinto. Ind dann eine H.gar m '^" ^f^T'-J'ir'pZ
Artikel desselben angegeben haben. Auch P« Seh""»' °»'l ^*,7
haben nach ihm gestochen; ersterer die Magdalena in der Grotte.
Die letzte Zeit seines Lebens brachte Smitz in Dublin xn wo
er 1689 («»a<=h »»deren 1707) in dürft.genUmstanden starb, obgleich
Smitz ^ 8. auch Schmitz.
Smont, L., Maler, dessen Lebensverhältnisse n«>bf>"°t «'"JimS
finden sich Landschaften von. ihm. die »^.,"Y'V=»"^\ese bS
gezeichneten Figaren. °'»'V";bL^"Tn deT Galerie ?ü Seherin
sind auch von glänzender Färbung. In """;'""
sind zwei sehr schöne Bilder von diesem Meister.
Fr ist wahrscheinlich mit jenem Smout Eine Person , dessen
Füsfv nach H schini TNachrS'chten von Gemäldesammlungen S
Sie stellen io Converbationsstucken die Künste 7°^«« pJpson ist
undT g" breit. Ob er mit dem Maler Schmant Eine Person i6t,
wie Füssly jun. glaubt, bleibt dahingestellt. %
Smout^ 8. Smont.
SmugkrS, Th., Landschaftsmaler. --^J" ^'^'^Slnd^'o^ÄS
v?n Paignon Dijonval erwähnt. "»^"« »^jMf *°,- „.aUe. Land-
iUm^zwIi^imümriss^^e^^
&M Smiigkwi«» Fraw. — Soayen^ Pieter.
heflteB im BnglischeB The Smngglert. Hat suletzt Bcoard in
feinem <C^ateloge cIbtod den Maler Th. Smo^lere genaoot?
Smuglewicz, Franz , Maler, warda um 1765 in Warschau gebo-
ren, wo er zuletzt als Zeichenmetster des Königs von Polen er-
scheint. Er fertigte viele historische Compositionen, besonders aai
<ler Geschichte seines Vaterlandes, deren einij[;e gestochen warden.
So haben wir von Krüger und C. G. Rasp in Dresden drei Blät-
ter mit Scenen aus der Geschichte de« Boleslas Chobry von Kiew,
wie er die Gränzen seines Reiches an der Saale bestimmt u. s. w.
Diese schönen grossen Blätter kommen selten vor, und %vie e«
scheint noch seltener eine Sammlung von 6l Blättern von Carloni,
unter dem l*itel: Agli Amatori delle belle arti e delle Antichita.
Smugliewiez Pitore Polaco dise(|:no. Im Cataloge der Sammlang
des Malers Prof. J. Hauber zu München wird der Name des Künst-
lers, wie angegeben, geschrieben. Bei der Auktion ging das Werk
um 11 Gulden 12 Kreuzer weg. G. Ottaviani stach nach seiner
Zeichnung die Aldobrandinische Hochzeit» ein grosses Blatt.
Smugliewiez, s. den obigen Artikel.
Sinyberty Maler, ein jetzt lebender nordamerikanischer Künstleri ist
in seinem Vaterlande durch historische Darstellungen bekannt. Er
bekleidet zu New- York die Stelle eines Professors der Zeichenkunst,
und ist als Lehrer tüchtig. 8. auch Smihert.
Smytera, Anna 5 Malerin von Gent, wird|von C. v. Mander ge-
rühmt. Sie malte ausserordentlich kleine Figuren in Miniatur.
Nach dem Berichte des genannten Schriftstellers konnte man eioes
ihrer Bilder mit einem Waizenkorn bedecken, und doch zeigte es
eine Windmühle mit ausgespannten Flügeln, den Müller mit dem
Sacke, ein Pferd und einen Karren, und Leute die vorübergehen.
Diese berühmte Mtoiaturmalerin war die Mutter des Lukas de
Heere, und blühte um 1560«
Smytb, s« Smith.
Snabille, Maria Geertruida,r<)ie Gattin des Malers Pieter lBa^
biers , zeichnete Blumen und Früchte. Sie ist vermuthlioh noch
am Leben.
Snaphaan^ A. de^ Maler, lebte in der zweiten Hälfte des n.Hf
hunderts in Holland, oder gehört wenigstens zur holländischen
Schule. In der k. Gallerie zu Berlin ist das Bild einer Danie,
welche sich am Putztische von ihrer Zo£fe frisiren lässt, wahrend
ihr ein Mann ein Billet überreicht. Dieses kleine Bild ist be-
zeichnet: A. D. Snaphaan. J. C. Böcklin stach nach einem A*
Snaphan das Bildniss der A. Marg. von der Burg, wahrscheiolicb
von dem obigen Meister gemalt.
Snayers, Pieteri Maler, geb. zu Antwerpen 1503, war Schüler von
U. van Baien, und ein in Theorie und Präzis höchst ehreowerther
Künstler. Er war in allen Theilen der Malerei geschickt, malte
Portraite, Ui»«orien» Genrebilder, und besondern Ruhm erwarben
ihm die Landschaften und Schlachtgemälde, welche mit Fleis*
ausgeführt und von grosser Klarheit sind. Seine Arbeiten ^^'
flivM daher selbst von Rubens und van Dyck gerühmt, da sie such
Snayers« Pieter. 537
in der Zeichnung sehr lobenswerth sind. Der Erzherzog Albert
berief ihu als Hofmaler nach Brüssel, auch der Cardinal In-
fant von Spanien ernannte ihn zum Holmaler, und bewahrte
mehrere Bilder von ihm, die in Spanien zerstreut sind, oder
weiss Gott wohin kamen. Von den Bildern aus der Sammlung des
Erzherzogs sind einige in der k. k. Gallejie zu Wien. Da ist eine
Gebirgslandschaft mit einem alten Gebäude und mit Reisenden un-
ter Bäumen. Ein zweites Bild ist das einer grossen Feldschlacht
zwischen Reiterei und Fussvolk auf einer weiten Ebene, in klei-
nen Figuren. Ein anderes Gemälde zeigt eine Schlacht von Rei-
tern, so wie Gefangene und Leichen, welche geplündert werden.
Dann ist in der Gallerie des Belvedere auch der Halt einer Reiter-
truppe am Wasser, lauter Bilder im massigen Formate. Im un-
teren Belvedere sind von Snayers grosse Schlachtstücke, weiche die
liriegsthaten des Erzherzogs Leopold Wilhelm und des Feldmar-
schalls O. Piccolomini vorstellen. Da ist die Schlacht von Gran-
court bei Thionville l63Qi die Belagerung von Einbeck l644> die
Einnahme von Neuburg am Wald l646> der Secours von St. Omer
1058, das Posto zu Bresnitz l64l • der Entsatz von Freiburg i643>
die Atfaire bei München lÖ^St die Passäge von La Somme l650*
In der Gallerie zu Schieissheim ist von ihm ein grosses Bild,
welches die Schlacht am weissen Berge l620 vorstellt, wo Maxi-
milian I. gegen die böhmisch -ungarische Armee des Churfürsten
Friedrich V. von der Pfalz siegte. Ein zweites Bild dieser Samm-
lung schildert eine Schlacht zwischen den Spaniern und Hollän-
dern , ebenfalls in grossem Formate. In der Pinakothek zu Mün-
chen ist der Sieg Heinrich IV. über den Herzog von Mayence bei
St. Martin d*Eglise, der König zu Pferd mit Sully, in halber Lebens-
grösse. Dieses Bild wird im Cataloge von Dillis dem van Dyck und
Franz Snyders zugeschrieben, letzterer hat aber keinen Theil daran.
In der Gallerie zu Dresden sind zwei kleine, ächte landschaft-
liche Gemälde vop Snayers, eine Waldgegend mit Hohlweg, wo
Reisende von Räubern geplündert werden, im Angesichte von Gal-
gen und Rad auf dem Hügel; Reisende in einer Landschaft von
Heitern angefallen und geplünder^ Ein drittes Bild dieser Samna-
lung ist zweifelhaft. Es ist eine Waldgegend > wo ein Wagen mit
Reisenden durch's Wasser fährt.
In der Gallerie des k. Mqiseums zu Berlin ist ein kleines land-
schaftliches Gemälde von Snayers, mit Reisenden an dem zwischen
bewachsenen Erdhügeln sich ausbreitenden Wasser, bezeichnet :
Peeter Snayers, G. J. pictor. In der Gallerie zu Pommersfeldea
sieht man eine Landschaft mit Soldaten auf dem Vorposten.
Ueberdiess kommen noch mehrere andere BHder in Sammlun-
gen vor, die theilweise acht sind, während andere ohne Grund
seinen Namen tragen. Auch mit Snyders oder Sneyers wird er ver«
wechselt. Das Todesjahr dieses Meisters wird nicht genannt. Es
erfolgte nach l662. Van Dyck hat sein Bildniss gemalt, und A.
Stock es gestochen. C. Kaukerken hat es in kleinerem Formate
gestochen. Th. van Kessels hat sechs schöne Bilder nach ihm ra*
dirt: Kämpfe zwischen Reiterei und Fussvolk in lebendigen Com-
positionen. Auf einem derselben, mit tartarischen Reitern, hat der
Meister die Bekehrung des Saulus angebracht. Auch Prenner hat
vier Blätter nach ihm gestochen , wahrscheinlich nach Gemälden
der Gallerie in Wien.
Dann gibt es auch ein radirtes Blatt, welches einige dem P.
Snayers» andere dem D. Ryckaert und dem J. Steen beilegen. Es
538 Soeli, H. — Snellinck, Hans.
fst diess die Büste eines Banern mit Hat. im Profil naeb rechti. !
^wie er den Mund zum Schreien öffnet. Recht« bemerkt maa dei |
Theil der Büste einer Bäuerin. U. 2 Z. 2 — 3 L. , Br. 1 Z.8— qL.
Dieses Blatt ist schlecht geätzt, und im ersten Drucke vor der
Einfassung. R. Weigel (Supplements au Peintre - graveur p. lT5i
erkennt darin den Geschmack des T. Wyck.
Snelly H., abgekürzter Name des Hans Snellink. '
öneil, Maler, ein Schwede von Geburt, machte sich ora l82I t«-
kannt, durch glückliche Versuche in der Historienmalerei. Seioi
späteren Schicksale kennen wir nicht.
Snell oder Snel^ Johann, Maler, ist nach seinen Lebensverbill
nissen unbekannt. Er erscheint i493 unter den Mitgliedero de
Bruderschuft des heil. Lucas zu Antwerpen, und starb 1504- Dieses
Verzeichniss machte Baron Reiffenberg (Memoires de rAcademit
royal de Bruxelles 1832) bekannt
Snellaert, Johann ^ Maler, erscheint in dem im vorhergehende»
Artikel erwähnten Verzeichnisse der Bruderschaft des heil. LoU
zu Antwerpen, und wird ausserdem von keinem Schriftsteller gC'
nannt. Er war l454 bereits Mitglied, stand einige Zeit in Dies-
8ten der Maria von Burgund, und malte für sie neben anderen
ein Oratorium. Nach dem i465 erfolgten Tod dieser Fürstin lebte
er in Antwerpen wieder als Privatmann, und kommt noch l480 us
Bruderschaftsverzeichnisse vor.
Snellaerty William, Maier, ist als erster Meister des PieterVlerick
bekanut, so wie als Vater des folgenden Künstlers. Blühte um i55C<
Snellaert, Klaas, Maler von Tournay, der Sohn des obigen Kuost
lers , war Schüler von Carl van Ypern, und stand diesem Meister
anfangs als Gehülfe zur Seite, als diesef in Uooglede arbeitele<
Er malte Historien, architektonische Darstellungen, Ornamente u.
s. w. Auch viele Zeichnungen fertigte dieser Snellaert, und ob-
gleich er ein Künstler von Ruf war, so scheint doch wenig voi
ihm bekannt zu seyn. £r starb l602 im ÖO. Jahre , wie C. ria
Mander versichert.
Snellinck, Hans, auch Snellinks und Snellinx genannt, Male*
wurde 1544 7.u Mecheln geboren, wie die meisten späteren Sehnt:-
steller angeben, angeblich auf C. v. Mander sich berufend, welciier
aber beisetzt: so ick meen, so dass er die Angabe nicht verbürg«'^
konnte« Zur Zeit des genannten Schriftstellers lebte Snelliock in
Antwerpen, und hatte da den Ruf eines ausgezeichneten Historieo-
upd Schlachtenmalers, dessen Werke von den Fürsten und Gro»-
ccii de$ Uoiches gekauft wurden. Mehrere schilderten berübiote
Wätfeuthaiiin der vaterländischen Armeen« wobei der Pulverraacb
eine grosse Rolle spielte, und dem Künstler viele Mühe erspartet
aber unbeschadet dem Ganzen , wie Oescamps versichert. Viele
seiner Werke kamen in den Besitz des Erzherzogs Albert und der
I Ufa nun [snbella, so wie in jenen des Grafen Mannsfeld, welclie
alle den liün stier sehr begünstigten. Ersterer zog ihn an seinen
llgf in ßrüä^el. Auch van Dyck schätzte diesen Meister, uoti
malte de^soii Bildniss , welches dann über seinem Grabe in der
Ktrclie da heil. Georg zu Antwerpen aufgestellt wurde. Er *^^^
1
I SndliDcks, J» -^ Snovr, Robert. 539
1038 (nach Descamps l636)« C. v. Mander weis« nur, dass Siiel-
linck i6o4 ein Mann von ungefähr 55 Jahren war. Er gibt seinem
Werhe auch dessen Portrait bei , mit jenem von Otto van Veen-
und Adam van Ort auf einem Blatte , wo es mit Nr. 3 bezeichnet
ist. Dann hat auch van Oyck das Bildniss Snellinck's radirt, ihn
mit der Mütze auf dem Kopfe und einem reich über n die tinUe
Achsel geschlagenen Mantel dargestellt. Auf diesem Blatte steht:
Joanne« Snellinx Pictor humanarum Figurarum in Auloeis et Ta-
petibus Antverpiae. Van Dyck radirte dieses Bildniss 'zum zwei-
tenmale in derselben Grösse, diese Platte vollendete aber P. de
Jode mit dem Grabstichel. Ein anderes Portreit dieses Meisters
ist von S. Silvestre, Bei Weyerman und Houbracken sind eben-
falls die Bildnisse des Mei«ters zu finden, denen jenes von Van
Dyck zu Grunde Hegt.
Johann Sadeler stach nach ihm' C.hristu« nach der Auferstehung,
und eine Kreuztragung Christi mit mehreren Märtyrern ist: Joan-
nes Snellinck inventor, und Edu. ab Hoefwinkel ecxud. Antwerp,
bezeichnet. Dann haben wir eine Folge von 6 Blättern mit Dar-
stellungen aus der Geschichte Alexander's, wovon Nr. 6. H. Snell.
invent. J. de Jode excud. bezeichnet ist. Der Stich ist von J.
Sadeler.
»nellinckSy J., Maler, wird von G. van Spaan erwähnt, unter den
Künstlern Rotterdams, die 1691 bereits todt waren. B. van Eynden
I- 97. sagt, dass sich von diesem 'Snellincks geschmackvoll behan-
delte Landschaften mit Bäumen und Bergen, und mit gut gezeich-
neten Figuren finden. Das Licht spiegelt sich oft im Wasser, oder
in Bäumen und Gesträuchen. Doch sind diese Bilder nicht so
schön als jene von Pynacker, der breitere Licht- und Schatten-
massen liebte.
In einem Auctions- Verzeichnisse, München 1845» fipden wir
eine Gebirgslandschaft mit Wald in Tusch angezeigt» und selbe
einen D. Schellinx zugeschrieben, qu. 8*
>nelling^ Mathew^ nennt Fiorillo einen englischen Portraitmaler
des 17. Jahrhunderts, der aber nicht von grosser Bedeutung war.
änellinx, Willem, s. Schellinx.
Snellinx, nennen spätere Quellen den obigen Hans Snellinck. So
nennt ihn C. v. Mander, van Dyck schreibt Johannes Snellinck»
und nach ihm auch Houbracken.
Jneyders, nennen einige den F. Snyders. Dieses Wort wird im
Deutschen Sueyders gesprochen. Auch einer^ der Schneider könnte
in fremdem Munde Snr-yders genannt werden, wie diess in fran-
zösischen Werken und Cataiogen hier und da geschieht.
äneyers, Peter, s. P. Snayers.
Snip, der Beiname von A. Terwesten.
Snoeck, Julius, Bildhauer zu Brüssel, ein jetzt lebender Künst-
ler. Er fertiget Büsten, Medaillons und andere Bildwerke.
Snow, Robert, Zeichner und Schönschreiber, arbeitete zu Anfang
des 18. Jahrhunderts in London. G. Bickham stach nach ihm das
schöne Titelblatt zum Vitruvtus Britanicus. London I7i7, foL
540 Sottflelaer« — Siiyder», Fvanz.
Snuffelaer, •. O. Marc«llii una SchHeek.
Snutcke, Lorenz , Architekt, lebte in unbekannter Zeit in Otredil
Er scheint der Erbauer der St. Marti ntkirche datelbtt sn seyi.
Man sieht, (oder sah) in dieser Kirche eine Sinle, die aaf Och*
aenhäuten über einem tiefen Wasserloche errichtet seyn soll. Vgl.
wunderliche Begebnisse des Wunderlichen (des Herzogs F. &. voo
Braunschweig Bevre.) L 2o4«
SayderSy Franz, Thiermaler, wurde 1579 zu Antwerpen geboren,
und von U. van Baalen unterrichtet, unter dessen Leitung er scboi
frühzeitig jenes Fach ergriff, welches ihm einen europäischen Ruf
bereitete. Man kann zwar lesen, dass Snyders in Ctalieo durct
die Werke des G. B. Gastiglione auf die Bahn geleitet worda
aei, welche er mit so vielem Glücke durchschritt ; allein Castigliooe
war noch ein Jüngling, als Snyders schon mit Rubens in fianä
▼erkehrte, und der Schule desselben durch Landschaften und Thier-
bilder eine neue frische Seite abgewann. Es ist nicht einmal ids-
gemacht, dass Gnyders je in Italien j;ewesen, da vaterländlscfae
chriftsteller behaupten , er habe fast die ganze Zeit seines Lebeot
in Antwerpen zügeoracht. Nur ein Paar Jahre verlebte er in Bros-
ael am Hofe des Erzherzogs Albert.
Snyders griff in Rubens Schule die Darstellnng von Jagden
mit glänzendstem Erfolge auf, und erscheint hierin selbst gross«
als Rubens, als wahrer Thierschlachtenmaler* Keiner hat so wie
er die Natur der wilden Thiere belauscht, und sie in der höch-
sten Aufregung des Kampfes darzustellen gewusst Seine Thiergt-
stalten athmen Leben in ruhigem, malerischem Momente, im fian>
pFe um ihre Waldfreiheit mit Hunded und Jägern , und in der
Angst und Wuth der Mordhetzerei steigern sich alle Eigenschaf-
ten und Leidenschaften der thierischen Natur. Wir bewuodcni
ihren Heldenmuth, und wünschen Sieg ihrem gewaltigen Kampfe.
Snyders ist der genialste Thiermaler, bei dem jede Linie, jeder
Finselzug den Meister verkündet Als sein Hauptwerk kano du
wohl die Schweinjagd in der Gallerie zu Dresden erklären. Wii
sehen darin, sagt J. Mosen (die Dresdner Gallerie in ihren bedeo«
tungsvollsten Meisterwerken, l844» S. 100 ) einen Ajax der ^•
den Schweine , ganz so , wie ein Wildschwein seyn muss : frech»
wild und dnmmkühn in seinem harzgestreiften Borstenpaozer iw^
dem hauenden Schwertzahn im Kampfe mit Jägern und Hundei
Es ist ein zum Tollmordlauft gereiztes xhier, gehetzt von den bö)*
artigsten, bissigsten Hunden der vortrefflichen gross gefleckten bot-
ten Race. Vier liegen bereits zerschlitzt und heulend in ihres
Blute; der Fangknecht, der ihr das Eisen in die Brust reooeo
wollte, ist im Vorwärtsstürzen unter den Mordhieb des eotsett
liehen Thieres gerathen, aber von der anderen Seite her erhält^
von einem Jäger den unvorhergesehenen Banditenstoss. Uioteoiier
bläst ein rothköpfiger Satan« nach Mosen der Schweinhirt aus Wei-
ter Soott*s Jvanhoe, das Hörn, und eine neue Schaar von Huodefl
und Jägern stürzt herbei. Auch in München, zu Wien, in £og'
land u. s. w. sind Hauptwerke dieses Meisters, sowohl Kämp^
gegen Thiere, als SttlUeben. Jordaens, A. Janssens, Nieuland, Mi*
revelt, Rubens und andere Meister malten ihm öfters die Figur^"
in seine^Bilder, so wie Snyders seinerseits auch wieder die G«'
milde dieser Meister ausstaffirte. Wir haben im Leben des F> ^'
Rubens, (Künstler-Lezikon XIII. 586 ff* ) mehrere Jagdgemälde ood
StiUleben aufgezählt» in welchen die Thiere von Snyders berrök'
Snydel^s^ Franz. 541
ren. Doch findet man aach eine bedeutende Anzahl von Bildern,
auf welche Snyders alleinigen Anspruch hat» vielleicht einige Fi-
guren abgerechnet» Diese Werke beurkunden grösstentheils eine
unglaubliche Vullkommenheit des Mechanischen, vom lebendigen
und todten Thiere bis zur Frucht und zum Jagd- und Küchenge-
räthe. Auch Zeichnungen haben sich erhalten, welche eben so
viele Zeugnisse von der Kraft des Geistes und der technischen
Meisterschaft des Künstlers sind. Sie sind in Rothstein , in Tusch
und in Bister ausgeführt, öfters mit Weiss gehöht. Auch solche
in braunem Camayeu mit Oelfarben gibt es. Von seinen Werken
nennen wir hier folgende, in öffentlichen Gallerien vereinigte Bil-
der, die zugleich zu den ausgezeichnetsten Arbeiten des Meisters
gehören. Auch im Privatbesitze finden sich Gemälde V09 ihm.
Dresden; k. Gallerie :
Das Paradies. Zahme und wilde Thiere bewohnen fried-
lich das eben nicht reizende Eden. In der Ferne sind Adam
und Eva vor dem Schöpfer. Breite l4 F. 11 Z., H. 9 F. 2 Z.
Die Schweinsjagd. Mehrere Hunde fallen die gewaltige
Bache an , welcher das Eisen in der Brust steckt 9 das oben
beschriebene Bild, mit Figuren von Rubens gemalt. Dieses
Bild ist 10 F. 8 Z. breit , und 5 F. 10 Z. hoch.
Ein Bär von mehreren Hunden angefallen« 7 F. 4 Z. breit,
4 F. 8 Z. hoch.
Die Bärenhetze. Hunde halten das Thier in einer Wald-
gegend fest , während zwei Jäger dasselbe mit Spiessen er-
legen, und andere zu Fuss und zu Pferd herbeieilen, alle von
G. Hondhorst gemalt. l5 F. breit, 8 F. 5 Z. hoch.
Geflügel und anderes Wild auf einer Bank, und Koch
und Köchin, von Rubens gemalt, wählen aus. Im Vorgrunde
ist eine Hündin, ll F. 6 Z. breit, 7 F. 2 Z. hoch.
Geflügel mit Schwan und Pfauhahn, und anderem Wild
^uf einem bedeckten Tisch* ^ Rechts im Yorgrunde ist eine
Hündin mit den Jungen im Besitze eines grossen StückesJKäs,
nach welchem ein anderer Hund lüstern ist. Dieses meister-
hafte Bild hat der Künstler wiederholt, und die Replik ist
ebenfalls in Dresden. H. 5 F. 11,Z., Br. 8 F.
Wildbret, Früchte und Gemüse auf einer rothbedeckten
Tafel, dabei ein Reh und ein Schwan, und Gefässe mit Fischen
und Austern. Die Katze hat einen auf dem Fussboden liegen-
den Aal erfasst, auf welchen zugleich zwei Hunde ihre Auf-
merksamkeit richten. Im Grunde ist ein Affe.. Br. 8 F., H. 6F.
Früchte in grossen Schüsseln und Körben auf dem Tische,
dabei ein todtes Reh mit Flügelwild. Im Vorgrunde beschäfti-
get sich ein Affe mit anderen Früchten, und rechts steht ein
reich gekleidetes Mädchen mit dem Papagei, von Miereveit
gemalt. 8 F. 4 Z. breit, 5 F. 5 Z. hoch.
Geflügel, Obst und Früöhte auf einem Tische; dann ein
an den Hinterläufen aufgehangenes Reb, ein Paar Hasen und
ein Truthahn. Der Mann und die Magd mit dem Korbe sind
von Nieuland gemalt. Br. 10 F., H. 6 F. 7 Z.
München, k. Pinakothek:
Zwei Löwen ein Reh verfolgend, in Naturgrösse.
Die Löwin, welche den Eber erlegt, in Naturgrösse.
Eine Schweinshetze. Der Eber, an den Baum gelehnt,
vertheidiget sich gegen die eindringende Hunde. H. 6 F* 1 Z.,
Br. 10 F. 7 Z.
S42 Snyders, FraoE.
Federwild» ein Schweinskopf, Gemüse und Fruchte ii
dem Tische in der Speisekamioer, der Rebbock und Hrebi tqi
einer Katze und einem Hunde belauert. Der Koch ist m
Rubens gemalt. 4^ F. 9 Z. hoch, und 6 F. 2 Z. breit.
Schleisheim; Gallerie:
Raben , Papageyen und andere Vogel auf dem Baamt,
lebensgrusse Thiere.
Der von einem Raubvogel verfolgte Reiher« welchen xviti
schwimmende Hunde zu haschen suchen, in Lebensgrösse.
Ein Reh, ein Feldhuhn und anderes Geflügel auf des
Tische neben Früchten, in Naturgrösse.
Todte Vögel neben Trauben und Blumen auf dem Tische,
kleines Bild auf Kupfer.
Berlin; Gallerie des Museums:
Der Kampf zwischen Hunden und Bären. Einer der letitN
ren steht aufrecht und erdrückt mit seinen Vordertatzen eioeo
Hund. Links hält ein anderer B»r, ebenfalls aufrecht steheod,
den Hund köpfltngs in die Luft, während zwei andere Hunde
ihh packen. Br. 11 F. 1 Z., H. 6 F. 8 Z.
Pomona, welche Früchte und Vögel aus dem FüIIboro
schüttet.
Meleager reicht der Atalante den Kopf des Ebers. Zm
Jagdhunde und zwei todte Hasen sind dabei.
Die Figuren dieser beiden massigen Bilder sind voo A.
Janssens.
Das Concert der Vögel. Die Sänger sind im Wasser, aa
Ufer und auf zwei dürren Bäumen, und die Eule als Capell-
meister hat das JSotenbucb vor sich. H. 5 F. 3 ^m ^f- '
F. 5 Z.
Wien; Gallerie des Belvedere:
Ein grosser Eber von neun Hunden angegriffen, von deneo
zwei verwundet daliegen, ein Hauptbild dieser Art. durch die
treffliche Radirung von Bartsch bekannt. H. 10 F. 5 ^m ^''
6 F. 7 Z.
Ein Hirsch und ein Reh von vielen Hunden verfolgt. Br.
10 F. 5 Z., H. 6 F. 7 Z.
Das Paradies mit den verschiedensten zahmen und wiI^<B
Thieren im Vorgrunde des Gemäldes. Im Hintergrunde siebt
man die Erschaffung der Eva. Br. 9 F. 9 Z. , H. 6 F. 10^
Zwei Füchse in einer ebenen Gegend von fünf Hunds
verfolgt. U. 6 F. 5 Z., Br. 7 F. 7 Z.
Daniel in der Löwengrube, ein kleines Bild auf Holz.
Gallerie Ltcht,enstein:
Der von Hunden und Jägern verfolgte Fuchs, ein leben-
diges Thierdrama, und eines der Hauptwerke des Meisters.
Zwei Blumen- und ein Fruchtstück.
Sammlung des Hofrathes Birkenstock;
Adler im Kampfe mit Wölfen und Schlangen^ ein ^^oiiff
Bild, durch Schmutzers Stich bekannt.
Frankfurt am Main; Städelsches Institut:
Die Adler, ein durch die Radirung von F. Boel bekaootef
Bild, wahre Könige des Vogelgeschlechtes.
Fommersfelden; gräfl. Schönborn*sche Gallerie:
Bine Schweinsjagd, grosses Gemälde«
SByders, Franz. &43
Brauntchweig, aus der Gallerie von Salzdahlen:
Eine Schweinshetze mit lebensgrossen Thieren.
Uunde » welche ein Reh und einen Hirsch verfolgen» in
gleicher Grösse.
Gotha; Gallerie:
Eine Bärenhatze, grosses Bild.
Ein von Hunden gehetzter Hirsch, mit naturgrossen Thieren.
Paris; Gallerie des Louvre:
Em von Hunden verfolgter Hirsch, wie dieser einen in
die Luft schleudert, sehr geistreich im hellsten Lichte gemalt«
H. 2 m. 12 c. Br. 2 M. 77 c,
Ein von Hunden verfolgter Eber, daselbst dem M. de
Vos beigelegt. Waagen erkennt in der meisterhaften, höchst
dramatischen Composition, in der grossen Klarheit und Wärme
des Vortrags, und in der Art des Impasto den F. Snyders.
Allerlei Früdhte und Thiere, darunter ein Atfe, ein Eich-
hörnchen und ein Papagey, ein durch Wahrheit, Wärme
und Tiefe 'des Tons sehr anziehendes' Bild. H. om. 80 c. Br.
om 70 c.
Waagen erklärt in seinem Werke über Kunstwerke und
Künstler in Paris nur die genannten Bilder als acht, andere
werden dem Snyders nur beigemessen, als:
Der Einzug der Thiere in die Arche. Die beiden Löwen
sind dieselben, welche auf dem Bilde der Vermählung Heinrich
IV. von Rubens vorkommen.
Ein Pferd und andere Thiere.
Ein Löwe, öin Hirsch, ein Strauss und andere Thiere.
Hunde in der .Speisekammer, welche sich um eine,Schöps*
heule streiten.
Zwei Küchenstücke, alle diese Bilder im grossen Formate*
Madrid, k. Museum:
Kampf zwischen Löwen und Bären, mit Thieren inNatar«
grosse, und eines der Hauptwerke des Meisters.
Füchse von Hunden gejagt, mit lebensgrossen Thieren,
von nicht geringerem Werthe, im Auftrag des Königs Philipp
HI. von Spi)nien gemalti^ /
St. Petersburg; )c. Eremitage:
Das Bildniss des Künstlers von Van Dyck gemalt, und
eine Reihe grosser Bilder, Thierkämpfe, Jagden und Stillleben,
die aber nicht alle acht seyn sollen. Zu den Hauptwerken
gehören die durch R. Earlom's schönen Mezzotintostiche be-
kannten Märkte, welche F. Snyders, Lang Jan und Rubens
tür den Bischof von Brügge malten, und worin von den bei*
den letzteren Meistern die Figuren herrühren» Später sah
man sie unter dem Namen der vier Elemente in der Gold-
sohmidts Halle zu Brüssel, dann in der Gallerie zu Houghton-
hall, und mit dieser wanderten sie nach St. Petersburg.
Alton Tower; in England:
Todtes Wild und Früchte,- ein reiches, im Ton klaret
Bild.
Corshamhouse; in England:
Eine Füchsjagd, <ein achtes, meisterlich gemaltes Bild.
Sich beissende Katzen, von gleichem Werthe.
Northumberlands Housc; in England:
Eine Uehjagd, ein grosses schönes Bild .-
&44 Sayders « Franc.
Oro8veiior»G«ll«ry; in England:
Bin« Barenbatse, ein groMes Bild, fahr lebendig «nd w»\e.
Eine Lovrenbatxe» eben so groM ond von gleicfaea Ver-
dienste.
Es gibt noch mehrere andere Werke dieses Meisters, tow-
in deutsoieo als in englischen und niederländischen SammlaD^i.
Doch werden hier ond da aochCopien und Gemilde in derWex,
Snyders geradehin als Original ausgegeben. Die Zaiil seise
Werke ist jedoch bedeutend, da der Künstler ein Alter voa 7^
Jahren erreichte. Er starb 1057 zu Antwerpen.
A. van Dyck bat das Bildniss dieses Meisters gemalt» so n»
jenes seiner Frau und seines Sohnes. Sein von diesem fiüiutler
gemaltes Bildniss ist in der k. Eremitage su St. Petersborg. Aad
in Castle Howard in England ist ein Portrait dieses Meisters. Vu
Dyck hat es radirt, und diese Radirung in seine Portraitsammlui^
nofgenommen. Spater hat J. Neeffs die Platte mit dem Grabstick^
vollendet. G. Betti stach ein Brustbild dieses Meisters. Auch S.
Silvestre stach dessen Portrait für Meyssens Verlag. Dann fioda
wir es auch bei Weyerman , Honbracken , d* Argensville ond Da-
camps.
Nacbbildongen seiner Werke.
Mehrere Werke dieses Meisters sind im Stiche und dnrdi die
Lithographie bekannt, sowohl in einzelnen Blättern, als in Gii'
leriewerken. Einige sind auch als solche von bedeutendem Wertbe,
abgesehen von dem allgemeinen Interesse der Composition.
Amor am Fusse eines Baumes sitzend, umher Waffen utti
.musikalische Instrumente. Amor scientiarum, gest. von H. Wio*,
stanle^Tf gr. ^u. fol.
Die berühmten Märkte: A game Market; a fruit Marketj i
fish Market; a green Market, von R. Earlom nach den oben er«
wähnten Bildern in St« Petersburg gestochen, gr. qu. fol.
Das seltenste dieser Blätter ist der Wildbretsmarkt (game msrlei|. •
Der Eber von einer Wolfin angefallen, gest. von Earlom, gr.
qu. fol.
Die Schweinsjagd , das berühmte Bild in Dresden , in Huf*
stäogels Galleriewerk lithographirr, gr. toi.
Uie Schweinshatze in der PinakothoH su München, litbosii-
phirt von J. Wölffle, gr. fol.
Die Löwin, nach dem Bilde in München und für das G^*
, riewerk lithographirL
Hunde im Kampfe mit einem Wildschweine in einer Ln^*
•chaft, das Bild der Wiener Gallerie, radirt von A. Bartsch, (<•
qu. fol. •
Vier Hunde, welche einen Eber verfolgen, nach dem Bil^i>
Zambeccari's Sammlung su Bologna radirt. s. gr. fol.
Dieselbe Composition, mit Dedication an den Fürsten Rherea-
hiller, radirt von F. Novelli, gr. qu. fol.
Ein starker Keuler von mehreren Hunden angegriffen, '^^^
grossartige Composition, gest* von Zaal, ein schönes und selteotj
Blatt, s. gr. roy. fol.
Eine Schweinsjagd (Boar hunting) , gest. von Gab. Smith, ^^
Boydeirs Verlag , s. gr. qu. fol.
Eine Schweinsjagd, radirt von Denon, nach dem Bildet'
dem Cabinete Zambeccari, gr.qu. fol.
Dieselbe Jagd, ohne Namen des Stechers, und kleiner.
Die Schweinsjagdy gasL von H. Winstanley, qu. fol.
Snyders, Fraoz« 545
Eine Schweins) aed, gest. von Joullain, fol.
Der Adler auf der Jagd der Wölfe und Schlangen, gest. von
J. M. SchmuUer, als Gegenstück zu dessen Luchsenjagd, nach C.
Ruthart.
Die Adler, von P. Boel radirt, Nro. 5 bei Bartsch.
Eine Hündin mit ihren Jungen, Gruppe aus einem Bilde der
Dresdner Gallerie, radirt von S. Gränicher, qu^ d*
Eine Hirschjagd, gest. von Lauwers, qu. fol.
Fine Bärenjagd, gest. von L. Vorsternian, qu. fol.
Eine ßarenjagd. nach dem Bilde der Brabeck*schen Sammlang
in Süder von Radi in Tuschmanier gestochen, gr. fol.
Der Kampf zwischen Löwen und Bären.
Füchse von Hunden gejagt, beide Bilder im spanischen Galle-
riewerke lithographirt ; CoUeccion litografica de los cuadros etc.
Zwei Hunde bei einem Korb mit Früchten, und ein Kalbskopf»
anonyme Radiruns, qu. 8*
Studien von Früchten und Thieren, auf einem Blatte: Ex coU
lectione Basan. gr. fol.
Der Hund, welchem der Affe seinen Bissen nimmt, gest. von
J. Smith, qu. fol.
Der Fuchs mit dem Hohne vom Hunde überfallen, F. Barlow
del P. Tempest exe, qu. 4*
Eine Folge von 6 Jagden in Landschaften, bezeichnet: Senei'
dre pinxit. Drevet exe, qu. fol.
Diese Blätter sind leicht geätzt, nach verschiedenen Bildern»
Seneidre steht irrig für Snyders.
a) Bärenjagd.
b) Löwenjagd.
c) Schweins)agd.
d ) Jagd auf Lapins*
e) Hirschjagd,
f) Fuchsjagd.
Eigenhändige Radirangen nach muthmassli eher
Angabe.
Wir lesen in einigen kunstgeschichtlichen Werken, dass Sny-
ders selbst in Kupfer radirt habe. Auch in Auktions- Catalogen
wird dieses zuweilen mit Bestimmtheit ausgespipochen, allein es fehlt
immer noch an einem hinreichenden Beweise. Mit einem Thier-
buche, welches er selbst geätzt haben soll, ist man jedenfalls im
Irrthum.
Ein solches kommt unter folgendem Titel vor:
Liure d' Animaux Peint et Gravc par Senedre,
Dieses Thierbuch enthält 8 Blätter mit Hunden , welche aber
l642 J. Fyth radirte. Die Ausgabe mit dem genannten Titel auf
dem ersten Blatte enthält die sechsten Abdrücke, und der Name
Senedre wurde willkührlich für jenen von Snyders genommen.
Vgl. R. WeigePs Supplements au peintre graveur de A. Bartsch
P- 186* Man findet auch angegeben, dass das Thierbuch dieses
Meisters aus l6 Blättern bestehe. Es könnte seyn, dass die zweite
Folge von Fyth, welche 8 Blätter mit verschiedenen Thieren enthält,
dazu gerechnet wurde.
Dann soll sich noch folgendes Blatt finden, welches einige
dem F. Snyders zuschreiben.
Ein Fuchs von Hunden verfolgt, wie er sich rechts gegen einen
derselben vertheidiget. Im Grunde links kommt von bäumigen
Höhen der Jäger herbei. An einigen Stellen bei^ierkt man dea
Plattengrat. H. 4 Z. l L., Br. 5 Z. 2 L.
Wagler'* Künstler-Lex^ Bd. XVL 35
MC Snyders» Michael. — Sii}'erf^ Hendrik.
' Diesei Blatt kommt hocbit leiten vor. Eine trelRiche Copie
ist io der Collectiun of Fac-Similet of rare Etcbiof;» by Walker.
London» fol. Da wird dietet Blatt deiu Soyd«r» zugescbrieben.
R. Weigel 1. c. möchte es aber eher dem U. UoDdtus zuschreiben,
da dasselbe in Darstellung und Bebandluog an )enea Meister erinnert.
. Fyth und J. Ducq hat weniger darauf Anspruch zu machen.
SoyderSy Michaeli Kupferstecher und Kunsthändler, ivar um 160^
*- 1630 in Antwerpen thätig. In seinem Verlage erschienen meh-
rere Blätter» die theilweise in Büchern vorkommen. Einige dtt'
selben sind von ihm selbst gestochen.
1 ) Amoris divini et humani Antipathie. Editio II. Antverpiae,
apud M. Snyders 1629, 12.
Einige der Bilder sind lieblich» alle ohne Einfassung.
2} Sanctorum Principum Regum atque Imperatorum iioagioes
5er A. Miraeum Antwerpiae. Antverpiae apudMichaelem Sny-
ers töloi 8.
Dieses Werk enthält viele zierlich gestochene Heiligen*
bilder, deren einige von Snyders herrühren. Auf jenem mit
der hl. Helena steht: Mic. Snyd. fe.
S) Examen de conscience avant le repos. Allegorisches BUtt
mit einer Hand und mit Emblemen. M. Snyders exe. 8«
Dieses Blatt landen %vir, wie das obige, im Cataloge der
Brandes'schen Sammlung angegeben.
4) Das grosse Reitergefecht, oder das berühmte Duell bei Her-
zogenbusch den 5* Februar ]600 « mit Dedicatioo an Baron
von Grobbendonay von M. Snyders. Nach S. Vranx, qa- füi.
Dieses schön gezeichnete und seltene Blatt wird demM.
Snyders selbst beigelegt.
Snyders, Heinrich und Peter, $. Snyers.
SnyerSi Hendrik, Kupferstecher» wurde um l6l2 in Antwerpen
geboren, und von einem Meister der Rubens'schen Schule heran«
febildet. Es finden sich von seiner Hand mehrere Blätter, die
reit und kräftig gestochen sind» aber jenen eines Buls wert und
^Pontius nicht gleich kommen, obgleich auch Snyers' Arbeiteo
•chätzbar sind. Sein Todesjahr ist unbekannt.
1) Prinz Rupert von der Pfalz, vor einem Vorhange» nach A.
van Dyck, ein sehr schönes Blatt, welches auch der d>^
gestellten Person wegen von Interesse ist. ( Der angebiiclit
Erfinder der schwarzeu Manier. ) Joan. Meysseos ev«
Antw., fol.
Im zweiten Drucke ist der Name des Stechers ausgekut.
und die Platte beschädiget.
2) Abraham Bloemaert, nach diesem , in älteren Jahren da^^^
stellt, als au( dem Blatte von J. Matham, 4,
3) Adam van Oort, nach J. Jordaens. J. Meysseos exe, 4>
4) Die hl. Jungfrau sitzend auf einer Treppe, u ni geben ron
Heiligen beiderlei Geschlechts. X)en Grund bildet Arcbiteb*
. tur. Nach einem berühmten Votivbilde von Rubeos, uod
eines der Hauptwerke des Stechers. H. Snyers sculp. Ab'
raham a Diepenbecke exe. Ant. C. P. Roy. hoch fol.
I. Seltene erste Drücke vor der in den Schatteoparties
überarbeiteten Platte. Es wurden nur wenige gezogen.
II. Um grössere Wirkung zu erzielen und die LicbU'
SnyerCi Peter. -^ Snyei*8, JaSAbella. &4T
zu höhen, wurden SchoUenpartien mit zwei* und dreifachen
Schraffirungen übergangen. Dadurch er^cheint das Gelivänd
des hl. Auguitin und die Daluiatica des hl. Lorenz last
ganz schwarz, ohne Licht.
5) Die Väter und Lehrer der Kirche in Unterredung über das
Mysterium der Transsubstantiation. Oben erscheint der ewige
Vater, und den Grund bildet Architektur. Nach Rubens.
Christus in hac Praedicatorum Antverpiae Priori.
U. Snyers sculp. Abraham a Diepenbecke es. Ant. C. F.
Roy. hoch fbl.
im ersten Drucke vor der Schrift.
6) Die hl. Jungfrau auf der Flucht in Acgypten. Sie sitzt in
einer gebirgigen Landschaft mit dem liinde auf dem Schoosse,
welches das Händchen nach ihr ausstreckt. In der Ferne
ist Joseph mit dem Esel. Anton van Dyck pinz. Heinrich
Snyers sculp. Abraham Diepenbecke exe, gr. iol.
7) Die hl. Jungfrau in Verehrung des Jesuskindes, welches vor
ihr auf Stroh liegt, nach Titian, gr. fol.
Dieses Blatt ist schön, kommt aber doch jenem von J. .
Morin nicht gleich.
8) Die Madonna mit dem Kinde, wie sie dem hl. Alanus de
Hupe erscheint, fol.
9) Die hl. Jungfrau mit dem Kinde von einem Dominikaner
verehrt, fol.
10) St. Franz von Assisi sterbend in den Armen seiner Brüder,
empfängt das Abendmahl, nach Rubens. Educ de custodia
Germ, definitori etc. H. Snyers sculp. Abraham
Diepenbecke exo. Ant. C. P., gr. hoch fol.
11 ) Samson von Delila den Philistern überliefer.t, nach >van Dyck,
ein schönes und seltenes Hauptblatt des Meisters, mit der
Adresse von Diepenbecke, gr. fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
lin zweiten mit derselben, aber noch schöne Exemplare.
12) Progne, welche dem Gemahl das Haupt ihres Kindes zeigt,
dessen Körper er verzehrt hatte. Nach Rubens. Prd'gnct
Ityn filium etc. Ovid. Met. L. VL G. Galle exe. Obne Na-
men des Stechers, gr. qu. fol.
Dieses Blatt wird von einigen dem Snyers 'zugescbrie-
Len. Es bildet das Gegenstück zu Lauwers Entführung der
Hippodamia.
Snyers 9 Peter ^ Maler, arbeitete um 1750 in Antwerpen. Er malte
Blumen und Stillleben. In C. v. Mechet's Catalog der Gallerie
in Wien werden zwei Bilder von ihm genannt, die in späterer
Zeit nicht mehr aufgestellt wurden.
Füasly nennt in seinen Supplementen zum Künstler -Lexicon
einen P. Snyer, der ein Biättchen mit den Köpfen zweier acklatau-
deo Kinder gestochen hat,
Snyers I Peter ^ Schlachtenmaler, •» Snayers.
Snyers > Ja^abella^ Malerin zu Brüssel, eine jetzt lebende Rüntt«
lerin. Sie malt Portrait«, hif«toritche Darstellungen und Genre-
bilder. Man sah deren von 1636 an auf den' Kunstausstellungen
zu Gent, Antwerpen, Brüssel u. s. w.
35 •
S48 Snyp. — Soane» John»
Snypy beiDame Ton A« Terwetteo.
So8n6^ John 9 Architekt, einer der aosgezeichnettten Kanetler feioei
Fache», wurde 1750 xu Reading in Berkshire geboren, und unter
ungünstigen Verhältnisten begann er eetne Studien. Mit grossem
Talente begabt, eilte er aber bald allen seinen Mitschülern vor,
und Dance, der Erbauer des Mansiqnhouse, unter dessen Leitang
Soane stand^ sah seinen Zögling als unmündigen Jüngling mit der
S rossen akademischen Preismedaille beehrt. Diese Ehre eicherU
m auch ein Reisestipendium auf drei Jahre, welche er in Italien
zubrachte. Er machte jetzt die eifrigsten Studien nach TorhaDde-
nen älteren und neueren Bauwerken, und die Pläne und Entwürre,
welche er einsendete, hatten ihm schon vor seiner Ankunft in Lon-
don einen rühmlichen Namen erworben. Die erste Gelegenheit
zur Auszeichnung bot ihm das Bankgebäude, welches, nach deo
Plänen von Samson und Taylor 1777 begonnen, 1788 nach der
' Zeichnung Soane*s vollendet wurde. Sein Werk ist aber nur die
südöstliche und westliche Seite, worin sich eine sorgfältige Nach-
bildung griechischer Vorbilder kund gibt Nur ist das Ganze we-
gen der vielen kleinlichen Unterbrechungen und Aufsätze von
unruhiger Gesammtwirkung. Auch die innere Einrichtung dei
Gebäudes ist geschmackvoll, aber nicht so zweckmässig als man
wünschen könnte. Es erhoben sich auch gleich nach der Vollen-
dung tadelnde Stimmen gegen ihn, und er musste vieles verschuldet
haben, was eigentlich auf Rechnung seiner Vorgänger fällt. Man
nannte das Gebäude einen Steinklumpen ohne Sinn und Kunst,
und ein Mr. Norris Hess seiner Satyre in einem von Witz spru-
delnden Gedichte unbarmherzig freien Lauf. Es hat die Aufschriit:
der Gothe des 18' Jahrhunderts, als welcher Soane keineswegs er-
scheint. Der Architekt leitete auch einen Prozess ein, den er aber
verlor. Die Anfechtungen dauerten noch einige Zeit fort; selbst
Dallaway I. l67* nennt das Bankgebäude ein Werk ohne Charakter,
dessen Fronton einem Sarkophage gleiche. Sei dem aber, ^ie ihiQ
wolle, das Palais der Bank gehört zu den merkwürdigsten Gebäu-
den damaliger Zeit, und es dient zum Beleg des wiederkehrenden
besseren Geschmackes in der Architektur. Es gründete auch im
In- und Auslande den Ruf des Künstlers, und von dieser Zeit an
gab es keinen englischen Baumeister, der einträglicher in seinem
Wirkungskreise beschäftiget wurde. Soane ist auch der Erbauer
von Burnhall und des neuen Handelsgerichts-Gebäudes, des Council
Office in Whitehall, eines der schönsten Gebäude Londons. Voi
korinti^chen Säulen getragen bildet die Fa9ade eine, lange Halle,
die zu beiden Enden durch vorspringende Flügel geschlossen ist
Das dritte Geschoss steht gegen die anderen zurück und wird
durch eine Balustrade halb verdeckt. ^
Im Jahre 1806 folgte er Dance in der Professur an der k. Aba-
demie zu London , und von dieser Zeit an weichte er seine meiste
Zeit dem Unterrichte und der Herausgabe einiger architektonischen
Werke. Ueberdiess lieferte er auch noch einige Plane zu ausge-
führten Gebäuden, und andere zu projektirten Bauten, die in ih-
rer Art als Meisterwerke bezeichnet werden können. Im Jahn
1822 leitete er den Anbau des Westminster Palastes. Auch du
Landhaus Shotisham ist von Soane erbaut, so wie mehrere andere
Edelsitze. In der letzten Zeit seines Lebens legte er eine kostbare
Kunstsammlung an, in welcher steh Seltenheiten erster Art befin-
den. Darunter sind zahlreiche antike und mittelalterliche Frag-
mente von Ornamenten, ein reich verziertes indisches Capital, eis
Soave^ Lambert — Sobiiso, Pietro di. 649
prächtiger Sarkophag von Alabaster ganz mit Umrissen überdeekt
etc. Der Sarkophag stammt aus Belzoni's Sammlung und kostete
2000 PF. St. Soane gab überhaupt ungeheure Summen aus. Die
Sammlung vermachte er dem Staate und bestimmte überdiest noch
30000 Pf- St. zur Erhaltung derselben. Er stürzte dadurch «eine
Söhne und Enkel in Armuth.
Soane war viele Jahre Mitglied der Akademie in London, und
dann Vorstand derselben. Im Jahre 1836 überreichte ihm die Ge-
sellschaft der freien Künste durch eine Commission als Zeichen
der Anerkennung seiner Verdienste eine goldene Medaille, und
die Akademien zu Florenz, Wien und Madrid drückten durch Schrei-
ben ihre Bewilligung zu dieser Auszeichnung aus. Kurz vorher
überschiekte ihm die Akademie zu St. Petersburg das Aufnahms-
Diplom. Im Jahre 1837 starb der Künstler.
Eine bedeutende Anzahl von Entwürfen und Plänen dieses
Meisters sind im Stiche bekannt.
Sketches for Cottages, Villas and other useful Buildings. With
their «plans and appropriate scenery, 54 Blätter in Aquatinta , fol.
Plans, Elevations and Sections of Buildings executed in the
contries of Norfolk, Suffolk etc. 47 Blätter, toi.
Desiogs in Architecture , consisting of Plans, Elevations and
Sections for Temples etc. 38 Blätter, 4*
Desings for public and private Buildings, London l828» roy. fol.
Soave, Lambert^ s. L. Sutermans und Suavius.
Soave, Felix ^ Architekt von Lugano, lehrte Geometrie, Mechanik
und Zeichnen am Waisenhause zu Mailand, und wurde daselbst
1795 Dombaumeister. Er fertigte mit L. Pollak und mit dem be-
rühmten Marchese Cagnola einen Entwurf zur Vorderseite dieser
Hauptkirche , allein es wurde der dem seinigen nicht unähnliche
Plan des Ingenieurs C. Amanti vorgezogen*
Dieser Soave ist vielleicht der Sohn des Rafael Angelo Soave,
weldher 1727 den architehtonischan Preis der Clementina in Bo-
logna erhielt. Er war ebenfalls aus einer der welschen Schweizer«
vogteien.
Soare^ Rafael, t. den obigen Artikel.
Soayi i Joseph, Miniaturmaler., lebte um 1686 zu Monte Cassino.
in der Bibliothek daselbst ist von ihm ein Brand mit verschiede«
nen Vögeln, in dem genannten Jahre gemalt.
Soba, Bernardo, wird von Füssly nach einem Auktionsverzeich-
nisse ein Formschneider genannt, von welchem man folgendes
seltene Blatt hat :
Bffigies D. Henrici Xalesii modo in Regem Poloniae Litthu-
aniaeque Dacem electi 1574* Oval fol.
Sobica, Johann, Maler, lebte um l4lO in Prag. In Dobner*f Coli.
Monumentorum III. 454 heisst er Illuminator Domini Regis*
SobisSO, Pietro di> nennt Vasari einen Baumeister, der in Arezzo
viele Arbeit hatte. Seine Entwürfe und Plane zeichnete ihm S*
Mdsca ina Reine, d« Sobisso kein geübter Zeichner war«
SM Sobko oder Sobleau, Micbd. — Sobrc, iegm»
Sobleo oder Soblean, Michel» de, Maler, ein FraasoM to« Gc
burt, war einer der bessten Schüler von Guido Rent, und in Itaiin
sehr bekannt. In den Kirchen 7.u Venedig; »ind viele Bilder tob ihm,
die nach Ftorillo IL 579 vollkommen im Sryle »einef Mei>tersaii««e.
führt sind. Lanzi daf^egen, der ihn «inen Flamioder aod Des^bl^•
nennt, findet in seinen Werken eine Miscbinnf^ des Styles eio's
Guido und Guercino, wenigstens in den Gemälden, welche er»
den Kirchen xu Bologna sah. Das Bild der Madonna mit nr-
schiedenen Heiligen des Carmeliterordens bei den CarmeUtem za
Venedig wird als eines der befsten Biläer des Meistera gerähm-.
Mit Guido Reni wird man ihn kaum verwechseln, da etflimal dtt
Einfluss des Gnercino ihn kenntlich macht, anderseits die Härte
und auweilen eine widrige Färbung auffält, wie Bnssaglia behaop-
tet. Sobleau blühte um l64o«
J. Georg itach nach ihm das Bildniss des Dr. F. Licetns, fnr
defisen: De Inteliectu agente Lib. V, Patav« l627« A. Scacdad
stach nach ihm Meleager und Atalante*
SoboIeWy Dmitri MichalowitScb de, Maler, wurde nm 1T80
in St. Petersburg geboren, und an der Akademie daselbst benn-
gebildet. Später begab er sich nach Dresden, nm unter Ant.
Graff sich weiter auszubilden, da er sich der Portraitmalerci g^
widmet hatte. Im Jahre 18O8 kehrte er nach Russland zurück.
Sobre, Jean, Architekt zu Paris, wurde um 1760 geboren, und sa
der Kunstschule der genannten Stadt zum Künstler herangebildet
Er war ein Mann von Talent, der gerne in weitläufigen Entwar-
fen seine Kraft versuchte, und namentlich als Decoratear dem Ge-
schmacke seiner Zeit genügte. Er fertigte mehrere Zeicfannogea
zur architektonischen Ausschmückung von Salons und ZimoierB.
Von seinen Bauten rühmte man besonders den sogenannten Bat«-
vischen Hof, welchen holländische Kaufleute in derStraase Sl D^
nis erbauen Hessen. Landon Annales XI. 85 gibt dieses Gebiaiie
im Umrisse, und p. 39 auch einige Details. In Kraft'» Plans etc.
de plus helles maisons de Paris Gab* XX. ist ein grosserer Aafnss
des Gebäudes. Dann fertigte Sobre auch einige Entwürfe zu Na
tionaldenkmälcrn, in welchen er allen Beichthum seiner Phantasie
entwickelte, da diese nicht allein architektonische Prachtbaiilfo
werden, sondern auch eine Fülle plastischen Schmuckes enthaltea
sollten. Solche Monomente schmeichelten damals der an wichtigea
Ereignissen reichen Nation, es kam aber keines seiner Projekti
xur Ausführung. Er musste sich mit den Preisen begnügen , wo-
mit die Arbeiten des Künstlers belohnt wurden. In Oetournelle's
Recueil d' Architecture ist sein Triumphbogen zum Gedächtoiss
des Friedens von Amiens, und in dem Werke: Grands prix d' Ar-
chitecture sein Entwurf einer Departemente! -Säule. Landoo V.
104 gibt die Abbildung eines mit allem Beichthum au5ge5taft^
ten Uenkmals, welches als prachtvolle Triumphsäule zur Ehre
der Nation und der für das Vaterland Gefallenen auf dem Platx
de la Victoire errichtet werden sollie. Einen zweiten ähnlicbea
EntvTurf gibt Landon IX. 23 in Abbildung, worauf wir diejenigen
verweisen, ««eiche den Hang des Künstlers zum Seltsaraen ood
Aojfallenden kennen lernen wollen. Am meisten prägt sich diese Lost
rnm Phantastischen und Ueberladenen in einem Entwürfe zu ein^m
Ehrendenkmale aus, welches Landon III. 95 in Abbildung §ii>t
uu.i besdirtfibt. Als Symbol der Unsterblichkeit gab der BünstJer
seii.em Gebäude die Form des Erdballs, mit einem Ampbitbesier,
Sobrön. — Sodoma. §S1
vrelches als Saoctuarium mit einem Altare gedacht war* Auf der
Kugel errichtete er den Tempel der Unsterblichkeit, in aller Säu-
leni^acht. ;Nach den tier Weltgegenden sind die Bronzepforten
zum Eingange in dieses Wundergebäude gerichtet, welches den
Beschreibungen in Tausend und einer Nacht gleich kommt, nur
dass die Symbolik' etwas nach dem damals ih Frankreich herrschen-
den, modernen Ghristenthume riecht. Solare starb um I8t5«
»obron, s. Sebron.
iocchi, BonifaziO,' Architekt von Bologna, war Schüler von F.
Androsini , und blühte um i6lO. Sein* Werk sind die Kirchen
Gtesu Maria und S. Antonio zu Bologna. Auch in Parma sind
Bauten von ihm.
»OCCOrSl, Angelo^ Maler, wird von Tili ohne Zeilangabe er-
wähnt. Er schreibt ihm drei Tafeln in St. Prassede zu Rom ftu«
»Ocher, Johann, Maler, lebte vermuthlich zur Zeit des Erzher-
zogs Ferdinand zu Innsbruck, oder unter seinem Nachfolger, wie
es im tirolischen Hünstlerlexikon heisst. In der Mariahilil^irche
zu Innsbruck sind sechs kleine Bilder mit Darstellungen '^aus dem
Leben der Maria auf Kupfer, als Zierde des sogenannten kleinen
Altärchens. Auf den Bildern dei* Verojählung und der Darstellung
im Tempel steht der Name des Meisters.
Socrates, s. Sokrates.
Soderini, Francesco, Maler von Florenz, war Schüler von A.
Gherardini, und ein Künstler von Huf. Er malte für Kirchen und
Paläste, sowohl in Oel als in Fresco. Dann copirte er mehrere
Gemälde berühmter Meister. Der Grossherzog zierte mit diesen
Gopten feine Villas. Starb 1735 im 62* Jahre.
Th. Vercruys stach nach ihm ein Cnicifix.
Soderini, Giovanni Vittorio, hatte ^u Anfang des i7. Jahr-
hunderts durch seine eingelegten Arbeiten Ruf erworben. Der Gross-
herzog von Florenz erwarb mehrere solcher mit Steinen, Ebenholx
und Elfenbein eingelegten Arbeiten, i
Soderini, IVIauro^ Maler von Florenz, der Sohn des Francesco»
stand unter Leitung des G. del Sole. Er malte Bildnisse und histo-
rische Darstellungen , besonders Bilder religiösen Inhalts. Sein
Hauptwerk ist das Bild in S. Stefano zu Florenz, welches die Er-
weckung eines Kindes durch S. Zanobio vorstellt. Im Domo wird
ihm der Tod des hl. Joseph zugesehrieben, welcher aber von Fer-
retti herrühren soll. Lanzi nennt ihn einen geschickten Zeichner,
welcher in iseinen Bildern auf Zierlichkeit und Wirkung sah. F.
A. Lorenzini und C. Gregori stachen Heiligenbilder mit Allego-
rien nach ihm. Blühte um 1730.
Anderwärts wird auch ein Matten Soderini genannt, dessen
Bildniss in Leopoldskron war. Es ist wahrscheinlich von einemi
und demselben Künstler die Rede.
Soderini, Matteo, s. den obigen Artikel.
Sodoma 9 s. Bmzi and J. A. Verzelli.
t
.552 .Sodoma, G. del* — Socdermark, O. J. Tan.
Sodoma^ G« del, $. O. Paechia.
Soeckler^ Johann Michael^ Kupferstecher, geb. zu Aogsbor^
1744» war in München Schüler von Jungwirth, und blieb dsMlbit
als ausübender Hünstier. Doch erhielt er erst 1779 <Us Borger-
recht, da Jungvfirth und Zimmermann an ihm einen Nebenbohl«
fürchteten. Anfangs arbeitete er an einigen gr<Msen Platten de
JVIeisters , dann aber stach er auf eigene Rechnung, besonders Ad-
dachtsbilder nach F. Palko u. a. , und einige schöne BUdnuse.
SUrb zu München 1781«
Zu seinen besseren Blättern gehören ^folgende:
1 ) CarolusTheodorus Elector etc. Brustbild in runder Einfassung.
Nach A. de Hickel. J. M. Soeckler scnip. Mon. 1780. toi.
2) Friedrich II. König von Preussen zu Pferde , kl. fol.
3) Maximilian III. Churfürst von Bayern, kl. fol.
4) Bildnisse von Mitgliedern des muscs WitteUbadiv kleioi
^ Ovale, mit M. S. bezeichnet.
5) Jean Jacques Rousseau, 8<
6) B. Voltaire, 8-
7) Abbe Chappe d'Auteroche, gr. 8*
8) P« Ferdinand Sterzinger, 8*
9) Langenmantel , Stadtgfleger zu Augsburg, 8.
10) Der Dichter Schubart, 8.
11 ) Mathias Brentan , oder der sogenannte bayerische Hiesel
sanunt seinen Jung und grossen Hund nach deni Leben ge-
zeichnet. Ad vivum delineavit Joseph Lander^S. E. B. FicL
Aul. Soeckler sculp. Mon. 4«
Das Bildniss dieser Raubmörders kommt selten vor.
12) St. Carolus Bor. vor dem Crucifis, mit F. Paiko 1707, foi*
Soeckler I Joseph , heisst bei Meusel der obige Künstler.
Soederberg) Jens, Landschaftsmaler, geb. zu Stockholm 1799* "^^
xnete sich schon frühe dem Militärstande, und rückte nach einiger Zeit
als Offizier ein. Soederberg übte aber nebenbei auch mit Vorliebe
die Zeichenkunst, und brachte es zuletzt in der Malerei zu einer
bedeutenden Stufe. Er bereiste um 1823 Italien und Siciliep', ^0
sich ihm reiche Gelegenheit zu Zeichnungen und Skizzen io Oel
darbot, und aus diesem Schatze führte er nach seiner Heimkehr
mehrere Gemälde in Oel aus, worunter 1824 eine Ansicht von Sy-
rakus besonders gerühmt wurde. Später malte er mehrere vater-
ländische Ansichten, deren er selbst lithographirte, wie folgt:
1) Das Schloss Uaga, fol.
2) TuUan (das Zollhaus), fol.
3) Ansicht von Gripsholm, fol.
4) Ansicht von Strbmsholm, fol.
Soedermark^ O. J. van, Portraitmaler , der berühmteste jclxt la-
bende schwedische Künstler seines Faches, wurde 179O zu Stodi*
holm geboren , und zum Kriegsdienste herangebildet , wobei aber
die Zeichenkunst zu seinem Lieblingsstudium gehörte. Södermarfc
betrat seine miltärische Laufbahn als Offizier, machte Feldzüge miti
wurdo Adjutant des Königs Johann XXII., und stieg nach und nach
Kum ilänge eines Obersten , welchen er gegenwärtig behauptet'
Im Jahre 1832 begab er sich nach Deutschland, und hielt sich bii
1B34 in München auf, wu damals schon ein reges Kunstlebeo be-
fauuen hatte. In dem genannten Jahre ging der Künstler n»^^
in\i&u , wo Rom*s Kunstschätze ihn mehrere Monate fesselten*
Nach Stuckholm zurückgekehrt;» Jag 6t bis Ende 1858 dtn Hick-
\
Soedring, Friedr. Heinr* . — Soemmerj Georg» i&i
ten seines Standes ob, und gründete zugleich auch den RuF eines
der vorzüglichsten schwedischen Maler, welchen er fortwährend
behauptete , so dass auf jeder Kunstausstellung seine Werke zu
den Glanzpunkten gehörten. Er n&alt' liebliche Genrebilder, mei- ^
stens einzelne Figuren, und ausgezeichnete Purtraite, die treu und
poetisch zugleich ein Spiegel des Seelenlebens des Individuums
sind. Im Jahre 1839 begab sich Södermark zum zweiten Male nach
Rom, wo er einige Genrebilder ausführte, die zu den vollendeten
Erzeugnissen ihr€r Art gehören. Eines derselben , das auf einer
von Oleander nmblühten Balustrade ritzende Mädchen mit dem
Ffauenwedel, wie sie sehnsüchtig ins Meer hinausblickt, wurde
auch im Kunstbiatte 1839 ^^* verkörperter Ausdruck jugendlicher
Schönheit und Unschuld gerühmt. Auch im Technischen bietet
dieses Gemälde grosse Vorzüge. In natürlich - anmuthiger Anord-
nung ist es sicher, breit und fleissig behandelt. Noch im Jahre
l84o war SÖdermark in Rom thätig, und jedes seiner Bilder,
sei es Portrait oder Idealfigur, fand Bewunderer. Von Rom aus
begab 'er sich nach Paris, und nach einiger Zeit nach Stockholm,
"WO das Kriegshandwerk keine starken Fesseln mehr für ihn finden
konnte. Frei von Geschäften ging er wieder nach Italien, um
neuen Beifall zu ernten, und erst 184$ kam er wieder im Vater-
lande an. Alle seine Bilder athmen reine Liebe zur Kunst. Seine
Portraite verbinden eine geniale AufiPassnng der Person mit Ele-
ganz und Feinheit der Ausführung. Darunter sind bezaubernd
schöne Fraoenbildnisse, welche die Zeit nie in einen Winkel des
Hauses zu verdrängen im Stande seyn wird. Doch auch seine
männlichen Portraite werden als Kunstwerke ihre würdige Stelle
finden. Im Jahre i844 wurde besonders jenes des Bildhauers Fo-
gelberg gerühmt. Das Bildniss der Dichterin Friederike Bremer
'wurde von Treili lilhographirt.
Soedring^ Friedrich Heinrich , Landschaftsmaler, wurde 1811 zu
Aalborg in Dänemark geboren, und an der Akademie in Copeo'
hagen zum Künstler herangebildet. Er' hatte sich bereits durch
einige landschaftliche und architektonische Darstellungen bekannt
gemacht, als er 1837 nach Deutschland sich be^nb, um weitere
Studien zu machen. Er hielt sich ein Jahr in München auf, und
unternahm dann vyeitere Reisen in Deutschland, besonders am
Rhein und an der Eifel , wo er mehrere schöne Bilder malte. VVir
nennen darunter das Schloss Büresheim an der Eifel, eine Rhein-
gegend bei Oberwesel bei Morgenbeleuchtung etc. Schön ist auch
seine Ansicht d^r Eulenwasserfälle zwischen Dronheim und Nord*
cap mit dem Walhallagebirge.
Soehleche^ Maler, lebte um 1725 zu Hamburg. Er malte Decora-
tionen und fertigte Zeichnungen zu Feuerwerken und Beleuchtungen.
Soehnhold^ Wilhelm, Maler, besuchte zu Anfang des IQ. Jahr-
hunderts die Akademie in Dresden. Es finden sich nistorische Bil-
der un 1 Zeichnungen nach verschiedenen Malwerken von ihm.
Soeldtner, Erasmus^ Miniaturmaler, arbeitete id München für
den Hof, und war 1786 71 Jahre alt. Er malte die Wappen des
Georgi- und Maltheserordens, so wie die Diplome. Auch tür Klö-
ster malte er ähnliche Dinge.
Soemmer, George Maler, war um 1834 in München thälig. Er
naltf Blumen and Früchte. /
554 Soebuit^. — Soggi, Niecolo.
SoehmtZy Medailleur und Graveur, geb. xu Dresden l8ll« besuchte
die Akademie der genannten Stadt, und unternabrn dann mehrere
Reisen. Wir haben von ihm eine schöne Medaille , welche bei
Gelegenheit der Jubelfeier des Uofrathes und Dichters Tiedge ge-
prägt wurde , mit dem Bildnisse des Verewigten. Dann fertigte er
auch mehrere Medaillons zum Hochdruck, welche zu den neuesten
Arbeiten des Meisters gehören. In den Siegnlring des Bildhauers
Uänei schnitt er die Büste Genelli*s> eines seiner bessten Werke.
SoenS oder SonS^ Hans, Maler, wurde um 1553 *a Herzogen-
husch geboren, und von E« Mustaert unterrichtet, in dessen Ma-
nier er Laodschattcn malte, meistens kleine, höchst fleissig vqllen-
dete Bilder auf Kupfer, die sehe theuer bezahlt wurden. Später
ging er nach Rom, wo er in einem Saale des Vatikan grosse Land*
schuften auf Mörtel malte» die ebenfalls bewundert wurden, da sie
in Haltung und Färbung grosse Verdienste besassen. Se.ine Land-
schaften sind auch mit gut gezeichneten Figuren geschmückt. In
einer jetzt zerstörten Cepclle von St. Maria Bianca zu Parma wa-
ren Bilder, welche man für Correggio's Arbeit hätte halten kön-
nen, und die desswegen den Annibale Carracci zum Wetteifer ent-
flamn^ten, wie wir in dnn Lett. pitt. I. 211 lesen. Lanzi und Des-
camps sprechen sich ebenfalls vortheilbaft über diesen Künstler
aus. Einige lassen ihn i6o4 sterben, P. Affo setzt ihn noch l607
unter die Lebenden.
SoenS^ M« van, ist als Lehrer von Daniel Mytens bekannt.
SoentgenS, heisst in Hirschings Nachrichten V. 351 ein Maler, der
1695 in einem Rathszimmer zu Cöln das jüngste Gericht malte.
Auch ein Crucifix sah Uirsching daselbst, welches im Geschmacke
Le Brun's gemalt ist. *
Soest, Jarenus von, s. Jarenus.
Soest» Gerhard, s. Sonst.
Soette, Adolph 9 Maler zu Courtrai, ein jetzt lebender Künstler.
Er malt Landschaften. Auf der Brüssler Kunstausstellung 1845
sah man eine Landschaft von ihm.
Sogelma, Maler aus Mecheln , ist im Vaterlande unbekannt. Gaye
im Carteggio inedito dei artisti etc. thcilt einei^ Auszug au$ dea
Statuten der Paduaner Maler von l44l mit, in welchen dieser So-
gelma vorkommt.
Soger, Martin, Maler in Würzburg, lebte in der zweiten Hälfte
des l6- Jahrhunderts. Er war der Meister des Jakob Yehle , der
1580 in München zünftig wurde. Ob sich von diesem Meister
noch ein Bild erhalten habe, wissen wir nicht. Er wird hier zum
ersten Mate genannt.
Soggi, Niccolo, Maler, genanntfSansovino , wurde \klk zu Flo-
renz gf'boren, und angeblich von P. Perugino unterrichter. Er
trat in Florenz als ausübender Künstler auf, fand aber hier kein
Glück, da er wohl ein fleissiger Arbeiter war, aber kein grosses
Talent besass- Statt sich eines genauen Studiums der Natur zu
befleissen, wählte er Modelle von Thon und Wachs, die er mit
nassem Papier oder Pergament bekleidete, wodurch teino Draperie
Soggi, Ific *^ Sogiiani, Giovanoi Antonio. ibi
ein steifes Ansehen erhielt. Auch wusste er seinen Figaren kein
Lehen einzuhauchen. Er musste daher wegen Mangel an Erwerb
Florenz verlassen, und Hess sich in Arezzo nieder, wo er Beschäf-
tigung fand. In der Kirche Madonna delle Lagrime ist eine Ge-
burt Christi von ihm. Auch in andern Kirchen der Stadt und de-
ren Umgebung sind Bilder von ihm. In Prato Hess 1524 Messer
Baldo Magini ein marmornes Tabernakel durch ihn mit einem
Madonnenbild zieren, da ihn A. San Gallo, der Erbauer des Ta-
bernakels, empfohlen hatte. Früher wurde dem Andrea del Sarto
die Arbelt zugesagt, allein man stimmte den Messer Baldo za
Gunsten des armen Soggi , der im Wahne stand, er könne sich
seines Auftrages zur vollen Zufriedenheit entledigen, was freilich
nicht der Fall war. Er stellte da die von Gott deDi Vater gekrönte
Madonna mit Heiligen dar, und brachte auch den Besteller knieend
an. Soggi glaubte, er habe da ein Werk geliefert, an welchem je-
der seine Freude haben sollte, allein Vasari bemerkt, er habe da-
mit weder sich, noch dem San Gallo, der ihn empfohlen, Ehre
gebracht. Soggi %%'ar nicht nur ein mittclmässigor Maler, sondern
glaubte auch , er werde von keinem übertroffen. In der letzten
Zeit seines Lebens gerieth er in Armuth , vor welcher ihn ein Jahr-
geld Julius 111. schützte. Starb 1554 in Arezzo«
Oglianiy Gioranni Antonio, Maler, geb. zu Florenz l48l, war
nach Vasari 24 Jahre Schüler des Lorenzo di Credi, und stand
diesem bei seinen Arbeiten als Gehülfe zur Seite. Nach Verlauf
dieser Zeit trat er als selbstständiger Künstler auf, und malte meh-
rere Bilder in der Weise des B. della Porta. In der Kirche zu
Anghiari ist eine Darstellung des Abendmahles, welches Vasari im
Vorbeigehen erwähnt. Dieses Gemälde hat eine auffallende Aehn-
lichkeit mit dem Abendmahle des Andrea del Sarto in der Abtei
Vallombrusa bei Florenz, und fJL. Benci ( Lettere sul Casentino.
Firenze i821 ) stellt daher die Vermuthung auf, Andrea habe den
Sügliano nachgeahmt, was kaum zu glauben, da Sogliano jünger
als jener Meister ist, und dieser damals bereits anf manniglaitige
Weise seine Kräfte geübt hatte. A. Beumont . (Andrea del Sarto
S. 165) vvetst daher die Anschuldigung, als habe er die Erfindung
eines andern gestohlen, mit Entschiedenheit zurück. Das von An-
drea unvollendet hinterlassene Bild der Confraternität der Wund-
male in Pisa Vollendete Sogliani. Es stellt die thronende Madonna
mit dem Kinde und zu ihren Seiten zwei Engel vor. Ehedem war
es auf dem Haupftaltare der Compagnia delle Stimate, und seit
1785 ist es im Dorne zo Pisa. In S. Lorenzo zu Florenz sieht man
ein Gemälde, welches S. Arcadius und andere Märtyrer am Fusse
des Kreuzes vorstellt, gestochen von G. B. Cecchi für die Etruria
pittrice von M. Lastri, gr. fol. In Asplcyhuuse in England ist von
ihm eine Anbetung der Hirten , welche nach Waagen irrig dem
Perugino zugeschrieben wird In der Sakristei des Domes zu Pisa
sieht man ein Gemälde mit Cain und Abel , welches an Verdienst
einem Werke des Leonardo da Vinci nicht viel nachsteht. Daselbst
ist auch «ine Madl>nna mit mehreren Heiligen von P. del Vaga,
welche Sogliani vollendet hatte. Sie ist jetzt retouchirt, aber noch
eine Zierde des Dpmes. In Pisa malte Sogliani mehrere Bilder, .
in welchen er einem Perino del Vaga, Mecherino und A. del Sarto
gleichkommt. Sogliani ist 'überhaupt ein Meister von Bedeutung»
der seinen Gestalten Würde, Innigkeit und Grazie zu verleihen
wusstc. Vasari gedenkt daher seiner mit grosser Achtung, da er
auch in Zeichnung und Färbung den Anforderungen der Kunst
enttprickt
JlS6 'Sogna* — Solm^ Cari Fd^dinand*
Tm Auilande komtneil selten Werlte vpn ihm vor. Id der U
lerie des Museums zu Berlin sieht man ein grosses Bild der k-
betung der üirten, welche aber Soj;liani nach dem Gemälde da
Lorenzo di Credi in der florentinischen Gallerte copirt hat b
erinnert im Einzelnen auffallend an die Weise des Perugioo.»
das» es erklärlich wird, warum das Bild in Aspleyhouse diesa
Meister zugeschrieben wurde.
Sogliani erreichte ein Alter von 52 Jahren , und starb eiii
schmerzlichen Todes. Sein Steinletden versetzte ihn oft in eiai
Zustand von bedenklicher Schwermuth.
Sogna'9 Bildhauer zu Mailand, zwei Künstler dieses Namens, die svl
durch verschiedene Arbeiten ausgezeichnet haben. Im Jahre it)
restaurirten sie die herrliche alte Tribüne von St. Ambraogioi
Mailand.
Sogni, Giuseppe, Maler zu Mailand, wurde um 18OO gebor«
und an der Akademie der genannten Stadt heran gebildet. Spütt
besuchte er auch Rom und andere Städte Italiens, bei welcher &
legenheit Sogni verschiedene Studien machte , sowohl nach d«
Leben , als nach älteren Kunstwerken. £r ist ein vielseitig geb^
deter Künstler, und daher bieten seine Werke grosse Abweciu
lung dar. Sie bestehen in Bildnissen von strenger, charakteristische
Auffassung des Individuums, in historischen DarstelluDgen uo
Genrebildern , und auch Landschaften mit Architektur lualre dt
Künstler. Eines seiner früheren Werke stellt Rafael dar, derii
seinem Cabinete das Bild der Geliebten malt, wovon es imKuosI
blatte 1826 heisst, so müsse ein Maler, der die Sitten schoofl
wolle, die glückliche Liebe malen. Später malte er den Christopl
Culumbus im Momente seiner Abreise, um die neue Welt zu e»)
decken , eine verständige Composition, die zu noch besseren fio^
nungen berechtigte. Vom Jahre l833 ist der Raub der Sabiot
rinnen , ebenfalls ein gut geordnetes Bild von vielem Effekte, n
welchem aber einige Verstösse gegen das Costum vorkommen. En
bedeutendes Werk von 1837 stellt die triumphirende Heimkehr da
Lombarden aus der Schlacht von Legnano vor. Im Jahre 1^
kaufte der Kaiser von Russland ein Gemälde , welches den iH
Pabst Pius VII. über die Alpen nach Frankreich zum GegensUDit
hat. Inzwischen malte der Künstler immer eine Anzahl von P
nissen und Landschaften.
Sogni ist Mitglied der Akademie in Mailand.
Sohn 5 Carl Ferdinand^ Maler und Professor an der hM^*
der Künste in Düsseldorf, einer der ausgezeichnetsten Meister da
Schule dieses Namens, wurde l805 zu Berlin geboren, und vonSch«-
dow, als dieser noch Professor an der Akademie daselbst war, unter
richtet. Später begleitete er den Meister nach Düsseldorf, so/''
Hildebrandt, Lessing, Hübner, Bendemann u. a. hochbegabte Kö|n''
1er, die mit Schadow den Stamm der Düsseldorfer Schale bild(0<
und %veilhin den Ruf ihres Namens verbreiteten. Sohn zeigte scooi
in seinen ersten Arbeiten ein Talent, welches Ungewöhnliche« ij
leisten versprach. Das Bild, welches 1828 alle bezauberte « )(<^
im Besitz des Prinzen Friedrich von Preussen , stellt Rioaldo uof
Armida dar, nach Tasso's befreitem Jerusalem XVI. 18. IQ» ^°^|
sich nach der Bemerkungeines Beartheilers im Kunstblatte de5^
fiannten Jahres der Wortprunk des Dichters wunderbar in '^
lienpracht verwandelt hat« Man glaubte, der Künstler hß^^
i
Sohn« Carl Fei*dinand. S^ö7
reits in Erfindung und Auifübrung alles geleistet» was die Kunst
KU thun im Stande sei, bis 1830 sein Bild des Hylas in noch hö-
herem Grade befriedigte. Soho stellte dieses Bild dem Fischer von
Hübner gegenüber, und bo( alles auf, was die Kunst Glänzendes
besitzt. Hylas wird von den Nymphen geraubt, in wunderschöner
Verkörperung der orientalisch-sinnlichen Mythe, während Hübner
die deutsche Dichtung eben so bewunderungswürdig darstellte.
Sohn's herrliches Bild, in welchem Grazie und keusche Sinnlich-
keit den Sieg der Liebe und Unschuld erringen, ist jetzt im Be-
sitze des Königs von Preussen. Im Jahre 1834 zog sein Gemälde
mit Diana und Aktäon die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich,
und als Meisterwerk erster Art erklärte man 1806 das Urtheil de«
Paris, im Besitze des Domherrn Grafen von Spiegel in Halber-
stadt. Paris, ein zarter Hirtenknabe, sitzt hier auf einem Felsen,
und vor ihm erscheinen die Icbensgrossen, streng charakteristischen
Gestalten der drei Göttinnen, von welchen Venus den Preis der
Schönheit erhält. Genau beschrieben ist dieses psychologische Mei-
sterbild in den Berliner Nachrichten 1836 Nr. 224, in Kugler's
Museum desselben Jahres, sowie im Kunstblatte 1806, S. 2l4> wo
es ebenfalls al« Werk ersten Ranges erklärt wird. Consul Wage«
ner in Berlin besitzt ein durch Reiz des Helldunkels und durch
Farbenschmuck ausgezeichnetes Bild einer Lautenspielerin, einer
Italienerin |von vollendeter Schönheit. Ein anderes Bild, eines
der schönsten des Meisters, kam 1838 zur Ausstellung, nämlich
Romeo und Julie aus Shakespeare, durch Innigkeit und Tiefe des
Ausdrucks ausgezeichnet. Es ist diess die Ballscene Act. 3, und
gest. von Lüderitz auf Veranlassung des Kunstvereins in Halber*
Stadt. Eine Wiederholung von Romeo und Julie besitzt der Bau-
quier Fränhel in Berlin. Ein viel besprochenes Gemälde von gros-
sem Umfange ist ferner jenes der beiden Leonoren, wie sie denTasso
belauschen, welcher dichtend im Walde sitzt, der an die im Hin*
tergrunde sichtbare Villa d'Este gränzt. Dieses ausgezeichnete Werk
vollendete der Künstler 1839> nachdem er 1838 in Berlin die Far-
benskizze ausgestellt hatte. Das grosse Bild zierte zuerst die Aus-
stellung in Paris, wo man es Jedenfalls besser zu würdigen wusste
als in der Quarterly Review i84o» wo die moderne deutsche Kunst eine
schnöde üeurtheilung fand, ui^d in Sohn's Bild nichts anderes er*
kannt wird, als Bendemann's beide Mädchen am Brunnen einer
höheren Lebenssphäre angepasst. Diese Mädchen* eine blonde und
eine brünette, soll der Künstler später die beiden Leonoren ge-
tauft, und im Verfolge eines Gedankens noch den wirklichen
Taseo hinzugefügt haben, der wie ein Tiroler Citherspieler zur
Linken mit dem Bleistift und Buche sitze, nichts weniger als der
liebende, argwöhnische, sanfte und reizbare Dichter, wie Gotha
ihn schildert. Nur die Malerei findet deri Berichtgeber, welcher
die Review so arg mystifizirte, von der Stickerei der Weste bis zu
der gemeinen Aethusa cynapium, der Hundspetersilie, getreu und
gut; die sehr untergeordnete Rolle des Tasso könnte aber nach
seiner Ansicht Sohn eben so gut spielen, und die beiden Frauen-
zimmer, wenn auch so schön wie das Tageslicht, könnten ihm mit
eilen ihrem Putz auch auf der Kehrseite des Bildes figuriren, wie
es scheint. Nun genug von dieser Kunstironie; Sohn's Bild er-
regte überall Bewunderung als eines der Hauptwerke der deutschen
Kunst. Durch die Verloosung des Berliner Kunstvereins fiel es
dem General von Reiche zu. Dann wurde es von der Akademie
und dem,Kunstvereine in Düsseldorf für 2000 Tbl. angekauft, und
als bleibendes Denkmal der Stadt in der Gallerie daselbst aufge-
stellt. Im Jahre 184$ vollendete der Künstler ein wahrhaft poeti-
560 Sohn, Andre Erasmus. — Soiron, Pliilipp.
Sohn, Andre ErasmuSy eigeotlich E. Andresoho, Kopfente-
eher yon Leipzig , blühte um lÖQO* Auf einigen seiner Blätter
•teht E. A« Sohn» oder Andrea- Sohn.
Die grosse in Achat geschnittene Camee des Tiberim.
Er ist sitzend dargestellt, Ton seiner Galtin und von seioen Kio-
dem umeeben. Oben bemerkt man dessen Apotheose. Diese Dar-
stellung hat Rubens gezeichnet. Oval fol. Selten.
Sojaro, il, Beiname yon B. Gatti.
Soidas, Toreut von Naupactus, fertigte daselbst mit Menaechmai
eine Statue der Diana Laphria, als Jägerin, in Gold und Elfen-
bein. Diese Statue, welche zur Gattung der xP^^^^9^'^^*'^ aydXßiara
Sehörte, Hess Augustus von ihrer alten Stelle wegnehmen , um sie
en Patrensern in Achaia zu schenken. Pausanias glaubte, dan
diese Künstler nicht lange nach Canachus von Sicyon, nod nad
Gallon von Aegioa gelebt hätten« Man setzt demnach ihre Le-
benszeit um Ol. 75«
Soinard, F. L., Landschaftsmaler, blühte um 1836 in Paris. £i
finden sich von ihm verschiedene Ansichten französischer Gegendeo.
Soiron^ F* D.| Kupferstecker, arbeitete um 1790 itt London, In
der damals beliebten Punktirmanier. Er wird mit dem folgenden
Künstler kaum Eine Person seyn.
1) A Tea Garden, eine Familie im Garten beim Thee, nach
G. Morland, i^r. gu. fol.
2) St. James Park, eine Gesellschaft, welche im St. James Park
Milch trinkt, nach demselben, und das Gegenstück.
Es gibt von diesen Blättern ^braune und colorirte Ab-
drücke.
Soiron, Francois^ Emailmaler, wurde 1755 in Genf geboren, kto
aber in frühen Jahren nach Paris, und übte da bis an seinen ToJ
eine Kunst, welche damals viel beschäftiget wurde. Anfangs malte
er Genrebilder, Schlachten und Bilder für Schmuckwerke, wieBla
men und Ornamente zu Colliers, für Ringe, Tabatieren u. s. v«
Auch Bildnisse malte er zu diesem Zwecke. Von Bildnissen is
grösseren Formate nennen wir jene Napoleon's, welchen er im
Brustbilda und zu Pferd darstellte. Auch die Kaiserin Josephio«
malte er, und fast alle Personen der kaiserlichen Familie. Nap^
leon liebte das Email, weil es sich bei seinem beständigen Reista
besser hielt, als die Miniatur. Alle diese Bilder sind auf GoH
femalt, mehrere nach Isabey copirt. Dann malte er auch des
erübmten Denon, General - Direktor der französisichen Mosetfl
u» s. w. Dieser Künstler starb zu Paris 1813.
Soiron | Philipp , Schmelzmaler, wurde um 1784 geboren, und too
dem obigen Künstler, seinem Vater, unterrichtet. Er copirte an-
fangs einige Malwerke von berühmten Meistern, worunter ihn das
Abendmahl von Leonardo da Vinci , welches er auf einen iielcb
der kaiserlichen Schlosskapelle malte , zuerst vortheilhaft bekaoot
machte. Den Ruf eines der vorzüglichsten Emailmaler gründete
ihm vornehmlich das Collier der Herzogin von Montebello, Rei-
ches in fünf Emailen die Köpfe ihrer Kinder m t Engelsfittiches
in Wolken enthält, und mehrere andere Bestellungen dieser Art
sur Folge hatte.. Dann malte er auch mehrere Portraite, woruour
Soissons, Wilhelm vod. — SokolofT, Pater. 561
jenes der Mme. Negri, welches nach Rasslaod kani, als eiftes dar
gelungensten Werke dieser Gattung gepriesen wurde» an weichet
sich aber noch mehrere andere reihen. Zu wiederholten Malen
malte er den König Hieronymus von Westphalen, der solche Bil-
der zuTabatieren benutzte. Im Jahre 1810 ernannte er deuliüi>j»t-
1er zu seinem Hotmaler.v der jetzt etliche Jahre in Cassel verlebte.
Nach der Restauration kehrte er nach Paris zurück, wo er aber
meistens auf Porzellan malte» da im Verlaufe der Zeit der Ge«
schmack für Emailbilder, wie er früher malte, sich geändert hatte. Er
führte jetzt mehrere Gemälde für die Manufaktur in Sevres aus,
für welche er auf Porzellanplatten besonders Jagden und Land«
Schäften copirte. Dann malte er für, die Herzogin von Berry einen
Porzellain- Service I wobei er die Bilder aus der Gallerie' dersel-
ben copirte.
ioiSSOnS, Wilhelm yon^ oder von Sens, Architekt, kam in der
zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts nach England, da die Cathe-
drale von Canterbury ii74 durch Brand gelitten htitte. Wilhelm
wurde zum Meister des neu^n Baues ernannt« Man sagt, er
habe in England d^m gothischen Styl Eingang verschafft, und
wirklich zeigt sich in dem von 1174 — 1185 vollendeten Theil
eine Vermischung romanischer und germanischer Formen. Es ist
diess die östliche Hi^Itte, der jetzige Chor mit seinem Queerschififo,
an welches sich als Ü1i.mittelbare Fortsetzung des Baues die Drei«
einigkeits -Capelle und ^ne Kuudkapelle ( Beckets lirune) an-
schliessen. Dieser Bau ist dai» älteste Werk, in welchem germani-
sche Elemente herrschend sind. Die Crypten sind noch ganz ro«
manisch, und rühren vielleicht vom Erzbischof Lanfranc her, der
1073 den Bau begann', welchen Arnqlph und Conrad lOSQ fort-
setzten. William Anglus (1220), Henry Chillenden (l3o4) und
die beiden Goldstone (139I) führten das Werk zu seiner jetzigun
Ausdehnung. In den architektonischen Werken von J. Brittoa
und Storer sind Grundrisse |und Ansichten davon.
okolnicki , «, Skötoicki.
dkolofi 9 Iwan^ Kupferstecher, wurde um 1725 geboren , und an
der Akademie in St. Petersburg herangebildet. Er war Uofkupfer-
Stecher dejp Kaiserin Elisabeth, der Gründerin der genannten An*
stalt, und stach auf ihre Veranlassung mehrere Portraite. Spater
wurde er selbst Mitglied der Akademie. Starb um 1806*
1 ) Das Bildniss der Kaiserin Elisabeth, nach G. C. Grooth« fol.
2 ) Bildnisse einiger Grossen des Reiches, meistens nagh Grooth,
fol.
3) Bildnisse von russischen Gelehrten» in Karamstn*« Pantheon
russischer Schriftsteller.
4) Die Ansicht von St. Petersburg, gr. qu. fol.
5) Ansichten einiger kais. Paläftte und Lustschlösser, von der
Kaiserin Elisabeth und spater erbaut, fol.
»koloff> Fcter^ Maler, ging nach seinem Austritte aus der Aka-
demie in St Petersburg als Pensionär derselben nach Rom 9 und
schlosf sich da besonders an Battoni an, der aber seinem Talente
nicht zusagte. Er malte historische und allegorische Darstellungen
in der Weise desselben, hätte aber jeden andern Meister mit gros«
aerem Vortheile nachgeahmt. Nach seiner Rückkehr wurde er
Frofetfor an der Akademie in St. Petersburg und starb 1791*
\agler's Hümtler - Lex. Bd. XV L 36
S6S Sokolow. — SoUi, Ant CaT.,
SoHolow^ werden auch die obigen Künetler geschrieben.
SoMratCS f der berühmte Philosoph» war froher Bildhaoer, so nie tri:
Vater Sopkroniscos, von welchem aber kein Werk genaDnlvir;
Dieser letztere gehört noch der ahaltitchen Schule an, und arbe>
tete schon um Ol. 69« 4*» während Sokrates Ol. 77* 4« gebor«
wurde. Dass Sokrates die Bildhauerkunst geübt habe , be^R
Diogenes Laertius , welcher im Leben des Sokrates diesen eioK
Xi^otooi nennt, worunter Hemsterhuis irrig einen Steinmetzen vn-
muthet. Auch Lukianos Nigr. bexeichnet ihn als gewandten Bilii'
hauer. Pausanias nennt Werke Ton ihm, wie die Statue des fict-
mes am Eingange der Propyläen (daher Propylaeos) zu Athen, uii
eine Groppe der drei Grazien, die er noch bekleidet darstellt!.
Dieses Werkes erwähnt auch Plinius, zählt aber den Meister ac-
ter die Erzgiesser, so wie seinen Vater. Pausanias I. 22* 8> tpncbt
Mch an Ort und Stelle über den Verfertiger der genannten Werlit
nicht bestimmt aus, sagt nur, Sokrates, jener Wehweise, dem die
Pythia das Zeugniss gab, dass er der Weiseste sei, soll sie gefertigrt
haben; an einer anderen Stelle IX. 35* 2. nennt er aber geradehin des
Sokrates als Bildner der Chariten vor dem Eingange der Bor;,
und bemerkt , dass er die Göttinnen bekleidet dargestellt hab«,
während sie später nakt gebildet wurden.
Ein anderer Sokrates lebte in Theben, und war ZeitgenoKt
des Pindar. Er fertigte mit Aristomedes ein Bild der Cybele ibs
pentelischem Marmor, welches Pindar im Ueiligtbume der Gottis
zu Theben aufstellte. Pausanias sah diese Statue nach, die nadi
seiner Aussage auf einem Throne sass. Pindar starb Ol. 66* 2 1
und somit können wir auf die Lehenszeit des Meisters fchUet^en.
Ein dritter Sokrates wird von Plinius unter die Maler gezählt
die Ol. 110 — 120 lebten. Er nennt von ihm einen Aesculap mit
der Hygoa und den drei Töchtern des ersteren. Besonders abtr
gefiel ihm das Bild eines Sailers, dem der Esel seine Arbeit v«i^
der we^trass, sobald sie fortrückte. Plinius sagt, die Gemälde lii^
ses Meisters hätten mit Recht jedermann gefall'en. Er briogtüii
mit Mechophanes zusammen*
Solä| Antonio Gav., Bildhauer von Madrid, genoss den erttn
Unterricht an der Akademie daselbst, und ging dann iSOQiur wei-
teren Ausbildung nach Rom, wo er eine Reihe von Jahren thiii?
war, und den Ruf eines vorzüglichen Künstlers gründete. 5«*^
Werke datircn in Rom von 181O an, wo er eine Statue der Fsjt^
zur Ausstellung brachte. Auf diese folgten mehrere andere Standbil-
der, meistens in Gyps, und einige Büsten. Im Jahre ]8l9 bracM'
er eine Statue des Meleager zur Ausstellung, die selbst in deatsdiei
Blättern mit Ehren erwähnt wurde, wie diess auch mit anderen VVer-
hen Sola*s der Fall ist. In seinem Meleager gibt sich ein fleisiip
Studium der Antike und nach der Natur kund, so wie das >V'r^
auch in technischer Hinsicht grosse Vorzüge bietet. Später (lS-^1'
vollendete er eine Gruppe der Venus , wie sie den Amor das Bo*
genschiesscn lehrt, ebenfalls ein treifliches Werk. Noch grösseren 1
Beifall erwarb ihm aber eine colossale Gruppe, welche er \^\
für den König von Spanien in Marmor ausführte. Das fAoi^^
stellte er schon 1822 ous, und es fand namentlich im Gioroale Ar-
cadico 44. p. 150 des genannten Jahres eine rühmliche Anerk»-
nung. Diese Gruppe stellt zwei edelmüthige Spanier dsfi ^^
Schwur von Daviz und Valarde. Der Künstler hatte dabei ^on*
Schwierigkeiten zu überwinden, die das moderne Costume oocM'^'
Solano« Roqiie. — Solari, Tommaso. ' ft61
mehrte. Sola überwand sie aber mit Glück» und »teilte in dieser
Gruppe eines der vorzüglichsten Werke der modernen italienischen
Schule auf. Sein letztes Werk, für den Infanten Don Carlos aus*
geführt, ist eine Gruppe des Kindermordes. Dieses Bijdwerk sprach
weniger an, und im Kunstblatte von 1857 wird es geradehin als
gemeiner, henkermä^siger Akt bezeichnet.
Cav. Sola war Rath und Censor der Akademie von S. Luca
in Rom. Dann' war er Mitglied mehrerer anderen Akademien, und
jene von Florenz und Madrid ertheihen ihm den Titel eines Pro-
fessors. Im Jahre i838 starb der Künstler.
•olano, Roque^ Bildhauer von Madrid, blühte um 1692. Damals
trug er viel zur Freistellung der Bildhauerkunst bei, welche unter
dem Zunftzwang stand.
olansky^ Maler von frag, kommt in einem Protokolle von iMs
vor« Dieses ist in Riegger's Statistik abgedruckt. Werke von
seiner Hand finden wir aber nirgends angegeben.
iolan^ Andrea, wird auch Andrea Solarto g«»nannt, und zwar auf
Kupferstichen.
iolari, SantinO) Architekt und Bildhauer von Como, übte in Salz«*
bürg seine Kunst, und gilt da für den Baumeister des Domes,
während es doch notorisch ist, dass Scamozzi den Plan geliefe>t
hat, wie wir im Artikel desselben XV. S. 68 angegeben haben.
Solari leitete daher nur den Bau, und das dankbare Salzburg ver**
gass darüber den ursprünglichen Plan. Was allenfalls auf Rech-
nung Solari's an diesem durch seine Grösse imponirenden Tempel
fallen könnte, haben wir ebenfalls 1. c. benierkt.
Solari war auch bei der Anlage der Festungswerke unddesKas-
piskircbbofes ausserhalb Salzburg beschäftiget. Dann zierte er die
Paläste und Gärten des Bischofs mit Statuen. Er starb l646 im
70' Jahre. Neben der Domkirche war er knie&nd in Lehensgrösse
abgemalt, und in einer Capelle auf dem St. Peterskirchhofe, die
durch einen Maurermeister, Namens Johann Heiss, zerstört wurde,
war seine Büste aus Marmor. In der Domschatzkammer ist ein
lebensgrosscs Bildniss von ihm, dessen Inschrift mit folgenden
Zeilen endet: Tu pro Santino ora, qui te Basilica pium, muni-
mentis securum fecit. Auch dieses hat beigetragen« den Santino
als Dombaumeister zu erkennen, was seine Richtigkeit bat, wenn
man annimmt, dass er nach Scamozzi's Plan den Bau geführt.
Selbst in der neuesten Beschreibung von Salzburg wird er an Sca-
mozzi's Stelle genannt. '
lolari, Giovanni 9 Maler von Como« ist der Zeitgenosse des obi-
gen Santino, und vielleicht jüngerer Bruder. Er war Schüler von
D. Masca^ni, mit welchem er um 1626 den Dom in Salzburg aus-
malte. Sein Werk ist die Grablegung und die Erscheinung des
Herrn, dann das Abendmahl des Altares der rothen Bruderschaft.
Dieser Solari lebte bis iöSO in Salzburg» wo er wahrscheinlich
daselbst starb.
»olari, TommaSO^ Bildhauer von Genua, hielt sich einige Zeit
in Rom auf, und Hess sich dann in Neapel nieder, wo er meh-
rere Werke ausführte. Unter diesen ist eine Beiterstatue Carl 111«,
später Königs von Spanien. Diese Statue sollte am 1760 in Ers
gogoMOA werden» was unterblieb*
36*
SM Sohri« Daniel. — Solario^ AaloBio de*
Nach seiiMr Zeidiaisog ttadi A. Faldoni die Verköadipu;
Maria, von F. della Valle sa Rom in Burelief aoftgeführt.
Solan, Daniel, Biidhaoer TOD GeiNUi, war Schaler tod P. Paget,
uod blühte om 1690. In St Maria dell« Vigne xo Genua ist ein
grosses Basrelief in Marmor von ihm.
Solan, Angiolo, Bildhauer and Professor an der Akademien
Neapel» machte in Rom seine Stadien, und richtete ein beso■d^
res Augenmerk auf die Werke der Antike. Er hatte desswega
schon um 1820 den Ruf eines der geschicktesten Restaarareon,
iNraa er durch mehrere der von ihm hergestellten antiken Bildweriu
bewies. Soäter liess er sich in Neapel nieder» nnd fahrte da meh-
rere Werde für Kirchen und Paläste aus. Aach wenn et galt, ir-
gend ein altes Werk herzustellen» wurde Solari gerufen. So n-
staufirte er 1842 die schone, an darSpitsa deaPausUipp gefundem
Marmorstatua einer Nereide«
Solari, F. B., Medailleur xu Genua, ein jetxt lebender Künstler.
Wir verdanken ihm einige schone Medaillen, worunter 1837 be-
sonders jene auf Christoph ColumbuB gerühmt wurde.
Solario, Antonio de, genannt il Zingaro, war einer der
berühmtesten Maler seiner Zeit» dessen Leben an jenes dei
QuiDtin Mesfis erinnert, so dass es dem Giulio Genaino zu einen
Drama Stoff gab» während Johanna Schopenhauer jenes des Quio-
tin in eine Novelle einkleidete. Ueber den Geburtsort de§ Mei-
sters herrschen aber verschiedene Angaben, und erst in neuerer
Zeit wurden die Widersprüche gelöst. £s fragte sich immer, ob
Solario ein Neapolitaner oder aus Venedig sei. Namentlich war
es Domenici, welcher den Irrthum in die Kunstgeschichte brachte,
indem er, älteren Angaben entgegen, in seioem Leben der nea-
politanischen Maler den Solario seinen Landsmann nennt, und iho
um 1382 zu Civita in den Apruzzen geboren werden lässt. As-
deren Schriftstellern, die über die Kunst in Neapel benachrichieo,
und unsern Künstler einen Venetianer nennen, wie Cesareo d*Ett*
Senio (Anfang des l6* Jahrhunderts), Carlo Celano ( Notizie de!
fello della citta diNapoli) und PompeoSarnclti( Vera Guida de*Fo-
restieri di Napoli 1715 )# hält er das Stillschweigen Vasari*s and
Ridolfi's entgegen f die nicht unterlassen haben würden , einen so
ausgexeichneten Meister der venetianischen Schule zu vincirei.
wenn sie einen Grund dazu gehabt hätten. Gegenwärtig ist ab«
die Landsmannschaft Antonio's entschieden, einmal und am sprt-
chendsten , durch die beglaubigte Aufschrift eines Bildes, weichet
Abbate Celotti besoss, einer Madonna mit dem Kinde, das eines
Vogel am Faden hält, wo sich der Künstler ^> Antonius da Sobrio
Venetuse nennt, und dann durch eine Schrift des G. A. Muschiiüi
welche auf Veranlassung dieses Bildes unter folgendem Titel er^chieo:
Memorie della vita di Antonio de Solario detto il Zingaro, pH*
tore Venexiano. Venezia 1828«
Solario wurde gegen das Ende des l4* Jahrhunderts geboren.
Seiu Vater war ein Schmied , und. scheint einer von }enen dürftiges
Handwerkern gewesen zu seyn, die mit ihrem Uandwerksgeräthe
von Ort zu Ort herumziehen. Solario mag auch daher den Bei-
namen des Zigeuners bekommen haben. Er scheint selbst in Eistt
gearbeitet, und durch seiue Arbeiten ausgezeichuele Anlagen ver-
rathen su haben ( denn kaum hatte Colantoniu del Fiore zu >ci'
Solario, Aaloiiio de. M&
pel etwM Ton Milien Eisenafbeiten ^ahen» alt er ihn in teia
Haas nahm, am einige derselben in bessere Form sa bringen und
neae xn Terfertigen.
* Während er im Haase des Malers Colantonio hämmerte und
glättete, entgluhte sein Herz ftir dessen schöne Tochter » und er*
füllte es mit dem festen Vorsätze » das Handwerk mit der Kunst
sn vertauschen, denn Colantonio hatte ihm die Tochter zur Fraa
▼ersprochen, wenn der hieben und zwanzigjährige Jüngling nach
sehn Jahren ein tüchtiger Maler geworden wäre. Solario jubelte, alt
ob zehn Jahre ein Tag wären und yerliess Neapel in aller Eile;
denn er wollte die Kunst weit Ton Colantonio erlernen. Er ging
Boerst nach Rom, fand aber keinen Meister nach seinem Wunsche.
Hier hörte er aber sehr vortheilhaft von Lippo Dalmasio sprechen.
Er ging za ihm nach Bologna und ward in seine Schule aufge*
nommeo. Jetzt versagte er sich jede Müsse » jedes Vergnügen»
seichnete Tag und Nacht und bald zeigte sich, dass ihn die Natur
■um Maler bestimmt hatte. Besonders beschäftigte er sich mit
Madonnen« die sein Lehrer mit so grosser Reinheit und Schön-
heit darstellte«
Nachdem er sechs oder sieben Jahre lang bei Lippo gelernt
hatte, trieb ihn sein Ehrgeiz» Italien zu bereisen, um die andern
berühmten Maler kennen zu lernen. Nach dem Berichte des Do*
menici wirkte er in den drei Jahren , die von. den zehn bedunga*
nen fehlten, gleichsam Wunder. Nachdem er in Venedig bei vi-
varini, in Florenz bei Bicci, in Ferrara bei Galasso, in Rom bei
Fisaoello und Gentile da Fabriano in der Schule gewesen, kehrte
er endlich zurück nach Neapel, liess sich der Königin Johanna
vorstellen und bot ihr eines seiner Gemälde, eine Madonna mit
dem Kinde von Engeln gekrönt, als Geschenk an. Die Fürstin
erkannte ihn nicht wieder, er aber warf sich ihr freudig zu Füssen»
ond gab sich als den Zigeuner zu erkennen, der vor zehn Jahren
an ihrem Hofe als Schmied gearbeitet hatte, und der die Tochter
des Colantonio nicht zur Frau erhielte, wenn er ihn nicht in der Kunst
erreicht hätte. Die Königin erstaunte und wollte zu ihrer Ueber-
seugung selbst von ihm gemalt werden. Das Bild gelang vortreff*
lieh. Nun liess die Königin den Colantonio rufen, der noch von
nichts wusste, um sein Urtheil über die Madonna und ihr Bildniss
zu sagen. Er erhob beide Bilder bis an den Himmel, und säumte
nach gelöstem Räthsel nicht« die Tochter dem glücklichen Maler
SU geben.
Als Solario*s Knnsträhigkeit und seine seltsame Geschichte be-
hannt wurde, wetteiferte man von allea Saiten, Oemälda von Ihm
SU haben. Br ward Hofmaler und malta viel für die Küniffin.
Vorzüfflioh luohta nan lelna Mtdonnani weUh» man letdar nicht
mehr findet. ZIngMrti ilarb iu Neapel |495*
Antonttt da SolMftu lnl etn wUrdlgtr Vortitufer teuer ffroiian
Meister, dl« tltin Iß. JMlti^tiutttl«fl dufth ihr« iiiiiUrblliheit Werke
verherrliohlctii t^t^ 1*1 lUi* N(>N|[ivl wlt*ltM(t«f» mIi tlulautonlo del
Fiore, welt^lihfi MHlHh HHiuiHMhMm hlttthud i(t«ltt«iid| alt der «ritt
vorzügtiülielMhiilt*!* Wi\n ^\As\\\\f^ fw d^lt-n^hti^H (id umt l444 ilarb*
Ztngar(f'# W(*MtH \y\M\ hulu lUi U^|^(^H|^H A^t ftw<^(^t»n Ucitna dee
15. J«ltfltHfi()Ht«. ^iH \\r\\U\\\ «Mm thHl (*(M» i»(KvmhUmlUhe Mitte
zwisrli(*H iht ^^^\m \\^\\ \^\\m\\'\\ \\\\\\ An \U^% \s\\^^P^ IHutteh»
landn< tti iImh j\ii'>|ut.hh \A\\\\ t\\i^\^\U \\\\\\U^\\\l^^^ MlUU «üid sie
of»g0fn^(M MHflMlii'U. \\\\^h\ \\\m\\\^\\A\ ^ U^\ \\\^<\\U diäte ihre
Efgeffflt(iM(Mii(li>U iUwSn tiul m n\\H^M^^\n{\\\ti\^P% Verhähnita
zot alM' Uli \\Ym\^ m\ iv^l^tf Ui^tnng übettin»
1^ Sobrio, Antonio de.
stivmt« ToriMlimlicIi gtlt diMM von den dt Zingaro bekMMifl
Gemälden des Museum in Neapel» to %via von mebreren Alurbii-
dem dortiger Kircbeo. Etwas andere» doch wiederum sehr be-
deutend erscheinen die ihm xugesehriebenen (leider beachädigteBi
Fresken im Klosterhofe von 9« Sererino« Diese seich nen sich u.
a« auch durch die meisterhafte Ausbildunje der laodachafiliefae!:
Gründe aus. Lanxi sagt, seine Altar- und Staffelet bilder aeyen i:
Tempera gemalt» was sich nicht so verbalt. Sie sind in der Ar.
der Oelmaierei behandelt» wie Colantonio's St. HieronyiQua in da
Studj zu Neapel. Auch Domenici ist im Irrthnm« weno er sagt,
dass Zingaro seinen Styl nach dem des Matteo da Siena gebilde;
habe. In den Werken des letateren saigt sich keine Spur tqi
oberdeutscher Art.
Der f;rbsste Schatx Ton Werken des Zingaro iai in Neapel,
da der Kiinstler in dieser Stadt arbeitete und eine Schule gründete,
ans welcher tüchtige Künstler hervorgingen , und die bis auf Te-
sauro herab blühte. Unter diesen Schülern haben mehrere rühm-
liche Werke hinterlassen» wie Angelo di Roccadirame». die Stief-
sohne de§ Agnolo Franco, Fietro und Polito Donsello, deren Ar-
beiten mit jenen des Meisters verwechselt werden können. Ao
Solorio und die beiden Donselli erinnert auch Silvestro und Si-
mone Papa. Debet diese Meister s. La belle arti» del G. Gros«
II. 58.
In S. Domenieo sn Neapel ist in der Capelle des Gekreuzigten
eine noch jetzt wohl erhaltene Kreuzabnahme» die ihm zugeschrie-
ben wird» welche aber nach Hirt (Kugler*s Museum 1833. S. i63)
offenbar niederländisch und ganx in der Art des van Eych gemalt
ist» Allein andere behaupten» dass Zingaro's Werke in vieler Uie-
sieht eine Nachahmung des van Eyck verrathen. In S. Severioo
sieht man eine Madonna mit dem Kinde, und umher Heilige in
mehreren Feldern auf Goldgrund. Da sieht man auch Frescoge-
malde von ihm» die besonders gepriesen wurden. Sie atellen in
mehreren Abtheilungen das Leben des hl. Benedikt vor» wo seiner
Phantasie das Veichste Feld geöffnet war. Er begann diesea Werk
in Helldunkel; allein die Mönche sahen auf Farbenpracht , and
somit entsprach ihnen der Künstler» vollendete aber daa Weik
nicht. Die Ursache der Unterbrechung ist nicht bekannt« Dit
vorhandenen Bilder werden aber noch immer als die Haupt-
werke des Meisters gepriesen. Die Neapolitaner sind stolz aaf
ihren Solario. Die Mönche von Monte Oliveto Hessen ihre Klo-
sterkapelle durch ihn mit Bildern ausschmücken. Hier malte Ad<
tonio das Leben des Erlösers und der hl* Jungfrau, was ihm so
wohl gelang» dass von nun an jede Kirche in Neapel Gemälde
von ihm haben wollte. Diese überhäuften Arbeiten sind viel-
leicht die Ursache, dass er die Malereien in S. Severino nicht
▼ollenden konnte. In S, Lorenzo sieht man ein Gemälde mit St
Franz» der seinen Brüdern die Ordensregel ertheilt« In S. Pielro
Martyre wird diesem Künsller ein Bild des hl. Vincenz im Gebete
angeschrieben, ein von jeher gepriesenes Gemälde. Im Kreuzgaoge
dieses Klosters malte er einige Darstellungen aus dem Leben des
Heiligen» in welchen sich der Künstler Selbst übertroffen haben
soll. Diese Bilder führte Solario in Fresco aus. In der
Carthause von Neapel sind mehrere Figuren von Aposteln, die
man für Werke des Zingaro hielt. P. della Yalle (Lett. UI. 4?)
fand aber in den Denkbüchern des Klosters angemerkt» dass einige
Figuren yon Matteo da Siena» andere von .Zingaro und seinen
Schülern herrühren.
' Sblai'ioV Antoilio de. ' Sß?
In ^n Slttd) ZQ Neapel tieht'mao eine lebenifröste Miidonna
auf dem Throne von mehreren Heiligen umgeben. Die Ma4onna
ist da« Bildnies der Tochter des Colaotonio del Fiore, und hinter
dem hL Aspremut ;^ dem jungen , ersten Bischof von Neapel, hat
der Künstler sein eigenes Portrait angebracht. In diesem Bilde
ist der Kunstler ins Breite und Grossartige gegangen, und.es trägt
im Enzelnen «veniger das Gepräge der niederländischen Schule.
Es war ehedem am Hauptaltare von St. Pietro ad Aram. Ein an»
deres Bild dieser Gallerte stellt den hl. Michael vor, vvie er den
Drachen tödtet, angeblich von Zingaro gemalt» wenn nicht eher
von Papa.
Domenici behauptet aucli» dass sich in Privathäusern zu Neapel
eine Menge Madonnenbilder von Zingaro befunden haben ; allein
diese Gemälde sind fast alle verschwunden, wenn sie )e Arbeiten
dieses Meisters waren, da die Zahl, seiner Gemälde zu gross ist^
-als dass er auch noch so viele StafiFeleibilder hätte ausführen kön-
nen. Ein solches Madonnenbild galt im Hauite des Herzogs della
Torre für Zingaro's Werk, worin aber andere die Arbeit des Matteo
da Siena erkannten. Der Prinz Rocca Perdiiumo besass zu Fiu*
rillo^s Zeit eine Madonna mit dem Kinde in einer Glorie von
kleinen Engeln, welche Solario zugeschrieben, wurde. Der Abbate
Celotti aus Venedig erwarb in neuerer Zeit ein allerliebstes Ma*
donnenbildchent welches, wie oben gesagt mit «»Antonius da Solario
Uenetus f.i» bezeichnet ist. Maria hält das Kind vor sich, weichet
an einem Faden den Vogel auf der Bank umherlaufen lässt, wäh*
rend der kleine Johannes ihm einen gefangenen Schmetterling
hinhält. Dieses Bild, welches nach dem Norden wanderte, ist voll
Grazie und Anmuth; eine rührende Kindlichkeit und Frömmigkeit
ist über die ganze Gruppe ausgegossen. Der Ton ist kräftig, ilas
Culorit harmonisch , die Ausführung in den Fleischpartien zart,
wenn auch in der Zeichnung der Eztremitäten vielleicht mindei
sicher und gelungen. Auf einem an die Bank angehefteten Blatte
ist obige Inschrift. Es ist durch. einen Kupferstich bekannt.
Dann behauptet Domenici auch, dass Zingaro geistliche und
weltliche Bücher mit Miniatürgemälden geziert, und viele seiner
geistreichen Gedanken in Zeichnungen dargelegt habe. Er nennt
einen Codex des Tragikers Seneca, den Antonio mit Bildern ver-
zierte, und zwei Bibeln, ebenfalls mit Miniaturen von seiner Hand»
Der Seneca war in der Valettanischen Bibliothek , aus welcher er
in jene der Hierohymitaner in Neapel überging. Die eine Bibel
war in der Vaticana zu Rom , und^ kam als Geschenk des Pabstes
an den Cardinal Oliviero Carafia. Die andere besass der Cardinal
Annibale da Capua. Eine von beiden^ oder eine dritte besass 1780
Cav. Pesaro, Gesandter am« spanischen Hofe. Die Bibliothek Pesaro's
kam 1801 nach London. Ob indessen alle diese Miniaturen von
Zingaro herrühren, bleibt dahin gestellt, da sie anderwärts nicht
erwähnt werden.
In einem Verzeichnisse der Gallerie zu Florenz von 1618 p*
32 wird ein todter Christus in den Armen der Jünger dem Zingarv
zugeschrieben, ein Gemälde von grosser Schönheit, worüber aber
die Meinungen getheilt waren. Auch Qomenici erwähnt eines
solchen Bildes , wahrscheinlich jenes, weichet später der neapoli-
tanische Prinz von Rocca Perdiiumo besass.
In der k. Pinakothek zu München ist von ihm ein 5' 4'' 2"'
liohes Bild des heil, Ambrosius im bischöflichen Ornate , ganze
stehende Figur, mit Landschaftern Hintergründe. Ein zweites Ge-
mälde dieser GalleHei fast eben so hoch, stellt das Bilduiss des hl.
SM Sohrio« Anlosio de. — Solariö, Andre« de.
Prinzen Ludwig von Netp«1» nachher Bitehoh von Toulouse, im
Orden »kleide dar, ebenfalls f;anse Figur.
Durch Kupferstiche ist bisher wenig Ton diesem Meister be*
kennt. Das liebliche Madonnenbild des Abbate Celotti wurde ge-
stochen« Das Museo Borbonico wird vermutfalich auch Prolin
nach diesem Meister geben. Wenn auf Kupferstichen AntoDio So-
lan steht, bedeutet es den And. Solario* Sein Bildniss ist ia der
obgenannten Schrift Moschini's,
SolariOf Andrea de^ genannt del Gobbo, Maler von Mailand,
war Schüler des Leonardo da Vinci, und wird als solcher öfters
mit Andrea Salai oder Salaino verwechselt. Später trat er unter
Leitung des Gaudenzio Ferrari, und wusste jetct, wieKogler (Hand*
buch 8. 707) sagtf die Bigenthümlichkeiten dieses Meisters aufs
Liebenswürdigste mit der durch Leonardo vorgebildeten zarteren
Gefühlsweise zu verbinden. Auch Vasari achtete die Verdienste
des Andrea Milanese, wie er ihn im Leben des Correggio neoat.
Er rühmt ihn als Coloristen und überhaupt als trelflichen Maler»
der von Liebe zur Kunst beseelt war« Die Lebensgrenzon dieses
Meisters sind nicht genau bestimmt» man weiss nur» dass er um
1530 in seiner Bluthe war.
Eines der Hauptwerke dieses Meisters ist die Himmelfahrt
Maria in der neuen Sakristei der Carthause zu Pavia, ein Bild,
in welchem der Künstler mit ungemeinem Fleisse alle Vorzüge
vereinigte. In der Gallerte zu Neapel wird ein Bild der Hinunel-
fahrt Maria dem Andrea de Salerno zugeschrieben, welches wahr-
scheinlich von Andrea de Solario« herrührt*
Im Museum des Louvre sind interessante Bilder von ihm«
Eines derselben, Maria dem auf einem Kissen liegenden Kinde ia
einer Landschalt die Brust reichend, ist mit «»Andreas de Solario fec.i»
bezeichnet, und nach Waagen ( K. u. K. lll. S. 455) besonders
charakteristisch für dieEigenthümlichkeit der Lombardischen Schale.
Nur in den lieblichen Köpfen, m dem zarten Modell der Formen
findet sich hier ein Anklang des Leonardo. In dem sehr helJeo
Gesammtton, den blühenden, heiteren, durchsichtigen Farben, in
dem fliessenden yerschmolzenen Vortrag erkennt man dagegen den
treuen Schüler des Gaudenzio aus dessen mittleren Epoche. Ein
zweites Gemälde stellt dieSalome vor, wie sie vom Henker in einer
Schüssel das Haupt des Täufers erhält, und das feine zarte Gesicht
von dem Gegenstande abwendet. Der Ton ist hell und klar und
die Behandlung zart. Dieses Bild wurde anfangs dem Leonardo
da Vinci zugeschrieben , später von Ludwig XIV. als ein Andres
Solario gekauft, und seither immer als solcher angegeben. Erst ioi
Kiio^lblaU i84l Nro. 22 erhob sich eine Stimme dagegen, welche
dieses Bild als ein ausgezeichnetes Werk des Bernardino Loini
erklärt, und zwar nach der edlen Auffassung, nach der meisterli-
chen Behandlung der Form, nach der freien, gediegenen, und Ton
der überfliessigen , unsäglichen und oft ins Kleinliche gehenden
Ausführung des Solarii durchaus verschiedenen Malerei, und nach
dem milden, liebenswürdigen Gefühl, welches in den feinen Ge-
sichtszügen atbmet, besonders aber nach der warmen, klaren und
tief gesättigten, weder bei Leonardo noch bei Solario vorkommeD-
den Färbung. Auch Luini war in gewisser Beziehung von Leo-
nardo ahhängig. und namentllich ist dessen Einfluss in dem wun-
derschönen Gesichte der Salome unverkennbar.
in der Gallerte Aguadoy welche 1^43 in Parts versteigert wurde,
war eine Madunria , welche jener im Museum des Louvre ähnelt,
aber im Caialuge als Andrea Salaino angegeben ist.
Solarioi Crifltoforol SflÜ^
lA der k. Eremitage zu St. Petersburg ist ein ShDliches Bilcl,
iwie die säugende Madonna im Louvre. Sie hält die Brust mit den
Fingern, und das Kind greift nach dem Fusse.
Im Museum zu Berlin ist ein mit Dornen gekrönter Christus»
Mrie er das Kreuz tragend den Blick auf den Beschauer heftet«
In der Baron von Speck-Sternburg*schen Sammlung zu Berlin
ist der mit Dornen gekrönte Christus mit dem Rohre in halber
Figur» von Boulan^er unter dem Namen Ton Anton Solari gesto-
chen, als Gegenstuck der Schmerzensmutter, foK M. Sorelio hat
dieses Blatt copirt.
Es sind auch noch andere Werke dieses Meistert gestochen
worden*
Maria , wie sie dem auf einem Kissen liegenden Kinde dia
Brust reicht, dass Bild, im Pariser Museum, radirt in G. Hurei*s
Manier. Quelnel exe. 8*
Derselbe Gegenstand, mit RafaePs Nameo bezeichnet, gest von
Vangelisti, fol.
Dasselbe Bild. J. de Meulemester sc. an U de laRepubliqua
> fr. Zart rollendetes Blatt, fol.
> Laiidon, Annales II. 91. gibt dieses Bild im Umrisse«
Das ähnliche Gemälde in derGallerie der Eremitage, in Labens-
I ky's Gallerie de 1' Eremitage im Umriss gestochen, 4*
Der 'kreuztragende Christus, nach dem Gemälde der Gallerie
in Berlin, lith. von C. Wildt, für das Galleriewerk, gr. fol.
Die Enthauptung des Johannes im Museum des Louvre, in
Landon's Annales X. 11. im Umrisse gestochen.
« Die Büste der Salome aus diesem Gemälde hat Mafsol gasto-
chen, s. gr. fol«
|SoIart0 5 Gristoforo, Bildhauer, genannt il Gobbo, soll nach
Lomazzo der Bruder des Andrea de Solario gewesen seyn, was
wohl nicht richtig ist, da der Künstler auch Cristoforo Lombardo
genannt wird. Ticozzo nennt ihn Solari Milanese, und spricht im
Allgemeinen von den Registern des Domes in Mailand und der
Carthause von Pavia, in welchen er neben Agost. Busto il Bam«
ba)a, Andrea Fusina, Agrati u. a. Hünstlern vorkommt, die für
die genannten Kirchen gearbeitet haben, nämlich gegen Ende
des 15* Jahrhunderts und in den ersten Decennien des folgenden.
Von Solario sind an der Vorderseite des Domes in Mailand die
Statuen von Adam und Eva, der Judith, des Lazarus, des hl. Pe-
trus, der Heiligen Eustach , Rochus , Lucia , Agnthai Helena u. a.
V^^enigstens werden ihm diese Werke von Lomazzo zugeschrieben,
obgleich Ticozzi sagt, man könne aus den Registern nicht ersehen,
welche Arbeiten von ihm herrühren. In der Carlhause zu Pnvia^
sollen einige der schönsten Basreliefs von ihm seyn. Man legt
ihm schon von Altershor zwei Basreliefs vom feinsten Marmor bet,
welche die Figuren des Ludovico il Moro und der Beatrice d'Este
enthalten. Sie kamen aber aus der Kirche deJle Grazie zu Mai-
land in die Carthause, und wurden am Grabmale des Gründers
derselben angebracht. Lomazzo nennt diesen Solario auch bestell-
ten Baumeister der Kirche desCampo santo in Mailand, in welcher
die Statue des hl. Sebastian von ihm herrühren soll. In der Ca*
pelle del Albero im Dome zu Mailand, und in St. Maria della
Carita zu Venedig sollen andere Werke dieses Meisters seyn.
ferner bemerken wir, dass der Künstler Solari und nicht So-
lario heissei wie Lomazzo ihn nennt ^ es müsste denn die Ortho-
&70 Solario, Pietro. — Solde» Alexander.
^raphie wechseln« Sein Todetjahr ist aabcluinDt Sein Zeitge-
nosse Busto ü Bambaja lebte sucb 1538*
Solfirio y FietrO, Architekt von Mailand , wird von Fussly nach
Cook*s Reisen erwähnt. Er arbeitete um l490 in Diensten des
russischen Grossfürsten Iwan Wassiliewitsch I. in Moskau. Ueber
dem Chore des kaiserlichen Palastes daselbst soll eine Inschrilt mit
dem Namen dieses Meisters gewesen seyn.
Solaro I Giovannii •. g. Solarl.
Solbrigy Johann Gottlieb» Miniaturmaler, wurde 1765 xu Manen-
thal bei Zwickau geboren. Er malte Bildnisse, und schnitt auch
Silhouetten. Starb um t8l5«
Sold, M., t. Soldani.
Soldadini^ PietrO» Kupferstecher, ist nach seinen Lebensverhält-
nissen unbekannt. Zani erwähnt folgendes Blatt von ihm:
Christus am Kreuze zwischen den Schachern, reiche Composi-
tion von Tintoretto, aber im Stiche von geringerer Bedeutung
als andere Blätter nach diesem berühmten Bilde. J. T. P. Clariss.
D. Carolo et Paolo Ziniis etc. Petrus Soldadinus D. D. D.«
qu. fol.
Soldani Benzi, Massimiliano, Medailleur und Bronzegieaser von
Florenz, atammte aus der adeligen Familie Benzi, und lebte stets
in grossem Wohlstände. Er wollte anfangs die Malerei erlernen,
und trat desswegen . unter Leitung von B. Franceschini und C.
Ferri; allein seine Neigung zog ihn zur Bildhauerei, worin E.
Ferrata sein Meister war. Soldani modellirte viele grössere und
kleinere Bildwerke zum Gusse in Erz und in edle Metalle. Die
Vorbilder entnahm er gewöhnlich den Autikcii Sälen. Solche Bil
der: Köpfe, Statuen und Basreliefs, kamen in den Besitz des Gross-
herzogs Von Florenz und in jenen anderer italienischen Grossen.
Selbst in das Ausland gingen solche. So erhielt derChurfürst von
der Pfalz eine Mediceische Venus» einen Adonis und eine Copie
der Gruppe des Laokoon in Erz. Ein besonderer Freund solcher
Bildwerke war auch der Fürst von Lichtenstein. Dieser stellte
mehrere derselben in seiner Sammlung auf«
Dann fertigte Soldani auch mehrere Schaustücke für Pabst
Innocenz XL, für die Königin Christina von Schweden und für
den König von Frankreich. Andere Werke dieser Art, wie auch
Medaillons zum Andenken ausgezeichneter Männer, haben wir von
ihm. Ein solcher auf Henry Newton, ausserordentlichen Gesandten
am herzoglichen Hofe zu Florenz, ist in derNumismatica'hist. p. 968
gestochen. Eine solche Denkmünze auf FilippoNeri Altoviti ist von
2685> Auf seinen Geprägen stehen die Buchstaben M. S. F., oder
M. Sold.
In Pazzi*s Serie de* Ritratti ist sein Bildniss gestochen. Das
Gemälde wird in der florentinischen Sammlung aufbewahrt. Er
starb i74o im 82« Jahre.
Solde^ Alexander^ Maler zu Paris, ein Jetzt lebender Künstler.
Er malte historische Darstellungen und Genrebilder. Auf dem Sa-
lon von 1845 sah man von ihm die Taufe des Eunuchen durch St.
Philipp.
Soldini« L. D. ~ Sole, GiovajQDi Battista deL &7|
Soldini, L._ D. , Zeichner und Maler, arbeitete um I7l5 «u Paris.
Einige seiner Genrebilder wurden gestochen; von C. Duflos La
bergcre avec sa flute und Le berger avec son oiseau« Henriquez
stach ein anderes Genrebild: La negligence aper9ue.
Sole Angelo 5 Bildhauer aus der neapolitanischen Provinz Terra di
Lavoro, ist wahrscheinlich mit jenem Angelo di Polo, welchen
Vnsari unter die Schüler des A. Verrocchio zählt. Eine Person.
Domenici verwirft indessen diefse Annahme, und erklärt es im All-
gemeinen für einen Irrthum, wenn man den A. Sole als Verroc*
chio^s Schüler erklärt, indem Vasari von ihm schweige.
, A. Sole arbeitete um i480 zu Neapel« Domenici nennt ein
schönet Grabmal in S. Domenico.
Sole^ GioTanni Antonio Maria del^ Landschaftsmaler von Bq-
logna, genannt Monchino da* i Paesi, war Schüler von F. Albani.
Er malte Landschaften mit schönen Bäumen und mit kräftiger Fär-
bung. Auch Seebilder finden sich von ihm. In der Felsina pit-
trice wird ihm desswegen Lob ertheilt Dann muss der Künstler
auch Bildnisse gemalt haben; wenigstens war das sein^ in der
Sammlung zu Leopoldskron. Starb 1077 im 80* Jahre, wie wir io
der Felsina IIL 27* lesen. Nach Lanzi starb er vor i684 im 78« Jahre.
Sole^ Giovanni Battista del^ Maler von Mailand, angeblich Sohn
und Schüler des Peter de] Sole, malte für Kirchen und Paläste der
genannten Stadt Bilder in Oel und in Fresco. Solche sind im her-
zoglichen Palaste , in den Kirchen von S, Eustorgio, S. Francesco,
S. Bernardo, S. Angelo und Giovanni alle Gase Rotte. Torre (Ui-
tratto di Milano 1074) nennt diesen Meister, sagt aber nicht, ob
er gleichzeitig mit ihm sei« oder wie lange er vor i^m gelebt haber
Füssly scheint daher willkührlich die Lebenszeit dieses Meisters
um 1070 zu setzen. Nach dem Blatte Nr. l. zu urtheilen , war er
ein Zeitgenosse von F. Perrier, der l6Ö0 oder l665 starb. H. Win-
staiiley stach nach ihm einen Sabinerraub« Dann nennt Füssly
noch zwei radirte Blätter nach ihm: Tigranes zu den Füssen sei-
nes Besiegers Lucullus, und Orythia von Boreas entführt, fol.
Die Richtigkeit dieser Angabe können wir nicht verbürgen.]
Bartsch, P. gr. XXL p. 123 beschreibt von diesem Meister zwei
Blätter (Nr. 1. und 2.) die sehr breit und kräftig radirt, aber nicht
sehr geiällig sind. Wir fügen noch einige Blätter bei, die Bartsch
nicht kannte, und geben andere Zusätze.
1 ) Die heil. Familie. Maria lehrt den vor ihr am Tische sitzen-
den Jesusknnben lesen, und Joseph scheint rechts im Lehn-
stuhle zu schlummern. Unten im Rande ist ein Distichon:
Hie sedes sophiae, discit tamen etc. Rechts unten steht: Gio.
Batta Del .Sole F., und links: F. P. In. Bartsch glaubt,
diese Buchstaben bedeuten den F. Parmeggiano» Heller (Zu-
sätze zum Peintre graveur p. 1]4) erklärt aber dieses Blatt
als gegenseitige Copie nach Franz Perrier. Das Blatt des
letzteren hat dieselben Verse und links unten steht: Fran-
ciscu!^ Perrier pinxit et sculp., rechts: Cum privilegio Regis.
Grosse des Blattes von del Sole: U. 6 Z. 10 L. , mit i Z.
Rand , Breit 7 Z. B L.
j, 2) Eine Schlacht zwischen Reiterei und Fussvolk. In der Mitte
vorn ist ein Greis neben dem todtcn Pferde gestürzt. Links
ft7t 8ole> Giovanni Batt deL
liegen Todte» und ein Menn mit der Fahne flieht Rechb
unten steht: Gio. Bette del Sole iuuen. et ecolp. Dann
steht euch der Buchttebe E , woraus Bartsch sciiliesit, daii
dieses Blett zu einer Folge gehöre« Des Werk» welches Bartsch
Dicht kannte» und xu welcnemeuch des folgende Blatt gehört,
hat folgenden Titel : La pompe della Solenne entrata faiu
alle Maria Anna Austriaca e Filippo querto nella ciltä di
Milane. Mit 20 historischen Bildern von den Malern J. C
Storer, J. Cotta und G. B. del Sole. De» Blatt des leut^
ren soll die Schlacht des Octavius Augustus und Marcu
Antonius vorstellu H. 8 Z, 4 L*. Br. ii Z. 3 !*•
^ 3) Allegorie auf die katholische Kirche. An einem Baume ruht
ein Mann, welcher ron einem Engel auf das ßraadopfer
auf der Höhe eines Felsens eutmerksem gemacht wird. Obei
ist das päbstliche Wappen. Corielus Theologicus , mit eioet
Menge Bänder mit Inschriften. Unten rechts: Jo. Baptä i
Sole sculpsit Medioleni. H. 23 21. lO L. » Br. 17 Z. 8 L.
Dieses Blatt kennte Bartsch nicht. R. Weigel erwähnt
es zuerst in seinem Kunstkataloge, und werthet es auf 2 Tbl
4 ) Lucretia in Gegenwart ihrer Verwandten sich den Tod g^
bend | ein schönes und seltenes Blatt , welches in Dr. Fe*
tzold*s Catalog ^Vienne, Artaria 1843) vorkommt. Oval fol.
Dieses Blatt ist nach Joh. Christ. Stornr radirt, der i671
in Mailand starb. Es gehört zu einer Folge von wenigstem
|4 Blättern , an welchen auch Gio. Paolo Blanc Tfaeii kL
Si» sind nach Fresco* und Plafondmalereien aus der G^
schichte der Semiremis und andern berühmten Heldinneo /o
reichen Compositionen. Von del Sole sind sechs ßlättu,
Oval qu. fol. Die ganze ^ Folge war in der Sammluog; de»
Greifen Sternberg • Manderscheid , Direktor Frenzel detaillirt
* sie aber nicht im Cataloge derselben.