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Full text of "Neues Jahrbuch"

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Über dieses Buch 

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IX. §a^rgang. 



ZTTtt (3 Bilbtafcln unb in bcn Cept gebrucften 3Huftrationen. 



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1*1. 

iStlbsttodag l«s fe«ralbi»^-gental00is^en ©«reines „&Mer". 

133 2. 






STANFORD UNIVERSITY 
U§RAgl£$ 

FEB1B 1961 



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3Re5i<}irt unter Üeituug &e$ 3Cusfcfiulw29itgfie5e5 
£)r. (ßb. #aston |)ottith trafen faün ||etttntgg. 






t*u*>tudcrd von (Sali (Vttotb'l 6obn in fBicn. 



iehte kk mtd fcftmgl Mflitoltehe jpeatöt 

{rabtn mit ^IUr^sttr (Sntscjjlieaanng büm 27. Jänner 1882 trjen XI. Jahrgang btr Utreina- 
^ublicafionen btr §MIergnäbigsten ^nnajjme ju foftrbigtn . nrib aus bi*sem ^nlas&e tmm nam- 

Jjaffcn ^eirag bem Vereine jujntojenben geruht. 

(Sbenao geraden 

Seine hais. nnb hörtigl. Hoheit ber bttnjjlancjjtigate fjerr 

Seine haia. nnb himigl. Hü{j*it ber bnrt{jlanc{jiigste Herr 
$V$tVm ÜftFl ÜfohttUJ 

«Seine hais, unb honigl. Po^eit ber bnrcjjlaucjjtigste |jerr 
Jr|^ir|O0 JfrttotMj T§kfov 

•JProteetor b& Vereines 
Seine hak unb hönigl. iiüfreit ber b«rt|jlantfjtigst* lim 

nnir 

Sein« hai». unb hönigl. Po^ext ber fwdjfottrbigst-bnr^Iattcljtigat* £ttx 

bieselben ^ublkalionen jralbwicjjsi entgegm ju ne(jmen unb bnnfc gnäbigste §wträg* bie 8fo«lu 

bes Vereines ja förbern. 



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Ceite 

»erein«.£&ronit IX 

9ie4mmg6»3Sf$(ufs be« XII. Eerein«jafrre« XI 

SWitgtieber-Eerjeicfrniß XIII 

3ur Genealogie be« $aufe« 9to$an. Eon Dr. <5b. Gafion Graf 

fcon $eltettegg 1 

(Sine !8rntnerif<be gamilienfefrbe. 1691. Eon Seopolb *on Ee(t> 

©ibmanfietter 6 

2)a« b&niföe Stei<b«- unb Ä&nig«toaj>i>en. $iftorifö • (eralbtföe 
Ib&anbtung &on Dr. jur. <Surt O. t>on Duerfurtfr gu 

DWat& in €fo<tyfen 8 

2>ie erbli^en ©cfcHfc^aftcn (3ünftc) im alten greißaate fcon Sem. 

Eon Hlbert grei&errn &on ®teiger»9Rttnfingen . . 10 
2>a« ©ajtyen be« $aj>fte« «brian VI. Eon SRaurin Grafen t>on 

^a^ui?« a. b. $aufe $orftmar«8&au« 25 

lieber ba« Hbel«n>efen auf ben 3oniföen 3nfeln. Eon granj Sie« 
ranber Sit mann, taiferl. ftati} unb Eorftanb be« «bei«- 

anfctoe« im f. f. SRintßeriutn be« 3nnem 28 

2>a« ffiaw>en ber ©tabt ©ie«baben. Eon $. *. G. t>. G oe ding! 31 
2)a« ffiappen&ucb ber Grafen t>on 2i<$tenftein * (Saftelcorn. ©on 

3. ?. Älemme 36 

Hlp&abetiföe« föegifter ber ®tanbe«er$ö&roigen Äaifer Äarl« V., 
meiere in ben im f. u. f. $au^$of» unb @taat«ar$toe auf- 
bewahrten 9tegiftratur«btt<$ern Äaifer Äarl« V. eingetragen 
ftnb. (gortfe&ung au« ber &eralbif<Henealogif$en 3eitf$rift # 
3a&rgang 1872.) 41 



Ctettt 
lieber ben Abel im Äforigret$e ber 9tteber(anbe. Eon $. V. G. 
toon Goedingf 60 

3»ei Eermä&tungen im $aufe Songuebal in ber £inie Baut» 
©uquo$. *Rac$ Urtunben au« bem Grafcener &$(oß«ttr$toe 
toon Brnolb greiberrn &on ffieb&e-Gimfe 61 

gretybal. 2>e« Äaifer« SRarimiftan I. Surniere unb SRummereien. 
$erau«gegeben mit fcfler&ö<bfier Genehmigung ®r. 2Rajeftat 
be« Äaifer« granj 3ofej>b I* unter ber Seihtng be« t. f. Oberft- 
täinmerer« , gelbjeugmeifier« grang Grafen gottiot be Grenue» 
mtte. Eon Ouirin »on Seitner 61 

8>ie taiferli<$en fitappeubriefe unb Hbefebiplome, begie$ung«»etfe 
8bel«beftätigungen ber fterfötebenen gamilien ©mfler. 9la$ 
ben Acten be« f. f. $au««$of* unb €>taat«ar<th>e« unb be« 
f. f. ttbel«ar$foe« ju Sien. Eon Steranber bon 3)a^en« 
Raufen 64 

2>ie @ire« t>on 9ieuf$&te(. Gine ©tubie &on 3. 2. Älemme . 71 

2>a« ®tammn>aM>en be« $aufe« $ab«&urg. Eon Dr. Gb. Gafton 

Grafen &on $etteuegg 87 

Bn&ang. 2>a« Wapptn „9ieu<Defierret4". Eon Dr. Gb. Gafton 
Grafen toon ^ettenegg 113 

2>ie anfange be« $aufe« $ab«burg. Eon Dr. S^eobor t>on 2ic 
benau, @taat«ar<^it>ar in ?ujem 119 

Literatur 189 



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Vorlirrirtjt für Ut 3al ( rr 1881 uiiö 1882. 



-SOS— - 



Vladj) wie »or war e8 aucty in ben abgelaufenen (XI. unb XDL) Vereinbaren 1881 unb 1882 jtetö 
unfec eifrigfteö Vejtreben, bie 3wecfe unfereö Vereines: ^örberung ber Äunbe ber #eralbif, ©enealogie unb 
©ptyragiftif, Verbreitung nüfclictyer Äenntniffe in biefen $äd)etn ber SBiffenfc^aft unb Stmtfk, $lufftyfoj? aber 
beroorragenbe bieöbetreffenbe Senfmale unfereö Vaterlanteö, fowie Veranfctyaulicfcung benfwfirbiger Dbjecte butd> 
SBort unb Vilb jit förbern. 

$ie freunblictye 2lufnal)me, welcher )\6) bie beiben etftcn 3afyrgänge unfereS neu creirten r Üttonat8* 
Mattes * bei unferen fyoctygeefyrten ÜWitgliebem erfreuten, unb ber lebhafte Verfefyr, ber ftdj) burcfe baSfelbe entfpann, 
gibt 3wflniß fyiefur, \>a$ e3 bem ©ereine gelungen ifl, einem Vebürfniffe abhelfen, welche« baö 3af)rbud) 
feinem %mdt unb einmaligen <5rfcbeinen im 3al)re nacty nictyt erfüllen fonnte, nämlicb einen regeren Verfe&r unb 
conftonte Sitzung jwifctyen ben einzelnen, inöbefonbere auswärtigen ÜWitgliebem unb ©ereinen felbjl ju pflegen. 

2Htrd) bie Ausgabe be6 3af)rbucbeö pro 1881 unb burd) t*a$ tyier oorliegenbe 3af)rbucfy für 1882 ift 
ber Verein allen feinen Verpflichtungen gegenüber ben oerefyrlictyen Üttitgliebem nadjgefommen, unb t)at fo in 
jwei 3a^ren eigentlich mehrere Vänbe erfreuten laffen; nämlid) ben ©oppelbanb für 1879 — 80, fowie ben pro 
1881 unb enblid) ben für 1882. 3n bem erwähnten reich illufirirten 2)oppeljaf)rbuctye »on bebeutenbem Umfange 
würbe ber ausführliche Äatalog ber 2luSjMlnng beS 3al)reö 1878 jum 2lbfctyluffe gebracht, wäfyrenb bie festeren 
3a^rbucber neue, gebiegene Sfbtyanblungen auf bem ©ebiete unferer gactywijfenfctyaften bringen. 

2>er Vereinöauöfctyuj} fann nid)t umfyin, mit innigem ®anfe alle jene fyeworjufyeben, welche bemfelben 
ifyre #ulb unb ©nabe, bejiefyungöweife ifyre 9Hut)e unb Sfrbeitöfraft jugewenbet unb if)n in ben ©taub gefegt 
fyaben, allen feinen ftotutenmäfjigen Vorhaben genau nacfoufommen unb inöbefonbere bie 3al)rbü$er in ent* 
fprectyenber §orm unb 3nfyalt aufyuftatten. 

Vor allein fitfylt itd) ber &u$fd)Uß ©einer üttajeftät nnferem &tlergnäbigften Äaifer unb #errn unb 
ben bttrd)lauctytigften Ferren (Srjfyerjogen wegen wefentlictyer görberung ber 3roecfe beS Vereines jum tieften 
unb etyrfurcbtöootlften 2)anfe oerpflictytet. 

2fucb fei fyier aller jener Ferren banfbarft gebacbt, welche in uneigennütziger SBeife unb Verjictytleijtung 
auf jebeS Slutor^onorar bie erwähnten 3af)rbuctyer mit tyren Staublungen fctymücften. 

®ie tarnen berienigen SÄitglieber, welche wctyrenb beS 3af)teS 1882 ftarben, jinb folgenbe: 
£err (Smanuel $reif)err von ©rafenrieb, £err ju Vurgftein ((Snbe 1881 git $ari8); 
grau (Slifabetf) SBoc^er, verwitwete ©rajtn $ra$fooicfc v. Srafoftyän, geborene ©rdjin Vatt^an9* 

©trattmann, ©eneralSwitwe unb 3>eootionöbame be8 f). fou». ÜKaltefer*Crben8 (11. 3um 1882 ju 

Vaben bei Söien) ; 



£err 3o^ann ÖMlbelm @raf von 5Ktrbac&«£arff, ©>renritter bee b. fouv. SWaltefer-Orbeitf, £etr auf 

J&atff k. (19. 3unt 1882 auf @#lofl £arjf in ber gtyeinprovinj) ; 
$err SHnceng tadlet, £iftorienmaler, 3fluflrator, großer jogl. beffiföer #of» unb (SabinetSjei^ner unb 

«Witglieb bet Wiener ^änflCergetioffenfc^aft (22. 3ult 1882 )u SBien); 
@e. (JrceUenj $err Dr. $$«. «Rubolf «Waria Sern&arb ©raf ©tillfrieb-ffiattonip* v. SUcAntara, 

@ranb von Portugal, tön. preufl. £ber«<Seremonienmeifter, roirtt. ge&. Oiatb., Äammerfjerr unb Sorflanb 

be« ,§erolbeamteS in SBetlin ic. (9. Sfoguft 1882 auf <3$lo{? ©tlbifc bei 9iimptfcb); 
bet J>o$roürbigjle #err Sert&olb $tdf$e(, fnftol. $robft unb lateran. 8bt be$ ©tifted Älojierneuburg, tatf. 

9tat&, ©berjt'<Srblanb«£ofca»lan, Otei^ötot^^bgcorbnetet k. (17. Sluguft 1882 gu Älojtaneuburg) ; 
$err SKarimilian @raf SBaüie, f. f. Äämmerer, 99tttmetfler a. $. unb Seftyer be8 @ute$ 9Keberfei8 

(18. SRovember 1882 auf ©(^lofj 9Keberlei« bei (Srnftbrunn iu 9Keberöflerreic&). 

9Hit @nbe bes 3a$reS 1880 betrug bte »nja&l bec ÜRitglieber 215, im Saufe be8 3abreö 1881 fmb 
4 SRitglieber ausgetreten unb 6 SHitglieber geworben, batet 51nöfaU 10, verbleiben 205; im 3<t$re 1881 fmb 
beigetreten 23, ba&er war @tanb ber ÜRitglieber mit @nbe be$ 3al>re3 1881: 228. 3m 3<$re 1882 flnb 17 
SRttglieber bem Vereine beigetreten, 7 tfnb geworben unb eben fo viele ausgetreten; es verblieb fomit am 
31. $ecember 1882 ein ©tanb von 231 ÜRitgliebern. 

3)ie Slnja&l ber gelehrten ©efeflföaften , Stnjtalten unb SWufeen, mit benen tin @d)riftenau8tauf* 
befielt, ijt mit ©cfrfo$ beS 3ab,red 1882 auf 32 gefliegen. 

2>a« {fnanjieQe (Srgebnijj beS 3a&reS 1882 ijl au« bem nadtfebenben JRecbnungSauSweife jn erfeben. 

S)aS ^rotofoU ber bemndd>{t im grünen ©aale ber faiferli^en SHabemie ber fBijfenföaften ftatt- 
fnbenben ©eneralverfammlung wirb ben geehrten SWitgliebern bur# unfer ,ÜRonat$blatt* befannt gegeben werben. 




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(92ac^ bem Staube »cm 31. 2)ecember 1882). 



jSeine kaiferlid)* unb kömjjUdje $o|)eit ber burdflaudftigfte $err 



l^m J«f |i 



nton nictor 



haifnrltdjfr JOrinj unb (Jrjljerjog oon 0r|tcrrrtd), k5mgüd)rr Jirinj oon Ungarn unb jööljmm, k. k. CSeneraU^Älajor unb ^nljobrr bee 
9nfanterie-ttfgimfnte0 Hr. 56, Bitter be* örbrn« oom golbenen UUffj etc. etc. 

yrafftetit: 

Abenberg unb Srantt #ugo 9tei($«graf toou, f. f. »irffi^er geeinter föatlj, tfämmerer, bitter be« Drben« toom golbenen Stieß „ Dberfljagermeifler @r. 
SRajcftöt be« Äaifer«, erbli^e« SWitgltcb be« $crren&aufe« be« 9tei<$«ratl>e«, (Sfcrenmitglteb ber Reale Accademia Araldica Italiana in $tfa unb ber 
Raccolta Daugnon in SRailanb :c. k. (Sien, L, SGBi)>)>ttngerflrage 38). 



$ettenegg (Sbuarb ©aflou $3ttiffJ) ©raf toon, Dr. ptiil., 9taty«gebietiger be« 
$c$' uub 2)eutf<$meifkrtyum«, (£omt&ur be« $. 2)cutf<$en föttter-Drben« 
ju tfengmoo«, !. f. Äämmerer unb 2tynenproben*ßraminator im Dberfi« 
fä'mmereramte @r. 9Wajeflät, au# Sttitglieb be« ©erltner ^eralbifdjen 35er* 
eine« „fierolb" ; Setter be« 3a&rbu<$e« (Sien, I., Siugerftra&e 7). 

SRiifr $aul 9tet($6rttter »on, f. u. !. töe<$nnng«raty im gemeinsamen Dberften 
fte<$nung«t>ofe; @($afemeifler (Sien, III., ftabefctyflraße 6). 

$artmann (gbler toon 8fran$en£l)ttlb <5rnfl, Dr. phil., (Sufioe an beu fünft* 
tiflortfc^cn Sammlungen be« allerg öcfyften Äaifer&aufe« , Sorrefponbeut 
ber f. !. <£entraU(£ommtffton jur (Srforfcfcung unb (Spaltung ber ßiuifb 
unb fcifiorifdjen 2)enfmale, SWitgtieb be« berliner &eralbiföen Vereine« 
„$crolb" , (S&renmitglicb ber Reale Accademia Araldica Italiana in 
$ifa unb ber freien @enoffenfc$aft ber ©ratoeure Sien«; SHbliotljefar 
unb &rc$it>ar (Sien, I., ©ingerftraße 7). 



£8etttettljttter SRorij 2ttarta (Sbler fcon, ^Beamter ber f. f. prh>. aügem. öfterr. 

$obeu*(£rebit*2lnftaft, (gfrrcumitglieb be« Vereine« für gef$i$t(i$e #tlf«- 

roiffenföaft „föoter 28n>e" in Setpjig, amty Sföüglteb be« berliner tyeral* 

btfe^en Vereines w £eroIb"; <Protofollfü&rer unb töebacteur be* 

3Ro uat«blattc« (Sien, I., $egelgaffe 6). 
flauer üon geftennmlb Seuce«lau«, f. f. $ußaren • Oberlieutenant a. 3).; 

£i$riftftt&rer (Sien, VI., Smbmitylgaffe 4). 
(JJrenfer fclfreb, $u($$änblcr, (g&renmttglieb ber Reale Accademia Araldica 

Italiana in $ifa uub ber freien ©enoffenfdjaft ber ©ratoeure SBienö; 

9ie^nung«rettifor (SBien , ©raumüffcr'f^e ^ofbu^anblung, L. 

©raben 21 unb V., 3ofannagaffe 2). 
3lg albert, Dr. phil., (Suftc« an btn tunfi^ifiorif^eu Sammlungen be« Silier« 

Giften Äaifer^aufeö. (Sorrefponbent ber f. f. (Sentrat - Sommiffiou gur 

(Srforft^ung unb Haltung ber tuufl« unb ^iflor. 2)eu!male (Sien, IV., 

$annfyaufergaffe 3). 



Ehreix - Mitglieder : 



drottalanaa 3o^aim Saptifl ftei$*ritter von, (S^renpräfibeut unb ©rünber 
ber Reale Accademia Araldica Italiana in $tfa, Siepr&fenlant be« Orcg« 
meiflertyum« be« 3crufalemiter-Orben« toom ^. ©rabe in ganj Xo«cana 
(?ifa, »ia gibonacci 6). 

golliot be ttrenncniUe gvang ©raf , Dbevft - Kämmerer 8r. SD^ajcftät be« 
Äaifcr«, gelbgeugmeifler unb Sn^aber be« 75. 3nfanterie«9tegimeute«, f. f. 



wirfl. ge&. ftaty, Äämmcrer, bitter be« Drben« toom golbenen ©ließ unb 
$au}ler be« ?eopolb«Drbeu«, lebeu«längli(^e« OTitglieb be« $erren(aufe* 
be« 9tei^«rot^e« [al« orbentli$e« iD^itglieb beigetreten] Sien, I., f. t 
Hofburg). 
^cftter*«Ueitecf 3acob $eiuri$ bon, Dr. phil., ©orfianb be« fämgl. ba^er. 
^ational^ufeum« (ÜRttn^en). 



*) 3>ie P. T. SWitglicbcr »erben Eternit (öffi^fl erfud^t, borfommenbe 9tang«er^^uugen unb So^nung«t>erSnberuitgen ettoa bei ©elegen^eit ber 
Ueberfenbung be« jetoeiligen 3a^re«Beitrage« bem ©c&afemeifler (per Slbreffe: III., ÄaDefetyfrraße 6) gtttigß befannt geben au »ollen. 



- XIV - 



4tteft(0te'8B*(fcetttttrg griebrid) Start 9tetc^«fürfl ju, Dr. phil., General- 
«bjutant ©r. SWajegät be« Äaifer« aller beugen, (tyrennütglieb be« ©er- 
liner fcra(bifd)en ©ereine« „$erotb" ?c. *c. (Äityfcrjefl, ©ürttemberg). 

£9}«e ©ern&arb gretyerr ton, geheimer »atfr unb Cfref ber $ero(bie-9btbei« 
hing bc« faif. rufftfe^cn birig. @enat« , Dr. phil. t Cbrenmitglieb be« 
©erliner &cratbifd)en ©eretne« „$erolb" (€5t. $eter«burg , Cngl. $ro- 
fofct 19). i 

gingt» $ugo gretyerr ton, fönigt. Jnreug. Hauptmann a. 3). unb SWitglieb ' 
bc« ©ertiner bcralbtfd)en ©ereine« „#erolb" *c. (©erlin , Äurfürgen- 
pragc 19). 

BtaKt Ho« Stojerfett Äarf Filter unb Cbler, Dr. phil., tön. baper. Ääm- 
merer unb Oberg a. 2)., auä) öut«begfcer, C&renmitglteb be« ©erliner 



beralbifäen ©creme« „$ero(b M (©d)log tlft * 2Reer«burg am ©ebenfee, 
©aben). 

Ätebgcqi 3. ©., fön. niebeilanb. €*taat«beamter, SWitgüeb bc« ©erliner frcral» 
btf^en ©creme« „$erolb" (im $aag). 

Stite« Cbuarb greiberr ton , Dr. phil v Director ber ergen Qiuppt ber 
fung&igorifdjen Sammlungen be« ÄUerfr. Äatferfaufe«, I. f. Regierung«- 
ratb, wirft. SWttglieb ber tatf. ttfabemie ber ©iffenfdjaften jn ©ien unb 
SWttglieb ber t. t. Central « Sommifgon jur Crforfdjung unb ffr^attung 
ber Äung- unb frigor. $enfmate, $rägbent ber ant$ro£ologtf<$en Qefett« 
fäaft (©ien, L, t. r. fcofburg). 

3i4n Ho« ©af«»*fei (Sbmuttb Graf, t. t. u>irt(. gefr. »at& unb Äämmerev 
(©ien, I., ©ei&burggaffe 32). 



Stifter: 



©reuttu» griebrid) gretyerr ton (Out $a«j>erbc in $annober). 
Vfjicfetty ton ©erikae Julian Graf, f. t. Äämmerer, (©ien, L, einger« 

grage 32). 
9it|itt Gatnül W^PP 3of«f 3be«balb gürg ton , $erjog ton SWontbajon 

unb ton ©ouitton, gürg ton Guemenet, 9toc$efort-OTontauban, bitter 



be« Orben« tom gotbenen ©lieg, Grogfreuj be« faiferl. bgerr. tfeo^elb* 
Crben« unb be« fön. fft<$f. <Srueginif*en $au«orben«, erbliche« SRttgtieb 
be« ^erren^aufe« be« 9iei$«ratbe« , Gfyrenbfirger ber fönigl. $au$tgabt 
$rag, ^rotector ber bö&mifäen Gartenbau » Gefeflföaft unb 2)omänen* 
beider k. k. (?rag, III., 386). 



Wirkliche mitglieüer: 



ffteutyerg «nb Staut Otto tteid)«graf ton, Oberg* örblanb-^anierträger in 
Oegerreid) ob unb unter ber Gnn«, f. t. Äämmerer unb erbltd)e« 9Rit- 
glicb be« $erren$aufe« be« tteü$«rat$e« (©ien, I., ©etyburggaffe 26). 

fUt|*tt£ Samiflo grei&err ton, f. f. SRajor a. 2). (gretburg, Grogfceqogtbum 
©aben, Äaifergrage 149). 

««erring griebri^ «itter ton, ^ortrSt« unb ^iftorienmater (©ien, VI., 
äRoftarbgaffe 90). 

«nbrum.Sötrbnrg ©ottfrieb ^et*«f reiben ton, (Somtyur ton <&t. SRic^aet 
be« $. f. SWaltefer • Orben«, t. F. Äammcrer unb SWajor in ber Armee 
(©ien, I., @etlerft&tte 6). 

9nt|«u^ 9tei^«ritter ton «MerSfetb unb (Stegatfetb Htfreb , f. t. Ober« 
(ieutenant im 11. Itytanen-fteghnent unb 9Ritg(ieb be« ©erttner ^eralbi* 
f*en ©ereiue« w ^eroIb" (©ien, IV., $eumityfg«ffe 14). 

*met| ttlfreb 9titter ton, t. f. u>irf(. ge^. Vtatf), 2)irector be« f. u. t. $au«', 
5>of^ unb @taat«ar$H>e«, f. f. ^ofrat^, ieben«läng(i$e« SRitglieb be« 
^erren^aufe« be« 9tei$«rat$e« unb ^ßräftbeut ber faif. Stabemie ber 
©iffenf^aften (©ien, I., f. f. $ofburg unb Oifelafrrage 7). 

©alfglj Cbler ton %*pi $eter, @runbbcfi(jcr unb 9)?itglieb mehrerer reiften« 
fc^aftn^er ©ereine (aWejö^cgt?c«, (Sfanaber (Somitat). 

©itt^iM »•« «imet^UjtÄr 3tan ©raf (ÄUtfee bei ^regburg, ober $reg- 
bürg, ?orenjert^orgaffe 10). 

©c(fe^(i4^tter (Sbmunb tou ber, fön. f&(^f. Oberlieutenant a. $. (©aben* 
©oben, Sauge ©trage 1). 

©eity * SBibmittftetter ?eo^olb ton , f. f. Hauptmann a. D. , (Sorrefyonbent 
ber f. f. Central'Commitfion jur <Srforf<$ung unb Srbaltung ber Äunft* 
unb ^iflorif^rn 2)en!ma(e , au$ corref^onbirenbc« 9Jhtg(ieb ber Keale 
Accademia Araldica Italiana in $ifa unb äfttglicb be« ©erliner (eral^ 
biföen ©ereiue« w ^eroIb" (®raa, ©(biegftattgaffe 25). 

©erdfern SWarimitian ©raf ton, faif. beutfefcer ©otfd)aft«ratb, fön. bat?erifd)er 
Äammcrer unb Hauptmann a. 2). (©ien, III., 9tet«nerf)rage 45 unb 
2Httn$en, ^romenabeftrage 15). 

©erotbingen Giemen« Oraf ton, fönigl. n>ürttemb. Oberft a. 2). (Stuttgart, 
©eeftrage 26 unb $o$berg, Oberamt ©aiblingen\ 

©trf (grnft bitter ton, Dr. phil., f. f. $ofraty, 2)irector ber f. f. $ofbiblio- 
t^ef, wirft. SWitglieb ber faifert. «fabemie ber ©iffenfdfraften, Correfpon- 
bent ber f. f. Central » (Sommifgon für (Srforföung unb Gattung ber 
Äunfl* u. $iftorif$en 3)enfmalc (©ien, I., f. f. $ofburg u. Ännagaffc 6). 

©tfdpff ©runo, <Sugo« be« ©ereine« für $ef$id)te ber 2)eutfd)eu in ©itymen 
(^ßrag, @mi(^ot, gerbinanb«quai ftr. 11). 

©laief (Sonrab, Pfarrer in flRieber.#itter«borf, öfterr. @d)tefien). 

©oe|eim ©enbelin, f. f. Hauptmann a. $. unb (Sugo« ber ©affenfammlung 
be« Sttterfc. Äaifer^aufe«, €orref|>onbent ber f. f. (Kenrral«(Jommifgon für 
Äung* unb $iflorifc$e S)enfmate (©ien, VII., ©rudgaffe 15). 

©oeg Sari jun., ©aty>enma(er, Seiter ber ^era(bifd) * artifhföen 91nga(t unb 
correfponbirenbc« SRitgtieb ber Reale Accademia Araldica Italiana in 
$ifa (©ien, I., öraben 28). 

©tut«« ©ictor, $era(btter unb Sflttgltcb be« ©erliner (eralbifä)en ©eretne« 
^^erotb 41 (?ari« r 9tue be SRaubeuge 15). 



©rtttbtö 9iei4«graf unb §txx gu, grei^err gu ßeonburg, Rorft nub %*%{< 

bürg Otto, f. f. Äämmerer, Lieutenant in ber Äeferte be« 10. Dragoner* 

9tegimente« unb Legation«'^ecretär bei ber f. f. ößerreiä)if$en ©otf^aft 

in fiongantino^cl. 
©ranntlOer ©it^etm bitter ton , f. f. ^of* unb Unitergtüt« • ©u$tyinb(er 

unb (S(ren«2)octor ber Unitergtät ©ürgburg (©ien, I., Kraben 21). 
©re*uner*$Kfe»oirtlj «ugug Oraf ton «f^ant, (Jblcr $err auf ©taafe, grei* 

(err auf gtabni|, ^tübing, ftabengrin k.. Äei(^«graf, Crbf&mmerer be« 

örg&eqogt&um« Oegerrei^ unter ber Gnn« (©ien, I., ©ingergrage 16 

unb @$log ©rafenegg, $og ^aifeenborf in 9tteber&gerrei$). 
©mifen^oif ©enno granj ©ilbelm gretyerr ton, Dr. jar. v SWitglieb be« 

©ertiner freralbifäen ©ereine« w *erolb" (©ie«baben, ^artgrage 1). 
©i^lcr S^rigian, äRaler, ÜRitgtieb be« (eralbif^en ©ereine« „$erolb" unb 

corref^onbirenbe« SO^itglieb ber Reale Accademia Araldica Italiana in 

$ifa (©ern, Äorn^au«))(a(} 150). 
©nrtttr Anna QrSgn ton, greifrau ton ©ranbe«fe(#, geb. ^erriu unb örägn 

gu <Stubenberg, f. f. @tcmfrcujorben«bame (®raj, fiarmelitcr^la^ l). 
aetfoit^hi 9nton, Kaplan (Ungarif^^rabif^, ä^ä^ren). 
Wmani (Sari, faif. 9iat$ unb ^ilf«ämter*S)irector be« f. f. Obergfeofmetger« 

amte« a. 2). (©ien, IV., @)$leiimfi((gaffe 21). 
6|(nmech) 3o^ann bitter ton, f. f. mirtt. geheimer Äat^, $anbet«miniger 

a. 2). unb 9teid)«raty«*9Bgeorbneter (©ien, I., $arfring 16 unb @örj). 
CimtPttt eteinberg Lubh?ig 3ofef bitter tou, f. f. Sru^feg, roirfl. ^ofrat^ 

unb erger <5e)>temtir ber croatif^ • ffatonifd)en @e|)temtiraltafe( a. 2). 

(©ien, VIII., *uer«t>erggrage 11). 
(£tbnr«^tt|a $$iftj>)> ^rinj ton, ^erjog ju ©ad)jcn, $o^eit, f. f. öeneral- 

major unb bitter be« Orben« tom gotoenen ©lieg k. ?c (©ien, I., 

eeilergStte 3). 
dortt^ Ho« Gtrebo «nb <3t«rfe«berg Äarl 2$eobor 9{ei(^«graf, f. f. Ääm^ 

merer unb Dberg, jugct^cilt bem ^ofgaate ©r. faif. $ob. be« $errn 

®nfam Äarl Submig (©ien, IV., 2Ro$artgaffe 7). 
(I)amiecti Äagmir Qraf Jobjia (fijaeburt? bei ®fatmicrjt?ce in $ofen unb 

©irqa in (SlaUgien). 
X)«(berg Äarl 9teid)«frei^err ton unb }u, genannt SrÜmmerer >•» XB»ra£, 

f. f. Äämmerer, (S^renritter be« (. 2)eutf(^cn bitter «Orben« («eöiß bei 

$atfä)i(j, aRä^ren). 
X>al«at« (Sbter ton $ibeg|6t Ottotar, f. f. Hauptmann be« gclb^rtiacric 

«egimente« 9er. 5 (©uba|)eg). 
$)anr»ilj griebri^, f. f. $of - ©autern>atter unb &rd)iteft (@(^önbrunn bei 

©ien, f. f. 2ugfd)tog). 
^egeufetb » «Sa^onbnrg gerbinanb 9teid)«graf, (Sbter unb ©anner^err auf 

$ot>en«(S9bad), f. f. Äämmerer, Generalmajor unb (Srjie^er 3^rer faif. 

©ojeiten ber Ferren (Srj^erjoge granj unb Otto (©ien IV., gatoriten* 

grage 7). 
^ed gt uro «Balberobe j« Wont »nb «t|ientitte unb grei^err auf fftf^aufeu 

2:^eobor 9tei(^«graf, f. f. Äämmerer unb C&renrittcr be« $. fout. VRaU 

tef er» Orben« (<5$(og Orog.Äo^ofefe in ©ö^men ober <§$(og Äretin bei 

Lettotoi^ in SWtyren). 



— XV 



$i $*n(i r>9n grcuitf» «nton gretyerr (Äoltern, ©flbtirol). 
$i»t&<ftfte<ftp ntn @er(inf 3obann «inceug, 3u<ferfab»f«birtct©r, Geföäft«. 

leiter bei «ereine« opböbmtfcber 3ucferfa6rtUitteu sc. ($relouö in 

«öbmen). 
^ibenedF Kubolf greifen *on, tön. baqer. Ktttmeiper a. 2). (iRümben, <8a* 

bcl«bergerprage Kr. 4, Kficfyau«, 1. ©tiege). 
$ttfot£fl) mm $fbfattc 3»bami greib«rc, f. t. Äammerer unb Sftitgtieb 

be« ©erliner fcra(bif$en ««reine« „$erolb" (^c^Xog (SbotSbori, «öbmen). 
^•rt| gu Keifarfteintd) Kubolf greiberr t>on, (Somtfar be« $. Stairfifan 

Kitter»Orben« Don $augttrife, f. f. Äammerer unb SRajor a. 2>. (Sten, 

I. r Clifabetbprage 26). 
$raior*d$ft| grau) 9tittcr fron, (5$renbom&err unb $räfect be« bif«$öfli<ben 

Saifenfcaufe« in ©Mein (3fofna) bei fcefdjen in Ungarn. 
Ohuid) bitter *on dmifc ©uPafc, f. f. £ru<$fcß unb fön. ung. 2RimPerial- 

©ceretär a. 2). (8ubaj>ep, ©ebapianipfafe 8). 
üffen Otto toon, laiferl. ruffifd&er LegationgfecretSr («abcn««aben, gricbrtd^- 

prage 4). 
3fa(fe*iM* grang Keidfo«graf ton, f. f. ftirttt$er gebeimer Katb, Äammerer, 

erbt. SRitglieb be« #erren$aufe« be« Kcieb«ratbe« unb Oberpiieutenant 

a. 2). (Saty>er«borf bei #ergogenburg, KieberöPerreicb). 
SamUien* unb fttbeictmmtfcSibfortef deiner SWajePät be« Äaifer« (Sien, 

f. f. $ofburg). 
ftetrentyeU **b $r«We*berg (Sbuarb fcon, (Streit* unb 2>e»otion«ritter be« 

9Raltefer*Orben«, fönigl. j>reug. SWajor a. 2). , (5&renmitglieb ber Reale 

Accademia Araldica Italiana in $ifa unb (Sbrenmitgfieb ber ardfroolo^ 

giften ©efeflfäaft gu Luxemburg («rx«Iau, O&lau-Ufer 19). 
$eilh?fd) geobor greiberr toon (Sien, I., ©ingerPrage 7, 6. ©tiege). 
gigbor Sübtrt, Dr., «anquier (Sien, I., ©ebottenbapri 1). 
ftratttenpein ^einrieb Kei<b«freiberr toon unb gu, f. f. Äammerer unb fHitt- 

meiner a. 2). (£raunegg bei Sei«, Oberöperreicb). 
Sirftenberg (Sari (Sgon gürp gu, Lanbgraf in ber «aar unb gu ©tüblmgen, 

erbliebe« SWitglteb be« |>reugif($en #errenbaufe«, bitter be« Orbeu« *om 

golbenen «lieg, fön. fcreug. ©eneral ber (Safcatterie ä la suite unb ®e» 

ueral-Äbjutant be« ®rog$ergog« »on «aben (2>onauef fingen, ©rog» 

bergogt&um «aben, fttrpli^e $auj>t* unb $ofcaffa, ober «Prag, $au*t' 

caffa Kr. 153/111). 
Qetöbe Leo^olb, 3tylogral>& (Sien, IL, EaborPragc 51). 
<&e*rgii*Gktrge«att <5ber$arb ton , Dr. phil. unb 9Ritg(ieb be« berliner 

Jeralbifc^en «ereine« w ^erolb- (Stuttgart 
^ertlb 2ftorifc Stifter bon, 33ucbbänbler unb 8ud^bru(fereibeft(er (Sien, I., 

^oflgaffe 6). 
<Bcrfttiw»$f fcnfkm gri^ »on , tön. ^reug. General * Lieutenant a. 3). unb 

9te<$t«ritter be« 3o^anniter » Orben«, ©allei «ranbenburg (Sie«baben f 

©onnenbergerflrage 46). 
<Hf€ifiiig! ^ermann Hbrian ©untrer t>on, fön. ^reug. Premier * Lieutenant 

a. 2). , Äanraierjunfer ©r. SWajeflät be« beutf^en Jtatfer« unb Äönig«, 

(J^renritter be« 3o&anniter*Drben« , «allei «ranbenburg, SWitglieb be« 

berliner (eralbif^en «ereine« H $ero(b M unb corref^oubirenbe« SD^itglieb 

ber Reale Accademia Araldica Italiana in $ifa (Ste«baben, 9?cfen^ 

präge 9). 
<Hi^^ Hnton %ei^«graf bon, t. f. Äämmerer unb Oberlieutenant im 8. 2)ra* 

gouer«9{egimente (Sari $ring toon ?reugen (Reibung bei Sien, (Sat>allerie« 

äaferne). 
^olbegg unb ßinbenbnrg $ugo ftitter t>ou unb gu, f. f. &ammerer unb 

^au^tmann a. 2)., ®ut«beftfcer, (S^renmitglieb ber Reale Accademia 

Araldica Italiana in $h>, aud? SRitglieb be« «erlin er beralbife^en «er* 

eine« ^^erolb" (^artfiin« bei SWeran). 
®ro| ^an«, J. ü. Dr., f. f. Geriet« - Bbjunct unb (5orre(|)onbent ber f. f. 

fceurral-Commiffton gur (Srforf^ung unb (Sr^altung ber 5hinft- unb ^iflo» 

rifetyen 2)entmale (®rag, 2anbe«geri(^t). 
^rftime Arthur ^entricourt @raf t>on, f. I. Äammerer, ö^renritter be« ^. 

foub. SRaltefer*Orben« unb be« (. beutföen bitter« Orben« («rüffel, Rne 

Montoyer Nr. 10 unb Chateau de Hamal bei Xongre«, «elgien). 
^nbeutt« Qrnft 9tei^«frei^err t>on, !. f. Äammerer unb <3tat«befifeer (©e^log 

Xann^aufen bei ©rag). 
$«<fyer §n 4^nrt gerbinanb 9{ei(^«rirter , I. f. Oberfütangratb unb «ice« 

birector ber f. f. #of- unb ©taat«bru<ferei (Sien, I.. Sattpfcbgaffe 5). 
giftt 3ofef 9{ei^«graf t>on, (S^renritter b. $. f. S^altefer-Orben«, f. t. Linien- 

Wff«-g^nrict> in ber 9tefen>e (Neubau« in ^olflein , $ofl Lütienburg 

unb Sien, I., 3o&anue«frof, beim «ertoalter «inceng ^tec^ö). 
$attbe(*3RaMetti 9nton grei^err t>on , t. t. «egirr«geri^t« • 9bjunct (Sien, 

I., ©onnenfe(«gaffe 15). 



^««bel^assetti «ictor greifen t?on, f. !. $auj>tniaitu be« 12. Snfanterie- 

9{egimente« unb SRitgfieb be« «erliner ^eralbifc^en «ereine« „#ero(b" 

(Äomorn). 
^tHcfen (Sugen Kitter t»ou ^mbnit , f. f. $ofratb unb Äangletbtrector im 

Oberfifämtuereramte ^r. 2Raj. be« Äaifer« unb Hauptmann a. 2). (Sien, 

1., f. f. $ofburg unb VI., (Sngelgaffe 2). 
^arbegg anf &(*$ unb im 9»a^lanbe 3utiu« $ri$«graf gu, Oberfi*(Srblanb* 

9)>hinbfebenf in Oef)errei$ unter ber <Snn« unb Gtrblanb • £ru$feg in 

©teiermarf, erbliebe« SD^itglieb be« $errenfraufe« be« Äei(^«rat^e« , f. f. 

Äammerer unb Oberlieutenant a. 3). (©<$log ©tettelborf, 92iebcröflerreieb 

unb Sien, L, £u^lauben5, pr. Sbreffe: Dr. Slfreb ^agl). 
^arradj Älfreb Äarl Keio)«graf t»on , l t Äammerer unb »irrmeifter a. 2). 

(Sien, L, greiuug 3 unb IV., gatooritenflragc 16). 
«fcafeuaner Äarl greiberr \>on , Sr^tteft (Sien , I. , ^arfring 18 unb «att* 

bau«^>la^ 6). 
$a**rminn gelir, J. U. Dr. («oun am Wtin, $o^el«borfer SUee 19). 
^Hm^mirt^ (Srncfl, 9bt be« «enebictiner Orben«gifte« ©d?ottnt, n. b*. Laub* 

tag«abgeorbneter, Xcctcx ber Geologie, f. e. geiftf. Vtatf), emer. ^rofeffor 

be« ©pmnafium« (Sien, L, @$otten(of). 
$a)u (Srnfl greiberr fcou, töu. tvürttembergif^er Äammer^err, ^ofmarfe^all 

a. 2). unb @ut«beftfeer (Stuttgart unb Ubenfef«, Oberamt« Urad^). 
^etfel ?aul, (Sifeleur unb ©raöeur (Stuttgart, Langefirage 4 c). 
$e(m «inceng Kitter toon, $onat be« 4>. fout». 2Raltefer«Drben«, J. U. Dr. 

unb Dr. phil, SRinifterialratb im f. !. 9Äinifterium be« 3nnern (Sien, 

I. f 3ubenl>lafe 11). 
Reffen nnb bei ffiftem Äleranber $ring »on, grogbnrgoglicbe $ofcit, !. !. Oe^ 

neral ber (Safcatterie, 3nbaber be« 6. 2)ragoner* Kegimente«, be« grog- 

bergogl. 2. Snfanterie-Kegimente« 9hr. 116 unb be« I. ruff. 8. Ulanen- 

Kegimente«, Kitter be« t. f. Stttlitar*SRaria 2$erefien'Orben« , be« tön. 

^reug. Orben« ponr le märite unb be« faif. ruff. "St. ©eorg * Orben« 

(2)armflabt, $au«bofmeifler 3ßert). 
$9fat«nn Leopdb griebri^ grei^err t>on , f. t. mirfl. geheimer Sfaty unb 

©eneral^Sntenbant ber beiben faiferli$en ^oftbeater, Chevalier de grace 

be« fc. fout». 9Roltcfer*Orben«, lebcn«längli(^e« STOitglieb be« ^errenbaufe« 

be« Ket(b«ratbe« :c. (Sien, I., Äle^erfleig 4\ 
^•benbibtl Lubmig greiberr bon, genannt $enfler $k Nifen, t. f. Ääm* 

merer unb @ection«(^ef a. $. ($at( in Xirol). 
$9|cnl9|e * ©djtHmgSffirfl (Sonflantin $rhtg gu, erper Oberfl^ofmeiper ©r. 

STOajeßät be« Äaifer«, gelbmarf ebaH«8ieutenant, f. f. toirft. geheimer Kan), 

Äammerer, Kitter be« Orben« *om golbenen «lieg, leben«l&ngli(be« Sftir- 

glieb De« ^errenbaufe« be« Kei(^«ratbe« (Sien, IL, im 9lugarten«$alai«). 
$ityp 2Rarimilian Keicb«freiberr t>on, f. f. öflerr. Kittmeiper a. 2)., Ke$t«' 

ritter be« 3obattniter« Orben«, «allei «ranbenburg (Slfborf in Sfirt« 

temberg). 
girier Smil, «eamter be« Siener 9Wagiprate« , 9Äitglicb mehrerer aiften* 

febaftti^er «ereine unb (Sbrenbärger ber l. f. etabt 9Röbtiug (Sien, 

IX., Safagaffe 27). 
^nrten*Cjt|Pdfi «ogbau Graf ton, 2>etsotion«ritter be« b- fout». SWaltefer« 

orben«, SRa|orat«berr auf ©mogutei, fön. >>reug. Äammergeri(bt«referenbar 

a. 2)., Lieutenant im 2. 3)ragoner*Kegimente unb faiferiieb beurfeber «ot* 

febaftt'Sttacbe' in $ari«. 
Mlntfll be £*ri**$*t«! ©upat> Graf, f. unb t. Sftimper be« taif. $aufe« 

unb be« Beugern, «orp^enber im gemeinfatnen 3Winiperratbe, »irflleber 

gebeimer Katb» Äammerer. Generalmajor nnb Gftrenritter be« SRaltefer* 

Orben« (Sien, I., «aObau«))la^ 2). 
fttetaiitöegg <5ri(b Kei(b«graf toon, !. t. Äammerer unb Kegierang«rat|, 

Oberlieutenant in ber galig. Sanbroebr » U^laneu * (S«cabron Kr. 9 unb 

(Sbrenbürger ton SKöbling ((Sgernoroife, Sanbe«regierung). 
ÄielniiKdegg Äarl Kei(b«freiberr *on, grei' unb (Srbberr t>on Gföbl, Keicb«- 

ratb«« unb n. ö. ?anbtag« - Sbgeorbneter (gainPetten bei Smpetten in 

KieberöPerrei* unb Sien, II., gerbinanb«Prage 18). 
Äin«h| ntn JKdtfntt unb Lettin gerbinanb «onatoentura gflrp, !. I. n>irfl. 

gebeimer Katb unb Äammerer, erbliebe« SWitglieb be« ^errenjaufe« be« 

Kei(b«ratbe«, Kitter be« Orben« Dorn golbenen «lieg unb F. I. Sftajor 

a. %. (Sien, I., greiuug 4). 
Äleiu nttt XBifenfterg Hubert greiben, J. ü. Dr., Gut«bepfter (Sien, II., 

$raterprage 42). 
Äletn 3obann , f. f. ^ßrofeffor unb #iporienmaler (Sien , IX. , 0<$toarg« 

f^anierPrage 5). 
mewme 3ofef Subwig (Sien, I., Kofengaffe 4). 
Älinfffd) 3ofef Äarl Kitter toon, !. !. ^of- unb Äammcr • Lieferant (Sien, 

IL, Sfrifanergaffe 5). 



- XVI 



Sättig SUoi«, n. b\ ?anbc«arc$itar unb ©ifrlietbefar (©ien, III., $aupt* 

{trage 68). 
Äinig an gffldtfenfefb gerbinanb gretyerr ton, öbrenritter be« 3e$anniter< 

Orben«, ©affai ©ranbenburg unb f. f. 9^ittmetfler a. 2). (Stuttgart f 

Äewlerfiragc 23 unb gactyenfelb, Oberamt Äalm, toflrttembergtfeber 

3agftfrei«>. 
£?nig »o» sab $n fBirtyittfen (Slifc greün, SWitgfieb be« ©erliner berat- 

bifcben ©ereine« „$erolb" (Stuttgart, Äronenftrage 33 unb €eblog ©art* 

Raufen in ©flrttemberg\ 
Äolar 2Rartin, $rofcffor am f. f. Ober*9tealgi?mnaftum (in fcabor, ©öbmen). 
Är«b( Äarl, f. f. unb fön. ungar. ^oftrabpenmaler , aucb SRitglieb be« ©er» 

liner $eralbifc$rn Vereine« „$erolb" (©ien, L, Ärugerfhrage 13). 
ÄnnfHifUrifdK Sammlungen be« fffleri?4ften Äaiferbaitfe*, I. Qwppt 

[2Rfinj* unb 2lntifen*(£abinet] (©ien, f. t. $ofburg). 
ttiwlerg Äarl 9ceicb«graf ton, grei&err auf Ortenegg unb Ottenftetn, f. f. 

jt&mmtrer unb Lieutenant a. $. (Graj, ©urggaffc 9). 
gittfce«*ffa«fd)tt$ be« Äönigreicbe« 2>aünatien. 
£anbe*:*tt«fdjnt ber SWarfgraffcbaft SWSbren. 
ganbe«*ttn«fd)ttf be« $erjogt&um« Oeflerreic$ unter ber <5nn«. 
£inbe«**n«fdjn$ ber geffirfteten Graffcbaft fcirol. 
Sauge »*n ©nrgenfron ©mif, J. ü. Dr., f. f. 9cecbnung«rat$ unb Oberen« 

frector bei ber General*3nfoection ber öfterr. (gifenbabnen (©ien, VIII., 

©iefeuburggaffe 2). 
Singet »Ott Satttttyerg Äarl fflitter, J. U. Dr., £egation«ratb, Äanjler unb 

Chevalier de gräce be« $. fout. 2Raftef er» Orben« (©ien, I., Seilerftötte 5). 
geibtnger 3ofef, ©eamter im Oberftbofmeifteramte Sr. SWajefiät be« Äaifer« 

(©ien, I., Sjriegelgaffe 15). 
fieitner Ouirin Stifter ton, f. f. Regierung« ratb, ^cr)a^meifter be« Merfc- 

Äaiferfcaufe« unb (Sorrefoonbent be« SWufeum« für Äunft unb 3nbuftrie 

(©ien, L, I f. #ofburg). 
Sera flttorij ftei<$«rttter ton , f. f. ftittmeiftcr a. 3). (£rautmann«borf bei 

STOeran). 
£imbttrg*3rtntttt Sperrt? 2Rarta 3ofef Graf ton, Senator be« Äönigreicbe« 

©elgien, SRitglieb ber fönigl. (Sommiffton für bic ©eröffentlicbung ber 

alten Gefefce unb Orbonnanjen für ©elgien (Gent in ©efgien, Rue haute 

Porte 56 unb 9cumbefc). 
Sfrbfotnty 9tobolf föetcb«ftirft ton, f. f. Äammerer, Generalmajor unb (Jörn* 

manbant ber 13. 3nfanterie«©rigabe (giume). 
fcte" gn XBtffen Cafbar 9tei$«freiberr ton , f. f. Äammerer unb föittmeifter 

a. 2). (Scblog ©Rinnen bei Sittarb in boflanbiW Limburg unb ©ten, 

I., @$ulerftrage l, pr. «breffe: Dr. Äird&ner). 
£•£ $n SBiffen SRarimiltan Graf ton, 3)^ajorat«^err auf SBiffen (Siffen, 

¥oft SBeeje , 9l^c!n|>rot)ina). 
gorinfer griebri^ SBi(^e(m y Dr. med., f. f. 3anität«ratb unb 2)irectcr be« 

SBiebener atlgem. Äranfen^aufe« (föien, IV., gatooritenßrafje 30). 
Snbtntgj«torff<^o(Maitt^ 2topolb greiberr t>on, $crr )it 3)eutfc^ *9Utenburg, 

©anf^eim, ©teinabrunn uno ^rettenür^en , f. f. Äammerer unb Ober* 

Iieutenant a. 3). (@unter«borf, 9Hcberöf*errci($). 
Wte ^e»in 6 Äeü^ b r «g|rim gran* ©i(be(m 9ieicb«freiberr t>on, f. f. Ääm 

merer, ©eiirf«commiffSr unb Oberlieutenant ber fciroler berittenen Lan* 

be«f$üfeen (@munben, ©e3irf«bau^tmannfe^aft). 
aWtlbpner 3cbann föitter toon, !. !. ©ection«rat^ unb Hbel«referent im 3Wi- 

niftcrium be« Snnern (©ieu, I v 3uben|)laö 11). 
Wirr, gretyerr t>cn aKtrjberg ©ityelm, f. !. ^olijei»>räfibent a. $., ^aupt* 

mann be« ^rager bürgert. <3c$arffcbfl6en«<£orl>« unb 3Witglieb unb $ro» 

tector mehrerer bumanitärer unb gemeinnütziger ©ereine (©ien, I % 

©örfengaffc 12). 
SRcrau granj öraf t>cn, greiberr t>on ©ranb^ofen, bitter be« Orben« v>om 

golbenen ©ließ, f. f. totrff. geheimer 9Jatb, erbti^e« 9Witglieb be« Ferren« 

baufe« be« ftcic$«ratbe« unb f. f. SWajor im nietyt actiüen Staube ber 

i > anbe«fcbttöen 3U ?Jferb in £iroI unb ©orarlberg (®raj, Leonbarbgaffe, 

^atai« SWeran, ©ecretär ©iebermanu). 
aReronig(ti«arilieiri granj Sa*er ©raf f Beec^Mritter be« b. fou*. SWaltefer^ 

Orben«, Comt^ur toen ©rfinn unb Äalic, f. f. Äammerer unb ftittmeifter 

in ber 9tefer*e (©ien, I, ©eilerftatte 5). 
3Reri»ig(ta*(£rt»ctft 9^ubolf 3obann Oraf, SWitglieb be« ©crliner beralbifdjen 

©ereinc« „$crolb" (Älattau in ©öbmen, ©ieuer ©erftabt 20). 
aRetteratdi'&innebttrg Btic^arb gflrft t>on, £erjog gu ^orteHa, Oraf t?on 

Äönig«n>art, ©raub »on ©Manien 1. Cfaffc, f. f. wir«, geb. ttatb unb 

Äammerer, bitter bc« Orben« Dorn golbenen ©ließ, 2>etootion«ritter be« 

2Waltefer * Orben« unb «bliebe« SWitgtieb be« ^erren^auje« be« tteieb«* 

ratbe« (Sien, III., ^ennweg 27). 



9We$eridj Änton ton, Ingenieur ber t. f. pri*. ifflerr. €>taat«eifenbabn - @e* 

feüfd^aft (©ien, IV., £aubf)ummengaffe 8). 
Witter jn Sufriplft 9uguft bitter t>on, Äaufmamt unb 3nbufrrielIeT (©ien, 

III., 9m $eumartt 11). 
Wittgissi be 3Kobig(ta«o (Sbuarb , f. f. Generalmajor a. 2). (©ien , I., 

Graben 31, 1. ©tiege, 3. @to<f). 
Dtinifrertnni bed Ntferltdlen ^nnfed nnb M Henfem (©ien, I., ©aüfan«* 

ptat$ 2). 
Witrrouj^hi twtt Wittrom^ greiberr ton ^emt?gl ©(abimir Graf, f. F. ge* 

beimer ftatb, Äammerer, leben«l5nglicbe« SWitglieb be« $errenbaufe« be« 

9^ei(b«ratbe«, f. f. üRajor a. 2). (©rfinn, Gemeinbe^fafe 8). 
9hu£$ed) ?eon ©anbalin Graf ton , f. f. Äammerer unb ö&mmtter be« 

Waftefer • Orben« (©ien , I. , Granb $ötef unb ^ari« 8 A renne de 

Messine). 
aRittrena^ 3cbann ©aptifi ton, f. f. ÄSmmerer unb 3Rajor, jugetbeilt <Bv. 

fönigl. $ebeit bem ^erjog WtiPP *><>n Württemberg (©ien, IX., @rru* 

belbofgaffe 3 unb Gmunben). 
WontenniHi ©i^ctm «Ibrecbt gürft ton, Generaf ber (Satafferie unb 3n- 

baber be« 10. $ragoner*9tegimente«, f. f. toirflitber gebeimer Äatb uub 

Äammerer, bitter be« Orben« tom golbenen ©lieg (©ien, I., Singer- 

präge 2 , beim #of« unb Geriebt« * Hbtocaten Dr. Giemen« föitter ton 

9tac3pn«fi). 
9Jüb«^ ^aurin Cbler $err unb Graf ton, an« bem $aufe $orfhnar*9bau« 

(St. Gilles, Braxelles, 62 Rae de la source). 
Wtbopit Jeobotb b- u. b. geiftf. SJatb, Wotijenmrifter ber »ittemotijen, «r- 

cbitar unb Pfarrer bc« b^b'n 2>eutfcben »itterorben« gu ©t Slifabetb 

(©ien, I., ©ingerftrage 7). 
OeOBbaBfe« 3uliu« Graf ton, Äammerberr, (Seremonienmeifler, ÜWitglieb be« 

fönigl. preugifeben $erolb«amte«, aueb erfier ©orfttjenber be« ©erlmer 

beralbifcben ©ereine« w ^erolb" unb SRitglieb ber Reale Accademia 

Araldica Italiana in ^ifa (öerlin, W., SWargaretbenftrage 2, 3). 
^aa^ner greiberr ton &ggen«torf Anton, f. f. $ofratb unb (5abinet«=Secretär 

in ber (5abinet«fanjtet <5r. !. unb f. aboftol. 9Wajeft5t (©ien, I., greiung 

6, vgcbottenbof, 2. Stiege, 3. <Stocf). 
^ilfftj Dann üon ^rböb ©il^elm 9t«cb«graf, gürft 311 ^iano, Warc^efe ton 

föiteli, Granb ton Spanien erfter (Klaffe, Sbtenritter be« b- fout. SWar- 

tef er« Orben«, f. f. Äammerer unb Generalmajor ber fönigl. ungarifeben 

(Üanbmebr-) (Satatterte (3cb(og ©tübing, ©übbabnftation). 
^öttaticini $>i|)j)olpt 9Karfgraf ton, t. f. Äammerer unb SWajor a. 3). (*8kn, 

I., ®cbtt»ar$enbergblafc 4). 
$arfd) Äarl, f. f. £ofconci>>ift be« Oberftfämmereramte« unb Oberlieutenaut 

a. £>. (©ien, I., f. !. $ofburg). 
^eter «ntou, f. !. Scbnlratb, 3)irector ber ^!ebrerbilbung«anftalt in £ef<ben, 

CEoufertator ber (Sentralcommiffton für (Srforfcbung uub Srbaltung ber 

Äuuft* unb biflonfcben 2)enhnale unb (Sorrefooubent ber f. f. ftatiftifeben 

dentralcommiffton (2:cfc^en, ©cblefieu). 
¥f erdmann ton Gtd)t$a( ©ictor bitter, f. !. ©e*irf «Hauptmann in @ed)«« 

bau« (Wieberöftcrreub). 
^imonta (Sari bitter ton, f. !. Lieutenant beim 3. $rain<$egimente (9iogarica 

in ©o«nicn). 
^rtrtmil? nnb Gaffron $an« t., 9{ecbt«ritter be« 3obanmter>0rbcu«, ©atlei 

©rattbenburg, fön. preug. $au|>tmann a. 2). unb SWitglieb be« ©crliner 

beralbifcben ©ereine« „#erolb" (Oel« in ^rengifn)^c^fefien). 
Änabt 3obann S^eobor ton (geerbt bei 2)üffclborf). 
^abolin = 9labo(in^h| @tani«lau« £e«gcjbc Graf ton , f. f. Äammerer unb 

(Sbtenrittcr be« b- fönt. 9Waltefer- Orben«, Grog|)riorat ©öbmen (©ien, 

I., ©attfifebgaffe 8 unb (Sänne«, eübfranfreicb). 
9lab)iin«sfl| ©e'la, greiberr ton ftabtätt unb ®tjö Äajt, erblicbe« 9Ritglieb 

be« ungarifeben $erren^aufe« , Obergefpan be« 3^b 0| ner (Somitatc«, 

correftonbirenbe« SWitglicb ber ungarifeben Ätabemie ber ©iffenf«baften, 

25irection«*?lu«fcbngmitgUcb ber ungarifeben biftcrifeben Gefettftbaft unb 

ber ungarifeben arebäologifeben Gefeflfebaft in ©uba^eft (©uba^eft Statiö- 

uteza 10 unb Scblog €tajö»Äa)a, ©orfober (Somitat, $oft ©abna in 

Ungarn\ 
9}ifow^fl| Stefan ton, f. f. Äammerer (Grog-Stjatmq, ^oft ftöjfabegb unb 

^regburg, I. 64). 
ffiatfy ton 3a(amoitfa (5mi(, f. unb !. «r*it«abjunct im «eic§« - ginanj. 

minifterium unb (S^rcnmitglieb ber fübungarifeben ^iftorifc^ * arc^Sofogi- 

Wen Gefeflfebaft (©ien, III., ©eatrirgaffe 4). 
fflegner to« ©(erleben Klfreb ftitter, !. t. ^rofeffor be« tecbnifo>en Snftitute« 

in ©rünu. 



— XVII — 



fteiffcitfteitt ©ottlieb, f. f. $of.Äutfabrucferei unb aitiftiföe Änflaft (©ien, 

IL, ffiot&en ©terngaffe 21). 
JRetfdjadj jum JRcidVnftein 9ft#arb ftei<t«frei$err ton, fönigf. toürttemberg* 

fc^er Äammer&err (Stuttgart, ©($toßfrraße 16). 
9iibt oon Goflcnberg 51t ©öbtng^eim ©ei*re<$t ©raf, f. f. Äämmerer unb 

Hauptmann im ©eneratfiab«cor|>« (©uba|>ejt, ©eneraMJoinmanbo). 
6*(m*ffleif?erf4rfbMhratU4ei» 2co*olb föei<$«fttrfl uub Sütgraf *u, grb&err 

ju 2>b'/ Stifter unb #acfenbroic& , (B&renritter be« &. 2>cutf<$en SJtttter» 

orben« (€$<$foß SReu-Silli, $oft ®a<$fenfelb, Unter.@tetermarf). 
©attberäleben Äarl toon, f. f. Oberlieutenant a. 2). (granfenberg in ©a^fen, 

©illa Neubau). 
<B QanmbntQ flippt ©ityefot Äarl Huguft ^ring ju, (Bbler $err 31t Siw>e, 

©raf 3U ©cfcttwlenberg unb ju ©ternberg, leben«längu$c« SWitglieb be« 

#errcn$aufe« be« 9fcidj«ratbe« , f. f. Dberft (ftattboqife bei ©falifc uub 

ftac$*b). 
©djilltng ton $enrfd)au Bugufi bitter, f. I. £rud)feß unb $ofrat& be« Oberfi* 

fämmereramte« @r. SWoj. be« Äaifer« a. $., Dr. phil. (Sien, I., Äruger» 

ffraße 13. 
<5djmafott>8fto Äart ton,*!buigl. j>reuß. Äammerfcerr, (g&rcnrittcr be« $. fout. 

9Rattefer*Orben« (@$toß fflabau, $ofl 3embott)i&, $reuß.»Oberfcfclefien). 
©djmerlmg 3ofef Stittcr ton , f. f. nurfl. ge&. ftati) , getbjeugmeifler a. 2)., 

Sn&aber be« 3nfanterie*9tegimente« 9^r. 67 unb leben«längliibe« SRttglieb 

be« $erren$aufe« be« ftei<$Sratye« (©ien, I., (Slifabet^firage 14). 
©djmtbegg öon ©är ßabant granj ©raf, f. f. Kämmerer (©munben). 
©djmibc(ßbmunb,f. f. ©taat«antt>alt«*©ubfutut (©ien, VIII., @d)miebgaffe8). 
©djoenberg ©ernbarb ton, ^räftbent ber fönigt. fä$ftf$en Oberrecfytung«- 

fammer (2)re«ben, ©ttrgernuefc 23). 
©d)dnboru=©itd)l)etm (5min 9teic$«graf ton, f. f. toirff. geheimer föaty unb 

Kämmerer, (grb • Obergefoan be« ©ereg&er fcomitate« unb Oberft*(grb* 

fanbtruc$feß be« Crg^erjogt^um« Oefterrei<$ (©ien, I., Äenngaffe 4 unb 

©cfctoß ©d&önborn, $o(l ©öUer«borf). 
©4u($ griebrid), !. I. #ilf«ämter • 2)irection« * Äbjunct beim Sanbe« - ©traf* 

geriete unb tanbtäjiic&er ©aWcnmaler ($rag, ^efajalfa 9). 
Sdjwarsenbcrg Sodann SCbolf gürft unb $err 311 , gefürfteter Sanbgraf in 

Älcggau, ©raf 3U ®ut3, #er3og ju Ärumau, l f. tvirfT. ge&. 9tot& unb 

Äämmerer, bitter be« Orben« tom golbenen ©ließ, erbliche« 3Ritglieb 

be« $crrcn$aufe« bf« 9leic$«rat&e« k. ac. (©ien, 1., Steuer 2Rarft 8). 
64»a;aeitfe(b 3ufiu« bitter t., ©ut«befiöer ($ü(5ern, ?»P Sttti, ©teiermatf). 
@4merbtner 3o^ann, SWebaitten-, ©iegel», SBap^en*, ©c^rift- unb @tan3en- 

grabeur, Corfianb * ©tetlttertreter ber freien ©enoffenföaft ber ®rat>eure 

SBien« unb SWitgüeb be« berliner ^ero[bif(^en Vereine« w $eroIb* (ffiien, 

VI., 3Roria^ilferflrage'47). 
@4tuer$enbad) Statt t)on, gabrif«beftber (SBrcgcnj). 
Sentter greifen ü. ßdljeu (Surt, studiosus juris unb IDlUglieb be« Statiner 

beratbif*en ©ereine« „$erotb" (greiburg in ©oben, ®($ifffrraße 1). 
<BommatUQ.a D«car greiberr t>ou, Dr. jur. t ©ecretär ber !. f. gorft» unb 

2)omainen*3)ir'ecriou , corref)>onbtrenbe« SERitgtieb ber Reale Accademia 

Araldica Italiana in $ifa (©örj> 
©bieget jum Diefenberg*#anrUben gerbinanb «ugufl ©raf Don, !. I Lieu- 
tenant in ber föefen>c be« 7. U^Ianen^egimente« (SBiföenau bei aJh?«tt6 

in 9RS(ren). 
©*ria$tttffrht dznft 3eci^«graf »on, I. f. Oberfttieutenant unb (Jommanbant 

bc« 7. ?anb»e^r*©(^ütjen-«ataitton« (©et«). 
Starre ©eorg, flunfi&anbter unb 5Witglicb bc« berliner beratbiföen ©ereine« 

w $eroIb- (©örli^, ^reugiW-@^tc|ten, am Obfhnarft, in ber Ärone). 
©tarfe $aut, ©tabtrat^i, «ittergut«befitjer unb 2ttitgfieb be« ©ertiner ^erat* 

biWen ©ereine« *$erotb w (@crau, S^ieber^auflö). 
Stiubad) grans 9tei(^«frcijerr »on, l l Äammcrer, SWajor a. 3). unb faif. 

fcerftfäer ©enerat II. <J(. (£e$eran). 
eteiger=aKfinftttge« «tbert grei^err ton (2Rarieuberg bei ?in3 unb ©ien, L, 

fCnnagaffe 16). 
©tentberg Bbenfo fflei$«graf v>on, (S^renritter be« t>. fou*. 3Wattcfer*Orben« 

unb f. !. Äämmerer (ffiien, III., Ungargaffe 43 unb @^tog 3<mni^ ?oft 

^oftu|>iö in ©ö&mcn). 
©tiafrieb=5Hatonic (Sbuarb grei^err toon, f. f. Äämmerer (©aben • ©aben, 

SBaria ©ictoria ©trage 18). 
©totftoger 9lei^«ritter t>cn «nrferöftof $an« (©uba|>cft, VI., (gbröb«gaffe 7). 
©rradjüi* $einric^ ©raf t>on , $remier(ieutenant a. 2). unb TOtglieb be« 

©ertiner ^eratbif^en ©ereine« „^erolb" (^atföfau in ?reuß.-e^tefien). 



8n(fPW0fi 3o[ef Sftaria Lubn>ig 9iei^«fttrft (©ien, IV., 9Rabtein«b*rfer* 

ftrage 47). 
Snrrner ©ufiatt gretyerr toon, 9Jei(^«rat^«* unb n. ö. ?anbtag«*Stbgeorbneter f 

©ut«bepter (©ien, IL, ^raterftraße 30 unb Dber^bftein, ^Joft ©era« 

in Sfäeber'öfterrcicty). 
©nrtttcr Äart ©unbader grei^err v>cn, f. f. Äämmerer, äRttglieb bei; Reale 

Accademia Araldica Italiana in ?i(a ($armann«borf bei (Sggenburg 

in 9Hebcrbflerrci(^). 
©uttiter tfarl ©unbader grei^err t)on, f. !. SWinifteviat - ©ecretär im Ä<fcr* 

bauminifterium unb Lieutenant in ber f. f. 11. ?anbn>e$r» Dragoner *@«- 

cabron (©ien, HL, ^eunnjeg 20). 
Serfdj (gm« bitter toon, ©ut«bepöcr(©c^toß (S&ubtoein, ^ofiSittauin SWä^ren). 
JT^itt gran3, f. f. £of" uub Äammertteferant unb gabrif«6eft&er (©ien, VIII. r 

3ofeffläbterftraße 69). 
SljiK Staxl bitter t. , f. f. $egierung«ratfy im Oberftt&mmereramte ©v. Wla- 

jeftät be« Äaifer« unb Wla\ov a. 3). (©ien, I., f. f. $ofburg). 
£l)tnt unb ^o^enpein ©uibo Stei(^«graf t>on , a. 0. ©efanbter unb bettott- 

mäd^rigter SDIinifter am f. t bfterr.'Ungar. $ofe, ^^renbaiOi be« &. fout). 

SWaltef er* Orben«, f. f. Äämmerer, a. 0. ©efanbter unb bctooüma^tigter 

3Wintflcr a. 2). unb teben«f&ngu$e« SD^itgtieb be« $erren(aufe« be« 

9teic$«rat&eS (©ien, I., ©ciCerflättc 5). 
$Ijutt unb ^o^euftetn ?abi«tau« 8?eic(«graf tton, f. f. Äämmerer unb fflitt* 

meifter a. 3). ($rag, s JJ{arieu^ta^ 4 unb ®^)tog ftotyen^au«, $oft ©brfau 

in ©i5^men). 
Sljutt unb ^o^enftetu graiij, 9?eid)«gräf(i^e <5$roßbibüot$ef in Stetfd^en an 

ber d\U. 
£ranttenberg $einric( grei^err ton, (. f. Äämmerer unb Dbertieutenant 

a. 3). (©ien, IIL, 9?enntt)cg 3). 
$üm*Kttg=©0rna ©otf ©it^elm t>ou, faifert. beutfd^er ©ef^äft«träger, (g^ren* 

ritter be« 3o&anuiter*Drben« , ©affei ©ranbenburg, 9ttttgUeb be« ©er- 
tiner ^eratbifdbett ©ereine« *#erotb- (©em, §ötel ©ette^ue). 
©aug Äart grei^err be, t. f. Äämmerer, Oberfttieutenant im ©enießabe, 9lb* 

jutant ©r. faif. ^o^cit be« $errn Sr3^er3og« ?eo|>olb (©ien, II., Krater* 

ftraße 43 unb IX., 2ic$tenfieinfrraße 12). 
©etter öon ber ßitie getiy ©raf ton, greiberr auf ©urg gciftri(}, f. t. Ääm* 

merer, 9Jittmeiftcr a. 2). unb 9teu$«ratlj«-3lbgeorbneter (<Sa)toß 9fleu^übe( 

bei ©taubiug, SWa^reu). 
»orft^omberf^ubenan, genannt SRtrbad) jn $arff (gmft 9tei4«frei(err ton 

ber, f. f. Äämmerer, 9tei^«ratb«-«bgeorbneter , g&renritter be« ^. 2)eut- 

fdjen fflitterorben«, auc^ SWitglieb be« ©erüuer &eralbif($en ©ereine« 

„%txolt>" (3iablon?iö, ^oft Soföifc in aRä^iren). 
©atbbort üon ©äffendem 3» ©oru^ctm griebrt^ 9ceic^«frei^err, f. !. Ääm- 
merer unb §offecretär a. 2). (?oft Xotcötta in Dber*Ungarn). 
^albbott non ©affenbeim $n ©nrn^eim ^>ebn>tfl 9{ei^«freifrau, geb. greint 

t>. ©euft, f. f. @ternfreu3orben«bame (?oft £otc«v>a in Ober-Ungam). 
»•(terSfirdjeu $n ©olf«tiaI Otto ©iH>elm gretyerr t>on , r. !. Äämmerer 

unb a. 0. ©efanbter unb betoottmä$tigter SRimfier a. 2). (©ien, I., 

©äeferftraße 16). 
SBartteife griebri<$, fbnigt. ^reuß. We(^mmg«rat^ unb ge$. ey|>eb. @ecretär 

im aWinifterium ber öffentlichen arbeiten , au$ SRitglieb be« ©orftanbc« 

be« ©ertiner $eralbifc$en ©ereine« Ä ^erotb" (©erliu, W. ©ent&iner- 

ftraße 6. ÜI). 
©afferbnrger $aut, f. f. ©aurat^ , ©tabtbau* unb ^offteinmeftmeifter (IV., 

@^n>inbgaffe 8). 
SBerfebe ©ufta» greiberr ton, f. f. Oberft unb (Jommanbant be« 6. 2>ra- 

goner-9{egimente« (^qem^t). 
XBUcge! 3o^ann «ei^«graf ton, grei» unb ©anner&crr t>on ^uttf^in unb 

©utentanb, f. r. »irtlid^er geheimer 9tot$, Äämmerer unb erbti^e« SWit' 

gtieb be« ^erren&aufe« bc« 9lei4«rat^e« (©ien, I., £crrengaffe 6). 
föim^ffen gran3 greiberr ton , f. t. unrlücbcr geheimer 9lat^ , Äämmerer, 

©enerat - 9Wajor unb Oberftyofmeifier @r. faif. $o^eit be« $errn Srg* 

ftcr3og« Submig ©ictor (©ien, I., ©c&toaqenbergpfafc 13). 
SBitring ©ajjtifi, Dr. jur., «btocatur«-(5anbibat, irirft. SWitgtieb ber ^iftorifc^. 

ftarift. ©ection ber f. f. m. f. ©efeflföaft 3ur ©eförberung be« «Ver- 
baue«, ber 9latur* unb 8anbe«funbe (VII., $ermann«gaffe 1). 
©ober gran3 Xater, (Senator ber f. f. $ofbibliot$ef (©ien, ©ofbibliot^ef 

unb V., gran3en«gaffe 3). 
©dgerer ^einric^, f. f. $ofraty am oberften ©eric^t«' unb <Saffation«l?ofe 

(©ien, I., ©otr3cite 32). 



— xvin — 




Sofia. 2«=r£fr i?rsrsr»Seraa m IhÄ: Ämtelf Crto, Oratcitr in 

t- L aüirri . «±^^4c ©rrlicn {v j^rtcamg beft ttdertaut, 
*«r fUsxz» e=* tc&etfeafee. 



^ , £:*rTri<r Sons *=r *«* *r»iWr»^*«« Reffen. 



c l^:a £*=** 5^ ^^ ^^^^ ^^ ^ etbera*xi 

L« Nr4«rUii*ci-e Herct Hcnat des Paji Bii). • $cr »reffe: 
Mr. C. fiaroc V»a Br«£*I K^zL** 
, eakatea. Scui tarier •Zn£z=* i :zt&akcr Scma. 
.=af St scs*. Äirrr =5 eüM^n: ^-^ 3aa#ttatf. ifcran. FfriiBiri^ *=: Xirt! «t SctnOa^ 
^=j» *"-* l 1 ^^^ * *«=* fe * *^ ftlafeafatt. tsiSBC^te lVi:iti.teiL 
-— «jsc: sc c^="t=K >^ - gaäaaj. c:*rrrA«r Saris ^ir *re=_ 

h. 5*. »--Sc &r*f ferste a=S Ztr,:x b g^ ^bncsai Fnsdtco-Caicbsa. 

5^-r x= Scxcto:. 2L=:1^ Sfirarr a^sa «rate*. Scaurr** f^f=. 

-rA ?fc«*r^ii •_*«: . «rata*. Sans fe Gr±:±» her euH £rn±«§. 

I- — - i L ^=KÄ5»-f ife-tx, f^ü. Soeic*« fccralüqae «t gta*»: :-p*pe de Fnace iM. A- Woog, 2, 




Sota *ir &r±i4ee ta 2exr*ea s SehaoL 

£:*rrr±<r Seti= *ir C^cr^ib ■=* Ätgarffcttr^. 
aaiifc««. •rc2 : ±i«t *=x e*l;£=r«fr ScKit -ia *. 
£:=—=» ss :ssä x= **»*. fes^rrc re* «Um bca:. e«l|*ai«. StterUsrrvteff Srca Car-Ur«. Aip^tm. 
r-*= 4-=~i.j ^^^ *ä.=- a. *- *rr-f=*re«r C w . ^ ■■ » . Sans ~r Crinte s=fc ftltarte=*ta*t«. 



Izr^^ rr-a - irr a*_*t ^t«= = *:r=f= g^^ «itcrtimBrfmna. *U 5i2fnÄiU» 7. böa 8«ctuaii«t| Dr. ftri 



gg£ MI-PWU> ®«a. Ä- t 5fTtriI-Sr=™ra pn €rrrd=r^ rzf SrSsltaag ber tut* 



Sbl I^r3 — ^-cr=-r^. Zznz^t* rri *-nai^^< ^crrlr* W, Sica. *rnr öesr-f^ii*: ^eT ^rs7«re Sic* VI, ScxU^iIrafri^e 4Ti. 



tLT^\> 



ß w §mmlty\t h$ Jmtf*$ &rijffttt» 



J\ n'y a guerea de maisons , quelqne grandes qn'elles so lenk, 
qui puitaant se flatter d'etablir an« origine ei une deecend»nee 

teile qne celle de la maison de Eohan". 

W. (Jfoirombault, 04ne«logiBte des ordret du Roi in feiner 
antfentifAett Genealogie bef 6aafef 9to$an tont 18. $e» 
(mar 1757. 



«Rein ©tanb f)at fold)e getoaltfame fociate^ßroceffe burd)gemad)t, 
tote bie Äriftofratie. Die Uebergänge bon ber Slriftofrattc be« 
frühen SDMttelalter« gu ber be« fpäteren, oon biefer toieber gu 
bem 3lbel«toefen ber JRococogeit unb oon ber enblid) gu ben neuen 
Stnfäfcen einer mobemen Slriftofratie, finb fo gemaltfam, fo burd)* 
gretfenb gemefen, ber ©egriff ber Slriftofratie ift fdjeinbar jebe«mat 
fo Don ©runb au« umgefprungen, unb trofe feinen unenblid) Der« 
fd)iebenenGrfd)einung«formen bod) immer tvefentttc^ berfetbe geblieben, 
baß f)ierau« redjt flar bie unDenoüftlidje 3äf)igfeit be« ariftofratifdjen 
principe« in bie Slugcn fpringt. Unb bod) liegt für ben gefd)id)t* 
liefen Sorfdjer ba« geffefnbe unferer mefoerfäjlungenen SCbeldgefc^tc^te 
toieber barin, baß bei aßen ifyren fd)roffen Uebergangen burd)roeg« 
ein t)tftortfc^er gaben bleibt, ber biefe lange töeilje oon ©egen* 
ffiften gur gefd)loffenen ftette in cinanber fügt. 

SSJunberbar genug fyat bie 9iatur felber bie« angebeutet in 
bem loedjfelnben auftreten unb abgeben ber großen 8lbef«gefdjled)ter. 
3eber SRing ber Äette fdjtießt ftd) ab, aber jeber greift aud) in 
einen- neuen {Ring. Die filteften Urgefd)(ed)ter be« l)ol)en «bei« 
finb gegen ba« (Snbe be« Mittelalter« faft alle au«geftorben. Die 
au« ben gewaltigen Ummanblungen ber »riftofratic im üßittel* 
alter hervorgegangenen ®efd)(ed)ter treten mefjrentljeil« in tyre 
©teile; in ber (Srbfdjaft ifjre« Sefifetl)ume« finben bie alten barauf 
f)aftenben ^flidjten unb SRedjte, oft aud) ber alte SWame, einen 
neuen $erm. Unb toieberum ift öon biefen au« bem SDHttelatter 
Ijeroorgemadjfenen ©eföledjtern eine auffallenb ftarfe 3al>t »enigften« 
in ben $auptftSmmen gegen ba« Gnbe be« 18. 3al)r1junberte« 
erlogen. »eußerft »enigen ftamilien mar e« vergönnt, burd) äße 
biefe großen ^erioben im Urftamme fräftig fortgutreiben, bie ein« 
f)t\t aud) in biefem ©anbei öerfinnbilbenb. 

Unter ben menigen nod) lebenben@efd)led)tern, toetdje urfunblid) 
nad)mei«bar fdjon im früljeften üßittelatter au« fürftlidjem $aufe 



entfprungen, bei fteter Sßatyrung il)rer <2tanbe«redjte fortblasen bi« 
auf bie neuefte &t\t, gehören bie 9?ot)an gu ben Srften. 9Wd)t 
etwa burd) 3lboption ober Grrbfolge in ben ©fitern Ijat fid) tl)r 
SWame burd) faft 900 Saljre fortgepffangt, nein, birect bon 
©eneration gu ©eneration ift i^re ©tammfolge bocumentarifc^ gu 
»erfolgen. 

Die gamilie SRo^an, au« granfreic^, ber ^Bretagne unb 
jwar au« bem $erjog«l)aufe biefe« ?anbe« entftammenb, fam im 
Anfange biefe« 3al)rl)unberte«, burc^ @rb folge unb bie fr iegerifdjen 
Umwaljungen jener &t\ttn veranlaßt, nadj Defterreic^, wofelbft fie 
noef) bi« l)eute in 936f)men reief) begütert ift. 

Demnad) bürfte e« aud) für ben 6fterreid)ifd)en ©cnealogen 
bon Ontereffe fein, bie ununterbrochene ©tammfolge biefe« $aufe« 
oon ben ©rünbem berfclben bi« gum gegemoSrtigen 6ljef ber gamilie 
nä^er fennen gu lernen, bie mir un« im 9?a$ftef)enben, geftüfet 
auf bie oerläßtidjften einfc^lagigen Drucf iwrfe , fo»ie auf bie oon 
ber gamilic un« gütigft mitgeteilten urfunblic^en Daten, gu 
bringen erlauben ')• 

') $ier mag ßleid) bemerft werben, tag bie 9to(ian*(S^aI>ot (etne6h?eg$ 
)u bem £aufe 9lo^an gehören unb mit bemfelben (Sin ©ef^Iec^t bifben. 
(Bit flammen vnelme&r nur toon toeiblt^er (Seite tton ben 9io^an ab unb 
jtoar burc^ bie am 15. Sunt 1645 erfolgte Eermä&Iung ber (Srfaocfcter ber 
?inie ber SJicomte unb ^erjoge tton 9Jo(iau f SWargaret&a t>on 9io^an mit^einri^ 
(S^abot SWarqui« öcn ©aint-3(uta^e. iWargaret^a toou föo&an n>ar bie eingige 
Xoc^ter #einri($ IL, erflen ©ergog« öou töo&an, gürften t>on ?^on, ©rafen 
toon ^ov^oet, Gerrit toon ©lein, geb. 21. Xugufl 1679, gefl. 13. 3tyrtf 
1638, alö ber tefete 5Wanu ber üinie 8?o^an * ®\6 unb ber SWargaret^a toon 
©et^unc, gefl. 12. Octobcr 1660. 

$ur$ biefe betrat ruurbe ber $ttef, ©tanb unb ^ame be£ $aufed 
Äc^an auf bie <5&abot übertragen, fetnesweg« aber eine neue, jüngere £tnic 
biefe« fürfUi^en $aufe6 gegrüubet. 3n mlfyn 3rrt(ium ). 9. Stiiibtv in 
feinem geneatogiföen ©taaU^anbbu^e berfaüeu ift, aud freierem fiö) biefer 
grobe gejler in anbere geneatogif^e SBerfe verbreitete. 

1 



2 — 



(Suetljrnoc oon Bretagne, Strömte oon aty&teauhro, 951—1021, 
©ol)n be« $ergog« bcr Bretagne ßonan le tort. 
®emai)tin: 5». 5W. 

ßofldxn ^tcomtf oon Bretagne unb oon Hennef 1048, geft. 1074. 
©ernannt: 5». 5». 

(Eubon I. Btromte oon JJorljoet unb oon Henneo, 1066—1124. 
©emaljlinnen: 1. Slnna ober (Smma oon 86on, 2. Üft. 9L 

2(u« erfto <g$e vierter @ofyt: 
£lam I. «komtf oon Äol>an, 1118—1129. 
©ematylin: 3?iüana. 



£lain IL $iromtr oon Äoljon, $err oon @u6men6e ©uingamp, 
$ontiot) :c, 1141—1164. 
©ernannt: 9?. 5«. 

^loin III. «iromte oon «ol>an, 1184, 1185. 

®emal)linnen: 1. Sonftancia oon ^Bretagne, ©djtoefter ßonan IV. 
^erjogä bcr Bretagne unb £od)ter 2Uatn IL, genannt bcr 
©djtoarge, ©rof oon Jrdguier unb oon Widjemont unb ber 
Sertlja, (Srbin bcr ^Bretagne, 2. granci«ca. 

Sit« erfta (5&e ber erftgebonte ©ofyt n>ar: 
£lom IV. Wromtf oon «oljan, genannt ber 3üngere, Jperr oon 
®u£men<k* ©uingamp, geft. 27. ©ctober 1205. 
©ernannt: üflabite, £od}ter SRaouf«, Jperrn oon gougere«. 

Vierter @obn: 
£lam V. Diromtt oon tto&an, 1228, geft. 1232. 

©emafjlin : 2lIi6nor oon *ßort)oet, Jodjter be« ©rafen Subon III. 
oon ^orfjoet. 

ßrftgebomer ©ofcn: 
£loin VI. «icomte oon «ol)on, 1300, geft. 1304. 

©emafjlinnen: 1. Ofabetfa oon S<5on, Softer be« $ero6 33icomte 
oon S6on unb ber 2Äargaretf)a oon £>inan, geft. 1266, 
finberfo«, 2. St^omafia oon fa SRod)e*S}ernarb. 

Vierter ©oljn: 
#lioier II. »tcomte oon üoljan, 1323, geft. 1326. 

©emafjtinnen 1. 2ttij oon SRodjefort, Softer Jfjeobatb« ©rafen 
oon SRodjefort unb 93icomte oon £)onge«, 2. 3ot)anna oon 
8&m, Jodjter £ero6'« oön 8&>n, £errn oon Sßotjon'fur* 
2lnbede. 

2lu$ erfler <£f)t erftgefcorncr ©o&n: 
£lain VII. «iromte oon *iol>an, 1341, geft. 14. Sluguft 1352 in 
ber @d)tad)t' bei SKoron. 
©ernannt 1322 3ot)anna oon SRoftrencn, Softer $cter'«, $errn 
oon SRoftrenen unb ber 2lnna, genannt Goa bu $ont. 



(Srftflcborner «So^n: 
onn I. Strömte oon Sojjan, 1351, geft. 1396. 
©emaljlinncn : 1. Sotjanna, ©rbtodjter oon 8£on, einzigen Jodjter 
£ero6 VII. unb ©djtoeftcr be« Seiten oon 8£on, §ero6 VIII., 
tljre« SBruber«. 

©te braute ifyrem ©entaljl alle il)re ©üter unb bie ÜDomaine 
86on gu, mit lüetdjcr ber Vorrang int Parlament unb in 
ber ©tanbeoerfammtung ber ©retagne oor oerfdjiebenen Ferren 
oerbunben toar, geft. 10. ©eptember 1372. 
2. SScrmät)tt int Dctober 1377 mit Oofjanna oon SWaoarra, 
genannt bie 3üngerc, geftorben 20. Slooember 1403, Jot^ter 
$f)Uipp 1 $ IIL, Äönig« oon 5Waoarra unb ber Oo^anna oon 
Jranfreic^, £od)ter beö Äönigö Subtoig X. oon ftranfreid) 



unb ber SDtargarct^a oon 33urgunb. S)a^er bie mfitterüc^e 
tönigficf)e Slbftammung ber 9to^an unb ifyre na^e ^ßertoanbt« 
fc^aft mit ben ©ourbon^ 

Äu« weiter (5&e etflgeborner @o^n: 
^orl oon liofyan, $err oon ©u^men^©ie, ©utngamp, be (a 
SRoc^emoifan k., 1396, geft. 29. Dccembcr 1438. 
©ema^fin: üertn. 10. SKarj 1405 mit ftattyarina bu ©uedclin, 
grau oon SBerger, Softer ©ertranb'« IL bu ©ueäcün, 
$errn oon SDloretiere unb ber Ofabetta oon Slncfeni«, grau 
oon t^glebauoitte unb SWomefort, fte lebte nod) 1461. 

fubroig L oon ttofyan, $err oon ©uämen^e, 9iod)eperiou, 5Roc^e^ 
moifan, ©t6 :c, 1438, geft. 15. SDecember 1457. 
®emal)ttn: oerma^It am 24. 5Ipri( 1443 mit ÜDtaria oon SQton* 
tauban, grau oon SWontauban, Sanbaf, SRomtttt) unb 3J?arigntj, 
einzigen Softer unb örbtn oon 3o^ann ^errnoonüRontauban, 
Slbmirat oon granfreic^, 2Rarfd|a(I ber ^Bretagne unb ber 
Slnna oon fterenraig, geft. JPtai 1477. 

fubtoig IL oon Äoljttn, $)err oon ©uemen^e, SKontauban, ®i6, 
{Roc^emotfan it., 1566, geft. 25. ÜÄai 1508. 
©emal)(in: oermä^tt am 24. 92oocmber 1455 mit Souife oon 
{Rteuj, £odjter bc« granj §errn oon Sticuj unb JRoc^efort 
unb ©rafen oon $arcourt, 35icomte oon ®onge, ©aron oon 
8(nc^ntg unb ber Sotyonna oon 3?ol|an. 

fubuiig IIL oon Mofyan, §err oon ©u^men^e, äßontbajon, ©aint« 
9Äaure unb SWouaftre, geft. 18. SWooember 1493. 
©ema^ltn: Renata bu gou, Softer be« Oofyann bu gou, 
$)errn oon 9?oftrenen, ©ouoerneur unb ©aitti oon SEourrahte, 
©ranb'Sc^anfon be grance unb ber 3oljanna be (a 9to(^e* 
foucaub. 

£ubtoig IV. oon lloljan f ©aron oon Sauoauy, §err oon ©u6* 

menöe, 3Wontauban, 3Kontbajon :c. r geft. 14. Sunt 1527. 

©ernannt: oerm. ju©fot« am 17. 5Wooember 1511 mit üWaria 

oon 9tol)an, £od)ter 3ol)ann^ 95icomte oon 9?o^an unb ber 

SWaria oon Bretagne, geft. 1527. 

jfubtoig V. oon Soljon, |>crr oon ©uämenöe, 97od|emoifan, s DJont* 
bajon, ©ainte*9Kaure, Saron oon Sauoauy, geft. 14. SKai 1557. 
©entarte: oerma^It am 18. 3uni 1529 mit 3ßargaretl)a oon 
Saoat, grau bu ferner, Softer ©utbo VI. ©rafen oon 
8aoaf, ÜKontfort unb Quentin, $)errn oon 35itrö, ©ouoerneur 
unb SIbmiral ber ^Bretagne unb ber ?(nna oon Sßontmorenc^. 

jfubmig VI. oon Äol)an, gürft oon ©u^men^e, ©raf oon SKont* 
bajon, JBaron oon 5Kangnt) unb oon Sauoaujr, $err oon 
SWontauban, geboren im ©d|toffe gu ©uSmenöe am 3. Sfpril 
1540. Äönig Äart IX. oon granfreic^ er^ob burc^ patent, 
gegeben gu Httontccau im ©eptember 1570 unb eingetragen 
im fofgenben 3al)re im ^arfament ju 9?enneö, bie Romainen 
©u&nenöe gum gürftent^ume. ©ranb^©enne^at oon Slnjou 
unb ta gt^e, geft. 4. 3Jlai 1611. 
©ema^tinnen: 1. Öeonore oon 9fol)an, grau oon ®te unb bu 
35ergcr, 5(tefte £odjter be« granj oon JRo^an, $errn oon bu 
SJerger unb oon ®i6 unb ber Äat^artna oon ©iü^ta 5Roc^e* 
©u^on, ®räfin oon $Rod)efort. 2. granci«ca oon 8aoa(, loc^tcr 
be« SRenatu« oon Saoat, ^errn oon 53ot«^S)aup^tn unb ber 
ftatljarina oon Saif, geft. 16. December 1614, ftnberfo«. 

?lu« erfter (Sfce britter (^o^n: 
^errule« oon Soljan i ^)erjog oon 3Rcntbajon, $atr unb Dberft* 
jägermetfter oon granfreid), ©raf oon 9?od^cfort in 3noelme, 



— 3 — 



Chevalier des Ordres du Roi sans dispense ') , ©eneral* 
ftattfjalter ber ©tabt «pari* unb bcr Isle de France, flcft. ju 
gou?iere* in £ourraine am 16. October 1654. 

Sönig $cinrid) IV. oon Sranfreid) erneuerte burdj patent, 
gegeben gu ßljartre* im SWonat 9Wara 1594 unb einverleibt 
in bie $arlamcnt$acten am 13. 3M 1595, ju ®unften 
be$ oorgenannten $ercule* oon 9tol)an bie burd) ben lob 
feine« ©ruber« Subtotg oon Slogan erlogene ^airie unb ba« 
$erjogtl)um SKontbajon. 
®emaf>linnen: 1. oerm8f){t am 24. October 1594 mit üßagbatena 
oon Senoncourt, SEcdjter £einrid}'3 II. oon genoncourt unb 
ßoupeoral), ©aron oon SBignorl) unb ber granciäca oon 
tfaoat, geft. 1602. 2. 1628 mit. üßaria Don Bretagne oon 
gtoaugour, Sfteften fcodjter be« Staubiu« o. Bretagne, ©rafen 
oon SSertu« unb oon ©oeHo unb ber Äatfjarina gouquet be 
la 35arenne. 

(Srflgeborner <So&n ou« erfier (S&e: 
Jubroig VII. oon Uoban, £ürft oon ®u<$men&, £erjog oon 3ttont* 
bajon, $air unb Dberftiägcrmeiftcr oon ftranfreid), Saron 
oon ßoupeorai) in ©rie unb oon 23erger in 2lnjou, burdj feine 
©ema^tin ©raf oon SRodjefort, geb. am 5. »uguft 1599, 
lourbe al* ©raf oon föod)cfort am 31. December 1619 
Chevalier des Ordres du Roi (^eiliger ®eift*9fttter) sans 
dispense (Tage, 
©emaljlin: 1617 oermaf)U mit feiner Soufine ©ermaine Slnna 
oon {Roljan, ^rinjeffin oon ©u&nen&, einzigen SEodjtcr oon 
$eter oon töoljan, Surften oon ©uämende, £errn oon bu 
3Scrger unb 3ttagbalena oon 9?ieu£>Gf)äteauneuf, beffen erfte 
©ernannt, geft. ju ftoc&efort 14. 3Harj 1685. 

3»ctter ©o&n: 
#arl IL oon Äofran, ©raf oon ÜWontauban in ber Bretagne, 
$erjog oon üßontbajon, $air oon $rantreid>, ?ring oon 
©u<hnen£e, geft. 1699 bei güttidj. 
©ematjlin: oermat)lt 10. Oanner 1653 mit 3ol)anna Slrmank 
oon <Sd)omberg, jioeitgebornen Softer beS$einrid} oonStljom* 
berg, ©rafen oon 5WauteniMe^aubouin , 3ttarfd)a(I$ oon 
ftranfreid) unb beffen jtoeiter ©emablin Slnna oon la ©uidje, 
geft. 10. 3uli 1706. 

£arl III. oon «oljan, ftflrft oon ®u6men&, £erjog oon 2Äont* 
bajon, $air oon ftranfreid), geb. am 30. (September 1655, 
geft. ju SRodjefort in ©eauce am 10. October 1727. 
©emalilinnen: 1. am 19. gebruar 1678 mit ÜRaria Slnna oon 
«Ibert, Softer oon Subtoig ftart oon albert, $crjog oon 
?ul)nea, $air oon Oranfreid) unb ber Slnna oon töotyan, 
feiner jroeiten ©ema^lin, geft. ju $ari$ am 20. Slugufl 1679 
im Sllter oon 16 3al)ren, finberto*. 2. am 30. Sttooember 1679 
mit ß^arlottc eiifabetl) oon ßodjefilet, einjige £od)ter Sarl'3 
oon ßodjeftlet, ©rafen oon SJauoinauj unb ber graneteca 
Slngelica 2lubrl). 

gttnftcr @otyn jtoeiter (5&e: 
#arl /urft oon Holjan-^ontauban, ©raf oon 9iod>efort in 3oetine, 
©ouoerneur oon 5Wi«me« unb ©t. ^ippolite :c., geb. am 



') Sans dispense Bebeutet , bajj r oBtoo^I ^ercule« t>cn föo&an erfl 
29 3a^re gä^Ite, er bennod) o^ne Dtdpend ben Orben bc» ^eiligen Oeiftcö 
erhielt, fo wie bie ^ßrinjen »cn ©ebfttt unb bie ber regterenben Käufer, ba 
bte übrigen Orogen in granfretd) ben Statuten biefe» Orben« gemäß beu- 
teten erfl na<$ jurüdgetegtem 35. ?eben«ja^rc erhalten tonnten unb er tynen 
nur au«na$m«weife in fe^r felteneu gäflen t>or bem 35. 3a^re, unb barnt nur 
mit 3)i«j>en«, v?erlie^en nmrbe. 



7. Äuguft 1693, ®enera{*?ieutenant bcr Slrmee beö ftönig*, 
geft. am 25. Februar 1766. 
©emaljlin: oermS^lt am 23. September 1722 mit gfeonora 
Sugenia oon ©ettjift) oon SWejiere« , geb. 1702, Slteften 
£od)ter be« Sugen SÖZaria oon ®^t^ift), SKarquiö oon 2tte* 
giöre« , ©eneral^ieutenant ber SIrmee bed Ronig«, ©ouoer* 
neur ber ©tobte unb ßitabeflen oon Slinien« unb Sorbie 
unb ber gleonora oon Dgtetorp, geft. 29. Sluguft 1767. 

iftarl guttue £rmanb ^Furft oon ^oljan-Äodjefort 8 ), geboren am 

29. Sluguft 1729, ©ouoerneur oon SWiSmeS unb ©t. $ippo* 

tite, Maröchal de Camp. 

©ema^lin: oerma^lt am 24. SWai 1702 mit SKaria Henriette 

ß^arlotte Dorothea oon Orleans 9totl)clin, geb. am 25. October 



*) 3)ur$ bie ©^ttjeper be«fe(6eu, Üonife 3u(ia (Sonflantia, geb. am 
28. 2WSrj 1734, ©tiftebame ju 9iemtremont am 10. 3)ecember 1742, trat 
ba« §aus 9lo^au in na&e toemanbtf^aftlicje ©ejie^ungen mit bcr franjbTifdJcn 
?inie be« ^aufe« SJotyringen. ©ic tcurbe »ermaßt am 3. October 1748 mit 
Äarf Stobtoig $rin5?n oon ^ot^ringen, ©rafen toen ©rionne, Dberftflattmeifler 
tton granfreic^, geft. am 28. 3uni 1761. <5tc n?ar befannt unter bem tarnen 
la belle Comtesse de ßrionne. Deren Ätnber: 

1. 3ofef 9Raria oon ?ot^ringen, gefl. 1812. 

2. tfarl (gugen toou ?ot^ringen, ^ßrinj toon ?ambe«c, gefl. am 29. fto* 
toember 1829, a[« ber ?efcte ber franjbTtfdiien ?inte beö $aufc« ^ot^ringen. 

3. 3ofefine 2$erefe (S^iarfotte ^rin^effiu oon ?ot^ringen, oermatyt mit 
Victor Ämabeu« oon €5aoo$en, ^rinjen oon (Sarignan. 

"2)a ber fefctc , finberto« oerftorbenc £ot$ringen (genannt ^rince be 
?ambe«c) eine 9toban*9to($efort jur SWutter batte, fo anerfannte er and} bie 
töofcan'S af« näd)Pe S3!ut«oertt)anbtc unb ernannte in feinem £eftomente 
feinen Wcffen ©enjamin <Prinjen 9^o^an (ben jüngeren ©ruber beö jefet Uhtn* 
ben <5$ef« be« $aufe« 9?o^an) ju feinem Unioerfaferben. (S* finb fomit bie 
Äinber be« ^rinjen Benjamin $lc1)an Die rechtmäßigen ©uccefforen unb 9?c* 
^rSfentanten ber ^ßrinjen oon tfotbringen in granfreic^. 

5(ucb bie @<$t©efter be« ¥"«8«« Äarl oon 9fcoban*@oubife, SWarfc^att 
oou granfreic^, SRaria ?ouife, geb. am 7. Sänner 1720, war mit einem 
^rinjen be« ^aufe« Sot^ringen oermä^tt unb jmar mit ©aflon 3o^ann ©aj>tiß 
Äarl oon Jot^ringen, ©rafen oon SWarfan, beffen finberlofe ©ittoe fie am 
2. SWai 1743 würbe. 

$tefelbe befaß große ©üter in ben öflerrei$ifcbeu 9heber(anben unb 
fuBftiruirte ibre Neffen, bie brei ^ringen Äart, Victor unb ?ub»ig oon föo&an, 
Die D^eime be« gegenwärtigen (£^ef« be« $aufe«, af« (Srben. 

3)er 33ater biefer brei ^ringen, g ür P ©einrieb oou ^o&an«©ue'menöe, 
trat mit feinen brei <Sb*bnen burd) biefc Srbfcfyaft in ben bflerreicbifcben Unter* 
t^anen-^erbanb unb erhielt, ale noc^ im 3a^re 1808 mehrere ©efttjungen in 
©bbmen angetauft mürben, oou äaifer granj I. oou Oeßerreicb im felben 
3a^re ein 3nbigenat«*2)il>Iom, tooburc^ ber gamitie ftofyan unb i^ren manu- 
(ic^en unb n>eibft$eu ^a^fommen atte ©orrec^te, £itel unb ^rärogatioe be* 
flätigt unb pc jugleic^ al« bf!erreidbifc^e gürften mit bem Sitet „Durc^fauc^t* 
anerfannt tourben. Diefe« 3nbigenat«»2)i)}(om ift etnfad) nur eine ©eftätigung 
ber althergebrachten ^orrec^te .be« jpaufe« ^Ho^an, !eine«toeg« aber eine neuerliche 
(Srfiebung biefe« $aufe« in ben gürfienflanb, toie bie« 5. 9. ^lüber in feinem 
genealogifc^en ©taat«baubbuc^e, @. 684, irrigerlocife be^au^tet unb oou fo 
oicleu anbeni nachgebetet tourbc. 

9Hit ben geuealogifc^eu ©erfen gebt e« faß wie mit ben Jto$bü($ern: 
(Siner fc^reibt oon bem Hnbern, o^ne nä^er ju prüfen, ah. 

Süßer biefer ittufireu ^erbüibung be« $aufe« 9^o^an fommen ncä) 
fofgenbc $u erwähnen. 

3m3abre 1377 oermä&lte ftc^, wie wir obengefe^eu baben, Sodann I. 
^icomte oou Slogan mit 3obanna oon 9iaoarra, Xoc^ter Äönig $(ili^'« III» 
oon 9fiaOarra unb ber 3o$amta oon granfreieb. 35urc^ biefe betrat würbe 
Cicomte oon SRo&an ©c^wager ^^i(ipp , e oon $atoi«, Äönig oon granfreic^, 
^eter'« äönig oou Srragonien unb ^arf« II. $önig oon 97aoarra. 

Sllain IX. #icomte oon Slogan oermäbtte ftc$ nac^ bem Xobc feiner 
erfkn ©emabtin, iWargaret^a ^rinjeffin oon ^Bretagne, im 3at)rc 1465 mit 
SRaria oon ^ot^ringen, Xoc^ter Snton'« oon £ot$ringeu, beffen männliche ^ac^* 
fommeufctyaft noc^ ^eute ben ^aifert^iron Defterreicb« einnimmt. 

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\h, ZtvmUt YM**, te« Utan «nitfrt ürei »crtr*«tti*, Sictcc takw*$ 

»cHn tn I*^U bif^a Printe fcer Scfr« w«r p «uä fc<m Zad un* U§ Sa^oi 
all £tticgc cen IRcm6a)cn mfc ScuiUcn amufemeit. 

^tir^ Bieter ^ufctrig HRcriafc« aMt bat Tttd all ^aj^ *en ÄPHt- 
ta^en tinb ©üuiflwi ton frinnn Sltrrai ctftgrtcniax ©rnfcfr Ä«ri Älarn 
(»akict, b« a(l ffnfd b« rtn^igm X«6tcr bf« am 7. ^tBniar 1802 ikt* 
flctbaitn legten ^fT|©g« »on ©cuiflon, %v\pvndt auf ben Xitd «üb bat £030$. 
tfrum »oniöwi et^S imb baffdbe an* bim* bie »«Wfiffe bc« «iener Con- 
gtfff«! buxQ ein f*ifb«n*ter(i*e« Urt^dl, ddo. 2ri|>jig a» 1. Snfi 1816 
jugfH>ro*en erlieft , foätet aber »ieber ba« ^eqegtiSitm felbfl bur^ einen 
«ul|>>ni^ b<» tütti^et CberjufKj^ofe« Dom 3a^re 1824 *er(or. 

Cb. ©afton ®rof öon ^ettenegg. 



Jim* EäMänrif4ß JfmmlUriftJfht 159L 

S3on 
$e*?*l> tum $t<k\f-1ßi*m*ufktUtv. 



VPk bie 9Kontecd)i unb ßaputetti in 93erona, fo liebten fid) 
bie italieniföen ©rotta unb. bie beutfdjen 3wegg , beibe af$ ©c* 
werfen anfäffig gu STOatborgljet im ßanattljate Kärnten*, natje ber 
öenegianifäen ©renje. 

£>ie nur metyr in ©rudjftücfen erlittenen Steten ber bor* 
maligen $errfd)aft be$ §od)fttfte$ ©amberg in Äärntcn, beren 
3D?acf)tgebiet fid} auc^ auf 2?iüad) unb ba$ ßanattljat erftreefte, 
geben un$ mancherlei Ginblicfe in ba$ treiben jener Sage, feiber 
oerfagen fie und bei iljrer Sücfen^aftigteit ba$ plaftifc^e ©efammtbilb 
beffen, toaä fid} gtoifdjen beiben ftamilien abfpielte; l)infid}tlid) beä 
$erfommen$ beiber behaupten bie SWadjfommen ber ©rotta, welche 
jefet alt ©rafen bon ©rottenegg in einem Don mancherlei ®e* 
brechen begleiteten ©reifenalter nod) (eben, üjr Sftame ftefye im 
gotbenen ©udje t>on SSenebig. 311$ ^atrijier ber meerbeljerrföen* 
ben Sagunenftabt, fann id) mir bie betta ©rotta nidjt ol)ne ljeral* 
btföen ©d)mud benfen. ?lüetn * Station j betta ©rottfya ^Bürger gu 
3ttatlpurget" ftegett nod) am 23. 2Karg 1588 mit 
einer fet)r beutlid) gefdjnittenen $au$marfe, fo baß mir 
ber 9fafd)tuß an bie öenetianifdjen SWobili, toenn fte fotd)e 
überhaupt waren, nid)t rec^t g(aubtt)ürbig crföeint. 
SWerbing« ift gugteidj gu bemerfen, bog biefe $au$marfe üietleidjt 
nur bie SKarfe ber ©emerfföaftcn barfteltt, mity ©rotta befaß. 

üßit SlntonS ©ol)n $an«, einem redjt rabiaten $errn, 
fyaben mir un$ fpater näffer gu befd)8fttgen, be« alten Slnton ffinfel, 
Subtoig unb änton beda ©rotta, erretten oom Crj^erjog fterbinanb 
ddo. 14. «uguft 1608 ba« Siecht fid) Don unb gu ©rottenegg auf 
Sinlenftein gu föreiben, toon tt>e(d)er 3eit tyre abetige (Sigenföaft 
fic^cr ift. ©atb barauf erlangten fte ben ftreiljerrn* unb audj ben 
©rafenftanb, welche $errtid)feiten toäljrenb be$ gangen 17. unb 
einem ?fjei( be« 18. 3al>rl)unberte$ burd) einen ftattttc^cn 8anb* 
grunbbefife in ffärnten funbirt maren. 

Sefdjeibener im Sejtfc, aber burd)au$ fotib, »aren bie 3*1**99/ 
tum toeldjen bie ©ruber $an* unb 2lnbrS, bann bie ©ötyne be« 
üerftorbenen ?auf 3*1**99 ^om firgtyergoge Äarf, bem Setyerrfdfer 
t>on 3nneröfterreid), ddo. ©rag, 13. 3anner 1577 ba$ ©appen 
unb 8el>enred)t empfingen 1 ). 




*) 2>reimal quergetbeiltcr €5($tlb, oben in blau 3 golbene Sterne, unten 
auf grünem fflafen balbau«gef<$lüpfte (3$n«fe, ber mittlere 2#eU rebeub, 



ftranj ©eorg 3«negg, $)ofri(^ter ju SDttflftatt, tourbe üon 
Äaifer {Jerbinanb ddo. ffiien 7. 3uni 1625 in ben rittertnafcigen 
Sibetftanb mit bem ^räbicate üon unb ju ©djarfenftein erhoben. 
Sin 9tad|fommen bcöfclben tvirfte noc^ in ben ©fertiger 3a^ren a(d 
35er»atter ber gräflich ©oög'fc^en ^errfc^aft Gbent^at bei Äfagenfurt. 

3)ie erftgenannten, mappenberec^tigt gemorbenen ©rüber üer< 
breiteten fic^ in ga^treic^er männlicher 5Wa^fommenfc^aft öon ber 
©tobt ©t. SSeit au«, too 3lnbra 3encgg gum erften 3»at 1561 af$ 
©tabtric^ter fungirte, in beren Umgebung bie tjamifie ben 3^* 
neggeuljof, fpater ©c^tog ^ungerbrunn, befa^ in &erfd)iebenen 
©egenben be« Äarntnertanbe«. ©eorg befaß bis 1613 bie ©eroerf* 
fäaften gu fjrantfc^ac^ bei 233o(f«berg, am ©Stoffe Äir^bic^l ift 
fein Sßappen gu fe^en. ©an« 3 c «egg toar fc^on 1565 ÜRarftric^ter 
in 9Ra(borget unb befaß bort ©emerffc^aften; ebenfo mar gu 
gleicher 3 C ^ & er m ^a^re 1577 bereit« at$ ein 93erftorbener 
genannte ?aut 3**1*4 °* >er 3 C « C 99^ ©ßnfen« ©ruber, Sefifeer 
mehrerer Jammer, ©d^mieben unb Sßälber bei SDialborget, toetc^e 
no(^ 1597 feine ©öfyne unb Srben, Oafob, ©ern^arb unb Sarttma 
3enegg inne Ijatten. S)er Oafob »ar im ftecember 1587 auc^ 
3Dlar!tf4reiber, berfetbe ober toaljrföeintidjer ein fpaterer 3a!ob 
3enegg 1616 ÜRarftric^ter in 2Mborgl)et. 5Wod^ 1632 wirb ein 
SWartin 3 e ^egg im Sanatt^afe at« ®ergric^ter in Saroi« genannt. 
S)iefe Stellungen, bie ßoneurreng a(« ©ewerfen mußten fie ba(b 
mit bem burdj i^re ßapitatfraft bominirenben, aber alt unbotmäßig 
Abel beteumunbeten ©eroerfen betta ©rotta in Reibung bringen. 

SBäljrenb »nton betta ©rotta Dorn Oaljre 1564 auf 65 
ÜRarltri^ter in 3Mborget toar, tief beim ©amberg'fdjen 93icebome 
in ©otf^berg eine ©tage ber ©rüber Santlja, ©ra^tgie^er gu 
$immetberg ein, toet^e in einer S3erred)nung$f ad}e mit 3lnton 
©rotta fd)on längere &tit beim 9Jiarftgeri(^te ÜWatborget fotticitiren, 
aber bort gu feiner 9iid)tigfeü gelangen fönnen „aSrfac^en, e$ ift 
atte« önnber 3nnen ©rueber, fc^toager, SBetern, önnb ßrott^a 



einmal quergetyeüt unb fünfmal gefpatten, bann jebe« ber baburd^ entfle^eu» 
ben ge(n quabrattf^en gelber fäxäQTtfy* alfo geseilt , bag bie babur^ ent* 
fle^enben 10 (Scfen oben gelb in blau, unten roty in tteig erf^etnen; @te(^* 
beim mit $inbenf$mu<f au« ben 4 garben, 2)ccfcu red^t« Mau*goIb r (int* 
roty'ftlber, über bem ^elme jnnfcfycn itoti xtfys toon 9{otb über ®o(b unb ünt« 
tton ©über über ©lau geseilten unb mit ber SWittelpgur be« ©^ilbe« bc- 
jeid^neten hörnern ein golbener ©tern, in beren ©punblö^ern gfei^fatt« je 
ein golbener Stern ftedtt. 



— 6 - 



3er ^atronn". Diefe Angelegenheit bürfte 2lnlaß gclücfcn fein, 
für ba« 3al)r 1565 in £an« 3«m e fl9 einen neuen unb nnab* 
gängigen SWarftric^tcr gu beftellen, welker gar batb au« SCntaß 
ber ©teuereintreibung oon einer unter ben ©urgent entftanbenen 
„SDhtrmuration" berietet, bereu Urfadjen 3*«negg wit ben ©orten 
fennjeidjnet: ,,ba« flcuft allein auß bem, ba« berßrotafür 
annbere Surger atl)ie, ba« $rS l)aben will." 

Der Kriegsfall gwtföen beiben ftamilien war gegeben, au« 
bem 3al)re 1578 l)aben wir &tu%tn\d)tfttn, baß beibe Ijart an 
einanber geraden waren. 

Die Partei be« §>an« ©rotta, gu Wetdjer fid} aud) ber 
Pfarrer oon üßalborgljet fdjlug, belagerte im SWooember 1578 ba« 
£au« be« §>an« 3cnncgg f mobei burdj bie £l)üre unb burd} bie 
Senfter in bie Stiftung, wo 3*negg gu fifecn pflegte, gesoffen 
korben ift. 2luf bie ftlage ber ©öljne be« $an«: Sluguftin unb 
©ernljarb 3enegg, würbe bie Partei ©rotta cor bie ©amberg'fdjen 
^ieju betegirten {Ritter nad) ©d)toß ©traßfrieb citirt. ©ie fdjitften 
©eoollmadjtigte unb baten um freie« ©eteit, hielten fid) bi« gu 
beffen Srl)alt in ad)tung«ooller gntfernung oom ©djloffe. Da« 
©eleite würbe abgefd)tagen, bie ©rotta'fdjen matten S?ef)rt unb 
ritten „gu l)auß in 3r gewarfame". 2ßa« fpater gefdjal), ift au« 
ben Alten ntd^t gu erfel)en, watjrfdjeintid) tjaben fid} bie ©rotta 
l)infid)tlid) biefe« gatte« mit ben 3*nnegg ausgeglichen unb batm 
aud} bie Vergebung be« ©tfdjof* erlangt, wie eine Sinlage be« 
$an« ©rotta oom 26. 3unt 1582 anbeutet, in welker er oon 
ber Urfel)be*3Serfd)reibung fprid)t, bie er auägeftettt ljat. 

Allein ffiufje gab e« nod) lange nidbt. Hu« Elften ber 3at)re 
1588—91 erfahren wir, baß $an« bella ©rotta bem SWarftric^tcr 
SBotfgang ?aul unb bem SDtorftfdjreiber 3afob 3 e mtegg in üttal* 
borgtet brol)te, tyneu burdj w etlid) ©anbtten nad} 8cib onb Ceben" 
gu trauten, unb baß ber ©tefan«tag (26. December) 1587 für 
bie 2lu«füf)rung eine« Ueberfalle« in 3lu«fid)t genommen war. Gin 
reger ©otenritt entwidelte fid} gwifdjen 9Mborgl)et, 33illad) unb 
9£otf«berg, allein bie ©efefyle be« SJicebom« erfuhren bie ©rotta früher 
al« ber 9ftd)ter unb töatl) oon SWalborgfyet unb$an« ©rotta ritt ein* 
fad} hinüber in« SBällifdjlanb. ©djwere £tittn famen über bie Partei 
be« SRatfje« oon üttatborgljet, jebe ©tunbe mußten fie Ueberfalle 
be« ©rotta gewartigen, beren er einige au«fül)rte. Der ©ambergifdje 
23icebom fjat nur bie SWadjt, ben ©rotta gu oerljaften, fo ferne 
er auf ber winbifdjen ^ßontafel betreten wirb, ba entlommt er 
aber allemal unb um ifyn au« bem wälzen ©ebiete gu bekommen, 
werben enblid} im ©ege be« inneröfierreidjifdjen Regenten 33er* 
Ijanblungen mit SSenebig eingeleitet. 

Darauf feinen bie ©rotta boc^ fo weit mürbe geworben ju 
fein, baß fie fid} beut ©prudje unterorbneten, wefdjen ber perfönlid) 
nac^ Kärnten gefommene ©ifc^of ßrnft »on ^Bamberg in ber ©urg 
ju SJittad} am 31. Dctober 1588 beurhtnbete. SBenigften« erftarten 
fie biefe Unterorbnung. SlKein a(« bie ©rotta bie ifjnen burc^ bie 
(Sntfc^eibung be« 23ifd)ofe« auferlegten 3^^fungen reiften fottten, 
war ipan« beßa ©rotta nic^t ju Wegen unb ber atte 9lnton gefiel 
fid} in allerlei 2tu«f(fid}ten, bi« man tt)tt auf einer SReife am 
12. December 1589 fing unb in ber Surg ju 23ittad) in 95er* 
waljrung na^m. Der $an« jeboe^ angftigte fort unb fort bie feiner 
Partei nid)t ange^orenben ^ewo^ner oon SRalborgtjet burd} ben 
fteinen Srieg, welken er wiber fie führte. Da« ßrfuc^en be« SRat^e« 
öon SKatborg^et an i^re 5Wac^barn in £aroi« um ^itfeteiftung, be* 
antworteten biefe am 10. Slprit 1590 baljin, baß bie Don WlaU 
borgtet attein wo^t ftarf genug fein werben, um gegen eine *ßriüat* 
perfon aufjufommen. Der l)iftorifd)e 93cr(auf beweift jeboc^, baß 
fie e« nid)t waren, unb baß bie $ewo()ner oon Jarot« nur eine 



2lu«ffad)t nahmen um nidjt aut^ mit in'« ©ebränge ju fommen. 
W\t einiger ©enugt^uung berietet ber 5Ratf) oon 9Ra(borg^et am 
8. 3uni 1591, baß fie „al« jüngft^in $)anß ©rotta abermafß feine 
rebeütfd)cn Züty onb ftuflj a(ba geüebt" einen mai(5nbif(^en f?acd}in 
feine« ©efotge« fingen, ber ©rotta fetbft war aber Über bie ÜJtauer 
g(üc!(id} entronnen unb biefen wo mög(td) (ebenb jur $aft ju 
bringen, (autete ber 23efet)l be« 93icebom«. Ob überhaupt unb 
wann bie Männer oon 2Mborg()et ben $an« ©rotta fingen ober 
we(d)er auswärtigen Onteroentton er ftd) enbttc^ beugen mußte, ober 
ob ber Xob aßein ben tjartnäcfigen ^)an« gu paaren trieb, ift au« 
ben Hften nic^t gu entnehmen, ©ir wiffen nur, baß $anfen« 
©ö^ne, Subwig unb Stnton, bie ©ewerffd^aften aufgaben, bafür 
fianbgütcr in Äarnten, guerft bie große $errfd)aft ginfenftein er* 
warben unb angefeljene Sanbftanbe würben. 

Sben ber &it, in weiter $an« ©rotta ba« gange Sanat* 
t^at in Aufregung oerfefete, gehören bie beiben fotgenben ©riefe 
be« Oßljnrid)« ^eter oon ©rotta an, beffen geneatogifdje« 33er* 
Fjäftniö gum ^>an« a(« ba« eine« Setter« gefenngeic^net ift. $eter 
gehörte wo^t ber ©cfafcung be« ©Stoffe« ©eißenfet« an ber ©renge 
gwif^en tarnten unb ftrain an unb t)at bie fein abelige« Gewußt* 
fein fo lebhaft aufregenben SRcben wa^rf^einlic^ bei einem ©efudje 
in Saroi« oernommen, in wettern Drte bamat« ber Cmpfanger 
be« gweiten ©riefe«, SKic^aet ©teiner, ba« Slmt be« SKarftfc^reiber« 
oerfafy. 

Wad) bem wa« im Eingänge gefagt ift fte()t e« übrigen« im 
3weife(, ob bie ©rotta bamat« fd)on abefig waren; waren fie e« 
nid}t, fo Ratten (id) beibe Familien bamat« gegenfeitig gar nid}t« 
oorguwerfen. ©pater famen aßerbing« bie ©rotta gu ljöfyerem 2ln* 
fe^en a(« bie 3*nit c 99/ beren fjamitiend^arafter gu aßen 3"*™ 
ein bürgert^ befc^eibener war. 

SQBa« in (Jotge ber beiben 3*l)bebriefe gefc^af}, fagen un« bie 
3tften nic^t. 3^re ©ewa^rung in ber beftanbenen ©amberger 
Jtangtei, fü^rt bie SJermutljung ba^in, baß beibe Smpfangcr ber 
©riefe biefetben bem SSicebome in ©otf«berg einfenbeten, in wefdjem 
gaße fie fic^ bem $eter oon ©rotta gegenüber gar nid)t erftart 
I)aben bürften. 

1. 

SKein grueß lieber 3^nneg. 3r wüfft eu^ euerer angeftert 
gewannen leichtfertigen reb, in beme ba« 3r oermaint bie 3 cnnc 99^ n 
weren fo guet al« bie ©rotta nimermer welicfye« nit barget^an 
mag werben. Dann wier Stjrlidjc oom 2tbl oor o^ratten &tittn 
^erf^omben« fein. 2Jnb be« weflen wier mit ber Sauft at« wie e« 
onnfere 35oreltern beigebracht, fowol mit anbern Sljunbtfdjafften 
onb ©riefen erhalten, onnb wann 3cft euc^ ober ben eurigen bann 
mein tag nid)t« leibe« getl)an oil weniger gu biefen reben ©rfad} 
geben, wie 3r felbft bef^ennen mueft. 3« Defenbierung aber afler 
ber oon ©rotta onnb meiner abelidjen eljren ©o fyab 3<fy nit un* 
berlaßen follen euc^ }ejt auf meutern morgen weiln e« perfonbtidj 
nit fein I^an (allein 3r begert« fo bin 3d) atte ftunbt fertig) gue* 
gufdjreiben, begerent 3r wettet enc^ erflären, ob 3r biefer reben 
nod) geftenbig onnb wie 3r« bamit gemeint, tfjuett 3r ba« fo Ijalte 
3d) eurf) für ain (Sl)r(id}en man, wal}n nit onb wellet 3r and) 
mit ©ewalt mein geinbt fein, ©o barff e« wenig wort, wil feljen 
al« wal)r 3d) ein ftl)rieg«man bin, ba« ber fachen ainftmal« ab* 
gel}olffen wierbt. Diefer £>anb( ge^et meinen ©ettern §annfen nidjt« 
an bann er ift eur glücf^ geweft. Slber 3^ ntueß oerfte^en ba« 3d) 
genottrangt eur fteinbt bin. Srwarte hierauf bei biefen meinen 
aigen Rotten eure richtige onnb lautere 2tnbtwort. Dan ba« fol 
bei mier nit oerligen. 3d} bin f^ein üßatburgeter. (f)(?)elben 



r 



— 7 — 



fyomben wier balbt tmuerfef)en$ gufaljmbcn. Sieber aber bin 3d> 
greunbt at* geinbt. SDattum SÖScigcnfcIf ben 20. 2tpriti$ Sfano 91. 

$eter t>on Orotta ftenbridj m. p. 

Äugen: ß. Safoben $ennegen wonnljaft gu SDlalburget gueguftetten 

Cito Cito 
(Siegel in rotfjem SEBactyS gerftört. 



SDiein grüß lieber ©tainer, eurer angeftert gewannen teid>t* 
fertigen rebe »erbet 3r nod) gebenden. SSnb weifa bann bie war' 
fyeit barin gefpert ift worben. 3n beme ba$ 3$ ein Sljrlidjer Dorn 
Slbt önb Äljriegäman önb nit ein foüctyer ber 8eut guunerraten 
ober an bie ftitifäbandt) juegeben bin, f)abe 3d) eud) jegt auf 
nieljtern morgen fdjreiben wotten, weifn 3$ fonnft jegt felbs 
nit reißen fljan. 33JÜ aber balbt fljomben begerent 3r wettet einer 



fd)rifft(id) anbtwort geben ob 3r befcen nod) geftenbig ober wajj 
fineö 3r feit. Darnad) waiß 3d> mid) gu richten onnb mein Sljr, 
bie 3d) allein !)öf)er als aüe« gelt fdjafce auf bieder SBett gu 
befenbiern. -Keinen Settern fmnnfen tribuliert 3r I)erin atfo mit 
bergteid)en artfäfcen aber ber $anbt geljet 3m nidjt* an. 3d> ljab$ 
in meine Dtjren gehört, onb wil nit aufc bem Sanbt allein ber 
fachen wierbet abgefjolffen, ba$ tljuett eud> gewißlid) öerfefyen. 3d) 
j)ab eud) gu feiner geinbtfdjaft 33rfad) geben fonber meljrer cl)r als 
gebuert ergaigt. 3$ bin gott waifc lieber greunbt als getobt aber 
»eil e$ fein muefj Soraggi. SBei&enfelS ben 20. äprilis 91. 



^eter oon ©rotta 
tJcnbrid) m. p. 



3d) erwart eur fdjrifftlidje 
Slnbtwort barnad) wetten 
wir nit wort brausen 

Stoßen: STOidjaelen ©tainer wonnljaft gu £arui* 

Cito Cito ©iegel in rotyem 2öad)$ unfenn(id) geworben. 



h>atyrf(fyemlid& in ©t. Seit. 



öaug, 

1565 Sflarf trister in 

9Watbora>et, 1578 am Sieben 

bebrobt, lebte 1588, 

ni$t nte&r. 



Slnbrä, 

1661 unb 1566 ©tabt* 

rietyter in ©t. Seit. 



»ufluftin, 

«üraer 
gu ©t. 2ktt, befaß 

1610 ©d>toß 

^ungerbnimt bei 

©t. Skit. 



ftetatarb, 

1578 
ju 2Ralbor($et. 



Martin. 



$aul, 
n>at 1577 fd)on tobt. 



©abriet, 

war 1577 föon tobt, 
fyattt Äinber. 



Httbrä, 

tt>ar am 31. Oct. 
1588 f$on tobt, 
ift föat^Sbürger in 
©t. ©eit gettefen. 



3<tcob, 

1577 no$ 96 

©etoerf in 9M- 

borgbet, 1687 

2ttarftfdfreiber 

bafelbft. 



©errtarb, 

1577 nod& 95 

©eroerfe in 2ttal* 

borgtet. 



ttartlmö, 

1577 no$ 97 

©etoerf in SWal* 

borgtet. 



!m> bänifdjf* <£tt$** tmfc lom^tti^j««. 



|ipörifd)-l)frilbifd)r^^inb(nn| 



toon 



Dr. jur. Cur* ö. **tt Qtlt*ftl*tlf 

ju Df<$afe in €a^fcn. 



-*K- 



I. per g>fammfd?tC6. 

Fer attefte ©eftanbtljeit unb jugteid) aud} ba« mefentüdjfte 
©tü<f be« conf^Iicirtcn banifdjen SReicty«* unb £onig«wappen« ift 
bcr eigentliche ©tammfcijitb : in gotbenem, mit rotten §er jcn *) be* 
fircutcm Selbe brei übereinanber fdforeitenbe blaue 86wen. 

3»ar gibt ©pener an, ba« äftefte ©tymbot ber Dänen unb 
2Uanen fei ber §al)n af« ba« ©tymbot ber ©treitbarfeit gewefen; 
allein üon einem eigentlichen Ijeratbiföen ffiappenfdjitbe !ann f)tcr 
wof)t nidjt bie SRebe fein unb einen fofdjen meint ©pener jeben* 
falls aud) nidjt. 

Den ©dfoitb mit ben ßöwen unb §erjen aber führte juerft 
Sönig Sßatbemar IL oon Danemarf, „ber Siegreiche", anä) 
„ber ©efefcgeber" genannt (t 1242) unb jwar in ftorm eine« 
Dreiedfdjifbe« auf bem Weber« eine« ©ieget« öon 1241. Die 
Söwen finb ungefrönt unb bie Quaften ber au«wart« gewunbenen 
3agel enben in $crjform. ©ctbftöerftanbttd) finb bie £incturen 
f)ier nidjt ju erfennen. 

auf biefem runben ©iegel ift öon ber Umförift nietyt« 
weiter mcfyr ju erfeljen, at« oben f)eratbifö*red)t«, alfo am ©djtuffe 
»ANOR« (watyrföeintid) Danorum) unb oben fyeralbifdHinf*, 
atfo jum änfang »CLIPEV« (clipeus). Der Sfocr« baju jetgt 
einen ju Xljrone ftfeenben Äönig ofyne ©art, mit Ärone bebedt, in 
ber Werten ein ©cepter mit Siticnfpifee, in ber 8infen einen 
5Reid)«apfet tjattenb. SSon ber Umfärift ift nur nod) übrig: »Wal- 
demarus ... mq .... rex.« 

Die ©Sljne ©atbemar'«, nämrt$ @rid) ^foöpenning (f 1250) 
unb beffen ©ruber unb Sttadtfotger 2lbel (t 1252) führen eben* 
faü« bie Sötten unb jwar aud) mit au«wart« gewunbenen 3 ö 9 e ^/ 
jebodj gefront unb mit jottigen 3agefquaften. 

©ei ben bi«ljer erwähnten Darftettungen finb bie SKäljnen 
beutfidj ju erfennen; e« tann bemnad) t)ter üon Seoparben nidjt 
bie 9?cbe fein. 

ftonig ß^riftof ober Äriftoffcr I. (1259) unb beffen 9lafy 
fommen führen jebod) 8eoparben ftatt ber Söwen. 



Sflad) ber Büttner ffiappenroOe ift ber ©$i(b (£af. I, 8) 
anjufprecijen : in ®o(b brei blaue (ungefrönte) übereinanber 
fdjreitenbe (im SSiftr gefeljene) göwen (mit au«wärt« gewunbenen 
3agetn). Die §erjen fehlen f)ier ganjfi^. 

Die brei 8öwen ober bejieljentlid) Seoparben at« «nfpru^S* 
Wappen gegenüber ffingfanb ju beuten — wie bie« wirftidj meljrfadj 
geföeljen ift — bürfte faum Ijattbar fein. 3unad)ft finb bie 
engtiföen Seoparben öon wefentlidj anberen SEincturen, namlidj 
golben, bi«U)ei(en blau bewehrt, in 9?ot^. Unb bann ift ber tyifto* 
rifc^e SSerfyaft befanntlic^ bo^ folgenber: 

Der englifd&e ftönig 3o^ann ^o^nc 8anb" (t 1216) führte 
atterbing« feit 1199 bie brei Seoparben. ftanut ober ftnut b. ®r. 
üon Danemarf (t 1036), »eifern fein SSater ©Den fc^on öorge* 
arbeitet Ijatte, gewann 1016 üon Sbmunb Oronfibe bur(^ Streuung 
bie Raffte öon Sngtanb unb nac^ beffen £obe 1017 burc^ Srbe 
bie anbere Raffte. 9lun aber war ber $aß ber ängetfat^fen gegen 
bie Srembfyerrfdjaft fo gewattig, baß bereit« ©buarb III., „ber 
©efenner", „ber ^eilige" (t 1066), Sngfanb wieber jurüd eroberte. 

©onat^ tjatte ffiatbemar IL bie blauen 86wen ftatt ber got* 
benen Seoparben t)öd)ften« etwa al« ©ebac^tnigwappen, nic^t aber 
a(« ?lnfpru4«wappen führen fönnen. Daju fommt noc^ # baß bie 
3ftifprud)«wappen überhaupt bi« in fo a(te &t\ttn gar nidjt (jin* 
aufreihen, fonberen jüngeren Urfprunge« finb. 

faltbarer bürfte jene atte Xrabition fein, wonad) bie brei 
btauen ßöwen bie brei ^auptfunbe Danemarf«, namtid) ben ffeinen 
©ett, ben großen ©eft unb ben Örefunb bebeuten. Diefe Sin 
nal)tnc finbe tc^ bereit« bei ßafpar ©uffing im datjre 1694 au«» 
gefproc^en. Sit« ©eitenftüd t)ierju bürften bie brei blauen ©d)räg* 
baffen (©trome) ju erwähnen fein, welche im fdjwebifdjcn ffiappen 
unb ba gwar in bem fogenannten ®otf)en*©d}i(be hinter bem 
rotten 8otfunger*8öwen taufen unb mit wetöjcn bie brei großen 
©een ©djweben«, namtid SB euer, SBetter unb SDWfar bejeit^nel 
werben fotten. 

Der Sttefte mit Xincturen oerfe^ene $onig«fd)üb, wetzen 
bie SWeujeit not^ gefe^en i>at, fott ber ©(^itb SBatbemar'« III., 



') ffio^t nötiger SinbenMätter. 



(2)ie 9lebaction.) 



9 ~ 



„Htterbag" (t 1315) getoefen fein, weldjen man nod) öor Ämtern 
in ber Äirdje gu ©oroe auf ©eefanb aufbewahrt Ijabe. ^Jrofeffor 
Äomerup betreibt ifyn: mit brei himmelblauen göroen unb neun 
rotten $ergen im golbenen ffetbc* 

Ongemann in feinem übrigen« auf fleigige tjiftorifdjc ©tubien 
gegrünbeten Vornan „Walbemar ©eier" fprid)t fogar öon 24 g 1* 
benen $ergen. Dermalen finb jebod) bie §erjen rotl) unb un* 
gegäljlt, an ben SRänbern be$ ©c$ilbe$ fid> berlaufenb ober oer* 
fdjwinbenb, fo bag alfo ber ©ttyitb bamit beftreut ober befäet ift. 

$äping fprid)t bie „Seoparben" als grün an, ebenfo ber 
ungenannte SBerfaffer öon „Les ätats, empires . ..". Sefcterer 
tjäft bie rotten $ergen mit blutigen £l)ränen für gleidjbebeutenb. 
8lud> ©pener fagt, bag bie »corcula« ($ergd)en) anberwärt* »la- 
crymaea (Jljränen) genannt mürben. (Sr unb einige gleichzeitige 
grangofen finb aud) nidjt abgeneigt, bie rotten $ergen für Statt* 
tropfen gu galten. (£$ ift ja woljl möglich, bag in eingetnen Der* 
witterten ober abgegriffenen Darftellungen jene Heine ftigürdjen 
nidjt meljr fo rec^t fennttid) maren ober aud), bag wirflid) ber 
eine ober ber anbere Sappeninfjaber ©cijci^cn« falber bie $ergen 
in anbere ftiguren oerwanbelt l)abe. 

Stören bie $ergen grün, fo würben fie gewig mef)rfad) als 
©eeblätter, ÜKumblätter, Sinbenblätter :c. angefprodjen unb in 
fjolge beffen attbann aud) Wirfltd) fo bargefteüt worben fein — 
unb biefe Stoff äff ung würbe fi<$ ja bann gar gut an jene Sin* 
fdjauung anfliegen, wonadj bie brei Söwen bie brei großen ©unbe 
bebeuten fotten. 

Über bie fcinfturen ber Söwen fowof)l, als and) be$ gelbe* 
finben ftd> in älteren ©driften mitunter gang wunberlidje 8lu«* 
taffungen unb 8lnfd>auungen. 

3n »Aarböger for nordisk Oldkyndighed« (3af)rbüd)er für 
norbifdje 8lltertl)umSfunbe) Oatjrgang 1879, weift ber gelehrte 
gorfdjer «. D. Oörgenfen in Sopen^agen burd) »ergleidjung gweier 
öffentlicher Urfunben au« ben Sauren 1328 unb 1424 gur Söibeng 
nad), bag bie Söwen nid)t b(au in blauem ober grünem Selbe, 
ja triebt einmal weig in blauem Selbe — wie ftd) aud bem bor* 



tigen etwa« Problematiken Satein atterbing« IjerauStefen liege — 
fonbern wirflid) b(au in ©o(b öon allem anfange an gewefen ftnb 
unb folglid) nod) immer fein muffen. 

Da« ©ort „Danebrog" bebeutet „Dänemglagge", nad) 
einer anberen, mir nidjt mottoirten Überfefcung fofl e« „ber 
Dänen ©*ufe unb ©d)irm" feigen. 

Die bänifd)e ©eepagge enthält aud) in ber Zfyat in rotl)em 
gelbe ein weige* (gemeine«, l)crolbfigürtid)e$) ftreuj, gleist mithin 
üodfommen bem 3ol)anniterfd)itbe$l)aupt; unb ba* Danebrogäfreug, 
burd) welche* ba$ gefammte mefjrfelberige 9Wd)$wappen quabrirt 
wirb, ift ein ftlberne* rotl)borbirte$ fcafeenfreug, oft aud) als btoger 
la^enfreujfaben abgebUbet; mie benn auc^ ber Oefammtfdjitb mit 
ben Letten beö Danebrog$ unb beö (Step^anten^Orbenö be* 
fangen ift. 

Die ®tfä\d)tt ber Sntfteljung beö Danebrogö bewegt \\d) 
auf ber ©renjjlinie jwifc^en $)iftorie unb ©age unb wirb folgen* 
bermagen ergäbt. 

Site SSSatbemar IL, ber nämliche Äönig, welker — wie oben 
befprod)en — guerft ben 8öroenfd>itb führte, am 15. 3uni 1216 
gegen bie ^eibnifd^en (Sfttyen bei S^nbaniffe (unweit bed fpäter 
erbauten %et>at) eine äugerft Ijifeige ©c^la^t führte, war ben 
Dänen oon ber Ueberja^t ber aud einem Hinterhalte ^erüorbrec^en^ 
ben fteinbe i^r Äriegdbanner trofe tapferften SBiberftanbe« abge* 
Wonnen worben. Da öffnet fid) ber |)immel unb eine rot^e ga^ne 
mit barauf befinb(id)em weigen Streuge fen!t \ii) auf bie Dänen 
l)erab. 9Wan ergreift biefe« öanner (ftarl öon töiefe wirb ber 8fa^nen* 
träger genannt) unb bie unermfibtid) üorbringenben Dänen gewinnen 
fomit no$ glorreich bie bereite verloren geglaubte <&i)lad)l 

Diefe* Sanner ift fpäter in ber Domftrd>e gu ©c^le^wig 
aufbewahrt worben. 

Den Danebrogt*£)rben foK (!) ber meljrgebadjte Jtönig %8aU 
bemar II. 1219 geftiftet f>aben;- C^riftian V. erneuerte iljn 1671. 
Da^er bie mit ftreugen abwec^fetnben 3 C ^« W unb C 5 auf 
ber Drbenäfette. 



®is MMidffett $tftft$*f&tt (Jcimffo) 



tm 



alten J3t r exftaate von *g& exn. 



»on 



&lbttt ivttytvtn tum gttigtr - gfttmtßttgett* 



--*-- 



jpcr nadjfolgenbe 2tuffafe grünbet ftcf> nid^t auf fpecielle 
arctyfoalifdje ©tubien. @r mad)t leinen änfprudj auf S3ottfommenl)eit 
unb 33oflftanbigfctt. ©eine 2tbfic$t ift ber 33erfud), in ein ©Hb 
gufammenguf äffen, «a« über ben ©egenftanb bi«I)er an öerfcfjiebenen 
Drten jerftreut beröffentlidjt, ober mm ben legten 3«itgenoffen ber 
alten 3uftanbe Sern« münblid) mitgeteilt toorben ift 1 ). gadf)* 
mäunern roirb er roenig Sfteue« bieten. Slber bie @igentl)ümlidjfeit 
unb ber innere Aufbau biefer ©eite be« ©erner ßutturleben« finb 
oon ber 2lrt, bog fie audf) einem größeren ^ßubtifum einige« 3nter* 
effe abgefeimten fönnen. 

3ünfte unb Srblidjfeit, $anbtoerfe unb eine fyeratbifdje 3«t* 
fdjrift, flehten nidfot gufammen gu paffen. Der 3uf<H*uitenl)ang 
tt>irb ficf> gleidfotootyl toeitertym jeigen. &uv Sinteitung fei gunäd)ft 
golgenbe« angeführt: 

211« ber 9?eid)«graf Snebrid) uon SDofyna, $err gu Soppet 
im ffiaabtlanb, im 3al)re 1657 ba« ©erner ^Bürgerrecht erwarb, 
tt»at)tte er bort aurf) gugfeid) ben eintritt in bie 3"nft, ober rief)* 
tiger in bie ©efeflfdfjaft gu ben ©ädern (Aftern). 3« e &*n **** 
felben ©efettfdjaft gehörte feit bem 15. Oaljrljunberte bie ÜJieljrgaljl 
ber eblen Ferren ton 93attemot)(, beren ©efölecfjt f<f)on im 23e* 
ginn be« 13. 3al}rl)unberte« al« abefige 9?eid)«öaf allen öorfommt 
unb unter feinen fpäter in fpanifdjen ©taat«bienft getretenen 
©ippen brei bitter be« golbenen SBtiefce« galjft. — ©er ritterliche 
©tamm ber tfutennau, im 14. 3al)rfjunberte unter ben Wittern be« 
35eutfd)en Orben« genannt, fear feit 1596 ©enoffe bei ber ©efeU« 
fd>aft ju ßber*@ertocrn (®erbem). 5Die uralt*freiljcrrlid)en (jefet 
gräflichen) im 15. 3af)rl)unberte naefj Sern eingetoanberten Üftü* 



') Sodann to. Wlütltv'S ©^toetger unb ZMUx't ©erner ©eföttyc, bie 
<5$romfen toon 3ufttnger, 2fo«&efoi unb £f<$a($btau, bie 3a&rgfinge be« ©erner 
Zafötnbütyt, namentlich «uff&fee be* Dr. 2$ty6, be* tyrofeffor« ©. #ibfcer 
unb bc« @taat«an$toar« to. ©tterler, ba« fogenannte rot&e ©u$ (®efefc&u<$) 
ftnb bie tooqüglicfe Benttfcten Ouetten. 



linen, verließen bort im 16. 3al)rl)unberte bie ©tube ber Sbellente 
für jene gu ©etymieben. 

Stile« bieg nid&t etwa in eingelnen Ijerabgcfommenen ftamitien* 
gliebem, fonbern im $auptftamme, bei blüfjenbem Vermögen unb 
feubalem §errfdjaft«beftfc, unbefdjabet ifyrer fcofyen focialen ©tellung 
innerhalb unb aufcerljatb t>on Sern unb ofyne jeben früheren ober 
fpateren, birecten ober inbirecten SufarontwlJMB mit ©etoerbe^ 
ober Onbuftrialbetricb. 

Diefc ©eifpiefe, benen fic^ anbere anreihen liegen, genügen, 
um ju geigen, bag jene nac^ £anbtoerfern benannten Korporationen 
etmaö ganj anbere« »aren, al« 3ö«fte im heutigen ©inn biefe« 
©orte«. SCber nod) me^r. 3" benfetben Korporationen gehörten 
neben stetigen aut^ ^Bürgerliche ber öerfdjiebenften Seruf «arten; 
^anbwerfer mc^t auägefdfotoffen. Diefe $)anbwerfer aber nic^t bto§ 
öon bemfelben ober üon üenoanbten §anbtt)erfen, tt)ie ber SWame 
ber ©efeflfäaft, fonbern Don ©etoerben mannigfaltiger 8lrt. (S« 
befanben ftd^ in ber ©efrilft^aft gu ©c^mieben g. ®. ebenfotoo^f 
aut^ ©ader, ©c^neiber n. f. to. aW umgefetyrt. Unter beiläufig 
^unbert männlichen ÜJiitgliebern, »elc^e bie ©efettf^aft gu ftauf* 
teuten anno 1732 gä^tte, »aren nur brei toirfti^e Äaufleute. 
Sitte anberen bamal« in Sern öorljanbenen ffaufleute unb Äramer 
geborten gu anberen ©efettfdjaften. 35a« te^te 2ftitgtieb ber im 
3a^r 1729 au«geftorbenen ©efettfe^aft ber Gebleute war ein 
Uf)rmad)er. 

Die «ngeprigfeit gu atten biefen ©efettfe^aften mar erbli^, 
unabhängig Dorn Berufe unb erftredte fi$ au^ auf bie grauen 
unb $öd)ter aller SKitglieber. 

ßnbltd) gab e« in ©ern au^ Diele $)anbioer{«meifter, meiere 
gu gar feiner t>on ben ©efellf^aften gälten, obgleich fie eben* 
biefelben ©etoerbe betrieben, nacf> benen jene benannt toaren. 

Unb bie auf ben erften SÖlid auffällige, Eingang« ermahnte 
«ngeljörigfeit altabeliger ©ef^lec^ter gu ben öorbenannten ftörper* 
f^aften ging gulefet barauf f)htau«, ba§ fie gu benjenigen «bt^ei* 



— 11 — 



(utißcn ber ©ernct @taat«bürgerfdjaft gehörten, wetdje itjre 93er* 
fammtungcn, iljr armen* unb ©aifenwefen, il)ren gemeinfdfjaft* 
(ic^ett ftonb u. f. w. in jenen Käufern Ratten, bie einft $anbwerfer* 
Verbergen gewefen waren. 

8tmttid| mürben biefe Korporationen feit iljrer Gntftetjung, 
b. f). feit bem 14. 3aljrljunberte, ftet« ©efetlfäaften unb nie 3ünfte 
genannt. SWur ber Dolföt^ümltc^e ©pradjgebraudj gab il)nen, im 
Sftactyftange an tängftüergangene Srcigniffe, mitunter bie tefetere ©e* 
geidjnung. <£« wirb fpäter ftar »erben, warum. 

$eutgutage üerfteljen wir unter 3*wft nur met>r eine ©e* 
noffenfdjaft üon $anbwerfern gu $anbwerf«gwetfen. Urfprfingtid) 
umfaßte ber ©inn be«fetben ©orte« aber au$ nocf> Dieter, ma^ 
bem heutigen „Stub" , „©atjtförper", „©erfammfung", überhaupt 
„©erein" entfpridjt. „3uuft" bebeutet eigenttid) „3ufammenfunft\ 
©etbft bann, at« in einer fpäteren ^eriobe be« ©prad>gebraui$e« 
biefe« ©ort nur metjr im 3ufammenljange mit bem $anbwerf 
übtüf) würbe, begog e« fief) ntd)t auf beffen gewerbliche, fonbern auf 
feine potttifdje {Rotte. 

©ofdje fprad)(id)e Srfcfjehmngcn üeränberter ©ebeutung be«- 
fetben ©orte« in üerfdjiebenen &tittpod)tn, fteljen nidfot üereingett 
ba. Unb fie wieberljoten ftd} eigentümlicher ©eife bei ©orten, 
wefdje fociate ©egriffe begegnen, meift, wie fyier bei bem ©orte 
3unft, in ber {Richtung einer 2lbnat)tne ber ©ebeutung, einer 2trt 
Äbnufeung ober Degrabation. ©er £itet ,,©ot)fgeboren", noef) im 
18. 3af>rt)unberte Attribut be« ©rafen* unb ftreitjerrenftanbe«, ift 
e« nietyt meijr. 

©a« frangöftfcfje ©ort nvilain« (villanus), ef)emat« gteidj* 
bebeutenb mit Sanbbauer, ift jefet faft ein Schimpfwort. 

„Ounfer", Ijeutgutage für ein ^rrbüb be« 2lbet«, ober einen 
mUit&rifdjen Anfänger gebräudjtid), bebeutete efjemat« üiet meljr. 3n 
Sern fpeciett war e« ber ©orgugS* unb Unterfdjeibung«titet ber 
fteubatyerren cor ben ^atrigiern. ©eitere 2lu«füf)rungen über biefe 
fpractylidje Örfcijeinung gehören nidjt (jierljer unb e« wirb baljer 
nad)ftet)enb nur nod) ein ©eifpiet berfefben, af« gum ©erftanbniffe 
t)on Serner 3uftanben bienttdj, angeführt. 

,,©ürger"unb ,,bfirgertid)",un« jefet at« ©egenfafe gu „abetig" 
getaufig, begeidjnete früher nidjt fowof)t einen fociafen ©tanb, af« 
mt po(ittfd)e ©ereetytigung j ungefähr fo, wie ba« feurige ,,©taat«* 
bürger". Sttterbing« aber and) nid)t Staatsbürger im mobernen 
Sinne, weit bie gegenwärtig allgemeinen ftaat$bürgerti$en {Rechte 
eljemal« nur gewiffen Stoffen guftanben. 

3n ©ern burften nur bie gur £f)ei(nal)me an ber {Regierung 
berechtigten unb in ©egng be« actiüen unb paffiüen ©atjfredfjte« 
für bie {Regierung«ämter ©efinb tiefen, fidj ©ürger ober üietmetyr 
rr öurger" nennen, wetzen ©tanbe* fie übrigen« auc^ fonft fein 
motten. 

Öurger waren atfo bort junadtft bie abetigen 8tubat^erren 
(£wingtjerren), welche bei ©rünbung ber ©tabt ober fpfiter barin 
Käufer erbaut fjatten unb biefe wenigften« geitweife bewohnten, 
©ern warb al« 9Kititärcotonie öom faifertic^en JRector ober ©tatt* 
Rätter in Rteinburgunb, bem §erjog ©erc^t^otb oon 3Snngen, im 
Saljre 1191 gegrünbet. ©iefe ©tabt fottte at« ©affenptafe jur 
©anbigung jener btynaftifäen Slbetigen bienen, wetd^e in jenen 
©auen nad^ öottftanbiger 8anbe$I)of)eit aufftrebten; wS^renb ber 
übrige, jur Partei be« §erjog« ge^orenbe 3(bel, fid^ an ber ©tabt* 
grünbung beseitigte, aber auc^ bie erftgenannte, urfprünfltid^ ber 
©tabt feinbti^e 9tbe(6partei trat, atterbing« erft fpater unb nad) 
unb nat^, aber faft üotljäljtig in tyv Bürgerrecht ein. 2ttte biefe 
abetigen behielten babei ifjre ^errft^aften unb i^re geubatred)te. 
©ie übernahmen nur bie ?ftic$t, i^re ©urgen bjm SBanner ber 



©tabt offen gu Ratten unb ifjr gegen Seinbe beigufte^en unb er* 
Ijietten bagegen bie 3"f a 9 e gfri^r ^itfe, nebft ber £fjei(natjme 
an ber o^ne^in ariftofratifc^en ftfibtifd>en {Regierung. 

!Ciefe Staffe üon ©urgent unb tyre oorwiegenbe, ja bfeibenbe 
{Rotte, finb eine befonbere Gigentl)üm(icf)feit öon Sern gewefen. 

Die gweite ©ruppe ber ©urgerfc^aft enthielt bie fogenannten 
achtbaren (te^nfi^igen) ®efrf)te(f)ter unb baoon jene (Sinwo^ner, 
midjc üon ©runbbefi^ (ebten, ben fte gu @igen ober atd Se^en t>on 
ber ©tabt ober bon ben umtiegenben Slbetigen befagen; oft bis 
auf große (Sntfernung üon ben Sporen. !Der im Oa^re 1392 
wegen fatfdjem Sib Eingerichtete ^eter SÄütimatter j. SO. wirb att 
©urger oon Sern unb ©auer in Jrac^fetwafb begegnet, ©ebitbet 
würbe biefe gweite ©urgergruppe an» bem $of*, firiegö* unb 8e^n* 
gefotge be$ 3ä^nnger $ cr 3°8^ uni) f c * ncr ^örtei unb an^ ben 
freien, mitunter wofjttjabenben ßanbteuten, welche ba« {ReidjSgebiet 
bewohnt Ratten, auf bem bie ©tabt entftanb unb bie in Erwartung 
befferen ©ebenen« unb größerer ©idjerfyeit in biefe Ijineingegogen. 
5Diefe ©ruppe bitbete urfprüngtic^ woljt bie ÜJie^rga^t unb einen 
fetjr gefunben ßern ber ©urgerfc^aft unb e$ waren barin oerfc^iebene 
fociate ©djidjten vertreten, üon bem angefangen, \r>a$ man ^eute 
niebern Stbet unb Honoratioren nennen würbe, bis gur befc^eibenften 
©etbftftänbigfcit ()erab. 

ÜDie britte ©ruppe ber ©urgerft^aft waren fmnbwerfer unb 
©ewerböteute, in einer t>ermutljtid) bem noc^ geringen ©ebarf ent* 
fprec^enben , aber nic^t barüber ^inauöge^enben &of)l. ©ern war 
feine §anbet$ftabt. 

Stußer biefen eigentlichen ©urgern gab ed nod) bie fogenannten 
2tu«burger ober ©erbünbete. ÜDer äbfdjtuß üon potitifd^en ©ünb* 
niffen erfotgte bis in ba« 15. 3aljrl)unbcrt fefyr ^äuftg unter ber 
ftorm be« ßintritte« in ba« ©urgerredjt. 3n biefem ©inne waren 
g. ©. bie ©ifc^ofe üon ©afef, tfaufanne unb ©itten, bie ©tabte 
©otot^um unb SWeuc^ätet, bie ©rafen üon Ä^burg, üon ©reierg, 
üon ©aüoljen, ber SJiarfgraf üon {Rotwein unb üiefe anbere, fetbft 
Subwig XI. üon ftranfreid), ©urger üon ©ern. ©ei ben ga^t* 
reiben minber mächtigen abetigen unb nic^t abetigen Sluöburgern 
na^m biefe« ©urgerred^t me^r benß^arafter eine« ©^ufeüer^ättniffe« 
an. ©ie 3^ fofd^er 8lu«burger unb ber Umfrei«, in bem fie 
wohnten, erweiterten ftd) nad) unb nac^ fo fefjr, baß bie ©tabt, 
um ni^t in att gu üiete frembe §änbet üerwidtett gu werben, cnbtid) 
im 3a^re 1477 biefe« ©urgerrecfyt alten jenen auffagte, wetdfje 
nic^t binnen 3a^re«frift Käufer in ber ©tabt erworben tjfttten. 

Die ©erteifjung be« üotten ein^eimifc^en ©urgerredjt« ge* 
ft^a^ Slnfang« freigebig an unbefc^ottene freie 8eutc jeben ©taube«, 
ät« aber bie ©tabt mit itjrem ©ebiet fic^ gu einem in ber ©djweig 
tonangebenben unb üon ben SWadfjbarmädjten geaebteten, fetbftftänbigen 
©taate entwidett fyattt, erfotgte biefe ©erletyung, wetc^e bie ST^cif* 
na^me an ber JRegierung«gewatt gewährte, immer fettener unb 
meift an ljeroorcagenbe ^Jerfonen. Sin {Rat^fc^fuß üon ©egtnn be« 
17. 3a^r^unberte« gibt biefer, bamat« fd)on atten ©epftogen^eit 
gefefetidjen 2tu«bru(f unb fagt: 

„Da $anbwerfer, benen ba« ©urgerrec^t üertie^en worben, 
nad) Sr^att be«fetben ba« $anbwerf aufgegeben unb grtangung 
üon {Regierung«dmtern begehrt ^tten, fo fotten fotdje fünftig nur 
me^r at« „ewige Sinwofyner" aufgenommen werben." 

©wige Sinwotjner genoffen alle im gütigen ©inne be« ©orte« 
bürgerlichen {Rechte wie (£inl)eimifd)e , aber feine SEtjeitnaljme an 
ben {Regierung«wa^(en unb am ©urgertitef. ©ie waren wie bie 
Sanbbeüotferung unb wie fetbft jene Slbetigen, welche ba« ©urger* 
retfjt nic^t erlangt Ratten, bie Untertanen, bie ©urger aber 
bie Ferren be« greiftaate«. 

2* 



- 12 — 



©ie fettene Sertetyung be« Surgerrectyte« ^atte eine att* 
mälige ftarfe abnähme ber Sollburger gur $olge, mätyrenb iljr 
Anfefyen unb i^re ©oljlljabenljett mudj« unb ber ©emerbeftanb bei 
tynen immer fettener oorfam. 

Unter ben Sollburgern felbft erlangten jene ®efdf)led)ter, bie 
ftd) im ©taat«mefen häufiger Ijerüorgetljan Ratten, allmätig meljr 
Anfeljen unb ffinfluß, al« bie im ©djatten bcfdjeibener SEljätig* 
feit Serbtiebenen. S« ergab fid> in Solge ber (Sntmidelung ber 
SMnge in Sern öon felbft, baß bie Abet«gefd)led)ter alle gu biefen 
fceroorragenben gehörten. Unb e« entftanb in ber gmeiten $älfte 
be« 17. 3at>rl)unberte$ gur Segeid&nung aller biefer tyeroorragenben 
®efd)led)ter o^ne Unterfäieb i^rcr urfprünglicf>en Abfunft, im Serner 
©prad&gebraudje bie Benennung „^atrigier", unter metdjen bann 
nodj bie „3unfer" befonber« untergeben mürben. SDer gütige 
©pradjgebraudj uerfte^t im Allgemeinen unter ^Jatrigiern jene ®e* 
f^fed^ter bürgerlicher Abfunft, meldje burd) Sefleibung öon föatlj«* 
[teilen in reid)«unmittelbaren ober unabhängigen ©täbten gu An* 
feljen gelangt ftnb. 35a« jefcige Serner ^atrigiat enthält biete 
fold&e ©efätedjter, aber e« gäf)lt aud) unter berfelben Benennung 
eine Angabt ©efäledjter Don altem Abel. Ungeachtet ber innerhalb 
biefe« Sßatrigiate« ober Surgerfd|aft beftanbenen foetafen Unter* 
fdjiebe, blieb aber ber officielie Xitel für Aue oljne Unterfdjieb 
„Surger öon Sern" ober „regiment«fäf)ige Surger". Unb ©efefce, 
Urtl>eil«fpruif) unb biplomatifdje Sorrefponbeng ergingen im tarnen 
öon ©djultljeiß, töäty' unb Surger ber ©tabt Sern. 

©er Segriff biefe« Sürgertitel« mar jenem be« antifen „civis 
Romanus" ober be« oenetianifdjen Mobile äfynlidjer, als bem mo* 
bernen bürgerlichen Segriffe. S« mar ein gesoffener $rci« öon 
gamitien, im au«fd>tießtid)en Sefifee ber ©taat«gemalt beftnblid}, 
ber 2Hef)rgal)t nad) ben leeren, einige aber aud) befdjeibeneren 
©d)idf)ten angeljörig. 

Oeber Sürger mußte SWitglieb einer ber breigef)n anerfannten 
©efeüfdjaften fein, oon benen einige am (Singange biefe« Auffafce« 
erwähnt morben finb, unb e« ift eine Sigentljümlidjfeit Sern«, baß 
gerabe in einer ©tabt, mo e« nie mfrflidje 3önfte gegeben, unb 
mo ber fmnbroerferftanb meniger al« irgenb mo politifdje 2Radf)t 
befeffen fyat, bie gefammte Sürgerfdjaft, abelig ober ntdjt, in ®e* 
feüfctyaften ober ®emeinbeabtljeilungen eingereiht mar, bereu 2Wel)r* 
galjl bie Senennung üon £anbmerfen führte. 

3n ber cutturgeföidjttidjen (gntmidetung be« $anbmerfer* 
ftanbe« finb bie 3nnung unb bie 3mtf* gmei feljr oerfdjiebene ®e* 
ftaltungen. 

©ie 3anft fear potitifd), bie Innung mercantil. j&ux erfteren 
fonnten nur 9Känner, gu lefeterer audj grauen geboren, ©eorbnete 
Stütze be« §anbmerfe« mar ba$ ©treben ber Onnung, SDia^t ber 
fmnbmerfsmeifter na^ außen 3«f b« 3«"ft. 35te eine mar pro* 
buetio, bie anbere aggreffiö. 

$anbmerf unb ©emerbe fanben in ben ©täbten guerft eine 
gefiederte Sfifteng^unb ben SDBeg gum SBo^lftanbe. 811« biefer er* 
reicht mar, ermadjte ber SBunf^ na^ (ginftuß unb SKacfjt. ÜDie 
SSereinigung in ©üben ftSrfte ben SKut^ gum gemeinfamen Sor^ 
geljen; bie Verrichtung ber notljmenbigften 8eben«bebürfniffe burt^ 
bie $anbmerfer gab i^nen ba« ©efü^I ber Unentbeljrlicfjfeit, unb 
bie ^aubfeften ©efeüenfärnärine maren bereit gu ^anbgreiflic^en 
Argumenten. 

Unb fo mieber^olt fic^ mit faft ermübenber SRegelmaßigfeit 
in ber inneren (SntmicfelungSgefcfiidfote fo uteler nutteteuropäifdjer 
©täbte ber Äampf einer anfang« ariftofratifc^en ©tabtregierung 
mit bem immer ungeftümer anbringenben unb in ben Sefife ber 
©emalt einbringenben §anbmerferftanbe. 



S)iefe mitunter langen unb blutigen ftämpfe maren für ba« 
eigentliche ©ebei^en ber ©täbte meift fteril. (5« mar ein eljrgeigiges 
{Ringen, fein gemeinnüfcigeä ©treben. 

Sem mar oor biefelbe Aufgabe gefteüt. Stud) ^ier muc^ mit 
bem 3M)lftanbe bie Sege^rli^feit bes ©emerbeftanbed. Unb ba 
ba« ßentrum ber SReidjSgemaft entfernt unb ber Serbanb mit iljm 
gelodert mar, lag ba« fjetb offen für ben ftSbtift^en ^arteifampf. 
Aber bie Sofung ber Aufgabe, anberämo bur^ SefSmpfung 
ber entftanbenen ,3 fl itfte gefugt , mürbe Ijier glüdli^er gefunben 
burc^ i^re Ummanbfung, bie in jenem &txtpunttt burc^gefü^rt 
mürbe, mo fie brotjenb gu merben begannen, aber nod) feine fefte 
Drganifation befaßen. 

I)ie ©tabt entging fo inneren ©irren, behielt Süd unb 
Sraft nad) Außen unb blieb, xoa# fie Dom Anfange an gemefen: 
ein im Shrne ariftofratift^e« , in ben formen bemofratif^e« ©e* 
meinmefen. 

3n feljr üiefen ©täbten mar bie Silbung öon 3 fl «f^ »it 
ben fc^merften ©trafen bebro^t, o^ne baß baburdj bie gemattfame 
Sinfü^rung unb blutige AufredfMaftung ber Sw^^fl^wwoe« w* 
Ijinbert morben märe. 

3n Sern enthielt ber ©b ber 9tät^e bie 9$erpflüf)tung, 
„fünfte gu meren 11 , b. i. gu Ijinbem. Aber ba« Seifpief oon 
Außen unb ber £rieb nac^ Abfonberungen lag fo in ber 3«t, baß 
audj ^ier gule^t bie gange Sürgerfdjaft in ©efeüfc^aftcn üert^eift 
mar, beren SKefyrgaf)! mo^l \\)xtn tarnen Don $anbmerfen entlehnt 
Ijatte, bie aber babei etmaS »on ben §anbmerfergünften, fei e« im 
früheren, fei es im heutigen ©innc, gang Serfc^iebene« gemefen 
unb geblieben finb. Siel efyer tann man biefe ©efedfe^aften al« 
einen bem $anbmerf$ef)rgei3e corgefc^obenen Siegel, ja gerabegu 
als Anti*3ünfte begeic^nen. 

SSSie ftd) ba« entmidelte, mirb am beften au« einem furjen 
Ueberblide in etyronologifdjer golge erhellen. 



©eit 1218 freie 9teid)«ftabt gemorben, mit einem flehten 
©ebiete, blieb ftd} Sern ba 1b felbft über (äffen gmifdjen mächtigen, 
iljm bamal« feinbfeligen Slat^barn. ©ie finfenben §ol)enftaufen 
maren i^m fein ©d)ufe me^r, ba« 3^inger $ergog«^au« au«* 
geftorben, fein (Srbe gerfplittert unb gum Steife in bie $änbe ber 
geinbe Sern'« gelangt. 

Sin SRatlj oon gmotf STOitgliebern, unter Sorft^ eine« ©c^ult* 
Reißen, regierte bie ©tabt. Sier Senner ober ^ßannerljerren, bie 
aud) im Statte faßen, Ratten bie Auffielt über ba« ftrieg«mefen 
in ben mer ©tabtüiertelu unb führten abmec^felnb ben Sefe^t bei 
$rieg«gügen. 3m ®efed)te mar i^r $la^ gunäc^ft beim ©tabt* 
panner, baljer i^r Sftame. 

Aber bie oberfte Se^orbe mar bie ©efammt^eit aller un* 
befc^oltenen anfäffigen Sürger, meiere Käufer Ratten ober ©runb* 
gin« gafften, unb meldje ben im Alter öon fünfge^n Oa^ren ab* 
gulegenben Sürgereib gefdjmoren Ratten. 9?at^ unb ©d)ultf>eiß 
maren bie ric^terlidje unb SjecutiöbeljSrbe unb mürben nat^ 9Äaß* 
gäbe ber faiferlidjen ^anbfefte üon ber ©efammtbürgerfdjaft er* 
mä^lt. ©iefe SBa^l fottte jä^rlit^ ftattftnben, aber e« famen öfter« 
Raufen unb norf) öfter SBieberma^l ber Au«tretenben Dor. 

6« mar alfo, ma« man l)eute eine Serfaffung auf breitefter 
©runblage nennen mürbe. 

£[)at jäcf)(tcf) aber mürben nur Abelige in ben Sftatl), unb bie 
Sorne^mften »on i^nen gu ©c^utt^eißen ermaßt. Audf) bie Senner 



13 — 



maren bi« 1420 attc abetig ober au« bcm Stbet gfeid}ftef)enben 
®cfd>led)tern. tiefer bem tlbet eingeräumte ©orgug grünbete fidf> 
auf fein ©tatut. Cr mar freimiffig, aber in ben Umftänbcn be* 
grünbet unb ber ©eift ber 3Äititär*£ofonie fpradj ftdf> barin ans. 

Denn eine Partei be« Slbet« ljatte gur ©rünbung ber ©tabt 
mefenttid) mttgemirft unb babei Dermutfjlid) ungemäljtt at« ur* 
fprfingtidje 9tott)«Derfammtung gehaltet. SDtcfcr Stielt be« Stbel« 
war am ©ebenen feiner Schöpfung mefenttid) beteiligt. 8tu« feinen 
©ütern ftammten ötclc ber eingemanberten ©emoljner, unb biefe 
©üter bitbeten ba« natürliche ©erfeljr«gebiet ber ©tabt. 2lud) bie 
Unentbet(rtid)feit frieg«erfatjrener gütjrer unb angefeljener ©efanbten 
machen jene ©eoorgugung be« Stbet« erffärtid). Daß er fidj im 
gelbe unb im 9?atf)e be« in tt>n gefegten Vertrauen« mürbig unb 
bie ©ürgerfd)aft bagu mittig geigte, fpridjt für beibe unb mar übri* 
gen« gur (Spaltung ber ©etbftänbigfeit fef)r nötljig. 

Ungeachtet be« abeligen ©tabtratye« befanben fid) atfe ©erner 
©ürger bod) in mürbigerer Sage at« in anberen, fetbft größeren 
©täbten, mo bie 9?att)«gemaft unb ba« Sßafyfrectyt t)on 9ied)t«* 
wegen nur gemiffen gamitien geborten. 

3n Sern Ijatte Don föed)t«megen aud) ber geringftc ©otl* 
bürger ba« aettoe unb paffiDe 2Baf)tred)t gu atten ©ürben, menn 
aud) bie mirttidje Srrcid^ung fofdjer fflürben für iljn nidjt mafyr* 
fdjeintidjer mar, al« ber befannte SlKarfdjatlftab für jeben ©otbaten 
Napoleon'«. 

üKit biefen Sinridjtungen mar einer ber gefäfyrtidjften 3»ie* 
trad)t«f einte anberer freier ©täbte befeitigt unb bem bamat« nodj 
unbefannten aggreffiDen 3«"ftgcift ber £anbmerfer ein ©egen* 
gemixt vorbereitet in ber übrigen gleichberechtigten ©ürgerfdjaft. 

gür aöe 8eben«inittet unb für gugefdjnittene Steiber mar 
§anbet unb ©anbet gang frei, ßbenfo für ben ftteinDerfefjr atter 
übrigen 8eben«bebürfniffe. ffieber ©orfauf, nodj 3wnftgwang, nod) 
©annred)te ftanben im ©ege. Sftur menn ein Sauf in ben fefct* 
ermähnten ©ebürfniffen fünf ©cfyiltinge überftieg, ma« in ©etradjt 
be« bamaligen ÜKüngfuße« unb ber bamaf« meit größeren Sauf* 
traft be« ©etbe«, beiläufig einem heutigen Äaufmertt) Don 60 bi« 
80 ff. 5. SB. entfpredjen mochte, mar ein Pfennig (etma V/ 2 
Sßvoctnt) ftäbtifdjer 3otf gu entrichten. 

©age, üRaß unb üKünge maren geregelt unb gefiebert. ß$* 
portartifef mar nur 8eber unb etma« £udj, ^robuete ber reiben 
©ieljgudjt be« Sanbe«. 

Innungen merben nod) gar nid)t, £>anbmerfer nur Ijie unb 
ba gufäöig in ben Serner Urfunben be« 13. 3af)rl)unberte« er* 
mätynt. SSon ben vier fogenannten großen ober alten ©efettfdjaften 
gu ©einrieben, 9Refegern, ©ärbern unb ©ädern (^fiftern) mirb 
fpäter nod) bie Siebe fein. Dod) mag fdjon l)ier einige« über fie 
gefagt merben, ma« gmar nirgenb« urfuublid) erfidjtfid) ift, aber 
nad) ber Sage ber ©erljättniffe Dietteidjt ben 2tnlaß gu il)rer ©if* 
bung unb iffrem fpäteren ©orrang gegeben fyaben mag. 

Die ©tabt Sern beftanb an^ Dier in äftefter 3*ü mof)f 
burd) bie vier Slrme ber Äreuggaffe üon einanber abgeseiften 
Vierteln. 

JBefonbere Benennungen biefer ©tabtüiertetn finb nidjt be* 
fannt. 5Wun fam ba« in bieten ©täbten öor, baß gleichartige $anb* 
merfer auc^ total näfycr gufammen gefiebett motten. Sine ferner 
9?at^«urfunbe Dom anfange be« 14. 3al)rf)unberte« fagt bei 2fa* 
meifung einer Dertticf)feit für bie ©erber au«brü<f (ic^ , „baß man 
in guten ©täbten bie $anbmerfe „fonbere 1 "' . 

@« ift nid)t gemiß, aber bie 93ermutt)ung liegt nat)e, baß 
in ©ern eine fote^e ©onberung beftanb. 



5ür bie ©erber paßten folc^e Quartiere, mo ba« öon i^rem 
©emerbe oerunreinigte ©ac^* ober gfußmaffer bie ©tabt »erließ 
unb nid)t me^r gur ©enüfeung fam. S« mar ba« bie fogenannte 
2Ratte unb fpeciett ber t)om ©tabtba^e abgeleitete fogenannte obere 
©erbergraben im SRorbmeften ber ©tabt. Dort fjinau« (ag and) 
ba« fpäter bem SSenner Don ©erbern gur SSermattung gugemiefene 
ßanbgeric^t 3oßi^ofen. 

5ür bie ©djmiebe empfahl ftc^ ba« Dftenbe ber ©tabt, ba* 
mit ber fjcrrfdjcnbe ©inb ben Wand) unb bie gnnfen Don ben 
$o(gbäc^ern ^inmeg me^e. Dort mar and) bie taifer(i$e ©urg.ge^ 
mefen unb tag bie Sunferngaffe, ber ^auptfife be« ©affenbebarfe« 
unb ber ^ferbe. 

Den ©ädern ober ^fiftern mochte bie fübmefttic^e, bem 
müf)[treibenben ©utgenbac^e nädjfte ©eite ber ©tabt besagen. 
Dort I)inau« tag ebenfatt« ba« fpäter bem 93enner »on ^Jpftern 
gur Dbforge anoertraute Sanbgeric^t ©eftigen. 

Die 3Refeger motten fd)on tängft ba Raufen, mo noc^ im 
19. 3al)rl)unberte bie fogenannte niebere ©djaat ober fjteifc^^atte 
(ag. Unb meit ßifen unb ©rob, Seber unb Steift bamaf« bie 
mefenttidiften ©cbürfniffe maren, mögen bie öier ©tabtmertet Diel* 
teic^t in eine gemiffe ©egie^ung gu ben genannten üier ^erüor^ 
ragenben ©emerben gebraut morben fein. SWidjt at« ob biefe ®e* 
merbe barin irgenb metcfje ©orrec^te ober potitifc^e ©ettung gehabt 
Ratten, fonbern at« einfache örtliche Unterfc^eibung, mie fie fonft 
audj »on einem Sturme, einer ©rüde u. f. m. entlehnt mirb. 

3n fpäterer 3^it ^atte fid) ba« atterbing« geänbert, unb bie 
®emerb«teute mie bie anberen fociaten ©d)id)ten motten gerftreut 
in ber gangen ©tabt. 

23om ©ebiete ber ©ermuttjungen gum ^ofitiüen gurüdfe^renb, 
ermedt bie im Oafyre 1294 gum 2lu«brud)e gefommene innere 
©ä^rung gunädjft bie Jtufmerffamfeit. 

3^r 3lnfaß mag finangietter SWatur gemefen fein. Sitte Slemter 
maren gmar unbefotbet, aber bie Dielen ©ertfyetbigungöfriege, bie 
2Biebcrfjerfte(tung ber burc^ gmei ©etagerungen befdjäbigten ©tabt* 
mauern unb gerftörten ©pitäler motten ben f^maten ©tabtfädet 
unb ^äuferbauten in ber fc^nett üergrößerten ©tabt mannen Gin* 
getnen in'« ©ebränge gebraut ^aben. Den 3uben mürbe mit faifer* 
tiefer ©eneljmigung eine ©uße t>on fünfge^n^unbert ÜWarf ©ifber, 
angeblich für gu triet begogene ©uc^erginfen, aufgelegt; ein ©emei«, 
baß man fleißig geborgt Ijatte. 

Die &af)l üon gmoff föätfyen, üon benen mehrere öfter« im 
getbe, auf ©efanbtf^aften ober auf iljren ©^töffern abmefenb 
maren, modjte gur ©eforgung ber mannigfaltiger unb umfang* 
reidjer gemorbenen inneren unb äußeren Angelegenheiten ber »er* 
größerten ©tabt nietyt me^r au«reic^en. 

Die in ber ©tabt befinbtidjen fogenannten adjtbaren ©e^ 
fc^tec^ter, meiere tel)en«fäf)ig, mit bem ©runbabet üerfc^mägert unb 
if)tn fociat gtei^geftettt maren, motten Don einer ©ermeJjrung ber 
9latf)«fifce für fi^ eine größere ©etfyeifigung mit folgen ^offen, 
at« iljnen bie bi«^crigen äöal)ten neben bem übermiegenben ©runb« 
abet gegeben Ratten. 

6« mürbe atfo bie ©ermefyrung be« 9tat^e« um fec^ge^n, 
burd) bie Dier ^anner^erren ober ©enner gu ernennenbe ©er* 
trauen«männer, je Dier au« jebem ©tabtDiertet, befdjtoffen. Diefe 
©et^ge^ner ernannten bann fetbft mieber gmei^unbert ©ürger, 
fünfgig au« jebem ©tabtDiertet, at« großen ©ürgerratl). Sitte biefe 
Ernennungen unter ©orbeljatt ber jcbe« 3a^r am Jage nad) iljrcm 
(Srfotg eingu^otenben ©utt)eißung burc^ bie ©efammtgemeinbe. Da 
bie ©tabt nod) im 3af)re 1466 faum über fieben^unbert ©of)nnn* 
gen, um 1294 atfo jebenfatt« Diet meniger gä^tte, fo erbeut, baß 



- 14 — 



jeber einigermagen bagu fähige öürger auf bic ^Berufung in bcn 
©ürgerratl) im £urnu« weniger 3af}re rennen fonnte. Diefer 
Sürgerratfy war alfo ein ber btö^er Ablief gewefenen allgemeinen 
SJürgeroerfammtung äfynlidje« Organ, unb wie biefe au« allen oer* 
fd^iebenen ©tänben gufammengefefct, aber minber fdjwerfällig unb 
für ben mit (Srwerb irgenb einer 9lrt befdjäftigten Zt)til ber ©ür* 
gerfdfjaft weniger gefd)äft«ftörenb. 

2fad} ber um „bie ©edjgefyuer" oermel)rte eigentfidje Watt) 
ober Senat blieb bem bisherigen Sßefen gleid). Söäljlbar war jeber, 
ben ba« öffentliche SSertrauen fjinein berief; bie Berufungen aber 
erfolgten tf)atfä$lid) gang in ariftofratifdjer {Richtung. 

Die näheren Detail über ben Verlauf ber bamaligen Se* 
wegung, weldje mit ben eben ergäblten SRefuItatcn abfdjlog, ftnb 
nietyt urfunbüdj aufgezeichnet. Sine 3nbeutung barüber gibt aber 
bie merlwürbige ©teile eine« fpäteren SRatl)«befd)[uffe« oon 1373, 
weldjer fagt: „bag, wo öiel 3finfte in ben ©tabten finb, audf) biet 
unb bief große Parteien unb 3Rigf)äfle entfpringen, unb oon foldjen 
©tößen guten ©tobten oiel unb bief bäärfid) migfungen Ijat unb 
mißlingt; unb wollen bieg oorforgen in unfrer ©tabt, al« aud) 
unfre SSorbern basier bei adjgig 3af)ren eigentlich üer^ütet. " 

S« fönnen bei ber um 1294 aerljüteten ®efal)r nidf)t £>anb* 
werfergünfte gemeint fein, ba foldje nidjt beftanben; fonbern e« 
matten wof)l anbere Stob« ber Regierung gu Raffen, in benen 
fid) audj £anbwerfer bemerflidj gemacht fjaben mögen. SSermutljlid) 
beftanb fdjon eine SEenbeng , ben oerfdjiebenen ©tänben unb @r* 
werb«arten befonbere Vertretung gu oerfdjaffen , welkem bebend 
tidjen ©onberftreben bie wirflid) gu ©tanbe gefommene 2lrt ber 
3ujammenfefeung beiber SRät^e atlerbing« öorgugief^en war. 

3m ©angen berlief bie Bewegung friebtid) , wie benn über* 
fyaupt in bem fonft fo energifdjen unb frieg«bereiten Bern alle 
inneren fragen unb {Reibungen unblutig gelöft unb für ba« 2luf* 
treten nad) 2lugen nie fjemmenb geworben finb. 



aKii bem 14, 3afjrf)unberte beginnen bie elften urfunblidjen 
©puren t>on £anbwerferimwngen. 1307 erlieg ber föatl) eine 93er- 
orbuung über ba« £udjmad)en, unb 1316 über bie £ud)färberei. 
1314 würben bie ®erber, bie fidj in ber©tabt ausgebreitet Ratten 
unb ben Säcfern, STOefegern unb SBinfaffern (fiüfern) ba« ©affer 
oerunreinigteu, wieber örtftdj eiugefd)ränft; 1326 Hjnen eine gweite 
©tation am oberen ©erbergraben angewiefen, unb 1332 bie oon 
„ben üWeiftern be« ©erberljanbwerfe«" bem 8totf)e öorgelegte Drb* 
nung gutgeheißen. SDiefe Drbnung enthielt ©eftimmungen über bie 
innere ®emerbebi«cipfin unb über bie al« regelrecht gu bead)tenbe 
Seberbereitung. 

1321 Ijaben fid) laut i^rer ©tiftung«ur!unbe bie „SDieifter 
unb ©efellen ber ©teinmefeen, Steinmauer, ÜJiurer unb ©tein* 
braver allein üergefellföaftet unb bie Sruberfdjaft be« $anbmerf« 
it>ren Anfang genommen", ©efellen finb ba nidjt im heutigen 
©inne, fonbern al« ßompagnon« ober £l>eUnet)mer gu oerftetjen. 

1347 lauften bie „©teinmefeen, ©teinbrädjef unb 3 £anb* 
werf" eine $frünb unb eine Settftiftung im niebern ©pital, „wie 
e« bie SBeber unb bie ftifdjer fdjon Ijabcn". Da«fetbe traten im 
3al)re 1345 bie ©djmiebe, unb im 3aljre 1363 abermal« „bie 
frommen %mtt, bie ©etymiebe", je mit gwei ^frünben. 

1367 teftirt £erman &\Qtxli über fein §au«, „ba bie ©er- 
Wer gur ©efellfc^aft ingan". 



1373 beftfitigte ber 9tat^ auf« neue bie ©erberorbnung unb 
au$ gewerbliche Statuten für bie 9ftefeger, ©c^miebe, Wftet 
(Sß&dtx), ©c^neiber, ©^mac^er, ©ad^nagter, SBoüfc^läger unb 
Äürfc^ner. Ueberbie« würbe bamal« beftimmt, bag ber Wati) über 
jebe« ©ewerbe gwei bi« trier äuffe^er felbft ju ernennen 2 ), unb 
biefe unter 9lnberem auc^ barauf ju fe^en ^aben, bag bie @ugeu 
gu $)anben ber ©tobt abgeliefert werben. Die £anbwerfer waren 
alfo furj gehalten. Die fflejeic^nung S>nn^t fommt nirgenb«.öor, 
unb in ber £I)at waren aHe biefe $anbwerferoereine btog gewerb* 
lic^e ©efellfdjaften. 3luc^ in ben ftörmif^eren 3eiten, oon benen 
weiterhin tie föebe fein wirb, ^aben bie $>anbwerf«gefetlfc^aften 
Sern'« Weber i^re SSorfianbe felbft ernannt, nori) über ©ewerb«^ 
oerleit)uug ober Sinwanberung frember SDieifter entfd)ieben, noc^ 
3nnftjwang ober öannrec^te, ober politifdje JRepväfentation befeffen. 

®leid)itiot)t nahmen biefe Vereine lebhafte anlaufe, um fid> 
ju 3önften unb ju Politiker ÜJiacftt emporgufc^wingen. 

©^on in ben 3af)ren 1351, 1353 unb 1359 oerorbnete ber 
9Jat^ ©trafen unb gab befonbere ©ewalten gegen jene, we(d|e fid) 
o^ne SRatlj«befel)l oerfammeln ober mit ben anbern „raunen" (ge* 
feinte Slbreben treffen) ober etwa« ©efaljrfidje« nic^t fofort an* 
geigen. 

1363 mugte ber SRatf) (e« ift barunter ber eigentliche SRat^ 
ober ©enat, md)t ber groge ©ürgerrat^ ju üerfte^en) alle ©afeun^ 
gen unb Söünbe abraffen, weldje fic^ mehrere ber $anbwei'fer* 
gefeüfc^aften, namentlid^ ÜJie^ger, ©djmiebe, Sacfcr, 3" nincr ^wte, 
Gebleute, ©c^iff (eute, ©d)ul)mad)er unb bie ©cfellfc^aften gum 
SJMjren unb gum äffen gegeben fjatten. 

3m 3a^re 1364 würbe über lebhafte« öege^ren ber §anb» 
Werferpartei ber mergeln Oa^re oor^er au« ber ©tabt üerwiefene 
©c^ultljeig Sodann üon Subeuberg wieber au« ber väterlichen 
S3urg ^eimge^olt unb oon ben $anbwerfern feftlid) in bie ©tabt 
begleitet. Dod) war bie« nur eine Düation in ben gefefclidjen 
©c^ranfen. Die 9tüdberufung felbft entfdjieb ber 5Rat^. 

3m 3af)re 1368 liefen „bie ®cfetlf(^aften w , wie fid} ber um 
1470 Ijerum fc^reibenbe ß^ronift au«brüdt, gufammen, erboft über 
bie fdjieb«rid)terlid)e 35erurt!)eilung ©ern'« gu einer anfe^nlic^en 
Sntf(^abigung«fumme an ben fflifdjof »on Safet für bie bei einem 
tJetbguge burdj ferner Ärieg«(eutc angerid)teten©(^aben, unb wollten 
©türm läuten. Die @ntfd)loffenf)eit be« SRatfjc« oerf)inberte bie 
ßntwidelung be« Auflaufe« gu einem 2tufftanbe. 

Slnber« im 3al)re 1384, wo oor gaftnac^t eine eigenmächtige 
3Serfammlung ber „©efellf haften unb 3ö"f^ M — fagt bie ßfyronif 
3uftinger'« f unb fügt bei, bag „bie gange ©emeinbe baljin fam", 
ben 3?at^ al« abgefegt erflärte, jebo^ fofort, o^ne an ber 95er* 
faffung ct\r>a^ gu änbern, benfelben ©d)ultljeigen unb mehrere 
{Rät^e wieber wählte, unb nur adjt 2Äigliebige burc^ anbere er* 
fefete. @« war ba« eine üerfrüt)te unb gefe^wibrige 2Jornaf)me ber 
fonft ofyneljin alljährlich um Dftern unter Söiitwirfung ber ®e* 
fammtbürgerfd)aft gepflogenen SBa^l für alle Slemter. 2luc^ bie«* 
mal fc^eint ber 2ln(ag finangieHer 3trt gewefen gu fein. Der mäd)* 
tigfte unb beljarrjidjfte geinb Sern'«, bie öurgborfer fiinie ber 
©rafen öon Styburg, war bamal« überwunben worben. 5lber getreu 
bem gewohnten S5erfa^ren gegen befiegte ©egner, ^atte e« ber SRatl) 
öorgegogen, ftatt bie ©rafen gu vertreiben, i^nen ba« ©ürgerredjt 
angubieten unb bie ©tabt Surgborf. i^ren §auptfife, nic^t im 
©türme, fonbern burdf) SSertrag unb gegen Sntfdjäbigung gu er* 



*) (5« toaren baö nic^t getvc^nli^c ©en>erfce*1Kcttefte au« bem $onb- 
n?crf«panbe, fonbern toentgflen« jum Steile angefe^ene SWänner. 



— 15 — 



werben. Die Saft tit\tt gntfdfäbigung fiel aber in eine ?eriobe, 
wo aud) anbere Erwerbungen, bann iBeifdjaffung oon ©efdjüfeen, 
©olbgaljlungen unb lange gelben mit ftreiburg bie ©tabt fetyon 
gur aufläge oon ©teuern unb gur Aufnahme oon Darlehen ge* 
nötfjigt Ratten, unb bie unruhigen §anbwerfer motten iljren Sr* 
folg ber fie unterftüfcenben Ungufriebenfyeit eine« Steiles ber min* 
ber bemittelten ©ürgcrfdjaft oerbanfen. 

UcbrigenS würben bie ©teuern gejagt, bie anlegen getilgt ; 
Sern erfüllte alle feine finangielleu 33erpflid)tungen, unb ber gange 
Sorfall würbe in einer fo gewalttätigen, anbersroo gang anbere 
©cenen Itefernben £tit, ^ c &<** öierje^nte 3af)rljunbert, nid)t 
feljr ernft genommen. 

ffienige läge nad) bem auflaufe, am 24. Februar 1384, 
faßten au$ ©d)ultf)eiß, 9?atf) unb bie oerfammelte ©efammt* 
gemembe ben oerfoljnltdjen Sefcfyluß: „Sftadjbem neulich etwas äen* 
berung gefdjeljen , jebod) SWiemanb an 8eib unb @ut gefdjmaljt 
worben, fjabe man tuSgefammt ftolgenbes befdjworen: SS foll baS 
SSorgefaHene SWtemanb rächen; wann wir f ollen unb motten leben 
gufammen als ©ruber, unb als unferc SSorbern je getfjan". 

aber bie 3«wftgetüfte fdjliefen nid)t ein. Denn fdjon adjt 
Oaljre fpatcr, 1392, würbe nad) ©efdjluß beiber Mtty befdjmoren, 
baß: „Um 3 Sn f* c gu wehren unb ©traben guoorgufommen , wie 
er bisher gewert worben, bamit fid} aud} unfere ©tobt größlidj 
gebeffert fyat unb mit ©ottes $i(fe fürbaß beffern würbe, ob wir in 
öin^ettigfeit unb oljne $>ün\tt bleiben mögen, fyaben ©emeinbe unb 
xebed §anbwer! befonberS befcfyrooren, baß wir oon atten ©afcun* 
gen, SJünben, ©elübben, welche bie §anbwerfe gemalt ljaben, tan 
(ablaffen) f ollen, ©treitigfeiten foll baS §anbwerf oor 9tat^ 
bringen. Ueber bie aufnähme fyergefommeuer frember SDieifter unb 
Anette (OcfcHcn) entf Reibet ber töatl). Sßer auf fünfte ausginge 
ober rebete, ober auf Aufläufe , 2Wißf)ällung ober auf Ijeimlidje 
©ajungen, otyne ©c^uttljciß, SRätfye, ÜBenncr unb §eimlidjer (woI)t 
bie ©ed>gef)ner), baS alles foll man oor biefc bringen. SBer f)te< 
gegen Rubelt, foll ewiglidj oon unfrer ©tabt fahren unb an ben 
Sau (beS 2D?ünfterS) geben ljunbert ©ulben." 

Das 3 un flft rf & cn b cr £>&nbwerfer Äar ^ a > °& er b er ^atf) 
unb bie ©emeinbe fetten es im 3aume. 

3n ber ©erner ©efömmtgefdjidjte beS 3al)rI)unberteS fpielen 
aOe biefe inneren Sreigniffe eine untergeorbnete 9?olle. Das $aupt* 
ergebniß jenes 3*itoMd>nittes war eine fortbauernbe 3utial)me an 
9Kadjt unb an ©ebiet burd) ©ewinnung (äfftmilirung würbe man 
Ijeute fagen) gal)lreid)er Stubafljerrfdjaften. Diefe Erwerbungen ge* 
fdjafyen mitunter burd) Eroberung, weit fyäufiger aber burd> ftauf 3 ) 
ober burcf> Scenbigung' ber gelben mittelft ©ertrage« unb Sfifof* 
na^me ber §errfd}aft«l)erren in ba« öürgerret^t 4 ). 3m 3aljre 1339 
beftegte Sem bei Saupen bie mädjtigfte Koalition, welche feine 
©egner je gebilbet Ratten, unb biefer ©ieg fieberte i^m ba$ blei* 
benbe Uebergewi^t in jenem ®ant. ÜDie ©tabt unb ber mit iljr 
oerbünbete 9Ibet nahmen aber tro^ ber gewonnenen Uebermad)t 
bamalö ben 83efiegten auc^ niijt ein Dorf ober einen Untertanen 
ab. 95iefme^r wählten bie SBerwanbten be« gefallenen ©rafen oon 



*) Cinige etnjelne 93eifptele fmb bie Ääufe üon Saupen 1308 toom 
©rafen tjon (^tragberg; 1348 $hmtenßein toom grei^errn toon ^aroit; 
1368-82 «arberg mit ber 2anbgraff(^aft *on ben gleichnamigen ©rafen. 

4 ) ©ic j. 93. 1308 bie gretyerren ton Äingenbcr^ 1311 bie 2$uner 
?inie ber ©rafen »on Jtyburg, 1339 bie mächtigen @cnn gu 9Rün{tngen, 
1834 bie grei^erren *on ©etßenbnrg, 1355 unb 1368 bie grei&erren toon 
©ranbi« u, f. n>. 



SWibau für beffen ©aifen eben ben ©ieger oon Saupen, SRubotf 
öon Srlac^, jum Sormunbe. 

6« beftanb eben jwifc^en ben friegffiljrenben Parteien ®eg* 
nerfc^aft, aber fein ©egenfafc. 



S)a« fünfjc^nte 3afyrl)unbert fa^ bie gortentwicfelung ber 
bisherigen SSerpitniffe. 3n ber einen töidjtung nat^ außen ^atte 
«ern's eintritt in bie Sibgenoffenfäaft (feit 1353) feine politiföe 
SRolle erweitert. Sßeue Erwerbungen oergrößerten abermals baö 
eigene ?anbgebiet unb oerme^rten bie Slnjaljl ber abeligen ©ürger. 
Der 33ifd)bf üon ©itten, ber ©raf oon SWeudjatef unb anbere 
ma^tige Ferren traten in'S Sürgerrec^t ein. Der ftriegSruf unb 
ba« Slnfe^en wudjfen. 

3n ber anberen Stiftung, nadj 3nnen, wirften biefe (Srfolge 
felbft erregenb auf ba$ ©elbftgefü^l ber bürgerlichen ßlaffen unb 
ber ^anbwerfer. 3n gleicher Stiftung wirfte ber nafjere SSerfe^r 
mit ben bemofratifdjen Urlantonen, mit 3ö^i^/ 9Sa\tl unb an* 
bereu unter 3unftregiment gefommenen ©täbten , ba« gune^menbe 
friegerifty ©ewic^t beS ^ußoolfeS unb bie alljunalj gefe^enen menfef)* 
liefen ©cijwäcfjen ber Soncile oon Sonftang unb öafel. 

Der SBo^lftanb ber $anbwerfer führte gur (Srwerbung eigener 
©efetlföaf ts^aufer , unb im 3a^re 1429 räumte ber 9?at^ ben 
„©efeüfdjaften" bie Öefugniß ein, gur ©d)fid)tung ober gur ©e^ 
ftrafung bnre^ ©elbbußen oon leichteren, innerhalb ber ©efell* 
fellf^aftspufer (alfo meift beim ©lafe) oorgefallenen SSerge^en 
wie: ©djwören, Sluc^en, SKeffergucfen, 3njurien, 23lutrun$mad)en 
(blutrinnenbe, lei^tere SSerle^ungen) u. bgl. Die ©ußen bafür 
blieben jefct ben ©efeüfc^aften überlaffen. Der Stotf) befreite fit^ 
fo üon einer 9ßenge laftiger ©agatellflagen, bie $anbwer!erinnun- 
gen aber erlangten bamit eine, wenn aud) befd)ranfte be^örblid)e 
©ewalt, welche }\<i) auSgube^nen ftrebte. (S6 mußte 1439 baS 
SSerbot eigenmä^tiger ©afeungen abermals neu eingef^ärft werben. 

Das bebeutfamfte 3^$™ btx %tit war , baß feit 1420 bie 
SBaf}(cn für baS wichtige üBenneramt nic^t mef}r bloß auf Slbelige 
unb bem 8bel gfcidjftcfjenbe ^erfonen, fonbern aud) auf 9lid)t* 
abelige unb felbft auf ©ewerbsleute fielen. Gtner ber erften aus 
biefen Greifen war ber nochmalige ©edelnuifter (©t^a^meifter) 
fjranlli, oon bem weiterhin noc^ bie SRebe fein wirb. (5r nannte 
fi(6 felbft beweiben einen Äürfc^ner, betrieb aber baS ©cfdjäft im 
©roßen unb befugte weit unb breit bie Steffen, bis er, gu feinem 
ßeibwefen, wU er fagte, unb über oieleS 3«reben, gur annähme 
beS SlmteS genötigt würbe. Der Sortbetrieb beS ©efdjafteS würbe 
tf)m „aus ©unft" oom Watty geftattet. ©o ungewöhnlich erf^ien 
bamals in Sern bie Bereinigung folgen ©erufeS mit fol^er 
©taatswürbe. 

SBfi^renb im 3al)re 1368, um einen regelmäßigeren ©efud) 
ber SSerfammlungen beS großen SürgerratljeS gu ergielen, für beffen 
SDtitgtieber ein ©i^ungSgelb oon einem ^(apart ausgefegt worben 
war (was nad) heutigen SSerpltniffen einer Diät oon 3—4 fL analog 
wäre), naf}m je^t ber 91nbrang gu biefem öürgcrratfje fo gu, t>a^ 
feine äßitglieberga^l über brei^unbert ftieg. 2Kanc^e Bürger, welche 
nic^t $anbwerfer waren, befugten aus gefedigen ober gef$äfttid)en 
©rünben bie $)anbwerfergefellfc^aften unb gerieten bort in bie 
©p^äre if}rcS (SinfluffeS. 

^a in Sern weber ber Slbel noc^ ein anberer ©taub als 
fo(d>er jemals politiföe 93orrec^te befeffen t}at, fonbern bei ben 
Stallen, in SriegSleiftung, oor ©eric^t unb in ©teuerfad)en alle 



— 16 - 



©täube gletd) galten, fo war and) für bcn fwnbwerferftanb leine 
rechte fmnb&abe ba, um für iljren ©tanb eine befonbere ®eltung 
gu begrfinben. 

aber ba« ©eifpiet be« (Erfolge« in anberen ©tabten mit 
bem bort t>on bcn 3ünften errungenen änfeljen unb bebeutenben 
materiellen Vorteilen ftanb cor ben Slugen unb ber £«8 nad) 
©enoffenfäaften unb »bfonberungen lag fo in ber 3eit, baß fogar 
gleichartige ©ewerbe, wie g. ©. bic ©d)uf>mad)er, ©äefer, ÜÄefeger 
unb ©erber um biefe Seit in ©ern ie gwei getrennte ©cfetlfcfjaften 
jaulten. 

ffiemt biefer 3unftgeift gur üoüftSnbigen ©eltung gelangte, 
wäre ber »eitere ©erlauf unb ba« enbtidp töefultat äl)nlid) bem 
in anberen ©täbten gewefen, unb bie ftotgegeit Ijfitte «ern walp 
fdjeinlid) eine Wolle gebraut, wetdje ftd) öon bem ©d)i<ffale anberer 
jdjroabiföer ober elfäßifdjer töetd>«ftSbte gweiten {Range« nid}t met 
unterblieben Ijätte. Unb aud) bie ©eftaltung ber übrigen ®ib* 
genoffenfäaft wäre üermutfjtid) bann eine anbere geworben. 

Die gewöhnlichen SReprefftomaßrcgeln mittelft Decreten unb 
©traffäfeen reiften gegen ben 3«nftgeift nidjt mel)r au«. 

3efct aber war ber ÜHoment gefommen, wo bnrd) einen ftaat«* 
flugen SRatl)«befd>luß jene ©Sprung eine unfdjablid&e 9tid)tung er* 
fjielt unb auf foldje SBeife ber bi«^erige ©runbdjarafter be« ferner 
©taat«wefen« erhalten blieb. 

e« würbe nämlid) im 3al)re 1435 beftimmt, baß l)infür 
jeber in ben großen Sürgerrdtf) ernannte, wenn er nidjt föon 
üWitglieb einer ber befiefanben anerfannten ©efeüf^aften fei, binnen 
mergeln Sagen eine fotdje angunefymen, b. f). in eine eingutreten 

f)abe. — 

©etyr riete ©ürger, wof)f bie meiften »on benen, welche fein 
©ewerbe betrieben, Ratten bi«^cr feiner ©efetlföaft ange^rt. 3efct 
aber würben binnen wenig 3at)ren bie »ärger aller focialcn Stoffen 
®efellfdjaft«genoffen. Denn ber große ©ürgerrattj war, wie föon 
erwähnt , fo gal)treid) , baß jeber tüchtige «ürger im Surnu« we* 
niger 3af)re tyineinfam. 

Den ©tolj ber ©efeHföaften ***$* i cner 9totf)«befd)luß im 
i)ol)tn ©rabe beliebigen, baß jefet Sttiemanb met)r im ©ürgerratye 
fifeen burfte, ber nid)t gu if)nen gehörte. Unb ba bie »u«waf)t be« 
fiintritte« in bie eine ober anbere ®efetlfd>aft bem beiberfeitigen 
freien Uebereinfommen überlaffen war, fo fanb ftd) gufammeu, toa^ 
einanber anftanb. (5« beftanb felbft eine gewiffe ßoneurreng gwiföen 
ben ©efettföaften, benen bie neuen SDHtglteber <£infauf«gelber unb 
9iatf)«ftimmen gubradjten. SWamenttidj angefeijene SKanner waren 
überall fo gerne gefetjen, baß fte ÜÄitglieber mehrerer ©efetlfdjaften 
würben, bi« baß ber töatlj biefe ümtgliebfd&aft unb aud) ba« 33er* 
abreißen oon Sfteuialjr«* ober anberen ©efäenfen für 3ebermann 
auf eine ©efeüfdjaft beförSnfte (bie gefettigen »ereine ber Sbel* 
(cute unb ber ©d)üfeen abgenommen). 

Die »ürgerfd)aft ber ©tobte mit günftiföer 93erfaffung war 
gertfjeift in mehrere, nadj ©tanb unb ©ewerbe abgefonberte , ein* 
anber bafier meljr minber frembe unb auf einanber argwöfynifcfje 
ober eiferfüd)tige , in erfter 8inie gur ffiaf)ruug it»rer ©tanbe«* 
intereffen geneigte ßorporationen , mit wedjfetfeitig peinig abge* 
wogener SRegierung«tf)eilnal)me unb föed)t«portionen. 

Die Serner Sürgerfdjaft aüer ©tönbe aber war gwar aud} 
in ©efeüfdiaften gegliebert, unb biefe ©efeUfdjaften an SSermögen 
unb 3Kitg(ieberja^l ungleich, aber atte ganj gleic^bere^tigt , jebe 
au« freiwillig gufammengefommenen ©liebem con öerfc^iebenen ®e* 
fetlf(f)aft«fcf)td)ten unb Seruf«arten befte^enb, unb fein anbere« ge* 
meinfame« 3ntereffe befifeenb, al« jene« be« <StaaM unb unter einer 
oon ben ©cfeUfcfjaften unabhängig gufammengefefeten Regierung. 



@ine §anbwerferinnung befanb fi^ mit i^rem com ©taafe 
ernannten 2luffe^cr and) in biefer ©efeüfäaft, aber Weber quält* 
tatit) no^ quantitativ maßgebenb. Daß aber bie Benennung ber 
©efettf^aft na^ biefer Innung in ben meiften Satten beibehalten 
würbe, war für praftifäe, auf ben Äern ber ©ad>e ge^enbe ÜKSnner, 
unwefentlid). ©er Don öorne^mer ©eburt war ober ni^t, war 
o^ne^in befannt; bie fociafen Unterf^iebe öerfc^wanben feine«weg« 
im ©efeßfc^aft«^aufe, unb im gelbe erföien nie ein anbere« »anner, 
al« ba« be« ©taate«. 

Sin ber 3ufammenfefcung unb an ber ffialjlart ber «ätlje 
unb 2lemter würbe nid^t« geänbert. »eine ©efellföaft ^atte al« 
folt^e eine pofitifdje Vertretung, unb bie Srnennungen jutn großen 
©ürgerrat^e gefc^a^en wie bi«&er aM ber ©efammt^eit ber ^Bürger, 
o^ne {Rücffic^t, gu welker ©efeüfäaft *'* ernannten gehörten, unb 
ob babei auf eine ober bie anbere ©efellfdjaft meljr ober weniger 
Ernennungen trafen. 



Der 9tat^«bef^(uß öon 1435 war bie richtige ÜÄaßregel gegen 
bie günftifc^en Seftrebungen. aber biefe Seftrebungen felbft ober 
trietmeljr ber ©eift, au« bem fie entftanben, war bamit no^ nt$t 
oerfc^wunben. Unb man möchte fragen, warum fid) bie |>anbwerfer 
biefem öeföluffe fo lei^t fügten? 2»öglid), baß beffen Tragweite 
nic^t flar erfaßt würbe; ber ß^ronift £fd>acf>btau g. ©. erwähnt 
i^n gar nid)t. Dann waren bie ^anbwerfergefeüfc^aften no(^ ni^t 
feft organifirt unb fonnten nirgenb« ben $ebel öon ge^affigen SJor* 
regten Slnberer anfefeen. @« wäre im ©egent^eile t>on i^nen ge* 
Ijäffig gewefen, ben burt^ ba« allgemeine Vertrauen in ben öürger* 
rat^ berufenen (Sfjrenmännern ben 3utritt gu öerwe^ren. 

ferner Ijatten bie „©cfeüfc^aftcn" auc^ bamal« fc^on nirfjt 
au«f^ließ(ic^ au« $anbwerfem beftanben. 

einige Daten werben biefe« Derbeuttityn. Sil« im Satjvc 
1424 bie obere ©$ufjma$ergefel(fd)aft i^r $au« umbaute, würben 
bie Äoften auf fünfunbbreißig Itieilne^mer umgelegt. S« ift aber 
nid)t glaublich, baß in ber bamal« noc^ nic^t fünftaufenb (nac^ 
anberen angaben nur 3300) ©eelen gfi^lenben ©tabt, o^ne be* 
beutenbem $anbel, bie eine ber beiben ©^uljmadjergefellfdjaften 
allein fc^on fünfunbbreißig felbftSnbige SDieifter gehabt ^aben fonne; 
gumal neben ben gwei ©djuljmacfjergefellfäaften auc^ noc^ gwei 
©erbergefeüft^aften fid) mit ßeber, mit Anfertigung weiter ©tiefet 
(^arte burften bie ©erber nidjt ma^cn) u. f. w. befdjäftigten. 

3n ben Urfunben be« 14. unb 15. 3al)rl)unberte«, bie ftd> 
auf bic ©efellfc^aften begießen, fommt ^äuflg außer bem 2tu«bru<fe 
w 3Weifter be« §anbwerfe«" ober , f ba« ^anbwerf" and) ber 8lu«* 
bruef vor: „ÜÄeifter unb ©efeUen". 

98a« wir freute ©efetlen nennen, waren bamal« bie $*nb* 
werf«fne^te. 

Die ©efellf^aft gu 2D2ofjren t)at nod) eine alte Stiftung 
für „bie ©djneiberfuedjte". Die ^>anbwerf«fncc^te Ratten al« foldje 
fein ©tubenre^t. Die bamalige ©egeidjmmg „©efeUe" bebeutet 
©enoffe ober £f)eilnef)mer. 3m weiteren ©inne waren überhaupt alle 
ÜKitglieber einer ©efeUfcfjaft i^re ©efeüen. Die ©efettf^aft ober 
©tube ber ßbetteute beftanb nur au« ©efeüen, unb gwar entweber 
red)te ©tubengefellen ober 3«ftubengefetten (geitweifige SUKtglieber). 

Der gret^eitbrief ber ©djiffleute befagt, baß, wenn bie 
Üß eift er einen ®ef eilen um ein Urteil fragen, iljm 5ßiemanb 
^ineht reben foff. Die üWciftcr würben aber ifjre Anette faum über 
fic$ um Urteil fragen. Derfelbc »rief f)at auc^ »eftimmungen 



— 17 — 



ffir jene, bie ni$t ©tubengefetten finb, aber bodj auf bie Stube 
geben, atfo ©tammgSfte, 

(Sin 8totl)«befcfKuJ3 oon 1476 rttamt ben „©efetten 4 ' gu Ober* 
germern ba« Wecf)t ein, ht ifyrem $aufe unoerfefyen« entftanbene 
Auflaufe gu fc^Itc^ten ober 31t rtdjtett , oorbebad)ter Auflauf aber 
geborte oor ba« ©tabtgerid>t. 

STOeifter unb ©efetten bebeutet atfo: §anbmerfer unb ÜÄtt* 
gTicber, unb gmar üermutfjluf) fotdje, bie in irgenb einem Sonnej 
mit ben SBeiftern ftanben; g. S. bei ben ©tfjifffeuten, ffifdjer unb 
©afferbaufunbige ; bann ©8ge*, ©djleif*, 2Ral(t* unb SBalg* 
mübfbefifcer, Siefcranten, ©genttjümer ober ©erfragter oon Wob* 
probueten, j. S. Sauljolg an bie 3intmerleute , Soljrinbe ober rolje 
gelle an bie ©erber; Sermittler be« äbfafee«; enbüd) SKiet^ unb 
$au«berren, SWactybarn, Sermanbte unb JJreunbe ber fmnbmerfer. 
©otd>e modjten auf iljren ©tuben ©tammgäfte gemefen fein, ab* 
gefefyen oon ©önnern unb GtyremnttgHebent, oon benen ftd) au$ 
©puren finben. 

(Jener SRatböbefdjluß oon 1435 fanb a(fo 2lnfnüpfung«punfte 
oor; aber eine gemiffe ©äljrung bauerte auefj nad) feinem (Srtaffe 
fort, ©djon 1438 mürben mieber neue Seftimmungen getroffen, bie 
auf ba« Sorljanbenfein einer folgen fc^tiegen (äffen. 

3unäd)ft bie Sefttmmung, baß bie befannten, 1294 einge* 
führten ©edjgetjner , je einer au« jeber ber ©cfellföaften gemäljtt 
»erben fottten. 

Sichtiger war bie gmeite Seftimmung, meldte bie 8tmt«bauer 
ber Senner oon einem auf gmei, unb fpäter fogar auf oier 3af)re 
au«bel)nte. Da bie Senner jener (Spodje läufig bürgerlichen ©taube« 
maren, fo mar biefe (Srmetterung iljrer 9Kad>t eine Sonceffion an 
ben mittleren Sürgerftanb. 

Die auffattenbfte Seftimmung aber mar, baß bie oier Senner 
fortan nur au« ben ©efettfdjaften gu ÜKefegeru, ©djmieben, ©ädern 
unb ©erbern gu mähten ftnb, batjer biefe ©efetfföaften bann bie 
©rofcen ober bie Sennergefettfcbaften feigen. S« ift früher ange* 
beutet morben, loa« in Erinnerung an bie alten ©tabtoiertet einen 
9n(a£ jur Seoorgugung biefer ©efettfdjaften gegeben tjaben tonne, 
aber ein mirfftdjer ©runb, maruut bie oier ©tabtoiertet auf biefe 
©efettfdjaften eingekauft mürben, ift, menn er bamat« beftanb, 
jefct nid)t metjr befannt 5 ). tiefer Sefdjtujj ift eine Anomalie bei 
bem fonft ftet« festgehaltenen ©runbfafee ooltfommen potitifdpr 
©leidjffettung Witt. 3Me «nomatie tritt um fo meljr tjeroor, at« 
e« na$ unb nad>, aller bing« erft bann, als bie Sennerma&ten 
lieber ariftofratifd)er ausfielen, gmar nirfjt ©efefc, aber bod> Hebung 
mürbe, nur fotdje SDWnner gu ©d>ultl)ei&en gu mähten, me(d)e [xi) 
oor^er als SBenner bem&Ijrt Ratten, ©emilbert mürbe bie Slnomalie 
babur^, bag bie Senner »o^t au« ben ©enoffen biefer ©efeflföaf ten, 
aber nit^t burt^ fie, fonbern oon ber gangen Sürgerfdjaft (mo^I 
gu unterf^eiben 00m Sflrgerftanbe) gemäht mürben; bann bag 
biefe ffiürbenträger auc^ in feiner ©eife bie ©efeüf^aft oertraten, 
fonbern nur oon biefer gang unabhängig ©taat«gefd>äfte beforgten, 
fomie aiu^ babur^, bafj bamal« jenen, bie fein ©emerbe betrieben, 
ber Uebertritt au« einer in bie anbere @efettfd>aft (eidjt mar. 

@« begab fic^ au$, bag bie Sennergefettfc^aften allein bei* 
läufig gmei drittel atter «Arger , unb barunter me^r at« brei 



5 ) 2)er (J^ronifl Sfafoelm erjagt ben ©ef^luß mit ben ©orten: „Sag 
bie ©enner aut ben Sß'itx 8t er t ein ber ©tabt ge»a^lt »erben foüen." 
C« Weinen bana<$ bie Viertel gemeint getoefen ju fein. 3umal e« bamatt 
gmei ©aefer*, jt»ei SWe^ger* unb brei ©erfcergefettföaften neben einer ©c&mieb* 
gefeafc^aft gab. 



Siertel aller angesehenen ©efc^te^ter unb be« Slbel« in fi^ oer* 
einigten. 

%ud) geföat} e« öfter«, baß oon gmei abeligen fflrübern ber 
eine gemiffermaßen at« (Erinnerung auf ber ©tube ber (Sbelleute 
blieb, m&^renb ber anbere in eine Sennergefetlföaft trat, um feiner 
gamilie auc^ bie ^eilna^me an ben t)5^ften ©taat«amtern offen 
gu galten. %lod) jefct ftnb na^ häufigem 9lu«fterben man^e ©e* 
\i)Ud)ttx in gmei unb brei @efe(lf$aften oertreten. 

3efet fjatten alfo enbli^ biefe genannten ©efetlfc^aften (Sin 
politift^e« 9?ec^t erlangt, aber fie beftanben nid>t me^r au« $anb* 
merfern, fonbern au« Sßitgliebern aller ©tSnbe. (S« maren feine 
3ünfte, fonbern «btl|eitungen ber ©tabtgemeinbe. 8tn bem Sor* 
rechte ber 2Bäf)(barfeit gum Senneramte nahmen in i^nen gmei 
Drittel ber JBürgerföaft unb barunter gerabe bie Hriftofratie J^eil, 
fonft wäre biefe« Sorre$t oer^ängnigootl gemorben. Denn menn 
eine ©trömung einmal bie ©eifter ergriffen bat, fommt fte nic^t 
eljer gur 9tu^e, at« bi« itjre testen Sonfequengen gegogen ftnb. 
S)a« fotlte aud^ in Sern eintreffen. 

3n bem reiben 9Wefeger ^eter ftiftler oerförperte [\d) ber 
Stjrgeig be« ^anbmerlerftanbe«. Stug unb rebegemanbt, marb er 
1458 gum Senner ermaßt, 1462 unb 1466 at« fofdjer belaffen, 
unb mar alfo fid) felbft ein Semei« ber 3ug<togtid)fcit ber ^Sc^ften 
©taat«mürben für jeben Sürger. ©ein heftiger Sljaratter fachte 
ben oerborgenen 3tobftoff an gum fogenamtten Sming^errenftreit, 
ht meinem bie aggreffioen anlaufe be« 3unftgeifte« i^ren f)B^e* 
punft unb autf) i^r (Snbe erreichten. 

3)a e« in ber ©tabt feine Sorre$te gab, fudjtc jtiftter ben 
äbef an ber ffiurget feine« 2tnfet)en«, auf feinen ^errf^aften, an* 
gu>reifen. 

Dem mit Sern oerburgrec^teten Slbel mar auf feinen $err* 
fcfjaften Urning unb Sann, b. i ®erid)t«barfeit unb Sjecutio* 
gematt fo geblieben unb oon ber ©tabt fo gemftfpteiftet morben 
mie er felbe oorljer befeffen ^atte. 3ene unter biefen abeligen 
meiere aud) bie ^o^e ®eri^t«barteit Ratten, maren £mingt}erren 
im eigentlichen ©inne 6 ). 9luf bem übrigen ©ebiete ber ©tabt übte 
biefe felbft bie t)o^e ©eric^t«barteit au«. S)iefe oerf^iebenartigen, 
in* unb übereinanbergreifenben ©ericbt«fprenget maren ein Hebet* 
ftanb gemorben, aber fie beftanben gu Stecht. 

Sil« Senner fyatte Äiftter in einem ber Canbbejirfe bie ber 
©tabt guftetjenbe ©eri(^t«gematt gu ^anb^aben. ©ein Organ, ber 
greimeibet ©feüer, mar ein junger trofeiger SDiann, unb fo gab e« 
heftige {Reibungen mit ben angrengenben Xming^erren. 3m Se* 
ginne be« Oa^re« 1470 begab e« ftd), ba§ bei einer Sauemt}od)geh 
©fetter burc^ Sorna^me einer 2fott«ljanbtung auf bem ©ebiete be« 
Stoingljerrn oon SSSorb beffen föedjte öffentlich oerfe^te unb fic^ an 
beffen «mtmann oergriff. ßefeterer fefcte ©feller gefangen, entlieg 
i^n bann auf Sürgfd)aft, unb oerurt^eilte il)n fc^liegli^ gu einer 
©etbbugc; ©fetter aber ftagte beim {Rat^e in Sem. 3)cr ©türm 
bxad) to«; bod) lieg fic^ feine Partei gu öffentlicher ©emalt oer» 
leiten. 3luf bem »at^aufe allein mogte mehrere Sage immer ^ef* 
tiger ber Äampf, unb ber Sertauf be« ©treite« unb bie babei ge* 
battenen Weben erinnern öfter an bie potitiföen üReinungen unb 
an bie partamentarif^e Xattit ber 3efetgeit. 

SBaren bie Seibenfc^aften fäon'auf« ^eftigfte erregt mä^renb 
ber enblid) in beja^enbem ©inne entfe^iebenen ftrage, ob ©fetter 



«) 3)ie 3a&l ber Xtoing^erren unb ber geifUic&en ^errfc^aften überfHeg 
meqig. 9H^t alle Ratten ganj gleite 9te^te. 3n bem t>cn Jhftler «emxtlteten 
2anbe«geri<$tt&qirf allein »aren fe^«. 

3 



— 18 — 



öor bem (Scripte in SBorb gu erfcfjeinen §abe, fo mürbe es nod> 
arger nad) bort erfolgter Verurteilung bei ber 83erf)anbtung, ob 
©fetter an ben Stoingljerrn ober an bie ©tabt gu appettiren tyabe. 

Die ©ertrage fpradjen für bie Stoingljerren. ©ie maren nid>t 
als Untertanen in baS ^Bürgerrecht getreten, unb fdjulbeten ber 
©tobt nur baS §alSgerid>t unb bie $eerfotgc. Hber bie ©tabt 
füllte fid) fd>on nid^t me^r bloß als WeidjSftabt neben reid)S' 
unmittelbarem Stbel, fonbern als ©ouberain ober bod) SanbeS* 
^errin. 

@S fam bem Senner Äiftler babei gu (Statten, baß neben 
bor äßadjt; unb DpportunitStSfrage aud) eine materielle ftrage mit* 
lief megen ber SSerbinbung gemiffer ©ußen unb §eimfattSred}te mit 
bem ©efifec ber I)ol)en ©eridjtsbarfeit, fomie aud), baß triete ge* 
mäßigte JRatljSglieber, mie überall in fdjmierigen gaflen, batyeim 
blieben. Dennoch erhielt er nur atöfthnmungSmajoritSten öon einer 
bis brei ©timmen 7 ). 

SWad) t>erfd)iebenen 3wift^enfatten warf er bie {frage auf, ob 
nidjt, ba es fief» um töedjte eines £mingf)errn fyanble, nicfjt bloß 
ber #err oon SBorb, fonbern alle Stoingljerren unb alle iljre 9Ser* 
manbten als befangen gelten unb bafyer bei ber 23erljanblung fief) 
entfernen fottten. 

Der ©d>ultl)eiß mtberfprad), ba e$ einen gang beftimmten 
Satt angebe unb bie menigften mit bem $erm öon Sßorb oermanbt 
feien. Slber ÄiftterS fdjtaueS Verlangen auf menigftenS öortaufigen 
austritt gur ©eljanblung ber Vorfrage, ob fie befinitio austreten 
fottten ober nid)t, ging burd), unb es mar bamit ber ©djuftyeiß 
felbft, bie $ä(fte beS eigentlichen 9?atf)eS ober ©enateS unb ein 
groger £ljeil ber fäljigften SDiitglteber beS großen SurgerraÜjeS 
lahmgelegt 

Die SSer^anblungen ber in ber SSerfammlung Uebriggebtie* 
benen mürben immer ftürmif^er unb »erbreiteten fid) oom eingelnen 
fJaUc auf bie allgemeine grage. ©er feit fedjgig 3al)ren im töatfje 
fifeenbe ©djafcmeifter 8?ränfti rietl) bringenb gur ®ead)tung ber 
Verträge unb gu einem Vergleiche ober einem ©djiebSgerictyte über bie 
Uebelftfinbe, ben bie £mingf(erren nidjt meigern mürben. SS fam 
gur ©pradje, bog felbft Äaifer unb $abft unabhängigen ©eridjts* 
Ijöfen in iljren Staaten JRebe fteljen; baß bie ©tabt, mo es ftd) um 
Auslegung ber Verträge gmiföen iljr unb ben £mingljerren fyanble, 
aud) Partei fei, unb baß tnsbefonbere Äiftfer unb feine Vermanbten 
nidjt unbefangen feien unb au$ austreten, unb er am menigften 
als ättefter Venner ftatt bem ausgetretenen ©cfyultfyeißen ben Vorftfc 
führen foQe, ba fein menigftenS unbcfonneneS ©erfahren ben gangen 
©treit angefaßt. 6r antmortete guerft mit grauen, bann fyeftig 8 ), 
unb fötteßlid) marb allen Jmingfyerren bie f)o$e @erid)tsbarfeit 
abgebrochen. 

Da betraten bie ausgetretenen äbetigen nidjt als SRätlje, 
fonbern als Kläger mieber bie SSerfammlung. ÜÄit (Srnft mahnte 
äjr ©predjer , Slbrian oon Vubenberg, an bas, mas fie feit 3af>r* 



^ 3)ie ©eföiüffe f^einen bamal« mit relativer SWajorität gefaßt tt>or* 
ben gu fein. 2)te Angaben über bie QHitglieberja^l be« großen ©ürgerrat^« 
jener 3«ten jtnb na^e an unb über bretyunbert. ©ei ÄifUer 1 « ©^ult^etßen» 
toafct ^atte er 80 , einige Stoing^erren jufammen 105, bie anberen ©tünmen 
toaren abtoefenb. 

8 ) (5« fattt auf, bag ÄifWer bie 2Rajorität, über bie er toerfttßte, ni*t 
jur (Sinberufung einer allgemeinen ©ürgerfcerfammtung veranlagte, n>te fol^e 
in fötoierigen gätten üblich toaren. @ot<$e ©erfammlungen n>aren feltener 
gemorben, aber n>eber abgerafft, no^ tjergeffen unb bitten, fo foQte man 
meinen, in JKfUer^ ^enbengen g^agt. 3$r Unterbleiben lägt toermut^en, bag 
ÄifHer'« auftreten me^r günftif^ ale bemofratifö ober |>o^>ulSr toar. 



^unberten für bie ©tabt geleiftet unb gefämpft, unb auf mel^e 
§b\)c fie fetbe gehoben, dienen mir itjr nic|t, \pxa$ er, auf eigene 
ftoften im 9tat^e, im Selbe unb auf loftfpieligen ©efanbtfc^aften, 
toatjrenb anbere fic^ jeben 9?itt begaben (äffen? Verlaufen mir 
unfer Äom ber ©tabt nic^t mo^tfeifer als bie ©auern? SBen ^aben 
mir je gebrücft ober gefc^Sbigt? ober ©itroen unb Xöc^tcr mit ÜÄutl)* 
mitten be^anbelt? Cr trete bor, mer uns auflagen fann ! Stber bei 
unferen verbrieften föchten motten mir bleiben unb nehmen ben 
©pru^ beS SRat^eS nidjt an , bis auf baS Urteil unbefangener 
frommer 2eute über biefe ©ac^e. 

S)ie Siat^Soerfammlungen brauen ab. Diee^armo^e na^te 
unb bie religiofe ©timmung biefer 3al)reSgeit ließ für bie gu Dftern 
beüorfte^enbe jä^rlic^e ^eubefefeung aller Slemter 93erfö(jn(ici)feit 
^offen. Diefe ßrmartung f^lug feljl. 

öet ber ©d^ult^eißenma^l maren, mie fo oft in bebenflk^en 
Seiten, Diele Stimmfähige nic^t erf^ienen. Die f)anbmer!er))artei 
^ielt feft gufammen; bie anberen ©timmen teilten fic^, unb fo 
gefäaf) baS oor* unb na^er nie Qhr^orte, baß ein ©emerbSmar.n, 
baß ftiftter gur f)o$ften ©taatsmürbe gelangte, menn and) nur mit 
einer relatiöen Majorität. Sr führte fofort einen neuen ©djlag 
gegen ben äbel. 

3m üaljre 1465 mar eines JageS bie gange ©tabt in 
©djrecfen üerje^t morben burd) baS Serf^minben ber Sßonftrange 
mit ber gemeinten §oftie aus bem ÜRünfter. SSielc 3a^re fpatcr 
geftanb ein ^riefter auf bem £obtenbette bie (Sntmenbung; bamats 
aber mar baS SSerfc^minben ratf)fell)aft unb ber 9tat^ fud^te burd) 
ftrenge ßufuSgcfefee unb Sleiberorbnungen ben oermeintlic^en 3orn 
®otteS abgumenben. Slber nadj einem Oa^re maren mit bem ©d)recf 
auc^ biefe ©efe^e öergeffen unb jeber Keibete fic^ mieber nad) 
®efc^ma(f. 

ftiftler fu^te nun jene SJcrorbnungen mieber ^eröor unb ließ 
fie bei ber gemeinten öfterlic^en Sertefung ber Dorgüglic^ften ®e* 
fe^e neu öeröff entließen, unb gmar mit einer gegen ben 2tbc[ Der- 
f^ärften ©pi^e. Da oerließ ber gange Slbel bis auf oier, benen 
bie gemiffenf)afte JBeforgung i^rer Remter bie (Entfernung unmög* 
Ud) machte, bie ©tabt unb gog auf feine ©$(öffer. 

SSalb mar es bem an potitiföe ©eltung gemo^nten Sern ber 
©firgerfdjaft unerfreulich, ftolge ^anbmerfer am ?lafce ber alt» 
befannten HbelSgcftfjtecfyter gu fe^en, beren ©efc^äftstenntniß unb 
Slnftanb Dom ®cba[)rcn ber jefeigen SDIa^aber oort^eil^aft abftac^. 

ffiefentlit^e 3Serbefferungen ließen fit^ feine einführen, meil 
mefentlid^e Uebelftanbc nic^t beftanben Ratten. SSerfe^r unb Srmerb 
litt. Die ©tabt mußte gu gut aus ifyrer 9Sergangen^cit, mel^e 
©ebeutung bie gcinbfd^aft unb mel^e bie SSerbinbung mit bem 
umtiegenben Stbel für tyre (^ifteng l)abe. 9lo^ großer mar bie 
Ungufriebenljeit auf bem Sanbe, auf ben f)errf(^aften berXmmg* 
Ferren, beren |)anb nic^t brücfte unb bie nur genau ©efthnmteS 
»erlangten , mä^renb bie ©tabt Öfters außerorbcntlid>e Seiftungen 
forberte. 

Die ftäbtifdjen ©eric^tsmeibet fanben auf bem Sanbe offenen 
ober pafpoen ffiiberfianb; auc^ bie Oberen ber geifttidjen ^üufer 
miefen fte ab. «uf ftiftler'S an bie Sming^erren gerichtete Srage, 
rr ob fie ge^or^en motten ober nid)t", antworteten biefe ebenfo be* 
ftimmt, baß fie auf iljren Werten bleiben, bis gum ©pruc^e frommer 
unparteiifc^er üRfinner, -unb Äiftler'S ©elüfte gur ©efangenna^mc 
ber £mingl>erren fanb nirgenbs Slnflang, mar aut^ unausführbar. 

Sief mar ber ©nbruef biefer (Sreigniffe in ber ©djmeig, mo 
Sern in fo {jofjem Slnfe^en ftanb. (Sine ©efanbtföaft aus Sugem 
unb eine anbere aus ffreiburg, meiere Vermittlung anboten, mies 



— 19 — 



Äifttcr gurüd. <5r fürchtete bei bcn (Sibgenoffett ba* 8fafel)en be* 
Semer 2lbe($, melden fie auf ben £agfafeungen lernten gelernt 
Ijatten, unb mefd>er audj im Äriege bem ÜÄanget abhalf, ben bie 
(Sibgenoffen, gmar nidjt an äJtotfj unb an gug&otf, moljt aber an 
Seifigen, an $auptfeuten nnb an ftaatSmännifdjcr (Erfahrung Ratten. 

2H« um biefetbe 3«* ber Sifdjof öon Saufanne eifenbö natf) 
Sern fam, um ©djufe gegen bie Angriffe be$ $ergog$ tmn ©a* 
oot)en ju fudjen, fanb ftcf) in Äifttcr'd Partei niemanb, bem man 
biefc fömierige Sermittfang ^Stte anvertrauen mögen. Siföof unb 
$ergog maren Serbflnbete Sems unb ba$ Sättigungen ber Sermitt* 
(ung Ijätte entmeber ju fernerer {$ef)be mit bem (enteren, ober gu 
unrühmlichem im ©tidje [äffen be$ SNrc$enffirften geführt. SWur mit 
ÜMje fonnten gmei »belige gur Uebernaljme ber bann von iljnen 
aui) gtäcfüc^ burdjgeffifjrten üJZtffion bewogen »erben. 

SBar btd^er ber 3lbe( im Wtfyt gemefen, fo begingen nun 
im $erbft 1470 einige feiner 3Kitgtieber bie Unbefonnenfyeit, bem 
jtabtifdjen ®otte«bienft in öetbotenen Äteibern beigumofynen. (Sin 
befonber* eingefefeter ®eri4t$f)of oerurtljettte fie, bem ©efefee con* 
form, ju leidster ®e(bbuge unb trierm5d)ent(id)er Entfernung au« 
ber ©tabt. Die Serurtljeitten jagten unb »erliegen Sern fofort 
mieber, nadjbem gmei öon einer Weife eben fjeimgefefyrte Sermanbte 
abfutytlid) bie ©tobt in ©djnabe(fd)uf)en bur^ritten Ratten, um ber* 
fetben' ©träfe tljeitljaftig gu »erben. Die ©träfe mar mögUctyft 
gering bemeffen morben, unb ließ e$ burd)bfi<fen, baß bie ®ef)5ffig* 
feit gegen ben 2lbe( gefüllt »erbe unb Stbanberung be« ®efefce$ 
ermfinfdjt fei. Slflfeitig mar man be$ £aber$ mübe. ©leiern fag 
ein ober Sinter auf ber fonft belebten ©tabt. (Sin neuer Sermitt* 
lung$t>erfud> ber (Sibgenoffenföaft fanb nun triftiger ®e(jör. <S$ 
fam jum Sergleid>e, unb am DretfönigStage 1471 ritt ber 2lbe( 
unter allgemeiner fjrcubc mieber in bie ©tabt ein. 

Die Smingljerren opferten einen £f)cil iljrer Ijofyen ®ertdjt$* 
barfeit ber ©tabt 9 ), in beren 9?at^ fte aW angefeljenfte ÜTOitglieber 
mieber an berfelben ®erid)t$barfeit tljei(naf)men. Die anberen immer 
nod) anfeindeten unb bis gur frangöfifäen Eroberung üon 1798 
aufregt gebliebenen grunb* unb gerictytsfyerrtidjen JRedjte ber £>err« 
fc&aften mürben gmedmägig bciberfeitG begrabt; bie ©tabt erlieg 
eine neue , ben SIbel nidjt beljefligenbe Äteiberorbnung , unb gu 
Oftern, nad) Ablauf Don ftiftfer'* 2lmt$ial)r, mürbe mieber ein 
Imingljerr gum ©djuttljeigen gemalt. Äiftter blieb im töatlje, aber 
feine föoße mar auägefpiett. 

ffienige 3a^re fpäter (1476) bemalte fid) bie «ufridjtigfeit 
ber Serföfynung in ber Sfuttaufe ber burgunbifd)en ftriege. Unb 
bie töoße be$ Serner 2lbe(3 in biefen geigte iljn be$ miebergemon* 
nenen Uebergemid)te$ mfirbig. ©djarnadjtat befehligte bie gefammten 
Gibgenoffen bei (Sranbfon; $aßmi)f$ füljner ftfanfenangriff war 
entfdjeibenb fflr bie ©c#ad)t bei STOurten; Subenberg'3 eiferne Ser* 
tyeibigung biefer ©tabt Ijatte ben ©djmeigern bie %t\t öerföafft 
gur ©ammfung be* $eered, mit bem fie {legten. Son ba ab t>er* 
f^manben $)anbmerf«* unb jünftifc^e Unruhen gang au» ber ®e« 
®efd}id)te Sernd. 

Die urfprflngüc^en Sbetögef^te^ter ftarben jtoar na^ unb 
nac^ metftenS atö. ©pSter eingetoanberter 3lbe( unb ^atrtjier^ 
gefeitester traten an feine ©teile. $5ufiger a(ö e^ im 13. unb 
14. 3af>rf)unberte gefdpijen mar, tarnen gebiegene SDtSnner be* 



•) Ü)tefed Opfer bejog fic$ nic^t auf ba« erfi 1536 an $crn gefommene 
©aabtlanb, n>o ba« bort üorgefunbene aufigebilbtte geubalfvflem Bie 1798 
unfcerSubert blieb. Sern $atte bafür einen eigenen 8e^ngeri^t€^of. 



aßittetftanbe* in ben ©enat; nic^t mci( ba9 ®efe^ geSnbert, fon^ 
bem meil bie Sebeutung be9 SKittetftanbe* geworfen mar. Xber 
bie Regierung »ie bie ©Uten blieben ariftofratifd) l0 ). 

Diefe Regierung tft au$ otigarc^if^ genannt morben. ©od 
barunter bie 9u6beutung be« ©taated jnm Sortierte ffieniger Der« 
ftanben fein, fo trifft bie Sejeid>nung nid)t gu. Der Sergtei^ ber 
3uftSnbe Sern« mit ben gfeic^geitigen 3"ft5nben ber anberen 
©taaten fSQt gang gu feinen ®unften au*. 

Directe ©teuern gab e« feine. An tnbirecten nur eine feilte 
£aje auf ©atg unb Jßein. Die $8rigfeit »ar feit (Snbe be$ 15. 
3a^t^unberte« üerfc^munben; aßgemeiner ©oljfftanb o^ne große 
{Reic^tpmer üor^anben. „Unfer ^ergott ift Surger gu Sern 
toorben", fagten bie beutf^en Sftadjbarn, „barum ge^t rt bort fo 
gut 1 '. Unb bie tt>ä(fd>en Slngrenjer riefen: w Je suis de Berne a 
menn ttooaQ gut gelang, ober menn i^nen be^aglic^ gu 9Rut^e 
mürbe, ©irb aber Oligarchie nur in bem ©inne genommen, bag 
bie Seforgung ber ©taat«gefd|8fte fid) t^atfat^(i(^ in ben $5nben 
einer üWinbergatjt unter ben bagu gefefc(id) Sere^tigten befanb, fo 
mar bie$ aQerbing^ ber ftaü, jebod^ ofjne 3^ a "g. Unb bann auc^ 
faft me^r in ben erfien Oa^unberten , mo »enige angefe^ene 
®ef$(e$ter aut bem 9euba(abe( gemiffermagen ben entfdpibenben 
©eneratftab ber ÜÄititärcotonie bitbeten , a(d fpSter, mo bie 3af)( 
ber im grogen Sfirgerrat^e fi^enben, a(fo t^atfd^tirf) an ber 9te* 
gierung bod^ menigften« mit tfjeitncfjtnenben ®ef^(ec^ter nie unter 
fiebgig fanf, üon benen atterbing« bie fünfgetjn bi« gmangig, an 
$6pfen ga^trei^ften, gufammen genügf ptten, um eine ^Majorität 
gu bilben. 

Da« ftrengere Urzeit Aber bie fpätere 3*it rfl^rt mo^t ba^er, 
bag in ber erften ^Jeriobe eine friegerifäe, oon (SrfoCg gu (Srfotg 
fortfe^reitenbe (Sntmicffung, in ber fpfiteren aber bie minber gfän* 
genbe bipfomatifc^e unb t)erma(tenbe Slrbeit üormog. 

3^re Aufgabe mar nic^t eben Uidjt, gmifc^en bem ubermäd)tigcn 
8franfreid), bem unmißig gurfidgebränften ©at>ot|en, bem gerbrödetn* 
ben Deutf^lanb unb ben oft furgfid)tigen unb migtrauifc^en anberen 
(Santonen. Der materieße Umfang be$ ®ebiete« mar gleich, bie 
potitiföe ®eltung unb bie Aufgabe groger a(* bei bem heutigen 
Königreiche ©ac^fen. 

Der 3 u ft ant) / * a % M< Serner Surgerf^aft aflein ber San* 
brtfyerr"), aße« anbere in ©tabt unb Öanb aber i^r Untertan 
mar, erf^eint unQ mit SRetfjt abnorm ; er mar aber rec^tmSgig ent« 
ftanben unb mar ba* 9?efu(tat da^r^unberte (anger Knftrengungen. 
Die bamafige &t\t mie* äfjnüdfe Ser^ftniffe ^Sufig auf w ). 



Ip ) 2)ie jä^rü^en, boc^ fe^r oft nur ju SBiebema^Ien fü^renben auf- 
regenben Stallen ju aKen ©taatfiämtcnt unb allen fflatyeftfeen tuic^eu nad) 
unb na<$ Ieben«(ängü^en Sa^en. <2Jeit 1532 für bie ©d&ultyetßen, beren 
jroet ermaßt mürben, bie bann a&tt>e($fcfab regierten, mie bie (Sonfuln; feit 
bem 17. 3a$r(unberte auc^ für ben großen ®urgerrat$, ber attemaf erfl mteber 
ergänzt kourbe, menn er üon na$e 800 auf mentg über 200 9Kitglieber ju- 
lammcngcf^moljen mar. 2)ie ^mtfijctt ber 8enner, ber ^anbüogte unb mehrerer 
anberer ©taat«ämter Blieb auf menige 3a^re Bef^rSntt. 3)ic ©cfofbungen 
maren gering, aber 9hemanD burfte fie ablehnen. 

") ffia« unter biefer ©urgerföaft )u toerfle^en fei, mürbe in ber ©n* 
lettung erföutert. 

lt ) Um nur einen gatt unter mehreren angttftt(ren, mar j. 9. im 
heutigen (Santon Sattie ba« obere ©aöi« ber ©oufeeran be« unteren ©aUie. 
Unb ber gang bemofratiföe @outoerän be^anbelte feinen Untertan rücfftc^rtlo« 
genug unb o$ne orbentltd) gefc^riebene ©eff(}e. 9de jmei 3a(re mürbe im 
Dbermaffi« ber Soften al« 8anbt>ogt bon Untermaflt« an ben SWeifIBieten* 
ben vergeben. 2)er(ei mar in öern gang unbenfbar; in granfrei^ (Suffixe 
Semter allgemein. 

3 # 



- 20 - 



©ie ©efeQfd^aften waren atfo ba. 3ljre unruhige $eriobe 
mar oorüber, bie praftifdje ftanb beöor. ©ie Rotten bie gange erb* 
gcfcffcnc ©eoölferung abforbirt imb beftanben au« einem ©emiföe 
ber t>er[d)iebenften ©tanbe; jebe wie eine ©emeinbe im ftleinen, 
beren Scgirf aber nic^t local abgegrenzt mar, fonbern beren frei« 
totUtg jufammengrutyrirte SDiitglieber, mit benen aller anberen 
©efettfdjaften oermengt, in ber gangen ©tabt wohnten, ©ie waren 
feine gewerblichen (Korporationen, benn bie £anbwerfer waren bie 
SJiinbergaljl; bie gange ©cfcHfc^aft war eben ba, um ber Au«bil* 
bung oon günftifäen fmnbwerfercorporationen guöorgufommen. ©ie 
waren aber aud) feine politiföen (Korporationen, benn fie waren 
be«wegen gebilbet worben, um ben außerhalb ber eigentlichen {Re* 
gierung ftd> geigenben 9Rad)tgelüften ben ©oben ju entgieljen. 

Aber fie waren 9Jhtnicipal* ober im engeren ©inne ftäbti- 
fdje (Korporationen, ©urd) fie gerfiel bie ©tabtgemeinbe in ebenfo 
Diele Abteilungen , welche alle jufammen gwar bie ©tabt Sem 
repräfentirten, aber wofylgemerft , nid)t al« 8anbe«ljerrin, fonbern 
at$ §eimat«ort, nid)t bie nad) Außen regierenbe, fonbern bie 
in in iljrem Innern gu öerwattenbe ©tabt. 

©efefcgebung, ®erid)t«barfeit unb äußere ^ofitif, bie gange 
©taat«oerwattung, aud) ba« Äirdjen* unb ©ctyufwefen btieb in 
$3nben ber Regierung wie bi«I)er; jebe ©inmengung barin war 
ben ©efellfdjaften unterfagt. 31jr ©ebiet ber ftöbtifäen 83erwal* 
tung«gefd)8fte mar baö richtige, wo ftd> angefe^ene unb geringere, 
abetige unb nidjtabelige SWitglieber in ber Söfung rein prafttfdjer 
locater Aufgaben friebfidi vertragen unb nüfelid) wirfen fonnten. 

©ie in ben ©efellfdjaften oorljanbenen meljr ober minber 
gleichartigen $anbwerfe Ratten barin eine fif)nlidje Sage wie bie 
fjanbwerfer einer ©tabt überhaupt, ©ie beftanben fort, Ijatten 
iljre Aetteften unb iljre ©efpredjungen, aber fie waren ebenfo wenig 
bie ©efettfdjaft, als bie $anbwerfer irgenb einer ©tabt föon bie 
©tabt, ober il)re 3tmung«oorftänbe bie ©tabtregierung finb. 

©en @efeUfd)aften ftanb jefet nod) eine Umwanblung, nam* 
lid) bie Au«bilbung ber @rblid>feit beöor. 

Set §anbwerf«corporationen ober bei politifdjen Slub« Ijat 
bie <5rblid)feit feinen ©oben. Anber« bei ben au« allen ©tauben 
gemifdjten ÜJiunicipal*@efetlfd)aften. 

©ie €rblid)feit würbe barin nidjt eingeführt; fie entftanb 
öon fetbft. Aud} toax fie nity obligatortfd). ©er Austritt aud ber 
©efettfdjaft war jebergeit frei unb nur an bie ©ebingung be« Sin* 
tritte« in eine anbere gefnfipft. Aber biefetbe ©efettfdjaft würbe 
in bem conferoattoen ©ew balb gu einer engeren §eimat«gemeinbe, 
welche man nid)t leicht wed)felt. 

©ie feit 1435 nidjt be« §aubwerfe« wegen, fonbern in ftolge 
ber JRatl)«wal)t eingetretenen SIKitglicber, unb ba« war jefet bie 
SKeljrgal)! unb namentlid) aüe Angefefjenen, tjatten feine Urfadje, 
bie nad> ifjrer ßonoenieng gewählte ©efellfdjaft gu Der (äffen, unb 
biefe fudjte foldje 3Kitglieber fid) gu ermatten, ©ie ©öfjne wud)fen 
barin neben bem SSater auf, unb toaS bie SSorne^meren traten, 
ahmten bie anberen nad). 

©ie nod) unöottfommenen f)anbwerferinnungen 13 ), toefttye 



lt ) 1460 fmb @*nciber Ui ber ®cfeüf(^aft ju Äauflcutcn, 1465 ©ar» 
Biete Bei ben ©d?u£mad)ern, 1502 £ud^f(^erer bei ben 3intmerteuten em>^int. 
@la(er (amen bei (5$mieben unb bei 3iaimerleuten, ZifäUx Bei t>erf$tebenen 
©efettfd^aften toor. 2)ic <$efettf$aften ^utn Slffen unb ju ©$tnieben Ratten t>on 
ÄnBeginn eine mannigfaltige 3"f<u»Wttnfefeung unb ton ben „Oefettcn" unb 
©tammgäflen au« ben ®efettfc$aften, bie fein $anbn>ert trieben, war früher 
bie 9lebe. 



loS^renb bem mig(ungenen ©treben na^ Politiker 3unftbi(bung öon 
ben „©efeüf^aften" fogufagen überflutet morben toaren, bauerten 
in biefen in ber einen längere, in ber anberen fürgere £t\t nod) 
fort, toie ber Dom ©trome aufgenommene $(ug no^ eine ©trede 
fic^tbar bleibt. Unb bie Uebertritte üon ange^enben ^anbtoerfem 
au« einer in bie anbere ©efetffdjaft be$ §anb»erfe« ioegen fmb 
im 15. unb 16. 3af)rl)unberte noc^ l)äuftg gerne Jen, fo fange in 
einer ober ber anberen ©efeüf^aft ein ober ba« anbere $anbtt>erf 
oormiegenb fic^ oorfanb. 3n folgen ©efeüfdjaften gab e« bann ge* 
trennte „große Sötte" ober ©ejeüfäaftäüerfammlungen unb »ÜKciftcr* 
botte" ober ©efpre^ungen ber ©emerbämeifter in ®ewerb«fa(^en. 
aber balb oerringerte fid^ überhaupt bie 3ö^f ber ©etoerbetreiben* 
ben in ber ©ürgerfdjaft. ©er günftifc^e ©eift ertof^. Unb fo toenig 
bie Innung ben 3iyufl frember SDieifter in bie ©tabt ^inbern 
tonnte # fobafb ifjn bie 9tegietung gutieg, fo menig fonnte fte ben 
©etrieb irgenb eine« ©etoerbeä, anty be« irrigen, burc^ SDMtgfieber 
einer anberen ©efeflfdjaft ^emmen. 

äl« bann jebe ©efeOfdjaft eigene« SSermögen erworben ^atte 
unb mit eigener Armenpflege belaftet »ar (feit 1571), begehrte 
SWiemanb bie reiferen unb angefe^eneren ©efeüfc^aften aufgugeben, 
unb biefe eben fo wenig ben eintritt ärmerer 2Witgtieber au« an* 
beren. ©o fanben fid) in jieber ©efettf^aft ©ewerbetreibenbe Der* 
fcfjiebeuer 3rt oor. Unb je fdjwadjer i^rc 3a^(, befto gleicftgUtiger 
würbe bie 3lrt i^rer ©efdjäftigung. ©ie {Regierung lieg biefen 95er* 
^altniffen freien Sauf unb begünftigte efycr ba« SSerbleiben auf ber 
oäterli^en ©efettf^aft. 

©ie ben ©efeüföaften gugewiefenen Angelegenheiten waren 
»erfd^iebener Art. 

3unfid)ft mi fit drifte, ©eitbem aüe ©urger in ©efelt* 
f^aften eingereiht waren, b. i. feit ÜÄitte be« 15. 3a1jrf)unberte«, 
erging ba« Aufgebot an biefe unb nidjt mefyr an bie ©tabtoiertef. 
©en ©efettfe^aften lag bie ©orge bafür ob, baß jeher ©äffen* 
fähige mit fmmifd) unb ©e^r oerfe^en fei; fie beftimmte inner* 
^alb be« ergangenen Aufgebote«, wer au«gurücfen fyabe, oerfa^en 
bie Au«güger bur^ gwei bi« brei üWonate mit ©ofb, beffen ©etrag 
ftet« baar bereit liegen mufjte, unb trugen bei gur Serforgung 
ber ffittwen unb SBaiferj ber ©efaßenen. 

AI« ba« mittelalterliche Au«gügerwefen bem mobemen 9Kilig* 
wefen ?J(a| ma^te, würben mitunter oon ben ©efeüf^aften frei* 
willige ©elbbeiträge für militarifc^e 3^^ »erlangt, beren ©etrag 
bei bem blüfyenben ©tanbe ber ©taat«finangen aber nie bebeu* 
tenb war. 

3n potigeilidjer {Richtung behielten bie ©efellf^aften bi« 
in« 18. 3aljrf)unbert jene beföränfte ©trafgewalt über bie in 
tyren Käufern öorgefallenen SJerge^en, welche iljnen im 3a^re 1429 
eingeräumt worben war. 

Aud) übten fie eine frieben«rid)terlid)e unb ©ittenautoritat 
o^ne beftimmte iuriftif^e ßompeteng, aber »on großem moralifdjen 
©ewic^te au«. 

©ie Ijatten für ba« geuertöföwefen, für bie SettelöSgtc, für 
bie ©tabtwat^e bei Jag unb SWadjt gu forgen. 

©ei ben Srnennungen gum ©tabtgerid)te, wel^e bie {Regie* 
rung öorna^m, fa^ fte feit 1502 barauf, au« jeber ©efeöf^aft 
einen {Redjt«funbigen gu ernennen. 

Sine ^auptobfiegen^eit ber ©efetlfäaften war ba« Armen* 
unb 3$ormunbfd)aft«wefen. 3^re große Socal* unb ^ßerfonalfenntniß 
führte aitrf) wirflic^ gu guter Armenpflege. 



— 21 — 



6« galt a(« öfjrenpfiicfjt, bic in 3eiten ber »rmutt) ertjal* 
tennt Unterftfifcungen, namentlich (Ergie^ungdbeiträge , nad) (Srtan* 
guug beffercn Äu«fommen« bcr ©efeüfdjaft jurficfjuerftatten. 

Da« 8Jormunbfd)aft«wefen bejog ftd) nid)t allein auf bie 
ffiaifen, fonbern olle weiblichen SKitgtieber jeben 2Uter« Ratten iljren 
SJonnunb ober richtiger $Rec$t«beiftanb bei allen 9?ec$t«gefc$äften. 
3imöd)ft war bie« ber ©atte ober ber SBater. geilte ein fo(d)er, 
ober erfüllte er feine $flicf)ten nic^t forgfSttig, fo ernannte bie ®e* 
ftüfrfjaft einen anberen ber nä$ften Berwanbten unter iljrer 8tuf* 
fid>t jutn Bormunbe. 

Äfle ©efeßfdjaften erwarben na<J) unb nad) eigene«, mitunter 
bebeutenbe« Bermögen. Befonber« feit bie ©efeöfdjöften gu 
förmlichen ©emeinbeabtljeitungen umgewanbett worben waren, er* 
Rieften iljre ginanjen einen größeren 3uf^nitt. ffiinfaufgetber neuer 
2JKtgtieber, Bußen, ßinnat)men au« ben oermtetljeten Reiten ber 
©efeflfäaft«l)5ufer, ftatutenmäßig beftintmte abgaben aller ©enoffen 
bei Saufen, $>o<$geiten, $au«fäufen, bei ffialjt in ben Watt) ober 
3U einem State, üor allem aber anfetjntidje ©efdjenfe unb 93er« 
tnfic^tntffe bitbeten ben ©runbftocf be« „©tubengute«' 1 . (Sin af»nlic^ 
entpanbene« „Ärmengut" Ratten bie meiften ©efeflf haften eben- 
faD«, abgelesen tum nod) anberen ©tiftung«capitatien gu befonberen 
3toetfen. 35a« ©tubengut biente gur Bestreitung ber Obliegenheiten 
ber ©efeflfdjaft, gur Stofbefferung ber 3lrment>erforgung, für anbere 
gemeinnfifeige 3^*^ unb mitunter tarn bie Bereitung eine« 
Ueberfäuffe«, feftener bie Sinforberung öon 3uföüffen an bie unb 
öon ben ©enoffen üor 18 ). 

Der Berwattung«apparat mar ni$t überall gleich, wie benn 
jebe ©efeflföaft in ben Detail« ifjrer ©afeungen tyre eigenem- 
ityfdten befaß. 

3f>re Slrdjtoe bilben eine nod) wenig au«genüfcte gunbgrube 
für bie (oeale wirtl)fd)aft(id)e unb £utturgefd)u&te ber legten brei 
3atjrt}unberte. 3n jeber ©efeüfdjaft lamen öor: ber ©tubenmeifter 
($r3ftbent), fein ©tattljatter (93iccpräfibcnt)^ ©aifenöogt, SKmo«* 
ner, ©ätfefmeifter, ©tubenföreiber (Secretär) mtbUmbieter (Bote); 
aüe t>on ber ©efeflfdjaft frei gewägt. 3n größeren ©efeüfdjaften 
Ijatte jebe ber genannten Abteilungen mehrere Seifiger; mitunter 
fommt aud) eine 6rjieljung«commiffion öor, ober Stuffefyer über 
Stiftungen unb anbere Ableitungen. Befanb ftd) in ber ©efefl* 
fd)aft auefc nod) eine Snnung, fo ernannten bie SDMfter iljre Sletteften 
ober Borgefefcten, beren Befugniffe at« foldje, unb wenn fie nid)t 
fonft gum Berwaftung«förper gehörten, gering waren, ©ie rebu* 
cirten ftd) meift auf bie Berwattung ber Brubertabe unb auf ba« 
SRed)t, bie „äußeren' 1 , b. I). auf anbereu ©efeflfdmften beftnbtidjen 
$anbwerf«genoffen, auf ifjrer „©tube" gu öerfammetn. ©ewerb* 
lidje ©efefcgebung unb ^olijei war in f)änben ber {Regierung unb 
würbe fräftig au«geübt. 

Die im ®efettfdjaft«fjaufe gewöl)nKc$ üorfjanbene 8ßirtl)fd)aft 
war meift an einen ©tubenwirtl) üerpac^tetj öfter« mit ber (Sin* 
fdpränfung, nur an ©tubengefetten ettua« ju »erabfotgen. 

ßmorben tourbe bie ©tube ober @efeüfcf}aft«angel)örigfeit 
nur burc^ fretoittige Aufnahme, unb af« fie erblich geworben mar, 



i4 ) 2)a« ©tubengut toon ber ©cfcüfc^aft ju Dbcr-©ertt)ern toax 1861 
übet 300.000 grc«., ba« «rmengut 460.000 grc«. 2)ie correfoonbirenben 
3iffeni bei 3immerlcuten 274.000 unb 278.000 grc«. 2>te ©eamtenbefof. 
buitgen tuaren fe^r Betreiben, ©et 3tmmerleuten tourbe g. ©. jene bc« 
©tufcenf ^reibet« (©ceretär«) im 3a&re 1750 bon 8 auf 16 Arenen unb bie 
be« Cefefmetper« toou BO auf 60 fronen er^^t. 2)a« betrug nad^ ber (Sr* 
Wirog 24 ' bqte^ung«tvetfe 90 fl. oft. ©äbr. 



I burc^ ©eburt. Verloren burc^ freiwillige« Aufgeben unb burdj 
I 93ertuft be« Bürgerrechte«, grauen unb SEö^ter folgten bem ©ernal 
| unb SBater. Une^eti^e gehörten aui) baju, aber nur a(« ewige 
(Sinwo^ner, ni^t at« Bürger. 3eber in Bern anwefenbe männliche 
©enoffe mv^tt aber feine t>5ter(i$e ©efeUfc^aft boc^ erft au«brüd li* 
annehmen, beoor er ftimmfa^ig werben tonnte. Diefe annähme 
gefc^a^ mit erreichten 3üngting«ja^ren bur^ SSorfteflung be« ©e* 
treffenben in einer SSerfammtung ber ganjen @efettfd)aft ober ber 
33orgefefcten unb Abgabe be« SSerfpre^en«, Sieb unb Seib mit gu 
tragen unb ben ©afeungen ju ge^or^en. T>tuti\i) ift ba ber 2tm 
Hang an ben alten Bürgereib, wie biefer fetbft an bie nod) filtere 
SBe^r^aftmac^ung ber ©ermanen erinnert. S)er le^te Termin jur 
Snna^me ber ©efettfe^aft war ba« 3a^r ber 93erl)eirat^ung. ©er 
fie bann nod) unterließ, t>erfic( burc^ brei 3al)re nac^einanber einer 
jebe« 3al)r fteigenben S3uße unb ^atte hn öierten ba« ^Bürgerrecht 
verwirft. Slbwefenbe Rotten bie Annahme natf) bei ber 9tüd(e^r. 

Die ®efettfc^aft«ftube war öergiert mit ben Sappen ber 
©enoffen, mit ©ebenftafetn an bie ffioljttljater unb mit ben öor* 
^anbenen ©itbergefäßen unb anberen ftunftgeratfyen. 

©ie war, abgefe^en öon ben SSerfammtungen für ffia^en 
unb für bie (Srtebigung ber ®efd)8fte, ber ©ife eine« befonber« am 
Slbenb regen SJerfe^re« ber SKitgtieber aM allen ©tänben. ß« gab 
baiin getrennte $errentifd)e (wo^f aud) ©emfic^er) für ben Slbel 
unb bie SRatt)«ljerren, gemeine ©efeöentifc^e für bie fein ©ewerbe 
treibenben SKitgtieber (gemeine ©efetten ift ^ier im ©inne öon or* 
bentti^en ober normalen ©enoffen ju öerfteljen) unb üReiftertiföe. 
8l(« ber 9ßeifter wenige geworben waren , würben bod) nod) 1785 
getrennte $erren* unb ©ürgertifdje eingeführt, «ber ber SSerfetyr 
ging Don einer ©ruppe jur anberen unb ber Sinfluß biefe« f)5ufi* 
gen Umgange« ber SRegierenben mit ben {Regierten unb ber Der* 
fdjiebenen ©tfinbe an einem neutralen Drte ^atte feine tBortfyeife. 

©ei einigen ©efeüfcbaften beftanben jäljrfidje, mit größerem 
ober geringerem Sufwanbe au«geftattete, ^Sufig mit ©peifung »on 
2lrmen öerbunbene Seftmö^ter. 3n ernften 3 c ^ cn würben fie aber 
nid)t abgehalten. 

Betitelt würben biefe (Korporationen at« (Stjrenbe ©efettfd^aft, 
franjöftfc^: Honorable Abbaye. Stuf ben ®efeBf^aft«^äufem unb 
ben jebod) nur bei friebfidjen äufgügen erfc^einenben gähnen war 
ba« Sappen angebracht. 

Die §anbwerferinnungen tjatten Slnfang« feine SBappen. ©ei 
ftauf» ober anberen Urfunben erbaten fie ben ©djuttfyeiß, ben 
SSenner ober einen anberen Sbetigen at« 3 c "gen, unb biefer ^fingte 
fein ©ieget an. 

Die atteften noc^ üorljanbenen ©efeüfc^aft«wappen finben ft^ 
am ©ewötbe einer ftapefle im ÜÄünfter mit ber 3afjre«jaf)ljt 1476 
für bie ©erber unb auf jwei ftaljnen im ©t^te be« 15. 3at)r* 
^unberte« für bie ©c^miebe unb bie ÜÄefcger. 

^ofitioe« über bie 6ntftef)ung aller ©efe(tfc^aft«wappen ift 
nid)t« befannt. ©e^r wa^rfc^eintic^ aber ergaben fie fid) au« ben 
£>au«fd)itbern ber Verbergen, befonber« ber eigenen ©efeflfdjaft«* 
^aufer, beren Erwerbung meiften« in bie erfte $a(fte be« fünf* 
jeljnten Oa^r^unberte« fallt; ba^er ba« SSor^errfc^en oon §anb* 
merf«emb(emen. 2lu(^ früher biefen Käufern anfjaftenbc Sdjilbe 
würben benüfet. Die ©erber g. B. Stoffen 1423 ben Bauvertrag 
ab gum Umbau be« §aufe« ff jum fc^warjen Söwen", wefdje« fie 
gefauft Ratten, unb beffen Smbtem, nur mit bem ©erbermeffer 
ober mit bem ©pieß vermehrt, ba« ffiappen bcr ©efettfe^aft würbe. 
Stud) bie ©efettfe^aften jum 2lffen unb gu 3Rö^ren mögen ifjr 
Sappen öon früheren $au«fc^i(ben haben. 



— 22 — 



Daß im 16. 3af>rljunberte bie ©appen fd)on länger beftan* 
ben, erljetft au« bem 9fatf>«fprud>e über einen ©treit, ber unter 
ben ©enoffen ju 3immer(euten barfiber au«gebrod>en war, Der* 
ntutfjUd) au« Änlafj ber Berjierung be« um 1520 neu getauften 
$aufe«. Der ©prudj (outete, e« fotfe beim hergebrachten ©d)ilbe 
bleiben, fo (ange ntd>t jemanb einen 9tt$t « gr unb ffir feint Äen* 
berung erweife. 

C« mag auffallen, baß bie $anbwerf«embfemc audj nad) ber 
Umwanblung ber ©efellfdjaften beibehalten mürben, obfdjon ba« 
$anbwerf barin feine Bebeutung einbüßte. Der Beftanb ber $au«* 
fdjilbc mar eben ba wotyl entfdjeibenb. 

Die bamal« ifjr lefcte« ©tabium burd)laufenbe jünftifdje Auf-- 
regung mag auf bie Beibehaltung biefer Stcußerlidjfeit fficrtlj gc* 
(egt tyaben, unb bie praftifdp, Don jeljer gegen äußeren $runt 
gleidjgiltige ©inne«art ber Berner beschäftigte fid) nid)t oiet mit 
biefer Siebenfache. ÜÄan war jufrieben mit ber gelungenen ©an* 
bigung be« 3unftgeifte«, unb bei @e mein ben (unb etwa« an« 
bere« waren bie@efeUfd)aften jefct ntd)t) Ratten bürgerliche (Embleme 
nidjt« ©törenbe«. 

Sßadjbem fid) im Verläufe ber 3*it einige früher getrennte 
©efellfdjaften (julefet im Saljre 1578) Bereiniget Rotten, unb jene 
ber Gebleute ausgestorben war, blieb ber befiriitiDe ©tanb auf ben 
nadtfolgenb genannten breijeljn. Die bei jleber angegebene üftit* 
gtieberga^t ift jene ber männlichen ftimmffi^igen ©enoffen im 3aljre 
1609, entnommen au« einem nodj Dorljanbenen , oon 1609 bi« 
1649 fortgeführten Berjeid)niffe. 

1. ©efetlfdjaft jum Diftetjwang, welche im 15. 3a!>r* 
fyunberte bie ©efeüfdjaft jum Darren in ftd) aufnahm. Datycr ba« 
boppefte Sappen. Die Bebeutung be« ©orte« Difteljwang ift 
unbefannt. Der fd)6ngefarbte lebhafte Diftelfinf mag ©tynbol froher 
©efettigfeit fein. Der SWarr ift befanntlid) jene« be« fmmor«. — 
Da« $au« biefer ©efeflföaft war eine fjrciftätte für SCobtfätäger. 

3luf biefer ©tube oerfammetten ftdj bie Sbetfeute, bod> nur 
a(« gefeßiger Bereut, bi« baß au« ben oben erjagten ©rünben 
Diele Don tynen in bie Bennergefetffdjaften übertraten, ©ie traten 
bamit ba«fe(be, wa« Ijeute bie Bewerbung um 9teid)«tag«manbate 
ift; blieben übrigen« Ijflufig at« 3"ft üb enge feilen in Berbin< 
bung mit tyrer bi«ljerigen ©tube. 

3m Oafyre 1609 waren bafyer nur mcfjr 22 rechte ©tu» 
bengefellen bort. 

Diefe ©tube mag feljr alt unb Diefleidjt au« ber Verberge 
entftanben fein, welche ba« nalje Deutfd)orben«!)au« Äönife in Bern 
wofjl jiemüd) feit ©rünbung ber ©tabt bort gehabt f)aben mag. 
33on Äönife würbe faft ein 3a!jrf)unbert ljinburdj aud) bie ©eef* 
forge in Bem üerwaltet. 

311« 3uftubengefeden fommen aud) nodj bie abeligen 3lu«* 
burger, angefefycne ©taat«mfinner unb geiftlidje 2Bürbcntrftger Dor. 

2lber aud) ba« ©efolge unb bie Änedjte ber (Eblcn, ttjrc Unter* 
tränen unb wer fonft mit ifjnen gu Derfeljren tyattc, fpradjen bort 
ju, unb foldje ©aftc lieferten bann öfter« Soften in ba« ©traf* 
regifter für ©djwören, 3utrinfen, 3«*n (ÜÄcfferjücf en) , (Sffcn* 
umwerfen unb äfjnüdjen Uebcrmutl). 

2. Die Bennergefetffdjaft ju ^fiftern (Bäder), entftanben 
au« ben 1578 Bereinigten oberen unb nieberen $fiftern. 139 3RU* 
glieber im Saljre 1609. 

3. Die BennergefeUfdfaft $" ©djmieben mit 184 2Rit* 
gliebern. 



4. Die Sennergefettf^aft juüÄefcgern entftanb 1486 bur^ 
Bereinigung Don Ober* unb 9tieber*3Refegern. 

5. Die Bemtergefedfdjaft ju £)ber'©erwern, welche bie 
eine Üjrer beiben anberen Abteilungen , bie 9töeber«@erber, 1578 
in ft$ aufnahm, wd^renb bie jweite, bie 

6. ©efeflföaft ju ÜK i 1 1 e l 8 e u e n (SSwen) f ortbefte^t. Beibe 
f)aben ba«felbe SBappen, nur füf)rt in ber erften ber 8öwe ein 
©erbeifen, bei ber teueren einen ©pieg. SKitgtieberja^t ber erften 
133, ber anberen 51 im 3a1)rc 1609. 

7. ©efeßföaft ju ffiebern mit 43 2Ritgliebern. 

8. ©efeüfc^aft ju ©djuljmadjern mit 50 ©enoffen, ent* 
ftanben au« ber Bereinigung Don Ober* unb lieber * ©d[}ulj* 
magern. 

9. ©efeßfdiaft ju 3Äöljren mit 78 SWitglieber. 2Cuf .bem 
#aufe ff jum SWB^ren" fjatten fid) oormat« bie ÜÄe^rja^t ber 
©djneiber unb Suc^fc^erer unb bie SBaabtmannen (?) Derfammett. 

10. ©efellf^aft ju »aufleuten mit 34 SRitgliebern. 3m 
3aljre 1732 waren na^e 100 ÜÄitglieber, aber barunter nur brei 
Saufleute. 

IL ©efeflfdjaft ju 3immerlcuten mit 78 STOitgtiebern. 
3n iljrem $aufe Ratten [\$ fc^on urfprünglid) ®ewerb«leute Der* 
f^iebener «rt Derfammett; ba« ©djilb jeigt auc^ Attribute ber 
©agner, Süfer unb Jifäter. 

12. ©efettf^aft jum «f f cn mit 58 ÜÄitgtiebern. 3uf biefem 
$aufe Rotten fi(^ Dormal« eingefunben bie ftünftler, «pot^efer unb 
anbere nic^t l)anbwert«mäf?ige Beruf«arten. Diefe nahmen bann 
aud) bie Bauhütte, SDiaurcr unb ©teinme^e auf. Ob ber Äffe 
fünftterifdje iRa^a^mung ober ein $)au«fc^i(b bebeutet, finb bie 
anfielen geseilt. 

13. ©efeUfdjaft i« ©djiffteuten mit 33 SDtitgliebcrn. Die 
©c^iffa^rt auf ber aar war unfitfjer unb nur fo (ange e« feine 
©tragen gab befteljenb. 

Diefe« finb bie erblichen ©efettfe^aften in Bern. Urfprüngtid) 
angeregt : bur^ einfache Srinfftuben befdjeibener Innungen, ent^ 
wiefetten fte fid) jwar nic^t jur angeftrebten Politiken ©ettung, 
fonbem würben ju nüfetid)en Berwattung«förpern umgeftaltet, unter 
beren faft aßju anfpru^«to« gebliebenen Flamen fid) ein umfang* 
reiferer 3nt)a(t Derbarg. 



Sluger ben erblichen beftanben feit 3afjrf)unbertcn in Bern 
noc^ jwei anbere ©efeüf^aftcn. ©ie Derbienen eine flüchtige (£r* 
Warnung be«^atb, weil pe ein ©egengewi^t bilbeten gegen bie fonft 
nafjeliegenbc (£ntfrembung atoifc^en jenen fjamiliengruppen, bie fid^ 
Don ©eneration ju ©eneration in ben erblichen ©efetlf^aften ni^er 
ftanben. Die jwei ©efetlft^aften nahmen nur mSnntidje, meift iün* 
gere SWitgtieber au« atten erblichen auf. 2Werbing« tljatffld)tid> nur 
au« ben ^S^ercn ©tinben. ©ie waren Slub«, feine ©ememben. 

Die eine ^ieg „bie wolabetidje ^lifebogen^efcaf^aft". (Jlife* 
bogen war bie ßoeatbenemtung für ben gewö^nti^en Bogen, beffen 
^anb^abung, weil fte me^r ftraft unb ©ef^id forbert, für einen 
ebferen ©port galt, at« jene ber Hrmbruft. 

Die (Einführung, richtiger SBiebcreinfü^rung be« Bogen« at« 
ftrieg«waffe in ber ffieftf^weij ftammt Dom ©rafen ?eter Don 
©aDoijen, welker 9tei^«f^ufeDogt Bern« in ber &it oon 1255 
bi« 1268 gewefen ift, unb englifdje Bogenföfifcen in feinen Äriegen 



- 23 



erfolgreich berwenbete, ba er at« Dtyeim ber ftönigin tum önglanb, 
ber ©emaltn {Ricfcarb Don ßornwalli«, mit jenem ßanbe in Ijäufi' 
gern Verfeme ftonb. 

Von iljm mag bie Sogenfdjüfcengefellfdjaft angeregt Korben 
fein. 3m Stiege behielt aber bie »rmbruft ben Vorgug, weit fie 
fixerer traf. 

3m Saljrc 1439 fyattt bie {Regierung bei bem Verbote, ju 
jwei ©efeflföaften ju geboren, bie ©dfjüfcen aufgenommen unb tyre 
Gtatuttn 1477 beftättgt. 

Diefe ©efellföaft fyatte ifyre ©djüfeenorbnung , ifjren Äönig 
mit trier 2Äarfd}ätten, tyre ©d)ieb«rid)ter unb ©djießftänbe, itjre 
i5d)üfcenfefte unb ©aftmäljter. ©ie ging fpäter gum tftuergewefjr 
über, ofjne ben Sogen aufgugeben, weld)' (enteren gu gfyren jä^rtief) 
im 2ßai ein öffentliche« große« $rei«fd)ießen ftattfanb. 

2lud) im ffiaabtlanb, ba« feit 1536 gu Sern gehörte, waren 
feit bem 13. Oa^r^unberte foldje Sogenf gießen üblich, unb fo in 
8lnfef)en, baß bie Serner {Regierung im 18. Oafyrfyunberte bem 
jeweiligen ©tfjüfeenfönige „ber trier guten ©täbte", wenn er nidjt 
abelig war, gleidjwoljl ben Anlauf eine« abe(igen ©ute« gemattete, 
infoferne e« wäfjrenb biefe« Jtönigtf)umc« geföaf). 

eigentümlicher war bie gweite ber erwähnten ©efetlfdjaftcn, 
ber „Sleußere ©tanb". ©tanb Ijieß jeber ber eibgenöffifäen Staaten ; 
iljre Söhnen ober ©efanbten waren ©tanbe«fal)nen ober ©tanbe«* 
gefanbte. Der äußere ©tanb l)ieß eigentlich fo oiel at« ber äußere 
©taat. ©eine ©tanbe«farbe war grün, rot!>, gelb, unb fein ©appen 
ein auf einem Sreb« ftfeenber 3lffe, ber fid^ einen ©piegef mit ber 
regten #anb oorljätt. 

Der Urfprung biefer ©enoffenfefjaft liegt in ben f$reü)orften, 
b. t). ben ©paaren frieg«tuftiger junger SKänner, bie mit bem 
©tabtbanner freiwillig in« Selb jbgen unb bie bort entftanbene 
Äammerabfc^aft bann im ^rieben fortfefeten. Sil« bie ^eriobe ber 
ffriege im 16. Oaffrijunberte abgefdjloffen war, traten 2tu«ftüge 
unb 2lu«ritte, äöaffenübungen unb gefellige Vergnügungen in ben 
Vorbergrunb, gu benen mitunter Sljnlidje Vereine anberer Santone 
ober bie #erren be« inneren ©taube«, b. Ij. ber {Regierung, ein* 
gelaben würben. 

Der Äußere ©tanb Ijatte im 3af>re 1571 bie 3al)t oon 223 
Sßitgtiebern, alle au« ber ©djweig, aber nidjt alle oon Sern. — 
1638 nahmen 397 ^erfonen, fowoljl Sßitgtieber al« ©fifte, an 
bem großen $ftadjtmaf)t naef) einem friegerifäen Umguge SEfyeit. 

Dem attmätig berflad)enben dn^atte biefe« Stub« fudjte bie 
^Regierung eine ernftere {Ricbtung ju geben, inbem fie jebem feiner 
SDtitglteber, aud) wenn e« nid)t ©tabt*Serncr waren, eine 2Ba()(> 
ftimme bei ben ©roßratlj«wal)ten einräumte unb baran bie 2Ral)* 
nung gu ernfter Sefd&äftigung fnüpfte. 

Von ba ab würbe ber äußere ©tanb eine ftaat«männifd)e 
Vorföute für bie jüngere ©eneration. <5« würben wie im inneren 
ernftyaften .©tanb" ©d)ultf)eißen, ©c^jatyneifter, Venner unb {Ratf)«* 
Ferren unter Seobactytung toon fjörmtidjfeiten gewählt, ßanbbögte 
ernannt für l)iftorifcf)e ©d)toßruinen, wie ber $apft Sifd)öfe in 
partibug $at, 

©onadj würben bie Xage«ereigniffe, wiffenföafttidjc unb poti* 
tiföe fragen befprodjen, wol)l aud) berwicfelte ^roceffe fingirt unb 
mit ädern (Srnfte bm^gear bettet; Vorträge unb Debatten gehalten, 
unb mancher fpäter fyeroorragenb geworbene Wann gab Ijier bie 
erften groben feine« SCalentc«. 

3ur 8tbwed)«lung fehlte e« aud) jefet nid)t an 2lu«flügen unb 
Äufjfigen, an militärifc^en Uebungen ju $uß, ju {Roß unb gegen 



improoifirte geftungen, an geuerwerfen u. f. w., fo baß ftdj jugenb* 
(ic^e 8eben«luft mit ernfterem ^intergrunbe vereinigte. 

Der eintritt geföalj bur^ freiwillige Aufnahme unb ^ing 
nur oom ßlub ab. Der «u«tritt fiel meiften« mit bem Seginne 
ernfter Seruf«arbeit jufammen. Am ^äupgften mit ber Jffia^l in 
ben „inneren" ©tanb. 

Der üorjügtidifte regelmäßige ^efttag war ber Dftcrmontag. 

©o wie Vormittag« ber feierliche Sluf jug ber {Regierung au« 
bem fünfter jum Siat^aufe fic^ begab, um bie ÜReugewäf)(ten in 
öib ju nehmen unb bie ©runbgefe^e ju oertefen, fo jog 32ad)mittag 
ber äußere ©tanb burd) bie ©tabt, bie jungen SRänner gef^müdt 
mit ben Slumenfträußen, welche ftc für biefen Sag ftatt ber jefcigen 
Sotiüonorbcn oon ben jungen Damen erhielten. Der Umaug geigte 
allerlei »nfpietungen unb Allegorien, t^eif« patriotifc^e, tfjeit« Äari* 
firung oon Sreigniffen, oon Damenmoben unb wa« fonft ber $umor 
erfanb. 



Die alte fjreiftabt Sern ift burc^ eine {Reifje oon Umwäl* 
jungen au« einem ber ariftofratifdjeften gu einem ber bemofratiföeften 
©taaten geworben unb in brei ßantone gerftücfelt. ©eine $aupt* 
ftabt ift nod| bie ber ©djweig, aber feine regierenbe ©emeinbe 
me^r, unb i^re Sürger unb i^r Slbel ^aben nur meljr i^re ?or^ 
tion an ber mobernen Volf«fonoeränität. 3n ber allgemeinen 
SBanbtung ber ©itten unb ©taat«einrid)tungen ift nur ein ©ebilbe 
au« bem alten 3uftonb* gj r { g geblieben , ba« finb bie breigeljn 
erblichen ©efetlfc^aften. Sei i^rem rein municipalen S^arafter 
at« ©emeinbeabt^eilungen finb fte oon ben politifc^en ©türmen 
nid^t berührt Worten, befifeen nod| i^r Vermögen, beforgen einige 
^oligcigef^äfte unb ^aben tyre Slrmen^ unb SBaifenpflege. 

3n ifjrer ©efammt^eit bilben fie nod| bie Surgergemeinbe, 
welche etwa ein 2Id?te( ber ©efammteinwo^nergabl ber ©tabt gä^lt 
unb oon ber ginwo^nergemeinbe ocrfdjieben ift. {Reidjlic^ jwet 
Drittel unter ben fjamilien jener Surgergemeinbe ^aben ba« Sur' 
gerrec^t in ben legten fec|gig Sauren, alfo gu einer 3«* erlangt, 
wo bie alte {Regicrung«gewaft nic^t me^r beftanb. Da« große Ver* 
mögen, bie mufterljafte Verwaltung unb ber nodj nid^t gang er* 
tofe^ene einftige 9Wmbu« gießen Sewerber für biefe« Sürgerredjt 
an, beffen ©ewä^rung oon bem Sefieben ber Surgerfd^aft abfängt. 
3^r geboren bie SKufeen, fiunftfammlungen, Sibliot^ef, ba« große 
©pital unb bie SBaifen^änfer ber ©tabt, bie meiften SUrdjen 
unb anbere öffentliche Slnftalten. Der ©runbftod be« Vermögen« 
beftcfjt au« bem fieben^unbert 3af)re alten ©runb^ unb namentlich 
fernem SBatbbefifee. ©eine Unbeweglic^Ieit fc^ü^te if)n t»or bem 
©c^idfale be« ©taat«fd|afee« , ben bie gtangofen im 3aljre 1798 
gewaltfam wegführten unb mit bem ein 2Cf)eil ber Soften oon 
Napoleon« I. eg^ptifd^em ftelbguge beftritten würbe. (Sin I^eit be« 
Sinfommen« wirb ja^rtid) an bie Surger oertyeilt. aber auc^ bie 
gemeinnützigen Unternehmungen unb Slnftalten be? Griuwoljner« 
gemehtbe, be« Santon« unb ber ©$weig erhalten burd) freiwillige 
Seiträge au« biefem Vermögen ausgiebige Seförberung. 



— 24 — 



%tU$ (ixtfä^lU ptm &t)ivüt tm\ ptfamnseiigefait, fo fyat in 
ben meiften ©übten ber ftampf {triften ber tikbmti* nnb bar 
ifitttftariftotratie geenbet mil eistet genützten ftegiertsag msb barin 
Uebergemtyt ber 3ftnfte, 

3it JBertt ift ber &eran}ief>ai*e ftampf im neigest 3Romente 
etngeMmmt nnb abgeleitet tmbets bott bem polittfd^cn auf bat 
Gebiet ber {Wnnieipaföermattttng, »o er jnr »trip (am* 3n 
biefem engeren ©ebiete mürbe ber äuftanb iljntidj bem eben er« 
mAfptten in anberen CWbten, botf) mit bem ttnterfdjiebe, bog ber 
Abel nidft a(t befiegte*, fonbern aW populäre* nnb mifjigenbe« 
(t (ement baran fyeHnafjm nnb bag bie oerfdjiebenen ©ernfflarten 
niäjt von einanber abgefdjloffen maren, Da* (Ergebnis biefer 8b* 
(eitunfl finb bie erbten OtfeUfd^ften. 



lieber Uflun aber Hieb bie $axtythng ber Staat** 
gevatt in ben $inben ber <&dntrUariftobatic. 3» ben nrfprftng* 
(idpn Äbet traten andj bftrgertkfc (patripfte) Xtfcüodjmn , aber 
ttk$t bttrd) jftnftif<$e Xgitütiott , fonbern bnn$ ftaat6i8iitiiif($e4 
©arten. 

Die Urfadje, bog ber oben erUMÜptte ftampf in ©ern einen 
tum anberen ©Übten oerfdpebenen 9tt*gang nat>ra, (ag abgefelpn 
oon ber ©efonnenljeit mtb ber Satertanbtfiebe ber ©etipifigten, 
bie aud) anberflmo nidjt gefegt Ijaben mag, befonber« barin, baß 
bie Semer ariftofratte nidjt im ftöbttfdjen ©efen, fonbern im 
grunbl)err(ttf)en ganbbefifce arorjelte. Die ©tabt mar bie Sodjter, 
nidjt bie STOutter iljrer itrfprfinglidjett Sriftotratie. 



XS^f&r 



Das UajtjKtt h$ !f apffes JLWwn VI. 

Eon 
gRuttrUi Brufen tum Jlaljm)* <*♦ &♦ Haufe g}*rfttmtr-Jltyait*« 



9Äit 5 31fuftrationen. 



3n bem 3aljrbudje oon 1877 be« f)eratbifd)*geneatogifd)en 
Vereine« „Slbler", l)at $err Dr. <£. D. oon Querfurtf) eine ab* 
Ijanbfung veröffentlicht über: „Die Ctoppenfätfbe ber Zapfte", 
(Seite 28-33. 

ÜKtt Segug auf $apft »brian VI., fagt ber 93erfoffer 
©eite 32 SRr. 73 wörtlich : 

„Sbrian VI. (1521 ober 1522 bi« 1523) war Slbrian 
Storent, ^rofeffor ber Ideologie au« Utrecht, eine« ^Bierbrauer« 
ober eine« ©djiffgimmermann« ©oljn, führte fein SStoppen, obfe^on 
einige e« fidj nidjt öerfagen mögen, iljtn einen nicf}t«fagenben 
©d)üb aufgugwangen unb gwar quabrirt mit #erotbfiguren unb 
unbeutbaren fd)wargen (?) gigürc^en. 11 

Sir fyaben (eiber fdjon oft bie ©etegenljeit gehabt, gu be* 
merfen, baß üiele §eratbtfer bie ffitoppenbüdjer nur at« bie ein* 
gigen Cueßen für iljre ©tubien unb iljre ftorfdjungen betrachtet 
ljaben unb fte benufcten, oljne einmal baran gu benfen, bag nod) 
anbere, ja nodj wertljöoßere unb ftcfjerere Cmeßen befielen, at« bie 
meiffen 333appenbüd)er, fo intereffant, nüfelic^ unb fdjön fie fonft 
aud) fein mögen. Die fixeren, autl)entifd)en Quellen finb ©ieget, 
üßüngen, OKebaißen, ©rab* unb anbere Denfmäfer. Slber biefe 
werben oon oielen §eratbifern gar nidjt benufet, weit fie glauben, 
in iljren ©appenbfid)ern aße« ooßftanbig unb richtig finben gu 
tonnen. 

SBir oermutljen, bafc ber f>err SSerfQffer ber erwähnten 2Cb^ 
f)anbtung über bie $toppenfdji(be ber Zapfte, ber, wie er fagt, ein 
eigentliche« päpftlidje« ffiappenbudj aufjufinben nid>t oermodjt Ijat, 
aud} biefer ÜKeinung war, inbem e« fonft faum möglich gewefen wäre, 
ba§ er in ©ejug auf ba« Stoppen be« Zapfte« äbrian VI. tjätte 
nieberfdjreiben Wunen, wa« in feiner äbljanbtung barüber gu tefen ift. 

2Bie aßen SRumtömatifern unb 2trdjäologeu befannt ift, führte 
^apft Sbrian VI. nidjt aflein ein SBappen, fonbern biefe« war 
aud) gang Ijeratbifd). Da« Stoppen be« Zapfte« 8brian VI., wie 
e« auf feinen golbenen unb fitbernen üRüngen, auf feinen ©c^au« 
unb Denfmfingen, auf feinem pracfytüoßen ©rabbenfmafe in ber 
$ird)e Santa Maria dell' Anima Teutonicorum in 9tom unb mit 
Xincturen cotorirt, im ©iebet be« oon iljm geftifteten Soßegium« 



in Söwen, enblid) auf feinem in Delfarben gemalten Porträt im 
üKufeum in Slmfterbam gu fefyen ift, befte^t näwfidj au« einem 
quabrirten ©djitb, 1 unb 4 in ©olb brei fcfywarge 2Botf«angetn unb 
2 unb 3 in ©Über einen fdjwargen Ööwen. 

Da« lautet anber« al« ein aufgegwängter nid)t«fagenbcr 
©cfyitb mit unbeutbaren gigüreljen! 

3m Safjre 1517, atfo fünf öafjre beöor er gum Zapfte ge* 
wäljtt würbe, lieg 2lbrian in feiner ®eburt«ftabt Utrecht ein $au« 
bauen, welche« jefct gur Sßofynung be« ßommiffar« be« ffönig« in 
ber ^roöing Utrecht bient unb nod) befannt ift unter bem SWamen 
„ < ißau«^uige // , b. t). ?apft^au«. 3n einem ber Binrnt^ biefe« 
§aufe« war ein fteinerner ©djornfteinmantel , mit bem Stoppen 
äbrian'« barin einge^auen. Diefer ©tein, welcher je^t in bem 







©iebet ber an biefem $aufe angebauten ©taßung eingemauert ift, 
fteßt einen ©d)i(b, nur mit ben brei 2Öolf«angetn , ton einem 
©d)aff«narren gehalten, oor. 

©eit ba feine ©pur öon einem 8öwen gu finben ift, ift e« 
beutli#, baß 3lbrian nic^t immer fein SBappenfdjilb mit bem 

4 



— 26 — 



Soften quabrirt J)atte; unb barau« fann man beinahe fliegen, 
bog fein urfprüngltd)e« Sappen nur aus brei Sotf«angetn be* 
ftanb, inbem er erft, tote e« un« waljrfd)einKd)er borfommt, feinen 
Sappenfdjilb quabrirt unb ben Söwen f^tnjugefügt f)at, at« er am 
10. £)ctober 1522 jum Zapfte gefront würbe. 

Der Söwe lommt nur gefront oor auf einer fitbcrnen 
STOünje, abgebübet bei trnn 2Wieri« „Historie der nederlandsche 
Versten" IL «., ©. 177, unb auf jwei Detbifbern im ©eftfe ber 
Untoerfität öon Söwen (9lr. 101 unb 102) einen §errn ». ban 
2Rarffe(aer, Sämmerer be« Zapfte« «brtan VI., öorfteüenb, beffen 
»ruftbefteibung mit be« Zapfte« Sappen gefömmft ift, nämtid) 
ber gotbgefrönte fdjwarje Söwe in ber SKitte unb an beiben 
©eiten bie brei Soff«ange(n. 




2luf einem ©teine fpäterer £eit (17. 3af)r!junbert), weldjer in 
bem (Siebet eine« $aufe« in ber ^etterftraat in Utredjt ftanb unb 




jefet in bem ftabtifdjen SDlufeum im {Rat^aufc aufbewahrt wirb, 
ift ba«felbe Sappen eingefyauen, aber nid)t quabrirt, fonbern ber 



Sänge nadj geteilt : rechts bie brei Sotf«angefa unb (inte ber 
Sötte, oljne Srone. 

3n einer $anbfd>rift in fjolio be« 18. 3al)rl)unberte«, 
toelc$e im ftfibtifdjen ärd&ioe oon Utrecht aufbewahrt ift, ent^aftenb 
3eid|nungen Don ©rabfteinen, fowie oon Sappentafeln, welche 
früher in ben Kirnen aufgehängt waren, finben wir auf ©cite 273 
im erften £ljeit biefer ©ammtung, bie colorirtc ^etdjnung eine« qua^ 
brirten SappenfdjUbe«, wotjon 1 unb 4 brei fdjwarje Solf«angeln 
in gplbenem ftetbe unb 2 unb 3 einen fdjwarjen Söwen in filbernem 
gelbe batfteflen, mit ber Scifärift: 




„93on ben 5Wac^fommcn be« Zapfte« 2lbrian VI. 14 SWatürti* 
wirb bamit ba« Sappen ber Sttad&fommen au« bem ©efdjtedjte, 
au$ wetdjem *?ßapft 2tbrian VI. abftammte, gemeint. 

3n einem Sappenbud)e (£anbfdjrift au« ber erften Raffte be« 
18. 3at)rt)unberte« im 2lrd)io ber ©tobt Utrecht aufbewahrt, I. ©b 
golio 273), welkes bie äbbilbung ber uerfd&iebenen in Äirdjen 
früher oorljanbenen Sappen unb ©rabfteinc enthalt, ift gteidjfatt« 
biefe« Sappen ju finben. 

Senn unfere üHeinung bie richtige ift, unb ba« urfprüng* 
lidje Sappen nur an« ben brei So(f«angefa beftanben Ijat, unb 
ber Söwe erft oon 2lbrian in ba« Sappen aufgenommen würbe, 
a(« biefer $apft würbe, bann tjaben wafjrföeintid) feine fjamifien* 
angeprigen in Erinnerung an ifjren berühmten SSerwanbten audj 
iljr Sappenfdjilb mit bem Söwen quabrirt. 

SWadjbem wir biefe« über ba« Sappen be« Zapfte« »brian VI. 
mitgeteilt Ijaben, wotten wir nod) einige« über ben iljm juge* 
fdjriebenen tarnen unb über feine äbfunft fagen. - 

Slbrian g(orenjfof)it, fpäter ?apft Slbrian VI., würbe 1459 
in Utrecht geboren, er ftubirte an ber Untoerfität Söwen, würbe 
abwecfyfelnb ^rofcffor ber Stfjeotogie, £)ecan an ber ©t. ^etru«* 
flirre in Söwen, 3Mce>$anjfer ber Untoerfität, Seljrer unb (Srjietyer 
Sari be« fünften, öotfdjafter bei gerbinanb bem Satljotifdjen, ©ifd&of 
öon SEortofa, Sarbinal unb {Regent oon ©panien, unb jufefct 
$apft. ßr ftarb am 14. ©eptember 1523. ©ein SJater war be* 
fannt unter bem Sflamen gtorenj öotyen«, ba« ift 25ol)en«fol)n. 
Sinigc Ijaben gemeint, 39oQen« wäre ein Familiennamen, aber wie 
$err teufen« 1 ) ba« fo War nadigewiefen f)at, ift ber SRame So^en 
ober Soffen nidjt« anber« a(« eine SJerffirjung be« laufnamen« 
Saubuinu« (Sa(buin). 

Mu4 toar ber Xaufname Souwen ober Soffen fe^r allgemein 
in ^oüanb unb tommt ^äufig at« fo(d}er in ben Siften ber ©poppen 
unb Mfyt ber ©tabt SDorbredjt uor. 

«nbere wollten in i^rer ^^antafie, äbrian oon einem 3»rig 
be« ®efd)led)te« oon 5Debel abftammen (äffen, wefd)e fobann bie 
brei ÜDebefföen Sitien in So(f«ange(n oertoanbelt ^aben fottten, in« 
bem ber Söwe, welker fi^ im Sappen be« Zapfte« beftnbet, ber 
Sronf^orft'fdie Söwe fein foflte! 



«) Änecdota Adriani Sezti, Pont. Max Lovanii 1862, p. 8, Not. 1. 



27 — 



äflgetneineteu ©tauben fanb bie SKeinung, baß Äbrian oon 
nicbrigcr #erfunft war, unb baß fein Bater ein ©d)iff«jimmer* 
mann ober ein Bierbrauer gewefen fein foO. 

Äeine biefer Behauptungen beruht jeboef} auf grffnblid)en Be* 
weifen, fie finb bloße Bermutfjungen, welche mit $>itfe oon meljr 
ober weniger begrunbeten Kombinationen unb lebenbiger Dicbtung 
oon Bieten af« Sfjatfadjen angefefyen werben. 

©aß äbrian in feiner Ougenb fefyr unbemittelt gewefen fein 
fott, würbe allgemein at« eine beftimmte £f)atfacf)e angenommen, 
unb and) biefe Behauptung, woran Stttemaub jweifette, ift oon bem 
f>errn Dan Goen, Strc^ioar in Söwen, au« fotgenbem ©runbe be* 
ftritten worben 8 ). Sr bemerft namtid}, baß beim Eintragen eine« 
armen ober unbemittelten Bögting« j n t> a $ Sftamenregifter ber 
Unioerfitat Sowen ber JRector immer bafür ©orge trug, ba« Sßort 
pauper in margine ^injujufugen. Sftun fefjlt gerabe biefe Sin* 
beutung ganj unb gar bei bem Warnen 2lbrian'«, welker am 
1. 3uni 1476 in'« SRegtfter eingetragen würbe, inbem fie un* 
mittelbar barunter bei ben Flamen oon jwei anberen 35gfingcn, 
ebenfaß« au« bem ©tifte Utrecfjt, welche an bemfefben lag at« er 
angenommen würben, oorfommt. 

3n einer ^anbfdjrift in Quart be« 16. 3al)rf)unberte«, welche 
ben£ite( füljrt: »Epitaphiorum libri Hin. Principum eruditorum, 
feminarum illustrium facetorum vulgarium M D X CIL« (@ine 



*) Renseigments inconnus sur la vie da pape Adrien VI. 
sager des sciences' historiques 1866, p. 257. 



„Ales- 



©ammtung oon Spitapfyien , Ijie unb ba mit furjen JRanbbemer* 
hingen oerfetyen, aüe« oon bcrfelben §anb gefcfjrieben), finben wir 
neben ber ®rabfd)rift be« Zapfte« äbrian VI. ftolgenbe«: »Natus 
fuit 1559 (sie) filius Florentii Schrevelii Bouens*. $eutfid) ift 
e«, baß e« nur einem 3rrtl)ume jujufdjreiben ift, baß ha 1559 
ftatt 1459 a(« ®eburt«jat)r be« Zapfte« angegeben ift. ?tber wa« 
unferer SWeinung nad) in ber £()at wof)f fefyr bemerft ju werben 
oerbient, ift, ba§ ber 3ufammenftetter ^ t9 Bud)e«, welker 
70 3al)re nad) bem fcobe be« Zapfte« 2lbrian VI. fdjricb, tyn 
barin at« ©ofyn oon fjtorenj ©djreoel, Bouen«fof)n nennt. $ier 
fottte ©d)reoet ber Familiennamen unb Bouen ber Saufname oon 
2lbrian'« ®roßoater fein. 

Dbgfeid) Ijieffir audj wieber bie Beweife festen, fo ift e« eben* 
fafl« fet)r bemerfen«mertf), baß 

1. ®erabe in ©orbredjt, am 10. Dctober 1522, "am Jage ber 
ßronung 2lbrian'« gum Zapfte au« biefem Slnfaffe eine große 
^roceffion ftattfanb unb Brob an bie armen au«getf)ei(t 
würbe, inbem bie ©djreoef ober ©d)reoc(iu« , ein feljr afte« 
unb angefetjene« Ijottanbifdje« ®efd)(edjt finb, welche« ur* 
fprüng(id) au« 35orbred)t ftammt unb fpater in hartem, 
Serben, Utrecht unb and) in Antwerpen befannt gewefen ift, unb 

2. baß ba« ®efdj(ecf)t ©djreoet ober ©djreoeliu« gerabe ba«fetbe 
Sappen führte, wa« and) oon Slbrian geführt worben ift 
nämtid) brei fcfywarje 9Botf«ange(n in ®o(b. 

2luf bem £etme führten bie ©cfyreüefiu« einen offenen fttug, 
jWifd)en bemfclben eine ftfjwarje 933otf«anget. 




4* 



Itfw W ythlmtfm anf ben «JomfiJftti Infeln. 



SJon 



fruit} 3Ue**tt*er ^Utm*»tt, 

faifcrl. dtati) unb ©orftonb bc« BbetGardfrtoe« im t. t. SWmtftcrium bc« Innern. 1 



lic jonifdjen 3nfeln, bic feit üielen 3al)rf)unberten nie einen 
felbftftänbigen Staat bitbeten, fonbern immer anberen größeren 
Staaten angehörten, fingen in * biefer JBejteJ)mig ganj oon ber 
Regierung ab, unter beren Dberfjerrfcfjaft ober Scfjufce fie ftd^ be* 
fanben. 

Sßäljrenb be« SBeftanbe« ber töepublif oon SJcnebig, melier 
bi« jum 3ai)tt 1797 bie jonifc^en Snfeln angehörten, würbe öon 
bem Senate in 35enebig ber 2lbel jenen jonifdjen ftamilien öer* 
liefen, meiere fyinreidjenbe SBcrbicnftc bafür au«jumeifcn oermodften. 

ÜKit bem Xitel .SWobil e", ber überhaupt jur3ett ber Hepubtif 
oon SSenebig unb borjüglid) in ben ßpodjen ityre« fjlor« eine Ijolje 
8bcl«ftufe bejeicfjnet ju fyabcn fcfyeint, mar ber Senat uou Senebig 
nid>t ju freigebig unb e« beftanben baljer bi« jum SSerfallc ber 
SRcpublif ton SBenebtg nidjt ju Diel SRobtli 3onj. 

Um fo unbcbenflufjer »erfuhr aber ber 3$enebiger Senat mit 
bem £itel „Sonte", ben jeber Monier, ber jur befferen ßlaffe ge* 
Ijörte unb irgenb einen nic^t ganj unbeträchtlichen Sefifeftanb auf* 
gumeifen ocrmod)te, oI)ne bie geringfte Sd)Wicrigfcit unb öfter« and} 
bfo« gegen Entrichtung einer feinc«weg« bebeutenben Summe, bie 
ben ®6nnern in SScnebig in bie $>anb gefpielt würbe, erlangen lonnte. 

Ueber bie SWobiti, oon benen jebodj aud} manche Sonti 
waren, ba fie biefen Jitel j. 33. fd)on früher erlangt Ratten, ober 
weil fie irgenb eine ©eftfeung, bie eine Sontea war, an fidj 
brauten, würbe bort ein Wegifter geführt, weldje« man ba« 
golbene 23udj, in SWad)aJ)mung be« libro d'oro oon SJenebig 
nannte unb worin äße 33orjüge, j. ©. neue «beläoerleitjungen, 
8lbel«erlöfdjungen, ©eburten, Vermahlungen ic, oerjcidjnet würben. 

äl« jebodj im 3al)re 1797 ftranfreid) oon biefen 3nfeln Se* 
fi& naljm, würbe ba« gotbene Sud) unter bem ftreiljeit«baume 
verbrannt unb nadj beffen bamaligem Sljfteme ade Slaffen ein* 
anbei- glcidj gemalt. 

©ic jonifdjen Snfeln übergingen hierauf an Stoglanb, bann 
wieber an Sranfreicfj unb erft im 3al)re 1815 an ©rofcbritanmen. 
3n biefen 3roifd)cnjal)ren würbe bie SReorganifirnng be« jonifdjen 
8bel«wefen« nie in eine erforberlidje Srwägmtg gejogen. Onjwifcfycn 
regierten fid) biefe 3nfetn, mtgeadjtct fie feit 1797—1815 tycil« 



unter SRußlanb, tJ)eil« unter grantreid) ftanben, bennod) eigentlich 
felbft, ba ba« 9iegierung«wefen ganj in ben Rauben ber oor* 
neljmercn Familien lag. 3Mefe bitbeten nad) unb nad) eine jatyl* 
reiche Äörperfäaft, bie „Sinclito" genannt würbe unb mm 
welker man fofort alle £f)eilncljmer ÜWobili nannte. 

81« im daijre 1815 (Snglanb bie Sdjufeljerrfdjaft biefer 
Onfcln antrat unb H)ncn eine Sonftttution gab, würbe bie ©e* 
nennung „Sinclito" ber gefammten SWenge ber ©fidler für bie 
Deputirtenfammer übertragen unb fomit tjat gegenwärtig ein 3cber, 
ber Stimme in ber ffia^l ber ÜDeputirten befifet, ein 9?ec^t Mobile 
gereiften unb fo in allen Urfunben genannt ju werben. 

tiefer £ite( get)t aud) auf bie (Srben über. 3eber ber ein 
iäfplidje* Sinfommen oon 365 X^alern au3juweifen oermag, ober 
ber eine freie SBefdjäfHgung treibt, ^at ba^ 9tecf)t in bem Sinclito 
aufgenommen ju werben unb fomit gefc^a^ e$, bag jwifc^en Mobile 
am ben £etten ber 9tepublif oon SBenebig, jwifc^en Sonti unb ben 
SRobiti, bie jefet ber Sinclito liefert, ber Unterfdjieb faft gänjlic^ 
oerföwanb, fo bafc auf ben jonifdjen unfein beinahe 3ebermann, ber 
nitfjt gerabe ju ben ganj geringen 23otf«ctaffcn gehörte, ben Seifat 
Mobile ober Sonte oor feinem tarnen führte unb bafe man mit 
biefer £u$jeid)nung einen folgen üDHgbrauc^ bort getrieben, baß 
ber Segriff eine« eigentlichen ionifdjen 2lbel« ^ieburc^ ganj aufge* 
^oben warb unb ba§ man im ?tu«tanbe unter bem $räbicate 
„SWobile" eine« 3onier« l)öcf}ften$ ba«, wa« man j. S. unter bem 
2(u«brucfe „Honoratioren" bezeichnete, oerfte^en fottte. 

(5« ift gewig, baß eine folc^e 33ermengung unb SBertrielfältigung 
bc« Slbel« ben ursprünglichen altabeligen Familien, worunter j. &. 
bie Sapobiftria, ©utgari :c. gehören, ^öc^ft unangenehm fein mußte. 
ÜDod) bei ber republitanifc^en Senbenj, welche auf biefen 3nfeln, be* 
fonber« feitbem oon (Snglanb au« berfelben fein $inberniß in ben 
2Beg gelegt wirb, \\d) immer met)r entwidette, war e« nid)t ju er* 
warten, baß man eine Senberung be« bi«^erigen S^fteme« oor* 
nehmen werbe. 

üDie gegenwärtige Erörterung ber jonifc^cn 2lbel«oer^ältniffe 
gibt 9(n(aß, eine @igenl)eit, bie im italienifc^en 9lbel«wefen über* 
^aupt befte^t, ju berühren. 



— 29 - 



Der SCttel „Sollte" bebeutet eine weit geringere Abef«ftufe im 
Statienifdjen, at« beffen wörttidje Ueberfefeung „®raf" in Dcutfd)* 
fonb unb „ßomte" in ftranfreid), 

ß« gefd)iet)t bafyer, baß eine 2Renge oon itattenifc^cn unb 
ionifdjen ßonti, wenn fte beutfdje gänber betreten, burd) bie bloße 
Verbeutfdjung iljre« Abef«titet« bort in eine ungleid) fjoljere JRang» 
ftufe oerfefct werben, al« i^nen gebührt, ©ie »erben bemnad) auf 
biefelbe ©tufe mit bem beutfdjen ©rafen gefteüt unb überragen bie 
anbern beutfdfjen Abcf«ftufen, nämtid) ben {Ritter* unb gretyerren* 
ftanb, wäfjrenbbem, wirb bie Allgemeinheit biefe« Sitef« in Italien 
unb beffen angrenjenben Staaten, fowie bie Seidjtigfeit feiner ßr* 
tangung erwogen, fie fjöcbftcn« bem geabelten Vürger gletdjju* 
ftetlen wären. 

©o fcfjeint man j. V. in ßngtanb ganj redjt baran ju fein, 
wenn man einen itatienifdjen ßonte bort md)t (Sari (®raf) nennt, 
wetdje« eigentlich bie JRangftufe wäre, bie in ßnglanb jener gteid) 
fömmt, welche in Deutfdjlanb ber ©raf einnimmt, üßan bejeidjnet 
in ßnglanb ben italienifdjen ßonte mitßöunt 1 ) unb in Deutfd)* 
(anb, wo bie Verbeutfdjung be« SBorte« eine Vermengung be« 
JRange« unb baber eine geringe italiemfdje Abet«ftufe bem beutfdjen 
©rafenftanbc gleidjftetlt, wirb eö at« gweef mäßig erachtet, baß ber 
litet ßonte nidjt oerbeutfdjt, fonbern in allen Vorfommentjeiten 
beibehalten unb bto« al« eine geringere Abef«ftufe angefeljen werbe, 
weit fonft eine ÜJiengc bertei frember ßonti (aud) tyaufig Abenteurer), 
bie Weber burd) Verbienft, nod) burd) SReidjtyum auf eine gewiffe 
ßonftberirung in ber ©efettfdjaft Anfprüdje fjaben, ber beutfdjen 
f)öt)eren Slriftohratic gleidjgefteüt wirb unb beren JRedjte unb Vor* 
jflge gum SRadjtljeite ber nieberen beutfdjen Abef«ftufe ufurpirt. 

SRad) biefer furgen Abweisung ertaube icf) mir, wieber gum 
eigentlichen ©egenftanb gurü<fgufef)ren. 

Üttebft ben au« ben 3citen, wo biefe 3nfeln gur JRepubfif 
Venebig gehörten, abftammenben attabefigen jomfdpn SRobiti, 
nebft ben triefen Conti unb SKobtti, bie ba$ Sßaljtcotlegium (©incltto) 
ber Deputirtcnfammer liefert unb bie tägtid) fidf) mehren, ba batb 
Dtcjer, bafb 3ener, je nadjbem er bie ßrforberniffe, in bie 3 a ^ 
ber 9Baf)ler aufgenommen gu werben, erfußen lann, in biefe Sörper* 
fdjaft tritt unb fomit für ftd} unb feine gange ftamttic SRobitc 
wirb, außer er oerlffre wieber fein 2Baf)tred)t, gibt e« aud) einen 
pcrfonfid)en Abel, welchen bie engtifdje Regierung burd) bie 
Verteilung ber Drben ©t. 2Rid&acl unb ©t. ©eorg erteilt. 

Diefer wirb größtentyeit« nur SRegierung«perfonen t>erttet)en 
unb gibt bem mit bem Äteinfreuge Vett)ettten ben Sitel „Sabotiere", 
bem mit bem ßommanbeurfreuge Vetljettten gebührt bereitet ,,©ir" 
unb benjenigen, bie ba« ©roßfreug beftfeen, ber Sitet „$>onorable M . 

Diefer Abel, wetdjer burdj biefe Drben«oerteüjung erteilt 
wirb, ifi gang perfönlid) ; bod} ia o^nebie« jcbe ^Jerfon oon einiger 
T)iftinction t)ier fd^on Mobile ift, fo fann e« beinahe gar nic^t ge» 
fc^e^en, baß irgenb 3emanb mit bem Drben ©t. SDWc^aef unb 
©t ©eorg betritt würbe, ber nic^t aud) fc^on früher SWobite ge* 
wefen wäre. 

ÜDie engtifd^e Regierung ücr(eU)t biefen Drben, ber überhaupt 
für bie Seft^ungen, bie ßngtanb im ©üben ßuropa'3 i)at, nämtic^ 
©ibrattar, ÜKatta unb bie jonifc^en Snfetn geftiftet worben ju fein 
fd)eint, auc^ häufig ßngtänbern, bie in biefen ©egenben im ÜKititär« 
ober ßiMtbicnfte oerwenbet werben. 



') 3>icfcr $itel toirb in (Sngtanb nur bem ausfänbtföen ©rafen ge- 
geben, jum UntcrJ^iebe toon bem engitfetyen ©rafen, n?el(^er Sari ^ctßt. 



Au« bem nun Angeführten tagt fid) im Allgemeinen ent^ 
nehmen, baß bei ber Verwirrung, in ber ba$ jonifc^e Abet^wefen 
fid) befinbet, eine eigentliche (Soibenj be« ©anjen nic^t wo^t möglich 
fei. 3nbef$ laffen fic^ einige formen feftftetten. 

6« gibt auf biefen 3nfetn 9?obiti, ßonti unb ßaoatieri. SMit 
Äu«na^me be« ßonte, mlty £itef«oerteif)ung nac^ bem SSerfatte 
ber ftepubtif oon Senebig aufgehört bat, fann man bort ÜRobite 
ober ßaoatiere werben. ÜDer (entere Jitef begreift natürtid) auc^ 
ben ßrfteren in fid}, nicfyt fo umgefe^rt. 

Außer bem burc^ bie SSerlei^ung eine« Drben« ertycitten 
Abet ift fowoi)t ber Xitet Mobile a(« ßonte erbtid) unb gwar 
ot)ne Unterföieb be« ©efc^te^tc« unb be« Atter«. ®(o« 3ouier 
ober natura(ifirteAu«tänber fönnen 9iobi(i ober ßonti 
Oonii fein. 

ÜDem Abet fte^en überhaupt feine 93orrcd)te ju. 2)a« A^nen* 
wefen fowie ba« Atter be« Abet« wirb in gar feine JBerücffidjtigung 
gejogen. 

SWobite wirb man burd) bie Aufnahme in ben ©inetito 
(SBaljtcottegium) , welche über Anmelbung bei ber SReggenja (eine 
©teile, bie ungefähr ben frangofifc^en ^räfecten gteic^fommt) gefc^ie^t. 

ßabatiere wirb man über Antrag be« Sorb^Dbercommiffär« 
bei ber .engtifdjen JRegierung burc^ bie Verteilung be« Drben« 
©t. aftidjaef unb ©t. ©eorg unb jwar motu proprio be« fiorb^ 
obercommiffär«. 

Die Anftettungen im ßioitfac^e, bie bort nur immer für eine 
'ißartamentfbauer, b. i. für fünf 3at)re, gelten, geben gewiffen 
£>ienfte«fategorien Abet«titet; fo wirb j. S. ber ©enat«präfibent 
„Attejja", bie Senatoren „^eftantiffimi", bie oerfc^iebenen p^eren 
SBürben „5«obiliffimi u genannt; übrigen« ift bei ber Allgemeinheit 
be« litet« „Sttobite 1 ' beinahe auc^ jeber Angeftettte ein SWobite. 

3ur ßoibeng^attung be« Abet« befteljt bort außer bem ©in* 
ctitoregifter feine ßinric^tung ; bie verriebenen attabetigen, au^ ben 
3eiten ber Äepubtif oon Venebig abftammenben gamitien finb 
wo^t im Veftfee i^rer Abet«papiere ; t*oi) feit ber Vernietung be« 
libro d'orö unb ber bamatigen Arc^ioe, würbe nie auf bie Sieber* 
fierftetiung einer ßoibenj in biefer ©a$e gebaut. Da übrigen« 
bie früheren SWobiti ni^t fo ga^treic^ waren, fo fennt man im 
publicum jene attabetigen Samitien unb obgteidj i^nen i^r älterer 
Abet nid)t ben geringften Vorgug gewährt, fo tieben bod| beffen 
©lieber nic^t, mit ben gegenwärtigen 5Wobi(e fid) ju oermengen. 

Vto« bie Verteilung be« ©t. aRic^aet* unb ©t. ©eorgorben« 
wirb burd) bie 9?egierung«geitung funbgemad)t. 

la^en werben Weber für bie Aufnahme in ben ©inetito, nodj 
für bie Verteilung be« ©t. 9Jüd)aet* unb ©t. ©eorgorben« entrichtet. 

Da« ©inetitoregifter würbe in ftäöen ber Abe(«anmaßungen 
Auffc^tuß erteilen. Önbeß ift man bort fo nad)fid)tig, baß fic^ 
eine SKenge dnbioibuen a(« ßonti ober at« SRobiti treiben, o^ne 
e« ju fein. Die JRegierung wenbete auf biefen ©egenftanb aud) 
nid)t bie entferntefte Aufmerfjamfeit. 

Au« bem ©efagten geljt b^röor, baß in bem SWaße, at« bie 
repubfifanifc^e Verfaffung biefer Onfeln fic^ au«bi(bete, aud) bie 
Onftitutionen be« Abet« t)ier gänjtic^ in Verfaß gerieten. 

Abgenommen ber au^ ben j&Attn ber oenejianifdjen SRepubtif 
creirten 5Wobili, über bie jebod) auc^ batb bei Abgang aller 
aut^entifc^en ßoibeng^altung feine Ueberfidjt mögtic^ fein wirb, 
gibt e« eigentlich feinen jonifc^en Abet; benn man fann ber An* 
jaljt ber 2Bal)(er, bie alte ben litet SRobile führen, boef) wo^t 
niebt einen eigentlichen Abet«grab jufc^reiben unb finb biefelben 



— 30 — 



bafjcr l)5c^ftend im SfaSfanbe a($ jonifc^e Honoratioren gu be* 
trauten. 

ffia« enbtidj bie joniföen gonti anbelangt, fo gibt e« beren 
fo triefe, baß and) biefer üRigbraud^, ber mit jenem £itef jur 3eit 
ber SRepubllf getrieben nmrbe, bemfetben atten SBertl) benimmt. 

S$ ift bcmn<?rf) ber fogenatmte jonifäe 9lbcf mit «uänaljme 
einiger weniger Sanulien, eine »aljre Sntftettung jener 3nftitution 
unb mit SRedjt Ijabcn jonifdje SWobifi unb Sonti im 2lu$(anbe 
jener Sonftberation nid>t t^eU^aft ju merben, beren fid) ber gehörig 
fonftituirte 9Cbe( erfreut. 



3m SWadföange ju bem ©efagten muß bemertt toerben, baß 
taut ©enat$befd)foffe« öom 3. 3uni 1840 für biefc Snfefa ein 
Ocfefe erfdjicnen ift, traft iüe(d>cm bie {Regierung bie 2Rißbraud>e, 
bie bort mit ben Xiteftt Spnte unb anbernttynttetyen 3lbet«benennungen 
getrieben würben, erfennenb, toerorbnet, baß atte Oonicr, bie auf 
ftljntid)e Benennungen ein Siecht ju Ijaben glauben, binnen brei 
ÜRonaten bie äfatoefenben unb fed)^ Monaten bie äbmefenben iljren 
Xitel bem ©enate bortegen foflen, weiter entleiben wirb, ob 
iljnen bie SlbclSbenennung , bie fie fid) beilegen, gcbfif>rc ober 
ni$t. 



, »^ t . , <• , 



ajijKit W ßhbi MmUhn. 



»on 



§♦ |l. «♦ ti * * « t dt i tt k* 



üRit einer £afef. 



facber ba* Sappen ber ©tabt Siesbaben befi^eu rotv eine 
2Konograpf)ie ') , wefdje gwar baS SRefuttat eines eingetjenben 
QueffenftubtumS ift, beren Sertt) aber teiber baburdj erljebtidj be* 
einträd)tigt wirb, ba& ber SSerfaffer „ ©tabt f ieget" unb ff <Stabt« 
wappen" für ibentifdj fyatt, wäfjrenb bodj ber Unter fd)ieb gwifdjcn 
beiben ein bebeutenber ift. 

„S)aS Sappen nämttdj repräfentirt bie ©tabt, baS ©ieget 
bient gur 23efräftigung tum Urfunben; eine ©tabt tonn alfo nur 
immer ein Sappen, ober für bie oerfdjiebenen Slemter and) ber* 
föiebene ©iegetbitber führen; unb wenn autfj manche ©tabt in 
einem Siegel ein mwerfennbarcS Sappen ofyne anbere fpt)ragiftifd)e 
Setgabe als bie Umförift füfjrt, fo fjat basfetbe nrfprüngtid) für 
bie betreff enbe ©tabt bennod) nid)t bie ©ebeutung eines 
Sappens, wenn btefed (entere baS ßigcntyum beS SanbeStycrrn 
war"*). 

©eutfötanbs bebeutenbfter©pljragiftifcr, Wetter bie ©ieget 3 ) in 

I. ©djriftfiegef, 

II. Sitbfiegct, 

III. $orträtftegel, 

IV. Sappenfieget 

eintritt, rubricirt bie ©tfibtefteget nur bann unter ben Sappen* 
fiegcln, wenn fte baS eigentliche ©tabtwappen enthalten; 
hingegen unter ben SHfbfiegefn, fobalb bie auf tfjnen ange* 
brauten Sappen baS töeidjswappen ober baS Sappen ifyrer 
Ferren finb; wfiljrenb er (efetere nur bann alt eigentliche ©tfibte* 
Wappen gelten lagt, „wenn fie ftd) burd> irgenb ein audj no$ fo 
unbebeutenb fd|einenbes ljeratbifd>eS Seigeic&en oon bem faifer* 
tidjen ober bem betreff enben btynaftiföen Sappen unterf Reiben". 



') Dr. Statt Hoffet, ba* ©tabtwappen »on ©ie«baben. Sin Seitrag 
gur Drt«gefc$i$te. öieS&aben, 1861. 

*) ©. ee^ler m w 2)er beutföe $erolb", 1872, pag. 13. 

*) gürfi g. St. au $o$ento$e-©alben&urg. SWein fp&ragifttföe« ©Aftern. 
1877. 



©0 gehören nun aud) bie ätteften ©ieget ber ©tabt SieS* 
baben nicfjt gu ben Sappen«, fonbern gu ben SBitbfiegefn, 
unb baS auf iljnen angebrachte Sappen ift nid)t baS Sappen ber 
©tabt, fonbern baS beS tfanbesljerrn. 

£)aS an Urfunben t>on 1341 bis 1352 borfommenbe ©tabt« 
fieget bürfte, wie aus feinem gangen JtypuS Ijertoorgetjt, bo$ fction 
gegen baS Snbe bes 13. 3at)rl)unberteS in Oebraud) gefommen 
fein, unb wäre, bq ein nod) frühere« ©ieget ber Ort bei feiner 
bamaligen Unbebeutenbfycit gewig nid)t geführt Ijat, bemnad) baS 
fittefte ©iegef ber ©tabt 4 ). DaSfclbe (Sttr. 1) geigt im ©ieget* 
fefbe ben fanbest)errtid)en Sappenfdjitb ber ©rafen Don Sttaffau, 
unb gwar, abgefeljen oon ber Umförift: „S\ Universitatis 
Oppidi Wy8ebaden. tf o^ne jebe« ©eigei^en. Diefc« ©ieget 
fjat bie ©tabt bis um bie äRitte be$ 14. 3a^r^unberted gebraust, 
©eitbem erfc^cint ein anbere^, bem erfteren getreu na^gebitbete« 
©iegef (5Wr. 2), ba« biefetbe Umf^rift unb im ©iegetfefbe eben« 
fatt* ben (anbeSljerrlitfjen Sappenfc^itb geigt. So untertreibet fu^ 
oon jenem aber baburc^, baß bie burtfj ben in ba« runbe ©ieget« 
f et b gefteflten breiedförmigen Sappcnf^itb entftanbenen ©eg* 
mente mit je einer töofe 5 ) gefc^müdt finb. 3Mefe$, 1361 guerft 
oorlommenbe ©ieget würbe bis gum anfange be« 16. 3a^r^un* 
berted fowo^t oon ber ©tabt Verwaltung, wie 00m ©tabt« 
geriete, feitbem aber nur öon erftercr, gebraust, dagegen fernen 
wir nunmehr ein eigenes ©eric^tsfieget tennen. Siefe* i^flx. 3) 
ift von ben beiben uorigen fc^on in feinem $teußeren burc^aus oer« 
fdjieben. SS^rcnb nämtic^ jene eine freiärunbe gorm ^aben, geigt 
biefeS bie ®t\\ait eines unten abgerunbeten SappenföitbeS. dnbeg 
ift biefer Unterfc^ieb unwefentttd); wichtiger bagegen ber in Segug 
auf bie fp^ragiftif^en Seigeic^en. 91(3 foltfje betrauten wir 



4 ) hoffet, 1. c. pag. 3. 

*) ©flbfberflänbli^ ftnb biefe 9iofen eben fo wenig n>ie bie fpäter gu 
cm>ä^ncnbcn Milien naturoÜ(tif(^ bargeßettt. 9eibe ©lumen ftnb toielme^r 
freralbifä fl^liftrt. 



- 32 — 



nfimtidi bie ben tanbe«()errttd)en SBappenfdjitb ®) begteitenben brei 
Stticn, metdje in ben beiben oberen Ccfcn unb im $uge be« 
©iegelfetbe« berartig angeorbnet finb , bo§ fie bie Uinfdjrift: 
„Siglü . Judicii . Opidi . Wisbaden u unterbrechen. 

£)bmof)t biefe« ©ieget bor bem 3aJ)re 1534 nid)t gefunben 
mürbe, fo ift bod) oljne 3roeifct ber ©tempel um brei ©ecennien 
alter, unb mag JRoffef« annähme 7 ), baß bie beiben 00 am Snbe 
ber Umförtft nidjt teere 9iaumau«ffitlung finb, fonbern mirflidje 
3al)(geid)en borfteHen unb in 33erbinbung mit ber ©djreibung be« 
Snbbudjftaben« n, ber a(« 3 a{ )^ e ^ e n nad) ber ©djreibmetfe jener 
3eit nur 15 bebeuten fonne, bie 3af)re«gat)( 1500 enthalten, nur 
ba«, mofür fie gehalten miffen »iß, nämlid) eine perfönlidje üftutf)* 
magung fein, fo muffen mir iljm unbebingt guftimmen, menn er 
fagt 8 ): „Dfjnc Bmeifet aber rüfjrt e« au« ber &txt be« ©rafen 
Slbolf III. (f 1511) f)er". 3a ber Umftanb, baß „©djultljeiß unb 
©djöffen be« ©eridjte« gu 2Bie«baben" im Saufe be« 15. 3at>r* 
fyunberte« ba« ©tcgct 5Wr. 2 al« „unfer", in einer Urfunbe Dom 
10. 3anuar 1500 ba«fetbe ©iegel aber a(« ,,ba« ber ©tebe 
Sßtßbaben Sngefigel" begegnen, fdjeint barauf gu beuten, 
baß man fdjon bamat« ba« SJebürfniß nari) einem uon bem ©tabt* 
fiegel oerfd)iebenen ®erid)t«fteget fünfte, unb baß festeres alfo 
mof)t in ben erften Sauren be« 16. Safjrljunberte« cntftanben 
fein bürfte. 

Ueber bie SSerantaffung fjtegu fagt 9?offet, nacfybem er bie 
gcfd)id)t(id)e ßntmicfelung be« ®crid)t«mefen« in ©tabt unb Sanb 
eingefjenb gefd)i(bert Ijat ): „3Jiit ber gebauten eigentümlichen, 
mürbeootleren ©teüung be« ©djöffenftuljte« al« einer gefonberten 
(Korporation unb eine« ©erid)t«f)ofe« fcfycint e« nun and) gu* 
fammengul)äugcn, baß ba« ®crid)t eine« eigenen ©icgcl« fid) gu 
bebieneu anfängt, mafjrenb oor bem unb üon Anfang an für bie 
gefammte ©tabtbefyorbe ein unb ba«fctbe ©ieget ausgereicht 
batte!" Diefem fügen mir ftofgenbe« ertauternb f)ingu: $i« gu 
Stnfaug be« 16. 3af)rljunberte« mürben bie Urfunben ber ©tabt* 
oermattung üon ,,©d)ultf)eiß, ©troffen, Sürgermeifter 
unb ganger ®emein" au«gefteltt. ©eitbem aber, unb gmar gu* 
erft in einer Urfunbe lü ) oon 1503, erfreuten ,,©d)uttf)eiß, 
©Söffen unb ©efdjmorene", unb biefe befräftigen bie in 
iljrer (Sigenfdjaft al« oberfle 33ermattung«bet)orbe au«geftetlten 
Urfunben nad) mic oor mit „ber ©tabt 2Bte«baben gemein 
Gngefiget" (Sttr. 2), mäfjrenb ©d)uttl)eiß unb ©Söffen, 
mo fie oljne §ingugiel)ung ber ©efdjmorenen al« ®erid)i«t)of 
auftreten , ftet« „u n f e r © e r i 6) t « i n g e f i g e V (3for. 3) 
gebrauten. 

Sttadjbem mir fomit fomofjt ben ©runb gur annähme biefe« 
©iegel«, mie aud) bie %t\i feiner Sntftefjung mogtid)ft beftimmt 
nad)gemiefen f)aben, fo intereffirt un« meiterfjin bie grage nac^ 
Urfprung unb ©ebeutung ber brei Sitten. 

3u beren Seantmortung muffen mir gunadjft bie brei be* 
fdjriebenen ©ieget im 3«fö^^cn^ange betrauten. 8tu$ allen breien 



6 ) 2)cr ?bn>e erfd^etut fytx, ber im SSapfeen bcö trafen üon ^affou- 
StedBaben fett Anfang be« 15. 3a$r(unberte8 vorgenommenen ^eränberung 
entfprec^enb, gefrönt, föoffel, bfm btefeö ©iegel v>or 1564 ni($t begegnet x% 
f^eint fein gut erhaltene« (gremplar gefe^en ju ^aBen, benn er bemerft, baf 
„bie ©tetne^en im @c^ilbe«felbe fehlen", »ä^renb auf ^ei Siegeln an 
Älofter (Slarent^aler Urfunben im <StaatSarc$me ju ©ie«Baben toon 1634 unb 
1556 bie ©ctyinbefn beutli^ hervortreten. 

T ) hoffet, 1. c. pag. 12. 

8 ) Ibid. pag. 28. 

9 J Ibid. pag. 12-27. 

,D ) 3m ©tabtarttytoe. 



Undjkt un^ ber (anbeSfjerrüdje 2Bappenf(^i(b entgegen, unb bie« 
legt bie Sermut^ung na^e, baß 2Bie*baben im ÜRittelalter ein 
2öappen nod) nic^t gehabt ^abe, anbernfaQd ijätte bie ©tabt biefe« 
i^r eigenes ©tymbof gemiß in i^rem ©iegel aufgenommen. $ie 
beiben erften ©ieget finb oottftanbig gfei^, benn bie brei Derfdpsim 
benb Meinen 5Rofen in bem ©iegef SWr. 2 finb meiter nic^t«, ot« 
eine ornamentale 3«Ö^e feiten^ eine« feere Stachen öerob* 
f^euenben ©iegelfte^cr«. ©ie Ijaben ba^er au^ feine fpfiragiftijäfc 
am aQermenigften aber eine fjeralbifdje Sebeutung. Ttxd^t fo öer^ 
fjfilt e« fic^ mit ben Sitten im ©ieget 5Wr. 3. 6« nehmen nfimltt^ 
eine jebe berfelben ungefähr brei !Biert^ei(e, alle brei gufammen 
etma ben boppclten dfaum be« lanbe^^errttc^en Sappen^ ein. 
gefctere« ift fogar augenfc^einlic^ in ber Slbfidjt, für bie Sitten ben 
nötigen 9?aum gu geminnen, unoert)5(tnißmaßig flein aufgefallen. 
Die Sitten fonnen alfo nid)t, mie mir biefe« im ©iegel 5Rr. 2 bei 
ben SRofen annahmen, einer Saune be« ftünftler« i^ren Urfprung 
oerbanfen. S« muß oiefme^r bem ©iegefftedjer beftimmt Dorge^ 
fd)rieben gemefen fein: „fertige einen ©iegelftempel, in mefdjem 
ba« gräfliche SBappen oon brei Silien begleitet erfc^eint". Slber 
über bie „Sntftefyung ober etmaige 33erleif)ung ber Silien 
oermiffen mir jebe Ijiftorifdje ^ac^ric^t" n ). 

?I1« e« um 1500 nötfjig mürbe, gum Untcrfc^iebe oom ©tabt 
fie gel ein ®eud}t«f ieget eingufü^ren, mußte e«, mag Icfetcrc« 
nun feine 6 n t ft e t) u n g ber eigenen 2Bi((en«meinung üon Sc^ulttieif, 
unb ©hoffen oerbanfen, ober eine gräfti^c SSerlei^ung fem. 
münfdjen«mertl) erfc^einen, baß fi^ ia^ ®crid)t«fieget üon bem ber 
©tabt fomoljt mie auc^ Don bem ©rafen ntdjt nur \>nxä) fei» 
Umfdjrift, fonbern auc^ burt^ bie Figuren im ©iegelfelbc mcfcntltifi 
unterfc^ieb. 

Stber me«^a(b ^at man al« Unterfd)eibung«geid)en nun ge 
rabe bie Sitten gemäht? Diefe finb meber ein juribifdje« ©t)tnbol, 
nod) anti) ba« Attribut be« ^eiligen SRauritiu«, be« ©dpt^patron* 
ber ©tabt SBie«baben. Sine ftmbottfdje Sebeutung na(^ btefer 
Stiftung I)in fönnen fie alfo nid)t l)aben ; e« bleibt alfo nur bie 
25ermutt)ung übrig, baß man bie beiben im ®eridjt«t)ofe oertre* 
tenen ©emalten 18 ) gum 3Ju«brucfe bringen unb ba^er, mie bie 
gräfliche huxd) ben tanbe«^err(ic^en JBappenfc^ilb repräfentirt war, 
bie ftabtifd^e burt^ bie Slufna^me i^rer (Smbteme fenngeit^nen 
moltte. 

2Bir ^aben bi«^er bie Sitten al« fpt)ragiftifd)e Sei 
geilen betradjtct, ma« ftrenge genommen bei htm öorliegeitbeti 
©iegel ba« eingig {Richtige ift ; öergleic^en mir aber mit bcrafelben 
eine au« bem alten JRat^aufe ftammenbe ^otgeme £afe( oon 1609, 
fomie aud) ben OKarftbrunnen oon 1753, auf melden beiben ein 
Sappen oorfommt, mefdje« gu blafoniren marc: „1)rei gelbe 
Sitien im blauen getbe, belegt mit eincmüKitetfd)itbe: 
9?affau", fo fonnte man aHerbing« oermnt^en, baß auc^ in un< 
ferem ©iegel bie Sitten nidjt fp^ragiftif^er SRatur finb, fon< 
bem mirfttd) ba« ©tabtmappen üorftellen, eine Sfanatyme, bie ^ 
rechtfertigt erfdjeint, fobatb man fic^ bie Umfdjrift megbenft unb 
meiter annimmt, baf« biefetbe urfprüngli^ oergeffen mar unb erft 
nadjträgtidj eingefc^nitten mürbe, ma« übrigen« aud) mirf lieber 



") Toffel, 1. c. pag. 28. 

") .@in öou bem ©rafen ernannter ©eamter, mit bem 9tanro 
„©^ult^eif bejei^net, führte ben Sorfifc tu biefem regierenben ©Söffen» 
coHeg, ba« h>o^l urfprüngli^ noc^ au« einem ^atrijiat altfreier ®tWt$t(T 
$ert>crging !* Toffel, 1. c. pag. 17. 



— 33 - 



Satt gemefen ju fein föeint. £)em würben anbererfeits aber bie 
betben ©erüfftsfiegel oon 1636 unb 1749 miberfpredjen, benn f)ier 
erfreuten bie brei Sitten unbebingt als fpl)ragiftifd)e ©eigabe gum 
lanbe«t)errlitf}en 3Bapptnfrf)t(bc. 

Die ffragc alfo, ob bie ©tabt um 1500 bereit« ein ffiappen 
führte, ober ob ba$ Silienmappen erft au« bem ©eridtfSftegel ent» 
ftanben fei, mtrb mit S5efttmmtf)eit ido^I nidf)t meljr ju lofen fein, 
obglfid) für bie erftere Slnnafjme ein Umftanb fprid)t, ber in d)ro* 
nologifdjer {Reihenfolge un$ jefct befestigen muß. 

3n einem ©erid)te 13 ) be* ©rafen $l)ilipp II. öon SWaffau« 
SBieSbaben au* bem 3al)re 1563 namlid> lefen mir budtftäbtid} 
ftolgenbes : 

„Da« üor onbenfHc^en 3aren ju &titttn Äatyfer ßarolj 
aRagnj, Die ©tatt tmnb ©arm babt gu SBtyßbabenn mit gnaben 
onnb 5retjl)eiten , tmnb ber ©tatt JBappen mit Dreien 
®e(en Silien, in einem ©loenfelbt, mie ftrandreid) ,4 ) 
begabt, ©onberlidj 3n fetbenn frei$eit$ brief ücrmelt, 3n 2Kler 
maß, mie ber 3ett bie ©tatt Sranffurtt begabtt, onnb begnabett. 

©olc$er fretyfjeitten ift man nodj me^rert^eif« 3m fjerffyumen 
tmnb gebraud), ©old)$ jigel bieg Stuf biefen Sag gebraucht 
mirtt ." 

Diefer 2Jcrid)t nun ift für un« trog ber untyevalbiföen SWäijr 
einer SBappenberleiljung feiten« Äaifcr ftarl be« ®rofcen, unb ob« 
moljl er in ©ejug auf ba« ©iegel an Älarljeit ju mfinfdjen lagt, 
oon großem ffierttye. #ier treten un« namlid) bie Cilien, benen 
mir bisher nur als fpljragiftifdje, folglich färb (ofe Figuren 
begegnet waren, plöfelid} in üoller Farbenpracht a(« fjeral* 
bif^e 33 lütten entgegen; mit anbeten ©orten : in biefem ©eridjte 
finben mir gum erften SWafe 15 ) ba« SBappen ber ©tabt2Bie$* 
baben ermahnt, unb gmar mit bem 3ufafce> bag ba«felbe feit un* 
benfücfjen Saljren oerliefjen morben fei. @« muß a(fo im 3al)re 1563 
bod) fäon fo a(t gemefen fein, baß bie bamat« lebenbe (Generation 
fid) ber &t\t nid)t mefjr entfann, mo bie ©tabt nod) lein Sßappen 
fjatte. ®raf $f)ilipp mar bamat« 47 Saljre alt unb ber SWeffe 
jene« Äbolf, unter beffen 9?egierung ba« ®erid)t«fiege( eingeführt 
mürbe. Uebertragen mir biefe« SBerljältniß auf feine {Ratlje unb auf 
bie SSSter ber ©tabt, fo märe e« immerhin möglid), baß bie (an* 
be«l)errlid)e unb bie ftJbtifdje {Regierung uon 1563 ein gu Anfang 
be« Saljrtyunberte«, gu ©rogoater« Seiten, neu entftanbene« ffiappen 
für ein feit unbenllidjen Sauren geführte« galten fonnte. Da«fe(be 
müßte in biefem Satte minbeften« ebenfo a(t mie ba« ®erid)t«* 
ftegel fein. Da e« aber t)M>ft unmaljrfdjeinlicf} ift, baß beibe 
gleichzeitig entftanben fein merben, fo tjalte id) ba« Sßappen für 
alter unb glaube, bag bie Silien im ®erid)t«ftegel ifjm entnommen 
würben. 

Demnach mürbe bie ©tabt bereit« im 15. 3al)rf)unberte ein 
©appen geführt l)aben, unb gmar im blauen Selbe brei gelbe 
Vitien, mie Sranlreid). 3n biefen beiben ©orten mie ftranf* 
reid) liegt ein tieferer ©inn , al« e« ben 2lnfcf)ein Ijat; benn ba« 
©tabtmappen fcf>eint mirflid} bem frangöfiföen Ronig'Smappen nad)* 



gebilbet morben gu fein, ©eit „unbenflufjen 3*i te n" 8*ft nämlid) 
ffiie«baben — menn aud) hrtf)fim(id)cr SBeife l6 ) — für eine $falg 
ber fränfifdjen Äaifer, unb au« oben mitgeteiltem ©eridjte ge^t 
^erüor, mie bie ©tabt öon biefen mit „Sxeifyeiten unb ®naben" 
begabt gu fein glaubte. <£« fc^eint mir nun giem(id) gemig gu fein, 
bag bie ©tabt, al« fie etma um bie ÜRitte be« 15. 3a!jrl)unberte« 17 ) 
ein SBappen annahm, biefen oermeint(i$en 3ufami»en^an0 mit 
ben frantifdjen Saifern in bemfetben gum 2lu«brucfe bringen 
gu muffen glaubte, unb bann tu ber meiteren irrigen Slnna^me, 
bag ba« Smblem ber frangofif$en Könige auc^ ba« üEBappenbilb 
ber frangBfifc^en Äaifer gemefen fei, fid) gerabe bie brei gelben 
Sitten im blauen gelbe mahlte 18 ). 

üßag ba« gule^t 8lu«gefüf)rte für eine gef^tli^e Darftel* 
lung al« gu menig begrfinbet erfreuten, unb mag man meiner 
änfidjt entgegen annehmen, ba« ©appen fei au« bem ©erid)t«* 
fiegel entftanben, bas eine ftef)t unbebingt feft, bag bie ©tabt 
2Bie«baben fpateften« feit bem anfange be« 16. 3af)rf)unberte« brei 
gelbe Sitten im blauen Selbe al« SBappen füf)rt. 911« ^elmf^mud 
^iergu erf^eint feit bem anfange be« 17. 3afjrf)unberte« eine Silie, 
beren Sarbe gmar unbefannt ift, bie aber bod} jebenfall« gelb bla* 
fonirt merben bürfte. ©o fteljt ba« SBappen am alten SRat^aufc 
mit ber 3a^re«ga^l 1610, unb fo erfdpint e« auf bem oon 1623 
bi« 1749 oorfommenben „f (einen ©tabt*®erid)t«*©ignet" l9 ) unb 
meiter auf bem feit bem Snbe be« 18. 3af)rf)unberte« uorfornmenben 
„(5ontracten*©iege( //!ro ). 

(5« erübrigt un« nun nod) gu ermahnen, ba« im 3a^re 1636 
gmet neue ©iegel in ®ebrau^ genommen mürben; ba« eine bereit« 
ermähnte ift ba« ®erid)t«fiege( unb bem ©iegel 9far. 3 nac^gebitbet, 
ba« anbere ift ba« ©tabtfiegel, bem ©iegel 9tr. 2 nac^gebilbet. 
Seibe ftnb frei«runb unb geigen ben lanbe«^errlid)en ©appenfe^itb, 
auf bem erfteren öon brei Sitten, auf bem festeren uon brei JRofen 



,f ) Anlage ju einem ©^reiben be« Orafen ^^ilipp gu ^affau, $erm 
ju 3ßte«boben unb Sbftettt an ©ürgermeifter unb ftatl) ber ©tabt granffurt, 
d. d. SBie«baben, 26. 3unt 1563. 3m ©tabtar^be ju granffttrt am SWain. 

,4 ) 9tt$t granffurt, n>te bei hoffet tmeber&olt, aber fätf^Hc^ , gu 
lefen ift. 

IS ) Toffel, 1, c. png. 29, glaubt bie brei Sitten al« ©app en geilen 
gum erften 3Ra(e auf bem f$n>etn«teberuen (Stnbanbe be« 1557 angelegten 



@tabtbebäftntt§*»u($e« eingepreßt gefunben gu Gaben. «Benn man nun au# 
biefe brei (1, 2 geftettte) SUien , obwohl fte ni*t in einem ©(^Ube flehen, 
ftt$tt($ njobt at« Sappengei^en gelten (äffen fann, fo glaube i$ bo$ örunb 
gur «nnabme gu faben, bag biefelben erft fpäter bem 2>e<fet aufgeprägt wür- 
ben. 3)a« Site fte bilblt* bargepettte ©tabtn>appen würbe ba« bei ftofTel, 
1. c pag. 29 reprobucirte ©anbfteinfragment mit ber 3a$re«gabt 1592 ent- 
halten. 

3)er »on Toffel, 1. c. pag. 37, ebenfalls at« ©tabt Wappen repro« 
bucirte @*ilb be« ©trtb«b<mfe« gum (Sin^orn ift ba« gräfliche ©appen; 
au* irrt hoffet in ber Bnnabme, bag biefe« $au« (gigentbum ber ©ürger- 
f^aft gewefen, e« gehörte totetmebr bem ?anbe«berrn. ©eine bi^an gefnüpften 
2)ebuctionen ftnb alfo fyinfättig. 

,e ) 3n SB5ie«baben, welche« no* 1245 B urbs imperialis 1 * genannt 
würbe, war eine curtis regia. Äu« bem Umftanbe, bag man ben Unter * 
Wieb gwiföen curtia unb palatium nic&t !anute, fowie bur* bie 8uf* 
Pnbung toott römif^em (!) SWauerwerfe in bem ©tabttbeite, wet^e« „im 
®aal* bieg, im 3abre 1710, unb wettbe« man für einen föeft be« palatium 
bielt, entwidette, refpeettoe erweiterte ft* bie ^atatiumfage. (greunbti($e SWit» 
Leitung be« um bie ©ef($i<bte ber ©tabt b«>cb*>erbienten Gerrit ^rofcffor« 
Dr. Otto in 2Bie«baben.) 

") grüner wobt nic^t. 3m frangöftf^en Sappen würbe bie 3a^l ber 
Vitien erp gegen gnbe be« 14. Sabrbunberte« auf brei pyirt. 

,8 ) Koffer« «nnabme, 1. c. pag. 30, bie Wien feien bur# ein ÜRig« 
toerpänbuig be« ©tempetf(bneiber« au« ben fecb«btätterigen 9lofen be« ©tabt- 
pegel« SRr. II entpanben, ift fc^on be«balb unbaftbar, weit tefetcre p<b gar gu 
beutlub at« fote^e fenngeic&nen; au* beweif en bie fpäteren ©teget, bag bie 
Milien bem ©eri*t«peget, bie ^ofen bem ©tabtpeget gum Unterpbei* 
bung«gei*m bienen foüten. 

»») «offet, 1. c. pag. 61, 

'•) Ibid. pag. 52. 

5 



— u — 



fcgteitet'V 3Kit %aSm*ipu k* km ZtnU k* 17. 3^dpw^ 
berief nüfncdmiö borgcfielften Sd^tk* fort kik Siegel ilpren 
(teftikrn ?c(asif4 nadfeea^mt, f* erföeint kenn «ad> kr £8me 
mir «f kw &tnd}t*nt#i %t\ rint. liefe blieben im Okbtaaäfc 
to* 1664. @eitkm ttrftminkn bk $tofen, sab t* erfdjeint ent* 
»ekr kr naffonüd^e frömenfdfrtb, begleitet otu kri tüien aU 
fH^igifrif^rsi #a*rid>m, aber, vir bereit* enrilptt, lebigtkfc ba* 
Stabtwafpen. 



* ) tSüntul ei* SUfca mit tilwn frik* lefcigliifr grwnocwftfg 3»<(f cn 
tiaittir, fmk fc RunraffeT fgfrrapfftk ttafrf<ki**»gi)ei4ai g»«k»- 



fcefctere* jtigt in nenrrer 3ttt bat ©4äb unter ffaflKg* 
taffnng k* $e(me* (eiber m einer 9toerfrwe kkrft 9R5ge 
biefei — 0efd^dj£f*$ nnkrei$tigte, |eralbijty unmigla^t, Sft%etifc^ 
mtfdyöne — Sfanjtrnm rcdjt balb mtckr mfrfriüikn nnb am 
neuen ftatlftanje b«* tlte gtab t m aypen — im Hanoi §etk brei 
2 1) gelk fciöen, anf km £etae eine gtfte gtfie, bie JJe&n**) 
Man nnb gelb — in einem ben Crnamcnten kg Santa ent* 
fpred^enkn Stijte prangen! 



") Xk grauen $ctakdai k* ©*****# ob alten SUt^anfe *«r- 
banfen i$rt g«rk äna aufcenun 3rrjug; fbesft bie fra anb totekr alt 
(EmMrme kr 3UH »trfauKBfecB ?aB?eBiptfeea, 



^ 







.1 *,te«wtf **>3w»*ar J? 



^mhntfy to frafett no» %fyitu$nuS$thwn. 



ason 
§♦ $♦ gtlemme. 



(J$ fei oergönnt, nochmals auf ein JBappenbud) jurüdju« 
fommen, roetö)e$ fd>on einmal in ben ©palten be$ 93erein$organe$ 
befprod)en nmrbe. g$ ift bie£ ba$ fogenannte SBappenbud) ber 
©rafen oon 8id)tenftein*ßaftelcorn, im ©efifce unferes oerefjrten 
ÄuSfdjujjmitgliebe«, bes $crrn üttorij Sßaria oon 2Beittenl)itter. 

Sfalfigltd) ber t)era(bifcf)en 3(u$fteflung bcfprac^ im $)oppel* 
jaf)rbud)e 1879—1880 auf ©eite 75 bi« 78 unfer oeret)rte$ 3lu$* 
fd)uf$mitgüeb , #err Dr. o. Sranjenäfjulb, in au$ffit)rtid>er unb ge* 
wiffenljafter ©eife biefe* intereffante SRanufcript. 

ßs fann unmöglich bie Aufgabe be$ ©djreibers biefer 3^(en 
fein, ben Ausführungen unferes geteerten 8lu$fd)uJ3mitgfiebeS in 
tycrafbifdjer $inftd)t etn>a$ fjinjujuffigen, toenngleid} id) mir nid)t 
Derfagen toerbe, einige unn>efentlid>e 3"fat5e Ijier mitjutyeilen. 3)er 
tyerafbifdje 9Bert^ be$ SKanufcripte* ift erfdjopfenb getofirbigt, ni$t 
fo ber SBertl) für bie ©enealogie. 

Dr. oon granjen«^u(b fpridjt felbft am ffinbe feiner ©eförei* 
bung bie SBermutyung aus, biefe$ Sud) fei ein ?tynenbud) ber 
©pinbelmagen be« 8id)tenftein'fd)en #aufe$ unb begt bie Hoff- 
nung # ba§ ber (ogifcfce 3ufammenl)ang ber einjelnen SWalereien 
öon einem ®enea(ogen gefunben werben fönnte. 5)iefe Hoffnung l)at 
fufj erfüllt; ber 3ufammenljang ift gefunben, unb jtoar in ganj 
eigentümlicher, ungewohnter JBeife. 



3uoörberft einige für je SWotigen, ioeldje als (SrgSnjung jur 
SSefdjretbung be$ Dr. oon 5ranjen$l)ufb bienen mögen. 

ffia« gleich an bem erften ©fatte auffaßt, ift, bafj e$ oon 
anberer #anb ^errü^rt al« bie folgenben ©tötter. 5)er 2ttaler fjat 
ftrf) bemüht, fo oiel ate möglich bas Sappen in bem ©tyfc ber 
nadjfolgenben ©latter ju galten. @« gelang il)m aber nur toenig. 
3euge beffen bie groben ßontouren, bie maffigen #elme unb ba* 
2lu«fet|en ber 85men. ©o gefdjmadtofe. $elmfronen nrie f)ier, finben 
ftdj in ben anberen Stöttern nic^t. Sßir lonnen alfo oon biefem 
©tatte, fotoie oon ben jroei legten au« oiel fpfiterer 3eit ftam< 
menben ©tattern (fie finb au$ banadj) oollfommen abfegen. <E$ 
bleiben fomit 32 Sappen auf 31 ©Ifittern. 



ÜDte Auf Triften ber erften 16 Stätter finb folgenbe: 

1. Herr pauls vö Liechtestain freyh zue kastei körn 

2. Gertraudt geporen vo seben 

3. Warbara geporne von tun 

4. Anna geporne vö Fetzer 

5. Duritea geporne Fuxin 

6. Geporne kainin zue Liechtenberg 

7. Margret Geporne vö Mareidt zuo praunsperg 

8. Margret Geporne vintlerin zum Rungelstain 

9. Warbera Geporne vö schrofenstain [ba* Ätetnob jnnfdjen 
ben ©orten Muett — stamen Vaters — lini] 

10. Vintler v. Platsch (oon einer fpäteren #anb getrieben) 

11. Warbera Geporne vö Embs zw der hochen Embs 

12. von Feigenstain (anbere ©djrift) 

13. Brackzedis Geporne Freyn zw wolkenstain 

14. Margretha gebohrne von Schwangauin ein gemahl berrn 
Oswaldi von wolckenstein Ritters der gestorb, ist anö 1442 
(ttrieber eine anbere ©djrift) 

15. Barbara traatsonin (ttrieber eine anbere, a(fo bie oierte ©djrtft) 

16. Unbeförieben. 

«ei ©latt 13 paffirte bem 2fta(er ber Sapfu«, beim «Bot* 
fenftein'fdjen ffiappen ba« erfte Quartier oben weig , unten rotl), 
ba« oierte aber oerfe^rt, atfo oben rotf), unten meig $u tinghren. 

Statt 14 jeigt nod) beutlic^e ©puren, bag Dörfer at$ Äteinob 
ein ©c^manen^ate gemalt mürbe, berfetbe jeborf) oerfc^koanb, um 
an feine ©tefle einen ganjen ©cfjroan ju fefeen. 

SSon außerftem 3ntereffe aber ift bie ©tettung ber ©d)ilbe. 
f)ier mirb ba« ecfyt ^erafbifd^e, ^eute ganj mißartete ©efefe ber 
totalen Umftettung bei (inftgeteijrtem ©c^ilbe genau beobachtet. 

(5« finb linfe geioenbet bie SBappen auf Statt 1, 3, 5, 7, 9. 
9fcd)t$gen>enbet, b. i. normal auf ©latt 2, 4, 6, 8, 10, 11, 12, 
13, 14, 15, 16. 

Sftun ift (eid)t ju erfcfjen, baß ber 3ßa(er bie SBappen auf 
«tatt 11, 13, 15 and) ^fitte (inte bre^en fotten. »ttein er oergaji 
barauf , umfome^r af« 13 unb 15 quabrirt finb , unb er e$ un* 
(ogiföertoeife oorjog, biefelben in natürlicher Stellung }u malen. 

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^'irt^jar tüti tt^tfiifkiif, /Äirt<r; ^ Xotüt^fa Ju^fm. 



*«i«rM# ^rrt)l;frt ^J (fa^ffcor«, Filter bd ftvlittun öiiffic«, f 1513, Crubrr 
bft V9i|if;0ff l|(ri^ noti Orient; fr, ^arfrara ©cii 2d?roffnpein. 

VfrlfW (ll;nfiP|tfr («m| t>ott ^itfrlrnftfin ^u ^aftfkütn; fr. 5Wargarrtfr« »on 

Wawoftftfin. 



tfüilfrrlni lifrlli^ C»raf 0, i'i^trtt- 
(irlii; fr, Adiiilftiuitf t. Wiaiitiflcn. 



Barbara; fr. öraf ». ^obron. 



^cliirlcfr Afrum J2H0; fr. <ßatca!ina ton Zramin. 



Vtmtiff Jrfriicn j|u Xvainin; fr. Qfifabrtfr Örfrin ton ©elaft. 



IDUrflarctfre Äfrueu; fr. (fyjnriaii gutfr«. 



v--i i ^ItttfcQ. t 1484 ; fr. «Margaret* i\ iBittanber« unb ?rabctt. 

^imifr >u 9tuiifdHdn; fr. 3oframi t on SWarettfr >u yramiaDcral 

ttU l»e» HWarcitJ; fr. $cinric$ guc^e auf ^ofreZi^än! ' 



fmageii ifl, bag bi« freute nocfr ^iemanb ft* ba« ßroge 
ft ctMtfc Stammtafeln bc« Zirofer «bei« gu ebiren. ©otteu u?ir beim 
RWi 1 ebrentrSnael unb ben 9ht«füfrnma.en 8uceXin*e f!efren 
'■ t» Fein Ziroter, bie« |>atriotifrfre Söert gu untemefrmeu? 



«ncdm ni feiner gtoaniit^d to ri ^teroi ag a^c ^m 
SHI^fx», oemiift mit »arbora cca Xica, feine «ruber Tirt 
Ktem aber foftt pi fein, ba in Mwn», le bJason te airnoi- 
n« des cheralien de la fcrrson dor; la Hare 1666 xmaVenl 
«Hm «Mfat te« 116, aibcr*** ber Cri«*rittcr. |mZ 
rnn: »niai gemittet werbe*: ""9™* 

Gaillaomc de Lichtensiein et Barbara de Thmm Henri 

Fachs et Margaerite de Mereiden. Cbwo^l üb mm Vtmmn 

' fttne^ea* al* Sütmidt anfftdlni fann, ba senibe biqe* «Bert 

1 Tl Ä m 5 *' ^*f mui bod, einen mnflerje«,. Ueberbie^ 
Unt |4 ber lanrnaine »altijafart txm gid^enftehi fe*r kubt er, 
flären, mam man »arbara wn Unn }u feiner äJtattter maefct 
beren »ater eben »altljafar ifä. 3d> jnicifle iridrt, ba§ biete £ 
«ifetno ftd) burd, nrfnnMid>e »elege re«tferti 9 en taffen rnhrb 
n^n^ Sl?"^ ® "«*^ jn «obenefls, «hter C4n>afb, 
Mjtorten 1442, f,attt, mt eine naiitd, erf^ienene «ioarapbte 
bifftf mertofirbigen 2»anne« nad,metft, mir eine grau, TOaraa* 
retia Don ©«nwngau. ©ein ©o{|n D«ioalb gratete eine Jrantfon 
fror n>tberfpri4t ft« »ucelin faft iebe«mal ht feinen Angaben-* 
bolb nennt er fte Äatfartna, ba(b »arbora; einmal ift ftc bie 
Joc^ter Don ©i fl munb Jrautfon jn SKatre^ unb ber 6fara Don 
2»arötf«, ein anbermat, unb jtoar in ber Stammtafel ber Srautfon 
mtrb fte gur Jodjter Vtttv'* unb « 9 ne« Don «(tenberg. ©ne Don 
SHa^, oermS^t an einen Jrautfon, fonnte i$ ntc^t entbeefen ©a«* 
Jette ©ert Don 2»aurtce ffl^rt un« als 142. {Ritter ben @obn 
D*n>atb'S tarnen« ü»id,aef Dor, mit ben aufgelegten 2T$nen: 
Wolkenstein, Schwangau, Trautson, Marötsch. 

3« n>age ba^er nfyt, ju unterf^eiben, meffen Softer bie 
©emattn be« D«n)a(b junior Don ©olfenftein war. ©aß fte eine 
Irautfon mt, ift gemig; ba« ©eitere aber ju beftimmen, fei bie 
Slufgabe etne* Äunbigeren. 



, 



— 37 - 



aScrbinbcti toit nun bic eingelnen ©enealogien gu 
©angen, jo geigt ftd) nb$ftel)enbe Ahnentafel : 



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$3alt$afaf fc. &<$• S)orot&ca gu<$« Oetualb 

teinflem auf $o$en»(Sppan toon ©cfyrofenftem 



$ra$ebt« 
(SBcatrij?) fcon 
Söottcnfletn ju 

föobenegg 



$aul *on 2i($tenfleht, gretyerr gu 

(Saftelcorn, bitter befi golbenen 

fliege« 



©arbara ttot @>$rofenftein 



Wlipp <£&riftop& ©raf toon 2i<$tcn(hin, greifen ju GafWcorn. 

S)ie fed)gel)n 2tt)nen, refpectioe beren Stoppen, fommen genau 
in berfetben {Reihenfolge im Sßappenbucfce oor; überbie« ift jebe« 
©latt mit benfelben Familiennamen begeidjnet. 33lo§ ba« lefcte ift 
wtbegeidjnet. SHa^bem aber bic anberen ffinfgel)n ©latter über* 
einftimmen mit ben ffinfgeljn Slljnen obiger iafeln, fönnen wir 
»oljl oorau«fefcen, bajj ba« unbenannte Stoppen woljf jener gamilie 
jugefjört, au« melier bie mütterliche ©rogmutter ber ^rajcebi« oon 
SGBolIenftein flammte. £)a« äßanufeript fagt nun nidjt Satljarina 
JErautfon, fonbern „^Barbara Irautfonin". £)ie« fann aber ebenfo 
gut ein Orrtljum fein, ba in ber ftolge nod) eine Heine SWamenS* 
t>erwedj«lung, wie id) geigen »erbe, oorfömmt. 

Huf ber Wüdfeite be« SBappenblatte« ber Familie oon 2ttat$ 
crfäemt ba« ©appen ber Ferren oon SRappoltftein. Crfte« unb 
öierte« $etb bie Ijier linf«gewenbeten Hblerföpfe für #oI)ena<f, 
ItvtikS unb brttte« Selb ber 8öwe oon @erolb«e<f im ffia«gau, 
SWittelföilb töappoltftein. Söto« ber #elm mit bem (übrigen« un* 
öollftänbigen) $of)enacfer 3imir ift gefrönt. 'Der üttaler l)at bem 
JRappoltfteiner ftleinobrumpf ein gang mit rotten ftlecfen beffite« 
©eficfct gefäaffen, ein ©paß, ber in SBappenbücfcern biefer 3eit 
öfter« oorfömmt. 3)a« ©latt ift unbeförieben, altein bie »lieg« 
fette lagt auf ben gretyerrn ffiityelm, 1 1547, welcher 1516 auf* 
genommen mürbe, fliegen. 

9hm geljt bie {Reihenfolge ber benannten ©lätter fort. 

2. Johanna geporne vö gransann. 

3. Eis geporne vo der dick freyn zw Spesperg. 

4. Sussana geporne fraw zw hochen Gereltzeck und Sultz. 

5. Sanata (TanataP) geporne fraw zw Newenbnrg. 



6. Hiemerieta (Liemerieta ?) Geporne Greffin zw mimpelgardt. 

7. Margret geporne greffin zw Castra. 

8. Ennigin zw portigal. 

9. Margret Greffin zw zwaienprucke fraw zw putsch und 
liechteberg. 

muett- stamen. 
vö Bapoltstain. 

10. Imagina geporne Greffin zw Otingen. 

11. Anna Rugreffin von alten und newen lechenberg Greffin 
zw Ossiingen. 

12. Unbenannt, (»uf ber »erfofeite fteljt A.) 

13. n. geporne Margreffin zw paden. 

14. Elisabet Geporne greffin zu Hochlouwe. 

15. Elisabet geporne greffin zu Hanauwe. 

16. Elisabet geporne fraw zw Liechteberg. Unter ber ©djrift 
ftef)t ebenfalls A. 

3u Sttr. 4 möchte i^ bemerfen, bag ba« 3imir fein ©pifc* 
fegel, fonbern ein $ut fem foü, bei bem an ©teile be« ©tulpe« 
eine Ärone getreten ift. 

©appen 9?r. 5 ift bi« auf bie Ijübföe ^elmfrone gänglid) 
mißlungen. (Srften« finb bie Hbler fe^tec^t ft^liftrt, bann foll ba« 
Stoppen, »eil linf« geteert, gang oerte^rt fte^en, folglich auc^ in 
ben beiben Quartieren bie Sinben föragtinf« fteben. 

SBappen 7 ift gang falfdj, wie \i} fpfffer geigen merbe. 
. ©fatt 8 *eigt un« ba« ffiappen Portugal, unb gmar in ber* 
felben Raffung, mie e« g. ©. in ffiien ober bem $au«ttjore be« 
Daroar^ofe« auf bem Sleifömarfte gu fe^en ift. 

Der Symmetrie falber mürben bamal« gmölf Kafteüe gefegt. 
Sßebenbei mi(l ic^ nur bemerfen, ba£j bie Könige oon Portugal bie« 
grüne fireug nid)t führten, auger wenn fie Orojjmeifter be« Äoi«* 
Orben« waren, wie g. 33. Dom JoSo I. 

Huf bem unbenannten ©latte 12 foltte ba« gweite unb britte 
Selb ein golbene« Dberecf weifen, fowie bie Sleinobpuppe ni^t 
rein blau, fonbern wie ba« erfte unb oierte Selb begegnet fein. 

£)ie Stellung ber ©c^ilbe ift folgenbe: 

©latt 1. Stappoltftein ift a(« quabrirte« Sappen mit brei 
$etmen gerabeau« geftetlt. 

Me^t« gelernt finb bie ©appen auf Statt 2, 4, 6, 8, 10, 
12, 13, 16. 

8inf« gelernt finb bie ©appen auf Statt 3, 5, 7, 9, 11, 
14, 15. 

SRan erficht barau«, wenn man fid^ alle Sappen nebeneht» 
anbergeftedt bentt, baß fief) immer gwei unb gwei anfe^en. (£« fe^en 
fu^ an : 1 unb 2, 3 unb 4, 5 unb 6, 7 unb 8, 9 unb 10, 11 unb 12. 



©ir beginnen nun unfere ©arftellung mit ben au« ©d|Bpflin'« 
Alsatia illnstrata tora. II entnommenen unb nad) mehreren 
Autoren rectificirten ©tammtafel ber ^erren Don {Rappoltftein. 



— 38 — 

Bruno $err *©n ttawolrftein, t 1398. 
f). 1. 3obanna »on Blammont, fcotbter toon Styme Gerrit t>oit ÜRignieref unb toon Sfabeau fcon 2)aml>ierre @t. 2)ijier, erbt SRigmere*, SRontenot, Drfcitte k. 
b. 2. 3Igne« t>cn ©ranbfon (au« bem »aabtlänbifc&en $errengcf$(e$te ber ©ranbfon). 



l. 

3obanna grau ». SÄigmere« o. W.; 

b. Bofmar *. ©ero(b«ed. 

b. (ggon ©raf t>. §ab«burg ju 

Jfyburg, f 1415, al« Ic^ter beS 

$aufe«. 



1. 

3fabetta; 
b. föü&efot $errn *. Bergt? u. gon- 
gen«, erbt SWigniere«, Bignorp k. 
(Bon tyr flammen bie Bergt? ju 
gom>ene unb Bignortj.) 



1. 

«fc? 

b. Burtyart $errn &. Bin|iingen an 

ber ©aar. 



Unter anberen Äinbern: 

Scbmagmann, $err to. SRaWottftein 

unb $obenad, f 1^50. 

b. Sffa t>. b. Styt '), t 1^19, Softer 

toon SBattber $err ju @pe«burg unb 

ber ©ufanna *. $oben*©ero(beed. 



Unter anberen Äinbern: ©ilbelm $err toon 9taM>oltfiein, t 1*07; b- 3o&aima *>on SReufc&atel. 

SBilbelm $err »on 91. u. $obenad, f 1647, faif. geb. 9totb unb Oberftbofmeifter, feit 1516 

bitter beö golbenen BIteßee ; 
&. £aut (Sontract toom 20. gebruar 1490 SRargaretbe Oräfttt &on 3w«^öden» Bitfö, totity 

3000 fT. BuGfteuer erhielt. 

Unter anberen Äinbern : SÄargaretbe ; &. Wu>fc (S^riflo)>^ ©rafen toon £ic&tenftein greiberr ju 

(Sapctcorn. 



2luS 3. @. geljmann'« urhmblid)er ©eföidjte ber ©raffc^aft 
$anau*8idjtenberg , 2 ©be. , ÜRann^eim 1862—63, ergeben fid) 
folgenbe 2lbftammungen: 



$anemann ©raf toon Sroetbrüden* 

Bitfa), t 1418; 
b. 3magina ©räfin to. Oettingen. 

grtebri(b ©raf toon 3roetbrüden» 

Bitfcb, f 1475; 

&. 1435 5tnna SRaugräfin ju Alten* 

unb fteueit'Baumburg, SSitroe &on 

3o$ann #errn t>. bleiben, Softer 

be$ SRaugrafen Dtbo. 

©imon IV. Sffieder ©raf ju j&xotu 
brütfen-Bitfö , f 22. 3uli 1499 ; 



Subtvig IV. £err %>ou Lichtenberg 

ju Sicbtenau, f 28. Äuguft 1434; 
ff. 3lnna SWarfgräfut toou Baben. 

fribtvig V. (Subemann), §err ju 
giebtenau, geb. 12. 2Kai 1417, 
f 25. gebr. 1471 ; 
b. 1441 Süfabetb ©räfin *. §oben- 
tobe, f 1488, 24. $ec, tuteber öerm. 
an §aug ©rafen toon 9^ontfort. 

Slfe #errm ü. Lichtenberg ju ?icb* 
tenau, Srbin be« ^aufe«, geboren 
9. Huguft 1444, f 21. 3änner 
1464. 1495. 



iWargretb ©räpn toon 3w>eibrücfen, laut (Sontract toom 20. gebruar 1490 

mit 3000 fl. SJuefteuer (auf ber ^errfc^aft Lichtenau lapenb) an 2ßilbe(m 

$erm \>on 9ca^oltfteiu toermäbtt. 

Darauf folgt für SKargret^ öon SRappoItftetn, oerma^tte 
©rafin Stc^tenftein, nac^fte^enbe« (Schema auf 16 SHjncn: 

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 



ii 









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8 

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5 



Silbetm $err ju 
9?a^|>oItftein 



3obanna 
toon 9^euf(bätel 



Sübelm $err gu 9lappoltftein 
bitter be« golbenen stiege« 



©imonIV.SSecfer (Slfe, (grbin unb 
©raf ju 3»ei* ^errin ju fluten* 
brücfen-^öitfcb berg 

SWargretb ©räfin toon 3»«^ rtttfen 
ju ©itftb unb Sidjtenberg 



2Wargaretb toon 9la^pottpein, toermä^tte ©räfin &on ?ic^tenpein»(Saftelcoru. 



S« erübrigt im$ not^, bie Hummern 5, 6, 1, 8, 11, 12, 
15, 16, genauer ju beftimmen. 15 unb 16 ergibt ftd) leid|t au« 
©tatin 7 « ©flrttembergifc^er ©efc^ic^te, ©anb 3, ipctc^e un« geigt, 
büß «Unrecht ®raf öon ^o^enfo^e, fj 1429, im 3a^re 1413 
Slifabet^ ®rafin öon ^anau, grbin ber ©raffcfyaft 3^8^ain 
in §effen, u>e(d)e 1475 ftarb, heiratete. 3(u« biejer @^e ftamtnt 
auc^ ßfifabet^, oermafytt an Subwig V., ^errn ju 8id)tenberg* 
2icf)tenau. 

Um 5Wr. 11 unb 12 ju eruiren, benüfcen wir bie in Moröri's 
dictionnaire historique, tom. VII. inferirte (Senealogie ber Man* 
grafen 3 ). ©ort finben wir: 

Dtto JRaugraf ju 2l(ten* unb 5Weuenbaumburg, ©o^n tyu 
(typ'ä non 5Weuenbaumburg unb ber Shma oon Solanben, Srbin 
Don 2tttenbaumburg, ftarb 1464. ©eine grauen waren: 

1. Ojne 5Wac^fommen: 9Karia , £od)ter oon $einric^, te^tem 
Orafen oon ©atm im Diöling unb ber Slbct^eib non Raffen- 
berg (üefje gaf)ne^ ©a(m*9?eifferfc^cibt). 

2. ÜKaria iS(ifabetf) öon 2(rgenteau $ouffatijc. 2Cu« biefer (Slje 
Ijatte er nebft anberen Äinbern aud) bie JRaugräfin Stana, 
nerma^U (taut Seemann) 1. an 3ol)amt ^errn o. ©bleiben 
(ma$ gafyne in jeinem ©erfe ©a(m * 9?ciffcrfc^ctbt , ebeufo 
©djannat-Sarfcl) in ber „Eiflia illustrata 14 beftatigt); 

2. an ^rtebric^ ©rafen 3ttKiüriWen*33itfd). 

3Ber aber war Stifabet^ Don 5Krgenteau<§ouffa(ije? 

©ie ftammte au« einem uralten fafemburgifdjen 5)l)naften' 
gefc^te^te. Die §erren öon 2lrgenteau, welche fid) in oiete Sinien 
teilten, worunter auc^ bie ^jerren o. Boulant unb bie v. Erckendyll 
waren (fowie id) aud) oermut^e, bafe einige in ß^ampagne 4 ) ejiftirten), 
^rieben fic^ „oon ©otteö ©naben" , nannten fic^ auc^ „dürften" 
oon Montglion. 



*) Ueber bie toon ber 2)ide Ferren ju ©pefburg fie^e ben 3Cuffa|j: 
„©c&tog ©^efburg", toon (5b. gering; abgebrudt in ben 9Rittbeilungen beö 
Sogefenclube ju ©arr. $err ÜKajor 3. äinbfer t>on Änobloc^ ^attc bie ©üte, 
mir biefen Sluffafe jur (Sinftc&t ju fenben , n>ofür i* ibm b»ev meinen bepeu 
3)anf au«f^recbe. 

3 ) 3* tottrbe nitbt »agen, SWor^ri al« Ouette anjufübren, wenn uiebt 
ein auSgejeid&neter gorf^er, (5. 9lic^arbfon in feiner ©ejd&icbte ber gamilie 
aerobe ebenfafl« in einer gugnote fagte: „Eine gute Genealogie der Rau- 
grafen findet sich bei Mor6ri a . fBegen 3flanget an 3«t fonnte id) bie im 
II. SBanbe ber SBefelariföe Beiträge toon ©iganb 1845 entbattene «rbeit 
über bie ftaugrafen nid)t mebr einfe^en, bin .jeboa; übergeugt, bag pe für 
unfere Str-ecfc nic^tö iReued enthalten n>irb! 

4 ) 3* ö. öie Mauquenchi de Blainville. 



— 39 - 



35er ©tanunuame tft #ouffalije; bic $auptlime $ouffalije 
ging burd) (£rbtöd)tet in bic #äufer ?ujrembnrg unb ©ranbpri — 
bic jroeite 8inic erbte ärgenteau (Hrgenteel *) (oiefleidjt ift 
barau« Srcfenbtyll geworben!) feilte fid} in biete 3»eige 
(Smptine«, 9toelf)otoe, ©oufant jc). ©erwarb Don Hrgenteau l)ei* 
ratete ^itippine oon #ouffalije au« bem #aufe ®ranbpr&8u$em* 
bürg, rooburd) ber #auptantf)eil ber ^ouffalige'fr^en ©öter mieber 
an ba« urfprönglid)e f>au« tarn, ©eine ftinber teilten; SReinljolb 
befam #ouffatije, unb biefc Sinic ift in bie Sfterobe*8ton6 über* 
fibergegangen. Öofjann erbte Slrgenteau unb ift ©tammoater breier 
Linien: Slrgenteau, Sffeneuj unb Ddjain. Slrgenteau ging in bie 
üRerobe*©djeiffart fiber. — Die anberen Sinien ftnb ebenfall« 
ertofdjen, unb jmar im 18. 3al)rljunbert. 

©er fidj na^er informiren nrill, möge Butken's trophöes de 
Brabant, tome II, bannifcre d'Argenteau, foroie bie (eiber unooll* 
enbeten „M&noires bistoriques" be« SBaron« oon SReiffenberg ein* 
feljen. ©ei »utlen« ergibt fidj aud), in Uebereinftimmung mit bem 
jmeiten ©anbe ber SRidjarbfon'« ®efdjid)te ber ftamilie SRerobe, 
folgenbe 8ll)nentafet: 

Ocr^orb t> on ^tyttfppme fcon Brnolb fcon (Elifabetfc 

•argeuteau 1380 $ouffalije ©gmnieb 1378 ton ©ranbenburg 

^ein^olb toou «rgcntcau.^ouffalije 9ttargret& to. O^mni* ju SRoeftroff 



afrein&olb *. «rgenteau; 
fr. 3o^anna ton <Sng$icn 



SIRarie (Slifabet^; $. Otto fflaugrafen ju 
ben beiben ©aumburgen 



ttnna ^augräfin; 
&. griebri<$ to. 3toeibrttcfen*®itf$. 



SRargarety $aupterbm; 
f). SRtc&arb to. aerobe ju grenfc 
t 1482 

Sför. 5, 6, 7, 8 mögen bortöufig unbeftimmt bleiben 6 ). 
6« ergibt ftd) alfo ans ber Ahnentafel nadffteljenbe Wappen* 
folge: SRappottftein ©ranbfon, £)l)f @erolb«e<f, Stteuföätet, 91., 



s ) 3)a« $au« $ouffaItae führte ba* lujremburgtfdje Sappen mit einem 
flolbenen Dberecf ale ©eijeufcen; bie fcrgenteau fcaben immer ba« »on 



Äreujlein umtoirfefte Äreug geführt. 

•) ©tebe barüber ben Buffafc: 
Itegenben 3a^rbu(be. 



„3)te ®ire« »on ftcuföatel" im t>or- 



SW. 9?., SR. 9t., 3weibrfiden Dettingen, töaugrafen $ouffalije, 8id>* 
tenberg ©aben, $>ol)enlof)e $anau. 

dergleichen mir mit ber Sßappenfolge im SRanufcripte, fo 
geigt fid), bog bie erften bier boMommen nad) SBlafon unb Sa* 
mi(iennamen ftimmen. 

ö— 8 mflffen alfo bie SWeufd)ätePfd)en 2l^nen fein, mithin 
SWcufc^ätet, aKümpelgarb, ßaftro, Portugal. 

3—12 ftimmen ebenfall« üoflfomnten, nur foHte auf bem 
unbenannten Statte 12 fteljen: „Elisabet geporne Herrin zu 
Hufifalitz a . 

13 — 16; ftimmen nidjt; i^ toerbe aber gteid) erflaren, 
warum. S)er 9Ra(er fyat \ii) nämlic^ in ben legten oier ^Blättern 
in ber §o(ge unb ©tellung ber Etappen geirrt. (Er malte: Saben, 
$ol)entofje, $)anau # Lichtenberg. 3n ber ^nentafel aber fte^t ßtcf)* 
tenberg nid)t al« lefete^, fonbern a(ö erfte*. 

©tatt baö Wappen $anau red)t$, unb ba« Sappen Sichten* 
berg linf$ gu toenben, machte er eö gerabe umgefe^rt. 'Die (Stet* 
fung lonnte er nid)t oerbeffern, wo^t aber bie golge. ©ie befaimt, 
fte^t auf ber JRücf feite oon ©latt 12, alfo oor ©a ben, ber 
33ud)ftabe A; berfelbe fte^t aud) auf bem (legten) ©latte Sitten* 
berg; ba« foll alfo Reißen, bag bie« Poppen auf bie töücf feite oon 
©fatt 12 (alfo oor 13) ju benlen ift. SBenn wir bie« tljun, fo 
ftimmt bie SEBappenfotge genau über ein, unb mir fjaben einen 
©runb me^r, ju fupponiren, bag Statt 5 — 8 bie Sinnen ber 3o* 
Ijanna o. Sleufc^ätel fein mflffen. 

eben biefe Uebereinftimmung jttingt un« aud) jur Sorau«* 
fe^ung, baß beim erften Steile, ben 16 tiroler SSSappen, ba« 
gleite ©efefe giltig ift. 3$ Ijabe alfo einen $emei« me^r, baß 
trofe ber mangelhaften bort anfgefteüten (Stammrei^en e« mit 
meiner ©e^auptung feine 9ttd)tigfeit bat. 



©^lieglid) muß i^ nod) jeigen, melc^ feltfame« ©efe^ in ber 
Benennung ber «lötter oerftedt ift. 



?i(^tenftein ©eben $^un ge§er guc^« Ä^uen iWareit öintler ®<$rofenfiem Sintler <8m9 geigenPein ©olfenftein ©<$toangau Xrautfon N. 
3o^amt Gertraud Safty. Anna (S^prian Margr. 3o^ann Margreth $etnri(^ Agnes SWarftoart N. DStoatb Margreth 91. N. 

2 4 2)orot^ea 14 16 





föübclm Barbara $einri$ Margreth 
3 7 


(S^riftop^ 


Barbara 
11 




Dttoatb 


Catharina 
(©arbara?) 16 




»alt^afar Dorothea 

5 


Dftoatb 








Prazedis 
13 




Paul, Ritter des goldenen Vliesses 
1 






Barbara 
9 










WfyP fyxxftopf) 











Die mit' tateiniföen Settern gebrudften merben im äßanu* 
feripte genannt. 

©enau ba«felbe ©piel tagt fid) bei ber Wappottfteinifdpn 
$Slfte be« ©uc^e« oerfotgen, unb jmar in noc^ oofllommenerer 



Seife. Hu« biefem fragmentariföen ©c^ema mflffen mir nun auf 
folgenbe«, fjödtft merlmfirbige« Schema fließen. 

Änftatt mie gemö^nlic^ bie SWamen ber oberpen SRei^e ber 
«^nentafetn ju ben ©appen ju fc^reiben, »irb fo oerfatyren; 



8 4 8 6 8 8 10 8 12 8 14 8 16 18 #20 8 



8 24 8 



8 28 8 30 



3 











11 







15 



13 



19 



23 



27 



31 



21 



29 



17 



25 



— 40 — 



3tt ber oberfttn Weilje fhtb alte geraben, alfo bie roetbltdjcn 
2H)nen. 

äHan farat nodj bie Stellung ber ungeraten 8fl)nen ermitteln, 
menn man je jtpei 3 a ^ en ber oberften 9?ei^e fummirt unb bann 
bie $)ä(fte nimmt Qiefe 3aljl jeigt an, totlty oon ben 32 ga* 
mitten in ber nadjfttieferen Steige barunter fiefjen mujr, für bie 
jtoeittiefere {Reilje fummire man öicr 3al)fen unb neljme bann ba$ 
SSiertet u. f. ». 

3(u$ biefem (Schema läßt fid) aud) leicht ermitteln, für men 
ba$ Sßappenbud} gemalt würbe. 33a bei Statt 9 ftefjt: 



muett — stamen 

vaters — lini, 
fo mug ©arbara oon @d)rofenftein bie äßutter be* #efifcer«, alfo 
biefer ber ®raf tyilipp Sfjriftopf) gemefen fein. 

Da« fogenannte&id)tenfitein<4Safte(corn'fd)e SBap* 
penbud) tft alfo ni$t6 anbereä, a($ eine $robe auf 
fe$jef)n Sinnen für ben ©rafen ?ljtttpp (Sljriftopl), 
fotoie für feine ©emafjltn 2ÄargaretIje öon töappolt* 
ftctn. 



"^S^^ 



JUp^ufctifty** Ke^ipter 



btr 



meldje in ben im h. u. h. #au0-#of- unfc 5taatöardjine aufbewahrten lUgifhraturöbüdjern #aifer #arla V. 

eingetragen |inb. 



(gortfefcung au$ ber tyeralbifö-genealegiföeu 3^itfc^rift # 3<t&rgaug 1872.) 



Gittttd), $an*, *ug«burg 1530, 18. 3uü, K. 12 g. 27,[Sappen. 
grlcnljolj, Gonrab, «ugäburg 1530, 21. (September, g. 218, Sappen. 
GHpety, £an*, Bugäburg 1530, 30. Dctober, G. C. g. 310b, Sappen. 
Qätaiüt, grana, Srüffel 1548, 12. ftotoember, I. (19) g. 332, Soweit. 
Gfft0 r 3org, «ugebnrg 1530, 20. «uguft, K. 12 g. 61, Sappen. 
C^finger, 3o$ann, «ugeburg 1530, 12. Dctober, G. C. g. 462b , Sappen. 

F. 

bc gatriatttä, granc, Bologna 1530, 24. gcbruar, I. (11) g. 63, eque« 

auratuS <|$a(atinat. 
»a(crü, Sofcf unb ©eorg, Augsburg 1550, 30. Dctober, III. (21) g. 23, 

SRilitia unb «bei. 
3falf f DSmalb, «ug«burg 1530, 25. «uguft. K. 12 g. 66b , Sappen. 
bc glaubet, ftc^e «feman. 

3feberlw, $iet>olb, «ugeburg 1530, 16. 3uli, K. 12 g. 88 u. 29, Sappen. 
3reierabettt, (Sonrab, «ugSburg 1530, 10. <&tpt, K. 12 g. 164, Sappen. 
*c 3fdtcc$, ?etru«, SBrüffcI 1545, 3. «pril, V. (22) g. 22, Sappenbefferung. 
gen*, 3oac$im, «ugeburg 1530, 26. 3uli, K. 12 g. 8lb , Sappen. 
geretto, (Smilio, ftegeu«burg 1532, 29. 3uni, IV. (16) g. 68, ^Jalartiiat 

(equeä auratus). 
3fertmttbe$, Antonio, föegen«burg 1532, 31 «ugufl, IV. (16) g. 144, Sap- 
penbefferung. 
8ferttberger *. @gcttberg, «ac$en 1531, 13. 3änncr, Sl 13 g. 173, ^räbicat 

«t>on (2&renfefl". 
bc 3ferrant, «rüber, Prüftet 1554, 11. Sccember, V. (22) g. 81, «bei unb 

Sappenbefferung. 
3fmcra f SBernarbinu«, Bologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 43, eque« 

auratu« unb Sappen. 
3femrmd, ÜWitfael «ureliue, »rttffef 1554, 18. «prif, IV. (26) g. 227b, 

2ftilitia aurata. 
3ftgaro(u£ fte^e Sitggara. 
3Ubcni$, gelq;, «ugeburg 1550, 5. $ecember, IL (18) g. 86, «bei unb 

Sappen. 
SJtrottait, 3org, §crr ju, (SemKa 1526, 18. «prtl, G. S, g. 251b, gm. 

bcrrnftanb. 
Waitntv, $eter, «aHabolib, 1522, 11. Dctober, VIII. (3) g. 131, Sappen. 
Jrlamma, 3ofrmn granj, ©riifjel 1530, 10. Dctober unb «ugflburg 1530, 

29. Dctober, IV. (16) g. 164, IV. g. ? «belsbefia'tigung unb Sappen- 

befferung, ^alattn. 



SUeljer, $an$, «ugäburg 1630, 28. September, 9. C. K. 12 g. 46lb unb 

195b, Sappen. 
gfiitenbiuflcn, Dtto, «ug«burg, 1530, 30. September, IV. (16) g. HO, «bei 

unb Sappenbefferung. 
bc 3f(töco, Stefan Marina, ©enua 1529, 29. «uguft, II. (8) g. 98, ^alatinat. 
$0(<5amer, Sif&elm, «ugSburg 1530, 26. 3uli, K. 12 g. 26b , Sappen. 
Sontaijtte, Wicolau«, 23rüffel 1553, 23. 3uui, IV. (16) g. 28, «bei unb 

Sappen. 
be gornani£, ^ieron^mu«, föegenSburg 1632, 26. gebruar, IV. (16) g. 71, 

^alatinat. 
SforqutÖ, Sebaflian, föegenöburg 1532, 31. «ugufi, IV. (16) g. 150, Sappen. 
3frac<mote, S&eobor, SBrfiffel 1548, 11. Dctober, I. (19) g. 76, 2flilitia 

aurata. 
ijratb f Sigmunb, 1630, 15. 3uli, K. 12 g. 28, Sappen. 
I grancnS, £&oma$, Bologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 150, equeö aur. 

unb Sappenbefferung. 
i gramfjct, (Staubiud »on ^ontarlien, 3nndbrucf 1551, 14. 9lot>ember, III. 
j (21) g. 185, Slbct unb Sappen. 

I be graitcteco, ©ruber, SRantua 1530, I. (11) g. 23, ^atatinat unb «bei. 
8franffurtcr f 3a!ob, 3un«brucf 1530, 31. 3Kai, K. 12 g. 89, föttterftanb u- 

Sappen. 
3frcibcrgct f S3onat>entura, «ug«burg 1530, 16. ©eptember, K. 12, g. 126, 

Sappen. 
8frtiberger, 3o^ann, «ugöburg 1530, 20. Dctober, K. 12 g. 203b , Legiti- 
mation unb Sappen. 
gretburg, §a\\Q f Hugöburg 1530, 16. (September. K. 12 g. 280, «bei unb 

Sappenbefferung. 
grcubenftetn fie^e ©remp. 

3friebelmar, Sorg, «ug«burg U30, 17. Dctober, K. 12 g. 226, Sappen. 
gricbf^etn to. fte^e ©c^eim. 
3frig f ©ilg, «rüffel 1522, 5. 2Kärj, VIII. (3) g. 69, Sappen unb i'e^enö^ 

fä&igfeit. 
2frtcfe f grauj, ©rüffel 1553, 21. gebruar, (.) 23 g. 1, Legitimation unb 

Sappen. 
ftroUdj, SBalt&afar, SBrüffet 1522, 2. iWai, VIII. (3) g. 123, Sappen unb 

$efyenf<tyigfeit. 
3rrof4atter f ©an«, «ug«burg 1530, 22. September, K. 12 g. 98b f Sappen. 
be Sroitce, (Sftrifiop^, Sßrüffet 1531, 31. «ugufi, IV. (16) g. 99, «bei unb 
Sappen. 

6 



— 40 — 



3n ber oberfttn fteilje fhtb aöe geraben, atfo bie n>eib(td>en 
3f)nen. 

äHan farat nodj bie Stellung ber ungeraben Hatten ermitteln, 
toenn man je jwei 3 a ^ en ber oberften 9?ei^c fummiri unb bann 
bie $ä(fte nimmt. £)iefe 3 a *K }*igt an, toetöp t>on ben 32 (Ja* 
mitten in ber nad>fttieferen 9?ei^e barunter fielen mujr, für bie 
jweittiefere 8teü>e fummire man trier 3aljten unb neunte bann ba$ 
Viertel u. f. n>. 

Sud biefem Schema lägt fld) audj leicht ermitteln, für men 
ba$ ffiappenbud) gemalt mürbe. Sa bei Statt 9 ftef)t: 



muett — stamen 

vaters — lini, 
fo mu% Barbara oon @d)rofenftem bie äßutter be£ $bt\i%cvQ, a(fe 
biefer ber ®raf ttyittpp Styriftopf) gemefen fein. 

Da« fogenannte&i$tenftein*45afte(corn'fd>e ©ap* 
penburf) ift alfo nid>t$ anbereä, a($ eine $robe auf 
fe<$jel)n Sinnen für ben ©rafen ^IjUipp Stjriftopl), 
fotoie für feine ©emafjün SRargaret^e Don töappott* 
ftein. 



■^S^r- 



JUplfitbetifty** |t*0ißw 



Her 



J>fonfo$*rlfi%ttg$tt Kmf^ Hart* V., 

roeldje in brn im k. u. k, #au0-#of- unb jStaatöardjtoe aufbewahrten ^egiftraturöbudjern fiaifer fiarle V. 

eingetragen finb. 



(gortfefcung auö bcr &eralbifc$«geneatogifc$cu 3citfc§rift, 3a&rgaug 1872.) 



<£ni(td), $an$, 8ug«burg 1530, 18. Suti, K. 12 g. 27,[Sappeu. 
GrlaUjol*, (Sonrab, Stugäburg 1530, 21. «September, g. 218, Sappen. 
Chrtycty, #ane, BugSburg 1530, 30. October, G. C. g. 310b, Sappen. 
Gdcattte, granj, Srüffel 1548, 12. ftotoember, I. (19) g. 332, Sappen. 
@ff«g. Sorg, 2tug«burg 1630, 20. Bugufi, K. 12 g. 61, Sappen. 
Ggltnger, So&ann, Augsburg 1530, 12. Octobcr, G. C. g. 462b , Sappen. 

F. 

bc gafctantä, granc, ©otogna 1630, 24. gebruar, I. (11) g. 63, eque« 

auratu« ^3atattnat. 
galerit. 3ofcf unb @eorg, Augsburg 1550, 30. Octobcr, III. (21) g. 23, 

SWilitia unb S HM. 
gutf, Osmalb, *ug«burg 1530, 25. «uguft. K. 12 g. 66b , sßa^pcn. 
bc glaubet, fte&e Wcman. 

geberUtt, 2>tc*ofb, SfogSburg 1530, 15. 3uli, K. 12 g. 88 u. 29, Sappen. 
grierabeitt, (Sonrab, SCugöburg 1530, 10. @ept., K. 12 g. 164, Sappen. 
be gcltceä, $ctru«, SBrüffct 1545, 3. Stprif, V. (22) g. 22, Sappenbcfferung. 
gettj, 3oac$im, HugSburg 1530, 26. SuK, K. 12 g. 81b , Sappen. 
gcretto, (Smitio, töegen«burg 1532, 29. 3uni, IV. (16) g. 68, <pa(atinat 

(equeä auratu«). 
gerwmbeä, Antonio, föegen«burg 1532, 31 Huguft, IV. (16) g. 144, Sap- 

peubefferung. 
gentberger *• @gcttberg, flauen 1631, 13. Sänner, £1 13 g. 173, ^räbicat 

„*>on (5&renfeft". 
be gerrarit, «rüber, «rüffet 1564, 11. Secembcr, V. (22) g. 81, «bei unb 

SappenbefTerung. 
gerrera, Eernarbiuu«, Bologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 43, equefl 

auratu« unb Sappen. 
gerrotuä, üflic&aet aurcliu«, »rüffel 1554, 18. «prü, IV. (26) g. 227b, 

SOttlitia aurata. 
gtgarolud fie&e 3«88**a. 
gilberuä, geliy, «ug«burg 1550, 5. $ecember, IL (18) g. 86, «bei unb 

Sappen. 
gimtUm, Sorg, $crr ju, Setnlla 1526, 18. flpril, G. S, g. 251b, g re i. 

berrnftonb. 
gfoirner, $eter, SMabofib, 1522, 11. Octobcr, VIII. (3) g. 131, Sappen. 
gfamma, Sofymn granj, 23rüffcl 1530, 10. Octobcr unb Sfogäburg 1530, 

29. October, IV. (16) g. 164, IV. g. ? «betsbetfätigung unb Sappen- 

befferung, ^alatin. 



gltefjer, $an$, &ug$burg 1530, 28. (September, 9. C. K. 12 g. 46lb unb 

195b, Sappen. 
gltnettbmgen, Otto, Augsburg, 1530, 30. September, IV. (16) g. 110, Slbel 

unb Sappenbefferung. 
bc g(t£co, Stefan ftagmS, ©enua 1529, 29. Huguft, IL (8) g. 98, ^alatinat. 
golfftamer, Sityelm, Augsburg 1530, 26. 3uli, K. 12 g. 26b , Sappen. 
goutmjne, Wtcolau«, Trüffel 1553, 23. Suni, IV. (16) g. 28, Stbel unb 

Sappen. 
be gornaritö, ©ieron^mu«, föegen«burg 1532, 26. gebruar, IV. (16) g. 71, 

$a(atinat. 
gorquiä, ScbafHan, föegenSburg 1532, 31. Sfoguft, IV. (16) g. 150, Sappen. 
gracanote, ^eobor, SBrüffel 1648, 11. October, I. (19) g. 76, 2flitttia 

aurata. 
gratb, Sigmunb, 1530, 15. Suli, K. 12 g. 28, Söappen. 
grannig Ü^oma«, Söologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 150, equeö aur. 

unb 2Bap)>enbefierung. 
grauset, (Sfaubiud üon ^ontarüen, 3nnebrucl 1551, 14. Wotoember, III. 

(21) g. 185, $bet unb Sappen. 
be grattetäco, trüber, SWantua 1530, I. (11) g. 23, ^alattnat unb «bei. 
grauffitrtcr, 3afob, 3nn«brucf 1530, 31. 2Kat, K. 12 g. 89, fötttcrflanb u- 

Sappen. 
greiberger, ^Bonaventura, 5(ug«burg 1630, 16. eeptember, K. 12, g. 126, 

Sappen. 
gretberger, 3o?>aun, 3(ug«burg 1530, 20. Octobcr, K. 12 g. 203b , Legiti- 
mation unb Sappen. 
gretburg, ^anö, «ug«burg 1530, 16. September. K. 12 g. 280, «bei unb 

Sappenbefferung. 
greubenftein ftc^e ©remp. 

griebelinar. Sorg, «ug«bnrg U30, 17. Octobcr, K. 12 g. 226, Sappen. 
grtebfdjew ». fte^e ©c^eim. 
grig r ©ilg, «rüffcl 1522, 5. SWärj, VIII. (3) g. 69, Sappen unb i'e&enö; 

fä^igfeit. 
griefe, granj, «rüffcl 1553, 21. gebruar, (.) 23 g. 1, Legitimation unb 

Sappen. 
gro(id), Eatt&afar, SBrüffel 1522, 2. 2Rai, VIII. (3) g. 123, Sappen unb 

Le^enfä^tgfeit. 
grof^aucr, $an$, 2(ug«burg 1530, 22. September, K. 12 g. 98b t Sappen. 
be grouce, (S^rifiop^, «rüffel 1531, 31. ttugufi, IV. (16) g. 99, 2lbcl unb 
Sappen. 

6 



— 42 — 



gfndjS, Sonrab, «ug«burg 1530, 20. (September, E. 12 g. 160, Sappen. 
gugger, ©rüber unb ©etter «nton, $ieroni>rau« , ©ranaba, 1526, 23. 3unt, 

G. S. g. 232, ©rafenjtanb. 
gnlgiano, «tbertu«, ©ologna 1529, 30. SRoöember, I. (11) g. 94, eq. aur. 

unb Sappenbefferung. 
3fnrn«HiS , <5&riftop$oru« , ©rüffet 1555 , 19. Sänner , IV. (26) g. 239b , 

Sappen. 
Süffel, $an«, ©ologna 1630, 14. Sämier, G. C. g. 71, Sappen. 
3fnj, So&ann, «ug«burg 1630, 20. «uguft, K. 12 g. 80b , Sappen. 



G. 



(Stobler, St&oma«, ©rüffel 1531, 18. 3uti, IV. (16) g. 55, «bei unb $a* 

latinat. 
be ©atiS, ©rüber, «ug«burg 1530, 10. «uguft, III. (10) g. 67, ^alatinat. 
be ©alganiS, ©rüber, ©ologna 1530, 10. SWärj, I. (11) g. 164, eque« aur. 

$alatinat unb Sappenbefferung. 
©attaterio be GabcttianiS, ©abrief, «piacenja 1529, 12. Oct., IL (8) g. 95, 

cqueä auratu«, $alatinat. 
bc (Stottt, ©aleajjo, ©ologna, 1530, 10. 2Kärj, I. (11) g. 60, ^atartnat. 
©arcia be $oro$, Bologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 151, Sappen- 
befferung 
<$arcta$ be SWetyntta, ©rüffet 1530, 31. SWärg, IV. (16) g. 136, Sappen. 
(Barfta be farcbcS, 2)ibacu«, ©ologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 66, 

eque« auratu«. 
(Partner, #an«, ©emtla 1526, 10. «pril, 7 (0) g. 123, föitterftanb. 
be ($ar§ontbn$, Ouirinu«, ©ologna 1529, 30. «Ro&ember, I. (11) g. 107, 

<Palatinat, SRilitia aurata, Sappenbefferung. 
®afyati, «nbrea«, ©rüffel 1555, 19. JJttli V. 22 g. 237, föitterftanb unb 

Sappenbefferung. 
Otogner, (5&riftof, Augsburg 1530, 20. September, K. 12 g. 187, Sappen. 
©o^arinnS bc ©affin*, ©rüffel 1556, 6. 3«ni, VI. (22) g. 70, «bei unb 

Sappen. 
üfoftoli, Albertus 9Rartimanu«, ©ologna 1530, 10. 3äuner, I. (11) g. 81, 

(Sr&ebung jum ©rafen SHurata ©perano&ini. 
a ©atJHnana, granc, «ug«burg 1530, 6. Suni, III. (10) g. 71, eque« 

auratu«. 
a ©atl)titarta f ©rüber, 3mt«brucf 1530, 30. 2Rai, III. (10) g. 65, ^atatinat. 
©att, «nton, ©urga 1524, 15. 3uli, G. S. g. 5lb , Sappen. 
be ©agtno fie&e 3nra. 

(feiger, ©eorg, Augsburg 1530, 21. September, K. 12 g. 185*> , Sappen. 
©eljfetmaöer, 9Mi<$ef, £olebo 1525, 16. SRo&ember, G. S. g. 122, Sappen. 
©erarbnS, 3oanne«, ©rüffet 1555, 2. Wofcember, V. (22) g. 185, «bei unb 

Sappenbefferung. 
©e&fer b. ©emtugen, UIri<$, ©arcetlona 1529, 10, 3uni, 7 (0) g. 149b, 

«bei unb Sappenbefferung. 
©Ijobtn, 3ulian, «ug«burg 1530, 31. October, IV. (16) g. 131, «bei unb 

Sappenbefferung. 
be ©IftfUcntS, ©eorg, 1530, I. (11) g. 40, Sappen. 
©teten b. Sonljofcit, 3oftann, ©rüffel 1549, 7. 2)ecember, I. (19) g. 301, 

Legitimation unb Sappen. 
©ifla&os (Spmouet, ©rüffel 1549, 4. ftotoember, I. (19) g. 212, «bei unb 

Sappen. 
©(etiftberger, ißeter, «ug*burg 1530, 4. September, K. 12 g. 100b , Sappen. 
©oeä, 2>omiuicu«, ©rüffel 1530, 17. gebruar, IV. (16) g. 95, «bei. 
©oltaner, Martin, ©arcelona 1529, 15. 2Hai, 7 (0) g. 147, «bei unb 

Sappen. 
©onfatoo fie&e be (Saftro. 
©ö$, ?in&art, #an« sen. u. jun., ©rüffel 1522, 10. «pril, VIII. (3) g. 82, 

Sappen unb Se&enfä&tgfeit. 
©ö$, 3acobu«, ©rüffel 1555, 2. ftoaember, V. (22) g. 185, «bei unb Sap- 
penbefferung. 
©onaaga, ©rüber (üRarfgrafen), 2Rantua 1530, IL (8) g. 99, ^alatinat. 
©on*ale$, ©rüffel 1555, 9. «pril, V. (22) g. 185 unb 79, VI. (22) g. 39, 

IV. (26) g. 65, fflitterftanb unb Sappenbefferung. 
©on*atne$, ©afpar, ©rüffel 1549, 19. 3uui, I. (19) g. 152, «bei unb 

Sappen. 
©ruf, ©attlin, «ug«burg 1530, 5. October, K. 12 g. 215b, Sappen. 
©raftuein, ©rüber unb ©etter, ©rüffel 1522, l. äflärj, VIII. (3) g. 52, 

Sappenbefferung unb grei&errenftanb. 



©raftiano, ©ologna 1533, 10. 3änner, IV. (26) g. 73, «Palatiuat u. Sap- 
penbefferung. 
lf ©ratn, Silbetm, ©ologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 160, «bei unb 

Sappen. 
©reco fte&e $erbtd)e. 

©reiner, $an«, «ugdburg 1530, 19. «ugufl, K. 12 g. 95, Sappen. 
®rcmp, Subwig, «ug«burg 1552, 19. «uguft, (.) 23 g. 100, fräbicat w v>on 

greubenfiein". 
©remenfterter, Solfgang, «ug«burg 1530, 27. 3uli, K. 12 g. 59, Sappen. 
be @rew fte^ie ^Bctit. 
©reunt, «egibiu«, ©rüffel 1553, 4. iWo^ember, IV. (26) g. 132b t «bei unb 

Sappenbefferung. 
(Brtb, Sacob, «ug«burg 1530, 18. 3uü, K. 12. g. 34, Sappen. 
be (Srimalbi, «nfoualb, ©rüffel 1530, 22. iRotoeniber, IV. (16) g. 72, 

$a(atinat. 
be ©rifoiitbtt«, 3ot>aun ^apt, ©ologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 42, 

SRilitia aurata. 
©roffitd be 99ipa, (Safletanu«, ©ologna 1530, 28. gebruar, I. (11) g. 40, 

eque« aurat. unb Sappenbefferung. 
WruUiwger, 3oanne«, ©rüffel 1556, 19. 3uni, VI. (22) g. 77, Sappen. 
®rumljofcr, Hermann, ©ent 1522, 1. 3änner, VIII. (3) g. 43, Sappeub. 

unb ^räbicat „&on ©rum^ofen". 
bott ®mmngett f ©rüber, ©rüffet 1548, 31. «uguft I. (19) g. 180, «bei u. 

Sappen. 
be @r«1jcre$, Seonfart, 9iegen«burg 1532, 12. 2Rai, IV. (16) g. 65, ^alatinat. 
bou ©runeuttialt ftefc §irj^. 
©ueler, ©ilg unb @tefan, ©rüffel 1522, 1. 3Wärj, VIII. (3) g. 60, Sappen 

unb ?e$enfä$igfeit. 
®nttt r ©rüber, «ug«burg 1530, 7. (September, K. 12 g. 146b f Sappen. 
be (^uiliclmiö ftebe $erntti^. 
©wtloft be «gniano, ?ubtt>ig, «ug«burg 1530, 22. October, IV. (16) g. 93, 

«bei. 
bott (touttnfttin (©rafen), «ug«burg 1530, 29. 3uni, X. 14 g. 1, ©efJäti* 

gung be« ©rafenftanbe«. 
©u^ietea, iSonrab, ©rüffel 1531, 19. «uguft, IV. (16) g. 102, «bei unb 

Sappen. 

II. 

$aberfe$er, ?eter, «ug«burg 1530, 14. «uguft, K. 12 g. 154, Sappen. 
$aco, SWat^ia«, «ug«burg 1530, 13. iWotoember, III. (21) g. 119, «bei unb 

Sappen. 
#agentoeiler, Sorg, «ug«burg 1530, 21. (September, K. 12 g. 180, Sappen. 
$ager, 3acob, «ug«burg 1530, 21. September, K. 12 g. 210, Sappen. 
öou ber $atbe, «ug«burg 1530, 8. «uguft, K. 12 g. 75, ftitterftanb unb 

Sappen. 
$alberf f ©rüber, «ug^burg 1530, 15. October, K. 12 g. 191, «bei unb 

Sappen. 
Jammer, $>an«, «ug«burg 1530, 21. (September, K. 12 g. 156, Sappen. 
#aii, ©rüber, «ugöburg 1630, 24. «uguft, K. 12 g. 69, Sappeu. 
^oiiolbi, ©rüber, «ug«burg 1530, 30. (September, IV. (16) g. 131 , «bei 

unb Sappen. 
$<mtlofe, ©regor, «ug«burg 1530, 25. 3uli, K. 12 g. 71b f Sappen. 
^aubt, ^ieta«, «ugöburg 1530, 28. (September, K. 12 g. 143, Sappen. 
$auer, ©attbafar, «ng«burg 1530, 31. October, K. 12 g. 224b , Sappen. 
Käufer, 2:bomae, 3nn«brucf 1552, 2. «uguft, (.) 23 g. 44, Sappen. 
Gegenmutter, 3o^ann, Luxemburg 1553, 19. 3anner, (.)23g. 43b, Sappen. 
^c^rcutiuer, 3acob, ©nrgo« 1528, 3. gebruar, 7 (0) g. 120, Sappeu. 
«§cöit£, X^oma«, genannt ©c^ott, «ug«burg 1530, 14. (September, K. 12 

g. 99b , Sappen. 
$e^^, ©rüber, «ug«bnrg 1530, 14. (September, K. 12 g. 179, Sappen. 
$et^tnger, 3org, «ug«burg 1530, 24. (September, K. 12 g. 179, Sappen. 
fetter, Wcolau«, ©rüffet 1555, 25. October unb 20. Sänncr, V. (22) g. 84 

unb 165, Sappenbefferung. 
#e(b, iWat^ia«, «ug«burg 1530, 4. 3uli, G. C. g. 279, Sappenbefferung. 
$ettt, (Sebaftian, ©rüffel 1532, 10. 3änner, IV. (16) g. 65, ^alatinat, 2Hit. 

aurata, Sappenbefferung. 
$e(mret<4, (Jonrab, ©alencia 1529, 6. October, G. C. g. 69, Soj^en. 
^clmrei^, 3obft, ©alencia 1529, 6. October, G. C. g. 69b f Sappen. 
be $em f 3oanne«, ©rüffet, 1556. 6. 2Kärj, VI. (22) g. 76, Sappen. 
^entern, 3acob, ©rügge 1522, 15. 2Rai, VIII. (3) g. 202, Sappen unb 

?e&enfa>igfeit. 



- 43 — 



$ftttt«, Graham, ©ranaba 1526, 1. 3uli, G. S. g. 257, Sappen. 
#enlin, Bernfrarb, ©ranaba 1526, 1. 3uli, G. S. g. 258b , Sappen. 
»0it genffenfelt fiefre ffmljmg. 

$€«*, Soreng, BalencUt 1529, 6. Dctober, G. C. g. 69b , Sappen. 
$€«*(, Äilian, Bologna 1530, 14. 3änner, G. C. g. 71b , Sappen. 
^ermann, ©eorg, fcolebo 1528, 9. SRofcember, 7 (0) g. 130, ftitterftanb. 
4>enti(id be QniMebiit* , Bologna 1530, 21. 2R8rj, (11) g. 166, ^alatinat 

n. Sappenbefferung. 
ab $eniteberg fte&e $ttg. 
$erlt«g, 3o$ann, »ugfcburg 1551, 17. 3uti, III. (21) g. 187, «bei imb 

Sappen. 
$c«djltr, Bern&atb, «ug«burg 1530, 24. «uguft, K. 12 g. 165, Sappen. 
£Üeprant, SWtyael, «ug«burg 1530, 8. Dctober, K. 12 g. 220, Sappen. 
$tffeptttttt, 3obft, »ug«burg 1530, 23. 3«ni, K. 12 g. 171, Sappen. 
gtfleprtttbi, Bern&arbt, Bologna 1530, 21. 2Rarj, I. (U) 5. 61, tytlatinat 

unb Sappenbefferung. 
ab $ifle, »ntontu«, »raffet 1549, 19. 3uli, I. (19) g. 266, »bei u. Sap* 

penbefferung. 
$irfd> von totuntumlt, Brüber, Barcelona 1529, 25. 2Rai, 7 (0) g. 147b , 

»bei unb Sappen. 
#ittberfjo($er , trüber, »ug«burg 1530, 25. September, K. 12, g. 169, 

Sappen. 
godjtmamt alias ätoertö, «ruber, »ug«burg 1551, 8. 3uni, III. (21) 

g. 218, Sappen. 
$ofmcifter, Solf, Ballebolib 1523, 25. 3uni, VIII. (3) g. 216, Sappen 

unb ?e$enfS&igfeit. 
$9fmftint, alias ftorg im $of, Baiencia 1529, 6. Dctober, G. C. $. 67b, 

Sappen. 
»on godtftett, Bartyol., Barcelona 1529, 15. 9Hai, 7 (0) g. 145b, »bei 

unb Sappen. 
$#fmeiter, 3acob, «ug«burg 1530, 25. »uguft, K. 12 g. 172, Sappen. 
$9fftetter, 2Ri<$el, »ug«burg 1530, 26. September, K. 12 g. 130, Sappen. 
^ofjcttfudjett, Sorg, »ugöburg 1530, 25. 3uli, K. 12 g. 21, Sappen. 
$o^eroisttlj, ©eorg, »ug«burg 1530, 29. (September, G. C. g. 438, Sappen- 
$omeltu£, 3oanne«, Brüffel 1553, 28. Wotoember, V. (22) g. 98, ^alatinat, 

»bei unb Sappenbefferung. 
$opp, Bern&art, »ugSburg 1530, 4. (September, K. 12 g. 182b , Sappen. 
$0tyfW, Bern&art, Brüffel 1522, 2. SKärj, VIII. g. 24, Sappen. 
$0ntebtirg, Brüffel 1553, 3. Dctober, (.) 23 g. 155*, Legitimation unb 

Sappen. 

gontelmd, Soanne«, Brüffel 1553, 28. ftoaember, V. (22) g. 98, ^alatinat, 

»bei unb Sappenbefferung. 
$9rmtng, gelice, Brabant 1655, 18. 3uni, V. (22) g. 312, ^alattnat. 
$o*frer, 3o^ann, Brüffel 1556 , 20. SDecember, V. (22) g. 319, $alatinat, 

»bei unb Sappenbefferung. 
$ttgo, Brüber, Brüffel 1555, 17. Dctober, V. (22) g. 154, »bei u. Sappen. 
^iigo, Sodann, Bologna 1531, 24. gebruar, IV. (16) g. 99, »bei unb 

Sappen. 
$ttmeff, Bartholomäus Sevilla 1526, 25. »pril, G. S. g. 183, Sappen. 
$nm(er, §an9, »ugöburg 1530, 25. 3uli, K. 12 g. 59b f Sappen. 
$ucbcr, 3org, »ug«burg 1530, 22. September, K. 12 g. 190, Sappen. 
»01t <§firnl)en«, Solfgang, »ug«burg 1530, 29. 3uli, K. 12 g. 263, Sap' 

penbefferung. 
$fint|etm, ©eorg, »ugöburg 1530, 17. ftofcember, K. 12 g. 228b , Sappen, 
$*tter, Sinfart, genannt Sdjrogretfen, G. C. g. 82b , Sappen. 



J. 



3*no$, 3oa, «ug«burg 1630, 30. September, I. (11) g. 159, »bei unb 

Sappen. 
3«rbtittt*, $etru«, Brüffel 1555, 11. Dctober, V. (22) g. 167, »bei unb 

. Sappen. 
be Snbiagned, »tfon*, Bologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 157, eque« 

auratu« unb Sappenbefferung. 
3t«ad|, $an«, Brüffel 1522, 1. ÜRai, VIII. (3) g. 202, »bei. 
3orbaw, Sebaftian, »ug«burg 1530, 30. September, I. (11) g. 159, »bei 

unb Sappen. 
309t«*, Brüber, Bologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 154, ^alatinat. 
Stenfiitger, 3org, »ugöburg 1530, 18. 3uü, K. 12 g. 26, Sappen. 



be 3ftt(it3, 3uliu«, 2Kantua 1530, 4. »pril, I. (11) g. 59, «Palatiuat, »bei 

unb Sappen. 
3«ra be Qagino, 3oaune«, Bologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 64, »bei 

unb Sappen. 



ftabett, 3Ki$ael $an«, ©rauaba 1526, 2. 2)eccmber, 7 (0) g. 2, Sappen. 
t>. Äaiferöberg, Katern, »ug^burg 1630, 15. »uguft, K. 12 g. 73, Sappen. 
Starftn, Bern^art, »ugtburg 1530, 16. Dctober, K. 12 g. 225b , Sappen. 
ffartütgtr, Solfgang, SWantua 1530, 27. 2)ecember, C. G. g. 3ib, Sappen. 
Äaftclforn fie^c fitd^tenftettt« 

Äaufmann, (Safpar, »ugdburg 1530, 24. September, E. 12 g. 195, Sappen. 
Äanfmann, (Suflac^iud, »ug^burg 1530, 24. September, G. C. g. 311, 

Sappen. 
äettyol*, X\)cma$, »ugdburg 1530, 24. »uguft, K. 12 g. 82b , Sappen. 
ftelberfttd), ^>an«, »ugdburg 1530, 6. September, K. 12 g. 214, Sappen. 
Äeffcnring, 3acob, Burgo« 1528, 3. gebruar, 7 (0) g. 106, Sappen. 
ßetterltu, Balt&afar, »ug«burg 1530, 25. »uguft, K. 12 g. 154b , Sappen. 
ftirdjmattcr, (Sonrab, »ugdburg 1530, 15. Dct., K. 12 g. 195b f Sappen. 
Äir^pn^ler, (S^riftop^, »ug«burg 1530, 14. September, K. 12 g. 196b, 

Sappen. 
Älce, Brüber, »ug«burg 1530, ;6. September, K. 12 g. 121, «bei unb 

Sappenbefferung. 
Ätcttt, Brüber, Battabolib 1523, 21. 3änner, VIII. (3) g. 140, Sappen. 
Älinfet, $eter, Bologna 1630, 24. gebruar, I. (11) g. 69, »bei u. Sappen. 
Älter, ^>an«, »ugdburg 1530, 6. September, K. 12 g. 150, Sappen. 
Ättob, Brüber, Brüffel 1556, 12. 2Rai, VI. (22) g. 64, ^alatiuat. 
Ä0bi, Jpeinric^, Burgo« 1527, 20. ©ecember, 7(0) g. 86b u# 13b t Sappen. 
Söwtg, Brüber, Brüffel 1522, 20. 2Rärj, VIII. (3) g. 110, Sappen unb 

Se&enfä'tyigfeit. 
Äolgrncber, 2Rarr, »ugdburg 1630, 7. Dctober, G. C. g. 461, Sappen. 
Äolijaef, ?uca«, »ugöburg 1530, 29. 3uli, 12. K. g. 83b , Sappen. 
Äöittg r 3o^ann, Brüffel 1553, 1. SWärj, (.) 23, g. 44b, Sappen. 
Äratfc, Brüber, »ugSburg 1530, 26. September, K. 12. g. 166, Sappen. 
Gramer, Siu&arb, »ugdburg, (3)atum?) K. 12 g. 125, Sappen. 
Äte§, $aud, »ugftburg 1530, 12. 3u(i, K. 12 g. 36, Sappen. 
Äre§ von Äreffew^ctit, Brüber, »ugdburg 1530, 15. 3uli, K. 12 g. 259, 

»bei unb Sappen. 
ärauj?, $an«, »ugdburg 1530, 24. 3unt unb 28. 3uli, K. 12 g. 30b unb 

36, Sappen. 
äwrfdjmit, 9iicolau«, Brüffel 1665, 18. September, VI. (20) g. 6, »bei u. 

Sappenbefferung. 
Anbringet, Solfgang, Brüffel 1522, 8. »pril, VIII. (3) g. 121, S^apptn 

unb Sefrcnfä&igfeit. 
Stiefmütter, 3acob 3«rael, Brüffel 1553, 24. ftotoember, (.) 23 g. 179, Sap» 

penbefferung. 
fiurefer, Hubolf, Brüffel 1522, 4. ü^äq, VIII. (3) g 50, Sappen u. ?e$cn. 

fä^igfeit. 
Äiitiberl|öfer, Sig., fliuber, »ug«burg 1530, 24. »uguft, G. C. g. 397b, 

Legitimation unb Sappen. 
Änttig, i^ein^arb, »ugdburg 1530, 12. »uguft, K. 12 g. 64b, Sappen. 
ftttpferfdjmtb, ^anö, »ug«burg 1530, 21. Sept, K. 12 g. 180b , Sappen. 
Äur^, Brüber, Brügge 1622, 20. 2ftat, VIII. (3) g. 201, Sappen. 
Äwr*, Soreng, »ug«burg 1650, 20. Wo&ember, III. (21) g. 77, Sappen unb 

£efyenfityigteit. 

be Üabotje, alias be Scnertje, (Sari, Brüffel 1530, 28. September, IV. (16) 

g. 108, Sappenbefferung. 
iUd^fel, 2eon(^arb f »ugSburg 1630, 20. September, K. 12 g. 184b , Sappen. 
be fcagnna, gilipp, Bologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 116. eque« aur. 

unb Sappenbefferung. 
be &tlc, Stefan, »ugöburg 1530, 31. Dctober, IV. (16) g. 47, »bei. 
fialucuS, $au(, S^antua 1630, 12. »pril, I. (11) g. 39, eque* auratud unb 

Sappen. 
Samieo, Saltoator, Brüffel 1531, 31. 3Äärj, IV. (16) g. 63. SWilttia aurata. 
gatttptnn« be Sampintd, »ug«burg 1551, 31. 3uli, V. (22) g. 226, «bei, 

Sappen, $alatinat unb TOlitia aur. 

6* 



44 



ßttttb, Dctatotu«, ©rüffel 1554, 10. 2>ecember, VI. (22) g. 101, ^alatinat. 
ßttitjp, 2)ementto, 3nn«brucf 1551, 15. fcecember, III. (21) g. 271, Sap* 

penbefferuug. 
ßauMctu, ©ans, ©rüffel 1522, 10. äRars, VIII. (3) g. 108, Sappen. 
bc ßcc, 2>ominicu«, ©rüffel 1564, 4. 2Rat, IV. (26) g. 190b, «bei unb 

Sappenbefferung. 
ßcwc?, grtebritf, Solcbo 1529, 15. Sänner, 7 (0) g. 139 b, Sappen. 
ßcwhi o Saitbcfcrfc, Sodann, ©rüffel 1549, 16. 2Kat, I. (19) g. 307, «bei, 

Sappen, 9Rilitta aur. 
ßc* be ßcPitcbuS, SBrüffel 1549, 2. ftosember, IL (18) g. 72, amiitia aur. 

unb Sappen. 
bc ßc*tt fic$c ätmcnc*. 
ßcftotmcr, ?ctru«, föegenSburg 1546, 27. 3ult, IV. (26) g. 228b t ^bel unb 

Sappen. 
ßdjmaicr, ©rüber, «ugSburg 1530, 28. 3ult, K. 12 g. 66, Sappen. 
bc ßauaS, fxtlft »acqucS. 

ßcttbc, Martin, «ug«turg 1530, 10. 3uli, K. 12 g. 28b , Sappen. 
tton ßta^tciiftetit gtltpp greiser *on Äafkflpni, «ug«burg 1530, 21. «uguft, 

X. (14) g. 115b, ftctdjSgrafenfhmb. 
ßljmbbccflj, gamtlie, «ug«burg 1530, 3. «ugufi, G. C. g. 267, ©errentfanb. 
ßtwbcdjcr, ©Vltoefler, 3nn«brucf 1552, 30. SWärj, (.) 23 g. 68, Sappen. 
ßqttbcr, ©an«, ^ampcfoua 1523, 8. 3)ecember, VIII. (3) g. 256, Sappen. 
ßtnbmatcr, <£&riftof, «ugeburg 1530, 27. 3ult, K. 12 g. 60, Sappen. 
ßiffra, ©tncen$, ©rüffel 1556, 14. «pril, V. (22) g. 297, «bei u. Sappen- 

befferuug. 
tum bcr ßtttbctf, Saurentiu«, Trüffel 1532, 10. 3änner, IV. (16) g. 107, 

Sappenbefferung. 
ßöMc, Sodann, Sofebo 1526. 21. 3äuner, G. S. g. 206b , «bei unb Sap» 

penbefferung. 
ßpcfcr, ©an«, Augsburg 1530, 28. Dctober, K. 12 g. 223b , Sappen. 
ßoc$l, ©an«, ©ent 1522, 12. 2Rai, VIII. (3) g. 202, Sappen unb £e$en* 

Wtgfcit. 
ßöffctyplSr ©einriß, SnnSbrucf 1530, 12. 2Rai, C. G. g. 35, Sappen- 

beftätiguug. 
ßpufftcr, fttcotau«, ©rüffel 1556, 21. SD^ärj. VI. (22), g. 77, Sappen. 
bc ßpttcra fic^c (SahmS. 
ßitrf, »rüber, ©rüffel 1549, 22. 2Rai , IL (18) g. 7, SDWttia aurata unb 

Sappen. 
ßitduS, ©abrtanu«, «ugSburg 1551, 8. 3uni, IV. (26) g. 7, «bei unb 

Sappen. 
ßubttfljttttfctt, «rüber, ©ent 1521, 29. 2)ecember, VIII. (3) g. 7, Sappen. 
bc ßungf)c, 3o&ann, ©rüffel 1531, 27. «uguft, IV. (16) g. 101, Sappen. 
bc firnißt, äflarco Antonio, SKantua 1530, «pril, IV. (16) g. 73, 2ttilttia 

aurata unb ^alatinat. 

M. 

SRagcnpudj, Sodann, ©ologna 1530, 26. gebruar, G. C. g. 72, Sappen. 
abgäbet, alias bc WütUa, 3o&ann, ©rüffel 1531, 1. 3uli, IV. (16) g. 146, 

Sappen. 
9Wtttcr wn Surftet, ©rüber, «ugSburg 1551, 9. 2M, (.) 23 g. 30, «bei 

unb Sappenbefferung. 
9Wtttgrot f Stl&elm, ©rüffel 1556, 4. 3a'nner, V. (22) g. 299, Sappen. 
9Ratn«ott, Dnufriu«, «ugöburg 1530, 10. 3uli, IV. (16) g. 123, Sappen- 

beffenmg. 
bc aWatjnofbi, 3acob, Wantm 1530, 12. «prtf, IL (8) g. 107, ^afatinat. 
9R<u)0, Sodann, ©rüffel 1555, 19. 2)ecember, V. (22) g. 97, «bei u. Sappen. 
SRahr, <S&riftof, «ugeburg 1530, 7. 3uli, K. 12 g. 58, Sappen. 
bc aWttlfatiö, 3o&anngran$, 3nnSbru<f 1530, 31. 9Hat, III. (10) g. 70, $a- 

fatinat unb «oel. 
t>. SWalcftattcHt, (Samitto, ©ologna 1530, 24. gebruar, IV. (16) g. 140, 

eque« auratuö. 
bc Galopera, GElaubiu« unb ©eorg, ©rüffel 1655, 29. 9io*ember, V. (22) 

g. 192, «bei. 
3Kalfd), ©enebict, «ugöburg 1530, 21. ©eptember, K. 12 g. 153, Sappen. 
SRalSljaim, ©rüber, 3nn$brucf 1552, 9. 2Hat, (.) 2S g. 117b, Sappen. 
ättambttta, ©regor, ©rüffel 1550, 4. 3Rärg, I. (19) g. 357, SWilitia aur., 

«bet unb Sappen. 
3Karaerani r ©rüber, ©rüffel 1555, 22. Dctober, V, (22) g. 329, Sappen. 
3Watneran«ä, g^icolau«, ©rüffel 1555, 25. Dctober, V. (22) g.*324, $alatinat. 
SNardjetuS bc ©uala, 3ac. ©af., ©rüffel 1555, 22. Dctober, V. (22) g. 108, 

^alatmat, ^itterfianb, Sappenbefferung. 



äRattdjctto, 3o^ann, dtegendburg, 1532, 20. 3ult, IV. (16) g. 68, $a(atmat 

unb «bei. 
aWanucr, Sodann, «ug«burg 1530, 20. ©eptember, K. 12 g. 144, Sappeu. 
ttPtt aRattttta, (SWarfgraß griebrid^, SWantua 1630, 8. «pril, I. (11) g. 72, 

^erjoglid^e Sürbe. 
^«argaria, ftegenSburg 1532, 20. SWärj , IV. (16) g. 70, ^alatmat unb 

Sappen ber gamtlie ©alagjo. 
3Rarb, @irtu«, «ug«burg 1530, 28. «ugufl, K. 12 g. 166, Sappen. 
Färber, ©rüber, «ugdburg 1530, 31. Dctober, K. 12 g. 228, Sappen. 
aWartnio^o bc «ncona , «mico , «ug«burg 1548, 7. 2Jhi , I. (19) g. 64, 

Sappenbefferung unb SWilitia aur. 
3Warfgraf, genannt SScrbettbergcr, ©alt^afar, «ug«burg 1630, 8. ©eptember, 

K. 12 g. 274b , «bei unb Sappen. 
3Rnrflfttrt, Soffgang, «ugSburg 1530, 25. «ugufl, K. 12 g. 182, Sappen. 
äRarttmtS, 3o^ann, ©rüffel 1556, 22. Sunt, VI. (22) g. 68, Sappen. 
SRiirtmcttgtS, ©rüber, ©rüffel 1556, 20. 2ttai, VI. (22) g. 134, ^alatmat. 
aWarriitcSr 3o^ann, ©rüffel, 1553, 6. ftotoember, IV. (26) g. 146b, «bei 

unb Sappenbefferung. 
SRarriuc* ScUarctta, ©unbtöl., 3un«brucT 1530, SWat, III. (10) g. 66, 

Sappen. 
bc 9Rarttttcitgo, 3o^ann 3acob, 3nn«brudf 1530, 31. iKai, III. (10) g. 70, 

^alatmat unb «bei. 
9Rarf0fo3 (3Wttrjolu«) f 3oanne« grang, 2«antua 1530, 2. «pril, III. (10) 

g. 41, «bei unb Sappen. 
3Kartutcj, 2)ibacu«, ©rüffel 1549, 14. 3auner, I. (19) g. 76, SWtlitia aur. 

unb Sappenbefferung. 
aRaraafcra, «ngelo; ©rüffel 1554, 16. 3änner, V. (22) g. 51, «bei unb 

Sappen. 
'Matal, 3o&ann, ©rüffel 1655, 14. Dctober, VI. (22) g. 126, ttitterfhmb. 
Matal, 3oanneö, ©rüffel 1563, 28. 3uni, IV. (26) g. 108, «bei u. Sappen. 
9Ratljc$, ©ruber, ©rüffel 1549, 7. gebruar, I. (19) g. 102, «bei, Sappen, 

SWilitia aurata. 
2Hau$, 2>aniel, «ug«burg 1530, 27. Dctober, K. 12 g. 198, Sappen. 
Wlaufftt, 3o(>ann, «ug«burg 1530, 31. Dctober, IV. (16) g. 135, «bei unb 

Sappen. 
bc manto, «ntonto, ©rüffel 1549, 7. gebruar, 1.(19) g.102, «bei, Sappen 

• unb 9)ttltrta aur. 
bc« mato&, ©rüber, ©rüffel 1555, 1. Dctober, V. (22) g. 141, «bei unb 

Sappen. 
bc SRcbttta, 2)ibacuß, ©rüffel 1530, 24. 3)ecember, IV. (16) g. 148, Sap* 

penbefferung. 
3Wcgfort, Sacob, «ug«burg 1530, 27. Dctober, K. 12 g. 215b , Sappen. 
9Rai>cr, ©rüber, «ug«burg 1530, 12. (September, G. C. g. 164 «/„ ^üterftanb. 
SRclbcgg fte^e WcW'm. 

mtlzan, ©rüber, «ug«burg 1530, 10. «ugufi, G. C. g. 208, gretyernftanb. 
bc 3Kclft f «ntonto, alias bc Gowcttt, «ugöburg 1550, 8. ftottember, III. 

(21) g. 159, «bei unb Sappen. 
Mit Genarbtere, Stl&efm, ©clogna 1530, 24. gebruar, IV. (16) g. 92, 

«bei. 
Don Soanneö be 9WcnbP5a r ©err t>. Gorron, ©ologna 1530, 24. gebruar, 

I. (11) g. 159, eaue« aur. 
3Rcitcn3, $etnt«, ©rüffel 1556, 2. «pril, V. (22) g. 283, «bei u. Sappen- 

befferung. 
beutete, ©eorg, «ugöburg 1530, 28. Dctober, K. 22 g. 215b f Sappen. 
Gcntrineüo, «nton, «ugSburg 1530, 31. Dctober, IV. (16) g. 41, ipalattnat 
^epfd^, ©rüber, ©rüffel 1555, 3. 2)ecember, V. (22) g. 552, Sappenbeffe- 

ntng unb ^alattnat für 3o^>. be 2K. 
Wtvti, ©rüber, ©rüffel 1555, 23. «prtl, V. (22) g. 87, «bei u. Sappen. 
uon 9Wcrc, 3o^ann, ©allabolib 1527, 31. 3Kat, 7 (0) g. 21, Sappen. 
Wltxt, (Safpar, ©aßaboltb 1527, 25. 2ttat, 7 (0) g. 46b, ftitterbürtige 

Sbetteute. 
aWcrj, ®eorg, «ugöburg 1630, 18. ©eptember, G. C. g. 418b, Sappen- 

befferung. 
aWcfcgtycr, 3org, «ug«burg 1530, 4. Dctober, K. 12 g. 206, Sappen. 
Wrtmat), ©rüber, ©rüffel 1553, 15. «pril, IV. (26), g. 29, «bei unb 

Sappen. 
bc aWetnnna fte$e ©ar^ia^. 
Gelter, Sodann, «ug«burg 1530, 2, (September, K. 12 g. 162, «bei unb 

Sappen. 
aWcacitlcurncr, Ulrt*, ©rüffel 1521, 2. (September, VIII. (3) g. l, «bei. 
9Widjiwb,©ugo, ©rüffel 1549, 13. gebruar, I. (19) g. 49, «bei, Sappen 

unb <ßalatinat. 



- 45 



»Ott SRUtcttbcrg, Ulrid?, ^ugeburg 1630, 20. 3änner, K. 12 g. 250b , Sap* 

pcnbefferung. 
Wittner, §cm«, «ugeburg 1530, 8. ftofccmbtr, K. 12 g. 265b, Sappen. 
be SRtrattba, Antonio, «ologna 1530, 4. gebruar, IV. (10) g. 124, 2)ttlitia 

aurata. 
Wtc^tl, Gafpar, «ugeburg 1530, 25. (September, K. 12 g. 160, Sappen. 
*on SRitlefett, $aul, «ugeburg 1530, 23. Sept., K. 12 g. 201b, Sappen. 
SRWiaitaumitS, @eorg, «rüffel 1554, 28. Sttai, V. (22) g. 4, «bei unb 

Stauen. 
SWtfnra, $etrue, «rüffel 1554, 24. 3änner, V. (22) g. 26, SWttitta aurata. 
be SWodjtS, $roeper, «ologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 161, eqiu« aur. 

unb Sappenbefferung. 
9Roert$ fte&e go^rmatttu 
9Rolecittt, 3Haria 3o&ann, «rüffel 1555, 15. 3nui, V. (22) g. 210, «bei u. 

Sappenbefferung. 
9Woüer, «ruber, «ugeburg 1530, 19. «uguft, K. 12 g. 82, Sappen. 
äRolsa, (Sblc, «ologna 1530, 8. 3anner, I. (11) g. 7, $alattnat. 

«Ott SRoläatt, X. 14 g. 100, gretyerr ju Sartenbcrg." 

SWomocaiö, 2$omae, «rüffel 1531, 10. «September, IV. (16) g. 56 , $ala- 

tinat unb «bei. 
be äRotttattt, «ranue, «rüffel 1548, 11. October, I. (19) g. 76, 2JHI. aur. 
3Kotttjc^ r 2>ibacue, «rüffel 1532, 11. Sänner, IV. (16) g. 111, «bei. 
bc 9ttolttt, griebri<$, «rüffel 1531, 12. 3uni, IV. (IG) g. 101, Sappen. 
SRoer, Sodann, «ugeburg 1530, 4. October, K. 12 g. 209, Sappen. 
Fontane* fte&e «rsetttaiKeä. 
be SRotttecttcolt fte&e Gafteüatt. 
be äRottteferrato fie&e Gamuma. 

SRoraled, $etro, «ugeburg 1551, 27. gebruar, III. (21) g. 22, Sappen. 
SRorbetrfett, «rüber, «ugeburg 1551, 25. 3änner, V. (22) g. 336, «bei u. 

Sappenbefferung. 
be lo SWora fie&e $taa. 

SRnrel, «ugeburg 1530, 17. 3nli, III. (10) g. 88, «bei unb Wappen. 
SRoftou, SWatt^äue, «ugeburg 1530, 8. «uguft, K. 12 g. 84, Sappen. 
SRottdjet, Sodann, «ugeburg 1530, 31. «uguft, IV. (16) g. 135, «bei unb 

Sappen. 
be« 9WoulhtS, fttcolaue, «ologna 1530, 24. gebruar, IV. (16) g. 140, 2Hi* 

litia aurata. 
SRabara, «ßetrue, «ologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 161, 2Ril. aur. 
bon ber 9Ruei, «artolomSue, «ugeburg 1530, 24. October, K. 12 g. 210, 

Sappen. 
3R«eli4, «enebict, «rüffel 1522, 7. gebruar, VIII. (3) g. 18, Sappen. 
3R«eter, «ruber, 3nn«brud 1552, 19. 2flai, (.) 23 g. 68* , «bei u. Sappen. 
SHüUer, «nton, «rüffel 1521, 28. 3uni, VIII. (3) g. 129, Sappen. 
SWifler, «art&otomäue, «rüffel 1553, 25. gebmar, (.) 23 g. 6, Legitimation 

unb Sappen. 
aWfiücr, §anS, «arcelona 1529, 4. 3änner, 7 (0) g. 102, Sappen. 
SRüüer, ©itu'Snmnb Ulrich, «rüffel 1553, 10. üttär$,(.)23 g. 78, «bei unb 

Sappen. 
SRuttit, «crn&art, «ugeburg 1530, 8. (September, G. C. g. 438b, Sappen. 
SWuimati, £ambre($t, Sonbon (?) 1522, 7. 3unt, VIII. (3) g. 203, Sappen. 
@raf toon aurata ftebe (Saftolt. 

SRttrer, <£afpar, «ugeburg 1530, 22. 3nli, K. 12 g. 35, Sappen. 
3Kämd), ?ucaö, «rüffel 1531, 27. «uguft, IV. (16) g. 106, Sappen. 
SRutter, 3acob, «ugeburg 1530, 24. October, K. 12 g. 217b , Sappen. 
SWitfor £"8°, «rüffel 1555, 20. 2)ecember, V. (22) g. 264, Sappen. 



N. 

be ttabre, 9iap$ael, «rüffel 1531, 6. September, IV. (16) g. 132, Sappen. 
Annita, (Sorneliue (S&riftof, «ugeburg 1550, 14. 2)ecember, III. 21, g. 87, 

«bei unb Sappen. 
be Wapoü (<5orneH, (Solonefl), (Säfar, 2Kantua 1530, 10. September, I. 

(11) g. 104, SWif. aur. unb Sappen. 
#ef, »ruber, «ugeburg 1530, 27. «uguft, K. 12 g. 174b, «bei u. Sappen. 
Kegelttt, $an$, «ologna 1530, 17. 9Wärj, C. G. g. 34, Sappen. 
Hebel, ifcoma«, «ugöburg 1530, 22. September, K. 12 g. 102b , Sappen. 
9tet>od, gloru«, «ug«burg 1530, 1. October, IV. (16) g. 50, $alatiuat. 
fttfka, grang, «ugöburg 1550, 10. 3)ecember, III. (21) g. 54, Sappen^ 

befferung. 
ftettotttfler, «riiber, «ug«burg 1530, 18. September, K. 12 g. 159, Sappen. 



fteumatttt, «rüber, «ug«burg 1530, 18. ftotoember, K. 12 g. 230, Sappen. 
Wcumar, SebafHan, Saragoffa 1529, 6. «prif, 7 (0) g. 140, Sappen. 
be 9Ucoiau$, gilipp, SWantua 1530, 10. «pril, I. (11) g. 42, ^alatinat. 
Wirt, «rüber, «ugöburg, 1630, 26. October, K. 12 g. 220b, Sappen. 
Wt>fot|titer , SWarttn, «ugSburg 1530, 11. «ugu(l, K. 12 g. 84b, j e gtrt« 

mation unb Sappen. 
wtt Httfuttt, «rüber, «rüffel (3a^r?), 7. 2)ecembcr/L (19) g. 336, Sappen* 

befferung. 
be fttoetta ftebe SKagobet. 
be Mobile alias 9loffeto f 3nn«brucf 1562, 10. 3änner, II. (68) g. 97, m* 

litia aurata. 
Wotjret, (Slaubiue, «rüffel 1549, 11. 3)ecember, I. (19) g. 263, «bei unb 

Sappenbefferung. 
Horb^ ö. @eoerttt, ©ologna 1530, 26. gebruar, C. G. g. 6, Sappen. 
Worbetfceu, «rüber, «ugeburg 1551, 15. 3uni,(.)23, g. 130, «bei, Sap* 

penbeffemng, $alatinat. 
be ^ofereto, fte^e ©ombarba. 
be Hobeat^, «rüber, «rüffel 1549, 10. October, I. (19) g. 245, Sappen 

unb «ber«beftätigung. 
be jRttcetto, ©aleagjo, «ologna 1630, 24. gebmar, I. (11) g. 20, cqueö aur. 

unb Sappenbefferung. 

O. 

Oberfttit, #anö, ©ent 1521, 26. 3uli, VIII. (3) g. 125, Sappen. 
Dbernburger r $etru«, «rüffel 1555, 14. October, VI. (20) g. 25, ^alatmat. 
Dcctatta, ©abriet £itianu« (®raf), «rüffel 1554, 20. gebruar, IV. (26) 

g. 175b, Sappenbefferung. 
Dcfaa, 3o&aun, «ologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 145, 2Rilitia aur. 

unb Sappenbefferung. 
OeKS, 3o^ann, «rüffel 1530, 17. October, IV. (16) g. 103, «bei unb 

Sappen. 
Dljctttt, 9Katt^äu«, «ugöburg 1530, 2. October, K. 12 g. 138, Sappen. 
Clbenfop, ^einric^, «urgo« 1528, 3. gebruar, 7 (0) g. 105b , Sappen. 
Dimer, «art&olomäu«, «rüffel 1553, 23. 2Härg, V. (22) g. 300 , Sappen. 
Olf träger, 3o^ann unb Sodann ©apti(l,-2«abrib 1524, 31. 2)ecember, G. S. 

g. 32b , fti tterflanb. 
Ottforg, (S^riftian, Solebo 1525, 6. 3uli, G. S. g. 83, Sappen. 
DrfetttS, Slaubiu«, «rüffel 1548, 31. 2)ecember, I. (19) g. 305, Will aur., 

Sappen* unb «beldbeftätigung. 
Oftettftd, SigiSmunb (ÜWarqui«), «rüffel 1552, 24. 3uni, IV. (26) g. 3, 

Sappenbefferung. 
Drtöelbncr, Urban, «arceloua 1529, 10. 2Rai, 7 (0) g. 148b, «bei unb 

Sappen. 



$ai>e, «nbrea«, «ugdburg 1551, 14. «uguft, IV. (26) g. 145b , Sappen. 
*at|Ctt, 5«icolaue unb «ruber, «ugeburg 1551, 29. 2Kai, V. (22) g. 48, 

«bei unb Sappen. 
$aläologttä, Colonna, «rüffel 1555, 3. September, V. (22) g. 181, bitter* 

flanb unb Sappenbefferung. 
^aleologttö, «nbrea«, «rüffel 1555. 12. October, V. (22) g. 183, fflitter- 

ftanb unb Sappenbefferung» 
$aleologu$, 2)emetriue unb 3oanneö, «rüffel 1555, 12. October, V. (22) 

g. 184, föitterjlanb unb Sappenbefferung. 
bei ^aüa fte^e be $crf>ü. 

*alo«, «ntonio, «rüffel 1549, 7. 3»ärj, II. (18) g. 56, «bei |u. Sappen. 
be la $tthtb r grang, «rüffel 1531, 28. 3uli, IV. (16) g. 54, ^alatinat. 
be *ttpo r griebric^, «rüffel 1531, 31. «uguft, IV. (16) g. 150, Sappen* 

befferung unb «bei. 
be $arebe£ fte^e ©arfia. 

*ttrt, Seon^art, «ugeburg 1530, 31. September, K. 12 g. 212b , Sappen. 
$affttfogtw, 9iicolaue, «rüffel, 14. «pril, V. (22) g. 279, «bei u. Sappen- 

befferung. 
$attr, #ane, «ubenar 1521, 6. ftotoember, VIII. (3) g. 7, Sappen. 
$attfdj, Sonrab, «ugeburg 1530, 11. September, K. 12 g. 130b, Sappen. 
be $eloH3, 3o&. granc, «ologna 1530, 17. 2När$, I. (11) g. 35, SWil. aur. 

unb Sappenbefferung. 
*eltf^ Jucae, «rügge 1522, 20. 2Rai, VIII. (3) g. 199, «bei u. Sappen. 
bc ¥ettttttrofa f 3oanne«, «rüffel 1556, 6. 3änner, VI. (22) g. 16, föitterflanb. 
^etttbier, SebafHan, «ugeburg 1551, 5. October, IV. (26) g. 73, ^alatinat. 



- 46 - 



yertidjc ®mp f 3©&ann, ©rüffel 1555, 28. «pril, V. (22) g. 223, «bei u. 

Sappen. 
$e*ttborfer, (Safpar, «ug«burg 1530, 5. «uguft K. 12 g. 269b , «bei unb 

Sappen. 
$eno», Subtoig, ©rüffel 1555, 18. October, V. (22) g. 318, Sappen. 
$erej, @aii$o, ©rüffel 1532, 12. 3anncr, IV. (16) g. 147, Sappen- 

befferuug. 
fettr, 8eo, Prüftet 1553, 24. TOärj, IV. (26) g. 25, »bei unb Sappen. 
fettt be ©reptt, ©rüffel 1554, 30. 3Rai, V. (22) g. 49, «bei. 
$etft be ©repi, Sodann, «ug«burg, 1550, 6. October, III. (21) g. 97, 

Sappen. 
$e*rer, ©ebelb, «ug«burg 1530, 18. «ugufl, K. 12 g. 91* , Sappen. 
»an bett $ erre, ©afparo, ©rüffel 1656, 3. 3nli, VI. (22) g. 99, «bei unb 

Sappen. 
ffmtfttg bon $ewffeitfelt, ?aul, »rüffcl 1556, 25. SWai, VI. (22) g. tu, 

ftitterfhuib. 
be $4Uetto, granci«cu«, ©ologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 62, SRil. 

aur., ^alatinat. 
$4tttppn£, Slanbiu«, Trüffel 1556, 14. 3uli, VI. (22) g. 69, Sappen. 
fiart be (a gorbariera, äKantua, 30. «pril, I. (11) g. 5, «bei u. Sappen. 
o. $tca(et3, 3o&. S)ominit, Hegen«burg 1532, 31. 3uli, IV. (16) g. 113, 

»bei unb Sappenbeffcrung. 
$ierenberg, ©rüber, «ug«burg 1530, 14. «ugufl, K. 12 g. 70b , Sappen. 
ftetofo, ©onifactu«, ©ologna 1530, 31. 3änner, I. (11) g. 21, <ßalatinat 

unb Sappenbefferung. 
©raf ton yiofadjt fie^c 6d)alengtd. 
Hon $htoba, 3o&amt, ©rüffel 1554, 22. 2)ecember, V. (22) g. 152, ffittter- 

flanb unb Sappenbefferung. 
$ trler, Martin, «ug«burg 1630, 25. 3ult, K. 12 g. 24b f Sappen. 
be $tro, ©rüber, ©rüffel 1555, 15. October, V. (22) g. 198, «bei unb 

Sappen. 
$ irnS, SKarunu«, ©ifladfr 1652, 24. 3uni, II. (18) g. 129, ^alatinat, üKi* 

fitia, «bei. 
$inio, 3o$ann, ©rüffel 1650, 6. 3flai, I. (19) g. 365, «bei unb Sappen. 
$ipler, ©an«, ©rüffel 1522, l. «pril, VIII. (3) g. 120, Sappen u. £e$en* 

fä&igteit. 
be $trraert, 3oa, «ug«burg 1530, 31. October, IV. (16) g. 129, «bei unb 

Sappenbefferung. 
$laq, Silfrefm, ©rüffel 1550, 23. 3anner, I. (19) g. 333, «bei u. Sappen. 
flaute*, ©ermann, ©rüffel 1531, 14. «ugufl, IV. (16) g. 55, 2Hilitta. 
$ larer, ©rüber, «ug«burg 1530, l. September, G. C. g. 270, ftitterftanb«» 

beflätigung. 
0. flauen, ©eriebar (©urggraf toou Zeigen), «ng«burg 1530, 19. (Sept., 

G. C. g. 157, «bei unb Sappeubeftötigung. 
fletjg, ©an«, «ug«burg 1530, 26. October, K. 12 g. 200, Sappen. 
flomMeht, Seifrieb, fcolebo 1525, 20. 2Wai, G. S. g. 70 b, Sappen. 
$lo§, ©an«, ©alencia 1527, 21. September, 7 (0) g. 51b f Sappen. 
$oIawrnS, ©ttu«, ©rüffel 1554, 27. gebruar, IV. (26) g. 188b, $bel, Sap. 

penbeftätigung, «ßalatinat. 
folenter, 3acob, ©rüffel 1522, 21. 2ttar$, VIII. (3) g. Hl, Sappen. 
folucr, Solfgang, «ugdburg 1530, 29. «ugufl, K. 12 g. 187, Sappen. 
be $oute Ueonibutf, 3oanne« 9Raria, ©ologna 1530, 24. gebruar, I. (11) 

g. 42, eque« aur., Sappenbeflätigung, ^alattnat. 
$oHettit$, 3o&. 3acob, Sorm«, 1545, 26. 3uli, I. (19) g. 370, Sappen. 
tum ^ontarlien fte&e grandjet, (Slaubiu«. 
be ^onfjaritä fte&e »arnä. 
be $oreuuna fte&e <£alou£. 

forcefla, ©terouijmu«, 1651, 23. äKärj, III. (21) g. 193, «bei u. Sappen. 
be ^orred ftc&c Gtarfia. 
be $orre$, Sodann, ©rüffel 1555, 3. October, V. (22) g. 157, «bei unb 

Sappen. 
be $oft$, Stefan, ©rüffel 1530, 30. September, IV. (16) g. 60, ^alatinat 

unb Sftitttia aur. 
be$offa, ©ern^arb, ©urgoö 1528, 3. gebruar, 7 (0) g. 110b, ftitterftanb. 
f onrqutn, ©einriß, ©rüffel 1553, 4. SOtat, IV. (26) g. 41, «bei u. Sappen. 
$raettefrtmtä , ©ratianu«, «ugeburg 1551, 16. 3JM, III. (21) g. 114, 

Sappen. 
a f raepoftrid fte^e ®djier. 
be f rato fte^e oon <gortefi& 
%taß f 2)tonVflu«, «ug«burg 1561, 8. 3uni, IV. (26) g. 99b, «Abel«* 

beftätigung. 
^robfi, ^elagiu«, 9tegen«burg 1532, 24. «pril, IV» (16) g. 66, «Palatinat. 



be $robittfano, Soanne«, Wantua, 1530, 12. «pril, I. (11) g. 34, equet 

aur., ^alattnat unb Sappen. 
$nt§§er, ©rüber, «ugdburg, 1530, 28. «ugufl, K. 12 g. 199b , Sappen. 
¥rnd>e, 9{icolau«, «ugdburg 1550, 8. ftotoember, III. (21) g. 102 , «bei u. 

Sappenbefferung. 
$»<fytiter, Rupert, «ug«burg 1552, 28. «ugufl, (.) 23, g. 73b, Sappen. 
be furo fte$e 9)aifer. 
¥ itytt, 2Ric$aef, ©rüffel 1521, 2. 3>ecember, Vni. (3) g. 21. Sappen. 



be Onabelnpe, «nton, ©ologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 135, eque* 

aur. unb Sappenbefferung. 
Cuabrio, «ntonio SRaria, ©rüffel 1656, 11. 3unt, VI. (22) g. 86, Sappen- 
befferung. 
be Cnarengljte, ©tmon, «ugöburg 1530, 20. September, G. C. g. 448, 

Sappenbefferung. 
Qwarntca, granj, ©rüffel 1555, 16. «ugufl, VI. (22) g. 18, ftitterftanb. 
Dttarreij, granj, 3nn«brucf 1652, 14. 3änner, III. (21) g. 228, «bei unb 

Sappen. 
jQnoricmoner, $eter, ©rüffel 1552, 2. «pril, VIII. (3) g. 115, (Erneuerung 

be« Sappenbrtefe« unb ?e&enfä(>igteit. 
Ouerra, Daniel, ©ologna 1530, 21. SRärj, I. (11) g. 131, «bei u. Sappen. 
be üttcSnc, grauci«cn«, ©rüffel 1556, 12. 3Wat, VI. (22) g. 62, «bei unb 

Sappen. 
Qmelero. Sfreobalb, 9legen«burg 1532, 11. «ugufl, IV. (16) g. 109, «bei 

unb Sappen. 



R. 



JHab, ©rüber, «ugöburg 1530, 28. eeptember, K. 12 g. 171, Sappen. 
töttocniaitpr, ©imon, ©rüffel 1522, 20. gebruar, VI11. (3) g. 53, Sappen» 

befferung. 
be )Habiiö be Gnneo, 3o^. 3o[ef, ©ologna 1530, 31. 2Rär$, IL (8) g. 101, 

eque« auratue. 
©aefer be $nro, «nbrea«, ©rüffel 1554, 10. «pril, IV. (26) g. 177b , «bei 

unb Sappenbefferung. 
Kaffeiberg, ©altbafar, «ug«burg 1530, 7. <Bipt, K. 12 g. 158, Sappen. 
fflaeäner, Sorneliu«, ©urgo« 1528, 3. gebruar, 7 (0) g. 109, Sappen. 
Wagtuä fie$e be gltdco. 
oon ^aton, ©rüber, «ug«burg 1530, 10. ftotoember, G. C. g. 325b, grei- 

berrnflanb. 
be 9{amntö, granci«cu«, 9Rautua 1530, 12. «pril, I. (11) g. 48, ^alatinat 
^an^er, $klM unb ÜRit^el, ©rüffel 1522, 22. ERärj, VIII. (3) g. 110, 

Sappen unb £e$enf<tyigfeit. 
9«ttpittd, «Petra«, «ug«burg 1551, 26. SWai, IV. (26) g. 221, «bei unb 

Sappen. 
tum ftappenftritt, ^«ncraj, 3nn«bru<f 1552, 15. SWärj, (.) 23 g. 126b , Sap* 

penbeftätignng. 
WttÖlc, ©alt^afar, «ug«burg 1530, 4. October, K. 12 g. 215, Sappen. 
9tot, GtyrifHan, «ug«burg 1530, 24. September, K. 12 g. 114b, Sappen. 
State, 3oanne«, ©ologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 90, «bei u. Sappen. 
Hand), 2>aniel, ©rüffel 1556, 14. 3&nner, VI. (20) g. 13, ^alatinat. 
Mtfil, Soad^im, ©arcelona 1529, 10. SWai, 7 (0) g. 143b , «bei u. Sappen. 
ffletdjltn o. 9Welbegg, <£&rifl, «ug«burg 1530, 27. September, G. C. g. 312, 

töitterftanb. 
fflehtbottt, ©ruber, «ug«burg 1551, 12. «ugufl, IV. (26) g. 79, «bei. 
be fflenna, 2)tbacu«, SRantua 1530, 8. «pril, I. (11) g. 36, eque« auratu« 

unb Sappenerneuerung. 
be Wetnioelb, ©etter, ©rüffel 1562, 21. üttärj, VIII. (3) g. 130, «bei unb 

Sappenbefferung. 
fletrö, Solf, (Söln 1531, 2. 3änner, K. 12 g. 248, mppm. 
töeojiter, «bam, «ug«burg 1530, 26. «ugufl, K. 12 g. 156b f Sappen. 
See^ttgcn, ©rüber unb ©etter, «ug«burg 1530, 12. 3uli, G. C. g. 284b f 

iRUtcvfianb. 
meijrttittfer, ©rüber, ©urgo« 1528, 31. 3&nncr, 7 (0) g. 112, Sappen. 
Heitltnger, ©an«, ©rüffel 1522, 5. gebruar, VIII. (3) g. 20 unb 113, 

Sappeu unb ?efcnf&$igteit. 
töefy, ©einriß, ©rüffel 1522, 8. «pril, V. (21) g. 128, Sappen unb 2efren* 

fityigfeit. 



— 47 — 



Sfmattmä (Nenault), 3o$amt, Trüffel 1664, 6. 3uni, V. (22) g. 112, 

Sappen. 
»e«a?b, Simon, »rüffet 1649, 18. Sänner, I. (19) g. 93, «bei, Saj>j>eu, 

SRüitia aur., ^alatinat 
Netto*, Sofrann, »rüffel 1648, 9. Dctober, I. (19) g. 71, «bei u. Wapptn 

(mite« aur.). 
Heut«, fcfceobor unb ©ictoriu«, »rüffel 1654, 13. gebruar, V. (22) g. 26, 

SRilitia. 
flefd), SRattbäu«, «ug«burg 1630, 4. Dctober, K. 12 g. 223, Sappen. 
Nef4, 2Ri<$ael, «ug«burg 1630, 12. September, K. 12 g. 146, Sappen. 
Hefen, ©einriß, «rüffel 1530, 20. ftofcember, IV. (16) g. 104, «bei unb 

Sappen. 
Center, 2ubtoig, «ug«burg 5. 3uni, K. 12 g. 94, G. C. g. 81* , «bei unb 

Sappen. 
Center, Solfgang, «urgo« 1527, 15. 2)ecember, 7 (0) g. 140, Stoßen. 
fflicarbi be ttrttettt, «bam, Bologna 1530, 18. äRarj, I. (11) g. 10, <ßa» 

latinat. 
Sltdjart, £$eoborü$, «ug«burg 1551, 5. 3änuer, III. (21) g. 60, Sappen. 
fttebmitter, ©eorg , «arcelona 1529, 4. 3uni , 7 (0) g. 142b , ftitterfianb 

unb Sappen. 
flteger, 2Hatbia«, «ug«burg 1630, 18. 3uli, K. 12 g. 20, Sappen. 
Sieger, ©an«, »urgo« 1523, 8. September, VIII. (3) g. 221 , Sappen u. 

Sebenfä&igteit. 
SHetmatt 2Rartin, ©rüffel 1622, 1. «pril. VIII. (23) g. 118, Sappen unb 

Sebenfa&igfeit. 
feit 9Kej, ögibiu«, «ologna 1630, 10. gebruar, I. (11) g. 147, Sappen. 
Sititfiter, Subwtg, «ug«burg 1530, 18. Suli, K. 12, g. 21* , Sappen. 
*e tttppa ftc&e ©roffuS. 
9HH«* be St. Golumbano , 3oan. «ug. , «ug«burg 1530, 12. «ugufi, IV. 

(16) g. 51, $a(atinat unb Sappen. 
»e 9tocca , 2>on Wtippo unb 2)on (S&riftop&oro , $tua$ 1552 , 20. 3um, 

II. (18) g. 140, Sappenbefferung. 
Sitccolino, «rüber, »rüffel 1548, 25. ftotoember, II. (18) g. 46, SWil. aur. 

^alatinat. 
Äoccolitto, (Surtiu«, SBrüffcl 1564, 30. 3Rai, IV. (26) g. 203, mixtia unb 

Sappenbefferung. 
9ioccoltnii4, (Surtiu«, Trüffel 1555, 5. September, V. (22) g.57, ^alatinat. 
be la fflodja, «ntonia, «rüffel 1549, 6. gebruar, II. (18) g. 50b , «bei u. 

«Sappen. 
9bd>e «m-ac (@raf) fte&e Sadjeramtä. 

Ätgier «nton, ©ologna 1530, 21. 2Jtfrj, 1. (11) g. 61, ^alatinat. 
Ätflic, So&ann, im Jager ju töentia 1564, 15. «uguft, V. (22) g. 131, 

$afattuat unb 2Ritiria. 
JWoiaS, Hicolau« SMbacu«, «rüffel 1653, 5. 3änner, IV. (26) g. 169, «bei 

unb Sappenbefferung, für «ntoniu« bie 9Jftlitta. 
$o»er»3 a Sebtjf, «rüffel 1549, 4. 3uli, I. (19) g. 288, »be! unb 

Sappen. 
9btf, »rüber, «ug«burg 1630, 28. 3ult K. 12 g. 65b , Sappen. 
Stonbomm, Xboma«, «ug«burg 1551, 17. 2Kat, III. (21) g. 207, Sappen 

unb Jebenfa'tyigfett. 
fRoititer, Solfgang, «ug«burg 1530, 18. September, G. C. g. 417* , Sap- 
penbefferung. 
9*opret$t, 3obft «ug«burg 1530, 20. «uguft, K. 12 g. 93* , Sappen. 
ftofdptd), <PauIu«, «ug«burg 1530, 25. 3uli, K. 12 g. 67b , Sappen. 
fltofc, ©au«, «ug«burg 1530, 30. «uguft, G. C. g. 439, Sappen. 
9taf?lm, Sigmunb, «ng«burg 1530, 16. Dctober, K. 12 g. 213, Sappen. 
Sfoffet* ftefre Mobile. 
9*ffc*$ttietb, ©an«, ©rüffel 1522, 16. gebruar, VIII. (3) g. 37, Sappen» 

erneuerung. 
$0ff0d)t, $an(, «rüffel 1550, 12. gebruar, II. (18) g. 15, Sappen unb 

Se&enfä&igfeit. 
Sfoi, ©an«, «ug«burg 1530, 15. September, K. 12, g. 206, Sappen. 
9Ut«iar, G$rifiiait, «aflabolib 1524, 12. ©cptember, G. S. g. 60, Sappen. 
ffionfper, fticolau«, Hugöburg 1641, 17. 2ttat, III. (2 t) g. 201, Sappen u. 

$ebenfä$igtett. 
Stoaffcl, 3oanne«, ©rüffel 1556, 31. 3uli, VI. (22) g. 74, Sappen. 
fee la »toe, grebertco, ©rüffel 1554, 20. Dctober, IV. (26) g. 223b, ^el 

unb Sappen. 
be Wuebtt, $eter, ©rüffel 1531, 10. SWärj, IV. (16) g. 138, Sappen. 
9toeff, Solf, «ug«burg 1630, 26. 3uli, K. 12 g. 56, Sappen. 
Shteff, ?eter, «ug«burg 1530, 11. Dctober, K. 12 g. 207b , Sappen. 



9)ttly # Gomez de Lucis del Karina ex Spinossa de los monteros, Bologna 

1530, 24. gebruar, IV. (16) g. 132, Sa|>penbefferung. 
ftttys ©arbabo, ttnbrea«, »rüffel 1666, 1. «pri(, VI. (22) g. 94, %M unb 

mpptiu 

s. 

@abetto, Jajaro, 1520, Dctober, VIL (8) g. 94, Sappenbefferung. 

»oö (Sacilo, ^rtftof, SRoutebettuno 1532, 31. Dctober, IV. (16) g. 70, 

^alatinat. 
(Sanier, ©tcron^mu«, Xolebo 1625, 31. Dctober, G. S. g. 38, Sappen unb 

9fttterftonb. 
3atj(er, 'eebafltan, Xolcbo 1525, 6. 3uü, G. S. g. 84, Sappen. 
©•lajar, ^eter, »rüffel 1531, 28. 3uli, IV. (16) g. 142, Sappen. 
®a(affo fle^c SRargaria. 
be (a ©alle, ^etru«, ©rüffel 1655, 15. 9Zotoember, V. (22) g. 171, «bei u. 

Sappenbefferung. 
Salnutt, <Sebafttan, Sugdburg 1530, 1. ©ept., K. 12 g. 134b, Sappen. 
^ttlbtbmd, «franiu«, ©ologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 32, «bei unb 

*ßatatinat. 
Sal$ttumu, <Pancratiu«, «ug«burg 1630, 13. 3ult, K. 12, g. 37, Sappen. 
dolomo«, Seopolb, 2lug«burg 1530, 24. September, K. 12 g. 196, Sappen. 
ihm ©amliaito, Sil^elm, SWantua 1530, 10. SC^ril, I. (11) g. 50, ^alatinat 

unb Sappen. 
^ambueo, 3o(>ann, 2Tug«burg 1551, 8. 3&nner, I1L(21) g. 143, ^alatinat. 
^aubeltw, ©ieron^mu«, ©rüfTel 1549, 4. 3u(t, I. (19) g. 317, Sa>pen. 
^ani^c«, ©art^olomeo, »rüffel 1556, 17. Dctober, V. (22) g. 168, «bei u. 

Sappen. 
be ^antawber*, Bugufte, »rüffel 1554, 26. 38nncr, IV. (26) g. 165b , «bei 

unb Sappenbefferung. 
^arra, Sllavamu«, 1.(11) g. 67, «Palatinat. 
^arroefo, SBernarbino, «ug«burg 1550, 29. iRotoember, III. (21) g. 144, 

«bei unb Sappenbefferung. 
£auerman, (Sonrab, «ug«burg 1530, 29. «ugufl, K. 12 g. 272, «bei unb 

Sappen. 
be ®an(bage, trüber, (Seniponte 1515, 10. gebruar, IV. (16) g. 200b, 

Sappen. 
$err toon ®<fjalcngt3, ©raf \)on ^iofarffi, 3acob, SRantua 1530, 12. «pril, 

I. (11) g. 62, eque« auratu«. 
£rf)elbart, ©art^olomäu« , «ug«burg 1530, 25. «uguft, K. 12 g. 110b, 

Sappen. 
feiner, Solf, «ugöburg 1530, 24. «uguft, K. 12 g. 86* , Sappen. 
(Sityttiw, ^oliboro, ©rüffel 1649, 9. «pril, II. (18) g. 53, «bei u. Sappen- 

befferung. 
3d)itf, TOcbael, 3nn«brucf 1530, 4. 3uni, G. C. g. 77, «bei. 
®d|ter a $reppfi«S, 3nn«brucf 1662, 6. gebruar, III. (21) g. 246, 2fli(itia. 
®djifl, Sorg, «ug«burg 1530, 20. September, K. 12 g. 115, Sappen. 
^djtlter, 3org, «ug«burg 1530, 25. «uguft, K. 12 g. 69b, Sappen. 
$$t$ltng, «rüber, «ugSburg 1530, 18. September, K. 12 g. 132, Sappen. 
3d)tncr, 3oanne« , ©rüffel 1556, 10. 3anner, V. (22) g. 241, «bei unb 

Sappen. 
^djmefjer, $an«, «ug«burg 1530, 14. «ugufl, K. 12 g. 72, Sappen. 
Sdfmtb, «ntoniu«, «ug«burg, 25. 3uli, K. 12 g. 96b , Sappen. 
^tffrttib, $an«, Bologna 1530, 26. gebruar, K. 12 g. 140, Sappen. 
<£djmibfitec$t, «uguft, «ug«burg 1530, 11. 3uli, K. 12 g. 23, Sappen. 
£djramm, ©an«, 2Jeabrib 1525, l5..3Karg, G. ö. g. 69, Sappen. 
^djretitetrfeu, 3ob, «ug«burg 1530, 22. 3uü, K. 12 g. 24, Sappen.. 
Treiber, ©eorg, «ug«burg 1530, 25. September, K. 12 g. 151b, Sappen. 
^^rogretfen fte^e $utter» 

^i^toara ©an«, Valencia 1529, 6. Dctober, G. C. g. 70, Sappen. 
Sdjwabe, Sipert, «ug«burg 1530, 18. 3uli, K. 12 g. 12, Sappen. 
&ü)M pe^e $ei»t0. 

^önberger, «ruber, ©ent 1522, 27. 3>ecember, VIII. (3) g. 19. Sappen. 
£d)tpeiger, ^Jeter, «ug«burg 1530, 6. Dctober, K. 12 g. 113, Sappen. 
&d)miUin, ©an«, Sefeiua 1526, 5. ü}ki, G. 8. g. 214b , Sappen. 
$djober, ©an«, «rttffel 1553, 28. !Ro»ember, (.) 23 g. 191, Sappen. 
boit ^4toettbt, «rüffel 1553, 5. September, (.) 23 g. 185b , Sappen» 

befferung. 
$djite(er, Solfgang, «ug«burg 1630, 29. «ugufl, K. 12 g. 160b, Sappen. 
£d)wut, gtn^art, Bologna 1530, 29. gebruar, G. C. g. 70b , Sappen. 
^djnfler , 3obft, «ug«burg 1530, 6. September, K. 12 g. 135, «bei unb 

Sappen. 



- 48 — 



eoM* * 7ftmm t ^ris:?fart »ir, «cirist 15», 30. 3*»ck*ct, L 11; 

g. 10»*, tritrrxit, *«• «rr. «sfe ffi*»ai6<ffmm£. 
&W»***, 3t%am f ©rf*el 1*54, 7. 3»ü, V. '22, g. 39, «bei «. n*tpaL 
be Z**nm* t «tri*, 2tU#u 1553, 1. getnur, IV. \* g. 74, *ri*tm«l, 

0HI<i Xüt fttrf. 
&**, ««tem«, ©rs^d 1653, 13, C<t, IV. », g. 149, %fid n. toappOL 
« &bqf *u%t Mmm trw* . 

tttUwtx, Ijtm, «Mg4fcrra, 1530, 20. %**pk, K. 12 g. 63* , Sap pe*. 
3t#rr, £*n$, ©nric« 1527, 8. Unanitr, 7 0, g. 54*, «ttterflanb. 
Scgte, «a*«f, «ö3#b«a 1551, 8, 3tuti, III. '21; g. 143, falatsnct 
3f*<T, IUn4, triefet 1525, 15. emanbcr, 7 0, g. 13**, »appenbeffc» 

rimj »20 tfittertanfc. 
3d*tr, ©r.:eer, «ustt-rg 1530, 4. Cctobft, G. C. g. 4*7, Sappen. 
Zeit*, Hiisnta, Sultan 1530, 28. «ngujt, K. 12 g. 101, Sappen. 
grii^rr», 3««ne*, «ricgm 15», 10. 3inner, I, '11 j g. 104, faiatütat 

trab fcJsjpfnWmnrg. 
3fwkr, rTeenfrart, «ujifcurg 1530, 17- September, K. 12 g. 174, Sappen. 
bc 3«mK *>fce bc Üb**. 

3csb*rfcr, ©tim, ©rfi*ei 1522, 20. 3uni, VI1L % g. 191, Sappen. 
3e**i«, **riictr, ©ruFel 1549, 5. gebroaT, I. '19, g. 44, Sappen. 
N« ZtznUim, Stprian, ©rüffel 1523, 12. September, VIIL '3, g. 25«, 

ü'apprn&efferuna,. 
3cr»tettc, 3'an 'eaiie* aur.,, Trüffel 1531, 12. «ugufi, IV. '16, g. 106, 

SnpenbefTerung. 
•t« 3cr##fcrfe, £ieTcnwnu#, ©ent 1556, 23. «uguft, VI. /22, g. 132, 

fchtrpenbefferung. 
bc 3aril«, «Iciftu«, Srfiffcl 1549, 7. 2TCarj, IL Hh, g. 51, «bei unb 

Sappen. 
ZUntotut, «nun, Jköln 1520, 10. 9(iot>ember, I. H; g. 33, ^alattnat. 
Z\%Ktx\n*, 3uliu#, ©rüffel 1555, 19. #ot>eraber, V. (i-i) g. 118, }?alaimat. 
M« SicfC«, <9etbart, ©urgo« 1523, 12. Sept., VIH. '3, g. 221, Sappen. 
3uf«rt, Urban, «ug«burg 1530, 14. September, K. 12 g. 142* , Sappen. 
Zm*ain* bc e^yerii^ Bologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 37, 3ffl. 

litia aurata. 
bc 3bm«nbre* fte^e ©ona*. 
3*wf«ei ftelje (tyiflabp*. 

31*|er, ttn&art, «ugeburg 1530, 20. Cctcber, K. 12, g. 221b, ffloppcm 
Mit SletM, 3>ic6olb, *ug»6urg 1530, 13. 3uli, K. 12 g. 17, Sappen. 
fcc Zolarii*, 3oa gronci«cu«, ©ologna 1530, 24. gebruar, I. (tl; g. 40, 

'XfliL aur., Wappen. 
bc Zolorsau; (Jafpar, Bologna 1630, 23. gebruar, I. (11) g. 54, 2Htlüia 

aur., üsJappenbeffcrung. 
^ambarba, 31ntoniu«, flufleburg 1530, 12. 3lugu(l, IV. (16) g. 89 u. 135, 

INilitta aur. 
Z$^ U 34. «(bin», *eter, ©rüffel 1549, 5. gebr., I. (19) g. 90, Sappen. 
be ÖPrto, gran}, Sörüffer 1645 4. 3änner unb 6. @ept.; 1656, 6. 3änner, 

VI. (2\) g. 37, V. (22; g. 191, 244, 286, 289, 215, 247, VI. (22) 

g. 41, ^alatinat unb ftitterftanb. 
3Pt4f, lüiarco Antonio, tyacenja 1629, 23. September, IL (8; g. 96, 2Ri* 

litia auxata. 
»oii 3onl>ofeii ftcbc (bieten. 

©praller, trüber, «ug«burg 1530, 27. 3ept., K. 12 g. 173i> , Sappen. 
3pigetberger, Vitcolau«, fcugeburg 1550, 8. 3unt, (.) 23 g. 65, Sappen. 
3pino(a, öregor, ©ologna 1630. 28. gebruar, I. (11) g. 88, 2Jftlitia aur., 

Sappcnbefferung. 
3pitjma*er, trüber, «ug«burg 1630, 11. ©cpt, K. 12 g. 208, Sappen. 
Graffout, Salter, Slugöburg 1650, 14. äfld, IL (18) g. 123, «bei u. Sappen. 
3tawff, Alan«, Crügge 1621, 14. ©eptember, VIIL (3) g. 5, Sappen. 
2tattffeitfjoei, .^au«, «ug«burg 1630, 31. Cctober, K. 12 g. 199, Sappen. 
3rarfe, 3o^anu, Trüffel 1632, 14. 3änner, IV. (16) g. in, ^alatinat. 
3terfriberger, Solfgang, «Mabolib 1527, 12. «ugufi, 7 (0) g. 48b f Sappen. 
Ärcrfclberger, «nbrea«, G. 8. g. 60b t Sappen. 
etcwitbel, ©ruber, «ugeburg 1630, 27. 3ult, K. 12 g. 200b f Sappen. 
3rerier, Öaltfeafar, «ug«burg 1630, 18. «uguft, K. 12 g. 69, Sappen. 
Ctcityleiii, Äunj, «ugeburg 1630, 28. «ugufl, K. 12 g. 226, Sappen. 
3icnifel, Öomeliu«, ©rüffel 1631, 20. «ugufi, IV. (16) g. 149, Sappen. 
3iP(f, iPem^art, SPurgo« 1628, io. 3änner, 7 (0) g.89b, Sappenbefferung. 
etrci^erwef», S^rip., «ugeburg 1630, 28. 3ult, K. 12 g. 60b f Sappen. 
Stromer, 3acob, «ug«burg 1530, 18. 3uli, K. 12 g. 19b, Sappen. 
Stumpf *an«, «ug«burg 1630, 13. unb 20. (September, K. 12 g. 114 u. 

213b, 2B a ^ en . 



3tr**t, «en^irt, ZtUte 1525, 15. Wtn m. 16. 3«n, G. 8. g. 75 «. 167, 

Sitten* .■«entsa* «M sc^ Hittcrkzzt. 
Ct*f, ©TJter, * Riffel 15«, 13. Riri, VIIL 3 g. 133, »«ppaibefienrag, 

%td mit Hcv&jauMztulbixtttL 
&*TMtM4, 3e«n*#, *tz*d 1555, 15. Ilevfmbcz, V. rj» g. 171, %M n. 

S«t ^eni e« enuu. 
Zwt§**us, «ajuntn, ©nc^d 1550, 8. »iq, ÜL 21. g. 30, Itel nnb 

So^iffn. 
bc &u*U fee^e 9Ur+tttm*. 

eipcf, eignnrat, %XL#hn* 1530, 10. CtUbcc, K. 12 g. 224, t8appea. 
e«ttr, ®«r^ «uatbnra. 15>i, 2*. etttasktz, K. 12 g. 186, «*ppen. 
Bmtim*, 3cb«ra Saptrii, Cclcgiu 1529, 1«. Smmb<r, L 11- g. 90, 3Ri. 

lifw anrota. 
Guißrp*, 3accb, 8elcgn« 1529, 6. Xecember, V. 1, g. 12, «bei unb 

Sappen. 
£»ritrr, 5iicriau#, Augsburg 1530, io. Xecanber, K. 12 g. 170, Sappen. 

T. 

XthmUu*, 2$craa#, Xrient 1530, 27. %tni, IV. . 16 g. 35, $aiatmat 
Z*i*mn, t^ftin«, ^rfifTel 1554, 26. 3änner, IV. 26 g. 167, Sappen. 
Iriton, 3c^ann, Äug*bura 1550, 26. CctcbeT, UL -21, g. te t Sappen u. 

?e&enfäbia,feiL 
X«wier, Ccnrab @er^., «ngÄburg 1530, 28. «ugun, K. 12 g. 148, Sappen. 

, »•« T«««MKfm, &<m*, K. 12 g. 4öb , Sappen. 

£ftar*ri«*, graneiftcu«, «clcana 1530, 24. gebruar, L 11, g. 147, $alat, 

eque« aur. unb Sappenbeffening. 
X«r«p«i, 15aul, 3nnebru(f 1552, 12. 3Waq, IL fl8. g. 109, Sbel unb 

Sappen. 
X«mfft, SRarcu« «ntcniu«, Trüffel 1554, 29. april, VI. (26* g. 224b , 

Sfcel unb Sappen. 
£«Ht, 2Rarcc, «Hamburg 1548, 18. «pril, IL ^is, g. 30, «bei u. Sappen. 
| bc t«ji«f, 3erapt>hru«, Trüffel 1530, 12. Cct., IV. (16» g. 59, ^alatant, 

«bei unb Sappenbefferung. 
| tmfri, 3org, «ua,«burg 1530, 17. September, K. 12 g. 172b , Sappen. 
| £$a«»Plf, Sebclb, eeettta 1526, 10. Sept., 7 <oi g. 126b , ttitterftanb. 
bc ItcPbilbi^ ©rüber, ©elc^na 1530, 24. gebrnar, I. (11) g. 162, «bei 

unb Sappen. 
Xfamb, «Rida«, Augsburg 1530, 14. September, K. 12 g. 131b , Sappen. 
Xtcffrettcr, ü)iel*ior, BugSburg 1530, 20. eeptember, G. C. g. 437, Sappen. 
bc Stand, $>ieront?mu8, 2Wantua 1530, 12. «pril, I. (11) g. 54, eque« aur. 
Xifionj, 3c^ann SWaria, 3nn«brucf 1552, 15. 3änner, IL (18) g. 93, tyüat. 
X^nrn, gilipp, «ugSburg 1530, 2. 9iot)ember, G. C. g. 486b f Sappen. 
bc Sotcto, 1?cter 3acob, ©rüffel 1549, 12. 9Kat, I. (l9Vg. 131, «bei, Sappen 

unb ^alatinat. 
ZvUtntt, Söriiffel 1554, 15. 3)ecember, V. i22j g. 19, Sappen. 
bc Jorolucntio, 3acöb, ©rüffcl 1549, 7. 2flär$, I. (19; g. 68, «bei unb 

2ftilirta aurata. 
bc Somstfla fte^e ®oncaU8. 
bt Xrano fte^ie 3cipo(a. 
Zvtnt, ©enbelin, ©rüber, ©ologna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 162, «bei 

unb Sappen. 
Sretidfattermrin, 2Rarj, Sorm« 1520, 14. 2)ecember, VI. (2) g. 186, «bei 

unb Sappen, ^räbicat t>. @nntneig. 
oon Xurfjftctt fiepte SWater. 

luöen, «brian ©aleriu8, Sonn« 1545, 7. 3uti, I. (19) g. 37, ^alatinat. 
bc Xutxt, ©rüber, ©rüffel 1554, 29. «pril, IV. (26) g. 226', SWilitia aur. 

unb Sappenbefferung. 
Nürnberger, Solfgang, «ugSburg 1530, 25. September , G. C. g. 436b, 

Sappen. 

ü. 

Unberufner, 2Hatt&äu«, «ugdburg 1530, 27. Ott, K. 12 g. 197, Sappen. 
Ungnab ©rüber (Ferren gu 3onttCit), ©rüffel 1522, 28. gebruar, VIIL (3) 

g. 50, gretyerruffrtnb. 
llitgcrcr Stomas, «ug«burg 1530, 1. September, K. 12, g. 189, Sappen. 
Unfofcr, Sebaflian, K. 12 g. 105, Sappen. 
Urbanu*, aKic^ael, ©ittac^ 1652, 30. 3uui, III. (26) g. 1, ^afatmat, Sap* 

penbeflätigung unb 9iitterflanb. 
llnffeö flc^c 3?aultrel. 
Ufenwangcr, (Safpar, ©urgo« 1527, 20. <«ot)ember, 7 (0) g. 84, Sappen. 



— 49 - 



Sftcqneä be Seato*, granctScu«, Bologna 1530, 24. gebruar, 1. (11) g. 60, 

SRtlttta aurata unb Sappen. 
be $ac0it0, ©rüber, ©otogne (3a&r?), I. (11) g. 23, Wapptn u. ^aiatinat. 
bc Valencia, «mabor, 9tegen«burg 1632, 31. 3uit, IV. (16) g. 113, 

Sappenbefferung. 
Stlgrana, ^auf, äRautua 1530, 12. «prif, IV. (16) g. 68, I. (11) g. 165 

^afatutat, flttiftt. aur. unb Sappenbefferung. 
a Satte alias oon beit Malern, ©corg, ©rüffel 1531 , l. 3uft, IV. (16) 

g. 145, Sappenbefferung. 
Satftewä, granetecu«, «ug«burg 1550, 6. October, IL (18) g. 69, Sappen, 
»ttlpr, 3o&anu, «ugufi 1551, 7. gebruar, III. (21) g. 41, «bei u. Sappen. 
be Strgoö, gabian, Bologna 1580, 21. 2Raq, I. (11) g. 44, eqnc« aurata, 

Sappenbefferung. 
Saronnö fte&e SanmnS. 
«omö be fonfjaritS, SWarcu«, Bologna 1530, 20. SWäri, I. (11) g. 51 

^atatinat. 
!e Saffenr, ©rflffei 1649, 6. 3anner, II. (18) g. 63, «bei unb 2Ktfitta. 
SafdjermS «ntouiu«, 3nn«brucf 1630, 4. Sunt, HL (10) g. 65, «bei unb 

Sappen. 
Santtref, $etnri# (audfr Uuffct>), Wlantua 1530, I. (11) g. 47, ^alatinat. 

Secdn', ©ommtcu«, IV. (16) g. 84, ^afatinat unb Sappenbefferung. 

be Seitft, «tejanber, alias bei %aüa, »rüffei 1555, 16. October, V. (22) 

g. 160, ^alatinat, föittcrftanb unb Sappenbefferung. 
Segetoatber, ©tamSlane, «ugSburg 1530, 8. ©eptember, K. 12 g. 183b, 

Sappen. 
«eitern, Sodann, «ugSburg 1530, 31. October, IV. (16) g. 126, «bei. 
Sentofa, Sodann, «ug«burg 1547, 1. 2Wai, I. (19) g. 311, «bei n. Sappen. 
»efitituS, «nbrea«, ©rüffet 1555, 11. «ugufi, V. (22) g. 272, 1$alatinat u. 

Sappen. 
8e$er, ^etcr, «ugöburg 1530, 27. 3u(i, K. 12 g. 60, «bei unb Sappen. 
Sibere, granj, SBrüffel 1555, 29. Dctober, V. (22) g. 115, Sappen. 
öon Stgtiate, gilipp, Bologna 1530, 6. 2Hat, I. (11) g. 39, Sappenbeffcr. 
»igltf, ©rüffel 1549, 6. 3änner, II. (18) g. 63, «bei unb SWilitia. 
mUa, granj, ©rüffel 1532, 14. gebruar, IV. (16) g. 63, ^afatinat. 
be Sr*. Smceittto, 3ofymn, Bologna 1580, 24. gebruar. I. (11) g. 146, 

SRüitia aurata unb Sappen. 
mr 8t. Swett, 3annariu8, «urgo« 1527, 8. «ob. # 7 (0) g. 58*», Sappen. 
Ststfttitg, 3o&ann, ftegenSburg 1532, 8. Wlai, IV. (16) g. 149, Sappen. 
»ionetti, «rüber, »rüffel 1531, 17. «ugufr IV. (16) g. 143, «bei unb 

Sappen. 
»Hdjer, Suca«, «ug«burg 1552, 31. «ugufi, (.) 23 g. 61b, Sappen. 
Stifter, ©ebaftian, «ug«burg 1530, 22. 3ult, K. 12 g. 34b, Sappen. 
Sifdjer, ^aul, «ug«burg 1530, 18. ©eptember, K. 12 g. 170b , Sappen. 
be Starttiä et be Xatfa, Bologna 1530, 24. gebruar, IV. (16) g. 128, 

Sappenbefferung. 

Hon 8J13, 2cou&art, IV. (16) g. 58, ^alattnat. 

$0<f)rtc$er, Sonrab, «ugSburg 1530, 12. «ugufi, K. 12 g. 87W, Sappen. 
be la »itye, ftinalbu«, »ologna 1530, 26. gebruar, I. (11) g. 166, «bei u. 

Sappen. 
«•gfcler, Sobocu«, »rüffel 1555, 12. gebruar, VI. (22) g. 71, «bei unb 

Wappen. 
Sogt, Solfgang, Sattaboltb 1627, 14. 3um, 7 (0) g. 98b , ftitterftanb. 
Somelii, ©rüber, SBrüffel 1555, 9. Oct., V. (22) g. 208, «bei unb Sappen- 
befferung. 
Sogt, üeon&arb, «ugSburg 1652, 1. «ugufi, (.) 23 g. 66, Sappen. 

W. 

Wagner, ©rüber, ©rüffcl 1522, 21. gebruar, VIII. (3) g. 28, Sappen unb 

l'e&enfä&tgfeit 
Stabiler, «nbrea«, «ugSburg 1530, 18. Sept., K. 12 g. 103b , Sappen. 



g&aümer, SWattna«, «ug«burg 4 1530, 10. 3uli, K. 12 g. 22, Sappen. 
oon SBalbtird), «rüber, ^iacenja 1529, 8. October, 7 (0) g. 163b , Segiti* 

matten, 9ittterf!anb unb Sappen. 
«Bflleittarfe, «brian, »rttffei 1556, 15. 3um, VI. (22) g. 75, «bei unb 

Sappen. 
S£affe«berger, SWat^ta«, «ug«burg 1552, 28. «ugufl, (.) 23, g. 76, Sappen. 
001t gBaffertntbtitg fte^e Serfefeiit. 
fttartenberg fte^e 3Ko^an. 

»alter, Jeon^arb, «ug«burg 1530, 14. Sept., K. 12 g. 119b, Sappen. 
©ecjel, £an«, Sorm« 1521, 20. 3Wat, VIII. (3) g. 129, Sappen. 
SBeger, $an«, «ng«burg 1530, 28. September, K. 12 g. 211 b, Sappen. 
»cflcgHer, «ugftburg 1530, 11. ©eptember, K. 12 g. 105, Sappen. 
«Bereit, 3o&ann unb ©eorg, «rüffel 1553, 8. «pri(, (.)23 g. 51, Sappen. 
oon »eis, örüffet 1530, 10. October, IV. (16) g. 144, $alat. u. Sappen* 

befferung. 
föerbeuberger ftefye 3War!graf. 
»er^^atmer, ?ii^art, «ugdburg 1530, 28. 3ufi, R. 12 g. 25b f Sappen. 

»ibemait, 3otaim, — K. 12 g. 219b, ©oppen.' 

3Btbmait, Ulrid;, «ug«burg 1530, 13. ©eptember, K. 12 g. 210b , Sappen. 
3BHb, trüber, «ug«burg 1530, 20. October, K. 12 g. 217b, Sappen. 
SBüb, $)antf, «ugSburg 1530, 19. 3uli, K. 12 g. 44, Sappen. 
SBtlbeitfeuer, 3o&ann, 1530, 5. Sunt, K. 12 g. 45, eque« auratu«. 
SBUb^elbm, ?aurentin«, «ugdburg 1530, 17. «uguft, K. 12 g. 96 b , Sappen. 
Smgije0e, §ermete, «rüffel 1545, 14. 3unt, IV. (26) g. 80, «bei unb 

Sappen. 
SBtnfetyatvfer, Sodann, «ug«burg 1530, 19. 3uni, K. 12 g. 35b , Sappen. 
«Bt*, mäftl, 1523, 15. 3unt, VIII. (3) g. 232, Sappen. 
Statf oon ^üru^ctm, ftitter $um Xuttenftein, Xolcbo 1525, 5. 2ftat, 7 (0; 

g. 28, Sappenbefferung. 
©0tfgang, «ngSburg 1530, 11. «ngufl, K. 12 g. 108b , «bei u. Sappen. 



be Seraba, (£&rif*oforu8 , ©oiogna 1530, 24. gebruar, I. (11) g. 41, equeC 
aur. unb Sappen. 

Z. 

be 3ambedjartt$, «euttUu*, Bologna 1530, 23. gebruar, I. (11) g. 26, 9*ttter< 

ftattb, $a(atiuat unb Sappen. 
bc 3ambergre «molb, SBrüffei 1553, 19. ÜKSrj, IV. (26) g. 24, «bei unb 

Sappen. 
Bananfto, Sincenj, ©rüffcl 1548, 10. ©eptember, II. (18) g. 42, ü»il. aur. 
3ttpttta, «rüber, ftegeudbura, 1546, 19. «prü, I. (29) g. 177, «bei. 
be Barate, 3acob, Bologna 1530, 24. gebruar, II. (11) g. 149, eque« aur. 

unb Sappenbefferung. 
Beller, Seon&arb, «ugöburg 1580, 28. ©eptember, K. 12 g. 178b f Sappen. 
be 3eite(ettt#, 3oanne« *aulu«, SWantua 1530, 10. «prif, I. (11) g. 45, ^a« 

latinat unb Sappenbefferung. 
3ete(mat)er, ^an«, «ugSburg 1530, 25. «ugufr, K. 12 g. 93, Sappen. 
Siraenc^ bc ficon , granct«cu« , ©rüffel 1549 , 14. 3änner, I. (19) g. 88, 

2ftüttia aur. unb «bei. 
3i»ment (grSfC. gamiitc $tebe«IJ0fett), 1552, 15. ^ooember, J 24 g. 45 t , 

^räbteat: SoMgcoorcn. 
3©tt, ©ebaptan'« ©ö^ue, 2:olebo 1526, 21. 3äuner, G. S. g. 203b, Sap* 

penbefferung unb «bei. 
be Sntyüo, »rüber, »oiogna 1529, 10. 3)ecembcr, I. 11) g. 19, ^alatinat 

unb Sappenbefferung. 
3«ggartt, gigaroiu«, »rüffei 1555, 16. Wobember, V. (22) g. 113, aittter* 

ftonb unb Sappenbefferung. 
Btoetfbrficf, ^>an«, «ugöburg 1530, 18. 9iotoember, K. 12 g. 249, Sappen. 
3tDft|0rit, Saltetn, Bologna 1530, 26. gebruar, K. 12 G. C. g. 18lb nnb 

g. 73, Sappen. 



IMw bot JLhl im llomj^idfje hv Mthvlmfa. 



23on 



fr. JL ©♦ * * tt <g>*t<kittgk* 



--*-- 



Unter biefem Sitet fyat ber faiferf. töatf) unb SSorftanb be$ 
3Cbe(^ard^it»eö im f. f. SKimfterium be$ 3nnern, £err granj 
Ätejanber 8lltmann im 3afjrbud) beä l)era(bifd}*genea(ogifd)en 35cr^ 
eine« 2lb(cr pro 1881, pag. 69, einen 2faffafc pubficirt, ber nad) 
mancher Stiftung fyin einer Berichtigung bebarf. Senn id) mitf} 
erfityne, biefe fyier nieberjufdjreiben, fo fjanblc id} babei nid)t ganj 
uneigennüfcig. Ueber biefelbe üßaterie verbreitete id) mid) nämlid) 
aui) in bem Hrtifel „Ueber bie 2lbef$t)erl)ältniffe im ftönigreidje 
ber SWieberlanbe" in ber £eitfd)rift „Deutfdjer §erofb" pro 1876, 
pag. 44, unb befürd)te nunmefjr, bog ber fid) für bie niebertän* 
bifc^en 2lbet$t)erl)äftniffe intereffirenbe Sefer meine 2Hittf)ei(ungen 
burd) bie be# £errn attmann al$ antiquirt betrauten bürfte, roaä 
ben Jfyatfadjen aber fönurftraefä tt>iberfprid)t. Sßäljrenb id) im 
allgemeinen auf biefen Sluffafe im £erotb oeroeife, feilt id) fjier 
nur bie befonber* fyeroorragenben 3rrtf)ümer ridjtigftetlen. 

Das gleich im Slnfang unter bem alten Slbet in £>o(tanb 
genannte ©efdj(ed)t Sachet aer roirb roof)l ©oefcelaer feigen 
muffen. Uebrigen« ift biefe« fein eigentlich l)otlänbifd)e$, fonbern 
ein cleüefd)e$ ©efdjledjt, oon bem ein 3^eig im 15. Saljrljunbert 
burd) ffirbfdjaft Bedungen in $ottanb erwarb. (Sbenfotoenig ge* 
fyörten bie ©rafen bon Sglanbt urfprünglid) jum nieberlän* 
bifd>en Slbet. 2lud) tyre (Stammburg (ag in Siebe unb tyier 
beffeibeten fie ba$ Srbmarfdjallamt. 

Sin fdjfimmer ftttytx Ijat fid^ für ben allgemeinen £itet 
be$ 8lbe($ eingefdflidjen, biefer (autet nämlitf) nidjt „3unfl)eer" 
refp.^ungbromä", fonbern „Oonffyeer" refp. „3onfbroutt>e". 

ffia* ben „33orft oon ffiaterloo" betrifft, fo ift biefer 
£itel im Oa^re 1815 bem £erjog bon SBeflington oerlieljen unb 
jtoar nad) bem SRed)t ber (Srftgeburt forterbenb, inbeffen gehört 
ber heutige Sräger beäfefben nic^t mef)r jum nieberlänbifdjen 
8lbel; baöfetbe gilt in ©ejug auf ben 8orb Slancart^ verliehenen 
£itel eine« „SWarfgrafen Don #eu$ben." 35on 8lu$l8nbern 
erhielt fonft nur nodj £err bon ffieibenbrud), ein Sujemburger, ben 
£itet «aron. 

Die anficht, bog „bie für bie 2lbel$ber(eif)ungen ju entrid)* 
tenben Sajen jebeSmat nad) ben Umftanben beftimmt toerben", 



ift nid)t ri^tig. Diefe finb bielmeljr ein für atte UM fqrirt unb 
foftet j. «. 

Die (grfjebung in ben 2lbel$ftanb fl. 1200 

Die SJnerlennung be$ alten nieberlänb. 2lbel$ „ 350 

Die (Sinberleibung fremben 8lbel$ „ 500 

äugerbem toerben in jebem Satte fl. 120 Äanjleigelb unb 
bei ber Sftobilitirung noc^ ejtra fl. 138 für bie JRegiftrirung er^ 
^oben 1 ). 

3cf) fomme jefet ju bem Hauptfehler in bem oorliegenben 
Hrtifel. Diefer befteljt barin, baß ber ^err 3Jerf affer benfelben 
t)or bem 3a^re 1848 getrieben ju ^aben fc^eint. Der 3uf*anb, 
ben er f^ilbert, entfpric^t narnlic^ ungefähr jenem oor ginffifjnmg 
be« im 3a^re 1848 reoibirten Orunbgefe^eö. Unb boc^ mar tefc* 
tered für ben 2lbel t>on ber größten iBebeutung, ed na^m i^m 
nämlic^ feine Politiken SKecfye, bie bad ©runbgefe^ t)on 1815 
refp. 1830 i^m babur^ getofiljrt ^atte, bag bie in jeber $rot>in} 
gebilbete JRitterf^aft mit bem Don $)errn Slttmann im ©anjen 
richtig ermähnten Weijtt au^geftattet würbe. 

Die jefct in ben ^roüinjen SWorbbrabant, ©eibern, JJried^ 
tanb, Utrecht, Doer^ffel unb Simburg noc^ befteijenben JRitter* 
f^aften finb aderbingd au& jenen hervorgegangen, unb befi^en jum 
SC^cit re^t anfe^nli^e Kapitalien, beren (Erträge ju (^aritatioen 
3»ecfen berfoanbt »erben, fie ^aben aber mit jenen, oor 1848 
ein roefenttid)e3 ©lieb bed nieberlSnbifc^en ©taatdioefend bilben* 
ben JRitterfc^aften , auger i^ren tarnen, burt^auö feine ®e* 
meinfe^aft. 

©d)tieg(id) fei noc^ berichtigt, bag nid)t nur in ben reic^« 
gräflichen gamilien fSmmtli^e Sttitglieber ben gräflichen Xitel 
führen, fonbern bag öiele gräfliche unb frei^errlic^e ©ef^fec^ter für 
H)re gefammte Defcenbenj mit bem ©rafem, refp. Sarondtitel be< 
gnabet roorben finb. 



l ) 2)emgemäg fmb meine KngaBen im ^erolb lu Berichtigen. 3n 
biefer ©qtc^ung ^aben meine bort angeführten ÖueQen mtc^ im @ti$e ge« 
laffen. 2)ie jefcigen Angaben toerbanfe ic^ neBfl mehreren anberen ber Jieoen«* 
»ürbigfeit be* 3unf^eer $. 9. toan ben Selben, ©ecretär bc« ^o^en «bei«* 
rat^e« im §aa$. 



Jimt IßwtwfyUmpn im %m]t %m$nmä 



in ber Cinie 



aw 



^ux-^uqucty. 



Had) Vrkunben aus bem <8rat?etter $d)lo^ - ^rdjioe 



öon 



gtrtiolfr Ifrttyerrtt *<w iüetjtye-GHmhe* 



(£$ ift fetten, baß bie gamUien beä UrabelS, tuetöp auö 
einem fernen 8anbe in ein neue« SReid) überftebetten, ftd) jefct nod>, 
in ber neueften £eit, im ©efifce foldjer gamittenurfunben befinben, 
tDcldje ein oottfommeneä 8id)t auf iljre @efd)icf)te werfen. 

(Sineä ber wenigen @efd}Ied)ter, toetdje biefeä Otücf genießen, 
tft ba$ ber ©rafen öuquot) au$ bem $aufe ßongueoat unb ber 
©peciattinie ber gfretyerren oon SBauj. 

3m ©rafeener ©djtoßardjioe gibt e$ eine 2Wenge Urfunben, 
bie biefeä ©efdjtedjt nodj au* ben SRieberlanben , oon mo aus e$ 
fid> im 3afjre 1619 im fiönigrei^e SJöljmen nieberließ, mit in 
bie neue #eimat ffifjrte. ©efonberä reichhaltig finb unter biefen 
bie $eirat$contracte oertreten, roetd)e in cultur&iftorifdjer unb ge* 
nealogifdjer #htftd}t ein intereffante* ©Hb ber früheren ©etuotin* 
Reiten be$ Ijoljen »bete bHben. 

3$ tyabe mir au« ber großen ÜÄenge berfetben l)ier jtoei 
fofe^e (Sontracte, welche in franjöfifdjer Sprache getrieben finb, 
herausgenommen, unb gebe biefelben beutfd) ttrieber, tuobei id) be* 
merfen muß, baß id) bie »bförift, n>e(d)e id) mir n>äf)renb ber 
3eit, att ii) bie ©rafcener »rdjioe orbnete, oon biefen Urfunben 
gemalt Ijabe, faft toortlid) mit ben fid) im »rdjioe fetbft beftab* 
fielen Driginalien übereinftimmen. 

Der erfte Sontract betrifft bie SBermaljfang be$ $errn 3o* 
Ijann III. oon Congueoal, ftreiljerro oon SBauj, mit 3ol)anna öon 
«ofemboa. ÜDiefe(be fanb am 1. ÜÄSrj 1527 ju üflttyln ftatt. 
Der Vertrag tautet, in ba$ Deutle überfefct, f otgenbermaßen : 

Sari oon ©otteä ©naben römifdjer Saifer :c. (folgt ber 
ganje £itel) Sttlen benen, meiere biefen gegenwärtigen ©rief feljen 
»erben, ©ruß. 



2lm heutigen Sage finb oor unferem großen 9?at^e in un* 
ferer ©tabt 2Wed)e(n gefommen unb perföntid) erfdn'enen: ber Sble 
#err Oo^ann oon tfongueoat, §err oon 9Sauj, ©ofjn toeitanb be$ 
$errn Slbrian oon gongueoal l ), bei feinen Sebjeiten Eljeoalier unb 
$err be$ genannten (§errfd)aft) SSauj unb ber grau Anna oon 
Sourtoitte 9 ) af$ feine* 2$ater$ unb feiner SKutter. 

©obann ber Sble #err SDleffirc $eter oon SRofemboj, Dberft* 
tyauSfjofmeifter unb Sfyef ber ginanjen unferer fe^r treueren unb 
geliebten £ante, ber Sr^erjogin oon Defterreid), $)erjogin unb 
©räfin oon ©urgunb, JRegentin unb ©tatt^atterin ber SWieber* 
tanbe 3 ). 



') «brian toon £onguet>af (©o(^n be« 3o^aun IL t>on 2onguetoaI, 8a- 
ron« toon $<my, ©outoemeur« öon ©a^caumc :c, f 5. Sanuar 1499 gu «er» 
neuü unb ber Wlaxit *>on 3Wiranmont, t ^ 6 - 3K^rj 1639), ©outoerneur öon 
©a^caume, 9lat^ nnb Äammer&err Äaifer Äorl« V. k., f S« ^>oua\f, 23. 
3u« 1524. 

*) 3(nna öon (Sourtcöttte , $errtn öon 9leincg^el(l unb öon Ja £our, 
altefle 2:o^ter unb (Erbin be« ^errn 3offe öon (Sourteöitte, 9lat^e« unb Äam» 
merfrerrn ^erjog« Äarl be« Äü^ncn öon ©urgunb unb ber Sfobetta öon 
Sanba«, Softer ©alerian 1 « unb ber 3fa6etta öon glanbre« be $raet. @ic 
öermä^(te fic^ am 12. Dctober 1500 mit «brian öon Songueöal im ©(^loffe 
Songueöal unb flarb am 6. 3uni 1530. 93ei ber öermä^Iung t^re« ©o&ne« 
n>ar fte jugegen. &t föenfte am 26. 3anuar 1526 i&rcin @o^ne bie ^err» 
ft^aft fteinegfcelfl. 

») 3Wargaret^a öon Oeflenei^, £o<$ter Äaifer aXa^imUtan 9 « L, geb. 
10. 3anuar 1480, öermä^tt: a) 1497 mit 3ofann öon «rragonien, ©o&n 
gerbinanb« be« Äat^oüf^en unb ber Sfabeßa öon (Saflilien, t 1497; b) am 
26. eeptember 1501 mit $&itibert II., ^erjog öon ©aöo^en, geb. 10. «^rit 
1480, f 10 « ©eptember 1504, föegenrin ber 9lieber(anbe, t <"" 30. Wo» 
öetnber 1530. 

7* 



— 52 



3ugletd) mit bem ßbfen gräulein Sofjanna. Softer be« er* 
mahnten $errn Don SRofembog unb ber Derftorbenen (Sblen grau 
2Waria Don $abarcq al« fünftige ©emalin be« genannten 3of)ann 
Don gongueoal, $errn Don SSour. 

g« waren femer gegenwärtig: 3afob Don JRofembog, $err 
dou $f)ifomeg, ältefter ©oljn be« oben genannten $errn d. SRofembog 
unb ©ruber be« erwähnten gräulein« 3ol)anna. 

$ier Ijaben bie beteiligten einen untängft Derfaßten $eirat«* 
Dertrag, ber gwifdjen bem genannten 3ol)ann Don Songucoal, #errn 
Don 95auj, unb beut gräulein 3of)anna d. föofembog al« fünf* 
tigen ffiljegatten befdjtoffen mar, Dorgebradjt, weiter Dorge(egt unb 
Dorgewiefen. 

tiefer Vertrag befteljt am Dier ©lättern Rapier unb tautet 
fein 3nljalt SBort für 9Bort wie folgt: 

§eirat«Dcrtrag, gemalt, bebaut unb befdjloffen unb nad) bem 
©efallen ©otte« au«gufül)ren unb ben ©efefcen ber ^eiligen $ird)e 
gemäß feierlidjft gu Dollgieljen gmifdjen bem ßblen |)errn 3of>ann 
oon Songueoal, §crrn Don 95au$ , ©ofyn be« Derftorbenen 5Kefftre 
Slbrian Don SongueDaf, bei feinen Sebgeiten §errn be« genannten 
35au? unb ber ©nabigen grau 9tana Don SourteoiUe, fowie bem 
(Sbten gräulein 3ol)anna. £od)ter be« Sblen $errn s JDiefftre $eter 
§errn oon SRofembog, Dberftljofmeiftcr«, unb fityef« ber ginangen, 
ber feljr ehrenwerten Dame, ber ©näbigen grau 2Wargaretl)a 
(Srgljergogin Don Defterreidj, §ergogin unb ©räfin Don Surgunb, 
JRegentin unb ©ouDernante anftatt be« Äaifer«, unfere«£errn in 
©einen bie«feitigen Sanben unl> ber Derftorbenen Dame ÜRarie 
oon £abarcq mit Uebereinftimmung unb Mail) ifyrer Ferren 95er* 
manbten, ba« ift Don ©eiten be« genannten gräulein« 3ol)anna, 
ber feljr eb(e unb mädjtigc £err Slnton Don Salaing 4 ), bitter be« 
Drben« Dom golbenen 95liej3e, ©rafen Don £od)ftraten, f)errn Don 
ßulemburg, ÜEontignl) :c, gweiter Sammerfjerr unb Sljef ber gi* 
nangen be« Äatfer«, unferc« unb feine« §errn unb ©rogonfel, be« 
erwähnten $errn $eler« Don JRomfebog, tyre« §errn unb .35ater« 
unb bie eb(e 35ame üftargarctfja Don ©ataing, ffiitwe Don 95er* 
neuif, tyre ©roßtante. ©obann Don ©eiten be« genannten 3o^ann 
§errn dou 95auj bie ©nabige grau SWarie Don SKiraumont 5 ), 
SBitwe be« erwähnten £errn Don 95auj, feine ©ro&mutter unb ber 
£err $eter §txx Don Songueoaf 6 ) fein Dfyeiin; ferner bie ©näbige 
grau oon 95erneuil feine ©tieftante unb bie Ferren $eter unb 
föeginalb Don SourtDiüe ©ebrüber, feine §erren 95ettern. 

©eoor ba§ gmifdjen ben genannten fünftigen ©atten ein 
(Sljebanb ober 95erfpred)en gefdjloffen würbe, würben bie (S^eDer* 
Gattungen erflärt unb bie (SfyeDerfpredjungen feftgefekt, fowie bie 
SJebingungen unb ba« Ucbereinfommen Dor ber ipodjgeit gesoffen, 
unb gwar in ber fotgenben 2lrt unb gorm: 

(Srfteuä: ber genannte 3o^ann Don Songueoaf, §err oon 
95auf, Derfpric^t unb erftärt, baß er in bie gegenwartige @lje 
mehrere fc^one ©ütcr unb ^)crrfd)aften , we(d|e i^m ber Erbfolge 
gemäß nad) bem £obe be« feügen §errn Don 25auy, feine« §errn 



*) 2tnton toon i^afaiitfl, §txx toou fD^otttigttD # roar tocrmä^It mit 3f«* 
befla i>on (Sulcmbourg, toelc^c i^m bie ^errfctyaften ^oc^jlraten unb ©orfette 
mitbrachte, treibe Äarl I. Don Spanien (fpäter Äaifer ftaxi V.) im Safere 
1518 jur ©rafftbaft $oc$ftraten erfeob. 5(nton (larb am 11. Sprit 1540. 

5 ) SWaria #errin »on ©eaumont, 2:odfetcr Roberto Don 2ftiraumont 
unb ber SHaria Don gretet, ©emalin Sofeann« IL, SBaronö Don 35auj. SWaria 
Don SongueDal, S3aronin Don 5Bauj flarb am 16. 2JJär} 1539. 

ü ) $eter Don ?ongneDa(, ber le^te £ongueDal au« ber Jg>auptlinte, parb 
1549. Wad) feinem ^obe erbte feine £od>ter (Slaubia, DermäfeÜ mit 3ofeann 
Don iWout^v, bie .'perrfc^aft l'ongueDal, tDoburdfe biefelbe an baö §au$ 
Wloudjt) fiel. 



unb 95ater«, gugefaUen feien, mitbringe. 3Wtt biefen fmb bie %t* 
nannten Ferren ßltern unb greunbe be« genannten grfiutein« 
Oo^anna wot)I befannt, gufrieben unb befriebigt. 

95on ©eiten be« SKeffire fyttx $)crrn Don Äofembog wirb 
bagegen erftavt, baß er gur 6inri(^tung ber genannten ®)t, unb ba< 
mit fie in ber £&at DoUgogen werben tonne, feiner lodjter, bem 
erwähnten graulein Oofjanna, gur Mitgift unb gum (S^eant^eile 
bie ©umme Don neuntaufenb SiDre£, jebe« Siore gu 40 ©roföen 
flanbrift^er ÜÄünge geregnet, mitgebe, unb gwar 2500 Siore« be« 
genannten SEertljeä innerhalb bc« 3a^re« Dom läge ber doH* 
gogenen £f)e an geregnet, unb bie anberen 2000 8iDre$ genannten 
ffiert^e«, um bie §älfte ber feftgefefeten 9000 2. doü gu ma^en, 
am Snbe be« gweiten Oa^reö Dom Jage be$ S^eDoüguge« an gc* 
rennet, ffia« bie anbere Raffte ber erwähnten 9000 Pioreö an* 
betrifft, bie fid) auf bie gleite ©umme Don 4500 gioreä belauft, 
fo fott biefe innerhalb be« 3a^re« nac^ bem £obe be« ^errn Don 
SRofembog Don feinem ©o^ne ober fonftigen @rben in ®o(b* ober 
©itbermünge begabt werben, unb gwar nat^ bem £age*curfc am 
Sega^(ung«tage ben ®efef)(en be« Saifer«, unfere« $erm gemap; 
wo^( gu Derfte^en, baß ber ©oljn ober anbere 6rbe be$ genannten 
^errn Don JRofembog, ber bie genannten 4500 8iore$, jebeä gu 
40 ©rofe^en, gu begaben ^at, biefetben nac^ 2Baf)( unb ffiunfdj 
innerhalb M 3a^re« be« Tobt* bc« genannten f>errn d. 9?ofcmbog 
erlegen ober fte in JRenten nat^ ©ebü^r be« gwangigften f)et(er« 
nac^ bem Surfe am (Snbe bed gebauten Jobe^jaljrc« begaben 
!ann, unb gwar in gwei 2lu$(öfungen ^ , jebe gu 112 Store« 
10 ©ote für 2250 Siore«, jebe« gu 40 ©roföen unb nat^ bem 
3eitcurfe. ÜDiefe« ®e(b Don 9000 8iore$ fott nac^ ber Öcftim^ 
mung be« genannten $)errn Don 95auj entweber auf feine genannten 
©üter unb ^errfc^aften ober auf anbere {Renten, tfel)cn, ©üter 
unb £errfd)aften, je nac^ ber ÜKeinung be$ §errn Don 9?ofemboj 
ober feine« @oI)ne$ ober (Srben nac^ if)tn eingetragen werben , gur 
©idjerljeit be« gräulein« So^anna a(« eine ifyr i^rerfeit« über* 
fommenen Srbfdjaft unb fott biefe ©umme Don 9000 Store« fo 
begabt werben, wie baruber ber genannte §err Don föofemboj 
benft unb beftimmt; nämtic^, baß ba« grautein 3of)anna, ferne 
loc^tcr, unb ber erwähnte §err Don 95auj, beren jufünftiger 
©emal, gehalten fein fotten unb muffen, bei ifyrer Xreuc unb Sib 
auf jebe Erbfolge, Srbfdjaft unb J^eilung in ?c^en , ©ütera unb 
§errfc^aften, ober irgenb anberen ©ütern, SWobitien ober 3mmo* 
bilien gu Dergic^ten, bie Dcrbteiben unb na^getaffen werben oon 
bem erwähnten §errn Don JRofembog unb feiner ©emalin, ber gna* 
bigen grau 9Rarie oon ^)abarcq, iljrem 95ater unb ÜÄutter, o^ne 
jemals barum gu ftreiten unb gorberungen baran gu madjen, unter 
wefdjem 2lnfpruc^ unb SCitet e« aud) immer fein möge unb biefe« 
gum 35ortf)ei(e i^rer ©ruber unb beren Äinbcr männli^cn ober 
weiblichen ©efc^lec^te«. Witt biefer Mitgift unb biefem (5t)cantt)ci( 
unter ben oben angefüljrten ©eftimmungen unb Sebingungen er* 
Ilaren fid} auc^ ber §err Don SSauf unb feine ermähnten ^erren 
SScrwanbten unb greunbe gufrieben, unb fottte e« fic^ nadj ber 
Dollgogenen (S^e ereignen, baß ber genannte #err ^o^ann D. 95auj 
au« bem 8ebcn fdjiebe, beoor ba« genannte gräulein Soljanna ein 
lebenbe« Sinb ober Sinber ober folc^e, bie in 3lu«fid|t fte^en, Don 
iljr geboren gu werben, in ber ©tunbe feine« lobe« beftfee, fo 
foll biefe« überlcbcnbe gegenwartige graulcin 3ol)anna für fid) 
Ijaben unb behalten alle Sleiber, 9Ünge, (Sbelfteinc, Örautfc^mucf, 
wcldje if)r nac^ i^rem 9Bttwenred|te gehören, fobann ein ^i^nter 



*) rachat. 



- 53 — 



mit ben befteu hobeln, bic im ©terbeljaufe gu ftnben finb, wie 
c« tfjrem ©tanbc gem&fc fein wirb. 

Hud) foU fie nad) alter ©cwofjnljeit ba« {Red)t ber Erbwitwe 
auf alle bie ©fiter unb fielen, Sanbgfiter unb £>errfd)aften fyaben, 
wetd)e gegenwärtig bem genannten $>crrn Don Sau; unb bei feinem 
£obe benen gehören, roeldje iljm entmeber au& biefer Ef)e nad)* 
folgen oberweldje nad} feinem eingetretenen lobe, fowie e« bie 
©ewotynljeit be« Orte« mit fid^ bringt, wo biefe ©fiter, Setyen, 
Sanbgfiter ober £>errfd)aften gelegen finb, fofdje im Sefifee fyaben. 
£)ber fie foll ftatt beffen nad) tyrem Ijerfömmlidjen 85itwen*Seib= 
gebinge unb bem Sl)e*3lmenbement gemäß bie ©umme Don 400 8.. 
jebe« gu 40 ©rofdjen flanbrifdje STOfinge al« jäfjrfidje {Rente auf 
Seben«jeit erhalten, um fie tum fammtlidjen genannten ©fitem, 
8ef)cn, Sanbgfitern unb $errfcf}aften gu nehmen unb ergeben, 
metc^e ber genannte §crr Don Sau;, ifjr guffinftiger ©emat , f)in* 
terlaßt , wo fie immer gelegen fein , ofjne bem SWadjtfjeil fid} an 
eine« ber genannten ©fiter in«befonbere fjalten ju muffen. E« foü 
Dielmcfyr ba« gräufein 3ot)anna nad) ffiunfd} bie freie ffiaf)t 
baben , an welche« ber ©fiter fie fid) bem hergebrachten Sßitwen* 
8eibgebing«red}te nadj Ratten miß. 

©ie muß fid) jebod) mit einem Don il)nen gufriebenfteflen. 
gerner foü ba« genannte graufein 3ofjanna 3^it ifyre« Seben« 
iljre SBofjnung in bem beften $(iufc be« #errn Don Sau; erhalten 
nad) ifjrer ffiafjt, inbem biefelbe in folgern ©taube ermatten wirb, 
wie e« einer abetigen SBitwe gufommt, ofjnc baß fie gehalten fei, 
für bie 3nftanbl)a(tungen ber ©efeftigungen, wenn fold^e Dorfjanben 
finb, gur $>t\t eine« Äriege« gegen bie geinbe gu forgen. Da« Ijat 
im ©egentbeife ber Eigentümer ber SBofjnung gu tt)un. Sitte« 
bie« außer ber befiimmten ©umme Don 9000 Store«, jebe« gu 
40 ©rofdjen geregnet, bie fie al« äKitgift in iljre gegenwartige 
Ebe mitbringt. Diefe« ©elb ober bie baffir gemachten Erwerbungen 
unb ©fiter gehören im genannten fjatfe bem ernannten graufein 
al« if)re eigene Srbfdjaft unb a(« Don ifjrer ©eite gefommeu, für 
fte unb ifyre Erben gugfeid) mit allen Renten unb 3mmobifien, 
wefd)e il)r in Segug auf bie EI)e gufommen, oljne gehalten gu fein, 
irgenb meldje Saften unb ©djulben be« ©terbefjaufe« be« f)erm 
Don Sau; gu begaben. Slußerbem wirb ba« genannte gräufein 
3oljanna, wie e« if)r gut bfinft, för fid) unb Ujre Erben a(« Eigen* 
tljum nehmen bie Raffte unb bie SWufenicßung 3*ü ty re $ Seben« 
Don allen ben Erwerbungen, welche wäfjrcnb ifjrer Efje dou if)r 
unb bem genannten 3of)ann $errn Don SSauy gemadjt finb, inbe* 
griffen aller ©fiter an Pöbeln, ©olb* unb ©ilbergefdjirr unb alle« 
beffen, wa« nad} bem Drt«gebraud)e al« 9K6beln angefe^cn wirb, 
unb mefd)e« fid) im £rauerf)aufe be« 3o^ann $errn Don Sau; 
Dorpnbct. 

Ueberbie« bie Äleiber, SRinge, 3uwe(en, gewirf ten lapeten 
be« genannten gräutein«, wie e« gefagt ift, inbem Don xijx alle 
©d)utben unb Verpflichtungen be« ©terbet)aufe« , bie Dbfequina 
unb ba« ?ei(^enbegSngniß be« $errn Don S5auf bejaht werben, 
o^ne 9tfidfid)t auf ba« Xeftament be« $errn Don Sau;, in 33ejug 
auf bie Segate, bie er in bemfetben etwa machen foüte unb fte^t 
e« bem genannten graulein 3o^anna frei, bie genannten üKö&efn 
unb Erwerbungen mit ber 9$erbinb(id)feit ber ©c^u(benti(gung an» 
june^men, ober auf biefetben ju Derjid|ten unb fi(^ an ifyr ^erge^ 
braute« Söitt^um ju Ratten; wo^toerftanben, baß unter ben er* 
warnten Erwerbungen nic^t bie ©fiter, 8el>ne, Sanbgfiter unb §err* 
fd)aften inbegriffen Tinb, welche Don ©eiten ber genannten grau 
Slnna, SKutter be« erwähnten ^)errn Ooljann Don S3au;, ^erfommen. 

3Iuc^ wirb ba« genannte graulein 3o()anna bie Dollftänbige 
©ewalt fiber i^re fiinber unb bie Verwaltung Don beren ©fitern 



^aben, wel^e benfelben bur^ ben £ob be« erwähnten |>errn 3o* 
t)ann Don 93auy jugefaden finb unb bie fid) nad) ifjm am Seben 
befinben, unb jwar in Sejug auf bie männlichen Erben fo lange, 
bi« fie ba« ffinfoelptte, unb auf bie weiblichen, bi« fte ba« brei« 
geinte 3a^r erreicht ^aben werben, ofjne gehalten gu fein, SKcc^^ 
nung abgulegen, inbem fie tyre jtinber i^rem ©tanbc gemäß erhalt. 

©ollte e« fid) aber ereignen, baß nad) gefd)(offener E^e ba« 
genannte granlein Oofjanna Dor bem $)errn Qo()ann Don Sau; 
ofjne Don i^r geborene (ebenbe Äinber fterben würbe, fo würbe in 
biefem galle ber $)err 3ol)ann Don Sau; für fid^ unb feine Erben 
alle bie ©fiter behalten, welche Don feiner ©eite fommen, bie er 
ie|t im Sefifce bat, ober welche it)in wä^renb ber E^e gugef allen 
fein f oüten; gugleid} aud) alle bie üftöbeln nebft ©olb» unb ©Über* 
gefd)irr, wel^e Don bem genannten graulein ljutterlaffen werben, 
unb bie fid) im ©terbe^aufe finben werben, mit ter $)alfte al« 
Eigentum Don allen Erwerbungen an Öeljen , ^anbgötern, Renten 
unb Erbfd)aften, bie wä^renb ber genannten E^e gemalt finb unb 
ber gangen üWufcnießung wa^renb feine« Seben«, inbem er alle beren 
Serbinblidjfciten unb ©djulben tilgt unb bie Dbfequien unb ba« 
SeidienbegSngniß be« genannten graulein« begabt. 

Slud) follen er unb feine Erben fiberbie« Slntljeit ^aben an 
ber beftimmten ©umme Don 9000 giore«, jebe« gu 40 ®rofd)en 
geregnet, welche Don bem graulein Oofyanna in bie E^e gebracht 
ift, unb gwar im galle biefetbe gängig begaljlt fein foüte, bie 
©umme oon 3000 SiDrc« Don ber genannten 5Kitgift. Sollten 
inbeffen bie 9000 8iore« bann nod) nid)t begaljlt fein, fo foll man 
bemgemfiß Don biefer ©umme Don 3000 Store« ba« behalten, m& 
bereit« begabt ift, unb foll man bann ben Erben be« genannten 
grSulein« 3of)anna nur bie ©umme Don 6000 Store« geben, bie 
oon ben erwähnten 9000 Store« fiber bleiben, ober wa« man bem* 
gemäß empfangen f)aben wirb, in ber 9ftfin;e nad} bem beftimmten 
fürftlidjen Surfe. 

2lud) foll man gehalten fein, ben Erben be« genannten grau* 
lein« bie £>a(fte be« Sigeutyume« Don ben wafyrenb ber Elje er* 
worbenen Sefyen, Sanbgfitern, Meuten unb Erbfc^aften gu begasten, 
oorbe^altlic^ i^rer S^ufenießung Don bem gangen 9ließbraud)c biefer 
Erwerbungen wäJjrenb i^re« Seben« unb ot)ne 3nbegriff ber ©fiter, 
Se^ne unb Sanbgfiter, welche Don ber grau 9Kutter be« §errn 
3o^ann Don Sau; ^erfommen, wie bie« oben gefagt ift. 

E« Derfteljt fid} auc^, baß bie Umänberuug ber |)älfte in 
ba« Eigentum ber genannten Seijen, Erwerbungen, weif fie nid)t 
teilbar finb, gwifc^en bem fiberlebenben Xf)t\lt unb ben Erben 
be« guerft Serftorbenen burc^ ©djäfcung unb ©ertpeftimmung 
berfelben beftimmt wirb. Diefe Raffte foll burc^ änljängfef an ba« 
Eigentum berfelben ober ifjrer Erben, bem Uebcrlebenbcn ber ge* 
nannten ffinftigen ©atten ober ifyren Erben begabt werben. 

Da« Sllle«, o^ne baß bie Erben be« grautein« 3of)anna 
Derpflic^tet finb, irgenb wefcfje ©Bulben, Serbinbtic^teiten, Db* 
fequien ober Seidjenbegängniß berfelben gu begleichen. 3m galfe, 
baß ba« genannte gräufein bei i^rem £obe gugleit^ mit bem eben- 
fall« lebenben £crrn Oo^ann Don Sau; lebenbe Äinbcr hinterlaßt, 
follen biefe JUnber nachfolgen in biefe ©umme dou 9000 Store«, 
|ebe« gu 40 ®rofd}cn genannter üKungc gerechnet, ober in bie Er* 
Werbungen, welche burc^ bie Don bem erwaljnten gräuleiu in bie 
El)e gebraute 3Witgift angefdjafft finb unb mit biefem in alle 
Sanbgfiter, Öicnten, ^aufer unb Immobilien, weldje bem graulein 
So^anna i^rer 2ttutter wa^renb i^rer S^e gugefaflen fmb. 

3m galle be« lobe« biefer ftinber ofjne ?lad}fommcnf^aft 
wirb $err 3o^ann Don Sau;, if)r Sater (wenn er bann nod} am 



- 54 — 



Seben ift), nid)t in bicfcm fuccebireu, fonbcvn allein nur in bcr 
©ummc üon 4000 gtore«, jebe« ju 40 ©rofdjen. 

Der SRcft üon ben ermähnten 9000 Störe« im ©etrage üon 
5000 Store« ober ber baüon gemachten Slnfdjaffungen jugleidj mit 
allen ben ©ötern, weldje tum (Seiten be« genannten gräutein« 
3of)anna gefommen finb, follen bann an bie wahren gefefc(id>en 
(Srbcn üon ©eiten be« faulem« Soljahna ifyrer SWutter fallen. 

Damit werben atfo bie genannten Äinber bie f)älfte aller 
wäfjrenb ber (Sfjc gemachten Srwerbungen erhalten unb befommen 
ebenfo wie ba« 5Rcd)t auf bie ©fiter, Sel)ne, Sanbgfiter unb Srb* 
fd^aften be« $crrn 3of)ann üon 2$au$ nad) ber @ewoljnf)eit be« 
Sanbe«, in weldjem fie fuft befinben unb angefeffen finb. Diefelbe 
foll ifjnen geboren unb au«bejaf)(t »erben. 

Der genannte #err üon SSauj wirb ffir fid) ju feinem SWufeen 
alle SWobeln erhalten, bie fid) im ©terbetjaufe befinben, fowie bie 
$äffte ber (Srwerbungen mit bem ganjen 5ßießbraudj berfetben, 
otyne gehalten ju fein, baüon irgenb eine Jljeifung mit feinen Sin* 
bem ju machen, inbem er baffir fämmtlidje ©Bulben unb 95er« 
pflidltungen tilgt unb bie £)bfequien unb ba« Seidjenbcgängniß 
bejaht. 

'äwlf foÜ ber £err Sodann üon SSauj bie ganje Srjieljung 
feiner JHnber unb bie Slbminiftration if)rer ©fiter bi« jum er* 
wäfjnten Sllter berfelben, unb jwar ffir bie männlichen bi« jum 
üotlcnbeten ffinfjeljnten, unb ffir bie weiblichen bi« jum breijefjnten 
Seben«jaf)re ju leiten, ofjne SRed)nung«ablage , inbem er biefelben 
iljrem ©tanbe gemäß f)äft. 

5Warf| biefen üon ben Sinbern jurfidgelegten 8eben«jaf)ren foll 
er gehalten fein, ben Äinbern i^re fämmttidjen mfitterlidjen unb 
anbere baju gehörigen ©fiter ju fibergeben. S3on ber &t\t an über* 
läßt er benfelben ober tyren SSormfinbern unb Kuratoren ben 
Saugen unb ba« Di«pofition«red)t in «ejug auf biefe ©fiter, ba* 
mit fie baöon tyren Seben«unterf)alt beftreiten fönnen, wie e« iljnen 
üon SRedjt«wegen jufommt. 

©a« alle oben erwähnten 33er}>flid}tungen, SJerfaredjen, 35er* 
träge unb 93ergleid)e be« #errn 3ol)ann üon SJauj unb be« $errn 
$eter üon SRofemboj jugfeidj be« erwähnten gräufein« 3of>anna, 
feiner Jodjter, gefd)toffen in ©egenwart be« 3acob öon SRofemboj, 
$errn öon ^^ilomej, iljre« älteften ©rubere, anbetrifft, fo Ijaben 
üerfprodjen unb üerfpredjen in gefefemäßiger Uebereinfunft ber ©ine 
bem «übern für fid) unb iljre firben unb SWadjfolger getreu unb 
retlid) biefelben ju erfüllen unb aufregt ju erhalten, wie e« ba« 
Ueberein!ommen unb Der gljeüertrag beftimmt, fowie alle Soften, 
Auslagen, (Sntfdjäbigungen unb Sntereffen (Einer bem Slnbern, wie 
fie fd)on gemalt finb unb fpäter burd) ben gefjler (Sine« ober be« 
Sfnbern gemalt werben tonnten, alö Obligation auf alle gegen* 
wärtigen unb jufunftigen unb jebe tyrer ©fiter, Cefyen, Sanbgfiter 
unb §errfc^aften einjutragen, fowie auf bie atter if)rer Srben unb 
5Wad|fotger, welche in Sejug hierauf ber ©ewalt unfereä $)errn, 
bed Äaifer«, fowie bem §errn ^Jräfibenten unb 3ßitgliebern feine« 
großen JRatlje« in ber ©tabt 2fted)e(n unb allen anberen SRidjtern 
unb Beamten unterworfen finb, unter beren ©ertäjtsbarfeit i^tc 
genannten ©fiter unb bie if)rer (Srben ju finben fein werben, burd) 
gerid)t$()errlid)e unb ftrenge 95olljie^ung, je nadjbem e« not^ig 
fein wirb. 

2lud) ^aben fie felbft beftimmt unb eingewilligt, baß in öejug 
auf xijvc genannten ©fiter bie föidjter unb Beamten bie S5ef(^lfiffe 
ffir bie ©id)erl)cit biefe« gegenwärtigen Vertrage« ju faffen ^aben, 
fowie ffir ba« Uebereinfommen unb {eben barin enthaltenen ?unft 
mit bem S3erfpred)en auf STreue unb Sib bie SRedjtäljänbel öor bie 
genannten Ferren be« großen 9?at^c« unb bie anberen SRidjter ju 



bringen, ofyne baöon unter irgenb welkem SJorwanbe abwef($enjü 
fonnen. 

2(uc^ follen fie in ©e$ug auf iljrc genannten ©fiter jur Sei* 
ftung unb 3(ufred)terf)aftung ifjreö Uebereinfommen«, i^rer 33er< 
fprec^ungen, ©ertrage unb 35ergleid^e gehalten fein, welche attc« 
biefe« unb {eben einjelnen ?unft betreffen, inbem fie auf £reue 
unb Sib auf alle äu«naf)men üon SRedjt, ©ewo^n^eit, ®efet§en, 
?riöilegien, greifjciten ber ©täbte, Territorien ober be« ?anbe« 
öerjic^ten; ferner auf aUe ©naben, Di«penfe, {Reftitutionen im 
©anien ober auf eigenen antrieb be« dürften gegeben unb Ijaupt« 
fäc^lic^ auf alle anberen SBege unb ÜÄittel, wo e« bann Sinem 
ober Slnbern i^rer (Srben unb Sfladifolger erlaubt fein fönnte, ba« 
©egent^eil öon bem ju t^un, wa« hierüber in irgenb einem fünfte 
berührt unb angeführt ift, inbem fie felbft auf ba« fogenanntc 
©enera('9ienunciation«recf}t öerjic^ten, unb im ©aujen biefen gegen« 
wärtigen Vertrag öor ben genannten §errn ?räfibenten unb Sei* 
fifcern be« großen Ütatfje« be« ftaifer« anerfennen unb üon it)nen 
\xd) gur ßeiftung öon allen biefen in allen fünften unb auc^ öon 
ben SRidjtern unb Beamten ber §öfc unb 9?id)terftfil)(e , wo bie 
©fiter biefer Sontraljenten nur immer liegen unb außerbem, wo 
e« bem (Sinen üon if)nen unb feinen Srben unb SRadif olgern ge* 
fallen wirb unb unter ben ju beobad)tcnben unb gewöhnlichen 93oII* 
jie^ungen anhalten laffen werben. 

Unb fo foll e« gefdjefyen in 33ejug auf biefen jmifc^en ben 
genannten Sontraljenten gefc^loffenen ©^econtract, fo wie er in 
unferem großen töatfje gefel)en uub öorgetefen ift. Die ßontrat)enten 
unb jeber üon tyren Seiftänben in ^erfon ^aben un« inftänbigft 
gebeten unb erfuc^t, baß wir biefelben jur Slufrec^ter^altung unb 
9$oll}iel)ung biefe« ©ertrage« in allen barin aufgefaßten fünften 
anhalten unb ju biefem Snbe if)nen einen offenen ©rief anfertigen 
laffen follen in gorm eine« freiwilligen Urteile«, 
ftunb unb gu wiffen : 

S3Jir ^abeu biefen Sl)eüertrag gefeßn unb unterfuc^t unb bie 
®efud|e unb ba« Uebereinfommen ber genannten contraljirenben 
^Jerfonen 3ebe« üon iljnen nac^ feinem 9?c^tc unb 3ebe« öon 
i^nen nad) feinem 2lnfef)en unb fo üiel e« iljn angebt, ftepröft unb 
gebieten be«l)alb burd| biefen gegenwärtigen 33rief, biefen 6f)e* 
üertrag in allem unb jebem fünfte unb allen Slrtifeln aufregt ju 
erhalten unb ju üolljie^en, 3llle« nac^ ber gorm unb ber Art, wie 
e« f)ierin beftimmt ift: 

3um 3eugniß beffen ^aben 2Bir unfer ©iegel an biefen 
gegenwärtigen ©rief Rängen laffen. 

©egeben in Unfere ©tabt 2Wed)eln am erften SDiärj be« 
3al)re« ber ©nabe 1527 unb Unferer Regierung ber JRömifc^en 
im neunten unb ber Saftilifdjen unb bcr anbern im fönfjefjnten. 

3m tarnen be« Saifer« nac^ bem ©eridjte be« 9?atß« 

«ettin. 

2(uf bem SRfiden ber Urfunbe lieft man: 

„Der (Sble §err 3o^ann üon ßongueoal, ^>err üon S5auj, 
^at erflärt unb befannt, üon ber üom (Sblen unb mädjtigen §erm 
^Jeter ^)errn üon SRofemboj üerfprodjenen ©umme üon 9000 Store«, 
bie ©umme üon 2500 Store«, jebe« ju 40 ©rofe^en, erhalten gu 
^aben, wobur^ er fief) ffir biefe ©umme a«^«ben gcftetlt erflärt 
unb baffir quittirt. 

©efdjefjen in ber ©tabt Slrra«, ben 15. Sanuar 1528, üor 
ben Notaren be« Äaifer«, unfere« $errn. 

Unterjeic^net 

3. ©obej (mit #anbjug). 



55 



£>ie tpritevcu JU bcgafylenben 2000 ?iore* würben oom #errn 
oon SRofembog nid)t baar bejaht, fonbern es oerfpra^ berfelbe ba< 
für am 1. üffarg 1529 eine SRente gu bejahen, meiere ber $rei* 
t)err 3of)ann oon IBauj bem SRitter oon SBcKcforiferc begaben 
mußte, eine ©djufb, bie bem ©aron oon feinem 3Sater überfommen 
unb gu ©unften be$ ©uteS Sedefortere auf 3ol)ann'$ «efifeungen 
eingetragen ttmr, womit fid) ber Skalier oon JBetteforike 8 ) gleich 
fad« an bemfelben £age, am 15. Sanuar 1528, gu Slrra« ein« 
oerftanben crflfirte. 

Ooljann III. oon Songueoal, ftretyerr oon 93au$, mar ein 
fcfjr mächtiger #err. ßr mar JRatt) unb ©berft * $au$f)ofmeifter 
ftaifer Äarfs V. unb ©ouoerneur unb Sapitän ber ©tabt unb 
fteftung «rra$, fomie ber ©tabte Stoeöne« unb 3fabignl). Die Ur* 
funbe, morin ber Äaifer ifjn gu biefem Soften beruft, ift am 
27. Oanuar 1544 gu ©rüffel au$geftettt. (Sr mürbe an bie ©teile 
be« §errn Don ©uguicourt ernannt unb legte feinen (Sib als ®ou* 
oerneur oon »rraS am 1. ftebruar 1544 gu ©rüffel in bie #änbc 
be$ tSrofjfdiafcmeifter« Sari oon Srol) unb ber Domainenbeamten 
be ®ramcj unb ?eter$ Donetyt ab. 

öaron 3ol)ann befaß bie ©fiter unb $errfd}aften 23auj, 
SRcinegfjelft, SSiüer« an $(o$, ßappl), »rfiet (e $etit, £enninel unb 
8a Sangaignc b'ärra«. 

<Sr ftarb in feinem Calais ju 2[ rra $ om jg. aR a { 1555 
unb mürbe in ber oon if)tn faft gang neuerbauten Sirene gu SSauj 
beigefefct. 

©eine ©ematin 3o^anna oon SRofembog, JBeftfeerin oon 
SBi((erS * Songpret unb Sautclen (gautefeuj) ftarb am 14. 3uni 
1570 unb vuf)t gleichfalls in ffiauj. 

2luö biefer Sfje gingen folgenbe Sinber Ijeroor: 

1. 9)?arie, unocrmäljft geftorben; 

2. ©ufanna, ©tiftsbame gu ©t. 3Saubru in9ÄonO. 



®) 3)ic gamilie 93clleforiere, ein in Slrtoi« angefeffene« ©ef<$le<$t, führte 
al« ffiappen ein fetywarge« mit golbenen Milien befäete« gelb. 

*) 2)ie ©tift«fräulem gu 9)?on« ober ©ergen im $eunegau (jefct gu 
Belgien ge&örenb) erfennen bie ^eilige Skubru (SSaltrube) für ityre ©tiftertn 
an. ©ie war bie £ed&ter be« an« töniglt^ frangöfifetyem ©eblüte entflammten 
©rafen Salbert unb ber ^ringeffin ©ertilla (ba« &iftorifc$e Sertton öon SRo* 
rerip, ftmfierbam 1698 nennt beibe ©erwanbte ft'öutg Dagobert« t>on grant« 
rei^ um 650) unb heiratete ben Orafen SWabefgaire, betamtt unter bem tarnen 
Deö ^eiligen öiueeng toon ©oignie« , ber fie »erließ , um W6n$ in Sfomont, 
gleic&fatt« im ©ennegau gefegen, gu werben. 2)ie ®räftn 8aubru blieb na<$ 
biefer Trennung no^ groei 3a^rc in ber $&tlt. Snbeffen nad^ gefaßtem (5nt- 
fc^Iuffe, ft$ au« berfelben gurücfgugic^en , begab fte fi$ uad^ bem ftaty 
i^ire« 9?at^geber« ®i«lain an einen einfamen Ort be« ®ebirge« fcon Caflrittoc 
((5a(irifocu«, »ie man früher aud^ iWon« nannte); bort faufte fte ein @tü(f 
?anb &on einem großen ^errn ^ibutp^ #ergog toon Jaube« (h>ar nat^ SKorerty 
ebenfo n>ie 9JiabeIgairc ©raf fcon ^ennegau) , ber auc^ al« Zeitiger bereit 
»irb r unb tvel^er ber Oemal ber 3tja einer ©erlaubten ber ^eiligen ©aubru, 
»ar. ©ie bat ben ^ibulp^ , tyr gu erlauben, auf biefem $fafce eine ©tttte 
bauen gu laffen, in ber fte ©Ott bienen fönnte. 

(Sr bagegen errichtete bort ein prHc^tige« bloßer, n>el$e« !eiue«tt)eg« 
ber «rmut^ entf|>ra^ toelcbe öaubru für fic^ in $nfj>ruc$ na^m. &t tvoflte 
nid>t in bemfelben n>o^nen unb ber $immel begünfHgte t^r ^or^aben, inbem 
»enige Xage fpäter ein ©türm ba« ©ebäube nieberriß. 2)er fettige #ibulp$ 
baute nun, i^rem SBuufc^e gemäß, eine Heine 3ette mit einer (gapette, n>o fte 
i^re SBofynung na^nt, nac^bem fit ben ©$(eier au« ber ^anb be« ^eiligen 
Hubert, 9ifc^of« ton (Sambrav, empfangen fcatte. «iele abelige Tanten wollten 
unter i^rer Leitung in ba« Älofter treten. 2)e«^alb festen ber Ort tyrer 
©c^njeper, ber ^eiligen Äbelgunbe, gu eng, um bort bie Dielen ^erfonen 
meiere ft$ ber ^eiligen ©anbnt unterorbnen wollten, aufzunehmen. 2)arum 
bat bie ttbetgunbe, mit H>rcn Tonnen gu tyr in ba« bloßer gu fomtneu, ba« 
fie gu STOautreuge im $ennegau (feit bem ^mwegeuer grieben , 1679 , gu 
granfreieb gehörig) batte bauen laffen. Snbeffen ©aubru, welche nur bie «rmut^ 



3. Ü)?a{tnii(ian, t»ou bem fpäter 

4. äliönore, guerft gfei^faü« ©tift«bame ju ©ainte 55aubru, 
bann am 3. 3uni 1563 gu ©(^(og SSauf öermä^lt mit Äarl oon 
$ou$in, $errn Don Songaftre. 

enblic^ mehrere jung öerftorbene Sin ber. — ÜJiajinulian 
öon Songueoat, SRitter; ©aron uon SBauj, ©ouoerneur oon 9Äon« 
im #ennegau, fomie fpatcr ber ©tobt unb fjeftung Slrra«, erb* 
lieber Dbevftjägermeiftcr Don ?(rtoi^, Hauptmann einer Sompagnie 
ffiaüonif^er Infanterie, ©taat^rat^ ßljef ber Oinanjen be^ Äöntgö 
oon ©panien in ben 5Wieberlanben, ©efanbter an mehreren $5fen, 
^)err ber österlichen ©fiter unb ^errfc^aften, mürbe am 16. Stprif 
1537 ju ärra« geboren. (£r laufte am 29. Januar 1567 bie 
groge £>errfd>aft ©uquo^ in ber ©raff^aft 2lrtoi$ unb am 9. 9?o* 
oember 1580 bie Meine $)errfc^aft bafelbft. öeibe erfjob Äönig 
^ilipp II. Don ©pnnien am 20. 3uni 1580 gu einer ®iaffd)aft 
unb ben SKajimilian gugleic^ gura ©rafen. 

35iefe Sr^ebung beftatigte im 3af)rc 1582 Äaifcr SRubolf II., 
ba bie neu creirte ©raffäaft inStrtoiä, melt^e« bamafö noc^ ginn 
^eiligen 9Jomifd|en JRei^e beutfe^cr Nation gehörte, gelegen mar. 

SBajimilian blieb an ber ©eite Sllejanber 5örnefe, Iperjog« 
oon ^orrna, ©ouoerneur« ber SWieberlanbe , im 5Woocmbcr 1581 
bei ber ^Belagerung oon lourna^ oor biefer Stftung unb mürbe 
in ber fiird)e gu S3auj beigefefet. 

@r ^atte fid) am 12. SWooember 1567 im ©c^loffe gu ©on* 
court mit 9Margarct^a oon Sitte, Stodjter 3lbrian« oon ßitte, ^errn 
oon gr^ne« unb ber Helena oon ©urgunb oerma^lt, meldje im 



Hebte, wottte ijire öiufamfeit nid^t »erlaffen unb ijr beföeibenee Älofter würbe 
in 3"^«^ fo befugt unb erhielt einen folgen 0iuf, baß man bort eine be* 
träc$tlic$e Stabt, bie fceute bie $>aupt(labt toon ^ennegau ift, erbaute, unb 
fctyließlicfo toerwanbelte fid) ba« arme Älofter in ein reiche« gräuleinfHft. 

2)ie 1>eilige SBaubru ftarb im 3a^re 658. @ie ernannte auf i^rem 
^obtenbette tyre gwaugigjä^rige ^ic^te Ulfetrub gu tyrer Nachfolgerin. 

2)ie ©rafen toon $eunegau waren früher bie weltlicbeu $ogte unb 
©c^itm^erren biefer Äirt^e unb ityrer ©üter. 

Un ibrerftatt fefeten fte eine Kebtifftn ein, um bie 2)amen gu regieren, 
welche einen folgen ©orrang ^alte, baß fte bie ©rafen toon #ennegau bei 
i^rem 9legierung«autritte in ben ©efifc ber ©raffd^aft ^enuegau unb ber ab* 
teilten ©ürbe einfette. 2)a« ©tift würbe im Saufe ber 3<*&re felyr reidj» 
tocrlor aber t>ie(e ©üter unb ©erectytfamc wieber. 

2)a« (Sapitel beftanb im ftebge&nten 3a^r^unberte au« breißig tyau* 
»iueffen. ®« gab au(^ ©tift«&erren bei biefer Äird^e, allein bie @tift«fräuleiu 
wußten biefe gu entfernen. 2>ie 3)amen traten feilten anberen 2)ienft, al« 
einige ©ebete in ber Äird&e gu galten. @ie mußten bie ö^cit i^rer tlbel«- 
probe bur^ gwei (SbeQeute, welche ein entblößte« ©c^wert in ber ^)anb fetten, 
befd^wören lafTen. <S« würben nur Xtfytx t>om erften ?lbel na<^ ftrenger 
S^nenprobe aufgenommen; be«^alb hüteten ft^ bie flanbriföen abeligen ga» 
milien \>ox 2fte«aÜtancen, um biefe ©tift«plä^e ntc^t gu verlieren, ©te Ratten 
täglich Vormittag« auf bem (S^ore ba« canoniföe Amt in einem befonberen 
geifilicfcen Äleibe mit einem Ucberwurfe gu fingen, ben übrigen %i)t\l be« 
$age« fonnten fte fic^ weltlich fleiben unb in bie ©tobt gefcn. «ut^ founteu 
fte $6) »erheiraten, inbem fte auf i&re ^räbenbe refignirten; bie Sebtifftn unb 
2)e$antin andgenommen. 

3m ©täbtebu^e be« Slbra&am ©auer, grantfurt 1658, ftubet ftc$ bei 
bem Slrtitel iDlon« folgenbe ftotig über biefe« ©tift: „©onberti$ aber ift ba« 
berühmte (Sanonift^ ©tift gu fe&en / fo bie ^eilige SBalbetrubi« ober ©ual- 
trübt« (SBalburg) ©ainte öattbru erbaut unb barinnen einen fe^r »ornebmen 
Orben aufgerichtet fyat, in welkem allein fefyr tome^mer Ferren Üöcötcv ge* 
nommen werben, bie i^r etyrttebe« (Sinfommen öon bem (SoHegio ober ©tift 
unb i^re SBo^nungen, jebc abfunberli<$, umb ben ^errlid^ frönen Tempel 
(erumb (aben. ©ie fingen ifyre horas canonicas, wie mau f « nennt, ftnb Ü>cr* 
mittag« geiftlidfc unb ge^eu ganft weiß, weil fie in ber $tn$e fein. Macb bem 
Cffen aber legen fie bie $erfou ab, bettei?beu {1$ anber«, gieren unb fömüfen 
fidf, ge^en fpafeieren, banfieu unb t&un, tva^ fte wollen, mögen fi$ auci »er* 
^eurat^en. 



- 56 - 



Sugnft 1612 5» »raffet oerfiorb ttnb bort in bor ftirdje be« 
Ätofter« 2. 6tara beigebt würbe, 
tiefer ©je entfproffen: 

1. 3o§omia, oermtyU mit ©uifain be ftiemie« Sicomte be 

$ruge*. 

2. 3o(anbe, juerfi ©ttft«frffutein in ©ainte Saubrn in 
2Ron*, bann oermaljtt mit ilprem Setter $ermatt mm »nrgunb, 
©rafen wm $a(ai«, ©onoerneur be« ^erjogt^um« Limburg , ge« 
florben at« ber 8e|te feiner ehtie am 16. 3uni 1626. 

3. Äarf »onaoentura (fie^e unten), 

4. Ityifipp, in ber ftinbfpit gefiorben. 

ftart »onaoentura oon tongueoat, ©raf oon »uquoij, ftrei* 
ffttr oon »aur, ber berühmte faifertidje ©eneraliffimu«, würbe am 
9. Januar 1571 ju Slrra« geboren. 

Sr oermat>tte fttfj am 15. 3mti 1606 jn »raffet mit 2ttaria 
3Bagba(ena »igtia ©räfin wn ©arona, Xodjter »altyafar'« 
»igtia Ia ;, (trafen oon ©arona unb ber 3ufiina »i«conti ©räfin 
o. iSarbonaro. 

Der <gt)c<(£ontract mürbe am 14. 3uni 1606 ja »raffet 
oolljogen unb tautet au* bem ftranjöftfdjen überfe^t in beutfd&er 
©pradje wie fofgt: 

3m tarnen ©otte« 2tmen. 

ftunb unb )u miffen alten, welche biefen gegenwärtigen »er« 
trag fefjen ober frören werben, baft tjeute am 14. 3uni be« 3al)re« 
1606 oor mir, 2Harfu« ?r£ooft, öffentlichem 97otar, in ©egenmart 
oon 3*ngen perfonüc^ erfdjienen finb. 

Ter £err Äart o. Songueoat ©raf oon »uquoij, greifjerr 
o. Wauf, $err o. ftr&ne«, »rdjier te $etit, SReinegtyetft, »Hier« an 
Store«, (Sappij, #ennine( 2c. {Ritter be« fita(atraoa*C>rben«, Som* 
manbeur oon £orw« unb (Saoera, ®enerat*ßapitän ber Artillerie, 
ÜWitgtieb be« Ärifg«ratfje« ©einer STOajeftät unb 31jrer #otjeiten, 
Äammerljerr ©einer #oljeit, fiapitän einer ßompagnie »ewaffneter, 
Cberfi*3äger* unb ©olf«meifter oon 2frtoi« :c. unb at« beffen 
»eiftanb bie %xau SMargaretfya o. ?itte, ©räfin SBitwe o. »uquoij, 
feine gnäbige grau unb üftutter, (Sljrenbame ber burdjfaudjtigften 
ftrau 3nfantin, ffiitwc be« fetigen $errn SDtarimitian o. Songueoat, 
bei beffen STobc {Ritter, ©raf o. »uquoij, »aron o. »auj unb 
$errn ber erwähnten ©fiter, ©taat«rat(j« unb ßljef« ber ftinanjen 
©einer £ötf)ftfe(igen £atljotifd,en ÜRajeftät 11 ). 

10 ) ©emerfungen ü6er bie gamilie ©iglta fte^e am ©etyluffe. 

n ) SWargaret&a öon ?itte, Zodfttx Äbrian« öon Sitte unb ber #clena 
ton iönrgunb, oermä&lt am 12. SRoöembcr 1667 im ©etyloffe öenacourt mit 
SWarimilian öon Jonguttal, gretyerrn öon $aur (bann (trafen ö. öuquoty). 

©ie flarb im Stuguft 16 J 2 al« (g(>renftoat«bame ber Snfantm • (Brjfrer* 
jogin 3fabetta, ®tatt$afterm ber ^ieberknbe, unb »«rbe in ber Äfofkrfirctye 
et. ütara in ©rüffel beigelegt. 3(>r «ater Bbrian t>cn Sitte, ^err t>. gr*«ne«, 
<So^n fcc« 3acob« t>on Sitte, $erra öon gontena^ unb ber 3acquefine t>on 
Stgne»33ia6au^ou hinterließ tyr bie ^errf^aften grd«ne« unb ©eeuleftn. tyxt 
Butter tuar fytltna toou ©urgunb, Xo^ter be« (trafen Äarl t>on ©urgiuib, 
$axn ton ftafai«, ©rebam mib 3 omen ^^ uub ber 9Wargaretya to. SBerc^in. 
ftarf6 \>on SSurgunb (Stteru waren ©albuin fcon ©urgunb, ©raf t). gatai« 
unb ©rebam unb ÜKaria Manuel be Ia QEerba; ©albuin, geb. 1445, f 1508, 
war ber natürliche, «ber legitimirtc ®o^u ^(>ili^*« bc« ©uten, ^erjog« toon 
©urgunb. (Sr jeic^nete ftc^ in ben tödjfacfyten bei ©ranfon, Kurten unb 
hattet; auö. <5r braute aU ©efanbter Äaifer 3War I. bie Sßermä&lnng ton 
beffen Bctyi (gr^erjog W(iM> mit So^anua \>cn ©Manien, (Srbtn biefer 
s iWonar^ie, ju «Stanbe. 2)e«tyafb gab i^m Äönig gerbinanb ton (SafHften bie 
Wlaxxa Mannet be ia (Serba, au9 fbuiglic^ cafHlif$em ©eblüte gur ©emalin. 
3)cr ©ruber ber $efena ^on ©urgunb, grau toon Sitte, Äart \>on ©urgunb* 
gatai«, f 1581 , fcermä&ft mit 3o(>anna t>. Cutcmbourg, f 1582 , ^atte jum 
®ofcne Hermann ü. ©urgunb, ®raf to. galai«, f 1626, ©emal ber 3olantya 
©rafin SBuqucv. 



»egteitet oon Ujrera »eiftanbe bem ^erru flart o. äot^ringen 
f>erjog oon 8nma(e, gfirften oon Snrette, trafen oon Wanteorier 
«nb ©t. »alier, $air mib Cberft 3agetmeifter oon ^rantrei^ ,f ). 

Semer erf^ien ber ^err Ityittpp oon (Erotj, @raf oon ©otee 
9D?arqui« oon 9tentq f Kitter be« Crben« oom gotb^en »liege, 
©taat«rat^ # Cberfi^©ta(Imeifter 3^rer ^o^eiten la ). 

©obamt ber $err Ton Kobrigo 9tino p Zaffo, Cberfttetter* 
meifter ©einer ^o^eit, ßapitän ber @arbe unb firieg«rat^ ©einer 
3Wajqtät. 

3ngtei^en ÜWeffirc 3o^ann 9ti(^arb »itter ^err oon »art^ 
unb Dttigni&, 6^ef-^rifibent ber genannten ^ofjcitcn, fowie ber 
f>err 9ticotau« £amont Slitter, Sonder oon »rabant, ©taatSratl) 
3^rer §o^eiten; au^ SKcffirc Sbrian oon 9lopettc« {Ritter, fyerr 
oon SRante, »aron oon Koffignot, Srieg«ratf), @ouoerneur unb (5a^ 
pitän ber ©tabt unb ^eftung Srra«; enbticf) bie Ferren 3o^ann 
be ÜRaneicibor, ftrieg«rat^ unb ©taat«Jecretar ©einer üßajeftat 
unb 3^rcr §o^eitcn unb ber Jperr 3o^ann »aptift amatfi«, {Ratfj 
unb ?^i«ca(-9(nwa(t be« {Rat^e« oon »rabant — einerfeit« (oon 
©citen be« ©rafen »uquoij). 

6« erfcf)ien ba« Srautein ÜDonna 3)2agbatena oon »igtia, 
e^etit^ - legitime lo^ter be« $errn @rafcn »aft^afar oon »igtia 
unb ber ©räfin 3uftina »i«conti r (S^renbame ber bnr^tau^tigfteu 
3nf antin M ). 

3f)rerfcit« erf^ienen at« 3"igcn: 

1. $>er $)crr ®raf Öubwig oon »igtia, ©raf oon ©arona 
unb ©eriota, Jpetr oon garcienne« unb £eralj, Ärieg«rat^, Cberft 
eine« beutf^en {Regiment« im Tienfte ©einer Äat^otifc^en üRajeflSt 
unb 3^rer ^o^eiten l5 ), Cnfet, an »ater« ©tatt. 

2. Die ©rdfin 3o^anua ©terf^, beffen ©ematin ,6 ), Xante 
be« Jräutein« £>onna Wagbatena oon »igtia. 

3. Der §crr Don ^)ieronljmu« ßaraffa ÜÄarqui« oon ÜÄontc* 
5Regro (t 1633. ©ematin: $ippottjta be?anno^). Ärieg«rat^ ©einer 
ÜRajeftät unb Dberft^ofmetfter 3f)rer Jpoljeiten. 

4. Don 2(tonfa*Donati, Strieg«rat^ ©einer SKajeftät unb 5etb^ 
marfc^att. 



lt ) Äart ^erjog \>on «umale au« bem $aufe Sot^ringcn, @o^n $er* 
gog« Slaubiu« II. unb ber Souife öon ©reje, Crbin fcon 9Haulet>rier, geboren 
ben 25. Sanuar 1556, ^erjog ton Stumate 1573. 9U« $au|>tanffi^rer ber 
Stgue $um Xobe Derurt^cilt (24. 3uli 1595), ging er nac^ «rüffet. Cr w>ar 
feit bem 10. 9to*ember 1576 mit SWaria toon Sot&ringen, Xo<bter Äene'«, 
ÜJkrqni« toon ©boeuf, geb. 22. «uguft 1555, f I616r öermü^lt. 2)er ^ergog 
flarb ju ©rüffet 1631. 3^m folgte feine Softer Anna, tjcrmä^tt mit $eütric$ 
toon ©at?oocn*9hmour« in Kuwait. 

**) ^^iIM>|> to. (Ero^, ©raf to. @otrd, 1592, f 4. gebruar 1612. @e* 
malinnen: a) Stnna t>. ©eaufort, b) Slnna \>. dxop, c) 1609 gBityetmina 
ü. (Jouct?. 

u ) 9Raria SWagbatcna ©iglia, ®räpn to. ©arona, £e$ter be« ©rafen 
Salt^afar 8iglia, <$rafen to. ©arona unb ber Sufttna ^ideonti, @rüfin oon 
(Sarbonaro (pe flammte au« einer Nebenlinie ber &crjogtt<$en regierenben 
Sinie ber $i«conti in i^ailanb unb führte auc$ ba« bcqogti^ mailanbif^e 
SSa^en, geb. 1573 $u 3J?ai(anb unb fcom ^eiligen Äavl iöcromäu«, i^rem 
Oheime, getauft. 

©ie mürbe na^> bem £obe i^re« ©emal« 1621 iftufenitgertn ber $ea- 
fc^aften @ra(en, dtofenberg unb Sibiegi^ im Königreiche $itymen unb ftarb 
am 27. SPtärg 1654 in ber öon tyr am 3}?arft^ta^e ju ©ra^en erbauten 9tc« 
ftbeng. ©ie xuift in ber Äirc^e be« bortigen ©erfcitenflofter«. 

") ©ie^e öon i^m gmn ©c^ruffe bei ber gamilie SSigha. 

*^ 3o^anna ©räfin ©iglia, geborue ö. ©teref^, fc^enfte im 3afcre 1608 
am 7. 9Wai bem ©o&ne be« ©rafen Äarl ©ouaöentura ©uquo^ unb ibrer 
9hc^te ©räfin Wlaxia ^agbalena Siglia, $t arl albert, bie im (Sr)ftifte ?Utti$ 
gelegenen ^errfd^aften garet^nne« unb £ergnie. 



- 57 - 



5. Der £at>aUcrc Subwig 3Weld)i, ÄriegSratl) ©einer 2Ra* 
jeftät unb ©eneratiteutenant ber ßaoaflerie. 

6. Der $err ©raf gerbinanb ©omalia, Äetlermeifter, unb 

7. u. 8, bie Ferren SBilf)elm bon ßrisperne, SRatf) unb 9to« 
gepeilter beim giScuS, ^rioatfecretär 3ljrer $of>eiten, unb SfticotauS 
üon ben ©ranbe, Watij 3f)rer Reiten unb 3Kitglieb bes SRatfas 
Don Trabant. 

Die genannten Ijier erfdjienenen ^erfonen tjaben gefagt unb 
erflärt, baß in ©ctreff biefer 2Jermäf)lung, welche nad) bem ffiitlen 
©otteS unb Sinwilligung unferer SWutter ber ^eiligen Äirdje unb 
unter bem befonberen 83of)(gefaIIen ber Durdjlaud)tigften $ol)eiten ,7 ) 
jwiföen bem genannten §errn ©rafen oon ©uquol) unb bem Qräu* 
(ein Donna SWagbalena Don ©iglia Donogen werben wirb, be* 
fdjtoffen unb feftgefefet würbe, wie folgt: 

Sa* bie ©fiter beS ©rafen Suquoty anbetrifft, fo bat biefer 
erflärt, baß i^m nad) bem lobe feine« $errn SBaterS beS ©rafen 
oon Suquot) jugef allen finb unb gehören: bie £>errfd)aft unb ©raf* 
fdjaft Suquot), bie öaronie 33au$, ingleidjen bie ©fiter unb $err* 
föaften «etneg^etft, «refciet te ?etit, SBitterS au $(oS, (Sappt) unb 
$ennine(, fowie ein fööneS £auS unb $öte( in ber ©tabt HrraS 
gelegen, fobann burd) ©djenfung feiner $rau 2Wutter baS ®ut 
unb bie £>errfd)aft Steine« an ber ©d)elbe, auf wetdje bie genannte 
Dame fdjon jefct jum 93ortf)eil il)reS genannten §errn ©ol)neS beS 
©rafen 3$er$id)t gefeiftet l)at. 

Diefer wirb HlleS fofort genießen, oljne mit ber Abgabe beS 
fünften Il)eils befaftet ju fein, meber bes ffinften £f)eils beS 8ef)enS, 
nod) oon irgenb etwas SJnberem an bie Damen oon ftruges unb 
Calais feine ©djweftern, weldje barauf fd^ott in ü)ren f>eiratS*6on* 
tracten t)erjid)tet l>aben, ausgenommen baS ©ittfyum ber genannten 
Dame ©räfin Don Snquot) feiner SKutter, fowie ifjr foltfyeS nad) 
@ewol)nl)eit unb DrtSred)t gebort unb gebührt. Sitte biefe ©fiter 
fommen auf bie Sinie beS l)ier anwefenben ©rafen oon ©uqnoty, 
fowie ani) beffen $aus in 9lrraS, im gälte fein Ähtb ben ßrben 
ber genannten ©raffdjaft unb ber ©aronie SJauj fiberleben follte, 
es fei benn, baß anberS barfiber beftimmt wörbe. 

6s fott aud) ber #err ©raf nad) bem lobe feiner ÜKutter 
in bem ©ute unb ©Stoffe ©oeubjin, fomie in ber $evrfd)aft ©et* 
tonne fuccebiren, ol)ne febe Abgabe beS Sfinftefs bon 8el)en ober 
eine« anberen Steile« an bie genannten Damen feine ©djweftern, 
weil biefe aud) barauf, rote auf baS Dbige 5?eqi(f)t geteiftet ^aben. 

ÜÄit biefem 8taH)eU am §eirat*gutc erftaren fid} ba« fjrfiu* 
lein Donna üKagbafena, foioie ber ^)err ©raf ?ubnng ©igtia unb 
beffen ©rSfin ©emattn einoerftanben unb jufrieben. 

ffia« nun ba$ Fräulein Donna STOagbatena anbetrifft, fo 
fjaben ber $err ©raf ßubroig unb feine ©räfin ©ematin, meiere 
baju i^ren ^)erm unb ©ema^beüottmödftigt ^at, erKärt, baß fie 
bem ^rautein Donna üWagbafena ein ffir attemal jur Unterftfiftung 
unb jur Seforberung i^re« (S^eftanbe« bie ©umme oon 55.000 ®nU 
ben geben unb jmar ein 9Ka( 40.000 ©utben, bie fie fogteid) dor 
SJottenbung biefer S5erma^(ung bem genannten ©rafen oon ©uquo^ 
jur Scfriebigung geben werben: ben SReft, befte^enb in 15.000 ®ut* 
ben, »erben fie fpäteftens innerhalb ertte* 3a^re« bejahten, unfe^I* 
bar unb ofyne Sluffc^ub unter ber auSbrfidfidjen Sebingung, baß bie 
50.000 ©utben unb ba$ no(^ an ben 55.000 ©ulfcen geljtenbe a(« 
eine {Rente ober unbewegliches ®ut ober als Quittung auf bie 
©fiter be$ genannten $errn ©rafen angelegt werben, jur 2lufred)t* 



,7 ) 9ttit beu Jpo^eitcn pnb immer ber (Sr^erjog Gilbert unb beffen 
®emalm bie 3nfanttn 3fabetta, ©outoemeur unb ©outoeruantc ber fpanifd^en 
^tieberfanbe gemeint. 



er^altung ber Sinie be* genannten Sräutein* Donna 3Ragba(ena 
mit SBorjug ber männlichen Sinie Siglia »or bem Weiblichen, unb 
ber weltlichen bor ber geiftlic^en, unangefe^en be* näheren 93er« 
wanbtfc^aftsgrabe*. 

Unb im ftatte, baß ba* genannte SrSutein Donna Sßagba« 
tena o^ne legitime Sinber fterben follte, foll alle* bie£ an i^re 
©ette unb Sinie jurfidfallen unb jwar nad) bem lobe be* ©rafen 
i^ubwig unb ber ©räfin 3ot)anna feiner ©emalin unb 3ebeS oon 
tynen unb nic^t froher. 

Unb wie bie genannte Donna 3Ragba(ena auef) noc^ bie ge^ 
wo^nlic^e Sßitgift mit allem, fingen, 3uweten unb Reibungen, 
welche ifjx bie Durd)taucf)tigfte 3nfantin i^re f)errin gegeben f)at, 
als Beitrag ju biefer (Sfje mitgebracht ^at, fo garantiren au$ ber 
©raf Subwig unb feine ©emalin ©räfin 3o^anna ffir bie $ejai)« 
(ung aller unb jeber ©Bulben, welche fie bis ju ifjrer 33ermä^(ung 
etwa gemalt Ijaben follte. 

Hußerbem Ijat baS genannte Fräulein Donna ÜÄagbalena 
nad) beu Slnt^eit unb bie töc^terlic^e @rbfd)aft mitgebracht, welche 
if)r als ber @rbin bes f)errn ©rafen fflaltfjafar Sigüa unb ber 
^rau ©räfin 3uftine Visconti i^reS Katers unb ifjrer SRutter ju« 
fommen unb alles basjenige, was i^r bamm wä^renb i()rcr S^e 
nod) jufallen fann. 

©o ^at auc^ ferner ber §txx ©raf Subwig oerforodfen, auf 
feine Unfoften baS §od)jeitSmal)t auSjurid|ten unb feine 5Ric^te ffir 
bie f)od}jeitSfeier(id)feit bem ©tanbe gemäß, aus welchem fie i^ren 
Urfprung nat)m, ^erauSjupufeen l8 ). 

Serner würbe außerbem beftimmt, baß wenn ber #err ©raf 
oon Suquoty ofjne $inb ober legitime Äinber uor bem Fräulein 
Donna üKagbalena fterben follte, fie if)re fämmtlic^en JRinge, 3u« 
welen, Äteiber, Sagen unb ^ferbe, fowie xi)x wotjl moblirteS 
3immer, beffen -ÜWobefn auf 3000 ©ulben gefd|äfet werben, ffir ftd^ 
behält unb i^re 933o^nung in bem $aufe nehmen fann, welche fie 
fid) nad^ bem 5Eobe ber ftrau ©räfin ©uquot) (i^rcr ©d>mieger* 
mutter) auswählen mag. ©is baljin foll fie iä^rlic^ anftatt biefer 
2Bof)nung 400 ©ulben ober il)r ^erfommlic^eS, fogleid^ nä^er be^ 
jeid)neteS ffiitt()um erhalten unb baS alles, ofjne üerpf(td)tct ju fein, 
©d)u(ben ober Seic^enbegängniß ju beja^leu. 

2lußerbem ^at ber $err ©raf ®uquot) im galle feines fin* 
berlofen Sobes bie ©umme don 6000 ©ulben jäf)r(id) als ^er« 
fömmlicfics Citt^um beftimmt unb auf alle feine gegenwärtigen 
unb juffinftigen ©fiter eintragen laffen als eine {Rente oon fed}S 
^Jrocent in brei 3a^ren ffir bie gleiten Anleite. Unterbeffen wirb 
fie auf ben Ueberfdjuß aus biefen ©fitem Derjidjten unb i^n ben 
näd^ften ßrben bcS genannten $erm ©rafen ausfolgen laffen, falls 
er nid}t anberS barfiber beftimmen foßte. 

3m galle, t>a^ berfelbe ein Äinb ober mehrere Äinber ^intcr^ 
läßt, wirb baS genannte Fräulein Donna 3Ragba(ena bie (Srjie* 
^ung unb ben abefidjen Unterhalt besfelben ober berfelben beforgen 
bis ju ber nad) bem £>erfommen öon SlrtoiS beftimmten 3eit, in 
welker ©raff^aft bie meiften ber ©fiter bes |>errn ©rafen liegen. 

9laä) Verlauf biefer &cit wirb fie i^r gewöhnliches SBitt^um, 
fowie es oben feftgefefct ift, genießen. 

Dagegen fyat ifyrer ©eits baS genannte Fräulein Donna 
aWagbalena bem §errn ©rafen, im Solle, baß ein flinb oorfyanben 
ift, ben ©enuß ifjrer 2Bitgift 3eit feines SebcnS bewilligt mit ber 
JBebingung, baß biefetbe nad) bem Xobe bes $errn ©rafen an bie 
©eite unb Sinie ber Donna SWagbafena jurfidfällt. 



**) Accoustrer. 



- 58 — 



©olltcn ober fein Sinb ober feine Äinber au« biefer ßl)e ge* 
boren fein, fo fotl ber £err ®raf fog(eid> 20.000 ®ulben jurücf* 
jaulen unb ben Ucberfdfjuß £eit feine« Seben« genießen. 

9ßa« nun bic ßrwerbung ber Smmobilien anbetrifft, bie 
wäljrenb biefer ßl)c, fei e« an 8ef)en ober Slllobtum, Don welker 
Art fie nur immer fein mögen, gemadjt ftnb, fo foü ber Ueber* 
lebenbe biefelben gonjlid) watyrenb feine« geben« genießen unb follen 
biefelben im %attt oon beffen finberfofem £obe jur Raffte unter bie 
beiberfeitigen ßrben ocrtfjeift werben. 

ß« oerfpredjen bie genannten ßontrafyenten, bic Agnaten unb 
bie «nbern auf ßib unb ®lauben getreu aüe« ba« ju erfüllen, 
loa« oon ber einen unb ber anberen ©eite feftgefefet unb oerfprod>en 
ift, o^ne biefem auf birecte ober inbirecte äBeife, was e« aud) immer 
fein möge, entgegen ober juwiber ju fjanbeln; unter ber SBerbinb* 
licfyfeit i^rer ^cvfon unb ifjrer fämmtlidjen ®üter, 2ßobilien, 3m* 
mobiüen, SBermögen unb gorberungen, wo ©oldjc« fid} nur immer 
befinben mag, fowie unter ber ^Bewilligung, baß ber genannte §err 
®raf oon Söuquol) oon jefct an auf alte i^re ®üter ©efdjlag legen 
fann jur ©idjerf)eit ber genannten ©umme oon 55.000 ©ulben 
unb jur größeren ©idjerljeit unb f erneueren ßrfüllung aller ber 
fünfte, welche bie contrat)irenben Parteien beftimmt Ijaben. 

©ie ernennen be«wegcn ju ifyren fpecietlcn unb unwiberruflicfcen 
Seoollmadjtigten bie Ferren ©eger ßoufon, 9lboocat, Oo^ann ßefar 
unb Sfticofau« Mattier«, ^rocuratoren beim ®roßen SRatlj oon 
ÜRedjeln. 

Unb jeber oon iljnen in solidum (ßiner für 2llle unb 2lffe 
für einen) oerfpredjen oor ®erid)t ju crfdjeinen, im $rioat*$Ratt) 
3J)rer #ol)eiten, im ®roßen SRatI)e oon SDiedjeln, ihnjferamte oon 
Trabant, im SRatfyc oon 2lrtoi« unb in alten SRatf)«* unb Suftijocr* 
fammlungen, fomofyl fouoeranen, al« untertänigen, wo e« nur 
immer nötfyig fein mag, unb fid} bort gern jur ßrfüllung oon alten 
()icr genannten fünften anhalten ju (äffen, aud) in bie 33efd)lag* 
nahmen ju willigen auf Soften itjrer 2ßanbanten unb fo naefy allen 
SJerorbnungen unb *RedE}ten ju tljun, wa« bie ßontrafyentcn unb 
3eber oon iljncn in $erfon machen fönnte, Sllle« auf Ireue unb 
®(aubeu unb unter 2Jerbinblid)feit ifyrcr ^Jerfon unb gegenwärtigen 
unb jufünftigen ®ütcr. 

©ie oerfpredjen auf immer alle« ba« für gut, feft unb fieser 
beftefyenb ju galten, wa« burdj il)re genannten Anwälte ober irgenb 
einen oon ifjnen getrau ober ju tljun für nötfyig befunben werben 
wirb, inbem fie auf alle 2to«nafym«gcfcfce oerjidf)ten unb genau 
unterrichtet unb oerfidjert finb, baß man bem SRcdjte nadj eine 
®eneral*25erjid}t(eiftung nidjt erjwingen fann, wenn nidjt ein ©pe* 
ciat*93erjid)t oorfyergegangen ift. 

©0 gefd)cf)cn in ber ©tabt SBrüffel, am Jage, im SKonate unb 
3al)re, wie oben unter ben eigen^änbigen Unterfdjriftcn ber genann- 
ten ßontrafjenten in ®cgcnwart ber l)ier unten ^Benannten, al« ba 
finb: granvoi« 9Jhrd)ant, ßcutjer, Watt) ber dürften oonSatyern, 
ßleoe unb Süttid) unb beren orbentlidjer Slgcnt am §ofe 3^rer 
^o^eiten; ferner bie Ferren ^t)ilippe« ßornailfe unb 9lnton oon 
äßol, ßcut)er«, 5Red)t«4iccntiaten unb Slboocaten im Watty oon 
ärtoi«, al« ^icju beigejogene unb ernannte Smqtn: 

Unterzeichnet (weiter unten). 

aWargavct^a oon ?illc. 
Donna Sßagbafena Siglia. 
®raf oon Suquo^. 
Sari oon öotljringen. 
®raf Subwig ©iglia. 
Oo^anna ©terff). 
^ilipp oon ßrot). 



Don 5R. 5Wiüo t) Jaffo. 
Der ^räfibent {Ric^arb. 
SRicolau« Damant. 
3o^ann be SDiancicibor. 
De ßrifperne. 
STOerfine be SWol)elle«*9Äarlc. 
3o^ann «aptift 3lmatfi«. 
SDiarcficfe oon SKontenero. 
Don 3l(onfo Donati. 
Subooico SWelc^i. 
®raf gernanbo ©omalia. 
oon ben 33ranbe. 
Dann folgt weiter unten: 

Unb id), ber genannte SMarfu« ^r6ooft, Deffentlic^er Slpofto* 
lift^er unb Kaiferlic^erSWotar, im auftrage ber {Rätlje 3^rer ipo^eiten 
fowofyt ^riöat* al« aud^ oon ©rabant unb Trüffel ©ad^waltcr, 
^abe $um 3^ugntg ber SBa^eit bie oben bezeichneten ©ad^en mit 
eigener $anb unter jei^net, ber i^ gu biefem SSetjufe ^erbeigejogen 
unb berufen war. 

ÜÄ. ^Jr^ooft, Sttotar. 

5fuf ber JRüdfeite ftefjt : 

^eute, am 5. 3uli bc« 3a^re« ber ®eburt unfere« ^>errn 
3efu ß^rifti 1606, finb oor mir, SKarfu« ¥r6ooft, öffentlicher SWotar, 
unb in ®egenwart oon nad)benannten 3^gen perfonlid) erjdjienen: 
Der $)err Äart 0011 Songueoat, ®raf oon SSuqo^, ©aroit 0. 3?auj, 
JRitter be« ßalatraoa^Drben«, ßomtljur oon 2orr6« unb ßaoena, 
®eneral*ßapitän ber 2lrtitterie unb ftrieg«^at^ ©einer SKajeftät 
unb 3^rer §o^eiten, Rammertyerr ©einer ^o^eit, ßa^itdn einer 
ßompagnie bewaffneter {Reiter, £)berft*5Bolf«* unb Sfigermeifter 
oon Slrtoi« unb bie ©nabige grau Donna ülttagbalena Don Siglia, 
feine grau unb ®ema(in burd) i^n ba)u beoollmäc^tigt, ben Onfyatt 
beffen, wa« bie Kontrahenten erfannt unb befannt ^aben, ju prüfen 
unb erfennen unb befennen fyiemit: Seibe oon f)erren ®rafen 8ub* 
wig oon ©iglia, ®rafen oon ©arona unb ©eriola, $crr oon gar* 
cienne« unb £erffl), Srieg«*9totf) unb Dberft eine« {Regimenter 
£)ber*Deutfd)er im Dienfte ©einer Statt)ofif^en SKajeftfit unb 3^rer 
^o^eiten, fowie oon ber grau ®räfin 3o^anna ©terfl), feiner ®e^ 
malin, al« bem Dbeim oon 3Jater ©eite unb ber Xante ber Donna 
Sftagbatena oon Siglia bie ©umme oon 42.355 ©ulben unb 30 
$attaren empfangen ju ^aben, jeben ®u(ben ju 20 ^attaren flam 
brifd)er anfinge geregnet, unb ift ba« in guter {Rechnung unb um 
fo oiet weniger oon ber ©umme oon 55.000 ®utben be«felben 
SBertlje«, welken ber §err ®raf Subwig unb bie grau ®rafin, 
feine ®emalin, burc^ ben oorliegenben ß^econtract, ber oor mir bem 
benannten SRotar am fefetoerwi^enen 14. 3uni unterjeic^net ift, ber 
genannten grau Donna SRagbalena jum SWufcen unb SSort^eil i^rer 
ß^e ju geben oerfprod)en l)abcn. 

Die genannte ©umme oon 42.355 ©ulben 30 $attaren ge- 
bauter 3ßünje würbe bejaht unb überliefert ju oerfdpebenen 3Ra(en 
in baarem ®elbe bem £>crrn unb ber grau af« Setfjeiligten; bie* 
felben erflSren fid) bamit jufrieben unb richtig bejafytt. ©ie ent< 
fagen ber 9ht«nal)me, al« ob ba« ®e(b nod) nid^t jur Slu«jaf)(ung 
gefommen wäre unb bem äaljlungöbeweife, fowie anbere im gleiten 
galle rebenben ®efefee, unb quittiren unb fprec^cn ber ©d)utb (ebig 
burd^ biefen gegenwärtigen Slct ben $)crm ®rafen Subwig unb bie 
grau ®räpn, feine ®emalin. 

©0 gefallen in ber ©tabt SBrüffet, Jag, üKonat unb 3al)r, 
wie oben unter eigenljänbigcr Unterfd)rift ber genannten ßompa» 



- 59 — 



rcnten unb in QHftetUDart ber $erren b'gguiloj unb töegnier oon 
$coe at« baju beftettte 3 eu 9 c "- 
Unterjeid)net 

ber ©raf oon Suquol). ÜÄagbatena Siglia. 

Unb lüciter unten s JKarfu« *ßr<Sooft, öffentlicher Sftotar, jum 
3eugniß oon allen biefem oben ©efagten eigenljanbig unterzeichnet. 

3tu« biefer (5i)c mürbe ba« einjige Kinb Start Gilbert geboren, 
mefdje« ber ©tammoater fammttidjer jefct lebenber ®rafen unb 
©rafinnen oon 33uquot) ift, 

35er ©raf Karl ©onaoentura , ber berühmte faifertidje ®e* 
neratiffimu« im breißigjä^rigen Kriege, blieb befannttidj am 10. 3ufi 
1621 bei 9ieul)aufet in Ungarn unb mürbe, nadjbem er furje 3*it 
in ber 3ranji«fanerfird)e jum Ijeil. Kreuje in SBien beigefefct mar, 
im 3aljre 1623 in ber Kirdje feiner ^errfdjaft SRofenberg in Soljmen 
(hinter bem Sittare beim ßingange in bie Ktrd)e, tinf«) jur ewigen 
ftufje besaitet. 



Itatifett nbtv frit $viiflid)t gamillt $i$lia. 

£)ie gamitic JBigtia ift uratt. @ie fommt fdjon in Urfunben 
be^ $erjogtl)um« SKailanb im 11. 3al)rl)unberte cor. 3lu« ifjx 
$eid)nete fid) ber ßaüatiere ^aoto ©iglia befonber« au«. ÜDicfer 
ftanb in 3)ienften ber #erjoge oon SDiailanb at« ©efanbter beim 
Zapfte, Kaifer, bei Königen unb anberen Surften ber ßljriftenljeit. 
Sein 33ruber ©iooanni Antonio, erft apoftotifdjer ^rotonotar, bann 
f)erjogtid)cr Senator, mürbe oon Kaifer üWajimitian I. im 3al)re 
1501 in ben SReid)«grafenftanb erhoben. @r mar feljr beliebt beim 
§erjoge Submig SWoro oon 9Jiattanb, ber it)n ju feinem Kammer* 
Ijerrn ernannte. Snbeffen, al« ber £>erjog, feiner Staaten beraubt, 
fid) nad) 3)eutfd}tanb jurfitfjog, blieb er bei iljm nebft feinem ©oljne, 
ber ben $erjog ÜÄaytmilian, melier burdj ba« Jpeer ber Sigue 
mieber in feine SRedjte eingefefct mar, nadj SKaifanb in bemfetben 
2lmte jurfief begleitete. 35iefer fc^enfte iljm für feine SSerbienfte bie 
©fiter eine« SSermanbten, be« SRebeften 8eo 33igfia. 

Kaifer Kart V. ertaubte iljm im 3al)re 1525 bie jmei ge* 
freujten 3Iefte be« fjerjogtljum« Surgunb in fein ©appen aufju* 
nehmen. 

Stadlern Sranj IL mieber in ba« §erjogtIjum 3Jiai(anb ein* 
gefegt mar, finben mir ifjn unter beffen oertrauteften 9tätljen. 3)er 
§erjog übertrug ifym bie Regierung oon Dftia unb beffen ©ebiete; 
er madfte il)n jum ©rafen bc (a föicca unb beut ooffreidjen ©ute 
©erona mit beffen SubttjOY. 

6r fd)enfte iljm außerbem ba« Öefyen t>on ©tanote unb Sampo* 
teftro im ftürftentljume ^ßaöia für fid) unb feine SWadjfommen. 
SMefe« beftStigte ebenfalls ber Kaifer, bem er ben ßib ber Sreue 
im Sttamen be« §erjog« teiftete unb bei bem er at$ ©efanbter be$ 
§erjogö mit au^gebe^nter 9Sottmac^t blieb. 3n biefem Stmte be* 
naf)m er fic^ fo getieft, baß er nidjt allein bie föeftitution feine« 
§erjog« unb beffen $erjogtljum« bemirtte, fonbern auc^ ber Ur* 
^eber be« ^rieben« üon ganj Italien mürbe, mie folc^e« ber Kaifer 
fetbft im gebrudten ÜRatfifcfte be« Snnbniffe« bon ©otogna beftatigt. 

!Cer ©raf ©iobanni Antonio unterlieg jmei ©5^ne, ben 5Kon* 
fignore 3Mdjior, einen ^rataten bon ^S^fter föedjtfdjaffentyeit unb 
großem SSerftanbe; itjn ernannte ^ßapft ^iu« V. jum Legatus a 
latere beim Äaifer SRajimitian IL, unb ben ©rafen SBattljafar, 
ber feine ©fiter mit benen bon ßimibo, ©aragno, ÜÄarinone unb 
ßarbonate oermeljrte. 



@r oerma^lte fid) mit ber ©räfin ÜÄagbafena Slffattati unb 
geugte mit i^r brei ©offne, ben ©rafen Öubmig, ben SDionfipore 
©iobanni ^attifta unb ben na$gebomen Öaltfjafar. Der erfte 
bieute bem § au f c §a^^Mvg smanjig 3al)re in glanbern , guerft 
af« 9?eitercapitan, bann at« Dberfter ber beutfdjen Regimenter . mit 
großem SRuJjme, 3Wut^ unb Slu^bauer in ben gefa^rtic^ften. Sagen. 
@r braute bie bcutfdjen Regimenter fo in Slnfe^en, baß fie in jienen 
Säubern nie anberä a(« bie $Bad)t ber Kanonen genannt mürben, 
©et ber ^Belagerung bon Dftenbe jeigte er fid) befonberS tapfer, 
ba er guerft mit feinen Deutfc^en in bie Seftung brang. (@r ftarb 
1608 ju Srfiffel unb mar ber ©emat ber Oo^anna üon ©terf^. 
^n feiuem $)aufc mürbe bie ©räfin 3)iagbafena oon Sigtia er* 
gogen, beren ^eiratöcontract berfetbe mit feiner ©emalin, mie mir 
oben gefe^en ^aben, untertrieb.) 

Der 3meite ©o^n be^ ©rafen ©attfyafar, ©iobanni öattifta, 
mürbe am römifdjen §of oom Zapfte in triefen f^mierigen Kirc^en^ 
gefc^aften gebraudjt, bann 3um 93if^ofe bon ?at)ia ernannt unb 
atö 5Wuntiu« jum Könige oon Portugal getieft. 

3Son bort jurficfgefeljrt, mibmete er fic^ in ^ßaüia mit (gifer 
ben !ird)tic^en 2lngefcgen^eiten, mofefbft er auc^ ftarb. 

Der jfingfte ©ruber Salt^afar mürbe (Einer ber fecfyig leben«* 
länglichen Dccurionen ber ©tabt SDiaifanb. Gx beforgte auf ba« 
©efte ba« SBo^t ber ©firger unb mürbe ju bieten ©efanbtfc^aftcn, 
mie beim ©roßfjerjoge oon So«cana, ben ^erjogen oon ßot^ringen, 
Sägern, Marina unb Urbino oermenbet. Slnf ©efeljf be« ©rafen 
Suente«, ©ouoerneur« oon SÄaitanb, oerfperrte er bie ^Jäffe be« 
SJaftelin ben ©raubunbtnern jur 25ert^eibigung ber maitanbifc^en 
©taaten mit großem Slufmanb unb auf eigene Kofteu. 

3n einem ©treite jmifdjen bem ^erjoge oon 5Wobeua unb 
ber SRepublif Succa mürbe er jum ©c^ieb«ric^ter ermaßt. Sr 
fc^tic^tete benfelben fo gut, baß er baburdj oerljinberte, baß bie SRu^c 
3ta(ien« geftört mürbe. (Snbli^ mürbe er ^etbjeugntetfter ber mat> 
tänbifc^en Sruppeu. ßr Ijintertieß oon ber ©rafin Suftina 95i«conti, 
feiner ©emalin, jmei ©öfjne unb eine Softer; (efeteic oermäljlt mit 
bem ©rafen Kart ©onaoentura ©uquot). 

ÜDer jungfte ©oljn granceäco, im 3at)re 1614 apoftofifc^er 
Referendario della segnature di grazia e di ghistizia, mürbe 
fpater 33ifd)of oon ^ßaoia unb ßarbinal. 

©ein äftefter ©ruber jeigte fid> befonber« al« Srbe be« 
SRu^me« feiner 3Sorfa^ren. @r bemie« in aßen §anbtungen ben 
SBert^ feiner ©eefe, bie einfielt feine« ©eifte«. 

3um ÜDecurio feiner SSaterftabt, anftatt feine« oerftorbenen 
33ater« ernannt, trat er at« fteinb ber 5Ru^e in Krieg«bienfte. @r 
ging auf bie berühmte Krieg«fc^u(e na^ gtanbern unb bann nad) 
£)eutfd)lanb. (Sr biente bem Kaifcr jmötf 3af)re, guerft at«|)aupt* 
mann einer ßompagnie oon 500 beutfe^en 3nfanteriften, oon ber 
Nation, bie i()n megen be« Slnbenfen« an feinen £)f)eim Submig 
befonber« liebte, bann a(« Dberft oon 4000 Leitern in jmei 5Regi^ 
meutern, mit melden er fic^ unter bem Sommanbo feine« ©dimager« 
in ber berühmten ©c^lac^t bei ^rag im 3af»re 1620 befanb. l9 ) 

ÜDort jeigte er fic^ nic^t meniger at« mutiger ©olbat, mie 
at« ein erfahrener Sommanbant. Sei ber (Eroberung oon Sleu^äufet 
in Ungarn unter ©raf Söuquot) führte er einen £f)eit be« ©efe^te« 
im #eere. ©päter, am 2:age im Söalbe oon Nürnberg, jeigte er 
foldje Japferteit unb geb^aftigfeit ben 5«nb ju befämpfen unb 
f)iett fotdien ©tanb, baß man it»m attgemein ben glucflid)en 2lu«^ 



'•) ©raf ©uquov fanbte i^n mit ber Reibung be« Siege« am Söeigcn 
Söerge jum Äaijcr nad) SBien. 



8* 



- 60 — 



gang be« heftigen treffen« jufd>rieb, u>e«»egen il)n ©eneral SBatb* 
ftcin mit großem 8obe jum ©enerat*©ergeant*2Rajor ernannte. 

Äaifer fterbinanb machte iljn ju feinem Sammerljerrn unb 
ernannte tyn jum SKartgrafen be« ^eiligen Wömiföen {Reiche« mit 
feinen Sttadjtommen beiberlei ©efd)ted)t«. 

©otcfye« gefdjaf) am 8. 3Äai 1633 in (Srttägung feiner Dtcnflc 
für ba« faiferlidje §eer unb ba« SSatertanb. 

SRad) SDiailanb jurüdgeteljrt, blieb er nicf)t müßig. 3m Oaljre 
1635 führte er faiferltcfye Gruppen jum ©djufee Sßailanb« gegen 
bie ftranjofen an bie ©renjen Don SCirol unb gegen ba« SBaltelin. 
Dann naljm er ferner am Äriege in Deutfdjtanb ZfftiL 

3m 3al)re 1638 unterjubelte er mit ben ©raubünbtnern 
in ©acfyen ber- {Religion unb löftc biefen Auftrag jur 3wfricbenl>cit 
bc« Äönig« t>on (Spanien. 

Dann Ijatf er bem ©eneral ®ö(j bei #rcifad). ®leid) tljätig 
mar er in öejug auf ben Oberbefehl über bie mailänbifdjen 
Gruppen. 

Stticfyt jufrieben, bem Äonige in ^erfon ju bienen, gab er tfym 
feinen ßrftgebomen, ben ®rafen Saltfjafar, roeldjer al« $aupt* 
mann ber beutföen Onfanterie im SRegimente be« Dberften ®ilba« 
jum ©djmerje feine« 33ater« unb be« ganjen §cere« ftarb. 

©pater würbe ©raf änton ©eneral ber Saoatlerie oon 2ftai* 
lanb, al« melier er in ftofge ber Dielen ©trapajen ftarb. 

@r unterlieg dou feiner ©emalin: 

1. Slnna ©erbettont bie SDiarquifc 2Wargaretl)a, oermaljlt mit 
bem 2Äard)efe Dctaoio ßufano, aufterorbentlidjem 9)iagiftrat«<Quä* 



ftoren; 2. bie SWarquife Suftina, ©emalin be« ©rafen $ercule« 
83t«conti, farbinifcfyen Artillerie ©eneral^ ©ouaerneur« oon Somo, 
fönigltdj fpanifcfyen ©eljeimratf)« unb ©eneratcommiffSr ber mai« 
tönbtfd)en £ruppen, unb 3. ben ©rafen Äafpar, ÜÄarfgrafen be« 
^eiligen {Römifdjen föeidje«. 

Diefer Sabalier würbe Dorn faiferlicfyen ©eneral in Statten 
©rafen oon Slnfefort jum Hauptmann feiner Sompagnie am 15. 
Oanner 1657 ernannt , bann burd) Don i*uigi $once bi 8eon, ®ou* 
oerneur unb ©eneralcapitan ©einer fatfyofifcfyen SHajeftfit jut ©c* 
loljnung ber treuen Dienfte feiner 93orfal)ren, oor allem feine« 
SBater« be« ©rafen Antonio, jum Slbjutantcn feine« ©cfymager« 
be« ©rafen $erfufc« 93i«conti ernannt. 

©eine ©emalin War ©rafin SManca, Softer be« ©rafen 
$ietro 33i«conti ©oromao, fpanifdjen geheimen Statte« unb ©d>me* 
fter be« ©rafen ftabio, Hauptmann« ber ?eibcompagnie be« ®ou* 
berneur« Don ßuigi. 

©eine Sinbcr waren bie ©rafen Antonio unb ftrance«co. 



$i« f)iel)er reiben biefe Aufteilungen, bie bi« jum 3af)re 
1674 geljen. 

©ie finb in italienif^er ©prad>e »erfaßt unb oon mir 
überfefet. 

3d) fanb biefelben in ber ©ibliotyef be« regierenben dürften 
Don ©c^warjenberg im ©d)loffe gu Ärumau. 



'^S^^r^ 



f v c i| b n l. 

?fs ftaifns jMnjrtmUinii I. Surnirre unb ^Uummrrrirn. 



Jperauögegefcen 

mit £Uerl>5d>fter Genehmigung Sr. <tltajrfiät bes ^aifera «IFranj ^ofept) I. unter ber Leitung bes k. k. gberftkämmerers, 

«fFelbjeugmetftrra §fr<m$ trafen ^fofftot be grettttetriffe 



Qttiritt **tt Jeittter. 



$ra*twerf in ff. gotto. SBicn 1880-1882. $ru<f uub $$ir(aß von $botf ^o^aufen, f. f. #of*$öud>bvucfer. 



finter biefem Xitel liegt üor uns ein 3Bert Don fo fyeroor* 
ragenber öebeutung für #eralbif unb ©enealogie, bajü wir e« 
al« unfere ^flic^t anfetyen, bie Slufmerffamfett unferer geehrten 
8efer auf ba«fetbe ganj befonber« ju lenfen. 

©er fofte mutigen Slnorbnung be« Sßerfe« folgenb, motten 
mir e« im SWadifteljenben oerfudjen , au« ber fyiftorifdjen (Einleitung/ 
meldje ber 93erfaffer, $err {Regierung«ratö Quirin föitter oon 
Seitner bem SBilbermerfe boranfiettte, eine turje Ueberfidjt über 
ben Snljalt be«felben ju bringen. 

©ntljeitung be« SBerfe« : Da«felbe {Reibet fid> in bie Ijiftoriföe 
(Einleitung unb in bie focfimitirte ©iebergabe ber Original* 
Sitberljanbfdirift, mie folgt: 

1. (Einleitung. Da« Steuere be« Sobej, bie Stnorbnung 
ber SBilberljanbfdirift unb Stnbeutungen über bie ftünftter, metd)e 
an bem ©Überwerfe arbeiteten. — (Entftel)ung«gefcf)idjte unb fernere 
©d)icffale be« gretybat nad) bem £obe be« ftatfer«. — Snljalt unb 
©efen be« {Jretybal ; ber te$ttid)e Driginalentmurf junt ftretybal. — 
SrftSrung ber im gretybal borfommenben 9?itterfpiefc auf Orunb* 
tage be« babei gebrausten {Renn*, ©ted)*, £urnier* unb ftampf* 
3euge«, Sßotijen über bie SDiummereien. 

2. Die Original *©itberl)anbfd)rift. Der faefimilirte 
Slbbrucf be« au« 13 goliobtättern beftetyenben, mit ßorrecturen Don 
be« Äaifer« £anb berfefyenen $Wamen«oerjeidjniffe«. — Da« Silber* 
»er! in f)eliograpf)ifd)er Sßiebergabe, 255 Slbbttbungcn entfjattenb. 

3. SRegifter ber im ftretjbaf öorfommenben ^erfonennamen. 
Die ©ilberljanbfdjrift, metdje unter bem £itet „gretybal" bie 

Surniere unb SWummereien be« Satfer« üWayimilian I. oeran* 
fdjaulitfit, gehört ju jenem ßtyftu« t>on ^radjtmerfen, bie jur 33er* 



ljerrlid)ung ber eigenen Saaten in ben erften jmei Saljrjeljnten be« 
16. 3af)rf)unbcrtc£ Don aKajimilian L fetbft gejdjaffen unb mit 
mal)rl)aft faifertidjer SDiuniftcenj au«geftattet mürben; bie« finb 
ber £l)euerbanf, ber S5$eif$*ftunig, ber £riumpf unb bie @f)ren* 
Pforte. 

lieber ba« Steuere be« borliegenben Sobej erbringt ber 3Jer* 
f äff er, geftüfet auf Dorfommenbe $apterfabrif«jeid)en unb-fonftige 
SKerfmale, benSemei«, baß ber jefeige Sinbanb be« iBtlbermerfe« 
nid)t älter al« ba« 3aljr 1559 fein fann. 

3n bem fieben Sogen umfaffenben $Wamen«oerjeid)niffe, »et* 
d)e« jum Original^obejc gebort, unb bie tarnen ber Damen, Dor 
njetc^en, unb ber Ferren, mit »eichen SKajimilian I. „gerennt, 
geftoc^en, gefämpft unb gemummt ^at <J , enthält, er flehten bie 
ßorrecturen oon be« Äaifer« eigener $anb, fowie bie $anbfd)rift 
feine« ©e^eimfe^reiber« Wlaxic Sre^fauermein nad)geh)iefen. 

SBeiter« erläutert ber SSerfaffer bie äufcere änorbnung be« 
Silbermerfe« unb gibt Slnbeutungen über bie Äunftler, meiere \i§ 
an ber 9lu«fü^rung be« SUbermerfe« beteiligten; barau« ent* 
nehmen »ir bie intereffante £l)atfad)e, bog Äaifer SMaj I. bereit« 
im 3al)re 1502 feinen $offdjneiber STOartin krummer beauftragte, 
berfelbe „fot all munteret) fo t. 3Rt. l)c gebraust ^at in ain bud) 
mallen laffen 11 . Dag ber taifer fe(tfamer»eife feinen $)off(^neiber 
mit biefer Aufgabe betraute, fann mofjf nur barin feinen ®runb 
gehabt ^aben, baß il)nt baran gelegen mar, bie Sbbilbungeu ber 
mannigfachen unb mitunter abfonberlic^en Softüme, meiere bei ben 
9)kmmereien gebraust »urben, mit mogtic^fter Sreue im SJitbe 
erhalten gu fe^en. — SBeiter« erfahren mir au« einem ©riefe be« 
Saifer« au« SKiebermefet Dom 14. Dctober 1512, bag berfelbe ben 



— 62 — 



größten Streit ber Silber jum ftretybal in ßöfn fyabe anfertigen 
(äffen. — Der Serfaffer unterföeibet in Serficffidjtigung ber 
Sonception unb STcdjntf 26 uerfdjiebene 2Äeifter, welche an ber 
2luSfül)rung bes Silberwerfes beteiligt waren, unb bringt aud), 
um bie »eitere ftorföung m $ ^en SDieiftern ju erteiltem, eine 
genaue Ueberfidjt ber Silber, bie jeber Sinjetne gefdjaffen tyat. 
5Hun folgt eine artiftifdje ©ürbigung ber Silber unb bie frin« 
weifung, baß bas bortiegenbe Silberwert eigentlich ben 3wecf fjatte, 
als fünftlerifd)er Sntwurf für bie SluSfüijrung in #oljfd)nitt ju 
bienen. 

Ueber bie SntfteljungSgefdjidite beS gretybat unb über bie 
3Äitwtrfung beS ÄaiferS an bemfelben bringt ber SSerfaffer eine 
ganje {Retye urfunbltdjer Setege, aus melden nid)t nur bas all- 
mälige ftortföretten beS öorltegenben fünfttertfd)en SntmurfeS, fon^ 
bern aud) bie 3nangriffna^me ber 2fosfüljrung in #oljfd)mtt ju 
entnehmen ift. ftünf $ofjfd)nttte au« bem gretjbal, bie nod) bei 
Scbjciten bes $aiferS ju ©tanbe famen, finben fid) in pljotojinfo» 
grapfjifdjer ©iebergabe bem £ejte eingefügt. Daß biefe jum Streite 
befannten unb Don Sartfdj irrtyümlid) bem 2Ubred)t Dürer juge* 
fdjriebenen fwtjfdjnitte gum ftret)bal gehören, ift erft burd) ben 
SSerfaffer ftd)ergeftetlt worben. 

9tfd)t minber intcreffant als bia Sntftel)ungSgefd)id)te finb 
aud) bie weiteren ©djidfale beS greljbat nad) bem £obe beS 
Saifers. — Da« Silberwerf mar burd) jwei 3af)rl)unberte fo gut 
wie üerfdjollen unb erft anfangs biefe« 3afjrl)unberteS braute 
2l(oiS $rimiffer baSfefbe in §ormai)rS f)iftorifd)em £afdjenbud}e 
bem publicum burd) eine furje Slnjeige in Srinnerung. Dod) 
würbe baSfefbe bis in bie jüngfte 3"* eben nur als ein fjod) im 
tereffanteS £urnierbud) gewürbigt, baß es aber mit ben übrigen 
©erfen beS $aifers in ctyftifdjem 3ufammenljange ftel)t unb 3ur 
frittfdjcn Seurtt)ei(ung beS ®anjen nid)t entbehrt werben fann, l)at 
bislang SWemanb geahnt. 

©aS ÜRajimitian I. mit ber Verausgabe feiner foftfpietigen, 
in itjrer SluSftattung Spodje madjenben 'ißradjtwerf c , ju wetzen 
ber $ret)ba( gebort, junSdjft bejwedte, fagt berfelbe im ©eißfunig 
mit fdjfidjten ©orten: ,,©ann ain JKenfd) fttrbt, fo böigen 3me 
nidjts nad) bann feine wercfl), — ©er 3me in feinem leben fain 
gebadjtnus madjt, ber f)at nadj feinem tobt fain gebadjtnuS tmb 
besfelben menfdjen wirbt mit bem glodenbon oergeffen tmb barumb 
fo wirbt bas gett fo 3dj auf bie gebedjtnuS auSgtb nit oerloren." 
Da« Seftreben, wie es I)ier in unbefangenfter ©eife unb otyne 
{ebe prafylertfdje Ueberfjebung auSgefprodjen wirb, für bie ©i^crung 
bes eigenen SWadjruIjmeS in nad^^attigfter ©eife felbft forgen in 
wollen, diaratteriftrt ben JJaifer fo re^t als JJinb feiner t?on 
^umaniftif^er ©eifteSric^tung burcfybrungenen 3 e ^- ®^fe 8uft 
an ber SSerljerrlidjung ber eigenen ^erfon lag im ©efen ber üon 
berechtigtem ©ctbftgcfü^I getragenen ^umaniften, bas iebe falfc^e 
Sef^eiben^eit ausfe^toß. Sei bem unüerwüftlt^en literarifdien 
©c^affenSbrange unb ber burd) feinerlei ©orgen abüuf^wö^enben 
Sunftfiebe, bie ben Äaifer befeetten, erfdjeint es natürlich, baß er 
in @po$e ma^enben $rac^tpub(icationen bas geeignetfte äßtttel 
gur ©rreid^ung bes beabftdjtigten 3^e(feS gefunben ju ^aben 
glaubte. 

3m ftreljbal ^atte ber Äaifer bie {Rennen, ©tedjen, tfimpfe 
unb SUhimmereien, bie er gu üerfdjiebenen &titm unb an öerfc^ie^ 
benen Orten gehalten, ju einem poetifd)en ®anjen, als ritterliche 
SKinnefa^rt um SÄaria bon Surgunb, fünftterift^ geftaltet, fi^nfi^ 
wie er im fcljeuerbanf, ber auf ben gre^bal im ctyflifdjen 3« # 
fammen^ange unmittelbar folgt, in bie ßrjfiljlung öon feiner {Reife 
jur ^o^jeit nat^ Surgunb berfdjiebene Segeben^eiten, jumal bie 



$äi)r(id)feiten feines SebenS, ju einem poetifdfen Silbe jufammen^ 
faßte. Ueberbticfen wir biefen gangen £t)f(us in ber poetifdjm 
unb aUegorifc^en Sonception bes ÄaiferS, fo fe^en wir im 5ret)ba( 
bie ritterliche ÜÄinnefa^rt um 3D?aria bon Surgunb, im Steuer* 
ban! bie $)oc^jeitSfa^rt nad) Surgunb, im ©etßtunig bes ^aiferS 
SebenS* unb ^egierungSgefc^ic^te, im Iriumpf) bie Ser^errlic^ung 
feiner Saaten burc^ einen aUegorifcffen ©iegeSjug unb in ber Grtjren* 
Pforte enblic^ fein unb feines $aufeS 9fu^mesbenfmat ! ). 

SWun folgt ber öoüin^altfic^e 9lbbrucf bes 16 ^oliofeiten 
umfaffenben ^anbfc^riftlic^en DriginalentwurfeS für bie Slnorbnung 
beS ftretybal, mit einem fjaefimile ber oon ber $anb beS SaiferS 
I)errüf)renben Sorrecturcn unb SWarginafnotijen. 

Der (Sobejc beginnt mit einem Prologe: „SWun wer öon 
furfeweit lefen wif unb (uftbarlidjcn Dingen, ber nem für ftd) bie 
9titterfpil, ba ahter nac^ eer t^ut ringen, 9llS {Ritter fjret)balb 
^at getfyan, aus 5Ritterlid|em gemutc' 1 u. f. w. gtol. 3 beginnt 
ber SCejt: fr 2l(S nun ber fyodjueruembt 3ungling ber bre^ ©bellen 
mtb fc^enen 3uncffrauen wunberbarfic^ anf^nnen onb 3"^wttung 
oernommen, 3ft barbur^ fein 3ugentlid) ^erfe önb. gemut fo mit 
großen ^reiben önb lieb Sntjunt worben" u. f. w. Der ©djfuß 
lautet: „wit bamit biß Sbel buec^ »on bem wunfamen mtb {Runu 
reichen gret)balb im namen ®otteS geenbet ^aben, rnib mic^ ^infür 
auf baS anber bued) Don feinen traten tmb wunberbarn 3^uallcn 
wenb oerferen. Dann bo er t>on feinem üatter fc^ieb ju feiner 
^e^rat, wolt (Sr ^infür nit mer greljbalb genennt fein. Darumb 
3m fein $erotb ainen anbern namen geben mtb t)at 3n ge^aiffen 
£euerbanfl) wie f)erna^uolgt." 

Sine banlenSwert^e Seigabe jum richtigen Serfianbniffe ber 
im Sfretybal »eranfc^aulic^ten SRitterfpiete finb bie Dom £errn SSer- 
faffer gegebenen Srtlarungen über bie bei ben begebenen {Rennen, 
©teeren, fiampfen unb beim furnier gebrausten ^arnifc^e unb 
©äffen. Die jtjftematifdje älnorbnung, bie ftrenge bei ber ©at^c 
bleibenben unb gerabe barum leicht üerftänblidjen Srllärungen 
beurfunben ben gewiegten gadfjmann. ©ir ^aben in ber beutfdjen 
Literatur fcin ©erf, welkes biefen für ben £eralbifer beac^tenS^ 
wertljen 3^^ig beS ©affenwefenS, aus ber 3 C ^ *t$ ÄaiferS 
ÜRajimifian I. in fo inftruetiuer ©eife befjanbeft als bicS ^ier 
auf wenigen Drucfbogen ber 5aü ift. — 3«^ feisteren ©er* 
ftünbniffe finb biefem äbfdfjnitte Detail^Slbbilbungen nad^ Original* 
§arnifdf)en aus ber 3^it beS ÄaifcrS 9Kaj I. beigegeben. SS finb 
bieS: jwei Safeln mit {Rennjeug, eine Jafet mit ©tedjjeug, ehtc 
Xafel mit STurnicrjeug, eine £afel mit {Roßjeug, eine iafel mit 
©attetjeug unb jwei STafeln mit Kampf jeag; unter letzterem aud) 
ber fiampff)arnifS beS Staube be Saubret), Jenes frangöftfe^en 
{Ritters, ben 2fta? hnitian I. in einem im 3a^re 1495 ju ©ormS 
gehaltenen furnier befiegte. 

Son befonberem 3ntereffe für ben ^eralbifer finb bie in 
biefem Silberwerfe üorfommenben §elmjierben. Diefelben pnb 
nur jum geringen Steile jene, welche ben betreffenben gamiüen 
felbft geboren, fo erfd)eint einmal ein ®raf t)ön 3*>ö cr « m ^ bcm 
Sracfenfopfe feines |)aufeS als Sleinob, meift finb es pf)antaftifd)e, 
felbft erfunbenc ober burd) bie $erjenSbame gewfi^tte ober oerlicfjene 
abgeic^en, bereu befonberer ©inn uns woljl in ben meiften fallen 
®et|eimniß bleiben wirb, ©agt bodfj Saifer SWajimilian I. felbft, 
baß if)tn feine Dame (9Äaria oon Surgunb) bie Dt|ren als Äteinob 



r ) 2)cr SBeißhtnig, ber £riump&aua unb bie ö^venpforte finb in «*• 
brücfen bon ben alten Dria,inaI*$>oljftöcfen mit bem bor wenigen 2Boc$en er^ 
fd^ienenen Sa^rbuc^e ber runftyiftoriföen Sammlungen be« «Herjö^ften Äaifer» 
taufe* t^eilmeife jur 3luegabe ödan^t. 



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— 63 — 



gu führen gegönnt f)&be. Daljer and) t>a« öftere Sorfommen be« 
©Fleier« auf unb um biefe Sleinobe, ^u »eichen bie abfonber* 
Haften Dinge, als SBinbmüljtenräber jc. berwenbet mürben. 

SWäcftft ber 3agb unb bem STurnter geborten bie SÄummereien 
3U ben t>om ftaifer befonber« betoorgugten Vergnügungen. S« war 
feine 8uft, fröl)(id)e 9Jhtmmereien anguorbnen ober ber Sinlabung 
gu bergteidjen gu folgen; gerne Derfefyrte er bei folgen ©etegenljeiten 
trauttd) unb freunblid) mit Sfirgern unb Ärieg«genoffen, erfdjien 
in ben SReid)«ftäbten bei Sängen ber ^ßatrijier unb ber 3önfte, 
unb tangte felbft mit ben frönen fernen unb Södjtern. ©eine 
Seutfeligfeit war um fo größer, je unerfcf)üttertid)er ba« 4öctt>ugt* 
fein feiner SBürbe in if)in lebte, ©eine außerorbentlidje Sieben«* 
roürbigfeit unb ritterlid) feinen formen erregten überall ungeteilte 
Semunberung. @o berietet un« ein Bdtjjwtoffe, ber fadjfifdje 
Sbelmann Dietrid) oon ©djadjten, ber fid) im Safjre 1492 am 
$ofe gu 3nn«bru<I auffielt, über SÄajimilian L: „9!un miß id) 
oon bem römifdjen ftönige treiben, baß id) in SBafjrfyeit fpredjen 
mag, baß e« fo ein feiner güdjtiger gürft tft, mit allen feinen 
©eberben, befonber« an bem lange fteljet bie fönigl. SRajeftät fo 
fürfttid) an, at« id) Je einen gefefyen f)abe". — Die ritterlidje 
(Sfcgang burgunbifdjer $offitte, berbunben mit beutfdjer Sreuljergig* 
feit, bie er bei foldjen Slnlaffen befunbete, matten il)n gum Sieb* 
tiitg feine« Söffe«, ba« nod) I)eutc mit 2BoI)tgefatlen ber legten 
ljerrlid)en SRittergeftatt be« fdjeibenben ÜÄittelatter« unb be« teut* 
feligften $aifer« gebenft. 

3n cutturgefd)id)tfid)er Segiefyung pnb bie im ftretybat bar* 
gepellten SDiummereien üon befonberem wiffenfdjaftlidjen 2Bertl)e, 
ba bie t>eranfd)autid)ten $anbfungen unb Softüme burd) ben Äaifer 
felbft beglaubigt erfdjemen. Ueber bie Slrt ber Sfinge, in«befonber« 
ü6er bie ?ra^t unb SDiannigfaltigleit ber ©toffe an ben Kleibern, 
welche bei ben 3Jiummereien entfaltet würbe, barüber geben bie 
urfunbfidjen 3lufgeid)nungen, welche ber Serfaffer ber erffärenben 
(Sinteitung gu ben üKummereien beifügte, einen intereffanten Som* 
mentar. 

Sftun folgt ba« Silberner! in l)etiograpf)tfd)er SSMebergabc, 
255 Slbbilbungen, nad) ber änorbnung be« Äaifer« in 64 Surnier* 
l)öfe geseilt unb berart georbnet, baß an jebem £ofe ftet« ein 
kernten, ein ©teeren, ein Äampf unb eine SWummerei auf ein* 
anber folgen. 

Sei ber SReprobuctton be« Silberwerfe« würbe bie $etio* 
gratmre unb ber ©d)wargbrud au« ber Urfadje gemäht, weit ba«* 
felbe fdjon in feiner erften anläge gur 2tu«fül)rung im $olgfd)nitt 
unb ©djwargbrud beftimmt war. Ueberbie« ermöglichte bie $elio* 
grabure bie getreue SBiebergabe be« Originale« in einer SBeife, 
welche bie tünftterifetye Snbtoibualttät ber eingelnen SKeifier in 
alten Detail« erfennen läßt. 

35a« Urteil über bie fünftlerifdje Qualität biefer SRepro* 
buction«weife überlaffen wir, ol)ne weitere Semerfungen, bem ge* 
ehrten Sefer unb ertauben un« auf bie gu biefem 3toecfe biefer 
Sefpred)ung angefügten Don brei berfdjiebenen SDieiftcrn I)errüf)renben 
Stätter gu Derweifen. 

Den ©c^tuß be« SBerfe« bilbet ein SRegifter über bie im 
5ret)bat borfommenben ^Jerfonennamen mit Slngabe ber färben, 
ber Derfen unb §elmgierben ber Xumierenben unb ber Softüm* 



färben ber bei ben SWummereien Set^eiligten, cnblit^ mit genea* 
togifc^en unb auf bie Surniere begüglic^en Zotigen. 

Durt^ bie Seigabe biefe« SRegifter« fdion allein fyat ftd^ ber §err 
Scrfaffer ein mefentlicfye« SSerbienft für bie §eralbif unb ©eneatogie, 
fowie in«befonbere für bie 8?amiliengefd)id)te ber meiften bamat« 
blüljenben beutfe^en, öftcrrcid^tfdjcn unb nicberlanbifdjen 5lbel«* 
gefd)tec^ter gu Snbe be« 15. unb Slnfang be« 16. 3al)rf)unberte« 
erworben. 

Die 3wfömmenftetlung be«fetbcn war feine teilte, ba bie 
au^ ftrcljbaf angeführten tarnen meift corrumpirt, wa^rf(ftein(ic^ wie 
fie bamal« in intimem SSerfeljr gang unb gebe waren, erfdjeinen. 

Diefe 5Wamen ridjtig unb bie eingelnen ^erfonen feftguftetlen, 
fowie in bie ©eneatogie ber eingelnen ®efd)tec$ter am gehörigen 
<ßlafee eingufügen, enbtid) über felbe, wenn irgenb möglid), eingelne 
Ijiftorifc^ beglaubigte Zotigen gu bringen, erforberte Diele müljfame 
Jiac^forf^ungen unb Sergleidie unb fielet man ben wenigen Sogen, 
auf weldjen biefe« SRegifter präeifirt ift, ben umfangreichen wiffen- 
fdjaftlidjen Apparat, auf wetzen ftd^ fetbc grünben, nid)t an. 
©ewiß auef) ein SSorgug, ben bie 8efer, welken bie oft unliebfamen 
Unterbrechungen burc^ gelehrte änmerfungen erfpart bleibt, banfbar 
anerfennen werben. 

@o reif)t fid) benn biefe« SBerf be« befannten factjfunbigen 
Serfaffer«, ber in jebem 3weige feine« SBirfen« bafynbredjenb üoran* 
gegangen ift unb fetbc gu einem nie geahnten Stoffrfjwung ge* 
bracht, fowie bie wicfytigften 5Refuttate fc^on gu Sage geförbert 
f)at, würbig an. 

9lu«ftattung, Drucf, bie faefimitirten Silber, ber ebenfo ftt)t* 
öotle al« wo^lgetungene Grinbanbbecfet in gepreßtem Seber, geben 
lebhafte« 3 e WQniß/ ^ß olle biefe Jtunftgweigc in SBien in ^öc^fter 
Sotlenbung geübt werben unb machen ber Dfficin, fowie ben 
übrigen 3nftituten unb Sünftleru, wetetje babei beteiligt waren, 
alle S^re. 

Ueber atV biefen Süßeren ©lang unb innere ©ebiegenljeit 
be« SBerfe« barf aber nid)t ber Urheber be«fetben, ©eine Sjceltenj 
ber $)err Dberftfammerer $elj)geugmeifter Stang ©raf golliot be 
Srenneöiüe oergeffen werben, unter beffen fyofyer Slegibe feit bem 
Antritte biefe« l)öd)ften ^ofamte« burc^ $)o^benfetben eine SReifjc 
Don ^ßubticationen ebirt würben, bie in jeber Segie^ung gu ben 
*ißrad)tmerfcn gehören unb berufen finb, nic^t nur bie ©peciat* 
gef^ic^te be« 2tücrl)öcf}ften ftaifer^aufe« , fonbern auc^ bie fünfte 
wefenttid) gu förbern unb in allen SRicfytungen at« ^errtic^e ÜÄufter 
für bie ©egenwart unb fpäte 3ufunft gu gelten. Diefe munifi* 
centen ^ublicationen laffen nur ben einen SBunfcf) übrig, baß 
fic^ red)t batb anbere ä^nlicbe SBerfe, in«befonbere jene, bie ba« 
poetifc^ gefcfyitberte Seben be« testen SRitter« in SBort unb Sitb 
Derewigen unb gum Stbfc^tuffe bringen, auf fließen mögen! 

Die Erfüllung biefe« SBunfc^e« ift un« gewiß, fotange ba« 
l)of)e Dberftffimmereramt unter ber begtüdfenben unb alle Se* 
ftrebungen e^ter Shmft unb SBiffenfc^aft mögli^ft förbernben Seitung 
©r. Sjccetleng be« ^)errn ©rafen fJoMiot be ErenneDiUe fte^t, ber 
e« ftet« Derftanben ^at, ben uncrfcfjöpffidjen ©nabenquelt alle $tit 
bereitwilliger 8ltlerf)öd)fter ÜRunificeng gum Seften ber ftflnfte unb 
SBiffenfc^aften Defterreid)« gu lenfen. 



-^2)^^ 



Bit Mfafitiftn Wüpptribittft tmfo JLfaittipUmt, 



br]itl)BHg5iöri|> lirlsbfpitipnp 



ber 



vergebenen giaxntfien ^mßfer* 



flod) ton ^rtm kfd k. k. $att9-$0f- nnb jSttatsardjioeö unb ht* k. k. ^belsardjrotd ju Wim 



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3Uev*ttfcer »** 9*4eitl)*ttfVit. 



•^*f-- 



1491. 3rat*bru(f, 30. Sfoguft. ffiappenbrief für Sorenj 
ffiincfler. 

ffiappen: 3n ®otb auf fdjmarjem ©reiberge fteljenb jtoei ge* 
freujte ©ergfrafcen (?) mit ftfyoar jen Stielen. Älehtob : ©djtoarjer 
Dreiberg, barauf ein offener golbener glug, oor meldjem bie beiben 
auf bem Dreiberge fteljenben gefreujten ©ergfrafcen. Decfen: 
fd)marj*gofben. 

1528. Speyer, 5. SJWrg. ffiappenbrief für 3» artin 
ffiinc!f)(er. 

©appen: 3n ©Über ein rotf)e$ lateiniföes W. ©ted^elm 
mit fdjroar}*rotl)em ffiulft. Äteinob : (Sin ftfberner glügel mit bem 
rotten W belegt ÜDedfen: rot^filbem. (©. audj 11. 3uni 1720.) 

1531. ffiappenbrief für SR. 5W. (Vorname nidjt genannt) 
ffiinfyler (SSater be* 1571 nobißthrten Saltfjafar SB.). 

Sappen: 3n ©lau ein »über Sttann mit grünem Sranje 
auf bem Raupte, ber mit beiben $änben quer »or bem 8eibe einen 
golbenen 3»eig mit brei (Sidjcln trägt, ©ted)ljelm mit ffiulft unb 
blau*fitbcrnen Derfen. ftleinob: Der mifbe SDiann be« ©djifbcS 
roadtfenb. 

1535. 21. gebruar. ffiappenbrief für Ootyann ffiinctyler 
(ogl. audj 1566. 26. 3Wai). 

ffiappen: Quergetfyeilt. Oben uneberum fcfjräglinfä gereift 
oon Wölb über einem rot^filbern gefd)ad)ten gelbe. Unten lebige« 
golbene* gelb, ©ted)f}cfm mit ffiulft unb rotf) * golbenen Detfen. 
ftleinob: ©artiger ÜÄanneärumpf. 



1539. ffiten, 3. December. ffiappenbrief mit „oon ©unen* 
tau -1 , für granj ffitntfer,~8launmeifter. 

ffiappen: 3n Stau eine geftärjte, bis jur ÜÄitte be* ©d)itbe« 
reid^enbe rotfje ©pifte, aus ber ju beiben Seiten \t eine ljalbe 
golbene ©onne ^ert»orn>5c^ft. 3n ber ©pifee eine SKaunftoube mit 
Strauben. ©tedjf)elm. Äleinob: ®rfiner ©Htterfranj, barauf eine 
ganje golbene ©onne unb barauf ba$ 9(aungemad^ au« bem 
©djübe. Derfen blau^rotl). 

1556. ©rüffef, 31 . 3uli , ffiappenbrief mit ?el)en$befifef 5l>tgteit 
für 3of)ann ffinufler, SCrabant in ber beuten geibgarbe bc* 
Äönig« ^^ilipp oon ©panien. 3ol). ©. mar au« ?angentoi$ gc* 
bürtig, trat in faiferlicfye Äriegäbienfte unb biente in t>erfd)iebenen 
flriegen unb gelbjügen , f o n>äf)renb be« fd)malfalbifd)en Sriege« 
öor Sngolftabt, 1548 bei ©efefcung ber ©tobt «ugSburg, bann 
in Italien bor ^arma, 1552 bei ber entftanbenen (Empörung oor 
bem ©d)(oß #elfenftctn, »äfjrenb ber ©elagerung öon STOefe, bann 
in ben Sttieberlanben gegen granfreic^; jule^t al« Strabant in ber 
beuten Seibgarbe be$ Äönig« ^S^ilipp öon ©panien. 

ffiappen: ©efpalten unb ^alb quergctfjcitt. SJorne in ©olb 
ein au« ber ©paltlinie wac^fenber falber j^toarjer blau bewehrter 
»bler. hinten im oberen blauen gelbe ein gotbener ©djraglinte* 
balfen. $intcn unten im golbenen gelbe brei blaue (2 : 1) »ofen 
mit golbenen ©ufcen. ©tedtäclm mit blau * golbenem ffiulft unb 
ebenfolc^en Deden. ßleinob : 3»«Ww offenem gluge, beffen ©ac^fen 
j^roarj, beffen ©c^wungfebern golben unb. beffen ©eifebern blau 



65 - 



finb , ein nm^enber SWonn mit fgroargem Änebefbart in einem 
bon ®olb unb ©lau gcfpaltenen SRocfe, ben ff ragen, Stuffgtäge 
unb ©örtel in benoegfelten färben , um ben Äopf eine Don ®otb 
unb ©tau genmnbene ©inbe mit abflatternben (Enben, in ber 
{Rekten einen türfifgen ©äbcl fgnringenb, bie Sinfe in bie ©eite 
geftüfet. 

1559. Sappenbrief für SW. Stt. Sindfer. (93gt. aug 12. 3uti 
1597 unb 6. 3uni 1599.) 

Sappen: Qnergetljeitt. Oben in Stotl) ein fdjrcitcnber fifberncr 
®reif, unten in ©tau ein gofbener ©parren, begleitet bon brei 
golbenen ©ternen. f)efm mit gofb<bfau*rotl)*fitbern getmmbenem 
Sutfte. Äftinpb: 6 ©traufcenfebern, gotb*bfau*golb*rot!)*fi(bern' 
rotf). Decfen: regt« btau*gotben, linf« rotlj'fitbern. 

1560. Sien, 20. 3M. Sappenbrief für Hmbrofiu« Sincffer. 
(©gf. aug 1604, 16. ©eptember.) 

Sappen: SRotfjer ©gtfb, bürg eine gofbene Seifte quer* 
geteilt. Oben ein laufenber golbener $irfg. Unten gwei finf«* 
gefegte ©pifeen, bie obere fitbern unb bie untere gotben, mit ben 
oberen Äanten Ijorigontat tiegenb, fo baß bie obere ©pifee an ber 
gofbenen Seifte böffig anliegt, ©tegfjefm. Äfeinob: Der gofbene 
$irfg roagfenb. ÜDeden regt« rotI)*gotben, tinf« roty'fttbera. 

1560. 23. 3ult. Sappenbrief für bie brei »rüber ßafpar, 
©igmunb unb Stomas Suufljter. 

Sappen : 3n ®otb ein offener fgmarger fttug, ber mit einem 
gofbenen Sinfefmage, beffen ©pifee bormärt«gefel)rt (sie) belegt 
ift. ©tegfjefm mit fgmarg * golbenem Sufft unb folgen £>ecfen. 
Äfeinob: Offener fgtoarger fttug, beiberfeit« mit einem golbenen 
Sinfelmaße befegt. 

1561. Sien, 20. 3Rai. Sappenbrief für 8eonf)arb Sincffer. 
Sappen: 3n SRotf) ein fUberne« Sinfetinaß, mit ber ©pifee 

aufwärt« gemenbet. ©tegl)efm mit Ärone. Äfeinob: Offener rotier 
gtug, überbeeft bon bem auftbSrt«gefet)rten fifbernen Sinfefmajj. 
Werfen: rot^fifbem. 

1561. $rag, 2. Sftoo. Sappenbrief für Ooagim Stadler, 
tttb'ftaltntx be« grgfjergog« Äart bon Oefterreig. 

Sappen: Quergetljeitt. Oben in ®olb ein natürtiger ftatfe 
mit ausgebreiteten Sfügefn, am finfen Sein eine gofbene ©gelte. 
Unten in ©groarg auf natürfigem Saffer gnufgen SRöf)rigt groei 
fgnnmmenbe Gnten. ©tegfjefm mit Ärone. Äfeinob: Der gaffe be« 
©gifbe«. Decfen: fgroarg<golben. 

1566. SlugSburg, 26. 2ftai. {Rittermfißiger »befftanb, 3lu«* 
be^nung be« Sappen« feine« ©etter« 3oI)amt Smdl)ter (roetge« 
bemfelben am 21. gebruar 1535 bon Äaifer gerbinanb bertiefyen 
mar) auf 2Jiatfjia« Stadler, nebft Sappenbefferung (mit Ärone 
bermefjrt) unb ©erteifjung be« ^rdbicate« „gum Stndljfftain". 

Sappen: Quergetfjeitt. Oben toieberum fgrägtinf« gereift 
bon ®ofb über einem rot^ftlbern gefgagten gelbe. Unten febige« 
gofbene« ftefb. ©tegljefm mit Ärone. Äfeinob: ®ofben gelleibeter 
bärtiger SKamteörumpf mit rot^filbern geföadjten, gofben umge* 
fc^fagenem $ute, beffen Ijerunterljangenbe ©pi^e mit fc^marjem 
geberbufcf) befterft ift. Derfen rot^golben. 

1571. Sien, 16. ©eptember. äbetftanb unb Sappenbeffe* 
rung für S5aftf|afar Sinfyler, faiferfic^er gorftmeifter ju ®föff 
mit Beibehaltung be« feinem SSater 1531 oertiefyenen Sappen« 
nebft Sappenbefferung. (®gf. auc^ 1531.) 

Sappen: 3n ©tau ein »Über SMann mit grünem Ärange 
auf bem Raupte unb in beiben Rauben quer bor bem 8eibe einen 
golbenen 3roeig mit 3 Sic^efn tragenb. £efm mit Ärone. Äfeinob : 



Der 3Hann be« ©t^ilbe« voa^fenb. Decfen rec^t« bfau * golben, 
(inte rotHifbern. 

1577. 3nn«brud / 17. Sfuguft. lirofer Sappenbrief mit 
?e^enartife( für ®eorg Sincf^fer, ©firger ju ©t. tforenjen. 

Sappen: 3n ©c^Joarj fünf jaefige, fpifee, »eiße Reffen, auf 
bereu jmeitem unb fünftem ein gofbener 86wc fte^t, ber in ber 
regten $ranfe einen gofbenen Stern trägt, ©tedföefm mit f$tt>arj< 
gofbenem Sufft unb folgen Decfen. Äfeinob: S)er 85»e be« 
©gilbe« toaeftfenb. • 

1583. Sien, 22. ©eptember. Sappen mit Ärone für bie 
©ruber ®eorg unb ©igmunb Sincfyter. 

Sappen: ©graglin!« bon ®o(b über ©gmarj get^eift, barin 
ein ?öroe in oermegfelten Sargen, ©teg^efm mit Ärone. Äfeinob : 
Sadjfenber fgiüarjer Ö5we. ®eden fgwarj*gofben. 

1589. ?rag, 23. 3anuar. Sappenbrief mit 8cf)en«beftfef<Hjig* 
feit für ßfemen« Simpler, SMitbürger unb Vtatf) gu ffiger. 

Sappen: 3n ®olb au« grünem S)reiberg »agfenb ein bar* 
ttger 3D?ann mit gofbberfdinürtem fgnjargcm 9?ocfe mit gofbenem 
Umfgfagtragen unb 8fermefauffd)fagen , mit blauer, abffatternber 
Seibbinbc, in ber legten ein eiferne« Sinfefmafj tragenb, bie 
8in!e in bie ©eite geftüfct. ©tegfiefm mit fdjwarg*gofbenem Sufft 
unb folgen ÜDecfen. Äfeinob: ber ÜKann be« ©gifbe« wagfenb. 

1591. ^}rag, 13. 3uli. Sappen mit Ärone für bie ©rüber 
Stbam unb Danief Sincff|fer, Äauf* unb $anbef«feute in ©re«fau. 

Sappen: Ouerget^eift. Oben in SRotl) ein au« ber Xijtu 
fung«Iinie wagfenber ndtürfiger 8ug«. Unten in ©lau über got* 
benem ©terne ein gofbene« Sinfefmaß, mit ber ©pifce nag auf=» 
»art«. ©tegljelm mit Ärone. Äfeinob : ber 8ug« magfenb. Detfen 
regt« rotMitbern, ftntt bfau^golben. 

1597. ^rag, 12. 3ufi. Sappenbeftätigung unb ©efferung 
mit Ärone für 3oj)ann Sintffer, fürftfig ^affau'fger ©ecrctSr. 
(©ie^e aug 1559 unb 6. 3uni 1599.) 

Sappen: Quergetfjeitt. Oben in 5Rot^ ein fgreitenber fit* 
berner ©reif. Unten in ©lau ein gofbener ©parren, begleitet bon 
brei golbenen ©ternen. ®efrönter #etm. Äleinob: feg« ©trauten* 
febern, golb>b(au*gofb*rotIHifbern<rotl). Dedcn regt« b(au*gotben, 
tinf« rotHifbern. 

1599. ^}rag, 6. 3uni. Slbetftanb, Sappenbefferung (bürg 
bie $)efmfrone) unb rotfye Sag«frei^eit für 3o^aun Sincffer, 
faiferfiger Pfleger ber $)errfgaft Sitbenegg im ßrg^ergogt^ume 
Defterreig ob ber Snn« (war aug eiff 3aJ)re fang ©ecretär be« 
©tifte« gu ?affau). (»gl. aug 1559 uub 12. 3ufi 1597.) 

Sappen: Quergetljeift. Oben in 9?ot^ ein fgreitenber fi(b. 
®reif. Unten in ©tau ein gofbener ©parren, begteitet bon brei 
gotbenen ©ternen. #efm mit Ärone. Äfeinob: feg« ©traugenfebern, 
gof b * bfau * gof b * rotf) * fitber * rotl). Deden regt« bf au«gof ben, tinf« 
rot^fifbern. 

1600. Riffen, 12. 3lprit. Sappen mit Ärone nebft 8ef>en«* 
befifefäljigfeit für bie »ettern 3o^ann unb ©aftfjafar Sincffer 
au« SCirof. 

Sappen: 3n ®otb eine fgwarge ©pifee. 3n Sefeterer auf 
grünem SDreiberge ein golbener 8ome, mit beiben ©orberpranfen 
einen gofbenen ©tern Ijaftenb. 9?egt« unb finf« neben ber ©pifee 
je ein gugetüenbeter fgtoarger Söwe. ©teg^etm mit Ärone. Äfeinob : 
Der gofbene Söroe mit bem ©terne roagfenb gmifgen jfoei Römern, 
bie biermat (gu fünf ^föfeen) bon ©gwarg * ©ifber * ©gtbarg- 
©ifber - SRotfj querget^eift finb. Decfen fgwarj^gofben. 

1603. $rag, 25. gebruar. Sappen mit Ärone nebft 8ef)en«< 
befifeffit)igfeit für £l)oma« Sindler, erfter faiferliger Seibfafei. 

9 



— 66 - 



Sappen: ©djrägredjt« geseilt. Oben in ©djmarj ein gol* 
bener £öme, in ber SRedjten ein golbene« Sinfelmafc tyaltenb. Unten 
in JRotl) gtt)ei filberne ©d>räglinf«balfen. ©tcd>l)elm mit ftrone. 
Äleinob: Der 8ön>c be« ©d)ilbe« roadtfenb. Deden: redjt« fdjmarj* 
golben, linf« rotf}<jifbern. 

1604. $rag, 16. ©eplember. 9tcid)«abelftanb unb Sappen* 
befferung (burd) Jftonc unb offenen §etm) be« feinem ©ater Slm* 
bro« S. am 20. ÜÄai 1560 Dom Äaifer fterbinanb verliehenen 
Sappen« für Sfjriftof Sind&ler, ^Bürger unb Watt) ber ©tabt 
ftrem«. 

Sappen: Durd) eine golbene Seifte quergetfyeilt. Oben in 
SRotl) ein faufenber golbener §irfd). Unten in töotl) gwei linf«* 
getoenbete ©pifeen, bie obere filbern, bie untere golben, mit ifyren 
oberen Äantcn Ijorijontal laufenb unb bie filberne ©pifce an bie 
golbene Reifte anfdjticfeenb. Offener #elm mit Srone. flteinob: Der 
gotbenc $irfd) roadjfcnb. Deden: redjt« rotlj * golben, linf« rotl)* 
filbern. 

1610. 3nn«brud, 4. SWoöember. Jiroter Sappenbrief mit 
bem £cf)enartifel für §an« Sindl)ler, im §ofgeridjt ©onnenburg 
anfaßig. 

Sappen: Ouergetfjeilt. Oben in ®olb eine natürliche ®emfe, 
bie mit beiben SJorberläufen eine §au«marfe, einem lateinifdjen Z 
äljnlidj, trägt. Unten in SRotfj eine auffteigenbe fUberne ©pi£e, be* 
gleitet Don jmei fitbernen unb belegt mit einer rotten SRofe. ©tedj* 
fyelm mit Sulft unb redjt« fdjroarj'golbencn, linf« votlj * filbernen 
Deden. Steinob: bie $au«marfc jtt>ifd)en offenem rotten Sluge, 
ber beiberfeit« mit ber fitbernen ©pifee unb ben brei SRofen be* 
fegt ift. 

1622. ©cfyüaj, 8. gebruar. Sappenbrief für ®eorg Staffier, 
©ergmeifter ju ©(^»aj. 

Sappen: 3n ©cfyüarj eine auffteigenbe eingebogene golbene 
©pifee, in ber ein gclfen oon blinfenbem 6rj. 3n ben beiben 
Obereden je eine gotbenc ®emfe, an einem läng« ber eingebogenen 
©pifcc fyinaufreidjenben helfen oon ßrj fyinauffteigenb. ©ted)f}elm 
mit ftrone. Sleinob: ®efd)loffener fc^warjer, mit golbenem Quer* 
balfen überbedter fttug. Deden fd)tt>arj<golben. 

1624. Sien, 20. 3Kärj SRittermafciger Slbctftanb mit bem 
^rabicate „oon Sinfljclfee" nebft 3Jerteil)ung bc« bteljer ge* 
brausten Sappen« unb Sappenbcffcrung für 3ofepl) Stadler. 

Sappen: Quergctljeilt. Oben in 9totl) ein ans ber £ljei* 
(ung«linie madjfcnber boppelfdjroanjigcr gotbener Söroe, mit beiben 
Traufen ein fitberneö Sinfelmafc fyaltenb. Unten in ®olb brei 
fUberne ©djrag(iuf«batfen. Klcinob: Der tföroe be« ©d)i(be« road)* 
jenb jmifdjen offenem fdjroarjcm glugc , beiberfeit« mit einem fit* 
bernen ©djrägbalfcn belegt. Deden: red)t« fdjroarj - golben, linf« 
rot^sfilbcrn. 

1626. Sien, 20. ftebruar. ^alatinat für Senebift Sindter, 
©tynbicu« ju 8übed (blo« für feine $erjon). 

1630. Sien, 26. ftebruar. SRittcnnaßigcr Slbetftanb mit bem 
iJräbicate „oon JRottenburg" unb Sappenbefferung für ßfyriftof 
Sinfter (ber beim 2lppeüation$gerid)te in s ^Jrag unb bei ocrfd)ie* 
benen ßommiffionen feit fünfjefyn 3a^rcn in Dicnften geftanben). 

Sappen: Durd) jmei Oucrtinien in brei ftefber gereift. 
Oben in Solan au« fteuerftommen ein bleifarbiger (sie) ityöniy 
tuac^fenb. Da« mittlere Selb ift gefpalten. 35orn in ©cfytoarj eine 
gotbene ?itie, hinten in föotl) brei filberne ©(^rägtinf«balfen. 3m 
unteren (ftarbe?) gelbe jmei ineinanber gcftetlte offene Dreicdlinealc, 
mit ber ©pifce nac^ oben, t?on benen ba« äußere rot^, ba$ innere 



filbern. Äleinob: ber ^J^önif aus ben glammen wa^fenb. Deden: 
re^t« rot^filbern, linf« f^marj*golben. 

1630. 5Regen«bnrg, 6. «uguft. Mbctftanb, rot^e Sad|«frci6eit, 
faifer(id)er ©d)ulj , ©c^irm unb ©a(t>a * ®uarbia für ®eorg 
Stadler, ©ecretär be« f. f. 3Sgermeifteramte« unter ber Snn«. 

Sappen: Durd} eine auffteigenbe blaue ©pifee oon 5Rot^ unb 
®o(b gefpalten. SBorne in 9totf) ein gefrönter boppe(ftf)man}iger 
filberner Söioe. 3n ber blauen ©pige ein l)atber natürlicher $irjd), 
ein grüne« Kleeblatt im staute l)a(tenb. ^inten in ®olb ein au« 
ber ©paltlinie mac^fenber falber fc^ioarjer Hbler. ^(einob: Der 
$irfd) be« ©c^itbe« ma^fenb jroif^en jioei Römern, bie red)t« oon 
®o(b über ©c^marg, linf« uon ©Über über 9totf) quergett)ct(t finb. 
Deden: red)t« fc^marj »golben, linf« rotfi'filbern. 

1636. töegen«burg, 20. 5Rooembcr. {Rei^«abe(ftanb unb Sap* 
penbefferung (bur^ Äronc) für Birgit Sinnier, 3nfaffe üon ©al$> 
bürg. (Deffen SSater Üßaf S. nebft ben brei SSettcrn bc« lederen 
erhielten 1608 üom ßome« ^alatinu« 3 a( ^ a ria« SRitter ®eijtofIer 
oon ®at)(enbad> bereit« einen Sappenbrief. 3**" ^ on ^ c i cn brei 
Vettern, namfid) «altt)afar unb ^ilipp, ftarben 161 1 unb 1615 
in ben ungarifdjen Kriegen gegen ben ßrbfeinb. ©ein SSater 3JJarj 
mar Beamter ber fürftlic^en ©tabt ©aljburg.) 

Sappen: 3n ®olb auf grünem Dreiberge ein SDio^r mit 
blauem SWotfe mit »eiten Slermeln, golbencm Umfdjfaflfragen. go(» 
benem Leibgurt unb blau*golbener ®inbe mit abffatternben S3an- 
bern um ba« §aupt gemunben, bann mit blauen ©trumpfen bi« 
$um Änie, bie Oberfc^enfel nadt, ber mit beiben §änben ein mit 
ber ©pifce auf bem Dreiberge ruljcnbe« braune« (^6l3erne«?) Sin* 
feimaß oor ftc^ ^ält. Älcinob: ber 3Kof)r be« ©(^ilbe« mit bem 
Sinfelmaße 3mifc^en jtt)ei golbenen Römern ma^fenb. D)cden: blau* 
golben. 

1646. 3nn«brud, 13. Decembcr. tiroler Sappcnbricf ofyne 
Se^enartifel für ®eorg Stadler, Bürger unb ©tabtapot^efer ju 
3nn«brud. 

Sappen: 3n ©(^marj ein filberner mit brei rotten 5Rofen 
belegter Ouerbalfcn, ber oben unb unten oon einem golbenen 
©reifen, ber in feiner rechten ftlaue eine filberne Silie an grünem 
©tengel trägt, begleitet mirb. ©te^elm mit Ärone. Äleinob: Der 
®reif be« ©d)itbe« mac^fenb. Deden: rec^t« f^marg^ golben, linf« 
rot^^fitbern. 

1650. Sien, 25. SRot)ember. SRei^«^belftanb mit M oon 
Döf ifc" für ®corg Sindlcr unb beffen ©ö&ne Senebift, Slnbrca«, 
§)cinrtd^ unb ^ßaul. (Diefelben Ratten in ben legten Ärieg«laufcn 
mehrere fjunberttaufcnb ®ulben in Dienften be« Äaifer^aufe« Der* 
loren.) (Sgl. auc^ 8. »pril 1781.) 

Sappen: Quabrirt mit üttittelfdjilb. 1 oon ©ilber über 
©lau, unb 4 oon 8(au über ©ilber quergetljeilt , barin ein eim 
wärt«gefef|rter glügel in üermedtfclten Farben, 2 unb 3 in ©lau 
ein golbener ©tcm. 3m blauen Sßittelfdjilbe ein au« bem linfen 
JRanbe f)erDortt>ad)fcnber ge^arnifc^ter 8lrm, in ber $)anb ein go(* 
bene« Sinfelmaß ^altenb. Sleinob: Sadjfenber gefrönter golbener 
85me, ein golbene« Sinfetmafc in ber regten ^ranfe ^altenb, jwi' 
f^en offenem, üon Slau unb ©ilber me^felweife quergetfjeiltem 
gluge, ber beiberfeit« mit je einem golbenen ©terne auf ber £f)ei* 
lung«linie belegt ift. Deden: rec^t« blau*fitbern, linf« blau^golben. 
I 1652. Sien, 7. üttai. 3ncolat für bie gürftent^ümer 

©c^meibnife unb 3aucr unb bie ®raffd>aft ®la^ für 3o^ann 
Sinffjler. (25g(. 25. Süuguft 1662.) 

1654. (Sber«borff, 1. Sluguft. 3ncolat für ©o^men für 
! SC^oma« Stadler üon ©trelicj (fatf)olifd)). 



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1658. ©tat, 26. Sttooember. ^rioitegium bc« £anbel«* 
geidjen« ber „gmei (SinljBrner" für ©cnebift Sinfler, $anbcl«mann 
ju iRfirnbcrg. (Der ftaifer Seopolb I. oerleifjt fjierburd) bem ©e* 
nebift SEBinflcr ba« alleinige {Red)t, ba« $anbef«geid)en mit beti 
3U>ci <5inf)örnern, mie Sefetercr e« oon feinen SJorcttern ererbt, unb 
toomit er feit jeljer alle feine nadj 3talicn geführte Seinroanb ge* 
geidjnet, ju führen, nad)bem eine Slnja()l Concurrentcn be« ©ene* 
bift Sinfler fid) ebenfalte eines $anbel«geit$en« mit einem fprin* 
genben ober einem fteljenben (Sinfjorn ober aud) mit gmei (Sin* 
Römern unb gmifdjen bcnfclbcn iljre §au«marfen, bebient unb ben 
guten {Ruf feiner Seinroanb burd) tyre fdjfedjtcre Saare gefdjäbigt; 
unb verbietet ber ftaifer Ijierburd) gugleidj 3ebermann, eine afyn* 
üdje §anbel«marfe mit einem ober gmei ©nljörnern, mie ber ©e* 
nebift Sinfler fie ffiljrt, gu gebrauten.) 

1662. ^rc&burg, 25. Sluguft. {Rittcrmäftiger äbelftanb mit 
bem ^räbicate „oon Stadlern" für 3ofjann SÖinlf)tcr. (Derfelbe 
erhielt bereit« 7. 9Kai 1652 i>a$ 3ncolat für ©d)roeibnife, 3auer 
unb ®(afc, unb mar oon bem fturfürften gu ©adjfen mit Dero 
©ruftbilb unb einer Scttc begnabet morben. @r machte ben gelb- 
gug in Ungarn mit, unb ftanben bereit« feine Sltcrn unb ®roß' 
eitern in faiferticfyen ftrieg«* unb QxiebenGbienften. 

Sappen: Quergetljcilt. Oben inSRotl) ein au« ber Reifung«* 
finie n>ad)fenber, boppclfdjmängiger, gehonter, golbener 86roe, mit 
beiben ^ranfen ein eiferne«, breifeitige«, offene« Sinfelmaß tjal* 
tenb. Unten in ®o(b brei (ilberne ©djräglinf«balfen. ftleinob : Der 
Lome be« ©djilbe« madrfenb gioifd)en offenem, fdjmargen gfuge, ber 
beiberfeit« mit einem fdjrägeimoärt« gelegten golbenen, mit je brei 
filbernen ©atfen belegten ©d)rägbalfen überbedt ift. Dedcn: redjt« 
rot^filbem, linf« fd)ioarg*go(ben. 

1678. Sien, 23. Sluguft. 3lbclftanb nebft Sappcnbefferung 
für 3ol)ann ©aptift Sinfler mit „oon §otfe gumSRubatfd) 
in ©tern", {Rid)ter unb ®crid)t«fdjmber bei ber gu bem fürftf. 
3ungfrSutcin*©tift auf ©onnburg gehörigen $errfd)aft ganberg in 
lirol. (Derfelbe ift ©efifcer bc« abeligen Slnfifce« §olfc gum {Ru* 
batfd) in ©tern, unb bient bereit« feit neunge^n 3af)ren. Die 
2lmtmannfd)aft«-83ermaltung ift feinem ©of)nc 3oljann übertragen, 
ber in bie abelige aWatyerfjofer'fdje gamitic geheiratet l)at.) (Die 
gamitie erlieft bereit« 1610 einen Sappenbrief.) 

Sappen: Cuabrirt mit 9Kitte{föitb. 1 unb 4 oon ®ofb, 
SRotf) unb ©d)n>arg quergetfyeitt. 3m rotten gelbe ein laufenber 
fitbemer Sinbtyunb mit fdjtoargem §a(«banb mit golbenem {Ringe. 
2 unb 3 oon {Rotf) unb ®olb quergctfjetlt. Oben in JRotf) eine 
auffteigenbe fttberne ©pifce, belegt mit einer rotten unb begleitet 
oon gmei filbernen SRofen. Unten in ®olb ein fdjmarger ®em«* 
boef, mit beiben ©orberläufen ein fdjmargc« Sinfclmafc Ijaltenb. 
3m rotten SRittcffdjilbe ein filberner Sinbfjunb laufenb. 3mei 
©tcdjf)etme. I. Der fttberne Sinb^unb fifeenb. Decfen ft^ioarg^ 
golben. II. gin fdjroarge« Sinfelmag gtoif^en offenem rotten Sluge, 
ber mit ber ©pifee unb ben brei töofen beiberfeit« belegt ift. Derfen 
rot^ftlbern. 

1684. Sien, 8. Dccember. Mitterftanb für »le^anber 
$)einri(^ Sindler mit ri oon Sindler«berg". Doctor philos. 
et med., 8anbfc^aft«^^ficn« be« Dlmüfcer Sreife«. (©ein SSater 
geidjnete firf) 1642 beim Einfall ber ©djmebcn unb bei (Sinna^me 
ber fönigf. ©tobt Dtmü^ au«, mar bann lange in fdjtuebifdjer 
®efangenfd)aft, benuncirte alle ®e()cimniffe ber ©djmeben, bie er 
im ®efängni^ erf)ord)t, mit ?eib* unb 8eben«gefal|r, unb »urbe 
Dom ®eneral grnft ®rafen oon Xraun (?) gum ©pion gebraudjt.) 

Sappen: Quabrirt. 1 unb 4 im afdtfarbenen (sie) Selbe 
au« ber unteren £fjeilung«linic, refp. (beim 4. gelbe) töanb be« 



©djilbe« tt>ad)fenb ein gotbgefronter, red}t«getoenbeter, fc^toargerSbler« 
topf. 2 unb 3 in 33(au über grünem $üge( ein golbener ©parren, 
üter^S^t oon einem golbenen ©terne. ftleinob: &mi gefreugte grüne 
^atmgmeige oor einem $fauenfeberbufd>. Decfen blau unb afdtfarben 
(sie). (25gl. and) 7. 2Barg 1721.) 

1694. Sien, 22. Dccember. «be(«beft5tiguug für bie örü* 
ber Dominif oon Sindler, fonigl. poln. ©djafc^rotonotar, unb 
Oo^ann, fBnigl. poln. ©dja^SWotar (©oljnc bc« f Sofjann oon 
Sindlcr), bereu SSater im fed)«ten ® liebe (Tritavus) ©lafiu« oon 
Sinfler um 1480 einem ?yürften Dftrorog au9 bem ®efd)(ec^te ber 
$crgoge oon ^Jobolien nat^ ^olen folgte, unb beffen 9la(^!ommen 
feit jeljer in ^olen Slemtcr befleibcten, bie nur Sbelleuten gugfing* 
tief) toaren. 

Sappen: 3m blauen, golbborbirten ©rf|i(be ein golbener 
Sottje. Äleinob: Der golbene 86roe ioad)fenb. Decfen blau*golben. 

1700. Sien, 9. gebruar. SRittermS^igcr äbelftanb für ba« 
SReid) unb bie Srblanbc mit bem ^räbicate „oon ©treitt^ 
fortf)" unb ber vSrlaubniß, na(^©elieben i^ren bi«l)erigen Flamen 
Sinfler fortgulaffen , fomie 8anbmannfd)aft für Defterrei^ unter 
ber ßnn« für 3o^ann Öaptift unb 3of)ann 9lic(a«, ®ebrüber 
Sinfler. 

(3o^ann Sttifolau« Sinfler toar nac^ beenbigten pl)i(ofopl)i' 
fc^cn ©tubien ma^renb ber ^Belagerung oon Sien in bie ßompagnic 
be« Hauptmann Sranft) getreten unb geid)nete fief) bei ben ©türmen 
unb 9lu«fä(len me(fad) au«; er mar oermä^lt mit einer Seubtcn* 
gmeigin. ©ein ©ruber 3o^ann $aptift t^at na^ abfoloirten ©tubien 
ma^renb fedj« 3af|ren ge^eimrat^lic^e unb fanglerifc^e Sebienung, 
unb ift 1700 bereit« feit 13 3a^rcn {Regiftratur«'2lbiunct. öeibe 
fyaben Sinbcr unb männlit^e ©ucceffton. 3f)r ©ruber SSitu« Äafpar 
biente im {Regiment be« ®enera(« ©tar^emberg oon ber ^ique auf, 
mürbe gur Selo^nung für fein tapfere« ©erhalten mä^renb ber ©C' 
lagerung oon Sien ftäfjnbrid) unb fiel a(« fo(d)er 1686 bei ber gr* 
ftürmung oon Dfen. Der ©ater ber äbel«ermerber, 3o^ann Saptift, 
mar mirflit^er Lieutenant unter ®eneral 3ean oan Seertl) unb 
24 3afyre lang 8eibgarbe^artf(^ier*SRottmeifter. 

Sappen : Quabrirt mit ÜÄittelfdjilb, 1 unb 4 gefpalten. 3m 
1. gelbe oorn in SRotl) gmei filberne ©d)raglinf«balfen, fjinten in 
©^marg ein golbener ©parren, begleitet oon brei golbenen Sidjcln. 
3m 4. gelbe oorn ber ©parren mit ben brei Si^eln in ©djtoarg, 
unb hinten bie beiben filbernen ©d}räg(mf«balfcn. 2 unb 3 in 
©lau auf grünem ©oben ein einmärt«gemenbetcr natürlicher §irfdj. 
3m rotten üRittclWilbe ein gcl)arnifd)ter {Ritter, um ben 8eib eine 
gelbbinbe, in ber {Rekten ein ©c^mert unb in ber Cinfen ba^ öftere 
reid)ifrf)e ©d)ilb(ein (9tott) mit filbernem ©alfen) l)a(tenb. ^(einob : 
Der ge^arnifc^te {Ritter be« ©cfyilbe«, auf bem $e(me brei golbene 
unb fc^mar^c gebem, ma^fenb gmifc^en offenem gluge, ber rcdjt« 
oon SRot^ über ©Über, linf« oon ©eftoarg über ®olb querget^eilt 
unb beiberfeit« mit einem golbenen ©parren belegt ift. Deden 
red|t« f^marg^golben, linf« rot^p^^ni. 

1709. Sien, 11. 9Rarg. {Rittermdßiger {Rcid)«*2(belftanb für 
ba« {Reic^ unb bie (Srblanbe mit bem ^rSbicat „oon SRo^ren- 
fei«" bem Privilegium de non usu, Sappenbefferung (burd) 
ßrone) unb ?e^en«befifef5^igfeit für Solfgang ß^riftof Sindler, 
Slffeffor am Ober*3llmofen* unb ©anco*Hmt in Nürnberg, (©on 
beffen ©orfaf)rcn mar bereit« 1248 Otto Stadler gu SRürnberg 
im $au« gum 9R5^rtein gefeffen, anbere befaßen ®üter, um bie 
©tobt ftordjf)eun unb im ©teigermatbt; ein©orfa^r, 35rg Sind^ 
ter, erhielt bereit« ddo. Nürnberg, 28. ©eptember 1501 oorn Äaifer 
SKajimifian einen Sappenbrief.) Solf ßf)riftof Sinfler oon 9Ro^ 

9* 



— 68 



renfei« erhielt ddo. $rag, 9. ©eptember 1723 bcn faiferltdjen 
5Ratf)«titel. 

©appen : 3n (Silber auf golbenem Dreiberg ein nadter 9ttoljr. 
Äleinob: $mi $örner, Don Silber unb ©djmarj medjfelweife quer« 
geseilt. Dcden fc^ttjar^filbern. 

(«in 8. ÜWärj 1731 beftatigte ber Saifcr Äarl VI. ba« oon 
©olf ßljriftian ©infler oon SDZo^renfefd, §errn auf $>eimf)offen, 
Su^ Uttenreutf) unb 3«ton, d)urfürftlid} 9Rautjtf$em unb fürft* 
lidj ©ambcrgifdjem mirflidjcm Watt), ddo. Nürnberg, 12> SWoo. 1723 
errichtete gamilien-gibeicoutmiß, beftc^enb au« obigen ©ütern k. 
Sine beglaubigte Slbjdjrift biefer $ibeicommij? * ©tiftung«urfunbe 
ift im f. f. $au«*, $of* unb ©taat«*2lrd)ioe oorfyanben.) 

1720. Sajcnburg, 11.3ttm. SRtttermäfeiger SRitterftanb nebft 
©appen:©eftätigung unb ©efferung mit bem ^rabicate „ßbter 
oon ©indlern" für ©ilfjctm ftriebrid) ©indler, Dr. juris, 
(©eine ©orfafyren waren Sftürnbergifdje ^atrijicr, oon beren Waty 
fommen nodj einige gimiCicnmitgltcber bort leben, ©ein Urafyn, 
ÜÄartin ©indler, erhielt bereite ddo. ©petyer am 5. äKärj 1528 
oon Sfrufer Sari V. einen ©appenbrief. De« ©itfjelm ftrtebrid) 
©indler 9Hutter mar bie SCoc^tcr be« meberöfterr. Regiment«* 
SRatt)« griebrtd) ßcopolb $reif)errn oon 8ömcnrt)urn, unb bie ßnfclin 
be« Oofjann Seopofb o. ßömentfjurn, §ofratf)« unb ®d)eimen nieber* 
öfterr. SRefercnbartu«. @r felbft ift bereite in ba« Sonfortium be« 
SRittcrftanbe« be« (Srjfjergogtljum« Oeftcrreid) unter ber Gnn« auf* 
genommen.) 

©appen: Cuabrirt. 1 unb 4 in ©Über auf einem rotf) unb 
fdjmarj genmnbenem ©nlft ftefyenb ein rotl)e« tatcinifdje« W. 2 unb 
3 in SRotf) ein einwärts gemenbeter gehonter, boppeffctymänjiger, 
golbener £öme, ber mit beiben ^Jranfen einen gefrönten filbernen 
£t)urm tragt. Äleinob: Offener fdjmarger ftlug, bajmifdjen ba« 
rotf)e W. Dcden: rcdjt« fdjmargsgolben, linte rotfcfitbern. 

1721. ©ien, 7. ÜRarg. älter böf)mifd)er SRitterftanb nebft 
©appenbeftätigung für Slnton oon ©indler«bcrg, faifcrlidjer SRatf) 
(beffen 9?ater ddo. ©ien, 8. Dccember 1684 bcn neuen {Ritter* 
ftanb erhalten t)atte). 

©appen: Ouabrirt. 1 unb 4 im afdrfarbencn Selbe ein redjt«* 
gemenbeter, golbgefrönter, fdjroarjer äbterfopf. 2 unb 3 in 23 tau 
über grünem Dreiberg, ein golbener ©parren, begleitet oben tum 
jwei golbenen ©ternen. ffleinob: 3**« gcJreujtc grüne ^almjmeige 
oor oier ^fauenfebern. Dedcn redjt« fcfyoarj'golben, linte blau 
unb afdjfarben (sie). 

1722. ffiJien , 31. 3anuar. SReid)« * SRitterftanb für ÜÄaria 
(Slifabetl), ©itme be« oerftorbenen ©ürgermeifter« ju ßeipjig, ®eorg 
o. ©indler. (©ei ber (Srfjebung in ben 9?ctc^ö-9?tttcrftanb mit „(Sbfe 
oon", nebft Sappenbefferung, ddo. SSMen, 31. Oanuar 1722, für 
bie beiben ©ruber 3o^ann ®ottfrieb, Dr. ber ÜWebijin, ^rofeffor 
an ber Untoerfität ju ffiittcnberg unb djurfädjfifclier ?eibmebicuö, 
unb 3o^ann 2Bilt)elm ©erger, taifertidjer 9tat^ unb ^Jrofeffor 
an berfelben Unioerfität, »urbe gugleic^ and) bereu leibliche ©c^ioe* 
fter ÜWaria ßlifabetl), SBitttje be« üerftorbenen ©ürgermeifter* ju 
^cipjig, ®eorg m>n ©indler, mit ht bcn 9?eid)S^ittcrftanb erhoben.) 
Diefer ®eorg oon ffiincfler gehört unjtt)eife(f|aft ber 1650 nobili- 
tirten ftamifie an, bie am 8. Mprif 1781 eine 9(be(«beftatigung 
erhielt (f. bort). 

1735. SBien, 17. ftebmar. ©ö^mifc^er Slbclftanb mit f ,öon 
©ternenl)eimb ,< für ©ernljarb SBindler, 5Rector be« fönigl. 
©rieg'fd)en ®t)mnafium«. 

93?appcn: lieber ben ©d)ilbe$fuf$ auöfüllenbem SBaffer oon 
©djroarj unb ©lau gefpalten. 3?orn auf grünem ©oben ein gol- 
bener Üfjurm, überißt öon einem golbenen ©terne. S5on bem 



Sturme fjängt an fc^raglinfdfte^enbem ©alten eine $e(^pfanne mit 
brennenbem ^ßetf) ^erab , hinten in ©tau ein filberner f^ragltnter 
CBedenbalfen. $>etm mit go(b*fd)n>ar}*fi(bcr*btau geiounbenem 
fflulfte. Sleinob: Offener &lug, re^t« öon ©^»arj über ®olb, 
ünU oon ©über über ©lau quergetljeift, unb oben re^td, fomie 
unten (inte mit je einem golbenen ©terne belegt. Deden: red>t* 
f(^n)arg«golben, linte blau*fi(bern. 

1738. ffiten, 13. ©eptember. {RittermS^iger Stbelftanb mit 
„Don Sßindetsberg" für 3o^ann 9Btd)aet Slbam ©indfer, Ober* 
cinne^mer ju SRotljemann in Ober*©te^er. 

(©eine ©orfa^ren foKen angeblich bereite oor 100 unb mefyr 
3at>ren al« (Sbelleute in ber ÜKarfgrafjc^aft ÜKeigcn gelebt ^aben. 
©ein ©roßüater ftanb unter ben Gtyurfürftcn ß^riftian unb 3o^ 
f)ann ®eorg I. unb II. oon ©adjfcn in fac^fif^en Srieg«bienften, 
fefjrte öom lut^erifc^en gum fat^olij^en ®(aubcn jurüd, gog naij 
^ieberofterreic^, »o er \id) unmeit tybbQ auf einem (gbetmannfifce 
nicberließ. Der SlbelScrtocrber 3o^ann ÜÄic^ael «bam ift in Oefter* 
reic^ geboren, ^at ba$ ^licg^^Sommiffariat in bem ©tel)r*©iertel 
üftörj unb ^altent^aß eine geraume 3*it oerfel)en, auc^ bie SSStfer 
gegen Statten, in Ungarn unb in'3 böf)mifd)e 9?ctc^ führen Reifen, 
öfter« fogar flrieg«bicnfte geleiftet unb ift per}6ntid) mit ber 8anb^ 
milij gegen bie ungarifc^en ÜJialcontenten gejogen, jeftt bereit« feit 
30 3af)ren bei ben 2D?aut^3lemtern bebienftet. 

SBappen: Quabrirt. 1 unb 4 in ©djmarj ein golbener ©tern, 
begleitet auf ber äußeren ©eite öon einem golbenen SBinfeleifcn. 
2 unb 3 in SRotl) ein au« ber ©pattlinie be« ©c^ilbc« madrfenber 
ge^arnifc^ter Slrm, ber einen aufgerichteten filbernen ?feil ^alt 
Sleinob: ®efd)toffencr f^toarjer glug, oorn mit bem golbenen 
©tern unb bem SBinfetmafe belegt. Dcden: re^t« f^toarj^golben, 

linf« rotHilbern. 

1748. ffiien, 23. December. alter ^Jannier* unb 5Rei^ 
greUjerrnftanb mit bem ^Jrabicate „oon ©^wenbenborf 11 unb 
©erletyung bc« SBappen« ber au«geftorbencn5rei^erren ton ©d)toen* 
benborff für 3afob ©enebift oon ffiindler (jmeitet ©ol)n be« 
furfädifif^en $>ofrat^ gleiten tarnen«), fönigl. pofnifdjer unb bxx* 
fät^fif^er^ofrat^, beffen ©erfahren bereit« 1650 in ben SReid)«* 
äbelftanb erhoben mürben. Derfelbe mürbe oon feinem ©etter 3o* 
^ann Seon^arb oon ©(^menbenborff auf ®roifefd> , ©(^önau unb 
©cllerfiaufen, fürftl. furldnbif^em ®e^eimen SRat^, jum Crben feiner 
®üter eingefefet, unter ber ©ebingung, beffen SWamen unb ©appen 
angune^men. 

ffiappen: Ouabrirt. 1 unb 4 fd>rfigred)t« oon SRotl) über 
©über geteilt, barin ein eimoärtegemenbete« ^ferb in wrme^fel* 
ten Farben, eine ftlberne ©traugenfeber auf bem Äopf unb eine 
rotf)e ©traußenfeber über bem ©^meif tragenb. 2 unb 3 oon 
©dfmarj über ®olb f^raglinf« geseilt , barin ein einmfirt«Qefc^rter 
gefrömer, boppclfdjmanjiger, 8öme in oerme^fcltcn Farben, mit 
beiben ^raufen einen eifernen üttorgenftern ^altenb. Älcinob: Der 
8öme be« ©djilbc« (oben golben) mit bem SWorgenftern, ma^fenb 
jmifc^en offenem ftluge, ber re^t« oon ©c^marj über ©olb förag* 
rec^t«, unb linte oon ©Über über SRotl) fdjrSglinf« geteilt ift. 
Deden: ret^t« fd)tt)arj*golben, (in!« rotl)*fi(bern. 

1766. ©ien, 15. ftebruar. SRitterftanb mit rr @bler oon 
© in f lern" für 3ol»ann Slnton ©in!(er, ©djmarjenberg'fdier (Sifen* 
Oberoermcfer ju ÜÄurau in ©teiermarf. (gr mar oermäfjlt mit 
einer oon SRekfienbad) , beren gamilie oon ftaifer ftarl VI. am 
20. 3anuar 1719 ein 2lbel«bip(om erhalten ^atte.) 

©appen: Ouergctl)eilt. Oben in ©lau ein fd>rägrc*ter fil« 
berner ©ellenbalfen, begleitet oben oon einem filbernen 2ßüf)lftem, 
ber mit brei filbernen jammern beftedt ift, unb unten oon einem 



— 69 - 



mit ben ©pifeen bem ©eüenbatfen jugemenbeten gebitbctcn gotbenen 
3Äonbe. Unten in {Rotl) ein au* bem ©djitbranbe madtfenber ge* 
fronter gotbener 8öroe, mit beiben $™nfcn einen fitbernen ©tern 
Ijattenb. 3roci #etme. I. ©adjfenber grauer (Sfel, j»if(^en offenem 
oon ©Über unb Stau quergctljcittcm fttuge, bie blauen Selber mit 
je einem gotbenen ©tern befegt. Deden: btau*golben. II. Der 
8öme be« ©4>ifbe« madtfeub jroifdjcn jtoei Römern, bie oon ©otb 
unb {Rotf) medjfeftoeife quergetfjeitt finb. Werfen: rot^fitbern. 

1773. Sßien, 17. 2Rarj. {Reid>«abetftanb unb 8eljen«befife* 
fätyigfeit für Wtipp ßart SBindter, gräflich ©ettingen*8atbern* 
fc^er $ofratf) unb Oberamtmann ju Satbern (bient feit 22 Oafjren, 
mar and) gräflich ÜÄontfort'fdjer Sameralratl) unb ©ubbetegat be« 
gräflich 2ßontforf fd)en flanjteibirector«. ©ein fetiger SSater mar 
über 40 3al)re tang in fürfttid) Dettingen*©öbern-$atbem'fd)en 
'Dienpen at« Äammerratf), ftorftmeifter unb 2Rarfö<ßommiffariu«.) 

SBappcn: Ouabrirt. 1 unb 4 in ©Über ein rotier Söroe, 
mit beiben ^ranfen ein fitberne« SBinfefmag Ijaltenb. 2 unb 3 in 
©Über ein blauer, mit brei gotbenen ©ternen belegter ©d)rag* 
red>t«baffen. Äteinob: Der 8öme be« ©d)itbe« madjfenb gnrifdjen 
offenem fcfjmarjem Sfage. Deden: rccfjt« rot^fitbern, tinf« blau* 
fitbern. 

1776. Sßien, 1. 3ttärj. »betftanb mit bem ^räbicate „oon 
ffiinf elfte in" für SWartin SSHnffer, $l)t)ficu« «primariu« ju 
3nn«brud unb Medicus Ordinarius im bortigen Collegio Nobi- 
lium. (2We feine SJorettcrn toaren SMcrtefoertreter oom Ober* 
3nntl)afe.) 

©appen: 3n ©djtoarj auf grfinem Dreiberge ein gotbener 
Sötoe, in ber rechten Traufe ein fitberne« 2Binfc(mafj Ijaltenb. 
Äteinob: Der Soroe be« ©djitbe« madjfenb. Werfen: fd)n>arj»go(ben. 

1781. SBien, 8. SCprit. ©eftätigung unb Erneuerung be« am 
25. SRooember 1650 bem ©eorg unb feinen oier ©öl)nen JBene* 
bift, Stobrea«, §einrid) unb $aut Sßindler oertieljenen SBfoef«, 
aud> be« „Privilegium de non usu a für flart ®ottfrieb o. SBindter, 
turfädjfifd&cr 2tppellation«ratl) unb ©ürgermeifter ju Seipjig, mo* 
fetbft faft aBe feine SJorfatyren, mie aud> fein SSater unb bie meiften 
fetner ©eitenoertoanbten feit 3ai)rf)unberten üttitglicber be« 3Äa» 
giftrate*, jum Steife ©ürgermeifter gemefen. SWadj ben beifiegenben 
Äircfjenfdjeinen ergibt ftd> fotgenbe Slbftammung: 

©eorg toon Söincfler. (9teic$«abelftanb 1660.) 

1. »enebirt. 2. Hnbrea«. 3. #cmri<$, 4. faul. 

Äauf- u. #anbel«&err gu Seipgtg, 
ux. ©ufanne. 

<S$riftop& ©eorg, getauft 1. gebruar 1658 gu £eipgig, #anbct«&err gu Üeipgig, 
f*ermä$lt mit ©ufamte @op$ie, geb. $acfbuf($in. 

Dr. Äorl Oottfrieb (senior), getauft 6. 2>ecembcr 1691 gu Sciftig, »ennä^t 
mit 3o^anna 2^eoborc geb. Äüfln er in. 

Dr. $taxl Oottfrieb (junior), getauft 23. SDlai 1722 gu ^gig, ^peüa- 

ttondrat^. 

2Baw$n wie ba« üom 25. Sttooember 1650. 

1782. ffiien, 8. aKärj. Mittermdgiger {Rei^^Slbetftanb für 
^Jeter 3ofef ©indter, fürftttd) gürftenbergifc^cn beooßmä^tigten 
mirftidien $>ofrat^ am f. f. $ofe. (Derfelbe ift bereit« 1773 fai* 
fertiger 5Wotar gu SBefetar unb at$ fürftt. gürftenbergifc^er berjott» 
mädjtigter roirfde^er $ofrat() 97ec^t«freunb beim faifertityn 9?cicf>^* 
^ofratl). ©eine SJorettern ftammen au« ©traubhtg in ©a^ern. 
©ein SJater Ognaj SBindter ftarb in ber fonigti^en §reiftabt ©ran 
in Ungarn als 3lpott)efer bafetbft, unb bebiente fid) bereit« be« 
oon feinen SSorettern ererbten 9lbet«^räbicat«. Da« afte 2lbef«* 



Diplom ift angeb(id) burd) ben frühen Job be« SSatcr« oerloren 
gegangen.) 

©appen: ©efoatten. SSorn in ©über ein an^ ber ©pattlinic 
»a^fenber falber fd)»arjer Slbter. hinten in ©tau ein gotbener 
Querbatfen, begleitet oon brei (1:2) gotbenen ©ternen. Äteinob: 
Drei ©traußenfebem, gotb*fc^toarj^rotf|. Deden: rc^t« fc^toarj» 
fitbern, (inf« btau^golben. 

1806. ©ien, 23. 3uti. 5Rei4«-8lbetftanb mit bcm Privi- 
legium de non usu (angefertigt 8. ©eptember 1806) für ßart 
Sltejanber tjerbinanb ffiinlter, fürftttcl) ©d)»arjburg*©onber«* 
^aufen'fc^er «mtmann, früher (feit 1799) fürfttict) ^effen^^itipp«* 
t^arfct)er ßonbuetor gu 95ar^a. (Derfetbe toar mit einer oon 95u(t6c 
oermä^tt, bie tym ein abetige« (Srbgut jugebra^t. ©ein ©rofc 
oater mar reic^^gräfltd) ©to(berg'fd>er ©uperintenbent unb Ober* 
Pfarrer ju ©totberg, fein Urgroßoater faifcrlict>cr SRittmeifter, unb 
foü angeblich bereit« in ber gweiten J£)8lfte be« 17. 3at)rf)u nbert« 
ben Slbetftanb erlangt l)aben?) 

©appen: 3n ©tau ein gotbene« ffiinfclmafs, mit ben beiben 
©eiten parallel mit bem oberen unb bem tinfen ©d)i(branb geftellt, 
unb in bem ffiinfet be« SBinfetmaße« ein gotbener ©tern. $teinob: 
©otbencr ©tern jwif^en gej^toffenem blauem gluge. Deden : btau» 
gotben. 

1823. ^erfenbeug, 14. Sluguft. Ungarifd>er Slbetftanb mit bcm 
^räbicate , r oon gorajeft" für granj Sßinfler, Sifenljänbter ju 
SBien. (33gt. aut^ 2. »uguft 1881.) 

SBappen: ©efpatten. 9Som in ®olb unter fleinem, blauem, 
redeten Dbered ein fc^marger Doppetabter. |)inten in ©tau unter 
fteinem gotbenen tinfen Dbered ein geljarnifd)ter {Ritter mit ge* 
fc^toffenem SSifir unb brei rotten ©traußenfebern auf bcm $etme, 
ber fict> mit ber 9te$ten auf einen eifemen 2lnfer ftütjt unb bie 
Sinfe in bie ©eite ftemmt. Äteinob: Der gefjarnitdjtc {Ritter mac^* 
fenb, bie JRedjte in bie ©eite geftüfct, unb am tinfen 3(rm einen 
eifemen ©djilb tragenb, ber mit einem blauen, ftatt in bie $(itfd)en 
in einen {Ring enbigenben $fcit belegt ift. Dedcn: red)t« btau* 
fitbern, tinf« btau^gotben. 

1826. SMen, 2. ©eptember. (Diptom«*2lu«fcrtigung 3. 3a* 
nuar 1828.) Oeftcrrei^ifc^cr Slbetftanb für »nton SBinfter, ffrei«* 
Hauptmann oon ^3rjemt)«t. (SJgt. aut^ 18. Januar 1870.) 

SBappen: Querget^eitt. Oben in {Rotl) eine ©eejungfer mit 
natürlichem Oberleib unb filbernen ftifd)fd)mänjcn. Unten in ®lau 
itotx gotbene ©terne nebeneinanber. Äteinob : ©olbener ©tern jmi^ 
f(f)en jtoei Römern, bereu rechte« oon ©itber über {Rotl), unb bereu 
tinfe« oon ©otb über ®fau quergctljeitt ift. Deden: rcdjt« rot^ 
filbern, fhtf« bfau*gofben. 

1838. SBien, 13. 3uni. Oefterrci^ifc^cr «belftanb mit bem 
^Jräbicate „gbte oon ©rüdenbranb" für ©eorg SBinffer, f. f. 
^rofeffor ber 2Katl)ematif an ber gorftte^ranftatt ju SWariabrunn, 
geboren 1776 ju ©rojjmiefenborf in 5Wieberöfterreic^, trat 1794 in 
ba« 2. ftetb-2lrtiüerie<{Rcgiutent, tourbe barin Dberfieutenant, ift 
1809 jur 8anbtoef)r übergetreten unb feit 1811 ^rofeffor ber 2Wa* 
t^ematif. @r machte bie getbjüge 1794, 1795, 1796, 1800, 1805 
unb 1809 mit unb traf 1809 auf «efe^t bie Vorrichtung jum 
abbrennen ber Donaubrüde bei Sing. 

SBappen: Quabrirt. 1 in Stau ein gotbener ©parren, auf 
beffen ©pifce eine natürliche Sufe fi^t. 2 in {Rotlj auf grünem 
©oben eine ffanone, einm5rt«gen)enbet, mit gofbenem {Rol)r unb 
^öljerner brauner Saffette. Stuf bem Äanonenrofjr mit bem ge- 
bogen aufgeftüfet ein gc^arnifc^ter förummarm mit blanfem ©c^merte. 
3 in ©über brei (2:1) natürliche Korngarben. 4 in ötau über 
natürlichem SJaffer eine brennenbe ^5(jerne braune ©rüde, ffleinob: 



— 70 — 



toter ©traufcenfebern, gotb>btau*fitber*rotlj. Deden: red)t$ Margot* 
ben, (infs rott)*fitbern. 

1863. ffiien, 28. Dctober. Defterreidjifäer «bctftanb mit 
„(Sbtcr oon ffiinfenau" für granj ffiinfter, I. f. penf. ©tatt* 
I)a(teretrat^ unb Äreisoorfteljer ju Äremfier, Witter be$ granj 3ofef* 
OrbenS, geboren 18. Slprit 1808 ju Jtrafau (®of)n be$ bamaligen 
gatijifdjen ftreiscommiffär* granj SBinttcr unb bcr fctjefta, geb. 
o. 3öfett)öfi.) 

Sappen: Durd) einen gotbenen ©d)rägred)t«batfen, ber mit 
brei blauen ©tcrnen belegt ift, oon Stau über SRotl) geteilt. 3m 
blauen gelbe aus bem (infen ©d)ifbranbe f)eroormat$fenb ein mit 
©djuppenpanjer bebedter unb am Oberarm mit toettem meinen 
äermet befteibeter 2lrm, ber an fdjrägredfts geftetttem fdjioarjem 
Schafte ein rotl)*gotb getf)ei(te$ gat)n(ein jjjit. Unten in 9?otf^ ein 
filberner ?oroe, in ber redjten «ßranfe eine brennenbe fitberne garfei 
tragenb. Äteinob: ©tauer ©tcrn jmifdjen jmei Römern, beren 
rcdjte* oon Stau Aber ®otb unb beren tinfeä oon ©itber über 
SRotf) quergetljeitt ift. Werfen : red)t$ btau*gof ben, tinfä rot^fttbern. 

1869. ffiten, 2. gebruar. Defterreitfjifdjer SRttterftanb für 3o* 
fjann ffiinfter, f. f. ©tattf)a(tereiratf) ju ©rünn, at$ SRitter bc$ 
Drbenä ber ßifemen ßrone III. Staffe (geboren 25. SWooember 1815 
ju ffiieftfeiberäborf in 9ttäf)ren). 

Sappen: Durd) einen gotbenen ©djrägfinfäbatfen oon Stau 
über 9iott) gereift. $mi $c(me. I. 15rci ©trau&enfebern, bfau* 
gofb*btau. Deden btau*gotben. II. 'Drei ©traufjenfebern, rott)* 
gotb*rotf). Deden rot^gotben. 

1870. ffiien, 18. 3anuar. ©ertetyung be$ $räbicate$ „oon 
©eefets" mittetft ^tafat für granj oon ffiinfter, penf. f. f. 
©ejirfsoorftefjer ju Semberg, (©ein SSater 3lnton, $rei$f)auptmann 
unb ©ubemiatratf) , nmrbe 2. September 1826 in ben Stbefftanb 
erhoben. Scfeterer ift oermäf){t mit 2lnna, Softer ber SKaria Sti* 
fabett) ©aumann, geb. Safpattjo oon ©eefets, beren SJatcr $einridj 
Safpatljo in ben 2lbctftanb erhoben nmrbe, jebod) feine männfidjen 
©rben tjintertaffen fyat. Dem granj o. SB. mürbe 1869 ein ©ofyn 
geboren, unb ijat er außer einem ©ruber Slnton, ber unoerm81)tt 
al$ f. f. $uf3arcn*Dbcrft in ^Jenfion tebt, toeiter feinen ©ruber.) 
(93g(. aud) 26. 3uni 1871.) 

1871. ffiien, 26. 3um. ©efterrcid>ifd)er SRittcrftanb mit „oon 
©eefets" für bic ffiitme Smitie ffiinfter (geborene o. geroiefa, 
geb. 1820 ju ©ambor in ©atijien) unb beren Äinber granj 
(geb. 1851 au ^re&burg), Sofefa (geb. 1858 bafefbft) unb ßmitie 
(geb. 1863 ju Äofetein in s JRäljrcn), fotoie für bie efjeticben Waty 
fommen beä ©offnes granj, at« ffittme unb Sinber be$ oerftor* 



benen f. f. ©tatt^attereirat^e« unb ©cjirfäljauptmamfe* granj 
ffiinfter ju ©rünn (geb. 1812 ju Ungarifdj*$rabifd> in ü»af)ren, 
geft. 3. gebruar 1870), {Ritter* be* Drben« ber eifernen ftrone 
III. Staffe. («nton ffiinfter oon ©eefef*, f. f. Dberft in ^enpon 
unb beffen ©ruber granj ffi. o. ©., f. f. ©ejirfsoorfteljcr in 
^enfion, beibe ju Semberg, ertauben ber ffiittoc at« grau i^re« 
©ettcr«, um ba$ ^räbicat „oon ©eefett" einjufommen.) 

ffiappen : 3n ©tau ein gotbener @(^rSgred|t«ba(ten, begleitet 
oben oon einem fitbernen Sötoen, ber mit ber tinfen $ranfe eine 
weiße geber (©(^reibfeber?) ^ätt. Unten über fUbcrnem ffiaffer 
auö bem redeten ©(^itbraube ^eroormadifenb ein filberner fteiter 
getfen, auf beffen ©pi^e eine fttberne ©urg fte^t. &m\ $etme. 

I. Drei ©traußenfebern, btau^gotben * btau. Derfen : bfau^gotben. 

II. Der ?6we mit ber geber, mac^fenb. Werfen: btau^f^^nt. 

1881. ffiicn, 2. Sluguft. Oefterrei^ifc^er SRitterftanb für 
granj ffiinfter oon gorajeft (geb. 9. ©ct. 1825 ju ffiien) nieber* 
öfterreic^ifc^er 8anbtag«abgeorbneter, SJorftc^er be$ oierten ffiiener 
©emeinbebejirfe«, f. f. $of * Sifen^änbter unb Witter be« Orben« 
ber eifernen Rrone III. ßtaffe. 

ffiappen: ©efpatten. SJoroe unter f teinem bfauem rechtem Cbered 
oon ©olb über 9?otf) querget^eitt. 3m gotbenen getbe ein fc^marjer 
Doppefabter; im rotten getbe auf grünem ©oben ein natürtidjer 
ffieibenbaum. hinten in ©tau unter f (einem gotbenem tittfem Dbered 
ein oormärt^gewenbeter ge^atntfd|ter SRitter mit gefc^toffenem 93iftr, 
auf bem §etme brei rotfje ©traußenfebern, ber fid) mit ber JRe^tcn 
auf einen eifernen 2tnfer ftüfet unb bie fcinfe in bie ©eitc ftemmt. 
3mei $efme. I. Der getjarnifdjte JRitter ioac^fenb, bie SRedjte in 
bie ©eite geftöfet unb am (infen Arme ein runbe« eifernd ©c^itb 
tragenb, toett^e« mit bem djemifdjen B^^en be« gifens (sie) in 
bfauer garbe belegt ift (ein aufgearteter ^feit, ber ftatt in gtit* 
ft^en in einen {Ring enbigt). Deden : rot^gotben. II. ©in Sictoren« 
bünbet mit ©eil jmifd)en offenem , oon ©tau unb ©otb toedjfet* 
meife quer gereiftem gtuge. Deden: btau^gotben. 

Der ©rogoater be« granj mürbe bereite sub dato 14. Äug. 
1823 in ben ungarifdjen Slbetftanb erhoben. Die 3lbftqmmung ift 
fotgenbe : 

granj SBtnffcr bon gorajefl, bürgcrl, öifen^änbter in ©icn, erhielt 1823 
ben ungar. 5tbe(flanb. Cerntä^it mit «lotfta geB. Sveitfer. 

Äorl 3ofef gerbtnanb, gefc. 1. @eptem6cr 1797, ^anbel«mann. $erm. mit 
2^crcfta geb. ©(^mönerf. 

granj Jatoer 3ofef Äart bitter ©inffer t>on gorajeft, geb. 9. Dct. 1826, 
f. f. $of-@ifen^änbIer k. Srtuerber be« öjterreic^if^en Äitterftanbe«. 



-k>s^ 



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Bi* jlir** utm Httnftfybitl 



(Eine Stubie 

von 
§. <£. <$t f e ro m e. 



Riebe de Chalon, noble de Vienne 
Fier de Neufchastel, preux de Vergey 
Et la maison de Beftromont 
D*oü sont sortvs les bons barons! 



Knter ben aftburgunbifdjen großen gamitien, wetdje burdj 
Ausbreitung, a3erbinbungcn unb SrtegSruljm einen Sflamen fid> er* 
warben, finb bie Ferren oon SWcuf trätet nid)t bie legten. DiefeS 
$au$, in meiern ber SWame Dietpatb (Thibaut) faft erbfidj war, 
bat feinen ©tammftfe 92eufc^afte( an ben Ufern bc$ $)oubä, füb* 
Heb t>on äßontb&iarb. (Die äbftammung ift nidjt betannt; e$ fei 
benn, man wollte aus ber äeljntidjfeit bes SBappenS bie ®rafen 
oon Chälon als ©tammgenoffen bebuciren, was aber eine burd) 
nidjts ju redjtfertigenbe ©ebauptung wäre. ®roße 93erwirrung ruft 
Ijeroor, bajj in tyrer SWalje , im 3ura, eine ®rafenfamtfie florirte, 
bie fid) ebenfalls „de novo Castro" nannte. ?luS ben ©efifeungen 
biefer ftamitie entwidefte fid) baS ftürftentf)um Neufchätel, nun* 
meljr ein ©djweijer Santon. 2Bir wollen , um jeben 3rrtf)um ju 
oermeiben, bie burgunbifd)en Stybauts mit bem Flamen Neufchätel, 
bie Suragrafen aber mit Neuchätel ober Neuenburg bejeidjnen. 
Diefe jwei ftamitien tyaben nichts mit einanber gemein. 

35en gleidjen SWamen „de novo castro", ju beutfd): oon ber 
Neuenbürg, führte eine gamitic an ber üttofef, beren ©ieget eben* 
fafls einen ©d)rägba(fen aufweifen, ©ie beerbten bie ßooern, na^ 
men aud) beren Sappen an, einen rotten Slbfer in weif?; aber 
fd>on 9Witte bes 14. 3af)rf)unberteS finb fie erfofcfjen; bie ®üter 
famen burd) Softer an bie Käufer Doflenborf, 3fenburg, ©atyn 
unb $ittingen. ©d}annat*©arfd) in feiner Eiflia illustrata, fowie 
©imon in feiner ®eft$i(bte bes $aufes 3fenburg fpredjen oon iljnen. 

SBir finben atfo fyier eine gteidjnamige ftamUie, bie eben* 
falte ben ©djragbaffcn unb bie 2lbter mit unferer burgunbifdjen 
gemein l)at, oljne jebod) eine« ©tammes ju fein. UcberbieS werben 
bie SWeufdjätef nod) mit ben $erren oon SWeufdjäteau unb ÜJion* 
taigu im Sujemburgifdjen oerwedjfett. ©ie oon Stteufdjäteau finb 
ein SWebenjweig ber ®rafen t)on 8003 unb aufgeijeiratljet burd) bie 
ffiafcourt 3U SRodjcfort unb ÜJiontaigu, wetdjc ebenfalls einen 
3lb(er, rotf) in weiß, audj umgefeljrt fuhren, ©ie- geljen aber batb 



burd) $eiratf)en in bie #fiufer 9Äarf * äremberg, Äonigftein unb 
©to(berg*2öernigerobe über. tyxe ®üter bitbeten bann ben ®runb* 
ftod ber ©efifeungen beS 5ürftenf)aufes 85wcnftein in Belgien, 
welche jur 3eit ber franjöfifdjen töcoofotion confiscirt würben. 

Unfer #auS tritt erft in ber SWitte bes jwöfften 3af)rf)un* 
berteS auf, erlangt aber nad) faum tjunbert 3a^ren einen auger* 
orbentti^en®tanj, wetdjer fic^ bureb SWa^tfteüung unb $eiratl)en 
manifeftirt. ©etten ^at eine Familie eine fo innige 35erf(bwcige* 
rung mit ben erlauc^teften 8e^en«tragern aufjumeifen, wie biefc. 

Dur(b bie ftrauen öerf(bwägert ftc^ biefe« $)au« mit ben 
®rafen oon ÜÄümpelgarb, oon $odjburgunb, oon Neuenbürg, oon 
^Jfirt, mit ben ^erjögen oon ©urgunb, mit 35ittar«, ©caujeu, 
3oinoitte, mit ben ©aoo^er ®rafen u. f. w. 

3*oci ©rjbifc^ofe oon Scfanfon, ein ©ifc^of oon Jout unb 
einer oon öafel ftammten au« biefem $aufe. . 

©innen Ijunbert 3a^ren (1430 bi« 1530) lieferte es nid)t 
weniger aU fünf {Ritter be$ gotbenen SSfieße«. 

SBie au$ ber (Stammtafel ju entnehmen, t)atte If)ibaut I. 
einen gleichnamigen (Snte(. tiefer begrünbete bie 2ftad)t be« $aufe« 
burc^ feine $eiratl) mit 5WargaretI)e 0. SWflmpelgarb. 3$r SJater 
war Dietricb ®raf oon SDlflmpctgarb , f 1244, ©o^n töidjarb'« 
unb ber Sat^arine oon Sotbringen; i^re üJiutter war SIbearbe, 
£od)ter oon ^riebrieb ®rafen oon $firt, t 1234 (wctd)er ein ©of)n 
Subwig« unb ber 9?ic^enja oon $ab«burg war) unb ber §ei(wigi$ 
®räfin oon Urac^. §eilwigi« ljatte fotgenbe SJerwanbtc: eitern 
waren @geno ®raf oon Uradi, t 1230, unb Slgnes $ cr J°fl in öon 
3%iugen; i^r ©ruber war ber Sarbinaf Äuno, t 1227; i^re 
Steffen (33ruber«föf)ne) Äonrab ®raf oon greiburg, unb ^einrieb 
®raf oon gttrftcnbcrg , bie ©tiftcr biefer jwei berühmten §aufer. 

$ei(wig oon Urad), ®rapn oon ^Jfirt , war aud) bie Xatitt 
bc« römifdjen Äonig« JRubolf oon ^absburg, ba beffen SÄutter, 



— 72 — 



eine Srbgrafin ton Sfyburg, ebenfalls #eifmig genannt, Suftnoe 
unferer $eifmtg gemefen ift '). 

ffiir erfeljen barau«, in meld} torneljme 33ermanbtfdjaft £Iji* 
baut III. f)hteinl)eiratl)ete. ©eine ftrau ÜWargaretye mar aber ba* 
jüngfte fiinb; fie Ijatte nämlidj einen ©ruber SWamenä Dietridj 
unb eine filtere ©djmeftcr ©ibtytta. 35a nun Dietrid) jung cor 
bem SSater ftarb, fanb fid) biefer bewogen, gu ©unften feiner erften 
£ocf)ter ©ibt)tta, meiere er mit beut ©rafen mm Neuenbürg 
SRubotf III. termfifjtte, gu teftiren, unb ben Grljeteuten bie gange 
©rafföaft ÜWümpetgarb gu »ermaßen. Dem miberfefcte fid) aber 
£l)ibaut IV. mit bewaffneter §anb unb begann (circa 1260) eine 
geljbe ba* Srbredjt feiner Butter gu tertljeibigen. (Snbttc^ würbe 

gricbri($ L ber töotfcbart ^rbmifäer Äaifer, f H90. 
©emafrlin: gSeatrir, gretgräfm fron ghirgun b, f 1185. 

Otto IL, Watggraf ton ©urgunb, 1189-1200, f 1201. 
SKargarctye ©räfin ton $fot«, f 1230. 



bie ©adje ba^in gefdjtidjtet, bafj it)in ein 3T^etl ber ©raffdjaft, unb 
gmar bie $errfdjaft ©tammont eingeräumt mürbe, unter ber SBe* 
bingung, auf alle weitere (Erbrechte gu t>ergid)ten, unb feinen tyt'xi 
Don feinem ©djmager {Rubotf III. gu Seijen gu nehmen. 

Stybaut III. (Enlel, £l)ibaut V., tyeiratljete Soljamta Don 
(Sljä(on<9tod)efort, Softer ton Sodann I. Don Sljäton unbberSKij 
t. STOümpetgarb. Erbaut V. ©oljn, Stybaut VI. fyeiratljetc eine reidje 
Srbin, SKargaretlje ton ($odj*) ©urgunb*ÜÄontagu. ©ie braute 
iljm STOontagu, SWontronb, ^ontenat) ic, aüe* in ber Franohe 
Comtö gelegen, gu. Durd) fie ift in bie SWeufdjätel ba* Slut ber 
$ol)enftaufen fomie ber faooljifdjen ®rafen gelangt, golgenbe &\l* 
fammenfteüung m8ge bie« erläutern: 



»eatri? IL, 1200—1231. 
©attin: Otto ftegog ton 2Reramen, f 1235. 

Sttice ^fatjgräfin, 1248—1278. 
ftugo ©raf ton (Sfralon, f 1266. 



Otto V., f 1303, $fa(j* 

graf ton ©urgunb. 

©attin: SWat&Ube ©räfin 

ton Sfrtoi«, f 1329. 

3o$auna ^falggräfin t. 

S3urgunb, gr. t. «Salt«: 

1350—1330. 

©cma&l: Wlity) V., 

ßönig ton granfrei($. 

f 1322. 



3o&ann ton ©urgunb. #err ton 

SWontagu, äftontronb, gontenaij :c. 

©emablin: SWargaret&a ©räftn ton 

(@atai)*<Bfamont, Sittte t. £&eo» 

batb ©rafen ton ffiftrt. 

§einric$ ton ©urgunb, #err ton 
Slflontagu jc, teftirt 1340. 



$umbert Sire t. 2$oire 
unb SMflar«, t 1279. 
©eatriy toon ©urgunb, 
grbtn toon SWontreat. 

^umbert iVT, ©irc ton 

2^oirc unb ©iflar«, 

t 1301. 



». bc la £our 
bu ?tn. 

9h 9^ 

SRargaretye 

bc fa %our bu 

?in. 



9tein^o(b ©raf ü. 
§om, f 1257. 
Sfa^eua dxh'm to. 
^e aujeu. 

?ub»ig ^irc »on 
SBeaujeu, ©outoer. 
to.S)ombc«,fl294. 



£&omaS II., ©raf t. 
a^aurtenne u.<ßtcntont 

t 1259. 
Beatrice de Fieschi, 

— 1238. 

^eonore ©räfin von 
^atootyen. 



^umbert V., @ire to. 26otre u. ©ittav«, 
lebte no<$ 1336. 



^eonore t)on Seaujeu. 



©em.: 



3fabette ((Slifabet^) ton »ittarö. 



3o$amt f 1373, 
1. ©ema^Hn: SWarta to. 
2. ©ema^(in: 2J?argaret^>a 



o. % 

(Sb&teautoitfatn. 
ton 5Jaub^mont. 



äftaraaretyc ton Snrgunb. 
©ernähr : X#baut VI., $err ju ^euf^ätel. 



Stybaut VII., $err gu5Weufc^äter, ÜKontaigu, 2Kontronb, gon* 
tena^, ©lanmont, «mance jc, war unter jenen, meiere 1396 in ber 
ungffidlidjcn ©f^Iac^t öon SWifopolt« fielen; feine «rüber $umbert, 
ber 23ifd)of »on «afel mar, fomie do^ann, na^mate einer ber 
erften {Ritter bc« golbenen SSüefjeS, übernahmen nat^ bem 5Cobe 
£f>ibaut VI. bie SJormunbfc^aft über ben minorennen ©oljn 
J^ibaut VIII. fcljibaut VII. ^atte ebenfatt« eine grbin ge^eirat^et, 
nfimlic^ aiif »on 3oim>iüe. 3^r SSater »ar §einric^ £>err öon 
Ooinüiae, ßnfet be« berühmten ©ef^i^Wfr^reibcr« Jean de Join- 
ville, Oreunbeö be« ^eiligen 8ubn)ig T ö. §einrid) ton 3oinrjittc »ar 
©raf ton Saubämont att (Srbe feiner 2Butter ÜÄargaret^e, »efc^e 
bie fefete tyre$ §aufe« »ar. 

Die ©rafen ton 93aub6mont tvaren eine ber bebeutenbften 
SWebcnlinien be« ^ergoglic^cn $aufe« 8otl)ringen a ). 

©ie gioeigcn ab mit ©ertyart IV V f 1107, einem jüngeren 
©oljnc beö $ergog« ©er^art ton 8otyringen, f 1070, unb ber 
$abnnbe (§ebmig) ©räfin ton Sttamur, einer bireften (Sufetin fiarl 
be$ ©rogen 3 ). 

3n ber achten ©eneration erfofe^ ba« ©rafen^au« SJaubömont 
mitfceinridjIV., ber bei &xkt) fiel unb Srbin »urbc feine ©(^»efter 
SÄargarct^e, oermSfjtt an SInfelm (Anceau) ©ire ton SointiOe. 3f)t 
©o^n §cinri(^ mürbe ©raf ton SBaub&nont, ^eirat^ete ÜKarie ton 
Sujemburg, beö ^o^ann ©rafen ton Signl) unb Wouff^, unb ber 
3llice ton Sfanbern gu SRidjebourg Softer, unb ftarb 1374. 

£einridj unterließ b(o« Softer. Die äftefte, SWargaretlje, 



■) 2)ie üflütter waren, toit fattfam betannt, <5ctyu>eftem. 

3 ) (Sine Nebenlinie ton tynen finb bie Ferren ton Deuilly. 

3 ) ^art ber ©roße ttar i^r 3Jorfa6re im achten ©rabe, ba^abttibenö 
©rogtater jener Karolinger Karl ton Lotharingen ttar, ber burc$ $ugo (Sapet 
terbrängt iturbe. 



ttar fdjon ffiitite be« $errn ton 3Kontagu, 3of|ann tonSurgunb 4 ) 
unb foeben in giteiter &)t mit ?eter ©rafen üon ©enetoi« ter^ 
mS^It. Da audj biefer 1394, o^ne SWa^fommen gu t)intcrtaffen, 
2obe« terbli^, fo bewarben fic^ tiete freier um bie reidje, meint 
and) ntd)t mefp gang junge GrbgrSfin. ©ie ^atte ben §auptantt)eit 
an ben ©raff^aften 35aub^mont uub 3ommHe geerbt, mä^renb 
i^re jüngere ©djtuefter Silke, melt^e unferen Ferren ton SWeuft^ätel 
S^ibaut VII. geel)e(id)t ^attc, bie fe^r auögebe^nten $errfd)aften 
Spatel für aWofeOc, (St)align^ unb »aintitte erhielt. (Snbli* 
ging ÜÄargaretye eine britte S^e ein, mel^e für unferen ftaiferftaat 
oon SBid)tigfeit fein foüte! 

5err^ ton Sot^ringen nämlic^, ein jüngerer ©o^n be$ §ergog« 
3o^ann t)on Sot^ringen unb ber ©opfyie oon SBirtemberg, ein burdj 
frafttofle Srfc^einung fjertorragenber SKann, apanagirter gürften^ 
fo^n, ein 8o«, totiä)tß bagumat burc^ gtücf fidje SSerbinbungcn mit 
einem glSngcnberen tertaufdjt merben fonnte, mar ber jenige, bem 
SWargaretye i^re §anb reifte, ©ie gebar iljm mehrere ©5^tte 
unb gmei JSd^ter. 85on ben ©öfjnen blieb nur einer am Seben, 
SInton, melier, nac^bem gerr^ bei Slgincourt gefallen mar unb 
2Wargaretf)e i^n nur um ein 3af)r überlebt ^atte, at« ©raf ton 
SJaub^mont jene Äampfe um Sot^ringen begann, meiere burt^ bie 
£f)eitnal)me Äarl be« Sühnen unb be$ Äonig« Weuö ja aflgemein 
befannt gemorben finb. 

2tu$ biefer etmaä ungeitgemagen 3lbfc^meifung ift gu erfefjcn. 
bag Sllice, bie ©ema^(tn Stybaul VII. ton 5»euf(^ätct, in gemiffem 
3ufammen^ange mit unferem Saifer^aufe ftcfjt, ba i^re ©c^meper 
bie bircete ©tammmutter ber §ergoge ton 8otf)ringen, ber^ergoge 
ton ©uife, fomie ber dürften öon ßrot) ift. 

Stybaut VIII. ^eirat^ete 3(gnc^, Snfetin be$ festen ©rafen t. 



4 ) ©ie&e oben bie Xafel. 



- 73 



SDWmpetgarb. ägue« SBater, $ehtrid) SMcomte o. JDrbe unb ©faignl), 
war ebenfalls bei Slitopoli« gefallen, fo baß $einrid) T « 93ater, 
ber ©raf ©tepfjan oon ÜÄömpetgarb feine ©fiter ben lödjtern 
$einrid) ? « Dermale. Henriette, bie 2leltefte, (Srbin oon ÜWömpel* 
garb, heiratete <5berf)art ©rafen oon SBirtemberg. ©tälin, in 
feiner mirtembergifd>en ®efd)id)te $b. 3 erläutert au«füf)rlid) ba« 
Seben unb bie {Regierung biefer merfmürbigen ftrau. 2lgne« fyeira* 
tljete ben ©rafen $umbert be (a 9todje*en* s JJiontagne ju SBiller«* 
©ejel. 3ol>anna erbte bie $errfd)aft ÜKontfaucon unb betrat^ete 
ben Surften 8ubmig Don Drauien. Slgne«, bie jmeite, erbte bie 
a3icomt& Drb6 unb ©taignt) nebft anberen ©ütern in ©urgunb 
unb mar bie erfte ©attin unfere« Stybaut VIII. 

£f)ibaut VIII. oertyeibigte 1411 ©aint=35emj«, meiere« oon 
ber Drlean«partci belagert mürbe ; im 3abre 1418 würbe er burd) 
ben Cinfluß feine« f>erjog« grand -raaitre de Thötel du Koy, 
meldje ©teile er bi« gu be« Äöntg« Sari VI. lobe bcfleibete. (Sr 
mürbe 1424 nadj (Snglanb gefanbt, um bem Äonig $einrid| V. 
bie (Srmorbung feine« §errn, be« $erjog« 3oI)ann oon öurgunb, 
$u metben. 1429 mar er ©djieb«rid}ter in ben ©treit ig feiten 
jmifdjen bem ©rafen oon SBaub&nont unb beffcn 8ef)en«ljerren, 
bem #erjoge oon 8otf)ringen. 2lm 8. Slprit 1431 teiftete er bem 
Sönige 5Ren6 af« §erjog oon 8ott)ringen im Orte ßtyarme« bie 
§ulbigung für fflainoitle unb (S^aftel für SRofetle. 1433 mürbe 
er Witter be« golbenen SBtießc«, ber 36. in ber töeifje. ©ein 
Jeftament ift oom 15. gebruar 1458. 

3ol>ann $err oon STOontagu Slmance, ©. Sambert, 9?at^ 
unb Äämmerer be« Sönig« unb be« $erjog« Don JBurgunb, mürbe 
1413 SWarfdjaü oon ©urgunb, 1418 Grand bouteiller de France, 
ber 32. in ber SReilje (ba« Diplom ift oom 30. Outi 1418). ©r 
mar einer ber eifrigften Parteigänger be« $erjog« oon ©urgunb 
unb be« S5nig« oon Snglanb. 1430 mürbe er Äitter be« golbenen 
Stieße«, unb jmar ber 25. ©ein Jeftament ift oom 11. April 
1433. 6r f)atte 1413 3ot>anna oon ©fjiftetfe«, ffiitme be« §errn 
oon Sf)ätelbetain, gelieiratyet, erjtelte jebodj mit tyr feine Äinber, 
fo baß ber äfotyeit an bem großen SJermögcn ber ©tjiftelle« auf 
bie Störten Solennen« überging. Sr hinterließ jmei Saftarbe, 
Zffibant unb Hnton. Seibe mürben im SWooember 1424 burd) ben 
flönig legitimhrt. Stybaut erhielt SWanteutMa*?Joße unb ftiftete 



bie tfinie ber Ferren oon SWanteuil, planet), ßernat), SMcomte« 
oon ©taigM). 

änton mürbe 3lf)nljerr ber 3?eufd>ätef ju föambercourt, ©uer* 
pont unb i'elmont in Courtagen. 

Stybaut IX. mar al« ÜKarf^att oon ©urgunb einer ber 
oorne^mften Diener $f)itipp be« ©uten, ber tyn im 3al)re 1461 
in ben Orben be« golbenen SSließe« af« 59. SRitter aufnahm. Der 
Ronig tjatte ifjm in 9lner!ennung feiner Dienfte 1463 bie ©tabt 
Spinal ocrüefjen, aücin bie Sinmol)ncr oermeigerten if)m bie $ul- 
bigung unb miberfcfctcn fi(^ mit bemaffneter §anb. £t)ibaut IX. 
fdieint mit Spinal fein ©lud gehabt ju ^aben, benn af« cinft ber 
Äonig bem §erjoge oon Surgunb einen öefud) machte, entfernte 
fic^ J^ibaut unb molltc ben Äönig nic^t begrüßen, ba berfefbe 
if|n in feiner ©telfnng af« $)err oon Spinal nid)t gegen bie 
©firger unterftüfct ^atte. Sr ftarb jurüdgejogen 1469 af« 
9Sogt oon Sujeuif. Xf)ibaut X., ber jum ©eneratfapitän oon 
Surgnnb ernannt morben mar, ftarb oor bem SJater, fo baß 
§einrid) fein SWac^fotgcr mürbe. $einrid) mürbe bei ber ©difac^t 
oon SWanct), mo fein ©ebieter Sarf ber Äü^ne fief, gefangen ge* 
nommen unb feine (ot^ringifc^en ©üter eingejogen. Sr fdieint in 
bie £>5nbe be« ©rafen D«ma(b oon Jijierftein gefaffen ju fein, 
unb ftdj mit ber ^errfc^aft Sfyafignt) au«ge(5ft ju f)aben, ba Slja* 
fign^ burc^ ein paar 3aljre ^ierfteinifc^e« SBeft^t^um bleibt. 

©ein ©ruber Staube, guerft ^err oon Spatel für aßofelfe, 
oon ftat), bann oon Spinal, mar ©ouoerneur oonVujemburg unb 
feit 1491 bitter be« golbenen »ließe«, ber 100. Sr fjciratyete 
S3ona oon ©olc^en. ($ier mac^t STOaurice einen argen f$e$(er, in^ 
bem er fagt, fie fei Softer „de Jean de Boulay-Grancey et de 
Marguerite d'Autrey u !) 

X)ie Ferren oon SJofdjen (Boulay), melier Ort ^mifc^en 
üKefe unb ©aarloui« liegt, maren ein fef}r angefetjene« Sbel^erren* 
gefdilec^t. Jtyren 335appen nac^ gu f^fießen, muffen fie eine« 
©tamme« mit ben Ferren oon ^ittingen, oon ©coenbom k. ge* 
mefen fein. 3n ber ©eneafogie ber gamifie Autel (g. D. Sfteren) 
Annuaire de la Noblesse de Belgique 1879, finben fic^ Zotigen 
Aber biefe Soften, mefc^c oereint mit ben SWotijen be« neuen ©ieb^ 
madjer 7 « unb ber Eiflia illustrata mir geftatten, folgenbe ^iliation 
aufguftellen: 



$uart> ^err toon eiteren (Autel), 1381 9Warjd>aü von !i?ujrembuva, 1400 Jperr »on ia fRoc^c en Hrbenne«, 1420 tobt. 

©ema^lin: Smtgart t>on ^ouenfel«, 1426 tobt 



©ema^li 



^ 

Sodann, geb. 1382, 1433 tobt, #err von eiteren nnb einem X\)dk toon 5l«premont. 

>tin: 3o^anna, Sßtterbtn toon 'ggpremont, godfor ©obfrib*« nnb ber 3o^anna be la @anlr. 



SWargaret^e t>on eiteren, 1479 tobt, 
©ema&l feit 1435: 3o&amt ton SBolcben, ^err toon 2)ubeltngen, 3ol^>eren, 3)ifferbingen, gav, ©erbnrg (geanrepatre), 1468 tobt 



eiifabet^, $aupterbm, 
©ema^l Jett 1466: $etnric^, S$ogt unb ^err »on ^unolflein, lebt nodj 1488. 



Öona, erbt gav, <§elongety, ©emeauy, lebt noc^ 1518. 
©ematyl : Slaubinö toon Weufdjätel, bitter be« golbenen ©ließe«. 



-^ .... 

eiifabet^ (eingige« tinb). ©ema^l feit 1497 : Valentin ©raf gu (lieber*) 3fenbnrg f 9?ittcrric&tcr Dorn ^ujemburg, 1534 tobt, ^o^n Ocrlac^'« unb ber 
ffilbegart t>on @trf, be« gr^bifc^ofg t;on Xrier SRid&te. 

Söil^elm, ^o^anua. «nna, erbt SBeri<$, 3ol* 3utta, f 28 - 3uft 1564, 

ftarb o. 9>?. ©ema&l feit 1522: Sil- tern, 2)ifferbtngen, gai? o. 9^. 

u. f. n>. ©em. 6. October 1544: 

1. ©ema&l 1545: granj W^PP IV., ©raf »on 
©raf fcon S^anberf^eib, Söalbed, f 1574. 

t 1548. 

2. ©ema&l: 3o^ann r». 
ber ?e^en. 



Unton, o. W., 

W et 

3o§ann«berg. 



©alentin, 
iReumagen. 



©einrieb f f l 4 - gebruar 

1554 , o. W., gu iReu- 

magen, 3°tt toer "* ® er * 

bürg, et 3o&anne«bcrg, 

erbt buxti) Sefpon feiner 

©afe ©ainöillc unb 

e^align^. 



^o^anua. 
©ema&l feit 1522: 2Bil- 
^elm ©raf »ou &ai)ii gu 
SöittgeuPein, erbt üReu* 

magen, f 1568. 

(etammeltern aller Söitt* 

genftein.) 



ßlaubiu«, ber 1505 ftarb, hinterließ brei Jödjter. Die erfte 
mar SSJitme be« ©rafen ßubmig oon ©fanfenberg unb f)eiratf)ete 
ben ©rafen ffiil^elm oon gürftenberg, melier 1492 (ben 7. 3a* 
nuar) geboren, jünger al« fie mar. Slifabetlj, nac^ ber 9Huttcr* 
fc^mefter fo genannt, mürbe bem ©rafen ftetij t>on Sßerbenberg* 
^eitigenberg burc^ dnteroention feine« Ofjeim« be« jtaifer« 972a; I. 



oermaf)tt (Urfunbe d. d. Jrier 18. 2Wai 1505). ©raf Selif f)iell 
fi(^ fc^r oiel in ber §errfd>aft Spatel für ÜKofeUe (in ben Urfun* 
ben unb ber 3immw'fd)en ß^ronit SWußelburg, b. i. SKofelburg, 
genannt), mel^e er befaß, auf. Sr unb fein ©cfymager ©illjelin 
Ratten nac^ bem £obe ffiil^elm 7 « oon 9leufc^ätel, entgegen bem 
£eftamente SE^ibaut IX. oom 28. October 1463, meiere« bie Waty 

10 



- 74 — 



folge ju ©unften ber männlufjen $)e«cenbenj aufftellt, unb crft 
nad) ßrtofdjen be« ÜKann«ftamme« bcn £öd)tern bie (Erbfolge ein* 
räumt, bie 9?eufd)ätet'fd)en ©fiter ufurpirt , trofebcm nod) bie Cinic 
31t ÜÄontaigu blühte. 

ffiie ®raf ©ityelm mit bem $erjoge oon Sßirtemberg megen 
ber $errfd)aft ©tamont 5 ) (mie oben gejagt ein Setzen oon 2Bömpe(* 
garb) in 0et)bc tarn, ift in SWünd)'« ©tograpf)ic Mcfcö auöerft 
intereffanten ÜWanne« au«füJ)rfid) ju tefeu. (ÜWünd)'« ®efd)id)tc be« 
ganbe« unb $aufe« ftürftcnberg. Slawen, 1830. «b.2, erfte $ätfte.) 

ötttj oon SBerbenberg ift befannt burd) ben 3Äorb be« ©rafen 
Slnbrea« oon ©onnenberg. Der tangmierige ^roccp, melier barau« 
entftanb, uub bei 93anotti, ©efdjidjte ber ©rafen oon SWontfort 
unb ©erbenberg nad)ge(efcn werben fann, ging günftig für iljn au«, 
bei ber Dfjnmadjt ber 9ftid)«gcmatt eine begreifliche ©ad)e. ©raf 
gelif würbe nadjmal« einer ber bemäljrteftcn SRatfye Sart V., ber 
ü)n mit bem gotbenen SBtic&e jierte unb mit llrfunbc de dato Srüffet 
00m 28. 2Kärj 1528 bie SWufenießung ber ©raffdjaft töoufft) im 
Sujemburgifdjen einräumte. 

©raf gelt* ftarb auf bem 3ieid)«tage ju äug«burg 1530, 
00m ©dtfage geröhrt, ©eine SBitme Ijeiratljete batb barauf bcn 
©rafen oon 2ßanberfd)eib, war jebod) 1538 fd)on tobt, matyrfdjein* 
(id) aud> 1534 nidjt metjr am geben, ba ifjre ©djmefter 2Kar* 
garere in biefem 3afyre ju ©unften oon Stifabetl)'« ©tiefen 
urfunbet. ©ona mar fdjon früher ofyne Sinber au« jmeiter ©I)e 
(bie au« erfter ßfje ftarben jung) au« bem ?eben gerieben unb 
iljr ®emaf)l ijattt oiet oon ifyren ©ütern oerfauft. ©0 ftarb 2i)U 
baut IX. ftamiüe im ooflen ©inne be« SBorte« au«. 6 ) 

Jtenner ber gürftenbcrg'jdjcn 2lrd}ioc fönnten Sidjt in einen 
fettfamen gatt bringen, ber nad) firtöfdjen ber Sfteufdjätel eintritt : 
ffrtebrid)'* oon ftürftenberg unb ber 3lnna oon SBerbenberg Z06)* 
ter, Urfufa, fyeiratfjet nad) 2Ründ| benSfaubiu« oon SReufdjätel, 5ret* 
fyerrn oon ©eorgier unb ©aint Slubin. SBer mar biefer ßtaubiu«? 
3u unferer gamitie fann er unmöglich gehören, ba aüe« oon ben 
Kognaten aufgeerbt wirb. Slnbercrfeit« mar ©aint Slubin im fflefifce 
berßinie ju SWontaigu. 3d) ocrmutf)c in biefem ßtaubiu« einen 
©(^meijer. Ober ift er au« einem 2Rinifteriafengefd)ted>te ber SWeuf * 
d^ätel? SKandje Quellen nennen tyu Sfaubiu« ®raf oon ßljor* 
SWeuburg! $)ie ©adjc märe ber Unterfudjung außerft mürbig. 

3ol)ann $err 0. SKontagu jc, SRitter bc« golbenen Stieße«, 
l)eiratf)ete eine ^Jortugiefin. SDiefetbe mar a(« entfernte $er* 
manbte ber f)crjog(i(f)en ©raut, Ofabetta oon Portugal, an ben 
§of oon öurgunb in ber Stellung eine« ©fjrcnfwiulein« gefommen. 
§aft aüe Slutoren finb im Orrtfjume über iljre §erfunft. 3^r 
SJatcr ^cigt ein ©raf oon ßaftro, i^re 3Äutter eine ^rinjeffin oon 
Portugal. Maurice gibt i^r ju (Sttern: Jean de Castro et Jeanne 
d T Alencastre ; bebenft aber nid}t, bajj bie gamitie d'Alencastre 
(richtiger Lencastre) erft feit 1480 a(« öaftarbe oon Portugal 



& ) sölamont liegt «n ber örenje ber ©cfytoetg unb ift toou bem $la- 
mont öfUtcft t>on flianctj, bem ^almift^en ©rafen^aufc fle^brifl, n>ol?l ju un* 
terfc^eiben. 

6 ) gafcnc irrt, »enit er in jfeiuem Serte „@a(m*^eifferfc^eib" bcn 
granj t>on iDJanberf^eib al« @o^n ber (Sltf abety angibt. 3)iec iß unmögltdjf, 
ba fein SSater crft nac^ 1530, bem 2tobe«ja$rc gefir'« »on 3Berbenberg, (51t* 
fabet^ ^etrat^en tonnte. Xa nun granj fc^on 1548 ftarb, fo müßte er ^bc^ften« 
18 3a(>re alt geworben {ein, »ä'&rcnb biefer 3«t 5tt?et grauen ge^eirat^et unb 
jtt>ei Xö^ter erzeugt tyabeu. Unm'öglitb n?äre ee nic^t; allein wie fäme granj 
in ben 33eftfc toon teilen, baö boeb mit me^r 9Jec^t feinem älteren trüber 
at« ®obn ber CSrbin üon ^icxpm gehörte? Ueberbie« fagt ga&ne felbft, bag 
granj 15 14 geboren würbe ! 



oorfommen fann. 3)om Antonio Saetano be ©oufa in feiner 
dorjüglicfyen Historia genealogica da Casa Real do Portugal 
Lisboa 1730—1750, 20 ©be v jeigt un« bie »a^re «bftammung 
biefer ©emafylin do^ann« oon SOtontagu. Sarau« ge^t ^eroor, 
baß bie $>eraogin oon Sraganfa i^re Soufine, unb ber erfte ©raf 
oon STOonfanto, Dom äffonfo be ßaftro iljr §albbruber mar. 3^re 
aJhitter mar eine ©oufa, toe(d)e allerbing« au« bem $aufe $or^ 
tugat ftammten, ba Sönig «ffonfo III., f 1279, amei 9iebenf6^ne 
^atte, Dom Affonso Diniz, unb Dom Martim Äffonso Chichorro, 
beren jeber ber 9tynf)err eine« au«gebe^nten $aufe« mürbe, fo baß 
e« a(fo gmei ^aufer ©oufa gibt, (©ic^e unten, Slfcnentafet V.) 
Ooljann'« ©o^n gerbinanb, fo genannt na4 feinem ©rogoater 
D. Fernao de Castro fjeiratfjcte breimal, ^atte aber nur löstet 
au« ben früheren @^en, au« ber (efeten gar feine 9tad)tommen. 

©eine erfte grau mar eine <£rbtod>ter be« $aufe« SSinftingen; 
bie fet)r reiben Sefi^ungen i^rer (Sttern mürben jtoifdjen i^r unb 
iljrer ©c^mefter ^Barbara, meJc^e bie ©attin be« ©rafen Sftifolau* 
oon ©aarmerben unb üDiörß mürbe, ju gleiten Steifen geseilt. 

Barbara'« lodjtev 3o^anna braute burc^ i^re S^e mit bem 
äöitb* unb 5R^eingrafen ju ©afm, 3o^ann VI., i^re $atfte oon 
aShtftingen'f^en ©fitem in ba« §au« ©atm, beffen affgemeine 
©tammmutter fie ift. 

1496 Ijeir atmete S^binanb ba« Srautetn Staubia oon 33ergt) 
(aut fotgenbem Sontracte (abgebrueft in A. Dachesne Preuves de 
l'histoire de la maison de Vergy, Paris 1625, pag. 330): 
Lettres de mariage aecordö entre noble et puissant seigneur 
Messire Fernande de Neufchastel, Chevalier, seigneur de Mar- 
uay, de Fontenoy et d'Amance d'une part et noble et puis- 
sante damoiselle Claude de Vergey seur de Messire Guillaume 
seigneur de Vergey, de Champüte Fonuens et d'Aultrey aussi 
Chevalier et fille de feuz nobles et puissants Seigneurs et 
Dame Messire Jehan de Vergey seigneur de Champvans et 
Dame Paule de Miolans sa femme d'autre part. Par lesquelles 
lettres ledit Guillaume de Vergy constitue en dot k laditeDemoi- 
selle sa seur la somme de 400 Francs par an, rachep table de 
la somme de sept mille francs 7 ). Et le-dit Fernand de Neuf- 
chatel lui assigne pour douaire les chasteau, ville et bourg de 
Fontenay en Vooge ou la maison forte de Marnay k son choii 
avec 400 fmnes de rente. Fait k Champlite le Samedy 21 
iour du mois de januier Tan 1496 presens nobles et puissans 
Seigneurs Messires Jean de Neufchastel seigneur de Sainct 
Aubin, Pierre de BeflFromont seigneur de Soye, Charles de 
Beffromont seigneur de Sorabernon, Claude de la Paluz seig- 
neur de Varembon, Claude Comte de Alberch seigneur de 
Valengin et de Beffromont 8 ), Charles de Neufchastel seigneur 
Chemilley, Jehan seigneur de Rupt, tous Chevaliers, FranfoU 
de Ray seigneur de S. Seveul, Francis de Ray seigneur de 
Beljou, Simon de Champagne seigneur de Vellefaux, Jean 
Fryaud seigneur de Vaux et autres. 

gerbinanb unterlieg fünf Softer. Die attefte, ©rapn oon 
I^ierftein, mar grau oon SJinftingen unb S^atignl), ^atte feine 
Äinber. 3f|re ®üter gingen auf bie Äinber i^rer ©c^mefter über. 
£>iefe Ijatte ben ^)erm oon SDommartin jum ®ema^t; i^r ©oljn 
Öubmig mürbe $)err oon ftinftingen unb t)eirat^ete eine grbto^ter 
au« bem $aufe ÜWarf»©öban unb jmar mie folgt: 



^ 2)araud geljt ^cttoor, baß bamalö MQ Kapital mit beinah 6 $crc«it 
x>crgittfi n?urbe. 

8 ) ^c^iDager ber 2?raut (Jtaubta t. Jöergv al« ®ema$t i^rer BAmfttx 
©ilbeiminc. 



— 75 — 



Stöbert aou bcv 2ttarf, „©ouöerain" öon ©6ban, „$ergog 
t)on Souillon", $err &on (Bauet), 3amefe, Waucourt k. ^atte au* 
feiner Slje mit ßatyarinen oon Sroi, be$ ®rafen öon ßljimal) 
£od)ter, mehrere ©öl)ne, worunter ben SWadjfolger »obert, normal« 
SWarfäall oon ftranfreid), unb and) Sodann. Diefer mürbe mit 
ben Oamefe'föcn ® fitem apanagirt, mar ein »foljangcr ber fran* 
jofifc^cn Partei unb ftarb 1560 afe SRitter be« 2ttid)acl«orben«. 
©eine grau war Helene öon ©ifftyat. 2Äan gibt i&r merfwfirbiger* 
weife eine »bftammung üon ben $afäologen, ofjne baß id) im 
©tanbc gewefen wäre, bie 3Ba^eit biefer Seljauptung ju eruiren. 
Der unauüerlfiffigc «ucelin f)at in irgenb einer feiner ja^reic^cn 
lafetn für fie fofgenbe (Sftern bereit: „N. Palaeologus dominus 
in Bissipal und Anna de Foix. 4 * 9 ) 

SBie bem and) fei, $elenen$ SCocgter war ^»typine, $l)i{i* 
potte genannt, wefdje an ben #errn öon SBinftingen fid) öermaf)tte, 

Die (Srbtodjter biefe* ganjen #aufe$ war Diana oon Dom* 
martin. ©ie fd)rieb fid) „souveraine de Fenestranges", unb war 
infolge ifjre« SRcidjtfjumS eine begehrte «raut. 3f)re erfte (£f)e mit 
bem 9tyeingrafen 3oljamt $l)iliw bauerte nid)t lange, ba tyr 
©emal)l in ber blutigen ©djladjt bei 9Koncontour blieb. 3f)r 
jweiter ättann würbe Sari ^^ilipp Don ßroi, geboren 1. ©ep* 
tember 1549. ©eine Staufpaftjen waren Saifer tarl V. unb 
beffen ©of)n ^Ijilipp, fowie bie Äöniginnenwitwen &on granfreid) 
unb Ungarn, ©eine ^errfdjaft $a\*x6 wurb* 1574 jum üttarquifat 
erhoben; am 6. Sluguft 1594 würbe er in be« römifd)en SReidjeS 
ftfirftenftanb für fid) unb feine SRadjfolger erhoben unb 1599 mit 
bem golbenen fliege becorirt. @r ftarb am Äatfjarinentag be$ 
3al)re$ 1613. ©eine unb ber Diana 9iad)fommen fjaben 1665 
bie ©ouöcränität üon SMnftingen an ben §erjog oon Courtagen 
nerfauft. 

gerbinanb'« unb ber Sfaubine t). SScrgt) Softer war 3lnna, 
©emafjlin be« Sljriftopf) ü. gongwt). 8to$ bem S»ad)(affe t^re^ #aufee 
wußte fie für fid) bie burgunbtföen ©fiter ju retten. Dod), ein 
eigentl)fimlid)e$ ®efd)i<f, and) fie fonnte nidjt lange fid) iljrer «e* 
jungen erfreuen, faum 103afjre nad) if)rem SBater war fie bem 
£obc ©erfüllen, ©ie unterlieg brei Softer, wefdje brei «ruber 
au* bem burgunbifdjen $aufe Rye fjeiratljeten. Slu$ biefen finb 



•) 3$ will mir in 3"fanft bie 2We geben, jene« rät&fetyaftc „be 
©iffipat" n%r ju unterfuc$cit. 



bie fpateren 2Rarqui$ oon 3Jarambon, ©rafen oon SHcufdjätet, 
hervorgegangen 10 ). 

SWur Slntonia fonnte fid) einer bauernben 5Wad)fotge ritymen, 
ba fie burd) ifjre SSerbinbung mit bem föfjeingrafen tyitipp bie 
©tammmutter aller nod) blö^enben ©a(m'fd)en förfttid&en Sinien 
unb mittelbar faft be* ganjen beutfdjen f)o^en SIbeld geworben ift. 

^^iliberta, bie Ofingfte, fc^eint wenig erhalten ju ^aben. 
üftaijere* über ifjren ©ema^l unb iljre 9?a^fommenf^aft t)abt id) 
nod) nxd)t finben fönnen. 

ffiir fte^en am @nbe unferer Darfteöung, weld)e au« ben 
beften Quellen geköpft würbe; bie ©tammtafel würbe auf®runb* 
läge ber Histoire gänäalogique de la maison de France par le 
pfcre Anselme, Ausgabe von du Fonrny in 9 JBänben rebigirt. 
Die fibrigen angaben würben mit größter ©orgfalt geprüft unb 
gufammengcftellt "). Um ßntfc^ulbigung bitten muß ic^ wegen ber 
äljnentafel VI, welche trofe aller erbenflidjen 9?ec^erc^en nic^t Doli' 
ftänbig gemadjt werben fonnte. Selber war e$ mir nic^t moQÜd) 
ber SBerfe be^ burgunbifc^en ©ef^i^tdfe^reiberd Dunod de Char- 
nage ^ab^aft ju werben, fowie folgenbe jwei SBerfe, welche oiellei^t 
eine ganj neue DarfteQung ber Familie s JJcufc^ate( geben fonnten, 
jur einfielt ju erlangen: Richard, Abb6, Recherches histori- 
ques sur Tancienne seigneurie de Neuchätel. 1840. Boureulle, 
Les comtes de Neufchätel, St. Di6. 1881. 

3d) behalte mir öor, etwa üorfommenbc 3rrtljfimer unb 
3ufä^e in einem üftadjtrage betannt ju geben, wed^alb id) alle 
Sefer rec^t freunblic^ erfudje, i^nen etwa befannte SJerbefferungen 
mir gefalligft jufommen laffen ju wollen, bamit biefe ©tubie 
jenem ®rab ber 95ollfommenf)eit fid^ nähere, melden ju erreichen 
bem ©enealogen (eiber fo fd)wer wirb. 



I0 ) Sine Zoöjttt beö $aufe« Mqt unb Urcnfeltn ber ^Inna ». 9teuf$äte(, 
Ramend Ätcraubra, tfl bie atlgeinetne Stammutter beö $aufed Sarid burd) 
tyre ^eirat^ mit bem 9iet$8})ofrmeifier l'cont>arb öou %ap&. 

n ) 2)te Angaben be« Söeft^e« fmb fo fccrttucfclt, baö e« oft unmöglich 
wirb, eine nac^ ©ütern georbnete Reihenfolge ber ©eftfter aufsufteflen. Sine 
fofctye ließe p^ eben nur au« 3(rc$toaüen an Ort unb ® teile erzielen, n>a« 
mir leiber öerfagt Wieb. Ueberbieö bemerfe tc$, baß au« (^ronologtf^en ©rün. 
ben e« nic^t gut möglich ift , £&ifcaut V. al« @o$n 5t&i6aut IV. gelten gu 
laffen, e« fei benn, 2^tbaut IV. tväre 1289 noc^ jung getoefen. 3)o(^ fpri^t 
bie Angabe ber Oema^linnen ju ©unften be« eben ausgekrochenen Bweifel«. 



10* 



76 — 



& afer l. 



Xbtbaut 1., £err t>ott SReufäaftet, 1165. 
©ema&lin: 3Ui*c. 

2$i6aut II., 1200. 
©ema&lin: Ataxia ton <£&afteautittain eu (Somte. 



fcbibani III., ber ©roge, 1251. 
©emabltn : äRargaretlje, £. ton 3)tetric$ ©rafen t. SRöm* 1 
^etgart> imb Slbearbe t. <ßftrt. v©iebe bcn $ert) 



8ftc$arb, (Srjbtfcfcof ton $3efan$on. 



Stbtbaut IV., £!?cityerr t. SRömpelgarb gu ©lamont, 1289. 
©ematylin: Sobanna ton (Sommercp, X. ton ©aucfyer, §errn t. fcommercty. 



©emabl: Äleranber $err t. 



Baue«. 
<5omoernon a. 



b. frcrjogl. $. ©urgunb. 



fc&ibaut V., 1345, 1355, 1365, ©arbteu ber ©rafftfaft SBurguub. 

©ema&lin : 3o&anna t. (£&älon, X. t. Gewann t. (JbAfon ©rafen t. 

Burerre unb 9Hir t. ©urgunb. ("Ahnentafel I.) 



3fabctta o. 91. 
©ema&l : 3o&ann t. ©eltoir. 



Gatyarinc. 

1. ©emabl: 3obamt $aron t. gaueognev, 1303. 1310. 

2. ©ema&l: ??£ubh>ig, lefeter ©raf ton Neuenbürg. 



£&tbaut VI., 1407, $err ju 

iReufcbätel. 

©ema&lin: SRargaretbc t. $ur* 

gunb, (Srbin gu 2Rontagu, 

ÜRontronb , gontenaty ?c. 

(@ie&c ben fcert.) 



3obanu, 

§err ton «ittaufan«, 1364 

bt« 1367 frieg«gefangen. 



3obann, 

(Sarbinal t. Oftta u. ^ettetri 

1*83, ©tf<$of t. £oul 1373 

bifi 1384 unb 1385—1388, 

f 1398, 4. October. 



(Satbarina. 

©ema&l: 1365 ©altber, #err 

ton (Sufance unb ©eltoir. 

(#on ibnen bie (Sufance.) 



9Ratyi(be. 

©ema&l: 3o&ann III., ©raf 

t. Brberg*#alengin, 6obn t. 

©er&arb ©rafen tonBrberg 

u. Urfula ton $afenburg. 

f 1383. 
($on tynen bie Brberg.) 



2$ibaut VII. gu SReufdjatel, 2Rontagu, Kunibert, 
SRontronb *c, f 1396, 28/1X. beig 1399-1418 
SRtfojjolt«. ©tfdjof 

©ema&ltn-fcfir t. 3ointitte, (Srbinton t>on ©afel. 
(S£ätcl*fur>SRofette S&aligm*., i-atnoittc 
la gerte für Sfatance, 9ft«nel *c, 
tefttrt 1413. 
(ftynentafel II.) 



Sodann, bitter be« golbenen fliege« 
feit 1430, o(me e&elu$e 9ta(bfotnmen. 
©emablin: 3o£anna t. ©fciftcl, £. t. 
3c^ann gu ©^iflel unb 3fabetten ton 
(Snglemcuftter«, ©itrce be« 3o&aun t. 
(Scalen $u (5&ätelbelin o. <R. 



3o$amta. 
1. ©em.: $ einrieb 
t. 8eltoir$u@aint* 

3ulien o. 9J. 
2.©em. : $ugo t>. 
9iignev , ^err t>ort 
groloie, ©enefc^aü 

t>on ©urgunb. 



(Satbarina, 1423, 

Staue 1430. 
©emabl: 3obamt 
&. ©ranbfon, ^err 
u $e«me0, Stattet? 
unb $auc(ufe. 
(öon i^nen bie 
@ranbfon«$e«me«.) 



?(tir. 

©emabl : 

SR. #err*on 

(Sb^t^nt). 



Xbibaut VIII. tefttrt 15. gebruar 1458, jperr *. ^^eufc^ätel, (S^aftei für ÜJiojette, (S&atignij n-, bitter beö golbenen 

fließe« :c, 2Rarf(^att »cn ©mgunb. 

1. ©emabtiu: 2lgne« ö. 2RiJm^)elgarb, $icomtcffe to. 53Iaignp, grau to. Drbö unb 9Rarnav, X* toou #emri<$ i>. iWöm- 

pelaarb unb Warte fccit (S^ätitteu la gere. (^^nentafel III.) 

2. ©emablin: SBilbelmine fc. Ziemte, grau t. SÖujfiöre« u. ^ort für @aöuc. Z. ö. WK^ t>. ©ienne, $erm ». 9Jottan« 
u. ^iliberta t>. 2Raubec, Söitwe Änton« to. SSergv, 3Rarf^att« »on grautrei^; öermä^t 18. SRobember 1440; teflirt 

4. «uguft 1472. (^^nentafel IV.) 



SRargaret^a 

erbt (a gerte für Bmance. 

©emabt: 3obann ©aron »ott 9ta^ 

unb t>. (a gert6 für ^manec. 

(öon t^nen bie $Rau.) 



S^ibaut IX., $err b. ©ranmont, 1444, ©arbien beö ^ergogt^umd ©urgunb, ÜJiar« 
fc^att ton S3urgunb, 1463 ^err ber ©tabt e^tual, tePtrt 1463, f 1469 alö 3df)iife- 

toogt ber Slbtei Jureuil. bitter be« golbenen 3>(icße$. 
©emablin: S3ona t?cu (Sbäteantoittatu , 2^. x>. ©ernbart $errn i\ (Sbftteautoittain unb 
ber Sobanua ton ^e feit 14*27. 



1. 

3o&ann. 

(B Tafll) 



2. 

?lntou, 

$>crr ju (Jlermont u. 

T3«fc für 3)oub«, 

tefttrt 17. aWai 1465. 



2. 
öona, f 1496. 

1. ©eui.: SCnton x>. Sergt?, 
$err ju SWontferrant. 

2. ©emabl: 3obann be la 
öaume, ©raf fc. iD^ontretel. 

(«^ncntafel Vni u. IX.) 



2^ibaut X., |>einric^, bitter 1468, 

$err to. ^eri* |>err t>on iReufc^ätel, 

court, ©euer.* b»lbigt 1472 für 

(£apitäu tcit (Spatel für ÜRcfette, 

©urgnub, f gefangen bei ftanet*, 

toor bem S3ater. feine ©iiter conftecirt , 

f 1505, gibt (Sbattgnb 

bem ©rafen DStoalb 

ö. Xbierfleiu 1477. 



(Slaubiuö, £err ton gat?, (Jbatel für 2Ro» 

fette unb spinal, ©outerneur ton Surem* 

bürg 1483, bitter be« golbenen «liege« 

feit 1491, 28. October 1505 tobt, 
©emabliti: 33ona fc. ©oldben, %. to. 3otyann 
^erm t>. SBolc^en u. S)ubettngen unb ber 
SWargaretbe t. (Sltcren , feit 7. 3Rai 1465, 
erbt gaty, ©elongeb. ©emeaur *c, lebt notb 
1518. (etel-e ben £ert.) 



Slnton, 
©ifcbof t. 
£oul 1463 
bi« 1490. 



©il^elnt, $err 
t>. SRontronb, 
überlebt feiue 

©rüber, 
t na$ 1505. 



3obanna, 
©enta&l: ©er^art 

ö. ?ongtv su 
©ton*. 1463, 27/X. 

@ie tvar 1488 

tobt, o&ne SRaty 

fommen. 



9Rargarette, 

Subtoig, £ron(arb, 

3acob, ?lgne« f 

(Sat^artna, 

«ebtiffin ju 

Raunte le« Wo» 

nain«. 



S3ona, lebt 1515, 
?ubn*ig ©raf ton (©alm) 
S?lan!enbcrg. 
2. ©ema^I i Sßityetm ©raf t. gürflenberg, 

October 1505, o&ne 9^a(bfommen. 
(flbnentafel XIII.) 

2)ie ©raffc^aft 

©laufenberg fällt 

1506 

an ?otfyriugen. 



1. 
Slaubiu«, 1496 tobt, 



(Süfabet^, tobt 2>ecember 1538, »ermuttn^ 1534, cebtrt Saintitte 

unb (5(;alignu, ibren Vettern Slnton it. ^einric^ ©rafen t. Sfenburg. 

(Sbätel für ÜRofette erbt bie ©räfm t. 5t^ürftein. 

1. ©em.: gelir ©raf t. ©erbenberg, f 1530. Wnentafel XIV.) 

2. ©em. : 25ietric$ ©raf t. 9ttanberfc^eib u. 8tmeburg. @dbletben, 

©lanfenbeim, ©erolbfkin, f 1661; (K^nentafcl XV.) 
* * 

granj ©raf t. 2Ranberfd-eib, §err gu Äer^en, gu (Spatel für 2Ro- 

fette ic, geb. 1514, f 1548. 

1. ©emabttn: 9Rargaretba ©räftn ton ber iWart 9(remberg. 

2. ©ema^lin : 31nna ©räftn t. 3fenburg-9?enmagen, njtebertermä^t 

an 3otyann t. ber ?c^en; erbt S3erric£, 3°^ cni ^ 2)ifferbtngen jc. 

unb ben 9?eufcbätef fctyea ^nt^eil an ben ©ütem ber SBolcben. 



üRargaret^e überlebt alle, 
ftebtiffin *oon Äemiremont, cebirt 26. 9lo* 
öember 1534 t&r Änrecbt auf C^ätd für 
2Rofette bem ©rafen grang t>. 3Ranberfd&eib 
al« ©ema^l t^rer ^Ri^pte Slnna t. 3fenburg, 
eitfabet^'« ©tieffo^n, ©o&n Stetric^« unb 
ber 3Rargaret^a ton tfer^en. 



2. 

(glifabetb ©räftn t. 3Kanbei1(beib, feit 19./IX. 1564, erbt ©erburg (SBeaure|>aire) 

2)tfferbingen, ga^e. 1571 tobt. 

©ematyl: glorett« ton ^attanbt, ©raf ton (£ut*lenburg, grei^err ton ^attanbt unb 

Söitt^em, geb. 1537, f 29. @e|>tembfr 1598. 

- 

(glif aUt\} ©räftn t. (Sulemburg, greiin t. ^attanbt unb SBttt&em, grau gu 53ertc^, 

SBerbttrg. gäbe, 2)ifferbiugen, t 8 - 2^ärg 1620. 

1. ©emabl: 23. September 1584, 3acob 9)krfgraf ton S3aben*2)ur(ac^, t 1690. 

2. ©ema^l: 13. 2Nat 1591, Carl ©raf t. £obeu$ottern*8iginaringen, f 16°^ 

3. ©emabl: 3obanu Jubivig grei(*err ton ^>o^enfa*c 



2. 

ßrica ©räftn t. üRanberfcbeib, t 30. 3)ecember 1581. 

©ema^l : WWW ©vaf ton 5Raffau, llftngeu unb 9Bte«baben, geboren 

14. October 1542, f 12. SWärg 1602. 



Slnna ?(malta, geb. 2)ecember 1665, f 7. 2Rärj 1605. 
: ©eorg ©raf t. 5Raffau*2)tttenburg, feit 22. ©ejrtembcr 1584, 
t 9. Buguft 1623. 



77 — 



$afet 11. 



3ifynm t. 9lettf4)ätcl, $crr t. ÜRontagu, SWarnaty, gontenoij, Lionel *c, 3. 2Rai 1462 öenerattieutenant be« #erjogfyum« ©urgunb biß 1470, erhalt 1479 

tom Könige 500 $tt>red ?enfton unb bie ©rafföaft 3oianv; lebt no<$ 1483. bitter be« gotbenen ©ließe« feit 1451. 
©ema&tin: 2). äRargartba be (Saftro, £o<$ter Don 2). gernao be (Saftro unb SD. SWaria be ©oufa. (H&nentafcl V.) 



WttW, emanctyirt 
1458, #err ton gon- 
tenap, gefangen bei 
ftanet, $at& u. Ääm* 

merer be« £8nig«, 
©körnte t. Sunet, lebt 

no$ 1482. 
©em.: (nat$ bei* Art 
de venüer lee datee) 
Äatfrarina ©rSfiu t. 
SBetfdmeuenburg, $. 

ton ftubolf 9Jtarf* 

graten ton ©aben* 
$a$berg u. 333. Neu- 
enbürg unb ber 2Rar* 
garetfce ton ©tenne. 



gerbinanb, #err t. Wlarncty, 
bann t. gonteuop, 2)om^mo^ 

SWartmttfle, SKoutagu, 

&mancc, tcrlauft goutenov, 

teftirt 21. SKai 1520. 

1. ©em.: Üttagbalena t. ©in- 
ftingen Jett 15. ©ej>t. 1468, 
2:. ton 3ofcann #errn ton 
©inftingen unb ©eatrir ton 

$ugtt>ciler. 

2. ©em.: (Slaubta t. ©ergty, 
2:. Sodann'« t. ©erg$, #nt. 
t. (5&amjmant u. b. $auta 
t. SDtyolan«, feit 21. Sänner 

1496. («fcnentafet VI.) 

3. ©em.: (Stefanie (<2ricti- 
nette) be la ©aunte, &. ton 
SWarcu« be la ©aunte, ©rf. 
ton Sftontretet, u. b. ©ona 

be (a Saume, 0. 9e., feit 
18. Detoter 1514. 
(fl&nentafel VII.) 



Äart. 
20. 3uli 



3o$ann, 
#err t. (Saint 



1498, Hot ton fcubin, bann 
@aiut $aul, ber ©rafföaft 



bann (Srj* 
biföof ton 
©efanson. 



3oigntj, lebte 

no$ 1509, 

0. ft. 

©em.: 2Äar- 
garetye ton 
Sftougemont. 



3fabette. 
©em.: W^ 

Bert be la 

<Palu , ©raf 

t. la &oc$e en 

SWontaane unb 

©ittter«* 

©erel, feit 

17. 2Rai 

1470. 

(Stynentafet 

XII.) 



3fabeau, 

teftirt 1479. 

©em. : Subtoig 

ton ©ienne, 

#err t. Muffet? 

(ton tynen ba« 

$au« ©ienne, 

©rafen ton 

(Sommaricn). 

(Stynen* 

tafel X.) 



SWaraaretfc. 
©ema$l:©er» 
$art #err* ton 

föaWoltftcin 
(ton tynen bie 

sperren ton 
föawottftein.) 



Stocke, 
©em. : ©etton 
ton ©ranbfon, 
£err t. ftan« 
euife unb ©tl* 

laufanb 

Siftenoi« k. 

(Stynentaf.XI.) 



f.n. 
Slnton. 



1. 
üDiargaretfye. 

Srau t. ©inftingen u. (S^alignty 
em.: ©einriß ©raf t. 2$ter* 
ftetn (er ttar ©o&n D«tt>alb'8 
ton 2#ierfteitt unb ber ©rä'fm 
Otttita ton Sflaffau, terttittteten 
Äafcenettenbogen; fett 17. £)ct. 
1478 (b. fc. terlobt). 



1. 
2tnna, 
grau t. gontenav, 
©atyon, ©aubery. 
©ema&l: Sityefai 
#err ton 2)om- 

tnartin, 

(©o&n Subnug« u. 

ber 3faBetta du 

Chätelot). 
1537 tobt „?- 



«nna, teftirt 1530. 
©em. : (S^rifto^ t. ?ongtt>v, 
$err t. 2ongej>ierrc, Äaon, 

»inan; tobt 1527. 

©ie erbt Wcuföätel, 3Won- 

tagu, »mance, ^oin^ond. 

(«(mentafet XVI.) 



2. 

5lutoma, lebt uoc^ 1541. 

grau t. (Skatet für a^ofeüe }ugfet$ 

mit Slnna t. 2)ommarttn, 

1. ©ema&l: W^P (3tnton), ©üb* 
unb dtyetngraf gu 3)l?aun, ©raf )u 

©alm, geboren 1491, f 1521. 
Wnentafel XVII.) 

2. ©ema^l: §umbert ©raf ton 

„SuWin". 1541. 



2. 

Wliberta. 

©ema^t: (Slaubhid t. Xenarrc, 

^err t. 3anl^ bem fte 29. 9h>. 

tember 1531 gttei 2)rittet i^red 

Vermögen« legirt (n>a$ 1531 

caffirt ttirb.) 



9nna. 

©em.: ©eorg 

Satyer ton 

©o^arb. 

(Stammeltern 

ber ©ater ton 

«o^t)*arb.) 



2ttargaret$a t. 2)ommar* 

tin 1529. 
©emafyt: graty, ^err t. 
©ett|tein (iBaffom|)ierre), 
1531 »aittt ber ^ogefen, 
teftirt 1543. (©tammettem 
ber ©affom^oierre.) 



Jubttig ^err t. ©ommartm, gontena^, 
SBa^on, Sauberv, $(}eityerr ton Sin« 

fttugen unb ^tuatteiler. 

©em.: $M>^)5tne ©räpn t. ber 2Rarf, 

grau t. ©autet, 3«tnefc, glorenge« jc. 

2. ton 3ofcann, ^errn ton Sante^ 

unb ber Helene w bc ©iffi^at". 



ip^tt^ grang, Sttb* unb SRBeinpraf gu Statin N&eiugrafenftcin, 
©raf gu ©atm»^üttlingen jc, ä&eit&err ju Sinftingen, 2)imeringen, 

Slugttciter jc, f 1561. 
©ema^liu: SWaria Sleg^tica, ©räftn t. Dettingen, £.t. ?ubn>ia XV., 

©rafen gu Derttngen unb ber ©räpn @atome ton #o$enjouem. 



2)tana ton ©ommartin, (Srbin unb grau ton SinfHngen, Samefc, gontena^, 

^ugtteiler jc. 1. ©etna^l: 3o^anu $BUi^|> primogenitus Silb* u. 9tyetngraf gu 2)^aun, 

2. ©ema&t: Äarl W^P toJ >" ^»^ Sfäarquie ton ^atrö, fei 1594 gürft ton CroY, ©raf ju ©alm, t ^« SWoncontour 1569. 

t 1613. j 



Äarl ?lteranber ^ergog unb gürft ton CEroü, 
föeic&efttrft, t 1624. $at ^a^tommeu. 



2. 

(Jwft ton (5roi, w ©erjog", ©outerain ton ©in* 
pingen, f 1631. §at ^a^fommen. 



(Staubine, SUb« unb dtyemgräftn. 

©ema^t: Robert t. Signe, erfter gürft ton ©ar- 

ban<?on, feit 1614, f 3. 9Kän 1614. 

(©tammettern ber gürften ton öarbon9on.) 



rtx:ttt^ix:ltt. 



3o^ann I. , ton (£&äfon«9todjefort, 
©raf ton 9farerre, t 1309. 

5llicc ton ©urqunb, au« bem fjerj. 
$aufe, (Jrbtn ton tlurerre. 



5(mabeu« ber ©roße, ©raf t. @a- 

to^en, f 1323. 

<&ityUa, (Srbin ton SBauge unb 

©reffe, t ^294. 



»ttyetm ®raf t. «urerre, t 1304. Sonore t. ©ato^en, t 1325. 

Sodann IL, ©raf ton Slurerre, t 1346. 



^ugo ^fatggraf ton ©urgunb, 
f 1266. 
3tlir ton 9Rcerane, ^fatggräftn ton 
©urgunb, f 1279. 

9tein^olb ©raf ton SKüntyelgarb, 
t 1321. 



Stmabcu« §err ton Neuenbürg, 
t 1288. 

3orbana ton ta ©arrag. 

SBil^elmine ton Neuenbürg, erbt 
2Wüm^elgarb, t 1332. 



Sllir ton ©urgunb*9Äüm^etgarb. 



So^amta ton ^lurerre, ©ema^ün ton £()ibaut V. ton 9lcufd^ätel. 



3o^ann ©ire t. Sointitte, ©ene^al 
ber <St>amj>aane, „ber ©efd^ic^t«« 

Treiber", f 1318. 
glir, grau un b ( Srbin ton SRiSnet. 

3lnfelm, $err t. 3ointtfle, f 1349, 
SWarf^att ton granfreidfr. 



11. 



^einrid) ©raf ton ©aubemont, 

t 1325. 

3fabette ton £ot$ringen, 

tJ338. 

SWargaret^e ©räftn ton ©aube» 
mont. 



^eiuri^ ton 3ointitte, ©raf ton ©aubömont f 1374. 



SBaleram ton Suremburg, #crr t. 
?ign^ , ©raf ton föouffö , t 1353. 
©uiote (Sbätetaine u. (Srbin gu Sitte. 

3o(aun ton Surembourg , $err gu 

Signt^, ©raf ton $ouffv (S^tetain, 

ton Sitte, f 1364. 



©uibo ton gtanbern, ^err ton 

9ftc$ebourg. 

SWarie t. ©otteg^em (©otteng^ien), 

(S^ätelaine ton ©ent (©anb). 

Alice ton gtanbern, grau ton 
9ti$ebourg. 



attarie ton Suremburg, f 1366. 



$lt$ ton 3ointitte, ©ema^tin ton £(>ibaut VII. ton iReuWätel. 



— 78 — 



$einri$ oon SWontfaucon, ©raf ju 

2RümJ>elgarb, t 1366. 

21gne« o. ©urgunb, ©räpn ». 

gWttmE etgarb»). 

©tepban ©raf oon SWümpefgarb, 
t 1397. 



3ofytnn II. oon (£bäfon, §err oon 
«rlaij, t 1362. 

iWargaret&e oon SWeüo. 
2Rargaret$e oou (£&alon«»31rlalj. 



£einrtc$ o. SWüntyelgarb, Sicomte o. OxM it. Slaigmj, t 1396 bei 
fticopolt« **). 



III. 



©uibo oou (E^ättflou, #err »on 
la gere en £arbenoi« unb »on 

©t Lambert, f 1362. 

SWaria »on gotfrringen. 

©au<$er (SBaittjer) oon SbätiHon, 
Sicomte oou ©laignty, f 1404. 



Sil&efm @ire oou (Soucty, Dito, 
aRonrmiratf, f 1335. 

Sfabcüc oon (Sfcätitton <§t. fytul. 



3obanna oon (Soucp. 



SWarta oon Sbätiflon, Sicomteffe oon Sfaignty, Parb »or bem Sater. 



3tgne« »on SRfimt>elgarb, (Srbin oou Drb<§, SWarnaij unb Staignty, 1. grau 2$tbaut VIII. oon fteuföätef. 

*) @<$toePer ber Süi$ oon 8urgunb*3Wümj>elgarb. (2:afel L> 
"*) 3n jtoeitcr (S&e »ermaßt mit Seatri$, 2:o$ter $etnrid(>« oon görPenbcrg unb ^oflo »on $o$en$oflern, rottet 1433 al« ©attin 9hibolf IV. 



»on 2öerbenberg»$eiligenberg o$ne ätnber parb. 



SBityelm oon Sienne, Jperr oon 

ftottan«, t 1630. 
(Sfaubtna, grau o. (Sbaubenaty. 

3o&ann ». Sieune, $err ». Motten«, 
©rogabmiral ». granfreic$, f 1396. 



IV. 



3ofcann, Jperr o. Obfclet. 
SWaria ». föougemont. 



3c&anna oon Dielet, grau oon 
©onencontre, f 1400. 



$bility> »on Sienne, #err Oon ftotlan« *c, t 1413. 



$ugo $err »on Sftaubec. 
SWargaretfce öermonb b'&nbuje. 

granj, $err Don SWaubcc 



3o$ann t>ou ©rotee, $err oon 

fteijrieu. 

(Eleonore »on 3ui«. 

flüj: »on ®role>. 



JtyUiberta o. HWaubec, grau ». (S&aPonav en 2)auj>bine, f 1421. 



Stl&elmme d. Sienne, Söittoc be« 2Warfd)all« »on granfreieb unb ©rafen ». 2)ammartin, Sttton o. Sergty, zweite grau 2#baut VIII. ». 9leuf(^atet. 



'D. Sloaro $ired be (£aftro, 

(Jonnetablc »on Portugal, f 1385. 

2). 3Karia $oncc be 2eon. 

3). ^ebro 21Ioare« be (£a|rro, ^err 
toon (Saba»al. 



3). 3oao Slffonfo XeUeö bc 3We- 
neje«, ©raf ». Öurem, Dberftyof* 

meiner, f 1381. 
2). ©uiomar 2cpt$ ^acbeco, (Srbtn 
oon ffi ttalobos. 

3)e ?eonor Xetfe« be 2Renege«. 



2)om gemanbo be (Saftro, $err öon Sln^ao', ®on £ouren<?o be S3atrra, 
oberPer ^Ica^be »on (£o»ilbao. 



2). Partim ?lffoufo be @oufa 

II. $err oon SRortagua 

»rico hörnern. tt 

2). (SPefania ©areta. 

2). v 2lffoiijo Saöque« be @oufa r 
„o cavalleiro« (ber bitter). 



2). ?obo 2)iaö be @ou|a f ©roß* 

meiper be« (£^ripu«orben«, 1 1435. 

(Satyarma ^elleö. 

2). geouor be ©oufa (legttimirte« 
Äinb). 



2)cnna 2)^ecia be ©oufa ((S^id^orro), grau oon ©. gourenco unb oon 
2ln<?aSr, gmette grau. 



2)onna SWargariba be (£apro, ^albfc^tocfter beö erpen ©rafen ». 3Äonfanto # ©ema^lin Sodann'« ». ^euf(^atel»2Wontaigu. 



3ob«»w »• ^ctgV» 
»le Borgne«, @ene* 
fc^aü oon ©urgunb, 
$err oon gonoen«, 

t 1333. 

©ife(a oon ^ienne* 

St. ©eorge«. 

3acob ». 3Jerg^ f Jpr. 
t>. 2(utret? f f 1398. 



$ugo oon 2)ut?n$, 
$err oon ffiufflcn«, 

a^argaret^e oon 

Sufftenö , grau »on 

la 2Rotte unb tyamp' 

toant. 



^Jeter oon $ergo, ^err o. (Stam^toaitt unb 
la SWotte im SBaabt, f 1440. 



Oeubolf IV., ©raf o. 
©rer^erj (üruöres^ 

f 1404. 

ÜRargaretya Sleman 

o. go^et. 

^hibolf oon ©re^erj, 
©err o. 3Wontfaloan« 
u. 3lubonne, 
•j- ante patrem. 



vi. 

Unfclm oon 

$err o. Saugrenant. 

3o^anna, (Srbin oon 
SWontfcrranb. 

Intonia o. ^alin«, 

grau o. ©augrenant 

unb SWontferranb. 



(Sat^arina oon ©re^crj (Grueres), 
t oor 1426. 



3obgnn o. ffergfr, ^err o. (£^am^»ant y la iPlotte, 3Wontrid(>ier u. ©uriob, Parb 1479—1481. 



ft.$err 
oou 

land. 

5T^err 
oon 

(and. 



91.91. 



So^amt be la Sodann $err oon 

(Sbambre, ^icomte (Sorgeuon 

oon ÜRaurienne. unb iDieiQona*. 

3o(ianu oou (S^äton* 3ofyamta oon @aint- 

21rla^. Xrioier. 



3acob ^err oon 

SRpolan«, bitter 

be« £nnunctaten- 

Orben«. 



Urban be la (S&ambre, Ämee, @rbin o. (£or* 
Sicomte oon ÜWau* genon. 

rienne. 



3o&anna be la (J^ambre, gtoeite grau. 



$aula o. SW^olan«, Parb $toift$en 1481—1496. 



(Slaubia oon $eugty, jioette grau gerbinanb'« oon fteuföätel. 



VIII. 



IX. 






«J"ä 



** © ^ 



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Sodann oon 

^erg^, ^err 

o. ftutrei?. 



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Antonio oon 

©alin«, Sloe. 

be« SRubolf o. 

©reijerj. 

(2afe( VI.) 



Äarl o. $era 
neWaa o. 5 



} ju Slutre^, @e- 
lurgunb, t 1467. 












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C7t C71 91 



©uibo oon 

la £rimo'ille f 

©f. o. 3oign9, 

t 1438. 



SWargaret&e o. 

^o^er«, 

feit 1408. 









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^SÜ-.Sw 2 5. 



3eanbela©aume, 

^err oon ©on» 

re£o«, Parb oor 

bem Sater. 



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3oIjanna oon 
(£I)ä(on f 3?at* 
erbin b. ©raf» 
f$ft 2:onncrre, 
t 1451. 



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§ 



WlitoO IV. 1395 Slntonia 
oon Seoi« I., ©ermonb 

©raf oon Sil* b*«nbuje, gr. 

lar«, f 1440. o. la »oute. 



(Slaubtu« be la Saume, 2. ©raf 
oon SWontreoel, t tiaö) 1483. 



©a«|)arbe oon ?eoi«. 



Slnton o. Sergp, ^>err oon 



(Jlaubia be la ^rimoille, grau 
oon %ntignty. 

Ifföntferranb. ©em.: ©ona o. ^euf^Atel, 2:. Stybaut VIII. ©emabl: 3o^ann be la gaume, 3. ©raf o. 2Rontreoet. 



SWargaretlje oon SJer^/ grau o. ÜWontferranb, tlutrcp, (5b«nH>lite»^ignev, obne 

äinber. ©emal)l : Sßilbelm oon 8ergp, ©eneWatt oon 8uraunb, bitter be« in- 

nunciatenorben«. (©ruber ber (Slaubine oon Sergp. ®iebe 2lf;nentafel VI.) 



$ona oon la ©aume, betrat ^ete i^ren Setter 2Karcu« oon la ©aumc, 
5. ©rafen oon SWontretjel. (©ie^e «^nentafel VII.) 



- 79 — 



VII. 



^Jeter bc Ia Saume, §err t.3Jtont 3o$amt t. ?ongroi>, gu SRaon imb 

@oir.t @orlin. unb ©itrij, f 1462. 

%lig ton gutyrieug be la (Suettte. 3o$anna ton Sienne, grau ton 

©uibo be la Saume, 4. ©raf ton * a ö n ^ + U72 ' 

SRonrretel, tö. b. golbenen Sltefie«, 

t 1516. 



3otyamta ton $ongroty. 



fclaubtu«, 2. ©raf t. SWontretel. 
@a«£arbe ton 8&ri«. 



Sodann be Ia Saume, 3. ©raf t. 
SRontretel. 



£&ibaut VIII., $err ton 9teuf* 
dmtel. 

gBilfrelmine ton Stenne. 
Sona ton *Reuf<batel. 



SWarcu« be Ia Saume, 5. ©raf t. IWontretef, $err t. Suffo, f 1527. 



Sona be Ia Saume, (Srbtn be« #aufe« SWontretel. 



<&ttp\}a\rit be (a Saume, bntte grau gerbtnanb'« ton 9ieuf$ätef. 

x. 



©uibo ton Sienne gu $r/mont, 

f 1406. 

Sftarta ton Sitfar«. 

3acob ton Steinte gu föuffety. 



$tȟibert ton Sauffremont. 

2lgne« ton 3onteIIe. 
SWavie ton Sauffremont. 



SBil&elnt logier IL, £err ton 

Seaufort (Sruber Giemen« VI.). 

©uarine, (Srbin ton (Sanißac. 

„Sttarqui«" t. Seaufort, $err ton 
(Sanittac. 



Subroig t. Änbuge gu Ia ©oute. 
2ttargaret&c ton $ty$on. 

(Sleonore ton Slnbugc. 



3o$amt ton Steinte gu <|fymont unb föuffety. 



(Sat&erma ton Seaufort, Sormünberin, 1450. 



Subrotg ton Stenne'SRuffety, tyntytxx ber ©rafen ton (Somarin, ©ematyl ber 3faoeüe ton Sfleuftty&tel. 



XI. 



3acob ton ©ranbfon, $err ton 

<Pe«me«. 

Sttarg. t. Sergty*27ftrebeau. 



3o&ann t. ©ranbfon. 



Sbtbaut VI. t. Weuföätel. 

2Jkrgaret&e t. Snrgunb=9Wontagu. 
<£at&arine t. 9teuf$ätel. 



3oljaun t. Sienne 311 $agnty. 

9t. t. Zollang (OTtftlingen).l 
3o&ann t. Sfenne, f 1351. 



91. t. 3onteIle. 
9t. W. 



(£atyarine t. 3ontette. 



SSilbelm t. ©ranbfon, #err t. <ße«me«, Sauclufe unb Salier; 



3o^anna ton Stenne. 



#elüon ton ©ranbfon, ©ema&l bev Sltorje ton 9teufc$atel. 
#etyon'« 2. ©ema^lin: Gilberte be <£&atelet. 3. ©ema&lin: 3ofcamta t. Sauffremont. (Stynentafcl XVI.) 



XII. 



ttyme (2fotabeu«) $erv bc Ia $alu 

gu Satembon. 
güty t. (Sorgeno n unb ülfteittona«. 

©uibo $err t. Ia *ßalu u. Sarem« 
bon, f 1422. 



§umbcrt be Ia Saulme, #crr gu 

gromente« k. 
<5at$arine t. Sutyricur u. Ia (Sueille. 

Stynarbe be (a Saulme. 



SBityelm *>o« fo *ßalu, $err ton 

Souligueuj:, f 1424. 
9ftargaretfra t. 3)tyo. 

$eter t. Ia $afu, #crr t. Sou« 
ligneu^. 



galcon, $err t. 9tfontc$enu in 

2)au^(inee. 

^ßolte t. Sreffteu?. 

iKargaret^a ton üßontc^enu. 



franj ton la $alu, ©raf ton Sügelfiein unb Ia ^oc^e en 2ftontagne, 
err ju Sarembon it. StIIerfejel, $1. be« SImtunciatenorben«, t 1456. 



2lnna ton Ia ¥a(u»SouItgnett^, erfte ©ema(iltn. 



tyÜtyP ®wf »• fa ^oc^e en SWontagne, ^err t. Ia ^alu, Sarembon, Sittcrfearel, fcttulargraf ton „^üfeelflein- im @lfag, Oema&l ber 3fabcau t. ^eufd^atel, 



Äonrab ©raf ton gürftenberg, 
fl484. 

äuntgunbe ton %flat\<$). 



©olfgattg ©raf ton gürftenberg, 
bitter be« golbenen Slicge«. 



XIII. 

Dtto ©raf t. ©oIm««SraunfeI«, 

t 1504. 

Hnua ©räftn t. 9iaffau*2Bie«baben, 

^ tl480 

3f abetta ©räfut t. ©olm«, geb. 
1469, f 1514. 



XIV. 

3o&aiin III., ©raf ton Serben* 
berg ;u @igmaringen unb ^eiligen* 

berg, f 1465. 
(gltfabetji ©räftn t. gBirtcmfrerg. 

©eorg ©raf t. 2i$ei'benberg»£uocfy» 
telpngen, t 1500. 



Äarl 9Rarfgraf t. Saben, ©raf gu 

©l>oiu)eim, t 1*75. 

Sat^arine (Si-jOcr^ogin t. Defter* 

retd^, f 1^93. 

fcattyarine SWarfgräfin ton Saben, 
f tor 1500. 



SBityelm ©raf ton gürfienberg, ©ema^I ber Sona ton 9teufd>ätel. 



L geltj ©raf ton Söerbenberg, 1. @ema^I ber (Jltfabety ton ^eufc^ätcl. 



2)ietricr> II., $err gu SWanberfd^eib, 

t 1469. 
Srmgarb, (Srbitt t. 2)aun, t 1456. 

2)tctrt(§, erfler 9leic^«graf t. Sftan* 
ber|*eib, Slanfen^eim :c v t 1498. 



3ofyauu, $txx ju ©bleiben, 

f 1445. 

3o^anna ©räftn t. Slanfenftetn. 

(Slifabet^, (Srbin t. ©^leiben, 
Slanfen&eim unb ©erolbflein. 



Äuno ©raf ton SWanberf^eib, ju ©bleiben, Slanfen^etm, ©erolbflein jc, 
t 1489, 24. 3uli. 



XV. 



WKW Iv ® ra f toon ^inteburg, 

t 1443. 
Äat^arina t. ©affenberg, ©räftn 
t. ^euenabr, 1474. 

SSil^elm ©raf gu Simeburg, 
f 1474. 



Sodann ton föobemac^ern ju (5ro* 

neuburg, 1410. 

Srmgart t. SoId^en«UffeIbtngen, 

@rbtn ton grouenburg. 

granctöca t. ^obemac^crn, (Jrbin 
ju gronenburg :c, f 1483. 



SRcdiitilbe ©räfin ton Sinteburg ju ©affeuberg, gronenburg ic. 



2)ietrtc^ ©raf ton SWanberfcfcetb, f 1551, ©ema^l ton SWargaret^e t. Äer^eu, f 1518, unb ton (glifabet^ t. SReuföätel. 



SWat^ia« t. Üongrov. 
Sona be Ia ^remottte. 



Sodann t. gongroti gu ©ttr^ k., 
t 1462. 



3o^ann t. Sienne*SWonbi«. 
Henriette ton ©ranbfon'^e«me«. 

3o^ann ton Sienne, f 1472. 



^P^ilt^ ton £ongtt*t», $err gu ©itr^, ^Racn :c. 



XVI. 



^einric^ t. Sauffremont, $err gu 

etet*. 

So^anna t. Sergty, grau gu SWire* 

btan unb -gparnty. 

^Pcter t. Sauffremont gu 2fttrebeau, 

feit 1435 ©raf t. (S&anu;, bitter 

be« golbenen Sliege«. 



$^tl^ ber ©ute, $ergog ton 

Surgunb, t 1467. 

So^anna t. ^Öe«, Xod^tcr ton 

?ubn>tg t. £tty. 



üftaria t. Surauitb, natürliche 
Xot^ter, feit 1448. 



3o^anna ton Sauffremont, grau gu SWirebeau. 



(££riftol>& t. ?ongn?^, ©err gu £onguepierre, ©itrr;, 9?aon k., ©ema^l ber ?Inna t. 9leufc^fttel. 



— 80 — 



XVII. 



3o$amt IV., 2öilb* unb 9tycingraf 

gu 2)&aun u. ftjrburg, f 1476. 

(Süfabetty Gräfi n Don ftanau. 

Sodann V., SBilb- unb 9tyeingraf 

gu ©alm, 3)&aun unb Ä^rburg, 

f 1495. 



©tmon ©raf gu ©alm unb Tutt- 
lingen, f 1475. 
3o&auna, grau unb (Srbin gu 
flotfetaer. 

3o&anna Gräfin t>on ©ahn, erbt 
V, @a(m, yüttltngen, 9lotfela6r. 



3acob I., ®raf t>on SWörß gu 
©aaroerben, f 1470. 
Änaftafta Or&fin t>. Setningen*). 



fttcolau* ©raf r». SWörß u. 
werben, $err gu V, SJtnftingen '*c, 
f 1485. 



So&anu $err gu $ütftiugen. 
^3catrig t>o n Bugtoeiler. 

©arBara, Herrin gu Smfringcn sc 



3o&amt VI., SBilb* unb ft&eingraf'gu 3)&aun unb *fyr6urg, @raf gu 
©alm, HotfelaSr, Tuttlingen *c, f 1499. 



3o$anna ©raftn toon SWörg unb ©aarroerben, grau gu Bugtoeiler, 
«Reutoeiter, S)imeringen f 3flBr(frmgen k. 



WüW, ©tlb- unb 9tyetngraf gu Styaun unb ®rumbac$, ©raf gu @alm, $err *. SSinftingen, geb. 1492, f 1521. 

©ematy ber ttntonia ton 9teuf$atel. 
*) Waä) ga$ne Äuntgunbe toon ©onnenbergtf) 



Jl n ^ a n g. 



SSorige ©tubie über bie ftamitie bcr ©ire$ öon SWeufdjatel 
mürbe id) al* untooüftanbig betrauten, wollte tdj nic^t auef) bie 
©appen aücr in biefem Sluffa^e erwähnten ftamitien Ijiefyerfefcen. 
3d) betraute e* als ©d)ulbigfeit für {eben ©eneafogen, bei af)it* 
liefen arbeiten ein ®leid|e$ ju tljun, ba fonft barauä nid)t$ als 
ein SWamenregifter entfielen fann. ©feilte ein Ort erft burd) 
feine (Entfernung Dorn Slequator, burd) bie Dom SWcribtan öon 
tjerro unb feine Sage über bem ütteereäfpiegel genau beftimmt ift, 
alfo leicht aufgefunben werben fann, fo gehören jur gijirung einer 
bestimmten ftamitie aud) brei Dinge: SWame, ffiappen unb Angabe 
be$ 8anbftrtd)e«, in weldjem fie oorfommt. 3d) ^abe mtd) baf>er 
entfdjloffen, alte in bem vorigen Sluffafee berührten @efd)led)ter in 
$mftd>t auf iljr ©tafon alpljabetifd) georbnet, borjufüljren. Wai) 
biefem 23orfafec finb nur einige alljubefannte, beutfäc $äufcr au6< 
gefdjloffen worben, weniger befannte ober angeworbene jeboe^ auf« 
genommen. 3d) lieg c$ mir nid)t Derbriegen, oft red)t umftänblidje 
9iad)forfd)ungen nad> ber einen ober ber anberen gamitie ju machen; 
wenn trofebem einige in bem nadjfolgenben 33erjcid|niffe (eer au£* 
gel)en, fo tann id> jur (Sntfdjutbigung nur fagen, bag id> bi$ Ijeute 
nidjtä über fie gefunben fyabe. 

©ö erübrigt mir nodj einige SBorte über bie Ijicr beliebte 
3Irt ber $3(afonirung ju fagen. 'Dag tro^ aller 33erfud)e unb 
©efc^Iüffe, eine toatjrljaft enbgiftige Scrminotogie, mie ^ranfrei^ 
unb (Sngtanb fie tängft befi^en, für $)eutfd)(anb ju fc^affen, eine 
fotdje bid ^eute noc^ nic^t entftanben ift, bürfte jugegeben merben. 
Ottern f)at \id) jtoar über tnele 9?ege(n bereite geeinigt, im übrigen 
btafonirt aber jeber nac^ feiner eigenen iSa^on weiter 12 ). 

3n ben folgenben ©fafonirungen möge ber Querbatfen feine 
f(^on ^eimife^ getoefene ^Benennung Fasche roieber ermatten, bie 
Binde immer nur einen ©djragbatfen bebeuten, berticate ©treifung 



12 ) deiner jm&aten Meinung naäf ifi bisher rncl gu toentg ^üefft^t 
genommen Korben auf SHafomrungen ber alten 3"t, fo unfered $eter 
@u^en»irt (Sr tote feine Vorgänger flnb afle in bie frangöpf^e ©c^ute 
gegangen unb fyaben nnbebenflic^ toälfc^c $unfiau$brttcfe in'ö 2)eutfc^e trüber" 
genommen, SBarum foQten totr ntc^t ein <$(ei$e$ t^un unb g. 9. bie na$ 
meiner 9Retnuug concifefle Spanier, bie engÜWe, für beutfe^c 3»edte einrt^ten? 
2)a« mtrfltdbe ©ute, toett e« nic^t ein^eimtf^ iß, gu t>erf$mäfeen, wäre in ber 
SBtffenföaft koo^t ein be^lactrter ^atriotiömu« ! . . . 2R8ge biefer $erfu$ 
geigen, tote babet gu »erfahren toSre, unb ber einfi^Wode Äenner entf^eiben, 
ob auf biefem 3Bege fortzufahren fei. 



gepfält (ober wenn bie£ ju barbarif^ dingt meinetwegen palirt), 
horizontale ©treifung gefascht unb bie biagonaten ©treifungen 
gebändert feigen. 

ffiic^tig ift e«, bag bei ben geftreiften ©^itbern ^ier bie 
^täfce, unb jwar in Uebereinftimmung mit ber franjöfifäen, eng* 
(ifc^en, itatienif^en unb fpanifdjen ©fafonirung gejagt werben, 
unb nid)t 'bie Jtjeitnng^ünien, wie e* b(od in Deutfc^tanb je^t 
®rau$ ift 18 ). 

Die ©ejei^nung ber garben ift allgemein befannt, s fyeifct 
^ier fc^waq unb w weif;. Die gelbeSfarbe tommt na^ uraltem 
©rauche juerft ju melben, fie ift f)ier grog gebrudt. $ab«burg« 
ffiappen würbe a(fo blafonirt werben: 0. Söwe r armirt unb 
gefrönt b. (armirt ^etgt bewaffnet unb gejungt), Z. tyißt 3imtr, 
^elmfteinob. 



1. Die ©ire^ üon Neufchatel führten t>on je^cr in K. bie 
weige Sinbe. Sinige jüngere ©o^ne fügen a(d ^Beijeic^cn einen 
blauen Äragen ^inju. Da« $elmfteinob bleibt ftet« ein glcid|* 
begegneter {Jlug. ©eit ber ÜÄontagu'fd)en Srbfc^aft qnartiren fte 
it)ren &inbenfd)i(b mit bem SOtontagu'f^en Slblerwappcn. Stybaut 
IX. ©iegel jeigt a(« §elmjier „quelques panaches tf , alfo einen 
©ufd) ©traußfebern weig unb rot^. Da$ Sappen ift unt>eranbert 
mit ben ©fitem in bie gatnilien 8ongwt) bann 9J^e gewanbert. 

©ie riefen: Espinart, ä röcosse! 935o^er ber {Ruf ftammt 
weif? id) nid)t. 

2. Aleman. SBaabt, Daup^in^. üBer fennt nic^t ba* ©prüf)- 
wort „faire une quereile d'allemand?-' ßö ftammt oon ben Site- 
man$, welche im 12. — 14. 3aljrf)unbert in wa^r^aft unglaublicher 
SÄenge at« Keine J^rannen in ber Daupljinö lebten. Die Äle* 

l3 ) ®egen bie leitete Witscht fpridjt meiner Snftc^t naty ber getote^* 
tigfle ©runb, baß bei einem <Sc$tfbe bie Streifen ober ^lä'fce ba« SBIeibenbe 
finb, bie Reifung aber, bur$ toe((^e fie entftanben finb, ba£$orttbergefyenbt 
alfo ?ängftöergangene ift, toenn au^ biefer ^ßroceg jeben Moment erneuere 
toerben tann. 3u$ ^ätle ic^ nodb gtoei ©rünbe bafür, einen togif^en unb 
einen prattif^en. 2)er erfte ift, baß toir im ©iberfpruc^e flehen mit unferer 
©egeic^nung ber ^^a^fetber, ber <5tänberung, too ^tä^e gegärt »erben, 
toä^rcnb M ©treifen Linien gegS&It »erben fotten! 3)er anbere ift, bafj e« 
für'« Suge bebeuteub letzter ift, farbige gteefe gu untertreiben unb gu g&^ten, 
a!« bie fte umgebenben Stnien. 



— 81 — 



man'* Don (Soppet unb Sfabonne u ) flammten au* bcm $aufe 
SMQar* unb riefen be*$a(b „Villars". Die in ber Daup$in6 
führten: »., befäet mit Sitten 9. eine »tobe ».; bie in ©reffe ©. 
ein 8ö»e n>. 

35on tynen gilt ba* SRotto: Gare la queue des Alemans. 

Anduze fiefje ©ermonb. 

3. Apchon (Sfooergne) ®. beffiet mit Sitten b. 

4 Arberg ftammen au* ben Ouragrafen D. Neuenbürg. 
Die jüngere 8mte befaß »alengin unb ertofe^ im äRanne*ftamme 
1517. 

©ie führen »• einen $fat ftebenmal im Surren geftücft 
g. f. 15 ), 3iwir ein ^o^er $ut, feberngefd>mfi<ft mit beut ©dtfibe** 
bilbe. Decfen r. g. 

Aremberg fie^e ÜRarf. 

5. Aspremont (Apremont), lotljringiföe (Sbetljerren, eine 
Sinie burd) bie filtern Don ben Seiningen aufgeerbt. 8?., ftreuj m. 
3. ein ©djtrmbrett, gemö&nlid) fedj*e<ftg, mit ^fanfebern gefd>mü<ft, 
gleic^bejeid^net. 

6. Augweiler (Augwillers, Ogevilliers), (ot^ringifc^e (Sbet* 
ffttttn. ©., ©tnbe g. mit brei SWufdjetn fibereinanber r., jmif^en 
fed>* (3,3) ©d>mbetn g(etd>gerid>tet, ». ie ). 

Autel fte^e eiteren. 
Auxerre ftefje (Slj&ton. 
Barban9on fielje Signe. 
Bassompierre fiefje ©ettftein. 

7. Bauffremont, Bafrimont, Beffromont, Beauffroimont 17 ), 
totl)ringtfd>e Dljnaften, gingen nad> $od)burgunb, nun im gürften* 
ftanbe. $ef> Don 8?. unb ©. 3- 3toifö«t d»«» $ornpaare ro. 
eine genüget. Gri: Dieu ayde au second chrestien ober 
Beflromont au premier chrestien! ^ßeter Don ©eauffremont, 
{Ritter be* gotbenen fliege*, führte na$ Maurice: quartirt Don 
Sauffremont unb SSerglj, 2Rittelfd)Ub ß^arnt) 91. brei ©dfttbtetn 
ro. Die Äuget auf bem ipelme- geigt ba*felbe. SBon tynen gilt 
ba* ©ort: Bons barous de Bauffremont. 

8. Baugö, Dijnaften unb fouoeräne $erren Don ©reffe, auf* 
gefjcttatfjet Don ben ©rafen oon ©aooljen 1272. ©., ein Jörne, 
ganj Hermelin. 

9. La Baulme (la Baume), $erren ju Momente* in ©reffe, 
ein Smib nad^er ©rafen Don ©atnt Stmour. ®. öinbe b. 3- 
ein ©djwan toadjfenb ». 

10. La Baume, nad^er ©rafen Don ÜttontreDet 18 ), lieferte 
mehrere 2Äarfd)8ae Don ftranfreid) unb au* JRttter be* gotbenen 
Stiege*. ©. ©tiege b. ,9 ). 3«ittr: e «i ©d>»an »adtfenb n>. ©d>Ub* 
Rätter: 3»ei ©reifen. Cri: „la Baume*. 

Beaufort ftel)e 9?ogier. 

11. Beaujeu, Dljnaften, fouoeräne Ferren Don Seaujotat* 
unb Dombe*. ©tammen au^ ben ©rafen Don ffrrej, bie einen 
Delphin g. in 9t. führen unb foieberum au* ben Dauphin* ftam* 
meu* ©. ein Söme f., aber alte* ein ftragen, Dier« {and} fünf*) 
töfeig r. (Der ftragen meift tief, auf ber $ruft be* Sötten). 

Oft ba« alte Stoppen ber trafen toon Styon mit Seigeren. 
„A tout venant beau jeu. a 



Haren. 



") «frnentafel VI. 

Is ) 3n 9tot& ein golbener mit brei f<$ft>arjen @parren Belegter $fal. 

lf ) ©renfer^aflot Ännorial. 

t7 ) $er ftame ift a(* Beflfroimont, alfo auf beurfö ©elfribbcrg )u er- 

»■) Ahnentafel VII, IX. 

•■) ©ie j. ©. ^eitigenberg, ein re^tediger Bicfjacffc^rägbarfen. 



12. Belvoir. ©tammen au* ben ®ergt}- gfl^ren Sergtj 
gebrochen burc^ einen fragen b. 

13. Bermond, rr ©u(tane 41 Don %tbuje, ehre Sinie au la SoQte. 
(Sangueboc.) 8?. brei ®tttnt g. t0 ). 

14. Bettstein, Bassensteio, Bassompierre. (Sotyringen.) 
Serfi^mte* ^aM, barau* ber SttarfdjaQ Don 8affompierre« 

©inb a(* SRarqui* noc^ in ber SKittc be* 19. dalpljunberte* au** 
geftorben. 

83. brei ©parren r. 3« gt*i$e* ©$ttb(em jroif^en einem 
fftuge f. 

14a) Beyer (and) Bayer) Don Boppard, quartiert Don 
Sc^er u. D. Söffent^. ©e^er: ©. 26m f. beme^rt. r. 3. ein gömen* 
fopf f. gtpifc^en $tug ffi. 8öffeni(^: 5R. befireut mit Äreujdjen g v 
ein 9rm, befleibet tv. t einen {Ring ^attenb. 

Blamont, Blankenberg fie^e ©a(m. 

15. ( Blankenheim, D^naften^au* ber (Sifet. 1380 nennen 
fie fi$ ©rafen. Dem Sappen nad), mie Sa^ne meint, eine ©ecunbo« 
ober 2:ertiogenitur ber ©rafen Don 3ütid). ©. ein 86tt>e f v über 
ade* ein ftragen, DiertS^ig r. 3- ^ m roadjfenb f. jtoif^en einem 
fjfuge g. 

16. Bolcben (Boulaj), Sbet^erren, Sot^ringen. ©e^oren jur 
(Sippe mit bem Hnferfreuje 21 )- ® ie fö^ren e* rott) im golbenen 
©c^itbe. Die ^elmjier ift ein ^ompaar, äugen mit ftamm Der« 
fe^en, gan} meig. Die Sinie }u Uffetbbtgen unb Sronenburg 
(S^nentafet XV) befegte ba* «nferfreuj mit einem achtmal Don 
©. unb SR. gefaxten ®(^i(be. 

17. Bressieux ©reffe unb Daupl)in$. 5R. brei Söffen fjelj. 
(Wa$ 9Uetflap.) 

Burgund fie^e ^oc^burgunb. 

18. Burgund, die Herzöge (2tf)ttentafel I Slltce) ftammten 
au* bem fönigtic^eu ^atifc granfreief) unb führten: fe^*fa^ ge- 
bfinbert ®. 33. in einem JBorb r. Die $elmjter ift auf r. w. 
SButfte ein 3uff, „oiseau-duc" genannt. Nostre Dame Bour- 
gogne. $f)ifipp ber ©ute («^nentafet XVI), führte quartirt, 
im erften unb Dierten a5aIoi**5Weu*Öurgunb, im jtDeiten, gefpatten 
Don Stltburgunb unb ©rabant, im brttten, gefpatten Don 2llt*©ur^ 
gunb unb 8imburg. SKittelf^ttb glanbern. $)etmjier auf bem r. n>. 
SBulfte bie Doppettitie. 

19. Burgund Montaigu, $erren Don ©ombemon, ftammen 
au* bem alten Ijerjogtidjen f)aufe, führen at* öeijeidjen innerhalb 
be* ©orbe* ein Quartier Don Hermelin. 

20. Canillac 3uoergne. ö. JBinb^unb auffpringenb ». mit 
$)at*banb g. innerhalb eine* h>. b. geftüdten Sorbe*. 

(ftebenb.) 

21. Castro, Spanien, bann Portugal. SKan unterf^eibet 
Castros dos seis roeles unb Castros dos treze ro'eles. f)ier ^an* 
bell e* ftd) um bie „dos seis roeles a , ^erfommenb Don Dom 
Alvaro Pires de Castro, Sonnetabfe Don Portugal, ©ruber ber 
ungtfleftic^en 3ne* be ßaftro. 2B., fe^* Saßen b. ipefmjier: 
ma^fenber ßome g. M ). 

22. Chälon, beutf^ ©(^alm, an ber ©aöne (Sequana) ge* 
legen. Uralte* ©rafenfjau*. 1203 Don ben l)od>burgunbtfd)en 



»•) WatUxlid) fünfpraWig. 
fl ) 3)a« «nlerfreuj führen: 

9{ot( in @oIb . . . ®ot$en, ©taintoifle, 
©olb in 5Rot^> . . . SMflefyarbouin, (5trc^ Diren, 
9tot^ in SBeig ... Don ber gel«., 
SBeig in $oty . . . ©cöenborn, $ittuigen. 
") SWit ben Äcufia, ©ifoa, ?ara, öujman, Oforio jc ju ben er* 
(au^teflen Käufern Spanien*, meifl au« aflurif^em Äbntgöblute flammenb, 
gehörig. 

11 



— 82 — 



trafen beerbt, u>etd)e be«l)a{b 1213 tarnen unb Stoppen ber 
ßfjäfon annehmen, toenngtetd) bie ®raffd>aft 1237 burd) £aufd> 
au« iljrem ©efifee gelangt, ©ie teilen ftd) fotgenbermafjen: ©atm«, 
SRodjefort, Sirtal). Die Ötnic ©atin« nimmt in fjolge Don <Srb* 
Ijetratl) ben pfatjgräfltd) burgunbifd>en litet unb Sappen nrieber 
auf. ©iel)e Hoehburgund. 

Äodjefort erl)eiratl)et bie ®raffd>aften «ujerre unb lonncrre, 
t 1424. ©ie führen 9?., eine öinbe g. 3- «» tS«9 flteic^be* 
geidjnet. Nostre Dame Auxerre. 

Sirtal) rnerben nad>mat« dürften Don Orange (Oranien). 
&i£ borten führen fte ein ©porenrab b. auf ber Stabe im Oberecf 
unb gieren tyren $e(m mit einem gtug geseilt ®. über 9t. 

Seitered fiefie Oranien. ©pridjtoort: Riche de Ghalon. 

23. La Chambre, SBicomte« Don SRaurienne, $erren ber 
„®raffd>aft" S^oittc. Qrrfte« $au« in ©aöo^en nad) ben ®rafen. 
erlogen im 2ßanne«ftamme ÜRitte be« XV. 3a$rl)unberte«. beerbt 
Don ben ©elrffel, meiere al« Üttarqui« be (a El)ambre, unb b'Sltj, 
aud) in Deutfd>(anb blühen. 

©., beffiet mit Sitten g., über atte« öinbe r. 3to»* : «ta 
$fau, rabfd>tagenb. Deotfe: Altissimus nos fundavit 93 ). 

24 Chäteauvillain, Dtynaften, ©jampagne. ©tammen au* 
bem $aufe Srotye* (fielje Sommer et)). Slufgebetratfiet gegen 1340 
Don ben da Thil (®. brei Sömen (2,1) r.). Deren ffirbtod)ter 
bringt bie ®üter in ba« $au« (a Saume, ©rafen Don ÜttontreDet, 
»nfang be« XV. Safyrljunberte«. 9?., befäet mit ©djmbetn g v ein 
8ött>e g. 3- $erme(inf)ut. Ghasteauvillain a l'arbre d'or. 

3ft ba* Sappen ber ©rienne, tt>el<$e* ber erfte <£&&teautoinain mit 
9tttcffu$t auf bie ©tammmutter, eine geb. Gräfin ton ©rienne, annahm, unb 
nur ba« blaue gelb in ffloty Snberte. 

24 a) du Chätelet, jüngere Sinte be« fjerjogtidjen £aufe« 
Sotfyrtngen. ©tammoater ift Dietrid) ber Teufel, ©ruber be« $er* 
jog« ftriebrtd) II. ®. ©inbe r. mit brei Sitten überetnanber n>. 
£elmjter: ein ftfag, fpäter ber fjerjogtidje Slbter. ©ie fyaben be« 
l)erjogü$en $aufe« alte« ftetbgefdjret : Priny! Priny! 

25. Chätillon. Sin augerorbentlidj grofce« $au«, in Dielen 
Sinien burd) ganj granfreid) Derbreitet unb 26ma( mit bem fönig« 
ticken £>aufe Don Jranfretd) Derfdjroägert. ©tammen au« Sljätttton 
für ÜRarne, ftibroeftlidj Don Steint«. ®emeinfame« ffiappen SR. 
brei $fäl)(c mit ©turjfef) unter f>aupt g. 3- ein gehörnter Dradje 
madjfenb g. , bie ftfügel m. ©ie Ijaben ba« atte {Jelbgefdjrei ber 
®rafen Don Champagne unb ©tot«: Passavant li melllor! 

Die ®rafen ju ©aint ^Jau( nehmen af« ®eijeid)en einen 
fragen fünftägig b. Die Sfyätiüon 3U (a gere en £arbenoi« Ijaben 
im Dbered einen rotten 8ött>en (alias eine fdjroarje ÜKertette) unb 
quartiren mit bem totl)ringifd)en SBappen. 

26. Chaudenay .... 

27. Commercy. ©tammen au« bem £aufe Broyes unb ftnb 
in ben ®rafen Don ©aarbrüden aufgegangen. Da« SBappen ift 
rebenb: S. brei ipanfbredjen übereinanber g. 

(9Kanc$e tt?oüen mit fRe^t in biefer gigur ?ferbeprammen fe^en.) 

28. Corgenon, ©reffe, ^erren Don ßorgenon unb SWeittona«. 
Riegen früher Chaumont. ®. mit ^aupt r. 3- ein ©reif g. 
„Tout en bien. tf 

29. Coucy. 6ine« ber ftofjeften Käufer 5tanfreic^«, Der* 
fd^toSgert mit ben Königen Don ©c^otttanb unb (Sngfanb, fomie 
mit ben iperjögen Don Sot^ringen unö Defterret^. ©ed)«fadj ge* 
fafc^t, ge^ unb 9?. «^elmjier ein 8ö»e toac^fenb g. 

") 2)te »oüfornmene SBappengteic^^eit ift Urfa$e, bag man fte $u ©our- 
bonö madit, aQein ba« ift pure gabcl! 



„Gouci ä la merveillel u 

Je ne s.uis roi ne duc 
Prince ne comte aussi 
Je suis le sire de Couci. 

30. Croy. 3()re Hbftammung Don ben ftönigen Don Ungarn 
ift fabelhafte <5rbi$tung. Urfprüngtic^ in ber $icarbie fefftaft, 
führen fte SS. brei ffcfdpu r. 

Der Sßarqui« Don$aDr6 führte: 
Quartirt Sro^ unb 5Rcntt). äßitte(fd)i(b ba« neunfetbrige 
Sappen Don Sotfjringen. $elm: Srot). 

31. Cusance. »urgunb. Süßten fpfiter al« ®rafen ton 
S^amplitte, aufgeerbt Don ben $erjögen Don Ärembcrg. ®. Hbte 
r. armtrt b. 

Caylenburg fie^e $aDanbt. 

32. Dann. (Sbet^erren au Dann unb ©roid) iu ber (Eifet 
raut^maglt^ eine« ©tamme« mit ben Simebnrgern. ©. ein 
®itter r. •*). j&imit : ein toa^fenber ©^toan m. mit glfigefa J. 
Werfen f. to. 

33. Deuilly. Sot^ringen, Sbel^erren. Sin «ft ber trafen 
Don 35aub^mont. 3 c ^fac^ gefaföt ®. ©. ^cfmjier: efat $orn< 
paar, gtei^bejeif^net. 

34. Dommartin, Sotljringen. ©. ein ftreuj tx>., fpäter mit 
a»art*©6ban quartirt. 3.: ein ftfug, ret^t« »., tinf« f. tt ). 

35. Duyns, ^erren Don SBoufftan«, SBufften«, au S^ampüont 
k. im SBaabt* 6 ). 

©ie führten fe^«f ad> gepfält ®. 9?. über ade« eine gaföe 9. 
(Estavayer (<5t3ftt) ^oben bie %a\$t toeig mit 3 ftofen r.) 
(Anteville fityren ac^tfa^ gepfait 2B. 9t. bie gaföe r.) 

36. Dyo, aud) Palatin de Dyo genannt. Surgunb; wr* 
mut^lic^ ^erjogüc^e SSafaüen, ba fte ba« Sappen ber alten $er* 
jöge führen, nur ftatt ffltnben gaffen, a(fo : fec^«fa^ gefaxt @. 
©. in einem öorb r. 

37. Eiteren, Autel. Luxemburger Sbe(^erren. 9uffa0enb iß 
i^re SBappenglei^eit mit ben Sf)otfeut f nur rott) ftatt b(au. 

SR. Äreuj g. jmifc^en 20 ©t^inbeln aufregt g. ^clrajtet 
3Ranne«rumpf g(etd)be^id)net, mit rotfjem |)ut. 
(2)ic granjefen fagen (Sarbinal$t>ut.) 

38. Englemoustiers unb Roode. ^fanbern. 33. Ärcuj \o. f 
mett^e« nad) äugen mit 3ä^nen f. eingefaßt ift. 

39. Faucogney. ©arone in $od)burgunb. ®. 3 ©mben r. 
Fenestrauges, FinstiogeD, fte^e SSinfttngen. 

40. Fieschi, ®rafen Don Lavagna bei ®enua. ©e^fo^ 
gebänbert ffi. «. 3. ein «bter f. madtfenb. 

41. Flandern gu Richebourg, SWebenttnie be« grfiflic^enf>aufe«. 
®. 86we f. armirt r. , barüber ein gaben geftücft ». r. af« #et« 
jei^en. |)elmjter: ein $fug fc^räg gereift Don ^ermetin unb f. 
Deden: f. unb $erme(in. 

Franche CotnW fie^e ^oc^burgunb. 

42. Garcia 27 ). 

43. Genevois, ®rafen Don, 9leungef(^a(^t ö. in ®. $cfm< 
jier eine $uppe, gteic^bejei^net, mit £eufe(«fopf unb gehörnt. 



1 '*) 2)ie« bürfte tt)o^>( einfien« ein rotier mit gotbenen SBeden befhrettttr 

1 @(^i(b gewefen fein. 

j ") 8aut eine« Söoppen«, gemalt in ben «uff(^»6rbü^em be« 2)om- 

[ capitel« @a(jburg im f. f. Slbeiearcfcme. 

*•) Leiber enthält ber «uffa^ über ba« @<$lo& ©ufften« in b. Wirt*. 
1 b. antiq. ©efeüf^aft gu 3üri($ gar ni(^t« 9i&^ere« über bie »efüjer btefe« 
! ©Stoffe«. 

i ") Unter ben fielen gatnilien biefe« tarnen« ift e« »ofrl W»wr ja ««- 

terf^eiben, n>elc$e bier in ©etra^t fommt. 



— 83 — 



44. Gbistelles. ftlanbern. 9t., ein Sparren $ermelin. $elm* 
gier au« rot^tpeigem Sulft, ber $>a(ö eine« 3iegenbo<Ie« jmtfdjen 
einem ginge, aöe« $ermeün. Die $6rner unb ba« $at«banb g. 
9tufen Guistelles. 

45. Grandson, ©ranfon. Saabttönbifd), bann burgunbtföe« 
$errengefd>led)t. Die ©ranbifon in (Snglanb motten Don it}nen 
flammen. 

©ed>«fad> gepfSlt S. 9. , eine ©inbe r. mit brei ÜRufdKtn 
ubereinanber g. $efm:.eine®lo<fe g., Werfen ®. 9t. ©djttbljalter: 
2 Sömen g. A petite cloche grand son. ©prid>»ort: Bont6 
de Pesmes. 

3)ie Virj führen e&enfo, bo# o&ne 9Ruf($e(n. 

$ie Vautravers Bio« fe<$«fad> gepfält ©. 53. 

NB. 2Ran finbrt bie SWuföetn aucb fttbern, e&enfo bie ©lüde, ober 
Patt beffen einen ging mit <S($itbe«bilb alö $elmgier. 

46. Greyers, Greyerz, Gruäres, Gruyfcres. SaabtUnbifdje« 
®rafenf)au«, bem Uedjtlanbe entfproffen. Sfogeftorben im XVI. 3al)r* 
lpmbert. Da« Sappen ift rebenb. SR. Srankf) n>. armirt g. 3. 
ba«felbe. 

47. Grolle, Daupl)in6, ad>tfad> gefWnbert ©. iß. (Die 
©rotte in »reffe führen benfelben ©djtlb ©. ©.). 

2Rotto: Je suis Grolle. 

48. Hanau, ©rafen, 1736 erlogen, beerbt tum Reffen* 
(Saffel unb $effen* Darmftabt. ©ed)«fad> gefparrt ®. 9t. 3. mad)> 
fenber ©djman n>. Deden ganj n>. (aud> r. g.). 

49. Hochburgund. allgemeiner ©tammoater biefe« ipaufe« 
ift Otto Sityelm, ©oljn be« 961 oertriebenen Ä8nig« Hbatbert 
Don Italien ; fofgtid) leitet biefe« ®efd)ted)t feine f)erfunft au« 
bem longobarbtfdjen üftarfgrafen Don 3orea ab. Dtto Silljelm 
mürbe erfter ©raf d. $od)burgunb unb ÜRäcon. ©eine SWacfyfommen 
befifeen $od)burgunb, SWäcon, äJienne unb ©alin«. ©urgunb, bie 
gretgraff^aft, ge$t burdj <Srbtöd)ter in bie Käufer #of>enftaufen 
unb ÜJieranien , fobann mieber in ba« £>au« f>od)burgunb jurüci 
ÜRittterroeile tyatte biefe« ben SWamen ßf)äton angenommen (fietye 
biefen tarnen 9fcr. 10) unb fteft in bie Linien Salin«, 9?oc^efort 
unb Slrlai geseilt. Die 8inie ©attn«, meldje bie ^faljgraffd^aft 
»urgunb burdj $eiratf> nueber befaro, lieferte Nebenlinien tt>ie bie 
Ferren Don ©ignorl), Don 3Äontagu, wie bie ©rafen d. SKfimpel* 
garb :c. »lle biefe erlogen batb; aud) bie £aupttmie ging in bem 
fSmglidjen $aufe ftranfreid) auf. 3u ermähnen ift nod), baß $apft 
Salijt IV. au« biefem $aufe mar unb bie Könige Don Saftitien 
unb 8eon burd) einen jüngeren ©of)n biefe« £aufe«, SRamen« 
9tahnunb begrfinbet, ebenfall« bajuauredjnen finb. 

©. befäet mit©d}inbeln aufregt, ein Söroe gefrönt, alle« g. 
3imir: eine umgebogene ÜJiüfee g. jmiföen jroet ©traugfebern b. 

3)te ©rafen »on Meter«, fotoie ba« ganje $an« ©rienne führen ba«- 
felbe Sappen (ftefye (S^ateautoiQatn). 

3^r eigentliche« Sappen, fonue ba« ber ©raff^aft S3ienne, 
öon »eldjer einige fic^ nannten, ift 9t. ein äbler ». armirt g. Diefe« 
»urbe and) ba« Sappen ber 8inie gu ÜKontagu unb ging mit 
©ütern k. in ba« f>au« ber ©ire« oon 5«eufc^ätel über. 

50. Hollenfels, gujremburg. 9t. eine ©djnalle ». (^a* ffiietftaj>.) 

51. Hunolstein, Sbel^erren öon 8otf)ringen unb 2rier. Der 
neue ©iebmadjer behauptet, fie feien ein SWebenjmeig ber ©rafen 
Don S(ie«cafte(. 

®. jmei fjaf^en j»ift^en ©c^inbeln oljne 3^t weift 12 
(5, 4, 3) aufregt, aüe« r. ^elmjier: ein SBotf«rumpf jtoif^en 
einem Sluge, alle« f. 

S)ie jefeigen Grafen $uno(ßetn finb ein gum nteberen 9be( ^crab- 
gefKegener jüngerer 3u>etg. 

Jametz fiebe Mark. 



52. Joinville, Dtynaften, 8ot^rhtgen, S^ampagne unb ©ene« 
Doi«. SBappen: 9. brei $ferbeprammen ubereinanber g. unter einem 
Raupte m. mit madtfenben Sömen r. (ba« $aupt manchmal §tr* 
metin). „Jolnvillel" 

3)ie fle^ntic^fett mit ©ro^e« ift unfcertennbar, fte^e Mr. 27, ber ge* 
neatogifc^e 3ufammen(ang beiber aber ni$t feftgeftellt. 

53. Jonvelle, ©urgunb. SB. Doppelabter r. armirt b. 
(aud> g.). ffi« qriftirt eine 2Ronograpl)ie Aber biefe« $au«, Mlty 
\d) nidjt erlangen fonnte. 9tieftap gibt i^nen jum Sappen: S. ein 
8on>e r. betoe^rt b. (!) 

54. Isenburg, quartirt oon 9?ieber*3fenburg unb uon Ofen* 
burg*®renfau. <Srftere«: S. 2 gaffen r., lefetere« ®. 2 gaffen 
f. 2 $etme mit glei^bejei^neten klagen, ©ie ftarben 1664 au9. 

55. Juis, Daupl)in6 ... 
55a. Kerpen, fte^e Saffenberg. 

56. L^vis, 3te be ftrance, nunmehr im ^erjoglic^en ©tanbe 
blfl^enb. ®. 3 ©parren f. 

57. Ligne Barbanjon, gflrften führen quartirt. 3m erften 
unb oierten Selbe toieber quartirt oonSi^ne unb Sarban^on, im 
gleiten unb britten gelbe Don ber SDIarf, im ÜBittelf^ilbe Slrem* 
berg. 3 $tlmt, ber mittlere für äremberg, ber re^te für bie 
SMarf, ber linle für Signe. 

58. Lille, L'We, erbliche Chätelains Don — , Dtjnaftcn, 
ärtoi«. 9t. mit f)aupt g. 

59. Longwj, Surgunb, ^erren ju ®br^ 9taon 2C. ©. 
JBinbe g. 

60. Luxemburg, ©rafen oon Signt) k., fpfiter ©rafen oon 
©aint^aul, Don (Sng^ien, ©rienne, 9touffo, ©oiffon« k. 2lu«« 
geftorben 1613 in fierjogttdjem ©taube. S« ift bie franjBftfdje 
8inie ber ©rafen üon Sujemburg, ber fpfiteren Äönige oon ©o^men. 

S. ein S5me r v armirt gefront b. lieber alle« Äragen 
breilafeig b. 3 imir: « n »ac^fenber Drache ». ©tammmappen 
ber f)erj6ge oon Limburg mit ©eijeidjen, ba« fpäter abgelegt 
tt>irb. Ligny ! 

61. Luyrieux, ©reffe unb ©ugel), Ferren Don fiutjriciqc unb 
la ßueitle, fe^r alt. ®. ©parren f. 3toir: Dradje »a^fenb g. 
um ben $al« eine ©locfe tt). Belle sans blasme. 

62. Manderscheid. D^naften^au« ber Sifet, feit 1453 
rei^dflänbif^e ©rafen, 1780 erlofdjen unb Don ben böf)nufd)en 
©ternbergen aufge^eirat^et. 

®. 3idjadfaf4e „ S-förmig r. 3intir: SWüfee r., aufgc^ 
fliegen g. beftedt mit 2 ^fauemoebeln. 
©^ater biö ju 12 gelbem toerme^rt. 

63. Mark, von der. ®rafen. ©n 3 W «9 ber ©rafen im 
Äelbac^gaue, fpfiter ®rafen Don Slltena genannt. Die 2flarf, i^r 
©tammfi^, toar eine©urg bei §amm in Seftfalen. ©ie feilten 
\\ä) in gtoei Sinien, üßarf unb äremberg. 2lu« ber erfteren finb 
bie $erjöge Don 6leDe * Oütit^ ^ ©erg , fonrie bie Don 5Weoer« 
fyeroorgegangen. geltere jerfiel in Dier Äefte: Slremberg, ©6ban, 
ßumain unb 9tod)efort. äremberg ging 1547 an bie öigne über, 
9to(^efort an bie ©tolberg. Sumain ift 1773, ©6ban 1594 au«* 
geftorben. 

Die 8inie Slremberg führte: ®., eine ^afdje in brei9tei^en 
gef^a^t r. n>. 3^^: ein ^ornpaar, ba« rechte $)orn gef^ac^t r. 
»., ba« linfe g. Die Sinien ju Sumain, loie bie ju ©äban unb 
Oamefe nahmen at« Differenz einen au« ber Safere »adjfenben 
8o»en r. an. Der $elm blieb ft^- glcic^. 

64. Maubec. (Sine ber Dier Saronien ber Daupljin& Der 
unjUDerlaffige ®u^ 2Warb fagt, fte Ratten früher Bocsozel ge* 
feigen, ©pfiter nahmen fie ®üter unb Sappen ber Marone Don 



«4 — 



SKonttaur, ®. ein 8ö»e gang gel), an. 3$r eigentlich« Sappen 
ift: ©. 2 8ö»en färeitenb übereinanber b. Maabec! 

65. Mello. $icarbie unb 31e be ftrance. Sttte« $au«, 
meiere« unter Snberen aud) einen Coraietabte Don tfranfretd) Ijeroor* 
gebraut $at. ®. 2 ftaföen gttrifdjen ranbtoeife geftettten STOerfetten, 
alle« r. Mello! 

2>ct alte 9*ame ift SRerto, bafcer ba« ffiappen rebenb. 

66. Meranien, $ergöge, urfprfinglidj ®rafen Don änbed)«. 
STOeramen ift ba« froartfdje Sttorate, bie ©tabt ÜReerane in ©adtfen 
bflrfte tooljl tl)ren tarnen Don biefen $crgögen entlehnt Ijaben. 
SBeran in lirol ift nie in iljrem öefifee gemefen. ©appen: ein 
Ibler, fpäter überl)öf>t Don einem fdjreitenben Sötten. 

$er 23»e ift ber tfaljgr&flicb burgunbiföe, atfo flolb in blau. S)er 
Äbler enttoeber ebenfafl* golb in blau ober blau in toeu). (Ärain?) 

©aljrfdjeinfid) ber ©d>itb blau, bie Figuren ®otb. $e(m* 
gier ift ein ©djaft mit gebern. 

67. Menezes, Spanien unb Portugal. <£inc« ber ätteften 
unb retdjften ipSufer, nad) aßgemeiner 2faffaffung ebenfalls atö 
afturifdjem Äönig«blute. ©d)Ub gang ®otb. äJerfötebene Linien 
führen 2Jeigeid>en, g. %. eine ftette fdjrfiggetegt b., ober einen 
Fingerring mit {Rubin jc. 

3)ie flRarqui« ton 9Rariafoa au« bem $aufe SWenqc« führen eine 
golbgefletbete Sungfrau, einen golbenen leeren ©<$Üb baltenb, al« 3imir. 
Montagu fief)e SBurgunb unb §od)burgunb. 

68. Montchenu, Marone in ber $)aupf)in6. SR. eine einge* 
gadte (engreslä) JBinbe ». (ÜÄandjmat aud) ate Stiege begeidjnet). 
ßinige führen im Dberecf ber JBtnbe einen fragen Stbler b. at« 
©etgeidjen. Montchenu I La droite voie. 

Möntfaucon fiel)e üßfimpelgarb. 

69. Montferrand, grantle ßomtö: ©. ein Söroe g. 

70. Mörss unb Saarwerden. (Sbetyerren am SRieberrljein, 
nennen ftd) 1397 ©rafen, erben 1408 bie ®raf jd>aft ©aarmerben 
in Sotljringen; quartirt Don ÜRörg unb ©aarwerben. 

3Rör&: ®. Safere f. 3inur: ber $at« eine« «Joffe« g. mit 
$at«banb f. 

©aartoerben: ©. Doppetabfer n>. Bi™^ ©iWofömüfee »., 
gefämfidt mit #af)nfebern. 

71. Mümpelgard, Mömpelgard, Montböliard, ®rafen. Xvofy 
bem bie ©rafföaft burdj bieftfufer^firt, SKontfaucon, Neuenbürg, 
©urgunb roanbert, bt« fie an SBtrtemberg fommt, bleibt fid) ba« 
ffiappen immer gleid) unb ift mit bem ber ®rafen Don $fhrt tbentifd). 
JBetbe führen 3f. 2 Sarben aneinanber gebogen g. ipelmgter eine 
toeibfidje gefrönte $uppe, ftatt ber Arme bie geftürjten Sarben. 

3)ie jüngere State gu Möntfaucon umgab bie Farben mit einem bop« 
pelten Umjug (trächeur sans fleurs) g. 

72. Myolans, Bioland ©atot)en. ©piter in gräflichem 
©tanbe. 

9t. 3 ©inben g., fpäter quartirt mit S35. ein Stbler r. 
armirt b. (öa* ba* ©appen ber iWontmaveur in ©abo^en ift.) Force 
m'est. 

Neufchätel, fte^e S«r. 1. 

73. Neuchätel, Neuenburg, bie 3uragrafen, führen ®. 
brei (fpäter einen) ^ffife, fiebenfad), fparremoeife geftüdt r. ». 
3imir: ein geflügelter (Sngel^topf; fpäter ein geberbufä. 2)ecfen mit ©^ilbe«-, 
bilb, fpäter wirb ber greiburger $clm aboptirt '•). 

74. Noyers, ÜD^naften, S^ampagne, ©urgunb. ©. Slbler g. 

75. Oranien, fie^e anä) S^älon. 3)ie dürften führten: 
quartirt uon ß^äton (of>ne Setjei^en) unb Drange (®. 3agb* 
^orn b v befd^lagen » v ÜÄunbftfld, ©c^nur unb Quafte r.) ; üflittel* 



*•) Wittb. b. antiq. Gcfellf($. gu 3üri^ ©aub XIIL 



fd)Ub ©eneDoi«. $>ctmjter: ein ^trf^gerot^t gan$ g. Je main- 
tiendrail Chälonl 

76. Oyselet, Difefet, flammen Don einem Saftarbc ber 
®rafen Don (Efjälon. 9(udgeftorben alt SRei^ffirften Don Santeeroqc 
im XVII. 3at)r()unberte. K. eingejadte ©inbe g. &: tin <&ü)tDan 
»ac^fenb. n>. (C^lon t>eränbert.) 

77. Pacheco, ©panien, 9lico«^ombre«. SB. 2 getbleffet über* 
ehtanber in 2 {Reihen gefpidelt g. r. mit je 6 (3,3) ©(^langen gr. 
ans ben Äeffcln ^erDorma^fenb. 3* : ® in a ^ tcr b - au ^ Rammen r. 

78. Pallandt, 9Meberr^ein. ©ie führen fe$tfad) gefaxt ®. 
©. &\m\v: ein gfeidje* ©<(i(b(ein gmif^en einem Sffage f. 

%l$ fie 1555 ®rafen oon Sut)(enburg mürben, nahmen fie 
biefe* Sappen an unb führten quartirt Don Su^enburg unb tfed, 
mit bem $)etm Su^Ienburg. 

Su^(enbnrg: ®. 3 3ßaueranfer r. 3imir: ein Dra^entopf 
Hermelin. 

2td ju «Beerb : SB. 8önx gefrönt f. 3iinir : ber Sötte »adtfettb. 

79. Palu, Ferren gu SSarembon k. ©reffe. 8?. einftreuj 
$)erme(in. 3^^ : c *n (Sin^om toadtfenb to. „Mourir plutost 
que se souiller." „H6 Dieu aydez moy. a 

35ie Sinie ju 35arembon, fpäter ®rafen Don la 5Ro<^e, 33aray, 
93arembon, Ferren ju Ciüierfejet k. führte quartirt t>on la $atu 
unb la Stocke, SDHtte(fc^i(b Sara;. Sa ffioty en ÜRontagne gu 
SJiaerfejrcl führte toie ©eneooi«. ( S)tc pammtjemanbten lo »o^e, $cp 
jöge »on fttben 1205—1308 führten neungef^ac^t Hermelin in rotb.) 

Die;®rafen Don S5arajc führten quartirt $tf) unb SR. , riefen 
Varax! unb gierten i^ren $e(m mit ber $uppe eineö alten 
aWanne^ bärtig, beKeibet lote ber ©c^itb. 

80. Partbenay (l'Arch^vSque, ^erren gu Parthenay unb 
Soubize) 3lnjou. 3lufgeerbt Don ben {Roijan. 3djnfa<$9*föföt©-;8- 
Aber alle« eine ©htbe r. 3- eineÜRefoftne au« einem ». b. gefafdjten 
ftflbel toac^fenb. 

(2)ie 53inbe auc$ belegt mit einer 3nfut g. (5« ift ?ugignan mit ©ei- 
jet^cn). 

Pesmes fte^e ®ranbfon. 

81. Pfirt, bie ®rafen führten »ie ÜRflmpelgarb, fte^e biefe«. 

82. Ponce de Leon, ©panien. (Sine Suite fpäter at$ #er* 
göge Don ärcoS b(ü^enb, beren @rbe ber nun oerftorbene $ergog 
Don Dfuna mar. 

2)ou $ebro $once, ein ftMömmüng be« ©aufe« Oforic, ^eiratbete 
Sofia 9Hbon<;a be ?eon, (Beitenfinb be« ÄönigS Stfonfo IX. au» 2)oniw 
Stbon^a Martine) be @itt}a unb uabm ben tarnen $once be 2eon an. (Stner 
feiner (Snfel beiratbete 2)onna ©eatrij be ierica ((Sjerica), roetc^e au« bem 
$aufe Aragon flammte, ba bie äinber beö Äbnig« 3afob I. toon Aragon au« 
Xberega ©ibuarre (Sibauria) bie« unb noc^ anbere Käufer begrünbeten. 2)ie 
$onee be $eon führen baber gefpatten ton ?eon unb Ärragon, in einem Sorbe 
b. belegt mit 8 <Sc&itb(em: ©. eine gaWe b. (©ibuarre). $e(m$ier: ein ?8»e 
»aebfenb, purpur. 

83. Prelles-Lisy . . . 

84. Ray, $od)burgunb, @be(^erren. 1626 in bie STOfrobe 
anarqui« Don £r&on fibergegangen. 9i. ein Si(ien^afpe( ober 
®(eDenrab g. (ray d'escarboncle, alfo rebenb.) 

85. Bigney, ©urgunb, Ferren gu SRigne^ unb grotoi«, 
bljnaftifö. 

©. ein Sön>e SB., bemefjrt unb gefrönt g. 

86. Bisnel, S^ampagne . . . 

87. la Roche en Montagne, <£be(fjerren , Surgunb, fte^e 
iÄr. 78 la $alu. 

88. Rodemachern, Sot^ringen £rier. Gbef Ferren ffinbe be« 
15« daljrljuubert« au«geftorben. 



85 - 



©ie führten fed>sfad) gefaföt ®. ©. $efatjter ein $orn* 
paar gletd>gefafd)t. 

2)ie Stnie ju SWtlberg fratte flatt bet $örner einen ging. 

89. Kogier de Beaufort. ghnoufin, Huoergne, Sangueboc. 
8luS biefcr gamiüe fmb j»ei ^fipfte, (SeutenS VI. unb beffen SReffctt 
®regor XL, fon>ie bie SMcorateS ton fcnrenne hervorgegangen. 

©tammtoappen ©. eine ©tobe b. jnnfdjen 6 töofen r. 

90. Rollans, Kothelanges (Rötliogen?) .... 

3$ finbe eine gamtlie ^oulan«, gran<$e dornte Ä., eine ©inbe n>. 
3ft e« etwa biefe? 

91. Rotselaßr «rabant. SB. 3 Sitten r. 
(<§ie bürften alfo au« bem $aufe Äßrföot flammen.) 

92. Rougemont grandje Eomtä. ®. ein Ubier r., betoefyrt b. 

93. Eye ©urgunb. ©päter STOarquiS öon »arembon, Orafen 
Don SJaraj, (a SRot^e. ©arone uon Sleufc^ätet unb Ämance. 3luf* 
geerbt Don ben $oitier$*9SabanS. ©ie jfi^fen einige 9tttter beS 
S3tie&eS ju ben tyren. — S. ein «bler g. $etmjier ein gtug 
ganj g. 

Saarwerden fiefje Mörss. 

94. Saffenberg, Stynaften am SWieberrfyem. ®rafen Don 
SWeuenaljr feit 1363. ©ie führen®, eine {Jaföe r., unter32Ker* 
tetten nebeneinanber f. 3intir: ein Äorb ober ftfibetr., borbirtg., 
barauS ein Cluaft (ipafynfeberbufd)). 

2>te ©ombref muffen ftamntt>erte»anbt fein. @te tt>oren Ferren jutöed* 
fftxm unb $ttxptn unb führten al« fol<$e 1400—1504 quartirt t>on ©ombref 
unb Äerpen SRtttelfötlb föecfyeim. 

©ombref: »ie ©affenberg, bo<$ bie Sterletten r. unb ber 5Mibet ni$t 
r., fonbem »ie ber @c$i(b. 

Äerpen: eine« ©tamme« mit ben 9Ranberf<$rib, 23. 3i(fja<ffaf($e r. 
Simir ein Ättbel u>., barau« ein ffiolf »a<$fenb r. 

dttdfftvm: ©. ein tfötoe r. 3iwir: ber 2'6xot n>a<$fenb. 

95. Saint Trivier DombeS. ®. eine Stabe r. 3umr: n>ad)* 
fenber ©tier g. 

96. Salins, $odjburgunb. Stynaften; ©atinS ging burd) 
<5rbfd>aft an bie ßfjälon über. Oebodj blühten tuele Nebenlinien. 
33. ein Iljurm g. 

97. Salm, bie ®rafen im ©aSgau. ©ie fürten 9?., befäet 
mit ffiieberfreujdjen g., 2 ©alme aneinanbergebogen tt. ^imxx: 
eine 3Rüfee r. geftütpt tt., barüber bie geftürjten ©atmen. 

Die 8inie Blamont (©tanfenberg) f»at feine Streuten, ba* 
für aber als ipetmjier einen Ijoljen $ut r. feberugefdjmfldt ». be* 
gleitet oon ben geftürjten giften 89 ). 

98. la Saulx . . . 



*•) gaf* &erau«forberub ju Unterfuctyungen ttrirft bie £e$nlic$leit ber 
©appen ©alm, ©ar, $fhrt, tymi)- ©ei ©or unb $flrt ftnb e« ©arben, alfo 
rebenb für ©ar, »enn auä) ni<$t für «ßfirt; @alme ftnb anäf rebenb, aber 
<^int^? 9u0 einem Stamme fmb fte nic^t, benn bie 6alm ftnb auö bem 
arbennij^cn, bie ©ar unb <ßftrt au« bem (uitfribif^en $aufe. (Sin mit äreujen 
bef&eted gelb fiaben bie &a\m, bie 8ar unb bie Gtyhty, bie anberen aber 
nt$t! 9nbererfeitd ^aben bie <5aarbrü(fen, bie <5cti), bie 9rgenteau mit 
Äreugen befSete gelber, toenn au<$ anbere giguren barin. ©ei @alm (toon 
<Salm im Oi«ling ift ^ier nic^t bie Webe) fann idf mir'« nodj erflSren, baß 
fle ben ©c^ilb ber ©ar na^gea^mt ^aben, beibe maren ja oft tocrfömägert, 
auc^ mit ben ©aarbrüden. Aber bie (S^ini? in ben Hrbennen, »ie lommen 
bie gu biefem feltfamen. ffiappen? (8* ftnb bie« lauter Orafen&aufer, ben 
gttrften ebenbürtig, alfo getoig rei$ unb thtn bed^alb bie ftnna^me, bag 
biefe <&ä)iibt mit ben Ärcugd^n infolge einer bamaligen SD^obe angenommen 
unb bann, al« bie SRobe toerf^toanb , aus ötonomtfeben Wücfft^ten bei« 
behalten »urben, unftattyaft. (5« gibt ©eif)>iele, baß Stynafien ben ©(^ilb 
i^re« ^»ager« oberO^eim« annehmen, o^ne ben jtoingenben Orunb 
einer <5rbf$aft. ©o bc^au^tet g. $. 8ut!en«, bag ein Oraf uon Leibern 
ben ©c^ilb feine« §>$»iegett)ater«, eine« S^affau, annahm, »&brenb feine 
€ttairam>ettern, bie Ferren toou $ein«berg unb gallenberg, ben »eigen 2ö»en 



9iiet^> bot eine gamilte la ©aulr ^icarbte 8. (S^rägflug ». 8iel* 
lei^t ift e« biefe? 

99. la Sarraz, Dt)naftcn im fitaabt . . . 

2>ie Qingin« px la ^arrag fübren na$ ©ui^enon 9B. befäet mit 
@$inbetn, ein 26tct, alle« f. 

100. Savoyen, baö ®rafen^au«. ©ie führen no^ in ®. 
ben 9?eid)*ab(er f. (Srft fett 1263 erföeint baö »eige ffreuj 
in ffiotf). 

101. Schieiden, D^naftcn in ber (gifet. &. befäet mit 
ffiieberfreujdjen g., ein Seoparb aufregt w. 3wir : ber Seoparben* 
topf jtoifc^en einem $)ompaare. 

101a. Sirk, (Sbet^erren in Sot^ringen, feit 1442 ffieid)** 
grafen, beerbt oon ben Seiningen unb ben ©atyn. 

Quartirt oon ©irt unb Sßonctar. ©irl. ®. Sinbe r. mit 
3 3Ruf$etn übereinanber w. $etntjier ift Derf^ieben, mriftenö ein 
©djirmbrett; fpäter ein wie ber ©cfyitb bcjei^netc« ^ompaar, ba< 
jtoif^en ber ^ferbefopf. 

SWondar ober SWontdar: SB. ein ©tyüffet aufregt r. 3i« 
mir: ein ^ferbelopf, » v belegt mit bem ©dtfflffet. 

©irt offenbar bem lotyringiföen SBa|>)>en na^gebilbet 

SORonctar ift rebenb, ba bie früheren Ferren t>on SD^onclar au« bem 
$aufe Cl^mont, auf brutfc^ ©$lüffelberg, »aren. 

Sombernon ftetje Bargand. 

102. Sotteghem (Sottenghien), ftammen auö bem $aufe 
Sngf)ien. Sc^tfa^ (aui) je^nfac^) geftSnbert Don 9t v beftreut mit 
SBieberfreujdjen W. unb öon ®. (Cng^ien mit »eranberten garben.) 

2)ie alten ©otteg^em führten 8. ein $ö»e g. gefrbnt r., auf ber ©ruft 
eine 2ilie, au<$ r. 

2)ie S^ätelain« \>on Oanb (Oent) führten @. mit §aupt ». unb 
Sterten i^ren $etm mit gebem, ftra^lenförmig georbnet. ($fauenfebern?) 

103. Sousa. SQttamxtüi) gibt e^ jmet$äufer biefe« SRamen«. 
Die ©oufa ßfji^orro führen 9(tt^ortugat m. 5 ©djitbteln b. be« 
ftreut mit ©Reiben to. in Y d ftreuj geftedt unb 2eon, w. ein Sötte 
purpur, quartirt. 9(uf bem $etm einen ttac^fenben Dramen grün. 
Die Ferren oon 3Wortagua ftnb aus biefem $aufe. (a:afel IV.) 

Die anberen ©oufa, au« benen mestre Dom Lobo Dias, 
®rogmeifter beS S^riftuSorbenS, ^eroorging, bie ftc^ in Diele Sinien 
teilten, beren reidtfte bie na^mafigen §erj5ge uon Alafoens waren, 
führten quartirt oon Portugal (mit ben Äafteüen) unb oon ©oufa 
9?. ein 8unef n>., als &\m\x ein ftafteß g. 

104. Tenarre, ^Burgunb. 9. 3 Sparren g. i*u<$ innerhalb 
eine« 93orb« r. 

105. Thierstein, bie ®rafen, ©c^tteij. ®. auf $erg grün 
eine^inber. 3* m i r: eineSKü^e f., barauf ein ©d^neebatten. ((Sine 
genüge!?) 

106. la Tour du Pin, erlaubtes $)auS ber 3)aupt)in6, mit 
Dielen SWebenjtteigen, tteft^e jum nieberen 8be( ^erabgegangen, noc§ 
blühen, jebod) mit ganj anberem Sappen. 9t. ein X\)mm, baran 
na^ UnfS ein ©tücl SKauer (avant-mur) tt. 

91« fte fpäter bie 2)aupfyin« beerbten unb babur^ @out>eraine ber 
$aup(!tnä »urben, nahmen fte ben blauen, rotybe»e$rten Xtlptym in <3Mb an. 

107. la Tour-Yrleyns in SBaabt fotlen uon ben S5origen 
ftammen. 9t. ein S^urm mit SSormauer unb 2 S^flrm^en Aber* 
l}öf)t öon einem 3bler f alles g. 



in föotb führen; eben ba«felbe Sappen führen bie Ferren t>on Anthoing 
bei Xournav in glanbern. 9hut ^eigt e« toirfli^, bag bie (trafen toon ©eibern, 
b. $. Ferren toon Saffenberg mit ben Qrafen ton (Sletoe ton einem $emt 
»on Bntoing flammen. 2)ie «bgtoeigung ber SBaffenberg toon ben Anthoing 
ging aber im anfange be« XI. 3a^unberte« toor ft((! Sollte ba« ©tarn* 
me«betougtfein 200 3a^re, b. I bi« gur gtrirung ber ©appenbilber gebauert 
^aben? 3ebenfaQ« ein merhoürbiger $>u\a\L\ 



- 86, - 



108. la Tremollfo, Sfojou. SRodj im ffirftlt^en ©tanbe al« 
$erj8ge Don £l>ouar« :c, tlnfjenb. ®. ©parren r. j»ifd>en 3 Slblern b. 
3.: ein Hblerijal« (. 

109. Urach, bie ©rafen, nod) blüljenb in bem $aufe ftürftcn» 
berg. Quergetyeilt ®. unb {Jelj. Oben ein ßötoe fdjrettenb r., 
unten leer. (Ober unten eine gafäe r.?) 

110. Vaudämont, Wademund, Widmund, bie ©rafen. ©. 
ben fcejrt. 3e$nfad) gefaxt ffi. ©. 3«™: d« Scbcrbuf^. 
($fauenftufc?) ©rünenberg fyat ein $ornpaar. 

111. V6 . . . . 

£rofc aller ©emttfcungen tonnte t<$ über biefe gamtüe uiä)t« er* 
langen. 3n ber granebe Somte ift jebo<$ eine gamilte 33»?... SB. ein £ifa>e 
f., bewehrt unb gefrönt g., alfo tote bie €tohtt*9tnour. ©otttc e« biefe fein? 

112. Ventadour, ©rafen oon, Dtynafien, gangueboc. ®e* 
föad>t ®. unb 9t. 

113. Vergy, ba« erlaubte $au«. 8. bu £f>e«ne leitet fte oon 
ben burgunbifdjen $erjögen, toeldje jur 3"t ber ftarolinger lebten, 
ab. Die $äufer ©6mur unb Donjlj foüen mit tynen eine« ©tamme« 
fein. Diefe Familie fjat eine ÜKenge au«gejeid)neter 2ttfinner l)er* 
oorgebradjt unb ift im XVII. 3af)rf)unberte erlogen, 9t 3 {Rofen g. 
(@päter würben günfbiätter barau«.) $elmjter : ein 8bterf)al« g. attnfäen 
jtoei gä^nfeiu $ermelin. (©päter oeränbert.) ©d)itbf)atter 2 ©reifen 
g. Sans varier! ©prtdjtoort: Preux de Vergy. 

Veijetdjen: 3afob oon Vergl) au Slutrl): ein Vorb f., beffen 
©oljn $eter $err oon ßfjampoent unb beffen ©of)n 3of)ann: ein 
gaben ». Vergey a nostre Dame. 

114. Vienne, ein $au«, ba« an älter, 3lu«bef)nung mit bem 
Vorigen rioaliftren fann. Urfprüngtidj $erren oon $agnty, erwarben 
fte 1240 bie ©raffdjaft Vienne oon einem 3»«9 e *> er l)od)bur* 
gunbtfdjen ®rafen, nahmen ba« ©appen unb ben SWamen an, 
trofebem 10 3al)re fpäter bie ©raffc&aft an ben (Srjbiföof oon 
Vienne oerfauft mürbe. Da« ganje $au« Vienne füljrt $R. ein 
Äbler g. $elmtfeinob eine $uppe. 3. $. bie Stenne et ©eorge: ein 
2flo&renrumpf mit $erntclm beweibet unb einem gleiten $ute, unb rufen 
Sainct Georges au puissant ducl Änbere €>prttc$e: Tost ou tard 
vienne ober A bien vienne touU 

115. Villalobos, Spanien, ftammen au« bem galieifdjen 
$aufe Osorio. Veerbt oon ben Man9arledo, Pacheco, enblid) an 
Menezes unb jnm £l)eit an Osorio. ®. 2 ©ölfe überetnanber* 
föreitenb r. ipelmjter: ber $at« eine« ffiolfe« (rebenb). 

Sn.bie ©appen Oforio unb 2ttenege« aufgenommen. 

116. Villars, fouoerane Dtynaften; feigen eigentlich £ljotre 
unb Ijaben bieVillar« beerbt. (Sin augerorbentltdj mächtige« $au$. 
Die Alemans, fonrie bie ©ouoeraine oon Faucigny ftnb aut^ au« 
i^nen entfproffen. 3m erften Viertel be« XV. Safyrljunbertc« fam 
faft alle« buref) Jtauf unb Vermfic^tnig an ©awtjen, e^e ba« 
$au$ not^ au«ftarb. ^iOarö felbfi »urbe toon <5at>otyen an bie M\>\9 toer- 
geben, wobei $um erflen 9Ra(e ein <$rafentite( buxd) baö $au« ©atootyen t>er« 
liefen toirb. 

ö« gab fpäter unter ?ubn>ig XIV. aud) $er)5ge toon Ctflar«, fotoie 
t>on biliar« . ©ranca«. ©eibc $aben nia)t ba« ©cringftc mit ben obigen 
genuin. 

©ed)«fad) gebänbert 9*. ®. 3imir: ein Vogel ©traufj g., 
ober ein ©tier geflügelt g. Villars I (Wa<$ Oui^enou.) 



Villiers-Sexel, fie^e la Palu. 

117. Vinstingeo, (Sbetljerren, Sot^ringen. (S« gab jioei 
Sinien, eine mit bem ^Bradentopf, eine mit bem ©dpoanenfjal«. 
3)ie ©enealogie ift nic^t aufgeffärt. ©. eine Safere 10. £\mn: ein 
Sradenfopf, gteic^bejei^net mit ^faufebem gefd^mfleft. 

118. Virneburg, bie ©rafen, (Sifel. 9Rutl)maf?(id) oermanbt 
mit ben !Daun unb SDtanberföeib. ©., befireut mit {Rauten r.; 
fpiter georbnet in 2 Querrei^en 4, 3. 3 im ^ : «n $ornpaar f., 
befteeft nac^ äugen mit Sauen ober ©djetten u>., ba}n>if^en ein 
gleite« ©(^ilblein. 

119. Wild unb Rheingrafen. Sl« fte ©alm unb Vinftingen 
erbten, oerförfintten fie i^re Sßappen folgenbermagen : quartirt oon 
S)^aun unb 9tyehtgrafenftein. iDhttelfc^ilb (fing« unb ^albquer* 
geseilt oon ft^rburg, ©alm unb Vinftingen. Vier $elme oon 
red^t« nad) linf«: Äljrburg, 9tl|eingraf, ©alm, Vinftingen. 

Wufflens, Voufflans, fte^e Duyns. 

120. Zähringen, S)ie $)erjoge führten in ©. einen »bler r. 30 ). 



}\x bem im oorliegenben 3al)rbud)e entljaltenen ^uffa^e: 
1lL 9ae Wappenbud) ber trafen oon ftd)ten(lein-(Ea(lelcom u . 

Die oier 2(f)nen ber 3o^anna »on 9leuf(^ftteC oermi^lten 
9?appotftein mären nad) bem SRanufcript Newenburg, Mfimpel- 
gardt, Castra, Portigall. 3n SBar^eit finb e«: Neufchätel, MQm- 
pelgardt, Castro, Sousa. 

Da ©oufa ba« föniglidje Sappen, menn auc^ mit 86an* 
berungen, fü^rt, fo ift erf(ärlid), »ie an^ einer ©oufa eine $rin* 
jeffin oon Portugal Kerben fonnte. Den unerflarten tarnen Sic* 
merieta geporne ©reffin ju SOtfimpelgarbt glaube id) ^enrietta 
lefen }u bfirfen. Die <£tbtoä)ttt ber ©rafen oon SRfimpelgarb, 
oermi^lt an 9fcuf$äte(, t)ie§ jtoar SRargaret^a, allein tyre ©(^toefter, 
oermä^lt an ben ©rafen oon Württemberg, ^ieg Henriette, unb e« 
I ift leicht mögttd), baß berjenige , melier bie tarnen in« SSappcn* 
but^ einf^rieb, bie« nic^t me^r wußte unb bie SWamen oenoe^fefte. 



'•) Snbem totr biefe toon bem $errn Serfaffer be« tjorftebenben Ar* 
titefö gefräste, eigent^ümücb fran^bftftrenbe 8(afonirung }um Sbbrucfe bringen, 
muffen mir, um 3rrtbümer gu toenneiben, au«brii(fli^ bemerfen, bag toir ba« 
mit nietyt gug(eid) and) unfer öiimerflänbnig mit biefer 9rt bie Sappen an* 
i gufpreeben, audbrücfeit tvottten. $em ift nic^t fo; unb begtoeeft biefe uitwr* 
' änberte Siebergabe be« S(afon6 be« Jpcrnt Sutort nur, einen meiteren, ge- 
gebenen galle« nä^er ju erörtentben ©eitrag jur enblic^en (grreic^ung be« »on 
aüen beutf(ben ^eratbifern fe^nüa)ft ertoünföten 3iele« ju liefern, ber ©u* 
fü^rung einer ffaren, einfachen, präeifen unb allgemein giCtigen beutf^en 81a» 
fonirung, mit n>e(c^r Angelegenheit ft$ fotoo^l unfer herein, a(« au$ ber 
w beutfd)e $erolb" in ©erlin bor einigen 3afcren einge^enb befaßte, o^ne ytboä) 
ju einem ftefultate gu gefangen. 2)te ^tebaction. 



*^öiijj{is©ö)*^~ 




Tachenhusen, 

1304. 



.343. 
ber 



«(brecht III. tonn Sagettfytfett, ber 3unge, 
1364, 1367,1369, 1377, 1385, 1417, 1418, 

1420, 1431. 
1377 (SbelfnecH 1417 Sunfer, bat 1385 mete 3infe 
unb ©Uten gu 2)ettingen; erbält 1418 toom ©rafen 
(gberbarb toon Württemberg bie ©urg Mauren al« 
Seben unb fefct 1431 bem ?falggrafen Otto bei 
$b«n» ©ergog in ©a^ern, gegen Eignung feine« 
ererbten 2)rtttbeÜ« be« großen unb flrinen 3*b«tten 
m Slltborf toerfäiebene ©üter gu 9fcecfar$aufen at« 
Se&en ein. War 1418 auf bem (Sonett gu (Sonßang. 
©emaftn: ton Scalen ober toon SKwenburg, 
Wtrfcc eine« ©onborfer toon Wütingen. 

I 



141 im 

!4l367 

taf *« 
Ju jetm, 

4( 

fa 



im* 



©tieffobn: 

©urtyarb ©onborfer tonn geringen, 

1453, 1454, 1459, 1464. 

$au«bofmeißer bei ben ©rafen t>on Württemberg, 

erhält 1459 toom ©rafen lllrtcty toon Württemberg 

ba« bisherige 2)acbenbaufen'fcbe £ebcn SWaurcn 

(©urg unb $orf) al« freie« (Sigentbum geaen Sfaf* 

tragung be« feinem ©ruber Wolf toon £a<benbufen 

gehörigen 3*benten gu SUtborf bureb Sefetercn an 

Württemberg at« geben. 



äfoljaim mm Sadjettljitfeit, 1350. 

9Rön<b gu 9Rarj>a<b unb ©ei<#toater ber ©rafen ton Württemberg, 
ft>ric$t im auftrage be« ©rgbif($ofe« ©albuin toon £rier bie ©tabt ©eil* 
bronn ton bem pa>ftU$en ©anne unb Snterbicte lo«, in freieren fte 
a(« Anhänger be« 9tbmif$*$eutf<$en Äaifer« 2ubtotg be« ©aöern Der* 
fallen toaren. 

. . . . tonn $ad)citljttfcit, 

t *>or 1343. 

©emalin: <5t«bet$, geborene SRfittff} »Ott ^ettttt^eu» (SMefelbe iß 
bereit« 1343 »ieberfcermSlt mit einem Ärafft t>on 3)ettmgen ober febon be« 
Sefctercn Wittoe.) ©te nennt Änfelm I. toon £a($en$ufen ibren ©ebtoager. 



Softe toott Sadjcnlptfcn, 
1367, 1377, 1385. 
ßloßerfrau gu Äirc^beun. $at bi« gu ibrem 
£obc ben SÄießbraucb ton 5 *ßfuub ©euer 
(Selb unb ba« £bnt*©elb gu ©erringen, 
unb tauft 1377 ba«felbe gänglicb ton (Site! 
3üttelmann, ber (Erbrecht Darauf beftfct (fte 
iß feine retye SDhtbme). ©ic bat au$ bi« 
1385 ©ülten ton bem ©tyogberg gu 
©erringen. 



«ttfelm II. 

»Ott Sadjeufjufett, 

1343. 



b ©ouborfer 
500 ©ulben 
baren ©ritt* 
t, beßfct ein 
t 2(ntbeü an 
86 »erftebert 
ju Bttborf. 



ftutta toott $ad)eitl)ufett, 

1444, 1453, 1454. 
toerfauft 1454 einen Wein-3e&ent gu ©ettingen* 
©c&logberg, fomie einen Äom-, $eu* unb Dbß* 

3eb«tten bafefbß. 

©emal: $att£ ©dufling Hott Gattnftabt (1453 

fc$on f)' ©«be nennen ©einrieb fcon Werbenau 

ibren „©c$»ager". 



l. äRicrjacl »ott Sacrjcn^aufen, 

1501, 1511, 1517. 

äomtur be« ©t. 3obanniter*Drben« 

gutöorborf, föatb $ergog Utric$« t>on Wttrttem* 

berg, ÄafUntoogt unb £ebcn«berr ber Äa^lanco gu 

Wart. 



507, 1509, 1511, 1512, 1515, 1516, 1518, 1519, 

L $au«bof meißer unb 1488 Äammermeifier, föatb unb 
teißer toaren); »irb 1489 a(« Präger feiner ©au«frau 
mbeitn am ©c^tog unb gu ©roß* unb Älcin- Saufen« 
ben auf feine« ©ater« freie« (Sigen, ©üter unb ©ülten 
\t gu ©aefnang, au$ no<b 1517; toirb 1499 mit einem 
3ebenten gu «Itborf unb »ifl e« in 5 3afcren »ieber 
uttbeigengertc^te unb ber ©emeinbe bafelbß. 
6, 1498, 1499, 1617, 1621, 1524. 



Ottitte oon Sa^ettljaitfeu, 

i486, 1497. 
3b« ©rüber «forest unb Wotf t). 2. *cr* 
f\6)tu\ 1497 400 ©utben ibre« 3wg^t« unb 
©eimßeuer auf ibren Bntbett am 3«*^ 

gu «ftborf. 

©emal: (^erborb oou ^^al^eittt r ©ogt 

gu Saufen, i486, 1497. 



H$nen bie 3«bw«ga^ten beseitigen Urfunben, burc^ toelc^e ba« ©ertoanbtfc(aft«*©erbä(rnig feßgefteOt »irb.) 



15 
19 

2i 



3Ue*atthrr ntn ^atyn^anftu. 




8u« 1. (Sfcc: 

1. £o<$ter, f junö» 

2. Sufauna, 

termält mit einem Sßieberlänber 9t. 9*. ton ?ort 

(fie f i««ö unb finberloe). 

8u« 2. (S&e: 
3. SWaria 9lttna Rebecca, 

geb. 8. ©e^tember 1728 gu £rai«firc$en, f bafcIBfl 

21. 2Rärg 1801, termält mit bem bitym.-öfhrr. 

£ofrat&, 93arou ©offcron. 



8. 9ttaria Gatljariua Sabma r 
27. October 1734 gu S£raierir<$en, f bafelbfi 
2. 3Rai 1763. 

9. Gaciltc, 
30. SWai 1736 ;u £rai«fir<$en , f bafcIBfl 
19. 3uni 1814. 

10. Gotirab, 

. 21. Sanitär 1739 gu £raitrtr$en, t jung- 



ii. 3fofctfa, 
geb. 3. ©eptember 1743 gu £raistir<$en. 

12. ftoljatttt Garf (Saar, 

geb. 24. 3Rai 1746 gu £rai$fir<$en, t 1. gebruar 

1827 untermalt gu iraisfirc^en, »ar $ofhneifhr 

gu Sfceuborf. 



1. äfofeftue, 

geb. 1755, f 1332, termält 

mit bem f. f. ©eamten SBaron 

ftansonnet-SHlleg. 

2. m$att, 

geb. 1756, f 1621, f. f. $of- 

J>oft«2hu^altung8 - SRegiflra- 

tor, vermalt mit Qatyarina, 

geb. O^ner. 



$ittcen§, 

geb. 1807, t 1828. 

f. f. $ofooft.«uc&- 

^altunge-Bcceffifh 



3. vMamt Wcpt 
griebriift,: 

getauft 29. 3uni 1 
SBien, f 22 - ©eptent 
gu Söien, f. f. (Jomm« , 
foäter f. f. $ofrat& bejJS 
frtegeraty, vermalt mf * 
2lnna, geb. 9Ut&R e 5' 



Dl« 

aft* 
iua 
la, 
be« 



13. £CO*Olb, 

geb. 1786, f. I. Lieu- 
tenant a. 2). f in 
9*u|fifc$ «Polen unter 
bem Flamen „@eife". 

14 



1. 38»as »riebri* Sofort 4, 2. Eleonore, 
geb. 8. 3uli 1787 gu SBien, f 7.Krafau, termält mit 
tember 1850 gu Oebeuburg, onfelice Bntougrieb- 
Officier, bann ^ritatier, gr*t& unb berger, I. f. 
bie ©aar'föe Stiftung, termcj. bitter 9*ea,iftratur«. 
gebntar 1809 gu SGBien, mit £rben«, 2)irector im 
«eronifa (Slifabet^, geb. 19Tgenty«l ÄriegSmim. 
1789 *u 903ä{>ring, 1 14. Sunincentia fterium. 

gu Sien, Softer be« f. f.®egen* 
«genten 3o&. ©aptifl 8 a r o n |a unb 
93er gbof unb ber (Sltfabetfct nnb 
ton Reifer, (finberlo«.) ^ßräfi- 
Meten* 



"^ 



1. 5 ratt 5f geb. 1769, f 14. Stotember 1823 gu ffiien, untermalt, f. f. 
ffrei«bauj>tmann im Viertel unterm SBienertoalb, n.»b. Regierung«* 
ratfr unb 3n$aber be« fitb. <£h>tl.(S$ren'£reuge«. 

2. 3f*ljamt ) 3tt)iöinge, geb. 20. Suti 1772 ( f 1773 bafelbfl. 

3. »inceug ) gu Stattfinden, \ f 1772 bafelbfl. 

4. #*fefa„geb. 18. «ugufl 1775 gu £raisfirc$en, t 1844 gu SBien, 
untermalt. 

5. ÜRattette, f untermalt. 

6. gntDttta «foifia. atb. 22. Sluauft 1777 gu 5£rai«Firc$en, termält 
2. October 1803 bafelbfl mit So&ann ©aptifl »ur belle, geb. 
1751 in ber @c$n>cig, (Srgie&cr. 

7. BloiS, ath. 16. 3Rai 1779 gu £rai«fir<$en, f 24. gebruar 1861 
untermalt gu SSien, Sanbföaftömaler, fpäter f. f. flataflral*$3eamter. 



r 



1. fiubttiig 
ßabiölauö »mceng. 
^b. 17. October 1816 gu 
3omba, f. I Beamter im 
©taat« • SWiniflerium , ter- 
m&tt 24. Huauft 1842 gu 
tBien, mit aloifta, geb. 
^ertlein, geb. 19. 3uni 
1824 gu Maat. 



2. <g»a War ii- TOat^tfbe, 

atb. 12. 2)ecember llanuar 1839 gu $rge- 
3omba (lebt in Debeöf«»^ . . . ., 
termSlt mit grang (51 - • • 1865 gu 
töouffeaub^apoiiniit ^»" Dr - m © d - 
etbe5Wonfelte,ge(tter ton 3Raburo- 
t 8. «uguft 1855, pfefforanberSageflon. 
meifier bei (SarMl^tät gu Ärafau. 



5. 91itbo(f, 
geb. 21. gebruar 1843 gu Lemberg, f. f. 
Hauptmann im 40. 3nfanterie*töegtmtnt, 
termält 30. ©eptember 1872 gu ©rünn 
mit X^erefe, geb. ©ctyuel, geb. 1852 tu 
©rünn, £o$ter be« t. I Oberfinangratp« 
(Sbuarb ©c^uel unb ber SWarie, geb. greiin 

ton ©aamen. 
1 



6. Henriette SWarie 9tofa, 

geb. 30. Kuauft 1844 gu 2em* 
berg, f 21. SKärg 1868 guÄratau, 
»ermält 19. «ugufl 1867 gu 
Lemberg mit SDfcorig Stttter ton 
SD^aburotttcg (ffitttter i^rer 
@4»efter.) 



W. 



Ittitgetbcilt bon ^Uranhcl 

$&\tn, im Dc^ 



1. $eiurict|, geb. 13. 3uli 1873 gu . . . 

2. 2Raria, geb. 17. October 1875 gu ärafau. 

3. 3fettg' 9^b. 29. S)ecember 1878 gu föge«gow. 

4. SÄorij, geb. 12. 3Wärg 1879 bafelbfl. 

5. Garoline, geb. 10. iRotember 1880 bafelbfl. 




1080. ©taniSIauö Zbiar«fy »on unb auf 2biar. 
1385. ©öotobor 2biar«fy auf 2btär 



1456. 



3»BHb 
auf ÄbiAr. 



?Hb$«lato 
auf Zbiar. 



*R. f*on tobt, 
©eorg. 



3ctH<$. 



1518. 



dufjatt» auf ^ed^lapü 1515, 
ber keltere 1544, toermält 
mit 2)orotfcea toon (£ $ a n o to. 



l. Qfo^ann ber jüngere, 1556, ber 
«eitere 1572, auf fflot^Hujejb unb £a*- 
totote, f l& 78 , fcermält mit 2Wogbaleua 
toon 3e«nic, f 1668. 



2. ©eorg, < 

f 1574, toe* ^ eb * 

Martini . . r 
$emrt$ 
motocc 

fy toon 



Wfolouö, auf $äec$laW, 
1 548, Hauptmann be8 ^rager 
©cfcloffe« 1561, f 1565. 
SBermält 1. 1553 mit 3o&anna 
toon2>obi-enic,II. mit?ub- 
mifla toon $ouj>oto. 



Bibfib, auf #rabist6 1548, 
auf ^olaty, Steertlapv 1567, 
ber «eitere 1580, toermält I. 
1566 mit Äat&arina Äa^Iif 
toon ©uletotc.n. 1579 mit 
(Jatjarina fRofenborf ton 
@J>remberq. 

i 



SibHb auf 

2biar, 
1605, 1634. 

Hifrtauö, auf 
äbiar, 1634. 



»tfolau*, 

1506 $ofmar* 
fd&afl, f 1513. 



l. «Ibiti, 

auf£adjlo« 
toie, geb. 
1539, f 

1580, lebig. 



2. ©ortiuub ftlortoit, 

auf »ot& * Sujjejb, 
3en6 unb £ofritoic, 
geb. 1542, f 1604, 
toermält mit ßatbarina 
föeictyl toon 9t c i d>, 
t 1608. 



3. $cier »of ^ , 
©roß.Ätoic, geb l.3«|ami, 



f 1582, toermJ 

9lnna © tr au< 

<£&lumec, f 

fammt £0* 



1565 

(minber* 

jährig). 



a u 3 
2. SSenaef . 



1. @ 6 e. 
3. fttf» fan*, 

1581 f*ou f. 

dermal t mit 

tfatfyavina 

toon (5 1> o * 

bot). 



4. Bg»e$, 

toermält I. mit 
geli* Sfro* 
toabäfb t» oii 

Slrotoab. 
II. mitSWejan- 
ber ^a|)(iir 
toon ©ule* 
toi 6. IU. mit 
£obia« Stap* 
lit to o u © u» 
letotö. 



an& 2. ßbe. 
5. Ämief 

(£tynef<5eorg), 

1681, f 1651, 

toermält mit 

Sotyanna Äa* 

t&arina toon 

DpptxS* 

borf. 



Äittia 

auf Zbiar, 
1542, 1665, 
toermält mit 
ffiengel Zbi* 
Ar«fy auf 
©milotoiee. 



3ot|antt ber ^ftugere, 

auf 9tct{>*Huje$b unb£a*0' 

toie, f 1598, toermält mit 

(Sat^arina j3frotoab«fä 

toon Sfrotoab. 



l. doljaitit &tot( 

älabno, f circa 
toermält mit (glife 32 
mina$erfatoou2): 
unb £i*)a, f l< 
fiuberlofl. 



toermält 
mit SDtar- 
garere toon 
tfetfebau. 



SRaraaretlje, toer- 
malt mit $tiliw 
Oejfa toon Db- 
bram o to i c. 



au« 1. (S&e. 

Gatljariua 
Sfrotoaböfa tonn 
Sfrotoab , toer* 
malt mit 3ofcann 
toon 2biarSfy 
auf £a*lotoice. 



ftntta Stbifla, 

toermält mit 

9*. 3«<**r 

toon Zam* 

felb. 



Sflurtatt Sfjenbor ©raf Zbiaröfv toon Äbiar auf $m«lt 2. Dctober 1698 
«uiejb, 3en6, $ofritoic, ©töte unb ©ötterSbor* 9 ««f 3W«>rtau. 
tfaiferlidjer föaty unb äämmerer, an* ^auptmanf 73 > f 23. Styril 1715, 
würbe ddo. SBicn, 4. «ugufl 1622 in beu föet#«frei(*°" ©erbisborf. 
„93&o$lgeboren" (nebft Söa^eubefferung) erhoben tf 9 - ^otoember 1675, 
au* ddo. 22. WM 1627 auf baö Äbnigrei* ©itymei™. 
10. 3uni 1628 erlangte er eubli* ben 9l< 
Vermalt mit ©lifabct^ Corona toon 2Rar 



9. «nna eiifc, geb. 30. Wotoember 1676, toermält 21. 
«uguft 1708 mit 3obaTtu griebri* toon ?ei|)jiger 

auf ©ärtoalbe. 

10. £eo, f al« Officter in Ungarn, 20 3a$re alt. 

11. «baut, geb. 1668, f 7. 2tyrü 1682. 

12. 3rrtebri4 a«f hoffen, geb. 14. gebruar 1677, 

t 22. 2flai 1696. 



J. 



1. gratis «bom (|ufeb &ta[ 
ZbärSf.v toon Zbtär au] 

Älabno:c.,geb. 1623, f 1670, 
lebig. 



2. ^olörena fiubmtß^. 29. 3>e- 
I. mit gerbinaub 3uni 1754, 
toon 9liefenberg.^6mit(gleo. 

toon <5tß*önberg. 

3. 3Karia 3Ka?rimil 
toermält I. mit #einri«- 



II. mit granj (S^rifhiba*, peb. 7. 3uli 1737, f 12. «pril 1790 
toon C 759 mit Caroline geleite toon ©ta rf*aebel 
1739, f 14. Sanitär 1811. 



b. 28. 3anuar 1772, f 

824. 

3uli 1774. f 1. 2>ecem* 
1820 mit Subtoig ^anfi 

b toon föaifel. 

Uli 1775, f 4. Sunt 1776. 

geb. 10. «uguft 1777, 

er 1781. 



11. 2)ictrt* «ugttft, geb. 
26. 5Wäq 1779, r. fä(bf. 3n* 
fanterie-gä^nri*, f 18. ge* 
bruar 1835, mit Hbetyeib 
toon Äönneri^. 



Pitgctbexlt bou &\ttai\M^ 

mtu, im Dctj* &** 



. 3*f)fmtt ÜJcorg, geb. 21. 
ieptember 1823, f 4. ©e^ 
mber 1858, fgl. fä*f. ^itt- 
eifter, toermält 5. Dct. 1850 
it Slbel&eib toon Ä b* n n e r i fc 
a. b. $. SWungig. 



4. Gäctfie ^iUclmitte, geb. 
2. SWärj 1825, toermält 6. 
3uli 1846 mit £uitbert grei- 
^erm toon griefen, f 
1866 bei äöuigaräfe aU fgl. 
fä*f. Dbrtfitfieutenaut. 



5. £etttri4 &™ft, 

geb. 2. ftotoemb. 1829, 

lebt in iZRiin^en. 



>err 
im 
it griba 



3. (Htfabetl) «be^etb, geb. 23. 3uli 1855, 
toermält 10. SRai 1881 mit »i*arb ftbolf 
toon @*ulj, ^au|>tmann im !gl. fä*f. 
@c$tt6eti' Regiment „^rinj @eorg" Vit. 108, 
geb. 31. 3)ecember 1849. 



4. dfofjamta ©ara^ geb. 28. ©e|>t. 1858, 
f 22. ©eptember 1863. 



Da* JUammuiajijuu W$ %nntt$ %&h$Hv$. 



S3on 



«fr. <$*ß*tt <$?*?** «ii 9*tt***gg* 



,,H*bsbnrg in gilro rubel statt form» leonis. 
Quem velnt *d pnedun dittento oorpore ponit." 
Jtonrab »on Vture, 
Cantot in 3ftri$, 1244-1847. 



^Ibwoljt ba« Slbjetd^en be« ©tamme« eine« fo mächtigen 
£aufe«, roet^e« burdj meljr a(« ein Ijalbe« Oafyrtaufenb mit toeni* 
gen Unterbrechungen bem ^eiligen römtfdjen fteidje beutfdjer Nation 
feine flaifer unb mithin ber ganjen S&riftenljeit ba« metttidje 
f>aupt unb beffen Ijeröorragenbfte &itxbt gab, gen>ig ju ben benf* 
»ürbtgften 3ktyunften l)eralbtf(f)*t)tftorifd)er {Jorfdjung gehört, fo 
fjat e« bod) niemals eine fteber gefunben, bie beffen @efd)id)te ju* 
fammenjufteflen berfudjt Ijatte. 

Die Urfa^e mag toofyC t>auptfäd)Hd} barin gelegen fein, bog 
ba« $au« $ab«burg fcfbft na$ enbgittiger ©Werbung ber ^erjog* 
tljümcr Defterreid) unb ©teier (1282) ba« §auptgeroid)t auf Defter* 
reidj, biefe« bebeutenbe unb gefegnete 8anb, toetd>e« tljnen üttadjt 
unb änfeljen im 9?et^fürftenrat^e oerfdjaffte, unb mithin au$ auf 
beffen SBappen, ben Sinbenfdjilb mit bem 'JJfauenftufe al« Äfeinob, 
legte unb felbe« genuffermagen at« fein $auß* unb ©tammtoappen 
aboptirenb, barüber, fon>te bie oerljäftnißmä&ig Keinen ©tammtanbe, 
aud) fein {Jamifiemoappen faft öergafj. 

2Bir feljen bie« beutlid) in ben Siegeln ber erften iperjoge, 
iperjoginnen unb $rtnjefjimicn Don Defterreidj au« bem £aufe 
$ab«burg bi« jum ^Beginne be« 15. 3af)rf)unberte« au«gebrü<ft. 
Unter biefer fangen SReifjc Don ^erfonen — e« finb bereu über 
öierjig — fjaben nur jefyn, näm(id) SUbredjt I. (beffen ©ruber 
$erjog SRubotf IL [1282—1290] ift md)t mitjuredjnen, ba er 
tyauptfädjtid) in ben 93ortanben meitte unb fpater ©djmaben er* 
Ratten fottte) (1282—1308), beffen @ol)n $erjog föubotf III. 
(1298—1307) unb $erjog Seopolb I. (1292—1326), bei »etdjem 
(enteren e« übrigen« nid)t ganj geroig ift, ob er aud> ben $ab«* 
burgifdjcn ©djilb in ben ©iegetn führte; bann föubotf IV. (1358 
— 1365), beffen «rüber 2Hbred>t III. (1365—1395) unb 8eo* 
potb III. (1365—1386), beffen ©ernannt #erjogin Äatfjarina, 
unb ©djroefter gleiten JRamen«, SWonne im ©t. $fara*$(ofter ju 
©ien (1360—1381) unb enbficfc beffen Steffen #erjog ©ityefat, 
t 1406, unb $ cr Jog ffirnft, fid^ aud) ifyre« eigentlichen fJamiUen* 
wappen«, be« f|ab«burgifd)eu Soroen, in Wjren ©iegeln bebient. 



(Srft in ber 9Witte be« 15. Oaljrljmiberte«, unter ber JRegie* 
rung be« ber $eralbtf unb ®efd)id)te feine« $aufe* wohlgeneigten 
ßaifer« gtiebrid) III. (IV.) (1457 — 1493) unb feine« ©of)ne«, 
be« ritterlichen Äaiferö 2KajrI. (1493—1519), h>o e« aud) aUge* 
mein ©itte mürbe, bie Sappen, utöbefonbere bie ber regierenben 
$äufer, mögUdtft ju combiniren unb mit (Srbföaft**, älnfpruc^d^ k. 
SBappen audjuf^mflden unb ju t>ergrößem, fam ba« ftamüien* 
mappen be« .^aufe« §ab«burg in ben ©iegeln unb ©taatttoappen 
roieber allgemein unb bei aden SamUtenmttgüebern in ®ebraud), 
um oon ba an aud) in fetben ju Derbleiben. 

S)emjufofge bürfte biefe Hbljanbtung, beren ni^ere 2lu«ffl^ 
rung (eiber bie ftürje ber 3 e ^ "*$* gemattete, an unb für fid) 
gewig etwa« Sfeue« unb 3ntereffante« bieten, benn melier ©e* 
genftanb mare fflr einen ofterretd^ifd^en $erafbifer oon größerer 
SBic^tigteit al« bie ®efd)icf)te be« ©tammmappen^ feine« Sitter* 
Ijödtften ^errf^er^aufe«! 

3)a« angeblich fittefte betannte ©iege( eine« $ab«burger«, 
ttetdje* fd)on ben Sötoen bc« $amUienroappen« jeigt, mfire mo^( 
jene«, roetdje« % 9J2arquarb Herrgott in feiner «Genealogia Au- 
gustae Gentis Habsburgicae«, Tom. I, Sab. 17, 9lr. I, abbUbet 
unb, pag. 92—93 basfelbe befpret^enb, e« in ba$ 3a^r 1114 oer* 
fcfet; bod) ift bie« eine ganj irrige Qatirung biefer etgentti^ un= 
batirten Urfunbe, ba ber ganje Sfjarafter ber Urfunbe, beren 
©c^riftjeic^en unb ba« ©ieget auf ein 3al)rl)unbert fpater, ba« ift 
in ben Slnfang be« 13» 3a^r^unberte«, Ijina>eifen. Sin »eiterer Sbi* 
leg für biefe 23efjauptung tiegt auc^ barin, bag ®raf SKbrec^t III, 
(t 25. SWooember 1199), beffen ©ro&oater ©rafen «(bre^t n. 
(f 1141) ba« ermahnte ©ieget oon SK. Herrgott jugef^rieben 
wirb, nod) in feinem £obe«jat)r 1199 (aut ber 9bbi(bung feine« 
©ieget« auf eben biefer £afet 17, 5Rr. II , wieber fein ©Hb in 
feinem ©djilbe füfyrt, »oran« ertjettt, baß erft feine ©5^ne ein 
unfceränberlidje« ©tammioappen angenommen ^aben. 

Diefe« ©iegel, fowie bie ganje Urfunbe, ift biefmeJjr mit öe* 
ftimmtfycit bem ©rafen atbrcc^t IV. oon §ab«burg, bem SSater 
be« römifdjen Sönig« SRubotf I., jujufprec^en. (Sin ©ti<f auf Saf. 17 



— 88 - 



bei 3B. Herrgott o. o. C genügt , um bie Uebergeugung ju Der* 
föaffen, bag ba* unter 9fr. I abgejeidjnete ©iege( DoQIotntnen 
ibentifd) ift mit jenem unter 9ir. V Dom 3aljre 1233 '). 

Die eben ermähnte fragliche Urfunbe flammt au* beut änfyoe 
be* ehemaligen (Stifte* Dt*berg im Xargau unb befinbet fi<$ 
gegenmftrtig im ©taat*ard)toe be* (Santon* Äargau ju Harau auf* 
bewahrt. 

Diefe* ßSmenmappen führten bie $ab*burger t>on beffen 
erftem <5rfd>einen an immer gleidjraSgig fort unb bebienten ftd> al* 
$ab*burger im ©d>ilbe nie eine* anberen 9fojeid>en*, nur iljr $elm* 
fdjmtKf mar nad} ber 3 Q ^ ber Sinien unb ber $auptbeftfcungen, 
burd) <5rbfd>aft, ein breifaefcer, al* Unterfd>etbung*merfmal oon ein* 
anber. 5Dod) tauföten bie 8inien im Saufe ber £eit audj ba* 
ftleinob mieber gegenfeitig an*, mit bie* 8tte* fpiter be* SWUpren 
au*geffil>rt merben mirb. 9htr bie ©rafen Don ftgburg, bie foge* 
nannten jmeiten ©rafen biefe* tarnen*, metöp $ab*burger maren 
(fte^e bie fo(genbe ©eneatogie biefe* $aufe*), führten aud) mit bem 
tarnen ben alten ©d)itb biefe* ©efd)led)te* , im rotten Selbe ein 
golbener rechter ©djrägbalfen, oben unb unten oon je einem gol* 
benen 8ömen begleitet. 

Die brei ftlehtobe finb: 1. Der eigentliche ^ab*burgif(^e 
$etmfd)mu<f, ber mad>feube rottye 8öme mit bem mit $fauenfpiegeln 
befehlen rotten Äamme; 2. ber ^fauenftufc ber Jhjburg*), ber 



*) $ter muffen toir gleich gu unferetn lebbafteflen ©ebauern aulbrücf- 
üd) bannten, toarum mir un« gelungen faben, biet unb bei allen fotgenben 
Siegeln ber £ob«burger in ibrein ©tammlanbe, auf bie f$(e$ten Bbbübungen 
berfelben bei SW. #errgott ju berufen. Sir Ratten gerne eine föeibe ber roieb* 
tigern b«^^urgif(ben ©ieget au« btefer 3 eit ^ c nobe in mögliebfi getreuen 
Äbbitbuugen ber Originalien gebraut unb baben un« baber re<btjettig an 
ben $errn €5taat«ar<bt»ar be* (Sauton« ttargau, m beffen Srcbfoe bie un« am 
tntereffanteflen föeinenbtn Sltefle Siegeln ber $ab«burger anfbetoabrt merben, 
mit ber ©itte um Qem&brung Don guten Kbgflffen ober genauen Ablehnungen 
ber befttmmt bezeichneten Siegel auf unfere Soften getoenbet, jebotb nacb 
monatelangein ©arten enbli<b burdj» ben $errn ©taat«arcbU>ar biefe« Santon«, 
Tanten« griebri<b ©(bmeiaer, ddo. ftarau 27. September 1882 eine abfötägige 
Statoort erbalten, mobei un« juglei<b anä) bebeutet mürbe, baß eine aflfaflige 
»eitere (Eingabe an bie <£anton«regierung ntc^t« frutbten mttrbe, inbem $err 
@taat«ar<bmar mörtli<b in feinem ©^reiben fagte, baß au<b »*on (Seite b^ber 
©ebörbe eingelangte (Sefudje biefer Brt, ber bamit fcerbunbenen Snconbeniengen 
unb (Eonfequenjen megeu, abföl&gig betrieben würben." 

2)a nun bie »orliegenbe 9bbanb(ung al* gefrfebrift gur 3ubelfeier be« 
9{egierung«antritte« be« $aufe« $> ab« bürg in Oeflerreicb toor nun 600 3abren, 
f(bon im October brudferttg abgeliefert »erben mugte, fo gebracb e« leiber an 
3ett, anbertoärt« biefe ober ä^nlic^c Siegel gu requiriren. 2)ur(b biefen für 
ben gegenwärtigen ®tanb)>uuft be« ftrebtoteefen« unb arcbibaltfcbeu gorfc^uu» 
gen überau« merftoürbigen ©efebeib be« ©taat«arcbit)ariate« be« (Santon« 
Hargau ift biefe Sbbanblung nitbt nur einer toefeutlicben 3itxb< t fonbern aueb 
eine« ibrer ^au^tbelege beraubt toorben, toelcbe« Wiemanb mebr al« ber ©er« 
faffer biefer Sbbanblung füblt unb bebauert. 

^elbft bie neuereu Sbbilbungeu böb«burgifcbcr Siegel, fo bei 3 ver- 
leb er unb 3. (5. Stopp in ben ®cfcbid)t8blättcrn au« ber ©c^meig (in bereu 
I. ©anb g. ©. bie in ©runtrut toorliegenben Siegel ber $ab«burger bei bem 
gacflmile ber Urhtnben toieber gegeben ftnb) , fönnen niebt al« gang entfpre- 
cbenb begegnet »erben. 2W. Herrgott bringt bt« nun bie toollftaubigfte 
unb gufammenb&ngenbfle 9teibe bab«burgtf(ber Siegel, baber toir un« ^au^t* 
fäcblicb, unb ber obangefttbrten (Srünbe toegen, bei Sitirung ber Siegel auf 
felben beför&nlten. 

*) 3)iefer ?fauentoebel toon Ävburg toirb oft fo abgebilbet, g. ©. bei 
9Jc. Herrgott, Genealogia Tom. I. Zah. 22, 9er. II unb III, ?. «. ©cb- 
barbi, genealogifibe ^efe^iebte ber erbli<ben 9tei(b«ft&nbe in ^eutfcblanb, $atte 
1779, gtoeiter ©anb p Xafcl 1, 9?r. 8, al« toeim er mit brei bi« fcter Reiben 
^inbenblStter toergiert toare; bo<b ftnb bie« nur miffrerftaubene Pfauenaugen, 
toie bie Driginalftegel bemeifen. %ud) mügten biefe $tnbenbl&tter toobl bann 
in ben neubfterrctd)if^en$elmfcbmucf bierüber getommen fein, ma« aber tti^t 
ber gatt ift, ba ntrgenb« auf Siegeln eine ®pux btebou gu feben. 



fpater ba* JHeinob be* neitöfterreidjifdjn! Sappenfc^Ube*, be* 9m* 
benf^itbe*, mürbe; unb 3. bie gnxi rawertoiftftfjen »eigen &&*< 
nen^Ufe mit rotten (au^ gelben) ©^nabeln unb gofbenen Stingen 
in felben, nx(dj 7 (efetere öfter* au^ nxggetaffen ftnb. 

Die ehtjebten 8inien be* ^aufe* $ab*burg nahmen mm in 
ber 3*tt/ a ^ bic $>e(mjierben nix^ feine ftSnbigen für ein unb ba** 
fe(be ©ef^te^t martn, eine bemerten*nxrtf)e Sertauf^ung biefer 
SHeinobien unter ehtanber tm. Die jüngere (aufenburgif^e 8hm 
legte ben alten ^ab*burgif(^en $>e(m oon bem ^ab*burgif(^eu@AiIbe 
ab unb nafjm ben rapper*n)i(if4en an, fe^te aber baffir ben alten 
fjatoburgifdien $>clra auf ben t^burgif^en @d)i(b. ÜDie Sftere 
5fterrei4if^^ab*burgif^e Sinie hingegen braute ba* abgelegte alte 
tyburgiföe ftteinob ju bem bi* batyn einer $)etmgier entbe^renben 
neuöfterrei^ifc^enSinbenf^ilb, »ie toir bie* fpiter noc^ fe^en nxrben. 

3)iefe* ftetige ©(eic^bleiben be* 8ömen a(* Sappen t^ier im 
@d)i(be meift barauf ^in, bag bie $ab*burger fc^on unmittelbar 
bei ber ßntfteljung be* SBappen* biefe* 9b)eidjen getoa^lt ^aben 
muffen; e* gibt t>ietteid)t au^ überbie* no^ einen Singergeig unb 
$eleg für bie äbftammung biefe* ©ef^Iec^te* au* bem aleman« 
nifc^en $>erjog*^aufe, toa* bisher nü^t beamtet mürbe. 

ÜDa* SBappen be* f)erjogt^um* @^nmben mar befannter* 
magen in ©otb ein 3 ), ober brei f$marje, rec^t*fe^enbe ?5roen mit 
rotten 3 u «9«n «nb ÄraÜen überehtanbergeftettt 4 ); e* mar bie« 
au^ ber ©$ilb ber ^erjoge biefe* Sanbe* unb fo aui) ber be« 
tefeten, ftonrabin (t 29. Dctober 1268 in SÄcapet). 

3iun führen and} bie f)ab*burger in ber erften färbigen 
ÜDarfteQung i^re* Sappen* im golbenen ober gelben ?e(be einen 
Soroen, ber mo^l ftet* rot^ thtgirt erft^eint, \>od) ift bie* oon ge* 
ringer $ebeutung, ba e* ja befanntlit^ ©ttte mar, a(* Unterfc^ei« 
bung*jei(^en einjefner ^mi^c eine* ^aufe* bte Sarben mit Sei* 
be^attung ber 5ig«*cn ^c. ju änbern. ©ir ftnb bei btefer Annahme 
meit entfernt Don bem Orrt^ume, in ben einzelne ©(^riftfteffer 5 ) 
oerfatlen ftnb, bag ade ftamUien, meb^e einen Somen al* SBap^ 
penfigur im ©djitbe führten ober no(^ führen, in irgenb meiere 
Sejie^ung ju bem frnufe f)ab*burg ju bringen feien. $enn bie* an* 
june^men, märe bei bem Umftanbe, al* fo Diele Familien be* 
l^o^en unb nieberen Slbel* ben Sömen im Sappen Ijaben, abfurb. 

'Und} latm in bem Dorliegenben Saue nid)t bagegen einge^ 
menbet merben, bag e* bei grogen 3)^naften<@efc^(e^tern mit £omen> 
mappen überhaupt einer Verleitung nic^t bebarf, meil ber £öroe ba* 
dominium bebeutet 6 ), ba ba* dominium be* f)aufe* $)ab*burg 
in jenen 3«itat — 12. unb 13. 3af>rl)unbert — ein fel)r befrei» 
bene* unb Ieine*meg* au*f$taggebenbe* mar. 9u* allen Urlunben 
unb gcfdtfdjtltdjen aufjei^nungen über felbe* au* ber gebauten 
&pod)c ge^t trielmelp beutlic^ ^erdor, bag ba* $au* |)ab*burg 
mebr angefefjen mar, unb be*^alb aut^ ben Sitel ©rafen führte, 
in Solge feine* $erfommen* unb feiner «bftammung, al* in gofge 
feine* bajumaligen ^efi^e*. 






*) ©ergog griebri(b »on ©(b»aben führte 1181 auf feinem ©iegel 
einen linl«febenben Sötten im ©cbilbe. Dbretbt, Prodom. rerum Aliat 
p. 229. 

4 ) 2)ie garbenangabe nacb fp&teren 2)aten. Äatfer 9Rarinti(tan I. führte 
al« w gürfl toon ©tbmaben" bie« ©ap^en, beffen Urf^rung \tbodf Diel 
älter ift. 

*) ©tebe bierüber 2R. Herrgott, Genealogia Tom. I. pag. 104. 

•) ©ebon in bem ?ergamentcobejr be« fficbfif(ben 2anb» unb Jeben» 
redete« (@acbfenf)>iegel), entftanben um 1220, jcbenfatt« no(b im 13. 3abr* 
bunberte, in ber großbergogü<ben Unit>erfltÄt«-©ibliotbef gu ^eibelberg, toirb 
unter ben fteben #eerf gilben al« britter ber ber mettli<ben gürten mit einem 
Sötoen abgebübet. 



89 - 



Die SBappcufiljnlictyfeit, ja ®feid)l)eit in bcr $tgur unb ber 
garbe be« gelbe« ift eben nur ein abminicutirenber ©eleg me$r 
für bie bi«fjer am meiften begrünbet erfdjeinenbe SDWnung über 
bie abflaut mung be« $aufe« §ab«bnrg. 

Den Urfprung btefe« $aufe« genau gu eruiren unb Ijiftorifd) 
fieser gu fteflen, ift aud) ntd^t $mtd biefer Slbfjanblung, ba in«* 
befonbere gteichgeitig mit biefer 3lbf)anblung $err Dr. Sljeobor o, 
Ötebenau, Staat«ardjioar in ßugem, ba« (Srgebniß feiner eingeben* 
ben Sorfc^ungen über biefen bi«l)er oom Stanbpuufte ber mobernen 
frttifc^en gorfdjung nod) nic^t beleuchteten ?nnft ber ©efdjidjte oer* 
öffentlich, ba« alle bi«f)erigen Sonjuncturen mefentlid) alterirt. 

3nr 3 e *t fionig ffittbolf* I. mar e« menigften« fdjon bie 
fyerrfdjenbe 2tnfid)t bag bie #ab«burger au« a(einannijd)cm Stamme 
entfproffen finb, mie bie au« ben Sauren 1273—1291, ber SRegie* 
rmtg«geit Äöuig SRuboff« I. , tyerrütyrenben lateinifd)en SSerfe bc^ 
3eugen: 

Rex Rudolphus et inlustris Regina dat Anna, 
Natio quod floret jam prae reliquis Alemanna: 
Nam Rudolphus et Anna, quibus precor omnibus annis, 
Ut sit honor virtusque, trahunt genus ab Alemannis 7 ). 

Um bei unferen fpäteren Srörterungcn über ben l)ab«burgi* 
fdjen ßömen in Siegeln unb anberen Slbbilbungen ffieitlaufigfeitcn 
unb ffiteberljofangen gu oermeiben, motten mir gleidj Ijier eine furge 
Styarafteriftif ber Sntmicftung be« fycratbifdjen Somen in ben für 
un« midjtigen 3^itperioben I)erfefcen 8 )* 

Der 85me ift überhaupt ba«ienige ST^ier^ mefdje« am früfjeften 
in Sßappen unb Stegein oorfommt. 

Derfelbe ift faft immer red)t« gemenbet unb aufgerichtet 
(„gum ©rimmen getieft")/ bem ©egner gleidjfam entgegen» 
fteigenb (rampant, hardy) mit oor ftd) gemorfenen $ranfen 
unb über ben SRücfen erhobenem („aufgemunbenem") 3 a 9^ ober 
©djmeif. Der föadjen be«felben ift Anfang« ftet« gefdjtoffen, , erft 
feit bem 14.3af)rljunbertc geöffnet unb mit au«gefd)lagcner („ptöcfen* 
ber") 3unge. Steljenb (posö) ober fdjreitcnb (löopardö) — bei 
meld)' lefcterer Stellung bie ältere £erolb«funft ben gang unnüfeen, 
ffeinlidjen Unterfdjieb „gelömter Marbel" unb „geparbelter £öme" 
machte — lommt er feltener oor. 

Der Söme erfdjetnt fdjon gu @nbe be« 11. 3a!)rl)unberte« in 
Siegeln; fo füfjrt 1072 ©raf SRobert I. ben 'flanbrifdjen Sömen, 
bod) fommt er al« ©rbmappen erft fpSter, fo bei $f)itipp oon 
Sdjmaben 1168 unb bie folgenben, oor; \ia9 angebliche «Siegel 
©raf Hlbredjt'« IL oon $ab«burg oom Saljre 1114 ift, mie mir 
oben fdjon gejeigt !)abcn, mof)l um ein 3al)rl)unbert fpater gu fefcen. 
Die Darftetlung be« gömen in biefer ^eriobe, ber ber ipoljen' 
ftaufen, ift folgenbe: Stellung mie ein $faf)I, beffen obere« Snbe 
ba9 ipaupt, ba« untere bie linfe £interpranfe bilbet, bie linfe 
SSorberpranfe magredjt, bie rechte gmifdjen il)r unb j bem Raupte 
in ber SWitte, alfo beiberfeit« etma einen Sßinfel oon 45° bilbenb, 
unb bie rechte $interpranfe mit ber rechten 33orberpranfe parallel — 
bemnadj ber SBinfet gmifdjen ben gmei £interpranfen ein ftumpfer. 

Die tränten maren flceblattenbig, bie am 6nbc biefe« 3>äU 
räume« fc^on mit oier '.fingerartigen flnöpfen. Der 3 a 9 ct l5n B^ 
be« »üefen« emporgeftreeft mit einem biefen oiedoefigen 58üfd)ct in 



*) ©ie^e SW. Herrgott, Genealogia Tom. I., p. 112. 

•) 3)ief< (J^orafteriflil ifl t^eiltocijc entnommen bem Slrtifel: „kleine 
öemerfungen jur SBappenfunbe toon ftaipl) toon ftet&erg*$Bett6ergen" im 
III. 3a^irgange ber $erolbif<Henealogtf<$en 3«*!^^^ be« «ereine« w «bler" 
in ©icn 1873, <S. 161-162. 



ber ÜÄitte unb einem folgen am red>t« (lorpermärt«) umgebogenen 
(Snbe. Der $elg f^lic^t, nur am $alfe mit todiger ÜBä^ne. 

3n ber «periobe oon 1273—1350 blieb ber Cömc im Sllfge^ 
meinen mie ber ber üorfjergefyenben ; botf) erfc^eint ber ^Jelj frau« 
unb gottig mie aud) ber 3^1, bw a «^ fl a "J ^ a ^ Dorfommt, ober 
anftatt am 6nbe ein* ober au«märt« umgebogen, über ba« $aupt 
geflogen. Die ©c^nautc fpife, fo bag ba« bfoge $aupt leicht mit 
bem be« Sären t)ermed)fe(t merben lann; manchmal fd)on mit au«< 
geftreefter 3ungc. Der Saqtl in ber {Regel unten nSd)ft ber ©urgef 
mit einem rnnben Änopfe, barüber brei ftarfe, tinf« gemenbete 
^aarbüfe^et unb ba« 3^fenbe mit ebenfatl« brei, fünf ober nur 
einem Süfdjel redjt« umgebogen. Die SDBcic^en merben fetjr fc^lanf. 
Die rechte f)interpranfe geljt au« ber ^Jarattcte mit ber SSorber«^ 
pranfe in bie mit ber (infen über unb ber SBinfel gmifc^en ben 
gmei $interpranfen oerfleinert firfj gu einem redeten. Die ^Jranfen 
finb noc^ immer fleeblattenbig, bod^ anftatt brei, öfter mit oier 
runben Snopfen. 

3n ber gmeiten $filfte be« 14. 3al)rl)unberte« ift bie ^fran* 
fenfteffung, bie beiben mittleren parallct, entfdjieben; bod| beginnt 
nun ba« $)aupt a\x^ ber ^fa^lftcöung fammt ber (infen Runter* 
pranfe gu meidjen unb fic^ etma« gurftefgubiegen. Die SWafe mirb 
ftumpfer, gottig nur ber §a(« bi« an bie SJorberpranfen. 

3n ber erften #alfte be« 15. 3a^unbcrte« (1400-1440) 
treten bie linfe Runter* unb redjte SSorberpranfe in eine ©c^rag* 
linie unb ba« ©enief me^r linf« gurürf; bie Tratten merben me^r 
fingerartig, ber SBinfel be« {Rachen« meiter geöffnet. s 

Unter Äaifer ftriebrid) III. (IV.) (1440-1493) ift bie 35er* 
anberung im 35er^ältniffe ber einjelnen Steile gu einanber ooU* 
ftänbig entf^ieben, inbem nun bie $auptad)fe nic^t me^r fenfrec^t 
fteljt, fonbern fc^räg gelegt ift unb ba« obere ßnbe biefer $aupt* 
ac^fe nic^t me^r ba« #aupt, fonbern bie rechte 9Sorberpranfe bilbet. 
JRedjtmtnfelig gu jener ^auptac^fe finb nun oben einerfeit« bie 
linfe SSorberpranfe geftellt unb anbererfeit« (linf«) ba« $aupt, 
unten aber redjt« bie rechte f)interpranfe unb linf« bie JBurjel 
be« 3 a 9 e ^/ toeldjer fic^ bann mie früher über ben 9tücfen empor* 
rietet; bod) erfdjeinen feine ©ufc^el mie um benfelben gemicfelt 
unb güngeln lebhaft bemegt mie Stammen. Die ÄraUen finb langer, 
fnorriger, frampf^aft gebogen unb mef)r au«einanber gefperrt. Die 
©ruft ift fnopfartig Ijeroorgeprefjt unb ber {Radien übertrieben au«* 
einanber gegerrt, fo bajj Ober* unb Unterfiefer faum me^r gu 
einanber gu gehören fc^einen. 

Die« finb bie !)auptd)arafteriftifd)en 5Kerfma(e be« Sömen 
für jene ^erioben, bod) blieb aud) bei i^m, fomie bei ben anberen 
liieren bie 8lrt ber 3^i^nung unb ©ebanbfung ber gegebenen 
gorm burd)au« ni^t bef^ränft, fonbern bem fjeralbifdj * fünft* 
lerifdjen ©ef^maef e überlaffen. Die menigen Äenntniffe ber §aupt* 
umriffe eine« mirflid)en Sömen, bie ftcb gang gut mit ben l)eral* 
bifc^en «prineipieu vereinigen (äffen, finb oft ©d)utb, baö in btn 
Siegeln bie Sömen balb einem ^Jant^er, balb einem $unbe ober 
ffiolfe ätynlidjer fe^en, al« fic^ fefbft, mie mir bie« aud} auf ben 
f)ab«burgifdjen Siegeln beobachten fönnen. 

SBeoor mir nun gur einge^enben 33efpred)ung ber Siegel, in 
meldjen ba« Stammmappen be« $aufe« $ab«burg erfdjeint, unb 
ber Sobice« unb bergleidjen, in melden beffen Slbbitbung oor* 
fommt, fdjreiten, fei e« un« geftattet, einige« über bie ©eneafogie 
biefe« #aufe« gu bringen, meldje« un« gur Srlauterung ber ®e* 
fc^id|te be« Stammsilbe« fomie gu ber ber brei $elmfleinobe ber 
brei Sinien ber $ab«burger, unb be« fcaufdje« biefer ^pclinjicrben 
unter ben brei Linien, not^menbig bfiudjt. 

12 



— 90 



Sie 95orfaf)rcn bc« ©efdjfcdjte«, ba« im Anfange be« 11. 3af>r* 
Ijuubcrte« bie $>ab«burg erbaut Ijat unb t)on biefer fortan . ben 
tarnen trug, (äffen ftd) mit bocumentarifdjer ©idjerljeit nur bi« 
auf ben fibten ©untram, ber um bie 2Witte be« 10. 3a^r^un* 
berte« gelebt f)at, nadftoeifen. 33icfc geroicfytige Slngeidjen beuten 
jn)ar barauf f)in, bag beffen Stamm fdjon bamaf«, namentlich im 
Glfafj, fef)r bebeutenb gciuefcn fei, beim bie 2H)nl)crrcu be« Jpaufe« 
$ab«burg »erben, fomeit wir fic in ber ©cfcbufyte finben formen, 
fyaufig ©rafen, ja fogar „illustres comites" genannt. 

Unter ben 93erfud}en, ben ©tamm biefe« Jpauje« in frühere 
3a^rl)unberte hinauf ju verfolgen, üerbient berjenige üon Herrgott 
alle $cad)tung unb mirb and) burd> bie befprodjenc 2Bappcng(eicf)* 
f^cit unterftüfet, ber im elfafiijd) * afemannifdjen $erjog«gcfd)lecl}te 
bie 2tyncn ©untram'« erbtieft 9 ). 3)ennod) ift e« bi« jefet nid}t 
möglid> gemefen, mit Dotter urfunblidjer ©emifföeit bie ©efdjidjte 
ber £ab«burgcr über ©untram fyinau« feftjuftetten 10 ). 

Diefem ©untram, ben bie £au«d>ronif ber l)ab$burgifd}en 
©tiftung üKuri „ben SReidjen" nennt, war au« bem Scbe feiner 
35orfaf)ren ifjr im füblid)ften alemannifdjen ©auc, bem äargaue, 
in ber ©cgenb t)on SBinbifd) liegenbe« „@igen" gugefatlen; eine 
Heine Öanbfdjaft, bie nod) Ijeutgutage ben SWamen ,,ba« Slmt im 
©igen 1 ' trägt, ©untram 1 « ©ofyn, Sanjetin, roofynte bort auf einem 
einft römifdjen ßaftclk, genannt bie 2l(tenburg, unb führte ton 
biefer feinen gräflichen Flamen. 

Sßon ©untram'« ßnfetn grünbete 9ßernt)er, SBifdjof oon ©trafc 
bürg, nadjmal« Stifter be« Slofter« 3Kuri, lualjrfdjeintid) mit 
£ilfc feine« ©ruber« Sauget in um ba« 3aljr 1020 bie SJefte 
|)ab«burg n ), bie fortan bem ©efcfytcdjte ben tarnen gab. Die 



*) 3R. Herrgott, Genealogia Augustae Gentis Habsburgicae T. I. f 
lib. L, cap. XVIII, pag. 108, §. VI J>r&ciftrt bie gMunft ber $ab«6urger 
folgenberniajjcu: „Majores Habsburgensium fuisse Co mit es superioris or- 
dinis, prineipibus pares. ex veteri Alemannia oriundos, qui sedes suas in 
Kegno ßurgundionum fixerant". 

,0 ) 3c(ann Pubrcio, Stfyönleben, „Dissertatio polemica de prima 
origine angustissimae Domus Habspurgo-Austriacae", tfaibaety 1680, fü^rt 
o,ar 20 &nftä)ten über bie Slbframmung be« #aufe« $ab«bura, an, bie ber 
Autor ber Germaniae Principea auf fünf rebucirr. — 9tirX>arb 91 oe pell, 
bie ©rafen ton $aO«bura,. eine ton ber Unmerfität #afle gefrönte 9U<(anb« 
hing über ©enealogie unb ©eftfeungeu biefe* ©efo}(ec&te« fei« jur $(>reubcftei- 
gung ftubolf« im 3a&re 1273. #alle 1832. — 83. ©inber, fteue Unter- 
fuälmngen über bie Urgefd>id)te be* £aufe* $ab*Burg. Arelix? für ©eföidjte jc. 
ju Stuttgart 1846. 

n ) Uefeer bie 3 C ^ ber @rria)tung ber $ab*burg unb ifcre örünber 
geben folgeube urfunblictye 3)aten Bufjcblug: 

Anno 1020. Werinherus Argcntinae episcopus, auxiliantibus qui- 
btisdam Suevis, Burgundiones invasit et conserto proelio vincit. (Herrn. 
Contract.) 

Anno 1027. „Ego Wernberas Strasburgenäis Episcopus et castri, 
quod dicitur Habesbur fundator, monasterium in patrimonio meo in loco 
qui Mure dicitur.... construxi, cui predia.... per man um germaui fra- 
tris mei Lancelini qui utpote milicie cingulo preditus defensor patri- 
monii mei exstiternt, . . contradidi. . Ipse autem Abbas, communicato 
fratrura consilio, advocatum de mea posteritate, qnae praefato 
Castro Habeeburcb dominetar, qui major natu fuerit, tali condi- 
tione eligat, ut si quas oppressiones intollerabilcs monasterio intulerit | 
et inde, seeundo et tertio commonitus, incorrigibilis exstiterit, eo abjeeto i 
alius de eadem progenie, qui in eodem sit castro Habesburcb, sine con- ' 
tradictione subrogetur: hoc ndjeeto, ut si masculinus sexus in nostra i 
generatione defecerit, mulier ejusdem generis, quae eidein castro Habee- 
burcb baereditario jure praesideat, advocatiam a manu abbatis suseipiat. ; 
Quam advocatiam ncque a Rege, neque ab alia persona, nisi a solo ab- 
bate, cuidam suseipere liccat u . — Urfunbc »om Öa^re 1027, 9lx. 168, bei 
3W. $errgott, Genealogie diploinatica Augustae gentis Habsburgicae 
Tom. II. pag. 107. 



Urfac^c, maritm biefed §au« fofort ben Flamen ber neuen 95efte 
annahm unb ferner mweränbert beibehielt, lag mofjl barin, metf 
33ifd)of Server bie ntct)t umoie^tige ©djirmoogtei über feint 
©tiftnng Wlnvi an ben Sefife ber ^abdburg !nQpfte. 3)aö 2ßoti» 
ber ßrbauung biefer ©urg, über n>efd)c eine befannte ©agc be* 
fte^t, war fein befonberer ftrategifcfcer 3^* ^ ^ecrftrajicn* 
ober ®rcnjfd>ufec$, fonbem nur ber SBunjc^ bc$ ©cfifcc« eine« feften 
fünfte« im (Sigen. 

©ic ©efc^ic^tc bejeif^net uebft Xnbercn nodj jioci: 5Rabboto 
unb töubolf I. al« ©ruber bc« Sif^ofö SBernljer unb Öanjcliu«. 
95on 9?abboto ftammen brei ©oljne: Otto I., 2lbalbcrt I. unb 
ffiernfjerr IL unb eine locbter SRidjcnja, ©emat)(in lUric^^ ©rafen 
oon ?en$burg. SBern^er IL, t 1096, pflanzte ben ©tamm allem 
fort, benn Otto I. »urbe 1046 oon einem (Sbelmanuc ermorbet, 
äbalbert I. fiel bei §üningen unb nur Sßernfyer IL erfd>ttnt aü ©raf 
oon $)aböburg unb ©c^irmoogt beä Älofterö SKuri in einer Ur* 
funbe oou iuaf)rfd)etnlic^ 1094. Stontycr IL »ar im Äriege jioifc^en 
Saifer §eiuric^ IV. unb bem ©egenfonige Äubolf oon Üi^einfelbeu 
eifriger 3lnl)angcr bc« Vetteren, mit bem U)n loo^l and) ücrroanbt* 
fd)aftlid)c Sejie^ungenüerbunben^aben. 6r lieft ba« Äloftcr ÜÄuri 
1064 meinen , unb bie ©orgfalt um biefcä ®,)tte$()au$ ermarb 
i^m ben Seinamen bc$ frommen. 6r ^atte jwei ©öfync, Otto IL, 
f 1111, unb Slbatbert IL, f 1140, roaljrfdjeinlid) ünberfo«, unb 
eine Softer 3tlja, ©ema^lin eine« ©rafen üon Iljierftcin. Otto IL 
^attc einen ©oljn 33?ern^cr III. unb eine Zoster Slbel^eib, oer^ 
inät)(t an einen (Sbten % oon£)ünenburg. ©einher III. ftarb um \>a& 
3al)r 1163, unb fein ©oljn »balbcrt III. folgte t^m. »balbcrtHL, 
genannt ber SReif^e, foc^t in jroei Rrcujjfigeu 1187—1191 unb 
1196—1198 mit, nal»m in ben gelben ber ©roften im burguit* 
bifdjen §elt>etien gegen Sert^olb V. oon Balingen für biefen 
Partei, legte ©urg unb ©tfibtdjcn 9Balb«^ut am 3«föntracnfluffc 
ber Star unb be« SRtjein« an, oerme^rtc ben l>absburgif(t)en ©efife 
im ^eutgen Santon &nvii) unb burdj feine ^cirat^ mit 3ba oon 
^fuüenborf unb ©regenj unb erhielt oon Äaifer Oricbrtd) I. bie 
©raffc^aft im 3ürd)gau. Slbafbert nannte fic^ auc^ juerft £anb- 
graf im (Slfaft, melden Jitel bie §ab«burger jebod) nie, »oljf 
an$ oben angeführten ©rünben, iljrcm Tanten al« ©rafen t>on 
$ab«burg oorgogen. äbalbert Ijatte gwei ©f^meftern : ©ertrub, »er* 
maljlt mit J^coberif^ ©rafen oon aftümpclgarb , unb SRit^enia, 
@emat}lin Subioig'« ©rafen doh ^firt. Slbalberf« III. (geftorben 
1199) ©o^n, SRubolf'« IL, folgte bem SJatcr unb uergrofterte 
bie $au«maf^t noc^ anfefynfid). ÜDie Untcnoalbner toasten ifyn 
jum ©(^irm^errn auf mehrere 3a^re; ftaifer Otto IV. ernannte 
i^n 1209 gum ßanboogt über bie brei Öanbc Uri, ©c^ro^j unb 
Untermalben, bod) gingen 1231 biefe brei Sanbe in ben unmittel- 
baren ©f^ufe be« 5Reid|e« über. 211« Otto, ^faljgraf in ©urguab, 
Saifer ^riebric^ 1 « I. <&of)n, im 3al)re 1200 geftorben mar, erhielt 
SRubolf IL bie ©raffc^aft im Slargau unb bie ©djirmoo^tei über ba« 
©tift ©eefingen, meinem baS Sanb ©laru« untermorfen unb momit 
ber Scfifc ber ^errfc^aft ^aufenburg üerbunben mar. 1207 erfc^eint 
SRuboff IL af« ©efifccr Don Öaufenburg; bie Äaftoogtci über ba« 
Äloftcr SKurbad) im Glfaft, meinem aut^ ber SWünfter ju Sugern 
unb üerfdjiebcnc 9te^tc über bie ©tobt felbft angehörte, ^atte er 
geerbt. JRubolf IL Ijatte ben ©cinamen ber griebfertige unb fviefe 
gum Untcrfdjicbe Don feinem gmeiten ©o^nc SRubolf III. ber 



2)ie(e ^efriinnumg bc« ^3ifa)of« SöevnVcr u?urbe unter bem 4. SKärj 
1114 t>on Äaifer ^>einria) V. ana) bepätigt. $ergl. Die Urfnnbe 5Rr. 193 
bei Tl. Herrgott a. a. D. 



- 91 - 



«eitere; aud) füßte töubolf IL guerft feinem £itcf bie formet 
»mm ®otte« ®naben y bei, wefdje bann fein ©oljn »tbert (ober 
9Ubred)t) gfeidtfatl« annahm unb bie juerft in einer Urfunbe t>om 
3aljre 1227 erfefcint. 

SJon biefem ©rafen föuboff II. fommt nod) jn bemerfen, 
baf? toon if)m bie evftcn , menigften« bi«fjcr befannt geworbenen 
©iegel er()a(ten finb, wetdje fdjon ba« Sappen ber $ab«burger, 
ben 8öwen , aufweifen, ©o auf bem ©iegel einer Urfunbe oom 
3al)re 1199, worauf er ju uferte mit bem Schwerte in ber 9ied)tcn 
unb in ber ginfen ben ©d)ilb mit bem fjabsburgifdjen ?öwen füfyrt, 
of)ne Jpelmflcinob, bie bamaf« nod) feiten ober gar nidjt oorfamen. 
T)iefc« ©ieget beniitote nad) beffen Eobe nod) fein ©ol)n bi« me* 
ntgften« 1211 "). 

JKubolf II. Ijatte bret ©öfjne: »Ibcrt ober »fbredjt IV., ben 
oberwäfjntcn Stobolf III. unb 2Bernl)er IV. unb jmei £öd)ter: 
#eifwig, ®emal)lin §ermann ? « ®rafcn öon ftroburg, unb Ocrtrub, 
©emaf)tin Submig'« ©rafen Don groburg, eine« ©ruber« be« 33or> 
genannten. SBernljer IV. fdjeint oor feinem SSater geftorben ju 
fein. $ie beiben öfteren «ruber, Hlbert IV., ber SBeife, unb föu* 
bolf III., ber ©c^weigfame, tljeiften fid) nad) ifyre« 25atcr« lobe 
(1223) in ba« <5rbe. Die Sanbgraffdjaft im (Stfaß blieb beiben 
trübem gemeinfdjaftlid), fiel aber fpater nur ben SWadjfommen 
be« alteren »Ibert IV. ju. ferner erlieft 3Hbert IV. bie im 
Sfargau gelegenen ©uter, worunter bie $ab«burg, bie $crrfd)aft 
im Hargau unb bie Slllobien im ßffaß. JRubolf III. hingegen er* 
fdjeint at« Sefifeer öon Öaufenburg, SRIjeinfelben, 2BaIb«I)ut, SWeu* 
f>ab«burg am 23ierwalbftatter ©ce unb ber Sefifeungen im SUecf* 
gaue unb »rei«gaue. ÜKit Slfbredjt IV. unb töubolf III. teilte 
fid) aud) ber f)ab«burgifdje ©tamm in jwei Linien. I. 3)ie ältere 
ober $auptlinie, beren ©rünber 9tlbred)t IV., ber SSater töu* 
bolf IV. (geb. 1218, f 1291), be« nadjmatigen römifdjen Sönig« 
SRuboff I. (1273) unb feiner ©efdjnrifter , ift unb bie bis in bie 
ÜWitte be« 18. 3af)rf)unberte« fortbluljte unb mit Äaifcr Sari VI. 
1740 im 2Wanne«ftamme erfofd). II. Die jüngere ober $ab«burg* 
Saufenburgifdje ginic nad) bem 9iegierung«fifee biefer ßinie ju Sau* 
fenburg fo genannt, t>on föubolf III. begrunbet, welche fid) balb 
roieber in gwei SIefte fpaftete, namlid): 1. ben ©rafen öon $ab«* 
6urg ju gaufenburg * 9*apper«mil unb 2. ben ©rafen öon $ab«< 
bürg ju tfaufenburg * fttyburg, aud) genannt bie jweiten ©rafen 
öon Jtyburg, enbete fdjon Slnfang« be« 15. Saljrljunberte« in ber 
©djweij. Ueber biefe beiben Sinien gibt bie angefügte ©tammtafel 
bie für bie £mdt biefer 3lb^anblung notfjwenbig erfdjeinenben Sluf* 
flarungen l3 ). 

ffiir tooütn nur noc^ ben Unfall ber ©raffdjaft ftt)burg 



") Job. Danielis öchocpfliui, Alsatia illust. II. 499. 

u ) lieber bie fe^r ja^Iret^c Literatur be« ^aufe« ^ab«burö'OePer- 
retc$ fie^e: Dr. <&axt <S(^mit öon Xabtxa, ©iOliogrob^te jur ©ef^ic^te be« 
öfterrei^ifd^en Äaifer|laote«. SBieu, 1858, S. ©. @eibef f gr. 8° unb 2>r. (Jon- 
flant SEBurjbaA toon Xannenbcrg, $ab«burg unb $oo«burg»?oi^nngen r 
eine btb(tO'biograpfyi[$*geuealogif$e ©tubie, SBten 1861, aus ber f. f. ^>of- 
unb ©taat«brucferei. — @in attere«, bt« jum 3a^re 1787 retebenbe« 3ta> 
jei^ntg fammtli^er ©c^nffletler üter ba« ^aböburgifc^e ©efc^tec^t, tt>el^e« 
jiemlic^ fcotlftänbig ip unb furge 3n^aU«anga&cn ctueß jeben SBerfe« unb 
emjelne eigene f$ägen$mevt{>e ©eiucrfungeii enthält, ifl in ($. <5. t>oit ^ a U 
\tx'9 ©tbltot^er ber @c^n)eijergef^i^te, SBern 1785-1787, 6 33änbe r im 
2. $anbe, 3. 463 ff. öorpnbig. 



fammt &u$tt)bx, fomie ber ©raffdjaft JRapper^toil an baö $au« 
|)abdburg ttrvaü einge^enber be^anbeln, tt>ei( mit biefer 33cfi^ 
emerbung aud) gugleid) Xitel , ©c^ilb unb &(einob ber genannten 
©raffc^aften an biefe« $au& famen unb in$befonbere (entere oon 
ben |)ab«burgern in tyr SBappen unb ©iegel aufgenommen würben. 

Äönig Äuboff I. mar af$ na^cr SJcrmanbter, ba feine ÜÄutter 
^eilmig eine geborene ©rafin oon Stt|burg, 93ormunb 9luna% 
<Srbtod>ter be« legten ©rafen ^artmann be« Oüngeren, au« bem 
©tamme ber fogenannten erften ©rafen oon fttyburg. (Sr oerma^lte 
biefclbe au feinen leiblichen SJetter (S5ater«bruber«fof)n) u ) Crber* 
^arb I., ©rafen oon $ab*burg*8aufenburg um 1275 unb teilte 
mit biefem ba« $l)burg*3äringifd)e @rbe, weif er, Äonig 9tubo(f I., 
feiner Sßutter ^eilwig megen ein gleite« @rbred|t mit ber @rb» 
grafin 2tona ^atte 15 ). Äönig SRubolfl. behielt für fä ba« ©d|(o6 
ftt)burg nebft ben Drtfdiaften Diffen^ofen, 9S$tntertl)ur, ©oben, 
Wellingen unb 91arau, mithin ben bebeuteuberen 3:t)ct( r unb lieg 
bem ©rafen (Sber^arb bie obere $eri}d)aft, namlic^ J^un unb 
Surgborf, wel^e au^ bem gä^ringifc^en <Srbe an bie ©rafen oon 
Ät)burg feinerjeit gelommcn maren. Damit Ratten nun beibe Sinieu 
be« §aufe« §ab«burg ba« SRedjt, fid) ©rafen oon Ätjburg nennen 
unb fdireiben ju bürfen, fotoie fid) be« SBappen« unb Äleinob« 
biefer ©raffdjaft ju bebienen, meld}' lefctere« t)on ben erften §er^ 
gogen oon Defterreic^ unb ©teier au« bem $aufe |)ab«burg f 
8llbrcd|t unb SRubolf, mie wir fpater fefyen werben, fofort bei iljrer 
33elef)nung mit ben beiben genannten $erjogtf)ümem (1282) af« 
§efmjier be« neuöftcrreid}ifd)eu ffiappen«, be« Sinbenfdiilbe«, ber 
bi«ljer eine« fileinobe« entbehrte, angenommen unb oon nun an 
aud) t)on bem öfterreid)ifcf)4)ab^burgifd}cn $aufe bi« auf bie neuefte 
3eit fortgeführt würbe unb nod) wirb. 

Die ®raffd)aft 9?apper«wil fam folgenbermaßen an ba« $au« 
§ab«burg: SRubolf VI. (III.), geb. 1270, geft. 22. 3änner 1314, 
l)eiratl)cte im 3a^re 1296 in erfter Slje eiifabet^ ©rafin ü. SRap^ 
per«wil, ffiitwe ßubwig« ©rafen o. $)onberg (t 27. 8pril 1289) 
unb ©c^wefter be« legten ©rafen JRubolf be« Jüngeren oon 9?ap* 
per«wil, f 15. 3änner 1283. 9?ad) be« gelteren SCobe erbten 
beffen Neffen, beibe ©öfjne feiner ©c^wefter (Slifabet^ o. {Rapper«» 
wil, ©raf SBern^er VI. tum ^onberg, ber 5Diinnefanger, alt* 
rapper«wi(, fotoie audj ba« Wappen unb flleinob ber 9?apper«wil, 
unb beffen jweiter SReffe, ©raf 3of)ann I. öon $ab«burg*8aufeu* 
bürg, 9?eurapper«wi(. 

äl« nun aber balb barauf bie ©rafen oon §onbcrg in ber 
$crfon be« Änabfcin« SBemfjer VII. oon $)onberg 1323 aud) er* 
(ofdjen, fiel nebft ben #onbergi}d)en Sefiftuttgen aud) Slftrapper«* 
wil, fowie SKame unb ©appen an 3of)ann II., ©oljn 3o^ami« I., 
©rafen oon $ab«burg*8aufenburg. 

Durc^ bie nadjfolgenbe ©tammtafel werben biefe berwanbt* 
fc^aftfid)en SSer^altniffe beffer üerbeutlid)t. 



n ) ©ie^c bie angehängte ©tammtafel. 

") Urfunbe »om 3a^re 1271 in Cod. Epist. Rudolpbi I. rom. regis 
locupletior ex Msto. bibl. Caes. Yindob. editus et commentario illustra- 
tas etc. Opera Mart. Gerberti, St. Blas. 1772, p. 242: Anna Pupilla 
filia Haitmauni quondam Comitis junioris de Kjburg.... ßigillo uxoris 
Avunculi raei Rudolphi comitis de Habspurg. Dipl. Friburgense de 
anuo 1275 bei Franciscu9 Guillimanus in Tbes. p, 101. Nos igitur Anna 
quondam filia comitis incliti Hartmanni de Eiburgo junioris et nos 
Eberhardus de Habspurgo maritus ejusdem Dn. Annae. 



12* 



— 92 — 



Ulricft ober Utfrctricft, %ogt M S tofter« 3ReinrotgJtctt , 1114, 1144. 
SRubolf ton 9topper«nrif, Sogt öou SRetnratfyet, 1144, 1187. 



ftubolf ber Wertere; feit 1233 ©raf *. 9topper«n>ü. 

1. ©ematylin: 2. ©emaljttn: 

SR. ©rSftn t>. fteuffen HRctyilbe *on 8afe. 



$etnri$, $err »on 8fapper*n>U, genannt ©an* 

beffeerg, fliftet am 14. Detobet 1227 ba« (Sifter* 

gienfcr-Älofter ©erringen, f bortfefbfl 

30. 3anner 1246. 



Sincem, 1269 
f al« tinb. 



2. @e&n 1270 
f unmftnbig. 



3. Äinb int 

jarteßen 3ttter 

geftorben. 



flhtbolf ber jüngere, ©raf toon föapper«« 
n>il,geb. 1236, urtunbet 1251, 1253(1267), 
t 15. Sänner, finbcrlo«, al« ber fefete 
2Rann feine* (Stamme«, begraben gnSßet- 
ttngen. 



Slnna, geb. um 1237, f 1253, 30. SWai. 
©ema&l: ©raf #artmann ber Süngere fc. 
Äpburg unb beffen erjie ©etna&lin. (gr f 
1263. ©eine 2. ©ernannt toax: (Slifabety 
toon (Scalen«. 



(Slifabetb, ©rafin »on 9*apper«tt>il , f 10. 3tyrif 1309; öermätft: 
1. 2Rit Subnrig I. trafen fcon 2. 9ftit fönbolf VI. (III.) trafen 



#onberg, f 27. 9|>rif 1298, 
gefallen auf ber ©(tyofftalbe bei 

Sern. 

(®o&n Söcrn&er« III., ©rafen 

von ©onberg, 1223.) 



oon $ab$burg«$aufenburg ju 
9ßeurapper«tt>ü. 



2Bern$er VI., ©raf »on $onberg, SKinnefänger, gefallen toor ©enua, 21. SWai 1320, cr&tdt %lVXap* 

per«tt>il al« rapper«tmlifdje (Srbftyaft. 
©ema^lin : SWaria Oräpn öon Dettmgen, jtt>etre ©emafcli» unb Sitae be« ©rafen föuboff VI. (III.) ton 
#a&«burg»£aufenburg gu 9&eu*föapper«tt>il. — @te n>ar in 3. (S&e »ermäblt mit bem SWarfgrafeu ftubolf 
fron gaben. 

SBeruber VII., ©raf *on ^ponbera, f «1* ftebenja&riger Änabc jroiföen bem 30. 2Rat unb 22. September 1323 unb mit (Sdjilb unb $elm ju ©ettinaeu 

im (Sapitelfaale begraben. 9tae$ beffen £obe erbte laut (grbtoertrag von 1320 21lt*9topper«n>il beffen fetter 2. ©rabe« Don mütterlicher @ette, ©raf Sofyrnn IL 

t>on Jpab«burg*£aufenburg gu Wen*9iapper«tt)U unb vereinigte fo bie ganje rappcr«roilif($e <5rbf<$aft, fomie andj ba« fconbergtfäe (Srbe, beffen gängige lieber« 

tragung an ba« $au$ Defterreic$ erfl ber jüngere gruber 3o$ann« IL, ©raf $ üb elf VIII. (IV.) von $ab«burg«Saufenburg im 3a^re 1364 öofljog. 



Sic au« obiger Stammtafel crftd)tlid)e 23ennanbtfd)aft unb 
barauf begrünbete ßrbfolge madjt e« aud) ftar, warum Soljann I., 
©raf mm §ab«burg * Sauf cnburg , niemals beu rapper«tt>ilifcfyen 
£itel, fonric ©djilb ober Sleinob führte, meil beffen fid) gu be« 
bienen roaJjrfdjeinfid) al« ©rbe non 2Utrapper«nnf unb ©of)n erftcr 
Qijt ber crrcaljntcn ®rafin ßlifabct^ oon JRapper^iüit, ®raf 2Bern* 
I)cr VI. Don §onberg allein berechtiget n>ar l6 ). 

®raf ffiernfyer VI. fü^rt biefe« ßleinob in feinen Siegeln 
unb ift aud) in ben ÜÄimaturen ber ^ßarifer 8iebcr*|)anbfc^rift al« 
mit biefem 3"™ r in bcn Äampf reitenb abgebUbet. 

Sei feinem am 21. 2Wai 1320 uor ®enua erfolgten £obc 
fang ein unbefannter 3 c ^8 c «°ff^ l7 ) : 

Wie ist die Brust, o reicher Schwan, 

So tödtlich dir versehret 

Du wirst nicht mehr geehret. 

Wie ich so manchmal dich gesehen 

In weissen Ferien prangend stehen! 

Nun sind die Hälse beide 

Gebeugt dir tief von Leide. 

Die rothen Schnäbel missefahr! 

Sonst waren von Rubinen gar 



,6 ) 3)a« ©aty>en ber ©rafen toon ^onberg (balb fo, balb ttrieber #om- 
berg, $o$enberg 2C. gef ^rieben) , tvar in ©o(b jn>ei einfache fc^marje Slbter 
über einanber geftettt, auf bem $e(me eine gotbene, toorn unb rücfMrt« 
mit ben beiben fdjtoaqen Ubiern be« ©d)itbe« belegte 3nfu( mit abfliegenben 
©ä'nbem. 3»u 3)onauef Ringer Söa^enbu^e t>om 3. 1433 erföeint bie 3nful 
be« £>e(mtleiuobe« o^ne abfliegenbe ©änber, nur mit je einem ftyuargen 31 b ler 
fcom unb rücfn?ärt« belegt unb an ben (Snben mit $a^nfeberbüfc^en gejiert. 
Sie^e groben au« bem3)onauefc^inger ©a^enbudbe ^on griebric^ (Sari gürfien 
toou $o^enIo^c«SCßalbenburg in ber ^cralbif^-genealogifc^en 3 c i*W r ift 
Organ be« Vereine« „Slbler" in Sien, I. 3afcrgang 1871, <S. 87 ff. — ©raf 
$Bern$er VI. toon ^onberg führte aud? in feinen Siegeln balb ben fyonbergi« 
fc^en ©c^Ub mit bem rapperdnutif^en Ätetnob (n>ie in ber 3^?$" SBa^pen- 
rotte 9^r. 24), balb in fenfrettyt geteiltem @<$ilbc rec^t« bie 2(bler be« toätcr* 
liefen, linf« bie 9lofen be« mütterlichen 2öa|>pen«. — ©ie(>e über bie ©rafen 
»on #onberg unb ©rafen SGBem^er VI. »on $onberg in«befonbere, beu 31rtifet 
»on ©. fcon SB»? 6 „©raf Sern^er fcon ^omberg" in ben SWitt^eiluugen ber 
antiquariföen ©efeUfc^aft in 3üric$, $b. XIII. 2. Sbt^eilung 1. 1860 
bi« 1861. 

17 ) 5- $. »on ber $agen, SWinneftuger. geizig 1838, IV. p. 94. 
$er« 142—159. — ?agberg, Jieberfaat, II, 321. 



Die Augen dein geschmücket, 
Womit du stolz geblicket! 
Jetzt müssen sie erbleichen. 
Wie man dich sah, den reichen, 
Dir selber gleichst du nimmermehr! 
Die beiden Ringe goldesschwer 
Die deine Schnäbel trugen, 
Geh'n jetzt aus ihren Fugen; 
Der Steine Kraft sieht man verloren. 

3)er fiebenjä^rige flfad)namige ©o!jn biefeS ©rafen SBcrn« 
l)cr VI. t>on Jponberg folgte, »ie ermahnt, fc^on bvci Oaljre fpSter, 
1323 , feinem SSater al« fester feine« §aufe« in ba« ©rab naa^ 
unb jefet erft begann ©raf Öo^ann II. »on $ab«burg*8aufenburg, 
©obn be« ©rafen 3ot)ann I., af« Srbe ber ganjen ©raffä^aft 
JRapperömU unb be« t)onbergifd)en Seft^e«, ba« rapper«n)i(if4e 
Sappen, jcbod) nur ba« Älcinob, bie jmei ©cfimanen^alfe, unb 
gmar mit ben gtnei fingen in ben ©djndbeln, gu führen, inbem 
er e« al« $cfmgicrbc auf fein alte« ©tammmappen, ben ^ab«* 
burgifdjen Somenf^ifb, feftte. 

Ü)cr le^te ©raf SRuboff t)on 9tapper«mil ^at in feinem 
©iegel toom 3a^re 1282 l8 ) bie ©dimanen^alfe o^ne ftutge, wa^ 
renb fie, wie mir oben gefeljen ^aben, fein SWcffe 933crn^er VI., 
©raf »on §onbcrg , fc^on führte , unb fefbe aud) fein ©rogneffc 
©raf 3oljann II. oon §ab«burg * gaufenburg beibehielt. Diefe 
gwei {Ringe in ben ©djroanenfdjnfibetn bieten ber Deutung »itt* 
fommenen 3nla^, ba$ biefelben bie ärt ber Uebertragung ber 
©raffc^aft 9tappcr«mi( an §onberg unb $ab«burg * Saufenburfl 
burd) bie jmeimalige 9?ereljclic^ung ber ©rafin @(ifabet^ d. 3?ap* 
per«tnil begegnen. (Sine 3lu«legung, bie allerbing« etroa« Sefte^en» 
be« für fid) f)at, t)ielleic^t aber nur auf eine gufadige 9Iu«f^mfidung 
ber leeren ©d)toanenfd)nabct be« ftlcinobc« gurücfgufü^ren ift. 

Der rapper«wilcr ©(^ilb mar in ©Über, brei rot^e, grün 
gefticltc SRofen, 2 unb 1 gefteüt. f>einrid) grei^err oon 9tapper«^ 
mit, genannt ffianbclberg (t 30. 3anuar 1246), ber ©tiftcr be« 
Sifterjienferfloftcr« ©ettingen, f^atte auf feinem ©rabfteine in ber 
Sapitelftube bortfelbft nur eine eingige geftielte 9tofe. Cine nadj* 



18 ) STO. Herrgott, Geoealogia Augustae Gentis Habsb. Tom. I-, 
Zah. 17, 9lr. 16. 



93 — 



träglid), ötettetyt im 15. ober 16. 3al)rl)unberte 19 ), auf bcr un* 
leren Raffte be« ©teine« eingegrabene ffiieberfyolung be« ©appen« 
geigt benfelben ©d)ilb, jebod> mit einem gang anberen Äfeinobe, 
einer SRofe »ie im ©d)ilbe. 

<S« ift möglich, ba& ftretycrr #cinrid) mm 9iapper«»il al« 
jüngerer ©ruber unb Stifter ber Sinie SBanbelberg biefe« abweu 
djenbe Sappen führte; benn bog bied et»a ba« urfprüngftdje 
SBappen ber 9fapper«»i(er »ar unb erft föuboff ber Weitere oon föap* 
per«»if, al« er 1233 ©raf nmrbe, ba« ffiappen mit ben brei 
ftofen im ©djifbejunb ben beiben ©d)»anenljalfcn al« ftfeinob 
angenommen Ijabe 20 ), ift nic^t richtig, ba bie 5Rapper«wil bie brei 
fünfblätterigen SKofen fc$on t)or 2fanaf)me be« ©rafentitcl« führten, 
»ie ba« ©iegel föuboff«, advocati de Rapperswile tum 1232, be* 
weift. Sudj ba« ©iegel feiner gleiten ©emaljfin SWedjtifb, gebornen 
oon Safe, fpricfjt für biefe Slnnaljme, obwohl nur bie $»ei oberen 
9?ofcn ftdjtbar pnb, ber 9?aum ber unteren aber oon ber ©eftalt 
ber in üofler gigur abgebilbeten Dame bebeeft ift. 

#ergog SRubolf IV. mm Oefterrcid}, melier bie ®raffd)aft 
9iappcr«»it oon feinem l)ab«burgifäen 93etter laufenburgifdjer 
£inie, bem ©rafen ©ottfrieb, um 1100 üKarf ©Über im 3afjre 
1358 taufte 01 ) r nafym ben ©d)Üb mit brei föofen of)ne ©tengefn 
1365 in fein ©iegel auf. Die ©rafen toon #ab«burg>Saufcnburg 
aber bebienten fid} trofebem nod} be« ©dj»ancnf)af«*Äleinobe«, fo 
©raf SRubolf VIII. (IV.) in feinem ©ieget oon 1372, bi« gu 
ifprem gängigen ßrlöfdjen fort. 

%lad) biefen gum SBerftänbrnffe be« SRadjfolgenben notfytoen* 
bigen ßjeurfeu »ollen mir gu ber ©efpredjung bc« fyab«burgifd)cn 
©tammmappen« fetbft greifen, fowie fefbe« in ben Siegeln unb 
ben oerfdjicbcnen un« ermatten gebliebenen Slbbilbungen fid) bar* 
ftellt, »orau« beffen fortfdprcitenbe ßnt»icflung bi« gu ber fdjon 
faft öier 3af)rl)unbertc feftfte^enben gegenwärtig gebräuchlichen 
§orm fid^ ergibt. 



Da« erfte urfunblidj richtig überlieferte ©ieget eine« £ab«> 
tmrgcr«, »orin fid) fdjon ba« ©tammmappen, ber Softe, abgebitbet 
Dorpnbet, ift jene«, »efdje« an ber Urfunbc com Safere 1186, ge* 
geben im f (öfter ber $auptfir$e gu ©tra&burg, f)angt, »omit 
Oraf SHbrcdjt III. Don $>ab«burg, genannt ber SRcidjc, bem Stofter 
©t. £rotpert im ©dj»arg»atbe bie Privilegien feiner SJorfaljrcn 
beftätigt, fo»ie mehrere 'prtoilegien ber Zapfte ßueiu« IL unb III. 
mbimirt. Dicfe Urlunbe ift bei P. M. Herrgott, Gepealogiae 
Augustae gentis Habsburgicae Tom. I. lib. II. cap. X, §. 4, 
p. 157 in tyrer ©äuge abgebiltct unb p. 155-158 befprodjen 2 *). 



l9 ) £cine«tt)eg« aber im 17. 3a&r&unbcrt tme $. 3^^r»Serb- 
mutier in feinem Slrtifcl: „2)ie ©rabfteinc in ber (Sapitelfhibe ju Sößettingen" 
im Änjciger für fötocijertföe Älter t$uin«funbe 9fa. 4, 1881 meint, ba biefer 
Snnafytne ber @tyt be« ©appen« tt>iberfpri($t. 

'•) 3m 2)onauefc^ingcr 2Bappenbu$e vom Sa^re 1433 erf^eint ba« 
rapperttmüföe XBappen f olgenbermagen : 3n ©otb brei rot^e, grün gefltelte 
Stofen; auf bem gefrönten unb mit gotbencr 3)ccfc toerf ebenen $e(m erf<^eint 
eine rot^e föofe, ungeftielt. ©. groben au* bem 2)onauef($inger ©appen- 
buc^e von 1433 von $riebri$ (Sari Surften toen ^o^enlo^e-SBalbenburg 
in ber ^eralbifc^*genealogif<^en 3eitfc^rift, Organ be« ©ereine« „Äbler" in 
Stten, I. 3a^rgang 1871, ©. 90, giß. 4. 

,f ) 9W. Herrgott, Monumenta T. I. p. 98. — ©ie^e au(^ bie 
angefügte Stammtafel. 

af ) Äbgebrudt i(l biefe Urfunbe bei SW. Herrgott, Genealogia Au- 
gostae gentU Habsburgicae Tom. IL Codex Probationum Num. CCXLV1I. 
p. 197 — 200. 



S)er ©raf ift auf biefem ©iegel linf«f)in fprengenb mit einem 
Vanger^emb unb $äbelt)e(m (o^ue ff(einob) angetan , in ber 
8in!cn bün fyab$burgifcf}en ©(^i(b cor ftc^ ^attenb unb in ber 
9?ed)ten baö ©djroert fc^mingenb, bargeftedt. 

Sitte »eiteren bei 2Ä. ^errgott a. a. D. Safe! 17 unb 18 
utcljr ober meniger fd)icd)t abgebilbeten ©ieget be$ ©rafen %U 
bred)t IV., SJater, unb JRubotf III V £tyeim be« Sonig« 9?ubolf I., 
feien e« nun 9teiter^ fc^itbfSrmige ober Dreiecffiegel, geigen ben 8ö»en 
faft immer, nur mit einer eingigen ausnähme (im fc^itbförmigen 
©iegel be« ©rafen SRubotf III. Dom 3al)re 1240 namtic^ crfd)eint 
ber £ömc lin!« gewenbet) red)t« gefe^rt unb ungefrönt , in ber für 
jene 3citepodje c^arafteriftifdjen ©tihoeife, n>ie felbe früher fc^on furg 
ffigjirt lourbe. 3)a« ^elmfleinob, cntfpredicnb jener ^eriobe, fe^t. 

©emerft muß I)ier auc^ »erben, bag ©raf 8Ubred)t IV. guerft 
ftrfjeine« fcf)ilbf6rmigen ©ieget« (circa 1213) bebiente, mäljrcnb früher 
bei ben $ab«burgern nur Weiter*, atfo 5Runbfieget, oorfamen 23 ). S5on 
feinem ©oljne ©raf SRubolf IV. flnbct fic^ nur fe^r feiten ein frfjilb* 
formige« ©iegel M ) (3. 33. 1240), ha er faft au«nal>m«(o« SReiterfieget 
führte. (5r ift auc^ ber (Srfte, bcr feit 1259 in feinem föeiterfiegcl 
in ber föchten bie Sänge f^toingt, »afyrenb feine SSorfa^ren auf 
i^ren ©iegeln in ber SRcdjten ftet« ba« ©d»mert l)ielten. Die Som* 
pofition unb 9lu«fü^rung ber ©iegel fjat »enig fünftlerif^en Söcrt^ 
menn ftc audj im 3"foi«ntcit^attc mit anberen gleichzeitigen ör^ 
geugniffen ber ©tempetfdjneibcfunft ni^t al« befonber« ro^ be* 
geidmet »erben fonnen; fie unterf Reiben fic^ e^er burrfi eine et»a« 
forgfäftigere 2lu«ffi^ruug Don ben übrigen. 

3n no^ bebeutenberem SKaße gilt bie« oon ben ©iegeln ©raf 
JRubolf« IV., bc« nachmaligen römifdjen Sonig«. Derfelbc fü^rt 
aud) guerft in feinem SReiterftcget, »elc^e« er al« 3«t9* ^ ©tif* 
tung«urfunbe be« ßiftergienfer»5Wonnenf(ofter« gu ffiurmfpac^ be« 
©rafen töubolf oon 9?apper«»il, gegeben auf bem ©djloffe gu 
SRapper«»il am 7. Decembcr 1259 M ), mit anlangte, ein |)elm* 
Ileinob, nämlid) bie nac^ljerige l)ab«burgifc^e ^elmgierbe, ben xoaty 
fenben Cö»en mit bem mit ^faucnfpiegcln ober ^fauenfebern 86 ) 
befefcten flamme, iebocfi ungefrönt 27 ). S3i« baijin Ratten fic^ nac^* 
»ei«(ic^ ©raf SRubolf IV., »ie aucf| feine SJorfa^ren, feine« ^)elm* 
fc^muefe« bebitnt. Diefc« ©iegel behielt aud^ ©raf SRubolf mit 
einigen 2lbänberungen bi« gu feiner ffia^l gum römifdjen Sonige bei. 

3n bem oon ©igmunb oon ©irfen in toerfd)fcd)tcrter «u«gabe 
jurn Drucfe beforberten rf ©picgc( ber ß^ren be« (5rgl)aufe« Dcfter* 
rett^' 4 (iWfirnberg 1668) oon $an« 3afob gugger, $errn gu Äirdj* 
berg unb SBcigen^orn, ©eite 8, »irb »of)t in bem bem ©rafen 
JRubotf IV. af« ?anbgrafen gu <gffaß gugefc^riebenen ©iegel ber 
25»c im ©c^ilbe gefront bargefteüt, bod) ift bie« einfach em3rr* 
t^um, eine aSormcgna^me be« ©ebraudjc« um bie ÜÄitte be« XVI. 
3al)rf}unbertc«, um meiere 3eit f>an« 3afob gugger feinen ö^ren* 
fpiegel »erfaßte. 

(Sine »eitere bcmerfen«»ertf)e 3«^at ber ©iegel ©raf 9Ju* 



") 2R. Herrgott, Genealogia T. I., Safel 17, 9lr. IV. 

u ) Wl. Herrgott a. a. O. T. I M Zab. 17, <Rr VU. 

") »bgebrudt bei 2R. Herrgott a. a. O. Tom. IL, Nr.CCCCXXXV, 
p. 357 — 359. 

u ) Slegibiu« 2;jd;ubi in feinem Chronicon helveticum unb mit t^nt 
ber Übt öcn SWuri 2)ominicu« Xf^ubt in feiner Origo et genealogia comi- 
tom de Habsburg p. 17, »ollen jmar behaupten, baß biefe «erjierungen be« 
9lü(fenfaimne« be« Äteinob*lött>en in alter 3eit ni$t ^fauenfebem ober 
^fauenfpiegel, fonbern nolae ober tintinnabula, b. 1). @$eHen ober Älingelu 
getoefen fein foHen, bo* ift für biefe »cfauptung burc^au« fein «n^alt«pun!t 
in ben ©iegeln ju finben, ba^er biefelbe al« irrig gu öertoerfen. 

ft ) 3R. Herrgott a. a. O. fcafel 17, SRr. XIII. 



— 94 — 



*otf« IV. ift bie, bag ba« Selb be« 92citerfiegc(^ mit jiemlidj 
grogen tjeralbifdjen Sitten — e« ftnb bic« fiet« fünf, oberhalb be« 
$ferbe« brei, unterhalb jmei — beftreut erfdjeint* 9 ). IMefe Silien 
fornmen in berffeinertem 2Wagftabe, aber Diel mefyr — breijetyn, 
eine &aty, bie jebod) ftet« gleich bleibt — auf ben Siegeln ber 
erften ©emafjfin ®raf SRuboff« IV., ©ertrub (fpäter SCmta), gebornen 
Orflfln t)on $>ot)enberg unb #aigerto<f), w>r. 3)iefetbe fjat in 
itjrcn runben ©icgeln ben t)ab«burgifd>en SSmen frei in bem mit 
Sitten — fünf t>or unb aä)t hinter bem Sömen — beftreuten ©ie* 
gclfclbc**). 

Sugger unb fein Herausgeber ©irfen fabutiren über biefe 
Vitien, bag fic bie »bfunft ftönig Wubotf« I. t>on ben frSnfifc^en 
ftönigen, fei e« nun t>on ben 3Wcrot>ingero ober Äarofingern, fom* 
botiftren foflen, eine annähme, bie fdjon 3W. Herrgott 30 ) ge* 
bfityrcnb a(d ganj unbegrünbet jurüdgemiefen Jjat. 

3n neuefter3«* tjaben ©eföidjteforfdjer 31 ), obwohl aud) fie 
bemerfen, baß bie Sitten im ©iegelfetbe be« ®rafen 9iubolf IV. 
unb feiner ©emafjtin rattjfctfjaft feien, bie Änfidjt aufgefteüt , bag 
fk üiefletdjt bod) mefyr at« Ornament fein bürften unb fetbe fof* 
genbermagen begrfinbet. 

3m ®ebiete ber jetzigen ©djmeij finben fid) fo au«gefpro* 
djene 3^bcn feljr feiten, mäfjrenb gerabe in ber 3^t, at« 9ht* 
botf unb feine ®emat)fin fotdje ©ieget fuhren, ®raf $ugo t>on ©er* 
benberg, ber getreue 2lnf)Snger SRubolf«, feine montfortifdje ftat)ne 
im ©ieget (1267) mit brei Milien belegt 32 ); ber ©tiefen be« 
®rafen t>on SBerbenberg, ®raf SRuboff üon 9?apper«roit, im 3af)re 
1282 jmei foldje Sitten, ju betben ©eiten be« ©djmanenfleinob« je 
eine, in ba« ©iegeffetb fteßte 3 *), unb ber greie §einrid) ü. Jengen 
im 3al)re 1277 eine fotdjc Sitte in ber (infen ©djilbetfe bem (5tn* 
t)orn feine« ®efd)led)te« jugefeflt. 3)iefe ®efd)id)t«forfäer finb ben 
eben befprodjenen, jebenfaß« auffaßenben @rfd)einungen jufotge ber 
Weinung, bag wettetet bie Silien auf bie totalen $artetoert)ätt* 
niffe mafjrcnb be« Interregnum« irgenb melden 33ejng fjaben. 

£rofc biefer gcmidjtigen Hrgumente fdjeinen un« bennod) biefe 
Sitten ntdjt« anbere« at« ein ftflflfet für bie teeren ©teilen be« 
©iegetfelbe« jtt fein, gerabe fo mie bie in ben 35ama«cirungen fo 
fjaufigen ©terndjen, föofetten, 3Mfimd)en, Sreujdjen, töingtein, 
fünfte unb bergfeidjen mefyr; ja e« würben fogar ganje ftitiftrtc 
JBfumenjmeige, gemöfjntid) töofen* ober Sinbensmeige, jur 3lu«füt* 
tung be« ©iegelfetbe« neben unb um ben eigentlichen SBappenfdjttb 
gebraust, wie mir j. $. gteid) bei bem runben ffiappenfiegel ®raf 
föubolf« üon $ab«burg (al« #crjog be« 3meiten) üom 3atjre 1288 
finben 34 ); benn faß« fte mirflidj M Jlbjcidjcn einer Partei fein 
foßten, fo mügte bod) irgenbmie unb mo ein urfunbtidje« Stnjeidien, 
toetc^e« auf biefe« ^artciabjeidjcn in einer fo wichtigen ^ßeriobe 
^inweift ober c« anbeutet, oorfjanben fein, au^ mugte fid) ba«* 
fetbe in ben ©tegefn anberer benachbarter , b. i. tjettietifdjer, 
etfäffifd)er unb burgunbifdfcr ßbeln öorflnben, ba boc^ bie Partei 
nic^t allein au« bem ®rafen 9?ubolf IV. Don £ab«burg, feiner 



") 6te^c bic BbbUbungctt Sei 2W. Herrgott a. a. O. Xafel 17, 
^r. XIII, ttnb£afel 18, Wr. I-IV au« beu 3a^ren 1259, 1261, 1264, 1209 
unb 1273. 

> 9 ) ©te$e bie «6Hlbungen bei SW. Herrgott a. a. D. Jafel 18, Wr. V 
unb VI toom 3a^re 1273. 

30 ) 9W. Herrgott, Genealogia Tom. L, lib. L, caput XVII, §. XXI, 
p. 104 — 105. 

3t ) $einri(^ 3et(er*2öerbm«tfer in 3ürit^. 

i2 ) @te^e bie Wbitbung bei <m. §tx vg Ott a. o. D. £afef 21, 9k. XIII. 

M ) <$it1)t bie «bbifbung bei 3W. Herrgott a. o. O. ^afet 21 9lx. XL 

31 ) «bgebitbet bei 2K. Herrgott a. a. O. fcafel 18 9lr. XIII. 



@emal)(tn, bem ®rafen f)ugo \>on Serbenberg, bem ®rafen »u 
botf Don 9?apper«n>tl unb bem freien ^ehtru^ Don Jengen beftan^ 
ben fjaben fann. Äucf) tft biefe« Sfbjeidjen in ben ©iegeln oner- 
tannter unb entfdjiebener Sfn^änger be« ®rafen 9htbo(f IV. üon 
f>ab«burg nidjt erfu^tßc^. Snbtü^ mügte mo^l audj ein Xbjeic^en 
ber gegenteiligen gartet in ben ©iegeln ftc^ oorfinben, toxt etioa 
bie toeige unb bie rotye 9?ofc im ©treite ber Sancafter unb 9)orf. 

Äße biefe Crnnlgungen, in«befonbere aber bie ©ttte ber 1)o^ 
ma«cirungen bei ben ®ramrungen jener $ät, roetdp noc^ bi« in 
ba« 15. 3afjrf)unbert reicht unb in ben ^rineipten ber ®ot^if bc 
grunbet ift, ben gegebenen 9taum unb bie teeren ©teilen mSgtidtft 
au«;ufüßen, (äffen un« an ber «nna^mc triebt gmeifetn, bag biefen 
Silien feine tiefere Sebeutung }U3umeffen ifl, at« bie einer bamate 
befonber« mobemen unb beliebt gebraudE)(ic^en gigur jur entfpred)en 
ben 2(u«fflflung ber freien ^täfee im ©iegelfetbe. 3n biefer Äuf^ 
faffung toerben mir nod) ^ieburc^ beftfirft, bag aud) fpatere 3J?it 
gtieber be« $aufe« $)ab«burg Vitien ai^ S>ama«cirung«mufler m 
ben albern it)rer ©ieget führten, ©o j. ©. in bem runben Siegel 
mit bem üoflftanbigen ©appen be« ®rafen »ubolf VIII. (V.) oon 
$ab«burg=Saufcnburg Dom 3al>re 1379 unb bem mit bem Hfliance^ 
moppen feiner ®ema^(in Sttfabetf), geborenen oon 3Rontone, t>er 
f ebenen ©iegel com 3af)re 1368 3Ä ). 

35a« ©tegeffetb bei erfterem ift ft^rag gegittert unb ftnb in 
ben rautenförmigen freien $(afcen Silien angebracht; ba«fetbe ifl 
aucf| bei bem ©ieget ber ®räfttt ßtifabet^ ber gafl, btx^ ftnb, 
ba ba«fefbe überhaupt üiet fteiner ift, auc^ bie Sitien biet mhm< 
tiöfer, fo bag fte bei Herrgott a. a. O. mie anbrea«(reujc^en ob^ 
gebilbet ftnb. 

Grmä^nt mug fyier aud) merben, bag bie 9Ritg(ieber ber im 
©tammlanbe gurflrfgebliebcnen jüngeren Sinie ber $ab«burger ju 
Vaufenburg unb gu Ä^burg , mot)f i^re« geringen Seft^umeö 
megen, fid) niemal« eine« SReiterfteget« bebienten; fie führten nur 
Sappenfiegef; Anfang«, ber ©itte ber £«* entfpred^enb, nur ben 
©djilb aflein ober ba« 2Bappentl)ier, ben SSmen, frei im Siegel* 
fefbe, fpäter ba« 3ßappen $ab«burg , gemo^ntic^, feit 1323, wie 
mir bic« früher ermähnt fyaben, unb jmar juerft ©raf 3o^annIL 
üon §ab«burg * Saufenburg, mit ben rapper«roififd>en ©c^manen^ 
Ralfen, mojtt noeft bie SRinge in ben ©djnftbeln famen, at« Äteinob. 
Die ©iegel berfelben ftnb, menn aud) menig gelungen, bei 9TO. #err< 
gott a. a. O. t 2af. 18 unb 19, abgebitbet ju finben. 

33on einem ÜÄitgtiebe biefer Sinie, bem ®rafcn 3o^ann I. 
üon $)ab«burg* Saufenburg ift un« aud> ba« einzige ©ecretftegel 
Dom 3aljre 1329 erhalten, beffen ftd) bie $ab«burger in i^ren 
©tammlanben bebienten. 6« ift ein Keine« runbe« SBappenftegel 
mit bem ©tammfdjilbe ber $)ab«burger aßein im ©iegelfetbe unb 
ber Umfctyrift: 

»t S/ Secretv. Johis. Comit. D/ Habsburg" 36 ). 

gerner ift bei biefer Sinie nod) ein ©iegel bemerfcttfmert^, 
nämfid) jene« be« ®rafen föuboff V. (II.) üon $ab«burg*8aufcn* 
bürg, mefdjer 1274 ©ifc^of üon ßonftanj mürbe unb am 3. Hpril 
1293 ftarb. Qx führte, mie bie meiften geiftttdjen ©ürbenträger, 
bi« fpat in bie neue 3eü hinein, ein fpitjoöale« ©iegel, auf meinem 
er t^ronenb, bie 2Witra auf bem Raupte, mit ber 9?ed>ten fegnenb 
unb in ber Sinfen ben ©tab ^attenb, bargefteßt ift. 3« f cincn 
gfigen aber beftnbet ftc^ ber ^ab«burgifc^e Söme, unb jmar ^icr 



35 ) ©eibe fmb f^lec^t abgebübet bei 3». Herrgott o. a.C. Jafel w, 
9?r. 24 unb 28 gu finben. 

36 ) 2«. Herrgott a. a. O. T. I., £afel 19, 9ir. 9. 



— 95 — 



wegen bc« {(einen unb gebrütften, oben breiteren, unten aber tnefp 
fpifc jutaufenben SRaume« in meljr fd)rcitenber ©tellung. Da« 
einsige 2ttal, baß *^idj ber i)ab«burgifd)e 8öwe in bicfer ^ofition 
Dorftnbet, ofyne jebodj tjierburdj irgenb feinen ßfyarafter al« 8öwc 
}it üerticrcn unb ein fogenannter Marbel (Scoparb) $u werben 37 ). 
Die übrigen tjitv in ©etradjt forameuben ©iegcl t>on ®eift* 
(idjen ans biefem £aufe ftnb bem üerf)5ftnißmSßig geringen SRange 
ifjrer Jpcrrcn, fie waren nur (Sanonici, fyöd)ftcn« kröpfte, t>on feiner 
39ebcutung. (©icfye bie angelangte ©tammtafef.) 

5ftadjbem wir nun bie verriebenen SIrteu ber Darfteltung 
bc« ljab«burgifd)cn ©appcn« auf ben ©iegeln ber jüngeren Sinic 
T>iefed £aufc« befprodjen, wollen wir und jur cingefjcnben SBetrad)* 
tuug jener auf ben ©iegeln ber Siteren öfterreidjifdjen öinie wenben. 

Unter ben ofterrcid)ifd)en§ab«burgern füljrt 2Ilbrcd)tI. (1282, 
f 1. 2»ai 1308), ber ©of)n ffonig SRubotf« I., in feinem Leiter * 
fiegel ba« ganje l)ab«burgifd)e SBappen, ©djtlb unb Slcinob, allein 
unb jwar nur in bem ©iegel al« 9?eid)«t>crwefer ber £crjogtl)ümcr 
Cefterreid> unb ©teicr 38 ). Da«felbc ift nod) ganj bem 3ftufter 
feiner 33orfaf)rcu im ©tammlanbe nadjgcbilbet. 2ttbred)t tjalt ben 
©djilb mit bem f)ab«burgifd)cn (ungefrönten) ?öwcn in ber Linien 
neben fid), wafjrenb bie 9ied)te ba« Schwert fdjwingt. 2luf bem 
Sopföetme befinbet fid) al« Äleinob ber wad)fcnbc \?öwc bc« ©djtl* 
be« mit bem bem ©tite jener 3rit cntfprcdjcnben großen Pfauen* 
feberfamme auf bem föfiden bi« jur 9Diitte bc« Kopfes befefct. Der* 
felbe ift fo bidjt mit ^fauenfebern beftedt, baß cd ben 3lnfd)ciu fjat, 
al« beftanbe biefer $amm atiein nur an& folgen. Die anliegcnbe 
mit ciuem Doppelfaume üerbrämte Decfe, bie auf bem Original* 
lieget nur fdjroadj mcljr fid)tbar ift, fcljlt in ber SlbbilMmg bei 
©at>a, obrooljl er fie im Zt$tc au«brücflid) erwähnt. 

ßarf üon <&at)a a. a. D. bitbet btefcö nad) bem im SBicner 
Stabtardjtoe an bem Stteberlagö^riMlcgium 2lfbrcd)f« für SBicn 
Dom 24. 3ufi 1281 ljängcnben Criginal, aud) bcjügfid) be« Sleino* 
bc«, irrig ab, ba ber Söwe bc«felbcu bort mit einem langen ©djnabel 
abgebitbet ift, weldjeu er auf bem ©iegel gar nidjt bcftfct. Der 
3eid)ner fyat triefmcljr einen an jener ©teile befiublidjen ©pruug in 
biefem ofynefyiu Berichten ©iegel al« eine fdjnabefartige gortfefeung 
bc« 2öwcnfopfe« aufgefaßt unb barnad) abgebitbet. 3)i. £err- 
flott, »Monumenta Augustae Domus Austriacae«, Tom. I, 
Tab. V, 5Wr. 1, f)at tiefe« fefbe ©iegel 2llbred)t I., nod) tuet }d)fed)ter 
abgebitbet, inbem Ijier ganj willfürlidjc 3utl)atcn oorfommcu; fo 
erfdjeint ber l'öroc im Sdjifbe fowoljf, als am £clm gefrönt unb 
im ©djilbc nod) übrigen« mit einem Doppelfdjweife. 2Bir bringen 
ba^er nadjftefyenb normal« biefe« ©iegcl in 9lbbilbung n ad) ge* 
nauer 35crglei(^ung weiterer im f. f. §au&< , $of* unb <3taat$* 
arc^iüe Dortjanbener Originalien. 

äl« §ergog oon Defterreid; unb ©teiermarf füljrte er fdjon 
einige läge cor feiner SJetcljnung mit biefen i^anbern ein neue« 
fteiterficgel 39 ). 3n ber hinten tragt er nun ben öfterreid)ifd)eu 
33inbcnf(^ilb neben ftc^, auf bem gefrönten lopfljelme mit furger 
anliegcnbcr Decfe htn ^Jfauenflulj, im Sanuer ben fteirifc^en 
^ant^er, auf ber Decfe be« ^Jferbe« am §alfe ben fteirifd)en ©c^ilb 
unb am ©dientet ben ©tammfd)i{b feine« $aufe« mit bem un* 
gefronten Öowcn. ©p8tcr führte er ein anbere«, aber rofyer ge* 



3? ) «bgebtlbct bei 3W. Herrgott a. a. O. Xofcl 20, 9ir. VII u. VIII- 
SÄ ) (Sari toon @atoo, bie "Siegel ber öflerrcidfoiföeit Regenten M ju 

Äaifer SRayl. ffiien 1871, in ben aWirt^eilungen ber f. I. (Jeiitral*(5ommiffion 

I. u. II. $eft 1869, @. 98, gig. 36. 

M ) ö. ®a*a a. a. D. III. Bbt&eihutg, ©. 100, gig. l. 



arbeitete« SRciterfiegel a(« $)eqog bon Oefterrei^, boc^ finb beffen 
Slnorbnung , fowie bie barauf abgebilbeten ©appenfd^ifbe ganj 
biefelbcn. 3n ben übrigen ©iegeln §erjog SHbrec^t^ I., ebenfo in 
benen al« römifd)cr Sonig erfc^eint ber ^ab«burgifc^e ©tamin« 
fd|ilb nid|t. 




Obwohl eine 2Jercinigung be« ^ab«burjjifd|eu Stammfc^ifbe« 
mit bem neuöftcrrcidjifdjen Sinbcnfc^ifbe in ein 9Bappenfd)ilb nat^ 
ber SSelc^nung ber §ab«burgcr mit Defterreic^ unb ©teicr natje 
lag, auc^ in ©iegeln jener 3cit, unb gwar über* unb nebenein* 
anber üorfommt, fo bebicuten fic^ boc^ bie öfterreid|ifc^en §ab«* 
burger nie eine« folgen gufamntengefefctcn ober jufammengef^o* 
benen ffiappcnfdjitbe«. Srft im 18. 3a^r^unberte fanb eine fold)e 
Gombinirung balb mit So«cana, balb mit 8otf)ringen ftatt, bi« 
enb(id) ber 3Wittc(fd)ilb be« ofterreid)ifd)en ffiappen« in ber jefet 
gebräud)lid)cn ßombination §ab«burg, 9ieu5ftcrreic^ unb Sotfjringen 
feftgefe^t würbe. 

3n 3ol)annc« ©tumff'« ©d)Weijcr ß^ronif, ^nxidt) 1548, 
finb im fiebenten Sud)c, ©latt 211—213, eine JReitje üon ßom* 
btnatioucu be« ^ab«burgifc^eu ©tammfc^ilbe« mit anbern, jumeift 
Cuabrirungen , abgebitbet, allein e« finb bie« nur 3"f<mtinen* 
ftcllnngcn , wie fie im 16. 3aljrl)unbcrte übti(^ waren , auf jene 
frühen 3citcn, 13. unb 14. 3aljrl)unbert, irrig angewenbet. 

Daß übrigen« eine 3"f am M cn fd)tonm9 unb Bereinigung 
bc« ljab«burgifd|cn unb neu6fterrcid|if^cn SBappcnfdjitbc« fc^on ju 
6nbe be« 13. unb Anfang be« 14. dafyrijuubertc« in ^wei 93a* 
rianten in Ucbung war, geigt ha^ SBappen ber ©tobt a»eßingen 
im Stecfgau, welche« bicfer ©tabt bie ^erjoge üon Defterrei(^ ju 
(5nbc be« 13. 3al)rf)unberteö ocrlicljcn unb M einen quergetljeilten 
©c^ilb, in beffen oberem Jijcif fid) ba« öfterreid)ifd)e ©inbenwappen, 
im unteren aber ber l>ab«burgitd)e ööwe befinbet, aufweift, üft. 
Herrgott in feinem Genealogia diplomatica Augustae gentis 
Habsburgicae, Tom. I., p. 98 unb Tab. 18, Wr. 15, bcfprid)t 
unb bilbet ein fofdje« ©iegcl ber ©tabt 3Keßingen üom 3a^re 
1297 ab. 

iSiu weitere« ©eifpiel ^iefür bietet ba« ©iegel bc« ofterrei* 
d)ifd)cn Sanbbogte« in ben 93orfanben, £einrid), S5ogt bon Sabcn, 
boin 3at)re 1305, ba« in einem gefpattenen ©c^i(be rec^t« ben 



— &G — 



%Alfrax%v6ßM Jörnen »n» li*U be* Cuaholttu be* namtxnti 

fyaw #ßb#(f lf. 'geb. im 1258, i 1290;, ber \vx Rammten 
fytifo mit Urnen $r*m %Vnt^t mit be* %a}*$ti)ümau CtfUt* 
rti4 *»b &tticz belehnt muU, fiegefte mtr ai$ ö*raf twn £ab#^ 
imrg nnb ftgbnrg, fcanbgraf in Glfan, allem mit bem i>afr*burgi* 
tye* *n$efrdnten tvmcn trab nie mit bem 8bjei4cn ai* £eqog 
oett Cefterreuij nnb ©teier, tt^l be#f>alb, »eil er doh feinem 
Xfater cigmttufj pim £cr$oge oen ©ifpMfren benimmt mar. (fr 
bemerft ba&er mieberiplt in fernen Urfnnben: quia nondum ri- 
^illom prineipatanm oofttrorum babuimu*, figillo comitatas 
n'/»tri 4 V 

3oljann farrieiba 'geb. 129^>, f 13. fcceember 1313, be« 
porgetwmiten £cr$og* Änbolf ©of|n, ffi^rt gteidrfaü« auf feinem 
ftcitcrftegcl , mir fein Ctyeim £crgog JUbredjt J., ben t>ab«bttrgi* 
f^en ©tammfdjüb mit bem ungefränten Vötwn auf ber ttdt be« 
$ ferbe* am ©djenW. 3m Uebrigen aber in bar hinten ben öfter* 
rei^if^en ©inbcnfäilb vor fidj geftdit unb in ber Wedjteu ba« 
©djroert, auf bem gctrdntcn lopftelm ben $faucnftufc 4 V 

£a« fflcitcrficgel £cr$og« fltobolf III. 'geb. 1285, t am 
4. 3ult 1307;, älieftcr 2ot)ti ftönig« «Ibrcdjt I., fpättr (1306; 
ftönig oon Ödemen, ift bem feine« 93ater« foroot)( in ber änorb* 
nuug «f* to ben Wappen gang äljnfidj, batjer er aud) auf ber 
Z?e<fe be* $ferbc* am Cd^nlc! ben f)ab*burgifdKn ©tamtnfdjilb 
mit bem ungefrönten i'ömcn führte 43 ). 

Xie erfte (Mentopin »fubolf« III., ©lanfa, ©djrocfter Äönig 
Ityilipp'« III. oonftranfreidj, Dermä^lt 1299, f 19. Üß3rg 1305, ffiljrt 
auf tyrem fpifeooalcn ^orträtfieget , auf weldjem fie fteljcnb abgc* ( 
bifbet ift, rcdjt*, in ber #öf)e ber «ruft neben fid> gcftclit, ben ; 
öfterreidjifdKn JBinbeufdjilb unb (infe ben mit i'ilien beftreuten ©d)ilb ' 
ftranfrci<$*, auf benen je ein SBogcl fit^t, Unterhalb biefer beiben ' 
©djilbc ftnb nod> rcdjt* brei Hblcr (2, 1) unb brei fymtfjcr (ober 
l'toen?; (2, 1) angebracht. Dicfe fed}« fret im ©icgelfelbe fdjroebenben | 
It)ierc fyaben fd)on im oorigen 3a^r()unberte »ergebene Deutungen 
erfahren. 5W. Herrgott 44 ; nennt fie Sbfer, bejte^ungdmeife ^antf)er; | 
Untere würben bemnad) ba« J)erjogtJ)um Steter repräfentiren. Son^ ( 
ftautin fixem] Don Jtauj bejeicf)net fie in fetner betanitteu fiycn 
Jbee ftbcrall feine „fünf Verden" 41t fc^en a(«tcrc^en, tnbem er 
\u ben brei unteren *U9ge(n nod) bie jroei üoremä^nten auf ben 
®<f)ilbeu fi^enben ^iti}itrcd)net ; bie brei liiere jur ?infen ber 
^erjogiu nennt er Vömen unb behauptet, fie feien bie beiben 
ft)burgif(f)en unb ber f)ab*burgifd)e. SBir Ratten alfo f)ier lieber 
ben l)ab«buvgifd)cu ©tammlöroen auf einem (Sieget frei im Selbe 
abgebilbet ju tjcrjeidjncn, wenn nur nidjt biefe Seljauptung uon 
rtatij gar jtt biet llnmaljrfdieinlidjfcit wiber fid) l)ätte. 83on <5at*a 45 ) 



i0 ) <2ic()f Dr. X&eobov tjou V i c b e it a u , (JtaatÄardimar in B ür ^ : 
„Ucl*er ein '2icflet S>(v^ Kubelf« V. von Oeftcrreic^-', im ^onateblatt be« 
Uerolbl|^-flfiifaloni|(t)fn ^rreiu« „Wblor" in iWien, Octobcr 1882, ®. 86. 

") Mopp, Wc|(^ict;tf bev cibfleuöfftf^eu «üube, Mpw 1846-1858, 
11. Waub, 1. «tbttcitmiö, e. 579, ttnmerruitg 3, uub I. «aitb, 0. C78 «n- 
ntevriiiirt \l 

41 ) to. ^ntoa a. a. O. @. 102-108, Rig. 5, roefetyc 9tbbi(bmi0 aber 
Wx unbeutli(^ ift, ba fie \>ou einem fdjlettyt erbaltenen Siegel obßenommen 

würbe. 

") 1>. ^a\)rt fl. o. 0. ®. 103, gig. 0. 

H ) Monumcntn Aufcuntno Domus Austriacao T. I. Auctarium Di- 
plnmntum Auatrtocorura Nr. XVIII, p. 221. 2>iefe« Seflament würbe ft^on 
ftllber pubticirt t>ou ^ej, Cod. Diplom. HUt. Epist. P. IL, p. 20t, ober 

,lk ) $>ie bieget ber ^fterrei^ifd)en ßUrflinnen im 9Hittelatter , Sien 
1871, <*. 100-110. 3n ben ü)iüt(;eiL ber denrr.-Comnt. III. $eft, 1871. 



mmmt bie 9s*(egng ^err^tt* Mlcr «f, +pt *4 jeb«^ anf 
ibs pi bepdpen. Z** &t%tl |ia^ a ba Zeffaunte ba ge^ 
nanme« £er}ogai oow 22. Sryt ffcr 13047 nt vdi^em fie 
ben SKramlm jx &im bk ß«Küe bei teifipw ^Mbmg f^enft 
nnb ftxfc üpre ©rtbfutoe b#rtKtbft kjürat ?te Ur&rabe befinbet 
ndj im Sn^ine ber P. P. SKMrttni in Sien , b*fj mit ba« 
Siegel bafelben tfpu im tcrigen 3afirfjnberte fe^r verfemt unb 
ift je^t in einem foulen 3«ftanbe, ba§ ene fiifm vm^eibmig in 
bieier ^raje, ob bie iitdtu ^ignres fent^er ober töwen fmb, nk^t 
getroffen merben tann. Xit Ibbilbnngen biete« Siegele ftnb eine 
ber anberen nad^gebilbet unb fdjled^t. 

Jriebricfj I. , ber S<^5ne, pveiter So^n 9(bra^t*e I. (geb. 
12*5, f 13. 3amier 1330; iäjenit »eber anf feinen Äeiterftegeln 44 , 
nwb auf ben übrigen fi* be« Sappeni f>ab«bnrg bebient ;u 
baben, ba auf feinem 9töterfiege( hn Se^ilbe nur ber öfterreid)ijd)e 
©inbenf^tlb unb hn ©anner ber fteirifdje ^ant^er erf^chtt. 
?. (SfjrtjfoftomuS §ant^aler in feinem Becens. diplom. genealog. 
L, Tabelle XXII , gignr 3, bifbet jmar ein angebliche* 9?riter* 
ftegel biefe« £erjog« Dom 3a^re 1310 no^ mit bem fteirifdjen 
unb ^ab^burgif^en £d>i(be, (euerer mit nngefröntem 85toen, na^ 
8rt, wie fie fein 3?ater unb alterer ©ruber führte, auf ber £etfe 
be« ?ferbe* am #alfc unb ©Teufel ab, bodj ift auf bie unwr^ 
lQf3(idie Autorität ^ant^alcr^ ^in bie« ntt^t atö gan) fieser a\\]u 
nehmen, oiefme^r burfte biefe Äbbifbung gu ben ga^(rei(^en & 
ftnbungen beäfefben gehören. 8uc^ auf ben ©iegeln Sriebric^^ afö 
romifc^er ftönig, ermaßt 19. Octobcr 1314, fommt gar fein &*ap= 
penfc^ilb üor; benn ber auf felben erfc^einenbe 8öroe, auf melden 
ftonig griebric^ / ber t^ronenb bargefteßt ift, feine güge fe^t, ift 
nic^t, »ie £antf)afcr 47 ) irrig meint, eine 3lnfpielung auf ben ^aW^ 
burgifc^en dornen, fonbern nur ein ©^mbot ber ©tarfe , ipelc^e« ja 
fo l)3ufig auf ben Siegeln, ©rabfteinen unb anberen Denfmatern 
jener &it, aud) ju Sfißcn rjon ganj gemöfjnlidKn ritterlichen fyv 
fönen ober einfachen Sbeligen bi« nod) über ba« 15. 3aljrl)unbert 
t)inau« oorfommt, toat)renb man ben tarnen gemö^nü^ $mnbe 
al« ©t)mbo( ber Treue ju fjflßen legte ober auf bie biejelben 
mit ben Süpcn ftd} ftfifeen tiefe. 

$cr jog 2((bred)t II., ber JBeife, ber britte ©o^n SHbrec^t'ö I. 
(geb. 1289, f 20. üuti 1358), l)atte »eber in feinen »eiterftege(n 
— er befap beren gmei: eine« oor 6r»erbung ftarnten« (1335) 
unb eine« nad) berfelben — nod) in feinen übrigen ©iegeln ba& 
Sappen $ab«burg aufgenommen 48 ). 

©ein ©ruber £erjog 8eopo(b I., bie Sterbe ber Sftttcrfdjaft 
(geb. 1292, f 28. gebruar 1326), hingegen fü^rt in feinem Weiter* 
ftegel 49 ) mieber ba« ©tammfc^tlb mit bem ungefrönten goioenroie 
geto6l)nltc^ auf ber Dedc be« ?fcrbe« am ©c^enfel (fall« biefe« 
2Bappentf)ier tttd^t ben fteirijd)en ?antl)er barfteüt, ba bie ©iegcl 
nic^t fc^r beutlic^ ftnb), toaljrenb borne am §alfe be« <ßferbc« auf 
ber *E)cdc unb im ©d)übe am linfen Sinne ber ofterreidjtfcljc Sht^ 
benf^ifb, im öanner aber ber fteirifc^e ^ant^er, enbtidj am ftübel* 
^elm bie Srone famtnt ^}fauenftufe unb langhin flattember ®ecfe 
ju fetjen ift. Unterhalb be« ?ferbe«, frei im ©iegelfelbe, erjdjeint 
normal« ber fteterifd^c ^antljer. 

2(uö bem im „©pteget ber <Sl)ren be« ©rg^aufe« Defterrei* 
oon $an« 3acob Sugger, $errn gu ftirdjberg unb ffieiffen^orn, 



**) \>. 'Ba'oa a. a. O. <S. 104, gig. 8. 
") H. a. D. I. «. 169, ttote b. 



<f ) @ie^c bie Hbbitbung unb ©eWreibung ber Siegel ©erjog« «i- 
brecht II. bei *>. <Sa*a a. a. D. ©. 107 — 109, gig. 16- 18. 
i9 ) ». ®a*a a. a. O. ©.109 — 110, gig. 19. 



97 - 



herausgegeben t>on ©igi«munb oon Strien, Nürnberg 1668" 50 ), 
(Seite 285 abgebilbeten Sßappenfieget biefe« $ergog« gefyt wenig* 
ften« fo üiet fyeroor, bafc er aud) in biefem ba« ffiappen §ab«* 
bürg aufgenommen l)attc, unb groar mit bem ungefrönten ßöroen. 
t>a« Ucbrige biefer 2lbbi(bung meift n>ol)t nur, nrie faft aüe 2lb* 
bifbungen be« genannten Drucf werfe«, ein ®emifd| oon SKiffter* 
ftdnbniß unb Unfenntnifc auf. 

$>ergog $einrid) ber Sanftmütige ober greunbtic^e (geb. 
1299, t 3. Februar 1327), aud) ein ©o^n »Ibredn « I., beffen 
3Jeiterfieget 51 ) bem feine« ©ruber« älbredjt II. cor ber grmer* 
bung be« §ergogtl)um« Kärnten nadjgebilbet ift, füfyrt bemnadj 
nid)t ba« ©tammmappen feine« $aufe«. SMefe« ift aud) nidjt in 
feinem ©appenfiegel, in mefdjem nur ber öfterreidjifdje Sinben* 
fdjifb erfdieint, gu fef)en M ). 

Die beiben föeiterfiegel #ergog« Otto be« Fröljfidjen, be« 
iüngften oon ben ©öfjnen ?llbred)t'« I., roeldjer ben SBatcr über* 
Cebte (geb. 1301, t 16. Februar 1339), fdjloffen fid), menigften« 
u>a« bie Sontouren betrifft , aud) an ba« 23orbilb feine« ©ruber« 
§erjog 3lfbrcd)t II. an, menn aud} ifjre 9lu«füljrung eine gierigere, 
reifere ift unb §ergog Otto in bem SReiterficgel nad) ber (Srmer* 
bung Äarntcn« auf ber Dede be« ^ferbc«, fomofyl am #alfe al« 
aud) am ©djenfet be«fetben, ben ©djilb Samten« führte 43 ). 
P. Sfyrt)foftomu« §antf)aler M ) gibt groar bie 2lbbilbung eine« 
JRciterficgcl« $ergog« Otto Dom 3af)re 1331 , auf meldjer bie 
3?eitcrfigur im ©anncr ben fteierifdjcn ^antfyer unb im ©djilbe 
ba^ öfterreid)i}d)e Sinbenwappen füljrt, auf ber ^ferbebetfe am 
$alfe fid) ber fteirifdje, am ©djenfcl aber ber I)ab«burgifd)e 
©djitb mit bem ungefrönten Comen oergeid)net befinbet; bod) bürfte 
biefe« ©iegel genug audf gu ben $f)antafiegemälben biefe« erfut* 
öung«reid)en 2lutor« ober feine« 3cidjner« gehören, ba e« bi« nun 
nidjt gelungen ift, ein Original, bem biefe Slbbilbung entfprfidje, 
aufgufinben. 

3Son §ergog Fnebrid) IL, bem ©otyne Otto'« be« {Jröfjftdjcn 
(^geb. 1327, f 13. December 1344), ift nur ein ©iegel befannt, nam* 
lid> jene«, n>e(d)e« in feinem f$clbc ba« ootlftänbige fogenannte neu* 
öfterreidjifdje ©appen allein, ben fdjraggeftctlten Siubenfdjilb mit 
bem auf ber linfen Sde be«fefben oorroart« geftetlten gehonten 
lopffjelm mit ^fauenftufe unb gu beiben ©eiten faft gerabe ab> 
fttegenben unb an ben Snben ttxoat aufgerafften Decfen 05 ) 
aufroeift. 

üßit bem 5Regierung«antritte ^erjog SRubolf« IV. t)on Oefter* 
reid) *•) traten in ben ©iegeln, ffiappen unb Jtteln be« Jpaufe« 



*°) gugger'« 2B cr * umrbe *<>« beffen Herausgeber ©igiämunb toon 
33irfen in folgern ©rabe epitomirt, interpofirt unb mobernifirt, bajj e« ber 
Urf$rift nic^t me$r 8&nltc$ ifi. 3)ie 3«*nungen ber ©iegel tn«befonbere ftnb 
bermagen öerungtürft, baß fic oft nic^t bie geringfk Se^nti^feit mit ben Ori* 
gtnalien fyaUn unb getuö^nü^ gang fatföe Umfc^riften bringen. (Sin Um» 
ftanb, ber Won im vorigen 3a^t^unberte überall bertagt tourbe. @ie^e g. ©. 
granj gerbinanb ©(^rbtter, jn>eite 2lb^anblung au« bem ß|!errei(^iWen 
Staatsrechte, SBien 1762. XI., @. 20—21. 3n SBien (f. t. $ofbibliot&e!), 
3)rcöben, äRttnc^en unb ber &$tteift finben ftc^ fd^önc unb mit Dielen <$e» 
mätben gegierte $anbft$riften be« genannten Söerte«. 

") *. 2>at>a a. a. O. ©. 111, gig. 21. 

Sl ) t>. <5a*a a. a. D. <&. Hl, gig. 22. 

M ) *. @at>a a. a. O. @. 111 — 113, gig. 23—26. 

Ä< ) «. a. O. $afe! XXII., gig. 4. 

M ) t). ®a*a a. a. D. ©. 113, gig. 26. 

*«) ?rof. Dr. Blfone ^uber, ©efc^ic^te be« $erjog« Hubolf IV. toon 
Oeßerreic^, 3nn«brud 1865. Sine ebenfo prä'cife a(« treffü$e ©ejc^ic^te biefe« 
grogen 9ab«burgifc^en gürflen. — (g. SBcrun«!^ ©efe^ic^te Äaifer (Jarfe IV. 
unb feiner 3ett. ob. I. unb II. 1880, 1882. 



$ab«burg * Defterreic^ eine gewaltige 3Jeränberung unb 8Cuf* 
föroung ein. 

I)a biefe SSorgange jebod) innig mit ben politif^en Srcig' 
niffeu unter ber Regierung biefe« f>erjog« üerfnfipft finb, fo muffen 
mir l)ier cttua« meiter au«bolen unb auc^ in ba« ®ebiet ber ad^ 
gemeinen öfterreid)ifd)en ©efd)id)te hinübergreifen. 

^erjog SRubolf, einer ber b^oorragenbften durften feiner 
3eit unb Dorjüglidjften Regenten Ocfterreidi« , ^at überhaupt mit 
feinem erfinbung«rcicften ®eift unb Feuereifer »a^renb feiner furjen 
{Regierung (faum ad|t 3a^re) in füljnen 3fiflcn eine ^Joliti! oor* 
gejeidutet unb jum Steile burc^geffi^rt, bie nad^uafjmen unb ju 
üotlenben feine 5Rac^folger mit oiel meniger ®efd)icf unb latent 
fic^ burc^ 3al)rl)unberte bemühten 57 ). 

©c^on al« ein ®tieb jene« §aufe«, n>el^e« bem beutfdjen 
SRcic^c in lefeter &t\t brei Könige gegeben ^atte, füllte fid) 9tu* 
bolf ben anberen Surften überlegen. SBiebertjolt bejeid^nete er fid} 
felbft mit Söejieljung auf bie ©tellung feiner SJorfa^rcn al« „ein 
namfjafte« unb fürtrefflit^ ©lieb be« faiferlidjen Raupte«, oon 
bem aüe weltlichen Sterte, Freiheiten unb guten ©ett>ot)nt)eiten 
fließen", unb legt fid) in Folge beffen „SSoüfommen^eit ber fürft* 
li^en aWadjt" bei 58 ). 3n biefer Slnfi^t wurjeln oorjüglic^ feine 
mttftifdjen 9lnfd|auungen, bag er ff al« ein ®lieb be« faiferfic^en 
Raupte«" 59 ) , al« 5Wad)fomme oon Saifern unb Sönigen gleid)* 
berechtigt neben jebem SKonarc^en ftel)e. @« gab gu feiner 3^it 
motjf feinen beutfe^en Fürften, melier fo fetjr oom ©emußtfein 
feiner ©tellung erfüllt mar, al« SRuboff. 

Dtcfe jur ^nerfennung gu bringen unb jeben fremben Sin* 
fluß, felbft ben be« ßaifer«, »on feinen Sanbern fern gu galten, 
betrachtete er al« bie Aufgabe fetner Regierung. 

Um biefe« 3icl leid)ter gu erreichen, na^m JRubolf feine £u* 
flucht gu einem SWittel, mefd|e«, fo oermerftic^ e« in unferen lagen 
erfdieint, im ÜJiittelalter meniger ftreng beurteilt, unb Don ®eift^ 
liefen unb 8aien, oon Kirdjen unb Älöftern, wie oon meltfidjen 
Äorperfc^aften, ja felbft in ber faiferlidjen unb papftli^en Äanglei 
angemenbet morben ift, ndmlid) gur Urfunbenfaffc^ung. 

3m SBintev oon 1358 auf 1359 entftanben in ftubolf« 
ßanglei bie fogenannten $au«prioilegien (e« gibt beren fammt ben 
^Betätigungen fec^«, mooon gmei [bie fogen. Minus] ti)t, bie an^ 
beren oier [bie fogen. Majus] aber falfd) finb), meiere öfterreic^i^ 
fdjen Fürften unb beren ßanbern oon oerfd)iebenen beutfd^en Äaifern 
unb Äönigen oerlie^en fein fotlten 60 ). 

aüein nidjt nur ba« pofitifdie Programm SRuboff« foßten 
biefe Freil)eit«briefe bilben, fonbern and) bagu bienen, feiner $runf* 



* 7 ) ©c^on ber (Sironip $afetba($, fic^ auf beu aUgemeinen föuf be* 
Jpergog« 9lubotf IV. bei feinen 3eitgenoffeu bejie^enb, fagt: „Fertur siqui- 
dera, quod, nisi fuisset sublatus de medio, Austriam usque ad coelum 
extulisset, aut penitus casui exposuisset." ©ie^e ?ej, Script, rer. Austr. 
T. IL, col.807. 

58 ) Dr. ^ttfon« $ubtx a. a. O. ®. 23, $nmtg. 2. 

59 ) 2)iefe «nfic^t fmbet ftc^ n?örtlict> in ber Strcnga ((Singang«formeh 
ber Urfunbe öom 15. 3uni 1360, tromit $er^og föubolf IV. bie ©rafeu toon 
SWontfort mit ber Surg 2Bätif^»Äam«n>ag befeftnte, au«gebrüdt. ©ie^e Dr. 
grang Äürf^ner, bie Urfunben ©erjog« 9lubo(f IV. toon Oefierreic^ (1358 
bi« 1365). Sin Beitrag jur fpecietten 2>iplomarit. 3m «rt^ito für öfter* 
rei<$if($e ®eWi*te, 49. ©anb, @. 37 — 38. 

••) ffiil^etm ffiattenbac^, bie bfterrei^if^cn grei^eitöbriefe, im «r- 
t^ite für öfUrreufyfäc ©ef^i^Wqueücn 8, 108 — 119; Dr. «Ifon« 4>ubcr r 
bie (gntfle^ung«jeit ber öfterrei^iWen grei^eitsbriefe, ©eparatabbrud au« ben 
@ifcung«beri$ten ber ©iener «fabemie ber ©iffenf^aften, 34. ©anb; 3. 
©erdfotolb, bie ?anbe«^o^eit in Defierret^ nac$ ben e^ten unb une^ten 
greifreit«briefen. SWünc^en 1862. 

13 



Tiflfc ixt STüSt-LTie r.T ciui:r-.3 loi-rtniru fcrrjr^aa: pnnn 
pxi tx jrrirx. 

Imt rrntimr er ät. cteie iinnaiLor iE ftrnr he Sttl 
I^tr* ms: Iberer C*y IV,. v m^m SänmipiMuuTr: Im ÄÄcnjonif 
iTnrr ^""TnrrpTT mnn stjulIti: *»»»'' . izpr rr im uiuet hbo 
wir gfr ^i irv lex Tiül rnc* 1 ^xL^yeraip* * of (rnntr 
i ur e : *-pg iflrr 3* :mi *gfigr te: * * , juaimr für . ffjrg&siiigrrinprr 
msfcr", w: inn» San: enrc nx iac £tera>nnnnn: £ ü :mri . »er 
hmrtrr pri i ren. ©nr. mfr f .?ürt: sc £riawiiai mir he t v inr\ 
»" t p c rr H^TiteT^Trr ianen. l»o£ er toliöi: S.mnr £rer imf ac- 
anniip» ^sru>piunr Stundet i> au:1 i r »rier multi** 1 .. Zrn: nr 
li » ; r d r r* itr§ er fia jcnamnli: Stpr-nnme* tt rx SLcr^T-as. 
rrytft nnjrc* i**c ILLr'nicrFTirpr. pmenn: lu^üi'i.am ext bciUte 
er mm: i'iitf *irij Thtl Tiara, irojen: fcer Zh:l 1 5^c.arai=ra>j * 
inpcr cxf SxbrocieE um c."»ot rr^ ^tn^y ehI ir pmrffrrmntex im 
teru^im: Sterne fc inr :cnter irnnTrx. *m;.^nr urpaini 
fia Jerajf äutn.* cir Inno: 2-up:Li rcrc minr. cxf trmnr ccjr 
rrm *%rnin:- rtcr j* £—'•* ■ * • mi? je nxrrr.. im: Er fru £Tr;r;^ unt 
Cnnrmä ccf lex c*cri: ^.citstfrrf irr mrrr Errn: * JLri'Xcnr 
i'T. Zunner IL^ irr £rrirrrn3 ixt ^irir: prriirx ts:r»:x 
iDücrx rr iirr Tis er ler SF-nerfum irru* rrpnx :i.üx~~.. :♦--*■ 
nur rnurr limif rrer tc:i^r crri-ier nn mer^prin, : r *mrx i" Lac- 
Vpiü , 1t: mer rx £:rr: ixxL±*. . nur e* i'.nnr^: nr i*rr x 
lex JnrL-pn: amt-mEE ^nrrranrx nrürui.. Zu i^crfVn 
nruf Sna^-f, !>&* hj^rr 7 ^^. n: ^c: l>n: 3^- rr^^rrr äi^ctl* 
jnif nur iun prh^rrr £-a.r*:Vr r«c tir ir.i«cn: nrm: trr ^r 
^tut: rtf irr mir: iL-tnrnain: Tri: rmrilrn: i ; =:i»r? ^jt ^rr 
iiLi+vcz r.'2iL Sixnmrimu r ixt ;n>cr uurf: irr icm lor n mr 
nnr: ^ .r^ iü 'i in i u nriinniÄrr ibmzz i»rrTiic_ Ziif tt: *b$ ern: 
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cnrrtrrr. l»c £l^ ^rti>rrn: &rmxnprx. nn: irr c^rtin: neba:. ^r scf 
SLrin lue ^U'C nrtirrn: 

es in^r cnä inr, l*nf C»rru»? ?.x^iu* IV. jrrLM ücsiuli 
mn. Ä-i£r ccr. IV. tt irairr fiu^mn: 4f nar fnrrt: lux 3Lm* 
t!',rr rrtriar "»r^nr. ? rr urraLnc ili . l*ir Zrurr: imrr 2r*cusri:, 
ii cinr la: ncasrazTrirta: vina:. ^r ^pnrr. üe lir^nr S.ri2»?- 
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cß:i::-.:. cni: i: iicnran^ cni fror rh-nrin fa-^r giac*ftraa: . rix ra: 

*= Zsh Zv.i. ^rr: ^rr^ic itiiTr! 4 girrt m mir: 1-t^i.r: rnt 
1*. ^un: -oT* iTi.^*fr: ci:tj:, iu-rn ei tr'jL-^a- dc-I-j fiu--Mit 11 l~ 
to-^ruti. }. *: hki rrr rc er i-corf^ SLian nr u: iruurr riaac^a: SI;ix;- 
n^^r, min it in: Ii:niiL S>txi'3:n-f._j: *iaim Sb^i^ IT. rn: Zar- 

i'%riüTa^»ffn>. br 5*r:;a rr-riiiii £- l£. Zx^ :f . 9^: : . 2U £ izzizz. 
Änui:u*n.'y. 1 Zirri. *. FiTlI HL Zc^ t. entaa Imt. £xr- t £ct& 

teil £' TT imi*£ i , iuuK T Tj i;, 5i-ui l^i*. g. 1:4 — ;n., icf^ 1 £m it 
ciia j^Ln ris aia^tnr ^nornciu: ^lu^om^:,. iriru du ir rinft ii'iicrr*' 
idifOL n*ia: cna rit ^fT : c: £ui rir ^s juurm i-i^*uiinrn, ia^ ra lOnr-amci. 
tu. um tc Er.amcnr: iitmria rrf hcrr.;a>a: Crii^naif. ir rx: t'i^:i^nrT 



pirr mnp p^rur gnm:tnr Bcm. mrr pemnf juf i LLg: ir 
tcte% pET5Df Stlmr I F. ir. ic: tanc ft. mfUuu. rer efe m 
la: TCrmüniüa: 5«ir*riTnrpa: penrar. fcr meter si iranöerT 
^apith: er* Itof &i:ii!Wiuu:jiirL irnsf ^uurc* irpc mit jej ^^ 
l*iri nr j^ :l iuu:ii t " ^^ £inininJnicE arme, nar steinr fattet. 
)ia^ iiiuc clirr irt^i.ridrl flirr ^ersupinan: not 9ns^?tninn te ar 
*^*r £cr»rr ÜLcrnni-icx $ L nriüTjc , nur ite Stttnefcr &C51; 
Sjam.^ IV. eej Z narre: ^cryjf SJinzfcf Z„ ^"''^' ii w p^"'-i 
: ^ 5tmmr tje Sl iLcrt! jitet st 5r*ct 1 5*'»; - lä?:^ am 

Ijötttt aoirir: £lcr* * IV. ekI äc 3Lnrpcr^iiE fflrr Äcflk bk 
i*Ljnf . jutiirn: Z:^d'. icmüir IST. ^nnc ZV* r . - 15X 
•n: irrrx ©irr,— e l»n iici>5iiirp:iarE Sicancunili ^Tm i ri: vtt ftc 
r::lr *drr irr :rn:t r:!:iT:*^- ivr lat Bcpr. fc 
icr^rrr br^ric: ^ 1er licr^rirrriar SanJ n£ J ttr ife sbe ta 
*rir l>nrprh:_~n: n»cjrm i»n r.Ttsrrr l*rrlr_Ä .zr*£ isxx ä 
^ktte M£ Zrccir-xtirri rrrrr hl Zu Dcjgt ymmm-'i pc 
yirxnn: xciiicnnc . wnm C^* 11 ? ^-ü&rJ 1 IT. »crai nnft rt 
rr^n: ö^^'crp^'. n^-^r Ur*TmTrr nanmcnMf i; i ur: likateL . 

rriä**'2cr c^^^^"P^*c. u>--::i-T, immr cif imex SicrrcffiEprj: 
ein ir tu -:mrr Eup:- n::^ Ice ^cicce ler ^g ^ap^ anr 
nnc ^^: 'rrr rrl ^vrrrinr ; in: p^nrrnr. Znn: r u:\ir rfln ü te 
^r.mrin: rmric^irr Zrj.r itiä: cm rmr frcrrnair Xrac in 
^nr:»n: n tu Srpr. ?.:-Ticrnu ^^^^: menae pas uet rrrr 
rrr im: in Zr.\. ü Itrr mr l*rr. *nr iurr tit paJfftrr ?r^: 
prr.rxn: ^ .rrrrrr.Ta' mrrrrrr c.^ icnr^rr: rxl prnrrr. rrrr 
linux l»c^ HiunmiPnnin: ^tM»Mrr Iul mc rrniini: Her «n: 
f:ni^ uirrr: rrr Id Zar_rr^ l»rr rhnr rr!rim: r l dr . ir. Za 
H-iru»n: ^>a*frir; iiirnr erf Iit^he 3*rr T ^iU'- ^*nf ^i 
ti/f IV. ^niL wc rrl CTnr inf ler i?r-rirnz. Joe $zrr 
^iipr* lar Ivc: ?- ; r^^rfr te ^rr ^rrrriüt: ^J^ i^rrlrf, te: 1c 
vinrc pr^ricr. xxl a? 1c: xnc:«"irr:, ?rctrLr^i*i*rL . snr vr±: 
M^ r*^^!*?^ ^-^ ^iurrr^ nix r!cr *± l>=r hri>*-ncrrf»ihr 5xnnr-- 
1^1 im^rrhr.:. lm± tt: 1er : 'huc uf tircxc imrler mar pr!rpr: 

iVr I*ir»riE Srpr^ mcic l^u s^rirxr^ liri bcfcmrrraa 
iPirci inniprri^jcr rmnrTinn. ixi nnr ttttt ce rriilcnr n ic- 
pi-hr . tE-I lm:^^r raaitrbir . irir irr l;r? ex ler pcö lc 
Sirar. ler ; j»£rrrn: r^rrrrU'-id« iici^rir p :lacx «xrfet irta k: 
ta:, hif r^ rr^.ii ^rr Ice 3 r::;:i: ^crir: 2Lcrnnuicr> !• öip: 
^örr irr 15 0, t-.li^ je: Icie prhjirn: i™cn Kirr.. 

ücr l^rirr x^rinxnp he c^ rrx cia^idc* ^cmcxlant . ä* 
mr briE Z^rn: T ,er;:trr?ic*\ Icr ht-l prircndc hxi*l wate: wti 
Dr.r^n: itetT« , rrl ucjwt er irr Icie $:m ii rg:n E ittx 
^nr^nrlf IIT. IV. £5-, iE-imcr ^Irrtrclc f^ oinncr lir*5 &r 
nrrcmpr Zrr. ler ij*-rp.i:icr le£ r ^ind i \ $ htJ^lns-pik: 
ptinrf Urne ic Zrr* pr^crfcrr: fyzc* eö <*rir rtint w* 
ÖEi^mrrc umpran: mrrrir irr ler ^rpimmitfvn Ärnrr äet. 



^rrac Sarrr IT, -;-»;* — :.Hni. g^r »>rcra£ ?nr tKrclkrt I^aunnsn 

M 1. Ecu. *ir ^i:p^ ir: rfrrrn^iaa. «U^tnxEE^n: ÄOüeS- 
ir l»a: ^L^tJtruin.prr Ki It vEjnriü cunnnrnrr- Sin: *>T: HL {^ ■ 
3 ::2— :-ä. ru l!:«rcnan: riru: Z-^^ L. k^ in i. 



— 99 — 



6arl VI. (1740) fovt\uaf)renb 65 ), oon ba an, bei bcn #ab$burg* 
?otf)ringern, blieb e$ bei bem Jitet gefürfteter ®raf bon $>ab$burg. 

Sie SRubolf in äußeren 2(n$jeid)nungen e$ fogar tonigen 
nnb Äaifern gteidjjutljun ftrebte, fo afymte er biefe and} in feinen 
Urfunben nad) unb gab ifynen faft ganj bie ftorm t> er faiferlic^en. 

SBenn jcber Äaifer bie bon if)m anSgefteßten Urfunben mit 
feinem §anbmal (SWonogramm) berfaf), fo berfo^ aud) 9hibo(f 
roenigftenä bie nichtigeren mit feiner Unterfdjrift unb einer Se* 
gtanbigungsformel. 2Bie bie faifertic^cn Urfunben 3ug(eid^ burd) 
ben Sanjler unterfertigt mürben, fo führte biefe Uebung SRubotf 
and) bei feinen Urfunben ein. ©ie Äaifer unb tönige beim Saturn 
bie 3at)t tyrer SRegierungSjafjre angaben, fo tf)at bicS and) föubolf, 
ja er ging in biefer Sejief)img nod) roeiter unb führte fogar faft 
immer bie 3af)l feiner 8ebcn$jat)re an. 

tonnte man biefe Formalitäten in ben Urfunben als Ijarm* 
(ofe Spielereien betrauten, fo war borau$jufef)en, baß ber taifer 
bie annähme non ungerechtfertigten STitetn, ia fogar oon fönig* 
tiefen ober faif erliefen 3nfignien burd) $erjog JRubotf nidjt g[etd)* 
giltig anfe^en unb einer folgen Ueberfjebnng eines 9tad)$fürften 
cntfdjieben entgegentreten würbe. £>af)er begann £erjog 9tubolf 
gleichzeitig mit ber Slnna^me biefer prunf^aften £itet unb Siegel 
uberatt «unbe«genoffen gu werben, um bem taifer im Sflotljfalte 
eine mögtidjft große 3»adjt jur 3)urd)fefeung feiner neuen 2ln* 
fprüdje entgegenfteöen gu fönnen. Der weitere Verlauf biefer 9ln* 
gelegen^eit gebort jebod) in bie potitifdje ®efd)id)te unb fann bem* 
nad) übergangen werben 66 ). Uns interefftrt fjier nur ba$9?efuttat 
berfelben, ba biefe« aud) in ba« !)era(bifd)e ©cbiet ^inüberfpielt. 

Durd) bie flugen UnterljanMungcn Äaifer (£arf S IV. feine« 
madjtigften Sunbe«genoffen, beS tonig« 2ubwig uon Ungarn be* 
raubt, würben feine minberen 33unbe«genoffen, bie ©rafen @ber* 
t)arb unb Ulrich uon ffiürttemberg , Jowie ber ofterrcid)ifd)e 23ogt 
in bcn SJorlanben, §ergog ftriebrid) bon £e<f, burd) ben taifer 
batb niebergeworfen, fo baß ftd) 9tubotf genötigt fal), unter ben 
mögttdjft günftigen Sebingungcn mit feinem faifertidjen ©djwieger* 
öater ^rieben gu machen. (Sr begab fid) baf)er Anfang« <Sep* 
tember in ba« i?ager ßarl« IV. nad) (Sßlingen. 

Der taifer geigte fid) aud) bereit, feinem ©cfiwiegerfo^ne gu 
Dcrgci^en, bod) forberte er bom §ergogc einige 3ugcft5nbniffe, wcld^e 
btefem fdjmerjtid) genug fallen mußten 67 ). 

2?or Ottern mußte föubotf „nad) bätertidjer ©eifung be« 
Äaifer«, bem er in aßen Sachen billig folgen unb gcf)orfam fein 
foüte", bem £itei „^faljerj^crjog" unb „§erjog in Schwaben 
unb ©faß" entfagen, ba er jur $fatg fein 9?c^t Ijabe unb in 
Schwaben unb eifaß nidjt $ergog fei. @r mußte unter 3lnberem 
Derfprec^en, bie Siegel, worin biefe neuen £itcl unb 3eid)en ein* 
Gegraben waren, gu jerbredjen, unb bi« auf bie nädtften Sßeit)* 
nadjten anbere mad)en gu (äffen, wie fie fein SJater unb feine an* 
beren SJorfa^ren gebraust fjatten. 



es ) granj Jcrbinaiib ec^röttcr, jnjeitc Sl6&anMung au« bem öflcr-' 
reichen (Staat«rc(^tc t>on ben Titeln unb töeic^ergämtern bt« burc^tauc^* 
tigflen erlaufe« öon Oeflerreic^. ffiien 1762, XVIII. ©. 146 — 149. — 
3oa*im , toon bem Zittl (Srä^erjog, in ben ©Triften ber prüfenben @efeü% 
l^aft, 0. 589 ff., ift öcraltet. SB. ©ottenBac^, bieö fterr. grei^eit«6riefe. 

•*) @ie^e ba« Wabere bei Dr. «. ^uber a. a. D. ©. 44 ff. 

i7 ) 2)ie (gglmger »ertrage »om 5. ©eptember 1360 pnb gebrudt bei 
9ntcn ©teuerer, Comentaria pro historia Alberti II. dneis Austriae etc. 
Lipsiae 1725, p. 306-313; granj Äurg, ^ubolf IV., @. 340 ff.; 3- 2). 
«x^oepflin, Alsatia Diplom. IL, p. 234, unb bie bieder ungebrudte Ur- 
runbe ?t^nom«r^, Weg. 5«r. 219 bei Dr. % #uber a. a. O. ©ei« 
läge 9ir. 1. 



allein § cr J°9 5Rubolf ließ trofe biefer urlunblic^en SSerfpre^ 
jungen bon feinen Anmaßungen unb Neuerungen nic^t ab, fo baß 
fid) ber taifer genötigt fa^, ifyn neuerbing« bor fic^ nac^ SWurn* 
berg gu laben, um ifjm, al« er mit feinen brei Srübern im 
5Robember bort erfcf)ien, wieber^olt au«einanbergufefeen, „wa« fic^ 
für einen 3?eicf)«fürften gegieme unb toa^ nic^t" 69 ). 

Dod) biefe önna^nungen fruchteten ebenfall« nic^t biet, $er^ 
gog 9tubolf war nicfjt fobafb bon biefem &itlpunttc feiner ^Jolitif, 
bie aud) feinen ^ßribatneigungen auf ba« innigftc entfprad), abgu< 
bringen. 

Sr führte ba« ©iegel, worin er fid) $)ergog oon ©diwaben 
unb (Slfaß nannte, unb ba« bie oerponten 3^rvatl)cn aufwie«, 
auc^ nad) ffieiljnadjten , bi« wo^in er beffen Vernichtung uer^ 
fproc^en Ijatte, noc^ fort, ja er fiegelte mit bemfelben fogar ©riefe 
an ben Äaifer. Sbcufo fu^r er fort, föniglid)e unb faifertirfje 3ier* 
ben gu tragen, wie e« Weber fein S3atcr, noc^ feine anberen 93or- 
fahren get^an Ratten 69 ), ßnblic^ legte er feine 2lbfidjt, fic^ al« 
^)ergog in Schwaben Slnerfennung gu berfdjaffen, auf eine red)t 
auffaüenbe ©eife an ben Jag. 2Kit feinem ©ruber griebrid) III. 
berief er alle feine borlänbifdjen 3Safallen auf btw 24.3ämter 1361 
nac^ 3oP n 9^ ^ m 3largau, wo er i^nen am Jage barauf bie 
Seijen oerleifjen wollte. B^P^fe ßeljentrager au« (Schwaben unb 
Slfaß fanben fid) nebft mehreren borne^men ®aften bort ein. SRuboff 
fonnte ft^ nic^t berfagen, biefe ®etegenl)eit gur Entfaltung feiner 
^runffuc^t unb gur görberung ber bamit in 33erbinbung fte^enben 
Jenbengen gu benüfcen, unb na^m ba^er bie ©elcljnung in einer 
feierlichen Söeife oor, al« wenn er £>ergog in jenen ®egenben wäre, 
angetfjan mit bem $ute, 9J?antel unb anberen Serben, bie nur 
einem §ergoge guftanben. 

25oll Unmutl) über biefe« auftreten $ergog 5Rubolf T « unb bie 
wieberljolte Verlegung feierlich gegebener 33erfpred)en, berief Saifer 
Sari IV. auf ben 20. üttarg 136 i nad) Nürnberg eine große 93er* 
fammlung ber ß^urffirften, gfirften unb anberer Oroßen be« 
5Reic^c«, fowie ber Slbgeorbneten ber 9ieic^«ftabte ein, um über bie 
gegen $ergog JRubolf gu ergreifenben üBittcl gu beratschlagen 70 ). 



••) «Eum informavit de quibusdam factis que decent principem« r 
fagt ^einrtc^ öon 2)ie§en^o»en <5. 120. 

w ) ^onrab ^ubtütg ©laf c^, Anecd. jur. publ. Nr. 448, p. 559 bringt 
ba8 @*reiben Äaifer (5arl'« IV. an £erjog ^ubolf IV. »om 5. üHärj 1361 : 
n Wir Karl etc. embieten dem Hochgebohreneu Rudolfen Herczogen ze 
Oesterreich etc. unser Huld etc. Liber Sun, du hast uns gelobt mit 
deinen offnen brieten, daz du deine Insiegel, die wider recht und Ge- 
wohnheit gegraben waren, darinn du Herczog in Schwaben und in El- 
sazzen genennet bist in wendig einer genannten Frist abetun woldest, 
und hast Uns auch kuntlich in guten trewen vngeverd, daz du von 
etlichen dingen lazzen woldest, als von Keyserlichen und 
Königlichen Zierden, die einem Herczogen von Oesterrich nicht an - 
gehören, und dich nicht anders newer aneziehen noch beginnen woldest* 
nur als dein Vater und dein Vettern getan haben, daz hast du Vns und dem 
Reich überfaren. Darumb gebieten Wir deinen trewen ernstlich und 
festielich bei unsern etc. Daz du für uns und die Khurfursteu des Reichs 
kumest gen Nuremberg, drey wochen nach Ostern die schierest kunpftig 
sein und dich vürantwortest vemb all sulch sachen. Geben zu Nurem- 
berg Anno LXI. feria sexta proxima ante dorn in kam letare Regnorum etc. 

70 ) 3n bem <Smtabung«f($reiben ju biefer ©erfammfang an bie 9teic$«* 
ftabt ©trafjburg toom 14. gebruar 1361 lautet c§ auöbrürflic^: 

, so sint auch etzlich andere ehafftig und notdürflftig sachen 

nu etwie lang dem H. reich angelegen, und noch aniigen, und mit namen 
wie der hertzo« von Oesterreich uns globt hat, als für Esseling getei- 
dingt ist, das er die ingesigel, dorinne gegraben ist, wie er sich hertzog 
zu Swaben und zu Eisassen nennet, zerbrechen solt vor weynachten die 
nu vergangen sint, als wir des sein gute brive haben , der wir euch ab- 
schrifft senden, des hat er uns sider weynachten unter demselben inge- 

13* 



— 100 — . 



2lm 5. üflärj 1361 fdjrieb ßarl IV. fefbft an bcn §erjog 
SRubolf, if)n neuerbingS an fein gegebene« 3Jerfpred)cn erinnernb, 
unb (üb üjn auf ben 18. Slprif nad) Nürnberg oor, um fid) t)ov 
if)m unb ben Sfyurfürften ju ucrantmorten 7I ). 

$erjog Sfttbolf weigerte fid) anfangs, biefer SSorfabung golge 
ju teiften; allein nad) wenigen ffiodjen fal) er fid) burd) bie Sreig* 
niffe an ben ©übgrenjen feines (Gebietes genötigt, feine ^Jolitif ju 
änbern unb fid) nrieber mit bem Äaifer ju üerfötjnen. Um bie 
äßitte beS 3uni fam JRubotf in Subweis mit feinem ©djwieger* 
Däter jufammen, ber it)m aud) bicSmat Derlei), als er neuerbingS 
öcrfprad), in ©djwabcn unb ßlfajj nidjt mef)r als $crjog auf* 
gutreten unb äße neuen Jitef unb 3«™*!?™ in £rad)t unb 
Siegeln k. auf jugeben 7a ), fomie wieberfjolt getobte, fid) ein anbercs 
großes ©ieget mit frinwegfaffung bes Slnftöfeigcn anfertigen ju 
taffen. 

Die 3eit bes griebens Don Subweis bitbete aud) in ber 
£ljat einen SBenbepunft in ber ^ofitif ^erjog SRubolf'S IV., ber 
auc^ in l)cralbifd)er SRidjtung, b. I). in bem fofort ju befpredjenben 
neuen großen ©ieget SluSbrucf fanb. $erjog SRubotf IV. leiftete 
cnbtid) ebenfalls in bem fünfte feinem oft gegebenen ©elobniffe 
Jfatge, baß er fid) ein neues großes ©ieget ftcdjen ließ. ©etbeS 
unterfdjcibet fief) in Dielen Details roejentlid) oon feinem früheren. 
9lid)t nur bie oerpönten £itet „^faljerljerjog", „^erjog unb gürft 



sigel seiue brive gesant, der etzlich warn geschriben by dem öbristen 
tag, und etzlich by unsern frawen tag der liebtmess, der wir euch einen 
senden, besigelt mit demselben ingesigel. Do wir ouch befunden, das« 
er sich angenomen hette, etzliche zeichen und newe ding zu 
tragen und zu tun. anders wenn sein vater und sein vettern getan 
haben, das wider uns und das H. reich was, do satzten wir )ii dorumb 
zu rede, als uns angehörte von des reichs wegen, dem wir verpundeu 
sein, mit rat und wissen des reichs kurfürsten, do globt er uns in der 
stat zu Nürmberg, in gegenwertigkeit vil fürsten, graven und herren 
unser und des H. reichs getrewen, in guten trewen on geverde, alles das 
stete zu halden, daz in dem brief geschriben stet, des wir euch auch ein 
abschafft senden, über das alles so hat er die ingesigel nicht gebrochen 
in der frist als die egenannten sein brieve lauten, und hat darzu uewlich 
zu seinem hoff zu Czoburg ^Zof fingen) newe ding begunnen, anders wenn 
sein vater und sein vettern getan und gehandelt haben by iren lebtagen, 
des er doch nicht dun solt, von dem recht, und dartzu von der gelübde 
wegen, nach laute des egenannten brives, als davor geschriben stet, und 
wenn uns und dem reich davon große schade ]und smachheit möcht ge- 
schehen, solt sich yemand in seinem ingesigel hertzogen zu Swaben und 
ze Eisassen nennen, und uns von den landen dringen, die wir und unsere 
vorfarn an dem reiche von langen Zeiten in geruh tcr gewer herbracht 
haben, als uch sunderlich umb Elsass kuntlich ht, darzu so wer es euch 
und den von Basel an ewern und jren freiheiten und rechten auch sched- 
lich, solt jr einen hertzogen über euch haben, do ir nie kein gewunnet, 
wenn in allem Elsas kein ander fürst ist, denn die byschovo von Stras- 
burg und von Basel, und der apt von Morbach, dorumb so meinen wir 
denselben dingen und sachen mit Gotes hilf zu begegnen, mit der kur- 
fürsten und andern fürsten, graven, freyen, herren, steten und getrewen 
des H. reichs und ouch unsers kunigreichs ze Beheim fürsten und herren 
rat, hilf und dinst, die wir darumb mit unsern keyserlichen briven besant 
haben, das sie uf dem palmtag, der nur schierst kumpt, unvertzogenlich 
by uns seyn zu Nüremberg, darumb begern wir und biten ewor trewe 
ernstlich, dass ir aus ewerm rat ewere erber botschafft zu uns gen Nü- 
remberg uf denselben tag sendet, on alles verzihen, Geben zu 

Nüremberg, an sanet Valentini tag, rogn. an. XV. et imp. an. VI. - 
Johannis Daniel is Schoepflini Alsatia Diplomatica, Pars altera, edidit 
Andreas Lamey, Manhemii MDCCLXXV. pag. 238-239 l# Nr. MCIII. 

,! ) Siefce Stnmerfung 69. 

'*) Sie&c bie beiben Urtunben ddo. 33ubnm« 14. 3nni 1361 bei Dr. 
«. $uber a. a. O. Beilage 2 unb 3, ©. 216 unb 217. 



t)on ©djwabcn 13 ) unb 6(faß", aud) bie Sefrömmg einjelner ©ap* 
pentf)iere, fo aud) beS fyabsburgtfdjen Soften im ©djtlbc ftnb Der* 
fdjwunben 74 ) unb fommen aud) nidjt metjr wäl)renb ber nod) flbri* 
gen SRcgicrungSjeit $erjog SRuboff'S IV. (f 27. 3uti 1365 ju 
ÜÄaifanb) jum 3Sorfd)ctne. Sin beutlidjeS ätityn, baß biefe Sc* 
frönung ber ffiappentfyiere üon Äaifer ßarl IV. aud) unter bie 
„fönigtidjen 3i c ^ c " wnb etlidjen ©tücfe", bie fid) $er*og SRubolf 
unbered)tigtermeifc angemaßt fjat, gerechnet unb ber ©ebraud) felber 
il)m ftrcngftenS unterfagt mürbe. £)en Sitel „ßrjfjerjog" behielt er 
jebod) aud) auf biefem (Siegel, unb jmar bis ju feinem lobe bei 
unb fdjeint bicS mit fpaterer ftillfdjwcigenber einmilligung bes 
fiatfers gcfd)cl)en ju fein. Sluc^ biefeS ©ieget finbet fid) nur an 
Diplomen §erjog SRubolf 'S I V. , unb jmar fo mel befannt, juerft 
an bem Dom 24. Decembcr 1361. 

5War^ bem fo unerwartet fdjnetlen lobe §erjog Stubolf'S IV. 
gu SDiailanb am 27. 3uti 1365 fiel bie Regierung in einer an- 
fdjeinenb feljr fr^n>ierigen Sage feinen beiben SBrubern , ^erjog 
2l(bred)t III. unb Seopolb III. ju. 2Bof)t burd) bie SDZißerfofgc 
i^res SruberS gemi^igt unb au(^ im Onnern i^rer ßanber ooflanf 
befc^aftigt, fiel cS ben beiben fjcrjoglidjen Srubern unb mSbefon^ 
bere bem bebäd)tigen unb mo^luberlegenben $erjoge ?l Ibredjt III. 
(geb. 1349, f 29. Sluguft 1395) nid)t ein, bie Sßrätenfionen i^re« 
oerftorbenen ©ruberS auf neue litel unb föniglic^e 3krben ^u 
erneuern; fie begnügten ftd) üielmetjr, fo mie cS ftaifer Sari IV. fo 
oft roieberfjolt l)atte , mit ben üon i^rem SJater ererbten unb bie 
bal)in üblichen litcln, SÖappcn unb 3^rben. 

ßine golge baoon ift aud) bie , baß in bcn Siegeln biefer 
beiben Jp cr J<>8 e alle burd) SKubolf eingeführten Neuerungen als ber 
©d)ilb Sllt^Deftcrreid) mit ben fünf Slblern :e. unb aud) bie Srone 
auf bem Raupte bes ^absburgifd)en dornen fid) nidjt üorfinbet. ^erjog 
8llbred)t III. füf)rt ^)absburg eigentlich gar nidjt auf feinem Leiter* 
ftegel, mie auc^ fein ©ruber ^ergog Seopolb III. (geboren 1351, 
t 9. 3uli 1386), ber es auf feinem SReiterficgel ebenfalls nidjt an- 
gebracht ^at 15 ). 

3m ©appenfiegel $er$og 3ltbrcd)t 7 S III. 76 ) ift baS Sappen 
JpabSburg rechts unten baS tefcte üon bcn brei feitlidjcn ©cbilben. 

®ie ^erjoge 9llbrcd)t IV. (geb. 19. ©ept. 1377, folgte feinem 
SJater in ber Regierung 1895, f 14. ©ept. 1404) unb beffen SSetter 
Söif^elm (geb. 1370, f 11. 3uli 1406) führten beibe baS ©tamm^ 
»appen tljres Kaufes nid^t in i^ren ©icgeln. 3Jon bcn ^erjogen 
Sriebrid) IV. (f 24. 3unt 1439) unb Seopolb IV. (geb. 1371, 
f 1411) hingegen ließ ßrfterer gleichfalls baS ©tammroappen auf 
feinen ©iegeln aus, watyrenb Sefetercr mieber ben fyabsburgifdjen 
©c^ilb in }ein©iegel aufnahm; fo auf feinem (Jperjog Öeopolb'S IV.) 
föeiterfiegcl als jmciteS tinfs üon oben üon einem Sngel mit ber 
föedjten gehalten, »a^renb er in ber ßinfen ben ©djilb ait*Defter^ 
reic^ trägt, boc^ ift ber 8ömc ungefront. 

Der Sefetgenannten ©ruber, $crjog firnft ber (Sifeme (geb. 
1377, f 10. 3uni 1424), melier bie Segierbe feines Dfjeim*, 
$erjog JRubolf'S IV., burd) Beilegung neuer Zitti unb Sappen 



73 ) 2)en 2itet „%üx$ »on ©traben" netym erfl Äaifer SRajimUtan 1. 
tvteber auf. 

74 ) @te&e b. @at)aa.a.O. 117—118 unb Xafel II. , unb Dr. gran? 
Äürfcfcncr, bie Urfunben ^erjog ^ubotf'S IV. (1358-1365). Gm ©eitrag 
gur fpecieüen 2)iplomatif. 3m «rc^we für Defterr. ©ef^idfte im 49. VanU, 
©. 29 ff. 

") »ei ». <5a»a o. a. D. Stafel III. ifl bie« ©appen al« »ie ba« 
©teiermarf« abgebilbet, bot^ führte ber ^erjog bcn fteieriWen tymtbcr 
o^ne^in f^on im Banner. 

7 *) to. <5a*a a. a. D. p. 123 gig. 41. 



— 101 - 



ba« änjefjen \tm§ 5>aufe« gu fjeben, in Bietern nadjaljmie, nal)m 
gleidjfall« in feinem fronen SRciterfiegel ba« Sappen £ab«burg, 
jebodji mit bem nid)t gefrönten, ßötoen auf. £)a«felbe erfd)eint linf« 
unter ben S3orbert)ufen be« $ferbe«, oon einem a(tcn bartigen 
SWanne guglcid) mit bem ©djilbe oon £irol unb ber minbifdjen 
2Warf gehalten 77 ). Oberhalb biefer brei Sappen befinbet ftd) ba« 
neue be« Sanbe« Defterreicf) ob ber (Snn«, roeldje« ^>crjog Grrnft 
guerft in feinen Siegeln gebraud)te. <£r nannte fid) öfter« roieber 
„tSrgfjergog", toeldjer Jitel „Archidux" aud) in ber lateinifdjen Um* 
fdjrift be« eben befprodjenen SReiterfiegel« aufgeführt ift 7 *). 

Crjftwjog ©igmunb oon Defterreicf) * £irol (geboren 1424, 
t 4. aKarj 1496) nafjm hingegen ba« l)ab«burgifd)e ©tamtmoappen 
nid)t in fein Sieget auf. ßr nannte ftdj in ftolgc einer befonberen 
(Sonceffion feine« SJetter« Saifer griebrid)^ III. (IV.) 00m 3af)re 
1475 Srjl)ergog oon Defterreicf, worüber (Srgljergog ©igmunb 
1477 reoerfirte 79 ), baß biefer litel nur für feine ^Jerfon gelten 
foflte, ba Äaifer ftriebrid) III. (IV.) eigentlich ben ergl)ergoglid)en 
Zitef an ben SBeftfc ber oier §ergogtf)ümer Defterreicf), ©teier, 
Äamten unb firain (3nnerofterrcid)) fnüpfte, mafjrenb ©igmunb 
nur lirol unb bie SJorlanbe befaß, unb führte in feinem ^etfdjafte, 
tt>orin allein ber ©djilb oon Sttrof abgebilbet ift, befeitet oon ben 
23ud)ftabcn S. A. A. (Sigismundus Archidux Austriae), ben gur 
3eit JRubolf« IV. 1 fo anftößigen unb oerpönten §ergog«I)ut mit ber 
3infenfrone unb gefdjf offenem 33ügel sü ). ©igmunb war aud) ber 
(Srfte, meldjer ben crgljergoglidjen Jitel auf ben 9)?üngen amoenbete. 

§ergog «Ibredjt V. (©ol)n »Ibredjt« IV. geboren 1397, geft. 
27. Dctober 1439) l)at in fein SReiterfiegel ba« ©tammroappen 
feine« §aufe« aufgenommen , inbem auf felbem ein @ngel ben 
ljab«burgifd)cn ©d)ilb, beffen 8ome jebod) nid)t gefrönt ift, gnrifdjen 
bem oorgeftreeften Äopfe be« $ferbc« unb beffen 33orberfüj$en f)ält 81 ). 
2Tuf feinem £f)ronfiegel al« römifdjer Sönig 2l(bred)t II. füfyrt er 
ha^ Sappenfdjilb £)ab«burg nidjt. 

©ein ©oljn ?abi«tau« WtyumuS (geb. 1440, t 1457) fjat 
weber auf feinen Vortrat* ober I^ronfiegeln, nod) auf feinen Sap* 
penfiegeln ba« ©tamnwappen feine« £>aufe« angebracht. 

§ergog 2lfbred)t VI., ein ©oljn §crgog Srnff« be« ©fernen 
unb ber ßimburgi« oon SKaffooien (geb. 1418, f 1463) füf)rt in 
feinem JReiterfiegel 8 *) auf ber mit jmölf Sappen in gtoei überein* 
anber ftcljenben (4, 8) roagredjten SKeifyen gefdjmüdften ^Jfcrbcbede 
in ber groeiten Steige at« fünften ©d)i(b ben oon §>ab«burg; ber 
tföroe be«fefben ift jebod), fo meit bie« wegen beffen biminutiöer 
SDarftellung erfennbar ift, nidjt gefront. 2luf feinem Sappen* 
fiegel 83 ) 00m 3af)re 1446, fotoie auf einem weiteren gang äf)n* 



77 ) ». ®a*a a. a. O. p. 131-132, £afel V., gig. 62. 

") graits gerbinanb @(^rbtter, britte 3l^anMung au« bem öfter« 
ret^ifc^en ©taat«re(^te, toon ben (SrB^ulbigungen unb Äleincbien ber ©rj» 
Ijerjoge öon Cepenetc^. SBien 1763, britter «bf^nitt X. f <S. 162—163, 
unb beweiben 9utovd, gmeite 2lb^anb(ung au« bem öfterr. (Staatsrechte, toon 
ben 2itctn uttb ^ei^«ergämtern be« burc^lauc^ttöpen Srg^aufe«. SBien 1762, 
erfler 2lM*nttt XX., @. 64-56. 

") granj gerbinanb ©c^röttcr, Staublungen au« bem öflerrei^t- 
fc^en €>taat«re$te, gleite Äb^anblung \>on ben 8fterret($tf(freit Stiteln, Sien 
1762 ©. 59, 65. örj^erjog« @tgt«munb »e^er« ton 1477 in SW. Herr- 
gott'« Pinacotheca Aug. Dom. Aust. P. I, p. 32. 

8# ) t>. ©ata a. a. D. 6. 134, gig. 32. 

•') *. <&a*a a. a. O. ©. 135, Stafel V., gtg. 75. 

81 ) t>. (Bata a. a. D. <S. 148-149, gtg. 89. 

M ) t>. ©aba a. a. O. ©. 149 — 160, gig. 90, oejeu^net ben ©t^ilb 
irrig al« ben &on ©teiermarf unb nimmt bemgemag an, ba in ber SWitte be« 
©tegel« normal« richtig t>on i^m ber (Sc^itb ©teiermart« aufgeführt n>irb r 



ticken 84 ), erfc^eint ba« Stoppen §ab«burg im augeren SBappen* 
freife linf« oben al« gmeite«, ber ?ötoe ift nngefrönt. Senurft 
fann auc^ ^ier loerben, ba§ Sllbrec^t VL auf einigen feiner Hei* 
neren SBappenfiegel 85 ) ben öfterreidn'ftfjen §erjog«^ut mit 3mfcn= 
frone unb mit einem freuggefdjmüdten SSüget gefc^foffen fü^rt, unb 
ftc^ airdj, menn auc^ feiten, rrGrg^erjog" oon Defterreicf nannte. 

^eqog griebri^ V., al« Äaifer III. ober IV., alteftcr ©o^n 
§erjog« ©rnft be« ßifernen unb ber ßimburgi« oon SKaffiooien 
(geb. 1415, f 1493), folgte feinem 2?ater in ber Regierung ber 
©teiermarf 1424, unb feinem 23etter ?abi«lau« ^ofHumu« in 
Defterreicf) 1457. S3on ben mannigfaltigen «Siegeln biefc« £er* 
gog« ift für un« ba« SÄünjfiegef , meiere« er al« ^erjog oor ber 
3Ba^l gum romifc^cn fiönig füljrte, oon befonberem Ontereffe. 
1)a«}elbe lef)nt ftc^ in feiner Gompofition genau an ba« erfte pradjt* 
ootfe aWünjfiegel §erjog OJtibolf^ IV. an, ben Saifer griebric^ be^ 
jüglid) mancher Sleugerlic^feitcn [\ä) jum SSorbilbe na^m, fo auc^ 
in ber 3lu«fd)mü<fung -feiner ©iegef, ber SBieberaufnaljme unb 
feierlichen Seftatigung be« er^ergogtic^en Jitet« für fein §au« 
burd) Urfunbe ddo. 95?iener=92euftabt, am ^eiligen ^reifonig^Iage 
(6. 3anner) 1453 2c. 86 ) - oon beffen ©eift unb Jtyatfraft er 
aber feine ©pur befaß. 

ftriebrid}'« 5Kfinjfiegel jeigt auf ber SJorberfeite ba« Leiter- 

| fiegel, roafyrcnb auf ber SRücffeite ber ^)erjog fte^enb, umgeben oon 

1 jaf)(reid)en (12) Sappen, je 6 ju beiben ©citen, 3, 2, 1 feittid) ge^ 

4 ftetlt mit ©c^itb, §elm, Dede unb Äleinoben in einer reidjen got^i- 

j fc^en Slr^iteftur, abgebilbet ift 87 ). Unter biefen SSJappen befinbet fid) 

; re^t« oon ber s l?orträtfigur bc« $erjog« in ber erften SReifje ba« 

mittlere, ba« oollftanbige l)ab«burgifc^e Sappen mit allen 3^rbcn, 

' unb gtoar im ©djifbe ber gefronte ?ome, auf bem gefrönten ©ted)* 

^elme, ber 26me be« ©djifbe« loac^fenb, auf bem SKücfcn mit bem 

^ier mit brei ^fauenfebern gezierten Samme oerfcfjen unb mit noc^ 

einer weiteren neuen ^atfjat gegiert, namlicft, bap au« ber Srone be« 

Ipelmf feinobe« ein 5eberbufd| fic^ erfjcbt , mid)c 3icrbc auc^ auf bem 

gang afynfidjcn Bimir bc« SBappcn« Si)burg, in ber jroeiten SReit)e 

ia^ untere ftc^ genau roiebcrljoft. ©aoa ^at biefe ©iegef im §olg^ 

fc^nitte gebraut, bod) ift ba« Sleinob be« f)ab«burgifd)en Sappen« 

fet)lerl)aft gegeic^net, ba e« bort ben 2lnfd)ein l»at ( al« ob fid) ber 

Äamm über ben gangen Äopf be« göroen unb noc^ über beffen 

©tirne, Üftafe unb 9Jac^en ^inab erftreefen mürbe, ma« nac^ ge^ 

nommener ßinfic^t ber Driginalien fic^ al« gang unrichtig ertoeift, 

unb aud) in ber ^eratbif überhaupt ungebräuchlich ift. 

Da« 2)2ajeftat«fieget, gteic^fall« ein 2flüngfiegcl, beffen fid) 
griebrid) nad) feiner iSnoa^tung gum romifc^en Könige (am 11. ge* 
bruar 1440) bebiente, meift hingegen auf ber 33orberfeite, auf 
welcher er t^ronenb bargeftetit ift, linf« gu Süßen be« Slönig« 
auf ben I^ronftufen geftellt, ben ^ab«burgifc^en ©tammfc^ilb, 
ben Jörnen jeboc^ ungefront, auf 88 ). Gbenfo fommt auc^ ba^ 
©tammfd)itb §ab«burg auf bem SWüngfiegel Sriebric^'« oor, meldje« 
er nac^ feiner Srönung gum römifdjen fiaifer (am 19. 9)iarg 1452) 



baß biefe« SBappen jn>etmal auf bemfetben ©iegel unb berfetben (Seite t>or» 
tommeu fofl. 

M ) ». <&a*a a. a. O. ©. 150. 

8S ) ö. ®ar>a a. a. D. ©. 161, gtg 92 unb 93. 

••) 2)tc Urfunbe ip in i&rer ©änge abgebrudt bei grang gerbinanb 
©c^rätter, erfle ab^anbtung au« bem bficrrei^ifd^en ©taat«rcc^te, t>on ben 
grctyeit«bnefeu be« bur*lauc^tigfien (Srj^aufe« t»on Defterreicf, Xöien 1762, 
©. 202-214, ©eilage «Rr. XXXIII. 

* 7 ) @ie^e bie nähere ©efc^reibung unb «bbilbuug biefc« Siegel« bei 
to. @aba a. a. O. <S. 151 — 154 unb gig. 94 unb 95. 

88 ) ©ie&e bie nähere »eWreibung unb St&bilbuug biefe« ©iegel« bei 
to. <&a*a a. a. D. ©. 155—166, gig. 96 unb 97. 



— 102 — 



füljrte 89 ). ferner auf bcr ftefjrfritc beS 3ttünjfiegels für baS 
$erjogtt)um Oeftcrreic^ , finfs oben baS Srfte neben bem Raupte 
beS ÄaiferS 90 ). 

2luf einem ber JBappenf iegel ftriebridj'S nad) feiner Srwäl)* 
(ung junt römifdjen Könige erfdjeint gleichfalls ber ljabsburgifd)e 
©tammfdjilb mit bem ungefrönten 2öwen, linfs oben ber jweite 91 ). 
DtefeS ©iegel blieb auef) nad) ber Saiferfrönung im ©ebraudje. 

JBeiterS nod) anf brei nad) ber Saiferfrönung entftanbenen 
©tegeln, b. ff. bie ben jweiföpfigen nimbirten SReidjSabler auf* 
weifen, beren nähere S8efd)reibung unb Stöbilbung bei ©aöa a. a. 
D. ©eite 165—167, ??ig. 110, 111 nnb 112, ju finben ift, wor* 
auf wir oerweifen. ?luf aden breien fommt nur ber fyabsburgifdje 
©djifb unb in fetbem ber Söme ungefrönt oor. 

2£af)renb bisher bie ©cfrönung beS dornen im Ijabsburgifdjen 
©tammfdjilbc bie 2luSnaf)me oon ber 9?egcl unb eine anfangs 
fogar angefochtene Neuerung bübete, wirb nun bie Shrone auf bem 
Raupte beS Habsburger ?6wen in ben ©iegetn beS ©of)nc$ unb 
5Wad)fotgerS taifer f^riebrief)^ III. (IV.), fiaifer attajimifian'S I. 92 ) 
unb beffen DeScenbenten immer häufiger fo bog fie in ben ©ie* 
gefn ber (Snfef Saifer griebridj's III. (IV.) fd)on jur auSnafymS* | 
tofen Sieget würbe, bie and) bis auf bie (Gegenwart in Uebung 
blieb. 

Da wir ben Ijabsburgifdjcn Söwen bis $u beffen enbgiltiger, 
wenn man fo fagen barf, figuralifdjen §erausbilbung in ben ©ie* 
gcln oon beffen erftem auftreten bis jum beginne beS XVI. 
3af)rl)unberteS oerfolgt Ijaben, fo wollen wir nun an ber £>anb 
ber wenigen aus jenen 3aljrf)unberien erfjalteu gebliebenen Jlbbil* 
bungen betrachten , wie fid) bie £ingirung beS tjabsburgifdjen 
©appens im Saufe ber Stittn gemattete. 

5Wur wenige Drigina(=3lbbilbungen beS fjabsburgifdjen ©tantm* 
Wappens finb uns aus ben früheren 3 c iten erhalten geblieben, 
unb jwar aus bem XII. unb XIII. 3af)rl)unberte, mit 3faSnaf)me 
ber ©iegel gar feine, aus bem XIV. 3al)rf)unberte nur wenige; 
erft im XV. beginnen fie jaf)lreid)er ju werben. 

Denn ber aus bem XIII. 3af)rf)unberte ftammcnbe ©cfjilb 
im ehemaligen (bis 1559) Sajariten* , bann SBenebictmerinnen* 
ff öfter ju ©eeborf im ßanton Uri gehört, obwohl er einen Söwen 
aufweift, nidjt ben §absburgem, fonbern bem ©tifter biefes ®otteS* 
fjaufes, Slrnotb oon Srienj, ober beffen ßrben, SBalter oon Srienj, 
an. Derfelbe, bei 95 ßtm. fang, 63 (Stm. breit unb 1 (Stm. bief, 
würbe im 3af)re 1606, unb jwar in einem ®rabe aufgefunben, 
befteljt aus §olj, welkes mit bem f)cra(bifd) gepreßten unb ttn* 
girten Pergament (weißer £öme, beffen ßontouren unb einjelne 
urteile pfaftifd) gepreßt unb oerfübert finb, im jefet grünen, früher 
woljl blauen gelbe) überjogen ift 93 ), gleid) wie bie ©cfyifbe in ber 
ehemaligen ©t. ß(ifabetf)fird)e ju Harburg in Reffen. Stuf ber 
Wücf feite finben ftd) nod) bie ©djilbfeffcln, bodj ift biefer fd)wad)e 
©cfjilb niemals im Grnfte ober jum Jurniere gebraucht worben, 
er ift oiclmet)r nur ein £obtenfd)ilb. 

Die freien (Mobiles) oon SSrienj, welche biefeS Älofter ur* 



••) *. 8atoa a. a. 0. <S. 156—157 unb gig. 98. 

M ) ö. <&a*a a. a. D. <S. 158 — 160, gtg. 99 unb 100. 

M ) to. &a*a a. a. D. @. 164, gig. 107. 

«) ©iebe bie »cnig gelungenen «bbtfbungen ber Siegel £. aÄajimi- 
lian , a 1. bei Tl. Herrgott, Monument» Augustae Domus Austriacae 
Tom. I., Xab. XI. unb ben %t# ^icju Tom. I. Dissertatio I. §§. XXIII 
unb XXIV, p. 28—30. 

M ) @ic^c SW. Herrgott, Genealogia Tom. I., Xafel 20, ftr. X unb 
p 101 — 102. $err ^rofeffor 91. 91 a$n in 3ttri<$ gebenft biefen ©c^ilb 
bemnädtf im 9njetger für fc^tDei^ertfcBe Sltert^urndfunbe }u pubüctren. 



fprünglic^ ben Tonnen oon ©t. ÖajaruS (Cajariten) einräumten, 
führten erwiefenermaßen einen Öowen, unb ba ber Sc^ifb einem 
®rabe entnommen ift, muß fc^on allein, ba bie färben mit beuen 
ber Habsburger nic^t übereinftimmen , üor Slllem an bie ©tifter^ 
familie gebaut werben. 

(Sin d^nfic^er, wof)l aus gleicher £cit ftammenber ©djilb, 
welker einen rotten Ööwen aufgewiefen ^aben foll, befanb )\§ in 
bcr brei SWeilen oon ©eeborf entfernten ^farrfirc^e ju ©ileitcn 
nfidjft Slmfteg noc^ in ber 9Äitte beS üorigen 3a^r^unbertes (3. 
3». Herrgott, a. a. C.) ; bod) ift berfefbe ebenfalls nid)t ben $ab«< 
burgern jujufc^reiben, trofebem Herrgott angibt, baß er einen rotten 
Sowen in ©elb bargeftetlt Ijabe. Der ©(^ifb aus ber ^farrfirdje 
ju ©ilencn gebort oielmefjr bem ©efc^lecftte ber ÜÄat)er oon ©i* 
tinen (©ilenen). fpater oon ©ilinen allein, weldje urfprünglic^ im 
gofbenen ftelbe einen rotten ?öroen mit blauem ©c^ragre^tsbalfen, 
bann mit einem ebenfofdjen Querbalfen, f djließl ic^, (Snbe beS XV. 
3af)rf)unberteS, o^ne Cuerbalfen führten. 3n tyren Slmtsfiegeln 
Ratten fie jebo^ ben ©tierfopf oon Uri. tiefer ©djitb foll gegen» 
wartig ntd^t meljr befte^en, wenigftenS fonnten wir, trofe wiebcr^olter 
(Srfunbigungen über il)n feinen 2luffd)fuß erlangen. 3M9tfi^ mit 
bem oberwdljnten ©r^ilbe würbe im Slofter ©eeborf auc^ no^ cm 
©iegelring, ber einen auffteigenben 85 wen aufwies, gefunben, ben 
bie unfunbigen Tonnen in ber Meinung, eS fei bieS ber baperif^e 
85we, bem bamaligen H cr i°9 e üon 59o^tn oere^rten. (M. Hen- 
gott, Genealogia, Tom. I., lib. L, Cap. XVII, p. 101.) 

Die Urfad>e biefeS fo feltenen SJorfommenS plaftift^cr ober 
gemalter Darftetlungen beS fyabsburgifdjen ©tammwappenS ift 
nebft ben Unbilbcn unb ber Sauge ber $tit, fowie bem 3Jcrluftt 
unb ber Berftörung aller ^absburgifc^en äBo^nfi^c in ü)rem ©tamm* 
lanbe, l)auptfad)li^ barin ju fuc^en, baß bie Habsburger jdbft 
nad) Erwerbung ber beiben großen |>crjogtl)ümer Oefterreit^ unb 
©teier fein ®ewidjt auf iljre ©tammlanbe unb ebenfo aud) auf 
i^r ©tammwappen meljr legten, ja felbes faft gar mdjt gebrausten, 
bis IS erft im Saufe beS jl5. 3al>rf}unberte$ ftanbige Sitte würbe, 
bie fid) bis auf ben Ijeutigen lag erhalten f)at, alle möglidjcn 
SBappen (örbfe^afts-, ^rätenfionS*, grinnerungS- *c. SBappen) in 
bie ©iegel ber regierenben Surften aufjunefymen unb fid) bem* 
gemäß aud) bie Eitel in bie Sauge jogen, um angeblich befto mfi 
flingenber ju werben. 

Die in im ©tammfanben jurücfgebliebene jüngere Sinie bc^ 
Kaufes §absburg ju Saufenburg^ÜtapperSwil unb ju Spburg erloW 
balb, ft^on ju Slnfang beS 15. 3a^r^unbettcS, unb »ar ntd^t lange 
nac^ iljrer 3(bjweigung fo oerarmt, baß fie nicfjt in ber Sage war, 
irgenb welche bebeutenbe unb fyeroorragenbe ©puren, burc^ @tif* 
tungen in 2Bort unb ©ilb, ju f)interlaffen. 

5Wur in ber ehemaligen eiftergienfer^OrbenS^lofterfir^e ju 
ffiettingen (an bcr Simat, oier ©tunben oon 3^4) *) at M flU f 
bemDecfel beS ©arfopl>ageS®raf JRubolf'S VI. (HL) oon §absburg« 
Saufenburg, ^errn ju 9leu^apperswil (f 1314 ju aWontpellicr, 
unb feiner fdjon ju Sebjeiten burc^ Urfunbe ddo. VI. Kai. Martii 
1310 * 4 ) getroffenen Verfügung gemäß ju SSJettingcn begraben) bcr 
^absburgifc^e ©tammfd)itb, mit bem ungefrönten 85wen, fcfjr fäon 
in ©tein genauen, erhalten. 3n bemfelben ©rabmale foll aud) fein 
balb barauf oerftorbener «ruber ©ottfrieb beigefefet fein M ). 

Sie wenig Sebeutung bie Habsburger auf bie »efte, oon 
welker fie Hjren Flamen führten, feit ber £eit ÄSnig 9tubo(fS I. 



94 j 3Ä. Herrgott, Genealogia Aug. Gent. Habsb. Tora. III (Codex 
probationum) p. 693, 9h. DCCIV. 

••) Franciscua Gmllimannus Liber VII. cap. II. 



103 — 



unb bcr Srtoerbuug bcr £erjogtf)ümer Defterreid) unb ©teier 
legten, gef)t and) baraus Ijeroor, bog fdjon biefer mäf)renb beS 
öfteren Aufenthaltes in feinen ©tammlanben meiftenS auf bem 
©teine ju Saben, bismeiten and) auf ber fttyburg, gemobnt l)at, 
niemals aber auf ber ^absburg. Stber and) bor feiner 933al)( 3um 
römifd)en Äönig Ijat er auf ber §absburg nur eine einige auf 
uns gefommene Urfunbe auSgeftettt, am 15. $)ecember 1256 9ö ). 
©ein ©of)n unb SWadtfofger SHbredjt erfdjeint in feinen Urfunben 
niemals auf ber £>absburg, fonbern oft auf bem ©teine ju 53aben 
ober aud) auf ber Styburg, ein einjigeS 3)ial ju Örugg (15. 2lprü 
1302). SWodj menige Sage oor feiner ßrmorbung traf er, oon 
granffurt am 9Wain fommenb, auf bem Steine ju ©aben ein. 
<§S fcfyeint, baß bie Habsburger, nadfj bem Slnfaße beS fyburgifd)en 
(SrbeS, im 3afyre 1264, auf ber fefteren £t)burg ober bem be* 
quemer gelegenen ©teine ju Saben ifyren 28of)nfifc genommen, bie 
2>efte $absburg aber bamats fcfjon bem atten Dienftmannen* 
(9eföted)te ber Ijabsburgifcfyen £rud)feffe oon SSübegg unb nad) 
ifjnen ben oon Sßoljfen, bie unter ben älteften ©uttljätera beS 
SUofterS Sßettingen erfdjeinen, ju 8el)en gegeben, toie benn and) 
fdjon fionig 9hibo(f I. bie SSefte Simburg am 9?l)ein, mo er ge* 
boren mürbe, feinem Dienftmanne Suno oon 33erff)eim neuerbingS 
üerüefyen l)atte 97 ), metdje SJeftc, früher im Sefifce beS ©rafen 
3Ubert III. oon §absburg, ber ebengenanntc ®uno oon ©erfljeim 
t»on bem «ruber beS ©rafen 2ttbert IIL, bem ©rafen JRubotf III. 
oon §absburg*8aufenburg, bem ©cfymeigfamen, balb nad) 1240 
guerft ermatten Ijatte ü8 ). SWur bie Strebe betoaljrte bamals gefd)id)t* 
ticfye 3)enfmä(er unb ßrinnerungen, bie mrfttidjeu Ferren nidjt. 

35er auf bem Sonett gu ßonftanj über §erjog Sriebridj IV. oon 
Defterreid) oerfjängte Kirchenbann unb bie SReidjSadjt (7. 9lprü 1414) 
oerantafjten auf befonbere üWafjnung Saifer ©igmunb'S unb auf 
fein SSerfpredjen ber Segnung mit ,bem Eroberten ben föneßen 
angriff ber ßibgenoffen, et)e nod) §>erjog ftxicbxid) baran benfen 
fonnte, ©ölbner ju werben unb bie in ben Surgen unb Meinen 
©täbten jerftreute, aflerbingS jafjlreidje £>ienftmannfd)aft ber öftere 
reid)ifdjen Vorlaube ju fammeln. ©o fam es benn, baß in ber 
furyn $t\t oon ad)t Jagen ber größte Xfjett beS l)absburgifd)en 
^auSbefifeeS , mit ober ofyne 33ertfjetbigung, ben Sibgenoffen an* 
Ijehnfiel. 9ftit ifjm ging and) bie 23efte $absburg, bie oon ben 
fernem fdjfeunigft abgebrodjen mürbe, auf immer oerloren"). 
Denn bie nac^folgenben Regenten au$ bem §aufe |)ab3burg^ 
Defterrci^ matten nur geringe 9(nftrengungen, i^re alten ©tamm* 
lanbe mieber ju erlangen, unb aud} biefe fruc^tlog. 



•*) Rudolf as comes de Habisburc lantgravius Alsatie et patrueles 
sui'Gotfridus et Ebirhardus comites de Ilabisburc übereignen bem ftoftcr 
SGBettingen bie t>on ©evt^olb toon ©d^nabelbntg unb beffen ©rübern i^nen ju 
biefem Sxotdt refignirte SJogtei über bie £irc$c jn XefletotHe. Acta sunt hec 
et data in Castro Habisburc 1256 5. Üecember. SW. Herrgott, Genea- 
logia Tom. IL p. 327. 

97 ) 2)ie betreff eube Urfuube 2ubn?ig'e toen ©erf^eim, be* @o$ne« 
Äuno'*, ddo. Äentjingen „am naa)ffrn 3Wonbtagc naa^ mitten 53rac^monbe w 
Dom 3<»dve 1300 bringt, in leiber fe$r »erpümmcttem Slbbrucfe, Besold 
Thesaur. pract. I. 57. 2)ie Ueberlaffung ber ©urg fonn erfl nad) bem Safere 
1240 flattgefunben fa&en; beim in biefem 3a^re fteflt Äönig 9luboIf I. in 
castro Limbperc eine Urfunbe au«. SW. #errgott, Genealogia Aug. Gent. 
Habßb. IL 259. 

") Martinus Gerbertus, Codex Epist. Rudolphi I. rom. regis 
etc. 1772, p. 238. 

") Ueber bie (Sreigniffe auf ber $aböburg geben mehrere Hufjei^* 
nungen auf bem ®taat«arc^itoe gu ©ern genügenben «uffc^lug. 3)er äftefte Xert 
ber ©emer ©tabt^ronif, ti>e(c$e o^ne ©eleg bem ©tabrf Treiber Suflinger 
jugrfc^rieben »irb, fagt am ©c$(uffe be* fummarifc^en ©eric^te« über ben 



Vergebens fudien mir and) bei ben öfterreid)ifdjen 32?appen- 
biestern, j. 35. *?ßcter bem ©uc^entoirt ,0 °) :c. in ben {Reim^ß^ro* 
nifen be$ Ottofar , genannt oon $ornef , beö ©et)frieb , irrig 
Reibung genannt, be« Soljann ßnnencfel, im 3twife ober 
§rauenbienft Uixid)* oon Si^tenftein, bcr tooljl oor ber Srmer^ 
bung Defterreicf)$ unb ©teier^ burd^ bie Habsburger tebte unb 
bietete :c. , eine poetifdje ©rffärung be« fyab$burgifd)en SBa^penS. 
Sei fc^meijer SBappenbic^tern be$ 13. unb 14. 3a^r^unberteö 
hingegen finben wir einige gereimte 33ef Reibungen be« i)aU- 
burgifc^en 2Bappen$; fo in ben ©cbid)tcn be« ßantors ju j&üridi, 
ßonrab oon SÜhtre, im nClipearius Teutonicoruma , entftanben 
gmifcfien 1244—1247 (fie^e SWotto), unb Stnberer, ba ja bie$)abs* 
burger, fotange fte auf i^re ©tammlanbe befdjränft maren, mie 
mir fd)on bemerften, baS $auptgemid)t in litcl unb ©appen auf 
§absburg fetbft legten. 

Die §anbf(^rift biefeS 2Bappcngebuf)te$ be« ßonrab oon 
3Wure, oon if)m felbft Clipearius Teutonicorum genannt, ift jtoar 
oerloren gegangen, bod) ift uuS gtüdlic^er S33cife ber grögte I^eit 
ber SSerfe, 146 oon ungefähr 160, in bem Sßerfe eines fpäteren 
SlmtSnac^folgerS be$ SSerfafferS, bes ^üxid)tv SantorS gelij §t* 
mertin, meines ben Jitet fü^rt: „Felicis maleoli, vulgo hemerlein 
Decretorum doctoris iure consultissimi: De Nobilitate et Kusti- 
citate Dialogus etc. u im 21. ßapitet Fol. cviij ermatten geblieben 10! ). 

Gonrab oon 9)iure mar überbieS mit Sönig SRubolf I. oon 
$ab$burg eng befreunbet, beffen S^oc^ter ©Uta, bie fpfitere @e* 
ma^lin ÄönigS SBenjct oon ®6^mcn, er aus ber Saufe fyob, fo 
bafj es mo^l geftattet fein bürfte, einige 2Borte über biefen and) 
für bie £>eralbif befonbers mistigen Dieter unb ©ehrten gu fagen. 

ßonrab oon 2Kure, ©o^n Ufrid)s, mürbe ju Stnfang bes 
XIII. 3af)rl)unberteS , oieüeic^t um 1210, ju 3Huri im Slargau 
geboren, erhielt feine 3(uSbilbung auf ber Unioerfitat 3U Bologna 
ober ^ariS, mürbe in ber ftolge Seutpriefter $u ©öslinfon, erhielt 
nac^ 1233 eine ^frünbe an ber ©tiftsftrdje ju 3öric^ unb mürbe 
1244 ©d)ufmeifter (Scholasticus) , 1258 ßantor bafetbft. 9lm 
29. 3Karj 1281 bcfdE)tofj er fein als Dieter unb ©efeljrter ebenfo 
tätiges a(S frud)tbringenbeS geben 102 ). 



gelbgug ber S3crner im Slargau: w Äo. 1416. 2llfo 30g man für ©rugg, 1111 
toart bie 53c pi auc^ genötiget mit ©üc$fen im mit gür. 2)o reiten bie ab 
fo uff bem ©loff »aren un festen bie in ber Stabt toaren, ein Xabing an 
un ergab ftc$ auä) an ba« töia) un an bie ©tobt ©ern." Unter biefer w ©cfti'' 
unb biefem *@loff" barf nun faum eiu anbereö »er(!anben »erben, al& fcic 
Sefle $ab«burg, benn bie toon 2)ieboIb @(^illiug gur ^tit ber 53nrgunbcr« 
friege überarbeitete alte ferner (S&ronif (ber heutige fogenannte gebruefte 
Suftinger, nötiger ©d^itting) fagt au^brücf fiä) : H %19 man »or ©rugg tag, ba 
tt>arb bie öefli £abeburg auc^ berennt, unb ergab ftety ^einri^ toon ©o^lcn 
an bie fcon ©ern, mit ber vorgenannten 53e(!i, in benen Söorten al« bie Sin« 
bern o*r auc$ getrau ^attenb, na^ ?ut ber ©riefen barum gemalt." 

l0 °) 3n ber III. 9tebe w ©on $ergog «fbre^t oon Oeperrei^" über 
ben £ob (t Süigufi 1396) unb bie ?eid)enfeierli<$!eiten biefe« gürflen festen 
»obl minbeflen« 48 ©erfe, ba jum SBenigften ein ganje« ©lait oerloren ift, 
unb beginnt ber no<$ erhaltene @^(ug biefer töebe glei<^ mit ber poetifo^en 
©efc&reibung be« öflerrei^if^eu ©inbenfc^tlbe«, bann folgt noc$ ba« Söap^en 
t>ou ©teiermarf unb Kärnten. 3)o(^ n>etfl ni<$t« barauf (tu, bog in ber 
»orbergegangenen verlornen ©teile aBa^penbef((reibungen unb inöbefonberc 
bie bc« ©tammf^itbe« ber £ao«burger enthalten toaren. ©ie(e ?eter @u<(en* 
toirt'« SBerte au« bem 14. 3a(rbunberte, (erau«gegeben oon 2Uoi« ^rimiffer 
©. 6 — 8. 

I0! ) 2)a« ©uc( tourbe jtoif^eu 1444 unb 1460 oerfa&t unb 1497 »on 
bem betanuten 2)ic^tcr ©ebafiian ©raut berau«gegebru. 

»•') ©ic(c bie intereffanten ©rof((ürcn über Äonrab ö. SWure unb 
beffen ffia»)pengebi((t: ,,2)a« äftefle ffi<M)^cngebic(t 3)eutf^lanb«" unb w Äon* 
rab'« t>. SWure Clipearius Teutonicorum" 00m ^erru ©taat«arc(ioar Dr. 



— 104 — 



Das fragliche ©ebid)t f)at Conrab üon 9tture jmifdjen 1244 
unb 1247 üerfaßt. 2l(S SRubolf üon £absburg romifdjer Sönig gc* 
morben mar, bietete ber fjodjbejaljrtc Conrab üon SWure nod) eine 
commendatitia Rudolphi regia, bie uns nur nod) in bürftigen 
Fragmenten erhalten ift. £ier erlaubte fid) 9Äeifter ßonrab eine 
Slnfpiclung auf ben Clipearius morin baS Sappen üon §absburg 
im 32. 33erSpaare alfo befd)rieben mar: 

Habsburg in gilvo rubei stat forma leonis 
Quem velut ad predam distento corpore ponis, 
inbem er jefet fang 103 ): 

Tu comes in clipeo tuleras insigne leonis, 
Quem velut ad predam 104 ) distento corpore ponis, 
Sed rex fers aquilam, qui transvolat omnia claris 
Signans indieiis quod tu eunetis dominaris. 
2lud) fdprieb er ein ©ebidjt auf ben ©ieg Stönig 9tubotf 7 S 
über Sönig Dttofar üon 33öl)men, baS jefct aber üerloren ift. 

Diefer Clipearius ift, ba er ermiefenermaßen jmifd)en ben 
3af)ren 1244 bis 1247 üerfaßt mürbe ,03 ), als baS altefte größere 
©djilb* ober Sappengebidjt DeutfdjtanbS ju betrauten. Denn jenes 
Sappengebidjt, baS bie neueften Siteraturfjiftorifer DeutfdjlanbS 
„als ben afteften Selcg ber fpateren feljr um ftd) greif enben §e= 
volbS* unb Sappenbid)tung" bejeidjnen l06 ), baS Xurnei üon ^anteij, 
ift entfdjicbcn fpater entftanben, fei es nun, baß ßonrab ü. Sürj* 
bürg biefeS ®cbid)t felbft verfaßt fyabe, ober baß ein unbefannter 
Didier fttf) in Gonrab'S Seife üerfudjte 107 ). 

Denn fyat Gonrab in biefem (Sebidjte fid) felbft abgetrieben, 
b. Ij. 33erfe aus bem ©djmanritter, ber gofbenen ©djmiebe, 'ißer* 
tenopier, ^antalcon, 2llejiuS unb bem Jrojanerfriegc l08 ) , im 
lurnei miebcrljolt, fo fann baSfclbe erft nad) 1281 entftanben 
fein; bann mare aber baS lutnei nidjt als eine 3ugenbarbeit 
GonrabS, fonbern als ein 2Berf ans beffen legten ScbenStagen 
ju betrauten, mie benn aud) ©an starte lü9 ) ßourab'S £urnei 
mit ber 3a^reSja^f 1287, bem IobeSjal)re ßonrab'S bejetc^net. 
Sollte man bagegen annehmen, bie SJerfe aus bem £urnei feien 
in bie fpateren, oben bcjeidjneten ®ebid)te SonrabS übergegangen, 
b. f). mollte man baS Jurnei als baS erfte Serf SonrabS be* 
trauten, fo bürfte bies nidjt üor baS 3al)r 1250 gefefct merben, 
ba (Sonrab nod) jung an 3aljren geftorben fein fotl no ). 3luS nod) 
fpäterer ^üt müßte biefeS ©ebidjt ftammen, menn es mirflid) nidjt 
üon ßonrab üon Sürjburg, fonbern üon einem unbefamtten ©djüter 
besfelben Ijerrüfjren follte. §>iefür fprid)t junädjft fdjon ber Um* 
ftanb, baß mir biefeS ©ebidjt nur aus einer §anbfdjrift beS XIV. 
3af)rl)unberteS fennen. Sin SWadjaljmer fyatte Sonrab'S unüoüenbeten 



Xfyeobor üon Nebenan in £ujeru, wo aw$ ba8 ganje ©ebidjt abgebrndt, 
fowie baSfelbe eingefcenb unb fritifö befproä^en iß. Au« biefen beiben gebie- 
genen 9lbfyanblungen ftnb auä) bie obigen 2)aten entnommen. 

tn ) 51. #enne t>. ©arganö, bie (fogenannte) Älingenberget (S^ronif, 
n>ie fte ©c^obofer, £f<$ubi unb Änbere benü^ten, mit parallelen JeTau«ge- 
geben 1861, @. 25. — (Stmüller, bie beiben aiteftat 3a^rbü*cr ber ©tabt 
3üri*, 58. 

,#4 ) „Pugnam" flatt „predam" $at ©ominicu* XWubi, Slbt t>on 9Wuri, 
in feinem SBerfe: Origo et Genealogia comitum de Habsburg, Ed. II. 
1715, p. 128-129. 

aos ) ©ie^e Dr. $&. »on Sieben au, „Clipearius Teutonicorum", p. 
10 — 11. 

106 ) ©artfd;, Äonrab *on SBürjburg, ©. 10. 

107 ) Pfeiffer, ©ermauia XII. 28. 

108 ) 33ergl. ben i»a4m)eie bei ©artfdj, äonrab t?on SBürjburg, <&. 
420 unb 428. 

109) 3 ur ©affenfunbe, Cueblinburg unb Seipjig 1867, VII. 
no ) ©päd), Conrad de Wurzbourg. Revue d'Alsace 1866. 



Ütrojancrfrieg fidjer erft na^ beS 5)ic^terS lobe, 1287, ju ®u 
fid^t befommen fönnen. 

335ir ^aben biefe längere Ausführung beS 5Wac^meifeS be« 
J)of)en SllterS beS Clipearius Teutonicorum üon SWeifter ßonrab 
üon 3Rure, baS mithin baS Sftefte SBappengebic^t £)eutfd)(anb$ ift, 
beS^alb l)ier mieber^olt 111 ;, meif bamit au^ ermiefen ift, baß bas- 
fefbe bie attefte Sefdjreibung beS ffabsburgifc^en ©tammf^itbe« 
bringt, mie er feit feiner 9tanat)me beftanben t}at. 

Die befannten ©ebi(^te üon £rirjefin unb Ulric^ üon 8ia> 
tenftein, bie 9?etm^ronif Dttofar'S, bie fdjon ermähnte Älage eine^ 
unbefannten Dieters um ben SDlinnefänger ©raf SBernfjerr VI. 
üon $ouberg, meiter bie 3Bappenbi4tungen (SReben) ^cter ©utf>eit* 
mirts finb alle üiel fpateren Datums. 

2luf 3finc^ unb bie mit biefer ©tabt in üielfadjer Sejic^ 
^ung fte^enbe Umgebung fd)eint biefeS ©ebic^t ßonrabS ü. SDhire, 
baS mobt mie anbere SBerfe bcs gleiten 31utorS als Seljnmttef 
an ber ©tiftsfc^ule unb anbermarts gebraust mürbe, nid^t o^ne 
©influß geblieben ju fein. 35ic(lei(^t trug gerabe biefeS ®ebid)t 
baju bei, ben ©inn für f)era(bif ju medfen. 35?ir erinnern an bie 
Ijcratbifcfjc SluSfc^mflcfung ber maneffifc^en i?ieberf)anbfd)rift, an bie 
fogleic^ ju befpredjenben SBappen im §aufe gum tfodj 11 *), foroie 
an bie fogenannte 3ßr%r SRoüe 113 ), an bie mit SBappcn ge^ 
jierten jflrid)erifd)en 3a()rbücf)er lu ), an bie Sappen ber Waffen* 
gefaxten fionig SRubolf's I. in ber granjisfanerfirdje in 3«^ "*), 
an bie Sappen im Sturme ju ßrftfelben l16 ) , in ^o^enrein, 
Salbegg, §ifefirc^ unb ©t. Urban. 

Unter ben SBappen, bie an ben fenfredjtcrt $lai)tn ber 
Decfenbalfcn im ©aale beS $aufeS „jum %oij" in SMd) ange* 
bracht maren, befanb fic^ aud) baS ©appen bcs Kaufes |>absburg, 
unb jmar jmeimal, als baS 58. auf bem britten ©äffen unb ba$ 
92. auf bem üierten ©äffen. Die ©efammtja^l ber Sappen, Don 
benen üor üicrjig 3a^ren noc^ 162 erfennbar mareit, betrug min* 
beftens 185 unb l)öd)ftenS 200 ©tüd. Das Selb bes erft bejeia^^ 
neten l)absburgifd)en ©d|ifbeS (58) mar burc^ bie ?ange ber 3^^ 
fo üerbfidjen, baß es mie meiß ausfal), aber gemiß urfprüngli^ üon 
gelber ftarbe mar. 9luc^ biefe Slbbilbung bes ^absburgifc^en ffiap* 
penS ift eine feljr alte, ba §einrid) 3cöer * Serbmüller in feiner 
2lbl)anb(ung w bie ^eralbifdie SluSfd^müdung einer 3üric^eri}^en 
SRittersmo^nung" 117 ) ©eite 110(6) genau nadjgemiefen ^at, baß 
bie fyeralbiföe Decorirung beS ©aales in bem 3al)re 1305 ober 
1306 erfolgt fein, muß. 

Die Sappen maren mit Seimfarben gemalt unb fefyr rol) 
unb ffüd)tig ausgeführt, bergeftalt, baß fogar bie ©röße ber üer* 
fc^iebenen ©c^ilbe ungemein üariirt, mie fid) aus ben erhaltenen 
Durd)jeid)nungen unb neueften SSergleic^ungen ergibt, unter btnen 
fotd)e bis gu 32 Zentimeter §5^e unb 254 SNillimeter breite, unb 
mieber fold)e üon nur 24 ßentimeter $o^e unb 18 (Zentimeter 



,u ) Dr. 2$eobor üon ?ieBenau, Clipearius Teutonicorum ©. H. 

lta ) 2Kitt&eilungen ber antiquarifd>en ©efeUfä^aft in 3ürt(^ 1874, $<ft 
XXXVIII. 

,1S ) 2)ie 5öappcnrotte üon 3ürte$, ein ^cralbif^e« 2)en!raal be« 14. 3ajr« 
^unberted, ^eraudgege6en t>on ber antiquarifc^en ®efeflfd)aft in 3 üric ^ 186 °- 

lu ) %. «äpenne ü. @argan«, Älingcnberger S^ronit 1-2, baju bie 
SBappen ber Äampfgenoffen tfönig 9eubolf« I. im @t ©aller <Sobe$, Ib. 32. 

,IS ) $5geltn, 3)a« atte 3üria) @. 49, jmeite «u«gabe ©. 48. - 
gegtbuid Xl^ubi'ö Cbronicon helveticum I. 187, ftote a au« fta^n'6 
e^ronit, »ergl. baju ©ogel, @üg Xfc^ubi @. 103 — 109, 268 ff. 

,I(J ) 3liqeiger für föwetjertföc ©ef^tc 1875, @. 97 — 101. 

m ) 2Wttt(ietlungen ber antiquarifd)en ©vletti^aft in 3üric^, ©b. XVIII. 
«eft 4. 



105 — 



Srcitc fid) befinbeu. Die äußeren Umriffe be« ©djilbe« unb ber 
Figuren finb mit breiten fdjmargen Öinten gegogen; bie ©appen* 
totere etma« meniger fätanf al« biejenigen ber berühmten ffiappen* 
rolle in ber Büri^er ©tabtbibliotljef, geigen große 2lef)nüd)feit 
mit benen 3ürid>erifd>er gamilienfiegel au« ben 3af)ren 1290 bis 
1320. Die ©tylifirung ber Figuren ift im allgemeinen froftig 
unb gut fjeralbifd) U8 ). 

SEBir bringen in ber Seiloge (Jafel I) ba« Sßappen $ab«* 
bürg (ba« SWr. 58) au« bem fwufc „gum ?oc§" in nafjegu natür* 
tiefer ©röße, nad> einer $aufe, bie mir ber ©efalligfeit be« £errn 
Jpeinrid) 3cücr-9Berbmüüer öerbanfen, ba eine Reparatur im be* 
jagten $aufe fürglid) eine, 2lngaf)l biefer ffiappen mieber gum 
9Sorfd>eme brachte unb bie üKöglidjfeit gemährte, einige SBappen 
gu paufen, anbere genauer ju getanen , unb einen großen Ütfjeif, 
ungefähr ein Drittljeit, nad) ben öorljanbenen ©puren mit ber bor* 
ermahnten ^ubtication ju coöationiren. 

Diefe SBappenabbilbung geigt ben ljab«burgifd)en 8ömen in 
ber ftrengen einfachen gorm be« bamaligen fjeralbifdjcn ©tljle« 
ofyne ftronc, 3unge unb Tratten, bie erft fpäter, nrie mir bie« 
fdjon bemerft fjaben unb nod) meiter fel)en merben, fjingugefommen 
fhtb. Der £öme ift einfach rotf) im gelben Selbe, bie fdjmarge 
Ötnie, meiere ba« SBappenbilb umgrengt, ift nur ber Slufriß ber* 
felben, mefdje« gugteid) aud) gur 2(bgrengung be« Silbe« üom gelbe 
unb gu einer 8lrt t)on ©djattirung bient. 

Da« ®etb be« ©djilbfelbe« mar bei SWr. 58 faft gang Der* 
blaßt, fo baß e« mie meiß au«faf), mäfjrenb e« bei 3lx. 92 nod) 
gut erhalten unb beutlidj erfennbar fid) geigte. Ueberfjaupt mar e« 
bei biefen SBappen, fclbft bei jenen, bie fonft gut erhalten finb, ba 
fic im Saufe ber 3afjrl)unberte üie(}ad)en fdjabtidjen (Sinflüffen aus- 
gefefct blieben, ntrfjt gang leicht, bie Farben genau gu unterfd)eiben. 

Die ber 3rit nad) gunädjft fofgenbe 9lbbi(bung be« Ijab«* 
burgifdjen ©tammmappen« in färben ift bie in *er fogenannten 
3ürid)er Wolle, unb gmar erfdjeint ba«felbe ^tcr guerft tmlfftänbig, 
b. % mit §efm unb Sfeinob. ß« ift in biefer älteften beutfdjen 
2öappcnfammlung , beren @ntftefjung«gett gmifd)en biedre 1236 
bi« 1347 fällt, at« 34. abgebilbet ll9 ). (5« geigt im gelben 
gelbe ben rotten Somen, gleidjfall« of)ne Krönung, 3unge unb 
Stallen, nur mittelft einiger fdjmarger gtnien etma« fcfyattirt, unb 
gegen ba« Selb be« gelbe« abgegrengt, mie mir bie« aud) bei 
Dielen anberen Sappen biefer Wolle fefyen. Sluf bem £efme er* 
fdjeint ber rotlje 8ome be« ©djilbe« mad)fenb unb in bie rotfje 
Derfe übergefjenb. Der {Rüden be« gömen ift bi« über ben Sopf 
gur 2fagenl)öf)e mit einem meißen, mit ^Jfauenfpiegeln befefcten 
&amme öergiert. Die garbe be« Äamme«, meiß, ift auffallenb unb 
tommt nur f)ier in ber %Mtyx Wolle bor, ba fic fonft rotf), feljr 
feiten gelb ift. S3on einem Ueberfef)en ober unabfid)tfid)en SEBcg* 
laffen ber Semafung fann nidjt bie Webe fein, ba merfmürbiger 
ffieife faft alle Äämme ber Äfeinobe ober fammartigen Jpefmgier* 
ben in ber SBappenrolte öon %M6) farbfo«, b. i. meiß, finb. ©n 
Umftanb, ber unfere« SBiffen« bi«f)er öon feinem ber gafjlreidjen 



llf ) $emri($ 3ellet.©erbmüUer a. a. O. ©. 108 (4). 

m ) 2)ie ©appenrotte öon 3üri($. Sin ^ralbif^e« 2)en!mal be« 
14. 3a$r$unberte«. ^eraudgegeben tum ber Bntiquariföen ©efeßf^aft in Süxid) 
1860, ©. 7 u. £afel II. — Dr. gürfl griebric^ Staxl gu $o&enIo&e-ffial- 
benburg, ber fa^funbige unb berufene $rop$et be« in ber 3tt*i<$er Äotte 
niebergelegten ^eralbifd^en Qtoangeltum«, iß ber Meinung, baß bie <5nt» 
ße^ung«jeit nodf früher, in ba« (Snbe be« 13. 3a$r$unberte6, fällt, ^rofebem 
wfirc fte no$ hnmer jünger, a(« ber Clipearius Teutonicorum. — Sir 
bringen ba« Sappen $ab«burg auf Xa\d II , gig. 5 , genau na6) biefer 
9totte faefimilirt. 



i /m _ 



Bearbeiter unb Senner biefer Sappenrolle meber ermähnt, noc^ 
erläutert mürbe. (©ief)e Jafel II, gig. 5.) 

Die ber 3«tfolge gemäß gunädjft fommenbe, menigften« t^eil^ 
meife erhaltene Slbbilbung be« ^ab«burgifc^en ©tammfdjifbe« ift jene 
in ber ehemaligen Äfofterfirc^e gu ^önig«felben im (Santon 9largau. 
Dbmo^l bie Äirc^e fammt Gljor unb Dier ältären üon Sifc^of 3o^ 
^ann öon ©traßburg am 7. gebruar 1320 unb am 12. ©eptember 
1330 ber gmeite für bie (Slariffen beftimmte (S^or fammt gmölf 
Slltären, gemeint würben, fo bflrfte boc^ bie gertigftellung ber in* 
neren 2fa«fd)mücfung unb in«befonbere bie Anfertigung ber f)err* 
fielen ®fa«gema(be erft in ben ©eginn ber gmeiten $älfte be« 
14. Oa^r^unberte« , b. i. in bie 3abre gmifdjen 1358 unb 1364 
fallen, ba alte 9ßaf)rfcfyeinttd)feit bafür fpric^t, baß ba« ftlofter 
Äonig«fe(ben ba« foftbare ©efc^enf ber ©la«gemälbe unb ber inneren 
$olt)d)romirung ber Königin Slgne« öon Ungarn unb bem pradjt* 
fiebenben f)ergoge Wubolf IV. öon Defterreid) gu öerbanfen ^atte 120 ). 

2lud) 9Ä. Herrgott I91 ) machte fc^on geltenb, baß biefe ®fa«* 
gemälbe gmifdjen 1358, mo f)ergog Sllbret^t IL, unb 1364, mo 
Königin 3lgne« ftarb, Dotlenbet morben fein muffen, mal ber 
Xobe«tag be« Elfteren genannt fei, ber ber tfefeteren aber nic^t. 
Die 3citbeftimmung trifft in ber Iljat aud) mit bem ©d)luffe gu* 
fammen, melden man au« ber gorm ber auf biefen genftern Der* 
geidjneten 2lrd)iteftur gießen lann. 

f)err Dr. SEfjeobor öon Siebenau bemerft in feiner eben er* 
mahnten Slb^anblung über ba« Älofter Äönig«felben im N Jlad)tragc 
©eite 2—3 über bie Semalung be« (S^ore« golgenbe« : 

rr 9fterfmürbiger unb beffer erhalten finb bie poltjdjromen äe^ 
malungen an fämmtlidjcn ©d)lußfteinen be« (i^orgemölbe«, btc )\d) 
auf bie anftoßenben £f)eile ber ©cmölberippen au«be^nen. $ier 
finben mir golbene Slattgeminbe auf blauem unb rotfjem (^runbe. 
Die ©djlußfteine finb abmed)felnb mit ^übfe^en Wofetten oergiert 
(Jafel 39, gig. 2—4) ; auf einem biefer ©d)(ußfteinc ift in etmae 
fteifer Haltung ber Salvator mundi in Welief bargeftellt (Ib. gig. 1). 
Ueber biefem festeren finbet fic^ auf rotfjem Wrunbe ba« 3öappen 
be« beutfdjen Steige«, ber fc^marge 9lbler im golbenen gelbe, oon 
bem aber leiber ber Sopf nidjt me^r erfennbar ift; über bem 
©d)i(be gie^t fic^ in fdjön nergierter 3!Kaju«fef bie Onfc^rift f)in: 
nKex Albertus«. 

„Da nun biefe 3nfd)rift, bie erft im Sluguft 1869 öon §m. 
Dr. gerbinanb Heller öon 3ürid) entbeeft mürbe m ), fit^ unmittel- 
bar über bem grontaltar befinbet, fo ift e« ungmeifel^aft, baß ^ie* 
mit bie £obe«ftätte Äonig ä(bred)t T « begegnet ift. Denn nac^ über^ 
einftimmenbem 3*ugniffe ber gleic^geitigen ßf)roniffd)reiber mürbe 
bie Äirc^e in S6nig«felben öon ber Königin (Slifabet^ auf ber 
£obe«ftätte i^re« feiigen ©ema^l« erbaut." 

„2luffallenb ift bie ffia^rne^mung, ba^ ber 3Kaler nur bem 
(Sffect gu Siebe fic^ Slbmeic^ungen öon ben f)eralbifc^en Jincturen 
erlaubt, mal>rfd)einlid) nur gum Öe^ufe eine« rf)t)tt)mifd)eri garb* 
mec^fel«. Da« ©tammmappen ber ©rafen oon $ab«burg ift biefer 
rein millfürlidjen {Regel untermorfen; benn ftatt be« rotten 86men 
mit ben blauen ©eljren (?) in golbenem gelbe, fef)en mir (£af. 39, 
gig. 3) einen fdjmargen 86men in golbenem gelbe — fetymarg, meil 



"•) ©ie^e Dr. Sfceobor Don Siebenau, Oef^tcbte be« Älofler« Ab" 
nig«felben in ben ®<$tt>etjer ©(üttern für ©iffenf^aft unb Äuiifl, ?ujern 1868. 
unb: 2)a« Älofler Äönig«felben r gef^i^tli^ bargeftellt ton $fyeobor von Sie- 
benau, tunfigef$i$t(!$ toon SBtl^elm iübtt, ^eraudgegeben toon ber Hnti. 
quarifc^en ©efeüf^aft in 3ttri$ 1867, e. 16 unb 19, begte^ung«»eife ©. 50. 

'") Monumenta Domue Aastr. III. 1, 25. 

1W ) Sergl. ben $eric$t im «ngeiger für f^weigerif^e 9tttert$mn«fonbe 
3üri(^ 1869, 9ir. 8, @. 81. 

14 



— 106 



baS SLfttttclftM beS (Gurtes, auf bcm ber ©d)ilb ruljt, vott) gefärbt 
ift. Cffenbar flammt bicfc Uebermalung aus einer $eit, mo man 
in SönigSfelbeu mit ber 43ebeutung biefer 38?appen ntdjt mefjr feljr 
oertraut mar ; aus einer 3eit, mo bie |)era(bif in unferen i'auben 
ifjrc frühere 33ebeutung tängft eingebüßt f)atte." 

„£>af$ aber mirflid) nur oon einer fpäteren Uebermatung bie 
SRebe fein fann, ergibt fidj aus ben alten ©djilbformen unb ber 
fdjönen SDiajuSfelfdjrift über bem 9ieid)Smappcn. 3)agu fommt nod), 
ba£ an bem aus bem ?angfd)iffe in ben ßljor füfyrenben Jriumpf)* 
bogen fid) Spuren einer älteren SWalerei ftnben, mefdje (Sf)riftuö 
gmifdjen ben oier ßoangeliften barftellt, über meiere fid) tfyeilmeifc 
eine gmeite fpätere Semafung fyingieljt." 

£)ies bie 23emerfungen Dr. 3Jf)eobor oon gicbenau'S ,23 ) über 
bie Ijeralbifdjc SluSfdjmücfung beS SljorcS. 

5tteben bem IjabSburgifdjen ©tammfdjitbe erfdjcint andj nod) 
ber öfterreidjifdje 33inbenfd)i(b unb baS SBJappen Ungarns, baS 
$atriardjen*£reug im rotten Selbe, auf ben ®cmölbfd)luj3ft£inen. 

©ir muffen aufrichtig geftefjen, baß uns biefe angebliche 
l)cra(bifd)e ßonceffion „gum öefjufe eines rl)t)tf)mifd)en garbem 
medjfels" fefjr auffällig mar, ba fid) bie iperalbif in jenen Beiten 
inSbefonberc niemals ju einer fofd)en 9iad;giebigfeit oerftanben Ijat. 
£>od) ba and) bie beigegebene Jafel in ber £f)at ben rotten unb 
fdjmargen Sömen im golbenen ©djilbe beutlid) gur Slnfdjauung 
bringt, fo fjaben mir uns erlaubt, £)errn ©taatSardjioar Dr. £f)eo* 
bor oon tfiebenau in 8ugern bireet fdjriftfid) um gütige Slufflärung 
über biefen bunflen Ijeralbifdjen ^unft gu bitten, melier and) bie 
befonbere (9efä(ligfeit l)atte, nadjftefycnbc Berichtigung beS iu 
Obigem ganj irrig bargeftetiten ©adjoerljaftes mitgutljeilen m ), mo* 
burd) auf einmal biefe Ijeralbifdjen Cmriofa in Sfticfyts oerfdjminben. 

Dr. üon Siebenau fdjreibt: „35er alte ©prud): habent sua 
fata libelli, ermaljrte fid) and) an meinen ÄönigSfelben. Die 
garbenbrud'tafetn maren burd) ein 23erfel)en ber Drncferei auf bie 
munbertidtfte Seife cotorirt. 35ergebtid) machte id) gur ^tit ben 
^räfibenten ber 2lntiquarifdjen ®cfetlfd)aft in 3ürid) auf oerfdjie* 
bene ftef)ler aufmerffam; oergeblid) oerfangte id) bie Original 
aufnahmen ber Silber. 3d) erlieft nur fd)led)tc ^robebruete, gu 
benen id) ben £eyt fdjreiben fotfte. 2BaS id) erreichte mar nur, 
t>a$ baS ungarifdje Sappen nid)t me^r blau colorirt mürbe, t>a§ 
ber JReidjSabler nid)t nur ben „^eiligenfdjein" , fonbern — mas 
id) gar ntrfit mollte — and) nod) ben „ftopf oerlor". Die ^ßro^ 
teftation gegen ben „fdjmargen 8ömen", ber in SönigSfelben 
gar ntdjt gu fefyen ift, Ijaff nidjt; ber &tid)mx beljarrte bar* 
auf, ber eine 8öme fei fdjmarg. ©o mußte id) meine 3^ctfel unb 
öebenfen in ber ?5orm ber $t)potf)efe auSbrüden, baß biefer 33er^ 
ftoß burc^ eine fpätere Uebermalung :c. entftanben fei." 

©o oiel $err ©taatsarc^ioar Dr. oon Siebenau, morauS ^er^ 
oorge^t, ba% bie ber obeitirten ^ublication beSfetben über baS 
Älofter tönigSfefben beigegebenen 3(luftrationen (£afel 39) gang 
unguberläffig, mithin 2lbbilbungen in felbft neueften Serien be* 
mä^rter gorfc^er an Ort unb ©teile nur menig glaubmürbig finb, 
um mie oiel meniger jene in älteren Serfen, insbefonbere beS 
öorigen 3a^r^unbertS. 9?ur erfd)einen biefe lefeteren irrigen, oft 
mißoerftanbenen, ober bodj ©pätereS in oiel ältere Denhnale hinein* 
öerfefeenben 2lbbilbungen um fo bebauertidjer, ba oft bie Originale 
feitljer fpurloS oerfc^munben finb. Sin fofdjes öemanbtniß t)at es 



»") «. a. D. im WaÄtrage <3. 2—3. 

lu ) greiften M $tvxn Dr. I(?eobor t>. ?ie6enau ddo. ^ujem 
ben 12. «uguP 1882. 



mit ben GHaSgemälben ber ehemaligen ftlofterfirc^e gu Äönujöfel* 
ben, ba nur bie im ßljorc noc^ ermatten finb, mä^renb jene im 
eigentlichen ©d)iffe ber Äirdje, metc^e Sappenabbifbungen enthalten 
fyaben, im Saufe ber &tit gerftört mürben m ). Die im (Sfyore nod) 
erübrigten ÖHaSgemälbe, obmo^l fie bie Slbbilbungen mehrerer öfter* 
reidjifdjer ^ergoge unb ^ergoginnen enthalten , a(S: §erjog Veo^ 
potb I., t 30. September 1326, ^ergogin Satljarina (audj (ilija* 
bet^ genannt), geb. (Gräfin oon ©aüotjen, f 1336, §ergog ^einrid), 
f 1327, <pergog 2l(bred)t IL, f 1358, Sönig 9tubolf (III.) oon 
Söljmen , f 1307 , §ergogin 3o^anna , geb. Gräfin üon ^Pfirt, 
f 1351, ^ergog tfeopolb III., f 1386, finb mit Sappen nidjt 
gefd)mücft. 

Wad) 3Karquarb ^errgott ,26 ) ^aben fid) aber fo(d)e, mie fc^oit 
ermähnt, auf ben früheren gemalten genftem beS ©Riffes ber 
Hirc^c befunben. Stuf benfclben follen fic^ auc^ ftönig 9tubolf I. 
unb beffen ©ofjn Sönig 2ltbred)t I. in'fnienber ©tellung mit ^ronc 
unb l)crmelinberbrämtem ^urpurmantel befleibet, abgebitbet gemejen 
fein, unb in ber Sftäfje beS ©obenS , auf meldjem bie dürften Inieen, 
oome baS 9ieid)Smappcn, ber einföpfige f^marge 3lbter in (Mb, 
unb hinten baS Sappen $ab$burg , unb gmar ber rotfye ihm 
im golbenen gelbe, t)ier fc^on blau gefrönt, begungt unb beroefjrt, 
oorgefunben ^aben. Dod) reprobucirt iperrgott biefe Darfteüum] 
nic^t etma nac^ ben Originalien, bie gu feiner 3^it fc^on gerftört 
maren, fonbern oielmef)r, mie er felbft bemerft, nac^ einer älteren 
3eid)nung, ans bem Slnfange beS oorigen 3a^r^unberteS ftammcnb; 
man fann bemnad) aud) biefen Slbbilbungen burc^aus fein &cxoii\t 
beilegen unb etma baraus ben für ben ©egenftanb unfercr 3lfc 
^anblung mistigen ©^tuß mit Seftimmt^eit gießen, baß fc^on um 
bie s JKitte beS 14. 3af)rl)unberteS , ber Gntftef)ungSgcit ber frag-' 
lidjen GHaSgemälbe, ber ^absburgifd)e Söme blau gefrönt unb mit 
eben fofdjer 3"nge unb prallen, geführt mürbe. 

9?ebft ben Vorgenannten merben nod) als auf ben ®(ae= 
fenftern oergeic^net ermähnt: ßlifabet^ oon @örg<£irot, ©ema^lin 
Äönig Sllbre^ts L, ©tifterin beS ÄlofterS, Äönig 2lnbreaS wn 
Ungarn unb beffen ©emafjlin SlgneS oon Dcfterreid), ^ergog 9tu> 
bolf oon 8otl)ringen, ©o^n £>ergog griebridj'S unb ber ^)ergogin 
(Slifabetl) oon Oefterreic^ , §ergog £einrid) ? S oon Defterreic^ ®e^ 
ma^lin (Slifabett) ©räfin oon 2?irneburg, §crgogin Slifabetl) oon 
^ot^ringen, §ergog Otto oon Defterreid) unb cnblic^ nod) §ergog 
SRuboff IV. oon Defterreid) (f 1368), 

'©aS ^cnfter, morauf Äönig 9iubolf I. abgebilbet mar, foli 
bie Unterfc^rift getragen l)aben: Anno Domini 1291 I. Idus Au- 
gusti obiit D. D. ßudolphus Hex Korn. Pater Domini. Alberti 
Reg. Rom. — SÖJarquarb Herrgott gie^t aus bem l>orfommen 
oon fd)on arabifc^en 3^ni in biefer 3nfd)rift, bie übrigens ber 
tljatfäctylidjen Chronologie nic^t entfprid)t, ba Sönig SRubolf I. am 
15. 3uli 1291 ftarb, ben feinen früheren richtigeren 3$ermutl)un< 
gen miberfprec^enben ©c^lu^, baß biefe genfter erft im 15. 3af)r* 
^unberte entftanben fein muffen, ba früher bie arabifdjen 3iff crn 
in ÜDeutfdjfanb nic^t oorfamen. ®em ift aber nidjt fo, ba folefce 
3iffern fd)on ©nbe beS 12. 3af)rf)unberteS in Italien im ©e< 
brause maren unb fic^ im £aufe bes 13. 3a^unberteS nadj 
©nglanb unb Deutfc^lanb oerbreitet Ijatten l27 ). 



tts ) 3)ie ©taögemälbe im (£&ore ber Äirt^e gu Äönig«felben, betrieben 
v>on Sil^elm Cübfe. #erauegegeben toon ber 3lntiquartf^en ©efettf^aft in 
3üric$ 1867. 

n6 ) 3n feiner Pinacotheca 2afel XVI., iRr. 2, ftegu ben ^ejt III. 
e. 13. 

nl ) S'ieue« Je^rgebäube ber 2>iplomatif, IL 8uc^ 4. $auptfrücf, §.115, 
tlnjeiger für Äunbe beutföer ©orgeit, 1871, 9lr. 9, <2>. 260 ff. 



— 107 — 



£rier jci ftlcid) and) bes JKeitcrftanbbilbeS ftönig 9hibolf S I. 
im aJiünftcr gu ©trajgburg erwähnt, toelc^cö 33iftf)of tfonrab im 
3af)re 1291 in 2luSfüfjrung bes im Vereine mit bem töatfje ber 
Stabt gefaßten SefdjluffeS, bie ©tanbbilber ber nm ©tra&burg 
oerbienten Könige, gleichwie bie ber Sönige ßlobwig I. nnb Dago* 
bert I., gur Erinnerung für bie Sftadjwett an ber ©timfeite bes 
ÜÄünfterS aufftetten gu (äffen, errichtete unb baS gu feinen Raupten 
einen gefpaftenen ©du'lb, redjts ben einfachen SKeidjSabler, linfs btn 
fjabsburgifäen 8öwcn ofyne Ätone aufweift ,Q8 ). Diefe urfprünglidje 
©tatue fott tum ber §anb grwin'S t)on ©teinbadj, bes (Srbauers 
bes ©trafcburgcr 2RünfterS Ijergerüfjrt fjaben. 3)icfeS ©tanbbttb 
tourbe jebod) wäljrenb ber frangöfifetyen SReoolution gu Snbe bes 
vorigen 3al)rl)unberts gerftört, ünb ift baS gegenwärtig im Straß* 
burger 2Künfter befinbfid)e ©tanbbilb nur eine 9?ad}af)mung be$ 
atten aus jüngfter 3eit. 

Stuf bem ©rabmale Sönig SRubotf'S öon ^absburg im Dome 
ju ©pcier, baS and) öon ben ftrangofen im 3af)re 1689 ger* 
ftört tourbe, in SSertuft gerietlj, fpäter wieber entbeeft unb, wenn 
and) nid)t gfücfttdj, reftaurirt würbe, befanb fiel) bie ?$igur Äönig 
SRubolfS in 8ebenSgrö§e in©tein gefyaueu unb potyetyromirt, an* 
getfyan mit ben 3nfignien feiner fönigüc^en SBürbe. 

9iad) einer in ber Slmbrafer * ©ammfung (iefct IL ©nippe 
ber funftyiftorifdjen ©ammtungen bes Gittert). ÄaiferljaufeS) gu 
Sien befinbtid)en 2lbbilbung biefeS ©rabmates, welche« gur £eit 
Äaifer ÜJiajimitian S L unb auf beffen Sefefjf Dom SDJaler 36rg 
äölberer um ben ^Jreiö Don 7 ©ulben angefertiget würbe, war 
auf bem ÄönigSmantel gu beiben Seiten ber s JKantc(fpange in 
ftorm mm ©fliegen baS SBappen Jpabsburg, in ©etb ber unge* 
frönte rotfje ßöwe, angebracht. 

Die ©tatue töubolfs üon ^absburg im ©eiben^ofe gu Safet 
ift f)ier nicfyt in 33etrad)t gu gießen, t>a ber im gefdjmatflofeften 
3opfftt|t bes oorigen 3af)rf)unberteS gematte §intergrunb biefer 
©tatue, weiter SBappen entlieft unb ben bie Jlbbilbung in ÜÄ. 
£>errgott'S Pinacotheca Tom. III , Tab. XV, 9?r. 1 geigt, eine 
neue Butfjat »ar, ro^er and) §errgott'S firitif hierüber entfällt. 
Die^e Üßalerei befteljt übrigens gegenwärtig nitfjt metjr m ). 

3luf bem ©rabmale ber Äönight Stnna, früher ©ertrub, 
gebomen ©räfin öon $ol)enberg nnb £>aigerfodj, ©cmafytin Sönig 
9?ubolf'$ I., geftorben ben 16. Februar unb begraben ben 19. äßarg 
1281, gu öafet im (Sljore bes SDiünfterS, befinbet fid} ber einfache 
rutgefronte Ijabsburgifdje 8öwe in ©tein genauen, wetzen 85wen 
fie aud) abwec^fetnb mit bem einfachen 9teic^dabter in ifjren 
©icgetn führte 130 ). Und) auf bem Soenotap^ Äönig« Sltbrec^t I. 
im ftlofter gu SBettingen befanb fid) nur ber einfache ungefronte 
8öwe im ^aböburgifc^en ©appen angebrarfit ,3t ). 9ltte^ Setege ^ie* 
für, baß bie befprodjenen angebtieften Stbbitbungen oon ben ®ta«* 
gcmalben im ©djiffe ber ehemaligen Stofterfircfte gu $önig$fetben 
bei 3W. Herrgott a. a. D. unrichtig fein bürften. 

1M ) 3oOanni« 2)anicliö ( Bd)'6p\V\ni: Alsatiaillustrata, Colmar 1761 
II. Tom. Alsatiae germanicae sectio seeunda genealogica-historica Cap. IV. 
§. CX1II. pag. 518 unb tab. I., ftr. ü. 

m ) (Jbuarb ^i«, 2)ie @tatue töuboff« öon ^ab«burg im Reiben* 
Ijofe ju Safel, in ben 2Rttt&etlungen ber l l (Senttalcommiifion gur (Srfor* 
fc^ung unb (gr^aitung bev «aubenfmale. XVII. 3a^rg. Sien 1872, ©. 64 ff. 

,so ) 3o&ann griebric^ ^> erbfter, ^anbiung t>on mn\% $Rubolf T « 
Oema^Unnen in ben (5arl«ru&er nütjli^en ©ammtungen 1758 II. 12. <&ti\d. 
3). @(^ott r 3urifiifi$e$ 2ßo(^euMatt 1772, I. Xi). S. 118. 

2)afi ertcä^nte ©rabmat ber Königin 2lnna betreff enb, fei bemerft, 
bag ba« urfprüngli^e im 3a$re 1356 in golge Srbbeben« jerftört, baib 
darauf aber ein neue« errietet »urbe. 

,SI ) Martin © erber t, Taphographia. 



9lur ein ÜJJoment fpridjt für bie 9iid)tigteit biefer alten 3rid)* 
nungen, namtic^ bad, ba{$ bie Criginat-Wtaögemätbe com ^)cr* 
goge 9tubotf IV. im SJcreine mit feiner laute Königin 2(gne« er* 
wiefenermafcen gefpenbet würben, unb biefer £ergog, wie wir oben 
bei ber 33efpred>ung ber ©ieget gefe()en ^aben, ber erftc war, 
ber ben ljab$burgifcl)en t^öwen frönte. ß$ wären bemnac^ auc^ bie 
9lbbitbungcu, bie und Herrgott Don biefen $ta$fenftern bringt, 
oon boppettem 3ntereffe, wenn fie nachweisbar richtig wären, ba 
fie ben für unfere Slbfjanbtung wichtigen unb eingigen Öeleg tie* 
ferten, baß f)ergog 9?ubotf IV. auc^ ber erfte war, ber bem tföwen 
feinet ©tammfdjitbeä blaue 3^9^ un> Tratten unb eine blaue 
Srone gab. £)od) wiberfpric^t biefer Stnna^me ber Umftanb, ba§ 
lange nac^ §ergog $Rubolf ber ^absburgifc^e 8öwe gelb ober rotl) 
unb nid^t blau gefront unb bewehrt üorfommt unb bie blaue #arbe 
ber Sratlen, Bunge unb itrone erft in ber gweiten ^ätfte beS 
15. 3al)rl)unberte$, affo ^unbert 3a^re nac^ SRubolf IV., in be^ 
ftänbige Uebung fam. 

6S fc^eint bieS trietmetjr ein eben foldjer 3rrtf|um bes &tid)* 
ners, wie i^n $an$.3afob Jugger im „(S^renfpieget beS §aufeS 
SDefterreic^", ©cite 8, begangen ljat, inbem er in bem bort ab* 
gebitbeten ©ieget beS nadjmatigen romifc^en SonigS 9?ubotf I. 
als Sanbgrafen im Glfag oom 3at)re 1273 ben ^absburgifc^en 
ßowen gefrönt barftetlt ,3!l ), worüber wir fdjon bas ^iä^ere bei ber 
Sefpredjung ber tjabsburgifc^en ©ieget erwähnten. 

Die Detfptatte über ber ©ruft ber ©rafen Don Ät)burg unb 
ßengburg ^absburgifc^en Stammes in ber ehemaligen Sirene bes 
9?onnenftofterS gu ©djönts weift wo^t nic^t baS gange Ijabsbur* 
gifc^c' SBappen, aber ben ljabsburgifcfyen ^etm auf, ba, wie wir 
früher bemerft, biefe ©rafen baS ^absburgifc^e ftteinob auf ben 
fyburgifdjen ©d|ilb festen. 1)er wadbfenbe 8öwe ift ungefrönt unb 
ge^t in bie ^etmbetfe über, ber tainm ytbod) ^at eine gang ab* 
weidjenbe gorm, ba er fid) nur oon ber 2lugenljöf)e beS Söwen 
bis gum §interfopfe gegen ben Warfen gu erftredt unb mit fünf 
öon einanber abftefjenben ^ßfauenfebern gegiert ift, fo baß baS 
©ange wie eine bis gum Waden bes tföwen reid)cnbc große Srone 
ausfielt, falls bie bei 3K. Herrgott „Genealogia Augustae Gentis 
Habsburgicae 44 , L, lib. V, cap.V, p. 261, §. II, gelieferte 3cic$* 
nung biefer ©ruftptatte richtig ift. Die ©cutptur muß obermäl)nter 
3eic^nung nac^ aus bem 15. 3afjrt)unberte, unb gwar gleich aus 
bem anfange besfelben, ^errü^ren, ba befanntlid) ber te^tc ©raf 
öon fttyburg ^absburgifc^en ©tammes, ögno, 1415 ftarb. 

2luf bem ©rabmate ber brei ätteften ©öfjne beS §ergogs (Smft 
bes ßifernen unb ber Gimburgis öon SDJaffooien, Samens SRuboff, 
Seopotb unb (Smft (f 10. 2luguft 1432), bas fic^ früher in ber 
^ropfteifirc^e gur Ijeil. 3Karia in SBiener^euftabt gegenüber bem 
Qodfaltaxt befanb , war gleichfalls ber ^absburgifc^e ©c^ilb gu 
§üßen bes DenfmaleS, jebod) fc^on mit bem gefrönten Söwen, gu 
feilen 133 ). 

£)aS erwähnte X>onauef Ringer Söappenbud) t>om 3a^re 
1433, eine ^ßapierfianbfdjrift in Cuart IU ) , wetd)e urfprünglid) 
ungefäf)r 1100 SBappen, fowoljl ©djilb als ^etm unb Sleinob 



*") \?ubett)ig 3Ubre*t ©eb^arbi, genealogifc^e (^ef^it^te ber erb» 
liefen 9lei^«(tänbe in fceutfölanb. $atte 1779, II. SBb. @. 18. 

133 ) S IW. ® er bert, Taphographia. P. II. Tab. 12, I., p. 232, #itu* 
flrenpetfy @. 1291. 

'»O 3ie$e Dr. Ä. %. »araef, „äatalog ber ^anbf^riften ber fürfUi* 
gürfienberg'ic^en ^ofbibliot^ef gu 2)onauef($ingen, Tübingen 1865, ©. 353", 
ÜKanufcripl Wx. 496 ff. 163). griebri* farl pr(l ju £o&enIo$e.©al'. 
ben bürg, $robe aud bem 2)ouauef Ringer Sappenbu^e in ber fyeralbifcfc* 
genealog. 3eitf^rift, 3a(>rgaug 1871, 6. 87 ff. 

U* 



108 — 



enthielt, bic mit ber fteber oorgc5eidjnet unb jumetft mit ©affer* 
unb £>etffarben coforirt, fomie mit öeifdjriften, wem fie angehören, 
ocrfefjcn finb, bringt ba« f)ab«burgifd)e Stoppen breimal in ber* 
fdnebenen 2tt)f arten, unb jmar: 3faf Statt 24 Sappen $ab«* 
bürg = Sauf enburg. 3m unten abgerunbeten metfcen (mol)l bie gelbe 
garbe au«gelaffen ober oerbftdjen) @d)ilbe ber rotfjc 8öme mit 
meißen ftrallen, 38^nen unb Bunge, ungefrönt. 9Cuf bem ©pan* 
genljelme bie laufenburgifetyen jmei meinen <3d)manenfjä(f e , in bie 
Dedfe übergefjenb, mit rotten Schnäbeln unb in felben meige 
JRinge mit blauen Steinen (fiefje Jaf. IL , gig. 2). 3lu« biefer 
ftarblofigfeit ber föinge ift ju entnehmen, baß t>a$ ®elb überhaupt 
nur oergeffen mürbe ju malen. 

2fuf «latt 36 nur ber ©dulb. 3n ©elb ber rotl)e yöme mit 
weißen Sralfen, Bahnen unb Bunge (fie^e Xaf. II., ftig. 1) , Ijier 
etma« im finfen Obcrecf ergänzt, t>a ba« Original befdjabigt ift. 

Stuf Statt 122 ba« eigentliche f)ab«burgifdje 2öappen unb 
ftleinob in aftertf)ümlid)er Jorm: 3m meißen unten jugefpifeten 
©cfyilbc ber rotf^c i'öme mit meißer £unge unb Bahnen. 3luf bem 
<3d)ilbe ein Jopfljelm, auf welchem fid) ber Vom be« Sdjilbe« 
roadrfenb unb in bie rotlje De<fe übergefjenb af« ftleinob befinbet. 
(Sief)e laf. II, ftig. 3.) 

Jn bem SBappencobc? in Pergament, ©roßfolio, be« f. unb 
f. £>au*>, f)of* unb Staat« ;2lrd)ioc« $u 3ßien ,35 ) , genannt ba« 
„föappenbud) ber öfterretd)ifcf)cn §erjoge" , oom 3af)re 1445, be* 
finbet fid) auf «latt 5 al« ba« lefete (fedrfte«) red)t« unten ba« 
SBappen ,,£ab«purfd)" in ganj eigentf)ümltd)er abmeidjenber $>ar= 
ftellung: 3n Weib ein ungefrönter gelb bemeljrter rotier tföme 
mit rottjer Bunge, ©ted^elm mit rottjgelber Decfe, an« beffen 
gelber ftrone ber im ©djilbe betriebene £öme gelb gefrönt unb 
o^ne Stamm empormadjft. $)iefe ffiappenbilbung geigt jebod> beut* 
lief) Spuren oon (Sorrecturen unb Uebermaluugcn einer fpäteren 
£anb, fo in«bcfonbere bie beiben §interpranfcn be« ?ötoen. 93iel* 
leicht finb Bunge unb Ärallen urfprftngfid} blau gemefen. 1)er 
©djilb ift feljr blaßgelb, faft meiß, unb ber £öme ift ringsum Don 
einem ftrofyfjalmbreiten fdjmefelgelben SRanbe umgeben, burefj melden 
aud) bie Srallen ber Hinterfüße be« 2ömen übermalt fdjeinen, unb 
fief)t ba« SRotl) ber Bunge, fomie t>a$ (Selb ber Stallen au«, als 
ob ee barauf erft fpäter gemalt fei. (©ielje Jaf. IV.) 

3n ber fogenannten fmnbrcgiftratur ftaifer griebrid)'« III. 
(IV.), Pergament in ftofio, gteidjfatl« im f. unb f. £au«*, £of* 
unb Staat« 2lrd)iüe ju ffiien 136 ) oom 3af)re 1446 befinbet fkfj 
ba« l)ab«burgifd)e Stammmappen nicf)t abgebilbet. 

dagegen ift oon bem SBappen §ab«burg §etm fammt 
ftleinob in bem 2ßappenbud)e 2lbt Ulrich« VII. oon St. ©allen, 
gejeidjnet oon §an« ^paggenberg (mit ©eifc^riften oon ?lnbern) ,37 ), 
einem fe^r intereffanten ^apiercobej 5?r. 1084 ber Sttft$bibüotf)ef 
ju St. Wallen au« ben 3af)ren 1470 bi« 1488 mit oorgebrueften 
Schablonen oon oerfc^iebener #orm un t) ® r 5ge abgebilbet. Der 
86me be« ftleinob« erfc^eint ^ier gleidtfall« gefrönt. (S. Xafel VII.) 

3n bem allbefannten ©appenbuc^e be« Witter« ßonrab ®rü* 
nenberg ju Gonftang oom 3a^re 1483 l38 ), ift ba« f)ab«burgifd)e 



"••) Dr. (Sonftontin Sbler \>. ©b^m, 2)ie #anbf<$riften bc« f. unb f. 
§au$; ^of- unb ©taat« •»rc^mc«, SBicn 1873, ©. 67, ghr. 167. 

,,# ) Dr. (Konpantin ßbler t>. ©ö&m, a . a. O. @. 6, Wr. 19. 

U1 ) Oie^e: öerjei^rnfj ber .$anbi^riften ber <Stift«Hbliot6ef fcon &. 
Oaücn, ^eraudgegeben auf Seranflaftung unb mit Untcrpüfcung Jbt$ tatfyo* 
lifd^en 9bmtniflration«rat^e« be« (Santond 6t. ©allen t>on ©uflato ©ebener 
^oKe 1875, ©. 401. 

***) $a« ältefle Original auf Rapier, in Älein-gotio, befinbet P* jeftt 
in ber ©ibliot&ef be« fgt. prcufjifd&en ^erolb«amtc« in «crlin (frft^er im ©e- 



Stammmappen auf ©latt XLV al« ba« fünfte gelb be* adit 
felbigen erj^ergogli^ öfterreidjifc^en Sd)ilbe« in ber gewö^nüira 
9rt bargeftellt; boc^ ^at ber mac^fenbe rotfje 2oroe be« Sleinobee 
fc^on, unb }mar t>a^ erfte Ü02a( in einem Sappenbu^e, blaue 
fttaden unb 3unge, ma^renb ber be« Sd)i(be« meißc Shraücttunb 
3«nge ^at, offenbar ein Serfefjen be« ÜÄaler«, ber bie Sem^nmg 
be« Sömen im Scf)i(be blau ju tingiren t>ergeffen §at, ober tmtrbe 
bie« bei ber ^ublicirung biefc« ffiappenbuc^e« Dom 3*idmer übtr^ 
fe^en. ©emerft muß aud) nod^ merben, baß bie Sömen ungefrönt 
finb unb in Sofge ber ßingang« befproc^enen Skrfcfeung ber filcin« 
obien ber ljab«burgifd)e mac^fenbe Söme mit bem mit oier ^fauni^ 
fpiegeln befefeten gelben ftamme bem Sappen ber ©raffdjaft S^burg 
unb ber laufenburgifc^e £elm mit ben gmei meißen Sdjtoanc* 
Ralfen, ^ier mit gelben Schnäbeln unb {Ringen, in bic rotljgefüttcrtt 
^erfc überge^enb, bem Sappen ber (trafen oon §ab«burg juge^ 
t^eilt ift. Öeibe ^etme fmb ungefrönt. (Sief)e Jafel III, \^. 4 
unb 5.) 

Gr« muß Ijier miebertjolt betont merben, baß in ben bcitai 
Serfen ftonrab ®rünenberg«, fomo^t im Sappenbuc^e al« in tot 
gleidj ju befprec^enben öfterreid)ifd>en ß^ronif unfere« 9S>tffcn« \u 
aflererft ber ^ab«burgifd)e ^öme mit ganj beutlic^ blau gemalten 
©äffen unb 3«nge erfdieint. Die Autorität ftonrab ©rünenbergs 
unb mithin auc^ bie JRidjtigfeit unb ©ebeutung feiner Angabe ift 
gemiß eine ^eroorragenbe, ba er anerfanntermaßen ju feiner 3«t 
ber größte 2)?etftcr ber §erolb«funft in Deutfc^lanb mar. ©ein 
SBappenbud) ift, menn auc^ nic^t ba« altefte, fo boc^ ber üollftäfr 
bigfte unb georbnetfte beutle Sappencobej , meldjer auf unfere 
3eit gefommen ift. (S« mirb barin oon ben formen, Figuren, 
Sarben unb ßigentljümüdjfeiten in^ unb au«lanbifd|er Sappen wn 
ftaifern, ftönigen, gciftlid)en unb meltlidjen dürften, ©rafen, grei 
Ijerren unb be« ritterlichen 2lbet« gef)anbett, in befonber« praeiier 
unb trefflicher äu«fü^rung, mie fie meber cor i^m, nod) lange nodi 
ifym ju finben ift. 

Die oon bemfelben JRitter ftonrab ©rünenberg »erfaßte öfter 
reidjiföe ß^ronif bi« jum 3a^re 1462 (getrieben nac^ bem 2. It 
cember 1463—1493) l39 i, bringt ba« Sappen ^)ab«burg auf Statt 
72 (2) al« ba« mittlere oon ben brei bort abgebilbeten , red)te 
befeitet oon bem be« römifdjen föeidje«, tinf« oon Sttaffau (a($ bae 
äbotf« be« ©egenfönig« ftönig «Ibrec^t'« I.) folgenbermaßen: 3n 
®efb ber rec^t«gefef)rte ungefrönte rotlje ?öme mit überau« beut* 
lieber blauer 3^9^ ttnb ftrallen. 3luf bem §elme eine große qelbc 
Slätterfrone, au« melier bie jmei laufenburgifc^en meißen ©t^tpa^ 
nenfySlfe mit gelben Schnäbeln unb gelben fingen in benfelben 
empormac^fen. 35ie 35ecfen finb rot^gelb (fte^e £af. III, 5ig. 2}. 
Die obere fdjrägc $alfte be« Statte« ift (eiber abgeriffen unb 
burd) gemöljnlidje« Rapier au«gebeffert, jeboc^ fie^t man bur<$ W 
neuaufgeflebte Rapier jmifdjen ben aufeinanber geflebtcn SRanbem 



ftfee bee Dr. @tanj in ©ern); ein anbere« ©remplar beöfelben, auf Perga- 
ment, in ©ro6»golio, beftfet bie fgf. ba^eriWe ^of* unb ©taatsfri&hetyef in 
SWün^eu, mit auberer eintjeilung; eine fpäteve (Jopie befinbet p* ini gräf- 
lich Äömgöega/Wen 'äxöfi'ot $u «ulenborf. 2)a« erflgenannte Original »urtc 
erft unlängft tu fe^r gelungenem garbenbrude toom ^räfibenten be« Knigli^ 
preuß. ^erolbdamte«, Dr. föubolf ©rafen öon Stiltf ricb-tllcantara im 
«ereine mit ?rof. «b. 2R. ^ilbebranbt publicirt unter bem 2itel: ß $t* 
<5onrab ©rünenberg, bitter« unb ©Arger« gu (Joflenj, ©appenbu*, t>oObra*t 
am nunbeu 2:ag be« abreiten, bo man galt tufenb toier&unbert bru unb afäk 
3ar". 3n garbenbrud neu ^erauögegeben t>on Dr. fö. @raf @tiflfrieb'«l' 
cÄntara unb «b. 2W. ©ilbcbranbt, »erleger (£. «. @tarfe, Wd* 
ao. Dom. MDCCCLXXV. 

1M ) Dr. (Sonflanrin (5bl. t). »ö&m, bie ^anbfe^riften be« f. unb f. 
§aui; $of- unb <§taat«»$lr<$tae«, 6. 1, ^anbfe^nft 9^r. 1. 



- 109 — 



ber betben Rapiere nod) ben tefeten 23ucf)ftaben g oon ber Ueber* 
fd)rift w $ab$bur9 , \ 

©allu« Otyetm'« SReictyenauer ö^ronit Dom Oaljre 1491 in 
ber größtmöglichen Unioerfität««$ibltot()ef ju greiburg im Srei«* 
flau, ein ^Japtcrcobcy in 5oüo l40 ), mit circa'450 gemalten Sßappen* 
fdjttben ofyne §elme — nur ba« Sappen be« gürftabte« SWartin 
grei^errn oon Sßeißenburg unb Ärenfyingen auf bem £ttetblatte 
Ijat j»ei gefronte $efme mit $efmjierben unb faubarttgen Decfen 
— enthalt gleidjfaß« ben f)ab«burgifd}en ©tammfcf)ilb, unb jroar 
auf ©fatt 7 (f. £af. II, ftig. 4). 3n einer ju beiben (Seiten 
eingebogenen Sartfdje in gelbem f5e(be ber rotfye Sötoe mit rotten 
©cljren unb Bunge, gine äljnticfje 2lbbilbung befinbet fidj and) 
auf Statt 10 beäfelben aÄanuferipte«. 

Da« um ba« 3af>r 1493 entftanbene 9ßappcnbud) ©erolb 
Gblibad)'«, in ber £ofbibliotl)ef ju Donauefdjingen, 2Ranufcript 
9?r. 98 , bringt auf Statt 148 ba« üffiappen $ab«burg, jebod) 
nur ben @d)tfb. 3n ®etb ber rotlje, ebenfo bemeljrtc unb bejungte 
Cöroe, mit einer ober beffen Raupte fdjtoebenben rotten Srone, 
Auf bem ©djilbe ein ©pangenfjelm mit gelber Srone unb weiß* 
gelber Dede, bie tool)l etgentlidj nid)t jum SBappen gehört, 
fonbem nur fdjablonenmäßig beigejeidjnet unb gematt erfc^cint 
(f. SEafel KI, 5ig. 1). 

©päteffen« au« biefem 3aljre, 1493, ftammen and) bie 
Stoppen üon ber ßeidjenfeier ffaifer griebrid)'« III. (IV.), bie 
früher im @t. ©tefan«bome ju SBien, ber ©rabftätte be« ge* 
nannten Satfer«, aufgefangen roaren unb nun fidj im ftäbtifcfyen 
ffiaffenmufeum (3*ugf}aufe) ju 3£ien in Slufbetoa^rung befinben 141 ). 
£« finb bie« bie Sappen fämmtüctjer Sanber be« £>aufe« §ab«burg* 
Defterreid} jur 3«* Snebridj'« III. (IV.) unb befinbet fidj audj 
ba« oon §ab«burg barunter, ba« für un« oon befonberem 3n* 
tereffe ift, ba e« bie ältefte pfaftifdje Darftellung, bie un« erhalten 
blieb, repräfentirt. 

Dtefe Stoppen befteljen au« oergolbeten jimirten Reimen, 
©pangen* ober $ olbenturnierfyefmen oon gepreßtem ©djmetn«leber, 
in natürlicher ©röße oerferfigt, unb fernen unten ttbgerunbeten 
©gilben. Die $öl)e btr §etme ift 0*4 SWeter, bie be« Äleinob« 
bei bem Stoppen $ab«burg 0*50 2Reter, bie be« ©djilbe« 0*62 
3Äeter unb bie ©reite 0*50 SDieter. Die ©djilbe finb an ben beiben 
©eiten ettoa« gefd)toeift, ftod) unb oon ber Dtcfe eine« gemöljn* 
lidjen ©rette«. 

Der ©d)ilb §ab«burg geigt in ®o£b ben rotten ungefrönten 
Sömen, mit rotten Ärallen unb 3^nge, in fc^r fdfjöner unb fttjl* 
ootler 3eid)nung. ©ejügüd) be« Sleinob« bemerft ftretljerr oon 
«totbbott l42 ): „Der £>elm „§ ab« bürg" geigt ben matfjfenben 
rotten Sötten. 2ln ben brei ©pifcen be« mächtigen floffenartigen 
Ramme«, meldjer auf bem SRfiden unb SWacfen biefe« einfach, aber 
fräftig ft^üfirten ?5men ftet)t, festen bereit« bie urfprüng(id) bort 
angebrachten ^Jfauenfpieget, oon benen aber noc^ einige Heine JRefte 



l49 ) eine »bfc$rift biefe« Sobey »on ber $anb be« ©rofen ö. SB. 
ten 3tmmern befinbet ft^ in ber fürfUufc gürflenberg'Wen ^ofbiMiot^et 
gu 2)onauef<$higen. @ie^e Dr. Ä. 3t. ©arad , bie $anbf($rif ttn ber fttrfHidfr 
gürflenbcrg'f^en $ofbib(iot^e! in 2) onauef fingen, SWamtfcri^t Wx. 622, unb 
beffeit 31u«gabe biefer C^ronif in ber ©ibliot&ef be« literarift^en Vereine« in 
etuttgart, LXXXIV, @. 188 ff. 

MI ) ©ie^e über biefe $elme ba« 9iä^ere in bem einge&enben «rtüet: 
^Orightat^runf^elme au« bem IB. 3a$r$unberte. ©efpro^en öon griebridfr 
grei^errn © albbot t *on SB äffende im. 3n ber fceratbtfö > genealogiWen 
3eitfc^rift, Organ be« fceralbifö'geneatog. ©weine« „%b\tx" in ©ien, 1873, 
III. 3a^rgang, @. 129 ff., mit 6 cotorirten tafeln. 

"*) *. a. O. 8. 132. 



iljr ehemalige« 93orl)anbenfein beuttic^ angeigen. Die gange §e(m* 
gier ift an^ Seber unb auf ber rotfjen ©runbfarbe finb in @d)roarg 
bie ^)aartoeüen unb einige djarafteriftifdje , ba« pfaftifd)e @ebi(be 
ergangenbe ßontouren gegeic^net. Die gerabe oor fic^ geftrerften 
Traufen geigen eine richtige ©tieberung unb finb mit ftarfen, aber 
nidjt übertriebenen SBaffen (auc^ au« Öeber) oerfe^en. Der Äfeinob* 
Söme mäcf)ft an^ einer gotbenen got^ifc^en Vaubfronc empor unb 
ift auc^ gotben gefrönt." (©ielje lafet VI.) 

©a« bie ©ntfte^ung«geit biefer §etme unb ©djUbe betrifft, 
fo muffen fie fpäteften« gmifdjen bem 19. 2luguft, an toelc^em 
Ütage Saifer ftriebrid) III. (IV.) gu ßing ftarb, unb bem 7. De* 
cember 1493, an meinem läge ber feierliche ©eetengotte«bienft 
für ben genannten Äaifer im Dome gu ©t. ©tefan in SBien ab* 
gehalten unb bei melier ©etegen^eit biefetben gu Opfer getragen 
mürben, angefertigt toorben fein 143 ). 

|)ier fann gteid> auc^ ermahnt merben, baß auf bem in ber 
3iüötfboten*2(bfeitc ber ©tefan«fird)e befinbüc^en ©rabmat be« ge* 
nannten Saifer«, ba« mit jafjf reiben ffiappen gefc^mücft ift, oon 
benen einjetne unbefannt finb, gu Süßen be« auf bem Decfef in 
©tein gehauenen Vortrat« ft-riebne^« III. (IV.) ber ©d|itb be« 
Sappen« §ab«burg )id) oorfinbet; bod) ift auc^ ^ier ber ?öroe 
noc^ ungefront. 

Diefe« präd|tigc Denfmal ließ üaifer griebric^ III. (IV.) be* 
fannttid) noc^ ju feinen Scbgeiten burc^ ben ©traßburger ©teinmefe 
5Wif ta« 8erd) anfertigen lu ) , ber e« jebod) fetbft nid)t oottenbete, 
ba er früher ftarb. 

@in 2Öappenbudj au« bem 15. 3af)rf)unberte, (5ob. 5«r. 2936 
in ber f. f. £ofbibtiotf)cf gu 25Men U6 ), meiere« in SSafferfarben 
gematte 2Bappen, gum J^eit nac^ SDhiftern nur ax\9 bem 15. 3af)r* 
^unberte unb nic^t and) au« bem ßnbe be« 14. 3al>rl)unberte«, 
in fic^ begreift, bringt ba« ©ta mmtoappen be« $aufe« ^)ab«burg 
tooljt nic^t, boc^ ift ba«fetbe für ben ©egenftanb unferer Slb^anb» 
(ung be«^afb oon SiMc^tigfeit, weit in bemfelben bie anber«farbige 
Sematung ber Sraüen be« 85men burc^meg« gur ©eftung !ommt. 
©o ^at g. 8. ber in fetbem mefyrfad) bargegefteüte Äa^eneüen= 
bogen'fc^e fogenannte teoparbirte ?öme immer unb überall blaue 
Ärone, blaue &nn$t unb blaue trauen. 

3n ber lateinifcb getriebenen, au« bem Snbc be« 15. 3al)r* 
^unberte« ftammenben Historia Austriaca oon £einrid) oon ©unbel* 
fingen U6 ) finbet fic^ gfeidifall« ba« f)ab«burgifd)e Sappen in ben 
auf blauem ©runbe gemalten golbenen Sudtftaben S ^ineingeftettt. 
Der golbene ©djilb roeift ben ungefrönten rotten göroen mit rotier 
3unge unb toeißen £af)wn auf. 3lu« bem ©pangenljetme rofi# 
ein rotier Sotoenrumpf mit rotier 3«nge unb meißen Bitten, 



ns ) griebric^ grei^err t>on SBalbbott a. a. D. @. 130, ift ber 9Kei- 
nung, baß fte f(^on früher ju Sefyeiten Äaifer griebric^^ III. (IV.) ange* 
fertigt »orben fein bürften. 

ui ) 3)!efe0 ©ratmal ifl feit bem <5rf feinen ber 2cben«M^ret6ung 
Äaifer griebri^« III. (IV.) t>on Benea« ©^Imu« (in Kulpisii Scriptor. rer. 
Germ.) »ieber^olt abgebilbet »orben; fo j. 53. in 2R. ©erbert, Tapho- 
graphia Aug. Dom. Austr. P. IL £afel 23 ff., neneften« in ben *PuMicationen 
ber f. Gentral-Gommiffton unb be6 311tert^um«»ereine« in ffiien. 

tn ) 3. <5^mel, bie $anbföriften ber !. f. ^ofbiMiot^e! in Söien, 
8b. I. 543. 

"•) Ä. f. ©ofbibliot^ef ju ©ien, SWanufcript iRr. 3500 (Rec. 1463) 
Ch. XV. 76,4° Henricus de Gundeliingen sive Gundelfingius , Historia 
austriaca epistola bedicatoria ad archiducem Sigismundem tirolensem. 
S. Tabulae codicura manv scriptorum praeter graecos et orientalis in Bi- 
bliotheca palatina asservatorum edidit academia vindobonensis. Volumen II. 
Vindobonae 1868, @. 317. 



— 110 — 



golben gefront unb auf bcm dürfen mit einem golbenen Samm 
mit üier ^faucnfpiegeln befefct. 

3n bem befannten Jriumpfjjuge I47 ) (1512) fowie auf bem 
Triumphbogen ober ber gfyrenpforte SaiferS 9Äa$imilian I. fommt 
baS Sappen §absburg ebenfalls oor. 3m erfteren auf einer galjne, 
begleitet oon ben g^nen mit ben Sappen : Xtrol unb ßlfaß, auf 
festerem erlernt es auf ber ljeralbifd) regten ©eite ber mittleren 
($aupt*) Pforte („Porten ber 3Wad)t unb Sfjrc"), in ber britten 
{Reifje baS mittetfte. (©ielje Tafel III, ftig. 3.) 

3m erfteren fyat ber fyabsburgifdje Söwenur blaue ftraßen 
unb rotlje 3unge, unb ift gotben gefront; auf bem Triumphbogen 
aber ift bas Sappen $absburg fdjon, was ben ©djilb betrifft, 
oollfommen in feiner jefeigen @eftaft ju fefyen. 3n ®olb ber rotfje, 
blau bewehrte, begungte unb gefrönte Vorne. 

2luS biefem lefctgenannten Öeifpiele ift aud) erfidjtlid), bafc 
jur 3eit Äaifer SKayimilianS I. baS f)ab^burgifcf)c ©tammwappen 
fd)on ju ber jefct üblichen fvorm fid) Ijerausgebitbet f)atte unb 
ftets in biefer 2lrt gleid) bargeftellt würbe, bie es bis auf ben 
heutigen Jag behielt. 

@S ift baljer ein 3rrtljum , wenn Sari oon ©aoa in feinen 
„Siegeln ber öfterreidjtfdjen ftürftinnen" Seite 145, wof)l auf 
bie, wenn aurfi nid)t citirte, Autorität Subewig Sllbredjt ©eb* 
fjarbi'S 148 ) tjin, bemerft, baß bie Sronc beS Ijabsburgifdjen Söwen 
feit Saifer 9Jiayimitian I. aud) bisweilen filbern oorfame. Dies 
burd) ein DerläfelidjeS Seifpiel nadjjuweifen, ift nidjt möglidj. 
SSictleid^t l)at iljn aud) gu biefer irrigen Seljauptung irgenb eine 
©tieferei oerlcitct, bei welker bie (Mbfäben ber Sronc beS £öwen 
fdjon abgewefct waren unb nur mefjr baS Silber jeigten. 

3n beS Slegibius Jfdjubi Sappenbud) fdjwetjerijtyer ®t* 
fdjledjter, einen <ßapiercobej 9?r. 1085 ber ©t. ®at(cner ©tiftbiblio* 
tfjef au« bem 16. 3afjrljunberte , bejieljungSweifc in ber für 2lbt 
Seobcgar oon ©t. ©allen im 3al)re 1711 oon 3afob ©afiliuS 
5Rud) oon {RapperSwil gemalten ßopie biefeS ßobej 149 ) befinbet 
fid) baS Sappen §absburg in einer gang eigentümlichen Seife 
bargeftellt. 2luf bem im gelben 5dbe ben rotten (in fs gefegten 
ungefronten 8owen entfjaltenben©d)ilb fteljen gwei ungefrönte^elme, 
oon weldjen ber rechte ben wad)fenben Sowen beS ©djilbeS mit 
gelben, rotfjgeränberten unb gerippten, mit ©gellen befehlen 
Äamm, ber linfe aber bie beiben weißen ©djwanenfjälfe mit rotfjen 
©^nabeln unb gelben {Ringen tragt. Die $clmbccfen beiberfeits 
finb rotf)*getb. äegibiuS Jfdjubi bemerft feboe^ auSbrüdlidj neben 
biefem Sappen: aliqui pro nolis (©gellen) habent pennulas pa- 
vonis (^fauenfeberc^en). Diefe ©djellen finb aber nur ein ÜÄifc 
oerftänbnig 3egtbius Efdjubi's. (©ie()e £afel VII, $tg. 2.) 



,47 ) 3n ber f. I £ofbibtiotbef ju Sien. 

MS ) i'ubenng SUbrefy ©ebbarbt, @enea(ogif($e @efi$i($te ber erblid&en 
9tei$«fiänbe in Seutfötanb, IL #anb. £afle 1779, ©. 18. 2)iefer beruft ftety 
»ieber auf bad ©emalbc am 3nn«brucfer Xfyuxmt, bec^ lueiß t>on einer fü- 
bemen ©efrönung bcö ^abd burgifc^en 2'6\vtn auf biefem Sturme ber ffeigige 
unb genaue 3R. Herrgott toeber in ber Äbbilbung biefe« $&urme« no(^ in 
bem ^teju gebörigeu £erte etwad )u erjagen. (£$ ift möglich, baß 3emanb 
bie blaue Ärone für eine nadjgebunfelte unb oröbtrte ftlberne titelt. 

"•) ©ie(>e: Söerjei^nig ber .^anbf Triften ber @tift«btbliot^ef t>ou ©t. 
®aflen :c. t>on ©uftat) ^d^errer, ^alle 1875, <§. 401. 2)iefeö Sappen trägt 
in bem bejeietyneten (Sober ben Xitel: „2>ie regten alten ©rafen toon §ab$* 
purg )u (Srgito im 8erupint, bie \t% &5nig unbt gürfien ju ^ifpania, ©fe- 
rnen unb Oefterrei^ ftnb", unb jn>ifd^eu ben beiben Reimen bie ftotij : „53urg 
^abdpurg ob SBrucf ift (;alb gan^ unb fyalb gebrochen. Sir bringen biefe 
Sappenabbilbung nit^t erma »egen ber SWuflergiltigfeit i^rer 3 c ^ nun 9/ f ie 
gehört toiclme^r ju ben Ausartungen ber 3°PfJ c »t, fonbern nur al« 53eifpiel 
migöerflänblic^en 31uffaffung be« ^abdburgif^cn ©tammroappen«. 



3n ber ju Sien in ber f. f. §ofbibliotl)ef aufbewahrten 
f)anbfc^rift 5?r. 8614 be« ©piegef« ber S^ren be« Srj^aufe« 
Oefterrei^, Don f)anö 3acob Sugger, f)errn gu Sir^berg unb 
Sei^en^orn, befinbet ftd) auf ©eite 69 b gleic^falf« ba$ ©taram- 
Wappen be« ^)aufe« §ab$burg in ber gegenwartig üblichen Art 
unb Seife, unb jwar mit ber Sejeicfytung „ält^abdpurg 4 * ; ba* 
neben ift ber fjabsburgtfdje ©c^ilb mit bem laufenburgifdjen Äleinob 
alö „üftew^abäpurg" gefegt. 35ie« ÜÄanufcript ftammt au« ber 
erften fjälfte be« 16. 3afjrl)unberte$ , ba bie barin ücrjeidmttcn 
Daten bii? 1519 reiben: angeblich fc^rieb Sugger feinen Sorem 
fpiegel im 3a^re 1555. (©ielje Jafel V, 5ig- 1 «• 2.) 

3n einem ßobej (Rapier, Älein-^otio) ber ?5amilicn < ftibei* 
commifebibliot^ef be« Slller^ften Äaifer^aufed gu Sien, ber 
wa^rfc^einlic^ eine au$ bem 17. 3a^unberte ftammenbc ßopie 
einer alteren ©ammfung alfer Sappen , bie in ber ©d)fad)t bei 
©embad) ©efallenen fein bürfte, beftnben fic^ gleich auf ber erften 
©eite oben ba$ Sappen $ab$burg auf ber ga^ne red)t$ abgebilbet, 
baoi nuef) noc^ im ©etb ben rotten ungefronten Jörnen mit rotier 
3unge unb Srallen aufweift. 

Die le^te bilblic^e Darftellung be« ^aböburgifc^cn ©tamm* 
wappenö, bie wir l)ier in öetrac^t giefjen wollen, ift jene auf bem 
ehemals ju 3nn«brud beftanbenen wappengefdjmüdten ©tabtt^urme, 
burc^ welken man auQ ber ©tabt in bie SJorftabt, bem granji* 
fanerflofter ju, gelangte. Derfelbe würbe unter ber Regierung 
ffaifer aKapmifian^ I. gewiffermaßen als ein £()eil ber neuen 
§ofburg bei beffen {Regierungsantritt in £irof nac^ t>m lobe M 
<§r$f)erjog$ ©igiSmunb 1496 erbaut unb ber 9Sor liebe biefe« 
Saifers für aße$ Witter* unb Sappenwefen aufolge 1499 oon bem 
aJialer ®eorg Safbern mit feinen unb feiner jweiten ©ema^Ira 
S3lanca 9Äaria ©forja Don ÜÄailanb Sappen, 66 an ber &% 
unb anberen Figuren bemalt, 1604 aber unter ber {Regierung M 
ßq^eriogs 3Kajimilian, $oty unb Deutf^meifter«, als gefürfteten 
®rafen oon Sirot burc^ ben ÜKaler S^riftof Daj reftaurirt unb 
ober bem 35urd)gang$tfyore mit bem großen Sappen beS genannten 
Stj^erjogS iTnb §oä)' unb Deutf^meifterS gejiert, 1733 neuerbing* 
reftaurirt, 1869 aber wegen angeblicher S3aufä(ligfeit gfinjli^ab* 
geriffen. 

Auf biefem Sturme befanb ft<^ nun, wenn ÜÄ. ^errgott'S lie ) 
äbbilbungen uns nic^t tauften, baS ©tammwappen bcS Kaufes 
|)absburg gweimal bargeftellt, unb jwar üerfc^ieben. T)aS erfte* 
mal als baS 13., in ber britten {Reifje non oben (infs baS erj!e f 
fc^on in ber $u jener 3^it faft auSfdjliefelid) geübten Slrt unb JBeife, 
namlic^ in ®efb ben rotfjen , blau gefronten , bejungten unb be* 
wehrten 86wen ; wäfjrenb ber (infe oon ben gwei ju Reiben Seiten 
beS £()oreS gemalten ge^amifc^ten JRittern mit ©d)ilb unb 
gaf)ne in biefen wieber bie alte 35arftellung beS fjabsburgifdjen 
8öwen, nämlic^ ungefront unb ofyne blau tingirtc Se^ren unb 
3unge, aufweift. 8lud) war auf bem Jpelme beS {Ritters ber ©a4* 
fenbe ^absburgifc^e 85we of)ne ffrone unb pfauenfpiegelbefe^ten 
Samm abgebifbet 151 ). Der red)te {Ritter führte in ©d)ilb unb 
panier baS Sappen oon Sirol, jeboc^ in ben beiben ben 8bter 
ft^on gefrönt. 

ÜÄit ber ©efprec^ung biefer Sappenabbilbungen wollen roir 
bie Slnfu^rungen älterer Darftellungen bcS ©tammwappenS M 
$aufes ^absburg fließen, ba insbefonbere ber Sappentfjurm 3 U 



,5 °) Monumenta Augustae Domus Austriacae. Tom. I. Sigilla et 
Insignia, Dissertatio IV. §. IV., pag. 86 seq. tab. XV. 

,51 ) 2)te« fann jebo^ auc^ eine «udbefferung eine« fpäleren Äe^aii' 
rator« fein. 



111 — 



3nn«brud ba« lefetc SBeifpiel bietet, bei »eifern mir ba« gugteidjc 
Sßorfommen biefe« ©papen« in feiner alten nnb fpäteren ©eftalt 
beobachten tonnen; benn Dom 3aljre 1500 an erfdjeint ber l)ab«* 
bttrgifdje Söroe faft nid)t mefjr oljne blaue ©emebrung nnb Ärö* 
nmtg, unb fo bf eb aud) ba« SBappen bt« auf bie ©egenmart. 



£)a« ©nbergebniß aller biefer in ©orftefjenbem be« üftafjcren 
befprodjenen tjiftorifdjen Jljaifadjen ift, baß ba« ©tammmappen be« 
£aufe« $ab«burg bom Urfprunge, b. i. oom ©eginne ber beral* 
bifdjen abgeidjen, au& einem gelben ober golbenen ©d)ilbe, morin 
ein aufgerichteter rotier Ööme, beftanben t)at. 211« gu 21nfang be« 

13. 3at)rf)unberte« bie §etmbecfen unb balb barauf, ungefähr 
gegen 1230, bie $elmgier ober ba« fogenannte Sleinob in ®e* 
braud) famen, ma^tten bie $ab«burger fofort at« lefctere« btn mad)* 
fenben, b. §. oberfyalben 8ömen ifjre« ©tammfdjilbe« , auf bem 
Sftücfen bi« jur ÜÄitte be« Raupte« mit einem floßartigen, fpatcr 
balb meiß, balb gelb,, balb rot!) mie ber 8öme felbft tingirten 
Stamme, beffen Snben mit ben im 13, unb 14. 3afjrl)unbcrtc 
fo beliebten 'pfauenfpiegeln (3, 4, 5, 7, 9, 11, 16) beftetft, ober 
aud) fo bidjt mit ^Sfauenfebern gegiert mar, baß ber Samm mie 
ou« einer boppelten SReifjc oon ^fauenfebern befteljenb au«fteljt, 
n>ie im 9?eitcrfiegct 2l(bred)t« I. al« 9?eicf)^t»evmefer oon Defterrcid) 
unb ©teier. 

3n einigen SBappencobice« be« 15. 3aljrbnnbevte« fefjlt ber 
Samm ganglidj unb erfdjeint nur ber m # ad)fenbe Söme. ©ereingett, 
fo in ber Historia austriaca oon §einrid) oon ©unbelfingen , ift 
ber madjfenbe Söme be« 3"nfr$/ mie mir bie« fdjon bemerft Ijaben, 
nur al« Stumpf, b. f). oljne ©orberpranfen, abgebitbet. 

Die £elmbecfe , urfprünglid) unb nod) um bie 9JJitte be« 
14. 3al)rf)unberte« ein einfache« oiereefige« £ud) über ben oberen 
unb rücfmartigen ütljeil be« feinte« gefpannt unb burd) bie $elm* 
gier mitbefeftigt, mar aud) bei bem Sßappen §ab«burg nur eine 
gortfefcung be« ©toffe« ober Seilet, mit meinem ba« Äleinob be* 
gleitet mar unb mußte bemgemaß menigften« außen unb ebenfo 
aud) innen, menn fie nidjt gefüttert mar, biefelbc garbe mie 
ba« ftleinob l)aben, namlid) xotij. ©pater erft, feit üßittc be« 

14. 3at)rt)unberte« allgemein, begann man bie Detfe mit einer 
anberen garbe gu füttern, um bie ßrfcfyeinung farbiger gu madjen. 
<5« mar natürlich, ba^ man im oorliegenben galle Ijiegn bie gelbe 
ober ©olbfarbe mahlte, ba ba$ ffiappen ^aböburg feine anbere 
Sarben aufmies, ba auc^ anbere Werfen, bereu Jingirung nic^t 
burd} ba$ Sleinob geforbert erfc^ien, bie ©djilbeäfarben , in ber 
Wegel jebodj nur jmei, erhielten. 

Ueber^aupt maren bie ©Silberfarben gemo^nlid) 3ur befferen 
Trennung unb Unterfc^eibung ber giguten Dom gelbe ober ber giguren 
unb J^eilungen oon einanber, aber bur$au$ nic^t immer, garbe 
auf SDietall ober umgefefjrt, bemnac^ befamen auc^ bie Detftn 
fol^e jmei Derfc^iebene garben, unb jmar gang nac^ ©utbünten, 
ob SKetaü ober garbe bie 2lußen* ober Snnenfeite fc^müden follte. 
Darau* entmicfelte ftc^, ate bie $erolb$funft in ein ©Aftern ge* 
bradjt mürbe, ber ©runbfafe, baß 3D?etall nic^t auf üKetall ange* 
roenbet merben bürfe, morauf mir gleid) gurüctfommen merben. 

(grft in ber gmeiten #äfte be« 15. 3afyrf)unberte3 fam bie 
^)elmfrone bei bem SBappen §ab^burg (f. bie ©appen gur Seiten* 
feier Äaifer griebrid)'« III. (IV.) unb auf ben ©iegeln biefeö 
gürften in ®ebraud), bis ba^in ging ba« Äleinob, ber mac^fenbe 
86me, unmittelbar in bie $)ecfe über. 

9la^ (Srmerbung ber ©raffc^aften Saufenburg, {Rapperömil 
unb ihjburg im Saufe bed XIV. 3af)rf)unberte$ burc^ $)eirat^ 



nahmen bie Habsburger, bem häufigen ®ebraud)e jener 3 e ^ 8^' 
maß, \>a& 93?appen ber grau ober beffen ^efmgier auf fein eigene« 
SBappen als Sfeinob gu fe^en, bie Slcinobe oon 5Rapper«mil, bie 
©Smanenl)älfe, unb oon Sfyburg ben ^Sfauenftufe, erftcreä auf i^ren 
©tammf^ilb, lefetere« auf ben neuöfterreid)ifd)en Sinbenfcbilb bin* 
über, mäfyrenb fie ben ©tamm^elm, ben madjfenben dornen, auf 
ben ©djilb St)burg übertrugen , mie bie« fdjon früher ermahnt 
mürbe, ©eit ber ÜÄitte be« 15. 3aljrl)unberte$ , aber, gur 3^it 
Äaifer griebrid) 1 « III. (IV.), nehmen bie öfterreid)ifd)en f)ab«* 
burger in ifjren Siegeln ben ©tainm^elm mieber auf ben©tamm* 
fc^ilb gurücf unb erfdjetnt ba«, Sappen $ab«burg auc^ fo in ben 
SBappencobice« jener 3^iten mit ber Skjeidjnung „Sllt^aböburg'' 
abgebilbet. ©ei biefer urfprünglidjen 3«fömmenftellung blieb e« nun 
audj, ba ja fdjon feit ber gmeiten $ä(ftc be« 14. Safjrljunberte« 
bie $c(mgicrben bei ben eingelnen ©efStec^tern nac^ unb nad) feft» 
gefteüt unb beibehalten mürben 159 ). 

211« um bie 2J?itte bc« 14. 3af|r^unberte« e« immer met)r 
gebräud|lic^ mürbe, baß bie Wappentiere, ^ier ber 85me, ben 
9?ad)en aufriffen, bie 3ö^ nc un & ^^ c 3wnge pläcfenb, fomie bie 
firallen immer beutli^ev unb größer abgebilbet mürben, fjanbelte 
e« fid) barum benfefben eine garbe gu geben, ©emöfjnlid) mürben 
fie gelb ober rot!) , unb gmar bie 3«"flc faft nur allein fo , bie 
3äl)ne aber meiß tingirt. 

^Die ©iegel, in meldjen bie ©eme^rung be« f)ab«burgifdjen 
öomen guerft oorfommt, fonnen un« über bie garbe berfelben, 
fomie ber 3" n Ö c f e ^ e " 3luffc^fuß geben, ba eine beralbifdje 
©djraffirung gur 9lngabe ber garben ]u jenen 3rit*n noc^ nic^t 
beftanb. Die alten ©appencobiccö fc^manfen, mie mir gefeljen 
baben, in ber Slngabe ber garben unb ftimmen nur barin über* 
ein, baß bie 3ö^ c *>& ?ömen ftet« meiß abgebilbet mürben. Die 
Prallen erfreuten ^ier oft gelb, bie 3^9* aber rot^ gefärbt. (Srft 
ber SRitter Äonrab ©rünenberg malte in feinem 2Bappenbud)e 
(1482) unb in ber öfterreidjifdjen ß^ronif (nac^ 1463) 3w"9^ unb 
Srallen entfliehen blau, unb Don ba an blieb e« bei biefer garbe. 

£>iefetbe ©emanbtniß ^at e« auc^ mit ber Jtrone be« SBmen. 
35erfelbe erfc^eint guerft auf bem pradjtoollen ÜKüngfiegel ^ergog 
^ubolf'« IV. gefrönt, ba« un« aber natürlich nidjt über bie garbe 
ber Srone belehrt, ©pater oerfc^minbet, in gofge ber micberf|olten 
©erböte be« Äaifer« unb Weiche« gegen biefe fönigtidjen 3«rben, 
bie Ärone, um erft in ber SKitte be« 15. 3af)rl)unberte« gur 3«t be« 
$ergog« Srnft be« (Sifemen, oereingclt mieber aufgutauc^en. ©onber* 
barermeife erje^eint in ben gleichzeitigen 23Bappenbüc^ern früher ber 
§elm felbft unb ber madjfenbe ßöme be« Sleinob« gefrönt, unb 
gmar immer golben ober gelb, a(« ber 8öme be« ©djilbe«, ber 
gu jener 3eit meift ungefrönt abgebilbet mirb IM ). ©elbft auf bem 
ehemaligen mit gabtreidjen SBappen Dergierten ©tabtt^urme gu 
3nn«bru<f ^at ber 8öme im @d)i(be be« bie ^ab«burgifc^e ©appen* 
gier füfyrenbcn 9?itter« feine Srone, mäfjrenb auf bem ßfeinobe be«* 
felben ber 8öme gefrönt ift. 

3lud) auf ben ffiappen $)ab«burg unter ben ©gilben für bie 
geidjenfeier taifer« griebric^ III. (IV.) ift ber 8öme im ©c^ilbe 
mit rotier 3«^ unb Äralfen unb ungefrönt abgebilbet, mSfyrenb 
er al« Äleinob golben gefrönt ift. 

ffiir fonnen un« biefe ©c^eu ber SBappenbücfyer, ben 8öroen 
im ©djilbe felbft gefrönt abgubilben, nur bamit erflaren, baß, ba 
man bie ftrone gemö^nlic^ golben ober gelb abbilbete, nic^t üBetall 



1M ) griebridfr <5arl gürft gu ^o^cnlo^fffialbenturg, Ucfcer ben 
Ocbraud^ ber ^eralbifc^en $elmjicrbcn sc. Stuttgart 1868. 
,ÄS ) ©tc^e Za\ti VI. 



— 112 



auf üHetall fefcen ©olltc, eine SRegel, bic jdjon im 15. Oafyr* 
fyunberte in ber $erolb« fünft feft ftanb, ba bie gelbe ober golbene 
ftrone auf ba« gelbe ober golbene Selb fiel. 3)af>er erfcfiehit aud) 
ber fiömc in einigen ©appenbüdjern rotfj gefrönt; ba aber bei 
biefer £ingirung bie ftrone bei einiger (Sntfernung ©ieber mit ber 
©d)ilbe«ftgur, bem rotten Söroen, fcfbft jufammenfiel , fo fugten 
fidj mandje baburdj ju Reifen — fo im ©appenbud>e ®erotb (Sbli* 
bad)'« um 1493 — baß fte bic rotfje Ärone frei fdjmebenb Aber 
bem Raupte be« Söroen abbilbeten. £>enn bie £eralbif liebt nidjt 
nur fraftige unb entfdjiebene Farben, c« muffen aud) jene ®egen* 
ftanbe, bie fte neben einanber abbifbet, mögftdjft in ber ftarbe 
oon einanber abfielen, ba ja bie lebenbige f>crotbit audj auf 
bie ©irfung in ber fterne 33ebad)t naljm. 

(grft jur 3eit 2Ra£imilian'« I. (1493—1519) erlernt ber 
götoe be« ©d)i(be« unb aud> ber be« ftleinobe« blau gefrönt. 

©arum gerabe ©lau gur Jingirung ber ftrallen, 3" n 8 e m * 
Strom enblid) gemault unb bann beibehalten würbe, mag unfere« 
(Brauten« nur in ben fdjon öfter ermahnten änforberungen ber 
#erolb«funft, baß nid)t üKetaU auf SWetaU gefegt, unb neben ein* 
anber gepeilte ©egenftänbe moglidjft mit abftedjenben gar ben ge* 
malt toerben follen, begrünbet fein. 

Uebrigen« fommen blau bemaffnetc unb bejungte ©appen* 
tljiere, wenn aud) nidjt t)äuftg, fo bod) in anberen ©appen Dor; 
fo erfdjeinen im ©appen (Snglanb« fdjon in früher 3 cit *™ &wi 
über einanber ftefjenben gelben ober gotbenen Jörnen ober fogenann* 
ten Seoparben in SRotl) (bie körben finb biefelben mie bei §ab«* 
bürg, bod) umgefeljrt) mit blauen ©äffen, ©o aud), mie ermähnt, 
im Stoppen ber ©rafen oon ftafeenellenbogen bie fogenannten ge* 
parbeften Söroen fdjon im 15. 3af)rt)unberte blaugefrönt unb mit 
blauer 3unge unb ftrallen. Die merfroürbige ßrfdjeinung , baß, 
mo ©appentfjiere, am fjaufigften 2ömen, töotl) in ®olb ober ®olb 
in SRotf) oorfommen, bereu ©äffen, 3"nge unb öefrömmg, feit 
bem anfange be« 15. 3at)rl>unberte« geroöl)nlid) blau gemalt mer« 
ben , ift ein fprecfycnber ©eroei« für unfere Seljauptung , baß biefe 
blaue £ingirung nur jur SJerbeutlidjung unb $eroorf)ebung biefer 
3ntfyaten, fomie gur SSermeibung be« Umftanbe« biene, baß 3Äetaü 
auf ÜRetatl ju liegen fommt. 

ß« ift jroar bie Slnfidjt mehrerer fdjn>cijerifd)er ®efdjid)t«* 
forfd)er ,M ), baß bie ©äffen be« ljab«burgifd)en Söwen bei forg* 
fältiger 3lu«füf)rung fcfyon feljr frülje blau tingirt roorben fein 
mögen unb rennen biefe gu ben SSemeifen ljiefür ba« ©appen ber 
$ab$burger ©tenftfeute oon 9tynad) (fpäter 9H)einad)), meiere« 
befanntlid) mit bem ©appen ber gräflichen Dienftljerren , bereu 
natürliche Sprößlinge fic oielfeidjt roaren, mit Slu«nabme be« Um« 
ftanbe« genau übereinftimmt , baß ba«felbe ben ftopf be« rotten 
Söroen im golbenen gelbe in blauer ftarbe geigt 155 ). 

ftür biefe annähme laßt fid) jebod) fein ©eifpiel pnben. 3n 
ben älteften Vbbitbungen be« ^ab^bur giften ©tammmappen«, ber 
3ürid)er 9ioüe unb ben ©appen im $aufe r ,gnm 8oc^", pnb Diel* 



lH ) @o ©einriß 3t\Ux*$8tTbmüUtx in 3üri(^. 

"*) ©ie^e 3üri$er Söappenrotte 9lx. 489; ber »a^fenbe 2'6xot be« 
Äleinob« geigt im £$erg(ei$e ju bem be0 fyabdburgiföen S3appen9 toem>e($felte 
garben, inbem berfetbe gefb ober golben ift unb einen rotten, mit Pfauen* 
fpiegeln befehlen Stamm ^at. (Sbenfo iß er au$ im 3)onaucf(^inger SBappen* 
bu$t abgebilbet (a. a. O. ©. 89, gig. 3). $icr ge^t ber ^leinob^ötDe unmit- 
telbar in bie getbe ober golbene ^elmbecfe über. 



mc^r bei erfterer 3«"^ unb Ärallen , bei lefcterer nur bie Ärallcn 
burd) fc^roarge ©triebe marfirt, ma« nid)t etwa eine Jiuginmg 
berfelben nor [teilen, fonbem nur gur ©c^attirung unb firdftigung 
ber 3 e i^nung bienen foUte , bei lefeterer , bem fyabsburgijfyti 
©appen im ^aufe r ,gum %od)", erfc^eint bad ©4toarg nrie bie @on< 
tour ober ber Aufriß, ben pd) ber 2ßaler guerft oon bem Sappen* 
totere gemalt t)at, ba er and) in allen übrigen ©appen bei ben 
©appenpguren unb Spieren gleichmäßig pc^tbar ift. Daß aber 
f$on bie B^nge auc^ in ber 3urid>er Stolle befonberd tingirt bor* 
fommt, bietet nebft gal^lreidpn anberen, gleid) ba« ©appen ber 
9tynad) ein Seifpiel, ba ber ?öroe obgleich mit blauem ftopfe, fo* 
mot)l im ©c^ilbe ald am f)elme beutlic^ eine rot^e auftgefölagene 
3unge ^at. 

Seigei^en pnben pd) bei bem ^ab^burgifc^en ©appen aud} 
nid)t bei ben eingelnen Sinien oor, nur ein eingige« 3Kal ip auf 
einer STOünge be« SrgfyergogS ©igmunb »on Defterrei^^Xirol wm 
3a^re 1480 f5e ) ber 8ö»e oon einer gwölfmal geftücften (Sinfaffung 
umgeben. 33ie((eid)t ^at tl)m ()iegu bie Umrahmung be« Sömen mit 
einem Sifienftabfrange im ©appen feiner ©emaljtin Stconora ©tuart 
^ringeffin »on ©djottlanb (üermä^lt 1468, t 1430) ba$ aRuftcr 
gegeben. 3)oc^ erfc^eint biefe« Seigeid)en meiter nit^t me^r. 

SfjiPetiuS fefet bie beiben $elme, ben mit bem roadjfcnben 
Jörnen unb ben mit ben beiben ©djmanenijStfen, gugteid) auf ben 
^aböburgifc^en ©tammfdjilb mit bem 8ömen, mie bie« aud) Slegi 
biu« Jfc^ubi in feinem ©appenbud)e fc^meigerifc^er ®efc^lec^ter tljut, 
boc^ ift in biefer ®eftalt ba« ^ab«burgifc^e ©appen auf fernem 
©ieget ober anbermeitigen Denfmate gu pnben. 

Die fpaniföe Sintc ber $ab«burger führte ai^ ©c^ilb^alter 
bc« ©tammmappen«, auf ben SWamen anfpielenb, gmei ^abi^te 
in natürlicher garbe, meiere ©c^ilb^alter ein Sanb mit bem SBaljl« 
fpruc^e: „Consilio et Fortitudine tf in ben freien Älauen unter 
bem ©c^ilbc f)ieften, maljrenb ber roac^fenbe 8öroe ber $elmjierbe 
in feinen ^ranfen einen j&ttttl mit bem gelbgefc^rei „^ab^burg" 
Dor pdj ^ielt 157 ). 

Die öfterreic^ifc^c 8inie ber ^)ab«burger behielt unoeranbert 
ben einfachen ©tammfc^ilb unb ba« ftleinob in ber ®eftalt, roie 
pe pd) gur 9tegierung«geit Äaifcr ÜDtajfimilian'« I. ^eraudgebilbet 
Ratten, bei unb »ererbten ptfj biefelben in biefer gorm aut^ au 
ba« #au« $ab«burg*?ot^ringen. 

Diefe« ©appen rourbe nod) in neuerer 3^^ unter ber Re- 
gierung Äaifer Seopolb'« IL burd) ba« ^ofbecret oom 29. October 
1790 l58 ), oon Äaifer ftnmg l # burc^ ba« $)of beeret oom 1. 2Cugup 
1804, bann burd) bie f)ofbecrete oom 13. 35eccmber 1804 unb 
6. ?luguft 1806 ,59 ), fomie bei ber J^ronbefteigung Äaijer gerbi* 
nanb I. im 3af>re 1836 bepätigt unb feftgeftettt. 

Die im 3al)re 1849 begonnene SRegulirung ber Xitel unb 
©appen nad> Maßgabe ber oeranberten inneren ®eftaltung be« 
{Reiche« mürbe im 3af)re 1867 in ^olge ber friegerifdjen unb poft- 
tifdjen Sreigniffe roieber aufgegriffen, boc^ eingetretener politift^er 
©djroierigfeiten falber nic^t »eiter burc^gefü^rt, fonbem iu suspenso 
belaflen. 



1M ) 9tufknuS J&err, Numotheca Aug. Dom. Ausfcr. P. I., Tab. 7. 
m ) S^ifletiu«, Opera politica-historica Antverp. 1650, p. 332. 
,M ) Sammlung ber ©efefce Äaifer Ceopolb'« II. ©b. L, ©. 1W- 
,s ») Sammlung ber ©efefce Äaifer granj* I. (IL) »b. 22, ©. 71, Ob. &, 
©. 163, ©b. 27, <5. 10. 



(oarjen fcon ©aüern. 



Berniter. 

ber Seife, ® + 

grafföaf* W 
©emabti 



4. $eitotg. 

©emabf: ©raf $er- 
mann &on groburg. 



6. (gkrtntb. 

©emabl:©raf 2ub* 
n>ig toon groburg. 



l. Hitbolf IV. 

©raf toou #ab«burg, Sanbgraf im (Slfaß, 
al« römiföer Äönig töubolf I., jeb. l. 
<Wai 1218, jum römtfäen Röntge ge» 
tta'blt 23. ©ej>tember 1273, gefrönt 31. 

Octobcr 1274. f 15. 3ult 1291. 
©emafclineu: 1. ©ertrub, al« röini- 
f*e Ädnigin 2fana, Xod&ter ©urfyarb'« 
unb ©*toefler SUbre^t'« ©rafen Don 
Abenberg unb #aigerlo*, geb. 1226. 

t 5. gebruar 1281. 
2. Sgne«, $o<bter Otto'« trafen toon 
©urgunb, geb. 1270, fcermablt 6. gff 
bntar 1284. ' 
1 



2. SUf>t atttt * 

2)om$err ju 

©tragburg, 

bieje $f 

t 14. 3>ecen 

begraben ju ! 



geb. 



um I25jj c 



m 
t ju <ßrar 



3lu« erfier <gb« nebjt 13 anberen ©ef($tt>ifterr?r- m . 

«ibredjt L Krttd*' i^ 1 

$er$og fcon Defterreicb unb ©teier, geb. 
1248, rem. Äömg 23. 3uni 1298. <gr* 

morbet 1. Wlal 1308. 
© e m a b H n : (glifabetb , <Srbto$ter 
SReinbarb'« III. #erjog« fcon Äa'rnten 
unb ©rafen fcon $iroI, geb. 1263. 

t 28. October 1813 

HRutter t>on 21, na$ anberen 26 Äinbern. 

©on ifyien flammt bie ältere bfterrei» 

<i)\\fyi}ah9buT$\\ä)t Sinie ah. 



5. (gfterJjarb II. 

©raf *on Ä^burg unb Sanbgraf in ©urgunb, 

repbirte ju ©urgborf. f um 1363. 

© e m a b 1 i n : ©enbta t>on ©ignau unb ©u<$ect, 

Softer be« ©rafen ©erd&tolb toon ©u<$ed. 



©emabünurtmaitit III. 

ne«, Xodftn Jtyburg unb ?anb* 

Äömg« toonBurgunb. t 1377. 

f 12in: Bnna ©räfin 

,i,9hiboif« Softer. 



2. »erdjtliolb I. 

©raf t>on ifyburg. 
t finberlo«. 



3. ^berbarb III. 

3)omfcerr ju ©trag- 

bürg unb ©afel, 
?roj>ß ju ©olotburn. 



4. 3fo$aittt, 
tropft ju 
©tragburg. 



funbe ddo. ©ruet im «argau toerfaufen bie ©rüber ©rafen *oit Äüburg bem 
tubolf IV. toon Defhrrettb uub feinen ©rübern bie ©täbte unb ©eflen ©urg* 
©eibe ©rüber, 2Ubrec$t I. unb 9htbolf IL bele&nt jur ©Hingen unb atte ffiedfrte jus £bun, ferner ba« toom römif^en 9leid^e *u ?e$en 
#anb am 27. 3>ecember 1282 ju 8ug«burg mit bt aRttitjrecbt um 1200 ©ulben glorentiner unb nebmen fte n>ieber gu Sebeu. 
tbümeru Oeflenei* unb ©teier. I r. $. $. u. ©t. «. 2ic$nott>«fv IV. ©b. Üleg.^r. 492, 493 u. 494.) 

__1 



©evdjtirfb II. 

t 1401. 
i«»Slitter. 



4. Ggtto 

©raf toon ^burg unb 
Sanbgraf in ©urgunb. 

t 1416. Sefcter. 

©emabtin: ftnna 

toon ©fe$burg unb 

gatfenflein. 



6. «erena, 

t>erm&btt mit 
griebritb 

©rafen t>on 
3ottem. 



Oiubolf III., 

geb. 1285, Äönia »on ©ö^men 1307. 
t 4. 3uli 1307. 
@emabHuen: 1.1300: ©tauca, Xoc^ter 
^bit^ölll , Äönia« \>. granfreieb. 1 1306. 
2. 1307: (Slifabetb, geb. 1286; ffiittüe 
»enjer« IV., Äönig« öon ©ö^men. f 1336. 



Anna. 

ber ^Äf , ^l um er f* en ^ aIc 1295 
mifeber '; SQftotfflnifen toon ©ran- 
unb befr l308) ' 8 UI » »»eitcu ÜÄale 
©emal" 1 ^* VI. ^erjog 8 u 
fob 1 « II • © !t »« fcrt 1335. 



öona ob. ©ntba. 
t 1328, *erm. feit 
1315 an Subtmg 
vm. ©rafen öon 

Oettiugen. 

(t 1346). 



(Hifabctb, 

©raut 3obann T « Äönig« t>on 

©öbntcn. f 1336 t>or tbrer 

©rrm&blung. 



gieng 1334, na* »nb{J rn J- 
be« £abi«tau« ?ofieteP "• 
?ubtt>ig t « öon ©a^ern' J u 
2)ecember 1 in 
en. 



Äat^arina, 

^onne gu 
©t. Älara 
in Söten. 



»ityefar 
geb. 1370. fU. 3uli 1406. ©eine ©raut mit bet 

war $ebn>ig, Xoäfttx ^ubtoig'« be« 
Oroßen, Äönig« ton Ungarn unb $o(en. 
@eine ©emablin, 1389: Sobanna. 
f 1434. Xo<bter Äarl«, ^önig« &on 
Ungarn. 



aßargaret^a, 

geb. 1346. 1 14. San* 
ner 1366, &erm. gmn 
erften SWal 1869 an 
SWeinbarb IV. ©rafen 
toon£irol,gum anbern 
Wlal 1364 an 3obann 
^einrieb SWarfgrafen 
t>on 3Wäbren. 



Otto 3ebn 

ber gröblitbe, geb. 23. 3uli 1301. aubere 

t 17. gebruar 1339. Äinber in 

©ema ^tineu: 1. 1312: CKfabetfc, jartefter 

Xod)ttv ©tefan'« ^erjog« öoii ©at^ern. Ämbbcit 

2. 1335: Bnna, geb. 1323. 1 3. Woö. 1338, geftorben. 
Xocbter 3obann t « Äbnig« toon ©ö^meu. 

grtebri* IL, Seo^olb IL, 

geb. 10. gebruar 1227. t 4. 3>e* geb. 1324. 

cember 1344, »erlobt mit SWaria, t 10. «nguft 

£oc$ter (Sbuarbö m., Äönig« toon 1349. 
(Snglanb. 



1. 1406: (S 



2. 9nna, 



©igntnitb, 
geb. 1424, t 4. 2Jfärj 1496- erhielt 1439 

£irol unb Slfag. 
^emablinen: 1. 1469: Eleonore, f 
1480, £o$ter 3atob'« I., jtönig« t>on 

©(botttanb. 

2. 1484: Äatbarina, Xoc^ter «Ibrec^f« 

$ergog f « toon ©aebfeu. 



«(bre^t IV., 

ii 19. ©e^tember 1377, t 14. ©e^tember 1404. 

}r 9Ubre<bt«, ^ergog« Don ©aöern unb ©rafen ton #oflanb. 



«u« erflej Aaifer IL, 
27. ^ecei^« 1439, n>urbe 1438 
SBolfgam )a ^ xt au * **" ©öbmen. 
ret^a, t °* tcr ^ a *f er * ©tgi« s 
21. ©e^te^^Nen. t 1443. 



2. 1492: V 



3»argaret^a, 

t 1447, toerm. 1412 an ^einrieb ben 
9Jei*en, ^ergog öon ©a^em. 



ifabctb, 

1 1606, »erm. 
Äaftmir IV., 
t)on $o(en. 
1492. 



&abt*(ait£ %oftf)nmu8, 
geb. 22. gebruar 1440. t 23. 9^ot>ember 
1467, im Sab« 1463 tönia öon Ungarn 
unb ©öbmen. 3ur ©raut befhmmt »ar ibm 
SRagbalena, Xoc^ter Äarl« VU., Äönig« bon 
granfrei*. 



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jßttannttxd) fal) fuf> ber lefcte öabenberger, ftriebrid> ber 
©treitbare (geb. 15. Sunt 1211, gefallen in ber ©d)lad)t bei SBiener* 
SReuftabt, 15. 3uni 1246), ueranfoßt, ba$ alte öfterreicf>ifcf>e «Ba^en, 
einen einfachen Äbler, ber ©olb in ötan geroefen fein foß, in ben 
®htbenfd>Ub, ben »eigen ©atfen im rotten gelbe, gn oeränbern 
unb blieb biefe« neue SBappen and} fortan ber ©d)ilb Defterreictys, 
ober nrie er foäter genannt würbe, „StoU'Oefterreid} 11 . 

Die Segeuf)nnng „Wtut&tftmtity 1 erhielt ber öinbenfäüb 
feit ber 3eit $ergog SRubolf* IV. (1358—1365), welker juerft 
in feinen (Siegeln be$ Sappen« mit ben fünf golbenen äbtern im 
Mauen SeCbe, genannt „ält-Oefterreid)", fi<$ bebiente ; mty lefetere« 
SBappcn fpäter bnrd) bie ßinfüljrung £>ergog$ Srnft be« ©fernen 
(1386 — 1424), eine« eigenen SBappen« für Dberöfterreid): ge* 
fpalten, rechts ein einfacher fdjnwrger Slbter im golbenen (Jefbe, linfs 
in 9?ot^ groei fitberne $fäl)(e, gu bem be$ grgI)ergogtf)um$ Defter* 
reid) unter ber Gmn$ inSbefonbere mürbe, roäfyrenb ber 33inbenfd)Ub 
ba« <£rgI)ergogtl)um ob unb unter ber Snn« reprfifentirte, fotoie 
er aud) ba$ mit Vorliebe unb tjäufig aüetn gebrauste Sappen 
ber gefammten $>errf<f>erf anritte, be$ „fmufe« JDefterreid)" würbe. 

S)ie Urfadje biefer eingangs ernannten auffattenben Sappen* 
finberung ift bann gelegen, bafj nad) bem £obe be$ $ergog$ 8eo* 
potb VI. be$ ®lorreid)en (f 28. 3uti 1230 gu ©an ©ermano in 
Slpulien), be« 2$ater$ griebrid} be$ Streitbaren, bie beiben ©rüber 
$abmar unb 5>einricf) oon ftuenring, mächtige l)ergogtid>e 2Bini* 
fterialen, einen äufftanb gegen ben jungen f)ergog angettetten, um 
fi$ unb ben übrigen üJiinifteriaten be$ 8anbe$ eine freiere felbft* 
ftänbigere ©tettung gegenüber bem 8anbe$f)errn, wie fofdje bie in 
©teiermarf g. SB. fd)on befafjen, gu erringen, roogu fie bie ©elegen* 
f)eit be$ {Regierungsantritte* be$ jungen unerfahrenen f)ergog$ 
grtebrid) am günftigften gelten. 

$iegu war i^nen insbefonbere ber Umftanb üon 33ortf>eü, 
bafc einer ber ©ruber, f)einric$ oon ftuenring, aCS Dom £>ergoge 
Seopolb VI. toä^renb feiner »btoefentyeit befteßter Statthalter oon 



Defterreidj (rector totias Austriae), bie fyergogttdjen ©iege( in 
$>änben fjatte unb biefelben and) gu fallen Urtunben 1 ) mig* 
brauchte, woburd) es tfjm gelang, [xdj in ben öefifc beS tanbeä* 
fürfttietyen ©djafee* gu fefeen. 

SMefer SWigbraud) be$ l>ergogti$en ©iegels unb mithin audj 
bes Sappens, war trjoljt ©runb genug, baSfetbe gu änbern, um 
weitere 9la$tt)ei(e f)intanguf)atten , ba ?u jenen Reiten baS Sieget 
allein baS Kriterium ber Sc^ttieit unb ©iltigfeit einer Urfunbe 
ausmalte unb baS ©ieget ba^er mögücfjft auffallenb umgeanbert 
»erben mußte, um 3ebem ben Unterfc^ieb gtoifc^en bem alten, 
caffirten unb bem neuen beutli$ gu matten. 3m 3a^re 1230 er» 
fd>eint guerft ber $Binbenfd)ilb als Sappen Defterreic^S. S)iefeS 
©ieget behielt and) $)ergog griebri^ ber ©treitbare bei, na^bem 
er in furger.3«*, f^o« ivx nä^ften Oaljre, 1231, ben gefährlichen 
Stufftanb ber mächtigen Äuenringer unb i^reS Stranges nieber* 
geworfen ^atte 2 ). 

211S $ergog f^riebrte^ balb barauf, 1232, im ©<$ottenflofter 
gu Sien burc^ SBiföof ©eb^arb üon ^affau ben SRitterfdjtag er» 
l)te(t unb fofort 200 anberen @blen benfetben erteilte, gab er 
tynen nebft anberen ©eföenfen jebem einen Sappenrod, nad) 
biefem neuen Sappen üerferttgt, üon fdjarta$roti)em lu^e mit 
SSe^ gefüttert unb mit einer weißen Sinbe um bie Sruft. 

©etbft als f)ergog griebrid^ nac^ beffen 3luSfoftnung mit 
JJaifer griebric^ IL gegen SSerona gum $Rei^Stage (1245) gog, 



') Henricas (Kuenring) cum esset rector Austriae, officio et sigillo 
Ducis abusu8, ipso absente e curia ejus Wierine plurima talenta auri et 
argenti carratis, per urbem vehi fecit, nemine dolum suspicante. Chry- 
808tomus Hanthaler, Annales Campilil. p. 1313. 

a ) ©ottfrieb Sbmunb grieß, bie ©erren »on Äuenring, 3öicn 1874, 
unb ^rofcffor ©im in feiner ©ef($i($te be« testen ©abenbergers griebric^ II. 
(3a^re«bert(^t ber f. f. Dberreaffctyule »on ©aljburg 1871) ertoS^nen (grperer 
mit (einem ©orte, Sefeterer nur mit wenigen ©orten, o&ne nä^er barauf ein» 
}uge$en, biefer SBa^^entoeränberung, ber imctytigflen golge be« ?(ufPanbe«. 

15 



— 114 — 



italjm er mieber 200 {Ritter, in gleite fäarfadjene Sßaffenrocfe mit 
meiner Querbinbe betreibet, mit unb war and) er felbft fo ge< 
fteibet 3 ). 3)ie« aüe« gefeint) n>ol)f aud} be«ljalb, um ba« neue 
SBappen Defterrcid)« mögüdjft bclannt ju machen, ba ber 2fa* 
fcf)auung«unterrid)t ber befte 8el>rmeifter ift. 8lud) auf bem Heber* 
fteine feine« ©rabmale« im alten fiapitetfaate be« ßifterjienfer* 
flofter« $eUigcnfreuj erfd)eint er in einem folgen ffiappenrorfe 
gef leibet, ben öfterreidjifd>en $8inbenfdjilb tinf« neben fid) geftettt. 

©emijj ein ftatttidje« JNeib, ba« and) bei ben #erjogen Don 
Deftcrreicty au« bem $aufc f)ab«burg beliebt war ; benn nur finben 
in bem ämbrafer Stammbaume biefe« $aufe« ben f)erjog 9eo* 
po(b III. , bie 3icrbc ber SRittcrfdjaft (1365—1386) , in biefem 
Softüme abgebifbet. 

ÜDer Sinbenfc^ilb blieb uun Defterreufe« ©appen unb ber 
urfprüngtidje 9lblcr ücrfdjunnbet bi« auf wenige 9foid>ttange ganjtidj 
au« ben Siegeln 4 ), ©o fommt aud) nur ber SinbenffJn'tb auf ben 
ÜKünjen ^erjog griebrid)'« be« Streitbaren mel>r üor. 

Die Urfadje, warum gerabe bief c $erolb«figur §erjog $riebri<$ 
ber Streitbare gum neuen ©appen Dcfterreidj« gewählt Ijabe, 
wirb woljt nie genau ergrünbet werben fönnen, benn bie bie«fäüi* 



*) 3o$. (Snuendfel bei 3Ibvian 9tau*, Rerura austriac. scriptores, 
©teti 1795, Vol. I., pag. 318. faßt hierüber: 

Darnach der Fürst Fridreich, 
Der Vogt waz in Osterreich, 
Der wolt mit schonen Sachen 
Zwai hundert Kitter machen, 
Und wolt auch selber Bitter werden 
Auf der Schotten erden. 
In dem Phortzeich daz geschach 
Ze den Schotten als man mier veriah, 
Er gab zwai hundert Rittern Swert 
Dez waz der Fürst vil wol wert 
Sie trugen von ganzem Scharlach chlait, 
Dadurch ein Strich vil gemait, 
Der waz weisser, den ein Swann. 
Vche vedern wol getan 
Trugen si zu ier furrier. 
an a. a. D. pag. 323—324. 

Unb begttgfi* be« 3 u 8 e * ua $ ®erona: 

Darnach der Chaizzer Fridreich 
Gepot einen hof, der waz reich, 
Da kamen die Fürsten alle dahin, 
Di triuwen, und die betten Sinn ; 
Da für auch sicherlich 
Der edel Herzog Fridreich, 
Er fürt mit in an seiner Schar, 
Daz ich ew sag, daz ist war 
Zwai hunder Kitter wo Ige tau, 
Die fürten Scharlach cbappen an 
Die wurden geworcht mit fleizs 
Dadurch ein edel Strich weiszz 
Gie von edelm Scharlach guet 
Dez freut sich da die Kitter wol gemußt. 
Newe Schilt un newes gerait 
Furten die Ritter unverzait: 
Also füren sie geleich 
Mit dem Fürsten Fri dereich. 
3>ie Gegebenheiten beftötigeu no* bie übrigen tityroitifleu , fo gabt«» 
lau« (Suut&aim unb $eit 2lrenJ>ecf bei Hier. Pez, T. I. col. 1023 u. 1212. 

4 ) 3. 33. führte no* 3ofymna ©räfin to. <ßfirt (1324—1351), ©cma&ttu 
#ergog« 2Hbre*t be« Seinen, ben altöftcrrei*if*en Hbter frei im ©icgelfelbe, 
in ber 2Hitte jttjifd^en ben brei in 2)reit>aß gepellten 2öaW>enf*ilben Defier* 
rei*, (Steter unb *pprt. 



gen , fo oft wieber erjagten unb ftet« geglaubten fflappenfap 
geboren alle in ba« 9?etc^ ber ftabel 4 ). 

Un« fei l>ier geftattet, auf einen Umftanb ljinjutoeifen, ber 
t>iettei$t einige 3tn^a(t«punfte jur SlufKärung biefer ffial)( bietet. 

2Bie befannt, nafym ber jroeite ©ol)n $erjog $einrty'l 3a* 
fomirgott, fKinrid) ber »eitere (1158—1223), gewiffermajjen a(* 
©tiftcr einer ©ecunbogcniturbe«babenbergif^ofterrci4if^engfirfleii* 
fyaufe«, nidjt nur einen eigenen neuen £ite( Don Sßobßng ober 
£>erjog üon SWöMing, fonbern and) ein eigene« SBappen an, unb 
jwar erfdjeinen auf feinem unb feine« ©o^ne« $einrid) be« 35* 
gcren (f 1236) 9Rün3fiegeln auf ber 3Sorberfeite ber altofterrei* 
djifdjc Äbler, auf ber {Rucf feite aber jwei fogenannte (eoporbirtt, 
b. i. fdfreitcnbe Sowen, meüeidjt ba« gamiiienwappen ber Sabe* 
berger, übereinanber gefteüt. Sei f)erjog $>einrid) bem 3ungeren 
oon Sßöbüng nun jieJjt fiefc jroifäen biefen betben 85n>cn ein 
fc^maler SBaÜen l)in 6 ). Stimmt man nun an, baß bie Sorben 
biefe« 2Bappen« roti)*weiß waren, me(d)e Singirung ba«, gemig 
au« biefem Sappen entlehnte, be« ©dftoffe« SHöbling, wel^c« im 
filbernen gelbe einen rotten 85wen aufwie« 7 ), aufweift, fo fyat man 
wenigften« einige 93orjeirJ)en in ftiguren unb Barben für ben fp8< 
teren ofterrei^iff^cn ©inbcnfc^ilb. 

S)icfe« neu gefdjaffene ©appen führte fowo^t beffen Sutor 
^)erjog griebric^ ber ©treitbare, at« and} xtai) beffen unbeerbtem 
lobe ber ^ratenbent SHarfgraf ©ermann üon ©aben unb Sönig 
Ottofar uon So^men ot)ne ^iegu gehörige« ftteinob, ba ein folc^e« 
nid)t beftanb unb e« and) ju jener 3*tt nir^t ©itte war, auf bem 
Säbetyelme tleinobien }u tragen. Storni Cttofar §at woijl auf 
feinen fpäteren ofterreic^ifc^en SReiterfiegetn ein Äfchtob auf bem 
§efme, boc^ ift bie« ein gefd)Ioffencr gtwg wnb ber gehört ju bem 
böf)mifd)en SBappen. 

(Srft $ergog »(brecht L (1282, f 1308) erfäeint bei unb 
nac^ feiner gcmcinfdjaftlid) mit feinem ©ruber ^erjog {Rubolf II. 
(1282, f 1290) ju 2lug«burg ben 27. December 1282 buro^ feinen 
9Sater, ben römifdjen flonig {Rubolf L, erfolgten ©eleljnung mit 
Defterreit^ unb ©teier mit einem neuen Äfeinobe ju biefem neu* 
öfterrei^iff^en SBappenf^ilbe , namlid) bem ^fauenftu^e auf bem 
gefrönten f)e(me. 

6« ift bie« and) ber gewo^ntif^e ®ang ber gntwirfelung ber 
SBappen, üon welken juerft, (£nbe be« 12. Sa^unberte«, ctgent* 
lit^e ©appen in ©djttbform, unb Stnfang« be« 13. 3al)rf)unberte$ 
erft ^cralbiff^e ^elmjierben ober Äleinobe, bie aber nod) triebt com 
ftant waren, Dorfommen. 

^^ilibert $ueber, nAustria ex archivis mellicensibus illu- 
strataa, Stab. VI, Sttr. 13 unb Sab. VIN, 5«r. 2, bringt jmar 
Slbbitbungen öon ©iegeln be« $erjog« «Ibrec^t au« bem 3a^re 
1286»), ber l)ier nur einen einfachen ^Jfauenftu^ oljne Ärone, unb 



b ) @ie^e Äart ton So\>a , bieget ber »fterrei<$if<$en gürflimten im 
Mittelalter, in ben ^ublicattonen ber f. f. Ceittratcommiffion. ©. 147. 

*) @te$e 3;ert unb «bbitbungen bei t>. ®<toa, Siegel öpeneic^ift^r 
Regenten, (Seite 82-83. 

*) ©• 3. gugger, (S^reufpteßel be« örj^aufe« De(lerreic^ r ®. 186. 

^ Senn au* biefeö »ou ©ueber unb ^ergott abgebilbete ©iegel int 
Originale im 9Re!fer&of su 8öien, tt?o e« ftc$ na* ber 3Berft*erung ¥JUi^ert 
#ueber'« im @frtn. 6, gaöc. 2 befanb, ni*t me^r toer^anben ift, »o* 
toon roir un* bur* bie liebeudtvürbige ©efatttgtett be« $errn ©tifW^ef« 
meifter« P. geanber $olaf felbfl wieber^olt ju übergeugen ©elegenfrcit 
Ratten, fo tf) e« be* a(« gerrtß angune^men, bag biefe Abb Übung eine irrige 
ift, tt>eil bie ga$lret*cn im« erhaltenen genau gleichzeitigen ©leget ^erjeg 
8l6re*t'«, bie mit biefer ©iegelgei*nung im Uebrigen übereinfttmmen, beutW 
(tefür f)>re*en. 



— 115 — 



Don $erjog gtiebüd) L Dom 3af)re 1311 9 ), ber einen Doppelten 
^fauenmebel oljne ftrone auf bem f>c(mc führen folt, unb nad> 
il)m f)Qt aud> üWarquarb $errgott btcfe Steinobien in feinen »Mo- 
numenta Augustae Domus Austriacae«, lab. XIX, Sftr. 7 unb 8 
abgebübet unb pag. 148 befprodjen; enblicb bitbet gefetgenannter 
a. a. D. auf £af. V, SRr. IV ein ffleiterficget $ergog fflubotf« III. 
oom 3al)re 1305 10 ) ab (£ejt pag. 13, §.12), ba« gmei äbfon* 
berlidtfeiten aufweift, nämlid) im ©d)ilbe einen boppetten Quer* 
bauen ftatt be« gemöfynfidjcn einfachen unb am gefrönten $elm oier 
©traufjenfcbern an ©teile be« ^fauenftufce« ; bod) finb bie« nur 
irrige äuffaffungen ober üielmeljr gang millfürtidje ©rfinbungen 
ber manchmal fdjon entfefcüdjen ©iegetgeid)ner jener Seiten, wooon 
mir und begüglid) ber beiben festeren, ba ba« erftere trofe aller 
öemufjungen nic^t metjr aufgufinben mar, perfönlidj bur$ ßinfi^t 
ber Originalen in bem im üßelferfjofe gu SBien oenoaf|rten 2lrd)ioe 
bee genannten ©tifte« übergeugt tjaben. 33cibc SReitcrfieget geigen 
Dietmeljr beuttid) ben gefrönten $elm mit bem gemöljnlid)en Pfauen- 
ftufe, fomie legerer bie einfache, in ber 3Hitte burd) einen SButm 
faft quer zernagte ©inbe. Dergleichen f)elmftcinobien mit ©trauten* 
febern fommen oiefmeljr bei ben öfterreid)ifd)en $ergogen nie oor 




1305, bie, obwohl ba« (entere befdjäbigt ift, nodj gegenwärtig fa 
beut(id) finb, baß fie jebe« üttigoerftanbnife auöfdjtießen. Da« ©ieget 
$ergog Sltbred)t ? « I. bringen mir fpater. 3ugleid) ^offen nnr audi, 
ba§ mit biefen äbbitbungen bie ftd) ftet« forterbenben Orrtf)ümer 
$ueber 7 « unb $>errgott'« begüglidj biefer ©iegel öftcrreidjiföcr £>erjoge 
ein für allemal abgetan finb. 

Diefer ^fauenmebcl ift aber ba« alte Stjburgifdje ^elnu 
fleinob, wie e« ®raf $>artmann oon fftyburg in feinem ©ieget oom 
3aJ)re 1242 fdjon führte 11 ). @ben biefe« Äleinob finbet man batb 
oerlangert, balb oerfßrgt auf anbereu ©iegeln fyburgifctyer ©rafen 
oon ben 3at)ren 1249, 1252 unb 1255. Der 9?edjt«titel ber an- 
nähme be« ^fauenftufee« af« öFlerreidjifdje« Äteinob mar bie Srb* 
folge, ba einige 3a^re oor ber ©eteljnung 2Ubredjt'« unb {Rubolf« 
mit Defterrcidj unb ©teier, im 3al)ve 1278, ber größere unb be> 
beutenberc SEtjeif ber ftjburgifdjen tfänber fammt bem@d)loffeÄt)burg 
felbft an Äönig 9?ubolf L, begiel)ung«roeifc an bie öfterreidjifdje ?inie 
be« $>aufe« £ab«burg burd) (Srbfdjaft fiel, baljer fie aud) ba« 
SRedjt auf £itet, ©appen unb Äleinob biefer ©raffc^aft Ratten. 

(£« ging überfjaupt gu jener 3eit eine fettfame 33ertaufd)ung 
ber Äleinobe im £aufe £ab«burg oor fiety. Denn bie $>ab«burg* 
Saufenburgifdje Sinie na^m ben alten ^ab«burgifc^en $e(m mit 
bem mac^fenben dornen mit ^fauenfeberntamm oom ^ab«burgif(^en 




unb ift bie« nur ein ©efeg metjr baffir, mie unoertäßtit^ bie 2(6* 
bübungen biefe« unb anberer älterer Tutoren fmb. 

2öir bringen in mögüdjft genauer Jlbbifbung biefe beiben fo 
oft faffc^ abgebitbeten unb befproetyenen ©ieget be« ^ergog grieb* 
ric^'« I. oom 3a^re 1311 unb be« £>ergog 9?ubo(f T « III. oom 3a^re 



9 ) Hr<$to im SKertcr^ofe gu ©ten. Urfunbe ©erjog griebric^*« 1., wo- 
mit berfclbe bem Älofler SWcIt alle feine Sefifeuwjeti Beflättget, fon>ic bem- 
fclBen toegen beffen großer Strmut^ unb ber 2:reue be« fcbte« llbalric^ ge- 
mattet, neue Sefifeungen ju ermerbeu. 

t9 ) %xäfii> im üRelter&ofe 3" SBien. Urfunbe $ergog 9hiboIf« III. ddo. 
Ärem« , 1. gebruar 1305 , toomtt berfelbe bo« Älofler SWelt für gfeet Sa^re, 
b. i. bi« 2. gebruar 1307, toou ber £aft ber ^of^itaatSt befreit. 



xüjifbc mcg unb fe^te auf biefen ben rapper«milifd)en §etm, bie 
gmei ©c^ioanenptfe mit Stingen in ben ©djnäbeln, naljm aber ben 
Oab«burgifdjen f)etm mieber auf ben fyburgifdjen ©c^ifb, wie »ir 
bie« Sitte« fdjon an anberem Orte be« 2lu«fü^r(id)en ermahnten. 
Die ^ab«burg « ofterreic^ifc^e 8inie hingegen brachte ba« bei ©eite 
gefefete alte fyburgifdje ftleinob gu bem öfterrctrf)i|d ; cn neuen ©ctyilbe, 
ber bi«^er eine« $>etmfdjmu<fcö ermangelte. 

Diefer SEBcc^fet ber $etmf(einobien mar 2l(te« nur eine ftofge 
einer JRei^e oon Sefi^oei änberungen , begüglid) SSerme^rung burc^ 
§t\xatf) unb Sauf, n>obur$ auc^ bie jüngeren Sinien be« f)aufe« 
^ab«burg entftanben, wie mir bie« gleidjfad« bei ben Semer* 

") ÜW. Herrgott, Gencalogia Aug. Gen. Habsb. Tab. 22. 

15* 



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ittäcr , tu tot o frihii trifte fr.":uffl xbK £txk i»ifr ir Zer 

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%jikl. toi rrn^c ^irmrft, wdü *ir tax sarrfrx. ci jx* 
uiii iii ruy cgex im=rrrAn6cr gfcr xli ixudcr, jaucfex. 

Zx Cüöcfe rc Bai lex cjztcx eg rm. i yi hei fcl= 
ieqcr gc. urnafe* ^jfl ci At ^ifluifci , *j=r £ *cr xxncar 
rnn jfr-ifmr" „ xaeiar £*q0f ttirrfa HL Zfrä — 13S6 «r 
icmnr £<fnfftx um hesc cjueü 4pcxicu~zi Sccrz m ^uäics 2 
anLrr fcrgprrri wt JfcicukTf xrrani* L375 «Li JK^rjJel 
ferer -fcnaenfar; mi^ r xk: cnicnr. sagen nö. 3« 

gast t*z&i i-irrfc IT. ac j;nfrT thxcrtiar. rxirranrs v: ** „ 
sie ftx* fc^aumicj %-Jir, na sc: mr ar^cx OzrfaÜnc tix* 
pn. Z-e 3t cittcr 3fc- fT^S 1er irnrrlite £trk:-l:rA££ *c 
fcner 4Hrr 12 a sn£ est» giryltfocnfg xicikljea Änar= 
T^pr £e?i>$£ SLrrrfc LX «t Cc « ' :gi> l»n *x £*ane4r cfeex* 
*iü a*rx nci rö nrrex k=L Zx Z-rfs :~ anmirt ex 4Ms$ 
nr ix *gfan fciie.: JLciex ?rrk, anicc iinil_ Z^nc ^t-3= 
irfr Eli la^jac ~c~.rrrigi fe jzrei hrr^rril^ ~r*a ni yznf: 
ar torr Sse^x her feera^Litex *ri»«r äLirrf? TL ic# &rrrx 

rca er i«r Snrw£ ^cr^ej^ SicrÄi L ra± to brje fi: tx 

tat f^akn~:$, rn* ^rrrxcr, ca# K* bdrr=rt £?zz&n2s±z*T§ 
&zz S -iiAf ttnm > **, fcK: Jfrrs per»; *^tr±r w= Cr=:rr= 
rnS*, Ma "^rT±r xi«r lex Iä m r^r rricrai f^^ 

Iri t*4 T*r<:L«t <ria träb*x uk 
Jtt **e;i*:r ebrift: d** u>ies Lebd 
I>*t r-j:i ti.*rn^i als der §webeL 
IcL §a«b ö*ä eLea flr-xca be:xn, 
If>r bet Tors*l"M d« twi*s melm, 
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trs ä:iu» trr-^fr. ir*f= 1-27, III. .$rr ftn:? *ütfdt rm C«otk4* # 

t&z fLuverJk r^f tu t*t ifcfi^rc:* ecs Einer nzt ÄinnoL 



Via }*a.tA fec 

Lcr f:ü£^ £i^ik t» wräw &L 
Clrta -CLOe ciaa ux ~*J. m taL 
Vprjoäei uii 

Zcr «t'.Mi' . i.i e x fgrirf» 






Wate 



IV 



^^i± biA gfifferra; , :x rjeer Ick Zmoe Mr 



gtteteriiene ?t &rx. 5m 4? ö iini' ■ h irtfiy mtilHi| 
te* fcc ura fc jtx Spwtf, tr sc n» g^rxfcra, m ta*ciii* 
fniix •flr^ar^n. a^rÜLrioL ^le Zjä IV. 

ari'P'armänicx Scncö- 

ei Ä rx rc nTimr rfex mSd-J^ipcx Scrtn nfc I^a^ 
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£vürprr*c cx # ifKrrr, mt ermtir:, n6: Kit SidiAt knr, 
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hi 1?*T, ther c=4 12S?. kn erf ä*ob 3cSrt fernst f. fWi^ 
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Cr^tril^Urhshcx tsz >cnt=L 

Sir excia, n=> =i CriiiEi^rteihni cifexltcx f »clfc 
rat £en:q SlHtdtf L ^^ri Ic;t rcr hes Zatxxi tar 9dek« 
MiL:?crfai>c s:it hex bt:^cx ^auc^bcoii cxigrilcflt fiib sab 
« 0ti±pra i±cn bei «±hx Xntnürcd hei f>eqc§i Äört* mit 
fiüoi kiara dtra (rrz^n cn> cnini ^rqogititdx nxb pgktt 
flei eü hoo Bram f^!sr^irr^ # hex fici her £rfmtr«9t ex^er* 
fUüfshni ?*cxni3!>rt<i. ben^t. 

Bo enbrüte $<ncs älhtsfct »a Crtenridi xxb Bim x. 
xxter bem 24. Z«nni<r 12S"2 ai Ss^hcji bcxi iRctfte flnnA, 
S'mI^»4^nba• ten Crncrrt:±, ^ai at ; cluioriMi ifcer fek gelegte 
Hbrafcmmg ierner Jünt^^bmng. Zai »cblerfeatteae Sriterftegel 
bc$ %*T}P& . in gelbem &a±*"e, bangt ix ^ergaxKXtftmfdi dp* 
(*t$otnt$d l * . «€iebe bie narbfol^exhe fftbübxxg.) 

Sün felbcn Zü^e, 2-L Zcccmber 1282, }i Iniitarg WJ' 
ti^t $xr*cq älfcre*t L w?n Cenenti* nxfc Strier btc Serfi» 
gmig feixe* ^ateri flonij 9hibclf L r laut mdäftt btefer bem w» 
gnunmten Tinhcr ftenrab, tün^ Treiber oon Ct flcuri fl, anf ^ 
icblag einer bem ; elben idiul^igen Summe m» 1500 $fnnb Steuer 



w # . Dr. 5rsni=tis er Irr t. ^?rtm. *^w ^«rti^riftai bei l JBto t 
^ÄBi*, ^c*. nab euatiari^rt, ©:en 1^73-, e. €. «r. 19. 



— 117 — 



Pfennige bic Sinfünfte ber 3Äünge gu <Snn$ angenriefen ^atte. 
©ieget ba$ gleite tote ba$ uorige 17 ). 

fteruer finb nod) folgcnbc Urfunbcn üor bem 3al)re 1287 
im f. u. f. $au£«, $>of* unb ©taatSardjtoe ju Sien erhalten, bie 
auf ba$ Gntfdjiebenfte ben obertüäljnten irrigen ^Behauptungen uon 
®at>a'&, fotoie ben gabeln $f)Uibert fmeber'S unb feinet 9tad>* 
folgert üJiarquarb Herrgott'« Don bem $fauenftufe * Äteinob ofjnc 
$e(mfrone toibertegen: 

1284, 7. gebruar, Oubenburg. #ergog «(brecht L beftätiget 
ba$ SRed)t ber 2Rautf)freif)eit in £>efterreid> ber tropftet ©cremte«* 
gaben. DaSfelbe ©iegel in meiern SBadjfe wie oben an rotten 
©etbenfaben. 

1284, 26. September , SBien. #ergog «tbredjt I. beftätiget 
bic SSerpfanbungen ÄonigS {Rubotf I. an Utri$ Sapeüer für eine 
©djulb öon 800 Talente, ©ieget nrie oben, t)ängt an uiotett*gelben 
©eibenfSben 18 ). 

1287, 15. 3u(i, ffiien. #ergog SUbrec&t I. beftatigt bie föedjte 
be$ ßiftergienferttofter* Sitienfetb 19 ). 3)a$ feljr gut erhaltene ©ieget 
in braunem SBadjfc fyangt an grünen unb gelben ©eibenfaben an 
ber Urfunbe 20 ). 

Diefe $etmfrone ber öfterreidjifäen ^erjoje war eine befonbere, 
felbft nod) in ber erften £>a(fte be$ 14. 3al)rl)unberte$ oon regie* 
renben dürften begehrte SluSgeidjnung, um beren ffieiteroerteiljung 
bie öfterreüfjifdjen $ergoge nucberljott angegangen würben unb bie$ 
aurf) , roieroof)! nur au« befonberen SIntfiffcn unb nidjt häufig, 
geiljan fyaben. 

©o oertie^en bic Jpergoge 3Ubred)t IL unb Otto t>on Defter* 
reidj ntittetft Urtunbe Dorn 20. Dctober 1336 bem Srugio 93i$* 
conti unb ber gangen »on SWatteo unb Uberto abftammenben 93er* 
toanbtföaft ber 33i$conti gu 972ai(anb ba$ SRe$t, „quod coronam 
auream possint portare super caput biverae in galea et ban- 
dereis et clypeis tf , ba örugio 93i$conti, gudjino'S ©ofjn, bem 
$ergoge t>on Defterreidj mit jtoeitjunbert Gittern gegen R5nig Soljann 
Don Sonnen ju $ilfe gegogen toar, unb ®elb unb Surgen at$ Snt* 
fdjäbigung tjiefür, bie it)m f)ergog 9l(6rec^t IL bot, gurücfgennefen 
fjabe, „sed posse coronam auream super caput bidriae sive bi- 
verae defere ex maxima gratia postulavit, quod ipsi duces 
Austriae cum magna difficultate concesserunt , quia hoc solis 
dueibus Austriae quondam pro magno munere concessum 
fuit ai )." 

Da« fyeifjt, bie $ergoge »on Defterreid) oerlie^en batnatä ben 
93i*conti$ ba« SRe$t , auf bem Sopfe ifyreS SBappent^iere« , ber 
SSiper (ober Gatter \ unb gmar auf bem $etme unb im ©c^Hoe, fo* 
»ic auf ©annern eine golbene ftrone gu führen"). 



,7 ) Ä. u. f. #au«*, #of* unb ©taat«arc$to gu SBien. 

,8 ) Ä. u. f. $au«*, #of* u. @taat«arc$to gu 2öien. ©ie&e &<$nott>«Iü, 
@ef$i<$te be« #aufe« #ab«burg, I., föegeft 9lx. 840. 

19 ) St. u. f. #au«*, £of- unb <Staat«ar<$to gu SBien. 3to«fa<$ »erlauben. 
^ie&e 2ic$noto«fy L, SRcgcft. 9Jr. 959. 

,0 ) Bbgebilbet, jebo# nic$t gang richtig, bei Ä. ö. @afca : „3)ic ©iegel 
^cr öfterret<$if($en Regenten" in ben SWitt^eitungen ber f. I. (Seutralcommiffion 
jur <5rforf$ung unb (Spaltung tooterlänbif^er Äuufl» unb $aubenfmäter, 
£5a^gang 1889, ©eite 100; unb fe^v »erfe^lt bei #antyaler, Recensus di- 
plom. genealog. £af. 22, gtg. 7; ^^Utbert ©ue&er, Anstria ex archivis 
rnellicensibus illustrata, £af. 6, gtg. 13 ; SW. Herrgott, De Sigillis, £af. 5, 

") Muratori Scriptor. rer. ital. 12, 1016. 

") S)iefe Sa^entoerbefferung ^at Dr. «IBert 3äger in feiner in ben 
©iftung«beri(^teu ber ©iener Sttabemie ber Siffenf^aften im 3o^re 1856, 20, 
3 ff. terbffentli^ttn Bbtyanbhmg: w (5in Beitrag gur $rit>ilegiunt«frage" gu 
atter^anb irrigen ©c^tußfolgerungen herleitet, inbem er meinte, baß caput 



3n bemfetben Kriege roiber Jionig do^ann uon SS^men 
oerüe^ ^ergog Otto nodj einem anberen SBunbe^genoffen, namlid) 
bem ©rafen (feit 21. äuguft 1336 STOarfgrafen) üon 3fl(i(^ ein 
ät)n(ii&e$ SRec^t, inbem er bemfetben ben gangen öfterreidfiföen 
$)etmf4murf, bie Ärone fammt bem ^Jfauenftufce als ftteinob oer* 
tie^ „Quem", fo ergäbt ber «bt Oo^ann »on »ittrhtg 23 ), „dui 
Otto sibi in familiaritatem militaris contubernii combinavit 
galeeque sue decus, quod pinnam sive zimeram vel glareotam 
dieunt, in bellis, tornetis et hastiludiis utendum contradidit, 
coronam scilicet auree resplendentie galee circumduetam et 
e medio pavonicorum speculorum relucentium fasciculum ex- 
surgentem" 







Daöfetbe ergäbt auc^ ein anberer 3«itgenoffe, $einrid> »on 
Diffen^ofen 24 ), nur wa^rf^einti^ unrichtig, üom$)ergoge atbrcc^tll.: 
„Qui (Albertus) tunc ipsi margravio Iuliacensi in Signum ami- 
cicie indulsit, ut insignia galee sue cum Corona aurea ac pennis 
pavonum possit tamquam miles emeritus in armis et actibus 
bellicis deferre et ducere ac se cum eis ubique demonstrare." 

Sitf 3a^re fpSter tertiel) $)ergog ätbre^t II. üon Defterreid) 
im Vereine mit feiner ©ernannt So^anna, geb. Orafin o. $firt, 
mittelft Urlunbe ddo. SBien, 4. ftebruar 1347, bem Ulrid) oon 
©tubenberg baö SRec^t, Don bem Äteinobe ber ©raffc^aft gu ^prt 



bidriae mit Castor (S3iber) #ut gu überfe^en fei, unb barau« bebucirte, bo§ 
bie ^ergoge ton Oeflerrei^ lange t>or 1336 ba« au«na&m8toeife Äec^t befeffen 
Ratten, auf i^rem ©ergogS^ute eine golbene $rone gu tragen, toa« bie (Srifteng 
ber angeblichen öfteneic^ifc^eu ^rwilegien toorau*fefce, ba i^nen biefc« Äcc^t 
bur$ ba« Privilegium toon 1228 gugefprocfyen mürbe, toelc^e« ftc^ toieber auf 
ba« 2Raju« von 1186 begießt. 

^rofeffor Dr. Hlfon« §uber fyat jeboc^ biefe, gänglic^e Unfenntnig 
ber $eratbif geigenben 3rrt^ümer in feiner trefflichen Slb^anblung: ^Ucber bie 
Sntfte^ung«geit ber öfkrreic^ifäen grei^eitsbriefe" in ben ©i(jung«beric^ten 
ber SBiener «fabemie ber 933iffenWaften, 34, 64 ff., fotoie in feiner ®ef<$ic$te 
be« ^ergog« «ubolf IV. bon Deflerreicb im IL (Srcur«, ©eite 160—162 
fc^lagenb toiberlegt. 

") Johannes Victoriensis ap. Böhmer, Fontes 1, 422. 

") H. de Diessenhoven apud Böhmer 4, 48. 



— 118 — 



bic golbene ^SofdK , b. ff. bie golbene ftrone ($ofdK, $afd>e = 
ftrone) auf bem #etme führen ju bürfen* 4 ). 

SJemerft mufj übrigen* nod) Kerben, bag biefe $e(mfrone, 
roefcfp ben äüefien Siegeln $ufo(ge eine ßaubfrone ift, nidjtä mit 
ben grogett öfterreid^ifc^en grcil)eit$briefen ju fdjaffen &at, beren 
8ä(föung emriefenerma&en in bic 3«* $wj<>9* 9tobo(f III. oon 
Ocftcrrctt^ fäflt. 

3ubem fpridjt ja ba$ fyritriteg öou 1228 bem $erjogc t>on 
Defterreidj nid)t b(o$ ba$ 9ted)t gu, eine ©ISttcr* ober3infen* 
frone, fonbern ba$ oiet ©rößere, eine 88nig«frone, ju tragen. 
3Jon einer folgen jeigt fid) aber bei feinem ber öfterreid>ifd)en 
$erjoge oor SRubolf IV. eine ©pur; erft biefer trägt auf feinem 
großen, feit 1359 gebrausten 2Rfinjftegel eine gefdjloffene SBfiget* 
frone mit bem ftreujc barauf, entforedjenb ben ^riöitegien mm 
1228 unb 1245 (Majas), fo ba§ alfo and) tjiex ein $9eroei$ mef>r 
fflr bie Anficht oorUegt, bag bie fogenannten großen $au$prim* 
(egien nietyt üor SRubolf IV. beftanben Jjaben. 

(Sin »eitere« ©eifpiet l)ieffir, bag bie £>erjoge tum Dcfter* 
reid} fdjon in früheren Seiten dnjelnen ebten Familien gematteten, 
nidjt nur ba$ ofierreidjifdie $eImtteinob, fonbern aud) ben öinben* 
fc^itb ju führen, erjagt un$ ber unter ber ©cjeic^nung Anony- 
mus Leobiensis bezeichnete ßljronift jum 3atjrc 131 1 26 ). $>crjog 
Öeopolb L, genannt bie &ittbt ber SRittcrfdjaft, ljatte fiel) im 3aj)re 
1310 bem {Romer juge ftaifer $einrid) VII. angefdjtoffen unb fyalf 
auety tapfer mit bei ber Unterbrfirfung be$ 3lufftanbc$ ber della 
Torre in üftaifanb, fomie bei ber Belagerung oon SJreäcia. auf 
biefem 3"8 C roar e $ öu 4 bag ftaifer $>einrid) VII. bem $erjoge 
£eopolb I. feine SWid)te, bie (Gräfin ftatl)arina (nadj Einigen §(i* 
fabett)) üon ©abotyen, Stoc^ter be$ ®rafen Slmabcuä V. unb einer 
6d)»efter ftaifer* $einrid) VII., jur ®emal)(in gab. 9Bäf)renb 
biefer 9lnroefenf)ett in 3talien lernte $erjog Seopolb ben $errn o. 
ßorreggio fennen, ber ©d)ilb unb $>elm ganj gleich ben öfterrei* 
d)\\d)cn führte. $erjog Seopolb mar nüfjt menig hierüber aufgebraßt, 
ba iljm Jjieburd), wie er bemerfte, feidjt groger ©traben unb Un* 
ct>re jugeffigt »erben fönnte. Der $>err üon Sorreggio berief fidj 
jebodj barauf, bag er fäon oon Sltterö ^er gebort tyabe, bag feine 
$orfaf)ren Don ben 8fterreißifßen f>erjogen als ein 5Werfmaf befon* 



9& ) Original im 3r$tae be« 3oanncum« in ©raj. 
* c ) ©ei Pez, Scriptores rerum Aust T. I. col. 902. 



berer ©nabe unb ftrtunbfdjaft mit biefem Sappen auSgqcidjmt 
»orben feien. Der $erjog toar auf bie »uäfunft ^in beruht, 
na^m i^n in feine Jreunbfßaft auf unb üertief) unb beftäti^tc i^m 
neuerbing* biefe« Sappen für etoige 3"tcn. 

Sa« ^ier ber unbefannte ßfjronift Don Seoben cxfityt, ijt 
um fo »eniger ^u be}»eife(n, »eil biefe £ljatfadK anbere @ef^t^ 
fdjreiber, bie gar nißt« oon il)m »ugten, beftätigen. ©anfoomo r ), 
ob»o^( er 93erf$iebene$ oon ber Sorriggia ber oormaligcn ^errra 
be« fpatcr mobenefifdjen ^firpent^umc« ßorreggio fabelt, bemerh 
bodj f bag »aifer griebriß III. (IV.) 1447 ben ©rafen 3Ran< 
freb n. oon (Sorreggio, Dberften ber 95enetianer, mit ber uoruta 
(igen 95efte ©re«cctto an ber parmefanifdpn ©renge unb i^rem ®t* 
biete belehnte unb i^n fammt feinen Srfibern Hnton unb (Stöbert 
nebft bem ©o^ne feine« «ruber« 9lifo(au« unb aßen feinen Mad)* 
fommen ju 5Reic^«grafen oon ßorreggio unb Sre«cetto erhoben ^abc. 
Derfetbe fugt auc^ no^ ^inju, bag «aifer $riebrid> in. (IV.) fetten 
gugteic^ mit einem neuen Sappen (Sappcnoerme^rung) quc^ ben 
ofterrei^ifd^cn SinbenföUb al« «bfömmlingen oom $aufe Cefter* 
reic^ (?) oerlie^ , unb biefe ®rafen fie^ auc^ immer Don Oefler» 
reic^ genannt unb getrieben ^aben. 



,7 ) Delle Origini et del fatti delle Famiglie illustri dltalia äi M. 
Francesco Sansovino in Venegia preeso Altobello Salicato 1582. 4. Untrr 
bem Xitel : Signori Correggi, p. 263—279, Stfpri^t ©anfotoino »eitf&ifig 
biefe« @ef$(e$t. gür mt« ^at mir na$folgenfce ©tcüe SnterefTe: Maofredo 
Secondo Colonello de Yenetiani 1447 reacquisto Brescello toltoli del Data 
Filippo. V an 1452 a 25. di Maggio Venuto Federigo terzo Imp. in 
Italia , Manfredo andö a trovarlo a Venetia; dal quäle accettato con 
molto honore hebbe la confermatione de i privilegi de saoi antecessori 
volendo , che non fosaero aottopoati ad altra snperiorita , ch' a quella 
deir Imperatore , creandola insieme con Antonio et Giberto suoi fratelli 
etc. Nicolo loro nipote, Conti di Corregio et di Brescello, et loro gio- 
risdizione con mero et misto imperio. Et vole per roaggiore hcnoreTO- 
lezza loro et del suo stato, ch* essi et loro legittiroi discendenti port&s- 
sero aopra lo loro arme et nel mezzo un aquila nera in compo giallo, 
da i cui lati fossero due Leoni coc gigli sopra la teata in campo tncchuo 
et di aotto V arme d' Austria. La qoale yedendo 1' Imperadore gU disse, 
ch' era disceso di caaa d* Austria, che 1' arme, che averano in commune, 
lo dimostrava. Et cosi gli aecrebbe V aquila et i LeonL Et fmo a quel 
tempo Famiglia commincio a chiamarsi di casa d 1 Austria, si come si 
vede nelle scritore antiche d 1 esso tempo. Et fra Taltre ?i sono i sigilli 
con T arme sopradetta, et lettere intomo, che dicono : Sigillom Hanfredi 
di Corrigia et Aastria Comitis Corigii et Bersillii. 



-z^&z 



®i* Jinfünp bis % ün]t$ JjaWttt^ 



93on 
Dr. ®^e*fc*r ttott gitbtnan, 

«Staatearüjtüar in tfujera. 



~*e- 



&it bi«l)erigen Sforfdjungen über bic anfange be« §aufe« 
$ab«burg führten, wie mir fdjeint, I)auptfäd)lid) be«wegen gu einem 
für ben ^>iftorifcr unbefriebigenben SRefultate, meit man einerfeit« 
bie ijauptfäd) tieften ®efd)id)t«quellen älterer £eit nid)t fritifd) 
unterfud)te, unb anbererfeit« bie bfirftigen Sßad)rid)ten, meiere über 
bie Anfänge be« $aufe« $ab«burg oorliegen, roillfürlic^ interpre* 
tirte. (Statt ba bie Äritif gu beginnen,. tt>o oon ben erften Ijiftorifd) 
beglaubigten ©liebem be« $aufe« §ab«burg bie {Rebe ift, baute 
man feit 3al>rl)unberten auf n>tUfflrUc^ interpretirte Sljronifftellen 
flenealogifcfje Suftfdjlöffer, unb fam fo burdj fdjarfftnnig unb geift* 
reidj fdjeinenbc §typottyefen gu einer Sinnenreize, bie gwar burdj ben 
9ieid)tf)um an berühmten tarnen imponirt, aber beim geringften 
tTitiföen Unterfudje wie ein Äartenfyau« gufammenftfirgt. 

Sine gamilie, bie burd) eigene SBerbienfte in ber ©eltgefd)id)te 
*ine f oldje ©teüe fid) gefiebert l)at, wie btejenige ber $ab«burg, be* 
barf be« fallen ©ermüde« nid)t, ben ^^antaften \i)t umgehängt 
^a ben. 

2)ie bead)ten«wertl)efte biefer fünftlidj aufgebauten ©enea* 
(ogten ift biejenige oon $. ÜWarquarb Herrgott, über bie fidj 
4B6f)tner im gleiten <£rgängung«*§efte gu ben „Äaiferregeften" 
(pag. XXX) a(fo äußert: „JBenn bei bem ©treben uralte ätjnen 
mit $ilfe gewagter, wenn aud) fdjarffinniger ^pot^efen aufgu* 
fud)en — in $errgotf« ©erf — größerer {Raum gegönnt ift, fo fann 
bte« um fo weniger gu ernfttic^em Vorwurf gereiften, weil bie 
fjiftorifdje ftorfäung gerabe an folgen Siebfjabereien (wie bie Slftro* 
notnie unb Sfjemie an Slftrologie unb 3lld)emie) erwadtfen ift, unb 
fid) baneben bei $errgott bod) audj jene Reiten feine«weg« oernadj* 
lafftgt finben, in benen bie ®efd)id)te be« §aufe« auf feftem ©oben 
ftcfy. £>iefer beginnt 1141." 

©ir glauben nun aber, ber Ijiftorifd) beglaubigte ©oben be* 
ginne nid)t erft t>a, fonbern fdjon im 3al)re 1000; benn wenn 
aud) bie ftdjere 33erwanbtfd}aft«reit)e in all' iljren 93ergweigungen 
fteft nid^t oor 1141 gang genau fijiren läßt, fo ift bod) fein ®runb 
Dortjanben, bie Bufammengefyörigfeit ber oor 1141 genannten ©lie* 
ber biefer ftamifie gum l)ab«burgifd)en $aufe in £weifel 3« gießen. 

gatal ift fdjeinbar ber Umftanb, baß bie erfte Urtunbe, 



welche ben SWamen §ab«burg nennt, oon ber Sritif al« ein ftalfum 
ertlärt worben ift 1 ); wir meinen bie ©tiftung«urfunbe be« Sfo* 
fter« üBuri oom 3al>re 1027. 2Kit berfelben ftet)t aud) bie an* 
geblid) ältefte Sljronif . welche bie einläßlicfjften $ftadjrid)ten über bie 
anfange be« §aufe« §ab«burg enthält, in birectem 2Biberfprud)e, 
inbem fie bie ©tiftung be« fttofter« Sßuri nid(t bem ©ifd)of ©erner 
oon ©traßburg, fonbern ber ©räfin 3ta bon §ab«burg gufdjreibt. 

©er be«t)alb bie anfange be« $aufe« $ab«burg ernftlic^ er^ 
forden will, muß guerft fic^ barüber ©ewiß^eit üerf Raffen, ob 
bie Urfunbe über bie ©tiftung oon SDiuri formell unb materiell 
gefälfdjt ift. unb bann fidj fragen, welche Folgerungen laffen fic^ 
barau« gießen, wenn eine ftälfdjung wirtlic^ oorliegt? Oft ftatt 
ber gefällten Urfunbe bie grgäfylung ber Äloftert^ronit oon üKnri 
unb ber üjr oerwanbten Quellen gu berüdfidjtigen? 

©etrat^ten wir üorab bie ©tiftungSurfunbe oon 9Äuri. 5or* 
melle unb materielle 9Äomente fpret^en gegen bie Sdjtljeit berfelben. 

3n erfterer $)infi^t muß namentlich neben ber paläogra* 
p^ift^en ©eftalt unb ber biplomatifdien Form auc^ ba« fpl)ragi* 
ftift^e üKoment beamtet werben. 

Sie pa(äograpf)ifd)e ©eftalt ber Urfunbe muß entfdjieben 
eine fef>r oerbäc^tige genannt werben. Sie Verzierungen an ben 
langen ©diaften ber ©uc^ftaben d, s, h :c. weifen feineäweg« auf 
ben Anfang be« 11. 3al)rf)unbert«, fonbern weit e^er auf ba« Snbe 
be«felben l)in a ). 

93erbäd}tig ift ber Umftanb, baß bie £)atirung«geife nid)t, 
wie bie« bei ed)ten Ürfunben ber goß ift, in geraber 8inie, fon- 
bern in einer ©ogenlinie »erläuft unb mit größeren 33ud)ftaben ge* 
fdirieben ift, a(« ber 2^ejct. 

3n ©egug auf bie biplomatifc^e Sform ift namentlich gerabe^ 
gu unerhört, baß fid| ber 2lu«fteller ber Urfunbe ßrbauer be« 



') ©öfctner, Addim. seeund. gu ben fiaifertegejhn, ©. 456. ^ergt. 
baju: 3anffen: ©8^mer III, 403. ©ibber: ©^weigerifc^c« Urfunbcnregifier, 
I, 9lr. 1289 unb II, pag. LL 

*) Cgi. ba« atterbtng* nic^t gang genaue, aber boc$ im Söefentüc^en 
tiiäft ungetreue Pacsimile bei ©errgott, Gen. I. 



— 130 — 






SAl*-*** £<i*r£?| aers, rrs frag *: : d» fctnrr ni aifc, we 
:r cxatzrx '.Lr!rx3«x, v, -.'-i*> i*i fc^j^.:^i Air^it-a^ta * 
»:*/u.u/ ? ^«eber* va?%&, mdt csatz m&z et Vzzv sAvL eris* 
atrma fc*:<, ibc: k n eariAei Hrfr«bexje»9e, i;ra*tlsr- 

*?c» boaaberi 
tfi k? ne Urfs£K: 
uan? carl*.?. . „ , t-^ua«. Sn t% boi Se*d Sräo' Sa« 
■tri ssi* mc n Kr Urtesbe *sr He litei St Stra ia 
Strafe? ; cr*s* trüt, feabexa ca r*kr Seittondcrr aa^ebia^. 
-cacr £ I«« Hzxz~i$d ca ber Strc@h?»r Urfasbc pen 1005 
n Kr.3 ttrnr aar^trDea, aü b##;t*i0r *a ber ÄmvUrfsiÄbe, 
b* ***$ bea a*4 a*rV*beaen f£s4* f ra$fieatea eiaai Danfcmr^er 
ms ffcs» £rst:aKSer bot*. — 2Soa wcrniert jawr, *ndp iwm 
(ms* ** aar, bafe bie ImprauM bei Siearti sit ber appei^io 
aenac^klt a*rbe*, , >o Uhmnz fckroir wcuLtz (&twtät fe^ra 
InzxnL Ssberex«rhi ofrer astrb oa$ vitter fcipatfet, fö&ifirjbt 
Steyl werten oft |r§ea $nbe bei 11. 3oJyriKn*berti * , «ai> an« 
Kr« *eCS* er* ia ber 3eit 9tmkt ?rkbrid| I. # , bat Urfmiben 
tv^ks^t ääeta *4** a riatr bttrdKtui ed)tea Urtnni^ Sp'dwf 
fttslkrti ms Art ma 3al*re 1070 fanb id? an bängenbei 
*r^afint;rl a xtt^mc^^nmen gfrüutu 7 , Skat^teniroertb 
tteatt c* aur, bog »tW^ fckrarr an 3a^re 1005 I« »enege* 
inaf ta asterer txv.t oaffiubigt: Xe aotem oblirio deleat, Tel 
p*M*nU* ia f*jc*a rergat, kaoe paginam eoBScripsimos et 
rjgi»'/ aorti* HrborariautiL 

tfsMkft » a ie a arir aa£ aerafeaeigea, bog ber eomitatns 
B#r*. ber ter enaisjat arirfc, arie bk Sdpreibmeiie Argoia ben 
Andern idpa »klfadpe »ebeirfea erimgt ^aben. 

*r*l bat .Inhalt ber Urüinbc tnbelatigt, fo tft r« i^einbar 
tnff<UU9, b«g fcanyltn, bei Stifter« «rnber, ftatt (9raf aar 
Hitter fetuttmt iwrb, militie dngulo praedittu nab defensor 
p^triaKffliii ftatt adroeatu*. tmb ba§ btr SdjrrmDogtri txra Shtri 
(jrwifferaitt^ea a(e eine fertmen^ bei Sdilflte« ^>obibnrfl erfc^eint, 
onf beai ber StammeiäUefte motjnm fo(l; de mea pogteritate, 
qu<e pr*?fau> eastro HaU»burch dominetur, qui major natu fnerit 
Xirt)od?ft ottffitti^e Stelle fiber bie fobonnng ber ^abebnrg burd^ 
«ift^of ferner txm Strogburg fd>eim tmn in bie €tiftnnginrfcmbe 
von Wart gerobe beiroeflen ^tnnttgtflidt awrben ja fein, tan ©if^of 
ferner ben I, oon Stra§bnrg ganj «enan von ferner IL jn 
unterf^eiben, ber 1005— 1079 lebte. 3ft biefe $mtirf* n^tig, 
fo fonn atfo bie Urfnnbe frfi^efteni 1065 entftanben fein. Die 
»eftimmun^en ber Urfunbe über bie öo^l bei 2djirrat>ogte* unb 
bee %\>ttt omt ilWurt ftnb fo anffdßig, ba§ mir annehmen mfiffen, 
U fei biefe* Diplom jerabc bei einem fotöien Streite entftanben. 

Xenn bie Urfunbe fic^t nü^t nur Streiti^feiten jwif^en ben 
IWöndjen toeoen ber »btwaf>l ooroui, fonbern an^ fol^e jroifdjen 
bem k (öfter unb bem S^irmoogte, ber fit^ t^ranutf^ benimmt 
unb jroei-- bi« breimal bie Crma^nunflen oeraditet. 5ür biefen lefe* 
teren fall Stattet ber Stifter einen onbern Sc^irmoogt aui ber 
Familie bei Stifteri \a todfjUn, eoentuett bei abgang ber #abi* 
burßcr einen am ber tociblidjen Seitenlinie. 

Die Streitigfeiten toegen ber abttoaf)! in ÜWuri »erben burd) 
wrf^iebene Diplome regulirt. S<^on 3nnocenj II. fiebert ben 



') «Jfll. iüfigaiib, UrfunbenbudS» ber etabt Strag&urg I, 41 — 43. 

4 ) Natali» da Wailljr, JÜlemenU de Pal^ographie I, 238. 

*) Mabillon de re diplora, Wh 

*) Dr. Rriebr. Üeifl, UrfunbeiUe^re 1882, 299. 

7 ; 2>taattaxd)i* Vujern, (»aUererf Apparat Urfunbe ftr. 8. 



tLma tot hat tmzt ab tksa^l^ 



li laril ll* 

116&, 2ft, Äfc, Äirt teiei SbAi am «brkaHL WitifiV 
1179, 1^ 2Bar; r cn*c_: bai tlmr sracr ntk «k^ nb f^t* 
•cbl^MÄ 11« 13. 3Rir v »rt m fcai fiam kftint, 
ber fene^cai bei S^tei n£ öe Sern« ana^ta f ber atm 
tm& *ti aü bea H&stm ^>ci#teraera aeai^lr Krbea — ilmm 
l*;s iti; r^at ^ €aa« Atep^rc " . Der Sacttaat Mrier Ihdk 
lä?t *±üf9oi, b=§ bcsfU bk Urfcabe aaa 10S7 ftm xm^t* 
bea »sr. 

Serclniea wir a=i toiea aapnliica »rtaca aab bea 
Strtaaiftn« aaa 1027 bai DttIäb bei fiaiferi £einri$ mi 
3oirre 1114. «a nebca iptr in bex k|ttra fror jeaer aerba^tigen 
EnrömcunL bk ber gtraa^tnn eatbalt, i«bera aar *et|tr, 
rie feft jebei anbere fl Wter fcQ«t. Dai fitafter Äari i& bei ber 
Hbta^l aa he BÜgrgriara Crbeaiityda gehntai; aalt ber 
.sacior pars* gih he cntxfei^asj, vir bk Urtaabe aea 1027 
io^l ee^ca ber Sa$tvaäl trin ba Uatai^b w$ beatfidrr 
benwr, *k fclgeabe ^egenaberneCinij bcxtlä^ |rigL 

Strtsngibrkr am 1Q?7: Zi$imm aaa 1114: 

Ipte *=:*« atUM o>iE:t)(ito Cowtirait etua, atattjorBiti 

fntrxa ooxsmLo mdroeatzm de mea £l>oraa saoraB, «Mandate tibi 

po^teritUe v que pnefito cwtno iob»^_ adTMaäui k&bttt, m in 

Hab-t>«rch domiaet^r, qai «aior bemendsm et jm propriis, «1 

iiit^ faerit, tau ootwliti.ae ehm. ad atcorioris et gntae defrasuais 

ot »i qsa« oj p*r«a«iooes iatoWait- raiEra^:=ai Si ästen noo nt 

Je* aiccafterio intütrit. et inde Adrocatcs, «ed poüm» cahmmktor 

aec^ud» et tertio eomiü Anitas , it- et perraaor HV«aateni faerit om- 

corri^ibilis extitarit. eo abjeeto, niao poteatateai kabeat Abba« cao 

alias de eadem pro^enie, q^i ia conolio fratnn loac peajtas n- 

eodem sät Castro Uabesbveh, aioe probare et alten, repa diatia* po- 

coatradktioDe. nbro^etnr. hoc ad- te»tate, ä atiter fieri aoa potert 

jeeto, ut si mafrculinn» aexas in dbi utüioreaa uidecnnqoe eligwe. 
Doetra ^eueratione defecerit, mnlier 

ejusdem genma, quae eide» Castro . 
Habefrbarch hereditazio jnre prae- 
&ideat Adroeabam a maoa Abbatis 
iuseipiat etc. 

3& Snfang bei 12. 3aijrbuabertci r aw bk ^antltennameii 
in Sufidmmng famen, finben arir bann aOerbtngi aud^ anbemirtf 
analoge Seftimmungen über bk ^ogtei oon Alöftero, ime j. 8. 
in ber Urfnnbe bei fitofteri St. ^ibei in Sc^lettflabt Dom 3o^rc 
1105, taut »eldjer {>tr)og griebric^ befKramt, bie »ogtei fott an 
fein anberei f)aui fommen: nisi ad quem ejus progenies Stouh 
ac omnis ducatus spectat 12 ;. 

SBir fielen ttot^ biefen erorternngen nk^t au, bie Urfunbe 
oon 1027 ai^ ein Jalfum an» bem 12. 3afjrl>unberte, b. %. an« 
ben 3a&ren 1179—1189 ju bejei^neiL 

allein bie in formeller unb materieller $infu$t oorliegenbe 
Salbung ift nad; unferer «nfi^t bur^aui nit^t im ©iberfonufc 
mit ber ©ef^te, loemt toir bai Diplom oon 1027 an ber $anb ber 
Urfunbe ftaifer f)einri^ IV. oon 1114 unb ber päpfHidjen «reoen 
feiner fpateren 3ut^oten enttleiben, ali bk mir bie Stellen fifor 
ben Sau ber $abiburg, über bie abtoaf)! unb bie (Sntfe^ung unb 
SJaljl bei SJogtei bejei^net ^aben. 

ffiir tjaben äberbiei bk Uebergeugung , bog materiell aui 
bur^aui feine SStfdyung im ftricten Sinne bei SBortei oor^anben 



*) ©tbber, Urfunbcnregifler I, 9lx. 1725. 

•) Ib. 9er. 2069. 

1# ) Ib. 9er. 2394. 

") Herrgott, Gen. n, 202. 

u ) ©ürbtioein, Nora Sabaid. diplom. VI, 290. 



- 121 — 



ift, inbem ©ifdjof Serner t>on ©traßburg [ber lockre Stifter be$ 
ÄtofterS ÜWuri unb ber Srbauer ber $ab$burg ift, unb SBerner'« 
Vorüber 8anje(in nod) nidjtOraf, fonbern nur bitter war. Den ©etoei« 
{jiefür erbringen mir tfjeite unten, tfyeils inunferer ©iograpfjieSifdjof* 
SBerner t>on ©traßburg. S)er erfte $ab$burger, ber bie ©rafen* 
würbe erhielt, ift ber 1096 öerftorbene ffierner üon $ab$burg l3 ). 

Sn ©eaug auf bie Setoeiäfraft ber Urfunbe üon 1027, bie 
überbieä bun$ anbere B^gniffe unterftfifct toirb, erinnern wir an 
bie Sfaäfüljrungen 3öpfeP$ in feinen Slltertljümern be$ beutföen 
9letd)* unb 8fed)t$ (Ceipjig unb $eibelberg 1860, I., 259), too er 
bie §rage aufroirft, in roetdjer ©ejiefjung fyaben fefbft Urfunben 
t>on jtoeifefljafter (Streit für bie SSJiffenfdjaft Sebeutung unb ge* 
tväf)vtn eine 2tu$beutc? @$ t)at bannt, ffifyrt 38pfet au$, gang bie* 
fefbe Sen>anbtniß wie mit romantifdjen 3eitbilbern. ffienn aud) 
bie einzelnen ^erfonen, welche ein 3)id)ter barin auftreten laßt, 
ntdjt roirtlidj gelebt unb bie berichteten einzelnen $i)atfad)en nidjt 
ftattgefunben ljaben, fo ift bod) ber 95erfaffer genötigt, um feiner 
Srbidjtung ben änftrid) ber SSJaljrfäeinticfjfeit gu oerteiljen, bon ber 
3eit, in ioetdjer er bie ^anbtung üerfefet , ein inogtidjft treue« ®e- 
incUbc ju entwerfen, worin fid) bie ©itten unb Denfweife berfelben 
richtig abfpiegetn. ©o mfiffen aud) bie unechten Urfunben, wenn 
bie §a(fd)ung nidjt a(6 ein ööttig plumpe« ÜWadjmerf tfyren 3n>ecf 
von $au& au« oerfeljlen fott, ftet« an 9?cc^töfafec anfnüpfeu, bie 
an fid^ richtig finb, unb baljer geben and) unedjte Urfunben bie 
9?edjt$grunbfäfee nid)t feiten mit größerer ©enauigteit unb Umftänb* 
tidjfeit aU bie« in eckten Urfunben ber ftalt ift, bie eben iljrer 
ßd)t!)eit wegen einer folgen umfuf)tigen äu«ftaffirung nid)t beburften. 
2>ie Aufgabe ber imffenfdjaftlidjen Äritif ift e« fobann Ijauptfad)« 
lidj, bie in ben jweifelljaften ober unedlen Urfunben vorgetragenen 
SRedjtdfafce nad) ben 3al)rl)unberten, in roefdjen fie bereit« OUtig* 
feit erlangt fjaben fonnten, }u Reiben, ba bie meiften galfdjungen 
barin berufen, bafj SRedjtäinftitute ober SRedjtSfafee fpäterer Seiten 
in frühere 3at)rf)unberte l)inaufgefd)oben unb mit wirftidj SHter* 
tljümlidjem üermengt würben, um and) betn neueren 3uftanbe ^ en 
Zeitigen SWimbu« eine« langjährigen iperfommen« ju üerfetljen. 

33on ben SRedjtSfafeen, bie mit größerer 9lu«fü^rfic^feit alt 

in ed)tcn Urfunben im ©tiftung«briefe Don 1027 üorgetragen wer- 

sen, teuftet berjenige fyeröor, baß ber neue 93ogt trofc ber freien 

SBogtwafy bod) fo tuet wie immer nur möglich an& ber Stifter* 

famttte gewählt werben foße, fall« e« jur gntfefcung be« SSogte« 

fommen foüte. Die materielle ftälfäung ber Urfunbe Don 1027 

ftegt bemnad) nur barin, baß bie 9?ed)t«$uftänbe an& ber jweiten 

:pfilfte be« 12. 3at}rf)unberte« in'« 11. Oatjrfjunbert, b f). in bie 

©tiftung«jeit be« Softer« aurüdtbatirt würben 14 ). 

SBir beginnen unfere . fritifc^e grörterung Aber ben Anfang 
beö f)aufe« $ab«burg mit ber grage über bie Slbftammung Söi* 
jtyofö SBerner I. öon ©traßburg. 

§ ifäof ptrtter'* ^bftrnnmtttte. 

©ifc^of ffierner Don ©traßburg, ber am $ofe Äaifer« Äon* 
rab II. eine fo fyeröorragenbe ©teße einnahm, ftammte nit^t au« 
einem gräftfdjen $)aufe ab ; beim fein 3^itgenoffe ©ippo nennt iljn 
in ber ©iograp^ie ßonrab 7 « l5 ) einfad) „generosus". 3n ber ©tif* 



1S ) Semcrbt Chronic. $crg, Script, V, 464. 

14 ) ^iegu (ommt toietteic^t au$ ber (Safe, baß bie S3ogtei tom Slfcte 
nic^t a(« 2fytn , f oitbern al« 2(mt toerfic^cn toerben fofl nee . . . nt benefi- 
ciani , Bed nt quandam commendationera , et Monasterii tuitionem cui- 
quaru committat. 

15 ) ^3erg, Monumenta Germaniae XIII, 256. 



tung«urfunbe be« Älofter« ÜJiuri Dom 3a^re 1027 tyeißt SBerner'« 
©ruber and) nit^t ®raf, fonbern einfach {Ritter — „militiae cin- 
gulo praeditus u ,6 ). (grft c. 1082-1091 ,7 ) nannten fic^ bie n&ty 
ften Snoerwanbten be« 9ifd)of« ®rafen oon $ab«burg. 9(m $ofe 
be« Raifer« wie an ber päpfttidjen Surie galt e« a(« unjweifel* 
^aft, baß ba« Softer SRuri im äargau gur 3^ Äaifer Sonrab« 
oon S3tfcf)of SBerner üon ©traßburg, einem Däterlicben 9lm>er< 
wanbten (parente) be« ©rafen 3Berner rjon f>ab«burg gegrünbet 
worben fei 18 ). Unb in einem päpftlidjen ©reue Dom 13. Äprit 
1139 wirb ®raf ffierner öon $ab«burg oon $apft 3nnocenj II. 
gerabejn ber Stoffe ©ifdjof ©erner'« genannt 19 ). 

3)er Sinon^mu« üon Üßuri begeic^net bie ©orfaljren ber 
©rafen oon §ab«burg at« ©rafen oon ättenburg bei ©rugg ao ) 
ober at« ©rafen üon ffiinbift^. allein fc^on längft ift erwiefen, 
baß weber eine ©raffdjaft SMtenburg, nod) eine ©raff^aft ©in* 
bifdj ejiftirtc 21 ). Die annahmen, baß bie »orfafjren ber ©rafen 
oon §ab«burg ben Älettgau") ober £l)urgau befaßen, unb baß 
fie mit bem oom Jhxifer geästeten ©rafen ©untram in üerwanbt* 
fc^aftti^en ©ejieljnngen ftanben, finb abfotut ^altlo«. SDie ®e* 
fc^id|te ber ^tofteroogtei Don ÜÄünper in ©ranfelben 23 ) fpri^t ju 



,6 ) Ueber ba« cingulum railitare tgl. SWone, 3cttf^rift be« Ober* 
r&eiitö V, 230 ff.; 3)ii5cefanar$to I, 370. 2)a^u Saij, 8erfaffuna,8flefc$i<$te 
V, 400, n?o angenommen tt)irb, ba« cingulum bebeute nic^t einen befHmmten 
@tanb, fonbern nur üttünbigfeit, ©eIB(lftSnbig!eit unb weltlidbe« Seben. 

^ ©gl. bie Urfunbe ber (Sarbinale, ©ibber'« Urfunbenregifter I, 
Wx. 1460. 2)ie Urfunbe bürfte t)ieüei(^t ni<$t in 9tom ausgepellt toorben 
fein, fonbern e$er in Couflanj anläßlich ber SBei^e ©ift^of ®eb^arb T « t>on 
(Sonflanj bur^ (Sarbinal Otto 21. 2)ec. 1084. etälin, SBirtenberg. ©efö. 
II, 27. 3eH: ©ifc^of ©eb^arb, ©ibeefanar^b toon greiburg I, 317. $en» 
fing, ©ebbarb III., 8if<$of toon (Sonflaug 17 — 20. Auxilio comitis Üttonis 
de Uabesburc et omnium comprovincialium suorura fliftet in generali 
placito publico, ©urfarb toon ©ebetmler 1089, 1091 ober 1094, ba« tfofter 
SWarbac^. ®iefe Urfunbe ift in einem Ctbimu« ^önig föuboffö v?om 12. ?lu- 
guft 1276, au«a,ejkttt in ©afel, inferirt. Gallia christiana V, 884. Bulletin 
pour la conservation des monumens d'Alsace. II. Serie, III, 163. Gran- 
didier: oeuvres III, 119 unb beffen histoire d'Alsace II, titre 606, pag. 
CLVI. ©gl. Auetor incertus bei Urfh'fm« II, 83 ad annum 1090. <ßer^. 
Monom. Gerra. XVII, 157. 

,8 ) Urfunbe taifer ^einri^« \>on 1114. #tbber, Urfunbenregifler I, 
%lx. 1578. (Stumpf, 9teit$6fanater 3104. 9?b*peII bagegen, (trafen toon §af>$* 
bürg 62, ber bie Acta Murensia nic^t ju tt)ürbigen hjugte, ^ielt bafür, parens 
bejei(^ne auc^ eine burt^ grauen vermittelte ©ertt)anbtf(5aft. 3ba von ?otyringen 
^ie(t er für eine tyiflorifctye ?er|on. 

i9 ) $ibber, Urfunbenregifter I, 5Rr. 1725. Saff^, Reg. Pontif. 6698. 

50 ) Goppel, bie ©rafen toon ^ab«bnrg, rebet irrig ton 2Hteitburg im 
^(ettgau; ber Anonym. MurensiB aber ton 5Wtenburg im Slargau. <S(^to6 
Sfttenburg bei ©rugg, ba« allein in ©etra^t fommen fann, befanb ftc^ 1310 
bi« 1313 im ©eftfee ber ©rafen toon Geringen unb iDlontfort unb ging bann 
an ba« Ätofter £bmg«fclben über. %$. t>. Siebenau: ©cWiä;te be« Älofler« 
Äbnig«felben 146; «anotti, @ef($i^te ber ©rafen roon 3Woutfort 66 f.; 9leu- 
gart, Cod. Dipl. II, 384 f.; flopp, @ef$. IV, 269 f., 337. 911« »urfarb 
toon gridf um 1310 ben bÄb«burg-b(lerreic^ifc^en Urbar nieberförieb, bilbeten 
Xtüing unb ©ann in 9I(tenburg einen ©eftanbt^eil be« öflcrreic$if($en 2tmte« 
im ©igen. 

21 ) Herrgott, Geneal. I, XLIÜ; Gallia christiana V, 20 unb 49; 
©trobel, ©eföic^te be« (gif äffe« 1, 240 u. t>. a. nennen SBifd?of Söerner tro(j» 
bem einen ©rafen toon SUtenburg. 

") ttatbot, ©raf be« Äfettgaue« 1023, ift entföieben nic^t be« 53ifdt>ofö 
t>on ©tragburg ©ruber; ber iWame föatbot fommt in biefer 3eit überhaupt 
baufig t>ox. 

2S ) «r^iö be« ^iftcr. »ereine« ton ©ern V, 394 ff., 446 ff. — Sctyon 
1045 treffen h>ir einen fltettgau* ©rafen U(ri^, ber in bie bi«tyer aufgeftefften 
bab«burgifd^en (Stammtafeln nic$t pagt. ^ibber, Urfunbenregifler I, 9tr. 1332. 
3)er Älettgau befanb fi<$ bamal« n?obl in ben §änben ber ©rafen toon 8tüb* 
lingen, bann bei ben Ferren toon Äügenberg. — 2)a§ bie £furcgaw* ©rafen 
©untram unb tfanbolt (976 — 981) ben fpätem $ab«burgern t>em>anbt ge- 

16 



122 — 



beutfid), ba§ bic $ab«burger ntc^t bic 9iad)fommen be« georteten 
Orafen ©untram fein fönnen, ba fic niemal« biefe SSogtci inne 
Ratten. 

Ueberljaupt läuft jcber 93erfud> , bie ©enealogie ber §aH* 
burger oor bem Saljre 1000 gu oerfotgen, auf eine bloße Spielerei 
fjhiau«; benn erft um 1080 — 1082 erhielten fie, »o^I für bie 
im Äampfe für SRubolf oon 9ttjeinfelben geteifteten Dienfte, gteid) 
ben ©taufen auf ber (Gegenpartei, Oraffdjafteredite 84 ). »bfotut 
uneriuei«bar ift eine gemeinfamc »bjtammung ber $ab«burger unb 
3ä5ringer Q6 ) ober eine Defcenbeng oon ben Ctidjonen' 6 ). 

Der erfte §ab«burger, ber fidj mit ber ®efdjid>t«forfd)ung 
abgab unb bie SRetye feiner Stynen verfolgte, mar $erjog SRubolf IV. 
«Hein biefer fam nie auf bie 3bee, er ftamme oon ben (Stidjonen 
ab. ©o tjat er j. ©. {Reliquien oerfd)icbener ^eiliger im (Stfaß 
unb 33rei«gau gefammett, barunter aud) oon folgen, bie nad) ba* 
maliger änfdjauung üon ben <£tid)onen abftammten, nrie g ö. oon 
©t. Dttilia. 3K« töubolf biefe {Reliquien in SBien auffteate, be* 
merfte er nid)t, bog biefetben au* feiner 93ertt>anbtfdjaft abftammen. 
Dagegen ftiftete er ben 3. ÜRSrj 1365 eine Sapetle gu ©jren be« 
^eiligen ÜWoranbe«, rr ber unfere« gefdjledjte« getoefen" 87 ). Diefer 
Sttoranbe« ftetjt nid)t im 3ufatnmen!)ange m ^ *> cn ®tid)onen. Die 
altefte Segenbe* 8 ) fagt nur: Morandus, ex Galliae partibus, no- 
bilissimis ortus natalibus. Parentes ejus inter potentum ca- 
tervas primates praeclari . . . 2ln einer anberen ©teile 59 ) mirb 



mefen feien, toie man au« ber (grroä'bnung jene« getoalttbätigen, reiben ©un- 
tram in ben Acta Murensia geföloffen bat (*>gl. j. ©. (Sccarb, orig. Habs- 
burg. II, cap. 1. 2)umge, Reg. Badensia 881. tyxpits, ©rafen fcon Ätyburg 
1839, 11, $errgott, ?i($noto«fy I, 93 f. gidler: ©er^tolb ber ©artige 1856, 
$opf, biflorifö * geneal. 8tla« I, 346 — 347 u. f. tt>.) ift ni$t anjunebmen; 
benn bie 9?a$fommen eine« geästeten Gebellen bätte ntau am Äaifer^ofe nietyt 
fo raf<b »ieber gu ben bW«n SUmtern beförbert. #ieju fömmt, bafj öftere 
(Sfcronifen toon einer folgen SJeroanbtfcbaft, h>ie überhaupt toon bober #er* 
fünft ber ©rafen £ab«burg, ni$t8 trtffen. 

u ) 2>er in ber Urfunbe Äönig (Sonrab II. Dom 15. 3utt 1025 er* 
»ä&nte ©raf Dito toon @unbgau (fierrgott, Gen. II, 106 f.) j>afjt nutyt in 
bie ©eneatogie ber #ab«burger. 

") Rho, Annales, 2eic$tel, bie 3 ä b*mger 1831. ©errgott, Geneal. 
1, 146. 0$ö>f(in, Hist. Zaringo - Badensis 1, 17. ©ranbibier, Oeuvres 
1, 421, Art de yenfier les dates XIV, 5 — 6, XV, 406. $öfler, 2)eutfc^e 
$ä>fle II, 4 u. 363. 2Rone unb ©aber, Bademia, »abiföe ?anbeegef$iä)te 
3. tluff. 1864, 63 ff. u. f. t»., unb ga^Irei^e Rubere treuen biefe irrige %n» 
fubt, bie fctyeinbar bureb baß 3^ u 9 ni § ber abmalen ber 2)ominifaner tum 
(Jolmar ($erfe XVII, 240) ^iflorifö beglaubigt ift, ba e« (üer roon ©raf »u- 
bolf $eißt: «Natus est autem de progenie ducia Zeringiao 1218. u Ottern 
biefe progenies ift betanntli$ burt^ bie Sbftammung ^ubolfö toon ©r&ftn 
2lnna toon Ät?burg vermittelt, bie eine <S$n>efter ©er^tclb V. n>ar. ©gl. 
et&lin, Sirtenb. @eW. II, 281 unb 299. @ä>n ber Utnftanb, baß bie 
feit 786 erfc^einenben ©er^tilionen ober f^atern 3ä^ringer einen fcbter, bie 
Habsburger aber immer einen Slawen im ffia|)t>en führten, f|>ridjt gegen biefe 
^Inna^me. $agu !b*mmt, bag bie ^abdburger ni$t al« (Srben ber B^bnnger 
auftreten. 2)er (Srpnber biefer ©ef^lec^Wtoernjanbtf^aft ift £abi$lau« to. €5unt* 
beim; bgt. beffen ©rief an Äaifer 2Rartatüian toom Sa^re 1606. $ormaJ?r 
u. 9ttebnban9fy: ^af^enbud^ für bie baterfönbtföe ©efc^i^te. SBien 1827. 
VII, 124—129. 

*•) Herrgott fuc^te biefe Certoanbtf^aft gu ertoetfen; i^m folgten 3. 
?. ©ranbibier, 1, Tit. 256, Hist. d'Alsace Art de vfrifier les dates 
XVII, 38 ff. etrobel, @ef(^i*te b. Pfaffe«, 246, ©ranbibier, Oeuvres l, 
412 f. ©vi, bist. d'Obernay 1, Tab. 1. $un?[er, 2eo IX, 1. S&retan in 
ben Mämoires de Geneve XVI, 240, 264 u. t>. ?L, g. ©. im 16. Safcrfcuubert 
3o^. 3a!. SDteijr in feiner ©tragburger (5^ronif r Bulletin pour la conserva- 
tion des Monumens d'Alsace II. Se'rie, VIII, 141. 

aT ) 2i(^nott>«fv, ©efc^i^te be« H^ufe« H«b«burg IV, ^egeft 9fcr. 652. 

* 8 ) Acta Sanctorum, 8. 3nni, fol. 349. Hanauer: Esquisse sur 
Sainte-Morand. Revue cathol. d'Alsace 1862, 1. 

w ) Acta Sauet. 360. 



SÄoranbe* ein Sltemanne genannt, ber in bie ©raffdjaft ^firtge* 
fenbet mürbe, um bicSeitung be$ 1115 (1105?) oon®raf ffriebri^ 
tum ?firt ben Stuniacenfern gefc^entten ftlofter* Slttfirc^ )u aber* 
nehmen 30 ) ; er mügte alfo ju »nfang be« 12. Oa^r^unberte« gc« 
lebt ^aben 31 ). Httgemein ift bie (Erjäljfang Derbreitet, SWoronbu« 
fei Don feinen (Sttern in SBormd jmn ^riefterftanbe beftiramt 
»orben. Unb gerabe be$l)atb üerbient bic Urfunbe 9toboff'$ IV V 
meiere bie altt tyabäburgiföe gamtücntrabitton entf)ä(t, befotibere 
©eat^tung. Denn afle 3eW>en beuten barauf, bag and) ber fo 
bauer ber $ab$burg in SBormd mo^( betannt mar. Dort rootnite 
^erjog Sonrab, bem fflifd)of ffiemer im 3aljre 1024 mit anberen 
geifttic^en SBürbenträgern gur beutfe^en Äonigöfrone wr^alf. Die 
Urfunbe oon 1027 fpridjt fo aufffiöig üon ber ©emanbtf^aft 
©ifdjof ffierner'6, bie auf bem ©djiofce $ab«burg fi^e, baß man 
annehmen bürfte, e9 ^abe anbermärt«, unb üietleidjt gerabe m 
©orm«, ein anberer 3»eig gemo^nt, au« bem ber f)eU. SÄoranbu« 
abftammte. 

(Srft Saifer SÄajimittan fam auf bie 3bee, er ftamme t>on 
ben <gtid)onen ab, mie 3ean be SRutyj bejeugt 32 ), 

3Wajc famtte eine erljebttdje älnja^t ^ab^burgifc^er fettiger, 
beren ungewohnte iWamen, toie un« ^euthtger berietet, üon ben 
3eitgenoffen mit üßigtrauen aufgenommen mürben 33 ). 

9Bäre bie St. Sxutperter Urfunbe üon 1186 ed)t, fo mußte 
man atterbingä annehmen, fefton ©raf Sttbert üon ^abdburg ^abe 
fic^ für einen Sftadjfommen be« ©rafeu Sütfrieb, Dtyert unb «am* 
pert gehalten, bie 902 biefe« Ätofter begabten; man mß&te be«« 
^alb annehmen, fdjon in biefer frühen S^ fja&en P4 bie $ab6- 
burger für bie Sftadjfommen ber alten ©unbgau * ©rafen gehalten, 
bie jeitmeife auf ggi«^eim fa§en unb iljre §erfunft oon ben 
fitidionen ableiteten, tlflein bie Urfunbe ift , mie gr. uon SBee^ 
nadjgemiefen ^at 34 ) , une(|t. Äeine 2fajeicf>en fpre«^en baffir, 
baß biefe« Document »or ber gmeiten §atfte be« 13. 3al>rf)un> 
berte« entftanben fei. Da« Sttefte SSibimu« biefer Urfunbe ftaramt 
an^ bem 3a^re 1276 35 ). (Srft ^erjog aibrec^t oon Defterrety 
beftatigte 10. «uguft 1337 bie ^rioUegien be«Ätofter« oonlrut* 
pert öon 902, 1243, 1215 unb 1211, oon benen einige ©irftid) 
»on feinen SSorfa^ren ert^eitt maren; ba« f)$ä$ oerbfit^tige Do 
cument Don 1186 aber f$eint if)m nidjt vorgelegt morben in fein. 
Da« ^rioifeg oon 902 mag er in feiner Sigenfd)aft al« 8anbe«^ 
^err beftätigt ^aben, o^ne fid) ber 3bee ^injugeben, Dtpert, 2nit< 
frieb unb §ugo feien feine progenitores gemefen; üietme^r mag 
er, nad) bem ffiortfaute feiner ßonfirmation«urfunbe, biefe ju ben 
predecessores in ber 8anbe«ljerrfd}aft betrautet ^aben 36 ). 

Diefe Slnfdjauung feilten offenbar aut^ bie #erjoge Älbre^t 
unb Seopotb 1386, 2. 2K8rj unb 22. 3uni 37 ), ba pe o^in 



»•) Ib. 342. Sgl. ba$u % ftifletyuber, Alsace ancienne 1865, 17. 
Ärau«, Äun(l unb «Itert^um in (g[fag- Springen, II f 5 — 7. 3a^rSu^ ffit 
6($tt>eij. @ef*. VII, 62. 

81 ) An eine Sertoanbtföaft mit SWoranbe« bun$ bie ©rafen t>on $firt 
ift taum gu benfen. $tbla (Somitiffa be $prt mirb 1096 ©ema^lin M 
©rafen Otto roon ©ab«burg genannt. @ulger, Ann. Zwiefalt. 1, 31. 

w ) Antiquites de la Vosge; ^unWer, ?eo IX, ©. 16. 

8S ) 55gl. 2^. ©erberger, (5. ^eutinger in feinem ^erbältniffe gum Äaifer 
S^ayimitian I. 3a$re«beric$t be« &ift. herein« t>on ©c$tt>aben unb 9?eubur^ 
1851, 61. Dr. <Bpxuliu9 unb @eba(!ian SBrant Ratten bem Äaifer \oity $ti< 
(ige unb Selige aufgeftöbert. 

,4 ) 3eitfärift be« Oberr^ein« XXX, 90 — 92. Dr. SBeiganb im Ur- 
funbenbuc^ ton (Strasburg I. 

,s ) 3eitf(^rift be« Dberrfcein« XXX, 116. 

36 ) Ib. 345. 

") Ib. 380. 



- 123 — 



nriffen mußten, bog tyre ffiorfofjren in alter 3*ü nic^t ©djirtn* 
oögte ber äbtei ©t. ixutptü nmren , fonbern bie Ferren oon 
©tauffen. @rft $erjog älbred)t nannte fidj 1387, 25. 3uli, ober* 
per Sogt be« Äfofter« , »eil fein §m 1368 bie Sanbgraffäaft 
®rei«gau erworben Ijatte 38 ). ©urdjgetyen mir bie SReiljenfolge ber 
ljab*burgifd)en $rioilegien be« Äloftcr« ©t. Jrutpert, fo fetyen 
©ir, bag mit bem 3aljre 1211 bie f ortlauf enbe Äeilje edjter ftrtu 
l)eit«urfuuben beginnt, oon benen je eine bie ©runblage für bie 
nadjftfotgenbe bilbet, unb baf? bie Urtunbe oon 1186, meiere oon 
ber SJcrroanbticfjaft mit ben alten ©imbgau*®rafen rebet, auger* 
t)aib biefer 9?ei^e ftel)t. 

S)ie galfdjung biefer Urfunbe ging fcine«toeg« oon ©liebern 
be« #aufe« §ab«burg au« , fonbern oom Slofter ©t. £rutpert, 
ba« bamit eine ftinanjfpeculation, refpectioe einen ßrpreffung«* 
oerfud) auf bie ®utmfitl)igteit be« $aufe« §ab«burg oerfud)te, ba« 
nadj ber öefteigung be« &aifertl)ronc« bem ruljmgiertgen Älofter, ba« 
fid> al« f}ab«burgifd)e« $au«ftift ausgeben toollte, unter bie Anne 
greifen foßte. $u biefem 3toecfe würbe im 3afyre 1279— 1280 auf 
SJeranftattung ber beiben 9ßönd)e Sllbcrt unb Server bie vita 
tertia be« fjeiligen Jrutpert getrieben 39 ), äfooeidjcnb oon ben 
qeiben älteren 8eben«befdjreibungen biefe« ^eiligen, beffen $eimat 
„Hibernia" loar, wirb ber 2lbnepo« biefe« ^eiligen ju einem 
©rafen oon $ab«burg oertoanbelt: de stirpe Othperti magnifica 
generosa propago comitum de Habspurg traxit originem. 

3n fpäterer 3 C ^ braute man felbft an ber Sirene in ©t. 
Srubpert eine 3nfd)rift an, loeldje atfo lautete: Hie requieseuut 
fundatores huius loci, comites de Habspurg, Otpertus, ßam- 
pertus et Luitfridus landgravii Alsatiae, item Hundfridus, 
Luitfridu8 et domina Ermendruda 40 ). 

3)aß ber ©tamm Dtpert'« unb SRampert'« fcfjon im 3a^re 

902 erlofdjen toar, ift burdj bie 33ergabung«urtunbe be« ®rafen 

Suitfrib ertoiefen, ber bie ©tifter oon ©t. SErubpert nicf}t feine 

progenitores , fonbevn feine antecessores nannte. Um nun bie 

Habsburger irre ju führen, würbe im SBibimu« ber Urfunbe oon 

902 eine praftifdje ßrganjung beigefugt: Luitfridi comitis et 

progenitorum suorum videlicet Otperti et ßamperti. Der 

Slufcbrud progenitores aber bejeid)net, namentlich im 12. 3al)r* 

Ijunberte, awf) 2tmt«oorfaf)ren 41 ). 3m ©treite mit feinem SSogte 

Dict^efm oon ©taufen tyatte fidj ba« Älofter £rubpert biefe gäl* 

fdjung erlaubt unb jugleid) oerfudjt, bie 93ogtei über ba« £l)al 

©t. Srubpert bem §aufe §ab«burg jujmoenbcn. Äonig SRubolf 

fdjeint bie £flufd)ung ber frommen Sttöndje nidjt burdjfd)aut ju Ijaben, 

benn er entfdjieb angeblid) ben 28. Sanner 1277, alfo al« ©e* 

t^ciligter unb SRidjter jugleid), baß ÜDiet^elm unb feine 8noer* 

manbten bie SBogtei im £f)ate gu ©t. SCrutpert „a filiis domini 

regis et a nobili viro Ebirhardo comite de Hapspurg in pheo- 

dum habere deberant 4 ' 48 ). 216er babei bemerfen mir, baf* Sonig 

töubolf bie Urfunbe nidjt felbft au^geftellt f|at, fonbern baß bie* 

fefbe nur oon ben brei Siebten gegeben ift, meiere aut^ bie ge* 

falfdjte Urfunbe oon 1186 oibimirt tyaben, fo baß biefe ÜWitioirfer 

an ber ftfllfdjung beteiligt erft^einen 43 ). 2Bir ^aben alfo in ©t. 



*•) Ib. 380 f. 

M ) Acta Sanctorum Bolland. s 2(pri( III, 424. SRone, Oucllcnfamm» 
lung jur babifäen Sanbcögcf^ic^tc I, 26 ff. 

40 ) ^ucelin. Sc^on ©aman« tyat in feiner ©efd?i<$te ber babifc^en 
SRarfgrafföaft ben fpäten Urf^rung biefe« 2fta($n>erte3 erfannt. ÜÄone a. a. O. 27. 

u ) SWone a. a. D. 28 an« ?ang, $8<n?eme alte ©raffc^aften 320. 

4r ) 3eüfö*. f. ®ef(^. b. Oberr^ein« XXI, 375 - 376. 

4S ) Ibid. XXX, 118-119. 



£rubpert eine (iterariföe ©efellfc^aft ju fuc^en, bie e* barauf ab^ 
gefe^en ^atte, burd; allerlei bittet ben 9tu^en be£ ©tifted ju 
forbem. T)k Sßöndje oon ©t. Irubpert feinen nod) ju Snbe bed 
13. 3aljrf)unbcrte$ ber Urfunbe oon 1277 einen feljr geringen 
SBcrtf) beigelegt ju fjaben, inbem fte bie ©teilen über bie SSogtei 
auf eine rabirte ©teile bed Sopienbuc^e« mit anberer Itnte er« 
ganjten. SSteUetc^t mar bie Driginafurfunbe bamald noc^ nac^ itjrer 
Sntfte^ung^meife in ju guter (Erinnerung. 

ß^ bleiben nod) jmei Angaben aber ferner 7 « Slbftammung 
gu unterfuc^en; bie eine rebet oon einer $erfunft ffierner^ au« 
{Rom, bie anbere nennt ©emer einen $erjog oon öot^ringen. — 
3Me fogenannte ftlingenberger (S^ronif färeibt im Capitel „9Son 
ben graffen oon $ab«purg" 44 ) : „man fait in bifen tagen oil 
groffer tugent unb abenlidjer taten oon ben Ferren oon $ab«purg. 
Diefelben graffen toarent oon {Rom in biefe lanb fomen, 
unb marent oon gutem unb altem gefleht }u 9?om , unb 
toarent benno^t nit a(6 ric^ unb a(« mächtig at« fi aber abentid) 
mit iren taten marent. @« ffigete fufj, baß ir ainer oon biefem 
gefleckte geiftfi^ mar, unb fam oon {Rom in bife (ant unb mart 
bifdjoff gu ©traßburg ... unb bracht alfo feinen bruober mit jm 
^eruß 1 '. 

@S ift fe^r mo^l möglich, baß biefer ©eridjt au« ber nidjt 
me^r oor^anbenen ß^ronif be« Sonftanjer ©ifc^of« ^cinric^ oon 
Älingenberg entnommen 4 *) unb burdj millfurli^e 3wfäfe^ erweitert 
morben ift. S^atfac^e ift e«, baß ft^on um bie 2Äitte be« 14. 3a^r^ 
Ijunberte« bie ©age oon ber römifdjen äbftammung ber ©rafen 
oon $ab«burq in unferen Sanben oerbreitet mar 46 ). 3Bir glauben 
aber annehmen ju bfirfen, e« liege ein 3Äißoerftanbniß oor. 2)er 
Slnnalift moUte nur fagen, Sifdjof ffierner oon ©traßburg unb 
fein ©ruber fjaben bie $ab«burg naeft ber ^erfunft am {Rom er* 
baut; fei e« nun, baß SBemer fc^on oor feiner ©ifd)of«maf)l , tm 
3af)re 996 Äaifer Otto III. auf bem {Römerjuge begleitete, ober 
baß ber S^ronift bie {Romreife Sift^of SBerner'« mit Äaifer Sonrab 
oom 3a^re 1027 im »uge fjatte. 3ebenfatt« ift bie ©teile in ber 
fogenannten Älingenberger ßtjronif ft^on be«^alb fef)t beachten«* 
mert^, baß fie beutlid) fagt, bie ®rünber ber |>ab$burg feien „oon 
gutem unb altem @efd)ted)t" , aber nic^t „rci(^ unb mä^tig" ge* 
gemefen; benn eine fold^e ©ejeic^nung ftimmt ooUfommen mit ben 
filteften, guoerlafftgen SWa^rit^ten über SBerner unb beffen ©ruber 
unb entfpridjt mo^l ber ©ejeic^nung „generosus a , bie SBippo auf 
©if^of SBerner amoenbet. 

Snblit^ nennen bie Acta Murensia ©ifc^of ©erner gerabegu 
einen ©ruber ber $er3ogin 3ta oon Courtagen, allein biefe« fpater 
oft angeführte 3^9«iß 47 ) wuß gegenüber alteren Documenten ju< 
rüdtreten; benn märe SBerner mirflid) bem ^eqogli^en $aufc 
8otf)ringen fo na^e geftanben, fo mürbe er 1002 nid)t gur ©aljl 
$einrit^« IL, unb na^ beffen Stobc nic^t ^ur ffia^l Äonig 6on* 



4 ^enne ©. 18. 

4i ) Sfloäf ^einri^ \>on ©unbetfinflen fc^eint biefe (S^ronif gefannt ju 
Jaben. 8gL (Jart »ieger, £einrtc$ toon Älingenberg unb bie ©efc$i$te be* 
^oufe« ^ab«Burg. «r*it> für öftoreic$ifc$e ©ef^i^te. »anb XL VIII, 321 ff. 
— ©eparatabbmd @. 19. 

") Chronic. Alberti Argent. ober 2)Ratt&. 9ieoburg. 2(u«g. ». Stuber 
@. 1 u. Einleitung @. XXIX. 2)ie bort ergä^te Urfa«e jur Ueberfieblung 
ber Habsburger na$ «lemannien ifl gu ^altto« unb in feine beflimmte 3eit 
öerfefct. — 3Cuc^ anbere 3[bel«gefc^le(^ter, bereu ©ef($ii$te mit jener ber^ab«^ 
burger »ielfacfc verflochten ift, wollten um ba« 11. 3a^r^unbert au« Italien 
nac^ 2)eutfc^lanb gefommen fein, g. ©. bie 9Jappolb(lein, rogt. ©töber'S Alsatia 
1856—57, @. 9. 

") 3. 33. noc^ von ». mpptt, ©rafen von ^aböburg. ^aöe, 81 f. 1832. 

16* 



124 



rab« mitgemirtt Ijaben; mir würben ityn 1025 ntd^t auf ©rite ft5nig« 
ttmtrab, fonbern jm Heerlager feine« angeblidjen ©ruber«fot)ne« 
griebrid)«, £ergog oon gotljringen treffen, $atte ©erner feinen Ur> 
fprung Don einem fo l)or)en £>aufc hergeleitet, ba« mit §ugo ßapet, 
bem ftaiferfjaufe, bcn Äönigen oon ©urgunb, ben ^erjagen oon 
©djmaben unb granfen oermanbt mar 48 ), fo mürbe gemiß aud) 
©tppo , ber ©iograpl) ftaifer« Sonrab , ber oft auf ©erner ju 
fpretfjen !ommt unb gerne bie tyolje »bftammung feiner äritQnwffen 
ijeroorljebt, biefer SScrtoanbtfc^oft ©erner'« mit ben £>ergogen oon 
Öotyringen gebaut Ijaben. Die gleidjgeitigen lotrjringifdjen ®efdjicr)t«* 
quellen miffen oon biefer 3ta gar nidjt« 49 ); namentlich mei§ auct) 
Sonftantin nid^td oon einer SJermanbtfäaft ©erner'« .mit Sifdjof 
äbalbero oon Sßefe , eben fo menig bie vita Arnulphi Metensis 
episcopi, meldje bie einlfißlidtfte Stammtafel ber bamaligen ßotrjrin« 
ger cnt^fift 50 ). 

©enn mir audj jugeben muffen, baß bie Urfunbe oon 1027 
in ber un« jefet oorliegenben ©eftalt, morin SJifäof ©erner al« 
Stifter be« Slofter« 3Äuri mie al« (Srbauer ber §ab«burg ge* 
nannt tüirb , nid)t al« e$t 31t betrauten fei , fo werben mir bodj 
annehmen bürfen, bag bie mefentlidjften fünfte berfetben auf 
factifäe 33erljäftniffe gurüdgufüfjren feien, ©ir glauben be«fjatb 
annehmen gu bürfen, Sifdjof ©erner, ber (Srbauer ber #ab«burg, 
©or)n eine« im Slargau begüterten (Sblen 51 ), Ijabe ba« filofter I 
ÜJiuri auf einem if)m au« oaterlidjem @rbe ^gefallenen ®utt ge* | 
grünbet unb al« ©djirmljerrn be« Slofter« feinen ©ruber San* ] 
gelin 52 ) begeidjnet. — 3n©tragburg erhielt fid) menigften« immer 1 
bie £rabition , Sifdjof ©erner ftamme au& bem ljab«burgiftf}en, i 
nidjt au« bem lotljringifcfjen £aufe. Unb aud) in alteren (otr)riu* 1 
giften ®efd)id)t«quellen ferjen mir un« — in ben ßtjronifen, meiere 
oon ben $ergogen griebrid) nnb Dietridj reben, namentlich — oer* 
gebfid) nad) ber öefjauptung um, ©ifdjof ©erner oon ©traßburg 
fei au« bem lotyringifdjen C>aufe entfproffen. Die älteren (otyrin* 
giften ®efd)icr)t«queHen reben ja überljanpt niemal« oon Sifdjof 
©erner. 

%tbtt fett* Chroiiicon Novienteose, fettt Anonymus 
Murensis ttttfr Liber Heremi. 

©ärjrenb aüe ®efd)i3>t«quetlen au^ bem 11. bi« 13. 3ar)r* 
fyunberte mit ber größten $od}ad*tung oon Sifdjof ©erner oon 
©traßburg fpredjen, treffen mir eine {Reilje oon (Sljronifen fpäterer 
3eit, in melden ©erner al« ein gemalttptiger , nur für bie 3n* 
tereffen feine« $aufe« beforgter 2Äann nnb al« ein gefährlicher 
Agitator gefdjitbert mirb, ben ber Äaifer mit 8ift befeitigen mußte. 
Unb gerabe biefe fpäteren trüben Duellen fjaben feit bem 16. 3aljr* 
^unberte ben Slu«gang«punft gur ^Beurteilung ©ifdjof« ©erner, 
mie ju ben ©tubien über bie ®efcf)id)te feine« §aufe« gebitbet. 

48 ) Sgl. bie ©tammtafel bei $irf$: 3a^rtüc^er bc« beutfe^en ^eid^c« 
imtcv ^emridj II., 1, 246. ^3er$, Scriptores IV, 348, S^otcn jur Vita Joh 
Gorziendis. 

* 9 ) Sgl. Oonstantin Vita Adalberon. Script. IV, 664 u. Vita Deo- 
derici. Joh. ßicher Senon. III, 103; Frodoard etc. £irf($, 3o^rbü(^er 
unter #emrtdj II, 1, 359 ff., 536 f. 

50 ) Du Cbesne II, 642. Bouquet XI, 369—370. 

51 ) SieUei^t Ountram. Grandidier, Oeuvres 1, 417 f., n>o bie 9Reimutfl 
Mabillon's Anual. Bcned. IV, lib. 66 , pag. 331 it Gallia christiaDa V, 
792 v. 1036 toertoorfeu wirb, 2öerner fei 9^atbot'« <So^n. Otynt ©runb nennt 
Lazius de migratione gentium lib. VIII. u. Guillimaun Orig. Habsburg. 
131 SBemer'« üWutter eine ©räfin üon ©ounenberg. 

sr ) Per manum germani fratris mei Lancelini; lüc^t ^anjeltn, tote 
bie Acta Murensia fc^reiben. 



& to^nt ftd) be«^a(b ber 5D?üf)e, auf ba« ^er^altnig biefer Gucücn 
}u etnanber, mie über bie @ntfte^ung«geit unb bie ©(aubmürbtgtett 
berfetben einge^enbere Unterfudjungen anjufteücn. 53on biefen ®t> 
fd)td)t«que(Ien fommen junäc^ft nur brei in Sctradjt : Die Historia 
Kovientensis monasterii , ber Anonymus Murensis unb Liber 
Heremi. Denn bie fpSteren 2)arfte(Iungen oon ©olfgang 8a)ht« # 
SWaucler, ®uttinger, Jfc^ubi, Signier :c., bie unfere raobernen 
®ef^i($t«f4reiber unb S^roniften ^auptfac^lic^ au« beuteten, er* 
meifen fidj nur al« freie Ueberarbeitungen biefer brei ©erfe. 

Ottotar Sorenj f)at jmar noc^ unter ben ®ef^i^t«que(len, 
bie maf)rfcf)einlicf) nod| altere 9iad)rid)ten be« 14. 3ot)rl)unbertc5 
enthalten bürften, bie ©djrtft oon bcn ^erjogen oon S^mabcn 
unb Ocftcrrcic^ unb ben ®rafen oon §ab«burg aufgeführt 5 *), bie 
nac^ einem grantfurtcr ßjemplar in ben Selecta Juris, 1738, 
T. IV, 1—160, oon <§enfenberg oeröffentlidjt mürbe. Der »utor 
biefer in jafylreidpn ^anbf Triften M ) oorliegenben Slrbeit ift aber 
ber belarrnte 3ßri$cr äntifle« ^einric^ ©uöinger, ber im da^re 
1571 biefe um 1570 für §ofmeifter Jillmann in ftönig«felbeu 
entmorfene 3lb^anbfung überarbeitete 55 ) unb gmar mit Senuljmtg 
ber ©Triften ber fflofter ffiettingen unb SRuri, ber Älingcnberger 
Stjronif oon 1388 (sie), ber „$iftorien be« ßlofter« Sber«ljcim< 
fünfter im eifaß", ber ßtyroniten oon äoentin unb Slaucler. 3Bit 
treten auf biefe fpaten 9Ra$merfe nic^t ein. 

3ra Liber Heremi merben bie beiben früher genannten öerfe 
fc^on citirt; c« muß alfo biefe ®efd)ict)t«que(le nac^ benfelben ent 
ftanben fein. 

3ene beiben älteren eijronifen erjagen bie ©efdjictyte Stf^i 
3Berner« unb be« ©rafen 9?atbot ganj unabhängig oon einanber, 
ja fie ftimmen nic^t einmal mit einanber übercin bejüglio^ ber 
Beit, in metdjer SScrner unb {Ratbot gelebt Ijaben follen. 3n ben 
Annales Novientenses folgt Sifäof SBeruer nic^t auf ben 1001 
oerftorbenen «tfd)of 9llmif, fonbern auf ©ejel (1065). £er 
ß^ronift oon @ber«r)eim nennt ©erner einen ©ruber SRatbot'S; 
ber Anonymus oon üJhtri bagegen fierjt in bem 1027 al« Sifdjof 
oon Strasburg oerftorbenen ©erner ben ©ruber 3ta'& oon 8oUV 
ringen, bie mit föatbot oerer)eli(^t mar. — Darin aber ftimmen 
beibe ßrjronifen überein, baß föatbot ungerechte« Out in Seftfc 
^atte. Diefe« erhielt nac^ ber ßljronif oon 6ber«r)eim Statbot 
burd) ©ifdöof ©erner oon Strasburg, ber bem ©tifte ßber^eim 
®üter entjog, um fclbe feinem ©ruber gu übergeben. Srtac^ bem 
Anonymus oon 2Wuri bagegen ift SRatbot'« 23ater Öanjelht, ja 
fogar fein ©roßoater, ber reiche ®untram, burc^ Unterbrücfung ber 
freien ßeute im äargau gu SReicfjt^um gelangt. — 3m Liber 
Heremi mirb ber SReidjtfjum ber f)ab«burger gerabegu auf Stfc^of 
©erner gurüdgefüf)rt, inbem biefer ben ®rafen oon ©inbifc^ unb 
2l(tenburg, bie fief) fpöter ®rafen oon £ab«burg nannten, ntc^t 
nur ®üter oon ©ber«^eim, fonbern fetbft bie 8anbgraffcf)aft Slfß6 
übertrug. 3m Liber Heremi merben gmei ®rafen {Ratbot unter* 
fdjieben; im Chron. Nov. unb Anon. Murensis ift nur bon einem 
bie {Rebe. 

Da« Chron. Murense beftreitet bem ©iftfjof ©erner bie 
Stiftung be« Älofter« ütturi; im Liber Heremi mirb if)m btcfelbe 



") 3)cutf^ranb^ ©eföitySqueflert im 14. 3a^r^unbert 269, iRote, mit 
^inroei« auf ba« 9lrd>m t>on $erj, L, 324. 

54 ) Orig. in 3üric^; Kopien in Söintertyur. «gl. ^cnia^rtSfatt w 
©intertßur 1865. ^uütnger'« Origtnal^anbfc^rift toon 1570 ift in ber füvftf. 
gttrfrenberg. ©ibriot^ef in 2) onauef fingen. Äatarog »on ©arae!. 9rr. 693. &« 
«utograp^ fam 1881 in S3ern jur «erjteigerung. IV. 2hicrion«fatalog » om 
©ibliot^e!ar fettig, ^r.. 99. 

M ) ©uainger'ö Sp^emeribe«. Rätter»« SBiBtiot^ct II, 162. 



— 125 — 



jngefdjricben. 3n tiefer festeren Quelle ift 333erner T 3 8eben$jeit 
richtig angegeben. £rofcbem aber ftiramt ber Slutor be$ Liber 
Heremi mieber mit bem Chronicon Novientense barin überein, bafj 
SBerner als geheimer, gefährlicher Agitator bargefteüt nrirb, ber 
burdj 8tft toegen feiner mächtigen 2Jern>anbtf$aft entfernt unb be< 
fettigt »erben mußte. Der Anonymus Murensis meifc nid)t$ uon 
folgen planen be$ 8otljringer$ ©erner; nad) iljm finb bie §ab$> 
burger nodj leine m5d)tige Ferren, roofjl aber Unterbrficfer ber 
freien Säuern. 

Diefe äuffaffung ber SSerljaltniffe trug unftreitig mefentlidj 
baju bei, bem Chronicon Murense ein grofceä änfetjen in ber 
©djmeij gu Derfdjaffen. Die geinbe be$ $aufe$ §ab$burg, nament* 
1x6) bit fran^oftfeften Slgenten, beuteten baäfelbe au$, umbie£>ab$* 
burger als bie getnbe ber 9Softefrctt)cit barjuftellen. 

SBenn mir ade brei ®efd>idjt$quellen neben einanber galten, 
finben mir audj eine merfmürbige Uebereinftimmung in öejug auf 
bie Stellung ber brei ftlofter @ber$l)eim, 9fturi unb ßinfieblen ju 
iljren SJögten. Ueberad erfefecint ber SJogt als ber ärgfte ©tift$* 
feinb. 3n (Sberäljeim ift biefe geinbfdjaft ftfjon burd) ba$ gefällte 
3mmunit(it$prioileg t>om 9. ftebruar 648 bocumentirt. ©djon 
Dr. $>einrid^ Bopfel fyat in feinen „8lltertf)ümern be$ 3>utfd)en 
SReid)$ unb SiedjtS", L, 258, richtig bemerft: Der Advocatus er* 
fdjeint fjier, fo oerblümt e$ aud) auägebrücft wirb, bod) bereits als 
ein öebranger ber Sirdje, bem fie, um feinen (Srpreffungen ju 
entgegen unb feinen nintroitus et accessus« abjumenben* babei 
aber bod) feinen ©djufe befto beffer ju genießen, jal)(reid)e, nament* 
lid) aufgeführte ©üter jum »beneficium« geben mu§. 3lel)nlid)e$ 
tritt in ben Acta Murensia unb im Liber Heremi ju Jage. Diefe 
brei Slöfter Ratten feit ßnbe be$ 13. 3al)rl)unbert$ bie gleiten 
SJögte: bie ®rafen oon $ab$burg. 2111c brei gehörten bem Scne* 
bictiner-Drben an, lagen aud) im gleiten Gr jbiätfjum , jroci ber* 
felben gehörten and) in ben gleiten bifd>öfttcf)en Sprenget. 9n oiel* 
fachen ©ejieljungen fonnte e« a(fo jmifdjen ben brei Älöftern fdjon 
besljalb nic^t fefjfen 

Senn mir aud> in formeller ©e}ief)ung bie brei Cfyronifen 
mit einanber Dergleichen, fo entgegen uns melfadje Analogien nidjt. 
Auf altere Quellen jurücfgreifenb , fuhren biefe brei ©djriftwerfe 
Ort«* unb ^erfonennamen, ja ganje föebemenbungen oft nidjt in 
moberner ®d)reibmeife , fonbem in ber Orthographie ber Vorlage 
an. Sie tauften beäljalb auf ben erften ©lief ben Sefer, fo baf? 
btefer eine meit ältere Sfjronif oor fid) $u fjaben glaubt. Da}u 
tragt mefentlid) ber Umftanb bei, ba§ bie Tutoren einige iDtale, 
ob um ju tauften ober nur meil einer alteren Cuelfe folgenb, be* 
inerten, tyre Srjaljlungen fluten fid) auf bie munblidjen 39erid)te 
oon folgen, bie ben ßreigniffen felbft beigewohnt fyaben. Durdj 
foldje flunftgriffe gelang e$, biefen brei @efd)id)t«quellen ein fdjehtbar 
leeres Älter 3U oinbiciren, a(e tf)nen mtrfli^ jutommt. ftüc brei 
(E^ronifen ftimmen aui) barin äuBerlid} überein, bag fie, roie fiber^ 
^aupt bie ©enetictiner ß^ronifen, ben 5)cfi|ungen bc« Slofter« 
bie größte Sufmerffamfeit febenfen unb ba§ fie falfc^e Urfunben 
mit Vorliebe benuten. So finben mir $. ©. im Liber Heremi bie 
fabelhafte Urfunbe über bie (Sngclmeifyc, im Cbronicon Novien- 
tense bie Urfunben über bie Seftätigung ber Sdjenfungen ßttic^o^ 
unb feiner (^ema^lin burc^ 6arl ben ©rogen unb fcubroig ben 
frommen, hn Anonym. Murensis bie Äanerurfunbe oon 1114. 

9?adj biefen allgemeinen ©emerfungen oeriudjen n>ir ^uerft 
ba« Älter unterer brei ß^ronifen ju ftriren. £iebei machen wir 
barauf aufmertfam, la$ mir oon ber anficht ausgeben, bie Acta 
Marensia, bie Historia Novi^nt^nsiä Monasterii, rote ber für un^ 
in ^rage fte^enbe Z^eil be^ Lib^r Her^mi fei je nur oon einem 



SScrfaffcr getrieben, ber allerbing* oerfc^iebene ©ef^i^quellen 
benu^t f)Qbe. Sir finben nämlid), namentlich im Chronicon No- 
vientense unb in ben Acta Murensia, einen burdjau* einheitlichen 
$(an unb einen einheitlichen ©tt)l. 

Sir be^anbeln juerft ba$ Chronicon Novientense, beffen 
Unglaubmttrbigteit fc^on ber Oefuit eaguiöe betont fiattt**). 

Da« Cbronicon Novientense* 7 ) erjflljft bie (#efd)icfe be« 
Ätofterd gberö^eim oon beffen angeblicher Stiftung im 3a()re 030 
bis jum 3al)re 1235. Die $anbfd)rift ftammt au6 bem 3al)re 
1320. Sommer glaubte, ba« ©erf fei im 13. 3af)rf)unberte ent- 
ftanben. Sir l)aben aber allen ®runb anjune^men, bie $)anbfd)rift 
fei bie glcidjjeitige Üteinfc^rift be« Originale«. Denn bie @pra<f>e 
meift entfdjieben nic^t auf ba« erfte Drittel be« 13. Oa^r^un* 
berte« jurflef. Deutlidier noc^ fpric^t für biefe fpfite ßntfte^ung«« 
jeit bie SJorftellung be« 6f|roniften oon ber 9Wad)t ber $ab«burger. 

f)iefür fprit^t befonberä bie graoirenbftc ©teile für 33ifd)of 

1 Serner: Post hoc idem Werenharios episcopus imperatori in- 

sidias cum quibusdam conspiratoribus suis intendebat, a quo 

cum fortiter preventus ac deprehensus fuisset, omni post hoc 

tempore suspectus fuit. ünde contigit, quia expelli metuebant, 

ut fratri suo, Badebotoni comiti de Habechesburc , curtes 

episcopatus sui et ecclesias multas in beneficio concederet. 

I Ac deinde ad tan tarn insaniam devenit, ut etiam allodia et 

1 curtes quasdam S. Mauritii Nouientensis cenobii eidem Rade- 

botoni, fratri suo, per rapinam concederet^); id est Suiza 

1 cum pertinentiis suis, Burcheim cum appenditiis suis, Nortbus 

| et Hundesheim cum vineis et agris et omni utilitate sua. 

Cumque abbas querimoniam de hac rapina coram imperatore 

fecisset, imperator iram dissimulans cum quibusdam princi- 

pibus consilium iniit, quem ad modum eum ab episcopatu 

amoveret. Considerans ergo hoc sine gravi discrimine propter 

magnitudinem stirpis ejus non posse fieri, tale consilium 

reperit, quod eum Constantinopolim ad regem Grecorum pro 

negotiis imperii transmitteret. Cumque assumptis comitibus 

iter arripuisset, imperator legatos post ipsum cum episU>laad 

regem transmisit, quatenus ipsum insidiatorem imperii in 

dampnationem exilii destinaret. Quod et factum est, nam in 

quandam insulam transmissus, ibique toxica tos impiam vitam 

digna morte finivit ä9 ). 

23or ber ii^af)( 9tubo(fd )um römifc^en fionige geborten bie 
f)ab^burger nidyt ^u ben SR&^tigen im Weiche; ja 9{ubo(f mürbe 
gerabe megen feiner geringen Wladfi jum ftöntge gewählt 61 ';. Jlcxft 
unbebentenber mar bie üfladjt ber ^abdburger oor ber Sclefjnung 
mit ber Sanb^rafft^aft im ßlian unb oor bem Antritte ber iJful* 
lenborfer ßrbfe^aft. 

"; Hist. d'Alnac^ I, 29*<, 3<*. VLtba tit Cfnanctfcfilc fcfr (£&rcr.if 
tjgf. Mon. Genn. Script. XXIII, 4M). 

* T ; (?:fcrucft bii IKzncnt Xt?'iura? III, ll-2n— ii.yj, im Hut\u% hn 
(^rantitier, hiit. d'Alsace II, 9-:^; unt U\ **;bmrr, tonte» 10—31 
x 951— 1235u M^n. Genn. S^npt XXIII, 427 — l.V*. 'tit tr.a Ä:tb in 
2tc£cr# Alsath \<y*\ — 1*57, c. Vrj ff. 

'**, Qint abnh£t 2i«tfnirra t^n^fn rr:r c:n t:m Z'^.ziUn C'^tr* 
Xurant'6 t:n putrid» t 1*>25 , tzx ten ^:ta elften { rbr a/tur-n, im VI. 
3abr&untm ten ten IKev. ±tzi t:n 2l Xcnn$ zhn rfrt:*': n xzmh, rz>tl a 

^et^f« vltmx v«:"-i IL, 3, 1-2 f. 

-', Vcbr.iT, F.r.t-, III, 15 v^t 1"77 i;»:x tz-.ii^ XI, 431. M n. 
ijfrrn. Serif r XXIII, 4 43 t. 

*•) *>:4n:-r. ten rrr ^:cc, 5:;6 'tr i3.:::r r:- i'{- t; 74 K a*;t. 
^ufrer, ^u;:I» cm £si?h:r: r:r «:.r.rr Ztzzr.i ~ -zzrr, Z. 11. 



124 



rabS mitgemirft Ijaben; mir mürben ifpt 1025 nicfjt auf ©ehe ÄönigS 
Sonrab, fonbcrn im Heerlager feine« angeblichen ©ruberSfoljneS 
5rtebrid)S, £>erjog oon gotljringen treffen. §atte ©erner feinen Ur» 
fprung oon einem fo Ijotjen $>aufe hergeleitet, baS mit §ugo Sapet, 
bem ftatferfyaufe, ben Königen oon ©urgunb, ben £>erjogen uon 
©Amöben unb graulen oermanbt mar 48 ), fo mürbe gemiß aucfj 
©ippo , ber ©iograpl) ÄaiferS Sonrab , ber oft auf ferner ju 
fpredjen fommt unb gerne bic Ijolje »bftammung feiner 3 c Ü9 e noffro 
l>erüorl)ebt, biefer ©ermanbtfdjaft ©erner's mit ben $er$ogen oon 
8ot!)ringen gebaut fyaben. Die glcidjjeitigen lotfjringifdjen @efd)ici)tS' 
quellen miffen oon biefer 3ta gar nidjts 49 ); namentlich meifc a\x$ 
ßonftantin nichts oon einer SJermanbtfäaft ©erner's .mit ©iföof 
äbalbero oon üKefe , eben fo menig bie vita Arnulphi Metensis 
episcopi, meiere bie einläglidtfte Stammtafel ber bamaligen 8otf)rin* 
ger enthalt 50 ). 

©enn mir aud) jugeben muffen, baß bie Urfunbe oon 1027 
in ber uns jefct oorliegenben ©eftalt, morin S3ifd)of ©erner als 
Stifter bes ÄloftcrS ÜWuri mie als (Srbauer ber §absburg ge* 
nannt mirb, nidjt als td)t ju betrauten fei, fo merben mir bodj 
annehmen bürfen, bag bie mefentlidjften fünfte berfetben auf 
factifdje 93erf)ä(tniffe jurüdjufütjren feien, ©ir glauben beSfyalb 
annehmen ju bürfen, ©ifdjof ©erner, ber Srbauer ber #absburg, 
©ol)n eines im Slargau begüterten Sblen 51 ), Ijabe bas Sfofter 
ÜJiuri auf einem i()m aus oaterlidjem Srbe zugefallenen ©ute ge* 
grfinbet unb als ©djirmljerm bes SlofterS feinen ©ruber San* 
jefin 5 *) bejeidjnet. — 3n©tra§burg erhielt fid) menigftenS immer 
bie £rabition , ©ifdjof ©erner ftamme aus bem IjabSburgifdjen, 
nid)t aus bem lot^ringifc^en $aufe. Unb aud} in alteren (otfjrin* 
giften ®efdjid)tSquellen fefjen mir uns — in ben ßtjrontfen, meldje 
oon ben f>ergogen griebrid) unb Dietrid) reben, namentlid) — oer* 
geblid) nad) ber ©eljauptung um, ©ifdjof ©erner oon ©trepurg 
fei aus bem (ottjringifdjen $aufe entjproffen. Die Siteren lotfjrin* 
giften ®efdjid)t$quelten reben ja über^anpt niemals oon ©tfäof 
©erner. 

|(eber fcft* Chronicon Novientense, fcett Anonymus 
Murensis ttttfc Liber Herenii. 

©ätjrenb alle ©ef^tsquellen aus bem 11. bis 13. 3al)r* 
tjunberte mit ber größten $od)ad)tung oon Sifdjof ©erner oon 
©traßburg fpredjen, treffen mir eine {Reilje oon Sljronifen fpäterer 
3eit, in melden ©erner als ein gewalttätiger , nur für bie 3n* 
tereffen feines §aufeS beforgter 2Wann unb als ein gefährlicher 
Agitator gefdjilbert mirb, ben ber föatfer mit Cift befettigen mußte. 
Unb gerabe biefe fpäteren trüben Duellen fjaben feit bem 16. 3al)r* 
tyunberte ben äuSgangSpunft jur Seurtljeilung ©ifdjofs ©erner, 
mie ju ben ©tubien über bie ®efd)id)te feines Kaufes gebilbet. 

48 ) $gf. bic ©tammtafel bei #irfd): 3a$rbttc$er be« beutfä^en Steige« 
unter #einridj IL, 1, 246. $er$, Scriptores IV, 348, ftoten jur Vita Job 
Gorzieü8i8. 

49 ) lögt. Constantin Vita Adalberon. Script. IV, 664 u. Vita Deo- 
derici. Joh. ßicher Senon. III, 103; Frodoard etc. $trf($, 3a^rbü(^er 
unter $einric$ II, 1, 359 ff. f 536 f. 

50 ) Du Chesne II, 642. Bouquet XI, 369—370. 

51 ) BitMdft Ountram. Grandidier, Oeuvres 1, 417 f., n>o bie SWeimma 
Mabillon's AnuaL Bened. IV, lib. 66 , pag, 331 u. Gallia christiana V, 
792 v. 1036 toertoorfeu wirb, Söerner fei töatbot 1 « @o^n. D(>ne ©runb nennt 
Lazius de migratione gentium lib. VIII. u. Guillimaun Orig. Habsburg. 
131 Söerner'e ÜRutter eine ©räftn toon @onnenberg. 

53 ) Per manum gerraani fratris mei Lancelini; mfy Äangeltn, tote 
bie Acta Murensia fd)reiben. 



(5S (o^nt fit^ bes^alb ber ÜWü^e, auf baS SBerffaltnig biefer Quetten 
}u einanber, mie über bie @ntftef)ungS}eit unb bie ©laubmürbigfeit 
berfelben einge^enbere Unterfuc^ungen anjuftellen. S3on biefen ®e* 
fc^id|tSquellen fommen junäc^ft nur brei in öetrad)t : Die Historia 
Novientensis monasterii , ber Anonymus Murensis unb Liber 
Heremi. Denn bic fpäteren Darfteltungen oon ffiolfgang SajiuS, 
Slaucler, Sullinger, Ifc^ubi, Signier ic, bie unfere mobernen 
®ef(^ic^tSf^reiber unb Sfjroniften Ijauptfadjlid} ausbeuteten, tx* 
meifen ficf> nur als freie Ueberarbeitungen biefer brei SBerfe. 

Ottofar Sorenj l)at jmar noc^ unter ben ©efc^ic^tSquetlen, 
bie maf)rfd}ein(irf) nod) filtere dlad)xid}kn beS 14. 3af)rt)unbertes 
enthalten bürften, bie ©djrtft oon ben ^erjogen oon @c^maben 
unb Deperreic^ unb ben ©rafen oon §absburg aufgeführt 55 ), bie 
nadj einem granf furter (Sjempfar in ben Selecta Juris, 1738, 
T. IV, 1—160, oon <§enfenberg ocröffenttidjt mürbe. Der Slutor 
biefer in galjlreicf)en ^anbfe^rif ten M ) oorliegenben Slrbeit ift aber 
ber befanttte 3ß r M) cr Slntifles f)einric| ©ullinger, ber im 3afyre 
1571 biefe um 1570 für $ofmeifter Jillmann in ftonigSfelben 
entmorfene 3lb^anblung überarbeitete 55 ) unb jmar mit Senu^ung 
ber ©Triften ber Slöfter ©ettingen unb SKuri, ber Slingenberger 
ßtjronif oon 1388 (sie), ber „£iftorien bes SlofterS ßberSfjeim* 
ÜÄfinftcr im Slfaß", ber ßljrontfen oon 2loentin unb SWaucler. Sßir 
treten auf biefe fpaten üßadjmerfe nit^t ein. 

3m Liber Heremi merben bie beiben früher genannten 2ßerfe 
ft^on citirt; es muß alfo biefe ®efd)id}tSquefte uac^ benfelben ent- 
ftanben fein. 

3ene beiben alteren Stjronifen erjagen bie ®efd)id)te ®ifc^c 
SBernerS unb beS ©rafen {Ratbot gang unabhängig oon einanber, 
ja fie ftimmen nic^t einmal mit einanber übercin bejügtic^ ber 
$eit, in melier SSerner unb SRatbot gelebt ^aben follen. 3n ben 
Annales Novientenses folgt 23ifd)of SBeruer nic^t auf ben 1001 
oerftorbenen ©ifdjof 9llmif # fonbern auf ffiejel (1065). Der 
ß^ronift oon (SberSfyeim nennt ©erner einen ©ruber JRatbot'S; 
ber Anonymus oon Sfturi bagegen fie^t in bem 1027 als ffltfdjof 
oon ©traßburg oerftorbenen SBerner ben ©ruber 3ta ? S oon 8otl)* 
ringen, bie mit föatbot oere^eli^t mar. — Darin aber ftimmen 
beibe Sfyronifen überein, baj$ {Ratbot ungerechtes ®ut in ©efifc 
^atte. DiefeS erhielt nac^ ber Sljromf oon (SberS^eim 5Ratbot 
burd) ©ifc^of ffierner oon Strasburg, ber bem ©tifte ßbers^eim 
©fiter entjog, um fclbe feinem ©ruber ju übergeben. Wad) bem 
Anonymus oon 2Wuri bagegen ift JRatbot'S 3Sater Sanjelin, ja 
fogar fein ©roßoater, ber reidje ©untram, burc^ Unterbrüdung ber 
freien ßeute im äargau ju 5Reid|t^um gelangt. — 3m Liber 
Heremi mirb ber $Reid)tf)um ber Habsburger gerabeju auf ©ifc^of 
©erner jurücf geführt , inbem biefer ben ©rafen oon ©inbifcf) unb 
9lttenburg, bie fic^ fpater ©rafen oon £absburg nannten, nic^t 
nur ©fiter oon @berSl)etm, fonbern fefbft bie ganbgraffdjaft @ffag 
fibertrug. 3m Liber Heremi merben jmei ©rafen {Ratbot unter* 
Rieben; im Chron. Nov. unb Anon. Murensis ift nur oon einem 
bie {Rebe. 

DaS Chron. Murense beftreitet bem ©ifäof ©erner bie 
©tiftung beS ÄfofterS ÜWuri; im Liber Heremi mirb xijm biefefbe 

M ) $eurfd?ranb'« ©efd^ia)t«quetlen im 14. 3a(>r^unbert 269, Wote, mit 
$intoei« auf baS 3lrcbm oon ^eq, I., 324. 

54 ) Orig. in 3üri(^; Kopien in SBintertbur. «gl. ^euja^r«blatt r>on 
©intertßur 1865. ^uüinger 1 « Driginal^anbf^rift *on 1570 ift in ber fürfU. 
gürflenberg. 53i6(tot^ef in ©onauef^ingeu. Äatalog toon ©ararf. iWr. 693. (Sin 
SCutogra^ tarn 1881 in SBern gur ©erjleigerung. IV. SCuctionefatalog üom 
©ibtiot^efar fettig, ^r.. 99. 

w ) ©utlinger'ö ©p^emeribe«. Rätter*« ©iBüot^ef II, 162. 



— 125 



gttflefdjrieben. 3n bicfcr (enteren Quelle ift ffierner'S Seben^jett 
ridjtig angegeben. £rofebem aber ftiramt ber äutor be« Liber 
Heremi mieber mit bem Chronicon Novientense barin überein, baß 
SEBerner als geheimer, gefährlicher Agitator bargefteöt wirb, ber 
burdj 8ift megen feiner mächtigen 2Jermanbtfd)aft entfernt nnb be* 
fettigt »erben mußte. Der Anonymus Murensis meifc nid)t$ t>on 
folgen $l3nen beS 8ott)ringerS ©erner; nadj iljm finb bie $abs» 
burger nodj feine mächtige $erren, mol)f aber Untcrbrftcfer ber 
freien Sauern. 

$iefe Staffaffung ber »ertjältniffe trug unftreitig mefenttid} 
baju bei, bem Chronicou Murense ein großes änfeljen in ber 
©dpoeig gu berfäaffen. Die geinbe beS $aufeS $absburg, nament* 
tiäf bie frangofifdjen Agenten, beuteten baSfelbe au«, um bie £>abs* 
burger als bie gehtbe ber SBolfSfretyeit barguftellen. 

SBenn mir ade brei ©efdjidjtSquellen neben einanber galten, 
finben mir and) eine merftpftrbige Uebereinftimmung in 33egug auf 
bie Stellung ber brei Ätofter SberSfyeim, SIÄuri unb Sinfiebfen ju 
iljren SBögten. Ueberalt erfdjetnt ber SBogt als ber ärgfte ©tiftS* 
feinb. 3n (SberSljeim ift biefe Steinbfdjaft fdjon burd) baS gefällte 
OmmunitätSpriöileg com 9. gebruar 648 bocumentirt. ©d)on 
Dr. $einrid> 3<>Pfel fyat in feinen „Altertümern bes Deutfdjen 
SReid)S unb föedjtS", L, 258, ridjtig bemerft: Der Advocatus er* 
fdjeint fyier, fo ücrblümt es and) auSgebrüdt wirb, bodj bereit« als 
ein Sebränger ber $ird)e, bem fie, um feinen (Srpreffungen gu 
entgegen unb feinen nintroitus et accessus« abgumenben* babei 
ober bodj feinen ©c^ufe befto beffer gu genießen, gaf)freid)e, nament* 
lid) aufgeführte ®üter gum nbeneficiuma geben muß. äet)nlid)eS 
tritt in ben Acta Murensia unb im Liber Heremi gu Jage. Diefe 
brei Äföfter fyatttn feit (Snbe beS 13. 3af)rl)unberts bie gleiten 
SBögte: bie ©rafen üon $absburg. Sltle brei gehörten bem SBene* 
bictiner<£)rben an, lagen aud* im gleiten ßrgbistfjum, gmei ber* 
fetben gehörten audj in ben gleiten bifcf)öflid)en ©prengel. 3ln »ief* 
fachen Segiefyungen fonnte es affo gmifdjen ben brei Älöftern fdjon 
beSfyalb nidjt fehlen 

SBenn mir aud> in formeller ©egiefjung bie brei ßfyronifen 
mit einanber Dergleichen, fo entgegen uns irie(fad)e Analogien nic^t. 
Auf altere Quellen gurücfgreifenb , fuhren biefe brei ©d)riftmerfe 
Orts* unb ^ßerfonennamen, ja gange SRebemenbungen oft nidjt in 
moberner ©djreibmeife , fonbern in ber Orthographie ber Vorlage 
an. Sie tauften beSljalb auf ben erften SMuf ben Sefer, fo baß 
biefer eine meit altere ß^ronif »or fidj gu fyaben glaubt. Dagu 
trägt mefentfid) ber Umftanb bei, bag bie Tutoren einige Sßale, 
ob um gu tauften ober nur meil einer alteren Quelle folgenb, be* 
merfen, itjre (Srgä^tungen ftüfeen fid) auf bie münbtidjen 33erid)te 
&on folgen, bie ben (Sreigniffen fefbft beigewohnt Ijaben. SDurd) 
fol^e Jlunftgriffe gelang e«, biefen brei ®efd)id)t$quellen ein fc^einbar 
^ö^ere^ Sllter gu öinbiciren, at« i^nen mirf(id) gufommt. Sllle brei 
ßf)ronifen ftimmen aud) barin äugertid} überein, ba§ fie, mie über* 
tiaupt bie Senebictiner ß^ronifen, ben Sefi^ungen be« fffofterS 
bie größte Slufmerffamfeit fc^enfen unb baß fie falfdje Urfunben 
mit SBorfiebe benu^eu. ©o finben mir g. S. im Liber Heremi bie 
fabelhafte Urfunbe über bie Sngcfmeiljc, im Chronicon Novien- 
tense bie Urfunben über bie 33eftätigung ber ©d)enfungen (Stti^o« 
unb feiner ®emaf)Iin burd| ßarf ben Orojjen unb Submig ben 
frommen, im Anonym. Murensis bie ftaiferurfunbe üon 1114. 

Sflai) biefen allgemeinen 33emerfungen oerfuc^en mir guerft 
ba« Sllter unferer brei ßljronifen gu fijiren. §iebei machen mir 
barauf aufmerffam, ba$ mir oon ber 2tofid)t au^ge^en, bie Acta 
Murensia, bie Historia Novientensis Mönasterii, mie ber für und 
in $xa$t fteljenbe J^eif be« Liber Heremi fei je nur bon einem 



9Serfoffer getrieben, ber aderbingd oerf^iebene ®ef$id)täquetten 
benu^t t)abe. SDBhr finben namtief), n amen t lief) im Chronicon No- 
vientense unb in ben Acta Murensia, einen burdjauS einheitlichen 
$(an unb einen einheitlichen ©t^l. 

935ir be^anbeln guerft ba« Chronicon Novientense, beffen 
Unglaubmürbigleit f(^on ber Oefuit Saguitfe betont ^atte 56 ). 

Da« Chronicon Novientense 57 ) ergSljlt bie ©efe^iefe be« 
fflofterä gberd^eim Don beffen angeblicher ©tiftung im 3abre 630 
bi« gum 3al)re 1235. Die §anbfc^rift flammt au* bem 3aljre 
1320. S3öl)tncr glaubte, ba« ©erf fei im 13. Safjrfyunberte ent* 
ftanben. 2Bir b^ben aber allen ®runb angunefjmen, bie f)anbfc^rift 
fei bie gleidjjeitige 9?einfc^rift be« Originale«. Denn bie ©pra<f>e 
meift entfliehen nid|t auf ba$ erfte Dritt^eil be« 13. 3af)rljun* 
berte« gurücf. Deutlicher nod) fpric^t für biefe fpate @ntftef)ung$* 
geit bie SJorftellung be« eijromften non ber 2Warf>t ber Habsburger. 

f)iefür fpric^t befonber« bie graüirenbfte ©teile für öifc^of 
©erner: Post hoc idem Werenharius episcopus imperatori in- 
sidias cum quibusdam conspiratoribus suis intendebat, a quo 
cum fortiter preventus ac deprehensus fuisset, omni post hoc 
tempore suspectus fuit. Unde contigit, quia expelli metuebant, 
ut fratri suo , Radebotoni comiti de Habechesburc , curtes 
episcopatus sui et ecclesias multas in beneficio concederet. 
Ac deinde ad tantam insaniam devenit, ut etiam allodia et 
curtes quasdam S. Mauritii Nouientensis cenobii eidem Rade- 
botoni, fratri suo, per rapinam concederet 58 ); id est Suiza 
cum pertinentiis suis, Burcheim cum appenditiis suis, Northus 
et Hundesheim cum vineis et agris et omni utilitate sua. 
Cumque abbas querimoniam de hac rapina coram imperatore 
fecisset, imperator iram dissimulans cum quibusdam princi- 
pibus consilium iniit , quem ad modura eum ab episcopatu 
amoveret. Considerans ergo hoc sine gravi discrimine propter 
magnitudinem stirpis ejus non posse fieri, tale consilium 
reperit, quod eum Constantinopolim ad regem Grecorum pro 
negotiis imperii transmitteret. Cumque assumptis comitibus 
iter arripuisset, imperator legatos post ipsum cum epistolaad 
regem transmisit, quatenus ipsum insidiatorem imperii in 
dampnationem exilii destinaret. Quod et factum est, nara in 
quandam insulam transmissus, ibique toxicatus impiam vitam 
digna morte finivit 59 ). 

35or ber SBa^t SRubotfä gum römifäen Äönige geborten bie 
Habsburger nid)t gu ben üftadjtigen im SReidje; ja SRubotf mürbe 
gerabe megen feiner geringen SDZadjt gum Sonige gemäfjlt 60 ). 9iod) 
unbebeutenber mar bie üJiadjt ber Habsburger bor ber Selebnung 
mit ber ßanb^raffc^aft im Slfaß unb oor bem Antritte ber ^ßful* 
(enborfer (Srbfdiaft. 



5Ä ) Hist. d'Alsaco I, 298, 309. UeBer btc «cfianbt^circ ber (S^rouif 
togl. Mon. Gerra. Script. XXIIT, 430. 

57 ) ©cbrudft ki SWartcnc £&efauru$ III, 1120—1159, im «u«jug Bei 
©ranbibier, hist. d'Alsace II, 9-36 unb Bei SBöBmer, Fontes 10—31 
(951—1235). Mon. Germ. Script. XXIII, 427 —453. $gt. bqu ftotfc in 
etbBer*« Alsatia 1856—1857, @, 109 ff. 

5S ) (Sine äBnlid^e @<^ifbemng Beft^en \v\x toon bem (S^arafter ©ifc^of 
2)uranb'ö Don Süttidj (f 1025), ber toon 3«tgenoffen fe^r gepriefen, im 12. 
3atyr$unbert öon ben SWbnc^en toon 2>t. Sorenj aber »ertäflcrt n>nrbe, n>ei( er 
Äloflergut feinen Saf allen jugetwenbet ^attc. 3Jgf. 3a^rBilc^er beö bentföen 
9letc^e« unter ^einric^ II., 3, 182 f. 

5S ) »öBmer, Fontes III, 15 fefet 1077 (jieju. ©ouqnet XI, 434. Mon. 
Gerra. Script. XXIII, 443 f. 

60 ) ©oetoiu Mcn ber^p, (grjBifc^of Seruer »on Wams 74 f. 211p^. 
$uBer, SÄuboff öon $aB«Burg toor feiner X^ronBefieigung, 8. 11, 



— 126 — 



3n ßberäfyeim fäeincn bcm ßljroniften überhaupt fcinerfci 
guocrläffige ®efd)ici)t$quetten aus bcr £eit öifäof SSJemer'S gur 
SJerfügung gcftanbcn gu fein. 3)enn ba$ Chronicon erjagt g. ©.: 
Die SJitme ÄaiferS Dtto, 2lbetJjeib, fjabe guerft ben §ergog §er* 
man oon 9Uemannien geljeiratljct twb mit iljm $ergog ©ruft er« 
geugt; „quo defuneto Eudolfum regem Italie aeeepit". (2351)* 
mer 11.) SWun mar aber abetyetb bie £od)ter ÄönigS föubotf II. 
oon Surgunb, SBitme SönigS 8otf)ar oon Statten. Unfer ßljronift 
erjagt , Slbetyeib l)abe tyrem @emat)Ie Otto Statten mtb Sur* 
gunb gebradjt; als bann Otto nad) Statten 30g, 962, lieg er ßrg* 
biföof SBiüigi« oon 2flaing als SReid)$ftattf)atter gurücf ; ben ßtfafc 
mit feinen Sloftern empfahl er bcm 33ifd)of ffiiberotf oon ©trag* 
bürg; fieben Sa^re blieb Otto nad) unferem @emaf)r$manne in 
Statten. SRun miffen mir aber, ba§ SMttigi* erft 975 ßrgbtfcfcof 
mürbe, unb bog ffiiberolf 991 ben bifdjofttdjen ©tuf)( oon ©traß* 
bürg beftieg. ßbenfo tft conftatirt, baß Otto fdjon 965, 13. 3a* 
nuar, auf ber £eimreife aus 3ta(ien in ßl)ur ftd) befanb. SBie 
glaubmürbig unfer ßfjronift , um nur O^cten gu ermahnen , bie 
unferen $ifd)of Serner nid}t berühren, aud) fonft bafteljt, geigen 
bie ßrgaljfungen oon Sifcfyof SUmif, bcm SDiöufe oon frember 
ftarbe ginger unb 3 c fa n abnagten, nadjbem ttjn bie im Sa^re 
286 gemarterten SRitter ber tfjebäifdjen Segion auf einer nadjttidjen 
ßjeurfton auä bem frimmet nad) bem fdjönen ©tragburg oor bie 
£f)üre gemorfen fyatten (Söfymer 12—13). Sn ßberäljeim galt 
©ifdjof ffierner nidjt als 5ftadf)fo(ger be$ 2ltmif, fonbern a($ 2lmt$* 
naefifotger be$ 1065 oerftorbenen Sifdjof SBcjel ; benn ba« Chro- 
nicon Novientense ergabt: Hujus itaque temporibus jam de- 
funeto Hezelone episcopo, Werenharius successor ipsius paci- 
fice monasterium ingressus , queindam monachum in eodem 
monasterio reclusuin invenit, et eo quaedam privilegia mona- 
sterii, quae a fratribus propter tutelam custodienda aeeeperat 
expetiit; simulque pollicitus est ei, quod si privilegia obtinu- 
isset, statim eum abbatem constitueret. Quae cum a proditore 
fratrum hac conditione aeeepisset, statim civitatem ingressus, 
cives ac clerum convocat, eisque cartas demonstrat, et in pre- 
sentia omnium ignem copiosum fieri praeeepit, atque illas 
omnes conscriptiones in ipso combussit, ea scilicet intentione, 
ut si omnia privilegia monasterii subtraheret, monachi in- 
vestituram ab imperatore ulterius non expeterent. Sed enim 
ejus vecordia tali intentione frustrata est. Si quidem omnia 
immunitatis ac fundamenti et deeimarum privilegia in Mur- 
bacensi armario conservata fuerunt. Quod factum cum fratres 
comperissent, protractum proditorem ligatis post tergum ma- 
nibus jumento impositum in exilium transmiserunt , ubi et 
vitam finivit. 

2U$ SWadrfoIger SUmif $ Ehielt man in ßber$l>eim Sifäof 
ffiilljclm, oon bem unfer ßfjronift ergabt, er fyabe bem Slbtc 9?u< 
pert (1001—1039) bie ^rioüegien beftatigt (Söf)tner III, 13). 
Dagegen mollte man in ßberätjeim ein SJiptom Äaifer« £ein* 
ridj II. oom 4. Sanuar 1022 befifcen, auägeftettt unter 2lbt 9ht* 
pert in ßonftang, auf Sitte beö ©tfdjofä $eget t>on ©tragburg 
unb be$ Öifdjofä £J)eoberid) oon Safet, laut meinem ber Slbtei 
fünf fiapcöen in ©ulj, ©armeng, ©igolj^eim — mo ©tragburg 
©fiter befaß — ©olbenfjeim unb laniüifer übergeben mürben 61 ). 



6l ) 3'(6öpfltn, Alsat. diplom. 1, 151. Grandidier, bist. d'Alsace 1, 
preuves CCXV f. »gt. ba$u 3öpfe[, Sdtcrttümcr I, 254 ff. 



SHun mar $egel 1047 «ift^of, SEljeoberid} 1041—1054, ber S^atfer 
aber meifte im Sa^re 1022 in 9fabenna 6a ). 

Sommer fut^te bie irrigen Angaben baburt^ gu erftaren, ba§ 
er annahm, ber ß^ronift ^abe SBerner I. unb II. öerme^fett, ben 
ßrbauer ber $ab$burg mit bem 1077 üerftorbenen ®rafen oon 
Sldjatm. Slßein oon einer (Sefanbtft^aft ©erner II. nad^ ßonftan* 
tinopet ift nirgenbs bie {Rebe. Die gange Crgäljlung be« ß^rontften 
oon ßber$l)eim über ffierne r'« Untreue unb ber SScrgiftung auf 
ber einfamen Snfe( bei ßonftantinopet mug oie(mef)r, mei( burc^ 
feinerlei gtei^gettige Quellen unterftüfet, oielme^r mit ben bewähr« 
teften ©ef^ic^Wquetten in JKJiberfprud^ ftcfyenb, aU eine SSerläum^ 
bung begeicfjnet merben. 

• ßbenfo unglaubmürbig ift ber Seridjt über bie treulofe 8rt 
mie Sifc^of ffierner einen S^eil ber ^rioitegten oon ßber«Ijeim 
fid) oerf^affte 63 ) unb auf öffentlichem $lafee in ©trapurg 62 ) oer* 
brannt f)aben fofl. §attc 333erner auf uneljrenootte ffieife ft(^ in 
ben JBefife oon ©ocumenten gefegt, fo mürbe er biefelben nic^t 
öffentlich fonbern tn«get)eim oerbrannt ^aben. SBurbcn aber burc^ 
©tWof SBerner Sitten be8 Sfofter« ßberö^eim oerbrannt 65 ), fo 
»aren bie« gemig nur fotdje , beren 95ernic^tung in golge eine« 
gerichtlichen Urt^eiW erforberli^ mar. ©ranbibier, ber bie Uned^t« 
fjeit einer Slnga^t alterer ßberömünfierUrfunben na^gemiefen ^at 6 °), 
unb bie Ungfaubmfirbigfeit be$ Chronicon Novientense oft be* 
tonte, glaubt annehmen gu bürfen, menn an ber ßrgä^tung über 
bie 35erntd)tung ber ^rioitegien oon ßber^^eim etwa« 2Bot)re« 
märe, fo müßte ber Vorgang in bie 3*it ©ifc^of« ffierner II. 
oerfe^t merben 67 ), mo bie angeblichen alten Diplome in 2Rurbad) 
foflen aufgefunben morben fein. 

©if^of ffierner ift übrigen« nid)t ber eingige ^aböburger, 
ber in biefer ßljronif im fdjtedjteften 8id|te erfc^eint. ÜDa« ß^ro* 
nicon ergabt au^, im Sa^re 1217 fei 2lbt SBerner oon $ug«* 
^ofen, ber 1209 nac^ ßber$l)eira poftutirt morben mar, megen 
SJerfdjmenbung beim Äfofteroogte, bem ©rafen „Albertus de Ha- 
bisburc u benuncirt morben. Comes tyrannico semper motus im- 
pulsu, statuit insidias, ber Slbt mirb gefangen unb auf* ©djlofj 
„Simpberc" gebraut. Der ©raf — „subito tactus furore, denu- 
datum ementulari imperet tt — auf ©Ute ber {Ritter aber mirb 
bie ©träfe in eine ©etbbuße oon 50 SKarf ©Über oermanbett. 
Diefe ßrga^tung (Mon. Germ. XXIII , 450) fte^t in ©egug auf 
Unglaubmürbigfeit ber früheren g(eic^, geugt aber noc^ beutti^er bie 
Abneigung gegen ba« §au« f)ab«burg, beffen ©lieber übrigen« auc^ 
in anberen etfaffifdjen ©efc^ic^Wquetten au* bem ßnbe be« 13. 3a^r* 
^unberte«, namentlich in ber nac^ i^rem fjunborte fogenannten 
ß^ronif oon ßofmar 68 ) in ge^äffiger ©eife gefc^itbert merben. 

Der Umftanb, ba§ fritifc^e gorfc^er, mie ©tafin, SBaig unb 
©iefebrec^t, bem Chronicon Novientense g. ©. für bie Unter* 
fudjungen über SRubotf oon JR^einfelben unb bie 8anbgraffdjaften 



61 ) $irf(^ unb ©regfau, 3a$rbüc$er bc« beutfe^cn SRei^e« imtcr $era* 
ri* II. 2, 198. 

") ®g^. $arrl? ©rcßtaii: Sa^rHlt^er be« beutf^eu 9Jci(^e6 unter Äon» 
rab IL, I, 235 f. 

6i ) W\$t in (5on(!autinopcl n?ic ©trofcel in ber ©ef^i^te »on (Stfag I, 
268 f. Bemerft. 

• 4 ) 9iot& nimmt 1. 1. 111 an, »iWof SBenter (labe bie Urfunben- 
f&(f4ungen in Sberömünfter burety fein Sinfc^reiten unterbreeben »otten. 

66 ) Histoire de Strasbourg I, 103; II, 4-12; Oeuvres 1, 124 ff. 

S7 ) Oeuvres I, 135, f. 

6S ) 2)a& bie <£bn>nif in 53ofe( getrieben tt>orbeu ift, tarnt nic^t jtüeifel- 
&aft fein; ber &utor toax ein eifriger ^artifane beö ©ifc^of« t>on 23afel, mit 
bem fHubolf ton £ab«burg Ärieg führte. 



— 127 — 



lerne Sfoftncrtfatnteit föenften ober bie bort enthaltenen !Wadjrid)teii 
nur att fagenfjafte Ueberlieferungen ta jirten, fprtdjt mit ben üon 
uns wrgebra^tett ©rünben für bie Ungfaubtofirbiflteit biefer Queüe. 
äBir «motten baä Chronicon Novientense gennffcrmaßen al« eine 
mol)(bered)nete Stenbenjfdjrift bejeidjnen, tt>etd)e im Äampfe jttriföen 
Submig. bem ©atjer unb ben ^ergogcn oon Defterreidj ben $aß 
gegen bie (entere gomitie neu entfachen unb ben Saifer gur 53e- 
ftätigung ber falfdjen ?riüi(egien beftimmen fotttc, toetdje ju bem 
«jjtoede gefeinte bet morben toaren, ba$ Softer oon ber bifdjöflidjen 
©etoatt ju ej imiren unb bie {Rechte be$ ©d)irmt>ogte$ fo toett ate 
möglich ju beföränten. 2)a« Cbronicon Novientense bitbet nur 
einen SRing in ber großen ftette ber Salbungen, bie im Äfofter 
<J&cr$J)eim begangen würben; biefer SRing aber fliegt bie &tttt 
ab. Uneben ben oben fdjon berührten gälfc^nngen nennen mir jum 
©djfoffe — wenn man bie Annales ineerti ante Albertum Ar- 
gentinensem, mit Sommer a($ ©tragburger unb nttfjt mit 9?ot^ a(3 
SberSljermcr ännaten betrauten ttritt 69 ) — nocf) bie ftatfdjung ber 
Segenbe ber Seifigen Dttitia 70 ) unb bie bamit in 3ufammen^ang 
fte^enbe ©eneatogie ber Cttidjonen, meiere in ben älteren ©enea< 
(ogien ber Habsburger eine fo bebeutenbe Stoße fpielt. 

ÜDie jtteite ©efdjidjtSquetfe, »efc^e mir gu prüfen fjaben, ftnb 
bie Acta Murensia ober ber Anonymus Murensis 71 ). 



gleite bie gntfie^ttttgsjeit ber Acta Murensia« 

Äein eingiged ©dpifttoerf unferer Sanbe Ijat fo Diele unb fo 
heftige ©trettfdjriften Ijeruorgerufen, roie bie fo oft unb immer fo 
ungenau gebrueften „Acta fundationis Murensis Monasterii" 72 ). 



69 ) Alsatia Don ©töber 1856/57, <S. 109. föotfr fefct bie (Sntfte&ung«* 
jeit entfo^ieben m ju frä'te Sage. 2)er Auetor incertus mclbet («u«gabe ö. 
UrfHfiu« U, 83; »oe&mer, Font. III; Mon. Genn. XVII, 166) etnfaa) jum 
3a&rc 1028 $if<$of SBerner'« £ob, o&ne bie «erläumbungen au« bem Chron. 
Novient. auf juuc&men ; für biefe 3eit folgt er meift ber (£&ron. t>. ©ernolb. 
»gl. j. ©. bie (Stelle über <S<$affoaufeu <S. 83 unb bei $erj V, 439; fonft 
ben @traßburger Knnalen; $erfe XVII, 144. 

'•) @>a>n $rofeffor föoty in JBafel erflärte bie Segenbe toon et Ortilta 
al« eine SJtyt&e. ©töber'« Alsatia 1856—57, @. 65 ff., befonber* 94 ff. 
Ctne f($n>aa)e ;<gntgegmmg btlbet ber Sfoffafe: ün dernier mot sur sainte 
Odile. Bulletin de la soci^te* pour la conservation des monumens d'Alsace 
1868, II, 147 ff. — lieber ben Ort bergaiföung togl. @t$ in bem Bulletin 
de la Socie'te' pour la conservation des monumens historiques d'Alsace 
1879, T. X, 312 f. 

n ) 2)ie nactyfofgenbe Unterfua)ung ijt roon im« jum £$eü fa)on im 
4. ©anbe ber Argovia toeröffentUd^t »erben, erf^emt aber frier in erweiterter 
©eftaft. 

lf ) <S« fei mir erlaubt bie Literatur über bie Stcta frier angufüfrren, mit 
«u«fa)luß ber minberroiefrtigen ©cfrriften älterer unb neuerer 3eit. (Peireskius) 
Origines Murensis Monasterii in Helvetiis 0, S. B, Cum variis Privi- 
legiis Apostolicis, ac Caesareis, Principum aliorumque fidelium antiquis 
largitionibus. Atque imprimis antiquissima Comitum Habsburgensium 
Genealogia, qua vera Austriacae Domus origo certissime demonstratur 
et Jacobi Valdesii figmenta destruuntur. Accedit Eruditissimi cuiusdam 
viri Epistola quae harum Originum merainit. 4°. Spirembergii , Bruck- 
nausen, et Parisiis. 1618 und 1627. Tschudi, Domin. Origo et Genealogia 
Comitum de Habs bürg , Monasterii Murensis 0. S. B. in Helvetia Fun- 
datorum. Ex antiquis et authenticis ejusdem Coenobii Monumentis de- 
monstrata. 8°. Constant. 1661, Muri 1702, Wratisl. 1716. J. P. L. Lu- 
dewig, Novum Volumen Scriptorum Herum Germanicarum. fol. Franko- 
furt et Lips. 1718. T.'II. 399—499 (f(frleo>ter Hbbrucf ber «eta unb anberer 
auf bie ©enealogie ber ©rafen fcon ^ab«burg be$ügli(frer ©(frriften.) F. Guil- 
limann, Habsburgica s. de antiqua et vera Origine Domus Austriae, Vita 
et Rebus gestis Comitum Vindonissensium sive Altenburgensium impri- 
mis Habsburgiorum libri VII. 4 # . Mediolan. 1606. (Bnd. Studer) Murus 



— @« liegt ntc^t tu meiner Abfielt, bie &at)l biefer Sontrober«* 
fdiriften gu »erme^reu ober Unterfudjungen über bie ©taubmflrbig* 
feit ber oft befprodjenen ©arfteüung ber ©efdjufe be« ©tifte« 
SOturi unb bie gange (Genealogie feinet ©tifter^aufed anguftetten; 
mein Biet ge^t nur ba^in, bie @ntftef)ung$geit biefe« ©r^riftftüde« 
möglit^ft genau gu fifiren. S)enn fc^on au« bem ©rgebnig biefer 
SSorunterfuc^ung (äffen fid} fßr bie in biefer ©djrift befprodienen 
2:^atfac^cn öiete unb fetyr mistige ©c^tüffe gießen, ©obann tyaben 
wir bie auf ©ifäof ©emer unb bie alteften Habsburger begüg* 
fielen ©teilen gu prüfen. 

@$ ift nun afferbingö nid)t baö erfte ÜWaI f baß über bie @nt* 
fte^ung^geit ber Acta Murensia SWad)forfd)ungen angefteüt »erben; 
allein jene früheren Unterfuc^ungen »urben nur fetjr oberfföc^lic^ 
gehalten. 9(u« gmei bi« brei ©teilen, bie gubem no^ einer anberen 
8lu«tegung fällig finb, »ottte man ba« 9ltter ber Acta beftimmen 
unb fam fo gu bem {Refultate, e$ fei bie in grage fteffcnbe ©c^rift 
gloifc^en ben 3a^ren 1210 unb 1240 gefdjrieben. 

©eitler begnügte man fid) mit biefem ßrgebniffe ; mo^l meift 
nur aus bem ®runbe, meil ein päpft(id)er ÜJia^tfpruc^ ben meiteren 
©treit über bie Acta Murensia unterfagte. Sftur bie ©enealogie ber 
®rafen öon ^aböburg tourbe auc^ fehler nodj üielfac^ einge^enben 
Unterfuc^ungen unterworfen. — (Sine eingeljenbe neue Unterfuc^ung 



let Antemurale. Oder Muri und seine Vormauer, das ist Eigentliche 
Beschreibung des Stifts Mury und dessen Freyheiten, in welcher die 
Vhralte Fundations- Acta , Privilegia, Exemptiones und Gerechtsamen 
nächst der Regierungs Reihen aller Aebbten nächst andern allda befind- 
lichen Merkwürdigkeiten, kürtzlich vorgestellt werden, meistens auss den 
Documentis und Uhrkunden bedeutes Gotthauss gezogen. 4°. Mury. 1720. 
J. Gg. ab Eccard: Origines Fauriliae, Habsburgo-Austriacae ex monu- 
mentis veteribus, scriptoribus coetaneis, diplomatibus , chartisque n. pr. 
ab origine prima ad K. Imp. usq. demonstratae. fol. Lps. 1721 (fol. 203 
f. die Acta). P. Marq. Herrgott: Genealogia diplomatica augustae gentis 
Habsburgicae. Tora. I. Vien. 1737 (S. 299— 337 Acta Murens.) — Fridolin 
Kopp. Vindiciae Actorum Murensium Pro et Contra Marquardum Herr- 
gott, Genealogiae diplomaticae Aug. Gent. Habsburgicae autorera sive 
Acta Fundationis Murensis Monast. tanquam ejusdem Genealogiae Fun- 
damenta fidei suae asser ta, solidisque rationibus documentis vindicata 
4°. Muri 1760. — Rustenus Heer: Anonymus Murensis denudatus et ad 
locum suum restitutus, sive Acta Fundationis Principal is Monasterii 
Murensis denuo examinata et auetori buo adscripta. Accedit appendix 
gemina: I. Origines Habsburgo- Austriacae, compendio redditas, exhibens. 
II. Conradi de S. Blasio Chronicon Bürglense, antehac ineditum. 4°. 
Friburg. Brisg. 1766. — J. B. Wieland: Epistola amici ad ami cum super 
praetenßa denudatione Anonymi Murensis, ex Muris mense Aprilis 1766. 
8° (ohne Druckort). — Wieland : Vindiciae Vindiciarum Koppianarura, ac 
proinde etiam Actorum Murensium adversus Rüsten um Heer adornatae. 
4°. Muri. 1760; Baden 1766. — Zurlauben Tablcs genCalogiques 1770, I, 3. 
Neugart: Episcopatus Constantiensis II, 165. — ©ottfrieb toon Dülmen ein 
f$n>eijerifa)en ®cf*ia7tß{orfa)cr IV, 26. — ©etyte, Äira)cngcfo>. b. ©a)»cij II, 
421 ff. — 9ftö>rb mptU, 2)ic ©rafen t>on ^abdburg. 8 # . §aUt 1832. — Dr. 
SB. ©inber, 9lcuc Untcrfua^ungcn über bie Urgefc$ia)te be« ^aufeö ©ab«burg, 
int Kranit) für ©efa>ia^te, ©enealogie, 2)tylomattt unb roemanbte gäa^er. 4°. 
(Stuttgart 1846, 1—9, 132—146, 214-231. Dr. Segi« ©ttitffelig, ©rubien 
über ben Urforung be« Deflerreia^ifa)en Äaifer^aufeö. 8°. ^rag 1860, XX. 
147, 3 (Stammtafeln. - $on ben neueren $iftoritern befa>&ftigten fta? in 
ben Beta befonber« ©frörer (©regor VII. ©b. I. 323 ff.) unb Dr. gr. to. 
»iJ^mer. Sefeterer tt>oKte bie Acta Murensia für ben IV. $anb feiner gonteö 
bearbeiten, unb ^ielt fie, toie er mir felbft bei feinem legten «uf enthalte in 
Sujcrn mitteilte, für ein SBerf be« 12. 3a$r$unbert«. — «orfi^tig fprict>t 
fid) über bie Acta Murensia au« ©. ©attenbaa) (2)eutft^fanb« ©efa^iebt«^ 
queüen ©. 396—397). — « uc ^ <£. g»üno> (biogra^tifap^tflorif^e ©tubten, 
8 9 . (Stuttgart 1836; U, 318 ff.) unb ber «erfaffer be« iReuia^r«bratte« ber 
2largauifa)en 3ugenb geweift t>on ber ©rugger ©ejirfegefettfa^aft für »ater- 
länbifa^e Cultur. 4°. 1829, befa^äftigten fta} mit ben «cta. - «eaa)ten«tt)ert&er 
ift bie «rbeit ton <g. 9?oa^^otj, ©üterbefift be« Älofter« 2Ruri, in ber «rgot)ia II. 



— 128 — 



über bic Sntftel)ung«geit ber Acta aber ift fd)on ber Söebeutung 
wegen, bie man berfetben öon jet)er beigelegt l)at, gerechtfertigt unb 
iljre S5croffentIicf|ung woljt bann geboten, wenn fie gu neuen 3?cfut* 
taten fütyrt, weldje im Sttactyworte ber bcoorftetjenben SWeuau«gabe 
entgegentreten. 

5Dic öeweife für bie gntftefjung«geit biefe« ©djriftwerfe« aber 
finb, meiner Slnfidjt nad), nidjt au« ber äußeren 8rorm, ber patäo* 
grapfyifdjen ®efta(t, fonbern au« bem inneren ©efen , bem ©ort* 
laute, herzuleiten. 

Da aber bi« anljin nod) leine genaue Sefdjreibung ber §anb* 
förift felbft gegeben würbe, fo Ijatte id) e« für gwedmäßig, eine 
fotdje gu oerfudjen, obgleich id> au« bem 3ltter ber £anbfd)rift feine 
Seweife für bie <£ntftel)ung«geit ber Acta gießen will. Denn id) 
gelje t>on ber 2lnfid)t au«, bie nod) in ber £anton«*©ibtiotl)ef gu 
äarau tiegenbe §anbfd)rift ber Acta Murensia 73 ) fei feine« weg« 
ba« Original fetbft, fonbern nur eine Slbfdjrift; ob foldje ber (§nt< 
ftel)ung«geit annätjernb gleichzeitig fei, mag ber £efer au« bem 
Grnbergebniffe unferer Unterfudjung fetbft beurteilen. 

Die ^anbfdjrift, bereu gormat man l)od) Quart ober Hein 
gotio nennen mag, ift auf Sinnenpapier 74 ) gefdjrieben, beffen 2Baf* 
fergeidjen ein §iftt>orn geigt Sßeldjer gabrif aber biefe« Rapier, 
ba« wir in unferen Strdjtoen öfter« treffen, angehörte, ift bi« an* 
t)in unerwiefen. — Stögefcfyen öon bem neuen Rapier, ba« Dorn 
unb hinten angefügt würbe, befteljt bie #anbfd)rift au« oier Sagen 
Rapier, beren erfte unb gweite au« je fieben Doppetbtättern be* 
fteljt, wäf)renb bie britte oier unb bie üierte Sage nur gmei Doppelt 
btätter gäl)tt; im (Sangen finb e« affo 40 Quartbtätter ober 80 
©eiten Rapier gleiten 2l(ter«. 

Der JRubricift l>at bie einjetnen Slättcr bi« 38, wo ber STcjt 
enbet, mit SRömerga^len notirt, bie ©eiten 76, 77, 79 unb 80 finb 
unbeförieben; auf ©eite 78 finbet fid) ein flüchtige« SRepcrtorium 
angebracht. 2lm @nbe ber $anbfcf)rift finb bie £)rt«namen rotl) 
eingetragen. 

933a« bie Sineatur ber eingetnen ©eiten anbelangt, fo geigt 
btefe!6e, baß gu ber 3«t, al« ber 2lnont)tnu« im JWofter SKurt biefe 
©cfjrift oerf aßte, bie Steint! ber Sucher bort wo!)t befannt war. 
— gür jebe ©eite finb 26 ßinien gegogen, 2Äafd)cn unb §eftfteg 
finb breit genug, fo baß ber ©Treiber für feine träftige, meift 
aufrecht ftefyenbe föoljrfdjrift fixere ©rengen l)attc, um ber £anb* 
fdjrift eine gleichmäßige ®eftatt gu oerteifyen. ©etten überleiten 
33ud)ftaben ben äußeren SRanb ber Sineatur unb nur einige 3Ka(e 
würbe nad) unten nod) eine ßinie beigefefct. 

Daß ber jefcige ©olbfdjnitt unb gepreßte ßinbanb einer weit 
fpäteren 3eit angeboren, öerfte^t fid) oon fetbft; ba« Sappen be« 
Slbte« mit ben fed)«tljeitißen brei ©ternen oerrätf) fdjon ben forg* 
famen $au«oater 3of)ann Soft ©ingeifen (1596 —1644), ber feiner 
$au«d)ronif ein fcljr ftattlidjc« ©ewanb gu oerfdjaffen bemüljt war. 

Die ©djrift ift öom anfange bi« gu @nbe be« ©üdjtein« bie* 
fetbe fteljenbe 3Äinu«fel be« 14. 3al)rl)unberte«, ber man moljt an* 
ftefjt, baß bie wofytgefibte $anb fdjon tauge gu&or eine mefyr runbe 
unb regelmäßige Sorm gewöhnt war, im ©erlaufe ber 3af)rc aber, 
befonber« in ben großen Sudjftaben C, D, G, 0, T eine mcfjr 
eefige gorm annahm, welche bie ßntftel)ung«geit ber un« oorliegen* 
ben Slbfdjrift ber $au«d)tonif auf ben erften ©lief eben fo fefyr 
tenngeidjnet, af« ©tric^tein unb ^Junft auf bem Weinen i, wetdje 



™) S)ie ^anbf^rift trug etnp bie 33iMtot&ef6ituminer B. I; je^t Ms. 
B. M. 1, a. q. 

u ) Ucfcer t>aS S3orfommeu bcö Sinnenpapicr« in Ifcmaimien togt. 2Bat* 
tenba^ ©^rifmefen 92 — 99; SRocfingcr in L'ö&er« 3citf(^rtft 1, 267—273. 



gwar ntc^t regelmäßig, aber boc^ mdjt gar fetten auf biefer 972inu«!f( 
un« begegnen. 

Da« Meine s ftatt be« taugen, wetdje« bei un« nodj im erften 
anfange be« 14. 3a^unbert« am ©djluffe ber ©üben unb ffiorte 
oorfommt, ift mit einer conftanten 9tege(mäßigteit angewenbet; 
ba« Heine e ift nid)t me^r fo aufre^tfte^enb wie im 13. 3al)r* 
^unbert, fonbern mef)r liegenb; ba« f leine o meljr eefig a(« runb 
geworben; r f)at unten eine immer oorfommenbe SJerlängerung an* 
genommen, fo and) anbere Sucfiftaben, g. 33. p, 1, k; furg bie 
©dptft ift, tro^ eine« gäng(id?en fanget« an Önterpunction, fo 
geworben, baß wir feinen äugenbfief gweifetn bürfen, biefe noeft 
gierte aufred)tfteljenbe 3Ätnu«fet fei ber erften $8tfte be« 14. 3a^r* 
f)unbert« gugufdpeiben. 

3n Setreff ber ©c^reib weife bemerfen wir, baß bie ®enitto* 
form e für ae confequent gebraucht ift. 

Die 8ateinfpra(^e, für oben angebeutete 3eit jkmtic^ gut, 
beweift, baß e« bem ©djreiber weber an ©etäufigfeit nod| an ftraft 
fehlte. Dot^ ift biefe ©d)rift fe.ine«weg« mit ben Ueberreften au« 
ber ©füttjegeit ber Literatur in unferen 8anben in SSergteic^ gu 
fefeen, obwohl met)r benn eine (Stelle bar auf fytnbeutet, e« tjaben 
bem ©Treiber Slufgeic^nungen au« befferen £agen oorgetegen, bie 
auc^ guweifen wörttic^ in fein ffiert übergingen. — 3n fjotge 
biefer änfüljrung älterer ©Triften, beren SBorttaut oft fo in ben 
SCejct berflodjten ift, baß man meinen fotlte, e« liegen un« nic^t 
nur Verarbeitungen mehrerer älteren S^ronifen, fonbern biefe 
fetbft oor, fam man im Icfeten Safyrljunbert auf bie 3bee, e« 
^aben mehrere Tutoren in oerfc^iebenen &titm an ben Acta Mu- 
rensia gcfdjrieben. Stttein fc^on bie grünbtic^en Unterfuc^ungcn 
oon P. SRnftenu« §eer ^aben ftar erwiefen, baß nur ein eingiger 
©Treiber e^iflirt ^abe # — Dagegen fann ic^ mt^ feine«weg« gu 
beffen 2lnfidjt befennen, e« fei äbt Suno ober ßonrab öon SWuri 
(1145—1188) al« SJerfaffer biefer ©djrift gu betrauten; benn bie 
Seweife für biefe Se^auptung finb benn bo$ gu fc^wac^ unb e« 
laffen fid) biete unb fef)r gewichtige ©rünbe für eine weit fpätere 
@ntftel)ung«geit ber Acta Murensia anführen. 

311« folc^e SBeweife für eine fpätere @ntfte^ung«geit betrauten 
wir namentlid}: 

1. bie ©djrcibweife ber Ort«* unb ^Jerfonennamen; 

2. bie tarnen ber ^eiligen, beren Reliquien in 2Wuri Der* 
cljrt würben; 

3. bie angeführten Sefifcungen be« Äfofter« 2Äuri; 

4. bic SWamen ber fpäter (ebenben ^erfonen; 

5. bie Unfenntniß ber älteren @ef$id)te; 

6. bie Abneigung be« £f)roniften gegen ba«§au«$ab«burg unb 

7. bie offenbare £enbeng ber ©d|rift fetbft. 

Sllle biefe fünfte würben, fo weit idj bie Literatur über bie 
Acta Murensia überbtufe, noc^ nie einer näheren Prüfung unter* 
worfen unb bod) finb fie, meiner ätafidjt nad^, bie fic^erften Sri* 
terien gur ©eftimmung ber entftel>ung«geit be« oorliegenben ©c^rift* 
ftürfe«. 

2Ba« bie £t)pen für ben 9iumi«mati!er, ba« finb bie Ort«* 
unb ^erfonennamen für ben £iftorifer, benn febe« 3«itafter fenn* 
geic^net fic^ burd) befonbere Schreibart berfelben. — ßeiber ift bi« 
an^in für bie Srforfdjung ber Drt«* unb ^ßerfonennamen im 3lar* 
gau noc^ fef)r wenig gef^el^en, we«wegen bie 2ltter«beftlmmung 
ber in ben Acta Murensia Dorfommenben Siamen fc^r erfc^wert ift. 
3u biefem Mangel an Vorarbeiten fommt aber norf) ein im ®egen* 
ftanbe fetbft liegenber Uebelftanb, ber bie gorf^ung ungemein 
fyemmt. Die Acta Murensia liegen un« ntdjt im Original fetbft, 
fonbern nur in einer Slbfcfjrift Dor; e« entfte^t ba^er bie Stage, 



— 129 — 



ob un« in ber bortiegenben #anbfd>rift bie Orts* unb ^erfoncn* 
namen nod) in ber ursprünglichen gönn felbft ermatten feien? 3dj 
gtaube biefc grage unbcbingt bejahen ju muffen. 2lfferbmg« ift 
ein unb berfelbe Ortsname oft oerfdjieben getrieben, fo finben 
tt)ir j. Sb. ffiala«wil neben ffiati«wtl; allein fjierau« lägt fid) 
nidft erweifen, bog bie Ortsnamen $un>ei(en bem fpSteren ©prad)* 
gebrauche feien angepaßt worben, oielmeljr wirb man annehmen 
muffen, bie Drt«namen feien treu nadj bem Originale mieber* 
gegeben worben; fo jwar, baß bie jeweilige ©djreibart berfetben 
genau ber ©ttyreibweife be«jenigen Äctenftüde« entfprid)t, au« 
lockern ber Anonymus Murensis feine Angaben entnahm. Da 
nun biefe STctcnftüdc au« fefjr üerfd)iebenen 3eiten ftammten, fo 
erffärt fid) Ijierau« am leidjteften ba« 9Sor!ommen oon Ortsnamen 
in älteren unb neueren formen; fo treffen mir j. S. beu tarnen 
ßljui«nad) neben £almil, ßgenwile neben SBoöidIL 

Unter ben in ben Acta Murensia oorfommenben Ortsnamen 
finben fid) nun oiele, beren Schreibart gerabeju auf ba« 14. Satjxt). 
Ijinweift. ß« fei mir erlaubt, einige berfetben namentlidj aufjuffiljren. 

„Talwil juxta Thurricinum lacum u . On Urfunben be« 
Älofter« 2»uri oon 1179 unb 1189 tyeißt ber Ort Sellewilare 
($. 9Karq. Herrgott, ©eneat. IL 192, 202), 1231 £e(iiwifare, 
1255 EeOwile, 1263 fceUiwile, 1336 jum erften 3J?ale Jalwife 
(Dr. $. üHeier, Ortsnamen be« ßanton« 3urid) SWr. 1694). 1305 
in fünf Urfunben be« Jllofter« 3Äuri Selwile (3. ß. topp, ©e* 
fd>id)te ber eibgenBffifäen «finbe III, 2, 280—283). De Ustro, 
na* üfleier (Ortsnamen Sttr. 1833) erft feit 1249 gebräudjlid); 
1218 Ustire, 1244 ustere. 

Staus — 1190 Stannensis plebanus (3. ß. Stopp, ®efd). b. 
eibgen. ©flnbe II. 1, 195); 1291 nod) Stannes (®efd)itf}t«freunb 
ber fünf Orte I. 179), 1247 Stagnos (Urfunbe für JKuri). Stans- 
stad — 1199 in littore stannis (ffopp 1. 1. IL 1, 197). 

Cherns — 1036 Chernz (®efdjid)t«frennb XX, 263), 1 173 
Chernis, 1252 Kerns. Buocbs — 1157 unb 1184 Buches (flopp 
1. 1. II. 1, 193), 1210, 1213 Bochs ($errgott 1. 1. II. 211, 220), 
1247 (Urfunbe für ÜKuri) Bochs. 

3)a« SSorfornmen ber Orte ©remgarten unb „Arowe oppi- 
dum tt , t)fittc fdjon auf bie ÜKeinung bringen follen, bag bie Acta 
nidjt ju Snfang be« 13. 3al)rf)unbert« ober nod) früher gefdjrieben 
fein fonnten; benn öremgarten wirb un« erft 1243 urfuublid) 
genannt (flopp 1. 1. II. 1, 571), Slarau aber erft 1259 (öoo«, 
Urtunbenbudj oon Slarau XVII). 

3ur Se$eid)nung Untermaßen« braudjt ber Anonymus Mu- 
rensis bie Umfd)reibung »inter silvasu. J)ie altere Sejeidjnung ift 
befanntlid) „in Intramontauis a ?5 ). ©d)on biefe 2lnbeutungen bürften 
geeignet fein, ben fiefer ju ber 2lnfid)t $u fütjren, e« feien bie Acta 
Murensia in tyrer jefeigen Raffung eine Arbeit be« 14. 3al)rfjun* 
berte«. 3n biefer Stnfidjt aber wirb er nod) beftärft buref) bie©d)reib* 
weife ber ?erfonennamen. ©o lefen wir immer be genfcburg, be 
§ab«purg, ftatt ber älteren, oolleren ftorm be Senjeburg, be §abe«* 
purg, ÜKangolb ftatt ÜWangolbu«, ©oetfrib ftatt ©ottfribu«. 

3)er fdjtagenbfte 23ewei« aber, ber fid) au« ben ^erfonen* 
namen herleiten fajjt, ift ber, baß felbft ©auern mit ®efdj£ed>t«* 
namen oortommen, wa« bei un« fünfjig Oa^re oor bem ^Beginne 



M ) Urhmbcu bon 1262, 1257, 1291 unb no4> toom 3. 1293; 3. (g. 
Äopp, Oefc^. b. eibgen. ©ünbe II, 1, 204, 205, 211, Wote 1. (grf* feit 1304 
Bittet ber Söalb bie Unterf*etbung jtüiWen bem obent unb untern Xfalt 
(homine8 superioris et inferioris vallis). ®ie angebliche Urfunbe toon 1150 
über bie 2anbe«t$eHung roon Untertoolben (®ölblin »ruber ©c^nüber I, @. 3, 
%. »upnger, ©efc^. b. »clfe« *>on Untemalben I, 191 f.) ifl ein galfum. 



be« 14. 3af)rf)unbert« tooty nie fic^ na^oeifen laßt; fo toirb ^ier 
ein 9nf^e(mu« 92auc(eru« be $ir(op^on getroffen (ed. flopp ©.85). 
„Althüsern primitus silua fuit sed exstirpata est ab hominibus 
qui vocantnr Winda. a — 

allein nid)t nur bie Ort«* unb ^Jerfonennamen »eifen auf 
eine fpätere @ntftet)ung«jeit ber Acta Murensia ^in, fonbern auc^ 
bie Üftamen ber ^eiligen, beren Reliquien jur &it be« 5Inont)muö 
in äWuri oere^rt tourben. 3^ ww& t>icr aber offen befennen, baß 
itf) im ©ebiete ber ^agiotogie nicfjt fonber(ic^ bemanbert bin unb 
baß ein grünbtic^er gorfc^er in biefem ©ebiete roof)( nod) ju gün* 
ftigeren SWefultaten gelangen würbe, at« xdj. Dot^ finb mir fdjon 
bei ber erften fritifc^en ©ityung ber Acta ooqügtic^ bie üRameu 
oon brei ^eiligen aufgefallen, toe(d)e in mir juerft bie $ermutf)ung 
eine« fpateren Urfpruuge« be« Anonymus Murensis rege mad)ten. 
@« finb bie« : ber J)eUige Slbolf, ©ifc^of, Hbel^eib unb ßonrab. 

beginnen wir unfere Unterfu^ung juerft mit bem legten 
biefer ^eiligen, ber at« Patron ber DiScefe ßonftanj oere^rt 
tourbe, ju meiner in alter 3eit au^ ba« Sfofter üWuri geborte, 
©ift^of ßonrab ftarb fd)on im Saläre 976 j allein feine ßanonifa* 
tion erfolgte erft im Safjre 1224 (ß. $r. o. SWüfinen, Helvetia 
Sacra I, 8 7Ö ), fo baß an eine frühere 3Serel)rung be«felben »o^l 
faum gebaut »erben fann. 

9luf nod| fpatere 3^it l)in beutet bie ßrmS^nung Sifc^of 
Slbolf«. ©efanntti^ iaijlt bie fat^olif^e Rirdjc nur einen Slbolf 
unter bie ^eiligen, namtic^ S3if(^of Slbolf oon D«nabrücf (ba^er 
auc^ in ben Actis „Adolfi Episcopi a , Äopp 40). S)a nun biefer 
nad) einftimmigem Beuomffe affer Quellen im Saljre 1222 77 ) ftarb, 
wirb ftc^ wofyt 5ßiemanb finben, ber behaupten mödjte, man babe 
i^n in 9ßuri fc^on oor feinem Sobe ben ^eiligen beigejä^lt, ja 
felbft Reliquien oon i^m aufbewahrt; oielme^r wirb Sebermann 
barau« folgern muffen, e« feien bie Acta Murensia erft lange nadj 
beffen £obe getrieben worben. 

üWan ^at, um meine Slnfidjt über bie Acta Murensia ju ent* 
fraften, bie Sefyauptung ju §i(fe genommen, ftatt Slbolf fei Slbelplj 
ju lef?n; ber fjeil. Sifdiof Slbelpf) oon 9Äefe (au^ bem 3. 3a^r* 
l)unberte), beffen fjeft ben 29. Sluguft gefeiert wirb (Acta Sauctor. 
VI, 505 ff., Bauet, Vie des Saints, 1, 33, Gallia christiana, 
XIII. 684) gebort nun aber gerabe gu ben ^eiligen, beren 25er* 
eljrung in unferen 8anben fo gut wie unbefannt ift. 3m ßlfaß 
bagegen würbe ©t. Slbefpl) feit 846 in Sfteuweifcr oereljrt. (Gallia 
christiana V, 834; Grandidier Oeuvres I, 166 ff. 3Jg(. Bulletin 
pour la Conservation des Monum. hist. d'Alsace, II. Sörie III, 
54 f.) unb bort würben auä) bie tarnen Slbolf oon Slbelpl) pro* 
mi«cue gebraust. 

Slnber« ift e« nun freilief) mit ber ^eiligen Slbef^eib; fie 
ftarb fdjon im 3a^rc 999; allein erft feit bem 14. 3at)rf)unbertc 
würbe fie ber 3 a ^ ber ^eiligen eingereiht 78 ). ©4on ber &n\al$ 
>?que pro reliquiis sanetorum araplectimur et veneramus, ut 
dignum esta weift barauf ^in, baß tyr ßultu« bamal« in unferen 
Sanben noc^ nirf)t allgemein gebrauchtet) war 79 ). 



,6 ) ©gl. bagegen @tä(in, ffiirtemb. ©ef^i^te I, 574, »o bie $etftg* 
fprec^ung in'« Safyr 1123 \>crfefct loirb. 2)umge: Reg. Badensia 127, 3)Zan(t 
XXI, 289 a. 3aff£, Regest» Pontificum Wx. 6120. 

") »ottanb. 11. gebruar. II, 671 f. ©tarnet: Westpbal. Sancta, ed. 
öiefers II, 188 f. 3. 2Röfer, D«nabrüctif^e @ef*i*te III. 

'*) 3lnt. ^ifgram, Calendarium Chronologicum Modii Potissimura 
Aevi. 4°. Viennae 178t, ®. 199. 

") Stopp, Vindiciae, ©. 42. (Sine genaue SJevgletctyung ber etitft im 
Älofkr SRuri toor^anbenen Äalenbarien n?ürbe ^ier allein ein entf^eibenbe« 
Urteil gefiatten! 

17 



— 130 - 



(gbenfo fixere Sriterien für bic (SntftcljungSjeit ber Acta 
Murensia finb bic angeführten Sefifeungen. Selber finb im 93er* 
laufe ber 3eit triefe unb foftbare Urtunben be$ 8(ofter$ üßuri 
bitrdj Sranb unb anbere Unfälle t>ernid)tet unb jerftreut toorben, 
fo bafc fid> über ben attmatigen 2Bad)Stl)üm ber SIbtei an ©ütern 
unb {Rekten a\\& Urfunben fefjr toenig nadjroeifen laßt. Dodi gibt 
c$ aud) l)ier nodj einige SfoJjaftSpunfte jur Sijirung ber ßntfte* 
ljungfljeit ber Acta Muren9ia. 

(Sin fofd)er Sfatyaftspunft finbet fid> nnfcreS ©rad)ten$ in ber 
©teile: »ad Hasle IV. diuruales, et Neracho unum quod Co- 
mites de Habspurg adhuc possident« SWeradj unb §a$te gefyör.* 
ten in'$ 2lmt Ätoten, biefcs aber fam erft nadj bem 2lu*fterben 
ber ©rafen öon Ätyburg an ba$ §an& §ab$burg. fflenn alfo bem 
©tifte üKuri bort ®üter toorentfjatten würben, fo fonnte bie« erft 
feit ben ©icbjiger Sauren be$ 13. 3aljrf)unbertS gef^en fein. 

9}on befonberer ffiid)tigfeit aber ift für un« bic ©teile »Ari- 
stow etiam et Grut huc ex toto pertinet.« 333ir mtffen namlid), 
baß mit ben {Rittern Don Saar über Sefifcungen in Slriftau feit 
1288 ein ©treit mattete, ber erft im 3a^ve 1308 baburd) entfe^ic* 
ben mürbe , baß ba$ Slofter toon benfelben alle iljre Oüter in 
Striftau erfaufte 80 ). 3ft nun bie angeführte ©teile tooxtüd) ju 
nehmen, fo ift bie 9lbfaffung«jeit ber Acta minbeften« nad) bem 
3at)re 1308 ju fefecn. 

»Hein nidjt nur bic ermähnten Sefifcungen finb un« ein 23e* 
meiätljum für bie entfte^ung^eit biefer ©d)dft, fonbern aud) in* 
btreete bic nidjt enoäbntcn Drtfdjaften. Unter bic älteren ©e* 
fifeungen ber SIbtei SKuri gebort ©rafenort, beffen in ben Acta 
niemal« gebaut nrirb. Dafür aber finb 9?cd)tc in ©erfau ein* 
getragen, mcfdjc im 3af)re 1210 mit beut Softer Sngctbcrg gegen 
©rafenort eingetaufdjt würben **)• 

3u ben alteren ©efifeungen ber SIbtei ÜRuri gebort auefy ber 
Ort 3$f ifon , ber in ben Acta nur belegen nidjt genannt wirb, 
weit er im 3al)re 1259 bem Ätofter graucnt^al überlaffen würbe 82 ). 

SWod) fpredjenbcre 3cugniffc für bic fpate @ntftefyung«jeit ber 
Acta Murensia ftnb bic in benjetben erwähnten ^Jerfoncn. @S Ijat 
fd)on $. Sßarquarb $errgott unb nad) ifjrn Stuften $eer barauf 
f)ingewiefcn, bog Slbt Slnfelm üon SWuri, ber im 3af)re 1210 ftarb, 
a($ nid)t meljr (ebenb in ben Acta erwähnt wirb unb baf? in ben» 
fclben audj eine« §einrid}'$ öon $ab$burg gebadjt wirb, ber, fofern 
man if>n ben £rud)feffcn öon $absburg beija^It, wofür in ber 
©djrift aber fein jwingenber ©runb üorlicgt, 1207—1252, ober 
1232—1254, je nadjbem man ben alteren ober jüngeren £rud)* 
feffen annimmt, urfunbtidj fid) uadjweifen laßt 83 ). 

fficit nflfjer ber wahren <SntftcI)ung«aeit biefer ©tfjrift bringt 
un« bie©teüc: »Plus autem (predium) cui nomen est lutingen 



80 ) #gt. berufter bic Urfunben fcom 1. ©ejrtember 1288, 5. Sunt unb 
8. Sluguft 1304, 4. gefcruar 1308, angeführt Set $. Jhirj unb $1. SBeißen* 
l\\d}, ©eiträge jur ©efductyte unb Literatur be0 Bargau'« I, 434, 436, 437 
Hfl 439. 3. & $opp, ©cfc$ic$te b. eibgen. ©ünbc, berührt biefe ©trettig* 
leiten ni^t. 

") $crrgott, Genealog. Habsburg. II, 211 — 212. (gngeföerg, im 12. 
«nb 13. SaMunbert. 8. Jujern 1846. e. 55 f. — 3. & Äoj>fc 1. 1. II, 1/ 
481. ffiegen ber fofgenben Urhinbe t>on 1269 \>gl. Herrgott, Geneal. II, 346; 
Qcföigtflfrcunb IL <S. 2R. t>. Si^notvflfv, ©ef^i^te be« gaufefl ^abflburg 
1, «egefl Wx. 86. 

8t ) ©ef^ic^tflfrcunb I, 373 ff. 

81 ) ^eer, Anonym. Murens. denudatus, p. 75. (Sin älterer $emricufl 
be ^abtflhtrc finbet fi^ übrigen« im Necrologium Zwifaltense bei ®. $eß, 
Moauraenta Gaelfica. 4°. (Carapid) 1784. I, 246. 



empta est ex magna parte cum X. talentis a quodam milite 
qui vocabatur Mangolt de Eschibach.u 

©d)on bic Scjei^nung bc^ ftaufpreifc« toeift un« auf bic un* 
gefäljrc (Sntfte^ung^jcit ber Acta. 5Bi« ju Anfang be« 14. 3a^r* 
ljunberts nämli^ würbe bei un« nur in SKart, SBiertctemarl (ferto) 
unb ©dringen geregnet, erft fpätcr begann bie föedjnung mit 
^funben. — Sttod) mcl)r aber Märt un« über bie @ntfteljung«jeit 
ber Acta bic ^erfon be« SSerfdufcr« fetbft auf. 

S)ie ©cneatogic be« £>aufe« ©fc^enbac^ ift burc^ bic 9luf* 
gei^nung be« Don i^tn geftifteten ßiftercienferftofter« (üappd M ) 
unb bie grunbti^en gorfc^ungen Don 3. S. ^opp 8& ) unb f). Sfdjcr 86 ) 
Dorn 12. bi« in'« 14. 3afyrl)unbert ooütouimen aufge^ettt. Slttcin 
nirgenb« begegnet un« bi« in'« 3al)r 1288 ber 5Watne 3Wangolb, 
mie benn überhaupt auc^ fein anbere« 2lbcl«gefd}(ed}t be« 2largau« 
jemat« ma^renb biefe« ganjen 3^«trautue« benfelben führte. 

@« fam biefer 9lame in'« $aut (Sfd)cnbad^ burc^ bie (trafen 
üon Neuenbürg, inbem Slgne« Don efc^enbat^, Softer be« fjrci* 
t)crrn ©att^er, fic^ mit ©raf SKangotb öon SWettcnburg 1287 ben 
15. 9Äai Dcre^cfit^tc. Der 33 ruber biefer ©rafin Slgne« »ar be^ 
fanntlit^ grei^err Scrdjto'lb öon 6fd|cnba(^, bem feine ©ema^lin, 
bie £od)ter be« legten grei^errn t>on S5?äbi«n)t)(, brei ©o^ne ge- 
bar: 2Battl)cr (ben S5nig«morber), ©crd)toIb, erft 3o^anniter, bann 
Domherr ju Sur, unb SKangolb, melden ®raf 9Eango(b, ein 
©affengefä^rte be« ^rei^errn Serdjtofb öon Sf^cnbac^, au« ber 
£aufe mag gehoben Ijabcn. Da 23erd}toIb öon Sf^enbat^ im Oa^rc 
1298 in ber ©d)(ad)t gegen Äönig Slbolf fiel 87 ), SWangotb aber 
öon 1299 bi« 1310 at« minberjetyrig unb beöogtet erfc^cint 88 ), 
fo nrirb er mo^t um 1294 geboren fein. 3ln ber ßrmorbung Sonig 
Sllbre^t'« nabm 3)?angolb oon ßfäenbad) jmar feinen 3lntl)ci(, bod) 
fonnte er c« nidjt ^inbern, baß bic geften ßfdienbac^ unb ©djnabcl* 
bürg, bie er mit feinem ©ruber gememfam befaß, Don ben £er= 
jogen ton 5Z)cfterrcid| gebrochen nmrben. S^ad) ber Stutrac^e lebte 
er moljt meift in 9lcttenburg bei feinen änöcrwanbtcn; bort ur= 
funbete er uod) am 21. Sluguft 1321; fflr fürjere 3cit l)ielt er 
fic^ aud| in 3üric^ auf 89 ). 3«ot legten ÜKate begegnet er un« in 
ber Urfunbc toom 22. s JZoüembcr 1338, rooburd) er auf ©c^nabe(= 



8I ) #gl. 3. 3- hinunter, ©ammlung alter unb neuer Ihfiutbeu gur 
Seleuctytima, ber f ird)engcj^i^te, v>orttäm(i(^ b. ©feiger ?anbeö. IL 33b. 8. 
3üricty 1757 unb 1759. 

85 ) ©efdu^te b. eibejen. ©ünbe U, 1, 374—384; III, 1, 131; III, 
% 275. Uvhntben I, 54. 83. 44. 

S6 ) 2Kttttyeifougeu ber antiquariföen ©efettfe^aft öon 3üri($ II. *b. I. 
©gf. boju bic SU^aublungeu *on g. 3E. ©(^tttyfeer unb 3. ©t^neßer im öe» 
f^i(^t«freunbe ber fünf Orte, &aub IX unb X. 

87 ) ®. \>. ©^6 im «njeiger für f<$n>eigcr. ®tfö. unb 31ttert^um«tuubc 
1863, ©. 41. ^>irjeliu bei Äaut^ Scriptor. rer. Austriacoruui. ». 2fta&mauu, 
Äaiferd)ronit II, 672 f. Hnjeigcr für Reiser, ©efc^i^te 1863, ©. 42 f. 
?itiencrcn, ^iflor. $ctt$lieber I, 18. 

ss ) ö« finb ua^fofgenbe Urfunbcu 1299, 30. 3u(i unb 4. ^uguft, ©e« 
föi$t«freunb X, 102, ©tettfer, ^egefien *ou 3nterlad^eu 9h. 143; 1300, 
18. Suni, Otettler, 1. 1. $r. 151. 1302, 20. ^erbfhnonat, gwei in 3üri* 
au«gefleHte Urfunben, nadj »el^en grei^err ©einriß »>on £cugeu aWangclb^ 
S5ogt \x>*x, ®ef*i(^t«freunb X. 103, 106. 1302, 10. 2>ecember, @ef(fyictyt** 
freunb IX, 52 f. 1304, 31. 3änner, ©errgott, Genealog. Habsbarg. II. 
687; ©cfiic^t«freuub VI, 46. 1305, fünf Urhmben *cm 5. SWärg unb 
16. 2Rai, Äur$ unb 2Beigenba^, Beiträge I, 437 f. 1308, 27. 2R a i, gatfeu- 
(lein. (S. Xfc^ubi, Cbron. Helv. Stopp, Urf. 1, 83. 1309, 12. 3uü, Stopp: 
Urt I, 112. 1310, 1. 3uli, Stepp, Urf. II, 124. 1309, 27. gebruar, Stopp, 
Urf. II, 178. 1309, 29. ttyrü, ©eföuttöfreunb X, 111. 

w ) ©. SWetyer »ou 5h\onou: 9legej!en »ou SapptL 9lr. 164. 



— 131 — 



bürg 23erjid)t triftete 90 ). $a« 1623 Betriebene 3af)rjeitbud) be* 
fttofter* SRnri oerjeidjnete unter ben ffioI)ttI)Stern be$ ©tifte«: 
nMangoldns de Eschibach miles« 91 ). SBir motten fyicrauS ben 
©dltufj gießen, üWangotb oon (Sfdjenbacf) fjabe Subigen jum Jfjeüe 
an äRuri »ergabt, jum Steife aber oerfauf t w ). 

2Ran lann entgegnen, unter biefem miles fei ntd)t ber ftrei* 
Ijerr oerftanben, fonbern ein Angehöriger eines SRittergefdjfedjte«; 
beim jenen \)&ttt ber änontjmuS entfdjieben at$ Nobilis angeführt, 
allein bie genaue Unterfndjung ber Acta ergibt, baß ber 2lnont)mu$ 
bie ®tanbe*oert)fittniffe gar nid>t ftreng beamtete. Cr unterbleibet 
aüerbing* principes, coniites, nobiles, milites, liberi unb servi. 
3Uiem ju ben principes rennet er audj bie ©rafen oon £f)ierftein 
unb SMenbnrg 03 ), unb ju ben nobiles jäljtt er $♦ JB. Chuono 
de Ruodan 94 ), vir Ymzo nobilis de üffhusen 95 ), unb felbft ben 
nobilis vir de Kusnach, maijrenb bie $erren Don SRub, Ufffyufen 
unb ftügnadjt nur ÜÄittetfreie waren 96 ). 

Sir glauben atterbing* nic^t , baß ber Snontymn* ficf> J)ier 
eine einfache SBertoed^tung jmifdjen freien unb Wittern fyabe ju 
©Bulben tommen (äffen, mie in ben Dörfer berührten hätten, mo 
e* fid} um $erfonen Ijanbefte, bie in iangft entförnunbener £eit 
gelebt Ratten, mo bie comites ju ben principes gerechnet mürben. 
S3ietmeljr nehmen mir an, ber Sfaontymu« tjabt mit oottem öe* 
mugtfein SDiangotb oon 6fd)enbad) „SRiltcr" titulirt. — s JBangotb 
urfanbet at* 3unfer nod) ben 17. gebruar 1318 97 ); fpäter 
bleibt, fofern bie {Regeften oon ßappet oon ©erolb ÜKetyer oon 
ftnonan auf ©enauigteit 8lnforud> niadjen bürfen, ber Eitel 
3un!er meg, j. ». 21. »uguft 1321 (»eg. Sflr. 164), fo bag man 
annehmen barf, SÖlangotb fjabe ben {Ritterfdjlag empfangen, Hflein 
burdj bie äedjtung ber ÄönigSmBrber oom 18. September 1309 
mar für bie gange ©type eine ©djUbernieberung eingetreten. Denn 
Äönig $einrid) naljm bamat« ben ftonigämörbem bie 9?ed)te ber 
©emperleute, unb biefe ©tanbeSniebrigung f^atte mol)t ber 2lno* 
ntymu« im «uge, a(* er STOangolb einen {Ritter nannte. 

ftür biefe fpate <§ntftel)ung$jeit ber Acta Murensia fpridjt 
fobann audj ber Stusbrucf coneivis, mo ( Herrgott 337) oon einer 
Fertigung bie {Rebe ift, bie antäfclid} be$ Äanfe* eine« in ffitgm^I 
(bei SRe^enberg) gelegenen ©uteö oor fidj ging »astantibus No- 
bilibus Gerhardo, Adelberchto et Ludovico eunetisque conci- 
?ibus eorum«. 3)ie coneives geboren oljne &tDttfti jur öürgerfäaft 
oon 9Re^enberg. SRun mirb biefer Ort neben 3üricf), $ujern, 3ug 
unb Ätingnau 1255 juerft castrum genannt 98 ), 1278 oppidum 99 ). 
ffiir glauben, ber HuSbrud coneivis fei ein 3nfafc be$ ß^roniften, 
maijrenb bie $anbfang in meit früherer £eit ftattgefunben Ijabe 
unb jmar efye oon einer wävitas« SBcljenberg bie {Rebe mar« 



"/ <8>. afletjer \>. ^nonau: 9Jcg. toon (Sappel. 9h. 195. 

9l ) P. SfogufUn ©tödttin : Collect. Mur. in @rie«. 

9t ) (5« ergibt ft$ bie« au« ben Sorten „empta ... ex magna parte". 

M ) Herrgott I, 306. 

M ) *<trgott 1, 131. 

9S ) Herrgott I, 308. 

") gür bie 9iube t>gl. Äo|)p, ©efc^i^te b. eibgen. ©ünbe n, 1, 442; 
für Äügnac$t Ib. 131 f. unb öef<$u}t«freunb XV, 146. 2)ie SBurg unb $err* 
Waft Uff^ufen gehörte ben gretyerren t>on «ffoltern auf 28alb«berg; bie (gbel- 
fnec^te t>cn Uff^ufen tommen no$ im 14. 3a^r^unbcrt t>or. Stopp, öefc^. 
b. eibgen. »ünbe II, 1, 399 f. ©egeffer, 9le(^Wgefc^. l, 649 ff. 

• 7 ) Oerolb SÄe^er t>. Änonau, ftegefien »on dapptt 9lr. 164., 

") ^eIt>etiWe« 2J>hifeum 1783. I, 605 — 618. 

") ^nter, Foedera Anglicana 1, 556 f. Stopp, ©ef^. ber eibgen. 
öünbe II, 1, 669 f. »gl. bagu: Oefc^i^te ber ©emetnbe aWe^enberg fcon 
?e^rer »inberü (2)ie SBeibtaft^e, ©eilage iura w greif(^ü^ toon SWuri" 1867, 
ttr. 34). 



Sßi^tiger aber ift für und ber jmeite <&i)lu$, ber fic^ f)ier^ 
aM jie^en (5§t, bafs bie Acta Murensia nid)t oor bem 3at)re 1338 
tonnen geförteben fein. 

3Rit biefer fpfiten (Sntfte^ungdjeit ber Acta (ä§t ftc^ bann 
and) ber dnljatt oiel beffer vereinen, fo namentlich, bag bie unter 
tropft SReginboIb oon dotier unb $einric| gefd^riebenen Sucher 
i^re« älter« megen ju ©runbe gegangen feien 100 ), ba§ ein ä(tar 
in ber ©t. Sodann* ßapefle SHter« falber jufammengeftiirjt fei I01 ). 
Daraa(ö mo^te auc^, mie Aber bie Vergabungen an ba£ Stofter, 
fo and) über bie ^Reliquien üietfac^e Ungewißheit obmalten 109 ). 3n 
jener 3«t erft motten bann auc^ öon ben SRadjtommen jener alten 
freien Sauern, bie e^emate in SWuri gemo^nt Ratten, nur menige 
no^ teben 108 ). gür biefe fpäte 3eit ift bann freilief) bie angeführte 
©ibüot^et be$ fttofter« gering 104 ). 

aöiren bie Acta Murensia in früher 3^^ entftanben, fo 
müßten fie genaue 3ftad)rid)ten über bie ffampfe jmifc^en ber päpft* 
ticken unb taifertic^en gartet enthalten, mett^e in ber &it ftaifer 
|>einri(^^ IV. in JUemannien muteten. Der äutor ber Acta Mu- 
rensia aber ^atte Neroon auc^ nic^t bie (eifefte 2lf}nung. dn 3bt 
ffiil^ctm^ öon $irfd)au unb @raf »urfarb oon SReHenburg'S 5ln^ 
mefen^eit bei ber SReguIirung ber ©tift«oer^8ftniffe oon 2Ruri oor 
bem 3lu«bru(^ be« Äampfe« jmifdjen ber faiferlic^en unb p&pft> 
litten Partei, erbtieft er nic^t im ©ntfernteften ben mistigen ÜÄo^ 
ment, ber ÜRuri^ ©teffung gur gregorianifetjen {Richtung nonnirte ,05 ). 
Der Sampf ber §aböburger mit ben Senjburgern im 3a^re 1082 
fc^eiut tym fic^tti^ nur eine ^Jrioatfe^be, ftatt ein ©lieb in bem 
großen fiampfe, ber bamalö bie ffiett bemegte. (Sine fot^e SSer* 
fennung ber ffiettbegeben^eiten ift gemi^ nur bann ju pnben, menn 
ber Slutor fange &tit r\ad) ben erfdjütternben (Sreigniffen gelebt ^at. 

Srft bei Slnna^me einer fpaten fintfteljungäjeit ber Acta 
Murensia erttärt fid) bann and) bie Slbneigung gegen ba$ ©tifter^ 
fyau*, bie fo oft unb fo greü ^eroortritt l06 ). Denn ba« ift bo^ 
ganj ung(aub(ic^ # bag \d)on im 12. ober ju Anfang be^ 13. 3al)i> 
^unberte«, mo bie ©rafen oon $ab«burg nod) fo intim mit 
beut Softer 3Ruri (ebten, in bem fte ifjre ©rabftätte Ratten, ein 
Wlbnd) be^fetben fo otjne ade $ietat oon feinen ©tiftern gerebet 
f)&ttt. UeberaQ in ben Acta merben biefe ate ^abfüc^tig gefdjUbert; 



lc0 ) nQaoram aliqua pars jaro vetustate defecerunt, aut furata aut ' 
qnomodolibot dissipata... u unb bie fpätere ©teile „de 6ubstantia...raulta 
aut vetustate defecerunt." ed. $. Üttarq. Herrgott, Genealog. Habsburg. I, 
303, 312. ^egmbolb ftarb 1055. (5. g. t>. ^üttnen, Uelvetia Sacra I, 107. 
101 ) 2)te oft befrrtttene ©teQe bei Herrgott I, 318: „quia male compo- 
situm fuit altare-.reliquiae penitus ex humore terrae computruerunt. . tt 

los ) ©o g. 93. Herrgott I, 305 : „Si plus sit confirmatnm Tel datum 
huc in dedicationem non potuimus verius investigare * @. 312: „Que- 
dam vero matrona nomine Cilia attulit quondara huc um Uns reliquias 
Saoctorum, de quibus nichil certum possumus dicere, utrum hie sint. 
aut quid de eis factum ßit. u @. 317, Erbauung ber ©t. (Soav«' unb 
3Riä)ae(6'(SaJ>eu'e: „sicut sermo retulit" — unter ftegiubolb; bei Qbtltxoql: 
„dicitur a S. meroor. Reginboldo patre esse acquisita - , 0.324, bei 53ööi- - 
ton: „ut dieunt - , 0. 334. 

10S ) „Vicus enim iste pene omnis in prineipio liberorum hominura 
fuit, ex quorum progenie adhuc quidara superaunt." Herrgott: Geneal* 
I, 322. 

101 ) gür baö jmitffte Sabrbunbert unb ben Anfang bcö brei^ebnten 
n>fire bie angeführte ©ibliot^ef gen>ig im $erg(eiä) j. 9. berjenigeu ©t. ©als 
lene (e$t beträä)tlta) (ögL <&tvaptum l unb II). 

"') Sgl* ^ifgu bie Gonfraternitas itoi\d)tn %bt 2öi(bctm »on ^trf^att, 
3lbt Uto v>on et. $laften unb Suttfrieb )>on 3Ruri. ^eue« Sra). ber ^efeflfä). 
f. alt. beutfa)e ©ef*. VII, 176. 

1M ) @(^on bie Crja^tungen oon ©raf Sanjetin, @raf Äatbot, $iföof 
ffiemer u, f. to. jeugen oon biefer Abneigung, @. 300 (ed. Herrgott): ,Qua- 

17» 



132 — 



ifjxt SScrbicnftc um bic (Stiftung »erben bei jeber ©etegenljeit Der* 
ringert 

Die Acta ftnb mit einem gtfiljenben $mffe gegen $ab«burg 
getrieben, ja nidjt gegen $ub«burg allein, fonbern gegen ade 
SReidjen. Sitter ©efifc ift nad) unfertn Slutor auf unrechtmäßige, 
gewalttätige SBeife an bic SReidjen gefommen; ba« 83olf in ben 
freien Slemtern im 2largau ift üon biefen ausgebeutet toorben. @« 
fdjeint biefe änfidjt bafür ju fpred)en, baß ber 9faonl)tnu« mit feiner 
pefjimiftifd)en ©ettanfdjauung felbft avß einer armen ftamifie be« 
Sanbe« abftammte, bie il)r Slenb auf bie Unterbrficfung burd) bie 
8unbe«f)erren jurücfjuffifjren gerooljnt n>ar. Auffällig ift bagegen 
bie ©t)mpatl)ie für 8otf)ringen. 3Mefe erflart fid> t>iclleid)t buref) bie 
©tympatbie be« Slutor« für bie jur 3«t in 8otf)ringen f)errfd>enbe 
fluniajenfifd)e Stiftung unb bie ©tetfung bc« #aufe« 8otl)ringen 
jmn päpftlicfjen ©tut)le. Der Anonymus Murensis fyutte, ipte e« 
fd>eint, fein SBerftänbniß für bie fyab«burg*öfterreid)ifd)e §au«}>olitif, 
nad) melier — au« 9?ü<ffic^t für bie Sage ber Canber unb bie 
SReidj«lef)cn — ber jüngere ©ol)n auf ©eite be« Äaifcr«, ber ältere 
auf ©eite be« <ßapfte« fteljen mußte, um an ßigen unb Seijen, toit 
an 9Infet)en unb (Sinflug bei ben ÜÄäd>ttgen nid^t ju üerlieren, mal)* 
renb bie 8otf)ringer bei i^rer freieren ©tettung unb ber günftigen 
?agc ifyre« STerritorium« mel)r ber inneren Steigung folgen unb 
eine confequentcre politifdje Stiftung in firdiettyolitifdjen Brägen 
einklagen fonnten. 

Diefe bittere ©timmung be« Anonymus Murensis beutet auf 
eine >$tit t)in, mo ba« $au* £ab«burg mit bem Äfofter nidjt meljr 
im beften einvernehmen lebte. (£« ift nun aber befannt, baß jnr 
3cit, al« Äoifer griebrid) II. Dom Zapfte gebannt nmrbe, ba« ©tift 
üßuri treu jum Zapfte fjielt, luafyrenb ba« §aupt ber filtern Sinie 
be« £aufe« $ab«burg, ©raf föubolf, ber nachmalige ftönig, ebenfo 
treu ju bem gebannten ffaifer ftanb 167 ). ©eit biefer 3eit trat bann 
aud) nie mefjr ein fo intime« 25erl)aftniß jmifdjen bem fttofter unb 
bem ©tifter^aufe ein; tefetere« mahlte aud) nid)t mel>r in feinem 
filtcften $au«ftifte feine ©rabftätte, bebaute ba«fetbe nidjt mef>r 
mie juüor mit ©ütern unb Werten, fonbern ließ feine ©unft* 
bejeugungen in meit leerem ©rabe anberen Sirenen unb ftloftem 
ju Zf)cil merben. — <S« mag biefe Abneigung gegen ba« ©tift 



lis salus animarum hie possit esse Tel proveniro, et qualiter faraulatus 
Dei valeat celebrari in tarn male acqaisito locoV — ©.305: r Quam vis 
idem Com es Wernharius noluerit postea diraittero suam partem loci 
istius, quam injuste sibi primitus vindieavit. 1 * S. 333: „Cornea (Adel- 
bertus) fraudolcnter agen*, et avaritiae studeus, quaequao erant optima, 
subtraxit." S. 332: „Hie transilimus satis utilia et praeclara praedia, 
quae antiquitus huc tradita fuerunt, et ab heredibus fundatorum hujus 
sanetae ecclesiae vi ablata sunt hinc... u S. 312: „necesse est...ut 
sciant et cogitent . . . quam periculosos dotninos et convicaneos . . .seinper 
habuit...* ©egen bie ©rafen ift au<$ bie Stelle gerietet, S. 318: „cum 
ergo constet, istud Monasteriura esse principalem ecclesiam penitus et 
miserabilitor ignorantia obscurati errant, qui dieunt ecclesiam Sancti 
Goaris esse in isto loco matrera ecclesiam..." ©. 827: „ad Hasle IV. 
diurnales et Nerracho unuro f quod Comites de Habspurg adhuc possi- 
dent. M ©. 301: 2>ic 2)arflettung ber »er^ältniffe wegen Xalw^t; eine nähere 
Unterfu^mig, bie unferer Aufgabe gn fern liegt, toürbe ^ier für Wbixx gu in- 
tereffanten örgebniffen führen. 

,07 ) 3)ie «eta nennen bie SRamen ber in SWuri begrabenen $<rf«men : 
(Gräfin 3t^a, ©raf VtatUt, Bbelbert, beffen ©o^n, «nbere »erben getegent* 
Ii* in Urfunben ertoä^nt Woö) am 9. Dctober 1399 »ergabt $erjog ?eo« 
\>o\b ton Defterreia) an ba« Älofler SWuri befonber« au^ be«roegen f weil 
„ba«fe!6 cloper »on unfern toorbern gefHfftet ifl, unb ber enäf »il ba begraben 
ftnb." $errgoü, Monum. Habsburg. Geneal. II, 786. 3n ber ©ruft nmr» 
ben in fpätercr 3eit bie Äbt«tt>a^len für SDtori vorgenommen, ©gl. ^errgott, 
Geneal. II, 817, Urfimbe ton 1426. 



befonber* auc^ t)on bem ©treite über bie $farrtird)c üon Sßuri 
Ijerrfiljren, ber erft am 26. ÜDecembcr 1243 babur^ beenbet »urbe, 
baß ©raf Gilbert t)on ^ab^burg, ftomljcrr ju ©tragburg unb 
»afet, auf biefelbe oerj^tete 108 ). 

©elbft al« ©raf töubolf ftönig geworben mar 109 ), bebadjtc 
er niemals bad ©tift mit ©ütern ober Sterten; ebenfo menig tt)at 
fein ältefter ©o^n Stlbrec^t für ba« ftlofter, in beffen ©ruft fo 
oiele feiner äfjnen ruhten. Unb bot^ ^8tte gerabe er, unferer An» 
fi$t nad), bie $flid)t gehabt, bem ff (öfter aufzuhelfen. (Sd toar 
nSmli^ ba^felbe am 11. Februar be« 3ot)rc^ 1300 ein ffiaub ber 
Slammen geworben; fjieburd) fam ba« Ätofter in fotdje ©ebrÄngnig, 
bag e« feine 2Rönd)e einftroeilen felbft in ferne @otte£l)aufer, wie 
j ©. 3tt)iefalten, unterbringen mußte 110 ). 

SBeber Äonig ftriebrid) nod) einer feiner ©ruber gebaute bed 
armen Älofter«; üiclme^r oerfiußerten fie felbft not^ bic SSogtei 
be^felbcn; erft ^erjog JRubolf IV. nal)m fic^ mieber bc« Don feinen 
Sinnen geftifteten ©otte^^aufe« an. 

S« mar nun allcrbing« für 3Äuri fe^r betrübenb, baß c$ oon 
feinem ©tifter^aufe in ber größten 9fc>tf) ganj oerlaffen mürbe, 
wafjrenb ba^fclbe eine 9?ei^e &on ftlöftern nac^ einanber ftiftete IU ), 
ober längft befte^enbe in feiner unmittelbaren SWäfye in reic^li^em 
üftaße bebaute. 9Bir oermutl)en and}, Surfarb Don grid t)abe bei 
ber Aufnahme be« ofterreic^ifc^cn Urbar« ben ^erjogen einige Äe^te 
üinbicirt, bic oormal« bem Ätofier juftanben, wie er bic« and) 
gegenüber bem ©tifte STOünfter gctt)an ^atte. 

Unter biefen fcfjmcr joollen ßinbrüdten mar e« nun, baß im 
Ätofter SKuri ein un« unbef annter SWSnd) gur Seber griff unb au« bem 
feit bem testen ©ranbc nod) übrigen ÜRateriale f l8 ) mit mefyr Irafti^ 
gen al« wahren 3öfl^ «ine ©efc^ic^te feine« @otte«t)aufe« entwarf. 
@r wollte bie üWöndje feine« üerarmten fflofter« UT ) anleiten, nidjt« 
oon gremben, fonbern alle« nur nod) oon i^rer eigenen £l)ätigfeit 
ju erwarten 114 ). — ©o toben«wertf) biefe« JBeftreben ift, fo toe^ 
t^uenb ift e« aber aud), baß ber ©Treiber ber Acta burd) bie be* 
trübenben (Sreigniffe feiner 3eit fi^ ju einer fo ge^fifftgen ©c^il^ 
berung ber ©tifter feine« @otte«l)aufe« oerteiten ließ. Unb e« ift 
gewiß uid)t ol)ne 9lbfid)t, baß ber ßfjronift bie ©encatogie feine« 
©tiftcr^aufe« gerabe ba abbricht, wo ba«felbe aufhörte, fic^ feine« 



IM ) »gl. bie »utte $aj>fl 3nnoccu3 IV. vom 1. gebruar 1249 bei 
Herrgott: Geueal. II, 290. 

I09 ) Herrgott, 1. 1. II, 272. 

n0 ) ©eit biefer 3eir beißen bie ^ölme ^ n jg geubolf« in Urfunben 
immer filii Romano rum Regis; nur in einer für ba6 Äloflcr SWuri audge* 
pellten Urfuube vom 3. 1279 n?ivb i(men auffälliger SBeifc biefer Xitel nid?t 
jnerfannt (Herrgott, Geneal. II, 487, baju 3. S. Stopp, ©efety. b. eibgen. 
©ünbe II, l, 482, «Rote 4). ©oute ni(^t föon ^ierau« ba« feinbfelige »er* 
baftniß Kar genug ^ervorleu^ten? 2)ie Urfimbe betrifft ben Streit mit ben 
Gittern von ©aar, wovon oben. 

,!t ) ©ulger: Annale« Zwifaltenses I, 266 f., wo ein hierauf bejttg» 
li(^e« ©treiben %bt $cutri<$«; mit welkem fttdftt ber SSranb ge»öb«li* 
auf ben 11. %px\\ 1300 verzeichnet wirb, ifl mir unbef anut. 

'") 5tönigebrunn, Äönig«felbeu, SWaurbac^, ©itti^en, ©t. Clara in 
SBien u. a. m. 

1IJ ) ©eine Duetten ftnb ba« 3atyrgeitbucb für bie £obc*tage ber Hebte 
unb Söofcltfcater, nebp alten «Schriften; Herrgott, ©.301: „Quod autem alia 
scriptura narrat . . . sicut scriptura docet . . . u <&. 305 : „posterorum so* 
lertia ineminit, vel in scripturis habetur ... tt $a« ^attbu^, @. 312: 
„inlibroqui vocatur Pactum 44 , neben Urfunben: bann ©. 306: „quaecharta, 
quia adhuc in promptu est...«* @. 308 — 311: Urfunbe ber (Sarbinäle 
unb St. ^einriebe — aueb bie Irabitiou. 

lfl ) $errgott, 1. 1. 315: „pudet nos tantam paupertatem . . . semper 
dieunt: Vcndantur et emantur quae sunt nobis neces3aria u , unb manche 
anbere Stelle, 3. 9. Seite 312: „semper in paupertate et egestate fuit 
et est u 



133 



$au*ftifte* anjuneljmen m ). Neffen ungeachtet bleiben bie Acta 
Murensia eine wertvolle Quelle für ßulturgefd)id)te ; nur als reine, 
ungetrübte @efd)id>t$queöe werben wir fic nid>t ju gebrauchen Ijaben. 
5)ie jweite tfrage, bie un$ ju beantworten oorliegt, ift bie: 
enthalten bie Acta Murensia waljrc Angaben über ©tfd)of ffierner? 
— S)ie Acta erjagen in Sfirje QfolgenbeS: ffierner ift nid)t ber 
findige ©tifter oon 9Äuri 115 ); er ift ein ©ruber ber 3ta oon 
#otf)ringen, bie mit {Ratbert, bem ©of)ne be$ ©rafen ffanjelin üon 
Slltenburg oereljelidjt war ,n ). SSon Serner'ä 3lnwefenf)eit unb 
beffen ftirdjenbau in ÜÄurt fjat SWemanb gebort 11 *); man nannte 
U)n nur au« Rlugljeit ©tifter, xotil man if)n für einflußreicher f(ielt, 
als SRatbot unb 3ta; überhaupt circuliren t)ie(e unwahre angaben 
ü&rr Jffierner Ilf ). ÜRuri ift nad) bem 2lnont)mu$ nidjt au« bem 
Patrimonium ©ifdjof ©ernerä, fonbern au& bem {Raubgute ®mv 
tram's unb Äatbot'S geftiftet worben, ba$ 3ta als Sluäfteuer (in 
dotem) erhalten Ijatte. 8H$ 3ta iljrem ©ruber ffierner eröffnete, 
fie motte jur ©filjne bc$ üon ben 2Sorfaf)ren if)re$ ®emal)I$ an ben 
acuten oon ÜÄuri begangenen Unrechte« ein Softer ftiften, billigte 
Söerner biefen $fan iao ), oerfpradj feine ©etyilfe unb gab bie 
3bee, 2Wuri ju einem römifdjen 3in$ttofter ju machen. 3« biefem 
3wc<fe foüte ber ®raf ßuno (oon 9tyeinfelben) »frater de matre, 
pater Kudolfi regis« nadj ffierner'ä ^fan nad) 9tom reifen unb 
bem Zapfte ba$ Älofter offeriren. SÖerner unb 3ta fugten balb 
gemehtfam, balb einjetn oon 9?atbot bie Sinwittigung jur Sfofter* 
ftiftung ju erlangen; erft nad) langen 2lnftrengungen gab ber Ijab* 
1üd)ttgc SRatbot, ber jur %tit bie £$cUung be$ oäterlidjcn @rbe$ 
in SÖturi mit feinem ©ruber JRubolf, bem ©tifter oon Dtfymarä * 
Ijeim, oerweigert unb baburd) bie 95erf)eerung be$ Sanbcä proooeirt 
Ijatte, feine ßinwifligung. 3Ran entwarf hierauf bie Stiftung«* 
urfunbe. »Confirmatis autem his pactis Wernharius Episcopus 
jnssione Chuonradi Imperatoris ad Constantinopolitanum urbem 
abiit ibidemque defünetus ac sepultus est anno D. MXXVII. 
Indictione X.« — STOe^r Ijat ©ifdjof ffierner für STOuri nidjt ge* 
tf)an; namentlid) l>at Weber ©ifd)of ©erner nod) SRatbot irgenb 



m ) Herrgott, 1. 1. 312: „Nunc ergo decet ac valde necesse est 
omnibus, qui unquam in hunc locura ad habitandum et manendum se- 
cesserant, ut sciant et cogitent et recordentur, quam vii et laboriose 
iste locus ad hanc gloriam, in qua modo est, sit perduetus: quam infe- 
Jiciter omnia evenerint, quando primum fundari debuit, quando positus 
est in medio populorura, quam periculosos Dominos et convicaneos, et 
quam instabiles babitatores tarn de interioribus, quam de exterioribus, 
semper habuit: quam difficile sit et rarum religiositatem bie esse vcl 
posse custodire, quomodo semper in egestate et paupertate fuit et est, 
ut sie vivant et so habeant ac se intra claustra contineant, aspectuque 
hominum, in qaantam possunt, se rernoveant, et custodiant tarn se, 
quam locum, ne monastica vita, quae vix huc usquo fuit, dilabatur, 
penitnsque locus desoletur, et ipsi periculum animarum suarum proinde 
sustineant etc. 

116 ) Quod autem ulia scriptura Barrat, illum solum esse fun- 
datorem hujus loci, propterea sapientibus viris visura est melius quia 
ipse in bistribus personis inventus est, ut eo firmior et validior sententia 
sit, quam si a foemina construetum esse dicatur. Unter nalia scriptura- 
tfl nad) $ttx ber ©riftungabrief üon SRurt toerftanben. 

n1 ) Ita de partibus Lotharingiorum, soror Theoderici Ducis ac 
Wernberi Argentinae civitatis Episcopi. Äanjclin totrb nComes de Alten- 
burg, filius Ountranni divitis« genannt $errgott 299. 

ns ) Qui autem affirmant, quod episcopus Wernharius construxerit 
«ecleeiam, penitus falluntur, quia nullus inventus est, qui discerit, se 
illum in hoc loco unquam vidisso. Herrgott 301. 

nr ) Sed et alia multa narrantur de eo quae falsa esse compro- 
buntur. Herrgott 1, 802. 

**) Wcrnherus gavisus in Domino monuit ut in hac voluntate 
porsisteret, promisitque Uli se in omnibus, quibus ipse posset, adjutorem 
existere. 



etroa* jum 97eubaue ber ft(oftertirc^e unter tropft 9teginba(b bei« 
getragen 191 ), äu^ eigenem, redjtmSßig ertoorbenem ®ntt fjaben bie 
©rafen und) bem 2lnorU)mu$ nur ben Bunten oon SeQi^to^( 
vergabt ltf ). 

dn g(ei4}eitigen eckten Urfunben unb T)ocumcnten, bie 100 
bis 200 3al>re nac^ ber Stiftung mm SWuri gefc^rieb^n »orben 
ftnb, fe^cn mir un« oergeblid) nad) einer ©tü|je für bie Acta Mu- 
rensia um; &ie(mef)r ftefjen a((c älteren S)ocumente im argften 
SQ3iberfprud)e mit bem Anonymus Murensis. SWirgenb« xo'vcb 3ta 
ate <Sd)tt)eftcr ©ifc^of SBerner^, SBerncr nirgenb« ein Sot^ringer 
genannt. Äeine ®efd)id>t$queüe fefet ©enterb lob in'« 3abr 1027. 
©ergeben« fe^en wir un$ nad) einer Urfunbe, einem SWefrotog ober 
fonft einer gtaubmürbigen ©efd)id)t6queDe um, in mifyr 3ta oon 
Sot^ringen bie ©tifterin oon 9Ruri genannt toirb. (Sine ©raffd)aft 
SBinbifd) ober SKtenburg toirb oor ben Acta Murensia ober auger 
bcnfelben in älterer 3d* nirgenbö ermähnt, ©erabe bie oon ®uifli« 
mann guerft angeführte ©teile in ben Casus Monasterii S. GalU 
oon Sdfefyarb l23 ) rebet burc^au« niefct oon einem Comes in SBinbifd), 
fonbern nur oon einem nobilis. ÜKctjcr oon ftnonau erachtet bie* 
fefbc auc^ „einer ernft^aften Prüfung nidjt loürbig". „®anj fo, wie 
gdefyart'S ©erfic^erung über eine ©erwanbtfc^aft ^artmut'ä mit 
Sönig {Rubolf oon ©urgunb, fdjtocbt bie ^ier fic^ finbenbe Angabe 
über eine fold)e mit Sanbolf natürlich oottig in ber 8uft m ). JI 3Mc 
©enealogen be« 16. bi« 18.3af)rfjunberte$ hingegen bemonftrirten 
au* biefer ©teile eine ®raffd)aft ©inbifc^ unb eine ©ermanbtfdjaft 
biefc« ©ifd)of« uon Jrcoifo mit ®untram bem JWeid)ett 

SBegen 3ta oerroeift man jtoar auf ba$ bei Herrgott gebrutfte 
Necrologium oon 3Äuri, wo unter bem 23. 3uli fte^t: Ita Comi- 
tissa, monasterii nostri prima fundatrix. Slflein biefem Necro- 
logium ift ein gobricat au« bem 3al)re 1623 m ), erfteöt oon 
P. 2tuguftin ©tod (in an ber ©tette be^jenigen, ba« bie ©erner im 
gelbjuge oon 1531 oernid)tet Ratten. T)Q& ältefte ooQftänbig er* 
f)attene 9lecrologium M Älofter« SDturi au« bem 12. 3a^r^unberte, 
baä fpäter bi« in'ö 16. 3af)rl)uubert in $ermetfd)mi)l fortgefe^t 
würbe, enthält weber ben SWamen ber ®räfin 3ta, no^ jenen 
®raf SRatbot'ä, bagegen (efen wir unter bem 28. Dctober: Wern- 
herus Episcopus F. N. C, b. ff. fundator nostri conven- 
tus m ). 3 w H4^n ben einzelnen ©uc^ftaben fteljen rotf)e ©tri^lein. 
Unter bem 23. 3u(i, wo im neuen SWefrolog ®räpn Ota'd 5Wame 
figurirt, lefen wir ben SWamen Tamburg, worunter oietfeid)t bie 
erftc STOeifterin be$ fpäter oon ÜKuri nac^ $ermetfd)wi)l oerfe^ten 
grauenttofter« gu oerfte^en ift. $ätte ®rafin 3ta fic^ um bie 
©tiftung be« Älofter« üfturi irgenb welche« ©erbienft erworben, fo 
würbe tyr 5Wame im aften SWefrolog unfehlbar ju finben fein. 



,al ) SBeitfäufige ©arpcttnng. Herrgott 299—301. ffiatbot befefligte bie 
öon äangelin begrünbete $crrjd)aft. Äanjelin « tot um in suam potestatem 
tarn iuste quem injuste contraxit.« 9tatbot npotentius ac firmius quam 
pater sibi subjeeit ac in dominium eontrazit. 

'") Ad quam tunc ecclesiam, ßivo altare, nee monachi, nee ipse 
advocatus Radebot sivo episcopus quid dederunt Tel delegaverunt. 

na ) @ie Betrifft bie «bflammung be« ©ifdfrof« ^anbolf »on Tvt*i\c. 
Suevus bie et nobilis erat .... cujus Yindinissa cum multiß aliis here- 
ditas erat. 3. SB. to. %xt, ©efa). t>. ©t. ©allen 1, 78-79, nennt Sanbolf 
einen „$crm t>on Sinbif* unb SUtenburg". 

n4 ) X^eoborid) ^erjog »on Sotyringen, 3ta'« angeblicher ©mb<r, ^atte 
atterbhtg* einen ©ruber, ber 9ifä)of war, ben berühmten Sbalbero v>e-n Witts 
(984—1006). Constantin. Vita Adalberon. Scriptores IV. 

»•) Ekltebarti IV. Casus s. Galli. 8t. ©allen 1877. 32 f. 

lit ) (8. to. Malier, 8iblUtH III, Wx. 1434. 

IU ) Grandidier: Oeuvres I, 518. Unter beut 30. SWärg unt} 2. «^ril 
»irb eine 3ta er*pfi$nt, lefttere d* Äloflerfrau; erflete o&ne jene «u^eh^mmg, 
bie bei ©tiftern unb ©o^ftl)8tern fimft übltd) tfr . 



- 134 



Unter ben $erfonen, bereit dornen mit gleicher 2lu«jeidjnung 
geförieben ift, wie berjenige öifdjof ©erner'«, ftel>en neben l,7 j 
bem erften t$orftef)er t>on SWuri, {Reginbolb, lUricf) unb Suitfricb. 
®raf ffierner unb ©rafDtto. 95on Cefcterem tjei&t e« in ber um 
1171 Dom ÜRainjer (Srjftift au«geftellten #eftatigung«urfunbe uon 
3Wuri l8S ): nlllustris comes Otto de Habesburc honorabile coeno- 
bium Mure a parentibus suis olim constructum, in rebus lau- 
dabiliter ampliavit et honorifice ditavit." 

3n ber ben Acta Murensia borangeftellten ®eneatogie ijeifct 
3ta ganj richtig nidjt fundatrix; ober nodj auffälliger ift bie ij)r 
beigefegte ^Benennung nreparatrix bujus Murensis coenobii" 1W ), 
beren ©inn SWiemanb genügenb beuten fann. 

(Segen bie ®laubnmrbigfeit ber genealogifdjen Angaben be« 
ÜKöndje« t>on ÜBuri fyaben fid) alle Diejenigen au«gefprodjen, n>eld)e 
fritifc^e Untcrfudjungen über bie 3cit SRubolf« &on Styeinfelben an* 
gefteflt luiben, j. ». ®frörer l *°), ^irfd) 131 ), ®iefebred)t m ) unb 
®runb 133 ). 

Oft aber bie ffijnftcnj einer #erjogin 3ta üon Sotfyringen, 
®emal)tin JRatbof«, nidjt ju ermeifen, ift überhaupt fein ®raf 
Äatbot oon Slltenburg ju finben, fo fallen aud) bie Angaben 
baljin über bie ÜBotinc, »eldje 3ta jum fttofterbaue foden bewogen 
ijaben unb e« ift fomit bie Unglaubmfirbigfeit biefe« Steile« ber 
Acta Murensia ermiefen. 

ÜJiit biefem Srgebniffe ftimmen and) unfere ^orfc^ungen über 
ben ®rafen SRubotf jufammen, ber nadj ber oben ermahnten ©teile 
ber Acta Murensia ba« grauenflofter Dtf)mar«l}eim grflnbcte. 
Der ©tiftung«brief biefe« ftfofter« feljft. 2Bir wiffen nur au& ber 
Urfunbe Äonig $einrid)'« IV. Dorn 29. Sanuar 1063 ,34 ), bog 
ber erlaubte ÜÄann (vir illustris) SHuboff, ®emaf)l ber ftune* 
gunbe, auf eigenem ®runbe ba« t (öfter bauen unb burd) $apft 
8eo weisen lieg 135 ). SWun ijat man angenommen, biefer ©ruber 
töatbob'« unb be« ©ifäof« ©erner Don ©trafjburg ,3 «) fei iben- 
tiftfi mit jenem ®rafen SRuboff , ber in ber Urfunbe be« Älofter« 
©utjberg t>on 1010 erfd>eint 137 ) ; man lieg if)n 1013 fterben 138 ) 
unb gab if>m eine ®emaf)tin ®ertrub, locker be« ®rafen SHbert 
oon Coburg 139 ). 

Slüein, menn 9?ubo(f mirflid) burd) ?apft 8eo ba« Stlofter 
weisen lieg, fo faftn bie« fruf)eften« 1049 gefdjel)en fein 140 ). Da 
ber Äaifer 1063 SRubolf vir illustris nennt, fo mug man annel)* 
men, ber ©tifter fei minbeften« ein ®raf gett)efen 141 ). 9lun »iffen 
mir aber, bog bie ©rüber ©ifdjof« SBerner unb beren SWadjfoutmen 
1010 bi« 1063 nod) gar feine ©raffdjaften innehatten unb e« faßt 



ttT ) Grandidier Oeuvres 1, 518. 

,M ) $errgott II, 189. 

'") Herrgott 299. ©gl. baju: $eer, anoojmas Murensis denudatus. 

,3# ) öregor VII. 1, 319. 

,31 ) 3a$rbü(ter be« 3)eutfd^cn «ct^c« unter $einri<$ II. 1, 246. 

lit ) Äaiferjeit III, 1039. 

I,s ) 9Tubolf »ort fltyrinfelben 3 f. 

"0 ©erfüll, Alsat. Diplom. 1, 170. Bitymer, 1759. SWitt^eil. ber 
<»efefl(o)oft für toaterfänb. «Itert^ümer in «afel II, 8. 

'") Ipse. . . per papam Leonem consecrari fecit. 

u @*ö|>flin, Alsat. Illustrata II, 449. 

l ") Herrgott, Monumenta II, 102—103. 

I,s ) Origine des M&isons de Lorraine p. 22. Herrgott, ©enea(. 1, 147. 

tM ) 3>ie ^tigfeit biefer «nga6e 30g fo)on ©inijlörfer in3tt>dfet. 2)ie 
trafen ton groburg, @. 10. 

>«•) Art de ve-rifier les dates XIV, 7. 

IM ) giefer, »om »ei(^«fürflen|lanbe 150. 2)ie Autoren ton Art de 
renfier les dates XIV, 7 matten i^n gum Janbgrofen ton D&eretfafi unb 
Sunbgau unb glaubten, er &abe 1063 noa) gelebt. 



fomit bie Angabe bed Anonymus Murensis über bie dbentität 
be* ©tifter« »on Ot^mar^^eim unb &if$of ©enterb ©ruber bo^in. 
Da fpäter bie @rafen t)on $)abdburg als Sanbgrafen im S(fa^ 
©c^irmüögte üon Dtfjmaräfjetm waren 143 ), fo mag ber Anonymus 
gefd^f offen fyaben, bie ©c^irmüogtei ber $)aMburgcr in Ottmar** 
^eim rfl^re üon ber gemeinf^aftlü^en abftammnng bc« ©tifter^ 
oon Otf)tnardf)eim unb be« ©tifter« öon 3Äuri üon ©untram Don 
2lttenburg ^er. 

2öir ^aben fd)(ie§(ic^ no$ mit bem Liber Heremi uii£ 
gu bef^äftigen. Unter biefer ®efd)id)t«<|ueae oerfte^en »ir ein im 
Stofter (£injteb(en (iegenbe« äßanufeript au« bem 16. 3a^r^unbcvtc, 
ba« au« fieben oerfefuebenen 3lbt^ei(ungen befte^t, namüd): 

1. au« ben Annales Einsiedlenses, tüeldje bie 3a^re 814 — 1298 
umfaffen (got. 1—3, gebrudt im ©efd)id)t«frcunb, öinftebten, 
1, 147—150); 

2. au« bem Necrologiura Einsiedlense breve (go(. 3 — 9; ®e^ 
f^ic^t«freunb 1, 420—424) ; 

3. au« ben Annales Minores tum 1100—1330 (gol. 10; ®e- 
fd)ic$t«freunb 1, 151 — 152); 

4. au^ ben föegeften üon ßinfiebter ^ Urfunben au^ ben Oa^ren 
946-1434 (gof. 11—14); 

5. au« ben Dotationes Einsiedlenses, einem na$ Orten georb 
neten SSerjeic^niffe ber ©efitjungen be« Ätofter« (gof. 15 bi« 
33; ®efd)id»t«freunb 1, 391-416); 

6. a\i^ einem nad) Ttonatm georbneten Xobtenbuc^e (5o(. 33 bi« 
34; ®efd)i^t«freunb 417-419) unb 

7. au^ ben Annales Maiores, todty bie Saijxc 814—1226 um« 
faffen (got. 34—61 ; ®ef*id|t«freunb 1, 99—146). 

Die ©teilen über JBifdjof ©erner unb bie $ab«burger finben 
)\d) in ben Annales Einsiedlenses Majores; mir befdpSnfen un« 
be«f)alb junac^ft auf bie Unterfudjung biefe« Steile« be« Liber 
Heremi, ber and) bie ftdjerftcn 9njei(^en fpäter @ntfte^ung«}eit an 
ber ©tirne tragt. SBir matyn babei noc^ barauf aufmertfam, baf; 
bie älteren noc^ erhaltenen, oft allerbing« auc^ ntc^t fe^r juner* 
täffigen (ginfieb(er^3lnnalen, bie üor bem gnbe be« 13. Oal)r^un» 
berte« getrieben finb l43 ), meber üon JBifdjof ©erner üon ©tra^ 
bürg, nod) üon ®raf 9?atpot unb beffen ®ema^lin dta, noc^ mm 
ber Stiftung üon ÜÄurt fpredjen. 

P. ®aß SWorett ^iett bie üon ifjm üeröffentlic^te ®efc^it^t«^ 
quelle Liber Heremi nic&t für ein SBerf be« befannten fd)meijeri^ 
fdjen ®ef(^ic^t«f4reiber« ®ilg If^ubi 144 ), fonbern für eine altere 
Arbeit, bie allerbing« nad) ben Acta Murensia unb ben Gesta 
Monasterii Novientensis 14ft ), aber no(^ üor bem 14. ober 15. 3a^r* 
^unberte getrieben worben fei u6 ) . ©tälin bagegen erfannte btefe Som* 
pitation al« ein^robuet be« 16.3a^unberte« 147 ) unbSTOetyer üon 
ftnonau fotoie $)err tyrofeffor ®eorg t>. ©^ in 3 fi ri^ l48 ) bejeic^^ 



M ') 8g(. bie a#eitong«urfuube »om 3«^re 1289; Herrgott, Gen. H, 
266; Srouillat, Monnmens 1, 649; Popp, <def^t9b(&tter 1 , 64 f.; @c* 
f<$t$te ber eibgen. »ünbe II, 1, 686—588. 

"*) Monumenta Germaniae V, 187—148. 

'") 3^m folgte au$ 8oge( in feiner Stogrop^te toon ©. £fd)ub 
@. 296; unb felbfl no$ Ottotar 2oxtni , 5>eatfd^ranb« Qefd^ttquetten 51; 
ebenfo Dr. 3. $. $0^, $tftor. jurip. ©citräge gut Qtfä. b. ©tabt ©üiter« 
t$ur 1868, 135 ff. 

Hi ) öef$iä)t«freunb I, 97. 

ut ) Ib. 195. 

nf ) Sütolf, ÄOpp 221. 

n ^ 9n geitfer*« öefc^. ton »aben, €5. 88 ff., mo bie ©teilen über 
bie angeblichen ©rafen t>on ©aben berichtigt »erben. 



— 135 — 



netcn btefelbe in Uebercinftimmung mit filteren gorföern U9 ) ol« 
Sföubi'fdjc <Eoßectancen ,ft0 ). 

3m Liber Heremi ift ©. 114 unb 391 »on einem Comes 
Iraizo de Argoya bie dicht neben einem Comes in Vindonissa unb 
SKtenburg. (Sin comitatus Argoya eyifttrtc nie, n>of)t aber ein pagus, 
ber in wfdjiebene ©raffc^often jerfiel, j. «. genjburg (SRore?) IM ), 
Saben, ©i*gau, Slugftgau, gritfgau :c. 3n älterer &t\t gab e$ 
für bie einzelnen ®raffd)aften feine beftimmte SWamen; man nannte 
fie, wie in neuerer £eit j. ©. bie oerföiebenen Regimenter, nad) 
bem Steinen be$ 3nl)aber$: comitatus Rudolfi, Guntrammi :c. 
Sd)on 861 ttmr ber feit 778 ernannte pagus Sfargau in gtoei 
%ty\lt geseilt ; 891—894 tt>irb in superiori pago Aragaugense ein 
@raf (gber^arb in ber ®egenb t>on Slugft erwähnt IM ) ; 894 ein 
Sljebalof). ©eitc 134 unb 140 ift gum 3af)re 1105 unb 1138 ein 
comes ab Hoben Stauffen genannt unb ein Sanctus Leopoldus. 
iSrft in ber jweiten #5tfie be$ 11. 3aljrf)unberte$ würbe bie ©urg 
©taufen erbaut; allein in Siebern , Urfunbcn unb ßfjronifen bis 
«r* 14. 3af)rl)unbert tft immer nur mm ©taufen, nie mm $ol)en* 
©taufen bie SRebc 153 ). 

Seopotb ftarb 1136, würbe aber erft 1485 unter bie^eiligcn 
üerfefet l54 ). ©. 146 unb 418 ift bie 5Rebe Don 3lbt Conrad ex 
comitibus de Thuno , beffen eine ©ruber griedjifdjer Äaifer, ber 
anbere Srjbifdjof t)on ©aljburg war. 9?un gab e$ aber bamate 
gar feine ©rafen t>on Sf)un 165 ); ber in jener 3cit febenbe grie^ 
d)ifd)e Äaifer 3of>ann, 1231—1237, ftammte befannttid} au« bem 
§aufe ©rienne; ber (Srjbiföof üon ©aljburg aber) (Sbcrljarb, ber 
1200—1246 regierte, war t)öd)ft wa^rfdieinttd) ein greifjerr toon 
Stegenäberg 156 ). 

9m Liber Heremi ift fefyr oft üon ©vafen Don JRapperännjC 
bie 9?ebe, bie m>m 10. 3at)rffunbcrte bis 1217 gelebt l)aben foden ,57 ), 
wi^renb notorifö erft ber SJogt JRubolf &on 9?awer$nrt)( »on #önig 
£einrid> VII. 1232—33 gum ©rafen erhoben würbe ,58 ). 3ln trier 
©teüen ,w ) ift bie SRebe t)on ber Vuisnnga in Buochs. ©er Slutor 
tjiett SBifung für einen $of in $uod)$ 160 ) ftatt für eine Abgabe 
uon einem #ofe 161 ). eilte fofd)e SSerwe^Iung f)ättc fid) ein älterer 
©djriftfteßer nie gu ©Bulben fommen (äffen. 

S)er 3lu«brn<f Coimperator für Otto II. jum Safjre 972 
(©. 111 f.) ftrid>t au$ nid>t für ba« 2Uter ber ®efd)id)tSquefle. 



i ") 3. ©. ©ottfrieb fcon SDtttftneit im ©c$n>ei$evif($en <9ef($id>t«ferf*cr. 
IV, 37. f. 

150 ) Bitjetger für fd)n>cijevif($c ©eföidjte 1872, 225; gorf^ungeu jur 
2>eutf$en @ef$. XIII, 82. 

,M ) »oofi in ber Argovia XI, ©. IX f. 
m ) Startmann, Urf. *. ©t. ©allen II, 102. 
IM j ©tälin, SBirtenberg. @ef$. II, 228 f. 

151 ) $ilgram, Calend. 231. 

155 ) SBunfterbenger, fcmbföaft «cm II, 378. 

156 ) ©. *. Sty& im feiger f. f$n>eig. ®cfä. 1856, 15-17. 
,47 ) @. 110, 111, 114, 117, 131, 141, 142, 143 u. 151. 
,5i ) Stopp, ®cf(^. b. eibgen. »ünbc II, l, 341. 

ti9 ) Ordinatum voro est, quod in festo Philippi et Jacobi Mon- 
achis nostris datur de praefata Yillicatione in Suuites 4 solidi pro pisci- 
bus, et iuncata et lac. Propinatura de ccllario et circulati panes. Et in 
festo 8. Mauritii dantnr de Vuisunga in Buocbs tria fercula Piscium, et 
4 solidi de Suuites etc. ®ff#i<$t«freunb 1, 110. »gl. @. 121, 395 u. 416. 
^. 121 tpirb biefe ffitfung lum 3a\>rt 1019 ernannt. 

,6# J 8gt. ©eite 416. 

'") gür ©ifung Wmtnt au* ber 9fo«brud wibet, wisot, wisat, visi- 
iatio, oblatio toor. «gl. äieinan, SWittel^o^beurf^e« ©brterbu* 657. Ober* 
lin« öloffar 2046. gejer 1U, 947, 943. Saut Urfunbe toom 10. 2)ecbr. 1282 
ift Cuono toon 3fenbre*W»^e ber «btet 3üri<$ gin«|>pi(^tig nratione inris 
quod dicitur Wisunge«. ©efa>i^t«freunb I, 19. 



©. 109 ift Comes Landolus de Zaeringen gum Oa^re 970 
als avus Bertboldi Comitis de Zaeringen erod^nt. 

©. 110 ift fdjon gum Oa^re 970 bon einem Luito comes 
de Toggenburg bie töebc; ein folc^er ©raf nrirb <S. 142 au^ gum 
Oafjre 1173 erwähnt, tt)8^renb 1044 bie Soggenburg nod> aC« 
ü)iinifteria(en im SCeftamente ^unfrib« oon ffifllflingen für ©traft* 
bürg auftraten 162 ), ©rafen mürben bie §crren oon Xoggenburg 
erft jtt Anfang beö 13* 3af)rl)unbert$ ,63 j , ma^rfc^einti^ um ba« 
3a^r 1206. 

©prac^fi^e 35erft5ße lüften gteidjfafl* ben ©d^(eier, ber über 
bie 6ntftef>ung«gcit be« Liber Heremi gebedt f^ien. 3Bie ©. 107 
Don einem Archiepiscopus Vesontinus unb einem Monasterinm 
Paterniacense in Burgundia minori gum Oa^re 962 bie 
SRebe ift, fo ©. 115 tum Baden in Aergouwe unb ©.117 mm 
Ruotbard de Argoia. 

3m Lib. Heremi »irb (®efd>id)t$freunb 1, 108) bereite bie 
©utte Öco^ über bie engetoei^e t>om 3a^re 964 ermahnt, bie ein 
ftalfum au« bem Snbe be$ 14. 3a^r^unberte« ift; ba bie erfte 
(Srmafinu'ng berfelbeu nur in'S 3af)r 1382 gurücfrei^t ,64 ). 

®ang abnorm Hingen gum Gafyre 999 bie £itet: Conradus 
Kex Burguudiae, Sequaniae et Helvetiae ac Allobrognm. 

ßbenfo aupUig finb bie ©ef^le^tdnamen für eingelne SSu 
f^ofe üon ßonftang, fo ©. 114 unb 116 Comes de Brigautia 
124 unb 128 nobilis de Bonstetten. 

©. 115 tt>irb gum 3a^re 981^ unb 982 Heinricus dictus 
Ronman plebanus in Oberkilch et EUisuuile genannt, ber ©. 132 
als 1052 üerftorben erwähnt mirb; biefer Doppelname unb bie 
©djreibart„DbcrfUd)" finb für biefe 3eit mc^r als wrbaditig. — 
ffiir fommen nun gu ben un« tjoc^ft mistigen ©tcücu über ffierner, 
bie alfo tauten: 

Annales Heremi. 

©efa>i(bt«freu!tb 1, 119 — 120. 

1012. Wernherus episcopus Argentinensis Comitis Gun- 
trammi de Vindonissa filius, Kadebotonis et Lanzelini frater, 
Fratri suo Radebotoni Landgraviatum Alsaciae superioris, cuins 
caput est Eusichsheim, quod ad Ecclesiam Argentinensem iure 
proprietatis speetabat, in perpetuum feudum concessit. Nam 
ultimus Landgravius sine prole ac stirpe masculina decesserat, 
feudumque ad ecclesiam revolutum erat. 

1018. Idem episcopus etiam quaedam loca Novientensis 
coenobii idest Eberschen Münster , yiolenter detraeta eidem 
fratri tradidit, scilicet Suiza, Burchheim, Northus, Hunden- 
esebeim et Egenescheira. 

®ef<^i(^t«freunb 1, 122. 

1020. Werinbarius episcopus Argentinae, stirpis Comitum 
Vindonissae , de Altenburg Castello tunc nuneupati , quod est 
iuxta oppidulum Brugk , quod ex ruinis Vindonissae , eidem 
vicino, iuxta Arolam fluvinm construetum est, bellum gessit 
contra Burgundiones, et eorum Regem Ruodolfum eius nomine 
tertium , ignavum. Qui auxilio Alamannorum pugna inita Re- 
gem vicit et fugavit. Hie Werinharius episcopus castellum 
construxit in alto colle vicino Vindonissae ac castello Alten- 
burg, quod Habesburch appellavit, et constituit, ut Landzeli- 
nus frater eins germanus ac posteritas eius posthac Habes- 
burch i castelli nomen in familia retinerent Construxit etiam 



,6a ) ©ranbibier, Hist. d'Alsace I, preuves CCXVH. 
,63 ) ^euja^rCMatt *o\\ ©t. ©aflen 1866, ©. 4. 
,61 ) föegeffcn t>on (giiipeblen 9^r. 487; ©dfrubiger, ^ehtri^ t. ©ranbi« 
342; *g(. «rd^ito be« (ifl. ©acin« toou «ern VI, 312. 



— 136 



posthac Coenobium Murense in Argouve Burgundia Minori 
Com i tat u Bore. Horum fratrura pater fuit Comes ditissimus 
Guntrammus de Vindonissa nuncupatus, qui iniuste ac violenter 
bona parrocbiarum aliquarum sibi vendicavit, ut in gestis 
Murensium habetur. 

1027. Radebotho Comes Vindonissae dictus de Altenburg, 
Weroheri episcopi Argentinensis et Landzelini Comitis Vin- 
donissensis frater, Lancellino senioris filius et Gontrammi quon- 
dam ditissimi Comitis nepos obiit sine prole. Frater Lancelinus 
Landgraviatum Alsatiae quem Radeboto in feudum habuerat 
baereditavit. 

©ef#i<$tefreunb 1, 124. 

1026. Werinharius episcopus Argentinensis, ex Comitibus 
Vindouissae in pago Argouve genitus , de quo supra , Cbuon- 
rado secundo Regi insidias parat. 

Is Werinharius Castrum Habesburch prope Vindonissam, 
et Coenobium Murense in pago Argouve provincia Burgundiae 
construxit, Fratrique Landzelino Advocatiam eiusdem Mona- 
sterii commisit. Nam cum pater Lanzelinus et avus Guntrami 
Comitis Vindonissae et Altenburg ditissimi illum locum iniuste 
acquisivisset , voluit Werinharius episcopus delictum patris 
per fundationem Monasterii erga Deum justura iuclicem expiare. 

Conradus vero Rex sentiens fraudem Werinharii episcopi 
et secreto percipiens, quae contra eum raoliretur, cum se prae- 
pararet ad proficiscendum Romain pro imperiali Corona impe- 
tranda. Ne quid in absentia sua Episcopus per insidias ten- 
taret, Illum sub specie Legationis ad Graecorum Imperatorem 
Constantinopolim mittendum destinavit. Sed tarnen executio 
huius Legationis protrahitur, usque in sequeutis Anni Autum- 
num. Interim vero Cuonradus Rex Italiam pergit. 

1027. Abbas et Monachi Novientensis Monasterii, id est 
Ebersheim Münster, conquesti sunt coram Conrado Rege, de 
violenti ablatione Vicorum coenobii sui Sultza, Burchhemi, 
Northusen , Hundenesheim et Curtis in Egenesheim , quos 
Wernherus episcopus Argentinensis, dudum fratri suo Rade- 
botoni Comiti Vindonissensi bonae memoriae tradideret, et iam 
frater illius Lanzelinus possidebat. Petentes ut Wernherum 
episcopum propter hanc iniuriam sibi illatam multaret, et fra- 
trem suum cogeret ablata restituere. Rex petitioni consentiens 
mandavit episcopo et Lanzelino, ut eosdem vicos coenobio No- 
vientensi redderent. 

©ef($ic$t«freunb 1, 125. 

1027. Conradus Imperator, cum fallacia Werinharii epi- 
scopi amplius detegeretur, mittit illum Constantinopolim tam- 
quam legatum (sicut superiori anno destinaverat), ut fraudu- 
lentum illum contra fraude fraudaret et extingueret. Idque fecit 
secreto principum consilio. Nam sine gravi discrimine propter 
stirpem eximiam, et occultorum suorum conspiratorum, eum 
castigare aut episcopatu privare non audebat. Misit autem se- 
cretum nuncium ad Constantinopolitarum Imperatorem illique 
scripsit (dectis machinationibus suis) ut ipsum Episcopum 
damnaret. Episcopus vero nil tale suspicatus dato auimo (ut 
erat) gaudens hanc legationem praesumit. Et ante discessum 
testamentum de Castro Habesburg quod construxit, et de Coe- 
nobio Murense a se fundato, fratri suo Landzelino ut sequitu 
commendat, Nonis Septembribus. 

Post haec Calendarum Octobrium die Werinherus episco- 
pus assumptis comitibus iter arripuit, et Constantinopolim pro- 
fectuß est. Imperator vero Grecorum lectis litteris Conradi Im- 
peratoris, illi a secreto nuncio datis, quibus continebatur ip- 



sum insidiatorem imperii extitisse, ilico a Graecorum Impe- 
ratore in insulam quandam transmittitur, ibique toiicatus im- 
piam vita digna morte finivit, ut gesta Coenobii Novientensis 
vulgo Eberseben Münster in Alsatia referunt. 

SBir fyaben bem mitgeteilten £e$te folgenbe fritifdje (Sror* 
ternngen bei juf ügen : 3um 3al)re 1012 (©. 119) wirb Ensis- 
heim caput Landgraviatus Alsatiae* snperioris genannt. Snfte* 
t>eim mar 1052 nod) feine ©tabt; bie villa gehörte jur ©rafföaft 
ßuno's unb jum pagus Alsatiae l64 ). Srft 1279 tohrb <5nfi$l>etnt 
aU ©tabt ermähnt unb 1445 als ©ifc be« 8anbgeri#tc« h 
getdjnet 166 ). ©rft feit 1445 fonnte <gnfi«!)eim at$ caput Alsatiae 
Austriacae, niemals aber als caput Alsatiae superioris erffart 
roerben. 

£>ie i'anbgrafföaft (Slfag erföeint f)ter fd)on 1012 als ein 
nom ©tifte ©tra&burg ben #ab$burgern erteiltes Seljcn. 35ie 
tyabsburgifdje Sanbgraffdjaft mar entfdjieben ein JReidjslefjen, m'djt 
ein Se^en t>on ©traßburg; ber 3tutor ging mafjrfdj einfiel) Don ber 
3bce au$ , ba bie ©ifdföfe t>on ©tra&burg fett einer if)m imbe* 
!annten 3eit, faettfd) feit 1358, bte i'anbgrafföaft Unter * eifaft 
befapen 167 ) , fo fjaben fte mal)rfd)einlid) früher aud) biejentge tum 
Dber*etfag inne gehabt, $ie 8anbgraffd)aft Dber^ffafc erfdjetnt 
juerft 1135 bei ©erner t>on $ab$burg I68 l 

lieber bic aus ben Acta Murensia unb bem Chron. Novi- 
entensis entlehnten ©teilen l)aben mir und fdjon oben auSge* 
fprodjen. SBir mfiffen aber nod) biejemgen Steile be$ Liber He- 
remi unterfudjen, bte als Sjcerpte au« einem 3at)rjeitbud)e ,69 > 
ober SWecrologium ftd) prafentiren, ba fjter mieber ®rafin 3ta er* 
fdjeint. 

3n ben SluSjügen au« bem Necrologium Einsiedlense Ijeißt 
e$ im 3uli (©. 418 unb 422) : Domina Ita Ducissa Lotharin- 
giae Mosellanae, coniunx comitis Ratebotonis de Vindonissa, 
cuius coenobium Murense hereditarium fuit. — ©iefe ©teile 
erinnert an jene auf ©. 126, mo bie 9?cbc ift üon Landzelinus 
ober Lando Comes Vindonissae dictus de Altenburg 1029 
obiit, qui primus Habesburgi nomen reeepit. 

3m atteften nod) erhaltenen ©nftebter*$Wefrotog hingegen 
(dob. SWr. 319), metdjer ^erfonen aufführt, bie 958—1051 geftorben 
finb, fömmt biefe 3ta gar nidjt &or, unb bod) ift biefeS $cfro* 
fogium entf djieben bie Quelle für btefen äbfdjnitt ber Liber He- 
remi. 3Öie ber Slutor beS Liber Heremi ba« SWelrotogium um* 
arbeitete, geigt fotgenbe Infant menfteßung: 



16S ) ©d&ityfTm, Als. Illustr. II, 65. 2>ag <gnft%im im 3<»bre 1200 
nod) ni$t ju ben ©täbten M ©Ifaffcö geregnet n>urbe, geigt bie ©teile in 
ber Descriptio Alsatiae. $gf. Les Anaales et la Chronique des Dominicains 
de Colmar par Gerard et Liblin 228. 

,M ) Ib. 722. 3)ie @tabt (5nf!«^cim toar atterbing« 8e^en toon ©traß- 
Burg. Pfeiffer, ^aböburö-öperreic^. Urbar 1; 9tf|lef&u&er, L'Alsace ancienne 
et moderne, Strasbourg 1865, p. 128 fagt: »on ne sait pas quand eile 
recut le titre de ville« ; erfl at« bie $ab«burger ben Äaifert^ron befHegen, 
fei (Snftd^eim tote^tiger geworben. 

••^ Art de ve*rifier les dates XIV, 51; Stypflin, Alsat.- Diplom. 
II, 204. 

"••) 3öaiö, »erfaffungögef^i^te IV, 60, <Rcte 4; gorf^ungen jur 
beutf^cn ©efc^. XVI, 540; ©uerBer, Hist. deHagenau 1, 53 u. 561, nimmt 
an, f(^on Uli fei ©raf Otto *on $>a&0&urg 2anbgraf gen?efen; «tBert 1134. 

lM ) ©ctegentti* [Bemerren »ir, baß au<$ bte Metrologien toon (gngH* 
Berg feine 2(n$att«|>unfte fü« feie Unterftttfeung ber Mottjen im Liber Heremi 
Bieten, gür Wluxi finbet ft<$ nur im Directorium Cantus toon f^äter ^onb 
bie Motij XL Octobris Dedicatio in Mure. 



— 137 — 



Codi« 319. 
YIII. Kai. Mail. 0:to Impe- 
rator obiit. 



XVI Kai. Junii. Domna lta o. 



XVIII. Kai. Sept. Dorona Rc- 
ginlinda. 



VI. Kai. Septeinb. Gebehardus 

epfecopua o. 
IL KaL Dec. Gerhart. 



VII. Id. Dec Otto iinperator 

obiit. 
III. Id. Dec. Heriman dnx ob. 



Liber Heremi 421. 

Otto primus Imperator obiit, fun- 
dator huius loco, qui dedit predia, 
Regale, Vffennouua, Grabs, Eschenze 
et Berghein), pro quo Brittona cam- 
biatnm est. 

Lib. Heremi 422. 

D. Ita (Docissa) dedit Sieren ze, fuit 
uior Luitolfi Dacis Alamanoorum. 

Lib. Heremi 423. 

D. Regelinda cum filio suo Burcardo 
Duce, dederun t Steueia, Kaltbrunnen 
et Lindouue. 

Lib. Heremi 423. 

Eberhardus episcopus Constant. obiit. 

Lib. Heremi 424. 

Kerbart, pater Herrn an ni episcopi 
.... dedit Ecclesiam Vuagen. 

Otto secuudus Imperator obiit 
Dedit Berouna. 
Hermann us dux Alemannorum obiit, adju- 
tor Eberbardi fuudatorie uostri. Dedit 
proprietatem suam in Campessia etc. 



SJielc im alten 92efro(oge ermähnte 9iamcn, beren ©eben* 
tuitg fpäter nid^t mef)r ermittelt werben fonnte , finb im Liber 
Heremi auSgelaffen roorben. Daß bie Ucberarbcitung mit Son* 
iecturen oerbunben mürbe, geigt j. ©. bic ©teile ©. 423: Cbuon- 
radus Dux ...puto occisum 4. Id. Aug. bello Ungarico, Dux 
Vuormatiae. änbere 3ufofce bejmedten nur eine genauere gijrirung 
ber ernannten Orte; ju biefem ©ef>ufe mürben namentlich bie in 
onberen Quellen fonft nie oorfommenbcn ©ejeidjnnngen : in Bur- 
gundia minori, ad Arolam etc. beigefügt. 

Oft foßten biefe (5rg8ngungei: nur $inger$etge fein über bie 
niutymafjlidje »bftammung eingelncr ^erfonen ; g. 33. wenn ©. 417 
comes Fridericus de Bavaria, comes Volricus de Bavaria, Co- 
rnea Etticho de Baioaria, ©. 418: Lupoldus comes et marchio 
in orientali Baioaria ermähnt merben. Gine biefer Interpolationen 
aber oerrätl) gu beutlid) bie #erfunft beS 2lntorS unferer ©djrift. 
©. 418 unb 419 »erben namfidj SRubolf unb ©urfarb t)on 
©d)toanben als nobiles ex Clarona ftatt ex Burgundia minori 
angeführt, ©er berühmte JBurfarb oon ©djmanbcn tpirb als ©rofc 
meifter in partibus cisrhenanis aufgeführt , mafyrenb ber 9tycin 
gu feiner 3eit im 3ol)anniter* unb Deutfd)*€)rbcn bie ©renje einer 
^rooüy bilbete. ©d)on Äopp l)at biefe galfdjung f)eroorgel)oben ,7 °). 

©ir erftören baljer bie unter bem Warnen Liber Heremi 
befannte ©ejdjidjtsquelfe als eine aus Urfunben, (Sfjronifen unb 
Metrologien gufammengeftedte unb mit toiüfüvlidjen 3wf%n ouS* 
gemattete Arbeit Ifdiubi'S , oon beffen §anb aui} bic oortiegenbe 
§anbfdjrift gefdjrieben ift. Der Umftanb, baß £fd)ubi felbft fpater 
alle aus bem Chrooicon Novientense enthobenen ©teilen getilgt 
bat toeil er, tt)ie P. ©aß üKoreH bemerft, biefe ßfjronif „als un* 
juoertfffftg fannte", unb ba^er aud) für feine eibgenöffifdje ß^ronif 
biefe SuSjüge nidjt bcnüfcte 171 ), ff&ttt in SJerbinbung mit ber ©e* 
obad)tung, baß im Liber Heremi felbft Urfunben bis gum 3af)re 
1434 aufgeführt »erben, jcben fritifd>en Sorfdjer abgalten follen, 
biefer trüben ©efdjidjtsqueße 33ead)tung gu fdjenfen. 9ßar bod| fd>on 
bur$ $aßer'S »ibliotljef III, SW. 1424 befannt geworben, baß 
Sfdjubi bie gesta Murensia in feiner ÜÄonier umgearbeitet, in 



"•) <8>t\$. ber'etbgcn. »ünbe I, 418, 41t«; II, 768 u. 926. 

171 ) ©eWit^t«frcunb l, 96. 

u ») Act. Murensia* Herrgott 1, 304. • 



d>rono{ogtfd>e Drbnung gebraut unb mit SRa<$rid>tett aus bem 
Cbron. Novientense ergangt Ijabe. 'Deshalb ift es and) btgreifluf), 
bafc Iftytbi unter feinen ®efd>id)tsquellen niemals Dom Liber 
Heremi ein ©ort oertiert. 



Patin untrem Mt $üb*buv$tr ttrafttt? 

3uS ben bisherigen (Erörterungen ergibt fidj gur ©enüge, 
baß bie «eftfcer ber $absburg gur 3eit «ifdjofS ©erner I. (1000 
bis 1028) nodj feine ©raffdjaft befagen. ©ie gehörten oljne 3»«fet 
gu ben freien, beren Sinnenreize oielleidjt ben reiben ©untram 
aufmieS, Don bem bie Acta Murensia ergaben. 2Bir l)abcn oben 
febon gefagt , bie Ferren ton $ab6burg feien tr>af»rfc^einttc^ 1080 
bis 1082 ©rafen geworben. S)iefer Se()auptung ftefjt fd)cinbar bie 
Urfunbe ^Bif^ofS SRomualb oon Sonftang t)om 11. October 1064 
entgegen, toorin bereits oon ©raf Serner oon $)absburg bie Siebe 
ift 179 ). (Sin Original biefer Urfnnbe ejiftirt ni^t; »as als Ur- 
funbe ausgegeben toirb, ift nichts meiter als eine djronifarttge 
92otig in ben Acta Murensia, in melden ja bie Habsburger immer 
als ©rafen genannt werben. Diefe iRacbridbt ift aderbingS burd)* 
aus nic^t gu oertoerfen, aber nad) Sntfleibuug i^reS fpäteren 3»* 
fafecs befagt fie nur, ©tjdjof 9?. oon Sonftang ^abe in ©egenmart 
SernerS (oon $)absburg) bie ftirdje in SRuri gemeint. £>ie alten 
SBei^ebriefe gei^nen fid) ja getoöl)n(uf) bur^ i^re Sürge aus: in 
ber iRegel nennen fte audj) riifyt einmal 3^^gen. 

Dagegen füljrt uns eine anbere 97ad)rid)t in ben Acta Mu- 
rensia genauer in bie 3 e ^/ * n todäftt bie Habsburger ©rafen 
mürben. Der SlnontymuS ergabt, im 3af)re 1082 feien bie Siebte 
2öi(f)clm oon Hirf^au unb @iegfrieb oon ©c^aff^aufen nad) Wluxi 
gefommen unb Ijaben ben ©rafeu SBemer oon ^mbsburg beftiramt, 
bie ftlofteroer^äitniffe gu orbnen. Da ^abe ©raf SBerner fie er* 
fuc^t, bie 5reif)eitSurfunbe aufgufefeen, bie er oom Äönige, ben 
dürften unb bem SJolfe molle beftatigen laffen. Das fei gefc^e^en 
am Sorabeube oom @t. üßartinstage 1082 in ©egenmart Wubolf'S 
oon I^ierftein unb ©raf SJurfarbs oon SWellenburg l78 ). SWa^^er 
fei es gtoiföen bem ©rafen Serner oon $absburg unb feinem 
SWeffen, bem ©rafen o. Sengburg, gum ftriege gefommen I74 ). Da^er 
l)abe ber ©raf oon H a ^ bur 9 & ic Wbnty oon ÜBuri erfuc^t, fid) 
nad) einem anbern ©djirmoogte umgufe^en.©p5ter fei baS Älofter, 
ftatt oom Zapfte, oon ben ßarbinalen in ©djirm genommen toor* 
ben; ©raf jßerner aber fei 1096 ben 11. 5looember geftorben 
unb nad> i^m, ben 31. December 1096, aud) 9lbt guitfrieb oon 
ÜÄuri. Diefe beiben angaben fte^en gang im ßinflange mit ber 
gleichzeitig gefc^riebenen ßf)ronif ©ernolb'S l75 ). 

5Wun miffen mir, bag gerabe im 3af)re 1082 ber ftampf 
groifdien ber papftfic^en unb ber faiferlidjen Partei in Sllemannien 
to&ttytt l76 ). SWac^bem SRubolf oon JR^einfelben ben 15. October 
1080 in ber ©djfadjt gu ÜRSlfen gefatten mar, Ijatte bie papftli^e 
Partei in ber ^erfon ^ermann'S oon ©alm einen neuen ©egen* 
fonig aufgeteilt. Die Siebte oon $)irf(^au unb ©ctyaffljanfen waren 
eifrige Parteigänger beS ^JapfteS unb oertraten bie ftreng grego* 



,7J ) Herrgott ©eneaf. I, 306. 

l "; Bellum inter Wernerum com item et ejus nepotes de Lenxburg 
Herrgott, 1, 307. 

,75 ) ^erj, Mon. Germ. Script. V, 464. 

i76 ) ©täün, ©irtenberg. ©ef#. II, 24 ff. ; ©erolb Wtptv t>. Änonau, 
Contin. Casuum S. öalli 49-70, 120-131; Renting, ©etyarb III., ©tWof 
t>on <£on(!anj 12 ff. 

18 



— 138 — 



tnnikt* $Mftamt irf j. &kiü* mir* ©rof ©nrfar* wm 9fefie*fmrg 
tfc csttfkbotfr Sn^b^rr Wrier «irfptn* bqpdptt™). 

Wxx Actnt hetatad tft, bog bie «trafen wra ?en}bnrg auf 
Seite fce* gebannte« ftaner* ftanben, wie benn <9raf Utrid) twn 
fcenjbnr; im 3alpx 1077 ben pdpftlüffcn f*efanbten, SUrt 8mi* 
Ifarb von äBaneiüe, auf ber Ändreiie nad> Otafieu gefangen nnb 
erageterfert fjatte ,7 % 

öd liegt iomit ftar, ba§ Serner ein ©egner Raifer £ein* 
tidfi IV. mar irab ba§ er feine ©rafenmfirbe mir einem ber beiben 
©ejentönige Änfcoff wm Sttjehtfelben ober £erraann tum Safot 
jn ©erbauten ljatte. Xie ©raffdjaft, metdje ü)m »erliefen nrarbe, 
bfirfle eine foldje gemefen fein, bie fidj im Seftfc* eine« Slnljanger* 
flaifer* ^einrid), oiefleidft eine« ©rafen eon Senjburg im ), befanb. 
Demi bamal* Ijatte ja ber fapft feinen ©egenpapft, ber flönig 



V/T ) Jtafer, SBil&efra ber Selige »cn £ttfd>au; ©aianann, Xa« Älcfter 
3Ulttt>ciligen m S<$an>anfen; Cuellen jur S<$tori}ergef<$i<&te, IIL ©anb, 
1« «Hl. 1881. 

'") (Juai 8. Galli; $«rj, Hon. Germ. II t 158. 

i19 j fteugart, Episcopat. ConiUnt. L 486 unb bie bei 3t5lin, Ön> 
tenberg. <Bef<$. I, 608 citirUn ©teilen. 

'••) ©oute M »tettd^t barau« bie Stelle im alten &ab«burg * öfter» 
rei4rf$en Urbar towt 1313 erflaren laffen: „$a* ampt toen ber ©rafföaft 
»Mi $abfturg, bat griffet ba« atnjrt tun ©aben*. (Sin 3treig ber (trafen *on 
fcenjbnrg nannte ft$ ja Grafen *on ©abeu. £$. t>. Nebenan: lieber bie Grafen 
»•n totjburg. tfajeiger f. föwrijer. <&ef$. 1882, 6-7. 



feinen ©egenßnig, jeber «ifdpof feinen ©egenbniKK , wie jeber 
ffrerm einen ©egen^erjog nnb molj( auA icber ©raf feinen ©egem 
grafen, mtc bie 9ug*bnrger Stauten jum 3al>re 1079 bemerfen ,81 ). 
ta Äubotf oon JJtyeinfelben nad) bem 3engnine feiner ©egner 
burdj $er(eifping mm Kelten feine Partei $n ftärfen gemotzt mar, 
bfirfen mir annehmen , ©laf Semer wm $ab*bnrg fpbe tym 
feine &rt>ebung jn ©erbauten nnb gerabe biete Serfetyung ber ©raf* 
fdnifWredjte fcat jnm ftriege jmifd*n fmbsbnrg nnb ^enjbnrg geführt. 
Tiefe afemamih'djni ®egengrafen # beren SRadjt mdft eine 
fe^r preeäre mar , legten ftd) nun feinc^meg« bie 9mt6titel bei, 
■ meltbe bie Don ftaifer %Kinr\d) eingelegten (trafen führten; fie bc^ 
nannten fid) nid^t na^ aüer Bitte nad) ben ©auen, bie unter 
tyrem tarnte ftanben, fonbern fte benannten ftdj offenbar meift 
na* ben Surgen, bie \\ä) in tyrem Seft|e befanben; berni feit 
• ber 3«t be« (9egenf5nig« »ubolf wm Ä^einfelbcn ^oren mir oon 
, (trafen uon ffiirtenberg ist ) , oon ©rafen oon Tübingen U3 ), ftirc^- 
i berg ls4 ), SRottyenburg, I^ierftein ,w ) nnb f)ab«burg. 



| »*M Omnet sumns geminmtio. 2)ag biefe geminatio fi<^ aut^ über bie 

Dorn ^Innaliften nic^t besetc&ueten unteren Stufen außbe^nte, ifk fieser; berai 
tttr (»cren j ©. »cn Gegenabten. ^erj, Monum. V, 130. 

m ; atalin, SirtenbeTg. Gefä. II f 477. 

,M , Ibid. 426 n. 436. 

l * •) Ibid. 406 f. 

,M » ©irmann, ©enealegie ber ©rafen teün X^terflein tu ©oo«' ©a«fer 
Xafcbenbud^ 1879, 105. 



^22^2-. 



cSiferafur. 



-**■ 



{frui) im Saufe biefc« 3al)re« ift bic Siteratur unfcrer 
©pecialfadjcr, bcm immer metyr ftd) ftctgcrnbeu Sntercffe an ben 
Ijiftorifdjcn §iff«miffcnfd)aftcn entfpredjenb , burd) eine ftattlidje 
SReifye üon ^ublicationen größeren unb geringeren Umfange« be* 
reichert moiben, bie mir im Slnfd&luß an unferen festen ©eridjt 
(oergl. 3af>rbud> bc« „äbter", VIII. 3al)rg., 6. 78-92) SRemie 
paffiren Iaf(en motten, fomeit beren Srfdjeinen gu unfercr Senntniß 
gelangt ift. 

Die «ertiner Ijeratbifdje äu«fteltung be« $rüf)jaf)r« 
1882 Ijat eine 9?ci^c oon ^ublicationen Ijeroorgerufen, bie eine«* 
t^etfö bem öcfudjer ein ftüfjrer ober eine SRücferinnerung fein 
follten, anberntljeif« ani) bem Sßidjtbefudjer ein 33ilb biefer treffe 
tidj arrangirten, oon großem Srfolge begleitet gemefenen gypoft* 
tion $u geben beftimmt maren. kennen wir junädjft ben Satalog 
ber 3fo«ftc(iung (Satatog ber f)eralbifd)en 2lu«fteftung 
ju «erün 1882. Gearbeitet t>on 3b. 2ß. £ilbebranbt. 
Scrlin, (5. §et)tnann'« Vertag, gr. 8. 228©. «ißret« l-50ü»arf), 
ber 3621 SWummern unb 538 2lu«ftetler namhaft madjt, ba« 
anjdjaulidifte ©ilb oon bcm bebeutenben Umfange ber 2lu«fteUung 
gibt unb für ©ammter unb ftorfdjer einen bleibenben SBcrtl) be* 
garten wirb. Die „Seipaiger ilfuftrirte 3eitung" Dom 
15. Stpril 1882 (Sit. 2024) begrüßte bie »uöftettung mit einer 
Sefprcdjung berfefben au« ber geber be« trefflichen 3ad)getel)rten 
8. ßlericu«, ber bie biograpf)ifd)cn ©fijjen ber Ijertoorragenbften 
Vertreter ber Jperalbif, ©pf>ragiftif unb ©enealogic angefdjloffcn 
unb ein große« £ableau mit 15 Porträt« au«ge$eid>neter %ad}> 
genoffen beigegeben mar. Sttad) ©djtuß ber 2fa«ftellung oeröffent* 
lichte ^rof. £ilbebranbt „SRücfblicfe auf bie Ijcralbifdje 2Iuö- 
ftellung ju Serlin 1882" (mit einer 8ic$tbrucf*2lbbilbung be« 
fjeralbiföen Bimmer«). 8. ©eparatabbrutf au« bem „Deutfdjen 
£erolb". Serfin, föebaction be« „$erolb". $rei« 19)hrf, unb ber* 
felbe »utor bringt au« ber gülfe ber 2Iu«ftettung«gegenftanbc bie 
feltenften unb tjeroorragenbften Objecte in 2lbbi(bungen burd) Ctc^t- 
brudt in bie £)effentlid)feit burd) ^ublication be« $rad)tmerfe« : 
„#eratbtfd)e 3Äeiftermerfe oon ber internationalen 
9tu«ftellung für £eralbif j U Berlin im 3af)re 1882", 
in 8id)tbrutf bargefteflt mit erflärenbem £ej:t oou 
$rof. 2lb. 3Ä. £ilbebranbt. 10 gieferungen ä 10 Statt in 
gr. golio. $ret« pr. 8ief. 12 ÜÄarf. («erlin, 1882, fticotai'föe 
$cr:ag«*$3ud)t)anbtung.) Da« 9?enomm<§ ber Sunftanftalt oon 
Ä. ftrifd) in ©erlin, ber bie Su«füf)rung ber Slätter anvertraut 



mürbe, bürgt für bie trefffidje Darftettung be« burd) ^itbebranbt'« 
feinen ©efdjmad au«gemäl)tten ©toffe«. 

SBie fleißig im allgemeinen bem ©tubium ber <&exati>ik in 
unferen £agen gefyulbigt wirb, bemeift am fdjlagenbften bieSfytt* 
fadje, baß üon ÜReifter SBarnede'« „$eralbifd)en $anb* 
bucfi" (®örli<5, ©tarfe, üergl. Sa^rbuc^ b. „Slbler" VIII.9a^rg v 
©.82) eine britte Sluffagc nöt^ig mürbe. 6« ift ba« erfte 
fyerafbifdjc SBerf, bei welrfiem in bcm furjen 3citraume oon brei 
3af)ren amei ftarfe Auflagen abgefegt mürben. Die üon allen ©eiten 
anerfannte 95ortrcfflicf|feit bc« Se^rbuc^e« mirb baburdj am ©eften 
bocumentirt. — Sine Safel in garbenbruef, bie bei 33ouaffe*8ebet 
in ^ari« (golio, 3% ftu:«.) ersten, le^rt ben franj5fifrf>en Öaien 
bie ^Elements de l'art höraldique«. — ©iebmac^er'« 
große« unb allgemeine« SBappenbu^ (Nürnberg, ©aucr 
u. föafpe, ä 8ief. 6 SWarf) breitet rüftig üormart«. ß« reprä* 
fentirt eine ^ublicatton, mie fie bie fjeralbifdje Siteratur feine« 
anberen ?anbe« aufjumeifen oermag. SWit ganj befonberem gteiß 
bearbeitet ftnb bie Siefcrungcn 194, 195, 196, 200 unb 201 unter 
bcm ©cparattitel : M Dcr abgeworbene SWaffauifc^e Stbel", 
bearbeitet nad) bem t)on rSxfjvn. 21. t>. ®raß gefammelten SKatcrial 
öon §. üon ©öiingf, illuftrirt oon Ä. üon Bierbrauer* 
Srennftein. Sine gülfe bi«^er ganj unbefannten SWateriatc« mirb 
^ier jur allgemeinen ßenntniß gebraut. Diefe« SKaterial ^atte ber 
moljlbefanntc naffauifd)e ^eralbifer ^rei^err 9luguft ßarl SBil^. 
oon ®xc&, Bearbeiter be« Sabinen 3lbc(« für ben ©iebmadjer, 
mä^renb breißigia^rigen ©ammclfleiße« in ben oatertanbifdjen 
2lrd)ioen gufammcngebrad)t, murbc aber leiber, eben al« er fid) jur 
^JubUcation anfd)i(fcn mollte, am 26. TOärj 1880 au« bem Sebcn 
abberufen. Der Sftadjlaß fam glürflic^ermeife in bie bcm8f>rteften 
^)änbe. ^ermann ©untrer t)on ©öcfingf in S33ic«baben, burc^ 
feine Sonographie über ba« 9laffauifc^e SBappcn (bergt. „Slbler", 
VIII. 3a^rg., ©. 83) in meiten Greifen, langft aber im engeren 
Streife ber $ad)genoffen at« eifriger unb tüchtiger $erafbifer gef^Sfet, 
übernahm bie tejtli^c, ber Sfteffe be« oerftorbenen dti)vn. t>. ©raß, 
^)err o. Sierbraucr^rennftcin bie bilblid)e ©cite be« ffierfe«. «uf 
49 Quartfeiten Sejrt unb 76 Bifbtafcln merben me^r al« 400 ®e* 
fdjledjter bc« auf bem ©efainmtgcbiete be« #craogtf)um« 5»affau, 
mie e« oon 1816— 1866. beftanb, feit etma 600 Sauren anfSffig 
gemejenen f)of)en unb nieberen 2lbel« oerjeic^net, alle oorfommen» 
ben SBappen^aSarianten aud) bilblid) gum 2lu«bru(f gebracht. lejt 
unb Slbbilbungen finb glcidi trefflich unb mir banfen ben #erau«< 

18* 



— :*: — 



yfarx -ä ferner Kr ferciniex fr^vafiftr: -£: j« »crriadCe 
4Svrrifcnmf ter Asfiilsenäar. Icr «.nqrrjefear Xr^nfÄ 
*v// <iäC: $t ux fcfex rfcurt sc» 3bar* girWMfcr, loa 
cid xnf aar* sm fyzz* faa*t* 5Rern-jl:* = Zzzitlli » 

wuexum ^iiiitmtzzu* r**. 2^4, gciitr A— H *=> 
tar «rn ^r* 5*7 HfAStttm „czli : 4ixt i*5er:*4r %lti m , 

£r* tertlv^ex %'neu -n «rrr* trirüra: „Ter 
*'te H*el ja Cittii : ti~, r« 3, fiisiler »„ ftirfrljdb. 
>•, 126 S. r ; t 175 &i?&3&lii zzzaß* zr 7 XsVjl Etrt^ 
fr-v$ J**2, £«rf X 2rü«r. frei* 2*50 Äsrt ftisJlrr m 
ttAKsb rf&Xi UUtzi?4 p U* crt« ?rr:5eni es» taa &cbütt 
Ut t'SV'*!** touiiq&L&t, cz fcetet si zsztezszuu Stauern 
tr teu&r ?äs tu Hc^Uztt krstz lszz;iizizcn iibcüm tu el*5** 
f '^m %x±yjcu, «:«tt ii* <?r&:e£ter M a'jun ritnlat*!* k* 
ritre«, ttn benen »4 fcenrtevfc Siegel ein: i:sn*nabb:'>:n!;ea 
a%*Utn %cbeiL Tic Safftcnng ifit bie ferifalrdx, bal 5taigeb:?teiie 
Mit fi&erra*4*am JVfiil«, — £trty'* $erf*3 in 9Rün4*n gibt im 
V, iknt »einer riffc£aber*Sifcl:ot$ef alter 3Juftratcrrn eine genaue 
ftcpftitut'um von i'irgit golit* ©appenbfidjleiu pon 1 555 
^attf 50 Seilen 3Ö7 iäappeit irr. 5 2Hart, geb. 7-50 2Barf , bie 
ta» feltene £ri£tna( tolttommen eriefct, — X. C. SSei^el in 
i'eipiuj, Ut Verleger pon ftneigk't „%afent}<Iuiern", betragt bie 
£of;ftMe anl festerem ©erfe nnb beginnt mit ber äutgabe eine* 
„Wappen Hibum ber gräfligen Familien Xeutfdj* 
(aubl nnb Cefterreig < Ungarn*", bat in 25— 30 riefe« 
rungen a 24 iöfatt erfdjeineu foü. 3ebe* Sappen, in feinem 
£oljf<$nttt jur Xarfitellnng gebradjt, tft auf befonberem 9(att ab 
^ebrurft nnb mit \axicx rotier Umranbnng oerfe^en, bie ba* Süb 
an§rrorbent(i4 ^ebt, Xie Xafefn toerben nid^t eingeheftet unb nidyt 
numerirl, fo ba§ fie in jeber beliebigen Reihenfolge $ufammen* ' 
geftefit unb audf a(# Üinjclblättcr, oon Familienangehörigen, \. 9. 
all Kx-libri#, penpenbrt »erben formen, ba ber Verleger fi^ bereit 
atiirt, eine beliebige 9n;a^( Srparatabbrücfc jebed Sappen^ ju 
liefern. Xie ©litter finb »eitere jum Coloriren geeignet unb »er* ! 
ben betraft audf im gefammten ftuttftge»erbe oielfod? bewußt »erben 
fönnen. tyrri* pr. tief, pon 24 «tott A-Z 1-20 aWart, bei 
Abnahme bei ganzen Sertel 2 9ftart für eine einzelne Lieferung .) 
• - ft, Warnecfe 1 ! ftriegl'@tammbu(^ au* ben 3af>ren 
1 870/71, ent^altenb bie »utograpljen nnb ©appen ber beutföen 
dürften, ^eerfü^rer, Diplomaten tc. jener großen 3«t, ift bil jur 
h. rief, öorgef^ritten röftörftfe, <£tarfe, quer^ot., ät'ief. 16anart;. 
-- Won einem bei Wotl|ier in riittid) erfc^einenben Arraorial 
li£geoiH ift rief. 1 (i'fittid> 1882. 4. $reil 5 ffr.) angefünbigt. 
©erfaffer finb bie Ferren ©an ben Serg unb Sou^on. — 
Ürft 1881 in ben $anbel gefommen, obwohl f^on 1871 erf^ienen 
ift eine Hbljanblung oon Cberle^rcr 3u(. Dae^ne Aber „Urfprung 
unb Oebeutung ber £ite( unb Wappen ber fä$fifd)en 
ffflrften, bargeftellt an benjenigen ber $ er Jöflc ^on 
©a^fen^aitenburg". (4. 28 Seiten unb 1 ©teintafef. »Üen^ 
bürg, ©djnupljafe. 1 SWarr.) — ^rof. Dr. ffiifliam ^ierfon, 
Oberlehrer am $orotl)eenftäbtifcf)en 9?ea(gt)mnafium in Berlin, fjat 
ben öerfuc^ gemalt, bie $eralbif in bie ©c^ulftube cinjufu^ren 
burd) ^eraulgabe einei JJarbenbrutfblatte* : „T)a$ prcu§ifrf)e 
Wappen all Wanbtafet für ben ©djuluntcrricfjt". 
( fl 7so Ccntm. groß, auf Üein»anb in SJlappe, mit erläuternbem 
ley^eft 8 # fi0 9Uarf, nnaufgejogen 5 OJhrf, Zqt apart lSWarf) 
Da ba* große preuftifdje @taatl»appen in ber 3Tf)at eine t»o(l* 



3^|n fctrt, «iSkr ¥lcx !«• fcrfiMPfi ^ tg » .>Lii §tmq ein 
Sxsr: £^er sie ta Sxf^ftnaf tat 3rrrj«i rcr^n^ m« 
n*?r* bc xi±t p: berrtiedez, I« ssl MI 9Ufi nie ja Seity 
ine. fci ta zea gtefe ni <*»cü^ rLyfir»i;mi ^>ertlli 
•4eB*:.?ertr;ea* ?äx cnwji i JS$n 1 Ä«rf ^ien 
5« Sq n± &» m«i4 rsit $r=s>ex. — eta ^S*ppei ber 
«s±ii = Jlcr- £rt Ä, «a 9rxs:H8»"# §**waiz$ im SutooL 
iz Ka f s=*d ;e^ri±t ??l^t^a ia ^ir-iitE Kcrfexbritf, 
«r« ö „ c:=. $ ret* 3 f^srf ; c« jeyt in ücar;ev gelbe 
cism n.Sersra frr:; : c*, eiaea rcrbm Ärrb* ^rtrrtrmb. Saf jil* 
bemes Sna^enbela cn c^beaer ftrece eiae Cide, bot fo(benen 
SKerfcrtcb t-Urr^. Zerre: zzzf^im retrt-rsam, plas altra! — 
Tiit einer cen; cri^tcr^ea ber±lbnöea &tie bil $ab»ig S(e^ 
rknl, ber ceintcUc görnmeller nn^ &i±Ba. bie $«Uiteratnr 
berriiert: ^ £<fcicar}*eei§e Silber. (?eid»id)te Ilt- 
rren^enl in neben beraltiidien 3i(bonettea M betitelt 
i~'± bie ^ubücaticn, bie in t~?:cUtbegrarbni)er Xeprobnrtion ber 
Cri;mal;rJ:nnn5en mit lejt in aRorre. Ccrlin 1?82 F £. 6. 
^ermann S. W. # SentfrStr. ^ f re» 6 3Rarf . ioebc» eri^ienen 
m. X:n Se ; ucfcem ber berattixben Sn#fteIIung »aren bie „föwarv 
»ri^en Silber" nrobl befannt: nun ift an* »eiteren fimfen @e- 
legen^cit gebeten, bine gan? eigenartige S^opnrag mit mebr 3Ru§e 
;u ftnbiren, all el bort b<r JfaD kin fonnte. 3n ärt ber ahm 
2(^attenrii"ie v 3i(^onetten- wirb bie (?eid»idite 9ren§en^ in 
fdiarfen Strichen an unierem 9nge Porfibergefü^rL Tat Titelblatt 
gibt eine Sorte bei alten bentfeben Crbenlftaate« $ren§en wt 
500 3a^reu, aitpreuften, bera eigentlitbeu Sern ber 9Ronan^ie, in 
ber (Sic eine Spinne, an ibrem 9ie$ »ebenb. Slatt I. 13. 3a$rr 
^unbert: Sampf U^ dnriftüäen rentic^t^nml gegen bal alt* 
preu§if4e ^eibent^um. Statt IL ©lütbe ber XeutfdioAenlieit : 
Ter auf ben Crbenljdjilb geftüfte $>oAmeifter p nmgeben w>n ben 
9IeprSfentanten ber oier preugif^en Stlt^nmer Snlm, 6rm(anb r 
$omefanien unb eamlanb mit bem Stoppen. Statt III. ?olcn 
f(^»ingt bal 2dm*rt über ^reugen, im f)httergrunbe bie Silhouette 
pon Tanjig. Statt IV. ©rünbung ber Unmrfitat Äöniglberg 
burc^ §erjog 3ttbre(^t. Statt V. £er grofee 8nrfflrfi r por bem $ote 
unb Schwebe fliegen; im au&erftcn ^httergrunbe ein afrifanifc^cl 
Citanb, cor bem ein branbenburg. Srieglfdtfff anfert. Statt VI. 
CDal preu&ifdK ©appen in Wococoft^t, baneben ein lambour 
unb ein Jtügetmann ber großen (?arbe; oben bal Porträt bd 
großen griebri*. Statt VII. ffaifer SBiftcfm L, beflra^U Pon ber 
aufge^enben Sonne bei neuen Steiget, i^m ju güßen bie ©appen* 
fgitbe ber einoerfeibten Sanbe: £otftein, ©gtelroig, iWaffau, fytfttn, 
$amtooer, Cftfrieltanb, Sauenburg, (Slfaß unb rirttjrittgen. Die 
originellen unb patriotifgen Silber »erben bal $erj jebtl 8tt* 
Preußen erfreuen. 3n ber t>cralbifd)en ?iteratur bitben fie ein 
ßuriofum nog nigt bage»efener 3rt. 

Heber „fdjtefifdje Sanbel* unb ©tabte»appen" fjat 
Dr. ^). 8ugl in Sreltau eine intcreffante arbeit publicirt im 
46. unb 47. Seridjte bei Sereinl für bal äffufeum Wleflfger 
aitcrt^ümer (©ept.-äbbr. mit j»ei lafetn ©appen in Suntbrncf, 
in ber Slnftatt üon (5. «. ©tarfe in ©ortife ^ergeftettt. Srellau 
1882. £re»enbt-t Vertag. 2-50ÜÄarf). — Die „ffiappen ber 
Ortfgaften unb Stoben bei ßantonl »ppenjett" bietet 
bie 93erlaglbud)f)anbtung $)aul!negt in ©t. ©alten auf einem 
in ^arbeubruef aulgeffgrten Jabfeau in gr. 4. (30 ffiappenfgitbe, 
gemaft Pon Änutt, garbenbrud oon Änulti. $rei! 1 gr.). — Dal 
©tabt»appen Pon ©traßburg ift in ben Perfgiebenften Darfteöungi^ 
»eifen aul aften ß^ronifen, einjetbtattern k. reprobucirt in einem 



— 141 



^ßrarijtwerte: Insignia civitatis Argentoratensis. ©trag* 

fturg, SRoirtel. (gol. 20a»arf.) „Les 3 amis a , wie ftd> im 93or* 

loort bie Tutoren untergebnen , finb bie ©ruber gtrbinanb unb 

iJcml Äeiber unb filjarleS ©treiSguff, alle eifrige ©ammler 

unb befonberS Alsatiqueurs- bibliophiles. — Das ©tabtwappen 

t>on SWanet) l)at 3. 3amboiS in einer Sonographie: Les ar- 

nioiries de la vi 1 1 e de Nancy, Origine et descrip- 

tion (SWanct) 1881, 33erger*8eörault 8.) abgeljanbeft ; einen in* 

tcreffanten Vortrag oon 8. filertcuS über baS äBappen ber 

©tabt ®anberSf)cim, gehalten gu ®anbersf)eim am 25. 3uli 

1882, bringt bie 3eitfd>rift beS §arg*95ereinS. (3af)rgang 1882, 

©. 191—199 mit einer litljogr. £afet: ©iegel unb Stoppen [12] 

Ur ©tobt ®anberSljcim). — (Sine 9. aufläge ber bei SHHjebn 

Bommel in fjranlfurt a. ÜK. erfdpinenben „Staatswappen, 

Jlaggen unbßocarben aller regierenben Staaten ber 

<£rbe" (6 ©latt in eleganter ÜÄappe. ausgäbe in ®ofb* unb 

garbenbrucf mit beutfdjem unb engl. £ejt. $reis 10 üWarf) ift 

aud) bteSmat wieber forgfältig reöibirt burd> ben auSgegeidjncten 

§era(bifer gricbr. §etyer üon föofenfelb im 2Wai 1882 er* 

f d)ienen, unb ber gleite Verleger bringt foeben (SWoüember 1882) 

eine 2. Auflage feiner ©täbtewappentafel (232 Sappen ber be* 

beutenbften ©tabte beS beutföen SRcic^cö in ®olb* unb ftarben* 

brucf), bieSmal in Seporetloformat ju bem greife t)on 6 üttarf. 

Diefe neue Ijanblidjere, feljr gefdjmadüolle Ausgabe ber -©tabte* 

Wappen, bie wir bei früherer ®elegenf)eit ausführlicher befprodjen 

tjaben , wirb fid) bei praftifdjem ©ebarf -immer fteigenber 39e* 

uufeung erfreuen» — giner intcreffanten ©rofdjüre oon ftelij; 

Hauptmann in SBonn über „baS ffiappenrecfct ber 33ür* 

gerlidjen" (Sonn, 1882, Hauptmann'« «udjbr. 46 ©. 8. ?reis 

l%üRarf) f)abcn wir in unfercm ÜBonatöblatt 9?r. 18 grwä^nung 

getrau unb fonnen l)ier nur bie Cectüre biefer juribifcHeralbifcfjen 

Differtation wieberbolt warm empfehlen. ÜÄit ber Slngeige einer 

neuen £itelauflage toon ®. #efefiet'S fjfibfdjen „SBappenfagen" 

(§aße 1882, ©trien. 16. 3 3Warf, geb. 4 SKarf) fönnen wir bie 

Literatur ber iperalbif für Ijeuer abfliegen. 

S5on titerarifdjen SReuigfeiten auf bem ®ebiete ber $tegef- 
fUmbc fei guerft ber „©pf>ragiftifd)en «pborismen" oon 
Dr. $. ft. dürften gu £oljenlof>e*©albenburg gebaut (300 
iniftelatterlidje ©ieget foftematifd) claffificirt unb erläutert. $t\U 
bronn 1882, 3». ©djetl. gr. 4. «preis pro 1 #cft 3 SRarf). 9Sor 
253afyren trat gfirft £ol)enlof>e mit feinem „fpl)ragiftifd)en ©t)ftem" 
jur Slajftfication ber ©iegel auf ®runb Hjrcr ©über — mogtid^ft 
logifd) unb furg gufammengefagt unb bod) alle üor^anbenen unb 
nod) erbenflid>en ©iegel umfaffenb — »or bie Deffentlid)feit. 923a« 
ber J>ol>e unb gelehrte SJerfaffer feiger auf biefem ®ebiete geleiftet, 
wie er es war, ber bie ©iegelfunbe in gang neue ©a^nen geleitet, 
iljr jenen Äang unter ben f)iftorifd)en §i(f«wiffenf(^aften mit er* 
obern f>alf, ben fie je^t, unb mit töedjt, einnimmt, baö ift jebem 
unferer gefer befannt. 3m Sorrefponbengblatt beö ®efammtüerein« 
ber beutfdjen 2(ltert^um«t)ereine , im ängeiger be« ©ermanifdjen 
aWufeum«, im „»bler" unb anberen 3eitf4riften ^at görft §o^en* 
tofje na^ unb nat^ mehrere fyunbert mittelalterliche ©iegel mufter* 
gilt ig abgebilbet unb erläutert. S«un ^at fuf) ber burc^lau^tige 
ijreunb unferer SBiffenfdjaften, wieber^otten ©finden feiner ial)U 
reidjen SJere^rer nad^gebenb, entft^loffen, biefe gerftreuten fp^ragi- 
ftifc^en arbeiten vereint in einem Sßerfe ^erau^gugeben, wa« 
fd)ou ber Ueberft(^tli(f|teit falber bon großem 2Bertf>e für bie pral* 
tifd>e ©cnufeung ift. Dabur^ wirb 3ebcm, ber mit Sefc^reibung 
unb (Staffificirung mittelalterlicher ©iegel gu t^un ^at, alfo nament- 
lieft ärc^iübeamten, ein trefflicher ßeitfaben an bie §anb gegeben, 



ber 5Wufeen biefer ©iegel für §eralbif unb Äunftgef(fti(ftte in 1 * 
rechte Si^t geftellt. 3n bem üorliegenben erften $efte (brei ftnb 
projeetirt) werben auf neun Quarttafeln 100 ©iegel aller State* 
gorien in meiftcr^aftem $otgfd)nitt mitgeteilt, auf 33 ©citen £eyt 
nad| allen ©eiten erläutert. 3(m ©c^tuffe be$ ®angcn wirb gurft 
^o^enlo^e eine 3ufammenftellung attcr gebrauten ©iegel nad> 
feinem ©^fteme geben, baneben ein atpf)abetifd)e6 92amen«t)er* 
geieftnig ber ©iegelinfjaber, fo bag ein fd)ne((e« Sluffudjen ermög« 
li*t ift. Der öefife be« ffierfe« ift unerläßlid) für jebcS arc^h), 
fflr jeben ©ainmler. — (Sine gange 9?ei^e fpf)ragiftifd>er 
©pecialwerfe fließt fieft an bie oorftefyenbe allgemeine ©amm« 
lung an. Die „nieberrl)einifd)en ©täbtefiegel be« 12. bis 
16. 3al)rf)unberte$" bc^anbeft 23. Snbrulat in einem ^Jracbt* 
werfe, Duffelborf bei 3Jog & So. 4. 20 2»arf. — 35ou ben aus 
bem r ,2Bedlenburgif^enUrfunbenbuc^ ,, feparat abgebrueften „ÜÄccf^ 
lenburgifc^en ©iegel n" ift ein 2. §eft erf djienen, baS ©iegel 
aus ben 3af)ren 1301—1350 gur Darftettung bringt (gr. 4. 38 
©eiten. ©djwerin, ©tiller 1881. 4-50SKarf). es fliegt fid> an 
baS 1868 gu gleichem greife erfc^ienene 1. ^eft an. — ©er SSerein 
für ®efäid)te unb 2lltert^umSfitnbe ffleftp^alenS ebirt: „Die 
weftpljälifdjen ©iegel bcS SRittetalterS' 1 . Srfdjienen ift: 
L^eft 1. abt^eifung: Die ©iegel beS 11. unb 12. 3a^unberts 
unb bie Sfoiterfieget. 17 tafeln gr. gol. Gearbeitet üon Dr. S. 
?l)ilippi, fonigl. 2lrd)iüfecretär. SÄünftcr i. 2B., griebr. 9?egenSberg, 
1882. 202)?arf, L §eft, 2. 2lbtfjei(ung: Die ©iegel ber Dtjnaften. 
Gearbeitet üon ®. lumbüft. ((Sbenbafelbft 20 STOorf.) — einen 
ffatalog ber ©iegel beS ^crgoglidien ipaufeS Graunfd|Weig f mit bereu 
®i)pSabgüffen baS ÖanbeS^auptarcftiü bie ^eralbifd^e auSftellung in 
Serlin beje^ieft ^atte, ift bei 3uf. 3wig(er in SBoffenbüttel er* 
fdjienen unter bem Xitel: „Die ©iegel bcS Ijergogl, Kaufes 
Graunfcftweig unb Öüneburg". (SBerjeic^nig ber bem f)er* 
gogüdjen 8anbeS^auptard)iüe gu SBolfenbüttet gehörigen ©amm* 
lung dou ®t)pSabgüffen , mit erlauternber einleituug; heraus* 
gegeben üou beffen 9Sorftanbe 6. ö. ©c^mibt^^ifelbed, ßon* 
fiftorialraty.) 8 «ogen. 8. ?reis 2 äßarf. — Die Slrc^äologen 
S. 21. unb ty. ©errure in Grüffel geben feit 3uli 1881 ein 
ÜÄonatSblatt ^erauS unter bem Xitel: »Bulletin mensuel 
de Numismatique et d'Archäologie.« 3n §cften gr. 8. 
3ebeS $eft gwei Gogen ftarf mit ga^lrcidien 3lbbilbungen im £ej t 
unb auf Jafeln. 9iamentlic^ baS ®ebiet ber ©igilfograpfyie ift 
burc^ treffliche Sluffa^e reidj oertreten. Das SSlatt ift bei ber 
Slbminiftration : Bruxelles, rue Donny 5, Cureghem, gu abon* 
niren unb foftet ja^rlid} franco 12 gres. — ßin ©eparatabbruef 
aus ben Memorie della K. Accaderaia delle scieoze di Torino 
enthält: »Sigillographia de la Savoie. Premiere Serie: 
Sceaux religieux. Dessinöes et döerits par le G^n^ral Au- 
guste Dufour et le Prof. Francis Rabut." (4. 152 ©eiten 
mit 11 Jafefn. Xurin 1882, Softer, ^reis 25grcs.) Die Sluflagc 
bcS ©eparatabbrudeS betragt nur 50 6jemp(are; Siebfjabern ift 
baficr redjtgeitige 9lnfd)affung gu empfehlen. 

Gei ber Literatur ber §eneafogie im JUTgemetneti ftcllcn 
wir an bie ©pi^e bie mit gewohnter {Regelmögiglcit erfc^ieneuen 
®ot^a'fd)en £afd)cnbüdjer: ©ot^aifc^er genealogifdjer §of* 
lalenber für 1882. 6'80ÜKarf. ®eneal. Xaf^enbuc^ ber grafl. 
Käufer. 1882. 8 üttarf. ®cnea(. Xafc^enbuc^ ber frei^errl. $äufer. 
1882. 7 ÜWarf. Slllc brei bei 3. ^ertljes in ®otf)a , benen fiel) 
ebenbürtig baS bei ©ufdjaf u. 3rrgang in Srünn erfdjeinenbe, 
jefet bou3lfej. t>. Da^en^aufen in SBien rebigirte „®enea* 
logif^e lafc^enbud^ ber abeligen §aufer" (4 fl.) am 
rei^t. — Den 1. 3a^rgang eines »Annuaire g<§n6alogique des 



— 142 — 



maisons princieres rägnant en Enrope depuis le commencement 
du XIX. sikleu gibt $. &. #tort*8orenjen in ftopenljagcn fyerattf 
(16. Serlin 1882, «puttfammer u. 9ttül)lbred>t. 5 9ttarf.) ©d>on 
1871 lieg ber SScrfaffcr ein äfjnlidje« ©erf unter beut Jitct: 
»G£nlalogie des maisons princieres rögnantes en Europe depuis 
le congräs de Vienne en 1815a erföeinen, bat oor ben fonftigen 
lafdjenbüdjern ber ©cnealogie t>a$ oorau« \)at, bog bie ©tnea- 
(ogten in weit früherer 3*** beginnen. 3m allgemeinen fdfließt 
ftd) aud) ba« neue Annuaire an bie alten $fibner'fd>en Tabellen 
an. — Der neue oon ßfericu« rebigirte, bei SR. o. ©rumbforo in 
Dre«ben erföeinenbe „@cncalogif<f>e Sllmanad) ber regte* 
renben 0ürftenf)äufer Europa«" (II. 3af)rg. 1882) jeidjnet 
fid> burdj große Ueberfid>t(id>feit ber Serwanbtfd)aft«oerf}ältniffe, 
foroie burdj billigen $rei« (2 ättart) au«. — Son Stein be Sllten* 
fitem'« «Annuaire de la noblesse de Belgique« ift 3a^r* 
gang 1882 im 3uli bei Decq & Dul>ent in ©ruffei erfdjiencn 
(16. 6$rc«.); 3. Softer ebirt »The peerage of the Bri- 
tish empire for 1882.u With the Orders of Knighthood. 8. 
820pags. (8onbon 1882, 5Rid)ol«. 42 ©Ijiü.); ein »Annuario 
della Nobiltä Italiana« erfdjeint l)euer im 4. (Jahrgang 
(9tom, ©pitböoer. 12 üttarf). <S« fat ftd> ftormat unb Sinbanb 
ber ©otlja'fdicn gcnealogifd)en £afd)cnbüdjer jum 3)iufter genommen, 
ift außerbem aber mit ©appen in Gtyromo gefdjmücft. 'Die 3ta* 
liener finb überhaupt auf biefem ©ebiete fefjr rüfjrig. ein »Alma- 
aaco nobiliare del Napolitano" (Anno V. 1882. 8. 288 
paginas, eleg. geb. 4 $rc«.) ift oon Detfcn Sc SRodjoH in Neapel ju 
bejieljen, bie aud) ben »Stato presente della Nobiltä 
Messiuese, descritto pel Barone Gius. Galluppi di Pan- 
caldou (8. 235pags. $rei« 5 ftre«.) anjeigen. 

35on Dr. S. $artmann oon $ranjen«l)ulb „®e= 
fcfjledjterbud) ber ©iener ßrbbfirger, föatl)«öerwanbten 
unb ©appengenoffen", ba« wir im 3al)rgang VIII, ©.88, 
nad) bem ^rofpectu« anfünbigten, liegt nun Sicf. 1 (56 (Seiten in 
4. auf fdjonem, gelblichen Rapier gebrueft, mit einem pradjtoollcn 
d)romolitf)ograpf)ifd)en Titelblatt au& bem Steuer Änöfler'«, einer 
9iabirung unb über 40 forgfältig gearbeiteten $ofjfd)nitten. ©ien, 
Saft)) oor unb rerf^tferttgt in jeber Scjiefyung bie Ijoljen (Srwar* 
tungen, bie man an biefe« feit langer 3eit vorbereitete, mit fei* 
teuer fünft(erifd)er Sollenbung, ;aud) t!)pograpf)ifcf) muftergiftig in 
Singriff genommene $rad)twerf ftellen burfte. 8ief. 1 enthält bie 
©efdjfcdjter tibermann, Sicher, Slff, Slgter, Styer, 3lid)inger, Slla, 
Slfantfee, Slltenfteig, Slltfdjaffer, Stmann, Slmpfjofo, Slnblau, Singer* 
felbcr, Slpfattern, Slrnolb ü. ßewenau, Slrtaria, 9Irtf)aber, Sljdjpad), 
Slßfabing, Sl^inger, Sluer, Stuflauf. ©ir fcl)en mit ©pannung ber 
ftortfefeung ber Ijeroorragenben Sßublication entgegen. — lieber 
9Iad)en«®efd)fed)ter erfdjeint ein af)ntid)e« ©erf oon grei^errn 
Hermann Slriooift oon ftürtf) unter bem £itel: „beitrage unb 
Material jur ©efc^ic^te ber 9lad)encr ^atri^ier*gami^ 
tien", II. 53b. üWit oielcn ütf^Oijv. Slbbilb. Sonn 1882, % £aupt* 
mann^ 35crlag (cleg. cart. 137, 2ttarf). ob. I fofl erft nac^träg- 
lit^ erfreuten. — Da« oou bem bämfdjen (Statörat^ unb Ober- 
lanbbroften 3of)amt oou ^ri^buer sufammengefteate unb nad) beffen 
Jobe im 3a^re 1722 anonym erfd)iencnc ©erf: 77lndex con- 
cisus familiarum nobilium ducatus Megapolitani^ 
in ber üon Älfiöer im oorigen Oa^r^unbert gegebenen Ueberfe^ung 
foü, einer 9iotij ber 3ttuftr. 3tg. Dorn 11. Wooember 1882 iu* 
folge, bemnädtft oon bem Sud)bänbler 3. ÜW. @unblac^ in 9?eu* 
ftrettfc auf ©ubfeription berau^gegeben »erben. Demfefbcn follen 
aud) bie Srganjungen beigefügt werben, wetdje von bem 1779 der* 
ftorbenen me(f(enburg.*ftre(it. 9Kiniftcr ßf)r. Dtto o. @amm ^er* 



rühren. Da« ©uc^ fatm al« ba* erfte, altefte unb tro^ Dieler 
SRSngel wid)tigfte SBerf über ben med (enburgtf$en Slbel 
bejei^net werben. 

Von Sonographien über ei njel ne ©efd) letzter ftnb 
ju oerjei^nen: ®. Sai^, über eine alte (Genealogie ber 
©elfen. (Sin« Slb^anblungen ber fönigl. Slfabemie ber SBtffen* 
fdjaften gu Berlin.) gr. 4. 15©. »erlin 1881, Dümraler. 80% 

Dr. ©. Stbler: 3ur älteften ®efc^i^te be« ©eifern 

flamme«, gr. 8. 20 Seiten. $annooer 1882 # f)clwing. 1 ÜRarf. 

SBerfaffer fyat bie Ijeroorragenbften Quellen, welche fic^ auf ben 

©egenftanb bejiel>en, namhaft gemalt unb auf il)re ^iftorifc^e Sreue 

j geprüft, fobann ben SWamen ber ©elfen nfi^er erörtert unb al« 

' {Refuftat feiner Unterfut^ungen bie älteften nad)wei«baren ©lieber 

1 be« uralten unb berühmten ©cf^tec^tc« bargeftetlt. 

j 6rnft@darbt, S()ronif Don ®(aud>au, oerbunben mit einer 

©ef^ic^te bc«#aufe« ©t^onburg. 44 V, Sogen, gr. 8. 707 

©eiten. @laud)au 1882, Slrno ^efd|!e. 11 2»art. S5on ben 13 ßa^ 

piteln enttjält ßap. 3 bie „©ef^ic^te be« ©djönburg'fdjen $aufc«", 

Sap. 12 ff Sleltere Familien ©lauc^au«". 

©» gr^r. o. Sibra, Seitrage jur gamiliengef^te ber 
9teid)«freii)erren o. Sibra. 2. 8b. OÄündjen 1882, Äaifcr. 
6 2Harf. (Sb. I vide 3a^rb. bc« Slbler, VIII. 3a^rg. ©. 86.) 

81. flittel, Seitrage jur ©efdjidjte ber grei^erren e^ter 
oon SKefpclbrunn. Sei ber III. ©äcularfeier ber burd) prft^ 
bifc^of 3uliu« Sd)ter o. ÜJiefpelbrunn geftifteten Unioerfität SBürj- 
bürg oeröffcntli^t. 3Wit ©tammtafel. ©ürgburg 1882, ©tuber. 
2 2Karf. 

?ubw. Sllb. ftrfyr. o. ©umppenberg, ©ef^te ber ^ 
milie oon ©umppenberg. 2. umgearb. Sluflage. Wad) bem lobe 
be« Serfaffer« erganjt unb ^erau«gegeben oon ^ubert grfyrn. o. 
©umppenberg. gür bie gamitie al« ÜÄanufcript in Drud gegeben. 
2Hüncben 1881, Slfab. Su^brucferei oon g. ©traub. (gr. 8. IV. u. 
586 ©fiten.) 

(Sin reid) mit ^oljf^nitten , 12 lit^. £af. unb 1 ©tamm^ 
bäum gezierter Sanb. Die jwölf Jafeln ftellen oor: I. ©rabftein 
be« Stttcolau« o. ©umppenberg (f 1443) im Dom ju greifing. 
II. ©rabftein b. üttargaretlje o. ©umppenberg, geb.3cngerin (t 1434) 
ju $öttme«. III. ©rabftein be« $ann« o. ®. (t 1510) im alten 
Dom ju 9tegen«burg. IV. ©rabmal be« Safpar o. ©. (t 1&32) 
im alten Dom ju 9tegen«burg. V. ©rabftein bc« Saltfjafar o. ®. 
(t 1531) unb ber 3Kargaretf)a o. @glofftein ja ?ottme«. VI. ©rab* 
fteiu be« Saltljafar ^rofper o.©. (t 1562) ju ^ßSttme«. VII. ©rab^ 
mal bc« Slmbrofiu« o. ©. (f 1574) im Dom ju 3lug«burg. VIII. 
©ebentftein bc« ©corg o. ©. (t 1515) unb ber Slnna o. $aul«< 
borf (t 1519) ju^öttme«. IX. ©rabftein be« ©eorg 3t&w. *>• ®^ 
(f 1580) unb ber UWaria geb. o. ©et)bolt«borf (t 1578) ju ^Jottmc«. 
X. (^rabftein be« IJaul Wartung 3^rn. o. ©. (t 1613) ju^ottme«. 
XL ©rabftein be« $)ann« Öubwig gr^rn. o.® (t 1596) ju IJottme«. 
XU. ©ebenfftein bc« ©corg 8rt)W. t). ©. (t 1620) ju «ßöttme«. — 
Die ©tammtafel ftellt eine Ueberficbt be« ganjen 3Kamte«ftamme« 
ber gamilic ©umppenberg bar, au«gef)enb oon ^ilbebranb, 1280 
oon 2?ol)burg, 1279 unb 1281 oon ©umppenberg. 

®cfd)id)te ber gamilie oon Sorfefleifdj; jufammen* 
geftcllt burc^ ©uftao o. Äor^fleifcb, ^remier^ieutenant im f)aimo< 
oerifd)cn Süfittcr<9tcgiment 9h. 73. Serlin 1881. 176 ©. auto* 
grapbifd), umgebrueft bei ßarl ftül)n in Serlin, Sreiteftr. 25-28. 
gol. (9lid>t im ^)anbel.) 

Ä. o. Srofigf, Urfunbenbu^ ber gamifie o. ffroftgf. 
1. $)eft. $aöe 1882, ©d>mibt. 8. 1 % ü»arf. 



143 - 



$>ie Urfunbcn bcr ®rafen be Segarbie in bcr Uni* 
ucrftt(it«biblu>tf>ef ju SDorpat, &erau«g. Don 3oljanne« goffiu«. (8. 
XIX unb 162 ©. fcorpat 1882. Seipjtg, Ä. $. Äö^fcr. 4 üBart.) 

$ie 1. Slbt^cttung biefe« ffierfe« enthält bcn Slbbrucf Don 
Xlrfunben unb JRcgcftct? jur ®cfd)id)te be« gretyerrn ^ontu« bc 
Öegarbie au« bcn Oa^rcn 1571 — 1588 unb betrifft bie ®efd)id)te 
©djroeben«, SiDlanb« unb bc« fdjweb.'ruff. Äricge«. Die 2. Stbtfjei* 
tung umfaßt bcn Snbej für bic Sorrefponbenj be« ®rafen 3afob 
beßegarbie, bc« SSorigcn ©ofyt, 1611—1652, wefdjer, ba« ©erf 
*c« 33ater« fortfcfccnb, bcn finnifc^cn dBecrbufcn ju einem fdjwe* 
bifdjen (See gemadjt unb fo bcn ©runbftein gelegt Ijat, auf bem 
OuftaD Slboff btc fdjroebifdje ©rogmadjtftellung crridjtcn fonnte. 
<S« werben barin SWadjweifc bi«l)er unbefannter unb bebeutfamer 
. Quellen für bic ®cfd)id)te be« 30jäf)rigcn Äriegc« geliefert. (Sin 
SWamenregifter erleichtert ba« Sluffinben. 

eine ®efdjid)te bcr ®rafen Don SBinb^ag ift Der* 
fnüpft mit bem Serfe: „geben, SEBirfen unb ©tipenbiumftiftmig 
bc« 3oad)im ®rafcn Don unb gu SBinb^ag, üKünjbad), ^ßragtljal 
unb ©ajenegg, greiljerrn Don SRofenburg, §errn ber $crrfd)aften 
9?eid)enau am grciwalbc, ©rofc'JJerditljofj, Äirdjberg, ®roj$^oppcn 
unb Sfteungeljn, äBurmbad) :c. ©r. faif. 3Äaj. SRatfje« unb Stegen* 
ten ber nieberöfterr. Sanbe 2c.", mit Senufcung amttidjer Guettcn 
»erfaßt unb t}erau«gegcbcn Don Dr. £an« bitter d. §i Ringer, 
f. f. £)berlanbe«gerid)t«rat!) in Sßien. ffiicn 1882, Äoncgen. VI 
u. 79 ©. $rei« 1 ff. Ucber bic ©inbljager, ifjren Stbef, ©tan* 
be«erf)ötytngen, SBappen, £e«cenbena unb «erfdjwagerungcn werben 
<m«fül)rlidje SWadjridjtcn in bem intcreffanten SBerfe beigebracht. 

©tammtafefn bcr Familie ftrommc unb beren 
Nebenlinien. Ma$ Ätrdjcnbüdjcrn, brieflichen unb münblicfcu 
<D?ittl)ei(ungen jufammengeftettt Don £f)eobor (fromme, <ßaftor $u 
#ofjenboftcf in #annoDer, unb bem SBcrfeger: f. f. £ofbud)brucfer 
<5art ftrommc in SBien. gr. 8. (XVI unb 56 (Seiten, mit einem 
©tammbaum in golio. 25Men 1878. [5Wid>t im $anbef.]) 

Die beigebrachten ©tammtafefn einer nieberfadififöen Bürger* 
fatnifie umfaffen einen Zeitraum Don 200 3al)ren mit fieben ®e* 
nerationen unb 264 «perfonen, Dertyeift in 52 Familien, Don benen 
20 ben Sttamen fromme unb 32 burd) 23er$eirat!jung (frommerer 
Softer anbere tarnen tragen. 

©tammtafefn bcr gamitie «rabe mit allen 
Ulcbcnlinicn, gufammengefteßt Don 3ut. Stug. 9?abefet>. X unb 
51 ©. unb 1 ©tammbaum. 8. SBicn 1878. (§ftid)t im £anbc(). 

Die framitie Srabc f)at fid? Don ©d}tid}ting«l)cim, ^rooinj 
Uofen in ©djtefien :c. ausgebreitet unb umfaffen bie beigebrachten 
Daten, einen 3eitraum Don 200 3af>ren umfpanncnb, ad^t ®cnc* 
rationen mit 277 ^erfonen. 

«eibe SBerfe famen erft Ijeuer ju unferer Äenntniß; ba fic 
in Feiner Sibfiograpt)ie erfc^einen, iDoßcn iDtr ^ier bic äuffüfjrung 
biefer, »enn auc^ öfteren SBerfe nic^t unterfaffen. 

»ntifte« ©djerrer unb feine SSorfa^ren. Sin ©t. 
Oatfifdje« ^rebigergcfc^fcc^t au^ Dcrgangcncn Sagen. @t. ®atten 
1882, $uber u. 6omp. 2 2«ar!. 

Borusmünde, Fief de la famille Schoepping, 
depuis 1499. Serfin 1882, ©teini^. 4. 10 2Rarf. 

J. Goupy de Quabeck, Notice gönöalogique et bio- 
graphique de la famille Orban. »rüffef 1882, »ourfarb & $a> 
van^c. 4. 104 pags. 30 8tc«. 



3m ^tben^mefen, in ber £itezatut btt 25a§C- unb 
PeukfrtüQt finb na^fte^enbe Söcrfe ju regiftriren: 

®. Sangc, bie preußifc^cn Drbcn unb (S^rcnjeic^en 
in originafgetreucn Slbbifbungen. 9Kit erfaut. Jejt. 7. 2tufl. 5of. 
Xqt 4. «erfin 1882, Siebef. 4V 2 5Karf. 

©a« im Dorigcn ©ericfjt angefünbigt geiücfene SBcrf über 
„£>ie9ßaf)f* unb Dcnlfprüc^e, gcfbgcfc^rcic, Öofungen, 
©djfadjt* unb 25 off «rufe, befonber« bc« 2»ittcfafter« unb bcr 
ifteujcit", Dom fönigf. geb. 9?egierung«ratl) unb ®encralfccretar bcr 
fönigt. SUhtfeen inSerfin, Diefitj (4. ©orlifc 1882, S.a. ©tarfe), 
auf jcljn ?iefcrnngcn a 2-40 yWarf beregnet, ift bi« inef. 4. 8icf. 
crfd)ienen. @« rechtfertigt in jeber «ejiefjung bie Sriüartung, baß 
l)ier cttoa« augcrorbentlid) Süchtige« geboten werbe. — $a« SBerf 
wirb ba« bi«t)er Doff ftanbigftc feiner 8frt werben, ba c« nad) 
9rngabc be« 2Serfaffcr«, beffen riefiger gleiß in ber ©ammfung 
biefer DeDifcn ju bewunbern ift, bei 13.000 SWummem umfaffen 
foff. 3n ber erften ©pafte ftefjt ber ©pruc^ in fateinifdjer ©c^rift, 
in bcr jweiten bic Singabc bcr ©pradje ober ber SWunbart, in ber 
ba« Original Derfaßt ift, bic brittc gibt bic beutfdjc Ueberfc^ung, 
wo ba« nöttjig ift, bie Dierte bcn SWamen bcr ^erfon, Familie, 
törperfdjaft :c, wcfdjen bcr ©prud) angehört, unb in ja^freic^cn 
9lnmerfungcn unter bem £eyte finben fic^ weitere Sftotijen gur Drien^ 
tirung: §inweife auf SBappcnfigurcn, wcfdje Stnfaß jum 2Bar)[fpruc^ 
gegeben, ober auf f)iftorifd)e @reigniffe, bic beffen Slnna^me be* 
ftimmten :c. granjöfifc^c, fpanifd|e unb fateinifdic T»eDifcn über* 
wiegen an &ai}L 9?on beutfd)cn Sud)ftabenfpicfereicn bringt u. 21. 
bie 1. Lieferung bc« 1605 Dcrftovbcncn ®rafen 3tlbrcd)t ©fintier 
Don ©c^warjburg: A. B. C. D. E. F., b. t). 3llfein bei ß^riftu« ift 
bic ewige ftreuoe; ba« f)ab«burgifd)e A E I ü mit brei beutfdjcn 
unb swei fateinifc^cn 2fu«(egungen: Sitte« erbreid) ift Oeftcrrcic^ 
untcrtljan — Sitter (Sfjren ift Oefterrcic^ Dott — Sluf (Srben ift 
Ocftcrreidi unfterbfid) — Austriae est iraperare omni universo. 
— Aquila electa juste omnia vincit. Dicfi^' J)cDifcn * SReper* 
torium wirb ein ^anbbud) im beften ©inne be« SBorte«, ba« 
in feiner Sibfiotf)cf festen barf unb für Sufturf)iftorifcr, #eral* 
bifer :c. al« Sladjfc^fagebuc^ uncntbefjrlidj ift. 

igin ffeinerc«, mc^r ber Untergattung größerer Greife gewib* 
metc« unb bemgemag fit)(ifirtc« 53üd|fcin ift SB. 233 id) mann'«: 
„Qie ^Jocfic bcr ©innfprüdje unb ScDifcn". (Düffel 
borf 1882, 23oß. 8. VIII u. 323 ©. 6 ÜKarf.) @« befpric^t ber 
JRcifjc nac^ bic 33?alj(fprüd)c unb Deoifcn bcr gried)ifd)en §croeu 
unb Sfaffifer, ber römifdjen ßfaffifer, ber römifc^cn, gricc^ifc^cn 
unb bcutfdjen taifer, bcr geiftfidien 9titterorbcn, bei ©appen unb 
Surnicren, bic ©d)fad>t* unb gefbrufe, bic ©cDifcn bcr weftfic^en 
9?itterorben , bcr Italiener, < ißroDcn9afen unb ^ranjofen, ©panier 
unb ^Jortugiefcn, Sriten, ^ieberfanber, ©fanbinaDier unb ©faDen, 
bann bcr I)eutfd|en unb julefct bie ^umoriftifc^e ©pruc^poefie. Sludj 
f)ier ift bcn frcmbfprad)Iic^en DeDifen jumeift eine beutfdic, corrcete 
unb gefdjmacfDotte Ucberfc^ung beigegeben, ©ei einer 2. Sluffage 
würben wir nur nod) bie Seigabc eine« SRegiftcr« bcr bc^anbeften 
©prüc^c wfinfdicn. 

25on ©erfen, bic ttir^t Jlfrect in bic Literatur ber Don un« 
Dertrctcnen 9Biffenfc^aftcn rangiren, welche aber bod) eine gütte cin^ 
fd)(agiger 9?otiien, fei e« l)crafbifc^cr, fpf)ragiftifd)er ober gencafo^ 
gifc^er Statur, in fid) bergen, führen wir an: 

8cift, Dr. g rieb r., Urfunbcnfc^rc. Satc^i«mu« ber 2MpIo* 
matif, ^afaograp^ie, g^ronofogic unb ©pfyragiftif. 2Bit 5 tafeln 
Slbbilbungcn. Seipjig 1882, 3. 3. ffieber. ff. 8. XII unb 305©. 
geb. 4 SMarf. 



— 144 - 



95?er ftd> «it ben 3fafasg«gritnben ber lirftrabenlebre oertrant 
madjcn will, finbrf Ijicr nur ftjftemattfcbe 3n\ammatftcütm% be 
£auptgrnubf3fce berfetben tmb tyrer einzelnen Crföeiitnngen, bie 
meift tntoerbaulid)en älteren ©erfe biefer Xid^trag entbdjrlidj 
mad>enb. Der Segriff ber UrFuubenlefjre , Aufgabe trab Umfang 
berfetben, tyr SJerijaltniö unb iljre Stellung im allgemeinen fBijfen«; 
gebiete »erben ertöntet t, bie Süßeren imb inneren 3Kerfmale ber 
Urfunben (alfo iljrc Sorm, bie Urftrabenfdjrift, bie Urfanbenfpradp, 
bie ftormetn, 3eitangaben, Siegel), mit anfüJjrmig ]atyrtifyx ©ei* 
fpiele befprodjen, enbtid) Cl>ri«men, monogramutatifdje Urfnnben* 
fünften, 9?ccognition«}eidKn ber 9anjfer in ben tfaif er urfunben, 
8nfang«morte, ©ignnm* unb 5Recognition«jeilen auf ben beigegebenen 
lafeln jur Snfdjauung gebraut 55er äuperft billige $rei« ermog* 
lidjt bie roeiteftc Verbreitung biefe« aud) au§erttd> gefdjmatfooü au&* 
gematteten f>anbbud>e«- 

Ctto 5r^r. d. ©rote'« treffliche« „gejifon beutfdjer 
Stifter, «löfter unb Drben«baufer" (Cftermietf am #ar$, 
3icffelbt'« »erlag) tft bi« jur 4. Sieferung oorgefdjrittcn, bie ©. 256 
mit 3lmmfinfter abstiegt. Die marme gmpfeljlung, bie mir biefem 
nfifclidfcn ffierfe bei 6rfd>eitten ber 1. gieferung angebetyen taffen 
fonnten (9lbler, VIII. 3afjrg. ©. 81) ift in oollem Umfange aud) 
für bie »eiteren £eftc aufregt ju erhalten. Die ftülle be« f)ier 
gebotenen £ilf«materiale« für SWumi«matifer, §eralbifer unb ®e* 
neatogen ift erftauntid;. 

®efd)id>t«que(len ber $rooinj ©adjfcn unb an* 
grenjenber ®ebiete. 15. »b. $alle 1882, £ente(. 8. 222Warf. 

Diefer ©anb ,entf)Slt ba« Urfunbenbudj ber Deutfc^* 
orbcn«<Gommenbe Mängeln unb ber Älöfter $immetpfor< 
ten unb ©aterler in ber ®raffd)aft ffiernigerobe unb ift Den 
bem trefflichen friftorifer 6. 3a c ob« bearbeitet. 

Urtunbenbudj jur ®cfd)id)te ber £crjögc oon 33raun< 
fdjtoeig unb ifyrer Sanbe. ®efammelt u. f)erau«g. o. §. ©üben* 
bor f. 11. Xfjeil. 2.«btl). #annooer 1882, dumpfer. 4. lOTOarf. 

ßntljaft ba« alpfjabetifd) georbnetc Uerfoncn^Sfegifter, 
bearbeitet oon ©attler. 

(Spider f ötter, ß. ®. #. Die SRaoen«burg unb il)re ur* 
fprfinglidjen ®rafen. 2lu« ben oorfjanbenen Quellen. SKinben in 
ffieftpljafen 1882, ß. 3Waroto«fi). 12. (94 ©. 1 SMarf.) 

^ermann ®raf d. ßaloerla', ber 1092 urfunblid) erföeint, 
ift ba« alteftc befannte üWitglieb be« Crbelgefd)led)te«, ba« auf bem 
alten 23ergfd)loj? 9taoen«berg in ber 9iaf)e be« ©täbtdjen« 
©orgfyoljfyaufcn im £cutoburgermalbe faß, bem obige« ©djriftdjen 
getoibmet ift. ^ermann IL (1115 — 1141 urfunblid)) hinterließ 
jroei ©ityne Otto unb ^ctnridj, meldje nid)t mcfjr ben tarnen oon 
ßaloerla, ßaloevlage, fonbern ben al« ®rafen o. SRaoen«berg füf)r* 
ten. Otto I. mirb 1141 al« ®raf o. SRaoen«berg bejeicfynet, auc^ 
prineeps genannt, ßr ift oicßeidjt ber eigentliche ®rfinber ber 9ia* 
oen«burg unb erfc^eint nodj 1173 nrfunblt^. ÜÄit SBern^arb ®raf 
ü. 9taoen«berg, ber oon 1329-1346 regierte, erfofd) ba« ®efcf)fed)t 
unb burd) 5Diargaret^e, feine Midite, fielen bie betben ®raffcf|aften 
©erg unb 9taoen«berg an bie §erjogc oon 3ftticf} , ®rafen oon 
Serg, bie fpäter oon ben £erjogen oon ßleoe beerbt mürben, bi« 
aud) biefe« §au« 1609 im 2)?ann«ftamme erlofc^. Der 3filicf)^ 
ßleüc'fdjc ßrbf4aft«ftreit begann, ©ranbenburg, refp. bie ^ofjcn-- 
jotlern fiegten in biefem ©treit — mir begleiten in bem l)fibfd^ 
getriebenen ©c^riftc^en bie neuen {Regenten ber alten 9taoen«burg 
unb be« ganbe« 9taoen«berg bi« auf ben jefcigen öefi^er Äaifcr 
unb Äonig ©il^elm I. 

§. 3. ^arlanb, ©tift«cantor a. D. ^at eine „®efcf}id)te 
ber ©tabt ßinbed oon ber älteften 3^it bi« ju ßnbe 



: be« iRittefa(ter« M publiart («nberf 1881, $. <^(er«. 8. 
192 ©. loOSRart), bie mtereffante gefd^lidK yUdpi&ai fiber 
bie ebemaligen ®rafen o. Daffet, o. 9ta-$rtm, o. ßatlenbttrg nnb 
ßinbed bringt trab mit nberfi4>tfid>era Megifkrr oerfe^ni ift, 
ma« bie Srau^barfeit einer folgen ^ubfiration in allen giUeti 
fe^r cr^t nnb i^ren ©ertij fteigert. 

$)ugo ®raf o. ©alberborff, Sorftanb be« ^tftorif^m 
Vereine« ber Cberpfal} nnb oon 9Jcgen«burg Ipt eine britte voti- 
bmmen umgearbeitete nnb oielfadj oerme^rtc Auflage feint« treffe 
(ü^en ®u(^e«: fr ^egen«burg in Vergangenheit nnb ©t^ 
genmart" (9legen«burg 1882, fufitet. 8. VIII nnb 335 ©. geb. 
[ 2% Wart) erfebeinen laffen. 

9h4t meniger al« 110, fyeitoeife blattgroger ^oli\dfmttt r 

jum Ibeil SBJappen, ©ieget nnb ©teinmetjei^en reprafentirenb. 

jieren biefen ^intereffanten ©tibte*5fi^rcr. Die au«giebigen 9tc 

gifter ftnb ber Verwerfung be« reiben 3n^alte« angerft forberlit^. 

Der »lt^©tänberat^ Dr. $. 6, oon Planta ebirt: 

„Die cnrratifdjen f)errf4aften in ber geubaljeit". 

(SJern bei ©p§). Da« @anje fott oier 8iefertragen k 2 2Rarf um* 

faffen; ^ief. 1 unb 2 ftnb erfdjienen (gr. 8. IV trab ©. 1-218 

mit einer geneal. Xabede) nnb enthalten eine ^fllle mkbtigen TOa 

: teriale« jur ©efc^idjte ber eurrätifc^en toeltlidfcn unb geifMic^eu 

, f)errfdjaften. 

f ,Da« ßigent^um jn$)agenau im ßHaß" betitelt fuf; 
ein oon $rof. granj »att mit »ienenfleiB gufammengefteüte« SBerf, 
1 beffen II. Heil: „Die »nrgle^en in ber Umgegenb* bc^anbefab, 
unferer ©ibtiot^ef burt^ bie greunbticfjfeit be« f)crrn a»aior amWcr 
; oon finoblocb jugeffl^rt marb. (6olmar, «u^brueferei unb Sit^o- 
grapfjic oon ÜB. f)offmamt, 1881. SRid>t im $>anbel.) §»ac^ bem 
lobe be« ju La Chapelle sous Rougemont bei Seifort anfafftg ge* 
, »efenen SJerfaffcr« mar bie ganje Auflage biefe« intereffanten San- 
; be«, ber oiele« über ben clfäffifdjen Abel mit jablreidjen ©tamm- 
i tafeln unb 54 ©iegelabbitbungen bringt, an beffen Sruber, einen 
! cigenftnnigen Sauer bei §agenau, gefommen, ber bie ganje Auf* 
, läge auf feinem ©peid>er oerftedt ^dlt. Der I. £l)eil ift fc^on 
! früher im ©u^anbel erfc^ienen, fc^eint aber nidjt bie Verbreitung 
I erfangt ju bßben, bie er ob ber ffiidftigfeit biefer ^ublieation für 
I elfäfftfdje Sbe(«gefc^i^te oerbient. 

| ». 85obt> oeröffentlidft Sättig 1882 bei S?aittant ßarmanne 

| ??Etude sur le9 noms de faraille du pays de Liege. Origine, 
I Etymologie, classificationa. 8. 229 pags. 4 $re«. 

Die §inftorff'f^c $ofbudjl>a n fc fun 9 in *Bi*war 
beabfic^tigt, eine dieUje oon Biographien oon SKännern erföchten 
gu laffen, mel^e ftc^ um ba« ©taat«(eben unb bie öffentliche SSJo^l^ 
fa^rt aWccflenburg« unoergänglic^e 2krbienfte ermorben ^aben unb 
beren Slnbenfen in meiten Greifen in l)öd)ften ß^ren fteljt. Da« 
2Berf fotl folgenben Xitel fuhren: „(Sinigegute mecflenbur* 
gifebe ÜÄanner. 8eben«bifber, gefammelt oon 3uliu« 
^x\)xr\. o. ÜÄal^an^. Unter ben 34 im $rofpect namhaft ge* 
matten Biographien begegnen mir SWitgliebern ber befannten äbel«* 
familtcn oon ffrafewi^, oon Bluter, oon Bfilom, oon öaffemi^, 
oon Ditmar, oon Detoifc, oon ^)a^n, oon $reen, oon ^loto», t>on 
ffiuiloff, oon Sranbenftein, oon Steffen, oon ©icl, oon Derfeen, 
oon Sampfc, oon Be^r, oon ÜÄalfean, oon ©raoenifc jq; T ftr ^ 
Angehörigen jener ®ef^fec^ter bflrfte ba^er ba« SBerf oon ^o^em 
Sntereffe fein, nid)t minber für bie ®encatogte be« meeftenburgt^ 
fd|en 3lbel« im allgemeinen. Da«fclbe foll in 8e$.<8.. refp. It. 4. 
erföeinen, 28-30 Drutf bogen ftarf merben unb einen $m« oon 
12 — 15 ÜÄarf (bei größerer Beteiligung ber ©ubfeription aud} 
billiger) Ijaben. 



- 145 — 



@d>tiefKid) woöen wir bic Sfofmerffomfeit unferer Scfcr nod) 
ouf einige Ä atalog e fenfen, bic t>on Meibenbem bibfiograpfji* 
fd)em SScrt^c finb. 

©radtauer'S ftad)fatalog Sttr. 38 enthält ein „25er* 
jeufyufc *on ©Triften aus bem ©ebietc ber fjiftorifdjen #itfswiffen* 
haften, welche üon 1857—1882 im beutföen «ud^anbel erf^ienen 
finb; nebft Singabc oieter wertvoller filterer ©erfe. Seipjig 1882, 
©radlauer. $reis 2-70 3»arf. 

Das Hntiquoriat oon Dswalb ffieigef in ßeipjig, 
ftonigSftra&e 1, l)at baS „93erjeid)ni& ber Don #errn t>. $t$t ju 
§alberftabt, grtebrid) beS ©rojjen geheimer SRati), hinter taffenen 
reiben ©üdjerfammtung , ©enealogte, §eralbit unb SBerwanbteS, 
forote Militaria in mefcr als 1600 Hummern cnttjaltenb, oerfanbt, 
wetdjer Äatatog gratis unb fronco an Ontereffenten abgegeben wirb. 

& a. ©targarbt in «erlin, W., SÄarfgrafenftrafc 48, 
üerfanbte feinen Satatog SKr. 140: „3}erjeid)ni6 einer geneatogtfdjen, 
tjeralbifdjen unb t)iftorifd)en ötbtiotyef , nebft ÜÄanufcripten unb 
autograpfyen" (1580 Stummem, unter 2lnbem bic Sammlung beS 
Dberftlieutenants fted o. ©djwarfcbad), gum Steile au« Dorft'S 
5»ad)lag, umfaffenb). 

atfreb Sorenfc in ßeipjig, auguftuSplafe 2, gab einen 
äntiquariatstatatog 9lr. 13 aus, ber eine ber reid>f>attigften <ißrtoat< 
Sammlungen Aber ©efd)id)te beS abets unb ber $öfe fatalogifirt, 
bie je aum Saufe ausgeboten. 9ir. 1 — 272 enthält ©cneafogie, 
#eralbif, ©pf)ragifttf, Diptomatif im allgemeinen. 3eitf4riften 
unb gcnealogtfdje Safdjenbüdjer. ©efdjtdjte ber Drben unb S^ren* 
$eui)en. Softümfunbe. 9ir. 273 — 1002. allgemeine ®efd)id)te ber 
£öfe unb beS abels, Sßappen* unb ©iegetfunbe, abelige Siebte, 
©itten unb SebenSgeroofjnfjetten / töittergeit unb SRittcrwcfen. San* 
beSgefdtfdjte, Urfunbenwerfe unb 3ritfdjriftcn. Der abet in 93olfs* 
liebern, ©prtd>w5rtern unb ©agen. Sflr. 1003 —1684 umfaßt 2Äom>' 
grapf)ien jur ®efd)id)te fürfttidjer unb abeliger ©efd}led|ter. 33io* 
grapfyien unb SWemoircn fflrftfic^cr unb abeliger $erfönlid)fetten, 
Seidjenprebigten, gobfdjriften k. 9far. J 685— 2123 ®efd)id)te ffirft* 
liefen unb abetigen SSefifctlmmS, ber Surgen unb ©djlöffer; lerri» 
toriat*, ©tabte* unb DrtSgefd)id)te. Sttr. 2124-2149 §6fe unb 
8bel «elgienS unb §oüanbs. 5Wr. 2150 — 2492 $of unb »bei 
$ranfreid)S. Sflr. 2493 — 2568 $öfe unb abet ©rojftrttannienS. 
9lr. 2569—2601 $öfe unb »bei öon 3talien, ©panien unb $or* 
tugal. Sttr. 2602-2646 #of unb »bei 9tu&(anbS. SKr. 2647-2666 
$öfe unb «bei ber ftanbinaoiföen föeidje. 5Wr. 2667—2766 SRad)* 
trage. 9Cu« biefem 3n^alt«t)erjcit^niß mag ber Umfang biefer aus* 
gezeichneten JBibtiot^ef erfeljen werben, bie üiete tüert^oöe unb 
fettene, a(tc toie neuefte SBerfe umfaßt unb nac^ be« {ewigen ©e* 
ft^er« iBorberic^t üon einem ÜWitglicbe einer ber ätteften fad)fifd)en 
8fbef«fami(ien ^@c!)onburg?) »Sfirenb 40ja^rigen ©ammefffeiße« 
jufammcngebracf|t würbe, um nun mieber in aße {Richtungen Der* 
ftreut ju werben. 

Sltfreb ©renfer. . 

ffiien, 5loöcmber 1882. 

3leue$ übet potuifQe Jlbefewerfte. 

Die testen awanjig 3a^re finb ben fterafbifdi * gcnealogifc^en 
©iffenföaften gfinftig gewefen unb bie Jjierfjer gehörigen arbeiten 
nehmen : n ber Siteratur einen e^renooflen ^ra^ ein. 2)a$ ganje 
ücrfloffene ^aibe 3al)rf)unbert fann auf biefem Selbe nid)t fo üiete 
(grfofgc aufweifen, wie biefe jwei Dccennien. Der befdjranfte 
{Raum ertaubt un« nid^t aße« Sßfirbige anjuffl^ren, unb wir woßen 
nur bemerlen, ba& e« bem beutfdjen Btciße unb gorf^erfinne jur 
e^re gereift, biefe ©iffenf^aft gehoben unb auf fefte, nn^ti^c 



©aljnen geteuft ju ^aben. Unfercm ©cifpiele folgten au^ bie $erat* 
biter anberer Stationen! 

deber ^ac^mann wirb e£ gewiß bißigen, wenn wir f)ier ba« 
3Berf be« leiten ©tebmac^er^ anführen. Diefe auftage t)at eine große 
93oßfommen^eit erreicht; — bic gute tedpriföe auöftattung Bereinigt 
fid) ^ier mit bem reiben Icft gu einer faft unübertreffid)en Scifiung 1 ). 
Dicfeö Scrt wirb balb ein abgefc^toffene^ ©an]e bitben unb unferer 
Siteratur jur 6^re gereichen. 

SWlfetic^e« unb ©ebiegene« feiften aud) 3^itf Triften, bie aW 
Organe Ijeralbifdjcr ©efeßf^aften fungiren. — \ln& wflrbig an 
ber ©eite fte()cn bie $o(en unb trauten auf biefem gemeimtüfe* 
ticken ©ebiete unferem ©eifpiete ju folgen; biefe lenbenj muffen 
wir fyerüorljeben , ba Dom anfange bc$ 18. Oa^r^unberted ber 
ficratbifdj * geneafogifc^c Streit biefer Siteratur brac^ tag unb bie 
oorfiergeljenbe gffinjenbc, f^affenbe ^eriobe oerteugnete. 

3)a* SBoppcnbucf) „Korona polskaa bed 3efuiten (Safpar 
SWicficcfi !ann aU ©eifpiet bienen, büß in biefer erften ^etiobe ge^ 
wiffen^aft gearbeitet würbe, ©ei uns in Defterreidj Ijat biefe« 
SBerf eine officieße autorität erlangt 2 ). Die ©t^wa^e beSfetben 
liegt nur barin, baß nid)t nur bie Stgentfjfimlicfjfetten ber SBappen 
be^anbett würben, wie e« bei und gefdjalj, fonbern 5Wiefiedfi fc^rieb 
bie ®efd)icl)te Dieter abetigen ©efe^te^ter, in wefd>er faft jeber po(* 
nifd)e (Sbetmann bie Unfterblic^feit feiner gamilic unb ber Saaten 
feiner a^nen fanb. 

Demjufotge ift biefe« 2Bappenbucl) ein unentbc^rti^e« §itf«^ 
mittet für ieben potnifc^en ©ef^i^t«fd|reiber geworben. Söaljrenb 
ber Oaljre 1728 — 1743 eif^ien ba« äBappenbud) 5Wiefiedi ? « gu 
ßemberg in ber Drurferei ber P. P. Sefuiten unb bamit fließt aud) 
biefe ^eriobe ab, um cvft 1870 ffipigonen ^eroorjurufen 3 ). 

(Sine fotdje SSernac^(Sffigung ber t)cvalbtfd) « geneatogif$en 
©tubien laßt fic^ taum burd> ben ^ß unb bie nadtfotgenbe 
J^eitung $oten« entf^utbigen. 3m 3al)re 1870 unternahm ein 
Sßitgtieb unfere« ^eratbifc^ * geneatogif^en SBereine« „abter", ©raf 
Safimir Lobjia « Sjaraiecfi, bie Verausgabe eine« Sappenbu^e« 
naef) SWieftedi, mit SrgSnjungen Derfe^en. Die tfamitiengcfdjidjie 
foß mit Serfldfi^tigung ber geneatogiföen Orbnung bis auf 
bie jefet (ebenben ÜBitgtieber fortgeführt werben. . Der ©ebanfe 
bejie^ungSweife bie antage, ift unbebingt fc^on, bie auSfityrung 
f^eint uns jeboc^ faft unmögüd). Die Gräfte unb Sßittet bes 
UntemebmerS bürften !aum f)inreid)en, um baS gewattige SWateriat 
3U bewüttigen. 9tiefiedi fc^on untertieß bie gefd)id)ttid)e ^Bearbeitung 
oieter abetigen ©efd)(ed)ter unb gwar aus Sßanget an oer(äß(id)cn 
5Ra^ric^ten; feitbem finb tjunberte fjamitien bur^ frembe ÜÄon* 
ard)cn, wie }. ©. burc^ bie Äaifer oon Defterreic^, {Rußtanb unb 
burd) ben Äonig üon Preußen, in ben abetfianb erhoben worben, 
wie aud) bie ehemalige potniföe SRepubüf mit abetsbiptomen nic^t 
gegeijt ^at. — Daraus ift unföwer erfi^tlic^, baß ein abe(S*?Jer* 



*) 3)tc(cm unbebingten Sobc be« $errn ©erfaffer« Bejügli^ be« neuen 
@iebma($er6 tbnnen tt>ir nid)t t>oüin^attlid& Beipftt$ten. G« tonnte fotoo^l 
n>ad £e;t a(9 HBbtlbungen Betrifft, bem ©tanbpmiftc ber heutigen ^iflortfd^en 
^ilf«n>iffenf<^aften gemäß, ©effere« geletftet »erben. (2)ie ttebaction.) 

a ) 2)ur^ boS ^ofbecret be« Äaifer« groitj IL toom 28. Dctober 1800. 

*) 2)em #errn ©erfaffer fd&eint entgongen ju fein, baß 9W. «obrototq 
im 3a$r* 1840 ff. bei ©rettfopf unb $a'rtl eine neue «u«gaBe be« SWeftecft, 
ber fc^r feiten geworben, toeranftaftete, unb mit 3ufät}cn unb (Ergänzungen 
bi« jum 3«^P«"tte ber Ausgabe toerfa^. — Äuc^ erfdfrien im 3afftt 1857 
)U £emoerg ein efficicHe«, tom ga(i)if(^en ?anbe0au*f$uffe beraudgegebene« 
S5et^i(^nig bcö gali^if^ * butonüniföen «bei« in. Sqciton«Dctato unter bem, 
Eitel: »Poczet szlachty galicyjskiej i bukowinskiej«*. ©d^on früher, 1851, 
mürbe ein autentif$e6 ©ergei^nig bed «bei« beS Königreiche« $o(en unter 
bem Xitel: »Spis Szlachty Crölestwa Folskiego« im 2)ru(!e teröffentlicbt. 

19 



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geid>niß fdjon bebeutenbe ©djmierig feiten mit ftd> bringt; menn mir 
nun nod) tjingufügen, baß bcr geneatogiföe Streit auf beftimmtc 
legale Documente geftfiftt fein muß, unb baß man biefe ©elege 
in oerfdfiebenen Hrd>ioen in ffiien, $etcr«burg, ftiem, STOagbeburg, 
©ilna, Iljorn unb ©erlin, abgeben oon Heineren Orten, mo 
aud) <5d)äfce ber gereiften Nation aufbemal>rt merben, gufammen* 
fudjen muß, fo föemt uns ber 3tt*ife( an eine ba« SRateriat gang 
erfdjöpfenbe arbeit ein gerechtfertigter gu fein, ffin große* 95er* 
bienfi liegt jebod) fdjon borin, baß ber SJerfaffer biefe 3bee auf* 
gegriffen t)at unb nadj fträften>gu oermirttid>en fudjt. Der erfte 
$anb biefe« SBappenbudje«, betitelt: „^olnifdje« SBappcnbud) nad) 
SWiefiedi, ergingt burd) Zotigen au« oerföiebenen Autoren unb 
Acten zc. ic. u erföien 1875 in ®nefen unb enthält: 2Bappen*«b* 
bUbungen unb bie 93ergeid>niffe ber Könige, mie atfi) ber geift* 
liefen unb melttidjen Senatoren. Ueber biefen ©anb pnben mir 
tuet 8ob im „Deutföcn #erolb" t>om 3at)re 1875. Der fotgenbe 
im Drude fid) befmbfid)e SJanb fängt mit ber ©enealogie ber 
abeligen ®efd)Ied>ter an; oiele« fott fdjon bie treffe oerlaffen 
l>aben, oor un« jebod) liegen (eiber Mo« einige §efte (in gr. 8. 4 ). 
Hu« bem SBenigen erfefan mir Jebod}, baß ber SSerfaffer mit großer 
®emiffenl)aftigfeit feine förnierige Arbeit fortfefct; bie genealogifdje 
Bearbeitung ift bei ben meiften ©efc^Ced^tern eine untabetyafte unb 
]ebe Äritit au«f)altenbe. ©ngefae Steife, mie g. 33. bie ®enealogie 
ber ®rafen Dgiebu«gtKli, fonnen al« ÜÄufter für berartige Arbeiten 
gelten. 

6« fd^etnt un« überhaupt, baß ®raf tobgia*ßgarniecfi feiner 
Aufgabe gemad)fcn ift. (Sine 8bf)anb(ung über ben Urfprung ber 
Flamen, toa« in ber polnifd|en $eralbit eine midjtige Steuerung ift, 
mie and) bie burd)brmgenbe ftritif ber 8obl)ubeIeien anberer ©djrift* 



4 ) 3m 3utt b. 3. erlieft bie $erein«BiBUot$ef be« „%Mtv* »om £errn 
trafen Lobjta - Sjarniecfi einen mächtigen ©anb gunt ©eföcnfe , ber ben 
I. £(eü feine« »Herbarz Polski« ($olnif<$e« ©appenBwfc) enthält unb bie 
S3ejei<$nung: ©nefen 1876—81 trägt. 



fteßer, bemegen un« gu biefer «ef>auptung. 3atjre«gal)fen wichtiger 
gamittenereigniffe unb bie Queöen, au« benen gefdjöpft mürbe, wer* 
ben aud> citirt. 

ffiir geben fjier biefe Heine Ueberfidjt, um unfere $eratbifer 
gum ©tubium frember Arbeiten anguregen 5 ). Die nähere $9et)anb« 
lung pofaifdjer ©appenbüdjer tonnte unfere SJemü^ungen nur för* 
bern, unb oiete« bi« jefet Unerforföte« ift geeignet, burd> biefe neuen, 
uns nidjt befonber« betannten Quellen, in ba« richtige 8id>t gu fom* 
men. Diefem burd) ben ®rafen tobgia*ßgarniecfi gegebenen ®eifpte(e 
folgten anbere l)eralbifd>e 93eröffentlidningen. On $ofen erfdjeint feit 
1879 ein 3af)rbud>: „Da« gotbene ®ud> be« polnifdjen 8bet«" oon 
3t>d>tin«ti; ber Onfjalt beföränft fid> auf bie ®eneatogie einiger 
abefigen ®efd)fed)ter. — äbgefefjen oon ben mot>( einfeitigen <Sd)inet* 
djcleien ift ba« %5ud) nic^t o^ne föert^. 3n ftratau ersten 1877 
unb in©atfc^au 1880 ein tjeralbifdjer Seitfaben oon ftofftftttt; — 
3^ün«ft, mie auc^ Äoffin«fi oerfotgen ein unb badfclbe 3iel, fe^cn 
[\$ ba^er fc^r äf)nlidj. 3m Oa^re 1881 oeroffentlic^te ®raf «or* 
fom«fi ein „3a^rbu(^ be$ potnif^en «bei«". SH« SKufier bleuten 
t)ier bie ®ot^a'f(^en Jaf^enbü^er, fomie ba« genealog. Jafcfeenbu^ 
ber abetigen Käufer. Dicfe« 3a^rbuc^ ift gmedentfpredjenb unb ge* 
fc^ieft rebigirt. 



Dre«ben, Dctober 1882. 



ß. SBeber^Duboi«. 



*) 8ür ^eralbifer unb Genealogen beutfetyer 3unge Bieten SBerte in 
f(atoif$en ©prägen groge ^(^toterigfeiten. könnten ft<$ bie polni^n öc- 
(ebrten baju entfallenen, i^re gemtg au^geget^neten SBerte neben i^rer 
SWutterfpra^e and) in einer gleiten , aber SBeltfpra<$e , ett»a in bei in 
$oten fo gangbaren frangöpfd^eu ©prad^e erföeinen gu (äffen, fo »ürben bie* 
felben nt^t nur Bei und, fonbem im ganzen gebtlbeten Suropa $ea$tung 
unb »erbreinuig flnoen. 2>ie« fei übrigen« nic^t nur ben fla*tf<$en Oele^rten, 
fonbem aud^ ben ungariföen freunbf^aftli^ft an'ö $erg gelegt. 

@o toerpe^en »tr ben £e*t be« »Herbarz Polski 1 * vorläufig nt<$t, 
aber feine Sappen pnben unr fd^on je^t fe^r fd^Ied^t gegei<$net. 

©ir Wnncn bem fleißigen #errn «erfaffer bie ©a^I eine« Befferen 
unb in heraldicis Bett>anbteren 3ei$ner« ni^t genug empfehlen. (2). ft.) 



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