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Full text of "Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geognosie, Geologie und Petrefaktenkunde"

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FÜR 

IINBRALOGIB,  GBOGNOSI«,  GEOLOGIE 


UND 


PETREFAKTENKÜNDE. 


HERADSOSOBBKM 


%.  C.  VON  LBONHARD    und   H.  0.  BRONN, 

(  ProfeHsoren   am   der   Ualverftitflt  x«   Heldetbern. 


JAHRGANG  1855. 

HIT  VIII  1kHl%  mi  II  ■•IXSCIIITTEI. 


B.   aCHWBIZBIUIART'«CHR   ▼saLAOaHANDIAMa    UND  DRCCKCMI. 

i855. 


Inhalt. 

I.  Abhandlungen. 

Seite 

R.  A.  Philifpi  :  Vorkomnien  dei  Meteorf  icfDs  in  der  Wiiftte  Aiaeama  i 

N.  V.  KoKKCHAROW  :  übpr  den  Kliiiocblor  \ on  Achmaf4no*ky  mit  Tf.  1  9 

B.  Cotta  :  Geologische  Mittheilongen  aus  der  üukounnm^  2  Üolzschn.  23 
K.  MAHTBns:   Kalk tuff- Bildung  und  Einfluss  der  Gyps-Quellen   im 

Tbale  Ewiscben  Bim  und  Asse 33 

K.  C.  V.  Leonhabd  :  Krystallisirung  der  Scblaclcen 129 

G.  H.  0.  VoLGBit :  Tauriazit,  ein  neues  Subgenua  des  Eiaen^Vitriols  162 
A*  V.  Strombecr  :  über  daa  Hila-Konglomerat  und  den  Speeton-elay 

bei  BrauHsehwei0           169 

W.  K.  J.  GoTBBRLBf :    Sphäroaiderit    und   Bohners  in   baaaltiachen 

Gesteinen  (m.  1  HoizKcbn.) .•...•..  168 

J.  BARRAifOB:  Ascoceraa  der  Prototyp  von  Nautilna,  Tf.  III     •     .    •  367 
G.  H.  0.  Yolgbr:  die  Hemiedrie  de«  Kubus  und  Granatoeders   .     .  286 
Fr:  Weiss:  die  Grund-Gesetze  der  mechanischen  Geologie»  II.  Ab- 
theilung, Tf.  IV  u.  V    .     .    . %     .     .  288 

J.  BARRAifDB:    die  Ausfällung   des  Siphons  gewisser  paläozoischer 

Cephalopoden  auf  organischem  Wege,  Tf.  VI 365 

Alb.  Müller:    einige  Piieudomorphosen   aus   dem  Teufelsgrunde  im 

Munsterihal  im  ßreisgau 4U 

Qubnstedt:  über  Gaviale  und  Ichthyosauren  des  Schwäbischen  Jura's  421 
W.  K.  J.  Gotberlbt:    die   Zeit-Folge    der   höheren    Oxydation    des 

Mangan-  und  Eisen-Oxydules  und  ihre  geologische  Bedeutung  .  430 
E.  ZscHAO :  Torkommen  der  phosphorsaureo  Yttererde  in  den  Gang- 
artigen Graniten  des  Norits  auf  HiUeröe  in  Norwegen,  2  Holzschn.  613 
O.  Dibffbrbach  :  über  den  Mineral-Reichthum  der  Vereinten  Staaten 

von  Nord^Amerika ^. •     .    .    .  527 

—  —  Vorkommen    von   Chrom-Erzen    und  ihre  Verbreitung  in  den 

Vereinten  Staaten 633 

Fr.  A.  Robmbr  :  Graptolitben  am  Barvey  Tf.  VIT 640 

Fr.  Weiss:   die  Grundgesetze  der  mechanischen  Geologie,  III.  Ab- 

theilung,  Tf.  VI» 641 

Qubnstbdt  :  über  Eugeniacrinites  caryophyllatos,  3  Holzschn.  .     .     .  669 

A.  VooEL  jun.:  Analyse  einiger  Mineralien  (Arsenik-  und  Wasser-Kies)  674 

Fr.  Weiss:    Grundgesetze    der  mechanischen  Geologie,  IV.  Abthcil.  769 
J.  C.  Deiche  :  über  ein  eigentbumliches  Vorkommen  von  Petrefakten 

in  der  Meeres -Mol  lasse 795 

G.  Jbi«t7.sch:  dritter  Nachtrag  zur  Abhandlung  über  Amygdalophyr  798 

II.  Briefwechsel. 

Ä«   MHlheilungen  an  Geheimeu-Rath  von  Leonhard. 

K.  Ehrlich  :  Wiener-Sandstein,  Nummuliten-Sandstein,  Gosau-Schich- 

ten  in  den  Ost-Alyen 42 


IV 

Seite 
C.  F.  Naumann:  GeogooMinclie  liittriikti«Bs-R«ise  m  flall«ii;  EUm] 

FloretM,  Jaspiüse,  SerpentiBe  etc.  ...  * 45 

V.  Dbchbn:  dasRheiDigcb-Westpliiliscbe  GraDWttcke-Gebirg^e;  Leone- 
und  Ag^er-Scbiefer,   Wissenbacher  Scbiefer;  Kramenxel;  Pön* 

Sandateitt ;  PoaidoDomyen-Schiefer  u.  s.  w 48 

J.  Schmidt  :  n^eognostiacbe  Reite  in  Sam  SmhMidorj  Zemtrmi^AtMHkmi 

Tracbyt,  Braoii-Koble .170 

Gbrobns:  SaDdsteio-KDollrn  u.  Z5lestia  im  Sandatem  M  OpißmUkeim  .17% 
C.  W.  GI'mbbl:  Geognosliiirh«  Uiileraiicbun|^n  in  Bm^femUchem 
Wmliei  Ktfatalliniache  Scbiefer;  Kiesel- Mineralien;  —  im  .4/- 
4ßn\  Fljracb  >  — -  im  Varnriherg  ond  Tißr0i  alte  Sediment-Gealrine; 
Verrucano;  Pflanaen- Schiefer  ^  Vila-Srhichtm ;  Wetzstein -Schich- 
ten von  AwMmersmm\  BmiUtSiier  Scliicbten.    Parallele  mit  JNlfel- 

DeuiMckUmd 173 

B.  CoTTA :  Glimmerschiefer  in  Basalt 1 79 

B.  Stoubb  :  Ülpen-Geologie:  Alpen-Granit  nnd  «Gneb;  Grane  Schie- 
fer i  Grüne  Schiefer,  und  ihre  Mineral-Fuhruni^ 179 

W.  K.  J.  Gutbbulet:  Permische  Formation  in   WaUeek 314 

Fr.  Sandbbrobr:  Verwandlung  von  Cyanit  in  Pyrophyllit  <llolsschn.)    315 

V.  Schauroth:  Trias  und  ihre  Fossil-Reste  um  Reeoaro 315 

K.  W.  Gotberlbt:  Braunstein-Grube  xu  Biimelrodtt 317 

Ji.  G.  ZiMHBRMANN :  Koch's  geof^nostische  Beobachtungen  in  Meek- 

Imkurf.  Braunkohlen,  Septarien-Tlione  (1  Holsschn.)   ....     435 
Tasghb:  chemische  Zerleiping  von  'tertifir- Gestein  bei  Giessem    •    •    436 

Sghnabbl:  Krystall- Modele  aus  Glas,  zum  Unterricht 543 

Tascmb:  Lagerungs-Folge  einea  Kreide-artigen  Kalks  bei  Qietnm    •    545 

Lardy:  Nekrolog  Chahpentjbr's 677 

Fn.  V.  Rosthorn:  Übergangs-  und  Trias-Bildungen  der  SO.-iUfsn  .    806 
NoBnoBRATu's  Beobachtungen  über  die  letzten  Erdbeben 80tf 

B.  MiUbeiluiigen  an  Professor  Bronn. 

A.  E.  Rbuss:  Arbeit  Aber  die  Kreide-Schichten  am  IToJ/'fcnf-SM; 
Geologisches  über  NW,-MQkren\  vollständiges  Dinotherinm 
gigaiiteum;  Blätter- Kohle  su  BShmUek-Leif 53 

Th.  Davidson  :  deutsche  Ausgabe  seiner  Arbeit  über  Brachiopoden       54 

F.  Sandbergbr:  „Versteinerungen  des  Rheinischen  Schichten-Sy- 

stems^; das  Maynmer  Tertifir-Brcken 187 

J.  BaRRandb:  Abhandlung  über  Ascoceras;  Arbeiten  fiber  Cepha- 

lopoden 330 

G.  Sandbbrgbr  :  „Verateinemogen  des  Rheinischen  Schichtrn-Systems^; 

Tertiärer  Gypsspath  bei  WtMktidem 330 

F.  RoBMMR :  Gliederung  der  devonischen  Gesteine  der  Bifei ;  Neoco- 

mien-Bildung  bei  Bemikeim 331 

H.  V.  Mbybr  :  susfubrliche  Beschreibung  von  Archegoaaurns  der 

Kohlen-Formation  und Pterodactylus (Rh am phorhynchua) 

Gemmingi;   Pt.   longirostris,    Pt.  secundn  riua;    Ho- 

moeosanros  breviceps;  der  lithographischen  Schiefer ;  Tro- 

pidonot'us    atavus    in   Rheinischer    Rraonkohle;    Palaeo- 

niseus  Brongniarti  nnd  Smerdis  su  SleilM  ^n  4er  ÜMn    336 

O.  Hbbr  :  Arbeiten  über  OfUnfemer  Pflanzen  und  Insekten  .    •    .    •    546 

Goppert:  Cherganga-  und  Permiaehe  Flora  ..•...«•«    547 

J.  C.  Dkicrb:  Nummuliten-  und  Fly ach- Gebilde  der  Atpen.    ...    68t 

H.  V.  Mbtbr  :  tertiäre  Fische  von  üim  und  Pterodactyle  in  WürJiemkerf    808 


Seite 

III.    Neue  Literatur. 
A.  Bücher. 

ISStSS:  Sbdowick  und  M'Cor 810 

18S9:  J.  Lbidy 55 

AvsTEff 189 

18U:  J.  Lbidy    .    .    «    . ;  56 

GVTBERLBT 189 

P.  Gbhvais  DB  R0BVIC.1.B;  A.  Pkrbx;  Mtmmria 338 

Waltl.    « .437 

W.  F.  Blakf. .    5»0 

IM4:  N.  Boubeb;  Ehrbubbro;  Fk.  Futtbbjlb;  J.  Momin,  C.  F.  Nau- 
mann; A.  d'Orbigny  k%9\  A.  Paillbttb  et  BoylLa 55 

H^BRT   «f   RbNBVIBR;   DB  KONINCK   €l   LB  HoN»  P.  pAÜTSCH^   H.  D. 

Rogbrb;  G.  u.  Fr.  SANDBBReRR ,189 

M.  L.  Frankbnhbim;  N.  v.  KoK«CHARo«ir;  J.  Roth  und  A.  Wagnbr    338 

G.  CoTTBAO ;  J.  Dblbos  ;  Emmons  ;  D.  Pagb 430 

K.  J.  Andra;  F.  Chavui«  et  G.  Dewal^ub;  Bornemanr;.  Qeo- 
iofic^  Re^ri  of  Canadm ;  Hausmann  ;  A.  db  Humboldt  ;  G. 
Lbonhard  ;  F.  M'Coy  ;  Marcy  a.  M'Clbllan  ;  Miulbt  ;  Schwab- 
ZBNBBRO  0.  Rbussk;  B.  L.  C.  Wailes ',  J.  C.  Warben    .     .    .     55t 

Ehrknbbrg      . 682 

ISSd—SS:  O.  Hbbr 551 

iSSS:  H.  Crbdnbr;  H.  B.  Geinits;  Tbrqobm:  G.  H.  Volgbr  ...     189 
A.  Erbmann  ;    C.  v.  Ettingshausbn  ;  H.  R.  GSppbrt  >  Greim  ; 
Th.  K jbru&p  ;  G.  Landgrebb  ;  H.  v.  Mbybr  ;  Fr.  A.  Qubnstbdt  ; 

G.  Sandbbrgbr .    .    «    •    339 

A.  Burat;  H.  V.  Decken;  E.  Hitchcocr;  M.  Hörnbs;  J.  J.  Kauf; 

W.  Phiixips;  Schmid  u.  Sghlbidbnbs 439 

J.  Chr.  Albbr«  ;  Bronn  u.  Robhbr  ;  H.  Burmbistba  ;  J.  L.  Combb«  55 1 
BL  Bgcung;  Costa;  £.  Oesor;  B.  Ehrucm;  C.  G.  Gibbbl; 
Fr.  Goldbnbbro;  Fb.  v.  Haubb;  Fr.  y.  Haubr  u.  Fobttbrle; 
M.  Bornes;  A.  Kbnnoott;  Kitchbll,  Cook,  Wurts  b.  Viblb ; 
Fr.  A.  Kolenati;  Fr.  X.  Lbhmann;  L.  Lbicmardt;  R.  Lud- 
wig übbaI;  Cm.  Maclarbn;  H.  v.  Meyer;  A.  d'Orbigny  SsdiiI; 
K.  F.  Pbtbrs;  J.  G.  FsRavAL;  F.  J.  Pictbt;  £.  Subss;  Tdo- 

MBY  B.  Holmbs;  f.  Ubgrr 682 

H.  Girard;  M.  Börnes  (u.  Partsch);  Lapiiah;  L  Lba;  Ch.  Lyell; 
G.  Michaod;  Tuomby  b.  Holmbb •    810 

B.  Zeitschriften. 

s.   MiDerslogische,  PbI  äontologische   und  Berf^minni^ehe. 

Zeitschrift  der  deatsehen  geologischen  GcsellscbafT,  Berlin  8^  [Jb.  1864,  vi]. 

16^,  Febr.;   ri,    Jt,  S.  249-500,  Tf.     3-18 56 

Mai;      -      8y  S.  501-614,  Tf.  19—35 339 

Aug.;    —      4,  S.  615-<-808,  Tf.  26—29 440 

Nov..;  Vil,  1,  S.       1-296,  Tf.     1— 11 684 

JohrbMcb  der  k.  k.  geotogischen  Reicbs-Anstait,  Wien  4^  [Jb.  18S4y  vi]. 

tS84y  Jiin.— Apr.,   T,    i,  ii,  S.      1—464,  Tf.  I 56 

Jnni,              —     III,      S.  465—658,  00  Fgg. 389/ 

Oct.,               —     IV,       S.  659-956,  Tf.  1-6 684 

1855,  Jon.,             VI,  1,        S.       1-218,  Tf.  1,  Fgg 81t 

AbbBBdlnngpn   der   k.  k.   geologinchrn  Reichs- Anstalt,   in   3  Ablbei- 

longen,  Wien  4<*  [Jb.  18S9y  vi]. 

1856,  IK  Band 811 


VI 

Seil« 
Berichte  de«  i^eo^uostifleh  -  montaaistiseiwa  Vereiot  ifir  Steyermark: 
Oratx  S^  [Jb.  1864,  vi]. 

1SSS,  IVr  Bericht  (z  n.  66  88.) $4« 

Mßmoires  ds  U  SoeidU  &€oiogiüue  de  Frmmctj  U  9dr.  (f),  PmiSs  ^ 
[Jb.  1SS9,  VII]. 

IM4;  «,  F)  p.  1—218,  pl.  1  — II 314 

BMstin  de  im  SoeiiU  §äoiofifue  de  Frmneey   J«  «#r.  <i),   PmrUy 
^  [Jb.  1M4,  VI]. 
19^4,  Jain.  10-1^5^  Sept.  to;  i,  JT/,    497—784,  pl.  II      ...     343 
Nov.     6—1^^55,  Janv.  23 ;  k,  XU^      1-176,  pl.  |-*ft  .    •     .     441 
IM5,  Jan V. 22—     «       Avril    2;  4,  177^368,  pt.  6— 10     •     .     556 

Avril    2—     „       Mai      7;  4,  369—512,  pl.lt  — 12     .     .     815 

Anmaiee  dee  Mmee^  on  Reeueil  de  Memoiree  ntr  VexploUeHmn  dee 
mme«,  5«  #er.  (e),  Pari«  8^  [Jb.  1854,  vi]. 
18S4,  I-«,  a,   F,     1-^,  A.  p.   1—635,  B.       1  —  156,  pl.  1-13    .     314 
4;        e,   Vt,  I,         A.  p.  1-172,  B.  175-20»,  pl.  1       .     .     344 
The  Querierly  Journal  of  ike  Geolepeai  Society  of  Lamdamy  Lemdem 
tfi  [Jb.  1854,  vii]. 
1864,  Nov.,  no.  40;  X,  4,  A.  343-490,  B.  21-28,  pl.  12-19, 6|nr>     IM 

1866,TthT.,  „  4t;X1,1,  A.      l-IOO,  B.    1-18,  pl.  1-6,   figf.     345 

Mai,    „  49;  —  l,i-xciit,A.  101-160,  B.  19-24,  pl.   7,      fig^.     442 
Aug.,   „  48;—  8,  A.  161-394,  B.  25-42,  pl.   8-|0,fiRg.     687 

The  Palaeaniofraphieei  8oeieiyy  imetiiuted  1847,  Lomdom  4^  [Jb. 
1864,  vii]. 

[Nichts  erschieoeD.] 
Memoire  of  the  Geological  Surveg  of  the  ünUed  Kmfdom  /  Briiith 
Organie  Hetnaime ,  London  80, 
1866y  Decade  8,  pl    I  — 10 815 

b.     Allgemein  Natur  wisaeaschaftli  che. 

Verhandlungea  der  k.  Leopoldinisch-Karolioiacheo  Akademie  der  Na- 
turforscher, Bresl.  u.  Bonn  4^  [Jb.  1864,  vii]. 
1864^  XXI V  (5,  XVI),  Suppl.  91  SS.  22 Tfln.  (Nichte  Mineral ogtachen.) 
Sitzungt- Berichte  der  kai«.  Akademie  der  Wissen aehalten ;  malbema- 
tisch-naturwissenschaflliche  Klasse,  Wien.  gr.  8^  [Jb.  1864,  vu]. 
I8M,  Apr.,  Mai;    XU,    4-6,  S.  543—1096,  36  Tfln.      .     .     ,<    .     190 
Juni,  Juli;    XUI,  1—2,  S,       1-684,     Figr,  Tfln.     ...     190 

Oct.-Dca  ;  JTIF,    1-3,8,       1-424,     33  Tfln 551 

1955,  Jan., Febr.;  AT r,     1-2,  S,       1-318,     23  Tfln 552 

Mars;  —       ^         S.  349—543,       9  Tfln 684 

April;  XVI,  1,         S.       1—280,     17  Tfln 685 

Abbandlungen  der  k.  Preuss.  Akademie  der  Wissenschaft eu  zu  Berlin; 
Physikalische  Abhandlungen.  Berlin  4^  [Jb.  1864,  vii]. 

1864  {XXVI),  255  SS.,  26  Tfln.,  hgg.   Ib55 685 

(Monathlicbei)  Bericht  über  die  zur  Bekanniroarhuug  geeigneten  Ver- 
handlungen der  k.  Preuas.  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Berlin; 
Berlin  4^  [Jb.  1864,  vii]. 

1954,  Sept.- Dez.,  Heft  ^-/^,  S.  501-725 190 

1«55,  Jan.  -Aug.,      ^     1-«,    S,      1— 584,  Tf.  I,  2     ....    810 

Gelehrte  Anzeigen,   hgg.   von  Mitgliedern  der  k.  Bayem'schen  Aka- 
demie der  Wissenschaften,  Hl  Matbem.-physik.  Klasse,  München 
40  [Jb.  1864,  vii]. 
1864,  Juli-Dez.,  XXXIX,  883  SS 811 


VII 

Seite 

Verhaiidltiu(|;«n  den  NAtorhistorincheii  Vereins  der  Preussiiclien  Rbcito- 
Lande   und  Westphalens,   lig^.  von  J.  Boogb,    Bodo  8^    [Jb. 
1864y  viil. 
l8SS—S4j  Xiy    4y       S.  I— 'XXIV,  386—464,  Tf.  10    .    •    •     685 

1864^  XII,  I,  #,  S.  I— XLVTii,     l->236,  1— 60,  Tf.  1— la    .     .     685 

Wärttemberg^scbe  naturwisscnscbaniiche  Jahrea-Hefle,  Stuttgart.  8^ 
[Jb.  18S4,  TU]. 

1851,        Vlly  8,  S.  265-422,  hfrg.  1855 812 

18SS..,  AI,    1j  S.      1  —  128,  Tf.  1,2,  bgg.  1865 >    340 

-      -r,  S.  120-272,  hgg.  1855 812 

Jahresbericht  der  Wetlerauer  Gesellschaft  für  die  gesammte  Natur- 
kande  io  Hanau,  Hanau  8^  [Jb.  185 J,  vii]. 

Jahre  1863-S5,  206  SS.,  1  Tfl.,  bgg.  1855 812 

Cbersicht  der  Arbeiten  und  Veränderungen  der  Scblesischen  Gesell- 
schaft für  vaterländische  Kultur,  Breslau  4^  [Jb.  18S8,  viii]. 

18684  XXXIr  Jahrg.,  345  SS.,  hgg.  1854 57 

Batx:   Archiv    des  Vereina    der  Freunde    der  Naturgeschichte    für 
Meckieoburg,  Neubiandenburg  8^  [Jb.  18S4,  vui]. 
[folgt  in  unserem  nächsten  Hefte.) 
J.  L.  GaiMTAi.:  Jahrbuch  des  naturhistorischen  Museums  in  Kärnthen, 
Klageniurt  8^ 

186Zy  /,      176  SS.,  1  Tfl 438 

18S8,  //,     205  SS. 438 

18S4,  111,  186  SS.,  2  Tfln ^ 438 

Abbandlungen    des    zoologisch- mineralogischen  Vereins  in  Regens- 
borg, Regensb.  8®  [Jb.  1854,  viii]. 

1854,  Heft   V,  85  SS.,  hgg.  1855 553 

C.  GiBBEL  u.  Hbitstz:   Zeitschrift   fär  die  gesammten   Naturwissen- 
schaften.   Berlin  8^  [Jb.  1854,  vui]. 

I,  1858,  l '438 

1859,  11 438 

11,  1854,  1 438 

J.  L.  PoGGEiVDORFF :    Aunaleu    der  Phjpsik   und  Chemie,  Leipzig   8® 

(Jb.  1854,  viif]. 

1854,9-19',  XCIII  (d,  111),  1-4,  S.       1-632,  Tf.  1-4.     .     .    341 

1855, 1''4',   XCIV  (d,  IV),    1-4,  S.       1-644,  Tf.  1-7  ...     562 

5-6;   XCV    (d,  V>,      l-d,  S,       l— 336,  Tf.  1-6.     .     .     562 

f-^;      -  (-.)        8-4,  S.  337r-628,  Tf.  6  .     .     .     .     686' 

EaDMANii  und  Wbrther:  Journal  für  praktische  Chemie,  Leipzig  8° 
[Jb.  1854,  vui]. 

1854, 15-16  \   (LXII),    k,  XI,      T-«,  S.  385— 616 341 

17-'94\(LXlll),  b,XII,     1^8,  S.       1-616 341 

1855,  1-   4;  iLXIV),  b,  XIII,  1-4,  S.       1—266 342 

5—  8-,   iLXIV),   k,  XIV,  5-8,  S.  257-616 653 

WoHLBR,   Libbig  Und  Kopp:  Annalen    der  Chemie   und  Pharmazie, 
Heidelberg,  ^  [Jb.  1854,  viii]. 

1854,  April— Joni;   XC  (6,  XIV),  1—8;  S.  1—384 43$ 

1SÄ4,  Juli   -Aug.;  jrC/(6,  JTF),  1— Jj.S.  1-256 430 

Wau  n.  WitfKLBR :  Jahrbuch  für  Pharmazie  und  verwandte  Fächer, 
Speyer  8""  [Jb.  1854,  viii]. 

1854,  Sov.—Dezr,  II,    5-tf,  S.  281-420 8|3 

IM^,  Jan. -Juni;     111,1-8,8.       1—366,     1-88,  i— xii.     .     .     813 
Juli— Sept.,    iy,1-9,S.       1-192,  89— Ui.      .     .,.     •     813 


Vlll 


Verhandluag^fü   der  Schweif leriiiclien  MlarforftcheKdeB  Oe^elltehiH 
bei  ihrer  jihrfichen  VerMinnilunff  8^  [Jb.  18S4,  vni]. 

fM4  (M.),  so  St.  Gallen ;  h(c«.  1854 19i 

VerhandiniiKeii  dar  Natorforiiehendeii  GeaelUehafI  in  Basel,  Basel  8*. 
(Jb.  1864,  Vlll]. 

[NicbU  erhalten.] 
BUU9ikifU€  mmiver$eil€  de  Oemeve:  B,  ArekitiM  ie9  eeimees  f4f» 
#ifiie#  ef  fMfvrsUM/  0,  Osmis.  ^  (Jb.  IM4»  ix]. 
I9M,  8ept  -Dec.;   d,  ne.  WS^IOSi  XXVil,   1-4,  ^  1-369     .    34S 
1866,  Jaov.-Jlvr.;    d,  no.  iO$-1l»\  XXYlUy  1—4,  p.  1-35«     .    ft&3 
Mai  — AoftC;  d,  no.  118-11$]  XXIX,      1-4,  p.  1-37S     •    813 
övereifi  mf  k9m§U  YtUmskept-AkmiemimtM  F6rkmUiim§er,    Sieek- 
keim  8^  (Jb.  1868,  u]. 
1864,   Irfc.  Xi,  DO.  I-IO,  p.  i-iv,  1-364,  3  tai.,  1853    ...     342 
EoHAii^s  Arcbir  ffir  wisseosehaflliehe  Kunde  von  Russland,   Berlin 
8«  [Jb.  1864,  IX]. 

1866;  XIV,  1-1,  6.       1— 33S,  Tf.  I 441 

8,  S.  333—498,  Tf.  3,  3 811 

BuUeH»  de  im  Ctaese  f  Ay#teo-«MMeiü«ftfM  de  fAeedemie  dee  teiemeee 
de  8i,  PeUrekomrf,  Peierek.  4^  [Jb.  1864,  ix]. 
1864,  J9in— 1866,  Mars,  no.  889-818,  XIII,  1-84,  p.  1-384    3S4 
BmiieiimdeimSaeieledeeNeiwrmiieieedeMoeeemf  MeeeemS^  (Jb.lMd,ix]. 

1868,  8,  4\  XXVI,      11,  I,  8,  p.  1-383,  pIL  1—7 354 

1864,1;        XXVII,    i,    1,        p.  1-17S,  pH.  t-5 334 

Memoiree  de  I^AemdMme  IL  dee  edemeee,  dee  ieiiree  H  dee  kemuß^ 
erie  de  Beieifme,  BnuteUee  4^  [Jb.  1864,  ix]. 
[foli^t  in  unserem  nichsteii  Heft.] 
Memoiree  eemroimee  ei  üdmeiree  dee  Sevemie  dirempere,  pmkHde 
far  VAeediweie  ü.  dee  eeieneee,  dee  ieiiree  ei  dee  hemutmrie 
de  Beififue,  BruxeUee  [Jb.  1864,  »]. 
[im  nächsten  Heft.] 
Memarie  dellm  A.  Aeeedemim  deiie  Sdemme  dt  Terine,  Cieeee  ßHemj 
3;  Torimo  4^  [Jb.  1868,  ix]. 

1868-68,  3,  XIV,  cxxx,  e  411  pp.,  10  tev.,  ed.  1854 813 

VIneHiuit   Jommei  $inerei,  dee  *eeeidiee   ei  irevmnx  edemiißemee 
de  im  Frma^ee  ei  de  FKirmm§er.    I.    8eei,     Seie$ieee  mmikemm- 
Hfuee,  fkyeifuee  ei  mmiureiiee,  Pmrie  4?  [Jb.  1864,  ix). 
1654,  Oct.    Il-Drc.  28;   no.  1084—1069,  XXII       p.  348— 459  .     181 
JM5,  Janv.   5-Mars3i;  no.  1098  — HOT.  XXIII,  p.      1—184  .    344 
MarsS8-Juin  37;    no,  1108  — 1181,       -         p.  183-934  •     554 
Joill.  3-Sept.  19;  no.  UM— HM,       -         p.  994-898  .    814 
Compiee  remdue  kehdatnmdmiree  dee  eeeneee  de  VAeedewäe  dee  edemeee, 
per  JUX,  iee  Seereiairee  perpeimeie ,  Pmrie  4^  [Jb.  1864,  ix]. 
IMd,  Sept.  il-Oct  30;    XXXIX,  no.  11-18,   p.  481—  800    .     .       58 
Nov.    7  — Oec.  90;        —  no.  19—88,   p.  801  —  1390   .     .     199 

1866,  Jen^.  5-Avril95:   XL,  no.     t—IT,   p.       l—  899    .     .     555 

Avril30-Join  %&',       —  no.  18—88,  p.  993—1378    .     .     888 

Juill.  9-Oet.  99;    XLI,         no.     1-10,  p.       1-   070    .     .     814 
Arekivie  du  Mneemn  d'kieieire  mmtmreiie,  d,  Perie  4*  [Jb.  1864,  »]. 

1864-66;  VII,    8-4,  p.  445-489,  pl.  9-33 087 

-     1866;  Vlll,  1-8,  p.       1-973,  pl.  1-10 087 

Ml ufE  •  Edwards  ,    Ad,   Baongniart  et    J.   Dbcaisnb:    Amnmiee    dee 
Sciemcee  mmimreUee,  8«  e^.  {e)  /  Zooiofie,'  Pmrie  8^  [Jb.  1864,  x]. 
/«  mimee,  1864,  3u\l— Dee.;   d,  11,     $-8,  p.  1—384,  pl.  1-3  .    815. 
l9M,Janv.— Avril;  d,  III,  1-4,  p,  1—250,  pl.  1-3   .    815 


IX 

Seite 
Anmmles  4$  (MmV  0t  4e  P^tt^ne,  9.  9€r.  [e],  Pari»  ^  [Jb.  1864,  x]. 

IM4,  Sept.-Dee.;  r,  JrLII,    1—4,  p.  l— 5ia,  pl.  i— 2  .    .    .    .    lOt 

IM5,  Jaav.— Avr.;  e,  XLIli,  1-4,  p.  1-512,  pl.  1-^3.    ...    816 

Mal    — AoAt;c,  XLIVy  l^-d,  p.  1—612,  pl.  1-3.     ...     816 

tke   Pkiio^apkicai  TranMoeÜanM  of  tke  RoytU  Sodehf   of  Lm^JUm, 
Laniam  4^  [Jb.  1SS4^  x\ 

18S4,  Vol.  CXLIV,  Part  n,    p.  176-368,  pl.  1—4 657 

1866,  Toi.  CXLVf    Part  i,      p.       1  — 178,  pl.  1— 6 567 

f%s  Lamdamy    Edimhwfk    «.    DMim   PkUo^Ofkieml    Ma§m%inß    mmd 
Jownml  af  Seiemee,  4.  Series  [if],  L<miam  8^  [Jb.  1864,  x]. 
IM4,  Ort.— Dec     Siappl.;  d,  no.  «5t— 55;   Vlil,  4—f,  p.  S41-560    667 
IM5,  Jan. -Jane;  d,  no.  66-61 ;   iX,      1—6,p.       1-480     667 

Jone,  Sappl.;  d,  no.  69\   —  f,  p.  481-66S    816 

jAMRsoif :  the  Bdinkurgh  new  PkiiagoyMe&i  Journal ,  Edink.  89  [Jb.  1864^  x), 
1864,  OeL,    no.  114;  LVII,  9,  p.  193—384  (Schiusa)      ....       68 

AifiNnisofi,  JüRDiNB  «.  BalpOua  :  Edinknrfk  new  Pkiloaophieal  Jaur* 
*     Ml,  WM.  8^ 

1866,  J^n,,     no.  I;    /,     I,  p.       1  —  188,  pl.  1 346 

April,  no.  9;    —   9,  p.  189—392,  pl.  2-4    ......     441 

Juli,     no.  9ß    n,  1,  p.       1—224,  pl.  1-2    ......     658 

Jaiioiivb,  Sulbs,  JoHrcfttorr,  Dorr  m.  R.  Taylor  :    ihe  Antutla  mnd  Ab- 
fmmine  of  Natnral  HtMtory,  1.  «er.  [6] ,  London  8^  [Jb.  1^54,  x]. 
1864,  Nov.— Doc,  no.  88-84;  k,  XIV,  6  4,  p.  321*472,  pl.  10-11     19t 
1^55,  Jan. «-June,    no.  MM:   ^  XV,    1-6,  p.      1.472,4pl.     1-11     442 
Joly— Oct.,    no.  91-94;  k,XV1,  1-4,  p.      1-304,  pl.     1-6    816 

LAifKntTBR  n.  Boan  :  Qmnriertif  Jonmai  of  Mierooeoißieai  Seionee  (A), 
ineinding  the  TranaaeHona  of  iha  Mieroaeofieat  Soeieip  of  Lon- 
don (B),  London  8^  [Jb.  1864,  x]. 
1864,  9—19;  lli,  1-4,  A.,  326  pp.;  B.  166  pp.,  14  plU    ...    816 

Proeoedinfo  of  ihe  Awtrriean  Phiiosoifkieai  Soeieig,  Pkiladelfkia,  €^i 
▼Ol.   VII,  no.  ^,  p.  196  as 818 

Proeeedinge  of  ihe  Amerioan  Pltüoeflkieai  Soeieipi   PhüadMpkU  8^ 
[Jb.  1864,  XU]. 

IMI,  Juli-Dee.,   no.  47;  r 69 

1869,  Jan.-Jnne,  no.  48 1  V  (feblt) 69 

Jnli— Doc.,  no.  49\    V,  301—334 59 

I6M,  Jan.- Jane,  no.  M;   F,  336— 367  (Sehiuaa)  .    ......  69 

Proeeedin§9  of  ilie  Aeadamg  of  Naimrai  Seieneo  of  PiUiadeipida,  new 

.      oer.  16),  PAÜai.  4«  [Jb.  1864,  xj. 
1864,  Jan.— Sept,  Vil,  1—9,  p.  1-380     . 818 

Proeeedinge  of  f*o  Boeion  Soeieig  of  Sainrai  Hieiorg,  Boston  8^ 
[Jb.  1869,  XI]. 

1864,  Jan.,  #r,  309  ff. 817 

1866,     -       V,       81—202 817 

B.  Siia.iMAif ,   «r.  «.  jr. ,  Dana  «.  Gibbs  :   ihe  American  Jonmai  of 

Seieneee  and  Arie,  9,  eeHee  [i],  New-Haven  8^  [Jb.  1864,  x]. 

1864,  Nor.,            no.  5^;          k,  XVIU,        9,  p.  306-466,  fig|c-  69 

1955,  Jan.-Hai,  no.  55-5f,  6,  JTIX,      l-a,  p.      1-460,  fig^.  558 

Jttl^r,           no.  68-,          k,  XX,             1,  p.      1-162,  pl.l  687 

Sept.,           no.  69-,          k,    -                9,  p.  163-304,  pl.l  817 


XII 

Seite 

K.  ▼.  Haobr:  B0«leilUiitCeiii  (Obddia«)  v.  MH4amm  i.  Bikmm  677 

G.A.  yBriBM4:  Bemttei»  i»  der  Praviiix  Brmiim§em ftft 

HAOtMANif :  FonR-lnderaiif  fterrer  Körper  darch  Molcc«lar*Bewef«iBf  688 

Tm.  SdiBBiu» :  Paranorpkitnos  vad  seiaa  Badeatanit  ..••••  685 

A.  MfiLLBR:  Vorkoainien  voo  Cblar-Kaliaan  a«  Vemm    •    .    •    .  608 

PfeCHi:  Analfta  T^skmtUek^  Kapfer-Kieae    ....«.,.  688 

SoKTiBiftcHBtif:  Carolathlain  SlaiakabiM  Olar-MhtekM  ...  688 

KaivffooTT:  Aber  Sataolin T88 

C«  Rammbuibbro :  Oraaat  voa  Hmdämm  In  Cmm^eHtmi     •    •    •    .  781 

Tamnau:  abcrSaarARD'a  Dytfalribit  aaa  Bfaia-Tarft 781 

Topase  in  Oold-Srifen  am  I/ral 788 

E.  TeBLBR:  Brevieit  oder  Meaol  anf  Pbonaliib  am  KminrHtM  •  988 

G.  jBifaacM:  Polybalit  von  Vie  im  M^mriks-ßpi. 981 

G.  Bischof:  aaalysirt  Tr8b- Wasser  des  JonsnWolsr  in  Hmrimmm  •    •  788 

Damoor:  Dafrenofit  ini  Bhmmikmt,  WMi9 783 

Galbraith:  serlegt  GraNiC-Feldspalbe  ans  Mtmd 788 

Didat:  Bcriegt  blanen  Porpbjrr  von  Fr^fs# 784 

C  W.  G&HBBi.;  die  in  der  OUr-Pfmiu  vorkoninieoden  MineraHen     .  984 

A.  Brbitnaopt:  GanifVorkomninisse  bei  OmmdaUdurm  in  8iHmkm  •  905 
Tn.  KjBROLr:  Berieft  Cerit  von  üaddarftylfan  in  Bekmedm  .  .  •  788 
Kbrboott:  ZttsanniettvorkoaiBien  von  Arrafpon  nnd  Kalkspath  t  788 
8artorius  V.  Waltbrsraosbh :  aerleft  Parastllbit  von  l§Umd  .  •  787 
R4HMBLSBRR«:  Tbosusonil,  Comploait  aad  Meaolttb  von  ffoMiMlafo  787 
V.  V.  ZBrMARovien :  J  a  a  11  n  a  i  t,  fossilea  Han  ana  füeder-österrmek  818 
V.  RosTNORH  nnd  Canaval:  Mineral-TorfconMnnisae  in  XimfAsii    •    •  6tl 

KamtooTr:  Kry  stall -Gestalten  des  Grapbita 886 

loBLSTRÖn:  Latniith  ans  SataMd« •  .    .     •  885 

G.  MiLifBR  SvsraBiv:  Edelstein-  und  Gold-YorkoaMien  i.  ämslrmikm  888 

Kbnnoott:  Hadsoait  ist  keine  Abindeninff  den  Ansiita      ....  688 

Tamivao:  GeoloKiscbe  Brdentnng  der  Zirkono •  888 

Tn.  AnoRBws:  Mineraltasammensetsanf  basalt.  a.  sMtanMrpb.  Gcateino  888 

KKfffmorr:  Nordenskioldit  eine  Abindernnfp  des  Gnunmatita      •  831 

Unirbwarit  »ine  sclbststindifte  Spesaes 83t 

Rammrlsbbro  :  finKÜrderifcer  Peldspatb 838 

Sartoriosv.  WALTKRsnAOPBi«:  Cyclo pit  von  CWiMil«  .    •    •    •    •    •  838 

BaROBHAnif:  Ytterfraaat  ans  JVorwojpm 833 

Ps.  Sahomahn:  Maniran-baltiaer  Btet-Glans 833 

J.  Mosbr:  Oiiicoklas  von  W^lfmek  m  Bwim 833 

J.  Nbtwald:  aerleict  Jod-  nnd  Brom-baliiffes  Waaser  von  Hall     .  884 

E.  Pbchi:   Bor-Verbindnn|cen  der  Soflonen  TSsaftMM'« 834 

C.  RAHHBLaBBRo:  Chivistit  ana  jPom 836 

R.  ScnRBiDBR:  Knpforwasnintb-ErB  von  WUHtktm 836 

B.  Prrmt:  BfeUlle  in  Platin-Erx 836 

R.  P.  Grkg:  Conistonit  ein  nenes  Minofnl  ana  Chilorland  .    •    •  837 

RAKHBLsnBRo:  Helvin  ans  Zirfcon-Syeait  iVisrwsyant 837 

Gediefcea-Blei  am  Attmi 837 

R.  Schbur:  Knprer-Wismntb  von  IfiffMM 837 

Scniix:  Scbwaraer  Granat  vom  KmiMr§i»ki'€Mrfe 838 

CVolobr:  yerhalten  des  Borasits  gegen  Magnetiamna  •    •    •    .  838 

G.  Bischof:  Wirknng  schwaeber  L6oanfs- Mittel  anf  Kalkstein     .  838 

Kbivhoott:  Krystall-Gestalt  dca  Beadantita  v.  gai'4a8ti«,  HfnaaMi  838 

Dahoor:  Perowakit  ans  dem  SsmMlf-flknCs 838 

F.  Fibld:  Atakamit  von  Cbptapo  in  CkUs 888 

J.loBLsvata:  seltene  AetoirfifdU  Mineralion 848 

G.  BncnoF:  terlegt  BRnwAorr's  weisses  Zinners  ans  CmrmwM  .  841 
A.  Brbithaopt:  Psendomorpbose  von  FRothsinkers  nacb  Blonde.  841 


XIII 

Seite 

iL  BüsmMOTTt  Titttolilin  iMrh  KatkApalh-Form 84S 

D.  BüBWiiTim:  H51il«iigea  nil  Flutfttgkeilen  iBBrrBfUin    .    •    «  849 

B.   Geologie  und  Geognosie. 

£•  F.  Gi^ciiBii:  oordiiiche  G««chiebe  in  der  Oder-Eheat,    .     •    •    .  77 

A.  H^OMiefi:  „die  Gletscher,  der  Jctstwelt*'  iZünek  1864)   ....  7« 

ii*ijjui«n:  Tenpcratiir  der  Q«ellen  im  Rheinieelien  Gebirf^e  .    ...  *  80 

V.  DfiCHBü:  Wurselii  io  eiuer  Slfiiikoblen-Grabe  Smmrkrüek^    ...  80 

über  das  WMi^iiiseke  Schiefer- Gebirge  an  der  Bier  nnd  LtUm  81 

Fa.  Bajlui««  :  Silber-Bergbau  bei  Takor  in  BSkmm 81 

DKLhasK:  nber  den  Granit 8S 

F.  RoBMBfi  n.  V.  Dbchbi«:  Gearbiebe  mit  Eindrocken  ......  8S 

P.  Muuan:  die  St-Csssian-Formatioii  am  Corner-See 83 

CiL  HARTina:  Vermet'Thei\  Morinen  der  Pfreniem 83 

J.  CiJiKK:  Kohle  in  Kreide-Ablagerung  bei  Grüm$mek 80 

T.  DacMeif :  die  Karte  des  SiekemgeHrges 87 

Gmron:  Erdbeben  in  der  Proviiis  Aifier,  18Si 87 

A.  Havss:   chemisehe  Yersibiedenboit  und  Wiikunfp  des  Seewassera 

van  der  Oberfliehe  und  ana  der  Tiefe 88 

ScMamonGH :  der  Magnetberfs  auf  St.  Damtmge 89 

Fa.  FiTTfiBf.fi:  geolog.  Überairhis-Karte  von  Süd^Amerikm  ....  99 
A.  n.  H.  Scmlsgihtwbit:  „Physikal.   Geographie  und  Geologie  der 

il^m**,  mit  Atlas,  La»>«tff  1864 91 

H.  K ABSTBi« :  d.  N..Knste  Nem-Qreneäe'e,  Vulkane  von  TwrUee  u.  SSemki  93 

C.  RiBBiBo:  Kohlen-  onter  Silur-Formation  io  Perittfei  .    .    •    .    .  9& 

STAamo:  dna  Eilaad  ürk  und  das  Nieäerimmdieeke  Dilnvium    ...  99 

FoaoHHAMMBWs  kvnatliche  Bildung  kryaiallisirteM  Apatits     ....  |00 

A.  Boob:  ErkIfiniBg  der  ehemaligen  Tempera lor-VerhaltBiiise  der  Erde  194 

P.  Maauif :  ober  die  £ocftn*FormatioB  im  Jmrm ,    .  104 

L.  CaoaiRiBB :  Geologie  von  Chiii •    .    .    .  SOtt 

R.  Rnunm :  Ersr  nnd  Mineral.  Reichthom  Süd-AmeireiieMe    .    »    .    •  209 

M.V.  LiroJLo:  Brannkoble  an  ITifde/fMfA  in  Oker-ieterreuk     .    •    .  299 

V.  Ravun:  Mittles  Kreide-Gebirge  im  YomM-l>pl. 207 

A.  Hauch  :  Lagerung  des  Steinsalses  in  Qeiimem 207 

f  Roth  :  über  Minerat-Qoellen  und  deren  Erbohning  bei  Homkmr§    •  208 

Erdbeben  an  Kimgeiem,  1869  Jnli  7 2U 

Mboubxji  :  d.  IYercA<9<ffBar-Gebirge;  Silber-baltige Blei-Erxe  am  Endgtat  212 

Lbvaixois:  Eiaen-Grobe  au  Fiormmge;  Oberlias-Sandstein    daselbst  •  213 

Milch:  Bobrioeb  zu  Ifnrmimmi 213 

A.  Schlagwtwbit:  FremmMeeke  Alpen  um  dss  Mre-Thal  .  .  .  213 
DAvaaBs:   kiinatlteJie  Silikate  und  Alominata  durcli  Einwirkung  von 

Mineral. D&mpfen  auf  Felsarldn 214 

Ramat:  Paliosoisrhe  [!]  Gletscher  in  BrÜemiien 219 

L-AcAasm:   oraprungliche  Verschiedenheiten  und  Zahlen  der  Tliicre  218 

K.  PBrms:  die  SolBliirjrlseAeii  Kalk-Alpen  im  iSaole- Gebiete    ...  219 

V.  Littbow  :  das  allgemeine  Niveau  der  Meere    .     .     .    ^    .     •    •    •  219 

Bocbt:  Hkehueekee  Trachjrt-  und  Basalt- G«>birge 3S2 

BoBssiifOAOLT  und  Lbwy:  Zerlegung  der  Boden-Gsse 332 

M.  DB  Sbobr«:  Schiefer  von  Ladeee  und  deren  fonitile  Pflanzen  .    .  353 

3.  Mabcoo:  Gebirgs-Systeme  in  Nttri-AwieriiM 354 

Lb  C09:  Radiale  Blöcke- Wanderung  in  Atupergne 359 

DB  Vbmvbuil  und  db  LoaikRB:  Geologie  Spamieme 357 

Daaon:  Stärke  dea  Scballea  auf  Bergen  und  in  Tiefen    .    .    .     .    ,  359 

Bblabobtb:  Schwefel-Gruben  ib  Ober-ilfM»lBB 359 

DBf.Ai«ovB :  Entaiehuag  von  Zink-,  Blei-,  Eiaen-  und  Mangan-Erxen  •  359 

Rboss:  Bweiter  Vulkan  in  Böhmern  bei  Bfer 360 


xir 

Seit* 

VorfcooinirB  det  Golde«  tnf  d#r  Erde 300 

£.  Hbbsat:  Geolofcie  deit  Parier  Beckens m» 

HAAKnRst:  untensilurilicbe  Aiithruite,  Graptolilhen  etc.  io  SekMÜmtkd  36t 

£.  D.  North  :  die  Blot-Qof  lle  in  einer  Hoble  in  Hamdmrmt .    .    ,    •  s43 

AcotTA:  Wirkung  echwefeUnurer  Wetter  auf  Trncbyl 3M 

H.  Coquard:  geolog^ische  Beeebreibnnip  d.  Prorins  CotuUmiimß    •    •  363 

E.  Koene :  Geselse  der  Dicbte  im  Innern  der  Erde 3M 

Fr.  MIjcxbr:  nenes  Stein  »alz- Leiter  bi^i  BeymiiM ^  366 

K.  FniTtCH;  eeknlirer  periodischer  Wechael  der  Lvft-Temperntnr    .  466 

▼.  Stbombrck:  Alter  dea  Flamnen-Merf ela 467 

Bcharbkbbrg:  Geog:noaie  der  S.-Kaete  And&lmH€ms ,  457 

Abriosrji  :  Ausbruch  einea  Sehlamm- Vulkane  auf  Tamen     .    •    .    •  406 

Neues  Steinkohlen- Lager  am  W.- Abhang  des  UrmU 403 

M.  R.  Chambbrs:  grosse  Erosions -Ter  rssse  Jn  SekPiiimnd    ....  463 

J.  Lbvallois  :  Eiseuerse  i.  Jfoeel-Dpt.  u.  deren  Bexiehung  sum  Liaa  466 

V.  Labbcbi  :  miodine  Braunkohlen  und  Sals-Lager  in  PoUm      •    •     •  466 

»B  Roys  :  Gebirga-Stdrongen  in  il6one-Thsl 464 

Foorubt:  Kslk-Tropistein  und  «Sinter  in  H5blen  des  JMme-Dpta.  •  466 

Sbtfbrt:    Wanne-Entwicklung  in  Kohlen-Fidtaen   bei  genfsr6B«aen  466 

VAUvBRTDBMsAif:  Luft-Vulkano  vou  TturkMCOt  NrnhOrmm^dm    .    .    •  466 

NÖGOERATu :  natürliche  Mennige 466 

O,  Hbury:  Kobalt  und  Niekel  in  Eisen-haltigen  Wassern     ....  467 

Tm.  Kjbrolf:  das  MOkrieft'ama-Silor- Becken,  chcmiscb-geognostiaeb''  467 

ScBBBRBa:  Dolomit- Schiefer  in  der  SdiwtUm 466 

EnRBifBBMo :  Grunsand  aus  Pol ythalamien •Kernen  im  Zenglodon-Kalk  466 

RoKBT :  Geologische  Zusammen setsung  der  Mpmi 466 

Ehrbnbbro:  der  Meeres-Qrund  in  12,900'  Tiefe 476 

Dblaroob:  Bedenken  über  di«  Dolomisaliou  von  Kalk     .    ^    •    .    •  471 

8|>iegel  Höhe  des  ilolAen  und  des  ilffillel-Afeeref     .......  473 

Rbkevibr:  Schichten  folge  d.  Nummuliten- Gebirges  in  Wmmdi  u.  WmUis  473 

£.  Hbbbrt  u.  E.  HBifBTiBn :  Versteinerungen  d. oberen  Nonunuliten^Geb.  474 

▼.  DBCHBfT :  geognostiscbes  Verhalten  d.  Steinkohlen -Lag  er  i.  SmAmm  477 

EacBBR  V.  n    Luuth  :  neue  Karte  des  Kantons  Sl.  QmUim     •    .    •     .  576 

L.  Msrn:  Chronologie  der  Paroxismcn  des  UMm ^78 

K.  FoiTH :  kugelige  Gestein^Strnktur 586 

£.  HäBBRT:  PIsstischer  Thon  n.  a.  Teriilr-Sehicbten  i.  Pmriser  Becken  586 

Abich  :  Krater-formige  Erdsturse  im  Gouvt.  Tonln  ..••••.  561 

Pohbl:  die  Berge  der  Bemi-komSmid  an  der  JfBroUrnm'ecAeii  Grense  583 

▼.  Rosthoriv  und  CAriAtAL:  Geognosis  iLimfAeiM 583 

M.  V.  LiPOLo:  Kreide-  und  Eucän-Formation  in  NO.-KdmfAen      .    .  586 

Forchhammer:  Einflusn  des  Kochsalzes  suf  Mineral-Bildung,  I.    .    •  587 

—  —  Einfluss  des  Kochsalzes  saf  Mineral-Bildung,  II 580 

d'Archiac:  Geologischer  Durchschnitt  von  Baim^  de  ilenne^,  Ande  •  oOl 

J.  Hall:  Fossil-Reste  sos  Emmofi^s  Taconic-Sjrstem 503 

V.  Tchihatcheff  :  Tertiär- Ablagerungen  Cilieiens  und  Cofpadoeiems  .  504 

A  BnnscH:  Verbalten  von  Basalt  in  Wsiser  und  Loft    .....  507 

HoTSSBif:  Ursache  schlagender  Wetter  i.  Walderlhon-Gebirge  MimdenM  508 

G.  Ro8e:  verwitterter  Phooolith  von  KosUmklMit  in  Bäkmen   .     .    .  508 

Scharbrbbr«:  die  Hyeriseken  Eilande 600 

Steinkohlen  im  Säehsiieken  BrmffMrge 600 

Fr.  JuifGHüHR :  neptnnische  Gebirge  auf  Jena 601 

J.  Fobbbs:  Gletscher  und  Eis-Felder  in  Norttegem 708 

Coming:  neueste  Änderung  im  Niveau  des  Itlinditeketi  Meeres  .    .  700 

Baylb  und  Villb  :  die  Provinz  Algerien 710 

Bollbt:  Überrindong  ihönerner  Wasserlei  tu  ngs-Robren 711 

Morlot;  Baum-Stamm  in  Molasse-Mergel  bei  Lmu$amm€ 711 


XV 

Seite 

H.  B.  GBinm:  die  Anthrasit-Kohle  im  abpren  Br»fMr§€    •    .    .    .  71) 

Fr.  M&ricnbdorfbr  s  der  Hüitenker^  ErKber^t  in  Kamihen    .    .    .  713 

J.  MAReoo:  LagerMlÄUfn  de»  Golde»  in  Caiifomien 716 

Bbyrich:  Graptolilben  im  Sekfetitehen  Gebir^te  .     .    « 717 

P.  V.  TscfiiHATflCBBFV :  peUosoische  Ablagerungen  in  Kttpfaio%ien    .  718 

A.  MoRfoT:  qoartire  Gebilde  de«  AAmm- Gebiete»    .* 719 

J.  DoROGHBR :   Ur»prung  warmer  Sehivefel-Qvellen  in  den  Pyrenäen  72t 

C«.  St.  Ol.  Dbvillb:  daf^egen 721 

Dblk»»b:  dag^ü^en 723 

Drlakoub  :  Anff^Bh^  de»  Wa»8er»  an  der  Ohei-fläche  und  in  der  Tiefe  724 

J.  MargoU!  Geologriseher  Dorcb»cbnitt  der  FeUgebirge  bei  San  Pedro  726 

H.  Kar»tefi:  Planer-Formation  in  Mecklenburg 727 

«I.  Dblaroub:  über  den  Metamorphinmu»  der  Ge»teine 728 

J.  FoRBE»:  Grense  ewiften  Schnee'»  in  Norwegen 730 

Cartkl!  Ausbruch  v.  KoblenwaHserstolF-Ga»  i.  d.  Ei»eii{^rube  /«  Vomlie  73t 

A.  SisMonoA :  Kwei  Nammuliten  Formationen  in  Piemant      ....  732 

R^ylb:  LandErbebunff  auf  AUniaki  in  der  Sfid»ee r  732 

A.  Pbrrby:  Erdbeben  blufigrer  während  der  Syzyipen  de»  Monde»   .  732 

HvYssBif:  Sool'Qoellen  im  Müneterieehen  GebirgsBeeken    ....  733 

N56GBRATH:  porö»e»  Quarx-Geatein  bei  Nanntr        733 

G.  B.  Grbbkoogh:  Geologie  von  Voräer-indien 733 

Strippblmann  ;  Erx-Gfinge  im  ^o^^aer-Gebirge  Ungarn»  ....  735 

SiRTORiua  V.  WAi.TBR8HAU»Bif;  Dolomit  de»  Binnenthaiee  in  WmUie  736 

Dblk»sb:  über  den  IrUehen  Peicmatit 739 

Ch.  T.  JACK»oif :  Geologi»che»  an»  N.-Cnroiinm,  OeargUt,  Tenneeeee  .  848 

▼.  Strombbcr:  untre  Kreide-Formalion  in  Bnmneehweig 843 

P.  V.  Tchihatchbff:  Tertifir- Ablagerungen  in  SM-Carien  u.  Pieiüen  844 

Db«or:  Etage  Valanginien  im  Neoeomien ,  84& 

Erz- Lagerstätten  am  Pfmniner^Berg  bei  GauMen  in  Tgroi  ....  840 

Ch.  f.  Jacr»oi«:  Er»- Vorkommnis» e  in  den  Vereinten  Staaten  .    .    .  846 

Wbssbl:  der  Jura  in  Pammam 847 

Rozet:  Eoxän* Gebirge  der  Aijßen  und  Apennfnen 849 

E.  V.  Eich  WALD :  Grauwaeke-Sebicbteo  in  EAef'  and  Eeth-Land   .    .  852 

6.  B.  Grbbhobbh  :  Geologie  indiene 855 

A.  M0f.LBR :  Entstehung  der  Eiflen-  und  Mangan- Erse  im  Jura  .     .  856 

K.  V.  NoviOKi:  Koch»als-Torkommen  in  BSkmen 858 

Braunkohlen  bei  ileMaHoii  in  Böhmen 858 

« 

C.    Petrefakien-Kunde. 

E.  D^ALtON  n.  H.  Bcrmeister:   „der  fossile  Gavial  von  ßolV*y  1854  104 
T.  R.  JoifBs:  yyBntomostraea  of  the  Cretaeeoue  Formation'* ^  1849    .  108 

J.  Leidy:  „the  Aneieni  Fauna  of  Nebraeea*\  Phiiad.  4® 111 

G.  C.  Bbrendt  u.  Koch:  ,,Kros(er,  Myriapoden,  Arachniden  und  Apte- 

ren  im  Bernstein^  Berlin  18S4,  A^ 119 

A.  S.  Thomson:  zwei  Höhlen  mit  Moa-Knochen  auf  Neueeeland »    .  125 

J.  Bos^oet:  „lee  Crustaee's  du  terrain  eretaee  de  Limburg**,  1864^  4^  125 

J.  $.  BowERBAfCR :  Riesen-Voi^el ,  Lithornis  emuinus  im  London-Thon  220 

P.  Mbriai«:  Equisetum-Bluthen  im  Keuper  bei  Basel 220 

Dowlbr:  geolog.  Alter  von  Cypressen  und  Menschen  um  New-Orleane  221 

P.Gervais:  Zoologie  et  Pale'ontologie  Frtinpaieee,  H  voll.  4^     .    .  222 

RoBiifBAü-DfisvoiDY :  fossile  Knochen  der  Grotte  aux  Fe'ee    ....  236 

P.  Mbhiah:  kein  Ananchytes  im  Korallen-Kalk  des  Jura's     .    .     .  237 

R.  Owen:  Reptilien-  und  Säugethier-Reste  io  PMr6e<?Ar-Schichten .    .  263 

J.  Bosquet  :  neue  Brachiopoden  des  Maetriehler  Systems     ....  239 

F.  Ungbr:  zur  Flora  des  Cypridinen  Schiefers 239 

~  —  tertiäres  Pflanzen-Lager  im  TaNrtr^ 241 


\/ 


XVI 

Seile 

tf.  fi.  Gbinitz:   „die  Flora  des  Bainiehm-Kktr^dorftr  end  FUUet 

Kobieo-Basiiins*'  im  Vergleich  xur  Zwtekmusr,  Leipmi§  1864 ^fH.  S4i 

J.  Lbidy  :  Memohr  oh  tke  txtmd  speeißM  of  Ammiötm  Ojp,  Yitk.  4^  243 

C.  Gibbbl:  Kritisches  über  die  Myopborien  de4(  Moschelluilkes  .    .    •  S4& 

Scmlbcbl:  MosasauruB  und  die  Rieteo-Schildkröte  von  MmHHM  349 

J.  Hall:  ^PaUeanioioff  of  New- York,  it.  (Middie  BUmrum)**  1862,  ^  247 

R.  OwBif:  eio  LabyrinthodoB-Siihldel  aus  Ceiifnil>/Ml»efi    •    •    •  264 

Tbrqoeh:  fia  Chito«  aus  Lias  des  Mo^ei-DoißU,  • 254 

Ph.  Gaby  Eobatoii:  2  neoe  CtenacMBthas-Arteo  aus  Steinkohle  .  2S6 

H.  V.  Mbyba:  auf  Fauna  der  Vorwelt.  II.  Muschelkalk- Saurier,  9»  •  394 

H.  R.  Göi^pbrt:  Terliftr-Flora  von  Sekot99utm  in  Sekieoimi  Leifm.  4^  348 

C.  Gibbbl:  Krinoiden  in  Kreide.Mergel  0iMrflJii4iify« 308 

C.  V.  ETf iifGSHAiiSBFi :  die  eocaoe  Flora  des  HmUo  Promimm     •     •    .  399 

Locrhart:  Mastodon-Kiefer  ntit  2  BackeBsdhncn  übereinander'    •  399 

PoBiBL :  Catalofme  det  vertekrdo  foooiies  iie.  de  ia  Loire^  PmrU1864,  ^.  379 

J.RoTH  u.  A.  Waunbr:  foss.  Knochen  in  Grhehomiomdy  MümdiJ864^  4P  316 

C.  Prbvost:  Palaeornis  ein  Riesen- Vogel  im  Tertiar-Kalk  •    •    .    •  379 

C.  B.  Rosb:  bohrende  Parasiten  in  fossilen  Fisch- Schuppen      .    .    .  376 
8.  P.  Woodward:  Struktur  und  VerwandUcbaft  d.  Hippuratidao  379,  377 

Hbckbl:. Sammlung  eocfiner  Fische  aus  iimUon   .......  379 

Lbwy:  die. Mastodonten  in  Neu-Ormmmdm 381 

W.  B.  Carpbntbr:  Blut-Gefiss-Sjrstem  von  Terebratula      •    .    .  382 

Th.  Davioson:  dovonische  VersleineruoKen  aus  CMmm 384 

S.  H.  Bbcrlbm:  Ornithpidichniten  drr  Wealdem  in  Ett§Umd  «...  478 

P.  Mbriar  :  Musehpi kalk- Versteinerungen  im  Dolomit  hei  Lu§tmo     •  479 

Fr.  V.  Haubr  :   Fossilien  im.  Dolomit  des  üf.  Soi^oiore  bei  Lugano    •  479 

I.  Gboffroy  St.-Hilairb :    Knochen  und  Eyer  von  Aepyornis      •    •  489 

BL  Ji  Hbcrbl :  £inthi*ilung  der  Pyknodonten;   Beschreibung  neuer  482 

C.  V.  Haubr:  unsymmetrische  Am.monitcn  der  Ifl«rtef«-Schichten  .  487 

D.  D.  OwBZf:  „Gooiopemi  Smtveff  of  WUeotuin,  Iowa  etc.,  §869,  81^*  488 
F.  Robribr:  devonische  Sphenopteris,  die  ilteste  Land-Pflanxe    4  488 

A.  D.  Barti.btt  :  fiber  einige  D  i  d  u  s  •  Knochen 489 

Fr.  Saivdbbrqbr :  Anoplotheca,  eine  peue  ^raehiopoden« Sippe     •  491 

F.  RoBMBR :  Echtniden  aus  dem  Kohlen-Kalke  yon  Sl.  LotUo    .    •    •  492 

J.  J.KAOr:  y,l3rweltliche  Singethirre;  11.  Halitherium*^    ....  492 

Syirhlbr:  Pnansen  aus  der  Kreidr-Formation  Qmodiimkwfy*o     •    •    .  493 

A.  WiiGfiBR:  G a vi al -artige  Smurirr  aus  Lias,  su  Mikioken*     •    «    .  494 

— -  ^  Unterscheiduiig  der  Douioekom  Ichthyosauren   .    •    .    •    •  496 

v.Schaoroth:  sur  Paläontologie  des  Deuioehom  ZechMeins      •    .    .  498 

J.  Lbidy:  Bathygnathus  borealis  ein  Saurier  aus  New-red  •    .  499 

Job.  M&ixbr:  BU  Delphinopsis  Freyeri 599 

M.  HdRFCBs :  Gastropodeu  u.  Acephalen  1                                            i  599 

£.  SoBRs:   Brachiopodpu                            |  der  HmlUtäUer  Schichten  j  592 

Fa.  V.  Haubr  :  Cf'pnalopoden                     )                                              f  592 

C  G.  Stbnzbl  :  über  die  Slsarsteine 593 

J.  Chr.  Albbrs:  „AfalocoyrafiUeB  ModoroHOio^  ttorol,  1866,  4!^   .    .  597 

£.  Dbslongchamps  :  S  u  e  s  s  i  a  eine  neue  Bracbiopoden-Sippe  i.  Oolilh  598 

M.  dbSbrrbs:   ur«prupgliche  Vertbeiluog  von  Pflanxen  und  Thieren  69S 

A.  ToscHi :  Koprolithen  zu  Imol«  in  der  Romofma 997 

R.  OwBif :  Coecoteuthis  Istipinnis  i.  Oberoolith-Schiefern  KimmeHd§^4  997 

L.A6ASSIE:  Provinxen  der  Tbier-Welt  und  Menschen-Typen    •    .    •  998 

O.  Fraas:  sum  obersten  weissen  Jura  in  Sekwoiem 612 

Fr.  A.  Qobustbot:  Pterodaclylus  Snevicus  in  lithogr.  Schiefern  914 

F.  J.  Pictbt:  Mttiermux  four  U  PaidoHiciogh  Suhso,  Ui,      ...  615 

EuRBfiBBRo:  Erkenntnis^  grösserer  Organisation  der  Polythalamien  •  615 

A.  Waoi«brs  Beschreibung  einer  neuen   Ornithocephalus-Art      .  «19 

P.  Gervais  :  fossile  Pboken  und  Wale  in  Framkreieh 929 


XVII 

S«il« 

Fr.  X.  läomAim :  „▼.  SsypiiiBo'it  MlNf  eiMr  yerateinennij^ii,  fSSS^  S^  62 1 

T.  KiPRijAiforF :  Fische  im  Kurgfscheo  fiispo-Sandsf ein 622 

K£igbwaij>;  Pftl&ontologiflcbe  Bemerknog^en  aber  denselben    .    .    .  622 

1.  Wacfbr  :  die  urweitlichen  Tbiere  der  Muggendorfer  HÖblen    .     .  624 

A.  T.  ilDMBOLt>T :  welche  Kälte'  Löwen  und  Tiger  ertragen  ....  624 

Fa.  ▼.  HiUBR :  Capricornier  der  ÖMttrreichiMdin  Affin 626 

Gibbel:  PalAontologiecbe  Notilsen 625 

iL  B.  GfimiTz:  „^ie  Versteinerungen  der  Koblen-FormatioD  i9aeA#eii«**  625 

C  Ebrucm  :  tertifire  Zrtase en-Reste  au  lAnn      •*..'....  632 

D.  Sbarpb:  ^F099il  Mollusea  in  th»  Ckaik  ofBmgUmd,  L  Cephahpodß*'  632 

J.  Haixb:  die  fossilen  Bryoxoen  der  Jurn- Formation  Fr«nib*eieAif  .    .  632 

Osw.  Hbbr  :  „Flora  tertiaria  Heheiiaei  Winterth.  in  FoL,  i.^  •    .    .  636 

H.J.  Cartbr:  rdbrige  Struktur  der  AI vfoKaa-Schaale 640 

A.  WAOfiBR:  Schildkröte  und  andere  Reptilien  aus  den  Jitbograpbiscben 

Schiefem  und  dem  Grüns» nde  von  Kelheim 740 

P.  Gervais:  über  die  fossilen  Reptilien  FranIrretcA« 742 

G»  Micbaud:  „CkffuiUM  de  Bouterite,  Drome,  Lyon  186S**      ...  745 

J.  O.  Wbstwood:  Beiträge  zur  Kenntniss  fossiler  Insekten.    .    .  740 

J. Ltcbtt;  Ober  Perna  quadrata 748 

ICSchultsb:  über  den  Organismus  der  Polythalaroien  ....  749 

H.  ▼.  Heybr  :  zur  Fauna  d«>r  Vorwelt,  II.  Muschelkalk-Saurier      .    .  755 

Cbr.  G.  Ehreivbbro:  „Mikrogeologie",  LeipaUff  18S4y  Fol 758 

If.  JoLT  und  A.  Lavocat:  fünfzehiger  Typus  der  Säugethiere  .    .    •  761 

L.  AoAKSiz :  VerhSItntss  fossiler  und  lebender  Tbier-Formen     •    .    .  762 

Hdzlbt:  über  geologische  Entwicklung  der  Thier-Organlsation     •    .  762 

Hebert:  Femur  von  Gastornis  Parisiensis 763 

A»  Wagheb  :  Saurier-Reste  der  Solenhofener  Schiefer 763 

J.  Gobabb:  tertiäre  Binnen-Mollusken  in  Steiermark 767 

V.  Hörubs  (and  Partsch):  Mollusken  des  Wiener  Tertiär-Beckens,  IX  768 

BoRifEsrAim:  Daucina,  eine  Foraminiferen-Sippe  Braeiti^ne  .    .    .  850- 

Fr.  M'Cot:  neue  Kruster  aus  der  Kreide 850 

J.  D.  HooKBR :  Struktur  «nd  Verwandtschaft  von  Trigonocarpum  86o 

Gret  Eobrtor:  Paliclithyologiscbe  Notitzen 66i 

Cn.  H.  HiTCHCocK :  Fährten  im  Allnvial-Thon 863 

V.  Eioswald:  Fossil-Reste  i.  Grauwacke-Gebirge  Lief-  a.  Belh-Lemie  865 

Fr.  GoiOERBBRO :  .yFUn-a  Saraiponiana*'^  I.  Heft,  18S6 807 

Lsckbart:  Diluviale  Knochen- Lagerstätte  bei  OrUane 860 

GRBTEoBRTOif:  BHl^tfcAs  fossilc  F  i  s  G  h  c 870 

J.  W.  Saltbr:  Rruster-Fährten  in  den  Lingula-Flags  von  Watee      .  871 

e.G.  Giebel:  Ammonites  dux  n.  »f,  aus  Muschelkalk    ....  871 

A.  V.  Volborth  :  Prioritäts-Rechte  von  Zethus  vor  Cryptonymus  872 

P.  V.  Semerow  :  Brscbiopoden  des  Sekleeieehen  Kohlen-Kalks  •    .    .  872 

J.  Lba:  „Foeeii  FifoHnerke  in  the  Red  SmUetone^          875 

F.  R.JoffEs:  Silurische  Beyrichia-Arten 870 

Cb.  Girard:  Klassifikation  der  Säugethiere 876 

J.  Ltcbtt:  Gryphaea  Buckmani  von  Cheitenhtm 878 

D.  Geologische  Preis-Aufgaben 

der  Smriemer  Sozietät  der  AVissenscbaflen 510 

E.  Mineralogische  Sammlungen. 

J.  G.  I3BA6B8  bei  Ueeirickt  verkauft  Kreide- Versteinerungen     .    .    .  265 

G.  HiGBAVi^'s  Sammlung  lebender  und  fossiler  Koncbylien  verkäuflich  708 

F.    Verschiedenes. 

G.  Sandberobr  :  Bitte  um  Ceratites  nodosus 255 

V.  Lborhard  :  das  „Buch  der  Geologie  od.  Wunder  der  Erd-Riode*'  betr.  250 


WeseDtlichere  Verbenserungen. 


Seit«  Ztile 

121.  13 

m,  8 

123,3,5 

124,  20 

189,  16 

223,  20 

223,  18 

228,  20 

600,  5 

M7,  1 

036,  24 

612,  10 

813,  8 

813,  2 

814,  3 
813,  14 
816,  3 

726,  T.9  T.  o.  gelBcw  mC  S.  723  u*  Emä; 


KaioH«« 

w,  n.  A«ellBl4M 

AgtteBidae 

▼.  0.  ^roeeMl. 

JirflM0a> 

▼•  O»  IMH 

■MI. 

▼.  0.  8^ 

4» 

T.  0.  CaiBotberiaa,  Bjmttfiem    CtAmotkmimm 

T.  m.  Aai|»iotli«riM 

▼.  u.  der 

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▼.  B.  der 

den 

▼.  •.  7W 

497 

T.  o.  V 

VI 

T.  u.  XV 

MV 

▼.  o.  «. 

c 

w.  0.  A««l  6 

M.  12 

w.  u,  il,  1 

Ä/-^ 

▼.  0.  232 

über  das  Vorkommen  des  Meteoreisens  iu 
der  Wüste  Atmcmmmt 

Herrn  Professor  Dr.  R.  A.  PBiLim 

xn  Smflaf •  ta  CkU§, 


Im  den  intereeaantenten  Beobachtungen,  nelcbe  leb  Gele- 
gcabeil  gehabt  habe  In  der  Wuate  Aiaama  an  machen ,  die 
leb  \m  Auftrage  der  cbileniacben  Regierung  in  den  Monaten 
Detenber  I8S3  und  Januar  und  Februar.  1854  bereist  habe, 
gebfcl  nnatreitig  die  aber  das  Vorkommen  des  Meteoreisena 
in  der  genannten  Wnste.  Zwei  Indler  ans  dem  Dörfchen 
Firne  j  welches  etwa  32  Legnaa  südöstlich  von  der  Stadt 
JlMemm  (richtiger  5.  Perfra  ie  AUcoma)  Hegt,  JosA  Maria 
CaAK^.  and  der  kürzlich  verstorbene  Matus  Mariaro  Ramos^ 
entdeckten  znfiUlIg  auf  der  Gnanaco-Jagd  vor  dreissig  oder 
vienig  Jahren  dieses  seltene  Mineral.  Anfangs  liielten  sie 
es  fiif  SHber,  well  es  so  weich  und  so  weiss  beim  Anschnei- 
den ist,  und  Josi  Maria  Chailb  beeilte  sich,  zwei  grtlsse 
Stocke  wegauholen,  die  zusammen  eine  Maul thier- Ladung 
ansaachten,  von  denen  alao  jedes  120—150  Pfund  wog,  und 
vergmb  diese  Schatze  in  der  Nahe  des  Wasserplatzes  Pqf'enai^ 
kann  aicb  aber  jetzt  nicht  mehr  erinnern,  an  welcher  Stelle. 
Sobald  man  wnsate,  dass  das  Metall,  weiches  die  beiden  In- 
dier  entdeckt  hatten,  kein  Silber  sondern  Meteorefsen  seye, 
nachten  einige  Neugierige  eigene  Expeditionen  nach  der 
Wuate,  vm  Stucke  davon  zu  holen ;  Andre  wendeten  sich  an 
Peisonen    In  Atwamß   um  deren   zu  erhalten ,    und   diese 

Jakrsnf  1896.  1 


Hessen  das  Meteorefsen  durch  die  Einwohner  von  Pein^  an* 
schaffen;  )a  es  wurde  mir  gesagt,  das«  diese  seltene  Sub- 
stanz sogar  ein  paar  Mal  In  den  Schmieden  von  Atacmmm  verar- 
beitet worden  Ist.  Begreiflich  wurden  die  grossen  Stucke  zuerst 
weggeholt.  Ais  Ich  den  Fandort  besuchte,  fsnden  sieh  nnr 
noch  kleine  Brocken  vor,  und  wer  nach  mir  die  Stelle  besucht, 
wird  nur  noch  wenige  Überreste  dieses  seltenen  Minerals  an- 
treffen, die  meinen  Nadiforschungen  entgangen  sind. 

Das  Meteorelsen  findet  sich  eine  Legna  vom  Wasser» 
t^tatz  Imitac  ziemlich  Im  Zentrum  und  Im  traurigsten  und 
durresten  Theil  der  Wiiste..   hmUe  tsl  In  gerader  Linie  etwa 
30  Leguas  von  der  Küste,  40  Leguas  von  CMjm  und  35  Le- 
guas  von   Ataeama   eatfertit;    der  nicbste  Wasserplatz    im 
Westen  Ist  Aguai  Uamc&ij  ziemlich  S4  Leguas  entfernt;  anf 
dem  Wege  nach  Ataeama  findet  man  das  erste  Wasser  nach 
19  Leguas  in  TiUp^xo  Im  NO;  auf  dem  Wege  nach  Papasa 
trifft  man  ziemlich  genau  im  SMen  nach  iny,  Leg«*  den 
Wasserplatz   Punla  negra]   und  wendet  man  sieh   nach  O., 
80  trifft  man  schon  In  7  Leguas  Entfernung  den  Wasser* 
platz  Pajonal.  ~  Imllae  Ist  ein  kleines  Becken  etwa  SMO 
Par.  Puss  über  dem  Meere««Splegel ,  weiches,  ihnUeh  vHe  die 
grossen    Becken  Ton  Ataeama   und   Puatanegra^  im  Gmnde 
einen  kleinen  Salz-Sumpf  enthilt,  an  dessen  Ufern  ein  |Miar 
Löcher  voll  leidlich  sftssen  Wassers  sind.    Dieser  Sumpf  er^ 
zeugt  etwas  Gras,  eine  Art  Festuca,  den  Scirpus  acieularia 
oder  eine  nahe   verwandte  Art,   eine  andre  Cyperacee  nnd 
einen  Triglochln;  aber  diese  Gewüchse  sind  nicht  In  hhirelckeii- 
der  Menge  vorhanden,  dass  eIneTropa  von  IS  Maultbleren  sich 
daran  satt  fressen  konnte.    Es  gibt  iieln  andres  Brenn-Materfal  i 
als  den  Mist  dieser  Thiere;  nnd  da  die  Pflanzen,  welche  diese  i 
armen  GesrhSpfe  fressen  mfissen ,  hier  mit  Salz-Theilen  &ber>  | 
laden  sind,  so  brennt  der  Mist  nur  mit  grosser  Schwierigkeit,  | 
indem  er,  anstatt  Asche  zu  geben,  eine  Art  schwarzer  Schia-  , 
cken  hintertasst.    Es  war  mir  nicht  möglich  mit  diesem  Brenn«  , 
Material  Wasser  zum  Sieden  zu  bringen,  nnd  da  die  Beobacb- 1 
tung  des  Siedepunktes  des  Wassers  das  einzige  Mittel  war, 
welches  mir  Bbrig  blieb ,  um  die  HAhe  zu  bestimmen ,  nach- 
dem das  Aneroid  nicht  mehr  ausreichte  nnd  das  Quecksilber 


«im  den  gew3bj»Ucbeii  BArooieter  aosgelimfeB  var,  sq  itt 
die  q^hen  angegebene  Hdhe  ron  iMiZac  n«r  aU  approximativ 
aoEuseben« 

Der  Gatdecker  des  Mateoreisena ,  der  erwähnte  dost 
BUau.  Chails,  fttbrte  mich  zum  Fundort  desselben.  Um  dprt* 
bla  au  gelangea^  aabmen  wir  vom  Wasserplatz  aus  die  Rieb*- 
tung  nach  Südwest  and  kamen  bald  in  eia  kleines  Thälcben, 
das  sich  nacb  Osten  ölfoet,  und  dessen  sanften  Abbäage  sich 
kaum  .100  Fnss  erbeben.  Wir  mochten  etwa  eise  halbe 
Siunde  geritten  seya,  als  wir  das  erste  lätüqkchen  Eisen  faa- 
den ;  asefau  AUauj^en  spater,  and  nachdem  «vir  usterwegs  noch 
das  eine  oder  andere  StiickeheiigefuHden)  waren  wir  am  Haupt«- 
fiiftdort.  Im  Grunde  des  Thaies  sab  man  ein  etwa  SO  Fuss 
tiefes  Loch,  welches  die  guten  Indter  gegraben  hatten  in  der 
Meiiiong^  sie  mdasten  in  der  Tiefe  eiiie  »veta'S  eine  Ader  von 
£isen  finden,  und  in  verschiedenen  Richtusgen  zehn  bis  awai»- 
zig  Schritt  von  jenem  Loch  waren  kleinere,  zwei  bis  drei 
Fhss  tiefe.  Graben  gemacht,  welche  ohne  Zweifel  die  Stellen 
aiml,  von  wo  maa  grossere  Stacke  Meteoreisen  weggeholt  bat 
lB..^faca0ia  hatte  ich  sagea  hSren,  dass  sich  noch  ein.  sehr 
grosses  Klumpen  dieser  kostbaren  Sabslanz  halb  in  der  Erde 
bi^rabeii  vorläade,  und  ein  gewisser  Mascsl  Plaz^  aus  P^tu 
hatte  mif  eraabll^  es  lige.  Im  ThairGrunda  ein  grosser  vom 
Abhalf  heroater  gerollter  BJosh;.  allein  es  war  nichts  der  Alt 
zu  sehen.  Ich  erinnere  mich  in  einem  Handbuch  der  Miaer 
raiogie  gelesen  zn  haben,  dasa  man  ein  drei  Zeatner  schwer 
res  Stiiek  hier  gefunden  habe;  allein  Dies  muss  ein  Irrtbifm 
aeyn,  denn  Massen  von  diesem  Gewicht  lassen  sich  nicht  mit 
Jttanlthieren  fortschaffen ,  und  eta  anderea  Traasport-^llttel 
giht  ea  in  der  Wüste  Dicht. 

An  Ort  und  Stelle  ai^ekommen,  ma^e  ich  mich  sogleich 
dlaran,  die  noch,  übrig  gebltebenen  Brocken  Meteoreisen  zp 
aachen.  Im  Grunde  des  Thaies  faiid  iph  nichts,  ebensowenig 
aflft  nördlichen  ThaUAbhang;  allein  am  aiidlicben  Abhang,.  In 
eioer  Strecke,  die  etwa  eo— 80  Sehritt  lang  war,  in  der  Rich- 
tung von  Ost  nach  West  bei  einer  Breite  von  20  Schritten 
\       nnd  in  einer  Hohe  von  6  bis  20  Fuss  über  der  TbaKSoble, 


ivireii  isolirt  herabgefalleii,  tber  iiodi  I0  welchen  halbge- 
•ebvalzeneii  Z^ßtmAy  8«  dass  sie  an  der  Ber&limng»4Stelle 
sosammeng^lebt  iviren.  Das  crdsate  Stück  Meteoreleeh  Ton 
AiaeumQy  welches  ich  gesehen,  ist  im  Beefts  nielnes  Frenndes 
DoMKiEo;  dasselbe  wiegt  über  SO  Pfund  und  hat  eine  Ung» 
Hebe  nnregelmasslge  Gestalt  mit  ziemlich  ebenen  Fliehen 
and  ehiigen  ziemlich  scharfen  Kanten.  Die  Selten  shid  glatt 
nnd  aeigen  hie  und  da  den  Anschein  Ton  Schliff-Flachen ,  w&h« 
rend  die  beiden  Enden,  Welche  etwas  Terschmtlertslnd,  Itekerig 
nnd  schwammig  sind,  mit  Spuren  von  oktaedrischer  Rrystal- 
llalrung.  Diese  Masse  besitzt  polaren  Magnetismus,  und  es 
befinden  sich  die  beiden  Pole  In  der  Nihe  der  beiden  Enden. 
Die  Poren  nnd  L5cher  sind  mit  körnigem  gelblichem  Ollvln 
erfilit  Der  Schwerpunkt  liegt  dem  msgnetlschen  Sfld-Pel 
etwas  näher  als  dem  Nord- Pol. 

Ich  glaube,  dass  man  mit  ziemlicher  WahrscheInlichketI 
dia  Richtung  angeben  kann^  welche  das  Meteor  nahm,  dem 
das  Eisen  seinen  Ursprung  verdankt.  Wenn  wir  bedenken, 
dass  das  erste  Stuck  sich  zehn  Minuten  von  dem  Hauptfnnd- 
ert  In  NMO.  Richtung  fand,  dass  fast  simmtliche  Sticke  auf 
dem  nach  Norden  gerichteten  Thal-Abhang  lagen,  und  keino 
auf  dem  nach  Süden  gerichteten,  so  mDssen  wir  nothwendig 
flanhen,  dass  das  Meteor  in  der  Richtung  von  NNO.  nach 
SSW.  kam,  unterweges  einige  Tropfen  verlor  und  auf  der 
oben  beschriebenen  Stelle  platzte,  so  dass  die  kleineren  Mas- 
sen wie  Funken  faerumspruhten  nnd  auf  dem  Abhang  liegen 
blieben,  wahrend  die  grossereti  bis  auf  den  Grund  des  Thaies 
herabroltten. 

Nachschrift. 

Vor  einigen  Tagen  sind  mir  die  y,Ob$ertmtions  efSüwthem 
Peru  9  metuding  a  Survef  0f  tke  protmee  a/  Ibra^aca,  md 
rmtie  to  Chile  bf  tke  ceaei  of  tke  äeeert  ef  Jtacawui  kf  W. 
BoLLAZRT  F.  R.  G.  S.;  read  kefore  tke  Reyal  Geogr&pkieal 
Seeietn  ef  Landen  an  tke  28.  Aprü  185t  zu  Gesicht  gekom- 
men. Dieselben  enthalten  höchst  interessante  Nachrichten 
aber  das  Vorkommen  des  Natron-Salpeters,  des  boraxsaoren 
Kalks  und  der  l||lber-firze  von  BuMtaJafä.  so  wie  einige  über 


das  yQrjK.ooiiiieii  dw  NeteorttatiMft  listete  N«chfichleii  bU^ 
vielleicht  in  andiie  Werke  iibergeg;ang;en,  so  dass  eine  Bericbr 
tlsung  de^elben  wobl  nicht  am  unrechten  Orte  Ist«  Herr 
jSoLLAERT,  den  leb  das  Vergnügen  gehabt  habe  In  Santiago 
persQi^licb  kennen  zu  lernen,,  hat  a.  a.  O*  ziisammengetrageni 
>vas  fr  über  den  Gegenstand  von  verschiedenen  Seiten  erfab« 
)*ea  bat,  und  beklagt  ea»  da$a  er  keine  zuverituisigereu  Nach- 
richten .  erhalten  konnte.  Manches  darunter  ist  nicht  ohnQ 
Interesse.  Er  s<|gt  unter  Andf  i'bi  :  „ Als  ich  ]m  Jahr  1827  im 
Süden  der  Provinz  Tarapaca  reiste  i  erfuhr  ich|  dass  fivei 
Eisen-Minen  In  der  Wüste  seyen^  die  eine  Peine^  die  andre 
Hnanafuero  genannt/'  Hierzu  bemerke  ich ,  dass  diese  beiden 
Eisen-Minen  offenbar  das  Vorkommen  des  Meteoreisens  von 
Imilac  bezeichnen,  indem  Peine  der  nächste  bewohnte  Ort, 
Jluanaquero  aber  ein  Wasserplatz  mit  Weide  in  der  Nähe  des 
Wasserplatzes  von  PajowU  ist,  wo  der  sieh  „tligenthumer  der 
Mine  von  Imilac^  titnlirende  Indier  Jose  Maria  Cbaile  im 
Sommer  stets  ein  paar  Stück  Vieh  weiden  hat.  Herr  Bollarrt 
fahrt  fort:  „Ich  vernahm  später,  dass  eine  Person  Namens 
Alejandro  Chovks  im  Jahr  1821  ein  grosses  Geräusch  in  der 
Nähe  von  Peine  gehört  habe ,  und  dass  kurz  darauf  grosse 
Massen  Eisens  in  der  Ebene  gefunden  worden  seyen.^  Vielleicht 
ist  Diess  so  zu  verstehen,  dass  Choves  aus  Peine  auf  der  Gua- 
uaco-Jagd  begriffen  in  der  Nähe  von  Imilac  jenes  Geräusch 
gehört  habe,  und  dann  hätten  wir  eine  bestimmtere  Nachripht 
über  das  Niederfallen  des  Meteoreisens.  Dass  in  Peine  selbst  das 
Geränsch  vom  Platzen  des  Meteoreisens  gehört  worden  sey,  ist 
nicht  wohl  denkbar,  da  Peine  von  Imilac  in  gerader  Richtung 
volle  15  deutsche  Meilen  entfernt  ist.  Aus  den  vagen,  Ihm 
von  andern  Seiten  mitgethellten  Nachrichten  schioss  Herr 
BoLLAERT,  dass  bei  Tocenao  oder  Toconado  ebenfalls  Meteorelsen 
gefunden  worden  sey.  Dieses  ist  wiederum  nur  der  Fundort 
von  Imilac  \  Toconao  liegt  auf  dem  halben  Wege  zwischen 
S.  Pedro  de  Afacama  und  Peine  und  ist  der  letzte  bewohnte 
Ort,  den  man  antriffst,  wenn  man  von  Cobija  nach  der  Provinz 
Tucuman  reist;  zwischen  Toconado  und  los  MoHnos^  dem  ersten 
bewohnten  Orte  jener  Provinz,  sind  6  Tagereisen  über  die 
Hochebene  der  Cordillere.     In  Chambers  Edinburgh  Journal^ 


8 

JfardI  185t^  flbt  Meto  Pramd  Pr.  A.  Hixd  ab,  4iM  Jer  Fmrf- 

ort  des  Meteoreisent  nicht  weit  Ton  Ckmctim  eder,  wie  er 
flclireibt,  CUmeekme  eey,  was  etienfUle  eise  Irrige  Aafmbe  iet. 
CUudnm  Hegt  iiSrdlicIi  yoii  (klmm  eed  tos  Jt&emm^  weaa 
teil  Bidit  irre,  aof  den  Wege  ?on  diceen  Ortes  saeh  PofoM. 
leli  habe  midi  eorgfiUtif  in  il/nroHM,  in  7eeMMfo,  bei  Indlem 
aoa  Pme  n.  a.  w.  naeli  den  Forlionnen  des  Meteoreiseas 
eriiOBdigt  und  nlenals  von  einen  andern  Pnndort  reden  liSren, 
als  Too  den  einen  bd  ImÜMy  vnd  gewiss  ezistirt  kein  swei- 
ter  In  der  Wiute  tob  AU^mm. 


Über 

den  Klinochlor  von  AchfnatowHk^ 

(Clinochlore  Vf.  P.  Bi.akb;  Klinochlor,  Clinochlor  deutscher  Aatoren;  Ripk 
^  dolith  V.  KoBBix's;  Chlorit  G.  Rora's), 

Herrn  N*  v.  Kokaobarow* 


Anssäf  «II«  eiiier  den  SO.  September  18&4  in  der  iikadeniie  der  Witiien* 

■cbaflea   in  St.  Peterebarg;  gelesenen   und  in  den  Memoiren  derselben 

T.  XIII  absodruckenden  Abhandlung. 


Das  gr&ne  Mineral  von  Achmatowik^  welehes  sich  beson- 
ders darch  seinen  Dichrolsmns  und  diircli  seine  volllcoainiene 
Spaltbarkeit  ansg^ezeichnet^  wnrde  bekanntlich  lange  genug 
mit  dem  Chlorit  Wbrnbr's  verwechselt  v.  Kobell*  war 
der  erste,  welcher  nach  seiner  chemischen  Untersuchung 
zu  der  Überzeugung  gelangte,  dass  das  Mineral  von  Ackma- 
tüwsk  und  ein  anderes  von  Sckmanumtem  (identisch  mit  dem 
Jekmahwii'seken)  sich  auf  eine  sehr  bemerkbare  Weise  von 
dem  Chlorite  WsaNXR's  untei^cheidet,  wesshalb  er  vorschlug, 
es  als  eine  ganz  besondere  Spezies  zu  betrachten  und  zwar 
unter  dem  Namen  ^ipidolith^  (finig,  F&cher  oud  Xl^og,  Stein). 
6.  Rost  fand  hingegen,  dass  die  durch  den  Mamen  ,,Rlpido!ith<< 
ausgedriickten  Eigenheiten  eher  dem  Minerale  Wermxr's,  als 
dem  von  Ackmat0w$k  zukämen ,  daher  er  den  von  Kobeix  vor- 
geschlagenen Namen  In  einem  ganz  entgegengesetzten  Sinne 
gebraucht;  nämlich  das  Mineral  von  Aekmatawsk  und  Sckwar^ 
zenttem^  welches  v.  Robxll  „Ripldolith<<  nennt,  bezeichnet 
6.  Rose  als  j,Chlorit^,  und  im  Gegentheil  wieder  das  Mineral 
von  Af.  OMkarit  und  Raurüf  welchem  v.  Kobell  seinen  alten 

*  Journal  für  prakt  Chemie  von  0.  L.  EnoKAriN  und  R.  F.  Marchaivd, 
B.  XTI,  S.  470,  1899. 


If 

MMtii  ,»Chlorit«  gehasen  hat,  neoal  G.  IUm  »RipUolUli« 
In  leteter  Zeit  ist  bei  W^st-Ck^er  \ü  Pmm^hmmm  eia 
Mioerftl  entdeckt  worden ,  des  eich  in  «einer  clieniieclien  Zu- 
saniaiensetsttnK  nnd  seinen  anderen  veracbiedenen  Elgenecimf« 
ten  fast  gar  niciit  von  den  ▼on  Ackmat^msk  nuteraciieidet. 
Dasselbe  bat  W.  P.  Bi^u  ^^Klinochlor«  (Clinecblore)  benannt. 
Die  Krystalle  von  Aekmai^ifsk  wurden  von  v.  Kosaix  zum 
bexagonalen  System  (drei-und-fin-axiges  nach  Wkiss)  gezjUüt« 
Alle  iibrigen  Mineralogen,  die  nach  v.  Kobkli*  sich  mit  diesen 
Krystallen  bescbaf tigten ,  stimmten  iiberein  sie  ebenfalls  als 
hexagonale  Kombinationen  su  betrachten.  Auf  den  Wunsch 
meines  hocbgeebrten  Lehrers  G.  Boss  stellte  ich  im  Jahre 
1851  viele  Messungen  an  mehren  Krystallen  an,  und  ich 
betrachtete  sie  aucli  als  znm  hexagonalen  System  gehSrIg*. 
Während  der  Dauer  meiner  Arbeit  bemuhte  ich  mich  beson- 
ders mir  solche  Krystalle  zn  verscbaifen,  die  £n  Messungen 
mit  dem  Reflexions-Goniometer  anwendbar  w&ren;  auch  strebte 
ich  die  Messungen  selbst  mit  der  Genauigkeit  an  voUxleheu, 
welche  die  Krystalle  dieser  Art  nur  an  erlangen  erlavhteii. 
Wenn  ich  meinem  Zweck  in  einer  Hinsicht  erreicht  habe>  nam« 
lieh  dass  die  gesammelten  Krystalle  geniigend  a|i  liemlich 
guten  Messungen  ivaren,  Bo  war  ich  dagegen  in  anderer 
Beziehung  ,gar  nicht  befriedigt  worden.  Ungeachtet  der  Ver- 
theilung  der  Flachen  an  diesen  Krystallen,  einer  Vertbeilungi 
die.  dem  Anschein  nach  sehr  ähnlich  jener  in  hexagonalen 
KombiuAtlooen  war,  erhielt  Ich  durch  Rechnung  Winkel,  die 
sich  merklich  von  den  durch  direkte  Messung  erhaltenen  Wer- 
then  unterschieden.  Da  meiue  Messungen  ziemlich  genau 
angestellt  waren,  so  konnte  ich  alle  diese  Verscbiedenheite« 
nicht  als  Fehler  derselben  ansehen;  um  daher  die  Werthe, 
die  durch  direkte  Messung  erliaiten  worden,  beizubehalten 
(nämlicli  den  waliren  Werth  der  Winkel),  war  ich  zu  meinem 
grossen  Bedauern  genöthigt,  für  die  Flächeu  sehr  komplizIKe 
kryatallogrA|ihi8che  Zeichen  anzunehmen.  Zu  dieser  Schwie- 
rigkeit  gesellte  sich  noch  eine  andere:   ungeachtet  des  an* 

**  yerhaii41iiD|»eii  4er  R.  K.  Mineralof  isclrni  Gmellucliaft  m  8i.  Peien- 
bürg,  Jahrgang  1850  und  1851,  S.  103.  Po«<»bsdoiiff'«  Annal.  1852, 
B.  LXXXV,  S.  519. 


It 

sdielneiHl  sehr  symneürlsdiett  ioBBeiVD  ffaüiito«  ietKvygtMA 
waren  die  gef^enseittgen  Neig^ag^  der  PUlGJbeB  im  6€ge»4 
satt  an  dien  Bedingfanf ea  der  f^ewohnttolMn  rboniboedrUehea 
KoaiMnatifmi^n,  and  ea'  war  mir  uaoiAgReii  diene  fiif^enCMaiM 
Hcbkelteu  aCadera  za  erklären^  ala  durch  die  Annahme  deaaebir 
aelleae^i  Falfea,  dasa  die  erwähnten  Kryatelle  den  Oeaetzte 
det  rbomboCdriaehen  TetartoSdrie  anterworfen  sfad.  Ana  dem 
btober  'Geaagtea  iaft  es  lelchl  su  ersehen ,  daaa  <wean  aiatl 
drst  einmal  die  Kryataile  von  jkhmaiwm$h  als  bexagaaal 
betraebt^t)  dem  Beebacbter  die  Wahl  blieb:  entweder  die 
Geaanigkelt  der  Winkel  (d.  b.  die  Wahrbeft)  zn  dpfertt  und 
die  filiifacbbelr  der  krystaKographidcben  Zeichen  Ipeiznbehal^ 
ten,  eder  die  Einfacbheit  der  Zeicliea  zu  opfern  and  die  walira 
Grösse  der  WInIcel  beizubebaften.  Damals  eaCsol»ied  ich  «ieb 
sa  diesem  letzten  Entscblnss.  Indessen  alle  di4fti&  Verwlck^ 
Imgeta  bhttefa  eine  sehr  wiebtfge  Ursaehe  cvm  Grunde^  die  aim« 
Heb,  daas  wir  bisber  ganz  4m  Irrtham  über  das  KrystalbSystei^ 
dea  i^cino/aiisAfvAa«  Aliaieralk  waren.  Dieaea  ist  jiiehl  daa 
bezagonale  (wie  bla  jetat  alle  Mitaeralogen  es  gewohnt  waiv« 
zn  betvaehten),  üendera  eii  iat  das  monokllne£driaebe 
System  (zwef-nnd-ein-glledrlges  voa  Watss).  Die  Arbeiten, 
die  Ich  jetzt  in  Folge  der  Bemerkungen  der  Herren  G.  Rosa^ 
lUitHooTT  und  bnuptsäcfaJich  J.  D.  Dana  *  nntenionuneu  habe, 


*  G.  RosB  schreibt  anter  Anderem  Folgende«: 

„Indeuen  hat  Kokscuahow  für  die  Flachen  des  Kämmcrerits  andere 
Werthe  erhalten  als  für  die  des  Chlorits;  aber  sowohl  die  ersten  als 
die  leisten  sind  so  kompÜsirl,  dsss  man  aamöglich  denselben  Realität 
snscbreiben  kann  und  die  Frage  über  die  Übereiostimmuna  de r  Form  dje« 
Cbloriis  und  Kan1merfrit^  mir  noch  nicht  erwiesen  scheint.  Mit  so  gros- 
ser Sorgfalt  die  Messungen  von  KoKSciiAaow  auch  angestellt  sind,  so  muss 
man  hierüber  doch  noch  weitere  Untersuchtnigen  abwarten/*  (Das  kry- 
stallo*cbemiiiche  Mineral  System  von  G.  Rosb,    Leipzig,  18&2,  S.  109.) 

G.  A.  KumvooTt  dräekt  sieh  ober  dieses  Oegenetand  folgendermaas- 
sen  ans: 

hN.  V.  KoKSCBARow  gebührt  das*  Yerdiemt ,  die  Kcystall- Formen  des 
Chlorits  mit  grosser  Sorgfalt  und  Genauigkeit  gemessen  zn  haben ,  die 
Folgerungen  aber  aus  den  Messungen  gehen  zu  weit.**  (Übersicht  der 
Kesullate  mineralogischer  Forsohungen-  in  den  Jahien  1850  und  185 1^ 
Wien,  1853,  S.  66.) 


n 

System  wirklich  monoliliDotdlriscb  Ist 

Cm  mm  das  Miaer«!  vom  AdmmkmA  s«  anteradieidleny 
dmMen  Name  In  jetzl|^  Zeit  vleleii  Verweeheehntgeo  aater« 
woifeo  ist,  scfietnl  es  mir  gen&geod,  es  mit  dem  Naoiea 
j^linociilor^  ZQ  beselcboea,  n&mUcli  mit  demselben  Nansen, 
nnter  welchem  dasselbe  Mineral  in  Pefinsplvaniem  bekannt  ist. 
Diese  Benennung  halle  ich  auch  anwendbar  anf  das  SeAwmr-^ 
nemHemseke  Mineral.  Im  Lanf  dieses  Artilcels  werde  ich  micb 
daher  des  Namens  ,yKlinochlor<<  für  unser  Mineral  bedienen. 

Der  Klinocblor  ron  Atkauitawik  Ist  eine  sebr  nch^ae 
Hineral-Speeies.  Er  trifft  sidi  In  fiegleitttog  hübscher  Varle* 
täten  lirystallisirten  Granats,  Diopstds,  Apatits  und  verscUe- 
dener  anderer  Mineralien,  an  welchen  diese  LokalttSt  In  mo 
seltener  Weise  reich  Ist.  Viele  dieser  Krystalle  haben  ein 
tafelförmiges  Ansehen,  während  die  anderen  in  der  Rlehtnng* 
der  Vertikal-Achse  foehr  oder  weniger  ausgedehnt  sind  und  nach 
der  Art  der  Vertheilung  Ihrer  Fliehen  ein  hexagonales  Ans» 
sehen  erhalten.  Sie  sind  fast  immer  zn  Drusen  vereinigt. 
Der  grSsste  Theil  der  Krystalle  ist  untauglich  zu  den  Mes* 
sungen  mit  dem  Reflexions-Goniometer;  doch  begegnet  man 


In  eiDem  Briefe,  vom  4.  OlLtober  18S2,  mit  welchem  Herr  J,  D.  Dana 
midi  beehrte,  icbreibl  er  ODter  Aoderem  Folgendes: 

„Bei  DiMy  Dämlich  bei  CkMier  in  PemmsylwmUny  findet  a«n  einen 
•ehr  interessanteo  Chlorit,  den  mau  ,»K!iDochlor^  (Clinorhlore)  nennt,  weil 
er  swei  optische  Axen  hat.  Diese  beiden  Axen  sind  nicht  gleich  sur  Spal- 
tongs*Ft&che  geneigt;  aber  eine  Jede  derselben  bildet  mit  ihr  einen  besoo* 
dem  Winkel,  woraus  man,  wie  es  scheint,  schliessen  iLann,  dass  die  Haupt- 
form  der  Krystalle  schief  ist  Die  Anslyse  des  Hrn.  Craw  <Am.  Joorn. 
of  Sc  B.  Xtll,  S.  S2S,  18S1)  beweist,  dass  die  chemische  Zusammen- 
setaung  des  Chlorits  (Ripidolith  v.  Kobbll)  und  Kltnochh>rs  identisch  ist, 
obgleich  die  optischen  Eigeiischaften  dieser  beiden  Mineralien  gani  Ter* 
schieden  aind.    Nach  Hrn.  Csaws  Analyse  besteht  der  Klinocblor  aas: 

Kieselerde 8I,S44 

Tbonerde 17,467 

Eisenoxyd 3,855 

Chromoxyd 1,686 

Talkerde 33,440 

Wasaer ia,5»<> 

100,391/ 


IS 

MweHai^  iberhMptqBter  d«n  khlneii,  salcbM,  dl«  bfin*aMieiid 
zu  xiemlleh  {(utcn 'MeaBttBg;eii  sind« 

An  den  Kryalallen,  dtn  ich  6elef(MlMlt  hatte  sn  beebecb- 
ten,  habe  ieh  folgende  Formen  beetinoit:* 


MonokyaoMriaohe  Hemipyramiden. 

■)H 

[emfpyramiden  der  Grund-Reihe. 

Nach  Wrmi               Nach  Nadmann 

O 

n 

n 
n 
d 

.     .    .  +    Ca :  b  :  c)    .     .    .  +    P 
.     .     .  +  (|a:b:c)    .    .    .  +  fP 
.     .     .  +  (|a  :  b  :  c)    .     •     .  H-  |P    . 
.     .     .  —  (3a  :  b  :  c)    .     .     .  —  aP 
.     .    .  —  (6a  :  b  :  c)    .     .    .  —  6P 

h)  RlinediaKonaie  Hemipyraniiden. 

a 
c 
w 

.    .    .  +  (|a  :  8b  :  c)    .     .     ,  +  (|P«) 
.    .    .  +  («a  :  3b  ;  c)    ,    .    .  +  (2Pa) 
.    .    *  —  (Ca  :  3b  :  c)    .     .     .  —  (dP3) 

M 

Uauptpriame. 
•    •    «    .  (OOa :  b :  e)    .    .    .      ooP 

▼ 

Klinoprlsma. 
.     .     .    (00a:Sb:c)     .     .    .    (ooP3) 

Kllnodomen. 

k 
t 

.    •    •    (Sa:oob;c)    .    .    .    (3Poo)           : 
.    .    .    (4a :  oob  :  c)     .     .     .     (4Poo) 

Uemldomen. 

1 

y 

z 

X 

.     .    +    (a  :  b :  ooc)     .    .     .  +    Poo 
.     •    +  (Ja  :  b  :  ooc)     .     .    .  +  |PoO 
.    .    +  (4a  :  b  :  ooc)     .    .     .  +  4P00 
.     .    —  (4n  :  b  :  oOc)    .     •    .  —  4P00 

Baaiscbea  Pinakoid. 

p 

.     .     •    (a  :  oob :  OCc) .     .     .     .     oP  ^ 

b 

Klinopinakoid. 
.    .     .     (00« :  oob :  c) .     .     .     (OOPOO) 

Die  wichtigaten  Kombinationen  dies«*  Formen   alnd  auf 

Tafel  1  darg 

gestellt,  nämlich: 

i 

^  leb  wefde  in  Folycndeo  alle  Krystall  Pormeo,  so  wie   auch  alle 
•bre  TbeiUy  naeb  der  NAOtiAnii'acben  Nonenklatiir  bexeichoeii, 


14 

Hg.  1  oP.  +  |P.  +  P«ooP.  +C|PS>.C^oo)*~4Poo• 
P  n         o        M  8  i  X 

Fig.  2  oP  .  +  |P  .  +  P  .  *-aP  •«)?  .  +  (fPÄ)  .C«PcO)  . 
P  11  o  u         M  8  t 

+  Poo  .  +  iPoo .  —  4Poo . 

I  y  X 

Flg.  S   oP  .  +  P  .  ooP  .  (4PX)  .  (OOPCX)). 
P  o         M        t  h 

Flg.  4   oP  .  +  P  .  +  JP  .  ooP  .  +  (|P3)  .  (ooP3)  .  (4POO)  . 

Po  11  M  8  V  t 

(OOPOO)  .  +  Poo  .  —  4PoO  . 
h  l  X 

Flg.  5    oP  ,  +  |P  .  OOP  .  (4POO)  . 
P  n         M  t 

Fig.  6   oP  .  +  P  .  +  |P  .  oOP  .  (4P00)  .  (OOPoO). 
P  o  n        M       t  b 

Fig.  7   oP  .  +  |P  .  OOP  .  +  (2P3)  •  +  (OOPS)  .  —  (öPJ)  . 
P  n        M  c  V        ^       w 

(4P00)  .  +  Poo  .  +  IPOO  .  +  4P00  . 
t       .       •  y  » 

Flg.  8   oP  .  +  P  .  OOP  .  (00P3)  •  +  (2P3)  .  (4POO)  .  +  PoO  . 
P  o         M  V  et  i 

+  4P00. 

2 

Jetzt  bezeicbnen  wir  in  der  tnonokllnoSdrischeu  Gruod- 
Pyramide  des  Kiinoclilors  von  Achmalow$k,  durch: 

a,  die  Hälfte  der  Yertical-  oder  Uaopt-Axe, 

by  die  Hälfte  der  Klinodlagonalaxe, 

c,  die  Hälfte  der  Orthodlagonalaxe^ 

7,  den  Melgungs-Wlnkel  der  Axe  b  zur  Axe  a. 

Ferner,  vorausgesetzt  dass  jede  monokllnoedrlsche  Pyra« 
mide  aus  zwei  Hemipyramiden  zusammengesetzt  ist  (d.  h.  aus 
einer  positiven ,  deren  Flächen  über  dem  spitzen  Winkel  y 
liegen,  und  einer  negativen  Hemipyramide) ,  bezeichnen  wir: 

in  den  positiven  Hemipyramiden  durch: 

^,  den  Melgongswinkei  der  klinodlagooalen  Polkante  zur 
Hauptaxe  a, 

V,  den  Neigungswinkel  derselben  Kante  zur  Klinodlago- 
nalaxe  b^ 


IS 

p,  ^ir  Metg;mig;a«1tobel  der  o^b^iiig^iiijlen  Pöfkänib  zur 

Hauptate  a, 
<r,  den  Neigtngewitoliel  der  Mlttelkante  zur  KlHiodtagfCH 

nalaxe  b» 
X,  den  Nelg;un{|;8wlnkel,  welcliert  die  Plaebe  mit  der  Ebene 
bfMet,  welche  die  Axen  a  nnd  b  enthält  (Winkel  zum 
kllnodiagonalen  Hauptacbnftt)^  . 
T,  den  Neigungswinkel,  welehen  die  Fläche  mit  der  Ebene 
bildet,  welciie  die  Axen  a  und  c  enthalt  (Winkel  znm 
ortbodiagonalen  Hanptachnitt), 
Z,  den  Neigungswinkel,  welchen  die  Fläche  mit  der  Ebene 
blMet,  welche  die  Axen  b  und  c  enthält  (Winkel  zum 
basischen  Hauptschnitt). 
Die  Winkel  der  negativen  Hemipyramiden  werden  wir  mtt 
denselben  Bnclistaben  bezeichnen ;  nnr  zu  denjenigen  Winkeln, 
die  einer  Änderung  fn  Ihrer  Griifsse  unterwerfen  sind,  werden 
wir  einen  Accent   hinznfugen.     Auf  diese  Weise   haben  wir 
für  die  negativen  flemtpy ramiden:  X',  f',  Z',  fi',  v'. 

Diese  Bezeichnnng  annehmend,  erhalten  wir  durdi  Hecli^ 
nung: 

für  die  monoklino£drische  Grundpyramide  Hh  P 
des  Rllnochlors  von  Aehmatowsh. 
a  :  b  :  c  =  1,47756  :  1  : 1,731195  • 
y  =  62<>  50' 48'' 
1  =  60^44'  ^1  =  41«    4' 

1  =  48«  53'  v=76<^    5« 

Z  =  77*54'  ^==49^3«^ 

X'  =  70*  a«'  <^  =  6Ö*    0' 

Y'=31<>10'  |it'=24<>42' 

Z'  =42®  12'  v'=3S®    8' 

Die  kleinen  Krystaile  bieten  vorzüglich  die  Kombiuafio« 
Den  der  Flg.  1,  2,  3  und  4,  die  grosseren  dagegen  die  der 
Fig.  5,  G,  7  nnd  8  dar.  Ich  kann  hier  einige  Elgenth&mlicli* 
keifen  dieser  Kiystalie  nicht  iibergelien. 

*  Diese  Werthe  sind  aus  folgenden  MessuDgen  erliaken  worden: 
M  :  M  =  ia5«  37' 
M  :   P   =  113^  57' 

o  :  P  =  loa*  6l'. 


H 

1.  Flr  die  aoMkÜMiMMlM  BmdpjnmM^  o  m4  Mp- 
lieh  für  alle  «brige«  HmlpyniMidM,  die  alt  •  dieselbe  Baele 
JuOiee  (4.  b.  filr  die  üeflilpjiMildee  der  Heeptrettie)|  wie 
s.  B.  fir  m,  B,  o  end  d,  beslimeea  eleh,  wegee  dee  WielKele 
^  SS  ee«  e%  die  ebeeea  Wialiel  der  Beeie  as  IM«  r  wid 
M^  9^  *  Deber  erbilt  in  den  KoeiUeetieeea,  we  die  Fliebe« 
t  oder  b  eietreten,  das  bssiscbe  Plnskeid  P  die  Figer  dee 
regeiiren  Secbsecks,  wodercb  die  KrysUlle  des  Cbersk- 
ter  der  Ronbinslloees  des  hessgoiielee  SysteoM  aanebami. 
Diese  sooderbsre  Ähnllcbkeit  steigert  sieb  noch  »ehr  in  de« 
KomblastioneD,  wo  sieb  die  Fliehen  der  Hemipyrnniden  s,  c, 
w  and  des  Prisniss  p  (fir  welche  ^  ss  Se*  00  fiadea,  wie  aneh 
da,  wo  die  Flachen  der  Henidonen  i^  y,  %  «od  k  liegen.  Alle 
diese  Flachen  schneiden  des  basische  Pinakeid  P  in  Kanten, 
welche  mit  den  Nachbarkanten  die  Winkel  s  liQß  9'  bilden« 
wodnreh  sie  eise  Lage  bekoamen,  die  deijenlgen  ibniicb  Ist, 
welche  den  Foiwen  zweiter  Art  In  den  Krystallen  des  heia- 
gonalen  Systems  zukommt  Die  Kombbiatlonen  der  Fig.  ft,  7 
nad  8  gleichen  dermaassen  den  hexagonalea  Kombinationen, 
dass  gewiss  Jeder  Beobachter  bei  einer  fluchtigen  Betrach* 
tiittg  dieselben  ohne  Schwierigkeit  zu  diesen  letzten  gezahlt 
bitte.  Die  Drillinge,  welchen  man  sehr  hiofig  im  Klinochior 
von  Jckmaiawik  begegnet,  haben  eine  sehr  grosse  Ähnlichkeit 
mit  den  hexagonalen  Pyramiden. 

2.  Es  Ist  ancb  zu  bemerken,  dass  y  =  fli«  SI'  faat  gleich 
Ist  dem  halben  Wlnkelj  welchen  die  Flachen  des  Prismas  Bf 
in  den  Kllnodiagooalkanten  bilden;  in  der  That  M  :  M  :=  12S« 
37',  folglich  }(M  :  M)  =r  6^o  4g^#. 

Was  die  Beschaffenheit  der  Fliehen  anbetrifft,  so  sind 
die  aller  monoklinoedrischen  Hemipyramiden  der  Bauptreihe 
grösstentbeiis  mit  mehr  oder  minder  betrikhtlichen  Streifen 

bedeckt,  die  parallel  den  Kanten  -^  und  -^  laufen ;  sie  erschd- 

aen  nur  selten  vollkommen  glänzend  und  zu  guten  Messaa-^ 
gen  geeignet.  Die  Flachen  der  Klinodomen  und  des  KUnepl- 
nakoids  sind  glatt  und  glänzend  genug ;  aber  die  Fliehen  des 

*    Hier  kann  Man  «ach  •nrlbneB,  d«M  da«  KrytUII«  4m  OlimBer« 
VMB  Fmut  dieselbe  EizeDtbümlichkeit  bieten. 


IT 


noftfcoUb,  4er  BenMoneii  nad  4er  fleinipyramtdeii 
dter  Zwiscbettreihee  gekdren  xh  den  glettesteo  and  glänzendsten. 
Wenn   wmm  den  oben  mgef&hrte  Verhaltniss  der  Axea 
der  BeapCfemi  AMtaHnt,  eo  eigeben  eich  folgende  Winkel 


•  :  P  =r  108» 

7' 

.    les» 

6' 

•  :Pssil6»4i' 

•  :M=143 

37 

s  :  h  »  146 

so 

o  :  B  =  163 

34 

e  :  P  =  107 

36 

o  :  t  =5 113 

0 

c  :  n  st  150 

36 

!ä^1I=»» 

10 

e  :  1  =3  151 
t  :  V  a  148 

38 
It 

•  :  li=ti8 

38 

16 

€  :  0    =150 

SO 
82 

|.U'yi-" 

33 

c  :  h  =  145 

43 

n  :  P=sll8 

33      . 

118 

38 

w:  P  =114 
w  :  M  =  153 

4 
38 

■  :  y  s=  153 

57 

\:J'.\-'« 

3t 

w :  t  =  151 

w  :  b  SP  143 

30 
15 

a  :  t  =  1S4 

31 

.     134 

31 

w :  V  =170 

10 

■  :  P=ii3 

38 

w  :  n  =  110 

50 

M  :  i   sr  156 

6 

.     150 

0 

w:o  =133 

37 

m:  h  sssur 

18 

«=*•=!  w 

57     .     US*  57' 
3 

« :  1  SS  1S4 

4 

m:  k  =  135 

37 

M :  t  =  134 
M  :  b  =  117 

8      .     134      4 
13 

/*V«  =»« 

34 

ifi.m—      ^ 

37      .    135    38 

33 

ni:Ms=:133 

35 

■  :  P  =  131 

43 

v:M=i50 

37 
33 

n  :  M  s=  166 

14 

10 

«  :  X  =  155 

40 

T  :  t  =  150 

50 

n  :  t  =  134 

33 

▼  :  h  =  147 

1 

n  :  bsriu 

18 

k  :  P  =113 

57 

1:.:ä1="3 

34 

3 
43 

d  :  P  =  ii8 

50 

.    ito 

5 

k  :  h  «=  156 

18 

4  :  M  =  174 

58 

L.\  — • 

d  :    t  =  134 

33 

35 

d  :  li  =  116 

56 

JLvVI  -  " 

35 

7 

t  :  P  =  108 

14 

«  :   t  =  151 

5 

t  :  b  =  161 

46 

s  :  B  =  153 

s  :  0  » 148 

36 

16 

|.U,V|-« 

33 

JahffMt  1855. 

t 

1« 


liLVl  =  «• 

27' 

^3*00      0 

i  :  P  =103 
i  :  0  =  150 

55 
U 

B=  +  ($P9). 

i :  ■  =148 

45 

X  s  80^  21' 

i  :   y   =  101 

47 

Y  =  78    »7 

y:  •  =14» 

»7 

Z=03    15 

y  :  P  s  m 

8 

^  =  72»  23' 

s  :  P  =  7a 

7 

V  =44    46 

B  :   i    =148 

IS 

p  =38      0 

«  :  y  =iao 

^50 

tf  =30      0 

X  :  P  =  12S 

7     .     125« 

«•          c  =  +  (IP«), 

X  :  M  =151 

4» 

X  =  34*  17' 

Ferner  bereehnet  mu  Ar: 

Y  =  73    17 

»  =  +  |P- 

Z  =72    34 

X  =  03*57' 

/l  =  50*17' 

Y  =  01    41 

V  =  57    52 

Z  =  Ol    28 

p  =  30    22 

/f  =  69*  17* 

tf=30      0 

v  =  57    5J 

w  =  -  (6PS] 

p  =  oo  n 

X'  =  37*  45' 

tf  =  00      0 

Y'  =  53    4t 

«=  +  fP- 

Z'  =  05    50 

X  =  01P4S' 

^  » 14»  af 

Y  =»8    10 

V«  =  48    14 

Z  =  00    32 

p  =11      3 

iK  =  53*  4T* 

tf  =30      0 

ir  =  03    23 

M=:00P. 

^=57    23 

tf=0O      # 

X  =  02»  48J' 
Y  =27     114 

■  =  —  «P. 

X'  =^0»  4V 

V  =  (OOPS). 

Y'=21    17 

X  =  32»  50' 

Z'  =  »2    17 

Y=67       1 

/i'=14»37* 

k  =  (3P00). 

v'  =  40    14 

X  =  23»  42' 

p  =  30    22 

Z=00    18 

tf  =00      • 

d  =  —  ap. 

t  =  (4POO)- 

X'  =  04»    4' 

X  =  18*  14' 

Y'=20    28 

Z  =71    40 

Z'=01      1 

1  =  +  Poo. 

/!'=    5»2T* 

Y  =  41*    4' 

»*  =  57    24 

Z  =  70      6 

19 
y  =  +  |Poa  X  =  -  4Poo. 

Z  s  &7    ftt  Z'  Ä  64    48 

a  =  +  4Poo. 
Y«    9*ie« 

Zss|d7    63 

Die  ganz  mllkoomeiie  SpaltbarkeK  des  A€kmat$m$K§eken 
Klinochlors  geht  parallel  mit  dem  baalachen  Pinakold  P  =s=  oP* 
Spee*  Gew, ,  nach  6.  Rosa  s  Bestlmmuiig,  =:  2,774.  Rürte  ss  2^5. 
Die  Kryatalle  alnd  ganz  aosgezeichnet  dichroHlach^  nftmlich: 
Kenn  man  das  baaiache  Pinakold  gegen  das  Licht  halt,  an 
alnd  die  Kryatalle  amaragdgran  durchaehefciend;  wenn  aan 
afe  dagegen  mit  ihren  Seitenflächen  gegen  das  Licht  wen* 
det,  so  sind  sie  entweder  brann  oder  hyazinihrolb  dnrch« 
acheinend.  Selten  findet  man  bei  anderen  Kristallen  eine  ao 
gfoase  Verschiedenheit  der  Farben  in  den  verschiedenen  Rieb- 
tnngen.  Die  grossen  Krystalle  sind  entweder  durchscheinend 
an  den  Kanten  oder  in  der  ganzen  Masse,  und  einige  der  kleinen 
sind  halbdurchslchttg.  In  diinnen  Blättchen  sind  sie  biegsam, 
aber  nicht  elastisch.  Das  Stiicbpnlrer  Ist  licht-grunlicbwelsa. 
Fettig  anzufühlen.  Obgleich  die  Fläche  des  basischen  Pina* 
kolds  meistens  glatt  und  glänzend  ist,  so  zeigt  sie  doch  I« 
manchen  Krystallen  einige  Unebenheiten,  die  eine  regelmäa' 
aige  Lage  haben  und  die  Form  eines  Sterns  oder  Fächera 
darstelleu,  was  von  der  Zwilllngs-ßildung  abhängt. 

In  den  Krystallen  des  Klinochlors  von  AehmatowiA  Ist 
diese  Zwillings-Bildung  sehr  häufig;  die  Krystalle,  welcher  der- 
selben unterworfen  sind,  bilden  nämlich  solche  Drillinge,  in 
welchen  die  Zusammensetzongs^Fläcbe  der  verwachaeaen  1** 
dividuen  die  Fläche  der  positiven  Hemipyramide  +  |P  ist. 
Da  die  Flächen  +  |P  in  den  klinodiagonalen  Pol-Kanten  unter 
dem  Wliikel  =  120®  8'  geneigt  sind  und  mit  der  Spaltungs- 
Fläche  einen  Winkel  =  89^43'  bilden ,  so  ergibt  sich»  dasa 
die  klinodiagonalen  llaoptschnitte  von  drei  verwachsenen  In- 
dividoen  sich  unter  dem  Winkel  :=  60®  0'  schneiden  und  dass 
die  Spaltungs- Flächen  derselben  unter  sich  abwechselnde  ein- 
springende und  ausspringende  Winkel  =  179®  25'  bilden,  d.  Ii. 
Winkel,  welche  dem  Werthe  ISO®  sehr  nahe  kommen  *•    Die 

2* 


g^TOMen  Krystalle  stod  oft  auch  ans  elaer  MeB|{e  kleiaer  Kry* 
stalle  gebildet,  wodsrch  Ibr  basisches  Plaakoid  zuweilen  das 
Ansehen  einer  Rose  erhalt,  wie  es  in  den  Krystallen  des  Eisen- 
glanzes vom  Si*  Gottkari  der  Fall  ist 

Nach  G.  Rose  zeigt  der  Aekmmt0w$i:sck0  KÜnoeblor  foU 
gendes  Verhalten :  Vor  dem  Ldthrohre,  aof  der  Kohle  blitlert 
er  sich  anf,  wird  gdblieh-brann  und  andurchalebtig.  In  der 
Ptatin-Zaage  gehalten  schmilzt  er  bei  sehr  staiker  Hitze  an 
den  äussersten  Kasten  zn  einem  schwarzen  Glase.  In  Kelben 
erleidet  er  dieselben  Veränderungen  wie  aof  der  Kohle,  gibt 
aber  dabei  eine  ziemlich  bedentende  Menge  Wasser  ohne 
Sporen  von  Flnssisatire.  Von  Borat  wird  er  leicht  zn  einem 
klaren  Glase  aufgelöst,  das  mit  der  Farlie  des  Eisens  gefärbt 
ist.  Von  Phosphor^Salz  unter  Anssrheldnng  von  Kieseisanre 
zu  einem  eben  so  gefiirbten  Glase,  das  beim  Erkalten  undurch- 
sichtig wird.  Mit  Soda  bildet  er  auf  der  Kohle  eine  aufge- 
quollene braune  schwer  schmelzbare  Masse.  Von  konzentrirter 
Schwefelsaure  wird  er  vollständig  zersetzt 

Nach  den  Analysen  von  v.  Kobkll**,  VAaasnTaiPP*^  and 
MARiGNACf,  besteht  der  KUnochlor  von  Achmai^wsk  ans: 

*  Nach  «iner  solcbeii  ZwilliO(^-Bildaii|(,  welcb«  an  Araf^onil-Zwillini^e 
erinnert,  kfinote  nan  (lattbfo,  dniw  die  Fliehen  -|-  }P  rar  SpallunKt- Fliehe 
gnnt  fc^BBO  unter  den  Winkel  M^  0'  irencifct  «e^n  (wie  Diens  ini  OtiwMnr 
vMi  Venm  der  Fall  int),  indesaen  sind  die  Fliehen  4-  {P  im  Klinoeliior 
von  AekwtmtawMk  nicht  (cana  i^enau  unter  rechlen  Winkel  snr  Spaitnaga« 
Fliehe  geneigt,  weil  man  in  den  Drillinga- Kr jratallen  liemlich  gut  die  ein- 
apringenden  und  auaapringenden  Winkel  beobachten  kann;  daher  haben  die 
Spallunga.Flichen  der  Drillinge  gewiaa  eine  «ehr  groaa«?  Ähnlichkeit  mit 
einem  Fieber,  in  der  Siibumlnng  dea  Herrn  P.  ▼.  KoracnuMT  findet  sieh 
eine  gnnse  Druae  von  Klinochlor-Kryatallcn,  wo  laat  ein  jeder  Kryatall 
ein  Drilling  iat 

**  Junrnal  (ür  praktiache  Chemie  von  0.  L.  EiiDMaNH  und  R.  F.  Man» 
CUAND,   1839,  B.  XVI,  S.  470. 

*^^  GiiaTAv  Roafi,  Rriae  nach  dem  Ural  ond  Altai,   1849,  B.  II,  8.  117. 
PoooniDonpp'a  ünnalen,  fi.  XtVlII,  S.  ISS. 
t  An«,  d.  Chim.,  B.  X,  S.  43S. 


21 


V.  KoBEix.    Varrbntrapp.     Mahignac. 


Kieielerde     . 
TboiieHl« 
Eitenosydttl • 
MABftninEydiil 


31,14 

47,14 

3,85 

0,63 


Talkerde 34,40 

Wasiier     .....    12,20 
€n«afg;el5ate  Theile  .      0,85 


30,38 

10,97 

4,37 

33,07 
12,03 


30,27 
10,80 
4,42  (oxjrd) 

33,13 
12,54 


100,1 1  08,32  100,25 

Varrkntrapp   berechnet    aas   seioen   Analysen    folgende 
chemische  Formel: 


.^^•j  5i  +  Xlgi  +  aÄg*«. 


Diese  Zusammensetzung;  unterscheidet  sich  gar  nicht  von 
der  des  Kilnochlors  von  Pennsylvanien, 

Mit  Ausnahme  des  Chlorlts  von  Schwarzenstein  (Ripido- 
lith  V.  Kobell),  werde  ich  mich  hiiten  meine  Vergleiche  aof 
die  anderen  Spezies  des  Chlorlts  auszudehnen ;  denn  wenn  man 
ein  Mal  das  monokllnoedrlsche  System  fiir  das  Achtnafowsh' - 
sehe  Mineral  bestimmt,  so  werden  diese  Vergleiche  unmög- 
lich j  weil  man  dann  nicht  wissen  kann,  zu  welcher  Krystall- 
Keihe  die  Flächen  gehören,  deren  Neigungen  zur  Spaltungs« 
Fläche  von  verscliiedenen  Mineralogen  gemessen  war.  Ich 
besehranke  micih  blos  hier  zu  bemerken,  dass  bisher  kein  ein- 
ziger Winkel,  welchen  Fröbbl  und  Descloizeaux  am  Pennin 
gemessen  haben,  sich  in  den  Reihen  der  Winkel  des  Kllno- 
chk>rs  von  Achmatowsk  findet.  Dasselbe  gilt  auch  für  den  Kam« 
mererlt  Die  sonderbare  Ähnlichkeit  der  monoklineedrischen 
Krystalle  des  Ackmatot5sh" sehen  Kilnochlors  mit  den  Kombi- 
nationen des  hexagonalen  Systems  miissen  jedenfalls  auf  die 
Krystallisation  mehrer  anderer  hierher  gehöriger  Mineralien 
ein  neues  Licht  werfen,  wesshalb  es  zu  wünschen  bleibt,  dass 
eine  ganz  vollständige  Revision  an  den  Ki^stailen  dieser  Mine- 
ralien unternommen  werde. 

Soweit  es  sich  von  den  optischen  Eigenschaften  handelt, 
so  sind  unsere  Krystalle  In  dieser  Hinsicht  fast  gar  nicht  unter- 
sucht worden.  Ich  kann  nur  anfuhren,  dass  die  diinnen  LameU 
len  des  AehmatowsK sehen  Kilnochlors  in  der  Turmalin-Zange 
das  Licht  durchscheinen  lassen,  wenn  die  Axen  der  Turmalin- 


«tolle  wie  Ht  4er  |llaaenirtif«B  Mieermliea),  doch  weaiger 
f  e«Mi  ab  die  voriierKeheedea  (M  :  P  aad  M  :  M).  DaMdbe 
gilt  Mch  TOB  der  Mehnakl  felf eader  MeamiigM. 

Weae  mn  den  ■Mic«  Werth  de«  Wlskels  Ar  die  Kry- 
■tolle  Nr.  S  «ad  Nr.  ft,  d.  h.  für  die  folgendea  Oritoea  aInMrt: 

Nr.  S.  in*    •!' 
Nr.  5.  IM     • 
M  erhik  bmb  o  :  P  s  IM     «p 

Am  Krystoll  Nr.  S.  far  a  :  P  s=  118    SS«* 
Aai  Kryatoll  Nr.  •.  fftr  t :  P  a  IM    II 
Am  Kryatoll  Nr.  1.  fürM:  t  «  114     S|««* 
Abi  Kryatoll  Nr.  S.  Ar  b  :  t  s  1S4    SS 
An  Krystall  Nr.  S.  Ar  a  :  t  ss  114    tt 
Abi  Krystall  Nr.  4.  Ar  a  :  t  as  |14    St 

Weaa  naa  dea  erhalteaea  arittlea  Werth  des  Wlakele 
Ar  die  Kryatdie  Nr.  1,  Nr.  S  aad  Nr.  4  beraehaet,  so  ethUt 
naa:  a  :tsBll4«  Si|' 
fiodlich  aa  Kryatall  Nr.  4.  x :  P  as  lU*  4' 

IM    4 

iB  Mittel  SS  115«  4' 

aad  aa  Kryatoll  Nr.  7.       d :  P  ss  ilt*  V 

i:asxlM   • 


*  £•  wire  n  wtoachM,  4m»  4iM«r  mrtel,  wcldwr  tiaer  tob  draM 
Ut,  4i«  nr  Bercehn««it  4««  AM«>V«rUllaime  tfwiwi,  kMmr 
wirde,  «b  ich  M.tabe  lb«a  Usaea. 

**  Fant  danaelbea  Wiakel  habe  ich  aai  Krytlall  Nr.  9  «rhidtea. 
•^  Fun  deaMibea  Wiakd  (»b  KryMOl  Nr.  S. 


Geologische  Mittheilangen  ans  der  Bukowina, 

toi» 

Herni  Professor  B.  Cotta. 


(Aus  Briefen  rom  Septewber  «nd  Oktober  18»4,  aa  GcbeiMarAtb 
V.  LBoifBARO  g^seh rieben.) 


In  dem  langen  Bogen,  welehen  die  Kette  der  KmrpMeü 
bildet,  treten  nur  an  einigen  Steilen  krystalllnische  Sebiefer 
vnd  ernptlTe  Gesteine  an  die  Oberfliehe  bervor,  w&brmd  die 
Hauptmasse  des  Gebirges  ans  dem  sogenannten  Karpathen* 
Sandstein  mit  seinen  veracliiedenen  nntergeordneten  Einlage- 
rungen bestebt  Der  Karpathen-Sandstein  nmfasst  odier  ver- 
tritt aber,  wie  der  ihm  entspreebende  Wiener-Sandstein  nnd 
ähnlicb  "wie  der  Alpen-Kallc,  eine  ganse  Reibe^nocb  nicbt  ge- 
schiedener Formationen,  did  alle  neuer  sind  als  die  Trias- 
Gruppe  und  älter  als  die  neuesten  -Terti&r-Bildnngen. 

Jene  Gegenden,  in  welchen  krystalÜniscbe  Sebiefer  und 
eruptive  Gesteine  die  Oberflache  bild^,  sind  zugleich  cha- 
rakterisirt  durch  biuflge  Erz-Einlagerungen,  d.  h.  diese  Ge« 
steine  sind  die  Trager  metallischer  Lagerstatten  von  v^rsehie- 
denier  Form.  Eine  der  ausgezeichnetsten  dieser  krystailiniscben 
Gesteins  -  Zonen  Ist  die,  welche  in  den  östlichen  Karpatken 
zwischen  tu  den  Cknellen-Gebieten  der  AU  und  der  goldenen 
BisMU  hervortritt,  sowie  östlich  von  letztem  als  schmaler 
Streifen  bis  über  das  Queer-Thal  der  Tkeü  vor  ihrem  Zn- 
sammenfluss  mit  der  Visa  hinweg  reicht.  Diese  Zoitie  bestebt 
vorherrschend  ans  Glimmerschiefei',  der  zuweilen  nbergeht  in 
Thonschiefer,  Cbloritscbiefer,  Cloarzschiefer  Und  Gneiss  mit 
uitei^eordneten  Einlagerungen  von  Kieselschiefer,  Branneinen- 


86 

stein  und  Kalkstein,  unr  liie  und  da  durclisetzt  von  Granit, 
von  Grunsandsteinartlgen  und  trachytischen  Gesteinen.  Wo 
Das  der  Fall  ist,  da  zeigt  sicli  aucli  stets  eine  nianchfaltigere 
Pberflächen-Gestaitung  als  ausserdem.  Die  Kaltistein-Einlage* 
rungen  sind  tiieiis  dichte,  theils  lirystallinlscli-körnige ;  sie 
haben  eine  sehr  ungleiche  Mächtigkeit  und  hören  zuweilen 
ihrem  Streichen  nach  ziemlich  schnell  auf,  woraus  hervor- 
geh«, dass  sie  von  mregelm&ssig  Linsen-förmiger  Gestalt 
sind ;  solche  Linsen  sind  aber  in  mehren  Zonen  hinter  einander 
gereiht.  Oje  chloritischen  Schiefer  sind  vorzugsw^se  häuGg 
£rz-f&hrend.  In  Ihnen  liegen:  der  Elsenglimmer-Schiefer  des 
G9rgehj  der  Magneteisenstein  von  Ruiaja  und  die  Kupfer- 
kies- und  EisenkiesJjSger  9  welche  als  eine  über  10  geogra- 
phische Meilen  lange  Zone  aus  dem  Aioldauücien  BüiritX" 
Tkale  über  Posekerita  und  Funiul^Moldmoi  bis  in  die  Gegend 
jfon  Barsa  in  der  Marmaroich  fortsetzen,  überall  dem  alige- 
meinen etwas  Bogen-förmigen  Streichen  der  ki7stallinisehen 
Schiefer  folgend,  nnr  bei  ßorsa  durch  Eroptiv-Gesteine  sehr 
gestört«.  Ausserdem  liegen  in  dem  Giimmerscbiefer  noch  reine 
und  Mangan-*lialtige  (schwarze)  Brauneisensteine,  bei  Kolmekm 
und  bei  Jak^bem.  Gaiig-förmig  durchsetzen  denselben  bei 
MirliMa  bleüsehe  Silbererze,  verbunden  mit  Spatbeisenstein, 
Blende  and  Qiyirz.  Die  Grünstein-artigen  oder  trachytischen 
Gesteine  aber  werden  bei  Botsa  von  zahlreichen  unter  sieb 
parallelen  Gold-,  Silber«  und  Kupfer-haltigen  Kies-Gängen 
durchsetzt.  Das  lang-gestreckte  Gebiet  dieser  krystallinisehen 
Schiefer  ist  grösstentheils  von  Karpathen-Sandstein  umgeben; 
nur  südwestlich  gren*n  in  Siehenbürgm  und  in  der  MMmm 
unmittelbar  und  in  grosser  Ausdehnung  basaltisebe  und  tra- 
ebytiscbe  Gesteine  daran  an,  weiche  gegen  6000'  hohe  Becge 
bilden.  Auch  diese  sind  Erz-führend;  sie  enthalten  h%\  HmiH 
Gange  mit  biellschen  Silber-Erzen  und  bei  Tiku  Kalkspath* 
Gjuige»  die  von  Zinnober- Adern  durchsehwärmt  sind.  Wütk* 
rend  in  der  südlichen  Bukowina  der  Glimmerschiefer  durch* 
aehnitUleb  nur  Höhen  von  4000'— 5000^  erreicht  und  auf  bei- 
den langen  Seiten  von  einer  ziemlich  regelmässigen  Lage- 
rnngs-Foige  eingesäumt  ist,  die  ungefähr  zu  gleichen  Hohes 
aofisteigt,  erhebt  er  sieh  westlicher  an  der  Grenze  zwischen 


ST 

Sieiemkargen  and  der  Mmviar^gtk  in  dei'  zadcip^n  ifnd  'Sehr 
■Ipininchen  Berg;>Kette  Tom  Inia  bis  zum  Pintro9$  sa  mehr 
ab  7000'.  Hier  ist  aber  sein  ZusaBinienbangf  an  der  Ober«' 
flaebe  vtelfiich  unterbrochen ,  nicht  mir  dnrch  Eruptlv-Geateine, 
sondern  auch  dnreh  regellose  Oberlageruhgen  von  Gliedern 
des  Karpatben-Sandsteins.  Diese  Omstande  haben  gemein* 
sam  aoch  eine  manchfaltigere  Oberflächen«GestaItnng  bedingt. 

Zonichst  auf  den  Gllmmerseblefer  lehnen  sieb  an  seinen 
äusseren  Rändern  zuweilen  Konglomerat -»artige  Gesteine; 
darauf  folgen  in  der  Gegend  von  Posck9rita  am  NO.-Ränd, 
oft  unmittelbar  den  Glimmerschiefer  berührend,  Felsen-bii- 
deade  Kaliiateine  (Klippen  •  Kalli)  von  schwer  l>estimmbarem 
Alter.  Ein  ahnlicher  Kalkstein  mit  Cidariten-Resten  wieder- 
holt sieh  sehr  isoilrt  am  Piaira-Bajee  bei  BarsaSamga  auf 
Kieselsehiefer  ruhend.  Bei  p0sek§riia  sind  mit  diesem  Kalk- 
stein Kinlagerungen  von  Rotheisenstein  verbunden.  Dagegen 
folgt  am  Eisenstein-Schurf  Jedal  im  Clbo-Tkal  unweit  Kirii- 
iaia  zunftcbst  auf  den  Glimmerschiefer  eine  kalkige  Bildung, 
in  weicher  Herr  Alth  deutliche  Kreide-Versteinerangeo  ge- 
funden hat,  namentlich  AmmonitesMantellijExogyra 
columba,  Ostrea  carinata  und  einen  Ptychodus-Zahn. 

An  SW.-Rand  des  Glimmerschiefers  folgt  dagegen  auf 
eine  gering-mächtige  Sandstein-Bildung  zunächst  deutlicher 
graoer  Nommuliten-Kalk ,  der  den  5000'  hohen  Ousekor  bildet 
und  an  diesem  eine  Mächtigkeit  von  wohl  1000'  erreicht.  Ein 
gleicher  Nummuliten-Kalk  bildet  auch  den  schroffen  Felsen 
am  Ausgange  den  CUo-Tkales  In  das  /7t#/rt/s-7Aa/ isolirt  fast, 
mitten  im  Glimmerschiefer- Gebiet.  Ausserdem  besteht  die 
sehr  mäebtlge  Karpathensandstein-Bildung  der  Bukowina  und 
der  tt9rmar§S€h  aus  Wechsellagemngen  von  Sandstein,  Kon- 
glomerat, Schiefertbon  und  buntem  Mergelschiefer,  in  denen 
Ich  nur  einige  Fukoiden-Reste  gefunden  habe.  Innerhalb  einer' 
bestimmten  Zone  liegen  darin,  z.  B.  in  der  Gegend  von  üTim« 
p^lmngj  viele  Thoneisensteln-FIOtze  und  -Linsen. 

Die  Lagerung  und  Schichtung  oder  Schieferung  aller 
dieser  Bildungen  entspriebt  im  Allgemeinen  der  Haupt-Rich- 
tung des  Gebirges  aus  NO.  nach  SW.  Gielchniässig  strei- 
chen  hier  auch  die  meisten  Berg-Rucken  und  Berg^Reihen; ' 


■ar  ia  ier  RcfhNi  d«r  er«ptl?M  DvrtliMtsiiiii^M  (Gegend  rom 
Emrm)^  die  sellMl  den  KArpatbeo-Sendeteta  derchbreehe«  «vd 
geetort  haben,  ist  Dm  enden.  Eine  recbl  gute  allfenetee 
Oberaieht  der  Lag ereege-VerbUtDiese  le  der  aidllchett  Bu- 
kmobm  gewabrt  Hm.  Dr.  A.  Altb's  kleine  Karte  \m  Jahr- 
gang  1841,  Tf.  7  des  Jabrirathea. 

Aof  der  NO.*SMte  wird  daa  iang-geatreckte  GRmnier- 
aeU^fer-Gebiet ,  wekbea  bler  ein  Kapfer^relcbea  Kiea-Lager 
eatbilt,  suaichat  begrenat  atelleawelae  Yon  rotben  Konglo- 
meraten und  von  eieen  achmalen  Saame  Felaen-btldenden 
KalkateiBa,  den  ieh  kora  Klippen-Kalk  nennen  will,  oboe 
aeia  Alt«r  niber  beatlnmen  an  kSnnen;  aaf  Ihn  folgt  Ae 
breke  Zone  des  Karpatben -Saadatetaa.  Dleae  Lagernngn- 
Weiae  bat  Br.  Atoia  Alth  aof  der  1848  in  dem  Jahrboche 
veröffentlichten  geognoatiacbea  Karte  der  BuknDwm  bereits 
recht  gnt  angegeben,  acaerllcb  aber  noch  niber  beatioiMt. 
Eia  'Queerachaitt  iat  bler  ungefähr  so  au  seichnen. 


Gl.  s  OlIniBerschiefrr ;  K.  «  lUlksteia  ia  denadbea ;  KK.  s  Klippcakalk ;  r  a  EoUi- 
et«Mi«e«la;  KS.  »  KwpttthM-SaadstelB ;  1%.  a  Wcchad  vo«  ScMcfmlioa ,  9a«d«t«tB  «ad 
ThoaelMMteia ;  K.  «  Uag eatkal  darek  t iagttlAnt«  Sckiaktaa ;  AT.  s  AlhivM-TtRSMa. 

Der  Klippen*Kalk  bildet  eine  schmale  Reihe  tob  Fels- 
Bergen,  die  bei  PBSckorita  and  FumiuUMM^mi  etwa  bia  lOOe' 
biier  den  Thai-Boden  anfsteigen ,  aber  aach  noch  ia  der  Sohle 
des  Motäüwa-TküUs  als  kleine  Fels-Zacken  hervortreten.  Oat- 
lieh  von  diesem  Thale  bildet  derselbe  auuächst  die  beiden 
malerischen  Feis*tierge  Jdmm  und  Eca  und  erreicht  dann  am 
Rareu  bei  grosserer  Mächtigkeit  eine  Meeres-Hdhe  von  mehr 
als  dOOO'.  Der  schöne  Pßirite  D§mm  beateht  gana  ans  die- 
sem Kalkstein,  und  hier  zeigt  sich  in  demselben  auch  eine 
grosse  Menge  Korallen  (meiat  Lithodendron)  uod  einige  un- 


deiittiche  zweiaShMÜge  Moadieln.  Es  ist  z.  Tb«  äii8g;ezeiek 
«et  schöner  rother  Roralleo-Kalk.  Hier  ninait  aaD  auch  zahl* 
relcho  Dorebselziia^o  dereh  Oranateine  vrabr,  die  offenbar 
anregelmäasig  Gang-fönatg  den  Klippen^Kalk  darebdringen; 
Es  ist  sehr  ach  wer  die  Lagerungs-Verbaltniaee  diesen  gar 
nicht  oder  in  aiiaaerordentlidi  gestörter  Weise  gesebicbtetea 
nad  oft  dolomitiseben  Kalliateins  zo  erliennen.  Er  ragt  wie 
die  Raine  einer  naebtigen  Mauer  zwlsclien  dem  lirystallini- 
scben  Schiefer  nnd  dem  Karpatben-Sandstein  empor)  die  aieh 
liald  mehr  anf  den  einen,  bald  mehr  aaf  den  andern  Nach- 
bar lehnt  Noch  weit  in  die  MMmu  hinein  sieht  man  ihn- 
liehe  Fels-Zacken  in  deiselben  Linie  fortstreiehen.  ZiemHcb 
konstant  ist  diese  Kalk-Mauer  aaf  der  Sandstein-Seite  bo* 
gleitet  von  einem  thonigen  Rotbeisenstein,  welcher  abergebt 
in  9  und  wecbseilagert  mit  rothem  Jaspis  nnd  Schieferthon. 

Bei  Pm-em  Kaihr  wird  dieser  Eisenstein  ala  9'  michtigea 
Lager  bergmännisch  gewonnen.  Bier  fallen  aber  seine  Schieb* 
ten  mit  40<^  Neignng  anter  dem  Kalkstein  hinweg  dem  61im- 
merschiefer  zu.    Die  Thoneisensteine,  die  sich  am  Fuss  der 


Felsen  des  Peirile  Damni  6nden,  nnd  die  Rotbeisenstefne, 
die  am  Nord-Abhang  des  Rareu  durch  Versnchs-Baue  aufge- 
schlossen worden,  geboren  jedenfalls  derselben  Lagerung  an. 
Nordöstlich  schliesst  sich  aa  den  Klippen-Kalk  zunächst 
eia  System  breiter  Langen-Thaler  an,  deren  nnebene  Ober- 
fläche durch  zahlreiche  Einsturzungen  und  Abrutschungen  ge- 
bildet zo  seyn  scheint,  ganz  abuBcb,  wie  man  Das  so  oft  an 
den  sanfteren  Abbingen  der  hoben  Berge  In  den  Alpen  findet. 
In  dieaer  Region  cE  anf  der  Zeiebnong)  ist  dsrchans  keine 
regehnaasige  Lagemng  mehr  vorbanden.  Alles  liegt  bunt 
darcbeinander. 

.  Daranf  folgen  die  etwas  regelmassiger  gelagerten  aber 


tomer  noch  i«hr  gortftrtea  Sckklitea  dM  Karpethe»  Smmi 
steteei.    Die  biedge  onCere  AbibHiaef  deeeelbee  bO^t  ii 
dbr  vo«  M^lUmm-'TImle  qecer  darcbbreebeeee  Kett«  Mmmt^ 
eieea  groesee  Sattel,  oder  «an  erkeral  Ttetnebr  4mM%m  dk 
Folgen   eines   gewaltigen   Bergatnrsee   dweb   Selteii-DnicL 
Daranf  aber  folgt  eine  wobi  eine  Meile  breite  Mvlde,  to  wd^ 
eher  nnachst  über  de«   unteren  Karpatben-Sandaicto   ciae 
vielfaehe  Weehsellagemng  von  SeUefertbon  nnd  flnaJateii 
Bit  sehr  gaten  Thoneiaenatein-PMtien  nnd  etnselnen  anthra- 
zitiftchen  Kohten-Schmltsen  folgt.    In  Tbonelsenatela  und  ia 
Schlefierthon  findet  man  einzelne  Pokolden-Abdriirke  mwt4  9m^ 
dere  niebt  bestimmbare  Pflanaen- Reste.   Einige  SO  Tkomeise» 
steln-FIdtae  sind  schon  bekannt  nnd  an  vielen  Pnnkte«  aaf- 
gescblossea.    Die  einseinen  haben  eine  Mächtigkeit  tos    >V 
bis  ü';  rie  enthalten  0,10—0,45  Eisen,  bilden  aber  hänfig  asr 
nnausammenhingende  Linnen,  die  Lager^ftrmig  bintereinas- 
der  gereiht  in  einen  gelben  eiäenseh&ssigen  Schiefer  elog» 
bettet  sind.    Die  Mnlden-fftrmige  Lagemag  nnd  daa   aomlt 
doppelte  Hervortreten  jeden  einaelnen  PlOtses  Ist  oaswelfei- 
baft,   obwohl  nicht  jeder  Aufschlnss  der  Plötse  eine  Dea 
entsprechende  Fall-Richtung  aeigt.  Es  haben  auch  hier  offen- 
bar eine  Menge  Abrutschnngen,  Verschiehnngen  nnd  Über- 
stnrznngen  stattgefunden ,  wodurch  die  Lsgerung  im  Einsci- 
nen  zuweilen  sehr  gestört  Ist,   wahrend  sie  Im  Allgemeiacf 
sich  doch  ganz  gesetzmassig  zeigt    Diese  Vorgänge  apiegdi 
aich  selbst  in  der  Oberflächen-Gestaltung  ab.    Über  der  Tboi- 
eisenstetn* haltigen  Schicbten-Gmppe  folgt  dann  noch  eine  Auf- 
lagerung von  Fldtz-leerem  Sandstein. 

Nordöstlich  aber  die  Grenaen  meinea  Profiles  hinana  be- 
ateht  die  niedere  Bukmrtnm  nach  At^ra  grasstentbells  ans 
neueren  Tertlar<-6ebilden ,  bis  endUeh  am  Dmkter  wieder  vid 
ältere  Schichten  hervortreten. 

Nachdem,  ich  Ihnen  ober  die  Lagerungs* Verhältnisse  anf 
der  Nord-Seite  des  Bukwrimer  GllmmerschieferGebietcs  be- 
richtet babe^  lasse  ich  einige  Bemerkungen  über  die  weniger 
ermittelte  Sud-Seite  folgen. 

Hier  finden  wir  fast  zunächnt  an  nnd  auf  dem  Glimmer- 


^  aelifefer  einen   durch  Auffkhton^  schmalen  aber  mächtigen 

'  ^  Streifen   von   Nnmmiiliten-Kalkstein.     Er   bildet   die   bis   zu 

^'^  SCO«'  Fns^  aber  den  Meeres-Spfegel  aufsteigende  Berg-Kup|»e 

'^  des  Ouschor  bei  Donui  und  lasst  sich  Ton  da  sfidSstlich   bis 

^^  in  das  Darna-Tkal  herab ,  nordwestlich  aber  bis  zur  Grenze 

l^i  SMeniürgem  verfolgen ,  dann  auch  noch   einmal  als  isoHrte 

^  Fefs-Masse  Im   Glimmerschiefer -Gebiet  am  dh  auftretend. 

Sa  Seine  Schichten  sind  am  Ousekor  25<>— SÄ«  gegen  SW.  ge- 

ne  neigt.    Das  Gestein    ist  grau   und   enthalt  oft  Bruchstficke 
gt  '  •      ■  .       • 

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von   Glimmerschiefer,  sowie   von    einem    grauen   Sandstein, 


g,  welcher  eine  wenig  mächtige  Zwiscltenlage  zwischen  ihm 
2n  nnd  dem  GÜmmerschlefer  bildet.  Die  Gesammt-Machtigkelt 
,(!  dieser  Nummuliten-Formatiou  mag  am  Ouschor  wohl  gegen 
•  i  1000^  betragen,  und  Ihre  Lagerung  beweist,  dass  nach  Ihrer 
i  Dlldnng  bedeutende  Erhebungen  In  der  herrschenden  Richtnng 
fji  ans  SO.  nach  NW.  stattgefunden  haben,  während  dagegen 
^  ans  den  Glimmerschiefer EinschlBssen  hervorgeht,  dass  die- 
ses Gestein  damals  schon  als  solches  vorhanden  war. 
j[  Innerhalb  der  Bukowina  folgt  auf  den  Nammuliten'*Kalk 

j     südwestlich  die  breite  Depression,  auf  welcher  Bojana  Stampi 
liegt.    Sie  ist  mit  AlluviaUGebilden  und  mit  Vegetation  so  be- 
deckt, dass  es  dadurch  schwer  wird,  die  Lagenings- Verhält- 
,      ulsse  der  weiter  igegen  SW.  aulMelgenden  Sandstein-Bildung 
,      genau  zu  bestimmen;   doch   spricht  die  im  Doma-Thole  auf- 
wärts herrschende  sudwestliche  Schichten-Neigung  dafiir^  dass 
sie  über  den  Nummuliten*Kai|L  gehöre. 
I  Diese  Sandstehie,    welche  mit  snd westlicher  Schichten- 

,      Neigung  gegen  Siebenbürgen  fortsetzen ,  zeigen  wieder  viel- 
;      fache  Einlagerungen  von  Schieferthon  und  Kalkstein,  und  je 
mehr  man  sich  von  dem  Glimmerschiefer  entfernt,  um  so  hau« 
figer  findet  man  zwischen  ihnen  basaltische  nnd  trachytische 


S2 

Oorehfletemiceat  'te  eadllcb  loi  ttidlM-6d>M  ier  ihrmm 
(schon  in  SiebeiMrgem  gelegen)  ginsllch  über  ilen  Sandstein 
vorherrschen  und  zn  mehr  als  6000'  hohen  Felsen-reichen 
Bergen  aofsteigen.  Unzählige  Gange  dieser  Gesteine  haben 
den  Sandstein,  Schleferthon  nnd  Kalkstein  durchsetzt  «ed 
Torandert,  z.  Th.  vollständig  in  Jsspis  angewandelt  Dau 
nind  nach  die  Varietäten  der  hasaltischen  and  trachytiachea 
Gesteine  ausserordentlich  gross;  sie  zeigen  sich  z.  Tlu  ge- 
wöhnlichen tiriinsteinen  so  ahnlich,  dass  man  sie  unter  an« 
deren  Umständen,  d.  h.  ohne  ihre  gegenseitige  Verirfndong 
zu  kennen,  ohne  Weiteres  dafür  erklaren  wirde.  Mit  den 
körnigen,  dichten  und  Porphyrartigen  Gesteins- Varietäten 
sind  Tuffe  und  Reibnngs-Breccien  von  eben  so  ungleicher  Be- 
schaffenheit verbunden,  und  so  kommt  es,  dass  man  im  Fluas- 
Bette  der  Doma  hinaufreitend  eine  ungemein  manchfaltfge 
Sammlung  von  grossen  und  kleinen  Geschieben  verschieden- 
artiger Gesteine  beisammen  findet 

In  einem  Seiten-Thale  der  D§mmy  Tum  genannt,  netzen 
im  Basalt  oder  an  seiner  Grenze  gegen  den  In  Homfela  m- 
gewandelten  Schiefer  einige  vorherrschend  aas  Kalkapatk 
bestehende  Gänge  auf,  welche  aehr  achön  krystalliskrtea 
Zinnober  In  kleinen  Schnürchen  nnd  Neatem  enthalte«  «ad 
dadurch  za  bergmänniscben  Verauchs-Arbeiten  Veraniaaaaag 
gegeben  haben.  Andere  Gänge  derselben  Gegend  und  mehr 
ösUich  iHaUii  enthalten  Araen-Kies,  Blende  nad  Silber- 
haltigen Bleiglanz. 

Ich  begniige  mich  vorläufig  mit  diesen  wenigen  Bemer- 
kungen aber  den  geologischen  Bau  der  östliehea  Km'pmiäm 
in  der  Bukowina  und  ihren  Nachbarländer«.  Der  Bergb««, 
welcher  die  vielerlei  Erz-Lageratätten  dieses  Gebietes  bereits 
in  Angriff  genommen  bat,  wird  hoffeatiich  in  Zukunft  noch 
vielfache  genaaere  Untersacbungen  herbeiführen. 


IJber 

die  Kalktuff-Bildung  und  den  Eilifluss  der 

Gyps-Quellen   in  dem  Thale  zwischen  Elm 

und  Asitef 

VOM 

Herrn  Kaal  MlRtiBMs« 

Der  Bim  und  die  Jue  mit  ihrer  Verlängernng^  über  Berk-^ 
tingen  und  Ükrde  bis  zum  fJasenterge  bin  bilden  zwei  dem 
nördtichen  Hars^R^nde  parallel  laufende  Höhen-Züge,  zwi- 
schen denen  in  einem  breiten  Thale  ScUppentiedt  lieget.  Die 
UmgeKend  dieser  Stadt  und  besonde^-s  die  Ränder  der  bei- 
den Höhen-Züge  geben  die  Quellen  her,  ans  deren  Unter* 
Buchung  ich  meine  Ansichten  über  Kallitüff-Bildung  geschöpft 
habe.  Die  Schichten,  aus  welchen  unsere  Quellen  fliessen, 
wurden  von  dem  Elme  und  der  Asse  aus  gehoben ;  dabei  zeigte 
der  Btm  den  Muschelkalli ,  die  Jsse  aber  den  Buntsandstein 
als  unterste  Schicht.  Dann  folgt  bei  beiden  auf  dem  Mu- 
schelkalk der  Kenper,  darauf  der  Lias  und,  bei  Gberspringung 
der  späteren  Jura*Schichten,  der  Hils  mit  jüngeren  Gliedern 
der  Kreide-Formation. 

In  dem  durch  diese  verschiedenen  Formationen  Wellen- 
formig  gestreiften  Thale  finden  sich  als  Ausfüllung  der  tiefer 
gelegenen  Stellen  In  geringer  Menge  die  tertiäre  Formation 
und  in  grösserem  Umfange  Diluvial-  und  Alluvial-Gebilde, 
welche  von  einer  mächtigen  Dammerde-Schicht  bedeckt  sind. 
Lias  und  Hils  zeichnen  sich  durch  einen  starken  Eisen-Gehalt 
aus.  Aus  ihnen  erhielt  das  Diluvium  und  Alluviun^die  Eisen* 
Verbindungen,  die  zu  Kalktuff-Bildung  durchaus  nothwen. 
dig  sind» 

Jahrgras  18&5.  S 


34 

Die  von  mir  oDteraochtett  KallLtaff-bildeniIeD  QMlIra  Mt* 
springen  aus  der  Dammerde  am  Fnase  eines  Gyps-Sleeke«, 
enthalten  eine  ziemlicli  konsentrirte  Losung;  Gyps:  In  SOM 
Theilen  Wasser  n&miicb  4^5  Tlieile  Gyps,  %— 1  Tlieil  koli* 
lensanren  Kalkes,  etwas  weniger  kolilensaures  Elsen-Oiydnl, 
Spuren  von  Kieselerde,  die  mit  einer  organischen  Snbstanx 
verbunden  zu  seyn  scheint ,  und  an  der  ElmStUe  etwas 
Kochsalz  und  Bittersais. 

Der  Kohlensaure -Gehalt  ist  nie  sehr  bedentead,  and 
scheint  mit  dem  kohlensauren  Kalke  und  Eisenoxydul  im  Ver* 
liältnisse  zu  stehen*. 

Das  Wasser  der  Quelle  setzt  anf  seinem  ganzen  Laufe 
zwischen  lebenden  Pflanzen  und  organiscben  Substanzen  Schwe- 
feieisen  und  Kalktuff  ab  und  verliert  sich  in  einem  Moor- 
Boden. 

Sowohl  in  dem  Quellen-Laufe  als  auch  In  dem  Moore 
war  die  grösste  organische  Thätigkeit  sichtbar.  Lebend  schon 
trug  zur  AnsscheiduDg  des  kohlensauren  Kalks  ein  Moos, 
Hyp'nom  tamariscin  um,  bei,  das  wahrscheinlich  eine 
so  grosse  Menge  von  Kohlensaure  aufnimmt,  dass  der  dadnrcb 
gelöste  Kalk  an  den  Blattern  sich  ausscheiden  moss. 

Meiner  Ansicht  nach  ist  dieses  Moos  eine  Pflanze,  welche 
die  kohlensauren  Kalk  enthaltenden  Quellen  aufsucht,  aber 
nicht  durchaus  zur  Kalktuff-Blldung  nothwendlg  ist.  Wich- 
tiger sind  die  sich  zersetzenden  organiscben  Substanzen.  Sie 
zerlegen  mit  den  Eisenoxydul- Verbindungen  nnd  von  der 
athmosphärischen  Lnft  abgeschlossen  den  Gyps,  bilden  Schwe* 
feieisen.  Kohlensaure  und  kohlensauren  Kalk**. 

Dieser  letzte  löst  sich  im  Qnellwasser  vermittelst  der 
Kohlensäure  auf,  wird  aber  von  den  Eisenoxydul- Verbindun- 
gen, wenn  diese  nicht  ganz  zu  Schwefelelsen  wurden,  wie» 


*  Die  BekanntnaehiiDfp  meioer  Aoalftes  Sber  diese  Gyps-Osellen  be- 
halte ich  mir  so  einer  tpltereo  Arbeit  vor»  in  der  ich  die  Kim-  ssd  ÄB^e- 
QaeUen  Mit  denen  Anderer  Gefunden  vergleichen  wilU 

**  Neeh  ^mehren  von  mir  angestellten  Yemchen  zerlegt  die  or]S*ni>c^ 
Substanz  den  Gjrps  nicht  in  Schwefelwasserstoff,  Kohlenslore  und  iLoh- 
lensanren  Kalk.  Zur  Zeriegong  des  Oypaes  muss  ein  fiisenosjdul-Sals. 
das,  wie  Biscsor  beobachtet,  Schwefeleisea  crxci^,  xogeges  aeyn. 


35 

dei'  Ausffe9tcbie4en  und,  indem  sieh  Efsenöxydul  losf,  an  des- 
sen Stelle  gesetzt 

Oie  Quelle  hat  schon  bei  ihrem  Hervortreten  mehr  oder 
frenl^er  kohlensauren  Kaik.  Dieser  wurde  von  ihr  in  der 
Elsenoxydtti  und  organische  Substanz  enthaltenden  Dammerde 
ans  dem  Gypse  gebildet,  wobei  sie  Schwefeleisen  in  der  Erde 
soruckliess. 

Es  Issst  sich,  obgleich  spater  eine  grosse  Menge  von 
Schwefeleisen  gebildet  wird ,  auch  nicht  eine  Spur  von  Schwe« 
feieisen  und  Schwefelwasserstoff  In  dem  Onellwasser  beim 
Ausfliessen  entdecken;  Im  Gegenthell,  es  ist  kohlensaures 
Elsenoxydul  in  demselben  gelöst 

Das  Sehwefeleifllen ,  welches  die  Quelle  später  ans  sich 
bildet,  zeigt  sich  als  ein  schwarzer  Niederschlag,  der  den 
ganzen  Lauf  der  Quelle  verfolgt  und  da,  wo  er  durch  den 
Einfluss  des  Winters  oder  durch  andere  Umstände  der  Luft 
ausgesetzt  wird,  sich  oxydirt  und  Eisenoxydul*Hydrat  absetzt, 
welches  wieder  mit  organischen  Substanzen  gemischt  sich 
desoxydirt,  Gyps  zerlegt  und  kohlensauren  Kalk  abscheidet. 
Daher  findet  man  die  Kalktuff •  Bildung  am  Ausflusse  der 
Quelle  und  in  der  ganzen  Länge  des  Laufs,  selbst  wenn  an 
vielen  Stellen  die  lebenden  Pflanzen  fehlen. 

Zwischen  Gross--'  unA  Kiein^VaUberg  am  Asse-Rande  und 
bei  Eitxum^  wo  die  Altenau  den  Elm  veriässt,  sind  nicht  ganz 
unbedeutende  Kalktuff-Ablagerungen*  Die  Quellen,  welche  dort 
zu  finden ,  sind  Gyps-Quellen,  setzen  auf  ihrem  ganzen  Laufe 
Kalktuff  ab  und  verlieren  sich  in  einer  Moor-Gegend. 

Sobald' die  Quelle  den  Moor  erreicht,  verschwindet  vor 
unsern  Augen  die  Kalktuff-Bildung.  Eine  starke  Ablagerung 
von  Sebwcffeieisen  schliesst  alles  Nachforschen  ab.  Und  doch 
muss  in  diesem  Moore  die  Kalktuff  Bildung  sich  fortsetzen. 
Der  Qoeilen-Lauf  allein  kann  die  Kalktuff-Lager,  die  in  die-. 
ser  Gegend  vorhanden  sind ,  nicht  gebildet  haben ;  er  hat  ja 
seit  vielen  Jahren  nicht  einmal  so  viel  abgesetzt,  dass  seine 
Richtung  merklich  verändert  erscheint 

Die  Lager  müssen  in  dem  Moore,  der  ja  in  sich  alle 
Bedingungen  zu  Kalktnfi-Bildong  hat,  entstanden  seyn  nni 
noch  entstehen.    Uvd  in  der  Tbat ,  einige  Schritte  weiter  fin- 

3* 


36 

4ei  man  an  einer  jetat  troekeii  Heißenden  Stelle  etwaa  höher 
am  Bergfe  hinauf  nnter  der  Dammerde  Kalktnff,  Und  awar  so 
mächtig  ond  g^elchmissig;  anagedehnt,  daaa  er  com  Bai-Ma- 
terial hat  gebrochen  werden  können.  Von  einer  darauf  lie- 
genden Schicht  von  Schwefeleiaen  lat  nichta  zn  aehen.  Der 
Kalktuff  liegt  unter  der  achwarsen  Dammerde.  Das  Schwe- 
feleiaen muaa  hier  nach  dem  Austrocknen  des  Moora  aiefa 
oiydirt  und  den  Kalktuff,  der  auch  fetzt  aehr  Elsen-haltl«: 
ist,  durchdrungen  haben.  Dann  muaa  das  Elsenoxyd,  dvrch 
die  noch  vorhandene  organische  Substanz  zum  Oxydul  imge- 
aetzt ,  fähig  gemacht  worden  seyn ,  auch  {etzt  noch  zun  In- 
neren Aushau  des  Kalk-Lagers  beizutragen.  Die  OxydatIo« 
des  Schwefeleisens ^  wie  wir  sie  eben  betrachtet,  kann  im 
Moore  selbst  nicht  stattfinden,  auch  wird  kein  anderes  Elsen- 
salz  als  Schwefeleisen  an  der  Oberflache  durch  den  freien 
Schwefelwasserstoff  geduldet.  Es  mnss  also ,  da  es  Im  Moor 
das  einzige  sich  ablagernde  Eisensalz  ist,  beim  Abschlnss  df^r 
Luft  durch  organische  Substanzen  alch  in  Oxydul  umwandeln 
können. 

Bei  dem  chemischen  Prozesse,  den  der  Gyps  mit  orga- 
nischen Substanzen  und  Eisenoxydul  eingeht,  bildet  sich,  wie 
wir  oben  gesehen,  kein  Schwefelwasserstoff,  sondern  Schwe- 
feleisen, und  doch  finden  wir  überall  da,  wo  viel  Schwefel- 
eisen längere  Zeit  mit  organischen  Substanzen  gemlacht  onil 
der  Lnft  abgeschlossen  war,  eiuen  starken  Geruch  nach  Schwe- 
felwasserstoff. 

Der  Schwefelwasserstoff  kann  hier  nur  ein  Zersetzungs- 
Produkt  des  Schwefeleisens  durch  organische  Substanz  seyn, 
vnd  zwar  werden  sich  dabei  erst  niedere  Stufen  des  Schwe- 
feleisens bis  zum  metallischen  Eisen  hinbilden.  Dann  wird 
das  reduzirte  Eisen,  sobald  aller  Schwefelwasserstoff,  als  Gas 
nach  oben  dringend ,  verachwunden  ist.  In  den  tiefsten  Schich- 
ten durch  Wasser-Zerlegung  zu  Elsenoxydul  werden  und  nnn 
der  Ralktuff-Bilduog  den  besten  und  mächtigsten  Boden  dar- 
bieten. 

Die  Beobachtungen  von  Borvemamii,  der  Im  Kehlenletten 
der  Keuper-Formation  Schwefelkiea-Knollen  und  unter  diesen 
voa  ahnileher   Form  metallische  Eisen-  uud  RothelaeuateiB- 


»T 

Kodlen  i«Qd,  und  die  Mittbeilung^en  von  N.  JäoBR,  dass  einer 
dieser  Rothelaenstein-Knollen  einen  Keni  von  meUlliscbem 
Eisen  iMtte,  spreclien  für  eine  Rednlition  des  Scliwefeleisens 
dnrefa  organisclie  Substanzen  *. 

Natttflicb  mnss  bei  der  KalktufF-Bildung;,  wo  das  Eisen 
fein  vertbeilt  ist,  eine  soforttg^e  Oxydation  des  kann  gebil- 
deten Metalls  eintreten. 

Der  Steinbrneh  bei  LmdUwnj  anderthalb  Stunden  von 
SMppetuiedt  am  JE/me  gelegen,  gibt  uns  den  besten  Beweis, 
dass  der  Kalktuff  eine  Moor-Bildung  ist.  Bohr  Versuche  haben 
hier  gezeigt,  dass  eine  Flache  von  circa  100  Morgen  überall 
ein  Kalktuff-Lager  unter  sich  hat. 

Dicht  vor  dem  Dorfe  ist  das  Lager  durch  einen  grossen 
Steinbruch  aufgedeckt.  Hier  liegen  unter  der  ungefähr  1' 
starken  Dammerde  machtige  Kalk-Lager,  die  theils  aus  ge- 
iBchichteten  nnznsammenhangenden  kömigen  Kalk  -  Massen, 
thelis  aus  Schichten  von  festen  Bausteinen  zusammenge- 
aetzt  sind. 

Die  unzusammenhangenden  Schichten  folgen  unmittelbar 
der  Dammerde ,  sind  4'-^ft'  mächtig  und  haben  ein  paar  Mal, 
einige  Zoll  stark,  eine  schwarze  Schicht  zwischen  sich,  die 
«ehr  Rohlen-haltig  ist  und  wohl  aus  dem  friiheren  Moore 
libeif^eblieben  seyn  mnss. 

Dann  kommt  in  der  Lagerung  ein  5^—4'  mächtiger  fester 
Kalkslein,  der  hier  gebrochen  und  unter  dem  Mamcn  Duck- 
stein als  ein  trockenes  festes  Bau-Material  sehr  bekannt  ist. 
In  ihm  findet  man  zuweilen  leere  Räume,  deren  Wände  mit 
den  bekannten  Moos*artlgen  zelligen  und  Schilf-artigen  For- 
men des  Ducksteins  ausgeschmückt  sind. 

Bis  zu  dieser  festen  Schicht  ist  der  Steinbruch  aufge- 
deckt^ man  kann  nur  noch  sehen,  dass  der  Kalkstein  auf 
ähnlichen  losen  Schichten  ruht,  wie  diejenigen,  welche  er 
über  sich  hat.  Will  man  nun  dazu  noch  die  Aussage  der 
Arbeiter  nehmen,  so  kommt  4'— 5'  tief  in  dieser  losen  Kalk« 
Schicht  wieder  eine  feste  Schicht  vor,  die  aber  nicht  seb^ 
stark  ist. 


LiBBio  J«hrM-Bcricht  19M,  S.  776. 


n^ricli  <ter  Kirper,  der  die  Leiiem*TMi%kelt  deraelbe«  er- 
Mht  and  dadurch  die  Mittel  Uetet,  du  Verlereee  deppelt 
20  ersetsen. 

Er  ist  aber  aueh  der  Peied  der  Brfteber;  er  Teraekrt  ihre« 
Torf  »nd  fiillt  die  Untieren  mit  Kalkntein  ane. 

Wo  er  ist  nnd  wo  das  Elseoaalz  nicht  fehlt ,  Hegt  er  eteta 
mit  den  Mooren  und  Br&dieni  In  elneai  Kampfe  auf  Ver- 
nichtung. 

Unterliegt  er,  ao  bilden  sich  Torf*Lager;  siegt  er,  das« 
füllt  er  Alles  mit  Kalk-Lagem  ans  nnd  macht  der  Dammerde 
zum  Fortbanen  Platz,  die  dann,  iiie  wir  eben  gesehen,  iber 
Ihn  mächtige  Aituvial-Schlchten  häuft  und  um  allea  Nachfor- 
schen nach  Kalk-Lagern  abachneidet,  wenn  nicht  eine  Hebung 
die  Kalli-Lager  aufdeckt. 

Die  Leichtigkeit,  womit  sich  die  organische  SuhatauB, 
der  6yp8  und  das  Eisensalz  finden  und  Yerindern,  eo  daas 
man  In  dieser  Gegend  sich  kaum  bei  der  Aufbewahrung  gros- 
ser Wasser-Massen  tor  Zersetsungs- Prozessen  zu  nchitzea 
weiss,  borgt  dafür,  dass  auch  überall  in  der  Erd^Oberflieho 
diese  Zersetzung  mit  Leichtigkeit  vor  sich  geht,  und  dass  das 
Meer  bei  einer  gewissen  Tiefs  (uud  zwar  mehr  den  Kiate« 
zu,  oder  auf  mäciitlgen  Gyps-Stdcken ,  wo  diene  drei  Sub- 
stanzen sich  finden  müssen,)  dieselben  chemischen  l^rozease 
erleidet,  wie  wir  sie  in  Moor  nnd  Dammerde  beobachtet 
haben.  ^ 

IVachtrSglich  füge  ich  dieser  Abhandlung  noch  ein  paar 
Beobaclitongen  bei.  Sie  sollen  als  Beleg  zu  meiner  yorhlii 
anfgesteilten  Behauptung,  dass  Eisenoxydul  die  Ablagerung 
von  kohlensanrem  Kalk  bewirkt,  anznsehen  seyn. 

Am  Abhänge  des  Aste^Rf^ckenn  bei  Grou-VuUiergj  aa 
einem  Gyps  Stocke  gelegen,  findet  sich  rings  von  Kalktnlf- 
Qnellen  umgeben  ein  eliemaliger  Teich,  der  mit  Schwefel« 
eisen  ansgefiiilt  Ist  und  dessen  Wasser  sich  von  dem  der 
Quellen  nur  dadurch  unterscheidet,  dass  es  bei  einer  gerin- 
geren Menge  Gyps  stark  nach  Schwefelwasserstoff  riecht 
Das  Wasser  enthalt  wie  das  der  Quelle  als  freie  Säure  nur 
Kohlensäure  und  darin  gelöst,  fast  eben  so  viel  als  die 
Quellen,  kohlensauren  Kalk. 


41 

Id  deoi  snmpfigeD  Theile  dieses  halb  ausg^rockneten 
Teiches  ist  an  der  Oberfläclie,  obg^lelGli  hier  aach  das  Uyp- 
nuin  tamariscinum  die  Blätter  mit  kohlensaurem  Kalk  be- 
legt, die  Kalktaff'Bildmig  Tollstäodig  rerschwonden,  und  die 
Quellen,  die  hiaeiofliesseD^  hören  sofort  auf  Kalktuff  abzu- 
setzen. 

Eben  so  stSrt  das  abfliessende  Teich- Wasser  die  Kalk- 
tuff-BllduDg;  verschiedener  zufliessender  Quellen,  wird  aber 
zuletzt  von  einer  Eisen-Quelle  alles  freien  Schwefelwasser- 
stoffs beraubt  und  setAt  dann  selbst  Kalktuff  ab. 

Hier  nahm  Sehwefeiwasserstoff  das  Eisenoxydul  in  Be- 
schlag; und  der  kohlensaure  Kalk  rousste  g;eldst  bleiben.  Ein 
zweiter  Fall,  in  welchem  Eisenoxydul  einen  kohlensauren  Kalk- 
Absatz  bewirkt,  habe  ich  aus  dem  Hilse  bei  BerUingen.  Diese 
sehr  filaen-reielie  Formation,  die  an  vielen  Stellen  durch 
Sieinbrncbe  auf]g;edeckt  ist,  zeigt  in  ihrem  unmittelbar  unter 
der  Dammerde  liegenden  Theile  an  den  Steinen  einen  weis- 
sen Überzug  von  kohlensaurem  Kalk^  der  Schaum-artig  dar- 
über gelegt  ist,  aber  nie  in  das  Innere  der  Stein-Masse  ein- 
dringt nnd  einige  Fnss  tief  unter  der  Oberfläche  versehwindet 

Dabei  erscheint  in  dieser  Region  der  Hils  In  allen  seinen 
Schichten  durcheinander  geworfen  und  mischt  sich  allmählich 
mit  der  Dammerde. 

Der  Gyps-Gebait  des  Wassers^  der  hier  nie  fehlt,  be- 
sonders da  man  nicht  selten  in  den  durcheinander  geworfenen 
H4lsSehicbten  Gyp^St&cke  findet,  bildet  in  der  Dammerde 
kohlensauren  Kalk  nnd  Kohlensäure. 

Diese  lösen  sich  im  Wasser,  und  kohlensaurer  Kalk  setzt 
sich  an  den  mit  Dammerde  in  Berührung  gekommenen  (lisen- 
haltigan  Steinen  ab. 

Das  Eiaenoxyd- Hydrat,  das  die  Steine  hier  nbersieM, 
war  durch  die  Dammerde  zu  einer  Oxydul*Verbindung  des- 
oxydirt,  und  gegen  das  Oxydul  tauschte  sich  der  gelöste  koh- 
lensaure Kalk  um. 


Briefwechseh 


Mittheilungcn    an   Geheimenratb    v.   LeonharD 
gerichtet. 

LkMy  Ift.  N#«c«ibrr  1S54. 
Die  Un^  Zeit  neiaes  Stillechwelg«iM  erlaabe  idi   «ir  ^rrb  «iara 
kkiaen  BericM  ober  die  semeiimeliefUich  mit  Bergretii  Bitler  voif  Hai« 
diesen  Sommer  vors^ommeoen  ExkarsioBen  etwas  eunagleicbeD,    d^rtn 
Resultate  sor  Mittheilaa^  nicht  |c«bs  nninteressant  seya  dOrften. 

Wie  in  der  Wissenschaft  dberhaopt  das  Feld  der  Forscbnni^n  nie  slf 
geaehlosaea  an  betraebten,  ao  iai  Dieas  auch  in  der  Oeofpiosie  ond  na 
ao  mehr  bei  dem  grosaartifpaa  Gebiete  der  Aipm  der  Fbll,  wa  die  Maacb- 

'  faltifflieil  der  auftreleadaa  Faramtioae«  «ad  dar  in  denaelban  ainfraacbles- 
seoen  oiganiaehen  Reale  trosa  B;eBa|t  iaI,  am  trata  der  sorgaamat  «s- 
pflog^enen  Untrrsuchongen  noch  {edes  Jahr  neoe  EnCdecknafen  so  bietes« 
durch  welche  die  geognostischen  Aufnahmen  wieder  erglntt  und  berieb 
tllCt  werden,  sowie  gewonnene  Aaaiebtm  tbeils  sieb  Indern,  tbella  durch 
die  aofgefoadenea  Beleir«  fcaleren  Halt  erlanfce»« 

Die  aaaRefabrtea  Fortcbaagen  betrafen  varaifliab  naab  eiaiga  im  gea- 
logiHcher  Betiehung  etwaa  aweifelhaflle  Pankta,  und  der  Plan  dar  Reiss 
führte  Euerst  in  die  Umaebung  von  Gmanden,  in  welcher  das  bis  aa  die 
Stadt  sich  ervtrerkende  Tertiir-Lsnd  södlicb  voa  der  aus  sogen.  Wiener- 
aandsie  in -Formation  bestehenden  Vorbergen  und  anschliessend  au  diese  ron 

*deo  Kalk-Alpen  begrenzt  wird.  Waren  auch  ia  dieaer  Gegend  diaGebüds 
der  Kreide  aas  der  nahen  ISiaenaii  schon  bafcaantt  aa  lieferten  die  Dareb- 
suchungen  des  zwischen  dem  Tranaeletn  und  dem  BimauirMkkm'fe  lie- 
genden Oschliefgrabens  fär  unser  Alpen-Gebiet  noch  ganx  neue  Kreide- 
Schichten,  welche  mit  ihren  bezeichnenden  Versteinerungen,  als  nimlich 
Beiemnites  mucronatns,  Ananchytes  ovalus,  Spatangus  eo* 
ranguinum  und  zwei  Spezies  von  Inoceramua,  eine  hdbere^reide* 
Etage  als  die  der  Croaati  beurkunden,  entsprechend  dem  Sewerkalke. 

Von  den  Gosan-Sehichten  der  BUenmm  sind  die  Kreide-Ablageruugeo 
im  Gsektiefyrakeu  durch  die  Kalk-Massen  des  TrmmuUms  getrennt  Ao» 
der  Mitte  dieser  Kreide-Mergel   ragt  in  demselben  Graben  eiae  Parthie 


43 

NamiDiiliteB-Saiidstein  hervor,  der  steil  nacb  S€d  dem  TrmmMiein  so  ein* 
fillt,  (gleich  der  nordseitn  eotwickelten  WieDeriiaod«tcin-Bilduog,  nnd  hoher 
aiisteig^end  emcheinen  Gryphien-reii-he  Schichtc^n  des  Lia«.  Sflimiittiche  hier 
auftretenden  Gebilde  waren  in  dieser  Örtlichkeit  noch  unbekannt  und 
daher  cur  f^eognostischen  Kenntnijts  des  Landes  sehr  willkonniene  Bei- 
trflfre,  aowie  anch  dieser  Graben  cur  Ansheote  von  'Versteinerung^en  be- 
aonders  wicbtl|*  ist. 

Der  iveitere  Verfolg  der  Reise  ffihrte  von  Cfmumden  nach  Bhim9ee 
und  von  da  an  der  Strasse  nach  Isehei  doreh  die  Region  der  hier  meist 
die  Gebirf^  Bosammeasetzenden  Massen  von  dolofnitisebem  Kalk,  dnrdi 
das  WetMenkaeh^TThtii  tum  Atim'seß  nach  Uniermeh  und  JVomlaee,  mit  wel- 
cher Gegend  man  sich  wieder  an  den  Begrensnngen  der  Kalk-  und  Wiener- 
aaiidstein-Zone  findet  Die  letate  ist  sehr  arm  an  Versteinernngen,  ausser 
den  wenig  beaeichnenden  Fukoiden,  dann  ScitAPHAUTL's  Helmintoiden, 
wie  sie  unter  andern  in  den  Steinbrüchen  am  Gmwmimerberfe  nnd  id 
den  Anbrüchen  bei  Mendaee  gefunden  worden,  in  welch'  letzten  die  anf- 
ti-etenden  Kalkmergel,  die  auch  im  fCeoeomien  getroifen  werden,  mehr 
durch  ihren  petrographiacheo  Charakter  «uf  die  Formation  aefaliessen  Isa* 
aeo,  welche  Annahme  anfzufindeode  Aptychoa  noch  mehr  bestAtigen 
wurden« 

Die  Uatersachnngenin  der  Umgebnng  von  AToMteaa beatiglich  der  daselbst 
vorkommenden  Gosan-Versteinerongen ,  namentlich  der  Natioen,  Tomatel- 
len ,  Hippariten  und  Korallen ,  wie  au  Okerkofen,  nnd  eines  auf  dem  Felde 
hervorstehenden  Kegel«  von  Hipparrteakalk  zu  fifaatoaiufl  ffihrten  zu  dem 
Resultate,  daas  dieaelben  nur  aua  einzelneu  losen  Blöcken  von  den  nahen 
Kreide-Lokalitfitcn  atammen  kdanen,  und  dass  der  Hippuritenkalk  von 
G*ckwandi  selbst   einem   blockweisen  Vorkommen   zugeschrieben   werden 


Der  Weg  von  lUomUeB  nach  Thäi§mt  verfbigle  zum  Thell  noch  das 
Gebiet  des  Wieuer-Sandsteioes-,  wfthrend  von  Tkaigmi  nacb  Bof  mflchtige 
Ablageraagen  von  Ger6ile  der  Tertiär-Formation  anftrefen,  welche  hier 
die  TbaLAuafdlinng  bilden  und  noch  an  die  Gehftnge  der  2000'— S500' 
Meeres-Höbe  erreichenden  Berge  der  Wieneritaiidstein-Biidung  ansteigen. 

Die  Exkursionen  in  der  Gegend  von  Höf  boten  durch  das  zahlreiche 
Erscheinen  grösserer  und  kleinerer  Konglemerat- Blöcke,  aus  meist  abgerun- 
deten veracbieden  getVrbten  Kalk>Ge  schieben  nud  wenigen  Hörn  stein -Frag- 
Bienten  bestehend,  geologisches  Interesse.  Sie  finden  sich  stellenweise 
von  OmtmdeH  bis  fkrfn^nrjr,  am  hSofigsten  Jedoch  gegen  und  auf  der  Höhe 
4es  sodlich  vom  Poslhaose  zu  Hof  sich  erhebenden  Berges  aerstreot  und 
mitunter  von  bedeutender  Grösse.  Bin  Vorkommen ,  welches  sich  nur  mit 
den  Konglomeraten  der  Kreide-Formation  vergleichen  Hess  und  wegen 
der  noch  etwas  zweifelhaften  Bestimmung  bis  StAnhtrf  verfolgt  wurde, 
wo  man  desgleichen  am  Fasse  des  BucMerg^  in  grosser  Mftchtigkeit  wie- 
der findet,  ond  zwar  in  derNÖhe  ausgesprochener  Kreide-Bfldongen,  wie 
bei  Ai§tn^  denn  gegen  die  Einssttlung  zwischen  dem  Butk-  und  ObU- 
B9rf6  (Qi09b9rf),  wo  die  letston  Iltereo  sekondfiren  Kalke  aufliegen,  wo- 


44 

Unk  die  iMidit  fetlfctl«!!!  werdra  kottate,  dMn  dk  ffraglMlM«  BIMt 
die  GoMD-KooglonM-aU  repriaeatirai  o«d  der  Kreide  -  Forwti#M  cian- 
reiben  eind* 

Voo  fifefoierf  earb  SUmmUmMm  fäbHe  der  Wefp  wieder  d«rcb  da 
Oebiel  der  Wieaereeediileis-FerBelieo  ood  ee«  letsCgeoeBBler  örlKcbkck 
Mm  MmlU^Si  vor  welcbeai  glcieboaeiiKe«  Orte  ecbea  der  Nwsaislilfe- 
SendeCeio  auftritt  und  »icb  in  dieser  Gegeod  ia  nicbt  luibedeatevder  Aw- 
drbnuog  eutwirkelt  iodet,  wie  bei  fifertew,  gf*tiei—dell,  »m  Ha— iiir|, 
M.  PMmkrmim^  und  tu  MmiUee  die  beide*  Higel  dee  B€MM9^mr§9&  mai 
des  lfefltffef«e«  eatasiaeasetBt ,  es  deae»  eoeb  die  aeireleften  StciabrUc 
durcb  die  OewineeDg  aescbfReber  VersleiMniBKea  beeeader»  vms  8trsy- 
•nd  Weicb-Tbieren  dte  Geologen  feesdo.  Die  UeigeMmg  von  MmiUm  «« 
ttne  io  geognostis^iber  UiMicbl  wegen  der  Frage  fiber  des  VerbeUrn  der  Wit- 
nereandsleiooFormetion  s«  dem  enteebieden  eoeenen  Numnwlitoa-Snndstcii 
wicbtig,  ob  nlmlicb  nicbt  eelbet  ein  Tbeil  der  ersten  Bildung  sn  de«  nir4- 
lieben  AuslAofern  dieses  Gebirge-Zages  dnrcb  das  Verkommen  vom  Nnmma- 
Uten  in  derselben,  wie  Diese  bei  Ifte«  der  Feil,  gieicbfells  no  d««  nlt-tcr- 
tiären  Gebilden  sn  reebnen  sey.  In  dieser  Absiebt  wurde  ein  gute  AvfudiliMc 
bietender  Groben  nm  nobon  BaeAlerys  von  dessen  Fasse  bis  ge^a  4k 
Höhe  durchaucbt»  welcher  wobl  in  seinen  unteren  Scbicbten  caa  den 
MomoMiliten-Sandsteine  der  AL«f|PaiAm  sebr  ibnliebes  Gestein,  doch  obsc 
Nummuliten,  neigte,  aber  welcbem  sn  den  böberen  Stellen  den  Grobem 
Scbicbten  kslkigen  Mergeis  der  Wienersondstein- Formotioa  eracbiencs. 
Sind  nun  die  onterea  grobköraigea  Soadsteine  von  dea  oberea  Gebildes 
na  trennrn  und  als  eocAn  onxaaebmea,  so  licsse  sieb  ibr  Uotcrtralea  al- 
terer Bildungen  nur  dnrrb  eine  fiberstärste  Lsgervng  erkliren,  wia  solche 
im  Alpen- Gebiete  öfter  getroffen  wifd. 

Von  MmitM*  in  nordostlicber  Ricbtnng  erreiebt  der  Nummultten-Snui 
stein  bei  iteitiam  und  SeMAem  sein  Ausgebendes,  vor  weicben  Örtlick- 
keiten  die  bestehenden  Anbruche  (Mourermeister-Briebe)  mirbtigc  Lsgcs 
von  Nummniiten-Knik  weisen,  worabeT  saerst  eiae  Schicht  eiaeo  losss 
gelblichen  Ssndes,  denn  ein  fester  Versteinenings-reicber  Saadsteia  lagert. 
Auf  diese  eocAnen  Bildun«eo  folgen  am  Wege  snm  TnnAer^  miocAoe  Koe- 
glomeral-  und  Gerolle- Ablagerangen ,  die  auch  am  söd liehen  Gehinge  die- 
ne%  Berges  gegen  Kssiemdorf  auftreten,  so  dass  der  meist  ans  Wiener 
Sandstein  bestehende  Tenicrf,  der  abrigens  in  dea  vorhandenen  Auf- 
schlüssen bei  der  stattgefnndenen  Koblen-Scbfirfung  Ahnlicbe  VerbiJtaisse} 
dem  Gestein  nscb,  mit  den  unteren  Schiebten  am  BaeUer/e  bei  MmUui 
neigt,  durch  die  allseiliKe  Umgebung  von  Bf ittelterti Ar* Ablagerungen  ia 
der  Kolorirung  der  Karte  Insel-artig  sieh  herausstellt»  Mit  K99tam4or{ 
beginnt  das  susgedehnte  Hagel- Land  der  TertiAr-Formation,  sich  sn  der 
Strasse  nach  Lta«  bis  Lomkmtk  erstreckend,  wo  denn  die  beginnendes 
Diluvial -Terrassen  von  der  Tmaa  durcbsebnittea  bei  IfeJt  gcffca  die  AI- 
lavial-Ebene  abdachen.  Die  gleichen  miocdncn  Bildungen  erscheinen  vos 
W9I9  bis  Kirchdorf,  wo  dieselben  sudlich  wieder  sunAchst  von  den  sbge- 
rundeten  Vorbergen  und  den  Kalk-Alpen  begrenst  werden.    An  einem  nord- 


4S 

liehen  AusISttfcr  tfmr  iHsten,  dein  toi^eoBDiiten  DrmäienUrge^  Ueferi^ 
die  Dttrcfasodranii*  «inet  Grabens  unter  den  in  denselben  «Dif^ebAttflett  Ge- 
rollen dolonitisdien  Kalkes  (der  Znsantniensetzund^  dieser  Gebiripe)  einselne 
Stficke  von  Porphyren,  tbeils  lose,  theib  mit  anderen  konglomerirt ,  ein 
▼orkommen ,  wie  es  auch  Ritter  von  Hauer  in  der  Gebend  von  Sfi.  Veit 
bei  Wien  beobachtet  hat,  wibreod  dasselbe  im  Okeröeierreiekieehem  A\pen* 
Gebiete  noch  neii,  sowie  die  Gebortsstitte  jener  Porphyre  noch  nnbe« 
kannt  ist. 

Karl  Ehrlich. 

I^tf^Nt^i  16.  November  1864. 

Es  ist  Ihnen  vielleicht  schon  bekannt  f^worden,  dass  ich  im  Laufe  des 
▼erllossenen  Sommers  durch  die  gnidipe  Unterstützung^  unseres  Ministe^ 
riams  so  (^lacktitb  gewesen  bin,  eine  Instruktion«- Reise  nach  ItoHen  %m 
machen,  welche  mir  Jedoch  leider  in  ihrem  letzten  bnd  am  meisten  er- 
sehnten Tbeile  vereitelt  worden  ist ,  weil  ich  durch  die  Cholera  |cen5thigC 
wurde,  in  Heepei  umzukehren,  als  ich  es  kaum  erreicht  hatte,  nm  nicht 
das  Sprdchwortt  „Veiere  Nepoli,  e  poi  «lorlre,  bochstiblich  an  mir  oder 
an  meinem  liebenswürdigem  Begleiter  in  Erffillnng  gehen  zu  lassen. 

Bei  dieser  Reise  war  meine  Aufmerksamkeit  besonders  auch  den  Er- 
scheinungen des  Metamorphismns  zugewendet,  von  welchen  uns  ans  Ita- 
Hen  so  Vieles  berichtet  worden  ist,  wesshalb  ich  denn  auch  einige  Wo- 
chen auf  der  Insel  Eika  verweilte.  Ich  musn  Jedoch  gestehen,  dass  es  mir 
nicht  gegifickt  ist,  alle  Jene  Beweise  von  tief  eingreifenden  metamorphi- 
sehen  Einwirkungen  zu  erkennen ,  wie  solche  von  so  vielen  ausgezeich- 
neten Geologen  beobachtet  worden  alnd.  So  scheinen  mir  z.  B.  die  Ser- 
pentine Toeeenm^e  eine  fast  ohnmAchtige  Rolle  gespielt  zu  haben,  indem 
die  durch  sie  angeblich  verursachte  Umwandelung  den  Macigao  in  Jaspis 
oder  rothen  Kieselschiefer  wohl  kaum  als  eine  solche  geltend  za  machen 
seyn  dfirfte.  Dabei  bemerke  ich  zuvSrderst,  dass  viele  sogenannte  Kiesel- 
schiefer oder  Jaspisse  auf  BHa  nichts  weniger  als  diese  Gesteine,  son- 
dern mehr  oder  weniger  harte  schieferige  Tuffe  sind,  welche  mit  dem 
dortigen  Gabbroroaso  oder  Gronsteine  im  genauesten  Znaammeidiange 
stehen  und  sich  zu  ihm  etwa  so  verballen  dürflen,  wie  unsere  Foljrl- 
l&fiiieeken  Grunstein-Tnffe  zu  den  dortigen  Diabasen.  Sie  bilden  theils 
die  Unterlage  des  Gabbrorosso  und  GrSnateins,  wie  bei  ilio,  theils  sind 
sie  ihm  eingeschaltet,  wie  in  der  imposanten  Felsen  Schlucht  bei  der 
Mäianma  M  Manie  eerrato,  Aber  auch  die  wirklichen  rothen  Kieselschiefer 
und  Jaspisse,  welche  so  häufig  im  Gebiete  des  Macigno  dort  auftreten,  wo 
derselbe  von  Serpentinen  bedeckt  wird,  ^ann  ich  nach  meiner  Anschanunga- 
Weise  durchaus  nicht  für  metamorpbische  Produkte,  d.  h.  für  später  ver- 
kieselte  M acigno-Schichten ,  sondern  nur  ffir  nrsprfingliehe  Kieselsebiefer 
der  Madgno-Bildong  halten.  Erlanben  Sie  mir,  zar  Rechtfertigung  dieser 
Ansicht  Ihnen  beispielsweise  die  Verhältnisse  am  MomH  Verrate  bei  Prato 
zu  schildern,  wie  ich  solche  bei  einer  zweimaligen  Exkursion  von  Flo- 
renz zu  beobachten  Gelegeafaeit  hatte. 


46 

Das  Profil  dv  AuflageruDg^  des  f^erpentiBs  auf  jAgpit  ood  Albereke, 
wAlcbes  voo  AusxATiDBB  BROKOifiART  io  8«iaer  treffUcben  AUwBdliiBfi^  j«r 
le  Gtfemeiil  iIm  OpkioHthss  mitgcllieilt  worden  Mt,  •teilt  die  dortigen  Ver- 
hiltniMe  sehr  richtig  dar,  wie  sie  am  sfidlicben  Abhänge  dee  Berget  bei 
der  Viiim  Cieppi  zu  beobachten  aind  ^  ÖstKch  von  dieser  Villa  siebt  aieb 
ans  Ftoaee  dea  Berges  in  nordwestlicher  Riebtang  eine  felsige  Scbnind« 
hinauf,  in  welcher  man  die  grfinlicb-grauen  ond  rotben  Kieselscbiefer  sehr 
deutlich  aufgeschlossen  sieht;  ihre  Schichten  streichen  bor.  10-- 11,  ond 
fsllen  SO®  ior  NO. ;  sie  senken  sich  also  ganz  entschieden  unter  den  Berg 
ein,  welcher  einige  Schritte  weiter  aufwfirts  sogleich  aus  Serpentin  be- 
steht. Verfolgt  man  die  Schrunde  weiter  hinauf,  so  findet  man  *baid,  dass 
an  der  einen  Seite  derseibeo  der  Kieselscbiefer,  an  der  andern  Seite  der 
Serpentin  ansteht ;  der  erste  ist  immer  vorwaltend  rotb ,  wechselt  jedoch 
mit  grfinlicben  Zwisehenlageu ,  streicht  im  Mittel  beständig  hör.  11  und 
Iftllt  30®  in  NO.  Der  Serpentin  ist  znnficfast  dem  Kieselscbiefer  gross* 
Haserig  und  Iconkordant  geschichtet,  aber  äusserst  serrilttet  und  gebleicht; 
in  geringer  Entfernung  jedoch  erscheint  er  massig  und  von  regellosen 
Ktöften  durchzogen ,  auf  denen  die  Verwitterung  gleichfalls  ihre  Arbeit 
begonnen  hat.  Zwischen  dem  Kieselscbiefer  kommen  soch  nicht  selten 
Lagen  von  weichem  ibonigem  Schiefer  vor,  dergleiclien  Anch  unmittelbar 
unter  dem  Serpentin  an  einem  Punkte  ansteht,  wo  die  Auflagerung  hand- 
greiflich zu  bepbachten  Ist;  in  der  Nähe  eines  einzelnen  Hauses  aber  liegt 
mitten  im  Kieselscbiefer  ein  kleiner  Lagerstoek  von  Alberese. 

Man  steigt  *AUm£blicb  hftber  hinauf ,  immer  an  der  Grenze ,  längs 
welcher  der  Kiesel  schiefer  einen  fast  stetig  fortlanfenden  felsigen  Rand 
bildet,  über  welchem  sich  sogleich  der  Serpentin  erbebt.  So  gelangt  man 
allmählich  auf  den  westlichen  Abhang  de«  Berges ,  wo  der  Kieselscbiefer 
immer  schmäler  wird,  bis  man  endlich  einen  kleinen  Wasser-Riss  er- 
reicht, in  welchem  dieses  Gestein  kaum  noch  zu  bemerken  ist;  dagegen 
üiebt  man  bis  dicht  nnter  dem  gewaltig  hoch  anfragenden  Serpentine  ganz 
weiche,  leicht  verwitternde,  aschgraue  Schieferthone  mit  blairiichgrauen 
sphäroidisdi  verwitternden  Mairigno-Mergeln  anstehen.  Diese  ganz  cba* 
rAkteristfscben  Gesteine  der  Macigno* Bildung,  zu  denen  sich  such*  dichter 
Alberese  in  mächtigen  Bänken  geseilt,  streichen  bor.  12  und  fallen  30® 
bis  40®  unter  dem  Serpentin  hinein.  Bald  aber  legt  sich  wieder  rotber 
Kieselschiefer  au ,  der  in  einem  felsigen  Kamme  aufragt ,  zwischen  wel- 
chem und  dem  Serpentin- Abhänge  man  weiter  aufwärts  steigt;  der  Kiesel- 
schiefer streicht  hier  bor.  1,  und  lallt  60®  in  Ost;  er  lehnt  sich  an  eine 
etwas  'höhere,*  aus  festem  dichtem  Alberese  bestehende  Kuppe  sn,  awi- 
seben  welcher  und  dem  kahlen  Serpentin-Kolosse  man  einen  kleinen  Pass 
erreicht,  von  dessen  Höhe  msn  nach  Norden  in  ein  System  von  wisten 
Schluchten  und  Raeheln,  ond  Über  solche  hinsus  in  eine  bebaute  und  be- 
wohnte Berg-Landsebaft  blickt;  der  Abhang  des  Serpentin- Berges  wendet  sieh 


*    Mao  thut  am  besten,   vom  Prato  auf  der  Strasse  nach  PUtoja  bis  In   die  flühe 
die»er  Villa  «a  gehen ,  nach  welcher  ein  Fahrweg  rechts  abgeht. 


4t 

fOB  Her  nacb  Osten  gegtn  F^lipm  hin.  Wir  ttiegeo  von  dm  Pa<se  fibar 
Serpeati»  hinab  bis  xii  einem  um  den  Biord-Abhang  der  vorg^edachten  AU 
bereseJCnppa  nach  Westen  föbrendra  We^,  an  welchem  man  bald  die 
SerpenHn-Orense  erreieht»  einige  Sefaritte  weit  rotben  KiescUchiefer  über« 
schreitet,  und  dann  anl  grauen  weichen  Schiefern  nnd  Sandsteinen  fort« 
geht,  deren  Schichten  anfangs  stsrk  gewunden  sind,  bald  aber  eine  regel* 
■aasige  Lage  gewinnen  und  das  Streichen  bor.  3—4,  mit  30^—40®  sud- 
Mtlichem  Fallen  beobachten.  Sie  wechieln  mit  Schiebten  von  Afberese, 
der  weiterhin,  da  wo  man  nach  Süden  umkehrt,  sehr  vorwaltend  wird 
ssd  weiss  oder  hellgrau ,  stellenweise  sehr  reich  an  gans  kleinen  Pyrit* 
ftrystallen  und  dann  auf  Kluften  gebrftunt  oder  gerfithet  erscheint,  mit 
BMrgeligen  Schiebten,  mit  schieferigen  Sandsteinen  nnd  sandigen  Schie- 
fnm  wechselt  nnd  sdir  dentlich  geschichtet  ist.  Die  Schiebten  streichen 
ker.  3  und  3,  wenden  sich  eher  allmählich  in  der  Nähe  eines  anf  einer 
Itos  flachen  Abdachung  gepllansten  Cypressen-Hsines  bis  in  hör.  1.  Jen* 
Kill  dieses  Cjpressen- Haines  gelangt  man  in  eine  Schlucht,  welche  die 
Fortsetznng  Jenes  Wssser-Risses  ist,  in  dem  die  weichen  TÖllig  unver* 
äaderlen  Madgno-Gesteiae  dicht  niiter  dem  Serpentine  anstehen.  In  die« 
der  Schlucht  sind  nun  dieselben  Scbieferthone  und  Sandsteine ,  mit  mehr 
oder  wenig^er  mäcbligeu  Alberese-fi&uken  rortrefflich  enlblfist;  sie  strei» 
cken  immer  noch  bor.  12,  Und  fallen  30^—40^  im  Osten.  Allein  weiter 
sbwtrts  folgt  auf  sie  eine  mächtige  Ablsgerung  eines  sehr  verworren  ge- 
achtehteten  rotben  Kieselscbiefers.  Also  hier,  fern  vom  Serpentin  und 
Mitten  im  Gebiete  des  Mscigno,  abermals  der  Jaspis  oder  Rieselschicfer! 

Aach  auf  der  Ost-Seite  des  ifoiKs  Ffrraio,  wo  bei  Feiigne  in  einem 
ffidbtigea  grosskftrnigen  Gsbbro  (oder  Euphotid)  Mühlstein -Bruche  be- 
triebes  werden,  erhebt  sieh  ein  kleiner,  mit  den  Gebäuden  eines  Bauern- 
fasfes  gekrönter  Hagel,  welcher  ans  gelbem  oder  rotbem  Kieselscbiefer  be- 
stekf,  dessen  Schichten  80^  in  West,  also  dem  Gabbro  cufallen.  Weiter* 
bis  liegt  an  der  Strasse  von  Feiigne  nach  Prüio  ein  grosser  Steinbruch 
is  deawelhen  rotben  Gesteine,  welches  hier  eben  so  dunnschicbtig  und  so 
vielfseh  serklfiftet  ist,  wie  unsere  gewöhnlichen  Kieselschiefer;  die  Schieb* 
tea  ilreichen  jedoch  an  dieser  Stelle  bor.  11,  und  Wien  50®  in  Ost,  wess* 
halb  hier  ein  Sattel  vorzuliegen  scheint.  Sie  atehen  hier  fern  vom  Ser* 
pentin  an  nnd  laasen  sich  in  noch  grössere  Entfernung  verfolgen. 

Wenn  wir  nun  alle  diese  Erscheinungen  unbefangen  beurl heilen ,  so 
köaneu  wir  wohl  in  den  unter  dem  Serpentine  lagernden  Kieselscbiefern 
nicht  Ifiglich  ein  System  von  metamorphosirten  Mscigno-Scbicbten  er* 
beaaen^  «nd  swar  ana  folgenden  Grinden: 

1>  Licsae  sich  auch  überhaupt  annehmen  (waa  mir  wenigstens  nicht  ein* 
leacbtet),  daaa  die  Mergel  und  Scbieferthone  dea  Macigno  durch  eine  nn* 
mitteMinre  Einwirkung  des  Serpentins  in  ein  fast  reines  Kiesel- 
Gestein  nwgewsadelt  worden  seyen,  so  würde  doch  diese  Umwondelung 
«bermll  und  nnr  in  der  unmittelbaren  Mähe  des  Serpentins  zu  be* 
obschten  seyn;  Dem  widerspricht  sber,  dsss  jene  Mergel  und  Scbieler- 
tbone  an  einer  Stelle  völlig  unverändert  bis  an  den  Serpentin  fort* 


4« 

Mts««!   wfilireid  d#r  Kiraeladilcrcr  ««ek  ia  btdeBifader  £«lfi 
vom  Serpestine  vorfcoounl,  ja  aoctr  darcb  aiicltfic«  Maciga«-! 
iba  getreaot  wird, 

3)  £•  bt  «ber  kaum  deakbar»  dM«  Mergel  aad  Schic£«ctliMia  dmnk 
den  Kontakt  des  Serpentins  xa  einem  foot  roiaon  KieaelgooleiBa  acto- 
morphooirt  werden  konolen ,  weil  dergleiohen  klooeligo  Oeoleiao  wohl  ia 
allen  Fallen  nur  all  Absifae  kieaelratcbet  Gew&aaar  so  deoloa  ai^d« 

3)  Halten  wir  nna  an  dit  bekannte  Eracheinong »  daaa  die  Saffpaotiac 
jiberbaupt  aebr  blofig  von  kieaeligen  Gcaleina-Ablageraiigen  bcf  loitei 
werden»  und  bedenken  wir,  dasa  aicb  dieae  Cracbeinung  innerbalb  das  Ge- 
bietes ganx  verachiede^ncr  Ncbengeateine  anf  Iha liehe  Wciaa  wie- 
derboll,  ao  werden  wir  sie  acbwerlicb  ala  eine  Melamorpboairaas  dicaer 
Nebengesteine  des  Serpnitias  erkl&ren  können.  Vielmehr  dringt  nach  nag 
wohl  nur  die  Folgerung  auf,  daaa  den  Serpentin-Eraptioaen  oflBaala  die 
Bildung  Kieael- reicher  Mineral-Quellen  entweder  gefolgt  oder  nach  wt" 
ausgegangen  iat,  welche  ihr  Material  entweder  nach  oder  vor  des  Ser- 
pentin-Eruptionen und  folglich  entweder  über  und  neben  dem  hrreili 
gebildeten,  oder  unter  dem  noch  tu  bildenden  Serpentine  abgeaatxi  hahca. 

Es  bleibt  uns  also  im  vorliegenden  Falle,  wo  an  eine  Verkiraalanf 
prft^zislirender  Macigno-Schichten  durch  den  Kontakt  dea  Serpentiwa  ehca 
ao  weuig  ala  durch  den  Eiolluss  späterer  Mineral- Quellen  an  denk  an  ist, 
nur  die  Annahme  übrig,  daaa  auf  dem  Grunde  dea  Blacigoo«Meerea  vor 
dem  Eintreten  der  Serpentio-Emptioaen  Kieael-reiche  Quellen  aasa  Aas- 
bruche  gelangten,  deren  Kieael*Gehalt  über  den  bereite  gebildeten  Ma- 
cigno-Schichten in  der  Form  von  Kieaelachiefer  oder  Jaspis  ah^eartzl 
wurde.  Dana  diese  lokalen  AbKatxe  während  einer  geraumen  Zeit  fort- 
gedauert uod  sich  sum  Tbeil  wiederholt  haben  mueaeo ,  dafür  ap rieht  einer- 
aeits  die  Mächtigkeit  der  Kieaelachiefer-Slocke  und  andreracita  der  Uan 
atand,  dasa  unweit  der  YiUm  Ciefpi  ein  hleiner  Albereae*Stock  mitten  ia 
Kieitelschiefer,  so  wie  umgekehrt  an  der  West-Seite  dea  Cypresaen- Hains 
eine  Kieaelschiefer-Masse  mitten  im  Gebiete  dea  Macigno  liegt  —  Die  ia 
Toskana  so  häufige  Asaociation  dea  Serpentina  mit  den  Jaapiasen  und  Kie- 
selschiefern läset  abcr^ermutben,  daaa  dort  die  apäteren  Serpentin-Ernp- 
tionen  ungefähr  an  denselben  Stellen  erfolgten,  an  welchem  früher  jene 
Quellen  hervorsprudelten. 

^ C.  F.  Nacmank. 

BmMi  22.  November  1864. 
Seitdem  daa  Grau  wecken  Gebirge  durch  Moacaiaaif's  Ualtraachcagaa 
ia  seine  einseinen  Abtbeilungen  serlegt  worden  iat  und  aicb  die  Raibea- 
folge«  dieaer  Abtheüuagen  auch  ia  unserem  dea/acAsa  Grauwacken-Gebirg« 
featgeatellt  hat,  aind  ao  viele  Foraeher  auf  dieaen  Gegenatand  eiogegaagea, 
daaa  Sie  ea  vielleicht  aehr  gewagt  finden ,  wenn  ieh  ea  aaternehme,  Ihre 
Aufmerksamkeit  ebenfalls  ffir  denselben  in  Ansprneh  an  nehmen»  Sin 
erinnern  sich  vielleieht,  dass  ich  vor  vier  Jahren  in  etaam  AuCaalae  i,aber 
die  Schichten  im  Liegenden  4t9  Steinkohlen- Gebirgen  an  der  Mmkr  (Verk 


4» 

dits  ii4tlit-bi«4.  Ver.  der  Preast.  Rheinl«  und  Westplr.  19/M)^,  S.  180)  ver« 
saieht  ha%e,  die  Reiheufelge  von  Schiebten  vom  Bifeier  oder  Devon  Kalk- 
stein an  bia  biioi  eig*entlicheu  Steinkoblen-Oebirp^  in  der  Grgend  von  BUer^ 
fMj  t^erlok»  nnd  AmMier^  nXher  su  beachreiben.  In  diesem  Aufsatae 
habe  ieb  bereits  aaf  die  Unteraochoog^en  blnj^ewieaen ,  welche  Profejs'> 
aor  OiiuiiD  in  dem  Gebiete  dieeer  Schichten  ain  nordlichen  und  spfiter« 
bin  aneh  am  detUehen  Rande  dea  RhrnwUek-WeMtphäÜMcken  Gebirf^ea  an* 
Ipeatellt  hat.  Deraelbe  bat  nacht^ewiesen^  daas  an  dem  datlieben  Abbange 
dieser  Gebirfc^Masae  vom  SitMkrge  bis  Berte^rf  dieselbe  Reibenfolge 
von  Scfaiehfrn  vorkommt,  wie  sie  an  dem  nordlichen  Abhänge  entwickelt 
ist.  Nur  der  Bifeier  oder  Devon-Kalkstein  fehlt,  und  unmittelbar  auf  der 
mlebtigen  Sehiefer*Masse  mit  Versteinerungen  des  Bifeier  Kalksteins  — 
welche  F.  Rosmbh  Bigge- Schiefer  genannt  hat,  A.  Roemkh  als  CaJ« 
ceola^Sebiefer  anfihrt  und  ich  mich  gewöhnt  habe  ala  Leu ne «Schie- 
fer «der  vL»en ne* und -Agger «'S chiefer  oder  «Schichten  su  beseich* 
nen  «^  li^t  die  Gruppe  dea  Kramensels«  die  oberate  Abtheilong  des 
DevomS^stems ,  mit  den  versebiedenen  Ciiterabtheilungen.  Darauf  folgt 
die  nnterate  Abtheilung  dea  Kohlen-Gebirges  5  Kif seischiefer  und  Platten- 
Kalk,  und  endlich  FIdta-leerer  Sandaiein  oder  Flötsleerer  (millstooe  grit 
der  EnglAnder.)  Das  eigentliche  (oder  produclive)  St  einkohlen- Gebirge 
kommt  am  Oat-Abhange  dea  Gebirgea  nicht  vor;  wenn  dasselbe  Jemala  hier 
sur  Ablagerung  gekommen  iat,  so  wird  es  gegenwärtig  durchaua  von  der 
Trias  und  namentlich  vom  Bunten  Sandstein  bedeckt.  Die  unterste  hier 
auftretende  Abtheilung  dea  Kohlen*Gebirges  (Kieselscbiefer  und  Platten- 
Kalk)  kann  sehr  fiiglieb  mit  dem  Bmgtietketi  Mamen  Culm  beseichnet 
werden,  wie  Diea  auch  A.  Robhbr  getban  hat,  ohne  zu  furchten,  damit  ein 
Misaveratflndniaa  herbeisuführen }  denn  dieae  Schichten-Folge  atimmt  durch- 
aua mit  den  Colm-Schichten  von  Devamehire  fibercin.  Die  Unteranchung, 
welch«  Professor  GmAfto  bis  in  die  Gegend  von  Beriekur§  fortgeführt  hat, 
iieaa  noch  einen  kleinen  Theil  dea  Kreises  Wiii^emeieim ,  namentlich  die 
Gegend  von  Ltmephe  aurflck.  Dieaa  bat  mich  veranlasat,  dieae  Unler- 
nnchung  weif  er  fortsufuhren  und  dabei  den  Tersuch  au  machen,  su  einer 
Bftberen  Beatimmung  der  Schichten  im  Kreise  Weimler  zu  gelangen.  Idi 
habe  damit  angefangen  die  Gegend  awiscben  Hmiiemher§y  Beriekmr§  und 
HmlmfeU  sn  der  Bdtr  zu  untersnchen,  in  welcher  bereits  die  Grenzen  der 
Formationen  von  Prof.  Ginaan  auf  der  Generalstaba-Karte  aufgetragen 
waren,  und  ea  freut  mich  ungemein  anerkennen  au  können,  dass  ich  dber- 
all  die  grösste  Genauigkeit  gefunden  habe  und  nur  in  einzelnen  unwe- 
sentlichen Punkten  anderer  Ansiebt  gebliehen  bin.  Dieaa  will  in  einer  an 
verwickelten  und  achwierigen  Gegend  in  der  That  viel  sagen.  Die  Zshl 
der  aufeinander  folgenden  Mulden  und  Sättel  iat  gar  nicht  ansogeben, 
und  welche  Kckzack-förmige  Linien  die  Grenzen  z.  B.  zwischen  Kramenzel 
•nd  Culm  dabei  bilden  nKissen,  wird  unmittelbar  klar.  Wer  fremd  mit  aol- 
eben  VerbUtniasen  in  diese  Gegend  kommt,  der  wird  wahrlich  die  Geduld 
bald  verlieren,  eine  solche  Grenze  durch  Berg  und  Thal  und  in  ausge- 
dehnten Waldungen  zu  verfolgen.  Es  ist  aber  nicht  allein  nothwendig« 
Jahrgsag  1855.  4 


UM  ein  Bild  des  spetklltn  VerlialteM  aaf  die  Karte  •iiflrayea  sa  kiasca, 
•oodern  en  ifl  ooerÜHlich,  on  den  Faden  dar  Unteraaebnag  flr  die 
Wiedererkennnag  and  ld#atiftsirang  der  Sckicbten  aicbt  tu  verlicm.  Die 
Grame  mwitcben  dem  Krameaael  and  den  Lenne  -  Schief  em  aiela  ^on 
üerleforf  bis  gegen  AmiMkmum  in  der  NIba  der  Straeac  van  JBrndfe- 
krüek  nacb  Lmm^pke  ciemlteb  etnUeb  in  SSW.  Ricbfung.  Van  bier  falgen 
tief  einacbneidende  Bogen  bia  gegen  AattcllaeA,  welebea  deai  Sehcilci 
ainer  liefen  Mulde  nahe  liegt,  in  SSO.  Richtuag.  Daranf  folst  ein  weü 
gegen  NO.  vorspringcader  Sattel ;  die  II lern  Schiefer  iiberaebreiten  ontef- 
balb  Wmiiam  die  LaAn  aad  reicben  bia  ITaiMRiaeA.  Aaf  der  SO.  Seite 
dieses  wichtigen  Sallels,  aaf  welcher  der  Kramenael  bis  MmitemUrg  «nd  div 
Cula  bis  auf  die  Strasse  Ton  BraauAtneAen  bis  Aiimtdmf  reicht,  aiehl 
die  Orcnse  nur  mit  einem  Malden-n nd- Sattel*  Bngea  bei  OkeHiHem  nad 
Ni^der-HörUn  in  SW.  Riahtang  nahe  bei  tfinsankal«»  ITiaaawAadfc, 
rraktUUmstify  Hmfer  bis  gegen  Lmm$€Mmkmthj  wo  sie  aaler  Brannk»lilea> 
Schiebten  and  Basalt  veracbwindet.  Bei  Ifiaaaniffdk  irrten  die  van  dieaeai 
Orte  genannten  Schiefer  aaf,  welche  durch  eiae  eigenthflmliebe  Fann«  se 
berühmt  geworden  siad.  Sie  sind  ilter  als  die  Leane-Sebiefer,  ain4  mii 
Bestimmtheit  von  Ok$rireM9^m4Tf  bia  gegen  OUrM^ien  sa  verfaigeM  aad 
reichen  wahrscheiiilicb  in  den  Sattel  von  fFefseniank  hinein.  Die  Ycr- 
Steineningen  der  Lenne-Schiefer,  welche  bei  FenMmf$rhM9  noeh  vorkaai« 
men,  verschwinden  swischen  Ban/a  and  FitekeiUek,  Die  IFJaaetttecAar 
Schieler  bilden  nur  ein  schmales  Baad.  Auf  ihrer  I9ord*Seile  feigen  die 
Schiefer  oder  Sebichtea  von  CaMeiM  nsch  Shgmi  hin,  die  illestc  Abthei- 
hing  des  Devon-Systems  im  MMmMk-W^sipkäiUekem  Gebirge. 

Sie  mögen  es  entschuldigen,  wenn  ich  Ihnen  die  Orense  swiscba«  den 
Lenne-Schiefem  und  den  msaaniadUf*  Schiefem  an  dieaer  Stella  mcbl 
vAher  aacngeben  im  Stande  bin;  alleia  wa  es  wesentlich  ist  ▼emieine- 
rangen  an  finden,  nm  die  Grensen  sn  bestimmen,  wa  petrographiacb  naa- 
gexeichnete  Schichten  fehlen,  welche  leiten,  da  genügt  eine  Bereiaang 
nicht,  ds  mass  der  Oeognost  ia  der  Gegend  selbst  wohnen,  nm  die  Orenac 
an  ermitteln.  Anf  diese  Weise  ist  dorb  ann  ober  eine  bestimmte  Anaiebl 
Aber  den  Zusammenhang  der  dareh  die  beiden  SAifDaanena  bekanaten 
JDÜUtitmtgtr  Sebichtea  mit  deajenigen  gewannen  worden,  welche  in  ibrem 
nordMIichen  Fortsireicben  aich  bis  an  den  bnnlen  Saadatein  swincbes 
Bmhmnkerf  und  Mm-kmrf  erstrecken»  Darüber  iat  wohl  sehen  lange  kein  Zwei- 
fel gewesen,  daasder  Cyikridinen-Schiefe  r  van  SARUnaansn  dar  If aal* 
fkäU9€h§  Kramenael  and  der  PoaidonamyeB-Scbiefer  der  Cnlm 
aey;  aber  in  welcher  Verbindung  diese  Schiebten  in  der  IWWaniMi  §m 
G^egend  mit  den  übrigen  Verbreitungs-Gabiaten  sich  befinden,  war  awcifcl- 
baft.  Am  nördlichen  Abfalle  des  Gebirges  kommen  im  Kramensrl  anaaer 
dea  rothen  und  grfioen  bisweilen  gans  mit  Kalk-Nieren  erfulltea  Scbie» 
fem  auch  Sandstein>Lagen  vor,  die  aich  darch  eia  fein-kdmigea  GefÜga  unä 
eine  sehr  araase  Einförmigkeit  ansteiebnen  and  welche  MaacmaaBi  in  aeiiiem 
neaealen  Werke  JMmrki**  S.  376  als  Pön- Sandstein  erwibnt  Bei 
MUttfM  und  auf  der  raiikeii  Hm^t  bei  /aaWato  nehmen  diese  Sandsteine 


51     . 

nicbk  die  oborste  Stelle  des  KramcntelN  ein,  sondern  ei«  Iblg^en  »vf  die- 
wlben  wieder  rothe  und  griiie  Kelkreiche  Schiefer -Scbtcbtea.  Die«« 
Saadtteine  nind  ia  der  Oeg end  von  BerMmrg  bin  Laaspkß  nngenein  ver- 
breitet und  nehmen  hier  woM  f^erade  den  tieferen  nnteren  Tbeil  dea  Kra« 
menxela  ein,  wibrend  die  rotheo  und  grvneit  Sdiiefer  mit  Külk-Niere« 
darüber  liegen.  Ein  sehr  an  .«gezeichneter  Punkt  ifir  diesen  Rramentel- 
Sandatein  oder  P5n-Sands(eio  ist  die  Strasse  von  Sc#«»i«imtAa«i«eii  naeh 
LmuMphB  und  der  hohe  Gebirge- RAeken  dea  armem  Mmnn'*  bei  UßBselUek^ 
welcher  gerade  die  iusaerste  Mutden-Wandong  einnimmt.  Die  Straaani 
weiche  von  6er  Ludwigthütte  oberhalb  BUdemlnfpf  ^het  Bipty  Leism,  naeh 
BmHemImrf  fährt,  liegt  fordanernd,  mit  nur  twei  kleinen  Auafiahmen  xq  beiden 
Seite«  von  Kt/a,  im  Gebiete  dea  Kramensela:  daselbi«!  aehneidet  dieaelba 
in  den  Culm  ein.  Der  hohe  Gebirgs-R ticken  der  Stiekpfmf*  c wischen  £t/« 
und  V¥9i€e»tkMk  besteht  aus  Kiawenscl.  Der  Cnim  sieht  ai»  «»chmatea 
Band  aber  in  manchfaehen  Windongeii  von  HoHtmharg  gegen  Sehwtu^ 
9€nmn  Bn  der  Eier,  librrsrhreilef  hier  diesen  Fluas  und  kehrt,  »achdem 
er  bei  Ridkslein  eine  grosse  Verbreitung  Angenommen,  bei  ßBÜeikmuMen 
darüber  anrnck  ond'reieht  bis  Henlencii.  Zwischen  Pnder^Meh  viüd  WaÜmu 
nimmt  der  Colm  eine  snsehnliche  Verbreitung  an.  Über  BUaf  und  üaim' 
feid  ziehen  tiefe  Mulden  des  PMtaleeren  anf  die  rechte  Seife  der  Rder 
und  aind  hier  nur  dorch  schmale  Binder  dea  Culm  vom  Kramenzel  ge« 
trennt.  Die  tiefate  Moldej  des  Flotaleeren  geht  von  NUder^Aspe  über 
Kmim4mhüeh,  Kam$ael^y  dberaebreitet  die  Lakn  awischen  EdkeM«ifteii  und 
Friedenedorf,  und  erreicht  fiber  'DmmipKei  timnerishtnuem  Holnkatieeifk* 
Die  ganze  Gegend  von  Halienkerg  bis  Frankenberf^  Säeheemker^  wird  vom 
Ftdtzleeren  eingenommen.  Demelba  besteht  aus  Sandsteinen,  die  aieh  an 
einer  giflnliehen  Färbung  dea  Bindemittel*  arhr  leiebt  erkennen  lassen, 
blein-kdrnig  sind  und  oft  ins  Grobk5mige  fibergehen.  Dia  kleinen  Bruch* 
slfieke  lassen  sich  ala  Quarz,  Kleael> Schiefer  leicht  erkennen.  Mit  dieaen 
Sandsteinen  wechseln  Schleferthon-Schiohten  auf  die  manohtnltigate  Weian 
ab.  Diese  Sandeteine  sind  eben  ao  einförmig,  gleichartig  und  dnher  leicht 
wieder  zu  erkennen,  wie  diejenigen  des  Kramensela,  und  von  dieaen  letz* 
ten  sehr  leicht  zu  unterscheiden.  Der  Culm  in  der  biahar  betrachteten 
Gegend  beateht  wesentlich  ana  achwarzem  und  graurni  Kieselacbiafer  (Ljdit), 
aus  rothem  und  grauem  Hornslein,  «it  gestreift,  aus  arhwaraen  und 
grauen  Schiefem ,  die  sehr  achSn  bei  BaÜmtkerg  am '  alcalen  Abhänge 
an  der  Edsr  Poaidonomya  Becberi  enthalten,  endlich  aua  dfinne« 
aehwarzen  ofl  kroafigen  Kalkstein*Lagen  (Plätten«Kalk).  Auf  der  Ost-S«ifn 
der  Mulde  des  Pldtdreren  von  ihHiiskaek  nach  Heivhtmeen  nimmt,  dfv 
Culm  eine  hiervon  verschiedene  Entwickln ng  an,  die  gleichzeitig  mit  einer 
sehr  grossen  Verbreitung  verbunden  ist;  ao  reicht  dcmelbe  van  Buehamtm 
bis  zum  Bieenbergg  unterhalb  Sierahau^en  an  der  hakm^  wo  der  baute 
Sandstein  auflriit;  ron  Frmi9küeh  aber  GUuUnkmeh  bis  ßohentotme  und 
Kdmigeierg,  X>tT  bekannte  Kegel  dea  DinsHerges  bei  Frmnkmikmeh  (mit 
Wawellit  im  Kiesel-Schiefer)  gehört  zu  dieser  Parthie.  Die  Schiefer  mit 
der  Poaidonnmya   Becberi   von   üerkorm  und  WrdUeh  ^wArdnn  «ich 

4* 


ft2 

hier  MMBitlclkar  aoreibe»  ItMt» ,  wetttt  »iekl  im  diftte«  Gebiet«  üe  fcr^* 
itotImiadMD  OMteioe  •nt  der  Qrvppe  der  Dierit«  «ad  Hypcratbea-Fcbe 
tiM  M  ffi^VM«  Ausdebnnog  erUaftea,  daM  dadareh  die  Verfolg«*^  4er 
acdiBiaafllrea   (vestetae    Kau  aBgoMiB    aracbwert  wtrde.     In  deai   hier 
beaeicbnetea  Gebiete  dea  Ca  Im  geaellea  aicb  sa  dea   abea  aa^^l»«««« 
Schirblea  eiae  ffoaae  Meage  vea  Saadateia-Laicca,  dia  vaa  aiaaebfaltiKcai 
pctrograpbitcbeat  Charakter  aiad.    Dieadbea  i^rkbea  aaai  Theit  dea|a»i>» 
faa,   die  dea  FI6taleerea  cbarakteriairea,   aber  aie  wecbaela  iaioMr    aÜ 
andern  Scbiehtea  ab,   die  dea  |^w5balicbea  Saadateiaea  der  kherea  De- 
voniaebea    Scbiehtea  aod   dea   KaMea  •  Gebirgea   aicb  aaaeblieaaea.     Die 
Sebtefar-Tbaae  «abea  in  Dacb-Sebiefer,  wie  bei  OUdtmUek,  geilaeb  «ad 
LUm^  fiber.    Die  Kietel-Scbiefer  and  Plattea-Kalke  tretea  ia  der  MeiHCe 
dieaer  Scbicbten  aar  anterireordaet  aaf.    £e  dtrfta  wobi  kanai  aweirelhall 
aeya,  ob  dieac  Betracht oa^Weiee  richtig  aey ;  dseae  8cbirbtea> Folge  iat  im 
JHü'Tkt^  •wiecbca  llerftom  aad  Burf  aebr  eeb5a  aalgecdttoeaea,  die  Za* 
aanneagebörigkeit  der  vielea  Saadateia-Lagea  mit  den  Schiefer-Scbichlea, 
welche  die  bekamt tca  Verateineraagea  de«  Caiai  eolballea,  tat  ao  deiuficb 
aad  klar,  das*  {eder  Zweifel  Teracbwiadea  aiaaa.     Dieee  Katwickelaac 
dea  CuIb  atiaiait  vollkemnea  mit  defjeaigea  dbereia,  welch«  A.  Rokmmi  as 
weatlicben  Ifara  aafgefaadea  und  feal|(catetlt  bat.    Aach  hier  bilde«  die 
Kiesel-Schiefer  (Lydite)   nur  acbuMle  ZAge  ia  eineoi  aua  Saadateia   aad 
Schiefer  to«aaiaMageaettten  Schicbten-Coaiplei.     Der  Uniemchied   dicnca 
Gebietes  gegea   d»a   vorher   betrachtete   awischea  tfalfealery,   f  an>|K>i, 
BMetÜMpf  und  Bmiiemkerf  tiitt  dadurch  aoch  »ehr  bcrror,  daaa  aieli  na 
eiaaelnen   Punkten  Scliichtea  bervorhebcai   welche  der  llteatea   Devaa* 
Abtheilang,  dea  Schicblea  von  CMmm  angeblrea.    Einige  dieaer  PmüO« 
hat  bereite  Prof.  von  KuraTBiif  in  der  Beacbreibuag  der  niU  ao  graaacr 
Sorgfalt  aad  Genauigkeit  aaagearbeilelea   Sortloa  gfadeiiiart  aagefüirt, 
wie   ana  Mmmsküpf  im  J>eAaee>erfe ,  awischea  0olck«iie«a  aad  itif «aaei'e ; 
femer  tritt  eia  Micher  Pankt  swiachea  Wmid§irm§0  uad  ATaaaftsiBi  hervor» 
and    der   eigenihamlirbe  QuarsPels    von  Grtifemtieim  aa   der  ftatüchea 
Baaalt*Grenae   des    Ifeefenoolds«  ist   ehenCalls  hierher  la   rechaea.     In 
AllgeaieiaeB    aber    beatebt    daa   gsase  Gebiet   swiachea    iWffwiiarf    aad 
ITefaler  aaa  dea  Abtheitnngen    dea  Kraneasela    uad   dea  Culma.     Die 
groaae  gegeo  SW.  gesrhloaseae  aad  sich  aasbebeade  Mulde  aa  der  Lmkm 
hia  gegen  Umkirf  und  Ms«,  welche  ia  der  Uterea  Scbiehtea- AblheilaBg 
voa  CMmm  eiageeenkt  ist,   wird,   weaa  einmal  die  kryatalltniaehea  Ge- 
ateine  mit  Genauigkeit  auf  eiae  Karte  antgetragea  shkl,   sich  aebea  ia 
ihren  Einseiheilen  auffassen  laasen.    Schoa  )etst  dirfte  der  Zaeamamihaag 
derselben  mit  der  Verbreitung  des  Krameasels  und  dea  Calm«  vaa  der 
Amaat  bis  sor  Lmkm  als  vftllig  aachgewieeea  anannehmea  aeya.    Es  Ist 
bekannt  und  achoa  voa  Stipvt  ia  aeiaer  Beachreibuog  von  iVaeeaa  aus- 
einander geaetst,  wie  verbreitet  die  krystalliaiachea  Gesteiae  aad  die  swi- 
achea ihaen  und  dea  gewSbalicbea  aediasentfirea  Scbiehtea  ateheadea  Scfaaal> 
steine  im  DiUmkkmrgUekim  siad.    Auf  der  Sektion  GtedealecA   hat  Prof. 
V.  KLiPST£iif  dieselben  verarichnet    Dit9»  krystalliaisebea  Gesteine  er- 


M 

strecken  »leh  «qb  dem  DUtentmtfiteken  etwa'  von  der  Btektmkmrf  nar b'  dar 
l^MfiP^jftö»«  bei  ITtMleMlrofpf  and  von  dort  bi«  Il««toe4;  W.  und  N.  von 
dieser  Linie  kennt  man  diese  Gesteine  dnrebaus  nicht.  Von  ßex^ek  an 
bia  Eum  Ümkieiiterg  awiscben  WMerinfhmtaem  und  Seri&r  (weatlidi  von 
Cör^mek)  ist  an  dem  fransen  östlicben  Abhänge  des  Gebirgra  kein  Hypef- 
atbenfels  oder  Ltabrador-Porphyr  bekannt  Diese  ist  Vfir  die  ßenrtheilang; 
vieler  VerhSItnisse  von  Wichtigkeit.  Die  Geiteine,  welche  in  diesem  gros- 
sen Räume  ohne  krystatliniaehe  Masse  regelmassig  vorkommen,  wie  die 
Lydite,  Rieselschiefer,  Hornsteine,  können  in  der  Mhe  nnd  in  der  Be^ 
riibrung  der  Hypersthenfelse  nicht  füglich  als  Kontakt- Bildnng  oder  als 
»etamorpbiscb  angesehen  werden« 

V.  Dbchkh. 

S99SBfeSaB&99B9 

MittheiloDgen  an  Professor  Bronn  gerichtet. 

Wien^  14.  Oktober  1854. 

Endlich  ist  meine  groesere  Arbeit  „jiber  die  Kreide-Schichten  der 
€99mn  nnd  des  Woif§mi0'8e0^9^  nnd  den  von  ihnen  nmachlossenen  Reich- 
Ibnm  von  Anthosoen  fertig  geworden.  Meine  darin  ausgesprochene  An- 
sicht iber  die  ParalletisirBog  der  Gosan<>^chichten  mit  dem  Toronien  hat 
in  der  Jüngsten  Zeit  eine  sehr  eklatante  Bestfltigung  erhalten,  da,  wie 
ich  vernehme,  Hr.  v.  Haobr  in  der  Umgegend  des  Traunsee^M  auch  ichtea 
Senonien  anfgefnnden  bat,  daa  sich  mit  seinen  Terateinerungen  himmel- 
weit von  den  Gosao-Sebichten  unterscheidet,  wohl  ein  nicht  hinwegsu- 
dispntircnder  Beweis,  dass  diese  nicht  das  Senonien  repräsentiren. 

In  den  vorjährigen  nnd  heurigen  Herbst-Ferien  habe  ich  einen  Theit 
des  nordwestlichen  Miktetu  untersucht  und  bin  su  nicht  uninteressanten 
Resultaten  gelangt.  Besonders  waren  es  die  Devon-Schichten ,  das  Roth- 
liegende, die  Jura-Gebilde  und  die  Kreide,  denen  ich  meine  besondere 
AnfmerksaaDkeit  schenkte.  Ich  habe  mich  vollkommen  fiberseugt,  dass 
wenigstens  in  dem  von  mir  untersuchlen  Theile  Mikrens  —  von  der  MA- 
mi$ehem  Grense  an  bis  sudlich  von  Brwm  ^  zwischen  den  krystallini- 
schen  Schiefern  und  den  Devon-Schichten  kein  ftiteres  Gebilde  liege.  Vom 
Silurischen  keine  Spur!  Die  Kalke  von  Stäup  [?],  HoUiein  [?],  Ostrowt 
jQtephaIhml ,  von  Uerdektrg  bei  Brwnn  u.  s.  w.  sind  rein  devonisch.  Da« 
Rothliegcnde  stimmt  ganz  mit  dem  BÖkmiscken  uberein ,  nur  zeigt  es  eine 
grössere  Gesteins-Maoehfaltigkeit.  GrosseDthoils  lagert  ea  auf  krystalli- 
nischen  Gesteinen  (im  W.>  und  auf  devonischen  Schichten  (im  O.);  nur 
Bwischen  JtMStf«  und  OWstosn  bedeckt  es  in  fast  durchgehends  gleich- 
förmiger Lagerung  wahre  Steinkohlen-Gebilde.  Demungeachtet  ist  an  einer 
Trennung  beider  Formationen  nicht  su  zweifeln.  Die  Jura-Gebilde  von 
OfonuMMM  und  Hndil»  —  merkwürdig  wegen  ihres  grossen  Eiseners- 
Reichtbums  ^  gehören  zwei  Etsgen  an,  die  unteren  Ammoniten-reichen 
festen  Gesteine  dem  mittlen  Jura,  die  oberen  sehr  lockeren  Hornsteitf- 
und  Eiscneri-reichen  dem  weissen.    In  geringer  AuadebBang  werden  sin 


M 

A.  Pauabttk  #1  R.  A.  BorttA :  Mm  ftfiidr«!  i99 


B.     Zeitgchriften. 

1)   Zeitacbrifl  der  Deutschen   geolocitebea   Oeselltchaft» 
Berlin  8«  [Jb.  IM4,  ft8(J. 
IMI,  Febr.;  VI,  f,  S.  S49-6M,  Tf.  3-18. 

A.  Sitsnnse-Beriebte:  149— 30».      , 
Taviv AU :  fibcr  einen  eebwarsen  Diaaenten  :  IM. 
fiber  Ziffkone  nnd  ihr  VerkoMScn  i  IM. 

BsrnicH :    Binnen. Knnchjrlien  ans  dilnvialen  Kaftlnf  sn  lUnth  In  Brfcia 

aien:  S53. 
T.  Kärivall  :  l^ryntalliniache  Hoehoren*Schlacken  von  KdaigahiUa:  MS. 
AniCH!  der  Salzsee  von  Unniab  in  If ord* Porsien  t  sse. 
Tahnao  :  VeauTian-Krystalle  ans  N.-Aaierika :  957. 
Bnmiai:  Graplolilhen  an  HeraofawaMa  bei  6ilhorhcf|r<  M^ 
ScvLAOiVTWBiT :  £ia*Kryatallo  in  eine«  Stollen  am  ««nI  Anon:  IM. 
Ewald:  ei|*enlhunilidicr  Echinit  im  weiaaon  Jnra:  «••. 
OacHATS :  dünne  Mineral* Scbliie  aar  mikraokopisehon  UnlanmobnBf  :  Ml, 
Tawiaii:  Uralil-Krjrstallei  tes. 

B.  Briefe:  984-S74. 

V.  Strombbck:  das  Neoeomien  In  Brannseh wei^ :  S64. 

Kaob  :  Braonkoblen-lFormation  bei  Meserils :  M9. 

JCaksthi«  :  tertiire  Petrefakten.Mer|[;el  bei  KHp^Um :  160. 

Behii  :  Tertiär-Formation  on  Stettin :  170. 

BoRinMAif R :  Kreide-Formation  bei  Holnngen  fan  Eichafeld:  973. 

C.  Aofs&tse. 

RiCHTBR :  Thjiringea'scha  Tentacnltten :  973,  Tf.  3. 
L,  Blaiif ;  Chronologie  der  Paroxjaman  dea  Hekia'a:  ttl. 
G.  RosB:  verwitterter  Phonolitb  an  Kostenblatt  in  Bfibmcn:  300. 
Wbssbl:  der  Jura  in  Posumern:  Tf.  4,  305. 

F.  V.  SsMBRow:  Fanna  des  Scblesiscben  Kohlen-Kalkoa:  317,  Tf.  5-7. 
SpBivoLBa :  Vorkommen  von  Aspbalt  im  aLechstein  an  Kamsdorf :  405»  Tf.  8L 
BsTMCi^:   die   Konchyiieo   des  Norddeutschen  Terti ftr- Gebirges  i   II  (Tt 
0—11):  408.  

9)  Jahrboob  der  k.  k.  geolofiscben  Reichs*Anstalt  in  Wien. 

Wien  4^  [Jb.  t6S4,  585].  X 
i8M^  Jan.— Apr.;  V,  i,  ii»  S.  1--95S— 404,  Tf.  1.  X 
F.  HocHSTBTTBR  .*  geogoost.  Stodien  ana  dem  Böhmer- Walde  m.  9  Tfln. :  1. 
K,  V.  Haübü:  Wasser-Gehalt  einiger  Minerallen:  07  [>  Jb.  1844^  080J. 
A.  ÜBmaica :  aar  geognost.  Kenntniss  des  Mihrischen  Gesenkes  der  Sn- 

deten,  mit  Figg.:  87. 


»7 

J.  JmiiftnT:   «e  Bn-Urdrstitte  bei  Adamsttfdt  uad '  Rndolpbitadl  In  6.* 

MhBMi:  107. 
K.  Pbtbiu:  die  Salsburgiacben  Relk-Atpen  i«  Gebiete  d.  Seele,  iTf.:  11«.' 
HAiDmem:  Baryt-Krystalle  von   der  Mineralbadbant-Quelle  im  Kariabad 

abgeaetst:  142  [>  Jb.  1854,  683]. 
W.  y.  LiFou»:  Nickel-Bcrgbaa  Ndkelberg  im  Leoi^ng-Tbale  and  geogiio« 

atiMcbe  Skisse  dieses  leisten  :  148. 
K.   KoiuaTKA:   Höben  -  Meaanngen   im   Zwittawa-Thale  in   SW. -Mähren» 

1  n. ;  161. 
ÜAiDiitGBa:  2  Scbaostnffen  von  Brauneisenstein  mit  Spatheisenstein-Kernen : 

183  [>  Jb.  1864,  808], 
Arbeiten  im  chemischen  Laboratorinm  der  Relchs-Anstalt:  100. 
Eing^andte  Mineralien,  Gebirgs-Arten ,  Petrefakten  etc.:  103. 
Sitsangen  der  KK.  geologischen  Reichs-Anstalt:  106—233. 
Eingesandte  Bficfaer  und  Karten:  246—261. 

LiPOLD :  Bericht  der  I.  Sekt,  der  Reichs -Anstalt  aber  die  geologische*  Auf- 
nahme i.  J.  18M :  2S3. 
CliiBK :  Bericht  d.  II.  Sekt.  Aber  die  geolog.  Aufnsbme  in  S.-Bdbmen  •  263. 
Fa.  Roclb:  Ergebniss  geognostiscb.  Uotersnehung  SW.-Steyermarks:  B22. 
V.  V.  ZapHJiaoviGH :  sor  Geologie  dea  Pilsener  Kreises  in  Bdhmen:  271. 
LiFOLs:  Granwacke-Formation  und  Eisenstein-Torkommen  In  Salsbarg:  300. 
Mblioh:    Geologisches   aber   die  O.-Ansllufer  der  Sudeten  in  Schlesien 

und  N.-M&hren:  386. 
ScBOUFre:  Geognontische  Bemerkungen  über  den  Ercberg   bei  Eiseners 

und  Umgebung :  806,  Tf. 
Fa.  Markos:  die  Silber-Extraktion  SQ  Tajowa:  400. 
Eiogeaendetr  Mineralien,  Gebirga-Arten ,  Petrefakten:  427. 
Sitsongen  itt  geologischen  Reicha-Aostalt :  430«-440. 
Eingesandte  Bfieher  und  KaHen:  4)l7— 464. 


3)  Uberaicht  der  Arbeiten  und  Verftndernngen  der  Scblesi- 
scben  Gesellschaft  ffir  vaterlftudische  Kultur,  Bredmu  4* 
[Jb.  18ö9j  824].  ^ 
XXXI.  Jahrg.  1853  (hgg.  1854),  346  SS. 

Kroxbr:  chemische  Untersuchung  vom  Drain-WAssern  :  36—44. 

GGppbrt:  Zellcn-fihnliche  Einscblässe  in  einem  Diamanten:  48—60. 

OsWALO :  Cyanit  in  einem  Gneia-Gescbiebe :  60—61. 

Jackbl  :  Vorkommen  und  Verwendung  von  Mineralien  um  Liegnits :  61-61. 

HsnsBL:  aogeblicb  fossile  Menschen- Reste:  61—63. 

—  —  fossile  Reste  des  Riesenhirsches  in  Schlesien:  63. 
GSfpbrt:  über  die  Bernstein-Flora:  64—80. 

unser  gegenwirtiges  Wissen  von  der  Tertiir-Flora :  80—81. 

—  —  Sligroaria  ficoides,  die  Haupt-Steinkoblenpilanse :  81—83. 


«8 

mie  des  9ei€»c$9  de  Pmrif,  PmrU  4*  [Jb.  IM4,  80«]. 
tSS4,  Sept.  Il-Oet.  30;  XXXtX,  no.  /I-/8,  p.  48t— SM. 
Delattour:  ober  die  angeblicbe  DolomiMtioo  der  Kalktleiae:  491. 
EuB  DB  BBADMoriT  i  desgl. :  515. 
BooB&B :  neue  Beobirbtoogen  Aber  den  geoloKincb.  Genf  der  Cb^lera :  91t 
£.  RoBBBT :  Aash5blau|(  vereebiedeoer  Fclsarteo  dorcb  EcMbob  BvUos:  €a 
TALKnciBiifiBt :  der^l.  durch  vielerlei  Se«-Tbiere:  640 -»«43. 
BfiRTRAriD :  Erdbeben  so  Cbiteaa^Larcbes  (YiwBe),  t8S4  an  S#.  Jidi :  m 
Marcbl  bb  SsARBit:   Kerne   and  Eindrflcke  neaercr  Koncbfliea    in   Sf*- 

aand:  753  —  755. 
THBXfARD :  Arieaik-Menice  In  den  OewiMem  von  Moni  I>ore|  Sf.  Neciaot 

la  Bourboule  und  Royal:  703—771. 
£.  Maombnb:  die  Ligoite  oder  ^hwefel-Aichen^  von  Reim:   770— 7«l 
BouBBB :  {peologiacbe  Bedingungen  der  Cholera,  3.  Mole:  704. 
Schlbobl:  Ober  Mosaianrno:  700—803. 
Jacrson  :  Ober  einige  Minen  der  Vereinten  Staaten  nnd  den  rotbrn  Stai- 

•tein  am  Oberen  See:  803-807, 
Lbooq:  Spur  v.  Slrablen-fBriniger  Bloehe-Wandernng  in  Aovergne:  808^14 
lin  Kobocharow:  „Materialien  sur  Mineralogie  Roadandt":  810. 
C.  PRBvoar:    über  die  Anbohrnng  der  Kalkfelaen  durch  Helix:  8SS— 6U 
J.  GsoFFRor  St.-Hilaibb  :  neue  Knochen  und  Eier  von  Aepjrornia:  833^831 
M.  PB  Sbrubb  :  Ober  die  Fela-bobrenden  Wirbclloaen :  856—857. 


5)  JiMBBon'a  Edinhmrgk  mew  PkiU99pkioml  J^mrumi^ 

[Jb.  laSd,  50O]. 
18S4,  Oct.;  no.  114;  LVii,  »,  p.  108—384. 
M.  DB  SBRRBa :  die  alle  Welt  verglichen  auC  der  nenan :  960— 8«8. 
L.   AoABsiz :    geologiaeh  •  nraprfingliche    Zahl    nnd    Veroohiedoahoit    de 

Thiere:  971-209. 
UotÜiche  Mineral-Bildnnft  909— 300. 

R.  Adib  :  Einfluaa  Wellen-fSrin.  Grnndoo  aof  HoaiaMing  4*  Winde:  88#-304. 
Dadbrbb  :  kunpt liebe  Silikat-  und  Afaminat-Minefftlien  dnrch  Eisflaan  wm 

Dfimpfen  auf  die  Geateino :  307—317. 
MMuRGHiaoN'a  Siluria**:  318—393. 

E.  FoRBBa :  polariacbe  Vertheilong  d.  organiacbon  Wcoen  in  d.  Zeit:  33t-337. 
DB  SsriAAMoriT:  Versuche  ober  Mineral- Bildung  auf  naaaoBi  Wege  ia  den 

ErE.Lagerat4tten :  344—347. 
L.  AoAsaiz :   natürliche  Provinzen  der  1? bier-Welt   und  ihre  Beziehnngen 

zu  den  verschiedenen  Menschen-Typen :  347. 
W.  J.  Hbmwood  :  geologische  Vergeaellschaftung  von  Tellur:  363— 364» 
Mi sz eilen:  Bbbwstbr:   Enlatebung  des  Diaoiants:  365»    —   Pbrbira: 

PolaritAt  der  Krystalle :  365 ;  —  Lavallb  :  Untersuchungen  Ober  Kry- 

atatlisalion  :  365 ;  —  Ellbt  :  naturliche  Salpeter-Ablagerung  :  367  ;  — 

HAüSHAifn:  kunstliehc  Mineral*Bildnng  auf  feurigeni  Wege:  367;  — 


DvFttVR:  NaUea  de«  IfikroskofiB  fär  Miaertloi^eii :  367 ;  —  Ratio-Mbn- 
ton's  Erdbeben-Anzeif^r :  376^  —  A»  Taylor:  Mengte  fe8ter  Stoffe, 
welche  jahrlich  der  See  zogefuhrt  werden :  368;  —  C3reprungf  des  Bi- 
tumene  in  Schicht- Gesteinen:  368;  —  HSrte  und  Dichte  der  Ben- 
»teine:  371  >  —  Theorie  der  Erdbeben:  371;  —  Agaskiz  :  über  epe- 
sifisrbe  Verschiedeubeit  der  Menschen-Rassen:  372. 


6)  B.  SiixiMAtf  tr. «.  )r.,  Daha  a.  Gibbs:  th0  Ameriean  Journal  of 
Seienee  änd  Ans,  $,  New-ttopm  8^  (Jb.  18S4,  808].   x 
18S4,  Nov.  5  no.  J4;  XVUl,  3,  p.  305—466,  fgg. 

A.  D.  Bachs:  Gezeiten  am  Key-West,  Florida:  305—318. 

Ch/U.  8m  ARD ;  drei  schwere  Meteoreisen  «Massen  von  Tneson  in  Sonora. 

J.  L.  Smitb:  Nachzei-Iegung  Amerikanischer  Mineralien.  lY.  Boltonit,  Sil- 
ber-Jodid,  Coplapit,  Owenit,  Xenottne,  Lanthanit,  Mangaa-Talk«Alaou; 
Apopkyliit;  Sohreibersit;  Etsen-Protosolphnret;  Coban:  378—391. 

Zersetzung'  von  Kfanil  doreb  galvanische  Hitze:  385. 

A.  CorcMBi. :  MomenMatnr  der  Metalle  im  Coiumbit  und  Tanfaiit :  302-304. 

Über  MuRcHiaon's  „Siloria*':  304—407. 

G.  J.  Brush  :  chemische  Zossmmeosetznng  von  Clinlonil :  407--410. 

F.  A.  Gbuth:  Beitriga  zur  Mineralogie:  410. 

JHtszelleB  :  J.  D.  DaIia  :  Miaeralogiscka  Notitaen :  417;  -*  J.  F.  L.  Hsoi- 
MAHN:  Eiseabohofeo-SeUackeB,  aiit  Pigg. :  481;  —  Mbulohi:  Tempe- 
rator  dca  ErdJimerB  zu  Neapel :  424 ;  -—  J.  D.  Dana  :  m  SfMi^m  af 
Mktermhf^,  U  90U.  tSS4i  424;  *  Lanlbaait:  427;  —  Dimorpbia- 
ostta:  433;  —  S^uibr:  die  MBIat»QneUe**  im  Uondoraa:  430;  —  Blarb: 
Nolitzen  Ober  Kalif ornieo  :  443;  -  BmUhtomm  CmUriMim  (vol.  VI, 
lS94y:  445;  ^  Antiher  grooer  Mamor:  447;  *-  ein  MaalodoB>Ske» 
lelt  in  einem  Moor  zu  PoBgbkeepaia  Id  New« York  gefdodea:  447;  — 
Urmobchba  :  das  Iridiam  und  aeine  Verbiadangen :  447.  • 


7)    Prote€iin§9    of   %hB    Am^riem^    fkii&9Bfhie4l    Sceieif^y 
PhiimdeipkiM.    8^  (Jb.  186»,  843].  1^ 
Vol.  V,  no.  4f ;  18S1,  Joii-Dezbr. 
B.  C.  Taylob:  Asphall-Ader  zu  Hilieborough ,  N.-B.:  241. 
IVsTHsniLL :  Molybdfinit  und  Zirkon  von  Reading,  Pa. :  262. 
—  -»  Vorkommen  von  Gold  in  Pennsylvanien :  202. 
no.  48;  1852 ,  Jan. --June. 

[fehlt  uns.] 
no.  49,  p.  301—334;  1869,  Juli— Dezbr. 
Boardhan  :  schöner  Berg-Krystall  aus  den  Alpen :  305. 
DcBois;  Probe  Australischen  Goldes  in  Körnern,  von  Mount  Alexander :  313. 

no.  60,  p.  335—367;  1863^  Jan.-Jnoe  (Schlnsades  Bandes). 
J.  A.  WiprLB:  Daguerrotjrp-Bild  des  Mondes:  364. 


A   u   s  z   u   g  e. 


A.  Miaeralogiet  Krystallographie,  Mineralchemie. 

Th.  Senmiiii:  über  Peebeteln  («m  Likuo'«  el«.  Haadwörterbvcfc 
d.  Cheaic  18S4).  Pecbitein,  Relimt  (in  Beivg  a«r  sda  Pecb-  oder  Han- 
ShDÜches  Aoteben),  eia  dgeoibfinliebM  Mlaeral  valkamtcber  BiM««^.  Bnt 
«■  Eade  des  TorigeB  Jabrbnodertc  *  worde  nia«  avf  danelb«  AsfMerbsan; 
•plter  ist  et  der  GrfeMteDd  mebrfaeber  niiier«lefttcber  umi  ^«of ■•■ti- 
scher Beobaebtao|(cii  |*ewordeo. 

1b  seiner  rciostea  BesebsicDhefty  als  eiofaebss  rnid  stibsistiodigts 
M inersi ,  bildet  er  Hsrs*  bis  fast  Glas^g^liaiead«  derb«  Massen  von  Mnodili- 
gem  bis  nnebeoem  Brach,  einer  Hlrto  swiscbrn  Apatit  and  Feldspalb, 
darebscbeinend  bis  balbdorcbsicbtff  aad  voa  sehr  versebiedoasr  Pirbosf. 
Spetir«  Gew.  =  f,s  (9,t—S,S).  Er  beiadet  sieb,  f^eidi  dem  Opal  aad 
anderen  iplasifen  Massen ,  in  eine«  vollitonmsn  asMrpben  Zaatsadov  wo- 
voa  Bisa  sich  bei  einer  aifkrosicopisebea  Prdfoa^  desselbea  iai  polariairtea 
Lieble  leicht  dbersengt  Ifacb  ihrer  Fsrba  lassea  sich  drei  Haaptartea 
von  Pechsteia  antersebeiden:  grdae,  rotho  aad  sdiwarao.  Die  eratea  bei- 
den treten  ia  lablreicben  Ndancen  aaf :  Laaeh-,  direa»  bis  M^wiraliek- 
^rAa,  grünlieb-icrsa  aad  i^Hlalieb-sdiwari  —  rotbbraan,  braanrotb,  Lebar- 
braun,  gelbbrann  bis  briaalich-ffelb  aad  Wachs-Keffb.  Die  scbwaraea  Pe<li> 
steine  haben  dieselbe  dnn|[el*sehiraraa  F&rbaag  wie  der  Obsidiaa*  Ia  4er 
durch  eia  aasgexeichnetes  Pechsteia -Torkomaiea  geofnostiseh  bertfbnHca 
JIMrsMier  Gegend  (THe^Uek-Tkmi)  finden  sieh  alle  diese  verschiedea  go- 
firbtea  Vsrietiten.  Hier  and  sn  anderen  Lokalititea  komaiea  aiitaatar 
noch  andere  Ndsncen  (s.  B.  blinlich«graa ,  wie  aameatlidi  bei  etai|t«i 
schottischen  Pecbsteinen)  and  anch  wohl  mehre  Farben  dicht  aebeaeiaaa- 
der  vor.  Solche  bante  Pechsteiae  bsbea  theils  eine  Keicckte,  foslrcills 
oder  gewölkte  Farben-Mischang.  Doch  scheinen  hierbei  die  nebeaeinaader 
■nft retenden  Ndancen  atets  nur  sn  einer  der  oben  snerat  genannten  twci 
Hauptfarben  su  geh&ren.    Im  TriMsdk-TkmU  findet  aich  ein  roth  und  gelb 


*  isi  WUtemkergtr  W«eh«ablatt  des  Jahns  iim  (Stick  11 ,  8.  83  «■<  »tick  M, 
S.  «27-428)  SmdcB  tick  die  entm  Notbca  flktr  des  MdMMkin  Pcekctda.  BImb  vdl- 
■tfindigea  Lltcratw-Nftchweis  aller  bis  loai  Jakr«  1826  klciiber  cneklMieec«  ArMtra 
gibt  raciBstaasa  Ia  «dacai  Magasia  fir  dl«  Oryktagraphic  vaa  8sek«€a,  Rcfl  S,  8. 8^98. 


ei 

gestreifter  P^cbsleiii.  Die  rofhen  Prditleine  lind  wabrsehefolicb  nicbls 
ala  durch  Oxydation  iiir«t  Eitenoxydvl-Gebaltes  ¥«rftoderte  grffoe;  und  die 
•ehwarsen  Pecfasteioe  koDoen,  wegen  ihrer  von  der  der  griinen  nicht  weseot* 
lieh  abweichenden  cbeniscben  Beecbaffenbeit  —  zan  Theil  wenigstens  — 
als  sehr  dunkel  geÜrbte  Arten  der  letsten  hetrscbtet  werden. 

Mit.  der  Untersocbusg  der  diemiscben  S^sammensetsung  der  Peehsteine 
liebes  sich  mehre  Cbeaiiker  bescbAfligt;  doch  sind  diese  Untersnrbnngen 
fprossentbcils  filteren  Daloms,  wess wegen  den  Resnltaten  derselben  nur 
•ioe  mehr  oder  weniger  annähernde  Richtigkeit  beisulegen  seyn  dfirfte. 
Die  Iblgende  Zasammenstellung  enthalt,  soweit  es  sich  ennittela  iiess^ 
sImaBtIiehe  bisher  veröientiicbte  Pechstein-Analysen  mit  Hinweglaasnag 
diiiger  der  iltesten»  welche  sn  sehr  den  Stempel  der  Mangelhaftigkeit  an 
sich  tragen. 

1.  9.  S.  4.  5.  C  7. 

Kleaelerde  ....  0S,5»  72,80  78,00  73,00  73,10  76,60  75,64 
Thonerde  ....  1S,74  11,60  14,60  10,84  13,66  11,60  10,64 
Eiaenosyd    ....       -  —         1,00      1,90         -  1,20     '  1,36 

Bisenoxydnl      .    .    .      3,80      3,03      —  —  0,86       —  — 

Manganoxydol ...        —  —        0,10      —  —        Spor       — 

Kalkerde 4,46       1,13       1,00       1,14        1,48       1,36        2,60 

Talkerde —  —  -  —  —        0,60,       0,71 

Kall    •...«.        —  •-  —  ••  *~>2  77         3  80 

Natron 6,22      2,86      1,76       1,48        6,32  i      '  ' 

Wasser  .  .  .  .  .  8,00  8,60*  8,60  9,40  4,72  4,73  0,26 
98,72  99,81  99,86  97,76  100,04  07,94'**  98,40 
(1)  Pechstein  von  der  schottischen  Insel  Arrtmf  nach  TnoMsoif***. 
<2)  Olivengrdner  Pechslein  von  Nnorjf  in  iriamd^  nach  Kitoxf*  (3)  Pech« 
stein  ans  dem  TriMsek-Thmle  bei  Jf#»f#Mi,  nach  KLAPaonitt*  (4)  Des- 
gleichen, nach  Du  MismLttt*  (8)  Desgleichen,  nach  Tnoauorr.  (6) /Licht 
haarbraoner  Pechstein  von  ebendaher,  nach  Eaomarit  f*.  (7)  Schwarser, 
Obsidian-fibnlicher  Pecbstein  von  Braymdarf  (OnunkM)  bei  TAorssi/, 
nach  demselben. 

Die  som  Theil  beträchtlichen  Abweichnngen,  welche  zwischen  diesen 
Analysen  ststtfinden,  haben  ihren  Qruni  wohl  nicht  bloss  in  der  UnvolU 
kommeaheit  der  älteren  analytischen  Methode  und  in  einer  verschiedenen 
Zonammensetsang  der  Peehsteine  verschiedener  Fondstätten,  sondern  theil« 

•   NelMt  ilüuBea. 

*•    In  RAMMiLCBxao's  BaadwArtorbucli  aad  In  m«lirMi  Mlaeralof itch«»  HmiI-  iia4  Lehr- 
BScharn  tat  dl«  Sname  der  BestaadtMle  a  109,94  «agegebMi ,  wm  «af  elacm  Irrthnme 
bcrnlit,  indeni  statt  0,69  Talkerde  getetst  wwde  6,69  Talkerde. 
*•*    Omaiuts  of  Mmertäon  I»  392.    Avek  la  Bezug  aaf  die  Aaalyee  (6). 
t   Sihik.  Jomrm.  tf  «eienee  X17,  362.  —  Besusl.  Jakresb.  IV,  167.  —  Atm.  de  Chim, 
€t  4i  ?ky9,  XXtl,  44  (1823). 
•l-t    Beltrfige  III,  257. 
ttt    ScawBiaQ.  Joara.  XXVI,  387. 

t«   Joora.  f.  teeka.  u.  6kou>m.  Cheoi.  XV,  32-42  (1832).    Dieses  Jakrb.  1837,  S.  195. 
Aack  ta  Bezsg  aaf  die  Aaalyse  (7;. 


«3 

weit»  aaeh  wohl  darhi ,  das«  nicht  imnier  vollkoiüineii  friaehe  vigd  reioe 
Stdcke  zor  Unteraoebanii*  aaagewAhlt  wurden.  8elb«t  der  atellcnweia« 
in  ausgrexeicbneter  Reiobeit  vorkam meode  Meh^ener  Pechatein  bedarf 
einer  aorgfflttig^en  PrdAinf^  vor  aeiner  Anwendnni^  cur  Aaalyae.  Nnr  die 
stark  durchscheinenden,  in  dünnen  Splittern  fast  dorchaicbttg^en,  Hara-  bis 
Glaa-gUnaenden  Stficke,  welche  aieb  frei  von  Sprßngen  und  traben  Stellen 
seifpen,  aind  bieraa  brauchbar.  Beaondera  der  rotbe  Pechatein  pflegt  voll 
feiner  Sprünge  ond  Adern  an  aeyn,  in  welchen  aich  Eiaenoxyd  und 
andere  mecfaaoiich  eingemfngte  Subatansen  finden.  Von  der  veralanifea 
Beachtung  aolcher  und  fthnlicbar  Voraicbta-Maaaaregeln  rflbrt  vSelleicbt  die 
eigenCbfiailiche  Angabe  von  Kriox  her,  daaa  er  aua  dem  Pechatein  von 
Ntmrf  in  Mand  etwa  0,03  eioea  eigenthumllchen  organiachen  Stoffen 
erhalten  habe,  welchen  er  mit  einer  AuflSsong  von  Nicotin  in  SteinSI  vor« 
gleicht.  Dieser  Stoff  wurde  bei  der  Erhitzung  jenes  Pechsteina  bis  cur 
Weiasglulh  in  einer  Glas-Retorte  (ebenflowobl  wie  in  e^er  eisernen  BiSlire) 
ala  Destilistions-Produkt  erhalten  und  bildete  eine  wein-gelbe,  anf  Wnaner 
achwimmende  Fläaaigkeit  vom  Gerüche  des  Tabak- Schmirgels,  leid»!  ent- 
zündbar und  beim  Verbrennen  ähnlich  wie  Steinfil  riechend.  Anaaerdeas 
entwickelten  sich  bei  dieser  Destillation  Wasser,  Kohlensaure,  Wnsaemtoff 
und  Kohlenozyd.  Die  Entweichnag  dieser  Gaa*Arten  wies  Knox  fedoch 
nnr  bei  der  Destillation  in  einer  eiaeroen  Röhre  nach.  Daas  ea  mit  dieaeai 
irländischen  Pechsteine  eine  besondere  Bewandtniss  gehabt  haben 
geht  daraus  hervor,  dass  derselbe  nach  Knox  im  frischen  Zustande 
eigenthiimlichen  ölartigen  Geruch  besass  und  sich. in  dem  gebeitxten  Ranmo 
•inea  Laboratoriuma  mich  einigen  Tagen  in  ein  Haufwerk  rhomboidaler 
Bruchstücke  umwandelte.  Jedoch  behauptet  Knox  ^  jenen  mystisdien  Stoff 
auch  in  dem  die  eben  angeföhrten  Eigenschaften  nicht  besitzenden  Pech- 
stein von  Arran  (0,02),  in  dem  Perlstein  von  Tokay^  sowie  in  mehren 
anderen  und  namentlich  basaltischen  und  dioritischen  Gesteinen  (bia  zu 
0,0175»  im  Maodelatein  der  Disco-Insel  sogar  0,031)  gefunden  zu  haben. 
Wenn  ea  nun  auch  keineawegs  unmöglich  ist,  dass  in  den  genannten  Ge* 
birgsarten  Reste  organischfr  Substanzen  vorkommen,  so  bedürfen  die  ape- 
zielleren  Angaben  von  Krfox  jedenfalla  sehr  der  Bestätigung.  Ficim;»'^ 
ward  durch  dieaelben  veranlaast,  einen  schwarzen  Pecbslein  der  Meisssmer 
Gegend  auf  das  Kivox'sche  Bitumen  zu  untersuchen.  Bei  der  Erhitzung 
von  2  Unzen  dieses  Pechsteins  in  einer  Thon-beschlagenen  Glas-Retorta 
erhielt  deraelbe  1  Quentchen  (also  ungefähr  0,06)  eines  gelb-bräunlirhen, 
empyreumatisch  riechenden,  etwas  ammoniakalischen  Wassers,  aber  keine 
Spur  jenes  fluchtigen  Naphfa-älinlichen  Öle<^.  Ein  gleiches  Verhalten  zeigen 
die  grünen  und  rofhen  Pechsteine  von  Bteissen»  Es  entweicht  wesentlirb 
nnr  Wasser  aua  ihnen;  allein  diess  Wasser  enthält  kleine  Mengen  von 
Destillations- Produkten  irgend  einer  organischen  (aniroalisrhen)  Sobstanx 
und  zugleich  deutliche  Spuren  von  Salzsäure.     Ob  diese  orgonischen  Reste 

*    jhm,  de  Chim,  et  de  Phy*.  XXV,  178. 
•*    ScHWZia«.  Jatirb.  d.  Cbem.  u.  Phys.  VII,  435  (1833). 


M 

eiaea  «raprfiagiicliefl  oder  eiBe»  spiter  biBsogokomniMieii  OemeiigflMil  itw 
Pecbottino  biMeo,  Ut  D«tiirlich  eine  för  sich  bestehende  Frage;  um  so 
»ehr,  4m  es  bis  jelst  nicht  einmal  aaagemacht  i*tp  ob  die  bringe  Menge, 
jeaea  ornaBiacbeo  Stofea  anch  in  den  reinsten  Pechstein-Stücken  oder  nur. 
ia  dea  sarattfefen,  mehr  oder  weniger  mit  Sprangen  erfnllten  Arten  vor« 


Dana  der  Pechstein  in  seiner  reinsten  Gestalt  ein  Wasser-haltiges 
Silikat  von  einer  bestimmten  Zosammensetsung  sey,  liess  sich  ans  den  vor- 
handeven  Analysen  nicht  mit  Sicherheit  entnehmen*  Um  diesen  Zweifel 
sa  heben»  wurden  im  Laboratorium  der  Berg- Akademie  zu  Freiberff  mehre 
Analyaea  MeU^ner  Pechsteine  vorgenommen,  welche  gaben: 

Pechstein:    Grüner.  Rother.  Schwarzer. 


8. 

0. 

10. 

Ü. 

ir- 

■    1^ 

14. 

Kieselerde    .    . 

.     73,06 

72,7» 

73,12 

79,91 

72,73 

73,24 

72,99 

Tboaerde .    .     . 

.     IS,03 

11,61 

12,22 

11,77 

11,76 

11,67 

12,34 

ESseaoxyd*  .    . 

— 

-^ 

— 

1,10 

1,00 

1,22 

— 

EiseaaxT4ni.    . 

-       0,91 

0,60 

0,66 

— 

— 

— 

i,a7 

Maogaaoarydol  • 

.       0,M 

0,46 

0,07 

0,07 

Spur 

Spar 

— 

ftalkrtdo  .    .    • 

•       0,74 

0,64 

0,89 

1,23 

1,2« 

1,34 

Spar 

Talkerdo  .    .     . 

.       0,66 

1,01 

0,23 

0,41 

0,36 

0,46 

— 

KsK     .    .    .    . 

.       1,12 

1,09 

1,16 

8,22 

3,22 

3,22 

0,62 

Nstroa     .    .    • 

.       6,7« 

6,03 

6,44 

3,03 

3,03 

3,03 

7,11 

Waaaer    .    .    . 

6,37 

6,16 

6,03 

6,32 

6,16 

6,26 

6,60 

100,73  100,66  90,71  99,06  98,49  100,32  99,73 

(8)  Durchschnitts- Resultat  von  8  verschiedenen  Analysen.  (9)  Analyse 
von  Eaiuo  Hoblii«.  (lo)  Analyse  von  Julius  Wbi.sbach.  (II)  Durch- 
schaitfs- Resultat  von  6  verschiedenen  Analysen.  (12)  Analyse  von  Erich, 
destea  Alkali-Bestimmung  anch  in  11.  und  13.  angenommen  worden  ist. 
(13)  Analyae  von  v.  Schwabs.  (14)  Analyse  des  Obsidian-äbuHchea'Pecb- 
itcins  von  SpeckUhMUten,  von  Robert  Richter. 

Die  aas  dieaen  Analysen  sich  ergebenden  SsuerstoiF-Verhftltnisse 
sind  bei: 

Sfi        Sl         ft        H 

!(8)  =r  37,93  :  6,62  :  2,33  :  6,66 
(9)  s  37,79  :  6,43  :  2,34  :  6,47 
(10)  =  38,01  :  6,71   :  2,01   :  6,36 

!(11)  =  37,85  :  5,8^  :  1,86  :  4.73 
(12)  »  37,70  :  6,49  :  1,83  :  4,58 
(13)  =  38,02  :  6,73  :   1,89  :  5,55 

Schwaraem:    (14)  s  37,90  :  5,77  :  2,18  :  4,89 

Ana  der  Vergleiehong  der  Sanerstoff-VerhäUnisse  dea  grfinen  Pech- 
•teios  mit  denen  des  rothen  bestStigt  sich  zunächst,  dass  die  rotben  Pech- 


*    Ia  11—13  xnm  Theil,  vielleicht  grftutenthelU ,  nur  nechaalsch  beigemengt.    Bein 
AafschDeeeeii  mtl  rioiseiiire  Ueibt  diese«  Eieeiioxyd  ak  rothee  Pulver  sarAck. 


J 


ilekit  wM  MktM  aa4af«t  Mjrta,  ab  «tVM  vcriMtrtt  tritt.    Aach  in 
•cliwarse  Pechstcio  ftlinat   i«  tciM»  Saientoff-VtrhlbaiiM   «dir  Mht 
nil  den  grAnea  fibereia.    Bei  daai  VerMcli,  eiaa   ch— bcha  Fonael  f» 
dea  Pecbtteia  %u  eatwerfea ,  fiadel  maa,  daM  dia  ■lawatfSchea  8— arataff» 
VerhiltaiMa  eiaer  Proportioa  tob  21  :  3  :  1.:  9  Mbr  aaha  kewMca,  wcK 
chef  ciaen  berechactea  Saaer^toff-VerbUtaiM  voa 
Sfi        XI         A        A 
38»oa  :  5,42  :  i,8i  :  ft,4a 
catupriebt  aad  aaa  aar  Ataaiea^Propattioa 

Sfi:]l:ft:Ä=:Y:i:i:3 

fahrt.    Die  Fanael,  welche  aich  aaeh  dea  Priaaiptea  der.  lUarca  TlMorif 
hieraat  bildea  Usat,  fcaaa  eiae  dreifache  Gestalt  aaäehseay  aiaelicli: 

R  :?i«  S  5i*  3  Ji 

ader  R  Sfi*  K  Si«  3  fi 

adcr  R  5i  R  ]?*  3  Sfi  fi 
Der  erate  dieser  AatdrAeka  ist,  Wegea  aeiaee  aaaaerardeatüch  Iwkca 
Kieaelerde^ebaltea  iai  eratea  Oliede,  bdebat  aawabracbeiaHeb ,  «ii4  aach 
der  »weite  deraelbea  dirfte  wcaig  AAaprAcbe  aaf  AaaebaibarfceH  babn. 
la  deai  drittea  Aaadracke  erbahea  wir  eia  iatereaaaatea  Bild  tob  der  che- 
miaehea  2Uiaaaiaieaaelsaait  dea  Pecbateiaa,  iadeai  er  aaa  dieaea  Miacni 
ala  eiaea  (Albit-)  Peldapatb  daratelltj  wekbcr  aiit  3  Atesea  eiaea  Kieatl* 
aare-Hf dratea  voa  der  Fana  5i  A  verbaadea  iat  laawiacbea  faMt  ci 
far  eiae  aalcbe  Verbiadaag  bia  )etst  ginKeb  aa  Aaalegie'a.  Betrackei 
wir  dagegea  daa  Waaaer  ala  eiae  Base,  vaa  weicher  Je  3  Atoaie  dIa  Reib 
eiaer  Baae  k  apielea,  ao  reaallirt  fir  dea  Pecbaleia  dia  Famel 

Rgi«  +  («)Si*+H5i» 
welche  naa  —  aater  der  Varaaaaetsaag,  daaa  leae  Baae  (H),   wta  Ja  tf 
vielea  aaderea  Silikatea,  aach  ian  Pechateia  boBMtoaiarph  aiit  Jiai  K,  th 
tt  aad  iftg  auftritt  —  noch  einfacher  achreibea  kaaa 

s  (ft)  SP  +  ft  5i» 

U  +  b) 

Die  Möglichkeit  einea  Silikatea  diraer  Art  wird  durch  aiehrfaclie  gaoi 
&hnliche  ZusauiBiensetzuBgea  anderer  Kieaelaiare-reicbea  Mineralien,  wit 
s.  B.  Neurolith  "^  und  Kaator  verbargt.  Ob  dieae  Faraiel  aaaaer  deai  Mmsse- 
«er  Pechatfine  auch  aoch  anderen  Pechsteiaea  snkomaBt,  kann  nur'dorck 
künftige  genaue  UnterKUcbuttgen  entachieden  werden.  Die  bia  jetst  vor- 
liegenden Daten  acheinen  su  beweisen  —  wie  sich  Diese  aach  aoch  auf 
eiaigen  weiter  unten  angefahrten  Tfaatsachen  ergibt  — ,  daaa  alle  Pecb- 
ateine  und  Pechatein* artigen  Mineralien  eine  sehr  ihnlicbe  Znsammep- 
Setzung  haben. 

Der  Pech  st  ein  als  Gebirgaart  findet  sich  entweder  —  wie  s.  B. 
im  Triekisek-Tkmie  bei  Jfeieeea,  in  einigen  Gegenden  SehotU&ndi^  ünff§r^ 

•    Mas  Mh«  Bd.  V,  8.  &33  de»  W«rtwbneiu. 


«.  9*  w.  -*  «ttni'Theit  als  ftifA  reiner  P«chiiiein,  oder  mehr  oder  weiiig^rr^ 
vermtreioii^t  Aonh  fremde  MiaeroNßiiteclilfifiee,  wie  nameirtlicl»  glanif^fil 
FokliifOth  (RbyakolHII  ?>9  Glimmer  ond  Qiiars,  dcirch  welche  er  mitimter 
alt  Peeli8tein*Po-rp'ltyr  auftritt«  J»  der  TkaramdUr  Oeg^end  (SpeekiM' 
Ammoh,  BrmmHvrfi  WmiMäiutr)^  \m  Tri€bi$ek-Tkmi^ ^  ht\ Lommut9eh'^* 
und  bei  Zwitkan"^^  pchfieaat  er  Porphyr-Kofeln  ein»  Oienclben  beetehen 
aoa  einom  |^.wilinlieb  QMirs-balliKen  ^nd  äebr  dichten  Feldatefn-Porphyr, 
und  wetdfin  in  atbr  venwMedener  Hinfigkeil  und  QrOaae  —  ¥on  Erbaen- 
Grd»ae  bia  zu  faai  10'  Duf^obmeoaer  *-  «liKetrei^»«.  Der  aebwarae 
Pechatein  Porphyr  von  8peekttkau§eH  erhall  diireh  daa  Auftreten  ioaeerat 
sabireielier  ^erartigper  kleinerer  Koffein  und  rondlrrher  Broeken,  welefte 
mit  einer  Einfa«aung-  von  rotbem  Elaenoxyd  uinfeben  ao  aeyn  pHeft^en^ 
ein  höebat  eigenibfimliebea  Jknaehen.  Naeb  einer  Analyae  £nOMAiiN*«t  bealeo 
lien  dieae  aph&roidiaehen  Fragmonle»  welehr  m»n  früher  für  ein  beaonde* 
rea  dem  Spbirolith  dea  Perlateina  dhnKchoa  Minerat  hielt,  aus  69,63  Kte- 
aelerde,  1 1,00  Thonerde»  4^00  Eiaenoxyd,  8^33  Kalkerde,  3,40  Natron  und 
Kaliy  1^0  Taikerdc,  2,3«  Manganoxydul  «od  o,ao  Woaaer  (M,16),  waa 
der  Znaammenaetsitag  oineo  Peidalein^  oder  iSarit-Porphyro  ^ktus  entapre* 
rhen  durfte»  In  einigen  aAchaiaehen  Peebaieinen  wurden  aooh  mehr  oder 
weniger  acharfkantige  ond  vefinderte  Brucliotdeke  von  Porphyr,  Thon« 
arhiefor,  Glimmei*acbiefer  und  Gneiaa  heohachtol.  Ferner  enthilt  ^er  Kmf- 
ekamer  Pechatein  nieht  aelten  Kugeln  von  Cbaloodon  (in  donen  mitunter 
auch  Homotein,  Opal,  Amethyat  und  Karneol  auftreten),  aowi«  in  anderen 
Petbateinea  auweiJen  Chaleedn«»Afleni  angetroffen  werden.  Beaondera 
aoageaeiebnet  iat  der  ShoMmmer  Pechatein  durch  daa  ciemlieh  btuHge  Vor* 
kommen  von  PlUnaen- Beaten  in  demaelben,  weiche  ala  aogenamate  mine- 
raliaebe  (faaerige)  Hola-Kohle  darin  eingemengt  .aindtt« 

In  Beireff  ihrer  goologiacben  Bildunga<Art  haben  wir  die  Peeb* 
ateine  oben  hereila  antisipireiid  ala  vulkanische  Produkte  beseiehnet.  Wenn 
auch  die  geognoatiachen  Verbaltntaae  im  Allgemeinen  au  einer  aolehen  An* 
nähme  berechtigen  durften,  ao  erhalten  wir  dadurch  doch  noch  keine  nfth«*« 
reo  Aufacblö^ffc  Aber  die  aprsielle  Pechatein- Geneaia.  Zonftchat  atellt  airh 
una  hierbei  die  anaebeinend  paradoxe  Tbataache  entgegen,  daoa  ein  vulkn- 
niacbea  glaaiicarblackmartigea  Produkt  wie  der  Pechstein  einen  ao  he* 
triichtlicben  Gebalt  au  chemiaeh  gebundenem  Waaaer  besitat.  Obgleich, 
wie  neuere  Beobachtungen  immer  entachiedener  beranaatellen,  alle  geachmol« 
aenen  vnlkadiachen  Maaaen  mit  einem  grüaaeren  oder  geringeren  Waaaer- 
Gehalle  aua  den  Kralern  hervorgeben  und  dieaen  Waaaer>Gebalt  theilweiae 
nach  wAhrend  und  nach  der  Eratarr ung  behalten ,  aö  bleibt  doch  ein  m 
Waaaer- relchea  vulkaniacbea  Gebilde  von  deoi  Charakter  dea  Pechaleina 


*    CeWA«  0M«piMtb9be  Waa4erwH{M,  B4.  I,  S.  40  n.  105. 

**    NAOHAn,  Krl&vtemasen  sur  geosaottltcbea  Karte  de«  Kftnigcelcha  Seehten,  Heft  5, 
fi.  196  (WACsniTs). 
•«'•    V.  OvTBnai  Oeogtt.  Bescbrelb.  d.  Zwickauer  SchwanKohlen -Gebirges,  S.  94. 
t    Siebe  die  obee  sitivte  Abhnndlnng. 
tt     *•  OVTBIBB,  I.  c.  8.  96. 
Jahigniig  1855.  5 


ftoiekwoiil  ciM  wiffail— d«  £ncli#i««af.    laic«  fi9 

ErtcbetiMVfta  mmcMs,  wrrdMi  wir  ••  ih  ?•!•(•■  it« 

die  PccbüteuM  sieht  cta«  IMieh«  EaMtlnuif  wi«  4t« 

DicM  Frag«  kam  mcIiI  ••laehicdea  «rcfdea,  »hM  4«m  wif  4i« 

mIicb  YerJOiltoiMe  dtM  n  lUllM  sicbca  «ad  4m  UiIMI  4te  G 

«l«0  bire». 

N«fib  SUvMAJin,  CvTTA  ■•  1.  «ttbl  e«  fcily  daag  4m  AvArrIc«  dkr  Pccb- 
aleise  8mtk$m$  ver««s«weiM  ••  fewUM  Peifbyr*IUilrible  ftetotpH  iü 
Ein  GleidiM  oder  IbeliebM  ffill  ▼•■  P«ebcleioe«  ■■4ercr  IJedler^  «« 
ik  B.  Mcb  JAMMeii  *  VOM  PecbeletM  4er  Im^Ib  Mrmm^  E§f  «•  >.  w.  Do 
IrlEt-geDeeal*  Perecber  beincbltl  4ee  MhweraM  Obiitoe  Üieliabf  Prc^ 
sieia  als  ein«  b>Me4ere  Atl,  welebe  ebee  m  a«  4e«  BaMlt  geksi^  «i  »#▼• 
echeieft,  wie  der  fcewabeUcbe  (frraae)  Pechatei«  aa  4aa  Par^bfr.  AnA 
der  acbwante  Pecbateia  vea  Mp&tktwkmu^m^  keaMil  %m  der  Nibc  vw«  Mmmä 
vor«  In  der  Mm9§mer  Geieead  wird  der  Peebeleia  aeeb  Nadmaiin  mi  mek. 
rea  OHea  in  eigeadiönilicber  Vcrbiednaf  aitt  dew  Pccb^Tbeaateis,  ciaer 
geacbiehleteaGebir|K«ar(,  anfeCreffea.  OieaM  Geattia  iai  glttch  ande- 
ren aeKenaantea  Tboaateinea  ale  eiM  valbaniecbe  Tnf-Bildaaf  aa  betrarft- 
lea,  welebe  aar  Zeit  der  eatepreebeadea  Porpb)rr*£rap(iea  ataltfaad.  E«  i*! 
nan  bierbei  an  berackeicbtigen :  1.  4eaii  Pecbateia  and  |ener  Ti»oa»lcM 
atellenweiM  veilkeaimea  in  einander  «beripeben;  S.  daaa  ea  Sdiiebtee- 
SjrateaM  gibt,  bei  weieben  dieter  ÜbergaaK  von  den  ebeirea  Scbirliim 
(Pecbateia)  aMb  den  unteren  (Tbonateia)  verfolKt  weiden  kann;  S.  da«« 
4er  Pecbateitt  »itnnter  in  Sdücbtea-ibaliebea  Banken  auftritt;  4.  4aM  4er. 
aelbe,  wie  oben  erwibnt,  aa  nebrea  Ortea  Kngeln  und  mn4ti€be  Pra^- 
nente  von  Perpbjpr  in  aicb  achlieMt,  wekbe  ||r*»>  •>  4ie  DeaibeB  wmi 
Lapilli  der  Vulkane  erinnern  und  auch  lir  die  Pelafpoeile  cbarakteiiaiiwfc 
»ind;  6.  daaa  in  allen  Peehateinen  ScrAeen«  und  anderer  Linder  Spam 
von  organiaeben  Subatanaen,  im  SSwiekmuer  PecbateiM  aofltar  4e«tKcbe 
vegetabilieche  Rente  in  Faeefkehle  nmgewandelt,  verkonMaea.  Feraer 
beebecbtete  jAwaeon  auf  ^rraa  einifte  Lager* nmige  Peebeteia>Pni tbci'i 
awiacben  rotbem  SendaieHi  and  Orinefein. 

Wenn  ea  nu9  eineraeita  aM  allen  dieaeii  TbntaMben  bervmagebea 
acheint,  d«M  der  Peebatcin  ein  dvrcb  vulkaniadw  Einwirkung  aaboMtia 
umgewandelter  Tuff  aey,  ro  atehen  dieaer  Aneiebt  andereraeita  folgendi 
ebenfaHa  nicbl  au  vemacbliaaigende  Tbataaeben  entgegen.  In  Beaag  a«f 
den  MeUnmsr  Pecbutein  bat  JÜAMWunn  MchgiMrieaaen,  daM  deraelbe  aieht 
aewobi  in  Plalten-flirmigen ,  eoodem  aucb  in  Steck-  und  Onng-iSrmigvn 
Maaaen  auftritt.  Auf  der  TumI  Arnm  beobachtete  Jammoh  aabireicho  Pe^ 
atein-6ftiige  bia  von  13'  Miebtigkeit  im  retben  Saodatein  aad  riaca  tf 
märhtigfB  derartigeo  Gang  im  Granit,  in  welchem  lelatcn  der  Peebetei« 
alnleoföriDig  ahgeaondert  war.  Anf  der  Inael  E§f  aah  er  einen  Gang  voe 
aebwanem  Pecbateia  im  Basalt  aufaetaen.  Auch  an  anderen  Orten  soll 
dieaer  Peebatcin  Gang-Ioraig  im  Baaalt  verkommen  (a.  B.  la  Perea/,  Pw9 

*    Outtint  ttftht  Miiwrelofy  of  tke  8eHti9k  Met, 


lU  Mmm\  ttlHl  d«r  ipewMialielie  FMliitffin  »oll  tttcfi  Iwi  NMrf  U  Irhmd 
GInipe  in  Omnlt,  mif  ^dier  Infipt  My^^Sn^e  ifl  eine«  syenMeelie«  Sesteitt^ 
aod  eaf  Cepi^n  Ginge  im  Gneins  bilden. 

Dnrch  Beaebtong  dieeer  Verhillniwe  «reebeint  jedenfallt  die  TiiHceniiieb« 
eruptive  Natur  vieler  Peehsteiee  ^sicbert.  M^glicberwetee  wurde  aber 
nicht  aller  Pecbstein  ao  (gebildet ,  aondern  ein  Tbeil  deraelben  entatand 
durch  avbmarine  Einwirbune  der  eruptiven  Porphyr-  und  Pechatein-Strftmt 
auf  die  gleichseitigen  Tuff-Sehichten.  Immerhin  bleibt  aber  dabei  noch  an 
nanchea  Bftfhaelhafte  an  erküren  übrig,  «nd  die  hier  anageaprocbenen 
Anaicblen  können  keineawegs  als  eine  Beantwortung  der  PechaCein^Frage« 
«ondem  nur  ala  eine  neue  Anregung  daan  betrachtet  werden. 

Dem  Pecbatein  in  geogneatinclHT  und  chemischer  Besiehnng  nahe  vevr 
wandt  und  wohl  nur  ala  ehne  lokale  eigrnthumllche  Ausbildung  dieses  Mine* 
rala  au  betrachten  tat  der  Perl  st  ein,  so  genannt  wegen  der  im  Kleine« 
entwickelten  sphiroldlschen  Gestaltung  seiner  glasigen  Masse.  Einen  PerU 
ntein  von  Takmff  (15)  bat  KtAPaorn  und  einen  von  Klinik  (ie>  in  Ifnfurf 
hat  Eadmann  analfsirt.  Beide  kommen  in  Begleitung  gewöhnlichen  Pech» 
nteina  oder  doch  Pechstein*ähnlicher  Gebilde  vor. 

(15)  <ie) 

Kieselerde 75,15  .  •  73,87 

Thonerde 12,00  •  •  tS»M 

Eisenoxyd 1,00  •  •  1|75 

Kalkerde 0,50  .  •  1,30 

Talkerde —  .  .  1,10 

Natron ^       .    .    {•'" 

Waaaer 4,50    .    .      3,00 

90,35  08^0. 

INe  EnDMAifn'ache  Analyse  stimmt  ao  nahe  mit  den  oben  angeführten 
Zttsammenaelsttngen  sSchalscher  Pechateine  überein,  daso  an  der  chemiachen 
Identilit  beider  Mineralien  kaum  au  aweifeln  iot.  Es  besieht  sieh  dhH 
Analyse  auf  die  auch  in  ihrem  «uaaeren  Charakter  gans  wie  Pechstein 
auftretende  Grundmasse  des  Perlateins.  Die  darin  vorkommenden 
Perl*artigen  Konkretionen  besitzen  nach  EnDMAiOf  eine  etwaa  andere, 
besonders  durch  höheren  Rieselerde-Gehalt  charakteriairte  Zuaammen« 
aetsang,  ntolicb:  77,20  Kieselerde,  13,47  Thonerde,  9,37  Eisenoxyd« 
3,34  Kalkerde,  0,73  Talkerde,  4,87  Natron  und  Kali  (100,38)  und  sind 
ohne  Waaaer-Gebalt  Ficmoa  fand  dieselben  Ibnlich  aosammengesetat^ 
doch  mit  1,70  Pros.  Vaaser.  —  Nach  BRODANt'a  Beobachtungen  in  €•" 
9mm  *,  wo  sahTreicbe  aehr  anisgeseif hnete  Perlstein-Gebirge  auftreten,  aleht 
der  Perlrtein  in  einer  übdiichen  geognostiscben  und  genetischen  Bexie« 
hiing  snm  Trachyt,  wie  der  (grüne)  Pe/ehstein  cum  Porphyr  (und  der 
schwarae  Pecbatein  sum  Basalt). 


T*y«fe  iHlif#r4f#yl4«e  ef  $M4flqwt  tn  tt^ttgrie. 


betteheo»  wAliread  4h  i««Mfiiteo  Eii4m  des  PrisM't  «M  4i«  dM  PriMi 
b«f reuende  Rhonbecder  vm  bl«M  h««ifgdbM  KaUulcw  gcbiUcI  «i 


KAMfwt:  Speiskobttit  ▼••  8ekm00$0r§  (Biiww— ■  Hm4. 
wMcrb.,  Sappl.  Y,  394X  I>m  i«  RAWiuaBiM't  Lab«r«toriMB  »eHc|b 
MiMlerilick,  krystaUitut,  ml  Qatn  verwAchtM^  sc%te  tidi  ■ü««mw 
m: 

Schwefel     ....      •ßS 

Artei^ VM» 

Nickel 1S,M 

KoUtl 3»Yf 

EiM» 7,33 

»9,63 

W.  Sartoaids  ton  Wu.TSMBAüeBii:  HorablttBde-Aaalfsei 
<Clber  die Tvlkmo.  Oeiteise  ■•  c.  w.  II t  f.).  Et  wardea  sericgt  eiaa  acbwani 
krfaUllisirte  Horableade  voa  9,893  Eigeaechwere  (e)  aad  ei»a  aadei« 
Abiaderoaip  denelbea  aee  der  Fimmmrm  voa  MmstmH  <b),  eadlieli  Brach- 
stdcke  eiare  beiaahe  faastf  roaeea  KrjrsUlIf  von  Rande  dee  Zoecmimr^  a 
W^i  M  Bare  aaf  deai  ile«na,  Eigeaechwere  =£  3,334.  Die  Er^baiat 
der  Aaaiyae  warea  bei: 

(•)  (W  <c) 

StO, 43,83    .     .    33,74    .    .     40,3« 

AltO, 3,33     .     .     13,33    .     .     13,38 

FeO 3t,73     .     .     14,33     .     .     17,47 

MaO —  1,33    •    •    Spar 

CaO 13,33     •    .     13,M     .     •     13,44 

BlgO 11,33    •     •     13,01     .    .     13,13 

HO 3,83     .     .       1,01     .     .       3,83 

33,45  37,43  39,33 


ÜAiiMauMao:  Palradelphit  (Haadirdrterb.  SappL  V,  198)»  Di« 
darch  Waaaa  (a)  aad  BAoauaii  (b)  ia  RAMMsuBBao'e  Laboralariaai  aat- 
gefflhrtea  Aaeljaea  ergabea: 

<•>  (b) 

KieaeUiare 34,83    •    .    35,47 

Thoaerde 1,13    •    .      3,10 

Ebenoxyd     ......    38,73    .     .    38,53 

Maagtu-Oxydul      ....      8,83    •    •      5,41 

Kalkerde 84,05    .    .    33,74 

Talkerde 1,43    .    .      3,13 

98,97  101,40 


7t 


Mth»  d$m  Mm  Ftilice  ein  0Maat  «esro.    Er  ttdit  o.  a..  de«  gel^m  vo« 
^igwjittiifcyiig  !•  «etaar  Tbnmmmm&Huut^  ««br  nahe«. 


BanTRAorr:  firbaeii«fftriiiigar  Kalkaintar  von  N€m$€00h€rU 
GiA0k*Si^Usm>im  Fr0ikmr$4r  Revier  (Hartm.  Berf^  wid  HiKan- 
nifin.  ZMt  IM4,  S«  3«3).  Daa  Mineral  cntatond  aaf  der  Stolleo-SoUe 
ia  VartiefliBgcBy  weiche  voa  gana  kleinem  NeaCer-ilmltebeni  Kalkainter 
anaffekleidet  aind.  Da«  iMmbtrio feinde  kalkige  Waaaer  bat  erst  kleine 
SCeincben ,  die  nach  und  «ach  mit  Kalkainler  amgeben  wnrden  ^  in  Jenen 
Nestern  bin  und  her  bewegt,  ae  das«  die  Erhaen  nicht  an  dem  andern 
Kalkainler  anwucbeen.  £in  ibniicbea  anageseicbnetes  Yerkommc»,  Kalk* 
aiuter-Neater  gleicbaam  mit  Kalkainter-Eier^,  kennt  man  an  ÜMelti^ 
in  JleMen;  die  Erbaenatein-Bildang.  an  KmHskßd  ist  in  einigen  Beaiehun* 
gen  Jenen  Vorkommnisaen  analog« 


Kf.Aiwii:  krjratalliairter  Speiakobalt  von  HickBisdmrf.im 
Churh44Mün  (Riimaf.fnwio  Handworterb*  Soppl.  V^  asft).  Ak  Mittel 
sweier  in  RAMUBLanBAo'a  Laberatorinm  angeatellter  Aaalyaea  ist  der 
Geball : 

Arsenik 69,73 

Nickel 1S,15 

Kobalt ia,S7 

Eiaen 2,30 

Knpfer 0,45 

100,00 

W.  SAaareRivs  von  WiLisnsHADsBn :  Olivin  ans  der  Fimmmrm 
von  MMsemti  am  Aeliin  (Ober  die  vnlkan.  Oesteine  n.  s.  w.  lil). 
Das  gelbllchgKine  krystallisirte  Mineral,  dessen  Eigenscbwere  =  8,3S4| 
ergab  in  swei  Analysen: 

SiO, 40,05    .     .      0,64 

A1,0, 41,01     .     .       0,04 

FrO      .     .     .     «    .     10,53     .     •     10,06 

MgO 46,80     .     •     47,37 

NiO      .....      0,1.0''.     .       0,89 

HO      ....     . 0,10     .     . 1,03 

100,00  100,!20. 


N.  V.  KoKSCMAAOw:    krystallisirter  Skorodit  ana  Rui0imnd 
(PoeoBHD.  Anoal.  XCI,  488).     Bisher  kannte  BMn  das  Mineral  nur  im 
•    Mit  Spsrta  vvB  Kobalt. 


n 

fUB«r|iliMi  Zoüftmi«;  erdig«  NaMtn   kMumd   linit   iiMtJfct    i«   Nmf- 

angriiehen.     Nun  findet  sidi  der  8kM«4il  aa«li  M  4«r  ■ m9^§r  Mlle, 

ffinfacha  Wernt  von  IMUriiMato-f  i«  I/r«l,  in  «cbtoca  in  J>rmmem  vcr« 
fittiglen  KryntAÜeh,  welche  die  Winde  der  H5blnnftD  de«  Feblerses  rnn- 
Ueide«^  dM  mit  Blei^Ui»,  Kn^er-  nnd  Eieen-&ies,  Betii-BWevK,  Blei- 
Vitriol  o.  n.  w.,  ia  Gingen  vea  Gold^mllifeni  Qneri  verkenMst.  Die  Kry. 
•teile,  dnrdwrbeinend,  lancligriin,  aeigen  gean  dieaelbcn  Fennen  mi4  Ce» 
binationen,  wie  jene  dea  Minemla  aoe  ffaeftean.  Anob  dee  Ve 
dem  Loihrobr  und  an  Fläaaigbeiten  iat  daa  niiKcbe, 


A.  BnsiYHAOPr:  Weiaa^Bleieri  naeb  BleigUna  <liAnw.  Berf- 
Und  HMten-minn.  Zeit.  lAM,  1fr.  M,  8.  971).  Allgenebi  engeDenNNi 
iai,  des«  keblenaanrca  Blei  nicht  aewofal  ein  nraprtaglicbea  Mitteral  wer^ 
ala  vielmehr  miniit  ein  aoa  Zeraetsnng  dea  Blelglanaea  henrergegaagtnc*. 
Nun  gibt  ea  Hexaeder  aoa  Weiaa-Bleiers  in  der  Art  beatehend,  dava  cii 
Krystali  aoa  einer  Menge  in  divergenter  Lage  beftndliebar  Weiea  ■Bleien- 
Kryatalle  sneaamiengeeetst  iat;  aber  dicee  Hexaeder  liegen  Kcrede  m 
neben  eisander,  wie  »an  so  weilen  Bleigiana  in  »einen  hexaedi  iacbti 
8paltong»>Geataiten  in  einem  Gang-Geatein  aebondir  eingewiekelt  findet, 
Ja  ea  kommt  dabei  an  einem  Stick ,  an  onteret  aoAritaend ,  der  Bfelgte« 
anf  gleiche  Weiae  noch  friacb  mit  vor.  Vielleieht  bat  die  Paendenaerphe- 
airong  aclbat  den  Bleiglatta  In  einaelne  Sticke  anaeinander  getriebei 
Ton  BereeMOi*  in  SUitimt,  loglei cb  arit  chromaenrem  Blei,  Qnars  ■•  a.  w. 


C.  BiMMBLaBBao:  chemiache  Znaammenactanng  dea  Zina- 
kieaea  (Poggbi«d.  Annal.  LXXXTIII,  603  C).  Kbunoott'«  neoerdiagt 
anfgeatellte  Anaicht:  der  Zlnnkiea  uty  gletchiam  ein  Zinn<*hnl  tiger 
l^npferkiea  nnd  die  darnach  in  Voreoblag  gebrachte' Formel,  wekbe 
JUancbe»  för  aich  bat,  veraulaesien  B.  aeine  froher  mit  dem  Ximmwmlätf 
£rx  vorgenommene  Uoterauchaog  xu  wiederholen.  Die  Probe,  obwekl 
möglicbat  aorgsam  anageaarht,  enthielt  dennoch  aicbtUeh  etwaa  Blende 
Daa  Beaoltat  der  Analyae  war: 

Schwefel     ...    -    38,40 

Zton S4,27 

Kopfer 28,04 

Eisen 6,10 

Zink 0,S4 

Blei 1,30 

100,50 
Vergleicht  man  dteaes  Ergeboiaa  mit  jenem,  daa  Kodbrh atscb  bei  Zer- 
legmig-  dea  C^mwmlUr  Zinnkieaea  erhielt,  ao  ergibt  aieb,  daae  dieeer  ven 
ZUmwMer  dadorcb  vcrachieden  iat,  daea  bei  ihm  die  HilAe  daa  Claeai 


n 

dordi  Zink  crgetst  erscheint.  In  ^er  Thai  aln«!  9,«8— 1,79  =r  7,89  Zink 
=  «jSS  Einen  und  es  mSnbte  «rnbl  nueli  hierau«  erbellen,  dass  Dar  eine 
kleine  Menge  Zink  beigemengter  Blende  angehört. 


KamenTT:  Cranche  der  rothen  F&rbnng  dea  Canerinita 
(Min.  Notiaen  11,  S.  1,  3.)  Ifaeh  den  in  den  Samnlmigen  dea  K.  K.  Hof- 
Mineralien*  Knbineta  befindKehen  Moateratfleken  an  urtbcil^n,  rührt  die  Er* 
neheinnnir  Ton  interponirten  mifcroakoptaehen  lamellaren  Himatit-Kryatftll* 
eben  her,  welehe  oft  aecbaaeifige  Tafeln  in  reg^fmlsaiger  Auabtldung  odet 
etwaa  veraogen,  oder  Lamellen  nnbeatimmter  Form  daratellen  and  meint 
Karmin-  oder  Blut-roth,  «elten  aebw&rzilob  sind.  Wo  BeaehaflFenheit  nnd 
Stelinng  einea  Mnnleretiekea  ea  erlanben,  siebt  man,  dnaa  die  Lamellen 
durchaiebtig  aind;  viele  »eigen  bunte  Oberüaeben-Farben,  verbunden  mit 
einem  halb-melalliaehen  Schiller,  der  von  der  Sfelhnig  gegen  dea  Lieht 
jibhangig  ist  Anaaer  dieaen  interponirten  Lamellen  bemerkt  man  aabl- 
reicbe  wriaae  lineare  Kryata Heide,  welche  faat  durchgehende  unter  einen* 
der  parallel  gestellt  aind  nnd  bei  ihrer  Menge  auf  die  Analyaen  dea  Can- 
frinits  nieht  ohne  Einllnaa  bleiben  können.  Daa  Verbandenaeyn  Irenidar^ 
•iger  interponirter  Subatans  seigre  aueb  die  glatte  Oberflftche  mnea  Spal* 
tnnga-Stiickes,  das  nach  kuraem  Aufenthalt  in  verdünnter  Sateffinre  deren 
Einwirken  mir  in  einaelnen  Linien  erkennen  liess,  wihrend  die  übrige 
Flüche  noch  glatt  war.  Weit  entfernt,  den  KehiensÜuren-Gehalt  dea  Can* 
crinits  durah  interponirte  Eryatalloide  koMenaanrer  Kalkerde  erklüren  an 
wöllen,.hieU  der  Verf.  ea  für  wichtig,  auf  die  sahireich  interponiTten  Kry« 
etalloide  antmerkaam  sn  machen. 


W.  SiinTORiua  von  WAiffBRaHAuann:  Meaolith  (Über  die  valk.  Ge* 
steine  n.  s.  w.,  Sd9).  Ein  ans  baaalliachem  Maadelateine  dea  Tr$9mm» 
Ufers  bei  AciCMißUo  in  SUiliem  cntnomroenea  Mnaterstück  ergab: 

SiOs 43,68 

AI2O3 J7,77 

CaO 1,72 

MgO 0,-28 

NaO 12,23 

KO 3,61 

HO 1^27 

100,56 
Der  Verf.  betrachtet  demnach  den  Meaolith  von  erwähntem  Fundort 
ala  iaomorphe  Verbindung  von  Skolezit  mit  einem  für  eigentlichen  Meso- 
Iftb  gehaltenen  hypothetisch  an  Zeolith. 


WmyHBT:  derber  Dntolith  von  t9i€  iteyal  im  Oler#tfe(Jle* 

]^9f€  MI  Me  mM0  ^nif0Pwf  A^piffi)  lly  tOl./ 


SiO«    .    .    .    .    ;  $1M 

BtfO« Slyi6 

CftO U,U 

Ma^O«     ....  6f«r 

HO 6»ta 


Rammblsbir«:  EitenainUr  (Handwb.  S«ppl.  V,  IM).    Dm  4«Ri. 

Mehlige  braune  Mettaratöck,  aM  dt r  Grabe  SfUmm^Arntt  bei  Mtkmm'nm 

Ur$  cotnoauBeB,  aeigte  aieb  auaaMaeafeeeal  a«a: 

ScbwefeMiire IMI 

AreeMkaivre Sf»7« 

SiaeiMsyd 14^ 

Waaaer  (Verliial)     .    .    .    .    ^   S4»U 

G.  Biaenov :  S  te  i  n  a  « I s  (Lebrb.  d.  cbcin.  o.  pbf a.  Geelogie  If ,  t«74  C) 
Die  aerlegten  Abindernngeii  warea :  weiaaea  Sttioaaia  vea  Wi^itmlm  {^\ 
faaerigea  Steiotala  vea  B$rekiBM$md€m  (b>,  gelbea  dergl*  <c),  Steiaaalz  tot 
MM  in  riyrel  (d)  and  KniaCeraala  ven  HmUHUi  in  ÖHmrr^iek  <e>.  Lettia 
aaif  le  genau  die  Eigenaehallea,  wie  )enea  von  WitHemkm,  IKe  BrgcbniM 
waren  bei: 

(•)  <b)  <c)  (d)  (e) 

Cbler-Nalrinm I«0    .    #9,85    •    M,9st    .    M,4a    .    96,14 

Chior-Kalinni -.—       .        —        .—        .    8pm 

Cblor-Calctnm    .....      —     .     Spur    .       —        .      0,19     •       ~ 
Cblor-Magneainm  ....    Spar  •      0,i5    •      0,979    •      0,t9  — 

Scbwafelaaurer  Katk .    .    ._  —    . —       •       —        .      0^90     .      I,W 

190  190       100,009         190,99         io9,#« 


6iIber-F«nd  aai  £ra«fefi.Oolle9*Erbatoilen  an  G^rsdorf 
in  ^lacAaaii  (r.  Hingsiiao  önterreieh.  Zeilacbr.  ffir  Berg-  nnd  Hütten- W. 
18S4f  Nr.  S6y  S.  333).  Von  den  aweiten  Stoase  dea  anf  deoi  Josefk- 
Morg6Ȥange  umgehenden  Abbaaea  wurden  neuerdinga  awei  anaaoiBitB- 
bangende  Dmae»  aufgescbloaaen,  die  mit  Quarx-  und  Kallcapatb-Kryatailci 
aaagelileidet  waren.  Da,  wo  die  hintere  Drnae  aicb  cnaaaMaenaog,  bcfai^ 
aieb,  mit  dem  umgebenden  Quars  atemlieb  feat  verwaebaen,  eine  über  aeln 
^llpfond  reinen  Gewichte  acbwere  Maaaa  von  Gediegen- Silber;  im  freies 
Druaenranme  aber  war  der  Kalkiipath  von  einer  betrichtlicben  Menge  von 
Silberglanx  und  Sprdd-Glansers  theila  in  Kryatalleo  und  tbeila  in  baumfor- 
migen  Kryatall-Aggregaten  oder  in  derbem  Zuatande  bedeckt,  uod  eaö- 
lich  aaaa  auf  dieaen  Eraen,  wie  anf  dem  Gediegen-Silber  ala  Jongstei 
Gebilde  Silber- Hornars  <Cblar-Silber)  von  «anin  perlgmner  Farbe  in 
kleinen  hexaedriacben  Krjttallen,  «o  win  in  derbe«  vnBktnMBcn  | 


dClfCT  und  bitgMBiea  Mat^Mi.  Der  GaOfC  «elbat  beitebt  ia  der  NAbe  4ie^ 
see  iatereetavten  VorkoaimeM»  bei  eiper  Macbligkeit  veo  ^i  bU  Oyl  Lacb* 
ter,  «IM  grenen  «od  weiMen  Hornslttn-Artifl:eiD  nnd  krystalliniacb^ni 
QaarKe  nil  eingeepreiigtefii  Eieeokies  und  Sprod-Glansen,  auch  aof^ello» 
geaem  Glaoaerif  Ifibrt  im  Liegeodea  eio  5  bie  •  Zoll  D&ebli^ea  Baryt^ 
FluM-  und  Kalkapatb^TrwDtt»  ebne  alle  Ers-Spareo  and  aetst  in  mit  £ir 
senktet  impragoirten  Homblende-Scbiefer. 


Taiiivmi:  Epidol  vom  L«lr«  #ii|»«rtar  (l«eilaehr,  4  Deutaehei» 
f^oh  Geietlaeb.  IV,  9).  Oae  Mineral  apielt  eioa  wicbtige  Bolle  io  der 
Gegend ;  ea  finden  »leb  nicht  allein  mAchtige  GAnge  mit  groaaen  derben 
Maanen  detaelben  «ngefnUt,  aondeni  ea  acbvjnei»  aacb  die  reiehetea  Kupfer- 
Vorkonunnieto  gans  beaondera  in  Begleitung  von  £pidot  gelrofen  an  werdeut 


A.  KsivftGOTT:  Vorkommen  von  Karatenit  mit  Sieineals 
<BIin.  NoHlaen,  5.  Folgcw  Wien  iSMy  S.  17).  Ein  Slook  derben  fleisch. 
roiben  duiebacheinenden  Steinaalaea  mit  ranber  OberiULebo  lieaa  beim  liin- 
durebaeben  eine  groaae  Menge  dnrcb  «eine  Maaae  aeratrenter  Kryatalle 
erkennen  >  welche  im  firiacben  Bmehe  aicb  durch  Spaltbarfceit  und  Glana 
von  der  SalanMaaae  mitecacbied^,  I>aa  Stuck  wurde  in  ein  Glaa  Waaarr 
geh&ngt  und  dadurch  ein  Theil  dea  Salzea  aufgelöat,  ao  data  die  einget 
ecblosaenen  kleinen  Kryatalle  aum  Theil  berauafielen  und  als  dem  Kar* 
atenit  sugebörend  erkannt  werden,  konnten. 


L.  Srnirm  und  G*  J.  Bairaic:  über  den  Eapbyllit  (Siixim.  JoMrn« 
JCVy  a09).    Vier  angestellte  Analysen  führten  snr  Formel: 

ASi  +  R»Sfi«  +  2ft. 


Groaater  Gold  «Klumpen  in  Cmlif^rnUn.  Der  gröaste  bia 
jftit  im  Quars  gefundene  Gold-Klnropen  wurde  aus  CoUformma  an  die 
Mttose  der  Yer^Mgten  St^mten  gesendet,  um  seinen  Werth  an  bestimmen» 
Er  wog  165)60  Dnaen  Troy-Gewicht  und  hatte  einen  Fein-Gebalt  von 
0,903;  die  Eigenach were  dea  Klnmpena  war  7,99.  Nach  Berechnung  von 
3,6  Eigenochwere  ffir  den  eiaenscfaAsaigen  Quars  und  von  11,93  fdr  Sü« 
ber-baltigea  Gold  von  obiger  Feinbeit  hätte  der  Klumpen  209,48  Unnen 
reinea  Gold  und  36y02  I3nsen  Gangart  enthalten  und  einen  Werth  von 
3906  Dollars  oder  SO,858  Franca  gehabt  Er  wurde  durch  einen  Mexika- 
ner aus  einer  trockenen  Grube  beim  Flusae  Tuohmme  im  Gold-Besirke 
Sanorm  gefunden.  (Zeitungs-Nacbriefat.) 

F.RoBMBstkryatallioischerStrontlanitmit  eingeschlosse- 
nen Petrefakt  (VerbnndK  der  Niederrhelo.  Gesetlscb.  MM,  Decbr.  15). 


'  f • 

Dm  ivrcb  ron  bmi  lüfte«  lo  Bmim  aitgclMII«  MiiitcMicfc 

•ebe«  StroBtiamtii  mwebli^Ml  cid  EitMipiftr  warn  Beten ■lt«lla   Mcr»> 

•  ata  in  aolebcr  Wel«e ,  da»«  dadttrcb  der  Vergaftir  der  Büdsag^  dca  Otrae- 

tiamfa  fibeHiaofit  ertitttert ,  im  Beaeaderea  aber  aadi  daa  Alter  4mm  Kreide- 

Mer^t)  in  welchem  er  gan^rti^  aoftrltt,  ala  einer  der 

weseotlieh  ft'^l^'lvhenden  Ablageranf  aicher  fealg eatellt  wird. 


BüBiTHAiirr:  Paendoniorpbose  dea  Btaenapetba  fia  Ratl- 
■  ndOlans'-Etaenars  (¥erlMHidl.  bergfailnn.  Tereina an  fVailarf,  f MdL 
Biev.  8).  Betni  Roth^Elaeiieni  war  die  KreaakSmige  Z«aaai«eflieetsna( 
nnd  theila  aelbat  die  rbenibeedriache  BpallbarlLeit  gnl  erballen ;  Jene  lieas  akk 
auch  beiai  Olaat-Bisenera  erkennen.  Dieae  Unwandehing  iat  in  4mr  gia- 
sen  Micbtigkeit  dea  Gangea  erfolgt,  weiche  die  Qmbe  Nmm  ttmmr^i  Wt 
l^fe^en  abbant.  Ob  eine  nicht  fem  liegende  Partbie  «Oranatein"  Eioiass 
geflbt  habe?  

Pbchi:  Dnteranehong  dea  Pikrethomaenita  (Siixim.  «ffMn.  i 
JTfF,  84).  VorkeaMnea  in  fbefteM,  begleitet  ven  Pikranalsini  nnd  Cnper- 
sianit.  Trinetriaeb.  Hirte  s  5.  Bigenaehwere  s  S,t78.  Wefan.  PeH- 
mutter-gllnaend.  In  ddnnen  Stdckcbea  dvrcbaichtig.  In  SIniea 
vnd  gelatinirend.  Ver  dem  Ldtbrobr  nnter  Aafbranacn  an  weiiaem 
OelMit.* 

9i.    .    .. 40,3M 

Xl.    .    .    ^ Sl,t5l 

Ca ^    .    .    ie,MS 

lilg 6,«6S 

An  nnd  k e»t85 

A ■     10,790 

99,940. 

C.  ▼.  Havbr:  Aoalyae  dea  Uran-Pecheraea  von  Prai'lraai  ia 
Böhmen  (Jahrb.  d.  geol.  Reicha-Anat.  1869 ^  lOS  f.)-  ^o»  Brbitbaopt, 
dea  hohen  apeziliachen  Gewichtea  wegen,  ata  beaondere  Tarietlt  dea  Uran- 
Pecherzea  unter  dem  Namen  Pittinua  ponderoaua  (Schwer-Cranen) 
auagescbieden.  Als  Mittel  aweier  JInalyaen  ergab  aich  folgende  Zoa 
menaetzung: 


Uran-Oxydul      ....  80,63 

Blei 0,07 

Eiaen-Oxydul     ....  3,88 

Antimon 3,00 

Scfiwefel 1,18 

Kieaelaäure 1,79 


Kalkerde 3,97 

Talkerde •      0,84 

Waaaer 0,48 

Kohlenaflure ....  0,89 

99,49. 


n 

B.    Cteolo^e  und  Geognosie. 

•    *  t 

E.  F.  Glocrbii:  Nordincbe  Gtacbiebe  dtr  Qdßr-Ehtne  (Vtr« 
handl.  d.  Leopold.  Akad.  XVI,  400  C).  Zum  auogodebnten  Gebiete  der 
Wandor-Blöcke  und  Wander^Geecbiebe  gebort  aJa  cioer  der  Haopt-Diatriklo 
die  Ebene  der  Msr  an  der  04U$e-Jiü$it  bia  aa  ibr  obere«  Gebiet  awu 
acben  RmiHor  und  Oderhmrgf  ea  eratreckt  aicb  hier  die  Verbreitung  nor<> 
diacber  Geacbiebe  audw&rta  bia  ao  den  nordöatliebeo  Abbftogeo  dea  Eis* 
MemgMrfeSi  afldoatwirta  bia  ao  den  Siuialaii  nnd  einaan  Tbeilo  der  jBet- 
kkdtm.  Auf  der  entgegengeaetsten  Seite  dea  Ei€9m$Mr$§9^  aowio  an  der 
Süd-Seite  der  8m4$iem  lumiaiien  iene  Geacbiebe  nirgeoda  vor}  aparaane 
»Sparen  trifft  man  ancb  in  der  Tmpmtr  Gegend.  Im  Allgemeinen  ver- 
mehrt aicb  ibro  Zahl  naeb  dem  Norden ,  von  wo  aie  gekommen  iind;  aio 
werden  immer  aparaamer^  ibre  Grdaae  nimmt  ab)  je  weiter  man  gegen 
^en  Süden  vorruckt 

In  den  Umgebongen  von  Brettmu^  auf  welche  aich  dea  Yfa«  Mittbei« 
langen  beacbrinken,  finden  aicb  die  nordiechen  Geschiebe  in  groeeer  Menge 
und  breiten  aicb  nach  allen  Seiten  ringa  nm  die  Stadt  aaa.  Ihre  Ablage- 
rungen scheinen  dem  Laufe  der  Oder  au  folgen.  Durch  Bobriörher  wurde 
deren  Vorbandenaeyn  ia  Tiefen  bia  an  113'  naehgewi«»aen.  An  manchen 
Stellen  liq^^n  sie  i»  geringer  Tiefe  unter  der  Erd-OberiUcbe  und  bilden 
l^anae  ausammenbangeode  Lager}  sehr  viele  Geacbiebe  und  Blöcke  kam* 
ioen  einxeln  aeratreut  vor.  Gcftcbiebe  manchfAltigster  Art  liegen  ateta 
unter  einander  oder  nahe  beiaammen..  Die  Abalammung  derselben  aua 
Skandinmvien  oder  nordweatlichen  Provinxen  RuuUmiM  iat  bdchst  wahr« 
acbeinlich. 

Waa  die  Masaen-Beachaffenbeit  der  Geacbiebe  betrün,  ao  aablt  Gl« 
folgende  auf: 

Granit)  in  einer  grosaen  Menge  von  Varietiiten)  groaa-  und  grob- 
körnige,  klein-  und  fein-körni*ge  u.  a*  w.)  Oligoklas-fuhrend  Porpbjrr-artige 
Chlorit-Granite  (in  welchen  Cblorit  als  ständiger  Gemengtheil  atatt  dea 
Glimmers  auftritt) ,  endlich  Syenit-  und  Gneisa-artiger  Granit. 

Granulit^  mit  aparaam  eingemengten  Granaten,  auch  mit  Buachel« 
formig  faaeriger  Hornblende.  ^ 

Syenit)  durchana  klein-  oder  fein-körnig)  ferner  Porphyr* artig. 
Gneisa,  nach  dem  Granit  am  hiufigaten  nnd  in  manebfalligen,  durch 
Vrrachtedenartigea  der  Färbung  von  Feldxpath  und  Glimmer  abweichenden^ 
Varietäten. 

Glimmere  chiefer,  selten. 

,»Feldspath•Porphyr'^  Der  Vf.  unterscheidet  gemeinen  oder  Quarz- 
leeren  und  Quara-ftthrenden  Feldapalh  Porphyr,  und  erwähnt  von  letateni 
dreier  Abänderungen:  rothen,  braunen  und  grauen. 

Quarafela  oder  Quara  -  Geatein.  Ob  nicht  anm  Theil  von 
Üoars-Gängrn  abatammend,  iat  in  käufigen  Fällen  unentschieden. 

Horaatein,  einaelne  Geschiebe,  wahrscheinlich  von  einem  irgend 
einem  anderen  Gesteine  untergeordneten  Gange. 


80^ 

EiffettthaiBlicfckMUMi,  welebe  4m  FlifMen  der  Stfto«  hwMkkmem.  Ym 
der  Net^ng  des  Olettdier-Betlrfl ,  von  Qaecr«chniU  d«r  Eis-MMac,  vm 
den  HiBdernisaen  des  Bodeas  oDd  der  Winde  des  Bettes  hingt  die  Ge< 
•cb windigkeit  ab;  eie  ist  nm  g rfisslen  auf  der  Lings-Erstreckiiai^  einet 
und  des  nlmlieben  61cliicberS|  wo  d«s  Bette  besonder«  eng  «eid  steil 
0«  s.  w«  Die  gerieften  Felsen  im  ganxen  Bette  fhnn  dar,  dnaa,  nebe« 
ibrem  langsnaMn  Fliessen,  Gletacber  nocb  eine  Bewegung  in  ibrens  Berte 
selbst  beben  y  eine  gewaltsanie  Yerscbiebung ,  wobei  die  swiscba«  Fcisca 
und  Eis  eingekleninUca  oder  von  lelstem  erfassten  Trdsinier  mit  ferlgcru- 
sen  werden.  —  Wns  die  BewegKcbkeit  der  Oletscber  betrifft,  n»  strb 
diese  im  Zneammenbange  mit  swei  EigenncbaAen :  mit  der  annlchnt  dn 
Scbmelspnnktes  eintretenden  etwas  grösseren  Kncbgiebigfceit  den  £■«<« 
und  mit  der  innere  Zerlheilnng  dnrcb  kleine  SprAnge  und  Hnempettrs, 
welche  mit  der  urapi anglichen  Vcreisang  ans  Firn-KAmern  beginn^  vna  der 
Bewegung  aber  stets  unterhalten  und  erneu rrt  wird. 


Hallmahn:  Temperatnr-Verbiltnisse  der  Quellen  iBrrüm 
18S4).  An  sieben  Qaelleu  des  Rkemisehm  Grauwscken-Gebirgea  beob- 
achtete der  Vf.  während  der  Jahre  1845  bis  I8ü0  die  Wirme  an  bentimm- 
ten  Tagen  und  swar  in  der  Regel  /unfmal  im  Verlauf  eines  Jeden  Mona* 
tei»  Auf  diese  Weise  worden  gensue  Jahres-Mittel  erlangt  und  der  eigen- 
Ibumlicbe  Wirme-Gaog  einer  |eden  Quelle  erforscht  Für  die  n&nlicbco 
Jahre  bestsnden  Beobachtungen  der  Luft-Wirme  ond  Messungen  des  Rege«. 
So  Hess  sich  L.  f.  Bccm's  Behauptung:  daaa  die  Abweicbenga-Gr&ene  des 
QnelUMittels  vom  Luft-Miltel  uud  von  der  Rcgen-Venbeilung  im  Jabre 
abhänge,  prüfen.  Bei  vier  Quellen,  sIs  rein  meteorelogische  beseicb- 
net,  fand  sich  }ene  Meinung  in  jedem  eins  einen  Jahre  beslitigt«  bei  drn 
andern  Quellen,  H.  nennt  aolcbe  meteorologiKch-geologische,  war 
das  Mittel  Jahr  aus  Jahr  ein  durch  Erd-Wirme  erhöht  SorgUllig  wurdea 
die  anentstellten  Quell-Mittel  von  jenen  geschieden,  welche  dem  Luft- 
Mitlei  anfsenibert  sind.  Die  unentstellle,  rein  meteorologische 
MiiMih&iQHeiie  s.  B.  seigt  vorübergehende  Wärme- Erniedrigungen  ia 
Folge  des  Eindringens  kalter  Winter-Regen,  und  bei  stsrken  Sommer-Regea 
vorübergehende  Warme-Erbobungen.  --  Die  Bedingungen,  unter  welches 
vordbergehende  Wärme- Änderungen  eintreten,  erforschte  der  Vf.  anfa  Ge- 
naueste. Ans  dem  Umstände:  daaa  die  durch  Einfluas  von  Meteor- Wna»er 
in  der  MmhiUuU'Queile  vorübergehende  gewesen,  ergibt  sich  di«  Folserang, 
dass  in  sämmtlicheu  sn  rein  meteoiologlüchen  Gebirga-Quellen  nscli  Regen* 
Einflofis  einiretenden  voruberftehenden  Wärme- Änderungen  eine  seit- 
weilige  Nicht-Übereinstimmung  der  Quell-Wärme  und  der 
Wärme  des  von  der  Quelle  durcbflossenen  Bodens  gege- 
ben ist  _ 

V.  DncHBn:  Wurseln  in  einer  Steinkohlen-Grube  im  Smmr- 
ärdcirer  Revier    (Verhandl.  d.  Ntederrhein.  Gesellst  h.  1894,  Dcebr.  14;. 


81 

Der  Bericbteriitätter  fand  die  Wortclfl  Tielfach  zwiMhen  den  Laiben  eiova 
Sleinkoblen-F15tiefi  etwa  10  Fuaii  tief  aenkrecbt  unter  der  Erd-Obcrflirhe 
und  15  Fu8«  von  dem  Aoftgebenden  des  Steinkohlen-FlStzes,  welcbes  an 
dieser  Stelle  mit  einer  mScbtigen  Lage  von  Kies  (OeröUe)  bedeckt  ii$t* 
Es  iat  eines  der  vielen  Beispiele^  wie  weit  Wurzeln  in  den  Boden  und 
selbst  in  kaum  g^poffnete  Ritzen  der  Felsen  eSnsodringen  vermögen.  G5p- 
PBAT  hält  die  Wurzeln  natb  vieiniltig  vergleichender  Unlersncbung  für 
Weiden* Wurzeln.  Derselbe  hat  in  neoeNter  Zeit  Öfter  Gelegenheit  gehabt, 
zo  beobachten,  wie  tief  und  wie  weit  Wurzeln  in  Drain-Röhren  eindringen. 
In  dem  vorliegenden  Falle  ist  es  besonders  auffallend,  dass  die  Wurzeln 
sich  zwischen  den  festen,  dicht  zusammen  liegenden  Lagen  der  Steiftkoble 
haben  Raum  verschaffen  können. 


Derselbe:  Beobachtungen  ober  einige  Abschnitte  des  Wesl* 
phäli^ehsn  Schiefer-Gebirges  an  der  Edßr  und  Lmkn  zwi- 
schen Bmti0n$0rp  nnA  Wetmiar  (A.  a.  O.).  Das  Interessanteste  ist 
ilie  Entwickelung  der  untersten  Abtheilung  der  Koblen-Gruppe,  welche  aus 
Kieselschiefer,  Platten-Kalk,  Posidonomjen-Schiefer  und  Sandstein* Lagen  be- 
steht.  Letzte  sind  in  petrographischer  Beziehung  manrhf altig  und  nur 
theilweise  denjenigen  analog,  welche  in  der  darauf  folgenden  Abtbeilong 
des  Ptötzleeren  ausschliesslich  vorkommen. 


Fr.  Balling:  Silber-Bergbau  bei  Bergsiadti  HMtikorii% 
und  AUwütehitm  unweit  Tmkor  in  Böhmen  (Österr.  Zeitschr.  f. 
Berg,  und  Hütten* Wesen,  1864^  S.  394  ff.).  Das  Gebirgs-Gestein  zwi- 
sehen  den  Ortschaften:  Bergsiadif  Raiiborittf^  Ailwosehiitt^  Buk  und  Wre- 
see  ist  Gneiss,  welcher  von  einer  grossen  Zahl  Ginge  durchscbwirmt 
wird,  die  nach  sllen  Richtnngen  streichen.  In  der  Bergsi0dU-RaiUoriimer 
Gegend  allein  kennt  man  vierundzwanzig  Gänge,  und  es  wurde  aof  den 
■oeisten  derselbe  gebaut.  Die  Gang-Ausffillung  ist  Quarz,  welcher  absatz- 
weise Kalk»path,  Eisenkies,  Kupferkies,  Bleiglanz,  Blende,  Roth-  und 
Weiss-Giltigerz,  Fahlerz  und  selbst  Gediegen-Silber  fuhrt.  Die  Mächtigkeit 
der  Günge  wechselt  von  einem  bis  zo  zwölf  Zollen;  an  denselben  zeigt 
sich  der  Gnelss  blufig  etwas  cbloritiseh.  Dieses  Gang-Netz  wird  von  einem 
Bveischen  Stunde  14—15  streichenden,  über  zwanzig  Lachter  mächtigen 
^,Letten- Strich''  (Letten-Gang)  durchsefanitten,  und  da  sowohl  sudöstlich  als 
nordwestlich  vom  Lettenstrich  Bergbau  statt  gefunden  hatte,  so  ist  daraus 
zu  entnehmen,  dass  derselbe  auf  die  Beschaffenheit  der  ihn  durchsetzenden 
Gänge  keinen  wesentlichen  Einfluss  gedbt.  Stellenweise  fuhrt  der  Let- 
ten-Gang Eisenkies  und  Bleiglanz. 

Das  Vorkommen  der  Erze  in  diesen  Gängen  ist  ein  sbsätciges;  jedoch 

erstrecken  sich  diese  Erz- Linsen  zusammenhangend  in  grosse  Teufen,  denn 

an  vielen  Stellen  hielten   die  Erze  von  oben  bis  in  hundert,  Ja  selbst  in 

zweihundert  Lachtern  Trufe  an,  wo   sich  übrigen«  ihr  Ende  noch  nicht 

Jahrfang  I8S5.  6 


M 

erzeigt  batle,  Ihre  fcrdtste  Enirttknng  tm  Streielira  4t»  Lagers  «r 
ftwattzig  bin  dreitsig  Laehtery  und  der  hdrhale  Ers-Adel  begniBC  im  h: 
Teufe  YOB  fuDfiig  bia  aeebsig  Laehleroy  obgleicb  hmd  hier  nnd  4a  n  ^ 
aiebenteo  iiad  achten  Laebter  Tevfe  reiche  und  bedeoieade  KrB^BIittcl  ff 
acbnrfl  hatte. 

Daa  Gebirge  bei  AUwoickku^  gleicbfalla  ana  Gseiaa  beaCebeiid,  w 
von  einen  acht  Klafter  michtigen  Glimmer- loaen  nnd  Feldupntb-aran 
Granit-Gaog  durcbaetsly  der  beinahe  parallele«  Streichen  mit  de«  Lrt» 
Gange  dea  fUHkciii^sr  Gebirgen  hat.  Man  nennt  den  Graait-Gnag  iar. 
y^Sandatricb^.  Daa  Gebirge  nnd  der  Granit-Gang  werden  vna  fUnr  Quin 
Gingen  dnrehsetat,  nnd  anch  dieae  acheinen  keine  weaentliche  Aadem: 
vom  Granit-Gang  erlitten  au  haben,  indem  auf  beiden  Seiten  denselben,  m 
einem  und  dem  niro liehen  Gang,  Silber  gewonnen  wurde. 


DüLBauB:  aber  den  Granit  (Anlief.  Je  Im  see.§€oL  I,  X,  »4  etr 
Die  genaue  Erforachung  graniliacher  Geateine  f  Ahrl  au  awei  Artra  derv 
ben,  wohl  nnleracheidbar  naeh  ihren  mineralogiMhen  und  gnslofpacb»« 
Merkmalen.  In  den  Fefeeeii  findet  man  aolrhe  beaondera  anafpesrirhw 
Der  Vf.  nimmt  einen  GrmmiU  dee  BmU^m*  an  nnd  rine^  €frmmit4  dem  Votfm 
Jener  enthält  Quars,  Orlboklaa,  Feldapath  dea  aecbitten  Svatemes,  dnakr^ 
gefärbten  Glimmer,  der  durch  Säuren  angegrtfen  wird,  nicht  seltew  an 
Hornblende,  welche  mitunter  von  Titanit  begleitet  wird.  Oft  seigt  sich  it- 
Geatein  Porphyr-artig.  Der  QrmmiU  de»  Vo$§e»  ist  auaammengesetst  wt 
Qnara,  Orthoklaa,  Feldapath  des  aechaten  SyMemes,  aua  dnukel*  ond  ir 
lichte-geflibtem  Glimmer  (jenen  greifen  Siuren  an,  dieaen  nicht>.  Graai^ 
Pinit  und  Graphit  gehören  su  den  sufllligen  Gemengtheilen  dieses  Gn» 
tep,  der  b&ufig  Gn^iaa-Slruktnr  annimmt.  Zuweilen  umacbliesst  4mm  ^ 
».tein  Stficke  von  kryattillinischem  Kalk. 

Den  Ormmiim  dem  BmHomm  —  welrber  die  erhsbensttn  Theile  der  gn{ 
nitiachen  Kette  auaammenaettt  —  betrachtet  der  Vf.  ala  eruptiv ;  der  Qn 
nUe  dem  Yomfem  acheiiit  ihm  »ehr  die  Merkmale  einer  metsa 
Felaart  zu  tragen. 

F.  RoEMBR  nnd  vopr  DscNEff:  Oeaehiebe  mit  Eindrickes  {Vn- 
handl.  d.  Niederrhein.  Geaellach.  IM4,  Novbr.  9).  Robmbs  benbadbM 
daa  Phfioomen  im  Konglomerat  von  Mmimedg.  Die  Eindrdcke*asif(vndM 
Gearbiebe  aind  RolUtucke  von  devonaachem  Kattc ,  die  in  die  Eindrncie 
panaenden  Geachiebe  aind  Rollatucke  von  qoaraigen.  Geatelnen  der  dew- 
niachen  Granwaeke.  Die  Miitheiliing  von  DBCHBN'a  betraf  hocbsl  naerk- 
würdige  Geachiebe  mit  Eindrucken,  die  anf  dem  Gute  Wmimiwrgy  nntcrhaA 
Rkeineek  nahe  der  Einmündung  dea  JIAeiiie  in  den  Bodmnmmmy  Kstttoa  A 
Gmiimm^  gesammelt  worden.  HSchat  intereaaant  tat  ein  Oranit*6eackteW, 
welchea  von  einem  anderen  Geachiebe,  ebenfalls  aua  Granit  bestehend,  einci 
Eindruck  empfangen  hat  nnd  bei  dem  die  aua  ihrer  Stelle  verdrfingte  Ma»r 
aeitlieb,   vielfach  seraprungen,  hervortritt.    Diese  Eracheinnng  kann  b» 


es 

niihe  Dttr  dnrtb  eiDfO  ielir  grossen  Druck  hervorg^eb rächt  worden  iteyn, 
riäebstdem  biiten  aQck  noeb  einige  Kalkstein- Geiichi«be  interesKanle  Er- 
aeheiooogen  dar;  wie  eine  tcbarfe  feine  Streifung  in  den  Eindrücken,  dap 
^l^naeilige  tiefe  Eindringen  eines  flachen  scheibenfSrmigen  und  eines 
runden  Gesebiebes,  ebenfalls  mit  Sireifung  anf  der  Bertihmngs-Fliche.  D. 
verwies  dabei  anf  den  Vortrag,  welchen  Nöggbrath  im  vorigen  Jahre  über 
die  Gesebiebe  mit  Eindrücken  ans  der  Nagelflnhe  bei  Bregenn  gehalten 
hatte,  and  aeigte,  wie  die  vorliegenden  Stücke  wohl  geeignet  seyen,  einiges 
Licht  in  das  Dunkel  an  weifen,  in  dem  sich  dieser  Gegenstand  befinde« 


P.  MsaiAi«:  Vorkommen  der  8L  Ca##t«ii-Forma  tion  am 
Com€r'S€e  (Bericht  über  Verbiindl.  d.  natttrforsch.  Gesellsch.  au  Basel 
JT,  1S6).  unter  den  xur  Bevtimmong  erhaltenen,  im  schwarsen  Mergel« 
schiefer  vorkommenden  Feirefakten  von  8,  Oiovgnni  di  Beiim§io  erkannte 
M.:  Cardita  crenata,  Pliratula  oblique,  Cardium  rbaelicum,  Perlen  (Sbnl ich 
P,  Ingdoncntiis)  und  Pholadomya.  Jm  Jahre  1869  besuchte  der  Vf.  mit 
EsGHjsn  die  Umgebungen  dea  Cumer-See-s.  Sie  trafen  die  ßt,  ComUu^ 
Formation  ausserdem  noch  an  veracbiedenen  Stellen  rings  am  Fusse  des 
GebirgS'Stockes,  welcher  jenen  See  von  dem  von  Ln^amo  trennt,  bei  Sjm^ 
raiio  aunacbt  der  hoU  ComoMea^  am  westlichen  Ufer  oiid  in  der  Forisetaung 
des  Vorkommens  bei  S,  Giovnmi  am  östlichen  Ufer.  Am  schönsten  ent- 
wickelt ist  daa  Gebilde  auf  der  Sudoat-Seite  des  Lafo  di  FianOf  awiscfaen 
MetMggio  und  Poriemmm,  Eschbh  fond  die  erwähnte  Formation  ferner  bet 
Camp§a$k  im  Ok€r* Engaünj  ao  wie  unterhalb  VBpifU  am  Ufer  der  Drttnee^ 
und  demnach  ist  das  Vorkorosaen  derselben  an  vemcbiedenen^  weit  ana* 
einander  liegenden  Stellen  der  Sckwimer^Alpem  nachgewieiea. 


Gh.  Martins:  Kemef-Thal,  unlchte  »nd  ächte  Moränen  in 
den  öatlichen  Ppr^nisn  (Bmiißi,  $M.  4,  IT/,  44S  etc.).  Von  Perpigntm 
das  Thal  der  T6$  hiiianateigend  gelangt  man  durch  die  enge  Schlucht  von 
ViUefrmneKe  ins  Kamel- Thal.  Auffallend  sind  die  emporgerichteten  Schieb- 
ten rothen  Marmore  mit  sahireichen  Höhlen,  welche  senkrecht  aufsteigen 
au  beiden  Seiten  des  Engpasses;  ferner  beim  Dorfe  Comeiilu  ein  steiles 
Gehänge,  bestehend  aus  aandigen  Blöcken  )eder  Grösse  und  sus  Rollstü> 
eben  regellos  anf  einander  gehäuft.  Entschiedene  ^D  i  1  u  v  i  a  I  i  s  t  e  n"  wür- 
den die  Mächtigkeit  dieses  Schutt-Gebietes  bewundern,  Kraft  und  Tiefe  der 
Strösmagen  berechnen,  welche  jene  sahllosen  Trümmer  mit  sich  führten 
und  anffaäuAen;  „Gl  sei  allsten''  niüssten  hoch  erfreut  seyn  über  die 
Grösse  der  Blöcke,  das  Frische  ihrer  Kanten  und  Ecken,  so  wie  über  die 
Mächtigkeit  dieser  MorSne  des  alten  Gletschers  vom  Canigou,  Und  beide 
wären  in  Irrtbum  befangen;  die  Masse  dieses  steilen  Gehänges  besteht 
aus  Steifen,  die  ihren  Zosammeabalt  eingebüssl  haben ,  aber  nicht  herbei- 
geführt werden  sind;  man  hat  es  weder  mit  einer  Alluvion  zu  thun,  noch  mk 
einer  Moräne,  sondern,  wie  sorgsame  Untersnchongen  zeigen,  mit  einem 
an  Ort  und  Stelle  aersetaten  Gestein« 

6* 


04 

Vm  4er  Spül«  iw  Ctwißm,  eiMr  Graait-Hl^t  m  S76I  IMtr  iUr  in 
MerrcMpicgcl  emportleigrnd ,  aimnl  mao  fegt»  N.  einen  HnlbkreU  kleiirt 
mier  wahr,  die  eile  nm  Fnnte  de«  Berges  ihren  Anfnng  nebaes  nnd  fC|H 
die  Ebene  bin  enaeinanderlanfen.  Da«  Fem#f-Thal  iel  eines  dmelbet. 
Seine  Geaamnt-Linge  ven  FilUflrmmek$  bia  Cbeleil  betriff«  nebt  Kilon^ 
ter.  Gegen  0.  tbeilt  sieb  daa  Tbsl  in  drei  Znrcige  vnn  nogleicbcr  Lsep, 
deren  erster  and  bedeutendster  daa  Fj/Ael-Thal  iat,  welcbe«  iai  Kirin 
des  Dorfes  ComeHU  in  daa  Femel-Tbal  siAndet  Oatwifts  vnas  Dwfc 
FemeC  niamt  daa  Thal  bedenlend  an  Breite  an ,  hat  ancb  in  der^elbn 
Richtung  swei  Schluchten  oder  kleine  Tbiler  aufauweinen ,  welche  kk 
xuiu  Fusae  des  Gintfen  sich  erstrecken.  Im  W.  Ilsat  daa  Fnmaf-TU 
keine  Yersweignngen  wahrnehmen. 

Diesen  topographischen  Angaben  folgt  eine  Scbildemng  der  geolsfi- 
sehen  Terhiltniase  des  Tbaiea,  wovon  dio  Rede,  nnd  aeiner  nnScfatea  %¥ 
rSnen. 

Graner  Granit  dea  Cnnffn  bildet  die  Winde  am  nberea  Ende  4» 
Haopllhales  wie  seiner  drei  Fersweigungen;  er  trigt  alle  an4fm 
Formationen.  Auf  diesem  Granit  ruhen  mehr  und  weniger  Gliamer-baf* 
tige  ThoDsebiefer  9  krjratalliuiscbe  Kalke,  Doloroite,  mit  einem  Worte  »^ 
tamorphische  Gesteine,  gegenseitig  in  einander  übergehend.  Soda  na  fe^ 
ein  breiter  Streifen  von  Eisen-achdssigen  Kalken  nnd  Scbaeferny  welrbrr 
in  aeiner  Eratreckung  einen  Halbkreia  anamacht  in  den  naehbarlirki 
Tbalem  von  Smhorr^  nnd  FiMol,  wo  der  Reichthnm  nn  Ersen  sehr  vt 
nimmt.  Diesen  Gebilden  reihen  sich  wieder  Schiefer  an,  aber  von  m^- 
rer  Beschaffenheit;  sie  fdhren  keine  Erse  nnd  setsen  swei  HAgel  saaa- 
men,  wovon  einer  s wischen  den  Femef-  nnd  FffAel-Thilens  bis  im 
Dürfe  CarmMm  sich  hinsieht;  dieser  Hogel  ist  es,  dessen  steilen  GebiB|t 
tiuachend  das  Ansehen  einer  altm  Murine  hat.  Collboivo  betracbick 
beide  Higel  als  snm  Gebiete  des  Diluviums  grbirend.  Hier  findet  nn 
jedoch,  wie  Diess  sonst  gewöhnlich  der  Fall,  keine  Felaarten-TrnoMner  r« 
verschiedener  Natur,  fortgeföhr«  durch  Eia  oder  Wasaer;  daa  erwikik 
aleile  Gehinge  hat  nur  Trümmer  von  der  nimlicben  Bescbaffenbeil  aaftf- 
weiaen:  Bruchstücke  einen  sehieferigen  Gesteines,  daa  GlimaMr  entbali 
und  grosse  Feldupsth-KrystaJle.  Beim  Überacbreilen  dea  Hdgels  wird  die 
Bildnnga- Weise  dieser  onichten  Morine  deutlich.  Hier  seigan  aich  S€hi^ 
fet  mit  aufgerichteten  Schichten,  nnd  Je  weiter  vom  CMfO«,  nm  de<li 
feldspathiger  nnd  von  geringerem  Znaammenbalt  erscheint  die  Felmff; 
stellenweise  herrscht  Feldspath  so  vor,  dass  derselbe  bei  seiner  Zersettivf 
^•Agen  grauen  Thones  in  den  Schlnehten  bildet;  die  Köpfe  der  Scbiekici 
theilen  sich  in  parallelepipediscbe  Blöcke.  In  einiger  Entfernung  ist  i** 
feste  Gestein  begraben  unter  seinen  Trfimmern  und  unter  dem  daraus  c>f- 
atefaenden  Sande;  grosse  Blöcke  hatten  mitunter  scharfe  Kanten  nnd  friicA« 
Ecken.  Ein  vnrapringender  Fcia  oberhalb  dea  Dorlea  CamsilUf  von  ^ 
Bewohnern  Genurrolae  genannt,  widerstand  den  almoapbiriseben  Einwif- 
knngen;  an  ihm  iat  die  achieferige  Struktur  dieses  Theiles  des  sIeileR 
scheinbar  Moraoen-abniichrn  Gehinges,   welchem  er  angehört,   deutlich 


85 

SU  sehen.  Vorfolgt  »an  das  Farttsf-Tbal  io  seiuer  Lanips-ErstrcekiiiiiCi 
so  findet  man  eine  kleine  Höben-Matse,  bestehend  aus  einem  Trümmer- 
Gebilde  von  Quars-RollstOcken ,  gebunden  durrb  einen  Teig  von  fihnlicber 
Beschaffenheit,  wie  die  daran  sich  scbliesienden  thonigen  Schiefer.  Die 
flachen,  llnglich-runden  Geschiebe  des  Konglomerates  erscheinen  aufgerich- 
tet unter  allen  Winkeln,  so  dsss  deren  längste  Axe  oft  beinshe  senkrecht 
ist :  Erscheinungen  anffallend  ahnlich  den  PmUUnfme9  is  VmiarHnß  in  Sm'^ 
vojßem,  Einst  bedeckten  jene  Geschiebe  das  Ufer  des  Meeres,  aus  welchem 
die  ungeheueren  Kalk-Massen  abgesettt  wurden. 

Allerdings  hinterliessen  grosse  Diluvisl-Ströme  und  Gletscher  eben- 
falls Spuren  im  Pemef-Thal;  aber  sie  sind  bei  weitem  unvollstfindiger, 
wie  in  anderen  Örtlicbkeiten  der  Alpen  und  Pyretuleti,  Der  Grund  dea 
besprochenen  Thaies  besteht  sns  einem  Diluvium  von  Creschieben  und  Roll- 
BlScken  um  mehre  Meter  dss  Niveau  dea  Giessbsches  jetziger  Zeit  über* 
ragend,  und  oberhalb  dieses  Diluviums  findet  man  eckige,  vom  Eis  fort- 
g^efnhrte  Blöcke,  alle  Merkmale  trsgend,  welche  ihnen  eigen  sind,  wenn 
nie  auf  solche  Art  bewegt  worden;  in  der  tiefern  Schlucht  Suimi'Vineent, 
vom  Ckmif&m  herabsiehend,  stieg  einst  der  Gletscher  nieder,  weleher  diese 
Btichtige  Moräne  stirflckliess.  Dass  man  hier  an  den  Rollstocken  Streifen, 
Ritsen  und  Furchen  vermisst,  darf  nicht  befremden,  da  sie  simmtlich  aus 
kieseligen  sehr  hsrten  Gesteinen  bestehen. 

Unverkennbare  Spuren  von  einstmaliger  Ausdehnung  der  Gletucher, 
lebte  Moränen ,  trifft  man  ferner  den  oberen  Theil  des  Thaies  von  FtÜs- 
franeke  hinsnsleigend  bei  der  Citadelle  der  Stadt  Moni-Lomis  in  der  Land- 
schaft In  Ctrittp^m,  Eine  jener  Moränen  erhebt  sich  bei  80  Meter  Aber 
das  Plateau.  Hier  sind  Blöcke  von  Granit  und  Granulit  xu  sehen ;  ferner 
Rollstacfce  gr6tter  Schiefer,  stark  gerieben  und  geritst.  Die  Gegenwart 
dieser  drei  Felsarten  in  der  Moräne  beweiset  deren  erratischen  Ursprung  \ 
anch  die  Zusammensetzung  des  Plateaus  spricht  sehr  entschieden  dafür. 
Die  Moräne  ruht  auf  einem  äusserst  leicht  verwitterten  Granit,  höchst 
verschieden  von  Jenem,  aus  dem  die  Wander-Blöcke  bestehen. 

Zu  den  unächten  Moränen  gehören  dsgegen  Jene  im  kleinen  FrmnnS' 
sUeheH  Thale  ie9  BeeMta,  welches  im  Spanischen  Antheil  von  ia  Cet' 
dagitm  unfern  Puyeerim  sein  oberes  Ende  hat.  Hier  ist  die  täuschende 
Ahulicbkeit  mit  ächten  Moränen  noch  bei  weitem  grÖnser,  ein  Grund,  der 
den  Vf.  bestimmte,  wiederholt  die  Unterscheidungs- Merkmale  Jener  Wir- 
kungen hervorzuheben,  welche,  obwohl  einander  sehr  ähnlich,  dennoch 
durch  vollkommen  verschiedene  Ursachen  bedingt  werden.  Ist  es  wichtig 
für  die  Geschichte  der  geologischen  Epoche,  die  der  nnserigen  voranging^ 
überall  die  Spuren  alter  Gletscher  zu  ermitteln,  so  müssen  vor  Allem  Ver- 
wechselongen der  Moränen  mit  sndern  Phänomenen  vermieden  werden.  Das 
kleine  f?ses/dss-Thsl  zeigt  sich  durchaus  granitiscb;  ein  HAgel,  welcher 
dasselbe  der  Qaeere  nsch  zu  sperren  scheint ,  besteht  aus  einzelnen  Blö- 
cken Jeder  Grösse  und  von  manchfaltigster  Gestsit ;  in  seltsamster  Weise 
sind  deren  vier  oder  fünf  zuweilen  Ober  einander  gethärmt.  Der  Granit 
diezcr  Blöcke  erweiset  sich  hart  nod  dicht,  ihre  Oberiäcbe  ohne  Spuren 


80 

rriültner  Z^rsetsiitg.  Von  einer  ichlen  Morine  kenn  indeMen  attch  bicr 
lUe  Rede  nicht  sefn:  der  Granit,  welcher  die  Bldcke  trigt,  Ul  neractit, 
eile  nahen  Berthe  ererbienen  vom  Fhm  bis  zaa  Gipfel  mit  telcheii  BlöckeB 
hedrckt;  eher  nicht«  erinnert  an  Phlnonene,  wie  man  solebe  bei  ntlei 
Glcttcbern  sh  sehen  pflegt.  Oft  wnrde  die  Zersetzung  granitiacber  Ge> 
bilde  in  Blöcke  —  denn  om  diese  bandelt  es  sieb  auch  ist  Ateelila#-Tkale  -^ 
besprochen,  wie  solche  am  JVorMm,  bei  Dermo«!,  in  Gsmmnll  an  nehea; 
aber  nirgends  durfte  sie  ao  auffallend  sefUi  als  hier. 

J.  CiiiEK:  Kohlen  in  den  Kreide-Ablagernngen  bei  Orüw- 
kaeh,  westlich  von  Wiener^Neutirndt  (Jahrb.  geol.  Reiche- AnKtalt,  : 
1851  f  II y  107  ff.).  Die  Kohle,  wovon  die  Rede,  wird  ihrer  ReinfaeiL 
Gleichheit  und  Heis  Kraft  wegen  sehr  geschltat  Sie  ist  glaaseod-pccb' 
schwars;  der  Strich  in  gans  feinem  Pulver  ach warabraun;  sie  briahl  leicb 
in  eckige  scharfkantige  Stücke,  aeigt  im  Innern  keine  Hols-Struklar, 
wohl  aber  ist  die  äussere  Gestalt  von  Anten  au  erkennen.  Ibr  Gehalt  ai 
hjgi'oskopiscbfin  Wasser  ist  nicht  grosa,  die  Menge  dea  Schwefels  nal 
der  erdigen  Beimengungen  unbedeutend.  Angeatellten  Analysen  an  Folg«, 
namentlich  bei  Yergleichung  der  Elementar-Bestandlheile  und  vorziiglid 
ihres  Kohlenstoff,  und  Sauerstoff-Gehaltes  mit  )enem  der  jüngeren  and  ' 
alteren  Kohle,  gebort  die  Orünbaeh^  Kohle  einer  nur  wenig  ilteren  Fer- 
mation ala  jene  der  Braunkohls  an.  Ea  sind  awei  Zage  von  Kohles- 
Flötsen  vorhsnden.  Das  Fallen  der  Lagen  im  aiemlicb  ateil  ansteigendm 
Gebirge  betragt  60  Grad  und  mehr.  Der  AUtU-SiaUmkt  bia  jetat  der 
tiefste,  bat  in  seiner  ganaen  Länge  von  nahe  200  KUflcr  einuDdawnnai; 
Koblen-FIdtze  oberfahren,  wovon  aber  nur  drei  banwiirdig  aittd.  Sk 
liegen  zn  aehn  Klaftern  übereinander;  awiachen  denaeiben  sind  abwech- 
selnde Schichten  von  Sandstein,  von  sehieferigem  Thon  und  bituHriadocB 
Mergelachiefer.  Krümmungen,  Yerdraekungen,  Anabauchungen  der  Kohlt 
siud  nicht  selten.  —  Was  die  gesnmmten  Gesteins- Ablagerungen  betiift, 
worin  die  Kohlen  auftreten,  so  erinnert  der  Vf.  daran,  dasa  Boo^  nnd 
alle  neueren  Geologen  die  fifeean- Schichten ,  ihrer  Fossil-Reste  wegen, 
der  oberen  Kreide  beisihlen.  Westlich  von  Wienfr^Nemsimdi  treten  oe 
tbeils  im  Zusammenhange  auf,  theila  in  einaelnen  abgeaonderten  Parlliie^n, 
meist  aber  eingelagert,  ^^eingeewAngl**  awiscben  Ilteren  Kalken  nnd 
Schiefern.  Die  Grunde  fdr  letzte  Annahme  werden  auafährlieh  entwickek. 
(Wir  können  drm  Vf.  ohne  Miltbeilnng  der  beigefiigten  Profile  nicht  fei- 
gen.) Die  natürliche  Folge  der  Schiebten,  welche  jedoch  keinesweg^a  all« 
zu  Tage  gehen,  in  absteigender  Ordnung  ist: 

1.  Grauer,  seilen  bin  und  wieder  Sand- artiger  Mergel.  Von  foaailea 
Überbleibseln  fast  nur  Abdrucke  von  Inocersmns  Cuvieri  and 
Cripsi.  An  einer  Stelle  fsnd  man  in  einer  wenig  mächtigen  Schiebt 
Ham.itea  Hampeanua,  einen  noch  nnbeatimmten  Nautilna  und  viele 
Nonioninen,  der  N.  inflata  ähnlich. 

a.  Orbituliten-Sandsteio,  gelblieh-grao,  das  Bindemittel  kalkig«    Theil- 


87 

^rrise  aiad  darin  die  Orbitaliten  io  ungthearer  Me»|(e  angehäuff.  Aach 
Abdrfick«  von  Calianaaaa  Faojaaii  fiiideo  sieh,  ao  a.  a.  b«*!  Mnik- 
nuinntdörf,    Michfii^eit  30  Klafter  and  hin  nnd  wieder  noch  bftrflcbtiieber. 

3.  Sandstein  aait  Pecten  quinquecoatatna,  Oryphaea  veai- 
cularia,  Ananchytea  ovatua,  Trigonien,  Cidariten  n.  4.  w.  Sodann 
folgen  Mffgel  oder  Sandateine  mit  Fnngia  polymorphe  Goldf.  nnd 
■Btl  einer  groMen  Menge  verschiedener  Korallen. 

4.  Wechaet  von  Sandstein  and  scbieferigem  Mergel  mit  Eintageran- 
Ipen  von  Kohle,- Kohl enacbiefer  und  Stinkatein.  Einaelne  Sehiebten  dieaer 
Abtheilong  aind  mit  Mnscbel-Fragmenlen  aiigefnllt,  darunter  Ceritbien  am 
hSufigaten.  Die  Pllansen  eracbeioen  im  Liegenden  der  Koble;  es  kommea 
snroal  vor:  Pandanua,  Flabellaria  longirhachys  Uno.,  Pbyllitea 
|i|elagicua  Uno.,  Geioitzia  cretacea  E^idl.,  Peropleria  Zippei) 
CoRDA  u.  a.  w. 

5.  Kalkiger  Mergel  mit  Schichten  von  rotbem  tbonigem  Mergel  und 
voo  Konglomeraten. 

6.  Kalk  mil  Hippariteacoatnlatua  Goldf.,  Caprina  Partachi 
Hao.,  Nerinea  bicinct«  Bn.  und  Tornatella  gigantea. 

7.  Feate  Konglomerate  aoa  Kalk  ond  Quara-Geacbiebeu,  dnrcb  ein 
rothea  kalkigea  Bindemittel  suaammengebalten. 

8.  Hin  nnd  wieder  eine  kalkige,  meiat  wenig  mächtige  Schicht,  dia 
an  mehren  Orten  viele  Torebrateln  cinaebJieaat,  ferner  Hippariteo,  Cidari- 
teo-Stacbeln  a«  a.  w. 


voif  Dbchbn:  über  die  Karte  dea  Sielenfekir^es  (Sitzung 
der  phjrsikal.  Section  der  Nieder-rheinischen  Gesrilsrbaft,  18My  März  11). 
Die  Karte  ist  nach  den  Aufnahmen  des  königl.  prenss.  Generalstabes, 
welche  iq  dem  kdnigl.  lifbographiacben  Institute  in  BerUn  herausgegeben 
worden,  gestochen  von  Hbiivr.  Brosb,  Schrift  von  F.  W.  Klibwbr. 
Die  geognostiachen  Angaben  auf  dieser  Karte  rubren  von  dem  Beriebt, 
erstatter  her.  Der  Massstab  deraelben  ist  VvftMo*  I^>®  Coloriruog  ist' 
durch  Faibendroek  bewirkt  und  leistet  Alles,  was  in  dieser  Beziehung 
nur  irgend  verlangt  werden  kann,  ao  daaa  aelbst  bei  der  vollständig  aua- 
gefilhrten  Terrain-Zeichnung  die  Farben  deutlicb  hervortreten  und  keinen 
unangenehmen  Eindruck  machen.  Daa  Interesse,  welches  sich  an  die  dar- 
gestellte Lokalität  knüpft,  die  Manch  faltigkeit  der  hier  zuaemmengedrängten 
Gebirge* Verbältnisse  läset  diese  Karte  als  eine  erfreuliche  Bereicherung  der 
Mittel  erscheinen,  welche  für  die  Verbreitung  der  geognostischen  Kennt- 
niss  dtM  RheüUtmdes  vorhanden  sind. 


Gdton:  Erdbeben  an  Temiet'ei'Um^d  in  der  Provins  Al- 
fter {Cawtft.  remd.  18SMy  XXXiY^  25).  Mehre  Erschütterongen  dea 
Bodens  wurden  in  der  Provinz  Or^My  beaondera  zo  Mmsctirm  am  S2.  und 
24.  November  18St  verapurt.      Den  4.  Dezember    Morgens  9  übr  30 


88 

Min.  hatte  da«  KaiAalco|ili«  m  Milaf-^MIaarf  iUtt»  1409  Ms  IfM  Mha 
ober  dem  Meerea-Spiegpel.  Nur  ein  StoM»  aber  m  btlili||,  dla«n  all«  Sd> 
dalen  scbleuniK«!  ihre  Kaaernen  vcrlietaeai  an«  Fnrclitt  «a  «rerde«  dK> 
»elbeu  sunaniaienttörtzea. 


A.  Haiiui:  veracbiedene  chaaiiaeba  Baaehaffealinit  de« 
Wataera  an  der  OberlUche  dea  Weltaieeraa  und  is  4caa«i 
Tiefe,  hinaiehtlicb  ariner  Wirknnff  auf  Metalle  iCk&mied 
Gmmeite  1861 ,  Nr.  305).  Betracbtet  aMn  die  veai  WaltaMern  Wdnete 
Fi&cbe  im  Vergleich .  mit  dieaer  oder  jener  greaaen  Land-Strecke,  am  erfiti 
aich  die  Verniutbnng,  daaa  die  Yerlbeilnng  aalaiger  Snbatanaen  m  dcaan 
ganser  'Maaaa  keine  gleichförmige  aeyn  kdnne.  Jene  Thcile  d«n  Oscna» 
Waaaera,  die  in  unmittelbarer  Beröbrnng  aich  beinden  mit  SnIa-AMag» 
rangen,  ae  wie  mit  aich  aeraetaenden  Geateinen  mfiaaea  fortdauernd  aalt  mck 
auflöslii'hen  Sobatanaen  aich  beladen,  ala  die  fibrigeui  und  de  nncb  Aaf- 
löalicbea  auruckbleibt,  ao  erleidet  daa  Vertbeilnoga-Gleiehgewiebl  Stfraa- 
gen.  Wie  man  wei^a,  gibt  ea  drtitcbe  Vcraofaieden betten,  und  «lieai  Ter- 
muthen  nach  werden  dieaelbeo  durch  Verdampfung  und  durch  untere  aad 
obere  Strömungen  bedingt  Die  Anaicht)  daa  Meerwaaaer  bahn  wttfcai 
dea  Verlaufe  der  groaaea  geologiachen  Zeit-Abachoitte  den  gegen wfirtisca, 
)a  aelbat  einen  atftrkeren  Sala-Gehalt  gehabt»  muaate  acbwinden,  min  ■« 
die  mit  Zeraeianng  von  Felcarten  verbundenen  Thataachen  eaaaig^nr  nai 
genauer  erfo rächt  halte. 

Der  Vf.  lisiit  aich  weniger  auf  die  ungleiche  Vertheilung  ein,  neim 
fiemerkungen  gelten  mehr  der  Art,  ala  der  Menge  aalaiger  Stnfe.  Dit 
Ozean-MasKC,  an  ihrer  Oberilüehe  dem  die  Atmoaphlre  bildenden  Gnn-Gt^ 
mische  ausgeaetzt,  zieht  beide  Bcalandibeile  deaaelben  in  aich,  den  Snnei^ 
Stoff  in  grösserer  Menge.  Durch  Winde  wird  diese  Wirkung  aebr  bcgua* 
atigt;  daher  enthalt  daa  Waaser  nach  Stürmen  mehr  Luft  Nimmt  mai 
aur  nämlichen  Zeit  Waaaer  von  der  Meerea-Oberllache  und  ana  Ticfca 
von  ein-  oder  zwei-hundert  Fusa,  ao  findet  aich  in  jenem  ateta  eine  gret- 
aere  Sauerstoff- Menge.  Versuche  au  den  verschied enaten  Orten  nngeatcUt, 
von  der  gemässigten  bis  zur  heiaaen  Zone  und  innerhalb  der  letatea, 
atiromten  genau  uberein.  Andere  Beweiae  liefern  Beobachtungen  über 
Zeruagung  und  Zerfressungen  der  Knpfer-Beachllge  von  Schiffen«  Wie 
bekannt,  werden  dieselben  an  ji-nen  Theilen  der  überzogenen  Oberfläche 
am  achnellsten  augegriffen,  die  das  Wasser  berührt,  welches  in  Folge  aeincr 
Wallung  die  meiate  Luft  aufgeloat  enthalt  Von  Luft  befreiten  Heer- 
Waaser  kann  viele  Jahre  mit  Kupfer  in  Berührung  aeyn,  ebne  dnmsf  aa 
wirken;  andere  verhalt  ea  aich,  wenn  man  daa  nlmliche  Waaser  LnR 
aufnehmen  Unat  Der  Vf.  unlerauchte  Kupfer-Proben,  die  eine  Zeit  laag 
auf  dem  Meerea-Grunde  sich  befunden,  und  erkannte  aogleich  entgegeage- 
aetzte  Wirkungen:  Kupfer  und  Bronce,  aelbst  Meaaing  fanden  aich  dicht 
fiberzogen  mit  Scbwefelkupfer,  daa  oft  kryatallluiache  Lagen  bildete,  wel- 
che constante  cheniache  Zuaammeaaetaungaeigten,  frei  ven  Chlor  und 


M 

8«ii«riioff,  &fm  Mifrenenden  Ageollen  ao  der  überlliehe  des  SeewaMer«; 
Proben  von  Kopfer  ood  Bronce  aoa  thonigem  Schlamm  veracbiedener 
Tiefen,  hi  einem  Fall  aneb  aua  reinem  Sand  unter  atarker  Strömunfc, 
liessen  dicke  Lagen  wabrnebmen  von  Sebfrefelkopfer  oder  von  Scbwefel* 
kupfer  und  Schwefehinn.  Da«  Sp&mUeke  Schiff  San  Pedr^  d§  Aicmnimr0 
flog;  18tS  an  der  Koste  von  Ommim  in  die  Loft,  sehr  viele  Geld-Slnefce 
worden  omfaer  ipestrent  nnd  aanken  onter.  Einen  grosaen  Tbeil  Silber- 
Doliara  holten  Nbrdamerikaner  im  Jahre  18öO  ans  Tiefen  von  50  bia  80 
Puao  beraof.  Sie  hatten  in  Schlamm  gelegen,  nad  manche  waren  mit  einer 
bia  an  n  Zoll  atarken  Korallen* Rinde  bedeckt.  Zwei  Stöcke,  1810  and 
i81M  geprflgt,  worden  sor  Analjrae  verwendet.  Daa  Gewicht  aotcber  noch 
wenig  abgeÜhrten  Dollara  betrug  ongetihr  412  Gran.  Von  ihren  Cber- 
nflgrn  befreit  wog  die  Munae  von  18W  noch  330  Gr.,  mithin  wftren  St 
Or.  dei*  Dollar- Subatana  in  Schwefel-Metall  verwandelt  worden ;  die  an- 
dere Mfinae  wog  350,82  Gr.,  hatte  folglich  65,18  Gr.  eingebäast.  In  einem 
Falle  wurden  demnach,  wthrend  fdntnnddreiaaig  Jahren,  von  100  Tbeilen 
der  Mflnae  etwa  20,  im  anderen  13,39  Thcile  aeratört.  Die  Rinde  aeiftte 
airh  vOllig  kryatallyatrt.  Wanaer  enttog  deraelben  Sporen  von  Ghlor-NA- 
Irium  und  Cblor-Magneaiom,  ao  wie  achwefelsaoren  Kalk.  Weitere  Unter- 
auebungen  ergaben,  daaa  der  erwähnten  Rinde  aehr  geringe  Cblor-Natrium- 
tind  Cblor-Magneaiom- Mengen  anhingen,  nebat  achwefelaaurem  nnd  koh- 
lensaurem Kalk,  während  der  reine  Tbeil  deraelben  aua  Schwefel- K Opfer 
anil  Schwefel-Silber  nnd  Schwefel-Gold  bestand;  aelbat  die  kleine  Spop 
von  Gold  im  Silber  war  vom  Schwefel  vererat  worden* 

Hinsichtlicb  der  Orsaebe,  wodurch  der  Schwefel  aua  den  aehwefeU 
aauren  Sahen  reducirt  wird  und  aich  mit  den  Metallen  auf  dem  See-Boden 
verbindet,  glaubt  der  Tf.,  daaa  die  vom  Lande  kommenden  Waaaer  sehr 
grossen  Btnflosa  haben.  Sie  aind  nie  frei  von  in  Zeraetsong  begriffener 
organlacher  Materie;  dieae,  anfgelfiat  von  der  £rd-Oberfldche  oder  von  Ge* 
•leinen  beim  Durefaaickern  der  Schichten,  eignet  sich  einen  Zustand  an, 
in  dem  aie  den  Saoeratoff  atark  antiebt  Waaaer,  welche  jene  Materien 
anfgclOsI  enthalten,  aerlegen,  wenn  auch  nur  tbeilweiae  der  atmosphärischen 
Loft  anagcaetat ,  achwefelaauren  Kalk  und  achwelelsaurea  Natron  aebr 
bald.  —  DieGrenae,  wo  Sa Is- Waaaer  des  Meeres  und  unterirdische  Waa* 
aer-StrOme  einander  begegnen,  iat  beatehenden  Beobachtungen  au  Folge 
die  Stelle,  wo  die  grdaste  chemische  Wirkung  staH  findet. 


ScnoMBDaon:  der  Magnet-Berg  auf  Sf.  DomimgP  {ämuU,  4$$ 
Fsfay.  IM4,  1/,  30O--374).  Von  ffoiMo,  wo  CoLumoa  1494  gelandet 
und  eine  Stadt  gegrdndet,  über  Piedtm-bUmea  den  MuptMm  aufwarte  er- 
reicht man  auf  beachwerlichem  Pfade  HmÜiiö  de  Jfa|fnioii,  den  Wohnort 
eines  reichen  Gmodbesitaers  auf  einer  Gebirge* Ebene  am  Fuaae  dea 
Magnet- Berges  gelegen,  welcher  diese  Ebene  norb  um  OO'  iiberrsgt,  etwa 
600'  weit  von  N.  nach  S.  streicht  und  im  W.  von  dem  YiNM-Bacbe  be- 
spält  wird.    Der  aordllcbe  Tbeil  dea  Berges  ist  von  scbwärslieben ,   wie 


ei  tcfaeiat,  erratiicben  Steinen  MItckC,  welch«  von  T«ib«Mi.OriMc  ■ 
bis  cum  Gewichte  von  mipifeeteos  einer  Tonnn  verkoeimen  und  alle  mtkt 
und  weniger  »«gneUach  tiod.  £i|iiffe  Blöcke  eind  in  Folse  der  Ozj^a- 
tion  schwarz  mit  glftnaender  OberflicbC)  andere  mehr  oder  we«lg;er  reik. 
Unter  dem  Yergroacerunga-Glaae  erkennt  man  ofctaedriache  nnd  nnweilei 
Khomboidiftehe  Kryatalle.  Nähert  man  den  Rompaaa  dem  Boden,  no  fceriil 
die  Nadel  in  lebhafte  Bewegungen,  oder  dreht  «ich  in  anderen  Filira  mk 
groaner  Geach windigkeit,  bi«  sie  endlich  mit  ihrer  N.-Spilae  oncb  S.  gr- 
richtet  cur  Ruhe  kommt  Yeraetst  man  die  Bonaaote  nnn  auf  andet«  Bleckr. 
•o  eracheinen  die  Bewegungen  der  Nadel  weniger  achnell,  aber  Ibre  Pwk 
werden  jedesmal  umgewendet.  Hebt  man  aie  empor,  so  nimmt  der  msf;- 
netische  Einflnss  ab  und  die  Nadel  kommt  in  3' —4'  Hohe  gans  nur  Rnht 
In  einer  priamaiischen  Boussole  von  Gast  wich  die  Nadel  vom  wnbrei 
Nord-Pankt  um  1^6  bia  4**  O.  ab.  Der  Stein  zieht  gewöhnliche  Nadeli 
sehr  leicht  an,  und  ein  S"  Hohe  nnd  6''  im  Umfang  haltendea  Stnek  v« 
St  Grau  (?j  Gewicht  hob   einen   eisernen  Schlnasel   von  31  Gnia   enpsr. 

Der  Mioeraloge  Nbtto,  welcher  vorher  zur  Stelle  gewesen,  hatte  i 
tief  nachgraben  lassen  und  gefunden,  daas  mit  der  Tiefe  die  Megart^ 
Massen  sehr  abnehmen.  In  der  Nihe  von  Coiup  findet  man  noch  nndefc 
Geateine,  welche  sich  über  die  Hanptstrasae  hinziehen,  aber  wenig  bm^ 
iietisch  sind.  Netto  setzt  das  £rs  seinem  Werthe  nach  dem  von  Dmmt 
MtfT«  in  Sckmedem  und  von  Arfud^i  in  Norw90$»  gleich.  Befuckaicbii|t 
man  die  Nähe  des  Ytinn- Baches  und  der  Tannen -Wilder  auf  den  lieoach^ 
harten  Hohen,  so  kann  man  armessen,  dass  die  Aosbeatung  bei  eiaei 
sahlroicheren  und  tbätigoren  Bevölkerung  grosse  Vortheile  veraprecbe. 

1>U  Sdd^eite  des  Berges  besteht  aus  Kslkstein.  Da  wo  die  [?]  Blöd« 
der  Luft  ausgeeeizt  sind,  zeigen  sie  viele  Höhlen  an  ihrer  Oberfläche, 
welche  nbrigena  wie  durch  Kunat  pollrt  ist.  in  einiger  Eutfemnng  vse 
Berge  ist  ein  anderer,  der  wie  w.eiaser  Marmor  aussieht  nnd  Jaspis-Aden 
enthilt«  Der  Boden  ist  fruchtbar,  zumal  so  weit  der  Kalkstcia  nohält 
aber  such  die  nördliche  oder  magnetische  Seile  war  ehedem  knltivirt 
Zwei  Em§l,  Meilen  sudwestw£rts  wsr  ehedem  eine  berühmte  Kupfer-Grnbc. 
aus  welcher  die  Spanier  eine  gute  Ausbeute  zogen.  Daa  £rz  gab  aoascr 
^dem  Kupfer  noch  0,08  Gold.  Profeaaor  MsiiiBa  erhielt  nach  der  Ver- 
sicherung des  Mineralogen  Haoft  sus  dem  Zentner  Erz  von  Mmgmtom  \ 
Unze  Gold,  1,5  Unzen  Silber  und  0,40—0,60  Kupfer. 


Fr.  FÖTTsaLB:  die  geologische  Übersichts-Karte  des  aaitl- 
len  Theiles  von  Sfid-ilmsrilts,  mit  einem  Vorworte  toi 
W.  HAiDinoBA  <viii  und  12  SS.  8®,  Karte  in  fol.,  Wien  IMd).  1>um  In- 
teresse der  Reicbs*Anstalt,  der  Eifer  dea  Brnsjf.  General-Konaula  J.  D. 
Sturz  in  Dretdem,  das  Bestreben  von  Mautius  eine  geogoostische  Karte 
von  BrmsUum  seiner  Br^tüisekem  Flors  beigeben  zu  können,  habes 
Haidinobrii  veranlasst,  Föttbrlb^n  zur  Znsammenstellung  der  bereits  vrr- 
offen llichten  sowohl  als  der  z.  Tb.  noch  blos  in  Manuscripten  vorhandenee 


fceoi^ostische  Beobaehion|feii  von  MikaV,  IPoüi^  Nattbhrr,  SeneTT,  ▼.Abui* 

RfiicHBif,  HoeHBDBfi  uiiler  Bmtbiioif  von  Boub  n.  g.  w.  in  einer  Kart^  c« 

veranlawen,  ilte  fiich  indesiien  faitt  aber  gaas  Süd-Amerika  erweitert  hat  und 

nun  als  Grunclla^e  zur  EintTB^niif^  fernerer  Beobachtunf^en  benutzt  werden 

kann.  In  den  nrspriinp^licben  eng^eren  Bereiefa  der  Karte  fallen  von  den  5  dnrcb 

V.  HuHBOLüT  anf^stellten  Gcbirg^-Grdppen  3»  die  der  Anden  groaaten^ 

theila ,  die  von  Brmeüien  p^anz ,  die  von  Pnrime  mit  dem  »ädlkben  Tbeile« 

Die  eingetrag;enen  Gesteine  sind:  I.  Granit  und  Gneiss-Granit ,  ).  Gneiss, 

3.  Itakolumit,  4.  Thon-  und  Talk-Sebiefer,    5.  Gran  wecken- Formation,   6.- 

Cberf^ang^-Ralkstein,    7.  Silnrisches  System,    8.  Deironische  Abtheihinip, 

9.  Kohlen-Formation, '10.  Trias,  It.  Kreide,  la.  rot  her  Sandsfein,  t3.  vol« 

kaiiiAche  Gebilde,    14.  Tertiftr-Gebilde ,    15.  Düuviam.    Wenn  diese  Ein* 

theilung  nun  Manches  zu  wOnschen  iibrifp  Ifisst,  so  liegt   die  OrsacHe  in 

der  Beschaifenheit  der  zur  Benutzung  vorgelegenen  Quellen,  deren  Er* 

g^ebnissei  hypothetiscli  zu  ergänzen  und  zu  deuten  sehr  gefihrlicb  gewesen 

aeyn  wurde,  und  so  müssen  wir  dem  Tf.  dankbar  seyn,  dsss  er  dieselben 

unverindert  zusammeogeleitet  und  ihre  Resultate  in  dieser  Weise  ons  Ober- 

sichtlich  gemscht  hat. 

Adolph  und  Hermann  ScnLAomrwfiiT :  neue  Unteranehunge-n 
eiber  die  physikalisehe  Geographie  und  die  Geologie  der 
Alpen  {XV t  und  630  SS.  gr.  8^,  mit  einem  Atlaa  von  22  Tfln.  und  8 
Erläuteruiigs-Blattern  in  Fol.,  Lefyni^  18S4),  Die  klassischen  Unter* 
attchtittgen,  welche  beide  Brüder  in  den  ßatücben  Alpen  angestellt  und 
1860  vüröffnntlicht  haben ,  aind  der  wiasenacbaftlichen  Welt  hinreiokend 
bekannt  geworden  und  lenken  deren  Aufmerksamkeit  mit  Recht  auf  dieaa 
neue  Erscheinung,  eine  Frucht  der  Arbeiten  bei  wiederholten  spiteren 
Besuchen  in  den  östlichen  wie  den  weslltcben  Aipen.  Der  Sommer  i9Si 
war  von  beiden  Brüdern  nSmIich  den  Alpen  der  Sekweiln ,  Piemonie  und 
Smco^en»  und  insbesondere  den  Umgebungen  den  Üf^iln  Roen  gewidsMi, 
von  dessen  Gipfel  sie  in  14,S84'  Par.  die  erste  baromeirisebe  Messong 
machten ,  und  an  deasen  SO.-Abbange  in  0734'  Hdhe  aie  14  T«ge  lang 
^in  einer  kleinen  Hütte  ihren  Sitz  aufschlugen.  Der  Sommer  18S9  da- 
gegen wurde  von  denselben  auf  die  Umgebungen  der  2fnf  Jyptfsw  in  des 
Beyem^eehen  Alpen  verwendet,  wo  sich  Aoolph  auch  noch  im  Sommer 
1868  lingere  Zeit  mit  geologischen  Beobachtungen  beachfiftigte. 
Das  Buch  besteht  aus  vier  Tbeilen. 

Der  1.  Theil  <6.1~10S>  ist  den  Höhen-Bestimmongen  und  den  topographi* 
sehen  Verhillnissen  einiger  besonders  'hoher  Pknkle  in  der  Umgebofig  des 
Afenlelloaa  gewidmet,  welche  zpgleich  in  einer  topographischen  Karte  darga- 
stellt  werden.  Die  Brdde^  beschreiben  ihre  Instrumente,  ihre  Stationen» 
—  stellen  die  Beobacbtnngen  nach  6  Rubriken  in  der  Oei^Sckweilm  ^  dao 
Bemer  Atpen^  an  dem  Bfonie  Boee,  dem  MünhBtmi&i  den  Alpen  der  Tnreii« 
taiee  und  ttaurienne  und  den  C^lHeeii/en  Alpen  zusammen,  betrachten  dnna 
die  Lsge  und  Höhen*¥erbältnisse  des  Menie  Röem  niher  und  lirfern  dia 
Geschichte  ihrer  Unterstidiong^  desselben.    Daran  reiben  sie  endiieh  dio 


BcMiiNib««t  ihm  StelioM«  wi4  ih  Zwmom^aiMpng  ÜHttr 

Mm  der  Bm§§fitm0  «ad  ibrcD  (}flif(«b«ifM  i«  4m  Bmftru^stkm  Aiftm, 

D«r  II.  Tbffil  (&  10i-97*>  vm  Adoltr  bearbertet,  eatUHt  4ie  gc^ 
lofitcbr»  Bsd  ph^rikaliMbea  UaterMchttngcii ;  saersl  atlgCMci««  Brser- 
k»Bg«a  iber  4i6  geotagtsdic«  VerbiltoiaM  4tr  ill|Mni ,  -^  dmit  Betncb 
twigtii  iber  4ie  Ncisus^tYfffliilUlM«  4er  Tbiitr,  iber  die  Bcr^-Jlb^ 
bftBge  «ad  dk  Gipfel ,  -  die  DenlellMHr  '^  (c^lecifebea  «odi  oregn- 
pbitcbcn  Stnifclor  der  Gnippe  4ee  JNme  JI«m,  —  Beaieite»g«i  «bcr 
di«  ecbMÜgea  Abeonderaegea ,  weldM  der  Greeit  oad  der  Gncies  io  da 
Alf&tk  MMCea ,  —  CatereiidieeipeB  iber  die  MMilte  der  ilehlewtore  ia  dn 
hdbem  Sebieblee  dtvf  Aüneephire,  —  Aber  die  Tenpereter  de«  B«dcs 
ued  der  QueUee,  BeiCr2|pe  ser  fteuBtaiee  der  Tesefatieat^Verhiltmat 
eberhelb  der  Scheee-Liuie,  ->  «ad  eedlieb  dea  Abdruck  vea  Emumaseei 
OatertachDofee  iber  die  aiikreelEepMcbea  OrgaaiKBiea  aaf  den  Ai^m 
Gipfela,  woriber  wir  friber  eebea  bericblet  bebea. 

Der  III.  llieil  (S.  S71--618)  iet  vea  HwuiAiiir  ScaLAemTwair  mnä  eai- 
hSIt  die  Meteerelogisebea  Peracbaagea :  Beebechtaagea  iber  die  f igiiebn 
Yeriaderaaitea  der  Teaiperetar  ia  dea  bibrrea  Alpea,  Beitriye  aar  Keaet- 
aies  der  aiilllea  Teniperatar»yertbeilaeg,  Beobaebtongea  iber  dea  Geof 
dee  Banuaeteve,  Bemerknagea  iber  dae  Aaereid^Bereaieter ,  Beobaditei- 
gea  iber  die  »laMiipb&riaehe  PeaebtiKkeit,  ibtr  eiaifce  eptiecbe  £niefan- 
auagea  der  AlmoaphSre,  iber  die  VerbrcituDg  and  Aofdebunnip  der 
Gletecber. 

Der  IV.  Tbc<l  eadKeh  <a  ili-608)  liefM  die  geelogüebea  Baobacb- 
taaftca  am  die  Afffftee  aad  dea  lfeff«r»fela  eea  AoeLf«  aad  Beaier- 
kaagra  iber  die  phyaikalleebe  Geogtapbie  des  gatferyitfrfef  in  Vyrel 
eea  BesBar  (deai  {iagetea  Brader)  ScBi^oiiftwar.  Dania  eddienen  sieb 
aeeh  Briialerangen  aar  Yergieiebeadea  Darateilang  der  pbyaibaliaebcB 
Verhältnisse  der  A^psa,  welcbe  die  beidea  illestea  Bfider  aaf  TT.  SS 
aeeb  geographisch  sa  versinalieiwa  gesacbt  babea;  sie  beaiehea  ateh  aa- 
gleieh  aach  aaf  Maaaea*  aad  Tbier-Greaaea. 

Eia  HAbea-  aad  eia  Saefa-Registsr  aiaebea  dea  Scbiosa  (8.  6Ü--i3eX 

Die  SS  Tafela  liefere  1.  die  tepegraphisebe  Dsrslellaag  dea  Ifanis 
Aeee  aad  seiaer  Uaigebaagea;  S.  die  Darstellaag  aeiaer  i  Gipfel;  S.  aad 
4.  geolegiache  Karle  aad  Preile  deaaelbea;  5.  geelegieebe  Praile  aad  Ia- 
BiraaMate;  6.  Ansicht  des  Jfaale  Bbm,  dee  l^rtwaiBia»  aad  dea  gsmer 
GlH9oh»9  ven  ITelltMr  Seife;  7.  Aaaichl  dea  Alpea-Zagea  veai  JTenf 
Orata  bia  aum  MtiM^rm  ia  IVeU^e;  8.  das  aaCere  Bade  des  Osmer- 
msCfebirtf;  i.  Aasichl  der  FlaeBBf-PlfrBBilde  aad  der.  Gaeiss-Sdiaalea  aai 
SiwUmUrfe;  10.  die  oberate  Fels-Kappe  des  MmUe  Beta,  die  ftaeenf- 
üalla  am  CM  d$iU  Pieeis;  II.  dea  ITeleelier.PaBe  am  N.-Eade  dea  «an- 
terote-Paetee  aad  dea  ürkmckSmtM  im  B^rmr  Oierleaie;  IS.  die  ftet- 
liehe  Abdaeboag  dea  Jisnle  Beta  aad  dea  IfaAifaefa-fitfeleober;  lt.  das 
fifr«faeRe|f-9%ef  ia  Pieaieaf  aad  dea  £«yelwaiai;  14.  daa  Kafce  Ufer  des 
i*mUermmr»OUi9ekBts  im  Bermtr  Olerfeads,  die  Berge  aaf  der  linken  Seite 
dea  CTnlenaar-IMerfdlerv ,  Gaeisa-Scbaalea ;    15.  dergL  ao  der  Lm9v^Atf 


nod  verwUtertt  FfllmiiM  d«r  Vit^emUNUm  16.  «i4  17.  GrtpiiSiebe  IHv 
stclIongeB  physa^ftluctar  «ad  nelettroleciMber  Verhältnitte;  16»  FerlMwi« 
tiiag  ob4  Hftbeo-VerbUtniMe  der  Gletseber;  19.  geoUiptdie  Karte  der 
Dm^boogen  der  Zm^tpüm^  «nd  des  M^elicrefeliiee  in  den  B&ißmm?sekm 
Aiißem;  so,  ^Bsiebi  der  Treg^mer  l^pUme  ead  der  Aeheel  ven  der  {lerd- 
Seite,  tt«d  Cbvrsicbt  dee  KmUer§9^§M  ¥oa  der  beben  Smh^  tue,  beide  In* 
T^roi\  21.  Übereieht  der  Temper«tur-Verlbeilnn|p  in  den  Aipmi  M«  All^e- 
meine  Daretellunc  ^'^  pbyMknUftebe«  Vecbftllnieee  in  den  Alf^m.  Zq  »eb* 
ren  dieser  Tafeln  komnen  aecb  £rliateraBge-Talein. 

In  derselben  <BAaTa*scbe«>  YeriagslMiBdlnoi^  sind  in  Yerbindnng  da* 
mit  und  aar  pJaetiseb^a  Erllvternng  dee  TexCea  eradbienen  swei  Retiefo 
des  Afenl«  Bout  and  der  J0afif ll«e  mit  dem  ITefferefein  narb  dea  to« 
den  Bradem  ScHi.AGiitr«BiT  gelieferten  Materialien-  in  V«oooo  "«^  Or.  eat« 
werfen  foa  F.  WARNaraDT  ond  in  galTaaiairteHi  ZialE*6qase  aosfjfefabrt 
von  *M.  Gbiss;  woven  eisn  dann  wieder  dagnerre^pirte  Bilder  lai  Blaase* 
atabe  ?on  Vmsoos  babea  ksan. 

Diese  tr efiii^ben  und  wertbvelten  wissenscbafiKeben  Arbeiten  dtr  drei 
Brüder  ober  die  ßnrsfitfeMen  Alfmt  bereebtigen  ans  sn  den  gt^seten  Er- 
war taugen  von  der  aiebrjCbf igen  wissenschs filieben  Reise ,  welebe  sie  auf 
Koslea  Sr.  MaJestSt  des  Kdaigs  von  JPreiiMe«  und  der  Ostlndisebea  Kom- 
pagnie naeb  üsimdUm  «Hid  dem  JUmalaira  bereits -aogetreten  babea. 


H.  Kabstbh:  GeogBoatiscbe  Bemerkungen  iber  die  Nord« 
Kfiste  l^e«*6rra»«d«'e  nnd  die  sogen.  Vulkane  ▼an  Ttirlaeo 
und  Zmmkm  (Deotaeb.  geol.  Zeitsebr.  IMJ,  IV,  S7»— ft«3>.  Aus  4w 
flacbea  N.-K«ste  NmGrmMMs  erbeben  sieb  im  W.  des  in  die  Halbfasel 
Oo&ßrß  anslanfendeo  Gebirgs-2ugee  Oemim*0  swei  durcb  die  Ebene  der 
Jfafdalenan-Mdodang  getrennte  Gebirga*System«  von  gleieber  WÖ.-'Ricfa* 
tung,  aber  gana  nngleicber  Zosamawasetsung.  Die  dea  reebten  Ufers  dea 
von  Eis-bedrckten  Gipfeln  gekrdnten  Gebirges  von  8tm,  BUtrtkm  bestellt 
vorberrsebend  ans  feinkörnigem  und  mit  Glimmer-baltigem  QBsrs  scbwaeb 
darchacbiebtetem  Sjreait,  der  nacb  aussen  mit  Homblende-Scbiefer,  Giim-* 
nier*fobrendem  Quarze,  Homblende>baltigem  Granit  und  verwandten  kry- 
stslliniscfaen  Felsarten  wecbsd lagert,  und  dessen  N.»Fuss,  vom  Bleere  be- 
spült, aus  gefritteten  Gesteinen,  sus  kieseligen  Tbooaa,  dicbten  <|uartf> 
gen  und  tbeils  Glimmer-  oder  Horablende-baltigen  Saadsteioen ,  die  selten 
mit  sp&tbigen  Kalksebiefern  wechseln.  Das  in  den  Thilern  abgesetste 
Gf rolle  entb&lt  Scbsalen  lebender  Arten,  niebat  dem  Meere  bis  an  t0< 
und  30'  über  dessen  Spiegel  biaauf. 

Des  Gebirge  dsgegen,  welches  bei  Carihafftmm  die  Kfiste  des  Ka- 
rai^en-Mserse  begrenst,  ist  gana  neptuniaehen  Ursprungs  mit  tertiären  und 
cjosrtftreu  [niebt  MquAtcrnftren*')  Bildungen.  Gesteine  ane  l'-*6'  nrfcMigen 
Kalk.Scbicbtes,  z.  Tb.  aus  Korallen-  und  MascbeUAnhftulungen  bestehend, 
weehsellsgern  mit  Sand-  und  Merge|*Sebiebten  and  bilden  in  der  nur  im 
Pee/s  zu  2000'  Höbe  ansteigenden  Kette  das  Hangende  van  lockeren  Sand* 


•ItiMi  umi  diaacQ»  Ibeil«  MMcM^lbiaK«»«  MergtUSdidiiM  <4>e  Um 
wie  l»ci  OuMMm  tm4  Psmawim  Mvalea  viel  MtUllMcbM  Qwcfc>iihrr  c«^ 
h«Uro)9  switdieB  w^IcImb  wMer  Schiebten  mm»  dichlta  Ihgnin«  m 
H^adileo  Kalkes  eiageeclileasea  sind.  Alle  diese  Scbichle«  alrciclMa  tu 
SSW.  nach  NNO.  oder  fast  voa  S.  nach  N.  imd  sind  in  AUf^ewcMe«  aatr 
sehr  feriuge«,  aar  aa  dae  N.*iCiele  aiilaBler  fcffieeereai  Hfinltal  gefi? 
W.  anfgerielilet.  Kreide  triU  airfeade  daraaler  berver;  aber  aiiebtif 
Attslera*Bftabe,  Masebel-  aad  KeraUen-Sebicbtea  badcdtca  du  Ufer  m 
bilden  dea  frncblbarea  Boden  dea  Waldes. 

Diese  Fermelion  wird  bei  IPVrAaeo  ioi  S.  von  Ctrikm§$mm  •■  lee 
bis  IftOC  See-Höbe  aa  nebreo  Stellen  (U9  VMmmoU—^  Gmav«fwfoa,  Btß 
d^Mirmmdm)  durcbbroeben  voa  6as«AnssM«mnKva,  welcbe  gerlB^  WasKr- 
Quellen  benleitetea,  die  Ibeila  eiasela  aad  tbetia  Grap^a-w«iae  be- 
sanunen  vorboemeo,  dea  aafgeriebletea  Tbaa-Badea  ia  Brei  varwaadik 
und  ihn  darcb  die  laitgefnbriea  Gas*BlaseB  abersprndelad  ia  Foraa  Fs» 
breiter  Trichter  eiai^  Zolle  hoch  safwerfen,  aar  Begea-Zeit  aWr  dies 
RioKe  wi4>der  wegwasebea;  dsber  die  Krbebanfc  der  aaf  eiaeai  Raiuae««i 
einifen  HanderC  Qoadrst-Fussea  Tereiaigtea  Qaellea  voa  Turpem  Ar 
der  allsceaieiaen  Oberiacba  aar  wenifce  Fusse  betraft  Job«  Trtdarr 
Form  der  aofcewor/euea  QoelleB^MöndnaKea  aad  ibra  spr adelnde  Bew» 
iponf  babea  ihnen  den  Nasnea  »»Falgenef**  nad  ^VticmifiUm**  an^rvogo. 
obwohl  hier  keiae  Wsrnie  im  Spiele  int.  Der  Schlomm  der  Qaellea  is 
Wälder-Schstten  bei  CBnmverale*  seigte  im  September  Vi^  R.  (wie  £• 
50'  tiefe«  Bronnen  za  AarraBfültfa  und  Cßrikm§9nm)^  der  voa  den  4r 
Sonne  aniigesetzlen  VglemmM  bei  Turkmöü  aai  Mittage  33  V«^  B.  Der  b» 
dem  gelben  fiodea  bervorgetriebeae  Schlamm  ist  graablaUf  das  Wa>sr 
ist  so  ssisig,  dass  die  Vegetstioa  aas  dessen  Berobraag  veraabtwiade! 
das  Gas  iit  eine  Mischang  von  athmosphiriscber  Laft  mit  nagleichea  M» 
gea  voB  Kohlea wasserst off-Gas  nod  aor  mit  Sparen  von  Koblanaftsire  - 
Diesen  Gas-Quellen  im  S.  voa  Carikagßmm  Iboltcb  kommen  aaderm  im  0 
nichst  der  Küste  vor  bei  Gn&if^pe^  ß^cm  de  Mmmmtputp^,  Toimm^  SmUm 
de  Z^wnka,  wie  auf  der  /nee/  CkMenfo  u«  s.  w*i  mil  gleichem  Salx-  wti 
Gas-Gebalt 

Eine  solche  Quelle  aua  Tlion  hervorbrechend  fand  sieb  früher  asd 
auf  dem  Plateaa  eines  Hagels  auf  der  erhabenen  Land- Zunge  Omimrm  di 
J^wdIU^  der  soe.  y^Voit^n  de  ZmtiUm*%  welcher  schon  mehrmals  durch  Csi- 
sundung  des  ihm  entströmenden  Gsses  die  benachbartea  £iawobacr  ii 
Schrecken  gesetst  Als  er  sich  im  Jahr  iS48  nsch  angewdbnlich  langt 
anhaltender  Dürre  endlich  an  Beginn  der  Begen-Zeit  entsnadete^  braaoti 
das  Feuer  11  Tsge  lang  und  beleuchtete  die  Halbinsel  bis  auf  20  Meil« 
Entfernung,  erhitzte  Lehm-Massen  emportreibend  und  wie  Leucbtkugfi> 
weit  in  das  Meer  nod  über  das  Land  binschlooderod.  Dana  begaan  di^ 
aer  Tbeil  der  Halbinsel  sich  zu  senken  und  verschwand  vor  zwei  Jabm 
(18S0?)  gänzlich  unter  die  Meeres- Ober  flache,  an  welcher  aeiae  Stelk 
noch  jetzt  durch  sufsteigende  Gas-Blasen  zu  erkennen  ist  Im  Gebir«:« 
von  Ocaiia  nnd  des  Qmndim  geben  Asphalt-Lagen  der  unteren  Kreide  i« 


Ta^,  weldM  hier  ia  ^  IVfe  raht,  —  sowie  Kobl^d-  und  Sfeiftsil«* 
Lag^r,  aus  welehen  die  GebirKs-Bewaborr  dra  S.  NmhGrtmadm  ibrea 
(ganzen  Sale«Bedärf  befriedigen,  und  ftbniiche  Salx-Lager  finden  sieb  tn 
der  Saline  Qtmrmui^  aof  Fmrmfuanm  am  Meerea-Ufer:  daher  ea  nahe  Hegt, 
ansnnebroea,  daiia  aneb  unter  den  Vcie&neiios  Üinticbe  Sals*  nnd  Brean- 
stoff-Lager  vorkommen,  die  sowohl  den  Salz-Gebalt  der  Quellen  als  den 
Kohlenwasserstoff  des  mitansstromenden  Gases  liefern,  dessen  Entsdndung 
(und  deren  Answascbnng?)  aieh  rielleiebt  auf  die  tiafer  liegenden  Fliaae 
eraCreckt  und  so  das  Sinken  dea  bangenden  Gebirges  veranlasst  bat. 


C.  Rmnao:  fiber  die  Kohlen-  nnd  Silor^Foraiatiott  bei  Bm*' 
waeo  In  Pertugail  mit  Bestimmung  der  fossilen  Pflanzen  von  Bwnhtrfß^ 
der  Zoopbyten  nnd  Molfnsfcen  von  D.  Sharps,  der  THlobiten  von  J.  W. 
S ALTER,  der  Entomoitraeeen  von  R.  Joifss  {Cttolof.  Qumriiowrm.  IBM,  IJT, 
135*- 161,  pl.  7—9).     Die  Gebtrgs>Folge  ist  von  oben  nach  unten 

8.  Kreide. 

7.  (?Lias.>  Im  Thale  von  G9r$0rmo^  V«  Meile  N.  von  CotHi*r«  liegt 
«in  Kalkstein,  reich  an  Scfaaalen  wie  jene  von  M^aihmimy  der  wahrsebein- 
llrh  zum  Unteroolith  gebSrt.  CLetsten  reebnet  Shampb  Jedoch  zum  Liaa, 
wegen  reichlicher  Exemplare  von  Belemnites  pazillosos;  auch  B. 
Clav at na  dea  Lies  und  Lucina  Ijrrala  Pmill.  aus  Lies  und  Unter* 
ooiith  kommen  zu  CümM  Comkro  bei  MfBmUuidm  vor.) 

6.  (?Keuper).  Er  liegt  anf  dem  Kalkateine  von  MMU&rrmo  in  Colai* 
fc*«,  welcher  Schildkrftten- Panzer  und  andere  Formen  von  Schaalen  ala 
die  dortigen  Jura*Gebiide,  doch  weder  Ammoniten  noch  Belemniten  ent«> 
hält;  die  Schaalen  haben  Analogie  mit  jenen  von  Ckao  de  Ltanme  und 
Cifikeo  ViUmM^  10  und  18  Meilen  S.  von  Ceimkrm^  und  ibneln  Ihella 
IHylilen,  theils  der  Posidonomya  minuta. 

5.  Eine  5"  micbfige  Schichten- Folge  zo  Lordoouro,  i  Meile  NO.  von 
Vaimkrgy  in  der  Qmimia  di  Vmrmem  nnd  zu  Permroe  t  Meilen  S.  von  Colm- 
Ar«.  Ihre  oberen  Schichten  sind  dQnne  dankelgelbe  feine  kalkige  Kalk» 
steine  Wechsel  lagernd  mit  gelbem  Mergel  nnd  grauen  und  schwarzen  Schie- 
fern, zuweilen  mit  Schaalen- Abdrdcken ;  die  unteren  sind  grober  grauer 
Sandstein  in  ungleichförmiger  Lagerung  fiber  die  tiefer  folgenden  Bil- 
dungen. 

4.  Neuer  rother  Sandstein  oder  Bu  nter  Sandstein?  baupl- 
sichlich  um  Beirm,  ohne  andere  Reste  als  einige  Arten  Calamites, 
welche  von  denen  der  Kohle  verschieden  sind:  die  ohere  Abtheilnng  hel- 
ler, feinkSmiger  und  buntfarbig,  oft  nnregelmfissig  geschichtet.  Eisen* 
und  Mangan-baltig,  ^  die  untere  wirklich  roth ,  gröber  und  von  weiterer 
Ausdehnung,  zuweilen  mit  grauem  glimmerigem  Sandatetn  Wechsel  lagernd^ 
im  Gaosen  gute  Bausteine  liefernd,  ganz  unten  Konglomerat-artig.  Dia 
beiden  Abtfaeilnngen  zusammen  sind  100"  mAcbtig,  streichen  in  N.  bis  N. 
30*  W.,  und  fallen  10®  (-  18*)  SW. 

3.   Steinkohlen-Formation,    abweichend  unter  Nr»  4  liegend. 


MiiMi  dta  Fallt«  SO»  W.  Mrig t ,  wo  bcM«  ralaiMAiM'  nilM^  Me  Ge^ 
MNitot-MacbtigliMt  der  dum  |*eMri|c«n  K»Bf  toiartle  >  Saateatee, 
und  Paanmitc  iat  ober  400«;  die  £rvtrecfco«|r  S  Meile«  N.  wmi  9  j 
S.  voa  Bordliebeo  Eode  der  Shrrm  de  Aieeeoe  ml  Pwdüiigrtiiii 
Quers-Geacbiebe«  in  eioem  ZUMiit  tob  weieeeeii  ftcil»««  odsr 
Seodtteioe  und  vorberrecheod,  «od  dieee  f«beo  ibeilo  iber  lo  «od  ' 
lei^ra  tbeii«  oiit  feineo  ood  ffrobeo  Soodeleioeo.  Aoeb  ocbicleri^  Soo^ 
•teine  mit  Kefalenvebiefero  treleo  doswiecbeo  «of ,  swiecbeo  wdebMi  mA 
Vi"— t"  dirlLe  Sdooie  goler  Koble  cioecboileo.  fioodsteioe  «od  ScbiHfr 
eoChalten  PflenseB-Abdröeke  (s.  u.);  von  Scbaale«  iet  ««r  ei«  Pecfc«  h 
l^lbem  Thooe  vori^fcounien ;  Kelketeine  feble«.  Die  Kebie«»fabre«dw 
Sebicbteo  eireicbeo  sewöholicb  N.-&  «od  CslleB  ao*-U*  W. ;  4th  geht 
des  Streicbeo  etellenweise  aocb  to«  N.  10*  O.  «ecb  8.  M^  W. »  wmä  4m 
Fellen  in  40<*— 70<*  O.  n.  e.  w.  Zwieeben  AeU«  de  H^pidf  nnd  JR««e«  sM 
nun  dieee  Sebicbten  enf  eine  ',4  Sinnde  lon^e  Sli«ck«  ongleieMirMig  wd 
Silnr-Geeteinen  liegen,  N,-  und  S.-wirU  devMi  ^ber  oHo  FeoeiKo«  lom 
Thonechiefer,  Cbleril-  nnd  GliBMer-Sebieffer  bedecken.  Die  S  lelate«  utai 
nwbchen  VUlm  «eoo  de  MonMmrr^»  «od  dem  Kleeter  ve«  #««w«e  ood 
▲blifc^rnng  der  Koblen-Formation  gebeben  werde«,  weirbe  d«her  vei 
de«  Scbiefem  ge »tört  nnd  dorcbbrochen  wird ,  wftbrend  der  Reihe  Sontf- 
etein  dureb  dieee  Bewegeng  nicht  bernbri  werde«  iel.  Ei«e  8l««dn  vea 
Limkö  de  Umiim  bei  Lmremo  bie  F0mf  de  gelyoeire  «ad  ven  rUtm  mmt 
de  JTenenrree  bie  tur  Perellele  ven  Jn«f«elf  werde«  die  Keblc«ybirti' 
Scbiebirn  nngleichf5r«iig  ve«  Retbem  äe«detei«  Oberingert ;  n«  oa^en 
Orten  liegen  eie  anf  Schief  er  Geeteinen.  Ihre  Beelandtbe  ile  rnbrea  hmw^- 
aichlich  von  Granit  n.  dgl.  her.  Die  Foneatten  bat  atebr  AbnlieUteit  aii 
der  gleicbnaniigen  Bildung  in  Bm§immd  nnd  F^fl«JkreM,  ala  aiit  der  anti- 
ne«  Steinkohlen- Fornation  in  ilelnWen. 

9.  Die  Silor-Formation  ttitt  von  Peeeo  bie  an«  99mU  4e  Aaf- 
foelre  aoa  NW.  nach  SO.  unter  de«  Koklen*Kengleniemten  berver,  mmmi 
eine  Breite  von  3-3  Meilen  ein  nnd  bot  iber  SftOO«  MMitigkeit.  Sie 
beetebt  aue  3  Abtbeiluogen. 

Ic  Oberatlur-Fonaatien,  wohl  nur  dem  dnteren  Tbeile  dereelbe«  ia 
Aalend  (fTenleeik)  entoprechend:  hellblane  nnd  tbonige  Schiefer,  che- 
mktericirt  durch  Cardiola  intermpta,  Ortbecerne,  Oraptolitbef, 
ohne  die  fbaailen  Arten  der  tieferen  Schichten;  rwiecben  Pnoeo  ood  Por- 
fein ife  JLorede  von  der  Kohlen-Formation  bedeckt 

Ib.  Mittle  Silnr-Abtheilottg,  wohl  dem  oberen  Tbeile  der  Untcrailor. 
Formatioo  BmgimüU  eotapreche od ;  ein  ockerige«  thonigee  Geetein  (Argi- 
lolitb)  ven  veranderiicbtw  Charakter,  onmittelber  noi  a  liegeod,  ood  mit- 
noler  voo  Grooatein  ood  Diorit  begleitet,  soweilen  mit  Abdrucken  vea 
Ortbie,  Leptaeoa  und  Korallen,  einige  Arte«  foaailer  Reate  etimmA 
mit  denen  in  a  Oberein.  Die  Diorit- AoabrOche  liegen  in  einer  Linie  vea 
N.  SS'*  W.  nach  S.  35®  O.,  atOren  ond  durchdringen  die  Silnr-Schichteo, 
doeh  nicht  die  darauf  ruhenden  Kohlen-Sebiobten. 

Sa.  Die  untere  Silnr-Abthetlung,  dem  Tiefsten  der  Unlerailnr-Foraa- 


UM  ^fim»d$  tnttfracfankl  na4  den  Iiaii|itilieil  der  ftttitchcn  Hftifte  dr* 
Silnr-B^rket  Aiinmacheiid ,  beitHbt  «vt  Qiiarxhen,  KlinmiprifteB  Sanditfi- 
ii«n,  w«iMeo  nelWü  nAd  srbwarstB  Schiefprn,  balb-kryiCalliDiiicbeii  Kalk- 
ateinca  vad  KaliteaacttkilWB ,  enHiilt  lablraicba  TrHobitm  und  Schaaleii) 
baH^alebHab  in  dimklar  Gravwarka  oder  g^liaiiiBerigedi  Sandsteio-Scbtefrr 
in  der  MiMc  dc^  Feniwlieo;  Tirinnelena  tat  daraaf  beaebriiiikf;  Aaa- 
pbaa^CAlymene,  lllaenva  nnd  finifeOrtbia-Arten  kommen  nnr  to- 
aAebat  Aber  de*  Qnanitrn  vor.    Die  foaailen  Arten  tind  unten  aaf(resiblt. 

£lne  ippnane  Ualerancbnnit  der  Scbicbten  von  8tm  Pedro  ie  Omm  bei 
Vmii&m04  beetüigt  SBAüm'a  frfiberr  Ao^aba  (a.  a.  O^  T,  145),  data  die 
Koblen-Reibe  dort  nnter  den  Silur-Syateme  mit  Tritobitea,  Orthia 
n.  a.  V.  liegt;  ao  swar,  data  dieae  Lagerung  aich  nicbl  ana  einer  apltc- 
ren  Übaratdranng  gebobener  Sehiehten  erklären  Maat. 

1.  Tboni«:e  und  kryatalfiniaebe  Scbiefer.  Dia  einen,  Thon- 
ncbiefrr  obae  Faaail*Rcatey  mdgen  kaaibriaeb  aeyn.  An  andern  Orten  »iebt 
■MB  GKauner^  aad  CMorit-Sehiefer. 

Abi  liakeB  Dfer  dea  Bomro  nntarbalb  «farnnitmde»  wenn  man  vom 
Flnaae  gegvn  QaMn  äe  Lom$&  bei  Bramiüm  binanfateigt ,  aiebt  man  40« 
über  de«  PInaae  die  tiefaten  (kambriachcn  ?)  dieaer  Bildungen :  regelmia- 
•ige  Sandataia-Scbiebten  mit  priamaüachen  Abaondernngen  in  Weehael« 
Ugernng  mit  Sebiafem;  —  dardber  Schiebten  groben  Konglomeraleat 
welebea  aolebe  priamatlaeba  8tieka  von  4''— l'  Dnrcbmeaaer»  die  offen- 
bar ana  janaa  tiaferea  Seblebten  alAmnen,  kantige  Qoars-, 
Glimmeracbielar*  nnd  CbloritacbieferStttcke  mit  abgerundeten  Oeaebieben 
in  einem  gelben  thonigen  Umente  enthält;  dartiber  Konglomerate  nnd 
Sandateine»  Koblen-Lager  n.  a.  w.,  —  daa  Ganae  nacb  O.  einfallend.  — 
Dann  ebdiieb  dia  Triloblten-Scbiefer  in  gleicbfiirmiger  Lagerung  oatwirta 
fallend  mit  Pfaaeopa  longioanda  tua  n.  a.  A.  Daa  Vorkommen  Jener 
Trdmmor  tieferer  Seblebten  In  bAherew  Lagen  beweiat,  daaa  bier  keine 
Oberatirnnng  der  Sebtefatnng  atattgefnnden  haben  kannte  waa  von  andern 
Beabacbtem  gleicbwobt  noch  bebanptet  wird). 

Dia  Piinsen-Reata  ana  der  Koblen-Formation  (3)  aind  naeh  BoimvaT: 
Nenropteria  eordata  Spbenopbyllum  Seblotbelmi 

OdoBtopteria  Brardi  t  Annnlaria  longifolia  Brgn. 

n  obtnaa  t  A«ler^fllltMafBltefyWm/#LH. 

Poeopterb  eyatbca  o#  nar.?  Walebia  9p. 

„         arboreacena  f  Ton  dieaen  13  Arten  alnd  lo  be- 

„         argnta  reita  ana   der  Steinkoblen-Pormaliun 

n  4f.  bekannt y   1  neu,   Walebia  vielleicht 

„  longlMia  Bnofi.  permiacb;  —  3-4  mit  (t)  bexeiebnete 

^pU&UM  I.  OA.  indea  aich  auch  in   den  Antbraaiten 

M  ?Orcopteridia  der  Aifem  wieder;    6  aind  BtiHiek. 

n         leptopbylta  n.  sp,  p.  144,  Der  Mangel  von  Sigiltaria,   Lepido-' 
'    t.  7,  f.  1 1  dendron  und  Calamitea  iat  aufhllend.- 

Dia  Sefaaaloa-Reate  ana  der  nnteraten  Silnr-Ahtbeilnng  (la)  aind  iiarb 
Sbavipb  and  Saltbb: 

Jabrgaag  1850.  7 


IllacBos  ip|«BteiiaBimii.  Jl»8  7.  I 
L  Lmiitmkut  S«. 
/.  DummruH  R«u. 

Pbapttpt  DajArdioi  Rov. 
proavot  Ehmiu 

PUcoparii  Zippei  Bos»  il^tt  7    1 

CaljmeBe  TristaBi  Ba6ic. 
Ingo  Ron. 

Triimcleos  Pongefardi  R. 

Oicygia  glabrata  ».  Sal«.  160  7    4 

Beyrichia 
Baa8aeeDaiaii.#|i.  Jon.  leo  7 
aimploE  ii..«jK  Jon. .    16t  7 

Radpoia  DuvalJaDa  R,  U8  9 
Deabaycdana  R.      .     148  9 

Nii^la  Coatac  «.  «f.  Sü.  148  9 
Ciae  «.  Sh.  .  .  .  149  9 
Ribciro  s.  Sh.  .  .  149  9 
£aquorrae  «.  Sh.  .  149  9 
£acbwegfi  n.  Sh.    .     IftO  9  10 


7 
% 

1 
4 
6 
6 
7 


NiicttU  MMOtfri  ••  Sm.  ift«  •    9 

Beirrsaia  «.  S«,  •    .     16#  9  1 14: 

BovaMoaMia  «•  •  .  l&l  9  l3rU 
Lodo  £aGoattne  •,  •  i&i  •  8 
Dolfbra?  Loaitaiik«  n  IftI  9  % 
Cirpricardi«  Beircsnio  ik  163  9  16 
Modiolopaia elf^KaoloUs*  ISS  9  1& 
Oribia  Ribciro  «•  S».      16S  •    1 

BBaaacaoasa  «•  S«. 

?fiaaicoalA  Hau. 

baaaiia  Palm. 

laatBdinaria  Daui. 

parva  Fan». 
PIcarotOBMria  Baaaaoavaia  «.  $■• 
RJbciria 

pboladifioniiia  «.  Sa*    IM  •  i; 
Bclleropboa  tiilobaliia. 

eariaatiia 
Thcva  Beiraaaia  a.  Sh.    IM  »  19 


Dia  Raate  aoa  der  aiittlaa  Silar-AblbaMfliiig  <lb>  aiad  naoli 


Poraaboailaa  liaia  »..  14#  ft  6 

Lcptaeaa  BcircaaM  •••  1&#  «  8 

igBara  n.    .     .    •    .  |S7  8  9 

deltoidfa  Cona. 

Pleurotoniaria  Bufnaceaa» «.  9  18 
Favoaitea  fibroaa  Gs. 

SyacUdia  Luaitaaica  m>  147  7  9 

bypaoidea  «.  •    .    «  147  7  19 

Dialeicbia  reticulala  ».  i4#  7  8 
Retfpora  apf.  1— ;i. 


Pbacopa  Dojardiai  R. 
Pitbyrocaria 

?loDgica«da  «•     •    .    158  7    3 
Ortbia  exornata  «. .    •    153  8    S 

Bttsaaceoaia  ».    .    •     163  8    3 
.  Mmi^e  II 164  8    & 

traiiidio^ria  Dar. 

BeHboiai  R.    ...     164  8    4 

parva  Vahd. 
Porambonitea 

Ribeiro  «.Sa.     •    .     166  8     7 
Die  Foaail-Raate  in  der  oberale«  Silor-Ablbcilung  (ac)  beachriuket 
flieh  aef: 

Qraptolithea  Lodenaia  Cardiola  iatarrapla 

Crearia  «f.  1  Cardiuai  atriatan  ?  (Sil.  Syat.). 

Ortboerraa  apf.  4 

Wir  baboo  nocb  die  Cbaraktere  der  neu  aiilgtalclileB  Sippea  aaitaa- 
tbeilaa: 

Diatoicbia  [d.  i.  nit  %  Wäadea]  Sa.  p.  146:  Pal^parimm  fr^md^ 
nm  reiicMUiwm  HUmimotmm^  hmme  eelimiiferae,  twUUis  tlmsis  trmmt 
MTJta  emiifmUM^  eellmU^  tukUoiMS,  exUme  dekUeemis^.  Zellen  m^t 
Röbrea-föraiig  ala  bei  Eacbara  nn^  Floatra,  die  Zelieo-SdM^tea  in  swri 
parallele  Wände  getrennt ,  die  dorch  viele  Queerrobrcbea  verbanden  aiad. 


Syflcladift  ist  von  Kma  tdioii  fröli#r  «ufgeafelit. 

Reden it  int  ffa  RottAirf.T'»clir«  Ocnu*  iBuH.  ffdot,  i,  FW,  86»). 

Ribeiria  Sil.  S.  157:  Tmitkuni9^iri9  eiampataUifrmlUereampreMMmf 
9perhura  mnpuia^  iniUM  hwUna  intmmMrMßii  omlßHere  H  imfiretsiotie  mif* 
senl^ri  ehpaia  elmtfmtpqms  mumiim.  Ein«  C«ly|Mriiidti^Sifi|>e  ohne  Spiral* 
Sebeilel,  aosaen  einer  Calyplraea  Übolicj»,  deren  2  Seilen  Rinder  so  au* 
aamnieoiredrdGkt  wären,  daas  da«  Gaoae  die  Form  eiuca  LiHiodonoi 
aiuiAhme.  

W.  C.  H.  STAal^o:  das  Eiland  Urk  nach  P.  HjkRTl^G  und  da« 
Niederiandische  Dilnviuin  (VerkandeL  NederUmd.  Commi99.  1864^ 
Ily  157—185  m.  3  Tfln.),     Der  Vf.  g^elniif^t  tu  foljj^enden  Ergebniasen: 

In  Eiuropa  und  ihfilweiae  aoch  in  den  Niedtrlandem  luabeitondere  «ind 
4  verschiedene  AbtIieilnugpD  la»  Diluvium  aniuerkennen« 

t.  Gerollte  Steine,  die  nicht  weit  entfernt  liegen  von  den  Mutter- 
Geateinen,  wovon  aie  abatammen.  So  in  Belgien  und  in  den  Niederlanden 
daa  Ardmmen-GeMle  auf  dem  ifa««- Diluvium;  längs  dem  ilAeine  das 
Gerülifi  unter  dem  Lusae  i  in  Graee- Britannien  daa  Gerolle  unter  dem 
Till;   in  Skandinarnen  die  geschliffenen   und  gefurchten  Fels-Oberflucheii. 

%,  Tbon-Schicbten  mit  Maromonts-KnocheU|  Susswaaaer-  und  Land« 
Konchylien;  See-Strände  mit  arktischen  Konchylien.  So  in  Belgien  der 
Limon  Hesb^yen;  in  den  Niederlenden  die  Süsswasser-Bildung  von  20  bia 
120  Ellen  Tiefe  unter  Gorinehem  (sofern  Dieas  nicht  ein  in  der  Alluvial- 
Zeit  durah  das  Aäetfi- Wasser  nmgeschutteter  Grund  ist);  längs  dem  Rheine 
der  Uss^;  in  Gro««irtfan«tan  der  Till  und,  sowie  auch  in  Norddeuieek- 
lemd^  Skendinapien  und  Nard-RMeetend^  die  aehr  hoch  liegenden  See- Rän- 
der und  -Böden. 

3.  Die  nordischen  Wanderblocke,  welche  über  ganz  Norddeutsehhnd 
bis  an  den  Uarm^  in  Niederiand  bis  an  den  Rhein,  in  GroteMiannien 
bia  über  Dover  hinaus  verpflaost  worden,  zugleich  mit  der  Ausbreitung 
des  ÜMn-Diluviums  über  den  Löse  im  Rhein-Thale  wie  in  Niederlanden, 

4«  Die  Entstehung  des  Sand-Diluviumis,  welches  mit  dem  Kempen- 
acben  [?Caropine-]  Sande  in  Belgien  übereinstimmt. 

Indesaen  ist  es  noch  nicht  möglich ,  die  Dilavial-Gebilde  der  Nieder^ 
iande  überall  nach  diesen  vier  Abtheilungrn  zu  unterscheiden,  da  Ver- 
sleinerungen u.  a.  Merkmale  oft  fehlen.  —  Es  bleibt  hier  wie  anderwärts 
noch  Yielea  zu  thun  übrig,  und  wäre  endlich  Zeit,  die  Beobachtungen 
auch  einmal  mehr  auf  diesen  Gegenstand  zu  lenken.  [Die  Untersuchungen 
und  Erörterungen  des  VC»,  verdienen  aehr  in  ihrer  gunzen  Ausführlicli- 
keit  verfolgt  zu  werden.] 

*  Vr.  1  wd  2  «i«d  dw  Zeftaaeh  niebt  streag  gteehlad«»«  ForoMtioata.  8le  Hegen  In 
gleieblttrinigtr  Lafemog  übereiaander,  weoh«etl«gerii  auf  grösseren  und  kleineren  Strecken 
miteinander,  treten  Nester-weise  ineinander  auf,  enthalten  beide  I.andthier- Reste,  Insbe- 
sondere gleiche  Arten  von  SSngethieren  (Elephns,  Khinoceros) ;  der  Lflss  nach  viele  Land* 
•chneeken  (Saeclaea  oblenga  und  Halis) ,  «eiche  DStArlleh  Ihrer  Zartheit  wegen.  Im  Oe< 
rolle  fehlen«    Über  den  $and  Nb.  %  ^abea  wir  ktim  Urthell  ave  eigener  Anacbannng). 

D.  Red. 


IM 

FMcmnm:    kiaatliclbe    BiNasf    v««     ktyrnfUimirUm 

Imb.  «li  K«ffr  AmmI.  4.  Obm.  f«M,  ft,  XIF,  T7— St ,  m— 398).     Eim 
4tt  smfwtalcB  Miltd  ncll  attf  »ythctitehf  Wn«  KcwHaiM   vm  4pf 

ia  dveai  Sl«ffe  •■IMtem,  dtr  nrk  fai  der  OWfcfcitja  w« 
Wi  «eirMialidMr  Tniparatar  («.  B.  gcfea  KackwU)  «mIMI  Mi 
«i»  immm  bd  der  Teriidifiirvaf  edtr  Erfcaltaaf  frei  rea  iciMi 
Beiarfflcbaaf  Earickliest  oder  aaeeebeMct  Dieeta  Oedaake»  erptir 
EasLMBif  aad  fdbrte  iha  erfolfreieli  aisi  Bereiarc  dareh,  weiebe  i»dr0ra 
ia  der  Netor  sa  eettea  vorkoaiait,  aai  aae  aamittelbere  Aafaclillsae  abit 
die  gewöholicberea  Miaerel-Bilduagea  gebea  ea  kSaaca. 

F.  bei  es  aon  darcb  Zaeaaiaieatcliaielsea  Mit  eelcbea  aeatralev  Stal- 
fea  vertachty  welche  sich  aecblMr  darrh  Terdeapfea  ader  darrh  Awmut- 
Imb  mit  Weeser  wieder  eatferaea  lestea,  aad  iwar  aiieral  ia  Beav^  arf 
jlpalit,  Bacbdem  er  geraadea,  daite  dae  See*1faaeer  iaMaer  alwaa  pbat- 
phonaarea  Kelle  oad  eiae  Spor  voa  Flaorcaleieai  eollMlte,  weldba  Wi- 
deo  Slof  e  epiter  er  eowohl  ale  Dana  ia  etwaa  ^seerpr  Meaga  ia  Scfcie- 
lea  aad  Korallea  wieder  feodea.  Erwig:t  oiea,  dase  flr  Jede  !#••'  aaictf^ 
Tiefe  dea  Wellaeer  eio  lo'  mieliti^e  Leicer  fiber  die  ^aie  Erd-Oberiicbr 
abf^ebeo  kaaa,  so  wird  es  bei^reiflich ,  dsss  dasselbe  iai  Slaade  seye  bei 
der  Bildaag  roa  gar  Tielea  Miarraliea  aiitsuwirkea.  Alle  Teraaebe  ie- 
deasea  dea  Apatit  aaf  aasseai  Wege  aaa  deai  See- Wasser  fcrfatailiaiecl 
aasxnsebeidea,  waren  fehlgeacbla|en,  wie  er  deao  aach  ia  der  Ilalar  aar 
iii  plutoaisebea  aad  valkaniscbea  Gesleinea  (Grsait,  Dolerir,  Basalt,  I«ava), 
aaf  mctaroorpbiseben  Kalk-Ljigern  (Eiseostein-fübreadea  Katt-Lagera 
diaavieii«  aad  iVord- Aaierttree)  aad  ia  aielaoMirpbiscbea  Sebiefeni  (€ 
Cblorit-,  Gliainier-  and  Talk-Scbiefer)  vorsukomaieo  seheiut  WtrAa  aaa 
ein  Sampfers-  oder  Rsseneisensteia-Lager  einer  bftberea  Teaipenilar  aas- 
gesetxt,  so  kSaaten  sich  seine  B est andi heile  wohl  so  vcrtbeilea,  wm  sie 
sich  in  den  SkmmümmfUtkm^  Magneteisenstein-Lage ra  dadea:  die  Kieeel- 
aiure  wfirde  nit  Eiaenosydnl  aad  Kalk  dea  Angit  und  die  Horablrads^ 
Thon  wärde  mit  etwas  Kali  den  Feldspatb  and  OliaiaMr,  Eioeaovyd 
werde  durch  Abgebe  von  etwaa  Sauerstoff  das  Magneteieea ,  d!a  weaigt 
Titaasiore  wieder  das  Titsneisea  and  die  andern  Titaa-VefWadaage«,  die 
Pboapboraanre  dea  Eiaena  wurde  mit  Kalk,  falls  etwas  Cbiar  oder  Flaor 
binxutreten  könnte,  den  Apatit  aad  endlich  die  Hasioasiare  eieUeieiM  die 
merkwürdigen  bitoroia5sen  SloFe  Jener  Lsfcer  liefera. 

F.  schmeixte  drei-basischea  pbosphorsaarea  Kalk  mit  Koebsala  s«aam- 
mea,  liess  es  Isogsam  abkfihlea  aad  erhielt  eiae  mit  HSblaage«  erMUlr 
Koebaals-Masse,  in  welcher  sich  Tiele  lange  sechsseitige  Prisami  fimdea, 
derea  Krjrstall-Syvtem  (wegen  ihrer  Kleinheit  und  rascliea  AbhiMaa^  Ton 
■ar  1  Pfoad  Kochsais  mit  Vf  Pfaad  pbosphorsaarea  Kalk)  awar 
genaaer  erforscht,  derea  Hiachaag  aber  als  die  dea  ApatÜa  ss  A 
den  werden  koaate,  wlbread  RAmaisanao  die  Eaaammeaaetiaag  dea  CUer- 
Apatits  =  B  berechaete: 


IM 

A  B 

SalMiwe .      6t6l    .    .      5,21 

KiJkefde 6,M    .     l  ^.^^ 

PlMis^rmirer  Kalk  .  •  Ii8,«7  .  (  *'^^ 
gdmuUt  »«n  w«iM-CfbraMte  Knocbca  «il  KocbMlx  BOMmmeit,  «• 
•rliftit  flMM  «beiMo  meii  Ap«tit»  der  wie  der  sAlirlicIie  siiwolil  CUor-  al» 
<SM  4»»  KMche»)  FiaM^CalMii  eatUlt,  nlmlicb  mÜ  3,S7  Clil«r.O«bAlt« 
mwrmmA  «im  imfpefilir  die  Hilfte  der  Yerbindaiig  ei»  Fluor-Apatir  ifl(. 
Die  £i«eMcbw«r«  de«  Pvivert  s  3,060.;  die  Hirte  »o,  dw«  e«  bei'«  Ret» 
bcn  eine  FloMiipaib*mcbe  nmtt  neehte.  —  Da  etwas  pheepboraaarta 
£i«eBOx;yd  io  vielen  FAHen  die  Ureaebe  blauer  F&rboiig  tm  Silikaten  und 
Ainmiaalen  (wie  der  Tl.  an  Cyanil,  Sapbirln,  Corand,  Spinell,  Fluaaepath 
nnd  AfalU  luid)  iai,  ao  fügte  F.  seinen  fichmels-yeraueheu  etwaa  von  die« 
nnm  Stoff  (t  Afnivalent  pbo^pboreanrea  Natron  nnd  1  Iqnivalent  Natroi^ 
im  die  Btldong  pf ropbeaphoraanren  Salses  an  vermeiden)  bei,  konnte  die* 
aolbnn  }edoeb  «elbat  in  Slabeiaen-SebaMlabttae  nicbl  snm  Sehmeisen  brin- 
S^,  bia  er  anat  Koebaala  «le  Yerdinnonga-  und  Scbatela-Mitlel  ffir  dieaca 
Goaienco  griff  und  ecbwcfeleaurea  Eiaenovfdnl  und  dreibasiachce  phos- 
phoraenma  Natron  mit  vielem  Kochaals  einer  balbatundigeu  Wcissglfib-Hitso 
«vaaetste.  Wurde  nun  der  Tiegel  diebt  gebalten  und  die  Hitse  nicht  bis 
nnr  Vertfdcbtignng  von  viel  Koeb«als  fortgesetst,  so  erschien  die  Messe 
gIeJcbförmig  nod  granetentbeils  angefirbt  und  liees  bei  deren  Aufl5iiung 
«in  lein  auakrystallisirtos  Folter  snrnck»  ihre  ObeHUcbe  war  mit  feinen 
hochrothcn  krystallioiscbea  Schoppen  bedeckt,  wlhrend  der  nüt  den  Tiegel« 
Wioden  in  Berährui«  gestandene  Theil  t'"— 3'"  dick  eine  dunkel-violette 
FjMnng  wie  sMUMhe  Plussspathe  besass.  Die  Hauptmasee-  war  aleo  nn- 
gelarbCea,  die  durch  die  Tiegel-Wand- Poren  mit  etwas  Luft  in  Beriihrua|( 
Itokommene  Rinde  gefärbtes  pbospborsaorea  Eiseooxydnl,  die  mit  mehr 
Luft  in  Verbindung  getretene  Decke  rothes  phospborsaares  Eiteooayd» 
£rhilt  aber  bei  diesem  Tersuche  der  Tiegel  einen  sehr  feioen  Rise,  dorcli 
walchen  etwas  scbaielaende  Kocbsals-Maese  ansireten  kann,  so  entstehen 
im  rnckstindigen  Kochsalse  Höhlungen  mit  achwsrsen  metallisch-glAnsan- 
«len  Eisenglimmer- BIAttcben  mit  etwas  Phosphorsiure-Gehalt  VerÜficb- 
ligt  man  den  grdasten  Theil  des  Kochealaes  in  anhaltender  Bitse,  so  erbllt 
nen  solche  ebenfalls.  In  diesen  beiden  Fsllen  seiner  Entstehung  scheint 
durch  den  Luft-Zutritt  ein  Theil  6tB  Eisen-Oxyduls  in  Eisen-Oxyd  nberge- 
gsngen  so  seyn.  Wird  das  erwAhnte  farblose  Phoephorsaure  Eisenoxydol 
niit  Waaser  gewsechen,  so  scheint  es  eine  Oxydation  su  erfahren,  geht 
aber  dabei  ststt  in  Blau,  wie  die  weisse  phosphorsaure  Eisen -Verbindung 
in  Sfimpfen  «od  einigen  Laven-Partbie'n  bei  ihrer  Aossetsung  an  die  Luft 
—  in  isabeUgelh  und  von  da  atlmihlich  in  Donkelbrsun  ober,  ohne  gruoo 
und  Uane  Tinten  so  erhalten;  dieee  kommen  vor,  wenn  die  gescbmolseno 
Masse  durch  den  Thon-Tiegel  dringt  — >  Somit  scheint  dem  Vf.  entschie- 
den, dsss  das  phosphorsaure  Eisen  besonders  in  seiner  Verbindung  mit 
Tbonevde,  aber  auch  mit  andern  Stoffen  eine  Reihe  von  Farben  hervor- 
rufen kann,  in  deren  Mitte  reines  Blau  liegt)  welches  nach  der  einen  Söilo 


IM 

Allmftlilieb  bis  fn's  Dnnkel-f iolett«  (PluMtpatlie),  ««f  dtr  aiidirro  !•*•  Vu- 
lich-Grane  (ApftHte)  verlivfl,  bei  weiterer  Oxfdatiini  aber  in  Gefb  ii< 
Roth  (Cyenil)  übergeht  ^ 

ZweifeUobne  warden  airah  der  koblentMre  Kalk  «nd  viele  aadm 
«t^olfale  Satte  in  der  Schmelc-Hifte  In  Ibttlieber  Welae  Mif  andere  Sttft 
SU  wirkca  i«i  Stande  ee^n,  wie  da«  Keebaale. 

Hatte  in  dem  oben  erwlbatea  Vere«e|ie  der  Tiefet  eiae»  Mae  beke» 
Hien,  ffo  eeigle  er  »elbM  In  der  Nibe  des  Riaaes  Ho«  bemrkemnefflk 
Verander«n:e*  Der  ßvnaiidete  Tboa,  weraea  er  beitehl ,  «elft*^  >^hr  fen« 
Sclifchlunfen,  mitunter  in  eine  ecbieferige  fltmktnr  dbergebwid ,  miit  friaa 
in  deretr  Richtnnf  **  fftogeeen  nnd  ffeordoelen  l^ren,  die  eatweder  Im 
oder  mit  kleinen  fildttehen  dea  phoipheraaoren  Eisea-Qliwmer*  «igefilh 
wäre«.  Da«  Gante  hatte  ei»e  aaffallende  IhnNcbkeit  mU  den  setaistfr- 
liliischen  SeMeferii,  die  ana  dem  Waaaer  mbft;eaelac  In  der  Mtse  tim^wwh 
delt  worden  ninil,  ohne  ihre  ScMebten-Lagemni^  einneblaiea. 

F.  hat  Tor  einigen  Jahren  gesetzt,  da«»  der  metamerpbiicedbe  Oecii». 
welrhcr  bei  ChritHmn^fhrd  abter  Afamnaebierer  liegt,  darf  Kall  «einea  FeW- 
apaihcfi  vom  Seewasfwr  er  kalten  bat,  indem  die  Tang- Arten  e«  ameevt  den- 
aelben  entsogen  nod  mit  aich  in  den  Tang-releben  Alannacbiefer  Mieitingw. 
Aoe  welchem  der  Oueiaa  entstand.  Die  Erhitzung  bat  al»o ,  da  alle  Bevtaad- 
theile  ffir  dea  Gneis«  roihanden,  nichts  gethan,  alii  die»elbett  in  einen  h^lb* 
Hdssigen  Znatand  fibergefubrt ,  worin  »ie  rermoebten  sich  flacb  Ifirer  Af- 
mischen  Antiehubn;  ander«  an  ordnen.  Bei  obigem  Experimente  des  TPi* 
dagegen  wurden  neue  Bestandtheile  der  Masse  beif^ffigt. 

Doreh  Schmelsen  mit  rafÜnirtrm  Kochaals  kann  man  die  Be«ta«dtb(ih 
des  Apatits  nnd  namentlich  die  Pbosphorsinre  au«  den  »eisten  (voHkt 
fein  fepolteften)  pfutoni sehen,  vulkanische o  nnd  metaraorphlaebea  Oeateiaei 
(Granit-Gneiss,  Glimmerschiefer,  OHInstein,  Raaalt,  Lava)  nnd  thren  Ver- 
witteren gs-Prodokten  wie  endlich  in  der  Acker-Erde  aelbst  darstellen  ai^ 
bei  geringster  Qoantitilt  nachweisen.  So  erhielt  F.  ana  einem  PIVied  Mer- 
gel vou  MSt^y  welcher  dem  GerSllstein-Thone  angebürt  und  lo  Pros,  koli- 
lensauren  Kalkes   (xerstörte  Kreide)  enthielt ,   bei   erster  Bebandlong  (^ 


•  Di«  Redakiloa  i»r  •Aaaalea-  «rlaMrt  bi«M,  dn»  awaac  Mia«r«ltM  4tk  a^ 
venehiedeoe  Weisen  enUteheu  k6nn«ii.  Daobrcc  hat  kryttalllairten  Apatit  durdi  Glöbn 
Ton  Kalk  in  Phosphor-Cliiorit  (Ann.  LXXX,  ^22),  MAHao«  durch  Schmelzen  von  pbos 
phoiiaureni  Natron  mit  Cklorcalclnm  dargettetli ;  BöneCKBn  die  LAnllchkelt  so  wie  krf 
slalllniselie  Dkrstellaag  von  phospliocsaaran  Kalk  (|fdoali  mit  Krystall-Waasar  nad  otai 
ChloKalciam)  mittebt  IUhtaas«ara-halÜ|«oi  Wasscc  aad  maaeha«  Sais-Usnavs«  aachc«- 
vicsea  (iknn,  LXIX,  206).  In  derselben  Weise  Ist  aber  vielleicht  ailer  soseaanatar  enU 
fer  Apatit  entstanden,  der  wohl  (nach  Bromcis  In  Ann.  LXXIX,  I)  von  eigentiJcbfi 
Apatit  getrennt  werden  muss.  Darwiiv  fand  auf  der  tnsel  Fermmndo  de  ffamtk«  an  ita 
Ost-KAste  Süd-JmerUcms  eine  weiss«  laknistallaa  v«a  phasphorsaare«  Kalk  aaf  OrssH 
«Inreb  Aoalancknag  eiaan  darauf  raheada«  6««BO-Li«ers  «utetaadea.  Was  die  blaaet  V^ 
aadern  Farbea  des  Flossspatbes ,  welcher  uberdiess  oft  Wasser-Trapfeo  mit  Laft-alsie« 
enthält,  anbelangt,  so  scheinen  sie  organischer  Art  xu  seyn,  da  sie  wie  das  Grua  m^acber 
Dfaraantra  durch  schwache  Hitze  xerstOrt  werden. 

•*    Diese  Riebtong  selbst  ht  voa  der  rabribatlMia-Wcfse ,  von  der  Baarbaitang  de« 
Tiecels  b«i*m  Farmen  abh&agis,  wie  der  Vf.  deich  eine  AbMMhui«  «aminnUeht. 


Itft 

'KwwikB  itibt  «itt«  ««vifere  M^ig«)  $y7t$  Qttm  CMm-  ian^  PKior-ilpaiMy 
dem«»  PlMS|rfB»t»i«rt«0«lMiH''(sii  41  Pros.  bei«€hfirl>  1,527  Grau  «dar 
Vsooo  ^^  Boden»  aty«  wdtde.  NimMt  imq  b«ii  an,  das«  die  Cer^allni 
deao  Ackerboden  ihraNalinirfg  M  M  1'  Tiefe  {Das  isf  viel  cd  viel!)  eM- 
nehoiefi,  ao  wurde  die  auf  t  Qoadrätfuaa  atebende  Meng;e  dfrselben,  einen 
Kabikfuaa  au  100  Pfund  gerechnet,  1,627  Gran,  und  auf  einer  Qänii>cben 
Tann«  bandet  von  &aooo  QnadratliMa  nngeftbr  1 100  Pfaad  rhoiiphoraiiire  an 
enlteleben  And«»,  die  mtf  eine  lange  Reihe  von  (M>  Jahren  fdr  aie  aosrel-  , 
ciMnd  aeyn  kannten,  aelbat  wenn  dem  Boden  durch  die  Diingnng  niehta 
-wicdea  anrarihgegeben  wdrdo.  Man  verwendet  nilnlieh  in^J^dneaiarJk  einen 
nauren  (»benpboraaorea  Kolk  mit  t0,<y6  Proa.  PfaoaphoraAure^ehalt  ala 
Dfill|^ Mittel,  tOO  Pfimd  Mr  dio  Tonn«  anf  drei  Jahre  anareicbend,  waa 
114  Pfbnd  ffir  die  Toime  auf  drei,  fl^Vs  Pfund  anf.l  Jahr  gfibe. 

Ancb  da«  Fhior  fdtaaen  Torkomnien  im  Thier-R eiche  eolchea  im  PIfan- 
«•n-Reiebe  nnd  dienea  aoleboa  im  Boden  TOfauBaefzl,  wenn  man  ea  nicht 
g;naa  ant  dem  Trinkwauer  ableiten  will)  ISaat  «ich  anf  die  erwähnte  Art 
leicht  ana  'dem  Boden  darstellen,  in  weichen  ea  bei  Granit-Grundlage  aus 
dem  Otimmer  u.  a.  w.  gelangt.  F;  erhielt  ao  die  Beatandtheile  des  Flnor- 
Chlor-Apatita  Aiia'Thon«>Mergel  und  gelbem  Thon  von  JVdAt,  ana  einem 
Mergel  mit  Cyprina  lalandica  in  der  GeroHatein-Formation  bei  FUng- 
diir^,  aoe  Mnrecb-Thon  von  i^ylf,  ana  See>Thoa  Von  K'optnhBg^, 

Eine  andere  von  Koobaale  onfgelOste  und  beim  Erkalten  auskrysfalll- 
«ir ende  Verbindnng' besteht  in  den  achon  erwAhnten  Gfimnier-artigen  Btlts- 
eben,  welche  leichter  an  aeyn  «oheineti  als  daa  ectraieleende  Kochaalt  und 
aich  daher  baupta&cblicb  am  oberu  Theile  dee  Kocheala-tKiichene  voi^f)»- 
den  ala  aebr  dfinne,  biegaeme,  dunkelbraun  oder  rotb  gefärbte,  durch- 
aichtige  Blittcben  aua  Kieaeterde,  Tbonerde  und  Pxjrden  von  Ei«en,.Mag> 
neeia,  Kali  und  Fluor  (ohne  Spur  von  Kalk  und  Natron,  obwohl  daa 
Kocheala  viel  Cblor-Caicium  entb&lt),  die  also  nach  Bcslandtheilen  und. 
Aussehen  sieb  gnos  wie  Glimmer  verhalten. 

Der  Vf.  führte  nun  auch  den  schon  am  Eingange  angedeutjeten  Ver- 
auch  aus,  indem  er  1  Pfund  Raseneiseostein  mit  '/^  Pfund  Kochsalz  ausam- 
roenscbmelzte.  Dieses  trennte  sich  swar  nicht  vom  Eisenoxyd  und  bildete 
keinen  obenauf  liegenden  Kuchen;  dagegen  eeigten  sich  Höhlungen  im 
Innern  der  Masse,  welche  theils  leer  und  theils  mit  Kochsalz  erfüllt  warcüi, 
bei  dessen  AuflSssung  Nadelo  zuruckbliebeo,  welche  auf  chemischem 
Wege  für  Apatit  erkannt  wurden.  Der  Raseueisenstein  war  schwarz  und 
ao  hart  geworden,  dasa  er  kaum  vom  Stahl  geritzt  wurde,  hatte  eineil 
unvollkommen  muscheligen  Qimdi  .angenommen  und  wirkte  sehr  stark 
auf  die  Magnet-Nadel,  ohne  polarisch  zu  seyn.  In  den  grösseren  leeren. 
Höhlungen  war  die  ObedÜUibo  mit  kleinen  aobarf  ausgebildeten  Oktaedern 
bedeckt  Der  Raseneisenstein  war  also  in  der  That  in  Magneteisenstein  ver* 
wandeltund  die  von  dem  Eisenoxyd  geischiedene  Phosphorsänre  zur  Bildung 
von  Apatit  verwendet  wordi^n.  Wurde  dagegen  der  Raseneisensfein  allein 
derselben  Hitae  aasgeaetzt,  ao  ceigte  aich  keine  Spur  von  Schmelzung  oder 
Krystaliisnlion,  die  Farbe  wurde  mir  etwas  dnnkler  brann,  ala  aie  def 


IM 

WMjgr  Iwltfit  Wiiwiiiiiiiii  m  htA&m 
mU  keiM  Verbis^aif  »ii  toi  BbM»xH*0«yM 
vtrMiliiMt  M  dU«b  mmt  üwtiiwiit  4cr  ffainlag«  TWk 
aJbgetfcUUB  SsteUaMS  s«  krytlalluuMkMi 


•  lic«ialif«o   T««|^erst»r-y«rliill«it«6   «af   4«bi   Sr4>B«llc 

Mwbw4era  wäbr«»4   4rr  iNwM  ^teialwy ••«Pwipdt  |  aa  Wif»  ••di  4b 

BMglidilieit  4er  fiaUtekaatf  4er  ^leiakaUa  ia  4m  Falai  Otj««*—  i^ 

£er.  4«  WiMi.  AJu4.  iM4,  JT//,  M7-*5MX    Bw  TL 

•f Ibe  «oaaawMM  vrachiaitaa  iaaaaia  a4ar  aalaia  Wtow  aMi  «a«ar  ■ 

allea  Zaiiao  siemliah  g laidN«  vaai  laaara  aamiiiB<ia  8lrabl«ag|»-WarM 

▼arbaudea  gtwesca,  abar  aBfiagliab  4«rcb  iaealai 

4«r  £r4e  gtmißmi^  ua4  aMMtüiirt  nairaaaa  aaya.    Daaa 

Yrg^UtioB  und  Tbier-I^tbca  (wie  iaial)  aaaeawciaa  var«ebia4cB  •»jm^  wcai 

auch  Boatra  TropeaTcaifaraUir  aiab  aafaB§a  bia  |b  4ia  BlBbate  IfMa  4b 

Pale  rrvlrtektc   U84  4art  aiaa  YegetatiaB  aidgliob  BMcbIa,   mm 

•ie  heuUBtaga  «o»&||Jicb  iat    Asa  }eiiar  Aaaabaie  liaaaa  aiab 

4a»  erfordf rlicba  Liebt  fir  «Im  aaiaba  aabpalara  TtcalaliaB  barleÜM»  ia- 

4eBi  hei  etaer  viel  grAMeraa  Wiraie  Difaraaa  aviacbes  abani  ««4  •aloi 

Laft^bicbleB,  aaeb  na  la  Aiva'a  Ba4  Faba^asHi  ibenBa-vallaiacbar  Hfpt- 

tbeaa  4er  Nar4-Liebter9  „4ieae  Fhiaeairaa  sa  {eaer  Zeil  a»  4aa  Pd«a  eiai 

lateaaiau  babea  auMMaa,  walcbe  ISm  4eB  faaaea  Wialar  iiiadardi  4b 

SaBBetf-Strablea  era alaaa  bevala''. 


P.  MaauN  berichtet,  daat  maB  der  EocIa-FormatioB  ibi  Jurt 
eine  au  weite  Auf4ehDung  zu  %thtn  im  Begriff  war,  iadeai  naa  aocb  die 
Tertiir-Petrcfakteii  von  Prttwfral  derselben  znichreibea  wollte,  die  viel- 
»ehr  DoMONTa  Systeme  Ropeliea,  D'OaaioiiY^a  anterem  Fafunieo,  des  tie- 
feren Schichten  dfi  Mttinmer  Beckens,  aber  auch  Jenen  von  iftcA,  Omrwnk 
and  SMiem  bei  Bms€i  entsprechen.  Die  wirkliche  EocIn-FornalioB  der 
JSekweitm  beschrlnkt  sich  auf  die  Knochen- Ablagerung  in  den  Gebirgt- 
Spalten  von  E^erkimgem  im  Kanton  Soloikum  und  am  MMmrim&mi  bei 
hm99mrmi%,  ganz  entsprechend  }enen  in  der  WüriiewUergw  Alp.  £a  sind 
Land- Bildungen,  im  vorragenden  Jura  entstanden  zur  Zeit,  wo  die  anter- 
getauchten  Alpen  sich  mit  meeriacher  Nummulilen-Formatioa  bedeckten. 


C.  Petrefakten-KuBil«. 

E.D'Af.TBif  and  H.  BuBMauraa:  der  faaaile  Gavial  vaa  B^H  ia 
Wiritemkerg^  asit  BeaagBahme  aaf  die  lebeadea  KralU)4iliBaa  aad  aacb 
aeiuer  geaaauBtea  OrgaBiaatioa  aoalagiseb  gaachildart  (89  SS^  \%  Tia.  teL 
Halle  t8S4).    Im  Jahre  1U9  erwarb  4ia  Uaivaraiai  Btm  vbb  Kbaih 


IM 

ley«  a«H«  Botmnnmmi  -»t— rgte  dl«  BatdbrciUnif  vor  mha^r  Reige  bacIi 
•rwilijw^-  w^ävitm  iMWiMbra  die  AkMNhiiigni;  Jetü  D«cb  des  lettteo 
Tad«  Bvmmm»  Mdi  dfo  HeraMfiben. 

Der  Tmt  MrAllt  im  die  geeebichlHclie  Einleitmiic  <S.  1>,  eine  nmreegw 
reiciM  iwd  Mit  ▼lele»  Metetiel  bearbeitete  Übenicbt  der  KlaMidketion  nnd 
der  Oetieleti«  dur  lebende»  Erekodffinett  (S.  4>,  die  f«r  Terwetidte  Uater- 
Miehwigefli  i0flMr  cüie  •dfxUebe  Qaelle  eeyn  wird,  md«  in  die  Bfeebrrf- 
brnftfc  der  Onrlale  ron  »MI  (8.  S«>,  deren  Onteeleftie  <S«>,  die  KrHik  ibrrr 
Sip^M-  md  AHeü-ütereeMrde  <8.  64),  nUlUlcfceldit  enf  die  FWndtodten 
<S.  79)  «nd  MfIMiMi  <S.  74)  Lint.6n7iele.  An^eblngt  int  eine  Tabelle 
<l«r  Aninmitnyn  <S.  78)  »It  MctoriHit  anf  ein  berliner  Exemplar  nnd 
die  Bitianrnr  ^^  IViMn  <8.  M),  anf  weleben  SdHMel  rerMbiedenrr  !«• 
dUidnen  ve»  9  Arte»  lebender  KmkodHr,  AlKgaforen  nnd  Gaviale  <Tf. 
1—4),  dann  die  der  IMter  foaaiien  Etevplareimn  IS'  (TT.  B-8)  nnd  t^ 
Ldvgn  (tt  •-!•)  nnd  efnee  nnr  4«  lanften  IndSrldMinia  (Tf.  11  nnd  1«) 
von  BbB  in  radlrfen  Iitbograpbie*n  darKeetelH  eind. 

Wir  beben  din  Beenitale  «ber  die  biaber  necb  In  ZweiM  gebliebenen 

Haup«rhi|Ken  nna.    Waa  nnniebat  die  Affning  am  Mnlerai  Ende  der  Oan- 

mra-FMebe  belHÜ,  in  welebemGtrmm  ein  6eflaslncb,  Ownt  die  Miin- 

dnnfir  der  Bnatacbiaeben  Mhren,   wir  »dbat  die  geveinaanie  Mdndnng 

dianer  nnd  den  Naaen-Kanala  nn  aeben  f^ianbleo,  aa  erfcliren  die  Yff.  aelebe 

§^  die  vereinigten  Mttndnngen  der  Enataehiacben  Ribren  nnd  gewiaaer 

SInnaaa  iai  Innern  dea  Oatia  aeeipitia.    Sie  alnd  ibertcngt,    dnes  dfe 

wirklieben  Gbaaaen,  gerade  aa  wie  a»  lebenden  Gavial,  elwaa  weiter  vorn 

und  viellciebt  erat  awiacben  den  GaanMnX4cbem  liegen,  obwaM  wie  alle 

▼orginger  f  aneb  «ie  davon  nach  gar  keine  Spnr  au  entdecken  vemacb- 

ten,  weil,  wie  aie  annehmen,  die  ihre  Mdndnng  nmgebenden  Knochen  an 

allen  B^lUr  Oavialen  durch  Bfaaeration  erweicht  nnd  dann  entweder  an« 

aaramengedriickt  oder  gana   weggeführt  worden  aind.     Bia  unmittelbare 

Beobachtungen    gelingen,    bleibt    dieae    Fl'age    alao  immer   noch    voll* 

kommen  ia  der  Sehwebe.    Eben  ao  lange  nnd  bia  aMu  die  Oa viele  von 

Gaa»  beaaer  kennt ,  bleibt  ea  unentachieden ,  ab  die  Sippe  mit  T  e  1  e  o* 

aanrna  anaammenfalle.    Die  Hand,   nach   einem    in  ffien  befindlichen 

Exemplar  ergduat,  acheint  im  Ganaen  wie  beim  lebrnden  Gavial  gebildet 

geweaen  an  aeyn ,  dach  die  Finger  etwaa  ungleicher,  die  S  inaaeren  viel 

achwficber  und  wahrachelnlieh  ohne  Krallen.    An  den  Rinterfdaaen  ist  die 

Anaahl  der  Glieder  an  den  4  Zehen  S,3,4,4,  nnd  die  Ineaere  Zehe  iat 

(etat!  kdraar  wie  an  allen  lebenden)  Ungnr  ala  die  dritte,  waa  gleich  dem 

achlankeren  Bau  dea  ganaen  Thierea  nnd  der  Aberwiegenden  Entwicklung 

der  hinteren  gegen  die  vordefon  Beina,  wie  vielleicht  auch  die  biknnkaven 

Wirbel  anf  ein  atlrfcer   entwickeltea  Schwimm  »Yanadgen  im  Vergleich 

an  unaeren  lebenden  Gavialen  hinwelaet;  «-  auch  Lage  nnd  Zahl  der  Lnfl« 

Rdbren-Binge  deuten  auf  eine  Ibnliebe  BeacbnÜMbeit  der  Lnft.Rdbra,  Ihrer 

Äete,  der  Lnnge,  aomü  der  Hern-  und  GaÜaa-Bildnn^,  wie  am  lebenden 

Gavial.    Milwrter  dndal  man  auch  noeb  einen  Darm^inbrit  vor,  obwohl  der 


IM 


4ellrn  Hols-S^ilteni»  dei«lfli«lltB  «bMlaU«  «Mti«  Ctevtel« 
.  Di«  tfemtrMkeu  VcfftcbiedtalMitea  de«  MMhm  GmbI« 
bettehea  1.  is  bifconkavea  Wirbei*Mrptra,  9.>  io 
fiatto  mnd  anderea  GrdMCB^VcrhiitiiiaMa  4«r  FMf(«ff  ««d  SMit« 
«.  im  Wacbiiel  iprSiMiercr  asd  fcleiMrar  ZibM  i»  beitf«B  «Mai 
ck«  Hlifitiacbeii  volWülBdifc  abgc— bl»ine»#»  wi4  bialfD  v«»  4hi 
Scbfidrl-PUUen  btgr^BUta  AagtabaUM  (wir  bttraehtM  jadMb  dM 
üoterael^iBde  iiicbl  aU  aa  uRlavfEaordpHy  wi»  di«  VC,  ittdaai  er  i»  f » 
bisdiuiK  »ü  andere ■  Merbmalcs  d«ah  auf  «iae  aadtra  I^baaaiaaiac  a 
daalcn  aabaiat].  Bikonkave  ILrokadü  -  Wirbel  kowaaa  Aber  4mr  Un^ 
iiicbC  oMbr  vor»  Viel  aiber  ala  die  lebenden  Qeviale,  trala  aller  ibf 
Abnlicbkeit ,  atebea  den  BoiUr  Oavialea  eiaiipe  andere  Sifpin  4na  Im 
und  der  Oolitbe.  Unter  dieaen  lalica  Mfalriaaaiiraa}  Maereapnndylna  m 
EafnrMniaaaaarna  vpebl  sweifelaehae  in  eine  Sippe  «iiaainiaen  9  aMicb  H 
laKoaaaraa)  Aber  weiebea  W^oitan  nach  swcileibaft  war,*  ||lanbaM  die  ff 
(f[^eich  QvBNRTBDT)  damit  .vareiaigen  an  aifieaan,  weH  aila  aeina  Vererb» 
danbeitea  aieb  an  6*n  MerfcaMlen  ven  Mfatriaaanraa  «vie  dia  Oanraktivf 
eiuea  lunffea  Geayee-Gavialea  an  deaen  aiaea  atten  verhaltet».  Avcb  an 
iat  der  Scbadel  eiaea  juaipao  JExeaiplarea  de«  lüanfae-Gavialaa  bei  •naera 
Unterjuchanirett  an  Gebot  geinaadea  i  wir  ktonen  aber  bieaacb  ketneawep 
obiger  Bebaoptaag  der  Vff.  beipflkbleni  ebwobl  wir  ana  aeinar  Zeit  erIM 
dieae  Frage  vorgelegt  habea:  aej^e  ea  eielleiebt»  weil  unaer  Jiaeaaplnr  nnb 
»ebr  jnng  genug  «rar,  um  nna  aut  {eaea  .Weg  der  Aaachaaaag  an  fahrn? 
Aveh  gcalallet  «icb,  wenn  aMn  die  faaaileB  JBaemplare  aila  mmIi  ibiv 
Oröace  ordnet»  daraua  keineawqge  eine  aolebe  gleicbmiaaig  farlaabvattenb 
Hetbe  ven  Vcr&nderangtn ,  welebe  in-  una  alle  ZweiCrl  an  beaealigen  wer- 
mogten,  ab  ee  wohl  gethan  aeye,  mit  den  Vffn.  die  aAmmtJieben  vnw  Bai 
beachriebenen  Individuen  und  Arten  eben  ae  in  eine  ernte,  «rie  aBr 
Frenkieeken  und  Ewfliirh§m  in  eine  aweite  Bpeaiea  au  veranigen,  abw«W 
wir  uaa  gerne  beacbeideui  daaa  den  Tffn.  viel  reiebere  Matenaiien  vei 
lebenden  Arten  Kowebl  ala  von  loaailen  Beaten  und  von  den  Verarbeim 
von  Wagnbr,  QuKMavnPT  m.  a.  w.  au  Gebete  geatanden  ala  una»  dnlbcr  an 
ibren  Sdildaaen  im  Ganaen  immerhin  mnbr  Bsicherbeit  antranan  dürfe*. 
Aa  d^r  ßifiler  Art,  M.  Bellenaia,  bette  der  Kopf  e4wa  Va  der  Gt- 
aammt-Lftngc,  die  Scbnaaae  ven  der  Spitxe  bie  au  den  Aagenbbhinn  bei- 
nahe %  deaaelben;  ihre  Oberfliebe  war  iacb-rand  gewSk,.annft  wwd  aH- 
laiLhlidi  nadi  .vom  veracbmalert;  die  Bpitae  ant  dam  Alter  den  Tbiean 
annebmead  erweil;ert,  snietat  faat  kveiaruad  abgeaetat,  in  der  JngaaJ 
niedrigrr,  im  Alter  hinten  Aber  der  Kaaea*BMadnag  haeb  geer§lbt.  Aaige«- 
Öffnungen  jedarafeit  längBcb-eUiptiacb,  leicht  eibebea  umrandet,  aMhr  «eit- 
Wirte  gewendet,  anlange  aar  wenig  kieiaer,  ala  die  ScbUfan-Grubet: 
letata  werden  aut  dem  Alter  allmdblieh  viel  gröaaer  ala  )eae,  Uuagliek 
tra^sfridal,  hinten  atetn  breüer  ele  vom.  Btim  anfange  nicht  breiter  ab 
die  Augen,  etwa  deppell  ao  breit  ala  der  Sebeitel|  jene  alimiMirh  as 
Brtito  m*y  dieaer  nb^aebmcwl,  anletat  derflcbeital  mir  alaa  aebarfe  Kaaic 


im 

4m  Kwitef *<ttoJ#m ;  •  davMi  im  Unter-Kiefer  Dvr  3-*  4  a«f  dem  freien 
Menkd-neifen  dee  Kiefers;  in  der  Jofi^end  vielleidit  ein  Paar  Zahnt  in 
bcidM  Kiefern  nMlir.'  Vorderbeine  siemlK^b  halb  ao  lanfj^  nie  die  Hinter- 
brine,  wmi  ietela  etwa  ae  lanc:  wie  die  8eho«otse  bis  cd  den  Angen.  Der 
Obcnni  etwas  über  %  Oberachenkel  mesaetod;  der  Vorderarm  kanm  '/s 
de«  ObcmraM;  der  Unteraebenfcel  %  dea  Ofaersebeitkela ;  der  Fusa  faat 
geaao  ao  Jang^  wie  der  Oberachcnkelt  aeine  4.  (inaserate)  Zehe  die  llpgate. 
Scbwann  von.aiemlicb  Vs  Kovper*L&oge  mit  mehr  als  35,.  .wahrselieiulich 
U— 4&  Wirbeln.  Psnscr  ana  Querr^Reiben  mehr  und  weniger,  queer- 
fbkiBger  Schilder^  deren  Zahl  am  Rücken  mit  der  der  WiVbel  libereinsci* 
tiiaunen  scheint;  die  S  milteln  Reihen  der  Rucken- Platten  am  gaösütra 
■iid  iede  Platte  mit  einem  .erhabenen  Kiele  am  äusseren  Seiten-Runde;  die 
Snicn-Platten  wabracheinlich  nicht  gekielt  und  altemirend  etwas  kleiner 
und  grSaaer.  Untre  Sehwana-Seite  snr  Hälfte  ebenfalls  mit  3  Reihen 
kleiacrer  gekielter  Rand^childer,  die  wahrscheioUch  nicht  bis-  anm  20. 
Wirbel  reiche«,  wo  die  oberen  Kanten  aieh  in  einen  Kamm  su  verbinden 
Mheiaen.  Die  Icütato  Hälfte  dea  Schwanzes,  dünner,  höber  und  raderformig 
Kfstallef.  Alle  Panner-Scbilder  auf  der  änaaeren  Flftche. grubig  verlief i» 
die  Grübchen  meiat  oval^  ungleich  gro«a|.  in  Reiben  geordnet  Vordci^ 
beiae  aebr  achwoch  und  kleia«  Hinterbeine  aiemlieh  aehlank,  die  3  Innern 
Zeilen  avt  kleinen  Krallen  und  alle  4  wahracbeinlich  durch,  eioe.gwfese 
Scbwiaunbant  verbnoden.  Grösste  Länge  des  Thieres  weU  nicht  viel  .über 
iV;  des  Kopf  also  gingen  oder  etwaa  ober  3',  der  Schway»  etwa  7',  die 
Hiaierbeino  ge|^n  sVV»  die  iangnten  (l(L— 19.)  Rumpf-Wirl>el  hocbateoa 

Dia«r«iiMo0*^£nfliadU  Art,  M.  Laori;IUrdi  K^or  (M.figertoai  K.» 
M.  Knatteri,  M.  macrolepidotus  Woiw. ,  M.  speciosns  Mvifsr.»  M.  tenni* 
rsMtrif  Md^  EngyoaNnaantnn  ßrong^iarti,  —  «nd  Teleosanrua  Chapmani) 
i*t  phmper»  kraftiger  gebant;  ihr  Kopf  hat  V4  der  Geaammt-Länge;  die 
Scbasatxe  iai  atarker,  dicker^  drebrond ;  jeder  Kiefer-Rand  mit  31  <?)  laat 
gleichen  ZAfanen;  Schulter- Blatt  von  der  Länge  aweier  Hain-. Wirbel ; 
Oheransi  -nnr  wenig  langer  ^  Vorderarm  Va  *^  '^S  ''l*  dieaer;  der  Ober- 
•ckeakel  bat  die  Länge  von  6  Rumpf- Wirbeln ;  der  Unterschenkel  iat  etwaa 
ober  Vi  ao  lang;  Fuas  von  \^  Länge  d^  Oberacbenkels  ? 

Beide  Arte»  geboren  dem  Lies  an.  —  In  jungen  Jura-Bildangen  von 
Cum  gibt  es  nwei  nahe  verwandte  Arten,  welche  einaiweilen  noch  in  der 
Sippe Te leoa an rna  beiaammen  stehen..  Sollte  sich  }sdoch  eine  Vorsahie* 
drsheit  in  der. Lage  der  hintern  Kasen-Öffnung  nicht  «ergeben,  ao  wälzen 
beide  Sippen  snaaoimenfallen,  obwohl  bei  einer  dieser  jängesen  Arten  die 
ScUifen-Grabeo  eine  qneere  Richtang  haben.  Der  TeleoaOorua  Cado- 
neasis  hatte  die  .Grösse  und  Körper-Yerb&ltnisse  des  M.  Chapamni,  ^wn 

45  Zahne  jederacits,  26-^3  [+  ?]  Sebwana^WirbeL J>ie  aweite  Art, 

velcbe  Sösimboui^  suerat  ala  Jugend  von  Cropodäua  (Aelodon)  priaona 
Too  HatftRf  beachrieben  und  H.  v.  MariiR  bei  doppelter  Grösse  ( 6')  Rh a> 
cheostnrus  gfodlis  g^nagnt»  daher  die  Ajrt am. psMondslen  Teleosanrua 


SM 

fradlis  beiaieD  ntn  (ndcm  tie  gewiM  »idit  41»  SltiMl^»  M 
beuMt  DQr  90-*  a?  Zaboe  jcderfeilsy  dU  ktetsle  8cbaM|lM»  ebca  «o 
Wirbel  aU  der  lebend«  Gavkl,  aber  viel  oebr  (51)  im  StAmamt. 
lerblelt  oicbt  leoffer  als  %  Haie- Wirbel;  Oberecbeakel  Itaser  ab  S  ] 
Wirbel;  Unterecbenkel  körser  alt  deaeen  HWte;  Fiiat  gleicb  dem  Ober- 
•ebeoiiel.  *-  Der  Vf.  erwartet»  daaa  aei»e  BednktioBeo  aaf  gewiaaea  Sat- 
ten grosaee  Missbehagen  erwecken  werden. 


V.  R^  JoRBs;  B  H9n0§rmph  öf  ike  Emiome^irmem  üfthe  Cr^- 
facaa«a  f^rmmH^n  of  Bn§lmnA  <«0  i^p.,  7  ppl.  w.  exffi.  Lm4m 
1S49,  4^.  s:^  ffta  PtiMmUogr.  fifoefeff).  Die  Abbandlnnf  beatebt  ans 
Bialeitnng  S.  I;  Beschreibang  S.  8;  Tabelle  des  geologiseben  Torlnm- 
mena  8.  34 ;  Obersiebt  der  in  veraebiedenen  Werken  beiebricbeneD  Arten 
8k.  85 ;  Liate  sitirler  Werke  8.  36 ;  AIpbabatiacbem  Regiater  8.  39  nmA  Er- 
ktintng  der  Tafeln. 

Die  bescbriebenett  Arten  sind  ans  Kreide,  Krelde-Meigel ,  Gall  nnd 
€hrSnsattd.  Da  im  fes«ilea  Zuetande  nur  dia  Sehaalen  Torkamnden,  ob- 
wohl organische  Msterie  oft  erhalten  ist,  so  kSnnen  nnr  diene  an  Da- 
tei abthei  langen  benfitat  werden.  Der  Tf.  gr6ndet  daranf  4  8nbgesers, 
die  vielleicht  Cknera  reprftsentiren  worden ,  wenn  nmn  die  Thiere  aeibsl 
kennte,  gibt  aber  leider  keine  Diagnosen,  so  daaa  es  schwer  wird,  die 
I3nterschiede  hervoranbeben ;  ihre  Merkmale  aind  andere  ata  bei  Raa^oer, 
dessen  neuere  Arbeit  (Jb.  IM9,  98  ff.)  iaima  i.  J.  1849  noch  siebt  kan* 
nen  ktonte*.  Leider  benvtat  er  nach  venester  ßi'mmMukm'  Manier  eben. 
faNa  den  einen  Namen  Cythere  mit  Abändervng  der  Ead*8f  Iben,  «m  8  edaer 
Dotergenera  an  beaeicknen,  woau  dann  noeh  das  MoHnaken-Genan  Cf- 
theren  kommt;  so  hingt  die  Unterscheidung  an  einem  oder  rwci  nnbedaa- 
tenden  End-Buehstaben. 

h  Cjrthere  M6m»*  (|mr#)  S.  8.  Pfiraicbatein-fBrmlg,  mit  oveleii  wSI* 
higen  KIsppen,  am  Vorder-  und  Bfoter^llande  domig,  mebt  pnnklirt  nnd 
mit  ficta-artigen  Nebenseiten.  Der  8chliesa-Rand  (Contaet  margin)  neigt 
im  mittlea  Drittel  dra  Rfickens  ein  Leistehen  und  daneben  eine  Purehe  in 
beiden  Klappen ,  das  Leistehen  der  rechten  Klappe  ansxen ,  die  Rinne  in- 
nen; umgekehrt  in  der  lihken.  Das  Leistchen  ist  schmal,  gerundet  und 
fein  gekerbt,  am  vordem  und  hinteren  Ende  mit  Fortsitsen  oderZIbnea, 
die  ein  vorderes  und  ein  hinteres  Schtoss  bilden.  In  der  rechten  Klappe  ragea 
die  8ehloss-Zihne  vor  Und  seheinen ,  wegen  der  Bnsserlichen  Lage  des 
Leistchens,  oft  dem  Aossenrande  der  Klappe  antugebSren;  inner  eder 
unter  ihnen  liegen  Grübchen  cur  Aufnahme  der  Zfthne  der  Gegeoklappe. 
In  der  Unken  Klappe  sind  anmal  die  hinteren  Schlosa-Zihne  aehwiclier 
und  liegen  innerhalb  der  8ehlosa-Rinne.  Der  Vorder-,  der  Baueb-  nad 
der  Hinter^Rand  der  rechten  (kleinem)  Klappe  aind  aehneidig,  ionee 
aehrftg  abgeacbailten  und  liegen  innerhalb  den  Ihnlieh  gestalteten  aber 
dberragenden  Rindem  der  linken  grösseren  Klappe  gewShaüiA  in  eia^ 

*   Uiclit  koants  BotavaT  v«i  Jmhm*  Arbeit  btrtita  Kaade  kaNii. 


100 

«dnridbca  Rhiae'd^Mlbeii.  Die  MHte  ^a  Schfie ts-Raa^eft  an  Baache  iat  itf 
JMcr  Klapipe  Hwaa  eiii^Mhmnt  und  gibt  einen  kleinen  liallNnond-föml^en 
FertMls  ab,  CDKiimL'a  „Lame  pectorale^  . .  Dieaea  Snlii^oaa  steht  4er 
lebenden  Sippe"  Candona  am  nieKaten,  wo  awar  die  mittlen  Sebloaa- 
Kerben,  iber  niebt  die  endatiodigen  Scbloaa-Zibae  vorbanden  sind ;  bei 
Cyfbera  Utaenna  Robm.  sind  in  der  rechten  Klappe  atatt  der  letxten  be* 
reila  S-- 4  aCirfcere  Kerben ,  in  der  linken  Orfibeben  Torbanden;  aneh 
iat  bei  ibr  wie  bei  Candönm  der  reehte  Scblieaa-Rand  nrit  einem  kleinev 
SnitanaÜtk  varaebeni  daa  in  ein  Gifibeben  der  f^rtoeren  linken  Klappe 
pnaal,  wibrand  dieaea  StAek  vnd  CMbebes  bei  den  ftbrigan  G^ber». 
Arten  nndentüab  werden,  in  Cytbereia  and  Cytberelln  dagegen  aind  baid« 
minder  Ibnlicb  nnd  beaandera  in  leixter  dentlicber  nnd  einfftrmifer}  nneb 
iai  bei  Cytberelta  die  reeble  Klappe  mit  Rinne,  die  linke  mit  ScitanalMt 
veneben  im  Qegenaal»'  an  Cytbere  mid  Cytbereia.  Verkommen  in  liaa,^ 
Unt^r-  nnd  OberOolitb  nnd  Kreide,  bfinüger  in  der  terüAren  mid  ieteigen 


II«  Cythoreie  J.  8. 14.  -  Cn»ndinn  Booq.  i94f  aaiel.  ty«.  V^tm 
ifgelmiaaig  oblong;  Oboe«  und  Unter«Rond  fnat  pnrnllel;  doeb  der  erat« 
ia  der  linken  griaaom  Klappe  vorn  etwaa  anateigend,  ao  daaa.or  mitdonL 
Veiderrand  «inen  acbirrerefi  Winkel  bildet  ab  der  vorder*«nt^ro  iat,  nnd 
weiter  voaa  Bnnob-Rnndo  obatebt  ala  daa  hintere  Sehloaa.  Jütto  der  Un. 
tminder  etwaa  eingebogen.  Vorderrand  laat  Holbbogon-flhrmig,  einwirta 
etwas  »ngeaabrdgti  oberwirla  anaanunongedrAckt.  Hintornind  l&ngor  ala 
kf  veriaiw,  acborf,  dio  uMoro  HWte  Kogen-Iftrmig,  die 
in  ta  Riakon«Rnnd  snrAekbiegend,  von  beiden  Seiten 
KfM^  Die  antoro  Umo  nm  Voider-  «ad  Hintor-Rnnd  olt  domig.  Dio 
Dond-KtUte  dor  Scbnnle  meiet  llaebor  ola  die  VontmUHUIte,  wolcbe  oA 
üark  lewülbt  nnd  deren  Boneb-FlAcbe  oft  roebtwinkolig  iat  an  den  Sei» 
lan^Kcbmi.  Von  nnten  geaebon  iot  die  Sebanle  Hoch,  oblong  bia  Ung- 
Ikk  Iroiockig  nnd  Plbil45mrig  (Cornutne  Rnoaa),  vo»  oben  geaeben  ab- 
Ktdaebt  vnd  vom  aebmal,  vorn  daher  ebenfnlla  drweekig.  Jede  Klappe 
irift  drei  nnsgoaeiebnoto  Domen ,  einen  vor  der  Mitio  nnd  awei  in  der 
•btr^kmtnren  nnd  binter«nnteren  Sehe,  md  von  dienen  beidoo  ana  gebt 
ein  Reif^ben  mehr  nnd  weniger  weit  lAnga  dam  Rande  fori  (ss  Mar* 
giaalae  H  Goraatae  Raoaa;  doch  aaeh  Ia  CytberelU).  Scfaleaa-Bildang 
wie  bei  Cytbere,  doch  Ueiale  nnd  Rinne  nadeallicber ,  ZUiae  nnd  Zahn« 
6fib€heiK  atirker-,  Scbleaa-Rattd  Mnger,  faat  der  Linge  der  Scheele  giricb, 
ia  der  rechten  Klappe  acharf,  vorn  mit  einem  KegeMdrmigen  Zahne  en* 
fifread,  welebem  innen  ein  OHIbeb^n  eotepricbt,  hinten  eheaao  mit  einem 
etwas  HagliohoB  FoHaatse.  In  der  liakon  Klappe  eine  acbwache  Scbloaa* 
lUaae  aaf  dem  Schlieaa.RaBde,  vom  aad  biatoa  ia  eia  Horeiaea.arpigeft 
Mbchea  aaagehend  lir  jene  Zibao.  Diese  Grdbcbea  iiegea  eingeaenkt 
is  dm  vnrdiefcton  vom  nnd  bintm  vorapmgenden  Sebaalea-Raad ,  doa« 
MO  Verapraag  vora  at&rker  and  Obr-f5rmig  iat ;  anaaen  erbebt  aieb  eia 
BMer  anf  jenem  Ordbchen,  aaf  aeiner  Spitse  mit  einem  kleinen  aebr 
gttaaenden  darchocheiaeadrn  KrApi^ben.    Daa  verdere  Ende  deaScMoaa- 


11« 

Bandes  vftrlflnyert  niob  in  eineii  Ke|;el-firinig;en  ForlMrfs  biater  den  Grvb- 
diett  ;  ebe»  to  das  hintere.  Eade  vor  dem  hinteren  Gribchcn,  doch  in 
mhwficbereni  Grade.  Die  anderen  Scbliefisrlnder  sind  wie  bei  Cythcre, 
nnr  das«  am  Bauche  das  Seitenstuck  und  die  Gefcengrube  der  linken  Klappe 
dentlicher  ui^  die  Banch^Leiste  mehr  entwickelt  iat.  Vorkommen  mehr 
in  Kreide-Foraiation  als  in  Tertiär«Gebilden  oder  lebend. 

III.  Bairdia  M^C,  S.  22.  In  Form  und  Schlots  sehr  abweiehend 
von  Torigen.  Scbaa}ea  anaaea  fpewdJbt  und  glatt  oder  feia  ppnklirt»  nicht 
gerippt  and  gekdmeü.  Sohlass  ohne  Leistohen  und  Rinne.  KUppeo  fa«t 
wie  bei  lebender  Gfthere  nnd  Candoaa,  vorn  und  hinten  meiat  apits,  voa 
Form  dreieckig  bis  syliodrisch.  Die  grössere  breitere  Klappe  <nar  bei  B. 
ailiqua  nmgekefart)  oberragt  die  rechte  am  DorsaU  und  Yentral-Raad, 
welche  lora  anf  ihr  liegt,  ohne  mii  ihrem  Rücken  in  eine  Riooe  eiaza- 
passen.  Die  Klappcn-RAnder  sind  acharl  abgesebBigt,  and  besonders  der 
▼ordere  und  hintere  Rand  senden  oft  frei  vorragende  Leisten  nach  inaea. 
Das  mittle  Drittel  des  Dorsal-Raodes  der  rechten  (kleineren)  Klappe  ge- 
rade-und  dünne,  Mn  sfigeafthuig,  etwaa  eingesenkt  in  einer  schwacbeu 
Yertiefang  des  Ddrsai-Randes  der  grösserea  Klappe,  —  la  Kreide,  tcrtiü 
aad  lebead. 

IV.  Cjrt  her  eile  J.,  S.  28  (Cythsrina  und  Cypridioa  Boa«.  18^ 
Klappe»  oblong,,  verinderlieh  In  Form  und  Otterfifidie;  die  reobte  grm- 
aer  and  ihr  Sobliesaraad  dicker,  als  aa  der  liaken;  eine  Rinne  innen  auf 
diesem  Batide  in  der  rechten  nimmt  ein  sebarfes  Lieistcbea  der  linl^en  aaf  j 
der  dusseseRand  der  Grabe  isora  aelbal  attweilen  etwas  Leisleya-formig 
erbobcfi,  so  dass  er  bei  geseUosaeoer  Schaale  das  Leisteben  der  liokea 
von  anssen  deekt.  Dar  äussere  Theil  des  ScbJiesarsades  der  linken  Klappe 
Hegt,  besonders  am  hintern  und  DorsaU Rande,  der  vorspringenden  aoi- 
aeren  HAlfle  des  SehKossraades  der  rechten  Klappe  entgegen,  doch  ohne 
ihn  gaas  an  decken  c  der  Rand  der  grosseren  Klappe  springt  über  die  klei- 
nere Klappe  vor  ,>  doch  ohne  sie  so  fiberragea.  Die  Schaale  nimmt  nach 
hinten  etwas  au  an  Dicke  oder  Masae,  weaahaib  in  der  grossen  Klsppc 
die  Rinne  am  Vorderrande  schwach  und  aaaaen  wenig  begrenxt ,  wihreod 
Hinten  der  vorstehende  Theil  des  SchUesersadea  breiter  als  die  Riaoe  i«t 
Die  Klappen  haben  einen  kleinen  maden  HScker  auf  ihrer  inneren  Fllcba 
awlaehen  Mitte  und  Dersal4laad,  der  mit  dem  Alter  dentlisbtr  wird.  — 
Vorkommen  in  Kreide  .  .  «  . 

Die  vom  Vf.  beschriebenen  Arten  sind  folgende,  wo  die'  fremden  Ort- 
Hcbkeiten  so  beaetchnet  sind:  ia  sc  BaMsrf ,  ^ö  sc  Böhmen  (Kreide 
ttnd  KrHde-Mergel),  de  =?  Nord-DmiUdUemd  (Kreide),  fr.  =s  FrtmkrM 
(Untergruosand) ,  hr  =3  Hilsthon  hi  ÜBiünhUnd ,  «la  sr  M&sirhkif  to  sz 
Usfati  (Kreide),  w  s  IVtfMMa  (Kreide). 


111 


In  Kreide 
BmfUtndg,  aiuwSrto. 


(JSfS     ftbedefg 


•'S! 

aazot 


Ter. 
tiftr 


ä 


Gytkarc  <CyllwriM  B«e.  JIm.,  W.) 

hiUeami  K^b .  10  I     l 

pBiietaliita'RoC.     .  ' .'  11  1    2 

HMbMata  Ws. 12  2    3 

f^ba  RciTH 13  7    4 

BaMiAMm 13  2    5 

C7th«r»l«(Cy<k«fft  M«.;  Cytherira  Ros 

iatcrrapta  Boaa.  «^ 16  2    6 

{«oltiM  ■ 17  2    7 

utrepMJlaAB«  Bot«.  ^ 17  2    H 

triplkaia  Roc 18  3^  9 

C.  mmriemimttt  Coiv. 

VudriUeera  Utm .«    .    .  18  3  10 

C.  kmrpH  CoRv. 

LMtdaleaM  n 20  6  12 

MrraU  RoE 21  5  13 

CfßprUimM  temttmtm  Bm. 

ciliata  lUs. 19  4  II 

•lata  Bcft 21  5  H 

Bairdia 


M6. 23  5  15 

•tKqoa  «. 25  5  16 

HuTMiaa«  I«. 25  6  17 

uis««a  ÜB 26  6  18 

27  6  19 

27  6  20 


CytberelU 
•vata  Kac.  tp,  . 


28  7  24 


«p «0  7  25 

na« 31  7  26 

'appeadlevlau  n 8*^  6  21 

?MamrillaMii. 32  6  22 

tlMqadlfi.«    , 33  6  23 


.^  d  e  f 
.  cd  •  f 
.cd.«  . 


ma,M 


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fr  kl 


;  Cyprldlaa  Baa.) 
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Jos.  LfiiJDt:  tke  Aneieni  Fmuna  of  Neiraiea,  ar  aD^^eripiiott 
•fWemmma  of  ^ßünci  ßiämmaHa  tmd  Ch$tonim  frcm  the  mm»ai$es  Urr$M 
9f  Nekwem  (SmiikMomian  dmtribuHoM  to  KttawUdge,  vol.  Vi,  l!t6  p|i., 
U  pU.  4^  PkiUMphia  16&8).  Das  wäre  «io  wkbtiger  Bpitrnff  zn  nh^rrer 
KevotniM  der  Schöpfung:  eine  reiche  eoc^ne  [?]  SBug^etbi^rFauiia  3it 
AmerUul  Überblicken  wir  suerat  den  Inhalt  und  die  Etntheilonff  de« 
Boches,  das  aasser  dm  34  Tflo.  Fossil-Reste  noch  eine  Karte  ond  eine 
laatfitchaft liehe  Ansichf  der  MowmAm^m  terret  darbietet. 

Inhalt  (S.  1);  Vorrede  (S.  3);  Einleitung:  (8.  5),  eine  Geschichte  und 
Cbersickt  der  fossilen  Slu^ethier-Beste  hu  J9ori-AmerilM  und  eine  gao- 
piostisehe  Skizze  von  N^trattea  eothsltrnd;  Systematische  Beschreibung  der 
Rnte  (S.  10);  Synoptische  Diagnosen  derselben  (S.  113);  Alphabetischer 
ladex  (S.  117);  ErklSraog  der  Tafeln  (S.  I10-1S6). 


iia 


lä  den  NoriBm^rilumittktn  Simtm  fannto  mso  bb  Jotet  l«lge«4e 
Arten  fossiler  Slufcetbiere : 

I.  In    der  Kreide-Fornation  NetthJ^rseg^s  vüi  Mosssniirus; 
Priseodelphinos  fcrandaevas  L. :  Wirbel. 

»  HarUni  L.:  Wirbel. 

II.  Im  Eoein  von  LomsimMi  AMmma  nnd  Sui-Ofrolituf, 
Basilosanrns  oetoidea  Oibb.  1847  (Zenglodon  c  Ow.  1841  i  Z.  ■acroapo«- 

dylos  J.  MiJLL.  184$). 
„        aerratna  Gim.  1847  (Zenglodon  bracbyapovdylna  Muuk). 
n       ?p7gBaena  (Zeoglodon  ?  pygmaeoa  MfiiA«),  vielleicbt  identiadi  nit 
Pontogenena   priacna  Lbidt  (i.  Proeeed.  Acmi.  mmL  w.  18SMj    Vly  st): 
Halawirbel  ans  LomUumm. 
m.  ,IiD  Miocän. 
Pboca  Wymani  LaioY  (Wtm.  i.  Awmt.  J^m^  9C,  18fi0,  X^  2S9)« 

Pbocodon  Ae.  (Wyic.  MI.  M).  

Daipbioua  Calvertensis  Harl.  i.  Proo$U.  nmi,  ln9i.  WadL  184$,  11,  195 
[>  Jb.  184$,  »38]. 
t,         Conrad!  Lbidt  (I.  «.  0.  Vt,  36;  Wm.  I.  #..c,  JT,  331). 
Balaena  palaeatlantica  Ld.  (I.  #•  0.  18S1,  F,  %Q%). 
,9        priaca  Ld.  U, 

)y..  In  Pleiocio-Scbicbten. 
CerToa  Amerieanna  Harl.  189S,  FmuM  Amet*  343. 

„      «p.  (Elapbna  Amer.  Da  Kat  NmU  Bisi,  Nwf-Y^rk  184$,  i,  ISO, 
exeL  ay».). 
IKaon  latifrona  Lo.  ^ 

^     antiqoas  Ld.  ( (3b.  1864,  137). 

Bootberium  eavifroaa  Ld.  \  des  Weitere  darüber  an  einem  anderen  Orte. 

^  borobifronaLo.* 

Ovia  ?mammillaria  Hildrbth  i.  Ammr.  Jomm.  «a.  1887,  XXXI,  82. 
Harlanua  American us  Ow.  i.  Proeeed,  Ae.  «.  ae.  184$,  lit,  34  ete«  =:  Sai 

AaMricanoa  Habi..  [>  Jb.  1848,  344], 
PUtygonna  compreaaua  La  Comtb  i.'  Jniar.  Jmum.  se,  1848f  V,  103  etc. 

>  Jb.  l^tfO,  873. 
Dicotylea  (Hyopa)  depreaaifrona  LbC.  s=].Pr«0aad.AMir.  n»  9Cl8S$,  VI,  |  elc 

,y        torqaatoa  foüMÜiM  (D.  costatua  LsC.  I.  e«). 
Protocboerua  priamaticua  LbC.   i.  Jaiar.   «I.   1^4^,    F,   105  etc.  [>>  Jb. 

IfidIO,  872]. 
Eneboearna  macropa  Ld.  i.  Tramtmet.  Amer.  PkU,  80c.  18S$,  X,  323. 
Equna  Amerieanna  Ld.  i.  Proeeed.  Ae.  n.  mc*  1847,  11  i,  2^3  [Jb.  18M,  746]. 
Hipparion  venoatua  Ld.  i.  Proeeed.  Ae.  n«  ee.  186$,  Vi,  341. 
Tapirua  Amerieanna  foeeilie  CAaPBiiT.  i.  Amar.  J,  184$,  XLtl,  390  etc* 
<T.  maatodonteua  Hari..  18$6y*Fmm.  Amar,  324). 
„    Hayai  Ld.  i.  Proeeed.  Ac  n.  ee.  186$,  VI,  148, 
£lepbaa  Amerieanna  (£.  primigenina  Buimb.  para). 
Maatodoa  gi3;ante«a  Cov. 
Uraoa  Amerieanna  foeeUi»  Lbidy  i.  Proeeed.  Ae.  ».  ee.  186$,  Vi. 


11» 

Unst  MipK4Mis  Ld.  iUd. 

Ff lii  aCrax  Ld.  I.9VmmM.  Amer,  pkiL  Soe.  19S9,  JT,  310  >  Jb.  18SS,  no. 

ProejoD  prbriis  LfeC.  i.  Amer,  Jaum,  sc.  1848^  F,  106  >  Jb.  18M,  «71. 

iooBodoo  Sayderi  LbC.  ihid. 

CMtor  fiber  /W«4<li#  WrMiif  i.  ila^r.  J.  of  #«.  I9M,  JT,  61. 

Canteroiilet  Obioeniiis  Fohtbr  i.  $,  «im.  ^ftoU  Report  OMo^  18S8,  80. 

Oraayt  Aesopi  Ld.  i.  Proeeed,  Ae.  $uii.  «e.  YM^,  F#,  241. 

He^thert»»  mirAbile  Ld.  i.  Proeeed.  Ae.  «.  M.  ISöMy  VI,  117  (M.  Ca- 
Vieri  DBitM AR.  etc.). 

Mri^looyx  Jeffentonii  Harl.  18M6  (Feuua  Amer,  201;  M.  laqiieatuH  If ari.. 
l  Jomm,  Ae.  n.  #«.  IM9,  F/,  269 ;  Auloxodon  «.  Pleorodon  Harl.) 

Mcgaionyx  dinsimilia  Ld.  i.  Proeeed.  Ae.  n.  se.  1869,  VI,  117. 

MylodoD  Harlani  Ow.  Zooi.  Beeile  1840,  I,  68  (Mef^olonyx  laqneatua 
Harv  Ked.  jßkye.  ree.  1885,  334),  Orycterotberiom  Miasurienae  Harx. 
i.  Proeeed.  Amer.  fkil.  Soe.  1841,  II,  llO  etc.,  O.  OregooeDaia  Pbr^ 
■ms  L  Amer.  Jomm.  $e.  1848,  XLIV,  80). 

Errplodoo  priscna  Ld.  i.  Proeeed.  Ae.  «.  ee.  1869,  Y,  241. 

Eabrady«  anfiqnns  Ld.  ii.  (Megalonyx  potena  Ld.  ih.  VI,  117). 

DelpbiDaa  7VenDODtantt8  THOMPaon  i.  Am.  Jomm.  ee.  1860,  XI ^  256. 

Triefaecbna?  Virgiiiianna  DbK.  i.  Kmt.  kiei.  N.-York.  1849,  I,  56  (Tri- 
cbecbna  jf.  MiTca.,  Tr.  rosmaroa  foee.  Harl.  Med,  fh^e.  reo.  1886, 277). 

MaaatBa  ep.  Cov.,  Habl.  i.  Journ.  Aeed.  u.  ee.  1896,  IV,  236  elc. 

Rort|oalia  aaatralia  foeeiUe  DbK.  19 at.  Met.  n.  N.-York  184»,  I,  00. 

Dingen  bt  Abtooceroidea  Alleghanienaia  FsATHaT.  eio  Stein«  aber 
ketae  Veraf einernofc ;  —  OaTeopera  plptyeephala  Harl.  ein  Scbfidel  dea  in 
SU^Amerikm  lebenden  Coelogenya  paca;  «  Eqnoa  major  DbK.  oder  £q. 
corvidma  Ow.  [Jb.  1860,  746  etc.]  acheint  su  E.  caballoa  su  gehdren. 
(Wir  Trrniaaen  in  dieser  Liate  noch  Anonodon  LbC.  ^  Jb.  1860,  871 
aad  Pbyaeter  Gibb.  >  Jb.  1860^  746.1 

Dam,    nnd  zwar   der   eocftnen  Fauna   angrhdriK,  kommen  non  die 

Bcaea  EntdeckoDg;en  ana  den  MemvMiseS  Terree,   einer   10  Engl.  Meilen 

hagea,  13  Meilen  breiten,  pIStzlich  abgegrenzten  Versenkung  dea  Boden« 
100'— 300'  unter  dem  allgemeinen  Niveau  der  einf5rniigen  offenen  Prftrie- 

Ge^ad,  aus  welcher  (ersten)  aich  jedoch  Tausende  von  dicht-gedrangten 

uaregelmäaaig   priamatiachen    und  Thurm-artigen  Felsen   von   100'— 200' 

H5be  aenkrecbt  erbeben,  von  Ferne  künstlichen  Befrstiguagen  ähnlich,  in  nnd 

xwischen  welchen  im  Boden  umher,    einem  terliAren  Süaawasaer-Gebilde, 

lidi  zahllose  Wirbelthier-Reate  dem  Forscher  darbieten.    Nach  Fr.  Evans, 

inä  Aaaiaienten  D.  D.  OwBna,  der  von  Jowu  aus  einen  Ausflug  dahin  ge> 

■acht  hatte ,   ist  die  Lage rungs- Folge   der  Schichten  in  den  Fels-Sinlen 

Htm: 

W.  Md«mer  Thra ,  mit  KlMcl-Rmikmianea 30' 

9.  dichter  wsiMcr  Kalkstein 3' 

a.  keQsrancr  Mergelkalk , 8' 

7.        9  erbirteter  Kiewl<Thoa,  sieht  aofbravAead 30' 

6.  s  Mr.  2,  doch  feiner 8' 

S.awrB.  n«4  GhaleedM-Lsger,  wohl  uleht  weit  erstreckt 0*1" 

Jahrians  t^^-  8 


114 

4.  wie  Nr.  7,  doch  Kiilk-hiiltiger ;  onten  überKehend  la  aciMkfaili^en  luirttn  kle- 
selig-nierg»Iigeii  avfbraMende«  KalMleia  (SckUdkdMeB«  wUl  K«oelie»-SkbkkC)    15' 

3.  weiuer  nnd  hellfmuer  kalkiger  Sandstein 15' 

2.  grobe»  Kongtoneriit  ans  eckigen  <lnan-Körnern  mit  Kalk-Zfiaient 8 

1.  kellgraue  harte  Tkon-Scblcht,  etwas  brausend  ,  mit  Enoehen  (Tltanutberfuni- 

Schickt) ny 

141'. " 

Auf  diffte  Kooohen-Lugerst&He  hat  zuerst  Prout  zu  SL  LauU  in  Sib- 
Ln.  Jaum,  1847,  248  •ufm^rksaiD  Kenacbt  Einig;«  Koocben  vou  da  wur- 
den beschrieben  in  den  Proeeedmgs  der  Aetid.  of  nmi,  teieme,  184T  und 
1848  \  dann  aamnelten  Evaiu,  welchem  man  die  Nacbweisunip  drs  obi- 
gen Profile  verdankt,  und  dessen  Ausbeute  unter  Mitwirkung:  des  Yft. 
schon  in  D.  D.  Owjbn'a  Werke  beschrieben  worden  [Jahrb.  18SS^  481, 
878],  CuLBBüTeoif  18S0  auf  Veranlassung  der  Smithsania»  Jnslituiim 
und  endlich  Kapit&n  Yan  Vuet  daselbst,  der  seine  SauioBlung  eben- 
falls  diesem  Institute  uberliess.  Der  Vf.  hatte  Gelegenheit  alles  bis  jettt 
dort  Gesammelte  für  die  vorliegende  Arbeit  zu  nntersuchen  und  so 
vergleichen.  Alle  diese  Knochen  sind  wohl  erhalten ,  nicht  abgerollt, 
vollständig  versteinert,  in  allen  Zellen,  Rissen  und  Räumen  mit  krj- 
stallisirtem  oder  amorphem  Kiesel  oder  Chalcedon  erfüllt.  Sowohl  die 
unschliessende  Gebirge- Masse,  als  die  Knochen  und  Zähne  selbst  siod 
auf  D.  D.  Owsn's  Veranlassung  mehrfach  analysirt  worden ;  der  Bestand- 
theile  siod  nicht  weniger  als  IS  — 14,  und  zwar  namentlich  phosphor- 
saures £iaen,  Talkerde,  Kalkerde  (0,a8— 0,83)  und  Natron,  schwefelsaure 
8chwererde<,  Natron,  Kali -und  Kalk,  kieselsaure  Kalkerde,  kohleasaore 
Kalkerde,  reine  Kalkerde,  Flaorcalciuro»  Wasser  und  organische  Materie. 
|.Zn  bemerken  ist  noch,  dass  die  zahlreichen  Sftugetbi er  Reste ,  mit  derca 
Beschreibung  •  Mch  der  Vf»  beschäfligt ,  nur  ans  Kopf-Thcilen  be»tehco, 
B9J  es,  dass  die  Sammler  nur  nach  diesen  gegriffen,  oder  dass  die  übri- 
gen Knochen  nicht  mit  Sicherheit  ihren  Arten  zngetbeiit  werden  konnten.] 

Die  in  diesem  Werke  ausfnbriich  beschriebenen  Reste  sind  folgende 
(Pror.  =  Proee€ikk§9  of  ike  ile^deaiy  pf  Naimtal  8ciemet0  of  Phiimdelfku 
1847,  iU,  1848,  IV,  18M,  F;  Ow.  s=  D.  D.  Owbn:  Hßpart  •/  m  Gi^ 
io^Umi  üwifey  of  Witeomsin  Bio,  18SB), 

A.  MAMMALIA. 
/.  ünjfuimia  Paridi fitmim. 
1.  Rumin antia.  S.         IT.         f^. 

Poebretheriom  Ld.  [>>  Jb.  1861,  755] 

„      Wilsonii  Lo.  1847,  i.  Proc.  322  5  O^»  5^1      •       1«  *         *"* 

Agriochoems  Ld.  18S0 

„       aotiquQsLD.  I.  l>roe.  r,  121 ;  Ow.  571   .    .     .       24  1         S-l« 

Oreodon  Ld.  1863 29        2^         — 

ßSerfcoiäodoH  Ld.  1848  ei  Chtpiopo  Ld.  1868 

„      Cifibertsoni  Ld.  1869 . 45     J  2. 3        — 

Jferyc.  CWI5.  Ld.  i.  Proe,  IV,  47,  fig.  1-  5  .  #4        1-5 

,   Or.  pHs€U4  Ld.  i.  Proe,  V,  238 >    6        1-2 

Col.  speetoM  Ld.  t.  Proe.  F,  280    ....  i    «        8- 11 

Or,  CM.  Ld.  i.  Ow.  548 } 


115 

.  s.       Tf.  rg. . 

OreodM  gracilis  Lo.  1860,  i.  Proc,  V,  230;  Ow.  550  63      {    5  ^"^  , 

Merpc.frmeUULD,lOw,550 ^6  1  —  7 

9     Biajor  Ld • 55           4  6 

Menfc.  major 
Eitcrolapfaus  Ld.  (i.  Proe.  18S0,  T,  92) 

y,     Jaekffoni  Ld.  1. 0 56          7  4—6 

^     »antat  Lir.  i.  Ow.  663 56          7  1-8 

2.  Paridi)(ftata  ordinaria. 
ArchaeothiTtaiii  Ld.  (1860,  i.  Proc.  F,  Ö2)    .     .     .    .      57         —  — 

„      Morton!  Ld.  i.  c;  i.  Ow.  558 67      (  8-9         — 

A.  OEnlelodan  Aym.)  Mort.  Ld.  i.  Ow.  t.  10  |  10        1-7 

„     (?Entel.)  robustum  Ld 66        10        8-13 

Aretodon  Ld.  i.  Proe.  185t ^  F,  278 
Areh.  rok,  Ld.  i.  Ow.  572. 

i/.  üngmiaiM  imparidi^itmlB. 
1.  Soiipedia. 
Ancbilheriun  Myr.  (Hipporitherium) 

„      Bairdii  Ld.  i.  Ow.  67« 67      (10       14—21 

PaimmtUrhm  ß.  Lo.  i.  Proe.  F,  121     .    .  |  1 1  -^ 

1  Imparidieitata  ordinaria. 

rituvtberiam  Ld.  1863 j    72        16  - 

,     ProutiiLD \  .  17         1-10 

Palaeoiherhim  Prodt  i.  Sill«  J.  1847,  Uh 

248,  f.  1,  2 
Pml.  Prouiü  Ow.  i.  Proe.  F,  66;  Lv.  »6.  122 
BkhMceroe?  Anericanos  Ld.  ih.  1969^  F/,  2 
Palicotheriam  Cuv. 

»     gigaoteam  Ld ^8        1^      11—13 

Rbiaoceraa  Lm ^^        —  — 

»     occidentalia  Ld.  i.  Pröe.  F,  1 19,  Vi,  276  Ow.  662  81     12, 13        - 

Aeerofkerium  Ld.  i.  Proe.  F,  331 
„     Nebraacenaia  Ld.  i.  Proe.  F,  121;  Ow.  666     .      86     14, 16        — 
Aeer.  Nekr.  Ld.  U.  F,  331. 

lll.  Cernivore. 

Machairodoa  Kf. 

„     primaevoa  Ld.  Ow.  i.  Proe.  F,  239 ;  Ow.  664       96        18  — 

B.  CHELONIA. 

TeitodoLiM. »<>l        —  — 

„  Nebraaceosis  Ld.  1862,  i.  Proe.  VI,  69 ;  0  w.  667     103         19  - 

»t^Umye  N.  Ld.  1861,  i.  Pror.  V,  »72 

„  hemiaphaerica  Ld.  i.  Proe.  186M,  VI,  59 ;  O w.  670  1 106        20  - 

fSm^e.  kern.  Ld.U  Proe.  186lyV,%79    .     J              24  S 

8* 


u% 


U  den  N9rimit9rikm»tHktm  JUmIMi  knnrtt  ■•■  bis  Jätet   fi%»ii 
Artea  foMiler  Siogethiere: 

I.    I«    der  Kreide- Formation  Nn^mrs^g's 
Prioeodelpiiiooe  itraadaevaii  L.;  Wirbel, 
»  Horiaoi  L.:  Wirbel. 

If.    Im  EocIb  tob  LmUimm^t  Jümktmm  and  SSd^CnrwHmm. 
Ikeiloteimio  eetoideo  Oma.  lS4f  (Zen^lodoa  c  Ow.  tS41\  Z. 
dyloe  J.  Mull.  184$). 
^        oerrelM  Oim,  t847  (Zeof lodoa  breebyo^MidjrlM  M&i^X 
^        ?P7S"^^"*  (ZeoglodoB  ?  pyf »••■•  MfiuuX  vieMeicbt  iiftfocl  m, 
PootofeDeu   priacoi  Luvt  (i.  A'VCMd.  Jcnd.  mmL  m*  i6SM,    Vi  j   iS. 
Halewirbel  aas  lionijuwe. 
III.  ^In  Mio  ein. 
Phoca  WjrnaDi  Laior  (Wtm.  i.  Awumr.  Jmtrm.  m.  ItffiO,  X,  tt*X 
PboeodoB  Ao.  (Wyh.  ttJd.  M). 

Dolpbioua  Calrerteniie  Harl.  i.  Pr^e^U.  mmi.  inst.  Wmtk.  184M^  //,  i&: 
C>  Jb.  i849,  138]. 
„         Conrad!  Lunr  (I.  «.  o.  F/»  Sft;  Wni.  I.  #.  r,  X,  Ml). 
Balaena  palaeatlantica  Ld.  (I.  «.  o.  IMI,  F,  IM). 
M        prieea  Ld.  ik 

lY.    In  Pleioc&n-Scbtebten. 
CefTna  AncricaDoe  Haai«  I^t5,  FnwM  Amor.  94S. 

I,      jp.  (Elapbna  Amor.  Dn  Kat  ATnl.  ITifl.  JITow-Yor*  IMt,  f,  in 
«aeel.  Jyn.). 
Bison  Jatifrona  Ld.  \ 

„     antiqoas  Ld.  /  (Ä.  I«5d,  M7). 

Bootberium  cavtfroos  Ld.  l  das  Weitere  darüber  an  eineni  anderen  Orte 

^  boiDbifronaLn./ 

Ofia  ?inanimiUaria  Hildübth  i.  Aaier.  Jpurm.  M.  IMF,  XXX/,  83. 
Harlaaua  Americanua  Ow.  i.  Proee^d.  Ae.  «.  «o.  184$,  lii,  M  ele.  =  S« 

Amerieanna  Hamu  [>  Jb.  1848,  U4], 
Plalygonne  eoaapreaaua  Ls  Comtb  i.  A«er.  Jm/m.  »e.  1848,  Y,  Ina  Hc. 

>  Jb.  1840,  872. 
Picotylea  (H  jopa)  depreanifrona  LbC.  «=  i.  Pr^e^U^Afitd.  n.  ae.  /Mt,  Fi,  3  de. 

^        torqaatoa  fotHUs  <D.  coatatoa  LaC.  L  o«). 
Protoirboenia   prianalicnt  LsC.  i.  AaMr.   J.   1848,    V,   105  etc.  O  Jk 

IM0,  872]. 
Eacboenma  nacropa  Ld.  i.  TVanMol.  Amar.  PJUI.  iSfoc.  IMt,  X,  ai3. 
Eqaoa  Aaericanna  Ld.  i.  Proeeed.  Ac.  n.  #o.  1847,  Ui,  2^2  [Jb.  ISSO,  U%\ 
Hipparion  fenaatna  Ld.  i.  Proemd.  Ac,  n.  «e.  186$,  Vi,  241. 
Tapirna  Americaoua  fotMÜM  CAaraiiT.  i.  Aaiar.  J.  184$,  XLU,  380  elc. 
CT.  maatodootena  Harx»  18iS/Fmm.  Amor.  224). 
„    Hayai  Ld.  i.  Procud.  Ae.  n.  ar.  IMJ,  Vi,  148. 
Elepbaa  Aaiericanaa  (£.  pnmigenioa  BuiMa*  pnraX 
Maatodoa  giganlena  Cor* 
Uraoa  Americanns  f9$M$  Lvidy  i.  Pr^ec^.  Aa.  n.  a«.  18$$,  Vi. 


11t 

t?.l?.4,3  _  1^^    Aeble Mtblzflboe  wie  bei  den  iebettden  RamiiMB. 

tco.  y«rder-MahbIboe  fast  wie  bei  Moecbae^  der  K  von  deo  dbrigeR 
derek  cim  Lücke  ^reoDt  iSebidel,  üaterkiefer,  'Zihne]. 

P.  WileoDi:  einiige  Art  [elwe  in  der  Groeee  des  Rehe«  and  Moecbae- 
abaiicb].   . 

1.  Agriochoeros:  uiigeh5ffn(;  ebne  Tbriaen*6ffnbeo;  AngenbSble« 

»•IM  ei».    ZnbB-Feraelt    |^'|y'^^^^    ^  ^^?    Aebte  Mablzlhne 

wie  bei  des  lebenden  Rnminanten;  Vorder- MablsAhne  l*'-*4-la|^pi||,  ia 
jn«  fiber^bend.  [Mittelglied  swiacben  lebenden  Raninaoten  und  Anofib* 
Acriaai.  Schidel-Tbeile,  Unterkiefer,  Z4bne], 

A.  aaüqnna:  einaige  Art  [von  der  GrSaae  einea  Hiracba]. 

3.  Ore^dan:   nng^börnt,  oiit  einer  Sagittal^Leiafe;  die  Para  a<iaa- 

■eia  dea  Scbififenbeina  verb&ltniaamftsaig   ao  wobi  entwickelt  wie   beim 

Kmeel;  keine  GebSr-Blaaen^  AugebSblen  binten  geachlotaen;  aebr  groaae 

3     14     3 
Tbriaea-Graben.     Zaha-Pormel :        '  ,  '     ' —  =  ii.  ZXhne  beider  Kinnla- 

4.1.3,3 

in  ia  faat  ^^aehlonsener  Reibe.  Acbte  Mablsabne  wie  bei  den  lebenden  Rli- 

■iaaalen;  Y^rdar-MablafibM  !•— f-iafpig.    Obrer  Eekaabn  mit  gebogener 

4r«ikaBtig-pyraniidaler  Krane;  nntrer  mit  aosanunengedruckt  konoider  Krone« 

SdiaeideiiJiae  mit  abgeplatteten  Kronen.  (Ebe nfalla  ein  Binde-Glied  awiacbei 

tiicra  Rnminanten  vnd  Anoplotherinm.  Scbidel,  Unterkiefer,  Zibne.] 

0.  Colbertaoni:  van  der  Grdaae  dea  PemMsflMN^eftan  Wolfe. 

0.  grncilia:  nar  '/,  ao  groaa. 

0.  BMJor?:  etwaa  grftaaer,  ala  erater. 

t  Encrotapbna:  Scbidel  wie  bei  Oreodon,  nur  daaa  er  groaae  auf- 
RCtriebene  GebSr-Blaaen  bat.  Die  Zabn-Formel  wie  in  Oreodon  ?  [an  den 
mk  die  Sippe  auch  in  ayatenaliacber  SteHong  ananicblieaaen  acbeint. 
Schldel,  Zibne]. 

E.  anritaa:  dieae  Blaaen  aeitlich-svaammengedrfickt-apbiroidal. 

E.  Jackaoni:  kleiner;  die  Blaaen  aitaenförmig. 

S.  Archaeotberiuni:  Scbftdel  mit  Sagittal-Leiate :  Augenböblen 
fcrfb  einen  binteren  Bogen  geacbloaaen;  Glenaid- Gelenke  qneer;  Unter« 
kiffer  mit  einer  Baaal-Apopbyae  wie  bei  Antbracotberinni.    Zahn-Formel: 

• , '      ' — T-2 —  =  ?   Obre  B^blalhne   mit  quadratischen  Kronen,  woranf 

S  Qacerreiben  aoa  3  kegel-fSrmigen  H6ckern ,  wovon  der  vorder-inner» 
■•cb  naterabgetbeilt  ist  Vorder- Mahlsiboe:  der  letste  obere  a-lappig ;  dar 
Icttte  untere  susammengedrirkt  kenoidal;  der  vorietate  obere  Mabixabn  [?] 
nuammengedruekt  konoidal.  [GebSrt  cur  Schwein-Familie.  Scbftdel,  Unter- 
kiefer und  Zibne  liegen  vor.] 

A.  Mortoni:  Scbidel  etwa  von  der  GrSaae  wie  beim  Lftwen. 

A.  mbnatnm:  noch  griaacr. 


: 


118 

6.  A  ■  e  h  I C  b  e  r  i  ■  mT  Mit  korter  Sa|rifUl-Leitlf ;  Torderi^opf  j 

breit;  AogenbohlfB  weit;  Zaha-Foranel:  *  '  '  '  ^    =  S«.    BfaJiIxUM  % 

3  •  1  •  7 

iiei  PoUeolheriom.  lEin  Sofipede,  doch  mit  abweichendem  Gebiss  n.  t. 
Scbpdely  Unterkiefer  and  Zlhne  sind  Torhanden.] 

A.  Bairdii:  von  der  Grosae  wie  A.  Aurelianenaa. 

7.  TitanotberiDm:  Zahn-Formel  wie  ffir PalaeotberiBaa ?  Obre U 
bMi»«  i|iiadiatiach,  kompKsirt,  von  einer  Mitlelforai  awiacbcn  PnU^olbrrn 
■nd  Rbiniiceroa,  doch  an  der  Anaaenteite  obne  die  doppelt- |^«iee««  1 
Knnte  dea  eraten,  und  ohne  die  vordre  Rand-Falte  dea  letaten.  Untre  &^ 
aibne  wie  bei  Pnlntolliertttni,  doch  oliiie  innren  Baaal-Walat.  [Z&hne,  Vmi 
kinfWrJ 

T.  Proutii:  cinsi^  Art. 

8.  Paiaeotherinm:  Zahn.Forael:    \'\'^'\  =  M.     Obre  Mn 

3.1.4.3 

sahne  qoadratisch^  koniplisirty  an  der  luaaern  Seite  mit  Wßmii^r  Ka^ 
Untre  Mahlaähne  aua  2,  der  hinterate  aua  3  Halbmond-fSrmi^cn  Prisn^ 
[Nur  Zfihne.] 

P.  ^gnnteame  die  KrSsate  Art,  Imal  ao  flfrona  als  P.  mm^nmL  ' 

9.  Rhinoceros:  Mit  3,  1  oder  0  Stirn«  oder  Naa-Horo.  Zaho-Ford 
Oli  .  0  .  7      Q^^  MnMsihM  ««adNifiaeh,  kempISiirt,  mit  eioer  ehvd 

teristiscben  vorder-iuaaeren  Falte;    die   untren   aua  1  Halbmond- fursi^ 

Wismeu.  [Von  beiden  Arten  aind  Schädel,  Unierkirfer  ond  ZAhne  vorband 

Rh.  occidentali«:  mit  groaaer  Sa^ittal-Leiate;  obne  Stirn-  und  Ras! 

Hörn.    Yorderkopf  breit  und  flach.    %  ao  groaa  ala  Rh.  Indk« 

Rh.  Nebraacenaia:  mit  Sa^ltal-Leiste;  ohne  Stirn-  BndNaa?-H«^ 

'/«  ao  grosa  ala  vorige. 

10.  Maehair od n»:  Zahn-Formel: — - — ^-—="16.    Der    obre  & 

3  •  I  •  • 

zahn  lang,  gehonten,  aeitlieh  naanmengedrnckt.  Der  untre  Fleiaefasaln  d 
einem  dritten  Lappen.  [Schädel,  Unterkiefer,  Zähne]. 

M.  primaevua:  elwna  kleiner  ala  der  AuketikmmUekß  Panther. 

11.  Teatodo:  Rfieken-Panser  ana  10  Wirbel -Platten,  S  P.-Rippea-K 
und  11  Rand-Pl.  jedemeita  von  I  «ymmetriachen  Nacken-Pl.  und  1  Strl^ 
PI.;  -*  dann  aus  5  Wirbel-Schuppen,  4  P.-Rippen-Scb.  und  11  Rand^Sck 
jedPFAeita  einer  schmalen  Nacken-  und  1  breiten  SteiaaSch.  Die  1  WirbelR 
laoglich  vicraeitig;  die  7  folgenden  aechsaeitig,  die  8.  umgekehrt  Vfonaifi 
die  10.  rhomboidal.  Baoch-Panzer  aua  einer  EiMoaternal-  und  4  Paar  Seile» 
Platten,  und  mit  8  Paar  Schuppen.  [Panzer  und  Panzer-Theile  an  alk 
Arten.] 

,  T.  Nebraaceqsis:  klein,  Emya-förmig.  Endoaternal  bia  unter  die  KeU- 

Schuppen  eingreifend,   doch  gewöhnlich   nicht  bia  zn  den  Bna^ 
Schuppen  reichend. 
T.  hemiapbaerica:   balb-ovoid.  Endoaternal  bis  ■nter  die  Kehl-  o»^ 
bia  an  die  Bruat^Schuppen  reichead. 


llft 

T.  Owtai:  Mftyi;«  .Dotfofiternal  nidit  bi«  «uUr  4ie  K«bl-,  aber  \Am 
sH  deo  Bnist-Schoppeii  reiebend.  ^ 

T.  Culbertsaiiii :  gras«  uod  flaeb.  EndoaternaJ  hm  unter  die  Kebl-t 
nicbt  bi9  zu  dea  Brvut-SeboppcD  reiebend.  Die  9.  Wirbel-Platte 
Seeitig  (oecb  unreif,  vielleicbt  tn  folgender  gehörig). 

T.  lata:  Viel  grdsarr  ai«  vorige;  die  2.  Wirbel- Platte  i^ie  gewfiba* 
lirfa  6seitig« 


G.  C  Bbrenot  :  dieimBernsfein  befind  lieben  organisehen 
Reste  der  Vorwelt»  geaamnelt,  in  Verbindung  mit  Mehren  bearbeitet 
Dod  heranegegcliea  (Berlin  in  foU).  I.  Bnd.,  2.  Abtheil.  Crnstaeeea,  Myfii« 
^en,   Aracbniden  und  Aptertn,   bearbeitet  von  C.  L,  Koch  und  G:  G. 
BfianiDT  (wf  und  124  SS.,  17  litbgr.  Tun.  iSS4}.    Der  Plan  dieaea  aebou 
im  Jabr  184S  begonnettea  Werkea  und  die  erate  Abthailung  dea  I.  Bandea 
worde«  bereits  im  Jahrbnche  184Sf  S«  864-871^  beiiprocben.  Dem  gebofften 
rucben  Eracbeinen  der  Fortsetxong  «teilten  aicb  Hinderninse  anfangs  dur^b 
Asbaafung  neuen  Stoffes,  dann  durch  die  Zeit- Verhältnisse»  endlich  durch 
den  Tod  Bbhbtidt's  (f  16My  und  einiger  von  ilim  erkorener  Mitarbeiter 
(Ksca  1 1849,  Gbamar  t  tSM)  entgegen.     Indeaaee   war  die  Bearbei- 
tsDff  der  Jetzt  vor  uns  liegenden  Kerbt  hier- Klassen   doch  im  Manuscript« 
fertig,  ao  daaa  auf  deo  Wuuach  der  FaaiiliiSy  vaelche  duveb  die,  mit  Muhe 
aad  Opfern  verbundene  Ausffibrung  von  BaRBnaT^a  Plane  dem  Verewigt#a 
dss  scfaöq^e  Denkmal  «etat,   Hr.  A.  MsifOB  in  Danai^,   der.aelbst  eine 
nick  annder  bedeutende   Sammlung   von  Bemslein-lnHekten   besitat   und 
lüerascb  dem  Werke  viele  [von  ibm  uiiterxeicbnete]  ZusAtae  und  Berichti- 
tifuf en  angedeiben  lassen  konnte  i  sofort  die  Ausgabe  dieses  aw«iten 
Heftes  übernahm,   womit  der  erste  Band  abgescblosiien  ist.    Die  Neuro- 
jrterea  yod  Pictet  in  Qmif  und  Hagbiv  in  KonigMierg^  die  Heuvipteren  nod 
Ortkeptereo  van  GsaMaa  bearbeitet  sollen  in  einem  s weiten  Bande  bald 
ucbfolgen.     Mit  der  Bearbeitung  der  Dipteren  ist  Dr.  Lobw  in  ÜHßriiu 
noch  beschäftigt.    Die  übrigen  Ordnungen  harren  noch  ihrer  Bearbeiter. 
In  dem  gegenwärtigen  Hefte  nun   bietet  das  Vorwort  des.  Heraus- 
gebers OS.  i—jv)  eine  Notitz  aber  die  Geschichte  dieses  Werkes  und  eine 
kritische  Geacbirbte  der  bisherigen  Arbeiten  über  die  Bernstein-Insekten 
äberbaupt.     Dann  allgemeine  Bemerkungen  über  Vorkommen  und  Beaehaft« 
fenbeit  der   im  Bernstein   gefundenen   Apteren ,   im    weilen  LmriB^schea 
Siaoe  des  Wortes  genommen  (S.  1—4),   ihre  systematische  Übersicht  (S. 
5—8)  und  endlich  ihre  speaielle  Bearbeitung  (S.  9—134),    in  welcher  je- 
doch sQcb  einzelne  Arten  aus  fremden  Sammlungen  aufgenommen  sind. 

indem  wir  uns  herzlich  freuen,  die  wissenschaftliche  Bearbeitung 
eines  so  wichtigen,  so  reichen  und  1>§uiiMßii^  eigenthumlichen  Theilea 
der  notergegaogcnen  Fauna  in  so  tüchtigen  Händen  DemUek&t  £bIo^ 
Biologen  rasch  voranschreiten  zu  seheu,  kennen  wir  nicht  unterlassen 
wiederholt  den  Wunsch  auszusprechen,  den  fortdauernden  Besitz  dieser 
in  ihrer   Art    eiosigen    Sammlung   von    Natur -Ehceugntssen    des    vor- 


j 


11» 

zpitlidM«  Btdbiit  BmUdUmU»  aadi  im  kgtmi  eiMr 
S«ninilan|(  geticbert  um  wiMen,  ehe  sie  oawMrrkriBfKrii  ilirea  Wrf  b 
AoaUnd  findet.  Vm  tmek  Krlfteo  ▼••  «Mrtr  Seile  nicht  0«r  4en  Wrrti 
dir  Mancbraltiipkeity  den  Reiclilbn«  diener  SanHnlnni^y  mmäwrm  anck  ii 
aas  ihr  ableitboren  Erfebninee  fir  die  Wittenecbaft  iMnr^rmalieben  mi 
die  Bereichern ngen  nachsuweiseD ,  weictie  die  KenntniM  der  ÜAgdkm 
Kerbibiere  im  Bernetein  seit  H4S  gewonnen  hnt,  werden  wir  einige  m- 
füJjrJicbere  Mittbeilungen  folgen  lasten. 

Ale  allgeaieine  £rgeboisae  beben  die  Tff.  selbut  herver: 
I.  diis  alle  flugelloaen  Kerblbirr-Arten  de»  Bemateint  anagentorhen, 
3-  data  die  Sippen  tbeiU  aiit  Jetsigen  idenüach,  theila  nnage^torben  mi: 
1.  disa  einige  deraelben  Jetzt  anf  die  Tropen  beacbrinkt  aind  ; 
4*  daaa   daher  der  Bernatein    entweder   dnrch   Znfall   anf   ••!••   jebqr 
-   Lageratitte  forfgefihrt  worden  aeyn,   oder  daa  Kliaia  in    der  Gcgoi 
diraer  Lageratitte  aich  aehr  rerindert  iMben  mSaae. 

Hieaa  geht    aua  folgenden   Belrachtnngen   fiber  die  Kerbthiere  ia 
Bernaleina  niher  hervor  ^. 

A.  Qniaciden:  nor  Ooiacna  nnd  Porcellia,  dnrch  gana  Bmr^pm  verbreite. 

B.  Myriopoden :  darnntcr  die  tranaalpine  Sippe  Cennatia. 

C.  Arachniden:  f  Arebaea  paradoxa  bildet  eine  anageatorbeae  Faatte. 
£peiriden:  die  6  Arten  atimMen  nicht  gani  aut  Epeira  und  Zilie. 

t  Androgaena:  mit  der  jelnt  8fid-enre|pdierAen  Mylbraa  eise  FaaniiY 

Therididen:  Ero,  Theridinm  n.  a.  lebende  Sippen  aind  weht  an  er- 
kennen :  t  Flegia  und  f  ^T*  nnteracheiden  aich  von  Evcbnria  m 
der  Aogenatellung ;  f  M jaalia  nnd  f  Cifthia  Terlangea  beisahe  rm 
neoe  Familie. 

Ageleniden:  f  Thyelia  iat  nen;  Tegenaria,  Testrii  and  Igelena  aii^  \ 
Eweifelhaft. 

Draiaiden:  die  angegebenen  Sippen  aind  bia  anf  Clnbioan  sicber. 

Eriodontidfn:  die  3  lebenden  Sippen  aind  BrmHUaaUd^  uad  H^enM- 
lindtad^  t  Soaybios  neo. 

Dfideriden:  atimmen  mit  lebenden  Sippen,  bia  avf  f  Theren. 

Thomiaiden:  f  Syphax  weicht  von  Xyalicna  gendgend  ala  Sippe  lA; 
bei  den  fossilen  Philodromen  atehen  die  Augen  weiter  anaeinaadff 
als  bei  den  lebenden  Arten.  3  Oxypete-Arten  nahem  sich  den  Grit- 
ekischen  Formen  dieser  writ  verbreiteten  Sippe  am  nwiaten. 

Erctiden:  t  fossile  Ereaus-Arten  stimmen  gut  mit  der  Sippe. 

Aliiden:  die  Atloa-Arten  atimmen  mehr  mit  einer  von  ATan-OrlMMi  «h 
mit  den  in  Bmrofa  lebenden ;  f  I^^  i*^  "«u* 

Obisiiden:  stimmen  gut  mit  jetsigen  Sippen. 

Opilioniden;  ebenso. 

Oonyleptiden:  alle  lebenden  Gonyleptea- Arten  sind  ErmMiHtadick ;  1  foüiL 

A  es r  inen:  aind  alle  aua  lebenden  Sippen. 
D.  Hezapoda:  Aptora:  ebenao. 

*  fiia  t  vor  «es  Nsmo  badnrtat  »augtitorbea*. 


131 

Hkr  4i«  OhwiicM  4n  bM«hri«b«mi  AriM ;  la  eckig««  KlaaMierB 


sl(kii4e  ZmHw  tmd  vda  Mi 

WO 

B. 

s.Tr. 

Ff. 

8. 

Tf. 

rg. 

A.   CRDSTACEA« 

[Ulbobiaa  breticoniif  If .' 

118 

a.  Ositeidae. 

[  «    pla»attta  M.]    .    . 

18 

Otiteus  evBTexii«  KB. . 

9 

1 

[  „    atriatiM  Bf.]     .    . 

18 

Pftrrelli»  BoUtos      •    . 

10 

S 

[  n    icaber  Bf.]  •    .    . 

18 

l     ^       gramiUtaa)    . 

10 

• 

(  „    octopa  Bf.  «i0.]    . 

18 

[     ,       eycloceplMlos] 

10 

, 

18 

ITrieboaMcm  atper] 

10 

• 

[Scolopeodra  proaviia  M.] 

18 

(Geopbilua  brevicaadat.Bf .]  18 

B.  MYRIAPODA. 

[    „    filifonnia  Bf.].    . 

19 

a.  Jalidae. 

[    M    craaaicoroia  M.]. 

19 

11 

16 

133 

C.   ARACHNIDAE. 

^         ovalii     •    • 

11 

3 

[      »         colami  MJ 

It 

a«   tArchaeidae. 

[      .          Upfrorus  M.] 

IB 

f  Arcbaea  paradoxa  .    . 

19 

1 

8,9 

[       «          cavdatot  M.] 

IS 

y     coaica  .... 

11 

1 

10 

IB 

M     laevigata  .    ,    • 

11 

1 

11 

[GlMierif  denticntatci  M.] 

11 

[    „     aphyox  Bf.]  .    . 

11 

• 

• 

Julll  MCfl^ftllU   •      •      • 

11 

[    „     locomptaM.]     , 

11 

• 

[Jeln  poUtM  BI.]  .    . 

13 

[    ^     byperoptiea  Bf.] 

11 

• 

• 

[  .    badim  11.]   .    . 

13 

b.    Epeiridae. 

l  »    Tsbcn  M.]  .    . 

13 

[Epeira  oogena  Bf.] 

24 

• 

• 

13 

[tOnea  pomila  M.]  .    . 

14 

, 

, 

9      afBoe   .    .    . 

13 

[t    „    lepida  M.].  .    • 

14 

• 

• 

t    .     t«r.l  .   .   . 

14 

• 

• 

(     .      obtotanicolBniM.  14 

tGea  epeiroides    .    •    • 

13 

3 

11 

(     «      aealeatum  M.] 

14 

14 

• 

• 

[     n       aroiatom  HL] 

14 

^    obacora  .    .    .    .  | 

14 

3 

13 

(     „       aetotuni  M.]. 

14 

7 

• 

• 

(     ji       cylindricDDii  M.]  14 

Zilla  porreeta ,    •    .    . 

15 

8 

14 

[fEaHMiiia  conulom  Bf.] 

M 

„    gracilia   .... 

16 

3 

15 

[Blaaialas  «f.  M.]   .    . 

14 

t,    veterana.    .    .    . 

16 

3 

16 

[PalydeMnas  j|i|i.  3)     . 

14 

[  „    apinipalpa  M.]     . 

17 

. 

• 

h.  SeolopaBdridae, 

(  „    eornuroana  Bf.]    . 

17 

• 

• 

Cenatb  Leadii .    .    . 

14 

6 

(tSiga  eitrlna  M.]    .    . 

17 

• 

• 

n         lllig«! 

16 

e.    Bfytbracida« 

[«ItYvriger  •!■• 

Oft 

[?TbiHDiaidat]. 

Art.1 
Lühabrat  mwrilloaoa     . 
n   plaMtna      .     .    . 

16 
17 

7 
7a 

tAndrogeua  n^ililaria  . 

18  3     17 

19  16  134 

n   Mngworiiiii  •    •    • 

18 

7b 

d.   Tberididae. 

[  n    «xylophna  Bf.] 

18 

. 

[fCoryDitia  apinoaa  M.] 

30 

. 

• 

[  n   ipinnloiiia  M.] 

18 

• 

^     undttlata  Bf .]     . 

30 

• 

• 

»s 


S,TL    Tg. 

fFI^a  looginaM  .    .  S9     3     IS 

fQy«  tagabri«    ...  31     3     !• 

Er«  srtalon   ....  31    4    SO 

„    tplMerica      ...  32     4     2t 

[  „    ^MdripaoctaU  MJ  33     . 

[ «    reraaaU  M.]  33     . 

[„    nscolpta  M.]  .    .  33     .      . 

TberMmn  detertam  37  17  144 

9     o^ataa    ....  33     4     22 

n    •▼»>« 34     4     23 

«     siaiplcx   ....  35     4     24 

«     hirtan    ....  35     4     25 

{•ix  fatfiu  gwmeru]  {*••»• 

-  'Illl 1  •'«•»« 

[  „    elaTigrimi  M.J    .  7     .      . 

[  „    bifairun  MJ  .    .  7     .      . 

[   ,    chorioa  M.  .     .     .  7     .       . 

[  »    cramipet  BL    .    .  7     .      . 

[  n    aetolosoiD  M.  .    .  7     .      . 

Erigoae  stiKaiataaa.    .  38  16  13$ 

HicrypbaBtra  noIyMmaa  3»    4    27 

.  n    PI  rr^larit   ,     .  38    4    28 

„    iafabtas      ...  48    4    28 

[   •     torritoa  M  ]     .     .  40     .      . 

(tCorTopos  gracilipea  M.] 
Linypbia  oblonga .    .    . 
»    cheiracaolba    .     .  ( 
li 


S. 

CttgtntLiU  vinlis  M.].  47 

Ageleaa  labNla    ...  48 

Tbktrix  (T  Clytbial  livea«»  48 

n    [?CI)rtbia)  fiiBesta  48 

Harslia  aBiraada .    •     .  so 

tTbyvIia  Iristk   ...  Sl 

„     aMoiala    ...  ss 

•      vfll»M  ....  88 

a»      seotin«      ...  S3 

n      foMola       ...  54 

„     rouveia    ...  S4 

w      pallida.    ...  so 

»      [?J  aBarginala    .  SO 

[    »      spiooaa  M.}  .     .  50 

[    I»      pectiData  MJ     .  50 

f.    Draaaidae. 

Anaarobiaa  riwasw     .  50 

»          f»«al»i     •    .  51 

[       »          «piMMaMc  11  .J  58 

PjtboBisaa  atf via     .    .  59 

y          «ericata  .    .  88 

n          anbigaa.    .  oo 

[       n         irillaaa  M.] .  00 

(      n         fflabraM.].  00 

[       „         diaeopbora  MJ  00 

[       •          bipaaetata  MJ  00 


n  h 
s  I 

17  1. 
17  1« 

IT  ir 
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5 

S   t 
5 

• 
f 


0 
6    * 

«  ;> 
0    k 

0 


Melanopbora  regalta     •    88 


f  MizaJia  ponctolata     .  ( 

[Ami»pU  p.  M.]         i 

„    globoatt    ...      I 

19    roatrafa  .... 

„     pilosola  ....  I 
[alt  Toriccr  1  Art.]  j 

jf    trancala  M.]    .    . 
[Aatopia  teoera  MJ 
tOftbia  alma      .    .    . 
[    ^    gracileBta  Mj     . 
[    n    leptoearioa  MJ  . 

«•    Ageliaidae. 
Tegeaaria  obacara  *    .       40    5    30 

I»    gradlipca  ...      47    6  139 


40  4  30 

41  10  13r 

41  5  31 

43  5  32 

44  5  33 

*  |lO  138 

45  .   4 

7   .   . 
45 

7 
7 


5  3& 


[wl  Mqmtmtem 

ff  Bobiiia    . 

9  Baadala  • 

[      „  aitida  M 

[       »  IcpidaBL 

Maearia  procera  .    . 

r    »      ormta  M. 

(    n      teaaia  M. 

[    n     aqaaanaU  M.  mm 

Aaypbaeaa  foacata   .    . 

Clabioaa  atteaaala  .    . 

M        Bieropbthalma 

n        scricaU.     .     . 


.'il  " 


tomeatosa  .  . 
pabeaeeas  .  . 
pilosa  M«  «Ml.] 


02 
Ol 
J  63 
I.J03 
03 
04 
04 
JW 
04 
08 
08 
67 
97 
68 
69 
7 


0 

8    S. 

0 
0    i{ 

6    :. 


6  Sl 

7  $: 
7  *< 

7  5* 

7  •• 

7  fl 

7  « 


m 


ClobioDi 
(  „  Utifron«  M.  iti^ai.]  60 
[  ^  panrnJa  M.  nom,]  7 
[DraitDf  obloogo«  M.  ii<im.]69 
(tErithw  appianatua  M.]    69 

;.   CriodoDtidae; 
Sonybiaa  [?]  mnor  .    .      70 
M       ipajof  .     «    .      71 

h.   ]>y«daridaf** 
Srgeatria  tomeotMa 

M       cyliadriaa . 


S.  Tf.    Fg. 


[ 


[ 


criatata  M.]  . 
poailla  M.]  • 
csarata  M.]  . 
uodnlata  SL] 
^anlcatft  M  ] 


7 
7 

16 
7 
7 

7 


68 
64 

140 

65 
66 

6r 


Bysdera  terta      •    . 

[    „       Uppopodiom  M.]  74 

[    ^       ?tcDeniM.iiom.]  a 

[    „       aerobicttlate  MJ  74 


[    w       glabrata  M.]. 

iTberea  peüolata     .    . 

[  «     pobeaeeöa  H.]  . 

[TTL  ▼illw»  K.  p.  €9 

,     hispida  .    . 

[s-  Melanoph.  man- 

daU.] 

b.  Thomiaidae. 
fSjrpbax  mrgaccpbalaa 
N       tkoracicaa 
„       fulipnoaoa     . 
„       g^raciHs.    •    . 
n       radiatoa     .    .  | 
[s  Artaanur.M.]  i 
birftoa  M.]      . 


74 
75 

76 


8    68 


; 
69 


S.  Tf. 
Pfailodroinus 

[    „    retro8^adu8M.iiom.]  84 
[    „    apioipes  M .  nam,}  i 
js  proeeed.    ( 
[    „    marg^inatusi  M.  n.]  |     g 

^  proeeed,    S 
[fAnatone  apinipe«  M.]     84 
[  .   „      ittargiData  M  ]•      84     • 
[f  Oeia  hirauta  M.  imm.]      8     . 
Oejpete  eraasipea    «    •      84    9 
,1      de^anena     »    •      85    9 
[     „      ancoatifi'oiislWMp.J  86 
[     „      Biiir(piaa«aiL].      85     . 
[     „      ttiicuttata      . 
[PytboolaMe  *p.] 

i.    Ereaidae.  , 

Ereaoa  nioaachQS  «    •    •    86     9 
„      clurlipea  ....     87     9 
k.   AUidae. 

Pbidippoa  freaatiia  • 

[Gofgopia  toKva  M.) 
f,    melaDOcepbalaa 

IG.  l3F«|c  M.1 
„    fasciatoa .    •    • 

[Gorg.  fiiM.  M.] 

„    formoaua     •    . 

„    paullulua      .    • 

[O.  freB«ini/0e«.i»9.] 


79 
80 


86  16  141 


,1 


81 


•*  J84 
0    85 

90  10     88 

91  10     89 


88 


89 


76     8     70 


iinpreasiia    .     •     .  | 
pbal^r.]  ) 


91  10    90 


77 
78 
70 
80 


71 
7« 
73 
74 


l 

Pbilodroaaa  [?] 

»       microcepbalna 
[s  Pytbwlwae  »p.] 
n    dubiua    %     .     . 

[=P7th.  tM^iM^uf.] 

n   tquamiger      .    . 

[=  P7tli.«nlcate/»«iit.] 

n    [n  spinimanua    • 

[   n   replaaa  M.  ficn».] 


80  17  148 

81  . 


81 

82 

83 
83 
84 


75 

76 

78 
78 


[G.fneluipcepbBl^v. 
„    posillaa  .... 

[G.fireHatus/Mm.  Su9. 
^    gibberulua  •    .     •  | 

[EoophryB  gibb.  M.]      i 
„    niargioatus .     .    .  | 

[Gorg.  m.  M.]  j 

[Prapetea  M.  =  Attas   | 
9fp,  Koch]  i 
[    „    feliDOfi  M.  9pJ]    . 
[    „    argatus  M.  tp.}. 
[    „    griaeus  M.  #^.]  . 
[    „    latifrona  M.  $p,} 
^    pumilaa  M.  #fr.  . 
Leda  promiasa    .    •    . 
[a—k.  SapptenDentani  gen  er  um] 
LtDielacato  auperba  M.]    94     . 
[tSpbeconia  brevipca  M.]  94 


I    92  10     91 
92  10     92 


92  16  142 

93  . 

93  . 
93  . 
93  . 
93  * 
93  . 
93  10     93 


114 


8.Tr.  Ff. 
[tLiiMpt€t  ocnlciw  MJ  M 
ItPhaUngepui  rablilitBf.]  »4 
[tÜMtigoM  •cwniMUM.]  94 
[tAtbeni  CKilit  M.] .  •  M 
[tMmoDMi  virfiaea  M.]  94 
I.  Psea4o«oor|il*a«fl 
Cbtlifcr  Hnapwkhi  .  .  «4  19  94 
„  EbreiibtfiKi  .  95  1«  99 
„  KleevMai.  .  99  it  149 
[  „  WifaDdi  M.1  .  96  . 
[  ^  HartMDBi  M.1  99  .  . 
[fDiebela  Bereii4ti  M.]  99  .  . 
Obiiiato  Ratbkei  ...  99  19  99 
[  „  Sieboldli  M.]  .  97  .  . 
[tCb«liga»tbas  Koebi  M.}  97     • 

■1.   Opilioaida«. 
Nenattoma  tobcrcolatuoi    97  11     97 
^       daniieolaliMB     .    98  II '  99 
^       ineertaiB    .    •      99  1 7  149' 
(       n      clav%erMiliMli]8     . 
Opilio  ovalit   ....      99  It    99 
^     ramiger    ...    199  12  190 
«     cornif«r  M.]     •    101     . 
PlatybvDoa  dentipalpua    101  ift  1S9 
[Leiobttoun  ioDgipealtf.  {  lOS  « 

[L.  Mnpvm  M.]  )       8      •        . 

[tCbeironachot  coriaceusH .]  101 . 

n.  OoBilf ptidae. 
Oonyleptes 

^     nenatotlOMidM    }  102  12  101 

pAeutboiophM  §p.] 
o.  TroDibididae 
TroBibidiom  clatipea 
saccatum 


8.ft  r» 
[RbjTMbaL  rMiralM  M.]  189 
[  «  opf.  S  Bf  J  .  188 
[tAnrtacoatrafttlokl«8ll.]|88 
Aetiacda  ?eavat«la  .  .  188  II  M 
[  ^  aabaada  M.]  187 
[  ^  »aliaatof  M.]  187 
[EnrtbraoQt  birtalM  HO  18T 
(  ^  raripilM  M.)  107 
[  „  lagopM  MJ.  187 
[  ^  proavaa  M.].  1#7 
[  ^  «pp.  t-4j  .  187 
TüraBfdra«  gibb»     •    l#r 

^        brevipoa   .    •    M7 
Pealbalevt  triaticalua  •    M0 

p,    Mcllidaa. 


103  17  ISO 
103  17  191 


{RhyacliolophaKp.]  { 
acrobicalatuBB]  lo4 
craasipM]      .     104     • 
granulatun]  .104     . 
belerotricbom]  104 
Rbf  ncbolopbaa  foreolatna  104  13 
n        loDgipea   .    •    104  13 
n    ,    Hloalria     ;    .     105  13 
„        iBcertm     .    .    105  13 
[       M        proccrai  M.]     109 
l      n       bifroDs  M.1  .    100     . 


102 
103 
104 


1      II         MCIDCta   H.J  • 

[    „      bMibfdaa*  M.) . 

[    „      abcaBica  M.]    . 

Chofletat  portwtaaoa  . 
q.  Oribatidae. 

Oribalea  convexuloa 
II        politut  .    •    • 
ff.    Sarcoptidaa. 

Acama  rboaibeea     •    • 


186 
.188 

188 
188 
188 

189 
118 

118 


13  ir 
13  1« 
li  1« 

13  IW 


a.   Gaaiaaidaa. 
Sfjaa  bdelloidea  •    .    •    118 
D.  HEXAPODA  APTERA. 

a.  Lapiaaiatidae 
Patrobiaa  coraacaa 

II      iabricatua 
(ad  pcaaMdwtf* 

„      longipalpMa 

II      electaa     . 

,1      aflicomia» 

n      aDgaaoa  • 

^      eonfinia    • 

[tP.  «iMtM  Mr.  M.] 

[  ,1  saliena  M.]  .  •  lis 
[  „  albonaeolataaM.]  115 
[  II  nacrora  M.]  .  118 
Fofbichia  aeamiaala  •  HS 
Lepiama  dubia  ...  HO 
M       arKOMtata   .    •    117 


13  111 

II  1» 

17  1« 

< 

13  US 


.! 


«•! 


111 

112 

113 
118 
114 
114 

118 


14  IIS 

14  in 

14  ilf 

14  lU 

15  IM 
14  111 

17  lÜ 


14  11/ 
U  1« 
14  tu 


ISS 


[f LepidiMi  pifdfliibt  M . 
[tLaaprapholM  triqveirm 

M.  «MH.]. 

[fLe^dainfii    |Hib«MtM 

t6lctsari«  roilr»!«  .    .  | 

k.  P»d«ri4e». 
P«4»ni  fttscaU    •    .    • 
4     fmlebra    •    .    . 


8.  TT.    Fg. 


S.  Tf  Pg 
Itt  IS  130 
Hl  15  131 
ISl  16  139 
111  17  155 
ISl  17  15« 


Sayntbiiraii  loo^cornit 
^        brevicorsb   • 
^        ovalttlui  •    • 
Paldimn  erasMcoma 

„        pyriforme  .    . 
Acrtagri«  [?MoMphlebM  WmJ 

erenata  .  .  118  17  157 
Abgebildcta  Artaa  ¥••  B.  et  K.  154 
Baacbriebattc  oder  sitirta  Arten 

von  Bf ■NfrB .    .    .  ■  ...    144 
888 


117  17  154 

110  15  137 

118  15  128 
128  15  188 

Man  aiebt  bicrana,  daaa  di«  Inaektan-Paona  aar  Zeit  der  Bernatein- 
KMaaf  nicbt  minder  reieb,  )a  vialnebr  reicber  f^eweaen  aeyn  mnaa  ala 
jctil,  iadem  die  nocb  lebenden  Sippen  eioat  oft  Arten-reieher  warm,  aien* 
lieb  aabifeicbe  Sippen  Jetit  ansgeatorben,  aimmtlicha  Inaekten  aber  gleieh- 
wabl  nnr  Wald*Beirabner  aind. 

Die  Abbildungen  aind  aebr  iwecfcmiaaii^  alle  verfcrftaaert  ond  in  Con- 
toarea  anageföbrt,  da  eine  vollatindig«  Schattirunflf  der  oft  serdrfiektea 
aad  Sebinimel-äbarsof  anan  Inaeklen-Leiber  aebr  nnanf «neaaan  wire. 


A.  S.  THOHaoif :  Beacbreibonc  aweier  Hdblen  mit  Moa-Rno* 
ctiea  anfder  nördlicben  Inael  von  NemMeßi&nd  (Jamb«.  Jauru, 
tUi^  LVii  188—285,  1  pi.X  Der  Vf.  bat  aeit  1849  awei  Hohlen  be- 
ticfat,  wa  Moa-Knochen  gefunden  werden,  bat  aelbat  einige  Scbidel  n.  a.  w. 
gciiiMielt,  welcbe  an  R.  OwBif  gelangt  und  von  dieaero  im  V.  Tbeile 
Miacr  Dnteranebungen  fiber  Dinornit  beaebrieben  worden  aind. '  Die  eine 
rfieter  B5blen  iat  abgebildet.  Er  Ublt  dann  alle  Örtlicbkeiten  auf,  wo 
•iflVinMalaiNlaolrbeKnocben  bia  {etat  gefunden  worden,  ond  berichtet  Aber 
die  van  Owbh  nnlaraebiedenen  Arten.  Er  glaubt,  daaa  die  groaae  Art 
vor  etwa  280  Jahren  nnd  ebenao  208—250  Jahre  nach  Einwauderong  der 
UmMMUer  von  Weaten  her  (ea  aind  nraprnngllch  Maimpe»)  auagestor- 
bcB  aeye,  dn  ala  gewiaa  anznnebnien,  daaa  aeit  180  Jahren  kein  lebender 
Vogel  aifbr  geaeben  worden ,  aber  noch  Sagen  fiber  den  lebenden  Vogel 
■ebrflltig  unter  ihnen  vorhanden  aind.  Endlich  aamnielt  der  Vf.  dieM 
tSogeo,  aao  deaaen  Lebenaweiae  darana  au  erllutern;  dieae  Folgerungen  aind 
keiae  anderen,  ala  die  aich  achon  ana  der  Familien-Vcrwandtacbafl  dea 
Vogeif  argeben. 


J.  Boa^un:  l«#  Crii8f«a^8  foatifa«  dn  larrifi«  erdime*  d€ 
Limkmr§  ir^tkmdgi.  NedßrUmd.  Comwrin.  iU4j  tt,  p.  11-138  [1-1281, 
fl  1-18). 

Die  beachriebenen  und  abgebildeten  Arten  aind: 


IM 


S.  Tf.  Fg. 


A.^  ClRRiPBDlA. 

I.    Verrncidae. 

Verraea  Schdm.  (CreiMia,  (khtho»W) 
priscA  Pajiw.  i.  lUi 4    1 


1-7 


II.    L»pa4id«c 
IfitellaOa.  (Po/ficipe«,  Poly{«]NU) 

Darwiaiaaa  m 10    1    8-16 

valida  STEBNsTa.  «j».    .    .    .  U    2    1-3 
FoU,  gracil'u  Roa. 

glabra  Roe.  9p S7    2    4-19 

Xiphidiiun  maximum  So. 

Sealpellum  Lbaoh  (,Smmimm,  Callantlem  etc.) 

■Mumam  äow.  «p.  .....  23    2  13-17 

P.  meä'ua  Stecv. 

gracile  n 26    3    1-  9 

p/Smaeum  n 29    3  P)- 17 

ekmgatoai  m Jl    3  18-20 

palchetlaa  m •  ^  }|  ^|1^5 

Oarwinlaaani  n. 96    4    6-12 

Hageaowianaa  » 39    4  13-lü 

radiatum 41    4  17-18 

B.    £NTOMOSTRACA. 
Cytherella  Boao.  (Cytkere,  Cy/Aerina) 
avata  Roe.  tp 4&    8    I 

Cytherma  eomplanrnta  et  elomgoi»  RBuaa 

Cythere  rem\formu  Bosd. 

Cythermm  laevU  WiLLa. 

Cytherina  Leopotitanm  Rbüm 
Mfinaterl  Roe.  $p 48    8    2 

Cytherina  pulcheUn  Rsuas  eic, 

Cythtre  truncatm  Bos«.  etc. 

Cytherina  patalleta  Am.  ele. 
aniicularia  Rot« 30    4  19 

CyprUiua  «.  Boaa. 

deaticaUia  m M    6    I 

Wllllamsoniaiia  Job.     ...    52    5    2 

7Cytkerina  pedmta  Gc». 

Cypridiau  ieioptycha  Rcvm 
Bairdia 

snbgloboaa  Boaa &5    8    3 

aabdeltoidea  Mü.  «p.    ...    56    8    4 

Cytherbm  trigona  Boao. 
arcnara  Mo.  ep 99    5    3 

hairdia  iltiqaa  Joh. 

?     .       triqmeirm  BiM. 

Cytherina  acunUnnta  Alth 

Cytherina  ntodeeta  Raa. 

Cytherina  lunuta  Roem. 
Cytheridea 
Htrriiiiana  Boaa 63    5    5 

hairdia  H.  Jor. 

ovata  » 63    5    6 

Jooeaiaaa  Boia.  («p.)    ...    64    8    5 

Cyther€  hiieemmu  Jon«,  non  Rob. 
Cytherea 
fusiformft  Boaa 69    8    6 

Cypriäimafn  Boaa. 
FaTrodiana  Boaa 70    8    7 

CyprUima  F.  Boaa. 


h  a  n 


Cytherea 
eoaeoatriea  RBüaa  «p.   .    .    .    71   8  H 

Cythere  eeutpta  Coav. 

Cyprldina  Hoemeriana  Boaa. 

Cythere  pvmetuUitm  Ja«. 

Cypridina  4tthi  Rauaa 
fardfcra  Boaa.  («p.)      .   ,.    .    73  8  9 

evglypha  n •    .    74   &  T 

Interrupta  Boaa.  («p.)  .    .     .    71  8  li 
palcholla  Boaa K  9  l 

Cypridina  p. ;  C.  Foereifrianm  B«4. 
atrlatocoataU  n.  .....    71  S  I 

pioplaqua  ». 7>  ä  ! 

elegaaa  Boaa 78  9  1 

Cypridina  e.  Boaa. 

radroaa  m 79   5  K 

aubtriraf  oaa  n, 80  S  ll 

BulUlaaiclla  m 8U   ä  li 

punetnrata  n 81   6  l 

Taaiaiiloaa  n. 81  6  ! 

eerebralia  m 83  (  3 

gibbvnila  h 81  (  ( 

atraogulaU  n .    84   (  i 

umbonella  n 85  6  i 

loBgUpiaa  n, 86  7  : 

macrophlhalma  Boaa.    ...    86  9  t 

Cfftkere  m.  Baa.,  nam  Ja«. 

aagiitaU  n 87   (  ^ 

orchidea  n 88  6  9 

eoaiplaBat«  n 89  (  M 

lepida  n 89  6  li 

qiiadrideatata  m 90  6  1^ 

areaoaa  n 91    7  l 

varloUU  ■ 91    7  2 

bieroKlyphica  Baa 91   9  } 

ryprUfiMi  h,  id. 

labyriuthica  m 93   7  3 

elcgaotola  n 9«   7  ( 

horrldwla  n K   7  > 

exioila  n 96   7  i 

oraallaaliBB  Rkob«  «p.  .    .    .    97   9  i 

Wytherina  quadritaiera  Ro». 
^  eUiatn  Rbdm 

«  ecAimmiaU  Wiua. 

ICythere  harpa  Coaai. 

Cypridina  muHemta  Rsvaa 

a.  Bodoloaa 97   7  < 

Koalackiana  Baa IM  9  . 

?Cypfidina  VL  id. 

eelleporncea  m 101    <  ^ 

aawicaaeollata  u \Vl  f  l 

oraata  Kaa 103  9  S 

Cypridina  :  id. 
aarralau 104  9  9 

?Cytherina  eomnta  Raa. 

Cypridina  e.  Baa. 

phyfloptera  «. ><*  I  ! 

SlataEaa 107  9  i* 

Cypridina  a.  id. 

UUeriatata  » 'ü  !  ! 

trigoBoptera  n IW  J  '• 

«iSuU« 109  10 

Haraowft  ». U6  }J  ] 

nacroptera  n "^   .  i 

erlatau  m Ilt  !•  < 

Cyprella  Koh.  oLmceae  MI^ll.)        .  „ 

OTulaUBaa.  V H*  J  1 

KoaiBckiBBa 115  9  l- 


127 


8.  Tf.  Fg. 


C.    MALACOSniACA. 

1.   Maeronra. 
Owoparria  u,  ff.    .    .    .117    . 
Brcdai  n. 118  10  6-8 

?kecer»doa  n 121  10    9 


h  •  ■ 


S.  TL  Fg.  k  •  w. 


Pagunu  F.  Dsmak. 
CuUiamana  F.  Edw. 
(incertae  faniUUe} 
Aalacopodi«  n.  g.     .    .    124   .    . 
Elcnadyki  n.     ...    125  10  11 
Tl.    Bracliyara. 
Sf^j^banoaetopo« .    .    .    196   .    . 
Faojaai  Ba.  jicr«   ..     173  10  10     .    .  ni||    granulatum    ....    1371012 

Die  ganze  Bearbeitung  zeugt  voo  grossem  Fleiss^  lebhaften)  Verkehr 
und  bedeutendean  Material.  Die  neu  aufgestellten  Sippen  werden  charak- 
trrisirt  wie  folgt: 

Oncopareia  (Höckerwange)  S.  .116.  Farn.  Astacipa.  Cephalo(hora]( 
zylindrisch^  klein  geköruelt,  vorn  in  einen  dreikantigen  Schnabel  ausgehend^ 
der  auf  seinen  beiden  oberen  Seiten-Kanten  mit  ziemlich  langen  Dornen- 
iörmigea  Zähnen  besetzt  ist.  Die  Höhe  des  Cephalothorax  kommt  nicht 
ganz  der  halben  Länge  gleich  (den  Schnabel  niitbegriffen^.  £r  wird 
dorcb  eine  tiefe  Furche  io  2  Haupt-Abtheilungen  getrennt,  in  eine  vordere^ 
welche  mit  dem  Schnabel  fast  Vs  ^^"  ^^^  ganzen  Länge  der  Mittel- Linie 
(innimmt,  und  eine  hintere,  welche  durch  seichte  und  den  Rand  nicht  er- 
rficbende  Furchen  wieder  in  drei  undeutlichere  Regionen  getheilt  wird. 
Jcoe  Haupt-Abtheiluiig,  die  Magen-Gegend,  zeigt  jederseits  noch  eine 
Furche  io  Form  eines  umgekehrten  Y,  dessen  nach  oben  gewendeter 
Stemm  der  grossen  Queer-Furche  nahezu,  parallel  ist;,  und  dessen  beiden 
\»it  eine  kleine  erhöhte  Region  umfassen,  welche  auf  der  unteren  Ver- 
liiigeroog  der  grossen  Furche  ruhet.  Diese  erreicht  nicht  den  unteren 
Raod  des  Cephalothorax ;  sie  endet  sich  gegen  die  halbe  Höhe  des  Vorder- 
raodes,  welcher  zwischen  dieser  nämlichen  Gegend  und  dem  Augen-Aus* 
Mbsiit  eine  kurze  und  stumpfe  Verlängerung  darbietet ,  an  dessen  Seite 
UB  einen  starken  Hocker  erblickt.  Etwas  hinter  diesem  und  ungefähr 
lof  der  nämlichen  Längs-Linie  siebt  man  einen  ähnlichen  etwas  kleinereii 
Höcker,  und  über  dem  ersten,  seitwärts  von  der  Basis  der  Seitenränder 
des  Schnabels,  noch  einen  dritten  analogen.  Der  zur  Aufnahme  des  Ab« 
domens  dienende  Ausschnitt  des  Cephalothorax  ist  ziemlich  tief,  mit  einer 
sich  «ehr  ausbreitenden  Rand-Einfasaong,  welche  in  der  Mitte  seiner  bei- 
den seitliehea  Drittheile  eckig  wird.  —  Abdomen  ans  (wie  gewöhnlich) 
^  Gliedern,  länger  als  der  Cephalothorax  mit  dem  Schnabel.  Das  1.  Glied 
i«t  kuiz,  das  2.  länger  als  die  folgenden  mit  Ausnahme  des  6.  noch  etwas 
läogeren,  das  3.  fast  ganz  so  lang  als  das  4.  und  5.  Das  1.— 5.  haben 
blätterige  eckige  Seiten-Lappen,  welche  denen  von  Nephrops  Norwegica 
lebr  abDÜch  sind,  womit  auch  die  Schwanz -FJoMse  übereinzustimmen 
tebeiot  ^  Augenstiele  sehr  dick  und  Halbmond-formig  ?  —  Von  den  Füs- 
sen tiild  nur  die  Hand  und  Theile  der  Finger  bekannt,  welche  sehr  lang 
ilicbgedräckt  und  wie  der  Palmar-Theil  der  Hand  am  innern  Rande  mit 
eiser  Eeibe  dorniger  Höcker  besetzt  sind.  Die  rechte  Hand  scheint  immer 
%tht$tr  als  die  linke  zu  seyn.    Ist  mit  Hoplopareia  nahe  verwandt,  welche 

*  Der  Name  dieser  Sippe  Ut  aieht  von  »Baanr  uad  Roemzr",  der  Soppelnaoie  der 
Speii«  iiclit  Toa  .H.  C.  Roemek-*«  wie  der  Vf.  angibt;  sondern  Beides  voa  H.  G.  Brohh. 


1S8 


ibcr  abweicht  darcb  efaie  it^wMlsIkb  ft kklta  TerliaKvmg  dtr  Wa 
Wirts,  feiaa  beiderteitif e  Zlbaaloai^  des  SebaaMty  Tcriaaf  der  Fvrcba 
deai  Cepbalotborax,  tpitB  sabn  Amife  Oestaltopir  der  Seitea-Tbeile  des  S. 
Abdemiasl-Glicdts.    Arten  grösser  als  eio  Floss-Krebs. 

Die  Sippe  Anlscopodia  (Farebea-Fass)  8.  135,  vs«  M»cb  aichl 
kanater  Faiailie ,  bembt  lediglirb  aaf  eiaer  Scbeere ,  Daaas  Haad 
Carpasi  tob  37>«  Liege  aad  7">«' Breite,  derea  Haad-Tbeil  trapg«« 
aassea  l%Bial  es  iaag  als  innea  and  mit  geradfa  Fingern  veraebn 
fest  von  der  Linge  des  Palaiar-Tbeils.  Qer  beweglirbe  Daoasc  iä 
der  feste  ZeigeBnger  4-tihnig;  beide  scigea  eiae  ebarakteriafisHie  i 
Liagsfarcbe,  weria  aecb  aiehr  vertiefte  Pnakte  liegea.  Anch  der  Paii 
Tbeil  seigt,  Vs  der  Breite  vo«  iuMem  Raade  ralfemt,  eine  acki 
scharfe  Lingsfurcbe,  die  aber  dea  Vorderrand  nicht  gana  erreirbt:  i 
sehen  ihr  und  dienern  ist  eine  Ornppe  vertiffter  Punlile,  aaaner  wrk 
noch  aiehre  andre  in  S  Lings-Reihen  und  Yon  einender  entfernt  steh« 
vorbanden  sind.  Das  der  Haad  vorhergehende  Glied  ist  schief-ove« 
nnr  */s  *®  breit,  nur  '/,  so  lang  als  der  Palaiar-Theil,  mit  t  Ungaford 
welche  den  Vorder-  und  Hinter-Raad  aicbt  erreichea,  wovon  eine  w  i 
serea  Drittel  und  eine  in  der  Mitte  liegt,  und  aiit  einer  LInga-Reibc  i 
fernt  stehender  Punkte  auf  desu  innem  Drittel  der  Breite. 

Stephan ometopon  (Kronenstirn)  S.  IS9.  Ein  flach- gedrvd 
iCTabbea -Cepbalotborax,  oben  in  der  Mitte  fast  wsgrecht,  vorn  und  bis 
geneigt,  fast  so  breit  als  lang,  ffinfeekig  mit  breit-bslbkreismnd-dreifc 
ger  and .  senkrecht  abwirts  geneigter  Sttrve.  Die  gaase  Obertfacbe  k 
warsig- höckerig  mit  sehr  feinen  vertieften  Punkten  swiscben  den  Horkil 
wo  wohl  Haare  gestanden  haben  mögen.  Der  vordere  Tbeil  der  Sei» 
Ränder  sehr  schief  nach  vom  gerichtet,  und  gleich  der  Stirae  mit  eia 
dichten  Kranze  sshlreicher  Körnchen  eingefssaf.  Der  Hinter-Raod  Mi 
in  der  Mitte  einen  fast  bslbkreis-formigen  gersndeten  Vorspruug  (« 
Myctiris  longicarpus),  mit  einer  eiafachea  Reihe  etwas  grösserer  HM 
saf  dem  Raade.  Die  Regionen  sind  deutlich  begrenst ;  doch  erkennt  ■ 
eine  trapesoidale  Magen- Gegead,  welche  ia  der  Diagoaale  ihrer  swei  vi 
dern  Deckel  stark  ausgeforcht  ist;  eine  verlingerte  kleine  Genital-Gegr« 
siemlich  grosse  Kiemen-  und  Leber- Gegenden,  die  aber  nicht  deutlidi  i 
gegrenst  sind;  und  eine  siemlich  breite  dreieckig  ei -förmige  He  rx-Ge|^t 
^  Von  der  Scheere  ist  der  Psimar-Theil  nnr  wenig  linger  als  hrn 
siemlich  dick ,  auf  der  Oberfliche  mit  ungleichen ,  doch  meiit  gröcsen 
Höckern,  als  sof  dem  Thorsa  stehen.  Die  3  Finger  sind  kurs,  apiir,  a 
innem  Rande  mit  nur  einem  Zshne  ;  der  feste  Finger  glatt,  der  beweglü^ 
stark  eingebogene  und  schief  dreieckige  dagegen  Üngs  seiner  Mitte  n 
einer  Kante  verseben,  welche  eine  innere  gistie  von  der  iusseren  %t^ 
dicht-höckerigen  Seite  trennt.  Stirne  und  e.  a.  Charaktere  sdieinen  die» 
Sippe  Ocypoda,  I3ca  und  Myctiris  nahe  so  stsllen. 

Von  Mesoatyl US  beschreibt  der  Vf.  such  einen  Tbeil  des  tweiM 
Foss-Paares,  trennt  M.  Faujasi  von  M.  antiquus  und  möchte  die  Form  tsj 
Leitmerii»  (Rbvss)  gsna  aus  dieser  Sippe  susscheiden. 


Krystallisirung  von  Schlackent 

(Eta  BnciMtuck  «m  nButten-Erzeugriitsse  als  Sliitepankte 
BieologlMher  Hypothesen«) 

voa 
K.   C.   r.   LSOKHAIID. 

Wie  Im  NaUir-Beretche  int  bei  Rern^ngen ,  wovon  wir 
reden,  den  Entstellen  reg;elmSsslg^er  tiebllde  ein  Ergebniss 
des  Wirlietts  anziehender  Gewalten  anf  die  Gehalt-Thelle  der 
Misehnng,  aas  welcher  Krystalle  hervortreten;  Mischangs- 
Yctscbledenheit  pflegt  Fonaen^Ungleichheit  an  bedingen,  es 
(ibl  nUe,  wo  die  geringste  Menge  Abftndemngen  vorsefarelbt. 
iktt  seltene  Vorkionraien  lirystalllniseher  Schlacken  im  Ter- 
gkkh  zn  glasigen,  besonders  bei  Hohofen-Prozessen,  durfte, 
aWere  bekannte  wesentliche  Bedingungen  abgerechnet,  sehr 
wabncbeiniieh  darin  eine  Erklärung  finden,  dass  zum  Ent* 
ateliai  jener  Bildnngen  besthnmte  Verhilltnisse  der  Mischung 
efforderiieh  sind.  Man  weiss  ^  eine  Regel,  wovon  wir  im 
Verfolg  auch  Ausnahmen  erwihnen  werden  —  dass  kry- 
stslllsirte  Schlacken  zumal  fallen,  wenn  die  Beschickungen 
itreiigflassigere  sind;  leichtfl&sslgere  dagegen  pflegen  gla* 
äge  oder  Stein-artige  Erzeugnisse  zu  liefern.  Femer  werde» 
wir  demniehst  Thatsachen  kennen  lernen ,  welclie  darthun, 
dam  Scbhckcn-Krystaile  nicht  zum  Vorschein  kamen  bei  nn- 
riditlg  gewiblter  Beschickung,  gleichviel  ob  der  Hohofen* 
6sog  ein  hitziger,  gaarer  gewesen,  oder  wenn  iibersetzter, 
älterer  Betriirib  angewendet  wurde;  bei  regelrechter  Be« 
icbickung  aber  pflegten  sich  die  befragten  Gebilde  stets  zu 
i^es.  Bucnor  in  Mafi$9fnmg,  dem  man  diese  Erfahrnn|en 
nrdankt,  kn&pft  daran  die  Bemerkung:  Krystallislrungs* 
ist«.  • 


130 

fähige  Schladieii  hitten  den  praktteehen  Werfb,  Asm  dlie- 
selbeii  weniger  geneigt  wären,  Kieselerde  von  den  Wandongen 
aufzunehraen,  oder  Elaenoxydiii  u.  a.  w.  aua  dem  Erz,  folg- 
lieh  bei  langer  Gampagne  liohea  Aiiabringeu  gäben«  Manchen 
Sehmeiz-Anatalten  fehlen  kryatalliairte  Schlacken  gänzlich. 
So  werden ,  um  nur  eines  Beispieles  zu  gedenken ,  auf  dem 
graflich  Einnedeticäen  Eisenhütten- Werk  Lauckkatmner ,  im 
Regierung8*Bezirk  Merseburg  ^  bis  dabin  Gebilde  solcher  Art 
niclit  bedbaehtet;  krjstalUniacbe  FrisciieisenAbailse  in  Kl&f- 
teu  der  Zustell-Massen  ^  aber  nie  Krystalle  irgend  einer  Sub- 
stanz. —  Sehr  interessant  erachten  wir  die  Erfahrung,  dass, 
wenn  zu  günstiger  Zeit  ein  befeueliteter  Holzstab  in  noch 
feuerig-flussige  Schlacken-Masse  gebracht  wird ,  geraumige 
Höhlungen  entstehen  und  in  diesen  Krystalle  frei  und  scharf 
ausgebildet  liervortreten«  Nach  Biscnor's  in  Mägiß^prung  an- 
gestellten Beobachtungen  zeigte  sich  das  die  erwälinten  Wei- 
tHAgen  Umgebende  weiss,  Bimsstein-artig  und  darin  lagen 
einzeln  zerstreute  Krystalle. 

Vom  ünausgebildeten  bis  zum  höchsten  Ziele  regel- 
rechten trefflichen  Ebenmaasses  findet  man  unter  Schlacken 
iHid  andern  Hutten-Erzeugnissen  gar  oielut  selten  Krystalle 
deutlich  und  zierlich^  von  ansehnlicher  Grösse,  ilire  Flachen 
glatt  und  glänzend,  die  Winkel  bestimmbar  mit  Sicherheit 
Was  ferner  bemerkt  zu  werden  verdient,  ist  das  Gleiellfo^ 
m^e  der  Flachen-Aosbildnng,  das  Übei-einstimmende  regel- 
rechter Gestalten,  erzengt  durch  Scbmelzfeuer,  mit  oat3r> 
liehen,  hinsichtlich  solcher  Eigenschaften*  Ein  gewisses  Etwas, 
Irgend  eine  Eigenthämiichkeit,  lässt  iibrigens^  wenn  ausser- 
dem kaum  eine  Unterscheidung  vorhanden ,  in  manchen  Fallen 
den  Uivprnng  dieser  und  jener  krystallisirten  Uutten-Produkte 
erkennen«  Hausmann  machte  zuerst  darauf  aufmerksam,  dann 
Porosität  vorkomme  bei  den  als  Sablimations^Erzeugnissen 
in  Schacht*Öfen  entstandenen  Bleiglaiiz- Wurfein ,  sowie  bei 
den  in  ähnlicher  Weise  gebildeten  Blende -Krystallen;  die 
einem  höclwt  feinen  Siebe  zu  vergleichende  Porosität  der 
Spaltungs-Flächen  bietet  ein  untrügliches  Kennzeichen. 
.  *  Bekanntlich  geliören  in  der  Natur  Krystalle  mit  gekrümm- 
ten Flachen  zu  den  keineswegs  seltenen  >Ei«cbeinungen;  sn 


reg^dlreebt  gf^formf eh  Sthltteken  ireriirtfl^ii  *vrtr  Aeft^ben  ebto- 
'falls  nicht   onrf  treffen,   hier  wie  dert,  ^efcr&mmte  FUchen 
^  zaweUen  giftnfeeitder  als  ebene.    Beacbtanof  verdient  der  Dnt- 
Btand)  dass  In  beiden  Fällen  Gebilde,  wie  die  erwähnten  Kiy- 
stalle  mit  ebenen  Fliehen  nnd  andere  mit  gekrnmmten,  aon- 
derbarerweiae    und   f^ar    nicht  aeHen   vellkoinmen   rein   nnfd 
I  Rcharf  neben  einander  auftreten.    Leteht  iat'a  jjfewisa  n!cht, 
die  Oraaebe  dleaea  Verachledenartfgen  en  bestimmen,    infer^ 
i  essante  Mnaterataeice  liegen  vor,  auf  deren  ScblMermig;  hier 
!  noch  ttidit  eiasngeben ;  wli*  werden  sie  demnüebat  znr  Sprache 
r  bringen  und  dabei  an  *  daa  j^tat  tieaagte  erinnern.    Begreif- 
lich tftift  man  and  aelbat  hlnfig  Unregelmaaidgkeiten ,  wenn,* 
wie    in    der   Natnr,    diese    oder  jene    Flachen    kfinstKeher 
KryataHe  vorherraeben,  wenn  Einzelwesen,  weniger  deatHcb 
r  hervortretend ,  Ineinander  verfliesflen   oder  doch  so  genähert 
tnindy  daas  sie  sich  berökreii  und^»  vde  ich  gern  gestehe  — 
;e8   schwer  wird,  sich  vollkommen  bhrre  KinsIchfen  zu  ver- 
schaffen.  Auffallend  sind  endlich  Brachelnotigen  an  gewiasen 
!  bei  Schmefofeoern  entstandenen  regelrechten  Gestalten  zuweilen 
(  wahrnehmbar,  welebe  man  an  natnriichen  nicht  kennt    Wfr 
^  werden   von  Thataachen    boren,   die  faat  an*s  Wntiderbare 
stretfen,  wovon  a^n  augestehen  masa,  dass  solche  zur  Zeit 
.  nieht  gen&gend  erUftrt  worden.     In  aHen  F81len,   wo  es  am 
t  Orte,   bemniite  ich   mich  wenigstens  aiisf&hrllcbe  Beschrei- 
bangen  mftsutheiten.    Die  Krystall-Knnde,  davon  achten  wir 
uns  aberzeugt,  hat  noch  manchen  bereichernden  Beitrag  zu 
erwarten ;  weit  /entfernt ,  den  Intereasanten  Gegenstand  jetzt 
erschöpfe»  -zu   wollen,   beachiünken   wir  nits   nur  auf  An- 
deotongea. 

Eine  verhUtnissmAssig  grosse  Manchfalttgkelt  Ist  den^ 
regelrechten  Formen  eigen,  wie  solche  Huttenmanns-ArbeMen 
liefern;  sftmmtliche  Systeme  nimerer  Krystallographen  finden 
sieh  vertreten.  So  weit  meine  Beobachtungen  und  Erfahrun- 
j;en  reichen,  gebfiren  die  meisten  jener  Gebilde  dem  tessu* 
larea  oder  regulären  System  tai;  Oktaeder  und  Würfel  herr- 
schen vor.  Dieaen  folgen,  was  Zahl  betrifft,  zunächst  Kry- 
stalle,  dem  bexagooalen  und  dem  tetragonalen  oder  quadra- 
Üsckeo  System  aoteraoordneo.    Weniger  bSufig  sind  Gestalt 

9* 


ttUj  neldM  wum  vmi  rim»blteheii  «ad  «ttb^typen,  mi 
?on  klitt^rlMMliitcbeii  oJcr  ■M>ii*lili»M4rleelieii  Syilm  tk» 
Icitto  bat ,  mm  aelleiiatm  mdlicb  cncbeineii  UioAffliaMliMi 
oder  triUMedrische  Kryalalle.  —  RtgatracMe  6«ttihA 
welche  RotlArbeiten  cellefeit,  werde«  M  dheer  AefsiUoe 
efekl  ttkeraebe« ;  deegleielie«  blieben  bfjrelelltoirie  SekHiini 
Meter  Heltee>Kreeoyeiaeee  webrgeeeaiewe  kelneewep 
beecbtet,  «ecb  ween  eoicbe  bbi  daUe  le  der  Neter  eck 
eacbgewieeea  wordee.  Daicegee  lieee  ich  devdi  €bfek 
aaf  kiinatlicbeai  Wege  darseelellte  Kryetalle,  obee  ikra 
beben  Wertb  an  werbeeeen,  ver  der  Hand  aeber&cbakbtigt: 
der  Verfelg  bietet  erbickliebe  Gelegenbelt  daranf  nerikk» 


Wo  beln  ScbvelsVerfabren  die  BedbtKeegen  firtb 
ateben  von  Geetaltea,  wie  wir  ale  breprerbrn,  beaoWai 
gfiMtiy  geweeen,  da  aeigea  ale  Klgenaebaflen  nnd  VtrhU* 
nlaae,  welcbe  an  den  natiiriicben  in  beberan  nnd  geriaKciti 
Grade  gtocbatat  werden;  Yollkomneae  AeahÜdnnK  nn  bcMbl 
Unden,  oder  ebiea  denelbee  innig  veaacbmelaen  arit  der  Sd* 
atMa,  ava  weleber  daa  Regelmieatge  berverging;  ImWkst 
nnd  Drillingis-artigea  Dnrcbwacbaenaeyn  n*  a»  w.  Gmppini' 
gen  und  Aneioanderreibnngeo.  koemee  ror,  to  etgenthiailicker 
Weiae  ao  geordnet,  daaa  ale  wie  gerade,  tlieüa  ancb  iMb 
oder  weniger  gebogene  nnd  gekriininite  Zweige  ehiea  Sta» 
mea  eich  daratellen.  Bald  eracbelnt  onr  ein  Stanmi  ndt  leiJ 
nen  Äaten,  bald  werden  letale  wieder  an  Stamnien,  4ci0 
alcb  andere  Zweige  anlegten.  Maacbe  kryaulliniacbc  Cd 
bilde,  namentllcb  gewiaae  Stablpnddeiofen4kbla€ken  voi  La 
bei  Shgen  aiad  nicht  aewobi  anagezeicbnet  dnrcb  V«tile«4ein 
Ihrer  Geatalt,  ala  Tiehnebr  dnreh  beaondera  aierHebe  Gnif^ 
rnngen«  Einen  achpiien  Anblick  gewabrea»  annuil  mit  ikf«^ 
lebbaftea  Glaax,  die  an  groaaeren  Gaaaen  anf*  nnd  iiber  ee| 
ander  gewacbaeaen  kleinen  Fernen.  £a  fielen  dIeeeScblacto 
v^le  mich  Hr.  AcuaaeAcn  belehrte,  deaeen  Gite  ich  soicki 
verdanke,  beim  Verarbeiten  von  awei  Drittbeilcn  RMi^ 
nnd  einem  Drittheil  Stabeiaen. 

Paendomoipbosieii  —  ohne  denaelbeo,  wie  anweÜe»  S^ 
eirhieht,  greaaere  GelMing  verleiUen  au  w^n^  ala  KryattUel 


133 

umiiiltelbftr  am  der  Hanil  der  Natitr  hervorg;e{;ang;en  und  ge^ 
blieben,  waa  ale  uraprSnglieh  gewesen  —  und  ParamorplitH 
sen  werden  miter  den  HlUen  -  Erzeupiiaaen  nldit  vermisaf. 
So  kennt'  man  BM-VKriol  in  Paendoaiorphoaen  nach  liunat- 
lictiem  Blei{;lana  u.  a.  w.,  Eraclietnnngen ,  die  wir  apater  zil 
sehildem  tialii^n.  ScnaimKa  beobadilete  an  einif|;«n  In  aelnem 
Beaits  lieCndIfelien  Hobofen-Sehlacken  daa  ntmlicbe  i^anoaien, 
vrorauf  der  wertbe  Freund  mich  aodann  in  meiner  Sammlnng 
aufmerksam  raaehte:  ein  Terworrenea  (mikrfi*)kryatainn1aches 
Clef&ge  im  Innern  der  auaaeriich  scharf  beg;remBten  Gestalten. 

Anderer  merkwürdiger  nnd  überraschender  Thatsacheii 
inoas  Erwihnitng  gwchehen.  Ich  will  solche  filr  jetzt  nur 
kurz  andeuten:  es  g;llt  dem  Beweise,  dass  das  Krystall-Ent- 
stehen,  bei  Sehmelafenpm  wie  Im  Natnr-Berelche,  nnwandel« 
baren  Gesetsen  unterliegt.  Eine  Wahrheit,  über  die  ohne- 
hin wohl  kaum  Zweifel  aufkommen  durften:  zwischen  Kry«^ 
atall-Porm  und  chemischen  BestandatolFen  finden  die  Innigsten 
Beziehungen  statt. 

Zuv&rderst  mfen  wir  unaern  Leaem  Beobschtungen  von 
nicht  gewöhnlichem  Interesse  in*s  Gedtchtniss;  Thatsachen, 
deren  Ursachen  uns  allerdings  erst  klar  werden  seilen.  Ge- 
wisse Krystatl^Formen  dieser  nnd  jener  MIneral-Kftrper  er<* 
acbeinea  einigen  Gegenden  beaonders  eigen,  zuweilen  aelbat 
einzelnen  ÖrtHcbkeiten ;  es  sind  solche  Landstriche,  solchi^ 
Stellen,  wie  alle  Erfahrungen  dargethan,  gleichsam  bevor- 
««gt  durch  regelrechte  Gestalten  eines  nnd  des  nSmlichen 
Minerals,  weldie  ausserdem  selten  oder  nirgends  rorkommen« 
Minder  schwierig  wurde  die  Sache  zu  deuten  aeyn,  wäre, 
was  nickt  der  Fall,  ein  Verschiedenartfgea  in  der  chemischen 
Zusammensetzung  jener  Substanzen  nachgewiesen.  Aber  die 
Scb^dekunst  mit  stieti  ihren  giinzenden  Entdeckungen  Hess 
une  bis  fetat  ohne  Aufschluss;  die  begfinstigenden,  den  Au»- 
sehlag  gebenden  Umstünde  blieben  rfttbselhaft,  und  ao  miis* 
aen  wir  daa  freimQtbige  Geständniss  ablegen,  daaa  uns  kein 
Grond  bekannt. 

Weit  verbreiteten  Einfluas  bebanpteten  Kräfte  eigener 
Art  in  der  Natur;  wie  Hesse  sieh*s  sonst  denken,  dass  z.  B. 
Kalkapatk »Kryatattt  in  einer  Oebirga* Spalte  entatanden. 


134 

Aolche  die  ganseii  Ber{^Z&geii  «ttgebaren  5  hiyfig;  gosa«  «ii( 
nimlicben  Formen  xeigen  nud  mn  den  in  «Mlereii  6eK«o4€i 
vorband^nen  ^  In  eokher  Beztobunp:,  oebr  ebwefehes»  WU 
leieht  eind  —  dm»  wiMen  aelaie  Leeer  *—  eef  deai  ümn 
bemebende  Geetalten  der  enwiibiiteii  Snbetass  vee  deaeti  » 
«Dtersciieideii ,  die  foraegeweliie  in  ErngiUrge  8wk$0mM  mm 
\m  DiUenhirgiMciem  ibren  Sitz  beben,  oed  ven  Mrfem,  ^eldM 
cuinal  in  DertfMre  getreftea  werden?  —  Die  mit  Friver 
oder  Staub->«r(igeai  Quarz-Sand  ubemieng;ien  Kalkepatb^Kry 
ataile  ~  aelir  unricbtifr  al«  ^^liryetallieirter  Sandeteln«  be 
zelcbnet  —  wie  deren  vor  Jabren  bAiif|f  am  Felae«  le  Rächer- 
eermam  bei  F^Miameblemu  Tor^komme«,  und  wie  ecrfche  ii 
juH{(9ter  Zeil  auch  von  Dbchk»  an  der  lan§en  Kmtke  unferi 
Brilon  bemeriit  worden  —  erweiaen  afeh  ateta  In  der  Fora 
jener  apiftzig^en  Rhomboeiler,  die  Haut  ^Chmut  emrh^mmtk 
i$wer9e^  benannte;  lu  der  Feueriueker  NaUe  onfem  Simä- 
gart  dageg^en,  wo  re|reirecbte  Seatalten  gleieber  Matur  — 
daa  helsat  ana  mit  Sand  übeniieng;tem  tcobieneaarem  Kalk  be- 
atebetid  <•»  gefunden  worden  —  aab  man  aar  die  knboldfsclM 
Abänderung.  Hiebt  ei>ne  Auaiiaboie  gibt  ea  vimi  dieser  R^ 
gel,  sdwe(t  meine  £rfabrun^en  reiclien.  •—  Nie  wird  ein  et- 
waa  gettbtea  Auge  im  Zweifel  neyn,  Topaae  voa  Amerkmd 
im  SäeJUwtk^n  Votgilanie  mit  solcbea  au  verweehadn,  weMe 
ana  Siiirim  gebracht  werden,  oder  aua  BroHtUtu  Jeder  der 
drei  Gegenden  aind  eigene  Krjatali-Formea  beacliledeii ;  Che* 
miker  aber  finden  in  einer  wie  in  der  andern  nur  Verbindai* 
gen  von  Kieselfluor-Alumiuium  nut  kieaelaanrer  Tboaerde. 
Diese  Beispiele  mögen  hinreichen.  | 

Für  nicht  weniger  räthaelliaft  erachten  wir  eine  andeitj 
Tbaiaache.  Vor  Jiilirzelieiiden  achon  bemäbteu  wird  ana,  i1 
die  Beachtung  zncnwenden;  darauf  zaruckKukommen,  wird 
der  geeignete  Ort  .seyn.  Ea  fragt  aicb  nämlich,  wie  man 
erklären  habe,  dasa  rotiie  (iranaten  in  Graniten  nur  als  Ti 
pezoeder  auftreten,  wälirend  dieselben  in  Gneissen,  In  Glia4| 
mer-  und  Talk-Schiefern  stets  ala  Rauten-Dodekaeder  go* 
troffen  werden*? 


*    Charnkterislik  der  FelMrten  S.M,  1S3,  17»  ood  taa 


Weftkiill»  wir  m  vkfAt  atisbolteii?  Der  niehste  Verfolg 
soll  den  Grund  darthun.  ^Minder  schwierig;  Bu  erklären,  als 
iiat&rUcbe  VorkomsMilsse  solcher  Art ,  sind  uns  in  {gewisser 
Hinsicht  Parallel-Erscheinnngen  wabrnehiAbar  an  Muster«» 
staeken  neiner  Saaualiitig  von  Butten*Erzeo|;oissen.  Ich  fand 
njlmllcli  diese  and  jene  Scblacken^Formen ,  hier  sechBseitffi;e 
Prismen,  dort  quadratische,  thrtls  seihst  mit  Ihre«  bekann- 
ten Modifikationsn,  i^ewlssermassen  als  Alleinfnt  mancher  Hiit^ 
teil ;  auf  vielen  kommen  nur  Aogit-  oder  Ollvio-Gesfalien  vor 
u.  8.  w. ,  und  MHAeailich  gilt  das  Gesagfte  auch  von  Schmels- 
feaer«*Erzeut(nlBsen ,  deren  Ahnliche  in  der  Natnr  bis  jetst 
nicht  nachg;ewte8en  worden.  Von  künstlichen  Augiten  ist  noch 
besonders  liervorsoheben ,  dass  die  aämlicheo  Krystail-Aban-* 
dernnge«,  ansgeseichnet  durch  leicht  wieder  erkennbare  Eigen* 
tbümlichkeiten,  mir  von  H&tten  in  Sekweden  und  in  PreHiMwk- 
WesipkBlen  zukamen,  aus  dem  I7ra/  and  von  lenkutk  In  Ttrs/, 
während  Ich  solche  an  Schmelz-Erzeugnissen  entnommen  von  an« 
dem Övtttchkelten  bis  jetstnichtz«  beobachten  Gelegenheit  hatte. 

Kennen  wir  zur  Zeit  die  besprochenen  Hergänge  nicht 
vollkommen  genügend  erklären,  so  Ist  meines  Bedänkens  kein 
Wagniss  dabei,  anzunehmen:  die  bedingende  Ursache  läge 
in  der  Beschaffenheit  von  Schmelz-Gut,  Zuschlägen  und  Brenn» 
Stoffen;  es  mitosteo  genau  dieselben  Gestalten  wiederkehren^ 
sofern  alle  Verbaltntsse  die  näiirilchen. 

Nun  frsgt  sich's  allerdings,  ob  die  Regel  durchgreife  In 
jeder  Beziehung?  Ich  gestehe,  dass  ich  Das  keineswegs  mit 
Bestimmtheit  behaupten  will.  Meinem  tJitbeile  Hegen  zwar 
Ergebnisse  vieler  Beobachtungen,  eigene  Erfahrungen  zum 
Grunde;  mit  Dank  nehme  ich  jedoch  den  Ausspruch  ein- 
sichtsvoller ^Fachmänner  entgegen. 

Tiefer  einzugehen  in  interessante  Einzelheiten  ist  hier 
dmr  Ort  noch  nicht.  Wir  seben  ans  dem  Mttgetheilten,  wie 
aufmerksamstes  Erforacben  krystallisirter  Schlackelt  und  an- 
derer Scbmelzfeuer*Erzengnisse  woM  der  Muhe  werth,  be- 
sonders lehrreich,  ja  von  grosater  Wiclitigkelt  sey,  da  es 
neue,  man  mochte  sagen,  fremde  Ansichten  bietet. 

Raum,  Ruhe,  Freiheit  der  Bewegung  in  geschützten  VlTet- 
tungeo  und  sehr  allmähUclics  Erkalten  gehören  Üir  die  zu 


renfttlrecbteni  Ganzeii  sidi  ardneiHlen  MaaMn-TlieltcliM  M  de« 
Torziigaweise  wichtigen  BediiigoDgen,  su  den  nothwiuidigsteii 
Erfordernissen  t  um  wolilAnegebildcte  KryeUUe  txt  erhalten; 
•0  bedeuleleo  uns  Chemiker. 

Unwandelbaren  Geaetsen  sind  diene  Herginge  nnterwer* 
fen.  Je  allmaMleber  die  Znriickfttbrmig  den  Feuer-Pliinnigett 
in  Starren,  je  weniger  gehemmt  durch  Znatinde  der  Um» 
gebung,  deato  mehr  werden  Kryatalliainingea  bt-gnnaligt. 

Ala  erlinternde  Beiaplele  reihe  ieh  Batrachtangen  an  vaa 
Mnateratuckeu  meiner  Sammlung  entnammen. 

Nadei-förmige  Krjntalle  von  bSchoter  Zartheit,  lebhaft 
glasig  glänzend,  farbloa,  durclisiclitlg,  Sie  haben  ihren  Slts 
in  Weitungen  achlacliiger  Mannen  gefunden,  uneh  dem  Ans- 
räumen  in  Gaarohren  des  Schachten  Tom  Uehofen  der  ifug^^ 
HUle  au  BUtnsko  in  Mäkren.  -—  Leider  tat  die  mir  sogekonh 
mene  Menge  so  gering,  dasa  nicht  einmal  tou  einer  qnalt> 
tativen  Anatyne  die  Rede  seyn  kann;  so  bleibt  OMin  nnge» 
wiea  über  die  Natur  der  ungemein  zierlichen  Subntanz. 

Kryatalle  metallischen  Kupfers  von  der  Mmrii^SmkgetMU 
au  Oi^r  unfern  GmIw,  Beim  Kupfer-Priacbeu  sobrollat  mav 
des  zu  entsilbernde  granuUrte  Kupfer  mit  Silber«araiem  Blei 
und  mit  Glitte  in  einem  niedrigen  SpuroUfan  mit  offenem  Auge. 
Einmal  hatte  sich  —  so  weiss  ich  durch  ÜLaicu  —  etwas  von  | 
der  bei  solchem  Verfahren  entstehenden  Leglrung  in  die 
Ofen^Sohle  gezogen  und  war  hliw  langsam  erstarrt.  Spater 
wurde  in  dieser  Masse  das  Knpfer  krystaliislrt  gefunden. 

NadeUförmIge  Kryatalle  —  auf  Anglt-Oestülten  aurfirk- 
fuhrbar,  so  viel  sich  erkennen  lisst  —  in  Bhiaen-Rinmen 
ÜUecAe/ador/er  Rolischlacken ,  wehriie  beim  Kupferschiefer* 
Schmelzen  fielen.  Es  nkid  dieses  die  sogenannten  Sdilaekea- 
Kipfe,  weiche  znm  Abwirmen  neu  vorgerichteter  Gestubbe- 
Herde  feurig-flnssig  in  dieselben  gezogen  werden  und  darin 
alimihiich  erkalten.  Fir  den  ersten  Blick  erinnern  die  po* 
röaen  Massen  sehr  an  geniase  Otilomite« 

Kiinstllche  Augire  von  vorzugiloher  Scliduhelt  -^  ich  er« 
hielt  solche  von  der  ALEXAiioaorF*schen  Elsen-Gleaserei  za 
Petro$awod9k  im  Gouvernement  OUnetm  —  gewahren,  was 
dw  eofsphiedetten  Einflnsa  der  Erslamings-Art  feurig  iluasi- 


tar 

gM  Mfttotob  bflMft,  Behipiata,  wie  kh  keine  intereiaaote« 


hMgBMMgm  Beweise,  weleke  Wirliengee  mehr  oder 
wnigfr  alliDililicbee  AULililen  lienrerrefen,  selgee  ferner 
lijitellliirle  Friscb-Sdileclim)  gefnllen  rh  PsetAmrg  in  Jalire 
t8S»^  htkm  8elMnel£*Verbiifen  nnf  den  Hm%e  nie  i^Klonp* 
Frilchen«  heselebnet. 

Die  in  Hehefen  lieerbeKeten  Relntoffe  waren :  didiler 
ÜKiglans,  R^tli-  nnd  Brnne^Eieensteio.  Eine  g^rinxe  Bolin* 
en-MenKe  nun  den  in  der  Nalie  vorlionmendeR  Neoeonien 
wirie  ingeaeist  Die  erwalinCen  Elaensteine  sind  aelir  ge- 
nagt,  lAuSg  in  libemnasae,  nie  Qnara,  Horaetein,  i^aen* 
UeRl)  nit  k«lilenennren  Kalk  nnd,  ala  naelHlietligen  Begiei« 
^■itEisenkiea.  Bein  RSeten  gab  letnte  Sukatans  aar  den 
Ckncknas  von  Sekwefel  ab  nnd  wnrde  an  Lebetklea.  Dan 
Sdnehen  eif orderte  beiie  Hitae-firade.  Dadnreh  verband  aiek 
dl  Thdl  des  Sehwcfeia  ntt  den,  ala  im  Gemenge  der  Einen» 
iteloe  rerimaMien  erwiknten  knklenmuren  Kalk,  oder  nit 
jema  in ,  «len  rielen  Kieaeia  wegen  sngeacklagenen ,  Kalk 
eilbaltann  Calcium  au  Sebwefelleber  nnd  wnrde  Ten  den 
äehlacken  elngenogen.  In  ien  Jahren  1848,  1849  und  18S0 
tufte  der  eckerige  Brann-Eiaettslein  weit  nehr  Ziakezyd  ge* 
fiht  haben  nia  friher. 

So  belehrte  nOeh  jAacnn.  Von  einigen  durch  aeine  Oiiln 
erkilttaen  kryatalliairlen  Friaeh-Sehlaeken  bemerkt  der  ehN 
8iclitavelle  Uiitten- Veratandige  anadricküeh :  nie  aeyen  bei 
liigaMneM  Erkalten  entatanden ;  andere  Mnateralüeke,  denen 
ikmt  JammMM  nieht  belgef&gt  war,  erwelaea  aicb  auffnilead 
fencUaden  von  yenea.  Lntate,  apilxlgen  Rhonboedern  ihn* 
Bebe  6cntnlten,  aber  die  leb  ailr  keine  nähere  Bentinnong 
crIftiAe,  alnd  dnnkei-aaeligran ,  matt,  ilire  Oberflftehe  ranh« 
Siesitaen  auf  elaenach warzer,  lebhaft  glAnaender,  hin  und 
nieder  bnnt  nngeinnfener,  aebr  biaaiger  Schlaeke.  Die  all- 
nihlieb  abgekühlten  HiittenEniengniaae  dagegen  indet  man 
ptali€h*achwnas,  Ihre  ateta  gintten  Flachen  atnrk  netalllaeh» 
Sliucend*  Obwohl  &r.  den  eraten  Blick  nngeaiefai  aierlieh 
äch  darateUendy  \MaM»  die  Kryatalle  dennoch,  waa  rolikonn 
neae  Aaablldnng  betrifit,  rlel  ao  wknaehen  iihrlg«    Blanche 


las 

»iiiil  so  |iMn,  4aaa  es  ansdkitternder  firii«rrlfekk«tt  bedarf] 
um  eine  nicht  zweideutige  Bestimoiung;  zu  erlaiigem  Kf»l 
flcjiie  Füehen  erscheinen  Als  g^leidunJieiikallga  Dreieeke  rcr 
scbiedeuen  Wertlies;  auck  einem  Rektaa|;NlAr-Oktaeder  as»^ 
«seilst  stelieude  Formen  bemerkt  man.  -—  VielMcbt  wmreti 
es  Schiaeken  einer  oder  der  andern  Art 9  welebe  Witoasiii 
zerlegte.    £r  fand  I 

KiMieli4iire 32»4  I 

Eweiioxydul A7,3  | 

Mangaii-Oxydal 4,5 

Kalkerde 2,8 

Tliouerde ^      3,0 ' 

IOd,0.  i 

Die  zuerst  erwähnten  Schmele*Prodnkte  Hessen  sieb  wohl 
krystallisirtera  Rolieisen  vergleiclieni  wie  solches  bei  neliiq 
langsamer  Erstarrung  während  der  Campagne  von  183S  insi 
liieburger  Uohofen  gebildet  wurde.  Mur  erscheinen  die  «iLeiir 
s|pies8igen  KiystaUe  mit  so  vielen  äusserst  kleinen  spMsi^en! 
Zacken  auf  ihren  Kanten  besetzt,  dasssie  oft  ein  fiaun-l 
artiges  Ansehen  erlangen.  —  In  der  Folgezeit,  so  heisnt  es 
am  Schlosse  von  Jaschs  s  brieflicher  Sliltheilung,  %venn  mniii 
eine  andere  Entkohhings- Methode  des  Roheisens  einfährt,  | 
dfirften  Schlacken  dieser  Art  nicht  mehr  vorkommen.  | 

Ferner  habe  ich  gewisser  Gaar-Sehlacken  von  Bieter  in  j 
Kurkessen  zo  gedenken*  Es  wurden  diesell»en  thelhi  enlaiom«  I 
men  aus  dem  Herde  des  Frischfeuers  nach  dem  ^Lup penmachen^, 
andere  liefen  bei  solchem  Niedersdimelzen  des  Eisenerzes 
zwischen  Holzkohlen  vom  Herde.  Beide  lassen  Krystallisa* 
tionen  erkennen,  jedoch  in  versekiedenen  Vollkommenbeits* 
Graden.  MusierstBcke  der  ersten  Art  enthalten  in  ihren  Bla« 
senräumen  und  eckigen  Weitungen  Krystalle;  auch  bei  letz- 
ten ist  es  der  Fall ,  aber  die  Gestalten  sind  bei  weitem  we* 
niger  ausgebildet. 

Über  umstände,  regelrechte  Gestaltung  bq;instigend, 
bei  den  durch  Kunst  ebigeleiteten  Hergangen  über  das  Ent^ 
stehen  von  Krystatleu  und  von  krystalllniseben  Gebilden, 
deren  Besehaffenbeit  und  Vorkommen ,  ülier  Stmktur-Verliält- 
uisse,  erhielt  ich  erwünsdite  Aubcblnsse  durch  werIhvoUe 
Wahrnehmungen  gemacht  auf  der  Eisenhütte  za  Hebüumtm 


130 

In  Emiemm  mnd  auf  den  Haaunerwerke  IFeget  in  Ober-' 

Was  autAAsiitMUntsenerB^kofen^kltLAen  vwm  grarm 
Giige  helrUit  -^  gefallen  hei  Verschmelsea  von  Bobnera  mit 
itii9cklkalk«2aflehlag  — ,  so  liegen  aiir  deten  vor  van  gla« 
äger  aad  von  aieioiger  Aeaoliaffieabeit)  dieae  entalaaden  aua 
jeMB  l»ei  langaaaieai  Eratarren.  Andere  Selilaclben  aolcber 
Art,  welche  wahrend  niebrer  Tage  bei  starlier  Glub-Hitze 
ftf^eterae»  in  Hohofen,  eigneten,  sich  l^rystalliniach-blätte» 
riges  Gefuge  an,  and  Friscbacblaclten ,  welche  Ihrer  Streng* 
Lässigkeit  wegen  im  Friacbberde  sitzen  blieben  und  allmäh* 
lieh  erstarrten ,  gestalteten  sich  regelrecht;  die  Formen  sind 
jcieB  dca  Olivina  vergleichbar« 

Den  Erfabmngen  eines  einsicbtsvollea  Beamten,  des  KK« 
BtHOier-yerwalteni  Hrn.  Kolla  su  Wefer^  gemäss,  wirkt 
doBiiläaalg^er  Znatmid  von  Schlacken  ganz  besonders  auf 
Ki3^8tstt*BUd«ag.  Der  sdiarf  blickende  Beobaditer  eriaittelte 
alle  Verbältaisse,  wie  solche  aufgefaaat  werden  mussten. 

la  Wei^  besteht  Zerreon-ArbeU«  Nnr  für  wenige  Lesec 
tirfie  vielleicbt  die  Bemerkung  keine  überflüssige  seyn,  daaa 
tees  elii  elgentfauailicbes  Batteamanns*Verfaliren  ist,  eine 
Fnseli-MetlMde  mit  wiederholtem  Einschmelzen  des  Roh» 
ättM  itt  zwei  besonderen  Feaem.  Man  unteracheidet  Hart« 
ttd  Weicb-Zerrennfiteeh- Arbeit;  die  ans  dem  Hart*Sterrena« 
Feuer  kMUB^ade  balbgefrlsehte  Eisen-Masse  wird  in  s  Weiche 
Zerrenn^Feoer  gebracht.  Dieses  voransgesetzt,  ist  an  bemerken, 
da»iLau.a  die  Menge  der  Krystalle  bis  znr  dickflüssigen  Eisen« 
reieken  Schlacke  d«s  Weich*Zerrenn*Feaer8  mehr  und  mehr 
Abttchmen  sah.  Ala  zweites  wesentliches  Erforderniss  für'a 
Eilatehen  f^elrectOer  Formen  ergab  sich  ruhiges  aUmäh- 
liehet  Erkalten.  Darauf  wiea  nicht  am*  der  Umstand  hin, 
<U8  man  selbst  in  donnflässigea ,  jedoch  auf  Wasser  abge* 
laBeeaen  SeUacken,  welche  sclmell  und  während  der  Bewe- 
;«og  erstarrten ,  äusserst  selten  Krystalle  vorfaad ,  sondern 
aieh  auf  schwerer  Eisen^reicher  Frisch*Schlaeke,  auf  söge« 
BttDtem  «Sehwallboden^S  regelrechte  Gebilde  sich  Absetzten, 
(heegleicheir  auf  Streekhamnier-Sehlacken,  wenn  die  Abküh« 
bog  rahig  von  Statlea  g^ag. 


14« 

Beim  Sanioelii  ffir  micb  bestfnnrter  Miuileratileke  wttr* 
den  anfangs  viele  Sclilacken-Haasen  frachllea  xerteblagea; 
es  waren  keine  Krystatle  so  sehen.  Erst  als  Koli.4  **  gegea 
die  in  Weger  bräocbliclie  Behandlangs- Weise  —  fliss^ 
Sclilaclien  auf  trockener  Unterfage  ahsteeken  lieas,  erhielt 
mau  Handstuelie,  die  gewiiiisehten  ErtcAefanngen  saigeBd. 
Stahigerbfeuer-Schlachen  ?om  weielierB  Feiier^6a»ge  iionatsa 
nur  durch  mehrfaclies  Anstechen  der  oherflidilieli  hereils  er 
starrten  Masse  dabin  gebracht  werden,  die  «Btstaadene«  Kry- 
statle bloss  zu  legen,  indem  daa  im  Innern  noch  flüssige 
Schmelz  »Erzeugniss  sich  ergoss  und  Krystali-DrasMi  zs- 
rficklless. 

üer  Verfolg  wird  das  Nähere  ergeben;  auch  fiberdfe  Be^ 
deutnng  gebrauchter  Kunstwörter  soll  Auskunft  ertbetit  werde«. 

KoLLA  bereicherte  meine  Sammlung  mit  wohlgewabkes 
ungemein  interessanten  Mosterstücken ,  begleitet  von  beleh- 
renden Bemerkungen,  Unter  andern  sehrieb  der  so  sehr  ge* 
fallige  Einsender:  »Die  Schlacken  slad  bei  einem  jeder  Ms* 
nipolation  entsprechenden  guten  Feuergange,  schon  beim  Ab» 
stechen  im  flüssigen  Zustande,  wie  im  starre«,  dem  iimseni 
Ausehen  nach  merklieh  versebtedeu.«  ^  In  der  That  nahm  ich 
an  den  erhaltenen  Schmelz  -  Produkten  Eigentbiimliehkeites 
wahr,  wie  solche  andere  Schlacken  nicht  aufzuweisen  haben; 
siei  weichen  davon  ab  und  sind,  die  den  meisten  anstehende 
eisenschwarze  Farbe  ausgenommen,  untereinander  selbst  mehr 
oder  weniger  verschieden. 

Das  weisse  Roheisen  für  die  Wegerer  Frisefahfitte  ^ 
was  im  Vorbeigehen  nicht  unerwähnt  bleiben  darf  —  Hefeni 
die  Hohöfen  zu  Eieenerm  und  Hiefimiy  wo  mit  Belskobieu  und 
bei  heissem  Winde  das  A|aterial  verschmolzen  wird,  welches 
man  im  berühmten  Srmherge  gewinnt.  Eines  Znsohlages  be- 
darPs  nicht,  jedoch  findet  Gattirung  staU  von  ^»Pflins«  mrf 
»Biau»^  oder  »Braun-Erz«,  das  helsst  von  nnzersetstem  und 
von  verwittertem  Eisenspath. 

Wir  kommen  nun  zur  naiierea  Betrachtung  der  Weich« 
und  Hart^Zerrenofeuer-Schfaicken ,  der  Streckhammer*  nsd 
Gerbfetter-Scbiacken,  Wer  sollte  nicht  wOnschen,  die  Usi« 
stände  kennen  zu  lernen,  unter  denen  sie  eraeogt  werden! 


14t 

\wkm  wir  eine'  DamtellMg  iles  Zi»a«iitteiibiiii|^  In  Afsen 
EmM— üjiyw  Tenmeli«« ,  Mfen  uns  Kolla's  briefHcbe  Naeh- 
iMt»  «Bier  «tcitr  Bcrurkrfditfgttii|^   YorUegender  Muster* 

Zvemt  spTMlM  leb  von  Wefcli-Zerreiinfetier-ScIllackeB. 

h  Wek^ZcrreiHHBaaiineni  werden  zur  Elaeii-Erzengfonfp 
JidüSt*  (wfttehe)  uml  baifcwekbe  ^^Schwallflossen^  verar* 
Met  file  VerfHacbiins;  ntomt  man  auf  den  ^SchwaHboden* 
NT,  was,  wie  bereits  beaierfct,  so  viel  sagen  will  als  anf 
Kktnver  Eitoeti»reieber  Friseli*Sehlaefce*  Man  feuert  mit  Holz- 
üMm  mnI  diese  werden  an  wiederholten  Malen  mit  söge* 
luiteai  ^ebtetter^  begossen,  mit  Lehn«  Wasser.  Der  Lehm 
fikrtKalk-,  Talk-  und  Kiesel- Erde,  Substanzen,  welche  auch  im 
SdaMh-Moterlal  vothanden  sind  und  fn  Hohofen-Sehlaeken ; 
d  iMsmt  demnaek  kein  neuer  Stoff  In  die  Priseb-Sehlaeken« 

Bdai  Ablossen  neigen  sieh  die  Weieh»Zerrennfeuer*Schlaeken 
MKMg,  erstarren  langsam  und  bilden  schwere  dichte 
Mmes  mit  wenigen  aber  grossen  BIssen^Riufenen.  Mehr 
amudiBisweine^  so  scheint  es,  nimmt  man  selir  geschlossenes 
FiKrfieRgie  wahr,  lenem  gewkmer  Braon-Elsenstelne  ver- 
nMchkar.  Krystollo  werden  bei  gaarem,  weichem  Feuer-» 
{[oge  äusoerst  selten  getroffen ;  dagegen  linden  sich  In  den 
BluMriwflion  AnMge  und  stmhilg-faserfge  Gebilde,  ein!« 
jfimysBiw  erWnemd  an  Metall«Mohr  it4viri  wtitMique').  — 
VM  bei  einem  Robgaoge  des  Feneni  das  Eisen  harter, 
Stahl-artiger,  so  indert  such  die  Schlacke  ihre  gewohnte 
Beiciiaffeoliolt ;  man  sieht  sie  flussiger,  porOser,  geneigter 
zur  Krystoll-Blldung.  Int  der  Fenergang  niigleich,  ein  Theil 
kr  hftffm  welch,  4er  andere  hart,  besonders  aber  wenn  der 
.Schwattbodew«  kel  niebt  gutein  Frisch-Verfahren  Angriffe 
otcMiet  und  In  Ftsss  geritb,  so  neigt  sich  aoeb  die  abge- 
itachctto-  SebiMke  mitniiler  keineswegs  glelcharlig. 

la  Hare>Zierronn<*Hammern  verwendet  man,  zur  Eisen* 
Eneugnng,  das  aus  lolektBiissigen  Erzen  erhaltene  weisse 
Meisen  ~  sog,  SptegeMoooen  —  und  die  Verfriscbung  er« 
Ugt  anf  dem  „Ldsch-Boden«,  dss  heisst  auf  Kohlenklein« 
Wm  Brenn-Material  betrifft  und  die  fibrige  Behandlung,  so 
Weisen  wir  #enes  Atteo  ocbon  ans  dem  Vorhergebenden.  Die 


142 

SoMackm  eeigfeti  steh  «ehr  dantiütsstg^  ttiid  enitamm  btM 
ZHr  Hckviarzen,  nicht  besonders  schweren,  pordsen,  aii  kleiMen 
Blasenraomen  überreichen  Masse,  auf  der  OberMche  be- 
setzt mit  kleinen  kujrelig^en  und  Trauben-ahnliehen  PartMen. 
Glasige  Krystalle  sind  In  Menge  darin  enthalfen,  aber  von 
solch  mikroskopischer  Kleinheit,  dass  ich  kaum  deren  For- 
men zn  bestimmen  wag^e;  auch  wird  das  Erkennen  noeh 
sehwierig^er  darck  die  Art  ihres  GroppirtsTfiis»  Tinache  ich 
mich  nicht,  so  sind  es  OIfvin-Oestalten. 

Auf  Wasser  abgelassen  -^  was  zu  Wef9r  befm  S«lmelt- 
Verfahren  In  der  Regel  geschieht  —  bifthen  sich  die  Sehiackcit 
stmrk  avf,  werden  blasig,  BimssMn^artig,  Farbe  und  Schwere 
ausgenommen,  letzte  ist  viel  beträchtlicher.  Kristalle  Ui- 
deten  sich  nicht  in  solchem  FaHe,  wie  zu  erwarte«;  fortwäh- 
rende Bewegung^  stetes  Anfschwellen  bis  znm  völligen  doreh't 
Wasser  bedingten  schnellen  Erstarren  machen  das  Entstehen 
regeh«chter  Gestalten  unaMglich. 

Zn  manchen  Betrachtongen  geben  Streekhammer-ScMackcii 
Veraiilassmig.  Von  allen  Bbrigen  erachte  Ich  sie  am  wesent- 
lichsten verschieden.  Es  sind  znsammengefrittete  Massm, 
nberrindet  mit  glasigem  Schmelz.  ,|Um  vollkommen  za  fllis- 
sen,  fehlte  grössere  Uitze,^  sagt  Kolla,  „noch  waren  FInsit- 
fSrdernde  Bestandtheile  nicht  vorhanden>  wenigstens  nicht  in 
richtigen  Mengenverhältnisse.^  Aber  man  vermisst  bei  den 
vorliegenden  Musterstncken  keineswegs  spargelgriine  ond 
stahlblane  l^mallle-  und  Glas-^iihnliche  blasige  Parthle*n  hin 
ond  wieder  mit  rundlichen,  grangefärbten  EinschUssen,  wie 
die  sogenannten  Spliarullthe  im  Perlstein.  (Werden  Verglei- 
chungen  gewünscht,  so  machte  ich  mir  woM  erianlien,  asf 
den  bekannten  Schmelztiegel  von  Bertrick  Mnzuweisen*; 
einige  Ähnlichkeit  findet  unverkennbar  statt)  Überall  lassen 
Streckhammer- Schlacken  Erz-Theile  wahrnehmen,  kleine  Glas- 
Kugeln  und  Tropfeteine,  sowie  eingeklemmte  Holz*Stacke  in 
Menge.  Letztern  verblieb  oft  noch  deufÜeh  erkenahar  ihre 
Ring-Bildung.  Was  besonders  bemerkenswerth,  ist,  dass  die 
Emaille-artigen  Schlacken  sich  mitanter  ebenfalls  nach  den 

^    NöoGBRATn,  Gebirge  in  Rbeiniaod-WestphaleDj  Bd.  Hl,  6.  237  C 


14S 

Hik-6dSg«  m^Mten.  Einige  Pri^ben  iKeser  HUten-finev;:- 
Mttc  sImI  ZManmenfcftlliiiifceo  kleiner  oNveng^roiiev,  {l^taaiger, 
Ubraader  Massen,  **•  Schlacken  ivte  die  erwalMiten)  ent« 
sfehett  «BS  ^filttiiapan«^  nnd  dem  siim  Begleaseti  der  KoUe« 
vcrweodelen  LelHnwaeaer  bei  Warme^Oraden ,  deren  (ieriK 
eilen  wmm  Strecken  bedarf« 

Bete  SeiiivelsBen  oder  GensaMelien  der  Stabe  erhöbt 
an  die  dntb  dnrch  stärkeren  Wind ,  |^bt  aneh  snr  Erneu- 
pnfr  heftiger  Schweins-Hltte  Frisoh-Sehlacken  vom  Weieb« 
2emnofe«er  anf;  so  bildet  sich  liiisslgere  Schlacke,  welche 
■kht  abgestochen,  sondern  In  der  Regel  erst  an  andern 
Tage,  mr  Beginn  der  Arbf^t,  aan  dem  Fener  gehoben  wird, 
kkm  nie  nibig  und  langsam  erkalten  kann. 

Die  melalen  Streckharoner«-Sehlaeken  zeigen  anf  Ihrer 
Oberflaebe  Rrystalle  oder  wenigstens  krystallinische  Ans- 
scheMnngeii. 

Es  bleibt  übrig  von  Schlacken  zn  reden,  beim  Verarbel» 
tco  de»  Rohstnhles  erhalten,  behn  Rafliniren  oder  Gerben, 
k  der  Pene^gang  eht  gnter,  so  sind  sie  dünnflüssig,  |Hiroo 
mi  nibem  sieb  am  meisten  jenen  ^  welclie  beim  Bart*Zer<^ 
MB- Pener  fallen.  Dagegen  findet  man  die  Erzeugnisse 
«Imrrer,  dichter,  wenn  der  Penergang  ein  welcher.  Dünn- 
iMi^e  Sehincken  solcher  Art  sind  sehr  geneigt  regelrechte 
feitalten  anzonehmen,  und  gewAbnIlch  zeigen  sich  die  Kry* 
stelle  bei  weicherem  Peoergange  metallischer,  beim  Roh- 
ginge  gkudger;  Zustande,  welche  ihren  Grund  In  der  ver- 
flcbtfdenen  Menge  des  Eisen^Gehaltes  haben  d&rftetu  Ich 
besitze  lebhaft  metallisch-glänzende  Tafelförmige  Gebilde  mit 
whö«  gemnalerter  Oberfläche,  mit  zarten  Linear- Zeichnungen» 
Zsneilen  hat  man  s  auch  mK  Krystallen  von  mikroskopischer 
Kkisbeit  an  thun:  sie  entzieben  sich  selbst  dem  wohl  bewalF- 
■etea  Auge,  nnd  kaum  ist  zu  erkennen,  dass  es  ausgeprägte 
Foraien  sind.  In  grösster  Menge  bekleiden  solche  Krystalte 
'ie  Wände  sehr  ansehnlicher  Blaseorinme.    Andere  Schlacken 


*    Die  aehirafze  Decke   als  ilbertiifc  voo  Stabciien   «ich   bildend, 
wen  diesen  im  glöbeodeo  ZtteUnde  der  Wirkang  von  LufuSirdmMi 
fiucbt  wird. 


144 

Umm«  AMfavtengM  fn  Finer-Gefiili;«  irahrMiiaMi«  km  mel«; 
AtM  faUen  jene  ««f,  liereii  ctee  AusaeMeito  flftdi-rwiie,  mmHel 
V«riiefiiKKen  hat  ^  MiiMeiKMiiilicii,  miUiBler  9«'  «seh  dlarabcrj 
broll  niid  Usg*  Alle  Raooe  der  Art  werden  feacbfeden  v<mij 
eioaiider  darch  £liifaaaangen  aaa  glMseader,  |iorftaer,  klein-i 
blasiger  Masse;  sie  erseheinea  g;teiebsaai  wie  mit  Krinsea 
eingefaaat,  die  jeder  Btegiing»  jeder  KrikDarauf  der  Mnldeal 
tilgen. 

Aaf  Wasser  abgelasseoe,  sebr  aiifgebtthle  Seblackea 
aeigen  sieh  lelcbt  niyi  uagew4hnliefa  spröde  $  sie  aerfalleal 
beini  Beiiihrea.  Nichte  eriauert  an  Biaissteia,  webl  aber  an| 
die  i^kleinen  Steiae",  welche  beiai  Ansbraehe  des  Vumm  wm\ 
1.  Januar  1839  nach  zwei  beftigea  Detcaattoaea  aar  wrah-| 
read  weniger  Seliunden,  einen  Hagel  gleich,  timf  Net^el  «ad| 
die  Cngegend  aiedersturatea  *.  Es  sind,  wie  verliegende  Mn«; 
aterstücl^e  ergeben,  unvolllLoninieu  glasige  scbannige  Seliia*j 
el(en-Broeken« 

Diesen  Beobachlangen ,  welche  die  vom  Hamaierwrerkel 
Wßger  erhaltene  Sendung  veranlassten,  reihe  ich  annftchstj 
aa,  wss  mir  über  Scbweissefea-Schiackea  bekannt  geworden,  i 
l£a  habea  solche  ualer  dea  bei  Eisenhutten-PriMtessen  fallea-| 
dea  Neben«£r2ettgnissen  ungewöhnliches  auffallend  starkes  | 
Krystailisiruugs  -  Strebea ,  Dieses  ergaben  K.  Fbistmantbl's  | 
sehr  werth?oile  Erfahrungen  *^  VoUkomaien  ausgebildete  | 
Gestaltea  sind  übrigens  dennoch  keineswegs  hanfig.  Sie  wer- 
dea  ia  jenen  Schlacken-Massen  getroffen,  die  beim  Ofen- 
S^steilen  im  unteren  Kamln*Tbeile ,  hinter  dem  Schlacken« 
Abstichloche  sich  sammeln;  hier  fand  allmihlicbea  Erkal- 
ten statt. 

Zn  JUkmtem,  im  Kreise  lUkMU%  in  Btkmen^  dem  Beob- 
achtnngs-Orte,  dienen  feuerfeste  Thon-Ziegel  anm  Einbau  von 
Kamin-  and  Scbwelssöfen ;  der  Boden  wird  ans  QnaA&saud  ge- 
schlagen. 


*    Tkhorb  schilderte  die  ErechciouDg:  Bwlieiim  ie  U  89e»  f^^L  4€ 
Frmtee.     VoL  X,  p.  106  etc. 

'  ***  Briefliche  Miitheiltniffeii ;  luch  blieb  des  ¥0111  Vf.  ia  Hartmahn*« 
Bera-  und  Hfittcn^mioD.  Zeitung  —  Jehrgang  1849^  S.  6^7  ff.  ^  10  die- 
ser Uiosielit  Niedergeleale  sieht  «abtrficlLiichtigt. 


14S 

Ki^alle  voD  vorzSigflfofafer  Selidniialt,  sag;!  FfttsniAiiYln.. 
'  iatA  seia  Wohlwollen  mir  zugekommene  Musterstueke 
Kchtfertigeo  den  Anmpruch  in  jeder  Hinsieht  —  trifft  man 
»ter  den  erwähnten  Droständen  einzeln  und  zit  Gruppen  ver- 
boBden;  nie  haben  iliren  Sitz  in  Vertief nngen  des  Kamin«. 
EiBselne  vollkommen  aasfebildete  Indivlditen  (rieht  man  he* 
SMden  In  Fällen,  wo  Eisen-Stuckehen,  herrührend  vom  Ofen- 
Büsatz,  mit  eingeschlossen  waren  in  der  Sehlacke;  da,  wo 
nkbe  dem  Eisen  fest  anhängen ,  erklärt  sich  die  Thatsache 
daidi  langsame  Erbaltungs-Fähigkeit  des  Metalls. 

Die  Krjstalie  gehören  In's  prismatische  System  und  er- 
sdidsea  beinahe  stets  als  Kombinationen  von  drei,  seltener 
T«  zwei  ^  Prismen.  Ihre  Oberfläche  ist  Treppen-artig  ver- 
tieft,  oft  auch  drosig  durch  kleine,  mit  der  einen  Achse  pa- 
rallel angereihte  Individuen.  Ferner  nimmt  mau  Gestricktes 
iiabr,  sowie  Kamm-förmiges  und  andere  übereinander  ge- 
Uittfte  Gebilde.  Von  Theilbarkeit  zeigen  die  Krystalle  nur 
Sporen  in  der  Richtung  eines  Priama's.  Das  Gefuge  blätr 
lerir,  in's  Strahlige  ul>ergehend,  der  Bruch  uneben,  zum 
Mnsfheligen  sich  neigend.  Eigenschwere  =  4,136;  Härte 
nrischen  Feldspath  und  Ouarz.  Nicht  zu  verkennen  ist  die 
Wirkung  auf  den  Magnet.  Von  Farbe  erweisen  sich  die 
Kijstaile  sehr  dunkel-lauchgrän  in's  Schwarze,  dabei  sind  sie 
iidarcbstchtig ,  seltener  grunlich-gran  durchscheinend,  und 
tbeib  Fett-,  theils  Metall-ähnlich  glänzend. 

Die  chemische  Zusammensetzung  der  geschilderten,  in 
mehrfacher  Hinsicht  so  interessanten  Hütten- Erzeugnisse, 
Kurde  von  Feistmantel  gleichfalls  ermittelt  und  dargethan, 
dass  sie  Eisenoxydul-Silikate  und  Thonerde-Bisillkate  sind. 
Die  Analyse  ergab  nämlich: 

Kieselerde  ....  35,148 
Eisenoxydol  .  .  .  59,973 
Thonerde 4,875 

Obwohl  nun  unsere  Schlacken^  wie  einfache  Silikate  uber- 
bavpt,  die  Eigenschaft  besitzen,  aus  dünnflüssigem  Zustande 
sich  rasch  abznköhlen,  so  erstarrten  solche  dennoch  stets 
Bit  krystallioischem  Gefuge  und  zeigten  beim  Zerschlagen 
ii  jeder  entstandenen  Höhlung  Anlage  zu   regelrechten  Ge» 

JakrgaüC  18&5.  ]0 


146 

sUlleO',  selbst  4a  vo  di«  Räame  oar  mit  d&Aner  Decke  be- 
kleidet waren;  nngemei«  schöne  Blimen-ähiilklie  Gebilde 
pflegen  wenigstens  in  Fallen  der  Art  nicht  zu  fehlen.  Die 
Oberfläche  tiefer  in  der  Masse  befindlicher  HShlnngen  erwei- 
set sich  meist  drasig,  die  angesetzten  Krystalle,  obwohl  klein 
and  nidit  vollkommen  geformt,  sieht  man  stets  in  der  Ricli- 
tung  einer  Achse  an  einander  gereiht 

Krystalllnisehes  Geffige  bemerkte  Feistmantbl  früher  oft 
an  Pnddlings-Schlacken ,  aber  nie  gelang  es,  Krystalle  zr 
finden.  Der  Gnind  war  im  schnellen  Erstarren  zu  suchen, 
welchem  jene  Erzeugnisse  bei  ihrer  Beseitigung  aus  dem 
Ofen  bei  der  Puddling-Arbeit  unterworfen  sind.  Die  im  Ka- 
min der  Flammen-Öfen  nach  und  nach  an  der  Sohle  sich  sb« 
setzenden  Massen  erscheinen  dicht,  Obsidlan-ähnlleh«  Sie 
rBhren  keineswegs  —  wie  dieses  bei  Schweiss-Öfen  der  Fall 
—  von  einer  beim  Schmelz- Verfahren  sich  bildenden,  in  dem 
Kamine  überströmenden  Sehlacke  her;  man  hat  es  mit  An- 
sammlungen geschmolzener  und  veränderter  Gestein-Massen 
zu  thun,  aus  welchen  der  Kamin  errichtet  ist. 

Endlich  traf  Fkistmantel  1854  dennoch  Krystalle  in  den 
seiner  Leitung  übergebenen  Puddling-Öfen  zu  Ro$foek  im  Be- 
zirke Rakonit».  Begleitet  von  ausgezeichneten  Musterstucken, 
erhielt  ich  ungemein  interessante  und  wichtige  Bemerkungen 
und  gestatte  mir  solche  wörtlich  eintuscbalten. 

„Zu  Rostock  ist  das  sogenannte  Schlacken- Pnddelii  im 
Brauch  und  die  mit  Luft-Kanälen  versehenen  Öfen  werden  in 
ihrem  Innern  mit  einem  ziemlich  feinkörnigen  krystallinischen 
Kalkstein  belegt  Den  gusseiserneu,  von  unten  durch  Luft  ge- 
kühlten Boden  erhält  man  mit  einer  3"— 4'^  starken  Schlacken- 
Schichte  bedeckt,  welche  ursprünglich  aus  den  bei  der  deut* 
sehen  Frisch-Methode  fallenden  Roh-Schlacken  gebildet  wird. 
Diese  Schlacken-Schichte  ist  es,  in  der  zuweilen  krystalli- 
nische  Bildungen  sich  finden.  Dass  solches  nur  ?on  Zeit  zu 
Zeit  der  Fall,  glaube  ich  bis  jetzt  allein  einer  gewissen  Be- 
dingung beim  Erkalten  des  Schlacken-Bodens  zuschreiben  zu 
müssen,  da  es  ausgemacht  ist,  dass  dieses  unter  verschiede- 
nen Verbältnissen  geschieht,  und  sicher  nicht  alle  .einem  An- 


147 

▼#ii  Krystolleo  ans  der  ssm  admelleo  Erstarren  ge* 
lefgtea  Schlacken-Maase  günstige  seyn  kdimen.*' 

j^Konmen  aber  einmal  krystallfniscbe  Gebilde  yor,  so 
üideD  sie  sich  imiuer  in  Blasen-Riamen  an  der  obersten 
Stelle  der  Schlacken-Schichte.  Diese  ist  in  erkaltetem  Zu- 
staode  meist  ziemlich  eben ,  oft  aber  anch  mit  vielen  kleinen 
fli^ln  besetzt  y  die  von  einer  sehr  dünnen  aufgetriebenen 
Sehlscken-Hant  gebildet  werden,  und  sp  gleichsam  erstarrte 
fiasUaseo  Torsteilen,  die  In  Ihrem  Innern  vorwaltend  nur 
nilie  Fl&chen  darbieten,  manchmal  jedoch  —  In  welchem 
Ptile  die  Blasen  gedruckter  erschelDen  —  Krystalle  be- 
tarbergen.« 

«Was  die  Krystalle  betrifft  —  deren  Grösse  unbedeutend, 
r«B  hdchstens  1  %'''  Kanten-Lange ,  dabei  haben  sie  eine  so 
gfringe  Dicke,  dass  diese  nicht  gemessen  werden  kann  ^ 
so  waren  die  bisher  von  mir  beobachteten  stets  Tafel*artig 
sechsseitig,  welche  Form  in  den  besser  ausgebildeten  Tftfel- 
fheo  regelmässig  oder  wenigstens  symmetrisch  ist  —  mit  drei 
forwaltend  entwickelten  und  drei  verkürzten  Kanten,  und  so- 
neli  das  rbomboedrische  System  beurkundet.  Ihre  Farbe 
taml  ich  In  der  Regel  rothbraun ,  zuweilen  in's  Kupferrotbe 
pieigt,  bei  durchfallendem  Lichte  jedoch  porpurroth.  Die 
gnssere  Masse  derselben  trifft  man  atets  an  der  von  der 
ertlichen  Schlacken-Schichte  gebildeten  Seite  der  Höhlung 
a&{^ehauft,  wahrend  fi\e  bedeckende  Schlackenhaut  meist  we* 
uge  and  sehr  kleine  Täfelchen  enthalt.^ 

^emerkenawerth  bleibt,  dass  hiafig,  «^  wie  zwei  der 
■itfoigeadeii  Exemplare  zeigen  —  die  aecbaseltigen  Tafeln 
rieh  80  in  einer  Flache  aneinander  reihen,  als  ob  ihrer  Bll- 
invf  aber  diese  Fliehe  hfaiaoa  ein  Hindernlss  im  Wege  ge- 
ittsdea,  waa  jedoch  nicht  der  Fall,  da  aber  der  die  Höhlung 
icliUessenden  Schlacken-Decke  Raum  genug  war,  um  freiere 
Aoordnoag  der  Kryslall-Blättchen  zu  gestatten.^. 

.Die  OberflSche  der  Krystali-Bllttchen  zeigt  eine  den 
seehs  Kanten  parallel  gehende  Streifung,  dadurch  wird  der 
stellenweise  sehr  starke  Glanz  bis  zum  Matten  gemildert 
Wo  die  Krystalle  nicht  in  einer  Ebene  geordnet  sind,  stehen 

10* 


14g 

sie  unter  verschiedenen   Winkeln  g^eg^en   einander  gekehrt» 
und  die  Dmse  ist  Zellen^fomifg*^ 

,^Ieli   Iiabe  eine  Analyse  dieser  Krystalle   vorgenoumeii 
und  bei  zweimaligen  Versuchen  folgendes  Resaltat  erhalten: 

Kieielerde  (die  sich  gelatinös 

abscbeideft) 8,06  .  d,09                      I 

Tbooerde a,80  .  3,18                      ' 

EiseDOXjdul  .......  SO,iO  .  65,90 

Kallcerde  . ' 13,25  .  16,70                      , 

Talkerde 7,40  .  7,27 


09,99     .  102,16 

«^Obwohl  die  beiden  Untersuchungen  nicht  genau  stimmen,^ 
80  ist  dennoch  das  Verhältniss  der  Kieselerde  zu  den  Basen, 
bei  einer  wie  bei  der  andern,  ziemlich  dasselbe  und  zeigt 
sich  als  ein  zur  Neutralination  nicht  ausreichendes.  Es  ist 
Diess  besonders  desshalb  interessant,  als  der  feste  Schlacken- 
Boden,  an  dessen  Oberfläche  die  Krystall-Bildungen  auftra- 
ten, eine  ganz  andere,  einem  SubsIlikate  nahe  entsprechende 
Zusammensetzung  hat,  wie  folgende  Analyse  zeigt,  die  ich 
mit  einem  Theile  der  Schlacken-Schichte,  auf  der  sich  oben 
Krystalle  fanden,  vorgenommen  habe  und  die  nachstehendes 
Resultat  gab: 

Kieeelerde 18,403 

Thooerde 6,023 

EiseDoxydul 65,075 

KttUerde 5,173 

Tall[erde '4,915 

99,5^9. 

„Bier  ist  der  Sauerstoff  der  Kieselerde  9,560^  jener  der 
iibrigen  Basen  zusammengenommen  =  20,973  und  so  das  ein 
Snbsilikat  bedingende  Verhältniss  von  1  ;  2  nahe  erreicht. 
Ich  habe  ferner  einen  Tbell  des  Schlacken-Bodens,  wie  er 
während  der  Arbeit  im  flussigen  Zustande  war,  genommen 
und  bei  seiner  Analyse  erhalten: 

Kieselerde 18,597 

Thooerde 2,504 

Eisenoxydul 76,455 

Kalkerde 1,25*2 

Tallterde 1,189 

99,997. 


14» 

i^wobl  kier  gegen  die  firibere  Aoelyee,  anaser  dem 
Eisen-Oxydol,  die  nfarigeo  Biuien  In  geringerem  Yerhältnlnse 
aoftreten,  was  dem  noch  nicht  vollendeten  Einflüsse  der  che- 
■ischeii  Tbätigkeit  wäjireud  des  Prozesses  zuzuschreiben,  so 
ift  dennoch  die  Slllclrnngs-Stufe^  dieselbe,  da  der  Sauerstoff 
Jer  Kieselerde  =  9,M0,  jener  der  nbrlgen  Basen  =s  |9,S80, 
was  wieder  das  Verbältniss  von  1  :  2  ergil>C/< 

,^n  dem  uaterea  festen  Schlacken-Boden  zeigt  sich  häufig 
eise  wenn  auch  geringe  Tendenz  znr  krystalllnischen  Struktur, 
ionfern  die  beim  Zerschlagen  erscheinenden,  bisher  irater 
keiie  konstante  -Winkel  zu  bringenden  Flachen  nicht  eine  an« 
lere  Bedentung  haben.  Die  chemische  Analyse  aber  ergibt, 
dus  die  Krystalle  manchmal  an  der  Oberflache  des  Bodens, 
kNasenräamen  entstehend,  ein  von  demselben  verschiedenes 
Cefcilde  sind.*" 

JiBB  spezifische  Gewicht  der  Krystalle  hat  sich  auf 
3,6—3,8  herausgestellt,  jenes  der  festen  Schlacken-Masse 
auf  3.8—4,0,  wovon  letztes  richtiger  seyn  durfte,  da  die  äus- 
serst poröse  Beschaffenheit  des  Schlacken-Bodens  leicht  eine 
n  geringe  Gewichts-Bestimmung  herbeiführt.^^ 

.In  den  Blasenräumen  der  während  des  Puddelns  selbst 
»B  dem  Ofen  laufenden  Schlacken ,  haben  sich  bisher  nur 
iAwaehe  Spnren  zu  Krystall- Anlagen  gefunden,  was  wegen 
JeiBcbnellen  Erstarrens  nicht  anders  zu  erwarten  ist.<< 

So  weit  PsiSTMAiiTBL's  Mitthellungen.  Ich  wende  mich 
n  Stahl -Frischfeuer -Schlacken  nnd  zu  Stahl -Puddelofen- 
SeUaeken ,  die  mir  vom  konigl.  Preusiüeken  Hüttenwerke  zu 
Uke  bei  lUegen  mltg^eilt  wurden  und  zu  beachtnngswerthen 
Betrachtungen  erwanscbten  Anlass  gaben. 

Die  Stahlfriscbfener- Schlacken  fielen,  als  man  zwei 
Theiie  Rohfltabl*Elsen  (Spiegelelsen)  vom  Stahlberge  bei  Mü- 
M«  asd  einen  Thell  sogenanntes  »Anschmelz-Eisen«  verarbel-* 
tete;  letztes  ist  ein  aus  Elseaspath  erUasenes,  weniger  Man- 
Saa-Iialtiges  Roheisen.  Beide  Elsen-Sorten  wurden  mit  10 
Prozent  Kalkstein ,  bei  130<>  R*  erwärmter  Luft,  im  Hohofen 
IkI  gtarem  Gange  erblaaen.  Als  Brenn-Materlal  dienten  zur 
Biifte  Hokkohlen,  zur  Hälfte  Coaks.  Die  Frischfeuer  selbst 
Wtrieb  man  nur  bei  Holzkohlen  nnd   ohne  Zuschläge.    Die 


130 

Stahl-Poddelofm-fiMitaclim  telea  bei  Venirbeihing  der  näm- 
lichen Robeisen>Sortea  auf  ftoheiaen  im  -Poddelofeo  anter 
Steinkohlen-Fenerang^.  Beim  Betrieb  werden  Mangan  nnd 
Koclisals  zugeschlagen;  auf  IM  Pfnnd  Rohatahl^Eiaea  etvia 
ein  Pfund  von  jedem«  —  Aus  Bemerkungen ,  wovon  die  Sen- 
dung begleitet  gewesen,  sind  vorstehende  Angaben  ent- 
nommen. 

Was  die  bei  dem  erwähnten  Prozesse  entstandenen  reget* 
rechten  Gestalten  betrifft,  so  fand  ihre  Bildung  wahrend  lang- 
aamen  Erkaltens  statt;  die  Stahlpuddelofen-Schlacken  wurden 
aus  dem  Ofen  abgestochen  und  erstarrten  allmählich  in  gnss- 
eisernem  Behälter.  Von  Stahlfrischfener- Schlacken  besitze 
ich  ein  Mnstersttick  mit  anhaftender  krystalÜnlscher  roher 
Stahl-Masse;  es  bliebe  nachdem  die  Stahlluppe  ans  dem 
Frisehfeoer  gehoben  worden,  auf  dem  Herde  desselben  zn- 
rock.  Die  Krystalie  der  Stahlfrischfeuer-Schlacken  sind  For- 
men, wie  man  solche  beim  kiiustlichen  Oiivin  zu  sehen  ge* 
wohnt  ist,  nicht  besonders  deutlich  ausgebildet,  aber  einzelnen 
Theilen  nach  wohl  erkennbar.  Die  Krystalie  der  Stahlpuddel- 
ofen-Schlacken erscheinen  sehr  in  die  Länge  gezogen  nach 
einer  Richtung,  verzerrt,  mehr  oder  weniger  verunstaltet, 
dabei  sind  sie  durcheinander  gewachsen  nnd  manchfaltig  zn- 
sammengehäuft;  dennoch  lassen  sich  dieselben  auf  die  näm- 
liche Form  znr&ckfobren ,  wovon  so  eben  die  Rede  gewesen. 
In  zum  Theil  sehr  ansehnlichen  Blasenräomen ,  den  letzten 
Schlacken  eigen,  haben  Gebilde  von  höchster  Kleinheit  ihren 
Sitz,  mikroskopische  Krystalie,  aber  die  ich  mir  kdn  ent- 
scheidendes ürtheil  gestatte.  Ein  Musterstfick  zeigt  nur  re^ 
gelrechte  l)mrisse,v  nebeneinander  geordnet  nnd  gereihet,  wie 
die  Felder  auf  Damenbrettern. 

Wo  nur  einigermassen  die  Gelegenheit  geboten  bei 
Hutten>Prozej»sen  entstehen  folglich  regelrechte  Gestalten. 
Davon  geben  auch  Musterstucke  Zengniss,  welche  mir  m\t 
belehrenden  Erläuterungen  ans  Blansho  in  Mäkrem  zukamen. 

Von  der  Marien-HüUe  daselbst  besitze  ich  zierliche  aber 
sehr  kleine  Krystalie  in  Weitungen  der  Sau  und  in  denen 
röckstättdiger  Schlacken  auf  der  Sau.  Krystalie  aus  der  Sau 
der  Hugo^BüUe  verloren  dadurch  an  Deutlichkeit^  dass  sie 


Mt  rMibramier,  Ibeib  aaeb  mU  aschgmier  g;lMiger  H&IU 
bedeckt  ämi.  Ferner  erhielt  ich  KrystaHe  aus  Gestellstelneii 
BBii  SOS  6asr5hrea  nach  dem  Aasriunien  des  Hohofena  der 
Bag^-ÜMite  aofg^enoomen ,  sowie  andere  im  Ofenbrnch  der 
fiamhre  gefunden;  letzte  erweisen  sich  höchst  zart,  Haar* 
Brmlg  nnd  von  Farbe  rein  weiss.  Endlich  sieht  man  die 
kleinen  blasigen  Räume  der  Frisch-Schlacken  aus  dem  Zeug« 
haiimer  zu  ßlamk^  über  nnd  über  besetzt  mit  lebhaft  me- 
tillisch  gUnzeaden  regetrecbten  Gestalten  von  geringer  Grösse, 
io  den  Zügen  unterhalb  des  Hohofens  hatte  sich ,  wie  man 
hctoi  Ansrinmen  £snd ,  eine  sehr  Eisen^reiche  schwarze  Nasse 
«aelcber  Menge  abgesetzt ,  dass  selbst  die  Ziegel  von  ihr 
pMeo  wurden*  Meine  Musterstbcke  lassen  neben  Dich- 
Im  Parthie'n  von  verworren*faserigem  Oefuge  wahmebmeni 
od  in  Mi»eorivmeii  sind  Rrystalle  zu  sehen ;  auch  die  Aus* 
Kflüache  enebeint  stellenweise  mit  einer  Rinde  mikrosko* 
friMher  Fegelreebter  Gebilde  bekleidet. 

Wenn  im  Verfolg  vom  Seblacken-Gefnge  die  Rede  seyn 
wird,  komme  ich  auf  diesen  Gegenstaud  zurück;  meine  Leser 
»ilen  Robatoffe,  Zuschlage  und  Brenn-Materialien  der  Blam- 
ber  Bitten  kennen  lernen,  Diess  fuhrt  zu  Vermuthungen 
iker  das  chemische  Wesen  der  besprochenen  krystallisirteo 
Uhckeo. 

Zam  Schlüsse  für  jetzt  ist  noch  eines  interessanten  Um- 
fltandes  vm  gedenken:  des  ofit  sehr  plötzlichen  Entstehens  regel- 
rtthter  Formen«  So  beobachtete  Uleich,  dass  auf  der  Maruh- 
Sm/irg^rhUtej  zu  Ociet  unfern  Oe^larj  Kopferstein^  beim 
En^BchsMlzen  fallend,  In  dem  Augenblicke  sich  zu  Oktaedern 
UM,  wo  die  erstarrte  Stein^Rinde  von  der  noch  flüssigen 
Mtsse  abgehoben  wird. 


Tauriszit,   ein   neues   Subgenus   des  Eisen- 
Vitriols, 


Herrn  G.  H.  Otto  Yolgbr. 


Die  V 1 1  rl  0  i  e ,  =  (Mg,  2n,  Fe,  Mo,  Co,  AI,  Cu)S  +  xH, 
bieten  bekanntlich  eine  auagezeiebuete  Formen-Manchfaltig- 
keit  dar.  Nicht  allein  kennt  man  von  denselben  mehre  For- 
men-Reihen, welche  au  verschiedenen  Vitriolen  sich  ganz 
gewöhnlich  darzustellen  pflegen,  wie  die  so  lange  für  qua< 
dermässig  (monodimetrisch)  gehaltene  rautenmassige  (ortho- 
rhombische)  des  Magnesia-  und  Zink-Vitriols ,  die  eben  so 
lange  für  krelselmässig  Cmonotrlmetrisch)  gehaltene  halb- 
llngisch-rautenmässige  (hemirhombische)  des  Eisen«  and  Ko- 
balt-Vitrioles  und  die  viertlingisch-rautenmassige  (tetartohrom« 
bische)  des  Knpfer-VItrioles,  sondern  es  sind  auch  von  meh- 
ren Vitriolen  zwei,  ja  selbst  drei  einer  und  derselben 
Substanz  zukommende  und  doch  bisher  für  die  Theorie  un- 
vereinbar gebliebene  Formen-Reihen  beobachtet.  Vom  Nickel- 
Vitriol  kennen  wir  eine  Rauten-massige  Krystalllsation,  welche 
durchaus  mit  derjenigen  des  Magnesia-  und  Zink- Vitriols 
iibereinstimmt ,  ausserdem  aber  auch  eine  wirklich  quader- 
mässige  und  endlich  noch  eine  bislang  sehr  wenig  stndirte 
hälblingisch-rautenmässige,  welche  letzte  jedoch  mit  der  des 
Eisen-Vitriols  keineswegs  übereinstiipmt.  Die  quadermässige 
Formen-Reilie  ist  auch  vom  Magnesia-  und  Zink- Vitriole  noch 
nicht  dargestellt  worden;  wohl  aber  (zuerst  durch  Haidinoer) 
eine  hälblingisch-rautenmässige,  welche  jedoch  ebenfalls  nicht 
genauer  studirt  worden,  indess  der  Angabe  nach  von  der  des 
Eisen-Vitriols  durchaus  verschieden  ist  und,  wie  ich  vermu- 
then  möchte,  vielleicht  mit  der  beobachteten  dritten  Form 
des  Nickel-Vitriols   übereinstimmt.     Vom  Eisen-Vitriole  Kar 


133 

Uiber  nar  die  eltaige  Formm-Keibe  bekannt,  in  welcher  die 
Sohtiiiz  aoch  als  nalurllcbee  Vorkomnanias  aebr  banfig  ist 
oid  daa  KryataU^Genua  bildet,  welches  Haidinqkr  (ala  »Spe* 
2iM<  Dach  den  Grundsätzen  von  Mona)  Melanterit  genannt 
fall  Ebenso  kennen  wir  vom  Kobalt- Vitriole  eine  melanterit- 
(kmige  Rrystalilsation.  Vom  Kupfer-Vitriole  Ist  bis  jetzt  nur 
ik  eine  Formen^Relhe  aufgefunden  worden;  vom  Mangan- 
Vitriole  eine,  welche  mit  der  des  Kopfer-Vitriols  fiberein* 
stunnt,  and  eine  zweite,  ganz  elgenthiimliche,  welehe  jener 
Bähe  stehen,  aber  doch  entschieden  davon  abweichen  soll. 

Nftcb  der  Theorie  des  Homöomorphismus  oder,  wie  der 
Crkker  dieser  Lehre  dieses  Formen-Gesetz  nannte,  des  Iso* 
mrpiiianins  musste  eine  vollständige  Cbereinstlmmung  aller 
FUriole  in  ihren  Kryatallisationa- Verhältnissen  erwartet  wer« 
dei.  Der  Mangel  dieser  Obereinstiramung  ward  anfanglich 
>[tu  allgeoi^in  in  dem  abweichenden  Gehalte  an  Wasser- 
ifoifalenten  gesucht  Dem  Magnesia-,  Zink-  und  Nickel« 
Fitriole  schrieb  man  7  Äquivalente  Vii^assers  zu,  dem  Eisen* 
nd  Kobalt- Vitriole  6  Äquivalente,  dem  Kupfer-  und  Mangan- 
fitrivle  5  Äquivalente.  Während  die  hieher  entnommene  Er- 
Uinog  des-  Mangels  an  Homöomorphismus  sich  heutigen 
Ti;es  hinsichtlich  der  elgenthumlichen  Form  des  Mangan- 
Flriols  noch,  durch  die  Annahme  eines  besonderen  Mangan- 
Fitriob  alt  4  Äquivalenten  Wassers,  bekräftigt  findet,  erlitt 
sie  indererseits  eine  wesentliche  Schwächung  durch  die  mehr 
■ttd  mehr  bestätigte  Wahrnehmung,  dass  der  Eisen-Vitriol 
i;aM  wie  Magnesia-,  Zink-  und  flickel-Vltrlol,  mit  welchem 
derselbe  d<ich  nicht  die  mindeste  Formeii-Gcmelnscbaft  he* 
SWS,  7  Äquivalente  Wassers  enthalte.  Hier  mosste  nun  die 
Tbeorie  zu  der  Vermntbung  fuhren,  dass  nicht  allein  Mag- 
Besia-,  2Unk->  und  Nickel- Vitriol  unter  besonderen  noch  nicht 
an^enlttelten  Umständen  einer  melanterit-formigen  Krystal- 
batioo  fähig  seyen,  sondern  dass  auch  der  Eisen- Vitriol  alle 
Formen-Reihen  jener  Vitriole  unter  besonderen  Umständen 
ebeafalls  darstellen  könne,  mit  einem  Worte,  dass  hier  ein 
Beispiel  von  Gleich- Vlelgestaltigkelt  —  Iso-Pleomorphismns -— 
^»rliege. 

Diese  Vermuthung  scheint  ''sich  wirklich  bestätigen  zu 


154 

«irolleii.  Zon&clist  htlbe  ich  «Ue  4er  g^wahnltehien  FormeB- 
Reihe  des  Mag^nesla-  und  Zink-Vitrioles  entsprechende  Kry- 
stallisatlon  auch  ¥001  filsen-Vitriote  entdeckt  oad  iswar  nicht 
als  Eraeugniss  des  Laboratoriums ,  sondern  als  natürliches 
Vorkodnnniss  an  der  fFiuigdUe  Im  Kanton  Uru  An  ewer 
Stoffe  in  der  Sammlung  meines  Freundes  Hm.  David  Frisduci 
WiSBR  bieselbst  (deren  Studium  zürn  Behofe  einer  oionogra- 
phisehen  Bearbeitung  deralplnlseben  Krystallologle,  far  welche 
diese  Sammliing  das  unschätzbarste  Material  enthalt ,  mir  m 
dankenswerthester  Welse  verstattet  ist)  entdeckte  ich  dioe 
Interessante  Neuigkeit  Ich  habe  das  neue  Subgenvs,  wel- 
ches sich  ganz  in  analoger  Weise,  wie  der  Aragenit  ncbei 
den  Kalzit,  an  die  Seite  des  Meianterites  stellt,  nach  den 
Kanton  Uri  —  psgus  Tauriscornm  —  In  welchem  es  zncnt 
aufgefunden  worden,  Tanriscites,  Taarfsztt  benaont 
Die  Stuffe,  an  welcher  ich  den  Taurlszit  zuerst  erkannte, 
war  als  Melanterit  vom  Dr.  Ldssbr  in  AUdarf^  dem  man  da 
lehrreichen  geognostischen  ProfiUAofriss  der  St.  esttkarih 
Siraae  verdankt,  an  der  WindgäUe  gesamdelt  und  dem  jctri- 
gen  Besitzer  iiberlassen  worden.  In  Wirklichkeit  besteht  die- 
selbe  ancb  grossentheils  aus  einer  Dnzahl  jener  Melanterit- 
Krystaile,  welche  durch  ihre  Flachen* Kombination  schon  m 
oft  zur  Verwechselung  mit  ^Oktaedern«  verfuhrt  haben  *•  Aber 
zwischen  diesen  und  unter  diesen  wimmelt  es  von  den  nadel- 
förmigen  Taurlszit- Krystallen.  Diese  letzten  sind  meisteis 
zwischen  5  und  10  Millimeter  lang  und  messen  dabei  snr 
selten  ly^— 3  Millimeter  in  den  beiden  Borfzontal-DimeBsle- 
nen;  aber  sie  sind  ausserordentlich  schon  ausgebildet  ood 
(l^eichen  vollkommen  den  Magnesia^  nnd  Zinkvltriol-Krystal- 
le»,  welche  man  sich  so  leicht  bimieo  wenigen  Stunden  ia 
ähnlicher  Grösse  darstellen  kann,  und  von  welchen  die  ersten 
das  Genus  Epsomit,  nach  JHIaidinosr's  Benennung,  bildcff, 
die  letzten  ebenso  das  Genus  GosI ar it.  Der  IsomorphisBies 
ist  so  vollkommen ,  dass  man  an  einem  Taurfszit-KrystRile, 
weichen  man  mit  einem  Epsomit- Krystaile  in  entsprechender 
Stellung  auf  Wachs  befestigt,  alle  Reflexe  der  versehiedeneii 


•    OOP.  -  POO.  +  =  POO  Ä  :  b  00c.  «  :  Xb  :  4.  a'  :  «b  :  c. 


IM 

FBelm  ait  dkMn  des  BpsMÜ-Krystells  g^Mcbuitig  epUlt. 
Ab  Ditiurlicbes  VorkonmuiiiM  sind  weder  Epeooill-  noch  6oe& 
M-Kryilalle  ia  ilmlicher  Sebdeheit  nod  VellkornmeoheiC  be- 
kamt, oed  fldbet  an  den  Erseogiiieftee  des  LaboratoriiimSy 
welche  bisher  alle«  krystallographbieben  Bearbettungen  die- 
flcr  Krystailisatioop«'  zu  Gmnde  gelegnen  babeo ,  siod  neeh 
lidit  alle  am  TaorihzHe  sieh  darbieteodeo  Flacben  beebaebtet 
«•riea  *.  Die  näberen  Verbaltnisse  dieses  neuen  fiastes  Ia 
bfnttU-Systeme,  die  In  der  Tbat  höchst  wonderliebe  Ans» 
IMiiig;  seiner  KrystalUsation ,  in  weleher  sich  nach  aHen 
Arten  van  Achsen  eine  merkwürdige  pelarlsche  Hälbligkett 
n  cffcenneo  gibt ,  werde  Ich  ansfnbriicber  an  einen  andere« 
Orte  besprechen.  Nnr  Das  will  ich  hier  noch  henrorbebeni 
ita  der  Tanrissit  das  erste  beobachtete  Beispiel  eines  na^ 
(Midi  nad  niclit  blos  periodisch  vorkosinienden  KrystalU 
tew  ist,  dessen  Eiistena  vom  Kllina  abhangt;  Die  Ent- 
Mneg  desselben  und  die  Bearbeitung  seiner  Monographie 
fihrtf  mich  SU  elneoi  Stadium  der  Krystalllsationen  der  ftb- 
rigeo  Vitriole.  Da  eine  Abhängigkeit  der  verschiedenen  For- 
M-Reihen  mehrer  derselben  von  Temperatur-VerhUtnissen 
Wrdts  erkannt  war,  so  lag  es  sehr  nahe,  an  vermothen, 
hsder  Tanriszit,  welcher  In  betrachtlicher  Höhe  an  der 
TmigäUe  anf tritt,  ein  Erseagniss  niedriger  Temperatur  sey; 
n<  in  der  That  gelaag  mir  die  Darstellung  desselben  ans 
«er  Sointioo  des  gewöhnlichen  Melanteric-Elsenvitrlols  he» 
nits  u  verschiedenem  Malen,  allerdings  bei  einer  nur  wenig 
■to  0®  liegenden  (noch  nicht  genau  bestimmbar  gewesenen) 
Teapenitar,  aber  nicht  allemal,  sondern  nnter  umstanden, 
vdehe  beweisen,  daas  noch  andere  Elnflnsse  In  dieser  Be- 
zidieegznr  Goitnng  gelangen.  Ich  fuge  hinan,  dass  mir  anch 
fe  Daretellang  der  wlrkUehen  Melanterit-Form  des  Magnesia- 
iW  Ziok- Vitriols,  nnd  diese  ebenfalls  mit  gana  besonders 
Mrkwirdigeo  Eigenthomlichkeileu ,  bei  höherer  Temperatar 
Wrdts  gelangen  Ist  Doch  diese  Oegeost&nde,  welche  we- 
sgcr  ifOL  Bereiche  der  mineralogischen  als  der  chemischea 

•  Am  T«arittite:  P  .  iP  .  aPÄ  .  JP2  .  OOP  •  QOPOO  .  OOPOO  .  POO. 


IM 

KrysUllologie  angfeb&ren»  erörtere  Ich  ebenfdfa  ansfitirliclier 
an  einem  anderen  Orie. 

Die  Melanterit-Staffen,  welclie  ieli  des  Tanriasitcs  wegeo 
yenaaer  untersnefate ,  eotliielten  noch  eine  dritte  Kryntall- 
Gattung^ j  ttämlicli  Alaun-Krystalle.  Diese  finden  sich,  in 
einer  Grösse  ?an  V^— 3  Millimetern  Durdinopser  in  nngehenrer 
Menge  zwischen  den  wenig;  {rrosseren  Melanterit-  und  des 
Nadei-förmi(s:en  Tanrissit^Krystallen.  Da  sie  {^laslLlar  sindy 
wie  jene,  and  da  obendrein  die  Melanterit-Krystalle  jene 
Oktaeder-alinliclie  Kombination  darstellten^  so  halten  rie  sich 
bisher  der  Beobachtung  gänzlich  entzogen.  Sie  sind  aber 
ansgezeichnet  schön.  Dazu  zeigen  sich  mehre  sehr  ioteres- 
sante  Eigenthumlichkeiten  in  ihrer  Ausbildung,  unter  welches 
ich  nur  die  rein  zähnlingisehe  (spitz^rhomboedrische)  AasMI- 
dnng  dnrch-  das  töllfge  >iVerschwinden«  zweier  Ecklings- 
COktaeder-)Flachen  und  die  Kombination  dieser  Form  mit  des 
ebenfalls  zahnlingisch  ausgebildeten  Wiirflings-<flezaeder-) 
Flachen,  so  wie  umgekehrt  Formen  von  dreiseitig  tafeU 
ßrmigem  Typus  und  sehr  schöne  »Spinell-artige«  Zwillinge 
erwähne.  Sonderbarer  Welse  und  um  das  Auge  gleiclisani 
auf  die  äusserste  Probe  zu  stellen,  bietet  die  oben  erwähnte 
Melanterit-artige  Kombination  ganz  fihnliche  (nat&rlich  in  den 
Winkeln  total  abweichende)  dreiseitige  Tafeln  und  wahrhaft 
nachgeälFte  Spinell-artige  Zwillinge  dar,  und  Alles  dieses  liegt 
mit  dem  Tauriszite  p6le-m£le  durcheinander.  Nicht  doch !  — 
dieses  p£le-m£le  Ist  nur  scheinbar!  es  zeigt  sich  eine  gast 
bestimmte  Alters-Reihe  nnter  den  drei  Gesellschaftern.  Der 
Tauriszit  ist  der  älteste;  seine  Mädeln  sind  stets  vollständig 
ausgebildet,  ausser  wo  sie  sich  unter  einander  behindertes. 
Dann  folgt  der  Alaun,  dessen  Krystalle  sich  den  Tanrimit- 
Nadeln  anschmiegen  und  umscbmiegen,  so  dass  sie  oft  »ge« 
spiesst*  und  »durchwachsen«  erscheinen.  Der  Meianterlt  aber 
ist  noch  junger  als  der  Alaun ;  seine  Krystalle  fügen  sich  an 
und  nm  diesen  und  beherbergen  ihn  sogar  fast  ganz  in  ihrem 
Innern.  Dabei  ist  es  gewiss  ein  beherzigenswertlier  Beweis 
der  Ruhe  und  Gründlichkeit,  mit  welcher  die  sich  selbst  über- 
lassene  Natur  Chemie  treibt  und  den  leisesten  Unterschieden 
in  den  „Verwandtschaften'^  gestattet  sich  geltend  zu  machen, 


J5t 

ta  diese  Aliiaa*Krystftlle,  wekhe^seiHfeh  undl  örtlich  zwi* 
scImo  TaarlsEit*  und  MeiaDterlt-KrystalIeD  erzengt  wurden, 
follkomeo  Efeen.frei  ekid*! 

Taarinit  und  Melanterit  sind  Produkte  vltrloleezireDder 
Pyrite,  reit  weleben  geipHsse  0ei>irg;8-8cMcbten  des  oberen 
Tbeiles  der  WmifMe  nni  der  entepreebenden  Gebirgs-Theile, 
welche  tnf  g^eleber  StreichangfS-Lioie  Heften,  wahrhaft  wim*- 
■eii.  Die  Bedi«{(Qngen,  nnter  denen  Tauriazit  gebildet  wlrd^ 
köoneii  in  der  Welse  g^eandert  werden,  dass  die  Taurfszit- 
BiMuBg  endigt  nnd  die  Melanterit» Bildanf;;  erfolgt,  ohne  dass 
hdarch  sogleich  die  Tanriszit-Krystalle  ertodtet  wiirden ;  Viel« 
Btkr  erhalten  sieb  diese  —  was  ich  auch  an  den  kunstlleh 
iwnir  erzengten  bestätigen  konnte  -<  mit  einer  gewissen 
lekns-Zahigkeit  anch  bei  Temperaturen,  nnter  welchen  nur 
MDterit-Krystalle  entstehen  können.  Die  naturlichen  Ta»- 
riszit-Rrystalle  finden  sich  daher  mitten  zwischen  den  Melan« 
teri^Krystallen  grossenthetls  noch  völlig  unversehrt;  aber 
keioeswegs  alle,  vielmehr  sind  sie  theilweise  wahre  Para- 
■orphosen,  nrogestanden,  wie  die  rautenmissigen  (Tauriszit- 
fimii^en)  Nickelvitriol-Krystalle  umgestehen  nnd  in  ein  Ag- 
ptptt  von  Krystallen  der  qoadermässigen  Formen-Reihe  iiber- 
phen,  wenn  sie  erwärmt  werden.  Die  Tanriszit-Krystalle^ 
«iclie  eine  solche  Umänderung  erlitten  haben ,  sind  trnbe, 
licht  Dchr  glashell  und  glasfarbig,  sondern  weiss,  nnd  unter 
Aiwendong  von  Vergrösserung  erkennt  man,  dass  diese  weisse 
Hasse  ein  sehr  feinkörniges  Aggregat  mit  flimmernden  Kry» 
stall-FKcbea  ist;  aber  hie  nnd  da  ist  man  anch  im  Stande, 
cia  selbst  dem  blossen  Ange  schon  klar  erscheinendes  Körn- 
ehen unter  der  Loope  als  deutliches  Melanterit-Krystallchen 
n  erkennen. 


*  Dieser  UmtUnd  erinnert  nicb  g^leirhwobl  ao  eine  K^nz  analoge 
Beobicbtong,  welche  Dr.  Wöllubr  vor  30  Jabren  an  Alaan-Krystallrn 
Mcbte,  die  in  der  Alaon- Siede rei  am  PikimehäM  bei  Bann  in  Melantertt- 
KrvfiaUeo  ^eiBfireacliloiwea  aoftrelen,  welche  letste  aich  ana  der  der  Rohe 
iberUgaeaea  Alaon-MolterlaoKe  in  den  Kryntalliffir-S^mpren ,  benon« 
^'Ts zBr  Wiotera-Zeit,  bilden.  Aach  dieae  Alaoo-Kryatalte  waren  ao  Ei^en- 
^>t  wie  denenii^e  Alaon ,  welcher  daa  eigentliche  Produkt  jener  Siederei 
^«t.  (KASTHEm's  Arcbif  f.  d.  ges.  Natnrlehre,  Bd.  VI,  1895,  S.  365). 


158 

Die  Pyrite  verlaogen,  weoo  sie«  nie  io  nnsern  Samn- 
lungen,  mit  der  Laft  io  Berubruug  liomnea  müsse»,  tu  ihrer 
Erhaltung^  die  sorgfaltigste  Bewalirung  vor  Feuclitigkeit;  sIdJ 
sie  letzter  ausgesetzt,  so  erfolgt  uofelilbar  die  VitriolesseoK. 
Ebenso  sehr  aber,  als  den  Pyriten  die  Feuchtigkeit,  Ist  den 
Vitriolen,  dem  Tauriszite  gerade  so  sehr  wie  dem .Melaste^ 
rite,  die  Trociieuheit  verdei^blich.  In  einer  Sammlnng,  in  wel- 
cher sich,  in  Folge  der  Eigenschaften  des  Lokals,  die  eines 
trefflich  konserviren,  gehen  die  anderen  zu  Grunde.  Aus 
Tanriszit  und  Melanterit  wird  Eise n  a  n hy d r it  (teS).  Auch 
diese  ümwandelung  geht  vor  sich  mit  vollkommener  Erbal- 
tong  der  Krystali-Formv  der  Vitriole  und  gibt  diesen  ein  weil* 
ses  völlig  mattes  Ansehen.  Solche  Pseodomorphosen  vob 
Eisenanbydrit  nach  Melanterit  und  Tauriszit  sehen  den  oben 
erwähnten  Paramorphosen  ganz  ahnlich;  aber  sie  sind  ide 
ein  Aschen*Sk^elett  eines  vorsichtig  verbrannten  Holzstockes; 
kaum  berührt,  brechen  sie  in  Staub  zusammen,  da  sie  mit 
Ihrem  Wasser-Gehalte  fast  die  Hälfte  ihres  Gewichtes  ver- 
loren haben  und  nur  ein  lockeres  Aggregat  von  mikroskopi- 
schen Eisenanhydrit-Kryställchen  geblieben  sind.  Uas«  auch 
die  Paramorphosen  dieselbe  Ümwandelung  erleiden  und  so 
Pseudomorphosen  einer  schwer  zu  bezeichnenden  Art  wer- 
den, bedarf  kaum  einer  Erwähnung;  aber  interessant  ist  es, 
wie  oft  einzelne  paramorph  in  den  Tanriszit-Krystailen  gebil- 
dete Melanterlt-Krystalle  mitten  in  ihrer  Umgebung  von  der 
Zerstörung  verschont  bleiben ,  so  dass  man  sie  in  den  Psev- 
domorphosen  unversehrt  vorfindet  und  leicht  absondern  kann, 
wenn  man  das  lockere  Eisenanhydrit-Aggregat  zwischen  den 
Fingern  zerreibt.  Nur  andeuten  will  ich  noch,  dass  der 
Eisenanhydrit  einer  weiteren  Veränderung  unterliegt,  indem, 
bei  einem  »neutralen«  Salze  gewiss  merkwürdig  genng,  dss 
Elsenoxydol  sich  auf  itosten  der  Schwefelsäure  höher  oxy- 
dirt  und,  während  die  schwefelige  Säure  als  Gas  entweicht, 
dem  noch  unzerstörten  Vitriole  selber  Wasser  entzieht,  am 
sich  so  in  Xanthosiderit  zu,  verwandeln !  Der  Xaotho- 
slderit  aber  ist  der  Ausgangspunkt  fBr  die  Entwickeinng  der 
„Eisenerze^ 


Bemerkangen  ober  das  Hils-Kon^lomerat  und 
den  Speeton-clay  bei  Braun^chweig  y 


Henm  A.  ton  Stboioimk. 


In  der  Zeitaehr.  der  deutschen  geol.  Gesellsch.  Bd.  VI, 
ilH  Ut  ein  Brief  von  mir  aligedniclLt,  worin  ich  bei  glei- 
dies  Angaben  über  die  Schichten-Folge  die  Gliederung  der 
irnauckweigiscken  unteren  Kreide  etwaa  andera  daratelle 
ab  io  dieaem  Jahrbuche  18S4j  S.  642  geachehen  iat. 

Die  Abweichung  besteht  darin ,  dasa  dort  unter  2  a  eine 
AbtfaeiluBg  «uaterer  Hilathon««  gebildet  wird,  die  hier 
ib  ^jüngerer  Theil  des  Hila-KongIoroerata<<  er- 
«keiot  Letzte  AufTaaanng  iat  die  neue  und  beaaere,  waa 
kk  zur  Vermeidung  von  Miaaveratändoiaaen  bemerke.  DJe 
{nssen  Exogyren,  die  sich  im  oberen  Niveau  dea  jüngeren 
flib-Ronglomerats  angehäuft  finden,  pflegen  aich  durch  beträcht- 
iiehere  Groaae  und  namentlich  Länge,  dann  auch  durch  Mangel 
ao  seitlichen  Ohr-artigen  Ausbreitungen  nächst  dem  Schlosse 
TOB  denjenigen  dea  älteren  Hils- Konglomerats  j^  die  entschie- 
des  nit  Exogyra  Couloni  aua  den  Marnes  de  Haulerive 
übereinstimmen,  etwaa  zu  unterscheiden,  und  ich  hielt  desslialb 
jene  für  die  £.  aquila  Bsonon.  bei  o'Orb.,  die  dem  Aptien 
eigen  ae;n  aoll.  Die  Verschiedenheit  zwischen  beiden  For» 
■en  im  Hils-Konglomerat  atellt  sich  aber  als  lokal  und  nicht 
als  spezifisch  heraua.  An  guten  Exemplaren  zeigt  sich  bei 
Wlden  stets  ein  scharfer  mit  Knoten-artigen  Aufblähungen 
tersehener  Kiel  Ea  fällt  hiemit  der  Hauptgrund  für  eine 
Glieder-Grenze  zwischen  dem  älteren  und  jüngeren  Hila- 
ItDglomerat  weg.   Der  Unterschied  ist  vornämlich  der,  das» 


160 

im  älteren  eine  grösiiere  paläontologische  Manchfaltigkeit 
Statt  findet y  mehre  Spezies,  ao  der  wahre  Belemoites 
sabquadrataa,  Ammooitea  asper,   A,  Asteriaous, 

A.  bidichotomus,  die  Spatangoiden  u.  s.  w.,  in  dem 
jüngeren  fehlen,  und  dass  letztes  selbst  einige  eigenthum- 
iiche  Formen,  wie  eine  besondere  Varietät  des  Belemnites 
subquadratos,die  vielleieht  spezifisch  abzusondern  ist,  oo«i 

B.  pistllliformis  Blv.  bei  d'Orb.  Cret.  suppL  führt  Fernere 
Erfunde  bringen  indessen  vielleicht  eine  weitere  Ausgleichung. 
Dagegen  werden  nach  dem,  was  jetzt  vorliegt,  das  ältere 
und  jüngere  Hils-Konglomerat  durch  eine  Mehrzahl  von  ge- 
meinsamen Petrefakten,  und  zwar  meist  solcher,  die  in  der 
Umgegend  vorwalten,  als  Terebratula  depressa,  T. 
sella  und  T.  ob  longa,  Exogyra  spiralis  (Tombecklana 
d*0rb.)9  Avicula  Cornueliana,  Pecten  crassitesta, 
Janira  atava,  Panopaea  neocomiensis  u.  s.  w., 
wie  auch  dnrch  vielerlei  Bryozoen  und  Korallen  und  die  obige 
Exogyra  Couloni  eng  verbunden.  .Endlich  redet  einer 
solchen  Verbindung  der  Umstand,  dass  bei  nicht  mächtiger 
Entwickelung  stellenweise  beide  zu  einer  untrennbaren  Schicht 
verschmolzen  sind,  das  Wort.  Älteres  und  jängerea 
Hils-Konglomerat  bilden  daher  innerhalb  der 
Kreide  ein  und  dasselbe  Formations-Glied,  dessen 
Äquivalent  die  Marnes  de  Hauterive  sind.  —  Im  Cbrigen 
walten  im  Morden  vom  Barze  im  älteren  Theile  feste  un- 
reine Kalksteine  und  im  jüngeren  etwas  schieferige,  nächst 
der  Oberfläche  plastische  blau-graue  Thone  vor.  Zu  dem  letz- 
ten gehören  als  besondere  lithologische  (nicht  verschiedene 
paläontologische)  Entwickelung  dieBohnerz-artlgen  mächtigen 
Eisensteiu-Ablagerungen  am  nördlichen  ^ars-Rande,  bei  Geb- 
kardshagen  u.  s.  w«  Quarzsandstein ,  wie  am  Teutohurger 
Walde ,  tritt  hier  nicht  auf. 

Es  möge  mir  bei  dieser  Gelegenheit  gestattet  seyn,  noch 
Einiges  über  die  bei  Braufuchweig  nächst  aufliegenden  Schich- 
ten belzurügen. 

über  dem  Hils-Konglomerat  ruht  der  Speeton  clsy) 
ein  blau-grauer  Thon,  gewöhnlich  alle  6' — 10'  von  einer  we- 
nig mächtigen  Bank  verhärteten  Thones  durchsetzt.    Derselbe 


161 

Bt  M  bestes  derrb  groMurfige  Zfeg;ellhoii-Grobefi  bei  i^r 
UowtMe  unweit  Braumfckweig  avfgeschloeseii  und  entbUt 
eiie  eigeiithfiiiilicbe  FaDua ,  die  rieh  zwar  nfclit  dorefa  eine 
ibergrosse  ADSahl  von  Spezies,  mn  so  mehr  aber  durch  Iut 
dlvidneii-Zabl  attazelebnet.  Vor  allen  herrscht  darunter  ein 
»euer,  €'* — 5"  langer ,  fast  drehrunder  Belemnit  ohne  Falten 
an  der  Spitze  und  ohne  Rinne  am  Alveolen-Rande,  mit  Im 
Mittel  liegender  Apical* Linie,  den  ich  BelemnItes  Bruna* 
Tieensls  nenne;  ferner  Serpnia  Pbiliipsi  Rokm.,  Thra- 
eil  P hin I pal  IIozm.,  eine  schdne  grosse  gegitterte  Cueoi- 
liea,  eine  Nucula  von  der  Gestalt  der  N.  peetinata, 
ikr  unr  hinten  mit  Andentong  von  radialen  Streifen.  Mehr- 
lacke  Dnivalven  sind,  wenu  auch  minder  häufig,  doch  nicht 
idten.  Darunter  tritt  aber  anch,  nnd  zwar  in  nicht  uube« 
tndidieber  Anzahl,  der  groäae  Pecten  crassitesta  auf. 
lefstes  Ist  das  einzige  bis  jetzt  beliannte  Petrefakt,  das  bei 
Brnmeimeig  der  Speeton  ciay  mit  dem  Hiia- Konglomerat, 
ja  BDit  dem  FroHMÖiiscien  und  Sckweifzeriichen  Neocomien  und 
rrgoaiea  gemeinsam  fuhrt.  Diese  Alles  veranlasst  mich  z  w  I« 
tchen  nuaern  Speeton  clay  und  dasHils-KongIo* 
aerat  eine  scharfe  Grenze  zu  legen,  und  zwar  eine 
u scharfe,  wie  sie  zwei  verschiedenen  Gliedern  ein  und  derr 
idben  Formation  entspricht.  Die  Annahme  einer  aolcheu 
Greoze  erheischt  iit  dermalige  Kenntniss  der  Verhaltnisse; 
'och  mag  es  Immerhin  seyn,  dass  die  Grenze  sich  bei  Braun-^ 
ttköeig  schrolTer  herausstellt ,  als  In  einer  allgemeinen  Über- 
«cht  der  Schiebten ,  in  der  auch  andere  liokalitaten  berück- 
aehtigt  werden.  Es  kann  der  Fall  seyn,  dass  bei  Braunsehweig 
iwiacheo  Speeton  clay  und  Hib-Koogiomerat  die  vermitteln- 
kn  Schichten  nicht  abgelagert  sind,  -*  fehlt  ja  in  der  That 
{»'OEBimrT's  Etage  Orgonien;  —  und  ich  werde  weiter  unten 
Boch  auf  andere  etwa  zwlscbeniiegende  Schichten  zuruckkom- 
aen.  Auch  kann  durch  die  Facies,  die  der  Speeton  clay 
«ist,  bei  ßrarnnschwetg  z.  B.  durch  den  Mangel  an  Ammo- 
«iten  aatfallend ,  anderen  Orts  verschieden ,  ein  weiterer  Auf- 
leUoss  bewirkt  werden.  Wie  dem  aber  sey,  so  wird  jeden- 
UU  die  Grenze  zwischen  Speeton  clay  und  Hils-Konglomera,t 
btgehalten  werden  m9$ae0y  auch  da,  wo  das  Uils^Konglit- 


16t 

»erat  ans  blaag^anetn  Thon  beafebf,  und  eiM  fitbol4>g;l9die 
Absonderung^  nach  oben  nkht  Statt  findet.  Dan  bemerke  ich 
nameHtlleb  in  Beeng;  auf  die  Lokalititen  Oiientatä  und  Bre- 
ienheek  unfern  HiUe$heim.  Hier  afnd  aus  Schachten  und  sonsti- 
gen bergmännischen  Arbeiten,  welche  dieGewinnang  von  Stein- 
kohlen aus  der  Weaiden-Bildung  bezweclien ,  überliegeiMe 
Thone  durchörtert  und  aus  diesen  durch  die  Bergleote  retre> 
fakten  nicht  nur  des  Hiis^Konglomerats  ( A  m  m.  a  s  p  e  r ,  A.  b  e  r- 
viileanns;  Exogyra  Couloni  u.  s,  w.)»  sondern  auch  des 
SpeetonclayCThraciaPhillipsiySerpula  Phil  Ups!  n.n.) 
cuTage  gebracht  worden.  Hieraus  darf  nun  aber  nicht  gefolgert 
werden,  dass  bei  OsierwmU  und  Breienheck  —  leider  könsen  be- 
zügliche Beobachtnngen  daselbst  f&r  jetzt  nicht  angestellt  wer- 
den, —  alle  jene  Einschlüsse  vermengt  und  in  demselben  geo- 
gnostischen  Niveau  gefunden  worden,  sondern  es  berechtigen  i\t 
Erfunde  an  diesen  Stellen  lediglich  zu  dem  Schlüsse,  dass  da- 
selbst, gleichwie  Diess  in  der  nächsten  Umgegend  von  Brmnh 
eehweig  der  Fall  Ist,  dem  Uils-Kongiomerat  unmittelbar  derSpee- 
ton  clay  aufliegt  und  beide  ans  lithologisch  nicht  wesentlicli 
verschiedenem  Thone  besteben.  Die  Sonderung  beider  Form«- 
Yions-Glieder  wird  dort  wie  hier,  wo  solche  nber  Tage  usJ 
entschieden  vielfach  zu  beobachten  steht.  Statt  finden.  Da» 
4er  Mlvean-Untersehied  von  den  Bergleuten  unbeachtet  blieii, 
ftllt  dieseil  nicht  mehr  zur  Last  als  uns  Geognosten.  Die 
Verhältnisse  bei  O$ierw0ld  und  Breienheck^  mindestens  nach 
dem,  was  davon  konstirt,  treten  somit  der  Annaliroe  einer 
ncharfen  Grenze  zwischen  Hils  Konglomerat  und  Speeton  cisy 
nichts  weniger  als  entgegen.  Ähnlich,  wie  an  letzte»  beidee 
Orten,  mag  es  sich  auch  in  Yorkskire  verhalten;  mlndestesi 
ist  es  höchst  unwahrscheinlich ,  dass  der  dort  angeblich  (die- 
ses Jahrbuch  1654^  S.  655,  Z.  13  v.  u.  ist  unverkennbar  as- 
statt  unerkennbar  gedruckt)  gefundene  Toi  aster  complt- 
natus  ans  Speeton  clay  herrnhre. 

Wie  gestaltet  sich  aber  die  Begrenzung  des  Brm^ 
eekweigiecken  Speeton  clay 's  nach  oben?  Als  nicbsle  auf 
dem  Speeton  clay  liegende  Schicht  habe  ich  (Zeltschr.  d. 
deutsch.  geoL  Gesell.  Bd.  V,  S.  512  und  Bd.  VI,  S.  966,  «i« 
auch  dieses  Jahrbuch  18i4^  S.  466)  Thone  and  thonige  Mergel 


16S 

iigf|rebe«,  Me  Am».  Nfsns,  A.  Deshayesi,  Belentti. 
•enicaiiftlleiilattts  Blaihy.  bei  d'Orb.  d.  s.  w.  entbalt^D. 
Seitdem  ich  in  Jalire  1853  dieses  Aqoivalent  der  Ftan%9^ 
ri$eken  fiarg^as-  oder  Apt-Merg^l  (obere  Schichten  des  Etage 
Aptfeii  i^'OaB.)  avf  Deutiehem  Boden  zaerst,  nnd  zwar  bei 
iler  M§9rWte  (TiawBo'sehe  Ziegelei)  vor  Braunfckweig  und 
tn  Lehmkmpe  onweit  Cremmlingen  an  der  Chaussee  von  liier 
nadi  Kfmgstuiier  erkannte ,  haben  sich  weitere  Fundstellen 
«cht  eivebeo.  Sie  geti&gen  indessen  zur  Beantwortung  der 
Tiriiegeaden  Frage.  Wilhrend  nämlich  bei  Cremmlingen  in 
eiwr  ir— 16'  tiefen  MergeUGmbe  lediglich  die  Schichten 
IM  mergeliger  Beschaffenheit  mit  jenen  Einschlfissen,  unge- 
■Mit  und  rein  von  älteren  oder  ffingeren  Petrefakten,  ohne 
flefere  Schichten  gesehen  werden ,  lassen  sich  die  tieferen 
SehMten  bei  der  Meorkütte  erkennen.  In  diesen  zu  einer 
Miebtfgkeit  von  0'— 10'  findet  ein  walirer  Übergang  von 
^Speeton  clay  in  die  Gargas-Mergel  statt  Denn  obzwar 
Mo  gewisse  Formen  des  ersten  wie  die  erwähnte  CocoK 
het  und  Mocola  vorwalten,  während  Pecten  crassitesta,  Be- 
kanites  Bmnswicensls  und  Serpula  Phillipsl  ganz  cesslreo, 
a  treten  «nit  jenen  einzelne  Formen  der  Gargas-Mergel  vor* 
n^ich  Amm.  Nisas  der  Art  zusammen,  dass  letzte  nach 
aten  zn,  jedoch  ohne  völlig  bestimmten  Abschnitt,  allmählich 
b  zoa  Verschwinden  seltener  werden.  Hier  liegen  mitbin 
Zalichenscbichten  vor,  welche  liewelsen :  erstens  dass  die  Gar- 
eas-Mergei  hierorts  ohne  Störung  Ober  dem  Speeton  clay  on- 
aittclbar  folgen,  nnd  zweitens,  dass  beide  Bildungen,  wenn 
^ekh  jede  In  einiger  vertikaler  Distanz  eine  elgenthiimliche 
hina  fahrt,  als  verschiedene  Formations-Glieder  nicht  za 
^trachten  stehen.  Eine  scharfe  Begrenzung  des  Speeton 
^f»  nach  oben  hin  Ist  demnach  nicht  vorhanden. 

Was  dle%enaue  Stellung  des  Speeton  clay's  im  all- 
Semeinen  geologischen  Systeme  aobetriift,  woriifier  nach 
Paiiups  in  den  JtluiL  of  YorksUre  der  die  über-  und  unter* 
bgeadea,  patäontologlsch  abweicheuden  Thon-Schichten  nidrt 
abtrennte,  noch  Dunkel  bleibt,  so  Ist  schon  nach  dem  Vor- 
Kehenden  mit  ziemlicher  Gewissheit  aitzunehmen,  dass  dar 
V^too  clay  zunächst  unter  den  Gargas-Mergeln  folgt  Ge-> 


104 

statten  die  Verhaltnisse  hei '  Braumchomg  auch  nur  diese 
letzte  Bildung  als  überlag^emde  Schichten,  als  nnterteufeade 
aber  in  dem  Hils-Kong^omerat  die  Marnes  de  Uanterive  wahr- 
snnehmen,  so  dass  also  das  Alter  sum  fehlenden  Urgenieo 
d*Orb.  und  zu  dem  gleichfalls  fehlenden  untern  Apiien  nicht 
direkt  vorliegt,  so  möchte  doch  aus  der  innigen  Verbindung 
mit  den  Gargas-Mergelii  kaum  noch  Zweifei  übrig  bleiben, 
dass  der  Speeton  clay  zu  dem  geognostischen  Niveau  gebort, 
das  d*Orbi0ny  als  Etage  Aptlen  bezeichnet.  Somit  wird  ledig- 
lich nnr  noch  in  Frage  kommen  können,  ob  der  Speeton  da; 
den  unteren  Theil  der  Gargas-Mergel ,  etwa  deren  besondere 
Entwickelong  nach  unten  zu,  bildet,  —  oder  ob  derselbe  mit 
der  untern  Hälfte  des  Etage  Aptien  synchronistisch  Ist  Aneli 
diese  Frage  dörfte  sich  vielleicht  aus  Beobachtungen  in  der 
Umgegend  von  BrauMckweig  lösen  lassen ;  doch  ist  nicht  zi 
verkennen,  dass  ein  Eingehen  in  so  spezielle  Details  sein 
Missilches  hat.  Der^  untere  Theil  von  d'Orbignt's  Aptien  wird 
nämlich  nach  Ewald  (Zeitschr.  d.  deutsch,  geol.  Gesellsch. 
Bd.  11,  S.  475)  durch  die  Reste  riesenhafter  Ancyloceraten  (An* 
cyl.  Matheronlauum  d'Orb.  und  Renauxianum  Id.  oder  Hamltes 
gigas  Sow.)  charakterisirt.  An  einer  Steile  auf  dem  B0knen- 
camp  bei  Querum  finden  sich  nun  nicht  selten  Ancyloeerate» 
von  enormen  Dimensionen,  ich  besitze  von  da  unter  anden 
ein  eingerolltes  Ende  von  fast  2'  Durchmesser,  dann  ancb 
gerade  Stiicke  von  Wohukaromern,  die  7"— 8"  Windun|^- 
Höbe  haben.  Die  Rippen  und  Knoten,  ja  auch  die  Form  der 
Mund-öfFnungen  sind  indessen  an  ein  und  demselben  Indivi- 
duum, wie  es  scheint,  so  ausserordentlich  variabel,  dass  nach 
den  Abbildungen  und  Beschreibungen  allein ,  <  und  da  es  an 
genugenden  fremden  Exemplareji  zur  Verglelchung  fehlt,  eine 
zuverlässige  Bestimmung  zur  Zeit  ausgesetzt  bleiben  mnss,  es 
mithin  nicht  konstirt,  ob  hier  Aptien-  oder  Nefcomien-Formen 
vorliegen.  Auch  ist  die  Fundstelle  am  Bohnencamp  für  jetzt 
nicht  der  Art  aufgeschlossen,  dass  feststände,  ob  diese  un- 
gewöhnlich grossen  Gestalten  dem  dort  aus  Thon  bestehen- 
den HilS'Konglomerat  oder  dem  darüber  liegenden  Speeton  clay 
angehören.  Siclier  läast  sich  nur  sagen,  dass  sie  entweder 
von  dem  all^robersten  Hils-Konglomerat  oder  dem  tiefsten 


SfeetoR  day  nnacbkitseB  werden.  Sollte  aber  diese  letzte 
AtteinitiTe  antreffen,  nnd  entsprechen  dieErfnnde  einer  Aptien- 
Fonnation,  wie  Beides  niebt  nnwabrscbeinlich,  so  stellt  sich  am 
t$kMmeamp  auch  der  Horizont  Tom  unteren  Aptlen  heraus, 
Bod  wnrde  damit  die  Lage  des  Speeton  clay*s  in  der  Mitte 
swiscben  oberem  und  u  nterem  Aptien  prizlsirt  wer- 
deo.  Fiir  eine  derartige  Auffassung  sprechen  auch  die  Ver* 
Ultüisse  auf  Hetg^Umi^  da  hier,  wie  schon  aus  A.  Rokm£r*8 
ILreide-Werk  hervorgeht,  wenn  nicht  identische,  doch  ahn* 
Bebe  Aneyloceraten  vorkommen  und  diese,  in  Betracht,  dass 
m  Hügohni  kein  Hils-Konglomerat  bekamt  Ist,  dem  Spee- 
tM  clsy  angeboren.  Dagegen  sind  die  Formen  von  Brtdem^ 
kd  nnd  Osierwald,  so  lange  die  Lagerung  unbekannt  bleibt, 
lidit  entscheidend.  —  Da  endlich  nach  Ewald*s  sorgfaltigen 
Dntersnchongen  d'Orbiosy's  Etage  Aptien  als  selbstständiges 
Fomttions-Glied  zwischen  Neocomieu  un«^  Ganit  nicht  be- 
tncbtet  werden  darf,  vielmehr  zu  dem  unteren  Theile  dieses 
letzten  zu  rechnen  ist,  so  gehört  der  Speeton  clay  diesem 
ntereii  Theile  des  Gault  zu. 

Ans  dem  Vorstehenden  folgt  mithin: 

1)  dassy  obwohl  das  Bils-Konglomerat  hin  und  wieder 
■  zwei  Theilen  auftritt ,  diese  doch  paläontologisch  nicht 
tanbar  sind,  und  beide  zusammen  dem  Horizonte  des  Meo* 
Müea  entsprechen,  den  die  Marnes  de  Hauterive  einneh- 
■es,  und 

S)  dass  der. Speeton  clay  unterer  Gault  ist  und  darin, 
nter  den  Gargas-Mergeln  liegend,  eine  besondere  Ent wicke- 
lug, wahrscheinlich  in  der  Mitte  von  d'Örbigmy*s  Etage 
Aptien  bildet 


über 

Sphärosiderit   und  Bohnerz   in   basaltischen 
Gesteinen, 


flenn  Wilhelm  Kabl  Julius  OumBLrr 

laFWAk 


Die  Bildung;  des  Spharosiderits  wird  durch  grösseren 
Eisen-Gehalt  der  basaltischen  und  doleritischen  Augite  be- 
ding:t.  Wo  anf  der  Rhön  das  spez.  Gewicht  der  Basalte  durch 
Eisenoxydul-Silikat  zunimmt,  da  hat  der  Basalt  Gelb-  nod 
Braun-Eisensteine,  zum  Theil  auch  kieselige  Eisensteine  aus- 
geschieden, wie  unter  andern  am  kleinen  Auersberg  und  Edu- 
Ung  bei  Bisckofskem;  an  letzter  Stelle  haben  die  Schiefer- 
Mergel  des  Roths  ^  welcher  das  Liegende  des  Basaltes  bildet, 
durch  den  Gehalt  an  kohlensaurem  Kalke  den  augenschein- 
lichsten Einfluss  auf  die  Ausscheidung  der  Eisen-Minern  ^ 

Bekannter  sind  die  Ausscheidungen  der  Sphärosiderite 
aus  doleritischen  Gebilden;  Steinkeim  bedarf  keiner  Erwäh- 
nung; interessant  finden  sie  sich  ausserdem  u.  a.  In  dem  die 
Braunkohlen-Bildung  von  RinghuUe  bei  Grossallmerode  durch- 
setzenden doleritischen  oder  anamesitischen  Gange,  welcher 
von  spärlichen  Blasen  von  der  Grösse  einer  Haselnuss  durch- 
sprengt ist,  deren  Wandung  im  frischen  Gesteine  eine  ge- 
schmolzene Oberfläche ,  im  zersetzten  aber  Bedeckungen  von 
kleinen  Nieren  und  Trauben  des  Spharosiderits  und  eine  starlie 
Verwitterung  zeigen. 

Anf  dem  Plateau  des  Eisenhergee  bei  ffemberg,  welcher 
aus  einem  dunkeln  Basalte  von   beträchtlichem  spezi6scheDi 

*    BeilAofig^  bemerkt,  wurde  ia  friihertr  Zeit  an  den  beiden  geiMon> 
tfu  Orten  auf  Eisenateiu  gcbaat. 


lOT 


Gewieble  soMmfliaiigweftBt  tot,  seigt  das  an  der  Oberfläeht 
rcfbreitete  blaslKe  Geslein  volleodete  Zenelzong,  welche  nvr 
ileii  kaolinlscbeti  R&ckatand  liiBteiiiees ;  In  den  Innern  der  Dm- 
leB  mui  Gelb-  und  Braon-Eisenateine,  wie  Bobnerz  in  Paeudo« 
msrpboaen  nach  S^baroaiderit  vorbanden :  einer  weiteren  £r- 
Uirug  bedarf  dieaea  Phänomen  nicht  ^ 

Daa  intereaaanteate  Innenlaboratoriaai  fnr  Caigeataltnog 
desBasallea,  welchen  ich  blalang  kenne,  iat  daa,  worauf  die 
Gnbea  Yon  MaHbrf  bei  Bmnkerg^  niedergeteuft  aind.  An 
der  Weat-Seite  dea  Jliuenberg^s  nördlich  von  ffgmberg  aenkt 
der  Maaehelkalk  eine  tiefe  Mulde  ein ,  in  der  auch  Keuper 
vad  LIaa  In  wenig  nächtigen  Lagern  eintiefen :  für  letzte 
Vukemmeu  liefert  eine  Brunnengrabnng  und  ein  Auageben 
n  Befye  und  Lendarf,  für  eratea  daa  Ansehen  der  Keuper- 
SdkiditeB  bei  den  eben  genannten  Dorfe  Berge  den  Beweis. 
Toi  der  West-Seite  dea  Meeenkergee  hinab  bis  zur  Thal-Sohle 
n  der  Ef%e  überlagert  ein  nächtiger  basaltischer  Lehn  den 
Btsilt  und  die  Sedlnent-Blldungen ,  einen  nSgllchst  vollkom- 
aeaeo  Abachluaa  deraelben  gegen  die  Atnosph&re  bildend. 
An  Fasse  dea  Mesenkergee  selbst  streichet,  wie  der  Groben* 
kiQ  von  üfanfcrr/*  zeigt,  der  Muschelkalk  unter  den  beiden 
Rannten  jüngeren  Plötzen  hervor,  tritt  jedoch  nirgends  aus 
ki  Lehn- Decke  zu  Tage.  Vergl.  das  beigegebene  ProfiK 
Mealer  Darcbsehnitt  bei  der  M&rdorfer  Grube. 


SW. 


Tft|se-G«rälle 
uad  Ercl«. 


^  ?oo  besonderer  Bedeotong^  ffir  die  Aosgcbeidang  von  Einenerzra, 
«■«rtlidi  der  Gelb-  und  Braon-EisensteiDey  wenif^er  der  KieseleineiiKteine 
L I.  w.  aas  den  Basalte  ist  der  YofeMer§. 

"*  In  mederkeesm. 


108 

Die  TagewaMer  Mwgen  aaf  der  HMhf äehe  des  Berges  nnJ 
der  Bdseliong  ein,  die  chemisdien  Krzesgnisse  einer  krifitfg;en 
Vegetation  mit  sicli  fulireiid ,  sinken  anter  daa  Niveau  des 
Leiims  iiinab  und  beginnen  liier  ilire  Umgestaltang  In  einer 
Öiliiclilieit,  die  dem  Sanerstoff*  wenig  oder  gar  alclit  zu* 
gangllGli  ist,  der  Kieselsaare,  der  Kolilensänre  and  den  in 
Koliiensiure-Iialtigeni  Wasser  aufl(tolielien  Karbonaten*^  aber 
volilLoninien  freien  Spielraum  lasst  Nacli  dem  bekannten 
bydraolischen  Gesetse  muss  nun  eine  Bewegnng  der  Wasser 
seitwärts  in  tiefere  Stellen  stattfinden  und  zwar  unter  der 
g»t  schliessenden  Lehm-Decke;  wo  diese  aber  in  ifcergrei«- 
fender  Lagerung  den  Muschelkalk  verlassend  sieh  an  dem 
Fels-Bau  des  Moeenbergtr  Basaltes  emporsieht  und  aber  die- 
sen hinweg^ungelnd  Ihre  äusserste  Grense  erreicht,  hat  die 
trockene  Jahreszeit  hindurch  Verminderung  and  Ausdunstung 
der  Wasser  statt.  Von  dieser  Grenze  abwärts  setzen  nsn 
die  durch  erwähnten  Vorgang  und  die  vielen  Prozesse  der 
Hydratisimng  übersättigten  Wasser  nach  Maassgabe  ihrer 
jeweiligen  Abnahme  einen  schönen,  im  innern  des  Lagers 
weissen,  gegen  die  äussere  Begrenzung  hin  anch  verschie- 
dene gelbe  Farben  annehmenden  Thon  ab.  In  dieses  zarte 
Lager,  welches  den  Raum  des  fortgeflossten  Muschelkalkes 
ausfüllt  und  eine  petrographische  Pseudomorphose  desselbeo 
darstellt***,    betten    sich   dann   auch   die  Sphärosiderite  in 


^  Er  wird  nämlich  von  den  Oxydulen  de«  Eiseos  und  Mangrans  rascb 
absorbirt. 

^  Meine  Beobachtungen  über  die  Yerbindangen  der  Kieselsaare  mit 
alkalischen  und  erdigen  Basen  au  Wasser-haltigen  oder  Wasser-freien  Sili- 
katen, mit  welchen  sich  Hydrate  vereinigen  oder  nicht,  wenn  sie  sich 
von  den  Oxydulen  des  Eisens  und  Mangans  trennt,  und  fiber  deii  gleichseitigen 
Übergang  der  letzten  in  Karbonate  habe  ich  in  einer  Schrift:  „Geologische 
Studien  am  Kalvarienberg  bei  Fulda**  niedergelegt. 

***  An  mehren  der  unteren  Gruppe  des  Muschelkalkes  angehdrigea 
Mergelkalk-Platten'  sab  raun  einen  Übergan^i^  aus  dem  ausgelaugten  Belü- 
gen, von  dem  Kalke  verlassenen  onplastischen  (?)  Thon-Gewebe  in  gelben 
Schieferletten  und  gleichgefarbten  Thon.  Die  untersten  Lagen  difüc« 
Skelettes  waren  porös  und  grau;  nach  oben  legte  sich  allmählich  »ehr 
Thon  in  die  Zwischenräume,  bis  zuletst  das  Ganze  den  Charakter  dieses 
Minerals  annahm.    Es  führten  so  durch  Zunahme  des  einwandernden  Tlio- 


1«9 

Tnibes-  «ttd  Ifl6reB.f5mi{;er  Gestalt,  ebenfalls  aos  der  ge* 
sittigtett  Flisslglieit  scheidend^  In  der  Form  des  Bohnerees, 
welches  sieh  aaslhiteD  naclioials  durcb  Oxydation  des  Elsenoxy« 
rfgli  nod  AoswandemDg  der  KohlensSure  pseodomorph  |;e- 
iteltet  Bald  bermebl  In  der  Masse  der  Tbon,  bald  der 
SpkiroddMt  Tor;  naeb  dem  Tage  bin  tbeilt  sieb  nabe  nnter 
der  Leha^*  und  Geträmmer-Decke  dem  Thon  Eisenoxyd- 
Hydrat  als  selebes  und  in  seinem  früheren  Vorkommen  als 
Oiydsl-Karbottat  die  Bedlngun|;en  zu  sphärlscber  Konzentra- 
tiai  oft  siebt  findend  mit  nnd  bildet  thonig^n  Gelbeisenstetn. 
Der  SanerstolF  dringt  Ms  dabin  mit  den  Wassern  anf  kapll- 
latn  Wege  ein. 

Im  Innern  selieidet  sieb  der  Spbarosiderit  in  konzentri- 
stki  Schaalesy  dem  Sprudelstein  ähnlich,  um  ein  Körper- 
(hl  der  eigenen  oder  einer  fremden  Sabatanz  ans,  nnd 
^ebst  zn  Kugeln  an ,  welche  einen  halben  Zoll  Durchmesser 
erreicben.  Zwischen  seinen  Partikeln  mengen  sich  Thon  und 
keklensanrer  Kalk  in  wechselnder  Quantität  ein,  oder  er  er- 
Kketot  ganz  rein. 


I  AMofosfCB  •••  4c»  SoiiiseateiM,  dMi  MsiclMllMikei  in 
iilhne  4m  Lagers  whw. 

*  Ob  der  LehM  •llflOblicIi  io  4cb  Thes  des  U%wm  i^t^^  ImhhiIs 
li  lieht  emitlelo. 


Briefwechsel. 


Mittheilungen    an   Geheimenratb    v.   Leonhard 
gerichtet. 

Freikergy  30«  November  1864. 
Von  eiofM  meiner  früheren  Znhörer,  Hm.  J.  Scmiiivr  9»»  Srnrnf^Hu»- 
«Ml,  erhteU  ich  kdrxlich  necbstehenden  Brief  nebet  einer  kleinen  SCeio- 
Sendung.  Die  Kohlen  dieser  Sendung  sind  in  dem  Briefe  hinretchco4 
beschrieben ;  wegen  der  trachy tischen  Gesteine  bemerlEe  ich  nvr,  dans  mir 
die  allerdings  sehr  kleinen  Exemplare  mehr  wie  seraetster  Tmefajrt  ab 
wieTr«cfa]rt«Tnffnnt8ebeD;  vieüeidrt  sind  ee  aber  Stiche  «le  T^recbyt-Tsff. 

B.  Com. 

NeW'Yorkt  S2.  September  1854. 

Im  Aognst  vorigen  Jahres  wurde  mir  wibrend  meines  Anfenthaltrt 
in  l^ni»  S^htidor^  Zmhnti-AmeHkmj  von  dem  als  Schriftsteller  über  jene« 
Land  in  DmU»€kitmd  wohl  nun  ancb  im  weiteren  Kreise  bekannten  Brs. 
E.  Gno.  S^uinn  der  Auftrag,  das  Thal  des  Flusses  Lem^m  in  der  Repa- 
bh*k  Ann  Snionitor  C.  A.  an  untersuchen.  Ich  begab  mich»  dn  dnn  Anffis- 
den  ven  fossilen  Kohlen  hauptaaehliches  Objekt  war ,  nach  dem  DMcbca 
Btm  Jfnm  de  Lempmy  Vs  Legua  vom  schiffbaren  Flosse  Lempm  und  etiri 
17  Legnss  von  der  Käste  des  SHUmt  Oneene  entfernt,  wo  einer  Nsd^ 
riebt  tu  Folge  schon  Spuren  von  Kohlen  aufgeftinden  seyn  sollten.  Hier 
traf  ich  auf  ein  Vorkommen  von  einem  Kohlen-fihn liehen  Fossil,  das  onr 
ansaerordentJich  genug  schien^  um  es  Ihnen  in  Besehreibung,  Bild  «od 
Spesien  voraolegen. 

In  einer  höchst  maleriscben  Schlucht  (V^  Legua  WSW.  von  Snn  Jnsa 
und  etwa  lOO  Yaras  vom  Ufer  des  Bio  Lempa),  die  sich  ein  kleiner  FlttM» 
der  gleichwohl  in  der  Regen^Zeit  bedeutend  anschwillt  und  dann  Basalt- 
Geschiebe  mit  sich  föhrt ,  wohl  20'  tief  in  das  nur  mürbe  Gestein  einge- 
nebnitten  und  au  einem  Becken  ausgehöhlt  hat,  siebt  man  an  beiden  Sei- 
ten desselben  EntblÖssuogen  von  Jener  Kohle.  Von  einer  Koblen-Forsi«- 
tion  ist  nicht  eine  Andeutung  an  sehen;  das  Fosmü  ist  aufrechtstehend  ia 
Neafern  und  Stöcken  in  das  Gestejn  eingebettet.  Die  nordöstliche  Seite 
des  Beckens  seigt  swei  Entblössungen,  Tafel  II,  Fig.  1  gibt  ein  Bild  der 
einen ,  sowie  Handatnck  Nr.  1  eine  Probe  des  bituminösen  Fosmls  nnd 
Nr.  %  des  Gesteins  derselben  ist;  jenes  scbiesst  in  diesem  von  etsesi 
Stocke  insgehend,  dick  steugelförmig  auf.  Handstfick  Nr.  3  seigt  ein  Stock- 


171 

ika  Mk  ia  du  Gestein  ei«ieebellel.  Dm  WäMer,  wpmit  du  Becken 
erfillt  (es  wer  ecbon  die  Regenscit  eingetreicn)  erlaubte  keine  weitere 
Laimaobuf  dm  Stockes  nach  unten.  Eine  zweite  Entblössnns  seigte 
fii  riagt  abgeseblossenes  Nest;  iina»erdeni  sieht  man  noch  sahireiche  klei« 
lere  Neiter  in  dem  nicht  die  geringste  Spur  von  Schichtung^  seigenden  Ge* 
iteift,  »elches  ich  wohl  für  einen  traehytischen  Tuff  hallen  mdchte.  Ob- 
lidiaa,  dea  mir  die  Eingeborenen  cbenfalb  als  eine  Kohlen* Probe  rorlegteUi 
kAtt  ach  hiolig  darin«  —  Anf  der  SW.-Seite  des  Beckens  beobachtete 
kB  ^  in  Fig.  %  dargestellte  Eotbl5ssnng ,  die  ein  sehr  nnregelmis* 
iifcf  Lager,  begleitet  von  rfcstem ,  seigt ;  einen  Zusammenhang  dessel- 
it»  mit  dem  Stocke  Nr.  1  auf  der  andern  Seite  vermnthe  ich,  konnte 
fti  aber  wegen  des  daswaschen  flieasenden  Waaaers  nicht  nschweisen.  Den 
FhH  weiter  anfwirts  entdeckte  ich  unmittelbar  über  dem  Wasser*Spiegel 
SM  fsllsg  erhaltenen  Banm^Stanun »  der  etwa  4'  lang  vom  Gestein  ent- 
Wnt  war;  Handstfick  Nr.  4  ist  eine  Probe  davon  und  Nr.  ft  von  de« 
mfekeaden  Ooslein.  Ob  alle  diese  Sparen  einem  eiosigen  Lager  ange» 
Mm,  lissl  sädi  Mtiriich  nur  dnreb  SchnrC-SchUite  oder  Bobrmgen  nach. 

Okgleieb  das  bis  )etst  beoebriobeno  Fossil  nieht  eigratlieh  den  NaaMi 
oatrleble  verdient,  so  haben  mir  doch  spitere  Entdeckungen  geseigt» 
im  4m  mittle  «nd  obere  Thal  des  Lempm  ein  grooaes  Brannkohlen-Lagor 
kegt.  Eine  Legaa  nordiatltcb  von  8mm  Jmam  dm  Lempn  unfern  einer  Hineer* 
Gnppe,  In  Lmam  genannt,  ist  in  der  €hmSrmdm  (Wasser-ElBsehult)  In 
hftf  eine  Enthllssnng  von  firannkoble  im  Spiegel  des  Wassers  an  saben, 
m  weirber  Hnndstuefc  Nr.  7  eine  Probn  iet  Nr.  S  iet  ein  bitaaUnSoet 
^dtr  dm  Kable  nnregehnissig  dberlagert  und  von  den  Eangeboreoett 
i*r  dem  Maman  Pmdtm  de  CkUkrm  ala  Heilmittel  gegen  Geaebwuro  und 
hUnfsn^Bnis  gesucht  Ist;  seine  oinsige  heilende  Kraft  besteht  naifirlicb 
nr  ia  seiner  F&bigkeit  Fenefatigfceilen  au£susangen.  Dieser  TboA  nn4 
andcs  SieUea  4ie  Koble  «Mnitlelbnr  wird  dberlagert  von  dem  Geateio^ 
hnea  Bepiiaeataot  Nr.  6  iet  Unfern  dieser  Stelle  fsnd  ieb  nneb  einna 
nkwafaen  Tbnnecfaiefer  im  Spiegel  des  Wassers  anstehend.  Die  Kohl« 
Nr.  7  ist  gieirb  allen  übrigen-,  die  ich  in  Zmmirai'AmmHkm  gesehen  habe^ 
nae  Brtankohle,  da  alle  ohne  Ansnshme  kochende  Eali-Lange  intenatv 
baaa  firben  und  mk  Sinreo  einen  aehr  bedeutenden  NiedereeUag  vo» 
baiaaisio  geben.  Das  epedfischo  Gewicht  einiger  Sticke  der  Ln-Fayny« 
UOe,  die  nicht  so  viel  mit  dem  Wasser  in  Berührung  gekommen  wareur 
M  ick  m  1,6I7  «nd  den  Asehen-RAckstaad  so  3S,4  Prosent 

Dffcj  LegMS  ncerhalb  »mm  Jmmm  Lmmpm  mfindet  der  Flnaa  TiH§mmfm 
■  dm  Irfmpn;  sein  tief  eingeachnitlenes  Bett  seig«  ebenfalls  KoMon-KnU 
Unnagcn.  Die  Kohle  ist  eine  Peebkoble,  sehr  ihniieb  der  Mhmleetaif 
•MMcs  Gewicht  1,6  ond  Aechon-Gebslt  nnr  ie,S  Proseot. 

iaf  der  Müehtn  Seile  des  Umf  mindet  oberhalb  Bmm  Jmmm  der 
Uciae  Fhin  Am  Jinnn  Ironcofo,  in  dessen  Thale  ebenfalia  KoUe  anfgo« 
Mob  werden  ist.  Proben  daher  setgten  eine  vollkommeD  sehief^rig» 
Tfiter;  apes.  Gew.  ^  1,816  und  Asche«  Gebalt  6t,t  PresenCf  Mtm,  wäre» 


i7i 

indeti  aligeDseheiolieh  eine  lange  Zeit  vom  llfatter  bespAlt  werden  nnl 
vom  Ai^ngebenden  des  Lagers. 

Auaserdem  sind  noch  Kohlen  gefunden  worden  im  Distrikt  Setumlit 
Departement  OrmdoM  in  HondurM'^  Proben  daher  halten  ein  s|»e£.  Gewicht 
=  1,5  und  95  Proz.  Aschen-Gehalt  und  waren  ebenfalls  nur  Braunkohle 
von  dieksebieferiger  Textur.  Der  schon  erwähnte  H.  Sqoibr  geht  dsmit 
um,  eine  Kompagnie  inr  Bearbeitung  der  fRetUrtA'AmmikamUtkm  Bfioeo 
sn  bilden;  sollten  . seine  Bemfibungen  Erfolg  haben,  so  werde  ich  eia 
«weites  Mal  nach  Sm^  Smhaior  und  Himdnrü$  gehen  und  zwar  diesml 
unter  wissenschaflticber  Forschung  gdnstigeren  Umstinden;  ieh  neh«c 
inir  dann  später  wieder  die  Freiheit,  Ihnen  Mittheilungen  in»er  die  dor- 
tigen Erscheinungen  im  Gebiete  der  Geognosie  lu  msehen. 

Julius  Schmidt. 

Jfniiis,  3.  Deiember  1854. 

Der  Brief  des  Hrn.  B.  Cotta  von  JtOmhmi  in  der  äukawimmj  S6.  Asg. 
1854  im  Heft  Yl,  Jahrgang  18S4  Ihres  neuen  Jahrbuehes  ruft  mir  eise 
Beobaehlong  in  dasGedärhtniss,  welche  ich  auf  einer  fräherea  Exknrsios 
dnreb  unsere  Be$$iseke  RMm-Frm^mm  gemaebt  habe.  Ich  fand  in  den 
etwa  1V9  Stunden  westlieh  von  OfpmkMm  gelegenen  Dorfe  Btimimm 
eine  Menge  von  eigenthfimlicb  gestalteten  Sandstein -Knollen  als  Pk«ilsleiBa 
«nd  sn  sonstigen  Zwecken  verwendet.  Engeln,  EIKpsoide,  Kegel,  De^ 
pelkntreln  n.  s.  w.  von  l'~6'  Durchmesser  nberseogten  mich  auf  den  er* 
sten  Blick,  dsss  ich  hier  eine  eigeathfimliehe ,  durch  Grösse  vnd  Gestalt 
merkwürdige  Art  von  Konkretionen  vor  oair  hatte.  Bei  näherer  Eriuindi- 
gnng  erAihr  leb  nun,  dass  msn  dieselben  in  dem  Thale  der  Sei«  bis  imm 
Fuss  der  dieselben  närdlieb  begrensenden  Anbdbe  von  JfonwiemMm  is 
dem  dort  den  tertiären  Kalk  bedeckenden  Löss  finde,  wo  sie  knit  dem  las« 
geren  Dnrefamesser  senkreebl  stehend  in  einer  Tiefe  von  S'— 5'  onler  der 
Oberiläebe  geftinden  würden,  und  oft  nur  durch  einen  mit  Lös«  erlilllten 
Zwisehenrsum  von  wenigen  Possen  von  einander  getrennt  wäre«.  Msa 
gräbt  sie  gelegentlich  ans,  nm  sie  als  Bansteine  n.  dgl.  au  benntsen. 

Der  Sandstein  ist  ungemein  fest,  feinkörnig  gräniich-grao  aut  spar« 
samen  feinen  GKmmer-Blättchen ,  «nd  seigt  vor  dem  Löthrohr  einen  sehr 
bemerkbaren  Gehall  von  CÖlestin ,  welcher  dem  Sande  ala  Bindemittel  so 
dienen  scheint.  Etliebe  Stnaden  weiter  westlieh  findet  sich  ein  Baryt- 
aandstein.  Das  Vorkommen  von  Cöieatin  ist  in  dem  Jfnfwner  Beckoa  sehe« 
fange  bekannt,  ond  gsns  äbnitdi  dem  in  der  Nähe  von  Porte;  vielleioM 
könnte  gerade  der  Cöieatin,  welcher  eine  besondere  Neigung  mir  Bildnng 
knolliger  Konkretionea  so  haben  aebeint,  die  Vemniasanng  an  dieser 
eigenthtfanliehen  Saadstein*Porm  gegeben  haben*  Spnren  von  Absende- 
mng  habe  ich  an  den  Sandstetn-Sphäroiden  nicht  wahrgenoamien ;  sie  haben 
allenthalben  gleiche,  sehr  groese  Festigkeit  -^  Der  Löss,  welcher  djMc 
Gebilde  enthält ,  ruht  auf  Csrrenen-Mergel.  Dass  diese  Sandsteine  nicht 
Angeschwemmt  seyn  können,  beweist  die  anfreohte  Stelking  der  langen 


179 

Si|el  smI  Ellipsaide  ond  da«  serttrente  («nt  reselniKsMg^  fertheilte  Var-^ 
kMwieB:  sie  »iod  olFenbiir  an  Ort  und  Stelle  enUtandeo. 

?eA  orgaflieebeB  Überresten  bebe  ieb  in  diesen  Gebilden  keine  Spur 
vikfgcnvMBen- 

Dr.  GsROBNS. 

Mümehem^  39.  November  18&4. 
Die  geopMstiseben  Arbeiten  dieses  Sommers  bcscbAftiipten  micb  w&b* 
mA  4esiwa  ersten  Hüfte  noeb  in  den  Uri^ebirgs^Distrikten  des  Bayern* 
ukm  WUd99  Bod  in  den  sqnAebst  sfidlirb  sirb  ibnen  anscbli essenden 
iMioiesC-Gebildefi ,  so  dese  nnnmebr  der  samse  östliche  Grensgebirgs* 
Ut  tom  ^%ekiei§Mrf0  bis  sur  Dmum  geog^nostiscb  unter^ncbt  ist.  So 
nrr^rieklich  es  schien ,  Jsbre  lang  in  dem  ewigen  Einerlei  des  Urge« 
Mt|»  hrram  an  arbeiten,  so  wncbs  wir  doch  der  Molh  nnd  die  Begeiste- 
rai,  ab»  ieh  an  die  Stelle  der  erwarteten  Einförmigkeit  und  ermüdenden 
Rffflfitiftkeit  der  Urgebirgs-Felsarten  eine  streng  geordnete  Mancbfaltig«^ 
Mlreteu  aab,  welche,  weil  nnyerbofft,  micb  um  so  mehr  erfreute.  Sie 
km»  im  Allgemeinen  mein  Beobecbtongs-Resnltst  über  die  nördlichsten 
Gfbifte-Tbeile  aus  den  Andeutungen,  welche  ich  hierüber  in  meinem 
fcrtraK«  in  üafsn^far^  (Correapondens-Blatt.  dea  cool.  min.  Vereins  io 
Bf(ras^org  tSSS,  S.  290)  zn  geben  Gelegenheit  fsnd.  Diese  Resultate 
wir4ei  in  weiteren  Verlauf  meiner  Uoteraucbungen  in  dem  südlich  ao 
in  OUfffUmer  Wmid  aich  anacbliessenden  Bmyem'sekm  Waid  vollstlndig 
Wtätigt.  leb  bin  aar  Überseogung  gekommen,  dass  sich,  st&nden  una 
ukf  HälCunittel  au  Gebote,  in  dem  krystalliaiscben  Schiefer-Gebirga 
AiBve  beatinast  begrenzte  Formationen  oder  Formationa-Glieder  unter- 
iMdea  lieeaen ,  wie  bei  den  jüngeren  Sediment*Gebitden ;  die  Gleich« 
finigkeit  der  vorkommenden  IHiiieral- Gemenge  nnd  der  Mangel  an  orga- 
BKhfo  überreaten  machen  eine  Gleichet ellung  der  Glieder  io  getrennten 
EfffbirgiuOistrikten  scbwierig,  wenn  auch  in  den  einzelnen  Gebieten  ein^ 
Gürfeniag  klar  erkannt  wurde.  Diese  Vergleicbaag  wird  zudem  noch 
Ml  den  Unatand  eracbwert,  daaa  sich  Ähnliche  Geeteins- Arten  in  höbe« 
FfB  £iagen  wiederholen  ,^  welche  man  sonst  ala  Haopt-Reprssentaot  einer 
tvfer  liegenden  —  Ölteren  —  anneha|en  musste,  wie  s.  B.  Gneiss  als 
BSicTfeerdnetea  Glied  in  der  Region  des  Phyllites  bei  BedwUm  suftritt, 
viWfod  doeb  Gneiss  in  der  n&cbsten  Nähe  die  Hauptmasse  einer  viel  11- 
tfrfs  Bildung  ananMobt ;  fiftera  wird  die  Sonderung  erleichtert  durch  daa 
TetkaomeB  uatergeardaeter  Einlagerungen,  wie  des  Pfahl^iuaraes,  der 
ni  km  eine»  Ende  dea  Urgebirgs  von  SckwmrmanfM  an  bia  sur  detar* 
ffidUicAsn  Grensa  am  Sid  Fuss  des  Dr§Ua9$tl$Mr$$9  und  gewiss  jfu* 
Min  Bocb  weiter  fortsetzt  So  schön  es  wäre  y  damit  einen  Gang  von 
3$Slvadea  geradliniger  Erst  reck  ung  aufweisen  zu  können,  so  ist  es  doch 
ndigdidaer,  in  ihm  ein  nabesweifeltea  Lager  im  Gneiss  sIs  geognosti- 
ebn  Uorizont  zu  besitaeu.  Professor  Dr.  B.  Cotta  glaubte  zwar  beim 
Uück  unserer  in  der  Induntrie- Ausstellung  befindlichen  Karte  die  %a^ 
i^iai};»  Eriktf erknng  beztvetfeln  zu  müssen :  hätte  der  Hr.  Professor  erst  ge- 


1T4 

tehan  and  dann  ft^urfMIt,  «o  könnte  ich  iitreiten ;  «o  tber  lann  idi  mr  tn» 
•icfaera,  d«ac  die  Karte  keine  fabriiirle  Oeog^osie  daratellt  leb  habfi  diesei 
Qnars  ao  sa  aaf^n  SebrHt  ßr  Sdiritt  Terfoli^t  nnd  an  aebr  xabireicbeB  Pmikfn 
aeine  fcleicbfdrmiffe  Einlagerung^  im  benaebbarten  0neiaa»  der  weit  nad 
breit  ifleicbe  Streicb-Ricbtuni^  mit  ihm  gemein  hat ,  beabacbtet ;  die  neb 
anf  der  ganaen  Ungen-Eratreckang  gleichbleibende  Eigentbfimli<Akeit  da 
tbn  begleitenden  cbloritiachen  Gneisaea,  aeine  eigene  onwandelbare  Olcicb- 
fBnnigkeit,  aeine  Annalb  an  Mineralien  atimmen  vollatlndig  mit  der  Mafar 
einea  Lagere  Aberein. 

In  aeiner  Nfihe  begrensen  aich  zwei  GneiM-Zonen  oder  FiMtnatioaett, 
eine  jüngere  anfliegende  nördliche,  welch«  dnreh  ihre  qnarnge  Beaehif* 
fenheit,  ihreDigenil-Einmengungen  und  denReichthnm  an  Schwefel- Mclallei 
aich  von  der  nnterlagernden  filteren  nnteracheidet.  Letale  chamfctericirt 
die  graniliaehe  Beachaffpnbeit  der  Schiebten  und  daa  blnllge  VarkanMuci 
von  Oranit-Lagern.  Je  detailirter  die  Studien  im  Urgebirge  betrieben  we^ 
den  5  ^deato  faiullger  findet  man  gewiaae  Oranile  in  einem  Terblltirias  um 
Gneiaa,  welchea  aeine  gleichförmige  Einlagerong  nnd  den  Oeateina*Übcr* 
gang  beider  anaaer  Zweifel  aetzt.  Der  Granit  iat  im  Gneiaa  ala  Linaea-, 
Lagern  und  Stock-fSrmige  Maaae  eingelagert,  welche  oft  raacb  und  plot^ 
Heb  endet  nnd  aeheinbar  an  den  Gneiaa-Schichten  abstoasend  in  ongicick- 
förmigem  Terband  mit  dem  Gneiaa  an  atehen  acheint.  Indeaaen  bleibt  dti 
eruptiven  Graniten  immer  noch  ein  groaaer  Theil  der  vorkommenden  Bhate 
sugetbeilt;  manche  Gang-artig  vorkommende  Granite  --  wie  die  Pega»> 
tite  von  Aodanmnf«,  RabentiBin  nnd  SSmUwBly  in  welchen  der  Cnlumbil, 
Zwieaelit,  Roaenquara,  Pinit,  Uranglimmer,  Tnrmalin  u.  a.  w.  brechen,  - 
acheinen  eher  Aoakryatalliairungen  In  Spalten  ala  Eraptit>nen  ihr  0aapya 
an  verdanken. 

Eine  dritte  Gneiaa-Formation  im  ffnyartt'acftafi  WMb  liegt  den  bei- 
den vorigen  nach  Stlden  au  vor,  untertenft  aie  gleichförmig  nnd  möcUi 
demnach  ala  daa  älteafe  Gebirg  in  Bmfߧrm  ansnaprechrn  aeyn*  Rötb- 
licber  Feldapath,  anrficktrelender  Glimmer*Gebalt  nnd  dafdr  rieh  eia- 
mengende  talkige  und  chloritiarbe  Mineralien  machen  daa  Gealein  leickl 
kenntlich;  auaaerdem  finden  aich  in  ihm  sabireicbe  Lager  von  kömigca 
Kalk,  Graphit  und  P^iraellanerde  wodurch  die  Gegend  von  f— tn»  m 
gf oaao  Berfihmtheit  erlangt  hat.  Kalk  und  Hornblende  aind  faat  atela  vci^ 
geaeliachaftet ;  auweilen  geaellt  aich  ihnen  der  Poraellanapalb  au,  und  ei 
bilden  aich  ao  bei  aorucktretendem  Kalke  Lager,  welche  aoa  Homblendt, 
Albit,  Titantt  und  Poraellanapatb  beateben,  inmitten  der  Gneian^Sefaiabtea. 
Die  leichte  Zeraetabofteit  ^^  Porsellanapatba  acheint  gleichaam  anregend 
auf  die  Zeraetaung  der  ihn  begleitenden  Mineralien  au  wirken  nnd  banpl- 
aiehlich  die  dea  Feldapathea»  aua  deaaen  Zeraetaung  nnbodingt  die  Haapt- 
maaae  der  Poraellanerde  atammt,  au  beatimmen. 

Die  bei  dieaer  Mineral -Umbildung  anageachiedene  Kieaelalore  f^ 
acheint  in  Form  von  Opal,  Halbopal,  Jaapopal,  mit  andern  Zeraeflaanft- 
Prodokten  wie  Nontronit,  Chloropal  n.  a.  w.  In  der  NIhe  der  Poriel- 
tanerde-Lager  finden  aich  auch  die  Graphit-Lager;  ala  kleine  niebt  gewia- 


a  Bieter  Gaeim-ZMir.  leb  kooote  nieb  dareli  kehierld  BcoiMiditeBff  Ml 
kr  Ifafor  voa  der  »ctoBarphiiehe«  Unbildiiair  des  GHimnera  i»  Off«phit 
ftencnge»;  ich  balle  »bo  wie  eefiee»  ZwHIiiipibnider  dm  Glimmer  ffir 
(ii  «fipr^Dglicbes  Minerel,  em  drei  Grfiaden:  t)  weil'Grapbit  and  be»* 
Mn  GKaNDff  oft  tniteiDioder  gemeogt  ▼arkemmeo ;  ))  weil  bierbel 
tnti  der  foi^fllHtgsteii  Ifechfenebiin|f  »ie  ein  Otimmer-BltttcheD  eafffe* 
fgadra  werden  konnte,  dee  tbeilwelie  in  Grepbit  omKeiodert  gewesen 
Tirf :  sfels  fand  neb  ein  icanses  Glimmer- Blätteben  oder  ein  ff  ansei  Gra» 
pkitSekdppeben;  und  3)  weil  sebr  bftnfiff  Streifen  ron  Graphit  mit  Strei* 
tm  foa  Glimmer  weebsella|^rii  tind  kein  Grand  eiocneebta  iet»  data,  wen« 
lB.  zwei  Streifen  oben  nnd  nnlen  ans  Grapbtt  beeteben,  der  swieeben* 
itr^cMle  in  seiner  oraprdniHicben  Beeehaffenheit-  alt  Glimmer  •Streifes 
ctMabea  aeyn  aollfe.  In  dem  Jansen  Gebirfta-Zoit  atfeas  ieb  weder  bei 
Snnt,  aoeb  bei  Homblende-Geatein ,  nocb  bei  Grannlit  oder  Gneiaa  oelbal 
■f  fraptive  Maaaen  dieaer  Felaarten ;  ateta  bildeten  aio  In  Gneiaa  gleleb^ 
firaiir  rinf^bettete  Lager. 

Die  xweite  RllfUe  dea  Sommera  nnd  Herbatea  verwendete  leb  «nr  £r- 
brschiiafc  der  Gebirga^Terbiltnisae  in  dem  weatliehaten  Ttieil  der  Bayer»** 
idm  Alpm  —  dem  Aigäu  — ,  and  atimme  in  den  meiaten  Fillea  vollatAn* 
Sf  deo  Anaiebleo  EacHan'a  nnd  SruDSK^a  bei ;  nar  in  einem  Punkte  wel« 
eWa  nriae  Ri*anltate  von  denen  der  ((enannten  Foracber  bimmelweit  ab, 
uaticb  ia  Betreff  dea  Fly 8 ebea.  Ba  iat  gana  gewiaa,  daaa  man  mit  die* 
■■  Namrn  aebr  reraebiedene  Gebilde  beteicbnete,  welche  eine  fj^ewiaao 
)Hroj^raphiacbe  Äbnifcbkeit  beaitxen,  nimlicb  einen  Komplex  ddnn*achiefe« 
lipr  thooij^r,  merKeligrer  nnd  aandi^^er  Schiebten,  welehe  mit  einander 
•fchgella^ern ;  ancb  ipellen  Fnkoiden  ala  ein  weaentliebea  Kriterism 
k  Flfarh*Geatelne.  Im  Aiifiu  onteraebeidet  man  aebr  lelebt  dreier* 
infcrartifpe  CMilde:  1)  den  eiitenlliehen  normalen  Flyaeb  milFneoidaii 
iitrieatoa,  P.  Tarfcloai*,  Helminthoida  efe.;  S)  einen  mit  derNooN 
mKteD.Bildan|(  aor«  Bogate  verknöpften,  dem  vorigen  Geateine  aehr  Ihn« 
iAn  Schiefer-Komplex  9  mit  Nommnliten-ffihreadrn  Sehiebten  weehael* 
b^ernd  oad  aie  bedeckend,  swar  mit  Pokoiden« Einach Itiaaen,  aber  «ie 
aitPacaidea  intricataa  etc.;  3)  eine  Kieaelkalk  -  reich  e  Sebie  fer-ZooO 
nllflecfcia  geseichneter  Geateine  mit  Ammonitea  radlana,  A.  Amal* 
ilei»  «nd  Pakoiden,  welche  Jene  ieckigen  Zetcbnongen  varanlaa« 
m^  aber  weder  nrit  P.  iatricatna  nocb  aoaat  mit  irgend  einer  Spe* 
nn  in  irbten  Plyaehea  identiach  aiod.  Nie  aah  ich  In  der  Schiebten* 
Kokt  ^r  darch  F.  iotricatoa  anagesrlcbneten  Geateine,  die  ich  der 
Kin«  kaJber  latricaten-Flyach  nennen  frlH,  einen  Ammoniten,  ebenao  wenig 
*K  ia  den  Ammonitea-reichen  Schiebten  einen  F.  iotrieatva.  Seibat 
■uebe  nergelige  und  aandige  Schichten  &tn  nnteren  Neoeomiena  bedOrfen 

V 

*  A>.  gB«]roiUART  hat  barelta  erklärt,  4«m  er  des  FaeoideB  Targ ioail  ia 
"^M^t  >■  Ganlt,  i«  ebercB  und  untcrea  Gränsande  aicbf  vob  F.  Bollenslt  der  Liaa- 
■k><^  «atertelieldeii  kaan;  nnd  (kst  Ihalleh  veriillt  et  alch  mit  F.  Iatricatna.  Vgl.  Le- 
««t  e,  1?,  4t,  V,  4Sy  VI,  108.  g««K«. 


1T6 

KeiMMO  Aatfehent,  «n  aU  w*bre  Krn4c4}ebil4«  erkaant  mm  wertes.  Trr- 
■MHce  diestr  dfeifacbaa  Tbailoofc  der,  wia  a«  acbeiati  biufif  Kaaaaam- 
gefasiten  Fiyscb«arUg:Mi  GaateioCy  erbaltan  wir  aacb  drei  veracbiedeat 
gfognoatiscbe  fittellaagan,  nod  awar  för  den  Namoialiteii-Fljrach  die  vm 
fieesBR  aad  Stdabr  für  die  gaaaimBteD  FIjscb-Geateioa  aayamiaeae  8tel- 
laag  als  eocioa  Gebilde;  |fär  die  AaiBioailea-fubre^dea  Flfecb^OeeMiec 
(Obere  Aipeo-Scbiefer)  eiae  Steliung  im  oberea  Liae  bia  aatern  Jora,  vd 
'  aadlicb  ffir  dea  latrifcateo-Fljeeb  eine  Stellung  awieebea  Liaa  und  Keeper. 
Wie  aebr  dieae  Stelluog  dea  latrikatea^Flyacba  gegen  die  berracbeade  Ao- 
eiebt  tat,  aa  iat  aie  au  aebr  auf  vielaeitiga  aicbt  eraomieBe»  aoadem  beeb- 
aablete  Lagerunga^Vemältniaae  gegruodet,  ala  daaa  icb  an  der  Ricbtigkeit 
BweiCela  kdnnte.  Sucbte  ieb  ja  doch  gaos  vorurlbeilafrei  aiebt  gerede 
diese  Stellong  ibm  ansuwciaea,  aendem  gleicbgfiUig ,  welcbe  Lage  rr 
ainaebne^  wollle  icb  nur  die  wahre  uud  riebtige  eroiittela.  Erlauben  Sic, 
anr  bieniber  etwaa  ausldbrlicber  au  berichten^  um  diesen  für  die  Alpca- 
Oeogaoaie  wicbügen  Pankt  fealcr  au  atellea. 

In  ViurmrUer^  und  Tirol  wie  im  Aigiu  treten  ala  die  alteaten  Sedimeot- 
Oebitde  am  Urgebirga-Rande,  in  Thal-Einachnitteii  und  am  nörditcben  Fum 
der  Alpen  gewiaae  aandige,  tbontge  nnd  kalkige  Schiefer  benror,  welcbe 
erat  durch  Eacnaa  und  Srupsa  eine  Deutung-  gewonnen  haben;  der  rothc 
Sandaletn  (Verrucane)  uud  die  Pflenaen-Schiefer.  Der  erate  acbeint  aar 
aiae  lokale  Enlwickelung  —  hier  aar  vom  Vormriker§  geaprochen  —  s«>- 
diger  ood  Ho rnatein- reicher  Schichten  von  aebr  onbeatimmtem  Niveau  it 
ae]m;  denn  während  aie  im  RMUihnl  und  im  ülosiertM  unmittelbar  aich 
an*a  Urgebirge  anachlieaaen ,  eracheinen  die  dem  Geateiu  im  KU^ttsrikäl 
snm  Verwecbaeltt- Ähnlichen  rotben  Sandateine,  welcbe  Stodui  auf  aeiatr 
Karte  xwiachan  Aindaienf  nnd  SekmUwml4  angibt ,  den  Schiebten  glcicb- 
Armig  aafgelagert|  welcbe  Gervi  II ia  inflata,  Spirifer  aaciaatei, 
Terebratula  biplicata  (?),  Litbodeadran  dicbotomum  in  Cb> 
aabl  uaMtbiieaaen.  Auch  gewiaae  Quara-reiche  Sandateine  oberbalb  Lab- 
r^eksm  [?]  nehmen  daa  Anaeben  dea  Verrucano  an,  obwohl  in  viel  höheres 
Gebtrga-Scbiebten  liegend,  leb  beti^cbte  den  Verrucano  ala  eine  Saad- 
atein-artige  £nt Wickelung  der  Hornatein- reichen  —  und  dabei  oft  antrntir 
rotben  —  Schichten,  denen  wir  in  den  Alpen  ao  hiufig  begegnen«  Wieb* 
tigere  AnfBehliiaae  gew&bren  una  die  Pflanaen-Schiefer,  wie  aie  im  Lanctaa^ 
JUIU^  und  ili'ThtU  vorkommen,  weil  aie  unmittelbar  mit  Fljsob-Geateiaea 
im  Znaaninenbaag  ateben.  Unter  den  Kreide-Bergen  nimlicb,  welche  vaa 
OrümUm  her  über  Bt^Otr^  Uoknüftm^  den  Br^gmtMrwmUj  AoAa  Fraehm 
tt.  a.  w.  bia  FMidkirekm^  atreichen,  tauchen  swiacben  FMkirth  und  tfte- 
dtmm  und  Y^imM  in .  allen  tiefen  Tbal-£iaacbnitten  und  bia  an  beträchtlicher 
Höbe  emporaleigend  Jene  thonigen,  kalkigen  und  mergeligen  Schiefer  her- 
vor, welcbe  durch  aabireicb  eingeacbloaaenen  Fncoidea  intricatne,  F. 
Targionii,  Helmintboida  u.  a.  w.  als  ichter  Intrikaten-Flyach  be- 
aeiebnet  aind.  Dieae  Achten  Flyaeb^Geateine  sind  nun  nicht  nur  dnrcb  die 
allmäblicbatea  Geateioa-Übergioge  dea  Aef/«-X^am)tna-TA«la#,  dea  Gru^nr 
ToMm  aufa  engate  verknöpft,   aondern   lassen   sich  auch  direkt  alt  du 


177 

dmflbni  fMMmif  «ttftrtig^vnid«  ttniMl«  be^badrtM.  Dach  tdi  kao« 
Mck  w«il«fle  BewciM  für  4ifM  LftfccrQ«ft«T«rbtllfrfM#  anfilm«.  Der 
Gypt,  wifcher  Mi  ••  vIHm  SIvIIm  i»  r^iwility,  i«  itl^i*  m4  ifli 
kA-9M  ▼•vkMMMt,  gfMrt  ««ek  ibereiiifltiaiiMii^ea  Urtbcil  tin.iiii^- 
taMelbe»  Leiter  ••;  wofile  »m  Das  kesweifrla,  m  kftiMla  iefc  die 
Mntilit  dbrtli  die  viH%e  eMcMbtÜ  der  dieeee  6T|M>Lii«er  befcfeiteade« 
MngftleiBe  s«r  Ctidemt  Mekfweieen.  Pf enxeB-8cfiiefer  and  Oype  §«• 
in  neb  kl  der  Rf|c^  ta  der  Nibe  beieanmeo  aod  gehOrm  riuem  SehM« 
M-loMflese  ea.  Dieae  6yp»-Lait^r  lieirea  »aa  en  Nord-Rnad  der  Alpea 
imitM  bcf  JNadMmf»  Urfmimmek  bei  SekmtimmH^  LoefWtäd  bei  naan- 
Mb,  FMmBki  bei  PfrmUmh  FmmhttUek  bei  Naten)  ia  eiaer  deai  latrüntea« 
n^Kb  gleirbf&miigr  aalKeg^eadea  SehieferZoae,  derea  cbarafcterltfieebe 
BfMktffeabeit  —  rotber  Horaeteia  (ab  iilcbt  Vertreter  dee  Terraeaaof), 
tknne  plaltife  Kalke  aad  weicher  Tboa  —  aacb  da  wieder  eriiaant 
ftdm  kaa« ,  wa  der  Gype  eelbst  fehlt.  Eadlieh  kaaa  ich  dae  Varkaai- 
aei  UuaHroilieB  Manaor*  aberhalb  der  Ofps-fAbreadea  2^ae  aet  vev^ 
«tMeaea  LakalHitea  als  Beweis  der  Ideatittt  der  anterlageradea  Ge- 
driie  aalBhrea.  Vaa  IKadaleiif  aa  begleitet  dieser  valbe  afl  sehnreweiase 
M  (ffelbeiiter  Kalk,  Marmor  vaa  Otrrmrm)  iber  de«  P/Nnfnerbery, 
üiMifefci,  Ifelfeeniadb,  Mih»9Ur$  ^  NeeeHy  SimHuf  v.  s.  w.  die 
fiypgXagrr.  Ich  war  sa  glAcklich,  iha  auch  ia  V^rmUttrf  aberhalb 
AflMa  aefsofindea ,  and  keaae  Ihn  darcb  die  gansea  Bmffem'tdksm  Mftm 
iaarr  ia  ufeielie  Lage  bis  nach  BerdUeefaden,  wo  er  eben  sa  naaweifel* 
M  Gyps  vnd  Steintalt« Leiter  bedeckt. 

b  dicaem  blass-rofhen  Kalke  fand  leb  an  Verstetneningen  sehr  hlnÜf 
Ttrebratnia  pala,  T.  asela,  T.  anbrinosa,  Litbodeadran« 
In  toi  d  ee  B  -  Stiele  und  eine  Bf  a  a  o  t  i  s«  Jene  Terebrataln  gelten  twar  als 
idMascbahi  fir  die  yils*8ebfchtea,  weiche  Hr.  v.  Haobk  In  dea 
JbaeinreM;  indeasea  aiad  hier  die  Lagerttaga^TarhiHniasa  an  klar  Aber 
Gffi  aad  nntcr  den  GerefHiea«.  itilt9mmr)  Schichten,  als  dass  ich  an 
in  Meatitit  mH  den  BMäiidimr  Schichten  aweifeln  kftnnte.  Dagegen  ist 
dcKrKalk  hindg;  nnd  wa  der  Gypa  fehlt  in  der  Regel,  fai  Oalaaiit 
iktfKtgangen ,  nnd  in  dicaerFarm  nur  naeh  den  Lagernngs*Varfailtnlssen 
ah  hrtm  Sielleertreter  sa  erkennen.  Noch  ainaa  ich  ana  dieser  Schichten* 
Zmc  Haea  interesaanten  Verblltnlsses  gedenken,  nimlieh  des  Yorkanaiens 
m  Zeolilh  -  nnd  Homblenda^Oestein.  Durch  OmifOBn  nnd  spiter  dnrch 
Iicatt  aad  Praf,  SeHAFHlOTL  ist  ein  theils  ratbes,  tbeils  grdnes  Rom» 
dm-artiges  Ocafehi  (SroDin's  SpiKt)  bekannt  geworden;  es  siebt  sich 
fartis  weit,  sb  der  Flysch  reicht,  ab  ein  Begleiter  des  Gypses  unter  de«* 
«ftcB  «cbgert  darch*s  Oebirg,  enthllt  bei  der  Gthtaf  Chabasit,  bei  Mi- 
Mnf  sadere  Zeolitbe,  Analslm  nnd  Stllbit  und  im  Jtaffensdboanfar 
IW  sirahllge  grdne  KrjrstalKBAsehel  von  Hornblende:  Gafestro!  Db 
SitiiicBt-Schicbten  mftgen  wohl  ans  gleichseitigen  Ernptir-Oebtlden  diess 
ibtTM  Material  geschdpfl  haben  ?  Diese  braanrothe  Homstein-Schicht 
'^  nebt  der  Tenreter  der  brsonrothen  Ammoniten-Kalke ,  die  freilich  oft 
^  rtthe  Homsleioe  fliibreni  sondern  eine  viel  tbfere  Schicht 

^•kvitt(lt6&.  It 


178 

Auch  die  Wetsaittn*Schich4eB  von  Amw^er^tm  liegr^n  in  der  S«>liiefer. 
Region  f  welche  dein  lotrikeCen-Flytch  fcl^Ä^hforttiff  enllicgt^  und  biMeo 
xdt  dem  rothea  Hörnst  eis,  den  Pian^en-SHüeCerii  und  Gype^Lece»  eine  eigene 
Ornppe  sviiefiben  Flyecb  und  Keili.  Ich  konnte  di«ee  Scidohte  vo«  Am- 
m§rjfäu  durch  den  Trmi0hker§i  Büi^läkoch^  Ffr9ntn9rUr§  ^  im  Tkmmkti- 
mer  TM  bei  Kren  und  PaM^0ehif  über  Uki4$Ung  bie  cum  F^wärttidi  ?fr- 
feigen,  etete  cberafcferieirt  durch  Beleronilen  und  Ajitychen.  Über  dm 
bUinrothen  odtr  weiesen  Kalk  {HmU9iiiUr  Sobiebl)  oder  deei  ihn  eri«»(ifB* 
den  Dolomit  ^  sum  Uniereehied  von  einem  hdher  iiegeiiden  unteror  ge- 
nennt ^  legem  koneteot  weiche  thonige  Mergel,  dinn^chieferige  Kalke 
und  Schieferthone  mit  Gervillta  inHeta,  8pirifer  uneinetns  o.  ».w. 
iK699€Mr  Schiebt) ,  sehwersgraue ,  weise- aderige,  dirhte ,  oft  oolithi^ebe 
Kalke  und  Mergelechiefer  mitMegaiodue  triqueter,  Lithodeodroi 
diebotomum  (fiCereai^r^ -  Schicht)  und  endlich  von  Kalkapelh - h^Vi 
und  -Adern  durcheogene  fleeerige  Schieferthone  und  Kalke,  letale  utellrn» 
weise  braunr^b  und  grönlich  gefärbt,  Hörnet ein-luhrend  und  atellenwei«e 
erffillt  Ton  Arieten,  Ammonitea  fimbriatoit,  Aromenitee  bete- 
r  0  p  h  y  1 1  u  e  und  Fukoiden(  AdtielAer- Schicht).  Diese  drei  Glieder  iiiides 
eich 'immer  beisammen,  stets  in  derselben  Aufetnaodvrfkilge  oboe  Wechsd- 
iagerung;  sie  bilden  ein  Ganaes,  welebcu  man  sif^kerlich  nicht  in  ter- 
achiedene  Formationen  auseinander  reiesen  darf.  EndUch  auf  dem  brtsa- 
rotben  Ammeniteo^Kftlk  liegt  eine  sehr  michtige  Schiefer-Zone,  Sciüefer- 
thon,  fleckige  Kieaelkalke,  asndige  fichichten  und  Hornsteine,  letzte  oft 
intensiv  roth  gef&rbt.  Über  dieser  Grnppe  der  oberen  Alpen-Schiefer  thiirint 
aioh  der  mächtig  entwickelte  Dolomit  des  Hauptzugs  auf,  die  höchaten  Punkte 
der  AUfäuer  ßerg«  einnehmend ;  nur  wenige  seiner  Schiebten  seigen  ein« 
kalkige  Beachaffenheit. 

Wollen  wir  die  Gesteine  des  Ml§äu^M  und  YormrlUrf9i  soweit  Die«« 
thnnlicb  ist,  mit  den  in  Miii0i*Eur9pm  antigeslelUen  Fornmlioiinn  verKlei- 
chen,  so  möchte  sich  etwa  folgende  Gruppirangs  4tfigeUen. 

Intrikaten-Flysch  oder     J THa*,  Keuper? 

Unterer  Alpenscbiefer     ) 

Rotber  Hornstein  (ob  Verrucano?;     ....•••  iZwiadien       Triai 

Wetzatein  mit  Belemoiteli  und  Aptyehua.  alpiuus .    .    .  luud    Liaa,    mebrl 

Schiefer,  Sandetein,  Kalk  uud  Hornstein /zum  Liaa  geweu- 

mit  Pflaoaen-Resten  und  Gyps Idet, 

Blassrother  oder  weisser  Kalk j  Unterer  Li.s. 

Dolomit,  unterer ) 

GerviUieu-Scliicht ,.«.•••! 

Megalodus-  und  Litbodendron-Kalke |  Mittler  JUtas. 

Braunrother  Ammoniten-Kalk .  ' 

Oberer  Alpen  Schiefer  mit  Ammooites  radians    •    •    •    Oberer  Lies. 

Oberer  Dolomit  und  Kalk «     .     Oberer  Jura? 

Kreide     ....  i  vollständig  wie  in 

I^ummuliten-Bildung  ]  der  SchwßU»  und 

Eocän-Flyscb   .    . 1     dem  Jur^  cot- 

Mollasse  .    .    •    .  1  wickelt. 


I7# 

Gffse  ttifte  M  Hineii  noch  eiiiif^  SpezitütMm  der  Kreide *Bfldniig;en, 
^  NMiiiilitett^fflireiideli  ScMohten  tirit^eflieilt ;  titeln  ich  furchte  für 
fictfui  ichos  dta  BImss  eine«  Briefes  so  weit  flherschrfften  cn  hahen, 
im  ieh  «nt  Sehlnsse  eiten  mim. 

C.    W.    GÜMBEL. 

Freiberg  ^  8.  Dpzrmber  1854. 
lo  der  Silzoog  imseret  bergmäDttiMben  Vereins  «in  38.  Nov.  ie^le 
Hf.  Obcrber|{baHp(oi»»a  Frhr.  v.  Bsvsr  zwei  Sioeke  BssaU  v«a  dMl 
Mttrh$r§  swiacheu  BUeMloek  oud  9etm  im  ErM§Mr§e  vof,  welche  denl* 
iicbf  Bffsebslucke  vonOlimmeracbiefer  unscbliessen.  Da  jene  kleine  Basaii* 
lippe  gsns  im  Granit-Gebiet  lie^  nnd  rin^^s  von  Granit  umgeben  ist,  ao 
BM»  die  Glimmerscbiefer-B rocken  wohl  aus  der  Tiefe  mit  emf»or  ge- 
\nAt  worden  aejn.  Diese  an  sich  interessante  Thatsaebe  sebliesst  aich 
In  IS  Atekerkiäei  bei  Tkmr€n4  nnd  ja  der  S^kwäMeehm  Aip  mehrfach 
ki^btetett  analogen  £rsehein«ngen  innig  an;  aie  gewinnt  aber  dadnrdi 
Mch  an  besonderer  Bedentong,  daas  der  Glimmer  der  Glimmerselnefer- 
finduticke  optisch  einasigor  ist,  während  man  in  dem  Glimmer* 
fcUHer  der  entferntaren  Umgegend  jenes  kleinen  BasaU-Berges  his  Jelsl 
BIT  optiscb  sweiazigen  Glimmer  kennt.  Dieser  scbeini  d«mns«b  in  den 
Bnchatscken  darch  Einwirkaag  daa  vnisebliessendoa  Basaltes  in  ein« 
uigcs  nmgewaadell  worden  an  sayn.  Sollten  Sie  nicbt  ftbnUcha  £rachei- 
ma^B  an  Gestellsteincn  in  Ihrer  reichen  Sammlung  von  Hi(leB«Fra« 
laites  beobaiditen  können? 

B«   C0TT4. 


üarn,  18.  Desem^r  IM4. 

Wie  ieb  fribrr  Ihnen  ginobe  mitgetbeilt  zo  haben,  hatte  meine  dfeis- 

iikif^  Alpea-Arine  vonllglleh  den  Zweck ,  die  Fundorte  der  wichtigeren 

Kmralifn  nnaerer  Hoobgebirge  zu  besuchen,  nnd  obgleich  ich  meinen 

Fito  wahrend  oiner  Reise  von  mehr  als  sechs  Wochen  nur  tum  Theil 

aufäbren  konnte  nnd  Vieles  einer  spiteren  Zeit  aufgespart  bleibt,  so  will 

ieb  dach  nicht  sinmen,  Sie  von  den  erfaattenen  Ergebnissen  tn  Kenntniss 

a  fetaen.    Wt    minemlogisehe  tlntersnchung   unserer  Hochafpen    bietet 

nn  Tbcil  grdonere  Sehwierigfceiten  dar,  als  die  geologische.   Die  leichter 

trrcicbbarca  Fundstellen  sind  erschSpft,  die  IHtneraHen- Sucher  oder  „Strah- 

^  (vsa  Strahl,  d.  h.  Bergkrystall)  haben  die  entlegensten,  nur  den  kAhn- 

itmOtmsySgem  zngfingHchen  Fels-Gipfel  in  Angriff  genommen  und,  wenn 

■M  CS  sneb  wagt ,   ihnen  tu  folgen ,  so   fordert  doch  }ede  dieser  Exkor- 

MMCB  Zsit   nnd   ist  nur  bei  gunstiger  Witterung  zn   unternehmen.     So 

>8el>  mancher  Fundort  nnbesehen ,   obgleich  tch  mich  in  seiner  Nähe  be- 

hid.  Als  wir  s.  B.  aus  OSeekemnaif  den  wohl  zwischen  9OOO'*-1000O' 

Mm  Gefeirgv-Rsmm  erreicht  hstten,   der  sie  von  Realp  scheidet,  zetgte 

m  4er  Führer  an  einem  östKcb  liegenden  Feht-Stoeke  die  Stellen ,  wo 

^  rodien  Ftaan-Spathe  ond  die  dunkeln  Rancbopsle  vorkommen.    Cm  ek 

12* 


18t 

zu  f rreieheD ,  bltlcn  wir  aber  eliier  L«Her  umä  eiiiet  «tMkf»  Seil«  be- 
durft ,  um  nach  ÜberscfareilBsg  des  Haji^Gletiiditrs  Atn  SMoek  &«  crkim* 
nf n  f  von  dem  »an  sich  «a  einem  Seil  «i  der  BmcbüelJe  l^nbUMt. 
Vor  Kurzem  erat  hatte  eio  fttrebler  durch  eUieii  Stars  bier  aeiaea  Ted 
gefuodea.  -^  Meine  BeebicbtiHifpeii  besiebea  aicb  vermageweiae  aaf  die 
geologiarhen  Yerhiltniaae  der  Miuerelieii;  aber  ihre  a|ieailieebea  Charak- 
tere bat  H.  Wisse  in  dem  Jahrbneb  wiederbeit  Beriebt  rntattet;  fiber  ihre 
geaetiscben  Verhüllaisse  bat  Hr«  O.  VeLosa  «eharfeianig»  Beaaerlifinare 
mitg^tkeilt,  und  die  im  letaten  Sommer  ansgefVbrtea  Reisen  aaebrn  am- 
geseacbneier  MioeitiloRen  lassea  ans  noch  viele  scbltsbere  Belebninf 
»  hoffen.  Stallen  %rir  einige  Mineralien  sueammen ,  die  in  derselben  Oe* 
birgsart  brechen  und  ein  ähnliches  Vorkommen  scigea,  so  erhaHeo  wir 
folgeade  Gruppen. 

1.    Alpen-Grauit   und  -Gueiss. 

Fl  u SS sp'a  t  b*  I>er  rotbe  oktaedrische  F^assspatb  findet  steh  mit  Berf- 
krystall  auf  vereinselt  serstreoten  Druse nrlumen  der  granltlaeben  Zentral- 
Maasen.  In  der  l¥a«leraarAora*Masse  linden  wir  von  W.  naeb  O.  furt- 
acbreitetid  den  ersten  mir  »lebt  genauer  bekannten  Fundort  im  BmU' 
MelMl0riktU\  einen  aweilen  auf  der  Orktmei  am  Grabt  swiacbea  drai 
ümteT"  und  {Her^AärgieUeker^  hier  zugleich  mit  grfinem  oktaedrisebe« 
Fhisespath;  einen  dritten  in  der  Nibe  des  €hrvm9€l'HotpUmM\  einen  vier- 
ten und  ffioften  am  Tkitrietf  und  Triflemst9ek  im  Hintergrund  des  9W/I- 
ffUUekersi  einen  sechsten  an  4^m  eben  erwähnten  Fels-Stocke  zwiscbeB 
QösehmutuUm  und  ÜMlp;  einen  siebenten  im  Hintergrund  von  FattemtM, 
einem  westlichen  Seiteolbal  des  Rm»s-Thmie»f  das  oberhalb  AwuU§  aa»- 
liaft;  einen  achten  sehr  hoch  im  Ommmtrikml  am  S.- Abfalle  dea  OtspsHt. 
Die  drei  letalen  Fundorte  liegi'n  auf  derselben  dem  Streieben  des  Gri- 
aits  folgenden  Linie.  —  Aus  der  OellAard>Masse  ist  mir  kein  Flasespatli 
hekannt.  -»  Dagegen  wird  von  Lavizsaki  wasserbeller  ektaadrieeber  FInts- 
spath  von  Jf,  JEroaa  oberhalb  Peccim  in  dea  T^^thmt  Aipm  angefihrt. 
Er  stammt  aus  der  mAcbtigen  Halde  von  Gneiss-BUkfcen»  welche  die  Keast- 
Strasse  zerstSrt  haben  und  das  Dorf  selbst  sehr  bedrohen. 

Apatit«  Das  Vorkommen  scheint  eben  so  sporadisch ,  aaf  Druses- 
räumen des  Qneiss-Granites ,  wie  das  des  Flussapaihs.  In  der  Flastar 
aerAorn-Masse  ist  derselbe  bis  jetst  ni/obt  gefunden  worden.  «-  Von  4er 
£roflA«rd-Masse  kennt  man  die  aasgezeichnet  wasserhelley ,  vieliMd|CB 
liexsgonaleu  Tafeln,  die  an  der  tikim  und  ia  der  Mibe  des  Uot^hsi 
Spalten  des  Granits  bekleiden.  Xhnliebe,  aber  aur  dnrchsebeiaeade  ofs« 
lisirende  TafeMCryslalle  kommen  vor  auf  SMU ,  etwa  zwei  Staaden  kl* 
lieh  vom  Utpim  usch  deui  UmUr^plkmi  zu.  Ob  die  von  Wtaaa  engt- 
föhrten  Apatite  aus  TaoefSfA  und  vom  l^cAtnaa^  aacb  zu  dieser  Gruppe 
gehören ,  kann  ich  nicht  enlacheidea.  «»  Aas  dea  T999in9r  Aipem  sab  irk 
eiaea  achdnen  milchweissea  Apatit  -  KrystaU  bei  H.  CesTARVtae  MArm 
in  PeceUt  der  mir  als  Fandort  den  Hiitfergroad  voa  CiMiipa  In  fMe, 
.     rechte  Seite  oberhalb  der  kleioen  Sec'a,  angab.    Ein  aweifer  Faadert  ist 


I8t 

dit  Alp  a99i»trm  kt  V^  0«Mm;  teim  VerbiUnkse  »fiid  mir  nkM  oSbfr 
Minrt;  Lmidt  gtM  als  Ntfbettg^tWD  CfcUritseliiefer  aa. 

Kil|»patli.  Tafel-Araiflre  Krfatalle  mit  Cblorit  bedeckt,  be^teitet 
fHi  Bergfcrfftall  asd  Adalar,  in  Dmaearlumen  des  Oranitii  von  Sella 
wdim  BwiMkmri,  «*  üach  der  rothe  Flaaaiipatb  der  G9seUnemmi^  int 
Nck  Wima  mit  Kattapath  verwaefaaen. 

im  febr  }o0g«e  Eatatebaogr  dieser  drei  Kaiicerde-Terbindangeii  tat 
mk  •asaaebmea;  ibr  Draprnnf  ateht  offenbar  mit  demjenigen  ibrer  Ne- 
betfcilftne  in  enger  Tarbindnag;  daflTr  aengt  ibre  Verwacbanng  mit 
kkhr  lad  Bergkryatail  und  die  gleirbmiaaica  Bedeeicung  alter  mit  erdt« 
um  CbMl.  ^  Ebe«  ao  awrkwfrdig  iat  daa  gemeinscbaftifebe  Vorkommen 
aHtllndier  Snbatanaen. 

Eitenglansy  iu  den  bekannten  KryataH-Tafeln  nnd  Ronen-fSrmi- 
|fi  iggregalen.  Sie  aelieinen  anf  die  GoffAard-Maaae  beacbriiikt  au 
M^uad  beaondera  in  Spalten  der  bSberrn  Oipfel,  an  der  fVM«,  am  Lm- 
mk9y  anf  SMIn,  au  Imflen.  Wobt  darf  man  damit  aneh  die  fcanc  Abn- 
fiekt  Kryatali-Roaen  aoa  fal  Cbmara  in  TaralM*  rereinigen.  Nicht  ael-' 
fei  nt  ^r  Etaenglana  mit  Rotii  bekleidet.  Dagegen  aebeinen  die  kleinen 
Aiittt^Kryatalle  nnd  die  Tafeln  von  Brooblt  einer  Glimme  rechte  fer- 
ZiK  aamgebSren.  Man  findet  aie  cwar  ancb  in  Vmi  CMnam,  aber  an 
mUm  Stella  ala  den  Einettglans. 

Malybdivglana.  Ea  aind  nnr  awei  Fundorte  dteaer  Subitana  in 
merea  Alpe«  bekannt ;  der  eine  gehört  der  Finateraarhorn-Maaae  an,  der 
Wien  der  Gnttbnrd-Maaaa.  Daa  BallMekieätrthßl ,  gegendber  yUpneh^ 
*igt«rat  aiemticb  ateil  an,  bia  der  Aip^Böden  errricbt  iat,  aetxt  dann 
acrfUir  bnrianncnl  in  nSrdlieber  Riabtnng  fort  nnd  wendet  lich  im  Hin« 
iBKraad  aml  atarkem  Anateigen  Mlicfa.  Hier  aenkt  aicb  ein  michtiger 
Srtfrher  barab,  nnd  linga  aeinam  S.«>Randa  analeigend  erreicht  man  im 
Jimer  der  bdbare»  Qnaiaa^pfel  dia  BmcbStelle  dea  Molybttaa.  Die  oft 
■ehre  Zaü  bratten  Rttttar  atnd  mit  Qnara  tervraebaao,  der  Adern  nnd 
.^imer  «m  GMta  büdat^  klei»ere  Blitlar  kommen  ancb  im  Oneiaa  aelbal 
nv.  -  In  ibnlieben  Verbiltniaaan ,  mit  Qnwrx  varwaabaen  Im  Gnetaa,  aber 
n  gf ringerer  Menge,  findet  man  den  Molybdinglana  am  See  von  Lmcemdr^ 
nr  km  OHikmrd. 

9.    Grane  Schiefer. 

Der  Gaeiaa  bleibt  im  oberen  Teaate,  d.  b.  awlachen  Blepu^^  der 
fietthard-Maane  nnd  der  oberen  V,  MuffU,  meiat  auf  die  Tfaal-Ordnde 
kcnMakL  Über  Ihm  Kegt  in  einer  Michligkeit  Ton  mehr  alu  tanaend 
Xdpra  eine  Selilefer-Maaae ,  die  nach  ihrem  allgemeinen  Charakter  dem 
6nMa  Schiefer  beigeordnet  werden  moaa.  I>ie  rorberracbende  Strinart 
i*t  eia  dnafcler  Kalk-Glimmeracbiefer ,  deraelbe ,  worin  an  der  Nufeuen 
■■4  laderwirta  Belemniten  vorkommen.  Zur ker- körniger  Dolomit ,  glän- 
«ile  Glimmeracbiefer ,  Hornblendeachiefer  bilden  snm  Theil  mXcbtige 
Qdi|;cnmgen.  Die  Stein-Arten  von  aoagezeicbnet  kryalalliniiicher  Eni* 
*«kelang  leigan  aicb  varangawelae  anf  den  «beraten  Kümmrn  und  Gl- 
1^   Bei  Ofinan»,  im  Hiatergrand  der  ViU  B/efna,   iat  man  nur  von 


189 

dunkle»  Schiefer  nad  Kalk  nmc^bea.  Steigt  van  reu  4«  •«fwiftt  nach 
Casaeeia  und  dem  Lukmaniery  wo  erscheinen  Granat-fibrende  Schiefer  oad 
bald  auch  ausgrdehiite  Masaen  van  wewaem  Znoker-kSrnigan  DoloBtt  ond 
Gypa.  Allein  liöhf  r  erst»  wenn  man  vom  Lmkmanier  dber  dia  Öimm  nach 
Faty«  über  steigt »  wohl  tauaend  Fuaa  über  8.  Msriüf  irctao  die  fM-aefat- 
▼ollen  bunten  Stein- Arten  auf,  die  uoaere  Sammlungen  Bieran^  grosaaünge- 
Itire  Strahlateinei  Glimmersehiefer  mit  Naaa«groaacn  Graaat^Dodafcaedeni, 
Talkarhiefer  mit  Cyanit  und  Slanrolith.  Im  HinnnterHtaigea  nach  F«id# 
verliert  man  dieae  Gesteine  wieder;  der  grAasara  Theil  dea  Abhanges 
scheint  aus  Zucker-kornigem  Dolomit  au  beatehen,  vnd  der  liefere  Thal* 
Boden  dea  Lwiner-ThaieM  iat  in  Gnriss  eingaachnitlafl.  Man  hni  diasca 
stets  zor  Seite,  mit  etwa  30®  W.  fallend,  wenn  man  Unga  der  Straaie 
nach  Davio  aufsteigt ;  aber  bald  oberhalb  Dm»io  an  den  steilen  GehAngea, 
an  denen  man  aufwftrta  nacli  C«wtfolmi§0  gelangt,  tritt  wieder  dar  daakl« 
Kalk-Glimmerschiefer  der  Nufemen  hervor ,  mit  gleichem  W.  Fallen.  Ohne 
Abwechslung  hfilt  er,  wohl  600  Meter  mächtig,  an  bis  anf  dia  Alp\  der 
Krater-See  von  Tramordo  ist  von  ihm  umschlossen ,  und  dia  boha  Stafe, 
über  die  man  vom  See  naob  der  A/p  aufstaigt,  aeigt  keine  anderen  Gs* 
steine.  Die  Äip  aber  ist  umgeben  von  Zueker*köriiigem  Dolomit,  der  skk 
auch  südlich  gegen  Dtaipe  und  westlich  gegen  FusiO'  und  Ckwipo  Im  T§rU 
ausbreitet,  und  über  ihm  liegen  wieder  die  glinsendea  buatea  ScfaieCer 
mit  mancbfalligea  Etnacbluaaan,  unter  welchen  Granat  iaraier  weit  vor- 
berracht.  Rückfälle  dieaer  bnnlea  Schiefer  ia  doaklea  Kalk-Glimmanchtc- 
fer  fehlen  {edocfa  keineswegs ,  und  diese  leisten  werden  saweiloa  aach  ia 
der  H(»be  vorher ischend;  aua  ihnen  baateht  grdsatentheiia  daa  daa  Pam 
von  Campelongo  nördlich  begrensende  Gebirge.  -^  Oie  bemerkanawerthe- 
ren  Mineralien,  die  in  den  über  dem  Dolomit  liegenden  buaten  Sehiefera 
vorkommen,  sind: 

G  r  a  n  B  t.  Als  Rhorobendodekaeder  bis  zur  Haselnuss-GrSsse,  braon- 
roth.  ort  in  groaster  Menge,  so  dass  wahre  Granat-Schiefer  entstehen. 
So  an  der  Cimn  oberhalb  CM^aeeim,  an  der  Cimä  ü  Lamkro  oberhalb 
Hoffe,  auf  Ctimpolomfo,  auf  der  Nufenen. 

Staurolith.  In  langen  braunrothen  Prismen ,  meist  vareiaselt  oder 
i^  der  bekannten  Zwillinga-artigen  Verbinduug  mit  Cyanit;  in  aehr  feia- 
blätterigem  weissem  oder  gelbem  Glimmerschiefer  eiogewacbaen.  Der 
reichste  Fundort  ist  der  $.*Fnss  des  Pim*o  Fom0  auf  der  Alp  Spoitdtf 
wohl  5000'  oberhalb  Chironico»  ich  fand  ihn  auch  in  den  Granat- Schiefero 
der  Ciifia  di  Lambra.  Auf  der  östlichen  Gebirgs-Kette  kommt  er  ia  Val 
Piora  und  au  der  Cima  vor.  Ob  die  undeutlich  begrensten  Prfsoiea 
grautich-Rchw^nr«,  undurchsichtig,  mit  deutlichem  der  Liogen - Aelite 
paralfplem  Blätter-Durchgang,  die  iii  den  knotigen  Belemniteu-Schiefera 
der  Nufenen  vorkommen,  dem  Staurolith  angehören,  wie  man  gewöha- 
lieb  annimmt,  wird  eine  genauere  Uuterauchung  entscheiden. 

Cyanit.  In  hell-blauen  bis  farblosen  ddnnen  Prismen  oder  breit- 
slpahligcn  Aggregaten.    Der  Hanpt'Fandort  ist  wie  für  dea  Stauialiih  die 


Alf  Sfmitl  verriMeh  hai  kh  iba  «mIi  •■  der  Cimm  Si  Lmm$rm  and 
M  der  CSmm  di  CasmeMm. 

Ttraätis.    Scbwaflbe  sndiirclMicbftig«  PriMieii  oder  Nadeln.    Man 
Met  «e,  nl^glcidh  Miltn  vnd  vnremsalty  nüt  den  verlgen  Minereiten  evf . 
kr  SfmU-Ai^^  an  der  Cimm  di  Lmmkrm  nnd  «nf  Alpe  fV#m. 

Fir  im  \9ftmt  ent  »e  vielen  Euer  gefillirtea  ehmieeben  Untereuchon* 
lECi  iber  die  Gnoetie  der  MinernKen  bietet  Mab  hier  ein  rekhea  IPeld  dar. 
Dtt  VerlmnaMn  vnn  Beletnnife»  aetst  ^e  neplnniacbe  £ntntebn«|p  der 
■wfiiaagliebnn  Hanta  avaaer  Zweifel;  die  anafeaticboet  krjrataHimjiehe 
btwickehMiir  vnn  Sililiaten  In  der  iMbe  deutet  darauf  hin,  daaa  die  Um- 
wmdrinng  nkb«  von  nntan  bar,  aondem  von  Anaaen  naeb  Inneii  ferttf^e« 
nbrinen  mji  die  ans  aebwaraen  GlimnM^r-Sebdppaben  bealrbende«  Fria^ 
■u  aad  Rnd^e  im  8ebieiar  der  Nwfmmm  aeben  «na  wie  noch  «areiF^v 
ii  kf  Entwickelong  anligabaUene  8laorelitbf  nnd  Granaten ;  naeb  i^e« 
liliKeber  Dentnofc  wnrde  man  dagef^en  aia  eber  ata  Paeudomorphei^en 
wGKnMner  ancb  den  arnfirfinrlieben  Formen  dea  StanroKtha  nod  Ora^ 
■a  ffUiren.  —  leb  labe  van  meiner  diaaeiMirtfen  Rniae  eine  betriebf« 
fakMenii»  der  Tefnebiedeoanigen  Staio-Arten  der  Kmfmm  aaröckgebraebr, 
ie  idi  mil  Freuden  an  Cbemiker,  die  aicb  mit  einer  verf^IeiebendeU  Amf 
\ifm  4eraeibei»  b«fbaaen  iM^lllen ,  Aberaenden  wilrde*  « 

Die  snblreicben  Mineral-Einaefalieae  dea  Dolemifa  Tom  .€teM|ia/anfa 
wdawnenrtn/  fnbre  irb  niebt  nn,  dn  ea  aum  Tbeil  anderwärta  gaicheben 
}an  mA  icb  daa  MimmmUktU  auf  dieaer  Reiee  nkbt  berdbrt  bebe.  Bride 
IMomt-Pnrllüa'«  bilden  mdabtife  Einlaf^eranf en  in  &tr  f^oaaen  Sebiefeiv 
Ma«c,  nnd  in  den  Taealner  Aipen  trennen  ate  die  tieferen  weniger  rer* 
ii4cncn  gtaaen  Scbkfer  von  den  bdberen  gllnaenden  Sehiefcm.  Klei<> 
an  Delomit-Partbie'n  kommen  nbrigena  auch  in  dieaen  vor.  Eine  iao* 
bte  Partbfe  von  Zueker-fcSrrtigem  Dolomit  bildet  x,  B.  den  bScbaten  Tbeil 
^  Gipfela  addficb  von  iltrolo ;  eine  andere  befindet  aicb  anf  dem  Sattel, 
itt  reu  Üanaen  nach  der  Alp  CrUiMinm  führt 

3.    Grtine  Schiefer. 

Vergiaiebt  man  nniiere  geologiaehe  Karte  mit  der  Auadebnung,  di^ 
vir  Ar  die  Orane»  Sebfei;ar  dea  oberen  Tm9im9  in  Anapmeb  nehmen,  an 
vid  aan  finden ,  daaa  aie  denaelben  an  Gnnaten  dea  Gneiaaea  an  wenlft 
Rmm  ffte,  weit  di«  in  der  Hfibc  Kegenden  GKmmeracbiefer  pctrograpbfacb 
nn  Oaeiaa  genügen  worden  aind.  Auch  die  Chünen  Sebkfer  eracbeinen 
n  beaebrfinkt,  wenn  man,  abgeaeben  von  der  Stein*Art,  Allea  damit  ver^ 
nngt,  waa  mit  ihnen  io  engerem  genetiaebem  Zuaammenbang  ateht. 

Bae  Zone  grfiner  8eblefer  begleitet  den  S.-Rand  der  Finateraarhorn* 
Hmm  aaa  WMU  bia  nach  Bümäm.  Man  findet  aie  atarfc  entwirkelt  bei 
Kfü  aad  GrmfMt  im  Thal-Boden,  ferner  twiachen  Fh$€h  und  Nieder* 
9dd,  Weiter  fiaNich  bfilt  dkae  oder  eine  zweite  afidlirhere  Zone  aieh 
■ibr  an  den  lford4Und  den  Gotthard-Maaaa ;  man  findet  aie  bei  0off»lal 
«d  aai  Anagang  der  VtUtrulp^  nnd  im  Fortatrekhen  durch  F.  CanMfn 
«ht  Man  ak  wiedoff  naterbalb  Pfolia  in  M^ddM,    Mehre  Stellen  inner- 


184 

bau»  od«r  in  der  Nib«  dieMt  Zoo«  «nd  IwkMSte  F«iid«fCt 
BAralieBy  «ui  denen  ich  folfpende  hervorheben  will* 

PlnuBepalb«  Grün«  Oktned«r  veriVMbeen  «Ü  Zeelilben  9mm  ^Ußs^ 
kmek  oberhalb  Fiesd^  E«  komniea  diece  Minerntitn  allerdinga  nicbl  ia 
gröiien  Schiefer  eelbei  vor;  «ie  bekleiden  and  erfüllen  nnblrcicbn  Omeen- 
rlome  eine«  eehr  serkifilleten  «inarstgnn  Tnlk-Gueiaeen,  dnr  nb  iaeeenie 
Rinde  der  Zentral-M««ee  an  den  Grünen  Sebiel«pr  anff«««!«  Dnneiba 
überall  sehr  aerfatlene  Talk*Gnei#e  alreicbt  wcatUcb  dnrth  den  Amgea^ 
dee  LtW'GrmitemSt  üatlicb  dnrch  daa  Thal  des  |PV#eeü«r<4»elMftnM. 

Slilbil.  Weieee  vereinselte  oder  BüaebeU  nnd  Garben*4Sewis  ver- 
einigte Kryatalle.  Sie  aiad  in  OfenenWe  ib  den-  aieBeten  Graben  gefnn<ee 
worden^  die  in  d^n  Rand  dee  nardlicben  Gebirgac  einecbneidcn :  iniLe» 
ffi^dkm^  in  QiUMack^  im  SmmmUM  bei  NUi$rwM.  Am  Jlnngnng  im 
BirimtMeM,  oberhalb  SHrum  in  TavUsek^  lagt  eich  an  den  Rand  der 
Fineteraarhom-Maeee  ein  serkiaAeter  leiefai  serfatlaner  Sf  enk  in  dar  Fert- 
aetanng  der  Grünen  Sohiefar»  «rekba  an  der  Straaae  van  JIAnme  aaek 
a$km  aaalehen.  Der  Syenit  iel  mit  Grüne«  Sehieler,  £|Mdot^Qanlain  aed 
weiaaeai  dBarail  innig  verwaehacn.  Anf  Ornaen-RIonien  dea  Syankn  keaHl 
anch  weiaaer  Stilbit  vor. 

Healao^it.  Weiaae  Kryatalle  and  bUtterigo  Aggregate.  Mit  gri* 
ne»  Flueeepath  verwaeheen  and  für  aieh  am  IreUifiaeü.  Von  deiaelbce 
Stelle  erhielt  Wiasa  aach  LAaMontit  nnd  Chabaeil. 

Titanit.  Grüne  dttrchaeheinende  Kryetaile  nut  rotbbranneni  Raai 
Dia  achünetea  Droaen  nnd  vereinaelt  aalUtsenda  KryataUa  atamaeen  aas 
dem  Syenit  oberhalb  Sedrmtui  man  findet  aie  aber  ancb  im  Laaym^an»  - 
Die  Aoalogie  der  beiden  Fnndorte  neigt  aich  ancb  in  dem  gemeenacbefl« 
lieben  Yorkomqicn  von 

Kalkapathy  meijtt  dünne  Tafeln  mit  Chlerit  bedenkt,  vanraabem 
mit  Adniar  aad  Bergkryatall.  D^r  Titanit  iet  gewühnlieb  dieae»  mit  GblertI 
übersogenen  Yenvaeheangen ,  die  den  Syeoit  oder  im  Lmm§tmk€m  da 
Goeiea-Granit  bedecken  ^  aufgewachsen. 

Gana  ihnürhe  Terwachanngen  von  Kalkspalb,  Feldapatb,  Qnan  mA 
Chlorit  »ind  ans  aber  aaoh  mitten  aus  der  Gotthard*Bfaana  beknnni.  Aack 
hier  atehen  dienelben  mit  Titanit  in  Verbindung,  auaaerdam  mit  ßiaenglam 
nnd  Rutil,  welche  bie  Jetat  am  Süd- Rande  der  Finateraarbom*Maaaa  nickt 
•nrgekammen  aiud.  Die  Stufen  beider  Zonen  aiud  aber  annai  aa  gaas 
analog,  daaa  lür  beide  dieaelbe  Entateluinga*Weiaa  angenommen  werd« 
maae ,  und  ist  man  geneigt,  die  am  Rande  der  Finateraarhorn-Maaae  ver- 
kommenden Mineralien  als  Kontakt-Produkte  im  weiteaten  Sinn  sa  ke* 
trachten,  ao  kann  auch  für  die  mitten  im  Granit  eiogeaebleaaenen  km 
anderer  Urapruag  in  Frage  kommen.  Fast  mücbte  man  annehaion,  dsM 
aueb  dieae  einem  Streifen  Grüner  Schiefer  angehürten,  vpn  welcbeai  in 
Granit  nur  vereinaelle  Nester  und  Trnmmchen  übrig  geblieben  aeyeo,  wie 
ia  anch  die  2^oa  Grüner  Schiefer  von  OkwmaUU  nnd  T4S9H9di  auf  grSs- 
arren  Strecken  gana  unterbrochen  erscheint« 

£e  erhült  diese  Vemmthnng  eine  stärker^  Grundlage  in  dem  AaAfe- 


im 

M  HmrwmAmBM§tm  Ztm  Ortatr  SM^tf^  wMk%  im  dm  Lisfrti- 
Achfe  4er  FiMlcffMrlM»*lf «M« ,  vmi  «imi»  Emie  «m  aotfeni  aidi,  wfo 
H  mkmili  «Ihm  irg—J  «m  l)»t«rbr«dmaf(  ferMir**  UmI.  Avf  «kr  gtm* 
IiincbM  Kaff»  icr  Hdlwilfy  tiiMl  t«ii  dietni  Strrifea  »vr  dirfg*  StAcke 
liffgHw  «i4  Als  H«r»Uta^.tclHcf«r  b«Mi«b«eM  Mi  luib«  «id»  fdbch 
n  inlli  iM  lüsUtt  igwitn  4ar«li  BfbtchtBWgy  «vf  4««  Molcrai 
Jfifwi  fflilrrlttr^  auf  dt«  QmOigrmij  M  gfliamw  «nd  itei«f%  iber>^ 
tt^Cy  dM*  ^iiaM  «dar  «mI#||;*  Stcia-AfU»  tntk  auf  vlelMi  ZwiaelieapiNik* 
tu  ffoikMHira,  M  data  Ush  kama  awaifle,  dlaaa  awa  aia  vaai  Jkmtipmg 
ka  LitmkHMjm  Ma  m  dm  IHalarf  nmil  daa  KkHrmm^HkmU^  wiirda  var- 
MgM  kisMtt*  Dia  aiia  diattr  Zaaa  beraUaMiMd^a  Miaeial-StalfiNi  alad 
■i  TMl  bmm  raradiitdiB  va«  daajaatgaa  dar  MI«  aaf  dtm  etitkmtdj 
IM  ia^pFvAM  adar  aaa  Taaalaeil:  %b  aiad  Varwacbsaagpaa  iraa  ddao^UU- 
iNii»  Kalkapaüi  ailt  Adator  aad  BarffkryataH ,  bedaekt  aad  aaibdHl 
mir«iea«i  CMaiff ,  aiit  aafaitaaadeai  Titaalt  Dia  aaf  IMMbal  abar- 
hnriff  11011»  rnt-ruf'rlrr  raMiiiNrtb-lLryatalla  taicbaa«  sieb  a«a  darab 
oai  nkiar  bagtaaitaa  «abwaraca  Kern,  aaisabt«  va«  dar  dbrifa«  fllrb« 
Ja»  daffchaebaiaaadt»  Adatar-Mataa.  Mk  diaaaa  Miaaraliaii  iaC  abar 
iKi  wraaaaaB 

Epida«,  i»  taaahgrdaw  ctark  Glaa*^|fliaaeadaa  Friaatasi  aft  laabra 
firaNrf  ia<a— tagtwagbiea ,  aabdttt  van 

Aalaatb,  gria  adar  waiaa,  aaab  fir  viab  grlatara  Adam  aad  Ha* 
m  lildead  aad  ibentaband  in  Bargdaeba ,  Berftfcork  a.  a.  w. 

Bcida  Miaaraliaii,  Bpidat  aad  Aniaalb,  gcbikaa  tawabl  bei  flf^fanMi 
dl  m  ggdgi  aaarfiif  aa  daa  gawMaiiabataa  Ariikata  i^  Strahtar. 

UMaa  wir  aa  baatetar  Überaicbt  dia  vartebiadraaa  Zanaa  adar  Btrai* 
k  Griacr  Sablafar  ra»  II.   aacb  8.  farttabraitaBd  aaf,   wo  habea  wir 


1}  Dia  Mstialsaaa  dar  Piaataraarhar  a^Maata  nrfl Kalkapafbi 
Obril,  awaeblaitigaa  Harabtaada-Abtoderaagaa,  Aadantb,  TapfMda, 
£fUtl,  TÜaiiily  Braakit. 

1)  Dia  affdiicba  Raad-Zane  dar  Fiaateraarbara-Haasat 
BÜ  Kalka|Mdb,  gfdBafli  FlaiMpatb,  GMarit,  HarablaBda,  naarbfaltiga« 
ZMfitb^ArlM,  TÜamt 

2}  Bla  B5rdlicba  Raad.Zaaa  dar  Gattbard-Maata.  Bit  )ala( 
m  uticba«  arkaaat  lab  batraebta  alt  talaba  dia  Grdnaa  Scbiefar  aad 
Ttphieite  bat  OieiiaOtlii ,  feraar  dicJeatgaB  awitcbaB  Jffatfifal  aad  Ta» 
NM,  Mt  walcbaa  wabraabaialicb  ia  dar  CMarallp  SartieatiB  ticb  rar- 
Met;  ftraerdia  GriBaB  Sebiafar  bei  Pftlfa  ia  MfMa.  leb  Taraiatba» 
^  taf  diatar  Uaia  ia  Fat  CbfiMra  dia  EiaaBglaBa^RaacB  mk  RalB, 
inltt  aad  Braakit  varkaBNtea. 

4)  Die  Mittal -ZaBa  dar  Gattbard-Matta,  nit  Kalktpatb, 
i9«tit,  Gblaril,  SiaaBgiaai,  RbüI,  Tifaak. 

Statt  eiaar  addlidwn  Raad-ZaBa  der  Gattbard-Matte  ftadea  wir  daas 
«ibreaiSid-Abfall,  mit  Nard.PallaB  aiBgrti'««^  ^^  «eb  «bar  daa  abara 
IMi  ftrbiaitaBd,  iüt  ailabfiga  Bildaag  dar  Giimniartdiirftr ,  StrabI- 


166 

«teiiiicfcicfSer,  HMnblcftdetcliiebry  mAi  Grmml»  StasrolMi,  Ofaiiil)  Tl^ 
««lio,  ab  Dttke  nidiiiger  Mmshi  v<m  Zaek«r*könii;Mi,  ■aochfaldge  Hi. 
BeniHeB  eiBscUieMeBdeiii  Dolomit  oBd  weine»  Oyp t,  die  «cb  aadi  der 
TM«  SB  aa  Graue  BeUoiaitrB*Scbi«fer  aasniili^MeB. 

In  pnfieiwreir  £olferaBii|r  ve«  diMea  Oegeadea  aad  la  kaiae«  aalMrea 
gMilagi8€lwa  ZBaanMBeabaafc  ntt  daaaelbea  fiadea  wir  «ioa  aebr  aing». 
d«bate  Partbie  Gruaer  8obiafer,  die  eich  dareb  eiaa  |t:roa8a  Maacbfaliig. 
keil  krfataliiairler  Mineraliaa  aaaaeieliael  aad  a«cb  ia  der  Falaart  scttit 
eiara  aa  Bberraacbeaden  Wacbael  darbietet,  daaa  aiob  kaum  irgeadir«  eiae 
peicbere  Grasdlage  bbbi  Studiam  dleeer  metaBiorpUaebeB  Gealaiaa-Fdge 
wird  aufliBdea  laaaen.  £a  iat  Dieaa  die  UanrabaBfC  voa  ZerwmH  «ad  An 
ML  HfBy  die  aueb  iur  dea  nur  groaBartige  NirtQr«£iadFueke  avraadiewlci 
TiMirialaa  eine  voa  Jabr  aa  Jabr  aiaigreode  AasiahDaisapKraft  &iiaaarC  Griac 
ScbiaCrr  in  eager  Verbiaduag  aiit  Horableode*  aod  Epidot^Gaatrtnea,  nil 
$arpeatineciiittfer  und  GraBat^löbreadeai  Gtiauaeracfatefer  bsidea  die  Haapt- 
ataeae  dieaer  Gebirge.  Za  beiden  Seite»  dea  F9mdHm^Gt0tmkmr9  y  uf 
MiiBl>  uikd  Gonur^rtti  aadiieb,  aai  Ata^aV^  aördJicb  voa  daaMeika, 
aa  wia  auf  da  aa  Sk»9$frmi  aidbat  awiaebea  Himfi^ckKom  uad  8titmlUk»ni 
sab  ich  keine  anderen  Stein-Arten.  Diese  Seiten-Gebirge  aiad  aber  ler- 
aagaweiae  die  FundsAeliea  der  achdaea  Mineralien ,  die  von  JKarataft  lu 
verbreitet  werden.  Am  ilim/Caalfral  «aaMneU  man  Peaaia,  aabwanm^ 
grinea)  brauaea  aad  rotben  Granat,  dttakeftbraanea  bia aebwarxen  Ide- 
kras;  am  Qomergr^i  bell-  biit  dunkel-grilaen  Epidot,  grialiefa^^weimH 
Prebait,  gelbea  Granat,  die  beiden  letstea  Snbataasea  begieitel  voa 
Bergleder  aad  BergÜacha  uad  «ft  von  dtaaeibea  ambalU,  waaaerbellei 
Diopaid,  den  ich  auch  auf  der  Höbe  dea  Jfifiieaafra/at  ia  wohl  %"*  dickei 
weisaea  durebscheiuenden  Kr^atallea  fand»  Laattlith  verwachaan  mA 
Quarz  und  weissem  Glimmer,  so  viel  ich  weias,  aoch  nicht  aaaljrstrt, 
aber  aa  ftbalicb  demtenigen  von  KrUgitek^  dasa  ich  aaerat  aach  cioen 
voa  JSUim  her  aagescbacktea  Stooke  an  eine  Yarweebaluag  glaubte  mi 
Bor  in  Zermaii  selbst  mich  von  der  Richtigkeit  der  Angabe  dberseagte; 
Titattit  uemlicb  «elten  ala  Begleiter  dea  Graaata.  -*  Die  Analyse  dei 
«rwibnten  weiascn  durebaeb einenden  Diopaida  vom  Sa«#t^ral,  walcbe  ich 
der  Gefätligkeit  von  Profeaaor  Bacrmsa  Vater,  dem  bekannten  Chemiker, 
verdanke,  ergab; 

Kieselerde 56,127 

Kalkerde 2a,784 

Talkerde 1«,»!^ 

Eiseaozyd S,OM 

Mangauoaydal      Spar 

100,865. 
£a  wäre  aomit  ein  siemlieh  normaler  Kaifc-Talk-Angit 
Nach  der  Formel  IVIgsSfi,  +  Ca^Si)  wftre  der  Gobah  ia  100  Tbeiica 

Kieaelerde  ...*..    55,979 

Kalkerde 25,801 

Talkei*da ia»S20 

100,000. 


187 

nm  MptUF  w«U  8Wi«i«l  Mefn ,  4U  GfSm«  SehMlr  der  üfgrtwii 
ietf.I«M  ^  MM  v4»o  4m  Wer  Zoom  der  atoUidierrB  2telral*Mft«Mli 
im  vcfwUtdMt  BUdvisfc  »•  betr«ebl«i;  M  K#aMMir«r  ¥«ff(l«dMia9 
(fkent  nM  sie  «b«r  doeb  nar  •!<  eise  evMMVli^tra  fiatwiekelmi:  dw» 
ffftn  GnmAmfie.  AlWrdiaf •  «tclie«  di«  «raten  i«  «o  e»^  VtrbhUimi 
■JlSfrpeDl»,  data  die  ScBLAMirrwuT  anf  tbeerKarta  dia  JT«  üatMeina» 
0«iira  IMr  daraalWa  ala  SerpesCio  baaeirbael  iiabem  Aaeb  den  aird* 
ficfcmt  Zoaaa  kl  jedoch  dicae  Steia-Arl  ambt  fremd.  Dar  an  inebaen  8ta4« 
In  Ttriuxaaeada  Topfalain  «teht  ibr  aebr  nahe ;  filfefca  ran  Serpcntid^ 
itb«  JTMI  im  Gcblal  der  Ordnen  Scbiafar  von  JVVaacft,  bai  Aidarninli 
aä »  fanafeaft »  im  SCratabeo  der  aikdliebeli  Raad*Zona  dea  GaMAardr 
pfiidea  werden,  aebehieA  noch  anf  ein  dareh  VegalaCaoo  ader  SdMitt  ba>* 
MtH  Forkammen  von  Serpentin  hioEUweiaeny  nnd  wenn  in  dianan  nird* 
bbnfl  Zonen  bdn6ger  Hornblende- Geateina  anflrelen,  an  iidit  manr  anch 
abr  GaigebaaK  dea  Jf.  üof«  den  Grfnen  Sebiefer  bald  ak  Hornblcnd»« 
Gtbn  aad  bald  ala  Serpenlin  entwickalf ,  und  beide  8ieiit*Artett  ateban  ibemH 
•  kl  Affin  im  innigaten  Zuaammenhnof.  Die  Grandmaaae  ober  dea 
Mm  Sebiefer  b^alebt  bei  GwHmtmm  nnd  am  SöHkard  wie  bei  Sün* 
aar  HS  Geatainen  der  CMorit-Familie. 

Fir  aasere  ge«loftisebe  KaHa  dar  BektteiHf  ergaben  aiab  in'  P^K# 
■ewr  Rfiee  von  Tmf^iMck  bis  Genf  mebre  nirhl  onbedeatande  Vtrbaaaa«» 
mgee,  dk  leb  TortAnfig  io  den  Mittbeilungen  nnaarer  B^rmer  nnCttf» 
ianlewien  Geaeiladialt  angeseilt  babe. 


Mittheilongen  an  Professor  Bronn  gerichtet. 

lUrUrnkSy  8,  Jaanar  1864. 

Dorcb  meine  fiberaiedelong  an  daa  Intmg^  Groaaheraagl.  Mf  (eabnienn^. 
M  wekhem  ich  die  Profeaaor  der  mineralogischen  Wiaaenaehaften  an 
WiUüivER's  Stelle  fibemommen  habe,  wird  die  VoliendoBg  der  mit  raei* 
na  Bnider,  G.  Saivdbbrobr  id  fVlaafaden,  gern  einacbaft lieh  verftffentlieb- 
In  Arkit  fiber  die  ^pVeraleinerangen  dea  Rbeinineben  Scbichten-Systema 
nUatuaf  keinerlei  weaentliehe  Sldrang  erleiden.  Die  aoeben  erecbai- 
aa^  8.  Liefernng  enthllt  den  Schloea  dea  Atiasaea  nnd  die  Bearbeiinng 
k  Teitm  iat  acbon  ao  weit  vorgeachritten ,  dasa  die  Beendigung  dea 
pttci  Werkea  bk  anm  Sommer  in  riebe rer  Anaaiebt  atebt. 

In  November-Hafte  der  Berliner  Monata-Berkbta  hat  mein  verehrter 
^nid  BaraicB  in  Berim  eine  Abhandlung  fiber  die  Stellung  der  Haa^  ^ 
«(cki  Tcrtiir-Bildnngan  mitgctheilt,  welche  manche  der  von  mir  in  den 
.Cülerracbangen  fiber  daa  Mainser  TerfiärBeeken ,  Wieabaden  1853^ 
wiffeaiKcbten  Anaicbten  so  widerlegen  auebt.  Meine  dermalen  aehr  be* 
it^BkteZcit  erlaubt  mir  nicht,  auafuhrlich  auf  dieae  Arbeit  einxugehen; 
^Bon  mir  daher  Dkaa  ffir  ap&ter  aufbehalten.  Doch  darf  ich  nicht 
ii'triameB,  acfaoo  beute  die  Gmodlage  aeiner  Antkhten  au  beleuchten. 


188 

Bbyucs  bat  almlicli  io  4m  Theaeii  voa  ^UHtmmfkmgm  bei  MmsM  wter 
dlea  Jt«#Mi0r»'  Voa  PüiLiPn  in  s^aen  Bieitrifpen  ftasffihrlieber  ron  p^Mn- 
toloffiteber  £kH6  her  ebarakteritirteii  rostf  elben  Met ret-Saad««  Pdrefaktei 
«atdecfct,  wafeba  vnawaifalbaft  dem  Nireav  des  N^tMmtsekm  mnl  M* 
fliatot  Septariea-Tbaaca  anfebdren,  also  aacbg^ewieeea ,  daaa  dta  Im- 
«afai*  Meevea-Bildoafea  )daic«r  aiad  als  dieser,  wie  ich  ebaaftina  MofiH 
aasgasproebea  babe  (ffalMMr  Basken,  S.  48,  a.  a.  a.  O.)  and  niebt  gleidh 
seHif^i  wie  er  selbst  Mher  bebauptet  batte  (Koncbylien  des  Norddevttdin 
TerHir-Oebiripes,  8.  6  f.).  Unter  dem  Septarien-Tbane  liegt  na«  bei  Okr- 
kmfkm§§m  eine  Braankobte,  die  er  mit  der  guitMeh-WeMUrwOdsr  Ibipt* 
Braaiikablen-Niederla|(e ,  weiebe  dem  Nivaan  des  Lilariaellan*Kalks  Mgt- 
Mkt,  identifisirty  ebne  irgend  eiae  cbarakteristische  Versfeiaerang  fir 
saiaa  Aasidit  aafäbren  sa  kSnnan. 

Niemand,  der  sieb  ernstlieb  mit  dem  Stadiam  dea  Mtdmmer  BeekcM 
baMUilligte,  wird  dort  die  Existeas  von  swei  Brannkoblen-fSbreidfi 
Etagen  in  Abrede  statten ,  wavan  die  antere  dem  Cyreoen-ltfergal  allg^ 
birt,  erat  ia  der  neaesten  2Mt  wieder  mit  allen  leitanden  Terstm*- 
rnngen  desselben  bei  HmUpnrUm  im  JVSssaanJsdben  tiMm§mu  anfgescblsMci 
wnrde  ond  aneb  am  MtUtner  answeifelbatt  reprftsentirt  ist.  leb  monli 
diese  Abiagemng  ans  den  im  Midmfier  Becken ,  8.  96 »  97  ent wiek«hti 
Grdndrn  fir  das  brackiscbe  Aqnirslent  ^tM  Srptarien*Tbana  balten,  tn 
walcber  die  abere  Braankoblen-Etsge  darch  kalkige  bis  sa  &oa'  mieklig« 
Bebichlen  getrennt  ist  Es  wdrde  alsa  gewiss  eine  sehr  markwardige 
Erscbeinnng  se^n,  wenn  bei  Kmt94i  anler  dem  Septarien-Thone  lige,  wu  h 
dem  grossen  Mminmer  Becken ,  in  welcbem  Störungen  der  Lagernng  ful 
gar  nicht  existiren,  hoeh  fiber  dem  Äquivalente  desselben  liegt.  Ich  glaabi 
daher  so  lange,  dass  die  Brannkoble  van  Kmfifm§m  diesem  nnterea  ITi- 
vean  des  Mminmer  Beckens  angehört,  als  mein  verehrter  Freund  mir  aieM 
die  HVetladenar  oder  B^sstentMider  Leit-Versteinernngen  ans  derselbes  ab 
Beweis  seiner  Ansiebt  seigen  wird.    Ansfäbrlicberes  spitcr. 

F.  Samdbkrobk« 


Neue    Literatur. 


{libijiktitfMi  mcMmi  4ea  E^pTaiiK  mm  •!•  clsfcaeii^ettr  Sdbriftt«  darth  ein  4««  Titel 
bcIsciCfilM  ^) 

A.    B  Q  c  h  e  r. 

1852. 

ifliBi:  GwiU  l#  ihn  Q^n9  •(  ^  i^  •f  PmrkeA,  S9.  BimUfmrd. 

18S9. 

W.  C  J.  OuTBBaLBT :    SiDScbluMc  in   wlkaiiiicbe»  Gettewca   (31  SS.)« 
8".  Fatda. 

I  RnniT  d  E.  Rbicbtisii  :  DßseH^mt  des  fo9Mtt€M  im  Urr&im  mummM- 

ftfM  gmpirimar  des  «iiviroM  de  Omp^  des  DiMereU  ei  de  fueifmee 

Itcdilü  de  im  Smtseie.  OnmeUe,  6^. 
IrKoniuck  ei  H.  lb  Hon:   Hed^ekes  eur  iee  Crineidee  dm  terreim 

tarUmifere  de  U  Bei^pte^  emitdee  J^mme  neiiee  emr  le  gemre  Weede* 

trimu  per  L.  db  Ronikck,  317  pp.»  9  pH.  8*.    Liege  ei  Bonn.  [0  II.] 
F. Putsch:  Obersiclit  der  in  RK.  Hof-MincralieD-Kabinele  tu  Hfien  sur 

8dio  gCBtellteB  acht  SamnloBg^B^  Dafb  der  1842  volleodeten  Anfalel- 

liig,  2.  Aoflaice,  144  SS.  8*  Dad  1  TU.  [67  i(r.]. 
ID-RtcBM:  Mepmri  m  ike  BeU  emd  Oypetm  efike  ^eeiem  BeÜ  Veiieg 

tftke  Beieiem  Bimer,  YirfMm  (Beeiem  9^). 
6. 1.  Pii.  SaTObbbobb  :   Syateaialiscbe  BeachrdbuBg  nad  Abbiidani^  der 

TenteiuerBBge«  dea  RbeiniaebeB  ScbichteB-SyateBia  iB  Naaaa«,  Wiea- 

Mem  ia  Poli«  fjb.  iM4,  679]  ;  viii.  Uttj  Boft.  34— 38,  Tf.  30-33. 

IDrr  Atlaa  bieaiit  geachloaaeB,  kann  gebvndeo  werdes]. 

LCudrbr:  ^eopioatiacba  Karte  dea  TbAriBger  Waldea  (4  Kartea  gr.  4* 

ii  Farben-Drsek  u.  S*/«  Bogea  Text.  8*).  6otba  [4  8.  13  kr.]. 
1>B.Gbiiiitb:  die  VerateinerunipeB  der  SteiBbobleo-ForBiatlaB  im  Saeb* 

im:  gr.  FoL  «4  SS.,  38  lllh«gr.  Tun.    Leipiig^  [38  8.]. 
YtHUE« :  Pmtecmieiegie  dm  depmriemetU  de  im  Meeette  (48  pp.  8^.  B^irmU 

ü  U  alaftefjfM  de  U  Meeeiie).  Meim.  H  [blaaaa  Uateii]. 
^•B.  Youbk:  Yeiancb  einer  Monofcrapbie  dea  Boraaitea  (344  SS.  8^  mü 

viflea  Holzacbn.).    Hannover  (3  8.). 


IM 

B.     Zeitschriften. 

1)  Sitsuofts-Berichte  der  mathenatiscb-Daturwittciiachtflp 

licbenKUifle  der  Kaiser).  Akademie  der  Wiaaeoachaftei. 

Wim  4?  [Jb.  18S4y  801]. 
1864y  Apr.,  Mai;  Xil,  4—6,  543—1006,  36  Tfln. 
Haidinobr:  aber  f^enroodeD«  Bei^l r fatal ie :  i«5**A40. 
Rbois:  PTToretin,  foaailea  Harx  der  B£hm.  Braankoblen-Format.:  ftSl-lSi 
Stahsk  :  fcaniiea  Harx  von  Salea«!  bei  Anatiic:  5M— 5&8. 
(}if OB|i :  cur  Flora  des  Cypndiiif n- Schiefers :  505—600. 
V.  EfTUf  GS  HAUSEN :  Nervation  d.  PapilionaaeeD-Blaüer,  m.  22  Tflo. :  600-664  ^ 
Alth  :  fiber  den  Isomorphismos  honoloi^r  Verbindnugen :  664—670. 
Kbhnoott:  Mineraloi(iscbe  Melilsen  (Xltt) :  Dlopsid;  Plnmbocaldt ;  Aogit; 

Conseranit;  Phlogonit;  Vesuvian:  701—722. 
HAiDiifOBft :  neue  Ansichten  über  die  Natnr  d.  Polarisalions-Bfischel ;  758*7fi 
Fa.  V.  Haobr  :  HereropbyUcn-Ainmomtrn  d.  Österreich.  Alpen :  861-91 1, 4Tla 
Haioikobr:  Pleocbroisains  eini|^r  Auaite  und  Amphibola:  1074—1084. 

Form  and  Farbe  des  Weltaienits:  1085—1087. 

18S4,  Juni-Juli;  Xlir,  /-«,  S.  1-684. 
HAiDirroBs :  Pieochroismus  einachsiger  Krystalle:  3—18. 
Faistzcb:  Ober  selculire  Änderung  d.  Loft>Temperatur,  Erglna.:  18-37,  iTl 
Fa.  y.  Havbr:  dieCaprieornier-Ammoniten  d.  Österreich.  Alpen :  04-121, 3Tfla. 
Gobanz  :  fossile  BinneD-MoUuHkeo  des  Beckens  von  Rein  in  Steyenaark: 

180—200,  1  Tfl. 
Sat:  Analyse  des  Hildegard-Brnnoens  an  Ofen:  298—305. 
Haidjhgkr  :  Pieochroismus  zweiachsiger  Krystalle:  306 — 331,  Figg. 
«*•  -^    6ber  zwei  von   Föttbaca  geologisch   kolorirto   Karten   von  ßfs- 

silien:  35&— 357« 
Fa.  V.  Hauba:    unsymmetrische  Ammoniten .  ans  den  Hierlats-Sdiishies: 

401-410,  Tf.  1. 
Graiuoh  b.  Pbkarkk  :  das  Skleromeler  aar  genaaea  Meaaaag  der  Hirti 

der  Krystslle:  410—436,  1  Tfl. 
HoPSTADTBR  >  kiHistlicbes  und  mineralisches  Paralfin :  436—447. 
8at:  Analyse  des  Mineralwassers  au  Lippa  in  Ungarn:  457—461. 
KsNifcoTT:    Mineralogische  NotiUeo,  XIV:   8maltit;  Tombaait;  MUlerit; 

Mispickel   pseudomorph   nach  Pyrrbotin;   Fluss ;   Graphit;  Juakeriii 

Bonrnonit  und  Wölchit;  Quarz;  Fluss:  462-484,  8  Figg. 


2)  (Monathliche)B6riebte  über  die  nur BekanntmAehaog  (ge- 
eigneten Verhandlungen   der  K.  Preaas.  Akademie  def 
Wissenschaften  zn  Berlin.  Berl.  8^  [Jb.  IM4,  802], 
18S4y  Sept.— Dez.;  Heft  9—19;  S.  501-726.  ' 

H.  RosB :  daa  KrystalUWasser  in  einigen  Doppelsaken :  523—525. 


Nntitr»elb»tdmck  von  lebenden  Arten,  eher  wiehUg  fflr  die  foMflen :  pMcMf«ll! 


IM 

ailMB:  «ker  dItB  am  &  Sn^4»f  $  Limmi  («DilleBrn  If  elmivtein :  ftSI^SS?. 
RiVSBUBBiie:  cbeniscbe  Zatammenfietzniig  des  VeMtviaat:  593— 597« 
BmicH:  fibrr  die  Sielluiif  der  HftaeisebtD  Tertiar-BfildvogreB :  ««O— «60. 
EBBOBBRe:  Knllar-Erden  in  Zeylon,  Indfeit  und  anf  Mearitils:  704«*71t» 

3)  YfrbaDdlaDgen  der  Scbweitzerischen  NaturforscbeDdeA 
Gctellscbaft    bei    ibrer    jibriicbeo    Veraaminlnnd    8^ 
[Jb.  18S4,  3321. 
1854,  (99,  Versc,  ta  St.  Gallen),  hgg.  1854. 
I.  Protokolle  der  miaeralogisch-Keogiiostincben  Sektion :  30—44. 
Soor:  über  da«  Neocomieo  bei  Neucbdiel:  36. 
f,HAt;Eii:  Adneüier-  und  Birlata-Sehicbten  in  österreicb:  38. 
-  -  Karte  des  Eraberxogtbnnifl  Österreich  :  40. 
Eon  V.  D.  LiiCTH :  geognoslisebe  Karte  von  St.  Gallen :  40. 
&Ji6ER:  nber  Ichtbyosaorus  Jongirostris  :  41. 
DaciL:  Versteinerungs-Prozess  in  der  Molasse:  42. 
km:  Boboers-Bildnngen  in  den  Österreicbiseben  Alpen:  43. 
t  r.  I.  Dar  namentlich  angegebene  YortrSf^e. 

IL  Beilagen. 
TtffaaodtoDgen  der  Kantonal- Gesellschaften  im  Laufe  des  Jahres  [nur  die 

eanentliehe  Angabe  der  Vorträge]:  77-107. 
6.  STiBiLs:    Versteinerungen    des    Trias- Gebirges    bei    Logano    [italie- 

bM]:  153—160. 
iXBRLor:  QuaternSre  iTierlings!]  Gebilde  des  Rhooe-Gebietes :  16t--104. 


Uisa/e«  deChimie  et  dePhffsi^ue,  e,  Paris  S^  [Jh.  1864,  eSiy 
18S4,  Sept.— Dec.;  XLil,  1-4^  p.  1—513,  pl.  1—2. 

Aivm:  ebemiacbe  Studien  nber  die  Mineral-  und  Thermal-Braniien  sn 
Tufay,  Cusset,  Yaisse,  Hauterive  und  St.  Yorre>  Zerlegung  deren 
voa  Medagae,  ChAteldoo,  Brvgbeas  und  Seuillet :  278-303. 

iB»BAO:  Analyse  von  Lyoner  Regenwassern  von  tSöZ  u.  1868:  428-484. 

Kusabj»;  Arsenik  im  4eD  Wassern  v.  Moot-Dore,  St.-Kectaire  etc.:  484*50& 


i)l'lnMtitMt,  F.  Seeiion:  Seien'cBt  m&ihBmaiique9,physi§uBS 

el  nsfurslltf  #,  Paris  4*  [Jb.  18S4,  805]. 
XXIL  atmeei  18S4,  Oct.ll-De6.28;  no.  lOSd-lOBS;  p.  340-452. 
hcBEun:  Nenhollfiodische  Beutclthiere  nnd  Papageien  durch  bleibende 

Nahte  der  Epipbysen  ausgezeichuet :  351. 
IRobsrt:  Fels-aushöblende  Thiere;  351. 

^oficiEKffBs :  des^l.  in  verschiedenen  Klassen  d.  Thier-Reichs:  351»352. 
^KHAjio:  Arsenik  in  den  Quellen  des  Mont-Dore :  365;  374. 
**UEjre:  Brrnn-Werth  der  Lignite  von  Reims:  365—366. 
^ST.  PREvost:  Frls-ansböhlende  Thiere:  373. 
^FFROT  St.-Hilairb:  neue  AepyornisReste  in  Madagaskar:  373. 


im 

Lboooq:  SpttfM  irr  Fort&Kkrnmg  vo»  Pelt^lMett  im  MmC-Dok:  31«. 

ScHLBOBL :  iber  MossMiinis  :  370. 

Gum:  ibor  MeteeroKthea  nad  Atteroideo :  398— 3ft9, 

flmCHi:  Kr4-M«f »etiaaiut :  4SS. 

Kasmyth:  Struktvr  der  TolluiaiMheB  Krater«  i«  Moade:  434. 

Amr :  neae  Bettimnosf  der  Dichte  der  Erde :  4)5., 

Brifinebe  Natarforfcber-Versammlaog  co  Lirerpool,  18S^  Sept 

Ramat  n.  A.:  PaUosoiecbe  Oleticher:  431. 

Gleteeber  id  Nord-Walee:  43t. 

E.  FoRSBfl:  Blitteruog  netamorpbiacber  Gesteine  in  SchottUod:  418. 

J.  G.  CoMMino :  neueste  Anderang^en  der  Luft  oder  dee  Sec-Spitgelt  ia 
Irland :  449. 

R.  Chambbii8  :  Alter  der  grossen  Erosions-Terresse  in  Irland ;  44^ 

Gletseber-Erscbeinungrn  In  Scbotllaud  und  Nord-England:  443, 

Harkubss  :  ober  Steiufcoble  ;  430. 

ABoelliden-Sporen  beseicboen  den  Mablstein-Grit  in  Cläre:  4SI 

0)  Cümpiss  rendu*  Aeldomadairet  de«  «s'anee«  de  VAttii- 
mie  dee  seieneet  de  Pmrie,  Pmrie  ^  [Jb.  t86S^  58]. 
lM4y  Nor.  7-Dec.36;  XXXIX^  no.JT^-M,  p.  861— 13)4. 

Boo<^BT :  cbenische  Studien  fiber  die  Mineral  •  und  Thermal- Wasser  rn 
Vichy,  Gösset,  Vaisse,  Hauterire  und  St.-Yorre,  Analyse  derea  fw 
Brngbeas,  M4dagoe,  Chdteldon  und  Seuillet:  ••1-348. 

V.  XoBsCHAiiow:  fiber  den  Kliooeblor  von  Oebmatowsk:  1031—1434. 

CiiATfR :  Jod  in  Luft  und  Tau :  1083—1085. 

MGixsn:  Untersuchungen  fiber  den  Erd-Magnetisaraa :  1085. 

Costa  :  xeigt  Krokodil-Knochen  im  Tertilr-Kalke  von  Lecoe  an :  1084. 

RossT :  Scbnee-Grensen  in  den  Frant5siscbcn  Alpen:  1080-1090. 

N.  T.  KoRSCHARow:  fiber  sweiaehsigen  Glimmer  vom  Vesnv:  1185« 

Marcoo:  Klassifikation  der  GebirgsKetten  In  N.-Amerika:  1193-1197. 

£.  Rocmb:  fiber  das  Geseta  der  Dichte  des  Erd-Innem:  1315—1317. 


7>  7&e  Amiale  end  Mmfmmine  ofNeimrei  Hieierp^  M^eeria. 
Lemdem  ^  [Jb.  IM4,  8071. 
18S4,  Nov.-Drc,  no.  M-M;  4,  XiY^  «-^;  p.  331—473,  pl.  10-11. 
L.  Agassis  :  Verschiedenheit  und  Zahlen  der  Tbiere  in  geologiseber  M 
1^  SiLUM.  Joura.):  350— 360. 


8)  Tke  Qumrieri^  Jeurnmi  ef  ike  Qeelefieel  Seeietp  ef  l*»- 
dem,  Lemd&m  8^  [Jb.  IMd,  098]. 

1SS4,  Nov.;  no.  d0;  X,  4,  A.  p.  343-490,  B.  p.  31-38,  pl.  lM«i 

figg.  OD. 

L  Laufende  Vortrige  von  April  5-Juni  31 :  A.  343-474,  1 31-98. 

Trwmbr:  Säugtbier-Knochenlager  im  Nene-Tbal  bei  Peterborougb :  341. 

A.  ScaLAOiRTfVBiT !   goologiacher  Bau  der  Ba3rern*scben  Alpen;  erratifckt 

Erscheinungen :  340. 


103 

L  Ifom :  «uigetriebeBe  Fener^Gesteine  in  €Awsaod-Bay,  Pljmoatb:  366. 
i.  StD6wi€B :  May-bitl-8aDdftein  ond  das  Palflotoiacb«  System  aaf  deo 

Britiaeben  loaeln:  366. 
P.  OB  N.  G.  Egbmtoii  :  Paliebtbyologiache  Notitcen :  Aeebmodus  •*  367. 

PAlicbtbyologiacbe  Natitxcn:  Dipteronotaa :  367. 

n  n  n         Fiscbe  aas  Deccan:  371. 

—  „  „  „         Fische  aus  Mokattam:  374. 

J.  0.  Westwood:  BeiCr&ge  aar  Kunde  fossiler  Insekten:  378. 

.4.  Dilsssb:  fiber  den  Peg^matit  in  Irland':  397. 

S.  P.  WooDWAiin:  Struktur  und  Verwandtschaft  der  Hippuritiden  ^  397. 

C.H.Wfi8T0(i:  Geologische  Notitzen  fiber  Sheppey  o.  ßaguhot-Sand :  399.' 

J.  PiEsrwicH  }r.:    M&cbtigkeit  dea  London-Thons ;   Lage  der  Fossilien- 

Scbicbten  .von  Sheppey,  Highgate  etc. ;  Bagshot-Saud  auf  Sheppey? :  401. 
Ovkh:  fosaite  Reptilien  und  Säugethiere  aus  Purbeck-Schichten:  430. 
W.  T.  Blanford  :  Gebirgs-Durchschnitte  an  den  Westiudia-Docks :  433. 
XPrestwich  |r.:  physikalische  und  palftoDtologiscbe  Verschiedenheit  swi- 

•cbrn  London-Thon  nnd  Braeklesbam-Sand :  436. 
—  Beziebnngen  swiacben  Engliacben   und  Franadsischen  Untertertür- 

Schicbtea  ^  454. 
•^  H.  Bbcklb«  :  Ornilboidicbnilen  in  den  Wealden :  466. 
t.  K.  LoFTOs:  Geologie  Tfirkisch-PerMscher  Grenz-Gegenden  ^  464. 
Bmsp  Bud  Hoivtbr:  Geologie  von  N4gpur  in  Zentrai-Indirn  ^  470. 
K.  Oirmi :    Schädel  einea  Labyrinthodouten  (Bracbyops)   von  Mangali  in 

Zcntral-Indien  >  473. 
J  TRiHSBa :    fiacbiragliche  Bemerkungen    über  Röhren   und  Furchen  in 

Kalk.  n.  a.  Schiebten  >  474. 
B.  liachträfclieb  gelieferte  Abhandlungen  (1863,  Juni  15):  A:  475-482. 
?. B.  Bkodib:    Insekten-Schichten    der  Purbeck^Formation   iu   Will-   uud 

Dorset-shire :  474. 
C  Geschenke:  A,  483—489. 
D.  Übersetzungen  und  Notitzen:  B.^  31  —  28. 
BaiiBOB:  ailnriacbe  Cephalopoden  Böhmens  (Jahrb.  ^):  21—27,  figg. 
Zukehpikr:  Metalle  im  Gold-Sande  Transylvanicos  (Jahrb.  ^):  27. 
Guwihok:   Geologie  Nord-Persicns  ^  27. 
DcnaBor :  foaaile  Rbiooceroa*Arten  (Jahrb.  ^) :  28. 


13 


Auszüge. 


A.  Mineralogie,  Krystallograpbie,  AJineralchemie. 

L.  Smith  und  G.  J.  Brusii  :  der  Wasser-haltige  Anthopbyllit 
Thovsor's  ist  ein  Asbest  (Siixim.  Joum.  b^  XVI,  41).    Die  Analyse 

Si 58,47 

'kg 29,71 

te 9,06 

Äa 0,88 

k Spur 

Glilb-Verlttst 2,26 

Thooerde __; Spur 

100,38. 

Tamniv:  sogenannte  gebrochene  Beryll-Krystalle  eiog^ 
wachsen  in  Qnars  oder  Granit  von  Rop^tlttone  {Mms^ttehu- 
teii*)i  Leiperaviile(Penn9ylvani€n)i  Huddmm  (Conneeiieul) 
u.  V.  a.  0.  (Zeitschr.  d.  Deutsch,  geol.  Gesellsch.  IV,  500).  Ungeacbirt 
des  äussern  nicht  zn  verkennenden  Anscheins  durfte  nach  dem  Vf.  keinesweg« 
in  allen  Pillen  anzunehmen  seyn,  dass  die  einzelnen  in  gewisser  RicbtuDg 
hintereinander  liegenden  Krystalle  oder  Krystall-Bruchstücke  früher  eiaeii 
und  demselben  Individuum  angehört  haben,  sodann  durch  irgend  eine 
mechanische  Gewalt  zerbrochen,  und  nun  als  dergleichen  Bruchstucke  io 
den  Quarz  oder  Granit  eingewachsen  scyen ;  natürlicher  Hessen  sich  die- 
selben als  verschiedene,  ursprunglich  in  ihrer  Jetzigen  Lage  gebildete 
Individuen  betrachten.  Dafür  spreche  der  Umstand,  dass  jedes  einge- 
wachsene sogenannte  Bruchstück  der  untersuchten  Berylle  stets  von 
Kanten  begrenzt  «eye,  die  mit  den  Kanten  der  Säulen  Winkel  von  90^ 
bildeten ;  Diess  könne  nur  herrühren  vom  Vorbandenseyn  der  geraden  Esd- 
Flächen  an  jenen  Krystallen,  obwohl  diese  Flächen  von  Qnars  versteckt 
und  wenig  bemerkbar  seyen.  Zwar  habe  der  Beryll  anch  eine  Tbeilbsr- 
keit  parallel  jener  geraden  End-Fläche  und  der  Gedanke  liege  eehr  nahe, 
das«  die  erwähnten  Kanten  nicht  die  Grenzen  seyen  aWiscben  Säulen* 
Fläche  und  End-Fläche,  sondern  zwischen  Sänien-Fiäehe  nnd  Blätter- 
Dorchgang;   allein  diese  Theilbarkeit,  fiberbanpt  nicht  sehr  dentlich  an 


195 

BeiTll,  wef  gMs  bcsoadera  naToilkoiaiiien  an  den  Torgelctten  Varietfiteo ; 
weoo  iDMi  dieselben  jelst  auf  irf  ead  eine  meebauiache  Weise  dnrcb  Bre- 
fhen,  Stonnen  oder  Schlagen  seratdcke,  ao  erhalte  man  ateta  einen  ganz 
mfcgdailnaagen  Brach ,  und  ea  bleibe  niiudeatena  eine  hocbit  eigenthum- 
liehe  Enchcittvng,  daaa  ohne  alle  Aoanabme  bei  Jedem  der  eingewachae- 
MB  Mgeo.  Brachatficfco  daa  Eatgegengeaetzto  atattgefunden  haben  aolle. 


G.  Roas:  Paendomorpboae  von  Eiaenglans  nach  Aalk- 
ipath  (Po«6Bi«D.  Annal.  XCI,  152  ff.).  Bis  dahin  kannte  man  keuie  Ge* 
bd4c  der  Art,  in  welchen  der  entatandene  Eiaenglans  nicht  allein  deutlich 
iidiTiduaJinirl  ist,  aondern  auch  die  Kryatslle  regelmlaaig  groppirt  aind.  Zn 
itoiAarf  io  S«cA#sn  kommen  deren  vor.  Die  von  R.  beobachtete  Paeodo- 
■srpboas  «racheint  in  der  Eorm  einea  Zwillioga-Kryatatla  dea  Kaifcapathea, 
imeo  Individuen  Hanpt-Rhomboeder  aind,  so  durcheinander  gewachsen, 
im  sie  gcmsinachaftliche  Hanptachaen  haben,  die  £nd-Kanten  dea  einen 
•bcr  ana  der  Flache  des  andern  herauaapringen.  Dieae  Rbomboeder  be- 
nekea  nnn  ans  lauter  1'"—)'"  groaaen  Eiaenglans-Rhomboedern ,  die  in 
jfkn  Knikspnth-Rhomboeder  eins  sueinander  parallele  und  zwar  aolche 
SteBang  haben,  daaa  die  durch  ihre  Achae  und  End-Kante  gelegte  Ebene 
4fr  cataprechenden  Ebene  des  Kalkspatb-Rbomboedera ,  in  welchem  ais 
fiegcn,  pnrnllel  iat.  De  nnn  daa  Rbomboeder  dea  Eiaenglansea  viel  apitsei; 
iit  als  das  des  Kalkspaths ,  so  rocken  die  kleinen  Eiaenglan»-Rhoni|»oeder 
iif  der  End-Kante  dea  Ralkapatha  von  der  End-Spitae  nach  der  Seiten* 
Icke  immer  elwaa  herana;  allca  Dieaa  geachieht  ao  regelmässig,  daaa 
hicli  die  Spitzen  der  Eisenglanz  •  Rbomboeder  die  frdberen  E.ud*Kautea^ 
h  Ksikspath-Rhomboeder  hinreichend  deutlich  bfzeicbnet  werden,  um 
»h  durch  Messung  mit  dem  Anlege-Goniometec  zu  überzeugen,  daaa  zwei 
Nkfae  in  der  Aze  gegenüber  liegende  End-Kanten,  die  »lao  ursprünglich 
4et  vf  rachiedeuen  Individuen  des  Kalkspath-Zwillinga  angehören ,  wie 
beisB  Kalkspatb  noter  dem  Winkel  von  Itl^^  gegeneinander  geneigt  aind. 
Ib  lanem  aieht  man  von  übrig  gebliebenem  Kalkspatb  nichta ;  ea  iat  eine 
&lite  Eisenglanz-tf aaae ;  man  kann  also  auf  den  früheren  Zuatand  der 
PtcsdoBiorphoae  nur  ana  den  Winkeln  und^  der  eigentbumlirhen  Gruppi- 
nulg  der  kleinen  Eisengisnz-Krystalle  achlieaaen,  welche  in  dieser  Art 
■sr  bei  Psendomorphoaen  vorkommt.  Die  Breite  der  Paeudomorphoae  zwi- 
Khen  deo  Seiten-Ecken  betrigt  1  %". ' 


L.  D.  GsLk:  Zerlsgnag  dea  Waaaers  vom  groaaen  Sali^see 
(Iseiy  Meniiialfie)  und  von  der  warmen  und  der  heiaaen 
Quelle  der  S«lses^elsdf  <Sii.uif.  Jour«.  XYli^  139).  Daa  Wasser 
tegreaaen  Salsaee's  epthllt  bei  einer  Eigenschwere  von  1,17  in  hun- 
4nt  Tbciien  29,4^  f^^  Bestsndtbeile ,  bestehend  sns  (A). 

In  der  warmen  Quelle  der  8MiMH0sMti  deren  Waaaer,  atark  nach 

IS* 


190 

Schwefelwasserstoff  necliend,  von  1,0112  Eigenscbwere  und  1,062  Pros, 
feste  Bestandtbeile  entbalteod,  wurde  fccfonden  (B). 

Die  heisse  Quelle  hat  eine  Ei^enschwere  von  1,013  und  enthalt  1,1454 
feste  Bifstandtheile.    Die  Analyse  er(|;ab  (C). 

A.  B.  c> 

^aCl    .     20,106        HS,  freier   .     .     .    0,037464  NaCI    .    0,885t 

JlaS'    .      1,834  n  ,  gebundener  .    0,00072^  CaCI    .    0,1096 

MgCI   .      0,252        CaC  Pdurcb  Kochen  0,075000  CbC    .    O,0180 

CaCl    .        Spur         iflgC  igefallt     .     .     0,022770  MgQ    .     0,0288 

CaCI 0,005700  CalS     .     O,0806 

*  6a Si 0^064835  '  S'i     .     .     O,0l80. 

NaCI   ....     .     0,816000 
1,023087 


G.  VOM  Rath  :  Zusammenaelsung  dea  Wernerits  nnd  seiner 
Zersetznngs-Prodnkte  (PoGonno.  Annal.  XC,  82  ff.,  288  ff.).  Zwecke 
der  vom  Vf.  angestellten  Untersnehnngen  waren : 

die  noch  immer  über  die  wahre  chemische  Zusammensetsong  des  er- 
wähnten Minerals  bestehenden  Zweifel  zu  beseitigen  und  su  ermictela,  wie 
sich  die  Zusammensetzung  des  Wernerits  durch  Verwitterung  Sndere. 

Es  wurden  au  dem  Ende  folgende  Mineralien  analysirt:  Mejonif, 
Skapolith  (der  blaue  von  MaUjo  bei  KarUiadi  in  WermeUnd  und  der 
weisse  von  Mü^jöy  Glaukolilh  vom  Baikalsee ,  Nuttalit  von  Boitoa  ifl 
Massaehusetta  und  der  prismatische  Skapolith  von  Arendai)y  Wernerit 
von  Gouverneur  und  dergleichen  von  Pargaa  in  FitnUend.  Hinsicht  lieb 
der  Zersetzung  des  Wernerits  wurden  beobachtet :  die  Umwandelangco, 
in  denen  Kali  das  Natron  verdrfiogt  (Pseudomorphose  des  Glimmers  nacb 
Wernerit,  der  gelbe  Skapolith  von  BoUon  und  der  rothe  von  Arenüt), 
ferner  die  Umwandelongen,  in  welchen  die  Alkalien  verschwinden  osd 
Magnesia  aufgenommen  wird  (schwarzer  Skapolith  von  Arenial)^  endlicfa 
die  Umwandelungeo ,  in  denen  die  Alkalien  versehwinden  und  Kalk  tof- 
genommen  wird  (Epidot  in  Wernerit>Form  von  Arendal), 

Was  von  chemischer  Seite  her  über  Wernerite  bekannt  ist  Ibeils 
durch  frühere  Untersuchungen,  theils  durch  diese  neuere,  fasst  R.  am 
Schlüsse  seiner  sehr  ausführlichen  Arbeit  in  folgender  Übersicht  zosaomeo. 

I.  Der  ursprünglichen  Zusammensetzung  nach  zerfilllt  die  Gattoag 
Wernerit  in  mehre  heteromere  Spezies : 

1.  Mejonit,  ÖaSSfi+2XlSi,OvonA:K:Sfi3sl:2:3' 

3.  Skapolith,  (Ca,äa)>Sfi>+2XlS;i,0venft:K:Si=:i:S:i 

3.  Wernerit  v.Gdiw«iiiaiir,(Ca,I\ra)3Si-i-2XlSi,0  von ft:K:  Si^l:!'»- 

Die  Existenz  dieser  drei  Spezies  erscheint  unzweifelhaft,  Jene  dn 
Wernerits  von  Pargat  und  äes  Nuftalits  nur  als  wabrscbeinlicb. 

IL    Bei  der  Verwitterung  des  Wernerits 


•  J97 

tritt  biasu:  tritt  «Dt: 

1,  Kali,  5.  Nairoo, 

S.  Magoeaia,  e.  Kalk, 

3.  Kalk,  7.  Thonerde. 

4.  Eiaenoxyd, 

Am  bittfig^tea  ist  das  Austreten  des  Natrons ,  am  seltensten  das  Zu- 
(rem  des  Kalkes ;  letstes  wurde  bis  jetzt  nur  in  einem  Falle  heobacbtet. 
Die  Kiefelsanre  steigt  oder  sinkt  relativ ;  ob  sie  in  absoluter  Menge  su» 
oder  sb-oimsit ,  bleibt  schwer  su  entscheiden. 

Jese  Prozesse  kombiniren  sich  in  folgender  Weise: 
1.4,  5y  6  —  es  erfolgt  Uoiwandelung  in  Glimmer; 
1. 3, 1,  5,  0y  7  —  Umwandflung  in  rotben  und  gelben  Wernerit; 
2.  4,  5,  0,  7  -*  Umwandelong  in  schwarzen  Wernerit ; 
],  4,  5  —  Uniwandelnng  in  Epidot ; 
&.$,  7  —  Ufflwandelung  in   die  von  Wolff  untersuchten  Wernerit-Kry- 

»talle  mit  einem  Kieselsänfe-Gebalt  von  92,7  Prozent. 


Australischer  Gold-Klumpen.  Nach  Hamiurg  wurde  ein  in 
itB  K.'Joor  Minen  in  Victoria  gefundenes  Stück  Gold  gebracht,  10" 
bog,  6"  breit  und  W'-Va"  <J»ck ;  Gewicht  6'A  Pfund.  Die  Oberfläche 
ist  ooeben  und  zeigt  hin  und  wieder  krystalliniscbes  Gefuge.  An  weni- 
ffo  porösen  Stellen  bemerkt  man  kleine  eingeschlossene  Quarz-Körnchen. 
iZeituogs-Nacbricht). 


A.  Pbtsholdt:  „angebliehe^'  Löslichkeit  des  Quarzes  in 
Zicker- Wasser  (Ekdm.  n.  Wbrtm.  Journ.  LX,  868  ff.)*  Vom  Vf.  an- 
jEntf  Ute  Vera  nebe  haben  Vbddbil's  und  Rislbr's  Behauptungen  nicht  be- 

ifitiKt 

Div.  FoRBBa:  Analyse  von  Bunt- Kupfererz  und  Kupfer- 
kiei,  aus  Gusimv's  und  CarUHadti  Kupfer-Oruken  in  Jemteiand  (Nyt 
Mif.  for  NaimrvideHsk.  VII y  81).  Das  zerlegte  Bunt-Kupferers,  dessen 
Eij^esKbwrre  bei  13,4^  R.  =  4,132  befunden  wurde,  scheint  seinen  Sitz 
ii  qoarzigem  Gestein  zu  haben.    Bestandtheile  (A). 

Orr  analysirte  Kopferkies,  allem  Ansehen  nsch  frei  von  fremden  Bei- 
»enpngen,  dessen  Eigenschwere  bei  12,4^  R.  ^^  4,185  ergab  (B): 


A. 

B. 

Sehwcfel    . 

.     34,49     . 

.     33,88 

Knpfer  .    . 

.     69,71     . 

.     32,M 

Eiaen     .    . 

.     11,12     . 

.     32,77 

Mangan 

.    Spur     . 

.    Spar 

Kieaelerde 

.       3,83     . 

0,32 

Verlust .     . 

.       0,85 



.. . 

108 

F.A.Obiith:  6in  wahrfebeinlich  ne  o  et  Fahle  rt  (S1LUI1.J1 
XVIy  81).    VorkommeD    in   mc-Mmekhk9*Qrmk€  10  der  GriftclMfl  CUef^ 
ra#,  begleitet  von  Talk,  Blende,  Eiienkiea  and  BleiglanE.    Gehalt 

H ,  •    •    .     »0,53 

Ott .     30,73 

Zn 3,53 

Fe I,« 

Aa 11,56 

Sb I7,T« 

S 35,48 


L.  Smith  und  O.  J.  BaoeH :  Einerleiheit  dea  Albila  Ton  ffad- 
imm  in  Casineeftewf  mit  Olig:oklaa  (a.  a.  O.  41).  JDaa  mit  Cor 
dient  vorkommende  Mineral  besteht  aus: 

Si '.     .     63,87 

Xl 31,83 

Ca 3,14 

1^% Spar 

Aa 10,18 

k •       0,50 

Globungfi-yerlast  ....      0,30 
~  08,80« 

Dieselben:  Einerleiheit  des  so|c.  Rhodophyllils  nsit  Rho 
dochrom  (a.  a.  0.  41).    Die  Zerlesung;  ergab: 

Si 33,30 

Xl 10,50 

€r 4,07 

Fe 1,00 

7kg 30,08 

i !  • ••»' 

ft 13,35 

09,75. 

Kbrnoott:  KryataINGestalten  dea  Matlockita  (Bf io.  Notitaei 
Xi,  S.  17).  Nach  dem  Bekanntwerden  dea  Minerale  von  Cr&mford  Ltvei  bc 
Mmtloek  in  Derbif$kire  gaben  RAMMSLSBKao  und  G.  Roaa  BestiainiUDgei 
davon ,  welche  mit  den  Angaben  Grby's  und  MiiABa'a  nicht  gans  uberein 
kommen  und  das  Krystali-Syatem  in  Frage  sn  atellen  scheinen.  Eio  toi 
K.  untersachtes  Mosteratfick  liesa  ansgeseichnete  Krystaile  auf  kryatmiii 
nischem  Bleiglanz  wahrnehmen,  begleitet  von  kryatalliatrtem  Cerusait  um 
Flaas.  Got  ausgebildet,  wie  dieselben  sind,  laatCD  sie  entschiedeo  dm 
quadratische  System  erkennen.    Sie  atelltefi  die  Tafel-fSrasige  Koaabiaa 


190 

tion  dar  tthr  amgcdebvten  qnadratkelMii  BMit-Filcke  mit  den  qiMidrali- 
ickeo  PjrrMwdcn  P  aod  P  OD  dar,  Di«r  fehlten  an  dteaem  Exemplar  4ie 
PrioDcs-FUcbeD  gIttsUfh|  welche  ao  den  von  Miu.Ba'ri  anleraoebten  Kry- 
sliilea  vorhanden  waren.  Angetlellte  Meaannjpeu  mit  dem  Reflexions- 
Goniometer  beatitigten  die  Winkel- Angaben  6tM  xnletst  genannten  Kryatal- 
lognphen  bia  anf  wenige  Minuten,  indem  dieBaais-Kanten  von  PQD  =  121^2' 
(üuh  Miller  =  19a^a20  nnd  die  Batia-Kanten  von  P  =  136^17'  (nach 
M.=  136^0')  gefooden  worden.  Die  Baais-Flichen  ericheinen  meist  zart 
gcitreift.  Der  abgebrochene  Kryatall  zeigte  dem  Prisma  QCP  entspre- 
chende Spaltbarkeit.  Anffallend  bleiben  die  verschiedenen  Angaben  über 
Bgcaschwere ;  sie  achwanken  zwischen  7,21  und  6,3947.  Wegen  Klein- 
st des  dem  Tf.  ao  Gebot  gestandenen  Kristalls  konnte  derselbe  keine 
mderholle  Beatünmong  vomalmien. 


C.  Rammblsbsrg  :  Dolerit  vom  Meissner  ( Pogobno.  Annalen 
LIXXV,  298  und  299).  BsRCBMiNn  bat  einen  Doleiit  vom  nämlichen 
Faadort  onterancht;  dieser  war  theilweise  zersetzt,  denn  er  brauste  mit 
Siore.  HnoaaBA  zerlegte  in  Rammblsbbrc's  Laboratorium  einen  von  die- 
fcm  am  Meissner  aufgenommenen  Dolerit,  der  sich  frei  von  Kohlensaure 
zeigt.    Die  Analyse  ergab  (A). 

Bereolinet  man  aus  den  Alkalien  Labrador,  so  bleibt  Augit  übrig, 
ud  man  bat  a.  für  Labrador  und  b.  für  Augit : 

(A).      a.  Lftbmdor.    b.  AogIL 
Kieselsäure    ....    48,00    .     25,02    .    22,98 

Tbonerde 16,26    .     13,92     .      2,36 

Eisenoxydul    ....     16,55     ....     16,55 

Kalkerde 9,50     .       4,64     .      4,86 

Talkerde 3,85     «...      8,85 

Natron 2,01     .      2,01    .      .      . 

Kali.     .......       2,01     .       2,01     .       .      . 

Waaaer  und  Verlust  2,80    . 

100,00     .     47,60     .     49,60. 


DtDAY :  Analyse  des  rothen  Quarz-fubrenden  Porphyrs 
TOD  Em  t  er  et  (Annml.  det  min^g,  e,  Ify  181  etc.)>  Dss  Gestein  gilt  als 
illestes  noter  den  eruptiven  der  Gegend;  indessen  ist  dasselbe,  wie  die 
Melsphyre,  junger  als  die  Kohten-Formotion.  Seine  Trümer  gehen  sehr 
weteatüeh  ein  in  die  Zusammensetzung  des  Bunten  Sandsteines  vom  Var» 
Bepsrferoent.  Msn  darf  übrigens  das  Erscheinen  des  Porphyrs  keines- 
wegt  ala  beschränkt  ansehen  zwischen  die  Kohlen-  und  Trias-Periode; 
fcso  hioilg  durchbricht  oder  bedeckt  derselbe  Sandsteine  der  letzten  an- 
ItUrend.  Der  Teig  der  Fefsart  wechselt  zwischen  Rosen-  und  Amaranth- 
Mh,  vmachlfesit  sehr  kleine  Quarz-  und  Feldspath-Krystalle ,  letzte  ge- 


horcB  xii»  OHhoklM.    Eigeagehwcre  des  Gesteiss  a  1^99»^  dwrdi  ▼«• 
witteruDg  sinkt  solche  bis  so  3,404.    Gehalt: 

Kieselerde M^ 

Thonerde 18,ft0 

Eisen -Peroiyd 0,10 

kalkerd 0,1« 

Talkerde 0,10 

Kslt 10,10 

Natron 0,05 

09,30. 


C  VOlckbl:  Asphalt  im  Kanton  N€uwnkmr§  (WdaUHi  o. 
Anosl.  LXXXYII,  139  ff.).  Yorkomnien  swischen  den  Dörfern  Orawl 
nnd  Traoers.  Das  Trai^ers-Thal  ist  ein  Mnlden>Thal;  so  beiden  Seitca 
steigt  der  obere  Jura  mit  sanfter  Steigang  an.  Der  Tbsl-Grnnd  wird  vos 
Mulasse-Gebildf n  erfällt  In  viertelstöndiger  Entfernung  vom  Dorfs  Trs- 
vera  tritt  zwischen  oberem  Jara  und  Molosse-Schichten  die  Kreide-Fonst« 
tion  zu  Tage  als  Gru'nssnd ,  Neocomien-Kalk  und  Mergel.  Der  f^lblicbe 
Neocomien-Kalk  ist  mit  Erd-Harz  durchdrungen  uud  wird  als  Aspbaltstrin 
(Roh- Asphalt)  ausgebeutet.  Es  ist  dieser  in  grossen  Stucken  zähe;  kleine 
lassen  sich  leicht  zerbrechen.  Bei  gelindem  Erwsrmen  zerfällt  er  in 
Pulver,  bei  starkem  Erhitzen  zersetzt  sich  das  Erd-Harc,  es  bleibt  ail 
Kohlen  gemengter  kohlenssurer  Kalk  zurück.  Verdünnte  Salzsäure  greift 
die  Substanz  nur  wenig  an. 


Fa.  Schmidt:  die  Speckstein-Gruben  bei  Qöpferefrün 
unfern  Wumsiedel  im  sudöstlichen  Theil  des  FicKielft- 
hirge$  (Korrespondens-Bl.  d.  zoolog.-mineralog.  Vereins  in  Jl#fs«#^f, 
I8M9*  134  ff.).  Die-  Gebirgs-Region  ,  der  das  ziemlich  mächtige  Speck- 
stein-Lager angehört,  nmfasst  vorzugsweise  Granit,  Gneise  und  einen  sehr 
Glimmer-reichen  Urthonschiefer  (mit  Chloritschiefer,  Grunstein  u.  s.  w.)} 
welch'  letzten  in  seinem  ganzen  Umfange  wieder  zwei  grosse  nicht  uole^ 
biochene  Zuge  eines  dolomitischen  körnigen  Urkalks  (H^tm^ieM  und  Rid- 
wiln)  begleiten,  die,  obwohl  zwei  verschiedenen  parallel-lanfeiiden  Thal- 
Bildungen  eigen,  dennoch  als  ein  gemein  sehe  Aliches  Auftreten  betrscbiet 
.  werden  müssen.  Zu  dem  letzt-genannten  Gestein  sieht  das  VorkonuBen  dei 
Specksteins  vorzugsweise  in  nächster  Beziehung.  Die  Mächtigkeit  drt 
Speckstein- Lsgers  wechselt  zwischen  2'  und  3';  seine  Auadehnvng  iai 
Längen-Durcbsclinitt  durfte  etwa  250  Lachter,  jene  im  Queerdordtscbsitt 
150  L.  betragen.  Die  Verzweigungen  in's  krystallinische  Schiefergesleia 
sind  vielfach;  in  der  Grube  bemerkt  man  ein  atf^tes  Weclisein  zwiscbas 
noch  wohl  erhaltenen  oder  halb  zersetzten  roetaroorphischen  Gesteioea 
und  der  vollständig  gebildeten  Speckstein-Masse.  Der  Vf.  betrachtet  daf 
Vorkommen  der  Psendomorphosen  nsch  den  bekannten  in  oeuestcB  Jabrrs 
darüber  mitgetheilten  Ansichten.    Thcilwcise  erklärt  er  sich  für  die  Mei- 


au 


mtg  Jha^9,  WKh  wMlnt  dUi  EatekbHi  des  derb««  Speektteui»  towobi 
ü»  üß  FmidotterphoMa-BiMiuiKen  yon  •iimcd  her  dedloreb  bewerketel- 
ii«(  wardr,  daM  Magnetit-SiUktt  ddrcb  Ta^ewatter  anders  Gesleineo 
Mliigeo  werdca  wire  «od  dieaea  Magnesia-Silikat-baHife  Waaaer,  indem 
n  die  ven  ibai  dorcbdrangeaeo  Felaarten  anflSate  y  dafdr  den  Speckalein 
abfciclsl  habe  o.  a.  w.  Naeb  dem  Vf.  ergibt  die  o&bere  Besiebti|pong 
^s  Lagerst  ^***  *»  vcracbiedenen  Zeilen  und  unter  ▼eracbicdeben  Um- 
itiidea  die  Speefcatetn-Bildnngen  alattgefonden  und  Tagewasüer  bald  daa 
Eine  ood  bald  daa  Andere  bringen  oder  tbeil weise  da  vnd  dort  noch  eine 
Zenctsang  vennitleki;  daa  Entstehen  der  Psendomerpbosen  namentlich 
Me  gar  b&uftg  veraehiedene  Dentnogen  snlaaaen  u.  s.  w.  Von  weaent- 
bkr  Bedevtnng^  ffir  daa  Speckstein- Lager  aind  Jedenfalls  die  auch  den 
Oibmt  in  gans  ibniicber  Weise  begleitenden  Qnarxe.  Sie  finden  sich 
kd  in  aUen  Stellen  des  Lagers  sIs  schöne  Bergkrystsll  -  Drusen  oder 
BSäsgelig  abgesonderten  Parthie^n,  immer  von  Speckstein  eingehfillt  und 
dohreise  aufa  Innigste  damit  verwachsen.  Gewöhnlich  bilden  die  Qnsrse 
Men  oder  Nester  und  tragen  entschiedene  Spuren  Insaerer  Einwirkung : 
M  siad  zerfressen. 


A.  KBfmooTT:  gestörte  Krjrstall-Bildung  des  Quarzes  (Mi- 
Nnl.  Kotitzen,  Wien  1858^  VII,  S.  9>.  An  einem  Muslerstuck  Stengel  igen 
Awthjstes  von  RmiiMboremim  in  Böhmen  ^  welches  die  gewöhnlich  vor- 
Uuneode  Schichten- weise  Vertheilung  der  Farbe  mit  den  Zieksack-artigen 
Ztieboongen  deutlich  zeigt,  haben  die  nach  aussen  mit  freien  Enden  aus- 
pMIdelen  Krystalloide  die  blaue  Farbe  g&nzlicb  verloren  und  das  An« 
ite  eiaes  sogen,  gemeinen  Quarzes  erlangt.  Solcher  Quarz  wechselte 
ntfa  srbon  früher  mit  dem  violblauen  und  läset  dadurch  die  allmähliche 
TniKrässerang^  der  zu  stengeliger  Maase  vereioigten  Individuen  erkennen. 
Die  letzte  Bildung  der  nach  aussen  frei  heraustretenden  Krystall-Enden 
ktt  fioe  Stömng  eigener  Art  erlitten  und  deutet  auf  ganz  eigenthömliclie 
VfHMlInisse  bim  Die  sichtbsren  Krjrstall  Theile  sind  die  sechsseitigen 
Sptiea  der  Qnarz^Krystalle ,  und  zwar  messen  die  End-Ksnten  der  bcxa- 
CMaiea  Pframiden  nahezu  einen  Zoll.  Mangel  an  Quarz- Maaae  in  der 
Umag  binderte  eine  vollkommene  Anabildung  der  Pyramiden ,  deren 
Ea4-Kaaten  scharf  hervortreten,  indem  die  znnöchat  liegende  Masse  her- 
vtnpfingettde  Leisten  bildet,  welclie  auf  diese  Weise  die  triangulören 
Ririien  cimebmen*  Leiste  sind  snsammengesetst  aaa  vielen  kiel  neu 
Triaageln,  die  nicht  in  einer  Ebene  liegen  und  anzeigen ,  dass  durch  die 
Sanamn  vieler  kleiner  *bomolog  geatellter  Krystalle  die  grossen  gebildet 
Verden.  Anfifalleiid  treten  einzelne  Fliehen  hervor,  bei  denen  die  bomo- 
beeLags  nicbt  atattfindet,  sondern  wo  almmtlicbe  kleine  Kryatalle,  welche 
W  den  andern  Fliehen  regelrecht  liegen  und  nur  die  nöthigen  Pyrami- 
^Fliehen  bilden ,  widersinnig  aufgerichtet  aind  und  die  sechsseitigen 
Micn  beransragen.  Dass  simmtliche  auf  gerichtete  Individuen  denen  in 
•iicren  Fliehen  regelaiisaig  entaprecben  und  nicbt  ein  «piterer  Znwacba 


mtdf  MniM  neh  a»«  der  AiiaclMnanj||.    led^aMIt  war  ekit  pWtilkhe 
Slöma^  UrMcbe  diattt  widarMimigpeo  Anfrichten. 


TiBfTAu:  Fowlerit  von  Frmnkiin  io  New^Jeriejf  (Zeitsdv. 
d.  deutschen  ipeolof^.  Oenellseb«  IV,  10).  An  jenem  Orte  IMen  sidi  swvi 
Afofindemiig^en  des  Minerels  •-  welches  beksnnf lieh  Form  nnd  Zammmeii- 
Btttaag  der  Aug;ite  hat  — ,  eine  lichte-  «nd  eine  danicel^^aon  ^^rble; 
Jene  bezeichnete  Thomsot«  als  Simph  SiHMte  of  MAnf9M9€^  dieae  nansle 
er  tSesqui-SHiMte  of  JUan^anese^  die  erste  sollte  S0,04,  die  sweite  iMf 
Kiesel  Gehalt  haben.  Bbrzblios  fand  im  nämlichen  Mineral  (Kiest)- 
Mangan)  von  Lan^ianshylittn  89,00  KIcsel-Gehatt,  und  Rimmblsbbug,  wtl- 
eher  neuerding^s  die  dunkle  VarielAt  von  FranHin  serlegte)  fand  dem 
Zusammcnsetzong  vollkonmien  identisch  mit  der  BBRSBLTOs'scheii  Ang;sbe. 
Der  lichter  ^efürbte  „Fowlerit**  kommt  im  Gemenge  mit  woisaem  Kau- 
spath  und  sebOnen  Glimmer-Kryslalten  vor;  die  dunkle  Varietit  erscheist, 
jedoch  nur  höchst  selten,  deutlich  krystallislrt ,  die  Gestalten  lassen  in 
allgemeinen  Typus  des  Augits  erkennen. 


Derselbe:  Houghit  von  Oouverneury  Si,  Lawrence  County^ 
im  Staate  New^York  (a.  a.  0.  223).  Amorph,  kleine  stcngelige  Ni^ 
ren-fonnige  Massen  nur  selten  von  Zoll-Grosse.  Milchweiss,  im  looen 
blaulich-  oder  rSthlich-weiss.  Bruch  uneben,  splittcrig.  Wcifssglanzcod. 
HSrte  =  7,5.  Eigenschwere  =^  2,03.  Die  äussere  Erscheinung  eriooert 
einigermassen  an  das  Nieren- förmige  Sperkstein-artige  Minerat  aus  itr 
Gegend  von  Parma  ^  welches  man  Brbithaupt's  Dermatin  beisuordoeB 
pflegt.  Die  Nieren  sollen  oft  kleine  blass-rothe  Spinell-Krystalle  umhulteo; 
suweilcn  bildet  ein  einzelnes  vollkommenes  Oktaeder  den  Kern.  Nach 
Shbpard,  welcher  zuerst  des  Houghits  gedacht,  wäre  derselbe  ein  Hydrat 
von  Thqnerde  und  Talkerde.  Vorkommen  mit  Serpentin,  Kalkspath  ond 
dem  braunen  Glimmer,  welchen  man  Phlogopit  genannt  hat. 


B.     Geologie  und  Geognosic. 

L.  Caosiiibr:  Geologie  von  ChiH  (Ann.  de«  mJilM,  19S1 ,  XIX, 
165  ete.).  Die  f^roM%  Anäea-Eeiie,  deren  nnersfeigliche  Gipfel  noch  nicb( 
genaii  getaeaaen  worden  —  einige  dörften  den  Chimboravo  an  Höhe  ffber- 
treffen  — ,  erstreckt  steh  der  CJktVentaeAeii  KSste  ungeföhr  parallel;  sie  ist 
35—40  Sinnden  vom  Meer  entfernt.  Gegen  O.  ist  das  Gehänge  nach  an* 
ermesslichen  Ebenen  hfn  siemlieh  sanft;  nach  W,  hin  aber,  wo  die  esi- 
porhebende  Gevi^alt  in  ihrer  gancen  Vollkraft  wirkte,  fällt  das  Gebirg« 
steil  ab,  nnd  man  trifft  senkrechte  Wände  von  wundersairier  RÖbe.  Hier 
crscbdaen  die  Berge  regelloa  über  einander  gehäuft,  die  Ketten  streiebee 


mk  dmUntif»»  tick  u^A  tUao  RiehtosipcB.  ?mi  der  Wistt 
kjf  ffUMi,  Mt  N.  »Mb  a.,  veiMbwAatoi  all«  9«MbidM«t«i  Gebilde 
of  die  Bleue  veo  vo|fi>fibr  IS  Sittudeo.  Sie  eiod  tief  hiaeia  netemer- 
^lairt,  vieOeicbt  eelbet  |;aas  aad  gar  amgetebaialcea  darch  dea  Kea- 
m  all  d»  aagebearca  Meeee  yraailoidiaeber  Geateiae.  Tbeaiire  Scbicb- 
M  wordea  sa  dea  vereahiedea«rti|(«teB  Porpbfrea  uaigewendelt  a.  a.  w. 
lil  inaebMe  dea  Nerdeae »  we  Sediaientftr-Foraiatioaca  aiS«btig  eat- 
ffkfcelttied,  treten  Kalia  edtea  aaf  aad  ffibrea  weaige  ergaaiaebe  Reete, 
dti  <i  fcfalea  Ibaea  dieee  s&Miieb.  We  ein  i^csebiebtelf  e  Gectein  lera  von 
dn  Eraptif-GebiMan  aafiritt,  in  wag;erechtea  oder  weniir  geaeifften 
iiffi,  beweieen  aabkreiebe  Ers*  oder  Getteia-Gftnge,  welebe  leae  Fat- 
■tisita  darebeelaen  vad  eieb  ia  deneelben  naeb  aUea  SeiUa  aaebreiteB, 
ba  Meli  Wer  die  innere»  Krifte  naeeree  Planeiea  gewirkl;  anr  war  in 
NkkB  Felle  die  MAebtigkeit  dea  Gebirgea  aa  beMcbtlieb,  ala  daee  an- 
In  Encbdanagan  batteil  etailfindea  kftnnea. 

ZiUrcwba  tbitiga  Tnlkane,  deren  a»it  Sebne«  bedeckte  Pica  ia  ge- 
lian  Abilaaden  Aber  den  KaniB  der  CorMierM  aicb  erbeben;  Erd* 
Mci,  welebe  den  Baden  von  CkiU  so  bfloAg  enebfittern ;  dae  allailblicbe 
loptriteiiten  der  gaaaen  Kfitte  endlich  cind  Tbateaeben,  welche  dartbnn, 
km  die  Rückwirkung  innerer  Gewalten  gegen  die  feete  Erd-Rinde  nicht 
nfpnert. 

Zwei  Gruiit-Erhebangen  darehfarcben  Cbt7j  in  der  gröeaten  Liagea- 
fnlmkeng  parallel  deai  Meere.  Die  bedealendete,  deren  mittle  Breite 
USliideB  van  der  Kilete  gegen  dea  Innere  betr&gt,  aenkt  eieb  aleil 
f|ca  dea  Oseaa,  deseen  Tiefe  hier  gaaa  in  der  NIbe  dee  Ufere  »cboa 
äs  belrichtlieb.  Hin  aad  wieder  teachea  graailiscbe  Klippen  und  kleine 
Bude  aofy  die  Wahnetitten  zahlloser  Seevögel,  deren  Uaralh  gegea 
k  Nerdea  bln^  wo  Regengdeiie  äaeeeret  eelten,  die  Guano- Ablagerungen 
ubtehen  liest. 

Die  Granite  seigaa  sich  oft  bis  ia  betriehtliche  Tiefea  sersetst.  Da- 
fAeire  Blöcke,  ana  Höhen  ia  manche  Tböler  biaabgeatiirtt ,  wnrdea  voa 
ktwoden  aebr  irrig  fnr  Wenderblöcke  angesehen;  dieses  PhÖnomen  kennt 
■ttia  gaaa  CkUi  nicht.  Eiaa  unslblbare  Menge  van  Granit-  und  von 
FtMipttb-GIngett  darebaetten  die  Granite  aad  rahrea  obae  allea  Zweifel 
*•  pletealseban  Wirkangen  her,  die  nach  dem  Erbebea  des  Elementar- 
Cmeiacs  atattgcfmiden.  Aach  viele  Ers-GÖnge  sind  verbanden,  die  sich 
lAr  reich  seigen  vnd  von  ansehnlicher  Erstrecknng.  Gold  kommt  mit 
"Aai  Bieen-Per#sf d  vor,  weiter  ebwirte  mit  Eisen-  und  Arsenik-Kiea, 
■tBIeigkaa,  Blande  und  Antimonglsos.  Hin  und  wieder,  n«  a.  bei  Vul- 
fViiif ,  iMfet  och  daa  Gold  regallos  serstrent  iamitlen  dea  Granites  und 
^cber  Thone ,  welebe  viel  Eisen-Peroxjd  ^Ahfen.  Dieee  Ablsgernagea 
«Uirea  neb  dareh  eine  Thateaohe ,  welebe  der  Vf«  anfern  AmämMh  in 
^  Provies  Cbfmniöa  wahrnahm.  Die  kleine  Stadt  liegt  auf  einem  Pia- 
hH,  welches  iber  dem  Meeree* Spiegel  sieb  erbalten  an  einer  Stelle, 
*•  die  ceeebichteten  Gebilde  der  KjAsta  adher  tretend  einem  Vorgebirge 
M  aber  das  Graatt-Gebirge  eneparataigen.    i>aa  Fallen  der  Sebichten 


M4 

»t  treffen  O.,  d.  b.  et.  neiicmi  ticfa  dieMlIien  der  groeeen  OMiAIEer»  ib  » 
gaot  eotgcgevK^teteier  Weise  »it  den  Lagen ,  welche  mai  dem  Gebiegt 
der  erwähnten  Kette  sich  erheben.  An  der  Berubrnng  beider  Gebirge 
trift  men  bei  AmdMüU^  in  verhiltDissnisaig  weit  geringerer  Verbrei- 
tnng  ein  drittes  etwas  sehr  riltbsel haften  Gebilde,  das  in  CkUi  hiafig  er- 
sehet  Dt.  Es  besteht  dieses  Gebilde  aus  Gesteinen ,  ihren  chemi  sehen  W^ 
sen  nseh  nnd  binsiohtUcb  ihrer  Fftrbung  hechst  manchfaltig.  Sie  nad 
sehr  xersetst;  von  Sehichtang  keine  Spar.  Möglich  ^  dass  man  nn  plod- 
liebe  Erstarmng  emporgehobener  Felssrfen  su  glauben  bali  an  Ersttr. 
ning  im  Aagenbliek,  wo  solebe  die  bereits  erhobenen  Massen  berührten. 
Dero  ssf  wie  ihm  wolle,  das  ganze  Plateaa  von  AmdmeoUa  umseblifsst  io 
versehiedener  Tiefe  sehr  regellose  Gold-haltige  Haufwerke ,  welche  dsrdi 
Waschen  ansgebeutet  werden.  Eine  ungeheure  Menge  kleiner  Schadilc 
siehl  man  in  der  Runde  um  das  Dorf  Andsoolto  in  den  ungleichsten  Höh^ 
Punkten  für  jenen  Behuf  abgeteuft.  Mit  einer  dieser  Gruben  wurde  eise 
Menge  kleiner  Stöcke  aufgeschlossen,  bestehend  aus  Eisenkies.  Sie  dria- 
gen  sehr  regellos  in's  Nebengeetein ,  verzweigen  sich  darin  nach  allei 
Richtungen  und  settten  auf  diese  Weise  einen  Stock  von  ziemlich  bedrs- 
tendem  Umfang  zusammen.  Das  Gold  ist  höchst  uugleich  vrrtheilt>  eini^ 
Stellen  findet  man  öberraus  reich,  an  andern  wird  daa  Metall  gaozlick 
vermisst,  aber  stets  kommt  es  dem  Eisenkies  verbunden  vor,  nie  vrrem- 
zeit  iuniitten  des  Gesteines.  -^  Aorh  von  theils  roftchtigen  in  allen  ihm 
Verbfiltnifsen  buchst  regellosen  Kupfererz-GÖngrn  werden  die  Graoit> 
Berge  durchsetzt.  Kupferkiese  kommen  vor  mitunter  begleitet  von  Eisco- 
kies  und  Bunt-Kupfererz ,  selten  von  Bleiglanz  und  Blende;  ferner, 
Bumsl  in  oberen  Teufen,  Gediegen- Kupfer,  Roth- Kupfererz,  Malachit, 
Chlor- Kupfer ,  Kiesel-Kupfer  u.  §.  w.  Zuweilen  scheint  sich  die  Erop- 
tion  metallischer  Substauzen  um  einen  Hauptpunkt  zusammengedrängt  zi 
haben;  zahlreiche  Gänge,  einander  parallel  oder  sich  kreutzend  in  ver- 
schiedenen Richtungen,  bahnten  «ich  ihren  Weg  durch  .die  plutonischeo 
Gesteine  nnd  theils  durch  ganze  Berge  hindurch.  Mitunter  nimmt  ihre 
Mächtigkeit  zu  bis  zu  mehren  Metern,  und  sodsnn  findet  man  eie  meiit 
reicher  au  Erz.  Bei  Tamara  unfern  Copumko  wurde  einer  der  Gän^ 
bis  SU  einer  Teufe  von  mehr  sls  200  Metern  sbgebautj  hier  betrug  dessen 
Mächtigkeit  3  M.,  und  er  lieferte  taglich  150—200  Ztr.  Erz.  In  den  ehe* 
ren  Berg-Theile  nimmt  die  Zahl  der  Gänge  und  deren  Erz  Reicblhusi  za, 
ao  dsas  es  das  Ansehen  gewinnt,  als  habe  die  Macht,  welehe  die  Injek- 
tion SMtalliacher  Substanzen  bewirkte,  in  den  nämlichen  Yerhältniiseo 
sich  kundgegeben,  wie  |ene,  von  welchen  die  ungeheuren  Massen  feuriger 
Ckbilde  emporgehoben  wurden.  Der  Cbrro  de  Tumvifa  und  jener  von  A»- 
dMeoUo  sädwärts  von  CopUmko^  desgleichen  die  von  der  Uiguerm  und  von 
Siifi  Juan  im  N.  u.  s.  w.  haben  denkwürdige  hieher  gehörige  Beispiele 
aufzuweisen. 

Ausser  Granit  treten  in  den  Kdsten-Gebirgen  Goeiss,  Enrit,  Diorit 
nnd  andere  Hornblende-Gesteine  auf.  Manche  Porphyre  enthalten  Feld- 
spath-Krystalle  von  öberrasehender  Grösse.    Auf  der  Spitze  von  f)mHi 


MS 

In  Coaeepeh»  ergcbeiBcn  W0bl  bftt«idiD«<e  Glranneriebitf^r;  an  tmbrMi 
Orten  tfod  4ie»ibeii  mthr  ThoiMebiefer^artifi^.  Büditeb  trifft  nui  tcbfiiM 
Pirpbyr-Brfectea. 

loaitleii  des  Ckbietes  eBp«rf|^richte(er  nptscbMhttter  Gebilde,  wovon 
»gifieh  die  Rede  seyD  wird,  treCeo  hfioi|^  Grantle  und  andere  Gesteina 
pfotonüefaen  Ursproogs  aof ;  bald  fiberlag^ern  aia  Jena  Formationen,  bald 
$thn  sie  weit  erstreckte  Ketten  znsammen,  deren  Streichen  dem  der  gros* 
tn  CtrHUsre  parallel  ist.  Die  anter  solchen  Verb&ltnissen  sieb  neigenden 
Gnoite  umscbttessen  Kupfererz*Gftoge  wie  die  der  Koste. 

Die  gfrosse  Zentral-Ebene,  ohne  Unterbrachung  ron  SanfUi§o  bis  FmliMm 
sd  entrerkeod  nnd  allmiblich  gegen  das  Meer  bin  abfallend,  misst  vngefähr 
NSrondeD  Breite.  Unter  den  Lavaderos  gebfihrt  Jenem  von  iegRmnekiiieM 
^(fo  der  kleinen  Sudt  CkUUm,  100  Stunden  sädlicb  vonSrnrnHago^  besondere 
BfuktODg.  DieLaTaderos  dehnen  sich  fiber  xwei  Standen  weil.  Der  Boden, 
»ffrit  er  anfgeseblossen  worden,  besteht  ans  Schutt,  nirgends  ans  an» 
miieodeni  Gestein,  in  den  oberen  Tbeilen  bemerkt  man  swei  oder  drei 
inige  Lagen,  40— 50  Centinieter  mftcbtig,  roth  oder  gelb  von  Farbe. 
Weiter  abwSrts  regellose  Dftritns-Bänkf,  zahlreiche  nnd  in  bdberam  oder 
^rio^ren  Grade  zersetzte  Gesteiii-Trdnimer  umscbliessend.  Die  meisten 
ätser  Felaartm-Bmcbstiicke  sind  grünlich  von  Farbe,  unvollkommen  kry* 
riillJDltcb,  srhr  hart,  oberflichlich  jedoch  in  gelblichen  Thon  omgewan* 
^li.  Hasche  Brnchstucke  haben  auch  ein  Granit-artiges  Aussehen;  sa- 
fere verratben ,  der  erlittenen  Zersetzung  ungeaelitet,  Maudelstein-  oder 
Ftrpbjr' Gefüge.  Alle  diese  Trümmer  wurden  ohne  Zweifel  von  höheren 
lieiifD  der  Vordiiiere  durch  Wasser  herbeigeführt  und  wandelten  sich 
Ikilweise  in  langt^m  Zeit-Verlauf  an  der  Stelle,  wo  sie  abgelagert  wur- 
kt.  zQ  Thon  um.  Inmitten  der  Trümmer  wird  das  Gold  in  rrgel- 
keitrr  Weise  an  höheren  Orten  bis  zur  Tiefe  von  12  Metern  vertbeilt 
gelroffeo. 

Haotoa  nennen  die  Arbeiter  jene  mehr  oder  weotger  weit  eratreck- 
'■»Parthie'n,  wo  es  hiiufig  genug  vorkommt,  um  das  Waschen  zu  loh> 
m.  Diese  Man  tos  bestehen  aus  gelblichem,  sehr  feinem  Thon  mit 
(ivss  schwarzem  Sand  untermengt.  Oft  zeigen  sich  kleine*  Rollatücke 
gifichsam  ganz  dorchspickt  mit  Gold-Theilchen.  Ein  Gramm  des  MetalU, 
ntoommea  von  einem  acht  Gramm  wiegenden  Geücbiebe,  ergab: 
Silber  .  .  .  0,1789  /  5 
Gold      .     .     .     0,821  ll^**-* 

Yoa  Eisen  und  Kupfer  nicht  eine  Spur.  Der  Reicbtham  diaaor  La-* 
nktm  ffiUH  bedeatend  seyn,  nrtbeilt  man  naob  ihrer  Erstreekong,  wo« 
^  aar  eis  sehr  geringer  Tbeil  ausgebeutet  wird.  Ffinfaebnbaaderl  Ar- 
^(üer  siad  wibreod  des  Winters  besehäftigt,  wo  die  Wasaer  sieh  im 
fisster  Menge  eiDlinden. 

Das  gfscfaichtete  Gebirge,  alter' als  die  g^anitiichen  Erhebungen,  steigt 
a  den  Gehinge  der  itntfe»  empor  und  bildet  deren  erhabensten  Kimma. 
%$S  nebt  man  dasselbe  dnrcbbroeben  «nd  emporgefaobc»  durch  Granit- 
I^tKQ)  weltbe  in  iiifer  Umgebung  Strcidieii  «ad  Fallen  nnd  Mnaealo- 


Haoptawtse  diMM  Gebir^cf  besteht  nm»  reihen  Mid  yiiaeii  Metmorphi* 
sehen  Porphyren.  Sie  enthalten  theilt  wohl  autgthildete  FeUepnlb^Xry- 
•teile  und  scheinen  an  Ort  und  Stelle  gansUcb  nmgeschmelaEen  nn  seya. 
Manche  dieser  rotben  unvolikoronen  krystallinischen  Porphyre  omechlics- 
sen  Adern  und  kleine  Nieren  von  Stilbit  und  Mesotyp.  In  anderen  Ffillea 
aeigen  sich  dieselben  in  geringen)  Zusanunenbangr,  haben  Mandeiateia- 
GefSge^  erdiges  Ansehen  und  ddrftcn  nur  unvollständige  UaiwandtelaBg  er- 
litten haben.  Endlich  wird  auch  die  Gestein-Natur  beinahe  gans  aa- 
kenntlich,  bescrnders  an  Stellen  wo  xabireiche  Ginge  aofsetaen.  BUcb- 
tige  Qaars-BSnke  wechseln  hin  und  wieder  mit  den  Porphyren,  auck 
Kalkstein- Lagen,  die  suweilen  fossile  Reste  fähren.  Die  Neigung  der 
Schichten  ist  höchst  msnchfallig  und  durchaua  regellos. 

Ausser  den  aablreichen  Porphyr-  und  Quars-GCngen ,  wekbe  du 
geschichtete  Gebirge  nach  allen  Richtungen  durchseiaen ,  sind  aoeh  En- 
Gänge  in  Menge  vorhanden,  welche  Silber  und  Kupfer  fuhren. 

Mit  Ausnahme  des  grossen  Thaies  von  Sonfjs^  und  einer  nnersBcsM- 
lichen  sandigen  Ebene  s wischen  dem  Buatf  und  dem  CufimpSy  40 -SS 
Stunden  mit  wechselnder  Breite  sich  erstreckend,  sind  die  neueren  ge- 
schichteten Formationen  Unga  der  Koste  nicht  sehr  ausgedehnt. 


R.  Rbimbr:  Ers-  und  Mineral-Reichthum  von  Süd^Ausir»' 
iien  (Sud-Australien ,  ein  Beitrag  sur  Deutschen  Auswanderunga-Frage 
von  Rbimkr,  Berlin,  1851).  Die  Ausbeute  von  Erxen  beschränkt  sich  bis 
jettt  auf  Kupfer  und  Blei.  Gediegen  Silber  kommt  bin  und  wieder  is 
dünnen  Blättchen  vor,  aber  immer  nur  sehr  selten.  Gedifgcn  Gold  findet 
sich  in  kleinen  Flüssen,  zumal  im  ganxen  Gebiet  des  Onkaimrim^n  vd<I 
in  den  oberen  Gegenden  am  TorrtiM,  Eisen  triäfl  man  fast  überall  is 
ungeheuren  Massen ;  wegen  Mangel  an  Schmelz-Material  wird  jedoch  aar 
ein  EisenglauK-Gang  unweit  der  Burrm  abgebaut.  Neuerdings  wurde  an 
vielen  Stellen  Mangan  in  Menge  entdeckt,  und  seit  Anfang  des  JabrM 
1861  wurden  in  der  Nähe  des  Manni-Crawford  nEdelstcin^-Grnben  er- 
öffnet. 


M.  V.  Lipold:  Braunkohle  an  Wildifiuik  im  Oler-tf#f«r- 
reiekisek$n  iim-Kreise  (Jahrb.  d.  geol.  Reichs- Anstsit.  ISM,  I...). 
Es  ist  dieses  Gebilde  den  Pflanaen-Reaten  nach  der  oberen  AbtbeiloDg 
der  Tertiär^Formation  beisusählen  >  die  Kohle  gebärt  daher  den  jingerM 
Braunkohlen  an.  Merkwürdig  ist  der  Umstand,  daas  man  in  den  Mittel- 
ilätae  dea  Lagers  hiufig  ganxe  Baumstämme  mit  Wuraeln-Stäckra  findet, 
^  ir^gcn  ö'  lang  vnd  s'  im  Durchmesser,  gewöhnlich  mehre  beisamaies. 
Man  kann  an  diesen  Stucken  die  ,  Jehrea4littge  alhlen  und  die  Baas- 
Rinde  ao  wie  die  lato,  die  ancb  ahgeaondert  aindy  dentlieh  waltmehaicn. 
Biawettes  sind  die  Sttkke  angeftArat,  die  Wurstfai  aneh  eUn  gekekrt 


207 

■k  rimw  tttigmtg  ■ach  Nofd-Ort^  was  ^  wie  dtr  ff.  glanbt  — 
dit  RiehteMi^  4er  Strammg  Mideiitety   4er  du  KoMen^Lafer  sein  Ent* 


y.RjioLiif:  mittles  Kreide-Gebirge  im  Youfte-Departemeot 
(BuU.  §M,  ki  LXy  25  ect.)*  I>as  erwähnte  Departement  hat,  wie  be- 
iiDot,  die  votlatindige  Reibe  der  Glieder  des  Jura-  und  Kreide- Gebirges 
••fznweisen.  Beide  umscbliessen  in  ihren  mittlen  Abtheilungen  Bänke, 
iibfr  welche  die  Geologen  noch  keineswegs  einig  sind.  Beauftragt  eine 
lYologische  Karte  zu  vollenden,  die  LsrNERiB  angefangen  hatte,  beschfif- 
Hgte  sich  der  Vf.  mit  Lösung  jener  Zweifel  und  erstattet  nun  vorläufig 
Bericht  über  das,  was  das  Kreide-Gebirge  betrifft.  Als  mittles  Kreide- 
Gebirge  werden  die  Schichten  betrachtet,  die  zwischen  dem  Neocomien- 
Gebilde  und  der  unteren  Kreide  ihren  Sitz  haben.  Im  Yonfie-Departement 
setzt  jene  Abtheiluug  einen  Streifen  zusammen,  der  aus  NO.  nach  SW. 
sich  erstreckend  von  Ervtf  nach  Saint- Amand'en'PuUaye  zieht,  und  dessen 
Breite  stellenweise  einen  Myriometer  überschreitet.  An  beiden  Enden  des 
Streifens,  in  der  Gegend  um  SaiiU-Florentin  und  bei  Saini-Sauveur-en» 
PuiiMifty  treten  Felsarten  von  verschiedenem  Aussehen  auf:  im  NO.  grii- 
ser  oder  grauer  Thon  und  Sand ,  im  SW.  gelber  oder  röthlicher  Sand, 
begleitet  voo  eben  so  gefärbtem  Thon,  der  nur  gegen  die  Tiefe  hin  sich 
Khwarzlich  zeigt  Die  grünliche  Farbe  und  die  zahlreich  vorhandenen 
fosfilen  Reste  Hessen  das  ostliche  Ende  des  Streifens  stets  und  mit  gutem 
Grsode  dem  Grüns  and  beizählen,  während  die  röthliche  Farbe  und  das 
iuierst  seltene  Auftreten  von  Versteinerungen  dazu  führten,  den  mittlen 
vid  westlicben  Theil  des  Streifens  als  den  Wälder- Gebilden  ange- 
bireod  zn  betrachten.  Bei  den' vom  Vf.  in  den  Jahren  184T  und  1848 
i>  der  Gegend  von  Gurgy  und  Seignelay  sowie  von  Thumeau-Saini- Denis 
Mgestellten  Untersuchungen  erlangte  er  die  Überzeugung,  dass  die  hier 
>a(lretenden  Gebirge- Arten,  gelber  Sand  und  eisenschüssiger  Sandstein, 
oiehts  sind  als  eigenthumlichc  Abänderungen  des  oberen  Greensandes, 
Wis  den  rÖthlicheu  Sand  von  PuiMnye  betriff't  und  die  darunter  vorkom- 
neoden  schwärslichen  Thone,  so  umscbliessen  letzte  ein  vorzugsweise  be- 
zeichnendes Pelrefakt,  A  m mo  n i t  es  m on  i  1  i s,  und  in  der  nämlichen  Schicht 
wurden  verschiedene  für  den  Gault  besonders  charakteristische  fossile 
tberbleibsel  nachgewiesen. 

Der  Vf.  geht   nun   in  Entwickelungen    der  Verhältnisse   des   mittlen^ 
Kreide-Gebirges  im  Yonne-Dpt.  ein.    Es  gestatten   dieselben  keinen  ge- 
il ringt  en  Auszug. 

A.  Hsveii:  LagepQttgs- Verhältnisse  des  Steinsalxei  sn 
^•eäftic  in  QmUuisn  (Jabrb.  d.  geol. . Rekha- Anstalt  IMA  UI,  9^0. 
Gcgca  aebtfaiHidert  Jabre  in  wecbaelnd  starkem  Betrieb  bwtel  das  Slfinaab- 
Gcbilde  aeiBea  e^ctUbimlidieD  acbwebendett  Gftng->artigen  Vorkommeos  we* 
P^  besindanfi  Utefcea«.  Om  nStliiiea-Gebiiye'',  fes  daa  «ig^eaaendea 


210 

QMrgs  too  ffauhdm  an  bis  an  den  Rhein  und  vielleicht  noch  jenseito  des- 
selben bis  i»  der  Gegend  von  Kreuisnach  empor^prudeln. 

Alle  die  Quellen  am  südlichen  Fusse  des  Gebirges,  die  zahlreichen 
Quellen-Ausbruche,  welche  man  zu  Nauheim y  Uomhurg,  Kronihaiy  Sodeu 
und  WiBMhaien,  wie  auch  weiter  westlich  noch  zu  EltcilU  und  ^^mmwu- 
hauMen  hat,  sind  unverkennbar  durch  ein  und  dieselbe  Grundursache  her- 
vorgebracht. Alle  sind  einander  sehr  ähnlich  in  ihrer  Zusammensetzung, 
alle  namentlich  an  Kochsalz  verhältnissmässig  üehr  reich.  Was  ihre  Tem- 
peratur betrifft,  so  weichen  sie  allerdings  darin  sehr  von  einander  ab; 
doch  haben  alle  Das  gemeinsam ,  dass  ihre  Temperatur  immerbin  stets 
eine  höhere  ist,  als  die  mittle  Jahres-  und  Boden-Temperatiir  der  Gegend 
und  die  der  gewöhnlichen  SüssWasser-Qaellen,  die  zugleich  mit  ilinen  aos 
demselben  Boden  hervortreten.  Ihre  Temperatur  ist  allgemein  eine  selche, 
welche  hinreicht,  im  Winter  keine  Eis- Bildung  aufkommen  zu  lassen,  ein 
Umstand,  der  an  Stellen,  wo  Quellen  dieser  Art,  ohne  ganz  zu  Tage 
hervorzutreten ,  in  geringer  Tiefe  unter  dem  Boden  herfliessea ,  be- 
wirkt, dass  hier  im  Winter  ein  rascheres  Wegschmelzen  des  Schnees 
stattzufinden  pflegt,  auf  welches  Merkmal  hin  vielfach  schon  Erscburfuo- 
geo  von  Heilquellen  in  den  verschiedensten  Gegenden  stattgefunden  haben. 

Die  Mineral- Quellen  des  Taunu9  an  air  den  oben  genannten  Orten 
treten  nicht  unmittelbar  am  Fusse  des  Haupt- Gebirgszuges  auf,  sondern  in 
einiger  Entfernung  von  demselben  in  kleinen  quer  zum  Gebirge  laufeadea 
Tbälern  und  Wiesen-Gründen.  Was  die  Homburffer  Quellen  im  Besonderes 
betrifft,  so  gewöhnt  man  sich  leicht  unwillkuhrlich  an  den  Gedanken,  als 
gebe  der  unterirdische  Zug  derselben  gerade  etwa  nur  so,  wie  über  Tsj^e 
der  Hardlbaoh  flieset  Es  ist  Diess  aber,  wenn  man  beachtet,  dass,  wie 
wir  oben  sahen,  unsere  Homburger  Quellen  nur  ein  Glied  jenes  grossen, 
von  Morgen  in  Abend  verlaufenden  Quellen^Zuges  sind ,  eine  uoricblige 
Anschsnnng.  Der  Bezirk,  an  dem  wir  die  Quellen  auftreten  sehen,  ist 
eben  nur  die  Stelle,  wo  das  Audenwifsen-Thal  den  unterirdischen  Quellen- 
Zug  durchschneidet.  Hier  vermochten  ohne  menschliche  Beihulfe  die 
Wasser  der  Tiefe  am  ersten  sich  einen  Durchbruch  zur  Oberflache  zu  ver- 
acbaffen.  Ganz  ahnlich  ist  es  mit  den  Kronlhaler  und  den  andern  Quellen 
am  TatmiM,  die  auch  in  ahnlichen,  queer  gegen  die  westöstliche  Linie 
der  Berge  gelegenen  Wiesen-G runden  entspringen.  Es  ist  also  damit  ancb 
gar  nicht  gesagt,  dass  die  Bohr- Versuche  nach  neuen  Quellen  allein  in 
dem  blossen  Bereiche  der  Audenwiesen  angestellt  werden  müssen,  sondern 
es  scheint  mir  sehr  wohl  annehmbar,  dass  man  mit  gutem  Grund  nocii 
weiter  westlich  davon  näher  der  Stadt  Hoffnung  hat,  weitere  Quellen 
zu  gewinnen,  wie  denn  bereits  auch  der  vorerst  zu  einem  Bohr-Yersucbe 
gewählte  Platz  eine  mehr  westliclie  Lage  hat. 

Die  Erbohrung  neuer  Mineral-Wasser  bei  Hamburg  kann  Dvn 
nach  zwei  verschiedenen  Gesichtspunkten  geschehen.  Entweder  man  gebt 
einfach  darauf  aus,  Mineral- Wasser  wesentlich  vom  Charakter  des  schon 
vorhandenen  zu  erhalten,  und  wählt  eich  den  Bohr-Punkt*  dann  einlach  is 
der  näheren  Umgebnng  der  bereits  bekannten  Quelleo«    Mail  hat  dana 


211 

^fie  Wibrscbeinlichkeif,  noch  mehr  derartige  Quellen  zo  crbaUen.  Diese 
scfadot  wohl  der  Haupt-Gesichtüpunkt  bei  den  in  früheren  Jahren  unter 
drr  LeifoDg  eines  Französischen  Ingenieurs  geschehenen  Bohrungen  ge- 
wesen zo  seyn,  bei  welchem  Hamburgs  QuelJen-Schatz  namentlioh  um  den 
SlakUnanum  nnd  Kaiserkmnnen  bereichert  wurde. 

Oder  zweitens,  die  Absicht  ist,  ein  warmes,  namentlich  zum  Bade- 
Gebrattcb  geeignetes  Mineral-Wasser  nnd  zwar  in  einer  dazu  ausreichen- 
den Anifloss-Menge  zu  erbohren.  Diess  ist  denn  die  Hauptabsicht,  in 
der  die  Bobr-Versnche  dermalen  bei  Homburg  wieder  aufgenommen  wor- 
des  riod. 

Im  Hai  1841  begann  man  abzuteufen.  Man  ist  Ende  Septembers  etwa 
drittbilbbundert  Foss  bereits  niedergegangen  und  hat  dabei  eine  abwech- 
leisde  La^mng  von  verschiedenen  Thonen  mit  Geröll-Massen  und  mit- 
nler  vielen  Schiefer-Brochstucken  durcbsunken,  eine  Ablagerung,  die 
MO  fördasBraunkoblen-Gebirg  zu  halten  hat,  und  welcher  die  Sand-,^ies- 
iid  ThoB-Massen^  die  zwischen  Kdfptm  und  Fri€4riek9dorf  und  bei 
Oknrsel  auftreten,  wobl  am  nichsten  entsprechen. 

Die  Anstalten  zu  dieser  Bohr-Unternehronng  sind  von  vornherein  in 
I^Bfii^oden  Umfang  getroffen  worden ,  um  ein  Wesentliches  grossartiger 
ils  kei  den  frnberen  Versuchen ,  so  dass  es  dermalen  möglich  gemacht 
ät,  techniacb  Alles  in  Ausfahrung  zu  bringen  ,  was  zu  dem  gewünschten 
Ziele  fobren  kann.  Pie  Tiefe,  welche  man  dem  Bohr-Versuch  zu  geben 
letbdrhtigt,  ist  vorläufig  fiuf  2000'  festgesetzt,  und  man  hofft  in  dieser  be- 
deatenden  Tiefe  eine  Therme  von  27®  R.  mit  dem  erforderlichen  Wssser- 
Reiektbum  zn  erbohren.  In  Folge  des  gegen  das  frühere  nunmehr  wesent- 
Sek  verbesserten  Bohr-Yerfahrens  hat  man  denn  auch  alle  Hoffnung,  jene 
tebsiebtigte  Tiefe  in  einem  nicht  allzuferneti  Zeilraum  zu  erreichen.  Man 
Rtbnet  daranf ,  dass  Oberhaupt  in  unserer  ganzen  Gegend  am  Fusse  des 
Bebirgs  eine  jede  Bohrung,  die  an  einer  Stelle,  wo  die  jüngeren  in  Tbon, 
Kifs  n.  s.  w.  bestehenden  Ablagerungen  in  hinreichender  Mächtigkeit 
(Binlich  etwa  gegen  2000')  den  festen  Fels-Boden  des  Thonschiefer-Crebirgs 
bedecken,  tief  genug  niedergetrieben  wird,  in  reichlicher  Menge  ein  war- 
net Wasser  emporbringen  wird. 

Die  wesentlichste  Schwierigkeit,  welche  sich  diesem  Unternehmen  ent- 

sepntlellt,   ist   namentlich   nun   die,    dass  man   die  Mächtigkeit  der   das 

Sfbiefer- Gebirge   bedeckenden  jüngeren  Anschwemmungen  noch  nicht  ge* 

n%  kennt.     Die   in    den    früheren    Jahren    geschehenen    Bohrungen   und 

Qoclleo-Fsssongen  verbreiten  hierüber  noch  bei  Weitem  nicht  genug  Liebt. 

Saswntlicb  kennt  man  durchaus  noch  nicht  die  Tiefe,  in  welcher  in  dem 

Wiesen-Grniidc  das  feste  Schiefer-Gebirge   anzutreffen  ist.     Es   ist   daher 

Mcb  siebt  »öglicb,  jetzt  im  Voraus  schon  eine  Stelle  in  dem  bisherigeo 

Mlen-Bezirke  ausxnmachen,  wo  man  recht  mit  Grund  vermuthen  kann, 

^  das  Aber  dem  Sehiefer  liegende  ifingere  Gebirge  {ene.Micbtigkeit  von 

^'  besitzt,  diu  man  zur  Erbohrnng  einer  Quelle  von  27®  R.  ffir  ndthig 

OKktea  Buaa.    Der  Plan,  noch  unterhalb  der  an  weitesten  von  Hamburg 

(Ultgcm  SiUmMkem-QuiiU  an  bohren,  ging  hiervon  aas ;  dcaa  nach  der 

14* 


212 

jüngeren  Ebene  zu  erbalt  das  Gebirge  jedenfalls  jene  gewünschte  Mäch- 
tigkeit. In  Folge  zahlreicher  Einsprachen  gegen  eine  solche  Bohr-Stelle  ist 
dieser  Plan  vorläofig  eingestellt  worden,  und  man  bat  nun  an  der  Sooi, 
viel  näher  der  Stadt,  die  fiolfr-Hutte  aufgeschlagen.  Die  Wahrscheinlich- 
keit, erst  in  2000'  Tiefe  hier  auf  Fels-Boden  zu  gelangen,  ist  eben  nicht 
sehr  gross  für  diesen  Punkt.  Man  wird  wahrscheinlich  in  viel  gerioKerer 
Tiefe  schon  denselben  erreichen  und  dann  wohl  das  weitere  Niedergehen 
einstellen.  Die  bei  diesem  Yersuche  gewonnenen  Erfahrungen  über  die 
uns  bis  jetzt  noch  so  wenig  bekannte  Zusammensetzung  des  Bodens  in  dem 
Quellen-Bezirke  wird  dann  eine  sichere  Basis  für  weitere  Bohr- Vei suche 
abgeben.  Diess  wird  jedenfalls  die  Frucht  dieser  ersten  Bohr-Arbeit  so 
der  Sood  seyn;  gunstigen  Falls  wird  sie  auch  eine  werthvolle  neue  Mi- 
neral-Quelle, vielleicht  warmer  als  die  bisher  vorhandenen,  wenn  auch 
vielleicht  noch  nicht  zum  Bad-Gebrauch  ausreichend,  uns  bringen  könocD. 


Erdbeben  zn  Kingston  am  T.Juli  186Z.  Die  Katastrophe  kfio- 
digte  sich  durch  lautes  Getöse  an,  ahnlich  dem  Rollen  ferner  Wagen. 
Alle  Häuser  bebten  bis  in  den  Grund  und  in  SpanUk  Tawn  stürzten  mehre 
Gebäude  ein;  selbst  die  Schiffs-Mannschaften  im  Hafen  fühlten  den  Stost. 
Seitdem  herrscht  unerträgliche  Hitze.  (Zeitungs-Nacbricht.) 


MncusKji:  das  Werehoianer  Gebirge  and  das  Vorkommen 
von  Silber*haltigen  Bleierzen  am  Flosse  Endffkmi  {Gortkff 
Jaumai  1851  y  Nr.  6  >  Ebman's  Ardiiv,  XI,  317  ff.).  Die  Anaiebtcn  des 
Vfs.  in  gedrängter  Znsammenstellnng  sind  folgende.  Von  der  paläozoi-j 
sehen  Periode  trifft  man  Thonsehiefer  und  „Grauwacken-Sandalein**,  iheils 
frei  von  organischen  Überbleibseln,  theils  mit R bodoer inns  vern8,Pro- 
ductns  reticularis  und  Posidonomya  minuta  L?]*  Koblen-Sand* 
stein  und  Kohlen- Schiefer  mit  Pflanzen-Abdrucken  kommen  zwischen  dem 
Flusse  Endybal  und  Bailyh  vor,  und  von  Steinkohlen  begleitet  am  Flusse 
Smord&eh.  Zur  Tertiär-Periode  gehören  die  Ablagerongen  am  iU^eii-Flusse. 
Die  Anschwemmungen  in  den  Thälern  des  Werchqiani§ehtm  Gebirges,  so 
wie  die  Inseln  an  der  Mundung  des  Alian  und  in  der  Lenm  sind  als, 
neoeste  Bildungen  zn  betrachten.  Plutooische  Gesteine,  wie  Granit  uodj 
Qaarz-ftihrender  Porphyr,  drangen  als  Gänge  in  die  älteren  geschichteten 
Formationen  ein,  und  das  Streichen  der  letzten  beweist,  dass  das  Ein- 
wirken der  ersten  auf  bedeutenden  Strecken  des  WertkeSanUeheti  Gebir^ 
ges  eine  gleichartige  gewesen;  nach  der  Bildung  der  Steinkohlen-Gruppe | 
wurde  dasselbe  gehoben.  Zwar  scheint  der  Porphyr  da,  wo  er  sich  zeigt,] 
eine  eigene  Erhebungs- Achse  auszumachen,  jedoch  durfte  derselbe  später 
als  der  Granit  emporgetreten  seyn.  Den  Erz-Gängen  hat  man  wegen  fiber- 
einstimmenden Streichens  eine  mit  jenen  des  Porphyre  gleiefazeitige  Ent-j 
atefaung  zasuschreiben. 


213 

Lb«auoii:   EUen-Grobe  la  Flürmn§B  im  JVottfl-D «parte« 
■eat  oBd  Terhilt  niste  des  oberen  Li  et -Sand  stein  es  (Memoir. 
i  icimus  de  Ntmetf  9  I6Mf  p.  109  etc.).    Aas   den   Mittbeilnngen   des 
fft.  %tht  hervor,  dass  der  Sandstein  von  Mmrspichy  welcher  das  Material 
grHefert  snr  Eisen-haltigen   Ablagerung  von  FtorangBy  einem  wohl   be- 
iriehiieteo  geologiseben  Horizonte  angehört,   und  dieser  ist  gensn   der* 
leibf,  welchen  der  obere  Lias-Sandstein  (/9far/y  sandsione)  einnimmt.    Er 
2e%t  sieh  innig  verbunden  mit  Minette,  und  diese  erseheint  gewöhnlich 
roo  odithiscben  Rsik  durch   mergelige  Lagen   geschieden,  sehr  ähnlich 
jfBfo,  aaf  welchen  der  Sandstein  selbst  rnht.    Die  Minette  schliesst  un- 
^mein  blnfige  fossile  Reste  ein.    Es  geboren  dahin  nach  Baylb's  Bestim- 
aaogrn:  Belemnites  tripartitns   Schlotm.;   B.  irregularis  Schl. 
>B.  dig^italis  Facrb-Bigoet) ;    B.  Bruguieranus  d'Orb.    (B.  paxil- 
losos  ScHL*);    Ammooites   opalinus  Rbiivbckb   (A.*  primordialis 
SciL.  und  A.  Aale nsis  ZiBTBif);  Gryphaea  cymbiom  Lam. ;   Trigo- 
oiacostataLAM.  (T.  similis  Agassiz).    Auch  die  Geschlechter  Astart e, 
PioDs,  Pholadomya,    Pleorotomaria   und    andere   sind  vertreten, 
oboe  dass  man  iedoch  die  Arten  anzugeben  vermochte.    Diese  in  der  Mi- 
nette eothahenen  Versteinerungen  nahern  sich  bei  Weitem  mehr  denen  der 
oberen  Lias-Mergel  als  jenen  des  oolithiachen  Kalkes ,  und  so  findet  man 
firh  veranlasst,    der  Gruppe   dieser  Mergel   die  Minette  sowohl   als  den 
oberen  Lias-Sandstein  beizugeüelleo,  und  auf  diese  Weise  wurde  das  ooli- 
thbicbe  System  erst  da  beginnen,  wo  in  der  Regel  die  Lagen  des  unteren 
Ooliths  ihren  Anfang  nehmen. 


MiLca :  Bohrloch  zn  Warmbrumn  (Pogobmd.  Annal.  1869, 
IXSXYlj  t30>.  Vor  drei  Jahren  in  Granit  angesetzt  hat  das  Bohrloch 
bereits  eine  Tiefe  voo  106'  erreicht  Der  Zweck  des  Unternehmens,  den 
ia  ihrer  Art  so  aosgvseidbneten  Qoellea  Wmrmkrmmi  mehr  Wasser  m 
Tcrsebaian,  gebt  seiner  Vollendang  mit  starken  Schritten  entgegen;  achon 
iitit  eatstrgict  dem  Bohrloch  eine  doppelt  so  grosse  Menge  Wassers  von 
glcieher,  }a  nodi  etwas  höherer  Temperatur ,  als  jene  simvtliober  dorti- 
S»  Hefl^aellMi. 

A.  Soblagintwbit:  Franmosisehe  Alpen  in  den  Umgebungen 
des  Isere-ThmUs  (Zeitschr.  d.  geol.  Gesellsch.  IV,  208  ff.).  Aus  ein- 
leloen  Beobachtungen  über  den  Schichten  -  Fall  an  den  verschiedensten 
Stellen  ergibt  sich  das  Resultat,  dass  man  zur  Erklärung  der  Lagemngs« 
Verbältoisse  annehmen  müsse,  die  Schichten  seyen  durch  eine  Reihe  gr5s- 
«rer  und  kleiner  Spalten  zerrissen  worden,  welche  unter  sich  und  zur 
Haopt-Ricbtung  der  Alpen  mehr  oder  weniger  parallel  waren  }  längs  die* 
ter  Spalten  wurden  sodann  die  Schichten  durch  verschiedene  Hebungen 
»{gerichtet.  So  scheint  es  klar  zu  werden,  wie  dieselbe  Formations- 
Folge  mehrmals  hervortreten   konnte ,  und  wie  wiederholt  die  auf  eine 


214 

Jara-Basis  geatätstea  Schicbteo  des  Neocomien  scheinbar  untw  ien  8|iiter 
abermaU  auftretenden  Jura  einfallen  können. 

Hinsicbtlich  der  Neifpnngs-yerhältnisse  von Tbal-Sohlen,  Berg-GehSogen 
und  der  freien  Gipfel  in  den  Alpen  wird  bemerkt: 

1)  Das  mittle  Gefalle  der  Thal-Sohlen,  abgeleitet  aus  den  LSngen- 
Distanzen  und  aus  der  absoluten  Hohe,  wird  in  den  Queer-  wie  in  den 
Längen-Thälern  im  Allgemeinen  stets  grösser,  je  mehr  man  von  der  Mün- 
dung der  Flüsse  gegen  ihr  oberes  Ende  an  den  hohen  Gebirgs-Kammen 
fortschreitet;  diese  konstanten  Unterschiede  der  Neigung  zeigen  sich  hSnfig 
sehr  bedeutend. 

2)  Die  Berg- Abhänge,  welche  sich  zu  beiden  Seiten' eines  Thaies  von 
der  Thal-Sohle  bis  zur  Höhe  der  Kämme  hinaufziehen,  Mud  im  Allgemei- 
nen weniger  steil  und  die  Thäler  folglich  weniger  eng,  als  man  sie  ge- 
wöhnlich mit  freiem  Auge  schätzen  wurde.  Die  Neigung  dieser  Thal- 
Gehänge  übersteigt,  im  Mittel  für  ihre  ganze  Länge,  in  regelmässigen 
Queerthälern  nur  seilen  3&^,  während  sie  nich  in  weiteren  Längenihälern 
oft  auf  25,  20  bis  18^  verflacht;  nur  in  Schluchten-artigen  Theilen  der 
Thal-Enge  erreicht  sie  zuweilen  40— 43^ 

3)  Die  mittle  Neigung  der  Abhänge  wird  bedeutend  grösser,  wenn 
man  sich  zu  höheren  Kämmen  und  freien  Gipfeln  erhebt.  Die  häufigsten 
Neigungen,  welche  hier  auf  i^rosser  Erstreckung  vorkommen,  sind  45  —  50'^; 
es  ist  Dieses  im  Gegensatze  zu  den  sanfteren  Abdachungen  tieferer  Ge- 
hänge, welche  die  Thäler  einschliessen ,  eine  im  ganzen  ilf/^en-Gebiete 
charakteristische  Erscheinung:  sie  tritt  am  deutlichsten  hervor  fn  der  hohen 
Zentral-Grnppe  des  FinUeraarhomes ^  des  Siimte  Raea  und  Jlfoiil  Blane, 


Davbr^b  :  kunstliche  Erzeugung  von  Mineralien  aus  den 
Familien  der  Silikate  und  Aluminate  durch  Ein  Wirkung  von 
Mineral-Dämpfen  auf  die  Felsarten  (l'fitaf.l9M, X^//y 24t— S42). 
Die  Einwirkung  der  Wärme  bei  Beröhruitg  krystallioisdier  Masae*G^«leine 
auf  Sediment-Gebilde  ist  zweifelsohne  eine  der  Kräfte,  wekhe  bei  Bil- 
dung der  metamorphi sehen  Gesteine  tbätig  gewesen  sind;  aber  am 
die  Gesammtheit  ihrer  Verhaltnisse  sv  erklären,  genögt  sie  nicbt  im^  ist 
es  nothwendig  noch  mancherlei  chemische  Verwandtschaften  so  Hälfe  su 
nehmen. 

Wenn  Chlor-Silicum  in  Dampf-Form  auf  die  Basen  der  Zusammen- 
setzung zum  Rothgluhen  erhitzter  Felsarten  wirkt,  so  zersetzt  es  sicb,^ 
indem  Chlor- Verbindungen  und  Kieselsäure  entstehen,  und  diese  Säure 
bleibt  bald  frei  und  bald  vereinigt  sie  sich  mit  den  Basen  in  Überachuss, 
um  einfache  oder  mehrfache  Silikate  su  bilden.  Dieser  Vorgang  ist  in 
chemischer  wie  geologischer  Hinsicht  insofern  merkwürdig ,  als  die  so 
entstehende  Kieselsäure  und  die  dadurch  erzeugten  Silikate  eine  ausser- 
ordentliche Neigung  zu  krystallisiren  besitzen;  die  auf  diesem  Wege  er- 
haltenen Krfstallc  sind  klein,  aber  gewöhnlich  sehr  zierlich,  und  die  Kry- 
stallisation  erfolgt  bei  einer  Temperatur  weit  unter  ihrem  Schmelz-Pnnkte! 


315 

Mit  Kalkertfe ,  T^IIerdr,  Alaunerde  und  Sifisserde  erhilt  man  kry* 
itallisirtea  Quarz  in  der  ^ewSbnlfchen  Form  einer  seehaaeitif^en  S2ule 
Ulf  pjraiiiidaler  Zuapitzun»,  und  ein  ThetI  der  Baaiii  geht  in  Silikat  dber. 
Sebr  ^frne  entateht  ao  daa  Katk-Sitikat  Wollastonit  in  rbombiachen  Ta- 
feln mit  Bntecknngen  Und  Entkantongen,  welche  oft  wie  die  Staurolitb- 
PrisBirn  zosaiumen  gruppirt  sind.  Mit  Talkerde  erhfitt  man  Peridot  in 
rfltangulSren  Prismen,  und  mit  Alaunerde  Diathcn  in  verlängerten  Pria- 
BMI.  —  Um  ein  Doppelt-  oder  Mehrfach-Silikat  zu  bilden,  mosa  man  nicht 
Birr  bpide  Silikat-Basen  in  entsprechendrn  VerhSItnisaen  znaammenbringen, 
»«iidfni  aoch  durch  Anwendung  ddr  einen  im  Überschosa  den  ndthigeu 
Sauerstoff  zur  Bildung  von  Kiesielsänre  herbeibringen.  Ein  Gemenge  von 
Kalk*  und  Talk-Erde  gibt  dann  farblose  und  vollkommen  durchscheinende 
Diopsid-Krystallc  mit  der  bei  dem  Augit  gewöhnlichen  starken  Ab- 
.Stützung  nnd  Wurfel-Form.  Mischungs-Aquivalente  von  7  Kali  oder  Natron 
Süd  1  Alaunerde,  oder  6  Kalkerdc  mit  1  Alkali  nnd  1  Alaunerde  geben  unter 
^fr  Einwirkung  von  Silicium-Chlorur  Krystalle  in  Form  achiefer  Prismen 
mitstompfer  Meisel-artiger  Zuschfirfung,  welche  vor  dem  Lolhrohr  schmelz- 
bar, durch  Schwefelsäure  unangreifbar,  alle  Eigenschaften  des  Feldapa- 
tfaes  besitzen.  Indem  D.  nach  demselben  Verfahren  andere  Basen  oder  an- 
dere Verhältnisse  derselben  dem  Kiesel -Chlorur  aussetzte,  erhielt  er  Mi- 
orraÜpn  mit  allen  krjstallographischen  und  chemischen  Charakteren  dea 
Villemits,  des  Idokrases,  des  Granats,  des  Phenakits^  dea 
Smaragds,  des  Euklases,  des  Zirkons  und  endlich  des  Tnrma- 
uns,  diese  letzten  in  sehr  kurzen  sechsseitigen  Prismen  mit  doppelter 
»hT  iitnmpf  rhomboedrischer  Zuspitzung. 

Statt  dea  Silicium-Chlorors  kann  man  auf  gleiche  Weiae  Aluminium- 
Cklorar  anwenden.  Indem  es  in  der  Rothgluhhitze  ober  Kfilk  hiostreicht, 
nengt  es  Calcium-  und  Aluminium-Chlorur  in  sechsseitigen  Kristallen, 
vrlche  beiden  Tjrpen  des  Korunds  entsprechen. 

Ein  Gemenge  von  Alnmininm-  nnd  Magnesiura-Chlorur  mit  rotfagldhen- 
dflB  Kalk  in  Bertihrnng  gebracht  erzeugt  Spinell,  und  auf  analoge 
Wnse  friiilt  man  den  Zink •  haltrgen  Spinell  oder  Gahnit  und  den 
Frtaklinif. 

Titaa-Cblorflr  gibt  daa  Titan- Oxyd  in  Form  von  Brookit;  Zinn^ 
CUonir  dhs  Zinn-Oxyd  in  derselben  Kryatall-Form,  wie  es  D.  früher 
fioreb  Zersetzung  von  Wasser-Dampf  dargeafellt  bat.  Magneainm-Cblofur, 
wie  es  biolig  nus  den  Fumarolen  des  Ve9U99  linfsteigt,  liefert  mit  Kalk- 
n^e  die  kryatalKsirte  Magnesia  oder  den  Per ik las  der  Somtna,  wie  ihn 
^tt  ?f.  früher  durch  Zersetzung  desselben  Chlornrs  mit  Wasser-Dampf 
^n^estellt  hatte. 

Die  Ergebniaae  fuhren  zu  wichtigen  geologiseben  Folgerungen,  ob- 
vobl  D.  nicht  behaupten  will,  dass  alle  Silikate,  welche  die  Masse  der 
Wallinisehen  Felsarten  zusammensetzen ,  dnrch  Dämpfe  gebildet  worden 
^wo.  Aber  inmitten  der  geschmolzenen  Gesteine  des  Vesws  ist  eine 
rwiMC  Anzahl  von  Mineralien ,  auf  welche  man  durch  Scacchi  aufmerk-» 
am  geworden,  nach  allem  Anscheine  dnrch  Sublimatioq  entatandeii. 


216 

Unler  ^dan  MtDcraiivi  von  ilterer  Bototeli«ii|r  dad  viile,  wMk&  «T« 
fenbar  nicht  auf  dem  Wtgt  der  Scbmelsaop^y  mmdarn  nar  der  8«Miat- 
tioo  daztt  e^UngeD  koonten ,  die  Peit-Spalten  xn  aberkleidea,  wa  mbb  lie 
beotzoUge  findet ;  «o  die  Dioptide  mit  Granaten  in  Piemoni  vid  de«  Uni, 
die  Adnlar-  und  Periklin*Feldtpatbe  der  Aipm^  4ie  Epidnte  und  AxkHe 
des  Oisans  n.  e.  a.  Weleher  Art  aaeh  die  ursprang;licben  Vernnreintp»- 
gen  der  kryetallinitchen  Kaike  gewesen,  die  Korande»  4ie  Spinalle,  die 
Periklase,  die  Chondrodite  haben  sieh  dort  nicht  ohne  dio  Baebtri^chc 
Einfuhrnng  neoer  chemiscber  Agentien  entwickeln  können.  Alle  die  mandi- 
faltigen £rseug;ni88e  der Fortfohrnng,  Silikate,  Aluminate,  Oxyden. a.  tkeib 
in  Spalten  nnd  thcila  im  Innern  jetzt  ganz  dicht  gewordener  Geateine  erkllrea 
aich  in  genügendster  Weise  ans  der  Einwirkung  der  Dämpfe  von  Cblor-  utd 
Fiuor-Metallen,  sogar  mitbpgriiTen  die  reichen  Ablagerungen  von  rotberaZiok- 
oxyd  mit  Franklinit  von  N$u- Jersey j  die  Eisenglimmer-  und  Eisenoxydal- 
Blassen  in  den  Kalk-Gesteinen.  Bei  so  fluchtigen  und  so  eindringendea 
Verbindungen  steht  endlich  nichts  der  Annahme  im  Wege,  dann  ihre  Tka* 
tigkeit  sich  sogar  auf  Bildungen  von  so  bedeutender  Mächtigkeit  erstreckt 
habe,  wie  die  Schiefer-Gesteine  in  den  Alpe»  und  in  BraeUien  eind^  Die 
krystallinischen  Kalke  mit  allen  ihren  Mineralien  bleiben  uns  bestfindij^e 
Zeugen  dieser  alten  Ausdunstungen.  —  Die  Art  und  Weise,  wie  der  Qoan 
und  die  Silikate  besonders  in  den  granitischen  Felsarten  ineinander  ge- 
fugt sind ,  war  lange  Zeit  eine  grosse  Schwierigkeit  für  alle  Hypothesca 
über  die  Entstehung  der  Urfelsurten.  Jettt  sieht  man  in  des  Vf*s.  Ver- 
suchen den  Quarz  erst  mit  oder  sogar  nach  minder  strengflGssigen  Sili- 
katen, als  er  selbst  ist,  bei  einer  das  schwache  Rothglahen  kaum  über- 
steigenden Temperator,  mithin  weit  unter  ihrem  Schmelzpunkte  krystalH- 
siren.  —  Wenn  Glimmer  in  der  Hitze  noch  Silicium-,  Borium-  und 
Lithinm-Flnorur  aushaucht,  so  kann  man  nicht  sagen,  dass  der  granitisclic 
Teig  nicht  anfänglich  auch  Silicium«,  Borium-  nnd  Alaminiom-Cblorvre 
enthalten  habe,  obwohl  diese  Stoffe  unter  den  Ansbänchnngen  in  der 
Nähe  vulkanischer  Herde  heutzutage  fehlen.  Aber  man  findet  Chlor  neeb 
in  beträchtlicher  Menge  in  gewlasen  Massen,  wie  in  den  Zirkon-Syeaitei 
NorwegetHy  im  Miascit  des  IlmethOebir^ee  y  wo  es  hanptsäeblicb  an  des 
Eläolitb  gebunden  ist  nnd  vielleicht  das  Zireoninn,  das  Tantal  mid  ^ 
ganze  Gefolge  seltener  Elemente  berbeigeffibrt  bat ,  welche  diesen  Ge- 
steinen eigen  sind. 

Im  Übrigen  ist  es  nicht  erwiesen,  dass  bei  bober  Temperatur  die 
Anwesenheit  einer  gewissen  Wasser-Menge  ein  Hindemiss  für  die  obci 
beschriebenen  Wechselwirkungen  «eye,  da  nach  SBNAKHoifT's  Yersodiei 
Kiesel,  nnd  Alaun-Erde  sich  bei  SOO^-^iOO®  Wärme  wasserfrei  ans  eiaer 
wasserigan  Lösung  ausscheiden. 


RinsAY :  Paläozoische  Gletscher  in  Jlrtinnnteii  (Aute. 
Brit  1864  >  VJnetU,  1854  ^  XJ//,  431—432).  Wir  haben  uns  schon 
mehrmals  gegen  die  unglückliche  Wahl  des  Wortes  „paläozoisch'^  aasge- 


217 

1, 4»  »MitMOB*'  da  Jedes  gt«lecuek  altci  Tbier.btveickMt»  d«e 
ma  tbtB  nr  dUun»  kcwM»  Aam  m  i«  feolefpedi  allen  Geatein  liegtr  wel- 
ekuBM  lüedweli  erel  beveklMeii  will»  so  daes  die  palfteioiecben  Geetetoe 
dtrck  Uwe  TUer*  (wen»  Mchl  Orgeniemen«)  Reete  und  diee«  wieder  nr 
dvdb  die  Geeietae  kesatlicb  eiad,  wom  eie  lirgen«    Doeh  tur  Seebc: 

i)tr  ?f.  will  swer  die  Abkihloofc  der  Erde  Diekt  liB^es ,  hJiU  eie 
Att  mi  deei  AaflreleB  der  Orgeniemeo  auf  ihrer  Oberflicbe  für  «ar  ■■• 
Meileed,  i^levbt  «acb  in  der  feeeileo  Feoaa  «ad  Flora  keine  Beweiee 
fir'f  6e(catbeil  au  fiodes.  Nan  bat  er  in  8md-Stw§0ri9hirB  nad  im  Be» 
yfic  vea  Jbfoera  Trapp-Breccien  bis  vea  100'  Blicbtigkeit  beobaeblr t  ia* 
■itiea  von  perniiacbea  filergela  and  Saadeteinea  aad  anf  den  ailuriacbea 
Sckidilen  vea  JKalaera  uad  den  AUerieffS  rnbend,  wo  aie  Morchisoii  ala 
Tfippe  beecbriebea  bat.  Ibre  Baai«  bildet  ein  dea  tertiirca  Tbooea  abn- 
kher  rotber  sarter  und.  feiner  Me rgel,  welcber  kantige  Trapp-Maaaen  voa 
wBckerlei  Gröaee  uad  bis  von  3'  Durchmesser  einachliesst ,  die  aar  sel- 
Ua  voa  Wasaer  abgernadet  siad,  aber  polirte  und  gestreifte  Oberflicbea 
wie  die  Steiac  der  alpiaea  Gletecber-Moränea  besitzen.  Piese  BlScke  he- 
ftt^o  aus  Dioritea,  Feldspathen,  Feldspalb-Porphyrni,  Scbiefergesteinen, 
Basdfldiiefera,  gräneo  Sebiefern  and  Sandsteinen,  purpurnen  Schiefera 
»d  Quarzfela,  welche  alle  nicht  aus  den  darunter  liegenden  Schichten 
rBiDonnea,  sondern  vom  Lmtgmynd  und  den  Silur-Formstionra  im  Nor« 
^a  TOD  BUhofM  Cmsile  herrühren,  so  dass  manche. unter  ihnen  einen 
Wejp  von  40  Engl.  Meilen  zurückgelegt  haben.  Der  Lanptkyni  ist  zwar 
hntinlage  aar  aocb  190o'  hoch»  aber  an  seiner  Ostseite  zwischen  dem 
Berge  und  dea  Brecciea  ist  der  grosse  Rfickea  voa  Ckmrck  Sireiiati  mit 
■KT  Eiaseakaag  ia  Westea  von  3500'.  Obwohl  nna  eiae  Erbebuag  bis 
acooo'  aber  das  Meer  jetzt  für  dea  Lon§mj/nd  nicht  genogeo  wurde, 
■  ihn  mit  Gletschern  zu  aberziehen,  so  zweifelt  R.  doch  aichl,  dass 
irrMlbe  aar  permischea  Zeit  Bestandtheil  einer  Berg-Ketle  war,  voa  wel* 
ckr  herab  sich  Gletscher  aach  dem  Meere  an  bewegtea ,  uad  dass  hier 
4i  Eis  sich  brach  aad  in  Trommera  amherachwamm ,  wie  aocb  Jetst  am 
Fine  naserer  aordischea  Gletacher.  Ja  man  findet  Sparen,  daas  diese 
Ittcbeinaag  aicb  später  wiederholt  hat  zur  Zeit  des  ,«aenen  rotbea  Saad* 
ltcnt^  Die  Trümmer  obersilarischer  Fels-Scbtcblea,  welche  dea  J>af- 
w$U  bedcckea,  seigea,  daas  er  ursprfiaglich  damit  bekleidet  war,  wib- 
md  die  Breceien  beweisen ,  dass  seine  Entblössung  vor  der  permischea 
ZoteintraL 

Lnu.  will  aich  die  permieebea  Gletecher  ia  Atflead  noch  nicht  ge* 
kUea  laseea,  da  die  TAäHafea'eeAea  Monitoren  aad  die  Baam<Faraea  Jeaer 
Z«il  dsgegea  apreehea«  —  Pauxirs  gesteht,  dass  ihm  sehoa  frdher  bei 
Cuertachaag  der  Gegead  der  Gedaake  an  Gletacher  sieb  aufgedrtagt  — 
Pitt  will  aie  apgar  schoo  für  die  Zeit  des  „sitea  rotbea  Sandateins^  ia 
iBipnidi  aebmea,  da  sein^  Konglomerate  ganz  so  snssehea,  wie  die 
t0i  den  scbwimmeaden  Eis-Bergea  an  der  Nordpolar- Käste  aagebloftea 
^mer-Masaea.  —  Moanis  erinnert,  dass  unmittelbar  anter  und  ober 
'pm  aageblichea   Gletacher   Morlnea- Schichten   Hegen,   welche   fosaile 


2iö 

Reste  TOff  Or^anismeii  aDscheinend  warmer  Rlimate  entbalteii:  aodi  Aette 
da«  SeetaU  im  Gypse  auf  ein  wfirmeres  Kfima  znr  Zeit  des  „alten  rothrn 
Sandsteins**.  —  Forbes  fiossert,  dass,  wenn  Ramsat's  Meinung^  sich  ht- 
stfttig^en  sollte,  sie  viel  Licht  anf  die  Verlnderung^en  des  organischen  Le- 
bens am  Ende  der  i^ennischen  Periode  werfen  wurde. 


1 

L.  Agassis:  über  die  orspruni^lichen  Verschiedenfaeitea  i 
und  Zahlen  der  Thiere  in  ^eolog^ischen  Zeiten  (Sillim.  Jenra. 
1854y  XVily  309 — 321).  Der  Vf.  weiset  zuerst  nach,  wie  wir  schon  ia 
unserer  Geschichte  der  Natur  (IV,  789—795)  mit  mehr  in's  Einzelne  «»- 
gehenden  6eleg;en  gethan,  das«  innerhalb  gleicher  Erd-Fiuchen,  die  gleirh- 
zeitig  existirende  Anzahl  der  Formen,  Sippen  wie  Arten,  in  allen  j^ro- 
logischen  Zeiten  eben  so  grosü  und  noch  grösser  als  jetzt  gewesen  txjt, 
was  jedoch  mit  Beschrankung  auf  gewisse  Ordnungen  oder  Klas!(CQ 
hätte  gesagt  werden  müssen,  indem  eben  sowohl,  als  manche  dersefbea 
in  früheren  Zeiten  gar  nicht  exisfirt  haben,  andere  in  einer  nur  geringfo 
Anzahl  von  Repräsentanten  vorhanden  waren.  Auch  sind  einige  seiorr  . 
Beispiele  nicht  gut  gewählt,  indem  die  von  Deshayrs  beschriebenen  l^co  | 
Arten  Konchylien  des  Pariser  Beckens  nach  D'OKBicrvr's  u.  a.  neneren  Uo-  i 
tersuchungen  theils  dem  unteren  und  theils  dem  oberen  Grobkalke  nnii  ' 
theils  sogar  den  unter-meiocänen  Schichten,  vielleicht  selbst  (wenn  difse 
wirklich  verschieden)  der  eigentlichen  Nummuliten-Formation  angeborrD. 
Eben  so  sind  die  auf  viele  Hunderte  sich  belaufenden  Konchylien-Artpo 
der  Snbapenninen  theils  ober-meiocän  und  theils  pleiocSn,  und  jede  von 
allen  diesen  Abtheilungen  besteht  wieder  aus  einer  grosseren  oder  klei- 
neren Reihe  von  Schichten,  in  deren  höheren  jedesmal  sich  immer  mehr 
neue  Arten  denen  der  untersten  beigesellen,  während  andere  verschwts* 
den.  Bio  1200  Konchylien-Arten  des  Pariser  Beckens  haben  daher  eben  s« 
wenig  gleichzeitig  miteinander  existirt,  als  die  600—700  der  Snbapennineo. 
Gleichwohl  sind  wir  mit  dem  Vf.  Aber  die  Sacbe  selbst  einverstandfn, 
welche  iTär  die  einzelnen  Schichten  ^es  Silur-Systems  Neu-Yorks  darfh 
eine  Mittbeiinng  von  J.  Ham.  belegt  wird,  worin  er  Zahlen^Verhiltais» 
nachweiset,  die  ans  dem  veröffentlichten  Theile  seines  grösseren  Pet^^ 
fakten-Werkes  noch  nicht  alle  entnommen  werden  können.  Aeiss»  mn- 
Stert  in  dieser  Hinsicht  Klasse  far  Klasse  des  Thierreichs,  doch  nicht  stle 
durch  alle  Formationen  hindurch. 

Indessen  zeigt  er  weiter,  dass  es  bis  jetzt  noch  nicht  möglich  sef; 
genaue  Nachweisnngen  darüber  so  wie  über  verwandte  Probleme  zn 
liefern ,  weil  wir  die  fossilen  Faunen  überhaupt  noch  zu  wenig  kei- 
nen, weil  die  Zusammenstellung  gleichzeitiger  Bildungen  in  vers€hi^ 
denen  Welt-Gegenden  noch  zu  unsicher  ist,  und  weil  endlich  die  Bestiio- 
mongen  der  Sippen  nnd  Arten  noch  viel  zn  oft  unsicher  ond  nnrichtie 
sind ,  indem  man  theils  verschiedene  Arten  für  identisch,  theils  identische 
Arten  in  verschiedenen  Zuständen  des  Alters,  des  Geschlechts  ond  der 
Erhaltung  ffir  verschieden  gehalten  und  theils  die   synonymen  BeaenDUu- 


10  locfc  neU  Mf  dH  eat^iredwAile  girivg«  lasaM  von  .Aritii  «iHM- 
IftiM  M;  —  Mmb  wan  foner  ilk»  SipfiM  hn  ubmi  TlMili  der  Ba^ 
itfloofea  w  «ii^reBi  wkI  bei  aB^crn  in  weiteren  8i»M  hwmws« 
-  oder  MO  fit  gMs  TerkMot  wmI  i»  «Qricbliiper  BeMbnof  wit  radera 
is fiiscbe  FtailieD  imd  Ordaviifen  i^ebraeht  hat,  da  Fehler,  4er  aelM 
bei  MMbeo  l^|b«ndeB  Grappea  dei  Systenes  ihiterlftatt  Er  i^Uagt  tafli 
Mlissf,  dasf  „Tbiere  wiePiansca  sn  allen  Zeitea  und  in. alten  ^cele^ 
iki  Ptriedea  »o  wie  Jetst  reiebliefc  mil  «ad  darcb  einaader  Aber  die  |;aaBe 
UOWriSehe  rerbontel  warea^. 


K.  P£TBas:  die  Salmkmr§i*ehgn  Kalk-Alpen  in  Gebiete 
ittSuäU  (Jahrb.  d.  Geolo|^.  Reicha^Anat.  1864,  V,  116—14),  Tf.  I). 
kr  Yl  erbilt  felgendea  Profil. 

Torf. 
H  eifticher. 
li.  Dilovial-Gebilde. 
ü Tertiäre?  Bildungen. 
(Obere  Kreide  fehlt.) 
iNroeonien:  Kalke,  Mergel  und  Sandsteine,  oft  mit  den  tiefereu  Lies- 

Gfistfinen  verwechselt. 
&Jini,  ein  relhbraoner  Hornstein -fahrender  Kalk  und  A pty che u -Kalk 
(ApC  laevie,  A.  lameiloau«),  mit  7  innig  verbunden. 
7.  Adaetber-Schiehten  (Rother  Liaskalk)  cbenfalia  Ammoniten-Kalk  mit 
ABNaoBilea  Talricua ,  A.  Minatensie ,  A.  heterophjlina,  A.  fimbria- 
tOi,  A  eeratitoidea  Qo.,  A.  Jameaoni  Sow.,  A.  radiaaa  Schlth. 
6.  Daehatein-Sehicbten  (s  MegalodusKalk,  mit  der  Dacbatein-Divalve, 
f    .Megakidaa  triq veter  Wulf.  §p.) 
**'  S.  Koinaer-Sabiebten:  mit  Spirigera  oiycolpua,  Spirifer  Mdaateri, 
?Nueala  eomplaaata,  Nueula  jff.  2,  Cardium  s=  Cardita   crenata 
MoHar.,  Gerviilia  inflata  Schafb.,  Avicula  £acberi  Man.,  A.  inter* 
■tdta  £mhr. 
iUalerer  Liaa-Kalk  und  -Dolenit,  a.  Tb.  Lithodendrea-Scbichlen. 
X  Hailatittar  Schiebten  (dem  HM9iM§r  Gepbalopeden-Kalk  entapre- 
cbead)  mit  ?  Moaetia  aalioaria,   Halobia  Lonnelt  und  einen  An- 
BoniteB. 
1  Gitteaateiaer    Schiehtea    (Schwarae  Kalke    and  Schiefer),   ohne 

Fecaa-Reate. 
1.  Schieblea  von  ffer/im  (Bnater  Sandatcin)  mit  Mjraeitea  Faaaaenaia, 
Natieella  ceetata  etc. 


v*Linaaw:  daa  allgemeine  Niveaa  dar  Meere  (Sitaunga* 
it^iWiea.  Akad.  I6M,  XI,  735-74»).  L.  findet,  daaa  bedeateade  Ua- 
Mhritea  der  Spiegel  offener  Meere,  wie  aie  noch  vor  wenigen  Deaea- 
^  uenlich  allgeaieiB  angeDommen  worden  und  durch  angleiche  Yer- 


dMtlMig«  Mekleto  Zaifima»  Wind-Richtiiair»  lUftitio»  o^  ••  w,  erkUH 
w#rdea  Mllieii,  nach  geaaMr  Prufnog  4er  alleran  Baweiae,  worauf  sie 
harvhalen,  md  aadi  Benolxaog  saiieirer  Meaawigen  Dicht  beoteben  nad  lic 
dbarhanfil  nicht  mehr  ^rSseer  eraeheinen,  al«  navermeidlidie  Beobaebtapp* 
Fehler  voraiMsetsen  laeeen.  Er  findet  auf  diesem  Wege,  mit  dem  AtUB- 
4i9Ckm  OMas  verglichen  und  in  Metern  anagedrSckt,  für 
0H$€4.  •  .  .  '.  +  1»90\  wobei  zn  bemerken,  dase  die  Yergleichnngpü 
Sitl/ar  Qeemm  .  •  +  l,aa  1  der  OHue  und  dea  SUllm  Oven»»  nach  xsr 
&ehwar%99  Mur  .  +  ^»70 1  Zeit  auf  den  nnsicbersten  Meseungen  b<- 
AHmmiiMeh§r  Oeemn  ol  ruheni  and  daea  die  Angabe  fdr  das  SdbmerM 
Rotkes  Meer  •  .  —  o,05  /  Jfaer  von  der  der  Oeieee  abbSngiic  iet.  Alln 
Nordsee  .  .  •  .  -^  0,13!  was  man  früher  sa  Gunsten  grösserer  Cn- 
Milielmeer  ...  —  Mq\  terscbiede  zwischen  dem  Stande  des  Jfit» 
AdriatisdUe  Meer  —  0,50  I  tetlandieehen  und  des  Stillen  0%emne  aoge^ 
fuhrt,  erscheint  Ibeils  bestimmt  widerlegt  und  tbeils  unsicher  vor  der 
Kritik. 


C.  Petrefakten-Runde.  1 

J.  S.  BowBRBANK :  RcKtc  eiues  Riesen-Vogels,  Lithoroii. 
emninns,  im  London-Tbone  von  Sheppey  {Ann*  Magam.  mmikitL] 
1834,  XIV y  263-265,  fig.).  R.  Owen  hat  in  seinen  ^FoeeU  Mmmmdt  ' 
und  Blrde**  die  Reste  mehrer  Vögel  aus  dem  London-Thone  beacbriebrii 
welche  sieh  in  den  Ssmminngen  des  Collegioms  der  Wundirzte,  WbtsS'  • 
rbll's  und  Bowrrbank's  befinden.  Auch  hat  der  Vf.  selbst  seither  wA  . 
einen  neoen  Knochen  vielleicht  von  Lithornis  voltnrinns  erhalten.  Aber 
keiner  dieser  Reste  deutet  auf  einen  Vogel  grösser  als  eine  kleine  ttöfc 

B.  besitzt  schon  seit  mehren  Jahren  einen  grösseren  Knochen,  welthn 
er  Jetzt  bei  mikroskopischer  Untersuchung  der  Knochen-Z^ellen  und  Havsm-  ■ 
sehen  Kanilchen  und  aus  der  Dichtheit  seiner  Winde  ebenfalls  für  eina 
sicheren  Vogel-Knochen  und  zwar  in  Verbindung  mit  Qobckbtt  für  eis 
Stick  vom  oberen  £nde  einer  Tibia  erkannte,  welche  dieselbe  Stifke, 
Mnskel-Heftstellen  und  Blutgefiss-Löeber  wie  die  16"  Engt  laage  Tlkii 
eines  6'  hohen  Emu  besitzt.  Der  Knochen  ist  4''  lang  erhalten  nud  Int 
an  dem  einen  abgerundet  dreikantigen  Ende  bis  1''  Durchmesser,  am  as- 
deren  End^,  wo  die  Kanten  kaum  mehr  kenntlich,  ist  er  nodi  10"*  dick; 
die  dichten  KnochenVfftnde  sind  V/^-lVi'"  d>ck. 


P.  MsaiAN:  ein  Blothen-Kolben  im  Kenper  der  neuen  Welt 
bei  Baeei  wurde  von  8tud.  Hbrm.  Christ  aufgefunden,  vermutblich  vm 
einem  Eq[uisetnm  abstammend,  obwohl  in  mehren  Stucken  abweichend  tw 
dem  (Baseler  Bericht  IV,  77)  dem  Equisetnm  colnmnare  zugeaehriebeaei 
Kolben  von  Uommiken  (Verbandl.  d.  nsturf.  Gesellscb.  in  Basel  tSSd^  l,  91). 


S2i 

Dowlbr:  das  Alter  derveriunkenfen  Cy  pressen  «Vegetation 
Bod  des  He  nscben-Geschlechtes  am  B^e«-Orfeafi#  (UsmtR,  Norr 
«.  Gliddon  l^fe9  of  mt^kind  >  James.  Joum.  18S4,  LVil,  373— S75). 
Die  Stadt  Neu-Orleans  liegt  nur  9'  Aber  dem  Meere,  und  die  Ausg^rabno- 
geo  daselbst  reichen  nicht  selten  weit  unter  den  See-Spieg^el.  Man  durch* 
liakt  damit  mehre  Lagen  von  Cypressen-Stämroen.  Als  man  den  Behälter 
for  das  Gas-Werk  ausgraben  wollte,  mnsste  man  die  Axt  statt  des  Spa* 
dens  anwenden.  Über  diesen  Cypressenholz-Lagem  aber  wachsen  immer- 
frane  Eichen ,  deren  mächtige  Stämme  beweisen ,  dass  der  Boden  pich 
ichoo  lange  ans  dem  Bereiche  des  Meeres  erhoben  habe.  DiCKBsOif  nnd 
Baowif  haben  10  solcher  Gfpressen-Lager  senkrecht  fibereinander  in  meh- 
leo  Gegenden  Louisuma*s  nachgewiesen ,  wo  der  Unterschied  zwischen 
Ebbe-  und  Flnth-Stand  grösser  als  bei  Neu-iMeaM  ist.  Dr.  Dowlsr 
stützt  darauf  folgende  Berechnung.  Der  Boden  trug  snerst  kolossale  Orä* 
ter,  war  schwankende  Prairie;  dann  folgte  die  Zeit  der  Gypretsen^Bas« 
int]  suletzt  die  der  Eichen-Plattformen ;  in  dieser  ^eise  sieht  man  noch  fetzt 
die  Abstufungen  seiner  Höhe  von  einander  abweichen.  Durch  Beobacb- 
(iD^en  an  dem  ron  Strabo  erwähnten  iVI^Messer  weiss  man ,  dass  die 
ABKhwemmnngen  im  Ml-Tbale  während  17  Jahrhunderten  5"  Engl,  in 
jedem  Jahrhundert  betragen  haben.  Diess  Terhältnins  bei'm  MUtiMiipjH  vor* 
ftiigesetzt  wdrden  1500  Jahre  nölhig  gewesen  seyn,  um  das  Gras-Land 
a  Cypresaen-Land  zu  erhöben.  Nun  kommen  nuter  den  aufgefundenen 
Cypressea  in  LomsimM  nicht  selten  solche  von  lo'  Dicke  vor,  und  eine  ebenso 
dicke  hat  sich  auch  in  der  untersten' Lage  bei  den  Ausgrabungen  fdr  das 
Gas-Werk  in  NmhOrieMns  gefunden ;  nnd  da  Dickbson  und  BaowN  durch 
Meisangen  an  solchen  fossilen  Stämmen  in  LauiHmna  und  MUtUHffi 
mebgewiesen  haben,  dass  95—120  Jabres-Ringe  auf  1'^  geben,  so  mnss 
en  10'  dicker  Stamiff  und  mithin  die  ihm  entsprechende  Generation  we* 
Brgstens  5700  Jahre  alt  geworden  seyn.  -Nimmt  man  nun,  um  vor  jeder  Cber- 
trtibung  sicher  zn  seyn,  for  je  ein  Lager  auch  nur  2  nacheinander  folgende 
erpressen -Generationen  einschliesslich  der  noch  stehenden  an  (obwohl 
wahrseheinlich  nicht  einmal  alle  dagewesenen  genügend  vertreten  sind), 
<o  entsprechen  dieselben  zusammen  einem  Zeitraum  von  11,400  Jahren.  Die' 
ilffsted  Stämme  der  immergränen  Eichen  auf  der  Ei  eben -Plattform  werden 
*of  1500  Jahre  geschätzt;  es  ist  nur  eine  Generation  derselben  vorhanden« 
*-  Diess  ergibt  also  zusammen : 
Zeitdauer  der  Gras-  und  Wasser- Pflanzen  1500  Jahre  \ 

des  Cypressen-Bassins  mit  2 Generationen  1 1400     „      1 14,400  Jahre, 
der  Eichwald-Plateform 1500     „      ' 

Berncksichtigt  man  nun ,  dass  wenigstens  10  Cypressen-Wälder  fiber- 
nn&oder  gelagert  sind,  dass  bei  jedem  solchen  Walde  eine  Zeit  der  Auf- 
füllung des  Bodens  und  Entwickclung  des  Waldes ,  de»  Slilfstandes  und 
'er  Versenkung  eintrat,  durch  welche  er  verschöttet  wurde,  so  ist  es 
neber  nicht  zu  hoch  gegriffen ,  wenn  man  ffir  jeden  neuen  Wald,  der  2 
Geoerationen  570oiährige  Stämme  enthält,  dorehachniftlicb'  abermals  14,400 
Mre,  m  Gänsen  abo  11  / 14400  oder  158,400  Jabire  in  Anredittttng  bringt. 


332 

In  den  erwiboten  6a«-Werke  hat  man  io  16^  Tiefe  noch  rertobltes  Mi 
Qod  ein  Meascbcn-Skelett  mit  dem  Schädel  der  Aboriginal-Amerifcaner,  dietefi 
uRMiittelbar  uoter  den  Wurzeln  eines  Cyprenseo-Stammea  des  vierten  Lagen 
von  oben  abwArU  in  gutem  £rbaltungs-Zu8laude  gefunden.  Reebnet  mu 
nun  die  jetzige  Periode  mit  14,400  Jahren  und  die  drei  vorhergegangen» 
jede  von  gleicher  Lunge  (da  daa  Skelett  im  vierten  Lager  gefunden  wor- 
den) zuaaimnen,  so  bitte  die.  Menschen-Rasse  des  Üfitat^atjpfii- TA«f et  scboa 
vor  67,000  Jahren  in  demselben  gelebt,  und  wäre  der  Charakter  der  nm^ 
pfigen  Crpressen-Walder  in  Louiiiatia  seit  mehr  als  15,000  Jahren  der 
selbe  geblieben. 


P.  GsavAis:  Zoologie  et  PaUonlolo§ie  FrmnpmiM€9  (Am- 
vunuß  veridkrds)^  au  KoweUu  rtckerefkes  sur  Um  Amimamm  vüfmU»  H 
foitÜM  de  im  ^enee^  inmrmge  Meeümpe§Hd  ie  pUmekee  iiikögrmpkiSes  ptr 
Pa^AHATB  (U  ool/,  ie  viii,  27t  ei  150  pp.  4^  av.  xgiogr.,  ei  8o  ptf.  m 
foLf  Parte  1848—186$).  Wir  haben  aus  fremden  Quellen  schon  mehr- 
mals über  dieses  Werk  berichtet;  jetzt  versuchen  wir  aus  eigener  Aa* 
sclianuttg  eine  Übersieht  von  dessen  Inhalt  und  Umfang  au  geben.  Seiner 
Bestimmung  nach  wurde  es  für  die  Wirbeltbiere  Wraakreieka  uvgetüir 
dasselbe  seyn  können,  was  H.  v.  Met£r'8  Arbeiten  (die  wir  schon  kenneB) 
ijir  die  Deutschen.  Durch  Berufung  aufseine  Vorgänger,  enge  BeBehrinkaag 
auf  sein  jedesmaliges  Objekt  und  eine  freilich  oft  grosse  innere  Dürftigkeit 
der  Beschreibungen  ist  es  dem  Yf.  möglich  gewesen,  trotz  der  grossen  Rdcb* 
baltigkeit  an  grösstentheils  neu-abgcbildeten  Theilen  früher  damit  znn  Ab- 
schluss  zu  gelangen.  Wenn  übrigens  der  Titel  von  ^Zooia§ie  ei  Palelomtaiapt* 
sogleich  spricht,  so  mochte  der  Leser  darnach  leicht  mehr  erwarten  ib 
das  Boch  bietet,  welches  sich  beschrankt  neben  der  kritiaehen  Aofzabloas 
aller  Säugthier-Arten  (lebender  wie  fossiler)  auch  die  anatomiische  Be- 
schreibung einiger  seltenen  Bewohner  der  an  Frankreich  grenzeaiiei 
Meere  (Cetaceen  und  Pboken)  mit  aufzunehmen,  und  hinsielitlich  andern 
Wirbelthier-Klassen  oder  -Ordnungen  Materialien  zur  anatomischen  Klassi- 
fikation zussmmenzustelleu.  Hinsichtlich  der  fossilen  Reste  sind  zwar  alle 
in  Frankreich  vorkommenden  Arten  aufgezählt,  aber  die  Abbildungen  vieUr 
übergangen ,  welche  dem  Vf.  nicht  zugänglich  waren  oder  sich  achon  bei  Cr- 
viRR,  Blainvjllb  o.  s.  w.  finden,  wenn  nicht  neue  Ergebnisse  der  Uoter- 
suchungen  des  VVe.  oder  die  Vergleichung  mit  andern  eine  AusDabme  oolb- 
wendig  machten.  Nur  der  erste  Band  (271  SS.)  enthält  die  systematisch« 
Übersicht  und  paläontologisch-geologisch-geographiseben  Dntersochnngeo; 
der  zweite  mit  150  nicht  paginirten  Seiten  ist  der  Erklärung  der  Abbtidon- 
gen  gewidmet;  ja  die  fossilen  Batracbier  und  Fische  sind  ganz  dahin  ver- 
wiesen ,  weil  ihre  Reste  meist  nur  unvollkommen  und  vereinzelt  sind ;  bb4 
ebenso  konnten  einige  erst  nach  dem  iSrocke  eines  Theües  des  Textei 
entdeckte  oder  vom  Vf.  nntersochte  Säugethier-  und  Reptiliea-Reste,  ta* 
wie  die  Zusammenstellung  der  ehemaligen  Faunen  gewisser  Geg^odca 
erst  dort  aufgenommen  werden.    G.  hat  ffir  seine  Arbeit  fast  alle  Örtitdi- 


l 


238 

kfilcB  «Ad  «IW  Samal»»«  tB  in  Ffmmkrmeh  fibU  be&ucbt,  w«r  auefa  io  Lmdm^ 
im*  ünA  Frank fmri  [aud  nieht  io />afm«l«iff  ?]  und  hat  auf  diesem  Wege 
üt  Mittel  zar  Vergleichung  seines  Materiales  mit  anderweitig  bestimmten 
{(«uUResUn  erlanget.  Der  Vf.  nimmt  bekanntlich  (Jb.  184$^  730)  7  ter- 
iSreSaugetbieT -Faunen  an  und  ordnet  darin  die  Fundorte  derselben  etwas 
jktreichend  von  seiner  früheren  Weise  ein,  wie  folgt. 

iPtcifttoctm  C J>iliiTial • ,  aiiartJirO  BiMiiagea  mit  fileplia«  prlmlgeslM,  ]UiIii*c«rM 
tkkirhlaas,  Hyacaa  und  Ursns  cpeUeut,  anch  Tielen  noch  lebendeo  Art«a:  OühtIrI- 
Bildan^ca  ,  Kaochen-Uahleii  iPondre*  bei  Sommiires,  iMnel^  la  Tour  de  Fargu}  and 

I  Breccien  iCetU ,  Homrgade'). 
ranz-plloe^ne  von  Isst^ire  in  Jmvergne  (Mattodon,  Tapir  «nd  ?RhlBoeenM  eigener 
Arten,  mU  Byaeaa,  Felis  etc.);  die  BinMleln-Allnvioaea  tob  I—Hre  {Perrier-Betg, 

'  Elmairr«,  Ardd^   Creux-de-Traoers ,  Cros-Roländ)  i  ?ArMO-TtuU. 

kfUecftae  B.  CMastodon  breviroitris,  Hlpparlon,  Rliiaoceros  MonapeMiilanna,  Taplnu 

\  irfervensla,  BaUlherium) :  der  IMittciaieerlBche  Meeres-Saad  bei  Montpettier  u.  a.  e.  a.  0. 

•  ^MitmUt'V^*:i  ehilga  rmdorta  Im  raucitue-Dpt,  CCmenrom  in  der  £ii6effM'Kette). 
ftic  »&■■<.«  Satapcnnlaaa'Sehleliten  g^bttrao  dasn. 

^Mioc &■«  B.  G.  kalte  lia  Irnber  nocli  in  2  Abtkeilnngen  geochladcB,  woran  dla  tvaitac 
tfrkretteta    «kere  doreb  Maatoaon  angostideas,    Rklnoceros  inciaivna,   Dlaolheriam, 

Aaekitlieriiiai ,  die  nntere  durch  Anthraeotherinm  (Cadi^ona),  Cainotherinm ,  Hyaeno- 

-  i—  hfaoaJcco  ekarakferiairt  werden  aollte;  er  gesteht  aber  Jetzt,  dast  diese  Eintbol- 
tasf  v«rarat  noch  nicht  dnrebTfihrbar  seyc.    Ba  gohirea  dahin 

die  Falans  der  T^urmimt  und  des  Anjou  ;  in  Auorrgn»  die  SfistwaMer-SehlshIoa  bH 
Istmire,  Im.-Toitr-de- ttüulade,  Tormeil^  JH^lbuttu,  Us  PeyroUes  etc);   Im  JDrdme-Dpt. 

'  JbsMM  IB  Anupkm^;  im  idIlicr-Dpt.  das  BourbonnmU  iSt.'Oermnd-le-Fug')  nnd  die 
Umm^me;  Im  Üdranil-Dpt. :    Cmttries ,  fendmrgue»^  St.  GenUt  (Meeres-Moiasse  nnd 

»  ÜMlImi-lCaU);  im  Latre-Dpt.:  ▼iele  Orte  am  Orliamt,  wie  Mantmbutmrd  (n^)  n.  a.; 
m  Crrs-Dpt. :  Sansan,  Hmdtvigtu,  Simorve  lu>) ;  an  der  6iroN4e  :  MA^gntM^  la  iZ^ola 
^  MoUrnmc  Cn^);  dann  ta  Heauce,    im  Auslande  sind  Äquivalente  für  die  obere  Ab- 

^*eilan£  die  Faonen  der  Molasse,  des  Tegels  und  des  Mainzer  Beckens,  fiir  die  nntere 

?•«  UgßHm  von  Ca4i6ona. 

piToiclaie  B.  mit  Paliotherien  und  Amplotherien,  o'ümaia>Y's  Parisien  snperlenr 
«uprecbeBd ;  die  Oypse  von  ParU,  von  JUe  in  Provence ;  einige  Schichten  im  MaHte- 

^Isire-Dpt.  (/e  Puy-eH-Velay ;  su  RontoiO',  manche  Fundstätten  im  raur/nae-Dpt.  (te 
DeVtp^«,  l'errinl^  ßargae  bei  Apt) ,  im  Gnrä-DpU,  im  ilordo^ne- Dpt.  (/a  ßrape'),  im 
8eraii/f -Opt.  C8t.  Oeiy).  Es  ist  die  obere  Eocän-Fanua  von  Wriifht  In  'EnglanH,  von 
ISz&A.  eisiger  Lagerstätten  der  Sekweitz  iMauremont,  Egerkbugen)  nnd  desScAu^art' 
nUes.  Die  heutigen  Pachydermen-Oenera  fehlen  noeh,  die  Wiederkäuer  mangein 
«acb  gäaziich. 

^Eoeäae  B.  (mit  Lophiodon  communis,  Propalaeotherinm ,  Halitherlam  dubium),  das 
ftrisien  Infc'rlenr  d*0.  So  um  J'oWs.CPossy ,  yaugirardy  I{mnterre)\  aber  nach  dem 
it  auch  das  Lophiodon-Gebirge  von  BucheweÜer  im  Eleaee  ,  von  Jrgenton  Im  Indre- 
Dpc.  voa  iesel  bei  Castelnaudttry  la  der  Montagne -noire  (ilirde-Dpt.) ,  an  Kpemay 
m  Mmrme-Dpt. ,  zu  Ceseirae ,  zu  B^aye  Im  Gtrond^-Dpt.  [doch  scheinen  einige  dieser 
Örüiehkeiten  noch  zweifelhaft]. 

fOr  Ihre  eine  B.  (Palaeocyon  primaevns,  Lophiodon  anthracoldeas ,  Corypkodoa,  Pa- 
'«•nictio}  dem  Sneoaonian  A  nnd  B  d'0*s.  entspreckead :  die  Thone  des  Plsolithen- 
Kilkcs  voa  MeudoH,  die  Lignife  des  ^owsoiuiati  und  JLaonnai«,  nnd  die  Bildungen 
>M  U  Fire  Im  Jisue-Dpt. 


224 


Vorkomnen 


S.*  Tf.  Fg. 


il 


Seographl- 
•ches. 


*  Die  eingekUBBertcB  Zahlen  dieser  Rabrike  be- 
slehea  sich  auf  4ie  sieht  pag inirta  Krkiaruag  der  Ta- 
fel ,  derea  Naaimer  elageklamaiert  Ut.  Wo  gar  kein 
Text  BiUrt  wordeo ,  da  Ist  er  bei  Erkllrnag  der  b1- 
tirtea  Tafel  vorhaadea ,  was  auch  ffir  die  flbrlgea 
FlUe  BiU  gilt. 

1.    M4MMA.L1A. 
A,   Primatet, 

Plioplthectts 

aatiqaaa  Biv.  §p,      6  fig.(23) 
Prot9pUK»eint  «. 
Stmaopltheeaa 

MoaapeMalamu  6.    6(310  1    M3 

IT.    Chifpttrm, 
VtaptrtllloKlaaalf. 
d.  Fnnts.  Artea    8 
Mvlaoldea  Labt.  44    S-7 

...     8        .       . 


■•ctalaidee  Labt. 
Ptrisieasis  .    .    . 


8^*4 


8 


C.    /««eefivor«. 
Kchiaagale? 

LaarlllardI  Pen.  .    10        .       . 
mocraMeli«  Pom. 
Srinaeaae  (L  ) 

tauOM  Pom.     .    .    11(27)44    9-11 


arremeBBis  Blt.  .11 

Arnj^hMchUnu  an»  Avil, 
■aaaa  Aym.      .    .    II 

Tttmeu*  M.  Aym. 
aaiisanleasie  Last.  .  i23)  . 
dubia«  Lamt.    .    .    .  (23)  . 
Sorex(L)  KUssIfik.  l'i 
Mygale 
Minota  Labt.  .    .    .  (23)  . 
aatiqua  Pom.  .    .    I3t23)  . 
jtfya.  »antmaniauU  Labt. 
NaUdnia  Pom.      .    18 
Jf.  rnnemeiui*  PoM. 
Pleelosorex  Pom.  (?The- 
ridoiorcx  Joukd.) 
toriclnoidee  O.      .    13 
Erinaems  «.  Blt. 
PI.  t«lp9ides  Pom. 
Myaarachoe  Pom. 
Picteti  Pom.     .    .    13 
Sarex  araneus/btsUi*  d' Jmv.Blv. 
Aaiphiaorez  Dotbbii. 
t«iragoBariuHBM.«p.  14 


Croaaopaa  Wslb. 
(Sor.)fodleaaPALL.«l».  14 

Sores  (L.)  ' 

SaaaaBienaiB  Labt.    .  (23) . 

DeanoyeraiaBBa  Labt.  (23> . 
Ollaorcz 

SaBaBBiesala  Labt.     CO)  • 


M^mptUier 


Smm»mm 


X    Amtikes: 


u? 


u? 


Saiumm 
PmrU 


PerrUr 


PeyrolU*, 
Jofieute: 
Httlile 

Auvtrgue 

le '  PuM  •  en 
Ve(ay 


Awergne 


Knoch.-Br: 
MoHtmo- 
rencffjBa- 

9tUL 

KnoeheS'Br. 
T.  BimUmQ- 


TalpaL. 
▼algaria 


&    Tf.  Pg. 


.(«D« 


5  u  : 


foaalllaPoH.    .    .    23 

JE«fOJM€a  BiLLAUBEL. 


aentideadaU  Biv.     15 

Geotryptu  «.  Pom. 
BBtlqaa  Blt.    .    .    16        • 

GftTffpUB  «.  P«M. 

€aiMl«/«ro  ßJUm,  Cboi». 
lellaris  O.    .    .    .    16(2D . 

Mfpty9ma  t.  Pom. 

IViÄM  «Mi^am  Blt.  jnw. 

T.  tmmsmmUnsU  Labt. 
Miaata  Blt.    .    .    16(23)  . 

D.  6fire«KUasIf.l6 
(Ooiegadoa  Pom.  achelat 
Terachollea.) 
Sclnrna  L.  ...    18 
Feigaoaxi  Pom.    .    I8(4fl| . 


ibaailla  Qua. 
'P 


19(36). 
19 


SaaaaBleaftla  Labt.   19(23) . 

Gervaislanaa  Labt.     (23) . 

Yalaatna  Labt.     .    .  (23)  . 
Speraiophilaa  G. 

aapcrcilloaiu  Kp.  .    19      46    S,  9 
Aretomy»  superciliarit  PiCT. 
Aretonya  Sch. 

ArveraeaaU  Bbat.    VtQlTM    8 

primigeaiaa  Kf.    .    20      46  11-12 

Plealartomya  Bbav. 

Oer^aiai  Brat.     .36       46  13 
Caator  L. 

(Challcomya  Kp.,  Steneo- 
fiber  Qbop.) 

6ber  L 20(21). 


lasiodorentis  Cron.  22       48  13 
(St.)Viclaeenaia  O.    22      48    9,10 

Steneqfiber  «p.  Gpfb. 

SUueotherUim  »p.  Qeofp. 

Steneuffiber  eastorituu  Pom, 
aigoiodaa  O. ...    22 

CkaücomM 
TSansanienals  G.   .    22 

Mjfopoiwnus  9,  Labt. 
?«p.  Laub    ...    22 
7»p,  LocKK.      .    .    22 
YaobpyreBalcBsLABT.22 

CAolicomyf. 
M  y  o  z  a  B  L. 
CuTieri  G»B.   .    .    23(48) . 
apelaem  Piaca.    .    23        . 

ParMtmaU  Obb. 
SaBaaaieaala  Labt.  23(23)44  14-10, 
laoarteaLABV.     .    23(23). 


I  I  13  i 

i  8  10  (   I 

44  12,13 

48  1-3  I 

.        .     I 

48  h 


▼? 


I 


225 


S.      Tf.    Fg. 


48    6,  7 


«.».34,  M.a»-.3I.) 
■ns  Laav.    .  (t3>  . 

tuT.      .     .     .t23>. 

u« 

Ml  Lakv..      .  C23;) . 

kl 

kCnr,   .     .     25 

U 

ItHnai.M.  36       46   4,  5 

■  Gib.       .    36(21)48    1 

iL 

M  Gen.  .  96(<t>48  1 
bGm..  .  36Ctl)48  1 
bfaOm..     36(31)48    I 

.C4B>.        . 

^■ys  CCk.> 

■M  O.    .      27      47    6-8 
mjM  (JovsB.) 

1«.     .     .      .         44  27,» 
„  f  AiLB^  G. .  (36)46  10 

^B.    .     .     38 
»  *r.  LF. 

J   OlKB. 

9'  C«oiz.  mss. 

iG.  .     .      .         47    1-3 


47  17,18 


9'L.  Brat.  mm. 

«üeiG. 


Bbav 


/•.■y.(tF0 
«a|f«  Crob. 

9»  LP.,   IMM  KFc 

P-i<lcs  G.  .     28        47  13,14 
^i  G. .     .      .  47  15,16 

[» 48  11 

|t>te(L.)G.!lB 

1  MiennK  Cmon.  mu». 

^) 

JPiCT.  .    39(31). 

fer.    .     ,    30(31). 

VtSnim. 

Ms  Ca.     31 
I  Cr. 
.    31(31)  • 


.    £13,38)33 
.    31(27)  . 


T9U9    de 

Fmrges 
Bohle    von 

UmelvkU 
St.GiroHd 

U  Pmy 
CournoH 
RontoH  bei 

/ff  Paiy 

Jtff«i«m 


PmrU 

Tour  deFmr- 
fes  Höhle 
cmdu. 

Breeeien    v. 

^fff/e    «ad 

Coreic« 
Smmstm 

hioire 


BoMton 
Jhhruge 

Auvergne 
issoire 


^.    .    .    33 
^1856. 


LMNel,H6hle 
Cttte:  Kn.- 
Brecci« 
duüergne 

alle    Kilo- 

ehen  .Hohle  A 
Mmtptlfier 
Perrier-B. 


(,  Fe- 


Tl  tanoBiTs 

?MarcKtnomfft  Caon. 
"iPlatyndon  Beav. 
WieeRowieaeUMYB.  .         46 

trilobiu  G.   .    .    .    '.         46 
IlMgcmyttyp.GutL  172 

£.  Pro6oeei«{|l   33 
Elephae 

36(21). 

37 


MaetodoB 
brcTiroetris  O. 


mmputiäen*  Stau.  etc.   I3 
loaxfroetrie  Kf.    .    38(23)  Flg 
.  mugmstiäens  Cov.  j»ar# 
.  8umor\  * 


3-6| 
791 

,    38(23)  Flg.  1 

iir.  mugmstiättu  Cov. 
jlf .  8lmorreM«ff  Lart. 
JH.  Ouujaei  Laet. 
Arreraeasis  CeJ.     39<27) . 
Bareoaie  Hay«.    .    39(23l  . 
?fmfkroi4et  Cot. 


Diootherinn  (Kr.) 

fiiganteani  Kp.     .    40(23)  . 
itermedlaB  Blt.     41(23) . 


Cevleri  Kp. 


♦1    ^68.3,4 


:{ 


ebendas. 


Lunel-k. 
TlorenMmc 

SaavefefTff, 
Lombt* 

PerrUr 

Sangan,  81- 
morrty  8t» 
jirroman, 
Condom, 
Caatrlnau- 
Arbieu^Sa- 
rimcj  I'rau- 
con ,  Im- 
barthe 

von  WloN  bii 
MoaeoMji, 
Slmofr«, 
Jrbtehan^ 


F.    üngulata,     42 

Rhinoeeros  (Cwelodon.) 

tlchorblnoe  Cov.      44 

Hh,  omtiquUati*  Blb. 

JUi,  Pollati  D»MAa. 

noEarhlnae  Caa.      45      5  *  .Kh 
Mh.mon9pesntiamuBLr.^y^  *'^^f 

?elaiu«  CaJ.  .  .  .  (27)  . 
Lanrlllardl  Lart.  .  (23)  . 
SaaMDicat !•  Lart.  46(23)  . 
brachypns  Lart.  .  16(23)  . 
ClffogorreBsULAaT.  46(23)  . 

8imorr«n»U  Lart. 
mlnatoe  C0v.    .    .    47 
(Acer.)letradactyl.LRT.47(23) 

imeinvu9  Kp. 

IBrUfatevuU  Bnv. 


Lnnelleneii  G. .    .    48(21)  . 

mtnufae  SeRR. 

AfHeanut  Gerv. 

leptOThinu4  Blv.  pan 
«leplorhlB.Cov.(BLv.)48      « 
Taplru«  (L.) 
AnreraeBele  CaJ.     49(27)  . 

T.  minor  Sbkr.    49(5,30)5    4,  5 
Poirleri  Pom.   .    .    SO       . 
LIetrIodoB  (Myr.) 
Larteti  G.     .    .    .    50(23)20    1-4 

15 


CmsMnmi, 
CheoUty  bei 
OrUano 


X  iallerwftrte 


V  \Montp$UUr 

w    Perrier 
n   {Santan 

u    Stmorrg 


S/nuan, 
CftignaCf 
Chetillyy 

GamiaL,Jvm- 
rayyjutrtty 

LuaeZ-Uftlile 


'/e  Pay 

Ptrrier^  Puy 
Montneliitr 
Bourbounm* 

Rommiu 


22« 


S.     Tf.    Fg. 


Tapifotkerium  BlaimvU- 

irnftuirt  Laat. 
Sh$  tapirothtrium  Blt. 
TApir^theritim  Larteii  O. 
LophLodoB.    .    .    51 
Ol    zwelfelhaftt) 
TMofiipvliensUSBRm.  5t 
7d'0rJ«iaft     ...    52 
^d'AvAmy     ...    52 
7gl|aiitrLic  DaM.     .    52 

?aiii-elljine[islt  DsM.  53 

U^  anniint  Cov.  .    53        .        . 

Tut  Ulfiolii  Blt.  1     63       .        . 

?ide  LfiaArae'  Bhav.  ^ 

jp.  .  ,  -  .  .  .    .  •    aÄ  17 

Ol.  Poryphodoffi  Ow.) 
anthrHCOldeiiis  llt%.    5J 

(e    TapfroUieriüm  Slvj 
lucleiufi  (Cvt.}  .    S1        IS    2-4 
PaxliiedKtfl  G.  .     .    ai        ) 7    3-10 

tiiptn»N«s  D»».    .     S4         .        . 

uptrt»lbfdiiiii  MvH.  54        18    5-10 

L,  tapiroides  Dt», 
ButavSItnnuE  L&m.  65 

l'iitisfßthfrium  U.   Ccv 

Oecitunleu«  Dt«.  .55        L8    7 
Palm.e^thfriiim  O.  Cot. 

Cc.  FaehyiioLfiphuft  rou,) 
Vläni«et  Barn.  .    . 
C}«tt«T««le[ii  6,     .    5S        IS    8 

ninlmy4  Tiwcw.    .    56 

OuTAti  r««.    ,   .  äG     n  1-2 

L.  qttmitmt  Ötv. 
(PO  pRTOitl  G.    .     .         35  15,16 


Vorkonnea 


td,  LtplitoiherfDin  G.> 
eefvuluK  G. .     .     ,    56 


11  1012 


Ce.  TÄpIrtilüft  G^) 
liyracjinit  O.    ,     .    56       31    3 
A  n  c  h  1 1  0  p  h  11 1  G. 

Dnn(flri*aE    ....         35  18 
F  ft  ]  a  e  o  I  li  e  r  1 11  m     ^7 
(K.I'trtpAlAtorheriuinG.^äS 
tiieUAiim  €if.    f.     59        £9    5 
=  PTopnlneoiJi.  L  Geäv. 


uuifnum  Cuv.  ,    .    6 


<!J 


geographl- 
scIies. 


Mtmtpellier 
Orliatu 
Jvarag 
Mo  n  tabu- 
9mrd 
ebeniUs. 
Oannat 

Lohe 
MalAai 
OentUlti.Cn- 

rith.-Kalk 

LmmtyMeu- 

tstd 
Pmtty 

Buxweiler 

Ittel 

Rmxweiier 

Argent^m 
istelf  Con- 


quet 
Argen 


IrgeutoH 


Seuitme 
Ciaterat 
Argenton 
Pasag^  fiam- 

ierrtj  rau- 

girard 

Argenton 

GentUlyX^' 
rithlcokalk 


AlaU,  Suis- 

waMcr- 

Mer^el 
Perrial 

BatiignoieSi 
Grobkalk 

ttsel^  Bux- 
Weiler 
Argenton 

JBargat^  tu 
I  Debruge  ; 
Pari«: 


VSü. 


lonte 


8.     Tf.   Ff. 


PalaeoCheriam 
Anicieiue  G.     .    .    61 

P.  mngnnm  Blv.  (fMr«)  p.  165 
Oirondieum  G. .    .    61(30) . 

craatam  Cot.  .    .    62      )^ 

IndetenalnatDai    .    6t(3Q . 
I  13 

Biedlani  Cvv.    •    •    62    {  ^ 

11 


?l 
II 


3 

l\ 

13) 
1-3 


— ? 


Velanoam  (Cuv.)     62 

lataB  Cot.  .    .    .,   62(36) . 

eurtnoi  Cot.     .    .    62      yi 

[Pal.  DoTall  PoM.  Cot,  par§\ 
(e.  Paloplotheriam  Ow., 

Plaf  iolophaa  Pom.) 
OTlaum  Ayh.  .    .    62(29)  . 
anoecteas  G,    .    .    63      \14 

PnlopUth.  mtl.  Ow.      ^29 

Blnai  (CvT.)   .    .    63    l  ,): 
P.   kippoUUs   Blt.,    {  '* 

t.   7    (fMr«)  I  jg 

(«I) 

P.  ?parvalum  Seer.  (Mom.  ?) 
Anehitherlupi  Myr.  63 
RadafOBdenu  O. .    63(30)30 


Damati  0.   ...    64        II    8 
Aurellaaense  M.  .    64CI3)  9    3 
Pnlaeoth.  mediumFAJ.  (nonCvt.) 
Palaeoth.  monspeMmlmman  Blt 
Pntmeoth.  etntinum  Lart. 
Palaeoth.  hippoidee  Lart. 
fiquat  L«. 

(a.  Hipparton  Crrut., 
HIppotheriam  Kp.) 
H.  meaostylam  G, 


diplMtylnm  G. 
prottylum  G.    . 

(b.*  Eqnat) 
E.  PUeenensis  G. 
aalnua  L.     .    . 


!« 


67 
67 


67(21) . 


eabnllus  L.  . 

£.  mbtuttm  Sbrr. 
Bo«  (L.) 
'  (a.  Tnurus)    .    .    69 
primigenlns  Boj.  .    69(21)  . 

H.  trochoceroe  Myr. 

I».  gigmtteue  Croix. 

B,  ret«mnus  Hob. 

B.  intermedine  Crob. 
tanras  L.     ...    71 

?B.  longiftont  Ow. 

?  B.  brachycerot  Ow. 
(b.  Boiiaaiu) 
Boaaaus    ....    72(21)21  12 

B,  prienu  Bojar. 


eUtos  Ca.JoB.      .     .  (27)  . 
Aa^rochs-Antüofe  Pom. 


Je 

I 


t«  ;l 


H   ( 

.  I 


19    1-19    V 


21    910    xl 


I 


m 


L 

pna  G. 


a.      Tf.    Ff. 


73      le 


Vorkonniea 


G. .    .    19CX3fi3    4-7 
ptermu  MHmO 

Tcmm.  .  .  78(9t))l  U,I5 
dfawMW  Skkm.  }7  3-11 
^-mmm«^  Pen. 

a  .    .    .    7803)  .       . 

kG.     .    .    78*     11    3 
in  LAmv.      .  (23> . 
liB&AT.    .     .(m. 
MC  .    .   178 

"nDcT.    .79        .       . 

I  AVM.   Sp. 


ms  Cnmwt, 

bb.     .     .     8I<202I     1-8 
•  I.      .     .     81         .        . 
HtmtM  DsM. 

Bhat. 


^'um*  Cm. 

{ifmnteM»  Lach« 
*Ȇ0nmars  Roa. 
Bit.      .    82  .        . 

^VW«  DsM. 

far«f  mtthsimmt  Molys. 
^erM  ÜAmr 
Mkm  Blv. 
fcM  Hfb.  Ow. 

G.  .    .    82 
-w  CkJ.,  ««it  Blt. 
W.     .    .    81 

i»> 

...    .    83CtO.        . 

MroiäM  PiCT. 
»««tfai«  Sca«. 


M«  Scaa 

Ntti  Scaa. 

^ofitPvn 


geofraphl- 


HftMe    Ton 

MimUi, 

Puff-en- 

retay 
Mmlbaitu 

Höhlea 
Uahle    TOB 
/»Miiel  «tc. 

H.  TOB  Bixe 
bei  Cmretu- 


Ltetoure 
Uont^tiier 


IN. 

Ste.liimtf 
Cwewron 


PerrurB. 
CmcuroH 


Herr^ 
iloMsoa 


la 


/ri«r/  ete. 


Pitinaa 
Breeclea : 

rtmfy\  H6h- 
lea  :   Hren- 
guts;  DIU- 
TiaUMolrc, 
Stampes 
AbbevUle, 
Ger^ovia, 
Pohgttae 

Servan 


Bonrbou 

ArM 

Höhle    TOB 
Lunel 


VorkoBiBiea 


S.     Tf.   Fg. 


iJ 

81 


CcrvBs 

Utiodoreoait  CaJ.  84 

Perrierl  CmJ.    .    .  84 

#  (f.  Azis  Sm.) 

EtoerlRram  CaJ.  .  84 

PaHfnensis  CaJ.  .  84 

Arvaraeasi»  CaJ. .  84 
(g.  Capreolns  Biis.) 

SoIilbacBs  Roa.     .  84 

Tonraali  Scaa.     .  85 

capreolus  L.     .    .  85(11) . 


Cttaaans  CbJ.  .    .    85 
Caavlerl  Csa.      .    85(30)  . 
CervHiM»  Cutamu  Sebb. 
(b.) 

aa^alU  Scaa.    .    85<30)  7     1,1 
(I.  Dieroceras  Labt.) 
«iicroccroa  G.  .    .    86(13) . 
72Ncfoe«rH«  eUgm$u  Labt. 
D.  eraMQS  LxaT.    .     .  (13) . 
D.  aiagaus  Lab*.     .     .  (13) . 

(-  ^  -) 
C.  Aareliaiieasls  Mye.  86 

Tolosanl«^   ...     .(30).       . 

BeudoTircinlaaos      .  (11) . 
alberoai  O.  .    .  178 
M I  e  r  o  B  er  y  z  Labt.  (13,36) 
Fioareniiiaaos  Labt.    (13) . 
Nervus  pygmaeus  PiCT. 
Cervus  parvu»  GIbb. 
Moachna  L.     .    .    88 

<a.  AmpbltragalvA  Cb.) 
A.  eoaiauaw  Aym.     88       34  10,11 
Anikrmcotk.  mmnium  Blv. 

elegaas  Pom.  .    .    88 

(b.  Amphlmeryz  Pom.> 

M.  aiuriaus  G.    .    .    89(36)  . 

Anopl,  mUümum  Cuv. 

Awpi»  murinum  Cor. 

IMchobinMi  Tobliquam  89(36) . 

Annpl,  oltliqmmM  Cot. 
M.  araatot  O.     .    .    89 

geb6rt  Tieileleht  mit  Dierocerot 
erasABs  zatammen. 
M.  NoDletI  Labt.    .     .  (93)  . 
Dichod  ob  Ow. 

cerTlnom 35    5 

Dichobune  eervittum 
Mote^ut  Pratti 
Aphelotherlam  G. 


DnTernoyl  G.   . 

Xlphodon  Cdt. 
gracilis  Cctt. 


I  34  11,13 

35  10 
I  36  expl. 

90       34    1,1 


geoj 


igrapU- 
ches. 


PerrUr 
ebendaa. 

iktunirtM 
Pardine* 
Malbattu 


z   7«  Puy 
X    H.  Ton  Bix€ 
Tour-dt- 
FargeSj 
Httkle  «tc. 
CnuaCyArdd 
Montptttkr 


T    ebeadai. 


morre 
ebendai. 
ebeadas. 

MoutabU' 
tard 

MoutpeilUr 
H.TonZaineC 
Cueuron 

SüMan,  Si' 
morre 


Rpnaon  bei 
te  Puy-0n- 
Velny 

lAmagne 


Anoplofh,  mtdkian  Cot. 


I- 


PwU 

ebeadaa'. 

-VflftffffW 

ToirfoiM« 

(Ton    OwBH 
kopirt) 
Wight 

St.Saiwmin 
bei  Apt 

PatUy  Apt. 


*  Viele  andere  in  Frankreich  xitirte  CerTDK* Arten 
bleiben  xweifclhaft:  wie  C.  Oeatreml.  C.  Reboull,  C. 
peendoTlrginianna ,  C.  Dnmasi ,  C  Leufroyi  von  M. 
»E  Scaa.,  C.  Borbonictts,  C.  Neacherseaala,  C.  Croi- 
zeti  (Regnrdi) ,  C.  Vialeti ,  C.  Privatl  tob  Cboixet, 
Laobillabd  nad  Piotbt,  C.  pygmaeat  PiCT. ,  CeiTU- 
Ina  coronatu  Scak.  15  * 


228 


S.     TC  Fg. 


5-8 
1 

1-7 


^phodon 
OclytMit  G.     .    -    »    }  15    4  i 
Motekus  GetifentU  G.  in  tob, 
ABoplotherlan  Cdt. 

(m.  Chaliootbcrinm  s.  Anlsodon) 
Ch.  graiide  G.     .    .    91(23)  . 
Än^ploth.  gr,  Blt. 
AnUodon  magnum 
A.  mmuM  Lart. 
(b.  Anoplotheriun) 

A.  eonmune  Cot.  .    92(36)}  {5 

pUtypm  Po«.  •    •    •   _     • 
EurytAeriumlatiptsQ.  36 

LMrlUardi  PoM 

CiiTieri  PoM.   .    .     .  . 

DnvernoytPoM.(Cov.ll,  t.44,  eran.) 
geeuodarlDai  Cvt.    93(36)  . 
Aeotheralam  OeKr.(36>.       • 

Satsrainom  O.     .    92       3«    4,  6 
Celochoem» 

ucep«  G.  -.    .    .    92       35    3 
Dtehobane  Cvr, 

(a.  Caluoth.  Bkt.«  Oploth.  Laii., 
Mierotherinm  Mye.) 
C*  commnae  O.  •    .    93       34    7)  8 
A.  latieurvatum  Blt.) 
laUcurvatam  Pom.     .  (34) . 

jHoploik.  taiic.  Grr. 
mtdiuiM  Bet.  .    .      .  (34)  . 
ninimntn  Bev.    .     .  (34)  . 

•legans  Pom.  .  .  .  (34) . 
netopia«  Pom.  .  .  (34)  . 
gracile  Pom.  .  .  .  (34) . 
leptorhynchum  Pom.*  (34)  . 
(b.  Hyaegulas  Pom.) 

C.  ConrtoUi  G.  .    .     .       |  35 

H.  lolMnnM»  Po«. 

B.  mnrinus  Pom.    .     . 
(e.  Dichobane  Cot.) 

D.  leporlnum  Cvt.  .    93(36)  . 

miititf  Cot. 
Robertianum  G.    .    93 
auillnm  G.  ...    94 
Choeropotamns  Cot 
(a.  Hyopotamat  Uw., 
Ancodu»  PoM.     .  (31)  . 
B.  BorbonicM  G.     .     .(3l)3l    9 

Vflaanaa  Cov. .    .    94       31    7 
Jntkracotherium  F.  Cot. 
BothriodoH  Aym. 

erfspaa  G.   (poiiuM 
Xlphodoo)      .    .    96(31)12    7 

poKlnot  G (31)31    8 

(b.  Choeropotamui  Cov.) 
Ch.  Parislensic  Cov.    95(36)32    1 
Ch.  gypiorum  Dsmae. 
Ch.  Vuvitri  Ow.  (noit  Myr.) 


35*  12-13 
17  11.18 


Vorkonaiea 


E 

a 
« 


St.   Geig, 
Lignit      % 


8an»an , 
Tournan, 
Honrepot 


Garaat 
Parf#.  Gard 
la  Üeorugt 

«beipdas. 
? 

PmfiM* 

U  Dehruge 
Barthüemy 


Bourbon- 
niUt,  Paris 
Limagne 

i^Manohtg 
>bef  roivic, 
f  E.  Cvttmon 
Lunagne 
ebenda«, 
ebeadas. 
Bourbon- 
nait 

la  Debruge 

«beadaa. 

Pmtis 

ebendas. 
Pas*g 


BourboH' 
I  nais 

' Honton  bei 
:  le  Puy 

I 
;  ! 

I  t*  .GargoM 
I  (t.  32,f.  9 

litt  dasselbe) 

Et 

t«    Pari» 


CboeropotaniB« 

•»•-o Iliil, 

(c.  ABthracotheriBBi  Cot.)  <31) 
A.  macnoEi  Cot.     .95       31  19 
onoldenm  O.    .    .    96 
AUatieam  Cot.    .96         .        .    > 
Gercovlannm  Ce.     96 
(ßyelognatkuM^  SynoßkoduSj 
BrachyguaiÄut  ,     Hyothe- 
riums  PniaiocAotrms?}  I 

Choeroaiorae  Laet. 
SansaBieneU  Laet.    .  (23)  33    6     I 
AmtAracotkerium  minimunn  CoT.i 
mammillatas  G.    .     .         33    4 

aJnplex  G 33    5 

Inymemosekut  LarteU  Poai. 
Hyracotberiaoi 
leporiEUDi  Ow.      .      .        3S  II 

HIppopotamEeL.  97 
major  Cot.  .    .    .    97(23)21  U 

ü.  amphibius  BtT. 
mlantD«  Cot.  .    .    97 
S  s  s  L.  (ChocrotberlamL.)  98  . 
SinorreaaU  Laet.    . 
S.«rn^a(L.)BLT.98 
priaCDaScEa  .(ito»Gp.)99(23) 
ArTerBenala  CeJ.    100^27) . 

Piovl«elal.G.(p«r#)  100(30)  jj^  J"*] 
miüor  G 100         12  2 

S.  ProvinHnlis  G.  |Mr« 
choeroidec  Pom.    .  100 

8.  larpatHM  Bit. 
choerotheriomLAET.  100(23). 

Chotroiktrium  DupuH  Laet. 
Lockharti  Pom.  .    101 

an/edi/KoiamM  Blt. 
Belalacua  G.  .    .    10t        33    7 


?  lemuroldes  Blt.    101(23) .        .    ,  - 

Doati  Laet.      ...   (23) .        .    t  ? 

4p ^  8    9     !  T 

Choer.  NonletI  Laet.  .  (23) 
Choer.  Sanaanleatia  L.  (23) 
Palaeocboeroa  Pom. 

typua  PoH.  ...  102       33     1-3 


a   8am 


X  \Sm^ 


T  M 


33    5 


Si.i 


«  Vgl.  Oplotheriom  lEUearratun  LP. , 
•        LP. 


0.  leplo- 


(i  jf«oj 


major  Pom.  .    .    .1(^2 

Entelodon  Aym.  1848 

[Rlotberlum  Pom.] 

magnus  Aym.  .    .  Kl?       32  12 
Adapis  Cot.    .    .    .    (36). 

Pariaiensia  Cot.  .  103       35    6-9 
HeterohysaG.  . 

armatua  G 33  14      t^pj  Alt» 

G,   Carnivora. 

UranaL.  | 

(a.  Spelearctoa  G.)  > 

kpelaeus  RaM.  .    .  105  21)  .        .    '  t  \9ttJ 

Ü.  arctoideu*  Cot.  non  Blt.     ,       1  '^ 

ü.  Pi/orrei  SaEE.  '         P*^ 

Ü»  Netchersensit  Ceoix.*  tf 

Eeheno*,  Nebriatk  ale..  l»  Ka-i" 

Bomrgad9,  (m  FmUtU^  Uh^,»^ 


329 


S.     Tt    Fg. 


htm) 

iL   . 


l06C»>}g  ,J 


|»UC&J.     107(27). 
IMbm  DB. 

M-    •    .     197(30)  8       I 
KT9a  Blt.  100 

»Blv.     .  lOe         .Fi«. 

iG. 


10B 


C») 


109(21)  . 


kniia  Cm.  110 
rmU  CxJ.  110  28). 
Nu  Bat.  .  111(27)27    7 

ean^Mfoides  Pom. 
itC«.     .111 
I  Lir».    11I(3S). 
«/m«.  Btv. 

111(21)  . 
I  (C>  BI.T-  . 
kyoa,  Aenothcrinm, 
p.  172  n.  (28). 
.     .    C38AM)    . 
iktBlv.    112(2^. 
tfrM  LAvm. 
^Blt.  vor« 

IG.  .     .  112(23).        . 
Blt. 

Pom.    .   .        .    I 
G.  .  112(23,28)       .    I 
ili»  Pom.  i 

...     112        98    913 
«■  Labt. 
BarctM?  C28)] 
iouis  Lamt.  .  (2^  • 
«▼«•  Lakt. 
keuU  LAmT.  .  (%0  • 
^^ 

ii«ctis  B»P.) 

«iCrr.   .  113        26    5,  6 

fbrrr»U#«  Biv. 

m»  Ay«. 

IhrttoMte  Bbir. 

kiTH.    .113        26    3,  3 

kuATM.  113 

I^Atm.  113       26  1^ 

^  6.    .  113       25    1,  2 


15    3 

W    ...   (21).        . 

iiUmr.  114(2^22    1 

P      — 


Torkonmea 


ii 


geographi- 
sches. 


Tour    d« 
Fmrges  bei 
iMnel  oad 
Si.   Julien 
d'EcoMe 
bei  yffoM 

Montpellier 


JlaU 
Gargat 

7.««ief:H6hle 
HOblev.ilfi- 

lac^Caunee^ 

S'tUilesy 

Bite^Lunel 

•tc. 

Neackert 

Perrier* 

Ardi 


8.     Tf.    Fg. 


Virerra 
afliiqoa  Blv. 


114       28    7,  8 


ergot 
arU 


Geri 


Xtfn^fiHöble 

ist  ganz  ua 

lUveiMsaig 

hhanagne 
SaneaUf  8i- 


Dlffoin 

lÄmagn* 
8t.-6erand' 
U-Puy 
St,-6trand 


,  «. 


Paris 


lePm^ 

Ronton 
Vaueluoe 
la  Debruge 
bei  ^tpt 
Omrgae 
Lumei 
Sunean,  Si- 


3-6) 
6    5 


prImaeva  Po«.    .115 
(c.  OalerU  Pov.) 
exill«  Blt.    .    .    .  115(23)28 

G.  viverroidee  Pom. 
sibethoides  Blt.   .  115(23,28) 

(d) 

incerta  Labt.  .    .    .  (23) . 
Slmorriensis  Lart.  .  (23)  . 
Soricietls  Pom. 

(Amphlehnenmon  Pom.) 
elef^ana  Pom.    •    .    .    (^ . 
leptorhyncha  Pom.   .    (28)  . 
Mastela  t.  . 
(a.  Lntra  R.) 

L.  ValetonlGEOPPB.  116    }^ 

Potamotheriwn  Ggopvr. 
Potamophilue  Faletoni  G. 
Lutrieti*  Valetoni  Pom. 
Struhonoden  mombaehien' 

M  Myr. 
Lutra  Clermonteneis  Blt.  part 
vulgaris  Erxl.     .  116(21)  . 
Bravardl  Pom.      .116       27    6 
L.  Elaverit  Cr. 
L,  Clermoutensi*  Blt.  pur$ 
dobla  Blv.   .    .    .  116(23). 
(b.  Meles  L.) 
M.  tazna  Scbrbb.  116(21,24)24    1 


(c.  Gaio  Storr) 
G.  aietlens  Dsm.     .117 

(d.  Nartes  Cov.) 
Mb.  HydroeyoB  G.     118(23)23    2 
Bydroepm  Sufuuniensie  Labt. 
foiaa  L 118 


VorkomneB 


«artaa  L* 


.    118 


Gdrmtd  bei  Blam- 


elongatBO.     .    .    118(30)22   2 
geaettoldes  Blt.  .  118<23)  . 

M.  vioertoiäes  Bbt. 
tesodoa  O.  .    .    .  118(23)23    1 

Tuxod^n  StuutmUuHe  Labt. 
plesicth  LP.    .    .  119       20    3 

PteeirtU  Pom. 
RBKa«tlfroD«  G.    .  119       28    1-2 

Pleeiogale  a.  Pom. 

Pltsictis  PomeU  La^b. 
CroixetI  C (28)  . 

Pteoict.  Cr.  Pom.  1 19(28)  . 
elegaas  G (28)  . 

Plttiognlt  ele§^amfom.  (28) 
(e.  Putorias  Cot. 
P.  Sansaniensis  Labt.   (23)  . 
incertua  Labt.    .     .   (23)  . 
M.  palorina- .    .    ,    119(2i;  ,       , 


[eompbl- 
senes. 


Si.-  Giraad- 
lePuy 


SmuoM 
Simorre 


Limagne 
lAmagne 


Se.-Gh-amd- 
le-Pug 


Xmel:B81ile 
Cfermont, 

Perrier  bei 

hsoire 


Di  In  Viani, 
Knochen- 
Hfthlen  aad 
•Breeele 

Hfthle  TOB 
FoMofi  bei 
Jogtuae 

SuMsm». 

Hdhie  TOB 

Mialetj 

Tendar- 

guesy  Boii- 

larguee 
Breeele : 

Mfmtm&r.t 

Htthle : 

Avioon 
MontpeiHer 


Srnnean  bei 

Limagne, 
CUrmonin 

St.Girand' 
U-Pug 

lAmagne 

Limagne 


Sansan 
iMuelj 
Pendree 


230 


S.     Tf.    Fg. 


Miuttla 
sorllloidat  O.     .       .  (27)  . 
Zorilla  fottUi»  O. 
(f.  TbalastletU  Ndm.) 
iBcerta  Laet.  »p.    120(23)23    3 
(K.  Naehtrag) 

minnta 28    4 

•eetorla  O (28) . 

xorilloldei  Laet.     .    (23)  . 
AHea  (Brv.)  ...  27    6 

Märtet  Ardea  Brav. 
Pardineii«IsHooT(iioin.)120 . 
latroides  Pom.  (iMm.)  120  . 
PutorloduB  Bav.     .         27    9 
UyaenaBmiM.    (a) 

HIpparlonum  O.   .  121      {^J    j-sl 

priaea  Sexr.    .    .  1?1(2I)  . 

H.  Monapftulana  Chr. 
Arvernensls  CrJ.  i21(27)  . 
Perrlerl  C»J.  .  .  121(27)  . 
intermedia  Serr.  122(21)  . 
brevlrostrU  Aym.  122 
(b.  Croeotta  KP.) 
spelaea     ....  122 

B,  fouilit  DcM. 


•p 

Fells  L. 
(a.  Feilt) 
spelaea  Gp. 


8    4-6 


VorkooimeE 


geo| 


123(21) . 


RBtlqnE  Cuv.   .    . 

Pardfaensia  CrJ. 
ArveroeosU  CrJ. 
aeriral  L.     .    .    . 
Chrietoll  O.      .    . 
r.  trvtd  Serr. 
catvs  L.  . 


124(21). 

124(27). 
114(27) . 
124(21). 
124        8 

126(21). 


brcvlroetrtt  CrJ.    125       23 
leptorhiaa  Brt.    .  127       27 
laaiodorenjiU  CrJ.  125(27)  . 
elata  Brv.   .    .    .  125(27)27    8 
(b.  Machalrodna,  Caltrideni, 
Drepanodon ,    Smilodon, 
Steneodon) 
ll.7Felia  aarltiiBa      .   (30)  . 
latldena  Ow.    .    .  126     Flg. 
FtiU  euUridetu  /ingi.  Bi.v< 
)lä[ 


3,4 


27    1-2 


enltrtdeDsCDv.(fig)l 

Urgiu  €tnueu4  Cuv.  pnrt 
Urnu  cultrMenM  Cov.  par» 
Felis  megofUereoHf 
F.  euitriden»  Brv.  (27) 

palmideas  Blv.    .  127(23)  . 
F.  MegtmtereoH  Lart.  excL  «yn. 

" >"  IbII 

(e.  Paeadal Innig  O.) 
Pa.  oMdridentatDa  0. 127(23)  . 
F.  gnmdr,  9.  tedroäon  Bit. 
^fiM  by^tnoidu  Lart. 


lograpbl- 
aenet. 


Perrier-B. 


Sanstm 

himagne 
Limagne 
Santtm 
Ardi 

Jmergn* 
Auvergne 
Perrier 

Cueuron 
Lufiif/:H«ble 

Perrier-B. 
Peii'ier-B, 
Z4(ne<:Höhle 
Potignac 

'in  fast  allen 
Knochen- 
H&hlen  etc. 

MotttpellUr 


in  Knochen- 
Höhlen  und 
Diluvial 
nicht  selten 
inKnoch.H. 
n.  Breccien 
Perrier-B, 
PerrierB, 
ji.»n«f:H«hle 
iMoHtpeltUt 

Höhle  v.Lm- 
nel ,  Tour 
de  Farges, 
Miaiet  etc. 

Perrier-B. 

Ardi 

PerrierB, 

Perrier-B, 


Montpellier 
U-Puy-en- 

retag 
Petritr-B. 

bei  hioite 


Saeuam 
BlontpeUier 


facksnnti 


.8 


S.     Tf.   Fg. 


Fells 

(-d~) 

media  Lart.     ...   (23)  . 
pvf;maea  Lart.    .   .    (23) . 
llyaenodon  LP.    127 
(Pterodon  Pom.,  non  Blv.) 
leptorhynchus  LP.  128       25  10 
Pterodon  L  Pom. 


brachyrhynehnsBLv.  129 
Pterodon  br.  Pom. 


29    8 


Reqoleni  O. 


129 


Pterodon'-R.  G,    129 


11 

i-6 

12 

4-6 

15 

2 

24 

1-5 

25 

5-10 

25 

9 

minor  0 129 

«Parlsiensis  6.     .  129 

Natna  ParieieneU  Myr. 

Pterodon  Cuvieri  Pom. 

Ttutotherium  P.  Blv. 
Pterodon  Blv. 
dasyuroides  Blv.    130       26    7-9 

Pt.  Parisieneis  Blv.  (26)28    15 
PalaeonictiH  Blv. 
gigantea  Blv.  (fig.)  131        26  11,12 

Fiverra  P.  gigantea  Blv.  Flg. 

n.   Mareupialia 
Galethylaz  O. 

Blaipvillel  O.  .    .  132(36)    Flg. 
Didelphys  L. 
(Peratherlum  O.)      .   (45)  . 
Cnvieri  Fisch.      .  133(36) . 

D,  ggpeomm  Ow. 
antiqua (36)45    7 

Perntherium 
LanrilllardI  G.   .    133(36)  .       . 
Arveraenais  CrJ.    134       45    1-7 

Peratkeriuwu 
Bertrandl  G.    .    .  134       45    8-9 

Pero/JkerlMM  O. 
Blaiavfilei  Cr.     .  134       45    8-9 

Perntkerium. 

D,  eiegmne  Aym.  mo«  Waterk. 
crassa  Aym.     .    .  134 
parva  G (36)45   3 

Perutherimm 
minnta  Aym.  .    .  134 
affinls  G.     ....  (36)45   4-6 

PeratAerium 
ep.  Brav.  Pom.    .135        .       . 

/.  Mdentntü, 

Maerotherlnm  Lart.  185 
glcanteom  Lart.    136(23)43    Ml 
m,  Bmmanieneie  Lart. 
Panf Ollis  gigemioequo  Cuv. 

K,   Phoeae» 
PhocaL.  ' 

EInthelInng.    .    .  137 
Oeeltana  G.     .    .  140(310    8    7 

7Ph,  wuLritimn 
Pedronli  O..    .    .  140       41    1 

ep 140         3  12 

«|i.(<ir.Ph.vltaIlaa)l40     38  8 
ep.ir 140       »  W 


11 


n    SautM 

n    Santa 
u 

t«U  .P*y.w  « 

I  tum 
•    >  Jtebastm 

*'  GarquA 
;  Ikk'^ 
;  hnJft 


fX 


Hifs^ 


Peiii 

Jft,  Dl 

Purü 
l$tmrt 

Imkt 
Jttdn 


Lhfnm 
W-tfOi 
Poeim 
Remaii 


3S1 


S.    Tf.  Ff. 


VorkoBmen 


li 


teekns  .     .  141        20  13 

|ire«ice 

Ikerinn  Kp. 

unbcriim) 

Bi  G.    .     .     .  143(30)(4    13  i 

MB'qf^^rotmne  Ca.  {5    1-3S 

y»9remedim  SmwLK^6    1-5} 

ktfwfkmiuit  Cuvi€ri  CHm. 

bG.     ...   143         .        . 

|iai/w«ilw  Cov. 

Mu  fosnlim  Cvw.  266 

fkt^A.  Cordieri  Chr. 

ItrHcM^i  Laos. 

|wt]  G.  .     .   144 

|l  SeasjnoM/i  Chr. 

(Mi  Bi.r.     .144        .        . 

Hshtf/MMiM  Cot.  371 

IM.  GtttMTäi  Blv. 

144       41    3 

ha    ....  145 
^p9t.  dM&ims  Cvr. 
Iftherimm  G. 
bk>i  G.     .     .  145       4t    2 

tetaetm. 
lisBs  Cov.    (a.) 
jfth  CcT.    .     .  150(30)  . 


l ISO 

riedclphis  G.  .  ISO 
■ea  LAom.  .  151 
M  Ufa.  .  .  151 
UMfiro#fH«  aa£f 


9    8 

20  13 
0    2 


(eosraphl- 
sehet. 


Kstre» 

Angtrtf 
Dov4y  lUn- 
net.  Sabtte 
Mümre,HS- 
deridorf 

Beaufairt 

Etrethy   bei 
ttamptt, 
Lonjumeau  i 

Cenae 

Blaye 


8.    Tf.  Fg. 


(  8  11,12 
(41    5 


geocnpbl- 
■enes. 


n    la  RioU 


MtmtpeUUr 
PHhteu, 
Saites 

9'endargue» 

Dax 

Oni«-Dpt. 


(b.  SqualodM  Gr.,  Delphi- 
noldes  Pedr.  ,  Creni- 
delphiBM  Lahr.)  151 

Sq.  Grateloopi  0.    .  151      ^,.    „ 
DetpMnoidesGrat.  Pbdrori  por« 

(e.    StereodclpW«  G.) 
D.  breTidenn  Du iR.  G.  152      |  g    ^ 

(d.  ChampflodelphU  G.) 

(Ch.)aiacrofeiiIoiLAOR.I52  41  6.7 

Gfwialis  longirostrU  Grat. 

(Ch.)  Bordae  G.    .  \53       41    8 

Ziphius  Ccv..     .  153       40p.6-l2 

(a.  ChotutipMus  Dwt.) 
planIrostrU  Cuv.  .155       40    2 

(b.  DIoplodon)  ,        ^^    ^ 

(D.)  BecSol  BEW.     155       37    4 

Z.  longitottrU  <Cot.)  BbrRD. 

'X«»Vo:--    .    .156       3.0,11 


r 


U} 


St.-JeoH' 
de-rMMt, 
Uogntm 

SUiHdier 
Im  KoM- 
c/a«e-Dpt. 

Idognam, 
Dax 

Idogtmn 


Balaena 

Lamaaaai  DflVL. 


Smilo  campt  na  G 
Boarqueti  O.     . 

Hoploeelos  G. 
«rasaideBS  G.   . 


160 
7 161  41    .    4 
.  161       20  10,11 


! 

(a-x) 


Antwerpem 
Antwerpen 

Montpellier 

Montpellier  % 
Bngomte 
(2  •P^?) 

Paris 

8aUU,  Fa- 
luai 

efr.  Bala«> 

Bodon  phy- 

•aloidaaOw. 

ii^TT.n,,  nn.w  eorvldeaaG.    ..  161(30)  3  12         ▼    Montpellier 

i  Das  dritte  Kapitel  ist  der  Betrachtang  der  geographitchen  Verbreituog  d«r  bis 
IfUDnlen  Säuffethiere  in  Fr^kreUh  und  in  Burof  überhaupt  gewidmet  <»•  l««" 
r  welcher  aieb  auch  Übersichten  der  tertiären  Wirbelthier-Faonen  /iii««ii#,  iVH*«'» 
^ucmr9y   Nord'Am§rUta't  und  AmlralieM  anachliesaen. 

5.  Das    vierte  Kapitel   enthalt   paläontologisch  -  ethnograpbiachc  Bemorkuogen  über 
Mdk  CS.  201—320). 
Hr.  Tbeil:    Vögel   nnd   Reptilien    (S.  220-271).  ^^^ 


S.  Tf.  Fg. 


\- 


gtoio- 
gischea. 


liiiileVöer«l<S*^>^> 
(Kiie  und    b.  miocftne 


Vorkammea 


t« 


geonapbl- 
■ehea. 


8.   Tf-   Fg. 


gaolo-     gaographl- 
giwhes.        aehes. 


Parle 


™ao?nmO.   .      .«»{S  ?' ^ 

*^!ranteto*/oMi/w     {50  l 
Gier. 
Mergua                   ^^ 

Ronzoni  £.     .    .  232    .  . 

Pboenlcopterua       _  .    ^ 

Croizeti  G..    .    .233  50  4,  5 
Aaaila    a.    Paa- 

'dioav.     .    .234  60  3 


Vorkommea 


Pari« 

Aix 

Attvergne 

Chaptwai 


u» 


Vorkonaiftii 


S.   Tf.  Fg. 


und  viele  addere  nach  den  An 
toren  anfgexfthlte  und  hier  nnr! 
sehr  Kerlngentheila abgebildete,- 
xnr  echlleKtllehen  Beiitiinmang 
der  Sippen  aber   niebt  genfi. 

feade  meiodlne  Reste  238 
alco  ....  238    I     17 
Oallns 
Brarardi      .    .    .  218  51    I 

Mancherlei     ...  239    .     . 

Aosserdem  werden  die  von  Cv- 
VIER  antenuchten  Rette  aus 
dem  Pariser  Gyt>se  n.  s.  w. 
aufgezählt. 

III.    Reptilien    (lebende 
lind  fossile  S.  241). 

A.  Chelonia  (geologisch  ge- 
ordnet). 

Testndo 
7graeca  . 


242  &3  I,  2 

243  .  . 
243  53  46 
243  53  7-8 


Serresi  ?  Gian.  . 
.Ptyehogaater 

emydoldes  PoM. 
Testndo 

enrystemum  O. 

Lemanenslft  Bkav.  243 

gigas  Bkav.  ..    243  54    I,  2 

media  Brav.  .    .    244  .  . 

minnta  Brav.    .    244  .  . 

Lartetl  Pfcr.     .    244  .  . 

ffigantea  Lart. 

CaaetotianaLART.244  .  . 

Frhaelana  Lart.  244    .     . 

pygmaea  Lart.      244    .     . 
E  my  s 

Sansaniensls  Lrt.  244    .     . 

Damerillana  Lrt.  244    .     . 

filaverensis  Bav.  244    .     . 
CUmmy»  Bravardi  FiTi. 
Kmysanrus 

MellhenratiaePoa.244    .     . 
Trlonyz 

Lockhardi  Gray    244    .     . 

Araansfl  Gray  .    244    .     . 
Sphargis 

poendostracion  6.  245    9    1 
Astraeion  Sbrr. 
Testndo 

Lamanoni  Gray    245    .     . 
£mys 

Parisiensls  auct.   246    .     . 

Brongnfartl  Myr.  246    .      . 
Cuvieri  Gray 
Triony  z 

Parisiensls  FiTc.   246    .     . 

Mannoir  Bor  an.    246    .      . 

LauriUardI  Gr.  .    246    .     . 


Bnllo 


t« 
t« 


t« 
t« 
t2 


geographU 
aches. 


Idmafpu 


Potusan  ? 

Coud€$  bei 
Itsoirt^Puy- 
de-D6me 


Höhle    von 
iMttel  vUil 
MontptUier 

St.airamd- 
lePuy 
ebendas. 
lAmaym 


locbll  Ow. , 


S.  Tf.  Fg. 


Trionyx 
Dodnnii  Gr.  .    .     . 

Apholldemys 
granosa  Pom.     .    2t7 


St.'PUrrt 
ebendas. 


JtfartfOtaif 

Samsan 


BoHfnoneU- 
St.-Pierrt 


Aoaray 
Hamievigne 

Vtndargfu* 


Aixi  Oyils 

Pari»:  Gyps 
la  Cruve  bei 
Bonsae 

P/irUerOjpt 
Aix:  Gyps 
la  Grave 

CuUe-Lm- 

mom 


laevigata  Pom. 
Trionya 
vlttatos  PoH. 


Chelone? 
Meyeri  O. 
n.  e.  a.     . 


247    .     . 
2«7  52    1,  2 


248 


B. 


Cr  o codi  tu  (in  peo 
logisdier  Ordnung). 

a.  tertiSre     .    .      .  (59) 
fCrocodilut 
Delucll  Glan.     .    249    . 

sp 249    . 

Elaverensls  G.  .    249  57 

Orthotaurus  Gkopp. 

Cr.  Hateti  Pom. 

Diftlocynodon  Pom. 


89 


Parisiensls  auett.  250  57  14 

Cr.  Triwuneri  Gray 

Cr.  Cuvieri  Gray 

SatitoemuiuM  Oervaiti  Aym. 
Blavieri  Gray    .    250    .     . 

Cr.  Propineiaii»  Gier. 

f57  21 

'PP '*'5i9    6.10 


obtnsldens  Pom.     251  {| 

keterodos  Pom. 
DodnnI  Gier. 

Rolllnati  Gray  .    251  < 


Litbogr 
Kalk 
Oollth 


'l 


Moi 


(57  19,20 


(59    3*5 

Cr.  eßwtmmme  Gier. 

Pristiehampnu  tp.  Ocrv. 
depressifrons  Blv.  25S  58    1,  2 

Cr.  coelorAMMS  Pom. 
Becquereli  Gray  252      .     . 

Cr.  indMtermimatui  Girb. 

b.  in  Kreide* 
Gavialis 
maerorhyaehRS  0. 252  69  14-24  KMide 
Crocodibu  m.  Blv. 
Cr.  isorkifHckus  Pou. 
Neustosanras 
Gigundamm  Bsp.  292  61     I,  2 


Ca4 


Neoconi.  Gig 


*  Crocodllns  Brongniartl  Gr.  (Grrv.  25 
f.  6  barolit  auf  t Inen  Mosatanras-^akae. 


8.    Tt   Pg. 


seol»- 
glachM. 


iiirii 

tari»CMni.2S3  . 


NeoM«. 


in-6ebfldM. 

■Icirta 

tt)U6ai.2S«63   5       Or.-Ool. 

itrit 

pMGwrra.254  .     . 

»    .   .   2M  61    3,  4  Liu 

Ifti  ^  BIT. 

nHsnu  roHro- 

tarOcorra.^n  1,!2 
i^AM  Mye. 
m»dylm»  Geojr- 

bf.  Jmriaei  Gaay 
Ufutorkymrlm» 

n.wi. 

iUit. 

.  .  .   25£  M  15 


hnlAn.256  6«  16 
hM.UiT.2S6  M  18.19 
256  64  90 


>  .   .    .    756 
br«M..   »7 


ii 

ibgiselMT  Ordnag) 

|.  .   .   25S6t    4 

Wg.  .   25Bfi4    9J0 
b.UiT.  258  64  13 

tiUiT.258  .  . 
Um.  238  .  . 
iMUET.259  .  . 
iUm.    259    .     . 

rtUn.2S9  6l  11,14 

hMUtT.2S8  84  n 

■WUUT.2S9    .      . 

Itiinrat 

4.  ..   259  64    5-8 

*^   .  .   26864    2 

MTlt 

ÜHit..    16168    1 


Nil«« 

F«ii.     261  66    2 

»TU 

■>  .  261  60  3-lOWeiaM 
^  BrvNf NlflTll  Om.  Kreide 
■I 


»ISt.ii 


162  58  26,271      » 


n 

a 
n 


UlHogr. 
Kalk 


fmuy 


Cwreif 
bei  Caen 


Cßtn  ete. 


lasoire :  hal- 
ber  Unter- 
kiefer 

8«m§an: 
Wirbel 

Sansam: 
Wirbel 

tled'Alxi 
Wirbel 

CuUe-lm- 
Bgotte 


Luneli  H6li- 
len 
luoire 


tJmuifn« 


Perriai    bei 
Aft 
iCtrim  Mcb 

)THIOLLIEmE 


S.     Tt   Pg. 


gbchi 


i7  Touraine. 
7Ch«r-TMül 

MeudoH 


Aepyoeaarna 
elepbaaUaiu  O..    263  63    3»  4 

«fi 263  83    I,  2 

Megalo  saarae 

(ep.) 268  61    8,10 

Iguanod  on 

ManteUi 

Peloroeaarns 

Conybearel 

Hy laeotaorai 

armatna  ...  .  63  6 
Pierodaetylua 

(H>) «5    .     . 

(*P) 265    .     . 

Cl  molloraia 
dioaaedeua  •    51  13 

Menodoa 

plicatua  Mva.    .    267    .     . 
Si  moea  n  rn  • 
Galllardotl  Mva.    268)55    2 
PfeetoiaariM  Lime-556    1-4 

vilUnsi*  Md. 
iehthyosaunuL.  DC  LABccae 
t'helonia  L.  KraT. 
Ckelonin  Cuvieri  Ga. 

§pp 56    510 

Moogeoti  Mva  .  266  .  . 
Plateaaaraa 

loanevua  .    .    .    268  65    3 
NotDO'aaaraa 
■lirabllia  Mva.  .    268  66    8 

Sicaateaa  Mva.      268   .     . 
.ndriaal  Mva.  .    268  55    4 
Schinperi  Mva.    968  55    5-6 
Draeoaanrna 

Broaai  Mva 

Odoatoaaaraa 

Valtal  Mva 

Pleaioaaarva 
carlaaiaa  Cov.  .    269  62    3,  4 

peatagonaa  Cvw,    269   . 
IrlgMiaa  Cw.    .    269    .     . 
braehyapondyl.»'0.2e9   .     . 
Icbtbyoaanraa 
4pp 269  62    8,  9 

D.  Bairuehii.     (64) 
Salaaiaadra 

?8aaaaaienalaLAa*.    .    .     . 

TOonaaardlanaLAaT. .  .  . 
Tritoa 

Saöaaaieaala  LAav. .     .     . 

Laeaaiaana  Liar.  .  .  . 
Peiodytea  «^.7.  .  .  . 
Rana 

gigan*ea  LAav. .      .    64  24 

Sanaanienala  LAaT. .  '  84  23 

laevia  LAaT.    ...    64  22 

rogoaa  LAaT 

pygmaea  Labt 

Aaneaala  Coa.      .    .    64  25 
/Palaeo5alracAii« 


Griia- 

aand 
Taff. 

Kreide 

Oolllb 


Neoeon. 

Lithogr. 

Kalk 
Unter- 

liaa 
KrtMa 


Bnni- 

aandat, 
Maaeb.- 

kalk 


VorkooiBMa 


Baat- 

•aadat. 
Muach.- 

kalk 
Bnnt- 

aaadat. 
Kinne- 

rldge 
Jara 


Llaa 


a 

B 
t« 


gaogmplü- 
aebea. 


iTentowx- 
S  Berg 


Periguemx 

l  RnekelU 

i  eie. 

ana     En$- 

iand^  Ha- 

nerna 
deagleleben. 

deaglelchea. 

Icirm 

^ttitangt* 

anaOwEako- 

pirt 

]  Hote« 
LunevitU 


Mosel 
LnnenlU 

Bmffteutk 

Bo/aa 
BayrraM 

\amltn 

lBa«fa#iM- 

S  tur-mer 

CAfXoU 

CaivadoM 


an    vielea 
Ortaa 


8aNMtt 


Aixi  Gypa 


294 


s.  n.  F«. 


tf^ 


lY.  Fossile  Fische 
(•yttematisch  geordnet). 

A.  Slaamobruneki, 

P  a  I  o  e  d  aph  u  s  Bcied.Kom. 
IndcnU  BK.    ,    .    ,    n  n 

Ceratodns  «]»p.      .    77    7,8 


Ift^inAcniithnttfp.  78    3 
Aetobates 

■  rcuatu*  A».  .     .     .  80    1-3 

Mf  Ij  ohiites  «|>.  .    .  67  14 

Gl  r  and  Je  US  Peda.     .  67  15 

puncimuh  Ao.     .    .  79    1 

mpffdlaitrilU  G.    .    .  79    2-4 

crftiaüs 79    5-6 

*P   . 79    7,11 

■nlcrDplPELCEiii  Ae.      .  80    4 
flirandfcui  FtoR.  (80)    . 

Fitiijiitl  O.  ....  80    5 
Ptyükae&nfhu*  F.  Ag. 
Pt^c^opieHtM  F.  Ag. 

merLdÜOBtllit  O.  .    .  80    6-8 

Exiobmei  j|i.     .    .  79    8 

P  r  r«  1 1  > 

ParltientU  Gtav.  .  68|  ^ly 
Motitanu  s 

prlmlgeniuB  Ao.  .  .  74  9,10 
Carcharodoa 

dlsaoris 74    6 

BCgalodoii  Ag.     .    .  74  11,12 

disanrit 75    6 

niegalodoB  ....  75  10 
Corax 

Tappoadlealatot  Ag.  76  17,18 

♦    ?7n» 76  19 

SphoBodns  «ji.  .    .  76    9,10 

tp 76  26 

Lamna 

olecaao  Au.     ...  75    3 

leplda  6 75    4 

dabia  Q 76   5 

araBiaata  ....  76|^^>^^ 

ip. .......  76    2 

«p. 76    7 

i|i.  ,.*....  76    8 

tp.. 76  21,25 

0«  jrlilaa 

kitialH  Aß.    .    .    .  75    1,  7 

D«iöri 75    2 

xiphoduB      ....  75    8 

plkurtlla.     ....  75    9 

■ubioNtttf  Ab.     .    .  76    1 

Unnttm  Äü.   ...  76    3,20 

?Zlppel  Ao.     .    .    .  76  1416 

Otodas  «p.      ...  76    6 

»p 76  II 


Vorkomneii 


■ehe«. 


geograplil- 
Bclies. 


Carbon. 

Belgien 

Musch.- 

iLangrume, 
yBouzow 

kalk 

vitle 

Oolith 

u 

Poiutan 

O 

Luise  la- 

Motte 

a 

SoHCilt* 

t» 

Caesel 

V 

Montptlllir 

? 

Boutonnet 

t» 

Soisemu 

u 

(  mstries 

u 

Merignac 

u 

lAiyuee- 

mortee  * 

V 

Montpellier 

u 

Poiutan 

t» 


Kreide 


Noocon 

Kreide 

ti 
n 
u 

I  Kreide 

Chi.  Kr. 
•en.  Inf. 
Kreide 


Galt 
Chi.  Kr. 


Kreide 

1    . 


S.  T£  Fg. 


York« 


geolo- 
glache« 


Otodui 

»P 

?latus  .  .  .  . 
Qaleocerdo 

latident  Ao.    . 

adüBcne  Ao.  . 
Hemi  prl  stis 

serra  Ao.    .    . 


76  22 
76  23 


Noocon. 
Kreide 


74 
74 


paueidene  Ao. 


74    1-4 
74    5 


von  Plaglostomen  •  Arten 
xähltGaAvEs  [Topogr,  giogn, 
de  VÜiee  (67)]  21  uamentlleb 
auf,  altff  und  neue  .      .      . 

Strophodus«p.      .    78    6 
«p 78    7-9 


«nbretlculatus  Ao. 
Acrodus  «pp. .     . 

Gaillardotl  Ao.    . 


78  10 
71    9-13 


Soieeon* 
Si.  Germaln 

bei    Magnu 
Üröme,  Hi- 

rauli ' 
Parle 
Montpellier, 


77  14 


Soieeone 
Hirmult 

RouenyMeu- 

dOH 

Mtudon 
BerrUu 
Meudon 

Soieeone 
Montpellier 

iRoueny  Se- 
'  nonehee, 
Meudon 
liävre 
Venddme 
Maetricht 
Meudon 

HirauU 


MontpeUier 
CourtaouU 
n&vre, 
Ronen 
Ronen 
Mmefrieht 
Bourrii 


nobllis  Ao. 
Ptychodus 
decurrens    .     .    . 

Asteracantlius 
ornatiMimus  Ao. 

H  y  b  o  d  u  s  «p.  .  . 
groskiconu»  Ao.  . 

pllcatills  Ao. .    . 

angnstui  Ao.  .    , 

reticnlatus  Ao.    . 

B.   Ganoidei. 
Le  pidos  tens 

TSueseonensIs  .    . 
Lepldotns 

Maximiliani  Ao.  . 


Pvcnodus  epp,  . 
vrhombus  Ao. .  . 
*PP 


•  a?) 


73    5 


*    Stammt  weder  aus  dem  Pariser  Becken,  nocli 
I  dem  Grobkalk ,  noch  Ut  er  eine  eigene  Sippe. 


ISphaerodas  epp, 

I     neocomiensis  Ao. 
I Col o  bod  UK 

HogardI  Ao.  .    . 

scutatus  G.  .    . 
Oyrodus 

Cavieri  Ao.  .    . 


78    4 
67  24 

76  4,5 

77  1-5 

77  6 

78  1,2 


58  3-5 

67    9-13 

67  17-21 
67  16 
69  20-22 

69  26  32 
69  33 

77  16 

77  15 

67  22,23 


•P 

Phyllodus' 

Tmarglnalis.     ...    67 

marginaiis  Ao.    .  (67)  . 

DnvaliPoM.f  Grav.(67)  . 

fnconatana  i6. .    .  (67)  . 

latldens  ib.  .    .    .  (67) . 

Leveeqnei  ib.    .    .  (67)  . 
Phyllodus      ...    68 

C.   Teleostei, 
Acanth  op»  i  s 
acatas  O.  it.    .    .  (73)  . 


t' 
LIas 
Kimme- 

ridge 
Oxford 
Lias, 

Ool. 
Musch.- 

kalk 
Lias 

Kreide 

Kimmr. 

Uolith 

Kimmr. 

Musch.- 
kalk 


Ü.-Ool. 


O 

O 

Oolith 
Kreide 
Ool.- 
Krelde 

Neocom ; 


I 


Mn«ch.-,j 
kalk      H 

Kimmr.  j 


19 

?  KlaB. 

5,  6 

O 

30,31 

1 

1 

98S 


S.  Tf.  Fg. 


¥orkomB«B 


geolo 
gteeli« 


BjisodoB 
tUmeaauh  Aa.     .    70    4 

SctIBC 

te{r»doB  Poa.      .  (67>  .      . 
I  Saaroeepbalnt  Ua&l.TO  S-7 


Spbfraeaa».  . 
CoeiorkfBcbna 
Rdw  AA.  .    .    .  C67> 

leairhyiiekas 

Dcibtyeti  A». . 
Sichodai 

kdoqroB  A«.  . 
ZineiDS 

Mcaeoiu  G.  it. 


I,  « 


Kreide 
Aptleo 


71    2,  3 
7Q    3 


71    3-5 


Ckactodoa 

ptftJo-rbombiM  G. 
Adithnme 
I    DiTtli  Ao.  m*t. . 
Chryiephrys 

■itn  A«.   .    .    .  QET) 


73    2 

77    1,  2 


I    iff. 


68    8-16 


\    ipp eH  17-75 

i    iff 68  28-29 

iSirgHi 

lemtiis 67    7,8 


69    1-13 

69  14- 16 

70  1-2 


ifcisiTu 


leryx«]».    .     . 

labrax 

?iHJor  Afi 71    1 

ferea 

I   (iii49.SaBdroMrriuO.)  73    . 

i   ^.  Reboolii  O.     .     .    73    1 

'Saerdla 

,    ■aenrania  A«.     .  (73)  .     . 
IBeaaBoati  Ao.  .     .    73     . 

lutea 

,    HebcrU  0 67     . 

(Tolst  ei»e  Aa&fiUaBf  der  Söaa- 
maaer-riaelie ,  17  Artea  ,  die 
Afimis  aea  MrmUcreieh  he- 
icWebea  hat   .    .  (TO- 


O 

Kreide 
ti 

n 

a 

V 

O 
t» 


Kreide 

t» 


Quellen  ein,  om  eine  vollstftn- 
Meudmn,  diffe  Obersicht  der  bis  jetsi 
Cmi««  -/a-xV.  bekannten  Wirbellhier  -  Arten 
^'''  ^^^  Frankreichs  zu  liefern.  Die 
GHAi8Tc)L*sehen  und  Pomrl^ 
sehen  Arten  sind  ans  verschie- 
denen Veröffentlichuog:en  der> 
selben,  insbesondere  aber  ans 
einigen  von  letztem  im  Bul- 
5«»«'    '«"l/efm  giolosiqUB   1844-1846 


t« 
1« 


Kreide 


Die]eolf  en  Arten  nan,  tob 
«releben  keine  Abbitdun^n  ge- 
geographi-  geben  werden,  reib«!  der  Vf. 
*^'*^**      nur  aamentKcb   aus  .  andereB 


CtUse-la- 

Motte 

fSunterre 

Meuäon^ 
OUe 
Paris    (mit 


Text) 


Montpellier 
J'augirard 

Culee-la- 
Mette 
U.'Jean-de 
Vidai  etc. 

Montpellier 

Paris 

Cuite-la- 

Motte 
Conquee^ 

Namm.-K. 
Joaraiiie, 

falun« 
Somnie,(Hee 

Parü 


PHinn» 
Apt 


nfitgetheiiCen  Aufsitzen  und 
einer  Abhandlung  über  fossile 
Insektivoren  in  den  Arehivet 
de  la  BUlioihe^e  univereeiie 
de  GetUw  IV,  K,  IX  (vgl. 
auch  BulL  gM,  1848,  h,  VI, 
56-64  >  Jb.  1849,  763), 
die  LAUBiLLaRD'schen  z.  Th. 
aus  demDieiionanire  uuwereel 
d'hielaire  uaiureUe,  die  Lar* 
TET^scben  aus  dessen  NotUe 
9ur  la  colline  de  Sanean  (Ex- 

Itrait  de  PAimukire  du  Oft.  du 
Gere  pomr  1861,  8^),  die 
ATBARD'schen  aus  Provinsial- 
Api  mit  n-||Blättern ,  Anderes  ans  Mann* 
[0j^/"*^-^jj!skripten  und  Privat-Mitibei- 
jlnngen  entnommen.  Dagegen 
[sind  ancb  einige  Tafein  mit 
Abbild^^ngen  lebenden  Wirbel- 


tier-Arten  gewidmet,  die  wir  hier  nicht  angeführt  haben.    Wir  glauben, 

to  dieses  Werk  mit  seinen  gnten  Abbildungen  ein  unentbehrliches  Hulfs- 

■ittel  far  alle  kfinflige  Bearbeiter  der  foaailen  Wirbelthier-Fauna  seye, 

i  iwieiD  es  in  miaaigem  Räume  ffir  viele  Fftite  Mittel  zur  Vergleichung  dar- 

'  Uetct,  ohne  daas  man  nölbig  liat,  öberall  die  zerstreuten  Originalten  auf- 

I  nuflcken.    Wenn  indessen  der  Ff.  andeutet,  dass  dieses  Werk  sieb  insbe- 

mint  noch   dazu    eignen   dfirfte,    den  palSontologischen  Sammlern  das 

Onloen  ihrer  Samminngen  zu  ermSglicben,   so  wire   vor  Allem  zu  wun- 

■(Wa  gewesen ,  dasa  er  aelbst  einige  Ordnung  in  dieses  vielfiltige  ihm 

tahrend  des  Druckes  von  Text  und  Tafeln  immer  weiter  angewachsene 

%terial  gebracht  h3tte ,  »wenn  auch  nur  durch  ein  vollständigeres  syste- 

nüidies  and  ein  alphabetisches  Register»  indem  es  uns  mehre  Tage  ge- 


386 

kostet  bat,  ancli  diese  noeb  nicht  durchweg  geordnete  Obersicht  aus  Text,Tarela 
und  Supplementeo  tasammensutrsgen.  Unsere  Absicht  war  dabei  togleleh 
den  Lesern  die  Gelegenheit  eines  Blickes  aaf  den  Reicbthum  der  in 
Frünkreiek  bis  jetst  gesammelten,  wenn  auch  noch  nicht  durchweg  be- 
schriebenen fossilen  Wirbeltbier-Roste  zu  verschaffen.  Viele  der  nach 
Lartbt,  PoflfBL,  Bbavard,  ArMARD  u.  A.  aufgcrühlten  Sippen  und  Arten 
sind  bis  jetzt  noch  nicht  oder  nur  sehr  kurz  und  ungenügend  definirt 
worden. 

Wir  hoben  schon  früher  berichtet,  dasi,  obwohl  der  Vf.  die  tertiären 
S au gethier- Faunen  sehr  vervielf&ltigt ,  solche  nach  seiner  Versicherang^ 
doch  in  den  Arfen  gänzlich  getrennt  sind:  in  einigen  widerrprocbenen 
Ffillen  bezweifelt  er  die  richtige  Bestimmung  entweder  der  Formation 
{Buxweiler  nimmt  er  gegen  die  bisberiKc  Meinung  als  unter-eocain,  t^ 
an)  oder  der  fosMlen  Art  in  einigen  Fällen  sogar,  wo  er  selbst,  wie  es 
scheint,  einen  Unterschied  zwischen  den  von  ihm  angenommenen  verschie- 
denen Arten  nicht  angeben  kann.  So  hatte  er  in  der  vor  uns  liegenden 
Schrift  selbst  Rhinoceros  elatus  (w)  zuerst  mit  Rh.  megarhinos 
(v>  verbunden  und  dann  es  ohne  nachgewiesenen  Unterschied  dieser  An- 
sicht zu  Liebe  getrennt.  Nur  von  Hyaenodon  leptorhynchus  gibt 
er  noch  mit  einigem  Zweifel  zu ,  dass  er  sich  sowohl  in  Limagne  (u') 
wie  zu  Puy-en-Velay  (t^)  zugleich  einfinde.  —  Auf  die  neuen  Sippen  und 
deren  Erläuterung  werden  wir  in  der  Lethaa  zurückkommen. 

Die  Lithographie'«  sind  von  dem  bekannten  noturhislorischen  Zeichner 
De  La  Haitb  schön  ausgeführt. 


Robinbau-Dbsvoidt  :  Fossile  K  oochen  in  der  Orotteaux  Feei 
iPfMtii.  ISSSf  XXI,  326).  Sie  liegt  unfern  der  OroUe  d^Arey-tur-Curg, 
Yani^i  welche  Buffoiv  untersucht,  Dblillb  gefeiert,  und  worin  db  So- 
TtAhD  Hippopotamns-Rcste  entdeckt  hat.  Sie  ist  eine  der  ger&umigsten 
der  Gegend,  in  das  Thal  ausmündend  Z^  über  den  gewöhnlichen  Spiegel 
der  Cure»  Ihr  oberflächlicher  Boden  besteht  ans  Erde,  Steinen  nnd  von 
der  Decke  gefallenen  «Blöcken;  worunter  jedoch  eine  0m6o  dicke  Schicht 
mit  Trümmern  von  Knochen  ruht,  aus  welchen  man  Elephas,  Rhino- 
ceros, Equus,  Asinus  und  einen  noch  kleineren  Solipeden,  BoS| 
Ccrvus,  Dama,  Gapreolus,  Hyaena  und  Ursus  spelaens  er* 
ksnnt  hat.  Diese  Höhle  ist  aber  auch  lange  von  Menschen  bewohnt  ge- 
wesen, indem  man  Trommer  Römischer  Töpfer- Waare,  Asche,  Kohle  nnd 
Knochen  von  Hausthieren  in  von  den  obigen  verschiedenen  Lagen  ge* 
funden  hat. 

P.  Mbrian's  frühere  Angabe  eines  Ananchytes  im  Korallen* 
Kalke  des  Jurors  (Baseler  Berichi,  VIII,  20)  wird  von  ihm  zurückge- 
nommen. Das  Stuck  stammt  aus  Kreide,  und  es  bleibt  somit  die  geolo- 
gische Verbreitung  der  Sippe  auf  das  Niveau,  über  der  Jura-Formation 
beschränkt.  (Verbandl.  d.  Natnrf.  Gesellsch.  in  Basel,  18^4,  I,  93.) 


3S7 

R.  OifBN:  fossile  Rei^tilien  und  8äiifi;ctbiers  in  den  Par- 
kcek-Sebiehttn  {Lamd,  6maog,  Qmar^  1864,  X^  420— 433^  f.  1-13). 
Die  Restt  sind  j^osunmeU  worden  in  der  Durdie^ian^-ßay  von  BaoD» 
g»i  Wojjoox  zu  Swamage.  '  £s  sind 

Xuthetes  destructor  0.  (420,  f.  1—4)^  g<>i;roDdet  auf  cid  rech Us 
Cnlerkiefer-Stack  mit  6  Zähneo  von  eioer  pleurodonteo  Echse,  welcho 
Tannss  nahe  steht.  Das  Stock  ist  iV,",  und  3—6'"  hoch  und  r" 
dick  ond  zeigt  die  Naht  zwischen  Zahn-  und  £!ck- Stuck.  Die  Zahn-Kronen 
siad  flach  zusammengedruckte,  zuruckgebogene,  spitz  und  sehr  lein  s2ge- 
nfidige  Kegel,  welche  im  Kleinen  die  von  Megalosaurus  darateücn^  des- 
Ra  innere  Alveolar-Leiste  wie  Aiveolen-Abtheilung  aber  fehlt,  so  daSs 
ür  an  der  Seite  anehylosirten  Zihne  innen  ganz  frei  stehen.  Die  zwei 
pösjttif  sind  2"'  dick  an  der  Basis,  welche  zuweilen  angefressen  ist  durch 
&  EiawirkoDg  jüngerer  Zähne ,  die  neben  und  zwischen  den  alten  em- 
pdriteigen.  Diese  Zahne  verrathen  eine  Fleisch •  oder  Insekten-fressende 
Eckse  von  der  Gr5sse  des  OslindUehen  Varanos  crocodilinos  und 
lianmen  ans  den  Cheri-Beds  Nr.  81—84  in  Aosrsn's  Karte  von  Purheek 
ilSSt),  In  einem  andern  Stücke  Purbeck- Mergels,  mit  Cyclas  und  P|a- 
lorbij  und  Fi  ach -Schuppen  zusammen  (Fg.  5),  fanden  sich  Reste  einer  21'" 
flod  mehr  langen  und  l'/i'"  dicken  Tibia  mit  Fibula,  schlanker  als  bei  irgend 
naem  lebenden  Saurier,  nebst  knochigen  Schuppen  —  ob  von  dem  nam- 
Etbea  Thiere  ?  Die  letzten  sind  fsst  quadratisch  8'"  lang  und  5'"— 6'" 
breit,  aassen  mit  kleinen  runden  Grübchen,  mehr  wie  bei  Krokodilen  als 
Echsen. 

Maeellodua  Brodiei  Ow.  (422,  Fg.  6— 8X  Ebenfalls  aus  einem 
.Dirt-bed^  mit  Susswasser-Schaalen  (Nr.  93) :  ein  rechtes  Oberkiefer-Bein 
nt  8  Zahnen  und  14  Zahn-Stellen;  die  Z&hne  anchylosirt  am  Grunde  und 
■  dfr  innern  Seite  einer  äussern  Alveolar-Leiste.  Die  Krooen  sind  breit, 
Ton  den  Seiten  her  zusammengedruckt,  von  halbkreisrundem  Umriss, 
weoi|;  zugespitzt,  durch  Abnutzung  oben  oft  gerade  abgeschnitten,  der 
Schmelz  fein  längsgestreift,  wodurch  die  Schneide- Ränder  feiostreifig  ge- 
kerbt werden.  Man  sieht  junge  Zähne  in  die  ansgefressene  Basis  der  al* 
Ifa  oaehrueken ;  alle  stehen  in  sehr  ungleicher  Entwickeinng.  Der  Knochen 
destet  eine  weite  ond  ausgedehnte  Gaumen^Hohle  und  seine  Verbindung  mit 
den  Gaumenbein  Aber  derselben  an,  was  in  Verbindung  mit  der  Befestig ungs^ 
Bild  Emeuemngs- Weise  der  Zähne  einen  Saurier  verräth,  den  O.  wegen 
der  Zahn-Form  „Spaden-Zabu'*  nennt.  -*  Nach  zwei  anderen  Exemplaren, 
Stacke  Ton  Unterkiefern  (eines  9'"  lang)  mit  Wirbeln,  Rippen,  Schuppen 
bb4  Zahnen  zusammen  liegend  und  selbst  noch  je  13  und  7  Zähne  tra- 
f^d,  werden  dieae  nach  hinten  stumpfer  ond  ein  wenig  grösser.  Be- 
fndgongs-  und  Ersetzungs- Weise  der  Zähne  sind  wie  vorhin;  daher  diese 
Reste  mit  vongen  wohl  zn  einer  Art  gehören.  D|e  Schuppen  sind  fast 
qudrstiseh,  glatt,  aussen  voll  runder  Grubeben  wie  bei  onsem  Lorica- 
^.  die  aber  in  Alveolen  steckende  Zähne  besitsen.  Diese  Zähne  ihrer* 
idts  ähneln  denen  von  Hylaeosaurns  im  Kleinen ,  zeigen  Indessen  doch 
tocb  «esentHebe  Vcrscbiedenheiten,  kommen  aoeh  in  ganz  anderen  Schieb* 


SS8 

teD-BeUieo  vor.  Noch  Abalicher  tmd  tie  denonvon  Cardiodoii  ia  Fo- 
res^marble  von  Wiltskirs  und  vod  Palaeosaurut  platfodoa  in  Ma^- 
aeaian-Kalk  (Odomiogr.  t  76a,  f.  7a  uod  t.  62a,  £  7). 

GoDiopholis  er a «aide US  (S.  420),  eine  vom  Vf.  schon  1S4t  aof- 
gestellte  Krokodilier-Sippe,  wird  auch  jetzt  durch  Kiefer,  Zihoe  o.  a. 
Theile  bestätigt. 

Spalacotheriom  tricuspidens  Otv.  (S.  4U6,  Fg.  9—12).  Die 
sehen  iai  Jahrb.  18^4,  S.  620  angekündigte  insektivore  Saagetbier-Sippe, 
wovon  4  Unterkiefer  mit  Zähnen  abgebildet  werden,  aber  noch  mehre  be* 
kannt  sind.  Die  Unterkiefer  selbst,  obwohl  an  ihren  beiden  Enden  oo- 
vollständig,  lss«eo  sich  durch  den  Mangel  an  Knochen-Nähten  und  die 
einfache  Gabelung  ihrer  äusseren  Verdickung  am  Hinterrande,  so  dass  ein 
Ast  derselben  in  die  unter-hintere  Ecke  und  der  andere  in  den  Kronen- 
Forlsatz  ausläuft,  ein  vertieftes  Feld  zwischen  sich  und  dem  Hinterrande 
lassend,  von  den  Echsen-Kiefern  unterscheiden  und  als  Säugthier-Reate 
erkennen.  Sie  sind  von  einer  in  der  ganzen  Länge  der  Zahn-Reihe  auffallend 
gleich-bleibenden  Höhe,  krummen  sich  hinter  derselben  mit  abnehmender 
Höhe  (Hals-artig)  sogleich  ein  wenig  aufwärts,  um  sich  dann  in  den  auf- 
steigenden Ast  auszubreiten.  Die  Länge  des  wagrechten  Astes  ist  V'z"' 
oder  32"»>>  (beim  Maulwurf  l"  oder  25»»).  Die  Umbiegung  dea  Unter- 
randea  am  hinteren  Ende  nach  innen  ,  wie  aie  dio  Beutelthiere  charakte- 
risirt,  findet  nicht  statt.  Was  den  Zahn-Bau  betrifft,  so  nähert  er  sich 
am  meisten  Tal pa,  Chrysochloris  und  dem  fossilen  Thylacotherium  aus 
dem  Forestmarble ;  die  Zahl  der  Zähne  entspricht  am  meisten  wieder  die- 
sem letzten  und  der  lebenden  Beutelthier-Sippe  Myrmecobius.  Da  nun  0. 
Thylacotherium  wegen  jener  mangelnden  Uiubiegung  des  Kiefer-Randes  zo 
den  placentalen  Insektivoren  uud  nicht  zu  den  Beutelthieren  gestellt,  so 
bringt  er  auch  Spalacotherium  zu  diesen  ersten  mit  dem  Bemerken,  dasf:, 
wenn  auch  eine  gleiche  Anzahl  von  Zähnen  bei  ihnen  noch  nicht  bekannt 
seye,  ihre  Zahn-Formeln  doch  so  viele  Abänderungen  zeigen,  dasa  die 
gegenwärtige  nicht  befremden  könne.  Die  Zahn-Formel  ist  nämlich  ?3.?.  1,10. 
Die  Spalacotherium-Kiefer  zeigen  vorn  einen  atumpf-konischen  Ecksabn- 
förmigen  Schneidezahn  und  Raum  für  3  Schneidezähne  im  Ganzen.  Dann 
einen  grossen ,  über  doppelt  so  hohen  etwas  zuriickgekrummten  uod 
etwas  kompressen  spitz-konischeu  Eck-Zahn ,  der  jedoch  hinten  mit  einen 
kleinen  Ansatz  und  mit  einer  ausgebreiteten  oder  gar  zweitheiligen  Wur- 
zel versehen  ist  und  hiedurch  als  Vorderbacken&ahu  (wie  bei  Talpa)  cha- 
rakterisirt  wird.  Hierauf  folgen  10  durch  sehr -kleine  Lücken  swiacben 
den  Kronen  unter  sich  und  von  vorigem  getrennte  Lockenzahn-formige 
Backenzähne,  alle  (aussen)  zweiwurzelig,  aussen  halbzyliodriscb,  zwei- 
schneidig, oben  dreizackig:  der  mittle  Zacken  am  gröasten  und  höchaleo, 
der  vordere  und  hintere  vom  4.  Bz.  an  selbsständiger  ansgebildet  und 
etwas  nach  innen  gerichtet;  die  Höbe  und  Länge  dieaer  Zähne  vom  1.  bis 
snm  7.  au-  nnd  dann  raacb  wieder  ab-nebmeud;  die  mittlen  Zähne  voo 
einer  an  ihrer  Länge  gana  aogewobnlichen  Höbe  (H. :  L,  :=:  2  :  Di  aie  er- 


M9 

fddieii  die  H6iie  des  Eeksahn-ßraitgen  Lückensabee,  welebcr  S^amal  ee 
p9SB  »1«  He  nrei  niehiteo  Lflekensfiline  ist ,  end  dieee  sind  etwat  nied- 
riger, elwaa  Iftnglieher  oad  mit  scfcw&cber  enlwiekellen  KroDen-Zaeketi 
RrtebtBy  al«  der  biDterate  BaekeaiabD.  Autsen  an  Grande  der  Krone  ist 
cui  scbwacber  SeborolzoWuiety  von  weichem  aus  ein  Kiel  senkrecbt  in  die 
Spilzc  des  Mittelzaekeoa  and  ein  anderer  (die  Umbiegunic  des  Wnlstes 
srB»t)  diebt  an  Vorderrande  in  die  Spitze  des  Vorderzackena  aufsteigt. . 
So  erscbeint  also  wieder  ein  Sflugthier  in  der  weiten  Lacke  swiseben  den 
Si9UsßMer  Schiefern  mit  Tylaeotbertom  etc.  und  den  Tertifir-Gebiiden. 
Dicss  Thier  war  es,  das  in  Gesellschaft  mit  den  oben  beschriebenen 
Ediseo  ismitten  einer  Zamien-  und  Cjrcadeen-Yegetaiion  die  Insekten  zer- 
ifirte,  über  deren  zahlreichen  Trümmer  in  denselben  Schichten  Wbstwood 
«b  wonderte  [vgl.  einen  später  folgenden  Aaszug].  Es  war  kein  Beutel* 
ÜtT,  es  gehörte  den  placentalen  Inseklivoren  an ,  welche  nicht  die  hoch- 
i(eO|  aber  auch  nicht  die  tiefsten  in  dfr  Säugetbier-Reibe  sind:  ihr  Oe- 
Ura  zeigt  feine  Windnngen/  ihre  Schalter  Scbifisselbeine,  ihre  Fisse  sind 
billig;  sie  fliegen,  graben,  schwimmen  4>der  springen. 


J.  Bos^bt:    neue  Brachiopoden  des  Mastrichter  Systems 

(ftrhamda.  d,  N^deriamd.  Cammiss,  1864,  li^  196-204  [od.  1—10],  t.  i). 

Die  scaen  Arten  sind 

S.  Fg.  Fnadort. 

Craoia  comosa 3     1      Psisrsksr$, 

Bredai     ^ 4    2      Psisrsiergy  Cipiif  tic 

Äfchiope  DsL.  j  Davidsoni   .     .    5  3,4  |  peUrsherg,  Faufuemoni  tic. 

Sligathyris  d'O.      J  [Fiüj.  t.  26,  f.  14]        I 
Rhynchora  Dlu,         |    ,.^^j^  ^  ^^      Peiersksrg,  Fauquemani  etc. 

Kouincki   .     .     7  7,8    j  p,,,^,^       j,^^^  ,,,, 
[Faüj.  t.  26,  f.  3]  )  ' 

Besebreibungeo  und  Abbildungen  sind  vorzüglich. 

I 

P.DffasR:  zor  Flora  des  Cypridinen-Schiefers  (SItzungs-Ber. 
iWico.  Akad.  1354^  XII,  605—600).  Das  Msterinl  erhielt  der  Vf.  von 
Hro.  R.  RicHTsn  tnSaaifM  ans  einem  Sandstein,  welcher  devonischen  Cypri- 
äiacn-Scbiefern  TkS^rhtgens  untergeordnet  ist.  Es  sind  tbeils  Blatt-  und 
Simpel- Abdrucke,  tbeils  Versteinerungen  von  Kräutern,  Hölzern,  Bbizo- 
BCQ  and  Blattstielen,  zwar  scharf  ausgeprägt,  aber  selten  in  mehr  als 
Zoll-grossen  Stficken,  verkohlt,  abgerieben  und  gequetscht  vor  der  Ver- 
HeioersDg.  Sie  mnssten  daher  in  nur  Vso~~Vioo'"  dünnen  Plättchen  ge- 
scUtffen  werden,' um  sie  untersuchen  zu  können.  Die  Abdrucke  sind  sel- 
tner, anderer  Art,  vorwiegend  von  Farnen  herrührend  [junger?].  Bei 
fieser  Uaterancfaang  der  ältesten  Land-Flora  ergaben  sich  manche  ganz 


240 


>      t 


Deoe.;FontteD,  im  Ganseo  36  Arten,,  woron/Gto^BiiT  n.  A. 'mir.  4— s 
jäiigjere  Schiebten  uber^gangene  berditi  betchrieben  hatten  ;*  alle  an« 
mti^üed  Alle  gehSreo  den  Tballophyten,  deo  Gefisa^KrjrptoflraaMD  od< 
den  Arrobryris  und  zwei  sogar  den  Gymnoapeirmeo  ao ;  Algen  arnd  in  di 
8er  ältesten  Land-Flora  nar  sweifelbaft;.  Cal4ii>ärien  nad  Farnen  vorbi 
sehend,  Lepidodendreo ,  Stigmarien  uiUd  Lyeopodiaeaea  nntengeordnd 
£inige  Sippen  sind  Typen  gans  neuer  Familien  (die  Haplaealim^en ,  Cs 
lainoxyleen  und  Cladoxyleen) ,  deren  Gewicht  aogar  vergleiehnngswäs 
grosser,  als  das  anderer  gewohnlicher  Familien  ist.  JE*  sind  ^die  Stannj 
Altern  anderer  später  allmählich  aus  ihnen  hervorgegangener  Fanilien  aD< 
Sippen.  Fast  alle  ohne  Ausnahme,  jene  sogar,  welche  sahireiche  6e 
fäss-Bändel  besilsen,  haben  solche  nur  aus  einerlei  Elemantar-Theitea 
aus  lang. gestreckten  Zellen  ohue  Gefasae  zusammengesctst;  die  SpinI 
Gefässe  sind  ein  Erzeogniss  späterer  Zeiten.  Eben  so  wieblig  kt, 
der  einzige  wirkliche  HoU-Stamra,  welcher  offenbar  von  etnem  Nadd 
holse  herrührt,  aus  ungetupfelten  Holt-Zellen  zussmmengesetst  ist,  dsbe 
ihn  der  Vf.  Aporoxylon  nennt.  Pie  ältesten  Land-Pflansen  aind  daher  voi 
einem  sehr  einfachen  inneren  Bau.    Die  Liste  derselben  ist: 


1.    Algae. 
Haliserites  Dechenianus  Gopp, 
II.*  C  a  1  a  ni  a  r  i  a  e. 
Haplocalameae 
Kalymma  striata  «. 
rt        grandia  n. 
Calamoayrinx  devoniea  ii. 
Csismopteris  debiJis  ». 
Haplocalamus  Tboringiacus  n. 
Calamoxyleae 
^  Calamopitys  Saturni  n. 
Asterophyllitae 
Asteropbyllites  coronafus  n. 
III.    Filices. 
Neuropteridae 
Cyclopteris  elegans  «. 
„  trifoliata  n. 

„  dissecla  n, 

„  Richter!  n. 

S phenopterideae 
Sphenopteris  refracta  Göpp. 
„  devoniea  n. 

„  petiolata  Gdpp. 

„  imbricafa  Gopp. 

Rhachiopterideae 
Sparganum  maximum  «. 
M  minus  n. 


Megsloffhacbia  elllptica  ii. 
Stephanida  graeilia,  «• 
„  duplicafa  n. 

Clepsidropsis  antiqna  ». 

„  robuste  n. 

„  composita  «. 

IV.    S  e  1  a  g  i  n  e  8. 

Stigmarieae 

Stigma ria  a anularis  n. 
Aphyllum  psradoxum  n. 
Sigillarieae 

äigillaria  nolha  n. 
Lepidodendreae 

Lepidodendron  Richten  n* 
Lycopodiaceae 
Arctopodinm  insigna  n. 
„  radiatum  »• 

Cladoxy leae 
Cladoxylum  mirabile  «. 
„  centrale  n. 

M  dubium  ». 

V.    Z  a  m  i  e  a  e. 
Noeggerathia  graminifolia  n. 

VI.    C  o  n  i  f  e  r  a  e. 
Aporoxylum  primigenium  n. 


241 

F.  Dil««»:  jibtr  ein  tertifirci  Pflanseii^Lager  im  Ttiurug 
(Sitswipt-Ber.  a.  Wien.  Akid.  IM^,  Xi,  1079-*]077).  Kotscby  entdeckte 
es  Snd*AblMnge  dee  ClUeis^eu  TüurUM  in  ITIeMMi^M^  in  einem  Seiten- 
tweife  dee  nnteren  Cgdmu-TkalM  westlich  von  dem  grossen  und  berähm- 
tea  Engpässe  in  4000'  See- Höhe  und  4  Standen  von  dem  Dorfe  Nimrum 
ein  gelblieb «granes  in  Platten  spaltbares  Gestein  mit  wohl-erbshenen 
braanen  Blittsr-Abdrficben ,  in  welefaen,  obwohl  er  nur  kleinere  Bruch- 
•tficke  gswinaen  und  mitbringen  konnte,  Urgbr  8  Pflanzen -Arten  erkannte: 
Podocarpvs  eoeaeniea,  Coroptonia  laciniata,  Quercus  Lon- 
ebitiS)  Oapbnogena  laneeolata,  Djospyrns  myosotis.  An- 
drsmeda  Taceinifolia,  ¥aeeininm  aeheronticuui  und  Euca- 
lyptus aocaeniea  Uno.,  alle  mit  Arten  des  eocinen  Sotmka  fiberein- 
itiameDd.  Das  Lsger  ist  aber  um  so  wichtiger,  als  es  10^  weiter  südwärts 
&gt  vnd  daher  unsere  Kenntnisse  aber  die  geologische  Verbreitung  der 
Alten  isiHr  erweitert. 


RB^Gbimitc:  Darstellung  der  Flora  des  HalnteAsn-JB^ert- 
ilsrfsr  und  des  Fidhmer  Kohlen-Bassins  im  Vergleich  zur 
Flora  des  Sw^eikniier  Steinkohlen-Gebirges  (Preisschriften  h gg. 
T.  d.  Fflrsti.  Jablonowski'sehen  Gesellschaft  in  Leipzig,  80  SS.  gr.  8^  u. 
14  Tfltt.  gr.  Fol.  Leips.  1834).  Diese  am  4.  Febr.  181^4  gekrönte  Schrift 
iit  eine  Beantwortung  der  ffir  1868  gestellt  gewesenen  Preis -Aufgabe: 
„Eine  möglichst  vollsllndige  schriftliche  und  bildliche  Darstellung  der 
Flora  dea  Batmickm-EUrtiarfBr  und  des  PidhMr  Kohlen- Bassins,  so  wie 
eise  Vergleichung  beider  mit  der  Flora  des  Zwiekmuer  Steinkohlen-Ge- 
bifgcs'*  an  liefern. 

Der  Text  serfillt  in  folgende  Abschnitte:  I.  das  HoUkiehen-Ekendorfer 
Koblen-Bassin  (=  A,  e;  BeriheUdorf  =  i,  Frankemkerg  =  /r;  S.  1); 
II.  daa  Flökm-GiektMerger  Kohlen-Bassin  ^  f,$  (S.  0);  III.  das  ^leicAaver 
Koblen-Baaain  =  «  (S.  18);  IV.  Beschreibung  der  in  der  älteren  Kohlen- 
Formation  von  Hmimiekemy  BeriMtiorf  und  EkerHwf^  sowie  in  der 
Steinkohlen  •  Formation  von  FlÖKa  und  GüekeUkerg  aufgefundenen  Ver- 
iteioernogen  (S.  97) ;  V.  Tabellarische  Zasammenstellung  derselben  nach 
ihrer  geologisch-geoprapbiscben  Verbreitung  überhaupt  (S.  08);  Register 
•ad  Inbslt  (S.  70).  Die  Tafeln  liefern  treiflich  lithographirte  Darstellun- 
^B  der  gefundenen  Fossil-Reste  in  Farben-Druck. 

Die  Reanltate  sind  folgende: 

I.  Die  ßmmekm'BUr9iorf€r  Kohlen -Formalion  zerfAllt  in  zwei 
Becken,  daa  Bmmehensr  und  das  Eiersdorfery  die  anfangs  wohl  zusam* 
Biengehort  ba)>en.  Diese  Formation  besteht  aus  zwei  Gliedern ,  aus  dem 
»Grund -Konglomerat'*  Naumaiirs  (bis  2000'  mächtig)  und  den  Kohlen- 
nUnrenden  Sandsteinen  und  Schieferthonen  (bis  8000'  Die  Floren  beider 
Abtheiinngen  unterscheiden  sich  nicht  von  einander.  Sagenaria  Velt- 
beimiana  n.,  Stigmaria  inaeqnalis  G6p.,  Sphenopteris  di- 
itana  Svb*  «ndCalamites  transitionis  Gdp.  spielen  daHn  die  wich* 

iwktpug  1855.  16 


242 

tigste  Rolle ;  die  drei  ersten  haben  zur  Bildang;  der  Kohle  em  neiiiten  bei- 
getragen. Die  hier  vorherrschenden  Pflaosen  sind  ausser  etwa  Spheno* 
pteris  elegans  der  Zwiekauer  Steinkohlen-Flora  ganz  fremd«  Es  sind 
dagegen  grosstentheils  dieselben,  welche  in  TAvrrit^eii,  SefUeMtem,  Naum 
und  am  Harne  in  der  oberen  Graiiwacke-Formation  oder  den  den  Kobleo- 
kalk  vertretenden  Ablagerungen  gefunden  werden.  Die  Kohle  ist  daher, 
wenn  jiicht  Grauwacken-Kohle  zu  nennen,  doch  wenigstens  dem  Kohlen- 
kalke  parsllel  zu  stellen  (wie  die  am  DanetMi   Dniepr  und  Barn  in  Sid* 

IL  Naumann  hat  bereits  u.  A.  nach  den  zu  Piökm  i  (a.) 

selbst  beobaohteten  Lagerungs-Verhältnissen  (a)  die  |  Rothliege ndes 
FlaA«-^ucJirel«6er^er  FormaUon  für  junger  erklärt  als  )  Kohlen«andstein 
die  HmnieheU'Ekersdarrer.  Das  von  ihr  erfüllte « ^''*"*'**^*"'8'**™''** 
Becken  wird  durch  die  Ztchopam  in  zwei  Hftlften  geschieden,  auf  desi 
rechten  Ufer  mit  den  Fluren  von  Altenhüi»^  Floha  und  Güekeieierg ,  auf 
dem  linken  im  SlnUhttalde  bei  ^Tatia  und  Wieea,  Der  Vf.  unterscheidet 
diese  Formation  jedoch  nach  Lagerung  und  Fossil-Resten  in  eine  untere 
und  eine  obere,  jene  mit  Calamites  cannaeforuis  und  Sigillaria 
plana  vorherrschend  und  von  S.  alternans  öfters,  von  Stignaris 
ficoides  vulgaris  und  Noeggerathia  mit  ihren  Fruchten  nur  sehr 
selten  begleitet;  diese  vorzugsweise  von  Noeggerathia  palmaefor* 
mis,  N.  crasaa,  Lepidodendron  laricinnm,  Sigillaria  distans 
und  Stigmaria  ficoides  vulgaris  susammeiigesetzt.  In  den  Flores 
Mder  A^Aopaii-Ufer  ist  kein  wesentlicher  Unterschied.  Diese  Flora  (II) 
hat  mit  der  vorigen  (I)  nicht  eine  einzige  Art  gemein,  sondern  eatliiilt  nor 
Arten  der  eigentlichen  oder  jüngeren  Steinkohlen-Formation.  Alle  Artea 
ausser  Lepidodendron  laricinnm,  Alethopteris  lonchitidis 
und  vielleicht  Rhabdocarpus  Naumann i  werden  auch  bei  Ztoiekau 
gefunden. 

lil.  Noch  ist  es  nicht  möglich  ein  vollstfindiges  geognostisebes  BM 
von  dem  Zwiekauer  Becken  zu  liefern,  obwohl  der  Vf.  von  einem  kleines 
Tfaeile  desselben  einen  genauen  Schichten-Durchschnitt  mittbeilt.  Die  bis 
jetzt  aufgeschlossenen  Schichten  bilden  einen  als  Formation  unsertreno- 
lichen  Schichten- Komplex.  Ihre  Flora  ist  die  normale  Steinkohlen-Flors. 
Die  an  ihref  Ost-Seite  durch  eine-  grosse  Verwerfung  abgeschnitteDc  For- 
mation war  früher  im  Norden  viel  weiter  ausgedehnt,  wo  sie  ihr  Ende 
erst  bei  Flöha  erreichte.  Indessen  lassen  sich  die  KohleU'» Plötze  vos 
Zwickau  und  Flöha  paläontologisch  im  Einzelnen  nicht  parallelisiren ,  in- 
dem bei  FiÖha  die  obersten  so  viele  Eigenthümlichkeiten  zeigen,  dass  sie 
bei  Zwickau  gar  nicht  vertreten  scheinen,  während  die  tieferen  am  Foril' 
hathgrabeu  dem  tiefen  Pianitaer  Flötz  entsprechen  mögen.  Die  im  ältestes 
Sandsteine  vou  Flökm  vorherrschenden  Pflanzen,  Calamites  csnnae- 
formis  und  Sigillaria  alternans,  sind  auch  in  untern  Teufen  der 
Formation  bei  Zwickau  gerade  am  häufigsten  gefunden  worden.  Die  bis 
jetzt  aufgefundenen  und  im  Texte  4^chriebenen  Fossil-Reste  mit  ibreai 
geognostiseh-geographischen  Vorkommen  stellen  wir  in  folgender  Tabelle 


243 

mtn.  a  und  ]  beseichneo  die  illere  uud  jüngere  Roblen-FormatJon ;  hSber,  im 
h^tüien  (=  r)  kommeo  nur  Noegg;era thia  flabelJata  und  N.  palmae- 
lis  loch  aocb  vor  bei  Zwickau;  die  Bedeutung  der  Buchstaben  A,  e,  f,  fr,  g^ 
»BezricbDoog  der  SächsUchen  (=s  «)  Örtiichkeiten  ist  schon  angegeben;  d,  e,  f,  t 
Rabrik  für  Answdrts  bedeuten  DeuUehiand,  England  (init  Üchoitland  nod  Irland), 
brncA  oad  Russland. 


&  Tf.  P|S. 


«HS.    .    97  1  L 
ISN. 

iiticeae) 

Nmüs  6.    .  .30  1  2-7 

Bi6.    .    .    31  I  8-9 

rfKüScHL.  32  M  16-i9 

aScic     .    33  .  . 


Sf.    .    .    36  14  15 

bru» 

-u.    3s{4»t:«^} 

pcM!niS*^  1«    7-10 

ti) 
hrii 
iSt.     .    .    3B    2 


lbMlBBM.39 


«0      . 
40    2 


41    3 


ilisv. 

»IG.   .    .    42     3 

Mü  Gn.  42  14 

li 

hts.   .    .    43    3 

Uis  Sn.  .    43  14 
lus.   .    .    44  14 

■enScsL.jp.  45      . 

II  Uu    .    45  10 


3-7 

8 

4 

9 
6 


3-5 


1 

1,2 


■  St.    .    .    46    3 

«■  Km.     47 

■•  5t.     .    47  11     4-7 


49  12    2  8 

49  .      . 

50  3    6 


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S.  Tf.  Fg. 

11 

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Sagenari«                                    i 

VdtheimUaa  S»b.  5l{Y  1.3} 

a  . 

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candata  Pa«v     .    53    6    4 

a  . 

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poUphylla  RoE. .    53    7     . 
Upltfopbyllam 

a  . 

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Veltbeimiaann  n.  52    4|^j^| 
majnii  Baon.  .'    .    55  U  12-14 

a  . 

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(MtfMiiMi/icjii  Ob.) 

Haleaia 

tnberevloaa  Bbow.  56    8    1,  2 

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SelaglaltM 

BrdiaaBal  Oa«.  .    56  14  21 

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imbrleata  Stp.    .    57  g    ^  | 

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Stiguarla 

laaeqnallt  Gö. .    .    58||f    ^| 

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lieoldet  vuliorU     59  11    1,  2 

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(SIgillarieae) 

Siglllarla 

moDiboidea  BasM.  60  10    2 

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dUtaa»  N.    .    .    .    6113    4-6 

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plana  n.      ...    6t  13    2,  3 

/oiganum  Lul.    .    61    .     . 

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* 61     .      . 

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aiternans  Stb.     .    62  13    I 

Sg^ 

.     J:4c 

foUa 62  14  11 

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(Noeegerathiae) 

Noeggerathla 

fla5ellata  Loi..    .    63  12    9 

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palmaefioraiM  0.      64  HJ^^I 

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Rhabdocarpai 

Boekachanu  GB.    65  12  13-15 

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Naumann!  n.  .    .    65  12  17-20  .  i 

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,      j:d 

coBchaefMTBia  Ott.  67    3    7       a  . 

.    y.d 

(C  7  c  a  d  e  a  e) 

Trlgoaoearpum 
enipsoldenoi  Gö.     67    3    7 

a  . 

bk 

.   yd 

1 59  Arten. 

/ 

i  Udt:  Memöir  on  the  exiinei  Speeies  of  American  OXy  20  pp.,  5  pI. 
^mimComiHimU4ms  to Knowledge,  1869,  vol.  V.,  art.a,  Washington  4"*).  Eine  kurse 
t«i  freoider  Quell«  baben  wir  im  Jb.  18S4, 127  gegeben.  Bier  eine  Umfang-reiebere 

16* 


244 

Mitibeilaog  des  lubaltes.  Er  terfallt  id  Einleitung^  (8.  3);  I.  Allgemeine 
Bemerkaogen  über  die  fosBilen  Reste  des  noch  lebenden  Bison  Ameri- 
canos  nnd  zur  6ei»cbiebte  der  bis  jetzt  beschriebenen  Arten  (S.  6);  II. 
BesehreiboDg  der  Reste  aosgestorbener  Arten:  Bos  latifrons  L.,  B. 
antiqgas  L.,  Bootberiuip  cavifrons  L.  und  B.  bombifroos 
(S.  8).    Erklärung  der  Tafeln  (S.  19). 

Der  Vf.  macht  zuerst  darauf  aufmerksam,  wie  gut  heutzutage  die 
Natur-Beschaffenheit  Nord-  nnd  Süd'Amerikä*0  dem  Pferde  und  dem  Rinde 
zusage,  in  welcher  Menge  erstes  überall,  letztes  in  Süd-Amerika  sieh 
aua  den  in  Buropa  eingeführten  Stamm-Individuen  vermehrt  habe.  Gleich- 
wohl sey  zuvor  keine  Pferde-Art  in  ganz  Amerika  heimisch  gewesen,  ob- 
schon  die  fossilen  Reste  einer  Art  in  der  S.,  die  einer  andern  in  der  N.  Hälfte 
gefunden  wurden.  [Klimatische  Verhältnisse  scheinen  daher  kanm  als  Ur- 
sache des  Erlöschens  oder  Nichtvorbandenseyns  des  Pferdes  in  Amerika 
angesehen  werden  zu  dürfen.]  Vom  Rind  dagegen  seyen  noch  keine  fos- 
silen Reste  in  S.-jfit'^^^^  9  ^oi>l  ^^^  solche  von  einer  der  zwei  noch 
jetzt  dort  lebenden  und  von  4  ausgestorbenen  Arten  in  N.-Amerika^i  Pott- 
pliocan-Gebilde  gefunden  worden. 

Die  zur  Zeit  der  Ankunft  der  Europäer  über  den  ganzen  N.  Konti- 
nent verbreitet  gewesene  Art ,  ein  Bison ,  BosAroericanus,  welche 
jetzt  bis  zum  Fusse  der  Rockp  Mouwdaiu»  zurückgedrängt  ist,  hat  zahl- 
reiche Reste  am  Big-Bone  Liek  zwischen  denen  ausgestorbener  Siugthier- 
Arten  (Mastodon  n.  s.  w.)  zurückgelassen  ;  der  Vf.  zahlt  auf  und  be- 
schreibt kurz  eine  Parthie  von  daher  stammender  Reste.  Die  andere  noch 
lebende  Art,  Ovibus  moschatus,  findet  sich  jetzt  wenigstens,  und 
zwar  selten,  nur  noch  im  W.  der  Hudeone-Bay  nordlich  von  65**  Br. 

Die  ausgestorbenen  Arten  gehören  zn  zwei  Geschlechtern. 

I.  Bison  Ham.  Sboth.,  die  Horn-Kerne  sind  (wie  bei  Bos)  in  glei- 
cher Höhe  mit  den  Augenhöhlen  hinten ,  reichen  aber  weiter  vorwärts  bis 
1"  oder  mehr  vor  der  ,,1nion**  [?Hinterhaopt-Leistel.  Der  Vorderkopf  ist 
breit,  quadratisch  und  wenig  konvex.    Keine  Spur  von  Thranen- Gruben.  — 

1.  B.  latifrons  L.  p.  8,  pl.  2,  f.  2,  7  iProoeed.  Aead.  ual.  ee,  F/,  117; 
Qreat  indian  Bugalo  Pbalb;  Anrochs  Cuv.  [pars]',  Bos  latifrons  Baal.; 
Urus  priscus  Bojai«.;  Bos  pnscus  Myr.;  Fossil  Oz  CARPsnTBB).  Schadel- 
nnd  Hom-Theile  und  Zähne  (die  zwei  letzten  abgebildet),  ein  Tbier  grös- 
ser als  der  Bison  und  von  der  Grösse  des  Arn!  andeutend ,  sind  bei  Net- 
ehetm  in  Mieeieeippi  mit  Mastodon,  Equus',  Megalonyx,  Mylodon,  Drsos 
und  Cervus  gefunden  worden,  —  Humerus  und  Tibia  (derselben  Art?) 
im  BraufifcAioeJ^  -  Kanäle  Qeorgieu9\  Atlas  und  Metatarsus  am  Big-kme 
Lick.  Ausser  der  Grösse  unterscheidet  sich  diese  Art  vom  Amerikauieekea 
Bison  auch  noch  durch  den  von  vorn  nach  hinten  flacheren  Vorderkopf.  — 

2.  B.  antiqnus  Lbidv  11,  t.  2,  f.  1  (Proeeed,  Acad.  nol.  eeiene,  VI^  117) 
beruht 'kuf  einem  rechten  Horn-Kerne  mit  einem  kleinen. Stuck  Stirnbein, 
von  einem  noch  nicht  alten  Thiere,  an  Grösse  das  Mittel  haltend  zwischen 
6*  latifrons  nnd  B.  Americanus.  Es  gleicht  mehr  dem  EuropUec^tn 
B.  priscus  als  dem  AmsrikaMieehm  B.  latifrons,  nnd  doch  konnte  es  viel- 


249 

lejeMT«!  eiacM  wdVüebaa  Mividvam  dietet  IsfitAii  stanuM».  Vom  B^ 

n.  Baotherion  Lbidt  12  (xoant  in  Proeeed.  AmnL  «##.  #etMc.  VI^ 
;i).  a)  P«a  Stirobein  bildet  eioen  BacMl  «der  ForlsaU,  ans  daaaeo  Sai> 
tea  die Horn-Kersa  antapringen  ond  iwar  b)  aber  nnd  hinter  den  Aogaa- 
^eo,  aber  weit  vor  dem  „Inion*';  aie  biegten  »ich  abw&rta,  ahne  aich 
oil  drr  Spitxe  wie  bei  Oviboa  wieder  au  erbeben ;  p)  die  Thrinen>6raben 
oid  so  wobl  entwickelt»  wie  bei  den  Hiracben.  Ist  Oviboa  nahe  ver- 
wiodt;  mag  wie  dieser  langbaarig:  geweaen  aeyn  nnd  daa  MtMHtHffi* 
M  korz  vor  der  Drift-Periode  bewohnt  haben ;  verbindet  Boa  mit  Ovia. 
1.  B.  eavifrons  Lbid.  lU  ee.  t.  3,  f.  1»  2,  t.  4,  f.  1  (Boa  Pallaai  DaxAr 
(tc.:  Bos  bembifrona  . . .  .  i.  ilmar.  A$9ae.  Gndnn.  1661,  170,  236).  Ein 
vobUrbaUeaer  HinlerBchädel  wurde  im  Kiee-Grerdlla  bei  Fori  Güsm  am 
irbafta-Floaae  gefanden.  Andere  Schädel-Theile ,  Hom-Kerne,  Aatra- 
gili,  Mittelband-  und  Mittelfnaa-Knocben  u.  a.  w.  atammen  ana  BmUam 
Ci.  io  tRuomti  mit  Maatodon ,  ana  Dilnviom  (aebr  abgerieben)  vom  Km- 
^nAif-VUuM  in  Keniucky^  ana  TrumMl-Co,  in  OAio,  vom  Bif-hane  Lick,  Er 
ül  böber  und  acbm&ler  ala  der  vom  AaMrikaniiehem  Bieon.  Die  von  Pallao 
lod  ?on  OaBaBTiROvaaT  in  Sikiriem  gefundenen  Scbftdel  *  aind  nicht  da- 
QÜ  so  veroweiiaeln  nnd  stehen  dem  lebenden  Oviboa  mosehatna  mit  fast 
loinnaeareichenden  Hörnern  aebr  nahe.  — >  2.  B.  bombifrona  La». 
17, 1 4,  r.  2,  t.  5  (xuerat  in  ProeeU.  Acäd.  mL  ac.  V/,  71) ;  Boa  bombi- 
frvQt  H*aL.  etc.).  Ein  Hioterscbidel  nrit  beiden  Hdmem,  von  Bif*home 
Ikk,  Der  Backet  qoeer  zwischen  den  Hörnern  iat  höher  gewölbt  ala  bei 
migtf  Art,  glatt  atatt  Exostose-artig.  Ihre  weiteren  Verschiedenheiten 
verdeo  aber  nur  mit  Hiilfe  der  Abbildnngen  nnd  anafdbrlichan  Beaahrei- 
Wof  deallicb. 

C.  GnasL :  Kritiachea  über  die  Myophorian  dea  Bloachel- 
kalkes  (Zeitaebr.  f.  ailgem.  Natorwiaseoacb.  iSSS^  V,  34-36).  Myo- 
phoria  vulgaria  Ba.  mit  2  atarkan  gestreiften  Scbloaa-Zfthnan  in  der 
rcthtra  und  dreien  in  der  linken  Klappe  iat  der  Typna  der  Sippe  >  deren 
Scbilea  ioaaeriicb  radial  verlaufende  Rippen  leigen.  Damit  atimmt  denn 
neb  QDstreitig  J/L  paa-anaeria,  M.  Kaferateini  und  etwaa  weniger 
KGoldfaaai  fiberein. 

Lyriodon  laevigatua  6f.  dagegen  hat  ftniserlieh  keine  Seiten- 
Rippe,  statt  der  Rippen  auf  der  hinteren  abgeaetaten  FlAcbe  seichte  Rin- 
nea  ood  innen  keine  Spor  von  Streifen  an  den  Schloaaz2hnen,  welche  auch 
>n  Ubriaen  weder  Myophoria  noch  Lyriodon  entaprechen ,  aondern  nur . 
■it  Sdiizodua  verglichen .  werden  können  y  obwohl  generiach  abweichen. 
Hh  Kac's  Permimi  FoisiU  t.  15,  f.  29  AB  (die  Ziffer  fehlt  auf  der  Tafel 
nd  B  ut  an  Fig.  31  veraetzt)  verglichen  ist  der  Zahn  c  kurzer,  ni^r  sanft 


*  Comnatf.  Petrop.  XTll,  601;   No9,  Act.  Petrop.  1,  //,  243;   MSm.  Aead.  Pe- 
^.  »10,  ///»  315,  f.a;  Cut.  Om,  4d.  4,  Vly  313. 


246 

gebuditet  ond  nielit  wirfclkb  fefheilt;  seiii  b9nter«r  Rtad  ti^lit  tidi  in 
eine  niedrig;e  Leiste  aai;  der  Zabn  e  fehlt;  der  Scbaalen-Rand  lat  hier 
flaeh ,  und  nur  dareb  eine  feine  Rinne  ist  eine  innere  e  vertretende  Leiste 
abgesondert;  Zahn  a  nnd  b  setzen  sieb  in  nacb  vom  verlaufende  starlie 
Leisten  fort,  die  auf  den  Sttinkernen  als  Rinnen  auftreten  und  bei  Sehi- 
sodtts  g^Inzlich  feblen.  Die  nahe  Verwandtschaft  niit  Sebicodus  beaeieb- 
nend  mag^  die  Sippe  Neoschizodos  heissen.  Goldfüss'  Fig.  1)  stellt 
den  ausgewachsenen  N.  Isevigalns  vor;  ganz  junge  Exemplare  b eis* 
Ren  bei  Ooldfdss  Nucula  gregaria  Tf.  124,  Fg.  IS.  —  Lfriodon 
deltoideus  Gp.  t.  135,  f.  13  scheint  dem  Vf.  nur  dickere  Individuen  der- 
selben Art  in  sich  zu  begreifen,  obwohl  er  Exemplare  in  der  abgebilde- 
ten Grösse  in  dortiger  Gegend,  zu  lAeMkaUy  noch  nicht  gefunden.  Tri- 
gonia  cardissoides  hat  Goldvuss  selbst  zurückgenommen.  Dagegen 
kommt  daselbst  noch  eine  neue  Art  N.  elongatus  G.  vor,  kleiner,  fla- 
cher, mehr  nach  hinten  verlängert,  mit  schmalerer  viel  weniger  abfallen- 
der und  minder  scharfkantig  abgesetzter  Hi nt erfläch c ,  welche  dann  den 
Übergang  macht  zu  N.  elongatus  (Lyriodon  ovatus  Gf.  t.  135,  f.  11), 
an  dessen  Steinkernen  v.  Strombeck  das  Lyriodonten-Scbloss  zir  erken- 
nen gfaubt,  das  aber  an  des  TPs.  Exemplar  nicht  vorhanden  ist.  Lyrio- 
don corvirostris  Gf.  t.  135,  f.  15  {excL  Schlot».  Nachtr.  II,  f.  36, 
f.  6,  welche  v.  Strombbck  bereits  zu  Myophoria  vulgaris  verwiesen  hat) 
ist  eine  Gardita^  hat  zwei  Scbloss-Zähne,  einen  kurzen  dicken  unter  dem 
Buckel  und  eined  schmalen  Leisten-artigen  dahinter  (der  Art-Name  be- 
darf also  nicht  der  DüNKsa^schen  Umänderung  in  y,elfgans").  Lyriodon  or- 
bicu  1  are  6f.  t.  135,  f.  10  hat  der  Vf.  noch  nicht  selbst  beobachten  kSnoen; 
V.  Stro«bb€k  spricht  ibr  die  Selbstständigkeit  ab ;  doch  gebort  sie  keinen- 
falls  mit  voriger  zusammen.  L.  simplex  bei  Goldfüss  t.  136,  f.  14, 
weicht  zwar  als  Kern  ziemlich  ab,  doch  bringt  sie  der  Vf.,  da  sie  souKt 
am  meisten  mit  Neoschizodus  übereinstimmt,  als  zweifelhafte  Art  ?N. 
simplex  einstweilen  in  diese  Sippe. 

Myophoria  lineata  M&nst.  Beitr.  IV,  t.  7,  f.  29  ist  wabracbein- 
lieh  und  M.  ornata  Mdpcst.  t.  8,  f.  21  gewiss  eine  Cardita;  der  Vf. 
fährt  sie  sogleich  als  C.  lineata  und  C.  ornata  auf. 


Schligbl:  über  den  Mosasaurus  und  die  Riesen*Sefaild- 
kröte  von  Maitriehi  (Campi,  rend.  1854,  JXXiX,  799-809).  Die 
fossilen  Skelett-Theile  des  Mosasaurus  sind  z.  Tb.  kflnstllcb  und  natur- 
widrig zusammengesetzt,  ohne  dass  man  Diess  bisher  beobachtet  hatte. 
Der  von  Cuvibr  als  Paukenbein  angesprochene  Theil  besteht  aus  de« 
Deckelbein  der  Unterkionlade  und  einer  Epiphyse.  Die  angeblieben  Kral- 
len-Phalangen sind  gewöhnliche  Phalangen,  deren  eines  Ende  in's  Ge- 
stein eingesenkt  ist  und  desshalb  spitz  aussieht.  Die  theils  derCbelone 
H  off  mann  i  und  theils  dem  Mosasaurus  zugeschriebenen  Hsndwurzel-Kno- 
cben  gehören  ganz  dem  letzten  an.  Die  flache  gerade  Form  und  Ad- 
leckungs-Weise  der  Phalangen  beweist,  dass  der  Saurier  keine  kralligea 


Gtof^oe  kttCfeMfl)  wie  mia  oft  asg^enonmeD,  gontea  FloH««-Fte6>  wi« 
P.  Ciafsi  uod  CoviBR  riebtif  verraotbet  batlen.  Der  Vf.  ist  mit  eioem 
ffhtiHA  Artikel  Aber  diMes  Tbier  und  die  Scbildkrftte  besebftftigt,  von 
welcber  erst  aocb  in  notersucbcD  bleibt ,  ob  äe  die  Bildong  der  CbeloDe 
o4cr  4tr  Ledersobildfcrete  oder  eioce  gaiis  oeoea  Typos  besitzt.  Vau  Brbda 
ist  im  Stande  wichtige  Beiträge  sur  LosuDg  dieser  Frage  zn  liefern.  Die 
mföhriiche  Arbeit  de«  Vfs.  über  beide  Thiere  soll  in  den  Abbandlungen 
der  Comiiiiseioo  erscheinen,  welche  mit  der  Aufnahme  einer  geologischen 
Karte  der  Niederlande  beauftragt  ist ;  eine  Untersuchung  über  die  Schild- 
kröte wird  auch  in  den  „lÜemoireM  de  ia  Soeieie  R.  de  Zoologie  ifAmeier» 
km*"  erscheinen;  eine  Arbeit  endlich  über  denDid  us  und  seine  Verwandten 
ift  bereits  in  den  Compiee  rendue  der  Niederlondisehe»  Akademie  verof- 
Micht  worden.  

J.  Hall:  PaUeonioiogy  of  New-York  (Alkmy  4^)^  toi.  Ji^ 
e$ültimn§  Deseriptione  of  the  orgame  remains  of  iKe  lower  mUiU  diOM 
AM  ^  Ike  New-  York  System  (=  Uiddle  Silurian  in  pari) ,  302  pp. ,  85 
a.  18  soppl.  pll.  Der  1.  Band  dieses  hoch-wichtigen  Werkes  ist  i.  Jb. 
tS48,  169,  559,  der  II.  Band  i.  Jb.  i863,  585  angezeigt,  die  Charaktere 
■roer  Korallen-Sippen,  welche  in  dem  letzten  aufgestellt,  sind  i,  Jb.  1^5/, 
m  108  fremder  Quelle  mitgetheilt  worden.  Wir  können  jetzt  eine  Ober- 
licht seines  ganzen  Inhaltes  unmittelbar  aus  der  Quelle  geben. 

Die  Bestandtbeile  des  Textes  sind:  Vorrede  (S.  vii—viii);  Bescbrei- 
kog  der  fossilen  Reste  nach  6  Formations-Gruppen  geordnet  [die  unterste» 
6s  Ooeida-Konglomcrat  enthält  keine  Fossil- Reste],  auf  die  wir  zurück* 
kannen  werden  (S.  1—350);  Zusitze  und  Verbesserungen  (S.  35t);  AI« 
pbabetiscbes  Register  der  Sippen  und  Arten  (S.  356);  Erklärung  der  Ta- 
fela  (S.  359—369).  Den  85  Tafeln  mit  fortlaufender  Numerirong  sind 
Mcb  i6-l8*fflitZwiscben-Nnmmern  eingeschaltet.  Die  Geaammt-Zabl  der 
hier  besebriebenen  Arten  ist  344  (Nr.  382-724  des  Gänsen).  Der  Vf. 
Mioert,  mehre  Werke,  die  schon  vor  diesem  Bande  erschienen,  nicht 
aebr  haben  benfitzen  zu  können ,  da  sich  dessen  Bearbeitung  und  Ber* 
atpht  ?on  1848  bis  18S9  hinzog  und  zum  Theiie  schon  fertig  war,  als 
iie  erschienen ;  so  insbesondere  die  Schriften  von  Barrandb  (Graptolithen), 
Roms  (Stepbanoerinns),  Vernbuil  und  Davidsoh  (Brachiopoden),  Ibuvs- 
hwMKDe  und  Hajmb  (paläpzoiscbe  Polypen-St5cke} ,  Sbdowick  und  M^Cot 
(Britiiehe  palaozoisebe  Fossilien),  GsmiTz  (Sächsische  Granwacke),  in 
welchen  mitunter  identische  Arten  noter  anderen  Namen  beschrieben  seyn 
■•fCen.  Wir  bofen,  dass  der  Vf.  später  uns  eine  Übersieht  der  Korallen 
iid  den  HiunB-EDWAaDs-HAiMB'seben  System  geben  werde,  —  Die  ta- 
bellarische ZasammensteHoBg  ergibt  folgende  Cb^r^icbt  der  Sippen  und 
Artea,  wefebe  ersten  dabei  aber  in  nicht  genauer  Ordnung  stehen  (einige 
irtea  sind  geoMiBsam) ;  die  mit  f  bezeichneten  Sippen  haben  ihre  Namen 
vbon  im  frfiberen  Bande  erhalten.  Die  in  scharfen  Klammern  einge» 
«tUossenen  Zifer  hinter  den  neuen  Sippen-Namen  verweisen  auf  Jahrb. 
^I,  755—768,  wo  bereite  ein  Theil  der  neuen  KoraIlen>Sippen  definirt  ist 


248 


PLANTAE. 

Arthrophyens  n.  4   .    .    .    . 

Scololithosf 

Palaeophycusf 

Dictyolltes  Hai«; 

ButhotrephU  t 

Runophycus  n.  23   .     .    .    . 
Ichnophycn«  n.  26  .    .    .    . 

A.   Coralliä  et  Bryosoa, 

GraptolUlms   .... 

Chaetetca 

Streptelasma  t     •    •    • 
Poiydtla«ma  n.  112  [765] 
Favistella  f     •     •    •    • 

CanliiU 

Conophyllnm  n.  114  [766] 

Cyclo!  ites 

Diplophylluro  ».  115  [766] 
Canoapora  n.  43 

'  Syringopora  Of.  .    .    . 
Astrocerium  n.  120  [766] 

.  Colnmnarla  Gf.  .    .    . 

Favoaitca 

Catenipora  ..... 
HeliollteK  Odstt.  .  . 
Stromatopora  Gf.  .  . 
Ciadopora  n.  137  [766] 
Livaria  Stboh.  .  .  . 
Callopora  n.  144  [766] 
Trematopora  n.  149  [766] 
Helopora  n.  44  [765]  . 
Striatupora  n.  156  [767] 

(ipfiter  Strictopora) 
Diamesopora  it.  158     . 
datbropora  ».  159  [767] 

Retepora 

Hornera  Lmx.      .    .    . 
Phaenopora  n.  46  [765] 
Feneetella  Lnsd.  .    .    . 
Polypora  M'C.     .    .    . 
Ceramopora  m.  168  [767] 
Rhinopora  n.  48  [765] . 
Lichenalia  n.  171  [767] 
Sagenella  fi.  172  [767] 
Dictyottema  n.  174  [767] 
InocauIIg  n.  176  [767]. 

B.  Crinoidea. 
Homocrinns  n.  185  .  . 
CtOBteroerinns  n.  179  . 
Calceocrinua  n.  352  . 
GWptocrinQs  +  .  .  • 
Glyptaater  n.  187  .  . 
Thysanocrinas  n.  188  . 
Myelodactylos  n.  191  . 
Dendrocrinus  n.  193  . 
Ichthyocrtnns  Coxa.  195 
JLyriocriana  n.  197  .  . 
Leeanocrinus  n.  199 
Maccostylotrinns  ».  209 


Saeeocrian«  n.  205  • 
Rucalyptocriaas  Gr. 
Stephanoerinua  n.  212 
Caryocrloiui  Say 
ä  I  Meloerlaitw  Gf.  . 
O  BHeterocyaÜte«  n.  229 
5  iTeiitacnlltes  Scni. 


C.   Cyatidea, 
CallocystUe«  n.  236 


.   2 

l    2 


2   2 


.    2 

1 
—  « 

2 


Apioeyatitea  Forb. 
Hemlemtltea  245  (AgelocriDr 
tes  V.  UxEM) 


D.   Asteriadae. 
Palaeaater  «.247 .   l' 

B.    Brachlopoda.        ! 
LlBEnla  L 15 


I.  2.  3.  4.  &. 


2  3  2. 
.4.1 
.11. 


Orblciila  Lk ,  .     .    2    . 

Orthia  Dlm '.481 

Leptaena 8  4  2 

Stropheodonta  n.  63     .    .    .  '  .    1    .   I 

Chooetes  Fisch .    1    .    . 

Spirifer .372 

Atrypa 2  17  19  3 

Pentameroa 13,. 

Acephala.  | 

Avicnia  Lk |   .    2  4  4 

PotldoDomya  .    .  ' 11 

Myalina  Ko««     .... 

ModiolopaUt 

Tellioomyat 

OrthoBota  hall  .... 
Megalomat  n.  343  .  .  . 
Pyreaomoeua  n.  87 .    .•  . 


O.   Gastropoda. 

CTCIonema  «.89 » 

Plenrotomaria 

ManhlaoBla 

Enooiphaliu 

Saballte« 

Platystoma  Cobk.    (Katloop- 

•i«M\) : 

BacBBiat 

Bellerophon 

Aerocmla  Ph 

H.  Cephalopoda. 
Pbragmoeeras^ 


Goaphoeeraa 
Trochoceraa    .    . 

HCyrtoeera«  •    .    . 

HOococeras  .    .    . 

HOrmoceTas  .    .    . 

UOrtbocecaa  .    .    . 

flConalarla  .  .  . 
PCornnlitca  n.  98 
?Di8C08orus  n.  99. 


1.  Cruatacea. 

Cybele  Lov.  (Encriunras  Em.) 
Bronteos     ...... 

Araes 

Calymene 

i  Pro^tua 


.  4  .  . 
2  .  .  1 
11.2 
1     .    .    1 


1  2  1 

3  .  1 

.  .  1 

.  2  . 


17 


.    .  1?    . 
l    1     .    1    . 


4  6.1 

.  2    .    . 

1  .    .   1 

2  .    .    . 


.    1 

2   1 
.   2 


MO 


C«n>rat 


BeyriehU  MXoy 
CythtriMt   .    .    . 


1.  S.  3.  4.  5. 


.11..  K 

:  i  i  ;  :  ©«sh«.  a 
;ll::t— 1. 

:  1 1  :  : 

1  . 1 1  .  II 


K.   Pltets. 

A« 


uiMA  3M,  ««ttiteli 


I.  S.  3.  4.  ft. 


19  .  1S5  .  24 
.  135  .  31  . 


Höchstens  8—10  dieser  Arten  scheinen  sich  siso  in  mehren  Schichten 
zo  wiederholen,  besonders  mehre  Trilobiten  in  den  Clinton-  und  Nis^ra- 
Gruppen.  Ausserdem  sind  viele  Fuss-  u.  a.  Eindrucke  von  Krostern, 
AooeUiden,  Schnecken  u.  dg^l.  beschrieben,  welche  in  die  Zählung  nicht 
nit  aufgenommen,  aber  oft  sehr  umständlich  in  Abbildungen  dargestellt 
worden  sind,  obwohl  sie  uns  mitunter  sehr  fraglicher  Natur  zu  se^n 
scbeioen.  —  Die  Pflanzen-Reste  gehören  fille  Fokoiden  an.  Die  neuen 
Sippen  sind 

Arthrophjcus,  S.  4.  Stamm  einfach  oder  ästig,  drehrundlirh  oder 
kantig,  bognig,  aufsteigend,  queer  getheilt  durch  Furchen  oder  Gelenke 
[Glieder  weniger  lang  als  breit;  Pentakriniten-Stielen  ähnlich].  A.  Har* 
Uoi  (Fucoides  Alleghaniensis,  F.  Brongniarti  Hahl.)  5,  t.  I,  %, 

Rusophycus,  S.  S3.  Einfache  oder  ästige  Stämme,  queer  runzelig; 
RoDzeln  unregelmässiger  und  undeutlicher  als  die  Furchen  bei  vorigem 
[fflsnche  Arten  den  vorigen  ähnlich,  andere  sind  kurzer],  oft  mit  Stielchen 
oder  Wnrzelcben  befestigt. 

Icbnophjeus,  S.  26.  Eindrucke  wie  Ornithichniten,  aber  in  schie- 
ferigen Sandsteinen  von  so  hohem  Alter,  dass  man  noch  keine  Vögel 
lor  Zeit  ihrer  Bildung  voranssetxen  kann.  —  1.  tridactjlus  25,  t.  10,  f.  7. 

Von  Korallen  sind  noch  einige  Sippen  nachzuholen,  wie 

Cannapora,  S.  43.  Korallen-Stock  kalkig,  massiv ^  röhrig»  innen 
itrahUg  oder  aeilig ;  die  Röhren  aussen  in  regelmässigen  Abständen  dureb 
Qaeerwättde  verbunden.  Von  Tnbipora  verschieden  durch  die  strablige 
oad  zellige  innere  Beschaffenheit,  von  Sjringopora  theils  eben  hiedurcb» 
tbeils  dvrch  die  geschlossenen  und  regelmässigen  Qneerwände.  C.  |unci- 
fomis  43,  t.  18,  f.  1. 

Dianesopora,  S*158:  Stämme  walzig,  regelmäasig  gegabelt,  aus 
einer  häutigen  Kruste,  welehe  organische  Materie  eiaschliesst;  die  innere 
ObeHläclie  hohler  Stämme  queer  gestreift;  Zellen  [der  Kruste]  aus-  und 
aaf.wärts  geöHnet,  Öffnungen  etwas  entfernt-stehend,  in  regelmässig  auf- 
ateigende  oder  spirale  Linien  geordnet,  fast  Naaen-förmig  vorragend. 
-  D.  dicbotoma  158,  t.  4oB,  f.  3. 

Weit  sablreieber  sind  die  neuen  Krinoiden-SIppen. 

Closterocrinus,  S.  170.  Die  älteate  Sippe,  die  im  ersten  Kreise 
Bor  3?  Täfelchen  zählt.  Körper  fast  Spindel-förfaig,  verlängert,  mit  lo? 
Psaren  diebt-stehender  Arme;  Oberüäche  tiemlich  glatt:  Becken  ?3*gliedrig; 
n.  Reibe  ä-gliedcrig,  m.  doreh  Einachaltoagwi  nnregelBäaag  gegliedert: 


380 

Arne  und  Fhi^r  ivt  4-kaiiti8ren  Oüedera  mit  Tartikela  bcMtet.  Mal« 
drebrnikl,  obeu  im*  Becken  erweitert,  aas  «bweehselBd  dickeren  Gliedera; 
oben  folgen  Je  S— S  dAmie  Glieder  anf  1  dickeres.  €.  elonipatiit  171, 
t.A4l9  f.  2« 

Homocrinos,  S.  185.  Kelche  an«  in  Kreisen  von  je  5  etnftclica 
Tifelcben,  zuweilen  mit  1  oder  niebr  eingeschalteten  in  der  iii.  Reibe, 
ans  deren  oberem  Rande  die  Arme  entspringen  einfach  oder  gegsbelc, 
ans  nor  einer  Reihe  Glieder  ohne  Tentakeln.  Dszu  gehören  auch  2  ia 
ersten  Bande  aufgesfthlte  Poteriocrinas-Arteo.  Sonst  am  meisten  mit  Po- 
teriocrinas  und  Cyatbocrinas  verwandt.  —  H.  parvns  185,  t.  41 ,  f.  1,  — 
H.  cylindricus  186,  t.  41,  f.  2,  3. 

Glyptaster,  S.  187.  Becken-Täfelchcn  5,  mit  starken  strabiigen 
Rippen,  die  sich  an  den  T2felchen  iir  Reihen  in  5  starke  Kanten  ver- 
einigen, welche  sich  dann  wieder  gabeln  und  einen  Ast  zur  Basis  eines 
feden  der  10  [dünnen,  entfernt-stehenden,  einfachen]  Arme  aus  zweizeiligen 
Gliedern  senden  (Oberseite  des  Korpers  unbekannt,  Säule  .,.?).  ~  Gl. 
brachiatos  187,  t.  41,  f.  4. 

Tbysanocrinus,  S.  188,  T f.  42,  Fg.  1—4.  Säule  drehrnnd ;  Becken 
aus  5  fünfeckigen  Täfelchen;  5  sechseckige  Rippen-Täfelchen ;  Skapolar- 
Täfelchen  damit  wechselständig  und  tragend  ein  2"  Schulter-  und  ein  Arm- 
Glied,  worauf  die  Theilung  des  Armes  stattfuidet;  dazwischen  noct) 
1  erste  und  2  zweite  Interskapular-Täfelchen.  Arme  unten  ein-,  oben 
zwei-zeilig,  worauf  eine  „Hand  aus  mehren  Gliedern  übereinander  ond 
Finger  aus  2  Wechsel-Reihen*^  folgen. 

Myeiodactylus,  S.  101.  Arme  oder  Finger,  deren  Achse  ein  in« 
nerer  Kanal  durchdringt,  ein  Charakter,  der  bei  zweizeilig  gegliederten 
Fingern  nicht  vorkommt  und  in  einfach  gegliederten  Tentakel-losen  nicht 
bemerkt  wird.  —  M.  convolutus  S.  192,  t.  42,  f.  5,  6. 

Dendrocrinn8,~S.  193.  Kelch  obkonisch,  gross;  Becken  an«  S 
kleinen  Täfelchen;  ir.  und  iii.  Kreis  gross-täfelig;  Scholter-Tifelcben  6  asf 
den  oberen  schiefen  Rändern  des  iii.  Kreises;  die  abgestntzten  aweiten 
Riippen*Täf eichen  tragen  die  Interskapular-Täfelchen,  wovon  die  obersten 
eine  Reibe  Täfelchen  atfltzen ,  die  einen  verlängerten  Rtltfsel  bilden.  Arne 
und  Finger  aus  einfSieben  Glieder-Reihen  ohne  Tentakeln.  —  D.  loogi* 
dactylns  1»3,  t.  42,  f.  7,  t.  43,  f.  1. 

lektbyocrinns  Coira.  <i.  Jofim.  AümI.  nai,  «e.  Mtf.  ViU^  279, 
t.  15,  f.  16)  195.  State  rund,  glatt  und  schlank;  die  Nieder  mit  Strah- 
len am  Rande  der  Gelenk-Flächen;  Nahrungs^K anal  eng  ond  rund.  Becher 
mit  5  kleinen  dreieekigen  Becken-Täfelcben ;  darüber  die  Schotter-Täfel- 
eben, anf  ihren  sebiefen  oberen  Rändern  noch  zweite  und  dritte  Sebnller- 
Täfelchen  gerade  übereinander  tragend ,  worauf  in  regelmtsaigen  AbntSn- 
den  eine  2— Smalige  Gabelung  eintritt.  Wenn  die  Säule  febll,  seigt  die 
Grund-Fläche  des  Bechers  einen  dreiblätterigen  Eindruck.  —  I.  laevis 
195,  t.  43,  f.  2. 

Lyriocrinns,  S.  197.  Säule  rund;  Becken  aus  5  ffinfeekigen  Tä- 
feleben; darfiber  ffinf  Rippen-T.,  auf  deren  schiefen  oberen  Räsdem,  trageo 


ni 


wieder  5  Mtaller-T. ,  df«so  }•  1  Atai«T.,  daan  l  RaodkT.  wii  cBdlleb  ei« 
Pttr  Fhkg9r.  Sio  eia»clfiet  1nt«ntapiilftr*T.  awfteben  JedflM  PMir  SIuk 
piltr-T. ;  dartttf  Je  S  twetle  lDteriikftpiihir*^T.  a«f  Ihren  nid  der  Mifrene««- 
den  Coetal-T.  oberen  gchiefen^  Rindern  ttehend  folgen.  —  L.  dnetytan 
IM,  t.  44»  f.  1. 

Leennoerinne,  S.  199.  Beeken  stifeliff:;  ii.  Kreis  not  5  nndeincoi 
•ittgeiebftllete'n  TIf eichen ;  m.  Kreie  tue  5  breiten  Seapnler^T.  nnd  1  In« 
tcracapolnr-T.;  Arme  an«  2  Gliedern  aufeinander,  anf  welche  noeb  mehre 
dicht-geordnete  Unterabtbcilungen  folgen,  deren  Getftfel  sieh  eekKeh 
ebne  ünterbreehnng  aneinander  reihet.  --«  L.  macropetaina  199,  t.  46,  f.  I. 
—  L.  ornatna  SOI,  t  44,  f.  3.  --  L.  aimplex  20S,  t.  46,  f.  2.  —  L.  calyenlna 
103,  t.  46,  f.  3. 

Hacrostyleerinua,  S.  203. 
▼.  Arme       .     .     .    (10)   2..  2..  2      2      2 


lY.  Armglieder .    .    (5) 

ui.  Schultergl.  gross  (3) 

n.  Rippengl.  gross  (5) 

I.  Beckenglieder .    (3) 


1.1.1      1      1 

11111 

11111 

.  1  .  1  .1, 
dem  snsnrameiigesetzt  sn  seyoi]  Ist  PI«tyerious-&bnlieh,  aber  die  Schulter- 
Glieder  stehen  gerade  auf  den  Rippen-Gliedern  etc.  —  M.  ornatns  204, 
t.  46,  t.  4. 


Ausserdem  stdtst  „ein  ein« 
I  seines  Interscspnlar-Tf.  ewi* 
[  sehen  swei  oder  mehr  Armen 
'*iInterbmcbial-GI.  [OieArme^ 
soweit  sie  erhalten,  scheinen 
leinfach,  aus  2zeiligen  Glie- 


Saceocrinus,  S.  205. 
Tl.  Schnitergl.  .  .  .  (10)  2  2  2  2  2 
V.  4.  Rippengl.  ...  (6)  l  1  1  1  1 
IV.  3.  Rippengl. ...  (5)  1  1  1  1  1 
iif.  2.  Rippengl.  .  .  (5)  1  1  1  1  1 
II.  Rippengl.  sehr  gross  (5)  1 
LBeckengl.     .    .     .  ?(3)     1 


i  Ausserdem  2  Kreise  Zwi* 
scbenrippeo  •  Glieder;  die 
Scbulter-Ql.  paarweise  nnd 
jedes  Paar  getrennt  vom 
nächsten  dnreh  ein  breites 
Intercapsnlar  •  Gl.  ;  }e  ein 
Glied  folgt  sodann  getrennt 


1     1 

1   .     1 

durch  ein  kleines  Täfelchen ;  Arme  ana  2  Weebael* Reihen  ineinander  grei- 
fender Arm-Glieder ;  jeder  Arm  2—3*  nnd  mebr-mnls  gegabelt.  -^  S.  ap^ 
295,  t.  46,  f.  1,  2. 

iBeeken-GL  4  nngleich;  darauf  19 
nnregel massige  hohe  Rippen-Gl.;  dnr- 
Aber  weebaelsaiidig  19  kleine  Kenl« 


Heteroeyetites,  S.  229. 
IT.  Zwischenrippengl.   .    .    (10) 

n.  Rippengl (10) 

I.  Beckengl (4) 


!  förmige,  halbwegs  swiseben  die  TOfi- 
gen  herabrelcheode  Zwisebenrippen«GI.;  der  Körper  dardber  ana  vielen  fclei^ . 
ae«  Täf^lchen ,  deren  Stellang  nicht  genau  bestimmt  werden  konnte.    Viel* 
leicht  eine  iehte  Cystideen-Sippe.    H.  armatua  S.  229,  t.  49  a,  f.  t. 

Calceoerinns,  8.862,  Tf.  85,  Pg.  5,  9.  Blosa  ein  Becken,  an 
welchem  eine  Theilung  nur  in  2  TäfSelchen  nnd  die  Anlenkungs-Stellen  üfir 
die  Säule  siebtbar  ist.  Eine  der  Tafeln  iat  konvex,  die  andere  eben  oder 
kenkav;  die  oberen  Ränder  etwas  sägesähnig.  Siebt  fast  ana  wie  eine 
Siolen-Basis. 

Daran  reiben  sich  l-*2  neue  Cystideen-Sippen; 

Callocfstites,  S.  238.  Körper  Ei-förmig  oder  fast  icngelig,  ans 
4  Kreisen  von  Täfelchen,  von  welchen  einer  kann  sichtbar  iat.    i..  oder 


Brnd^TUdAm  4  mcWefc ;  n.  Kreis  Mf  8;  m.  walirfehaiiilich  «seh  8;  n. 
Krm  Mt  Mbr  kleM«a  Iif«lcbeo»  wekbe  di«  SpiUe  bilden^  Orariil. 
Lock  «chlbAry  feiehloMea  von  tioer  Pjrramido  droieckiger  Tif eichen; 
poorwoise  Kmmm-Araiige  Öffnoogea  ao  3  Stelleo  des  Kdfpers«  Arne 
6  oder  nehr,  von  der  Spitse  SBSsIrahJend  und  auf  die  Seifen  «nrnckfe- 
selils||;en  in  eine  breite  seichte  Grube ,  sich  deutlich  über  die  OberiUcbe 
erbebend  und  snssninienfesetEt  aus  einer  Doppelreihe  von  Gliedern;  die 
FuBger  ans  einer  doppelten  Reihe  von  Gliedern,  welche  durch  eine  enge 
Forehe  getrennt  sind.  Mnod  unter  der  Spitze,  mit  einem  After-Poren  dabd 
und  einem  porösen  H5ckcr  schief  darüber.  Siiule  kors,  ans  dünnen  Gii«- 
dem,  die  sich  vom  Körper  weg  rasch  verengern.  Ist  Psendocrinites  snd 
Apiocyttites  nahestehend;  aber  die  Tftfelchen  des  sweiten  Kreises  siad 
nablreicher;  suf  den  oberen  Wiokeln  von  sweieo  derselben  ruht  die  Oval- 
ÖffhuDg,  so  dnss  ihre  obere  Hilfte  eine  Vertiefung  im  Grunde  derTifel- 
eben  dritter  Reibe  einnimmt;  die  oberen  Paare  drr  gekämmten  Öffonoges 
liegen  in  gleicher  Weise  s.  Tb:  auf  2  Täfelchen  der  sweiten  Reihe,  wäh- 
rend die  5  Arme  bis  auf  einen  Theil  des  dritten  Kreises  herabreieben.  C 
Jewettli  S.  239,  t.  50,  f.  1—11  und  vielleicht  eine  sweite  Art. 

Hemicysti tes,  S.  245.  Körper  kreisrund,  an  den  Rändern  nieder- 
gedrückt, in  der  Mitte  erhaben,  aus  einer  ungleichen  Ansahl  Dacbsiegel- 
ständiger  Täfelchen;  Arme  5,  anhängend  und  ausstrahlend  vom  Mittel- 
punkte, susammengesetst  aus  einer  doppelten  Reihe  wechselständiger  Glie- 
der; Ovarial-Loch  durch  dreieckige  Täfelcben  gedeckt;  eine  Mnnd-  sod 
eine  After-Öffnung  und  an  der  Spitze  ein  poröser  Höcker.  H*  parasitica 
S.  248,  TL  51,  Fg.  18—20.  Der  Vf.  erkannte  später  diese  Sippe  als  ides- 
tisch  mit  Agelocrinites  Yan  Uxem  (S.  365). 

Dsnn  eine  Asteriaden-Sippe. 

Palaeaster,  S.  247.  Stern-förmig,  mit  5  drehmndcn,  domigti 
Strahlen  ans  Je  5  oder  mehr  Reihen  von  Täfelchen;  Fubler-GAnge  tief 
and  an  den  Rändern  mit  starken  Stseheln  besetzt;  Poren  dnrcbdringcs 
die  Täfelcben  der  Obereeite.    P.  Nisgarensis  S.  247,  Tf.  51,  Fg.  21-23. 

Weniger  sabireich  sind  die  neuen  Geschlechter  unter  den  Molhu- 
ken.    So 

Stropheodonta,  S.  83.  (Brachiopoda)  Schaale  von  Form  der  Lep* 
tnena  (eine  Klappe  konvex,  die  andere  in  derselben  Weise  konkav,  zsr 
vorigen  parallel);  Schlossfeld  cosammenhängend,  fast  linear,  grossentbeils 
oingenommen  von  der  Dorsal-Klappe  und  qoeergestreift:  Schloss-Öffnosg 
bestimmt  geschlossen;  Baoch*Klappe  mit  der  Scbloss>Linie  unnnterbrocheo; 
Ränder  der  Schi oss-Li nie  gekerbt;  Area  stark  in  die  Queere  gestreift, 
sehwäcber  der  Länge  nach;  Muskel- Eindrücke  etwas  bilateral.  AlsTfpot 
kann  msn  Leptaena  demissa  Conn.  ans  der  Hamilton- Gruppe  betrachteo. 
Die  Kerben  der  Schloss-Linie,  die  Queer- Streif ung  der  Area,  die  gäsz- 
liehe  Schliessung  der  Schloss-Öffnnng  (wenn  sie  je  existirte)  durch  die 
Dorsal-Klappe  unterscheiden  die  Sippe  von  Leptaena.  Auch  die  Streif osg 
mancher Stropbeodonta-Arten  filUaogleiebauf.  Str. priacaS. 83,  Tf.21,  Fg. 9. 

Megalomna,  S.  343.   (Acephala.)  Gleiebklappig,  länglich;  Buckels 


258 

im  vorderen  Bade  plStcIlch  eingfekrfimmt  oder  l«ii|;  rai^tpitit ;  Sebnle 
dick,  am  Torderrande  sehr  verdickt,  Iftog^e  der  SebloBS-LiKe  ioDorlM 
Tcrdickt  fast  qoeer  doreh  die  H5ble,  io  der  linken  Klappe  mit  veratirie- 
denen^aeichten  Fallen  oder  Einzahnelan^en ;  Muakel-Eindrdeke  g;roaa  ond 
stark,  weh  in  die  Schaale  hineinreichend,  mit  S  kleinen  runden  Griib* 
eben  gleich  darfiber.  Von  Megalodon  verschieden  dnrch  den  Mang^el  der 
Abplattung  im  verdickten  inneren  Theil  der  linken  Klappe  fiber  dem  Mo«- 
kel-Eindrack  and  des  Zahn -artigen  Yorapmnga  unter  nnd  vor  dicoem 
Eindmcke,  so  dass  die  Ähnlichkeit  hauptaächlich  in  den  Falten* artigen 
Tertiefong^en  des  hinteren  Randes  nnd  im  MuskeNEindraek  beruht,  der 
Jedoch  bei  Megalodon  seichter  nnd  Ifinglicher  ist.  M.  Canadenaia  S.  S4t} 
Tf.  80,  Pg.  i;  Tf.  8^,  Fg.  1 ;  Tf.  84,  Fg.  1. 

Pyrenomoens,  S.  87  (Acephala).  Gleichklappig ,  ungleichseitig 
[ichief  linglich  gerundet  dreieckig];  Buckeln  vöratehend;  Schnabel  er- 
hoben ;  Muskel-Eindruck  am  vorderen  Ende  klein  (der  hintere  unbe- 
kannt); Schloss  (wenig  bekannt);  Oberfläche  konaentrisch  gestreift.  Von 
sQBsen  Nucula-fibnlich,  doch  ohne  deren  ges&hneltes  Serless;  ohne  die 
Qaeerfalte  von  Cleidophorus ,  welches  ebenfalls  Nocula-ähnliche  Muscheln 
obne  Zihnelong  einschliesst ;  ein  vorderer  Muskel-Eindruck.  Modiolopsia- 
Shnlich,  aber  gegen  das  hintere  Ende  zusammengezogen.  P.  cuneatna 
S.  87,  Tf.  27,  Fg.  3,  12. 

Cyclonema,  S.  89  (Gastropoda).  Schaale  Kreisel* formig,  dfinne, 
mit  kurzem  Gewinde,  aus  wenigen  schnell  zunehmenden  Umgfingen; 
MGndnng  weit,  vorn  gerundet  und  an  der  Spindel-Seite  etwas  abgeplattet; 
kein  Ifabel;  Oberfl&che  mit  scharfer  Faden -iibn lieber  Spiral-Streif ung, 
welche  durch  feinere  Queerstreifung  gegittert  wird.  Die  Arten  wurden 
bisher  zu  Pleurotomaria,  Litorina  u.  s.  w.  gerechnet;  doch  fehlt  ihnen  der 
Spalt  in  der  Sosseren  Lippe  u.  s.  w.  Pleurotomaria  bilix  Cour,  kann  als 
T]rpas  der  Sippe  gelten;  etwas  gewölbtere  Umginge  hat  L.  cancellata 
(fräher  Litorina  c.  Hall)  S.  00,  Tf.  28,  Fg.  1. 

Cornulites,  S.  98,  begreift  problematische  KSrper  in  sich,  ge- 
streckte,  gerade  oder  bognige ,  hohle  Kreisel,  welche'  zusammenge* 
setzt  sind  ans  Reihen  gewölbter  Ringe,  die  selbst  kurze  abgestutzte 
bohle  Kreisel  (Kegel)  sind  und  mit  dem  einwfirts  gebogenen  Rande  dea 
weiteren  Endes  das  dünnere  Ende  des  nächstfolgenden  etwaa  grösseren 
Kreisel-Abschnittes  fassen  und  halten.    C.  flexuosa  S.  98,  Tf.  28,  Fg.  12. 

Discosorus,  S.  99:  ebenfalls  aus  aneinander  gereiheten,  im  Qneer- 
noesser  zunehmenden  Ringen  zusammengesetzt,  deren  iuaserer  Rand  ab- 
gerundet, deren  nach  innen  tretende  Verbindungs-Flichen  breit  und  eben 
(doch  nicht  in  der  Mitte  geschlossen)  und  deren  Struktur  faserig  oder 
derb  ist    D.  conoidens  S.  99,  Tf.  28,  Fg.  13. 

Wir  begegnen  hier  einer  grossen  Anzahl  neuer  Arten  and  Sippen; 
doeh  sind  uns  gar  manche  Arten  auch  achon  ans  Bmrapm  bekannt.  Im 
Ganzen  finden  wir  indeaaen  den  uns  bekannten  mittel-silnriachen  Habitus  der 
Fanaa  wieder.  Nur  im  Gebiete  der  Pflanzen  (lauter  Fakoideen)  nnd  der 
Strehlenthiere  (Aateriaden»  Cyatideen  und  besonders  Krtnolden)  treffen  mt 


as4 

•ocb  «Ia«  AMtbl  ffir  »ft  neaer  «od  fremdartt^r  Tjrpen,  w&brend  die  der 
Antbozoe»  nicht  m>  eigenlbumlicb  ertebeitten,  als  ma»  nach  der  g^rosaea 
Aosabl  neuer  Sippen  erwarten  nScbte ,  weil  eben  die  Bearbeitong  dieser 
Klasse  fast  ipleicbzeitig  vom  Vf.  ond  von  Milub- Edwards  und  Haihb  ud- 
temoasmen  wurde,  die  ibm  in  der  Veröffentlichung  auvorkameD  ,  ohne 
daos  er  sieb  noch  an  ihre  Arbeit  anachliessen  konnte.  Bei  den  Trilobiten 
stosaen  ans  awar  keine  neuen  Sippen  auf,  wohl  aber  einige  herrliche, 
dnnsb  ihre  Voiiatttndigkeil  hochat  schätzbare  £Kemp!are  aus  alten.  —  So 
sehen  wir  dieaea  bdebst  wiohtig*e  Werk  hoffentlich  bald  seiner  Voüendnog 
ealgegengehen  und  uns  ein  Mittel  zur  Vergleichong  gleichzeitiger  Faunen 
in  zwei  Welttbeilen  darbieten  in  einem  Reiehtbum  und  einer  yollstandjfp- 
keit,' wovon  bis  jetzt  ein  zweiter  Fall  nicht  vorliegt.  Die  literariaeben 
Bulfamittel,  deren  aich  der  Vf.  zu  dieser  Arbeit  erfreut,  sind  b5cliat  be> 
deutend  und  wohl  als  vollständig  zu  bezeichnen;  die  Abbildungen  sind 
voftrefflicb*  

R.  OwEif:  Beschreibung  eines  Labjrrintbodonten-Seba- 
dels  von  Mangali  in  Zentral-Indien  (>•  i'Mi.  fsol.  QuarlJ, 
18S4f  X,  473—474).  Er  steckt  in  einem  Sandsteine  von  Mtm§aUf  60  E. 
Meilen  südlich  von  Nagpur,  und  ist  unvollständig  in  den  Pankenbeinea 
und  dem  Unterkiefer,  welcher  ganz  fehlt.  Seine  Form  von  oben  geaehea 
ist  breit,  flach  und  gleicbschenkelig  dreieckig.  Seine  Breite  ist  4"0'"; 
die  Seiten-Ränder  messen  in  gerader  Linie  4''6'".  Die  Scbnaotze  itt 
stumpf  und  gerundcL  Die  meisten  Schfidel-Rnochen  zeigen  atrahlige  6ni* 
ben ,  deren  Strahlen-^Leistchen  durch  verbundene  Queer-Forchen  in  Hocker 
getrennt  aind.  Augen-Hohlen  ganz  und  in  der  vorderen  Hälfte  dei 
Schädels«  Reste  von  kleinen  konischen  spitzen  Zähnchen  bilden  eine  eio- 
fache  Reihe  auf  dem  oberen  Alveolar-Rande.  Am  Hinterhaupt  sind  %  deat* 
liebe  Condyli  weiter  auseinander  als  bei  Lab.  salamandroidea ,  etwa  m 
wie  an  Trcmatosaurus  und  Archegosaurus.  So  ist  wohl  kein  Zweifel,  dait 
das  Thier  zu  den  Labyriothodonten  gebort;  indessen  unternimmt  Owsir 
vorerst  noch  nicht  es  als  Sippe  zu  charakterisiren ,  obwohl  er  ibm  <iai 
^Texte)  einen  Namen  gibt,  Brachyops  breviceps,  der  in  beiden  Tbei- 
len  Dasselbe  ausdruckt;  in  der  Überschrift  des  Aufsatzes  atebt  Bra- 
chyops laticeps.  —  So  auch  im  Geolog,  Quartf.  1866,  XI,  37—39,  wo 
es  auf  Taf.  2  abgebildet  erscheint. 

Tbr^usm:  ein  Chiton  im  Lias  des  il!fo#ff-Departement'& 
De  Koninck,  Rtcxholt  n.  A.  haben  im  Übergangs-  und  Teitiär-Gebirge, 
Budes  DfiSLonocHAMPs  neulich  auch  im  Gross-Oolitb  von  Lanp'WM  Cbi« 
tonen  entdeckt.  Zu  Thtonmlle  hat  man  vor  einigen  Jahren  Platten  von 
Scbwefel-Eisen  aus  dem  Lias  zu  Tage  gefordert,  ^ercu  Oberfläche  mit 
fossilen  Resten  von  Belemnites  niger,  Turbo  cydostoma,  T.  semiornatos, 
Ceritbium,  Chemnitzia,  Tomatella,  Trochus,  Ares,  Cardiom,  CjrpricardiS} 
Lima,  Pecten,  Oatrea,  Foraminifiiren  und  endlich  von  Chiton  ganz  b^ 
deckt  war.    Der  Vf.  fand  allMlMicb  30  Giiader,  wobei  ein  Anfiuig«*  vad 


355 

ein  Ead-Olied,   mithiii  Rtste  vo0  mehre»  ladividnen,   und  definlrt  4ie 
noeh  «einer  verttoehten  ZusemmeBBetzung  elwBs  ecbmelc  Art  so 

Chiteo  Desbayesi  T.  testu  f-  fiel  a-velmite,  «hnpaUtj  enuBa^ 
frafUi,  stricte  et  emnimo  radiutim  etriäiO'tmnetmta,  Ein  Mitteig Ked  tet 
5"«B  lang,  8»n  breit,  das  ganze  Tbter  85«»— 40b»  lang.  Die  Miltel- 
((lieder  aiod  rora  tief  nod  breit  ausgeraBdet,  oben  abgernndet,  hinten  in 
der  Mitte  etwas  angespitzt,  am  Rueken  nicht  deutlich  gekielt,  von  der 
Zaspitznng  aus  strablig  und  sehr  zierlich  gekomelt,  ohne  die  gewohn- 
lichen glilteren  Seiten* Felder,  doch  sind  zwei  von  der  Spitze  nach  den 
hioter-seitlichen  Bogen-Rändern  verlaufende  Linien  vorhanden,  von  we(- 
eben  die  Strahlen  schief  nach  rechts  und  links,  d.  b.  nach  dem  Seiten- 
ood  dem  Hinter^Rande  abgehen.  Ähnlich  ist  auch  die  Bildung  auf  den  2 
Esd-Gliedern. 

Ph.  Gaby  EoBRToif :  zwei  neuePlacoiden  aus  der  Steinkoh- 
len-Formation  (Geohg.  Quartj,  ISSS,  IX,  280-282,  Tf.  12).  Es  sind 
Stscbeln,  Ichtbyodomtitben  von 

1)  Ctenaeantbus  hybodoides  E.  280,  t.  12,  welche  im  Lanarker 
Xoblen*Revier,  zu  Cärhtkey  zu  Tattvyn  bei  Mola  in  Nord-WaUs  in  Schie- 
fer ond  zo  Badjf  bei  Cketterfieid  in  Eisenstein  vorkommen;  — 

2)  Ctenaeantbus  nodosus  E.  281,  von  Dalkeithy  mit  Megalich« 
diys  zusammen. 

Der  Vf.  vermuthet,  nach  dem  Zusammenvorkommen  der  Reste,  dass 
die  Ctenaeantbus  genannten  Stacheln  mit  den  Poecilodus  genannten 
Kihnen  (und  wohl  nicht  mit  Psammodos,  wie  Aoissiz  annahm)  zusammen- 
t^ebören;  doch  ist  Diess  immer  noch  hypothetisch. 

Mehr  Stehcrbeit  hat  mon  über  die  zu  Hfbodus,  Acrodus  und 
Cbimaera  gehörigen  Fl ossen -Stach ein ,  indem  msn  dieselben  an  einerlei 
Individuen  mit  den  ZSbnen  zusammen  gefunden  bat.  Auch  hat  der  Vf. 
neolieb  den  Stncbel  Spinax  major  Ag.  an  Cestracion  canalicu- 
Utus  Eg.  (in  Dixon's  Qeology  of  Suisex  365)  entdeckt,  der  also  keinem 
Sqaaloiden  angehört. 


D.    Mineralien-  und  Petrefakten-Handel. 

J.  C.  Ubaohs  ä  Fauguemant  free  Maetrieht  {Limbourg  neerlandeie) 
bietet  wobi  bestimmte  Versteinerungen  dortiger  Gegend  aus  Kreide-,  Pi* 
solith  und  Tertiär-Schichten  zum  Kaufe  an  ;  unter  andern  Sammlungen 
>as  der  Mastrichter  Kreide  von  135  Arten  zu  'lOO  Francs,  von  67  Arten 
zn  So  Francs  u.  s.  w» 


E.   Bitte  an  Fach-Genossen. 

Ceratitea  nodosus  und  seine  Varietäten  sind  in  manchen  Gegen« 
den  DeittiMMde  keine  Seltenheit.    Dennoch  habe  ich  in  aieiner  Samm« 


256 

\^g  nof  «imge  wesige  Exemplare,  welche  gAidgen.  Nna  a6dite  ich 
aher  gern  dae  WiikliiDge-Gesets  (der  Ccratileo),  da  solches  bei  Naatiles, 
Goniatitee,  Gyinenia  und  AoninoDite«  sich  so  enUcbieden  als  logarith- 
mische  Spirale  heraosgestellC  hat,  ttatersucben,  wosa  gute  Ceralit» 
auf  die  Wiodangs-Ebeoe  geschliffen  werden  nässen.  Dasn  mSdite  ick 
nun  meine  verehrten  Faeh-Genossen  bitten,  mir  Fkticbt-Sendangco  vos 
nicht  allxn  grossem  Gewichte  onfrankirt  znsenden  sn  wollen. 

WüMkadmtf  11.  April  1865. 

Dr.  OuiDO  Sanobbr«br. 


Das  ta  LHfm$  1866  erschienene: 

»Buch  der  Geologie 

oder 
die  Wander  der  Erd-RInde  und  der  Urwelt« 
betreffend. 

Um  nicht  misskannt  su  werden,  wegen  meines  „Vorwortes*^  so  die- 
sem Werke,  sej  Folgendes  bemerkt: 

Der  Verleger  gab  mir  von  seinem  Unternehmen  Kenntniss,  aassernd, 
dasf  Jokb's  Schrift  als  „ Vorbild*'  dienen  sollte;  die  Bearbeitung  wäre 
einem  „töchtigen  Fachmann'*  (spiler  hiess  es  auch  mehren)  Übertrages. 
Ich  wurde  nm  eine  Durchsicht  aogesprochen,  da  es  möglich,  dass  Da- 
richtigkeiten  und  Wiederholungen  sich  eingeschlichen«  Ich  erhielt  jedeck 
keineswegs  das  ganse  Manuskript,  sondern  einselne  Korrektnr-Bogea, 
deren  baldigste  Rücksendung  stets  verlangt  wurde.  Nicht  wenige  Er- 
innerungen an  bekannte  Stellen  ans  andern  Büchern  entnommen  taocb- 
ten  auf,  ohne  dass,  offen  und  ehrlich  gestanden,  die  Quellen  mir 
immer  gleich  gegenwärtig  wurden,  su  Vergleich ungen  fehlte  die  Zeitj 
auch  hatte  'ich  nur  die  gestellte  Aufgabe  im  Auge:  „Uorichtigkeites", 
„Wiederholungen''  u.  s.  w.  nicht  unbeachtet  su  lassen,  und  nnterliesi 
keineswegs  darauf  aufmerksam  su  machen.  Der  nicht  übersehenen  ^ 
thaten"  gedachte  ich  in  dem  Vorwort,  welches  von  Seiten  des  Verlegen 
gewfi  nacht  wurde,  und  blieb  des  Glaobena,  der  anonyme  Verfasser  werde 
am  Schlüsse,  oder  in  seiner  Vorrede  den  benutzten  Quellen  ihr  Reckt 
widerfahren  lassen.  Nun  sind  swar  an  letetem  Orte  im  Vorbeigehen  die 
Namen  Burmbister,  Cotta,  Lybzx  und  Ungbr  erwähnt,  aber  nicht  ge- 
standen ,  in  welcher  Art  und  Weise  man  deren  Schriften  ausgebeutet.  BGr 
wurde  die  Sache  erst  klar,  als  ich  das  „Buch  der  Geologie"  in  seioer 
Gansheit  vor  mir  sah,  und  so  erachte  ich  diese  Erklärung  keineswegs  fnr 
fiberflussig. 

UMdher$i  im  Februar  1856. 

LSONHARD. 


Ascoceras  der  Prototyp  von  Nautilus, 

Herrn  J.  Barrandb. 


Hi»o  Tafel  III. 


BftiTH  hat  1732  bereltii  klar  gez^ifc^  das»  die  Polytba- 
hmieD-Scbaalen  alle  einen  gleichen  inneren  Baa  besitzen  und 
Ror  durch  die  äussere  Form  von  einander  abweichen;  auch 
LiüSK  bat  gegen  die  Mitte  des  nännlichen  Jahrhunderts  schon 
crkaont,  dass  Ortboceras  nnr  ein  gerader  Nautilus  Ist,  und 
aeiUleai  haben  mehre  Paläontologe«  als  sich  von  selbst  ver- 
itebend  angenommen^  dass  die  Nautilldeo-Sippen  von  der 
einfachsten  Form,  die  sie  in  Ortboceras  besitzen,  durch  eine 
Abänderong  bald  der  Krümmung  und  bald  der  Öffnung  der 
Schaale  abgeleitet  werden  iLönnen.  Wenn  wir  nun  diese  An- 
sicht verfolgend  in  Betracht  ziehen,  dass  die  innere  Zusam- 
aeaaetzong  der  Naotillden*Scbaalen  drei  Bildungs-Bestand« 
theile  darbiete,  die  Wohnkammer,  die  einfach  und  selten 
Uppig  gerandeten  Queerwande  und  einen  Siphon  von  irgend 
welcher  Form,  Starke  und  Lage,  wenn  wir  ferner  von  der 
Iberdecknng  der  aufeinander  folgenden  Windungen  bei  den 
tpiralen  Formen  absehen^  so  können  wir  uns  leicht  eine 
Meale  Reihe  aller  Sippen  dieser  Familie  denken.  Es  ver- 
steht sich,  dass  hier  nicht  der  Ort  ist,  die  gegenseitige 
Selbstständigkeit  und  Abgrenzung  di^er  Sippen  zu  bespre- 
chen; wir  haben  in  einem  früheren  Aufsatze  gezeigt  (Jahrb. 
l8Hy  S.  1 — 14,  Tf.  1),  dass  man  es  mit  dieser  Abgrenzung 
nicht  sehr  strenge  nehmen  kann. 

J«krtaiig  1856.  17 


258 

].  Orthoceras  cV\g.  11-- 16)  dienl  als  Aani^angs- 
Punkt,  weil  seine  Form,  von  allen  dfe  einfachste,  au  we- 
nigsten Schwierigkeit  der  Arbeit  und  sozusagen  am  wenig« 
sten  Macherlohn  erheischt.  Man  kann  diese  SchaaJe  in 
Bezug  auf  ihre  äussere  Erscheinung  bestimmen  als  einen  ge- 
raden Kegel  mit  irgend  welcher  (kreisrunden,  elliptischen, 
dreieckigen  u.  s.  w.)  Grundfläche.  Diese  Bestimmung  mathe- 
matisch ,  scharf  genommen  besagt  als  sich-  von  selbst  ver- 
stehend, dass  die  Öffnung  der  Schaale  eine  Figur  darstellt 
ähnlich  derjenigen  irgend  welchen  Queerachnittes  rechtwin- 
kelig zu  deren  Achse. 

%  —  Wenn  man  nun,  Dieses  angenommen,  die  gerad- 
linige Achse  mehr  oder  weniger  Bogen-formig  krijmmt,  ohne 
in  der  gegebenen  Form  irgend  eine  Änderung  vorzunehmen, 
so  erhält  man  Gyrtoceras  Goldf.  (Jb.  1854^  t.  1 ,  f.  7}. 

3.  —  Behält  man  dagegen  die  gerade  Achse  von  Ortho- 
ceras  bei  und  verengt  dessen  Mündung  durch  Entwlckelung 
von  zwei  seitlichen  Lappen  so,  dass  dadurch  zwei  ungleiclie 
und  mehr  und  weniger  voneinander  getrennte  Öffnungen  ent- 
stehen, die  eine  för  Kopf  und  Arme  und  die  andere  für  die 
zur  Fortbewegung  dienende  Röhre  oder  den  Trichter,  so  gewinnt 
man  die  Form  (Fig.  14),  welche  Sowerbt  Gomphoceras 
genannt  hat. 

4.  —  Durch  ein  ähnliches  Verfahren  mit  der  Mündung 
von  Cyrtoceras  erhält  man  Phragmoeeras  Brodbrip  (Jb. 
1854^  t.  ] ,  f.  10).  In  diesen  beiden  so  auffallenden  Ge- 
schlechtern ist  die  Sehaale  nie  weit  genug  gebogen  nm  eine 
ganze  Spiral- Windung  darzustellen. 

5.  —  Rollt  man  aber  den  unteren  dünnen  Theil  eines 
Orthoceras  in  eine  ebene  Spirale  mit  mehr  und  weniger  dkbt 
anein/inder  liegenden  Umgängen  ein,  während  das  dicke  Ende 
fast  gerade  ausgestreckt  bleibt,  so  bekommt  man  Litnitea 
Brbyn  (Fig.  13),  dessen  gerader  Theil  oder  Stab  immer  die 
Richtung  einer  Taugente  zum  Spiralen  hat.  Die  Böhmischen 
Arten  mit  kurzem  Stabe  haben  eine  zusammengezogene  Mün- 
dung wie  Phragmoeeras;  aber  wir  wissen  noch  nicht,  wie 
sich  in  dieser  Beziehung  die  Ruiiücken  und  Skanünavüciin 
verbalten. 


I 


95!» 

€.  ^  Denkt  man  sich  an  Lftoites  den  Stab  ebeiifalU 
fehogen,  aber  ohne  dass  die  Umginge  steh  berührten,  so 
bt  nan  Gyreceraa  de  Kok. 

7.  —  Stellt  man  sieh  nnn  die  Umgangs  der  Spirale  von 
6jroceraa  dieht  aneinander  liegend  vor,  so  erhält  man  Na u- 
tilos  Bretn  (Jb.  1854y  t.  1 ,  f.  2a),  d.  h.  diejenige  Form, 
welche  als  die  vollkommenste  der  ganzen  Familie  ihr  den 
Namen  gegeben  hat. 

8k  —  Bis  hieher  erforderten  alle  Abänderungen  in  der 
Achse  des  Orthoceras  nur  eine  einfache  Biegung,  in  einer 
Ebene  nämlich.  Man  stelle  sich  aber  nun  vor,  dass  man  den 
apitzen  Anfang  der  gebogenen  Scbaale  von  Gyroceras,  Nau* 
tiJus,  Lituites,  Cyrtoceras  und  Phragmoceras  fassen  und  iiher 
die  Windungs-Ebene  emporziehen  könne,  so  vvurde  für  jede 
dieser  Formen  mit  ebener  Windung  eine  neue  Form  mit  dop- 
pelter Windung  in  Gestalt  einer  mehr  und  weniger  deut- 
lieben Regei-förmigen  Schnecke  je  nach  der  Höhe  entstehen, 
bis  zu  welcher  man  die  Spitze  emporgezogen  hat  Wir  fas« 
sen  vorläufig  alle  diese  mehr  und*  weniger  Thurm-förmigen 
Gestalten  unter  dem  Namen  Trochoceras  (Fig.  181  zu- 
umraen.  Man  hat  sie  unter  den  Nautillden  erst  neulich  ent* 
deckt,  während  sie  bei  den  Ammonitiden  schon  lange  bekannt 
iittd.  Es  bliebe  nun  noch  übrig  zu  erörtern,  ob  sie  nach 
dem  Grade  der  Aneluanderd rängung  der  Umgänge,  wonach 
A.  dOrbignt  bei  den  Ammonitiden  die  Sippen  Turrilites,  He- 
teroceras  und  Helicoceras  bildet,  ebenfalls  in  verschiedene 
Gesehlecbter  getrennt  werden  müssen. 

Das  wäre  dann  itngefahr  die  ganze  Reihe  der  Haupt- 
Formen,  welche  die  Familie  der  Nantiliden,  so  wie  wir  sie 
aoffittsen,  darbietet.  Wollte  man  auch  die  Sippen  Clyme- 
lia  und  Goniatites  noch  mitbegreifen,  wie  es  einige  Ge- 
lehrte tbon,  so  wäre  es  leicht,  ihnen  eine  Stelle  neben  Mau- 
äas  anzuweisen,  wovon  beide  nur  durch  die  beharrliche 
Lage  des  Siphons  dort  am  konkaven  und  hier  am  konvexen 
lande  abweiebeo.  Indessen  gerade  dieser  unveränderlichen 
iage  wegen  glauben  wir  beide  Typen  aus  der  Familie  der 
Kaotilidai  ausschliessen  zu  müssen,  in  welcher  der  Siphon, 

17* 


2ß0 

Vfie  wir  weiter  zeigen  werden,  in  Form  und  Lage  wesentlich 
wandelbar  zu  seyn  scheint. 

Nactidem  wir  nun  gezeigt  liaben,  wie  alle  Haupt-Sippen 
der  Nautllideu  in  idealer  Weise  von  ^der  einfachsten  Form 
derselben,  von  Orthoceras  abgeleitet  werden  können,  so  bleibt 
uns  noch  übrig,  in  dieser  Reibe  noch  die  neue  generiselie 
Form  Ascoceras  (Fig.  1 — 10)  unterzubringen,  welche  wir 
seit  1846  in  der  Wissenschaft  eingefiihrt  haben.  Der  Name 
Ascoceras  spielt  auf  die  Sack-Gestalt  an,  in  welcher  dieses 
eigenthiimliche  Fossil  sich  darstellt;  und  wenn  man  es  mit 
seiner  Schaale  findet,  so  ist  es  in  der  That  nicht  m5gllcli, 
etwas  anderes  als  das  Aussehen  eines  mehr  und  weniger  ver- 
längerten,  oben  offenen  und  unten  geschlossenen  Sackes  daran 
zu  erkennen«  In  diesem  Zustande  bietet  Ascoceras  wolil 
einige  Analogie  mit  der  abgetrennten  Wohnkammer  von  einer 
Orthoceras-Schaale  dar;  aber  dieser  falsche  Anschein  ver- 
schwindet schnell,  wenn  das  Auge  des  Beobachters  der 
Schaale  folgt,  welche  ohne  Unterbrechung  das  geschlossene 
Ende  des  Fossils  bedeckt.  —  Der  innere  Bau  von  Ascoceras 
enthüllt  sich  jedoch  erst,  wenn  man  den  Schaaleu-Überzuj; 
(Fig.  2)  abnehmen  kann.  Alsdann  zeigt  der  Kern,  dass  die 
Schaale  wie  bei  allen  vielkammerigen  Cephalopoden,  ans 
einer  Wohn-  und  einer  Reihe  von  Luft-Kammern  besteht, 
welche  beiderlei  Theile  aber  nicht  auf  die  gewohnliche  Weise 
aneinander  gereiht  sind.  Die  durch  eine  zusammenhängende 
Wand  wohl  umschlossene  grosse  Kammer  dehnt  sich  auf  die 
ganze  Länge  der  Schaale  aus  und  bietet  auf  einer  Seite  eine 
starke  Aushöhlung  dar,  worin  der  gekammcrte  Theil  liegt. 
Die  Luft-Kammern  umschliessen  die  Wohnkammer  auf  un- 
gefähr der  Hälfte  Ihres  Umfangs,  und  die  Queerwände  zwi- 
schen den  Luft-Kammern  verschmelzen  auf  der  Innern  Seite 
mit  der  an  die  Wohnkammer  anliegenden  Wand  und  in  dem 
übrigen  Theile  ihres  Umfanges  mit  der  sie  umgebenden 
Schaale.  Es  besteht  keine  Verbindung  weder  zwischen  den 
Luft-Kammern  selbst,  noch  zwischen  ihnen  und  der  grossen 
Kammer.  Doch  hat  diese  letzte  an  ihrem  unteren  Ende  eine 
kleine  Öffnung,  welche  in  die  abgeplattete  Verlängerung  der 
untersten   Luft-Kammer ,   welche  dieser  Jheil   des  Gehäuses 


261 

heieAij  einzildrhg^eii  scbefnt  (Fig.  4).  ^  Nach  der  Gesairimt* 
Bildang*  dieser  verschiedenen  Elemente  iat  es  klar,  ihsn  die 
erste  Queerwand,  welche  gebildet  worden,  die- am  unteren 
Ende  des  Fossiles,  daher  die  neueste  Aueerwand  die  nächste 
an  der  Mündung  ist.  Diess  bestätigt  sich  durch  ein  ana- 
loges Verhältniss  bei  allen  Nautiliden,  das  nämlich ,  dass  die 
ieteteo  Loft-Kammern  nach  oben  zu  gewohnlich  auch  we- 
fliger  hoch  als  die  vorangehenden  sind.  Diese  EUnrichtiing, 
velcbe  wir  nur  mit  vielem  Zeit-  nnd  Mnhe-Aufwand  fest- 
zustellen in  Stande  gewesen,  ist  für  ansere  geringe  zoolo* 
fische  Fassnngs-Gabe  lange  Zeit  ein  unauflösbares  Problem 
gewesen. 

Sachen  wir  nun  nach  den  Beziehungen  zwischen  Asco^ 
ceras  nnd  den  fibrigen  bekannten  Sippen,  so  tritt  nns  als- 
bald die  Betrachtnng  entgegen,  dass  jedes  Gehäuse  bei  den 
Naotiliden  wie  bei  den  Ammonitiden,  welches  auch  ihre  Form 
und  Windnnga- Weise  seyn  möge,  sich  immer  ohne  Zerreis- 
snng  in  Gedanken  abwickeln  lässt  in  einen  geraden  in  der 
ganzen  Erstreckung  seiner  Oberfläche  von  Schaale  Aberzoge- 
nen Kegel.  Auch  die  Sippe  Ptychoeeras  unter  den  Ammo<> 
nitiden  macht  keine  Ausnahme  von  dieser  Regel ,  ungeachtet 
eiaer  gewissen  Verwandschaft  mit  Ascoceras,  womit  wir  uns 
eben  beschäftigen.  Wenn  man  aber  Ascoceras  eben  so  ab- 
wickelt y  so  iRht  man,  dass  -der  äussere  Schaalen-Überzug 
aaf  der  ganzen  Berührungs-Fläcbe  zwischen  der  grossen  und 
itn  Luft- Kammern  fehlt. 

Daraus  erhellt  nun,  dass  man  Ascoceras  nicht  in  die 
Kcihe  der  Sippen-Formen,  deren  ideale  Ableitung  von  Or« 
thoceras  wir  so  eben  angegeben  haben,  einschalten  kann. 
Man  muss  also  einen  andern  Platz  für  dasselbe  vor  oder 
Unter  dieser  Reihe  suchen,  welche  vom  Einfachen  zum  Z'u« 
sammengesetzten  voranschreitet«  Nun  bietet  Ascoceras  ein 
so  einfaches  und  so  zu  sagen  unvollkommenes  Aussehen  ge- 
lenaber  von  Gyroceras  •  Nautilus  und  Trochoceras  dar,  welche 
das  obere  Ende  der  Nautiliden-Reihe  ausmachen,  dass  man 
n  nicht  wohl  aber  sie  stellen  kann.  Es  bleibt  uns  daher  zu 
nstersacheo  übrig,  wie  sich  Ascoceras  am  unteren  Ende  der 
Reibe  verhalten  würde,  im  Falle  man  Orthoceras  sein  bis« 


S6S 

berif  es  Vorrecht  als  einfachster  Amg;aiigflkPttiikt  der  PmaHie 
TAI  gelten   entzAge.    Zu    diesem    finde   haben    wir   folgende 
Satze  weiter  au  entwickeln: 
I.  Die   Aseoeeras-Schaale  Ist  einfacher,   als  die  veii  Or* 

thoeeras. 
II.  Dieser  anssersten  Einfachheit  ungeachtet  bietet  Ascoee» 

ras  alle  Bildungs-Elemente,   welche   die  Sebaalen-Hulle 

irgend  eines  Mautiliden  charakterlsiren ,   und  namentlich 

den  Sipboo  dar. 
HL  Die  in  Form  und  Lage  sich  analogen  Elemente  bei  As» 

cocei*as   und   Orthoceras   haben    auch    gleiche   Verrieb* 

tuiigen.    V 
IV.  Es  besteht  eine  grosse  Analogie  der  Form  des  Thieres 

von  Ascoceras  und  von  Orthoceras. 
Wenden  wir  noa   nun   zur  Prüfung  einer  jeden   dieser 
vier  Behauptungen  im  Einzelnen. 

$.  I.     Die  Ascoeeras-Schaale  ist  einfacher,  ala  die  Ortbocera»-Schaale. 

Zueinit  liesse  sich  der  Augenschein  für  diesen  Sats  an- 
rufen; doch  möchten  die  nachfolgenden  Betrachtungen  nicht 
verloren  seyn,  um  die  wahre  Natur  von  Ascoceras  zu  wur* 
digen.  Um  mit  dem  Anfang  zu  beginnen,  stellen  wir  uns 
einen  ganz  nackten  vlerkiemenigen  Ceplialopoden  vor,  ohne 
alle  Schaale.  JDIeses  ideale  Geschöpf  ist  der  Analogie  nack 
sehr  zulässig,  da  die  Zweikiemener  oder  Acetabuliferen  anch 
heutigen  Tages  noch  durch  naciite  und  ganz  welche  Sippen 
ohne  alle  Innere  Schaale,  welche  gewöhnlich  diese  Ordnung 
bezeichnen,  vertreten  sind,  wie  Octopns,  Heledone,  PUIo«. 
nexis  u.  s.  w.  Um  nun  den  Kreis  der  Wirklichkeit  nicht  zn 
überschreiten,  stellen  wir  uns  den  Körper  dieses  nackten  Vle^ 
klemeners  dem  einer  Heledone  ähnlich,  d.  h.  in  Form  eines 
Sackes  vor,  dessen  regelmässig  angeschwollene  Oberfläche 
ohne  alle  Flosse  oder  sonstige  Anhänge  wäre«  Dieser  Sack 
wurde  von  Kopf,  Armen  und  Beviegungs-Röhre,  aussen  sicht- 
bar, überragt.  Hüllen  wir  nun  diesen  idealen  VIerklemener 
in  eine  harte  Scliaale  ein,  welche  den  ganzen  Körper  be* 
deckt  und  nur  den  Kopf  mit  seinen  Anhängen  und  Trichtern 
hervortreten   liesse,  so  wäre  damit  die  äussere  Form  eines 


SM 

AsMcem  gefebeit.  Eiiie  solebe  WeicbtfaW-Selmale  aber 
•hae  Scbeidcwiiide  nnil  Siphon  ist  bl«  jetzt  weder  iiiiter  den 
lebeoden  noeb  den  fosailen  Vierkiemenern  bekannt;  doch  läiint 
lieh  ibre  Existenz  der  Analogie  nach  sehr  leicht  begreifen, 
da  sie  bei'  den  Zweiklenienern  durch  die  äussere  nicht  ge- 
Juunmerte  Schaale  der  Argonanta  wie  durch  die  inneren  un- 
gclisniaierten  Knochen  von  Oroinastrephes  vertreten  ist.  Diess 
wäre  dennacb  die  einfachste  Form,  die  sich  for  die  äussere 
Schaale  eines  vierkiemenigen  Kopffussfers  denken  läs«t.  Dm 
tber  diese  ideale  Schaalen-H&lle  In  eine  Ascoceras-Schaale 
n  Tcrwandeln,  genngt  es  noch  die  Scheidewände  beizofugen. 

Nun  erscheinen  die  Scheidewände  der  Nantlliden,  ob- 
wohl in  Vergleich  sn  denen  der  Ammonitiden  ausserordent" 
lieh  einfach,  doch  In  verschiedenen  Abstufungen  so.  Namenti 
Bch  sind  Ihre  Oberfläche  und  ihre  Ränder  mehr  und  weniger 
icebogen  und  gelappt  bei  Gonioceras  anceps,  Nantilus  AtnH, 
M.  bisiphiles  n.  A.  Man  hätte  glauben  können,  dass  die 
Scheidewände  eines  Orthoeeras  den  höchsten  Grad  der  mog- 
hchen  Einfachheit  darbieten,  weil  sie  gewohnlich  nnr  ein  run- 
des Käppchen  von  einem  Siphon  durchbohrt  darstellen.  In- 
dessen zeigt  ons  Ascoceras  noch  einfachere  Scheidewände, 
isdein  sie  In  Vergleich  zu  jenen  von  Ortliocerils  auf  blosse 
Balften  zurnckgefuhrt  sind,  was  ihre  Ausführung  ausseror- 
dentlich erielcbtert. 

Ohne  die  Bfnhe  und  Arbeit  bemessen  z»  wollen,  deren 
dis  Tliier  von  Ortboceras  bedarf,  um  sieb  in  seiner  Schaale 
za  erlieben  und  unter  sich  die  Scheidewände  eine  nach  der 
indem  anfertigen  zu  kdnnen,  so  ist  es  doch  klar,  dass  es 
d««  von  Ascoceras  leichter  werden  musste ,  die  seinigen  zn 
Staide  zu  bringen,  da  es  nicht  ndlbig  hafte,  desshaib  seine 
Stelle  zu  verlassen ;  es  genügte  ihm  eine  Seite  seines  Kör- 
pers zvsammenznziehen ,  was  ein  Molinsk  sehr  leicht  kann, 
du  sich  durch  das  offene  Ende  seiner  Sehaale  auszudehnen 
vensag.  Es  Ist  Diess  eine  Thätigkeit  etv^a  wie  bei  den  BIp- 
Griten,  deren  Seheidewände  noch  die  Spuren  der  thellweisen 
Bnd  nachefnander  folgenden  Zosammenziehungen  bald  anf  der 
einen  nsd  bald  anf  der  andern  Seite  des  Körpers  erkennen 
luseo,  wie  ein  sehr  sehdner  Durebschnitt  einer  Bchaalen« 


!t«4 

Art  lehrt,  welchen  Herr  Bayls  die  GeßlU^kett  hatte,  ms  in 
ifen  Sammlonsen  der  J^cole  des  mines  zu  Parti  %n  seiften. 
Mach  diesen  Betniehtuiig^en  kann  man  nicht  TerkeniieB,  dass 
Ascoceras  einen  einfacheren  Bau  als  Orthoceras  darbietet. 

(.  11.    Die  Aftcofrras-Scbaale  bfsitst  alte  BeikUndtheile,  welche  die 
Nautiliden-Schaale  cbarakteriairt,  und  inabesondere  den  Siphon. 

Wir  haben  bei  Ascoceras  bereits  die  {;;rosse  Wohnkaro- 
nier  and  die  Luft-Kammern  erkannt,  aber  des  Siphons  noch 
nicht  erwähnt,  der  doch  nach  unserer  Meinung  eben  so  wenij; 
als  bei  Oitlioceras  fehlt. 

Wir  betrachten  nämlich  als  Stellvertreter  des  Siphons 
bei  Ascoceras  denjenigen  ganzen  Theil  der  gi^ossen  Kammer, 
der  sich  vom  Niveau  der  obersten  Scheidewand  an  bis  ans 
untere  Ende  erstreckt  Diese  Annahme  mag  beim  ersten  An- 
blick sehr  gewjkgt  erscheinen,  wird  aber  in  den  Augen  des 
Lesers  das  gehörige  Gewicht  erlangen,  wenn  er  mit  uns 
einige  bereits  allen  Paläontologen  bekannte  Tbatsache  der 
Musterung  unterziehen  will.  Es  gibt  nnter  den  Orthocerateo 
nämlich  eine  ziemlich  grosse  Anzahl  von  Formen,  die  sich 
durch  den  grossen  Qneermesser  ihres  Siphons  auszeichnest 
welcher  dann  gewöhnlich  ausser  der  Mitte  und  in  Berührung 
mit  der  Schaalen-Wand  ist« 

L  Orthoceras  daplex  Wahlb.  (Fig.  11—12)  ist  eine 
der  gemeinsten  Arten  der  zweiten  Fauna  in  Ruulami  und 
Skandmaeieiu  Sein  Siphon,  welcher  ungefähr  halb  so  breit 
als  die  Scbaale  ist,  liegt  so  nahe  am  Rande,  dass  er  im 
Längaachnitte  der  Exemplare  wenigstens  im  mittein  nod  an- 
teren  Theil  gegen  die  Spitze  bin  unmittelbar  an  der  Scbaale 
selbst  anzuliegen  scheint;  doch  läast  sich  in  solchen  Dnrcb- 
schnitten  wie  in  abgesonderten  Siphonen  erkatnen ,  dass  an 
der  äusseren  Seite  des  Siphons  noch  eine  Spur  von  Scheide- 
wand vorhanden  ist.  Diese,  Art  nähert  sieh  Aseoeeraa  zu- 
meist durch  das  Maass- Verbal tniss  ihres  Siphons,  welche« 
fast  demjenigen  der  grossen  Kammer  an  dem  neaen  Typus 
gleichkommt.  Sie  erinnert  auch  in  sofern  an  Ascoceras,  als 
die  Laft-Kammern  wenigstens  im  unteren  Theile  der  Scbaale 
Jiicht  vollständig  um   den  Siphon  bcnuBgehen,  obwohl  die 


Ü69 

ScbeUewiiida  rings  vm  dettselteo  wenigstens  viriseil  aoget 
Zettel  erscheinen,  in  oberen  TbeUe  scheint  sich  ifer  Siphon 
etwas  »ehr  vsm  Rsnde  zn  entfernen.  O.  duplex  Ist  daher 
in  Gmnda  nnr  ein  fortgeschrittener  Ascocerss  und  entfernt 
sich  nicht  -so  weit  Ton  seinem  ürbilde,  dsas  man  nicht  leicht 
dessen  idealen  Charakter  daran  zn  erkennen  Im  Stande  w%re. 
Die  Verschiedenheiten,  nnr  bedingt  von  Fortschritten  In  der 
Struktur  und  von  der  mehr  verlängerten  Form,  oberschreiten 
■ieht  den  Werth  derjenigen,  die  wir  zwischen  benachbarten 
Sippen  einer  niallehen  Familie  anzuerkennen  gewöhnt  sind. 
S.  Orthoeeras  commune  Wahlb.  (Fig.  13»  14),  der 
umllchen  Fauna  und  den  nämlichen  Gegenden  Nori'Eur0pa*$ 
angehörend,  bietet  eine  mit  der  von  O.  duplex  analoge  Ge- 
sammt«Blldung  bis  auf  zwei  Abweichungen.  Sein  verhftltaiss- 
missig  etwas  kleinerer  Siphon  nimmt  nur  ein  Drittel  vom 
Oneermesser  der  Schaale  ein  und  entfernt  sich  mithin  etwas 
Bcbr  von  Ascoceras,  wahrend  eine  andere  Eigenthiimlichkcit 
seines  Baues  nur  noch  deutlicher  seine  ideale  Ableitung  von 
jener  Grundform  darthut.  Diese  Eigenthumllchkelt  besteht 
darie,  ||ass  seine  Scheidewinde,  anstatt  den  Siphon  von 
allen  Seiten  zu  umfassen ,  aussen  zwischen  ihm  und  der 
Scfaaalen-Wand  unvollständig  bleiben  ,  indem  sie  Innen  von 
oben  konkave  Bogen  oder  Lappen  bilden.  Dieser  Lappen 
nig:t,  dass  die  Fortschritte  der  Scheidewand,  welche  in  die- 
ser Entwlefcelung  aich  von  unten  nach  oben  ausdehnt,  um  den 
Siphon  zn  umfassen,  nicht  so  vollständig  wie  bei  O.  duplex 
«lad,  wo  die  entgegengesetzten  Ränder  von  beiden  Seiten 
liet  Siphons  her  sich  Im  nämlichen  Niveau  zu  vereinigen  und 
xn  verscinBelzen  scheinen.  Bringt  man  diesen  Umstand  in 
Anschlag,  welcher  die  verhältnlssmässlge  Verringerung  des 
Siphons  wekl  aufzuwiegen  genügt,  so  eracheint  der  Grund» 
lag  des  Typua  Ascoceras  hier  nicht  weniger  als  bei  voriger 
Art  kennbar  zu  seyn.  Der  Lappen  oder  Bogen  des  Scheide* 
iraad*Randes  bei  O.  commune  Ist  so  auffallend,  dass'  Ihn 
BufB  (IHuert.  de  Pofyikmi  t.  5,  f.  2)  schon  1732  gezeich* 
iet  hat. 

Wie  es  scheint,   lässt  sich  mit  der  nämlichen  Art  ein 
schönes  Exemplar  mit  nnversehrter  Wohnkammer  und  eini» 


SM 

gm  Lirft-Katnimni  v^ekiigeii)  du  db  VfismüiL  (ta  üummi  c 
tke  Ourtd  Jf,  S5ft,  t.  15,  f.  3  ab)  als  jm^es  O.  dit|rfex  «(ge- 
bildet bat  Die  Figur  selgl  sehr  wohl  dfe  Spuren  des  er» 
wähnten  Lappens;  aber  ki  Folge  des  weggerissenen  Unter- 
tbells  des  Randes  der  Scheidewände  scheint  Ihr  Umfang  ge* 
rade  vor  dem  Siphon  unterbrochen.  Diese  Ontorbrecbnsg 
ist  nur  Folge  eines  Zufalles ,  daher  wir  sie  nicht  sn  Guiistes 
unserer  Thesis  anfuhren. 

3.O.  trochleare  His.,  eine  geringelte  Art  ans  Sekwe» 
dem^  gleich^alt  mit  den  swei  vorigen,  mit  einem  Siption,  der  noch 
geringer  als  bei  O.  commune  ist,  aber  ebenfalls  dicht  an  der 
Schaalen-Wand  anliegt«  Gerade  vor  derseliien  bildet  der 
Rand  der  Scheidewände  einen  gerundeten  Lappen  oder  Bogen, 
der  um  so  deutlicher  ist,  als  die  äossere  Kante  dieser  Seite 
auf  dem  Kerne  durch  eine  Riefe  bezeichnet  ist  und  einer  Anf- 
IMegung  in  den  Ringeln  der  Schaale  entspricht,  wie  wir  nn 
einem  Hrn.  db  Vermbuil  gehörigen  Exemplar  beobachren 
konnten.  Ein  anderes  sehr  schönes  Exemplar,  welches  Au 
BaoMoifiART  aus  Schweden  mitgebracht,  und  Hr.  Batlb  nns  is 
der  J^eefo  des  mnes  zu  untersuchen  gestattete^  zeigt  in  der 
ausgesprochensten  Weise  die  Einbiegung  des  Randes  der 
Scheidewände  gerade  vor  dem  Siphon. 

4.  O.  vaginatum  Scblth.  ist  eine  Rmeeiiehe  Form, 
vieUeicht  fibereinstimmend  mit  O.  trochleare,  obwohl  mit 
einem  verhaltnissmässig  grösseren  Siphon,  dessen  Durch- 
messer iiber  ein  Drittel,  während  der  der  SehweHseiem  Art 
nicht  über  ein  Viertheil  vom  Durchmesser  des  ganeen  Ge* 
häuses  ausmacht  (Ruse.  a.  tke  Oural  11^  350).  Obwohl  wir 
nun  kein  Stitck  dieser' Art  vor  Augen  heben ,  weiches  des 
bei  O.  trochleare  angezeigten  Lappen  am  Rande  der  Scheide- 
wände zeigte,  mochten  wir  doch  glauben,  dass  hier  dieselbe 
Beschaffenheit  vorhanden  ist. 

Die  zweite  Fauna  Nord^Amerikü'e  liefert  uns  eine  ziem- 
lich grosse  Anzahl  den  vorigen  analoger  Arten,  von  welches 
wir  jedoch  nur  einige  anfuhren  wollen. 

5.  Cameroceras  Trentonense  Conr.  hat  einen  ova- 
len Queerschnitt  fast  wie  Ascoceras;  sein  Siphon  nimmt  nn> 
gefähr  die  Hälfte  des  grösseren  Qoeermessers  ein  und  liat, 


tA7 

«ch  J«  Hall's  AbbMug^,  «eine  Imtere  S«lto  a«f  eine  sirat^ 
lieh  aoMhaftdie  Strecke  des  DmfaBCs  mit  der  Schaalea-Wand 
rcrwachaia.  Jedoch  erlauben  uns  weder  AM»tldanp;eB  noch 
Teit  ZB  «nterBcbeiden ,  ob  der  fast  wsKrecbte  Rand  der 
Sdieidewinde  einen  Lappen  oder  Bof  en  recbts  vom  Siphon 
Ude  {Psimtmd.  New^York  J,  Ml,  t.  ftS,  f.  4). 

0.'Jn  Endoeeras  approximatom  Hall  hat  der  rand» 
liehe  Siphon  eine  dem  halben  Dorchmesser  der  Schaale  kIcIcIn 
könnende  Dicke.  Die  BeschafTeDheit  des  Randes  der  Scheide* 
wMc  an  der  Stdie,  wo  der  Siphon  sie  dardwetsty  ist  nicht 
ug^^ben  (ebenda  /,  119,  t.  54,  f.  Sab). 

7.  Endoeerns  gemelliparam  Hall  ist  mit  einem 
Mgebenren  Siphon  abgebildet,  der  ober  swei  Drittel  vom 
DwehflMsaer  des  Fossiles  einnimmt  nnd  sich  an  dessen  ans» 
•ere  Wand  aolefct.  Spuren  der  Scheidewand  sind  in  den 
Pigoren  nnr  unvollständig  angexeigt  (a.  a.  O.  /,  M,  t  19>. 

8.  Endoeeras  magniventrom  Hall  wird  dnrch  ein 
108«  dicken  Handstiick  vorgestellt,  anf  dessen  Langs-Schnitte 
kr  Siphon  08*«  Breite  einnimmt ,  was  ein  Verhaltaiss  von 
l)4S  oder  über  %  ergibt.  Nach  der  AbbHdnng  wäre  der 
Sifihon  nieht  randlich,  sondern  nnr  ausser  der  Mitte  gelegen, 
vu  aber  vielleicht  nnr  von  der  Richtung  des  Queerachnittes 
herrührt  J.  Haix  gibt  in  der  Beschreibung  weder  die  Lage 
k§  Siphons  noch  die  Form  des  Queerschnitts  der  Schaala 
M.  Wenn  ein  Siphon  von  diesem  Grossen- Verhältnisse  nicht 
in  Beriihmng  mit  der  Sehaalen- Wand  wäre ,  so  w&rde  Diess 
eise  Annnahme  von  der  gewähnlichen  Regel  und  einen  neuen' 
F«rtsehritt  In  der  Entwickelung  der  Formen  bilden;  die  Ana« 
hfi;ie  mit  Ascoceras  würde  aber  nicht  minder  in  dem  Maass« 
Verhiltnisse  dieses  Thelles  der  Schaale  hervortreten  (a.  a.  O. 
l  SS,  f.  1). 

Wir  hätten  also  in  der  zweiten  Fauna  beider  Kontinente 
eise  xablreiche  Orthoceratiten*6rnppe  mit  einem  Siphon,  der 
farch  seine  verhältnissmässige  Entwickelung  dem  Grässen* 
Verbältnisse  des  Theiles  nahe  kommt,  es  erreicht  oder  über* 
tnft.  welchen  wir  in  Ascoceras  als  Stellvertreter  des  Sl* 
fh«!»  betrachten«  —  Wir  sehen  zweitens,  dsss  der  Siphon  in 
Jieacr  nämlichen  Orthoceratiten*6mppe  niemals  zentral, 


SOS 

dem  tniner  stark  exietitiiseh  und  fast  besüiidlg^  an  die 
Bchaaleo-Wand  ang^epreaaC  Ist.  Dieae  Steilang  entaprkht 
vollkominen  dei'  des  bei  Ascoceras  als  analoge  aug^oouBeaeii 
Organes. 

Die  Neig^ung  des  Siphons  In  g^evviasen  Orthoseratften  sieh 
mehr  und  iveni^er  von  diesem  angenommenen  Platte  zu  ent- 
fernen  wäre  nnr  ein  Anzefg^en  eines  Fortschrittes  In  der  ns- 
tfirlicben  Entwlekelung,  deren  verschiedenen  Abstnfoog^en  durch 
die  so  wanchfaltigen  Naotiliden-Slppen  vertreten  sind.  —  UimI 
endlich,  obwohl  bei  allen  oben  g^enannten  OrtboceraHtea  der 
Siphon  vollständia^  von  den  Scheidewänden  umfasst  wird,  no 
haben  wir  doch  nachgewiesen,  dass  In  gewissen  Formen  der 
Rand  dieser  Scheidewände  einen  starken  Lappen  oder  Bogea 
bildet ,  wie  am  durch  diese  unvollkommene  Vereinigung  sos* 
Endrucken,  dass  der  Siphon  in  der  urspröngilchen  Form  der 
Schaale  nicht  ganz  von  den  Luft-Kammern  umschlossen  war, 
wie  bei  Ascoceras  auch. 

Nach  diesen  Zusammenstellungen  und  Betracbtuagen  glau- 
ben wir  ans  berechtigt  den  gesetzlichen  Schluss  zu  zieben, 
dass  der  weite  seitliche  Siphon  der  Orthozeratiten  der  zwei- 
ten  Fauna,  welche  Qusnstedt  Vaginata  genannt,  bei  As^ 
coceras  in  noch  einfacherer  und  uranfanglicberer  Gestalt  auf* 
tritt  als  ein  Tlieil  der  grossen  Kammer,  der  sich  von  der 
obersten  Luft -Kammer  an  bis  zum  geschlossenen  Ende 
erstreckt« 

So  würden  wir  also  sagen  können,  dass  die  Ascoceras« 
Sehaale  alle  Form-Bestand theile  besitzt,  welche  die  Nauii- 
llden- Schaale  charakterisiren ,  und  namentlich  auch  deres 
Stphon. 

%,  III.    Die  nach  Form  und  Luge  in  Orthoceras  und  Ascoceras  für  analog 
erkannten  BeaUndtbeile  xfigen  aoch  die  näniliclien  Verrichtungen. 

Diese  Behauptung  bedarf,  in  sofern  es  sich  um  die  Luft« 
Kammern  handelt,  keiner  Ent Wickelung,  da  es  in  die  Augei 
springt,  dass  diese  Vorrichtung,  welche  man  in  den  Scbaaien  aller 
Vierkiemener  ohne  Ausnahme  und  ziemlich  vieler  Zweiklemener 
findet,  nur  den  Zweck  haben  kann,  als  Erleichterer  oder  Schwim- 
mer wie  die  Schwimmblasen  der  Fische  zu  dieiieu.    Was  je« 


3110 

M  4w  Siplion  betriflrt,  so  sind  Wir  zur  iveiieren  ErSrte. 
nwg  einiger  Betrachtungen  genötlHgt ,  iini  die  Vergleictiung; 
iigenfiUKg  zn  mncbefi. 

Was  wir  bei  Ascoceras  aia  Siphon  lietrachten ,  ist  im 
Wesentliehen  nur  der  hintere  Theli  der  gronaen  Wohnliani- 
«er;  wir  nehmen  daher  an,  dasa  ein  betrachtlicher  Theil  des 
Körpers  des  Thierea  öder  dea  Eingeweide-Saclis  in  dem  SU 
fkon  liegt.  Dm  zn  zeigen ,  dasa  dieser  Bestandtheil  in  den 
Sebaaleo  der  zwei  verglichenen  Sippen  die  nämliche  Rolle 
spielt,  wiire  zn  beweisen,  dasa  der  Siphon  jener  Vaginata 
eisea  Theil  des  Eingewelde^Sacica  dea  Thierea  und  nicht  bloss 
risea  hohlen  Anhang  oder  eine  fleischige  Schnur  enthielt,  die 
MO  heutzutage  im  Siphon  von  Nautilus  erblickt.  Wie  aber 
«ill  man  die  Spur  des  Sacks  oder  Mantels  des  Orthoceratitea 
von  der  einer  fleischigen  Schnur  unterscheiden ,  die  sich  in 
<e  Siphonal-Rdhre  der  meteten  Nantiliden  fortaetzt? 

Diess  Mittel  gewährt  uns  ein  Blick  auf  die  Sehaale  dea 
HaoHloa  Pompiliua  (Fig.  15).  Man  weiss,  daas  der  Mantel 
Aesfs  Welchthieres  und  seine  Aiihänge  kalkige  Auasonderun* 
p»  bilden,  deren  Natur  und  Aoaaehen  je  nach  den  verachie» 
kntn  Theiien  des  Körpers  abändert.  Der  dritte  Theil  des 
Haatels,  welchen  man  Pnss-förmigen  Anhang  nennt,  lagert 
nf  den  vorderen  Umgängen  der  Spirale  ein  schwarzes  Pig- 
nent  ab;  der  obere  Rand  des  Mantels  liefert  den  abwech-^ 
Rlod  farbig  und  weiss  gebänderten  Kalk-Niederschlag,. wel- 
cher die  Süssere  Schicht  der  Schaale  ausmacht;  der  die  Kör- 
^•Nasse  bedeckende  und  die  Eingeweide  enthaltende  Sack 
nodert  den  Perimntter-Stoff  aua ,  welcher  die  innere  Schaa- 
leDSehicht  abgibt.  Dieaer  nämliche  Perlmutter-Stoft  bildet 
aach  die  ganze  Dicke  der  Scheidewände,  weil  der  Grund  des 
Sacices,  durch  welchen  sie  gebildet  werden,  in  nichts  von 
den  Tbellen  des  Mantels  verschieden  ist^  welche  die  grosse 
Kammer  auskleiden.  Die  Fleisch-Schnur  endlich,  welche  von 
den  Sacke  aus  sich  in  den  Siphon  fortsetzt,  erzeugt  durch 
&fl»0Dderung  an  ihrer  äuaaeren  Oberfläche  die  SiphonaU 
Bälle,  welche  aua  einem  Stoffe  besteht,  welchen  Valbncizknbs 
oft  dem  Ausdruck  » Uucdso-^erifaei«  bezeichnet,  und  der  weit 
weniger  hart  nnd  dieht  als  die  Perlmutter  derSeheidewände  Ist. 


«T0 

A«8  iKeseii  EteMlnbeileti ,  ivelcbe  Jeder  kleht  bestätigen 
kann,  ergibt  sieh^  dass  man  In  Naotiiiis  PonpÜins  «K  dem 
erste»  Blick  den  ganzen  rom  £lngewefde-Sack  ^dea  Thleres 
anageffillteii  Räume  unterscheiden  kann,  well  er  von  einer 
Perlmutter- Wand  nmschlassen  wird ,  die  vo»  der  eigeatüdica 
Slphonal-Hblle  veracbMen  tat.  Die  Grenze  zwisebev  dicaen 
beiden  Tbellen  liaat  aich  bei  der  geringsten  Aufmerksamkeit 
niekt  übersehen,  %veaii  man  den  mittlen  Längsschnitt  einer 
Schaale  vor  sich  hat.  An  der  Stelle,  we  die  Scheidewand 
vom  Siphon  durchbohrt  ist,  sieht  man  ihre  Perlmutter- Wand 
sich  einbi^en  und  nach  nnten  zorock^krummen,  fast  wie  ein 
Blech  thut,  durch  welches*  man  mit  einer  KcgeNförniigen 
Spitze  ein  Loch  geschlagen  hat.  Dieser  Dnten-formige  An- 
hang  unter  der  vom  Siphon  durchzogenen  Öffnung  Ist  jedoch 
im  lebenden  Nautilus  sehr  wenig  entwickelt  und  schmilzt  as 
seinem  untem-ausseren  Rande  mit  der  durch  den  Flel8€k<» 
Strang  ausgesonderten  Siphonai-Hiiiie  zusammen.  BLAmviua 
hat  diese  verschiedenen  Theile  bereits  wohl  erkannt  and  Ihre 
Anordnung  nachgewiesen  {Ann,  d^  Mum.  i'kiti.  nmt  1834^ 
Vit, .  .  .)•  Da  nun  die  Dute  durch  ihre  Perlmntter-Natar 
die  Ausdehnung  des  Eingeweide-Sacks  oder  des  Korpers  in 
Nautilus  Pompiiius  anzeigt,  so  sind  wir  durch  die  Analogie 
zur  Annahme  berechtigt,  dasa  es  bei  den  alten  Cepbalopodes 
sich  eben  so  verbleit 

£s  ist  ferner  leicht  die  Dute  In  diesen  fossilen  Schaaleo 
an  ihrem  mit  der  Scheidewand,  womit  sie  eine  Masse  aus* 
nlacht ,  übereinstimmenden  Aussehen  zu  erkennen ,  vrafa* 
renri  die  Slphoual-Httlle  mehr  und  weniger  davon  abweiebt. 
In  Folge  der  grosseren  Dauerhaftigkeit  der  Dute  findet  mao 
sie  gewöhnlich  erhalten,  wenn  die  Scheidewand  erhalten  ist, 
während  die  eigentliche  Siphon-Rohre  von  zerbrechlicherer 
Natur  oft  zerstört  ist,  was  zur  irrigen  Annahme  nnterbro- 
chener  Siphonen  Veranlassung  gegeben  hat.  Bei  den  Ortbo- 
ceratiten  ist  die  Dute  voii  sehr  veränderlicher  Länge,  ob- 
wohl sie  sich  Im  Allgemeinen  als  kurz  bezeichnen  läset  In 
allen  Formen,  deren  Siphon  eng  und  vom  Rande  entfernt 
ist.  In  diesem  Falle  erstreckt  sich  die  Dute  selten  ebilge 
Millimeter  weit  unter  die  Scheidewand   iilnab  so,  dass  die 


»71 

EatferiNuii;  von  Ihr  bis  tar  uaelwten  Sebeidewaiul  darunter 
»eeii  grroM  bleibt  Bei  den  Vagioaten  dagqfen  verlängert 
alch  die  Dure  gewdbnileh  von  einer  Sebeidew«nd  zur  andern^ 
ao  daas  nie  alle  wie  eine  Reihe  Triefater  ineinander  atecken. 
na  VsaBnuit  bcallzt  in  aeiner  acbönen  Sammlung  eiti  Stuek 
?en  Ortbeceratitea  duplex  ^  woran  man  die  Duten  ao  tief 
tnelnander  ateckea  alebt,  daaa  jede  durcb  den  Rauqi  von 
xwel  Luft-Kammern  bladurcbreicht.  Dieaea  Handatiick  ist  In 
Im  Rmssi0  ei  COural  (//,  t  «4,  f.  7)  abgebildet.  Die  anaaer- 
ordentllebe  Entwickeinng  der  Duten  in  der  Gruppe  der  Vagi- 
aaten  ist  daber  bereits  aueh  von  den  gelehrten  Verfassern  des 
genannten  Werkes  bemerkt  worden,  wie  Qdbiistidt  sie  naehh 
gewiesen  hatte. 

In  Folge  dieser  Analogie  mit  dem  Nantilos  Pompilina 
aeben  wir  uns  daher  snr  Annahme  veranlasst,  dass  der  Ein» 
geweide-Sack  oder  der  Kdrper  des  Tbieres  sieb  auch  in  die 
Hülle  binab  erstreckte,  welche  bei  den  Vaginaten  Siphon 
belsst ,  und  dieser  Siphon  hätte  bei  ihnen  die  nämlichen  Ver* 
rlebtungen  gehabt,  wio  der  untere  Thell  der  groaaen  Kam« 
mer  von  Ascoceras. 

(.  IT.    Die  Tbiere  veii  Ortbocerat  ond  Aseocera«  waren  io  ilirer  Forai 

sehr  aoalof^. 

Es  ist  bekannt,  wie  aehr  die  Natur  es  liebt.  Formen  und 
äusseres  Ansehen  der  Tbiere  abzuändern,  die  in  eine  näm* 
liebe  Familie  suasmmen  geboren,  und  wie  sie  seit  dem  Er« 
scheinen  des  Tbier-Lebens  auf  der  Erde  nie  aufgehört  hat 
nach  denselben  Gesetzen  voranzugeben.  Es  wird  daber  auch 
erlaubt  seyn,  in  annähernder  Welse  die  Analogie'n  ond  die 
Verschiedenheiten  zwischen  den  verscbiedenen  paläozoischen 
Nautiliden-Slppen  zu  schätzen,  indem  wir  die  Cepbalopoden 
jetziger  Fauna  in's  Auge  fassen. 

Die  zweikiemenigen  Cepbalopoden  uuaerer  jetzigen  Meere 
bieten  zwar  sehr  verkürzte  und  gerundete  Formen  dar,  wie 
Sepia  und  Heledone,  die  wir  bereits  mit  Ascoceras  vergli- 
chen haben;  man  findet  aber  auch  verlängerte  Gestalten  da* 
bei,  wlB  gewisse  Loligo- Arten  und  Ommastrephes.  Zu  den 
Belenuiiten  und  insbesondere  B«  glgantens,  B.  acuarlos,  B» 


•272 

etoBg^tliis  u.  V.  a.  jurassiaclien  Arten  liSnaufateigMNl  aallen  nk, 
daas  die  Cephalopoden  der  aekundireti  Heere  noch  bedealand 
längere  imd  aeblankere  Formen  ala  die  jetaigen  hatten»  £a 
lat  daher  auch  keine'  nnwahnsoheinliche  Annahme  9  daaa  ca 
ebenao  ansgeaprochene  Analogie'n  ivle  Gegenaatae  der -Farm 
nnter  den  Mautiltden-Sippen  gegeben  habe,  welche  die  vler- 
kiemenigen  Cephalopoden  In  dem  alteaten  Meere  vertretei 
haben.  Wollte  man  aicb  jedoch  den  Körper,  oder  Einge- 
weide^Sack  einen  Orthoceratiten  ana  der  Abtheiloog  der  Va- 
ginnten  dnrch  den  ganzen*  Siphon  verlängert  voratellea,  aa 
würde  man  sn  einer  ganz  naverhältniaamäaaigen  Lange,  bei 
manchen  Arten  bia  von  mehren  Metern  gelangen.  Dan  wäre 
eine  Übertreibong,  der  wir  entgehen  werden,  wenn  wir  elae 
Thataadie  bernckalchtigen,  die  nna  geatattet,  die  Grenzen  der 
Auadehnnng  des  Körpern  in  der  Siphonal^Höhle  zu^  bezelchaea. 
Folgte  mau  lediglich  den  durch  die  groase  Länge  dca 
Siphona  und  die  iueinanderschiebung  der  Outen  gegebenen 
Anzeigen  l>ei  den  Vaginaten,  ao  würde  man  natürlich  vera»- 
laaat  aeyn  anzunehmen,  daaa  aicb  der  Hiutertheil  dea  Tbie- 
rea  bia  in  die  Spitze  der  Schaale  erstrecke.  Dieaa  lat  aber 
nicht  ao;  die  Untersuchung  des  Siphona  zeigt  una,  daaa  das 
Thie'r  sich  allmählich  in  der  Schaale  emporhob,  indem  ea  dea 
durch  aein  allmäbüchea  Aufsteigen  entatehenden  leeren  Raum 
hinter  alch  ausfüllte«  Dieae  Auafullung  des  Siphona,  dessen 
Fortschreiten  Im  Verhältniss  zur  Bildung  der  Luft-Kamaiem 
anzugeben  jetzt  schwer  aeyn  dürfte,  wurde  durch  zweierlei 
Thätigkeiten  bewirkt,  auf  deren  Verachiedenheit  wir  einigen 
Werth  legen,  well  una,  bia  auf  bessere  Belehrung  darnber^ 
je  eine  von  ihnen  beiden  die  Arten  des  einen  oder  dea  an« 
dorn  der  zwei  Kontinente  insbesondere  zn  charakterisirea 
acheint.  —  Bei  O.  duplex,  O.  commune,  O.  vaginatum  and 
O.  trochleare,  also  den  Skaniinaioüch»Ru$$i$cken  Arten,  scheiot 
nämlich  das  Thier  den  Siphon  hinter  sich  in  zuaammenbaii- 
gender  Welse  durch  kleine  aufeinanderfolgende  Schichte 
vermöge  der  beständig  thätigen  Sekretion  am  Grunde  dea 
Sackes  oder  Mantela  anagefnilt  zu  haben  In  dem  Maaaae,  aia 
sich  der  Körper  gegen  daa  weitere  Ende  dea  Gehäoaea  em- 
porhob.   Diese  Thatsache  wird  durch  viele  von  nna  beobaeli- 


fgtt  EtneeliiWMeM  und  iirabesondere  durch  sehr  lelirreirhe 
Eienplare  in  der  herriieben  Sammlung:  wg  Vkrnkuil's  be- 
sütfgt  In  allen  dienen  Handstacken  siebt  man  Insbesondere 
«flf  den  Lingsscbniften  beständige  den  untersten  engsten  Tbell 
ks  Siphons  mit  weissem  anscheinend  reinem  Kalkspath  aui- 
jrefilU,  «lehrend  der  obere  oder  weitere  Theil  dieser  R5hre 
dirrli  das  Eindrlng;en  der  dichten  mehr  und  wenlg^er  unreinen 
md  abweichend  gefürbten  Geblrg;sart ,  worin  die  Schaale  ein- 
geschlossen liegt,  aosg;efi]llt  ist  Es  ist  klar,  dass  hier  diese 
gröbere  Masse  nur  desshalb  in  dem  weiten  Siphon  nicht  tiefer 
eiBg;edmngen  ist,  weil  der  untere  Theil  desselben  bereits  mit 
weissem  Knikspath  ausg;ef&llt  war.  Ohne  diesen  Umstand 
irärde  der  flussig;e  Gebirgs-Sehlamm  das  untere  Ende  des 
Siphons  eben  so  g^nt  wie  das  obere  und  die  Höhlen  der  Lnft- 
Kinnem  erfollt  haben,  in  welche  sie  oft  durch  nicht  wahr« 
lehnhare  Spalten  gelangt  ist.  Beiläufig  gesagt,  erfolgte  die 
Ktik-Ansfolinng  durch  das  Thier  zuweilen  auf  ungleiche 
Weise,  von  den  Seiten  des  Siphons  aus,  so  dass  der  zoletst 
ibrig  bleibende  Raum  nicht  genau  der  Längs-Achse  entsprach. 
€e|reD  diese  Erklärung  köunte  man  zwar  noch  einwenden, 
dass  der  krystalliniscb-kalkige  Absatz,  ohne  sein  früheres 
fisseyn  anzugreifen,  sich  nach  durch  die  Annahme  erklaren 
ittse,  die  Scbaale  sey  in  einem  mit  kohlensaurem  Kalke  ge- 
schwängerten Wasser  gelegen  gewesen,  welches  die  Spitze  des 
Siphons  rot  dem  Eindringen  des  Gebirgs-Schlammes  ausgefüllt 
iMbe.  Diese  Erklärung  erscheint  aber  unhaltbar,  wenn  man 
beaerkt,  dann  ein  chemischer  Niederschlag  aus  dem  umge- 
kesden  Wasser  hatte  die  ganze  innere  Oberflache  des  Si- 
pboBS  gleichmassig  Oberzieben  müssen ,  wie  wir  gewöhnlich 
alle  Wände  der  Luft*Kammern,  In  welche  diese  Flüssigkeiten 
sllein  eingedrungen  sind,  mit  einförmigem  krystalllnischem 
tbenog  bedeckt  sehen.  Anstatt  solcher  Schichten  zeigen 
BIS  die  beolNichteten  Siphone  zuerst,  im  Grunde  der  Röhre, 
cioe  Masse ,  die  sie  ganz  und  ohne  eine  zentrale  Höhle  aus- 
lUU,  während  je  weiter  hinauf,  desto  mehr  der  Absatz  an 
^  Wänden  allmählich  dünner  wird  und  endlich  ganz  anf- 
rört Die  regelmässig  Kegei-förmige  innere  Höhle  nun, 
«liehe  sieh  in  dem  oberen  Theile  zeigt,  entspricht  dem  Yon 

JahiiMSlSSS.  18 


274 

dem  Sacke  des  Thieres  etogenommeDeii  Räume«  Die  Fora 
dieses  Sackes  Ist  uns  mitbin  bekannt,  sie  bat  sich  als  Ab- 
guss  erhalten  in  der  dichten  Kaik-Masse,  welche  jenen  mitt- 
len Raum  ausgefiillt  hat.  Solche  Abgüsse  oder  Kerne  findet 
man  Euwellen  vereinzelt,  heransgefallen  in  Folge  der  Zer- 
setzung der  Gesteine.  Professor  Eich^i^ald  hat  sie  als  selbst- 
standlge  Fossilien  betrachtet  und  Hyolithes  genannt,  aber 
DZ  VzRNBGiL  und  Graf  Keyserling  haben  bereits  bemerkt, 
dass  sie  keine  Spur  von  Scheidewänden  enthalten,  und  sie  aU 
Abgiisse  nsch  dem  Innern  Räume  der  Siphooeu  erkannt,  ohne 
jedoch  weitere  Forschungen  damit  zu  verbinden  (Ahm.  ani 
Ourai  JA  350). 

Nachdem  sich  so  die  allmähliche  Ausfüllung  des  Siphons 
durch  das  Thier  selbst  für  ile  IfQrd-Eur opäiseken  Ortho  ee^ 
raten  erklärt  hat,  ist  das  analoge  obwohl  etwas  verschie- 
dene Verfahren  bei  den  Nard-Amerikanüeken  Arten  nicht 
schwer  zu  begreifen.  Wir  haben  fiir  jetzt  hauptsachlich  die 
sehr  merkwürdigen  Formen  im  Auge,  welche  der  gelehrte 
Staats-Geolog  von  New- York  Endoceras  genannt  hat.  Der 
Leser  weiss,  dass  dieser  Name  sich  an  die  Vorstellung  einer 
lebendlg-gebärenden  Fortpflanzungs-Weise  knöpft,  da  J.  Hall 
jungö  Individuen  im  Siphon  ihrer  Mutter  zu  erkennen  ge- 
glaubt hat,  welche  sich  dort  in  einer  besonderen  Scheide, 
die  er  Embryo -Röhre  nannte,  entwickelten  iPaL  New* 
York  i,  207  siO'  Wir  bedauern  indessen,  diese  geistreiche 
vnd  Interessante  Theorie  durch  eine  vulgäre  Erklärung  er- 
setzen zu  müssen  (Fig.  16,  17). 

Wir  erfahren  aus  dem  Texte  und  den  Abbildungen  von 
J.  Hall,  dass  der  Siphon  von  Endoceras  gewöhnlich  mehre 
ineinander  steckende  Röhren  unterscheiden  iässt,  welche  ge- 
wisse unregelmässige  Lücken  zwischen  ihren  aneinander  gren- 
zenden Oberflächen  lassen.  Die  vergleich ungs weise  Länge 
dieser  Röhren  gegeneinander  und  gegen  die  äussere  Huile 
des  Siphons  ist  von  dem  genannten  Gelehrten  nicht  mit  Be- 
stimmtheit angegeben  werden.  Er  begnügt  sich  festzustellen, 
dass  die  Embryo-Röhre  immer  in  die  grosse  Kammer  aus- 
mündet und  den  Eingang  in  den  Siphon  genau  ausfüllt.  Bier- 
nach  nimmt  also  die  Embryo-Rohre  den  obersten  Theil  der 


275 

Bohle  des  Siphons  ein.  Sie  ivird  ferner  immer  glsdi  be- 
sehrieben, nnd  nichts  lässt  verrouthen,  dass  man  an  ihrer 
Oberflache  irgend  welche  Schaalen-Masse  beobachtet  ,habe. 
Das  ganze  Ansehen  ist  das  eines  nach  irgend  einer  Kegel- 
förmigen Hohle  gebildeten  Kernes,  welchem  J.  Hall  Wände 
Zuschreibt,  die  aus  lirystallinischem  KaliLC  zusammengesetzt 
Hären.  Diese  Embryo-Scheide  ist  es  nun,  welche  die  In- 
diiidaen  enthält,  von  welchen  J.  Hall  annimmt,  dass  sie 
sich  im  Innern  ihrer  Mutter  entwickelten.  Diese  aus  der 
»P$l^wiitohgy  •f  New-  Yorh^  gezogenen  Thatsachen  werden 
Tolllcommen  bestätigt  und  zugleich  aufgebellt  durch  die  von 
DE  Veknsdil  in  N.- Amerika  gesammelten  Exemplare,  welche, 
er  uns  zur  Untersuchung  mit  der  Erlaubniss  einige  zer- 
sägten zu  lassen  anvertraut  hat,  wodurch  wir  dann  endlich 
zo  einer  so  festen  Cherzeugung  gelangt  sind,  wie  nur  die 
oiunittelbare  Anschauung  stofflicher  Gegenstände  sie  gewäh- 
ren kann. 

Diese  Studien  haben  uns  denn  in  der  Meinung  bestärkt, 
daas  das  Ansehen  des  Siphons  der  Amerikanischen  Cephalo- 
poden  sich  auf  dieselbe  Weise  erklären  lasse,  wie  Diess  bei 
den  Nord-EuropaUcken  Orthoceraten.  Cm  sich  von  den  ver- 
schiedenen anregelmässig  ineinander  geschobenen  Röhren  oder 
Scheiden  im  Siphon  von  Endoceras  Rechenschaft  zu  geben, 
genügt  es  anzunehmen ,  dass  das  Thier  sich  periodisch  je  auf 
emmal  an  eine  mehr  oder  weniger  beträchtlichere  Strecke 
in  seiner  Schaale  emporgehoben  habe,  statt  in  langsamer 
und  allmählicher  Weise  fortzurücken.  Mach  solchen  plötz- 
lichen Hebungen  war  es  den  aussondernden  Oberflächen  un- 
möglich ,  den  ganzen  leeren  Raum  auszurüllen ,  welchen  der 
Körper  des  Thieres  dabei  hinter  sich  gelassen  hatte.  Man 
begreift  auch  aus  dem  nämtichen  Grunde,  dass  die  hintere 
Spitze  des  Sackes,  plötzlich  in  eine  weit  umfänglichere  Ge- 
bend als  die  bisherige  emporgehoben^  etwas  hin-  und  her- 
schwanken musste,  ehe  sie  durch  die  Aussonderung  einer 
seilen  Kalk-Scheide  eine  feste  Lage  gewinnen  konnte.  Jede 
eeoe  Scheide  konnte  daher  eine  in  Bezug  zur  inneren  Ober- 
Bäche  und  zur  Achse  des  Siphons  etwas  unregelmässige  Rlch- 
tBDg  annehmen.    Obrigens  zeigen  uns  die  Queerschnitte  der 

18* 


270 

VEEiiEi]iL*8chen  Exemplare,  dass  die  krystallinischen  Wände 
dieser  ineinander  steckender  Scheiden  unten  viel  dicker  al« 
oben  sind,  was  auch  noch  ein  langsames  Emporsteigen  des 
Thieres  in  seiner  Scbaale  bis  zur  Periode  der  eben  erwähn- 
ten  plötzlichen  Hebung  andeutet  Die  Analogie  mit  den  Euro- 
päischen Arten  wird  hiednrch  nur  noch  augenscheinlicher. 
Durch  den  Tod  und  die  Zersetzung  des  Korpers  des  Thieres 
blieb  die  letzte  der  Scheiden  allein  leer  und  offen  am  Ein- 
gänge des  Siphons  in  der  grossen  Wohnkammer.  Es  ist  da- 
her ganz  natiirlich,  daas  diese  Scheide  immer  Hall's  Em- 
bryo-K5bre  in  sich  enthalte;  denn  diese  ist  nur  ihr  innerer 
•  Kern.  Wenn  nun  der  Zufall  und  die  Bewegung  des  Was* 
sers  noch  irgend  einen  kleinen  Orthoceratiten  in  die  Bohle 
der  oberen  Scheide,  führten ,  so  kann  dann  wohl  begreiflich 
dieser  zufallige  Gast  wie  ein  Embryo  Im  Körper  seiner  Mut- 
ter zu  liegen  scheinen.  Diese  Tauschung  ist  bis  zu  einen 
gewissen  Grade  gerechtfertigt,  wenn  das  junge  IndiTidnna 
mit  dem  grossen  von  gleicher  Art  ist.  Wenn  aber  ein  En* 
doceras  mit  weitem  seitlichem  Siphon  ein  junges  Orthoceras 
mit  engem  und  zentralem  Siphon  einscbliesat,  wie  man  Diess 
in  der  Neu-Yorier  Paläontologie  Tf.  46  sieht,  so  ist  es 
schwer  zu  glauben,  dass  mau  eine  Mutter  im  Zustande  der 
Trachtigkeit  vor  sich  habe.  Übrigens  hatte  auch  de  Vernecil 
bereits  seine  Zweifel  über  dieses  Verhältnlss  geäussert  ubA 
daa  Eindringen  von  Orthoceras  in  den  Siphon  von  Endoceras 
als  etwas  Zufälliges  bezeichnet. 

In  Folge  dieser  Betrachtungen  glauben  wir  nun  Grund 
zur  Annahme  zu  haben,  dass  das  Aussehen  von  Endoceras 
nur»  eine  einfache  Folge  der  allmählichen  Ausfüllung  des  Si- 
phons durch  die  Thiere  selbst  seye,  welche  die  Sehaale 
bewohnten. 

Es  scheint  uns  demnach  zur  Genüge  erwiesen,  dass  In 
der  Gruppe  der  Vaginaten  das  Thier,  indem  es  immerhin 
seinen  KOrper  in  den  Siphon  erstreckte,  doch  nicht,  wie  man 
nach  den  Maassen  gewisser  Orthoceraten  unterstellen  könnte, 
eine  unverhältnissmässige  Länge  annahm.  Man  kann  also  sagen, 
eine  vollständige  Analogie  selbst  hinsichtlich  der  Maass-Ver« 
hältnisse  zwischen  den  Thieren  von  Orthoceras  und  Ascoceras 


277 

Imbe  bestaiHien.  Diese  Analogie  beslatiKt  die  Beziehungen, 
die  wir  zwl^clieu  Ihren  Schaalen  gefunden  haben. 

Wir  haben  diese  Mittheilung  mit  der  Maehweisnng«be< 
{gönnen,  wie  alle  Nautiiiden- Sippen  sich  Ideal  von  Orthoceras 
ableiten  lassen.  Alles  was  wir  so  eben  dargelegt  haben,  zeigt 
RIO,  dass  die  Orthoceraten  aus  der  Gruppe  der  Vaginatcn 
Ihrer  Gesammt-Bildung  nach  von  Ascoceras  ableitbar  sind, 
6u  Bit  einer  Reihe  seitlicher  Scheidewände  längs  seiner 
Dorsal-Seite  vei-sehen  ist  und  A.  Bohemlcuoi  zum  Typus 
bat.  Es  wurde  uns  nun  noch  leichter  seyn  zu  zeigen,  wie 
die  Orthoceraten  aus  der  Abtheil iing  der  Reguläres  mit  einem 
dinsea  mehr  und  weniger  zentralen  und  von  sehr  kurzen 
Daten  umgebenen  Siphon  sich  in  gleicher  Weise  von  einer 
aodern  Ascoceras-Groppe  ableiten  lassen,  deren  Typus  A. 
Bucbi  ist,  und  die  sich  von  den  ersten  dadurch  untersehei- 
den,  dass  sie  nur  eine  einzige  Luft-Kammer  schief  auf  das 
niitere  Ende  der  Wohnkammer  stehend  (Fg.  9,  10)  besitzen. 
Cm  jedoch  die  angemefluienen  Grenzen  einer  solchen  Mitthei- 
lonjT  nicht  zu  äbersch reiten,  wollen  wir  uns  auf  diese  An- 
deutung beschranken  und  alle  zur  Erledigung  dieses  Gegen- 
Standes  noch  erforderlichen  Betrachtungen  für  den  zweiten 
Tbell  des  Werkes  versparen,  womit  wir  In  diesem  Augen- 
blicke beschäftigt  sind. 

Dm  nun  das  Wesentliche  dieser  Mittheilung  in  wenige 
Worte  zusammenzufassen,  wollen  wir  sagen,  dass  uns  die 
Sippe  Ascoceras  in  der  einfachsten  Form  alle  bedeutenderen 
Bestandtheiie  darbietet,  welche  die  Gehäuse  der  iibrlgen  Nau* 
tiliden-Sippen  zusammensetzen.  Diese  Bestandtheiie  haben 
bei  allen  Cepbalopoden  die  nämlichen  Verrichtungen  zu  er- 
füllen, welches  auch  ihre  Form  seyn  möge»  Endlich  nötbigt 
nna  das  Studium  der  Erscheinungen  der  Ausfüllung  der  Si- 
pboaen  auf  organischem  Wege  auch  ungeachtet  eines  sehr 
fremdartigen  äusseren  Ansehens  eine  grosse  Analogie  zwi- 
sciien  den  Thieren  von  Ascoceras  und  zwischen  Orthoceras- 
Formen  der  zweiten  Fanna  anzuerkennen.  Ascoceras  kann 
daher  als  der  Ausgangs-Punkt  oder  das  Drbild  der  Reihe 
der  Kautiliden  betrachtet  werden. 

Es  bleiben  uns  nun  noch  einige  Worte  beizufügen  über 


276 

die  Aufeinanderfolge  der  Kautllideo  in  Bezog;  anf  Ascoceras. 
Die  12  Ascoceraa-Arten^  die  wir  in  Söhnen  entdeckt  hallen, 
«Ifehören  alle  der  oberen  Silur*Abtlieilun^,  d,  h.  der  dritten 
Fanna  an.  Bis  In  diese  letzte  Zeit  ist  keine  Spur  dieses 
nenen  Geschlechts  In  irgend  einer  andern  Gegend  aufgefun- 
den worden.  Aber  gegen  Ende  des  Jahres  1854  hat  uns 
Dr.  Ferdinand  Robmer  In  Bonn  die  Entdeckung  einer  ähnlichen 
Form  unter  den  Fossil-Resten  von  Brewig  In  Norwegen  ge*. 
meldet,  die  er  als  der  unteren  Silur- Abthelinng  angehörig 
betrachtet.  Wir  kennen  die  Grunde  nicht,  auf  welche  dieser 
Gelehrte  die  Bestimmung  dieses  geologischen  Horizontes 
stützt;  aber  es  ist  wohl  begreiflich,  dass  man  Ascoceras  auch 
in  der  zweiten  an  Cephalopoden  so  reichen  Fauna  Skandina- 
viens 0nde.  Indessen  scheint  uns  die  Thatsache  noch  nicht 
ausser  Zweifel  zu  seyn^  weil  wir  einige  fossile  Reste  von 
Brewig  gesehen ,  deren  Ansehen  auf  die  dritte  Fauna  hin- 
weiset. Diese  Örtlichkeit  scheint  demnach  die  beiden  auf- 
einander folgenden  Faunen  zugleich  darzubieten,  und  es  erüb- 
rigte demnach  durch  ortliche  Forschungen  ihre  Grenzen  zu 
bestimmen,  um  den  Horizont  von  Ascoceras  In  Norwegen 
festzustellen. 

Wenn  es  erwiesen  wäre,  dass  die  Sippe  In  Norwegen 
wie  In  Böhmen  ausschliesslich  die  dritte  Fauna  charakteri- 
slrte,  so  würde  daraus  folgen,  dass  die  einfachste  Form  der 
Nautlllden  In  den  ältesten  Meeren  erst  lange  nach  der  zu- 
sammengesetzteren oder,  wenn  man  will,  vollkommneren  der 
nämlichen  Familie  erschienen  wäre.  Diese  Thatsache  wurde 
die  schon  festgestellte  Unabhängigkeit  In  der  natürlichen  Reihe 
der  Wesen,  Hinsichtlich  der  Beziehungen  ihrer  organischen 
Entwickelung  und  der  Ordnung  ihres  chronologischen  Er- 
scheinens bestätigen. 

Naehschrift*. 

Da  Sie  zugeben,  dass  die  Ascoceras-Schaale  nicht  anf 
sich  selbst  zurückgefaltet  seyn  kann,  so  ist  damit  die  Haupt< 

*    lo  der  Hauptsache  mit  dem  Hrn.  Vf.  einverstanden,  hatte  ich  den- 
selben, xug^leich  einem  i^tig  mir  ausgedruciLten  Wunsche  entsprechend. 


2T9 

sifhe  abg^etban,  und  alte  anderen  Scliwterig^keiten  wurden  aich 
leicht  beseftfgen  lassen,  wenn  ic|i  Ihnen  mit  diesen  Zellen 
die  6eg^enstände  in  Natur  vorlegten  könnte.  Indessen  lege 
idi  Ihnen  noch  einige  Zeichnungen  bei. 

Was  zuerst  die  Form  der  Scheidewände  betrifft,  so  sind 
sie  nicht,  wie  Sie  aus  meinen  ersten  Zeichnungen  geschlos- 
sen, konvex,  sondern  wie  bei  allen  Nautiliden  gegen  die 
Möndong  hin  konkav,  wenn  auch  In  nicht  stärkerem  Grade 
als  bei  manchen  Cyrtoceras-Arten  und  weniger  In  die  Augen 
fallend  wegen  der  ausserordentlichen  Weite  des  Siphons; 
doch  werden  Sie  Das  anch  aus  der  beigefugten  Abbildung 
f\^,  4  und  5  erkennen^. 

Ich  spreche  von  einer  vergänglichen  abfallenden  Kammer, 
die  bei  allen  Ascoceras-Arten  vorkomme,  und  Sie  fragen,  o|i 
deren  nicht  eine  ganze  Reihe  seyn  könne,  so  dass  die  be- 
schriebenen und  abgebildeten  Theile  sich  zu  der  ganzen 
Sciiaale  nahezu  wie  die  Wohnkammer  von  Gomphoceras  und 
Phrag^moceras  zu  ihrem  ganzen  Gehäuse  verhielten.  Zuerst 
habe  ich  allerdings  nur  desshalb  von  bloss  einer  Kammer 
.sprechen  wollen,  weil  ich  nur  von  einer  die  unmittelbaren 
Spuren  finde.  Indessen  habe  Ich  auch  mehrfachen  Grund  zu 
glaaben,  dass,  wenn  überhaupt  der  abgefallenen  Kammern 
mehre  gewesen  seyn  sollten ,  sie  doch  keine  lange  Reihe  ge- 
bildet haben  können.  Erstens  ist  die  schiefe  Fläche  am  un*' 
teren  Ende  von  Ascoceras  (Fig.  3),  an  welcher  diese  Kammern 
gesessen.  Immer  verhältnissmässlg  klein  gegen  den  Queer- 
schnitt  der  ganzen  Schaale  genommen^  deren   rasche  Ver- 


BB  eiDige  £rlauteraDg;en  g;f beten,  welche  mir  .noch  für  alle  Diejeoigeo 
wuoicheotvrerth  zu  seyn  schieneD,  die  nicht  in  der  Lage  »ind  diesen  £r- 
drieraa|;ea  mit  natärlichen  Exemplaren  vor  den  Augen  folgen  zu  können; 
iodiDO  einige  Einreden  insbesondere  gegen  einige  der  anhangsweise  bei- 
Keliigten  AnsichteD  des  Hrn.  Vrs.  über  die  einfachste  Form  der  Nautiliden 
II  erheben  mir  erlaubt.  Das  ist  es ,  worauf  derselbe  in  der  Nachschrift 
aotwortet  Br. 

*  Diese  Figuren  stellen  deutlich  dar,  was  in  den  frfiher  mitgetheiU 
in  oieht  zu  erkennen  war;  ich  kann  daher  die  Mittheilung  der  weiteren 
issfohniBg  des  Hrn.  Tfs.  unterlassen.  Ebenso  geben  sie  eine  bestimm- 
tere Yorstellnng  von  dem  Verhalten  der  abgefallenen  JUmmer.      Ba. 


290 

juAg^ng  imch  dteseoi  Ende  hin  kamii  auf  eine  beUdillichere 
Grösse  des  abgefallenen  Thelles  scliliessen  lasst,  als  die 
punktirte  Linie  in  Fig.  4  bei  x  angibt.  Zweitens  wird  die 
Kleinheit  des  ab|;efalieneft  Tbeiles  noch  aug^enscheinlicher,! 
wenn  man  bemerkt,  dass  die  schiefe  Ansatz-Flache  bei  x  an 
allen  Exemplaren  von  der  Schaale  des  Körpers  dieses  Fos* 
siis  ohne  Unterbrechung  wieder  fiberzogen  worden  ist  and 
zwar  in  einer  Dicke,  welche  bei  jeder  Art  ihrem  Maximum 
gleichgesetzt  werden  kann.  Diese  Einförmigkeit  der  Schaalen- 
Dieke  auf  dem  Körper  des  Konchyls  nnd  auf  dem  unteren 
Ende  desselben  zeigt,  dass  die  Trennung  des  abftlligen  Tbei« 
les  bei  jedem  dieser  Einzelwesen  schon  in  einem  Zeit-Ab- 
schnitte stattgefunden,  nach  welchem  es  noch  lange  In  ge- 
wohnter Weise  fortgelebt  hat.  Wenn  aber  seine  Lebens- i 
Verrichtungen  durch  diesen  Verlust  nicht  gestört  worden 
sind;  so  kann  dieser  Theil  auch  nur  geringe  Bedeutung  für 
das  Thier  gehabt  haben  und  ist  es  nicht  wahrscheinlich^  da<S| 
er  aus  einer  grossen  Anzahl  von  Kammern  zusammengesetzt 
gewesen  ist,  deren  Verlust  die  Existenz- Bedingungen  des 
Thieres  gewaltig  stören  musste.  Ascoceras  ist  daher  wohl 
eine  vollständige  Schaale,  welcher  kein  für  das  reifere  Leben 
wesentlicher  Theil  fehlt,  und  welche  durch  Zuruckerstattung 
des  Verloreneu  eine  der  der  iibrigen  Mautiliden  ähnliche  Form 
nicht  annehmen  wurde.  -*  Auch  ist  Ascoceras,  im  Vorbei- 
gehen sey  es  gesagt,  nicht  die  einzige  Sippe  dieser  Familie, 
woran  sich  Spuren  eines  abgefallenen  Theiles  erkennen  las- 
sen. So  zeigt  Orthoceras  truncatum  und  eine  Cyrto- 
«ceras-Art,  deren  Namen  mir  eben  nicht  beifallt,  die  näm- 
liche Erscheinung.  Beiden  fehlt  ein  Stuck  am  Anfang  Ihrer 
Schaale,  und  an  beiden  kann  ich  die  Spuren  der  allmählichen 
Fortschritte  der  Thätigkeit  zeigen,  mit  welcher  das  Thier 
bemüht  gewesen  ist,  die  durch  das  Abfallen  der  Spitze  bloss- 
gelegte  Stelle  seines  Gehäuses  wieder  mit  einem  neuen  Schaa- 
len-fiberzug  zu  versehen.  Die  neu-abgesonderte  Schaalen- 
Masse  verschmilzt  vollständig  mit  der  alten  und  erlangt  end- 
lich die  nämliche  Dicke  und  dasselbe  Ausehen  wie  diese. 
Auch  diese  zwei  Fälle  dienen  also  dazu  die  Annahme  zu 
unterstutzen ,  dass  der  verlorene  Theil  der  Schaale  kein  we- 


SSI 

sesCKelier  gewesen:  neyn  kaDO,  md  dass  er  dem  Thletwirber* 
Käsig;  geworden  war. 

Sie  können  nieht  begreifen,  wesshalb  Ich  AecoGerae  Ar 
einficher  als  die  regelmassfg^en  Ortheceraten  und  MantlHden 
kilte;  diese  ScbwIerigfceR  liegt  wohl  nur  darin,  dass  wir  dem 
Worte  Einfach  jeder  einen  andern  Sinn  beilegen*.  Ich  Ter« 
stehe  es  so:  Ein  Wesen  A  seheint  mir  einfacher,  als  das 
Wmcd  B,  wenn  man  dem  ersten  noch  etwas  hinznfoge» 
niss^  um  B  daraus  an  machen.  Bei  den  Cephalopoden  aber 
trägt  das  Thier  des  Nantllns  und  der  regelmftssigen  Ortho- 
feraten  am  Ende  seines  EIngewelde-Sacks  einen  mehr  und 
veoiger  langen  Anhang,  der  bis'  in  die  Spitze  der  Schaale 
reicht  und  nach  den  am  lebenden  Nantilns  gemachten  Beob- 
aehtongen  die  Beschaffenheit  einer  Heisehlgen  Schnnr  besitzt 
Dieser  Anhang  existirte  nicht  bei  Ascoceras,  oder  war  viel» 
aebr  nor  In  Terkommertera  Znstande  vorhanden,  nnd  exl- 
itfrte  auch  nicht  bei  dem  Thiere  der  Vaginati.  Aus  diesem 
Grande  halte  ich  das  Thier  Ton  Ascoceras  wie  das  der  Va* 
ginati  fnr  i^einfacher  oder  minder  vollstindig«*  als  das  der 
regelmässigen  Orthoceraten  nnd  der  Nantilen.  Ans  dieser 
Terhaltnissmassigen  Einfachheit  der  Thiere  folgt  denn  auch 


^  Da  der  Hr.  VT.  die  Sbrifffn  Nantilideii- Seil  aalen  alle  vm  Ancoce« 
iw  Berpholoiciacb  ableitet  und  «plter  findet,  dana  die  eiafadiate  Pvrai 
aicbt  rbeo  auch  die  geologiacb  frubeate  sey,  ao  habe  tcb  andere,  aehon 
Wi  mehren  Veranlaanungen  auf|;eatellte  und  geltend  gemachte  Anaichten 
in  dieser  Hinsicht  entgegenzuhalten  geaucht ,  habe  jedoch  daa  Wort  Ein- 
farli  io  der  Bedeutung  von  Unvolifcommen  oder  Niedrigorganiairt  genom« 
an  und  nur  auf  daa  Tbl  er  bezogen.  Ich  besag  mich  auf  die  mehr 
«rnnrlriadie  Form  der  Ortboceren  mit  zentralem  Siphon,  auf  die  groane 
Ztbi  io  einer  Reihe  hintereinander  geordneter ,  In  Funktion  nnd  Yerrirb- 
iBOK  gleicher,  aelbat  in  Form  gleichbleibender  Theile,  wfthrend  Ascoceraa 
nor  gleichseitig,  bereita  narh  Röcken  nnd  Bauch  unterscbeidbar,  mit  wenigen 
bonologrn  Tbeilen  veraeben  und  dieae  aogar  noch  ?on  vemchiedener  Form 
Ryea,  iodem  idi  dabei  an  die  vielen  gleichartigen  Ffia«e  und  Leibea-Ringel 
^  Aoaelllden  «ad  Myriapoden,  die  Wirbel  der  Schlangen,  die  Zlhoe 
^r  Fische  u.  a.  w.  erinnerte.  In  allen  dieaen  Beziehungen  hielt  ieh  und 
kilte  ich  Ascoceraa  für  „vollkommener''  ala  Orthoceraa  n.  a.  w.  und  bebe 
^ie»e  Aosicbt  hauptalchlich  wegen  dea  Schloaa>Satsea  auf  S.  278  hervor, 
vHcbcr  beweiaet,  daaa  auch  der  Hr.  Vf.  nicht  die  Sehaale  allein  im  Aoge 
^t,  wenn  er  von  Einfhehbeit  rpricht.  Ba. 


28S 

die  TerhalCnlssmKfMitge  Einfachheit  der  eofaprechenden  Sehaa* 
len,  die  mehr  oder  weniger  voliständig;  sind.  Bei  Nautilus 
und  den  regeini&sslgea  Orthoceraten  erianfren  die  Loft-Kam* 
nern  eise  volistandig^e  Entwlclieiungp ,  weli  sie  sieh  rings  um 
einen  dünnen  und  mehr  oder  weniger  sosammengesogeiten 
Siphon  ausbilden,  der  die  vorhin  erwähnte  fleischige  Scbonr 
einschiiesst  Bei  den  Vaginati  dagegen  sind  die  Luft-Kam- 
nern  unvollständig,  und  w^Ü  sie  sich  nicht  rings  um  einen 
besondern  Anhang  bilden  können,  der  in  den  Thlere«  dieser 
Gruppe  nicht  existirt,  so  schliessen  sie  sich  an  den  hintern 
Theii  des  EIngeweideSaclis  an,  den  sie  nicht  oder  nur  in 
virtueller  und  onvoillioniroener  Welse  einschliessen.  Daher 
ist  jede  Kammer,  im  Verhaitniss  zu  denen  der  regelmässi- 
gen Orthoceraten  in  ihrer  Entwickelung  beschränkt,  und 
folglich  sind  die  Vaginati  weniger  vollständig  oder  einfacher, 
als  die  andern  Orthoceraten  ^  Bei  Aacoceras  sind  die 
Lnft-Kammern  aus  gleichem  Grunde  noch  unvollständiger, 
denn  sie  umschiiessen  nur  einen  Theii  des  Umfanga  des 
hinteren  Eingeweide^Sacks  und  umschiiessen  ihn  nicht  asf 
virtuelle  Weise  wie  bei  den  Vaginaten»  So  ist  Aacoceras 
einfacher  oder  uji vollständiger  als  die  Ortboceraten  dieser 
Gruppe  und  mithin  als  alle  Mautiliden.  Ist  ein  Ascoce« 
ras,  wie  z.  B.  A.  Bohemicum  gegeben,  so  kann  man  iu 
Gedanken  einen  Vaginaten  darans  machen,  wenn  man  die 
Lnft*Kammern  um  den  entsprechenden  Theii  des  Eingeweide- 
Sacks  ausdehnt  [so  dass  endlich  sie  ihn,  statt  er  sie,  ein- 
schliessen},   und  da  diese  Umbildung  nicht  möglich    Ist,  als 

"*  Nach  meiner  Anscbauungn-Weiae  steben  diejenigen  Weichthipre, 
welche  einen  äuvseren  kalicigen  Scbaalen-Aiihang  zum  Schutz  und  ebeo 
aolcbe  Lufl-KaniiDern  zur  hydroiütatischen  Bewegung  bedürfen,  tiefer  als 
diejenigen  ihrer  Verwandten  (Sepia,  Loligo  u.  s.  w.),  welche  beider  ent- 
behren können.  Ein  Yerkfininiern  der  Schaale  nnd  der  Laft-Kammem 
acheint  mir  aber  eben  auf  ein  höheres  Vermögen  dea  Thierea  aelbal  hin- 
zu weiaen,  aich  durch  Muskelkraft  im  Waaser  zu  bewegen,  zu  heben,  zu 
senken  und  sich  zu  schützen;  die  Verkömmerung  jener  atarren  Anhange 
acheiot  mir  auch  eine  höhere  vollkommenere  nnd  nicht  einfachere  Organi- 
sation des  beweglichen  Thierea  selbst  anzuzeigen.  Die  Verkümmerung  des 
weiten  Vaginaten- Siphons  zeigt,  daas  der  Eingeweide-Sack  in  den  Körper 
des  Thieres  getreten  ist,  was  wieder  ein  Zeichen  höherer  Organisation  ist. 


SM 

indem  niaii  d^m  Aseooenui  noch  etwas  hlnznüigt,  so  folgt 
nach  der  oben  gegebenen  Definition  des  Wortes  Einfach^ 
dass  diese  Sippe  *  einfacher  als  selbst  die  einfaebslen  Ortho- 
eeraten,  n&mllcB  die  Vaginaten,  ist  Ebenso  kannte  man 
unter  den  Ortlioceraten  selbst  die  Vaginateu  in  Regulures 
verwandeln,  wenn  .man  dem  Thiere  hinter  seinem  Eingc- 
weide«Sack  noch  eine  fleischige  Schnur  anhängte  und  die 
Tollständigen  oberen  Luft-Kammern  darum  legte,  und  so  wiirde 
man  vom  Einfachen  zum  Zusammengesetzten  fortschreiten. 
INese  Idealen  Umbildungen  würden  einer  Art  embryonischei* 
Eiitwickelung  oder  Evolution  im  Typus  der  Cephalopoden 
entsprechen  **. 

Die  kleine  Zahl  von  Luft-Kammern,  welche  Aseoceras, 
den  reg;elmässtgen  Orthoceraten  gegenüber  besitzt,  scheint 
ihnen  eine  höhere  Organisations-Stufe  der  ersten  anzudeuten, 
nnd  Sie  vergleichen  dienen  Fall  mit  dem  der  Annelliden  u.  s.  w« 
Ich  glaube  jedoch  nicht,  dass  diese  Vergleichung  genau  i8t, 
indem  bei  diesen  Thferen  die  Ringel  die  Hauptbestandtheile 
des  Körpers  ausmachen,  während  bei  den  Mollusken  im  All- 
gemeinen die  ganze  Schaale  nur  accessorisch  ist  und  in  nahe 
verwandten  Sippen  vorkommen  oder  nicht  voriianden  seyu 
iiann,  ohne  dass  Diess  die  übrige  Organisation  stört.  Bei 
den  Orthoceraten  insbesondere  variirt  die  Zahl  der  Luft- 
Kammern  ganz  ausserordentlich ;  während  bei  manchen  Arten 
deren  nicht  mehr  als  bei  Aseoceras  vorkommen,  haben  an- 
dere 3— -4*  und  wohl  10-mal  so  viel.  Man  wird  daher  ans 
der  Zahl  der  Luft-Kammern  wohl  keineir  Schluss  auf  die  Höhe 
der  Organisation  ziehen  können***. 

Was  endlich  die  relative  Grösse  der  liUft-Kammern  von 
Aseoceras  [die  Kleinheit  der  zuletzt  gebildeten]  betrifft,  so 
habe  ich  bereits  bemerkt,    dass  es  in   dieser  Beziehung  im 

^    in  der  Schnale*  Br. 

^  Wenn  Atcocera«  die  von  dem  SiplioD  durebaetzten  Lüft-Kamniprn 
•cbon  in  frfilifin  £ntwickelung;ii-Stadiain  abwirft,  ao  iat  viel  mehr  Ortho- 
cerat als  die  Jo|(eod*Fonn  von  Aseoceraa  tu  bezeichnen !  Bii. 

^^    Wobt  keinen 9  der  andern  wicbtii^en  Momenten  gegenüber  von  gr  o  a* 
tcr  BedeotQRg  ist,  doch  iamierbni,  wo  aolcbe  alleiniger  Maaaatab  bleibt. 

Ba. 


284 

Einklang^  mit  den  JPTaufilideD  fiberhaopft  steht.  Die  geravnig- 
sten  Kammern  sind  die  mittein,  da  diese  dem  Maxfmnro  des 
Waehsthnffls  entspreclien.  Die  unterste  Kammer  ist  grom, 
d.  Ii«  nur  lang,  denn  an  tieraumigkelt  steht  sie  der  Eweiteu 
nach.  Ihre  bizarre  Form  begreift  sich  durch  den  nothwen- 
digen  Obergang,  um  die  folgenden  Kammern  in  der  Höbe 
anbringen  so  kdnnen,  welche  ihnen  bestimmt  Ist.  Die  Ent- 
Wickelung  dieser  untern  Kammer  hat  übrigens  nichts  Be- 
fremdendes, da  eine  andere  viel  kleinere  schon  vor  ihr  vor- 
banden gewesen  ist.  Auch  variirt  die  verhäitnissmassige 
Grdsse  und  Zahl  der  Luft-Kammern  nach  den  Individuen,  wie 
bei  den  Nautiiiden  überhaupt  So  besitze  Ich  zwei  gieieii- 
grosse  und  ausgewachsene  Exemplare  von  Ascoceras  Bohe- 
mlcom,  das  eine  mit  5  und  das  andere  mit  3  Kammern. 


Erkl&roDg  der  Abbildungen. 

1«  Aseoeertf  Bobemicnin  Barr,  (fiberall  in  halber  GrSese)  von  in 
Seite  gesehen  und  von  seiner  Schaale  g^lDEÜch  bedeckt. 

%  Dasselbe,  ohne  Schaale;  oab  die  Mündung  der  Wohnkammercab;  cl,r?, 
c3  u.  s.  w.  die  Lufi-Kammero ;  pq,  qr,  rs  die  Trichter-Wftnde  Kf^en 
die  Wohn kaanner  swiscben  den  einselnen  Scheidewinden;  x  Spur  dfi 
Siphons,  noch  eine  verfciii|clici>e  Kammer  andeutend,  welclie  immf  r  fehlt. 

3.  Dasnelbe  von  der  Rucken-  oder  Kammern-Seite  her  gesehen,  bis  aaf 
die  Mitte  der  unteren  Kammer  von  seiner  Schaale  entblGsst,  welche 
weiter  unten  mit  ihrer  Qneerstreifung  erhalten  ist  und  die  Stelle  drul- 
lieh  seigt,  wo  die  vergängliche  Kammer  angesessen  war;  nebst  drn 
Siphon,  welcher  in  sib  ffihrte. 

4.  Dasselbe  im  Lfingssehnitt  nach  der  Achse,  seigend  die  Stphonal-Öff- 
nung,  welche  die  Wohnkammer  in  Yerbindung  setst  mit  dem  ab^e- 
platteten  Theil  der  ersten  Luft-Kammer. 

5.  Dasselbe,  von  der  konvexen  oder  Bauch-Seite  der  Schaale  gesehen. 

6.  Dasselbe  von  der  Nebenseite ;  die  Lufft-Kammern  sind  weggenommen,  nni 
man  sieht  bloss  ihre  Spuren  auf  der  konkaven  Wand  der  Wohokamaier. 

6**.  Dasselbe  auf  dem  Qoeerschnitt  in  halber  Lftnge;  die  schaltirte  Ober- 
lllche  leigt  die  Wohnkammer  an. 

7.  Desselben  Mündung  von  oben  gesehen. 

8.  Dessen  unteres  Ende  bei  wagrechter  Lage  des  Fossiles.  Der  ab^- 
plattete  Theil  der  ersten  Luft-Kammer  ist  weggenommeo,  um  die 
Siphonal-Öinung  am  Ende  der  grossen  Wohnkammer  au  »eigen. 

9.  Ascoceras  Bucht  Barr,   von  der  Seite  im  Lingschnitte  gesehea; 


285 

BAB  fiodri  keioa  Lpft-Kanaier  an  der  Seite;   et  iat  überbaiipt  nur 
eine  ui  ontereo  Ende  t orbandeo^  welche  vergänglich  su  teyn  echeinl. 
Natorliche  Grösse. 
9'.NundoBg  and 
«^.  OneemchDitt. 

]•.  Daiwrlbe  vom  vnteren  Ende  ans  genehen  bM  wagreehter  Lage  des 
Fossils;  saan  unterscheidet  den  Siphon  nnd  den  Eindruck  der  letzten 
LaftKasMier. 

U.  Orthoceras  duplex  Warlb.  :  ideale  Figur  nach  verschiedenen  Exem- 
plaren entworfen;  ooo  Luft- Kammern;  kkk  Theil  der  Wobokanuner 
aad  oberer  Iheil  des  Sipbons  auagefiiUt  mit  der  umgebenden  kalki- 
%tm  Felsnrt,  welche  dankicr  gehalten  iat  Man  aieht  einen  xnf&lllg 
dsbin  gelangten  Orihoceraten  Im  Siphon;  p  unterer  Theil  dea  Siphona 
■it  Ealkspatb  ausgefüllt,  der  heller  gebalten  ist. 

11\ Dasselbe  im  wagrechten  Queerscbiiitle  nach  der  Linie  ab,  den  Si* 
pboD  errfillt  seigend  mit  xwei  verschiedenen  Substansen,  die  so  ge- 
srdoft  sind 9  dass  aie  eine  innere  Röhre  konsentrisch  mit  der  Inaaern 
Trmiathea  laaaen. 

H.  Orthoeeras  commune  Wahlb.  Bruchstiick  um  die  Bogen  oder 
Lappen^  nn  seigen,  welche  der  Rsnd  der  Scheide^finde  längs  dem 
Siphon  bildet. 

n^Dsuelbe  im  wagrechten  Qneerschnitte. 

|3.Litaitea  ainsplex  Barr,  ana  Böhmern. 

14.  Gsaiphncerns,  ideale  Figur. 

JS.  Nsatilna  Pompilias;  Lfingsschnitt  einige  Scheidewände  seigend. 
Die  schwane  dicke  Linie  deutet  die  Perlmutter-Schicht  an,  welche 
das  Innere  der  Schaale,  die  Scheidewinde  nnd  deren  Duten  aber* 
steht  Die  schleimig- kreidige"  SIphonal-Holle  ist  durch  eine  punk* 
tirle  Linie  von  einer  Dute  zur  sndern  angedeutet 

U  Eadoceras.  Idealer  Durchschnitt  längs  der  Achse:  ooo  Luft-Kam« 
■tra;  kkk  Theil  der  Wohnkamroer  und  dea  Siphons  erfOllt  mit  der 
diditett  K.alk-Blasse  der  umgebenden  Felsart,  welche  dunkler  gehalten 
iat;  ein  Stack  einea  Orthoeeras  liegt  am  Eingänge  dea  Siphons, 
ppp  drei  ineinander-steckende  Scheiden  aua  Kalkspath,  heller  gehalten 
als  daa  übrige.  Der  Raum  hat  nicht  geatattet  einer  jeden  dieaer 
Scheiden  die  ihr  ankommende  Länge  sn  geben,  ee  leere  und  nnregel« 
niasige  Zwiaehenräume  swiachen  den  Scheiden. 

17.  Damelbe  Im  wagrechten  Queerachnitte  nach  der  Linie  ab 9  den  Durch* 
schaitt  der  konsentrischen  Scheiden  in  dem  inneren  Kern ,  dem  söge* 
Maaten  Embryo-Rohre  xo  xeigen. 

15.  Tr echoe« ran  mit  getrennten  Unigängon,  eine  ideale  Figvr. 


Die  Hälbligkeit  (Hemiedrie)   des  Würflings 
(Cubus)  und  Knöchlings  (Granatoeders). 

Eine  neue  Notite  zur  Beurtheilung  der  sogenannten 
isometrischen  Krystall-Formen , 

von 

Herrn  Professor  G.  H.  Otto  Volgbs. 


In  eiiieoi  früheren  Aufsatze  iiies  ich  nach,  dass  beim 
Timpel-Borazite,  der  bis  jetzt  einzig  im  SchiMsleine  he\ 
Lüneiurg  gefundenen  Borazit-Spezies ,  bei  weicher  die  queai 
pkaenomenon  halbirbaren  Flächen-Arten  vorherrschend  ausge- 
bildet sind,  der  WiirfÜng  (Cubus)  sich  elelitrisch  an- 
tilog  verhalte,  wie  der  antiloge  Timpling  (Tetraeder),  der 
Knöchling  (Granatoeder)  dagegen  analog,  wie  der  ana- 
löge  Timpling.  Wollen  wir  uns  der  Ausdriicke  rechts  und 
links  bedienen,  so  gehört  also  hier  der  Würfling,  quoai 
noumenon  hälbiinglsch  (hemiedrisch)  aofgefasst,  potentid  sud 
zu  den  rechten,  der  Knöchling  ebenso  zu  den  linken 
Bälblingen  (Hemiedrie'n). 

Diese  Beobachtung  gewinnt  —  so  scheint  es  mir  —  ein 
efgenthnmiiches  Interesse  durch  die  Vergleichung  mit  den 
Beobachtungen,  welche  Marbach  in  Breslau  (s.  Poggendorpf's 
Annalen  d.  Phys.  u.  Chemie,  Bd.  9/,  1854^  p.  482)  am  chlor- 
sauren Natron  gemacht  hat.  Derselbe  fand  an  den  Kry- 
stallen  dieses  Salzes,  welche  die  merkwürdige,  von  Rammelst 
BBRo  zuerst  beobachtete  Kombination  der  sonst  so  streng 
einander  meidenden  stelligen  (parallelflächigen)  und  timpe- 
11  gen  (geneigtflachigen)  Hälbligkeit  darstellen,  ganz  ent- 
schieden den  Unterschied  von  formell  rechten  und  linken  In- 


287 

difidneU)  d.  h.  von  Individuen,  welche  nicht  liongruent,  son- 
dern deren  eines  dem  Spiegelbilde  des  anderen  kong^ruent  ist, 
entdeckte  ab^r  zugleich  auch,  dass  diese  Krystalle  die  Po- 
larisations- Ebene  des  Lichtes  drehen  und  zwar  die 
einen,  wie  Terpentinöl  oder  links  drehende  Bergkrystalle,  die 
anderen  wie  Dextrin  oder  rechts  drehende  Bergkrystalle. 
Richtiger  gesagt,  die  Beobachtung  der  rechten  und  linken 
Drehung  führte  Marbacb  zur  Auffassung  jenes  formellen  Un- 
terschiedes von  rechts  und  links  In  den  Kombinationen  dieser 
Krystalle.  Aus  der  Beobachtung  der  rechten  oder  linken 
Kombination  kann  man,  wie  Marbach  zeigte,  auf  die  rechte 
oder  linke  Drehung  der  Polarisations-Ebene  im  Voraus  schlles- 
sen.  Aber  niclit  alle  Krystalle  zeigen  jene  Kombination;  sehr 
gewöhnlich  besitzen  sie  nur  die  Wiirflings- Flächen;  andere 
sind  mit  Knöchlings-  und  Timplings-Flächen  versehen  (die 
man  dann  naturlich  wieder  formell  nach  Belieben  als  rechte 
oder  linke  stellen  kann).  Alle  Krystalle  aber,  welche  nur 
Würfel-Flächen  zeigten,  fand  Marbacb  links  drehend,  von  den 
mit  Timplings-  und  Knöchlings-Flächen  versehenen  dagegen 
die  meisten  rechts  drehend. 

Diese  potentiä  optica  sich  beurkundende  Hälbligkeit  des 
Wurflings  und  des  Koöchlings  bei'm  chlorsauren  Natron  stellt 
sich  gewiss  in  beachtenswerther  Weise  an  die  Seite  der  von 
mir  l^elm  Borazit  nachgewiesenen,  welche  sich  potentiä  etee- 
tricd  verräth.  Der  Vergleich  wird  dadurch  um  so  interssan- 
ter,  weil,  nach  Pogoendorff*s  Anmerkung,  auch  die  von 
MiTSCHfiRLiCH  bereits  vor  mehren  Jahren  wahrgenommene  Ein- 
wirkung des  chlorsauren  Natrons  auf  .das  polarlsirte  Licht 
von  BioT,  dem  er  sie  zeigte,  den  Erscheinungen  der  Aggre- 
gat-Polarisation iPolarisation  lamellaire)  beigezählt  wurde, 
wie  die  des  Borazites,  während  meine  Untersuchung  des  mag- 
netischen Verhaltens  des  letzten  seine  wirklich^  Einaxigkeit 
ausser  Zweifel  zu  setzen  scheint. 

Ich  glaubte  durch  diese  Zusammenstellung  der  weiteren 
Verfolgung  dieser  neuen  und  mit  den  bisherigen  Theorie*n  so 
wenig  harmonirendeu  Erscheinungen  forderlich  werden  zu 
können. 


Ober 

die  Grundgesetze  der  mechanischen  Geologie, 

TOM 

Herrn  Hanptmann  Frikdrich  Wbish 

ia  Mämdtm, 


Zweite  Abtheilong«. 
Mit  Tafel  IT  o.  V. 


Wendet  man  jene  GrundsStse,  mit  deren  Darstellung  sich  die  Im 
verflossenen  Jahrgang  vorausgeschickte  Abhandlung  gleichen  InbalU 
beschäftigte ,  auf  die  Ermittlung  der  Erhebungs-Linien  der  Höhen- 
Systeme  an,  so  wird  man  bei  genauerem  Studium  des  orographiscbeo 
und  geognostischen  Baue»  der  Gebirge  erkennen,  dass  die  aus  der  ver- 
einten Wirkung  der  Schwere  und  Schwungkraft  abgeleiteten  Strokta^ 
Gesetze  der  Erd-Rhide  In  Verbindung  mit  der  Annahme  einer  am  Schlüsse 
der  PrimSr-Periode  eingetretenen  Rotations*Änderung  der  Erde  hinrei- 
chen, die  gegenseitige  Lage  und  Richtung  ihrer  Erhebungen  vollständig  uni 
mit  mathematischer  Genauigkeit  zu  erklären.  Um  jedoch  diese  Oberzeo- 
gung  gewinnen  zu  können,  ist  vor  Allem  erforderlich ,  sich  eine  genaue 
Kenntnis»  der  wechselnden  Richtungen  anzueignen ,  innerhalb  welchea 
an  jeder  Stelle  der  Erd-Oberfläche  überhaupt  Hebungen  und  Senkoo- 
gen  stattfinden  konnten.  Ungeachtet  der  hohen  Einfachheit,  welche 
diese  Richtungs-Linien  und  ihre  wechselnde  Lage  bedingen,  bilden 
dennoch  die  zufolge  der  Pol-Änderung  in  den  meisten  Regionen  der 
Erde  in  viererlei  Richtungen  sich  kreutzenden  Erhebungs-  und  Sen- 
kungs-Linien  die  verwickeltesten  Gebirgs-Systeme.  An  ihrer  Entwir- 
rung sind  bisher  alle  Untersuchungen  gescheitert,  welche  mit  gewöhn- 
lichen kartographischen  Hülfsmitteln  oder  gestützt  auf  die  bisher  über 
die  Ck>nstitution  des  Erd-Balls  in  Umlauf  gesetzten  Theorle'n  untemom* 
men  wurden.  Legt  man  jedoch  den  Forschungen  über  den  Bau  der 
Gebirge  jene  nach  der  geographischen  Lage  unter  Winkeln  von  wech- 


Vgl.  Jahrb.  18S4,  385. 


98« 

Minder  GrSff 6  deh  tchneidenden  RIchtangs^Linien  ta  firande ,  welche 
die  jeweUigeo  Erhebangf-  ond  Senlangs^Linlen  der  Brd-Rinde  beseich- 
MO,  10  wild  dieses  VerfahreD,  welches  auf  die  Theorie  einer  regelniSs* 
fjgen  Fogen-  und  Kloft-Bildang  der  inneren  Schichten  der  Brd-Rinde 
liehiCätzt,  SQ  übemschenden  Brfolgen  fOhren«  Denn  bei  jedem  der 
BOT  eioigermassen  bekannter  gewordenen  Gebirgs-Sjsteme  der  Brde 
wird  msD  sich  gestehen  müssen ,  dass  diese  Linien  die  wahren  Piden 
der  Aiiadne  bilden »  mit  deren.  HMfe  wir  ans  nicht  allein  in  den  Irr- 
giogeo  der  Gebirge  mit  Leiebtigkeit  aurecbt  ünden ,  sondern  die  noch 
Msseidem  iber  den  Baa  ihrer  dunkeln  Fels-Labj^rintbe  Liebt  und  Klar- 
keit TCTbreiten. 

Bei  der  fahllosen  Menge  von  Berg-  und  Höhen-Zügen,  deren  Rieh- 
Ingen  mit  den  Gesetzen  der  mechanischen  Geologie  in  völligem  Bin- 
Uaog  sieben,  wird  eine  erschöpfende  Darstellung  der  Hdhen-Systeme 
der  Erde  den  Raum  umfangreicher  Werke  und  eine  grosse  Aniahl  kar« 
tograpbischer  Darstellungen  in  Anspruch  nehmen.  Um  den  Zweck  ge- 
genwärtiger Abhandlung  xü  erreichen ,  den  fr&her  entwickelten  Grund- 
fieseben der  mechanischen  Geologie  unbedingte  Geltung  zu  v^rscbaf- 
b  aod  die  bisher  gelaufigen  Idee'n  über  Lage  und  Rntstehung  der 
Eibebongs-Linien  ro  berichtigen,  wird  eine  bescbrSnkte  Auswahl  kar- 
Isfnphischer  und  beschreibender  Darstellungen  völlig  genügen.  Die- 
Klbe  wird  eine  allgemeine  Übersicht  jener  Richtungen  umfassen 
Döueo,  innerhalb  welcher  in  jedem  Theile  der  Brde  lineare  Senkun- 
fen  aad  Hebungen  stattfanden ;  sie  wird  ferner  an  einer  bemessenen 
Aozahl  einzelner  Gebirgs-Systeme  den  Grad  von  Genauigkeit  nachzu- 
veisen  haben,  mit  welchem  die  Richtungs-Linien  ihrerllöhen-Züge  mit 
^  Resultaten  der  Berechnung  übereinstimmen.  Gleichzeitig  wird 
mflich  der  Beweis  zu  liefern  sejrn ,  ob  und  aus  welchen  Gründen  die 
bisher  aufgestellten  allgemeinen  Hypothesen  über  die  Bildung  der  Ge- 
bires*Systeme  von  der  Theorie  der  natürlichen  Höhen-Systeme  ab- 
»eicben. 

Vor  Allem  erscheint  es  nothwendig,  die  gegenseitigen  Richtungen 
Qiul  den  Verlauf  jener  Struktur-Linien  bildlich  zu  versinnlichen ,  inner* 
^ib  welchen  an  dem  jeweiligen  Heerde  der  unterirdischen  Thatigkeit 
ucb  die  feste  Brd-Rinde  bei  allen  vorkommenden  Dislokationen  ur* 
ipranglich  und  mit  Ausschluss  aller  andern  Richtungen  falten  und  spal^ 
^  mnsste.  Die  Darstellung  derselben  wird  zugleich  die  Anhalts- 
PttoUe  zur  Bildung  eines  klaren  Urtheils  liefern,  bis  zu  welchem  Grade 
^oB  AOgemeinheit  die  regelmässige  Struktur  der  inneren  Theile  der 
F'Td-Kraste  auf  die  Richlungs-Linien  der  vorzüglichsten  Brbebungs- 
Sjrtcme  der  Erde  einwirkte. 

Zar  Darstellung  dieser  Erhebungs-Systeme  und  der  mit  ihnen 
^eichlaufenden  Struktur-Linien  wurden  zwei  verschieden  projektirte 
I^^obien  nothwendig,  da  zufolge  der  Rotations*Änderung  der  Erde 
ha  Schlosse  der  Primär-Zeit  nur  die  Richtungen  der  in  jüngeren  Bil- 
^<>i^Spodien  entstandenen  Senkungen  und  Hebungen  mit  den  durch 
K.  19 


IM 

die  Theorie  erheiaciiteD  Linien  4er  gegeDVirftifea  ParaHel-Krtise  mA 
Meridiane  suiammeofallen«  Sämmtlidie  |urini§re  Faltar^eo  summen 
hingegen  mit  den  Panillel^Kreisen  und  die  auf  iiinen  fecbtwinleligen 
Spaltungen  mit  derMeridian-Kreifirichtung  eines  besonderen  RoUtioos- 
Sphäroids  uberein,  als  dessen  Pole  svei  unter  55^  nördlicher  Breite 
und  90^  westlicher  und  östlicher  Lange  von  Ports  befindliche  Punkte 
erkannt  wurden. 

Karte  IV  stellt  die  beiden  Hemisphären  dar>  welche  den  eben  be* 
leichneten  Ur-Polen  xugehören ,  und  gewährt  eine  Übersicht  von  allen 
räumlich  ausgedehnteren  Höhen*Sjsteroen  der  Erde ,  deren  Richtung 
nüt  jener  der  Ur-Meridiane  und  Ur -Parallelkreise  dieser  Karte  überein- 
stimmen. Dieselbe  gibt  somit  eine  allgemeine  Obersicht  lier  linearen 
Senkungen  und  Hebungen  innerhalb  der  Struktur-Unien  des  luerst  sor 
Erstarrung  gelangten  Gneiss  -  oder  Ur-Firmaments  der  Erde ,  während 
Karte  V  in  der  gewohnlichen  stereographischen  Polar-Projektion  aus- 
schliesslich die  Höhen-Systeme  in  ost-westlicher  und  nord-südiicherEr- 
streckuog  oder  in  der  Fugen  •  und  Kluft-Richtung  des  später  gebilde- 
ten unteren  Erd-Firmaments  enthält 

Es  wurden  jedoch  nicht  nur  die  beiden  Hauptklassen  der  Er* 
hebungs-Linien  durch  diese  Anordnung  getrennt,  sondern  es  wurden 
noch  welter  auf  beiden  Karten  die  in  den  älteren  und  neueren  Kluft- 
Richtungen  liegenden  Meridian*  oder  Spalten-Erhebungen  ven  den 
Parallelkreis-  oder  Falten-Erhebungen  ausgeschieden,  indem  sämmtlidie 
Falten-Systeme  auf  beiden  Karten  durch  unterbrochene,  die  Spalten- 
Systeme  hingegen,  durch  zusammenhängende  Linien  beseichnet  wurden. 

Durch  dieae  Vertheilung  auf  die  Räume  xweier  gesonderter  Rlät- 
ter  und  die  yerschiedene  Bezeichnungs- Weise  der  ungleichartigen  Sy- 
steme ist  es  ungeachtet  der  Kleinheit  des  Maasstabes  möglich  geworden, 
jene  Verwirrung  zu  yermeiden ,  welche  die  bei  allen  grössern  Gebirgs- 
Systemen  in  sämmtlichen  vier  Haupt-Richtungen  sich  kreulzeuden 
Höhen-Zuge  in  ihren  natürlichen  Zusammensetzungen  bilden« 

Bei  dem  Anblicke  der  nördUchen  Ur-Hemisphäre,  wie  Karte  IV  sie 
uns  zeigt,  wird  selbst  der  flöcbtigsten  Bescbauung  die  Regdmiasigkeit 
in  der  Vertheilung  von  Festland  und  Wasser  auffallen*  Wir  können  es 
uns  nicht  versagen ,  ehe  wir  uns  mit  dem  Nachweise  über  die  Verthei- 
lung der  verschiedenen  Höhen-Systeme  befassen ,  jene  der  Ck>ntinente 
und  Meere  ebenfalls  der  Betrachtung  zu  unterstellen. 

Hatte  die  Erde  zur  Zeit  ihrer  ersten  Krusten-Bildung  eine  andere 
Rotation  als  gegenwärtig,  so  müssen  unbedingt  die  Ursachen  der  heu- 
tigen unregelmässigen  Vertheilung  der  Festländer  und  Meere  zunächst 
'  in  den  besonderen  Eigenthümlichkeiten  der  Form  des  ursprünglichen 
Rotations-Sphäroids  liegen ;  denn  es  lässt  sich  mit  Sicherheit  erwarten, 
dass  die  ursprünglich  grössten  Anschwellungen  des  rotirenden  Erdballs 
bei  dessen  Übergang  in  jene  Formen,  die  der  veränderten  gegenwärtl* 
gen  Rotation  entsprechen,  nicht  gänzlich  verschwunden  sind  and  durch 
entgegengesetzto.  Oberflächen -Bildungen  nicht  aller  Orls  vöiüg  Te^ 


201 

dringt  wurden«  fi^  »t  dalier  Tor  Allem  mit  Hecht  lo  terroathen ,  das^ 
in  diesem  Falle  die  bedeutende  AMcbwelktng  der  einstigen  Äquatorial« 
Zeoe  fn  der  Lage  grosser  fesfldndisdier  ErfaetvAge»  noch  gegenwärtig 
aosgeprigt  sey. 

Bin  flQchtiger  Blick  aaf  Karte  lY  belehrt,  das»  mH  Ausnahme  von 
Nird^Amerika  wiitlieh  die  grössten  korfllnentalen  Massen  der  Erde, 
die  SM  drei  firdtbeiien  bestehende  Alle  Weit  und  Süd-Amerika,  iwi* 
sehen  dem  45,^  nördlicher  und  dem  40.^  südlicher  Vr-Breite  sich  In 
ooTerfcennbarer  Regelm&sslgkelt  ausbreiten ,  und  das«  die  fn  der  Ge- 
gend des  ür^Äquators  unter  dem  12.*  ndrdficher  Ur-Breite  auffallend 
nahe  liegenden  und  symmetrisch  gegeneinander  gerichteten  Vorsprünge 
TOB  beiden  kootinentalen  Massen  einen  einstigen  Zusammenhang  der^ 
lefte«  kaum  bezweifeln  lassen.  Nord^Amerika  t  die  einzige  grosse 
Feitlandi-Mafse ,  welche  an  dieser  regelmässigen  äquatorialen  Lage  der 
KoDtineDle  keinen  Antbeil  nimmt,  bildet  jedoch  ein  noch  bewunde- 
nmgiwürdlgerea  fliied  in  der  Vertheilnng  der  früheren  Festländer.  Die 
Rsoptmaase  dieses  Brdtheils  umschliesst  den  am  Süd^Ufer  der  Sud* 
fsni-JMsr  gelegenen  Ur-Nordpol  in  so  regelmässiger  Weise,  dasa  wir 
oboe  den  geringsten  Aufwand  von  Einbildungskraft  uns  diesen  Konti- 
nent sefton  seiner  absoluten  Lage  und  geographischen  Ausdehnung 
nach  ala  ein  einstigea  Ur-Polafland  der  Erde  vorstellen  k(hfinen,  wozu 
ans  jedoeb  die  mit  dieser  Betrachtungs-Weise  übereinstimmenden  oro- 
griphischen ,  geogfiostischen  uM  physischen  Verhiltnisse  dieses  Krd- 
iheils  oiknebln  »öthigen. 

In  Folge  der  polaren  Kfiilte  musste  oflTenbar  die  Krusten-Bildung 
der  Erde  In  der  Nähe  der  Ur-Pole  weit  schneller  als  In  den  Äquatoriale' 
Gefendefi  stattflndon ,  uhd  hiedorch  in  der  Gegend  der  Ur^Pole  sich 
die  Brd-Rinde  In  weit  grösserer  Dicke  ausbAden.  Eratei  beurkundet 
äe  aa  den  Ufern  des  Ober$ee^$  auss^srordentlich  mächtige  Schichten- 
Entwicftelnng,  und  die  hieraus  hervorgegangene  grössere  Dicke  der 
Erd-Kmäte  am  Ur*Nordpola  lieteugt  der  Umstand,  dass  die  dieseu 
Ponkt  omlagemden  BudMotisboff-lÄnäef  noch  heute  die  relativ  ge-« 
ringste  Erd^Wärme  besitzen.  Sie  sind  von  allen  unter  gleichen  Breite-^ 
Graden  Uegcnden  Ländettt  der  nördlichen  Halbkugel  unstreitig  die 
kältesten. 

Bei  der  adUielleren  Abkühlung  der  polaren  Gegenden  lassen  sieb 
mit  SIcherbeit  die  ersten  Anfinge  der  Tegetlrtlon  aw  des  äussersteu 
6r»M8  der  genäasigten  Zonen  vermuthen  und  das  lange  Besteie» 
tropischen  Pflanzen-Lebens  im  diesen  Breiten  bedingt  hinwieder  ^inen 
grossen  Rmhihum  von  primitiven  Pflanzen«Resten  in  den  Regionen 
derselbett«  Dk  grosse  Mächtigkeit  und  weite  geographische  Verbrei« 
Uing  der  Steinkohlen-Gebilde  in  sfimmtlichcn  Ländern,  welche  den 
nordficfaen  Ur-Pol  im  Abstände  vo»  liy^  Breite-Graden  nördücb, 
äMScb  und  südlich  umlagern ,  entsprechen  diesen  Bedinirungen  vöillg. 
Bie  Slemkohlen4leaiirke  der  Insd  JH efoUle ,  von  Qröniand  und  die 
grossen  iesllitadischen  Kohlen-Gdiiete  von  Cap  Breton  bis  Tetmeeeee 


292 

liegen  sämroUich  in  der  Region  des  70*^  nördlicher  Ur-Breite,  so  dass 
dieselbe  als  eine  der  vorzügliclisten  Verbreitungs-Zonen  jener  primi- 
tiven Strand-  und  Lagunen- Vegetation  brzeichnet  werden  kann,  welche 
das  unerniessliche  Material  zur  Bildung  der  Steinkoblen-FIötze  lieferte. 

Das  nördlichste  dieser  Kohlen-Gebiete  liegt  im  Staate  Michigan 
und  reicht  bis  tum  Ur-Polarkreise  unter  78  V2^  nördlicher  Ur-Breite» 
Da  beinahe  das  giinze  Ton  dieseip  Kreise  eingeschlossene  Gebiet  der 
nördlichen  Ur-Polarzone  von  primitiven  Gebilden  eingenommen  ist,  so 
ist  die  Au£6ndung  von  Kohlen-führenden  Schichten  in  den  einstigen 
arktischen  Regionen  der  Erde  nicht  zu  erwarten.  Ea  bestfiligt  Dies» 
den  Grundsatz ,  dass  innerhalb  der  Polar-Zone  der  einen  grossen  Theil 
des  Jahres  herrschende  gänzliche  Mangel  an  Lcben-erzeugendem  Son- 
nen-Lichte das  Wachsthum  mehrjähriger  Pflanzen  zu  allen  Zeiten  und 
also  auch  in  jenen  unmöglich  machte ,  wo  noch  ein  grösseres  Quantum 
innerer  Er d- Wärme  das  Gedeihen  derselben  in  den  höchsten  Breiten 
begünstigt  haben  würde.  Selbst  unter  diesen  vortheilhaflen  Verhält- 
nissen iionnte  weder  der  Schein  des  Mondes  noch  jener  der  Nordlichter 
jenen  der  Sonne  hinlänglich  ersetzen ,  um  Organismen  henroriurufen, 
welche  zwar  unter  ähnlichen  Wärme-Graden  aber  ganz  verschiedener 
Licht-Einwirkung  gegenwärtig  nur  noch  die  Tropen-Zone  erzeugt«  Die 
mit  diesem  Erfahrungs-Satze  bisher  in  Widerspruch  gestandene  That- 
sache,  dass  innerhalb  der  Polar-Zone  auf  der  Insel  Meltille  und  in 
Gr&nland  sich  Steinkohlen>Flötze  vorfinden,  erklärt  nunmehr  ,der  Um- 
stand ,  dass  zur  Zeit  der  Entstehung  der  in  ihnen  begrabenen  Pflanzen 
die  Küsten  beider  Länder  volle  zehn  Breite-Grade  ausserhalb  dem  da- 
maligen Polai-Kreise  lagen. 

Die  zuerst  von  den  Gewässern  enlblössten  Theile  des  Ur-Polar- 
Kontinents  erstreckten  sich  nur  wenig  ausserhalb  der  Grenzen  der  nörd- 
lichen Ur-Polarzone.  Denn  erst  spätere  unregelmässige  Zusammen- 
liebungen  der  Erd-Rinde ,  welche  die  Gewässer  zwangen,  sich  tiefer 
einzubetten,  gestatteten  gleichzeitig  grösseren  Strecken  des  allen  Meer- 
Bodens  sich  zu  Fesüändern  umzugestalten.  Die  Kontinent^  der  paläo- 
zoischen Bildungs-Epoche  besassen  daher  nur  eine  geringe  Ausdeb* 
Dung  und  waren  in  derselben  Ton  seichten  Meeren  umgeben«  Die 
flachen  Gestade  derselben ,  sowie  die  zahlreichen  und  weiten  Küsten- 
Lagunen  sind  vorzüglich  als  der  Sitz  jener  ausgedehnten  Sumpf-  und 
Sirand-VegejUition  zu  betrachten ,  welche  mit  den  Sedimenten  der  da-j 
mala  weit  stoffhaltigeren  Meere  die  wechselnden  Plötze  und  Schichtei| 
der  untersten  Theile  der  Steinkohlen-Formation  bildeten. 

Noch  gegenwärtig  ist  das  zur  Nord-Hälfte  der  westlichen  ErJ 
Feste  erweiterte  Ur-Polarland  auf  der  Nord-,  Ost-  und  Süd-Seite  m 
Meeren  umgeben»  welche  den  Charakter  von  regelmässig  gebildete 
Ur-Meeren  haben.  Sie  stehen  hiedurch  ganz  im  Gegensatze  ra  de 
unermesslichen  weiten  Senkungs-Feldern  des  grossen  Ozeans  un 
ieüßm  des  Äthiopifchen  Meeres  f  welche  sich  durch  Becken-förmig 
Gestalt«  ungeheure  Tiefe   und  steile  an  Thal  -  förmigen  Meeres-Eia^ 


^9i 

sehoitten  arme  Kosten  ausxeichnen«  Die  Zonen-fSrmige  Ausbreitatig 
der  arkiiicheii,  NordaÜanÜBchen  and  Westindischen  Gewässer 
und  ihre  flachere  Küsten-Beschaffenheit  weist  auf  eine  ruhigere,  regel« 
massige ,  grosstentheils  nur  durch  die  ursprunglichen  Niveau- Verhält- 
nisse des  Erdballs  bedingte  Entstehung  hin.  Zwischen  dem  Ur-Polar- 
lande  und  dem  Festlands- Gürtel,  den  wir  als  Überrest  der  grösseren 
äquatorialen  Gesammt-Erfaebung  erkannten,  breiten  sie  sich  als  eine 
zasammenbangende  Reihe  von  Meeres-Theilen  aus  ,  welche  die  einsti- 
gen mittlen  Zonen  zwischen  dem  45.®  und  65.<*  nördlicher  Ur-Breite 
eiooebmen«  Es  erfüllen  dieses  riesige  Ur-Längenthal  gegenwärtig  die 
Gewässer  des  nördlichen  Eismeeres,  des  Nordailcmtischen  Ozeans, 
des  ÄntUlen-Meeres  und  des  Mexikanischen  Qolfs.  Sie  umschlles- 
sen  den  Urpolar-Kontinent  Halbmond-förmig  und  in  unyerkenDbarer 
fiegeimaasifkelt  in  einer  Ausdehnung  von  230®  der  Ur-Länge.  Allein 
m  Primär-Zeit,  noch  vor  Entstehung  der  zahlreichen  Vr-Spalten- 
Gebirge  in  Mexiko  und  im  Bussischen  Amerika  ist  die  Trennung 
des  Ür-Polarlandes  von  den  äquatorialen  Ländern  unzweifelhaft  eine 
ToUständige  gewesen.  Denn  die  Oberflächen-Bildung  der  Damm-artigen 
linder-Massen,  welche  gegenwärtig  das  Ur-Polarland  mit  Süd-Ame^ 
rika  verbinden  nnd  mit  Asien  zu  vereinigen  streben,  zeigt,  dass  ausser 
den  erwähnten  Urspalten^Erhebungen  vorzüglich  OW.  und  NS.  Rand- 
spaJten-Bildungen  an  den  Küsten  des  grossen  Ozeans  die  Haupt-Fakto^ 
reo  bei  Bildung  dieser  Länder-Massen  gewesen  sind.  Ihre  spätere 
Entstebang  zur  Zeit  der  Einbettung  des  grossen  Ozeans  dürfte  bei 
näherer  Erforschung  einst  auch  die  geognostische  Oberflächen-Beschaf- 
feoheit  dieser  Landstriche  bestätigen.  Der  Gegensatz  zwischen  den 
geradlinigen  Steil-Küsten  Mexiko* s  und  Califomiens  und  den  flächen 
aber  häufiger  eingeschnittenen  Gestaden  ^ord^Amerikifs  lässt  sich 
aaf  den  ganzen  Küsten-Umfang  jener  so  eben  als  Ur-Meere  der  mittlen 
Zonen  bezeichneten  Gewässer  ausdehnen.  Zahlreiche  Meeres-Thäler, 
welche  tiefe  Einschnitte  in  die  Kontinente  bilden ,  abwechselnd  flache 
Kusten-Länder ,  seichte  Binnen-Gewässer  und  ausgedehnte  Meeres- 
Bänle  sind  den  letzten  in  hohem  Grade  eigenthümlich.  Der  allmäh- 
liche Obergang  von  Land  und  Wasser ,  der  durch  diese  Eigenschaften 
bedingt  wird,  beurkundet,  dass  die  genannten  Meere  und  zugehörigen 
Meert)nsen  keineswegs  gleich  dem  €hrossen  und  Äthiopischen  Ozean 
oder  dem  zur  Tertiär-Zeit  entstandenen  Becken  des  Mittelmeeres  in 
fcwaltsam  entstandenen  Einbettungen  liegen. 

Die  600  Meilen  lange ,  OW.  gerichtete  Längen- Achse  des  Mitteln 
meeres  steht  ihrer  Lage  zufolge  nicht  in  der  mindesten  Übereinstim- 
mang  mit  jener  der  arktisch^Nordallantischen  Gewässer  und  ein 
Blick  auf  Karte  IV  nöthigt  uns  eben  so  bestimmt  wie  die  Resultate  der 
geognostische n  Unteiauchung  der  Mittelländischen  Küsten,  die  Ent- 
stehung des  Mittelmeeres  in  weit  jiingere  Perioden  zu  versetzen ,  als 
)eoe  des  Nordätlantischen  Meeres-Beckens.  Besonders  der  östliche 
Theil  ies^Mitlelmeeres  zeigt  auf  dasUnwidersprechlichste,  in  welchem 


9H 

hoben  Grade  die  Biosenkviig  dieies  Meerei  von  deo  SlviiUvr-LiBiei 

des  neuen  Erd-Firmtweats  «bhiiigt ,  wahrend  die  Lage  des  Rolhm 
Meeres  und  der  Jkraihehem  Halbiotel  ein  nocb  weil  groisariigeres 
Beispiel  für  das  Bestehen  von  g&nxli4:h  verschiedenen  Alteren  Struklor- 
Verhältnissen  der  )Srd-Rinde  darbietet.    Die  beinahe  geradlinig  in  nie» 
ridianer  Richtung  liegenden  jS|frtscA«n  Gestade,  sowie  die  rechtwinkelig 
ihnen  angefügte  Agypto-Cfrenäuche  Koste  stehen  ihrer- Lage  nach 
eben  so  sehr  wie  in  Hinsicht  ihrer  geognostiscben  Gebilde  im  aoffil* 
lendsten  Kontraste  mit  der  Richtung  des  Hothen  Meeree  und  der  noch 
schärfer  geieichneten  rechtwinkeligen  Abxweigung  der  Sud-Kdste  Ära- 
frtena,  Piose  ausgeprägte  Unregelmässigkeit  in  den  Küsten-Riehtungea 
aweier  benachbarter  Heere  bietet  eines  der  lehrreichsten  Beispiele,  wie 
aehr  die  Umrisse  der  Festländer  und  Meere  von  den  Wirkungen  der 
mechanisch  geologischen  Gesetse  abhängig  sind.     In  weih  voUkomm- 
nerem  Maasse,  als  die  mit  tertiären  Formationen  bedeckten  Leieanii" 
scheu  lausten  die  gegenwärtige  Meridian-  und  Paffalleftreis-Richluflg  | 
befolgen  f  stimmen  die  Linien  der  grösstentheils  aus  primären  Gebilden 
2>estehenden  Küsten  des  Rochen  Meeree  und   deB  Meerbvaens  tob 
Aden  mit  den  Ur-Meric|ianen  und  Ur^Parallelkreisen  uberein.     Dean 
von  Suet^  bis  Zeila  beseichnet  der  Ur- Meridian  unter  dem  liO.®  äst-  j 
licher  Ur-Länge  auf  das  Genaueste  die  300  Meilen  lange  Achse  des 
Arabischen  Meerbusens,  und  von  Bab-el-Mandeb  bis  Bm$  Schtr- 
keddt  bildet  der  Ur-Parallelkreis  Ton   11®   südlicher  Ur-Breite  die 
Haupt-Richtungslinie  der  Küste  des  südlichen  Arabiens. 

Der  lange  Queerspalt  des  Hothen  Meeres  ist  aber  nicht  allein  I 
seiner  Richtung,  sondern  auch  seiner  absoluten  Lage  nach  für  die 
Theorie  einer  einfügen  Rotations -Änderung  von  grosser  Bndeutuiig« 
So  unregelmässig  und  beiiehungslos  diese  Einsenkung  auf  Karte  V  for 
die  gegenwärtige  Vertheilung  der  Kontinente  und  Meere  ist,  so  regel- 
massig  und  bedeutungsvoll  erscheint  sie  auf  Karte  IV  unter  dem  Ge* 
aichUpunkte  der  ursprünglichen  Rotations  •Verhältnisse.  Per  300  Mei- 
len lange  Ur*Spalt  des  Hothen  Meeres  ist  hier  in  der  Mitte  seiner 
Längen- Ausdehnung  vom  Äquator  durchschnitten  und,  indem  er  von 
hier  aus  regelmässig  nach  beiden  Enden  xu  immer  mehr  an  Breite  ab- 
nimmt, reicht  er  von  dem  südlichen  Ur-Wendekreise  bis  in  4ie  ^ahe 
des  nördlichen.  Er  stellt  daher  in  bewunderungswürdiger  Symmetrie 
das  Bild  einer  kolossalen  Einsenkung  dar,  welche  vom  Ur-Gleieher  an 
sich  nördlich  und  südlich  gleichmässig  verengend  die  Ur«Äquatoriai- 
Zone  in  ihrer  vollen  Breite  spaltete«  Er  gewährt  biedurch  ein  vollgül- 
tiges Zeugniss ,  dass  in  der  Region  der  ursprünglich  grössten  Massen« 
Erbebung  die  fortgesetaten  Zusammenaiehungen  des  Erd-Kerns  ent- 
sprechend  grosse  Spaltungen  und  Einsenkungen  bildeten,  deren  Herde 
in  der  Nähe  des  Ur-Äquaiors  gesucht  werden  müssen. 

Betrachtet  man  den  vollkommen  regelmässigen  ungeheuren  Queer* 
riss  des  Hothen  Meeres,  welcher  unUr  dem  130.^  östlicher  Ur-Länge 
die  einstigen  äquatorialen  Länder-Massen  trennte  t  eo  dftrfea  wir  uns 


SM 

fliekt  wvBdem ,  den  KosammeAbang  deraelben  an  andern  Orten  durch 
noch  anagedftlinlere  Senkungen  aaf  weile  Strecken  tdllig  unterbrochen 
la  finden«  A«  twei  Stellen  worden  die  Ur-Aqnatorial-Linder  darch 
anemieaafich  weite  Senlcungs-Pelder  glnrifeh  von  einander  getrennt 
and  biedardb  in  iwef  Kontinente  geschieden ,  welche  die  gegenwftrtige 
«stiiche  Erd-Pcfte  und  Sü^Amerika  bilden,  bie  beiden  Blnstarf» 
Becken ,  welche  diese  Trennungen  bewirkten ,  sind  in  ihren  gegensei" 
ügen  Gröesen^VerhSItnissen  eben  so  ? ersichieden ,  wie  die  genannten 
beiden  Erd-Peslen.  Ihre  Tiefen  erfüllen  gegenwärtig  die  Gewisser  des 
AthiBpigehen  und  des  Grossen  Ozeans.  In  letztem  sind  die  Spuren 
der  tbemaiigett  äquatorialen  'Anschwellttng  noch  in  einer  Längen-Aos- 
dehfittog  voB  120<^  unschwer  zu  erkennen.  Zu  beiden  Seiten  des  ein- 
lügen  Glclcbefs  bereiehnen  b  höchst  regelmässiger  Weise  die  langen 
BeihcD  der  Mikranesisehen  htsein  die  Lage  der  Mheren  Ur*Äqua« 
toiial-UDder.  Von  den  Lieu-Kieves  bis  zur  Oster^Jb^et  lassen  die 
Imel-GnfppeD  und  Riffe  Ms  Grössen  Oxeans  ununterbrochene  sub- 
luriBe  Brbebmgen  voraussetten,  und  der  Verlauf  der  Peruanischen 
IflsteD-StrdBDung  bestätigt,  dass  auch  in  dem  Insel-leeren  östlichen 
Tbeiie  der  xerstörten  Ur^Äquatorialzone  des  Grossen  Oxeans  sich 
submarine  HMhünder  zwischen  der  Oster^lnsei  und  Juan-Femanr 
i/esbisandas  tiefere  Ström ungs-Thal  erstrecken,  welches  am  Fusse 
der  Osrtf Uferen  längs  den  SHkd^Amerikanischen  Steilkösten  hinsieht. 
"  Ei  wurde  bereits  bemerkt,  dass  die  Annäherung  der  Küsten  des 
ithiopisehen  Ozeans  awisehen  den  Vorgebirgen  San  Roque  und 
Sierra  Ltfne  den  einstigen  Zusammenhang  der  östlichen  und  west* 
ficben  Ur-Äquttorial-^Länder  vernmihen  lässt,  und  die  otale  Portn  des 
ithiepiscken  Meeres-Beckens  onterstilzt  diese  Ansicht  noch  weiten 
Innerhalb  der  Grenzen  desselben  finden  sich  jedoch  nicht  die  gering- 
ften  Sparen  eines  einstigen  Zusammenhangs  der  Anschwellungen  zu 
beiden  Seiten  des  Ur-61eichers.  Die  Zerstörung  desselben  ist  daher 
BDfleieh  f ollständiger  durch  dieses  Senkungs-Peld  erfolgt ,  und  seine 
oule  Form  Ksst  In  ihm  ein  weit  vollkommener  gebildetes  und  wahr- 
Kksmlleh  auch  tieferes  Einsturz-Becken  erkennen,  als  die  ungleich  aus- 
fedduileren  Senknngs-Pelder  des  grossen  Oxeans  in  ihrer  Gesammt- 
beit  bUden. 

Die  äquatorialen  Lander-Massen  der  Ur-Zelt  worden  durch  das 
£iMtiirs-Beeken  des  Äthiopischen  Oxeans  in  einer  Ausdehnung  von  65 
LiageiHGiiaden  völlig  zerstört,  während  in  jenen  des  GrossenOzeansder 
ilchtbare  Zusammeohang  derselben  nur  in  einer  Weite  von  55^  zwi- 
«ckea  der  Koste  von  Chili  und  der  ausgedehnten  Gruppe  der  niedrigen 
luelft  gänzlich  unterbrochen  vruvde*  Da  femer  der  Mittelpunkt  der 
IsKl-anaeB  und  tiefen  Senkungs-Pelder  des  Äthiopischen  Ozeans 
ladlieh  des  Ur-Gleiebers  fallt,  und  die  tiefste  Region  der  Senkungs- 
FcUer  des  Stiilen  Meeres  ebenlUls  in  dem  Insd-Ieeren  stidlicben 
Tbeile  dieses  Ozeans  zu  suchen  ist,  so  erhält  die  Theorie  einen  gros- 
se Grad  va«  Wshrscheinifchfceit,  dass  der  gemeinschafUiche  Schwer- 


puBki  jener  ottgeheuf  en  SailEmig«-Felder,  welciie  üt  eintUgen  ii|Qilo* 
rialen  Lftoder-Massen  osüidi  und  weitlkh  von  SHä-Amerika  glndkk 
leritörten,  in  der  Nähe  der  Süd-Spitae  dieses  Kontinentes  lag.  Dieser 
Umstand  machte  eine  Achsen-Änderung  in  der  Richtung^  der  gegenwirü- 
gen  Pole  unYermeidlich,  im  Falle  jene  Binstura-Becken  pldtsUeh  im4 
gleiehaeitig  entstanden  sind  und  ihr  gemeinsehaftlicfaer  Schwerpnnkt 
tief  genug  unter  dem  durch  die  sphSroidisehe  Gestalt  der  Erde  be- 
dingten NlTOau  lag,  um  der  Abplattung  des  Ur*Sudpoles  eine  gleich- 
tiefe  gewaltsam  und  plotslich  entstandene  Einsenkung  entgegen  sii 
setien. 

Die  Nothwendigkeit  der  Rotations-Ändemng  ergibt  sich  nicht  nur 
aus  der  Betrachtung  der  absoluten  Lage  der  grossen  ozeanischen  Seii» 
kungs-Felder,  sondern  noch  weit  deutlicher  aus  jener  der  Vertheihmg 
der  gegenwirtig  bestehenden  Kontinente  beaiglich  ihrer  Lage  inner> 
halb  der  frfther  bestandenen  Rotations-Zonen.  Betrachtet  man  in  die- 
ser Hinsicht  die  auf  Karte  IV  dargestellten  Äqnatorial-Länder,  so  erkennt 
man,  dass  sie  innerhalb  der  Parallel-Kreise  nidit  symmetrisch  genug 
Tertheiit  sind ,  um  dem  Portbestehen  einer  durch  die  Afitte  JVdrtf- 
Amerikif$  gehenden  freien  Rotations-Achse  su  genfigen.  Denn  un- 
geachtet ihrer  regelm&ssigeri'  Lage  su  beiden  Seiten  des  Ur-Äquaton 
sind  sie  auf  einem  Räume  von  210^  lusammengedrSngt,  statt  den  Be« 
dingungen  einer  stabilen  Rotation  in  der  Richtung  des  Ur^Äquatei«  ent- 
sprechend auf  dem  ganaen  Umfange  dieser  Linie  in  gleichen  AbstSnden 
▼ertheilt  au  seyn.  Seit  der  Entstehung  dieses  unregelmassigen  Verhüt- 
nisses  wurde  die  gleichmässige  Drehung  der  Erde  um  ihre  firfihere 
f Achse  unmöglich;  denn  mit  der  Aufhebung  der  symmetrischen  Ve^ 
theilung  der  Erhebungen  und  Vertiefungen  des  Erdballs  auf  den  Peri- 
pberie'n  der  fr&hem  Rotations-Krelse  wurde  der  ihnen  zugehörigen  Rrd- 
Achse  die  Eigenschaft  einer  freien  Achse  entsogen.  Der  Erdball  wuvde 
dadurch  gezwungen,  eine  andere  Rotations*Richtung  zu  suchen,  um  die 
Grundbedingung  der  symmetrischen  Vertheilung  seiner  Unebenheitea 
innerhalb  der  Rotations-Kreise  wieder  zu  gewinnen  ,n  welche  zur  Stabi- 
litit  einer  freien  Rotations*Achse  das  wesentlichste  Erfordemias  ist. 

Der  neuen  Lage  der  Erd-Achse  kommt  diese  Eigenschaft  in  so 
vollkommenem  Grade  zu,  als  bei  der  unregelmisstgen  Vertheilung  der 
kontinentalen  Erhebungen  und  ozeanischen  Vertiefungen  Oberhaupt  er- 
wartet werden  kann.  Betrachtet  man  auf  Karte  V  die  unregelmassigen 
Gruppirungen  der  Festländer  und  Meere  unter  diesem  Gesiehts-Punkte, 
so  liegt  die  Überzeugung  nahe,  dass  ihre  Vertheilung  innerhalb  der  den 
gegenwärtigen  Rotations-Sphlroide  zugehörigen  Zonen  einen  weiihöiie- 
ren  Grad  von  Symmetrie  besitzt,  als  nach  der  Bildung  der  grossen  ozea- 
nisdien  Meeres-Becken  ihre  Lage  innerhalb  jener  Zonen  besaas,  weld^ 
dem  Ur-Äquator  benachbart  waren.  Die  gegenwärtige  Rotatlons*Achie 
ist  so  gestellt,  dass  sie  in  der  arktischen  Zone  in  einem  Abstände  tod 
20  Breite-Graden  glelchmässig  von  Wasser  und  in  der  antarktischen 
in  gleicher  Weite  ton  Festland  umlagert  ist.    fo  der  nördllehen  ge* 


M7 

I  loM  itoUcn  ferner  die  cüametnl  gegmofcat  liegMcteii  ImI« 
iadiiclieo  Erhebungen  N^rd^Amerikti^s  und'  iltiene  das  sor  fUbiftett 
ItUtion  noihwendige  ßleiebgewklil  her,  und  die  drei  ForUatenngen 
(iJeicrKiNitHieBte,  in  weldien  sie  sieh  bis  jenseits  des  Äquators  ans* 
keitea,  treten  «nter  der  Linie  in  gleichen  Abständen  sjmnetriseh  »Ms*- 
daander.  Die  veoi  Äquator  darehsebAiUenen  Laoder^Massen  Sü4^ 
JmmM9t  Afrika' 8  und  das  halb  submarine  Anutrakuien  hah«n 
ja  der  Nähe  des  Gleiehers  eine  gleiche  mittle  Breite  und  die  Abstände 
il/rilui's  von  Mtf»iteiert*a  und  Au^iraUuitn  sind  ebenfalls  von 
nabezQ  (Reicher  Grdsse.  Betrachtet  man  Neu^HoUand  als  eine  sod« 
iiche  Fortselauog  der  iltfalralasi«eAen  Insel-Welt,  so  wird  man  ge* 
dekea  musaeD,  dass  in  der  sQdlicben  gemässigten  Zone  die  drei  gegen 
ia  Sdd-Pol  ausleufen^n  Länder-Massen  flir  die  Freiheit  und  die  Sta^ 
Uüät  der  gegenwärtigen  Rotaüons-Aehse  die  günstigste  gegenseitige 
Ufe  und  Vertheihing  besitien.  Diese  am  Äquator  im  mittlen  Durch« 
Käoitte  dreiasig  Längen-Grade  einnehmenden  Festlands  •  oder  Insei« 
llüdaogen  Terschmälem  sich  ciemlieh  regelmässig  gegen  Süden  und 
Mteen  unter  4em  3ä.^  südlicher  Breite  hinsichtlioh  ihrer  Brdle  und 
Arer  Abstände  einen  hohen  Grad  von  Symmetrie,  der  nur  dadurch  weni- 
fer  srkennhar  ist,  dass  die  drei  lontinente  in  submarinen  Fortseti ongen 
ent  imter  dem  40. .  4ä.  und  ä5.  Breiten-Grade  in  der  NmdeUimk, 
m  Vm^DmmiemkuUt  und  Eeuerlanä  stufenweise  enden. 

Die  so  oben  entwickelten  Verbältnisse  aeigen  auf  das  Bestimmteste, 
dasi  nach  der  Bildoog  der  tiefen  oteanischen  Einbettungen  die  Beta- 
ution  der  Erde  nicht  mehr  in  der  ucsprungUehen  Weise  stattfinden 
ioantc,  und  dass  die  Brd- Achse  nach  dieser  Periode  plötalicher  und 
»»gedehnter  Zusammeei iehungen  der  Erd-Rinde  in  der  That  eine  Lage 
lagenonimen  hat,  welche  in  Anbetracht  der  bestehenden  Unregeknäa- 
adelten  in  der  GesUlt  der  Erde  ihr  die  günstigsten  StabllitäU-Bedin- 
gsBgen  gewährte  und  die  BigensehafI  einer  freien  Achse  sicherte. 

Während  der  langen  Dauer  der  gegenwärtigen  Rolatioos^Epoche 
kal»en  die  in  grosser  Anaahl  entstandenen  Faltungen  der  Erd-Rinde, 
liieüs  durch  ihre  Kreis-färmige  Ausdehnung  und  theils  durch  ihre  $jm- 
nelrische  Yerlheilong  mnerhälb  gewisser  Parallel -Kreise,  in  allen 
Fäfleo,  wo  aie  gräasere  Tbeile  der  Erd- Oberfläche  dialoalrlen,  noch 
veiter  daso  beigetragen  diese  Stabilität  su  befestigen.  So  wurde 
durch  neuere  Paltungen  der  ersten  Art  in  der  Region  des  nürd- 
ücben  Pokr-Kieises ,  welche  xu  beiden  Selten  des  lieftrsi|^a«'Jieerea 
eine  Verbindung  swischen  Arien  und  Amerika  heriustellen  such- 
ten und  fviaehon  €friMand  und  Skandinavien  liiand  emportrie- 
bea,  ein  Theil  der  Ur-Meere,  welche  das  einstige  Nord*Polarland 
äiog-fdrroig  umgaben ,  in  das  fast  ganx  geschlossene  Becken  das  ndrd- 
iicäen  Eismeeres  umgewandelte  Andemtheils  haben  sacberllch  auch  hi 
de&  Äquatorial*  Ländern  die  in  symmetrischen  Raum- Abständen  er- 
leogtea  Fatten-Bildungen  der  Guagana^  von  Brarilien  und  in  MiHe^ 
«d  em-'Afrika  in  Verirfndung  mit  den  neuen  P»alielkreia4[etten 


I2»S 

der  &vnM'Insein ,  der  CarBltnen  o.  s.  w.  beigretragen ,  die  dtebHitti 
der  gegenwärtigen  Brd^Achse  noeh  mehr  xa  erhohen. 

DleRegelm&ssigkeit  and  ungebeore  Aasdehnang,  in  welcher  derlei 
DislokatioAen  in  der  RichCang  gewisser  Parallel-Krelse  erfolgten,  Ui 
i>ei  manehen  derselben  wirklich  überraschend.  Besonders  In  der  Zone 
der  grössten  Krümmung  des  Erd-Sphfiroids  zeigt  die  von  Wasser  mehr 
entblösste  nordliehe  Halbkugel  einen  Beiohthum  gewaltiger  Paraltel- 
kreis^Brhebeingen  und  ausgedehnter  neuer  Senkungen,  welche  auf  die 
Umgestaltung  der  in  diesen  Breiten  liegenden  Brd-Striche  den  entscbie- 
densten  Einflusa  ausübten.  Schon  den  lltesten  Geographen  war  diese 
RegelmSssigkeit  der  OW.-RIchtung  der  Gebirge  Süd-Eftropa^g  and 
V&rder-Asieiis  bekannt,  und  die  Konsequenz ,  mit  welcher  unter  dem 
Parallel  von  RhoduB  diese  Richtungs-Linie  auf«  die  Gestaltung  der  Ge- 
birge und  Länder-Massen  einwirkte,  gab  schon  DicIarcr  Veranlassung 
dieselbe  seinem  bekannten  Diaphragma  zu  Grund  zu  legen ,  eine  Tor- 
stellungs  Weise ,  welche  ihre  tausendjährige  Berflhmtfaeit  mit  TOllem 
Recht  verdiente. 

Noch  weit  entschiedener  als  unter  dem  erwäinten  Parallel  treten 
die  Monumente  der  Thätigkeit  dieser  neuesten  Fallen-Erhebungen  und 
Seoktfngen  in  der  Alten  Welt  unter  der  Linie  der  grössten  sphäroidi- 
scben  Krümmung  im  ParalleNKreise  unfer  4S^  nördlicher  Breite  her- 
vor. Ungeachtet  die  ausgedehnten  Senkungs*Bdcken  der  mHieliändi" 
sehen  Gewässer  beinahe  sSmmtlich  in  die  Gebirgs-Massen  eingreifen, 
welche  unter  diesem  Parallel-Kreise  liegen,  und  hiedurch  die  SM- 
Europäischen  und  Vorder^Asiatischen  Länder  in  einzelne  gebirgige 
Halbinseln  und  Landengen  trennten,  so  zeigt  dennoch  die  Genauigkeit, 
mit  welcher  die  Haupt-Erhebungsachsen  des  Cantabriteh^Pprenäi- 
sehen  Gebirgs-Systems,  des  Balkans,  de»  mittlen  Kaukastts  und  des 
Thian^sehan  unter  demselben  Parallel-Kreise  hinziehen,  dass  längs 
dieser  ganzen  Linie  grösster  sphäroidlscher  Krümmung  einst  gleichzei- 
tige Hebungen  und  Senkungen  die  Erd-Rinde  falteten.  Ihr  Zi^usamroen- 
hang  wurde  erst  in  späteren  Perioden  aufgehoben ,  als  in  Folge  von 
Reaktionen,  welche  die  zu  gewaltsamen  Eroporhebungen  an.  manchen 
Stellen  veranlassten,  die  Einsturz-Becken  des  Kaspischen^  Schwar- 
zen ^  Adriatischen  und  westliehen  Mittelländischen  Meeres  sich 
bildeten  und  die  zusammenhängenden  Reihen  dieser  Faltungen  viel- 
fach unterbrachen. 

Erst  an  der  Osl-^Asiatischen  Küste  des  Japanischen  Meeres 
und  in  Gebirgen  der  Insel  Jesso  enden  die  noch  weiter  durch  Asien 
unter  dem  43.  Breiten^Grade  fortsetzenden  Parallelkreis-Brhebnngen 
des  TAItftt-oAanf.  Jedoch  auch  jenseits  des  Grossen  Weltmeeret 
zeigt  sich  in  der  unmittelbaren  Nähe  dieses  Parallels  die  auflallende 
Thätigkeit  neuerer  Faltungen  bei  Umgestaltung  der  in  der  nördlicheii 
Zone  der  grössten  sphäroldischen  Krümmung  vorhandenen  Oberflächen- 
Formen. 

Eines  der  grossertigsten  Ur-Paltenthäler,  welches  sieb  in  bdehster 


Rqgalnifiiskeit  ia  einer  Linge  too  80^  ualer  dem  77.^  oArdMcher 
U^B^eite  von  der  roeridianen  Einienkung  des  MiekigmhS0e'9  hu  xur 
Paralielkreis-Fiiyiiig  des  AlgHUiü^G^birffM  eriUrecki  und  dem  Erie- 
See  und  Lorenzo^SIr^n^  ekTliAl-BeU  dient,  wurde  unter  dem  43.^ 
nördlicher  Breite  durch  die  neuere  osUweiUicbe  Eineenkung  des  (k^ 
tariß-See'B  unterbrochen.  Seit  dieser  Periode  stellt  sich  der  südliche 
Rand  dieser  Senkung  als  machtiger  Damm  dem  Abflüsse  der  Ober^ 
ewMutiech^n  See*a  entgegen.  Dem  riesigen  Sturze  dieser  uageheoren 
^Vasser-Massea ,  welchen  sie  bei  Überschreitung  des  $enkungs«Randes 
seither  «q  bilden  gefwungen  sind ,  Ist  es  bis  heute  noch  nicht  xur 
mute  gelungen,  mit  seiner  xerstörenden  Gewalt  das  breite  Fels^Platoau 
des  Queer-Dammes  zu  durchnagen« 

Auch  zu  beiden  Seiten  des  Fßleeni^Qebirge  sind  in  der  Nahe  des 
erwähnten  ^arallel-Kreises  häufige  neuere  Falten-Erhebunge«  und  Sen- 
kungen entstanden.  Der  Süd-Pass  dieses  Gebirges  verdankt  diesen 
Dislokationen  seine  der  Überschreitung  so  günstige  Bildung. 

Ihre  westlichen  Verlängerungen  bilden  femer  den  nördlichen  Sen«- 
kungs-Kand  der  obersten  Stufe  des  grossen  Kalifornieehen  Wiiaten- 
fieckens  unter  dem  42.^  ndrdlidier  Breite.  Die  osVwestticken  Faltun- 
gen werden  jedoch  in  den  dem  grossen  Ozean  näher  gelegenen  Ländern 
YÖUig  durch  eine  ungemein  grosse  Anzahl  meridianer  Spnlten-Srhebun* 
gen  verdrängt  y  welche  wohl  in  keiner  Region  der  Erde  in  solcher  Hau* 
figkeit  auftreten  und  so  entschieden  die  ältesten  Gebirgs^Systeme  zer- 
störten und  umformten,  wie  in  dem  ganzen  Umfange  der  westlichen 
Küsten-Händer  Nord-  und  Süä^Amerihae, 

Die  nördliche  Fortsetzung  der  roeridianen  Erhebungen  östlich  des 
groseen  Salzeee's  veränderte  thellweise  die  früher  in  der  Ui^PavaUel- 
kreis-Richtung  regelmässig  fortlaufende  Haupt-Achse  des  Felsen«Gehtrgs 
zwischen  dem  Süd  Passe  und  den  Quellflussen  des  Saskatehrnwan  in 
eine  vorherrschend  nord-südliche ,  und  Spuren  der  Form-ändernden 
Thätjgkeit  der  neuen  Dislokationen  von  üiah  scheinen  sich  nördlich 
noch  bis  in  die  Nähe  des  49,  Breite-Grades  zu  erstrecken.  Eine  über- 
raschend grössere  Ausdehnung  besitzen  jedoch  die  westlicher  gelege- 
nen meridianen  Erhebungen  der  Siiprra  Netada  von  KalifemMen 
und  des  Catarakten-Gebirgs  in  Oregon.  Erste  bilden  die  Ost-Rand- 
Gebirge  dea^  grossen  Wüsten-Beckens  unter  dem  133. — 123»<^  west- 
licher Lange  von  ParU^  und  letzte  unter  dem  134.  Längea-Grade  von 
Mgnnt  Shaeta  bis  Mouxü  Baker  das  Meridian-Gebirge  zu  beiden 
Seiten  des  untern  Co/umöta,  welches  die.  riesigen  vulkanischen  Kegel  ^ 
des  HoQd't  Belem^  und  Haimer-'Berge  überragen.  Die  nördlichen 
Fortsetzungen  beider  meridianen  Erhebungen  zerstörten  im  höheren 
Norden  noch  den  grössten  Theil  der  Ur^Fallenerhebungen  der  Felsen- 
Gebirge  bis  in  die  Nähe  des  Friedene-Fluesee  und  zwangen  biedurch 
dea  jPVasers-  und  Cohmbia^Slram  aus  ihren  oberen  Längen*Ihä* 
lern  in  der  Richtung  der  Ur-Parallelkreise  in  die  langen  meridianen 
Spalten-Thäler  ihres  mittlen  Laufes  überzugehen«    JenseiU  des  JV-te- 


Mm^^FluBM  fSM  die  Rjehtang  der  neveren  Spalten-Eifaebnngen  mit 
jener  der  Urfalten  susanunen,  Die  Fortseteungen  der  Kalifamueheti 
Randgebirgs^Syaleme  gegen  das  Innere  von  Nord^Amerika  unter- 
scIieideD  aich  daher  hier  in  ihren  Richtangen  nioht  mehr  von  jenen  der 
alleren  Hohen-Zöge,  weashalb  geographische  Unteriuchnngen  zar  Er> 
mittelong  des  relativen  Alters  der  Erhebungs-Systeme  in  diesen  Regio- 
nen nicht  mehr  ausreichen«  Da  jedoch  jenseits  der  arktischen  Zone, 
bis  in  deren  N&he  meridiane  Fortsetiubgen  der  KaiifamUehen  Rand- 
Gebirge  in  Nord^Amerika  wahrscheinlich  reichen,  die  meridiaoco 
ParaUekZüge  des  C/ro/t  in  der  Mitte  der  BnusUch-SibirischeM 
Sbenen  genau  unter  denselben  Meridian-Kreisen  liegen, 
wie  die  Rand*Systeme  der  Sierra  Netada  und  die  Gatarakten-Kette 
zu  beiden  Seiten  des  untern  Colwnbia,  so  dürfte  der  Rehauptnng 
wohl  einiges  Gewicht  beizulegen  seyn,  dass  die  Gold-f&hrenden  Systeme 
des  Vraie  und  Kalifomien$  ein  und  derselben  Katastrophe  ihre  Ent- 
stehung verdanken.  Allein  diese  beiden  meridianen  Spalten^Systeme  sind 
nicht  allein  ihrer  gegenseitigen  Lage  zufolge  als  eine  einzige  meiidiane 
Spalten-Erhebung  zu  betrachten«  Das  System  des  Ürale  ist  seiner 
ganzen  Länge  nach  von  wenig  dislozirten  Ebenen  umgeben,  und  selbst 
in  grosseren  Fernen  befinden  sich  weder  gewaltige  Einsenkungen  noch 
Massen-Erhebungen,  in  deren  Bildung  eine  Ursache  liegen  könnte, 
welche  die  Erd-Rinde  zur  Hervorbringung  der  so  scharf  gezeichneten 
und  ausgedehnten  meridianen  Spalten-Bildung  des  VraU  nothigten. 
Als  Theil  des  Ural^Califomiichen  Doppel-Systems  betrachtet,  kann 
aber  auch  die  erste  Veranlassung  zu  den  meridianen  Spalten-Bildungen 
des  Vral$  in  den  gewaltigen  Dislokationen  erkannt  werden ,  welche  die 
kolossale  Erhebung  von  Hoch^Caiifomien  und  die  nördlichen  Seo- 
kungs-Felder  des  €hro9$en  Ozeans  schufen.  Der  Beginn  der  Gesammt- 
Erbebong  des  Systems  ist  daher  an  dem  iVonf-iimertürotiiacAen 
Küsten-Rand  im  Parallel  der  SanrFranciBCO'-Bap  unter  dem  38.^ 
nördlicher  Breite  zu  setzen.  Ihre  Fortsetzung,  welche  durch  die  grös- 
sere Widerstands-Pähigkeit  der  Erd-Rinde  in  der  arktischen  Zone  un- 
terbrochen wurde,  bildet  jenseits  des  Polar-Meeres  das  meridiane  Greni- 
Gebirge,  welches  Eyropa  von  Asien  scheidet.  Die  ausgedehnten  Er- 
hebungs-Reihen desselben  erreichen  erst  südlich  der  Russüch-Siki- 
risehen  Ebenen  in  der  Steppe  der  kleinen  KirgtsenMotde  unter 
48<>45'  nördlicher  Breite  am  Diorit-Knoten  des  Airuk-^tagh^  ihr  Ende. 
Die  ganze  Ausdehnung  des  meridianen  Doppel-Systems  beträgt  da- 
her 93^  der  Breite,  mehr  als  einen  Quadranten  der  Erd-Meridiane 
unter  dem  123.— 124.<^  wesüicher  und  dem  76«— 'rs.^' etlicher  Lange 
von  Paris» 

In  Kalifomieh  und  im  OrtU  befinden  sich  die  Gold-fuhrenden 
AUttvionen  am  Fusse  der  Gebii'gs-Züge  an  jenen  Stellen»  wo  diese 
neueren  Spalten-Erhebungen  in  ihrem  Verlaufe  plutonischeUr-Spalten- 

*    A.  V.  HosiMU»T,  CentraKAsiea  I,  S.  347. 


Systeme  dorebkreoUten  und  deren  Geeleing- Messen  serlrtemierien. 
Betracbtel  man  die  Lage  der  übrigen  ausgezeiebneten  Qoid-föfarenden 
Systeme  der  Erde ,  so  lässt  sieb  schon  aus  ibrer  geograpbiscben  Lage 
erkennen ,  dass  sie  fast  sämmllicb  durch  die  gleiche  Regelmässigkeit  in 
der  Richtong  ihrer  Erhebungs-Linien  bezeichnet  sind.  Fast  in  jedem 
dieser  Systeme  bildet  die  Kreutsung  älterer  platonischer  Spaltea- 
Sjsteme  durch  neuere  roeridiane  Erbebungen  die  Grund«Bedingiing, 
weiche  die  Bildung  der  Gold-fubrenden  Geschiebe  hervorrief.  Durch 
diese  regelmässige  Schaarung  älterer  und  neuerer  Spalten-Systeme  sind 
nicht  allein  die  Gold-führenden  Regionen  des  üral^KtüVomisehen 
Doppel« Systems,  sondern  auch  jene  von  Sonor a  und  Ctnotoa,  von 
Ckoco  und  Guen^a,  in  Guinea  und  Faxoki,  mtMaiacca,  in  den  Ha«* 
i0Oi^Bergen  auf  Bomeo  und  die  s&mmtHehen  Gold>Regionen  des 
Austraiiochen  Eldorado' 9  bezeichnet ,  und  es  ist  desshalb  ihr  Reich- 
tum an  Goldsand-Lagern  schon  aus  ihren  orographischen  Verbältnisr 
sea  2U  erkennen. 

In  ZenJtral'Aiien  ist  scheinbar  das  Vorkommen  von  Gold  und 
die  Bildung  von  Gold-AIluvionen  weder  von  dem  Vorbandenseyn  piuto^ 
Discher  Ur-Spaltenausfüllungen  noch  von  der  Kreutzung  derselben 
durch  neuere  meridiane  Hebungen  abhängig.  Diess  eigentbömlicbe 
Verhältniss  ist  eine  natürliche  Folge  des  Umstandes ,  dass  in  dem  mttt« 
len  iisteii  die  ältere  und  neuere  Kluft-Richtung  der  Erd> Rinde  unter 
90^  östlicher  Länge  von  Ports  zusammenfallen  und  in  allen  übrigen 
Regionen  Zentral^Asiens  nur  um  wenige  Grade  von  einander  ab-> 
weichen.  Diese  Übereinstimmung  erzeugt  eine  leichtere  Spaltbarkeit 
der  Brd-Rinde  in  den  Fugen-  und  Kluft-Ricbtongen,  welche  alleit 
Schichten  desselben  gemeinschaftlich  sind,  und  letzte  ist  hinwieder 
Veranlassung  geworden,  dass  an  der  Stelle  von  einzelnen  aber  desto 
gewaltigeren  und  ausgedehnteren  meridianen  Spalten-Erhebungen  eine 
fresse  Anzahl  kürzerer  und  schwächerer  tertiäre  Dislokationen  die 
Thonschiefer-Regionen  Zeniral^Asieni  zertrümmerte.  In  diesen  sedi-» 
mentäreo.  Schiebten  hatten  die  plotonischen  Ergiessungen,  weiche  vrfth- 
rend  der  Katastrophe  der  Rotetions-Änderung  gerade  in  Jftlfel-Azlett 
wegen  der  hiebei  erfolgten  gewaltigen  Depression  dieser  Länder  am 
lahlreicbsten  und  mächtigsten  waren ,  durch  Spalten-Ausfüllungen  von 
Metali-bringendem  Granit  und  Quarz  grosse  Quantitäten  von  Gold  so 
innig  vertheilt,  dass  sie  bei  <rberflächlicber  Untersuchung  für  ursprüng- 
liche Bffstandtheile  des  Thonschiefers  angesehen  werden  kdnnen. 

Nach  geboriger  Würdigung  dieser  und  ähnlicher  scheinbarer  Ans- 
nahms-Verbältnisse  und  in  Anbetracht  der  bedeutenden  Minderzahl 
jener  Fundorte,  an  welchen  die  Gold-führenden  Gänge  erweisbar  dta 
ältere  Fugen-Richtung  einhalten  oder  ost^westKche  Hebungen  den  Me- 
tall-Reicbthom  zu  Tage  förderten,  ist  es  gerechtfertigt,  aus  dem  Bau 
des  grüsaten  Tbeils  jener  Länder-Strecken,  welche  mit  Goldsand^Lagem 
bedeckt  sind,  den  allgemeinen  Lehrsalz  abzuleiten:  „dass  Gold* Allu-^ 
vionen  beinahe  durchgängig  das  Produkt  der  Zertrümmerung  Metall*. 


brfaigeiider  ptatonfaicber  Urspanen-AtislIinQngen  durch  neuere  SpaKen-* 
KfheboRfen  aiiid.« 

,  Die  neridianen  Brbtbungon  sind  detnnaeh  die  vortfigliehste  Yer- 
miMstmg  geweien,  dass  die  Gold^fAhrenden  Ginge,  welche  im  All- 
gemeinen stets  in  grösseren  Tiefen  entstanden  211  seyn  scheinen,  naher 
an  die  Brd^Olierflftiolie  emporgehoben  worden.  Knr  in  seltenen  nilen 
venirsachten  aneh  intensivere  Dislol^ationen  in  der  neueren  Falten- 
Richtung  eine  gleich  vollstiündige  Bmportreibung  Und  Zertrümm^ung 
derartiger  Urspalten-Ausföllungen  und  die  Bildung  ton  GoMsand-Lagern 
am  Fusse  der  Brhebungen.  Meistens  ist  dieser  mechaniseho  Prozess 
nur  meridianen  DisloiLationen  gelungen/  die  nicht  bloss  das  untere 
Brd-Firmament  in  dessen  Klufl-Richtung  durchbrachen,  welche  die 
Richtung  der  achw§cbsten  Widerstands-Linien- desselben  Ist,  sondern 
auch  das  obere  Brd-Fnrmament  in  meridianer  Rlchtnng  «ertrtmmerteB, 
obgleich  dieselbe  von  jener  der  Struktur-Linien  dieses  Theils  der  Brd- 
Rinde  meistens  abweicht»  Vorzfiglich  in  den  Regionen  der  Erde,  wo 
diese  Abweichung  nicht  stattfindet,  haben  die  Dislokationen  in  der  ge- 
meinschaftlidien  Kluft-Richtung  mit  ungeschlachter  Kraft  weit  näch- 
tigere Bewegungen  und  Zerstörutigen  in  den  Schichten  der  Brd-Oher- 
flftche  au  bewirken  vermocht ,  als  die  breitwelligeren  Hebungen  und 
Senkungen ,  welche  das  Falten  der  Erd  Rinde  in  ihren  beiden  Fugen* 
Ricblungen  eraeugten.  Dass  auch  neuere  Parallelkreis  •Erhebungen 
solche  Zertri^mmerungen  in  einzelnen  PMlen  veranlassten,  bezeugen 
die  nach  v.  Marttos  ostwesllkbe  Erbebungs^Achse  des  Mwtq  de 
ViUarieca  in  BraMien  und  die  durch  Alcidk  n^OnBiomr  bekannt  ge- 
wordene topographische  Lage  der  verlassenen  Göld-Gruben  von  Somit 
fayta  in  Bolitia,  deren  Botstehung  ebenfalls  ostwestliche  Hebungen 
vorsugswttse  bewirkt  zu  haben  scheinen. 

Die  ao  eften  gemachten  Benterkungen  beziehen  sich  nur  auf  die 
Bildung  der  GoMsand^Lager  durch  meehaniacbe  Kräfte.  In  }enen  Di- 
strikten ,  wo  das  Gold  nicht  auf  Setfen-Weiten  In  Alluvial-Geschlebf n, 
sondern  dsieh  den  Abbau  Metall-ffihrender  Gfinge  gewonnen  wird,  darf 
man  daher  keineswegs  vorherrschende  meridiane  Spalten-Brhdinngea, 
sondern  nur  ein  Vorwalten  der  Vrspalten-Richtung  kn  Streichen  der 
Metall-Ginge  voraussetzen ;  schwächere  Adern  dieses  MetaHa  kommen 
jedoch  auch  hluig  in  Gingen  vor,  welche  in  der  Siteren  Fügen-Rich- 
timg  liogen.  Die  Gang-Verhiltnisse  des  Bathhaus'-Berpe^  tndgen  sl9 
Beispiel  dienen.  Nach  J.  Rüsanooin  streichen  dort  die  Brs-lührendea 
l&inge  ras  NO.  in  SW.  und  daher  hfi  der  Richtung  der  OtfkKfte.  Es 
ist  jedoch  beachtenswerih ,  dass  dal  Gold-Bergwerk  im  nahe^gelege- 
»en  liawriaer-Staiern  genau  den  Knoten-Punkt  bei;eiehnet,  an  wel- 
chem eme  vom  MöÜ^-TMtt  nördlich  ziehende  Brhebungs-Linie  den 
Urapalten-Zog  dftrchschneldet,  welcher  in  der  YerlSngerung  der  Haopi- 
Achse  der  JuätoA-DifMiriaeAeli  Alpen  liegt,  und  der  durch  die  ganze 
Breite  der  östlichen  Alpen  bis  an  die  rasche  Biegung  der  Manpfnü 
bei  €frub  in  OAer^üayent  verfolgt  werden  kann«  Bs  wiederholen  »et 


^ledd  liUe  in  dm  feriuglicbtcii  MkMii^DIftnkltD  det  Brdi  ift  loicker 
Meoge  uul  BestiiiiiBUieil,  dass  bei  nftherem  Stodiiioi  der  VerUAliiinei 
Hier  wddieo  Hebimgen  erfolgieo,  wohl  aUgeiDein  die  ho^  Bedeutaog 
ilar werden  wird,  vdcbe  di»  Qaof^Systanie  der  Unpelten-Erhebinigen 
üi  die  TonägUciistenMetalUiciii|ec  nod  die  ^te»  ueridianeii  Spalteii^ 
SfkeboDgeA.ali  dicö^nigea  DitlolLatiotieii  besiuen,  welche  den  lleul^ 
lüeiiUiaoi  der  Uiqnliea*Sj8leine  aus  groMeren  Tiefe»  am  wiiAmaisten 
10  Tage  lördertea. 

Unter  Zograndlegeng  der  auf  Karte  IV  und  V  für  die  yeracliiede- 
fiCB  Regionen  der  Erde  angegebenen  Hiciiiilngs  «-Linien  der  J^eiden 
SpalteD-Sjiteme  wird  die  Betrachtang  des  oben  beteiehneten  viUig 
Tcrsdiiedenea  Verhaltens  dieser  beiden  Haupt-Klassen  der  Erhebangen 
ichoD  für  sich  allein  hinreichen,  das  gegenseitige  Alter  derselben  auf 
in  muweideatigste  tu  bestimmen.  Desto  mehr  wird  es  dem  Leser 
MfiaUettt  dasa  es  bei  den  torliegenden  Karten  unterlassen  wurde ,  die 
ni(  den  Slteslen  Fugen-  and  Klufl-Richtungen  der  Erd^Rinde  der  Lage 
Mch  überaiosüimnenden  Gebirge-  und  Höhen-Zuge  allgemein  als  Ur- 
Meo-  und  Ucspalten-Systeme  und  die  Erhebungen  in  der  Fugen-  und 
iiofl-Riehtttng  des  untern  Erd*Firmaments  als  Falten-  und  8palten- 
jjsteme  Toa  relativ  jüngerem  Alter  zu  beieichnen. 

Die  ausgedehnten  Höhen-Systeme  in  der  Fugen-Bkhtung  des  obe* 
len  fird-Pirmaments,  welche  der  Kleinheit  des  Maasstabs  halber  allein 
itff  iarte  IV  angegeben  werden  konnten,  sind  swar  wahrscheinlich  ans- 
pabmsios  räumlich  so  sehr  entwickelt,  dass  nur  primäre  Faltungen  ihre 
Erbeboog  bewirkt  haben  konnten,  und  auch  hinaichtlich  der  Entstehung 
der  Urmeridian-Sjsteme  dieser  Karte  walten  eben  so  geringe  Zweifei 
«b,  dass  sie  aämmtlich  der  primären  und  dem  Beginn  der  secondären 
Periode  angehören.  Es  gibt  jedoch  auch  eine  unendliche  Menge  neue- 
st Dislokationen,  bei  welchen  die  Struktur-Linien  des  oberen  Erd- 
Fmssaients  sich  selbst  noch  sttr  Tertiär-Zeit  vielfach  in  kftrzeren  £r- 
kbyDgs-Linien  ausprägten.  Obwohl  sie  dieser  Kurse  halber  der  Har« 
AeUoBg  auf  Karte  IV  völlig  entgangen  seyn  durften,  so  wurde  doch  rar 
Venneidui^  aller  Missverständnisse  es  in  der  Aufschrift  dieser  Kaste 
i&lerlasscia,  die  Höhen-Systeme  derselben  als  Urfalten*  und  Unpalten- 
£jsteme  der  Erde  z«  beaeichnen. 

Bei  den  auf  )£arle  V  angegebenen  Höhen-Systemen  ftlit  naturlich 
ose  solche  Bucksiditsnahroe  weg;  denn  sämnutlichen  Erhebungen, 
velciM.  den.  Dislokationen  des  unteren  nengebildeten  Erd-Firmamenta 
iltfca  Unprung  verdanken,  horomt  ein  relatives  Alter  zu,  welches  jftnger 
>lidie  nutBegum  der  pMrmischen  Periode  erlolgte  Ausbildung  des  un« 
tero  £rd-Firmaments  ist  Es  musste  jedoch  auf  Karle  V  diese  rein- 
t»e  Alteis-Beatimmung  ebenfalls  unterlassen  werden,  da  es  auf  der 
^  eine  ausgedehnte  Region  gibt,  in  welcher  sich  did  Richtungen 
^r  Stfuktnr-Lioien  des  unteren  Krd-Firmaroenta  von  jenen  des  oberen 
nielit  uDtencfaeiden  lassen.  Mehre  Grade  östlich  und  westlich  von 
J^emHeridiane,  welcher  die  Ur-Pole  mit  den  gegenwärtigen  Polen 


S04 

irerbindet,  und  der  deMhalb  beiden  Meridiaa-Neteen  di  enler  MerUten 
gemeinschaftlich  ist,  siimmi  nicht  nur  die  Richtung  der  ParalM>ftreise 
beidw  Systeme  in  niederen  Breiten  vdiiig  miteinander  überein,  soadera 
anch  jene  der  Meridiane  ist  schwierig  von  einander  zu  trennen;  die  51* 
testen  Falten  -  und  Spalten-Bildungen  haben  dah^r  in  der  Nihe  des  er- 
sten  Meridianes  fest  einerlei  Richtungen  mit  jenen  der  jüngsten  Pa- 
rallel- und  Meridian-Erhebungen.  Da  überdiess  gerade  die  Gegenden, 
welche  dem  ersten  Meridian  benachbart  liegen ,  in  geologiacher  Hin- 
sicht durchgängig  sehr  unvollkommen  bekannt  sind,  das  relathre  Alter 
ihrer  Höhen-Systeme  daher  nicht  narch  dem  Alter  der  an  ihrem  Fusse 
noch  dislozirten  Schichten  ermittelt  werden  kann ,  so  ist  hiedurch  die 
Rücksicht  geboten,  auf  beiden  Karten  die  allgemeine  KlassilikatiOB  der 
Höhen-Systeme  hinsichtlich  ihres  relativen  Alters  sn  unteriassen. 

Der  weitere  Beweggrund,  welcher  diese  Beseichnung  auf  Karte  I? 
unstatthaft  macht,  liegt,  wie  bereits  angedeutet  wurde,  in  dem  Umstände, 
dass  die  Richtungen  der  Erhebungen  und  Senkungen  der  Erd«Ober* 
fläche  zu  allen  Zelten  von  den  Richtungen  der  Stroktur^Linien  des 
oberen  Erd-Firmaments  abhängig  waren.  Es  ist  schon  in  den  Ent- 
stehungs-Verhältnissen  der  Erd*Rinde  begründet,  dass  die  Dislokationen 
der  Erd-Oberfläche  nur  so  lange  ausschtiesslich  in  zwei  aaf^nander 
senkrecht  stehenden  Richtungen  erfolgten ,  als  das  obere  Erd-Pirma- 
ment  mit  seinen  einfachen  Struktur- Verhältnissen  aliein  bestanden  hat 
Seit  der  Ausbildung  der  hieven  abweichenden  Fugen-  und  Rluft-Ricb* 
tung  des  unteren  Erd-Firmaments  waren  aber  die  Dislokationen,  welclie 
am  Herde  ihrer  Entstehung,  nur  ost^westliche  Faltungen  und  nord^üd- 
lieh  gerichtete  Spaltungen  der  neugebildeten  untern  Erd-Rinde  bevriik- 
ten ,  bei  ihren  auf  das  obere  Erd-Firroament  ausgedehnten  Fortpflan- 
zungen häuGg  gezwungen,  in  die  Richtung  der  daselbst  vorherrschenden 
Struktur-Linien  überzugeben. 

Nur  im  Falle  einer  grossen  Intensität  jener  mechanischen  Kräfte, 
welche  die  neueren  Hebungen  und  Senkungen  bevrirkten,  wurde  es 
denselben  möglich,  auch  das  obere  Erd-iirmament  in  den  seinen  Struk- 
tur-Linien widersinnigen  Richtungen  der  gegenwärtigen  Parallel-Krelse 
und  Meridiane  zu  durchbrechen  und  zu  zertrümmern  und  hiebe!  das- 
selbe in  ost-westlicher  und  nord-südlicher  Richtung  zu  beben  und  zu 
senken.  Wurde  aber,  wie  es  am  häufigsten  der  Fall  Ist,  ihre  schwächere 
Einwirkung  durch  den  Widerstand  des  oberen  Srd^Fiimaments  theil- 
weise  gebrochen ,  so  entstanden  an  der  Erd«Oberfläche  entweder  viel* 
fach  gebrochene  Erhebttngs->Linien ,  oder  diese  schwächeren  ^slokatio- 
nen  gingen  allmählich  aus  den  neueren  Meridian  -  und  Parallelkreis- 
Richtungen  in  jene  der  älteren  Struktur-Linien  über.  In  den  Fällen 
geringster  Wirksamkeit  der  neueren  Bewegungen  Im  Erd-Innem  herr- 
schen endlich  die  Fugen-  und  Kluft-Richtungen  des  oberen  Erd-Flnna- 
roents  in  jenen  der  Höhen-Zuge  der  Erde  theilwelse  vor,  so  dass  man 
oft  kaiim  mehr  im  Stande  ist,  die  ursprüngliche  Richtung  der  Dlsloka'- 
tion  an  der  lanem-Seite  der  festen  Erd-Kruste  zu  ermitteln. 


SOS 

Um  diese  Untenebiede,  welche  xwüehen  den  arsprunglicben  Rich- 
der  Dislokationen  im  untern  Erd-Pirmament  und  jenen  der  Erbe- 
bnofeB  hemchen,  die  durch  sie  an  der  Erd-Oberfl§che  hervorgebracht 
wurden,  schon  in  den  Benennungen  feslnihalten ,  ist  es  unerlässlich 
notbwendig,  unter  den  Ausdrucken  „Faltungen  und  Spaltungen  des 
unter»  Erd-Firmaments*'  nur  die  ursprünglichen  ost-westlichen  und 
n»eridiaoen  Dislokationen  im  Bereiche  der  Schiebten  dieses  untern  Theils 
der  Erd^Rinde  zu  verstehen.  Die  durch  sie  hervorgebrachten  Verände- 
rongen  an  der  Oberflache  der  Erde 'beissen  aber  am  füglichslen  „Durch* 
hmch-Hebungen  und  Senkungen",  da  die  Dislokationen  der  Schichten 
dee  mlera  Erd<>Finnaments  sich  nur  mittelst  Durchbrüchen  des  obem 
Us  an  die  Erd-Oberfläche  fortpflanxen  konnten. 

Den  oben  gegebenen  Erklärungen  zufolge  bewirkten  schwächere 
ost-weettiehe  Faltungen  und  roeridiane  Spaltungen  des  untern  Erd- 
FtrinaaieDts  häufig  an  der  Oberfläche  Durchbruch-Hebungen  und  Sen- 
kungen, deren  Achsen  sich  mehr  den  altern  Fugen-  und  Kluft-Richtun- 
gen xaneigen«  Allein  auch  lu  beiden  Seiten  und  an  den  Ausläufern 
von  oslMrestlichen  und  meridianen  Erhebungs-Linien  der  Erd-Oberfiäche, 
welelid  der  Theorie  gemäss  nur  den  intensivsten  Dislokationen  des  un- 
tetn  Brd-Pirmaments  sugeschrleben  werden  können,  findet  sich  sowohl 
in  Attsläofern,  als  auch  in  Höhen-Stücken,  welche  mit  der  Haupterhe- 
bnngs-Achae  paoülel  laufen,  die  ältere  Fugen-  oder  Kluft-Richtung  häufig 
aiMgeprägt  Der  Grund  dieser  Erscheinung  liegt  darin ,  -dass  es  selbst 
bei  den  gewaltigsten  Emportreibungen  Grenz-Punkte  der  Haupterhe- 
bunga-Achsen  und  zu  beiden  Seiten  derselben  Grenz- Linien  gibt,  ausser- 
hall»  welchen  die  bewegenden  Kräfte  sich  nur  mehr  in  so  geringem 
Maaaae  äusserten,  dass  das  obere  Erd-Pirmament  nicht  mehr  gezwungen 
wdn,  sich  in  Richtungen  zu  brechen,  welche  mit  seinen  ausgeprägten 
Struktur-Linien  völlig  widersinnig  laufen. 

Diese  Ausläufer,  welche  zu  beiden  Seiten  und  an  den  Enden  von 
Erhebnngs*Achsen  in  meridianer  oder  Parallelkreis-Richtung  durch  die 
almelunende  Stärke  der  Durchbruch*Hebungen  in  der  Richtung  der 
primären  Fugen  und  Klüfte  hervorgerufen  wurden ,  unterscheiden  sich 
nicht  in  der  Entslehungs-Weise ,  sondern  nur  durch  ihre  Lage  in  der 
Nähe  mächtiger  Erhebungen  und  Senkungen  von  jenen  ebenfalls  nur 
kurzen  Durcbbruch-Hebungen  in  der  altern  Fugen-  und  Kluft-Richtung, 
weiclie  durch  selbstständige  aber  schwache  Faltungen  und  Spaltungen 
des  oat^n  Erd- Firmaments  an  der  Erd-Oberfläche  erzeugt  wurden. 
litt  beiden  Gattungen  von  Durchbruch^Systeroen  darf  jedoch  eine  be- 
sondere Klasse  von  Höhen-Systemen,  welche  aus  zahlreichen  seitlichen 
Anfstauchnngen  der  Erd*Rinde  gebildet  wurden  und  die  ungeachtet 
ihres  jungem  Alters  grösstentheUs  in  den  Richtungen  der  primären 
Straktur-Unien  liegen,  nicht  verwechselt  werden. 

Es  ist  unerlässlich  noth  wendig,  zwischen  den  Oberflächen-Bildungen, 
wnicbe  direkt  durch  endogene  Dislokationen  an  der  Innenseite  der 
festen  Erd^Kruste,  und  jenen,  welche  indirekt  durch  eiogene  Bewe* 

Jalvfug  1855.  20 


gttngen  der  sedimentären  und '  endo^^nen  Sebichten  der  Bfd«llinde 
hervorgernfen  wurden,  genau  zu  antersobeiden.  Unter  der  Beneammg 
Hebungen  tknd  Senkungen  der  Brd-Rinde  iind  ausackfiesslich  die  endo* 
genen  Dislokationen  tu  yerstehen,  welche  sich  als  Faltungen  und  Spal- 
tungen durch  sämmtliche  Schiebten  der  Brd-Rinde  fortpflanzton  und 
an  der  £rd*OberflSche  ausnahmslos  orthodrome  Falten-:,  Spalten-  und 
Durchbruoh-Erhebungen  bildeten.  Unter  exogenen  Dislokationen  sind 
nicht  jene  Einstürze  und  Senkungen  der  Erd-Rinde  zu  verstehen,  wekhe 
sich  durch  alle  Schichten  bis  an  die"*  Innenseite  derselben  fortpBanzteiif 
sondern  nur  die  Rücksenkungen  der  sedimentären  Schiebten  «ad,  nach 
Ausbildung  des  untern  ^  Erd-Firmaments ,  auch  jene  Rücksenkungen, 
welche  noch  die  Schichten  des  obem  Erd-Firmaments  in  Bewegung 
setzten.  Zur  Unterscheidung  dieser  beiden  Klassen  von  Rücksenkungea 
wird  der  Verfasser  jene  der  sedimentären  Schichten  vorzugsweise  als 
exogene,  und  jene  desoberh  Erd-Firmaments  als  abjssogene  bezeichnen» 
Beide  Gattungen  von  Rücksenkungen  hatten  keine  unmittdbaren  Fallen- 
und  Spalten-Erbebungen  zur  Folge ,  welche  die  endogenen  Zusammen- 
Ziehungen  der  Erd-Rinde  hervorbrachten  und  die  schon  in  den  mittel- 
baren Rand-Erhebungen  der  endogenen  Senkungen  und  Einsturz-Becken 
nicht  mehr  vorkommen.  Gleich  letzten  konnten  die  exogenen  und 
abyssogenen  Rucksenkungen  nur  noch  an  den  Rändern  der  durch  sie 
erzeugten  Senkungs-Felder  indirekte  seitliche  Aufstauchungen  iMiden. 

Die  aufgestauchten  Rand-Erhebungen  endogener  Einsturz-Becken 
sind  beinahe  ausnahmslos  mit  den  präformlrten  Fugen-  und  Kluft-Rich- 
tungen des  untern  und  obern  Erd-Firmaments  gleichlaufend  and  bilden 
daher  orthodrome  Stauchungs-Rand-Erhebungen.  Die  gleiche  Bemer- 
kung kann  auch  zur  Bezeichnung  jener  Erhebungs-Ränder  dienen,  wekhe 
abyssogene  Rücksenkungen  bei  Aufstauebung  der  Schiebten  des  obem 
Erd-Firmaments  bildeten. 

Wurden  hingegen  bei  Entstehung  exogener  Senkungs- Felder  die 
sedimentären  Schichten  an  den  Senkungs-Rändern  aufgestaucht,  se 
stimmen  die  Randerhebungs-Linien  mit  den  Fugen- und  Klufl^Rlcbtsngen 
des  endogenen  Gesamml-Firmaments  nur  selten  überein  und  büdea 
daher  beinahe  stets  loxodrome  Rand-Erhebungs-Linien.  Dieselben 
prägten  sich  vorzüglich  an  den  steilen  Erhebungs-Rändem  jener  exoge- 
nen Senkungs-Felder  aus,  welche  von  Kalk*  und  Kreiden-Massen  gebildet 
werden.  Denn  die  an  den  Grenzen  exogener  Rücksenkungen  beindli- 
chen  gleichartigen  Sedimente,  welche  ihrer  grösseren  Zusammenhangs- 
Fähigkeit  halber  weit  weniger  genöthigt  waren,  schwachen  Rücksenkun- 
gen zu  folgen,  als  die  von  ihnen  überlagerten  und  ihnen  angrenzenden 
loseren  Trümmer-Gesteine,  bilden  aus  diesem  Grunde  beinahe  aus- 
nahmslos die  aufgestauchten  Rand-Erhebungen  solcher  Senkangs^Felder. 
deren  Steilabfölle  nachfolgende  Erosionen  meist  noeh  voükooimener 
ausbildeten. 

Ausser  den  Fallen-,  Spalten-  und  Durchbruch-Brhebungen  bastehen 
daher  noch  zwei  Gattungen  von  endogenen  und  abyaaogenen  Staocfanngs- 


HantMiflbiiiigeii,  welche  ebenfsiHs  orthodrome  Richtungen  besitzen  nnd 
orthodrome  Hebungs-Rficken  xaearomensetzen.  Die  exogenen  Staa-» 
chongf-Randerhebongen  weisen  hingegen  darchschnitllieh  loxodroroe 
Ricfatongs-Linien  aof.' 

Um  das  relative  Alter  der  orthodromen  Hebungen  and  Stauchm^^en 
and  die  Lage  der  orlhodromen  gerad-gebrocbenen  Hebangs-R&clien  in 
Korse  und  aaf  das  Bestimmteste  benennen  zu  |[5nnen,  erscheint  es  notfa- 
wendif ,  den  endogenen  Pakangen  and  Spaltungen  und  den  endogenen 
and  abjssogenen  seitlichen  Aufstauchungen  noch  die  relatiten  Alters- 
Beteldimingen  der  paläozoischen,  mesozoischen  und  klnozoischen 
Epoche  beizufügen  und  den  endogenen  Durchbruch-Erhebungen  noch 
eigene  Benennungen  beltulegen,  welche  die  Möglichkeit  bieten,  die 
wechteinden  Richtungen  in  ihren  meist  gerad*gebrochenen  Erbebongs- 
Achsen  auszudrficken.  Vorzöglich  zur  Erreichung  des  letztern  Zweckes 
dörlle  es  am  angemessensten  seyn,  den  Fugen-  und  Klaft-Linien  beider 
Brd-Firmamente  noch  besondere  Benennungen  zu  ertheilen,  welche  den 
Gegensatz  in  der  Lage  von  beiden  endogenen  Krusten-Theilen  zu  der  Erd* 
OberMche  und  ihren  exogenen  Sedimenten  'ausdrücken  und  die  zugleich 
leichte  Wort-Verbindungen  gestalten. 

Die  Fugen-Richtung  des  endogenen  Urgneiss-Pirmamenis  kann 
man  am  iweckmftssigsten  als  kryptogen  bezeichnen ,  da  eine  kryptogene 
Erstarrung  die  Grund-Bedingung  für  die  Erzeugung  seines  regelmässigen 
Gefögea  bildet  und  wir  schon  von  Naumann  dem  Urgneiss  die  Benen- 
nung »kryptogen**  beigelegt  ßnden.  Die  nämliche  Bezeichnung  kann 
man  auf  die  präformirto  Falten-Richtung  übertrafen ,  welche  gleich- 
zeitig mit  dem  Gefüge  des  obem  Erd-Firmaments  sich  ausbildete.  Sie 
konamt  desshalb  auch  allen  Urüilten-Hebungen  und  den  in  der  Richtung 
derselben  erfolgten  Durchbruch-Erhebungen  zu,  obgleich  dieselben  ur- 
sprünglich endogenen  Senkungen  nnd  Hebungen  an  der  Innenseite  der 
festen  Brd-Kruste  oder  abyssogenen  Rücksenkungen  hn  Bereiche  der 
Schichten  des  Gesammt-Firmaments  der  Erde  entstsmmen. 

Die  Vorsteltungs-Welse,  welche  sich  die  Alten  von  der  Unter- Welt 
gebildet  hatten ,  setzt  ferner  eine  Region  zwischen  den  obem  Theilen 
der  Bfde  und  den  nach  neueren  Ansichten  noch  nicht  zur  Erstarrung 
gelangten  grösslen  Tiefen  der  Erde  voraus.  Betrachtet  man  das  Gefüge 
dea  antern  Erd-Firmaments  als  unterwelllich  entstanden ,  so  ist  auch 
dessen  präformirte  Falten-Richtung  hadogen,  und  ebenso  alle  ost-west- 
Echen  Paltoiigen  and  Durchbrach -Erhebungen,  welche  den  endogenen 
Senfcmgen  und  Hebungen  und  abyssogenen  Rücksenkungen  seit  Ent* 
stebiing  des  untern  Erd*Eihnaments  entsprungen  sind  und  sich  in  gleich* 
namigen  Erhebungen  der  Brd- Oberfläche  ausprägten. 

Die  ältesten  Falten-Bildungen  des  Urgneiss-Firmaments  sind  von 
de«  In  der  silarlschen  und  carbonischen  Periode  gebildeten  Urfalten  zu 
unterscheiden ,  da  nur  durch  letzte  bedeutende  Erhebungen  der  Ober- 
fliehe  entstanden  sind ,  vdibrend  die  ältesten  Falten-Senkungen  nur  die 
«ipiinglich  normale  seigere  Scbichteni*St6Uung  des  Gneisses  und  daher 


908 

auch  die  Discordanc  in  den  Oberlagerungen  der  kryatallinitcheB Schiefer 
erzeugten.  Letzte  durften  daher  am  passendsten  als  »proto4i7pto- 
gene  Urfalten-Senkungen"  von  den  palio-kryptogenen  Urfalten-Brfae- 
bungen  und  Senkungen  der  paläozoischen  Epoche  unterschieden  werden« 
Während  die  endogenen  Faltungen  des  allein  bestehenden  obem  Erd- 
Firmaments  an  der  Oberfläche  der  Erde  nur  kryptogene  Schächten- 
Aufrichtungen  und  kryptogene  Erhebungen  und  Senkungen  in  der 
Richtung  der  Urparallel-Kreise  bilden  konnten,  suchten  sich  die  Faltun- 
gen des  untern  Erd  Firmaments  während  der  penniseben  Fonnations- 
Epoche,  welche  eine  Übergangs-Periode  im  buchstäblichen  Sinne  bildet, 
in  paläo-badogenen  und  während  der  Sekundär-  und  Tertiär-Zeit  io 
meso-hadogenen  und  käno-hadogenen  Erhebungen  in  der  Richtung  der 
gegenwärtigen  Parallel-Kreise  auszuprägen. 

Es  wurde  in  Obigem  gelebrt,  dass  nur  den  stärksten  hadogenen 
Dislokationen  es  gelingen  konnte,  ost-westlich  gerichtete  oder  badogene 
Durchbruch-Erhebungen  und  Senkungen  zu  bilden.  In  allen  Fällea 
hingegen,  wo  jene  Kräfte,  welche  das  untere  Erd-Firmament  io  seinen 
Fugen-Richtungen  bewegten,  mit  dem  Widerstände  der  obem  Schichten 
nahezu  im  Gleichgewicht  waren,  stellen  die  Erhebungs-AchseB  der 
Durchbruch-Systeme  gerad-gebrochene  Richtungen  dar.  Ist  die  Rich- 
tung der  einzelnen  Theile  derselben  abwechselnd  jene  der  älteni  und 
neuern  Fugen ,  so  wird  das  Dorchbruch-System  beim  Vorhemchen  der 
ersten  Direktion  ein  hado-kryptogenes,  ein  krypto-hadogenes  hingegen, 
wenn  die  Erhebungs-Achse  des  Systems  sich  mehr  der  ost-westlichCD 
Richtung  nähert. 

Wir  haben  bereits  im  Obigen  die  Verhältnisse  kennen  gelernt, 
unter  welchen  selbst  noch  nach  Ausbildung  des  untern  Erd-FirmamenU 
einzelne  untergeordnete  Ausläufer,  die  schwächsten  selbstständigen  Er- 
hebungen und  seitliche  Stauchungen  des  obern  Erd-Firmaments  die 
Richtung  der  altern  FaKen-Bildungen  einhalten.  In  Anbetracht,  dass 
die  kryptogenen  Falten-  und  Spalten-Bildungen  der  Sekundär-  and 
Tertiär-Zeit  stets  von  ursprünglichen  Hebungen  und  SenkaogeD  des 
untern  Erd-Firmaments  herstammen ,  kann  man  dieselben  als  pseade- 
kryptogene  Falten-  und  Spalten-Erhebungen  bezeichnen.  Ausgedehn- 
tere Höhen-Systeme,  welche  dieser  Neben-Klasse  von  orlhodronen 
Hebungen  und  Senkungen  angehören,  sind  jedoch  in  keinem  Theile  der 
Erd-Oberfläche  vorhanden. 

Kryptogene  Hebungs-Rucken,  welche  durch  Aufstauchungen  der 
Ränder  abyssogener  Rücksenkungen  entstanden  sind,  können  hingegen 
in  vollem  Sinne  des  Wortes  als  rneso«  kryptogene  und  käno-kryptogene 
Aufstauchungen  angesehen  werden. 

Um  die  verschiedenen  Richtungen  der  Spalten-Systeme  eben  so  be- 
stimmt unter  sich  zu  unterscheiden  und  zugleich  von  den  bis  jetal  namhtft 
gemachten  Falten-Systemen  hinsichtlich  ihrer  abweichenden  Brhehungs- 
Richtungen  zu  trennen ,  ist  es  nöthig ,  zur  Bezeichnung  der  obem  und 
untern  Kluft-Richtungen  Ausdrücke  zu  vrählen,  welche  nrit  den  für  die 


ao9 

FiigeihRieliliiiigeft  angenoimnen  in  näherer  Beziehung  stehen  and  cur 
beisem  Untorscheidong  von  denselben  zugleich  die  weit  mächtigeren 
Wirkungen  der  Elementar-Kräfte  erkennen  lassen,  durch  welche  es 
üiBeA  moglieh  wurde ,  ufsprünglich  statt  faltenförmiger  Dislokationen 
der  Erd-Rinde  in  der  Richtung  ihres  Gefüges  gewaltsame  Zerklüftungen 
und  Spalten-Bildungen  in  der  hierauf  senkrechten  Richtung  hervorzu*» 

Die  griechische  Mythe  bezeichnet  die  Unterwelt  als  den  Verban«- 
floogt-Ort,  welchen  Uranus  den  Söhnen  der  Gäa  mit  Ausnahme  des  Ocea* 
SOS  angewiesen  hatte.  Nach  der  wiederholten  Empörung  der  Titanen 
^gen  Uranus  und  Saturn  verstiess  sie  Jupiter  mit  Hilfe  des  Neptunus 
iQio  zweiten  Male  in  den  Hades.  Diese  Mjrthe  lässt  sich  in  ihehren 
Beiiehangen  mit  jenen  Katastrophen  in  Obereinstimmung  setzen,  welchen 
ik  Spaltungen  des  untern  Erd-Firmaments  vorzuglich  zuzuschreiben 
M,  Die  zahlreichen  und  mächtigen  Urkluft-Bildungen  sind  Vorzugs- 
veüe  der  Abkühlung  des  Erd-Kenw  und  daher  der  innigen  Wechsel- 
«iiiong  zwischen  Erde  und  Himmel  (Gäa  und  Uranus)  entsprungen. 
Scfaon  desshalb  dürfte  es  bezeichnend  seyn,  die  Kluft-Bildungen  des 
«iwra  Erd-Firmaments  titanogene  zu  nennen.  Sie  stehen  jedoch  auch 
jadarebmit  der  eben  angeführten  Mythe  in  näherer  Beziehung »  dass 
diireh  diese  litanogenen  Klüfte  einst  die  mächtigsten  Ausbruche  statt- 
inden,  and  dass  die  Erd-Massen,  welche  durch  die  titanischen  Revolu- 
tiooen  zertrümmert  wurden»  vorzuglich  unter  der  wirksamen  Beihilfe 
«eptaaifcher  Wasser^Bedeckungen  während  der  (permischen)  Transi- 
tionsEpoche  sich  wieder  so  innig  verbanden,  dass  die  titanischen  Kräfte 
ßr  immer  m  den  Hades  eingeschlossen  wurden. 

Die  später  entstandenen  meridianen  Kluft- Bildungen  kann  man 
Kngegen  am  fdglichsten  als  Erzeugnisse  der  Giganten ,  der  Nachfolger 
^r  Titanen,  betrachten,  da  dieselben  dem  allgemeinen  Charakter  der 
uaero  Spalten-Erhebungen  vollkommen  entsprechen.  Die  durch  die- 
selben bewirtten  Gebirgs-Bildungen  schildert  treffend  jene  Allegorie, 
nittelst  welcher  die  griechische  Mythe  die  Thätigkeit  der  Giganten  he* 
teiehnete.  Dieses  Geschlecht  von  Elementar-Geistem,  welches  die  Erde 
iierTorbrachte,  um  die  Verstossung  der  Titanen  in  den  Hades  zu  rächen, 
tbänDle  in  seinem  fruchtlosen  Bestreben  den  Himmel  zu  stürmen,  die 
Hieisaliichen  Berge  Os$a  und  Pelion  auf  den  hohen  Olymp,  Man  sieht, 
vie  ohne  Anwendung  von  weitem  kunstlichen  Erklärungs* Versuchen 
^iese  Mythe  in  bewundernswerther  Weise  mit  dem  Verhalten  jener  Ele- 
Beota^KI|fte  übereinstimmt,  deren  gigantischen  Wirkungen  die  unge- 
iKoren  Tiefen  des  Gesammt-Firmaments  der  Erde  in  meridianer  Rieh* 
^g  Dicht  nur  vollkommen  spalteten,  sondern  auch  dessen  geborstenen 
Massen  sammt  den  auf  ihnen  ruhenden  Gebirgen  noch  weiter  gegen  den 
Hiamel  emporzuheben  vermochten.  Denn  in  allen  Gebirgs-Systemen, 
«ooeridiane «Erhebungen  sich  finden,  zeigen  dieselben  weit  riesigere 
Böben-Veiiiältnisse  als  jene ,  deren  Achsen  andere  Lagen  einnehmen. 
Biehöfihiten  und  mächtigsten  Gipfel-Erhebungen  der  Erde  liegen  aus* 


SlO 

schliesslich  an  den  Schaar-  and  KreaUangs-Punktea,  welche  ihre  Brhe« 
bungen  mit  meridianen  Spalten^Systemen  bilden*  Sie  sind  daher  m 
buchstäblichem  Sinn  Aufeinanderthurmungen  "von  awei  oder  mehrea 
selbstständigen  Erhebungen,  unter  welchen  beinahe  in  allen  FUen  den 
meridianen  Spalten*Erhebangen  jene  wirksame  Rolle  «ukomml,  welche 
die  Mythe  der  Thätigkeit  der  Giganten  zuschreibt*. 

Zur  Zeit  der  proto-krypiogenen  Urfalten-Bildungen  seheinen  nur 
einzelne  proto-titanogene  Urspalten  entstanden  zu  seyn ,  wesshaib  erat 
der  paläozoischen  Epoche  die  überwiegende  Mehrzahl  der  Urspalten* 
Bildungen  angehören.  Die  Urspalten-Bildungen  des  obern  Brd-Finna» 
ments  konnten  sich  auf  der  Oberfläche  der  Erde  daher  vorzagsweiae 
nur  In  paläo-titanogenen  Urspalten-Erhebungen  und  Senkungen  aasprä* 
gen.  Der  Sekundär-  und  Tertiär  Zeit  entstammende  pseudo-titanogeae 
Spalten-Erhebungen  sind  eben  so  selten  und  unbedeutend,  wie  die  gleich- 
zeitigen pseudo-kryptogenen,  und  geboren  ebenfalls  nur  den  sohwächsteo 
Gattungen  der  hadogenen  und  gigantogenen  Durchbruch-ErbebQogeB 
und  den  schwächsten  Ausläufern  der  starkem  Dislokationen  dieaer  Gat- 
tung an.  Jene  titanogenen  Rand-Erhebungen,  welche  durch  Aufirtaa- 
chungen  der  Ränder  von  abyssogenen  Senkungs^Peldera  entstanden 
sind,  können  hingegen  unbedenklich  meso-  und  käno-titaaogen  genaant 
werden. 


*  So  bildet  in  den  Zentral^Aipe»  die  knlminireDde  Gipfci-Linie  det 
Manie  Hata  eine  gigaotogeiie  Do rchbroch -Hebung;  der  bocb»le  Funkt  der 
deutachen  Alpen-Gebirge,  der  Ortler ,  liegt  an  dem  vierfachen  KnoteB- 
Punkte  bado-kryptogeoer  Faltungen  und  tifano-gigantogener  Spalten- Erhe- 
bungen. Der  Kiilminationa-Punkt  der  Bayern'seken  Kalk-Alpen  beceichoet 
die  Scbaarung  der  ost-weatlich  aufgestauchten  Kamm -Li  nie  des  Ifetlerwtem^ 
Gebirg«  mit  der  pneudo-kryptogenen  Durchbruch-Linie  des  Wmsoentiem'g 
vnd  jener  selbstutändigen  in  der  Bayem^schen  Hoch-Ebene  auslaufenden  me- 
ridianen Zertruninieruu^'s-Lini^  des  untern  Erd-Firmaments,  in  deren  Rich- 
tung die  kolossalen  Kalk-Massen  der  Zuyspiize  noch  srhiiesslich  bis  in  die 
Firn-Region  der  Alpen  emporgetrieben  wurden.  Die  Lag^e  der  EUikmier- 
Spille,  des  höchsten  Gipfels  der  Taircy  liegt  in  der  Nähe  des  KaetcB- 
Punktes  einer  vierfachen  Erb ebungs- Linie;  jene  des  KuUchi-KoMf  des 
Kulminations-Punktes  der  Ba/Aran-Holbinsel,  bezeichnet  der  Dnrchschnitts- 
Ponkt  von  drei  verschiedenen  Erhebungs-Achscn.  Bei  diesen  knimini renden 
Schaar-  und  Knoten-Pnnkten,  sowie  bei  den  Kulminationen  der  meisten 
übrigen  europäischen  Gebirgs-Systcme  lässt  sich  der  Nachwiis  licfem, 
dass  vorsjiglicb  Kreutzungen  meridianer  Durchbruch-Erhcbungep  die  gigan- 
tischen Gipfel-Bildungen  bewirkten. 

Der  mächtigen  Wirksamkeit  der  Dislokationen  in  der  KInft-Riehtnng 
des  untern  Erd-Pirmaments  steht  jene  in  der  Falten-Richtung  desselben  in 
Hjosicht  der  Höhe  und  wilden  SchroiFbeit  der  ErbeboDgen  unstreitig  nu- 
nächst.  Wo  beide  Gattungen  von  Hebungs-Systemen  vereint  auftreten, 
besteht  dennoch  fast  nirgends  ein  Zweifel,  dass  den  in  der  neuern  Klnfl- 
Richtung  emporgetriebenen  Gebirgs-Massen  auch  bezfiglich  ihrer  relativen 
Höhen  die  unter  dem  Beinamen  .^gigantisch'*  im  gewöhniicJien  Sprach- 
Gebrauehe  begriffene  Eigenschaft  ebenfalls  vorzngsweise  beigeaseaaen  wer« 
den  kann. 


aiu 

Biß  intensivstea  Spaltungen  des  uniein  Erd-FirmamenU  httten 
lähreod  der  (penniscbea)  TraDslsitioos-Bpoche  paläo-gigantogeoe  und 
iosefcandären  aad  tertiären  Bildungs-Perioden  meso-gigantogene  und 
käoo-gigajitogene  Durchbrucb- Erhebungen  und  Senkungen  xur  Folge. 
Waren  jene  Kiafle ,  welche  das  untere  fird-Firmament  in  seiner  Klufl- 
Bicbtuog  spalteten,  nicht  im  Slande,  das  obere  Erd-Firmament  in  meri* 
disDer  Richtung  geradlinig  zu  durchbrechen,  so  entstanden  an  der  Erd- 
oberfläche Durchbruch-Sjsteme  mit  geradgebogenen  Kamm-Linien 
ond  Erhebongs-Aehsen.  Die  kurzen  geradlinigen  Theile  derselben 
fpziDgen  meist  plötzlich  aus  einer  der  rier  orthodromen  Haupt-Erhe- 
bisgs-Ricblungen  in  eine  andere  über ,  und  dieser  Richtungs- Wechsel 
llodet  ohne  i^end  eine  zu  Tage  liegende  Veranlassung  selbst  in  völlig 
IJetch-hohen  und  zusammenhängenden  Kamm-Linien  oft  mehre  Male 
liaU.  Sehr  oft  kehrt  die  orthodrome  Erhebungs-Linie  regelmässig  nach 
tirzer  geradliniger  Abweichung  gegen  eine  bestimmte  Welt-Gegend 
wieder  in  die  verlassene  Richtung  zurück ,  so  däss  die  hieraus  entste- 
beode  gerad-gebrochene  Linie  stafTelförmig  zwischen  zwei  orthodromen 
Haopt-Rieblangen  abwechselt.  Diese  regelmassige  Wiederkehr  gab 
bereits  bei  der  Klassifikation  der  Falten-S^steroe  Veranlassung,  die  aus 
kn  beiden  Fugen-Linien  zusammengesetzten  £rhebungs<*Achsen  je  nach 
ihrer  grössern  oder  geringern  Neigung  zur  Parallelkreis-Richtung  in 
bdo-krvptogene  oder  krypto-badogene  einzulbeilen.  In  gleicher  Weise 
terdeo  jene  Gebirgs-Kelten ,  wo  die  Richtung  der  gerad-gebrochenen 
Kamm-  und  Erhebungs-Linie  zwischen  der  äJtern  und  neuern  Kluft* 
RicbUmg  abwechselt,  beim  Vorherrschen  ier  ersten  zu  giganto-titano- 
genen  Durchbrueh-Sjsteroen,  und  zu  titano-gigantogenen,  im  Falle  sich 
ihre  Erhebungs- Achsen  mehr  der  meridianen  Richtung  zuneigen.  Erhe- 
iHiogs  Sjsieme,  deren  gerad-gebrochene  Achs-Linien  einen  regelmässigen 
Wechsel  zwischen  der  altern  Kluft-  und  neuern  Fugen-Richtung  auf« 
veisen,  sind  beim  Vorwiegen  der  ersten  hado-titanogene,  bei  grösserer 
Neigung  zur  ost-wes(Itchcn  Richtung  titano-badogene  Durchhnich* 
Sjsteme.  Jene  Höhen-Züge ,  wo  die  neuere  Kluft-  und  ältere  Fugen- 
Richtung  diesen  Wechsel  bilden ,  heissen  beim  Überwiegen  der  letzten 
figanto-kryptogene ,  bei  näherer  Übereinstimmung  mit  der  meridianen 
Richtung  aber  krypto-gigantogene  Durchbruch-Erbebungen. 

Die  Richtungen  der  Kamm-  und  Hebungs-Rücken-Linien  beugen 
läufig  ohne  alle  Übergänge  rechtwinkelig  ab,  oder  es  bilden  sich  in  der 
Mt  ?on  neueren  Erbebungs-Linien  kurze  rechtwinkelige  Vorspränge, 
ii)  welchen  plötzlich  die  Struktur-Linien  des  altern  Erd-Firmaments  zu 
Tage  treten.  Analog  mit  der  eingeführten  Bezeichnungs- Weise  heissen 
ifitzle  orthodrome  Bildungen  krypto-titanogene  Durcbbruch-Erhe- 
W^n*  Rechtwinkelige  Ausprägungen  der  älteren  Fugen-  und  Kluft- 
Biehtungea  inmitten  primärer  Formationen  beim  Vorherrschen  der 
l^ipaialielkreis-Richtungen  kann  man  tilano-krjptogene  Urspalten- 
ErbebuBgen,  bei  überwiegender  Urmeridian-Richtung  aber  krypto-tita- 
QQSene  nennen.  Rechtwinkelige  Abweichungen  von  meridianen  Hebungs« 


312 

Achsen  gehören  hado-gigantogenen  Durchbrach^Sjstemen  an,  während 
ein  Wechsel  meridianer  und  ost-wesUicher  Hebungs*Linien  beim  Vor- 
herrschen der  letzten  giganto-hadogene  Durchbruch-Erhebungeo  biMet 

Indem  wir  aber  allgemein  sowohl  die  Schichten  des  oberen,  wie 
jene  des  unteren  Erd-Firmaments  als  endogene  bezeichnen ,  ii&doB  die 
Theile  des  regelmässig  gebildeten  Gesammt-Firmaments  der  Erde  auch 
eine  bestimmte  Unterscheidung  Ton  den  in  allen  Epochen  enistandonen 
exogenen  Sedimenten ,  welche  dasselbe  ohne  ausgesprochenes  Geföge 
überlagern. 

Im  Gegensatz  zu  dieser  Bezeichnung  des  obem  und  untern  Erd- 
Firmaments  als  Gesammt-Pirmament  der  Erde,  kann  man  für  die  Dauer 
jener  Periode ,  in  welcher  das  obere  Erd-Firmaroent  allein  bestanden 
hat,  demselben  vorzugsweise  die  Benennung  „Urgneiss-FirmaBient  der 
Erde**  beilegen. 

Während  dem  AIlein-Bestehen  dieses  Urgneiss-Flrmaroents  in  den 
Bildungs-Epochen  der  primitiven  und  paläozoischen  Schichten,  mit 
Ausschluss  der  permischen  Formations-Periode,  haben  die  Spalten  des* 
selben  vorzugsweise  auch  die  Kanäle  gebildet,  mittelst  welcher  die  endo- 
genen  Massen  mit  der  Erd- Oberflache  in  Verbindung  treten  konnten. 
Weit  seltener  erfolgten  die  plutonischen  Ausbrüche  In  der  Richtung  der 
aufgebrochenen  Urfalten  der  Erd  Rinde.  So  häufig  daher  titanogene 
und  selbst  krypto-litanogene  Ausbruch-Spalten  sind,  so  selten  wird  man 
rein  kryptogenen  begegnen.  Die  Entstehung  dieser  letzten  Gattnog 
von  Ausbruch-Systemen  steht  mit  der  Katastrophe  der  Rotations-Ände- 
rung wohl  in  nächster  Verbindung.  Denn  vorzüglich  jene  mächtigen 
Hebungen  und  Senkungen,  welche  das  Ur-Firmament  der  Erde  bei  An- 
nahme jener  Formen  erlitt,  die  dem  gegenwärtigen  Rotations-Sphäroide 
entsprechen,  äusserten  die  nöthige  Wirksamkeit,  um  die  Erd-Rinde  nicht 
nur  in  der  Richtung  der  Urklüfte  zu  spalten ,  sondern  auch  die  Urfalten 
derselben  aufzubrechen  und  zu  zertrümmern. 

Nach  dieser  Katastrophe,  deren  Verlauf  die  permische  Formations- 
Epoche  vollständig  ausfüllte,  verhinderte  die  scrosse  Mächtigkeit  des  bis 
zum  Schlüsse  dieser  eigentlichen  Obergangs-Epoche  beinahe  völlig  aus- 
gebildeten Gesammt-Firmaments  die  Entstehung  von  zusammenhängen- 
den ausgedehnten  Ausbruch-Systemen  mit  bestimmten  linearen  Erbe- 
bungs-Richtungen.  Meistens  konzentrirten  sich  in  dieser  Epoche  die 
Ausbrüche  endogener  Massen  an  den  Kreutzungs-Punkten  von  Durch- 
bruch-Erhebungen und  älteren  Spalten-Bildungen  und  verursachten 
bei  der  gänzlichen  Zertrümmerung  grösserer  Schaar-Syst^me  sfockför- 
mige  Überlagerungen  derselben. 

Bei  der  gegenwärtigen  völligen  Ausbildung  der  Erd-^Rinde  wurden 
endlich  die  endogenen  Ausbrüche  beinahe  gänzlich  auf  jene  wenigen 
Knoten-Punkte  beschränkt,  welche  die  Spalten-Ränder  endogener  Sen- 
kungen mit  eben  so  mächtigen  älterenSpalten-BIIdungen  gemeinschaftlich 
haben,  und  sie  konnten  somit  nur  noch  an  einzelnen  Punkten  kreisf5r- 
mige  Erhebungen  und  Vertiefungen  erzeugen. 


SIS 

AnmimeiiUngande  gigantogene  und  hadogene  Aosbrachs-Linien 
sind  der  angeföhrten  Gründe  halber  eben  so  selten ,  als  die  aof  örtliche 
Erheboogen  beschrankten  platonischen  und  vulkanischen  Aasbruch- 
(iruppen  und  -Reihen  auf  der  Krd«-Oberfliche  bSaßg  gefunden  werden. 
Die  so  eben  entwickelte  Bntstehungs- Weise  dieser  Systeme  schliesst 
setfist  bei  den  platonischen  und  valkanischon  Erhebangs-Reihen  das 
Vorwalton  bestimmter  orthodromer  Längen-Richtungen  aus,  und  die 
regefanioeig  gekrfimmten  Linien,  in  welchen  die  Reihen- Vulkane  liegen, 
lexeicfaneii  beinahe  stets  loxodrome  Rand-Spalten-Linien  endogener 
Eiastnrs-leeken.  In  allen  öbrigen  FSUen ,  welche  die  Entstehung  von 
VottaBea  Teranlaasten,  ist  die  gegenseitige  Lage  der  Knoten-Punkte,  an 
«eichen  dcb  solche  finden ,  meistens  so  zufallig ,  dass  sie  nicht  mehr 
beitimnite  loiodrome  Erhebungs-Linien,  sondern  nur  noch  eine  gruppen- 
weise Verlheilttng  der  Vulkane  erkennen  lassen. 


Briefwechsel. 


Mittlieitungcn    an   Geheimenratb    r.   Leonhard 
gerichtet. 

FuldMf  22.  Janaar  185S. 
Ich  lehe  mich  za  einer  Berichtigung  einer  Stelle  in  meinen  Mitthei- 
langen  über  die  Geologie  des  Ffirstenthume  Ifaldeek,  welche  die  Gegeud 
von  Oodddsheim  betrifft  und  sich  in  Ihrem  Jahrbache  von  1854  ^  S.  672 
—673  befindet}  gendtbigt.  Als  icb  nftmlich  in  der  Nähe  des  genanntea 
Ortes  einen  schwer  zugftnglicben  Schürf  auf  Kupfer-Erze  fluchtig  besuchte, 
wurde  mir  von  daselbst  bescb&ftigten  Arbeitern  auf  der  einen  Seite  der 
Grube,  welche  ich  nur  von  oben  sah,  ein  von  Malachit  grün  gefärbter, 
erdiger,  zerbröckelnder  Schiefer  gezeigt,  wfihrend  in  dem  gegeuGber  lie- 
genden Stosse  in  einem  6'— 6'  tieferen  Niveau  alte  Baue  im  Zecbsteiu 
sichtbar  waren;  daa  Ganze  zeigte  sieh  uberdiess  von  den  Tage-Wassera 
mit  Schlamm  bedeckt.  Ton  diesen  alten  Arbeiten  sagten  die  Bergleate 
aus,  dass  sie  unter  jene  Kupfer-haltigen  Schiefer  fortsetzten,  ohne  jedoch 
in  letzte  fiberzugreifen.  Mein  letzter  Aufenthalt  in  der  Gegend  von  God- 
deUkeim  im  vergangeneu  Herbste  gab  mir  Gelegenheit  zur  Berichti<;uD^ 
dieser,  wie  ich  fand,  ganz  irrigen  Angabe,  und  es  ist  das  wahre  Verhalt- 
niss  folgendes.  Die  oberen  Glieder  der  permischen  Formation ,  deren  un- 
terer Gruppe  die  Konglomerate  hier  fehlen,  sind  bekanntlich  in  dem  IFai- 
deeker  Lande  unmittelbar  den  devonischen  Schichten  und  vielleicht  auch 
Bildungen  der  Kohlen-Formation  aufgelagert.  Da,  wo  erstes  Lagerungs- 
Verhältniss  stattfindet,  ist  die  Kupferschiefer-Formation  gar  nicht  selteo 
bis  auf  den  Zechstein  zerstört  und  sogar  dieser  oft  nur  in  wenigen  Spu- 
ren, zuweilen  nnr  in  dürftigen  Überbleibseln  von  Kupfer-Erzen  noch  vor- 
banden. An  solchen  Örtlichkeiten  erseheint  nicht  selten  Knpfer*£rz  aus 
den  zerstörten  Zechstein  -  Straten  in  die  liegenden  Übergangs -Schiefer 
eingefldsst.  In  der  erwSbnten  Grube  setst  nun  gerade  zwischen  den  bei- 
den Mngeren  Seiten  eine  Verwerfung  durch,  das  Liegende  derselben,  ein 
grOn  gefärbter  Thonscbiefer,  nimmt  das  höhere  Niveau  ein ,  and  so  veran« 
lasste  das  tiefere  Hangende,  der  Zechstein  mit  seinen  alten  Bnnen,  die 
Arbeiter  zu  der  irrigen  Auffassung,  dass  der  alte  Mann  sich  unter  jene 
Schichten  erstreckte,  während  sie  scharf  vor  der  hebenden  Klaft  absetzen. 


SIS 

Ob  4ie  ft^MblMi  ÜW^BT^Slrattn  ibrtn  Kapfcr^Gebalt  am  dm 
Zecbteia  dvreh  Infiltration  erhalte«  haben,  oder  ob  sie  Theile  von  Kupfer« 
bltigca  Iiigem  wie  an  Bi9enker§€  und  in  den  benachbarten  WMipkiii* 
tdm  Berj^erka-Gefenden  sind,  lieas  eich  bei  de«  noch  mangelhaften 
kvUthktu  nicht  ontacboiden« 

W,   K.   J.   OUTBBRUBT. 


UmrUrwhSj  3.  Febmar  18S4. 
Ich  wetfs  nichty  ob  bereita  irf^endwo  der  Umwandeltini^  von  C^ranit 
hPTrapbfliit  erwibnt  worden  iet,  welche  ich  in  sehr  aogenfllli|cer  Weise 
H  uBem  Stneko  wahrnehmen  konnte,  welches  mit  einer  Suite  UreelNml- 
vktr  Verkomnnisse  ffir  das  Wie*hüdemer  Moseom  von   dem   bekannten 
Cumm  erworben  wurde   und   von  FIff«  ricm  stammt.    Daa  Stfick   be« 
iAi  n»  blitterigem  Cyanit  in  atrahlii^er  An> 
ninug  Dod  von   himmelblauer  Farbe.    Zwi- 
irhen  dea  Lamellen  haben   «ich  tiberall  strah- 
Es«  Pirtbie'n  von  Pyrophyllit  eiogedrflngt,  und 
sieht  selten  ist  der  Cyanit  an  den  Rindern  in 
iu  ^Iblfeh-weisse  weiche  fettf^länsende  Mi- 
Dcrtl  verwandelt  und  nur  noch  der  Kern  blau 
osd  hart  (a.   nebenstehende  Zeichnung:).     Die        ».  ÜB»t»ti»ter  Cyanit. 
Umwandeloufc  eine»  Wasserfreien   Thonerde-        ^'  ^"«•T*"'*']!^  ^J*^^^ 
Sifakats  iB  ein   Wasser-haltiges ,    wts   |a    der 

PyropbylHt  ist,  wenn  man  die  g^erinj^  Menjre  von  Magnesia  in  Abzug 
bn'ogt,  die  nicht  konntant  su  seyn  acheint,  hat  nicht  viel  Auffallendes, 
wohl  aber  zeigt  auch  dieses  neue  Beispiel ,  dass  Wasser-haltige  Snbstan- 
un  in  der  Natur  immer  sekondftren  Ursprungs  sind ,  und  verdient  viel- 
iricht  nähere  Beachtung  bei  der  Diskussion  über  die  Entstehung  der  me- 
tioorphischen  Schiefer  der  Ardennen^  in  denen  der  Pyrophyllit  eine  be- 
dnitrode  Rolle  spielt,  wie  der  Sericit  im  Touhks. 

Fr.  Sampbbrojbii, 


kobur§,  3.  Februar  1855. 

AU  ich  im  verflossenen  Sommer  auf  meiner  Ruckreiae  ans  IMisn  Sie 
M  BnitUer§  sprach,  erzählte  ich  Ihnen  von  meinem  Aufenthalte  in  As- 
fotn  ood  theilte  Ihnen  auch  bereits  mit,  daas  ich  während  desselben 
nekre  Exkursionen  unternommen  habe,  und  dass  ich  Willens  sey,  die  auf 
<^ibeQ  gemachten  geognoaiischen  Beobachtungen  au  veroiTeotiichen. 
Xichdem  leb  nnn  daa  dort  gesammelte  BUterial  geordnet  vor  mir  liegen 
^be,  ist  mir  aelbat  daa  Resultat  meiner  Beobachtungen  eigentlich  erst 
^  Kcworden ,  ond  Ich  erlaube  mir  Ihnen  dasselbe  schriftlich  mitantheilen. 

Da  ich  hier  selbst  anf  Triaa  lyohne ,  musste  mir  Reeomro  und  seine 
^«S^bsag  am  ao  grfiaserca  Interesse  eioflosseD.    Dort  ist  die  Triaa  dem 


primitiven  Schiefer-Gebirge  aufg^elag^ert  irod  wird  Ton  jaraisiecbeD  Gelril. 
den  uberlag^erf,  an  welche  sich  gegen  Sfiden  Kreide-  ond  TerfÜr-Gebirge 
anschlieasen. 

Meine  Unteranchnngen  beziehen  sich  baoptaftchlicb  aof  die  trianachen 
Gebilde,  nnd  ich  hoffe  in  der  That  einen  nicht  nnweaentlichen  Beitrag  zat 
Aufklärang  der  dortigen  noch  wenig  gekannten  nnd  oft  verkannten  Ge- 
bilde geben  zu  können. 

Ich  habe  mir  ea  angelegen  aeyn  laaaen,  mdgiichat  viele  VerateSneran- 
gen  itn  aammeln ,  am  palftontotogiach  die  dortige  Triaa  mit  der  aaaie^ 
alpiniachen  Triaa  parallelisiren  zu  können.  Die  Triaa  der  Umgegend  voa 
Heeoaro  hat  mir  nach  eben  erfolgter  Zuaammenatellung  gegen  vierzig 
Arten  Versteinerungen  geliefert,,  welche  zufolge  ihrea  Vorkommens  dort 
und  ausser  den  Alpen  nicht  nur  neue  Anhalts-Pnnkte  zur  Beurtbeilnag 
der  alpioischeo  Triaa,  aondern  auch  ffir  andere  Vorkomm niase 9  z.  B.  des 
Muschelkalks  in  SehUHen  gewahrt.  Auch  mehre  neue  Arten  habe  ich 
entdeckt.  Ala  solche  erwfthne  ich  eine  Pflanze  aus  dem  bunten  Sandsteine 
von  Reeoaro^  die  ich  zu  Palissja  geatellt  nnd  P.  Masaal ongoi  ge- 
nannt habe«  Im  Muschelkalke  kommt  die  Voltzia  heterophylla  vor, 
und  von  Thieren  ist  zuvörderst  eine  kleine  Koralle,  ganz  ähnlich  den 
Alveolites  Producti  GamrrzBR's  im  Zechsteine,  als  häufig  vorkon- 
mend  hervorzuheben.  Ich  habe  dieae  Koralle  als  Chaetetes  Recuba- 
riensis  beschrieben.  Von  Krinoiden  habe  ich  einen  Melocrinas 
(triaa inna)  gefunden,  dem  M.  hieroglyphicua  der  Kohlen-For- 
mation Sbnlich;  auch  neue  Formen  von  Tapes  (subundata,  dae 
kleine  der  Unio  Hornsehuchi  Bbrgbr's  alinliche  Art  mit  schief  abge- 
stutztem Hinterrande  nnd  dem  Rande  parallel  laufenden  kleinen  Wellen), 
Turbonilla  (gracilior,  eine  kleine,  schlanke,  glatte  Schnecke  mit 
8—9  gewölbten  Windungen)  und  Turritella  (Bolognai,  eine  schlanke 
Tnrritella  mit  drei  Bandern  von  spitzen  Höckern  geziert).  Die  übrigen 
Arten  sind  aua  Deuttchtamd  bekannt  und  geben  desshalb  neue  Anhalts- 
punkte zu  Vergleichungen.  So  sind  die  tiefsten  Schichten  des  Muschel- 
kalkes durch  Mod  iola  Gredneri  (wahrscheinlich  Gervi  Heia  socialis 
der  Meisten),  wie  in  DeuUehiand  und  besonders  in  Thüringeni  charakteri* 
sirt;  darüber  erscheinen  die  Kalke  mit  v.  Strombbck^s  Terebratuls 
t  rigon  elloides  (an  welcher  ich  die  Spiralen  wie  bei  Spirigera  ge- 
funden habe),  die  ihrerseits  wieder  über  den  Sehlensehen  Muschelkalk 
Aufklärung  geben  können. 

So  wie  nun  einerseits  die  Anwesenheit  von  Versteinerungen  interes- 
sant ist,  so  erscheint  andererseits  der  Mangel  bekannter  und  an  ein  be- 
stimmtes Niveau  gebundener  Arten  M'ichtig:  nämlich  der  Mangel  der  den 
oberen  Muschelkalk  in  Deutsehland  bezeichnenden  Arten,  wie  des  Nau- 
tilus bidorsatus,  der  Austern  und  Nucula. 

Der  Keuper  erscheint  hier  verkümmert,  nur  in  äquivalenten  Schichten. 

Für  noth wendig  habe  ich  naturlich  einen  Besuch  bei  den  St  Cassien- 
Schichten  gehalten.  Dieser  Besuch  hat  mich  davon  überzeugt,  dass  die 
eigentlichen  an  Versteinerungen   so  reichen  Schichten   von  Si,   Cuik» 


jiager  als  der  Mosclielkalk  «eyn  mofseii.  Von  den  IK«iijeii*SeliwbteD  ay 
begnat  der  Liae^  und  Viele«,  was  bie  Jetst  dem  Muschelkalk  sogerecb« 
Dtt  worden  iat,  mas«  dem  Liaa  einverleibt  werden.  Die  Schichten  von 
SL  CuMi0m  hahen  mit  jenen  des  Mnccbelkalks  von  Reeomro  oder  «onal- 
wo  KOT  nichts  gemein ,  und  wenn  wir  dic^  Trias  in  den  Alft»  überall 
licbüg  würdigen*  wird  in  den  auflagernden  Schiebten  bald  Ordnung  her- 
geiiellt  werdea. 

Über  alle  diese  Verhaltnisse  werde  ich  mich  ausführlicher  ausspre- 
chen; weniger  ausführlich  kann  ich  die  jüngeren  Gebilde,  besonders  das 
Tertiär-Gebirge  behandeln,  da  ich  leider  hierauf  wenig  Zeit  verwenden 
kumte.  Bolca  habe  irb  auch  besacht  und  gesehen,  das«  über  den  Kreide* 
Bildaagen  das  Nnmmuiilen-Gebirg  folgt,  dieses  die  Fisch-Schiefer  von  Bolcm 
ciascfaUesst  und  von  der  Braunkohlen-Formation  bedeckt  wird. 

Eodlieh  will  ich  auch  noch  £iniges  über  die  vulkanischen  Formalio* 
MO  des  Trachyts  und  Basalts,  über  deren  Angriffe  auf  die  alteren  Ge- 
hiri^e,  deren  Eingreifen  in  die  Tertiär- Periode  und  ihren  Zusammenbang 
■it  den  Bfineral-Qu eilen  von  Rgeoaro  erw&hnen, 

V.    ScHACROTH. 


Fulda,  8.  MSrs  1855. 

Aaf  einer  Herbst-Exkursion  im  September  des  vergangenen  Jahres 
bfrührte  ich  noch  einmal  die  Braunstein-Grobe  von  Eimelrode  und  ihre 
Umgei^end.  Eine  Befahrnog  derselben  uod  Mittheilungen  des  Steigers 
iubrten  zu  den  folgenden  Bemerkungen. 

Die  Grube  befindet  sich  am  MüMberge  eine  halbe  Stunde  sudlich  vop 
Kkndrade,  Das  Streichen  der  das  Terrsin  bildenden  devonischen  Schich- 
ten ist  das  allgemeine  der  Gegend,  aus  SW.  gegen  NO.,  des  Einfallen  SO. 
Das  Liegende  des  Berges  und  seine  höheren  nordöstlichen  Theile  be- 
itebea  aus  mäehtigen  Thonschiefern.  Diesen  lagern  sich  etwa  eine  Stunde 
weit  gegen  Süden  wechselnde  Gruppen  von  Kieselschiefer,  Kalk  und  Thon- 
iciiiefer  vor.  Die  tiefste  (?)  Kieselschiefer-  und  Kalkstein-Parthie  unmit- 
telbar auf  jenes  Fundament  gelagert  umschliesst  den  Braunstein ,  dss  Ob- 
jekt der  hier  betriebenen  bergmännischen  Arbeiten,  hat  etwa  eine  Ge- 
iaannt-Hächtigkeit  von  10  Schritten  und  ist  in  einer  L&nge  von  ungefähr 
SOO  Schritten  naher  untersucht  worden.  Die  gemachten  Tage-Schurfe  zeig- 
ten indessen  nur  in  den  mittlen  Theilen  in  einer  Erstreckung  von  60 
Schritten  Erze,  ebenda  wo  diese  früher  zuerst  zufällig  in  einem  Stein- 
brocbe  aufgefunden  wurden  nnd  wo  jetzt  der  Schacht  stellet.  Hier  nun 
darchziehen  fünf  Klüfte  den  bebauten  Theil  des  Lagers  fast  rechtwinkelig 
^eo  das  Streichen  und  setzen  vor  dem  Liegenden  und  Hangenden  plötcr 
Kcb  ab;  auf  sie  nnd  eine  Zahl  isolirter  Putzen  nnd  Nester  beschränkt 
lieh  das  Einbrechen  des  Braunsteins«  Die  Gang-Körper  sind  örtlich  ge- 
vonden  und  gekrümmt  und  erweitern  sich  wohl  bis  zu  einer  Mächtigkeit 
TOD  mehren  Possen,  welche  dann  auch  wieder  unter  l"  hinabsinkt;  die 


919 

grötif«  DtniciMlofi  nreiclit  du  Trti«,  auf  fretdiein  der  SehAeM  tkUitt* 
geht;  sie  betrigt  etwa  5'.  Den  grdseeren  Spalten  aetaeft  viele  kkf« 
nere  Ritte  aoi  die,  in  gleicher  Weite  wie  Jene  vmd  die  itotirten  Aat« 
aondernngen ,  Erae  oder  nur  Oang^Gcttein ,  Kaifctptth ,  MagaetÜ,  Tbea 
und  fifteiRmark  enthalten. 

Mar  in  den  tehwlchtten  Parthie'n  der  Adern  kann  «an  einen  eigcnt- 
lieben  Gang-Körper  und  Salbänder  deutlieb  unteracbeiden.  Auf  den  bei- 
den ietaten  titst  dann  unmittelbar  auf  dem  in  grStterer  Tiefe  gewöhnlich 
gnns  f riaeben  Kieaelaefaiefer  von  iiehtgranen  Farben  oder  KalktteiH  eitea- 
baltiger  sum  Tbeil  durch  Braoneitentlein  gef&rbter  Magnetit.  Dann  fölgl 
Braunttein  in  einer  Starke  von  l'"-!l^'.  Im  mittlen  Gang-Körper  m- 
dein  sieb  recht  aaober  kryttallitirte  Kalktpatbe  und  Magneaite  mit  dra 
beiden  oben  erwilhnten  Mineralien  an.  Eine  Verwitterunga-Rinde  odef 
Betleg  in  dem  Nebengettein  nimmt  man  nur  niber  dem  Tage  wahr.  Der 
Thon  bildet  bloat  ungeregelte  EintehlAmmuogen,  und  Steinmark  erteheiot 
gana  aporaditeh. 

In  den  Weitungen  der  Spalten  gehet  daa  Gang-Gestein  in  untergeord* 
netea  Getrfimmer  aua  bis  au  Kobiktntten  anwachsenden  Brachalficken  dei 
Kieaplacbiefert  und  Kalksteines  aber,  die  gewittermaaten  dureh  die  aaf- 
gesahlten' Mineral ied  wie  durch  ein  Bindemittel  verkittet  aind ,  vrelcbe 
aber  hier  nur  teilen  die  oben  mitgeth eilte  Ordnung  untereinander  beob- 
achten und  viele  leere  Drusen  bilden.  In  den  Zwisehenranmen  aolcher 
Haufwerke  erreicht  der  Brannstein,  meist  Graubbannstein,  bin  und  triedcr 
eine  Stärke  von  Vs'  ^^^  darfiber;  auch  aollen  vereinzelte  onregelmäsiig 
geataltete  Parthie'n  von  mehre»  Kubikfussen  Inhalt  gefktnden  worden  aeya. 

Man  ist  mit  dem  Abbau  36'  tief  niedergegangen,  und  viel  weiter  hinab 
ddrften  auch  wohl  die  Erze  nicht  setsen.  In  dieser  Tiefe  war  daa  Nebea- 
gestein ,  wie  achon  bemerkt ,  gans  fest  und  frisch ,  eine  Beobachtnng  dei- 
aelben  unmittelbar  unter  Tage  verhinderte  der  Halden-Stnra« 

Der  aicb  aua  W.  gegen  O.  erstreckende  Berg-Rficken  fällt  ttidlich 
stark  zum  Bache  NßerdMr  ab.  Auf  der  entgegengeaefMen  Seite  gegea  die 
PreusMiseke  Grenze,  die  Gemarkung  iHersehieUmmy  bin  steigt  der  Bodea 
wieder  an.  In  dem  bezeichneten  Gebiete  erkennt  man  Terbreitnngett  voa 
Bmcbstueken  des  Kietelsehiefert,  welche  eine  achwarze  TenvHtemnpft- 
Rinde  von  Mangan  haben  nnd  dem  Streichen  der  Schichten  folgen.  Viele 
Schürfe  beweiten,  data  dieae  Cberzdge  nur  den  an  der  Atmoaph&re  lie- 
genden Stucken  eigen  sind ;  imter  der  Ackerkrume  verfiHh  das  Oetleia 
einer  andern  gänzlich  änflöienden  Terwlttetung,  oder  ea  hat  noch  die  «r- 
aprdngliche  Farbe.     «^ 

An  dem  nördlichen  Saum  der  Flut  von  fMerteAMftm,  dicht  an  der 
Wäliieker  Grenze  nnd  dem  Fnas^Pfade  von  dem  genannten  Orte  nach 
Neerimr  und  BiwMircdäy  wurde  Braunttein  im  Juli  det  vergangenen  Seai- 
taiera  in  einer  Stärke  von  S'  in  der  Nähe  von  Kalk-Sdiiehten  anfgefändca, 
wie  et  tchien,  eine  Eialagemng  twitchen  den  Sdnchten-Sbennn  des 
Kleteltcbiefert.  Zu  jener  Zeit  konnte  man  indeaten  noch  nicht  erkennet, 
pb  hier  ein  vereinzeltet  Nest  oder  ein  antgedehnter  GaDg*Kdrper  vorliege, 


S1« 

ven  atf  Icftlet  viebl  Yl«lleidi(  ]l«seliraM*g;rMR  Aber  die  Acker  ttt* 
Greife  KSrocr  Yon  BfAomteiif  itnitn.  D«s  han^cml«  Md  liegesde  Of* 
lifia  Mftttd  skk  ifl9Toll^ttdettr  Zer«HxuDg^  mtd  war  n^rfigsteotbeils  in 
plMlistbea  Thea  von  gelber  uad  duiikeKbrainier  Farbe  fibergegengen. 

ZwiseheD  dieaen  Orte  rnid  Biwuirods  erachorfle  man  auf  WmUeeker 
Miete  ioi  Menate  September  ▼.  J.  einige  Neater  Braanateia,  deren 
Torfcomnea  mir  jedoeh  nicbt  aaa  eigeaer  Anaehaonng  bekannt  gewor* 
inkl. 

b  der  Terwitterting  des  Kieeeltehiefera  beobachtet  asan  auffeilende 
Gctenaatae.  Wibrend  die  los  fiber  den  Boden  verbreiteten,  nebr  blnftg 
Kkvirs  iberfcleideten  Stficke  nnr  wenig  nnd  langaani,  wie  die  reineren 
TtfiedtCB  den  Gealeinea,  von  der  serttdrendcn  Einwirkung  der  Atmosphl» 
rüiea  ergriffen  werden,  gehet  die  Maaee  nnter  der  Erde  an  Stellen,  wo 
üc  Wacaer  bleibend  anfgealnot  aind,  wie  die  obenerwähnten  yerancbe  be« 
väsea,  rnaeb  vollkommeuer  Aoflöanng  entgegen.  Üi9  Uraache  der  iels- 
ta  Ertcbeinong  liegt  offenbar  weniger  in  der  Einwirkung  naher  Kalk- 
Sdachten,  ein  in  einer  beaondereu  cberoiaebeo  Beacbaffenbeit  der  Felaart. 

Mit  dieaen  VerbSltnisaen  sieben  die  Braunstein-Bildonge«  In  Unver« 
keaobaremZuaainnienluuige;  üe  werden  nur  da  gelunden,  wo  die  acbwar- 
lea  Sdcke  über  den  Buden  ausgebreitet  sind,  und  eracbeluea  aia  cheniiache 
iossonderungen  der  wasaerigen  Metamorphoae  verfallender  Kieael^hiefer- 
Sdäcbten,  su  denen  Kalkatein  wohl  nur  wenig  beiträgt.  Eben  so  lässl 
fi<h  aar  nun  einer  eigentbömHehen  ZosanimensetatfUg  des  Geateins  das 
Srscbetneo  der  Kalkspäthe,  Magnesite,  dea  Tbones  und  Kaolines  ableiten; 
sie  siod  Ausscheidungen  ans  ihm.  Daneben  haben  die  Felder  eine  dem 
vibrea  Rieaebchiefer  gewiss  nicht  tukommende  Fruchtbarkeit;  anch  bin- 
^t  daa  Gealein  ala  Deck« Material  der  neuen  Strasse  von  Kathueh  nach 
F«Mhi  sehr  gut. 

Yor  dem  Ldihrohr  sind  viele  Tarietäteo  der  Felsart  schmelcbar  nrid 
läem  sich  petrographisch  bald  mehr  dem  Horufels^  und  der  Masse  (?), 
vflebeHAUSHAifN  Adinole  genannt  hat,  oder  sie  nehmen  viel  kohlensao- 
m  Kalk  in  sich  auf  und  erscheinen  dann  äosserlicfa  in  dem  Aggregat- 
Zostiode  geatreifter  Opale.  Nach  den  mitgetheilten  Eigenschaften  cha. 
rakterisiren  aicb  die  beschriebenen  6e8teIn'>Abänderungen  als  ähnliche 
Abwdchougen  von  dem  Normal-Kieselschiefer,  wie  sie  DonsfiiL  in  der 
Gn^ead  von  Ha«eerorfi  am  Jlar»s  ans  56  Prozent  Kieaelsänre,  15  Proz. 
Tbonerde,  nahe  il  Prot.  Eiaenoxydul,  faat  8  Pros.  Natron,  ausserdem  aoa 
Kilk  and  MagatSsiU  neben  dem  OI6h«yerlost  zusammengesetzt  fand.  An 
die  Stelle  des  Eisen-Ozyduls  wird  jedoeh  hier  ganz  oder  zum  Theil  Man* 
mto-Oxydnl  treten. 

Zu  einer  genauen  chemischen  Bestimmung  der  angedeuteten  Verhält* 
Biflie,  Or  welche  mir  leider  die  Zeit  abgebt,  durtte  eich  vielleicht  ein 
Cbemiker  um  ao  mehr  veranlaaat  aehen,  als  fiber  den  auletzt  berihrten 
Foakt  wenig  oder  gar  aidhts  bekannt  zu  aeyn  aebeiat,  indem  die  Ana« 


ote  tack  äer  Mane,  di«  auui  Fflail-3«kl«linr  gtBaaat  hat. 


IM 

Ifsett  iM  erwfthatto  Bmnmr  KiMcIschMsrt  toii  Diiinuiii>  »d  Scami- 
DBiutAiiiv  lunr  Spare«  von  MaBgftii*Oxfil«l  aacbweiani.  Naujuhn  gibt  ia 
Bmen  vortrffflicheQ  Lebrbncbe  der  Oeognom  uatfr  dev  Bastaodtfaellea 
jcDcr  Gebirgsart  gar  kaiae  Beimischovg  voa  MaagaiKOxydal  an,  aad  die 
andern  Kieselecbiefem  aagebörigea  Mangaa*Kiearl,  so  wie  die  uatar  gaas 
andern  geologieeben  VerbSltaieeen  bei  lUfM  vorkommenden  sebeineo  nar 
Mangan^Oifd  an  enthalten. 

Die  Cbronologie  der  Ansscheidong  der  aekandären  Mineralien  voa 
BbmHroie  ergibt  aicb  ana  dem  Gesagten;  daneben  besengC  jedoch  der 
Braunstein  (Graubrannstein)  nnsweideatig,  wie  selbst  von  üman  die  aa> 
fiUnglicb  gebildeten  nicht  alle  mehr  vorhanden  sind,  da  er  FseodaHMspha- 
sen  nach  Bipyramoldcn  ran  Katfcsfrtii  snaiimimf.  Die  angefftbeiar  Gestalt 
aageb5riga  Krjratall-Genaratioa  scheint  fibrigena  gaas  verachwvndea  ss 
aeyn ;  die  Jtingern  so  hAafig  vorhandenen  Kalkapilhe  krystalKairett  meist 
in  sehr  Ilachen  Rhomboedern,  dann  in  spitaen,  deren  Achse  verhaltaisi- 
miairig  etwa  3  :  i  ist,  und  endlich  in  einem  Rhomboeder  mit  gans  über- 
wiegender Hauptachse  durch  zwei  flache  Rhomboeder  zu  einem  Prisma- 
toid  entscheitelt. 

W.   K.  J.   GuTBKEtiXT. 


Mittbeilaogen  an  Professor  Bronn  gerichtet 

Partf ,  20.  Februar  18SS. 

Sie  erhalten  hierbei >  zur  Blittheilung  in  Ihrem  Jahrbuche,  eine  Ab- 
handlung über  Ascoceras,  als  Grundform  der  Nautiliden  betrachtet,  die 
ich  gestern  in  der  Geologischen  Gesellschaft  vorgetragen  habe.  Da  Aseoce- 
ras  ein  ganz  urweltlicher  Typus  ist,  so  dfirfte  der  Gegenstand  den  Pa- 
läontologen wohl  einiges  Interesse  abgewinnen ;  bereits  haben  mehre 
Konchyliologen ,  welche  anfangs  mit  meinen  Ansichten  nicht  einverstan- 
den waren,  nach  genügender  Prüfung  mir  beigestimmt,  und  ich  bin  über- 
seogt ,  dass  man  aicb  endlich  allgemein  damit  befreunden  wird  .... 

Ich  beschäftige  mich  fortwihrend  möglich  viel  mit  meinen  Cephalo- 
poden;  aber  der  StoiF  ist  so  umfangreich,  dass  meine  Arbeit  noch  ininer 
nicht  fertig  ist.  Ich  glaube,  dass  die  Zahl  meiner  silurischen  Arfen  Dicht 
unter  300  betragen,  wird.  Daa  Studium  des  Siphons  hat  mich  zu  einiien 
neuen  und  unerwarteten  Resultaten  gefShrt,  tiber  die  ich  Ihnen  wohl 
spater  Mittheilnngen  machen  werde. 

Hier  werde  ich  bis  zum  Juni  verweilen,  um  dann  wieder  nach  Pr§$ 
zurückzukehren. 

J.  Barrandb. 

irtsataim,  IS.  Blirz  1865. 

Schon  aua  dem  Tezt  unserer  „Verstetnernngen  des  RheiniadMa 
Schichten-Sfatems^  S.  175,  wissen  Sie,  dasa  nach  langj&hrigea  vatgeb- 


874 

licke«  BnnlbaDitea  ansereraeito  ein  gldckiidier  Zufall  bei  berginftoni* 
icbes  UalmebHiungen  aucb  in  unsemii  Nmssmuisekem  Gypridinen-Sehie fer 
Ctfwifu  bat  anffindro  laaseo.  Der  Gute  dea  Hrn.  Albbat  Rbmt,  HöI- 
tn-BcsiUera  auf  HßsseUieit^  bei  Nempüd,  verdaoke  icb  diesen  auf  seineu 
Küce-Berg werken  bei  Kirsehhöfm  nahe  bei  Weilbur§  g^emacblen  Fund 
dser  aeuen  Art  von  Clymenia ,  welcbe  icb  in  nächaier  Zeit  durch  gute 
ibbildttuic  und  eine  beifteffigte  Beschreibung  unter  dem  Namen  Cljmenia 
iibDaatilina  zu  veröffentlichen  gedenke.  Vier  Exemplare,  welche 
Br.  Raar  nberaendet  bat,  aetscn  mich  binreicbend  in  Stand,  die  Art 
riditig  featsustelJen  und  abbilden  su  lassen. 

üod  nun  noeb  eine  kleine  mineralogiscbe  Notits. .  Die  nftchste  Um* 
ItK^fld  Ton-  Wie^imäem  bat  jptzt  auch  in  einem  Acker  im  Gebiete  der 
Tertiär- Schichten  s wischen  der  Framkfkrter  (Brkemheimer)  Chau«Kee 
Uli  dem  Warttborm  von  Biersiadi  schönen  blliteriKen  Gyps-Spath  gc* 
ntgt  Die  anfgescburfle  Stelle ,  von  welcher  mir  Stöcke  cur  Bestimmung 
iberbncbt  worden,  iat  gerade  ]etat  durch  die  Wilteroogs-Verhiltnisse 
vifder  van  bioabgesnokener  Ackererde  verdeckt  worden.  Sobald  dieselbe 
vi«der  geöffnet  ist,  werde  icb  sie  besuchen,  um  mich  über  die  Begren* 
nog  and  Lagerung  dea  reinen  Minerals  näher  su  unterrichten. 

Dr.  GoiDo  Sakdbergkr. 


Boilfl,  20.  Mars  1856. 

In  den  nächsten  Tagen  verlasse  icb  das  durch  siebenjAhrigen  Aufent* 
Ut  Bur  so  lirb  gewordene  üonn,  um  eiuem  Rufe  als  ordentlicher  Pro* 
fcstor  der  asiseralogischen  Wissenschaften  und  Direktor  des  mineralogi- 
NkeB  MaaeoBsa  an  die  Universität  Breslau  su  folgen.  Icb  werde  doit 
kereits  in  dem  bevorstehenden  Sommer-Semester  Vorlesungen  halten. 

Erst  jetat  komme  ich  dszu,  Ihnen  ein  Psar  kuise  Moliaen  über  meine 
letzte  Herbat-Reise  mitzntbeilen.  Untersuchungen  über  die  Gliederung  der 
devonischen  Gesteine  in  der  Ei  fei  und  die  Verbreitung  der  einzelnen 
Glieder  an  der  Oberflüche  haben  mich  auf  derselben  voraugsweise  beschfiftiitt. 
li  der  Bifei  kann  man  nur  durch  eine  Vergleichung  mit  der  Entwicklung 
^  devonischen  Geateine  in  Beigie»  und  namentlich  der  Gegend  von  Cou» 
na  aad  Chitmtfß  an  einem  klaren  Verst&ndniss  an  gelangen  hoffen.  In 
Betpem  ist  nAmlich  sowohl  die  Gliederung  vollsUndiger,  als  auch  die  nor- 
Bile  Aufeinanderfolge  der  eioaelnen  Glieder  bei  der  geringeren  Störung 
det  arsprnnglicben  Lagerungs-Verhilinisses  ungleich  deutlicher  wshrzu- 
BehsieB.  In  der  Gegend  von  OUniay  und  Courtn  beobschte t  msn  die  nach- 
gebende Aofeinandrrfolge  einzelner  Glieder  von  unten  nach  oben:  I.  Ver- 
^iserungs-leerc ,  zum  Tbeil  balb^krystallinisrhe  Tbonschiefer  und  Qusrs- 
Felie  {^Terrmin  mrioieier**  von  OoMoriT).  S.  Brsune  eisensrhfissige  Grsu- 
wicken-Sandateine  mit  Versteinerungen  der  ülteren  RheinieekeH  Granwacke 
(„Granwacke  von  CohieMM*').  3.  In  mächtigen  Lucken  abgelagerter  kom- 
Hkter  grauer  Kalkaiein  mit  den  Korallen  des  Eifeier  Kalks.    4.  Graue 

hkipmg  1856.  21 


9n 

Schiefer-Mergel  mit  Calecola  sandaliiw  nad  den  fibrig^eD  Bracbiepoden  des 
Bifeier  Kalks  (,»CalceoU-Scbiefer^  A.  RoBBfBR*t).  5.  Kalksteia,  shoi  TWil 
pttlTerig  auf^lSst  oder  dolonittacb  mit  StriDf^cephalva  Bnrtini  vad  Dnci- 
tes  grypbos  iJX^M  too  Pmfrmlh*^),  6.  Dunkle  Sebiefertbone  mit  Ueiaei 
in  Branneiaenstein  Terwandellen  Ooniatiten  (Gkiniatitea  retrorsva)  nnd 
Cardiola  interrnpla  (»,6oniatiten-Scbierer^>.  7.  Oliven-grfine  Schiffer  nnt 
Kalfc*Nieren  und  Spirifer  dtsjnnctua  (Sp.  Venieuiti),  welcbe  oamitteibar 
vom  Koblen- Kalke  bederkt  werden. 

Von  dieaen  veracbif denen  Gliedern  des  devoniacben*  Oebirfes  inden 
sieb  die  vier  unteren  mit  denselben  beseicbnenden  petreyraphiacben  «ad 
paliootologiscben  Merkmalen  ancb  in  der  Bißl  wieder  und  sind  aock 
fingst  ala  aolcbe  erkannt.  Die  Vcrateinernngs-Iosen  balb-kryatalliniacbea 
Sebiefer-  nnd  Quart-Felae  aetsen  namenilicb  den  breiten  Rucken  drr 
HnAsn  Fenn  swisrben  Ifolme^v  nnd  8ptM  anssmmen.  Die  MG^nu^**^^ 
von  Coklet^9**  bildet  überall  die  Unterlage  dea  die, finaler  Kalk-Partbie'a 
snaammensetaenden  Kalkateina.  Dieaer  letate  aelbat  mit  seinen  merge* 
ügen  Zwiacbenlagen  entapricbt  den  festen  Kalkatein-B&nken  mit  KnriUea 
und  den  MCalceola-Scbiefern^  susammen  genommen,  und  nur  d^^nn  besteht 
ein  Unterschied,  dasa  in  der  BifH  feste  Korallen-reicbe  Kalkatein-Bftnke 
mit  den  Yerateinernnga-reicben  Mergeln  anncbeioend  ohne  Ordnung  weck- 
aellagem ,  während  in  Bei§im  die  leaten  Kalkatein-Banke  regelmlanig  za 
Unterst  y  die  Bracbiopoden-rrichen  Mergel  darüber  liegen.  Daa  dureb  das 
bäufige  Vorkommen  von  Stringoeepbalua  Burtini  beseichnete  Niveaa  war 
bisher  wenigstens  in  den  sfidlicheren  der  E^eUr  Kalk*Partbie'n  gaos  un- 
bekannt, obgleich  einselne  kleinere  Exemplare  des  genannten  Bracbiops- 
den  gelegenilicb  in  den  Yerateinerunga^reichen  Mergeln  geftinden  werden, 
leb  habe  daaaelbe  Niveau  in  der  sfidlicbsten  der  Bi/eisr  Kalk-PartbicX  der^ 
}en]gen  von  Prüm^  an  mehren  Stellen  aufgefunden.  Namentlich  geborea 
graue  Dolomit- Schichte n ,  welche  einen  Satlich  von  llonieraAatni  unweit 
Prüm  gegen  Nord>Oat  atreichenden  Hugel-Zug  cnsammenaetsen ,  hierher. 
Dieaelben  aind  erffillt  mit  Exemplaren  von  Stringoeepbalua  Burtini  and 
einer  groaaen  glatten  Art  von  Uncitea,  und  auch  ein  einaelnes  Exemplar 
dea  bei  Pmfrmih  ao  b&ufigen  Mac  roch  eil  us  arcolatua  wurde  beo- 
bachtet An  einer  anderen  Stelle  in  der  Nähe  dea  udrdlicb  von  Om  ge* 
legenen  Dorfea  Büds^kHm  erkennt  man,  daas  die  durch  Stringocephalat 
Burtini  hexeichneten  Schiebten  noch  von  michtigen  Kalkatein-BInken  mit 
den  gewöhnlichen  Korallen  dea  EifeUr  Kalka  brdeckt  aind.  Man  sieht 
daraua,  dasa,  wenn  ea  auch  wunacbenswerth  iat,  daa  in  Rede  atebeada 
Ntveau  wegen  aeiner  ao  bestiiodigen  palftontologischen  Merkmale  von  drr 
Hauptmasse  dea  Bifeier  Kalka  xn  trennen,  andereraeita  eine  enge  Yerbio- 
dung  desselben  mit  diesem  letzten  l^stebt. 

Die  „Goniatiten -Schiefer''  am  je^an^  da  VireiU  bei  Ckimtff 
liaben  in  der  schon  seit  einigen  Jsbren  durch  ihren  Reichtbum  an  kleinen 
in  Braneisenstein  verwandelten  Goniatiten  bekannt  gewordeneu  grnnlirb- 
granen  Mergelschiefem  von  BüdeskMm  ihr  vollkommenes  Äquivalent. 
£a  aind  dieae  Schiefer  keineswegs  auf  den  kleinen  hinter  dem  genannten, 


323 

fide  Melle  Seffirh  von  Pritm  gelegenen  Ddrfe  sich  erhebenden,  Hiigel  be* 
srhriokt,  sondern  ich  bebe  lie  in  der  ganzen  £r«trecknng  des  Tlialea 
bis  Aber  Oo$  binsns  und  bis  nahe  vor  Hüiienkom  beobacbCet.  Ffir  die 
Paralleliairung  der  Schiefer  von  Bikieskeim  mit  Gesteinen  aof  der  rechten 
ICA6tfi-S«ite  iat  die  Thatsaehe  von  Bedeutung,  dass  die  Srhaalen  der  Cy- 
pridina  aerrato-striata  SAifDBBaoBR  ffir  diese  Schiefer  noch  beaeicb-, 
nender^  als  die  kleinen  in  Branneisenstein  verwandelten  Ooniatiten  (GL  re- 
trorsns)  und  Cardiola  retrostriata  sind.  Kaum  kann  man  ein^  Zoll-groasea 
Stickcben  des  Sebiefers  aufnehmen,  in  welchem  nicht  einige  Abdrucke 
oder  8tein*Keme  dieses  kleinen  swei-klappigen  Krebses  sich  linden.  Be* 
kanntlicb  iat  derselbe  auch  das  beseichnende  Fosail  der  nach  ihm  benann- 
ten ,yCypriditten»Schiefer'^  in  Nmwou,  und  mit  diesen  gehören  daher  auch 
die  Schiefer  von  Büdeiheim  wesentlich  in  das  gleiche  Niveau.  Wahr- 
acfaeinlirh  wird  es  gelingen,  auch  noch  in  den  übrigen  Kalk-Parthie'n  der 
Bifei  die  Goniatiten-Schiefer  nachsuweisen.  ^ 

Endlieh  bat  sich  nun  auch  die  Jüngste  Abtheitung  der  in  Befglen  ent- 
wickelten devonischen  Schichten-Reihe  in  der  Ei/el  wieder  gefunden. 
Wenn  man  von  Prüm  kommend  in  das  Thal  von  Büdeiheim  binabatelgt, 
»e  aiebt  man  neben  einem  auf  der  linken  Seite  der  Landstrasse  gelegenen 
Knlk-Ofen  eine  auf  dicken  bolomit»Binken  mit  den  gewöhnlichen  Korallen 
den  Bifüer  Kalks  anfrnhende  nur  etwa  SO  Fnss  mächtige  Sebichten-Polge 
von  Platten-förmigen  nnd  auf  den  Sebicht-Plicben  wellig  gebogenen  rotfc 
•od  violett  geileckten  grauen  Dolomit- Schichten  aufgeschlossen.  Trots 
ihrer  offenbar  nur  geringen  Mächtigkeit  gewftbren  diese  Schichten  durch 
liire  organiachen  Einacfalnsse  ein  bedeutendes^  Interesse.  Die  einzigen 
Fossilien,  welche  in  denselben  erkannt  wurden,  sind  nimlich  Spirifer 
disjnnctus  (Sp.  Verneuili)  und  eine  radial  gestreifte  Avicnln  (Pterinca). 
Die  erste  dieser  beiden  Arten  ist  in  Belyje»  so  allgemein  nnd  zugleich 
nn  nnsscbliesslicb  in  der  obersten  Abtbellung  der  devonischen  Schichten-' 
Reibe  verbreitet,  daas  ihr  Vorkommen  bei  Büdäskeim  vollständig  genügt, 
am  dfe  dortige  Schichten-Folge  trots  der  Verschiedenheit  ihres  petrogra- 
phiaehen  Verhaltens  mit  der  \n  BelgUn  und  in  der  Gegend  von  Eupen 
und  Cbmeltst&i#fer  zunächst  unter  dem  Kohlen-Kalk  entwickelten  Reihen- 
Folge  achiefriger  nnd  sandiger  Gesteine  gleichzustellen.  Bemerkenswertb 
und  noch  einer  nähern  Aufklärung  bedürftig  ist  dann  nur  noch  der  Um- 
stand, dass  bei  Büdeshnm  die  fragliche  Schichten-Folge  zwischen  den  Bän- 
ken des  Bifeier  Kalks  und  den  Goniatiten-Schiefem  zu  liegen  schrint, 
während  am  EUing  de  VireiU  bei  Ckimay  die  Goniatiten- Schiefer  ihren 
Platz  unter  den  Schiefern  mit  Spirifer  diftjunetus  haben.  Übrigens  kann 
es  kaum  zweifelhaft  aeyn,  dass  sich  das  durch  Spirifer  disju^tus  bezeich- 
nete Niveau  in  Zukunft  auch  an  anderen  ^teilen,  als  an  der  genannten 
bei  MMketflt  wird  nachweisen  lassen.  In  der  That  habe  ich  Schichten 
des  glf4cben  Ansehens,  wenn  auch  ohne  die  bezeichnenden  Versteinerungen, 
bei  &0S  eine  halbe  Meile  von  der  ersten  Stelle  angetroffen. 

Nach  Beendigung  meiner  Wanderungen  iiie>der  Bifei  nnd  nach  dem 
Besuche  der  Versammlung  deutscher  Naturforscher  nnd  Ärzte  in  Qdiüngm, 

,21* 


324 

WO  Im  anregenden  Verkebre  mit  den  nngewobnltrh  tahlreicb  ergcbie oeneB 
Frennden^und  Facb^Genosien  ein  Paar  Genois-rciche  Ta^^e  verlebt  worden, 
war  icb  apäter  auch  noch  in  den  westlichsten  an  HMtmd  ang^renzendcn 
Tbeilen  MVeMtfikaleM ^  in  der  Gegend  von  Bentheim  und  AJkams.  Eis  ist 
fiberrascbend,  welche  Manchfaltigkeil  von  aum  Theil  ganx  eigentbfin- 
liehen  Gliedern  des  FlÖtz-Gebirges  in  diesem  mit  seiner  fast  ebeoeD 
Oberflftcbe  ein  anscheinend  so  wenig  frucbf bares  Feld  ffir  geognostisehe 
Forschongen  darbietenden  abgelegenen  Winkel  von  Deutsekimüt  ans  der 
herrschenden  Bedeckung  des  Dilnvial- Sandes  in  mehr  oder  minder  gros- 
sen  Parthie'n  hervorragen.  Zu  den  neuen  Thatsachen,  durch  welche  die  ia 
meiner  Monographie  der  Wesiphili9ehen  Rreide-Bildongen  gegebene  Dar- 
stellung erweitert  oder  berichtigt  wird,  gehört  namentlich  die  neuerlichst 
.  gemachte  Auffindung  einer  nicht  unbedeutenden  Partbie  von  Gesteinen  der 
Neocomien-  oder  Hils*Bildung  westlich  von  Ahans.  Dieselbe  besteht  in  eineai 
flach  Wellen-fSiinigen  schmalen  Hfigel-Zoge,  welcher  von  der  Frmuken- 
mühU  in  der  Bauernschaft  BmsU  bis  su  dem  Hofe  von  KÖtting  ia  der 
BauernschafI  Hemgeien  sich  erstreckt.  Das  Gestein  ist  ein  dunkler  plasii- 
scher  Thon,  in  welchen  einielue  %  bis  1  Fuss  dicke  Bänke  von  brauDesi 
Thon- Eisenstein  eingelagert  sind.  Aufschloss-Punkte  sind  besonders  eise 
Thon-Grube  hei  der  FrMnkeinhMe  und  eine  andere  bei  dem  Bauer  Kot- 
Titf«.  Die  sfemlich  sahireichen  Fossilien  der  Ablagerung  sind  zuerst  durch 
Herrn  Kreisricbter  Assessor  Zibgler  in  AhatiS  und  Herrn  Dr.  Hoaios  io 
M9m9ter  gesammelt,  nnd  durch  deren  Ansicht  ist  erst  meine  Asfmerk- 
samkeit  auf  die  ganse  Bildung  gelenkt  worden.  Aus  dem  Tboqe  bei  der 
Fr^mkenmSthie  liessen  sicU  folgende  Arten  bestimmen. 

1.  Belemnites,  wahrscheinlich  mit  Belemnites  Bronsvicensis 
▼.  Strombbck  identisch.    Das  h&ufigste  Fossil  von  allen! 

2.  Crioceras  Emerici  D'ORBionr.  Sehr  gross,  mit  rundlichem 
Queerschnilt  der  Windungen  und  Zoll-hohen  weit  getrennten  Queerrippen. 
Hr.  ZiBOLBR  besittt  ein  vollständiges  Exemplar  der  Art  mit  einem  Dnrrfa- 
messer  des  ganxen  Geb&uses  von  mehr  als  xwei  Fuss  und  der  letxtea 
Windung  von  mehr  als  8  Zoll. 

.3.  Crioceras  «|».?  mit  ovalem  Qneerschnitt  der  Umginge  und  ge- 
drSngten  gerundeten  Qoeerrippen,  an  eine  Art  von  UtlgolmHd  erinnernd. 

4.  Hamites  «/i.?  mit  gedringten  gleich-starken  Qneerrippen  nnd  xwei 
Reihen  von  Knoten  auf  der  Mitte  des  Rückens. 

5.  Ammonites  #f.?,  eine  Coronarier-Form  mit  eigenthfimlicher  Uo- 
regelmlssigkeit  der  Rippen. 

6.  Nautilus  pseudo-elegans  o^Orbioiyt. 

7.  Inoiieramus  #p.?,  flach,  sobquadratiach ,  mit  regelmlaaigen  kos- 
zentrischen  Falten.  ^ 

8.  Exogyra  lateralis  Ddbo»  (Ostrea  lateralis  Nilsson). 
ft.  Fossiles  Holz. 

Obgleich  diese  Fossilien  noch  eine  nähere  vergleichende  Untersvcbong 
fordern,  so  ist  doch  sclM  Jetzt  durch' dieselben  festgestellt,  daas  die  Ab- 
lagerung der  untersten  von  den  drei  Abtheilongeo  der  Kretde-Formatioa 


33» 

■gtbdrtn  w«n.  Die  Arfra  ▼on  Crio<;er«i  «ind  sehoa  «In  solche»  im  Be- 
looderen  in  Cr.  £m«rici,  iür  das  Neocomlen  beieiclinend.  AuMerdeni  wei- 
no  oodi  ffaatilos  p«ea(lo-elegaos,  den  ich  auch  im  SAndsfeine  des  Ten« 
^kwffer  WMes  bei  Bmr^Mtthmiuem  anfg^foDden  habe,  und  fielrmnites 
firoMvieettsis  aof  dieselbe  AbtheiluB§^  bin,  während  die  fibrigea  Fossilien 
vraif^itens  dieaer  Altem- Bestinronng;  nicht  entfc^Ken  »leben.  Was  nun 
ab<rdie  Krmitteliiais  des  näheren  Niveauos  in  den  lYeocomien  betriffl,  so  isl 
duselbf  ji*den felis  ¥on  demjenigen  des  Sandsteins  des  Temtokmrfer  IFaI- 
U»  sad  des  WindmüMM-Bsrges  von  0UdekmU9  bei  ^«nlAejm  etwas  ab^ 
wrichend.  Die  Tersrhiedenbeit  des  petroKrs|ihischen  Verhaltens  und  der 
«TKUtscbeB  EinacbiJisse  sind  dafär  in.gleicbem  Maasse  beweiseiHl,  Nach 
f.  SmoHBBCn  *  ist  Belemnites  Brnnsvieensis  in  der  Gegend  von  Bratm- 
9dußfif  (ür  ein  höheres  Mivean,  als  dasjenige  des  eigentlichen  „Hils- 
Tbooi'^  und  ^Hils-Koaglomerats'*  A.  Robmbr'S}  in  welches  er  anch  den 
gSpcetoB  clay**  der  EnfUtuUr  setat,  beseichnend.  Hiernach  wärde  auch 
dcf  tbonigen  Ablagerung  bei  der  Fnmkmm&hie  und  KötHng  eine  gleiche 
Strllssg  ansnwWsen  seyn,  nnd  es  wären  also  anch  in  WestphttUn  zwei 
venchiedene  Nivean'a  der  Neocomien*  oder  Hils-Bildong  entwickelt. 

Indeai  ich  mir  die  Mittheilnng  von  eiotgen  anderen  avf  die  Gegend 
vtfl  AUma  bejuigKcben  neuen  Beobachtungen  für  einen  anderen  Ort  vor- 
bebilte,  will  ich  nur  noch  einer  erheblicl^o  Änderung,  welche  meine  frohere 
DiretelloDg  der  geognostischen  Verhältnisse  der  Btnikeimer  Gegend  er- 
fibrt,  Erwäbnnng  thon«  Während  von  den  beiden  schmalen  Uogel -Zogen, 
veicbe  varaogsweise  die  Bemikeimker  Hugel*Groppe  susammenaelsen ,  der 
ndlicfaere  ans  dünnen  atrobgelben  kalkigen  Sandatein-Schichten  bestebenda 
GiUekiu9§r  Wimdmükiemker§  durch  aeine  sablreicben  organischen  Ein* 
tebloMe  ohne  Schwierigkeit  ala  dem  Neoeomien  angehörend  erkannt  wird, 
M  feklte  ffir  die  Alters-Bestimmung  des  weissen  in  mächtigen  Bänken  ab- 
gebKerten  Sandsteins,  welcher  den  ndrdlieheren  daa  BemiMmer  Schloss 
tngeodeo  fAiupthngel  sosammensetst ,  bisher  Jedes  paläontologische  An- 
Utes,  und  bei  der  nahen  Verbindung,  in  welcher  der  Sandstein  mit  den 
Cnnieo-reichen  tbonigcin  Schichten  der  Weald-Bildung  im  Benikeimmr 
^tUe  steht,  worde  der  Sandstein  dem  Sandsteine  der  WealdenBildung, 
wtlebcr  am  DeUitr  bei  Utmutter^  am  Osierwaide  u.  s.  w.  die  Steinkoh- 
In-Plofce  nmachliesat,  im  Alter  gleichgestellt.  Durch  die  nach  einiger 
ADftrnigung  mir  gelungene . Auffindung  von  ein  paar  organischen  Resten 
in  dem  bisher  fifir  Versteinerongs-Ios  geltenden  Sandsteine  bat  sich  nun 
ibrr  sieht  nur  die  letzte  Deutung  ala  irNg  erwiesen,  sondern  auch  das 
ndiiige  Alter  deM  Sandsteines  mit  Sicherheit  feststellen  lassen.  Ich  fand 
Bintidi  sn  einem  etwa  V«  Stunde  von  der  Stadt  BenÜkeim  sm  Wege  nach 
Stkiiiorf  gelegenen  tiefen  Einschnitte  dea  Hägel-Zuges  neben  mehren  nn- 
voilkommen  erhaltenen  Acephalen-  nnd  Brachiopoden-Resten  ein  deutliches 
£iPBplar  des  Pecten  crassitesta  A.  Robmbr,  und  in  dem  auf  dem 
^eo  westlichen   Ausläufer   des  Hdgel- Zuges  gelegenen   grossartigea 

'  Vsl.  Zeittclu:  der  DcntMliea  «boK  Qwüaeh.  Vi,  1854,  266  n.  580. 


S<t6 

Sandflfeifi-Bruche  von  €fUdehauM  ein  sietolkb  deutlich  erkembare»  Eiem- 
plar  von  Exog^yra  oinuata  Sow.  Das  Yorkomneti  vonPecten  cras- 
Aiteata  ist  fSr  sich  allein  vollständig;  fpenfif^end,  nn  den  Sandstein  als 
demjenigen  des  Teuloktrger  Walds*  im  Alter  gleiebsCebend  «i  beaerebnen. 
Da  nnn  sowohl  die  Sandstein-Bftnke  des  Beniheimer  8Ma9HergMj  als 
aoch  die  Schiebten  des  OHdehMut&r  WindmUikMergBM  fibereinstiumend 
liegen  Soden  einfallen,  so  ist  es  an  sich  wahrscheinlich,  dass  auch  die 
Schicbten-Folge ,  weirbe  die  zwischen  den  beiden  Hugel-Rdeken  liegende 
grösstentheils  bewaldete  flache  Erbebung  xusatomenBelst,  der  Neocomien- 
oder  Hils-Bitdung  angehört.  Dieselbe  besteht  aas  einem  gran-gelblicben 
von  dunkleren  tbonigen  Streifen  dDrchtogenen  und  mit  Haar-fBrmigea 
Hdhiungen  erfüllten  dann-gesehichteten  kalkigen  Sandstein,  der  an  den 
„Plammenmergel''  erinnert  und  Pünktchen  von  glftnsendem  Antbrasit  eis* 
gesprengt  entbfttt.  Einzelne  Platte n-tormige  Schichten,  von  denen  Brucb- 
stjkke  auf  den  Feldern  umherliegen,  aind  dunkel-grau  und  fester.  Im  Gau 
zen  erscheint  der  Sandstein  petrographiseh  nur  als  eine  dunklere  Varietät 
des  Sandsteines  des  WiudmühMergei,  Die  allerdings  nur  sparaamen  or- 
ganinchen  Einschldsse  bestitigen  die  enge  Verbindung  zwischen  beides 
Gesteinen.  Namentlich  wurde  eine  mit  scharfen  Dach-fSrmigen  Falten  anf 
der  Oberfluche  bedeckte  kleine  Lima,  welche  in  dem  gelben  Sandsteine  des 
Windmühienherffes  zu  den  bSnfigsten  Arten  gehört,-  in  gleicher  Weise  aodi 
in  der  grauen  Flammenmergel-fihn liehen  Schichten-Folge  beobachtet  la 
solcher  Weise  würde  sich  für  die  ganze  Reihenfolge  des  Neocomien-6e- 
steins  bei  Bentheim  eine  bedeutende  Mächtigkeit  ergeben.  Endlich  ittt  aoi 
auch  noch  besonders  zu  erwähnen,  dass,  nachdem  für  den  Sandstein  des 
das  Bentheimer  Schloss  tragenden  Haupt-Hfigelzuges  die  Zugehörigkeit  za 
der  onttrsten  Abtheilong  der  Kreide-Formation  erwiesen  ist,  das  gleiche 
Alter  auch  für  die  Sandstein-Schichten,  welche  den  eine  Meile  nördlieb 
von  Beniheim  gelegenen  Uterherg  zusammensetzen,  angenommen  werden 
mnss.  Gleiches, Lageruogs-Verhältoiss  zu  den  Wealden-Schichten  des  Jaif- 
AeJmsr  WM^  und  die  ganz  ähnliche  petrographisehe  BescbalTenbeit  las- 
sen diese  Annahme ,  obgleich  Versteinerungen  bisher  nicht  beobachtet  wor^ 
den,  ganz  unbedenklich  erscheinen. 

Dr.  Fbrd.  RoRMBiu 


Frankfurt  n.  JVotn,  5.  Mai  1856. 

Seit  meiner  letzten  Notit/  über  Archegos aurus  (Jahrb.  ISSij 
S.  42S)  ist  mir  durch  die  Herren  Dr.  JoRDAit  und  Brass  wieder  eine 
schöne  Anzahl  von  Überresten  dieses  merkwürdigen  Geschöpfs  ans  der 
Lebacker  Steinkohlen-Formation  mitgetheiK  worden,  so  dass  ich  anofb- 
men  kann,  dass  jetzt  Überreste  von  mehr  als  *i25  Individuen  durch  meine 
Hände  gegangen  sind.  Der  Archegosauros  war  demnach  in  grosser  hn- 
zahl  auf  diese  Fundgrube  beschränkt.  Durch  diesen  neuen  reichbaltticfB 
Zuwachs  sah  ich  meine  früheren  Angaben  bestätigt  und  mich  zu  weiteren 
Forschungen  veranlasst.    Es  waren  darunter  Stiieke,  welche  mich  genau 


337 

«kfUMB  lifl«»«»»  wclrke  Lftge  di«  Keil-förinlKeo  Knochen,  di«  peripbe* 
risck  M  der  weie^n  CJiord«  Mttcn,  xooi  oberen  Bogen  eionabnen;  auch 
Übt  icb  «citeron  Aolscblnse  ober  die  BeMbaffenheit  der  Wirbelsäule  in 
kt  aaf  den  Sebwans  komosenden  Strecke  erlangt  Seibat  die  von  mir 
Über  an  dem  kolosaalen  Maatodonaaorna  ana  der  Letteokoble  SduDükens 
mfottüUm  Boobacbtoogen  aber  die  eigentliche  Krone  der  Labyrintbo- 
d«tc»-ZaliBO  (Baitr.  ä.  Paliootologie  Wurttemb.  1844,  S.  15;  —  Saurier 
des  Haackelkalkeai  t.  64,  f.  12,  13).  fand  icb  an  dem  weit  kleineren  älteren 
ifchegoaanraa  beatiCigt«  der  mir  aogar  Au/aebluaae  ober  den  Wecbael  und 
fe  Eat  wickelnag  der  Zähne  in  diesen  Tbieren  dar  hol ,  die  icb  hier  an- 
fatcn  will.  Die  Scbmela«Subalaos  bildet  die  Grundlage  für  den  Zahn. 
El  eotitebt  aoeml  ein  kleiner  apitc-koniacher  dünn- wandiger  Hohlkrgel  von 
Schaels  mit  oiener  Baaia  nnd  deotlicben  diametralen  Seiten-Kauten,  welche 
Uc  ZOT  Spitso  Ifibren«  Mit  Hälfe  der  Loupe  erkennt  man  auf  der  Auaaen- 
ffüe  dca  Sehmeisea  nngemein  feine,  durch  Leistcben  gebildete  Streif ung. 
Bd  fortgesetateaa  Wacbatbnn  treten  an  der  Wandung  des  neu  gebildeten 
Tbeils  dfeoos  Hofalkegela  idie  Strableo-formig  nach  dem  Innern  dea  Zahnes 
(«ickteten  Fallen  auf,  welche  die  den  Labyrintbodonten  eigene  Streifnng 
Mi  ^r  Anaaenncite  veranlaaaen.  Hierauf  faaate  der  jüngere  Zahn  in  der 
TiD  ieinc«  Vorgänger  bereits  verlaaaenen  flachen  Alveolar* Grube  Boden 
oid  erikifH  nna  «eine  Ernährung  durch  die  Gefäaae  im  seiligen  Kiefer- 
KMchea.  Die  Ersats«Zähne  werden  in  den  leeren  Zahn-Gruben  gewöhn- 
ücb  von  solcher  Kleinheit  angetroffen»  dass  ihnen  unmöglich  das  Aus- 
ÜMsea  des  alten  Zahnea  beigelegt  werden  kann,  der  bereits  ausgefallen 
vtr,  aad  nnr  einmal  habe  ich  den  allen  Zahn  mit  dem^  Ersats-Zahn 
gkidneitig  in  der  Grnbe  vorgefunden,  was  ich  daher  auch  mehr  för 
cioe  lofillige  Ersebetoong  halten  oadcbte.  Die  eigentliche  Krone  der  La- 
Ifriothadonteii-Zähne  besteht  sonach  nnr  in  der  beschmelsten ,  mit  diame- 
litica  Seiten- Kanten  versehenen  nnd  bei  völliger  Entwickelung  innen  ans 
Mer  Zabii-Snbslans  snsammengesetsten  Spitze ;  allea  Übrige  am  Kegel- 
ßraiigea  Zahn  balle  ich  für  nichts  anderes  ala  für  Wnrsel- Bildung.  Es 
crkiirt  fieb  nmiaebr  ancb  die  Ibnlichkeit ,  welche  swischen  den  Zähnen 
^  Ubyriulhodonten  nnd  der  Wurzel  der  Zähne  von  Ichthyosaurus  sowie 
{(«isaer  Fische,  namentlich  des  von  mir  ana  dem  Muschelkalk  aufgeatelU 
In  Tholodna  {PmUsamtefr.  I,  S.  199,  t.  31,  f.  25—28)  besteht,  da  aioh 
Wramtellt,  daas  bei  der  Yergleichung  nicht,  wie  man  geglsnbt  bst,  Krone 
Bit  Wonel,  sondern  nnr  Wurael  mit  Wursel  snsammengehalten  wurde. 
Dil  &roae  der  Labyrintbodooten-Zähne  hatte  man,  wie  gesagt,  gar  nicht 
(tckasot  Bei  ihrer  Kleinheit  verschwindet  sie  auch  bsld  durch  die  Ab* 
HtuBg,  wie  an  den  Sloss-Zähaen  dea  Elephanlen  (Palaoon/^yr.  //,  S.  75, 
^U,  f.  1—4),  nnd  es  versiebt  alsdann  die  Wursel  den  Dienst 

In  Innern  mebrer  Schädel  von  Archegosanrus  fand  icb  kleine  platte 
Hut-Kaocben ,  deren  Oberfläche  mit  Stacheln  oder  Wärzchen  besetzt  war. 
I>i(ie  fereinzelt  oder  auch  in  grösserer  Anzahl  znaammengebänft  bia  in 
^  vordren  Tbeil  dea  Schädels  auftretenden  Haut-Knochen  sind  von  den 
^Bppen  des  Baneli-Panaen,.«e  wie  voa  den  dunaea  Schoppen,  welche 


328 

bip  und  da  den  Korper  bedeckten,  «enobleden  and  Ittsea  Mf  ^ne  Tei^ 
stArkuDfi^  der  Ganmen.  ader  Zungen-Baat  schlieeeeD.  Der  kleiotte  Sebi- 
dely  den  ieh  kenne,  mimt  OyOlS  (Meter),  der  gröaste  0,290  I^in^;  ea  be- 
aaa«  dennaeh  letaler  einba  un^^effthr  awansigmal  g*römerea  Linear-Danli- 
meaeer  aU  erster.  Eine  Rfetamorpbeee  bat  der  Arebei^saunia  nicht 
dttpcblaufen,  da  die  Tbiere  mit  den  kleinsten  Scbideln,  welche  kaom  dem 
Ei  entacblopft  sejrn  konnten,  schon  mit  Gliedmassen  begabt  waren  nnd 
von  den  grossen  eiü^entlich  nur  darin  abweiehen,  dasa  sie  noch  keinen 
knöchernen  Bauch- Paoser  beaasaea,  der  spüer  sieh  wenigsten«  fcodcbeni 
ausbildete;  auch  stellen  sich  die  beiden  Hllfien  des  oberen  Staebel*Fort- 
sstses  in  den  älteren  Tbieren  versebmolaen  dar,  wobei  indess  der  eah 
bryonische  Charakter  der  Racken -Saite  nlchta  eingebösst  hat.  Die  Specieg 
Arcbegoaaurus  latirostris  behsoptet  sich  gegen  Archegoaanrai 
Decheni  fortwährend  als  weit  seltener;  von  dem  Sebidel  der  entea 
kenne  ich  nnn  auch  den  grössten  TbetI  der  Ganmen-Seite. 

Wenn  Hr.  Prof.  Voot  (Jahrb.  IM4,  076)  ans  meiner  Eotdeckoai; 
einer  weichen  ungegliederten  Chorda  dorsalis  in  Arcbegosanrtis  auf  eis  dnreb 
Kiemen  athmendea  Thier  schliesst,  so  erinnert  Diess  daran,  dass  bereiti 
GoLDross  glaubte,  Überreste  von  Kiemen  oder  Kiem«*n-Bogen  nachgewie- 
sen au  haben.  Diese  Theile  finde  ich  an  einer  Reihe  von  EKemplaron  be- 
atitigt,  und  es  ist  mir  sogar  gelungen,  noch  etwas  längere  sebwsch 
gekrümmte  Paden-förmige  Knoeben,  die  an  dem  einen  Rande  genäbaslt 
aind ,  so  verfolgen.  Dagegen  kennr  ieh  von  den  mit  einem  knäcb^men 
PrimordiaUScbädel  versehenen  Labyrinihodonten  der  Trias  diese  Tbeüt 
nicht.  Auch  durchliefen  die  Labyrinthodonten  während  ihrer  Bat  Wicke- 
lung keine  den  Batrachiern  ähnliche  Metamorphose.  Ffir  eigenthnaiilidie, 
Ja  selbst  för  räthselbafte  Tbiere  im  Hinblick  auf  die  lebenden  habe  ick 
nie  aufgehört  die  Labyrintbodonteo  au  halten.  Ich  erhob  aio  an  einer  be- 
aonderen  Familie,  und  indem  ich  mich  an  die  hergebrachte  keineswegt 
veraltete  Gliederung  der  Reptilien  in  Saurier,  Schildkröten,  Sehlanges 
und  Balracbter  hielt,  habe  ieh  aie,  da  sie  keine  nakten  Reptilien,  keine 
Ratraehier  waren,  vielmehr  im  Schädel,  dem  Sita  des  Zentral- Organa  des 
Nerven-Systems ,  die  grösste  Ähnlichkeit  mit  den  Ssnriern  darboten,  n 
diesen  gestellt.  Es  waren  Saurier  nach  dem  erweiterten  BegrHF,  der  die- 
sen durch  Hinauaiehung  der  fossilen  Formen  erwächst.  Der  platte  atnmpfe 
breite  Kopf,  der  an  einen  Batrachier  denken  iässt ,  ist  nicht  für  alle  La- 
byrinthodonten  bezeichnend;  denn  im  ausgewachsenen  Archegoaaoms  iä 
die  Schnaotae  noch  schmäler ,  als  im  eigentlichen  Krokodil ,  nnd  erinnert 
fast  mehr  an  Gavial.  Nicht  weniger  wunderbar  und  eigentbnmlich  elf 
die  Labyrinthodonteu  sind  die  Pterodaktyle  ausammengesetst,  nnd  gleiefawsbl 
unterliegt  deren  Einverleibung  In  die  Saurier  kaom  mehr  einer  Anfecbtunfr* 

Über  die  Pterodaktyle  habe  ich  ebenfalls  in  letzter  Zeit  Gelegenheit 
erhallen,  meine  Untersuchungen  weiter  fortaoföhren.  Bei  Hbtsbl  habe  ieh 
den  prachtvollen,  kärslich  im  lithograpbiachen  Schiefer  der  Gegend  vos 
Bieksiidt  gefundenen  Rbampborhynchns  (Pterodactylus)  G ent- 
min gi  gekauft,  um  ihn  mit  Masse  zeichnen  und  untersuchen  so  können. 


980 

Ef  tit  Kern  «iaet  4«r  T«llit&iidirsteii  und  trichtigiten  Exemplare  na- 
■TBiNdi  auch  fir^a  Stodiw»  dck  H««baiitf aiaa ,  der  diesen  Thieren  tvm 
Ffirgen  vaiMf.  In  GrftKae  konaif  ea  onit  de«  mtonelir  im  TBrLBa'scbeo 
lasnoi  s«  BmHsm  aofbevrahrten  «Bxemplar,  daa  ieh  in  den  Polaeonlflyr. 
/,  S.  I,  tSy  beaeMtbett  babe,  fiberein,  ist  aber  weit  ▼ollatindiger  ala 
£tscs.  Daa  Skelett  biegt  noieb  In  allen  aeinen  Theilen  snsamroen ,  nar 
fie  Arne  ienken  niebt  niebr  genau  in  die  Sehn  Item  ein.  Ea  feblt  etgent- 
fidb  aar  ein  Stock  ana  der  hinteren  Hllfle  dea  Scbwanxea ,  deaaen  Ende 
iberliffini  ist  Der  Rnmpf  liefft  mit  dem  Rücken  dem  Geatein  anf ;  der 
Kapt  mit  weit  anfgeaperrtem  Raeben  und  der  Hala  stellen  aieb  Im  Profil 
4u,  Den  Abdruck,  der  anf  einen  InirEen  hörnernen  Sehnabel  an  der  Zahn- 
iMea  Spitae  der  Scbnaotse  aeblleaaen  liaat,  bat  ancb  dieaca  Exemplar 
Mfzaweiaen.  Die  dichten,  hinter  den  theilwelae  besebAdigten  alten  Zihaen 
Mfireteoden  Eraatx-Zibne  linden  sich  von  Teraebiedener  Gr5aae  vor.  Der 
Htls  wirde  aecba  Wirbel  zählen,  deren  Länge  nur  von  den  mittlen 
icbwana. Wirbeln  äbertrof en  wird ;  die  aber  weit  achwächer  waren.  Der 
MH  weniger  Wirbeln  ala  in  den  Ydgelo  xnsammengeaetate  nnd  aocb  we- 
licer  btegaame  Hals  war  halb  na  lang  ala  der  Schädel,  halb  so  lang  ala 
4ie  Strecke  Tom  eraten  Rficken- Wirbel  bis  znm  Anfang  dea  Scbwanxea 
n4  nngeflUw  fffinfnml  in  der  Länge  dea  Schwansea  enthalten;  die  vor- 
4fnn  Geletfk-Forlaiixe  stehen  in  den  Hala-Wirbeln  anfTallend  weit  ober ' 
dra  Kirpcr  vor,  der  mehr  platt  (nicht  ilaeb)  geweaen  an  seyn  adietiit ; 
dibei  laakteii  die  Körper  auf  eine  eigenthömlicbe  Weise  untereinander  ein, 
4it  dem  Hala  mehr  eine  anf-  und  ab-wärta  ala  nach  rechte  oder  links 
Kffknde  Beweguttf^  gealattet  haben  muaa.  Die  Faden- förmige  RaIs*Rippe 
ist  Biehr  in  «ler  vorderen  Gegend  des  Körpers  augebracht.  Mit  InbegriiF 
^Halaea  inaaen  aieb  bia  xam  Anfang  dea  Sehwanses  17  Wirbel  anneh- 
•ca;  da  nun  der  Schwans  38  Wirbel  ergibt,  ao  würde  die  Geaammtzahl 
itt  Wirbel  55  betragen.  An  den  vorderen  Rficken- Wirbeln  iat  der  KOr* 
ftt  aoeb  bffcit,  an  den  hinteren  achon  aehr  achmal.  Die  ateife  Haltung 
öcs  Rockena ,  auf  eine  featere  yerbindung  der  Wirbel  untereinander  hln- 
vfifead,  ist  einem  fliegenden  Tbiere  angemeasen.  Ob,  wie  in  den  kors- 
Kliwifixigen  Pterodaktylen,  ein  durch  Verwachsung  mehrer  Wirbel  gebil- 
*4e«  Rrentxbriq  vorbanden  war,  Hess  sich  nicht  ermitteln.  Bestand  auch 
Ufr  ein  wirklicbea  Kreotsbein,  so  konnte  es  doeh  nur  gering  seyn,  da 
üt  Becken- Gegend  die  schwächste  sm  gansen  Tbiere  ist  und  gegen  die 
komcbwänsigen  aieb  wirklieh  auffallend  achwaeb  herausstellt.  Dem 
Schwante  scheine  nur  an  aeiner  Wnrxel  einige  Beweglichkeit  xugestanden 
n  haben ;  aonst  war  er  steif  dann  und  flach ,  wodurch  er  der  Luft  ge- 
ringeren Wideratand  leistete,  als  wenn  er  rund  oder  platt  geweaen  wäre. 
Der  von  mir  früher  schon  aufgefundene  eigenthfim liebe  Bau  dieaea  langen 
Schwanxca  bestätigt  sich  auch  hier.  Die  Knpehen-Fäden ,  xwischen  denen 
'ie  Wirbel-Körper  liegen ,  nnd  die  dem  Seh wanxe  aeine  Steifheit  Ver- 
leihes, werden  deutlieh  erkannt.  Ein  Si'hwanx  von  sotchor  Länge  ist 
Kr  ön  Flug-Tbier  unerhört.  Die  Bescbaflenheit  dieaea  so  wie  des  Sehwan- 
ses ia  den  kurxachwänaigen  Pterodaktylen  ist  der  Art,   dais  anxnnehmen 


SSO 

ist,  diM  diese  Thiere  nicht  wie  die  Vdgel  mü  Federa  vereeben  wem, 
voo  denen  eneh  noeb  keine  Spur  nacbgewieeen  werden  konnte ;  wne  de* 
fflr  gehalten  wurde,  beruht  anf  TJIaecbnnf. 

Die  beirftchtticbe  Ordsse  des  Brostbeins  war  einem  fliefenden  Thier 
angemessen.  Der  dflnne  stsrk  gewölbte  Kneefaen  besess  keinen  eigest- 
lieben  Kiel  oder  Leiste,  wogegen  er  aber  in  einen  grossen  etarfcen  Port» 
salz  ausging,  woran  bsuptsicblieb  die  anm  Fliegen  erforderlicheo  Brairt- 
Munkeln  befestigt  waren.  Das  Coranoideum  seheint  nicht,  wie  in  den  TS- 
geln,  dem  Brustbein  aufgesessen  au  haben ;  aueh  wird  niehia  Ton  einer  di« 
Sefaldssel-Beine  vertretenden  Gsbel  wahrgenommen.  Wenn  eher  bei  den 
Vdgelo,  neben  einer  starken  Leiste,  die  Breite  der  Bruslbein-Plolte  aed 
der  Mangel  an  Ldebern  und  Ausschnitten  an  derselben  als  Zcieken  riaes 
sehr  krafrigen  Fluges  gelten  und  hieraus  anf  die  Pterodaktjrlen  ein  Sebints 
gestattet  ist,  so  ist  anzunehmen,  dass  diese  Thiere,  besonders  «ber  die 
Rbampborbynchen,  ebenfslls  mit  einem  sehr  kriftigen  Finge  begabt  ge- 
wesep  seyn  mussten. 

Da  der  Rumpf  von  der  Baoch^Seite  entblösst  sich  darstellt,  so  ge» 
hdren  sneh  alle  in  die  Eotblfissungs* Ebene  fallenden  Rippen  dieser  Seile 
an.  Die  Rucken-Rippen  liegen  tiefer  im  Gestein,  wovon  ich  mich  durdi 
Entfernung  desselben  in  der  vorderen  Gegend  des  Rumpfes  Aberzengt  habe. 
Unmittelbar  hinter  dem  Brustbein  folgen  sechs  Banch-Rippen«  Dem  Win* 
kel*fSrmigen  mittlen  Theil  legt  sich  ein  ftusserer  Rippen-Tbeil  an,  der  mit 
den  Riicken*Rippea  verbunden  gewesen  seyn  wird.  Die  eigenthtolichen 
ktirseren  platteren  breiteren  und  an  der  einen  Seite  stark  aaagesacklen 
Tbeile  von  kndcherner  Bescheffenbeit,  die  ich  an  dem  früher  von  mir 
beschriebenen  Exemplar  von  Rhamphorhynehus  Oemmingi  anfgefundea 
und  versucht  habe  den  eigenthflmlicbeu  kn&ehernen  FortsStzen  an  dea 
Rticken*Rippen  der  Vdgel  und  Krokodile  zu  vergleichen,  aind  nach  aa 
diesem  Exemplar  vorhanden.  Bei  dem  froheren  Exemplar  Sei  mir  schon 
auf,  dasa  diese  Kuöchclchen  nur  die  Abdominal-Ckgead  einhielten,  was 
»eb  indess  mehr  den  in  der  Wirbel-SAule  überhaupt  vorgegangenen  Stö- 
rungen beimessen  zu  sollen  glaubte.  An  vorliegendem  Exemplsr  Jedoch,  wo 
von  einer  solchen  Störung  nicht  die  Rede  seyn  kann  und  vom  Rumpfe  iber- 
baupt  nur  die  Bsucb*Seite  entblösst  ist,  ergibt  sich  nnn  anf  dns  Angea- 
acbeiolichste,  dass  diese  eigenlhfim liehen  Knöchelchen  nicht  der  Rickea>, 
sondern  der  Baucb-Seite  angehören  und  einen  Begleiter  der  Abdomiael- 
Rippen  darstellen,  mit  denen  sie  auftreten  und  verschwinden  und  noch  ia 
Zsbl  übereinstimmen.  Ihrer  Lage  nach  hafteten  sie»  der  LInge  nach  ge- 
richtet,  an  den  bereits  erwAbnten  iusseren  Abdominal- Rippen,  wodurch  diess 
Gegend  eine  VerstArkung  erhielt,  welche  sich  der  Verstürkung  der  Rocken- 
Rippen  in  den  Vögeln  und  Krokodilen  vergleichen  liesse,  waa  meines 
Wissens  bei  den  Wirbellbieren  überhaupt  noch  nicht  beobaeblet  wer- 
den ist. 

Am  Oberarm  ist  der  Flngel-förmig  ausgebreitete  Theil  oben  stark 
ausgescbniiten  und  das  untere  Ende  mit  einer  deutlichen  Rolle  zur  £in- 
leokuug  in  den  Vorderarm  versehen.    Vom  unteren  Ende  des  ans  eioem 


Koocben-Paarebeatebeiiden  Vo  rderarm»  begibt  tidi  aufwAiis  derielba  Faden* 
fömäfltt  Knocbea »  den  icb  nierst  an  den  knn-sebwinf ig;en  Pleroda(i(jlen 
•«rpefnnden  bebe.  Er  bildet  deber  einen  integrirenden  Tbeil  des  Ske* 
leHn  aller  Pterodactylen  und.,  wird  fdr  einen  beatimniten  Dienst  aus- 
ersehen  gewesen  aeyn  »  der  indeaa  kanm  an  emiHeln  sejrn  wird.  Man 
•Mite  ihoi  eine  Steile  im  Flug-Apparat  anweisen;  docb  lisst  sich  schwer 
einaeben,  wie  ein  den  Yorderarm  beigesellter  Knochen  biebei  verwendet 
werden  konnte. 

Din  Einlenkung  alier  Tbeile  der  beiden  nach  einer  Richtung  bin  lie« 
lernden  Anne  untereinander  nnd  mit  dem  Flugfinger  ist  aufs  Beste  über* 
liefert ;  dnl>el  sind  die  Tbeile  des  rechten  Arms  von  unten,  die  des  Knken* 
von  ansäen  entbiflsst,  was  von  der  Beschaffenheit  dieser  Knochen  ein  um  so 
dentlieberes  Bild  gewftbrt  In  der  Hend-Wursel  fallen  swei  atlrkere  Kno* 
chen  auf)  von  denen  der  obere  mehr  dem  Vorderarm^  der  notero  mehr  dem 
Bfitteihnnd-Knochen  des  Flog*Fingers  verbunden  gewesen  sn  aeyn  scheint, 
wobei  dem  Flag*Fioger  eine  freiere  abwArts  oder  binterwArta  gebende  Be« 
wegnng  gestattet  war,^  die  daraus  erkaaut  wird,  dass  bei  gerade  ansge- 
«trecktemArm  und  Flug-Fiuger  swischen  diesen  beiden  Hsndwureel- Knochen 
unten  eine  Ornbe  sich  bildete,  die  beim  Sinken  und  Zurückschlagen  des 
Flug»  Fingers  dadurch  sich  schloss,  dass  die  konvexe  Fliehe  des  untern 
Mittelbnnd.Knocbroa  sich  der  konkaven  Fliehe  des  oberen  anlegte.  Die 
schon'  früher  an  dem  Rhampborbynchua  macronys  nachgewiesene  auf* 
fallende  Rfirae  der  Hittelhand  wird  auch  in  vorliegender  Speeies  ange- 
troffen nnd  nunmehr  für  daa  Genus  der  lang-scb winzigen  Pterodactylen 
nberhnnpt  an  gelten  haben.  Man  wird  daher  auch  kfinftig,  wenn  Scbfidel 
oder  Schwans  fehlen  sollte,  acbon  an  der  Kfirse  der  Mittelhand  an  erken* 
Den  im  Stande  srya,  ob  das  Tbier  lang  oder  kurs  geschwftost  war.  Die 
Rflrxn  der  Mittelhand  fSlIt  um  so  mehr  suf ,  wenn  man  bedenkt,  dass  in 
den  fliegenden  Slngethieren,  den  Fledermftusen,  die  AnsbUdung  der  Hand 
an»  Flug-Organ  banpisächlich  mit  auf  der  Yerl&ngernng  der  Afittelhand 
beruht  Fdr  den  Flug^Finger  in  Rhamphorhynchus  ist  der  Mittelbend- 
Knnchen  stsrk,  der  Körper  mehr  plutt  und  mit  einer  starken  wohl  aos- 
gebUdetea  Oelenk-Rolle  versehen.  Es  llsst  sich  genau  erkennen,  wie  aof 
dens  inaseren  konvexen  Tbeil  dieser  Rolle  der  Flug-Finger  IXuH,  der,  wie 
ieb  Diess  bereits  an  andern  Pterodaktyten  nachgewiesen  habe,  in  dieser 
Gegend  mit  einem  kurxen  Fortsatze  versehen  ist,  welcher  beim  Sinken  oder 
ZurnckscMagen  des  Fingers  von  einer  hinter  der  Gelenk-Rolle  des  Mittel- 
haod'Knochens  vorhandenen  Grube  aufgenommen  wird.  An  der  Innenseito 
des  ersten  Glieds  des  Fing-Fingers  wirde  dieser  Fortsatz  fehlen.  Es  besti;* 
tigt  meh  hier  femer,  dass  der  stärkere  Fortsata  an  diesem  Ende  oben  datn 
beatimmt  war  zu  verhindern,  dass  der  Flug- Finger  eine  aufwirta  gehende 
Bewegung  machte.  Mittelat  dieser  einfachen  Vorricblnng  konnte  der  Flug^ 
Finger  sich  kaum  höher  als  zur  verllngerten  Richtung  der  Achse  seines 
Mittelhand- Knochens  erheben.  Das  Thier  brauchte  also  keine  Kraft  an  ver- 
wenden, um  den  Flug-Finger  in  gerader  Richtung  zu  erhalten  $  der  Finger 
hol  vielmehr  in  dieser  Lage  eine  kraftige  Stütze  dar,   auf  der  daa  Thier 


MS 

/  "  I 

rieh  mit  Lriebttffkftk  erbeben  «ad  in  der  Laft  Mfawebead  erb*lfea  ko»elf. 
Dtr  lenge  Fla^FiHger  ward  eber  aocb  dadorch  noch  ventärfct,  dasi  die 
Glieder  dorch  steife  Gelenke  verbundeo  waren,  die  eine  Krtutnaag  drs 
eigenllicben  Fingefs  oicbl  gestatteteD ,  nnd  data  der  Finger  aebr  fceneu  ia 
die  starke  konvexe  Rolle  seine«  Mittelhaad*Knorhetts  eingriff  wodnrcb  kasM  I 
eine  seitliebe  Bewegonic  möglieb  war.  Der  Finger  konnte  sieb  daber  nsr 
ab  Wirts  und  von  da  rfickwarts  bewegen;  die  Biegung,  die  ibm  gentattd 
wer,  ging  über  die  Elastidtftt  der  Knocben  dtB  langen  gegliederten  Organ 
liiehl  binaus,  und  naeb  den  fibrigen  Riebtnngen  bin  ward  die  Bewegoo; 
durcb  die  andern  Tbeile  der  Hand  nnd  des  Annes  vermittelt,  von  denrs 
man  gerade  bei  diesen  Thier  erst  recbt  begreift,  wofor  sie  da  aind. 

Der  Oberarm  missl  merkliab  mebr  als  die  balbe  Länge  den  Vorder« 
Arms,  und  das  YerbAliniss  ist  fast  wie  S  an  8 ;  der  Vorderarm  misst  nngclakr 
Ewei  Drittel  vom  dritten  oder  vierten  Flngfinger-Glied;  das  erste  nnd  nweits 
Fliigfinger*Glied  ist  etwas  länger,  bis  die  beiden  andern;  die  Länge  dfr 
Mittelband  verbält  ijcb  an  der  dta  Vorderarms  wie  S  an  7,  snr  Lssks 
des  aweiten  Flugfinger-Olieda  wie  a  au  11 ;  das  erste  Fingänger-Glied  wer 
ksnm  länger  alt  das  sweite;  die  Länge  des  Untersebenkels  verbält  sieb 
an  der  des  Vorderarms  wie  a  sn  3.  Die  Spannung  von  dem  £ode  des 
einen  Flug-Fingers  bis  an  dem  des  andern  betrug  Ober  3  Psriser  Fna«.  Die 
Wirbelsäule  war  bis  an  Anfang  des  Scbwanses  nur  einen  balben  F««i 
lang,  nnd  da  ffir  den  Schwans  nicht  gsnx  1  Fuss  in  Rechnung  kooMit,  m 
hatte  das  Tbiermit  ausgebreiteten  Fhig-Fiagern  «ehr  Breite,  als  die  doppelle 
Länge  der  gsnzen  Wirbelsäule  beträgt.  Von  knöchernen  Stötzan  den  Flog- 
.  Fingers  oder  der  Flng-Haut  wird  an  meinem  Exemplar  nicht  das  Mindeste 
wahrgenommen;  bei  der  treflicben  Erhaltung  desselben  wurden  gewiti 
Tbeile  der  Art  überliefert  seyn, ,  wenn  sie  fiberbaupt  vorbanden  gewesHi 
wären.  Was  QuanarBDr  (Jahrbuch  1864,  S.  570;  Pterod.  sneviena  8.43) 
dafür  hält,  beschränkt  sich  auf  die  Mittelhand-Knochen  der  öbrtgen  Finger, 
die  gewiss  niemals  eine  Stotse  ffir  die  Flughaut  abgegeben  haben  esd 
gerade  bei  Rbamphorhynchns  wegen  ihrer  ungemeinen  Kfirse  sich  ss 
einer  Stntae  för  eine  grosse  Flng^Haut  gar  nicht  eignen  wurden.  Von  dca 
öbrigen  drei  Fingern,  welche  nicbt  steif  wie  der  Fkig-Finger».  sonders 
gelenkig  wsren,  li^gt  an  meinem  Exemplare  wenig  vor.  Das  Becken  war 
fiberaus  schwach.  Davon  ist  am  besten  das  Schambein  uberliefeit,  daa  eines 
atieiförmigen  Knocben  darstellt,  der  vom,  statt  fächerförmig  anagebreitei, 
gegabelt  war.  Die  Beine  sind  vollständig  überliefert.  Sie  lenken  noch 
in's  Becken  ein,  hinter  dem  sie  mit  auffallender  Regebnäasigkeit  krealz» 
weise  fibereiuander^gesdilagen  sind,  wobei  sie  sich  in  der  Gegend  der 
Fnsswursel  decken.  Die  Zehen  sind  mit  einer  Deutlichkeit  erhallen,  wie 
ich  sie  an  keinem  andern  Pterodactylns  kenne.  Ohne  den  MittelfsfS- 
Knochen,  Jedoch  mit  dem  KUuen-Glied,  ergeben  die  Zahlen  der  Glieder, 
womos  die  Zehen  bestehen,  folgende  Reihe:  3,  3,  4,  6.  Die  Fnsse  sisd 
so  überaus  sart  und  schmächtig,  dass  das  Thier  unmöglich  fest  dsranf 
stehen  oder  damit  geben  konnte.  Es  wird  daber  auch  nur  um  so  wahr- 
scheinlicber,  dasa  die  Pterodactylen  im  Zustande  der  Ruhe  wie  die  Fleder- 


Mosf,  fffcfrpbeml  hiii|Sfen,  wobei  ibDen  die  Klaafii  an  d«D  drei  Iteinen 
Ta^n  bebillftich  waren.  IHeaa  gik  ipant  insbeflonderc  ffir  die  Abam- 
jitorkyiirbeii,  welebe  dnreb  die  Scbwicbe  der  binteren  Gliedmaesen 
Bod  dt%  BedLenii,  so  wie  dadurcb,  data  der  Fiog-Ping^r  sieb  wenigateDn  im 
?frgleicb  wnm  Ilittelbaad-Knocben  aufffallend  ifoser  herauistelit,  leicbtere 
Flif^  waren  nnd  aicb  wobi  aaeb  blHier  in  die  Lofte  erlioben,  als  die 
jbrigvB  Pteredaktylen ,  io  denen  dieee  VerbiltBiaae  niebl  angetroffen 
werdett. 

Nr.  4  dea  HBTSBL'achen  Verseiebniaaea  ItA  ein  bia  sun  inaaeraten 
Eitfe  tebr  ^  6berlieferter  Sebwana  von  Rhampborbynebna  Gen* 
■iifci,  TOfl  nnten  entblöaaty  woran  der  fdr  dicaea  Or^n  von  mir  frdlief 
Mlgefiiodene  Bao  vollkommen  beatitiKt  wird.  Dieaer  Sebwans  aeheint 
finA  bioter  dem  Becken  abgefallen  oder  abgeriaaen  an  aejm.  Am  vor- 
drrfo  Eade  ateben  die  fcnftcbernen  Fäden  4ber,  welche  die  Verbindung  mit 
dn  daror  geoeaaenen  Wirbein  nnterbielten.  Dieaer  ateife,  flacbOy  dorn« 
Rmi^e  Sebwana  beateht  aoa  88  Wirbeln,  welche  0,S82  Linge  einnehmen. 
Toni  werden  aber  wohl  noch  ein  Paar  Wirbel  geaeaaen  haben ,  wodorch 
mb^eZabl  »nf  40  nnd  die  Ltnge  auf  0,295  bia  0,*iM  heranaateUen 
wvrde.  Da  das  hintere  Bnde  in  aebr  kleine  Wirbel  aufgebt,  an  iat  ea 
w»hl  »Sglieb,  dasa  die  Zahl  der  Schwanz-Wirbel  um  ein  Paar  veränderlieb 
nya  kaou. 

litwiaeben  wurde  noch  ein  Rhamphorbynehua  bei  Biekgiidi 
IScfoBden,  der  xwar  aoeb  vollatändig  abgelagert  aeyn  wird,  aber  weniger 
dntiicb  sieh  darstellt  Das  E^de  des  Sebwanaea  iat  weggebrocben.  In 
kr  Hals-  nnd  in  der  Becken-Gegend  wird  kaum  etwaa  von  den  Wirbeln 
ffiiirjcyiommen.  Der  xnrfickgeaehlagene  Schädel  Hegt  mit  der  Unterseite 
hm  Gesteine  anf  nnd  wird  tbeilweise  von  dem  einen  Arm  bedeckt;  er 
hl  in  Gänsen  nur  nndentÜcb  Aberiiefert ,  nnd  waa  aicb  davon  erkennen 
iiiat,  wurde  Rbampborhyncbns  Geinmingi  entsprechen,  der  aber 
faft  dsrdigängig  noch  einmal  ao  groaa  war«  »Die  Wirbelaänie  iat  in  der 
Isckea-Gegend  ao  ateif ,  dass  die  einseinen  Wirbel  nnmSglich  mit  einem 
Bra-Gelenk  soaannnengehangen  haben  konnten ;  man  aollte  vieln^br  ver* 
natbfo,  daaa  aio  nicht  anders  verbunden  gewesen  wären,  ala  wie  die 
Glieder  des  Flng-Fingers  oder  die  Wirbelkörper  im  Schwanse.  Vom  Brost« 
boB  sad  Schnher-Gdrtel  wird  nichts  erkennt«  Vom  Becken  sind  die  beiden 
SdMBbeine  gut  fiberliefert  Sie  bestätigen  daa,  waa  ich  derfiber  an  dem 
TeHfiisdigeo  Rbamphorbynchua  Gemmingi  gefunden  habe,  sind  aber 
fcier  10  klein  nnd  mager,  dass  man  aie  eher  für  Rippen,  ala  fär  Becken- 
Kaoebeo  halten  aollte.  Von  den  Händen  und  Pässen  lässt  sich  autaer 
dn  Flog-Fingern  kanm  etwaa  erkennen.  Dieae  Pinger  aind  vollaländig 
fiberliflert  nnd  messen  bortsontal  ausgebreitet  von  dem  Ende  des  einen 
bis  10  dem  dea  andern  33  Pariser  Zoll.  Rhampborbynchoa  longican* 
das  würde  ungefähr  13  Zoll  ergeben,  also  nur  wenig  mehr  als  die  Hälfle. 
Du  Verhältniss  des  Oberarms  sum  Vorderarm  iat  ungefähr  dasselbe,  wie 
n  Rh.  Gemmingi,  faat  wie  3  an  3.  Zu  anderen  Tbeiien  atellt  aicb  aber 
drrYsrdcrarm  etwaa  länger  heraoa.  So  miaat  der  Untera cheokel  etwaa  weni« 


SS4 

f^Tj  als  kwei  DriHel  von  der  tÄnge  des  Vorderanns,  waa  freilieb  irar 
unbedeatend  ist  Der  VorderariB  misat  swei  Drittel  Lloi^e  vom  erstra 
Glied  .dca  Floj^^-FiBKera ;  in  Rb.  Oenmingi  wenif^er;  in  Rh.  loogicaadas 
war  dieaea  VerhiKniaa  wefcen  mani^elbafieni  eraten  FInicer-Glied  siebt  m 
ermitteln.  Zum  dritten  nnd  vierten  Fin|^er*Glied  atellt  aieb  der  Vorderana 
vorh  lAofper  beraua,  indem  er  aoffallend  mebr  ala  anrei  Drittel  LäB|^ 
miaat;  anm  dritten  Glied  iat  aop^ar  daa  Yerbiltniaa  wie  4  an  5.  Daa  er»te 
Glied  dea  Flog-Fingera  war  merklich  Ifinger,  in  Rb.  Gemmingi  ktaa 
koraer«  ala  daa  aweite;  daa  leiate  faat  ao  lang,  in  Rh.  Gemming^t  etwu 
weniger  lang,  ala  daa  aweite;  doch  iat  in  beiden  je  daa  rrate  uod 
aw«ite  Glied  länger,  ala  daa  dritte  nnd  vierte.  Faat  anfTallender  nind  di« 
Abweichangen ,  die  die  Mittelhand  darbietet,  indem  dieaelba  abaolat  ner 
wenig  kdraar  iat,  ala  in  dem  aonat  faat  noeb  einmal  ao  groaaen  Rb.  Gea- 
mingi ;  aie  acheint  aelbat  verbAltniaamlaaig  noch  etwaa  Ungar  an  aeja, 
ala  in  Rh.  longicandna.  Der  Mittelhand -Knochen  dea  Flog- Pingera  ver- 
bilt  alob  inLCnge  anm  Vorderarm  wie  2  an  5,  anm  aweiten  Flugfinger- 
Glied  wie  S  an  7;  fir  Rh.  Gemmtngi  habe  ich  diese  beiden  VerblltniaM 
wie  2  an  7  und  2  au  11  angegeben«  In  Rh.  longicandna  iat  die  Mittel- 
hand auch  verbiltniaamflssig  Iftoger,  ala  in  Rh.  Gemmingi.  Da  ich  aber 
in  crater  Speaiea  die  Länge  nicht  nach  demtMittrlhand-Knocben  dea  Flu;- 
Fingera  an  nehmen  im  Stande  bin,  ao  will  Ich  auch  keine  weiteren  Ter- 
gleicbnngen  anateHen.  Ungeachtet  hienach  die  Abweichungen,  welche  der 
neu  aufgefundene  Rhampborbynchna  darbietet,  nicht  ohne  Belang  aiad, 
80  glaube  ich  doch  nicht,  daaa  ale  aur  Annahme  einer  eigenen  Speaiea  {etat 
aehon  berechtigen,  da  man  noch  gar  nicht  weise,  welche  Abweichnngea 
bei  Thieren  veracbiedener  Gräsae  von  einer  und  deraelben  Speaiea  rw* 
kommen  können.  Ea  wird  daher  vorerat  noch  die  Anfliodung  einen  anderea 
Rhamphorhynchua  aban warten  aeyn. 

Nr.  9  dea  erwähnten  Yerxeich'nisaea  iat  nicht,  wie  angegeben  wird,  Pte- 
rodactylna  Kochi,  sondern  ein  toltatändigea  }fingerea  Thier  von  Pte- 
rodactylua  longiroatria,  mithin  daa  vierte  Exemplar,  daa  von  dicaer 
Speaiea  aufgefunden  iat.  Ea  iat  nur  halb  ao  groaa,  ala  daa  dei*  Uümchur 
Sammlung,  uad  misat  ungefähr  awai  Drittel  vom  LBUCHTfiriBBao^acbeB.  £■ 
atellt  aich  aonach  nicht  auffallend  gröaaer  heraoa  ala  Pterodaelylat 
breviroatris,  wobei  gleichwohl  aein  Schädel  schon  die  Verhältaisse 
von  Pterodactylna  longiroatria  darbietet.  Diesea  Exemplar  iat  daher 
geeignet,  auf  direktem  Wege  die  Anaicht  au  widerlegen,  daaa  Pterodac- 
tylna brevirostria  die  Jugend  von  Pt  longiroatria. aey,  nnd  daaa  der  SdiS- 
del,  wie  im  Krokodil  und  den  V6geln,  bis  an  völliger  Entwicfcelong 
dea  Thiers  ao  aulfallend  an  Linge  habe  aunebmen  kännen.  Ton 
Rumpfe  dea  Thiera  ist  die  Rncken-Seite  entblösst ;  Hals  nnd  Kopf  aiad 
anriickgeschlagen ;  der  0,0405  lauge  Kopf  liegt  mit  der  Oberseite  dem  Gesteia 
anf.  Daa  Brust-Bein  ist  achwach  entwickelt.  Der  Flug-Finger  iat  voHatiodig. 
Von  einem  Theil  der  Abdominal -Rippen  aind  die  beiden  Schenkel  in  der  Bauch- 
Linie  noch  nicht  verwachsen.  Der  fadenförmige  Knochen  am  Vorderarm 
iat  vorhanden.    Die  Schambeine  liegen  sehr  deutlich  vor.   Die  Unterschei- 


3as 

diioi^  drr  Glieileratifir  der  Zehen  wird  dnrch  spätbigea  Kalk  und  Eiernoxyd- 
Hydrat  eraebwert« 

Ehe  kb  die  Pterodaklrleo  verlaaaa«  will  icb  noeb  anfahren,  daea, 
ich  aiich  mit  der  Yermalbang^  QosifaTBDT'a  (Ptered.  aaerieu8f  S.  61),  wo« 
aacb  der  von  mir  (Jahrb.  1348,  S.  684)  ala  Uoteraobenkel  von  Ptero* 
dactyina  aeenndariua  beaeicbDete Knochen  daa  erale  Glied  dea  Flof^ 
Fiagera  von  der  SchwäbUeken  Speziea  wäre,  nicht  etnveratanden  erkUrea 
kaoo.  Der  Knochen,  nm  den  ea  nich  handelt,  beaitat  gans  dieselbe  Form, 
wie  der  noch  mit  dem  Oberachenkel  ^aammenliegenda  Dnterachenkel 
vea  Pterodactjrlna  icrandia,  deaaen  Deutung,  nach  eigener  Unterauchnng 
der  Original- Verateinernng,  keinem  Zweifel  unterliegt ;  nor  verhilt  er  aich 
SB  dieaem  wie  %  an  3.  Aber  auch  achon  nach  der  Beachaffenbeit  aeiner 
Enden  oder  Gelenk-Köpfe  konnte  der  Knochen  unmöglich  daa  erate  Glied 
von  Flug-Finger  einea  Plerodactylua  daratellen. 

Die  unter  Nr.  3  aofgeföbrte  Lacerte  ana  dem  litbographiachen  Schiefer 
von  Süek^tmti  gehört  einer  neuen  Speziea  meinea Genua  Homoeoaanrua 
•D,  die  ich  H.  brevipea  benannt  habe.  An  dem  von  der  Rocken-Seite 
eatblöaaten  Thierchen  lehlt  nur  ein  gulea  StOck  dea  Schwanzea,  daa  daa 
Tbier  achon  wahrend  dea  Lebens  verloren  haben  muaate,  da  der  vom  wei- 
chen Thdl  dea  Schwanzea  überlieferte  Abdruck  nicht  serrisaen,  aoadern 
vollkommen  abgerundet  aich  daratellt,  waa  auf  eine  Yernarbung  dieeei^ 
Stelle  achlieaaen  l&aat.  Daa  fehlende  Stfick  war  wohl  au  betrficbtlieb,  ala 
daaa  ea  aich  hätte  wieder  eraetzen  können.  An  dem  von  oben  eotblöaeteo 
tpitz-eitörmigen  Schad«!  von  0,0156  Länge  läaat  aich  nnr  daa  vordere 
Ende  mit  den  Naaenlöchern  nicht  mehr  deutlich  unteracbeideo.  Daa  Yer- 
billnisa  der  Länge  dea  Schädela  zur  Breite  iat  ungefähr  daaaelbe,  wie  in 
den  andern  Speziea.  Die  Augen  liegen  etwaa  weiter  vorn,  alz  in  Homoeo» 
sanrua  macrodactylna ,  deaaen  Schädel  aonat  typiache  Ähnlichkeit  ver* 
räth;  daa  Hauptatirnbein  iat  aber  nicht,  wie  in  letzter  Speziea,  hinten 
konvex,  aondern  eher  etwaa  konkav  begrenzt.  In  der  Bildung  des  Joch* 
beina,  Oberangenböhlen-Beina  und  Haupt>StlrnbeiBa,  die  auf  die  Pbyaiono* 
nie  nicht  ohne  Einiluaa  sind,  aowie  darin,  daaa  der  Augenböblen-Rand  binteo 
offen  gewesen  seyn  wird,  beatand  Ähnlichkeit  mit  Monitor,  woran  auch 
daa  paarige  Hanpt-Stirnbein  und  daa  Scheitel-Bein  erinnern;  während  die 
Kurze  dea  Schädels,  die  paarigen  Nasenbeine,  die  nur  aelten  bei  Monitor 
vorkommen,  die  breite  Platte,  welche  daa  Scheitelbein  auf  der  Oberaeite  dar- 
stellt, nnd  wohl  auch  daa  vordere  Stirnbein  an  die  Lazerien  erinnern,  in 
denen  daa  Haupt-Stirnbein  öfter  unpaarig  aich  daratellt,  wie  namentlich  in 
den  Ssioken  und  Geckonen;  doch  iat  bei  letaten  daa  Scheitelbein  ein 
paariger  Knochen.  Weniger  Ähnlichkeit  zeigen  die  eigentlichen  Laserlen, 
deren  Typus  Lacerta  agtlia  iat.  Daa  Scheitelbein  ist  in  der  nngeiabren 
Mitte  von  einem  feinen  Loche  durchbohrt.  Der  Schädel  ist  von  dem  der- 
selben Formation  angehörigen  Sapheoaanrna  (Piocormus)  durchaus 
verachieden.  Nach  dieser  neuen  Spezies  scheint  Homoeosaurua  nicht  mehr 
ala  vier  Halawirbel  zu  beaitzen  und  hierin  mit  den  meisten  lebenden 
Lazerten  fibereinzustimmen.  Vom  Kopf  bis  zum  Becken  werden  S4  Wirbel 


330 

besUBden  liabea.  lo  Ltege  TerbaUea  ticb  die  'VordenirBKKDocbMi  sw 
Oberarm  wie  2  su  3;  eia  fibnliche«  YerbälUiBss  bestebt  ftwiecben  Coter- 
und  Ober-SchenkeL  Vorderarm  und  UnkrscbeDkel  sind  aUo  weit  kurzer, 
als  in  Homoeosaurus  MaKimilianis  selbst  noch  kurxer  als  in  H.  ma- 
crodaeljrlus  und  H.  Neptunius  ,  und  es  kann  daher  diese  Abweicbnag 
nicht  einer  Yeracbiedenbeit  im  Aller  beigelegt  werden.  Die  groMere 
I>inge  der  Zehen  erinnert  an  Homoeosaanis  macrodactylns«  Dia  gaaic 
Lftoge  einer  hintern  Extremität )  Ober-.nnd  Unter-Schenkel  and  die  lingtls 
Zehe  susammengenouimeni  reicht  nur  bis  unter  oder  hinter  die  Stelle  der 
£inlenkung  des  Oberarms,  in  oen  drei  andern  Speaies  wenigstens  bis  aa 
den  Hinterrand  des  Schädels,  in  Homoeosaurus  macrodactylna  erstreckt 
sie  Mich  sogar  noch  viel  weiter  nach  vorn.  In  den  sovor  bekaoot 
gewesenen  Spezies  reicht  die  vordere  Extremität  bis  zum  Becken;  in  der 
neuen  Spezies  erreicht  sie  dieise  Gegend  noch  lange  nicht.  Da  nun  dieie 
Abweichungen  eben  so  wenig  auf  einer  grössern  Anzahl  Rörken-Wirbri 
als  anf  Verschiebungen  in  der  Lage  der  vordem  und  hintern  Extrenilätea 
beruhen,  so  ergibt  sich  nuläugbar,  dass  das  Thier  eine  neue  Species  dar- 
stellt, die  sich  durch  Kurze  der  Beine  überhaupt  auszeichnet,  worin  m 
sich  selbst  von  dem  Homoeosaurus  Neptunius  unterscheidet,  ungeachtet 
sie  sich  in  Körper-Grdsse  zu  diesem  wie  3  zu  2  verhält;  sa  H.  Ma- 
ximiliani  und  H.  macrodactylns  ergibt  sich  das  Verbal tniss  wie  t  zu  S. 
Die  Glieder,  woraua,  abgeaehen  vom  AI ittelfuss- Knochen,  die  fnaf 
Zehen  bestehen,  bilden  folgende,  auch  für  die  anderen  Spezies  getnadeae 
Reihe:  2,  3,  4,  5»  4.  Aus  dem  Abdruck,  den  der  weiche  Körper  im  Gestria 
hinterlassen  hat,  erkennt  man,  dass  der  Hals  bia  zur  Breite  dea  Schaddi 
angeschwollen  und  der  Bauch  in  der  hinteren  Hälfte  am  stärksten  war. 

Es  war  mir  bisher  nur  eipe  fossile  Schlange  mit  Überresten  vaa 
Schädel  bekannt,  der  von  mir  in  meinem  Werk  über  Önmfem  (S.  41«  1 6, 
f.  2)  beschriebene  Coluber  Kargi.  Einen  zweiten  Fall  der  Art  tbriltc 
mir  Herr  Berghauptmann  von  Dboheh  aus  der  Rhßiniseken  Braunkohle 
mit.  Von  dieser  in  der  Papierkoble  der  Grube  Romm'ikemkerg  gefoodeucD 
Schlange  sind  über  180  Wirbel  überliefert,  wobei  die  hintere  Strecke  der 
Säule  fehlt«  Vom  Schädel  habe  ich  die  beiden  Hauptbeine  des  Unterkiefen, 
daa  Paukenbein,  das  sich  dnreb  Länge  auszeichnet,  das  Zitzenbein  (oack 
Anderen  Schläfenbein),  sowie  Oberkiefer-  undFIngel-Bein,  vielleicht  auch  du 
vordere  Stirnbein,  entziffert.  Das  Scheitelbein  scheint  eine  breitere  Ksa- 
chen-Platte  gebildet  zu  haben.  Die  Zähne  sind  ziemlich  stark;  sie  sitzrs 
gerade  nicht  dicht  anf  dem  Rande  der  Kiefer,  mit  denen  sie  nicht  ver- 
wachsen ,  sondern  durch  ein  Band  befestigt  gewesen  zu  seyn  ecbeines. 
Von  einem  grösseren  oder  Gift-Zshn  ist  nichts  vorhanden.  Vielmehr  besitzea 
die  Tbeile  des  Schädels  so  wie  die  Wirbel  die  meiste  Ähnlichkeit  mit 
dem  Genus  Tropidonotus,  für  das  der  lebende  T.  (Coluber)  natrii 
als  Typus  gilt.  Ich  glaube  daher  auch,  dsss  diese  fossile  Schlange,  welche 
auch  in  der  ßrauokohle  der  Grube  Krauigurten  vorkommt,  demselbffl 
Genua  angehört.  Sie  vertrat  zur  Zeit  der  Entstehung  der  Braonkokle 
unsere  jetzige  Matter.    Sie  hielt  sich  an  den  schattigen  Wassern,  worauf 


3S7 

fie  feiM«  SeMamn-Grbilde  sich  ftb«Hs«en,  w«lil  havplaiehlieb  der  Frftuche 
rr^B  fty  die  ihr  xor  Nahrunfp  dieDtea.  leb  köoDte  daher  die  Spesie« 
■cht  pasaeader  ala  Trapidonoloa  atavna  Deonea.  Wie  aie  aich  an 
in  if ,  raa  SeHLBOBL  iPktfMiomamie  des  Serpens  p.  2^7 )  aofgeffihrrea 
SpetiM  veriiilt ,  kano  ich  annid^lieh  angeben ,  da  von  den  Skeletten  der 
irkeaara  aar  aebr  wenig  nntemncht  iat.  Die  unter  Colaber  Karfri  aoa» 
im  MoltJiae-Margel  von  Ömm§em  anfgefohrle  focaile  Schlange  iNt  davon 
imchiedra,  waa  acbon  daraua  erAichtlirh  iat,  daaa  ihr  Unterkiefer  atflrker 
Itcbogea,  gegen  das  vordere  Ende  hin  gleichförmiger  breit  ond  am  Aoa- 
imteo  vorderen  Ende  mehr  gerade  gerichtet  war ,  auch  etwaa  gröiaere 
tid  Bocb  weiter  aufeinander  aitzende  Zibne  beaaaa;  in  Coliiber  Kargi 
mr»  ferner  die  Rippen  im  Vergleich  zu  den  Wirhein  elwaa  linger ,  die 
Scbboge  war  aocb  aonat  von  geringerer  Länge  und  beaaaa  kleinere  Wirbel. 
liColuber  (Tropidonotna)  Oweni  von  Onin^en  (S.  40,  t.  7,  f.  J) 
^t  das  TerbiUBiaa  der  LAnge  der  Wirbel  su  der  der  Rippen  beaaer  zur 
Mbn{^  der  RMMäeckem  Braunkohle;  aie  war  aber  kooatant  noch  einmal 
»  uroM  ala  dieae.  Wibreod  die  Überreate  von  Tropidonotna  atavua 
118  d«r  Grabe  KrmuigmrUn  in  Knochen  beatehen ,  zeigt  die  Papierkoble 
m  Remerikemberf  nar  die  leeren  Baume,  welche  die  Knochen  und  Zihna 
fb^eDonmeo,  doch  mit  aolcber  Schirfe  und  Reinheit,  daaa  anaunebmeu 
af,  diM  die  Papierkoble  aus  dem  feinatcn  Schlamme  beataoden  habe  und 
voUkonnen  erhirtet  geweaen  aeyn  mfiaae,  ehe  die  Knochen ,  die  mau 
iiKfBtlieh  gar  nicht  verminat,  vermoderten  oder  auf  aonst  eine  Weiae 
vrrgehwiadeo.  Ich  werde  iipiter  eine  genaue  Abbildung  und  Beacbreibung 
na  dieser  aettenen  Verateinerung  in  den  Pulaeonto^raphieie  liefern. 

Schon  früher  theilte  mir  Herr  Apotheker  HAasancAMp  in  Wejfhere  aua 
imtm  Bchmalzig-weiaaen  dfinn-achieterigen  Mergel  der  Braunkohle  von 
tkHet  aa  der  Rkdm  Oberreste  von  einem  kleinen  laopoden  mit,  worin  ich 
foPalaeoniaetta  Brongniarti  ana  der  am  UoniwMrire  unmittelbar 
teer  dea  grAnen  Mergeln  liegenden  MergeUSchicht  verwothete.  Ea  war 
air  iodesa  nicht  möglich ,  in  Denieektmnd  ein  Ezemplar  dea  laopoden  dea 
lMfBwrf»vzor  Vergleicbung  ausfindig  zu  machen.  Ich  wandte  mich  daher 
ai  Herro  L.  Sakhai«!«,  Eigenthömer  dea  Camptoire  minereiogifue  0%  fmUou- 
Moyifaa  in  Pmrie^  der  die  Gefälligkeit  hatte,  mir  eine  Platte  mit  dieser 
Yenteioerong  mitzolheilen ,  worana  ich  nun  eraehen  konnte,  daaa  kaum 
<>Be  Verschiedenheft  zwischen  den  laopoden  des  Manimarlre  und  vun 
Moi  besteht,  daher  anzunehmen  iat,  daaa  an  dieaen  beiden  Orten 
fcsfibe  Speciea  vorkommt.  Seibat  die  Gesteine  beaitten  Ähnlichkeit.  In 
iet  sfhieferigen  Braunkohle  von  Sieklo*  kommt  noch  ein  kleiner  Fisch 
*«r,  der  Smerdia  nahe  zu  atehen  scheint;  die  Überreste  reichen  indesa 
Mth  nicht  bin,  nm  eine  genauere  Bestimmung  vorzunehmen.  Die  aua  der 
Braunkohle  der  Grube  WUheitnefund  bei  Weeierhurg  in  Neeeeu  mit  In- 
K^teD  vorliegenden  Reate  von  Isopoden  aind  von  Palaeoniacua  Brongniarti 
fcnchiedea. 

HllM.    V.    MSTKB. 

J«kiiug  1856.  22 


Neue    Literatur. 


(Die  Rtdaktore«  aieMea  dm  Eaplaa«  aa  •!«  cIvgelaiifeMr  Sehrlfle«  durch  eta  de«  TMel 

belgcaetetc«  X.) 

A.   Bücher. 
I85S. 

Pavl  GsnvArt  db  Routillb  :  DMeripHon  fe'olopfus  des  emnrans  de  Mtml' 
paUer  (221  pp.  4%  MontpeiUer  (>  Ili6f .  tmiv^r,  ilreA.  jrjrmi,  71-77). 

A.  Pbabs  :  Mil  ltmt<t  geogno9iiei  del  terreno  eretaceo  delie  Atfri  marinime 
iBtir&tio  degli  AtH  deW  olavä  Riunione  de$H  8eien%iaii  ftalitni  i» 
Oen&va,  Sesitme  dt  Oeoioffia  ;  ieduia  delii  29  Seiletnhre  1640).  Nin* 
1863,  15  pp.,  8«  (>  Oeol.  QuariJ.  1869,  -H,  Ä,  1-7). 

Memoria ,  fue  ecmprende  ei  reeumen  de  loe  irakqfoe  veri/lcadae  en  et  eie 
de  1869  per  he  diferentee  eeeeiamee  de  U  Comieian  eneargede  de 
farmm*  ei  mapa  gedegieo  de  im  prov$nci&  de  Madrid  g  et  gemerel  M 
Relmo.    Madrid,  88  pp.  8^^  (mit  Planen  und  Tabellen). 

1854. 

M.  L.  Frarkbnhbth  :   Kryatallisation   und  Amoi-phie  (4S  SS.  8^).    Berlin. 
N.  ▼.  KoKacHAROw :  Materialien  zur  Mineralogie  Raaalandt,  Petersbui^  in 

8®  ond  4^    LieiF.  i— la,  Tf.  1-26. 
J.  RoTB  ond  A.  Wacnbr:  die  foaailen  Knocben-Überreate  von  Plkemii  in 

Griecbeniand  (94  SS.  8  Tfln.,  4^  München).   X 

1855. 

A.  EROMAni«:  Vägieding  Uli  Bergariemae  iwnnedom;  med  earekiid  himeg» 
.  HU  Sverigee  geologieka  förhaiiaden  oeh  med  fäetadt  afeeemde  HUike 

pa  derae  alimänna  praktieka  ngiia  oeh  anväudkarhei  för  leeneinarea, 

tgggmäeiare,  iandkrukare  o.  e,  v.,   med  i  texten  inirgdtia  irädemüL 

Sioeltkoim  8^  (207  SS.).  X 
C.  V.  ETTiNGaHAoaBR :  die  epcäne  Flora  dea  Monte  Promina  (ana  dem  VIII. 

Bande  der  Denkacbr.  d.  matbem.-naturw.  Claaae  d.  k.  Acad.  d«  Wis- 

aenacb.  so  Wien,  28  SS.,  14  Tflo.  4%  Wien.  X 
H.  R.  GöpPBRT :   die  tertiAre  Flora  von  Scboaanits  in  Sebleaien,  bgg.  nit 

Unteratützung  dea  K.  Pr.  w.   Geb.  Staalaminiatera  von  dbr  Ubtdt 

(52  SS.,  26  Tfln.  A%    QHrUtz  u.  Leipzig  [9  fl.  netto].  X      ' 


33» 

Grbim  :  dber  das  Yerhalfen  drr  KryntalFe  za  den  sogen.  Imponderabilien 
(Ei ntadnnf^s- Schrift  zur  5ffentltclielt  Prfifnng*  des  Real-Gyainasiums 
zn  Wiesbaden  an»  2.  u.  3.  üpr.  ISSS,  Wiesbaden,  4^.  S.  1—35.  H 

Tb.  Kjbrolf:  das  Cbrintiania  Silur-Beclcen,  hgg,  v.  Air.  Stevcxba  (Od  SS. 
4^  1  fceoloff.  Karte  in  Fol.).  Chrijitiania.    ^ 

6.  LiNminBBB :  Naturicesehiehle  der  Vulkane  nnd  der  damit  in  Verbiikdnng 
siebenden  Ersebeinungen.  II  Bnde. ,  600  und  450  SS.     Gotha,  8®. 

H.  T.  Mbtbr:  zur  Fanna  der  Torwelt;  II«  Abtheilonf :  die  Saurier  des 
Mnsebeikalkes  mit  Riicksicbt  auf  die  Saurier  ans  dem  Bnnten  Sand- 
stein nnd  Keuper.  Fraokf.  a.  M.,  in  gr.  Fol.  [Jb.  1^68^  584].  Lief, 
y  und  VI,  1855^  Bog,  21^30,  20  Tfln.,  wobei  4  Doppellafeln.  ^ 

Fa.  A.  QomsTBDT :  über  Plerodactylus  Suerieos  in  Nthofc^aphisehen  Sehie- 
ler  Wärttembergs  (52  SS.  4®,  1  Tfl.  in  Fol.).     Tttbing^en.  X 

G.  SAifDBBRGBa :  Aper0t  de»  produiU  mineraux  le$  plms  uHUs  du  iftdkd 
de  NmsMtm,  aeoompaffni  dB  Pekmehe  d'mi«  e«rle  gSoj^naitH^m  y  ^  tn- 
difwe  ies  mniM  al  ies  luine*  Im  plu»  tmpwrtmniet  (Wieekiden  4^.  — 
Bestimmt,  die  Mineralien-Sendung^  für  die  Pariser  Indnatrie-Anastel- 
long;  ctt  begleiten).  X 

B.     Zeitschriften. 

1)  Jahrbuch  der  k.  k.  g^eoiogischen  Reiefaa- Anstalt  in  Wien, 

Wien  iJb.  IM5,  56]. 
lSä4y  Jnlt— Sept;  V,  in,  S.  465-068,   OD  Fig.  X 
J.  CiiiBK:  das  Rosalien- Gebirg  u.  der  Wechsel  in  Nteder-Ös  ler  reich:  465. 
K.  J.  Ardra  :  geognost  Forschungen  in  Ste yerniark  u.  Illyrien  1$SS :  520. 
P.  HoGHSTBTTBH  :  geognostischc  Studien  im  Böhmer- Walde :  567. 
A.  SBNoifRR  :  Zueammenstell.  d.  HShen-Messongen  in  Siebenbürgen :  586. 
M.  V.  Lipold:  der  Salzberg  am  Dürnberg  näcbat  Hallein:  590. 
A.  PAtVR'A:    Verfahren  die  Joachimsthaler  Erze  zu  Gut  zu  bringen:  611. 
M.  V.  Lipold:  das  Gefälle  der  Flusse  in  Salzburg:  614. 
J.  CiiiBR:   Nivean-VerhSItnisse   des  Schwarzenbergischen  Holzschwemro- 

Kanäle  in  Säd- Böhmen  :  62S.    ^ 
J.  Fi,.  Vocbl:  neuer  Silberers*Anbruch  zu  Joachimstbal  r  630. 
Arbriten  im  chemischen  Laboratorium  der  Reichs-Anstalt :  640. 
Gebirgsarten ,  Mineralien,  Petrefakte  an  die  Anstalt  gesandt:  642—644. 
Bacher  und  Karten,  dahin  eingesandt:  653—657. 


2)    Zeitschrift   der   Deutsehen    geologischen    Gesellschaft, 
Berlin  8»  (Jb.  J86S,  56J. 

1M4,  Mai;  VI,  Sy  S.  501-615,  Tf.  10—25. 
A.    Sitanngs-Protokolle  y.  Mai  bis  Jnli:'501-515. 
Bbtrich  :  Grsptolithen  Ton  Herzogswalde  in  Schlesien :  505. 
HinrssBiv:  Schlagende  Wetter  im  WSIderthon-Gebirge  bei  Minden:  505. 
RoTR :  Diluvial  mit  Infusorien  bei  Dömitz  in  Mecklenburg :  508. 

*i2* 


;i4o 

V.  Carn AU. :  Silber^bAltiges  Fable»  «nd  MaUcbil  von  Kieice  in  Pttimi :  bm, 

geogoostim^e  Karten  von  Halberatadt,  Eialeben,  Welti»  Hc:   508. 

SrsiiGLBa:   Durcbscboitte  der  Era-LageraUtteo   im  Zecbateia  tm  Tbaria* 

ger  Wald :  508. 
Begbivhard:  SphArosiderit-AblagerungeD  in  Oberseblea«  Kobleo-Geb.:  510.! 
Erman:  über  Orbitulitea  und  Koniferen- Hol«  von  Santander:  510«  j 

L&OEBs:  tertiäre  Spbarosiderite  bei  Brambacb  in  Deaaan:  510. 
BoRifBMANN :  Lettenkoblen-Grnppe  bei  Moblbanaen  in  Tbiringen  :  512. 
BBTaicu:.Ainmoniten  (A.  dux,  A.  Oltonie,  A«  Bncbii)  im  Moaebelball^  voa 

Rnderadorf:  513. 

B.  Briefliebe  MiCtbeilnngen:  610-521. 

E.  HoFMAifn:  Geologiechea  vom  Ural:  516.  I 

EacBBR  V.  D.  Linth:   Geologiaebea   von   der  Scaaa   plana;   Cardila  cre- 

nata  etc.:  519. 
V.  Strombbcr:  fiber  Speeton  clay  in  Braunaebweig :  5S0. 

C.  Anf sitze:  533—015. 

J.  Roth:  Bohrungen  bei  Wendiacb-Webningen:  522. 

H.  Karstbn:  PlSner-Formation  in  Mecklenburg:  527,  Tf.  10. 

V.  ScHAünoTH:  Paläontologie  d.  denteehenZecbstein-Gebirgee:  539^  Tf.  20-21. 

ScHARBifBBRo :  Geognosie  der  Sud- Kaste  Andalusiens  :  578. 

A.  Erhan  :  Kreide-Formation  an  der  Mord-Köste  Spaniens :  596,  Tf.  23,  24. 

BoRHBMAifif :  Semionotas  im  oberen  Keuper-Sandstein :  612,  Tf.  25. 


3)  Bericbto  des  geognostiseb*  montanistischen  Ter  eins  fori 

Steiermark.    Grats  8*^  [Jb.  1864^  453].  I 

18S4y  IV'  Bericht  (x  und  66  SS.).  X 
Sitxuogs-Berichte:  S.  i— x. 
Bergwrrks-Produkte  u.  Yerwerthong  im  Herxogtb.  Steiermark,  18S3  ) 
ludnstrial-Ausweis  von  Hämmern,   Walzwerken  und  Öfen,   18S3  [  s  ^,i 

„  „        Über  Hammer-Fabrikate,  18SS  ) 

Fr.  Rolle:  vorliuf.  Bericht  über  die  im  Sommer  18S4  ausgeführte  gro- 

gnostische    Untersuchung    der   Gegend    zwischen   Gratz,    HiiAchegg, 

Marburg  und  Hohenmäuthen :   17—31. 
C.  J.  Andra:  desgl.  Untersuchungen  In  Steyermark  und  Illyrien :  33—41. 
Mitglieder-Yerzeicbniss :  43—66. 


4)  Wurtterobergische  Daturwissenschaftliche  Jabrea-Hefte. 
Stnttg.  8^  [Jb.  1854,  803]. 
18S4y  XI,  I,  S.  1-128,  Tf.  I,  2.   X 
C.  DappiffiR:  Hebungs-VerbAItnissed.  mittlen  Neckar-Gegend:  20-33,  Tf.  1. 
▼.  Boulbr:  der  Bodensee:  39^57. 

6.  V.  Jagbb:  Menge  und  Beschaffenheit  des  Regenwaasers :  72—76« 
O.  Fraas  :  oberster  weisser  Jura  in  Schwaben:  77  —  108,  Tf.  2. 
V.  Fbhling:  Menge  fester  Bestandtheile  in  Stuttgarter  Brunnen:  126. 
—  —  Eigenschwere  und  Zusammensetzung  der  Soole  von  Hall :  127. 


S41 

5)  6.  Pto^BifD6RPFi  Annaten  der  Physik  and  Chemie,  Leipzig  8^ 
[Jb.  18S4,  803]. 
18S4,  Sept.-Dec.,  XCIIf,  (rf,  IH)  1-4,  S.  1-632,  Tf.  1-4. 
ILRofs:  aber  da«  Krystall- Wasser  in  einif^en  Doppelsalren:  1  —  14,  F.  f. 
!L  L.  pRAifKBrfHEii« :  Krystall-Form  satpeters.  n.  Iiohlens.  Salze:  14—24. 
Tl.  Scubbbr:  Aber  Pseodomorphosen  a.  einige  neue  AHen  ders.:  95-115. 
FoRCffiiAtfMBR :  Meteoreiseti  aus  Groaland :  155—159. 
H  SGHffSfDBR :  ober  Wismnth  :  4.  Kupfer- Wismuth  v.  Witlicheo:  305-315, 
HHbss:  Krystall-Form  des  Datoliths    vom  Andreasberg:  380—392. 
Volcsr:  Polarisations-Erscheinungeo  am  Borazil,  Nachtrag:  450—453. 
C.  RiMHBLSBEkG  :  Zusammensetzung  des  Helvins  :  453  —  456. 
R.  Scvivbidbr:  aber  Kupfer- WismutK  :  472—474. 

fiber  den  Harzer  Wolfram :  474. 

G.  H.  0.  yox.GBR:  Verbalten  des  Borazites  gegen  Magnetismus:   507-518. 
EIUmb:  das  KryStall- Wasser  in  einigen  Ooppelsalzen :  594—613. 


<)  £sDiiAiin  nnd  6.  Wbrtrbr :   Journal  für    praktische   Chemie, 
I^P»«  ^  [Jb.  18S4,  804]. 
18S4,  N.  15-1$;  (LXII)  *,  XI,  7-8,  S.  385-516. 

G.WiixiAHs:  llächtige Basen  aus  bitumin.  Schiefern  Dorsetuhire's^ 467-469. 
t8S4,  Nr.  17-94;  (LXIII)  k,  XII,  1-S,  S.  1-51«. 

Divbkbb:   könstliebe  Silikate    find  Alominate  durch  Wirkung  von  Dam- 
pfen auf  Felsarten  >  1—7. 

RRoib:  über  den  Polyhalit:  10—13. 

€.  ?.  Haubb:  Uutersuch.  üb.  d.  Wasser-Gehalt  einiger  Mineralien :  17-42. 

r.  Plabta  und  Kbroub   analysiren   die  Mineralquelle    von  St.  Moritz    im 

Eogadin:  61—62. 
jlBuniiG:    die    Schwefel-Quelle    von   SchSneck    bei   Segewold    in   Lief- 
Isod  :  125 — 127. 

Fjraretin,  ein  Hars  der  B6hmischen  Braunkohlen-Formation: 
L  £.  Rbuss:  Vorkommen  und  Eigenschsften  desselben  ^  15S— 158. 
J.  Stanjir:  Analyse  desselben  ^  156—161. 

i.  Pbtzholdt  :   Ursache   grauer  Fftrbuog  an   ncptonischen  Gesteinen  und 
Dolomiteo:  103—201. 

t  Schwbizbr  :  über  Kalke  von  Madeira:  201  —  209. 

G,  MAGifus:  über  rothen  und  schwarzen  Schwefel:  215—220. 

-  -  der  Schwefel  von  ftadoboj :  220—222. 

V.  Hadbs  :  Felsobanit,  eine  neue  Minerat- Art  ^  254. 

nii  AfiKiJB :  Jod  in  Atmosphire  u.  Trinkwasser  d.  Niederlande :  257-183. 

OuBBs  B.  SvAiiORBif:  Jod-haltiges  Mineralwasser  in  Schweden:  314-316. 

IBsnsca:  Verhalten  des  Basaltes  zu  Wasser-^  317. 

£•  Ukicobcha  :  Analysen  vom  Meteoreisen  :  317. 

V.  Lam»:  die  Mineralquellen  von  Freien walde  a.  d.  Oder:  321—354. 

H.  Roib:  Krystall-Wasser  in  einigen  Doppelsalzen:  355. 

O-Rosb:  der  Meteorstein  von  Linuro:  356—359. 


P.  G.  HoFSTADTJtn:  kvttiidicbes  ond  mioeralitcliep  Piaralia :  4I«— 418. 

Iiiomorphie  der  Vitriole:  444-*447.  ^ 

R.  ScmvEiDB«:  fiber  diu  Wi»mutb:  447—460. 

Tu.  ScHEBnBR :  Dana'«  Bcobacblunic  fiber  Protopit:  460-^455. 

J.  L.  Shtth  :  wiederholte  Prufuog  Amerikanischer  Mioeralien  (Silum.^^: 

455-^462. 
G.  J..  Br^ih:  ZuaamroeneetsaDf^  den  Clintooits:  462—460. 

F.  A.  GsifTH :    ittineraloKische  Beiträge  (Pyrophjilit ,  ChrfMlith,  Skelezil, 

OvrenU  =  TharinKit):  466—468. 
8€H0RFBU>  n.  Roscob:  ZaaammeDBetxung  einiger  Gneiase:  468. 
AoalyteD  Baden'scber  Mineralien  (Toblbr  ;   Brevidt  nod  Aogit;   Scbeiu: 

Kupfer-Wisnutli) :  469-472. 
RAMacBLSBBRO :  Zosamuiensetsuug  dea  Helvioa:  472—476* 
Dana:  über  Silico-Titanate  und  Tantalate,  und  Tormalin :  476—475. 
1555,  Nr.  1-4;  LXIV,  1-4,  S.  1-2S6. 

G.  William«  :  Pyritin  im  bitomindsen  Schiefer-Öl  in  Doraetahire:  53— S4. 
lGEL8Ta5M:  Kyanit,  Rutil,  Titaneiaen,  Pyropbylltt:  61—63. 

Shepahd  :  drei  achwere  Meteoreiaen-Masaen  zu  Tucson  io  Sonora^  116-lSt. 

H.  8.  DiTTBif :  Analyae  einea  Meteorateinea  von  Akerahuaa  ^  121—123. 

Pbtzoldt  :  ein  Wolfram  vom  Harz  ^  124. 

F.  FiELD :  Atakamit  von  Copiapo  ^  125. 

Quecksilber  in  der  LAneborger  Haide  ^  128. 

A.  W.  HoFMANif:  Analyae  der  Mineralwasser  von  Harrowgate :  221—225. 

W.  OLBsaa:  über  die  Salz-Quelle  bei  Torpa:  248. 

loBLaTRÖM :  neue  Schwediache  Mineralien :  Svanbergit  und  Lazulitb :  251 


1)  öfver^igi  af  kongl,  Veiemkapi-Akademiemi  Förhrnmilin- 
§mr^  Stockholm  99, 

1864^  Arg.  XI;  no.  /— 10,  p.  i-iv,  1-364;  tned  fem  inftar,  1SS5.  X 
L.  Svanbbrg:  seltsame  Mineralien  «ua  ElfdahPs  Revier  im  Werroland:  66-70. 
£.  W.  Olbbrs:  Analyae  Jod-balliger  Mineral-Waaser  Schwedena:  81-84. 
MATHEaxua:  fosailea  Oa  petroaum  einer  groaaen  Wal- Art:  111  —  112« 
loELarAoM:  neue  Scliwediscbe  Mineralien  (Svanbergit,  Lazulilb):  157-U9. 
C. W. BLoasTRAfiD :  Beiträge  zu  Scbwedena  Mineral-Geographie:  296-302. 


8)  BHiiotheque  universeite  de  Geneve.  B,  Arekhfes  d€9  9cimett 
fhyHfU99  et  natureiUa.  d,  Geneoo  8^  [Jb.  18S4^  680]. 
18S4,  Sept.— Dez.;  d,  10S-ia8\  XXVU,  p.  1-362. 
Miazellen.*  B.  C.  Bromb:  Schmelzpunkt  und  Umbildongeo  des  Scilw^ 
fels:  55;  —  Eschbr  von  der  Lintb:  Geologisches  über  N.-Vonrl- 
berg  etc.:  67;  —  Stephen:  Edelsteine  und  Gold-Krystalle  in  der 
Victoria-Grafscbnfl  Australiens :  74 »  —  Sblwyn  :  Geologie  des  MoasI 
Alexander  daaelbst:  75;  —  Gdeymard:  neue  Nachricht  fiber  Platin  w 
laire-Dept. :  77;  —  Alexander:  Fiach-Reste  im  Feuerstein:  77. 


S4S 

Zar  pbfdfailiadMB  Geographie  Norwenene,  «ot  Fosb^*  Reise:  ^^--lll. 

JlisxclIeD:  Riük  :  AosiiebnaDf^  der  Olettcher  id  Grönland;  EoUlehonfc 
des  fcbwMMMvden  Eises:  t6S ;  —  LrBtLt  svr  Geologie  ¥.  Madeira: 
I9i;  —  Wilsok:  die  Oeld-liihreode  Gegend  Kaliforniens:  16«;  — 
MoLOT  Yat  a.  Sohn:  Steinkohlen* Adern  im  Mosel-Dept. :  167—168. 

Hiatcllen:  Harcoo:  Geologie  des  Fels^Gebirges  switchen  Fort  Smith 
is  Arkansas  vnd' Alboqacrque  in  Neu- Mexiko :  944;  — >  Rocbt  :  .geolo- 
piche  Zasammettsetaang  der  Alpen:  246;  —  Yilanova:  nher  Sioilien 
wd  die  Liparaa:  247;  —  A.  ScnLAOiirrwaiT :  geologiseha  and  erra- 
tiflcbe  Crsebeinangen  in  den  Bayem'sehen  Alpen:  248;  ^  Cb.  Jack- 
sen:  Gold  and  Lisakohlen-Formation  in  Nord-Carolina :  249. 

Hineilen:  If asmttn :  Mood-Kratere :  332;  —  RAMSAr:  pallosoiscba 
Gletscher  io  Wsles:  334;  ^  Cr.  Mamtins:  falsche  vnd  Achte  MorA- 
sea  in  den  Os(-PyrenAen :  3^7;  —  Lbooq  :  erratische  Erscheinnagen 
io  Aovergne:  338;  —  CG.  Gkbi^koogh:  physikaliscb-geologiscbo 
Ksrtc  Britiach-Indiens :  339. 


9)  BmiUiin    de  Im  Soeidtd  $ä9io§i^ne  de  Prunee^    ParU  S^ 
[Jb.  1S34,  682]. 
tSM-S4,  4,  XI,  p.  497-784,  pl.  U  {ISSd  Juin  19-Sept,  10). 
Batlb  d.  Vii.lb:  geologische  Notitsen  8ber  Orsn  ood  Algier:  499. 
I.  BoDBEs:    Diluvial-Erscbeinungen   and   ^ Ablagerangen   vom   agronomi- 

acben  Geaichtapankt :  617. 
J.  J.  CLibiEiiT-MinxBT ;  histor.  geolog.  Dokamente  Clber  den  AlbsnerSee:  526. 
J.Dblbo8:  ober  (CnooiBT's  n.  FnBYCiifBT's)  Geologie  d.  Adour-Beckens :  528. 
G.  Dewalqob:  Gliederoog  des  Mittel-  n.  Ober- Lies  in  Lvzembnrg:  646. 
Dblirocb:  mehr  a.  weniger  wesentlicher  Metamorpbismns  d.Felssrten:  562. 
-  -  Aber  Scfawef e|.Q«ellen  und  gewöhnliche  Wasser :  669. 
Iek^obm:  Aber  einige  fossile  Gaatropoden  :  574,  t.  11. 
£>  Hebsi^t  nnd  E.  RaNsviBa :  Beschreibung  der  Verstelnerangen  des  obe- 
ren Nomraaliten- Gebirges:  689. 
KoECHLm-ScHZOJMBBaoBa :  Geolog.  Do  rebschnitt  bei  Mende,  Losere:  604-646. 
HsBSAT :  Aber  den  pisslischen  Thon  des  Pariser  Beckens :  64i;»647. 

Assdehnang  der  Sästwasser-Mergel  nnd  Sande  von  Rillf  im  Pariser 

Becken;  647—661. 
K  Vssasinj:.  und  ob  LoRikna :   Geologische  Beobaehtongen   nnd   HAbea- 

Messaogen  io  Spanien:  661—711. 
AiMcrordentlicbe  Versammlung  an  Yalcnee,  Drdme,  Sept  3—16: 
DuaoitT:  fernere  ErlAulemngen  Aber  Geys er- Bildungen :  714—715. 
Sioims:  mittle  Jnrs-Gabilde  des  Cmssol- Gebirges ,  Ard^he^  716. 
Bericht  Aber  den  Ansflng  dahin:  723—731. 

AniAiig  in  Neocomien  and  Blolssse  im  S.  von  Valence:  732'-* 736. 
Lies  bis  Oxfordien  bei  la  Yoolte:  736-746. 
BtMite  and  SekandAr- Gebirge  bei  PrtTas:  746-763.^ 
(ältere  Jara-BiMangen  nnd  Eisea-Brsa  bei  Prieas:  763—366.   « 


344 

FooRfiBT:  kryntallioisdiea  Gebli^  im  ArdM^iytpt:  760— 7M. 

ttrtiäre  Li^nile  su  la  Tour  du  Pin,  la^e:  76i->771. 

zor  DeUil-Gencliicbte  der  tertiären  MoIImm:  773—776. 

CH.LoRr :  Kreide-  Gebiri^e  in  Charce-Tb«l  u.  a.  O.  dea  Dr6me-Dpt'a. :  775-783. 


10)  Memoire^  de  im  8oeiei4  f^oio^ifUB  de  Frenee^    Pari»  4^ 

IJb.  t8S8j  450].  I 

1864,  5,   K,  ly  p.  I— S18,  pl.  1— tt. 

H,  Co90ai«d:  i^okiK.  BeacbreibunK  der  Provinz  ConatantiDe:  1  —  155,  t  1-5. 

J.  Haimb:  Beschreib,  der  Bryoaoen  der  Jnra-Fonnation :  157-318,  t.  6-11, 


11)  Annuiee  dee  miuee  eie.  e,  ParU  69  [Jb.  18S4,  589]. 

1854,  1—8;  e,  F,  1-8,  p.  1-635;  p.  1  —  156,  pl.  1  —  13. 
Damour  :  neue  Analysen  de«  Hareaulitb'a :  1—6. 
£.  Hoyot:  ober  die  Groben  von  Idria:  7—68. 

Gobymard:  analytisehe  Ijntertuchongen  ober  da«  Platin  der  Alpen:  165-179. 
DucHAifOY:    Lagerung;   und    Behandlung*  der   Knpfer-Eize  ia  Mittel-Nor 

wegen:   181—244. 
Sc.  Grao:  die  Kohlen-Gebirge  der  Fransös.  v.  Savoyiacb.  Alpen:  473-601* 
Mineral-Industrie  im  Lande  Annam  in  Cochinchina :  603—620. 
Englands  Ein-  und  Ana-Fuhr  von  Eisen  in  185Z:  621  —  628. 

18ö4,  4i  €,  VI,  I,  p.  1-172,  p.  157-200,  pL  1, 
Cn.  Lybll  und  J.  Hall  :  Beriebt  über  die  geologische.  Auastellaosf  in  New« 

York:  1—83. 
Castbl:  Kohlenwsaiierstoffgaa- Explosion  in  einer  Eisen-Grube:  94—100. 
Oamour  :  über  die  Kryslallisalion  des  Brongniartits :  146—148. 


12)L'lii«ftl«l.  LSeeiioni  SetaMoa«  malAamafif  «a«,  frAy#tf«e4 
af  nalurellB9^  Paris  4^  [Jb.  186S,  101]. 

XXiU.mnM*'',  ISSS^  Jan.  5- Mars  21,  no.  1096-1107,  p.  l-ioi 
Doprbfioy:  VEtoiie  du  eud^  ein  grosser  Diamant  aua  Brasilien:  S. 
Rochb  :  Dichte  der  Erde :  3. 

Marcou  :  Gebirgserhebungs-Systeme  in  Nord^Amerika  :  4—5. 
FRARKBriHBiM:  Isometfie  von  salpetera.  Kali  und  kohlens.  Kalk:  15—16. 
Powbll:  Bericht  über  unsere  Kenntnisse  von  der  strahlenden  Warme:  23-24 
Ladgbl:  über  Zerklüftung  der  Gesteine:  26. 
Costa  :  Krokodilicr-Reste  cu  Lecce  in  Neapel :  30. 
Dbsprbts:  Verwandlnng  von  Kohle  in  Diamant:  33. 
Ch.  S.  A.  Dbvillb:  Klassifikation  der  Felsarten:  36—37. 
Viqubsiibl  :•  geolog.  BeoJi>achtungen  über  die  Gebirgs-Masse  v«  Rbodope :  37 
RusKBooBR  :  Erdbeben  von  1854  in  Ungarn  ^  40. 
Haidimobr  :  Weltzienit  ^  40. 
FÖTTBRLB^a  geologische  Karte  von  Brasilien  ^  40. 
Scrröttbr:  Zirkoo.Qxyd  im  Epidot  der  Sanalpe  ^  47. 
Lbydolt^  Yergleicbung  v.  Qan  und  Zosamneosetzung  d.  Kryatalle  ^  47 


345 

GüBRiovaB't  ge«logi«che  Kart«  voq  Indien :  48. 

Hmsbaqs  Erbebun^  des  Bodeo«  ip  BelgMs:  56—68. 

Dewalque  :  der  Lias  in  Luxenbnrg :  58. 

Hanmood  :   VeriDderoogen  der  nagoeliachen  IntendUt '  der  Erde  an  ver- 

ecbtedcnen  Stellen  Enrope'e  seit  25  Jahren:  61—68. 
SitMonOA :  Geologie  der  Seealpen  und  Toekaner  Gebirge:  71—7). 
Damoor:  beichreibt  nnd  serlfg^t  Perowskit  von  Zermatt:  81—8). 
C.  PaBvoar:  Riesen-Voi^l  im  plastiacben  Tbone  von  Paria:  85. 
Arsangb:  Graeae  dea  Eiea  von  Aepyornia:  87. 
Bootiory:  Anaicbten  fiber  Entatebunf^  der  Steinkohle:  89. 
DoMONT :  geologische  Karte  von  Spaa :  93. 
Sitzungen  der  Berliner  Akademie:  93—94. 
Boob:  Abkuhlongs-Daner  der  Erde:  96. 
Ober  den  Palaeomis  oder  Oaetornia  Pariaienais. 
SKLYa-LonGCHAHp :  Wechael  der  Fauna  im  gescbicbtlichen  Belgien :  104. 


14)  The  Qmerteriif  Journal  of  ike  Qeelogiemi  Seeieip  of  Lern* 

den,  London  8^  [Jb.  18My,  192]. 

18S6y  Febr.;  no.  41\  Xly  1,  Ä.  p.  1-100,  B.  p.  1-18,  pl.  l-6,figg.  Qß. 
L  Laufende  Verbandlungen,  18/^4  Nov.  4— Nov.  29,  A:  1-36. 
R.  N.  RirEfDOB:   Gold  in  den  Trapp-Gangen  der  Dieynodon-Scbicbten  in 

Sad- Afrika:  1-7. 
W.  Brat:  Knpfer  in  Tennesaee:  8. 

J.  W.-  DAwaoR :  Reptilien-SchAdel  in  der  Kohle  von  Pictou :  8. 
R.  OwBif :  fiber  diesen  Schftdel :  9. 

W.  J.  Hamilton:  Mosterstfick  eines  Nnmmniiten -Gesteins  ▼.  Varna:  10-11. 
D.  Sharpb:  Bau  dea  Montblsncs  nnd  seiner  Umgebungen:  11-27,  t.l ,  liicg. 
L.  BaicsBiiDBif :  Gletscher-Spuren  an  Felsen  von  Dambarton :  27-30,  figg. 
^  —  ein  Pterichthya  aua  Old  red  von  Moray:  31. 

Ca.  Hbapbt:  Gold-Besirk  v.  Coromandel  Harbonr  in  Nea-Seeland:  81-35 
C«AiiTBRs:  Geologie  der  Gegend  von  Nizsa  ^  35—36. 

II.  Nachgetragene  Anfaätze  (v.  21.  Juni  ff):  A.  37—84. 

R.  OwBif :  Beschreibung  eines  Labyrinthodonten-SchSdels :  Brachyops  la- 

tirepe,  aua  Zentrsl-Indien :  37—39,  t.  2. 
S.  P.  Woodward  :  Struktur  und  Verwand tscbafl  der  Hippuritiden :  40-61, 

t.  3-5,  figg. 
J.  Trimmbr  :  Röhren  und  Furchen  in  Kalk-  u.  a.  Stein-Schichten :   62-64. 
J.  pRBSTWicH :   deren  Ursprung  In  Londons  Kreide-  und  Tertiär-Bezirk: 

64-84,  t.  6. 

III.  Geschenke  für  die  Bibliothek:  A,  85—100. 

IV.  Übersetzungen  nnd  Notitzen:  B,  1—8. 

A.  Pbrbz:   Nummulilen-,   Kreide-  und  Jura-Gebirge  in  den   See-Alpen 

von  Nissa:  1  —  7. 
J.  Dblaroub:  Metamorphiamus  der  Fcisarten  (Jb.  ^):  7—8. 
C.  Rammbmbbrg  :  über  Childrenit  (Jb.  ^):  8. 


346 

14}  Andbrmm,  Jaüdinb  c  Balvovii:  Bdimkmrgh  new  PhiUs^pkio 
Jonrnmly  Bdimk,  S^  [Neae  Reibe  Tdn  Jambsoh'«  fleidiD«ni|ci 
JonrDai,  r^h  Jb.  1866^  58]. 

19i55,  1;  no.  1;  iy  h  1-188,  t.  1. 

J.  G«  CoMMiivo :  neue  Aoderongea  der  Spiegelfiohe  Britischer  See^D :  S7-4 

D.  FoRBBe:  chemische  ZttsammensetsaDfc  Norwegischer  MiDeralien:  62 

ÜARKiiBst:  mineralische  Holzkohle:  73—76. 

R.  Chahbbrs:  GUciaI -Erscheinungen  in  Schottland  und  N.-Eoglai 
Forts.:  97—103. 

—  —  die  grosse  Erosions-Terrssse  In  Schottland:  103—106« 

Geologische  Aufnahme  Grossbritanniens:  106—107. 

Anseige  v.  Betrich's  Konchyliend.  Norddeutschen  TertiXr-Gebirges:  lS8-li 

Sbi.wtn:  dber  Austraiien's  Geologie:  171. 

Spaatt:  Steinkohlen  in  der  Türkei:  17S— 173. 

Verhandlungen  der  Gelehrten  Gesellsrhaft.  < 

Flbmino:  Stmktor-Cbarakter  der  Felsarten,  III:  176^177.  ! 

M  Uz  eilen:  Brosm:  Wirkung  von  Luft  und  Wasser  auf  BMalt:  I9i 
—  Ch.  T.  Jacrsob:  über  einige  Gruben  in  den  VereiDteo  StaiteJ 
181;  —  Davbhbb:  Emeugung  kunstlieber  Silikate  und  Ahimisiii 
185 ;  —  FoRCBHAMMBR :  Meteoreisou  ans  Grönland :  166;  —  Miocrel 
Analysen  von  Delvanxit,  Kakoxen,  Gieseckit,  Anauxit:  187—188. 


A   u  s  z   u   g  e. 


L  Miaeralogie,  Krystallographie,  Mineralchemie. 

6»ld  in  Bnfimmd.  Die  DMtrikte  Ton  Meriamsiskin  fahren  GoM; 
ab  na«  dnen  Scbaehl  nach  Blei-Gängeo  eiatchlog,  etieet  nao  auf  Gold- 
Uti|^B  Qvan.  Auch  lo  CurmwM  wurden  weit  hinsiehende  Qnan- Adern 
{tfeodM,  welehe  Gold  enthalten.  (Zeitnng8*Nachrieht.> 


KsRveoTT:  Sylvanit  (Min.  Notitsen  VIII,  3.,  Wien  1SS4).  Durch 
Berfcbonn^n  aoehte  der  Vf.  darzuthon,  welche  nach  den  von  Pbtz  ange- 
ilrilten  Analysen  die  wahrscheinlichste  Formel  des  Sylvanits  »eje,  des  so* 
gfnaonten  Schrift-  und  Weiss-Tellurs  snsammengeoommen.  Dans  eine  Be- 
rrdiooDg  der  dnreh  Anaijse  gewonnenen  Reaoltate  allein,  um  eine  Formel 
aofzostellen,  nicht  ausreichend  sey,  weiss  man;  K,  hielt  es  Jedoch  für 
Hgemeftsener,  darauf  hinzuweisen,  dass  wenn  man  für  die  Spesiea  SyU 
Tiiit  aas  den  PsTz^schen  Zerlegungen  eine  gemeinsame  Formel  aufstellen 
viü,  die  wahrscheinlichste: 

Au,  Ag,  Ph  .  Tep,  Sh, 
VT,  ood  daas  dieselben  auch  anderen  Verbindungen  dep  Goldes  entspricht. 
Die  Differenzen  lassen  sich  am  besten  dadurch  erklären ,  dass  man ,  wie 
uch  die  Betrachtung  der  einzelnen  Exemplare  zeigt ,  annehmen  kann ,  die 
S]rl?aDit-Kry stalle  seyen  mit  einer  anderen  Substanz  vermengt,  aus  deren 
Gfoenge  die  Sylvanit-Masse  eich  vermöge  ihrer  grösseren  Rrystallisirungs- 
Teiuienz  ausgeschieden  habe,  und  dieaelbe  beeinfluset  die  Mfuge  der  re- 
«pektiven  Bestandtheile.  £s  zeigen  sich  n|mlich  oft  die  krystallinischen 
Sylvaoit-Parthie'o  wie  bekleidet  mit  einer  onkrystallinischen  Substanz  ahn« 
litheo  Aassehens,  welche  unreiner  Sylvanit  seyn  mag,  ein  Umstand ,  wie 
naa  ibo  nicht  selten  durch  Schmelzung  erhalten  nnd  nach  der  Abkühlung 
Irystallisirter  Hfitten-Produkte  wahrnimmt 


348 

F.  A.  Gbutb:  Apopbyllit  (Sillim.  Jmam,  XViy  81).  Eine  Klatif;- 
K^fäDzende  durcbsichtig^  AbAiiderunfj*  von  Pimdy  Bmp  in  Nina  SeotU  enl- 
hält  nach  Rbakirt's  Analyse:  * 

ISi  .    i M56I 

Ca 34,09 

f  k 5,14 

t 1,79 

H 16,67 


L.  Smith  und  G.  J.  Bausm:  Biotit  ans  Puinmm  C^nnlf  is 
N0W  Y9rk  (SiLUM.  Jomm.  ^,  JTK/,  4i).  Brannlicbgrrnne  Maasen.  Hirte 
=  2  —  2,6,    Eigenschwere  =  2,8.   -Gehalt : 

Sfi  .     .    ^    .     .     .     39,62  Na.     ....     .       1,01 

Xl 17,85  Ü 1,41 

^e 5,40  F 1,20 

Äg      •     .    .    •     .     23,85  Cl _  0,27_ 

K 8,05  90,06. 


A.  F.  BasifARD:  die  Mineralien  Bayern^t  nach  ihren  Fand- 
stitten,  eine  mineralogisch-topographische  Skisze  (i4sfi- 
imry  1854).  Seit  dem  Erscheinen  eines  jetzt  noch  branchbaren  Werkes 
„die  Gebirge  von  Bayern  und  der  OUrn  Pfal%y  von  Florx.**  (JfuncAM, 
1f99)  verging  eine  geraume  Zeit,  bis  wir  weitere  Renntniss  von  den 
mineralogischen  und  geognostischen  Verhältnissen  des  Bayem^Mchen  Lan- 
des erhielten;  erst  im  letzten  Decennium  ist  ein  bedeutender  Anfschwung; 
eingetreten,  namentlich  durch  die  neu  gegründeten  naturwissenschaftlicfaen 
Vereine.  Die  in  ihren  Berichten  enthaltenen  Mitlheilungen  boten  dem  Vf. 
reichhaltigen  StoiF  zn  obiger  Schrift,  so  besonders  die  Arbeiten  von 
Hugo  MoLLta  fiber  die  Gegend  von  TUekenrealh^  von  Haopt,  Beitrag 
zur  mineralogischen  Topographie  von  Bayern^  von  Guaibbl,  Verzeichniss 
der  In  ier  Oberpfalv  vorkommenden  Mineralien  u.  a.,'dann  ein  grosseret 
sehr  verdienstvolles  Werk  von  Wirbbergbr  ,, Versuch  einer  geognostischea 
Beschreibung  des  Bayern'seken  WaU-OeHryeM  und  Neuhur y er  WaUu'* 
(1861),  Die  Mineralien  sind  in  alphabetischer  Ordnung  nach  ihren  ver- 
schiedenen Fundstätten  aufgeführt;  die  Zahl  der  Spezies  belauft  sich  aaf 
242.  Im  Anhang  hat  der  Vf.  die  Substanzen  nochmals  nach  ihrem  Vor- 
kommen in  den  acht  Kreisen  aufgezählt,  unter  welchen  sich  besonders 
Nieder*  und  Oker^Bayem  so  wie  die  Oberpfalm  durch  Reichhaltigkeit  aas- 
zeichnen. 


J.  L.  SuiTH  n.  G.J.  Brvsh!  Lazniitb  (Silum.  Aomt,  Jamrm,  X¥l, 
365).  Zugleich  mit  schönem  Diathen  vorkommend  und  aehr  verbreitet  la 
der  Grafschaft  Sinciair  in  Nord'Caroiina,    Die  ZnaanuneMetaaDg  ist: 


S4» 

Jf    ......     .     44,15  Äj? 14,01 

Xl ^     32,17  A 5,54 

te 8,0^  Si  ......     .  1,07 


Damodr:  Zusamnenaetzun^  de«  Andalustt»  Msm.  des  mUneSf 
a,  iVy  53  «tc.)*  Dfn  Vf.  kam  neaerdings  ein  Mineral  aus  BrB$iliem  s», 
welches  den  Anaebea  oaeb  an  di«  dortläDdiiicben  g'rüoeo  Turmalin«  eriD- 
■ert  Die  runden  durebscbeioenden  Körner  liesaen  sam  Tbeil  Spuren  vtou 
Fliehen  einea  rbombisefaeo  Priama'a  wabi nehmen,  seibat  mit  Abalumpfun» 
Ken  der  Ecken ;  es  gelanyr  Dorchgfinge  Jener  Gestalt  mit  dem  Winkel  vjsn 
•4^45'  «I  enIblSaseo«  Rkst  Qoars;  fiigenaebwere  ss  8,100.  Vor  dem 
L5tbrebr  «Bsefamelsbar.    Als  Mittel  sweier  Analjrsen  ergaben  sich : 

Kieselerde  ....    37,03 

Thonerde     .    .    .    .    61,45 

Eisenoxfd    ....       1|17 

Manganoxyd    .    .    ..    Spur      - 
09,65. 
Formel:   Xl'Sfi'j  jene   des  Andalusits  wurde  bis  dahin,  jedoch  mit 
einiger  Ungewissheit ,  als  äSl^Si^  angenommen. 


Tamhao:  Gediegen-Kupfer  und  Gediegen-Silber  aus  den 
Xupfer-Grnben  am  Laketuperior  imSthuieUiehigmn  inNord^ 
Amerika  (Zeitscbr.  d.  Deutsch,  geol.  GeseJIsch.  VI,  1I>.  Musterstöcke 
Yom  EefU'  und  Onieiuigon-Miver^  namentlich  ans  den  Gruben  Cli/f  mime^ 
Norik-Ameriemt  mine  und  PMnix  mme  seichnen  sich  aus  durch  nngewohn« 
liebeo  Reichthum  an  Kopfer  und  Silber,  so  wie  durch  die  grossen  und  sier« 
lieben  Knpfer-Krystalle  in  «ehr  verwickelten  Gestalten.  Zuweilen  aind 
diese  Krystalle  in  Kalkupatb  eingewachsen  oder  liegen  auf  demselben  nnd 
sind  sodann  am  schönsten  und  vollkommensten  ausgebildet.  An  Slficken 
von  Onionmfam'River  sitzen  die  Krystalle  auf  oder  in  zuweilen  deutlich 
krystallisirtem  Prebnit.  Exemplare  aus  der  Pkämix  wdne  kommen  in  einem 
MGrnnstein''vor ,  der  nach  den  verschiedensten  Richtungen  von  Kupfer- 
Biittchen  durchzogen  ist.  

A.  KBirifGorr:  neue  Bestimmungen  der  Eigenschaften  dos 
Covellin*s  (Min.  Notitzen,  IX.  Folge,  Wien  i864y  S.  3  ff.).  Die  hori- 
zontal gestreiften  Flächen  wurden  als  stumpfen  hexagonalen  Pyramiden  an- 
Kchörig  erkannt,  und  ferner  gefunden,  dass  die  zu  strablig-blatterigen 
Massen  verwachsenen  lamellaren  Krfställcben  die  Kombination  einer 
stumpfen  und  einer  spitzen  hexagonalen  Pyramide  in  paralleler  Stellung 
verbunden  mit  der  Basis  darstellen.  Die  Flächen  der  spitzen  hexagonalen 
Pyramiden  sind  glatt  nnd  gläapod,  ihr  Seitenkanten-Winkel  beträgt 
lft5*S4'.  Indigblao;  onvollkommen  Metall-glänzend,  zum  Wachs-Glanz  sich 
neigend,  anf  den  vollkommenen  Spoltungs-Fläeben,  der  fiasis-Fläohc  pa- 


390 

rallel,    mehr   Perlmutttr^KlAnseoil   oder   DiaoMiot-artiip.     UndarchticMii^. 

Strich  schwars.    lUrta  =  1,5— S,0.    Milde.    A«  den  Kantea  und  in  BÜtt- 

eben  bieg^aam.     Eigeoaefawere  s::  4,63«  (nach  V.  v.  ZBPHAiiovicn'a  Wl- 

tCungf).    Gehalt  nach  C.  r.  Haobr's  Analysen: 

Kopfer \    .    .    .  ^64,6« 

Eiaen 1,14 

Schwefel  (ans  dem  Verlnate  bestmimt)  .    34,36 
Mfiffliehy    daas    Covellin    und    Pyrrbotin    als   isaaMrph   M   g-leielifr 

SehwefeiiHiga^Stafe  angesehen  werden  können* 


FoRCHHAimBA :  Meteoreiaen  a^un  Ordnlond  (mm  üter§i§t  mtr 
4et  kgi.  Dan$ke  Vidm^.  SeMt,  Farkmidi.  in  PooesKo.  Annai.  XCill, 
155  ff.).  RfitCK,  welcher  in  den  Jahren  IMS^ISÖO  die  ndrdtiefaen  &•- 
lonien  Grönlands  bereist,  brachte  ein  Stuck  metallischen  Eisens  mit,  wel- 
ches er  in  einer  Eskimo«*  HnUe  zu  Niäkommk  swisehen '  RiHemMi  ood 
Jmeotshavn  angetroffen ;  Eingeborene  hatten  es  eine  halbe  Bleile  von  ihrer 
Wohnung  in  der  Nahe  des  Strandes  gefunden.  Der  runde  Eisen-Klumpen 
#og  il  Pfund,  war '7"  lang,  ebenso  hoch  un4  57«''  breit  Die  Ober* 
fläche,  stark  angegriffen  und  mit  Rost  bedeckt,  ceigte  an  etaer  Stelle  eine 
Spnr  von  einem  erdigen  Mineral ;  ob  solches  ein  durch  den  Rost  am  Eisen 
befestigtes  Stuck  von  den  Trapp-Geischieben  der  Ebene  war,  wo  man  den 
Fnnd  gemacht,  oder  der  Rest  einer  steinigen  Masse,  die  nrspringlich  das 
Eiden  nmgebeiii  liens  sieh  nicht  ermitteln.  Eigenscbwere  =s  7,4)73  bei  15*  CL 
Die  Hftrte  so  gross ,  dsss  das  Eisen  sich  weder  feilen  noch  ritsen  liess; 
kanm  war  ea  mit  dem  Stahle  an  ritsen.  Atrf  frischem  Bruche  gsan;  Strnk- 
tttf  körnig,  die  Körner  selbst  blütterig.  Mit  Snlpeterainre  ge&tat  aeigie 
es  die  WifiMAnNsriTTBN'seben  Figuren.  Wird  Säure  auf  kleine  Stacke 
ffegosaen,  so  entwickeln  sich  Schwefel  •  Wasserstoff  und  übelriechendes 
Wasserstoff-Gas  j  gans  wie  bei  schlechtem  Gnsseisen;  es  wird  Eisen  auf- 
gelöst,  und  ein  grobes  schwarses  Pulver  ana  kleinen  Krystallen  beatebrnd 
bleibt  anfangs  suröck;  man  siebt,  dass  es  zwei  Substanxen  enthalt,  eine 
leichter  von  Säure  angegriffen  werdende  iat  in  grosser  Menge  vorhanden 
und  verbindet  schwieriger  von  der  Säure  angreifbare  Körner  an  einer 
Metall- Masse,  die  folKÜch  ungleichförmig  snsammengesetzt  ist.  Bei  ruhig 
eifolgender  Auflösung  verschwinden  zuletzt  sowohl  die  Stocke  als  die 
deutlicher  ausgeschiedenen  krystallinischen  Körner,  und  iu  der  Flflssigkeit 
aehwebt  ein  scbwarzea  Pulver,  welches  Kohle  ist;  statt  der  eingelegten 
Meteoreisen-Stocke  findet  man  eine  granlich-poröee  Masse,  die  sich  weiss 
brennt  and  ein  pasr  Prozent  des  ganzen  Meteorsteines  ausmacht. 
Die  Analyse  der  gesammteo  Meteoreisen-Masse* ergab: 

Eisen »3,39 

Kickel 1,56 

Kobalt.     .    •     ,    .   g|   .     •      0,25 

Knpfer 0,15 

Schwefel 0,57 


3ftl 

Phosphor 0>18 

Kohle 1,69 

Kiesel .......  0,38 

98,57. 
Aaeser  dieeeo  Subeteozen  finden  «ich  darin  noch  MeUlle  der  Thon- 
erde-Rcibe  (Oxyde  enndslieb  in  fttzenden  Keli  oder.  Nelxoa),  Zirkonerdc- 
Reibe  (Oxyde  unlöslich  in  fttsendea  Alkalien,  AUbar  »■■  ihren  Salzen 
dsieb  sebwefelsanres  Kalt)  ond  Y tiererde- Reihe  (Oxyde  mldslich  in  fitsf n* 
des  Alkalien,  löslieh  in  kobleasaurem  Ammoniak,  nicht  fällbar  aus  ihren 
Sali-Lösungen  durch  schwefelsaures  Kali).  Die  Oxyde  der  Zirkonerd«* 
Dod  der  Yltererde-Reihe  bilden  den  f^rossten  Tbeil  der  g^rauen,  bei  Auf* 
löteaic  in  scbwaeber  Salssiure  xoruckbieibenden  Massen.  Diese  bis  jetst 
in  Meteorsteine  nicht  entdeckten  Snbstansen  machen  einen  so  gering^en 
Tbeil  des  Gänsen  aus,  dass  Fobghhammbr  ihre  Malur  nicht  n&faer  bestim- 
men konnte. 

Die  wesentlichen  Bestandtbeile  der  krystallinischen  Körner,  schwerer 
anfloalicb  ala  die  Hauptmasse,  sind  ISisen  ond  Kohle ;  Schwefel  und  Phos- 
phor kommen  nur  in  geringer  last  verschwindender  Menge  vor.  Diese» 
meteorische  Kohlenstoff-Eisen  hat  eine  Eigenschwere  von  7,172. 

Das  besprochene  Meteoreisen  von  NiakonuUf  gehört  au  der  seltenen 
Abänderung,  die  eine  grosse  Menge  Kohle  enthält  ood  damit  Guaseisen- 
Natur  annimmt ,  hart  und  spröde  wird.  Es  ist  weaentlicb  verschieden  von 
dem  „Meteor-Sebmiedeisea%  wovon  Parbv  durch  Eskimos  erhielt,  die  nörd- 
lieh  der  HiiN'MAe»  Kolonie'n  wohnen;  ans  letxtem  werden  Messer  verto- 
tigt.  Eine  dritte  Meteoreisen-Masse  gibt  ea  wahrscbeinlteh  noch  im  sod« 
liehen  ChrämUnd^  sie  durfte  sa  der  ala  Meteor  •Sehmiedeisen  besekfa« 
Beten  Abänderung  geboren. 


NöGGBRAtH:  Mineralien  ausgezeichnet  durch  Schönheit, 
theils  auch  durch  Neuheit  des  Vorkommens  (Yerhandl.  d.  Nie- 
derrhein. Gesellsch.  f.  Nat.-  u.  Heil-Kunde,  I9M,  Decbr.  14). 

Brochantit  von  NipiuTaguiUk  im  Ural, 

Libethenit,  zierliche  Krysialle,  begleitet  von  Ehtit,  ebendaher. 

Roth-Kopfe rerz,  sehr  schön  durchscheinende  Warfel,  rein  and 
scharf  ausgebildet  ohne  irgend  andere  FISchen,  von  Gemesehevsk  im  Ural. 

Antimonglanz,  von  Gaesdorf  im  Liucenbur^sehen, 

Hornstein,  ockergelb  mit  Spuren  von  Pflanzenstfingel-Eindincken, 
durch  V.  SiEBOLo  aus  CAtna  iCanton)  mitgebracht  und  ohne  Zweifel  aus 
der  tertiären  Folrmation  des  Brauokohlen-Gebirges  herrührend,  ähnlich  dem 
früher  sogenannten  Trapp- Quarz. 


SM 

B.    fiealogie  and  Geognosie. 

R««Bv:  Tracbyt-  qb^  Basal  t^OebiTf^e  der  11  ^«li«^««  Staa- 
ten (B^Ut.  fM.  i,  X,  a«^  ete.).  üafrrn  der  Tol^«  am  ülonfe-fi^Me  «ad 
M*Mi0'VirfMo  Tracbyte  braunen  Gümmer-fMirend.  Sie  «feben  m  innifter 
VerbindoBfif  «U  der  dieeelben  bedeckenden  baaaltiaebeo  Maiiae,  deren  ebere 
Hülle  sieb  acblackiff  seii^,  die  untere  dicbt  nnd  Olirin  entlwIteBd.  la 
allen  etwas  tiefen  Scblocbteti,  im  Grunde  mebrer  ThÜer,  nur  linlcra  Sfüe 
der  Vim  FlmmMm^  vom  l>Mle*Jialls  bis  Cuielnuow,  lings  der  WU  U- 
kiemiM^  besonders  bei  der  OHeria  dHU  CoUrnttm^  siebt  man  diditen  Ba- 
salt —  denselben,  vromit  sftmmtKcbe  alten  Strassen  icepflasteft  worden  — 
ans  den  Scblaeken-Msssei»  hervortreten.  «^  Von  Ansbraelk-Kmtens  sab  der 
▼f.  nichts  in  den  ümmsdAsh  Staaten;  indessen  stellt  er  die  MUf^Udilek 
ihres  Torbendenseyns  keineswegs  in  Abrede.  Von  Poicsi  anffpeIVlirte  Tbat- 
Sachen  scheinen  darsotbon,  dass  sn  einigen  Stellen  inmitten  der  bssalii- 
neben  Oebüde  neuere  Laven  vorhanden  sind.  Ferner  ergaben  Sotfatsres, 
Vhermen,  MtneraNQoellen  und  Gas-Anaströmongen,  so  hflnfig  im  gstfvra 
westlichen  TbeHe  d99  päbstiioben  Gebietes,  so  wie  antb  die  eil  einirs- 
teaden  fird-firschfitterungein,  dass  von  der  traehytiaehen  Zeitseüeide  bis 
so  unseren  Tagen  die  vulkaniscbsn  Michte  nicht  snfgehM  babMi  tbari^ 
suaeyn. 

Der  grösste  Theil  bssaltisober  Gebilde  ist  ohne  Zweifel  nnterhslb  der 
Meeres- Wasaer  abgelagert  worden,  über  dem  Snbapenninen-Snnd,  der 
andere  Theil  nahm  seine  Stelle  mehr  sufwlrts  ein,  und  so  erbfilt  man  Aa- 
deotnngen  IHr  die  Meeres-Ufer  Jener  Zeit  Bis  so  gewisser  H5be  der 
Abhiage  von  Brmedano,  Bmcetmo^  Mante-RamMmno  im  NW.  von  Jtosi,  ae 
wie  an  dem  der  AiHmUchM  Berge  im  SO.,  bis  zu  340  Metern  Aber  de« 
heutigen  Spiegel  des  MiitMittdisckem  Meeres,  fsnd  der  Vf.  alle  Materia> 
lie»  die  obere  Abtheilung  des  bsaaltiscben  Gebirges  ansroacbend,  genebiebtet, 
und  die  Schichten  in  wagrechter  Lage.  An  verschiedenen  steilen  Oebis* 
gen  der  Strssseo  Vto  Cssst«,  Fts  FtamhUa,  Via  Metitem^  Vim  Lmkie&m 
u.  s.  w.  siebt  man  Sand-  und  Gruas-Scbichlen  wechselnd  mit  denen  vaa 
Peperin  und  von  Possolan,  Thatsaebeo,  welche  beweisen ,  dsss  nepfs- 
■ische  und  valksnische  Ablagerungen  ziemlich  ruhig  ststtfsnden,  gleicb- 
seitig  nnd  aat  dem  nämlichen  Boden.  Von  Muscheln  zeixt  sieh  nicht  eine  Sp«r. 
Hoher  als  340  Meter  werden  in  der  ganzen  Cempmgna  Hewumm  die  oberra 
bassitischen  Gebildb  als  Peperine,  Pus^olane,  Schlacken,  Lapilli  u.  s.  «r. 
oft  von  Basalt-Gängen  durchsetzt 


BoussiNGAULT  u.  Lbwt :  Zerlegung  der  Boden-Oase  ('^  Paa- 
oaiiD.  Ami.  16SB^  LXXXVII^  616).  Gss,  welches  30— 40  Centimeter  rief 
in  Acker-  und  Garten-Boden  gesammelt  worden,  enthielt  SS— 23mal,  und 
nsch  frischer  Dfingung  sogar  S46msl  so  viel  Kohlenstnrs,  als  die  atsra- 
sphärische  Luft  (Diess  Resultst  bestätigt  also  die  Beobachtungen  vss 
Saussurb,  IiiGBZfiiooss  ood  v.  Humboldt.). 


3S3. 

I 

M.  DB  SBimu:  die  Schiefer  van  Lodin»  nni  ihre  fossilen 
Prisesen  {Pin&tii.  1868^  XXij  343,  344).  üit  neistea  Geolo^^ii  haben 
4iese  Sebtefer  fflr  ein  Glied  der  Trias,  An.  Bnoff6m*iiT  bat  sie  den  Pflnoseo* 
lUtlrn  nncb,  die  sahlfeich  aber  nieht  ttancbfallig^  sind ,  fnr  permiscb  erUirt 
Öbergnnits-,  Trias-  nod  Lins»Oebilde  nehmen  an  der  ZusanmenseUnnK 
des  Beckens  von  Lnd^os  Tbell.  Za  unlerst  liegen  grfinliche  und  ge Ibliebe 
oft  selnlierndc  Tboiisehiefer,  sn  Al.  BaoifOHURT's  Pby Hades  mieae^s 
ItebftftK,  in  ddnnen  sehr  gestörten  nnd  oft  fast  senkrechten  Schiebten. 
Die  Trins  dsgegen  seig*t  nur  12—15**  SO.  Fallen  und  besteht  wieder  ans 
dreierlei  Bildttttgen  übereinander:  1)  aus' naasigeni  nnd  selten  schieferigem 
Sandstein  ohne  fossile  Reste,  welcher  Neuer  roiber  Sandstein  oder  Bunter 
Saadstein  aejrn  kann ;  8)  ans  Muschel*Kslfc,  welcher  aber  nur  aellen  auf- 
tritt, nnd  3)  aus  michtigen  und  niancbfaltigen  bunten  Mergeln  und  Gips, 
«eraaf  nochKenper-Sandstein  liegt.  Dann  kommen  untere  Lias-Sandsleine, 
-Sande  nod  -Kalksteine.  Die  Mergelscbiefer  endlich,  welche  die  Pflanxen» 
Keile  enthalten  nnd  die  Mamim§me  ds  im  Tmiiimie  bilden,  sind  von  allen 
diesen  Gesteinen  umgeben,  von  allen  verschieden  und  gant  wagerecbt,  oft 
■it  ^nrsigen  Sandsteinen  oder  schieferigen  Kalk-Mergeln  voll  Dendriten 
verbnndeOb  Diese  Kalk-Mergel  sind  ebenfalls  reich  an  Piansen,  doch  nur 
•B  Stsnin»>Theilen ,  wahrend  Stimme  nnd  Blitter  in  den  Schiefern  vor^ 
kosMnen,  nuter  welchen  man  jedoch  gerade  die  der  charakteristischen 
Steinknhlen-PHansen  ginslich  vermis«t.  Der  Fuss  des  genannten  Bergen 
Wsteht  ans  Wechsellagem  verschiedener  ^Ȇbergangs-Gesteine'S  wetamor- 
pbiseher  Ksiksteine  nnd  kalkiger  Schiefer  nämlich ;  darüber  Konglomerate 
•SS  den  Trümmern  beider ;  in  halber  Höhe  des  Berges  bssaltische  Gesteine, 
sfl  von  prismatischer  Form,  bedeckt  von  vulkanischen  Breccien  und  dirhten 
wie  schinckigen  Laven,  durch  welche  die  Pflanaeu- führenden  Schiefer  (ihrer 
HerisontalitAt  ungeachtet)  au  377"*  Hube  emporgor  gehoben  worden  sind.  ' 
Nirgends  seigen  sie  einen  Zussmmenhnog  mit  den  Triaa-  und  Lias* Ge- 
steinen. Allea  diess  susaaunengenommen  acheint  auf  permisehes  Alter  an 
deuten«  Zwar  hat  die  Florn  dieaer  Schiefer  einige  Arten  mit  dem  Bunten 
Sandstein  gemein,  besteht  aber  au  swei  Dritteln  aus  Walebia-Resten,  welebo 
•enst  dem  Bont« Sandsteine  ganx  fremd,  wohl  aber  in  permiachen  und 
Steinkohlen-Bildungen  vertreten,  während  sie  in  jöngeren  Bildungen  durch 
Yoitsin  ersetst  sind. 

Raeh  Brorohiart's  Mittbeilong  enthllt  die  Flora  von  Loddu«  12  Pflansen-» 
Arten  mit  der  Steinkohlen-Formation  gemein  (doch  keine  Calaroites,  Lepi« 
dodendron,  Stigmsria,  Sigillaria,  Asteropbyllitea  und  Sphenophyllom)  und 
Seigenthdmiifh;  darunter  Callipteris  und  die  schon  genannte  Walehia, 
die  in  jfingeren  als  Kohlen-  und  permischen  Bildungen  noch  niclit  bekannt 
sind.  Zwar  fisden  sich  an  Lodsns  awei  Farne :  NeuropterisDefrenoyt 
andPocnpteris  Lodevensis,  welche  mit  Neuropteris  elegnns  und 
Pecopteris  Snilsinnn  den  Bunt-Sandateines  eine  groaae  Analogie  —  aber 
doch  nur  Analogie  ^  haben,  wAhrend  Pecopteris  crenulata  von  iimmtm 
visUeieht  nor  die  jfingere  Form  der  P.  abbreyiata  in  Lsdeps  ist. 

JahrcsBg  1856.  23 


a&4 

J.  Mmcoo:  BklgzeeiserKUtsifikatfoiider  Gebir(«*K«ttea 
iB  •inen  Tbeite  Nord^Amsrikm't  iCtmpi.  rmd.  t8B4,  JXXiX, 
119t-1197).  Eiae  tolMie  KlaMiikatloa  4er  Gebirgi»-KetteB  io  den  Feridi- 
len  SAMfen  nod  ßm^Hstk'Nmrd'Am^rUm  kann  )eltt  nur  ein  ▼•rlinfiger  Ver- 
auch  aeyn.  Indeaseo  glaobt  der  Vf.  13  Sfateaie  gefanden  an  haben,  wa 
weleben  2  (daa  7.  and  8.)  mit  9  von  den  21  Weat^EaropÜacfaen  Hebnogt- 
Syateaien  Eub  bb  BsAOMoiiT'a  fibereinatimmen. 

1)  8.  dea  Montagaea  Laarentiaea:  Die  g^ranHiaehen,  ayenitt«i»bni 
und  Gnetaa-Oeateine,  welche  die  Hanpt-Maaae  der  t}ebirf(«-Ketteit  aar  dem 
fechten  Ufer  dea  8i,-Larmuh8ir0m09  bilden,  aSnd  an  veracbiedenen  Zitte«, 
am  aulfallcndatea  aber  dorcb  eibe  Beweipinflr  avf  der  Linie  Oft^N.  nach 
WS^.  RealSrt  worden,  vor  der  Bildan;  der  itteatea  SihNr^SebialMen  eder 
dea  Fotadam-SandateiBea. 

5)  S.  dea  OcBx  Moatagaea  et  de'  MoatmareBcy.  Dieara  He- 
boBg^a-Syatem  flHt  ia  die  Zeit  aadi  der  Büdnag  der  ilteaten  Silnr-Schicbtra 
•der  dea  Potadaai-Sandateinea  and  atreicfat  nabeaa  von  040*N.  nach  W40*8. 

3)  S.  de  Montreal,  ana  O.  nach  W.  Bei  den  WaaaerfUlen  wm» 
Jlfonlaiaranoy,  bei  LUiU»PM  o.  a.  O.  aiebt  man  die  aweite  Qmppe  dei 
vnteren  Silar-Syatema,  die  Trenton-Grafipe,  wag^recbt  mben  anf  alark  ist- 
Beigsten  Schichten  der  Potadim-Oruppe.  Die  Spitae  dea  Bergea,  welcher 
Mmtträmi  beherrecht,  iat  g^anx  von  GHinatein-  oder  Trapp-Gingen  gebildet, 
welche  die  Schiobten  der  Trenton>Grappe  ginalicb  dnrchkreartaatt  nad 
manchmal  aogar  Aber  die  Silar-Scbichten  hinweg  grfloaaea  aind. 

4)  S«  dea  Monta  N6tre-Dame.  IHe  genannten  Berge  ana  erap- 
tiven  nad  metamorphiachen  Gesteinen,  welche  mit  einigen  Hfthan  ItM*^ 
erreichen,  verdanken  ihre  Bntatehung  gana  dieaer  Bewegnnip,  deren  mittle 
Riehtnng  au  Gm9p^  OtlO^N.  nach  WSO^S.  an  aeyn  acheint. 

6)  S.  dea  Montagnea  vertea  on  m^ridten  de  ia  Nonvelie 
Angleterre.  Dieaea  Sj^atem,  im  Staate  JVa^MoftiieaM'«  aebr  entwicktlt 
nnd  roa  Hrrencocn  Ungat  erkaant,  bildet  ginalich  die  Oreem  Mmmimtn 
in  Farmonl  und  eratreckt  aich  in  I/inlor« Cnnada  bia  anm  Flnaae  Cbondier«. 
Die  mittle  Richtong  iat  genauer  genommen  N7*0,— 87 *W.;  der  Zeil  aadi 

'flUh  d^elbe  aamittelbar  nach  dem  Niederaeblag  der  Jangaleo  Silnr-Geateiae 
und  vor  die  Erhebang  der  Att§fhmmy'9, 

6>  8.  dea  M onla-CatakilK  Daa  Ende  der  Devon>Parioda  iat  be- 
aeichnet  dorcb  Zerbreehung  nnd  Hebung  der  Schiefer  dea  OM-red-aaadsioa« 
faat  auf  der  ganaen  Mittaga-Linie  dea  Staatea  Nm^Ymrk.  Die  aUgemeiae 
Richtung  der  Schichten  beaondera  bei'm  Dorfe  CmMtiU  ergibt  ala  Hebnngs- 
Richtung  016^8.— Wl5^N.,  waa  mit  dem  3.  uad  6.  SfateuM  HncHGocB's 
im  SO.  Theile  von  M099aehu»e(i€  abereinitimmt, 

7)  S.  dea  Alleghany'a  et  dea  Monte  Ocarka  ana  HO.  in  SW., 
von  HmrrUkmrff  in  PmtuyUHmUm  bia  gegen  Ntm^Yurk  hin  atwaa  mehr 
nach  O.  abweichend  in  Folge  dea  dortigen  Zuaammentreffrna  mit  dra 
i.  Syateme.  Die  0mark9  aind  dur^  dieaea  Syalem  gebildet  worden  am 
Ende  der  Steinfcohlen«FormatioB,  welche  durah  daaadbe  gleiablalla  goht- 
bea  iat. 


355 

8)S.  4e  U  P»iAte  Kee«re»aw  et  4ii  Cap  Blomidon.  EMe  Tm«- 
6et(eiie  hsbcn  im  den  VerMOten  Staatta  eine  sehr  fl*ro8ite  geoicraphiscbe 
AttdehoBaf ,  imlaai  ti«  Va  ^*  Bodeiia  bildea.  Sie  kaben  cwei  Slßroogf  n 
ffüNM,  «e  erste  Oa6<^N.-W3A<'&  in  der  üttto  der  Zeil  ihrer  fiiMitiig, 
die  udere  aat  £iide  derselben. 

9)  S.  de  ta  Sierra  de  Mo^oyon  on  Bianca.  Sie  lie|^  swiseben  ' 
33*  Dod  S5*  Br.  nnd  108*^114^  W.  L.  ron  ar0enwiek  nnd'  besieht  aas 
fHifr  grossen  Anaahl  kleiner  paralleler  Reiten ;  welche  aus  N6e^.  in 
S80*O.  tlretcbrn  nnd  bei  den  Quellen  des  Rio  Güm  und  des  Ais  Pri§io 
ürr  greeete.  H6be  mit  aooo*  ^  3«ao"  sn  erreichen  scheinen.  Zn  diasen 
S^nteae  arbeiiit  aacb  die  Siamag  an  gehören ,  welche  die  obere  hei 
iirkmmi  in  VStfkiim  SfeinlMlilen*rAhrende  TrwB  in  den  Gebirgs-Ketten 
nrnchea  dem  Ssisses  nnd  dem  JSeklmi$emfiu9  oder  der  Lßmijhffrk  des 
iUmki€'rh9mr  erlihren  habt. 

10)  S.  den  Mentagnes  Rocbenses  et  de  la  Sierra  Madre. 
IKeie  Gebirge  bilden  in  der  Mille  des  itmartlreniedken  Rontinents  Anf- 
kttlieageny  wekfae  narb  parallelen  in  gewisser  Weise  symmetrischen  Linien 
ffordoet  oder  Daflrl»iege|.arlig  aneinander  gereibet  sind.  Doch  ergaben  sieb 
Selbst  aneb  Sporen  Mberer  nnd  späterer  Bewegungen.  So  seigen  die 
Mteeru^BerfS  im  Siden  von  SmUm-Fi  nnd  die  Berge  im  Osten  von 
ika-Perire  RicbtuBgen  nnd  Merkmale,  die  auf  eine  Zeit  vor  der  Erbebong 
4(r  daaebeo  gelegenen  iHerrm  de  Stmüm  hinweisen. 

11)  S.  da  Coast-Range  de  Californie.  £a  erstreckt  sieb  vom 
%  SMHi-LiieMr  bis  anro  Cap  Menäodm»  und  besteht  ans  nicht  sehr  hohen 
Mirgi.Unien  vonisosi  — 4«««  Meeren-Uabe,  ungeUbr  ans  NNW.  in  SSO. 

IS)  &  de  in  Sierra  Nevada  an  der  Oat-^Greuse  CtUfarnimi  und 
(iucblicsslicli  einer  Gruppe  von  8— tO  kleinen  und  paralleisn  Ketten,  die 
lirb  Ort-wirta  bia  ans  |enseitige  Ufer  des  Ato-Cotoradsi  ausdehnen.  Die 
(ebiigs-KcIte  also»  welche  die  grosse  Amerikämifeks  Wdste  von  dem  p'9U€H 
Mmm  und  den  Niederlasanngen  der  Mormonen  an  bis  in  di«  Kbene n  des 
flicrsiimln  und  von  Sm^  B^rmmrSm»  10  Breite-Grsde  weil  durchschneidet. 
Kc  TOD  N.  nach  S.  laufeaden  Störuags-Linien  bilden  siso  ein  sweiles  Meri- 
&Bai-Sfslem  imw  N^-Amerika^  Die  Gesteine  dieser  Gebirge  sind  vorsoga- 
«eiM  krystaliinische ,  eruptive  nnd  malamorpbiscba  und  entbalten  Ginge 
M-fübrenden  Quarzes,  welche  derselben  fiildungs-Zeit  angehören  und 
tbesfalb  tsn  N.  nach  S.  atreirben.  So  scheint  ein  Zusammenbaug  i wischen 
^  Bendioiial-Ricbtung  der  Hebungen  nnd  dem  Golde  sn  bestehen,  da 
^imiech  drei  der  Gold- reichsten  Gegepden  von  Meridional-Hebungen. 
^vductxt  werden,  die  Sierra  JVeunda,  drr  üfl  und  die  Amäiralifchs^  €br- 
düere.  Indeaaen  ist  es  schwer,  das  Alter  der  Sterra  Nm^ada  festzusetzen,. 
^  Bor  Daa  scheint  gewiss ,  dass  ea  swiseben  Eocio-  und  „Vierlings**- 
lAiMttrair''*  atatt  „Quarar-**]  Zeil  lallt. 

li)  S.  da  la  Sierra  <fe  San  Francisco  et  du  Mont  TayJar.. 
b^*  Br.  gebt  vom  Lmc  de  Im  Smid^  der  den  UghavU-Fims  endigt,  beim 
^  Coltaim  in  CsIV'^^ntan  bis  su  den  Quellen  der  Fldsse  Arium$M  und 
^•■erfinBaa  eine  vulkanische  Rette  ans  W.  nacb  O.  von  ungeheuren  erlo*. 

23* 


SM 

«ebenen  Volkanen ,  von  weleben  die  xwet  bedeutendsten  der  Ben  Sm- 
FrmnciMeo  «od  der  Mani'Taylar  sind  ,  welche  je  6000"  and  3500»  Sfe- 
Hohe  erreichen.  Ihre  Lava-Ströme  bedecken  an  mehren  Orten,  besonders 
aber  im  Thale  des  Ria-grandedei-Norie,  qoarläres  „Trift"  nnd  j&llovionea, 
vas  Biilbin  anf  ein  sehr  jugendliches  Alter  dieses  Systena  hinweist 

Weiter  nordwSrtSy  wenn  man  einer  der  Dialokations-Linien  der  Sierra 
Nevadm  folgt,  trifft  man  in  122^  L.  W,  von  Oreemmeh  eine  von  S.  nach 
N,  siebende  Ynlkanen-Linie,  deren  meisten  Vulkane  noch  {etat  fast  unana- 
gesetat  thätig  sind,  besonders  der  Berg  Aiuil-ffsl/eM  beim  Co<iMRMn-Ff um«  is 
Ore$m  und  der  Mami-Brnker  im  Gebiete  von  W&MmgImL  Diese  Linie  scheiot 
mit  der  vorigen  gleich  alt  su  sejrn,  und  so  hfttte  man  hier  den  Fall  eines 
rektangulären  Vulkanen- Systems,  des  Zussmmentreffens  sweier  Vulkanen- 
Eeihen  noter  rechtem  Winkel  nnd  dennoch  von  gleichem  geologiscbf« 
Alter.  Es  scheint  ansammenzufallen  mit  demjenigen,  welches  £ua  db 
Bbaomort  bezeichnet  hat  als  bestehend  aus  3  vulkanisohen  Streilcn,  die 
ein  einziges  triangulftres  System  bilden» 

Das  System  der  Störungen,  weiches  £ub  db  BBAOMonr  seboa 
längst  am  Ende  der  Kreide-Periode  in  den  Allefhany*s  und  zumal  in  Nord- 
Carolina  und  Georgia  aus  Schichten- Aufrichtungen  und  Spaltungen  Dachge- 
wiesen hat,  konnte  der  Verfasser  noch  nicht  verfolgen. 

In  Nord'AwMrikß  wie  in  Europa  stehen  die  Gebirgs-Ketten  in  innigesi 
Zusammenhange  mit  den  Grenzen  der  Bilduogs-Zeiten  der  Schicht-Gebirge. 


LbCocq:  Spuren  radialer  Biöefce-Wandernng  in  Amvorf%9 
{CompL  read.  1864,  XXXiX,  808—810).  Mehre  vom  Fosseden  Monf- 
J^ors  aufllaufende  Th&ler  sind  tief  genug,  um  bis  anf  den  Granit  und  GnriM 
einzuschneiden,  in  welchem  die  vulksnisehen  Gesteine  liegen;  so  inshe- 
sondere  im  Kanton  da  LaUmr,  Hier  sind  die  vorstehenden  Parthte^i 
i^nnr  Felsarten  (Felsen  und  Hfigel)  auf  der  Seite  gegen  den  Moni- Den 
fiberall  gerundet  (motUotmd)  und  von  breiten  Furchen  oder  Karren  ausgehöhlt, 
doch  nicht  polirt  und  gestreift;  auf  der  abgewandeten  Seite  dagegen  sind 
ihre  Ecken  und  Kanten  wohl  erhalten:  sie  haben  ihre  regelmftftMge  Stos*- 
und  Lee-Seite.  Am  bedeutendsten  ist  diese  Erscheinung  entwickelt  in 
Thale  von  OrheoiaUe  oder  Ckaeireix,  in  der  Ebene  von  SehU-Bomai  vad 
ihrem  Thale,  in  der  Umgegend  des  Dorfes  Saini-Oenee-Ckamf^eefe  eni 
Aber  dasselbe  hinsus  in  den  Wellen-förmigen  Ebenen  bis  an  die  Grensea 
desCsiila/.  Man  erkennt  endlich  auch  die  Fels-Blöcke,  welche  diese  Forebaag 
und  Abreibung  bewirkt  haben.  Es  sind  ungeheure  Blöcke  von  Basalt,  zs- 
weilen  auch  von  Granit  und  von  Quarz  oder  Tracbyt ,  insbesondere  aber 
Blöcke  von  schwarzem  und  sehr  hartem  Basalt ,  zu  dessen  Ursprung  um 
leicht  hinauf  gelangen  kann.  Manche  von  ihnen  liegen  noch  auf  den  Stellea, 
anf  welche  sie  gewirkt  haben ;  die  meisten  aber  sind  weiter  gefBhrt  wor- 
den nnd  bilden  in  den  Ksntonen  von  Taave*  nnd  Lafoar  tusammenhingende 
ZOge  losen  Block-Werks ;  die  Stelle,. wo  man  deren  die  meisten  sieht,  belsit 
dmeüere  dee  Emragie.   Inswischen  findet  man  keine  etgentficben  MoriaeD. 


857 

?f«r  VOM  Wasser ,  scbeint  f« ,  kann  man  die  ungeheure  und  andauernde 
Gewilt  aMetten ,  welrhe  diese  vom  Mont-Dore  aussfrahlende  Fortfdhrung 
bewirkt  hat.  Betricfatllcbe  Scfanee-Anhlufungen  auf  dem  Berge  cu  einer 
Zrit,  wo  die-gr6ssere  Warme  unseres  Planeten  die  Verdunstung  eihdbrte 
ind  tonit  im  Winter  einen  bedeutenderen  Schnee- Fall,  im  Frtihling  aber 
Dkbtigere  Strome  durch  das  Scbmelsen  des  Sehnee's  Teranlaiste,  dfirfle 
die  wahre  Ursache  der  Erscheinung  gewesen  seyn. 


DB  VmwBuiL  md  DB  LomliiiB:  geologiaebe  Wanderung  durch 
Sfnien  wihrend  des  Sommers  1853  iBtUiBi.fM.Xi,  i,  661  sto.). 
AI«  Baupt-Brgebaisse  fassen  sieh  folgende  in  gedrängter  Obersiebt  her* 
wikfben: 

ODtlnvtnl-AblageruBgen  erschcineD  rorsfiglich  entwickelt  um 
dm  ffnmlnrMnBM  und  auf  dem  Sfid-Gehinge  des  CaniaMtehen  Gebirges. 
Meist  bestehen  sie  aus  Quars-RolUtficken.  Im  südlichen  Theile  tou  Ära* 
fmim  sieht  man  Spuren  in  der  Kette  des  Mameüfßo. 

3)  Sisswasser- Gebilde  wurden  beinahe  fiberall  emporgehoben, 
WS  sie  sieb  in  Berfibrung  mit  der  Kreide  befinden,  und  erreichten  mit 
»afpiechteo  n^er  tfaeils  mit  geneigten  Sehicbten  mitunter  bedeutende  Höhen, 
iwischen  Termi  und  UmUmikm  a.  B.  14S0  Meter. 

3)  Diese  Emporhebung  kann  weder  in  Arm§omim^  noch  am  afidlichen 
Psme  der  Cmmidkn$tkm  Katte,  wo  das  Phinomen  sehr  häufig  au  sehen, 
das  fiiainaae  van  Ansbrucb«Gestaiuen  augascbrieben  werden ;  denn  diese 
äid  lebr  sdlea  und  van  geringer  Eratrecknog. 

4)  Tertiär-Formationen,  bestehend  ans  SAsswasser-Absätsea 
■s  posen  inneren  Plaleaa  von  Upmdet^  seigon  im  Mro-Becken  einige 
Sfsrea  meariacber  Tbiere. 

5)  SaU  nad  Oypa,  ven  djasam  Gebirge  «nuiehlossan,  erscheinen  stets 
icseisassig  «esehichtet  und  kännra  nicht  Ergebnisse  eines  Metamorphia- 
MS  seyn,  welcher  nach  Ablagerung  der  Schiebten  statlgelunden ;  denn  es 
Wgleitct  dieaelben  kein  Eruptiv-Gestein  irgend  einer  Art 

6)  Die  Süsswasaer-Ablagerungen  des  mittlen  SpmUem§  gehären  im 
AUfcawinen  dar  miocäncn  Zeitscbcide  an ;  indessen  scheinen  die  Kalke 
^r  Fusifaa  de  Bmgurm  ron  gleichem  Alter  mit  den  Sfisswasser^Gebilden 
des  Beckens  ran  Aix  in  Praveneej  welche  die  meisten  Geologen  ab  eocän 
vttrtchlen« 

7)  Daa  miocäaa  Tertiär-Gebirge  beginnt  in  seinem  unteren  Theil 
^  stets  mit  mächtigeii  Konglomeraten ,  bestehend  aus  grossen  Bruch- 
^Ava  TOB  Kreide-Kalk,  allem  Yermutben  nach  durch  wogende  Wasser 
•b^däst  ton  steilen  Gehängen  und  durch  Giessbäcbe  in  sehr  geringe 
Cntremnag  geMbrt. 

8)  Reiche  Quellen,  kette  und  wanne^  wie  Jene  von  Dwm  nnd  Aläema, 
^ntea  häsdig  bertor  an  den  Beröbrunga-Stellen  der  erwäbntca  Konglome- 
ntc  snt  der  Kreide. 


958 

0)  Das  nummulitlfiche  Gebirge  findet  «ficb  nor  am  luisfren  Dn- 
fang  von  Spanien  und  dringt  nicht  ein  in'a  mittle  Plateau. 

1 0)  Das  Neocomien-Gebirge  ersc^heidt  beschrinkt  anf  den  Sstlicbeii 
Theil  der  Halbinsel.  Es  erstreckt  sich  von  Uaniaikm  bis  Alko^^  teibxt 
bis  in  die  Nähe  von  Siehe  und  Aimanmii.  An  andern  Orten  liestcbt  die 
Kreide  im  Allgemeinen  ans  einer  grossen. Kalk-Maase,  die  chioritiscbe 
Kreide  {Etage  imronien)  vertretend,  und  aas  nichtigen  AblaKerungen  tm 
Sand  nnd  von  weissen  Sandstrinen,  die  sich  dem  grnnrn  Ssndstein  {Ei9§$ 
tenomanien)  vergleichen  lassen.  In  den  Bergen  von  Soria  nnd  von  Bvr$M 
gesellt  sich  abwArts  noch  eine  dritte  Abtbeiinng  hinsn,  ein  TniniiBer- 
Gebilde  ans  Qu ars- Rollstucken,  denen  mitjunter  gewallige  Grikse  eigen ; 
von  fosMlen  ftesten  zeigen  sie  sich  frei/ 

11)  Die  Pyrsfiieii- Kreide,  ihre  Besebaffeaheit  beibehaltend,  sclit 
fort  in  der  CaniehrUehen  Kette  und  endigt  bei  Lnmnco  in  Aeturiem*  Du 
Oeteito- 8 ecken  hingegen  so  wie  der  Kreid«-Streifen ,  weleber  sich  am  söd. 
liehen  Fnsse  jener  Kette  ausbreitet,  bestehen  ans  gelben  KaUcatonea  and 
aua  weissem  Sand  oder  Sandsteinen ,  der  Kreide  des  mittlen  Si^emen 
ähnlich. 

11)  Die  besten  Kohlen  Sf&nien^^  naeh  («nen  der  Steinkoblen*Farmstios, 
gehären  der  Kreide  an,  so  die  von  IhriUme^  Tarreieptffa,  Ritmme  u.  s.  w. 

13)  Das  Jura-Gebirge  wird  beinahe  ausschliesslich  von  Kalksteivea 
gebildet.  Sandsteine  sind  selten,  die  Umgebungen  von  Coimnfa  und  Auf- 
deeelta  in  Äehnrien  ausgenommen.  Am  besten  beseichnel  findet  man  die 
beiden  Ab th eilungen  von  Lias  und  Oxforder  Thon.  Der  onlere  liias-  oder 
Grjrphiten-Kalk  fehlt  faat  äberall,  vtelleiebt  die  Gegend  von  Wsen  in  der 
Provinz  Logrono  abgerechnet,  wo  einige  fossile  Überbleibsel  die  Gegeo- 
wart  der  Felsart  ansudeuten  scheinen. 

14)  Gleich  der  Kreide  enthält  das  Jura-€rebirge  im  Allgemeinen  weder 
Gfps  noch  Steinsais;  beide  sind  dagegen  sehr  gewöhnliche  ErscheinoDgen 
in  der  Triss- Formation.  Hau  trifft  sie  hier  in  regelrecht  geschichteten 
Lagen,  hin  und  wieder  von  Hornblende-Gesteinen  durchbrochen. 

16)  Muschelkalk,  sehr  häufig  auftretend.  Zwischen  Bvmbradot 
und  CaeteUwr  kommt  Nautilus  bidorsatus  darin  vor;  im  Ganzen  aber 
ist  er  arm  an  fossilen  Resten. 

16)  Die  Sandsteine  von  Retienda,  Vaideeoioa  und  Bonahal  in  der 
Provinz  Quadalt^ara  gehören  entschieden  der  Steinkohlen. Periode  an. 

17)  Mit  devonischem  Gebirge,  welches  den  siluriseben  Ablace- 
rungen  folgt,  endigt  bei  /mm  der  ostliche  Theil  des  Gnmimrmmm.  Abs- 
lich jenem  von  Hinanjoe  in  der  Provinz  Cueneo  scheint  dasselbe  des 
ältesten  Gebilden  dieser  Zeitscheide  anzugehören.  Dna  Nämliche  itt, 
wenigstens  theilweise,  der  Fsll  mit  der  in  der  Sierra  Mar enm  und  ia  der 
Caniahriaehen  Kette  vorhandenen  Formation. 

18)  Die  Kette  des  Ghmdarrawm  ist  silurisch  in  ihrem  mittleo  Theile; 
desgleichen  die  beiden  Ketten  von  Hneed  und  CbruieiMi,  swiaoboB  denen 
Daroea  liegt.    Einige  gefundene  Bilobiten  und  Graptolithen  weiaen  a«f  die 


ufere  ttbmclM  Periode  In«;  Kalke  werdeo  v#rmi«sC;  Quarsile  und 
Sebiefrr  und  die  «ilÜreteDdpn  Gesteioe. 

tA)  Die  fVhl»  der  erwäkotea  beiden  Ketten  endigt  bei  Atiennm  und 
ffilAttele  dem  Terti&r-Qebiri^  des  Ihiero  vorsodringen  bis  sun  OmiloeMmim" 
See.  Ebm  so  reicht  die  ikeri»eh4  Kette  nur  bis  ViUm  frmnem  de  0cm  ^  so 
4»u  denndtie  Tertiir-Gebirge  des  Dmero  sich  nordwärts  im  i7^o-Thsle 
ambreiteo  konnte. 

It)  Die  inneren  Spamim  dorcbsiehenden  Ketten  streichen  im  AUge« 
■einen  a«n  ONO.  in  WSW. ;  nnr  dem  ik^rUchm  Systeme  so  wie  den  Ketten 
von  CaHmemm  »nd  von  Hused  ist  nordwestliches  Streichen  eigen. 

Sl)  Die  Kreide  «of  den  hohen  Plstesus  im  Norden  von  Burgo9  und 
fädwirta  AfmUmt;  de  Osmfoo  seheint  seitliche  ZusammeoziehuDgen  erlitten 
Ks  haben 9  wpJche  elliptische  Thiler  entüteben  Hessen,  in  deren  Mitte  die 
Scbichlms  mehr  anfgericbtet  sind  als  on  den  Rändern. 

It)  I»  keinem  Lande  findet  man  Trümmer-Gesteine  in  solcher  Häufig* 
kdt,  wie  in  i^mnleR.  Sie  beginnen  mit  dem  Koblen*Gebirge ,  welches 
deren  viele  aafsnweisen  hat.  Sehr  michtige  Massen  kommen  in  der  Trias- 
Formation  vor,  im  Kreide-,  Nnmraoliten*  und  Tertiär- Gebirge,  endlich  auch 
is  allen  Altttvioneo.  Worden  solche  Konglomerate  emporgehoben,  so  Zeigen 
äe  hinfifc  das  Phänomen,  doaa  die  quarzigen  RolUtucke  polirt  wurden 
•od  gegeimeilig  in  einander  eindrangen. 


Dnaoia:  Stärke  den  Schalles  auf  Bergen  und  in  Tiefen  (Ver- 
kandL  d.  allg.  Schwein.  Geaellsch.  in  Sf.  &«//en,  1864^  S.  59).  Sacbsuab 
gkwbt,  der  Schall  aef  auf  Bergen  geringer,  als  in  der  Tiefe.  Humboldt 
lehrte  dos  GegenthWI »  er  sagt,  dass  er  und  seine  Begleiter  auf  Höhen, 
welche  die  des  MamikUme  weit  überragen ,  Dieses  nicht  wahrgenommen 
kiben.  Dabei  beruft  er  sich  auf  die  Mittheilungen  von  Bravais  und 
MAATina,  welche  neuerdings  den  Momtklane  erstiegen  und  beobachteten, 
dass  auf  dem  Ormmd  Plmiemu^  nur  000  Meter  uuter  dem  Gipfel,  die  Grenzen 
d«r  Hörbarkeit  337  Meter  betragen,  auf  der  Ebene  beim  Dorfe  8i,  Cheram 
aber  am  Tage  964  M. ,  bei  Nacht  370  M.  Dssoa  wünscht  wiederholte 
VersQcbe  nnd  Beobachtungen  von  Bergsteigern. 


Dbuifortb:  reichhaltige  Schwefel-Gruben  in  Oher-Efffp- 
Um  {AfUL  dm»  Minmm,  d,  ÄVIUy  541).  Zwischen  der  Stadt  KenSk  nnd 
dem  rolAs»  Mmmrm^  an  einem  Bmkmr  ml  Smfnfnm  genannten  Orte,  wurde 
die  Ealdeekung  durch  einen  Sisilianer  gemacht.  Die  Auabeote  soll  so 
kctriehtlicb  seyn,  dass  der  gewonnene  Schwefel  an  geringeren  Preiaen 
ab  der  SjeüUmimekm  in  Handel  gebracht  werden  dürfte. 


DuanoüB:  ßatstehnngs-Weise  der  auf  regellosen  Lager», 
statten   vorkommenden   Zink>,   Biei*^    Eisen*  und   Mangan- 


S60 

Brze  (a.  •.  Q.  pag.  466  rtic.)*  Dm  Resultat,  tn  welche«  Jer  Vf.,  Mf 
ei^ne  Beobachtan|^en  und  von  Andern  entlehnt«  Beohaehtvagen  Meb 
aiätzend,  hiniiicbtlich  der  »ncceaMven  Ablag^entny  geMhwefelter  «od  kohlr»> 
l^eiiäaerter  Erae  so  wir  der  inetalliKcben  Hydrate  i^elannte,  ist,  daaadie  Brano- 
Eisensteine  Belffient,  jene  von  MauUuffe  und  vielleicht  aoeh  dia  von  Mir* 
ftfMS  bei  Bomlopte  nur  Hute  kohlenffesduerter  Erse  seyn  ddrften,  mi 
diese  vielleicht  ihrerseits  nichts  weiter,  als  die  Kdpfe  mitefer  Blende* 
oder  Blei^lans-Gän^e.  Allem  YermutheD  nach  wird  GaUnei  noch  ia 
nördlichen  Frmnkreiek  nacbi^ewiesen  werden. 


Rbuss:  ein  xweiter  erloschener  Vulkan  in  BSkmen  asf« 
icefunden  (Zeitschr.  d.  deutsch.  geoL  Geseilsch.  lil,  13>«  Dieser  erlo* 
seltene  Feuerberg:  hat  seinen  Sitx  im  Bereiche  der  Brannkablea-Gcbildt 
des  nord- westlichen  Böhmens ^  im  Bgerer  Bezirk,  etwa  eine  Stunde  vsa 
Frun^enshad.  

Vorkommen  des  Goldes  auf  der  Erde.  Die  Anzahl  der  Stelle», 
wo  das  edle  Metall  g^efunden  wird,  mehrt  sich  stets.  Eine  französische 
Gesellschaft  gewinnt  jetzt  Gold  in  den  Bergen,  welche  gegen  Norden  vs» 
Genua  das  Gebiet  dieser  Stadt  von  der  Ebene  PiemtnWs  seheideo,  i 
zwar  auf  dem  Abhänge  dra  Col  BoeheiU  nach  /Vom  hin.  Das  Gold  ist 
ganz  fein  eingesprengt  in  Serpentin  mit  Quarz.  Die  Betriebs-Distnkte 
heissen  Äieione  nnd  Ma%eHa,  Der  Gold-Gehalt  der  Gebirgsart  betriiel 
im  Mittel  0,000025.  Das  ist  allerdings  kein  Kmiifomienf  aber  dennoch  eint 
aolehe  Reichhaltigkeit  in  der  sehr  verbreiteten  und  in  oiFenen  Steinbrvcbes 
zu  gewinnenden  Felsart,  dass  sie  den  Betrieb  gnt  lohnen  wird. 

(Zeitnngs-Machricht) 


E.  Hebert:  Geologie  des  Pariser  Beckens  iComptrend.  IM, 
XXXity  840  etc.).  Betrachtet  man  alle  Schichten,  welche  dieses  Beckea 
zusammensetzen,'  mit  Rucksicht' auf  die  Ereignisse,  welche  hier  seit  der 
Ablagerung  der  weissen  Kreide,  jener  von  Meudon^  statt  finden  musstes, 
so  sind  deutlich  zwei  Zeitscheiden  zu  erkennen;  eine,  die  dem  Absätze 
der  Kreide  folgte  und  mit  den  ersten  meerischen  Tertiar^Bfinken  endigt 
(Sand  von  Braekeux  und  Chalons^sur-Vesie);  die  zweite  Periode  beginot 
mit  lenem  Sand  und  umfasst  alles  Übrige  der  Pariser  Tertiar-Reibf. 
Der  ersten  Zeitscheide  geboren  der  Pisolitb-Kalk  und  der  Susawaaser-Kslk 
von  RiUy  an. 

Alle  Umstände  erwägend,  welche  die  erwähnten  Schiebten  betreffeo, 
gelangte  der  Vf.  zu  folgenden  Schlüssen: 

1)  Zwischen  der  Ablagerung  der  weissen  Kreide  und  jener  des  Pisolith- 
Kalkes  hat  eine  emporsteigende  Bewegung  des  Kreide-Bodens  stattge- 
funden, und  in  den  an  der  Oberfläche  entstandenen  Elinseukungen  setzte 
sich  der  Pisolilh-Kalk  ab.    Er  umschloss  die  Überbleibsel  zahlloser  Cepba- 


S6I 

Itpoilea,  Cbstrapdden  and  Ae«pbaleo,  welche  damals  in  den  Waaaf  rn  lebten» 
itttn  Nivean  in  Folg«  einer  geringen  Senkung  dea  Bodena  nach  und  nacb 
gestiegen  war. 

ty  Nach  der  Ablagernng^  de a  PiaoKtb-Kalkea  ereignete  aicb  ein  sweitea 
Eaporateigen ,  am  ¥ielea  bedeutender  als  das  erste,  und  es  batten  solcbe 
Eotbldanngen  atatt,  dasa  nur  einselne  Streifen  des  Pisolitb-Kalkes  auruck- 
blieben  und  selbst  die  Kreide  bis  an  einer  Tiefe  angegriffen  wurde,  welcbe 
msB  am  östlieben  Ufer  dea  Golla  mindeatena  auf  hundert  Meter  anscbia* 
gen  fcnnn. 

3)  Aia  dieae  Phänomene  vorüber  waren,  bildete  aicb  in  einer  gegen 
0.  im  Becken  befindlichen  Einaenkung  ein  See,  der  mit  einer  Susswasser« 
Abisgerang  -—  fener  von  RWp  —  erf6llt  wurde,  und  gegen  Ende 'dieses 
HerganipB  brach  daa  Meer  plötxlich  ein.  Diese  Kataatropbe  hatte  sehr 
saxen^Hig  daa  Entstehen  des  Scbuttiandes  bei  SeMumne  sur  Folge,  welches 
sas  Kreide-Blöcken  und  RoMsteinen  besteht,  auch  abgerundete  Massen 
des  Sfisawasser-Kalkes  von  Jlll/3f  entbllt,  aber  keine  Spur  von  Fisolith- 
Kalk,  der  au  jener  Zeit  gesebfitat  war  gegen  Angriffe  der  Wasaer*  Wahr* 
•cbeinltch  ist  es,  dass  die  Schuttland* Ablagerungen  unter  dem  plaslincben 
Tfaone,  welche  man  weiter  südwärts  findet,  so  wie  Jene  von  Üon^ten/,  der* 
selben  Epoche  angehören ;  der  Vf.  erachtet  als  erwiesen ,  dass  dieselben 
•US  keiner  froheren  Zeil  stammen.  Geringe  Mächtigkeit,  unbedeutende 
Tiefen  von  denWaaaern  anagehöhlter  Thäler,  welche  die  erwähnten  Abia* 
gerungen  erseogten,  weiaen  mehr  auf  Niederachläge  an  den  Kuaten  hin, 
aaf  natnrgemäase  und  gewöhnliche  Phänomene,  als  auf  heftige  gewaltsame 
Ereigniase.  —  Dieser  zweiten  Periode  gehören  sämmtliche  Sedimentär- 
Sehitbtea  an,  deren  Absatz  während  dem  besprochenen  Meeres-Einbruch 
erfolgte.  Während  dieses  ganzen  Zeitraumes  herrschte  vollkommenste 
Ai^he:  alle  auf  einander  folgenden  Schichten,  bezeichnet  durch  beson- 
dere Gruppen  fossiler  Körper,  haben  diese  Überreste  in  so  wohl  erhaltenem 
Zttstaodr  antku weiaen,  dass,  wenn"  selbst  eine  gering-mächtige  Lage  erfnlU 
mit  Susawsaser- Muscheln  auf  eine  marine  Lage  folgt,  ea  nicht  nur 
uomöglicfa  ist  anzunehmen,  dsss  diese  Änderung  in  der  Nstur  der  Waaser 
aaf  irgend  eine  gewaltthätige  Art  bedingt  worden,  und  dass  die  Tbiem 
nicht  im  Golf  gelebt  hätten ,  wo  man  heutigea  Tagea  die  Reate  trifft.  In 
der  ao  zahlreichen  Folge  von  Schichten  zeigen  sich  nur  bin  und  wieder 
einige  Gescliiebe-Bfinke,  und  die  bedeutendsten  darunter  weichen  sehr  ab 
von  Anhäufungen,  wie  solche  in  gegenwärtiger  Zeit  an  den  Kosten  ent- 
stehen. Eine  Bank  der  Art  ist  merkwürdig  durch  die  fibergroase  Menge 
von  Lamna*Zähnen  und  durch  Di  trypa  strangulata  Dbsh.  Sie  stimmt 
ia  auffallender  Weiae  fiberein  mit  einer  ganz  kürzlich  von  PassTwicH 
beiehriebenen  Schiebt  am  Fasse  des  London -Thonea.  Im  P«rjter  Becken 
ist  die  Lage  mit  L am  na- Zähnen  ein  vortrefflicher  geologischer  Horizont: 
sie  trägt  den  unteren  Grobkalk. 

Sorgasme  Untersuchungen  der  Beschaffenheit  von  Lagen  an  der 
Berfihmng  zweier  Formationen  so  verschiedenen  Ursprungs ,  einer 
marinen    vnd     einer    S össwasser-Biftdung ,     gewähren    nene    und    sehr 


30S 

gewichtige  Beweise  von  der  eo  liSelwt  voltkooiBiMen  Ruhe  diteer  Periedc 
«elbst  in  Angenbltcke,  wo  AoileroD|[^a  der  crwAbntea  Art  eintraten.  Vob 
beiden  groiieen  Meeres-Ablaf^erongen  des  Pmriser  Beckens  endigt  eine 
mit  einer  nfichtigen  sandigen  Banic ,  die  andere  besteht  gans  ans  Sand. 
Unter  solehen  Umntliaden  mnsste  sich  der  £ingang  sum  Meerea-Busen  mit 
gtosster  l^eicbtigkeit  verschUessen  können;  auch  wandelte  sich  derselbe  ia 
swei  Haupt-Zeitscheiden  zu  einem  See  um,  wn  sahireiche  Schichten,  erfntU 
mit  Suaswasser-Musi'hein ,  sbgesetst  wurden.  Jene  Yerscblieasnng  des 
Golfs  hatte  nicht  plötzlich  und  auf  ein  Mal  statt.  Am  Ende  der  marines 
Ablaicemngen  bemerkt  man  In  der  Tbat  mehrfachen  Wechsel  von  meeriscbeD 
und  Sässwasser-Bdnkeu,  und  diese  Lagen  sind  es  auch,  wo  sich  die  Bis* 
schein  am  besten  erhallen  zeigen.  Lange  nach  der  Schliessung  des  Meer- 
busens wurden  zahlreiche  Generationen  von  Limnäen,  Planorbrn  und  Pala- 
dinen im  kalkigen  oder  kieseligen  Sehlamm  ie»  See's  begraliea ,  and  da 
der  Damm  dea  Golfs  von  Zeit  zu  Zeit  Onrcbbrnche  erlitt |  so  «ahm  das 
Meer  wenig«tens  zum  Theile  sein  altes  Bett  wieder  ein,  wo  abersialf 
meeriaehe  Mollusken  lebten,  die  es  anob  früher  bewohnt  hatten,  am  sich 
sodann  für  l&ngere  Zeit  zurncksuzieben.  Diess  ist  der  Fall  binsiebtiicb 
der  von  Constant  Prbvost  angegebenen  Lage  zwischen  dem  Gype  osd 
dem  Sdsttwssser-Kalk  von  Sami^Ouen,  Der  VU  beobachtete  nenerdiafis 
eine  Bank  bei  Stmmpe$  «wischen  der  ersten  Susswasserkalk-B«nk,  die 
voll  von  Paludinen,  und  der  alk-Masse  von  Bemmeey  wo  ahnliche  VerbfiltM8»e 
obwalten,  und  wfiche  um  desto  SMrkwnrdiger,  da  sie  nach  ihrer  Stel- 
lung nnd  nach  ihren  fossilen  Resten  bedeutende  Anderojagea  in  der 
Gestalt  des  Pmriser  Beckens  andeutet. 

Zwei  Haup^- Folgerungen  ergeben  sich  nach  den  vom  Vf.  aos  der  Ge- 
sammtbeit  dargelegten  Thstsachen: 

1)  An  die  Stelle  des  einep  plötzlichen  und  heftigen  MKataklysmo«'', 
welcher  im  Pmfi§tr  Becken  allgemein  angenommen  wurde,  swiacben  der 
Ablagerung  des  Kreide-  nnd  dea  Terliar-Gebirges,  musa  man' eine  Folge 
anf-und*ab-steigeader  schwankender  Bewegungen  setzen  \  letBte ,  weil 
vreniger  kriftig  als  erster,  wirkten  w&hrend  eines  Zeitrsomea  von  be* 
trftchtlicher  Daner  nnd  geststteten  in  jenem  Becken  nnr  unterbrochene  osd 
ven  einander  durch  ungleiche  Perioden  gesehiedeoe  Ablagerungen.  Jest 
schwankenden  Bewegungen,  die  letzte  ausgenommen,  welebe  snlies% 
dass  daa  Meer  Wasser  in  den  Golf  führte »  wo  die  Tertiir*SediaMate  sich 
absetsten,  müssen  sehr  Isngssm  vor  sich  gegsngen  seyn. 

2)  Von  der  ersten  meeri sehen  Bsnk  an  lagerten  sieh  alle  tertUrea 
Schichten  in  nnnnterbrocbenster  Weise  in  einem  Meerbusen  ab,  denaen  £r- 
streckuug  wechselte,  nnd  der  zu  Zeiten  in  einen  See  umgewandelt  wurde; 
wihrend  dieser  langen  Periode  weiset  nna  nichts  auf  plötaliche  Unwsad- 
Inng  hin. 

Hamkiibss:  fiber  nnter-silurische  Lager  und  Pflaasen-Reate 
in  aüd-SehotiUnd  {Brii.  Assoo.  IM4,  nf  LiverfoH),  Seitwärts  vso 
Forth  und  der  CTyds  lagern  in  ziemlicher  Höhe  Kalke  nnd  Sandsteine  vom 


303 

ilter  ^r  iltnMIo  Fla$^;  mitf  liei  DmmfrUs  «isd  fossile  R«st«  (6rap* 
sNAm  sa^ffteri«9,  Diplogrtpsu«  pristis ,  B.  ninMsiis ,  8Sph«B0lreto  mi* 
nli,  riaige  Krvster  o.  s.  w.)  biiifif  ia  [?]  Antbraci^Scbiehfen ,  welche 
iif  1500'  miehtigen  Schiefern  oml  reihen  und  {^rane«'» Sandsteinen  ohne 
fütilien  mfceo.  Es  wfirde  schwer  seyn,  sich  von  dem  Verkommen  jener 
MI%po  Stefe  Bechenachafl  sn  ^ehen,  wenn  tonn  in  den  Gesteinen  nicht 
ort  Prolsvirfifflisria  und  Annelliden  snaemnen  Focns-Reste  anträfe,  durch 
'■  vfiebe  «i«b  Jene  erklire».  —  Edw.  Forbbs  bemerkt  dazu,  dass  diese  an* 
\  grblicbea  Pokeideii  vielmehr  Zeophflen  sind,  und  dass  diese  Annelliden 
(ReffHes)  ia  BmtUehUmd  [?]  als  6raptolithen-arlig;e  Polyparien  gelten. 


E.D. North:  6ber  die  „Blnt-Qnelle,^  in  einer  Hdhle  in  ffen- 
hr«#  (Stum,  Jomm,  1854,  XVUty  Nov. ;  18M,  XiX,  987).  Unter 
\km  fiasMo  fWnfe  de  ten^its  ist  daselbst  eine  Qaelte  ia  einer  Höhle  be* 
\)mif  deren  Wasser  von  brianlich- rother  Farbe  ist  Ebne  wiederholte 
(■sftrotkopische  Uotersochany  eines  ddan  avsgebreiteten  Tropfens  teilte 
it  ganz  zosammengenettt  ana  nunder  verdaolicben  Theilcbea,  dea  Bei- 
'M,  Flugela,  Piblera,  Haarett  und  Ange»  von  Insekten  nnd  vielleiehl 
f(t]Kr««(ern;  wie  sie  anr  im  Kotbe  ineekten-fressender  Vögel  und  Fleder* 
Biue  f^efondea  werden.  Nve  ist  aber  jene  Hehle  von  suhl  reichen  gros- 
aree  Pledermfiaaen  (Vampyren)  in  der  That  bewohnt  und  scheint  hindurch 
ii  Ergcboiss  mürroskopiscber  Untersuchung  au  beslltigen.  [Nur  von 
]in  „Krstter^-TheiicheB  niid  den  ausdrücklich  hervorgehobenen  „istigen 
Ibebel-Haafen**  von  Raupen  wurde  es,  wie  N.  selbst  andeutet,  schwer 
ji79,  ihr  Yorkommen  im  Magen  von  Fledermflusen  au  erklären ,  die  ihre 
kbrt og  Bor  im  Fluge  haschen  ?] 

\  Acssta:  Dfirkangen  Scbwefels&nre-baJtigsr  Wasser  anf 
tricbyt  {BuUei,  yM.  ft,  Vili,  493).  Im  Hernblende-ftihrendea  Trachyt, 
-trirliff  iD  der  Nihe  der  ßerge  Tolimm  und  Hat«  einen  bedeutenden  Theil 
^  Cfrtftl/erea  von  Vauameid  susammensetct ,  entstehen  in  Folge  Jener 
■ttnctzenden  Wirkungen  Ablösungen  nnd  Scblamm-Stiöme.  £a  atfirtzen 
^ diese  mitoater  in  die  Ebene  längs  den  Ufern  des  Jfe^ile/eaeHSfroaies. 
A  brisen  gmsse  Fels-Blöcke  and  föbrten  vor  mehren  Jahren  auch  Eis- 
^tles  von  dem  Gletscher  auf  dtoi  Jlafa  mit  sich.  Dss  Materiol  der  er- 
'Wales  Schlamm -Ströme  ist  ein  wahres  tracbjrtiscbes  Trfimmer- Gestein. 


I  H.  Co^uAifD!  geologische  Beschreibung  der  Prevint  Cea- 
['(•i/iss  (ir^m.  Sae.  fioL  1864,  b,  F,  1  —  155,  t.  1—5).  Die  Provinz 
l^rtnckt  sieb  lange  der  Rüste  von  fast  dem  3.^  bis  tum'0.<>  0.  L.  unge- 
^  *T  !•  firrite  weh  in's  innere. 

I^ie  dort  beobachteten  Formationen  mft  ihren  Petrefskten-Arten  a)  im 
^«zea,  b)mit  Kmropü  gemeinsam  und  e)  dem  Lande  eigen,  sind  folgende: 


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8«6 

Die  neoeii  jlrten  werden  beaehriebfn  und  ebgfDilclet  Eine  Tafel  ist 
DnrcbKchoitten  gewidmet,  welche  «ehr  bedeutende  Sehiebten-8t5roniten, 
(prelle  Paltongen,  aenkrecbte  Stellonften- der  Liaa-Schichten,  bedeutende 
Rficken,^  Hebungen,  Ginge  von  Toraialin  und  Granit  in  metamorphiscbem 
Liaa  n.  a.  w.  andeuten.  Überhaupt  acheinen  die  geognoaliacben  Yerbiit- 
Blase  der  Gegend  viel  Intereassntea  darsubieten. 

HelNingen  werden  folgende  in  Aiias  angegeben : 

1.  Eine  ans  Wie^S.— Ot«^.,  welche  die  Ha«pt>Alpen  betrofen,  ist 
TorherraeheDd',  hat  der  Gegend  Toa  BtiiUimeere  bia  nur  iSIdhnrn  baupt* 
sichlieh  ihr  jetaigea  Relief  gegeben  und  fördert  die  Themen  au  Tage. 

S.  Die  Hebung  aua  SO.— NW.  in  der  Richtung  der  Pyrenien  hat  daa 
Ifammvliten-Gebirge  an  der  N.-Seite  dea  Atim9  deutlich  gestdrt,  obwohl 
sie  gegei^  die  vorige  sehr  aar nck tritt. 

3.  Die  Neoeomien- Schiebt en  iagern  ungleich*fBrmig  auf  den  Jnra-Bil- 
dBDgen.  Eine  Reihe  von  Fallungen  aiebt  aua  W40^S.  nach  040<»N. ,  der 
Hebung  der  C6te*d*or  entsprechend. 

4.  Daa  System  der  West-Alpen  (SM^.-Nse^O.)  scheint  awiaehen 
Bmm  und  fa  ClMiU  angedeutet;  und 

5«  ebenao  noch  andere  Hebungen,  swiscben  N.-S  und  NNW.-SSO« 
schwankend ,  anm-  Coraischeh  oder  cum  Systeme  dea  Mont-Viao  oder  in 
dem  dea  Tanare  oder  zu  mehren  deraelben  gehören  au  können. 


E«  Rocub:  über  das  Geaeta  der  Dichte  im  Innern  der  Erde 
(Cvmpt.  remd.  18S4f  JÄJIX,  121ft— 1217).  Der  Vf.  hat  schon  1S48  der 
Akademie  eine  Abhandlung  übergeben  über  die  Gestalt  der  Erde.  Waa  er 
hier  »ttibeilt,  ist  daraua  entlehnt.  Uoter  Zuhnifeoahme  neuer  Motive  an 
einer  genaueren  Berechnung  der  Dichte- VerhftJtiiiaae  findet  er,  daaa  sich 
die  oberükchliche ,  die  mittle  (geaammte)  und  xentrale  Diclita  der  Erde 
=  1  :  t,6  :  5  verhallen. 


Fn.  Moixbr:  neuea  Steinaals-Lager  bei  Bmpomm4  in  den 
Pjfrfien  (HmcBif.  Öalerr.  Zeitschr.  f.  Berg-  n.  Hfitten-W.  lesdy  SI9  ffl). 
In  der  NAhe  der  Ortschaft  ViiUfrtmpu  wird  von  niedern  Hügeln,  den 
Utaten  AuaUnfein  der  PyrenJeii,  eine  achmale  Mulde  umachloasen.  San- 
diger Lehm  und  Mergel-Maaaen,  Jene  Höhen  bildend,  bedecken  daaSlein- 
•alr-Lager.  Schürf* Arbeiten  und  niedergebrachte  Bohrlöcher  lieaaen  daa 
Steiosals  in  SS  Meter  unter  Tag  erkennen ;  durchbohrt  wurde  dasselbe 
nicht  und  folglich  aein  Liegendea  nicht  ermittelt.  Mit  einem  nenerdinga 
abgeteuften  Schachte  erreichte  man  gleichfalla  nnr  daa  Sala;  ea  aeigte 
aich  dieaea  kömig,  unrein  dunkel*roth,  hinfig  durch  Thon  und  Bitumen 
verunreinigt,  ao  daaa  es  aum  unmittelbaren  Gebranoh  ala  Kocbaala  nicht 
verwendet  werden  kann. 


t;.  Petrefakten^Kunde. 

H.  ▼.  Mbybr:  Bar  Fauna  4er  YorwviL  ll«lMi.:  dieSaarier 
dea  Mnacbelkalka»  dU  Rückaiebt  auf  dia  Saarier  aaa  deaa  Ihiatcs 
Sandatein  vad  dan  fteupar  iFrmkfi  m,  ML  io  f(r.  Fol. ,    Lief.  V  e.  VI, 

5.  81—130,  Tf.  34,  41—44»  40-63,  65-67,  60,  03,  66-00,  waniater  i 
doppalte,  18My  Tgrl.  Jt>.  lAM,  607.  ^  Noch  immar  briairl  uaa  dieses 
l>oppaHiaft  nicbt  dao  SehloM  der  Moacbelkalk-Saorier,  indeoi  daa  Mttr- 
rial  aich  unter  der  bearbeitenden  Hand  fortdauernd  biufi  und  uiebrl,  du 
dem  Vf.  von  allen  Seiten  in  rcicblicbateni  Maama  anflieaat.  Dia  VenroU- 
at&ndigong;  dieaea  DeuUehen  Werkea  an  atnar  Stnfa,  ivia  weder  ßrmtk- 
rtM  noch  Bttgitmd  ein  aoeb  anr  von  Ferne  abniicbea  Ober  Wirbeltfaien 
beiitset^,  kann  dem  Manna  der  Wiaaenaebaft  frellirb  nor  arwiinacbt  aep, 
dar  aamit  hier  eine  Vereinigung  allea  in  Demtsckimmd  über  die  obea  ge- 
nannten Saurier  Gefundenen  und  Bekannten  erbalt,  die  ibm  in  allei 
Fragen  die  genügendste  Auskunft  bieten  muaa,  wo  überhaupt  eine  solebe 
aua  vorbaudenen  Thatsacben  zu  gewinnen  möglich  ist.  Werke  ^00  sei- 
eher  muaterhafter  Gründlichkeit,  eraehdpfender  yollstftndrgbeit  und  iagil- 
lieber  Genauigkeit  erswingen  aich  dann  auch  den  Absats  an  alle  fiffeat- 
liehen,  wie  an  Wele  Privat- Bibliotheken  und  machen  ea  crkllrlich,  wie 
ein  so  speaiellea  oud  ausaerdero  durch  seine  Kostspieligkeit  Vielen  noe^ 
reichbares  Buch  ohne  andere  Gönnerschaft  als  die  des  Publikuma,  wofär 
ea  geschrieben  ist ,  im  DeuUehen  Buchhandel  reussiren  könne.  Indessei 
meldet  uns  der  Vf.,  dass  die  Schluss-Lieferung  dber  die  Muacbelkalk- 
Saurier  noch  in  diesem  Jahre  erscheinen  werde. 

Der  Text  bringt  uns 
D.  Saurier  aus  dem  sudwestlichen  DeuUehiand  (S.  80). 

1.  Nothosaurus  mirab^'lis  von  Basel y  Unterkiefer,  Sitzbein:  S.  81: 

von  Roiiweiif  Schfidel-Theile,  Zfihne,  Wirbel:  S.  8l,  Tf.  29,  Fg.  13* 

2.  OpeoaaurusSuevicus,  von  Zuffenhausen :  Unterkiefer  (in  den  fiel- 
trigen  zur  Paläontologie  Wörttembergs  bereits  beschrieben  aber  hier 
zuerat  abgebildet):  Si  82,  Tf.  14,  Fg.  7-0. 

3.  Notboaaurna  Andriani  n.  N.  mirabilia,  Z6bsa  und  Wirbel:  S.  83, 
Tf.  10,  Fg.  8,  0. 

4.  Nothosanrus«!».?  Zähne  und  Knochen  von  Wissloch:  S.  83. 

6.  Nothasauras    «f.,    ein    Oberarm    van   Sckwikuek   HMi    S.  83, 

Tf.  46,  Fg.  6;  u.  A. 

6.  Nothosanrua  Mfinateri,  Schädel  ans  CrailaMinar  Kaecbei* 
Breccie:  S.  84. 

7.  Notbosaurus  angustifrona,  Schädel  von  da:  S.  84,  Tf.  8,  Fg.  1-3. 

8.  Nothosaurua  aduncfidens,  Schädel  von  da:  S.  86,  Tf.  07.  Fg.1-3. 
0.  Notboaaurna  ap.,  Zähne  von  da:  S.  86,  Tf.  8,  Fg.  4,  13. 

10.  Simoaaurua  Gaillardoti,   Schädel  van  da:  &  80,  Tf.  06,  Fg. 
1,  2;  Zähne:  Fg.  3,  4,  14,  16,  n.  A. 


*    CcviEK*s  (k99me$u  fo*9Üt9  sind  aniverselh 


«07 

ll.Sin«Ba«rM«.mflbtl  aas  Kalk:  S.  99,  Tf.  S8,  Fg.  16,  91,  19;  eki 

HikeaidilfiMelbeiB:  S.90;  Beekaa-Kooebaii  t  S.  90,  Tf.  40,  Fgr«  ^9  Tf. 

M,  Fk.  M;  OWrarne:  8.  91,  Tf.  44,  F^.  3. 

Siafttaufo  ••  Wirbel  aat  Braecie  daadbat :  8.  IM»,  Tf,  98,  Ffr.  14-i»; 

m  BikcMckliaselbeiB:  8.  »•,  Tf.  37,  F|p.  3;  um  ObaraebaBkel:  8. 91, 

TT.  6«,  Fg.  8. 
11  Libjrriatliadon. Arten  an«  der  Breeeie  daaelbut,  Zibna:  S.  91,  Tf. 

43,  Ff.  9—9,  13;  Knocken-Platlen:  8.  99,  Tf.  93,  Fg.  1—3;  Wirbel:, 

S.  M;  —  detgl*  »a  Ba4er#/eld:  8.  94,  Tf.  «3,  Fg.  4. 
aSinetanraa  Gnllieini,   ScUMcl  im  Dolomit   l^  Lmimi§9kurjf: 

S.  98,  Tf.  99,  Fg.  t,  n.  e.  A. 
liLabyrintbodon:  Zabn  im  Moaebolkalk  tos  Mtkwnmktjfemi  8.  93; 
li.  ciaZabB  i«  Mvaebelkalk  bo  ämlkmkmrg  m.  d.  Tmk^ri  8. 93,  Tf.  64, Fg«  3. 

L  Sanriff  aus  dem  nordlicheo  DeuUehimnd  (S.  94). 
1.  in  Moacbelkalke  von  Jgnß :  S.  95* 
viele  Zaboe  uod  Rumpf-Tbrile  vod  .  .  .  .:  S.  95,  Tf.  10,  Fg.  94,  Tf. 
M,  Fg.  33. 
S.ioi  Saurier- Kalke  von  Bsperttädi:  8.  105. 
Notboaaurus?  -Uolerkiefer :  S.  106,  TL  10,  Fg.  7. 
CoDchiosaarns  elaratus  (=  Nolhosaorus  7Mänsteri  oii  N.  da- 
vatoa  M.?):  Sebidel  und  Unterkiefer:  S.  100,  Tf.  10,  Fg.  9,  3,  4. 
Notboaaorns  (?clava tos imior)  Schädel.  8.  107,  Tf.  10,  Fg.5»6. 
Nothosanros  venustas  NLv.i  Rumpf-Fragment:  S.107,  Tf. SO,  Fg.l. 
?Notbosanrns- Wirbel,  Rippen,  Becken,  Oberarm,  Sehenkel  etc.: 
S.  108,  Tf.  99,  Fg.  5-7,  Tf.  99,  Fg.  8,   Tf.  31 ,   Fg.  14,  Tf.  45, 
Fg.  3,  7,  Tf.  60,  Fg.  4,  6. 
Jk,  ia  Koocben-Breccie  von  KeilUm  bei  RudoUtadi:  Wirbel :  S.  109. 
4.  m  Maacbelkalk  von  Mertendarf  bei  Jena :  Oberarm:  8. 1 10,  Tf.  39,  Fg.  1 1. 
i  im  Muacbelkalk  von  Baiker9Udi. 

Nothoaanrns;  Rnmpf-Fragment:  8.  111,  Tf.  67,  Fg.  1. 
i  in  Hoscbelkalk  sn  nndertdorf  bei  ITsr/tB:  8.  119. 

r.  Sasrier  ans  Hoscbelkalk  Ok^fdUtHrnM  nod  Pa$m9  (8.  II3X 

t.  zo  Ire^pts  in  Oler^dUotisn :   ScNiasselbein ,  Wirbel :  8.  116,  Tf.  00, 

Fg.  9,  3. 
In  Peler^dorf:  Kiefer,  Zibne,  Wirbel,  Rippen,  SeblOsselbein,  8chnK 

ter-BUtter,  Becken,  Gliedmaassen :  8.  116,  Tf.  67,  Fg.  19-41,  Tf.  00, 

Fg.  10-40. 
In  Ckormaw:  Zihne,  Rnmpf-Theile,  Wirbel  etc.:  8.  118—190,  Tf.  69, 

Fg.  10,  Tf.  63,  Fg.  14,  Tf.  64,  Fg.  98—118,  Tf.  67  (Fg.  0,  7,  13,  16,  17, 

43  etc.,  Tf.  06,  Fg.  1  u.  8.  w.). 

Mao  freot  sich  nebenbei  der  herrlichen  Zeichnnngen,  die  mit  solcher 
Ritar-Wahrbeit  eben  nur  die  gedbte  Hand  eines  Naturforschers  liefern 
biB,  deren  litbographische  AosfObrnng  aber  ebenfalls  nichts  so  wön* 
^n  flbrig  llsst 


ans 

H.R.  OSppbrt:  die  ittiiärtFlortLvon  8eko9Smiim  iu89kl$^ 
9Um  (63  SS.  39  Tao.  4^  Gdrliim  ood  Lsipmiß  186S).  N«didMi  wir  die. 
•es  dureh  Mioe  Reichballifj^eit  ftumerat  nerwärdigen  Vorfcoweni  kIm 
mehrfach  erwiKhDt  und  dae  Verteiehoiet  der  Arten  mttfcelheilC  beben  (Jb. 
iSSMf  6i4,  18M,  335,  IM4,  796),  derea  Zahl  sich  jelxt  noch  elwa  aMehr, 
nimlich  voo  130  bis  aof  139  gehoben  hat,  bleibt  uns  nvr  fibrig,  die  E^ 
»cbeinung  dea  acbon  angekundiften  Werkes  selbst  in  treilieber  A««>tit* 
tong    ansttseiffen.     Ea   ist    eine   Freude,  ausser  den  Bl&ttern   nacb  eiae 

.Menge  von  Knospen,  Blothen  und  Frachten  so  wie  der  mikroskopiich» 
Betrachtung  tihigen  Theilen  su  finden.  Jener  Anxahl, von  Arten  gesell« 
sich  aber  noch  einige  nicht  genaner  bestimmte  Pflaiisen-Reste ,  daoa  fw 
Unio  und  6  Art#n  Inaekten  bei«  Am  Ende  dea  Werkes  sucht  der  Vf.  all« 
gemeine  Resultate  su  gewinnen.  Seit  der  Bearbeitung  der  fossilen  Pfla«. 
Ben  für  unsere  Geschichte  der  Nstur,  wo  {184S)  die  Zahl  der  tertiirea 
Arten  sich  auf  454  beisufen,  ist  sie  nun  kui  3216  Arten  gestiegen,  derei 

/Zahlen  der  Vt*.  nsch  den  Formationen  und  zugleich  Fsmilien  tabellsrisdi  u« 
sammenstelll,  welche  993  eocine,  935meiocAne,  39tt  pleiocine  Arten  ergebeti 
unter  welchen  aber  etwa  100  mehren  Formationen  gemeinsam  sind,  üo  dasi 
man  sie  in  runder  Summe  auf  3100  annehmen  kann.  Der  Vf.  erkennt  fort« 
während  fn  derEocän-Flora  Europa^s  eine  tropische  oder  subtropiscbf ,  wen 
man  auch  neulich  in  manchen  Gegenden  wiederholt  Palmen  in  GesrII- 
Schaft  von  Koniferen  wachsen  aah.  Er  bestätigt  wiederholt,  dasi  eis« 
nicht  geringe  Zahl  insbesondere  von  Zellen-Pflanzen  aus  der  Tertiär-Zcii 
durch  die  Diluvial-Formation  hindurch  sich  bis  auf  die  Jetstwelt  erhallri 
habe.  Der  Charakter  der  Pleiocän-Ftora  aber,  wie  sie  sich  insbesondere  ieltl 
durch  die  Entdeckungen  zu  Sekosmiitt  dsrstellt,  besteht  vorzug«weise  ii 
der  Abwesenheit  acht  tropischer  Gattungen  von  Palmeo  und  Daphnogei 
neu,  und  in  einer  grösseren  Annäherung  sn  die  Formen  der  gegenwirij 
gen  Vegetation  in  der  nordliehen  gemässigten  Zone,  die  sich  sogar  bii 
sur  völligen  Identität  einzelner  Arten  herausstellt.  | 


C.  Gibbbl:  Krinoiden  im  Kreide-Mergel  bei  Qmediinknri 
(Zeitscbr.  f.  d.  gesammte  Maturwissensch.  ISM,  V,  35—34,  Tf.  3).  D« 
Vf.  weist  unter  Beigabe  von  Abbildungen  nach,  daaa  Pentacrions  aoni 
latus  RoBM.  nur  durch  individuelle  und  zufällige  Abänderungen  von  eiai 
gen  anderen  Arten  verschieden  ist  und  so  zu  bezeichnen  seyn  wird: 

Pentaerinus  annulatus  Robm.  (Oolilh-Geb.  t.  3,  f.  3;  P.  esrioi 
tus,  P.  Isnceolalus,  P.  nodulosus  Rojbh.  Kreide-Geb.  t.  6,  f.  1,  3,  4;  F 
Kloedeni  Hagw.  i.  Jb.  1840,  t  9,  f.  11).  Sanle  funfseilig,  mehr  und  wd 
niger  scharfkantig,  die  Seiten  Rinnen -artig  vertieft,  mit  abwechselnd  slär 
fceren  und  achwächeren  Ring-Rippen  und  schlsnken  glatten  runden  Half« 
Armen  in  ungleichen  Abatänden  übereinander;  Säulen-Glieder  etwa  halj 
so  hoch  als  dick,  gleich-hoch  oder  abwechselnd  ein  wenig  hober,  du 
Ring-formigem  schsrfcm  oder  stumpfem ,  gekerbtem  oder  geknotetem  Ki^le 
gezähneltem  and  bisweilen  schwach- knotigem  Naht-Rande;    auf  den  Gc 


kak-mcbeo  mk  ovAUtt  b»  laacettliebeB  v»IUtlii4icreii  Btiitero  aus  }e 
l#~IS  Kefb€«;  di«  OKeder  der  Hulftaraic  an  hinge'  zunebmend,  glatt* 
ni  ^tw&M-wcittg,  anfaogs  oval  uod  dann  kreisrund,  mit  ttumpfani  qaee- 
nm  Kkle  Mif  den  Oelenk-Flicben ;  die  5  Keieb-Asseln  aussen'  nit 
klrinea  ibrv»  Rande  parallel  geordneten  Perl-Hdckem  bceelst^  6  Basalia 
■od  fUdiaiia  des  ersten  Kreises  fiSnfseitig;  Radiaiia  des  xweiten  Kreises 
vierseitif ;  Axillaria ...  Im  Hilse  des  BiUf$^  Brinkes;  im  PUner-Kalb« 
Mri -Mergel  bei  Mbrilm,  Hmmunet,  QuMmiiur§\  im  Konglomerat  bei 
ttAttkHm\  hk  der  weissen  Kreide  auf  Myeii;  In  feuersteinen  der  Nari- 
4nMieftsn  Ebene.  Vielleieht  muss  aueb  P.  stelliferus  Haow.  nocb  da«- 
nt  ferbuoden  werden,  wogegen  der  Vf.  die  Selbstst&ndigkeit  von  P. 
Agtsriii  Hao.  vnd  P.  Bronni  Hag.  (P.  Buchi  Robm.),  die  im  Foramini- 
fnvikSande  bei  Weidersledi  vorkommen ,   sowie  von  P.  bicoronatos  be- 

Er  beschreibt  femer  sehr  interessante  Wurzel -Stocke  von  Apioert- 
■li  (Boargoetocrinus)  ellipticus,  welche  sich  fast  ah nlirb,  doch 
vni^  jtg^laiiMi%  und  ohqe  innere  Höhle  verastein  und  aolldsen,  und 
irren  Glieder  eben  so  in  mehre  im  Kreise  liegende  Stucke  zerfallen,  wie 
Keu  oben  am  Keleh  der  Fall  ist  (Fg.  3,  6). 


C.  V.  ETTiRGSHAUSsn :  die  eocäne  Flora  des  Monte  Promina 
^Deekschr.  d.  noatb.  uatorW.  Klasse  d.  k.  Akademie  d.  Wiss.  VUl . .  .  > 
9SS.,  14  Tfln.,  4^  Wim  1856).  Von  dem  Bestände  dieser  Flora  haben 
vir  bereits  Nacbricht  gegeben  im  Jb.  1868,  509  und  1864,  877,  und  ver- 
veiseo  hierauf.  Diese  Pflanzen  sind  die  Begleiter  einer  Kohlen-Formation 
tfss  stellenweise  6—10  Klftr.  Mächtigkeit  unter  und  zwischen  Nunimnlitcn- 
fldriehtett  flBit  Neritina  conoldea,  Melanie  Stygii,  Naiica  sigarelina,  Tor- 
'iHelU  asperola,  Melania  costellata,  Rostellaiia  fissurella,  Pholadomya 
'Ki5chi  ttt,y  so  dass  an  dem  eocanen  Alter  dieser  Flora  trotz  mancher 
'■i(  ebenso  vnzweifrlhaft  meioränen  Lagerstuttcn  gemeinsamer  Arten 
Üb.  iS64,  877)  kein  Zweifel  seyn  kann.  Der  Vf.  schildert  uns  die  Ve- 
'•t^tttions- Verhältnisse  der  Eocan-Zeit,  wie  sie  sich  durch  die  Vergleichnng 
Seser  Flora  mit  den  ihr  zunächst  verwandten  lebenden  ergeben;  erfindet 
'men  rein  tropiachen  Charakter  in  derselben  und  entdeckt  in  einigen  Flo- 
liidepD,  Sphenopterideen  und  Pecopterideen  Anklänge  an  die  Kreide-Flora. 


Lockhaat:  ein  Mastodon-Kiefer  mit  2  Backen-Zähnen  dber- 

|€iitnder  {BM.  giol.  1864,   XXU,    49-&0,    Fig.).    Ein  Stück   eines 

Dslerkiefer-Astes,   zu  Beaugeney  gefunden    und    zu    Orliam   aufbewahrt, 

iei|;t  2  Backen-Zähne  hintereinander,  den  hinteren  mit  2  spitz -zackigen  und 

iKb  nicht  abgenutzten  Qoeerjochen,    den    vorderen   bis  »zur  Zerstörung 

'fo  vorderen  Tbeiles   des  Zahnes   und   zur  Vereinigung  der  Abnutzungs- 

'  Fliehen  aller  [3  im  Ganzen  ?,  oder  ubrig-gebliehenen  ?]  Queerjoche  in  eine 

gmciosame  ans  3  bintereinander-liegenden  Queerovalen  zusammengesetzten 

ishuaag  1866.  '     24 


370 

Ebene  verbrancbt.  Dieser  Zabfi  steckt  nur  noch  mit  seinem  hinteren  Tbeile 
nnd  seiner  tnnern  Seile  in  der  Kinnlade;  der  vordere  Theil  wölbt  sieb 
Aber  einen  bereits  mit  allen  seinen  Spitzen  versebenen  Ersatz-Zahn,  welcher 
senkrecht  von  nnten  nach  oben  anzusteigen  und  den  vorigen  ans  der  Alveole 
SU  beben  scheint. 

Baylb  erkennt  darin  den  „Mastodon  von  fifyimore",  welcher  dem 
„Etage  der  INbien*'  angehört. 

Pombl:  Catalogue  methodifue  ei  detertpiif  d$s  VeriBire$ 
fo99ile»  deeouverts  dmns  le  kastin  kydrographtque  tupe- 
rieur  de  la  Loire  (193  pp.  8^  Parie  1864),  Der  Vf.  hatte  ein  gros- 
ses ik onographisches  Werk  über  die  Fossilien  der  genannten  Gegend  her- 
auszugeben beabsichtigt,  siebt  «ich  aber  durch  die  Zeit-Verhältnisse  ge- 
nothigt,  sich  vorher  auf  diesen  Katalog  zu  beschranken.  Das  AUier'üpt, 
enthält  6  Knochen-ffihrende  Formationen:  die  Steinkohlen-Formation  mit 
Fischen  wie  um  Edinburgh  die  reiche  uiiter-meiocane  Sdsswasser-Forma- 
tion  der  Limagne  und  des  Putf-Sn-Vehy  (Hauie-Laire) ^  junger  als  der 
Pariser  Gyps  (u);  die  alt-pleiocanen  Ligniten-Schiefer  von  Menai  mit  Fi- 
schen und  Blätter-Abdrucken  (v)>  die  neu-pleiocänen  Knochen-Anbäofnngen 
am  Berge  Perrier,  bei  Cuseae  u.  a.  a.  Orten  der  Gegend  (w);  die  Dilu- 
viai-Bildungen,  Knochen- Breccien  und  -Höhlen  (x),  welche  aber  wieder 
in  2  Abtheilungen  zerfallen .  wovon  die  ältere  noch  mit  dem  Aller  der 
letzten  Basalte  zusammentrifft.  Sie  ist  hauptsächlich  in  den  Bimsstein- 
Konglomeraten  am  Perrier'Berge  über  dessen  Pleiocän-Schichten,  zu  Mal- 
hattu,  lee  Peffrollee,  Tormeü ,  le-BaeSL-Yvoine^  Pardinee^  Amiat  abge- 
lagert  und  vielleicht  noch  in  msnchen  Knochen- Breccien  wiederxnlinden, 
aber  noch  nicht  au  allen  Orten  von  der  jüngeren  unterscheidbar  [hier  neben 
in  der  Tabelle  mit  x^  bezeichnet,  obwohl  zweifelsohne  noch  mehr  Arten  dazu 
gehören;  mit  einfachen  Buchstaben  sind  die  Vorkommnisse  derLimagnei  mit! 
die  der  Haute  Loire y  mitl!  die  den  beiden  Becken  gemeimsamen  bezeichnet]. 

Das  Buch  besteht  aus  folgenden  Theilen:  Einleitung  (S.  1);  Katalog 
der  fossilen  Knochen  mit  Diagnosen  der  neuen  Genera,  Angabe  der  Arten, 
Synonyme  und  Bestandlheile  der  fossilen  Reste,  der  Fundorte  und  Samm- 
lungen mit  Seiten-Blicken  auf  anderwärtige  fossile  Arten,  die  der  Vf.  in 
Paritf  London  etc.  gesehen  (S.  9);  Aufzahlung  nach  den  Formatiooen  ge- 
ordnet und  Buckblicke  (S.  136);  allgemeine  Bemerkungen  über  den  Cha- 
rakter der  verschiedenen  Faunen  des  Veiag  nnd  der  Limagne  (S.  141  >,  and 
«war  der  Limagne-Fanna ,  F.  Lemanienne  (S.  142),  der  Fleiocän-Fauna 
(S.  172)  und  der  Alluvial-Fauna  (S.  179—193)  von  Neiehers. 

Indem  wir  eine  Übersicht  der  einzelnen  fossilen  Arten  und  ihres  geo- 
logischen Vorkommens  folgen  lassen,  bezwecken  wir  nicht  nur  die  Be- 
schaffenheit dieser  Faunen  selbst  näher  anzugeben,  sondern  auch  die  Mittel 
zu  bieten,  sich  wenigstens  über  die  systematische  Stellung  vieler  neuer  Na- 
men ,  die  künftig  öfter  genannt  werden  könnten ,  zu  orientiren« 

*    Et  dürfte  noch  xa  erinseni  seya,  daat  Gebvau  in  selneni  S«  S22  angnrigten  Werke 
nur  die  In   Zeltachriflcn  xencrenten  Anfrfttxe  Pomkl's  benntxen  konnte;  diese  Jetiip        4 
Sehrlit  ^t  nener  ab  die  Osa vam*,  Mnunclt  daa  Frfihere  nnd  gibt  eine  Meage  tpättr«  ZMäIxe. 


* 


371 


MAHMAUA. 

Cbiroptcra  *. 
jtttii  (iJ  rpbuliit  auet&rU 
iHiectirora. 

ioiltis, 

H  iß.)  aatioiias  «.      .    •    . 
I  ofwM ,  T.  cntdyfuroides, 
mHüataia  Bit, 


%ä' 


(«.)  »ygnloMea  «. 


|B  (s.)  ttlpoidei  «.    . 
km  MncmtfUer  Blv. 
MvÖMüief  Gest. 
itt(i.}Pi€teti  tu  .    . 
l«i«M  Blv. 
bnif«)  Mtiqoiu  a.      . 


10 


.  13 

.  13 

.  14 

»aUif  «. 14 

iiflh « .    .  M 

11(1.),  CnKsopoi?  fo««l!ls  a.  14 

|Ri(8.),CrocMiira,prl«eiis  a.  15 

*Ot)Laarilfauill  a.       .    .  15 

bt. 16 

tasajor«. 16 

iniiBiv 16 

Mm<  i.  Aymakd 

ins)  Baau  Aym 16 


,        Ollret. 

hhcneinii«)  Felgnovxl  a, 

bdaiati  a.  /  . 


hl  lopertiliosvt  Kr 
l«oq  a.  •»  .    . 


PkrL 

Cli.    .    . 
(Gk»pp.)  Eftcri  «.  •♦♦ 
■f  P.  «Iliii. 
MwJberi  Mye. 
Hdocnub  Gbet. 

«) 

.    .     .    .W) 
.    .     .    .^ 

i  . 25 


in  Will. 


^  &i9(i«cJk«  bus  teMiehiMte  Art  «eniit 
H^iffe  (Nfcal ,  wohl  «In  Sabgeaati  ^ün 
kmeU*,  üe  CovtBK'Mha  tm  Pur»«: 
fuWtuis,  md  xwci  Artni  vo«  Stmmn: 
«  BoctaloidM  und   Vcsptrrillo  narisol- 

^nchidn  vM  A.  priBlgealaa  K»^  A.  Oa- 
;«  4cB  Jpemitoa»  Pltmomit  wU  A.  Fi- 
^■>4enB&hl«n  dea  il/l^  , 

*«  eilige  aadere  >V«tx««i«dha  Artea  i  SC 
*}«fMBaNu  Labt.)  ami  St.  NoalaCl  P. 
C-  ii^HMfaM  P.  (Caatar  a.  Onv.)  pa^«*»  <" 


u—  (ArvleoU)  Delabrei  a 

—  (— )  paeudoelaraolu«  « 

—  (•~)  arraloiitt  «. 

—  C— )  Jobertl  o. 

(-)*!• 

—  (MyoleaiBiDa)  amblgnoa  ,    .    .    . 
iLcmaina  foaailia  [  =  prueced.)  .    .    . 

Mas  sylfatlcaa  L 

MyarioB  («.)  aatiqana  a 

—  auMculoIdn  a 

— •  mlaatns  a 

—  anguatideaa  « 

Crieetaa  mascalas  a 

Hyatrix  «j» 

Therldoaiya  (Th.)  brevleepa  Joümii. 

—  (— )  dvblaa  a 

(— )  laaptycha«  JonrdanI  a.     •    .    . 

r-)  —  Vaaaoni  a 

.(— >  —  aqnatlUa  (Aym.  «p.)  •     .    . 
Taenlodna  (a.>  curTiatrialoa  a.    .    . 

Echimy*  e.  Laix.Pab. 
OneKodna  (n.)  echimyoid«a  a.     .    . 
Arehaeooiya  Arreraeaala  t.P.  .    .    . 

A.  rhhtehiHoidet  Gekv. 
Palanoema  (m.)  antiqna  a 

lt*iodoT0my9  pteudanoema  Gebt. 

Lagodu«  (n.)  picoidea  a 

(Lagonya)  Aaiphllagua  aatiqant  a. 

(— )  Lacoaiya  apelaen«  a 

Lepus  dilavlaans  Pict 

—  eoaicali  afAala 

*—  Lacoatei  a 

Carnivora. 

Ursus  apelaena  Blumb 

Ü.  Ifesehersensis  Ca. 

'-  Arveraeaai«  CeJ 

Melea  foaailia  auetorum 

Lotra  Bravardi  a 

—  nnataliDa  a 

MutUim  lutroide^  P.  atön 

Lntrictia  (a.)  Valatoai  a 

Lutra  r,  GaoprE. 
Zorilla  «.  Rhabdogale  antiqua  a.    . 

Mnateia  Schmerüngi  a 

Pleaiogale  («f.)  aaicnatifroBa  a.     .    . 

Muttfla  pUsletit  pars  Blv. 

—  roboafa  a 

-^  Waterhovsei  a 

—  nraateltaa  a •    .    .    . 

Pulorina  foaalÜa  aaicIorMni  .    .    .    . 

—  gale  a .    . 

—  ailcrogale  a 

—  maeroaooia  a 

Felia  ArTcrnenala  CeJ 

—  Pardiaeasla  CrJ 

—  brachyrhynchn  a 

F.  Pardin.  jimior  CeJ. 


45 

45 
45 

46 


47 

47 
47 
48 

49 
49 
49 
fiO 
50 
50 
50 
51 
51 
52 


26 
138 
•16 
27 
27 
27 
138 
30 
31 
31 
31 
31 
31 
33 
34 
34 
35 
35 
35 
37 

37 

38 


40   u 

42 
43 
43 
4« 
44 
44 


Er 


*   Andtrwärtipa  Artes  aiad : 
(Ther.)  laoptyehua  Cuvieri  a.,  Paris,  36 

Myoxut  sp.  Cov. 
(-)    -    Avbery  a.,  Pirial      .    .    36 
(.)    .    antiqaiia «.  Pdrial    ,    .    36 

24* 


»72 


53 


FolU  bsIo^orcnsU  CiiJ.  .    .    . 

—  lyneoides  a 

—  breirirMtrIs  o. 

F.  Perrieri  Cm.  jwir# 
F.  Uptörhfneha  £rat. 

—  laetrf A  a 

—  Blnnta  a -w 

—  tpelaea  Qf.  • 53 

Meganthereon  CmJ.  (Sallodo«  Lü«d, 

Trepanodon  Neuti,  Stenodoa  Cn., 
Mmebaerodus  Kr.) 

—  cttltrid«!»  a 54 

FtlU  c.  Bkav.  I 

Vrtu»  c.  aroeminns  CbJ. 

—  latidras  a, 54'   ...    z 

Mmek,  latidens  Ow.  | 

—  maeroMelU  «.  ** 56    .    ▼    .    . 

Fefl«  megantkereoH  B&av.  I 

Frfitf  CMlIrJd«»«  CbJ. 
Hyaana  apelaea  Gr 57    . 

—  Perrieri  CaJ. 57    . 

—  ArTemenats  CbJ 58    . 

—  dabta  CbJ 58    . 

—  Vialleti  Atm 58    . 

—  breviroetri«  Atm 56    . 

Plesictia  («.)  robiutns  a 59   n 

—  craellU  «. 60'  n 

PL  CroUeti  a.  (hudmU^.)  | 

—  Creiaetl  a 61    n 

—  LemaBeaeis  « 61  <  « 

—  (eoettoldea  « 61 1  a 

—  palnetrU  « 62'  u 

—  elecaas  a 62,  u 

ABjpblctli  («.)  antiqua 63   a 

fUerru  «.  Btv.,  iiiaiHtf6.  I 

—  leptorbyacba  a 63   n 

^  Lemaneoeia  a 64    n 

Herpcetes  aatiqoa  m 64   b 

Vwerra  amtiqua  Blv.  deni,  «np.  ■ 

—  Lenanensis  « fö   u 

Uitriatit  VaUtonl  Gebt.  icou.  | 


I 

Herpeetea  prlmaera  o. 6&!  • 

CyBodIctis  (70alecynn«  Ow.)    .    .    .  tt.  . 

(— )  filocyon  niirtidee  Ay«.    .    .    .  66  «! 

(— )  CynodoB  VelauaBB  Aym.     .    .  66,  a! 

(— )  "  palastre  Av« 66  b' 

Cania  (Nyeterentea)  BMnaMatoides  o. 

C.  H9Hfoniai§  Ba. 

t\  t—iodMtntU  Cb. 

(— )  brevirostris  Cb- 67;  i 

■  (CanU)  spelaeos  Gr 68  . 

—  1—)  Nescnersenels  Cb.  *.    .    .    .  «   . 

—  (— )  viilpee  /m« 69   . 

AmphieyoB  breTirostrIe  a 70  n 

A.  graciÜs  «.  olim 

Canis  hstodorenHs  Cb.  mmmdii. 

—  leptorhyaebna  « 70  i 


xü 


xm 


*   Der  Vf.  «ühlt  aoeb  die  Artea  anderer  Gegen- 
deB  Bit  t.  Th.  Denen  Namen  Bad  Synonymen  anf, 
wasshalb  wir  aie  ebenfalls  anHibren : 
Felle  aatiqna  Cor.  (z)    Felis  antedlluvlana  Kp.  (n) 
F.  pardus  Blt.  pure    —  Englbolensis  Scrmbbl  (x) 
F.  leopardar«  Sebb.     ~  senraloldes  a.  (x) 
F.  prUea  Schxbbl.       F.  Serval  Sbbb. 

**   ABdere  Arten  sind: 

B)   kerbifthnige: 

M.  Beogaeos  a.  HratUUn  (x) 

Bffoenn  neog,  et  Smilodon  popuiator  Lobb 
M.  aphanista  0.  SraeitAetm  (u) 

Fell«  «pAoM.  et  Telie  prieea  Rp. 

7  jtffnotkerium  Kp. 
M.  enltridens  a. 
M.  Paleoneri  «.  ITima/ay« 

b)  ganxBlhnice: 
M.  maeroseelis  a.  ral  d'Amo 

FeUe  aniiqua  Nbsti 
M.  oavgias  a.  BppeUheim  (n) 

J**«!»  Myyia  Kp.  ,      Fe/i«  anfi^a  Blv.  pan 
M.  palaiidens  «.  Sunsan  (n) 

Fe/i«  p.  Blv.  ,      F.  4ifeMf«/a  Blt.  par« 

F.  megtmthereon  Labt. 
II.  bjaeaoides  «.  SansoM  (n) 

Fette  A.  Labt.,      FelU  4denUUu  Blv.  par« 

Fetuämilurut  qmadridtntatm»  Gebt. 


70  H 

i 
71', 

71  1 


—  Lemanensis  «. 
A.  minor  Blt.  pnrs 
A,  Bla'mvUUi  Gebt. 

—  incertus  a 

—  eraMsidens  «. .    .    . 
il.  Btaverü  Gebt.  * 

Ungnlata. 

lElephas  fkrimigenius  Blvmb.    •    .    .  74'  . 

|—  meridionalls  Nbsti 74  . 

'  prisens  Gr 74   . 

MastodoB  ArTeraeasis  CbJ.     .    .    .  74!  . 

M.  breoiroetrit  Gebt. 

M.  anffustidene  Nesti,  Cvv.,  PoM.per« 

—  Borsonl  Hays 75  . 

M.  Arvemetuis  aduU,  Oebv. 

M.  9'ellanu  Aym. 
M,  ?VialUti  Atm. 

—  Vtapfroides  Cvt 7S  a 

Dinotberium  glgaatenm  Kp.     ...    76  ■ 

—  CuTieri  Kp "6  a 

l(Rhinoceros)  Aeeratber.  Lemaaense  a.  77  li 

Rh.  htcieivus  d'Auvergne  Blt. 

Rh.  SehUUrmacheri  Pom.  onfea 

(— )  —  Croiseti  a 77  ■ 

(— )  Rhinoe.  paradoxes  « 78  0 

Uh.  tapirUuu  n.  nUm 

-)  Atelodus  elatus  m 78  . 

Hh.  etahu  CaJ. 

RA.  megarhinM»  Cmbist. 

Rh.  incUioue  Blt.  ' 

(— )  —  leptorhinns  a 79  ., 

Rh.  lepiorhimus  Cv\. 


•  Ausserdem  siblt  P.  noch  fblgende  & 
anter  Indessen  die  tob  Lmmg^  aoeb  snt 
geographischen  Gebiete  wie  die  Toriees 
aber  nicht  charakterisirt  w«rden ,  S.  ^  n 
A.  giganteos  a.  Aparay  (n) 

CanlM  gig.  Cvv. ,      A,  wtmjwr  Blt.  pan 
A.  enltridens  a.  SoMtan  (n> 

A.  major  Blt.  par» 
A.  Lanrillardi  «.  SasMafi  (•) 

Pseadoeaom  SameameneU  Labt. 
A.  minor  Blt.  Sattsan  < 
Saneaiteiiei« 


SoHsan  (B) 
AemteyoB  Saneaiteiiei«  Labt. 
A.  crassidens  o.  l^ngg 


A.  incertas  a.  Lanay 

A.  Lemanensis  a.  Langg,  Digaia 

A.  leptorhynchns  a.  Lamgy 

A.  dlaphoros  «.  Bppeteheum 

Oulo  d.  Kp. 
A.  brcTirostrls  a.  Lamgv 
A.  agaotns  a.  JEppelfAeim 

Agnatheriam  Kp. 


373 


s. 


79 


80 


[)  Uii.  (lehorhiaas  a. 
ilkhifAvms  Cvr. 
» Itaudi  *.     .    .    • 
,6tl9rkaau  Arn. 
Ifftarimau  QtMW. 
^^im\üca%  Scblth. 


•toi»  TaagnuB  G.     ...    81 

lükkMM 81 

IbniiC 81 

nUa 81 

^fttm  Cbt.,  Gcmv.,  |Nir« 

faku  Po«.  (Paloplocherlaoi  Ow.) 

kfftL  oräwM  Aym. 

M* 82 

iMitt.  ■MM  Cnv. « 
kl  AnencMis  CsJ. . 
WksiBlv. 

8ft 

(  F.  Rm. 

84 

I  Seak .85 

»CkJ 85 

I  Gar. 
I  («.)  miOor  a.  ...  86 
86 
87 
87 
87 
88 
89 


101  maiar  C 

c.  (EslelodoB  Aim.) 


89 


91 


all. 


u! 


IlMBMt  Aym. 
ihnion  (CyclofBaUiiu  Ck., 

■  foor.) 

iCCT 

I  Gemv. 
I  Cut. 

% «.  (Hyopotaniis  Ow. ,   Bo- 
I  Aym.) 


.  TM.  Co». 
flahirkpiehus  AYM. 

^■cboB  « 92  nÜ  . 

k  j^  Ayx.  I 

Si «. otI  uü 

i^i  « 92;  n! 

^FtlflunM  AYM.**  I 

)  Gcrgovianiu  «i. .    .  93   a 

t  fifrjovJMnim  Ce. 

'  jTfM/faW  «. 

Bkav.  (Cjelogaathas 
^6t»mL,  Oviotlicrinm  Laix., 
Aeriom  Hyb.) 

natoiB  0. 94    tt 

L  iotic.  R.  Gwfni.  1 

finvirHgfe  Arten: 
'  namnutels  «.  PMal  .    ,    . 


zi 


S. 


Caenotherluin  netoplas «...    .    .    94 

—  commoiie  Brav 95 

Caenoth,  latieurvatum  Blv. 

—  elegiins  *t 95 

—  leptognatliuiD  a 96 

OpUtherium  L  LauPar. 
Caen»th.  metopia*  a,  tmUa 

—  Geoffroyi  a.    .  ^ 96 

—  eraeile  n.   .    .  ' 96 

Lopbiomeryx  (a.)  ChaJaaUd  «.    .    . 
Dremotberiiim  £.  Geovv.  (Pataeava- 

ryx  Mye.;  Elaphotberlan  Ce.) 

—  tmgitloidea  n.     .<..'«.    99 

—  Faignouxi  Ücopve 99 

Anphitragolos  (Pom.,  noa  Ce.  ;  Mo- 

«chns  Cr.,  Tragulotherinni  Ca.) 

«->  elegaa«  a lOl 

LamaneaaU  «.    .         101 

—  eomniDala  Aym 101 

Anthraeother.  wtmutum  Blv. 

—  Boulaagerl  a .  102 

maniiaaoldM  a 103 

graellU  a 102 

Cervo«  (CatagloehU)  OaetUrdi  C.  .  103 


R 


S'io».!''*^'»^"^' 

fjttmit  Artea  dkaer  Sippe  aind  (S.  92)  : 
nitriipm«.  Piriml 
^  io(kmaai  er.,      HffOpoiaauu  er,  Osev. 


V"^' 


103 
103 


—  (Platyceroa)  Sononanala  C. 

—  (-)  Roberll  a 

C,  dama  PoUgnaeui  Rob. 

—  (Strongyloe.)  Intemedliim  Scee.    104 
5fr.  »petaeus  Ow. ;  C.  Rejfaräil  Ce. 

i-<  (— )  nMcroelochU  «. 104 

—  (-)  PerrierLCEJ 104 

'—  (-)  laflodorenala  CeJ 105 

~  (Roaa)  Etaeriarnm  CeJ.     ...  106 

—  (->  PardiBeBala  CeJ 106 

—  (-0  raaoidaa  a 106 

C.  Etueriarmm  vor.  CeJ. 

—  (— )  ambiguna  a 107 

(Anoglochfa  JATdcua  CeJ.     ...  106 
iPoIycladna  Scladoeerna  a.    .    .    .106 

iraoioaaa  CeJ.   ...  109 
'C.poiyetadu*  GaEr. 

—  CCapreolna)  SoHlacoa  Rom.  .    .    .110 

—  (— )  Cuaanua  CeJ 110 

^  (— )  leptoeenia  a Hl 

—  (— )  platYeerua  o 111 

-.  (~)  farcffer  a.  . 111 

—  Bokbonfeoa  CeJ, 


I  beraben    auf 
^  aehr    bbvoII- 

•tiadlgen 
I       Reaten 


—  Neacberaenala 

—  Vialetl 
^  PriTati 

—  Anrernenaia 
Antilope  antlqna  « 112 

—  Aymardl  o 112 

—  Ineerta  a 112 

Ovfa  prlaiaeYa  0 113 

Capra  Roxeti  a 113 

iBoa  prlmlgeolua 113 

(7B.  Veltfunus  Roa.) 

—  elatus  CeJ 114 

—  elaphua  a 114 

B.  elatus  minor  CeJ. 

—  prlaeoa  Scblth 114| 

—  glgaBteoa  c 139; 

Maranpialla.  | 

HyaeBodon  leptorbynehna  LP.     .    .1151 

—  Lanrillardf  «.* 115' 

Oidelphya  Arvernenala  Gebt.  .    .    .  117| 

D.  Bertrantii  Gebt. 

D,  eUgtau  Aym.  > 

•  Andere  auawftrtlge  Arten  tiad: 


xi 


X« 

xü 


an  . 
n    . 

nU. 


«74 


s. 

a  T 

1 

Dldelphys  erusn  Ay« 

.  117 

a!  . 

?D.  Blainniltei  Gerv. 

-~  aatiQoa  «■      ...•••• 

.  118 

a!  . 

1 

Ceutetf  antiquvs  Blv. 

—  LraaBCBsis  a 

.  118 

V    . 

•      • 

»  minata  Aym 

.  118 

n!  . 

.      . 

AVBS. 

Bfnige  Rette  nnbettlmniter  Sippen 

.  118 

KBPTIUA. 

Cbelonia. 

1 

TeeCudo  hypeonota  a 

.  119 

u    . 

*      * 

T.  gigantea  Bav.,  NOn  ScRw«. 

->  LcnaneDsis  a 

.  119 

u    . 

*      * 

Ptychegaster  («.)  Vandenbeekei  «. 

.  n\ 

u    . 

.      .      1 

—  emjdoides  a. 

.  m 

a    . 

*      * 

-«  Mbbreviatft  « 

.  121 

tt   . 

*       ' 

Cbelydra  Meilbenratiae  a.   .    .    . 

.  iw 

u   . 

*       *      1 

TrioBTZ  jv.     • 

.  IW 

tt   . 

* 

Croeodllta. 

Dlplocynodu  (a.)  Ratelll  a.    .    . 

.  113 

uü. 

•      - 

Lacertia. 

Varanns  Lemaaeinis  a 

.  124 

n   . 

,      , 

DracaeoManrns  (a.)  >  r«»i,i.H  « 

.  125 

n   . 

•      ' 

Scinruj  Cr,  OeaT. 

Sauronortt«  («.)  ambiguo«  a.      . 

.  127 

n    . 

.      . 

-^  lacertians  a 

.  127 

a    . 

.      . 

Lacerta  antlqua  a 

.  127 

u   . 

.      , 

—  foisilU  •. 

.  127 

•    • 

.      X 

Opbidla. 

! 

Opbidlon  (o.)  aatiqnan  a. .    .    . 

.  1« 

u   . 

Coluber  OerraUl  a « 

.  128 

,    , 

.      X 

—  fMallia  a 

.  128 

, 

.     X 

Batraehia  anura. 

Batraebna  (a.)  Lemaneatis  a..    . 

.  130 

n    . 

.     , 

-NnJadam 

.  130 

n    . 

•    • 

—  lacQstris  « 

.  131 
.  131 

u    . 

.  . 

Rana  foMlire  a 

:  X 

Protopbrynus  C«.>  Aretbueae  a.  . 

.  131 

n   . 

.  • 

Batracbia  uredela. 

Cbeletritoa  («)  paradoxae  a.  .    . 

.  132 

tt   • 

PISCES. 

Plaeoidei. 
Trlstlchias  arcuatui  A«.     .    .    . 

Dfplodus  gibboaua  A« 

.  133 
.  133 

5  Kohlen-     1 
(  Foroiatlon 

Gaaofdes. 

it.1 

•    lO^ 

Ctenoides. 

Perca  lepidota 

.  134 

tt    . 

,  , 

—  angasta  Ao 

.  134 

•    • 

w    . 

Cyeloide«. 

Cyelaroft  Valenclenneei  Ao.     .    . 

.  134 

,    . 

w   . 

Cobltopai«  (a.)  ezills  a 

.  134 

tt   . 

,      , 

I.eblaa  cepbalorea  Ae 

—  perpttaillas  Ae 

.  135 

u    , 

, 

.  135 

tt    . 

^ 

Paccilopa  (a.)  brevicepa  «i. .    .    . 

.  135 

w   . 

Erox  sp 

.  135 

•    • 

w    . 

Hyaesodon  bracbyriiyttchtta  Doj.  Rabemteim 

—  Parisieaaia  Laua.  (|3) 
Targtherium  Bly.  para 

—  minor  Osav.  Pirial^  AlatM 

—  Reqalenl  QEar.   l^irinl 
Ptcrodoa  daayaroidea  Dar.  PstrU 

—  Cttvleri  a.  PMal 

—  Coqttandl  «.  ?ifi»l 


Diess  sind  in  Gtosen  S43 
Arten,  wovon  (ohne  die  Vof^l) 
131  Arten  «of  dio  Limppkt 
Fauna  fallen  (davon  12  nar  in 
Becken  von  U  Puiff  8  in  bei- 
den Becken  gefunden  wnrdea) 
und  45  (ohne  die  Fitcbe)  dfr 
PliocSn-  (v),  62  der  Dilnvial. 
Fauna  angeboren. 

Der  YL  klaaailixirt  die  Ü- 
terctt  Tertiär-Faanen  in  abstei* 
gender  Reibe  in  lolgendrr 
Weise  I  wobei  er  identi«die 
Arten  in  den  nSehsfstehendfD 
Faunen  xusnlassen '  scbeinL 
B,  Knochen-Sand  von  SpinU- 

keim  \  Cueur&n  bei  Ymtdun. 
5.  Sösswasser-Sehiebten  von 

Sansan,  MotUalm9mrd\  Fa- 

luns. 
4.  Sdsswasser- Kalke  von  £4- 

mafne^  Veiaff,  Mayn%, 
II 3.  Lignite  und  Kalke  von  P»- 

real  {Vaueiwie}  und  AUU, 
2.  Gf pse  des  Montmarirt  {Bu- 
den am). 

1.  Lignite  und   Grobkalk  des 

Pariser  Becken», 

Wir  bemerken  dabei,  dats 
die  6  oben  aogefuhrteo  Palaeo- 
therium-  und  Plagiolopbuf-Ar- 
ten,  deien  Fuudorte  GsAvais, 
wie  die  aller  Arten  dieser  3 
Sippen,  dem  ParUer  Gypse  in 
Alter  gleich  [t^  Mtst,  Gypseo 
bei  le  Puy,  Kalken  eu  i2on«aa 
bei  Puy  und  einer  Fundstelle 
SU  Bonmande-Si^-Pierre  in 
Ailier-Tkale  angehören.  So 
fern  diese  Arten  xnm  Tbeil 
den  Pnrisem  ideotiscb  sind, 
verdient  Gsavais'  Ansiebt  Be- 
achtung. 

Was  die  Schrift  an  sich  be- 
trifllt,  so  ist  es  wobi  angenebn, 
etwas  Näheret  Aber  so 


87S 

lomTf.  bareita  ▼trdf  entlichte  Nanen  xn  arfabren,  aber  aoeb  mehr  aobe- 
kattüf  daaa  fortwährend  «o  viele  dieaer  Namen  ohne  auareicbende  Erliu* 
(emof  verdffentlkbt  werden. 


J.  Rani  und  A.  WiaifBR:  die  fosiilen  Knoeben-Dbe  rreate 
roo  Pik€rmi  in  Oritükeuland  (Abhandl.  d.  K.  Bayern.  Akad.  d. 
riM,  II.  Kl.,  ¥11,  IT,  >  94  SS.,  8  Tfltt.  4^  Mflncb.  18S4).  Frühere 
Foode  foaailer  Kneehen  an  besetebneter  Stelle  beacbrieb  WAeNBR  in  den« 
tfIbfB  Abhandhmi^n  der  Akademie  1640^  lif,  i,  19  SS.,  i  TU.,  und  ¥,  if, 
S.  335-378,  Tr.  0—19.  Yen  der  nenen  i^röaaeren  Partbie,  welche  Dr. 
Ron  IS5J9— 59  an  Ort  und  Stelle  geaammelt  und  Waqnbr  hier  beacbreibt, 
bbea  wir  ana  anderer  Qnelle  eine  vorliofig^  Oberaiebt  im  Jahrb.  1864y 

5.  637  bereite  {^ef^ben.  Wir  können  uns  deaabalb  knraer  fassen.  Nacb- 
im  Roth  S.  1--8  daa  Oeacbicbtlicbe  nnd  Örtliche'  anaeinander  geseist, 
sdimtet  WaonsR  nur  Beschreibung  der  Knochen  nnd  stellt  sie  mit  den 
Ten  DoTBRiroT  angekflndigten  ^Jahr.  18S4y  S.  637)  svsammen,  wie  folgt: 

S.  Tf.  Ff.  bei  Dvtbssqy: 

L  XfMpitbecna  Peattlicu  .     .9    7    1-6    Schftdel-Tbelle  nn4  Z&hne 
1  .  Bi^or  M.    .    .15    7    7-8    d»«!. 

1  Golo  primigenins  II.  .  ..  19  8  1-2  Uaterkicfer  avd  Zlbne  .  s  Urtu  tpalMiu 
4.  letltberian  vlTvirinom  ff.    .29    83-5    dtgl.n.TUatorteheakel-Kaoeheii 

Gmiftherimm  Wass.  18«0. 
i  Hyaena  cximia  n 26    8       6    dsgl. 

6.  CanU  lapos  primigenlat     .  28    8       7    SehXdel-Stfiek  nnd  Zlha« 

?.  Machaerodna  Icoalana  ».     .59   9    1*5    Vordersebadcl,Zähae,Oieenm. 
>  Ftlu  |rl9«"«tfa  WoR.  1846. 

6.  Cutox  AUiens  n M  10       3    zwei  Baeken-ZAhne 

9.  SUcTotberinm  «p 46  10    1-2    Pbalangen s  11  aentherlnni  f 

M.  Sat  Erymaatbias  fi.    ...  48  II        1    OebiM-Tbelie 

tl.  RbtoocScUeierBaebari  Ky.  61    .         .     Scbftdel-Stack,Baekea«.ete.  =  ?Rh.  tichorblau 

IBM.  puch^gfuttkus  Waom.  1848. 

n.  Ma»(odoa  »p 64    .         .     Bein-Raocbea     ....     =?Elephaa  9p, 

U  ByiHrri..  craetle  ».-  A»  11    M,  ^         ^„j^,^  ^^       -Hipp.*.».»». 

ntnam C      12       1) 

U  Aatilope  Lladermayerl  N.    .  8o|!^  ^'^*^l  ^^^''^^  *  "®'''^*l*^'^''    '     »^tt^Uop«  .'PJ»«^* 

\y      .         brevleoraU  W.      .82  13    4,6    Zähne ,  Httrner  ....     =  CamelopardalU 

euprieomis  (anUn} 
ICw      .         apaaiaaa  ».  ...  82  14       I    OaaaMa  ait  12  Z&bnni 

IT.  Capra  Amaltbea  n 83  12       2    Horn-Zapfea 

ia  Bm  Maratkoalcn«  ff.  ...  83  14       3    Baekenxibae =  Boa 

19  Vftgel.RMte 88  14       4 

Obwohl  WaGiiBR  DovBRifOT's  Elephas  und  Rhinocerostichorhinas  seinem 
Mattodon  nnd  Rhinoeeros  Schlei ennacheri  kaum  gleicbsusetsen  wagt,  so  ist 
wenigstens  doch  nicht  wahrscheinlich,  dass  die  S  erst-genannten  Arten  so 
wie  Draus  spelaens.  mit  Maerotheiiom  und  Hipfiotherinm  auf  einer  primi- 
Hren  Lagerstitte  svsammen  vorkommen.  Seine  Affen  sind  rerschiedan  von 
äfn  in  dm  tfimeitta,  in  tüymkreieh  und  Bnjfland  geiVindenen;  sie  weichen 
cenerisch  von  Pitbeens  fossilis  Europaens  Bi.Ainv.  ab  und  stehen  dem 
Kteacos  eocaenua  Ow.  und  Semnopithecus  Monspessulanns  Gsav.  näher,  die 
üirei  vagleiehen  Alters  ungeachtet  aehr  nahe  mit  einander  verwandt  sind. 


976 

C.  P9£V0ST  ieigte  der  Akatlemie  das  untere  Ende  der  fossilen  Ti- 
bia  eines  Riesen-Vogels,  Palaeornis  Parisiensis  Pr.  vor«  wel- 
cher im  untersten  Thelle  des  Pariser  Tertiär-Gebirges  in  KonglomeraleD 
des  plastischen  Thones  aux  MonUneauaß  su  BaB-Ueudon  gefanden  worden 
war  und  seiner  Bildung  zufolge  einem  langbeinigen  Yogel  angehdrte,  der 
auf  einem  Beine  stehend  schlafen  konnte  und  demnach  von  einer  Grösse 
d'/^  Mal  und  von  einer  Masse  20  Mal  so  gross  als  der  Schwan  (mithin 
300  Ktlogr.  schwer)  gewesen  seyn  rousste  {PiniHL  18Sßy  XXI ii^  65). 
Da  ein  Herr  Gaston  Plantk>  Prfiparator  de«  Rnrsns  nber  Physik  an 
Conservatoire  des  arts  et  metiers  den  Knochen  gefunden,  so  sehlägt  HönnaT 
vor,  den  Vogel  Gastornjs  Parisiensis  su  nennen!!  —  Die  genauen 
Ausmessungen  sind:  Länge  0,450,  Breite  am  antern  Kopfe  0,660,  in  der 
Mitte  0,045  und  0,005  am  oberen  jedoch  serdrfiekten  Tfaeile.  Nach  nähe- 
ren Vergleichungen  Hbbbat's  kann  das  Bein  nur  einem  Reüier  oder  einem 
Palmipeden  angehört  haben.  —  Lartbt  spricht  sieh  nicht  für  einen  Anali- 
den,  sondern  für  einen  Reiher  aus.  —  VALBKCiBRffBs  schreibt  i)ui  lieber 
einem  Palmipeden  im  weiteren  Sinne  des  Wortes,  nämlich  einem  Albatros 
(Dlomedea)  zu,  dessen  Tibia  gerader  und  viel  länger  als  beim  Schwane 
ist  und  daher,  der  Grosse-Berechnung  als  Maasstab  zu  Grunde  gelegt, 
zu  einer  viel  minder  kolossalen  Grösse  fuhren  wurde  (a.  a.  O.  S.  97— 98X 

(Bekanntlich  bat  R.  Owbn  schau  ein  unteres  Tibia- Ende  nnd  einen 
1'  langen  Flügel- Knochen  von  einem  Albatros-artigen  Vogel  ans  der 
Kreide  von  MaidMions  als  Cimoliornis  diomedeus  =  Osteomis  diomedeos 
Gerv.,  seit  1840  beschrieben,  die  sich  aber  später  als  Ornitbocephalus- 
Reste  erwiesen  zu  haben  scheinen.) 


C.  B.  Rose:  bohrende  Parasiten  in  fossilen  Fisch-Schup- 
pen (Transaet.  microse,  Soc,  [in  JSiieroicop,  Quart.  Jour$L  166S]  II i, 
7—9,  t.  1).  In  der  Dicke  der  Schuppen  eines  Cycloiden  (?  Osmeroides) 
aus  Kreide ,  eines  Ganoiden  (P r  i  o  n o le  p  i  s)  aus  unterer  Kreide»  eines 
davon  verschiedenen  Ganoiden  oder  Placoidcn  eben  daher  und  eines  nicht 
näher  bezeichneten  Fisches  aus  Kimmeridge  clajr  fand  der  Vf.  äusserst 
zarte  baumartig  verästelte  und  mitunter  dichotome,  docb  in  allen  diesen  Arten 
spezifisch  verschiedene  Höhlungen  mit  blinden  und  oft  etwas  erweiterten 
Endigungen,  in  welchen  er  endlich  verschiedene  Talpina-Arten  erkanule, 
von  denen  es  noch  ungewiss,  ob  sie  den  Spongien  (Cliona)  oder  den  An- 
nelliden  beizuzählen  sind.  Ihrer  viel  grösseren  Feinheit  wegen,  indem  sie  erst 
bei  4-  und  mehr-facher  Vergrösscrung  sichtbar  werden  (sie  liaben  ^"Viooo'' 
Durchmesser)  möchte  sie  der  Vf.  lieher  parasitischen  Infusorien  naschrei* 
ben.  £r  hat  später  eine  (todte)  Fisch-Schuppe  aus  dem  Ormm-FImUB  in 
Algerien  von  vielen  ganz  ähnlichen  Hohlen  durchbohrt  gefunden. 


S«  P.  Woodward:   Struktur  und  Verwandtschaft  der  Hippn- 
ritidae  {Lond,  geohg.  Quarij.  18ö4y  jr/397— 398).    £a  aind  Moadicbi, 


877 

mit  CimmUkB  nad  Carcliadae  verwandt.  Du  Seblog»  von  Hippurites  ist 
«MentKeh  wie  bei  RadtoliteB,  das  iiineFe  Lig^ament  in  2  Tbeile  peacbie* 
deo,  welebe  ao  den  Seiten  der  vordersten  der  3  Lins^s-Falten  der  Schaale 
liegeo,  deotlicb  bei  H.  comu-vaecinain ,  nndeutKeb  bei  H.  biocalatus.  In 
der  Ober-Klappe  sind  2  vorstebende  Zfihne,  entweder  parallel  zum  Scbloss- 
Raod  (H.  bioeolatos,  H.  radiosus)  oder  qneer  (H.  eornn-vaecinum).  Der 
vordere  Zabn  trfii^t  eine  i^ebogene  wag^r echte  Mnskel-Stutxe,  wie  der  Zieb- 
antskel-Eindrucfc  in  der  Unterklappe  geiftaltet;  der  binlere  bat  einen  langen 
Mskrecbten  Fortsatz,  welcher  in  eine  Vertiefung  x wischen  der  ersten  oder 
Liganaental-,  und  der  aweiten  oder  Muskular-Einbucbt  einpassf. 

In  Radiolites  Höningfaausi  Msst  sich  erkennen,  dass  der  obere  Buckel 
ia  der  Jugend  randlicb  gewesen  ist,  und  die  Ligaments I-Einbucbt,  wenn 
ancb  aussen  midentlieh  geworden,  ist  doch. innen  cu  sehen,  wenn  die 
iaaere  Sciiaalea*Seliicbt  xerstfirt  ist. 

Radiolitea  Mortoni  Mant.  aus  Kreide  in  Keni  hatte  eine  innere 
Schaalea^Sebiebt  mit  Furchen  eher  als  Grnben  fär  die  Zähne  und  Muskel- 
FortsAlse.  Das  Innere  der  Unterklappe  ist  durch  dünne  konkave  Queer- 
Wända  in  Wasser*Kammern  getheilt,  sumal  bei  vielen  auslftnditcben  Arten. 

Die  Verschiedenheit  in  der  Struktur  der  Oberfclappe  bei  Hippurites 
und  Radiolites  ist  nicht  grösser  und  wichtiger,  als  die  xwischen  Rhyn» 
chonella  and  Terebratula,  bloss  ein  generisrher  Charakter. 

Manche  Caprotina-Arten  (C.  qqadripaVtita)  lassen  sich  mit  Radiolites  ver- 
gleicben  hinsichtlich  der  Schloss-Z&bne,  welche  Platten  zur  Befestigung 
der  Scfaaaien^Muskeln  tragen ;  der  Vdrderxabn  ist  ferner  verbunden  mit 
einer  Platte,  welche  die  Buckel*Höhle  der  Ober-Klappe  in  zwei  Theile 
scheidet.  Der  1.  und  der  4.  Lappen  von  Caprotina  scheinen  den  inneren 
aceessorischen  Apparat  von  Radiolites  zu  vertreten. 

Bei  Caprinella  und  Caprinula  war  die  fest-gewachsene  Klappe  von 
der  Spiralen  Klappe '  weggewendet  mit  einer  mehr  und  weniger  «igmoiden 
Biegung  und  nicht  so  gestellt,  wie  in  o'Orbigky's  Restaurirung. 

Requienia  (R.  Lonsdalei)  und  Monopleura  (M.  imbricata)  stehen  Diceras 
und  Chama  näher. 


S.  P.  Woodward:  Struktur  und  Verwandtschaft  der  Hippu- 
ritiden  (Qeoiog.  Quari.  Jaum.  1866^  XI,  40-61,  lig.  1—31,  t.  3—6). 
Der  Vf.  bietet  eine  geschichtliche  Einleitung;  eine  in*s  Einzelne  eingebende 
Beschreibung  der  Schaale,  Textur,  Form  und  Höhle  von  Hippurites,  Ra- 
diolites, Caprotina  (?  B i radial it es ,  ?  Monopleura) ,  Caprina  (Cnprinula), 
Caprinella  und  Requienia  (Diceras),  theils  nach  wohl-erhaltenen  Exempla- 
ren und  theils  nach  manchfaltigen  Durchschnitten,  ohne  deren  Darstellung 
die  Detail-Besehreibungen  meistens  kaum  verständlich  seyn  durften :  er 
betrachtet  ihre  geologische  Verbreitung,  ihre  Verwandtschaft  mit  Riicksichl 
auf  die  früher  desshaib  bestandenen  Ansichten  und  beschreibt  schliesslich 
eine  Ansaht  neuer  Hippurites-  und  Radiolites-Arten.  Wir  köqnen  nur 
Einadnes  ans  cBeser  wichtigen  Arbeit  ausheben. 


378 

Dl«  guten  Sippen  Caprotina,  CapriaelU  nnd  Radiolilca  acMnea  eiae 
Wiirliebe  Familie,  Hippuritifiae,  sa  bilden ,  welehe  80  Arten  ao£  die 
Sobicfaten  der  Kreide-Fermalion  beaciirinkl,  aber  in  allen  Tbcilea  der 
Welt  aerctrenty  enthält.  Anianffa  aind  deren .  wenip*e9  daan  viele,  nndead* 
lieb  nehmen  ele  wieder  ab:  3  im  Neocbmieni  13  im  Ober*Griioaand,  60 
im  Hippnriten-Kalfc,  IS  in  der  Kreide.  Sie  bieten  den  einsifen  Fall  daer 
gans  erloeebenen  Bivalven •Familie  dar. 

Die  nach  innen  vorspringenden  Fnrehen  oder  Leialen  bei  Hippnrilci 
(die  bei  andern  Sippen  weniger  volls&blig  auftreten)  finden  zum  Theil  eiae 
analoge  Vertretung  bei  einigen  Lamellibranebiaten.  Sie  entsprechen  ie- 
neren  Tbeilen,  welche  bei  Anlffillnng  des  Grundes  der  grossen  iUappe 
durch  bl&ltrige  Masse  sich  immer  weiter  vom  Buckel  entfernen,  wah- 
rend die  ihnen  entsprechenden  iosseren  Eindrucke  nnd  Vorspringe  nit 
ihnen  fortrucken,  sich  verlängern  oder  Kicl*artig  werden.  Ein  kleiasler 
Kiel  liegt  auaaerhalb  des  Ligamentes  xwiacben  beiden  M«akel-£ii- 
drficken;  der  «weite  am  hinteren  Rande  des  hinteren  Zieh-Mnskefai  aeg 
der  Leiste  enispreehen,  welche  bei  Diceraa  und  Cardilia  den  biaterrs 
Zieh.Muskel  trägt;  der  dritte  und  grösste  vertritt  vielleicht  die  Leiste, 
welche  die  Trennung  der  Siphooal-Mtindnngen  bei  Led«  und  Trigooit 
alifermis  andeutet.  Auf  der  diesem  dritten  Kiele  entgegengesstslen  Seite  be- 
findet sich  (bei  Hippurites)  einer  der  alsppigen  niederen  MuskeNKindrficke, 
und  zwischen  ihm  und  dem  hinteren  eiowärts  von  der  Band-Grube  siod 
die  2  Scbloss-Zäbue  oder  Zabn-Grubeo.  Inder  Deutung  der  einseinen  Theile 
scheint  W.  mit  Dbshayjbs  ubereinsuatimmcn.  Nur  die  Lage  des  hinteres 
Schliess-Buckels  wurde  W.  zuerst  aufgefunden  haben.  Mit  Oatrea,  Spoa- 
dylus,  Chama  nnd  Diceras  scheint  die  Verwandtscbsfl  eine  grossere  zu 
seyn ;  doch  noterscheiden  sie  sich  von  Jenen  ersten  durch  swei  Zieh4tfei- 
kein.  (Übrigens  spricht  sich  der  Vf.  nicht  bestimmt  ober  die  ajuiemv 
tische  Stellung  der  Hippuritideo-Fsmilie  aus. 

Von  den  Brschiopoden  unterscheiden  sie  sich  durch  folgende  Merkmale: 

1)  Die  Schaale  besteht  (ausser  bei  Hippurites)  sus  3  Schichten,  wie 
bei  keinen  Brschiopoden.  (Sie  besitzt  ausser  der  inneren  blätteri^n  Lege 
mit  Zwischenräumen  zwischen  den  Blättern  gleich  Aellieria,  Ostres  ood 
Spondylus  und  einer  dicken  mitteln  prismatisch -zelligen  Schicht  noch  eise 
dünne  dritte  y,Subepidermal-Schicht*S  welche  G^aPEifTSR  bei  Chama  o.  t. 
Bivalven  nachgewiesen  hat,  und  die  bei  Radiolites  fast  die  ganze  Dicke 
des  Deckels  u.  s.  w.  ausmacht). 

2)  Die  prismatisch-zellige  Struktur  der  mittlen  Schicht  ist  wie  bei 
Pinna  und  Aetheri«,  und  nicht  wie  bei  den  Brachiopoden.  (Die  langes 
Zellen-Prismen  der  mittlen  Schicht  sind  parallel  zur  langen  Achse  eder 
Oberfläche  und  nicht  aenkrecht  auf  die  Zuwachs-Blätter;  sie  Sffiien  sieb 
auf  den  Rand;  bei  den  Palliobranchiaten  kreutzen  sie  schief  von  der 
inneren  zur  äusseren  Oberfläche,  Carpbnt.  :  Sie  werden  geschieden  sod 
gebildet  durch  Falten,  welche  sich  verästelnd  und  anaatomoairead  von  der 
innern  zur  äussern  Seite  verlaufen*). 

*  Golppvm'  Radiolites  mgsrielfbmii  >,olme  äiutersSchlcbt«*  300,  C.  164, f.  I  c  teigigst 


879 

IiMwni  (wie  sie  im  Grande  der  fcroesen  Kleppe  too  Hippuritee  a.  «.  w. 
Jifgfn  eed  mv  gfotsea  iiiiregcl«ileti|p  geordneten  Zellen  der  innem 
Srhidit  si  entiipreebea  eeheinen,  weh-he  die  innere  Hdliie  nllniUich 
nflfällf»). 

4)  Die  o^em  Kleppe  het  eine  endere  Straktar  eis  die  nntere.  (Sie  ve r- 
ditkt  sidi  nicht  mit  dem  Alter;  ihre  iusscre  Srhiebt  ist  bei  Hlppnritee  von 
ftrihli^  ?erlenfenden  Kenelen  dnrclisogeii»  welche  dorch  viele  Peren-ertiKe 
Verislelnegen  eal  der  Oberseite  eusmanden ;  die  innfre  ist  oft  netn* 
■orphisdi  nnd  krystellinisch ;  sie  bildet  Fertsetne»  die  bis  nu  einer  gewis. 
seB  Tiefe  in  die  Sobetens  der  nnlern  Klappe  eindringen.) 

5)  Beide  Kinppen  ein#  nnsymoMtritch. 

S)  Es  ist  eine  rechte  und  linke,  nicht  obere  nn4  nntere. 

7)  Sie  sind  dnrrb  Zihne  nnd  Zabn-Omben  an  einander  gelenkt  (wen 
bri  Crania  niebl  der  Fall);  die  Zihne  entsprin|[:en  ans  der  freien  Kleppe 
ika  «Itee  Sebloes-Bracbiopoden  ans  der  aufgewarbsenen). 

8)  Sie  besessen  ein  grosses  inneres  Band  zn  öftinng  der  Kinppen, 
nvie  Spendyloe,  nnd 

9)  nor  2  Mnekel-Eindrfickf. 

le)  Die  sogen.  Oelles-Eindrfieke  sind  aaf  dein  8cbanlen*iUnde  (bei 
Cmia  aef  der  Scheibe). 

U)  Sie  aeigen  eine  deutliche  Mantel-Linie. 

Wegen  der  Sippen  sind  wir  gendthigt,   aaf  die  (hwUe  «u  verweisen. 

Die  hier  besehrielienen  und  abgebildeten  neuen  oder  wenig  bekannt 
gewesenen  Arten  sind : 


& 

Tf. 

Ff. 

[  lipiHirites  Loftnai  n.    .    . 

&8 

1-4 

Türkisek'Ptrsis^ke  Qrenfte* 

«        celUciatoa  n.    . 

68 

6 

desgl. 

n        corrngalus  n.    . 

68 

4 

desgl. 

»        veaicnloens  n.  . 

59 

6 

desgl. 

l«4ioiites  Mortem  Maivt. 

6d 

i,a 

Kreide  und  Ober-Grunsand  von 

«?I.  ineüneaete  Robm.) 

ITenl,   8us9€x    und   Euea; 

fiadieütes  Mantelli  fi.     .    . 

60 

6 

4 

im  Ober-Grunsand  an  Cijrln  Ucee 

bei  Jlenre. 

Heckbl:^  aber  eine  vom  Cav.  A.  db  Zrorro  eingesendete  Samni- 
hog  eociiDer  Fixche  (SitzungDber.  der  Wien.  Akad.  16SS,  JT/,  12*1 
-*U8).  DB  ZioifOy  Podestä  der  Stadt  Padua^  brachte  eine  Samnilang  fos- 
nV  Fische  von  Monie  Bolea  (b),  von  dlonU  Portale  (p)  und  einem  neuen 
^"»dorle  Chinon  (c)  bei  Parro  im  Besirk  von  Warostica  im  Vieentini- 
nk»  zusammen 9    123  Platten  bis  von  4'  Linge   mit  112  Individuen,  ein- 

^«  BcKktiesheit  der  rnneren  Lage  der  Unterklappe  Ton  HlppnrlteB.    Oft  sind  die  Zellen 
'«*«0(ea  Sehleht  wie   die  Zwlecheariaaie    iwlethea  den  Bllticni  der   cntce  dvreh 

'"^kntioMa  amgetiU«. 


M0 


■ebUeMÜcb  zweier  Krebia,  veo  68  versebiedenea  Arten,  Welche  er  itm 
Kaiser  von  Ö9terrn4A  nach  deseen  Wiedergeneanng  verehrte.  Naeh  Hscut 
sind  alle  eoc&n,  die  Fische  von  4a  bereite  dnrcb  AcAteis  befcamitea  nnd  vodH 
Bonen  von  ihm  bei  dieser  Gelegenheit  eratnaie  beschriebenen  Artea,  bIdBcIi 
A.    voB  ASAstn  schon  benaante       Sparnodos  ovalis 


Arten. 
Pyenodna  platessue 
Syngbathus  opisthoptenia 
Rhombus  minimns 
Sphagebranebus  formosiatimns 
Angoilla  latispina 
„        brevicala 
Opbisorus  apnticandus 
Thynnus  propterygins 
Orcyttus  latior 
Liehia  prisea 
Carangopsis  analis 

„  latior 

,,  dorsalia 


Cybinm  speciosum 
Vomer  longispions 
Gastronemus  obloagus 
iy  rhsmbtts 

Acanthonemus  filamcntosus 
Amphistiom  paradoxom 
Biochins  iongirostris 
Epbippos  oblongus 

,,       Jongipennii 
Scatopbagus  frontalis 
Nasens  reetifrons 
Gobios  macrnnis 
Pagelins  microdon. 
Spsrnodnt  macrophtbalmus 
'         „         elongatns 

Urolophus  und  Trygonorhina  sind -erst  nach  AgasiisIs  Arbeitfi 
von  MoLLRR  und  Henle  aufgestellte,  im  Foasil-Zustande  noch  nicht  bekaoo* 
gewesene  Sippen.  Megalops  Lac.  war  nur  aus  einer  noch  nnbescbrie 
beuen  Art  im  Londou-Thone  von  Sheppejf  als  fos«il  bekannt;  auch  Albolt 
Gron.  ist  eine  fremde  Erscheinung  für  irne  Gegenden;  Solenorhyochas 
Enneodon  und  Vomeropsis  sind  gans  neue  fossile  Formen. 

Solenorhynchns».  g,  1S4.  Körper  walcenfSrmtg,  dünn,  von  kas 
tigcn  Ringen  umgeben;  Schwanx-Theil  kurs:  Mund  am  Ende  der  Röbre 
klein,  schief  aufwärts  gespalten«  Rucken«>Flosien  9,  die  erste  mittelstandi)^ 
die  2,  iiber  der  After^Fiosse ;   eine  Anschwellung  des  Körpers  swischei 


„        mioraeantbofl 
Dentex  microdon 
Pristipoma'  furcatum 
Spbyraena  maiima 

„         Boicensis 
Holocentrnm  pyguMenm 
Myripristll  leptaeantbns 
Serranus  oecipitalis 

„        ventralia 
Smerdia  mieracanthns 
Pygaeoa  gigaa 
Lates  gibbus. 

B.  Nene  Arten  Heckel's. 
a.  Rajiden 
Urolophus  princeps  (p) 
Trygonorhina  de  Zignoi  (|»> 
b.  Lophobranchier 

*  Solenorhynchns  elegans  (p) 
c  Gymnodonten 

**  Enneodon  echinus  ip) 

d.  Knochenfische 
Engraulis  longipinnis  (o) 
yy        brevipinnis  {e) 
Albula  de  Zignoi  (e) 
„      lata  (e) 
yy      brevis  (c) 
Megalops  fordpstns  (p) 

*  Vomeroptis  elongatna  (i) 
Seriola  lata  <i) 
Serranus  rugosus  ((). 


381 

bMiHi.  Bweb-Fl.  ror  4er  Rtfeken-Fl..  SchwaK-PI.  suf  espitü.  Sin  Lopb«* 
^aiebier,  zanlehst  mit  Fislalaria  Pall.  •.  SoleanstoAm«  Skba  ■«■  d^m 
MMtekem  Meere  dorch  die  3  RMcen-PI.  und  dorcb  lanit«  Bitteb^FI. 
rfrwndl,  indeiiMo  doeb  norfa  weit  TeriichiedeD.  Vod  der  GrStee  eioea 
jQBi^cn  Syspiatbas  ferragiaeos ;  mit  36  Korper*Riii|^o ,  wovoo  i^  auf  den 
Sdiirii»  koameD  u.  s.  w.     Iit  d'/^"  lang. 

Eoaeodon  «•  f.  127  (Gymnodootc).  Wfthrcnd  die  Zahn-PlaKe 
beidff  Kiefer  in  Diodon  sieb  bei  Triodon  ood  Tetraodon  einfach  tbeilt  nad 
danit  die  lebende  Formen-Reihe  erschöpft  ist,  bat  Enneodon  am  Untere 
Kiefer  (so  wie  die  swei  letztgenannten)  S  in  der  Symphyse  ausamme«« 
ilesiesde  Zahn*PlatleB,  am  Oberkiefer  aber  7  kleinere,  die  wie  eine  Reibe 
laehcr  Sebaeide*Zihne  dicht  aneinander  stehen.  Brnst-Fl.  kanm  sichtbar; 
Rod^eo-Fl.  dorch  einige  Rudimente  auf  dem  Anfange  des  knraen  Schwant« 
Stielet  aagedentet;  Schwanz-Fl.  kurz  und  gerundet;  der  ganae  KSrper  mit 
zieifliieb  starken  etwas  einwärts  gekrümmten  Stacheln  benetzt,  deren  jeder 
aof  einer  dreit heiligen ,  der  LSnge  des  Stacliels  gleichen  Baais  steht 
bt  z%"  lang. 

Yomeropsis  fi.  f.  Eine  schon  bekannte  Scomberoiden-Art  des  Btante 
Jd^  war  anfangs  zu  Zeus  und  Chaetodon,  von  Agassiz  als  einzige  fossile 
Spezies  zur  Sippe  Vomer  gerechnet  worden,  welche  auch  lebend  nur  durch 
fioe  Art  vertreten  ist.  Reste  einer  zweiten  Art  zeigen  aber,  dass  aie  so* 
wobi  als  jene  erste  (V.  longispinus  Ao.)  als  Sippe  von  Vomer  abwet- 
cbcD  durch  einen  liegenden  (statt  stehenden)  Kopf,  durch  eine  (statt  9) 
Raekeo-Fli.  and  durch  eine  abgerundete  (statt  gabelförmige)  Schwans-Fl.. 
Dato  gesellt  aich  noch  die  geographische  Beziehung  der  3  fossilen  Arten 
nr  obrigen  Fiaeh-Fauna  des  Manttf  Bolem ,  welche  (mit  Ausnshme  einiger 
^z  erloschenen)  alle  ihre  nftchsten  oder  sogar  einzigen  (Enoplosus,  Pela- 
les,  Scalophagna,  Zandus,  Naseus,  Amphisile,  Aulostoma  und  Tozotea) 
Sippea-Yerwandlen  nur  in  Oitmiieeken  Gewissem  besitzt,  während  Vomer 
^n  Awierikemsehem  Meere  ausschliesscnd  angehört.    Ist  j"  lang. 

Bei  der  neuen  Seriola  lata  bemerkt  der  Vf.,  dass  auch  Lichia 
prisca  Ao.  eine  Seriola  sey,  was  die  vorhin  erwähnten  Angaben  unter- 
stätze, indem  Lichia  ein  MUteiwuerieehee  y  Seriola  ein  auch  in  OeHndien 
vertretenes  Geschlecht  seye. 

Der  Vf.  bofi  Beschreibung  und  Abbildung  der  neuen  Arten  in  den 
Deoluchriften  der  Wiener  Akademie  niederlegen  zu  kännen. 


Lewt:  über  die  Mastodonten  in  Neu^OrrnnMäa,  aus 
Hoen  KommissionsBerichte  (Vineiii,  1851  y  XIX y  379-380).  In 
^n-GramUa  bilden  die  Kordilleren  3  Ketten,  die  östliche,  die  zentrale 
■od  die  westliche  Rette ;  zwischen  den  zwei  ersten  fliesst  der  UegdaleneH- 
ffatff.  Ana  diesem  Thale  und  von  der  Nord-Seite  der  östlichen  Kette,  zum 
Tlwil  auch  von  ihrer  Sfid-Seite,  wo  8&mim  Pe-de-ßo^a  in  2661'  See-Hohe 
Hegt,  stammt  die  Mehrzahl  der  eingesandten  Gebirgaarten :  Kalkstein, 
ntblidie  and  weiaae  Sandsteine,  Schiefer  und  ach warse  Kalke,  weicht 


383 

alldn  rotdie  Rette  «iu8ebli«nen,  die  ▼.  Bocii'e  ubI  b'Obbi««»)«  ficUiwe 
auf  Terraie  Neocomien  beittltigcii.    Auch  die  Smaregd^GnibeB  tod  ifeee   ' 
bauen   mittfo  io  sebwarzem  Koblen^baltifpf»    Kalke,  weMer  Neaeeaten^ 
AarasoDiteii  eiBacbltciSt    L.    bat  KetanMBch:   1)  Kryatalb  van  SoMtnfc'   ' 
uiid  Pariait  (Lastbao-GarbODal)  und,  Kalkapatb  so  Mihm;  2)  Gediegea-GoM 
za  AMtiofuiä,  3)  Rotb-Silber  and  8ibwefel.Siiber  an  SunU-AmM-^  4)  Ewn- 
Oxydul  nnd  Pyrit  to  Palalo;   6)  Kapfer-Erse  an  Jfaiitfirira;  5)  aebwirx»' 
Kalkstein  derb  und  s.  Tb.  lamellar  und  selbst  kryatallisirt  an  U  Palsic, 
wabraeheinlieb  ebenfalla  dem  Neocomien  gebfirig^.    Die  Sroara^fd-Kryslall«  ' 
beben  bis  IS»"  und  S5*">  Durcbmcsae r ;  einer  derselben  bietet  anaser  dea  ' 
gewdbniieben  FUcben  des  sechs  seiligen  Prisma's  noch  Modifikationen  der  ' 
e  Ycrlikalen  Kanten  dar;  einer  entbfilt  Pyrit*Krystalle.   Die  Pariaite  babea  ^ 
die  Formen  von  aechs -seil igen  Pyramiden,  deren  Scheitel  auf  eine  grosse 
Fliehe  abgeatotst  ist;  daher  sie  das  geselslicbe  Krystall- System  der  Karbo-  i 
nate  bestfitigen.    Ein  Crioceraa  (Cr.  Lewyanus)  von  2(K«  Dicke  ceigr' 
vier  Reiben  Dornen.  *' 

Von  M  as to d  0  n  hat  L.  einen  Schädel  und  20  andere  Knochen  im  Gmndc' 
einea  trocken  gelegten  Sumpfes,  der  Qrtmdt  L&fnne  de  Onrjf  auf  dem  hoch«'' 
gelegenen  Paramd  an  der  Grenze  von  Vene»ueU  im  NW.  der  Stadt  Oniy^' 
gefunden.  Die  Beobachtungen  von  D'OftniGtir,  die  vom  Botaniker  Wbddbl*' 
eingesendeten  Knochen  und  die  neue  Sendung  von  Lewt  gestatten  nar'*' 
diel  von  Humboldt  angedeuteten  Mastodon-Arten  genau  zu  unterocheidett;'' 
Maat.  Andium  hat  eine  sehr  lange  Symphyse  des  Unter-Kiefers,  (d'O.,)^' 
und  zeigt  bei  einiger  Abnutzung  der  Zähne  eine  einfache  Kleeblatt-funaige*! 
Kau-PUche,  die  im  Ober-Kiefer  nach  innen  und  im  Onter-Kiefer  oadri 
aussen  liegt  und  nur  etwas  ausgezackt  ist.  M.  Humboldti  nun  hat  eiDa*J 
kurze  Symphyse,  eine  doppelte  Kleebl&tt*Fliche.  Beide  Arten  so  wie-' 
die  Nordamerikmmitehe  vom  Ohio  haben,  im  Gegensätze  des  BuraintUekitl^ 
M.  angustidens  nur  3  Queer-Högel  auf  ihren  Backen-ZIhnen ;  die  zwePl 
Süd'AmerUumer  stunden  niedriger  auf  den  Beinen  als  die  zwei  andern^ 
und  auch  in  den  übrigen  Grösse- Verbftltnissen  zeigen  sich  Abweichungco«^ 

W.  B.  Carpbrtbr:  Eigenthnrolichkeit  des  Blutgefiaa-Syi^^ 
tems  bei  Terebratula  und  gewissen  andern  BTachiopodea 
(Davids.  Wimo§r.  of  Brii,  fo99,  Brachiopoim  /,  15  und  Ann.  Mti$m%.  usL 
hiMi.  1864,  XIV,  205—209,  fg.)  Diese  Abhandlung  wirft  nicht  nur  eia' 
neues  Licht  auf  die  Bedeutung  der  DurchlScherung  der  Schaale  bei  Tere«' 
bratola  (im  Gegensatz  von  Rhynchonella)  und  e.  a.  Bmchiopoden-Sippeir 
an  sich,  sondern  auch  auf  die  tiefere  Stellung  der  Brachiopoden  (gegen« 
über  den  Lamellibranchiaten)  durch  ihre  nähere  Verwandtschaft  miC  den' 
Tnnieaten  und  Bryozoen,  und  bietet  in  soferne  auch  ein  palaonlograpbi- 
aebes  Intereaae. 

C.  hatte  in  aeinen  Untersuchungen  fiber  die  mikroskopische  Struktur 
der  Schaalen  {1848^1844}  gesagt,  dass  die  feinen  Löcher  an  der  Ober- 
fliehe  der  Terebralult-Sefaaale  Mündungen  von  Rohren  aeyen,  welche  die 


Schtti«  in  ibrar  gansea  IKckt  darebsetite«  mid  «oeb  nach  iiBtn  Mtedetoit. 
Sptler  (IM7)  BfMUisirte  er  diese  Angabe  etwae.  Jetat  zeigt  aieb  bei 
IcBanercr  Frilimic  4ie  Saebe  gaas  andere. 

Der  bisber  ae  i^enaoaley  inaier  etwae  an  der  Scbaale  anbiUigeode  Mantci 
Ut  Terebratela  entapricbt  onr  der  inncrea  Lege  deseelbeo  bei  dea  La* 
Milibraacbiaten;  aeioa  aoeeere  Lage,  nar  lose  danit  verbunden »  iiAagt 
d^c|«e  so  ioaig  "ivt  der  Sehaale  sneamnen ,  daas  man  sie  aar  dareb 
Aiflösang  der  letztea  in  verdnnnter  Sänre  von  ihr  trenn en  kaan.  Sie 
Dkemefaf  die  inneren  Röhren-Mundungen  und  sendet  von  ihrer  Susseren 
Obcrfäcbe  aas  blinde,  am  ft aasern  £nde  geeehbssene  Anhdnge  mit  kleinen 
(Blit-)2eUeben  erlnlit  in  die  Rdbrcben.  fieide  Lagen  hingen  aber  unter 
lieh  Dar  auf  gewissen  Streifen  zusammen ,  zwischen  weichen  sich  dann 
tue  Reihe  nnregelmassiger  unter  sich  und  mit  den  filindaabangen  kern« 
Bfloixirfnder  Lucken  befindet,  die  ein  rohes  Netzwerk  bilden  und  eben* 
bib  Zellehen  enthalten.  £s  ist  ein  Sinus-Sf st em ,  wie  bei  andern  tief- 
iiehesdea  Mollnaken  und  wie  «s  bei  den  Taaikaten  nam entlieh  dureb  die 
thdlireite  Adbision  der  zweiten  ond  der  dritten  Tnnica  unter  einander 
{icfaüde^  wird ;  die  filind*Anhänge  entsprechen  demnach  den  Geflsa* 
Teriui|>;erongen)  welche  (nach  Hozlbv)  bei  manchen  Ascidiern  von  de« 
Sioai-Sjnitem  in  die  Substanz  der  ,,Schaale"  [der  ersten  Schicht?]  fort- 
RUtn.  Der  Haupt-Unterschied  besteht  nur  darin,  dass,  wahrend  diese  Yer- 
lügcraogen  der  Ascidier  sowohl  einen  zu-  als  einen  räck-fnhrenden 
Loal  eotbalteo,  bei  Tcrebratula  ein  solcher  Unterschied  gar  nicht  besteht 
lad  bei  Crania  nur  eine  Spar  davon  vorhanden  ist.  (Aach  bei  den  Annelli- 
te  sind  nach  Qoatrbfaoes  die  Verlängerungen,  welche  ans  der  „altge- 
■eioeo  Körper-Hohle^'  in  die  Kiemen-  n.  a.  Anbünge  gehen,  um  ihnen  den 
KihroDgs-Saft  zur  Luft-Aufnahme  zuzuführen,  blind,  obwohl  mitunter 
GfiässfSrmig).  Jene  Zellchen  in  den  Ldcken  und  Blind-Anhingen  ent- 
.i^ecben  in  Grosse  und  Ansehen  (und  so  auch  in  ihrer  Funktion)  ganz 
te  BlotrKorperchen  der  Ascidier  und  Lamellibranchiaten.  —  Dieses 
Sioas-Sfstem  mit  seinen  Blind- Anhängen  ist  aber  ganz  verachieden  von 
kn  Gefiss-Apparat,  welchen  Owan  im  sogen.  Mantel  (in  dessen  iuoerer 
Lage)  beschrieben  bat ,  obwohl  es  wahrscheinlich  mit  dem  gemeinsamen-  < 
f&im  an  hinteren  Ende  der  Eingeweide-Höhle  zusammenhängt,  welcher 
WstiniDt  ist,  das  Blut  aus  den  Mantel-Sinussen  beider  Klappen  sowohl 
ib  US  andern  Sinussen  aufzunehmen.  —  Diese  Ansicht  von  der  Athmungs* 
^timmang  dea  bezeichneten  Apparates  wird  durch  die  Beobachtung 
QcECKBTT^s  noch  bestärkt,  dass  die  diskoidalen  Deckel,  welche  die  äusseren 
KündttBgen  jener  Blind- Anhänge  scbliessen  und  ihrer  Struktur  nach  keine 
F«rtieteQog  des  Periostracnms  bilden,  obwohl  sie  daran  anhängen,  in  jungen 
Sehaalen  von  einem  Wimper-Kranze  nmgeben  zu  seyn  scheinen,  der  das 
Vaiser  aber  den  Ende'n   der  Blind-Anhänge  in  Strömung  versetzen  soll. 

Die  Ähnlichkeit,  welche  diese  Blind-Anhange  in  der  Terebratula» 
Schule  mit  den  Gefäss-Verläogernngen  des  Sinus-Systems  in  der  „Schaale^ 
§twiuer  Asddier  darbieten,  ist  nicht  ohne  Parallele  bei  den  Bryozoen. 
l>ie  steinigen  Wände   der  Zellen,   welche  die   weichen  Korper  mancher 


S84 

Eseharesi  Lepralien  q.  s.  w.  nnsehlieMen,  nttd  wie  di«  TereVraUIa* 
Schaalen  von  Löchern  dnrchbobrt,  welche  in  der  Thtt  nicbta  all  die  Nun- . 
dangen  kurEer  Kanftlchen  sind,  die  von  der  inneren  Hohle  aangehen  ood,. 
ttaeb  des  Vfa.  Beobachtung,  von  Fortactsungen  des  Eingeweide-Sackca 
ausgefdllt  werden,  welcher  der  alleinige  Stellvertreter  des  KreiiUofi 
Syatemes  bei  diesen  Tbierchen  iftt ;  sie  fuhren  den  Nabrunga-Saft  an 
dieaeaa  Sack  in  die  Sobatans  dea  Nets*Werkea,  daa  von  den  verkalkten 
Toniken  dieaer  Tbiere  gebildet  wird. 


Una  {GiM 


Th.  Davidson:  devonische  Versteinerongen  aus  Chi 
Owr^,  18S8j  IX j  353-359,  Tf.  15).  Einige  Brachiopoden  aua  der  Fn- 
vins  Yüemnam  beschrieb  bereits  de  Konuvck  im  BuUei.  Aeai.  Bdg,  184$^ 
Xiii^  II,  415:  sie  werden  unten  nochmals  mit  aufgexahlt. 

Die  neuen  8  Arten  bat  Lockhaht  von  Shanghai  mit  dem  Bemerkea 
eingeaendet,  dass  sie  aus  der  südwärts  gelegenen  Provins  von  fiiefaf-4 
stammen  (wo  auch  Steinkohle  gefunden  wird)  und  nebst  andern  als  Anndi 
Mittel  in  Kauf  kommen.  Die  meisten  Arten  sind  schon  aus  Riirapa  bekaasl,! 
und  die  meiste  Ähnlichkeit  haben  aie  mit  denen  von  Ferfues,  Nur  «na 
Art  (ausser  den  2  db  KoniNCK'schen,  s.  o.)  ist  gans  neu.    Es  aind 

S.  Fi» 

Spirifer  diajunctua  Sow.  (Sp.  Verneoili,  Sp.  Archiaci?  Morcm.).   354      1-i 

Cyrtia  Murchisonana  (Sp.  Morchis.  db  Kon.) 355      6-1 

Rhynchonella  Hanbnrji  Dvs.  n,  4p 356*  10-11 

Prodnctus  subaculeatus  Morch.  (?  Strophalosia)    ......     356         1|| 

Crania  obaoleta  Gf.  (Orbicula  Cimacenais  Rtckh.)    ....     357         1^ 

Spirorbis?  omphalodes  Gf.  (Sp.  Hoeninghausi  Stgr.)  .     .    .     357        fl 

Comolitea?  epithonia  (Serpula  epitbonia  Gf.) 358        11 

Aulopora  tubaeformis  Gf 358         ll 

Spirifer  Cheefaiel  db  Korr.  I.  c 368         11 

Rhynchonella  Yennamensis  Dvs.  (Terebratula  Y.  db  Kon.)  .     359         ti 

Auch  der  achou  langst  bekannte  Gonopiax  incisus  Dbsbiar.  slaiod 
aua  jener  Provins  und  wird  au  ähnlichen  Zwecken  verwendet.  ^ 

Auaserdem  aind  Säogethier-KnocheD  aua  Chkim  mitgekommen  und  iwii 
nach  Watbrboosb's  Bestimmung: 

Rhinoceros  Mf, :  l  oberer  und  i  unterer  Msbl-Zabn.    .  \ 

Hippotherium  (gana  wie  die  gemeine  Art):  Reihen  oberer  und  nnlen^ 
Backen-Zähne. 

Hippotherium  (beträchtlich  grösser) :  oberer  Backen-Zahn.  ' 

?  Ovia  (doch  kleiner) :   Unterkiefer-Stuck  mit  4  hinteren  MahKZälmd 

Cervus  (2  Arten):  Backen-Zähne. 

Urans:  ein  rechter  unterer  Backen-Zahn  wie  von  A.  speUeaa,  dad 
mit  einfacherer  Krone. 


über 
die  Ausfallnng  des  Siphons  gewisser  paläo- 
zoischer  Cephalopoden  auf  organischem 
Wege, 

Ton 

Herrn  J«  Babranbb. 

<Enie  fpedringrte  Obertrafpa^  einer  vom  Hrn.  Vf.  im  Manaikript  mit- 
getheilten  Abbaudlnog.) 


Hiezu  Tf.  Vf. 


In  eioer  früheren  Abhandlung  (Jb.  18S5^  257)  ist  ge- 
hgeDtiich  der  organischen  Ausfüllung  des  Siphons  in  den 
tifioaten  der  Sippe  Ort  hoc  er  as,  insbesondere  bei  O.  duplex 
hti'Europas^  und  in  denjenigen  Nord-AmerikanücAen  Formen 
|iiaclit  worden,  welche  J.  Hall  Endoceras  genannt  hat. 
fc  ist  liledurch  gelungen  j  die  Beschaffenheit  dieser  Organis* 
ttn  richtiger  aufzufassen  und  zu  erklären.  Die  Ausdehnung 
Mserer  Untersuchungen  auf  sämmtliche  älteren  Cephaiopo» 
Am,  insbesondere  auf  die  Mautiliden-Grnppe,  bat  jedoch  zur 
Cberzeagung  geführt,  dass  eine  gleiche  allmähliche  Ver- 
tttpfong  des  Siphons  auch  bei  Cyrtoceras,  Phragmo- 
teras  und  Gomphöceras  eingetreten  ist.  Im  Allgemeinen 
Ml  mit  wenigen  Ausnahmen  erkennt  man  die  organische 
infoUang  leicht  in  allen  Naotiliden,  welche  eineu  weiten 
jliplioD  haben y  während  im  engen  keine  sichere  Spur  davon 
liestdecken  und  daher  wohl  auch  in  dem  der  Ammoneen 
^  jetzt  noch  nicht  wahrgenommen  worden  ist. 

Die  Dntersnchung  dieser  Erscheinung  in  den  ältesten 
Cephalopoden  bietet  ein  doppeltes  Interesse  dar.    In   zoolo- 

;  1855.  25 


386 

gischer  Hinsicht  kann  die  Keniitniss  von  der  Sekretions-Tln- 
tigkeit][der  verschiedenen  Theiie  des  Körpers,  von  der  Form, 
Lage,  Aasdehnang  und  Wirkung^  dieser  organischen  Abson* 
dernngen  dazu  dienen ,  die  Beziehungen  nicht  nur  zmiscbea 
den  Repräsentanten  dieser  Klasse  in  verschiedenen  Zeit- 
Perioden,  sondern  auch  die  zwischen  ihnen  und  anderes 
Weichthier-Klassen  besser  zu  ermessen.  In  geologisch-pmlaon- 
tologiscfaer  Hinsicht  aber  ist  es  wichtig  alle  Veranderonget 
kennen  zu  lernen,  welche  die  Schaale  noch  zu  Lebzeiten  des 
Thieres  und  mit  dessen  zunehmendem  Alter  dwxh  Absätze 
erlitten,  welche  in  der  That  stattgefunden  haben  und  im 
Verlaufe  der  Jahrtausende,  wo  diese  Schaalen  in  Erd- 
schichten verschiedener  Art  vergraben  waren,  nach  der 
Natur  beider  noch  weiter  umgeändert  wurden,  so  dass  maa 
leicht  versucht  seyn  kann,  Individuen  einer  Art  verschiede- 
nen Arten  und  selbst  Sippen  znzuscht*eiben ;  wie  es  denn 
in  der  That  geschehen  ist,  dass  man  hiernach  wirkliebe 
OrthoceraS'Arten  als  besondere  Sippen  unter  den  Namen 
Actinoceras,  Ormoceras,  Conotubularia  n.  s.  w. 
ausgeschieden  und  hiedurch  nicht  nur  die  Synonymie  ver- 
wickelt, sondern  auch  die  Auffindung  der  geologischen  Ho- 
rizonte in  grösseren  Entfernungen  erschwert  hat. 

Es  ist  gewiss  angemessen,  bei  allen  Forschungen  dieser 
Art  von  d'en  Ergebnissen  der  Untersuchung  in  der  jelai^n 
Schöpfung  auszugehen,  in  welcher  uns  jedoch  nur  die  Ga- 
stropoden  manchfache  Gelegenheit  zur  unmittelbaren  Beob- 
achtung darbieten. 

$.  1.    Glasige  Aasfilllang   der   Schatte    bei   lebenden    oad  «IbMika 

GaetropodeD. 

Bekanntlich  sondern  viele  Gastropoden  anserer  Meere  hi 
dem  Verhältnisse,  wie  sie  In  der  Schaale  voranrueken,  dnrdi  die 
Oberfläche  ihres  Mantels  eine  dichte  Masse  ab,  die  steh  an 
die  Innere  Fläche  des  Gehäuses  anlegt  und  steh  von  der  nr- 
sprunglichen  oder  äusseren  Schaale  in  Teitur  nnd  Farbe  leicht 
unterscheiden  lässt  Sie  ist  von  weniger  diehtem  Anssefaen 
als  diese,  oft  durchscheinend  wie  Glas,  daher  die  KonebyUo- 
logen  ihr  den  Mamen  Glasiger  Absatz  gegeben,  nnd  oft  ge- 


S8? 

bMarf,  d.  h.  Bchichtwetoe  verscMedeniii  IMehfe  und  Farbe 
je  nach  der  TerscMedeneii  Nahrung;  des  Thlers  u.  a.  Ursachen. 
Bei  manchen  Arten  jedoch   iat  ilieser  Absatz  von  kalkfg^er 
Betdiaffenlielt,  ohne  Spar  von  Schfcbtnng,  aber  faserig;  tvle 
ifl  der  Belemntten-JBchelde.    RBckt  das  Thier  langsam  in  sei- 
ner Scbaale  vor,  80  wird  deren  ganzer  Hintertheil  allmählich 
mit  diesen  glasigen  Absatz  ansgefulH;  so  haben  wir  es  vor 
Aogen  in  Lilngs-Schnitten  der  Schaalen  von  Stronlbns,  Cassis, 
Terebra,  Rostellarla  u.  a.    Doch  erfolgt  dieser  Absatz  nicht 
allein  to  den  hintersten  oder  ältesten  Windungen  des  Gehaa- 
ses, sondern  gleichzeitig  in  allen  Windungen  bis  zur  letzten,  wo 
dessen  Sparen  meistens  ebenfalls  wahrzunehmen  sind,  und  wor- 
aus hervorgeht,  dase  die  anssondernde  Fähigkeit  in  der  gan- 
zen  UUige  des  Mantels  vorhanden  Ist,  obgleich  jener  auf  der 
inneren  oder  Spindel-Seite  des  Gehäuses  schwächer  als  auf 
der  änmeren  zn  seyn  pflegt  oder  auch  ganz  fehlte  well  das 
Thier  an   der  Spindel   anhängt  —  Am   reichlichsten  jedoch 
lieobachten  wir  den  glasigen  Absatz  bei  der  Sippe  Magilus. 
Bekanntlich    nistet    sich   Magilus   antiquus   Lmr.    im   Innern 
eines  kalkigen  Polypen-Stocks  (Maeandrina)  ein  nnd  dehnt 
sieb  In  demselben  Verhältnisse  weiter  ans ,   als  dieser  Poly- 
|ien-Stoek  zuwächst,  so  dass  seine  Schaalen-M&ndung  immer 
an  der  Oberfläche  dieses  letzten  und  für  die  Meer-Wasser 
gedffiiet  bleibt.    Dnrch  dieses  Verhältniss  kann  das  Thier  sich 
sieht  nnr  reichlich  mit  Kalk-Masse  versehen  und  diese  wieder 
absetsen ,  sonder»  ist  auch  gendtbigt,  den  hinteren  Tbeil  der 
Sehaale  fortwährend  wieder  anezufullen.    Man  findet  Einzel- 
wesen dieser  Art,  deren  Spirale  gänzlich  erfüllt  und  in  deren 
gerade«  Theile  bis  gegen  die  M&ndung  nur  noch  eine  Kegel« 
ßrmlge  Hohle  nbrig  ist,   welche  das  Thier  einnimmt.     Der 
Absats  tat  von  der  Achse  ansstrahlend  faserig,  vom  Aussehen 
de«  Alabasters  (Fig.  9,  wo  in  der  Mitfe  noch  eine  Höhle  von 
eialgeii  Millimetern    Weite   vorbanden);   die  konzentrischen 
Schickten  verschwinden,  das  Ansseben  desselben  wird  daher 
glelehartig,  obwohl  derselbe  seiner  Dnrchscheinendheit  we* 
gen   von  der  ganz  opaken  nnd  Mrllchfarbenea  Scbaale  grell 
dbficM. 

Während  alle  bisher  genannten  Gastropoden  in  Folge 

25« 


ajB8 

langMnien  nnd  |^leicbiM«8{gen  Vorrücken»  Ae  Schaale  darcb 
konzentrische  aufeinander  liegende  Schicliten  ausPiillen,  ohne 
eine  Leere  hinter  sieh  zu  lassen,  sobeinen  sich  die  Thiere 
anderer  Rippen  schneller  voranzubewegen ,  in  dessen  Folge  rie 
eine  Höhle  in  der  Schaale  hinter  sich  lassen,  die  sie  nur  tob 
Zeit  zu  Zelt  durch  eine  Queerwand  abscbliessen ,  deren  kos* 
kave  Seite  vorwärts  der  Mündung  zugewendet  ist.  Kach 
jeder  solchen  Voranhewegung  bleiben  sie  eine  Zeit  lang  ia 
Ruhe.  —  Die  Sippe  Vermetus  zeigt  uns  unter  den  lebenden 
sowohl  eine  Spur  von  glasigem  Absätze  in  konzentrischen 
Schichten ,  als  auch  Queer-Scheidewände ,  wie  Cerithlun»  gl* 
ganteum  unter  den  fossilen  Schaalen  diese  doppelte  Art  voa 
Verstopfung  wahrnehmen  lässt.  Hier  zeigt  sich  die  innere 
Spiral-Höhle  auf  der  Spindel-Seite  nur  einige  Windungen 
lang  von  der  Spitze  an,  auf  der  äusseren  Seite  aber  mit  ab- 
nehmender Dicke  bis  zur  Mundung  von  gebänderten  Schich- 
ten der  glasigen  Substanz  überzogen  und  in  fast  regelmässi- 
gen Abständen  durch  Queerscheldewände  unterbrochen,  so 
dass  deren  eine  und  manchmal  zwei  auf  jeden  Umgang 
wenigstens  im  ersten  Viertel  des  Gewindes  kommen.  In 
Fossil -Zustande  erscheint  diese  ausfüllende  Substanz  viel 
dichter  als  die  Schaale  (Fig.  8).  Auch  bei  Euomphalus  ist 
der  Anfang  des  Gewindes  oft  durch 'ttueer^Scheidewände  ganz 
wie  bei  den  Kopffüssern  nuterabgetheilt,  nur  dass  der  Siphon 
fehlt  Da  an  den  fossilen  Exemplaren  jedoch  (wie  bei  an- 
deren  älteren  Fossil-Resten  gewöhnlich)  dieser  Theil  durefa 
Kalkspath  ausgefüllt  ist,  so  hat  es  noch  nicht  gelingen  wol- 
len auch  den  konzentrischen  glasigen  Absatz  auf  der  inneren 
Oberfläche  zu  erkennen.  Endlich  haben  wir  auch  einen  Pte- 
ropoden,  eine  neue  ITMiitiVcA^Conularia* Art  der  zweiten  Fauna, 
Conularia  fecunda  kennen  gelernt,  deren  Schaale  von 
ganz  ausserordentlicher  Dicke  für  diese  Sippe  ist,  indem  die- 
selbe oft  74  des  Gesammt-Durchmessers  beträgt;  sie  besteht 
aus  parallelen  Schichten ,  welche  ebenfalls  durch  organische 
Absonderung  gebildet  zu  seyn  scheinen.  Diese  Art  zeigt 
keine  Scheidewände  im  Inneren,  während  drei  andere  JffM- 
mische  Arten  derselben  Fauna  mit  sehr  dünner  Schaale  und  ohne 
parallele  Lagen  im  Innern  derselben  (C.  Bohenäca,  C.  con- 


SS» 

sobrina,  C.  anomafa)  in  Ihrer  Spitze  eiAlg;6  Scheidewände 
besitzen. 

Ehe  wir  nun  za  Betrachtung  des  glasig^en  Absatzes  bei 
den  Cephalopoden  übergehen ,  ist  die  Erinnerang  voranszu» 
senden,  dass  dieselbe  nur  im  Siphon  allein  vorkommen  kamt, 
weil  nnr  er  allein  mit  der  Oberflache  .des  Mantels  am  hin- 
(ereD  Ende  des  Körpers  (dem  fleischigen  Anhange)  in  Be- 
rührung bidbt ,  also  nor  er  allein  der  Schaale  der  Gastropo- 
deo  entspricht.  Mnr  mit  ihm  haben  wir  es  also  fortan  za 
Add.  Der  organische  Niederschlag  in  demselben  ist  bald  der 
glasigen  Sobstanz  der  ßauchfosser  analog,  bald  tritt  er  nnter 
^Dz  neuen  Formen  auf  ^  welche  bis  jetzt  jener  ersten  Klasse 
der  Mollnsken  allein  angehören.  Wir  werden  diese  Terschie- 
denen  Formen,  welche  von  der  Bildung  der  SiphonaMI&lle 
•bzohangen  scheinen,  der  Reihe  nach  einzeln  betrachten. 

{.  2.   Organisclie  Aasfällung  anklog  der   der  Gastropoden  im  Siplion  der 

Yagioaten. 

Die  Ausfüllung  in  Form  einer  zusammenhän- 
Senden  Masse,  die  gewöhnlichste  bei  den  Gastropoden^ 
wird  aucb  bei  den  Norä-Enropaiscken  Vaginaten,  deren  Mantel 
einen  hinteren  Fortsatz  In  den  weiten  Siphon  als  das  Ana- 
iss;on  der  Gastropoden-Schaale  hineinsendet ,  gewöhnlich  ge- 
fflnden ,  wie  Diess  schon  früher  (Jahrb.  1855y  S.  272)  nach- 
gewiesen worden  ist;  wie  dort  so  wird  auch^hier  die  Schaale, 
der  Siphon ,  durch  konzentiische  Schichten  allmählich  ausge- 
fillt  l)is  auf  eine  konische  Höhle  längs  seiner  Achse,  worin 
ieoer  Fortsatz  steckt. 

Ebenso  ist  schon  früher  Ca.  a.  O.,  S.  274)  die  der  ruckweisen 
Voransehiebung  des  Thieres  In  seiner  Schaale  entsprechende 
•nterbro ebene  Ausfüllung  in  einer  Reihe  Kegelför- 
miger Scheldeivände  im  weiten  Siphon  der  Nord-Amerihani- 
Kien  Vaginaten  nachgewiesen  worden,  aus  welchen  J.  Hall 
■eine  Sippe  Endoceras  gemacht  hat.  Diese  ineinanderstecken- 
den  iiohlen  Kegel,  alle  dickwandiger  an  ihrer  Spitze  als  an 
ihrer  Mandnng,  bestehen  selbst  wieder  ans  konzentrischen 
Scliiehten  faserigen  Kalkes,  wie  bei  Orthoceras  duplex. 

Es  bleibt  uns  jetzt  nbrig,  noch  eine  Reihe  von  Ausful- 


lungs-Formen  zu  erörtern,  welche  nur  bei  den  fossilen  Ce- 
phalopoden  aus  früher  geologischer  Zeit  allein  beoachtet  wor- 
den sind,  und  deren  Verschiedenheit  von  der  Besehafenhett 
ihres  Siphons  bedingt  scheint  Zum  Zwecke  ihrer  näheren 
Betrachtung  theilen  wir  die  Orthoceraten,  ohne  Racksicht  auf 
ihre  bisherige  Unterscheidung  in  Reguläres,  Annnlati,  Li- 
neati, Cochleati  u«  s.  w.,  ein  in  solche  a)  mit  zylindrischen 
und  b)  mit  Perlschnur-formigem  Siphon,  die  jedodi  nicht 
scharf  von  einander  geschieden  sind,  indem  manche  vermit- 
telnde Arten  zwischen  ihnen  stehen.  In  beiden  Gruppen  er- 
folgt auch  die  organische  Ablagerung  in  gleicher  Weise  durch 
mehr  oder  weniger  dicke  und  [bei  senkrechter  Haltung  der 
Schaale]  wagrechte  Bänder,  die  wir  Verstopfungs-Ringe 
nennen  wollen.  Diese  sind  in  der  ersten  jener  Gruppen  von 
einander  entfernt^  in  der  zweiten  aneinander-liegend,  was  ein 
sehr  verschiedenes  Aussehen  beider  bedingt. 

§.  3.    Organische  Ausfallung:  durch  getrennte  Verstopfongi-Rioge  in 
Ortbozeraten  mit  zylindriiichem  Siphon. 

Ist  der  zylindrische  Siphon  sehr  enge,  so  lässt  sieb,  wie 
schon  erwähnt,  keine  Ausfüllung  darin  wahrnehmen.  So  bei 
O.  striato-punctatum  MOnst.,  dessen  Siphon  0,05,  bei  O.  ori- 
ginale und  O.  Bohemicum  Barr,  (alle  drei  aus  der  dritten 
Fauna),  deren  Siphon  0,10  von  dem  Durchmesser  der  Schaale 

einnimmt  und  von   der  Wohnkammer   aus  eine  Strecke  weit 

* 

von  der  Gebirgs-Art  verstopft,  dann  aber  weiterhin  ganz  von 
derselben  Kaikspatli-Masse  ausgefüllt  zu  seyn  pflegt,  wie  die 
Luft-Kammern.  Erst  bei  0,166  Siphon- Weite,  wie  sie  0« 
subannulare  Mt^sr.  oder  eine  ihr  sehr  ähnliche  Art  ebenfalls 
aus  dem  Stock  E  besitzt,  beginnt  sich  eine  deutliehe  orga- 
nische Ausscheidung  darin  zu  zeigen.  Wird  aber  der  Siphon 
verhältnissmässig  noch  weiter,  so  zeigt  er  gewöhnlich  in  allen 
weder  der  Spitze  noch  der  Wohnkammer  zu  nahe  gelegenen 
Theilen  eine  deutliche  organische  Ausfüllung  und  zwar  in 
Form  von  Ringen  an  den  etwas  verengten  Stellen  des  Si- 
phons gerade  da,  wo  er  aussen  von  den  Scheidewänden  um- 
fasst  wird  [oder  die  eine  Dute  in  der  Mundung  der  andern 
endigt?].  Hat  man  einen  glattgeschliffenen  Längs^Durehsehnitt 


991 

tof  iet  Achse  des  Siphons,  giefehTlel  naeh  welebem  Radlns, 
Torsicb  (wie  deren  einige  Hnsderte  vorliegen],  so  sieht  man  na- 
(urlich  aacb  aur  die  dnnlteln,  von  der  helleren  Spath-Ausful- 
iang  des  Siphons  deutlich  abstechenden  dneerschnitte  dieser 
Rioge  (Fig.  1)  und  zwar  meistens  in  Nieren-Form,  deren 
koDlLave  Seite  an  den  vereogtesten  Stellen  des  Siphons 
anliegt.  Sind  die  Längs-Durcbschnitte  etwas  langer,  so  siebt 
■an,  dass  die  Queerscbnitte  der  Ringe  nächst  der  Wohn- 
kammer  nur  von  der  Grösse  eines  starken  Punktes  er- 
scbeioen,  dann  in  der  Richtung  nach  der  Spitze  des  Siphons 
immer  grösser  werden  und  zuletzt  die  ganze  Weite  der 
Röhre,  sowie  von  ihren  Verengerungen  aus  auch  eine  ge- 
wisse Länge  derselben  nach  vorn  und  hinten  zu  erfüllen,  zwi» 
scheo  welchen  die  leeren  Räume  um  so  k&rzer  werden,  je 
dichter  die  Scheidewände  der  Luft-Kammern  und  mithin  jene 
Verengerungen  beisammenstehen  (Fig.  1).  Zuweilen  lässt  sich 
die  Znsammensetzung  dieser  Ringe  aus  konzentrisch  überein- 
aader  liegenden  Schichten  auf  ihrem  Qneerschnitte  erkennen. 
Zoweilen  ist  aber  auch  an  der  Stelle,  wo  der  AosfuUnngs- 
Kiog  liegen  sollte,  eine  Ring-förmige  Lücke  vorhimden, 
iiihreDd  der  übrige  Theil  des  Siphons  so  wie  die  Luft- 
Kammern  ganz  mit  Kalkspath  ausgefüllt  sind  zweifelsohne 
ia  Folge  späterer  Wiederauflösung  der  Substanz  dieser  Ringe 
vegeu  grosserer  Löslichkeit  derselben  im  Vergleich  zu  der 
ihrer  Umgebung.  Alle  diese  Verhältnisse  deuten  auf  einen 
organischen  Ursprung  dieser  Verstopfungs-Ringe  hin.  Endlich 
xeigt  sich  anch  bei  Durchschnitten  von  Röhren  verschiedener 
Orthoceras-Arten ,  dass  diese  Ringe  anf  einer  Seite  des  Si- 
phons dicker  seyn  können,  als  auf  der  andern,  und  dass  in 
diesem  Falle  alle  Ringe  auf  einer  und  der  nämlichen  Seite 
am  dicksten ,  auf  der  entgegenstehenden  Seite  am  dännsten 
nad,  wie  Diess  auch  schon  früher  von  Ortboceras  duplex 
geaeUet  worden  ist.  Die  Absonderungs-Thätigkeit  der  im 
Siphon  steckenden  Fleisch-Schnur  des  Mantels  vrar  also  nicht 
aaf  allen  Seiten  gleich.  Die  „aussondernde  Fähigkeit^  der- 
ielbeo  verschwand  nach  Vollendung  der  Siphons-Hiille  ganz 
Bit  Attsaahne  der  von  den  Siphonal- Verengerungen  umgebe- 
MO  Bkg-lSraiigeii  Streifen  derselben;  mit  Scbllessnng  der 


302 

Verstopfuiigs-Rioge  wurden  auch  die  von  ihnen  anfa»rten  Thcile 
der  Fleiscli-Scbniir  gänKÜcIi  obliterirt,  und  so  erloscli  fiUmäh-  ' 
licli  das  Leben  in  jedem   der  aneinander  gereihten  Siplion* 
£lemente.    Bei  den  lebenden  Cephalopoden  hat  man  bis  jetst  ^ 
nichts  Ähnliches  bemeriit 

Nachdem  die  Yerstopfungs-Ringe   an   vielen   Böimüelm 
Orthozeraten  beobachtet  waren,  haben  sie  sich  auch  an  mehre«  l 
Arten  von  SL-Sauveur-le^  Vieomte  in  Normandie  in  der  teok 
des  mines  und   an  einer  Art  (iO.  angulatom  Wahlbhb.)  a«  i 
Schweden  in  db  Vbrneuil's  Sammlung  ergeben. 

.  $.  4.     Organische  Ausfüllung  durch   ancinsDdcr   gedrängte  Verstopfaogi' 
Ringe  in  Orfhozeraten  mit  Perlschnur-formigem  Siphon  (GocIilcaCi  Qu.) 

Alle  bisherigen  Beschreibungen  und  Abbildungen  gebet  i 
dem  Perlschnur-förmigen  Siphon  der  Orthozeraten  einen  Ter- i 
Iiältnissmässig  weiten  Durehmesser.  Wir  liennen  jedoch  aacki 
Arten,  in  welchen  derselbe  ziemlich  enge  ist;  und  in  diesen i 
Falle  ist  darin  so  wenig  eine  Spur  von  organischen  Absitzen  i 
zu  entdecken,  als  in  engen  zylindrischen  Siphonen.  Diesel- 
ben erscheinen  erst  bei  Arten  mit  weiterem  Siphon ;  aber  wir 
sind  nicht  im  Stande  das  Minimum  dieser  Weite  genauer  zn 
bezeichnen. 

Wir  wählen  zum  Ausgängs-Punkte  unserer  Beobaefatuo- 
gen  das  O.  docens  (Fig.  2)  aus  der  dritten  Fauna  (E)  Bek- 
menif^  welches  uns  eine  Zeit  lang  mit  dem  obersilurischen  O.  uum* 
mularium  Sow.  {SU.  SjfsL  t.  13,  f.  24)  identisch  geschienen, 
bevor  das  Aussehen  seines  Siphons  Bedenken  erweckte,  biszn 
deren  Beseitigung  wir  ihm  den  neuen  Namen  beilegen.  Es 
war  nämlich  die  erste  Art,  woran  wir  erkannt,  dass  in  ge- 
wissen Orthoceraten  mit  Perlschnur-artigem  Siphon,  wenn  sie 
ein  gewisses  Lebens- Alter  erreicht  haben,  dieser  letzte  vik 
der  um  ein  Bedeutendes  an  Dicke  abnehmen  könne,  eine 
Thatsache ,  die  sich  später  auch  an  O.  imbricatum  Wahlekb. 
in  Schweden  (Fig.  15)  und  an  der  Abbildung  einer  siluriscben 
Art  Nord'Ameriha's  (Biosbt  in  Geolog.  TramacL  i,  7,  t.  30^ 
f.  3—7)  wiederholt  bestätigte. 

Das  Exemplar  des  O.  docens,  von  welchem  die  Abbildungj 
Fig.  2  entnommen  ist,  zeigt  im  ganzen  oberen  wieder-ver- 


393 

ngttn  Thede  seines  Sipbons,  soweit  dieser  eine  gleidibleiT 
beode  Weite  besitzt,  lieioe  Spur  eines  organischen  Mieder- 
gcbltgs:  eine  einförmige  Sehicht  weisse»  Kaliispaths  bedeckt 
beide  Seiten  der  Scheidewände  in  den  Luft-Kammern  sowohl 
als  die  Siphdnal-Httlle,  wäiirend  das  Innere  dieser  Kammern 
wie  des  Siphons  von  der  schwarzen  Kalk-Masse  der  Gebirgs- 
art  ao^efnlit  ist.  Auch  in  demjenigen  tiefen  Theile  des  letz- 
teo,  welcher  gegen  die  Spitze  hin  wieder  an  Dicke  zunimmt, 
enclietnt  der  erste  Verstopfnngs-Ring  noch  nicht  am  oberen, 
soodern  erst  am  unteren  Ende  des  ersten  der  weiterwerden- 
deo  Glieder,  auf  seinem  Queerschnitte  von  der  Form  zweier 
kieioer  Nieren-formIger  Flächen  von  ungleicher  Grösse,  und 
nimmt  dann  auf  jeder  neuen  Einschnürung  des  Siphons  rasch  an 
Ausdehnung  zu;  so  dnss  diese  Ringe  wegen  der  Kurze  derGlie» 
der  fr&her  nnter  einander  selbst  In  Beriihrung  treten,  als  die 
Siplionai-Höhle  verstopft  wird.  Obwohl  man  indessen  die 
Sehaale  des  Siphons  stellenweise  deutlich  sehen  kann,  so  ist 
sie  doch  aof  anderen  Strecken  gänzlich  verschwunden.  Jeder 
Veratopfangs-Rlng  endlich  zeigt  auf  einem  Theile  seiner  Er- 
itreckung  einen  fast  gleichmässig  dünnen  schwarzen  Über* 
tttg;,  wie  es  scheint  von  Eisenkies,  der  in  den  Gebirgs-Scbich- 
t€D  jener  Ortlichkeiten  gemein  ist.  Auf  diese  beiden  £r- 
sciieinungen  werden  wir  später  zurückkommen.  Alle  diese 
Ersclieinungen  der  Verstopfungs-Ringe  findet  man  an  einem 
andern  abgcübildeten  Exemplare  dieser  Art  (Fig.  3^  4)  längs 
derjenigen  Strecke  des  Siplions  wieder,  wo  sich  derselbe  nach 
der  Spitze  des  Orthozeraten  hin  verengt ,  und  da  sich  solche 
aof  noch  andern  Individuen  unserer  Sammlung  wiederholen, 
so  wird  es  erlaubt  seyn ,  einige  allgemeine  Schlüsse  daraus 
lu  ziehen. 

Die  SiphonaMlohle  des  Orthoceras  docens  ist  im  Leben 
zweifelsohne  so,  wie  es  Valbncibnnes  bei  Nautilus  pompilius 
lachgewiesen  hat,  von  einer  hohlen  fleischigen  Schnur  aus- 
gefüllt  gewesen ,  jedoch  nicht  von  gleichförmiger  Dicke,  wie 
in  diesem ,  sondern  durch  örtliche  Einschnürungen  Perlschnur- 
artig, wie  ans  aneinander  gereihten  flachgedruckten  Kugeln  zn- 
siamengesetzt.  In  Verhältnisse  nun,  als  sich  die  Versto* 
Ffings-Rioge   an   der  Stelle   der  Einschnürungen   bildeten, 


394 

mosate  1)  auch  die  Schnur  an  diesen  Stellen  aidi 
drucken ,  miihlu   der  Länge  nach  falten  und  eich  längs  der  1 
Achse  strecken ;  2)  die  Kugeln  der  Schnur  platteten  sich  von 
oben  und  unten  ab  bis  zur  Form  zweier  auf  einer  gemein* 
schaftlichen  Fläche  in  der  Mitte  des  Spliäroides  G^Zerdruckang;«-  ' 
Fläche<0  sich  entgegenstehender  Plattmutzen ;  3)  da  aber  eise 
halbkugelige  Fläclie  oder  Haut  nicht   ohne  Faltung  aof  eioe  I 
ebene  oder  kleinere  Fläche  niedergedr&ckt  werden  kann,  so. 
mussten  auch  hier  Falten  auf  beiden  Seiten  der  Kugein  der  i 
ieiscliigen  Schnur  entstehen,  und  zwar  von  radialem  Verlaofe  i 
(Fig.  10,  11),  was  sich  durch  Queerschnitte  in  verschiedesn  :i 
Lagen  und  Richtungen  bestätigen  lässt.  4)  Da  der  organiseheAk  :i 
satz  auf  zwei  Seiten  des  Siphons  regelmässig  yon  uagleicber  j 
IMcke  seyn  kann  und  bei  randlichem  Verlaufe  des  Siphons  die  i 
platt-kugeligen  Elemente  desselben  ihre  wagrechte  Lage  selbit  i 
einbitssen,  so  kann  oder  mnss  auch  die  Zerdruckungs^FKelie^ 
eine  schiefe  Lage  annehmen.    5)  Je  naclidem  die  Anafuliong 
und   mithin  die  Zusammendr&ckung  der  kugeligen  Elemente  j 
der  Schnur  mehr  oder  weniger  weit  vorangeschritten  ist,  kson 
zwischen  zwei  Nachbarn  a)  entweder  noch  ein  Zwiscfaenranai 
bleiben,  so  dass  sie  sich  gar  nicht  (Fig.  13)  oder  nur  UiR|;t:| 
der  sich  entgegentretenden  radialen  Wellen  oder  Falten  be- 
rühren ;  oder  b)  sie  berühren  sich  auf  breiteren  radialen  aber  j 
an  Zahl  verminderten  Streifen  ihrer  Oberfläche,  zwischen  wel- 1 
chen  dann   den  einspringenden  Winkeln  der  Falten  entapre- 
chend  eben  so  viele  Lucken  offen  bleiben  (Fig.  14);  oder  end*  \ 
lieh  c)  es  verschwinden  alle  Lücken  zwischen  den  ganz  dicht 
aufeinander  gedrückten  Plattmutzen«    6)  In   den  zwei  ersten  i 
Fällen  (a,  b)  bildet  jede  Lücke  ein  vom  mittlen  Kanäle  des  ; 
Siphons   gegen   dessen   Wand    hin  auslaufendes  Kanälchea:  i 
und  jedes  sphäroidale  Element  schliesst  daher   einen  mehr  i 
oder  weniger  regelmässigen  Wirtel  solcher  Kanälchen  in  sicli  i 
ein.    7)  Liegt  nach  dem  Tode  des  Thleres  eine  solche  Schaale  { 
am  Boden  des  Meeres,  so  kann  unter  genügendem  Drucke 
der  noch  offene  Kanal  längs  der  Achse  des  Siphons  mit  allen 
Wirtein  kleiner  Kanälehen  von  der  Wohnkammer  her  dorefa 
Schlamm  ausgefüllt  werden,  durch  dessen  Erhärtung  ein  Innerer 
Steinkern  entsteht  (die  Lufi*Kammern   mögen  sich  nnn  wie 


«9$ 

TtrhaliwX  Deskt  man  sieb  nmi  dieiteii  Steinkeni  voa 
^1  Venftopfiiags^Riiigeii  befreit,  so  hat  er  das  Aussehe«  der 
ib  Actin oeera 8  bezeichneten  Possll-Körpen 

{i  5.   Erliimag  de«  vertebifdenftrligfii  Aussebcna  von  AetinoccrBa  Br, 
und  Ormocera«  Stock. 

k.  Actinoceras.  Biosby  hat  die  Orthoceraten  von 
Tkmakm  üiani  ioi  ffuron-See  zuerst  beschrieben  und  abge- 
kildet  mit  einem  grossen  seitlichen  und  zwischen  den  Scheide« 
wilden  der  Luft-Kammern  jedesmal  erireiterten  Siphon,  mit 
wA  doer  Rohre  in  seinem  Innern,  welche  in  der  Mitte  jeder 
Emeitemng  einen  Wirtel  von  zaiilreicbeu  (etwa  16)  recht- 
winkelig auMtrahlenden  Röhrchen  nach  der  Wand  des  umge* 
kodea  Siphans  absende,  an  den  Ursprungs^tellen  dieser 
Köhrcliett  erweiterte  Ringe  trage  utid  zwischen  den  Ringen  mit 
erhabenen  zu  den  Strahlen  führenden  Längs- Linien  verselien 
ie;e  asd  gegen  die  Spitze  der  Schaale  hin  auf  eine  nicht 
pnz  regelmässige  und  gleichförmige  Weise  an  Dielte  abnehme 
(fo#/.  Trtmsüti.  1822,  h,  /,  108,  t  25,  f.  1 ,  tt,  3).  BaouN, 
weicher  diese  Formen  nur  aus  Biosby's  Beschreibung  und  Ab« 
Irildung  gekannt  und  nicht  selbst  zu  untersuchen  Gelegenheit 
gehabt,  bat  sie  1834  unter  dem  Mamen  Actinoceras  aufge- 
fahrt  (Ze/A.  a,  97,  t.  1,  f.  8).  Sabmann  hat  kurzlich  in  sei- 
oer  Abhandlung  aber  die  Mautiliden  (Palaeaniogr.  Uly  150, 
1. 18,  f.  1,  2)  mit  vielem  Geschick  zu  beweisen  gesucht,  dass 
im  looern  des  Perlschnur-artigen  Siphons  noch  ein  Kanal  vor- 
htoden  sey,  von  welchem  jene  gewirtelten  Kanalcheu  aus- 
strahlten,  dass  dieser  Kanal  jedoch  nur  durch  seinen  obereu 
Rand  mit  der  Siphonal  -  Rohre  zusammenhänge.  Indessen 
niiflsfe  ein  solcher  Kanal  doch  aus  einer  Scliaale  bestehen, 
TOD  welcher  nie  und  unter  keinen  Umständen  eine  Spur 
u  finden  Ist ;  und  hinge  der  innere  Kanal  mit  der  Siphon- 
MöDdiiBg  an  seinem  Ende  zusammen,  so  musste  er  Diess 
pgesiber  allen  Scheidewänden  der  Luft-Kammern  thun;  es 
nuasten  so  viele  solcher  Kanäle  ineinander  stecken,  als 
Seheidewände  vorhanden  sind,  und  ein  Aussehen  etwa  wie 
i«rck  die  Kegel-fdrmigen  Abschiuss- Wände  im  Siphon  der 
Tagloaten  entstehen,  wovon  ebenfalls  nie  eine  Spar  zu  finden 


39<» 

ist  [oder  der  Kanal  tnusste  bis  zu  Volfendang  der  Sebaale 
ohne  Zusammenliang  mit  dem  Siplion  g^ebliebeii  seyn,  i^as  nicht 
wohl  denkbar]. 

Doch  gfehen  wir  zu  unseren  e!g;enen  Beobachtungen  an  O. 
docens  über.  Die  Original- Exemplare,  welche  von  dieser  Art 
zur  Untersuchung  geboten  waren,  liegen  in  den  unter  Cr.  d'Or- 
BioNY*s  Aufsicht  stehenden  Sammlungen  im  Jardin  des  pianies 
und  sind  vom  Grafen  Castelnau  und  Joles  Marcou  aus  i^m^- 
riha  gebracht  worden.  Eines  derselbe^  (Fig.  7)  von  der  Insel 
Manitouline  dicht  bei  der  Insel  Drummond  und  etwas  nordlich 
von  Thessalon-Island stammenA^  ist  schon  in  Castelnau*s  Werk^ 
als  Actinoceras  ?Richardsoni  Stock,  in  etwas  abweichender 
Art  und  mit  anderen  unwesentlicheren  Theiien  abgebildet 
worden.  Es  lässt  sich  nicht  unterscheiden,  ob  der  Qneer- 
schnitt  desselben  kreisrund  oder  elliptisch  gewesen ;  aber  auf 
140mni  Lange  zeigt  es  16  fast  gleiche  Luft-Kammern,  so  dass 
ungefähr  9"*">  auf  jede  einzelne  kommen.  Dieses  Handstuck 
lässt  zwei  verschiedene  Stoffe  unterscheiden,  einen  auf  che- 
mischem Wege  niedergeschlagenen  eisenschüssigen  Dolomit, 
der  dem  Ganzen  eine  gelbliche  Färbung  verleiht  und  alle  in- 
neren Oberflächen  der  Schaale  unmittelbar  überzieht,  welche 
zwar  nachher  selbst  gänzlich  verschwunden  ist,  aber  durch 
den  Dolomit-Uberzng  uns  In  vollständiger  Nachbildung  aller 
Theile  fiberliefert  erscheint.  Die  andere  schwärzllch-graae 
unreine  und  auch  fremde  Triimmer  enthaltende  Substanz, 
ursprünglich  ein  kalkiger  Schlamm ,  ist  erst  später  auf  me- 
chanische Weise  durch  Risse  und  Öffnungen  in's  Innere  der 
Schaale  geführt  worden ,  wo  sie  alle  noch  übrig  gebliebeneu 
Lücken  ausgefüllt  hat.  In  Folge  dieser  Vorgänge  nun  sitzt  l) 
an  dem  abgebildeten  Exemplare  der  gelbliche  Dolomit  an  der 
Stelle  aller  inneren  Oberflächen  der  verschwundenen  Schaale 
der  äusseren  Wand,  wie  der  Luftkammer^Scheidewände  und 
des  Siphons.  2)  Im  Innern  jeder  Kammer  ist  jedoch  ein  lee- 
rer Raum  übrig  geblieben^  der  später  von  der  schwärzlichen 
Gebirgs-Masse  ausgefüllt  worden   ist.     Auch  die  von  jeder 

^    Esiai  iur  le  Systeme  Silurien  de  VAmerique  septentrionale  p.  30, 
t.  7,  f;  2. 


8I>7 

udgdMoa-  SdHridewand  hioterlaasene  Liieke  liegt  demnach 
zwischen  zwei  mehr  und  weniger  dicken  Lagen  ans  grossen 
Dolomit-Rbomboedern  gebildet,  ist  aber  jetzt  dicl^er,  nnregel- 
nissiger  ausgebreitet  und  an  verschiedenen  Stellen  der  Ver-< 
stejuerang  fu  ungleicher  Weise  umgestaltet,  in  Folge  der  spä^ 
teren  Reaktion  zwischen  dem  organisch  gebildet  gewesenen 
Kalke  der  Scheidewände  und  dem  chemisch  darauf  niederge« 
sebhigenen  Ubei*zuge,  welcher  jene  angegriffen  hat,  aber  dabei 
seihst  tbeiiweise  aufgelöst  und  in  seinem  Molekular-Zustande 
geändert  worden  ist.  3)  Die  Umrisse  der  sphäroidalen  Be-^ 
stflodtheile  des  Siphons  heben  sich  ziemlich  deutlich  durch 
den  darauf  sitzenden  Dolomit-Cberzng  hervor;  ihr  grosser 
Durchmesser  ist  durchgehends  fastSS"*";  die  Einschniirnngen 
zwischen  ihnen  sind  beiderseits  etwa  5"^^  tief,  so  dass  der 
Kanal  au  diesen  geschnürten  Stellen  noch  15°"*"  Weite  be- 
bak; im  Innern  enthält  er  eine  dicke  solide  Achse,  die  ihn 
aber  nicht  bis  an  seine  innere  Wand  ausfüllt,  sondern  sich 
Bach  unten  hin  ringsum  davon  entfernt,  mitbin  im  Ganzen 
dünner  wird,  jedoch  in  ihrer  ganzen  Länge  Erweiterungen 
zeiget,  welche  denen  der  Siphonal-Sphäroide  entsprechen,  so 
dass  ihre  Form  doch  offenbar  von  der  Form  des  Siphons  be- 
dingt bleibt.  Das  Innere  dieser  Achse  besteht  wieder  aus 
schwarzem  Kalke;  ihre  äussere  Oberfläche  ist  mit  gelblichem 
krystalliuischem  Dolomit  fiberzogen;  zwischen  den  Kiystallen 
dieses  Überzugs  erscheinen  Spuren  von  Längs*Falten,  derglei- 
chen jedoch  an  einem  von  Castslnau  (t.  8,  f.  Sab)  abgebil* 
deten  Exemplare  deutlicher  auftreten.  An  den  erweiterten 
Stellen  der  Achse  tritt  rundum  eine  wagrecht  flache  Aus* 
hfeltung  hervor,  die  bis  an  die  konkavste  Stelle  der  Innen- 
seite des  entaprechenden  Siphonal-Sphäroides  fortsetzt  und 
damit  verwachst;  sie  ist  oben  und  unten  tief  radial  gefurcht 
und  in  ihrer  JDicke  wie  aus  miteinander  verschmolzenen  Strahlen 
zQsammeogesetzt,  welche  In  Folge  der  Verdünnung  der  Achse 
aaeh  unten  hin  breiter  vorstehen  als  oben,  die  oberen  flach, 
die  unteren  von  oben  her  etwas  vertieft.  Die  schwarze  Ge- 
birgsMasse  dringt  aus  dem  Innern  jener  Siphonal-Acbse  in 
Form  dünner  Fäden  in  die  Achsen  dieser  Strahlen  ein  und 
diese  erscheinen  auf  deren  dueerschnitten  wie  kleine  schwarze 


ao8 

Punkte  Toa  Dolooitt-Kryfltallefl  mii{»;ebeif,  sfndl  aber  ki  ier 
ZefekiiMf  etwas  stärker  dargestellt  worden. 

Kekren  wir  naek  dieser  Besdirelkong;  des  Bzesiplars  za 
dessen  wakrsebelniloher  Bfidiiiigs-Geschichte  unter  der  Vor* 
anatetzung  zoruck ,  dass  es  Ton  einem  binreicbend  alten  Ehh 
selwesen  faerrnhre,  das  seinen  Perisehnur-artigen  Sipbsn 
bereits  theilwelse  erföllt  gebebt  habe  mit  organiaeheB  Sekre- 
tienen,  wie  wir  sie  oben  bei  O.  docens  beschrieben,  aber 
auch  an  Ormoceras  tennifilum  J.  Hall  (New  York  PmI. 
i,  55,  t.  15,  16,  17)  aus  dem  Blackriver-Gronp  von  Waier- 
tmtn  in  Ni^rd^Amerika  beobachtet  haben.  Dieses  Exemplar 
ist  nach  dem  Tode  des  Thieres  zuerst  in  eine  PifissigkeR 
zu  liegen  gekommen,  welche  seine  Wände  dnrchilringeDd 
auf  chemisekero  Wege  eine  fast  gleichförmige  Schiebt  kry- 
stallittlschen  Kalkes  anf  allen  seinen  inneren  Flächen  a^etzte, 
folglich  auch  im  Siphon  anf  den  inneren  Ober-  und  ZwI* 
scken-FIächen  längs  dei*  ganzen  Erstreckung  der  bereits  vo^ 
bandep  gewesenen  V erstopf nngs-Ringe  On  diesem  Zostande 
ist  es  in  der  idealen  Fig.  6  dargestellt).  Dann  warte  seine 
Schaale  durch  Risse  und  Spränge  beschädigt  und  die  schwarze 
KaikscUamm-Masse ,  worin  sie  lag,  konnte  durch  die  ao  ent- 
standenen öffnnngen  nachdringen  und  unter  fortwirkenden 
Drucke  alle  Lücken  des  Innern  ausfüllen :  die  Laft-KauMnerD, 
den  Kanal  in  der  Achse  des  Siphons  und  die  von  ihm  aus- 
strahlenden gewirtelten  Kanäleben.  Schaale  nnd  organischer 
Absatz  (Aosfullnngs-Ringe)  waren  während  dieses  Versleise- 
runga^Prozesses  erbalten  geblieben,  wurden  aber  später  durch 
Reaktion  der  neu  entstandenen  vnorganischen  anf  die  uraprung- 
Ucbea  organisclien  Niederschläge  aufgelöst  nnter  den  obeo 
angedeuteten  Veränderungen.  So  lassen  sich  mitbin  alle  Er- 
scheinungen, welche  Actinoceras  und  Ormoceras  charakterl- 
siren,  auf  cochleate  Orthoceraten  znruckfubren,  welcbe  nach 
dem  Tode  des  Thieres  den  beschriebenen  Ventelnerungs- 
Prozess  durchgemacht  haben.  Gleichwohl  ist  nicht  zu  er- 
warten,  daaa  aHe  Exemplare  einer  Art,  selbst  wenn  sie  tos 
einerlei  Fundort  stammen,  einander  in  allen  Merkmalen  glei- 
chen und  nicht  tn  Etnzelnbeiten  \on  einander  abwrteken,  je 
naebdem  bei  ungleichem  Alter  die  Verstopfnngs-Ringe  mehr 


der  wMrfgffr  ««ügt biM«t  geivciM  wir^n  oter  BMokUlgnttgeil 
der  inaaeftii  Scfaaale  ^tettgeftnMieB  baben.  So  walehl  iM  wft 
CisnutAV  ak  AetiAocarM  bestiebiiele  fixespUr,  abwobl  siir 
Buiiicbao  Arl  gßhMg,  In  oiehreti  Stocken  asfIfalleDd  roa 
fingen  ab.  Zoaacbal  aebeinan  mancba  LttfUKammarn  aaboa 
var  doB  cheaAtrbep  Nfadf^aeblage  des  gelben  Dolomlta  nll 
MU#iaiaigani  Kalke  tbeUweiae  erfüllt  geweaea  au  aeyn,  im 
xwMcbeo  da«  betden  Sebicbten  dea  eraten,  welche,  je  eine 
Scbeidewaad  einacblieaaeo ,  ein  unregelaaaaiger  Raum  tot- 
budeo  iat,  welcher  anzeigt»  daaa  die  ünteraeite  dieaer 
Scbeidewaad  aehon  von  fremder  Materie  bedeckt  war,  ala 
der  kryatalliniache  Niederachiag  begann.  Dann  alnd  einige 
der  durch  die  Auflaaong  der  Scheidewände  in  den  Loft^ 
bauDern  und  dea  glaalgen  Nlederschlaga  im  Siphon  entatan* 
dene  Locken  nachlragUch  durch  aehr  reiaen  kryatalliniachen 
kohlensauren  Kalk  auagefullt  worden^  welcher  durch  aeine 
Farbe  sehr  von  der  Gebirga-Maaae  abaticht.  Diese  (und  andere 
der  erwähnten  Verhältnisse)  aollen  in  dem  Werke  über  BShmena 
SUar-Faena  «uafuhrlicber  dureh  Abbildungen  erläutert  werden. 
Vefaucben  wir  nun  auch,  nnaere  Betrachtungen  auf  die  S 
TOD  BiosBT  {6e0i.  Ttmm.  &,  /,  t.  25,  f.  1--3)  abgebildeten 
lud  beschriebenen  Exemplare  auasudehnen.  Obwohl  wir  solche 
Bicht  oomittelbar  vor  Augen  liaben^  so  dürfen  wir  einen  sol- 
ebe«  Versnch  nm  so  eher  wagen,  als  Theualwnrlilaniy  woher 
äe  slaounen ,  nicht  weit  von  Mamtauhne  liegt,  ihr  Auasehen 
dea  ron  A.  Richardaoni  nach  der  Abbildung  und  Beachrei- 
koBg  sehr  äbnlkh  ist  und  an  beiden  Orten  die  nmacblieaaende 
Gebirgsart  sowohl  ala  ein  Theil  der  Ausfüllung  aus  zocker- 
körilgein  Dolomite  beateht.  Sie  schönen  in  allen  weaant- 
Ikben  Punkten  mit  den  vorigen  ubereinzuatimmen.  Wie  dort 
umt  die  im  Siphon  gelegene  Achae  gegen  daa  dünne  Ende 
dei  Eieo^^lara  hin  an  Dicke  achnellcr  ab,  ala  der  Siphon,  und 
ndisen  die  aie  umgebenden  Lücken  in  gleicher  Richtung  au; 
die  Starke  und  Anzahl  der  davon  ausgehenden  Strahlen  achebit 
die  ■ämUehe  zu  aeyn ;  bdde  alnd  (nach  BiaasT)  mit  Dolomit* 
Kryatallen  überzogen;  nur  daa  Maaae-Verhältnlsa  der  vor* 
>eüedeva»  MiaeraU  Stoffe  gegen  einander  läast  sich  nicht 
»Dgebea,  da  der  Zeichner  dieselben  nicht  durch  verachiadene 


400 

T3d6  anlencUedeB  und  die  Scheidew&nde  iiod  LnftKuHoen 
kaom  ang;edeutet  bat  Soviel  sich  aber  demongeaditet  an^ 
den  Abblldnogeo  allein  scbliessen  liMt,  scbekien  ms  die  !■' 
Fi(;.  2  und  3  von  Biosbt  dargestellten  Exemplare  zur  nm- 
lichen  Sippe  und  vielleicbt  Eur  nämlichen  Art  so  gehdceR, 
wie  A,  ?Rlchardsoni  Gast.;  während  Fig.  1,  der  Typus  der 
Sippe  Actinoceras ,  hauptsachlich  nur  dadurch  von  den  vsil* 
gen  abweicht,  daes  die  von  der  Achse  des  Siphons  ausgeheR* 
den  Strahlen-Wirtel  in  Folge  einer  starlieren  Zosammen- 
drückung  der  sie  absondernden  Membran  bis  su  dem  (S.  394) 
mit  b  bezeichneten  Grade  aus  vollständiger  geschiedenen  hohleo 
Strahlen  bestehen ,  —  so  dass  alle  diese  Exemplare  mit  Eio- 
scbiuss  von  A«  ?Richardsoni  Gast,  zu  einer  und  der  Däsi* 
liehen  Art,  Orthoceras  (Actin.)  Bigsbyi  Br.  zusammen- 
gehören durften ,  bis  nicht  etwa  neue  Untersuchungen  seitem 
derjenigen  Gelehrten ,  welche  die  von  Biosby  abgebildeten 
Exemplare  unter  den  Händen  haben,  ein  anderes  Ergebsits 
liefern.  I 

B.  Ormoceras.  Nach  den  vorangehenden  ausfuiir- 
liehen  Erklärungen  wird  es  leicht  einzusehen  seyn,  dass  diei 
geringen  Abweichungen,  wodurch  sich  Ormoceras  von  Acti-{ 
noceras  unterscheidet,  nur  von  leichten  Abändernogen  deri 
äusseren  Einfliisse  auf  diese  organischen  Reste  herrühren. 
Um  Diess  klar  zu  machen  und  uns  kürzer  fassen  zu  können, 
geben  wir  die  von  Stockes  in  GeoL  Trmu.  6,  F,  7M,  t.  61, 
f.  1  gelieferte  Figur,  welche  den  Typus  der  Sippe  Ormoce- 
ras  darstellt,  in  unserer  Figur  5  wieder.  Nach  der  Defini- 
tion dieser  Sippe  ist  der  Siphon  unzusammenhängend  nnd  in  so 
viele  Theile  getrennt,  als  er  Kammern  durchsetzt;  seine  äus- 
sere Schaale  ist  äusserst  dünne;  jeder  seiner  Theile  ist  von 
aussen  her  in  der  Mitte  tief  eingeschnQrt  und  diese  Verengung^ 
den  Scheidewänden  gegenüber,  daher  er  halb  in  die  allere  nnd 
halb  in  die  untere  Luft-Kammer  hineinragt;  der  innere  Kanal 
des  Siphons  ist  verhältnissmässlg  enge,  und  die  inneren  aod 
äusseren  Linien  eines  jeden  seiner  Elemente  bilden  tan  Längs* 
schnitte  zierliche  Kurven;  der  Zwischenraum  zwischen  der 
inneren  und  der  äusseren  Wand  seiner  Theile  ist  betrSchtlich 
und  seheint  nie  ausgefiillt  gewesen  zu  seyn. 


4llt 

VfifhMte  steh  4ie  Sbehe  wirklich  dieser  Defnitibii  tim 
Smckm  geniflSi  so  wirde  es  scliwer  eeyn,  den  Bau  der 
Schaale  mit  de«  einer  Ceplialopoden-Scliaale  in  Einklang  KU 
Inriiigeo.  Vergleichen  wir  indeaaen  die  Figur  (ft)  ron  Ormo* 
ceras  Bayfieldi  mit  der  von  Orthoceras  docena  daneben,  ao 
er^^bl  eich,  abgesehen  von  der  Frage  über  die  Abnahme  des 
Sipbena  nach  «einer' Seite  hin  in  dem  JmerÜkamiekm  Exem* 
plare  bald  eine  grosse  Obereinstimmnng  beiden  Wir  haben  oben 
(S.  SM)  an  Orth.  docens  nachgewiesen,  dass  die  Wände  des 
Siphona  atelienwcise  durch  Auflösung  verschwunden  «eyen; 
Diese  iat  insbesondere^  der  Fall  an  den  weitesten  Stellen  aei- 
ner  Spharoide,  wahrend  die  verengten,  wie  es  scheint,  unter 
dem  Schutze  eines  dünnen  schwarzen  (?Eisenkies-)  Überzuges, 
wie  er  sich  auf  den  Verstopfungs-Ringen  zeigt,  sich  am  be- 
sten erhallen  haben.  Setzen  vrir  nun  einen  gleichen  Vorgang 
liei  den  ursprtinglichen  Exemplaren  von  Ormoceras  Zorans, 
nehmen  wir  an,  dass  die  Siphonai-Hiille  nur  an  den  verengten 
Stellen  und  von  den  Versfopfungs*Ringen  nur  der  innere  Über'- 
zug  übrig  geblieben  seye,  so  mossten  jene  Exemplare  ein*  Aus« 
sehen  erlangen ,  ganz  wie  sie  es  jetzt  besitzen :  der  Siphon 
unterbrochen,  jedes  Stück  desselben  ans  einer  auasern  und 
einer  davon  getrennten  Innern  Rdhre  zusammengesetzt,  aus- 
sen  der  Scheidewand  gegenüber  in  der  Mitte  eingeschnürt 
zierliche  LangSoKurven  bildend ,  und  in  der  That  wird  diese 
auf  Stockbs'  Abbildungen  gegründete  Ansicht  durch  die  Be- 
trachtung eines  natürlichen  Exemplaren  aus  Amerika  In  db 
VsaaBDiL'a  Sammlung  vollkommen  bestätigt. 

S.  S.    OrfiaiMhe  AssfaUoDgco  in  mebreo  Nord'EwropMkekm  Ortliocerst« 
Arten  mit  Perlschnor^Siplion. 

Die  Abbildung  und  Beschreibung  einer  grosseren  Anzahl 
von  Fallen  uns  für  unser  Werk  vorbehaltend,  wollen  wir  für 
jetzt  die  Anfmerkaamkeit  der  Leeer  nur  auf  folgende  Erachei- 
nangen  lenken. 

1.  Orth.  imbricatum    Wahlbnb.  <unsre  Fig.  15)  ie 

Sammbagen  gemein,  hat,  wie  achon  ol>en  erwähnt,  eiuen 

weiter  gegen  die  Mundung  hin  wieder  abnehmenden  Siphon, 

welcher  eineatheils  bis  an  den  Rand  der  Schaale^  andern«* 

jahffiMf  ins.  S6 


4ift 

th«flft  bte  nahe  ati  ilire  Adise  reiehi  im4  msso  uMrig^plii- 
roiden  Gliedern  ztisamfiieiigeselet  tot,  dass  derea  Htta  aar 
tts;  05^  Durebroeasar  gleicht.  Die  Veratopfiiaga«Riage,  atatt 
afeli  In  denaelben  rnndum  (aber  aaf  einer  Seite  aehwaehfr) 
SB  bilden ,  entwickeln  aich  voti  der  äuaaern  Saite  ber  attabi 
flalbmond^formlg,  aa  daaa  aia'  endlieb  de«  ganaen  Slpboa  bis 
anf  einen  2— S*"*  weiten  Kanal  zwiseben  den  Aruen  der 
Halbmonde  lange  der  Zeatral^Seiie  de*  SIphena  nrft  rehicr 
kryatalllniacber  Kalk-Materie  erfüllen,  welebe  aa  elaigei] 
Stellen  durch  ihre  hohe  Dnrchaeheineodbeit  an  den  glaaigeii 
Niederacblag  in  den  lebenden  Gastropedeif  arinnern,  an  an- 
deren aber  dichter  aind  und  Konkretionen  gleichen;  der  saK- 
Hche  Kanal  iat  voa  der  dunkeln  6ebirg9-Maaae  auagefallt 
Die  den  Siphon  dorchsetzende  Fleisehachnar  dea  Maateb  hat 
alao  länga  einem  Sreifen  Ihrer  inneren  Seite  keine  Kalk- 
Materie  anageachieden.  Unsere  Zeii:;hanng  laast  in  der  Mitte 
eines  jeden  Sphäroida  eine  Art  Queerwand  in  Form  eines 
helleren  Queeratreifena  unterscheiden:  es  sind  die  Sparen  der 
bis  Zinn  dritten  Grade  c  (S.  894)  znaaromengedriickten  Fieiaeh- 
achnur^^Spharoide,  und  diese  QueerwSnde  aind  ana  dar  na«- 
Kchen  kompakten  Kalk-Materie  gebildet)  die  wir  in  gewlaaea 
Tlieilen  dea  organischen  Niederschlags  \TabrnehnieB« 

2.  Orth.  crassiventre  Wahlb.  (unsere  Fig.  19)»  Voa 
den  mehrfachen  Arten,  welche  vielleicht  unter  diesem  Name» 
vereinigt  werden,  hat  wollt  die  Form  mit  dem  wefteatea  Si- 
phon daa  grSsste  Recht  darauf,  eine  Form,  in  welcher  a.  B. 
7  der  fast  kreisrunden  SiphonaUSpbaroide  anaanmeif  1%^^ 
lang,  am  dicken  Ende  40""*  und  am  dünnen  30»*>  breit  shd; 
sie  sind  wegen  der  randlichen  Lage  des  Sipbona  merklicii 
schief.  Auf  dem  Längsschnitte  geselten  erscheinen  alle  Si- 
phonen  dteaer  Art  mit  grossen  durchscbeineBdeB  Kalkapatb- 
Krystallen  ansgefollt  bis  aof  einen  unregelmftasigeB  irod  ai^aa 
mittlen  Kanal,  der  aus  der  unrein  blaulichen  Gebirgaart  der 
Gegend  besteht.  Wäre  der  so  weite  Kanal  nach  dant^  Tode 
des  Thieres  leer  gewesen ,  gewiss  hätte  diese  Masse  Ihn  ganz 
erfüllt;  man  mosa  daher  aach  hter  wie  früher  bei  O«  doplet 
n.  a.  Skandifumisehin  Arten  dem  Kalkspalb  daen  organiadtea 
Ursprung  zuaehreiben.    Der  mittle  Kanal  4at  jedwh  etwas 


4M 

aientrlidi  am  4&iiif#il,  no^h  exsetttristher  Und  sirar  (irie  in 
der  foigeodto  Art)  der  Z^ntraUSeite  des  Sipbooa  sich  nähernd 
am  dickm  Ende.  Die  ziviacbea  je  zwei  Veratopfunga-Ringea 
cnrnckgebliebenen  Scliell>en  der  Fleiacii-Selinnr  liaben  ihre 
Spur  in  Form  etwas  nnregelnässiger  und  sddefer  Bogeof 
Liatett  Ton  dunklerer  Farbe  durch  die  Mitte  eines  jeden  S{kbi* 
roMt  hitttertaasen,  in  welchen  man  wohl  zuweilen  eine  RelfaiS 
kleiner  Loeber  erkennt,  die  aber  mit  der  Gebir^s-Maaae  aus« 
|refiilt  sind :  In  Folge  einer  Znsammendruckiing  jener  Schal« 
kes  bis  zum  dritten  Grade  c  (S.  894). 

S.  Sine  zweite,  gewdhnlicb  ebenfalls  unter  jenem  Namen 
Ditbegriffene  Form,  In  An.  Bzomoniart's  Besitz  und  wabrsebeln« 
licbfon  tf#tf/aiitf  stammend,  bat  einen  kreisrnnden  Siphon^  des« 
leo  Dicke-Ong leichbelt  zwischen  beiden  Enden  auf  100"""  Länge 
BOT  halb  so  gross  als  bei  der  vorigen  ist  (Fig.  19 ;  die  ganze 
Rpir  wird  Ift  dem  grossen  Werke  erscheinen).  Der  Siphon 
hg;  nach  allem  Anschein  sehr  eizentrisch ;  die  schiefen  Spha« 
roide  sind  noch  gedrängter  und  iacher  als  bei  voriger  Art; 
4er  hier  der  Lange  nach  durchsetzende  Kanal  war  wie  ?n 
0.  inbriectnm  ganz  rnndhcb  und  an  der  Innern  Seite  gelegen, 
wo  Danlich  die  Sphäroide  am  tiefsten  herabsinken ;  i^er  die  Ver- 
itopfungs-Ringe  waren  nicht  Balbmond-förmig  wie  bei  dieser 
nietet  geilamitett  Art,  sondern  vollständig  kreisrond,  wenn 
iocb  sehr  viel  dunner  an  der  Innern  als  an  der  änssern  Seite. 
Naeh  dem  untern  Ende  hin  verstopft  sich  der  Kanal  gänzlich; 
n  weit  er  nach  des  Thieres  Tod  noch  offen  gewesen ,  ist  er 
Too  der  blaalichen  schlammigen  Gebirgs-Masse  aosgefüilt« 
Der  organische  Absatz  ist  ein  sehr  durchsichtiger  Kallispath, 
doch  mit  einigen  kleinen  Geoden,  vielleicht  durch  spatere 
Reaktionen. 

An  ttoeb  anderen  SkanJhuHHsehen  Orthozeraten  mit  Perl- 
ttbmnr-Sipbdo  ist  dessen  Qoeersehnitt  stark  elUptlscb. 

^  7.   Orztakche  AsftfällaDgtn  in   Form    tirahirger  Lamellen    bei   ver- 
schiedenes Geschleebtero. 

Die  strablig-blätterigen  Ansf&llungen  im  Siphon  der  pa- 
Itozoiscfaen  Nautiliden  sind  schon  lange  bekannt  und  scheinen 
gleichfalls  organischen  Ursprungs  wie  die  vorigen  zu  seyn. 

26* 


404 

Sie  entwickeln  sich  mit  znnelinieDdetn  Alter  des  EinselweseDs, 
indem  sie  selbst  von  dem  dünnen  Ende  des  Siphons  gegen 
seine  Muudnng  und  von  seinen 'Wänden  aus  gegen  dessei 
Achse  voranschreifen,  bis  sie  dieselben  immer  weiter  nnd 
welter  gänzlich  verstopfen ,  wie  man  an  einem  Handstocke 
von  Orthoceras  Jovellani  Vbrn«  (Fig.  16,  17)  ersehen 
kann.  Die  zylindrische  Fleisch-Schnur  mag  der  Länge  nach 
von  einer  Menge  strahlenständiger  Falten  durchzogen  ge- 
wesen seyn,  zwischen  welchen  sich  die  Kalk-Lamellen  an  den 
Wänden  des  Siphons  absetzten,  bis  durch  deren  immer  wei- 
tere Zunahme  die  Schnur  endlich  ganz  zerdruckt  wurde  und 
verschwand.  Man  hat  diese  Ausfiilluugs- Weise  Ihs  jetzt  ge- 
funden in  Orthoceras  (O.  trianguläre  AV.,  O.  Bucht 
Vkrn.),  Gomphoceras,  Phragmoceras  (Phr.  ortho- 
gaster  Sandb.),  Cyrtoceras  (insbesondere  G.  compres- 
s.'um,  C.  depressum*).  Die  genannten  Arten  sind  alle 
devonisch  ;  doch  werden  ihnen  In  dem  grossen  Werlte 
noch  einige  ober-silurische  beigesellt  werden.  In  engen 
Siphonen  sind  auch  diese  Strahlen-Lamellen  so  wenig  je 
gefunden  worden  als  Verstopfungs-Ringe.  In  einem  Falle 
aber,  an  dem  bis  jetzt  nur  aus  eiuem  Handstncke  im  Jar- 
Ün  des  planles  bekannten  Orth.  Laumonti  Barr.,  haben 
sich  solche  nicht  in  der  ganzen  Länge  desselben  fortlaufend, 
sondern  unterbrochen  und  auf  die  Verengerungen  des  Siphons, 
den  Kammer-Wänden  gegenüber,  beschränkt  und  mitbin  den 
Verstopfungs-Ringen  in  zylindrischen  Siphonen  ganz  analog 
gezeigt. 

%  8.    Allgemeiue  Bemerlcungeo  fiber  die  orgaaische  Ausfulloog  des 
Siphons  der  Cepbslopodeo. 

1.  Es  war  bisher  nicht  möglich  eine  organische  Ausfül- 
lung zu  entdecken  weder  In  den  engen  Siphonen  der  paläo- 
zoischen   Cephalopoden    und    der   lebenden    Nautilus-    und 


*  Vgl.  wegen   dieser  Art  SASMAfw  i.  Pdiaeimlogr.  1869^  lii^  152. 
In  p'Archuc   und  de  Vbrreoil's  Arbeit  über  die  Rbeiniscb-devoniscbea  , 
FoKsil -Reste  hat   der  Zeichner   {Geolog,  Trantaei,  t.  29^,  f.  1)  dem  Cyrto- 
ceras  dcpressum  einen  Stern   in  die  Mundung  des   Siphons  gezeichnet, 
welcher  in  Wirkiichiceit  nicht  vorhanden  ist. 


40S 

Spinila-ArteD  9  noch  tb  den  tbeils  engen  and  tbefli  weiften 
Sphonen  von  Nantiios-Arten  uberhanpft  Ton  den  paläozoteehen 
Sefaiebten  an  bis  zu  dem  tertiären  N.  Atari  herauf. 

2.  Dorcb  die  organisebe  Auafullang  verstSrlit  vermocbten 
die  Orlboeeras-Siphonen  niechaniacber  Zerstörung  länger  zu 
widersteben  als  die  ansseren  Sebaaien  der  Wobn-  und  Luft« 
Kammern ;  daher  sie  in  grösseren  und  Iileineren  St&clien  nle^t 
selten  allein  gefunden  werden ,  so  dass  man  die  ihnen  enge* 
hörenden  Ortboceras*Scbaalen  mitunter  noch  nicht  kennt  So 
dieHnronia  genannten  Siphone»  Nor d» Amerika' i  «nd  mehre 
der  gegen  die  Mundung  hin  wieder  dunner  werdenden  ^  wo- 
TSB  oben  Ae  Rede  gewesen.  Von  einigen  Nori^Eurofii^ 
Hhen  Taginaten  und  Cochleaten  haben  sich  ftpbon  und 
Schaale  ullmahlieb  zusammengefunden. 

X  Nach  J.  Hall  liegt  Ormoceras  tenuif  ilnm  in  dem 
Blackri?er-Kalke  von  Watertown  in  unermessliober  Anzahl 
beisammen.  Saemann  bemerkt,  dass  die  Mehrzahl  dieser 
Exemplare  in  den  Gesteins-Schichten  selbst  mit  dem  Siphon 
nach  unten  gekehrt  liegen;  uud  da  der  grösste  Tbeil  des 
Siphons  mit  Kalkspath  und  nur  ein  enger  Kanal  in  diesem 
Bit  der  Masse  der  umgebenden  Gebirgsart  ausgefüllt  erscheint, 
80  scbliesst  er  daraus,  dass  jene  Kalkspath* Ausfüllung  schon 
za  Lebseiten  der  Tkiere  vorhanden  gewesen  sey  und  durch 
ihre  Schwere  jene  Ablagerungs^Weise  der  Schaalen  bedingt 
babe.  Er  gelangt  also  ebenfalls  zn  dem  oben  gefundenen 
Resultate  der  Absonderung  im  Leben  des  Thieres,  gibt  aber 
nach  seinen  schon  erwähnten  Ansichten  über  den  Bau  des* 
selben  cZentral-Röhre,  Wirtel- Röhrchen  n.  s.JriJ)  eine  andere 
Erklärung  von  der  Entstehung  derselben. 

4.  Ans  welchem  Grunde  und  zu  welchem  Zwecke  mögen 
aber  diese  Ansfollongen  .des  Siphons  der  paläozoischen  Ce- 
pbftlopoden  erfolgt  seyn?  Sehen  wir  uns  zuerst  bei  den  le- 
benden Gastropoden  um  eine  Erklärung  um,  so  wird  es  uns 
scbon  hier  schwer,  zu  einiger  Sicherheit  deshalb  zu  gelangen. 
Magihw  antiqnns  verstopft  seine  in  einer  Maeandriha  fest- 
itetkende  Röhre  liinter  sich ,  weil  er  mit  seiner  Mündung  der 
Oberfläche  nachwachsen  und  somit  selbst  in  seiner  Röhre 
weiter  voranriicken  muss.-   Auch  die  frei  beweglichen  Gastro« 


40S 

poden  mog^en  den  Hioterthetl  ihrer  Schüale  amfnllM ;  weaiiit 
Police  ihres  VorrSckens  mit  der  Mündung  ihnen  solehe  bu  weit 
wird,  oder  vielleicht  weil  ihnen  nothwendig  erscheint,  denTbeÜ 
ihrer  Schaale  durch  Verdickung  gegen  mögliche  Besehadigang 
zu  verstiirken;  von  welchem  sie  sich  immer  weiter  sn  entfemei 
im  Begriff  sind.  Da  aber  der  glasige  Niederschlag  in  abnebmeB- 
der  Dicke  bis  zur  Mundung  fortsetzt,  so  ist  sein  Zweck  vielleicht 
auch  die  Schaale  überhaupt  zu  verstärken  oder  ihr  eine  fiir*i 
Gleichgewicht  nöthige  Schwere  zu  verleihen.  Vielleicht  ist  der 
Glas-Absatz  auch  bloss  die  Folge  einer  nicht  ganz  zu  unter- 
drückenden Sekretions-Thätigkeit  des  Mantels  zu  Zeiten,  wo 
dieser  weder  an  der  Schaale  fortznbauen,  noch  Schiden  ans- 
zuflicken  hat?  Ahnliche  Fragen  Hessen  sich  nun,  freilich  mK 
der  nämlichen  uusichercn  Beantwortung,  anch  In  Bezug  asf 
die  alten  Gastropoden  stellen.  Vielleicht  sollten  diese  orgt- 
nische'n  Aussonderungen  (wie  bei  den  Belemniten  der  fase- 
rige Kegel)  einem  Thiere  dienen"^,  dss,  an  sich  leicht,  darck 
die  zahlreichen  Luft-Kammern  seiner  Schaale  zu  leicht  ge- 
wesen seyn  w&rde,  um  gut  untertauchen  oder  auch  nur  mit 
hinreichender  Kraft  und  Schnelligkeit  sich  bewegen  zu  kos- 
nen.  Vielleicht  sollten  sie  den  Siphon  allmahlfeh  sehHesses 
in  der  Voraussicht  einer  Möglichkeit,  dass  durch  Abbrechet 
des  hinteren  Endes  der  langen  Schaale  die  Fleisch^-Schnnr 
frei  zu  liegen  käme?  Vielleicht  endlich  sollten  sie  allmäh- 
lich den  hinteren  Theil  der  Schaale,  wo  der  grossen  Entfer- 
nung wegen  das  Leben  nach  und  nach  erlosch,  von  dem  vor- 
dem  abschliessen  ? 

5.  Die  Frage,  ob  zwischen  den  geologischen  Perioden, 
wo  die  verschiedenen  Orthozeraten  -  Gruppen  gelebt,  nnd 
der  Art  der  Ausfüllung  des  Siphons  eine  Bezieiiung  zn  ent- 
decken seye,.  wird  sich  erst  nach  längeren  Forschungen  he« 
fHedigend  I5sen  lassen.  Aus  den  bis  jetzt  vorliegenden  Er- 
fahrungen ergibt  sich  nur  Folgendes:  a)  Ausfallung  darch 
zusammenhängende  Masse  oder  durch  getrennt  ineinaniier 
steckende  Duten  ist  bis  fetzt  nur  bei  den  vaginaten  Orthoee- 
raten   beider  Kontinente  bekannt,   und  diese  gehören  ohne 


*  Vielleiebl  aifch:  «Is  Ballast  den  K<el  des  Schiffl^s  unten  halten  f    Br. 


4W 

AMMhBle  4er  U«  SikuwFaiioii  au,  yvo  4ie  Mdem  Griippf« 
ewt  ainb  su  eotwiekeln  begänne«,  b)  Die.  Ausfullang^  durcb 
getrevole  Veretopfttiigs^Riiif^e  tot  in  Orthocerateo  mit  zyUn- 
drwcbeiD  Siphon  aus  der  IIK  Silur-FiAQna  Bähmens^  Sehwe^ 
ietu  nnd  Framirekk  vorgekommen,  mag  aber  ep&ter  aiieh  noch 
m  altercBii  and  jüngeren  Faunen  entdeckt  i^erden.  c)  Die 
Aasfüllang  durch  aneinander  aefaUesaende  Ringe»  wie  eie  dee 
Orthoceratea  mit  Perlschnur-Siphonen  (Cochleati)  zukommt, 
scheint  fast  durch  die  ganze  Reilie  der  paläozoischen  Faunen 
huidurchzngehen.  So  gehören  zur  II.  Siinr-Fauna  Nori^Ame- 
riias  d|e  oben  erwähnten  Beispieie  von  Actinpcernsj  Or- 
noeeraa  ans  dem  Blackriver-Kalkatein  vom  Hurpn-See; 
nr  lli.  Silnr-Fauna  Ornioc.  vertebratum  Hall  ans  der 
Clioton-Grnppe  Nor d- Amerikas^  Orth.  docens  ans  Bükmem^ 
Orth.  nnmmularium  von  Elbersreutk^  Orth.  crassi- 
ventre  von  ColHani\  zur  Devon-Fauna  eine  Art  der  Kcole 
iei  mines  von  Nekou  in  Normanäie  Cwelcbe  in  dem  grossen 
Werke  abgebildet  werden  wird);  zur  Kohlen- Formation  Orth. 
giganteum  Sow.,  das  sich  allmählich  In  Actin.  Simmsii 
Stock,  und  Actiu.  giganteum  M'.  umwandelt,  mit  einem 
twlsdieii  Achse  und  Schaale  gelegenen  Siphon ,  während  0. 
^yramidatum  M*.  aus  gleicher  Formation  Irlands  einen 
fast  zentralen  Siphon  besitzt  und  M'Coym  (Carb.  Fo99.  t.  1, 
f.  5)  zn  einer  sehr  abweichenden  Erklärung  der  Ausfullungs- 
Erscheinungen  veranlasst  hat.  c)  Die  Ausfüllung  durch  Strah- 
len-standige Lamellen,  wie  sie  in  mehren  schon  oben  aufge- 
zählten Sippen  sich  einstellt,  gehört  grösstentheils  den  deyo- 
Mschen ,  aelir  selten  den  sliurischen  Faunen  an.  In  Bökmen 
wenigstens  Ist  solche  bis  jetzt  an  keiner  Orthoceras-  noch 
Cyrtoeeras-Art,  sondern  nur  an  einigen  Phragmoceraten  und 
Gomphoeeraten  der  drittenFauna  beobachtet  worden.  Aus  andern 
dnrischjett  Gegenden  sind  nnr  einige  lose  Perlschuur-förmige 
StpboBea  nad  sog.  Horoniae  damit  bekannt;  obwohl  es  noch 
erst  ementer  Untersnchongen  in  der  Natnr  bedarf,  um  mit  Sicher- 
heit zu  erfahren ,  ob  die  bei  Biosbt  und  Stockes  (ff^o/.  Tram. 
i,  /,  t.  28,  f.  5— iS,  t.  $0,  f.  2,  3)  abgebildeten  Exemplare  von 
Horonia  wirklich  durch  den  ganzen  Siphon  fortsetzende  Strah- 
ita-Lanellen,  oder  bloss  8trahlig«gefaltete  Scheiben  der  se- 


4t8 

Bemireitdeii  EteisclHSchiHir  beseflsen,  wie  es  sicli  aw  de«  Klde 
der  H.  sphaeroidaiis  /.  r.  f.  5  nnd  weniger  Terlisaig  bd 
H.  vertebralis  /.  c.  f.  6  %n  ergeben  scheint,  obwohl  ia 
keinem  Falle  fortlaufende  Lamellen  deutlich  sind.  An  Omo- 
ceras  und  Actinoceras  sind  solche  noch  nicht  beobachtet  wer- 
den,  obwohl  ein  Exemplar  von  Act.  pyramfdata»  M*.  bei  flick* 
tiger  Betrachtung  solche  zu  zeigen  scheint. 


ErUXning  der  Tafel  VI. 

1.  Ein  LiB((S8cbDill  von  Ortho  c.  fnubannalaro  M&rrsr.  aus  Bihmm, 
die  donkeln  Queerscbnitte  der  VerttopfaogfRinf«  an  den  Tcrengtri 
Stellen  de«  Siphons  tetgend,  wie  sie  sieb  deutlich  von  der  helles 
Kalkspatb*AnsfGllun|c  abheben. 

2.  Ortb.  docens  Barr.  Acbsen>Lfing8S€hnitt  von  Schaale  and  iob- 
sentralem  Siphon,  mit  der  Dicken-Abnahme  des  letzten  nach  oben, 
der  Starke-Zunahme  der  Verstopfungs-Ringe  nach  unten  und  dem  Ka- 
näle in  deren  Mitte;  ein  Theil  der  Umrisse  der  Sipbonal-Spbaroide 
aufgelost; 

3.  Davon  ein  anderes  Exemplar,  den  nach  oben  abnehmenden  Theil  dei 
Siphons ,  die  aneinander  stosseuden  Verstopfongs  •  Ringe  n.  s.  w. 
zeigend. 

'  4.  Davon  <3)  der  Queerschnitt  in  der  Znsammendrtickongs-Ebene  det 
untersten  Sphäroides. 

6.  Ormoceras  Bayfieldi  Sr.  (nach  Oeoi.  Trmu.  I,  F,  t.  60,  f.  1  ko- 
pirt)  von  der  Drtiinmond-/fisel  im  Huron-SeB  zur  Vergleicbung  mit 
Fig.  *i:  ein  Theil  der  Umrisse  der  Siphonal-SphSroide  und  die  Vfr- 
stopfungs-RInge  innerlich  aufgelöst,  die  äussere  Schicht  der  letztes 
erhalten. 

6.  Actinoceras  ?Riehardsoni  Castbln.  :  idealer  LXngssebnitt  vm 
Fig.  7  erklärlicher  zu  machen.  Die  Versteinerung  des  Fossils  ist  voll* 
endet,  aber  noch  nichts  wieder  anfgeldst;  die  Queerscbnitte  der  Ver- 
atopfungs- Ringe  zu  beiden  Seiten  des  Siphons  dunkel,  die  Dolomit- 
fiberzAge  aller  inneren  FIfichen  fast  weiss  ,  die  Schlamm- Ausfülluo^eo 
im  Innern  achwarz  gehalten. 

?•  Dasselbe,  nach  dem  OriginaUExemplar  im  Jardim  4u  Plonltef  linst 
durchgebrochen ;  die  SdieidewAnde  sowohl  als  die  Verstopfiniga-Ringe 
aufgelöst,  und  die  Lücken  durch  sehwarse  mit  weissen  Dolomit-Kry- 
stallen  überzogene  Stellen  angedeutet.  Solche  Krjstalle  Aberziehen 
auch  die  Achse  in  der  Mitte  des  Siphons,  die  von  ihr  ausgebeodeo 
atrablig-welligen  Scheiben,  die  Süssere  Fliehe  des  Fossils  ohne  Schaale 
und  die  beiden  Seiten  der  Höhlen ,  worin  die  Scbeidewfinde  gelegeo 
waren.    Der  Oebirgskalk,  welcher  die  Aohae  de*  Siphons  «nd  t» 


[Mn  fkr  LiÜ-KAMicvti  Mi»fiiyi,  tit  wMigw  dnk^  4«f|;MlflUt>  »U 

die  TorkiB  erwlbnten  Locke». 
8.  Ceritbiam  giipAnteiiBi  im  L2n|^fiKcbnitte y  welclier  die  Spiodel  aiclil 

berührt;   die  darchtohnittene  Scbaale  peal riebet t ,  der  fflaaige  Abiatx 

pDoktirt,   die  leere  H5hle  icbwars,  einigfe  innre  Qoeer winde  weiaa 

dargestellt 
iMaffilaa  anttqnoa  Lmk.   ana  DBanArss'  Sattinlung^;    die  glaaige 

Aosacbeidnofc  faat  den  Usancen  inneren  Raum  bin  anf  eine  kleine  Zen- 

(ral-R5bre  erfBllend,  mit  atrabliger  Stricbetang  ani^edeutet. 

10.  Fora  eines  platt-spbXroidalen  Gliedes  einer  Perlscbnur*förmig;en  Fleiscb- 
Sehnnr  vor  Jeder  Znsammendrnckun^ ;  die  pvnktirte  Queerlinie  deutet 
die  ideale  Znsammendrnfknnfrs-Ebene  an. 

11.  Dater*  oder  Ober-Seite  deaselben  naeb  bef(onnener  Zasa»mendrileknn|f 
■ad  Faltvai:  awiscben  swei  yerstoprong^s-Rini^en. 

IS.  Seakrcchter  Dnrcbscbnitt  desselben  nach  der  Mittellinie  ab  nnd  ««icleich 
in  einer  Falte  recbts  nnd  links  n^enommen;  die  Veratopfnngs-Rtn|(e 
tiad  bei  OOOO.  * 

13.  Eia  solcher  in  der  Linie  cd ,  nach  stattgefnndener  Znsammendrficknnfc 
in  ersten  Grade ,  so  dass  noch  ein  betrarhtlicber  Ranm  awiscben  bei- 
den  „Ptattmiitsen''  bleibt. 

14.  Ein  solcher  in  der  Linie  cd  nach  ZusammendrficknnK  im  dritten  Grade, 
wo  zwisdien  den  radialen  Falten  noch  einif^e  Röhren*artig;e  Lucken 
bleiben,  entsprechend  den  Zostiinden  in  Fig».  17,  18,  10. 

15.  Ortboceraa  imbricatnm  Wb.  im  Llng;aschnitte,  die  Dicken-Ab- 
aahflie  des  Siphons  nach  oben,  —  die  organische  Ansfullong;  des  Si- 
phons bis  anf  den  spater  mit  Gebirgs-Maase  erfällten  engen  Kanal 
linKs  der  einen  Seite,  —  nnd  die  bis  zum  3.  Grade  zusammeng^e- 
drockten  Sph2roidal-Häote  in  Form  weisser  Qneerlinien  mitten  in  den 
Spfaaroidal-Elemeiiten  des  Siphons  zri(;;end.  Aus  OoUland  in  db  Vba* 
hboil's  Sammlung. 

1(.  Ortboceraa  Jovellani  Vbrn«  im  Längsschnitte.  Man  aieht  die 
den  Siphon  allmiblicb  veratopfeaden  Stern-Leisten  nnd  den  noch  ilb- 
rifen  engen  Kegel-formigen  Kanal  in  deaaen  Mitte  mit  Kalkspatb 
aasgefällt,  der  erat  nach  dem  Übergang  in  den  Fossil-Zostand  einge- 
drangen  ist  nnd  wie  in  der  Natnr  durch  seine  weisse  Farbe  abaticht. 
Von  8mker9  in  Spanien  in  db  VBaifBoiL'a  Sammlung. 

17.  Dasaelbe  im  Qneeraehnitte  etwaa  fiber  dem  dünnen  Ende,  der  Siphon 
■it  Strahlen-Lamellen  nm  den  mittlen  Kanal  hemm  erftlllt. 

1&  Ortboceraa  crassirentre  Wb.:  der  Siphon  allein  im  Lfingsschnitto 
liaga  der  Achse ,  anf  organische  Weise  fast  ganz  mit  Kalkspatb  er-  ^ 
fSlIt  bla  auf  einen  erat  nach  dem  Tode  des  Thieres  mit  dunkler 
Gebirgs-Masae  ansgefullten  Kanal.  Die  SphäroidaMIänte  der  Fleisch- 
Sehniir,  bia  zum  dritten  Grade  snsammengedrfickt,  gehen  in  Form  ge- 
bogener Linien  sn  beMen  Seiten  vom  Kanäle  ans;  sie  aind  von  bran- 


410 

aer  Parket  abär  die  Ge^lrgt-Ifasse  ist  ni«hl  in  ulk  eiatedf^Bn«««  '  Tonj 
QüUUni,  in  db  yfiRriBVii.'8  Samnlung. 
la.  Orthoeeras,  eioe  der  vorigen  nah^stebenda  Ar(,  im  LaagaaehnitteJ 
Die  ori^aniAehe  Aunfuilanp  ist  volUcIndig,  bis  eineo  ni(|fen  rral  spater 
mit  der  Gebirg^sart  ausg^efullttn  Kanal  sehr  nahe  an  der  infiem  Seite 
de«  Siphons.  Die  SphSroidal-Hiole,  bis  znni  dritten  Grade  «uaainafften- 
i;edräclit,  erscheinen  in  Form  weiaser  Qaeerlinien  mitten  19  den  Spha- 
roidea  des  Siphons.  In  einiger  Entfernung  von  dam  Kanaie  -sind  sie 
untereinander  durch  Bogen-Linien  verbunden,  welche  vi^  sie  selbst 
aua  dichterem  koulcrelionäreni  KaUe  als  der  übrige  organinche  Absats 
bestehen  und  van  einer  Unterbrechung  im  Bildungf  Prozesa  der  Ver« 
stopfnngs-Ringe  h'erzuriihren  scheinen.  Aus  QotUandf  in  BaoncNiaRt'« 
Sanmilnog. 


Ober  ^ 

einige  Pseudomorphosen    vom    TmifeUgrund 
im  JHfiinsferthal  im  Breisgau  ^ 

Herrn  Dr.  Alb.  MüLfjm 

in  Bm$er. 

Ich  machte  diesen  Sommer  tn  Begleitung:  des  Hrn.  H. 
Weber  in  Müklhausen  (EUais)^  eines  Kenntniss-reichen  Lieb- 
babers  der  Mineralogie,  einen  Ansflng  in  das  sclione  Münster- 
M  za  der  Grobe  Teufelsgrundj  wobei  ich ,  abweichend  von  den 
oelsten  Besuchern,  die  nur  auf  schöne  frische  Krystalle  ans- 
gehen,  mein  Hauptaugenmerk  auf  die  in  Umwandelung  be- 
firiirenen  Mineralien  und  auf  die  Pseudomorphosen  richtete. 
So  bekannt  auch  jedem  Sammler  die  Mineralien  dieser  Lo- 
kalität sind,  so  glaube  ich  doch,  indem  ich  das  reichliche 
Material  in  den  Hütten  und  Halden  untersuchte,  einige  Stucke 
gefunden  zu  haben  von  Vorkommnissen,  die,  entweder  wenig 
oder  gar  nicht  bekannt*,  der  Erwähnung  nicht  ganz  onwerth 
Kyn  möchten. 

1.  Körniger  Quarz  nach  Barytspath  in  der  be- 
kannten Hahnenkamm-formigen  Gruppirung  der  durch  Vor- 
herrschen der  End-Flächen  dünn  tafeligen  Kombination  dersel- 
ken  mit  einem  Queer-  und  Längs-Prisma  (Pe^a*,  Dufrenoy).  Die 
Tafeln  sind  im  Grossen  glatt,  im  Kleinen  aber  durch  einen 
gelbbraunen  Überzug  von  Eisensinter  und  Eisenocker  etwas 
ranh  nnd  matt  aussehend.    Stellenweise   haben   sich   auch 


Vgl.  I.  R.  Blum:  die  Pseadomorpbosen  def  Mineral-Heicbt ,  sowie 
^lltcktHlKe  m  dteaein  Werlie. 


412 

Grappen  von  mtkroskopiscben  Strablkfes-Krystallen  darauf  an* 
gesiedelt.  Der  Quarz  ist  farblos,  liöriiig*krystallinisch  und 
in  kleinen  Spalten  aucb  wirklich  auskrystallisirt.  Einige  die- 
ser pseudomorphen  Tafeln  besteben  aber  nicht  aus  blosseoi 
Quarz,  sondern  ans  einem  grosskornig-krystallinisehen  Ge- 
menge von  Quarz  und  blätterigem  Bleiglanz  (letzter  oft  wie 
darin  eingesprengt),  das  sich  von  der  Gang-Masse  nicht  ua- 
terscheidet  und  auch  nach  unten  zu  (die  freie  Druse  nach 
oben  gehalten)  direkt  in  dieselbe  i'ibergeht.  Wir  hätten  also 
hier  ein  Gang-artiges  Gemenge  von  zwei  Mineralien,  Qnan 
nnd  Bleiglanz,  welches  die  Stelle  des  Barytspathes  einnimmt. 
Ich  weiss  nicht,  ob  schon  auf  solche  aus  mehren  heterogenen 
Mineralien,  die  also  in  keiner  chemischen  Abhängigkeit  zu 
einander  stehen,  gemengte  Pseodomorphosen  aufmerksam  ge- 
macht worden  ist.  Gewiss  kommen  solche  öfters  vor.  £& 
ist  klar,  dass  ganze  Gang-Massen  auf  ähnliche  Weise  um- 
gewandelt seyn  können.  Obige  Pseudoraorphosen  machen 
ganz  den  Eindruck,  als  ob  beide  Mineralien  des  Gemenget 
gleichzeitig  miteinander  den  früheren  Bai^tspath  verdrängt 
hätten. 

2.  Körniger  Quarz  und  Strahlkies  nach  Ba- 
ryts path,.  ganz  in  denselben  Formen  wie  Nr.  1.  Während 
aber  dort  bloss  einzelne  Gruppen  von  kleinen  Strahlkies- 
Krystallen  (gewissermassen  als  Vorposten)  sporadisch  die 
Tafeln  bedecken ,  ist  hier  die  ganze  pseudomorphe  Druse  von 
letztem  Mineral  dicht  überwuchert,  ja  der  Strahlkies  ist,  he- 
sonders  an  den  seitlichen  schmäleren  Rändern  der  rektaogo- 
lären  Tafeln  bereits  ziemlich  tief  in  die  Masse  eingedrungen, 
so  dass  einige  derselben  fast  bloss  aus  Strahlkies  bestehen, 
der  also  hier  den  pseudomorphen  Quarz  abermals  verdrängt 
hat.  An  einem  andern  ähnlichen  Stucke  erscheint  der  Qoan 
bei  den  meisten  Tafeln  ganz  durch  Strahlkies  ersetzt,  der 
seinereeits  bereits  wieder  theilweise  in  ockerigen  Brauneisen« 
stein  umgewandelt  ist.  Die  StuSe  Nr.  2  zeigt  auch  darin 
eine  Ahuli,chkeit  mit  der  Nr.  1 ,  dass  mehre  Tafeln  ausser 
Quarz  noch  ein  zweites  Mineral,  jedoch  nicht  Bleiglanz,  son- 
dern schwarze  blätterige  Zinkblende. enthalten,  die  gleichfalls 
mit  dem  Quarz  za  einem  völlig  Gang- artigen  Geaienfe  ver- 


41» 

hnieh  tat    Wir  bitCea  also  hier  folgtade  Umwaiidelwpi« 
Reihe:  Barytspath,  Quarz,  StrahlUea,  Braaneisenateiti. 

Auf  der  Mitte  der  Hahnenkamm-förmig^en  Paeudomor* 
phoee  bat  sich  eine  neue  Generation  in  gleiclier  Richtong  lie« 
gender  lileiner  BaryCspath-Tafeln  von  einer  andern  Feroi 
(PMh'a'^,  DvFR.)  angesiedelt,  die  einen  breiten  Qaeeratreif 
über  die  zackige  Oberfläche  bildet.  An  einer  seitlich  liegen- 
den Stelle  sind  die  umgewandelten  Tafeln  von  einer  ungefähr 
2"'  Par.  mactigen  Ader  von  Fluaaspath  und  Blende  qneer 
dnrehschnittea,  doch  so,  daas  die  durchbrochenen  Tafeln  auf 
beiden  Seiten  in  gleicher  Flucht  fortsetzen ,  wie  wenn  keine 
Unterbrechung  stattgefunden  hätte.  Jene  Ader  tritt  aber  bald 
aus  der  Masse  heraus  und  setzt  sich  als  ein  schmaler  hober 
Wall  von  stattlichen  Flussspath-WOrfeln  auf  einer  l-^2'<' 
dicken  Kruste  von  schwarzer  Blende  und  Strahlkles  fort,  die 
in  geringer  Entfernung  allen  Unebenlieiten  der  Habnenkamro^ 
formigen  Oberfläche  folgt,  aber  wie  leicht  darüber  hinziehend 
sie  nur  an  einigen  Punkten  wirklich  berührt. 

3.  Flussspath  nach  Barytspath^  in  denselben 
Formen  wie  Nr.  1  u.  2.  Aussen  drusig  aus  lauter  kleinen 
braanlichen  Flussspath-Wurfeln  von  ungefähr  1^'^  Kanten- 
Lange  bestehend,  innen  späthig^-kömig.  Auch  hier  erscheiut 
bei  manchen  Tafeln,  ähnlich  wie  bei  obigen  Stücken,  mehr 
oder  weniger  Blende  Gang-artig  eingesprengt.  Auf  dem 
Qoeerschnitt  deutet  ein  dunner  braunlicher  Streif  die  Stelle 
der  ursprünglichen  Barytspath*Tafeln  an.  Die  untere  (von 
der  eben  beschriebenen  Hanptseite  abgekehrte)  Seite  zeigt 
atarke  Vertiefungen ,  ausgekleidet  mit  offenbar  jüngeren  Bar 
ry  tliapath«Krystallen ,  an  welche  sieb  die  Baryte  zum  Thei| 
vberlagernd  grosse  Flussspath-Wfirfel  anschliessen.  Diesem 
Stock  habe  ich  der  schönen  Sammlung  meines  Frenndes,  Hrn. 
David  Wisia's  in  Zürich  j  einverleibt. 

4.  Flnssspath  nach  Barytspath^  wie  oben,  aber 
iB  eioaeltt  stehenden  Tafeln  der  Grundform  (PM,  biswellen  anch 
PMgS  DuFR.)^  die  aus  lauter  kleinen  braunlichen  Flussspath* 
Wiirfeln  von  V"  Kanten*Länge  zusammengesetzt  sind.  Hie 
und  da  drangen  sich  einige  enteckte  Bleiglanz. Würfel  dar 
zwiachea  und  zeigen   das  Bestreben  ein  ähnliches  kdmiges 


414 

fiNnweit^)  wto  die  toHgen  Nammerfl  tu  bttdM.  Eiii  bram- 
Ifcher  Streif  auf  dem  doeerbroidi  deutet  aueli  Uei"  die  ur^ 
sjp^rBngliebe  Ansatz-Fläclie  an.  Die  Tafeln  #tlzen  einssela  ond 
oline  Ordnung;  auf  grossen  Pluasspatli-Wurfeln ,  die  sa  einer 
etaitliclien  Druse  j^rnpfirt  sind.  Vett  diesen  PseadMiorplioeeB 
balieii  wir  mehre  Stftelie  nadi  Hanse  g;ebracht.  Heinca  Wis« 
sena  sind  selelie  noeb  nicht  beschrieben  worden. 

9.  Zinkblende  nach  Kalkspatb,  die  KomMnation 
des  geiffthnlichen  Skalenoeders  d^  (Dofr.)  mit  dem  Gmad- 
Rhottboeder  P,  und  zwar  ztemlieh  im  Gleichgfewieht  beider 
Formen,  darstellend.  Sehr  scharf  und  deutlich.  DieSeites- 
Fliehen  sind  Im  Grossen  glatt,  im  Kleinen  etwas  rank.  Dis 
Mawe  besteht  ans  schwarzer  körniger  Blende,  in  welcher 
aioh  bei  einigen  Krystallen  kleine  Partbie'n  von  Brännspatb  «an- 
gedrängt haben.  Diese  filende*Keme  sind  mit  einer  sehr 
egalen  fast  Papler-diunen  Haut  von  gelb-braanem,  sehr  fein- 
und  egal-dniaigem  Brannspnth  überdeckt,  welche  nach  den 
glatten  durchgehenden  SpaltnngS'^PIachen  zu  nrtbellen  ßr 
jedes  Skaleneeder  ein  eirtaiges  BrannspatlHlndlviduum  bildet, 
In  ähnlicher  Weise  wte  Diess  bei  den  in  Kalkspath  amge< 
wandetteri  Scbaalen  uud  Stachein  der  Echlniten  der  Fall  ist. 
Dieser  Brmnspath-IJberzug  liegt  aber  nicht  dicht  auf  den 
Blende-Kernen  auf,  aondern  Iftsst  einen  schmalen  yollkemmes 
parallelen  Zwischenraum  ^  In  den  man  bei  angebrochenen  Kry- 
stallen  mit  einer  dünnen  Messerspitze  leicht  eindringen  und 
00  die  Haut  abheben  kann.  Es  versteht  sich,  dass  letale  die 
Kalkspath- Form  so  nett  und  scharf  wiedergibt,  wie  der  dar- 
vnter  liegende  Blende-Kerti.  Dieser  aber  zeigt  eich  neben 
an  der  OberflSohe  In  eisern  mehr  oder  minder  abgegriffeiisn 
Zustand  und  ist  wahrseheinlieh  bereits  auf  einem  langsames 
Rfickzuge  begriffen.  Die  meisten  dieser  abgestumpften  Ska- 
leneeder sind  uberdiess  von  den  untern  Selten  her  bis  sor 
Hälfte  über  der  Brannspath-Haut  mit  einer  dickem  nnd  gro- 
ber-drusfgeit  braunen  Quarz-Kruste  ftberzogett,  die  augei- 
sehelnlich  bei  weiterem  Vorrücke»  eine  Clnart-PaeifdottMr« 
phose  iii  derselbeff  Form  gebildet  bMte.  Nach  der  entern 
(der  pseudomorpheu  Dmsen-Fllcbe  entge^eugtaetaten)  Fi&clie 
verlauft  die  Reru-Masse  In  ein  kerniges  Oemeng  von  QnarE 


41» 

Uli  akwim  I  wridiM  «MriltellMir  mid  io  vUlif  «Ümfet  äM^ 
(rcBcattg  auf  der  •beiitli  Fliehe  de«  NebengeeMoes^  dea 
fineiaits»  aMfla|sert.  An  etnfcr  eeUlickeli  SieUtf  drkigte  vM 
iMten  betrikhtlielie  HoliliittKeii  in  dM  WeedeKeme  ein,  dÜ 
«k  Fliia«0|^eib-i)rtteeii  Heeg^ekleidet  eiiil  Wir  werde»  dieseii 
Flas8»patii«Ableg;erttiigen  bei  den  nilcbfolgeiidee  NttnittilMni 
wieder  begegnen,  wo  sie  sowohl  die  Innen«  ele  die  AniM»« 
Flache  der  hoblen  Slialenoeder  besetzen. 

6.  Brau  nepath  nach  Ka'IkspaCh,  in  derselben  Form 
fficNr.  $,  nur  die  P-FIacben  etwas  mehr  zurucligedrangt 
Die  Skalenoeder,  welche  einzeln  wie  Pyramiden  auf  einer 
lieinlieh  ebeuen  Fliehe  aufsitzen,  sind  völlig  bohl  und  haben 
aussen  und  innen  ganz  glatte  gelb-braune  Wände,  welcbe 
JnoDer  als  Postpapier  und  daher  sehr  zerbrechlich  sind. 
Wahrscheinlich  ist  dieser  Braunspath  z.  Tb.  in  ockerigen 
Brauneisensteih  umgewandelt. 

7.  Flassspath  naeh  Kalkspath,  dieselbe  Form  wie 
Kr.  5  und  l(,  die  Rhomboed^r-Fiächen  aber  noch  mehr  zu- 
rückgedrängt, theils  hohl  und  dann  innen  und  aussen  drüsig, 
tbeils  solid,,  d.  h.  innen  mit  einer  weissen  scheinbar  erdigen 
(dorch  die  Loupe  betrachtet  körnigkrystalliDtscben)  Masse  er- 
fillt.  die  sich  vor  dem  Lothrohr  wie  Fiussspath  verbU|.  Die 
äusseren  Seiten* Winde  erscheinen  trotz  der  drüsigen  Ober- 
ilaeije  im  Grossen  glatt,  und  die  Formen  haben  sich  selir  gut 
and  deutlich  erbalten.  Die  äussere  drusige  Bekleidung  ist 
jedoch  von  der  Inneren  oder  bei  den  soliden  Krystallen  von 
der  erdigen  Ausfullongs-Masse  durch  eine  sehr  egale  Post- 
^pier-d&ane  Haut  oder  Zwischenwand  schärf  getrennt,  welche 
die  Contoar^n  des  nraprünglicben  Kalkspath  -  SkslenoedeM 
aageoscheintich  aufs  Genaueste  konservirt  hat  und  aich  auf 
den  Queerbröeh  durch  die  gelb*braune  Farbe  von  der  innerii 
lad  äussern  Flnssspath-Bekleidung  sehr  deutlich  unteracbef« 
det.  Diese  lebhaft  rostbraune  Haut  schimmert  röthnc^  durch 
die  farblosen  kleinen  Fiussspath- Würfet  hindurch,  welche  dlH 
asssem  dnttfge  BeUeldmg  der  SkaloMeder  bUden.  Dte  Haut 
aethat,  aageMehelnlieh  aus  Bramspath  bestehend,  seheint  fttv 
jeden  denaelben ,  nach  der  sebarfea  durcbgebeadea  Spaltbar- 
keit zu  schliesaen,  wie  bei  Nr.  tt  aaa  eine«  elnaigen  Indivi» 


410 

dkmni  m  '^Mfbiken.  Diese  PseedMHNPpheBeii  stehen  ^vtreie- 
selt  auf  einem  ziemlich  ebenen  kleindra8ig;ett  FeM  ron  geas 
ahnlichen  farbloaen  Flussapatb-Wnrfeln ,  welche  als  Idchter 
Überzog  elue  etwas  dickere  drüsige  duarz-Kruste  überlageni, 
die  Ihrerseits  unmittelbar  auf  dem  Nebengestdn,  dem  Gndss, 
aufsitzt.  Sammtiicher  Flossspatb  ist  augenscbeiolieh  von  der- 
selben Generation. 

8.  Flussspath  nach  Kalkspatb,  gleiclifalls  dieselbe 
Form  wie  Nr.  5  und  6,  nach  Grösse  und  Art  der  Auflagerung 
(nämlich  einzeln  auf  einer  ziemlich  ebenen  Drusen-Flache  von 
fast  farblosen  oder  graulichen  nicht  mehr  ganz  frischen  Fluss- 
spath-Wiirfeln)  dem  vorigen^  Stuck  Nr.  7  sehr  ähnlich.  Die 
Skalenoeder  sind  hohl  und  ihre  Wände,  die  aus  lauter  klei- 
nen bräunlich-weissen  Flussspath-Wiirfeln  von  ungefähr  y^'" 
Kanten-Lange  (etwas  grösser  als  die  von  Nr.  7)  bestehen, 
aussen  im  Grossen  ziemlich  ebendrusig,  so  dass  die  Formen 
noch  ganz  gut  erkennbar  sind ,  innen  aber  durch  unregel* 
massige  Anhäufungen  der  Würfel  stellenweise  sehr  uneben« 
An  verschiedenen  Stellen  sind  diese  Seitenwände  durch  an- 
sehnliche Lucken  unterbrochen ,  welche  den  Einblick  in  das 
Innere  gestatten.  Ob  diese  Lucken  schon  ursprünglich  bei 
der  Bildung  der  Pseudomorphose  stehen  geblieben,  oder  erst 
später  durch  tlieilweise  Auflösung  der  einst  vollständigen 
Wände  entstanden  sind,  vermag  ich  nicht  zu  entscheiden; 
doch  scheint  mir  das  Letzte  wahrscheinlicher.  Die  Fluss- 
spath-Druse,  auf  welcher  unsere  Pseudomorphosen  aufsitzen, 
geht  nach  unten  in  eine  blätterige  Masse  von  weissem  Ba- 
rytspath  über,  welche  auf  der  jeweiligen  Fläche^  die  sehr 
undeutlich  drusig  erscheint,  mit  sehr  kleinen  sechsfach-ent- 
eckten  Flussspath-Würfeln  dünn  überzogen  ist.  Alle  sonst 
bisher  erwähnten  Flussspath-Formen  zeigten  den  reinen  nicht 
modifizirten  Würfel^  obgleich  sonst  die  soeben  genannte  Kom- 
bination im  Teufeltgrund  bekanntlich  sehr  häufig  vorkommt 

Endlich  finde  ich  noch  in  meinen  Notitzen  «her  die  da- 
selbst gefundenen  Pseudomorphosen  zwei  mir  nicht  mehr  Ter» 
liegende,  Im  Besitz  des  Hrn.  Wkers  befindliche  Sticke,  von 
denen  ich  nur  etee  mangelhafte  Beschretbnng  geben  kann« 


417 

»«  Quarz  nach  Kalkspatb  Co4er  Bltters|Mith7)  te 
Pftaittv-Bkonboedeni. 

10.  Schwarze  Blende  nach  filtterispath  (Braan« 
apatk),  Pri0itif*Rhonboeder  aus  der  bekanntea  Groppirnng^ 
Ueifierer  eolcher  Rbonb^eder  zaBaniiMBg;eaelzt ,  sehr  dent^ 
Ueh  aaf  der  hohlen,  weniger  dentlleh  auf  der  komrexen  Seite, 
die  nilt  Cknarz  Bberdrust  ist. 

IMe  Vermnthang  liegt  nahe,  dass  achon  die  NomnierB 
l^Z  unter  sich,  noch  entscliiedener  aber  TIr.  5-- 8  eine  In 
Bezug;  auf  ihre  Bildung;  eng;  verwandte  Gruppe  foraiiren,  und 
daos  deren  Glieder  nur  die  yerschiedenen  Entwickelung;a^ 
Stufen  eines  und  desselben  Prozesses  darstellen,  der  nit  der 
Zersetzung  und  Umwandelung  der  Kalkspath-Krystalle  begon« 
Dep  und  mit  der  Bildung  der  bohlen  drusigen  Finssspath« 
Pseudomorphosen  geendet  hat.  Ob  die  Umwandlung  des 
Kalkapathes  in  Zinkblende  (Nr.  5)  direkt  erfolgte  oder  durch 
eine  Zwischenstufe ,  etwa  Zinkspath ,  lässt  sich  an  dem  vor« 
liegenden  Exemplar  nicht  ermitteln«  Wäre  der  an  einigen 
Stellen  sich  sparsam  einmengende  Braanspath  die  Zwischen- 
stufe gewesen,  durch  deren  allmähliche  Verdrängung  der 
Blende*Kern  von  innen  nach  aussen  sich  heranbildete  ,  und 
wollte  mau  den  Braunspath«l3berzug  als  den  Rest  dieser  noch 
nicht  vollendeten  ümwandelung  betrachten,  so  Hesse  sich 
kaum  begreifen,  wie  dieser  letzte  als  eine  so  egale  und  der 
Oberfläche  der  Blendo-Skalenoeder  nur  locker*  aufliegende 
Haut  hätte  zurückbleiben  können.  Wahrscheinlicher  ist,»  dass 
die  aus  dem  Kalkspath  auf  direktem  oder  anderweitigem 
Wege  entstandenen  pseudomorphen  Blende*Formen  später 
mit  einer  feindrnslgen  dünnen  Schiebt  von  Braunspath  äber-i 
lagert  wurden,  wodurch  eben  die  Stuffe  Nr.  5  entstand.  Doch 
acheint  bei  dieser,  wie  schon  oben  bemerkt,  der  Ruckzug  der 
Blende  bereits  zu  beginnen;  daher  der  leere  Zwischenraum 
zwischen  dieser  und  dem  Braunspath,  ein  Rückzug,  der  sich 
io  den  vollkommen  hohlen  Papier-dnnnen  Braunspath-Pseudo« 
nMfphaeett  Nr.  6  ab  vollendet  darstellt.  Doch  die  Dmwan- 
delaug  ist  hier  nicht  stehen  geblieben.  Auf  der  Aussen-  und 
latteo-Seite  dieser  hohlen  Formen  siedeln  sich  kleine  Flussspath* 
Würfel  an ,  welche  bald  einen  rollkemmenen  drüsigen  Ober- 

Jahiiug  1806.  27 


11« 

wäg  btU^ii,  wte  wl»  Oien  in  lUr  StattkVn  7  erMMies,  bei 
weicher  die  Papier-duiine  höhle  Braunipatb*PseiiiliMierpheM 
ais  scharfe  S^heUewaad  itwiacbeii  dea  beideraeftigta  Vloes- 
f|MUh-i^Maf  eroagea  nooh  trefflich  erbauen  ht  Ein  ibnUeber 
Aaiprlff  von  iSetten  dea  FfaMSspathea  hatte  bereita  aoch  a«f 
dea  inaereif  Wänden. der  tbeilweiae  auag^ftblte»  Bleade^ 
Skalenoeder  Nr.  5  begonnen,  la  der  Stoffe  Nr.  8  cedUeb  er- 
aebeiat  die  Unwaadelung  in  lf*luiaa|iaHi  «olieudet;  ja  die 
Lücken  in  den  Seiten^Rändern  und  das  trübe  scbaiutslK^^weies- 
liebe  Aoaaeben  der  kleine»  Flnasspath-Wiirfel  deute»  daraaf 
hin ,  dase  die  Umwandeinag^  bereita  ihren  Kulmioationa^PaBkt 
iberaohritten  hat.  Von  Bi^aattapatk  iat  keine  Spur  BMhr  daran 
a»  bemerken.  Nr.  •  and  10,  obgleich  nicht  gerade  in  dieae 
Bntwickeiangs-Reihe  gebarend,  können  iouaerbin  als  erijHh 
ternde  Akten^Stiicke  dienen. 

Wir  hatte«  also  für  die  Gruppe  Nr.  &  bis  8  felgeede 
Umwandelungs-Reihe :  Kaikapath,  Zinkblende,  Braanapalb 
(und  als  Seltenast  Quarz),  Flnssspatk. 

Es  unterliegt  Keiaem  Zvreifel ,,  dass  ansset  dienen  anfii^ 
Ifger  Weise  in  meinen  Besitz  gelaagtea  Stacken,  wel^ie  die 
lange  EntWickelmigs^Reiiie  dieaer  Pseudoniarphosen  bloaa  an- 
deutea,  noch  eine  Menge  von  Ubargangs-^nfen  akh  da* 
zwischen  einreihen  Hessen,  wenn  man  alle  Yon  den  Etarg- 
leaten  während  mehrer  Jahren  aus  demselben  Gange  heeans- 
geschafften  Stucke  untersuchen  and  das  Verwandte  zaaasi' 
menstellen  könnte.  So  aber  werden  eine  Menge  wichtiger 
Beleg-Stneke  solcher  Ümwandlungs-Reilien  um  anderer. Vor* 
zBge  willen,  die  sie  darbieten,  in  haadert  Samaslnngen  aer- 
streat  oder  Mbon  an  Ort  und  Stdie  von  den  Arbeitern  zei^ 
trununert.  Im  günstigsten  Falle  könnte  nute  wohl  im  Gange 
selbst,  wenn  derselbe  in  gewissen  Richtungen  aegebradiea 
ist,  aieht  nur  die  versebiedenen  Zwisoheustufen  aoloher  Um* 
wandelnng8«Prozasse ,  sondera  auch  die  MiueraUea ,.  velcht 
zweifelsobn«;  das  Omwandelang^Material  geliefert  iiaben,  so 
wie  die  daraua  hervorgeiieaden  Zeraetannga-Prodiikle  ia  aidbt 
gar  weiten  Abstinden  nebeneinander  finden.  Wir  Jkaanies 
also  in  den  binterlasaenen  Spuren  raumliefa  nebettelnaader 
das  Bild  jener  Vorginge   erblicken,   die  eige«tUcb  aeitUch 


iUlifhianier'  wilirMil'  vMIdkht  ailMr  lmg«r .  2Mbii^ 
itattgcfondM  kfttira*  Der  Uatstoad,  daos  Ue  umi  da  a^ricM 
Ubeif  ugft^StefeD  irtebfttt  geUiebcn  siad^  lasst  sich  aiia  etaar 
für  dieses  Zweck  gBiistig;eD  Lagerung  eiaaelner  Partble'n  dea 
En*6aagea  dnrch  aehiilaeiide  Uberaiige  «•  dgi.  erklarea.  Be^ 
kuiitiidi  iat  es  aeken  kia  oad  wieder  gelmgeiiy  aelcbe  Beob- 
MbtBogea  att  Ort  nad  Stelle  su  machen,  und  ea  wire  aar  av  «iiav 
icbtD,  daaa  dieaelbeD  Ton  den  Berg-Beamten,  denen  aich  hievaa 
die  beite  Gdegeabeit  darbietet,  reckt  ^t  angeatellt  wlitdeä^ 
wodurch  wir  allmablich  anch  ten  dieaer  wichtigen  Seite  Auf^ 
mUiss  &ber  >Ile  Geoeaia  der  Mineralien  erbalten  kinntea. 
Dus  dieae  Bildungen  und  Umwandelangen,  wie  uberbaaptdie 
adslea  Fteeodomorphoaea  und  wohl  auch  aehr  viele.  Bliaefa- 
Üeo  der  Erz^Giage  ihre  Entatekung  gröastentbeila  aater-  und 
ober-irdiicben  init  Gasen  und  Mineralatoffea  beUdciBea,  tkeikl 
unnea  und  tkeila  kaltenG  ewaaaern  verdanken,  diese  in  neuer 
rer  Zeit  Tld£ach  aicb  geltend  machende  Ansicht,  für  weUhl^ 
Rtoetttlich  GesTAv  BiacHOP  iu  aeinem  Lehrbuch  der  pbysl« 
kilUchea  und  chemischen  Geologie  iu  die  Schraakea  getre^ 
teo  ist,  diese  Ansicht  aebeint  wir  in  der  Tbat  auch  die  obee 
kesprsekeneo  VorkoaMiniase  am  natorlichaten  zu  erUäten* 
Die  aaehgevieseeen  Umwandeluiigen  aetsen  einen  im.Laiif 
der  Zelten  mehrmala  veraaderteB  cheislacbeM  Gebalt  der  die 
6aof-Spaltett  dnreblüeaaendett  Gewkaser  (oder  auch  Oaai|ife 
nd  Gase)  voraas,  Veräaderuagen ,  welche  theilwetse  aua 
aeciianiaeliea  Diabkatioaen,  seyen  sie  nuo  durch  Seakaogen 
oder  Ratechdagea  oder  durch  eigentliche  ErdTErackiitleraa« 
EM  Tcrursaeht,  erklärt  werden  könnten.  Dass  Erdhehea 
tthoD  öfter  den  Laof,  die  Starke,  die  Temperatur  und  den 
fiebait  einzelner  Quellen  geändert  haben,  ist  hhtlänglioh  kou- 
>Utirt.  Von  allen  diesen  Umständen  wird  aber  die  Art  und 
Uj^erangs^Weise  der  von  jenen  Quellen  abgesetaten  oder 
«ngewandelten  Mineralien  abhängen.  In  noch  stärkerem 
Crade  werden  sich  die  Epochen  einer  gesteigerten  Reaktion 
des  glubendeo  Erd-Ianern  gegen  die  äussere  starre  Rinde, 
tiso  dner  geateigerten  pltttooiachea  Thätigkeit,  in  ihren  Wir- 
koBgen  bemerkbar  gemacht  haben,  und  ao  möchte  denn  aucli 
b  den  veracUedeaartigen  Ablagernngeo  der  Erz-Gänge 

27* 


4S0 

In  äliiilleherjWeifle,  wie  In  den  durch  Yanchledane  oiKuriaclie 
Schöpfungen  charakterisirten  aufeinander  folgenden  SedU 
nent-Formationen,  das  wenn  anch  sehr  getrübte  Abbild 
jener  Katastrophen  sich  wiederspiegeln.  Doch  es  Ist  hier 
nicht  der  Ort,. solche  Hypothesen  weiter  zu  verfolgen. 

Sehr  viele  Mineralien  vom  TeufeUgnmd  zeigen,  wie  allen 
Sammlern  wohl  bekannt  ist,  eine  mehr  oder  minder  vorg;e< 
achrittene  Zersetzung  oder  Umwandeiung.  Besonders  siod  es 
die  FInssspath- Würfel,  die  häufig  mit  drüsigen  InkrnstatioBei 
von  Barytspath,  Braunspatii,  Quarz  oder  Strabikies  meiir  oder 
weniger  überwuchert  sind.  Diese  Mineralien  dringen  alinahlicli 
mehr  und  mehr  In  die  Masse  ein,  bis  sie  letzte  ganz  verdrängen. 
Vollständige  Pseodomorphosen  von  Barytspath  oder  Braunspatb 
nach  Fiussspath  habe  ich  jedoch  nicht  gefunden.  Ein  äbn- 
liebes  Schicksal  erleidet  der  Barytspath  von  den  andern  Mi« 
neralien,  bis  zuletzt  vollständige  Psendomorphosen  entstehen. 
Merkwürdiger  Weise  verdrängt  das  eine  Mal  A  :  B,  das  an- 
dere Mal  B:  A«  —  Sehr  oft  kann  man  an  einem  Hand- 
atttck  mehre  —  wahrscheinlich  durch  lange  Zeiträume  ge- 
trennte, lokal  aber  sich  berührende  —  Generationen  eina 
und  desselben  Minerals,  im  Teufeligruni  namentlich  solche 
von  Ralkspath,  Fiussspath  und  Barytspath  nnter8cheideB^ 
So  erscheint  Kalkspath  als  eine  der  ältesten  und  gewohnlich 
wieder  als  die  jüngste  Bildung;  beide  aber  haben  dann  g^ 
wfthnlich  verschiedene  Krystall-Form.  So  zeigen  die  bescbrie- 
benen  Psendomorphosen  die  Form  d'P,  die  jüngsten  noch 
vollkommen  frischen  Krystalle  aber  die  Kombination  e*h^ 
CDuim.). 


*    Ein    reidief  Matcriai    Iliniicher  Beobaclitanf  en  befindet   licb  ia 
finBiTHAOPr'i  Paraseneiii  der  Mioeralien.    Freiberg  1849. 


über  . 

6a?iale  and  Ichthyosanren  des  SckwUuehm 

Jura's, 

von 

Herrn  Prof.  Qvmsnnn. 


Beide  genannten  Oesehlechter  haben  in  neuester  Zeit 
dorch  Wagucr,  Bromii,  Thbodori  nnd  BoRinisTta  wieder  ao 
Bmfusende  Bearbeitang  g^ewonnen^  daas  daraus  allein  selion 
die  Wichtigkeit  des  Gegenstandes  her?orgeht.  Wenn  denn 
vn^eaehtet  noch  manche  Punkte,  und  darunter  die  wichtig- 
sten, strittig  geblieben  sind,  so  Ist  es  der  beste  Beweis  fiir 
die  Schwierigkeit  derartiger  Untersuchungen.  Daher  darf 
ieh  es  nicht  entschuldigen,  wenn  ich  darauf  abermals  zurfick* 
koffliue,  da  nus  Alten  ja  nur  an  der  Feststellung  der  Wahr- 
heit liegt.     Zunächst 

„Der  fossile  Gavial  von  Bali  in  Wftrtlemherg^  eoologisch 
eeschiidert  von  b'Altoit  und  Bdbmiister.  BaUe  1864.^  Ein 
Moster  zoologischer  Behandlung,  das  ich  insofern  mit  einiger 
Genagthuung  gelesen  habe^  als  die  wesentlichsten  Resultate 
inf  die  meinigen,  längst  ausgesprochenen,  hinauslaufen.  Frei- 
lieh  ist  zu  bedauern,  dass  die  Vff.  weder  die  6.  Tafel  in  mel« 
nem  Handbnche  der  Petrefakten-Kunde  iTMingen  1852)^  noch 
die  Abhandlung  in  diesem  Jahrbuche  vom  25.  Februar  1850^ 
S.319  kennen!  Denn  dann  wurden  die  Choanen  Tielleicht 
nicht  dahin  verlegt  seyn ,  wo  sie  die  restaurirte  Figur  (Bur- 
VK18TSR  tab.  8,  fig.  4)  hinlegt.  Dieselbe  Ist  in  vieler  Be- 
ziehoDg  ganzlich  falsch,  nnd  jedenfalls  haben  die  Choanen 
Ol  cht  dort  gelegen.    Viel  wahrer  ist  dagegen  der  Holz* 


422 

schnitt  in  der  neuen  Lethaea  S.  524,  Copte  ton  Bitoiiiv'a  6a- 
Tial-Rept.  S.  12,  nur  Schade,  dass  der  Hinterhanpts-Condyliis 
a'  fast  um  die  Hälfte  zu  klein  gezeichnet  wurde,  was  die 
Verg^leichung  mit  unserer  richtig^en  Figur  (Petrefalct  t.  6,  f.  17) 
erschwert,  worin  5  =  a'  und  !25  :=  d" ;  Letztes  sind  die  liin- 
teren  Fortsatze  der  Flngelbefne.  Dass  das  Loch  auf  der 
Grenze  des  Basiiar-  und  Keil-Beins  nur  dem  Ausgange  der 
Eustachischen  Röhren  und  'nicht  auch  zugleich  den  Choanen 
ent^reche,  i^t^  nachdem  ich  auf  Veranlassung  Bvrmbistsr's 
die  Sache  abermals  verfolgt  habe,  nun  bei  mir  zur  vollsten  Über- 
zeugung geworden.  Da  In  denjenigen  hohlen  Theilen,  die 
durch  Druclc  nicht  oder  nur  wenig  gepresst  worden,  sich  im  Liai 
häufig  unreiner  Schwefelkies  ansetzt,  der  im  faulen  Gebirge 
zu  Brauneisenpcker  verwittert,  so  kann  man  dieses  Loch 
aber  ^1^"  tief  in  den  kompakten  Knochen  verfolgen ,  ohne 
eine  bedeutende  Kiehtling  nach  vom  wahrzanebmen  ^.  Scheint 
es  da  niclit  physiologisch  unmöglich, .  dass  auf  solche  Weise 
ein  hinteres  Nasenloch  sich  öffnen  könnte.  Gerade  aacb 
vorn  konnte  das  Loch  auch  nicht  gehen ;  denn  sonst  mosste 
es  ja  den  dickeren  Körper  des  Klelbeiues  der  Länge  nach 
durchbohren,  abgesehen  davon,  dass  die  Sdieidewaod  fehlt, 
und  dass  die  Basis  der  Nasen-Gänge  bei  Krokodilen  wie  bei 
andern  Wirbeltlileren  niemals  ein  massiver  Knochen  ist 
Wenn  ich  früher  diese  Bedenken  auseinander  setzte,  aber 
dennoch  keine  andere  bestimmte  Stelle  für  die  ChoaneD  an* 
geben  konnte  und  wollte,  so  hatte  ich  dafür  z%veierlel  Grunde: 
einmal  die  Autorität  Cuvisa^s^  welche  die  Aufmerksamkeit  auf 
eine  andere  Region  gelenkt  hatte,  sodaun  fand  ich  bis  beute  noch 
keine  Gelegenheit,  da$  Skelett  eines  lebenden  Gavials  zu  ver« 
gleichen.  Trotz  der  schönen  Zeichnungen  BuaMsisTza's  ist 
mir  doch  noch  nicht  Alles  am  lebenden  so  klar,  wie  ich 
wünschte.     Bei   allen   diesen   Zweifeln   steht  aber  die  Ver- 


*  Ich  habe  das  von  mir  alt  hintere  NaseD-Öffoan|t  heseiehae te  Loch 
iD  der  Tiefe  «ich  nach  recht«  und  lioks  gabelnd  ond  auaaerdpro  «cbicf 
nach  vorn  fortsetzend  gefunden,  beschrieben  nnd  ab));ebildct.  Aach  iFt 
das  GrSssen-Verhaltnfss  des  Hinterhanpt-Kopfes  in  dem  Originale  zo  obeo- 
itfitirter  Abbildung  ein  kleines  gewesen  und  verdient  die  Zeiebnang  dfo 
Yarwnrf  aiebt*  Ba. 


muHmkUt'iet  fMrifatt  fiavMe  mit  latettdea  6q  fert,  dasa 

«iB  vohl  varaliaaetaen  darf,  dieae  Schwierigkeit  werde  aicli 

lacb  »och  fagen,  ohne,  dadurch  ia  Widerapriiehe  au  geratbea 

|v)r|.  Letba«aS«5a5,  Aamerli.^),  Aber  wenn  man  eine  Hypotheat 

Hill,  die  Walimclieiiilichlieit  für  aich  hat,  so  endigten  die  Choa- 

len  Biiter  daa  kleinen  hintern  Flageln   der  Fliigelbeine  (2S 

fetref.  t  6,  f.  %7,  nad  Lethaea  S.  534  d'')-    Dann  wurde  die 

Abweidiong  vimi  lebendea  nicht  wesentllGber  aeyu,  als  die 

FUigelbeine  aberhawpt  am  meisten  nnter  allen  Kopf-Knocliea 

rMi  lebendan  abweichen,  wie  dua  acbon  aus  Waomse's  Figur 

t  IB  (Abhandl.  d.  Mfincbener  Akad.  d.  Wiasenseh.  1847^ 

Bd.  5)  berTargebt;  dean  waa  beim  lebenden   als  Hiatcrrand 

«eskraelit  gegen  die  Medianlinie  steht,  geht  beim   fossilen 

seiir  sebief  nach  v^rli,  und  der  kleine  hintere  FiDgeUFört- 

alt,  wofibar  ich  die  Cboanea  vermuthen  wurde,  ist  beim 

lekadea  «•ben  den  Cboanen  kaum  angedeutet.   BuRHsisTEa^a 

Figvr  ist  in  dieser  Beaiebuag  gänzlich  verfehlt.    Ich  atütse 

Diem  aaf  8   an    dar  Uateraeite  xum  fheii   YortreiFlieb   er« 

bdtene  Schädel.     Daraus   Ist   ea  erklärlich,    wie  derselbe 

leioe  Figur  mit  Kaur's  ideeller  von  Pelagosaurna  in  Oberein- 

itiuiai«  bringt  (Gavial^artige  Reptilien  t.  III,  f.  5),  die  ich 

«neb  nkbt  vartbeidigen  mochte,  wohlwissead,  wie  leicht  man 

in  Fasatle  etwas  bervorprflparirt}  waa  nicht  da  ist. 

Die  Zahl  der  ZAbne  aoll  beim  lebendea.  sehr  bestimmt 
seyn;  bei  fossilen  acheint  sie  es  nicht,  lAsst  aich  auch  nur 
in  weaigea  Fallen  sieber  ermitteln,  tiewiss  ist,  dass  der 
Zwischeaklefer  mit  dem  kleinen  Ei- formigen  Foramen  ineisi* 
lua  ateta  nur  4  Zahne  jederaelta  hat,  und  davon  ist  der  vor* 
derste  ealaehieden  kleiner  als  die  übrigen.  Der  Unterkiefer 
eiaes  7*f&aaigen  Individuuma  hat  auf  der  linken  Hälfte  SS 
Ztbae  und  bia  zum  2U.  entschieden  keinen  mehr.  Zwlschea 
(Ue  latate«  ft  ateilea  sich  aber  awei  Alveolen,  die  höchat 
wahrscheinlich  anch  noch  Zahne  entwickelten;  im  Grunde  der 
tiBSB  acheInt  aogar  der  Keim  tu  liegen;  dann  hätten  wir  37 
in  der  linken  Hälfte.  Die  hinteren  9  stehen  viel  gedrängter, 
als  die  übrigen,  auch  der  22.  und  23.  grenzen  hart  aneinan- 
der. Die  Korrespondenz  auf  beiden  Seiten  ist  zwar  nicht 
vollkommen,  aber  im  Ganzen  gut. 


424 

Bei  der  Darateilang  der  JSebädel  veroritte  feh  de»  dfjee» 

thumlich  omgeetiilpten  Vorderrand  der  Flogelbelee ;  des  sekr 
Btark  entwickelten  Unterrand  der  Stirnbeine  vor  den  Aagen, 
wodurch  man  leicht  zur  falschen  Deutung  der  Choanen  ver* 
fuhrt  werden  kann ;  die  eigenthumlichen  Knoten  in  den  Schlaf- 
Gruben  am  Scheitelbein  etc.  Es  zeigt  Das,  wie  eehwierig 
überhaupt  eine  sichere  Darstellung  ist.  Das  macht  nrich  daoi 
immer  wieder  in  hohem  Grade  gleichgültig  gegen  spexifisdie 
Unterscheidungen,  mit  welchen  viele  Schriftsteller  so  lelcbt> 
fertig  verfahren.  Soll  ich  aber  einmal  darüber  s|jreeiien,  m 
komme  ich  niclit  zu  dem  Resultate,  dass  es  in  fnbrilenAer§ 
nur  einen  Teleos.  Boliensls  und  in  FrmfUUn  einen  T.  Ghtp* 
mani  gebe.  Abgesehen  davon,  dass  sich  der  FrtfnAwdk«  ooil 
SekwäbUeke  in  solcher  Bestimmtheit  nicht  trennen  iasses*, 
wie  BoRMBiSTBa  meint,  so  lässt  sich  zunächst  beim  SckuM'^ 
sehen  ein  doppelter  Typus  nicht  verkennen.  Wenn  ich  sich 
ans  dem  einen  kein  besonderes  Geschlecht  Pelagosanris 
typus  maclien  möchte,  so  ist  dieser  doch  von  dem  ändert 
so  abweichend ,  dass  an  spezifischer  Verschiedenheit  wobi 
nicht  zu  zweifein  ist.  Beim  Teieosaurus  typus  fallt tof 
der  Stirn  zwischen  den  Augenhöhlen  die  grosse  Zahl  aid 
Bestimmtheit  der  Gruben  in  ausgezeichneter  Weise  auf,  wah* 
rend  die  Nasenbeine  ganz  glatt  sind.  Schon  in  der  JogesJ 
ist  die  Stirn  breiter,  als  der  Scheitel.,  Ich  habe  einen  Schill«] 
genau  von  der  Grösse  wie  der  in  der  Petrefakten-Konde  1 6, 
f.  15,  woran  schon  entschieden  die  grössere  Breite  der  Sfira 
beobachtet  werden  kanfi,  wahrend  in  diesem  Alter  onsere 
kleine  Figur  das  umgekehrte  Verhaltniss  zeigt  Eine  grssae 
Verschiedenheit  scheint,  wie  das  Bronn  schon  erkannte,  an 
den  Flügelbeinen  stattzufinden,  \vas  beim  ?•  typos  mehr  mit  itt 
Anordnung  am  lebenden  iibereinstimmt;  doch  habe  ich  mich 
noch  nicht  darüber  in  jeder  Beziehung  in*s  Klare  setzen  kön- 
nen. Obgleich  P.  typus  seltener  Ist  als  die  andere  Spezies,  so 
hat  es  doch  der  Zufall  gewollt,  das  BmiMBisTBR*s  Exemplare 

*  Icli  habe  toii  Alidorf  und  aas  der  Bamberger  Geg^eod  seibat  viele 
Stucke  g^esammelt,  die  nicht  bloss  eine  gleiche  MancbfaltiKkeit  wie  die 
Sehwäöheken  bekunden,  sondern  einseloe  Tbeile  stimnen  nach  allen  ihren 
Kenoseicben .  and  Vorkonmeo  im  Schiefer  mit  T.  Mussteri. 


425 

(i  U  mid  Xii)  gertde  dieiieni  angfehoren.  Daraus  läsat  sich 
fcM  de  fabebe  Restauration  der  Clioanen  t  8,  f.  S  erlilaren. 

IMe  awelCe  Speries,  weiclie  mau  wolil  Teleosaurns 
Bollensis  neBuen  liann,  iiat  nicht  die  Zahl  der  Grnben  auf 
itm  Schädel ,  und  jedeuMla  sind  die  Nasenbeine  nicht  glatt. 
Der  SehMibel  verengt  sich  schneller.  Am  efgenthumlichsten 
ist  jedoch  die  Stelinng  der  FlUgelbeine ,  wie  ich  sie  restan- 
rirter  W^se  in  oben  zitirter  Fig.  15-r25  angebracht  habe. 
Ue  Form  und  Artikulation  dieser  Flugelbelne  ist  so  abwei» 
cbemi  Tov  der  bei  lebenden,  dass,  wenn  man  generell  scheiden 
wollte,  BSD  diesen  zn  trennen  viel  eher  ein  Recht  hatte,  als 
im  T.  typus.     Was  endlieh  den 

Teleosanrns  Chapmani  betrifft,  welclien  Bdrmki« 
mi  ia  JRr«filai  und  nicht  in  Schwaben  finden  will ,  so  ist 
iHerdtegs  a«  bemerken,  dass  ich  diesen  nnr  ans  den  Stink- 
slelien  kenne,  aus  welchen  erschwer  herauszuarbeiten  ist, 
iveaslialb  er  von  den  Arbeitern  leicht  übersehen  oder  miss« 
iditet  wird«  Mir  ist  bis  jetzt  nur  das  einzige  volUtan- 
i\p  Exemplar  der  Tibingener  Sammlung  bekannt,  wie  ich  es 
io  diesem  Jahrbuche  1850,  S.  319  kurz  beschrieben  habe. 
Irachstieke  fand  ich  noch  mehre*  Übrigens  bin  ich  ^eit 
eRtfernt,  die  genaue  Identität  der  Deutschen  mit  den  Engli^ 
9chm  zn  behaupten ;  dazu  fehlt  es  mir  an  Mitteln.  Auch 
nonte  es  mindestens  auffallen,  wie  Owen  2  Wirbel  mehr 
lagebea  konnte,  als  bei  Deutschen.  So  lange  Beschreibun- 
gen noch  in  solchen  Gardinal-Punkten  fehlen,  dürfen  wir 
ihaes  aueb  misstranen.  Man  muss  sich  über  das  Gesetz 
frmcB,  dass  alle  bis  jetzt  gekannten  Krokodllier  bis  zum 
BeiGgeabein  26  Wirbel  zahlen.  .Auch  BuRMsisTEa  hebt  das 
nit  grosser  Bestimmtheit  hervor ,  und  über  die  gleiche  Zahl 
M  lissisehen  kann  wohl  nicht  gezweifelt  werden.  Dagegen 
Int  der 

Gavfalispriscus  aas  den  Solenhof euer  Schiefern  einen 
Wirbel  weniger,  wie  das  schon  Sömmerino  bemerkt,  und 
«asicb  an  einem  Württembergischen  Exemplar  mit  grösster 
Sicherheit  bestätigen  kann.  Letztes  stimmt  in  Beziehung 
auf  Grosse  and  Eigenschaften  mit  H.  vov  MaTsa's  Rhacheo- 
sanras,  hat  aber  entschieden  einen  Clavial-Kopf.  Auch  Wao* 


426 

MR  (AbHandl.  6.  Manch.  Aktd.  d.  WtosMsrb.  VI,  WS)  be« 
schreibt  iiduftrlitli  den  Kopf  eines  Steneosan ras  eidg*asc 
ans  de«  Litlitigrapliisdien  Sclileferii«  Da  aliedieseSnehen  samnt 
MbVbr's  Gnathosaarus  einem  und  demselben  fcopies^ 
sehen  Horizsnte  g^ehören,  so  bin  Icli  von  vorn  berein  fir  di« 
WAhrscheintiehkeit  ihrer  tileiebbett  nntereihander  eingenon- 
inen.  Btkanntlieh  spielt  H.  v«  Msvir's  Namen  Rhachoosai- 
ms  auf  die  doppelten  DornTortsiltKO  an^  welebe  alkrdings 
et%T3i9  fiigenth&mlicbes  haben ,  aber  doch  in  der  Art  der  Er- 
haltnnf;  leicht  ihren  Erkiärungs-Gnind  finden.  Ks  d«rfte  aar 
an:  einaelnen  Stellen  die  OasiOkation  nicht  voilkoimien  statt- 
finden. Bei  unserem  Sckwäbiichtn  Exemplar,  beginnt  dit 
Trstmiilig^  dos  vorderen  Stachels  im  DomFortsatse  am  Sl 
Sohwanz« Wirbel  erst  unvollkommen,  und  vrii'd  jo  vfolter  nach 
hinten  am  so  vollkommener.  Vor  dem  Heillgeiibeln  ist  nicht 
die  Spnr  einer  solchen  Spaltung^  der  Dorn-PortsitKO  vrabrsa« 
nehmen.  Alles  Übrige  der  Wirbelsaule  ist  Krokodil-Charak. 
ter^  namentlich  stimmen  auch  die  Bauch^-Rtppen  xmia  vor^ 
trefflich,  und  zwischen  den  Rippen  Heften  zahlreiche  Fisch« 
flriiten  u.  s,  w.  als  Reste  des  Magens,  wie  kb  Das  anch  bei 
liasischen  aacligewiesen  habe.  Die  Hlnterfüsse  kann  man  von 
Krokodil*Fussen  oicht  untenichehien,  und  am  Vorderfnsse  stim« 
men  Scapola  und  Coracoldeum  gut,  aber  vier  andere  daran- 
sfosseude  Knochen,  die  man  ihrer  Lage  nach  für  die  Fort« 
sotsung  des  Fusses  halten  sollte,  stimmen  heim  ersten  An« 
blick  eher  mit  Iclithyosaurns  als  Krokodil*  Der  grussle  Kwh 
eben  daran,  länglich-oval ,  in  der  Mitte  etwaa  elngesclinirl, 
ist  jedoch  vollkommen  symmettisch  und  miiss  daher  wohl 
fSr  s  Brostbein  genommen  werden,  und  dann  dürfte«  die  drei 
runden  PolygonaKKnochen  gleichenden  ebenfalls  daUn  ge* 
bAren.  Die  Zukunft  muss  da  entscheiden.  Sodann  fSUIt  der 
ganzliche  Mangel  von  Schildern  auf,  was  auch  bei  dem  fVdln* 
ii$€k9n  Rhacheosanrus  der  Fall  ist.  Non  konnte  man  zwar 
vermothen,  dass  die  Schilder  sich  nicht  erhalten  hatten,  da 
ich  anch  keine  Ourgei^Rlnge  finde,  die  bei  iiasiseben  doch 
meist  sehr  deutlich  bleiben  ;  allein  der  Gavialispriscushat 
Schilder,  and  wenn  sie  dort  unter  gleichen  Umständen  bld« 
ben  konnten,  warnm  hier  nicht    0^6B  der  Chrund^  warnm  kk 


in  Bndkielie  dM  Fttrtfalcteii-KQUde'  S.  110  diu  Rhadi««^ 
Wim,  immn  Kopf  noch  gantlich  onbekanttt  war^  sieht  wM 
Btttinuiitfaeil  (wte  Bcrmiistsr)  sn  den  Krokodiliern  m  atel« 
la  vagta  JeCil,  naclidein  das  SekwäbUeke  Exemplar  b«* 
kannt  Ist,  kaati  darüber  keia  Zweifel  mehr  obwaUea;  ea  iat 
da  Givial*Typna,  aber  wahracheiniieh  mit  nackter  Haal  ond 
att  nur  tt  Wirbeln  bis  tMm  Hei!ig;enbein. 

Disfl  awlachen  diesen  beiden  extremen  Gliedern,  Poai« 
doDOfliyea-  nnd  Soleahofener  Schiefern,  der  Typos  nicht  auSj^e« 
MwbeH  fsf^  Das  darf  man  in  solchen  Fällen  immer  vermnthea« 
CsTUft's  Gavirnle  von  Caem  nnd  ffenfleurj  Hbrm.  von  Mataa'a 
Bhpbyrorhyachns  Aalensia  fnllen  hier  nicht  bloss  die 
Lickeo  ans,  aendem  ich  kenne  auch  ans  andern  Schichten 
la  WUtttemi^rgisiien  Jnra'a  noch  Andeatungen.  So  bekam 
kk  neollch  erst  eine  Reihe  Wirbel  ans  den  Schiehten  den 
inmonites  Parkinson!,  welche  durch  die  Langte  und  Magerkell 
uffalieDd  an  die  Wirhel  der  Lias^^Gaviale  erinnern;  auch  ver« 
akiedcDC  Zahne  deuten  darauf^ hin,  dasa  daa  Geschlecht 
h  der  Zwischenzeit  lebte. 

Derlohthyosanrns  hat  durch  die  Hrn.  THnewnu 
nd  WiGiiaa  CAbh.  d.  Minch.  Akad.  d.  Wisaeosch.  VI,  4M 
ni  7%%)  wesentliche  Bereicherang  eifahren.  Letzter  be«» 
aibreibt  den  Zahn  eines  Ichth.  posthumus  aus  den  Dlce* 
nteiuiUlken  von  KMkeim.  Ich  habe  im  Frühjahr  aus  den 
Miencen  der  Alp  endlich  von  TüUngeM  Brnchstikke  eines 
liefen  von  amwerordentllGher  SchiVnheit  und  Dentlichkeit  b^ 
kannen,  dessen  Zahne  vollkommen  mit  dem  KskUnmer  atim* 
am.  Obgleich  ea  ein  Geschiebe  ans  Bohnerzen,  ao  iat  für  mich 
laeh  nicht  der  geringste  Zweifel,  daaa  es  den  oberen  GBe« 
leni  iBseres  weiaaen  Jura  angehört  bat.  Die  Bmchstiicke  hel- 
lo Kiefer-Halflen  sitzen  noch  in  Ihrer  natürlichen  Lage  ikber* 
teider,  der  Oberkiefer  iat  etwas  dunner  ala  der  Unter« 
l(irfer,  Dnd  der  Umfang  .beider  betragt  an  der  Vorderapitza 
der  Nttoabeine  aber  8"  Par.  Das  Brochatnck  iat  6''  lang^ 
h  der  Unteren  3"  langen  Haltte  atehen  oben  nnd  unten  15 
Klaie  wohl  erhalten  in  ihrer  naturiichen  Lage.  Daa  gäbe 
»{  das  gaase  %'  lange  Steck  4  •  15  =v  M  Zihne.  Das 
S&i  einer  »ndern  Kiefer^Hälfte   zeigte   eheafalls  anf  «<« 


4SS 

schon  8  Zihncf.  Nach  liasischen  voll  gleicher  CSrfine  ge* 
messen  war  das  Zahnbein  wenigstens  2'  lang.  Das  gäbe  ein 
Gebiss  von  240  Zahnen,  jeder  Zahn  14'''— 17'"  lang  nud 
4i«/_5/ii  diek.  In  der  Zahn-Furche  stand  also  Zahn  an  Zahn. 
Die  alten  Zähne  haben  auf  der  Innenseite  der  Wurzel  die 
bekannte  Ei-f5rmige  Grube ,  worin  sich  der  Keim  des  jongen 
Ersatz  Zahnes  entwickelte.  Derichth.posthnmos  ist  also  immer- 
hin noch  ein  stattliches  Thier  gewesen.  Der  in  meinem  Band- 
buche der  Petrefakten-Kunde  S.  129  erwähnte  Überrest,  der  vor- 
treflfiichen  Sammlung  des  Landarztes  Habsrlin  in  Pappenkdm 
gehörig,  stammt  aus  dem  Solenhofener  Schiefer  nnd  ist  viel 
kleiner.  Riesenhaft  ist  dagegen  derlchthyosanrns  eam- 
pylodon  aus  dem  Lower  Chalk  von  CanAridge  (Palaemd. 
Society  1851 ,  f.  25) ,  allem  Anschein  nach  noch  ein  ausge- 
zeichneter typischer  Fisch-Sanrier,  wie  schon  das  Ineinander- 
greifen seiner  Zähne  beweist. 

Das  formtdabele  in  oflTenen  Furchen  gelegene  Gebiss  er- 
innert in  mancher  Beziehung  an  das  von  Haifischen  nnd 
scheint  auch,  da  es  frei  im  Fleische  Stack,  etwas  beweglich 
gewesen  zu  seyn.  Ein  genaues  Zählen  ist  selten  mdglich; 
sobald  aber  die  Stucke  gut  erhalten  sind,  fallt  stets  die 
grosse  Zahl  auf.  So  habe  ich  z.  B.  einen  Schnabel  ans  dem 
Lias  vor  mir,  der  bis  zum  Augen-Rande  1'  Par.  misst;  daran 
kann  man  in  der  vordem  Spitze  von  ^y^**  Länge  auf  das 
Bestimmteste  iiber  80  Zähne  sowohl  unten  wie  oben  z&hlen, 
alie  noch  in  ihrer  Lage :  Das  gäbe  also  allein  auf  das  knrze 
Ende  der  Schnantzen-Spitze  120  Stuck. 

Die  grossen  prächtigen  Abbildungen  des  Ichthyosanrns 
trigonodon  von  Thsodori  haben  nun  eine  Vergleichnng  des 
WürUemhergücken  möglich  gemacht.  Demnach  ist  gar  kein 
Zweifel ,  dass  unsere  Schwäbische  Riesen-Form  mit  der  Frifh 
kischen  übereinstimmt.  Auf  die  Dreiseitigkeit  der  Zähne  mochte 
Ich  Qbrigens  nur  ein  sehr  bedingtes  Gewicht  legen.  Wenn  keine 
anderen  Unterschiede  an  der  Englüchen  Riesenform  des  l.  pia- 
tyodon  stattfänden,  so  wurde  ich  mit  grosser  Bestimmtheit 
beide  für  eine  halten.  Nur  das  Hauptmerkmai  macht  mich 
wankend:  bei  vnsern  Deutschen  sind  sänimtliche  Polygonal- 
Krochen  der  Vorderreihe  an  Vorder-  und  Uiuter-Fiissen  einge- 


429 

dmitten  (L  nnltJsebsi),  bei  BnglUeken  soll  Das  nleht  der  Fall 
leyn?  Dad  doch  lunss  ich  nach  laugjährij(er  Beobachtung 
iese  Antscbnitte  für  eines  der  wesentlichsten  Kennzeichen 
Uten,  ich  habe  sie  zwar  schon  verkümmert,  theilweiae 
idbst  verwaclisen  gesehen ,  aber  solche  Ausnahmen  kommen 
ki  alleo  Gesetzen  vor.  Ich  nenne  nur  eine  gegen  2'  lange 
Torderflosse;  daran  sind  die  vier  ersten  Knochen  nicht  ein- 
{CKboitteo,  aber  alle  folgenden  sehr  deutlich.  Die  nicht  eiSt 
gescboittenen  pflegen  stark  aufgestülpte  Ränder  zu  haben, 
ils  waren  die  Knochen  noch  unreif  und  nicht  gehörig  ossi« 
fzirt  gewesen.  Prof.  Baonn  (Jahrb.  1844,  t.  iV,  f.  7)  hat 
eis  TÜer  1.  integer  genannt,  auch  Wagnss  (Abhandl.  d. 
Hioelm.  Akad.  1862 y  Bd.  VI,  494)  bildet  ein  solches  ab. 
Letztes  hat  Polygoual-Knochen  mit  sehr  aufgestülpten  Ran- 
iem,  in  Übrigen  freilich  wenig  Ähnlichkeit  mit  Beomn's  Fi« 
pr.  Möglich,  dass  beide  zu  den  Jungen  dieser  Riesen*Form 
phoreo^  namentlich  was  Baonns  Fuss  betrifft.  Es  folgen 
liBocIie 

Ichtbyosaori  quadriscissi ;  diese  sind  in  Sehwaben  so  be« 
tBont,  dass  man  nicht  sagen  darf  3— 4mal  eingeschnitten.  Ich 
lane  allerdings  einen  triscissus;  er  ist  selten,  doch  wie  e« 
itheint  bestimmt«  Neulich  habe  ich  auch  einen  I.  bisciSii 
US  erhalten,  die  Vorderflosse  ist  gegen  2'  lang  ohne  den 
ifterarm;  die  Korakoideen  sind  auffallend  rund,  und  der  Schna* 
M  beaonders  lang;  doch  erreicht  er  noch  nicht  die  extremste 
Im,  wie  sie  ür.  Prof.  Jaoi&  in  Stuttgart  in  so  ansgezeich« 
Kter  Weise  erworben  hat.  Mit  dem  uueingesehnittenen  I« 
MBOsis  bin  ich  immer  noch  rathlos.  £s  haben  sich  neuer« 
kk  auch  in  der  Oberregion  von  Llas  a  bei  DuseUngem  8ud<« 
bk  TOD  TMingem  in  einem  schwarzen  Öl-führenden  Schie* 
b  Fiaeke  und  Ichthyosaurus -Reste  gefunden,  wie  aucii 
is  Üiou  bei  Gmiierekofem  durch  Hrn.  EnoaLHAanT  bekannt 
inrordeo  ist;  doch  scheinen  auch  diese  nicht  dem  1.  com« 
Mia  assq^ehSren« 


Ober 

die  Zeit-Folge  der  liöheren  Oxydation  des 

Mangan-  und  Eisen-Oxydules  und  ilire 

geologisclie  Bedeutung, 

voa 

Herrn  Wilhelm  Karl  JuLfus  Outbbrlbt. 


In  »euerer  Zeit  hat  naii  die  Ansteht  aofigeeproeben,  ab 
werde  das  Elsenoxydul  in  seinen  Verbindangen  als  KarboatI 
und  Biliarbonat  früher  und  leichter  höher  oxydirt  als  Mangss« 
Oxydnl  In  den  ähnlichen  Mischungen;  ea  darf  d|iher  wobl 
eine  Aufxihlung  der  Momente  statthaben,  welche  an«  der 
Beobachtung  dieses  Korpers  In  dem  Gebiete  der  Teebaik 
und  der  Natur  jener  Auffassung  widersprechen. 

Die  elektro-ohemlsche  Reibe,  sein  ganzes  cbemiacbes 
Verhalten  xelgt  das  Mangan-Metall  elektroposltlver  als  das 
Elsen,  und  seine  Oxydations-Ffthigkeit  ist  die  grSsste  nach 
den  Metallen  der  Alkalien  und  Erden;  letzte  spricht  sich  so. 
gar  an  dem  Körper  sehr  deutlich  in  der  grossen  EinbQI- 
long  bei  den  metaUorglscbe»  Prozessen  der  Elsen^Gewinnung 

Die  Substanz  Iftsst  ftberali  ihre  Oberwlegende  Verwandt* 
sehaft  aum  9anerstoff  erkennen  und  geht  in  Folge  derselben 
mit  den  andern  Metalloiden  in  der  Natur  höchst  aptrBcbe 
Verbinduuffen  etn;  nur  als  gvösste  Seltenheit  findet  man  das 
Mangan-Metall  In  Verbindung  mit  Schwefel  ab  Maoga»* 
Blende;  und  wieder  bilden  sich  in  Hohöfen  und  anderes 
Schmelz- Räumen  weit  seltener  Schwefel-Mangane  als  Schwe* 
fel-Eisen,  weiches  sogar  in  versobiedenen  Sebwefelongs-Stnfen 
vorkommt 


481 

Aas  Kbep  beaUit  w»  iwef  ctoOioke  8«Mnitfltf»Veiflia« 
JuflgeD,  das  Majigan  dagegen  (anf ,  onter  dieatn  zirit  Si»*» 
Kl.  Dit  iafittoriache  Mclanorphoae  der  Eisea^Vitriole  ia 
8diirefcl-MeCaUe  Ut  Qoeh  nickt  bei  analogen  Mangan-SalMR 
wahrKcaeMBiea  worden  (2).  Das  Eisenoxydul- Karbonat  koMoil 
in  der  Natur  absolut  und  relativ  bei  weitem  häufiger  vor, 
ib  das  Hangan-Kavbonat  (Rhodochfoait). 

Dass  ltfa»g^*Oxydnl  in  seinen  Verbimfnngen  sich  ietcbfer 
k5her  oxydirt  als  das  Eisen-Oxydul ,  sehen  wir  ans  den  fol- 
genden Umst&nden. 

Wo  Spharosiderit  in  allen  seinen  Modtfilcftttonen  verwit- 
tert; da  bedeckt  er  sich  mit  einem  zusammenhängenden  Über- 
zog oder  mit  Dendriten  vom  Mangan  ^  welche  zunächst  aus 
im  Innern  als  Bikarbonat"*  an  die  Oberfläche  kommen,  ehe 
eine  beträchtliche  Menge  des  Spatheisensteines  aufgelost 
«ler  zersetzt  wird.  So  findet  man  auf  ganz  frischem  und 
ttrsetztem  Sptiärosidertt  von  Mariarf  bei  Homberg  und  vie- 
len anderen  Orten  Mangan-Dendriten ;  ähnliche  Erscheinungen 
riehet  man  anf  den  bei  Hutten-Höfen  znr  Auflockerung  durch 
fe  Atmosphäre  nnd  den  Winter-Frost  aufgescliichteten  Sphä- 
nsideriten^  auf  alten  Eisenstein-Halden,  beim  Rösten  (?). 

Sind  beide  Stoffe  dem  Kalke  oder  Mergeln  beigeniiscbtn 
a  Ilaben  die  Eiscno.xyd-Hydrate  grossere  Neigung^  sich  dqrch 
fa  ganze  Masse  zu  verflossen,  während  bei  der  Mangan-Subn 
ffauz  Konzentration  und  Isolirung  vorwaltet. 

Gleieh  oaverkenitbar  beweist  die  Katar  diene  Neigaag 
teMaagan-Oixydals  aach  la  der  gaazaa  Reibe  deraHiltate; 
b  ihnen  erhält  sich  das  Eisen-Oxydul  aehr  viel  haallgtr  aia 
4&  Mangaa^  waa  in  sehr  vielen  Fällen  in  höheres  Oxyd 
ikcrgfiliet,  wo  betrieb tliebe  Mengen  van  Bietnoxydol-SUilial 
Mdt  gar  niclit  voa  «fer  Zersetzung  ergriffen  aind.  Eine  Ver- 
fhiekaag  der  Äaalysea  von  den  oatitrliciifa  SiUkatea  be*. 
vtiit  daa  adir  einfaab.    Analysen  pliiloaiieliar  aad  välka« 


*  Chemische  Yerniche  6ber  die  relative  Auflöfbariceir  difser  Sub* 
itetM  h  Wister  o^r  in  Kelileatiare-iMil(}g*em  Waeect  eefietneo  %nn% 
nffUcB. 


4St 

mMlMher  ehestohie  gebea  in  Eise»  ukr  «ft^  4m  tkmgn 
whr  viel  seltener  als  Oxyds!  aii. 

So  kenn  ein  jeder  Fall ,  der  diesem  Verhalten  des  Ma«- 
gan^OxydiUs  zu  widerspreeiien  scheint,  durchaus  ketsen  all- 
i;enie{nett  Beweis-tlrand  ahgeben ;  wahrseheinlieb  berahea  dac^ 
artige  Beobaciitangen  auf  Tansehung. 

In  den  Sumpfen  scheidet  siph  zu  Tage  in  den  oMhlea 
FMIen  gar  kein  Manganexyd-Hydrat  ab ,  dagegen  ohne  Aus- 
nahme E^noxyd-Bydrat,  ein  Beweis,  wie  jener  Körper  sdion 
Im  Wasserlauf  unter  der  £rde  oxydirt  und  abgesetzt  wurde, 
w&hrend  dieser  einen  sehr  viel  weiteren -Weg  zurücklegt) 
ohne  der  Oxydation  zu  ?erf^llen.  Überdiess  laset  weder  die 
Analyse  noch  die  Beobachtung  Einmengungen  von  Mangan- 
pxyd-Hydrat  in  Sumpf-  und  Rasen-Erz  als  eine  Folge  von 
Wiederoxydation  infusorisch  oder  vegetabilisch  reduzirter 
Substanz  erscheinen,  wie  dieser  Vorgang  in  Beziehung  auf 
Eisenoxyd  und  seine  Salze  und  die  aus  ihnen  auf  gedachtem 
Wege  hervorgehenden  OxyduUVerbindungen  so  oft  unswd«- 
dentig  stattfindet;  wohl  aber  dürfte  jener  Körper  durch  Ve> 
getation  ausgeschieden  seyn.  Oder  wäre  der  besprochene 
Prozess  ganz  der  Wahrnehmung  entgangen  ?  Sollte  irgendwo 
In  einer  warmen  oder  kalten  Quelle  die  Ausscheidung  der 
Mangan-Hydrate  später  erfolgen,  als  die  des  Elsen  Oxydes,  was 
man  beobachtet  zu  haben  glaubt,  und  wäre  hier  kein  Irr- 
thum  in  der  Beobachtung  vorgegangen,  da  man  sehr  leicht 
spätere  Niederschläge  mit  früheren  verwechseln  kann,  dann 
könnte  Dieses  nur  in  einer  Einhüllung  des'  Mangan*Karbo- 
nates  durch  das  Eisenoxydul-Salz  oder  andere  Suhstansen 
eine  Erklärung  finden. 

In  merkwürdiger  Weise  werden  die  aufigezäblten  Tbat- 
sachen  auch  durch  die  eigeothumliche  VeKheilung  der  Braiin* 
steine  und  der  Braun-  und  Gelb-ElsenstSine  in  ihrem  gentin- 
samen  Vorkommen  an  der  £,akn  noch  um  eine  Interessante 
Erscheinung  vermehrt  und  beweisen,  wie  dergleichen  wenig 
beachtete  Thatsaohen  nicht  allein  für  geologisdie  Orienttrang, 
sondern  auch  für  die  bergmännische  Technik  hdehst  wiebtige 
Momente  darbieten  können.  Es  gehören  nämlich  die  Fond- 
Stätten  von  Mangan-  und  Eisen-Hydrateki  in  der  erwähnten 


43* 

Gegend  zmn' grossen  Tb^fl  den  di^vonttd^n  Kälten  imd  Gkv» 
lomiten  an,  iivelchen •  wie  gewSbnIich  Mairgiin'*  und  Eftien- 
oxydnl-Rarbonat  eiiigemiacht  tot.  Jene  Eirze  nah  zeigen  eine 
höchst  eigenth&mliche  •  unverkemihare  Gesetzniksaiglceit  in 
ihren  gegenseitigen  Lagernngs-Terbättnissen*. 

Es  gibt  dort  gewisse  Zentren,  Flächen  yerbUtnissmlssig 
▼OD  Dteht  sehr  grosser  Ausdehnung,  auf  nveldien  die  Han<» 
gmnErze  Torkommen.  Rings  um  dieselben  konzentrisch  ver« 
breitet  In  wechselnder  Entfernung  liegen  die  Eisen-Erze. 

Da  wo  die  Wasser  den  leichtiBSten  Angriflb-Pnnkt  fan« 
den  auf  den  Obergangs-Kalksteita  oder  jene  Massen,  aus 
deren  Umlilldnng  die  Dolomite  hervorgingen,  begann  der 
Proadss  der  Mangan-  und  Elsen-Ansscbeldotig  zugleich  mit 
der  Auflösung  und  FortAbrung  des  Kalksteines.  Anfangs,  als 
das  Eisen-  und  Mangan-Karbonat « dein  Sauerstoff  in  der ^At<^ 
mospliare  und  in  den  atmosphärischen  Wassern  unmittelbar 
aongesetzt  war,  vermengten  sich  die  Eisen-  und  Mangan- 
hydrate, wobei  sich  jedoch  das  Eisenoxyd*llydrat  schon  wei- 
ter von  seinem  Drsprung  entfernte;  später  aber,  als  die  ent- 
stehende und  schwer  durchlassende  tbonige  Decke  den'Ruck- 
stand  des  urspriinglicben  Gesteines  nach  Auslaugnng  der  Kalk- 
Erde  und  Magnesia  den  auflösenden  Prozessen  uuter  ihr 
einen  langsameren  und  regelmässigeren  Gang  vorschrieb,  schie- 
den  sich  die  Mangan-Absätze  schärfer  und  immer  schärfer  von 
den  Eisen-Niederschlägen.  Das  kohlensaure  ManganoxydnI- 
Karbonat  ging  offenbar  nicht  weit,  während  das  Etoen-Blkar. 
bonat  In  ferner  gelegene  Stellen  auswanderte.  Die  Ver'* 
breitnng  und  Ablagerung  der  Erze  geschah  im  Sinne  der  Be- 
ruhrungs-Fläcfae  zwischen  der  entstandenen  Thon-Decke  als 
Hangendem  und  dem  noch  unzersetzten  Kalkstein  als  Lie- 
gendem und  dauert  noch  jetzt  fort,  wo  sie  durch  das  Eiu- 
acblagen  des  Bergmanns  nicht  überrascht  und  gestört  wurde. 

Für  das  Erschürfen  der  Braunstein-Erze  in  anderen  Ge- 


*    Die  hier  gemachten  Schlfieiie  beroheu  auf  Mitlheilnn|*;eD  de«  leider 

SU  fröb  ventorbenen  Bergmeiatere  HoaaTMAifn  an  IHem  (der  die  Ober- 

anfaiebt  fiber  die  Gruben  in   den  LaAa-Gegenden    hatte)  fiber  die  Lage- 
rung  der  Braun-  und  Eisen-Steine. 

JabrgMg  18S6.  *28 


434 

gaiiden  bei  asdogM  {[eognostischeii  Verbiltoiaae«  durfte  das 
Gesagte  wohl  als  Anhaltspunkt  dienen. 

Für  eine  grosse  Zahl  von  plutoniseben  und  nqitanliicbea| 
Gesteinen  ist  das  Mangan  der  Eingangs-Pnnkt  der  Metamor-i 
phose  und  Zerstörung;  durch  seine  höhere  Oxydation  vnd 
Hydratisb'Uttg  und  die  hierbei  erfolgende  VoInmiens^Yergröflse- 
rnng  hat  jene  Auflockerung  und  Vertheilung  des  Gesteinci 
en^  statt,  welche  d«r  Tbiitlgkelt  des  Wassers  vorangeheo 
■luss.  Wenn  sich  Gesteine  dem  Wasser  kapülariacb  ver- 
sebliessen  und  dieses  nur  die  Aossenwände  und  Kluft-Flachen 
überkleiden  kann,  wird  die  ausserste  Rinde  iboi  allein  dorch 
jene  Prozesse  zugänglich«  Es  spalten  sich  dünne  Blättehen 
ab  oder  es  lockern  sich  dünne  Lagen  auf  und  gestalten  m 
erst  seiner  Thätigkeit  und  den  mit-eindringendeo  Agentiei 
Einwirkung,  wahrend  die  innere  Masse  unberührt  bleibt. 


Briefwechsel. 


Mittbeilaogea   an   Geheimeiiratb   T.  LxoiiHAliD 
gerichtet* 

Btmkm-fy  IS.  April  1866. 
Einige  Worte  ober  neuere  geognostische  Wabrnebmongen  in  Aeft- 


Herr  Bui-Koa4akteor  Koch  tbe ilt  mir  die  gnnt  interentanten  Resvl- 
tele  einer  Vomotemicbnng  mil,  die  er  über  die  VerhSllniMe  Ton  Cmrmin, 
Cmm«  fic.  in  MieekUnkmrg  angestelU  batte,  und  die  Ihnen  miUntbeilen 
er  mr  erlaubt  bat  Er  bat  in  der  Mibe  der  bekannten  Brannkoblen- 
Liser  von  Boemp  ber  Carenls  ein  anstebendea  Lager  von  Kalk- Mergel* 
nit  ciogelageHeii  Scbiehten  eines  fetten  Kalksteine  gelnnden,  das  in  bora 
tSftlicfa  VM  dca  Brnanbahlon  liegt,  wAbrend  dieae  bora  4  weaüicb  ein* 
Uleo;  jene«  ^Arfla  alao  wobl  daa  Liegende  dieaer  Koblen  aeyn.  Dain 
koaat,  daaa  ui  einer  Mulde ,  welcbe  dieae  ans  der  Haide-Ebene  empor* 
itcigfBde  HngeUOmppe  trennt,  an  deren  SW.^Abfall  bei  Boeup  die  Koh* 
Im  lad  an  derc«  NO^ Abfall  bei  Ckrßmta  der  Kalk  liegen,  bei  SM  eine 
l*/t  itarke  SoolqncUo  bervortritt  Zwiaeben  jenem  Mergel  und  der  Braun* 
Ublea-Ablagerong  findet  aicb  ferner  ein  micbtigea  Tbon*Lager,  daa  durch 
Graben-Arbeiteo  aum  Zweck  einer  Ziegelei- Anlage  bia  an  30'  Tiefe  auf* 
Itetebletaen  wurde  und  iweifelaobne  lum  Septarien-Tbona  gehört.  Denn 
n  eatbllt  auaaer  aabl reichen  Septarien,  Eiaenkiea*Nieren  und  Gjpa-Kry* 
Hallea  auch  einige  der  Petrefaklen  deraelben ;  nimlicb:  Nncula  Dea* 
Wyesiana  Ntar  in  aebr  acbftoan  mit  Eisenkiea  erfiillten  Exemplaren, 
Ueiaa  (Asiana)  oniearinata  Ntbt  oder  L.  obtuaa  Bbir.,  Pleu* 
rtUaa  aubdeaticulata  Munar.,  Biloculina  turgida  Ravaa, 
Tesieltria  laeera  Raa.,  Gnttulina  aemiplana  Raa.,  Quinque- 
Ueiliaa  impreaaa  Raa. ,  Spirolina  Humboldti  Raa«  und  Den* 
ttliaa  emeeiata  Raa.  (?>•  Der  Tboa  iat  gelblich-grau  von  Farbe  und 
vir'  kei  la'Tiafa  von  einem  ockergelben  etwaa  Kalk-baltigen  Tbon,  welcher 
Steil-artig  erbirtei  iat,  dnrcbaetat;  dieae  Schiebt  zeigt  ein  achwacbea  Ein* 
hUca  nach  SW.,  alao  korreapoadirend  mit  der  Braunkohle,  und  acbeint 
^  Tkon-Lagcr  die  Koblo  au  nnterteufen.  Daa  Profil  der  Hfigel-Grnppa 
nadit  lieb  ao: 


436 


flaidc 

Kb«iw 


Eine  kleioe  QoanütfiC  des  K«lk-Merg^el5 ,  welche  Herr  Koch  »qpi- 
aehlemmte,  xeif^e  eine  reiche  Fauna  von  Forami niferen,  Cytherinen  ond! 
Fiacb- Resten :  Schuppen ,  Wirbel,  Zähne  etcl  Erste  bat  derselbe  Hrn. 
Prof.  Rbvss  cur  BestimDuog  sugesandt.  —  Hr.  KpcH  Ist  gegenwirtig  b6 
schlflligt,  im  Anftrage  der  Regierung  eine  geognostiscbe  Karte  der  Ge- 
gend zwischen  Basiorf  und  Brmuhaupiemy  wo  er  die  Planer-ScbicbteB 
aufgesdilossen  hatte,  xu  zeichnen ,  und  ist  gern  bereit  sie  Ihnen  sor  Vfr- 
öffentlicbnng  in  Ihrem  Jahrbuche  susustellen,  wenn  Sie  geneigt  wireo, 
sie  darin  aufzunehmen.  —  Gleichfalls  wird  derselbe  von  der  BoewpXi^ 
remim0r  Gegend  eine  geognostiscbe  Karte  entwerfen. 

K.    6.  ZlMMBEMAKM. 


8aimkäm9m,  1.  Jimi  1855. 

Das  Kreide-artige  Tertilr-Gestein  von  O^r^emMek  bei  Gi€99m,  voi 

welchem  ich  froher  berichtet  habe,  bat  nach  einer  von  mif  vorgeaewse- 

nen  chemischen  Prüfung  folgende  Zusammensetzung  und  zwar: 

1)  die  obere  harte    2)  die  weiche    3)  die  oaterc 
Bank  mittle  Sebiebt 

Bisenozydill-Silikat  nnd'  mechanisch 

beigemengter  Sand  .••••.    3,6  .  4,8  •  8,0 

kohlensaurer  Kalk  ..,...;  56,1  •        5S,t  .        47,1 

kohlensaure  Msgnesia      .*  .    •    •    .  33,1  .        39,1  •        S9,s 

£isenoxyd,  Eisenoxydul  und  Spuren 

von  Mangan-Oxjdnl S,o  .  3;i  •         7,8 

Schwefelsäure    , 4,t  .  1,7  .  3,0 

Wasser  nnd, organische  Bestandtheile    l,a  .  a,7  .       '  8,6 

100,0  •       100,0  .         08,0 

Es  wurde  mir  von  grossem  Interesse  seyn,  wenn  in  Ihrer  Zeitsehrifl 
über  ähnliche  Vorkommnisse  in  der  Tertiär-Formation  Notitaen  gegebeo 
wfirden.  Die  Ausdehnung  dieser  weissen  Masse  ist  sehr  bedeutend,  swl 
ich  behalte  mir  eine  ausfährlichefe  Beschreibung  derselben  vor,  sobald  die 
Gewinnung  und  technische'  Verwendung  sicher  gestellt  Ist. 
^  Taschb. 

*    Jahrb.  1854,  8.  675. 


Neue    Literatur. 


HKi  ftcdiiktorwi  acMe«  d«B  EvpfaM  ■•  •>•  ei«gvUnfni«r  Schrlftea  dareh  ei«  d««  TIM 

belgMCtetes  >1) 

A.   B&cher. 

WiLTL:  Faflsao  und  seine  Umgebang;,  geognostifch-niineralogiscb  ge- 
icbildert  <I8  SS.).    Pastaa  4<».  X 

1894. 

G.  CamAU :  Afwlff  für  to  BekimUes  fossUes  4»  UpmrUmeiU  le  fYonme. 

8^.    tAvr,  xr  et  jcri. 
J.  Dblbm  :  iS«Mi<  d'wms  äuerifiion  §4ülo§ifue  dm  icMtn  ie  PAdamrj  mM 
1$  emmMm-mtiamg  nur  /4f0  af  I«  eimssewMmi  des  Urrmins  nummtüi^ 
HfMM  (TA^  d$  §ioUfU;  102  pp.,  2  pIK).    Bordemux  d^. 
Ehmoiis:   Amterietm  QMlofy^  eoniainittg  m  siaiemteni  of  ihs  frindpUs  ef 
«,  wUh  fiiU  ittmsiraüams  of  ike  charaeterUiie  America»  foesiU. 
«•.    PmH  L    (6  fl.l 

D.  Pa«8  :  Mrodaeiorff  Text  Book  of  Qeolo^^  EdM.  «.  Lomdon  1t9, 

1855. 

A.  BüftAv:  Odohgie  ttppiifu^e.  SnppiimetU  eur  lee  riUHtme  dee  giies 
mefelHßree  m^ee  te»  roehee  erufiwee  ei  emt  im  eomünmild  dei  mdmd- 
rma  a»  pnfemdemr.  PerU  8*  (112  pp.). 

H.  T.  Dbchsh  :  fiber  deo  ZusanDmcDhang  der  Steinlohlen-Rdviere  Ton 
Aacben  and  an  der  Rohr  (<<  Zeitacbrirt  ffir  daa  Berg-,  Hatten-  und 
Salinen. Weaen  in  Prenaaiacben  Staate,  III,  i,  Berlin.  8  SS.'  4^)   X 

E.  HiTCHCocK :  thr  Reiifiom  of  Oeoiogff  ad  Ue  emmeeied  SeieHcee  (408  pp. 

\t\  iV,  Sbill.). 
BL  flöftiiBs:  aber  die  Gaatropoden  und  Aeepbalen  der  Hallatatter  Scbich- 

tcn  (24  SS.  2  Tfln;  4^    Wien  <  Denkacbrift  d.  R.  Akademie  d.  Wia- 

•ensch.,  matbem.-natnrwias.  Klasse,  IX,  33-^59,  Tf.  1—2).   X 
J.  J.  Kauf:  Beiträge  aar  näheren  Kenntniss  der  nrweltlicben  SAtigtbiere 

DarmtL  4^  [Jb.  IMI,  678];  \U  Heft  iHalitheriom].  23  SS.,  7  litbo- 

gfapli.  Tun.  >< 


4d8 

W.  PiliLLin :  «II  fflHNMftfiy  tmircimeHmt  io  Mhm^effßj  m  m»  «Kii«i 
wUh  exiemtive  mlUrmlUmM  mmi  mMHon»  kff  H.  J.  Brooks  o.  W.  H. 
Miller;  Lamdom  8^  [18  ShillJ. 

E.  E.  SoBiOD  u.  M.  J.  SeiiLRiDBri :  Aber  die  Natur  der  KieRol-ildlitr.  4S 
SS.,  3  Tlln.  A^.    JeoA.    [S  11.  64  kr.] 

B.     Zeitschriften. 

1)  J.  L.  Canaval:  Jabrbnch  des  natnrhiiitoriscben  M oteani  ia 
Kirnthen,  KJageDfurt  8^.  X 
186M,  Ir  Jabrganjc  (176  SS.,  1  Tfl.  fol.), 
J.  Prbttubr  :  H5beii>Bestiniiiiangcn  in  Kirnlhen:  136—176}  Tf.  1. 

i8S8,  W  Jabriranfc,  206  SS. 
Fr.  ▼.  RosTHORiT  u.  J.  L.  Cauatal:    Btitrige  tor  Mineralogie  nad  Gf«- 
gnoaie  von  KSmthen:  113^170. 
18S4,  llir  Jahrelang,  186  SS.,  2  Tllo. 
J.  L.  Canaval:  neaes  Vorkommen  von  Vanadin-Bleien:  171  —  178. 

"   neue  MineraNVorkommniaae   anf  den   Spatbeiaenatein-Lagera  dei 

Hdttenberger  Eraberga :  180—181. 


3)  C.  Gibbsl  und  HBinn:  Zeitecbrifl  ffir  die  geaammten  Ifatar- 
wiaaenaehaften.    Berlin  8*^. 
Jahrg.  I,  1859f  Band  I. 
E.  SdCHTirio  u.  A.  Lbtffbrt:  Kryalalle  in  Kryatallen:  6. 
Glricb:  Voltait  vom  Rammelaberg  bei  Ooalar:  12. 
Gibbbl:  Fiaeh-Reate  im  Bunten  Sandatein  bei  Bemborg,  TU.:  30. 

—  —  Alter  der  St.  Caaaianer  Ablagerungen :  34. 
Hbintb:  über  OwBn'a  Tbalit:  37. 

E.  SocHTiNo:  Muachelkalk-Petrefakten  und  Mineral  bei  Jena:  119. 
Baor:  fiber  SHBpaaD'a  Entdeckung  von  Geyairn  in  Kalifornien:  120. 
Gibbbl:  QoBifarBOT'a  foaalle  Menachen-Zihne  in  Bohners:  122. 
füuoaa:   PLBTTiiBR'a   Unterancbang   dar  Braonkoblen-Formatiop   ia  d«r 

Mark:  126. 
HRinra:  (Ulbx)  Schwefel waaaeratoff  im  Boden  bei  Hambarg :  132. 
BiacnoF  u.  Gibbbl:  über  Aptfchua:  136. 
i>BiCR8 ;  Struktur  de«  Rogenateina  bei  Bemburg,  Tfl. :  188. 
Gibbbl:  aber  Koprolithen:  200. 
-*•  -^  Ober  ZsKBLi'a  Gaatropoden  der  Goaau-Formation :  285. 

—  -*  Ammonitea  dux  im  Muachelkalk  von  Srhraplao,  Tfl.:  341. 
E.  Sdoürmo:  kOaatlicber  Greenackit:  340. 

Gibbbl:  Pflansen-Reste  im  Braunkohlen-Sandatein  bei  Skopan :  350. 

SocKOw:  über  mioeralitche  Verwitterung:  433. 

liBQ :  dilnvialea  Knochen-Lager  bei  Frankenbuuaen :  447. 

Jahrg.  1,  tau,  Band  II. 
SnBCRBR  :  Sigillaria  Sternbergi  im  Bontaandttein  au  Bemborg,  2  TIa.:  I. 


m4  U^lmBmtfk9m  der  TM«iir.«dticli|aoKe«  M  om- 

Gubkl:  n  SFUonii't  AafMts:  34« 

imi:  HWoi.  und  Sp«lteo.Bifihiaf  io  SleytnMrk:  SS8» 

Fr«€Me  in  Steimals  von  Wt«Kedia;  34|. 

Jahr;.  II,  iSS4y  Band  III  [S.  1-9«  ist  mnifeztlgt  im  Jb./M4,  380]. 
GinsL:  aber  Nomeoklator  ia  der  •yttematiMfaeo  Gcogaotie:  195. 
SciaiDT':  Diloviales  Koocben-Lager  bei  Gera :  ISO. 
SriBoani:  Plearonoia  «.  g.  und  ihre  Arten,  Kebiidet  aus  SigiQaria  Stcra- 

bergfii,  3  Tflo.:  176. 
GiEBBL :  Terateiaeroo^^n  im  M aaebelkalk  bei  Lieskaa  :  lOS. 

Trilobit  aas  Wetliner  Steiakoblea-Schfehtea ,  TU.:  360. 

SwmiiG:  KryaUlle  in  Krjstallen:  SOS. 

—  Oeibbleien  als  Yersteineraags- Mittel :  274. 

Scuudt:  Owan's,  CAaraiiTBR's  and  Daviosoii's  BeobacbtuB8;en  Ober  Bra* 

efaiopodeo,  2  Tflo. :  325. 
Woihbb:  Knrstallograpbiiiche  Notitz,  Tit.:  334. 
GiapsmiAGBif :  Rotbgildigers  bei  2^llerfeld:  341. 
WiMasa:  Gftniea  bei  Zellerfeld,  TU.:  344. 

GiüiVBimAGBif :  Nebengestein  der  Bockswieser  Bleiglanz-Ginge,  TU. :  350« 
FuDifisa:  geogaoatisclM  Beobacbtangen  am  Sud-Hars,  Tfl.:  364* 


:)WoHi.Ba,  LiBMoa.  Korr:  Aanalaa  derCbamia  and  PbaiaiaBit, 
Heidelberg  8»  [Jb.  I8M»  587]. 
18S4,  April«-Jiiai;  XC  (5,  XIY),  I-«,  8.  1-384. 
PoicmAMMBa:  kfiastl.  Bildang  kryatailisirtca  Apatits:  77—00;  321^398. 
F.  ZiBMiffsa :  Berecbnang  der  Aebsen-Wiakel  aweiaeMger  Krystalle:  00. 
WsLniBir:  Ober  die  Bohaerse  von  Ktndem:  1S3. 
R.  KiRsrnw:  Heita-Kraft  des  Torfes  bei  Riga  t  150—158. 

die  ScbweM-Qoello  voa  ScbOaeek  ia  Liefland :  158—100. 

F.  v.KoBBix:  CTIlloritoid  r.  Bregattea  n.  Kltaeeblor  bei  Bajrrentb  >>  944*t51. 
V.  PiARTA  aad  KaaoiA :   analyslrea  die  Miaeralqarile  tob  St  Moria  ia 
Ober-EngaAa:  SlO— 312. 
18S4,  Joli— Aug.;  XCI,  1-9,  S.  1-956. 
v-  Aith:  Isomorphismns  homologer  Verbindungen:  170—177. 
Weltubh:  Analyse  Badenseber  Mineralien: 
Toblbr:  Breviait  oder  Mesol:  320. 
?   Aagit:  230. 

R.  Scbbuck:  Eupfer-Wlsmoth :  231. 
A.  Benscm:  Verhalten  de»  Basalts  bei  Wasser  und  Luft:  134. 
liucoBGUBA :  zerlegt  Meteoreisen  von  Toluca  und  vom  Kap  ^  240—253. 


44« 

4)  Zcitiichrift  der  Dentjiclien  (««locisebfii  G«»«Nscli«f(t 
Berlin  9^  [Jb.  18S6,  339j. 

18ö4,  August;  VI,  4,  S.  615-S06,  Tf.  26—30. 

A.  SitEunfcs-Protokolle  v.  Aug.  2  bi$  Sept.  33:  ei5— 667. 

A.  Erdmarn  :   Terliar-   und  Jura-Versteinerungen   von   der  Sanlindischn 

Ost^ee-KuKtf :  620. 
Bbyrich:  Konchylien  des  Norddeutschen  Tertiür-Gebirgs:  620. 
Cabfiall:  Nickel* Erze  im  Man«rt*ld'scben  Kupferschiefer:  620. 
Verhandlungen  über  dfe  geolog.  Obersichts-Karle  v.  Deutschland :  624-636. 
Beriebt  des  Vorstandes   über  die  Geschafts-Fubrung   i.  J.  ^854:  628-635. 
Verbandlungen  in  der  Versommlung  zu  Gottingen  vom  10.  — 23.  Sept.:  636. 

N5o(iBRATH :  Gediegen  Blei  und  Bleioxyd  su  Vera-Cruz  in  Mexiko:  636. 

GfiirifTz:  über  die  Steiokohlen-Formalion  in  Sachsen:  636—638, 

Crboner  :  Geognostische  Karte  von  Thüringen :  638. 

P,  Merian  :  über  Keuper-  und  LiaMpormation :  639. 

▼.  Strombrck:  Schichten-Bau 'im  Hfigellahde  nSrdi.  v.  Harze:  639-641. 

Mbybr  :  neues  Vorkommen  des  Struveits  in  Hamburg:  641 — 643. 

P.  Mbriah:   St.-Cassian-Formation  in  Vorarlberg  und  Tyrol:  642-646. 

Sartorius  v.  WALTBRaHAUSBif :  üb.  d.  Dolomite  in  den  Zentral- Alpen:  647. 

F.  I^obhbr:  Devon-Gebirga  io  Belgien  und  der  Eifel:  648. 

Bbyrich:  Grsptolitben  im  Scblesischen  Gebirge:  6&0. 

BoRrfBMSifri:  Grenze  zve.  Reuper  u.  Lettenkohle  in  ThiirinKen:  652-664 

Nauck:  fiber  Quarz-Zwillinge:  664. 

OscHATs:  mikroakopiaebe  Pr&parate  von  Mineralien  u.  Peirefakten:  6&S. 

V.  KupsTBitv :  geognost.  Karte  v.  Wetzlar;  Schalstei n> Bildungen :  656-659. 

GövFBRT :  Bedeutung  d.  fossilen  Pflanseo  fiir  Gebirgs- Bestimmung:  659. 

SriBHMiR  :  Pflansen  in  der  Kreide*FormatioD  von  Qoedlinburp^:  659-661 

V.  Carnall:   sarquetacble  Kiesel  ioi  Steiukoblen-Gebirgo  bei  Waldca* 
bürg :  .663. 

H.  RoBHKR :  Ideologische  Karte  von  Göttingen :  663»  667. 

Sartorius  V.  Waltershausbi«  :  die  Keaper^Formation  im  Biaoen-Thal :  663. 

Prbbvbi.:  kryataliin.  Struktur  des  Meteoreiaens  als  Kritmum :  663-665. 

Wappabvs:  Gold- Vorkommen  in  Venezuela:  66S. 

V.  CARftAU.:  Erz-Lagerat&tten  im  Oberacblesischea  Muaabelkalke:  666. 

Sack:  Metall- Reicbth um  dea  Kapfersebiefera  von  Knpferaoiil  etc.:  666. 

Sartorios  V.  Waltershausbi«:  Mineralien  von  Island  und  Ätna:  666,  Ssi. 

U.  J.  Mvixbr:  Mineralien  aus  den  Gruben  von  Kongsberg  n.  Moduoi:  666. 

STABOBi.BR  :  Insekten,  BIfttter  und  Bluthen  von  Öningen  :  667. 

B.  Briefliebe  Mittheilongen:  668-673. 

EMMRicit:  5folaKse;  Nummuliten-  und  Kreide-Gebirg  am  Blomberg;  ooii- 
tbischer  Kalkstein  an  der  Benedikten« Wand  *,  Gervillien-Scbicbtes  b«i 
Lienz:  668  —  671. 

V,  Strombbck:  über  Flammen -Mergel  in  Brannscbwdg:  673—673. 

C.  Aufs&tze: 

Nöogbrath:  über  Gediegen  Blei,  BJeigUtte  nnd  Mennige:  674« 
MiJtLER:  Alaunerze  der  Terljär-Formatioo:  707,  Tf.  36. 


441 

fenicv:  K^adijrlMi  i.  NoWhi€«(Mlkeii  Tertilr-Formation,  III:  796, Tf.  is-19. 
0.  FiuAt :  SqiMtiaa  Acanthodernift  von  Natplioi^ea :  789,  Tf.  37-19. 


5)  Erm an's  Archiv  ffir  wissensebaftliehe  Kande  vonRussland. 

ßerlio  8^  IJh,  18S4,  805], 
1««5,  XIV,  ^-f,  S.  I-3S9,  Tf.  I. 
Wuimal:  geogttoaC.* Reiten  im  O.  Tbeil  d.  Kirgiiien-Steppe,  Fort«.:  43-53. 
Aiirotur:   Aasbraeh  de«  Scblamm-ValkaDt  auf  der  Halbintel  Taman  im 

Aoff.  18M:  68-71. 
A.  EftMün:   Docb  nicbt  beobaebtete  Terlilr-Getteine   bei  Rio  de  Janeiro: 

144—161,  Tf.  1. 
Die  Heilquellen  von  Lenkoran:  169— 163- 

ftifWf  Sleinkohlen-Lafi^r  an  der  W.-Seile  det  Uralt:  164— 166. 
hie  Malacbit-Lager  im  Ural-Gebirge:  309—311. 


6)  BulUiin   i€  in  Seeidie  §ä0io§ifn»  do  Frniiee,    PmriM  S^ 

(Jb.  1«M,  343).   M 
IM4-.M,  *,  jr/l,  ik  lr-178,  pl.  1— 5  (18S4y  Nov.6-IMjr  Janv.99). 
A.  OB  LA  MAMMonA;  dber  die  geologiacbe  Karte  Sardinien«:  II. 
Cr.  Loar ;  das  Ifnmmniiten-Gebirge  in  den  Hoeiialpon :  17. 
Mawoo  :  Kreide^Oobirge  in  den  Rocky-raoontaint:  89. 
Gaiuamdot:  geoiogitcho  Bemerkungen  Aber  daa  Libanon-Gebirge:  33. 
VihiAUos  »'Hallot:  Aber  die  Tbeorie  der  Antscbleodernngen  t  36. 
91  Rort :  Bemerknngen  daau :  49. 

A.  eoos:  ans  aeiner  Brocbdre  U  hU  ei  fmHUid  de  Im  fMöfie  i  46. 
CmavtL;  SAsswaater^Konchjrlien  im  Neoeomien  der  Campagne;  47. 
Uckiart:    Mastodon-Kiefer  mh  1  Backen-Zibnen  Aberelnander:  46— 50. 
V.  KertsRUifG :  geologitehe  Thfttigkeit  in  Roatland :  53. 
Mfiocr:  Kreide-Gebirgo  im  Nord-,  Alane*  und  Ardeonen*Dpt. :  54-66,  t.  i. 
DiuifooB:  BMDerknngen  daxn  66 — 68. 
Boomot:  Üb«rgnng»-Gebirge  in  den  Pyrenien,   inabctondeto  im  Ontau* 

Tbalo:  68-73. 
Tiicit:  der  Uatrroolilb  in  England  vnd  im  SnrtbewDpt:  78—76. 
E.  HusaT:  Jnra-Grbirge  am  W,.Rande  dea  Pnriaer  Beeken«:  76—87. 
KjKaLiii.SciiLoaiBBa6BR :  Aber  die  Geaebiebc  mit  Eindnicken :  87—89. 
E.  RifiBvixn :  Paralieliamua  det  unteren  Kreide^Gebirgea  von  Yaoaf  und 

der  Wett-Sebweits :  89—97. 
tiratigraphitehe  Studien   dea  Nammuliten-Gebirget   in  Waad    und 

Wttiia:.  97— 104. 
d'Aicniac  und  Haimb  :   Deecrifliam  d##  Anlmnii«  feeeUee  im  grempe  «tiM* 

mmUiipu  de  Fimde\  ll'ltnr.:  105. 
A.  Bodb:  ober  daa  Alter  volkaniteber  Antbrtiche:  169«-*  119. 
ktcoLLor:  veraibeitele  Horneteine  (ailex)  bei  Amien«  gefunden:  119. 
Anca:  geologiacha  NotHaen  fiber  einige  Theile  Rutiilaada :  115. 
(•caun  ScHLfJHBüRGsa :  Varielalen  von  Ammonitet  tpinatot:  118,  t  9,  3* 


44t 

Co9V*i«o :   Perm-Gsbii^  üb  Av^yroa  o.  «v  Lodftv»^  HeMlt:  IM,  t.  4. 

Th.  Ebkat  :  fiber  die  faulcii  Sinke  der  SieiobKlebe:  IM. 

J.  Barihhdb:  Atcocerai  «It  Prototyp  der  MautilideB:  157,  t  S* 


1)    Tke  Annais  mnd  Mmgamine  ofSmimrmi  Bisiorpf  M*9€rif9. 

London  S^  [Jb.  ISUj  IM].  X 
1866^  Jan.—Joni,  oo.  M— M;  i,  XV,  l—B^  p.  1—471,  pl.  1-lL 
Th.  Wmght  :  Fossile  Echinodernen  n.  ihre  Begleiter  auf  Malta:  101- 1S7, 

175-195,  262-277,  4  Tfla. 
BaooBaiP:  ein  neues  Bild  ▼.  Didns  ans  dem  17.  Jahrhundert:  145*148,  fifi 
E.  Bihubt:  Struktur  von  Kalkstein-Nieren  in  bituminöser  Koble:  155. 
GfLCHMST:  geologische  Besiehnngen  einiger  Alpen-Pflanzen:  212. 
J.  LrcBTT:  über  Perna  quadrata  Sow. :  427^430. 


8)  AROBRsoif,  Jardinb  c  Balfour:   Bdinhnrgh  Meto  PhHosopkifl 

Jonrnmi,  i,  Bdink.  8^  [Jb.  ISSö,  340]. 
18SS,  April;  no.  M;  1,  n,  189- ^92,  pl.  2— 11. 
Ch.  MACi.ARBif :  alte  Gletscher  In. den  Ctomarkungea  Strachur  nadKünos, 

Argyleshire:  189—203. 
R.  WARiif  QVON :  Erzeug,  v.  Boraxsftnre  «.  Ammoniak  durch  Yalkane :  259-153. 
G.  Boist;  fiber  die  banptsftehllebsten  Vertiefungen  d.  £rd-0berfllche:253-2fs. 
W,  S.  Symonds  :  geolog.  Verbreitung  v.  Pterygotna  probleaMticna :  269-171. 

BInke  todter  Fische  im  Meere  schwimmend:  271—273. 

R.   Rarkubss  :    Annelliden-Fihrton   im    Millstone   grits   der   Grafsebaft 

Cläre:  278-284,  Tf.  5. 
SoTUBBLAftD :  BrTefliche  Mitlhetlungett  fiber  meebanisdie  Geologie:  3S9. 
T.  Oiabam:  zur  Geologie  des  Himalajra:  851—351. 
F.  Hbddlb;  Oxalsanre  Mineralien:  365.. 
A.  Gbuub:  Lias-Fossilien  ron  Pabba  vnd  Skjei  366«->388. 
A.  Brtsoit  :  Worm-Fthrten  in  Silur-Schiefem :  368. 

Diatomaceen  in  Silnr- Schiefern:  368. 

F.  Hbbdu:  Analyse  des  Datbolitha  von  Glen  Farg:  360. 

H.  Millbb:  Erfrieren  vieler  Schaalen-Thiere  im  Febrnar  ISSS:  360-379. 

Pbtbholdt:  die  graue  Farbe  des  Dolomit«  n.  a.  neptun.Gesteine  ^  377-378. 

V.  Waltbbshausbi«  :  Mineralogie  der  Alpen-Dolomite  ^  386» 

Merkwfirdiger  Diamant  aus  Brasilien:  387. 

L.  Hoüiibb:  Spiegel-Höhe  des  Botheo  und  des  Mittelmeeres:  388. 

Rotlb  :  Hebung  der  Sfidsee-Inseln  :  388. 


9)]  Tke  QumrtertyJournmi  of  ike  Gooiüfiemi  Smeioip  nf  19*' 
don,  London  89  [Jb.  1865^  345). 

186Sy  Mai;  no.  49;  XI,  j»,  i-zoin,  A.  p.  101-160,  B.  p.9-14,  pl.7,  in* 
f.    Des  Pr&sidenten  W.  J.  Hamiltor:  Jabrtags-Rede:  i— xcio. 
Jahres-Bericht :  Db  lü  Bbche  e rhfilt  die  WoUaston'scho  Medaille;  die  Brä4er 
Samdebbobii  zur  Unterstützung  ihres  Petrefnkten-Werkes  den  GcU- 
Preis  derselben  Stiftung :  i-xxvu. 


6c«l«iitelMr  Jabict-^Berklil :  fibcr  England:  sclv-kvi;  Aber  das  AntlM^ 
und  insbcsander«  Dentachland:  lvi— xau. 

n.  L««reade   Verhandlnngen,   1864,  Des.  13— ISM,  Jan.  17: 
A:  i«l-*190. 
fKurmea  n.  BnowN :  FMailien*fSfarfndet  Drift  bei  Saliabaiy:  101. 
huMTWiea :  Faaaii-llette  im  Kiat  in  West-Hackney :  107. 

PoMilieB-fnbreade  Scbieht  der  Drift-Periode  bei  den  BecnWera:  110. 

Baowm-Avmnz  Land-ObertUcben  nnler  dem  Drift  :^  112. 

Diwsoic:  eio  nntergeaaBkener  Wald  in  Nova  Scotia:  119. 

HOvaii:  nene  Reptilien  aoa  Purbeek-Schichtrn  von  Swanage:  tS3* 

Coccotenthia  lalipennia  aas  Rimmeridge-Scbiefero :  1)4,  Tf.  7. 

Hamilton  :  Tertiär- Schiebten  in  Norddeotschland,  bes.  Heaaen-Caaaai :  1S6. 
LHiPURs:  bllUerige  Stniktar  kasratallinischer  Felaarten:  143. 

in.  Gescbenke  an  die  Geaellschaft  und  aen-eracbienena 
geolofciscbe  Werke:  Ä,  145—160. 

IT.  Miaiellon:  B,  0-24. 
D.FoBita  o.  T.  Dana:  Mineralog.  Unterancbungen  in  Norwegens  9>  fgg. 
^MMBBCK :  Ecbtnodenneo  im  Hila-Kooglomeral  (Jb.  1SS4  » :  13. 
Efenoi  VOR  »nn  LiRTn :  Geologie  von  N.-Vorarlberg  (BtM.  filoiioo«) :  16. 
F.t.Hadbb:  Cepbaiopoden  d.  HalUtAdter  Schiebten  (Wien.  Akad.  » :  t% 
H.  HoRHBo:  Gaatropodea  n.  Acepbalen  im  Sandlinger  Marmor  (daa.^):  S3. 
Uiooct:  der  Mineralien  imiro  Struktur  durch  Hydrofluor-Säure  dargolegl 

(Rdcka-Auat  »:  93. 
BMHBi:  TertiJk-FouaUicn  von  Belgrad  (dua.  »:  24. 
V.  Koiacuiaow  :  über  Klinoeblor  und  Gliauner  (das.  »:  U. 


.Auszöge. 


A*.  Mincreilogie»  Krystallographie,  Mtueralchcmio. 

Bernstein  in  Kurland  (Russ.  Berg-Joornal  ^  Hihgbu.  Öiterr. 
Zeitschr.  1854,  Nr.*  M,'S.  413).  An  den  Gestaden  des  See's  Aitgerny 
vierthslb  Meilen  vom  östlichen  Ufer  EurUmdi  nnd  in  gleicher  sndlicIirT 
Entfernung;  vom  Meerbosen  von  Alf«,  wurde  beim  Dttrcbsticb  som  Behof  der 
Trockenle^nnir  des  See's  Bernstein  gefunden.  Der  See-Spiegel  stand  nicht 
viel  höher  als  das  Meeres-Niveao ;  als  das  Wasser  bedeutend  abgenom- 
men, kam  das  Mineral  an  den  Cfern  in  grösster  Menge  zum  Yorscheio. 


Höht:  Algerit  (Sillim.  Jm/nuk^  XVHj  361).  Gegen  die  Eises« 
thilmlicbkeit  dieses  Minerals  sprachen  sich  Daüa  und  Warritsr  sas  osd 
erkl&rten  dasselbe  für  verAnderten  Skapolitb  ^  nun  vertfaei^igt  H.  seine  As- 
nähme.  Gegen  Daha  wendet  er  ein :  es  wire  schwierig  sn  erküren,  wit 
an  die  Stelle  des  Natrons  nnd  Kalkea  im  Skapolitb  Kali,  Magnesia  and 
Wasser  getreten  wftrei  nnd  da  mit  Algerit  niemals  Skapolitb  vorgekommes, 
so  leite  man«  wenn's  auf  eine  Pseudomorphose  abgesehen,  den  Algerit 
besser  von  dem  neben  ihm  auftretenden  Idokras  ab.  Von  WnrriiBT  wird 
behauptet,  dass  derselbe  ein  Gemenge  von  Glimmer  nnd  Apatit  serlegt 
haben  durfte;  wiederholte  Analfsen  vom  Vf.  angestellt  ergaben  nur  Spa- 
ren phosphorsauren  Kalkes  nnd  swar  im  Mutter-Gestein  des  Algerits. 


E.  ToBLBn:  Augit  von  Smsbmeh  im  £at#sr«f «AI-ISTeiirfs 
(Wohl,  n,  Libbio  Anoal.  XCf ,  S30).  Zur  Analjrae  dienten  wohl  aaige- 
bildete  dunkelbraune  Krystalle.    Gehalt: 

SiO» 4M04 

APO» 7,8*4 

CaO S3,600 

MgO 10,152 

FeO 11,815 

MiiO 0,112 


44S 

Schill:  Aoalfse  Bmden^sck^r Bohnerte  (6.  Lbonhard:  Mine- 
laJifo  BftdeM,  S.  Aufl.  1M5,  S.  30).  £»  worden  untcrtocht:  Linsrners 
fot  AfüvfNi  kci  Mheknimmtrm  {A)  and  von  l?iilflMilfo^M  bei  fiMM». 
fta  (B>.  Fcnier  aaaljrairte  Schill  BoliaerM  vea  iApHm§m  <0,  säwie 
(D): 


CA.)                 (B.)  <C.)  .  (D.) 

Eitenosyd     ....  66,333  .  68,323  .  57,32  •  44,03 

ChroiDOxjrd  ....        —  .        -*-  .  Spur  .  Spnr 

Tbonerde      ....  7,743  .       3,190  •  1,68  .  0,68 

HaagaDOXjdal-Oxyd .  0,423  .      0,001  .  —  .  — 

Ziokoxjd      ....         —  .        —  .  0,47  .  0,17 

KaJkerd« 0,410  .       2,726  .  0,13  .  0,13 

Talkcrde 0,366  •      0,633  ,  —  .  ~ 

KiescUaore  ....  12,066  •  10,440  •  30,64  .  38,10 

Sdiiref  elaJLore .         .       0,028  .      0,205  {  o     .  ^  ^ 

yaiwdinaftore    ...        —  .—) 

Pboaphoniore .    .     .       0,020  .      0,003  .  0,32  .  0,41 

Waaaer 11,766  .  13,743  .  12,70  .  12,00 

Kohlenaiore     .    .    .        —  .       1,043  .  —  .  — 


100,068     .  101,286     .  103,26     .     06,42 


FnmcHs:  UraD-Pecha'rs  id  der  HimmBifmkri'Pmndgruie 
Ui  Freiker^  (Berg.-  u.  HöHeii-Baaa.  ZeiliiDK  18M,  Nr.  18,  8.  Jli). 
ii  deo  Saalbiodero  eiaet  Gangea  fand  aich  ein  bia  dabin  nicbt  beme rktea 
■ihiigea,  im  iDoem  nnverftndertea  graolich*acbwarsea  Mineral.  Die  quali- 
Wif-cheanscbe  Unteranebong  ergab  Uran*Peehers  durcb  einen  aoaebn* 
üebea  Selen-Gehalt  auageaeicbnet.  Mit  Salpeler-Salsainre  wurde,  nach 
AbsdMidnng  der  nbrigen  Bestandtbeile ,  auch  etwaa  Vanadin  gefunden. 
AiMcrde«  enthllt  daa  Mineral  0,26  Pros.  Silber  and  11  Proa«  Blei,  ob- 
vobl  liektbar  bnigeniengler  Bleiglanx  weder  für  aich  noch  dorch  Scbllm- 
nn  II  etkenoen  war.  - 

ThAaud:  Gegenwart  des  Araenika  in  den  Wassern  dos 
Xtal  l^are,  von  Sminf'Neeimir^f  von  der  Ben r6 «nie  und  von 
l«ysf  (AttMiM  ie  Ckim.  o,  ÄLU,  484  etc.).  Das  Waaaer  der  JTade- 
Jrm  tm  M0mi  Bm'By  dessen  nan  sieh  sum  Trinken  bedient,  seigt  beim 
ittfblea  eioe  bemerkensweribe  Erscbeinnng :  es  trflbt  sich,  ist  nicht  mehr 
aooMBensiehend,  sondern  fast  geschmackloa.  Angestellte  Versncbe  er- 
geben, dasa  Arsenik  in  Zustand  von  araeniger  Slnre  im  Wasser  enthal- 
ten sejr.  Die  Quellen  von  SsiiiMVseIntrs,  berühmt  nach  ihrer  Heilkraft  und 
beboBi  durch  die  sierliche n  Kalk-Überrindnngen ,  welche  sie  absetzen, 
tti^CD  einen  Arsenik-Gehalt  schwankend  swischen  6*S'*,7  und  8f ',2.  Das 
Wauer  ? on  A^t  nnfern  CUrmmU  lieferte  3"C>'-,5  Arsenik,  und  jenes  von 
'•iMM'isnls  an  der  Dti^pke  nicht  weit  vom  Momi-Dore  ergab  im  Liter 
»3Hr.,o2  arseniger  Stare. 


Krauti!  MexikanischcB  ]f«>teoreite«  <?«!■■<> 4.  WMinligia. 
eMellMsh.  18SSf  Man  8)w  Z>er  BendrtftmUler  eriHdt  ha  Reitet  IMI 
vier  p-aeeere  8tjicke  Meteerdaett  vew  Mirende«  Ftomtortea  im  fWIwi 
n«!:  ein  43  Pfoad  eebweree  ve«  nfmfiU^;  croee  von  97  Mni4  wmiäm» 
voa  6  PfuDil  von  OötUUUm  aod  eiaee  voo  19  PHiad  va»  laifaiMaga.  K. 
lieaa  daa  erat-erwlbate  Stfick  darehscbneideB^  der  ScKnitt  hat  die  BrwartviK 
gea,  wie  eich  die  Strnktor  seig^n  w4rde,  fibertroffeDy  indem  naeb  dca 
Alsea  mit  Salpetcrsiure  die  WiaMAmrrlTT'seben  Flirren  auf  a  AllerachSatte 
aagieich  bervortralen.  Dieaelben  zeif^f n  aicb  in  faat  recbtwinkeligeii  Daith- 
kreutauBKen,  Wibrtnd  auf  der  Bracb-Flicbe  aebr  dentlich  die  akCae^ 
riacbe  Spaltbarkeit  cum  Yorachein  kommt;  fenler  seifft  aicb  ia  derHanc 
nnd  beliondera  an  der.  Brueb*FI&ehe  Schwefeteiaen  and  Magnetkies  aua* 
gaaebieden ,  und  swar  in  einer  von  der  Riebtimi^  der  WiDMAifsTZrr'acfaet 
Figuren  fc*»*  uaabb&npg;en  Regdaiteigkeit.  Die  almoapbariiieiia  Eia- 
wirknng  bat  die  Oberfliebe  der  Maasen  in  eine  am»  Tbell  bia  */«''  ^^ 
Brauaeiaenaleitt-artige,  jedocb  b&rtera  Maaae  nmgeinderf.  Eine  Analyst 
davon  und  von  dem  Eiaen  aelbat  iat  noch  nicht  vorhanden.  Daa  Eiwa 
gehört  an  denjenigen  Meteor-Ei aen ,  die  nach  WöNJLaii'a  Entdeckung  sick 
in  aiaar  ICnpfervitriol-Löanng  paativ  verhalten.  Die  WiDMArtariTv'Mbea 
Figuren  und  die  chemiachen  Beatandlheile  machen  dieaea  »•  eigentbiah 
liehe  Verbalten  aber  nicht  cur  Bedingung.  Daa  vorliegende  Eiaen  leig^ 
nirolich  nberraachend  die  Eigenthfimliehkeit,  daaa  ea ,  in  eine  aolehe  Ka- 
pfer-LSaung  gelegt ,  durchaua  keine  Veränderung  erleidet,  wihrend  bf- 
([anntlicb  anderea  Eiaen ,  in  dieaelbe  getaucht,  aicb  aogenblicklich  nil 
metalliiicbem  Kupfer  bedeckt.  Berührt  man  aber  daa  in  der  Löaung  lie- 
gende Meteor-Eiaen  mit  gewöhnlichem  Eiaen,  ao  uberaieht  ea  aicb  ebea- 
falla  mit  einer  Kupfer-Haut  und  verliert  aein  nraprunglich  paaaivea  Ver- 
halten. Durch  daa  Schneiden  wurde  daa  Eisen  der  Schnittstelle  aanichsl 
attraktoriacb ,  ao  daaa  ea  die  bei  der  Arbeit  abfallenden  Eiaen-Theile  ai 
aicb  aog.  Auf  dem  friachen  Bruche  ist  daa  Eiaen  von  zinnweiaaer  Farbe, 
weaahalb  ea  von  den  am  Fundorte  wohnenden  Indianeru  früher  für  Silber 
gehalten  wurde.  Ausser  einigen  kleinen  Stöcken ,  die  froher  durch  v.  Gs* 
HOLT  nach  Buropa  gebracht  wurden,  ist  von  diesem  Eisen  noch  nickti 
In  den  Verkehr  gekommen. 


Damour:  Krystall-Form  dea  Brongniartitea  (AhmiI.  d.  Mis- 
e,  F/,  146).  Daa  vom  Vf.  früher  beachriebene  Mineral  kannte  nua  bii 
dabin  in  PmrU  nur  in  einem  derben  aua  BoUeU  gebrachten  Moaterstoek. 
Fbyaikaliacbe  Merkmale  und  chemtache  Zusammensetzung  hatten  der  feh- 
lenden Kryatalle  ungeachtet  veranlasst,  die  Substanz  ala  Gattung  so  be- 
traehten,  nnd  sie  erhielt  den  Namen  Brongniartit*.  Neuerdings  kaniea 
ebenfallaana  BoHvia  Exemplare,  welche  in  Höhlungen  und  Spalten  est- 


*   Mit  dem  Nsniea  BrongMUrtin  wurde  beUnnClich  vor  Jabree  aehmi  eis  m- 
aet«iMi««Nil,aer  Olenberlt,  baeiehaet. 


ntffte  fgtfcafody  OkUtitr  whm^niken  Mnmn.  Troli  ihrer  Kinn- 
lol  gdMiff  CS  4«i  Aewvii  s«  CMbreo ,  datt  die  pbytikaliscAi^clieiiiiiichefl 
taiMiiiAf  dmtfIbeB  die  nlaiHcheii*  eiod,  wie  Jene  des  derbe«  Bren^- 
■artüee,  weldben  die  Fenael  mutahit    • 

PbSa  +  AfSe  +  Sb^Sa« 
Me  KfjwUlle  werde»  begleitet  ven-breoeer  Bleade. 


Caiaval:  neuere  iii»erelieii-yorko»BiDieBe  anfdenEieeD* 
»fiftb- Leger»  des  Hdlle»Aerfer  £rsbergee  (Jebrb.  des  aeter- 
Htt  Liadee.M«ee««ai  vea  MMrmikmL  lM4y  S.  180). 

Wirfeier s,  bie  Jctet  »ur  in  einen  Muelemtfick  bekanat«  Vorkeai* 
Ml  ia  einer  Dniee  ron  LSIinipi  (Arsenik* Eieen).  Die  sehr  kleinen 
Ifärfel  and  von  ansgeseicbnet  graegriner  Farbe,  eehr  lebhaflcni  Olansei 
wiiabe  dorcbeiehtig  nnd  sitsen  aof  sehr  scbftnen  Skoredil-Kryslallen. 

Witaiatboeker.  In  Lölingit-Drnsenrflaaien ,  strohgelb,  eriKg,  nie 
fikfisg  vad  AnefdUnng.    Der  LöKagit  iet  siemlich  reie^  an  Wismotb. 

Bsryte^ntb.  Bis  Jetxt  kannte  man  das  Mineral  nnr  in  dicbteai  nnd 
ipitfugf«  Znatnode,  in  balb*kngeligen  Anbiafangen,  eelten  in  form  was« 
KvWUer  BllUer  nnd  Unglicber  Tafein»  Neuerdings  fand  man  sehr  sebdne 
Kryiltlle,  welcbn  an  jene  von  IVsrfImm  erinnern.  Sie  silsen  auf  unkry- 
Siliiiirtem  Barjrtsimtby  von  dem  eie  dnroh  eine  äusserst  dfinne  Chelcedon* 
L^e  getrennt  sind.  ' 

Ri—Hf  saaRG :  Andeein  (Handwörterb.  V«-  SnppL  48).  Das  Mineral, 
Hl  den  Gestein  von  Mmrwmi^  entnommen ,  iat  das  nAmliebe ,  welehes 
liibcr  lehon  von  Anicn  ansijsirt  wurde.    E*  fand   folgende  Zusammen* 

Kieaelsittr 60,Sd 

Tbnnerde !I6,«| 

Eisenoxyd Spur 

Kalkerde «,89 

Talfcerde <S14 

Natron      ...••.•.  7,74 

Kali     .......    .  0,84 

•  180,84. 

If.  V.  KoKscHAROw:  Cancrittft  ans  dem  Tnnlr^nelrjeeAen  Ge- 
birge (PoooniD.  Annal.  XC,  613  ff.)*  Vorkommen  in  der  Graphit-Grobe 
XiTMafftoy,  westwirts  von  Irkuisk.  Einige  Musterstdcke  bestanden  auf 
r^bkSrmgem' Granit,  der  Zirkon,  Kalkspath,  Maroxit  nnd  Cancrinit  eat* 
liKlt  Dieser  seigt  sidi  Zitronen-gelb,  im  Innern  blaulich-grau.  Vollkom- 
■<■  deutlich  spaltbar  nach  drei  unter  Winkeln  von  120*  eich  schneiden« 
^  iÜcbtoagen,  parallel  der  FlAche  eines  hezsgonalen  Prisms's.  Härte 
tviKlmi  Apetit  nnd  Feldspath  =  6,5.  Eigenschwere  s=  2,440.  In  der 
PliÜB-Ztoge  weiss  nnd  undurchsiehtig  werdend,  sodann  schsMhibar  an 


448 

weiuMm  blatigem  GUte.  Mit  Borax  «ir  klaren  Perle;  ebtiM«  «it  Pti« 
pborsalx,  jedoch  unter  Brausen  und  Anatclieidnnip  einca  Kieael^^kdctlii 
mit  ,Soda  an  blasigeni  Glase.  ,  Gebalt  nacb  r.  Strovb's  Zerlepiog: 

Kieselsäure 38,33 

Tbonerdc  •    .    .     .    ^.    •    .    38,&6 

Kalkerde 4,M 

Natron 20,}7 


Kohlensaure 


......         .    j ^^^^ 


Waaaer 


100,00. 


Formel :  Äa«Sl  +  aXiSfi  +  |   ['^^^  \  C  +  H.  \ 

ubereiostunmend  mit  der  von  Whitrbt  fiir  den  Cancrinit   von  iMek/Uk 
in  der  Provina  Mmine  (Nord-AaMrikm)  aufgestellten. 


Ch.  SAiifTB-CLAiEB  Dbvillb:    Labrador  (£iud€9  $M.  sm'  In  U$\ 
de  TemenglB  et  de  Fo§0.  PerUß  1848).    Die  set legte  Abindomng  stsmK 
aus  d«Bi  Trachjr-Dolerit  des  Zeuärml-Pike  auf  Ommdeloupe. 
SiO,     ........    &4,S5 

Al,Os   ........     20,89 

CaO .    11,12 

MgO 0,70 

NaO 3,63 

KO 0,33 


LmPRicnT:  Epiatilbit  (W.  Sartorius  v.  WALTnasHAOsnif:  aber  tiI 
kanisebe  Gesteine,  ^47).  Das  untersuchte  bläuliche  Musterstnck ,  drtsn 
Eigenschwere  =  2,363  befunden  wurde.,  stamnte  ron  ßemfari  is  It 
Umd.    Gebalt: 

SiO, 38,00 

AI,Os ..   .     18,21 

CaO     .........      6,02 

NaO     ...........      2,36 

HO 14,08 

101,45. 


Dblbssb:  Griinerde  von  Framonl  {BuiULgeoL  3,  .ff,  U3etc> 
Begleitet  häufig  den  Eisenglans  und  wird  im  Hocbofeo  als  Eiseaen  be< 
handelt  Sie  findet  sich  iu  Gesteinen ,  welche  Augit  und  Granat  föbren 
und  entsteht  ohne  Zweifel  aus  deren  Zersetaung.  Ihre  Merkmale  ttia- 
roen  ao  siemlich  äberein  mit  jenen  der  Griinerde  von  Ferona.  Die  Aoa- 
Ijrae  ergab: 


449 


KieMiterie.    .    . 

.    43,(0 

'f'lwOMVV     •      •      • 

.     46,«4 

Sf«|o»>E3«viioz7il 

.       6,98 

Eif«ii-Piroloxy4    . 

.     11,83 

MuKM-Pretoxyd 

.       0,80 

Talker««     .    .    . 

6,66 

Ralkerde     ....     Spur 
Kali   ......      3,44 

Natroo 0,69 

Waaaer 7,45 

99,S6. 


LSiimi  «od  G.  J.  BnufM:  Dan  bury-Fe  Idapal  he  (Sillim.  Jamrm. 
^  Xfl,  41).  Der  Feldapelk,  in  welchem  der  DMihnryt  vorkommt,  beatehC 
Ml  dttca  Kali*  vnd  ans  einem  Natron- baltigfen  y  beide  ao  ianifc  verwaeh- 
ica,  daaa  es  aieht  leicht  gelingt  reine  Proben  in  erhalten.    Die  Analysen 

fOr  des  OrtbokU«:  für  dea  Oll goklaa: 

ISi 64,03     .     63,50  .  63,80  .     63,96 

Xl 22,37     .     22,75  .  18,90  .     19,05 

?e Spur     ,    Spur  .        —  •        — 

Ca 2,91     .       3,28  •       0,80  •      0,6t 

Ag Spur     .     Spur  .       0,20  •       0,20 

fia, 10,06     .       9,37  .       8,86  .       3,69 

K 0,60     .       0,50  .  11,43  .     10,95 

Gluhunga- VerluMt 0,30_j jS21_j ^0,30  .  _    0,50_ 

100,C7     .     99,61  .  99,29  .     98,95. 


FosTiR  und  Whitney:    Pechatein    ana  dem  ^Trapp*'  von  lelo 
M9ifMl  (a.  a.  O.  XVIIf  125).    Die  Analyae  ergab: 

S»i 62,51 

Xl    ......     .     ii;47 

7e 11,05 

Ca  .......     .       2,67 

l*«g 2,11 

fiti,K 3,03  (ana  dem  Verlual) 

H 7,14. 


NöGGsaATii:  feiokörnigea  Gemenge  von  gediegenem  Blei, 
■atorlieher  Bleigifttte,  Bleiglanz  und  Weiaableierz  (Ver- 
^dL  d.  Niederrbein.  Geaellach.  ffir  Nat.-  n.  Heil  K.  18S4,  Dccbr.  14). 
Bieiea  aehr  iofercaaante  Era-Yorkommen  wurde  durch  den  Bergwerks- 
Ingfoiear  MüJBJioa  auf  Gängen  beobachtet,  welche  an  Zawteiahumean  in 
^r  Mejökaniseken  Provins  Vera  Crum  in  körnigem  Kalk  (melamorpho- 
nrteoi  Jurakalk)  in  der  Nähe  ploioniacher  und  vulkaniadier  Bildungen 
»fsetzen.  Sehr  achmale  Spalten,  daa  erwähnte  Gemenge  durchaiehend, 
iied  mit  raetalliacfaem  Blei  erfüllt.  Rahmblsbbrg  unterauchte  daa  metal- 
lisrhe  Blei  aowohl  als  die  Bleiglätte. 


Jakrsaas  1855. 


29 


KBmtooTT:  BertbUriiiy  ein  roectianitebe»  G»m^»ft«  Oiiwr. 
rfutiteeo.  Wien,  ISSSy  II,  S.  0  n.  10).  Ein  mit  jenen  N«mm  Mtgtet 
Mineral  von  Haytmf€9  bei  M^Hi  stellt  eich  als  ooätbkcbea  Gkbllde  tm 
leberbraoner  oder  graulicb-npräoer  Farbe  dar,  das  sebr  kiciae  raadlirhei 
ptattgedrfickte ,  onter  der  Loape  unterscheidbare  branne  KÜtaar  ia  frai- 
Hch-gronem  Zämeot  Terkitfe t  entbilt,  welcbaa  lotste  den  GsBae»  die  itrim* 
liehe  Farbe  verleiht,  weil  es  die  vorherrschende  Masse  ansmacht,  wenn  sachdie 
Korner  sehr  dicht  gedrängt  darin  enthalten  sind.  Die  braunen  Künier,  somcs 
glatt  nnd  gllnaend  mit  einem  halbmetalliscben  Wacfas^Glance,  sind  erfillt  »it 
gelben  Eisenocker,  der  von  einer  sarten  Sebaale  «ngeben  ist,  so  dau  lie 
darin  der  Konstitntion  der  Eisen-lfieren  gleiehen.  Bei  der  Zartheit  ssd 
Zerbrechlichkeit  der  Schaalen  Usst  sieb  die  Hirte  nicht  ensiltein;  doreb 
Ritxen  erscheint  der  Strich  der  ganzen  Masse  gelb,  indem  Jede  nnsssfte 
Beräbrung  eine  Anaabl  der  Korner  zerdriickt  nnd  den  eingeacblossemt 
Eisenocker  blosslegt.  ^-  Eine  Trennling  der  einxelnen  Mineralien  dn 
Braun-Eisenerzes  vom  Zäment,  um  die  Eigenschaften  im  Einseinen  so  so- 
t4>rsueheu,  war  nicht  möglich.  Im  Kolben  geglüht  gibt  das  Gemense  vtfl 
Wasser,  wird  schwarx,  dann  braun  oder  rotblich,  nnd  der  einseaeblossete 
Eisenocker  roth.  Im  Waaser  unveränderlich,  nur  dunkler  werdend.  Ii 
Salsafture  nicht  oder  sebr  wenig  lösbar;  in  Schwefelainre  wird  das  Zi< 
ment  bald  aufgelÖat  nnd  Kieselsäure  in  Flocken  susgescbiedeD. 


PfiCHi:    Analysen    von   Bleiglanzen    aus   ToMemnm   (Siixin 
Jomm.  k,  Z/F,  60). 

1.  grobkörniger  Bleiglanz  von  JBofftno; 

'    I  feinkörniger  Bleiglanz,  ebendaher y 

4.  dergleichen  von  ArfmUierm  im  Fol  ü  Ca9teüo\ 

5.  in  Oktaedern  krjstollisirtcr,  ebendaher.     Ergebnisse  bei: 


(10 

(2.) 

(3.) 

(4.) 

(5.) 

s  . 

.     .     12,840 

.     15,245     . 

15,503 

.     16,780     . 

15,62 

Pb 

.     .     80,700 

.     78,238     . 

78,284 

.     72,440     . 

72,90 

Sb 

.     .       3,307 

4,431     . 

2,452 

.       4,308     . 

5,77 

Fe 

.     .        1,377 

.       1,828     . 

2,81t 

.       1,855     . 

1,77 

Cu 

.     .       0,440 

.      Spur     . 

— 

.       4,251     . 

1,11 

Zu 

.     .       0,024 

— 

— 

— 

1,33 

Ag 

.     .       0,325 

.       0,485     . 

0,500 

.       0,650     . 

0,72 

99,013 

.  100,227     . 

99,610 

.  100,284     . 

99,22. 

A.  SsTPfiaT«:  Zerlegung  des  Wolk$u4t€in9r  Minerslwai 
sers  (Wohl.  u.  Libbio  Annal.  d.  Chemie  LXXXV,  372).  In  der  Kibi 
des  Bergslädtchens  WMemäimn^  sechs  Stunden  von  Ckemmtm,  entspring 
aus  Qneiss  eine  warne  Quelle  -  bei  26^5  Lnft-Temperatnr  nit  31®  C.  h 


49t 

wMt  MbM  wk  iMirer  Z«it  ab  Heü^aclfo  htnattt  wird.  Dia  Wanter* 
Mm^  isl  beiamaadl»  koattla  jcdocb  wgtu  qD|(<latH{|er  örtlicher  Varbält« 
■Mte  nidbt  geaieas«»  werden.  Das  Waeser  baf  weder  benaadereo  Oa» 
ruk  Dodi  Geaebaiack;  ea  reagirt  acfawaeh  eauer  vaa  freier  Kahlenaiare, 
fiiit  aber  keine  AH  Sialar  ab.  Bifteaediwere  ss  l,oaS56.  la  ia,O09 
TkettM  WaaMT  worden  fcafanden  <waaaerfrei  bereehnat): 

Cblor-Natriaai 0,0180 

Cblar-Magneaian      •    .    .    o^OSS? 

Cbiar«4lalim 0»04iO 

CMor.Caleinm 0,1104 

adiwelelaaarca  Kali      .    .     I«7708 

kableMUiurer  Kalk    •    .    .     0>tO«5 

kablaneavrea  Kiaeaoajrdol     0,0085 

KieaaliiiDre 0»033« 

orKaaisebc  Materie  .    .    . 0,0056 

1,5050. 

RAttaauvciio :  cbeaiieebe  ZnaaaiiaeaaetsuDf  des  Vosuviaae 
fPoMiM».  AumI.  KCIV,  01  ff).  Unter  den  hio8ger  vorkoniMeodao  8Ui- 
kalee  galtan  Vceoeiaa  und  Granat  biaber  aiemlieb  allgemain  aU  glcieb 
iBianiDeogcaatBt:  man  batdiaVerbiadanic  von  Sinffvio-Silikalen  ft*5i+llS»i 
4fMacb  ala  diaBorpb  betrachtet.  Indeaaea  waren  swai  Grfiade  dieser  An- 
nchl  Biensls  gfinstig^:  dss  ZusatanienvorkeHiniea  beider  Mineralien,  inso- 
ftn  lieb  nicfat  nacbweiaeo  liest,  wessbalb  swei  niteinander  verwachsene 
Subitsnsea  beteroaMrph  se^o  solltea,  und  vomftnilieh  das  Resultat  der 
RmiPB  Mebraald  vorbandeaer  Veaavian^Aaaljriien;  nicht  eine  eintige  ent- 
iprkbt  der  Granat- Formel  i^enau.  Während  die  Kenntniss  der  Gestalt 
MMl  4er  pbysikaliaaben  Eigr^M^-l^ften  des  Yesavians  nach  snietst  durch 
UucHAaew  selir  venrollstlndifj^  wurde,  blieb  die  cbeniscba  Zusammen« 
■MioD|(  sweileihaft,  and  dieser  Umstand  war  es,  der  den  Vf.  au  neuen 
Cilensehangen  Iwstimmte.  Durch  des  Studium  von  awölf  Varietäten 
^  «rwäbnten  Minerals  8'lanflfta  er  sum  Resultat;  dass  die  aus  den 
Aailjsen  von  HsaMAnif  berechnete  Formel:  3ft*?i  + 'il^^i« 
•der  das  Sauerstoff-Verhäl tniss  »  S  :  1 :  5  richtig  ist  und 
Bin  ferner  nicht  an  eine  Dimorphie  der  Granat-Mischung  denken  darf. 
Wir  BBsaen  uns  dsrauf  beschränken ,  die  Erlebnisse  der  neuen  Zerlegun- 
K»  RiuiiBUBBaas  mitxutbeilen. 

1)11.  Veanviaa  vom  Vemv,  Gelbbrauner,  Eig^enschwere  =  3,381 
G);  doDkelbrattoer,  Eigenschwere  =  3,418—3,410  (II);  Mittel  aus  drei 
Aoiiyien. 

in,  IT.  Drgl«  von  Manmani  im  Fa#««-Tlals.  Hellgelber,  Eigenschwere 
=  MM  (III);  brauner,  Eigenschwere  +  3,385  (IV). 

^-  Drgl.  von  BopumltM  im  Banmi^  hellbraun.  Eigenschwere  =  3,378; 
ttttel  zweier  Ansljrsen. 

VI.  Dral.  von  HmMlau  bei  E$tr  (sogen.  Egeran),  Eigenachwere 
^  3,41 1 :  Mittel  eweier  Analysen. 

29* 


451 

Vll.  Drf(l.  von  Bf§  he\  Chri9HtmHmd  in  IVoriMf«»,  fcrfinlidibraoii, 
kryiitalllsirt ,  mit  braunrothem  Granat  verwacbaen ,  Eigeoacbwere  s=  3^3«; 
Mittel  dreier  Analysen. 

I.  II.  111.  IV.  V.  VI.  VU. 

KicaeUinre  .  37,76  .  37,83  .  3M&  •  a?«^«  •  27»16  •  ^M^  •  »7|H 
TitanaSare  .  .  —  .  —  .  —  .  —  .  —  .  —  .  1,51 
Tbonerde  .  .  17,13  .  10,08  .  16,40  .  11,01  .  16,53  .  13.31  •  13,30 
Eiaenoxyd  .  .  4,43  .  0,03  .  1,10  .  7,10  .  4,86  .  804  .  8,41 
Kalkerde  .  •  37,36  .  36,00  .  30,70  .  30,46  •  30,77  .  36,03  .  34,48' 
Talkerde  .  .  3,70  •  4,37  .  4,31  .  6,33  .  6^1  .  1,64  .  1,11 
Kali    .     .  -      .      -     .     0,47  ,      «»     .     0,36  .     1,31  .    0,31 

100,66  .  07,00  .  07,38  .  08,14  .100,00  .  08,76  .  00,44 
▼III.  DricI.  aua  der  Nftbe  von  Hmafm^  im  Kircbspiel  E§€ir  switcbra 
KonfHerg  nnd  Ormmmem  in  Narwe§emj  da  wo  KBir.HA0'a  „harte  Sebiefrr'* 
von  „Gronstein**- Gangen  durrbaetst  werden,  begleitet  von  rOtblichm 
Granat  und  einem  Skapolitb-ibnlicben  Mineral.  Grfin,  kryatallbirl,  Eigra* 
arhwere  =  3,384.     Mittel  au«  vier  Analysen. 

IX.  Drgl.  von  Hmndfard  in  Yorür  ComMp  im  Staate  MmkM  In  JVsri- 
Äm9rikm^  begleitet  von  Epidot,  Granat  und  Ralkapath.  Dunkel  grialiek- 
braune  grosse  Kryaialle,  Eigeiiachwere  ss  3,434.    Mittel  dreier  AnalyMS. 

X.  Drgl.  von  Oesterkerg-  und  Mmrtmar^Grufvm  in  Tmmmher§s  Kirch- 
spiel in  8ehw€dem ,  begleitet  von  Granat  nnd  Kalkapatb.  GrftaKeb-bris»- 
«chwarae  Kryatalle,  Eigenachwere  =s  3,883. 

XI.  Drgl.  von  den  Dfern  des  in  den  W4hU  aieb  ergieaaen^en  4dkü- 
^v^ia-Plusaea.    Dunkel-braungrOne  Kryatalle,  Eigenachwere  =  3,4|5. 

XII.  Drgl.  von  Alm.  GrOn,  fcrystallisirt ,  Eigenachwere  =  3,407. 
Mittel  ans  mehren  Analysen. 

XIII.  Eine  Probe  möglichst  reinen  Materiales  in  kleinen  8ticken,  4ie 
mit  verdönnter  Chlorwasserstoff  Sfture  digerirt,  ausgewaathen ,  getroeksel 
und  schwsf'h  gegifiht  worden,  verlor  beim  Scbmelien  3  Pros,  und  ver- 
wandelte sieh  in  eine  opake,  helle,  hier  and  da  dnnkel>gel2rbte  Masse, 
welche  bei  der  Analyse  mittelst  Chlorwasserstoff-Slore  (X1H>  ergab. 

VIII.  IX.  X.  XI.  XII.        XIII. 


Kieaelsäure  .    . 

37,88  .  37,04  .  37,33 

.  38,40  . 

.  37,16 

.  30,70 

Titansfliire   .    . 

-     .     1,40  .        - 

— 

.      — 

•     ~~ 

Tbonerde     •    . 

14,48  .  16,04  .  11,60 

.  10,61 

.  13,44 

.  13,00 

Eisenoxyd    .    . 

7,46  .     0,07  .     8,01 

.     7,16 

.     0,47 

.    7,4a 

Eisenoxydnl 

0,46"     -     .       -     . 

— 

.      — 

.    — 

Man  ira  noKTd  n  1 

^__ 

^ 

0.40 

Kalkerde.     .    . 

34,28  .  35,80  .  36,00  . 

35,90  . 

,  37,41* 

.  30,86 

Talkerde.     .    . 

4,30  .     1,00  .     3,31  . 

7,70  , 

.     1,87 

.     3,18 

Kali    .... 

—     .       —      .       —     . 

—     , 

.     0,93 

.  nicht  bestimmt 

98,80  .  90,07  .  06,96  . 

99,71  , 

.  98,17 

.100,14. 

*    mit  Mangan. 

4S« 

F.  ScMPitVBLD  «ad  H.  £•  Rmoob:  ZnsammeoteUuHfc  eiaiger 
Gieisae  (AbmiI.  Che».  Pbannas.  XCI,  302  ^  Erdm.  u.  Wshtn.  Jouro. 
I«f4,  111,  MS—ied).  Die  Vff.  aotersaebteo  mit  Rücksicht  auf  das  von 
BmiBif*  (ür  die  ZasamiMnsetsanc  der  MHmmäisekm  und  Kmuhmsiseken 
Taüumseheii  Gvateioe  aufgestellte  Geaets: 

A.  Gliomieraeliieler  ▼••  der  B^mck  onterbalb  Brimeni  vorberracben* 
der  GKainier  mit  Qoars  ond  Feldapath;  ffran,  körsig  aehuppii^,  gaos  vom 
Gnaat  dorebacbwirmt ;  Eigenacbwere  3,UI0. 

B.  Rftrnig-atreifiger  Goeiaa  von  (MekoHrm  da  Cmmp0  in  Brasilien^ 
Orlboklas,  Quarz  und  Glimmer  enthaltend;  letzter  atellenweiae  vprherr* 
■dead  oder  gans  fehlend ;  fiigenaehw.  2,6198. 

&  Protogyn  voo  der  N.-Seile  dea  M^mtkUme  in  16,200'  über  de« 
Mcrre.    Eigenaehw.  2,7088. 

D.  GrobHaaerigcr  Gneiaa  von  Norkerf  in  Sekmedenj  aoa  fleischrolhem 
OrtbekJaa,  etwaa  granlich -wdasem  Oligoklaa,  neben  Qnars  und  grau- 
febwirsen  Perlmatter- gl Ansendeo  parallel-snaammengebauften  Glimmer- 
Biittchen.     Eigensebw.  2,0374. 

E.  Oberganga-Geatein  voo  Gneiaa  in  Granit  voo  da ,  ein  feinkSrni- 
m  Grmeoge  von  Orthoklas  und  Quarz,  mit  Spuren  von  Schwerelkif s  und 
Kolybdan- Glanz.    Eigcnvcbw,  2,0201. 

Die  unter  aa  gebotenen  Ergebnisse  der  Analyae  mittelst  der  von 
Bosssif  Mi%estelilen  Formel  a  =  g^  (Pooobnd.  Anoal.  LXXXIII,  107) 
berechnet,  liefern  unter  Weglassong  des  Waaaers  die  Zuaammcnaotzun- 
gea  bb,  wobei  der  Wertb  voo  a  überall  beigeaetzt  ist. 

A.  8.  c.  D.  B. 

««       0»4473  0,59»  0,»«  0,2324  trlSJuIch 

^       a.  I».  «.  k.  m.  b.  «.  b.  «.  b. 

Si  «9,45     67,90     07,32     66,10     71,41     70.27     74,51     72,17    70,55     76,67 

f  '^^  i  »••»  1 T^  i  «•'«•  i  TJ I  «''»* ! '!'-!  I "'«'  1  'ü « I  "•« 

Fe   6,54  )  <    4,52  i  i    2,58  i  f    3,85  >  f    0,85  1 

Ca  3,06  4,67  3,87  5,35  2,49  3,80  3,26  3,40  2,47  1,44 
As  1,35  3,32  1,54  2,75  1,11  1,78  0,48  1,03  0,12  0,28 
K  2,52  2,41  5,08  2,25  2,77  2,63  2,31  2,62  5,29  3,20 
äa  4,02  3,40  2,08  3,35  3,05  3,67  3,64  3,77  3,03  4,18 
H     0,52  —         0,43         —         1,25  -  —  —  -  .-. 

Demnoeh  scheint  das  Misch« ngs*Geaetz  der  platonischen  Geateioo  ein 
allj^neinea  zu  aejm;  und  wenn  dem  ao  iat,  dann  lassen  sich  die  sogen. 
BctamorpUacfaen  Gesteins- Bildungen  an  ihrer  eberoischen  Zusammensetzung 
erkeaaen  und  werden  leicht  von  den  ursprfinglieben  Bildungen  dieser  Art 
auf  ebemiscbem  Wege  unterschieden  werden  kdnnen. 

•    Vgl.  Jahrb.  1852,  837  ff.;  1851,  299  ff. 


4ft4 

Ch. Stb.-Clairb Dbvillb :  Di ebte-W«cht«lver9chi«4eii«r Stoffe 
beim  Scbmelsen  nod  Brntarren  (thwHi.  iSSö,  XXW^  114).  ScImni 
1840  bat  der  Vf.  dorcb  eiiiig;e  Vervuch«  nacbgewieseD ,  da«s  die  Dichte 
derselben  Mine ral-Stoffe  sehr  versebieden  int,  wenn  sie  krystnlliiiire»,  ssd 
wenn  sie  nach  der  Scbmelzung  schnell  wieder  erstarren  vnd  s«  in  Glu- 
Znntand  fiber^eben.  Aof  diese  Art  wurde,  in  Verbitfniss  sam  kryMii> 
lisirten  Zustande  leichter 

Labrador-Feldfipatb  um         0,06  Ang^it  um 0,14 

Orthose-Feldspatb  nm      .    0,08  Eisen-Peridot  um  .     .    0,iO 

Hornblende  um  .    .     .     .    0,1t 

Man  kann  also  scbliesieen,  dasa  Imi  der  Kristallisation  in  saiirekebfler 
Weise  eine  Verdichtunfc  eintrete.  Da  nun  alle  Jene  Mineralien  Silikite 
Hind,  so  entstund  die  Vermnthunfc,  dass  sirb  Quarm  eben  so  verhalte.  Der 
Vf.  hat  sich  daher  neulich  einen  Schmels-Apparat  versrbaffi,  womit  er 
Quarz  schmelsen  konnte,  den  er  rasch  erstarren  Hess.  Aber  snersl  be- 
stimmte er  genauer  die  Dinhte  der  ?ersrhiedenen  Quam- Arten  selbst  in 
gepulvertem  und  gesiebtem  Zustande.     Sie  war  bei 

1.  farblosem  dnrebsichtigem  Quars*Kr)rstall .    .....••.    1,663 

2.  lichtem  Rauch-Quarz  aus  mittel-kdrntgem  Granit 3,64) 

3.  Quarz  von  Porphyr  nur  aua  Quarz  und  Orfhose  gebildet  .     •    .    2,668 

4.  Quarz,  der  in  unbestimmter  Weise  vertbeilt  mit  Labrador  in  einem 

Gesteine  von  tu  QmodsioupB  vorkommt  und  sich  durch  Ter- 

dirhfnng  gebildet  zu  haben  scheint ^ 3,653 

Mittel •     .     2,656 

Triimroer  von  Nr.  l  geschmolzen  und  rasch  abgekühlt  gaben 
als  rundliche  etwas  blasige  Kugelchen     •..*...'..     .    •    3,233 
als  ausgezogene  und  verlängerte  Trnmmereheo,  weniger  blasig     .    2,309 

dasselbe  Glas  in  sehr  kleinen  Trfimmerchen     » 2,331 

dasselbe  in  Pulver-Form ^.    •     .     .     .    2,338 

Mittel ~2,32« 

Kleine  Blasen  scheinen  daher  keinen  merklichen  Einflusa  so  lussern. 
Die  Dichte- Minderung  gegen  Nr.  1  beträgt  im  Mittel  0,17.  Unter  sllro 
Mineralien,  welche  in  feurig-flussig  gewesenen  Felsarten  in  gronserer 
Menge  vorkommen,  scheint  der  Quarz  mitbin  im  höchsten  Grade  <tie 
Eigenschaft  zu  besitten,  sich  wifarend  des  Erkaltens  eine  gewisse  Waraie- 
Menge  ansueigncn ,  welche  dann  nach  de»  Erkalten  noch  die  Mnase-Tbeii- 
c*hen  in  einer  abnormen  Entfernung  ventinander  erhält,  -~  eine  Eiges- 
Schaft,  welche  geeignet  scheint,  die  Hypothese  einer  „Snrfuaion''  es 
rechtfertigen  ,  welche  mehre  Geologen  (FooRifBT)  mit  dem  ErstarraDg«- 
Prozess  sehr  Quarz-reicher  Felsarten,  wie  der  Granit  ist,  in  Verbindosg 
bringen. 

Schwefel  ist  bekanntlich  einer  der  Stoffe,  welche  den  Erscbeioongen 
der  „Surfusion''  am  leichtesten  unterliegen,  und  der  Vf.  bat  1847  nach- 
gewiesen, dass  der  UnterHcbied  in  der  Dichte  von  weichem  (glasign») 
fiisch-bcreilrlem   und  von  naturlichem  oktacdriscfaem  Schwefel  nur  0,07 


4W 

JelM€B  bftrift,  wm  j«4odi  ofviilMir  acbon  da«  Mmiomiii 
iil,  ds  die  Be«r«pMi|c  der.  UmbildaBf  des  gleeii^B  Scbwefelt  in  deo  er* 
Um  AaceeUiekca  mit  MMcerordeotlidier  Scboelliglieil  vor  sicli  gebt. 

Die  Hetolle  und  ibre  VerbiadungeB  dagegvo  ecbeineo  #eiiig  Neigung 
n  hebe%  diesen  eigenlbumliebeo  und  abnornen  Zustand  eiusogeben ;  df*r 
fihiig— I  im  die  brystallunscbe  Besebafenbeit  findet  fast  unmittelbar  statt, 
Mg  die  Erkältung  nun  sclmell  oder  laugsem  eintreten.    So  ergaben 
WiMMtfli  kiyalallidrt    9,13»;  nN«l»«ntant     .   9,077;  OigefMisMSS 
7ii  immßtm rtffcihltT^ia;  im Wa—r gyn ■■7,139;        .  fiwtsO,Ol 
iidlniiwhgfUJIfa.n,2ft»;  .       .  .      11,363;        .        =0,01   (eatsegeagetttil!) 


ImIimII  entarrf,    ) 
K«chMliMMBlir7«ta!i.t,nfr;J8leichfraM  kry-    |S,»4; 


Die   Alaonerde    geht   daber   cbcnfaHs   keinen    Glss-Zostsnd    ein   und 
Kbh'eist  sich  mit  ihren  chemischen  Eigeuichaften  an  die  Metalle  an. 

— • : 

£.  UnjcoBOfUu:    Meteoreisen   rem  Cmp  der  futen  Hoffuung 

(iiDsl.  d.  Cliem.  n.  Pharm.  XO»  S52}.    Zeigt  beim  Itsen  nicht  die  gc- 

iröhoUchen   Figoren.     Bei  dieser  Zerlegung  standen  nur  FeilapAbne   su 

Grbotf   desshslb  werden  auch  die  frfiberen  Analysen  von  Wbhrlb   er- 

wlhBt.    Gebalt  nadi: 

UmicoBOUBA.    Wbmbijc. 

Eisen 81,20     .    8&,00a 

Nickel 16,09     .     1S,S75 

Kobalt S,56     .      0,887 

Phosphor     ....       0,09    •        — 

unlöslicher  Rdckstand^  0,95     .         — 

.Kupfer      I 

Zinn         ( •    .    •    .    Spuren  •        *- 

Schwefel  J  

98,89     •     98,770 

Auffallend   iat,  daae  dieses  an  Nickel  und  KobaH  so  rsiube  Eins« 

Iriae  Figures  seigt;  es  verbllt  sieb  darin  Ähnlich  den  Meteoreisea  tob 

€rtem  Cmmhf,  TsuBsssee.    Die  Figuren  scheinen  nrit  einem  grSssereo  Oe- 

half  von  Pbospbor  In  Zusammenbang  su  stehen. 


B.    Geologie  und  GeogDosie. 

K.  Fritsch:  Nachweisnng  einer  sekulAren  periodischen 
Änderung  der  Luft -Temperatur,  ans  v{el)lhrigen  Erfah- 
rnngen  (Sitzungt-Ber.  der  Wim.  Akad.  t8S»,  IJT,  902—911  1868^  XI, 

*   ratSHia  nmA  brami(«lb«  KAnehf  m 


456 

4M-604,  779-774).  Man  bat  «ich  vialiakig  nadiattwMMa  bMÜlt,  ihti die 
Teinperattti' dea  ErcUKörperii  siofa  aril  aoOQ  Jahrao  aicbt  o»#^l  Ktftaderl 
haben  koone,  und  daaa  die  Temperatur  der  Luft  airh  in  biatMaelier  Zeit 
nickt  geanderC  baba.  Dieaa  achliaaat  aber  kMoera  Ab  •  u«4  Zu  -oabnei 
in  kurseren  Periode»  nirht  auat  welcbe  Jedoch  Idcbt  iiberaebcu  wrrdca 
konnten,  weil  an  jedem  Orte  aelbat  von  Jahr  a«  Jahr  kleine  Abweicbaagei 
von  der  mittlen  Jahrea  -  Temperatur  Statt  finden,  welche  jedoch  für  Frtf 
nud  Wien  z.  B.  2^251^  nur  aelieo  erreichen  und  nicht  aber»tei|eeA.  SekaÜte 
Änderungen  erwähnter  Art  laanen  «ich  nur  aus  itolchen  Beobaebtongt-Reihei 
nacbweieen,  welche  mit  gröüsf er  Sorgfalt  an  deraelben  ÖrtUcbkeit  md  nh 
gleicher  Pünktlichkeit  lange  Jahre  fortgesetat  worden  aind,  wie  au  Win 
(X.6J.),  Prüf  (77J.),  MmiUimd  (88J.),  KremsmümMier  (83j.)  und  HeHm  (UiJ.). 
Dieae  Beobachtungen  nun  ergeben  ala  ubereinatimmendea  Reaultat,  da» 
die  mittle  Temperatur  arit  mehren  Deaennien  in  ateter,  wenn  auch  laD|f. 
aamer  Abnahme  begriffen,  daaa  dieser  Abnahme  Jedoch  eine  eben  aoldie 
Zunahme  voraua  gegangen  ist,  und  daaa  aie  Jetat  wieder  au  ateigen  acheiDl; 
doch  treffen  die  Maxime  und  Minima  niel4  aller  Orta  auf  dieaelben  Jahre 
auaammen.  Auch  aua  den  Beobachtungen  au  Bohett'PeisemAerf  in  Beyern 
(59J.),  zu-  Regenskurff  (50j.)  und  au  Si,  PeUrehtTg  (lOOj.)  acheioeo  strh 
aolche  periodiache  Ab*  undZu-nahmen  zu  ergeben,  nur  in  ach  wacherem  Gradr, 
und  acheinen  die  Perioden  im  Norden  überhaupt  länger  ala  in  gemäysigt^n 
Breiten,  in  Berlin  etwa  60.,  in  SL  Peterelmrg  40- Jährig.  [Obrigrns 
zeigen  aich  im  Gänsen  doch  gronae  Anomalie^n.] 
So  war  die  mittle  Jabrea-Temperatur  au 

im  Mittel  im  Maximum  im  Minimum 

Heilend 10^12.1800  + 10<»43    .    1840       +9^U 

Wien 8^09 .  1800  +    8^40    .    1840       +  7^60 

Kremewmneter    .    6<»53  ■  1780  +  ^^H    •    1840       +«*14 

Hehm-PeUenkerg  4^02.1791-1810+   5<^M   .    1831-50  +  4^^0 
Regenehurg    .  .  .    0^68.1800-1804  +    7^23    .    1816-19  +  6^04 

Prm§ 7*69 .  1800  +   8*16    •    1840       +7*26 

ßeriin 7^31.1760  +    8®23    .    1810       +6*87 

89.  Peierekiff  .  .   2^63  .174 M  760+    S^lSpli"***®*"*"***^^  1 784=7,0 ! 


(1771-90 +  2®05>  ) 

Schlieaslicb  gelangt  der  Verf.  durch  eine  Reihe  anderer  ZoaamaiMi- 
atellungen  au  dem  Ergebniaae,  daaa  die  hSchaten  Temperaturen  mit  jeDrn 
(um  11,11  voneinander  liegenden)  Jahren  au  sammeii  fallen,  in  weldirn 
die  Sonnen-Flecken  am  kJeinaten  aind.  Daa  aind  nach  Rodouh  Wolf  in 
Bern  die  Jahre  0.00,  11.11,  22.22,33.33,  44.44,  56.56,  66.67,  77.78,  88.89 
iu  jedem  Jahrhundert.  Der  Verf.  hatte  in  der  That  achon  frfther  aoiailiff 
gefunden,  daaa  hohe  mittele  Jabrea- Temperaturen  ziemlich  regelmaaaig  in 
II  Jahren  aich  wiederholen  und  zu  Prag  auf  die  Jahrgange  1791,  1801, 
1811,  1822,  1834,  1846  gefallen  aind.  In  aolchen  lliäbrigen  Pertodro 
ainkt  die  Temperatur  mit  Zunahme  der  Sonnenfiecken  von  ihrem  MaximiiM 
an  um  jährliche  0^4  R.  und  ateigt  vom  Minimum  mit  dem  Abaelimra 
jahrlich  wieder  eben  ao  viel. 


v>StMiMMrifi;  ifcar4«B  All«rcleaFlftniii«ii-Mf(r^«l«(Zcitadbf'. 
d.  dlnrttcb.  gMl.  Geselbdi.  iM4).  Beafimmt  war  btaber  mir,  4as«  der 
RwiBn^MiifBl  MiMitteUar  aaf  damJcni^eB  Tbon  mit  Aaiiaaoitea  an- 
rila«,  BelcMsitca  aiaimaa  «.  ••  w.  raht,  deo  St.  surrat  bei  0«- 
iaMCM  (Zcilaclw.  Bd.  V,  S,  501)  ala  obera  Oaalt  erkanat«,  nod  fcrapr 
^Mt  daribcf ,  aacb  wenift  »Mitigaii  IbonigeD  Schichten,  der  aater«  Pliaer 
■bAaiaioBiteaRhataaia(aaaia9A.Yariana  uadA. Mantel ti,Tur- 
riiile«  tnbercnlataa  nnd  T.  coatatna  n.  a.  w.,  das  Äquivalent  drv 
(lie  i$  Ato.  CkikäHme  bei  Amm,  C^nowanien  0*OaB.,  MgK  £a  bKeb 
ab«  naenCaehfeden,  ob  der  Ftanrnien«  Mergel  der  mitteln  oder  obern 
KtciJc,  doas  Gaalt  (Albtan  o'Oiia.)  oder  den  Cenamaniea  o'Okb.  aagebfire. 
£u%e  LokaliÜten  haben  iadeaaen  eine  reiche  pationtologiarhe  Anabenle 
Cfliefert.  Vor  allen  der  neue  Eieeobnhn - Dnrchaticb  bei  Neu*  ffnllmadeft 
unffTS  Berfcwef ein ,  welcher  den  hier  UDf|;ew5hniich  mftchligen  Flammen- 
Äfftet  faat  aeiaer  ipeaammlrn  MSchtt|^eil  nach  ond  bia  xo  einer  bedea- 
trailea  Tief«  dnrebdrtert.  Ea  int  bienach  die  Fanna  deaaelben  eine  ent* 
scbiedeoe  and  awar  finfj^cte  Gaolt-Fanna, —  wie  Diene  anch 
wider  La^  dea  Flammen- Mergele  über  dem  JMMaletear  Ganit-Thooc 
hanaeairt.  Wihrend  in  dieaem  Thone  noch  keine  Tnrrititen  gefnndea 
ind,  ceigen  aicb  derffleiehea  mit  maachlachen  Hamiten  nicht  aelten  iai 
FktHiifn- Mergel.  Die  hinfigsten  Ammoniten  des  Flammen  •  Mergele  aind 
Mdi  den  neaern  Fanden  awar  immer  Ammonitea  Mayorianna  und 
A.  isflataa,  die  achon  F.  Robmir  darin  nachgewieaen  hat,  die  aber  in 
Frankreich  nach  D'OnBiovY  nicht  nnr  im  Gaolt,  aondern  aneb  im  Ceno- 
B«nieo  (ob  wohl  in  der  Thal  ? )  vorkommen  aollen ;  allein  ea  Hegen  auch 
■iflcbe  andere  Farmen  vor ,  die  gewiaa  und  allein  dem  Ganit  eigentlHim* 
lieh  sind;  ao  Am moniteaaarituaBndswarvar.  lautna  mit  tiefer  Hob U 
krkiea-artigef  Rückenforche.  Die  Fanna  dea  iber  dem  Flammen  -  Mergel 
firffoden  hin  eigen  unter  n  Pllnera  (=  Cenamanien)  iat  eine  gintlich 
tmdiiedeno» 

Der  GanIt,  bia  vor  Knraem  dieaaeita  der  Alpen  noch  nicht  bekannt. 
9^k  im  nordweatlirhen  Denfachland  eine  froher  nicht  geahnte  Rolle. 
Drr»elbe  ist  bieraelbat  nicht  nur  vom  Alteaten  bia  snm  jfingaten  Thetia 
■icbtig  entwickelt,  aondern  ea  nimmt  aeinc  Verbreitung  an  der  Ober- 
liche auch  einen  nicht  unbedentrnden  Ranny  ein« 


ScaiBBivBBRe:  geogaoatiache  Verhlitniaae  der  Sttd*Köate 
Ml  Audmlnsi^m  (Zeilachr.  geolog.  Geaellach.  VI,  »78  ff.).  Faat  alle 
Hohea-Zige,  welche  den  SfidRand  der  PifremäUekm  Halbinaei  vom  Ckit  Omim 
bU  zur  aieilen  Fela-Wand  von  €HkrMmr  aoBammeneetsen  und  in  ihrem 
VrrUefe  dea  Fhiea- Gebiet  ^%  QmadmIfmMr  vom  KAatcn-Terram  dea 
llt<falaM0riea  trenaen,  beatehen  entweder  aoa  Kalk  oder  Schiefer  nod 
ie«r  «o,  deaa  nach  Weaten  der  erate  immer  mehr  die  Oberhand  gewinnt. 
Dm  veneinaadar  geaonderte  Becken  an  der  Sid-Knale,  in  denen  tertilie 
Bildtfngctt  abgciegeit  aind,  trennen  sw lachen  Cmf^OmU  and  CMIm/inr  die 


4M 

Ktsten-Ocbirga  fv  vier  Oriin»eü )  dmn  UntertclMMaDff  andi  i«  fwtro« 
graphineher  Be«t«biiag  darcbfMiriMir  ist. 

Die  ertte  dieser  Gruppe»  muNiiMit  die  darch  JAagcre  ^l«te«iirlic  Ge> 
eteioe  auegeseichneteB  Berf^e  am  Ctf  Smim  eelbet ,  imd  wird  i»  0.  vw 
Meere,  in  W.  durch  des  Tertiär- BedceM  w^m  Aiwurim  WgreaflL  Es  fh 
Mireo  im  weitem  Stnae  ««  ilir  alle  Sierrea  vo»  Gfffefen«  aidlidi  bn 
Mm  rrwihoten  Tertiir«  Becken.  Man  untersciieidet  dte  Cneeln  di  fmi«, 
drren  tefirten  Anaiiiilcr  die  Um  Tben^  ond  Talk43cliiefer-H«lMn  Wi  Cmt- 
lef ena  bilden,  ron  der  Sfierrm  de  Affemiim  am  Ctof  Art».  Zwiaribc»  bei^ 
liegen  die  Trachyt  •  Berg^e  der  Sierrm  de  tHUkrte  ringe  von  den  trrtiireij 
Tbon-  «nd  Mergel -Schiebten  von  iHtnerin  umgeben,  die  an  ihnen  simlich 
■teil  anfateigen  und  dadurch  den  Bewein  liefern,  daaa  am  Cep  Oefe,  «ii 
bei  Cerle ferne,  emt  gegr»  Ende  der  Terti&r- Epoche  vnUtamnrhe  Mmmi 
henrergebrecben  aiad. 

WeatKch  vom  Becken  von  AHmefie  bia  Fefes  UeUfm^  w«  abenNh 
tertiäre  Schiebten  anftreten,  erüllen  die  «ädlieben  Analäufer  der  Sietn 
Nevedm  da«  Land  und  werden  gegen  O.  ala  Alp^feprme ,  gegen  W.  ib 
Bierre  de  Aieefferee  nnterachieden.  Sie  bilden  die  nweite  Gruppe  oad  b^ 
ateben  wie  die  ernte  weaentlicb  aua  Tbon-  nnd  Oiimmer«Schiefcr.  ZwiaelM 
Keles  Meimfe  und  illbenui  treten  an  der  Grenze  von  Tbonacbwfer  ind 
Gran  wecke  die  eraten  Kcaper«ähBlieben  Sandateine  auf.  Von  dieie« 
Punkte  ans  weatlich  bia  }enseila  Amiefurm  indet  eine  aebr  cigeotbanKcht 
Schichten. Stellung  Statt.  Nach  dem  Mittelmeer  hin  falle«  die  Sdiiclitei 
den  Schiefer*  Gobirgea  im  Allgemeinen  gegen  S.  und  um  no  aleiler,)» 
weiter  man  naeb  N.  voracbreitet  $  ober  kaum  ist  die  halbe  SebiigS'Hsbt 
erreicht,  ao  acbieasen  die  Schiebten  ateil  nach  N.  ein  nnd  bebaltea  dioe 
Riclitung,  bia  aie  «ich  auf  der  entgegengesetsten  Seite  den  Gdiirges  sslct 
den  Diluvial  -  Mnaaen  der  Fefu  de  fifrniMd^  verlieren.  Die  Spak-ÖfiMsx^ 
aua  welcher  die  emporhebenden  Gebilde  weatlich  von  der  Sierre  Ne9§ü 
hervorbrachen,  ist  folglich  nicht  seokrrcht  unter  der  faächate» Crhebesif* 
Linie  dea  Gebirgen,  aondern  aidlicb  davon  au  auchen. 

Ton  Mmnie  bia  äfelWI  sieben  die  Gebirge  der  Kdete  aieailirh  p» 
raUel  ond  atflrsen  meiat  steil  unmittrlbar  in«  Meer.  Von  Me^fU  bii 
Velem  Meiere  treten  die  Höhen  etwas  inriirk;  eine  breite  aaafl  p- 
neigte  Ebene,  cur  Snhapenninen-Forasation  gebärend,  eleigt  alMMirk 
an  SU  schroiTeren  Gehängen.  Au  mehren  Punkten  im  N.  von  Felse  Jls* 
imfe  liegen  an  der  Grenze  jener  Tertiär  •Schichten  achmale  Streifen  Kfs* 
per*ähnlieher  MasMU  zu  Tage;  meist  aber  gvenst  daa  Tcetiär*Oebiixe 
hier  unmittelbar  an  die  ÜbergMigs  •  Pormalion ,  welche  nach  dem  Issen 
der  Gebirga-Thäler  mehr  aua  Glimmerschiefer  besteht,  nach  auasen  mtkr 
oiia  Thonachieffer.  Alle  diese  Thäler  werden  im  N.  vom  Hauphtuge  drr 
tUerrm  Nm^dm  geaehloasen,  deren  Seblehten  •  Srstcm  nach  Gremeden  Imi 
nberaU  die  Tertiär  Formation  der  Vegm  de  Bremedm  berihrt.  Gcget 
W.  hängt  die  Sierrm  Keeedm  durch  ein  überana  wildea  serfmaencf  Kalk- 
Gebirge  mit  der  Sterr#  de  Amtefmrm  auaammen.  Alle  Gebiige  voo  0. 
bia  xur  9ierre  de  Aikew^  zählt  der  Verl.  aur  dritten  Gruppe. 


4ft0 

Dit  vkHe  Bf9ppm  cttAicb  Mifesfil  4m  Kalk-  aa4  IMwil-Ma 
f»i  4er  filirm  i0  iVi^M  wettwirto  bis  tfttMitar.  Plvteninclie  IUmm 
bnoMB  nirgeads  i«  Tafc#,  wemi  »M  sidil  4ia  Mafnataiaefi^Cftage  b«i 
ifrMb  dam  radNie»  wiU,  welcb«  den  kryatalliaiiclita  Kalktlaia  m 
■cbm  StoilM  m  kedmitendtr  Micbl%keit  4ttrckMts«n. 

BctradilH  «aa  4ca  Bas  dieser  viar  Grappea,  aa  ttalU  aick  daa  g** 
nmte  GaMal,  tvata  dea  Wcahtda  aainar  GaatfMa,  der  laiaarB  Zar- 
rimolitit  aaiaar  KHIaa  and  dar  irtüek^B  VaraciiiadeBhail  ia  dar 
lirMog^  aaiaer  Gliadcr  daaaacli  ala  aia  in  aicb  gaaaklaMaaaa  gtipia 
aitdict  Ganaea  4mr, 

im  SO.  siebt  aicb  das  iltaMrta-Bcekao  iraa  der  Kaata  diearr  Sudt 
hit  F«te  al  Jaita,  Tbaa-  and  Mergal-Scbicfalatt  (ebdran  der  Snbapen- 
■iici-Faraiatian  an.  Weiter  nach  N.  bei  AUemmU  und  ÜMrefo  anter* 
icbfMea  sieb  die  ftbaliebea  Gebilde  weseallich  dadnreb,  dass  aie'8ihMi« 
wmcf » Verateinarnnyen  antbaltea.  Erschainangeii  der  Art  faad  derYerf» 
ii  heiacr  der  Tartiär-Scbicbten  am  8fld-Randa  der  Aidalaatosfcaii  Gebiffc«* 
Kfltoa;  dabar  dorfta  wabl  ein  bedaotander  Dataracbiad  swiseben  der  Ter* 
tiv'FeraMiliaa  van  AmdmImHm  and  den  aasgedebntea  TertÜr«  Becken  dea 
■krif^ni  Spmmima  alattfiadaa;  ffir  latatea  sind  Sasavraaser-Baldnngea 
ckraklerisliacii. 

Vaa  den  vier  anfigeatallten  Gabirga*Qnippen  werden  lalgliab  nnr  die 
Wi^  BfMain  dnreb  fiabapeaninen^Bildnagan  nmsahlasaan.  Bei  Gi- 
bifttr  kaiaatiaB  abrigena  aa  varaabiedenartige  Kanglomerata  var,  dass 
noi|fe  Sebiabtan  deiaelben  mit  den  fibrigen  taHilren  Gebilden  dar  8«4* 
Kisle  gleicbaeilig  gewesen  seyn  ssftgen. 

Die  Faf«  van  Ormnmdm  sowabl  aia  die  Ebenen  am  SidJIaada  dea  Ge» 
Un^t  grensan  faat  ibarall  mit  ibraa  tertiftren  Schiebten  unmittelbar  ans 
Dkcrgsags* Gebirge;  aar  bei  L^  liegen  aia  auf  bunten  Sandateiaea, 
am  fissigen  Gliada  aekundirer  Farmstiaaen,   welcbes  bisher  in 


Die  sebroffen  Il6b»n  diabt  bei  der  Stadt  Jlalefn  beateban  ana  Glim» 
Bfr.  and  Tban-Scbiefer.  Aaf  der  West-Seite  nach  d^r  Ebene  au  trefea 
his  sad  wieder  Felaen  ei  aar  grabköratgen  Qfmwwmtkm  auf ,  daa  }fiugsta 
Glied  dieaer  Schiefer- Formatian.  Aa  B»ebren  Stellen  ragen  aa  dar  Graase 
'imt  83rstemes  ader  aaf  flach  gewdibtea  Kimmen  des  Thensehiefer-OebtrgeK 
imei.srfig  Kalkstein  -  Massen  hervor.  Au  daa  Übergangs  «Gebirge  lehnt 
neb  bri  Jfalaf«  eia  Sfstem  van  dunkeUgraaeii  Thonen  und  bunten  grün- 
Hebea  aad  ratben  Mergele»  die  usch  NW.  unter  der  miebtig  entwiakalteu 
Tcftiir.  Permaliaa  versebwiadea ,  aber  nahe  beim  Klaater  de  tot  Auf§ioM 
«Mer  sa  Tage  treten  und  hier  den  wie  aUe  Yargebirga  ia'a  lertiita 
Bfckea  biaei«  ragenden  Felsen  wmn  Übergänge -Kalk  amgeben.  Van  hier 
biwa  sieb  diese  aierkwirdigea  Sebiebten  weiter  am  Ckbirgs  -  Rsnde  ver« 
bl|?«s,  eatbaltea  aneb  eine«  bedeutenden  Gjrps-Stock.  Jenseits  eines  Cmr» 
^  ^saunten  Hdgel«  verschwinden  dieselben  sbermals,  treten  jedaeh  im 
^W.  ynn  Cafmanaa  wieder  auf  und  saigeu  lieulKeh  ihi  e  Vaabbiaglgkeit 
vra  4eo  Tertidr«Scbirbtett.     ff  ach  Verkleinern  agen  finrtle  vergebrns  ge* 


imeht  Biwlimiiit  sind  die  erwllmlea  ScbielaeB  jAog^sr  ftlt  dk  ÜbrrgtoD^ 
niiii  ilter  «b  die  SabapeDiiiiien-FonDati«B;  petrograplBsdi  bt  kcii  Gi* 
terechied  swiacheii  ihneo  md  dem  Keaper. 

Die  tieferen  Sehicliten  dee  terttiren  Beckens  vea  MMt§*  sind  m 
meiireii  Stellen  aoffi^escliloseen ;  in  der  Mitte  werden  «ie  dnrrb  jöDfCf« 
ünecbwemmang^en  bederkt.  Yen  Withtif keit  ffir  die  Theorie  der  Hrbmix 
des  Landes  ist  es,  ▼om  Meeres-Strande  aus  aafwärts  die  alte  DiDco-Bil. 
dmi|c  so  verfbli^en.  Nir^nds  findet  man  sie  bdber,  als  etwa  «e'  ibrr 
dem  Jeteigen  Wasser^Spief^l;  aber  vor  verbiltnisnnlssi||^  knraerZeil  mm 
das  Meer  noch  viele  Sfellrn  bedeckt  habrn,  die  jetzt  als  GSrten  odfrWn. 
de  »Lind  benntxt  werden,  Diese  ist  deutlieh  sn  s#hen. 

Den  Theil  des  Kfisten  •  Gebietes  cwiselien  Mmi^m  und  INImllsr  Icniii 
der  Verf.,  mit  Ansnabme  der  Sierra  de  Mise,  nnr  durch  eine  Höehiifre 
Wanderung  an  der  Kdste  kennen.  Hiernach  bestehen  die  Gebirge  dincr 
vierten  Gruppe  fest  ganz  aus  Kalkstein  und  Deiemit;  nur  vereinselt  Mit 
man  Glimmerschiefer  «Geschiebe.  Ffir  die  Behauptung:  der  Ksik  voi 
OHrmltar  sey  silurisch,  fehlen  noch  die  beteicbnendenYersteineruvgeD;  da« 
derselbe  auf  Übergangs -Tbonsfhiefer  ruht,  unterliegt  keinem  Zweifrl. 

Jenseits  der  schmalen  Ddne,  welche  Oikrmiimr  mit  dem  Festlande  ver- 
bindet, dem  sogenannten  Ne^araifnmdi  streichen  Thonschiefer,  Kalk- 
und  Dolomit  •Felsen  mit  siemlieber  Regelmlasigkeit  eon  NW.  nseh  SO., 
keine  Spur  seigend  Jener  gewaltigen  a^rklfiftungen,  die  den  Febfi 
QUrmiimr*  ein  so  serrtssenes  Ansehen  geben.  —  Was  die  Jtegerrs  Bfl« 
dangen  bei  BUrmitmr  betrifft,  so  erscheinen  dieselben  an  auffiillead<teii . 
an  der  Ost-Seite.  Ungeheure  Schutt- Massen  des  Jifa  abstfirtsendes  Kalk* 
Felsens,  verbunden  mit  dem  Dünen-Sande,  welchen  Stdraie  bis  sar  Höbt 
von  nahe  lOOO'  in  die  Spalten  hinaufwerfen ,  umgeben  den  untern  aorddü- 
lieben  Theil  des  Felsens  beinahe  bis  sur  Sdd-Spitse.  Lockerer  QasR-Sand, 
gemengt  mit  Kalk-Stanb,  verbindet  jene  Masse  in  der  Tiefe  dardi  «■• 
sickerndes  Wssser  su  einem  mehr  oder  weniger  festen  Gestein,  dsa  bald 
ala  grobkörniges  Konglomerat,  bald  als  feinkörniger  Sandstein  softriit 
Dieser  fiildnngs  *  Proxess  schreitet  noch  jetst  ohne  rnterbrechusg  fari. 
Die  Ausfüllung  der  oft  Höhien-artig  erweiterten  Klüfte  in  der  mittles  nd 
ebern  Terrasse  ist  wahrscheinlich  auf  Ihnliche  Art  vor  sieh  gegas^i. 
Manche  dieser  Breccien  weieen  aber  auf  ein  xiemlich  hohes  Alter  bis  nd 
anf  eine  andere  £ntstehungs«Art.  £s  dfirfte  sur  Unterscheidung  Mirkrr 
Massen  die  diluviale  Knorhen  *  Brecrie  von  Wichtigkeit  seyn.  Älter  ah 
diese  ist  aber  entschieden  ein  in  der  Nähe  der  Sommer -Wohnung  dct 
Gouverneurs  anstehendes  sehr  grobkörniges  Konglomerat,  das  viele  ab^e- 
rundete  Kiesel-  und  schwarse  Kalkstein  -  Stucke  enthllt,  die  sicher  sieht 
voolTalrnllnr  stsmaaen,  sondern  vom  Meer  angeschwemmt  worden;  Dien 
ist  offenbar  die  Illeate  der  jüngeren  Bildungen  bei  G4krmUmr, 


AaniosKJi:  Ausbruch  eines  Sehlamm- Vulkaus  auf  der  T«- 
meti  «cAen  Halbinsel  »m  August  taS9  (EitMAA's Archiv XIV, M ff )• 


461 

ii  mie«  Stellr»  dimer  Haibin««!»  «o  wie  auf  lUr  va«  KarlMA,  bpfiii4«tt 
tick  Vaikaae,  dar««  Sabliade  «dar  Urater  va«  unpeabr  1'  Durcbaicaaar 
■it  eiser  MiacfaoB|p  too  flflasi^m  Tbpn-SeliiMMB  und  NapbU  gafilU  aiad, 
Diith  die  iai  Inaani  aicb  eatwickalndeo  Gaae  wird  dar  Seblanai  Btoaro- 
ftmiif  ia  dia  Hftb«  K^trirbao ,  fffpeaal  aieb  Aber  de»  Krater- Rand  «ad 
biMfl  aaeb  atnif^rZeit  »ine»  Keyel  von  mebren  Fuaa  Habe.  Dieae  Yal- 
kiM  fipgfB  einigln  taratreat  oder  macben  aasaaMieBbiagaade  OmppeM 
iti.  Maa  trifil  aie  vonuif^weiaa  sttaaBiBiaiiKedriBct  an  der  Sae-Kivle,  and 
tkreiancra  Tbiligkeit  acbeiot  nil  deon  Meerea-Waaaer  in  Vetbiaduop  an 
itfbni;  denn  wfthrend  bei  atüler  See  der  Seblamm  •  Abdnaa  aebr  Jangaa» 
i«r  lieb  f^ebl,  wird  die  Plöaaigkeil  bei  bewegte«  Waaaer,  beanndera  bei 
itirfcfr  Brandnng  in  gr6ai»ern  Qnantiliien  nnd  in  befligen  Sliaaen  ana* 
gewsffca.  Zuweilen  iat  mitden  $chlainai-£rnpüanen  ein  Auabraah  brew» 
ander  6aae  verbanden.  Ein  aeleber  fand  iai  Angaat  ISM  elwa  vicv 
Veni  iitlicb  von  Tmwimm  alatt  Der  Beriebteratntter  erfahr»  daaa  Mb  am 
iAn^st,  ancb  acbon  ani  Tage  v  orber ,  ein  dnmpfaa  nntarirdiaebea  60« 
Hu  ffraoanmen  wnrde,  wie  entlernta  Donneraeblige.  Gegen  7  Obt 
Morgeoi,  bei  voUkoo»nien  atille r  Luft,  xeigte  aieb  pldtslicb  aber  dem  Kraler 
nee  Feaer-Sinle  mebr  ala  10  Faden  hoch,  mit  diciien  achwarsen  Raucb- 
Wdkeo.  Naeb  einigen  Minnten  wurden  unter  bealindigem  Rauch  ebenao 
M  betriebtiicbe  £rd-fif aaaen  auageworfeu,  und  aua  der  erweiterten  ÜK» 
m;  ww  an  veracbiedenen  nndem  Stellen  brachen  abermala  aut  groaaer 
6tw«li  Flammen  bervtor.  Dieaea  hielt  mit  swci  knraen  UnterlMreclinngen 
rtva  a  Stunden  an,  nnd  wihrend  der  Pauaen  warf  der  Berg  nor  SchiaMm 
u«;  aber  aahwore  erstickende  Gaae  nnd  Dämpfe  alrdmten  gewullaam  ans 
im  Schlünde  nnd  erfällten  die  Luft.  Vor  jeden  Schlamm-  und  FInm- 
uen-Attibmch  wiederholte  aieb  daa  unterirdiaitbe  Geränach,  nnd  man 
ktuffkla  in  nnmitlelbarer  liibe  dea  Vulkane  ein  leichtea  Zittern  der  Erde, 
vabread  dia  brennende  SchUmm-Maaae  aelbat  aicb  aebr  atark  und  naeh  vor* 
•diielfaca  Biebtungen  bewegte.  Am  Abend  deaaelben  Tagen  fand  aaeb 
eiae  befliga  Eruption  dea  Schlamm  -  Vulkana  BUmki  aUtt,  der  in  der 
Kibc  van  AdMrUowkm  nnd  35  Werat  von  Tnamn  entfernt  iat.  Sie 
iiierte  4  Stunden. 

ilt  A.  apitar  die  Spuren  onterancbte,  welche  der  Auabmcb  dea 
TMfa'achen  Vulkane  snräckgalaaaen  hatte,  fand  er  aine  weite  Strecke 
«ij^olich- blauem  dickem  Thon- Schlamm  bedeckt,  welcher  in  groaaan 
Ibaiea  anageworicn  am  Krater -Rande  bereita  su  erkalten  begann;  dieae 
Flacbe  hatte  ungefibr  900  Schritte  im  Umfang  und  erhob  aicb  gegen  die 
Miite  Biehr  ala  3  Arachin.  Mit  dem  Then  -  Schlamm  waren  lugleich  vor* 
wUcdene  Stein-Arten  auagcworfen  worden  und  lagen  in  der  Runde  naaber: 
Ocker-haltiger  Sehiaferthon  von  erdigem  Brueh  mit  Baum-Zweigen  unter- 
neagt;  dichter  aebwars •  graner  Schieferlhon  van  muachaligem  Bruch; 
feiBkoroiger,  thoniger ,  grfinlich-grauer  Sandatein ;  weiaaer  Tbon  in  abge» 
möetea  Sticken.  Auaterhalb  dea  von  der  Tbon -Meaae  bedeckten  Kreiaea 
l«neii  deh  liefe  Spalten  und  Rwae  nach  NNW.  uad  nach  NO.  gebildet, 
velcW  ia  etwa  HO  Schritten  Entfernnng  von  andern  Halbmond  -  f5rmig<n 


41» 

Er4-»8piill^D  durebtcbolAra  wvrile».  Die  Kaate  Flirh«  bttle  tSeli  ■■• 
fgMhr  ma  ^j^  Ellen  ^oben,  aad  des  Lieipeade  dea  Berget ,  bUwc  Tlmi- 
erde,  wer  deotKeb  tu  erkennen. 

Ctwn  150  Ellen  öetlieh  von  diesem  Vnifcnn  befinden  eich  noeb  iwn 
andere  Schlamm -Ke^^el,  ff^S^n  drei  Ellen  boeh  nnd  von  000  ScbrittM 
Umfanit*  Sie  enlatanden  naeb  Ersähhin|^n  der  Eingebomen  dnrcb  aha- 
liebe  Eniplionen  in  den  Jnbren  ISiS  und  ISSS  inmitten  eine«  klriaci 
SOaswaaaera-See^a,  deaaen  Oruud  i^gen wirtig  eine  momatige  Riedmng 
bildet. 

In    der  Umgebung    von  T^ninti   lieiia   aieb   die  Boden «BoadiafHiMl 
nieht  yfonrehen,  wohl  aber  b^i  Kßri§ek  nnd  JenlftoMse,  wo  der  Napiiifr 
nnd  Aaphalt- Gewinnung  wegen  bedeutende  Anagrabnngen   atnttgetfaa^n 
Ana  Analogie  glaubt  A.  aueb  auf  fene  Halbinirel  aebBeanen  an  keaaeBi  i 
daaa  der  Haupt -Beatandtheil  ihres  Bodena   ein  Gemenge  ans    binnem  wfi^i 
rJiem   nnd    tettem  Tbone  mit  Mergel  und   toten  Tbon- Schiebten  aadnli 
poröaem  Kalkatein  voa    muscheligem  Brncb  ist,  in  welchem  letstea  vor- 
sfiglich  aicb  die  Neplita  tropf onweiao  ananmmolt* 


Neu  entd.eekte  Steinkohlen-Lager  am  westlichen  Ab- 
hänge des  ümis  (a.  a.  O.  Seite  184).  Nachdem  die  reiche  Kohl»* 
Ablagernng  im  äumeMkUeheu  Distrikte  dea  JtkmttHmmnkmrfmkem  RrtiMt 
nm  Ost  «Abhänge  der  Berg -Kette  aufgefunden  werden,  hat  man  KobiM- 
Lager  auf  beiden  Seiten  des  Ifrsit  entdeckt,  und  im  Jshr  1B69  ein  sehr  b^ 
dentendes  im  Sokkmmski'Mcken  Kreise  des  Porm^tfeAs»- Gonvemements. 


M.  R.  CnANBBns:  grosse  Erosions^Terraaso  in  Sckßttiani 
(rmsCJim  ieS4,  p.  440  <ileporl  BHL  AuoeUti.  for  iS64u  Dieve  sbfr* 
nna  merkwürdige  Terraase  findet  aicb  7  bia  10  Meter  eberhalb  des  Memt 
längs  der  C/yd^- Mündung,  der  Inseln  BmtB  und  Arrwi  und  der  Kfitin 
von  Arf^U\  weniger  ausgeieichnet  ist  sie  am  SnbolllMrtai  Geatade.  Die 
Muscheln,  welche  darauf  getroffen  werden,  gehören  ohne  Auanabnie  aesertt 
Gattungen  an.  Auf  der  westlichen  Kilste  neigen  sieb  die  Hsgel  in 
Allgemeinen  sanft  gegen  das  heutige  Ufer,  welches  nur  nnterbrcehei 
wird  doreb  rechtwinkelige  Einschnitte  der  grossen  Terrasse,  die  an 
Fnsse  eines  senkrechten  Felsens  eine  in  gleicher  FIAcbe  liegende  Plite- 
form  bildet,  die  selten  weniger  als  83  Meter  Breite  misst.  Man  beiradilet 
die  Terraase  ala  entstanden  durch  Wirkung  des  Meeres  wihrmd  eiiK 
Periode  von  weit  IXngerer  Dauer  ala  die,  aeit  welcher  das  hentige  Sud- 
Ufer  besteht.  Auf  der  Nordwest«  Küste  von  ittrsii  haben  die  alten  ,,im- 
rinen^  Felsen  bis  su  33  Meter  Höhe  und  im  Eingänge  des  47lsn-</«ns 
finden  sieh  Schutt  •Anbfiufungen  von  betrichtiicber  Hohe.  Diese  AoUt* 
fangen,  aua  Lagen  groben  Gruases  und  feinen  Sandes  bestehend,  weiter 
abwärts  aua  Thon  und  Rollsteinen,  sind  wahracbeinlicb  das  Werk  eisfi 
Gletschers,  welcher  ursprünglich  Jenes  Thal  erffillte;  Sand  nnd  Grisi 


vfMM  m»f  XeitucteklMi  Ua,  wo  &9m  Land  .iMrfii<  vcrarhlciUii«  Niveau^« 
«MilMi,  «üM  F«%e  ton  EftigniaieB,  dk  00?  ia  Yeiteiif  «ehr  vi«l«r 
Mm  Statt  habe«  koaata. 


J.LBVAUiaia:fiiataars  vaaflaraiif  ai» J9o«ai*Daparteaieajl 
■■4  Beaithaaieea  deaaelbea  aam  obava  Liaa-$aa4alaia 
iämu  Am.  4f  JVapay  I^M,  p.  810  eal.)«  Dia  Graba,  ia  wekktw  mum 
üt  En  gawioaty  lit^l  lamittaD  riaer  wakligea  £bcoe  nordöatlivb  vaai 
Büttawtti  Mmfmm0$  im  Arropdiaae aient  voa  TAiaiiOfllla.  Der  Baden  janer 
Ebnie  b«»tahl  aua  gclbeai  aaadigaai  Tbooa  nad  aoa  aabr  laioaai  waiaaam 
Saad,  beida  bmI  eiaaadcr  wechaellagernd.  Daa  £n  koaimt  ia  eckigeut 
Mittler  ctwaa  abgarnndalea  Sluekea  vor,  aaeiat  uotar  der  Grdaaa  eines  Ko* 
bik-ZcatiMelefa.  Dia  voa  Rivar  aaagafubrte  Aaaljraa  dea  de«  Braun* 
EiMMlf  ia  aagabdraadaa  Erxas  ergab : 

Tbas  and  9aod    ....    0,37 

Waaaer 0,12 

Eiaeo-Paroiyd      .    .    ._^ 0,6l_ 

1,00. 
Die  Grabes,  ia  welcben  die  Gewinnung  atatifindely  babea  uagefibr 
4  Meier  Teofie ;  weiter  abwärts  trift  man  weij^sen  Sand ,  der  keine  Brjia 
yiktif  Dieaea  seigta  aieb  auch  ia  einem  niebr  ala  SO  Meter  niedergealaa* 
«fsro  Bobrloch.  Nicbt  tern  won  der  Grabe  ist  deutlich  sa  aeben ,  daaa 
du  asfgescbwcauata  Land  i  woyod  die  Rede,  der  Gruppa  der  Mergel  dea 
•ber«  Uaa-Sandsteiaea  angebört;  es  stammt  jene  Ablogernng  von  den 
(bfilweise  aeratSrten  and  sersetsten  Sandstein  •  Hogel  anfern  des  Dorfes 
Uvtfkk,  In  5  RiloaMter  Entfernung  beim  Dorfs  Aaii«aflif0-aoM*SaMU« 
ffidM  sind  die  Maaaa  Margal  dea  obara  Liaa-Sandateinaa  an  aebaa. 
Eise  Scklacbl  liasl  über  danaalben  nacbatebaade  Folge  van  Lager»  wabr* 


lelker  glimaMrigar  Saodatein,  Platten  *  förmige  Eiaen-Partbia'a  fdbread 

(er  ist  aiabt  aa  sateraabaiden  vaa  )enem  dea  Högela  bei  Umr^ek) ; 
nsdifser  Kalk  mit  damaalbcn  Eisen -reicbea  Eioscblnsaa; 
idbUckcr  Kalk,  asergaiig  and  aebr  schiefrig; 
Bobscfs  aateraMogi  mit  rdtbliabem  Mnsabaln-fubrendem  Kalk; 
Relblieher  Kalk,  mir  npcb  mergeligar  ala  dia  vorvorige  Lage. 


V.  LAaBcst:  Braaakoblea  und  Sals-Ablageraagan  in  dea 
■ioeiaea  Scbicbtaa  dea  Kdoigreicbes  Pols«  (Zeitsehr.  d.  geol. 
^  V,  601  f.).  Aasaer  den  dnrcb  L.  v.  Boc«  baacbriabaaea  Braaakob* 
In-fieckea  Hsufaalfawda  sind  aocb  drei  in  den  Tertidr  •  Gebildaa  P0UM 
Mdasweisaa: 

«B  Ufier  dai  Wmnk$,  aalKcb  vom  MrmnJMkmnftr  Beckea  in  der  Rieb« 
inistsca  dia  ITaisAaal/ 

«a  der  ITaMaal  awischea  Dokrmifm  aad  Piock  {Piaak)', 


4»4 

im  Niim -Thäk  an  der  ober«  HWoAmI,  xwicchea  dem  Lsvf  d«ir  VMm« 
K?M«  und  Kid»4^,  n^dlitb  der  Stftdt«  ICM»««y»  oad  BpmiomUe  tUMk^md. 

Die  fatt  parallele  £ralreckuo|p  der  Braunkohlen -Laf^r  Tani 
>aeki0*i9ek0m  Becken  am  Fnaae  der  SuUim  vnd  von  den  Poimhekm  Br 
kohlen  weiet  auf  einen  ZuMmmenhani;  mit  den  mtocftnen 
hin,  die  aich  ao  breit  ond  lanir  am  Fuane  der  Kmrfaikem  hinsieban.  Im 
Wieiie^nkm  findet  man  in  der  Ornhe  eine  Art  Li||rnit  mit  aicfatbarnr  Hnte- 
8traktur.  Dieas  weiaeC  ao(  einen  nnmitlelbarew  Zuaammenbang  d«r  Snla- 
Formation  mit  der  der  Braunkohlen  bin,  nnd  ea  kommen  in  der  Tbnt  in 
Polen  die  Brannkohlen  in  denjenigen  Gegenden  vor,  wo  Sparen  vato 
Sala-Lagern  und  Soolen  bekannt  aiod. 


DB  Rots:  iStdrnngeu  in  den  Gebirgen  am  äuaseratan  Ende 
des  AAone.Tbales  (BulM.fM.  k,  Xl^  32ft  ect.).  Rockt  wiea  die  nlAn- 
digen  Übereinstimmungen  der  Mollasae  und  der  pliocänen  Mergel  in  den 
Alpen  und  in  der  Prm>ettee  nach;  der  Verf.  aeigte,  daae  dem  nicht  ao 
sey  auf  dem  rechten  HAone-Ufer.  Unter  gewiaaen  Dmstftnden  triA  onnii 
Störungen ,  die  sich  an  sehr  nahe  gelegenen  örtlicbkeiten  darfhnn.  Au 
Stellen,  wo  die  Richtungen  mehrer  Erhebungen  analaafen,  durch  welche 
weit  gedehnle  Strecken  erschtfttert  worden,  moaate  Solches  wohl  der  Fall 
oeyn.  Am  leisten  steilen  Gestade,  gegen  Sfiden  das  Thal  der  Dmtmmt€ 
begrenaend,  sieht  man  in  absteigender  Ordnung: 
quartäres  alpinisrhea   Diluvium;   ea   bildet  den  Boden  dea  Plateana  von 

Bßwrf^mrd  > 
aubapeoniniache  Mergel  der  pliocancn  Abtheilung; 
obere  und  mittlere  Abtheilung  der  miocfinen  Molaaae. 

Diese  drei  Gebirge  seigea  gleichförmige  Lagerung  nnd  ongeffbr 
wagerechte  Sehlrhtung.  In  4  Stunden  Entfernung,  nicht  weit  vom  Za* 
aammenflnas  von  Omräon  und  HhoHBy  erhebt  aich  160  Meter  hoch  ein  Kegel- 
Berg,  ^M(ml0fU6  4e  VAifmile**  benannt.  Bia  au  awei  Drtttheilen  aeiaer 
Habe  bildet  deniielben  d'ORBieNr'«  nCalcaire  aptien'';  darAber  erhieh 
aich  ein  sackiger  Streifen  sur  obern  Molaaae  •Abtheilung  gehörend.  Ztrfel 
andere  Gipfel,  liripeiitvmde  und  Salnf-Jtomon,  wo  der  Cnleaire  aptiea 
bia  SU  itIO  Metern  anateigt,  aind  durch  ihnliehe  Streifen  gekrönt.  Zwiiebea 
dieaen  Kegeln  triit  man  auf  d^m  Grunde  einea  engen,  gegen  SOOO  Meter  weil 
eratreekten  Thalea  Mergel  und  rothen  Thon  nnd  darüber  einen  ooK» 
tbiachen  Kalk  von  aulfallender  Weiaae,  welcher  nach  den  sahlreicben 
foaailen  Überbleibaeln  den  eocinen  Sfiaswaaaer- Gebilden  der  Pracmf 
beiausiblen  iat.  Man  hat  ea  demnach  mit  einem  kleinen  Beeken  dfr 
eeeänen  Abtheilung  su  thun,  glntlich  umachloaHen  von  Caleaire  apff^ 
nnd  nnmitlelbar  bedeckt  durch  die  diitfe  Etage  der  mioefinen  Meeres •  Mo- 
laaae, wovon  man  einen  Streifen  über  dem  oolitbiachen  Kalk  in' abwei- 
chender Lagerung  aiebt.  Er  wurde  an  einer  beide  untere  Molaaae- 
Etagen  überragenden  HöIm  emporgefobrt;  dieae  lehnen  aieh  im  O.  ondS. 
an  die  Maaae  der  Calvaire  aptien  in  einer  nnr  M  Meter  erretcheuden  Höhe. 


4SS 

Dtfcb  B*hr*ArMl#B  Ami  »an  }rne  htidtn  MaUMV-AbtheilsDipeii  «oteN 
Jiilb  der  sabapeasimaebMi  Mer||;el  wM4er,  dtnea  hier  eine  Micbligkeit  vo» 
M  Ifelfni  eifreB.  int. 

<^e  de«  T«r(.  i»  des  «afi^ttihtlfn  beücrk»n«wcrtlieB  TbatMcbea  to 
MfeBi  bMi  aiAii,  wie  miinehfaltig«  8ti»rttiigto  auf  aekr  beschranktem  Raum 
tirb  dartbm.  Ks  stud  wahrbafi  örllieba;  dcna  elae  Linie,  welcbe  mit  dean 
enialiBira  Pis  de  PAipMß  am  ateilen  ßmrmnee-Vfn  iBaammealreien 
wirde,  bildet  die  ScheiiluBg:  der  Waibuaf  des  Bodens  swiacben  YktuiM 
nd  Apipmm  und  der  SenknBic  dea  Kdatan-LiaDdea  vom  MUteMMsckm 
Ncer  bei  Arimf* 


FoDRifBT:  Kalk-Tropfsteine  ond  Kalksinter-Gebilde  in 
itn  Höhlen  des  Hr^ie-Departementa  (Campi.  rend,  XXXVIy 
987).  Es  ist  nicht  zn  glauben,  dsKS  dieselben  im  Augenblicke  ihrer  £nt> 
ütehung  fest  seyen.  Die  meisten  Tropfsteine  in  der  Grölte  von  ßmdoure 
oad Satal- ATasütre  erweisen  sich  allerding«  vollkommen  fest;  einige  aber, 
ao  denen  das  Wasser  nach  und  nach  durchsickerte,  fand  der  Verf.  zum 
Tbeil  weich,  der  Bergmilch,  Kreide- Guhr  u.  s.  w.  vergleichbar.  F.  iat 
irr  Mfioang,  das  Wasser  btisHe  so,  wie  es  die  H5ble  erreicht,  seine  Koh- 
IfBsiure  zum  Tbeil  ein,  und  nun  erfolgte  Niederschlag  von  Kalk-Theilcben. 
Die»e  worden  keineswegs  sogleich  von  andern  umhüllt,  sondern  es  enf- 
stehe  vielmehr  ein  Teigartiges.  Fortwährend  durchziehe  das  aufgesaugte 
Wasier  die  Masse  und  erzeuge  neue  weiche  Absätze;  auch  im  Innern 
xptze  dssselbe  Kalk-Theilcben  ab,  ao  dass  nsch  und  nach  im  Innern  ein 
hirtes  Gebilde  entstehe,  während  die  Oberfläche  weich  bleibe. 


Sbifbbt:  W&rme-EDtwickelangen  in  deo  Hitsiedier  Koh* 
Us-FUtsen  b^i  8an$§rkau9sn  in  TAiriiif  eis(Bergwerksfr.  XVIi, 
&97  f.).  Beim  Beirieb  der  Strecken  und  ßberbanen  findet  eine  Jedesmalige 
Wänse-Eatwickelnng  statt,  die  dem  Strecken  «Orte  oacbfolgt,  and  mit 
4esi  Fortscbreilen  desselben  sieb  steigert;  dieselbe  ist  mehr  oder  weniger 
«tirk  ond  aclbst  onler  gleichen  .Lalt-Zi rknlatlona-y erhält niaaeo  nnd  bei 
Kiädier  Ablagernnfc  der  Kohlen^FIdtse  aebr  verschieden.  Zar  naberen  Er» 
■itlelong  der  Frage:  ob  die  WärsM  durch  Zeraetsaog  der  Groben-Lun 
berbeigefdbrt  oder  in  der  Koble  gebildet  werde,  machte  man  dureh  Her* 
iirltflBg  von  Bohrl5efaera  mefaifacbe  Beobacbtangen ,  aaa  denen  sieb  mit 
vieler  Wsbrscbeinlicbkeit  ergab,  dass  der  Sitz,  der  Wärme  in  der  Kohle 
Wündlicb  ist,  ^m  aie  ans  aolcher  atrdmt  nnd  sieb  der  Grabea^Loft  mit» 
Mt,  ferner  daaa  dieaelbe  vor  steigenden  Strecken  (Überbanen)  in  den 
Kusie  vermehrt  wird,  ala  die  Grnben*Loft  in  Folge  verminderter  Zirkn* 
Utioa  weniger  davon  an  abaorbiren  im  Stande  ist.  Die  Veranlaasang 
^  Wärme  im  dea  Keblea-FIfttaea  aaebt  8.  in  Zeraeleang  dea  Eiaen« 
^UM«  in  Eiaeonsydat*  Salsa,  in  der  RiMiedier  Braonkoble,  welebe 
^viogsweiae  aas  btfoarfaäaem  Holse  beatebt,  ist,  wenn  aacb  oar  in  ge- 

h^Tfutg  1865.  30 


40« 

ringer  Menge,  Watierkiet  irovfonnicbend  md  erath«fclt  Arib  U«  8N1U- 
oder  Kttum-Kies,  tfaefls  locb  In  der  KeMe  fei«  eiiigespreagt  oder  alt 
Anflog  auf  deren  KIflflen.  Lefxte  Art  dea  VorkoBBineDa ,  wo  drretfte  la 
hScbat  fei»  veHbeilten  Zootoode  in  der  Kolilo  oich  befiadleCy  ootieiat 
kattplaAehlieh  gecigvet,  den  Wirnie«Eotwicl(eliioga-ProBe«a  an  yoranioatto, 
iodeoi  der  Eiaenkiea  bei  ZatriH  der  Grabeo-Lofl  deren  Saoeratoff  aa  iicb 
ebt  ond  nach  und  nach  in  aehwefelsaore  Eiaenoxydat-Salse  omgewandclt 
wird.  Während  dieser  Oxydation  findet  ein  Yerbreonnngn-fVoaeao  atalt, 
durch  welchen  W&nne  entwickelt  wird,  die  noter  UmaÜMdea  dio  Tcs- 
peratnr  bis  zur  Entsendung  erheben  kann.  Einzelne  Beobaebtongon  er- 
gaben,  dass  an  Stellen,  wo  Traufen  -  Wasaer  die  Kohle  befpocbtctt,  der 
Ozydations-Prozesa  darin  liegender  Kiese  beaebleonigt  vnd  veratftiklc 
W&rme-Eutwickelung  herbeigeführt  wird;  das  Produkt  emcbeiot  aodaaa 
bU  Wasser. haltender  Eisen- Vitriol. 


Tauvbrt  dbMean:  Luft- Vulkane  von  Tirrio^o  hei  Cmrimpsmm 
in  NeU'Grauada  (Comft.  rend,  XXXVlUy  765  ect).  DaÄ  Dorf  Tw- 
kae^y  das  alte  Tartiaeo  der  Indier,  liegt  auf  einem  erhabenen  Platean, 
und  in  4  bis  5  Kilometer  östlicher  Entfernung  inmitten  einen  Palmen- 
Waldes  finden  sich  die  Luft -Vulkane,  deren  Zahl  sich  auf  20  belauft 
Die  Schilderung  des  Bericht- Erstatters  stimmt  beinahe  gabs  n|it  der  aeiaer 
Zeit  von  A.  v.  Hohboldt  gegebenen  i&herein.  Die  kleinen  abgealnmpften 
Kegel  steigen  6  bis  8  Meter  über  den  thonigen  Boden  empor.  Am  Gipfel 
eines  jeden  bemerkt  man  eine  kreisrunde  Öffnung  von  4  bis  6  Decimetcr 
Durchmesser,  erffillt  mit  Wasser,  daa  durch  Entwickelung  anaebniicher, 
wie  angestellte  Versuche  xeigten,  fast  ganz  aus  reinem  Hydrogen-Gas 
bestehender  Blasen  immer  bewegt  wird.  Gewöhnlich  haben  in  2  Minuten 
5  Lofl*Auabriohe  atatt,  und  in  dem  Zwiachenraum  vernimmt  man  Ha 
dumpfea  Get6ae.  Waa  die  Stoffe  betriü,  wolehe  daa  Wasner  dorSeblaaim- 
krater  anfgelöaet  enthält,  ao  ergab  die  Analyse  einea  von  Vacvsav  na 
MdAR  mitgebrachten  liassigen  Schtammea  im  Litre: 

See-Salz ,    - 6,50 

schwefeUaures  Natron      .    .    •  o,tO 

koblenaaurea  Natron     .    •    .    •  0,0 1 

Anrmoniak o,01 

boraxaaores  Natron       .    «    •    •  aebr  bedeutende  Spnren. 

Jod     «^ Spar. 

kohlenaanrer  Kalk Spnr. 

grOne  organische  Materie      .    .  Spnr. 


Nobggbrath:  natfirlicho  Mennige  (Verbandl.  d.  Niederrbein.  6e- 
aellscb.  fflr  Nat.-  u.  Heil-Konde,  Novbr.  1844).  Derbe  Maaaon  dieaea  Minerals 
wurden  gefunden   in   den   uralten  BergbaMen  der  Grobe  flflleiiimnf  bei 


467 

Vit  KmtBtekum$i  der  Mevniic«  anf  dm«»»  Wegpe  ItldH  ktlut^ 
Zveifet  Der  Verf.  kennt  mehre  Beispiele  tos  alten  Helden  und  beo^ 
Udilete  Übergänge  von  Mennige  an  «Iten  filei-Einguseen  sur  Befestigung 
itti  cieernen  KUmeBem  in  den  Bnvsteinen  en  Dom  zu  Köim  an  Stellen, 
in  das  Blei  die  Tr«cbyt- Werksteine  berührte« 


0.  Harrnr:  Kobalt  nnd  Niekel  in  einigen  Eisen-haltigen 
Wassern  <«;e«ni.  de  Phanm.  ei  de  Ckim,  c,  JTX/K,  305  ect.).  Durch 
lUzADB  wurde  in  den  Eisen-haltigen  Wassern  von  NejtreCf  Departement 
ütäriedke^  so  wie  in  deren  ockerigen  Absätzro ,  die  Gegenwart  vonTi- 
tiMiyd,  Zirkooerde,  Kobalt  und  Nickel  entdeckt ,  Substanzen,  deren  Vor- 
kmaen  unter  aolcben  Verkältnisaen  bis  }etzt  nicht  bekannt  gewesen. 
Der  Yerf.  wiederholte  die  Untersuchung  nach  einer  Methode,  welche  Kobalt 
nd  Nickel  mehr  oder  weniger  deutlich  erkennen  liess  in  den  ocke- 
rif^ra  Bodensatsen  verschiedener  Mineral  •  Quellen.  Das  Daseyn  der  Zir- 
kiB'Erde  konnte  nicht  mit  'derselben  Sicherheit  durgethan  werden. 


Th.Kjbrvlf:  das  CAritflinntn-Silur-Becken,  chemisch  geo* 
gDoitiseh  noter  sucht  (CIrieftcat« ,'  18M).  Der  Verf*  unternahm 
vie^rkolte  geogpoostisch- geologische  Forschungen  und  lieferte  eine  grosite 
Zahl  fsa  FeUarten*  Analjuen,  um  auf  chemischem  Wege  manche  frühere 
MiisTcrstiodnisae  zu  beseitigen.  Wir  haben  die  Resultate  der  Zerlegungen 
WrcilB  Biitgetheill  nnd  beschränken  uns  jetzt  darauf,  Daüjenige  bervorzu- 
bebeo,  was  aoa  Scbluase  über  die  Haupt -Momente  statt  gefundener  BiU 
^ag«*Akte  geangt  wird,  indem  wir  Kjeriilv  selbst  reden  lassen.  ^^^ 
wir  ein  weitee  Bassin  in  dem  vom  Meere  bedeckten  Urgebirge  vorhanden. 
JMncB  Bassin  wurde  allmshiieh  gefüllt,  und  die  Schichten  setzten  sich  ur- 
fpnJDi^licb  mehr  oder  weniger  horizontal  auf  dem  Boden  desselben  ab. 
Srhrittweise  mit  dem  aufsehichteuden  Werk  der  Zeiten  entwickelte  sich 
du  or^nische  Thier-Leben.  Auf  die  ältesten  Trilobiten  folgten  die  jiingereu« 
la  dieser  friihen  Periode  sind  auch  diejenigen  Quarz -freien  Felsit -Por- 
phyre ausgebrochen,  die  wir  in  den  älteren  Etagen  finden,  und  die  unter 
der  Decke  des  Meeres  vielleicbt  die  Pflanzen-Reste  verkohlt  haben  (Alaun* 
Sefaiefer).  Schon  damals  aind  wohl  einige  Faltungen  der  Schichten  ent* 
«tioden.  Es  folgten  .ferner  mit  der  vermehrten  Auascheidung  des  Kalkes 
die  reicheren  Pannen  der  grossen  Orthoceren  nnd  Terebrateln  von  ganzen 
Korallen -Stöcken  begleitet  Dann  geschahen  in  der  Mitte  des  Beckens 
nbaariae  Anabräche  von  Porphyren,  deren  Mataen  durch  den  Angriff 
des  Wassers  wieder  fast  vollständig  zerstört  und  als  rothe  Tuffe  in  der 
utera  Abtbrilung  der  Devonischen  Formation  aufgeschichtet  wurden, 
la  Verbindung  mit  diesen  oder  ahn  liehen  AuabrAcben  (Grsnit  und  Syenit) 
■•sa  ich  die  gewaitaame  Katastrophe  setzen,  wodurch  das  gesummte 
nlariieke  System  zu  grossen  Windungen  gefaltet  und  offenbar  in  einen 
cagera  Raum  susam mengedringt  wurde.     Die  rothen  Tuffe  selbst 

30* 


469 

ftcheinen   mehr  nur  die  VertiefuDg^n  dieser  eottlmideDeii  Faltas^n  gf. 
ftillt  nnd  gecbDet  su  baben.     Dnrcb  dieften  ersten  gewalttamea  Akt,  wo« 
durch  die  yulkaniieheo- Kräfte  sich  Auswege  bahnteo,   so  dass  Pie  •|>i(er 
ruhiger  arbeiten  konnten ,  wurde  auf  einmal   alles  Leben  in  dem  fieiiei 
erstickt  y  so  dass  wir  ferner  aufwärts  keine  Versteineningett  mebr  äsdni. 
Gegen   das  Ende    dieser  Periode   kommt,   während   das  Bassin  «icfa  all- 
mählich ftillt,  neues  Material  von  den  umgebenden  Qnart-reich<*n  üfgebirg». 
Arten   hinzu.    Die   losgebrochenen  Stucke  werden  tugernndpt  und  tb{^ 
scbliffen    als  Gerolle  su   Konglomerat  •  Schichten  susammengeworfen,  ik 
jetst  hoch  oben  am  Abhänge  der  Berge  eine  alte  Strand-Linie  besriehDcs. 
Nun  erfolgten  im  Niveau  des  Meeres  ruhige  Ergiessungeu,  viellficht  au 
denselben  Schifinden  wie  das  vorige  Mal ,  die  sich  fortwährend  offen  g^ 
hallen  hatten.    Durch  lange  Zeilräume  hindurch  wälzten  »ich  die  SItmk 
geschmolzener  Gesteins-Arien   in  den  inuern  Herden  verarbeitet  langsaa 
und  gewaltig   hervor,    indem   was   im  Wege   stand    mitgerissen  oad  zo 
Breccien  eingewickelt  wurde.    Endlich  ist  nach  den  aufklaffenden  Gaog. 
Spalten,  die  die  Erd-Kurste  su  langen  Stucken  sertbeilten,  die  Heboug  i> 
dem  jeteigen  Niveau  ruckweise  oder  nur  allmählich  geschehen.    Weas  idi 
in  einer  solchen  Ansicht  auch  ffir  die  Granit-  und  Sjrenit «Massen  ciafa 
Plats  suche  ,  dann  ist  denselben   kein  anderer  anxnweiseB  als  der,  da» 
sie  entblosste  Tbeile  der  innern  *  Herde  selbst  repräseutiren.    Granit  und 
Syenit   nehmen    gerade   aus    der  Tiefe   aufseisend    einen   grossen  Raoa 
ewischen  den  gefalteten  Schichten  ein,  während  die  Porphyre  offenbar 
auf  weite  Streeken  sich  über   dieselben  gewälst   haben.    Und   im  Graoit 
wenigstens   haben    wir   denselben    normal- tracby tischen  Herd  ideatlScitt 
wieder,  woraus  auch  wahre  Laven  entsprungen    und  wodurch  so  vicit 
Laven  und  plutonische  Gesteins-Arten  gemischt  worden  «iod.** 


Schbkrbr:  Dolomit-Schiefer  in  ^tr  Sehweite  ^ Berg- und  Bit- 
len-männische  Zeitung  1855,  No.  13,  S.  Hl),  Bei  einer^  Wanderong  aber 
den  Lnlrmafiier-PflM  durch  Vül-Zuru  nach  Vml-Blegno  fand  S.  in  er- 
Ktem  Thale  theils  anstehend,  theils  in  herabgestfirzten  Blöcken  ein» 
weissen  Zucker -ähnlichen  Dolomit  steilenweise  ^it  eingelagerten  Psrthir'a 
eines  weissen  krystallini sehen  Gypses.  Der  Dolomit  xeigte  sich  hier  und 
da  mit  parallelen  feinen  Glimmer  -  Streifen  durehsogen  und  erhielt  so  das 
Ausseben  eines  geschichteten  Gesteines.  Lotsten  Habitus  erreicht  der- 
selbe in  grösserer  Vollkommenheit  in  einer  grauen  bis  bräunüdi-graoei 
Gebirgsart,  welche  aus  einem  sehr  feinkdmigen  Gemenge  von  Doissiit, 
Quarx- Partikeln,  Glimmer- Schüppchen  nnd  etwas  organischer  <koblH(er) 
Substanz  besteht.  Dieser  Dolomit- Schiefer  besitst  die  tänschendste  iba- 
lichkeit  mit  einem  von  S.  früher  beschriebenen  Dnlomit  -  Schiefer  vom 
Nufemen-  Pm99  nnd  der  Fvre«*. 


•  ^ahrbaoK  fSr  Min.  u.  >.  w.  ia54>  S.  43. 


40» 

EamsifBBRo:  «brr  den  Ornnaand  und  «riiie  Poly ihalamten- 
Kfroe  im  Zeng  lodoD- Kalke  Almkama^t  (Berlin.  Mon«Uber.  1S65^ 
8«-90,  in- 178.  V|rl-  J^*  t8S4y  735).  Nachdem  der  Verf.  eine  maaffenhafte 
ZatasHDenaetanng  der  Fela- Schichten  aelbat  bia  an  die  „azoiaehe^  For* 
■Mtiea  hinab  an«  Steinkernen  mikronkopiacher  SchaaJen,  inabeaondere  eine 
ZeMDAMoaetanng  «llea  körnifceu  Grflnaandea  verachiedener  Formationen 
m  Opal  •  artig  es  Eiaett-haltigenSteinbernen  org;anischer  Zellen  vortäfclich 
von  Poly tbalamien  erkannt,  hat  er  dieae  Zusammenaetsungf  aarh  in  dem  Grün- 
tande,  welcher  die  Zenglodon  -  Kalke  nnterteoft,  wie  in  vielen  Kalktheilen 
viederholt  erkannt,  wriehe  an  den  Zeug:lodon* Knochen  anhingen  oder 
H5blen  derselben  erfollten  und  oft  bis  xu  Va  ^^^^  Maaae  daraoa  bealunden. 
Diene  Chlorit  •  K5mer  boten  eine  Anawahl  von  30  verachiedenen  organiachen 
Fornen,  die  aieh  ala  meist  uberana  wohl  erhaltene  Steinkerne  von  Vagi- 
aafiua,  Tevtilaria,  Grammoatomom,  Polymorphina,  Rotalia,  Planolina,  Globi« 
ffriaa,  Geoponua?,  Quinquelocolina  und  Spiritoculina  erkennen,  ja  aogar 
oft  noch  der  Art  nach  beatimmen  lieaaen.  Vorzngaweiae  intereaaant  sind 
aW  diese  Steinkeme  noch  in  phyjiiologiacher  Hinsicht,  da  aie  nämlich 
■icbt  nur  die  Kammern,  aondern  auch  Verbindunga  •  Öflnongen  xwiachen  den 
i«reinanderfolgenden  Kammern  einea  Umganges  wie  auch  die  viel  feineren 
iwischen  de»  verschiedenen  Umgängen  anafnllen  und  die  Anafullungen  nach- 
MtdpD,  die  man  durch  kein  kunal  liebes  Präparat  lur  Anarbauung  anbringen 
härte  hoffen  dürfen ;  dieae  Kerne  fuhren  daher  zur  genauem  Kenntnias  der 
Scbaalen,  worin  aie  entatanden  aind,  ala  dieae  Sehaalen  aelbat.  Sie  zeigen, 
dui  bei  Geoponna  Zeugtodontia  n.  a;r.  je  8  Kanäle  von  den  Zellen  des  obern 
Onganges  zum  untern  gehen,  während  aieh  bei  den  Helicoaorincn  je  1— -5 
Kanal -Verbindungen  zwiachen  drn  Zellen  darstellen  und  bei  manchen  gros- 
Kreo  Poly tbalamien  -  Schaalen  auch  netzartige  Kanäle  in  den  Schaaten- 
Wänden  auftreten. 

ioeb  eine  Art  rotblich  hellbrauner  „Kreide'',  weldie  in  Alabama  vor- 
koaiiDt,  besieht  ana  Polythalamien- Zellen -Kernen  aus  grlblichem,  bräun- 
lichem und  korallrothrm  Eisen- Silikat,  welchea  aieh  erst  an  den  Zellen- 
Wäoden  absetzt  nnd  Jene  zuletzt  ganz  erfüllt. 


Rozbt:  geologiacbe  Zusammensetzung  der  Aipan  (VitutU. 
1BS4j  317).     Als  Vorläufer  einer  grössern  Arbeit   über  die  Zosammen- 
Ktzong  der  Alpen  gibt  der  Verf.  folgende  Übersieht: 
i.  Nommnlilen  -  Gebirge ,  Kalk)  JHacigno  und  Quarz -Sandstein. 
4.  Minier  Jora-  Kalk  mit  Ammoniten ,  Annelliden  und  Muscheln. 
3.  Anthrazit  -  Sandstein  mit  Steinkohlen  -  Pflanzen. 
1  Unterer  und  oberer  Lies. 
1.  Gnei«,  Protogyn,  Granit,  Glimmerschiefer. 

Der  Anthrazit -Sandstein  ist,  wenn  er  vorhanden,  aowohl  mit  3  ala 
nit  4  innig  verbunden,  eracheint  in  Zuaammenhang  vom  JtenumeAs-Thale 
bif  xnr  Höhe  dea  Siont  •Dauphin  und  von  Emhrun^   so  wie  streckenweise  . 


470 

im  Stilen  der  DurancB  mit  Anthrazit -Spuren  oder  -Adern :  fefiit  ef ,  so  «inj 
S  und  4  innif(  vereint. 

Zum  mittlen  Jura  i^ehort  die  ganxe  Manne  der  Dacbffchiefer,  derTilk- 
achiefer  mit  Quara- Adern  u.  a.  w.,  welche  «ich  vom  Thale  der  Ükiyettt, 
an  beiden  Seiten  dea  I/Anya-Thatea  und  über  Atin  Momi^Vifo  bia  weit  jph. 
aeita  dea  Mont  -  Cent»  eratreckt ;  Brochaht  hatte  dieae  Schiefer  dem  Über 
((atif^Gebirge  zugfachrieben,  Eijb  de  Bbaumoivt  aie  bereita  bia  xnm  Uaji 
emporjil^etrai^en.  Die  Metamorphoae  der  Ralkaleine  lat  veranlaiCKt  darrb 
den  Auabruch  der  ach5nen  Sirpentiu-Moaaen,  welche  am  ßlomt-Viio  w 
häufig;  aind,  durrh  den  dea  glaaif^en  und  weiaaen  Quarzes,  welcher  ia  einer 
elwaa  abweichenden  Art  dieae  nämlichen  Kalkateine  auf  groaae  Eratreckonir 
hin  darchaetzt  hat,  eine  Entdeckung:,  die  der  Verf.  fdr  airh  in  An^pinrb 
nimmt,  und  welche  Veraetzun^  vieler  Gebiri^rn. Schichten  in  ftrSMereHohe 
der  Formationen  -  Reihe  zur  Folge  haben  wird.  Immer  aber  bleibt  rine 
fcroaae  Anomalie  übrig,  daa  Vorkommen  der  Steinkohlen-Pflonzen  in  der  Jara* 
Formation  auf  eine  Strecke  von  mehr  ala  40  Stunden  hin.  Daa  Namnu» 
liten-Gebirge  liegt  oft  fast  gleichförmig  auf  den  Sekundfir- Schichten  gelaj^rt. 


EHRBTVBEno:  über  den  Meerea-Grund  aua  12900  Fuas  (21S0 
Fathoma)  Ti  ef  e  (Berlin.  Monata-Ber.  185S,  173—178).  Eine  dem  Vf.  gewor- 
dene  Probe  aua  12900'  Tiefe,  alao  900'  tiefer  ala  die  aeioer  früheren  UnlerKii- 
ehungen,  nicht  ao  groaa  wie  eine  halbe  Linae,  aua  dem  Carai-Sea^  a\m  wohl 
aoa  dem  Stillen  Ovean  zwiachen  Neu*Holland  und  Neu-Caladonien  erscbifo 
znaammengexelzt  au»  einem  thonigen  Mulm  mit  Quarz -Theilchen  und  20  ver- 
aehiedenen  Körpern  von  organischer  Form  aua  6  Thier-Klaaaen  und  virrerlei 
Pflanzen-Reaten ,  worunter  Spongolithen  •  Fragmente  und  nächatdem  Polj- 
cyatinen  vorherracliend  waren;  doch  wurden  die  zuletzt  genannten  ooch 
fiber  jene  überwiegen,  wenn  man  ihnen  auch  die  Geolithien  beiz2hlen 
darf;  Polythalamien  und  Polygaatern  aind  nur  einzeln  angedeoirt.  Ei* 
genthflmliche  neue  Formen  acheinen  kaum  dabei,  obwohl  Spiropleefa  pro- 
fandianima  «.  #p.  ala  allein  beatirombarea  Polythalamium  nennenfwerih 
iat.  Endlich  eracheinen  Coacinodiarua  und  Comutella  in  einem  ao  wohl 
erhalten  Zuatande,  das^a  man  bei  ihrer  aonat  leicht  zerbrechlicbeo  Nator 
ihr  wirklichea  Leben  in  dieaer  Tiefe  onteratellen  darf;  denn  der  VerL  gl«abt 
nicht,  daaa  dieae  Reate  bloa  aua  höheren  Meerea-Schicbten,  wo  die  Thiere 
lebten I  auf  den  Grund  niedergeaunken  aeyn  können,  da  er  bei  Hun- 
derten von  Filtrationen  von  Meer-Wanaer  der  Oberfläche  aua  allen  Gegeaden 
dea  Ozeana  keinen  genugenden  Grund  für  diese  Meinung  gefunden.*  Die 
auiaerat  zarten  Theile  von  Dikotyledonen- Pflanzen  hat  daa  Meer  wohl  los 
der  Ferne  herbeigeführt.    Somit  acheinen  Spongiarien-  und  Polycystiuen- 


•  Di«ae  rntratioMn  kMoer  PaHlilt*a  fam  obefiiehUdi  gascMIpftwi  Wa«en  «IH«« 
ladcMMi,  der  grftsMra  Amahl  voa  Vertnchea  nageaebtet,  «inea  tIgeaUichea  Oageabnreis 
aoch  qicbt  llafern  könnea  gegen  die  Anaahme,  diise  aas  einer  13,000'  hohen  Waster-Schicht 
VOR  Zeit  zu  Zeit  ein  SchÜtchen  an  Boden  tinlie«  Bn. 


47t 

Regtenit  der  TMfeso-,  Polytiitlmiiieii-Tlinle  abe r  «b  •  »nnelioieii  und  sieb 
kriDesweges  ein  Argument  zu  ergeben  fär  die  Meionng,  diM  Kreide  sich 
vonBgtwei»e  in  grossen  Meere« -Tiefen  gebildet  habe.  Die  gefundenen 
Reste  sind  folgende  (die  sebon  aus  12,000'  Tiefe  bekannt  geweseneq  sind 
mit  *  bezeicbaet): 

I«    Polygastrica.  IV.    Polycystina. 

Cotdaodisfus  profnndos?*  Cornutella  clathrata.* 

Mesocena?  septenaria.  ß.    profimdaf  ^ 

^       ?  »«nnria.  Eucyrtidium  ?    ^ 

KiTicala.  erisf ata.  *  Flustrella  roncentric«.* 

II.  Phytolitharia.  Haliomroa  ? 
Amphidisctts.                                             Spongodiscus.^ 
LilbosphaerWi««  j^     Geolitbia. 
Spoagolitbis  aacolar«.»                        Ceph.lolitbis. 

cenoeephaln.  Dictyolithis  «icropor..* 
H             fostis.*  ' 

„  robnsta.*  V.    Vegetabilia. 

w  triceros.  Bsst*  Faser.* 

III.  Po  I  y  t  b  a  I  a  n  i  a.  Epidermis. 
?Globig«riiia.  *  Parencbyma  vascnlosum.* 
Spiroplecta  profundissima  «.  „  ,         cellolosum. 


Dslano&b:  neue  Bedenken  geg^n  die  Dolomisatioo- der 
Ktlksteine  (flnsfif.  issd,  XXil ,  322).  Man  sagt,  die  Läeken  in 
den  Dolomite  seyen  entstanden  in  Folge  der  Znsammeosiebong  der  minder 
dichlrn  Kalksteine  xu  dichterem  Dolomit;  aber  nicht  nur  sind  die  meisten 
netasiorphischen  Dolomite  (z.  B.  am  St,  Gotikari)  von  ganz  massirer 
Stroktor,  sondern  dieselben  Lficken  finden  sieb  auch  bei  einer  Menge  von 
Dotooniten,  welche  nach  ihren  Versteinerungen,  ihren  organischen  Substanzen, 
ihrer  horizontalen  Schichtung  n.  s.  w.  keiner  Metamorphose  unterworfen 
peweten  seyn  können  (ober -liasische  Dolomite  in  SW,-  Franekreieh).  *- 
Man  bernft  sir b  ferner,  zu  Gunsten  der  Metnmurphosen-Tbeorie,  auf  zabf- 
rdebeFilie  dirbten  schwarzen  und  nicht  Talkerde« haltigen  Kolkes,  welcher 
in  der  Nfibe  pyrogener  Fftsarten  oder  durch  die  Einwirkung  warmer 
QsffleA  (die  Geyser  DcMoifr's)  eine  grauliche  Firbung  und  eiae  dolo- 
nitiscbe  Textur  angenommen  haben  (so  in  der  I^fAhe  aller  Öalmei-Abla- 
^rnngen  in  Beiden  und  Rkeim  -  Prevsten),  und  der  Verf.  selbst  hatte 
dario  einst  einen  Beweis  für  die  Ifaeilweise  Dolomisatioo  des  Kalkes 
durch  Kontakt  zu  linden  geglaubt.  Aber,  als  er  diesen  veränderten  zer- 
rfiblicben  Kalk  mit  dolomitischer  Textur  cbemiscb  zerlegte,  Tsnd  er  darin 
sieht  mehr  Talkerde,  als  in  dem  dichten  und  unverAndert  gebliebenen 
KalkiiteiBe  anrfa  (Devon-Kalk  im  W.  von  KmiäBu§«')*  Die  metaroorphiscben 
Kalkstsiao  sind  sMtbin  PelsaHen,  welche  im  Angenblicke  ihres  neplu- 
siflchen  HieAerseblsges  mehr  oder  weniger  rein,  Kalkerde^lialtig  oder  dolo- 
Bitiscb  gewesen  sind  und  erst  spiler  durch  Hitze  mehr  physisch  als  che^ 


471 

misfh  verAnilcrf  werden,   so  ilasiti  ketne  NotbweBdit^eil  vorlieg;«,  för  »ie 
die  DoloiDitiiiations-H3rpofhese  herbeisurofcn. 


Die  Spiei;el-Holicn  des  Rothen  nnd  des  JfUliei-Htesres, 
welche  »Bcb  Messungen  zu  Anfang;  des  Jahrhanderts  um  14'  von  einandpr 
fbwrichen  sollten,  stimmen  nach  neuen  MessuDg^en  bis  auf  t"  fibrrein. 
(BdM,  Joum,  18SS,  /,  388.) 


E.  RsnEviER.*  Studien  über  die  Scbichten-Folge  des  Ns- 
mnliten-Gebirfces  der  Alpen  in  Waadt  und  WalliM  iBnU.$M, 
I864y  XII^  97 — 103).  In  der  vom  Vf.  und  Hebert  gemeinsam  unteroom- 
menen  Bescbreibnnj^  der  Versteinerungen  dea  Nummuliten -Gebirges  ist 
gesagt,  dass  die(Cerilhien-  undNatica^Scbicht,  welche  diese  Verst ei neruDgea 
vorxogsweise  geliefert,  bald  iiber  und  bald  unter  den  eigentlichen  Namnnaliteo- 
Schichten  zum  Vorschein  komme.  Lory  hat  {BM,  geol.  i,  Ali,  17)  sodann 
dieses  Verhalten  durch  Nachforschungen  in  den  fraasösiscbeo  Aipe»  aof« 
xuklären  gesucht,  und  der  Vf.  bat  zu  dem  Ende  zwei  Exkursionen  io  dea 
Sehweitm&r- Alpen  unternommen,  auf  der  einen  Seite  nach  den  DiabUrelM^ 
BeousUam  und  Cordav^  auf  der  andern  nach  dem  Deni  du  midiy  dessen 
Gebilde  durch  das  Rkone-Th^  von  den  vorigen  getrennt  doch  Bur  derea 
Fortsetzungen  bilden. 

Die  Diablerel»  selbst  waren  frühzeitig  von  Schnee  bedeckt  worden. 
Zu  EeoHtila«  konnte  eine  Ceritbien  -  Schicht  nicht  gefunden  werden;  da« 
Nummuliten -Gebirge  besteht  aus  scliwärzlioh- grauen  Kalk*SehiehteD,  die 
wechselweise  bald  mit  Numroulites  Ramondi  var,  d  und  N.  Gamoseanas 
J.  L.  erfüllt  und  bald  Petrefekten-leer  oder  nur  Korallen  -  führend  sind. 
Bald  erscheinen  sie  in  normaler  Lagerung  mit  schwacher  Neigung  nadi 
NO.  wie  am  Berge  von  Beouellam  selbst,  und  bald  senkrecht  nufgerirbtcl, 
oder  sogar  übergestürzt  und  von  der  älteren  Kreide -Forroatioo  bededit, 
wie  in  der  ganzen  Kette,  welche  von  der  Spitze  des  Bcouetimm  bis  suvi 
Poe  de  Cheville  das  Waad  von  Wallis  trennt.  An  der  Cordam  dsgegrs 
findet  man  die  Schichten  nur  in  not  maier  Lagerung,  doch  mit  starker 
Neigung  nach  NNO.  Von  Eeoveilaa  bis  lee  Eeeem  kann  man  die  Nosi- 
niuliten  •  Streifen  über  dem  Gaulte  verfolgen ,  jedoch  auch  hier  ohne  Alf 
(Petrefakten- reiche)  Cerithien- Schicht  zu  entdecken;  erat  zu  Im  Corde» 
trifft  man  auf  die  grossen  Nstica-Schaalen  in  einer  etwas  znaaaaBenjc'- 
aetzteren  Schichten-Reihe  von  übrigens  gleicher  Lagerung.  Steigt  man  den 
Berg  von  la  Corda%  hinan  über  die  Schichten- Kopfe  hinweg,  wo  die  al- 
tcaten  unter  den  jüngeren  hin  immer  erst  weiter  oben  am  Berg'e  zu  Ta;c* 
geben ,   so  erhält  man  (in  wieder  umgekehrter  Ordnung)  die  Reibe  A.  - 

Am  Dent  du  Midi  scheint  die  Schjchteo- Reihe  sich  aa»  besten  am 
Cirque  de  Cehirä^  unmittelbar  unter  dem  Scheitel  dea  erateo  und  Ckßmperg 
gegenüber,  beobachten  zu  lassen,  von  wo  das  Profil  B.  entnommen  ist. 


473. 

A.  Im.  Cm^.  Hk  €ilmf€* 

k  NiMaaliten-Kalk  mit  Nam.  Rauondi,  N.Oaraa-    Schiefer 

Idaras.   ?N.  eoatortae»  TorritelU  Imbrieatarla 
t.  T.  B. 

k  ScUehtea  alt  NMiaialHai  «ad  3Beiii«i4eB  (^Sn-  SebUht  mU  elpifm  N«««atite»  lU- 
I    pttagus  cloagams)  niMirfi     . 

parrlt.  loibvieaCsria 

STarrlC.  Imbrieatarla 
Cerithlaoi  pllaata«, 
C   ti«chlcara 
^ueritnie.  /^,^^„,  ^^„^^^ 

(Gytherea  VillanoTae 
Schickt  Bit  Kam.  Ramoadi,  I  Meter.  Aathraiit  (wie  an  den  IHabUr^t) 

?SeeTer-Kalk,  30  M.,  ohne  Venteiae- 
rnafea 
Gnit  Aaalt 

Aptj««:  gräallcher  Saadetein  Aptlea 

Rktduien:  Tosaster  obloagaa,  Orbltalites  leatlca-    Rhodaalea 

Itta 
Irgnloi:  ailt  Capratia«  annoala  Urgoaiea 

aittin  Neacaailca  aüt  Tawwter  conplaaatas,  oder    Sehlchc  voa  Hamieri9€» 
TJara  Fonaatioa; 

v«hei  ZQ  benerkeD ,  dasa  Nororoolites  Oaransianos  bis  jetst  nar  im  obirn 
Tbeile  d^t  Sandes  Ton  Fomtainekleau  {Gma$)  gf^f enden  worden  ist  und 
inHbii  diese  Ccritbien- Schichten  dem  „Terrain  Tongrien"  i^leichstellen 
wirde« 

Wie  so  Fmidony  Oap,  liegt  also  auch  hier  (A)  die  Cerithien -Schicht 
iif  eiDf r  ffommuliten- Schicht,  obwohl  wie  za  ChaUlol  (nach  Lort),  die 
Hnpt.lHaftae  des  Nommniiten-Kalkes  erst  auf  der  Cerithien-Schicht  ruhet ; 
dsdi  ist  10  Gmp  der  Niimmnlites  Raroondi  d  durch  N.  striatus  ersrisf, 
vefelier  in  den  WaUUer  Alpen  bisher  nur  um  PerrUlane  gesehen  worden 
M(.  Das  Nnmmulifen  -  Gebirge  Ifisst  sich  nämlich  von  U  Cardg»  oua  längs 
in  AffmÜne-Othir^tn  hh  xnm  PerriUane  gegenfiber  von  l^oronnas  vf r- 
(oiKen  und  in  derselben  Rlrhtung  weiter  an  der  Dent-rouge  und  am 
Gipfel  des  Dent •  tie -  Mört^sM  über  dem  llAaiis - Thale  wiederfinden.  Von 
Cäffire  sm  Dent-dm-nHi  ans  setst  es  Iftngs  der  Kette  dieaes  leiden 
k'w  üavMMMtrat  an  der  Grenxe  fort,  wo  die  Nummuliten-Schichten  senk- 
recht  »teben,  während  sie  weiter  gegen  BosJtetan  und  Berroix  xu  über 
in  Gaalt  nber^^stönct  sind  und  in  Savogen  selbst  sie  allmählich  nirh 
»f  den  Ganlt  Fegen.  Steigt  man  aber  die  Schlucht  von  BosgeUn  dnrch 
U  Bei€%  hinan,  so  verfolgt  man  dieselbe  Änderung  in  senkrechter  Richtung, 
die  nan  dort  in  wagrrechter  gesehen  hat.  Man  sieht  suerat  fiber  dem 
Naaimirfiten.6esteio  den  GaAlt,  das  Aptien.  Rhodanien,  Urgonien  und  das 
mttle  Neocomieo  aber  einander  folgen,  dann  die  Schichten  dieses  letzten 
»A  aeokrecht  anfriehten ,  überkippen  und  endlich  alle  dieae  Bildungen 
ia  Bonaale  Ordnung  und  wagererhte  Lsge  übergeben.  Der  Denl-dn-BiiiU 
i«t  deisRadi  nichts  als  das  Erzeugniss'  einer  riesigen  Faltung  von  mehr 
i^  «  l^tnnden  Länge  nnd  3000»  H^he.  Am  Coi  von  BoMtpAan  iat  das 
^ia^nmliten-Gebtrire  jedoch  arm  an  Versteinerungen;  xu  Butiifoneiren  ist 
^  »(äikcr  entwickelt  und  reicher :  namentlich  linden  aich  Numroulitea  Ka- 


474 

moodi  var.  d,  N.  foontortos  Dmi.,  Orbitolites  w^mdwii  ii*A. ,  O.  str Ibiot 
d'A.,  Opereulina  ammoDea  Lbym»,  Pecten,  Oatrea  atc.  i 

Wir  erfahren  bei  dieser  Veranlassunif,  daaa  daa  Etag^e  Rhodaaiea  in 
¥eTfs.  bereita  M  diarakterialUcba  PetrefaktoD-Artea  aMl. 


E.  HihiBaT  n.  £.  RsifsviBa:  Beacbreibonic  der  VerateioeruB- 
ipen  riea  Oberen  Nummuliten-Gebirges  (Hv/I.  f^of.  fS54,  i,  1/, 
580—604).  Diese  Baschrfibun;  selbst  bat  aich  ins  BtUUHm  de  U  Soetiii 
de  MiaiUiifue  de  PMre,  i,  //l,  148  {mo,  piL)  verirrt;  bier  erballrn  wir 
Dor  eine  Übersicht  ihres  Inbalfea  und  der  Resaltate.  Die  VflP.  dvrchj^ehrB 
aaerat  geachirbtücb  die  Arbeiten  und  Ansichten  über  das  obere  Nommu- 
liten-Gebirg^e  in  den  FranmösUehen  Aipen  (au  Feudmn  und  Satni-Bumuf. 
in  den  Savoyer  (Pemani  bei  Arruehe  und  au  Bnirevemes)  und  Schweitzer 
Aipen  {Dieblereie,  1«  Cordemj  vgl.  Jb.  S. ...),  wo  namentlich  die  £rKebHi»W| 
an  den  awei  Sawtyieehen  Lokalitäten  miteinander  im  Widerapraeh  wir».  | 
Enirepenu» m^hCn»u9timrr.        Penuad  m.  Fatkc  FsiuIom  ■.  Lemv. 

U.  MoKTILLBT. 

}  f'7~''   j S.|Kl.tei. 

t  Ligiiite  I  , 

Mergel  mit  Cerithien  etc.     Nummuliten- Kalke     Schichten-Reibe  mit  Polj. 

parien,  GastropodeD,Oper- 1 

culinen,  ohne  Nnmmoliim. ' 

Nummuliten-Sandsteine     Cerithien-Schicbten     Düune  Schicht  voll  Nnn- 

mul.  contortua  n.N.  sf  riitM. 
LoRY  beseichnet  drn  Vffn.  die  Scbichten-Folge  und  die  Gebirga-Maac 
von  Ckeitioi  sehr  genau,  wie  folgt: 
6.  Sandateine  ungeheuer  micblig,   oben   übergebend  in  die    cha- 

rakteriatischen  Ores  moneAefei,  unten  Wechsel  lagernd  mit 
5.  «Dunkelgrauem  Kalkschiefer  ohne  fossile  Reste. 
4.  Schwarae   oder  dunkelgraue  Kalkateine   mit   einigen  Vemteine- 
rungen,  besonders  Polyparien  wie   au   Feudom;   aie  enthalten 
auch  Nommu liten  oder  wechsellagern  mit  Nummviiten-Scbichten  36 -39" 
3.  Schwarae  feinkörnige  Sandateine  mit  Konchylien  (wenigen  Gert- 

thien)  und  3  schwachen  Braunkohlen-Flötaen 3" 

3.  Gröberer  Sandstein  durch  kohlige  Theile  gefärbt,  oben    reich 

an  Cerithien 3* 

I.  Grobea  Geachieb-  und  Trümmer- Konglomerat,  von  dem  benaeb- 

harten  Urgebirge  herrührend ^* 

Es  ergibt  sich  nun ,  dass  die  genannten  Örtlichkeiten  In  ihren  Fo«flH- 
Reslen  sehr  mit  Henee  (wie  Ewald  xuerst  hervorhob)  Abereinstimmeiii 
wahrend  sie  von  JVi«««,  von  CorHeree,  BUritm  u.  s.  w.  sehr  abwrirbM. 
Die  Vir.  wagen  nun  noch  nicht  au  entacheiden,  woher  es  komme,  das»  di« 
G^riihien-Sfhichtcn  im  Nommuliten-Gebirge  bald  über  nnd  bnid  unter  den 
Numiiiulilen  Schichte»  liegen,  ob  Diesa  von  örtlichen  Ursachen  sbbancr, 
ob  es  hier  wie  im  Pariser  Becken   mehre  Nummniiten  •  Horiaonte  ^rbe 


4» 


V.  l)kmMk»W94%Mk*ni  »pilM  be«iHMMii  !•••••,  intern  Min  ntftligniphisdie 
iUfolatogiscIwD  Stodtmi  vtrWod^t  für  diMe  Jelsten  waIIm  sie  hier  vorarbeite«. 
Er^bein  ikrt r  VergleiciMiDgeD  itt  in  folgender  Tabelle  suMuamtngenlelU. 


IminAlpem 

i  li 
lillll 

VorkoMmea          | 

J 

ii'aler- 
tertii«. 

•ater- 
■Uteliert. 

•HM 

Pmru, 
Becken 

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Mitra 

plicatella  La.  . 

aabmatlea  d'O. 
AaclUaria 

Studeri  HR.     . 

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.    8  .     .    .    . 

•  .    .    .    C   . 

.  g  .  . 

....    8 

Cartmla 
ValdeaaU  HR. . 

•    •    .    •    •  K 

Telllna 

Morlilleti  HR. 

Hiilmei  HR.     . 
Paanmobia 

piidica  Baa.    , 

yiacheri  HR.   . 
Vanne  ap.      •    • 

a 

. . . . g. 

....    8   . 

•  •  ■  •  a  • 

8 

;    .    .    .    . 

Cyttieria 

lacraeeata  So. . 

VilaaoTaa  Des. 
Coralllopbaga 

alplna  Mavm.  . 
Cyrena 

eoaveaa  (Baa.) 

alpiaa  (0*0.)  . 
Loclna 

gioboloaa  Dbh. 

Vogtl  HR.    .    . 

8  .  a  .  8  . 

8  .  g  .  g  . 

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gggg    • 

•    .    .   •  C    . 

.         ^  .  .  .  . 

•p 

Cardinm 

graauloaam  La. 
Area 

BrongaiarU  BR. 
Mytiina 

epatalataa  Dal. 
Pecfea  tp,     .    . 
Ostrea 

eyaihnla  Lk.    . 
AnoMla  #p.  .    . 

xhoreati  Haix. 

e  •  •  .gg 

.  .  .  g 

: : . : . 

.  .  .  .a  . 

....    g. .g . 

....  1  ....   • 

1 

Spataogaa  *p.    , 
Asirocoeoia 
roatorta  £H.  . 

•   8    *    .    .    • 

.  •     j     ... 

.8    •    .   g    • 

1 

Rhisaogia 
brevlnalna  EH. 

8  8.... 

Troeboemilla 
IrreguiarU  iM. 

Styloeoeala 
emarciatn  BH. . 

Slcpbanococaia 
elegana  EH.     . 

•    g    •    .   g    . 

>  g  .  g 

Clrcophyllla  *p. 
Cladocora  «a.    . 

.  .  •  •  a 

.  c  .  .  a  . 

Cyclolltee 

alpiaoa  EH.     . 
Pachyserfa 

MHrchiaoniHAlME 

8  8. 

NoDimnlitea 

alriatnsBaao.. 

eontorta  DaH.  . 
Opereallna 

.  g    .    .    .    . 

.     8   .    .    .    . 

8 

•  •  •  . 

72 

37.10.40.1 
.»1.5.8 

17 

4.5. 
.  i.  M 

9  .  4  .  13 
.4.5. 

l'icVff.  habrii  72  fosaile  Artrii  {(paammf It  und  6*2  genau  bcatimmen  können,  wovon  12 
iBf«;  9  schon  benannt  aber  noch  nicht  genügend  beseht icbcu  waren.    49  (von  den  72) 


476 


•taoMBeii   «11«   6em   Vr^mm^sistkm  f    11   amt  dan  Sg»gygr,    43  ans  4^ 
SchMü€ii9er  Aipem^  26  finden  li^Kb  la  nehren  gemciiMfsiMifilicli.    Voa 
02  benannten  aiud 

!•  dem  oberen  NuaDmuHtemGebirge  bia  )etst  eigenthaailicb     •    .V 
II.  auch  aua  anderen  Schichten  bekannt 

a)  njiwiicb  au  Ronem  und  Outelij^amberio tf 

b)  im  unteren  Tertiar-Gobirge  dea  PoHmbt  Bericena    ...    17 

c)  im    mittlen    Tertifir- Gebirge    von    FoniaiueHeam    (Sand), 
Ifatn«,  Limkwfi  Parremtrmif  und  Gmas 17 

Aoaaerdem  aind  noch  a  Arten  aua  Örtlichkeiten  bekannt,  die  nn 
die  Tabelle  auff^enommen  worden ^niim lieh  Mitra  aubmotica  d^(K< 
Dtiw  und  Melanopaia   fuaiformia  Sow.»   wodurch  die  Zahlen  b 
e  von  17  auf  18  erbSht  werden. 

Ferner    finden  aich   6  Arten    im  eigentlichen    (älteren)  Nummuli 
Gebirge  wieder,  ulmlich: 

Ceritbium  aubapiratom         Aatrocoenia  contorta         Ifommnlitea 
Spiropora  Thorenti  Parhyaeria  Mnrchiaoni       Operevlina  ai 

'im  Gänsen  aber  iat  die  Zahl  der  den  zwei.Nommulilen-Qebirgen 
aaroen  Arten  15. 

Ea  ergibt  aich  daher,  daaa  die  T*(ummu  Uten 'Schichten  der  o\ 
nannten  alpiniachen  Örtlichkeiten  einer  gemeinsamen  Zone  ang| 
welche  charakterisirt  wird  durch  daa  hftufige  Vorkommen  von  folj 
13  Arten: 

Natiea  angoatata  Chemnitxia  Y^decnasata         Cerithinm  Caalell 

„      Studeri  Ceritbium  plicatum  Cyrena  conveaa 

Deabayeaia  cochlearia  „  elegana  Cytherea  Viiai 

Chemnitsia  costellata  „  cochleare  Cardiuni  granol 

unter  welchen  nur  Cheronitzia  costellata  aoeh  im  filteren  Nomrouliteo- 
birge  vorkommt,  während  7  davon  (ausser  10  minder  häufigen  Arten) 
auch  im  VinenHmsehen  wiederfinden;  w&hrend  xn  Nwmm  nur  9  (boi 
Cbemnitaia)  minder  häufige  Arten: 

Naiica  sigaretina  Cerithinm  aubapiratum      Siephanocoenia  eonN 

Chemnitzia  costellata        Mitra  plicatella  Numroulitea  atriatus 

Pleurotoma  davirularia    Cytherea  incrasitata  „  eootor(»i 

in  den  CorMre*  ebenao  nur  3: 

Fuana  bulbua  Aatrocoenia  contorta  Siephanocoenia  fl«U<*| 

zu  ßimritn  nur  3  seltenere  Arten  vorkommen,  nfimlich 
Operculina  ammonea        Spiropora  Thorenti  Stephanocoeaia  elfgaas 

{Vieenva  selbst  hat  mit  Ni»mm  nicht  viel  gemein.) 

Dagegen  zeigt  das  jüngere  Nummuliten-Gebirge,  wie  oben  g^aagt  uni 
in  der  Tabelle  gezeigt  worden,  18  Arten  gemeinsam  mit  dem  nördlicbea 
Untertertiar-Gebirge  und  18  mit  dem  untern  Mitteltertifir-Gebirge;  4  aos 
dem  Saude  des  SotuannaiB  sind  in  den  Aipen  selten  oder  hoch  gflo^fri, 
nur  die  Nerita  häufig,  aber  von  gleicher  Varietät  mit  der  zn  Bsouekamfi 
^  8  aus  dem  unteren  Grobkalk,  aber  alle  selten  ausser  Chemnirxi«  ro- 
atcllata,  die  jedoch  auch  zu  Beauehamp  und  Gaat  vorkommt ;  ~~  S  aus  drm 


477 

»rfn  Grobkalk  9  welebe  aber  aasurr  4tm  iirlteBen  Cerithiom  ronnluii 
I  lacb  M  Betmekaw^t  aod  FomUime^ietm  ia  bfiberen  Sebkhten  wteder- 
p;  —  It  AM  dem  Sande  von  Bemmehamp  (von  wo  460  Artea  bekaonf 
^ond  swar  5  beiderseiU  bftufig  oder  aaf  dieaen  Ort  beacbrftnkt,  7 
den  Ai/ftn  oder  häufig;  in  tieferen  Pariser  8ehiehten. 
er  den  18  mit  dem  mittlen  Terliar-Gebirg^e  g^emeinitaraen  ürten 
^«nd  1 1  bftafiK  and  nar  eine  von  diesen  (Ceritbiam  plicatom)  sei- 
oberen  Grobkalk  tu  finden.  Gaas  bat  mehr  Arten,  Fon/erne- 
lan  nnr  120  Arten  kennt)  häufiger  verbreitete  Arten  mit  dem 
pmolilen-Gebir^  gemeinaam.  Die  Beimengung  dieser  miltfl- 
ten  entfremdet  diese  Nummnliten-Formation  hanptslchttch  der 
sind  aber  gleiebfvohl  davon  entfernt  behaupten  zn  wollen, 
Dbere  Nnmmulilen- Formation  den  mittlen  Tertiir-Bildungeii 
^Is  der  unteren  Nomranliten-Formation.  Sie  halten  für  mog- 
Schlüssel  dieser  Erscheinung  in  der  Wanderung  der  Ko- 
^arrarsb)  -gesucht  werden  mfisse.  Es  seheint,  als  entspreche 
noUlen-Gebirge  dem  allen  Votermeere  (Yaterlund)  einer 
Arten  y  die  sonst  das  untere  Mitteltertiär- Gebirge  cba- 
eselben  Arten  haben  zur  Zeit  der  joberen  Nummuliten- 
und  der  unteren  Mitteltertiär- Bildungen  des  Porreii- 
^nnchbartm,  aber  verschiedenen  Becken  gelebt;  sie  wären 
unbekannte  geologische  Veränderungen  veranlasst)  von 
u's  nördlichere  ausgewandert  und  hätten  [trotz  der  zu- 
|itnng]  in  diesem  letzten  länger  fort-eiislirt.  Andere  Bei- 
bietet Fusus  minax  dar,  welcher  zuerst  in  den  Ligniten 
formis  zn  CkiUeMU-Tkieny  wie  zn  Ai  bei  Bfemaiß  ond 
^obkalk-Yersteinerungen  wieder  im  Sande  von  BeauekMmf 
vorkommt. 


geognostische  Verhältnisse  der  in  der  Pro- 
anfgefundenen  Steinsalz-Lager  (Verhandl.  d. 
ellseb.  Nat.-  u.  Heil- Runde,  ISSS,  Mai  10).  Besonders  bemer- 
iie  drei  verschiedenen  geognostischen  Horizonte,  welchen 
ehSren,  indem  das  Steinsalz  -  Lager  zu  Artem  und  £ffe##/Vrrf 
iinten  Sandstein,  mit  dem  Gypse  in  dem  oberen  Theile  der 
Zechstein -' Formation  verbunden,  vorkommt;  das  im  Monat  März  d.  J.  bei 
Urne»  onfrrn  SchöneUek  in  1764  Foss  Tiefe  erlangte  Steinsalz- Lager 
über  dem  bunten  Sandstein,  in  der  zwischen  diesem  und  dem  Muschel- 
^ik  befiDdliehen  Zwischenbildong  699  Rdtb^s  anftritt,  und  endlich  das  Stein- 
niz-Lager  bei  Erfkri  in  dem  Muschel- Kalk,  zwischen  den  beiden  Ab- 
ibeilasgen  desselben,  dem  Kalkstein  von  Friedrichshall  und  dem  Wellen« 
Kalk,  lifgt 


478 
C.  Petrefakten-Kutide. 

S.  H.' Bbcmjsi :  über  di«  Ornitboidicbaite«  der  Wealde«. 
Forwatian  io  En§Und  iiAmd.  Qtal^  Qmmrii,  IMi»  X,  4M- 461^ 
Tf.  19).  Die  EDtdeekaog  vod  Ungea  bis  aus  38  Fftbriri  wmmmtwp' 
•cIsUq  Keiben,  in  welcbea  die  ForaieDy  die  GröiieeB  «ad  dia  JkbsUadc  örr 
aiaseloen  £iadräcke  sieb  gleicb  bleiben,  Uafen«  endlicb  fceinea  Zweifel 
mebr  walten,  daM  ea  sich  hier  wirklieb  um  Fabrten  und  zwar  swcibeiaü 
ger  Tbiere  bandle,  indem  di«  einen  rechten  und  ein^a  linken  Pnai^t  reffl- 
rnüaiiig  mit  einander  wecbacia  and  Eindrflrke ,  die  einen  Untaradned  smi 
■dien  Hinter-  nnd  Yorder-Fönaen  in  Form  odrr  Stellung  erkennen  licnn, 
nirgend«  mit  vorkommen.  Ob  aber  dieae  Fahrten  wirklich  van  Yegeh 
oder  von  sweibeinigen  Reptilien  mit  Vogel-Charakteren  (I)  berrnbren,  will 
der  Yf,  trota  der  Anwendung  dea  Anadrnekea  Ornitboidiehniten  nicht  fcr- 
aicbern« 

Sie  finden  aich  in  einem  aandigen  Thone  oder  Schiefer  der  WeaUeo- 
Formation  awiachen  BuiverhUhe,  Cowiaa  und  Pavanaaf  ShAe^  bei  Twkv^ 
am  OmlU^  HUI  nnd  Bsxkiil^  bei  HasHmge  n.  a.  w.  ubar  dar  JiMilti- 
Schichten-Gruppe*',  wo  deren  Oberflachen  vom  Meere  entblöaat  wotin, 
und  iwar  aU  Eindrücke  an  der  oberen  zuweilen  Welleo-atreifigen  Schicbtes- 
Seite,  gewöhnlich  jedoch  wieder  mit  fester  anhangenden  Gesteiot-Tbeiln 
auagegoaiicn.  Alle  leigeu  nur  drei  kurze  dit-ke  nach  vorn  gerichtete  u4 
etwaa  auseinander  geapreitste  Zehen  ohne  Spur  von  Pbalangen-Abtheiloog, 
Krallen  und  Bescliuppuug^  Die  Zehen  sind  kurz,  durch  einen  rundlicbf« 
Ausachnitt  getrennt,  die  mitlleu  fast  doppelt  so  lang  und  dick  als  dietfit- 
liehen,  von  welchen  die  innere  noch  ein  wenig  köraar  ala  die  äussere  ia. 
Die  Fahrten  einer  Reihe  stehen  abwechselnd  etwas  rechts  und  liuks  tob 
der  Mitlei-Linie,  die  Achse  der  F&hrlen  von  beiden  Seiten  schief  gegen  die 
Mittel-Linie  gerichtet,  wie  bei  manchen  unaerer  Vögel;  aie  atimaen  in 
dieaer  Besiehiiag  mit  dem  schon  bekannten  Herpedactylna  reetos  ober- 
ein.    Einselne  Ausmessungen  ergeben 


Zahl   In  I.Reihe   Uaged.F.   Schritt-Weite 

Zahl 

ial.  Reihe   Ltoged.F.   Sckiitt-1 

1)  28  Fährten      8"              17" 

4) 

»Fahrten    U"             «" 

J)    8     .   .            8"               17" 

6) 

3         „          12"              ? 

3)  la         „          15"               19" 

6) 

27"              42" 

Die  grössten  Fährten ^  jedoch  immer  von  fast  ganz  gleicbbleibra- 
der  Form,  haben  24"— 38"  L&uge.  Eine  von  27"  Lange  hatte  34" 
Breite,  eine  von  28"  Lange  25"  Breite,  und  diesea  Verhaltnisi  beider 
Grössen  zeigt  sich  auch  bei  den  kleinen  Fahrten.  Bei  Fährten  mittler 
Gröaae  wechselt  die  Schritt- Weite  von  19"  bis  24",  in  andern  Reibea 
von  42"  bis  46"  (wahrscheinlich  je  nachdem  das  Thier  ging  oder  UeO» 
bei  grossen  von  42"  bis  46",  wohl  9'  — 10'  hohen  Beiuen  entuprecbeai 
Indessen  geisngt  der  Verfasser  gelegentlich  zur  kolossalen  Berecbovoi, 
daaa  die  grosaten  dieaer  Führten  3mal  tto  groas  sind,  ala  die  von  Brootih 
aoam  gigantenm  in  der  Trias,  welche  ein  fiiped  andeuteten  4— 6 mal  *• 
gross,  ala  der  Afrikmätehe  Straups  (!!). 


47t 

P.  Mmiaic:  BfuMilielkJilk.VersUiiitraiigpn  im  Dolomite 
des  Mamt§  M.  Smivmdpre  bei  Lu^mmo  (Yerliaodl.  d.  naturb.  GevelUchr. 
ii  Boatl  IM^  1»  M-M).  Die  nacbfelKeBd  bevaniiten  PMnl4le«t»  siod 
roa  Abbele  Staklb  In  hm§wmo  im  Dolomite  deo  geiWBiittB  BevH^eo  bei  der 
M&ttm»-M0pelle  iiwiechaii  ImgMM  vnd  M9lide  gefanden  wordeir,  nieieteDs 
iwtr  in  einem  scblecbten  Zustande,  doeh  viele  noeb  mit  der  Scbaala  and 
die  Terebraiula  valfpari«  sogar  noch  mit  den-  braonen  Farben* Strahle« 
rfbaitea. 
Terebnitaia  volf[^ria  Schlth.  Nucula  if. 

„         angasta        „  Myophoria  eleguoe  Donn. 

Spirirrr  rragilla   .  „        «f.  ^  Ooldfuaai  Aas. 

Öftre«  difformia  Gf,  Venus  ?ventriooaa  Duük. 

„      spondyloideR  Schlt««  Astarte? 

Pcdea  inaeqaistriataa  M&nsr.  Natica  ineerta  Dohk. 

Pfcies  laevigatns  Scblth.  Chemnitsia  9fp.  S. 

Uns  ? striata  Scmlt«.  Anunonites  Lug;aaensis  «•  «f.,  p.  88. 

,    Stabilei  n.  ap.,  p.  8ft.  „  PempMx  n.  «p^,  p.  88. 

PtaNiosem]ra  «.  ap.,  p.  8«.  Encrinites  liliiformia. 

GerfHIts  «p.  Korallen. 

Schon  frdber  hatte  LjivasARi  an  der  südlichen  Fortset zunfp  desselben 
Berges,  am  Jfonfe  S.  Oiarffio  bei  ilira  Chemnitcia  scslata  und  Mfo- 
pkoria  ruigari«  gefunden  und  desshalb  die  Formation  ffir  Muschelkalk  ricfalig 
btsriioml.  Es  ist  nicht  sn  wundern,  wenn  in  Halien  einige  sndere  Artta 
M  derselben  auftreten,  welche  diesseits  der  Alpen  fehlen,  u.  n.  Ja  die 
Art  dfs  Gesteins  sowohl  als  die  Liste  der  Arten  weichen  bedeutend  ab 
rai  desen  anderer  Örtlichkeiten  am  Süd-Hange  der  MfW, 


Fr.  V.  Haobic:  8ber  einige  Fossilien  ans  dem  Dolomite 
dei  Jlonfa  Sml9€t0re  bei  Lmf^no  (13  SS.,  1  Tfl.;  Sitsnags*Ber. 
i  BMlhem. .  natorw.  Kl.  d.  Ksis.  Akad.  tMSy  XV,  407-417).  Über 
dn  Dolomit  von  Layafio  im  Taaatn  haben  ▼.  Buch  ISif^  BanisuicK  I8M, 
GiKARD  1861  (Jahrb.  334),  LsvixxAAiy  BaonifBR  1862  ^  Mbrur  18S4  und 
Stabilb  baoptaäefalieb  geschrieben  [Vgl.  auch  die  Gebirge  Schemata  aus  Vor" 
irtter^  in  den  Osi-Aipen  von  Esghbr  i.  Jb«  1864^  t04,  MsRiAn  daa.  S.  830, 
V.  HiVBii  daa.  456] •  Man  war  nach  Oeateina  -  Bildung  und  Schiebten- Folge 
na  Resultate  gelangt,  genannten  Dolomit  mit  dem  ihn  unterlagernden  Ter- 
riciBo  als  Glieder  der  Trias* Formation  zu  betrachten;  doch  fehlte  noch 
•HeKenntnisa  dortiger  Fossil-Reste  mit  Ausnahme  einer  nenen  Avicala, 
veldie  BauiiffBii  ala  A.  aalvata  kurz  cbarakteriairt ,  aber  nicht  abge* 
Mdet  hatte,  und  sfthlle  Mbiuaii  gans  kfiralich  (a.  o.)  eine  Anaahl  Arten  mn 
^  laf,  von  welchen  einige  vielieicbt  erst  niberer  Bestltignng  bedürfen* 
&  kalte  diese  Reste  von  den  Er  Adern  Stabilb  erhalten,  welchen  so  wie 
(^•en  Herrn  VfOLttsn  auch  v.  H.  aeine  Materialien  verdankt.  Er  erkennt 
■lu  io  dieaen : 


480 

1.   Amroonite^  Laganensis   (Mbr,  a.  a.  0.  S.  88)  8.  4«8,  F«. 
1,  2  (A.  CeratitM  Lu|p.  Stab.)  nit  oiedern   deutlich  pexeicbiielra 
»od  aeichten  ach  wach  (|;ekerbt  acheiDeBdcn  Lappen.    Ob  vielleiebl  A.  i 
feraa  Cat.  und  GiRAiiD^a? 

i.  A.  Peoiphix  (Mer.  a.  a.  o!  S.  88),  S.  4ie,  Fg.  3,  4.  Viellcichl 
nur  eine  Varietftt  von  A.  Aon  Moiist.  oder  A.  dicbotomus  Monst.?,  was 
bei  der  Unbennbarkeit  der  Loben  nicht-  En  entacbeideo  ist. 

3.  ChemniUia  tenuia  H.  S.  7,  Fg.  5  (Turritella  teonia  Mo., 
Chemnitaia  9f.  Mbr.  S.  87,  Ch.  Vig^lezsii  Stab.). 

4.  Halobia  Lonimeli  Wiaam.  (Posidouomya  n.  9p.  Mbh.  S.  86, 
P.  Meriani  Stab.,  Produeloa  peetintformia  Cat.),  Hau.  S.  412,  Fg.  6. 

5.  Gervillia  aalvata  Bnvif.  (ScIi weite.  Denkachr.  JTII,  5),  v.  Hau. S. 
313,  F|c*  7—9.  Der  G.  aocialis  nahe  verwandt. 

6.  Lima  striata?  (L.  SCabilei  Mbr.  S.  8«). 

7.  Lima  Lavisaarli  Stab.  (Lima  «f.  ?Mbb.  S.  86),  v.  Hau.  S.41I, 
Fic.  10,  aehr  nahe  aCebend  dem  Cbamitea  atriatna  Scbltu.  ==  Lima  loBCfis- 
aima  Volts. 

Die  Arten  3.  und  4.  sind  sicher,  die  1.  und  2.  wahrscheinlich  iden- 
tisch mit  aolchen  der  nordalpinischen  Tria«  -  Gebilde ,  der  Hallstfldter  ood 
Cafigianer  Schichten ,  die  Ober  den  HgiMer  und  Werfen^r  Schichten  liei^en, 
deren  Repräsentant  am  Luyaner-See  ein  auch  pftrog;raphisch  ähnlicher 
Sandstein  so  aeyn  scheint.  Das  von  Gibard  und  Bronnbr  g^^bene  Profil 
ist  nämlich 

^  S.  )   (Arao)  Lias  -  Schichten. 

n\ 

^  l  Zuckerkörni|;er  Dolomit  mit  den  Muschelkalk -Petrefakteu. 

I  I  Geschichteter  Dolomit,  50  Klftr. 

^^\  Rother  Sandatein,  oft   in  Konglomc/at  fibern^hend,  mit  GlimPff- 

^  Qp  /  B luttchen,  zuweilen  rothlich-braun  und  grünlich,  alao  wie  die  IFar- 

2*1  fener  Schicht. 

'  /  Glimmer  -  Schiefer. 


h  GsopVROY  St.'Hilairb:  fiber  Knochen  nnd  Eier-TroBinior 
von  Aepyornia  (Crai;»t.  rMd,  1864^  XXXiX^  833^837).  Cnpitaiac 
Armarob  bu  iVniifaa  hat  ausser  einif^en  Knochen-Trümmer d,  welebe  timih 
ohne  Werth  sind,  tbeils  von  einer  Schiidkrilte  herrühren,  im  Jahr  tS69 
BWei  und  1864  noch  swri  Eier  des  Aepyornis  erhalten,  weiche  von  dem 
nämlichen  £rd*£insturx  auf  MadagMsear^  wie  die  vom  Vf.  frfilier  h^ 
aehriebenen  zwei  Eier,  herrühren  und  zum  Theil  noch  ip^ser  als  die 
frfiberen  aind.  Ea  ist  Hoffnung  vorhanden,  dasa  A.  aolcho  deoi  Maneoa 
in  Pmris  nberlaaaen  werde.  Einea  deraelben  hat  A.  gemeaann ,  nnd  das 
Ergebnias  der  Messung,  mit  dem  von  den  S  frfiheroo  Eier  BnaauMBeugcaieHl, 
ist  folgendes: 


481 

er.AelMe  hl.Aeli«e  gr.  ümOmis  kl.  Dafeng   Volonen       Inhalt 

/rabfm  Ei  Nr.  1   0»,a4  0«,sa6      O^^SS      O^^Tl     8«'»887    8^/4  Litr. 

»       »      »    3    0>»,3«  «"»aso      0-,84      Q«»,7a      —  — 

Auuiftt'a  £i  0»,33  0>",S33       0«,90       0«,76      —  10 V4    ,« 

Hr.  Dblahtarbb  hat  17  Fragmente  von   wenigsten«.  2  Eiern  im  Jahre 
18S8  m  daa  Mniteum  äberlasiten,   die  sich  von  den  2  truhered  dorch  die 
glittere  wie  gefirnifste  Oberfläche  der  Schaale  auszeichnen.    Sieben  Stücke  ' 
siod  den  Museum  verblieben^    die.  andern  an  Departemental-Sammlungeo 
vprtbeilt  worden. 

Der  Marine-Chirorg  Ch.  Co^uerbl  hat  sich  an  einem  andern  Orte, 
IQ  Bararouia  an  der  West-Küste  der  Insel  in  25^  Breite  und  43®  Länge, 
3  Schaalen^  und  2  Knochen-Stucke  verschain,  wovon  eines  dem  unteren 
Tbeile  des  Pubis  angehört  und  von  grossem  Interesse  ist.  Beide  charsk- 
lerisirt  Duverfiot  (vorbehaltlich  einer  ausffihrlichen  Beschreibung ,  welclie 
C.  sf  Ibtt  nachliefern  will)  in  Folgendem :  Das  eine  Knochen-Stuck  ist  der 
ebfre  Theii  einer  rechten  Tibia  mit  der  Gelenk-Fläche  für  den  inneren 
Fraior-Kopf  (die  für' den  äusseren  fphlt;^  welcher  mit  dem  entsprechende* 
Tlieile  vom  Strauss-Skelelte  grosse  Ähnlichkeit  hat;  doch  ist  er 9  statt 
ifliodriscb,  mehr  susammengedruckt  und  die  Konkavität  der  Fläche  anders 
KCttaltet;  auch  ist  derselbe  nicht  so  gross,  als  die  Grösse  der  Eier  hätte 
erwarten  lassen.  Sehr  dick  und,  mit  dem  Beeken  des  Strausses  verglichen^ 
iBrJi  sehr  gross  ist  das  andere  Knochen-Stuck. 

Nachdem  DuvBRifOT  no^b  vermutbct,  dasa.  die. abweichende  Bildniig 
^r  dtn  Femur  entsprechenden  Gelenk-Fläche  vielleicht  eine  andere  Art 
V0a  Bewegnoi;  als  beim  Stranss  andeuten  könne  und  dasa  die  sehr  «tsam- 
■n-  [platt-?]  gedrfiekte  Form  des  früher  beachriebenen  Lanf^Knoebens 
10  riae  schwinBmende  Bewegung  so  denken  gestatte,  erklärt  VALBNviBiiiifiy^ 
i»»  Diese  acbon  längere  Zeit  seine  Ansicht  gewesen.  Jenes  Laaf-Bein 
weiche  niebt  unansehnlich  von  dem  der  Strfethioniden  ab  and  stimme  beseer 
■ii  dem  der  Sehwimni-yögel  uberein  durch  die  Länge  des  Halses  des 
■iucln  Gelenk. FortsaUes,  dnrch  die  Schiefe  der  Gelenk-Rolle  fAr  die 
isuere  Zehe ,  durch  die  auf  der  innern  Seite  des  Knochens  ausgehöhlte 
RiBM,  die  sich  mit  einem  rundlichen  Ausschnitte  zwischen  den  awet 
Kosdylen  endige ,  deren  Jeder  auf  seiner  inneren  Seite  eine  kleine  Tabe- 
ttntathabe.  Diese  Bildung  scheine  ibm  einige  Ähnlichkeit  mit  den  Loche 
n  bsben,  welches  in  gleicher  Gegend  sieb  an  dem  Tarsus  der  Schwimm- 
%el  befinde.  So  wäre  V.  geneigt,  den  Aepyornis  etwa  ^n  den  Pingnin- 
wiigea  Vögeln  an  reebnen,  die  auf  der  südlichen  Halbkugel  heimisch  und 
^tn  Eier  mitunter  verbal tniasmäsaig  sehr  gross  seyen,  wie  denn  fiber- 
i«apt  die  Grösse  des  Eies  keinen  Measstab  für  die  dea  Vogels  abgebe. 
Sj»ge  jener  Schwimm- Vögel  mit  verkämmerten  Flugein ,  die  das  ganze  Jahr 
ni^tn  Meere  verweilen,  haben  die  Sitte,  ihre  Eier  in  Sand  oder  in 
Hihleo  M  vergvaj>en,  was  wohl  mit  dem  Vorkommen  der  Aepyornis-Eier 
Bbtrtiastimme. 

Jabrtaag  1853.  2| 


48S 

M.  J.  Hrcrbl!  B«a  «»4  Kintli«ito«ir  der  Fykiiodl««tea  «ad 
B««cbreibiiaff  eittig^er  neveo  Arten  (Silsmift-Ber. d. WieMr AUd. 
19S4y  XII,  433-4«4).  f,Di9  erlotebnie  Familie  der  PjrkMdeateB,  «km 
aUgencine  Charaktere  eiae  ▼••  rerkalkhertea  Wirbel-Bigea  aaMItle 
Chorda  doraalis,  eia  aiit  hoblco  Mabl-ZAhaeo  bepdaaterter  Maad-Apptnl 
iiad  ein  den  Rom|ff  omgebendes  Aueaerea  Haat-Skelett^  aisd »  warra  Ut 
<  jeist  nicht  voliatindig^  beachtet  and  faaC  nnr  den  Ubnen  iiarh  bekaaal. 

Daa  innere  Skelett  bildet  den  Übergan |^  von  der  weirlirn  Chorda  dei 
Ganoiden  so  deni  ana  rollatAndig  verknöcherten  Wirbeln  beotrbeadea.  Dd 
Seh  Adel  beatand  ana  einer  knorpeli|pen  Kapael»  woran  nur  die  äoMcrci 
fbeile  und  inabeaondere  der  Kiefer-  und  Deckel-Apparat  verknöchert  wim« 
■ieb  jedoch  ebeofalla  nur  mangelhaft  au  erhalten  pflegen.  Die  Sttrae  toJ 
Hinterhaupt  bia  vor  die  Augen  wird  durch  eine  starke  (den  StirabeimJ 
analog  getheilte?)  Schaale  mit  gekSrnelter,  gefurchter  oder  netxartig  f^ 
rfiser  Oberfl&che  bedeckt.  Die  vorderate  oft  aehr  hohe  Joehbcia-PUm 
fiimmt  ateta  einen  groaaen  Tbfil  von  der  Seite  ^e9  Vorderkopfea  ein  md 
reicht  bia  au  oder  unter  den  Unterkiefer  herab.  Augenhöhlen  meist  UA 
oben  und  weit  hinten.  Vordeckel  gewöhnlich  gans;  Deckel  gross,  flad 
und  vebat  dem  Dnterdeckel  ruckwirta  platt  abgerundet;  beide  meist  taii 
strahlig  gefurcht.  Der  obere  Mttnd*1Und  wird  von  den  aneinaader*stetffai 
den  Kiefer-  und  Zwischenkiefer-Knochen  gebildet ;  erste  beatebaa  ans  xieJ 
lieh  ach  wachen  xahnloaen  Lamellen ;  letate  sind  kurx  und  stark  aad  ui| 
Rande  mit  4  meiseiHirmigen  oder  stumpfeckigen  Zfihnen  besetst  nnd  besüiny 
irie  an  Fiaehea  mit  weit  vorachiebbarem  Munde,  lange  «md  awiaehen  dm 
Naaen-Beinen  aufsteigende  Stiele.  Die  Unterkiefer-Aate  Torherrackeai 
alaik }  der  Ganmen  ana  einem  einfachen  mit  dem  Schldel-G runde  to^ 
wnebaenen  Knoehen-Stdcke  bestehend;  beide  mit  Mahlantai>Langirafcm| 
gepflnatert,  deren  in  jedem  Aate  3^4,  im  Gaumen  ateta  nnpaare  SederSi 
atttd.  Sieben  anfersten  ]e  8  Reihen^  so  enlbAlt  die  Inaaore  die  kletattea, 
die  innere,  welche  dann  von  der  mittlen  durch  einen  niicktea  Zwiacbea- 
Ranm  getrennt  iat,  die  gröasten  ZAbnc ;  sind  der  Reihen  4«  ao  atebra  jeaa 
3  Reiben  ohne  Ldcke  aneinander  und  aind  die  Zfihn^  der  1.  nnd  3.  Reihe 
von  anaaen  die  gröaaten.  Am  Gaumen  ist  eteta  die  Anaaera  Seile  der 
iuaaeraten  Reihe  abgeachfiffen ;  bei  3  Reihen  besteht  die  mittle  uapttn 
abwechselnd  ana  einem  der  grösalen  vnd  %  gepaarten  kleinen  ZShnea;  Wi 
5  Reiben  atehen  die  gröaaten  in  der  mittlen  oder  in  den  t  iuasfrttca 
Raad^Reihen ,  in  welchem  Falle  die  Zähne  der  3  daxwiachen-liegeadra 
Reiwn  gpteich  gross  aind.  Die  Ganmensabn-Reiheo  verbreiten  aicb  abe 
in  der  That  ober  den  Ranm  dea  Vomera  und  der  Gnumenbekie  nnd  uticn 
anf  einem  aoKden,  den  Gaumen- Apparat  bildenden  Knnebew-Stdcke.  la 
allen  VAHen  nehmen  die  aXmmtlichen  Ganmensabn-Reihen  nvr  die  helb« 
Breite  von  den  Reihen  dea  Onterfciefrra  ein»  schleifen  aicli  nvr  mit  dmi 
Anoaeren  Rande  an  dieaen  ab  nnd  treten  ala  wölbiget  Gnnnca  in  cim 
Kabn-Armlge  Tertiernng  dea  Cnterkiefrra  ein.  <Ea  iaC  •daher  nnridilirf 
wenn  AoAaau  alle  im  Gänsen  nnpaare  Ganmenaalui*Reihen  dem  Veae«'« 
A.  WAenaa  aie  ia  der  Hauptsache  [an  Gyrodna]  den  Oberkiefer-Aalea  oder 


489 

>  f/frauriiri»4«itttM  i^  Z$kth1Mkm  vomSMetit»],  Co«ta  die- 
telktm  M%lieh  dta  Setlra  dtt  Gavses»  oder  den  GMimtn-BeinM  m« 
flcbmtai  imd  de»  Vmmt  «acki  «der  ■agw  doivb civeslltle Lingihf «rIm 
j^rthiilt  My«  !■■■■■>  wtm  dew  mwftmwwn  Reihra  wegen  aaniöglieh  istt  wi# 
litMMli  «mehIHr  «He  GMiiiieo-Zttiie  den  Uvttrkierer-ZilNien  in  einer 
Skcne  |re8<enfilMriiegfiid<'eicb  Tomtellen.  In  Felge  dieeer  Anaieht  nnd  einer 
•dien  von  Agamib  engedfoleten  aber  nabegründeCen  Venanthong  tob 
ZangCM-Ziboen  bat  Coavj  aocb  a^iae  Sippe  Glonaodaa  auf  Pyenodoa. 
ManlelK  Ae.  gegrindet.)  Von  Kienea-Strabien  aiiid  nnr  andentlicbe  Spn» 
ren  foHnadeu;  aie  acbeiaen  wenig,  breit  nnd  knra  grweaen  s»  aeyn. 
Scbalter-Gfirtel  «tarfc  nnd  anter  der  Brost-FloMe  breit. 

Die  WIrbeUioie,  eine  bioase  Cborda  doraaKa  ebne  eigenl liebe  koa« 
sentriMbe  Wirbel-Bildnng,  beginnt  binter  dem  Sebldel  mit  einer  ft— 4 
Wirbel  vertretenden  kafiebemen  Rftbre  aas  der  peripheriaeben  Veracbmel- 
saag  obrer  nnd  untrer  Wirbel-BAgen  entatanden  ;  darauf  folgen  2  geachloa- 
sme  Reiben  Knoeben-Scbilder  aoa  den  oberen  und  unterrn  WirbeNBdgen 
beliebend,  welcbe  bei  tiertiftren  Arten  die  Cborda  dnreb  Ineinandergreifen 
fflnelicb  mnb6llen,  bei  älteren  Arten  aber  deren  Seiten  unbedeckt  laaaen,  • 
wdche  daber  nia  awei  bia  in  die  Srhwans>FloMe  fortlaofende  glatte  Sfreilr» 
erMbeinen.  Aua  den  Rneken  jedes  Wirbel*Bögena  treten  Gelenk*Fortailao 
ala  bornBontalo  Spitsen  bervor,  deren  bei  tertilren  Arten  vorn  nnd  bintcB 
Je  S— 7  ibereinander  atebcn  nnd  Zahn-artig  wechaelaeitig  ineinander  grei- 
fen; In  der  Mitte  erbebt  aicb  ein  aehlanker  Domen-Foriaata,  deaaen  Ende 
wie  geapnitfii  anaairbe  nnd  deaaen  Vorderaeife  bia  aur  balben  Linge  aieb 
ia  einen  Baeben  den  vorbergebenden  erreiebenden  Flögel  rerbreMet,  wo* 
öareb  tber  wie  noter  der  WirbelaXnle  eine  knScberne  intermnAnlnre 
Scbeidrwand  entatebl  (etnigermaeaen  minlieh  wie  bet'm  teilenden  Mormyma 
oxyrbynebna).  I>er  obere  Bogen  der  Sebwana^Wirbel  [deren  Beaehreibnng 
wir  nicbt  weiter  verfolgen}  bat  Aholiehkeit  mit  dem  dea  Slörea.  Zuweilen 
xind  auch  nacb  an  anderen  Stellen  der  Wirbelaftnte  f  dabei  rcrkfirsto 
Wirbel  reracbmolaen  (ao  daaa  mo  aber  doppelte  Domen-Fortaitae  tragen) 
aaf  eine  anaebeinend  aeehr  saAlltge  Weiae;  doeb  tat  Dieaa  nur  bei  ror- 
tertikren  Arten  beobarbtet  werden,  obwobl  derselbe  Fall  svwerlen  auch 
bei  lebenden  Teleoatiern  aua  der  Abibeilang  der  Steguri  vorkommt.  Vor 
der  ROeken-Fleaae  aind  die  oberen  Dornen-Fortsilie  am  IXngaten;  anob 
die  unteren  nelnnen  binten  an  Linge  ab,  senken  aicb  mehr  gegen  die  Wti^ 
MaMe,  werden  aber  da,  wo  aie  die  Scbwanalloaaeu- Strahlen  au  tragctt 
beginnen,  wieder  Iftnger  fiaeber  und  breiter  und  binter  dem  aufwirfa 
gebagenen  Ende  der  Wirbebiole  aogar  wagreebt  und  bilden  dicht  an 
einander  aehlieaaend  gfeiehaam  dsa  nntere  Ende  einer  Ruder-Schaufel, 
wibrand  die  darüber  liegenden  viel  scbwieher  schmal  aptia  und  an  die- 
Cborda  angeacbmiegt  aind.  Die  Geaammt-ZabI  der  Wirbel  iat,  nach  ^^ 
Zahl  der  Dnra-Fortaltae,  laraier  3f— 41,  wovo»  auf  den  AbdominaUTbdl 
wcnSgatena  ein  Drittel  und  nie  gani  die  HUfle  kommt. 

Di»  aaUreiaban  StraUen-Träger  dienen  nur  anr  AnlenkoBg  dar  iUlekan* 
and  After. Flnanenalmblen,    erarbetnen   dnber   ade    unbewehrt   weder 

31* 


vor  diMea  noch  im  der  fidm^mt-FlMse  9  tmt  kmtt  nad  scbwttciiy  tlchcB 
jedoch  öftere  eu  2  and  i^^ei^fn  da«  finde  der  Floeeen  Wo  mi  •  atrieüie« 
ie  2  DerB-PorUdlseD.  Rildieii-  iiad  AAer-Fioeee  sied  leo«;  ihre  SlraMe» 
mit  Aaeaaboie  der  2—3  vordereten  f^wdimlieh  ge^paUen,  die  vorderMen 
ftcwdbalich  sa  eiaeai  vorranpeadea.  Lappen  ver einigt,  die  folf^nden  nwMteni 
kors.  Die  Scbwana-Floeee  lat  »lark,  binleo  aua|^noiite(  nnd  aar  »aweiien 
abKeruadet;  iwei  Dritibeile  aller  Floaaea*8trablen  «(eben  mit  den  nnlcff««« 
ein  Drittbeil  mit  den  oberen  Dorn<*Fortaätaen  in  mi mittelbarer  Verbindaag, 
die  mittetn  dnrcb  Gelenk-Kdpfcbeii,  die  andern  durcb  Gabeln.  Die  Biaal* 
Floaaen  aind  breit,  nUleeig  lanfc»  acbief  abgeraadet,  ipit  vielen  narCen  und 
•tiirk  geapaltenen  Strablen.  Die  Baurb-Fioaeen  sind  abdomtnal,  wrif^ea 
fihnlieb,  aber  kleiner,  an  weilen  aebeinen  sie  Kfinxlieb  an  fehlen. 

Dazu  kommt  nun  noch  ein  eisten tbomliobe«  nnd  abgeeonderlea  ana- 
a«rea  Knocben^Geruate  vom  Hinter-Haupte  bia  aar  Rneken-Flane, 
vom  Scbolter-Görtel  Iftag«  Bmat  nnd  Baueb  bia  aar  Aftcr-Floaae,  vrelcfae» 
die  vordere  Hälfte  dea  Kampfe  mit  einer  Reibe  etebcnder  snanaMsenise- 
4rilckter  Reife  nmgibt  (wie  ea  vnter  den  lebenden  Fiacben  bei  Giapeidea, 
eioigen  Cbaracinen,  Zeus  und  Ampbieyle  ähnlich,  doch  achwäober  aafiriHV 
Der  obere  Tbeil  —  welcher,  durch  die  Siein-Maase  anaammeagedriickl ,  die 
Neurapopbjraen  Gitterrartig  au  kreutaen  pflegt  —  besteht  aus  paarigen, 
etwaa  konvex  gebogenen  and  den  Rumpf  beiderseits  nmfaasenden  Knochen«. 
Stäbchen  «»First-Rippen^,  welche  gewöhnlich  in  einseinen  nnd  aeilea  an 
mehren  Paaren  ana  knöchernen,  aich  wie  bei  den  Stören  in  einer  Reihe 
vom  Kopfe  bis  aar  Rocfcen-Flosse  hiasleheaden  Rdcken-SchUdem  ent- 
springen»  aich  nach  unten  verdünnen  and  weit  fiber  die  WirMnSinIc 
lierabreichea )  die  hinteratea  aiad  gewöhnlich  verkurct,  wean  sie  aber  aa 
mehrea  Paaren  beisammea  entapringen,  Faden-förmig -verlängert  nnd  rick* 
wärls  ge%vendet.  Ihnen  entgegenstehend  erheben  sich  die  „KieURippen* 
ana  dem  aofwärta  gebogenen  Rande  schneidig  gekielter  nnd  meiatena  aäge- 
randiger  Brust-  und  Bauch-Schilder,  die  gleich  einer  Reihe  ubereinander- 
litgeuder  Hohlziegel  von  den  Schul ler- Knochen  bia  aar  After-Floaae  reichen 
nnd  die  kleinen  Becken-Knochen  in  ihre  Aoahöfaiung  snfnebOMn.  Diene 
Kiel-Rippen  bestehen  jedoch  seltener  ana  einfachen  Paareu  (wie  bei  CInpca), 
sondern  sind  ein-  oder  mehr-fach  von  ihrer  Basis  an  gespalten,  and  asi- 
gebon  mit  den  grösseren  auf  steigenden  Aalen  den  untern  Tbeil  der  eigen!* 
liehen  Rippen,  um  aich  dem  Ende  der  First-Rippen  ananschliease»,  iadem 
aie  oft  gleich  diesen  sich  in  Busebel  theilen.  Meistens  jedoch  steigt  das 
letzte  Paar  Kiel-Rippen  in  Geatalt  einfacher  stprker  Schenkel  bia  aam 
eraten  Seh wanawirbel- Bogen  empor  und  umfasst  deaaen  nnterea  Doraaa- 
Fortaata.  Die  ein-paarigen  Firat- Rippen  sind  gegliedert,  die  mebr-paarigen 
gleich  den  Kiel-Rippen  ungegliedert.  Diese  Fiist-  nnd  Kiel-RSppea  aiad  als 
Haut-Rippen  zu  betrachten,  welche  (worauf  schon  A.  WAOifUi  hinge- 
wiesen) die  Schuppen-Reiben  trSgen,  so  daas  bei  den  gegliedeHen  die 
einzelnen  Glieder  den  einzelnen  Schuppen  entsprechen:  Dicaa  ist  wnhr- 
acheinlich  selbst  bei  solchen  Pyknodonten  der  Fall  geweoen,  wo  man  noch 
keine  Spuren   von  Schuppen  bis  jetzt  gefunden  bat«    Dagegen  bat  man 


48S 

hy  «0  iletK  Stibdieii  f«M«it,  mNsti  ufeiiMilii  Spurm  von  Sctitt|iy»eii  vd< deckt ; 
bim  die  Pinit-RIppeii  vor  der  RÖcken-PlMs«  auf,  m  kau«  aach  aar  4er 
fwilrre  TbetI  dca  RaaipfiM  mit  Schuppen  bedeckt  geweiien  Heyn.  Dm 
Scfaflppea,  10  weit  anan  me  kennt,  haben  eine  etwan  {^enehoben  Viereck i(^ 
Feni  vad  eine  meiatena  gekdmeltc  oder  Netz-arti)^  i^efaltete,  snweilen 
aber  lach  gtatte  nnd  dem  Anaaenrande  paiallel  fein-fceatretfle  Oberfläche. 
Bi4Krb  ladet  nnin  oft  anch  noch  an  alten  anni^ewachaenen  £xem|>laren 
mnl  lalcher  Arten,  deren  Firat*Rtppen  arbon  vor  der  Rucken -Floaae  »ich 
ffiiiffipa  and  a«fb6ren ,  an  den  Seiten  dea  Hinter- Ha vptea  anaitcende  und 
fickvirts  fcewendete  Strahlen. Bdachel  kleiner  Knocben-Stibrhen,  welche 
«i^rcdil  iber  die  vorderen  oberen  Dornen -Fortaltae  nnd  nnter  den  Firaf- 
Kppri  wff^Kehen ,  nof^fcliedert  und  ungleich  g^apallen  alnd  nnd  in  sar<a 
8ftlzea  aoalanfea.  Ba  aind  verknöcherte  Sehnen-Böarhel,  wie  »ie 
tirli  m  Fischen  mancher  lebenden  Arten  (Spbyraena  vnl^ria ,  Elopa  aal- 
utuew,  Lopbina  piscatorina  etc.)  vorkommen. 

WIkrend  die  Aufnahme  dieaer  Merkmale  in  die  Charakteriatik  und 
Ihniekation  der  foaailen  Pyknodonten  die  Syatematik  feater  bcg^randet 
M<  du  ErkennoB  einaelner  Knochen-Reale  anch  ohne  die  Zähne  mofrtich 
BHiit,  worauf  aolehe  biaher  allein  beg^ndet  i^ewexen^  bleibt  ea  allerdinfca 
wck  iweifelbafr,  ob  alle  dieae  Kennseichen  aich  anch  bei  Placodua, 
Spkicrodttft,  Globniodna,  Phyllodua,  Colobodna,  Piaodna, 
Icrtodo«,  Gyroncbna»  AerotemnuayCapitodua  und  Sorieidena 
«irdpr  fiaden ,  welche  der  Vf.  daher  bei  aeiner  Klaaaifikation  anaaer  Be* 
mcht  lasten  mvaa,  obwohl  die  Beschaffenheit  ihrer  Zähne  für  die  Verei* 
ngoni^ spricht.  Pycnod.na,  Microdon  und  Gyrodos  Ao.  werden  von 
in  auf  Gnmdla|;e  ihrer  anfingtichen  Hanpl-Repräeentanten  aufrecht  er- 
Ulfo,  obwohl  er  nach  WAOnsR'a  Vergangne  andere  Arten  davon  trennt; 
mCoelodna  iat  eine  neue  von  ihm  auf  neue  Arten  gegründete  Sippe. 

I.  Charda  domalia  von  den  Wirbel-B&gen  nnvollatlndtg  bedeckt.  Ge- 
M^Foiiatae  einracb. 

A.  Pint-Rippea  bia  znm  fiancbkiele  reichend,  xwinchen  Bücken-  nnd 
iAfT'Floaaa  getrennte  Stäbchen  bildend.  VorderZähne  knra-koniaeh, 
11^  Räcken»FI.  hinter  deo  Rnmpfea  Mitte  entapringend.  Scbwana-Fl. 
tirf  Rnpalten.    (Jnra.) 

Gyrodna  Ao.  Mnhl-Zähne  rundlich  oval,  am  Rande  der  Kao-Flächa 
■i(  tinra  gef^nrchten  peripheriachen  Walle ,  dem  nach  innen  ein  gefnrch- 
^  Graben  folgt,  ana  deaaen  Mitte  ein  konischer  und  au  weilen  gefurchter 
iHel  «vporileigt  Auf  jedem  Unf^rkiefer-Aate  vier  Zahn- Reihen,  in  der 
^psrethe  etwaa  kleinere  Zähne  ala  in  der  3.,  die  groaaten  enthalten* 
^;  die  kleinaten  in  der  9.  und  4.  Reihe.  —  Gaumen-Zähne  in  5  Reihen; 
^  in  aiitteln  am  groaaten.  Banch-Fl.  vor  der  Rncken-Fl.  Kiel-Rippen 
*^r  kort.  Schoppen  auf  dem  ganaen  Rumpfe.  Arten :  O.  eirrnlaria, 
G.  rhoiaboidiilia,  G.  frontatua,  G.  rngoaoa,  G.  marophthaimna  An.,  G.  (Mi« 
^^^dso  Aa.)  troncatna  WAOif-,  G.  (Miorodon  Ae.)  hexagorina  Waofi.,  G.  ju- 
'*«ieas,  a  Cuvieri,  G.  mdiafna,  G.  trigonna,  G.ponctatus,  G.  nmbilirua  Ao., 
^'  (Pfcaaduay  rugolMna  Ao. 


4§S 

B.  Fir»t*Rippe0   v»r  der  Mek«ii-Flofi«e)   veitinf.     Kmm  ; 
xwisch«»  RöcIl«o-    ttod   Aft^r*FI(iste.     Vorder-ZOiM  Mfiwd^Hriii^ 
Räcken.FJ. 'io  d««  fiiiniipfet  Mitt«  entsprin^eiid ;  Schwans^FL  Mdit  ge* 
buchtet  oder  ttbgerondet.    (Jora,  Kreide). 

Coelodttsft.^.  Mabl-Zäbae  auf  federn  Unterkiefer- Aste  in  8  RaOMi ; 
die  der  Aosaeoreibe  rvndKeh  mit  einer  aeiehten  Vertief «ng  der  Rnn- 
Flicfae;  die  der  Miltetreibe  icrdaaer,  queer  elltptiach,  an  beiden  Enden 
erbSbty  die  Kau-Fläi:he  von  eiuer  flacben,  bisweilen  anrl-fftltigen 
Furcbe  durcbsojceu;  die  der  innersten  Reihe  am  grCasleni  ebenfblln 
elliptisch,  aber  flach  und  glatt  g^ewölbt.  6  Reiben  Ganaen-Zibne ;  die  der 
Mittelreibe  am,  gruasten  und  qneer-elliptiscb ;  die  der  Seitenreiben  mnd- 
lieh,  kleiner.  Bauch-Fl.  ror  der  Rdcken-Fl.;  Schwana-FL  I*-3  Mal  neicbt 
«usf^bnchtet.  Kiel-Rippen  lang,  gespalten.  Sebuppen .  . .  (niebt  benMffcl). 
C.  Satumus  ».,  C.  Rostborni  «.,  C,,  suilltts  n.,  C.  niesorbacbis  «.,  C.  ob- 
longus  n.,  G.  pjrrhurus  it.,  C.  (Pycnodus  TniobL.)  Sanvanauaii,  C  (Pye- 
nodus  Thioll.)  Itieri ,  C  (Pycnodus  rbooibu«  Costa  t  4,  f.  8  nn4  t  S, 
f.  1  sind  a  Arten,  beide  von  der  AoASsis'acben  Art  versobleden) ;  C»  (Fyn- 
nodns  grandis  C),  C.  (Pycnodus  Acbillis  C.)»  C.  (Pycnodus  Mumiti  Bbck.), 
C  (Pycnodus  Mantelli  Ao.),  C.  (Glossodns  angustatus  C). 

M  ierodo n.  Mahl-Z&hne  auf  jedem  Unterkiefer-Aste  in  4  Reilieiiy  die 
der  Aussen-Reihe  kleiner  als  die  der  Mitte,  rundlich  oder  slnmpf-eelng 
und  mit  einer  seichten  Yei  tiefuog  in  der  Mitte  der  Kau*Flftche ;  die  der 
%.  Reihe  viel  kleiner  als  in  der  I.,  rundlich  und  mit  einer  kooknvev  «ftd 
bisweilen  einwArts  gekerbten  Kau-FUche;  die  der  3.  Reibe  am  grinsten, 
queer-lfinglicb,  mit  stumpfen  Ecken  und  ebener  Kau-FIfiebe;  die  ^r  4. 
kleiner  ala  in  der  2.,  sphiriach  oder  etwas  gestielt  GanoMn-ZilHie  im 
3  Reiben;  die  der  mitlein  abwechselnd  aua  grdsaeren  stnmpf-viercddgen 
und  S  gepaarten  'kleineren,  den  Raum  eines  grösseren  einnebmonden  Zib- 
nen;  die  Seiten-Reiben  aus  glelcbfdrmig  kleineren  ebenfalln  stvmpf-vier. 
eckigen  Zfihnen.  Bauch-Fl.  etwas  vor  dem  Anfang  derRdcken-FI.:  Sebwnas- 
Fl.  zweimal  m&ssig  ausgebnebtet.  Kiel-Rippen  gespalten.  Vnrder^HilRe 
des  Runipfes  sehr  sart  beschuppt.  Arten:  M.  elegans»  M.  radiatna  An., 
M.  uotabilis  Moitst.  (Pycnodus  umbonatus,  P.  Hugli  Ao.)»  M»  (P.  lor- 
mosus  Wovr.)? 

Stemm atodus  Hbck«  Mabl-Zibne  alle  konkav,  am  Ra«d«  vna  «raem 
gekerbten  Walle  oder  gekörnten  Krause  umgeben,  auf  jedem  üntnrkjcfcr- 
Aste  in  3  Reihen  geatellt;  die.der  Aosseui-  und  Mtttel<Reibn  rnndlicb.nnd 
beinahe  von  gleicher  Grösse;  die  der  innersten  ein  wenig  sMbr  oval,  nter 
kaum  grösser.  Gaumen  mit  ö  Reiben  ZAbnen  von  deraoiben  Geatnit  and 
siemllrb  gleicher  Grösse.  Banch-Fl.  senkrecht  unter  dem  Anlange  der 
Rucken-Fl.  Strahlen  der  Rflcken-  und  Aiter-Fl.  alle  nngotheiit.  SiiweaMi 
Fl.  beinahe  {gerade  «bgestotst.  Kiel-Rippen  gespalten.  Schuppen  (binber 
nicht  bemerkt!).    St.  (Pycnodus  rbombns  Ao.),  St  (rhomboides  An.) 

Mesodon  Wonn.  Mabl-Zibne  (so  weit  sie  bekannt)  Unglicli  «onl, 
konkav  und  auf  der  Wandung  ihrer  Auaböblnng  gefnrebt  Raneh-fl.  vor 
dem  Anfang  der  Rocken-Fl.;   Rucken*  und  After-Fl.  mit 


8litUe%  «nie  ia  «dtr  Mck  d«  RaaiffSps  Milfe  eatniM^iiKeiiil.  ScKwans-FI. 
^naitlL  ftMMli|i|pwi  ?•  SdNipp^a  ••  d#r  vorderen  Hilfte  des  R«Mi|ires. 
Jl.  McvoplenM  W«Mi^  M.  giUiMM  Wem. 

IL  OiAid«  dMMdit,  TOD  den  Wirbel.B5|reB  volUtiiidiic  omfMiit  Gc 
M-ForteilM  Kaam^Annifr  (tertiär). 

Pyenodnn  Ao.  Vorder«aUlbD6  Meiael-Idrmig;  Mabl-Zibn«  Nuin 
gnrölbt,  mitten  etwas  vertieft,  auf  |edeai  Uaterkirfer-Aiite  qaeer-ljegaad 
■i  iB  3  lAaca-RaibeB ;  die  der  Aaaaenreibe  ruadliob,  die  der  Mittel- 
leibe  fcrtoer  nad  aval,  die  der  iaaersten  am  gfösaten,  elliptiacb  oder 
MnM-fönaig.  Ganvea  »it  5  Zaba-Reibea^  die  der  mittcla  Reibe  niadlieh 
uA  kciMbe  gleicb  groat;  die  der  2  Anaaenreiben  grdeaer  and  eüiptiecb; 
lUe  6aaaea*Zibae  mit  ibrett  gritaeren  Dorehmeasar  Unga  gekebrt.  Kopt 
M;  Aegen  bocb-,  Mand  tieMiegend.  Sebwant-Sliel  Uag  und  kräftig. 
fiMfc«D>FL  vor  dar  Mitte  dea  Rampfea  entapringend ;  Bancb.-Fl.  klein ; 
8cb«Ms*FL  aweiaial  aeiebt  aiugebocbtet«  First*Rippen  einpaarig,  daa 
ifUte  Ptar  vor  der  Rfiekeo-FI.  verkörst  Kiel-Rippea  gespalten.  Sebop- 
pn?  (aobekannt).    Arten:  P.  plstessa,  P.  gibbus,  P.  Tolispicns  Ao. 

Paiaeabalistasi  Blv.  Vorder-Z&boe  Meisel-föriaig;  Msbl-Zibae 
aift  fcewolbt^  mitten  etwas  vertieft,  auf  }edem  Unterkiefer- Aste  in  S 
Uagt-fteihea  qneer-liegend ;  die  der  Aassern  Reibe  rundlich;  die  der  mit* 
Ida  grosser  and  oval;  die  der  ianern  am  grösstea  «nd  elliptisch»  Gaamea 
Bit  &  Zsba-Reihen ;  Zibne  elliptisch,  beinahe  gleich  gross,  in  der  Mittel« 
Beib«  qoeer-,  in  den  Rand-Reihen  Iftnga-geatellt.  Augen  hoeb.  Muad 
k  halber  Kopf-Höhe.  Scbwans-Stiei  fcurs  and  dünn.  Räcken-Fi.  var  de» 
BcBpfesHitle  entspringend.  Bauch- Fl.  kurs.  Schwana-Fl.  viel«  (40— 60-> 
Urablig,  mit  konvexem  Randes  First-Rippen  sehr  sart;  die  letxten  vor 
kr  iUekea-Fl.  rerlAagert,  viel-paarig,  tbeila  riickwirts  divergirend.  Kiel- 
Bippes  gespalten;  die  letsten  vor  der  After-Flosae  meistens  in  einen 
Bttcbel  rackwirta  anfstelgeader  Slftbcben  sertbeilt.  Schappeo  sehr  sart, 
4ea  gsaten  Riimpf  einnehmend?  Arten:  P.  orbiculatom  Blv.  (Pycnodaa 
«bicslsris  Ao.)»  P.  Goedeli  n«,  P.  Ponsorti  m. 


Cv.HiiffR:  Aber  einige  ansymmatriacbe  Ammoniten  aas 
4cBBiarla««.Bebicbtan  bei  MmH9tmi%  (ts  SS.,  1  Tfl.,  ana  dea 
Steingsber.  d.  Wien.  Akad.  tBS4,  Xiit^  401  C).  AsymoMlrie  der  Am- 
aniiea  igt  bereüa  bekannt  bei  mehren  Arten,  welche  wie  die  gegenwir- 
po  ille  dem  Liaa  angeboren.    Sie  ist  von  aweierlei  Beachafeabeit. 

1.  Die  Sebaala  ist  sysMBetrisch,  aber  der  aeitw&rta  gedringte  Sipboa 
mebt  du  Laban  wm  beiden  Seilen  angleieb,  wie  ÜaaifsTBDT  bei  A«  pai- 
UbsIis,  Savi  and  Maifnaauii  bei  A.  Correganeaaia  und  A.  Qai- 
'•■ii  Sow.  bereite  beobachtetea.    So  ana  aaeb  HAOaa  bei 

I)  A  Saeaai  •.,  S.  S,  Fg.  t-0,  welcher  Arielen-  und  Ccratiteo-Obarak- 
tae  in  neb  vereint  and  dem  A.  psilanotas  Qa.  and  A.  Hagenowi  Dopik. 
Msirbsten  sisbl;  in  mebren  Eaemplarca  gefaaden,  aber  ia  allen   na- 


S)  A.  «boormii  9.  IBM,  8.  8,  Fg.  1I--17;  eia  PimMMe,  am* 
beftomlere  mit  A.  Phillipsi  Sow.  ebenfalls  van  1«  Simmmim  und  Mk  A.  |ifR« 
maens  d'O.  verwandt;  er  war  in  13  Exeniplarm  II  Mal  Qnaymnctfiadi ; 
8  oial  lag  der  Sipboa  iinks,  3  anal  reehU  von  der  Mittel- Linie. 

II.  Die  SrhAale  int  un|(lficbiicili|^y  die  Niihte  sind  aywmeiriaeb  wie  M 
A.  Anialtbepa  (A«  paradoxo«  Zibt.)  in  weilen  beobachtet  worden.  8«  «n 
Mcli  bei 

8)  A.  Ja n u  s  ».,  8. 10,  ¥t:>  7  -10,  ein  Amalthee,  welcber  faaC  wie  ein 
verkrüppelter  A.  oxynotais  Qd.  aussiebt  und  bis  Jetst  nnr  in  1  Excan 
pUr  bekannt  ist.  

D.  D.  Owen:  Report  of  a  Qoologieml  Snrvey  of  Wiseomsim, 
Iowa,  Minnooota  «nd  incidonimiitf  of  ike  SoirttoemTerriiorf 
(650  pp.  8®,  QC  ntapo  «.  en^ait.,  PhiUiMpkio  a.  Lomdon  1SM\  3  Pf.  StcH., 
in  Kommiüsion  bei  Weiobl  in  Leip^),  Der  Inhalt  ist  ausser  der  über* 
sichtlicben  Einleituni^  I.  Silar-Gebirg;e  am  oberen  ttisfioHppi:  'oatere 
Sand8teine,  unterer  Mag^neaia-Kalk ,  St.-Pe(ers*S&ndstein ,  St.-PeCer8- 
Muffchelkslkstein ;  —  II.  Gebirf^e  an  den  Redeedar',  Wapttmoti/oae-  nnd 
riilertotea.Flnssen;  —  III.  Gebirflre  im  /otoa-Kohlenkalkstein ,  eigentliche 
Kohlen-Becken  und  begleitende  Schichten;  —  lY.  Gebirge  im  iBBeren 
WUeotuin  un6.  Btinnetotmx  —  Y.  ErorterunfKen  ober  Alter,  Charakter  und 
'  die  richtige  Stellung  der  Rothsandsteine ;  Formation  am  okoren  8oe ;  — 
YI.  Gelegentliche  Beobachtung  über  den  oberen  Jft>#otirt-Flu88 ;  gcolo> 
gische  Formntionen  in  den  Bad-Lando  des  A^eftratca-Gebietes.  Dazu  kom- 
men T.  G.  Norwood's  Bericht  tiber  die  Geologie  der  NordKuste  des 
oierofiSM'«;  —  Wiitlbsey's  Bericht  über  dessen  Sfid-Kfi^te  in  WUeomtin. 
awiscben  Uomtreoi  und  den  üoft-^nil^-FIßssen ;  —  B.  F.  SnuHAno^s  Be- 
richt über  einen  geologischen  Durchschnitt  an  den  Fltisf»en  8i,  Poier,  Wtt* 
tiooippi,  WioeofMin  und  Barraboo\  —  J.  Lbidt's  Abhandlung  über  die 
aufgefundenen  fossilen  Sfiugthiere  nnd  Reptilien ;  —  Parrt's  Bericht  über 
die  lebende  Flora  des  Bezirks.  Endlich  folgt  die  Besphreibung  der  daaetbM 
entdeckten  organischen  R^ste,  welche  auf  24  Stahlstich-Tafeln  abgebildet 
sind.  Die  ihrige  Ausstattung  besteht  in  45  Holzschnitten,  in  einer  ia 
Kupfer  gestochenen  geologischen  Ksrte  von  28"  auf  48",  in  2  kleineren 
geologischen  Tafeln  in  Stahl  und  in  vielen  Durchschnitten  und  Anaicbteii 
auf  in  Stahl  und  Stein  gezeichneten  Tafeln. 


F.  Robmbu  legte  ein  von  ihm  bei  JVoreaiMl  unweit  Aaotos  In  devo- 
nischen Sandstein- Schiefern  aufgefundenes  Exemplar  einer  neuen  Spbe- 
nopleris-Art  vor,  welche  die  erste  in  devonisohen  Sehick- 
ten  am  JtAeine  beobachtete  Land-Pflanze  und  überhaupt  die 
älteste  in  Europa  gekannte  Land-Pflanze  ist  Es  wurde  be- 
merkt, dass  pflanzliche  Reste  zwar  schon  in  den  ältesten  Yersteinerangs- 
fuhrcnden  Schichten  vorkommen,  dass  aber  sämmtiicbe  Pflanzen  der  silu- 
riscben  Gruppe  Seetang-artige  Meeres- Pflanzen  (Fiikoiden)  siad»  und  die 


mtm  Lfi^Waiin»  aidil  Mhtr  als  mM  dt«  Aafiinffe  dier  ^VMiiMlifii 
Bfij^  »mltciMeiit  »äwKrh  in  Miii4tf«i  «imI  liHMiigeii  Oetteinen  4et  wmt- 
Mm  Tiirilea  des  StactM  Nm^^York,  welche  der  die  H«apt-M««iie  de« 
IIAeHiMkM  S«Mpfer*6ebirKee  bildenden  Seliieliten-Fotge  <der  imgen.  Grnn^ 
■ecke  vo*  CMmm}  im  Alter  wepenilich  g^leieh  «lehen.  Dte  Schichten  von 
iirewef,  i«  wclehen  eieb  de«  vorgelefl;te  FAmkrant  gefunden  hat,  sind 
in  freilich  erbeblich  janger  als  jene  die  ilteaten  Land-Pllansen  naiacMiea^ 
Miden  GaataiKC  Nmud-AmeHkt^^,  indem  es  der  in  B^fim  weit  vei1»rei- 
Mn  aad  voff«i|;;awciae  dnrrb  Spirifar  diafnaatva  8ow.  (Sp.  TemeuiN 
Horch.)  bescichneten  Ahtbeilnnfp  der  devonischen  Orappe  angehört,  welche 
■Miltelbar  vnn  dem  Kohlen-Kalke  bedeckt  wird.  (Niederrhein.  Ges.  f. 
Mitflr-  aad  Heil-Kande  an  #01111.)  • 


A.  D.  Bahtlbtt:  über  einige  Didua-Knochen  (^nn.  Jfa^s«. 
mkiH.  iSM,  XIV,  297—301).  Im  Jahre  1830  wurde  eine  Sammlung 
labroMilfr  Yogel-Knochen  von  der  Inael  Rodrigue*  nach  Pari$  gescbickty 
■it  welchen  man  zwar,  weil  nie  fnkrustirt  waren ,  nirht  viel  anzufaojcen 
irvnte,  die  aber  die  Ycranlassung  waren,  dass  Tblfair  189t  zwei  ahn- 
Bebe  Saromlnng^en  von  dort,  die  eine  an  das  ANOBRSon'sche  Museum  io 
SUtfow  und  die  andere  an  die  Zoologiiche  Sozietät  in  London  sandte, 
10  welcher  dieselbe  am  la.  Mfirz  18S8  auf  dem  Tische  sufgelegt  war. 
Dr.  Grast  glaubte  darunter  das  Metatarssl-Bein  eines  grossen  Vogels  und 
riorD  Homerna-Kopf  zu  erkennen ,  von  welchen  jenes  4  Gelenk-FUcheu 
for  1  Hinter-  und  3  Torder-Zehen  nebst  Grösse  und  Form  wie  bei  Didus 
leiste.  Spater  wurden  diese  Knochen  verlegt,  so  dass  STRiCKLAno  und 
Melvillb  bei  Abfassung  ihres  Werkes  über  den  Didus*  vergebens  sich 
^arh  erkundigten.  Dem  Vf.  gelang  es  jedoch,  sie  In  den  Snmmlungen 
^r  Gesellschaft  wieder  aufzufinden  und  die  Erlaubniss  zu  ihrer  Beschrei- 
)»oDg  zu  erhalten. 

Jene  zwei  Autoren  haben  zwar  in  ihrem  Werke  angenommen,  dsss^ 
der  lebte  Didus  ineptus  auf  die  Insel  Mamrilius  beschrankt  gewesen 
>eye  und  der  ^ySoIitaire**  Ihn  auf  Rodrigue%  vertreten  habe.  Die  vorlie« 
senden  Knochen  zeigen  jedoch  drei  verwandte  Vogel-Arten  an,  von  wrU 
rWa  die  eine  von  mittler  Grösse  von  erstem  für  verschieden  zu  halten 
Irin  i^f nagender  Grund  vorliegt,  wenn  auch  der  Vergleirhungs-Punkta 
Bor  wenige  sind;  die  zweite  war  viel  grösser,  die  dritte  betrfichtlich 
il^iner,  obwohl  alle  die  Merkmale  reifen  Alters  sn  sich  trsgen;  wie  sie 
dfDo  sDch  in  den  Proportionen  zu  sehr  von  einsnder  abweichen,  um  sie 
btoM  Alters-  und  Geschlechts- Verschiedenheiten  zuzuschreiben. 

Nadi  dem  Berichte  und  ausdrucklicher  Versicherung  Thomas  HbrbbrtV, 
welcher  nicht  nur  den  fichten  Dudu  gar  wohl  kannte,  sondern  sich  auch 
aof  HodHgue%  verweilte ,  kam  derselbe  ungeschtet  der  Entfernung  beider 
Inieln  von  einauder  auch  auf  dieser  letzten  vor.     Eine  Tibia   entspricht 

*  Tk»  4M#  «Ml  Us  Kirnend. 


MI  GfffiAM  nmi  Jan»  -gani  fol  dwm  m 

IMslarMl.TMIe  öm  Fom*«.    SbM  so  UoBle  <■ 

KBoebevStAcke)  eio  Hu«ieros-Kopf  dabin  geredmet  wcrd«« ,  wfMer  let- 

■er  Orfiane  «ad  brtitcii  AobeftiMf  nach  eia#ai  aebwerni  Vagtl,  «ach  «n- 

jnr  raaehea  YardfiDiiunp  abwirta  aa  aabliaaaaa  ciaaai  aalchim  mk  Uaian 

Fldgela»  aad  eodftich  adaer  Graaaa  aad  Scbwaf«  naob  daaai  laoi  FUge 

aanbigaa  Vogel  angebM  babaa  ainaa. 

Eim  MoCaUraal-Bein  der  rocblea  Seite  »af  voai  nfiaÜtawe*  berribni, 
welebea  Lbooat  wAbread  aeinas  Aafoathallea  anf  itadir^f«aa  beadwifbm 
bat".  Der  Vogel  fabrte  )eaeB  IfaaMBy  weil  er,  obwohl  aaf  der  laset 
biofig,  aar  aelleo  ia  Geaellachaa  geaebea  warde.  „Er  bat  faat  4ie  GfWM 
aad  GealalC,  die  Foaae  and  dea  Schaabel  wie  der  WAIacl»4laba ;  daek 
war  dieaer  elwaa  mehr  gf  krfloimt:  daa  Gefieder  dea  Bfiaacbeaa  war  braaD4 
graa;  eta  Sdiwans  kaaai  vorbaodea;  der  aiit  Federn  bodeekte  Hiater* 
Tbeil  raadlicb  wie  daa  KreoU  daea  Pferdea.  Dia  Geatak  iat  ctv» 
achlanker  ala  am  Puter ;  der  Haia  etwaa  länger  ala  an  dieaeai ,  wenn  f i 
den  aeinigen  anaatreckC;  daa  Auge  iat  achwara  aad  lebbaft;  der  Scheite^ 
obae  Kamm  and  Federbnach;  die  Fingel  aind  sa  klda  «am  Flage  nid 
der  Körper  dafdr  au  acbwer;  aie  dienen  nur  cum  Sebiagea  aad  aam  Fkt 
tarn,  wenn  die  VSgel  einander  rufen.  Dteae  dreben  aicb  WirbeUartic  wohl 
90^30  mal  bintereinander  in  deraelben  Riebtang  4 *&  Mimrfea  lang  ^ 
de  madien  mit  ihren  Flägela  eia  Gerioadi  wie  mit  daer  Raaad,  dan 
man  SOO  Schritte  weit  hören  kann.  Ihr  Flögel- Knochen  aiaamt  grgra 
daa  Eade  bin  an  Dicke  zu  und  bildet  eine  kleine  rnnde  Maaae  aai«r 
den  Federn,  ao  groaa  wie  eine  Mnaketen-KngeL  Dieae  and  ihr  Stbna^ 
bei  aiad  ihre  Haupt-Vertbeidiguaga-Waffea.  Im  GaböU  aiad  die  Vügrt 
aebr  achwer  sa  fangen;  nicht  ao  im  Freien,  wo  de  weaigar  acbaeil 
ala  Menachen  Janfen  und  dieae  oft  aebr  nahe  kommen  laaaan.  T«n 
Mira  bia  September  aind  aie  -aebr  fett  nnd  von  Tortrelllicbem  GeacfaawH, 
beaondera  die  jungen ;  manche  Mtnncben  wiegen  4ö  Pfund.  —  Die  Weib- 
chaa  aiad  wandervoll  acböa,  einige  blond  nnd  andere  braaa  aad  tragen 
einen  dnnkel-braunen  Federbnacb  **  wie  ein  Wiedehopf  Aber  dem  Schnabel. 
Alle  aadern  Federn  dea  Körpera  liegen  aebr  glatt  nberdnander»  iadra  »ie 
aolche  aebr  aorgfaltig  mit  dem  Schaabd  ordnen.  Die  Scbeafcd^Federo 
dnd  an  ihren  Enden  gerundet  wie  Muacheln  and  machen  dnrcb  ihre  Dicke 
daaelbat  eine  angenehme  Vf^irknng.  An  ihrem  Kröpfe  haben  aie  swei  £r- 
böbangen,  nnd  die  Federn  aind  dort  wetsaer  ala  der  Real,  welcher  lebkiA 
den  derlicben  Hala  einea  acbönen  Vf^eihea  daratdlt  [!].  Sie  acbreitea  so 
atattlich  und  wnndervoll  einher,  daaa  man  aie  bewundern  und  loben  maW) 
ao  daaa  ihre  sierliche  Haltung  ihnea  oft  daa  Lebea  rettet.'^  Dieeei  Ya^l 
war  alao  gröaaer  uad  höher  ala  der  Wilach-Haha,  womit  dia  Oröaae  aad 


*  r^m§f  th9  thß  Etut'hMe»^  1708»  p.  71. 

*•  Daa  witM  doch  der  elnxlge  Fall  fa  der  gansen  Klasse  der  Vagel,  wo  das  Miancbe« 
weder  Kann  noch  Federbusch,  das  Weibchen  aber  einen  solcbea  trUge.  Rbe«  so  anf^lles4 
erschiene  es,  dass  der  Kropf  mehr  als  bei  den  Männchen  ansgeselchnet  wire,  wen  nim 
Ikh  das,  was  hIeTon  gesagt  wird,  sich  ebenfalls  anr  anfa  Wolbchan  btsiakaa  «alL      Bt 


flBB  Uttbt  aoflii  ei«  WetelmaHM«  'itrin  v»a  ekKM  ?o^l,  4«r  im 
Lebe«  frteetr»  — himwr  ,wmi  iwiftift  ^  4»r  Dnds  fpewe tni  s#y«  »■■•, 
wie  c»««ckM<4i«i  Weift*  vea  Stoscklaiib  «ii4  MblvU,iji  Tf.  IS,  F^.  %  mmi 
S  nvcMMl,  ■•«•  dfom  Oims00W0t  va4  •■•  dm  PmHsmr  MMeoe»,  e^ebiMeC 
trscJieiel  £e  deslet  eel  tiaea  Tegel  wähl  vee  doppelteai  Gewieble  dee 
Ded«.  Lu9hr  eegt  obea,  deee  veoebe  MioncbeB  de«  SeUteirm  4»  PfMd 
wtffcra,  wibreed  ptii  WAIsch^HebB  eelten  M  Pfeod  erreiebt  uad  des  Oewiebl 
dm  Dada  eef  wenifstens  se  Pfead  geeetst  wird.  HMIe  elee  Immo^t  JMtem 
•tittltebea  Yefcei  vor  «icb  gebebt,  ee  wdrde  er  ibe  eicher  nicbi  mit  deai 
Pelpr  verfliebee  bebee.  Dieeen  Tegel  een  legt  B.  dea  Neowa  Dtdae 
Ifasereaoebei»  ebwobi  Stmcklamd  des  „Oiaeaa  de  St.«IlasaM^  fdr  timt 
aar  eingebiidele,  aeii  Giuuh  im  fr^elem  fertgeübrte  8|peaipa  erklärt« 


Fa.  SAiiMiaiiaBK:  Aaepletbeea,  eiae  aeae  Braebiepadea* 
Gatlaag  <Sitaoaga.Ber«  d.  Wiea.  Abed«  lasS  ^  X?l,  S,  Tf.  1).  Teala 
ov»ia  eeaTexe*eoacava  iaiperforata ,  area  et  dcitidie  eareaa.  Marge  car* 
diaalia  arcaatea;  margiaea  iaieroi  iaeraaaati.  —  Valra  veatralia:  major 
cMveaa  deatibaa  aatia  eraaaia ;  aepto  parvale  aiediaao  iaferae  fiaao^  eaqae 
m1  «ediam  partcm  vale ae  aea  prediictam.  Impreaeieoea  aniaeaienim  car- 
diaaliaai  aatia  latae  ad  latcra  aepti,  impreaaio  miaer  ovalia  addodoria  ad 
fiaem  cjaa  iaferam  aitae,  Raaii  dao  inpreaaieaam  vaacnUrinm  primi  ee- 
^iaiaaia  atraqae  iae  aapere  aumeoloram  cardinaliam  iacipieatte  aogale 
obliqao  ad  aMrgiaem  prefieteeeator,  qaem  bifidi  attiagonl,  ramia  triidir 
laleralibaa  eratrem  veretia  emiaaia.  —  Valva  deraalia  paaÜe  ceacava.  Fra* 
eewaa  cardiaalia  biparlitaa  parvaloa  ioter  laaiiaaa  foveia  deatea  exeipiea- 
libea  eseaeaCaa  ialenMdiaa.  Sab  bia  ad  utnnaqae  lataa  aepti  laüeria  am* 
diaei  impreeeia  evalia  ampla  bipartita  aMucaleram  addacloram  abrla,  e 
qaa  rami  inrpreaaioaam  vaaoalariam»  qnocom  aller  ia  aapero,  aller  ia  ia- 
fcre  fiae  iaapreeaieaia  atrioaqae  addacteria  eriiar  aagale  ebliqaa  ad  awr« 
giaem  pradeiacoalar.  Impreeaia  pareala  reiaodala  aatia  eeaeara  igaelae 
•rigiata  praelerea  aab  preeeaaa  cardiaali  ad  ftaem  aoperam  aepti  amdiaai 
ciatat.  Dareb  dea  Mangel  eiaer  Sliel-Öffbaag,  der  Area  aad  dea  I>elli* 
«ea«,  dareb  ibr  artibulirtee  Sebleaa  and  die  Geaaa-Biedrdeba  aoadebel 
■it  Kaaiaekia  Soua  verwaadt,  derea  Mv»kalatar  Jedocb  aeeb  aiebt  ba* 
kanat  iot.  A«lamelleea  Sjmdu*  (Terebrat.  vraoaU  Seanoa  i.  Fafeaealefr. 
Uij  imf  t«  M»  £. »;  Prodaetae  lamelleeaa  Samdb.  Rbeia.  Scbicbtea-Byal., 
Atlaa  1. 14,  1  18)  iai  aebr  verlnderKcb  aa  Farm»  bald  £i-fdrmig  aad  bald 
<|aecr  £i-l8rmig;  die  keavese  Baacb-K läppe  mit  aicbt  tiefem  Siaaa,  aal 
itetsen  Seite  anfangs  6  Längaf alten  bervertretea;  die  ntcbt  atark  vertiefte 
lUicken- Klappe  Xhnlieh  gefaltet.  In  den  tiefaten  Abtheilunaeii  dea  Rbei* 
niarbea  Sjratemra  ia  der  Bifel^  an  Diiimhmrf  in  iV.-Ara«Ma,  um  Cohlemm 
bei  Labaataia  a.  a.  a«  O. 


F.  Robmba:  ob-er  ein  Ethinld  au«  deM  Kobl^nkatk«  venfil. 
L0ui9  am  Mi99U9ipfi  (Niederrbeia. GMcllsdiaft  IM4, 8. lU*«».  D»i 
fraglklie  Fossil  ist  untir  der  Bensiinung  Melonitea  anaittyara  durdi 
NoRWooD  nad  Owaa  ia  Summah's  JmKM^,  k^  it^  1840 j  tn-^S98;  br- 
aahrkben,  aber  die  Ei^eathämikbkait  seines  Baaes  nur  aehr  vnip^lstindii^ 
dargclfict  worden.  Dasselbe  gehört  der  Abtheitung  der  dea  palAonoiscbps 
Bilduiigpen  eigenthdmliclien  Ecbiniden  der  Periscboeebiaidae  an.  Die 
Zahl  der  Täfelchen* Reihen ,  welche  von  dem  dorsalen  Pole  sn  deio  ves- 
tralen  verlaufend  die  sphAroidiselie  Schale  bilden,  betritt  75}  näoUirb  7 
in  jedem  der  6  Intersnbnlafral-Felder  and  8  in  }«dem  der  5  AMbalacral- 
Felder.  Diese  grosse  Zahl  der  Tafelehen-Reiben  nnteracbeidet  ilele- 
n i t e s  von  de r  xunftcht  v erwandten  Gattung  Psiaechinus»  v«n  weicbf r 
M'Cor  mehre  Arten  in  dem  Koblenkalke  irUmds  aufgefunden  hat  Aaeb 
die  Gestalt  und  Anordnung  der  den  After  annfidit  umgebenden  Tifrlrbfs 
(Anal-Platten),  von  denen  Noawoon  und  Owsit  nicbta  erwähnen,  ist  as 
dem  fraglichen  Exemplare  deutlich  sn  betrachten.  Es  sind  10  solcher  Tä- 
felchen vorhanden,  von  denen  5  grossere  unregelmSssig  ffinferbige  ober 
den  oberen  Enden  der  Interambnlacral-Felder,  6  kleinere  über  den  obrrrs 
Enden  der  Ambolacrsl-Felder  stehen.  Jedes  der  grösseren  Tüeldien  iit 
von  3  Poren  durchbohrt. 


J.  J.  Ksop;  Beitrüge  zur  nfthern  Kenntnlss  nrweltlicber 
Sangthiere.  Darmst.  4®  [Jh.  IMd,  757]  /#•  HeA,  13  SS.,  7  iitbgr.Tia. 
1SM,  Wir  begrnssen  freudig  dieses  Heft  (ohne  spenelleren  Titel,  «fer 
vergessen  au  aeyn  scheint),  welches  uns  die  Ungst  erwartete  Monogrspbic 
des  Mmimmer  Halitherium's  mit  Rücksichtnahme  auf  seine  Sifpen -Ge- 
nossen bringt.  Es  xerlallt  in :  Einleitung  (S.  1.),  über  die  StHInng,  wcleke 
Haiitberium  und  seine  Verwandte  im  System  einnehmen  mfiaaen  (S.  3); 
Diagnose  des  Geschlechts  und  seiner  4  Arten  (S.  10);  von  Halitbenom  Scbioi 
des  Ma^nsfar  Beckens  insbesondere  <S.  il).  Dm  das  Tbier  gans  voll- 
stöndig  au  kennen,  fehlen  nnr  noch  der  Zwischenkiefer,  der  Yordertkeil 
des  JochhoKens,  die  leisten  Schwanswirbel,  ^te  Hand-  und  Fingar-Kooekcs, 
die  3  oberen  und  die  3  untern  der  Milcbbackena&hne,  der  1.  und  3.  obere 
and  der  2.  untre  Ersatz-Baekensahn.  Die  DIsgnoae  der  Sippe  lautet  (Ha- 
lieore  Manatns  gegenüber):  zwei  [d.  i.  einer  Jedersetts]  im  steU  ablalleodfi 
Zwiscfaenkiefer  befindliche  StosszSbne;  6  von  vorn  noch  hinten  an  Gröne 
zunehmende  Backenzähne  mit  geschlossenen  Wurzeln ;  da«  Becken  mit  riser 
kleinen  Gelenkpfanne  filr  einen  rudimentftren  Femur.  Die  Wtrbelsieta 
aAhlt  7  (im  Alter  6)  Hals-,  19  Rippen-,  (wobei  6  Brust-),  3  Becken-  uod 
..  .Schwans -Wirbel;  Tf.  7  bietet  i^in  ganzes  versteinerte«  Skelett  in 
genügendem  Massstabe  dar.  Der  Yf.  nennt  die  Art  H.  Scbinzi,  wril 
unter  dem  Nan»en  Pngmeodon  Sehinzi  am  fröhesten  ein  Zahn  dieser  Art 
henehrieben  worden  \nt  (Chvibr's  Name  ,,Hippopotamtts  dubiaa"  sb^r  nicht 
mehr  anwendbar),  der  Sippen -Name  Pngmeodon  aber  nicht  angemeMtes 
ist.     Die  andern   vom  Vf.  angenommenen  Arten   sind   H.  snbapeniiinoiii 


Btt.  <€MritktrUMi  «.  BiiW\  tm  MmUifHo^  H/Cdvii^ri  Ow.  (H.  ml^diaii 
Cuv^  BirtutylbMvni  Corüeri  CiiftMT.)  vn  Awf^rs  und  Brnmemhe,  und  H.> 
ClvMloli  Fm.  VM  MmUi^Ur  iwd  Mw,  nad  DaMrtekHdel  ale  nach  den 
yerglitiwe«  jlaMMMniif(eii  vnd  Fbmea  dir  Backraiilme  uml  UiilerkMer. 
ia  Schiown  faait  der  Astor  die  »eaeo  BrgelNHMe  dieser  Schrift  ia 
Felfceaden  weewwea :  «>  NacNweteoo|^  vea  •  (etatt  s)  «ofeiMimlerfolgeiidea 
BetkeaBdiwe»  jederseils,  wovoa  aber  im  Alter  nar  3-^9  fibrii:  aiad;  —  b) 
BMrbreibang  aller  Hala-,  Raaip(-  and  der  meintea  Sebwans- Wirbel  i« 
KMs  aehalteaem  Zai^laadt;  —  c)  Nacbweiauai^  voii  Scbuiterblatt,  Haniera% 
Uabitas  aod  Radina^  d)  Zanammenaetaanf^  dea  Braatbeinea  aaa  atehrea 
Bradifftdckea;  e)  AbbiMaag  dea  Beckena  aiit  der  Geleak-Pfaane  fir  eiactt 
aavalllraaiaHien  FeaMir. 


SriBBLBR:  fiber  foaalle  Pflanaea  aaa  derKreide*Faraiatio» 
f4ifl  QmsUHn^mr^  (Zeitaehr.  d.  «eolafc*  Geaellacb.  IM4,  Vl^  65»— «09). 
he  Obern  Qaader  der  ilireaterf  aind  Beate  frefundea  roa  Capreaai- 
■  ites  und  Eqaiaetitea;  in  deaiaelban  aai  Eaelefalla  cia  Blatt  voa  Cred- 
•eria  aad  andere  Dikotyledoaen ;  —  in  antern  Qaader  dea  Lmtge^etfeä 
berrKeiie  Wedel  von  Anomopteria  a.  #f.  n.  a.  an. 

Credaerla  iat  von  Zürrbr  su  dea  Aaientaceen,  apiter  von  HAMva 
n#bra  Corroloba  bei  den  Poly^^aeen,  neuerlich  von  ETTmcaHAuaBif  aeben 
CiiiMMi  bei  dea  Ampelideea  ffeatellt  wordea.  In  einem  von  ÜAMra  mit  Credne- 
ria-Blitteni  im  oberen  Qaader  Bimnketdmr§i  safandaoea  Steagel  -Beate  er* 
kenat  maa  daa  liiternodinm  and  die  Oehrea  der  Polysoaeea  wie  bei  Bboaal 
wsedar»  I>ie  BtAtter  voa  Cf.  iatef errima,  Cr.  aabtriloba^  Cr.  deatiealata  Z.  and 
Cr.  acaamMta,  Cr«  trlacnmiaata,  Cr.  aabaerrau  Hampb  mit  Coecoloba  avifera 
van  l^orlarfneo  ▼erglicbea  leifpea  die  grftaate  Yerwaadtachaft.  Beide  haboa 
nne  Tierfacbe  Nervatar.  Yoa  dem  tief  aa  der  hersidrmigea  Baaia  ia  daa 
Btatt  eiatreteadea,  ala  Mediaa-Nerv  bia  aar  Spttae  aaalaafeadea  Blatt« 
»fiele  i^hen  iber  der  Baaia  sualchat  9-*3  Baailar^Nerven  Zami.  ab,  die 
»ich  aaler  airh  uad  mit  dem  vom  eratea  Sekaadir-Nervea  abgaheadea  Tor« 
när-Nervea  beging  vereiaigea;  von  den  Baailar«,  Sefcan^ir*  and  Ter« 
liir. Nerven  geben  faat  rechtwinkelig  Qaartir* Nervea  ab;  die  SokaadJk^ 
«ad  Tertiär  «Narvea  enlapringeB  aater  Winkela  voa  46*— 76®.  Dagegen 
bf ntsea  Cr.  coaeifolia  aad  Cr.  graadidentata  Uno.  voa  A^MaraaMaa  and  Cr. 
Siemberg;!  Bn«if.  (Pbyllitea  repandaa  Stb.,  Aeeritea  repaadoa  Uno.)  voa  TN« 
ttkm  aar  dreifarhe  Benervaag,  indem  von  dem  darrbgehenden  Mittel- Nerven 
aalcr  apHxem  Winkel  iatige  Seknndir-Nerven  aad  voa  dieaea  aater  üMt  rech« 
Hm  Unakel  bognig*  verbundene  TertÜr*Nerven  abgeben ,  ^  woaahalb  Bnömf 
4iMe  Arten  aater  dorn  Namen  Chondrophyllnm  trennte,  der  aber  acboa 
aa  die  Geatiaaeea  vergeben  war.  Der  Vf.  aebligt  naa  die  Beaeaaun^ 
Etliagahaaaeaia  vor  mit  der  BeaMrfcangy  daaa  eine  Ähnliche  Bildna^ 
bei  Ciaaaa  bemerkt  woidea,  weaahalb  dieae  Sippe  nach  BTTiifoaMAuaBn'a 
Targan^  au  dea  Ampelide n  an  ateliea  aef . 


ans  der  Liaa-PoraiatiaB  ia  4er  IL  paliaaiolafitaiea  8kaa- 
I  a  ttff  « a  M^neAsm  (ähhämiL  d.  Barr.  Ikad*  4.  WiMoaek,  %.  KL,  194$, 
Ky  «,  ftU--§06»  Tf.  lS*^81a>.  Nadhdem  wir  fcBrtiii ^ya  dca  Irbataa 
Bormbister's  aad  QoantTBDT'a  Beridile  aad  Miltlieilaagea  gef^ba^  welche 
tpitar  als  dieae  aas  Jelat  erat  erreicbbafe  and  s.  Tk  aaff  aelMS  aa  Mbem 
y«r«ffeBliiekttiifc«a  <vaa  M&narBR  a.  A.)  bea6tate  Bfatarialiea  gagvMkle 
jllftbftndlaag^  emelrfenen  eind,  bleibt  aas  naa  aaeb  fibriy  die  Seblaaa-Rrsri- 
tate  bervorsabebea  mit  der  Bemerkann;,  dass  der  Lesar,  der  aieb  etwa 
mit  diesen  Sippea  »Aber  aa  bafiMsen  gedenkt,  «laselbat  vieie  and  wcrtli- 
valla  neae  Bcabscfalanfcen  iiaden  wird.    Die  Abbaadlaair  >«rAllt  wie  folgt: 

I.  Mystriosanrea  (S.  616)  van  BM  (Okmdem  and  thUmmäm^f  ?•■ 
Mer§  bei  Alidorf ^  voa  nisist^tm  bei  BayrenlA;  insbesondere  sasfdbriirbe 
Bescbreibnng*  und  Abbildang  voa  M.  Muastcri  Wana.  (es  MoHaiw  i^Jb. 
iBMy  l%1  u.  A.)  S.  61«»  Tf.  1-^,  anaser  Tf.  3,  Fg.  3,  so  wie  diaiar  kleiacree 
Fragmente  van  MM\  —  dann  M.  macralepidotas  Wann.  (8.  66S,  Tf. 
7,  Fg.  l-7>;  M.  Egertoai  Kr.  (S.  666,  nea  besehrieben  and  ia  grisiem 
Maassfab  abgebildet  als  bei  Kamp  Tf.  3,  Fg.  3,  Tf.  7,  Fg.  8?);  M.  apf- 
aloaaa  MAifsr.  maa.  (8.  663,  Tf.  8,  Fg.  1,  9);  M.  Laarillardi  Kr. 
(S.  686);  M.  teauirostria  M&itiiT.  WU0.  (8.  666,  Tf.  8,  Fg.  3.)  «es 
M€r§i  -*•  endlich  M.  Franeonieas  Mbrisr.  aia«.  (8.  676,  Tf.  8,  F|e. 
4-*6>  van  Jfftaleljfan. 

II.  Pelagosaurns  (8.  674)  P.  typas  Ba.  aaeb  aencm  Enampbr». 

III.  Teleo^anrns  Cadomansis  Gaarpa.  (8.  677,  Tfl  8a)  sadi 
Scbidel  und  vielen  andern  Theilen  von  Csen,  welche  Cuviaa  nod  Gaamor 
aar  wenig  beachtet  hatten ,  davon  ac^6ne  Gypa  -  Abgasse  in  Ptari»  gelr rti|et 
aieb  aber  in  MvnsTan's  8ammking  vargefanden  (Unterkiefer,  Wirbaly  Glied- 
massaa  and  tumal  Panaer>. 

(IIL)  Glapbf  rorhynchus  Aalensis  Mtiu  (8.688,  Tf.  6,  Fg.1) 
—  in  feiak6rBigem  Tboaeisenstein  des  Lies  [?]  von  Jaicn. 

(111.)  Teleosanrns  longidens  Munst.  awa.  18.  661),  Zibae  ia 
Tbaaeiaenstetn  •  Kngeln  von  da. 

lY.  Znr  8rstematik  dieaer  8attrter,  Featsetanng  der  OaHmigca  (S. 
668)  und  Arten  (8.  668).  Mystriaaanms  acbeiat  dem  Vf.  voa  Teleesaanu 
nieht  weaentlieh  verschieden  au  seyn,  indem  seibat  die  Pam  der  NaMa- 
ÖBsangen  flbereiaiitimme  nnd  die  Unterschiede  in  den  Proportiaaea  4ei 
Sebideta  nieht  genfigen «  am  eiae  Trennung  beider  au  begrfinden  (Owsa, 
LaOBiujiSD,  Pigtbt).  Doch  m6ge  man  Myslriosansas  laHnerbin  beibehaitta 
nm  die  altern  Arten  aas  dem  Liaa,  vob  welebea  alleia  maa  SchaaataM* 
Bade,  Gebisa  aad  Fflsse  geaaB  keaae,  von  dea  Jiagern  dar  Oaliihe  in 
Nanrnn  so  aaterscbeiden;  vielleicht  seye  auch  der  Paaaer  der  Baneh^nle 
von  Tdeosanres  aas  weaiger  regelmässig  geformtea  aad  gaardsctm 
BobilderB  susaaimeagesetsl.  EngysaMnasaaras  aad  MacrospandylBC  aiod 
Bicfat  davon  versobiaden. 

1.  M.  Laarillardi  Kp.:  Bussel  walaig;  Alveolen-BAadar  ia  gkicker 
Fliehe  mit  dem  Gaamea  begiaaeBd.    Na?  aas  dem  BehnantaeB  -Thcilc  tob 


MHoff  waä  Mii— ■!■§  belmMil.  M.  iKptcioivA  mmv.  tH  rioe  btons« 
rimli«  Ml  JlrMlni«-MM0»,  dit  io  aidit  gUid^r  rii«li«  Ii0||«». 

S.  M.  aiAef^lepidot«»  Wmi.  Riwel  wAhrseheMIdi  «rateiir;  »f 
taiBidte«  Ma|ftMklNM«  gvMM  ««d  «igctUMailieh  gesteltole  SchiMer. 
EWidib€r. 

S.iL  UB»lr«ttriii  Bföiitr.  i.  Jk.  iSM,  IM.  (EajsyMiiMMWM 
L  MiitriMMiw  BrMMpwarti  Du.)  Kiefer  im  KleiMB  dea  von  M.  ■pt»*' 
:!••■•  «haiidi,  von  t  seichton  Usgifarrbfn  darcbaoi^efi»  Minr  S  8cbl* 
M-fn^mnle',  them  dohor. 

4.  M.  fig^rfoDi  Kr.  doo  lfaicb*scbiMiatsi|;o  Art,  abor  «nr  aa«  tmtm 
»«feoUalotiielnr  von  ilMor^  bekannt;  diooer  tot  ocbniebfiii,  dinSUbno 
«rf  aeblonk  nnd  oieriiob;  oonol  dorn  iBlgendcn  ibnlieb. 

5.11.  llonoteri  Woir.  (M.  Senkenbergionoii  Mm.,  M.  Hondeltlobi» 
1  TirdfBoooi,  M.  Schmidti  Bn.,  M.  canolifer  Mfmn.  Tt  1,  Tg.  0,  Tf. 
I,  f%.  8.  ScbnaoUo  flacb ;  ROcken^Scbildt r  ohne  vitteln  LinR^obiei ;  von  JML 

8.  M.  ionftiptfl  Ba.  Halb  ao  p-osf  ala  vnrif(or;  dia  Cnteradiankal 
iüCfr  in  VariOltniaa  aam  ObaraebonbeK    Eben  daher. 

7.  N.  Fr  an  CO  nie  aa  M&iiaT.  »it  Ilaeber  Scbnantie;^  Gaanea  van 
iMT  nitttin  and  1  aeitlicban  UDgafarcban  darebaocen,  von  Malaffaii<M. 
Ibifcü  i.  Jb.  1844,  840  n.  a.A.  von  eben  dabor  bat  W.  norb  nicbt  vtrfclicbon)* 

8.  M.  Cbapmaaai  (Trleoaaania  Cb.  Dar.),  eine  aebr  groaaa  Art  (IB* 
hif),  TOB  allen  Dentaebea  verschieden  durcb  einen  in  Yerbillnisa  aam 
)fa«nin  viel  kdraeren  Vorderarm ,  da  das  Cllenbo|cenbcin  aocb  niebt  die 
iiUte  von  der  Länge  dea  Oberarms  ansmacbt  >  die  Rackea-Sebappen  beben 
lircbglofcig  einen  Langskiel;  der  Bancb-Panser  erscheint  von  eigantbUai» 
idier  Aaordnnng. 

Pel sgos  an  raa  wird  von  Laomixard  mit  dem  enger  begrenzten  Stenea* 
iirag  GeoFFn.  verbunden«  dessen  Typus  St.  rostro- major  Gsoppn., 
L^tocnwios  loDgirostris  Ba.  ist ;  beide  haben  scbmal  zulaufende  Scbnautaea« 
Men  aod  ontersebeidea  aich  hiednrcb  wie  durch  eine  unter  sich  ähaiacha 
Iwrdneng  dea  Baaeh-Pansers  von  Mjratriosanrua ;  indessen  mag  man  aaeh 
Pelt|oiiaaros  (wie  MystrioBSurus)  zu  Unterscheidung  der  iltem  Arten 
tu  den  Lisa  von  den  }ßngern  der  Oolitbe  beibehalten. 

Pflegosanrna  typua  (Steneoaanms  Bronoi  Lioa.)  ist  bis  )etat 
nr  8«t  2  Ezcmpiarea  van  MoU  bekaant 

Et  ist  hier  ißebt  der  Ort,  die  vom  Vf.  sorgfillig  erSrterten  StreitfragetI 
fter  dit  Begrilndetacyn  der  verschiedenen  Sippen  und  Arten  wieder  ^aaran* 
utinm*  doch  befremden  mnaa  ea,  dsss  derselbe  blossen  Mannskript-NsoMQ 
Mvmrir's  den  Voraog  vor  schon  verdffenilichlen  gibt,  ds  ja  MSaatsn  selbst 
iriacn  Namen  M.  tenniroatria  als  einen  aolche»anf9brt,  den  er  bia  zur  Ver- 
ifeallickaag  dea  M.  Brougniarti  einem  ibnlicben  Exemplare  in  aeiner  Samm* 
bs  brigslagt  hatte;  —  and  wie  femer  der  Vf.,  im  Begrife  ft  Arten  in 
«■e  n  vwaelinielseny  noch  einen  aechaten  Namen  für  die  veraebmolaanen 
cafibrt,  itatt  dem  ilteaten  der  vorigen  den  Vorzog  sn  geben. 

Dfr  Vflrxiliit  aUn  Arten  dieaat  2  Sippen  in  dar  MLM**P«naalioa*; 
nt  bft  dem  ramMaaeligan  N.  Lanrillordi  (Mr.  t)  indan  wir  dia-nibfsa 


4M 

Aagab^y  das»  ^r  von  Lim-KaIIi  «naehlossen  msf*  JMk  d«r  f  iriinriige 
EufcyoiuiaaMtttriis  Brongoiarti  Kr.  (Nr.  3)  in  der  Mmmak^mw  Si— il««|, 
Ist  eio  Raiksteiii-KerD;  bcid«  voo  AMm^f.  Die  ieclirvHeligte  Arte  Ni. 
b  Hod  6  siody  wie  wir  wiescAi  eos  Lie«*Scbif  fer  von  BmiL  Es  inagi  eidi 
«Imo  noch,  in  welcher  Gesteiaa  «Art  der  raodrasselige  M.  Meerelcptdal 
und  der  flachrnsselige  M.  EgerloDi  von  AM^rf,  so  wie  der  iackrvaaeliKc 
M.  FraacoDicua  voo  Jfiafaffatf  liegeo,  und  io  welcher  fiesiehiiof  dio  Ge< 
ateioa-Art  rar  Forna  der  Scboaulae  atebe^  d.  b.  ob  die  Abplatt«i|f  deraelbta 
Hiebt  obcrbaupt  voo  der  erweicbeodeo  Eiowirbuog  «ad  de»  Oracko  der 
Scbiefer-Maaae  (im  Gegenaatse  dea  Kalksteine)  auf  die  fricb  eiaffeavakeiir« 
Skelette  bfnuleiten  arye.  Die  Em§lUehen  Liaa-Sebiefer  habca  m  dicar? 
Hinsiebt  weni|^r  nacblbeilig  ala  die  Deutaebea  auf  die  Kaocbaa  gewirkt. 


A.  WAomm:  Beiträge  sar  Uateracbeidaag  der  ias  Soddcat 
aebea  Lina  vorkommendea  Artea  voa  Icbtbyoaaaroa  ih%  S&« 
1  Tfl.,  MaaeÄeii  185t,  4^  >  Abbaadl.  d.  Bayr«  Akad.,  9.  KL,  F#,  u,  486 
—6389  Tf.  16).  Da  ans  dieae  AbbandloDg  erst  spAt  sogiBgiicli  |(cwerdfB 
und  wir  scbon  über  mebre  andere  Afbeitea  berichtet  balien,  die  aaf  «e 
jBexug  geaoBinien,  so  beschrflnken  wir  aaa  aar  kars  ibrea  labalt  naxagebca^ 

Lilerärgeachichtliche  Einleitonit  S.  1. 

1.  I.  integer  Ba.  (S.  12,  Fg.  J,  2)  wird  bestätigt  und  erfciaxt.  Ml 

2.  I.  teanirostris  Con.  (S.  17).  Die  Exemplare  von  Boll  vod  Bm» 
weichen  nur  insofern  von  dm  Englhehen  ab,  als  an  beiderlei  Flossen  9h 
leisten  nur  2  Täfelcfaen  ausgeschnitten  aeyn  sollen.  Sonst  werden  »ehre 
Theile  genauer  beschrieben. 

3.  I.  arutirostris  Ow.  (nebst  I.  microdon  Wgrr.,  S.  27).  Vsa 
holstmaden  und  Okmden.  W.  ikI  wieder  zweifelhaft  geworden  ob  ik 
Unterschiede  dieser  Art  (die  Owurr  selbst  in  Sckw^iem  aufsÜhlt)  stirhhsllig 
sind,  beziehungsweise  ob  die  Schwä^che  Art  mit  voriger  vereinigt  werdca 
muss,  was  ihm  nirht  wahrscheinlich;  ob  sie  mit  der  Englischen  identisch  is^ 
wss  sich  jetzt  mit  Sicherheit  nicht  aussprechen  lasst;'oder  ob  sie  selhd- 
allndig  ist. 

4.  I.'  trigonodon  Thbod.  (S.  34,  Fg.  3—6)  von  Brnm,  ist  bereib 
Gegenstand  mehrer  aaarer  neuera  Mittbeil  nagen  gewesea.  W.  bst  aber 
aocb  Reste  von  anderen  Individuen  zu  AaaAacA  ^aaniltelbar  and  ssi 
Sdkwaken  nach  QuBifsTBOT'a  Pelrefekienkunde  in  Vergleich  geaogea  aa4 
die  Ansicht  gewonnen,  dass  diese  Art  zwar  mit  L  trigooodon  aacb  eiaerlai 
Typu*  gebildet,  aber  im  Zahn-Bau  und  in  der  Auskerbung  der  Floasea-Ti- 
felchen  etwas  verschieden  sey.  Die  Zähne  einer  Scbnautze  aaa  EngUai 
angeblich  von  1.  platyodon  sind  etwas  abweichend  von  dea  typischen  and 
könnten  zur  Unterscheidung  eines  1.  spbenodon  dienen  (S.  55,  Fg.  7,  8). 

Schliesslich  gibt  der  Vf.  (S.  46-54)  eine  scbematiacbe  Klaasifikalioo, 
Pbarakteristik  und  Synonymik  der  aua  dem  Liaa  Emflmd»  «ad  BmUek' 
imnds  bekaaaten  Arteo^  die  er  auf  lo  zurückfuhrt. 


4W- 

I.  Kcitt«  FiMiiM-TireIciMm  9Ltmgenn4et  (Vorderarm  Bod  Ualrriic1ien|e| 
iberall  mit  bcfrtieii). 

I.  I.  «ommvni»  Convb.  (I.  cbiropoljrovtiniis  Hawrinii).  VorderfloMcn 
Kinr  bMvit  mit  mehr  al«  300  Tifelcheo  io  3  Reiben;  ZIbno  sehr  ff  rote, 
liirk,  jEonioeb}  drebrond,  Iftogt  ffcfarcbt;  Scbnoutze  stark,  kors;  Rabeo- 
ickoabelbcuie  vorn  und  hinten  aosffeschwfift;  Llnffe  20'. 

S.  I.  intermadina  Coiitb.  <I.  cliiroparameeoatinoa  Hawk.  ;  Proteo- 
narvs  Hami),  Yarderfleaaen  etwaa  arhmfiler,  mit  7  Reiben  Tifelcben; 
2iliae  apitaer,  weviger  aebmlcbtiff,  am  Grande  angeseb wollen,  ihre  Streifen 
■mdrr  vorsprinffend ;  Scbnautaa  kdrser;  Rabenaehnabel  bcideraeita  aua- 
ptckwrift    Klein. 

9.  i.  Intimanna  Ow.  miaoraicbend  bekannt,  6'  10^'  lang;  Vorder« 
Itiiea  stirker  als  bei  1. 

4.  I.  integer  Ba.  Vorderdoasen  acbmftler  als  bei  1—3,  mit  4— ft 
Rflkea;  Zfibne  weh  ach  wicher  ala  bei  1,  aber  atirker  ala  bei  6;  Scbnantae 
gMtrmkter  ala  beim' Toriffan;  Rabenaehnabel baina  Ifinglieb-mnd  und  olaht 
fla;etcbnittan. 

II.  Flaaactt-Tifaleben  in  der  Vorderreiba  anngerandet 

5.  h  tenoiroatria  Contb«  <I.  grandipea  SnAarn;  I.  chiroatroogn- 
bifiaaB  Hawn.).  Vorderlloaaen  lang  nnd  sehmal,  etwaa  aibelfSrmig,  mit 
3-4  BQsgerandeten  TIfelcben;  Zahne  aebr  sahlreicb,  achlank  kegelig, 
pkroiamt,  aehr  fein  lingagestreift ;  Schidel  von  V»  GeaammtUnge; 
Scbasatze  aeboUaiitig;  Rabenaehnabel  länglich  oval,  vom  auageschnitten. 
fii>  20'  lang. 

6.1.  aeutiroatria  Ow.  (L  chiroatr.  Hawk.  |Nir«,  1. 14).  Zahl  der  ans- 
gncboitlenen  T&felcben  grösaer  als  bei  6,  sie  selbst  kleiner;  ZAhne  kleiner 
isd  aar  von  dickrer  Basis;  Schnautse  kürzer  (zwischen  2  und  6),  aber 
^ker  aod  mehr  apeerförroig. 

7.  Lacotiroatria  var.  microdon  (I.  microdon  ««#.  Hona^ib.)  Schi* 
(kl-Form  mehr  wie  in  S,  aber  die  ZXhne  achwAcher  ala  in  &  und  0.  Sonst 
rubnster,  die  Vorderflossen  breiter  oval,  Schidel  stirker  und  kflrzer  (*/^ 
Unge)  sls  bei  5.    Über  10'  lang. 

8. 1.  lonchiodon  Ow.  Verwandt  mit  0,  aber  die  vordem  Flossen  viel 
Ithttt  sls  die  hiatern;  Zihne  schlanker,  am  Grande  zylindrisch  und  ka- 
BcHirt,  an  der  Krone  dichter  nnd  feiner,  etwsa  wellig  gestreil^,  drehrund; 
Scboistze  höher,  rascher  sich  verjüngend.    Thier  15'  lang. 

9.  I.  platyodon  Conra.  (I.  giganteoa  Lbach;  I.  chiroligostinua 
Raitk.).  Die  hintern  Flossen  nur  wenig  kleiner  ala  die  vordem;  alle 
Kippen  eink5pflg  (bei  I.  lonchiodon  kennt  man  aie  nicht);  an  beiden 
Flossen  die  3  ersten  Tifelchen  ausgeschnitten;  Zihne  stark,  etwas  znsam- 
aeii|edrMt,  mit  2  stark  vorapringenden  Seitenkanten,  und  fast  glatt. 
Über  30'  lang. 

14.  l.  trigonodon  TnEon.  (I.  plafyadon  QuansT.  jnar*).  Wie  voriger; 
iWr  an  den  Floaae«  wnbraeheinlich  alle  Tlfelrben  der  Vorderreihe  ansge* 
•diBitten;  Krose  drebrnnd  nnd  ttur  mit  2  atirkern  nnd  1  achwichera 
SfHeskiaten.    So  groaa  wie  voriger. 


498 


111.  Ungewist. 

lU  I.  latifrons  Köif. 

IS.  I.  thyreospondylas  Ow. 

13.  I.  trifl^onut  Ow. 


V.  Schaobotb:  ein  Beitrag  lor  Paliontologie  4en  BemUtken 
Zecbsteio •Gebirges  (Oeokscbr.  «1.  Dcuttcfa.  geolog.  Ge^<'>l•ch.  ISM, 
F/,  6S9— &78,  Tf.  20,  33).  Diese  interessante  Abbandlnn^  bringt  tbäli 
Hfue  Arten  and  tbeils  neue  Beobaebtnngen  ober  ftltej  nämlich: 

S.Tf.  Fs.  S.Tf.P^ 

S«rpalm  Sehiümrthi  it.. ....    6»  30  I      Peetw  MaekrotU  m 5«9  21  1 

S(«noporfi  polymorpha  Scm.  .    .    Ml  20  2-6  Lima  PermUna  Kih« 
Bnerimte$  rmwwnu  SCHLTS.  prnn  .     vor.  mhrmdUt»  n,    .     .    .    549  21 1 

CaloNiopor«  Madcrothi  Gmt».  Bakewellia  Sedcwieklasa  Ks.    .    &»  il  3 

CMcteteM  iMhimm  Gein.  Nncala  Beyrichl  n 561  »  I 

AtwßoHtet  PfdmcH  Geis.  Sottaoaya  PhiUipaiaM  Ko.  .    .    613  21  5 

.  Bmehiami  KlKQ  Cardloaorpha  plearoaiorphifi>r- 

Sf€i»para  eoUumnarU  KtVB  ni«  it 554  21  6 

imertuUns  K.  Alloierisaa  elesana  Kni«  .     .    .    556  21  7 

h^ätpendmt  K.  Patella  Hollebanl  » 657  tl  8 

tpMgerm  Lüebd,  Lutmatmm  lliK«al«ri  Obim.     .    .    550  219 

ermstm  Lokbd.  Henitrochlacaa  paradoxaa  n,     .    558  22  t 

Ckoniopora  radlata  n 646  SO  7      Palaeoerangoa  problematica  Sc«.  560  22  2 

Thecldlaai  prodneUfeme  «.  .    .    647  20  8         THUbUe§  prokUmatiau  MCBLTM, 

Diese  Gegenstände  stammen  alle  aus  dem  TkMn^hm^chem  Zechstein 
Gebirge.    Die  neuen  Sippen  sind: 

Cboniopora  Scmadr.  546.  Cellepora  snn&chst  stebend.  Zellenttod 
Icalliig,  flacb  trichterf5rmig ,  sieb  von  einem  Punkte  aus  einer  MutteneSi 
allseitig  frei  erbebend,  gebildet  aus  einer  einsigen  Lage  tylindriscber  (?) 
durcb  ein  Terbiltnissmlssig  stark  entwickeltes  Binde-Gewebe  seitlich  rer 
bnndener,  vom  Fjsse  aus  in  radiale  Reiben  gestellter,  nach  oben  odei 
nach  innen  sieb  öffnendpr,  nach  unten  oder  aussen  Aber  das  Binde-Gf^ 
webe  in  kleinen  KuSIchen  sich  erhebender  Zellen. 

Hemitrocbiscus  Schaur.  658  (fijat  tpaxKiKOs)  scheint  dem  Vf.  (Th 
Scbaale  eines  Krusten -Thieres  zu  seyn,  worin  sich  ein  höherer  ütti 
ein  niedrer  Typus  begegnen.  Er  gibt  eine  Beschreibung,  aber  keine  Dt 
linilion  davon ;  Jene  wurde  ohne  Abbildung  kium  verstiodlieh  werdn 
Es  sind  halbkugelige  Körper  von  2 — 8  Linien  Durehwesier. 

Palaeocrangon  Schaua.  560 :  ein  kleiner  langscbwa osiger  Krebi, 
etwa  8'"  gross,  aus  dem  hintern  Theile  des  Brustschildes  und  de«  grSfstei 
Theile  des  bogenförmig  eingekrfimmten  Schwsnses  bestehend»  woris  dri 
Vf.  Schlothbih's  bekanntlich  verloren  gegangenen  Trilobites  problemalicsa 
wieder  zu  erkennen  glaubt.    Er  stellt  ihn  auch  vergrössert  dar. 

Dan  Scbluss  macht  eine  tabellarische  Zusammenstellang  der  in  DtEHtk- 
kmd  aufgefundenen  Zeebstein-Petrefakten  mit  Htnwfisnng  a«l  ihr  Vor 
kommen  in  Bn^tamd  und  llN#Watid  (138  Arten). 


490 

J. Lbidt:  Bathy^nathot  borrallt,  eiDSaorier  au«  demjlew 
red  Sandstone  von  Primet  Bdwmri.^  Istmnd  {Proeeed,  Aead.  mn. 
tc  ri,  4M;  —  Jamm.  Aawd.  »al.  w,  Pkiiäd.  FI.  ^  Silum.  Jomm.  1965 f 
k,  XI,  444—446).  DAwaoif  an  Piet&Uy  Nmfm  8€0ii*y  erhielt  von  D.  BTLboo 
eio  Kiefer- Fragment  einet  grosiien  Saariere  aus  genannter  Formation, 
welches  spiter  In  Besits  der  Akademie  in  PkUmdei/Ma  iiberg;ing  nnd  dort 
forSeife  des Cl e psytanros  Pennsy I  v  ani cns  Lba  (Proeeed.  Ae, Pkiied, 
Yy  171,  SOS;  Jonm.  Ae.  Phitmd.  li)  ebenfalls  ans  New  red  Sandstone 
anfgestellt  ist.  Es  ist  ein  stark  serbroehenes  und  mit  der  innern  Fliehe 
Doch  am  Gestein  sitzendes  rechtes  Zahn  -  Bein  mit  7  starken  dber  den 
AIvfolar-Rand  vorstehenden  Z4hnen,  welcbea  einem  Lacerlier  angehört  und 
iureb  aciae  grosse  Höbe  im  Vergleich  aar  LAngs  vor  allen  lebenden 
Sippen  aosgeseicbnat  iat  (darauf  besiebt  sieb  anch  der  Name);  die  Hobo 
■t  bis  &"f  wibren4  das  Bein  erginzt  nicht  über  7 VV  Linge  gehabt  haben 
kann,  indem  der  noch  erhaltene  mittle  TheÜ  des  Hinterrandes  schon  to 
düpB  und  srhuppenartig  ist^  dass  er  schon  mit  dem  Supraangular-  n.  a. 
Bfioen  in  Berührung  gewesen  seyn  mnss.  Aussen  ist  der  Knochen  eben 
Bod  stellenweise  vertieft;  der  obere  oder  Alveolar -Baod  ist  konvex  und 
ßtit  rasch  gegen  das  Kinn  sb;  der  schiefe  Unterrand  steigt  vorne  schief 
l^fgen  daa  Kinn  an,  ist  dick  und  aussen  gerundet  Auf  der  Oberflieho 
rrsrheineo  netzförmige  GefSss- Eindrucke  und  am  Alveolar -Rande  viele 
kleine  Gefias-Nerven-Ldcher.  Eine  regelmissige  Reihe  von  Lochern  ffir  die 
Ead.TerswcigQngen  der  untern  Zahn-Nerven  (wie  bei  Leguanen»  Varanen) 
ist  nicht  an  sehen,  dorh  nichst  der  Kinn  •Spitze  ein  ziemlich  weites  Loch 
TOfbandeo,  dsa  dem  innern  Kinnloch  von  Ignana  zn  entsprechen  scheint. 
Die  Zibne  stehen  auf  der  innern  Seite  des  aussen  vor  ihnen  sieb  erhe- 
benden AI  veolsr- Randes;  ob  dieser  erbShete  Rand  noch  durch  Erhöhungen 
iwiwhen  den  ZIhnett  von  innen  her  gestutzt  war,  wie  bei  Megalosaurus, 
lisst  sich  nicht  erkennen.  Nach  Maasgabe  seiner  Linge  könnte  der  ganze 
Knochen  13  Zöbne  mit  und  hinter  den  vorn  erhaltenen  getragen  bähen. 
lo  drm  Maasse,  als  diese  Zähne  sieh  abnutzten  nnd  wegbrachen ,  wurden 
sie  durch  junge  an  ihrer  innern  Seite  ersetzt.  Die  Schmelz-Kronen  aus- 
gebildeter Zahne  fangen  mit  ihrer  Basis  erat  einige  Linien  hoch  fiber  dem 
Alveolar- Rande  an,  sind  zusammengedrflckt  konoidisch,  zurfickgekrummt,  doch 
Alles  in  geringrem  Grade  als  bei  Megalosaurus ;  sie  sind  aussen  konvexer, 
ioneo  flacher  als  bei  diesem;  sie  gleichen  in  Gestalt  viel  denen  des  lebenden 
Konitor  ornstos,  sind  aber  Ionen  weniger  konvex.  Der  Queerschnitt  der 
Kronen  ist,  die  vorderste  ausgenommen,  länga- elliptisch,  nach  innen 
weniger  gewölbt,  die  Enden  der  Ellipse  .scharf  und  meistens  sogsr  ein- 
Kckrnmmt;  der  scharfe  vordere  und  hintere  Schneide-Rand  der  Krone 
ist  von  oben  bis  unten  gekerbt.  Die  Z&hne  sind  breiler,  zusammenge- 
dröckter  als  an  Clepsysanrus,  dessen  Zähne  spitz  und  nur  am  hintern 
Rinde  gekerbt  sind  [worüber  mehr  Details  in  der  ersten  der  zwei  oben  ge- 
osnotcn  Quellen],  und  welcher  von  Haeeae'e  Creek  in  Lehigh  Co.y  Penne., 
stanmt 

Der  Bathygnathus  wurde  an  der  Nord-Seite  der  Insel  9'  tief  im  Sand- 

32* 


500 

Meine  gefanden,  welcher  unter  tchwacbem  Wiokel  dahin  einfällt  vom  Sod- 
Rande  der  Insel  an,  wo  demsufolge  filtere  Scbichten  n>it  verkieseltea  Ko- 
niferen-St&mmen  und  Kalamiten-Abdrucken  vom  Ausaeben  der  obem  Lagto 
der  Kohlen- Formation  in  NovaSeoiia  hervortreten,  welche  entweder  wirkUek 
diesen  La^en  oder  den  Permischen  oder  Triaa* Bildungen  entsprecbea;  iu 
allen  Fallen  erscheint  der  g;le>chförmig  anfgelagerte  Rothe  Sandstein  fia 
Äquivalent  des  New  red  im  Westen  von  New  -  Sckoiilmnd  und  Conneeficsi, 
also  wahrscheinlich  permisch  oder  triasisch,  und  nicht  mit  dem  onlera 
Rothen  Sandstein  der  Kohlen  -  Formation  xu  verwechseln. 


Jon.  M&LLBR :  zu  Delphinopsis  Freyer  i.     Der  Vf.  liefert  eine  Ab-| 

'  hiHkmg  mit    der   Erklftrung  aber  das    Reptil ,  worfiber    wir  bereits  im 

Jahrb.  ISSS,  6S7  berichtet  haben  (Sitsongsber.  d.  Kais.  Akad.  186S,  JFj 

345)  TU.  in  4^). 

. — — ^ 

M.  HoANSs:  über  die  Gastropoden  undAcephalen  der  Ifs//- 
«fa<<er  Schichten  (34  SS. ,  2  Tfln. ,  Wien  4^  7955  >  Denkucbr. d.  1 
Akad.y  matbem.-naturw.  Kl.  lAT,  33—56,  Tf.  1,  2).  Die  bekannten  Hamior- 
Schiebten  Am  Sotnerau-  und  Sieinherg-Kogel  bei  BaUMUity  deren  Opba- 
lopoden-Reichthum  von  Haobr  beschrieben,  haben  in  dem  allgeneiica 
Schichten -Systeme  noch  nicht  als  genaues  Äquivalent  irgend  einet  be- 
kannten Gliedes  eingereibet  werden  können,  wesshalb  ihnen  und  ibrm  i> 
andern  Stellen  der  OH'Alpen  aufgefundenen  Stellvertretern  von  den  Öcteh 
reichischen  Geologen  die  Benennung  „Halhiäiier  Schichten^'  belutcs 
worden  ist.  Ausser  etwa  70  Cephalopoden  haben  sie  bis  jetzt  nur  Avi> 
cnia  (Monotis)  salinaria ,  3  noch  uubpstimmte  Melania- ,  2  Natica,  l  Ples- 
rotomaria-,  i  Opis-,  1  Lima-  und  2  Pecten-Arten  dargeboten,  welche  der 
Vf.  hier  mit  der  Ausbeute  einer  neuen  von  Hofrath  Flschbr  in  Xvnekn 
entdeckten  Fundstelle  beschreibt,  wo  das  Gestein  oft  gMuz  aus  (in  Kalt 
Späth  verwandelten)  Schaalen  zusammengesetzt  erscheint.  Dieselbe  befiadct 
»ich  am  Sandinjf  bei  Awutse,  NW.  vom  Pfarrortc  Si.  Agatha  unweit  den 
Hatmälier ' See  auf  der  Grenze  zwischen  Oberöeterreieh  und  SiegerwurL 
Sie  lieferte  ebenfalls  zahlreiche  Ammoniten  und  zwar  von  schon  bekanaleB 
Arten  A.  Jobannis-Austriae,  A.  tomatus,  A.  respondens,  A.  neo}ureDfl\ 
A.  Jarbas,  und  ixt  von  Banken  ganz  aus  Avicula  (Monotis)  salinaria  ke- 
derkt.  Die  Fauna  6tr  Hallslätier  Schichten  bietet  eine  merkwürdige  Ver- 
einigung von  paläozoischen  (Holopella,  Loxone ma,  Porcellia)  und  jurassiscbrs 
Formen  in  den  Sippen  Pbasianefla,  Turbo,  Neritopsis,  Pleurotömaria,  Cimii 
und  Lima  dar;  sie  durften  eine  besondere  Facies  der  Si.  CasHmner-SAiditn 
darstellen ,  mit  der  sie  im  Ganzen  14  Arten  gemein*  haben.  Der  Yf.  be- 
trachtet sie  als  marine  Äquivalente  der  obem  triaaiacben  Sehichteo  6ti 
abrigen  Kmtopt^e.  Die  von  ihm  beschriebenen  30  Arten  vom  SandÜMf  bei 
Ameeee  (•),  am  Sommerau-Uoga  bei  HMeiatt  (A),  am  Sekaflerg  beim  Wolf' 
$äm§99e  (w)  sind  folgende  (5  s  SI.  CMWon-Pormation) : 


501 


ODHhi 

Fandort 

«ü^ 

Faadort 

HeHoptllA  ffruidis  u,     .    . 

35  1 

1 

mh 

47  2  12 

mh 

Uxoaea«  tlegaas  i».     .    . 

36  t 

2 

«Ä 

ClrrvB  snpcrbas  a.     .    .    . 

481    5 

m 

Ckmaittte  Mlhiaria  ».     . 

36  1 

3 

h 

Patalla  eoaalii«  w.     .    .    . 

48  2  16 

m 

FlmtoMlta  T«riabilU  H.  . 

37  1 

4 

m 

Paehyrlsaw  «alanbella  n.  . 

49  2  13 

h 

MeiMMia  9.  Kumt. 

50  2  18 

m 

Tirb«  deeoratw  H.    .    .    . 

383 

1 

m 

Gtyphuea  a.  Bsavs 

?Uvnt9mmrU  d.  M». 

Offfffa  a.  B'O. 

FL  Triten  »»0. 

AvievU  Mliaaria  .... 

60  2  14 

mh 

Hidct  iMüdo-splnU  »*0. 

392 

2 

mh 

Pccffalttf«  «.  äCHLT«. 

Kmitem 
I*ehl 

M9mU$  t.  Br. 

nrunm 

Nfttfc«  KNpsteial  «. .    .    . 

392 

3  •     w 

ilviaila  «.  B'U. 

WmmA 

.      I.prMMMe.     .    . 

402 

4   a 

ete. 

9«rita  Miiasteri  H.  .    .    . 

402 

5 

m 

ATlenla  M.  Uaeato    .    .    . 

5t  2  15 

a 

!r«/ie«  neHfift«  M». 

MonotU  f.  M». 

Höfn- 

IMta  Anstriaea  «.  .    .    . 

41  2 

6 

m 

•Ic. 

.      KlipstalBl  U.      .    . 

412 

7 

m 

Avienla  eoaclaaa  ». .    .    . 

512  16 

h 

Halobia  Loamell  Winii.  . 
AtfUulm  ptetbüf.  Cat. 

52  2  17 

mh 

41  2 

9 

a 

•te. 

Vaficf IT«  a.  Kuw. 

ttc. 

»•aafi«  c«  »*0. 

62  2  19 

h 

DelphiaaU  «alcifeim  n.  .    . 

42  2 

8 

a 

Peetea  eatiferMU  «.  .    .    . 

53290 

m 

PUtTitoma  SltewVlt.     .    . 

42  1 

6 

a 

53  2  21 

m 

fWetllianaebcri«..    .    . 

45  t 

7 

a 

.      eoBceatrlea-ttrlatui  n.54  ^  22 

mh 

47  2  11 

<s 

.      aeatalla  m 

54223 

m 

Hollopella  ist  eine  von  M'Cor  «nfffestellte  Sippe  von  Turritellen- 
Fdiui  mit  ganzem  und  tehr  rnndem  Mnnd-Rande,  ohne  Schlitz,  wohin 
ndi  dem  Yf.  aoch  Torbinites  dabius  Scbltm.,  Murchiiionia  itriatula  Kofr., 
Lnooema  retienlatam  Phill.,  Tarritella  canceilata  Gp.,  T.  abeolota  6f., 
T.  ffloniliformia  6f.  geboren  durften. 

Piatjatoma  ist  oio  nanos  vom  Vf.  aofgestelltea  Geaebleebt,  daa  ev 
n  Mnirt:  TesU  diteaUtm  c^myregsm  miHnfUs  fUmo-eomemom  roime-  9H 
tahm-fonm^i  9nfraeiiku  pfdrmufUU  kmtd  imoi^uHs,  ad  nirtmptB  d§rH 
Ikm  emrimm  ammÜSß  miiiww  o«M  mjferiwrm  9uHio  isornum  SefUstQ^  eircm 
tferimrmm  wUde  oay— Wj  mperinra  eiretüari  tmmrgmmim  äe^rswm  «jracfoflKob 
Der  Vf.  findet,  daaa  auch  der  eocAne  Orbia  rotella  Lbi»  der  lebende  Orbit 
foliKeaii  Pbill.  vielleicht,  Diacohelia  DuifE.  ana  dem  Liae,  Enompbaloa 
«rbif  Riioaa  ana  Liao ,  Straparolus  aabaequalis  d'O.  ana  Kreide,  der  davo- 
Bliebe  Enompbaloa  rota  Safidb.  nnd  etwa  Schisostoroa  gracile  Biuuir  voi| 
Sl.  Gftaiafi  in  der  Form  der  Schaale  ubereinatimroen ;  aber  keine  dieser 
Arten  seigt  den  abwärts  gebogenen  Mund,  daher  die  Frage  offen  bleibt,  ob 
fie  etwa  noeh  onaoagewachsen,  oder  ihr  Mund  abgebrochen,  oder  sie  fibar* 
litBpt  nicht  mit  einem  abwArls  gebogenen  Munde  versehen  gewesen  sind, 
[übrigens  ist  der  Name  Platystoma  achon  viermal  in  den  verschiedensten 
TbierKlaaaen  vergeben;  es  i»i  Ja  jetzt  durch  AoAsais'  Nomenciator  so  leicht, 
^eigUichen  Wiederholungen  au  vermeiden.] 

Aosser  den  ncffea  Arten  biatat  noa  dieae  üstereasaiHe  Bereicbarvag 


5ftt 


nvaerer  literatur  auch  vollfi findigere  KennfDiee  usd  AblnMosg  vee  ««b- 
re«  elteD. 


E.  SoBss:  Aber  die  Brtchiopoden  der  ff«ll#fdlfer  Schielh 
ten  (a.  a.  O.  S.  23— 3S,  1  Tfln.).  Die  9  Arteo  sind  neo ,  vom  Tf.  be- 
nannt  und  im  Ganzen  an  paläosoiache  Formen  erinnernd ,  keine  |{cfaltete 
Art  darunter;  nimiicli 


S.    Tf.    rg. 


Orfllehkeltea. 


I     I     I 

*    ^    ^    S 


MI 


Terebratula  Ranisaueri    ...  36  1  1^2 

Spirigera  Deslongchampsi    .     .  26  1  3 

„        Stockdiayeri      ...  27  l  4-6 

„        nux 27  1  7,8 

Rhyncbonella  laevis    ....  28  1  9 

„  retrocita     ...  29  1  10 

„  dilatata  ....  29  2  1-3 

„  longic6ltis       .     .  30  2  4-10 

Lingula  Fiscbeii 31  2  11 


.     .     1 

.       9 

Ä        .         .          . 

.        9 
9 
k       ?        1 
.       9       'P 

l        9      . 
f       9 

•        •       • 

>        •       . 

Fr.  V.  ffioan:   aar   Cephalopoden-Fanna  der   HmiUiiiUr  i 

Sehlcbten  (a.  a.  0.  141  —  166,  &  Tfln.).     Der  Vf.  verweiat  auf  die  Vor>  , 

arbeiten,  nennt  die  bauptalGblicbiiten  neuen  Fundorte  (an  der  TelleeAen-Alp  bei  i 

Au99eei  am  L9i9lm^  und  am  V^rder-Smmdiinfff  wo  Fughbr  aua  Madm.  i 

geaamroelt),  und  beaeicbnet  die  Formation  wiederbolt  ala  oberen  Glied  der  •! 

Triaa-Formation  vom  Alter  dea  Keupera,   die  man  anaser  deo  Aip9»  gar  ^ 

niebt  kenne;   daher  denn  auch  keine  Art  aua  deraelbeii  attaserhalb  den  i 

A^^  bekauttt  geworden  aef ;  die  gante  Fauna   aef  jener  Stetlung  der  i 

^»rmatiOD  entaprecbend.    Er  beaehreibt  ala  Nachtrag  au  deo  Mher  be-  i 

kannteo  <S6>  Arten:  i 


Fand, 
orte. 

F«a4- 

ertc 

«  1 

«    3 

S.  Tf.  Tg. 

U 

8.  Tf.  Fg. 

4  j 

AmmoDite«  ezignns  «. . 

152  4    8-9 

MiatI 

Ins  Ramvhaii^rl  w.  141  1    5-6 

a   k 

n     gealcBialiis  ».     . 

153  5  21-23 

0  . 

^ 

veeuuicttUrto  «.   143  1    1-4 

A 

154  5  28-3Q 

n   . 

Aaiai 

oalles  robiutiu  «.    147||    |J| 

.    A 

^     senlglobotns  «.  . 

155  4  10-13 
155  4  14*11 

.  k 

•caphUifornls  «.    U9  l    4-6 

h 

M      delphinocephiilcUM.157  5    1-5 

• 

m    . 

158  5    9-17 

ümut,  hUulCMtiu  Wtv. 

159  5    6-8 

m   • 

.      noiiulonu  "Wlp. 

M     Aster  n 

160  5  18-211 

.    * 

n     lamato  H.  .    .    , 

161  5  24-27 

•  . 

• 

Jockelyl  n.     .    .    151  4    1-7 

1  •  • 

Weiler  ia  I^I^M«)  bwj^rieM  der  Vf.  eiM  Ei^eiitliiailieMeil  dkt  Oiv 
thoeerat»  «t  raiidlicbe«  SiphoM  «o«  dea  HmiUHUer  Scliichtea,  die  um 
kB  AlvcoUteo  drr  Beletnaiteii  nähert  und  vielleicht  sar  fiefprindenic  wd 
lieehr  der  wiederMt  voa  D'Oimonr  •«fgcetelltea  Sin»«  Melia  fihr^a 
koeete,  vialidi  eiM  ahweieheade  Lftng s-Streirniig  der  s  Seiteo  an  S  d«M 
Riekea  oftb«r  als  deatSipho  Kefpaadea  Stallen,  und  eina  Qaeer-Streifunff* 
vdche  in  achwlchereoi  Grade  die  der  Alveoliten  aaelMihait}  iaeofera  Pie 
am  Rackaa  ia  aiehrea  fcaavaxaa  Bagea  weit  aber  dea  Baach  vorapriagt 
mi  AB  dm  Saiten  fast  der  Liafce  nach  verlioft 

Am  Schlaaae  atellt  der  Vf.  daa  Yorfcomaien  aller  Cephalopoden  der 
MMiflar  Schichten  nach  allen  ihren  bis  }etst  bekaaatca  Fnadarttn  ta- 
belhriecfa  anaanHaea :  an  HämHsimf  am  atmmUuer  bei  H'eidmaiiae/eld, 
ia  B§rmumgsik4d  bei  Bmekkergy  aa  der  DawmtrnMnd  und  an  IVtVda/fCN* 
kr$  bei  Frat»»  in  der  üraiuCrlalf  bei  AetneM//,  an  KieiM-Bei/Hn§y  su 
ienee,  aa  der  PMehtm-HSke  bei  Qßisemy  an  HmItHmii,  heki,  WMeim, 
tUUy  Vmt  di  SemiM,  Vtd  TraMfrfa,  8i.  Gmtaii,  Agorio^  Rmkiy  BUHerg^ 
Unmramkmek,  idrim  und  in  der  »T^eMn. 


C  G.  STaiizBt;  fiber  die  Staarateina  (Ad*  Äead,  Leßp,  CarM* 
t8U,  XXIV  [ky  XVi],  1I9  7SI-890,  t.  34—40).  Dtt  Vf.  liefert  vaa  eine  > 
■cbr  wichtig«  Arbeit^  bettebend  anerst  aaa  einer  Getchichte  unserer  Keaal« 
HM  von  den  Staarsteinen  (S.  751—703)9  ana  einer  anatanisdien  Un« 
nnaebanf  §bar  ihren  Ben  nnd  ihre  Varwaadlaobaflea  In  AligeaMinen 
(S.  763— 80»),  wobei  ihm  reiches  Material  ans  den  Sannlnogen  G^mav'a, 
ia  Daiveraittt  Brulm  and  der  Geologtacben  Reichs* Anstalt  in  ms» 
nx  ?sflfigvog  atnnd ;  aaa  einer  Erörterang  der  Fnage  aber  Arten-Unter* 
Ktiede  dar  fasailea  Theila  nad  die  systenatischa  Anordnung  der  Arten 
(8.  8eo-8S«),  wit  einer  Charafcteriatik  dar  Staarstcina  als  Ordaung  oder 
Pnilie  vad  wk^  Sippa  (&  8SS— M4);  aaa  einsf  Maslarang  ihrer  Faadaita 
(8.8S&— 81»>,  aaa  einer  Clavis  aar  Beotinnvng  dar  Arten  (S.  8Sft«-83t> 
a4  endlich  9mm  eiacr  doreh  Abbildangea  erlintertan  Beaehraibnag  4ar 
Ariea  eelbaC  <S.  83l-*809)  nit  einer  £rfcllrang  der  7  Tafaln  <8.  883-8MX 

Das  £rgobnisa  des  tweitea  Abscbnilles  fasst  der  Vf.  (S.  788  O  aa 
natnaien.  Dia  Staarstcina  sied  Brnchatücka  voa  Stlaunen,  binüg 
fisif ballt  in  ein  Geflecht  von  Woraeln,  weleiies  unten  wahrscheinlich 
eiw  dicke  Kegel-f5rnige  Masse  bildete,  weiter  aofwirla  aber  ddaaar 
warde  oder  gaaz  fehlte.  Der  Stamm  besteht  aaa  einer  mittlen  Achse 
der  Liage  nach  darchsogen  von  breiten  [in  Queerschnilt]  Band-fornigen 
GclisiMadelay  welche  fast  stets  nach  ianen  gefaltet  and  an  den  RAndem 
nigeroilt  oder  etwaa  verdickt  sind.  Sie  stehea  aa  bcidea  Seiten  einen 
niitlea  geraden  oder  Hafeieen*ff5rmig  gebogenen  BAndela,  oder  nach  allen 
Stiiea  anhr  nad  weaiger  regelnlasig  mn  die  Mitte  vertheilt,  {eae  einer 
iwriteüigan,  dieae  eiaer  wirteltgen  oder  spiralea  Blattstelkiag  eatspre« 
ebtsd.  Die  £i*r3mlgea,  Zoll-groasea  Narbea  der  abgefallenen  BIAltar 
Ihicb  sich  sBweilea  nach  aoseea  an  den  nraprfiagllch  wohl  stets  dreh- 


SM  « 

mudeii  SUnoie  erkeaneD ;  «benso  auch  die  von  der  GcAm-Mim  «ie  tmi. 
aendea  nach  iBDen  bio  verlaofeeden  Gefiba^Biader,  von  welebea  bei  ». 
deren  Arlea  mir  necb  die  ADfiage  in  drr  Nabe  der  Aebae  erbaüea  aari. 
—  Die  Qeflaa-Bfindel  l>eatebfa  allein  aaa  aebr  laag-gcatrecbcw  Qt* 
Idaaen,  derea  Wandungea  gana  wie  die  der  Treppen-Gefileae  bracbaf« 
fea ,  nur  daaa  die  Queerapaltea,  atatt  liaeal,  lang-laaaettMrb  aiad  aad  die 
Waadaag  riDganm  geacbloaaen,  eben  und  unten  Regel-föraiig  aaget^ 
iat  Oieae  Gefiaae  eder  Geflae-Zcllen  ateben  gant  aaregeimiaag  efaaa 
Spar  radialer  oder  Kreis-f5rniiger  Anordaang,  groaae  aad  lileiae  rag  aa* 
eiaander,  und  eracheinen  daber  acbaifkantig ,  S— 7-kaatig,  obae  aUe  Bei* 
mengnng  von  parencbymatöaen  oder  Hole- Zellen.  Dieae  Gefiaa-Biadd 
aind  bei  niancben  Arten  umgeben  von  einer  dünnen  Sebiebt  kleiner  4adk 
wandiger  und  etwa«  lang-geatreckter  Zellen,  welcbe  naeb  aaaaen  ia  daa 
groassellige,  carte  und  daber  meiat  [zumal  bei  nicht  verateinerten  Stockca) 
aersttörte  dicbte  oder  Inckige  Parenchym  der  Arbae  übergehen.  Dieae  iä 
entweder  umgeben  von  einer  dicken  Sebiebt  lang-geatreekter  arbwan 
braun  oder  grau  gefärbter  dickwandiger  Proaenchym-Zellen,  oder  nicht  Ia 
lotsten  Falle  geht  daa  zwiachen  den  Gefäsa-B&ndern  liegende  Parencbya 
unmittelbar  in  die  parenchymatiache  Rinden-Schicht  über,  welcbe  bei  eioi- 
gen  Arten  kaum  nachzuweiaen  iat ,  bei  anderen  3"~-6"  und  mehr  Dicke 
erreicht;  im  ersten  Falle  ist  aie  durch  die  eiwShnte  prosenchymalfiie 
Scheide  vom  Gewebe  der  Achse  getrennt.  —  Die  Rinde  wird  doreb* 
aetat  von  aablreicbea,  am  Umlang  der  Achse  entspringenden,  parallel 
aa  derselben  berab-laufenden  Nebenwurzeln ,  die  anfanga  in  der  Ntbe 
der  Acbae  aebr  klein  aind,  im  weiteren  Verlaufe  an  Groaae  xanehiatt 
and  beim  Auatritt  aua  dem  Stamme  unregelmiaaige  Geflechte  am  dea* 
aelben  bilden.  —  Dieae  War  sein  wiederholen  im  Kleinen  den  Bü 
dea  Stammea.  Ihre  Mitte  nimmt  eine  im  Queer schnitt  Sten^ßneiice 
Cteflaa>Sittle  mit  vorapringenden  Kanten  ein.  In  der  Mitte  deraelbea  lie« 
gen  groaae  eckige  oder  rundliche  Treppen-GIngen  sehr  Abnlfebe  Gefiba* 
Zellen,  an  welche  sich  an  den  iuaaeraten  Kanten  Je  mehre  «ehr  kleiae 
Geflaae  anlegen.  Zwiachen  und  um  dieae  Gefiaae  iat  kleiazelHgea  ia»- 
aerat  zarlea  Parenchym ,  nach  aoaaen  begrenzt  von  einer  die  Geltaa^ali 
ziemlich  eng  umacblleaaenden  aelligen  Scheide.  Dieae  Tbeile  BUsanaiea 
bildea  daa  Hols-BOndel,  welchea  von  einem  grosazelligen  diebten  oder  locki- 
gen Gewebe,  dem  Innen-Parencbyme ,  umgeben  iat.  Diesem  folgt  nach 
aaaaen  eine  Sebiebt  proaeacbymatiacber,  meiat  brauner  oder  aebwarscr, 
dickwandiger  langgeatreckter  2^1len,  welcbe  entweder  bei  dea  Wartel* 
Anfingen  in  daa  Rinden-Parenchym  des  Stammea  eingeaenkt ,  oder  bei  dea 
freien  Enden  der  Wurzel»  von  einer  dünnen  und  nach  aaaaen  adiarf  ab- 
gegrenzten Schicht  polyedriacher  Zellen  umkleidet  iat. 

Der  Mangel  an  Holz-Zellen  acbliesat  die  Staarateine  von  den  Di-  md 
Mono-Kotyledoneen,  der  Mangel  radialer  Anordnung  der  Gefitoa-Zelle« 
von  dea  Gymnoapenaen  aaa ;  venafige  ihrer  Zaaammeaaetsaag  aar  aa» 
laaggestrecktea  ringe« geaebloaaenen  Geftaa-ZeHea  obae  Jene  Aaordaaag 
allta  aie  beatinnat  dea  Gefüaa-Kryplogamea,  and  da  aie  im  laaaaica  wie 


AM 

ia  immmi  Bta  ven  des  EquieeUiceeii  g^ans  abweidieiiy  den  Lykopodi«- 
e«B  (Brmmiiiaiit)  oder  den  Faracn  (SfasicesL,  Cotta,  Coiida)  •nbcim.  Die 
Datei  weil— ge»  dee  Vfk  (Mtb  deaaea  Aaafdit  die  ff»Me  Stftsgel-Acliee 
4ffr  Lyhepedita  eioeoi  eisaigen  Ocfliia-Bdiidel  dea  FarneD«8fainBB«a  eiit* 
tpricbC)  bewciaes  b«s  feracr,  daaa  die  Paarolitben  wirkliche  Faraen-t 
Stniafce ,  decb  weder  aaa  der  Faaiilie  der  Polypodiaeeen  (SrasifOBL,  Cotta. 
«i  früMT  Cob0a),  Doeii  ««a  der  der  Maralüaeeea  (Ceiu»«»  Ungbii»  Mea* 
•avr),  «•■dem  aaa  emer  cigeaeD  mittteD  Gruppe  aiod,  wcleher  DneBR 
benita  dcBlfameii  Paareaieae  gegeben,  die  er  aber  swiacben  Famen  und 
Lykopodiaceea  eiDgeaebaUet  bat    Der  Tf.  ebarakteriiirt  aie,  wie  folgt: 

CfaMw;  Fiiieesß  Ordo  H:  PtaronieaB,  Trmnei  mrhorei  cyHn- 
hidy  foHorum  eieairieHus  eiHpiieU  vertieiiimHa  e.  spiraiUer  font%9  in- 
rigmiL  Axi9  parenekpma  füMcicuiis  w^orum  UiU  faseiaeformiku  faral- 
kHs  ftremrnum,  fui  per  tofm  aaeim  ditpersi  9oli9  vasU  seaiarifonmius 
mif9M9  irrrfuUriier  eongewii»  conMiamt  (Andere  etwa  tbnen  zogeacbrie' 
beae  Charaktere  aind  od  wesentlich.)  FroM  ei  fmcHfleaHo  UieHt,  Diese 
Fmilie  (oben  ist  sie  Ordnoog  genannt)  besteht  nor  aua  einer  einaugen 
Sippe, 

Psaronins  Cotta,  welche  nun  weitläufig,  ans  den  schon  oben  mit- 
Rflbeilten  Merkmalen ,  charakterisirt  wird,  Zn  ihren  Synonymen  gehören  r 
Endogeniles  Psarolithns,  £.  Asterolitbus ,  £.  Helnintholithns  Spr.  ;  — • 
Staar-,  Augen-,  Wurm-,  Maden-,  Stern-Steine. 

Sie  ataaiaien  theila  aoa  der  oberen  Steinkoblen-Formation  und  »ei- 
itnt  ana  deoi  Rothen-Todtliegenden  nnaiittelbar  daräber.  Bei  Jenen  iai 
pwöhnlicii  allea  zartere  Gewebe  aerstSrt  und  der  dadurch  entatandene  leere 
Kaam  aiit  Scbiefertbon  oder  Sandstein  erfüllt,  in  welchem  die  Gefaaa- 
Biader  m  den  Proaenehym- Scheiden  der  Achse  und  der  Wursel  als  dnnne 
Koklea-Streüen  eracheinen  {Ckomle  bei  HadnUm  in  ^d^meii,  Zwiekmih 
Sdtea  kommen  in  dieaer  Formation  auch  ganx  varkieaelle  Stucke  vor  (bei 
liwrtadh  nnd  Ktnmmerkerf  im  Tkdrimger  WMe  nach  v.  Hofp's  Beachrei- 
Wog)  und  xwar  anter  kieseligen  Schwulen  der  Steinkohlen-Flötse  nnmit- 
tiftar  unter  dem  Bothen  Todtliegenden.  Ja  der  Käwunerksrger  Kohlea- 
Kiud  hat  eine  Art  mit  drm  Rothen  Todtliegenden  von  CkmHniim  gemein- 
um.  In  dea  oberen  Lagen  der  Steinkohlen-Formation  finden  sich  die 
Piarolithea  noch  in  den  Koblen-Becken  von  Okh  und  Peaaeyleaaie»  nach 
KsirBBaav.  Im  Rotbliegenden  dagegen  kommen  die  Paaroiithea  am  bau- 
iplni  oad  nur  vtrateinert  vor:  baoptsicblich  im  Bümdenkm  Keaael- 
Uade  (HaiHatnea;  aa  der  obem  MMmm\  au  NethPakm  im  oberen  Ri^ 
Gckiete);  ia  Vmfmm  (CWamftas  BüUr94orf>\  in  FrmtAreUh  (Fm^atU  bei 
Fil  fAiei  in  dea  FofMea;  MeUier  u  Stmcipt^  im  AllMr-Dpl.).  Aach  in 
bflsad  nad  ia  BrmMem  finden  sich  ?verkieaelte  Staarateiae;  doch  ist 
i^r  TerkaaMWB  aieht  ermittelt. 

Der  Yf«  giaabt,  daaa  keiae  Mittel  vorlieicen ,  die  Sippe  in  Unterab- 
Maagea  so  spalten.  Die  bis  {etat  daaa  benötstan  Merkmale  sind  aebr 
•iwcseoHieb  und  tafiUig.    Fär  die  Arten  gibt  er  folgenden  SchlAasel: 


laiflB-PamcliyB  der  Wuncla  mmI  Aehaea-Fteiiieliya  4i«lit.  (Fa.  Hjtohm^lttfci  CottaJ 
.  Achdft  «it  proseachymaUscher  Scheid« PsacohUb 

•  .  GefllM-Binder  gedringt  ! 
.  .  .  «ad  alt  beeoadtrer  SelMide iaflEretas 

.  . .  «ad  ohne  bcaaadete  Scheide  ..«•..•«•.^...       ladlahn 

.  .  Oefiaa-Biader  eatferat  1 

.  .  .  md  aaregelaiiasig  zerstreut  i 

....  ohne  besondere  Seheide Pntoai 

....  mit  besonderer  Seheide Iiet«laiheliil«| 

.  •  .  nd  awebcllig  | 

....  dieaelben  gefaltet Saabeolithat 

....  dleselbea  sanft  gebogea auisaefoniU     | 

•  Aehee  ohae  proseachymatlsche  Scheide  I 
.  .  Oeflaa-Biader  «aCfenit 

.  .  .  and  sweiaeillg  i 

....  Je  1  Oefllss-Bfittdel  geht  nach  Jedem  Blatte  .    .    ^ «implex  | 

...  .Je  24-  Gefäss- Blind  el  gehen  nach  Jedem  Blatte CbemnittieaUt : 

.  •  .  nnd  nnregelm&ssig  1 

....  Blatt-Narben  «-aeilig areaaceas        | 

....  Blatt-Narbea  6-ieUlg rtaieelebesi 

.  .  OeHae-BXnder  gedrängt  , 

...  nnd  mehr  als  6,  fakt  ^-leilig Gaibiert  | 

.  .  .  und  weniger  als  6 ,  unregelmiaalg Cotfae 

Aahang G9pperti 

ZeMeri  | 

laaca-Pareaeh.  d.  Wnrsela  n.  Aehsea-  Pareaeh.  Ideklg  (Ps.  AstcroUthna  CoTTa>  j 

.  Proaeaehjm-Schelde  der  Wnnela  dick,  sanft  gebogea  oder  raad 

•  .  um  das  Hola.Büadel  1  Kreis  von  RAbrea-Zellea ;  Uckea  klela 
.  .  am  daaselbe  eia  dichtes  Parenehym;  Lflekea  angleieh,  gross  . 
.  ftreeiaehy-Seholde  der  Wanola  dOaa,  ackig 

.  .  Wanel-Sehelde  sehr  djiaa ,  wealg  edüg 

.  .  Wnnel-Scheide  dünn ,  eehr  eckig AsIcroUtteft 


Bohemica* 
Haldlageri 


S.  Tf.  Fg. 

T.!-                      s.  Tf.  H 

Foras 
ties. 

Paarontas 

arenaeeus  ComoA ...    861    .   . 

k   . 

lafcrctaa  Una.    .    .    .    BSl  aB  6 

•    ' 

ii   . 

P«.  pmith^r  Gaa»A 

radiatns  U 831   .    . 

r 

Gntbieri  Cn 865  .    . 

.    r 

P9.  üttertextus  Corda 

P«.  helmUtiholUkmt  Qn. 

Cotue  ComoA  ....    867J*  ]  | 

.    r 

P$.  tUtm*  M. 

PatoalMoD« 8»   .   . 

r 

Gttpperti  Snna.  .    .    .    871  37  . 

.   r? 

P«.  Howard«  Moue. 

Zeldleri  Coeoa    ...    873  38  1-5 

.    r 

HelmlnthoIlth.CoTTApar«8«2    .    . 

t 

Bohemicus  CemoA   .    .    877    .    . 

.    r 

Baldlagerl  Srua.   .    .    878  99  . 

.    r 

Mmd0gemiU$  heümUUhoHthmM  Spe. 

llganteoB  CoanA ...    882   .    . 

f 

Scolecollthus  Uno    ..    847  34  1 
musaefornls  CoaoA     .    850  34  2 

k    . 

Aatarollthaa  Cotta  jnw  8B3{^  ^^3 

!•' 

Pt,  tmrkfdftr  Gomaa 

Fe.  ämbimt  Gokpa 

Pe.  pmrkftiu^wmU  ih. 

?1ladnleensls  ConoA.    .    855    .    . 

1    Ps.  AugustodumetuU  Uno. 
1^            Pf.  «peeloetw  Cnv. 

simples  Uno 857   .   . 

.     r                           Aabnng. 

Pe.  Um§tH  CoaoA 

P«.  AelmlafkolifAw  Cotta  fP«ri, 

f.  1,  2 

Kwickawlensis  Cnn.    .    891    .    . 

Chemnitsiensis  ComoA  .    860   .    . 

r 

Biastilansis  Baon.  .    .    891    .    . 

§li9  M0iim9c»rum  fnm€  im  imsmii9  Mmdmrmm^i  P^rimä  Srnrntiii 
t9t  «io«  escsimni^  mmi  foitHHm  rep^rinntmr  i^fjß*  17  l«A,  Hlkfft» 
I*,  B$fümk  ISSSy.  Der  Vf«  be<cbreibl  tiMfsl  II«  leb#B^  Arte»  BiiMi««- 
UBcbjrUco  aas  1 3  Sippen,  ntelicb  es  Helix-,  31  Pnpa-,  4  Clansilia-,  14 
vlaadiM^  3  Limax-»  uud  je  1— S  Arioo-«  TestacelU-,  Titrina-,  BaliaNis-» 
3ile«-,  Cjcloetoma-  (Craepodopema*)»  LimaaeiK-  ODd  Aacjrlne-Artea,  wricbe 
tie  cbfB  Bo  reiche  ala  eig^nthfin liebe,  im  allgemeiaen  Cbarafcler  aber  ao 
EMrpfe,  wettiger  mm  Afrikm  aicfa  anachlieaseode  Moltuakea  -  Faana  der 
iuri  MUeirm^  der  aabe  fele^enen  PorUt  Smnto  oad  einiger  andern  Klippe» 
btidea,  «ad  geht  dann  an  den  aehr  webl  erballeaea  aubfoaailen  Arten  über, 
£e  sieb  in  Schiebten  abgespulten  Sande»  von  dem  Batalt-Tnffe  vorfinden, 
vrleber  der  Hebung  Madeiras  in  der  iltem  Diluvial  -  Zeit  «eine  Entüteli- 
ing  verdankt ,  wibrend  die  letsten  Baaalt-Aaabrfiebe  erat  nach  der  Ablii- 
grraog  des  Sandes  erfolgt  aind. 

Die  aabfosailen  Arten  nacben  auf  beiden  loaeln  die  ebenfalla  betrfteh- 

licW  Zahl  62  aus  (aaaaer  einer  aweifelbaft  faaailen  auf  einer  der  benaeh- 

Viftcn  Fela-Klippen)  und  gehören  6  Sippen  an.    Hiebe!  berraeben  die  Heliree 

in  noch  etwaa  beberem  Grade  (42)  vor  j  ihnen  reibea  sieh  die  Pupen  aogsr 

nil  12,  Glandina  mit  5,  die  Craapedopomen  mit  2,  Clausilia  und  Teatarella 

■h  je  einer  Art  an.     Die  in  foaailem  Zuatande  sieb  wiederholenden  Arten 

«od  «of  jeder  der  2  Inseln  nur  aolche,  die  auch   auf  ihr  leben.    Wen^ 

BBtrr  den   lebenden  nur  wenige  Specjea  beiden  Inaein  gemein  sind,  an 

ioden  wir  von  ihnen  auch  nur  2  Arten,  nSmlicb  Helix  paupereula  und  H. 

fwpaeta  anf  beiden  Inaein  foaail  wieder,  wosu  sich  ala  gemeinaam  subfoKnila 

■odi  2  andere,  nlmllch  H.  Bowdichiana   und  .  • ..?  gesellen.    Z«  jenen 

ll  Arten  liefern  Mmdeirm  30,  Porte  Sanis  28,  beide  gemeinaam  4,  und  da 

in  Ganzen  nfir  fi  Helix*,  2  Pnpa-  und  1  Glandina -Art  neu  auftreten,  as 

liod  60  oder  */^  der  aubfoaailen  aueh   lebend  vorhanden ,   um  das  Gleich« 

Uribea  der  Äusseren  Lebens -Bedingungen  aeit  der  eraten  Zeit  ihres  Auf* 

Ireleaa  zu   besangen.    Vermittelnde  Cberginge  von  den  verschwundenen 

(Miilea  xQ   den  apiter  aufgetretenen  Arten,  die   eine  allmüblicfae  Umbil- 

dna^  der  eisen   in  die  andern  belegen  könnten ,  kommen  nicht  vnr.     In- 

dcnes  finden  aich  doch  einige  inlereaaante  Gegenafilxe  im  Zablen-Yerhilt- 

■ine  der  Individuen.    Auf  Mmdeira  sind   nur  wenige   einat  blutige  Arten 

Dictt  noch  <Hel.  nndnlala  und   H.  biCrons);  mehre  deraelben  aind  jetzt 

iiSK«8torben  iH.  Bowdichiana,  H.  Canicalensis,   H.  tbiarella,  H.  delpbi- 

h1i),  wenn  nicht  nach  in  unsuginglichen  Klüften  verbargen;  wnfär  den« 

riaige  frdber  nicht  dagewesene  jetzt  sehr  bfiufig  auftreten  (H.  nitidinaeula, 

H.  Haderenaia,  H»  ponctalata,  H.  pblebopbora),  w&hrend  manche  auage- 

tMene  dnrcb  sehr  ähnliche  lebende  ersetzt  worden  sind  <H.  Bewdicbisna 

tedi  H.  poactniata,  B.  Casicslenais  dnrsb  U.  nitidinsenls,  H.  pssmmo- 

pWa  durch  H.  pblebopbsra).    Auf  Porim  BmUo  dagegen,  wo  nur  H.  ab- 

jccU  früher  und  apiter  gleich  häufig  geblieben ,  ist  eine  groaaere  Anzahl 

cnrt  seltener  Arten  non  hänfig  zn  finden  (H.  bacarinata,  H.  ozytropis,  H. 

tairicula,  H.  cbeirantbicola) ,  wibrend  aaler  den  Pupen  die  einai  häufige 


P.  thieari«  J«tfti  vernitit  wird  und  die  jetst  biullge  P«  aMMOttonii  n 
ffttfileo  Zontaade  ganx  fehlt.    Die  grosse  AossM  der  sabfessilen  Arti 
dieser  Sippe  mag  sieh  daraus  erkl&ren»   dass  diese  lileiaeo  Sebilcbeu 
den  sehwarzcD  Basalt  -  Saod  leithter  als  inn  lebenden  Zustande  sa  findi 
sind.    So  scheinen    uns  die  Verhiltnisse  der  Mollusken  •  Welt  Mttdtiru 
seit  der  Diluvial-Zeit  eioe  grosse  Ähnliehkeit  mit  denen  in  und  seit  der  Ab 
lagerong  unserer  LdSnes  zu  haben,  wo  Au  Bbaon  ein  gans  Ihnlicbei  Ver 
halten  nachgewiesen  hat. 

Die  Arten  sind  mit  wenigen  Ausnahmen  in  illuninirten  Abbildangn 
dargestellt,  und  so  ist  das  Studium  dieser  merkwürdigen  Fauna  jedea 
Freunde  dieses  Theils  der  Wissenschsft  leicht  sugfinglieh  gemacht  worden 


£00.  DssLONGCHAiRFs :  Notits  Ober  eine  neue  Sippe  Suessii 
und  einige  neue  Arten  Bracbiopoden  ana  dem  Gross-Oolitl 
und  Lias  (ifmiiMtrs  d.  PhuUna  des  provku^i  ISSSy  Com  8^,  S4  ^^ 
1  frl.).  Die  Bracbiopoden  des  Lias  vertheilen  sich  Jetzt  in  t5  Sippeo  aw 
7  Familien,  n&mlich: 

Terebratulidae  Rhynchonellidae 

Terebratula  Rbfuchonella 

Waldheimia  Strophomenidae 

Terebrirostra  Leptaena 

^•«•••«eia?  Craniadae 

Zellania  Moons 

Thecidea  .    .  Di.ein.dae 

Spiriferidae  ^»"°* 

Spiriferina  Lingniidae 

Suessia  Lingula 

Spirigera 

Suessia  ft.  IT.  ist  ungleichklappig,  gleichseitig,  dick^  mit  eiofidi 
faserigem  Gewebe;  Klappen  aneinander  gelenkt  durch  2  ZSbe  der  gnaen 
Klappe,  SU  Seiten  des  Deltoid-Lochs  eingreifend  in  2  entsprechende  Grvbdkn 
der  kleinen.  Grosse  Klappe  wolbig  mit  mittlem  Sinus  und  mit  breiter 
dreieckiger  ebener  oder  konkaver  Area;  Deltoid-Locb  dreieckig;  DeUi* 
dium  unbekannt ',  der  Buckel  gerade  oder  snrückgekrfimrot.  Kleine  Klippe 
konkav  mit  einem  mittlen  Wulst;  Buckel  surdckgek nimmt  in  das  loorie 
der  Scbaale.  GberflAche  mit  glatten  oder  schuppigen  und  suweiles  g[^ 
gabelten  Lingsrippen.  Im  Innern  der  grossen  Klsf^e  endigen  2  »ritlidie 
Septa  in  2  ZAhne,  welche  sich  in  2  Grubchen  der  kleinen  einfogM; 
ein  sehr  entwickeltes  mittles  Septum  trennt  das  rechte  und  das  linke  Muskfl- 
System  von  einander  und  breitet  sich  torn  gegen  den  Untertbeit 
des  Deltoid-Locbes  in  2  kleine  seitliche  Anhinge  äasi  die 
eine  Art  Schaufel  bilden.  Das  Innere  der  kleinen  Klappe  bat  oater 
dem  Buckel  den  (dreilappigen)  Schloss-Anhang,  an  welchen  sich  dieScblon- 
Muskeln  (adductor  brevis  Ow.)  befestigen,  und  su  beiden  Seiten  «ind  die 


509 

tSrfclofis-GWibelieD;  nnten  ttStil  die  «ebr  entwickrile  Schlott-PUttc 
(btn((-pl«te  Datum.)  S  MatkH-Panre  des  Stieles  (attraetor  taperior  Ow.); 
iintiiffr  nttd  mnf  dm  Gninde  der  Klappe  die  Muskel  -  Eindrflcke,  2  ^röttere 
nd  t  kleioere,  wie  bei  Spirifer;  Apophyucn  •  Geraitte  nur  tbeilweiae  be- 
bcDt:  ao  beiden  Seifen  »einer  Anf3||^un|t;  sind  3  kleine  zurnekgekrnniinte 
freif  Qod  an  Ende  abpemndete  Grubeben ;  die  S  Aste  des  Gerüstes  riehten 
sieh  hiersttf  fast  senkreebt  flr^xen  den  Stirn  •  Rand  und  werden  nnter  sich 
ftrbDDdfn  durch  ein  kleines  T-formin^es  Stfick,  woran  beide 
Enden  des  wa^recbten  Stammes  mit  den  3  Asten  des  Ge- 
riites  rersebmolzen  sind,  und  dessen  senkrechter  Stamm 
lieh  saf  den  Grund  der  Klappe  stfitst  (ob  er  dort  angewachsen 
wye,  lisst  sieh  nicht  erkennen). 

D.  hatte  erst  die  swei  Arten  dieser  Sippe ^  sIs  Spiriferinen  belracbteti 
•bvobi  ihm  ihre  grosse  Dicke  und  der  Mangel  der  Pnnktirung  aufM; 
dislnore  vermochte  er  nur  unvollkommen  su  ermitteln;  Suaas  beobachtete 
»  einem  ihm  fiberschicklen  Exemplare  die  Schaufel.  Das  aussre  An- 
Mheo,  die  Lage  der  3  Septa  in  der  grossen  KIsppe  nnd  die  der  Zieh- 
Msskeln  sind  wie  bei  den  Spiriferiden ,  den  Sippen  Spirifer,  Spiriferina, 
Cfrtii;  während  bei  den  8  erstgenannten  die  minder  entwickelte  Schloss- 
Platte,  ststt  S  Muskeln  su  sf fitzen  wie  in  Spirigera  und  Suessia,  nur  % 
EiBdräcke  fir  die  Stiel -Moakeln  zeigt.  Am  Apophfsen-Gestelle  sind  die 
1  Acte  zwsr  durch  einen  buttrigen  Fortsatz  in  Form  einer  Brncke  ver- 
rioigt  wie  bei  Spirifer  nnd  Spiriferina,  aber  die  Mitte  dieses  Fortsstzes 
frrbiodpt  sich  mit  dem  Grunde  der  Schsale  durch  eine  kleine  3- spaltige 
Apophyse,  welche  an  die  bei  Terebratella  erinnert.  Die  Sippe  hat  also 
pat'ia  mit 

Spirifer:  die  ioasere  Form,  die  3  Septa  nnd  die  4  Ziehmuskel-Eindräckt. 
Sfirigera:  die  4  Stiel-Muskcl-Eindrdcke  der  grossen  Klappe. 
ngfo:  die  Schaufel  nnd  den  T- förmigen  Theil. 

Die  9  Arten  sind  8.  imbricata  D.  Fg.  13—16,  3""  lang  und  4w* 
hrrit;  ood  8.  eoststa  D.  Fg.  8—11,  0««  lang,  8»*>  breit  und  7«">  diek 
nd  bis  sof  die  mangelnde  Pnnktirung  der  Spiriferina  Mdnsteri  ähnlich. 
Bride  im  obem  Lias  mit  Leptaena.  Ausserdem  beschreibt  der  Tf.  fol- 
|tide  Brachiopoden- Arten,  deren  einige  er  bereits  a.  a.  O.  tSöSy  S.  5St 
iirierfibrt  hatte 
SplTfrerfM  LepUea« 

Daridsinl  m.  S.  Ift,  F«.  M-Sl ;  obr.  LIss        rosIrRtm  (1859)  8.  21 , ;  alttl.  LIm 

^a^t^l  Craaia 

SMnl(l8S3)S.  lA,  Ff.    1-2;     -      -  P«aMrtl  it.    :jt.  «,  Fg.  «.23;  OmmsoMib 

?liuiu(-)  S.  17,  Fg.    3,4;     -      —       RhysebonelU 

?Perieii(-)  S.  14,  Fg.    5-7;  alttl.  Llu         phueolina  n.   S.  23,  Fg.  24-26. 


■  Wir  wirdea  w«gea  dtr  mnagiagUdifa  Qaeil«  eine  AbbiMsH  <U«Mr  Arte«  Itefcm, 
•«■  wir  ■ieht  erwarteten,  ia  der  beyorateheadea  denttchen  Bearbeltaag  des  DAviD«oa*eeb«n 
Vciici  de  aallieaoMaea  s«  eehea. 


510 

Geologische  Preis-Aufgaben 

der  Harlemer  Sotielftt  der  Witienscbafton. 

(Aus   dem   uns  zuf^esendeten  „ExiraU  du  Profrmmme  de  im  89eUÜ 
BoNanUise  des  SeieneM  ä  Harlem  pour  V^rnnde  186S**),   Vgl  Jb.  iSM^  S09. 
Über  die  Konkarrens-Bedlngnageii  vgl.  Jb.  1850,  8.  381. 

A.  Vor  dem  1.  Januar  18S6  einzosenden  sind  die  Antworten  «of  fol- 
gende aus  frjllieren  Jahren  wiederholte  Fragen  (Jb.  18B4^  511—612): 

VII.  <hi  demmnde  tme  deseriplian  geoffrsphiqus  ei  fMofifue  des  ier- 
rsins  kofdilers  de  im  pmrtie  meridionmie  de  Bomeo  (residenee  de  ßmitjer- 
mmsiin)  mvee  im  exposi  de  im  meihede  d'eapioiiaiiim  des  mines  ei  um  exe- 
men  des  awieiioraiions  doni  Vexpioitmlion  entiere  sereii  suseepiiUe, 

VIII.  On  demande  une  monogrmpkie  de  queifues  amehes  houiUeres  de 
tlie  de  Bomeo  {.aecompagnte^  s'U  est  possibie,  de  fueUgmes  eekmnlüUms 
remmrfUaUes)  mvee  ia  eompmrmison  de  eeite  flore  m  im  fiore  meimelie  dm 
wUme  pmjfs. 

XU.  D^mpres  fueifues  srnvanis  ies  ritrieres  des  PmffS-Bms  mmtememi 
toniinueiietneni  une  fuanliie  eonsidermkie  de  smble  et  de  dekris  de  pierree 
vers  ieur  embouehure,  oü  eUes  ies  deposeni  em  hmnes  de  pius  &u  mains 
dPitendue,  —  (Seion  d'mulres^  U  n^em  est  pms  einst  et  ies  eouehes  de  pierres, 
de  detrilus  et  de  saUe  fue  Von  trouve  pres  des  embouehures  ei  dmns  ies 
pmrties  ies  pims  hasses  de  nos  rivieres^  mppartiennent  m  une  formmtimet  phu 
mneienne  eniihistorifue  ^  tandis  fu^m  pre'sent  notre  deitm  ne  s'mcereiireit 
que  per  Vargiie  mmene'e  m  rat>ai  en  floliant  dans  feau  et  se  deposmnt  lesf«- 
ment^  minsi  fue  per  ee  qui  est  mpporte  per  im  mer.)  Lm  Societe  demmmde 
que  Ton  de'terminey  pmr  um  exmmen  serupuieux,  si  Vune  de  ees  opimioms 
est  eonforme  m  im  reriie  et  iaqueÜe,  ou  Ken  si  ees  deux  mmnieres  d'ex- 
piiquer  ie  phenomene  doivent  eoncourir  ensembie  m  Vexpiicmtiom  vrmm, 

ziii,  Lm  qumntiie  dfergiie,  que  ies'rivieres  mpportent  vers  ies  PmifS-Brns, 
n*esi  pas  eneore  suffsmmment  tonime.  La  Soeiete  desire,  que  sur  une  des 
ritfieres  prineipmies  de  ee  roymume  et  dmns  une  iocmiite  que  im  mmree  m^mi- 
teint  pms ,  on  fasse  une  serie  d^observations  mnaiogues  m  eeiies  qui  mU  ete 
entreprises  per  Hurpibr  m  Bonn ,  t'l  y  •  d^  quelques  mnmees ,  de  wumiere 
m  determiner  im  quanlite  mnmueUe  des  mmtieres,  que  eette  rivere  parte  cers 
son  embouehure, 

XXV.  Queis  sont  ies  emrmeteres,  deduits  de  fossiles  qui  y  sont  remfermeSy 
ou  d*mutres  eireonstmnees^  qui  penmetteni  de  de'eider  mvee  eertitude^  si  des 
ierrmims  i^mUmtiem  emt  ete  deposes  dmns  de  femu  douce ,  de  Vemu  pims  em 
uunns  smiee  ou  dans  im  merf  —  {Lm  Soeiete  desire  que  texaetitude  de  ees 
emrmeteres  soit  eonfirmde  per  fexamen  de  diferenies  eouehes  de  terraims 
d^mliuviony  dont  Voriqine  n^est  pms  douteuse.) 

XXVI.  Qum  peui'On  eoneimre  de  im  eomsHtuHom  §eoioqique  du  soi  smr  N- 
tendue  ete.  de  Vaneienme  emJbouehmre  du  Rhin  pres  de  Katwifti^  teOs  qu*eiie 
m  ete  mvmnt  qu'elie  füt  fermeey  soit  pmr  emtmeiysme  rto/enf,  soit  pmr  un 
mtterrissem^ent  progressif?  (fmels  samt  ies  vestiqes  emdenis  que  cette  em- 
bouehure m  imisse's? 


ftll 

MHmtdaU  m  lom«  m  fuatfBM  pimmt09  de  fite  de  Jwm ,  ieeqmeHes  emi 
«I  exewutiüe  ei  deeriiee  pttr  U  frefketew  Mpfküt  de  Breeiem,  ei  ä  dee 
erihupiee  ImiMree  de  eeiie  Usy  pH  oni  eie  ddpoe^  ««  mneie  roffei  de* 
fiytBte  a  Leyde.  VUe  de  Jmpe  est  la  »euie  de  eei  wrtMpei  demi  im 
miormatiom  fe'olegifue  eoU  um  fem  eonmme,  -  ism  SeeiM  däeire  fue  dee 
mkrekee  pmreite»  e*eiemdemi  mmeei  emr  ime  mmtre  dee  Uee  pempidee  dm  dii 
vtkiptl  ei  pm  iee  reeiee  erf^mnifmee^  emriami  eemx  dee  eemekee  iee  pime 
mtmnee  pd  #'y  iremvemi^  eoiemi  esoamnmee  ei  deerHe^  pemr  pte  Pepopte 
^9fipte  de  Im  fonmmiium  dee  ierrmime  de  eeiie  tie  pmieee  iire  deler* 
Mfe.  —  Lm  Soeieie  eera  kiem  mise  de  reeeoöir  h^e  fo^eiiee  de  eee  ier* 
mu,  Umi  pemr  mmpmemier  eee  eeiieeHome  pte.  pemr  iee  eempmrer  mmx 
ÜKrifHeme  ei  tnuß  fpwee  fV«  iee  meeempmp^ennU,  EUe  deeemerm  m 
imürvr  mme  reeompemee  p^^eiie  jmgerm  properüemmee  m  Virnperimmee  de 
tnm,  reeemnpemee  pU  pourreii  miwtm  iire  dommde  pernio  «nm  eeiieetimm 
k  e$t  feeeUee  eame  deeeripHem  ni  fymree. 

B.  Vor  dem  1.  Janoar  18öT  einzusenden  «ind  die  Antworten  auf  : 

a.  WiederboUe  Fragen  aua  früheren  Jahren  (Jb.  1864^  509—611). 
y.  Depmie  ptelpte  iempe  ei  emriami  depmie  fme  ie  eyeieime  dee  eem» 
hmaUe  prepmee  pmr  iuM  »M  Bkmumöhw  m  M  mdapie  pmr  um  $rtmd 
umkrt  ie  ffMoffuee,  am  m  ecmmemi  iicke  de  eimeeer  iee  reekee  pimiamipiee 
jUfri»  leer  dfi?.  Gkjium'D'OjwiaFurr  el'em  eei  oeempe  iomi  rieem%memi  ei 
m  c  fikUi  mme  dameke  de  eiaeeifieeliem,  —  Dee  ebeerrmiieme  piue  re- 
cntef  Meora  emi  jeii  iernmeeup  de  immiere  emr  ee  e^fei^  ei  rnmfemrdl'kmi  ii 
m  foitülej  pemr  um  irea-^rmmd  mtmkre  de  eee  reehee  plmimdpteet  de  d/* 
hrwicr  tsimeieeeemi  Vepmpte  reimUve  de  iemr  eppmriHam  m  im  emrfmee  dm 
fbk  ~  £•  eemeeptemte  im  Seeieie  demtemde  «m  eimeeifieeiiam  peegmoeüpie 
im  nehsi  pimiemi^mee,  emiammi  rdpopte  de  iemr  mppmriHomy  eomume  pmriiee 
kiifmiei  de  feeoree  dm  pioke. 

VI.  t«  Seeieie  demumde  mme  deeeripiiam  ei  ume  emrie  pMepiptee  de  Im 
foytiK  koU&mdoiee.  Biie  diehre  pte  Vom  faeee  euricmi  miiemiiom  «i»  fee* 
afaf  mrfuripiee  fna  P&m  y  remeamirermf  pte  iee  dfieie  Iee  pime  imieree^ 
«Kf  «otcal  deeriie  ei  ßpuree,  et  mmiemi  pM  peeeikie  pte  dee  edimmiHiemm 
mneUnelipiee  Int  eeiemi  emmayde.  Le  peelegmex  pU  e^eeemperm  de  eeiie 
fmüm,  me  deorm  pee  mepiifer  Iee  pierree  r&midee,  ddiritme  de  reehere 
Moni  imeeeeeeiklee,  Jjimr  eomtpmeiticm  ei  Iee  feeeUee  pt'eiiee  remfermtemi 
ktrm  fenmer  Vokiei  primeipmi  de  eee  reekerekee, 

TiL  La  Saeidiiy  pereumdee  pte  dee  reeherehee  emr  Varipimey  la  naimra 
« rieeroitaeBianI  dee  Bella  dee  pramdee  Hmeree  pemvemi  emeore  eemduira 
*lti  finitaie  imiereeemmie  ^  demiamde  pt'um  Bella  pteleonpie  a  remkam- 
c^rc  iTane  dee  pramdee  Hmeree  de  PBmrape  eoii  deerii  aree  exaetitmdef 
m  «•  itemdm  immi  harimemiele  pte  verüeaie  eeii  meemrde  f  pte  Iee  ««- 
^,  iemiü  eei  eam^paee  am  Mgeremie  Hemx^  aimei  pte  Im  mamÜre  demi 
'^  «  Iremeemi  diapaedee^  eoiemi  dieritee  ei  pte  hur  aripime  eoii  de- 
Urmnie.  -  Lm  Saciete  deeire  qme  eeiie  deeeripiiam  eamtiemme  lerne  Iee  de-. 


512 

UiU  ndee$9mir§»f  fwr  fiM  Ton  finue  t«  ßlre  WMJnUe  UU  4$  im  fhrmßj 
•i4S  MmmuioM ,  ds  im  eampomUimm  ef  ie  fmrrtmgememi  imm  mimUmr$9  im  IMto 
#<  MB  rsmdrB  hm  eampU  exmd  de  «mi  oHgime. 

viu.  Im  Soeiüd  dewumie  mm  mmio§rmpkie  meeam^pmpue  de  f^mree  dee 
eieemux  foeeiiae. 

b.    Nene  Frafcen: 

VI.  Veripne  des  eetiee  de  im  Cmuipimei  pn  e^Üemdemi  depmie  ie  merd 
de  im  Beipfue  fitefue  dem  iee  Pmye-Bee ,  m^eet  pme  emeore  Uem  eemmme. 
Im  Soeieie  deautmde  «im  menofrafkie  de  e^e  emkiee;  eile  deeire  emrteei 
qme  /«#  roehee^  doni  ile  eont  ie  dt'triiue,  eeiemi  imdifmtee  meec  ceHilmd$^ 
ei  eilee  eofieteni  X  ie  eurfeee  dm  eol. 

VII.  Depmüe  fmeipte  iem^pe  im  iheorie  dm  eomievemumi  dee  wiemim§mee  eei 
rieofmee  em  demte  fer  fmeifmee  feoioptee^  fW  mitrikmemi  pimiM  eee  Mee- 
Üome  m  mm  efmieeemumt  irrepUier  dm  eei  ei  m  ie  fteeeiom  ieiermle  esemreee 
per  eeim  mimte  emr  iee  eameikee  eamüfmie,  —  Le  BeeUie  deeire  fmm  Fem 
exeetime  deme  mme  dkmime  de  mumimpmeef  re§erdde  jmefmHd  emmmme  mffmei 
ftie  meiesemee  per  tm  vSriieUe  eomiweeeemi  emme  ememm§  emire  emmem^  ei 
ee  fonme  ei  ecm  ilioeiiom  doivemi  Sire  expli fmeee  per  eefie  cemee^  am  Kern 
e^ii  euffli  peur  esle  i^edmenre  mm  eßeieeeimemi  meee  eee  efeie  de  preeeiem 
imidrmte  ei  de  piieemre. 

VIII.  De  fmeiie  mmimre  eee^  he  terwmim^  mie  e  mm  per  ie  ieeeeekemumi 
dm  iee  de  Heriee%^  fmeiie  eei  iemr  eemeOimiiem  «ibfMifiM,  ei  fmeiiee  memd 
iee  temeufmemeee  m  dedmire  de  eeiie  eemeüimiiem  ei  de  eee  proprielee  plm/r 
eifmeey  per  reppori  m  leur  fertUMt 

iXr  On  edmei  pemr  expitfer  iee  eiUene  ei  iee  reiee  emr  dee  reekee 
dmreej  Pemieiemee  de  meeiee  fieeiere  m  dee  epe^mee  gdeiopiptee  mmidriemree, 
fmi  per  iee  pierree  fn'if«  ekmrrieiemi^  emreietU  eremee  eee  rmiee  dmmm  iee 
reekee,  ßiem  pte  eeiie  eappiieeikm  me  pmieee  iire  remepUe  em  demU  dmm 
kiem  dee  emdreiie,  ii  m*eei  pee  mteime  eür  eepemdemi  ftw  Mmi  dee  reekee 
omi  eiS  eüenniee  per  d^emiree  eemeee$  am  demumde  mm  «svaaMn  dee  eerme^ 
f^rM,  per  ieefmeie  am  pmieee  iee  reeammaiirey  ei  fmi  iee  dieOmfmemi  de  ie 
premtiere  eepeee* 

X.  Lm  euer  dm  mard  m  emU  dee  eiumpneemie  iemi  pmr  dee  eeeteee  eeee- 
mmmee  m  iamiee  iee  mere^  fme  per  dee  eemeee  iacmiee^  eammme  emire  emiree 
per  iee  chempeeMnie  em  ierpemr  dm  deiraii  de  le  Uemeke.  Lm  Seeieie  de- 
eire eammeitre  eee  ph^Mmtemee  meee  lemre  efeie  emr  ie  eenfarm%eiiem  dee 
etiee  et  emrtami  emr  iee  dmnee  fmi  iee  kardemi,  —  BUe  demumde  em  eemee- 
fmemee :  fmeie  ehampemtemte  e^i-om  eieerede  deme  im  kmmiemr  de  im  weer  dm  merd 
emr  iee  ediee  Haiiemdeieeey  ßeipee  ei  Frempeieee^  fmeiiee  meedifemHeem  iee 
eamremlie  ami-iie  emüee  emr  eee  ediee  deme  iemr  direeiiem  ei  dmme  iemr  et- 
ieeee^  ei  fmeiie  e  die  Vimßmemee  de  epe  ehmmpemtemie  emr  iee  dmmee  em  Bei- 
immde  depmie  Vemibamehmre  de  ie  Memee  Jmepi^em  Heider,  ei  emr  eeOee  dee 
iiee  fmi  e'eiemdemi  ie  ianp  dee  ediee  de  im  Friee  ei  de  Oramimpme,  emriemi 
fiMm  m  iemr  diw^mmOam  em  eerimime  emdreiie  ei  iemreetreieeemtemt  em  d^mmiree. 

«in.  Le  Soeieie  dämmernde  im«  mkamaprmpiiie  dee  iHmiaenue  !«■#  ' 
fW  foeeOee  de  Piie  de  Jmvm. 


Bemerkungen  über  das  Vorkommen  der  phos- 
phorsauren Vttererde  in  den  Gang- artigen 
Granitm  des  Norits  auf  Hilf eriie  in  Norwegen^ 


Herrn  B.  Zschav 

in  Dreiden. 


Die  Verhältnisse  des  Vorkommens  der  seltenen  Mineral* 
Korper  in  den  Gang-artigen  Granit-Massen  des  Morits  auf 
Hitleröe  sind  im  Allgemeinen  dieselben.  Aber  gerade  diese 
fileiehformigkeit  des  Vorkommens  einiger  so  durchaus  ^er- 
aihiedenartiger  Mineral-Spezies,  des  Orthits,  Malakons,  ft- 
terspaths  u.  s.  w.  verleiht  denselben  ein  höheres  Interesse  ^ 
nd  eine  schon  langst  anerkannte  Wichtigkeit  Vl^enn  aber 
ueb  Dicht  zn  yerkennen  ist,  dass  die  bei  weitem  lehrreich- 
ilei  Thatsachen  in  Bezog  auf  das  Zusaromenvorkommen  von 
Miseralien  auf  der  genannten  Insel  schon  seit  einer  Reihe 
TOfl  Jahren  Gemeingut  geworden  sind ,  so  lässt  sich  doch  er- 
nrteu,  dass  wiederholte  und  ausgedehnte  Beobachtungen  ahi 
Kscblese  noch  manche  neue,  wenn  auch  minder  allgemein 
»lehtige,  so  doch  immer  beachtenswerthe  Thatsachen  bieten 


Die  ausgezeichnetsten  Mineralien  des  Granits  im  Norit 
^i  jedenfalls  Orthit,  Malakon,  Polykras  und  Ytterspath. 
Der  Gadolinit  erscheint  zu  selten ,  als  dass  er  sehr  in  Be* 
tnekt  gezogen  werden  dOrfte,  obgleich  derselbe  von  den 
tnt-genannten  Mineralien  nicht  wohl  zu  trennen  ist;  ausser- 
dem ist  ein  Titaneisen  oder  Titan-haltiges  Magneteisen  aus- 
Mhoiend  hanfig  Torhanden,  so  dass  es  fast  zu  den  weseut* 
Üches  Gemengtheilen  des  Granits  gerechnet  werden  könnte. 
Btt  Eisenerz  gehört  aber  nicht  zu  jener  elgenthiimlichen  Fa- 


514 

niilie  von  Mineralien,  Ortliit,  Malakon,  Polykras,  Ylterspath, 
Gadoilnit,  welche  durchg^änfrig  durcli  eine  radiaf-atangeligf 
oder  blätterige  Beschaffenheit  des  umsebllessenden  GraniU 
charakterisirt  sind,  so  wie  auch  dadurch ,  dasa  dieselben  meist 
als  vollständig  ansgebiidete  Krystalle  auftreten.  Die  Mittel- 
punkte der  strabligen  Granit-Aggregate  sind  durch  eiiaelae 
Krystalle  oder  Krystall-Groppen  bestimmt*.  Das  Titaneisen 
ist  nicht  in  dieser  Weise  von  Granit  umschlossen,  sondern 
es  steht  dem.Feldspath  vnd  Quarz  des  Granits  gleich,  indem 
dasselbe  als  Umhüllnngs-Masse  der  Mineralien  .selbst  eina 
radiale  Struktur  besitzt.  Das  Titaneisen  lässt  sich  nach  die 
sem  schon  In  einiger  Entfernung  vom  Orthit  unterscheldeo. 
Hauptsächlich  durch  die  Aufmerksamkeit  auf  dieses  eigeo* 
thiimliche  Phänomen  ist  es  mir  gelungen,  ganz  von  Granit  un- 
schlossene  oder  sonst  verdeckte  Nester  jener  Mineralien  auf- 
zufinden. —  Die  einzelnen  Krystalle  oder  Gruppen  und  Nester 
der  Mineralien  bilden  gewissermaassen  Reihen  I»  den  Granit- 
Gängen,  so  dass  man  kanm  deutlichere  Beweise  fiur  die 
Ansicht  finden  möchte,  als  seyen  die  Mineral«8toffe  in  der 
ganzen  Gesteins-Masse  verbreitet  gewesen  und  hätten  sidi 
ans  grösseren  und  kleineren  Kreisen  oder  vielmehr  Kogel-Rai- 
men  zusammengezogen,  je  nachdem  die  Gang.*Ma88e  nebr 
oder  weniger  mächtig  war  und  andere  Umstände  die  Kouzei-: 
tration  begiünstigten.  Eins  der  deutlichsten  hieher  gehörif^en 
Beispiele  ist  ein  8''— 10"  mächtiger  Granit-Gang  auf  HitierSe; 
In  diesem  hatte  ich  Gelegenheit  gegen  10  bis  Fanst-grotse 
Ürthite  wahrzunehmen,  welche  in  Abständen  von  1'— 3'  von 
einander  eine  sehr  regelmässige  Reihe  ziemlich  genau  in 
der  Mittellinie  der  Gang-Masse  darstellten.  In  den  grobkör- 
nigen granitischen  Parthie*n  des  Syenits  bei  Dresden  tritt  der 
Orthit  und  Malakon  in  ähnlicher  Weise  auf**. 


**  DteM  Zertplitternng  des  Gesteins  tritt  an  vei  witterten  SiMro 
besonders  deutlich  hervor,  aber  auch  an  frisrhrn  ist  dirseibe  iatwer  yi- 
xweifelhaft  wahrzunchroeo«  Die  leichte  Theilbarkeit  der  Matriv  in  6fr 
Ajcbtun^  der  Stfing^ei  oder  Bl&ller  macht  es  in  vielen  Fftllen  osöglicb,  Knr- 
stalle  der  seltensten  Mioeralien,  z.  B.  Yttrotantalil,  Euxenit,  Gadolinit,  Ma- 
lakon, Polykras  etc.  frei  zu  stellen. 

*"*    Es  ist  oatärliob,  dass  die  Festigkeit  der  Gesteins-Masse  an  gf- 


fllS 

In  Yielejv  kryaitalluitecheji  Gebirgsarten  nad  VarMSten 
derselben  sind  scheinbar  fremdartigii  Mineralien  als  gate 
Kryatalle  oder  cbarakteriatiscbe  Aggregate  enthalten,  und 
manche  der  Mineralien  begleiten  wohl  auch  eine  und  die- 
selbe Gebirgaart  so  stetig,  daaa  der  accessorische  Gemei^* 
theil  gewisaermaaasen  die  Bedeotnng  eines  Leit-Fosails  erbalt, 
besonders  wenn  die  Gesanimtheit  der  physikalischen  und  che- 
mischen Eigenachaften  der  wesentlichen  und  accesaoriacheo 
Bestandtbeile  der  Gebirgsart  in  Betracht  gezogen  wird.  Die 
istarre  sich  als  fertig  darstellende  Gebirgs-Maaae  mosa  in 
sich  Rennzeichen  enthalten,  die  den  Prozeaa  des  Werdens 
zur  ADscbaaung  bringep.  Die  der  Haupt-Maaae  «ntergeord- 
neten  fremdartigen  Gemengtheile  bieten  hierzu  vielleicht  die 
aeiste  Gelegenheit;  weniger  möchte  die  Gieichfdrmigbeit  in 
der  Ersrheinong  der  Haupt-Gemengtheile  geeignet  aeyn,  wenn 
•ie  nicht,  wie  z.  B.  Feldspath  und  Quarz  im  Schrift-Granit, 
eine  bestimmte  Anordnung  erhalten  haben,  oder  wie  der 
Glimmer  in  manchen  Graniten  eine  vollkommenere  Geatalt 
besitzen.  Wenn  aoch  gegen  die  Wichtigkeit  mancher  Mine 
rallen  als  Bezeicbniioge-Mittel  von  Gebirgsarten  daa  meiatens 
sehr  beschränkte  Vorkommen  zu  sprechen  geeignet  wäre,  so  laset 
«eh  gerade  in  dieser  Beziehung  ein  Vergleich  mit  der  Ver- 
breitung der  organischen  Überreste  der  Sediment-Geateine 
anstellen;   denn  auch  die  Organismen  gelangten  nur  da  zur 


ria^tteo  seyn  vust  in  einrr  parallel  den  Greneep  lieg^ndea  Ebene,  in 
der  Ebeoc,  in  welcher  sich  die  fremden  Eimtchlusse  av  baofigMen  aufce* 
mmtH  findeo  werden.  Alle  8taog;elig-bläUerigpD  Gesteins-Partikeln,  welche 
diete Ebene  treffen,  g;ehen  derselben  parallel;  es  entsteht  auf  dieseWci.se 
eine  Kette  leicht  tbeilbarer  Flächen,  die  es  ermoKÜclij ,  dass  eine  Hälfte 
der  Gesteioe-Maasa  'durch  mancberlei  Ursachen  abgetrennt  werden  kann. 
Auf  einif^ia  kleinen  an  BiiierÖB  g^ehdrigen  Felsen-Inseln,  welche  dem 
Welleoschlnge  im  höchsten  Grade  aosgesetsC  sind ,  sind  dadurch  selbst 
von  wbr  flach  Heißenden  nnd  4)orch  Norit  bedeckten  GranitrParthie'n  die 
•bereo  Hälften  abgedeckt  worden.  Man  kann  mit  Beatimmtheit  anuehmrn, 
diu  bei  weitem  die  meisten  Granit-Massen  des  Norits  auf  Hdller^a,  des 
Gaciues  bei  Armdal  etc.  an  Tage  He  gen  and  ^aas  die  Zerreiasnugen  durch 
Becbaoiacbe  nnd  ebeniscbe  Ursachen  besonders  da  stattfanden  ^  wo  die 
Gebirgs-Maase  die  meisten  Gang-artigen  Granite  enthielt. 

33* 


51« 

EntwiGkeInng,  mto  die  dazu  DotliiKen '  Bedfngangen  erfillt 
^aren.  —  Die  gross-kryatallinfocIieD  Anaecbeidungs-GranUe 
TOD  ffüfer0e  ond  anderen  Orten  stimmen  diircli  die  Art  4er 
Anordnong  der  Gemengthelle  nnd  die  Natur  der  vorragend- 
sten  acceasorlschen  Bestaodtlieile  so  merktvfirdig  uberein, 
dasa  man  schon  anf  eine  gewisse  Glelchmissigkeit  I»  Bit- 
dttngs*Prozess  verschiedener  Gesteine,  denen  diese  Granite 
untergeordnet  sind,  scbliessen  darf.  Es  m5ge  hier  nnr  erin- 
nert werden  an  die  Granite  des  Norlts  anf  HitierBej  die  Gra- 
nite des  Gneisses  an  ausserordentlich  vielen  Punkten  der  Nw* 
wegxBcken  Sud^Kfiste,  namentlich  bei  Jrendal,  Granit  des 
Syenits  bei  Dresden'^  wahrscheinlich  gehören  auch  manche 
Syenlt^Granlte  des  Thüringer^Waließ  hierher.  (CaiDiiBa,  Ver- 
such einer  Blldnngs-Geschichte  der  geognostlschen  Verhält* 
nisse  des  Tküringer-Waldes ,  S.  7.)  Wenigstens  zum  Theil 
können  dazu  gerechnet  werden  die  Tantalit-,  Zirkon*  and 
Yttererdo-Mineralien  fuhrenden  Gesteine.^ 

Auf  mehren  nach  der  Sud^Küste  Norwegen»  unternom- 
menen Reisen  habe  Ich  immer  die  Granit-Gänge  von  ffüierie 
als  den  festesten  und  Interessantesten  Anhalts-Punkt  znr  Ver- 
gleichung  des  Vorkommens  .einiger  besonders  der  SkandtM- 
tischen  Halbinsel  ei|;enthiimlicher  Mineralien  ansehen  zu  müs- 
sen geglaubt,  und  desshalb  nach  und  nach  ein  ziemlich  be- 
deutendes Material  gesammelt,  an  welchem  manche  Beobaeii- 
tung  angestellt  werden  konnte.  Veranlasst  durch  Scbeerkrs 
Schilderung  („Über  den  Norit  und  die  auf  der  Insel  ffitferSe 
In  dieser  Gebirgsart  vorkommenden  Mineralien-reichen  Granit- 
Gange^  GaeaNorweg.  S.  313-340)  war  meine  Aufmerksam- 
keit anfangs  vorzüglich  auf  die  Stelle  gerichtet,  welclie 
ScHBERER  besonders  im  Auge  gehabt  zn  haben  scheint,  nnd 
welche  auch  wirklich  als  der  Typus  der  Mineral-Vorkomm- 
nisse ffUteröes  angesehen  werden  kann.  An  anderen  Stellen 
zeigte  sich  der  Mineral-Relchthum  noch  grösser;  aber  die  Ge- 
sammt- Verhältnisse  fallen  nirgends  so  schön  in  die  Augen, 
als  an  der  Ost-Seite  der  Einfahrt  In  den  Hafen  von  ffäierie. 

In  dem  Gang-artigen  Granit  von  jffiileröe  Ist  ausser  dem 
Titaneisen  der  Orthlt  das  bei  weitem  vorherrschende  der 
fremdartigen  Mineralien,   nicht  sowohl  durch  die  Zahl,  soo- 


517 

Jen  durch  die  GroMe  seiner  Kryetalle*;  die  Beslaiidtlieile 
des  ttiiierals  nassen  ans  xleinlielien  EntferniiDgeD  Cm^hre 
Fttsse)  SOS  der  Gestelna-Masse  sosamaiengezogen  worden 
seyn ;  denn  der  (irantt  ist  yom  Orthlt  aus  in  weit  g^estreckte 
Slraklen  gespalten**.  Malakon,  Polykras  und  Ytterspath 
lassen  sieh  In  den  meisten  Fallen  als  Anhangsei  des  Orthits 
bettacbten ;  ihre  Bestandtheile  sind  der  Masse  desselben  bei 
der  radialen  Znsammenzlebung  gefpigt  nnd  mitunter  bis  tM 
dem  vom  Ortbit  eingenommenen  Mittelpunkte  gelangt;  öfter 
aher  haben  dieselben  schon  auf  dem  Wege  dahin  Krystalle 
gebildet  • 

Malakon,  Polykras  und  Ytterspath,  welche  In  gewisser 
Weise  vom  Orthlt  abhängig  sind,  finden  sich  am  häufigsten 
in  den  von  letztem  ausgehenden  Granit-Strahlen,  seltener  in 
diesem  selbst,  und  zwar  gilt  Diess  nur  für  Malakon  und 
Ytterspath;  Polykras  habe  ich  nie  In  Berührung  mit  Orthlt 
gefunden ;  ebenso  enthalten  die  swischen  den  Orthit*Lamellen 
dsgescblossenen  Granit^Tafeln  nur  Malakon   und  Ytterspath. 


*  Di«  groMeo  Ortbit-KrjtUlle  »ind  bi»  fetxt  noch  nicht  vollkommeo 
■asKebildet  gefandcn  worden;  immer  emcbcinen  tie  nur  als  Prismen  ohne 
Endflächen,  denn  an  den  Enden  findet  twiscben  dem  Orthit  und  Feldfpatfa- 
Qaarx  eine  ihnliehe  VerflÖMung  statt,  wie  swischen  Feldspath  und  Quars 
im  Schrfft-Granit  Kleine  OrChit-Krystalie  von  BUl^rie  lind  insier  so 
aenelst,  daaa  die  Form  Dicht  erhallen  werden  liann. 

*^  In  nenerer  Zeit  aind  in  den  Feldapath- reichen  Oranitm  dea  Gneis- 
tn  bei  Arendmi  noch  viel  grönaere  Orthile  als  auf  Bilteröe  gefunden  wor- 
den; die  von  denselben  ausgebende  Zerspattung  des  Granits  erstreckt  sich 
aber  kaum  so  weit,  als  bei  viel  kleineren  Krystallen  itB  letzten  Ortes. 
Xh  bei  Arendmi  der  Feldspalh  im  Gneisa-Gramt  so  aosserordeotiteh  vor- 
wiitet  nnd  ananebmend  gmsa-kryatailiniacbe  Massen  bildet,  so  mdchte  as- 
naebai^B  seyo,  dasa  die  Krjrstallinifit  des  Feldspaihs  hinreichend  war, 
«■  die  Spuren  des  Wege»  des  Orthit-Stoffes  theiiweise  xu  verwischen. 
Der  Orthit-Bildung,  sowie  dem  Euxenit,  Tyrit  besonders  feindlich  er« 
weist  sich  bei  Arendmi  der  Glimmer,  indem  derselbe  die  Krystalle  so 
Tslislindfg  ahschneidet,  daas  es  scheint,  als  habe  er  dem  sich  snsammen- 
nehendea  Mineral>Steffe  den  Weg  versperrt  Diese  Unterbrechnng  der* 
Kfysinll^Bildaog  durch  deo  Glimmer  ist  überhaupt  ao  oft  au  beobachten, 
dus  maa  annehmen  konnte,  der  Glimmer  sey  eins  der  zuerst  krystallisir- 
ten  Mineralien.  —  In  einigen  der  Feldspat h-Brnche  bei  AremUU  ist  die 
Grosse  der  Glimmer-Tafeln  den  fibrigen  Gemengtbeilen  ganz  angemessen; 
die  Fttebe  einer  Tafel  ist  iiieht  telten  bii  »ehre  Quadrat-Ellen  gross. 


518 

Die  drei  selteneren  der  gen&nnten  Mineralien  bilden  alier  auch 
selbstständige,  in  Reihen  geordnete  Ansammlungen  Im  Granit. 
Letzter  zeigt  als  Gang-Masse  eine  Beschaffenheit,  welche 
hierbei  nicht  ausser  Acht  gelassen  werden  darf,  indem  im 
Allgemeinen  die  Grenzen  der  Ausscheidung  vorwaltend  ans 
Feldspath 'bestehen,  ivährend  sich  der  Quarz  mehr  in  der 
Mitte  anhäuft.  Die  FeldspathZonen  ,  noch  mehr  nfier  die 
zwischen  diesen  und  dem  Quarz  liegenden  Sehriftgranit- 
Zonen  enthalten  den  grössten  Reichthum  an  fremden  Mine- 
ralien. Die  grossen  Quarz-Massen  sind  entweder  gänzlich 
frei  davon  oder  führen  kaum  erkennbare' Spuren.  Die  Bil- 
dung der  Mineralien  war  der  Hauptsache  nach  beendigt,  ehe 
die  bei  der  Entstehung  der  Silikate  übrig  gebliebene  Kiesel- 
säure fest  wurde. 

Von  den  genannten  Mineralien  wird  der  Ttterspath  mit 
Recht  als  das  seltenste  bezeichnet;  dessen  ungeachtet  mag 
derselbe  hier  als  Ansgangs-Punkt  gewählt  werden,  da  die 
phosphorsaurc  Yttererde  tu  allen  übrigen  der  bis  jetzt 
aus  den  Graniten  von  Hitleröe  bekannten  Mineralien,  mit 
Ausnahme  des  Gadolinits ,  in  mehr  oder  weniger  eigenthum- 
licher  Beziehung  steht.  Das  Vorkommen  des  Gadolinits  ist 
auf  Hüteröe  äusserst  beschränkt;  bis  jetzt  sind  nur  einige 
wenige  Krystail-Gruppen  desselben  aufgefunden  worden.  Dass 
aber  mit  dem  Silikate  der  Tttererde  auch  das  Phosphat 
derselben  zugleich  auftreten  kann,  ist  durch  die  Vorkomm- 
nisse von    Ytterby  bewiesen. 


1)  Orthit  mit  ITtterspatb.  Dieses  Vorkommen  ist, 
wie  schon  erwähnt,  ziemlich  selten.  Mit  demselben  Rechte 
ist  vielleicht  auch  zu  sagen,  dass  die  Ytterspath-Krystalle  In 
und  auf  dem  Orthit  meist  so  klein  sind,  daas  sie  sich  der 
direkten  Anschauung  entziehen  und  die  Gegenwart  der  Yt- 
tererde nur  analytisch  nachzuweisen  ist  Kleine  Quadrat- 
Oktaeder  sind  In  den  Seiten-Flächen  der  Orthit-Lamellen  ge- 
wöhnlich in  Gesellschaft  von  Maiakon  eingewachsen.  Der 
grosste  derartig  eingewachsene  Xenotim-Kryatall,  den  Ich  zu 
sehen  Gelegenheit  hat|a,  besass  gegen  4'"  Dorebmesser.  — 


510 

Eine  im  Ortfcit  eing^ewachnene  rothbradne  Snbstanr.,  tinregel- 
massig,  aber  znweileii  aucli  lange  flach-prismatische  Krystalle 
blMeod,  ist  nacii  vorläufigen  Versiitfhen  ein  Cer-Phosphat  (Mo- 
naxitO.  Polykras  habe  ich  bis  jetzt  noch  nicht  mit  Orthit 
verwachsen  gefunden ,  desto  öfter  dagegen  den  M alakon»  Der 
Polykras  steht  in  chemischer  Hinsicht  zu  fern,  um  sich  an- 
schiiessen  z«  können;  während  dem  Ytterspath  bei  seiner 
EntwiclTelnng  eine  ausgezeichnete  Fähigkeit  zu  krystalllsiren 
zu  Hälfe  kam,  so  dass  das  Mineral  selbst  da  entstellen 
konnte,  wo  nur  wenig  Stoff  geboten  war.  Das  Vorkommen 
des  Xenotims  mit  Orthit  macht  es  wahrscheinlich,  dass  der 
erste  neben  Yttererde  auch  noch  Cer-Oxyde  enthalte.  Mala- 
koo  und  Orthit  als  Silikate  sind  sehr  innig  verwachsen,  and 
zuweilen  haften  vollständig  ausgebildete  Ki^atalle  des  ersten 
nicht  nor  an  oder  in  den  Flächen  des  letzten,  sondern  wer- 
den auch  mitnnter  gänzlich  von  demselben  nmschlossen. 

2.  Titaneisen  mit  Ytterspath.  Letzter  verhält 
sich  gegen  erates  ähnlich  wie  gegen  Feldspath-Quarz,  d.  h. 
das  Eisenerz  nimmt  als  Umhüllungs  Masse  eine  radial-stänge- 
lige  Struktur  an.  Die  grösseren  Titanelsen-Massen ,  welche 
fut  immer  den  Orthit  begleiten,  sind  an  Ytterspath  viel 
reicher  als  der  Orthit  In  anderen  Titaneisen-Parthie*n  ,  die 
sonst  Dicht  selten  im  tiranit  eingestreut  sind ,  war  das  Mi- 
neral seltener  oder  gar  nicht  anzutreffen ;  Diess  deutet  auf 
eiDC  Konzentration  mehrer  elgenthumlicher  Mineral-Stoffe, 
welche  der  mächtigeren  ^ich  zusammenziehenden  Orthit*Masse 
folgten,  ohne  aber  jederzeit  bis  zum  Zentrum  zu  gelangen. 
Es  war  ein  mehr  mechanisches  Fortreissen^  dem  die  in  ge* 
riftger  Quantität  vorhandenen  Mineral-Elemente  durch  die 
Krystalifaations-Föhigkeit ,  verbunden  mit  chemischer  Selbst- 
Rtändigkett ,  sich  entzogen  und  im  geeigneten  Mittel  selbst 
saziehende  Mittelpunkte  mit  geringerem  Wirkungskreis  bil- 
deten. —  Die  Krystalle  des  Ytterspaths  im  Titanetsen  sind 
fut  Immer  vollkommen  gestaltet,  wie  ans  dem  Bruche  (SpaU 
tong)  derselben  zn  ersehen  Ist.  Bei  der  grossen  SprödigkeK 
und  Härte  des  Eisenerzes,  sowie  bei  der  gewöhnlich  weit  vor- 
geschrltteiien  Zersetzung  der  Ytterspath-Krystalle  gelingt  es 
m  ansnahmsweise,  dieselben  vollständig  zu  erbalten.  —  Po- 


»so 

lykras  ist  ebenfalls,  wenn  anoh  nicht  h&nfi|p,  in  gnt  mo&fst' 
prägten  Krystalien  im  Titaneisen  enthalten.  Voranglick  bän6g; 
aber  findet  sich  darin  der  Malakon ;  die  Kryatalle  desselbefl 
sind  jedoch  In  der  Regel  nicht  allseitig  volH^ommen  gestaltet, 
sondern  die  Eisen-Masse  greift  tief  in  dieselbe  ein.  Trotz« 
dem  aber,  dass  die  Gemengtheile  des  Granits  sehr  oft  eine« 
störenden  Ciiiflnss  bei  der  Krystallisation  des'.  Maiakuns  ans* 
serten,  in  den  KrystalURaum  eindrangen  und  zuweilen  nsr 
einen  Theil  des  Krystalls  zur  Ausbildung  kommen  lieaseii) 
fehlt  es  dem  Zirkon-Minerai  doch  nicht  an  scharfen  Flachen, 
Kanten  und  Ecken ,  nnd  wird  immer  noch  hinreichend  ange- 
deutet,  dass  die  Conturen  der  eingewachsenen  Kry stalle  be- 
stimmt bezeichnet  waren,  als  die  umhüllende  Masse  fest 
wurde.  —  Orthit  ist  ebenfalls  in  Titaneisen  eingewachsen  kh 
finden. 

3.  Malakon  mit  Ttterspath.  In  fast  allen  Gang« 
artigen  Graniten  auf  HUteröe  habe  ich  den  Malakon  mit 
Ytterspath  verwachsen  angetroffen,  nnd  zwar  ist  dieV  er- 
wachsung der  Art,  dass  die  Achsen*Sysleme  der 
verwachsenen  Krystalle  parallel  gestellt  sind, 
mag  ein  kleiner  Ytterspath-Krystall  aji  einem  grösseren  Mn- 
lakon*Krystall ,  oder  ein  Malakon  von  unbedeutender  Grösse 
auf  einem  Ytterspath  von  grösseren  Dimensionen  sitzen.  Eis 
zweiter  Fall  könnte  auch  noch  unterschieden  werden ,  näm- 
lich dass  (Garben-formige)  Malakonkrystall-Gruppen  Ytterspath 
enthalten.  —  Wenn  einfache  kleine  Ytterspath-Kry stalle  mit 
einfachen  Malakon-Krystalleu  vereinigt  sind,  so  zeigen  sich 
erste  zum  grösseren  oder  geringeren  Theile  in  letzte  einge- 
senkt, und  zwar  vorwaltend  in  die  Flächen  oqPoO  des  Ma« 
lakons.  An  einem  Malakon-KrygtaUe  sitzen  mitunter  mehre 
YtterspathKrystalie.  Letzte  haben  aber  meist  so  sehr  durch 
Verwitterung  gelitten,  dass  nur  rhombische  mattere  Flachen 
(diagonale  Hauptschnitte)  am  Malakon  zu  sehen  sind,  oder 
das  Phosphat  ist  gänzlich  verschwunden,  nnd  nur  Hoblsngen 
zeigen,  wo  Krystalle  eingewachsen  waren.  Über  die  Natnr 
dieser  Höhlungen  kann  kein  Zweifel  obwalten,  da  die  Ent- 
stehung derselben  in  verschiedenen  Stadien  beobachtet  wer- 
den kann.    Da  die  Ytterspath-Krystalle  im  Malakon  fast  in- 


521 


■er  sekr.Jkldii  «ifHl,  so  kSnneii  tfleselbeii  der  Beobachtung 
ieicbt  et^gekem.  Aber  gerade  diese  Kleinheit  isl  von  Inter* 
esse  fir  die  Analyse  des  Malakons,  indem  man  selbst  bei 
aebeiffbar  gans  reinen  Krystallen  desselben  nicht  sicher  ist, 
dasB  dieselben  liein  Yttrophosphat  enthalten.  Die  Gegen* 
wart  der  ¥trererde  wnrde  durch  ScHEBasa  nachgewiesen,  und 
es  ist  wahrscheinlich,  dass  dieselbe  an  Phosphorsäure  ge- 
budea  Ist.  —  Ist  der  Durchmesser  des  Ttterspath-Krystalls 
beträchtlicher  als  der  des  Malakons,  so  sitzt  letzter  auf  der 
Poi-Ecke  des  ersten  auf,  und  zwar  immer  so,  dass  die  Fla* 
dien  der  zweiten  Säule  den  Mittet-Ecken  der  Ttterspath- 
Pyramide  entsprechen.  Die  Übereinstimmung  in  der  Stellung 
ist  noYerkennbar,  besonders  wenn  die  Pyramiden- Flächen  bei- 
der Kryslalle  einander  nahe  geruckt  sind ,  aber  auch  sonst 
ist  der  Parallelismus  der  Pyramiden-Flächen  leicht  und  deut* 
Kcb  zu  beobachten.  Die  Gestalt  der  Beruhrungs-Fläche  der 
Krystalle  verdient  alle  Berücksichtigung,  indem  sich  dadurch 
du  Wesen  der  Verwachsung  mehr  heransstellt.  Die  Kry- 
stille  greifen  nämlich  Zickzack-formig  ineinander,  so  dass 
die  Pol*Ecken  des  Ytterspaths  und  die  Sänlen-Fläcben  des 
Mdakono,  soweit  es  nach  der  Grösse  der  Krystalle  möglich 
iit,  zurückgedrängt  werden.  Der  Ytterspath-Kry stall  er* 
•dieiot  darnach  gleichsam  aus  vier  Krystallen  znsammenge* 
F«*  t.  setzt  Fig.  1  stellt  diese  Art  der  Ver- 

wachsung dar.  Kach  diesen  Elgen- 
thumlichkeiten  in  der  Verwachsung 
wird  dieselbe  durchaus  nicht  als  eine 
zufallige  betrachtet  werden  dürfen, 
sondern  als  bedingt  durch  die  krystallo- 
graphische  BesrhafTenheit  beider  Mi- 
neralien.  Vom  Ytterspath  wird  P=82* 
angegeben,  und  Schezrsr  fand  densel- 
ben Winkel  beim  Malakon.  Wahr- 
«ebeinlick  varHrt  dieses  Maass  nicht  unbedeutend  und  kann 
Us  H^  Stelgen  (Zfrkon  =  S4<^00.  Soweit  sich  die  Winkel 
dmeb  das  Anlege-Gonfometer  bestimmen  Hessen,  habe  ich 
dieselbeti  bei  einer  nicht  geringen  Anzahl  von  Krystallen  des 
Ytterspaths  wie  des  Malakons  zu  circa  84®  gefunden.    Ganz 


tili 

konstaate  OrSssen  zu  erhalten  nrSchte  wohl  kaum  moglicli 
aeyn;  denn  die  hehiafae  nie  ganz  fehlende  2ersefzutig  und 
Wasser^Aufnahme  des  einen  und  anderen  Minerals  mnss  die 
Winkel  nicht  »«bedeutend  verändert  haben.  Der  Ttterspatti 
ist  in  Folgte  der  Umwandeluug  selten  stark  glänzend,  und  die 
Flächen  des  Malakons  verlieren  die  Ebenheit.  —  Obgleich 
aber  auch  die  Form  den  entschiedensten  und  meisten  Antheil 
bei  der  erwähnten  Verwachsung  gehabt  haben  mn9s,  so 
scheint  es  doch  nach  anderen  Thatsachen  keinem  Zweifel  zr 
unterliegen ,  dass  auch  die  chemische  Konstitution,  ungf »eiltet 
dieselbe  in  Malakon  und  Ytterspath  so  gänzHch  verschfeden 
Ist  9  die  Verwachsung  begünstigte.  £s  möchte  Dless  daram 
hervorgehen ,  dass  der  Ytterspath  nicht  das  einzige  Fhospliat 
ist,  welches  gern  In  Gesellschaft  des  Malakons  vorkommt; 
denn  auch  ein  Apatit-  und  Monazit-Mineral  ist  in  der  Regel 
mit  dem  Malakon  verwachsen.  Wo  die  letzt-erwähnten  Phos. 
phate  auftreten,  fehlt  der  Ytterspath  gänzlich.  Der  ApatU 
erscheint  nur  äusserst  selten,  und  zwar  habe  Ich  denselben 
bis  jetzt  nicht  anders  als  mit  Malakon  verwachsen  gefunden. 
Das  Material  war  noch  nicht  hinreichend,  um  die  Art  der 
Verwachsung  genau  zu  bestimmen;  so  viel  war  aber  deutlich 
erkennbar,  dass  die  Haupt-Achsen  des  Malakons  nnd  Apatits 
die  Tendenz  besitzen,  sich  rechtwinkelig  zu  einander  zu  stel- 
ien.  —  Das  zweite  Phosphat,  wahrscheinlich  Monazit,  fand 
sich  mit  einem  sehr  frischen  Wasser-freien  Malakon  in  einein 
grosskörnigen  Granit  mit  viel  schwarzem  Glimmer  am  besten 
erhalten,  während  es  In  dem  eigentlichen  Schrift-Granite  und 
in  den  Orthiten  Gestalt  und  Glanz  meist  verloren  hat.  Aucli 
dieses  Mineral  durchkreutzt  zuweilen  den  Malakon,  älinlich 
wie  der  Apatit*. 


*  Daiva  im  SysL  of  miner,  4'^'  edit.  Vol.  II,  S.  402  bemerlct  hio- 
sichtlich  der  Winkel  des  Xenotimt  und  einiger  anderer  Phosphat«:  „Tht 
mnpU  O  :  1(0P  :  P)  im  XenotimB  is  near  O  :  l(oP :  P)  in  pfrmmorfkiu, 
with  wMeh  ii  t«  dimarfhousJ^  Was  hier  in  Besog  auf  Pyronorphit  ft- 
sagt  ist ,  lisst  sich  auch  auf  den  Apatit  ausdehnen  >  nnd  da  der  Xe- 
tiotim  dieselbe  Gestalt  besitzt,  wie  der  Malakon,  so  ist  es  denkbar,  da»« 
eine  Cbereinstioimong  in  der  Stellung  pyramidaler  FUchen  des  Ap«titi 
und  Malakons  stattfinden  kann,    wenn   die  Haupt*Acbaeo  der  Krystalic 


A23 


Die  gAThetifirtn\ge  Grnpplrtnig  von  Malakon  •  Krystaikh 
ist  ein  Merkmal,  welches  zur  Unterscheidung;  von  Zirkon  dienen 
könnte;  aber  einfache  Krystaile  vrerden  eben  so  häufig  g^e* 
fonden  als  Krystall- Bündel.  Letzte  sind  nie  wasserfrei, 
während  einfache  Krystaile  oft  des  Wasser-Gehalts  entbehren 
und  ein  spezifisches  Gewicht  besitzen,  welches  dem  des  Zlr- 
koDS  nahezu  gtelch  ist.  Die  Malakon- Gruppen  sind  selten 
frei  von  Ttterspath^  und  zwar  durchsetzt  dieser  dieselben 
neist  an  der  Stelle,  wo  die  EinschnSrung  statt  findet  oder 
die  Malakon-Krystalle  sich  unter  spitzen  Winkeln  schneiden. 
In  der  Regel  erscheint  der  die  Gruppen  durchsetzende  Ttter- 
spitb-Krystall  einfach;  man  könnte  aber  vermnthen,  dass  der- 
selbe ans  vielen  Individuen  zusammengesetzt  seyn  müsse, 
tdh  denen  jedes  einem  Bfalakon-Krystall  entspräche.  Die 
Raoptkrystalle  der  Gruppen  walten  jedoch  so  sehr  vor,  dass 
nor  ansnahmswelse  der  Ttterspath  als  eine  Krystall- Gruppe 
Tun  Linsen-fSrmiger  Gestalt  zu  erkennen  ist.  Trotz  des  ein- 
^iiobenen  fremden  Körpers  haben  sich  die  Malakon -Kry- 
italle  vollständig  entwickelt ;  denn  an  den  regelmässigsten 
Groppen  weist  die  Symmetrie  darauf  hfn,  dass  man  es  nicht 
Bit  zwei  verschiedenen  durch  den  Ttterspath  vereinigten  Kry- 
stell. Bündeln  zuthun  habe,  sondern  mit  einem  einzigen,  dessen 
Individuen  sieb  unter  sehr  spitzen  Winkeln  schneiden.  Jede 
Fig*  3.  Malakon -B9schelhälfte  Ist  mit  einer 

ziemlich  konischen  Spitze  in  den  Tt- 
terspath eingesenkt,  so  dass  beide 
Spitzen  vollständig  oder  nahezn  zu- 
sammentreffen (Flg.  2).  Es  ist  nur 
eine  Vervielfältigung  der  Verwachsung 
einzelner  Krystaile;  wie  bei  dieser  do- 
miniren  die  Pol-Ecken  des  Malakon*s 
und  die  Kanten  und  FIXchen  des 
Ttterspaths.  Die  beiden  Mineralien 
haben  ihre  Krystallisaflon  gegenseitig 
zum  Theil  unterbrochen,  aber  nicht 
völlig   vernichtet,   zum    sichern   Be- 

reclitwiiikelig:   zneinandfr   tiod.    AhDiicfae  Bezifbungpn   mögen  Bich  auch 
zwiiebfB  Mftfaltoii  and  Monazit  auffinden  laasen. 


524 

weis,  dass  dieselben  stell  gletehzelttg  entwiekelCen ;  sie  aliiil 
in  äfanliclier  Weise  ?on  einander  abliangig,  wie  Feidspath 
und  Quarz  im  Sciirift  -  Granit. 

4.  Poiyliras  mit  Ttterspatii.  Dem  Znsammeii- 
vorlLommen  dieser  Mineralien  ist  es  yorzBg^icIi  soznselireilien, 
dass  veriiaitnissmassig;  so  wenig^e  vollstindige  Ytterspatb- 
Ki7Staiie  gefunden  werden.  Die  breiten  dünnen  Polylirts- 
Krystaile  durchschneiden  entweder  die  Ttterspathe  ganzüch 
oder  dringen  tief  in  dieseiben  ein.  Von  einer  Gesetzmiissig^ 
keit  in  der  Art  der  Verwachsung  sind  nur  geringe  Spuren 
vorhanden;  die  quadratische  Pyramide  des  Ytterspaths  kasii 
in  allen  möglichen  Richtungen  durch  die  langen  Polykras- 
Tafein  geschnitten  werden ;  vorwaltend  aber  findet  der  Durch- 
schnitt durch  die  Pol-Ecken  der  Pyramide  statt.  Eine  Durch- 
wachaung  In  der  Richtung  der  Basis  des  Ytterspaths  wurde 
bis  jetzt  noch  nicht  beobachtet  Die  zusammen  gehörendea 
Hälften  der  durch  den  Polykras  getrennten  Ytterspath  •  Kry* 
stalle  liegen  oft  ganz  glatt  und  lose  auf  demselbeil  und  fallea 
leicht  ab;  und  selbst  wenn  sie  ein  wenig  in  denselbeu  ein- 
dringen sollten,  so  zeigt  sich  der  Ytterspath  mehr  unterbro« 
eben  durch  den  Polykras  als  dieser  durch  jenen.  Der  Poly- 
kras mnss  wenigstens  weit  In  seiner  Krystallisation  vorge* 
sehritten  gewesen  seyn ,  als  die  des  Ytterspaths  begann.  Voll- 
ständige  KrysCaiie  des  Ytterspaths  ohne  Spuren  von  Polykras 
sind  sehr  selten,  wahrend  letzter  mit  dem  Malakon  nor 
durch  Vermittlung  des  ersten  zusammentreten  kann. 

5«  Ytterspath  seibstständig  und  allein  im  Gra- 
ult eingewachsen«  Nach  dem  Vorhergehenden  miiss dieser 
Fall  als  ein  seltener  bezeichnet  werden.  —  Die  eiugewacb- 
senen  Krystalle  sind  entweder  einfach  und  allseitig  vortreff- 
lich ausgebildet ,  oder  sie  setzen  lang*gezogene  Gruppen  so- 
sammen,  deren  einzelne  Individuen  mehr  oder  weniger  parallel 
gestellt  sind.  Selten  gelingt  es  aber,  die  krystallinisdien  Du- 
risse  solcher  Aggregate  zu  beobachten,  obgleich  sich  die  stang- 
lich- blättrige  Matrix  leicht  entfernen  lasst  Die  Struktor 
des  Gesteins  ist  aber  auch  Umache  gewesen,  dass  das  Mi- 
neral etwas  zersetzt  wurde,  und   die  Zerbrechlichkeit  wird 


M9 

loch  vermehrt  dioreb  die  leichte  SpaltbArkelt  des  YUcrspathe. 
Die  schAnstea  Krystalle  findet  man  in  den  Varietäten  des 
Granits^  welche  lilein-blattrigen  weissen  Glimmer  enthalten» 
Die  grossen  Glimmer  •Krystalle  sind  entschiedene  Feinde  der 
Gestalt  der  tn  oder  auf  ihnen  vorkommenden  Mineralien. 
Hnr  flache  oder  sehr  lang;  g^estreckte  Krystalle  bewahren  im 
fitiuner  ihre  Form«  —  Ttterspath  und  Malakon  kommen 
•leh  hl  reinem  Glimmer  vor;  Polykras  habe  ich  nie  darin 
pfonden.  Erste  zwei  Mineralien  liegen  zwischen  den 
filinmer- Blattern  und  bilden,  besonders  der  Ttterspath  als 
ÜM  hinfigere,  rundliche  flache  Knoten.  Die  Glimmer  Lamelleu 
slad  dadurch  anseinander  getrieben  und  gebogen.  Ist  der 
Ttterspath  an  der  Seite  des  Glimmer-Krystalls  eingewachsen, 
M  diM  er  theilweise  hervorragt,  so  ist  das  vom  Glimmer 
mchlossene  Stock  zusammengedriickt ,  das  freie  (im  Feld- 
lyatli- Quarz  liegende)  auskrystallisirt.  —  Der  Glimmer  ist 
kr  einzige  Hanptgemengtheil  der  gangartigen  Granite  auf 
Müterge^  welcher  die  Krystailisation  der  fremdartigen  Mine- 
nlien  wesentlich  beeinträchtigt  hat.  Diess  in  Verbindung 
Bit  der  verhaitnissmässig  gut  entwickelten  KrystalUForm  des 
CrmiBieni  zeigt,  dass  derselbe  in  diesen  Graniten  eins  der 
entes  Mineralien  war,  welche  eine  feste  Form  annahmen. 

Wenn  sich  die  einzelnen  Krystalle  des  Ytterspaths  gut 
au  dem  Granit  lösen  lassen,  so  sind  sie  meist  als  wahre 
Modelle  tetragonaler  Pyramiden  anzusehen ;  denn  die  Gestalt 
ist  fast  immer  höchst  gleichmassig  ausgepriigt,  nur  selten  in 
'ie  Lange  gezogen  (rektanguläre  Basis),  und  eben  so  selten 
meiieiBen  kombinirte  Gestalten  durch  schwache  Abstumpfung 
fcr  Mittelkanteu  oder  vierflachig  zugespitzte  Mittelecken. 
Kin  einziges  Beispiel  ist  mir  vorgekommen,. dass  das  Prisma 
OQP  Yorherrschte.  Das  Prisma  OOPOO  wurde  nicht  gefunden. 
Zar  Bestimmung  des  spezifischen  Gewichts  wurden  nur  mög- 
Kellst  reine  und  frische  Bruchat&cke  genommen;  ganze  Kry- 
stalle sind  zu  selten  oder  verstecken  zugleich  fremde  Korper. 
Bei  2  fiber  2  Gramme  betragenden  Quantitäten  ergab  sich 
<K  Gewicht  zu  4,45  und  4,51.  —  Die  quantitative  Analyse 
ergab: 


526 

Pboflpborsaure    «    .«  :i0,74 

Yttererde  .    .    *     .    60,25 

Cer-Oxydul    •    .    .      7,98 

Kieselsäare     i  <. 

Elsen  }•    •    *P" 

Die  Menge  des.Cer-Oxyduls  war  zu  spring  um  io  der 
selben  das  Lanthan  nachweisen  zu  können;  die  GegeoKai 
desselben  ist  auch  jedenfalls  von  noch  untergeordneterer  Wick 
tigkeit  als  die  des  Cer-Oxyduls;  aiieb  dieses  bildet  wabrscbein 
lieh  keinen  sehr  wesentlichen  Bestandtheil  des  Ytferspatlis. 


«itai* 


Bemerkungen  über  den  Mineralreiclithuni  der 
Vereinte  Staaten  von  Nord^ Amerika^ 


Herrn  Otto  DiKmcNBACH^ 

Beig-KftpItiB  in  Coneord^  Nard-CarolUM, 


Erst  in  neuester  Zelt  beginnt  das  Bergwesen  in  Nord- 
Jmerika  in  Aufnahme  zn  kommen  und  sich  zu  dem  Stand- 
pankte  emporzascbivingen,  den  ihm  die  ausserordentlichen 
MioeraKSchatze  dieses  Landes  anweisen,  Daas  dieselben  so 
)uig;e  wenn  nicht  unbekannt,  doch  fast  Unberücksichtigt 
Uiebea,  lag  wohl  theils  daran,  dass  andere  näher-llegende 
Bfllbqnellen  dem  spekulativen  Dnternehmnngs-Geist  des  Jme* 
rikamschen  Volkes  schon  ein  iiber-reiches  Feld  boten,  theils 
aber  auch  In  dem  Umstände,  dass  erst  mit  der  Entwicklung 
uderer  Verbältnisse,  -*  namentlich  den  Fortschritten  den 
Fabrik- Wesena,  der  Kanal-  und  Eisenbahn-Bauten,—  viele  dieser 
Schätze  zo  reellen  Werthe  gelangen  konnten.  Letztes  gilt 
•ameDtllch  für  den  grosaen  Kohlen  Reichthum  Nord- Amerika  t. 
Auf  ihn  richtete  sich  zuerst  die  öffentliche  Aufmerksamkeit, 
Bad  mit  unglaublich  raschen  Fortschritten  entwickelte  sich 
ein  grossartiger  Kohlen^Bergbau^  der  nun  seinerseits  bereita 
der  Haupthebel  Jmerihamscker  Industrie  geworden  ist.  —  Zu 
bestimmen,  in  welchen  Ausdehnungen  die  Kohlen -Formation 
ia  den  westlichen  Territorien  auftritt,  ist  vorläufig  voUkom- 
aeo  unmöglich ;  —  was  bereits  darüber  bekannt  ist,  berecb-* 
tigt  jedoch  zn  der  Annahme,  dass  dieselben  wahrhaft  riesen- 
liaftsein  müssen.  —  Genauere  Untersuchungen,  als  Im  Innern 
möglich  waren,  bat  man  neuerdings  an  der  West  Küste  des 
yereinlin  Staaten- Gebietef  angestellt  und  zwar  mit  Erfolgen, 


5*28 

die  alle  Erwartungen  übertrafen.  Machtlgpe  KoUen-Lapr 
eratreeken  sieh  von  „Alta  California^  bis  nach  «Fawt«o«r> 
Island^  hinauf,  welches  selbst  an  Kohlen  noch  überreich  iit 

—  Es  lässt  sich  voraussehen,  dass  dieser  Kohlen-Reicbthnn, 
der  ausreicht,  alle  Bedurfnisse  des  westliehen  Jfoerika'i  tob 
Norden  bis  nach  Panama  hin  auf  undenkliche  Zelten  hiDii« 
zu  befriedigen,  einen  ungeheuren  EInflnss  auf  4jie  Entwickinv 
jener  Kusten-Lander  ausüben  wird,  deren  ersten  Ansiedelangti 
und  seitherigen  Kultur -Fortschritte  hauptsächlich  das  60U 
Califormen's  veranlasst  hat.  Da  viele  dieser  reichen  KoUes» 
Lager,  dicht  an  der  Küste  gelegen,  der  augenblicklichen  fie* 
bauuug  zifgänglich  sind,  so  wird  sich  dieser  Ei/ifluss  wohl  y^ 
schon  geltend  machen.  Ein  mächtiges  Kohlen-Flotz ,  das  lidk 
rings  um  die  Bellrngkam-Baff  erstreckt,  ist  wirklich  von  einer 
St.-Francisco*Compagnie  bereits  in  Angriff  genommen  wordei. 

—  Sehr  bedeutende  Kohlen-Lager  sollen  auch  weiter  im  Ji- 
uern  von  Oregon  und  Nebraska^  in  Deserei  und  In  dem  b* 
dianer-Territoritum  auftreten;  —  doch  sind  die  Angaben  der 
Reisenden  noch'  viel  zu  unbestimmt,  als  dass  sich  Genauer» 
darüber  sagen  Hesse.  —  Von  Westen  nach  Osten  geheii4 
finden  wir  die  ersten  bekannten  und  bereits  durch  Bergbai 
thellweise  aufgeschlossenen  Kohlen-Flotze  In  Miuouri,  Das 
bedeutendste  Kohlen-Feld  ist  ziemlich  in  der  Mitte  des 
Staates,  zu  beiden  Seiten  des  Missouri- Flusses  gelegen.  Sehe 
Oberflachen  -  Ausdehnung  ist  noch  fast  unbekannt,  wiewoU 
an  mehren  Punkten,  namentlich  unmittelbar  am  Flusse,  der 
die  FI5tze  auf  beiden  Seiten  blos  gelegt  hat,  Bergbao  ge- 
trieben wird.  Sie  soll  sich  über  4  bis  5  „Countles^  erstrecken. 
Man  hat  bis  jetzt  4  Hauptflötze  aufgeschlossen ,  die  sammt« 
lieh  zwischen  6  und  20'  mächtig  sind;  —  die  Mächtigkeit 
aller  FIdtze  zusammen  mag  gegen  100'  betragen.  Die  Koble 
dieser  Flötze  ist  der  Cannel- Kohle  ähnlich  und  von  ausge- 
zeichneter Gute.  Die  Kohlen  -  Schiefer  sind  ungemein  reich 
an  Pflanzen-Abdrucken.  Da  die  Schifffahrt  auf  dem  MisHwri 
und  Mississippi  so  wie  auch  die  Pacific- Eisenbahn,  die  das 
Depositum  direkt  dnrchsclmeidet ,  den  Transport  der  Kohlen 
auch  auf  grosse  Entfernungen  gestattet^  so  ist  zu  erwarten,  dass 
der  Kohlen-Bergbau  jener  Gegend,  den  der  St.- Louis -VltxW 


520 

bereits  zn  bedeotendem  Aufschwung  gebracht  hat,  zu  grosser 
filathe  gelangen  wird.  —  Ein  zweites  ausgedehntes  Kohlen* 
Feld  hat  man  Im  Sud- Westen  Ton  Missouri  entdeckt,  dessen 
Abbau  jedoch  erst  dann  mit  einigem  Nutzen  in  Angriff  ge- 
kommen werden  kann,  wenn  der  Bau  der  Soutk  weitem- 
Eisenbahn  beendigt  seyu  wird.  Dieses  Lager  wurde  vor  nicht 
hnger  Zeit  in  Jasper  County  entdeckt  und  soll  sich  west- 
wärts weit  in  das  Indianer-Territorium  erstrecken. 

Im  angrenzenden  Staate  Illinois  tritt  gleichfalls  die 
Kohlen . Fortnation  auf.  Das  bedeutendste  Lager,  das  seit 
Jahren  schon  bebant  wird  nnd  hauptsachlich  Si.  Louis  mit 
Kohlen  versieht,  erstreckt  sich  von  da  bis  zum  Kashaskia- 
Flusse  hin. 

In  den  Staaten  /niffaiia  und  Kentucky  tritt  ein  bedeu* 
teodes  Kohlen-Feld  zu  beiden  Seiten  des  Okio  auf;  doch  ist 
es  bisher  noch  wenig  beachtet  worden,  da  die  Plötze  weniger 
miLchtig  sind,  als  die  der  meisten  andern  Lager.  Sie  sind 
<Drch  das  Okio -Tkat  Ruf  beiden  Seiten  aufgeschlossen  und 
irerden  von  da  ans  an  mehren  Stellen  abgebaut.  Keines  der 
Banptflörze  erreicht  mehr  als  A'  Mächtigkeit,  wie  ich  mich 
diirch  eigne  möglichst  genaue  Dntersuchungen,  die  Ich  vor 
Kurzem  in  ffendersons  und  McClean  County  anzustellen  beauf- 
tragt war,  iiberzeugt  habe.  Das  unterste  dieser  Flötze,  das 
(egen  4'  mächtig  ist,  liegt  noch  fast  200'  iiber  dem  gewöhn- 
Beben  Wasserstande  des  Okio  und  ist  jetzt  vorzugsweise  Ge- 
genstand der  Gewinnung  der  Kohlen.  Die  Mächtigkeit  aller 
Kohlen  -  Flötzd ,  deren  Anzahl  sich  auf  mehr  als  12  beläuft, 
und  der  Zwischen-Lager  von  Kohlen-Schiefer,  Kohlen-Kalk- 
stein  und  Spharosideriten  zusammen  beträgt  über  300^  Diese 
Kohlen  sind  vorzüglich  zum  Verkooken  geeignet  und  sind 
ihres  geringen  Aschengehaltes,  der  nur  1,5 — 2%  ^^^^^%^9 
^\t  ihrer  Reinheit  wegen  für  Sclimelzprozesse  besonders  ge- 
eignet. Da  Eisenerze  in  nicht  unbedeutender  Quantität  vor- 
kommen, 80  beabsichtigt  man  in  Hancock  County ^  ein  grosses  Ei- 
sen-Schmelzwerk zu  errichten.  —  Trotz  der  vergleichungs- 
weise  geringen  Mächtigkeit  der  Flötze  baut  man  gegen- 
wärtig an  mehren  Plätzen  mit  ziemlichem  Vortheil,  da  der 
Transport  der  Kohlen  auf  dem  Okio   nach  dncinnati^  sowie 

Jabrgaag  1855.  34 


530 

auf  dem  Ohio  lind  MUiissippi  \\^t\\  New-Orlean$  whx  h^SXi^ 
erlangt  werden  kann.  Von  grösserer  Wichtigkeit  ist  das 
grosse  Kohleu-Feld  des  Staates  Okio,  dessen  Ausdehaung 
12,000  Quadrat-Meilen,  also  einen  Drittheil  der  gansen 
Ober-Fläche  des  Staates  beträgt.  Die  östliche  und  südliche 
Grenze  dieses  Feldes  bildet  der  OUo-Sirom.  Westlich  zieht 
er  sich  von  Porismoutk  hinauf  bis  nach  der  West-Grense  voa 
Summit  Countff.  Die  Kohlen  -  Plötze  sind  ungemein  mächtig 
—  mehre  erreichen  30'  Mächtigkeit  —  und  die  Kohlen 
meist  von  vorzüglicher  Qualität.  —  Die  starke  Bevölkernng 
OhioM  und  seine  nicht  unbedeutende  Industrie  haben  den 
Kohlen -Bergbau  bereits  zu  beträchtlicher  Höhe  gebracht. 
In  18  €ounties,  über  die  sich  das  grosse  Kohlen -Gebiet  er- 
streckt, wurden  im  letzten  Jahre  gegen  30  Millionen  Zestner 
Kohlen  abgebaut.  Soviel  ungefähr  beträgt  der  jetzige  Bedarf 
des  Landes.  Da  bei  der  raschen  Zunahme  der  Bevölkerung 
auch  dieser  Bedarf  jährlich  wächst  —  ja  so  viel  wächst,  dass 
er  In  5—6  Jahren  schon  iiber  00  Millionen  Zentner  betragen 
wirdj  so  ist  zu  erwarten,  dass  der  Kohlen-Bergbau  Okio's  bald 
zu  noch  weit  bedeutenderer  Ausdehnung  gelangen  wird.  — 
Der  wichtigste  und  grossartigste  Kohlen-Bergbau  der  Vereiniem 
Staaten  wird  gegenwärtig  in  Pennsylvania  betrieben,  wo  die 
Kohlen-Formation  in  fast  eben  so  grosser  Ausdehnung  auftritt 
als  in  Ohio.  Die  Hauptstädte  der  Union  —  Boston,  New-- 
Yorhy  Philadelphia  und  Baltimore  —  beziehen  den  grössten 
Tlieil  ihres  Kohlen-Bedarfes  aus  Pennsyloanien^  und  der  Ver- 
brauch Im  Innern  des  Staates  für  eine  starke  Bevölkerung, 
tiir  zahlreiche  Elsenwerke,  Dampfmahl-  und  Dampfsäge-Mahleo, 
Fabriken  u.  s.  w.  ist  ebenfalls  sehr  bedeutend.  Die  Elsen- 
bahnen und  besonders  die  Kanäle,  welche  das  Land  in  allea 
Richtungen  durchschneiden  ^  bieten  die  billigsten  Transport- 
Wege  nach  den  zahlreichen  Märkten.  Die  Kohlen. Lager 
Pennsjflvanias  führen  ausnahmsweise  von  den  meisten  andeni 
eine  ausgezeichnete  Anthrazit  Kohle,  die  bald  fiir  sich  allein 
auftritt  9  bald  bitumiuöse  Flötze  unterlagert.  Die  Anabeute 
an  Anthrazit- Kohlen  allein  betrug  im  letzten  Jahre  gegen 
4y,  Millionen  Tonnen  (die  Tonne  =  2000  Pfuud),  und  damit 
konnte    kaum   der   Bedarf  gedeckt   werden^   den   zo   eiuem 


gjtoer»  Tbeile  die  gegenwärtig  so  blühende  Eisen- Manu- 
faktur in  Anspruch  njoiint  —  Dem  KeslUch  von  der  AlUg* 
kmnf'KMe  liegenden  Koblen-Gebiete  Petmsfßvanias  scbliesst 
sich  fast  ohne  Unterbrechung  das  CuniberlaDd-Kohlen*Feld  an^ 
dts  den  westliche^i.  Theil  Marjflanis  einnimmt  und  sich  weit 
nach  Virginia  hinein  erstreclit.  Auch  hier  treten  Anthrazit- 
Kohlen  von  vorzäglicber  Gute  auf,  —  doch  beträgt  die  Aus- 
beute kaum  y<2  Million  Tonnen  jährlich.  Die  BüUimorßOkio- 
tJsenbahu  bringt  die  Ausbeute  der  zahlreichen,  wiewohl  nicht 
sehr  bedeutenden  Kohlen -Gruben,  die  hier  im  Betriebe  sind, 
gTossentheils  nach  Ballimore  zu  Markte.  Einen  bedeutendeif 
Theii  derselben  nehmen  daselbt  die  Eisen-  und  Kupfer-Werke 
in  Anspruch.  ^  Dieses  Kohlen  Gebiet  scheint  mit  allen  denen 
zusammenzuhängen,  die  zwischen  den  Allegkang-  und  Cum- 
itrlimi^MountmnM  liegend,  in  Virginia ,  Tenneuee  und  Ala- 
homa  auftreten,  in  dessen  nordlichem  Theile  ich  an  vielen 
Stellen,  —  namentlich  in  Lorenz^County ^  —  Kohlen -Flötze 
von  15—20'  Mächtigkeit  wahrnahm,  wo  sie  an  Berg-Abhängen 
biosgelegt  waren.  —  Dieser  Köhlen-Reichtbum  wird  leider 
Kohl  lange  noch  unbenutzt  bleiben,  da  die  klimatischen  wie 
folitischeo  Verhältnisse  der  Sklaven-Staaten  den  Cultur-Fort- 
scbritt  so  sehr  hemmen. 

Ganz  isolirt  tritt  in  der  Mitte  von  North  Carolina  ein 
klelues  Kohlen-Gebiet  auf,  welches  das  grosse  Gang-Gebirge 
Bnmittelbar  überlagert,  das  sich  östlich  des  Btueridge  hin- 
zieht und  meist  aus  kryatallinischen  Schiefern  besteht.  Es 
wird  gegenwärtig  am  Deep  river  40  Meilen  sudlich  von 
Raleigk  bebaut.  Da  jedoch  die  Kohlen- Flötze  nicht  machtig  und 
Mmmtiich  unter  der  Wasser-Sohle  gelegen  sind,  so  ist  weni^ 
Erfolg  zn  erwarten.  Ein  wichtigeres,  ebenfalls  ganz  isolirtes 
Kohlen -Gebiet  findet  sich  im  Sud-Osten  von  Virginia.  Es 
Vk'wi  in  der  Nähe  von  Riehmondy  welches  dem  Kohlen- Bergbau 
liauptaächlich  sein  rasches  Emporkommen  verdankt,  abgebaut. 
Die  hier  vorkommenden  Anthrazit-Kohlen  sind  für  Eisen- Ma- 
nufaktur besonders  geeignet  und  werden  selbst  in  grosser 
ftoantität  nach  den  nördlichen  Städten  verschifft.  Der  Ver- 
kauf im  letzten  Jahre  betrug  gegen  1,400^000  Tonnen. 

So  unvollständig   und  mager  diese   Bemerkungen   sind, 


332 

8o  reichen  sie  docli  wohl  aus,  eine  allgemeine  Übersieht  über 
das  Vorlioninien  von  Steinkohlen  In  den  Vereinten  Siaateä 
zu  geben  so  wie  die  Behao|Hnng  zu  rechtfertigen,  dass  der 
Kohlen  -  Bergbau  unendlich  viel  za  dem  raschen  Portschriüe 
dieses  Landes  beitragen  und.  eine  seiner  ersten  Hnlfsquellen 
werden  wird. 

Nächst  dem  Kohlen*  Reichthnm  verdient  wohl  der  ebea-i 
falls  ausserordentliche  Reichthum  an  Kupfer,  den  Nori- 
Amerika  besitzt,  beaciitet  zu  werden.  Desshalb  mögen  diesen 
Bemerkungen  zunacht  einige  über  die  Kupfer^Mineu  der  F^- 
einten  Staaten  folgen.  F.  f. 


Das  Vorkommen  von  Chrom-Erzen  und  ihre 
Verarbeitung  in   den   Vereinten  Staaten  von 
Nord^Ämerikaj 

VON 

Herrn  Otto  Dubttinbach^ 

Beig-Kapitia  m  Ciu^rd  la  Iford-Ctiffhui, 


Die  Chromeiseii-Erze  slod  in  den  O.  Staaten  von  Nord- 
Amerika  ziemlich  allgemein  yerbreitet,  und  zwar  treten  sie  an- 
Eahlreiclien  Orten  des  grossen  Gang-Gebirges  auf,  das  sicli 
aber  die  meisten  der  Aflnniigeken  Staaten  erstreclit.  —  Aus- 
ser in  Pennsjftvama  nnd  Maryland^  wo  sie  zuerst  aofgefun- 
deo  worden ,  überzeugte  ich  mich  seihst  von  der  Existenz  der 
Chrom-Eisensteine  in  New- York  ^  Virginia  nnd  Nor H^ Carolina. 
lo  allen  diesen  Staaten  treten  sie  meist  Stockwerk-  und  Lager- 
trtig,  häufig  aber  auch  in  eigentlichen  Gangen  auf,  nnd 
zwar  finden  sie  sich  ausschliesslich .  in  Talk  -  und  Chlorit- 
Scbiefem.  In  häufigen  Fällen  sind  die  Schiefer  der  Saht- 
binder  mit  Chrom-Erzen  imprägnirt,  und  zwar  sind  diese 
meist  als  krystallinische  Körner  eingesprengt.  —  Man  baut, 
da  diese  Krystalle  als  reinstes  Chromerz  zu  betrachten  sind, 
ao  manchen  Orten  die  Schiefer  ab,  pocht  sie  und  wascht  das 
Erz  aas.  Oft  jedoch  ist  dieses  sogenannte  ^^Sanderz^  so  mit 
Magneteisenerz-  und  Korund-Krystallen  gemengt,  dass  durch 
ae  der  Chromoxyd-Gehalt  des  Wasch-Gutes  wieder  bedeutend 
herabgezogen  wird.  — ^  Der  Chromoxyd-Gehalt  der  derben 
Chrom-Eisenerze  variirt  ungemein  und  ist  nur  an  wenigen 
Fandorten  bedeutend  genug,  um  die  Verarbeitung  der  Erze 
IQ  gestatten.  Für  längere  Zeit  Vorsteher  eines  Chrom- 
Werkes  in  Baltimore  hatte  ich  Gelegenheit ,  zahlreiche  Be- 


534 

triebs-Analyseii  anzustellen ,  die  mich  überzeugten^  «lass  der 
Gehalt  der  Erze  an  Chrom-Oxyd  vollkommen  unbeadmint  ist, 
und  dass  zahllose  Übergänge  In  Magnet-Elsenerz  vorkommen. 
In  den  meisten  Fällen  haben  die  Chrom-Eisenerze  zn  wen!; 
Chromoxyd-Gehalt,  um  mit  Vortheil  hier  zu  Cbroro-Präpara-  j 
ten,  —  und  zu  viel,  um  zu  einem  tauglichen  Eisen  verarbeitet 
werden  zu  können.  Fast  alle  fuhren  etwas  Talk-  und  Thon- 
Erde  und  zwar  die  reicheren  mehr,  die  ärmeren  dem  Ma{>;net- 
Eisenerz  sich  nähernden  weniger.  In  einer  reichen  Varietät  von 
[i]  JVaodguttnine,  Pennsylvania^  fand  ich  bei  61,13  Proz.  Chrom- 
oxyd-Gehaltj  7,85  Proz,  Talkerde  und  10,54  Proz.  Thonerde, 
—  in  einer  anderen  von  Bar-ffäl,  Maryland^  bei  48,5  Proz. 
Chromoxyd  Gehalt^  5,03  Proz.  Talkerde  und  6,1 9  Proz.  Thon- 
erde,  und  in  einer  dritten  von  Waymansfarmj  Virginia^  bei 
einem  Gehalt  von  nur  19  Proz.  Chrom-Oxyd  Spuren  von  Talk- 
erde und  gegen  3  Proz.  Thonerde.  Das  Eisen  scheint  nur 
in  den  reichsten  Varietäten  als  Oxydul  vorhanden  zu  seyn. 
Die  Quantität  des  bei  diesen  Analysen  erhaltenen  Eisenoxyd- 
Niederschlages  überzengte  mich,  dass  in  den  meisten  Chrom- 
Eisenerzen  sowohl  Eisenoxyd  als  Eisenoxydul  auftritt.  Wäh* 
,rend  die  reicheren  Erze  nur  selten  sich  magnetisch  zeigen, 
ist  DiesB  bei  den  ärmeren  stets  der  Fall.  —  Als  Nebenvor- 
kommniss  des  Chrom-Eisenerzes  ist  vorzugsweise  ein  Serpen- 
tin zu  erwähnen,  der  eine  schöne  hellgrüne  Farbe  hat  und 
an  den  Kanten  durchscheinend  ist,  und  Talk,  welcher  oft  sehr 
rein  auftritt. 

Die  Klüfte  finden  sich  häufig  mit  Mlckel-Smaragd  (5fi^) 
überzogen,  zn  dessen  technischer  Verwerthung  ich  einen 
kleinen  Versuch  unternommen,  auf  den  ich  anhangsweise 
noch  kurz  zurückkommen  werde.  Nicht  selten  kommt  ancb 
ein  Kämmererit  (Rhodochrom)  auf  den  Chromeisenerz-Lager- 
Stätten  vor,  der  die  Farbe  des  Lithiou-Gllmmers  besitzt  Ein 
ExemplaV  von  Lancaster^County  in  Pennsylvania  zeigte  fol- 
gende Zusammensetzung: 

Kieselerde 33,04 

Thonerde ii,09 

Clironioxyd 5,91 

'   Eisenoxyd  ......  1,^3 


535 

Miisrnejiia 34,30 

Sod«  niid  Lillion  ....       0,18 

Kali 0,10 

Wasser I'i,8i 

»8,86 

nnd  konnte  sonach  durch  folgende  Formel  repräsentirt  werden: 
acRO^SiOs)  +  2(iLxOa  .  SiO,)  +  UMgO  .  HO). 

Geg^enwartig  werden  nur  an  einigen  Platzen  Pennsylva- 
ntds  Chrom-Eisenerze  gewonnen,  welche  theiU  In  den  Chroiu- 
Werken  von  Philadelphia  und  Baltimore  verarbeifet,  theils 
nach  England  verschifft  werden.  Die  bekannten  Gruben  von 
Bar  Hill  onweit  Baltimore  sind,  da  die  Erze  sich  von  keiner 
besonderen  Güte  zeigten,  seit  einigen  Jahren  ausser  Betrieb 
gekommeo.  —  Der  Chromoxyd-Gehalt  der  Erze,  welche  im 
Baltimorer  Werke  zur  Darstellung  des  doppelt-chromsauren 
Kalfs- dienen,  ist  sehr  verschieden,  —  nie  aber  beträgt  er 
nuter  .^  Proz.,  da  sich  ärmere  Erze  verhaltnissmässig  schlecht 
venverthen  lassen.  Die  derben  Erze  werden  mit  dem  Ham- 
mer in  kleine  etwa  Faust-dicke  Stöcke  zerschlagen ,  hierauf 
unter  stehenden  an  einer  Welle  laufenden  Miihlsteinen  noch 
weiter  zerkleinert  und  endlich  in  einer  nach  Art  der  gewöhn- 
lichen Mahlmühlen  konstruirten  Miihle  zwischen  horizontalen 
Steinen  vollends  fein  gemahlen.  Der  Härte  des  Erzes  wegen 
sind  diese  Mahlsteine  aus  Chalcedon-Stücken  zusammenge- 
fugt, die  von  starken  eisernen  Ringen  zusammengehalten 
werden.  Das  sogenannte  Sanderz,  welches,  wie  erwähnt,  aus 
den  gepochten  Schiefern  ausgewaschen  wird,  kommt  natär- 
lieh  ohne  weitere  Zerkleinerung  zum  Feinmahlen,  Da  von 
der  mdglichst  feinen  Pulverisirung  der  Erze  der  grösste  Theil 
des  Erfolges  der  weiteren  Operationen  abhängt,  so  muss  auf 
das  Mahlen  besondere  Sorgfalt  verwendet  werden.  —  Ich  be- 
diente micb  mit  Vorthell  eines  rotlrenden  Siebes,  welches  das 
Erz-Mehl  direkt  von  der  Mühle  aufnahm  und  Siebgröbe.  aus- 
schied, die  nochmals  durchgemahlen  wurde.  —  Das  feinge- 
mahlene Erz  wird  nun  mit  dem  gleicheu  Gewichtstheile  ge- 
brannten Kalkes,  der  durch  Besprengen  mit  Wasser  pulve- 
risirt  worden  ist^  gut  gemengt  ond  einem  starken  Glühen  im 
FlammOfen übergeben.  Gebrannte AusterSchaalen sind zwec^k- 


S36 

ilienlicher  {refiinden  worden,  als  der  unreinere  Steinkalk.  Der 
Versnch,  diesen  in  ungebranntem  und  gemalileneni  Zustande 
anzuwenden,  führte  zu  keinem  besseren  Resultate. 

Die  Flamm-Ofen,  deren  Im  BaUimorer  Werke  gegen- 
wärtig 6  in  Operation  stehen ,  sind  den  Englücken  Doppel- 
röstöfen ahnlich,  jedoch  in  3  Etagen  erbaut  und  so  konstruirf, 
dass  sie  mehr  Hitze  erzeugen  können  als  diese.  Jrder  der 
Herde  ist  weit  genug,  gegen  20  Zentner  Beschickung  zu  fas- 
sen. Die  Öfen  sind  aus  guten,  zum  Thell  aus  feuerfesten 
Ziegelsteinen  aufgeführt,  mit  Eisen  dauerhaft  verankert  und 
haben  alle  zusammen  eine  70'  hohe  Esse.  —  Die  Manipula- 
tion des  Glühens  ist  sehr  einfach.  —  Die  Beschickung  nird 
dem  obersten  Heerde  natürlich  zuerst  aufgegeben,  welcher 
übrigens,  da  die  Hitze  zu  unbedeutend  ist,  um  zersetzend 
auf  die  Erze  wirken  zu  können,  nur  dazu  dient,  die  Post 
gut  auszutrocknen,  und  wohl  auch  dazu  einen  Theil  des  ans 
den  unteren  Zimmern  fortgerisseuen  Erz-Stau bes  wieder  auf- 
zufangen ]  sie  kommt  sodann  auf  den  zweiten  und  zuletzt  auf  deo 
dritten  Herd.  So  oft  eine  Post  gezogen  wird,  wird  naturlicti 
auch  frisch  aufgegeben,  so  dass  der  Ofen  in  beständiger 
Operation  bleibt.  —  Die  Zelt  des  Glühens  dauert  4— 5  Stun- 
den. Man  sucht  stets  möglich  höchste  Hitze  zu  unterhalten, 
wesshalb  die  Arbeits-OiTiiungen  nur  kurze  Zeit  geöffnet  wer- 
den, um  die  Posten  möglichst  schnell  zu  wenden  und  durcli- 
zukrählen.  Das  Erz  findet  sich  nun  durch  die  Einwirkung  des 
Ätzkalkes  in  der  Glühhitze  so  weit  zersetzt,  dass  es  in  ver- 
dünnter Salzsäure  fast  vollkommen  löslich  ist.  Die  Solution 
ist  durch  das  gelöste  Clirom-Ox}'d  intensiv  grün  gefärbt.  £in 
Theil  des  Chrom-Oxydes  der  Beschickung  hat  sich  bereits 
höher  oxydirt  und  mit  einem  Theile  des  Kalkes  chromsauren 
Kalk  gebildet.  Das  geglühte  Gemenge  wird  nun  mit  Po- 
tasche  und  zwar  auf  die  Weise  gemengt,  dass  man  es  in 
Potascben-Lösung  ablöscht  Die  Erfahrung  hat  gelehrt,  dass 
auch  bei  dem  ärmsten  Erze  airf  100  Theile  desselben  we- 
nigstens 40  Theile  Potasche  zuzuschlagen  sind,  um  gunstige 
Resultate  zu  erhalten.  Dieses  Gemenge  wird  nun  einem 
zweiten  Ofen  aufgegeben,  diessmal  aber  in  2— 3  Stunden 
durchgesetzt.     Die  Hitze  miiss   bei  diesem  zweiten  Glühen 


S37 

etwas  voderirC  werden;  auch  tBt  daa  Gemenge  sorgfaltiger 
m  wenden  und  durcbauarbeiten ,  um  das  Zusammenbacken 
der  Masse  zn  verbindern  und  dieselbe  moglfchst  locker  zu 
erhalten.  Da  die  verschiedenen  Erz-Sorteu  verschiedene  Zei- 
ren  des  Glühens  verlangen,  so  müssen  natürlich  häufige  Betriebs- 
Proben  genommen  werden,  um  die  passendste  Gluh-Zeit  zn 
emltteln.  Statt  der  Potaschen-Lösung  wendet  man  auch 
wohl  gewöhnliche  Holzaschen-Lauge  in  konzentiirtem  Zu- 
stande an;  doch  ist  erste  zweckdienlicher  als  diese.  Nach 
dem  zweiten  Glühen  hat  sich  das  Chrom-Oxyd  ziemlich  voll- 
ständig oxydiri  und  mit  dem  Kali-Gehalt  der  Beschickung 
XU  einfach  cbromsaurem  Kali  verbunden  und  auch  der  chrom- 
Mare  Kalk  zum  grossten  Theile  seine  Chromsaure  an  die 
stärkere  Basis  abgegeben.  Während  es  bei  dem  ersten  Durch* 
Hetzen  der  Erze  nothig  war,  eine  bedeutende  Hitze  anzu- 
wenden, muss  bei  dem  zweiten  darauf  gesehen  iverden,  dass 
die  Flammofen-Gase  möglichst  oxydirend  wirken.  Die  Feue* 
nng,  welche  nat&rlich  mit  Steinkohlen  unterhalten  wird,  muss 
daher  sorgfaltiger  regulirt  werden. 

Ehe  ich  dieses  zweimalige  Glühen  in  Anwendung  brachte, 
pflegte  man  das  Gemenge  von  Erz,  Kalk  und  Potasche  nur 
einem  einmaligen  7 — 8-stundigen  Glühen  zu  unterwerfen,  wo- 
bei nicht  nur  ein  bedeutenderer  Potasche* Verlust  entstand, 
sondern  auch  eine  weit  nnvollständigere  Zersetzung  der  Erze 
erlangt  wurde. 

Dan  Gemenge  kommt  nun  zum  Auslaugen  in  hölzerne 
ÄBsiange-Bottiche ,  deren  9  im  Gebrauche  stehen.  Jeder  hält 
■ngefahr  400  Kubik-Fuss  und  ist  mit  einem  Filter  und  einem 
Fasse  znr  Aufnahme  der  abfliessenden  Lauge  versehen.  Diese 
durebläaft  der  Reihd  nach  die  Filter,  bis  sie  ausreichend  kon- 
zentrirt  erscheint,  was  naturlich  mit  einer  Flussigkeits- Wage 
ernittelt  werden  mosa,  und  zwar  wird  mit  der  Reihenfolge 
so  gewechselt)  dass  jeder  der  Bottiche  zweimal  mit  reinem 
Wtsser  übergössen  wird,  welches  man  gefvöhnlich  belss  auf* 
gibt  Die  Lange  wird  mittelst  Pumpen  aus  den  Fässern  auf 
die  Filter  zornckgehoben. 

Die  Rocksiände  halten  gewöhnlich  noch  1*3  Proz.  un- 
lersetztes  Erz  autser  Eisenoxyd,  Thouerde,  Talkerde,  Kalk 


und  etwas  cbromsaarem  Kalk ;  in  der  Lauge  6iidet  sich  ans* 
aer  dem  chromaauren  Kali  namentlich  Kaili,  etwas  chrnn- 
saurer  Kalk  und  etwas  chromsaures  Natron  g^el5st.  Sie  wird 
In  einem  Basin  \g;e8ammelt  um  abzuklären,  wobei  sich  haopf- 
sftchlich  Kalk  absetzt.  Mit  einigem  Vortheil  kann  man  zum 
Niederschlagen  des  Kalkes  eine  kleine  Quantität  Mutterlange 
zusetzen.  Die  geklärte  Lauge  wird  hierauf  in  flache  eiserne 
Kessel  von  etwa  1600  Kubik-Fuss  Ranm-lnhall  gebraclit,  im 
V3  abgedampft  und  dann  bis  zur  schwachsauren  Reaktion 
mit  Schwefelsäure  versetzt.  Während  diese  dem  einfach- 
chromsanren  Kali  einen  Theil  seines  Kalis  entzieht  and  sehne- 
feisaures  Kali  bildet,  verbindet  sich  die  freigewordene  Chrom- 
säure  mit  dem  übrigen  chromsanren  Kali  zu  doppelt-chrom« 
saurem  Kali.  Die  Verwandlung  kann  deutlich  in  der  Um- 
änderung der  hellgelben  Farbe  der  Solution  in  eine  donkel-i 
rothgelbe  wahrgenommen  werden.  Ein  Theil  des  schwefel- 
sauren Kalis  schlägt  sich  verbunden  mit  schwefelsaurem  Kalke 
nieder,  während  der  gröaste  Theil  des  ersten  noch  in  Lo- 
sung bleibt.  Sobald  die  Lauge  sich  geklart  hat,  jedoch  ebe 
sie  beginnt  zu  erkalten,  wird  sie  in  die  Kryatallisations- 
Bottiche  abgelassen,  wo  man  sie,  um  möglich  grdsste  Kry* 
atatle  von  doppelt-chromsaurem  Kali  zo  erzeugen^  langsam 
erzeugen  lässt.  Die  Bottiche  sind  aus  diesem  Grunde  ziem- 
Heb  gross,  d.  h.  von  ungefähr  80—90  Kubik-Fuss  Raom* 
Inhalt  hergestellt  und  mit  Deckeln  versehen,  die  im  Winter 
namentlich  sorgfältig  verschlossen  gehalten  werden.  Inwendig 
sind  dieselben  mit  Blei- Platten  belegt. 

Sobald  die  Krystallisation  beendigt  ist,  oder  vielmehr  sobald 
die  in  der  Mutterlauge  befindlichen  schwefelsauren  Salze  an- 
zuschiessen  beginnen,  was  gewohnlich  am  4.  oder  5.  Tag:e 
zu  geschehen  pflegt,  wird  sie  durch  bleierne  Heber  aus  den 
Wachsfässern  entfernt  und  die  Krystalle  werden  ausgebro- 
chen, gewaschen  und  getrocknet.  Da  in  den  meisten  Fallen 
eine  nicht  unbedeutende  Quantität  von  doppelt-chromsanrem 
Kali  in  der  Mutterlauge  zurückbleibt,  ist  es  von  Vortheil,  diese 
im  Abdampf-Kessel  ein  Weniges  weiter  zu  konzentriren  und  einer 
zweiten  Krystallisation  zu  unterwerfen.  Während  die  schwe- 
felsauren Salze  grosstentheils  in  Lösung  erhalten  werden  bis 


539 

<Re  Erkaltung^  eintritt ,  krystalKAfrt  noch  ein  namhafter  Theil 
lies  doppelt  chromaauren  Kalls  aas.  Da  jedoch  diese  Kry« 
stalle  klein,  nnscheinbar  and  etwas  veranrelnlgt  sind,  so  ist 
es  nöthig  sie  zn  lösen  und  Moizukrystailisiren.  Ans  der  Mut« 
terlaag;e  gewinnt  man  endlich  noch  nach  dieser  zweiten  Kry- 
sttllisatlon  ein  unreines  schwefelsanres  Kall,'  welches  man 
ebenso  wie  das  aus  dem  Abdampfkeilsel  genommene  Sediment 
Sfters  der  Besehickang  beim  zweiten  Glühen  zusetzt,  um  auf 
diese  Weise  den  Kali-'Gehalt  zn  verwerthen. 

Wie  erwähnt,  komme  ich  nun  schliesslich  ganz  kurz  auf 
dea  kleinen  Versnch  znruck ,  den  Nickel-Gehalt  der  Erze  zu 
eitrabfren,  der  als  kohlensaures  Nickel-Oxydul  mit  densel- 
ben rereinigt  vorkommt. 

kh  digerirte  die  Quantität  von  2  Zentnern  pulverisirter 
Erze,  welche  nach  einer  vorläufigen  Dntersuchung  wenig  über 
^j  Proz.  metallisches  Nickel  enthielten,  unter  gelinder  Er- 
winaung  mit  sehr  verdünnter  Salzsäure,  welche  vollkommen 
losreiehte  den  Nfckel-Smaragd  zn  Idsen,  und  fällte  das  NiO 
dnrch  Potasciren- Lange«  Wiewohl  dasselbe  durch  etwas  Talk 
«ml  Tbonerde  verunreinigt  war,  gelang  es  doch  Im  Windofen* 
?ie<rei  mit  etwas  Kohlenpulver- Zuschlag  Nickel-Schwamm 
berzasteilen.  Der  Versuch  dagegen,  statt  der  zu  theuren 
Potaseben-Lattge  Kalkmilch  anzuwenden,  misslang;  der  Nieder- 
schlag war  zu  unrein,  um  zu  Nickei-Scbwamm  reduzirt  wer- 
den zu  können. 


Graptolithen  am  Harze, 

von 

Herrn  Prof.  Fb.  Ad.  Robmbr 

*n  CluustkaL 


Hietn  Tafel  VII. 


Vor  wenigen  Wochen  zeigte  mir  ein  frulierer  eifriger 
Schüler,  der  Hotten  •  Aspirant  Jüngst  zu  KSmgtkiUle  bei  Laih 
terherg^  zwei  in  dortiger  Gegend  gefundene  Ver8teinerong;ei, 
in  denen  ich  sofort  Graptolithen  vermnthete;  die  Freude  wir 
gross  und  trieb  mich  baldthunlicbst  nach  dem  Fnndorte,  wo 
bessere  Exemplare  jeden  Zweifel  beseitigten. 

Wenn  man  von  Kupferhütte  dem  Thale  nach  Lmtterkr§ 
folgt,  so  stossen  an  der  rechten  Thal-Seite  zunächst  Grauwacken 
an;  bei  der  Einmündung  eines  kleinen  Seitentbaies  folgen 
milde  schwarze  Thon  Schiefer,  auf  diese  Kiesel-Schiefer;  etwa 
in  der  Mitte  jener  undeutlich  geschichteten  leicht  spaltbarfn 
Thon-Schiefer  sind  die  Graptolithen  nicht  selten,  andre  Ver- 
steinerungen aber  noch  nicht  bemerkt;  jene  sind  meist  lieller 
gefachte  Abdrucke  oder  Steinkerne,  und  nur  die  in  Figur  6  no<i 
7  abgebildeten  Formen  in  metallartig -schimmernden  weiss- 
lichen  Abdrücken  gefunden. 

Von  den  bisher  dort  entdeckten  Graptolithen  sind  oor 
Monograpsos  Priodon  und  M.  latus  mit  einiger  Sicherheit  b^ 
stimmt,  und  es  bleibt  demnach  zweifelhaft,  ob  ihr  Fondort  der 
untern  oder  obern  Silur-Formation  angehöre;  Ich  mochte  ia* 
dessen  Letztes  glauben ,  da  die  für  jene  so  charakteristiacbea 
Diplograpsus,  bis  auf  ein  nndeotliches  Exemplar,  bei  Idmterkrj 
ganz  zu  fehlen  scheinen. 


541 

Btober  babe  ich  den  ganzen  audweatllchen  Tbell  unseres 
6eb!rg;es  dem  Kulm  zugerechnet^  vorzBglieh  nvegen  der  beim 
Zolle  anweit  Schurxfeli  darin  gefundenen  Knorria  acutifolla, 
Kd.  confluens  unü  Dechenia  Roemerana,  Formen,  welche  denen 
iler  ClttustHler  Granwacke  so  ähnlich  und  bisher  nirgends 
hn  Devon  beobachtet  worden  sind.  Wenn  unn  aber  dieselben 
und  ähnliche  Pflanzen  sich  seitdem  auch  bei  SMherg^  bei 
Bangeroiej  Wernigerode  und  lUeburg  in  der  Nähe  unzwei« 
felhaft  diurischer  Kall(-Mas9en  gefunden  haben,  wenn  auch  in 
lUrmgen  die  oberste  silorische  Abtheilung  Knorrien,  Kala- 
miteo  und  Megaphytum  fuhrt,  so  lässt  es  sich  liaum  mehr 
bezweifeln,  dass  der  ganze  sudliche  Theil  des  Harzes,  west- 
lich Tielleicht  durch  das  Sieber -Tkal  begränzt^  dem  Silur 
ugehort 

la  der  Pfingst^ Woche  habe  ich  noch  einmal  die  Thäler 
Too  Zerge^  Wieia^  Oderkaue  ^  Andreasierg^  Lamierberg  und 
^ber  durchwandert,  überall  aber  nur  einen  fortwährenden 
Wechsel  ¥011  mächtigen  und  wenig  geschichteten  Grau  wachen 
ud von  schwärzlichen  und  grünlichen,  nicht  falsch  geschieferten 
Thon- Schiefern  gefunden,  aber  keine  weiteren  Abthelinngeii 
machen  können ;  ähnlich  wie  bei  Wieda  nnif  Zerge  finden  sich 
auch  oberhalb  Kupferhütte  bei  Lauterberg  am  dnrchröschten 
Teiche  und  oben  am  KnoÜe  Kalk-Massen,  die  hoffentlich  noch 
Venteioerongen  liefern  werden. 

Von  den  abgebildeten  Graptolithen  zeigt  die  Figur  b  die 
Sfache  Vergrösserung;  es  sind  folgende: 

Monograpsus  Priodon  Broun,  Fig.  1.  Die  hiesige 
Form  stimmt  mit  der  aus  Böhmen  abgebildeten  am  besten, 
Bod  es  kommen  auch  hier  Exemplare  vor,  bei  denen  das  äus- 
sere Ende  der  Zellen  sehr  zugespitzt  und  stark  nach  unten 
gebogen  ist.  Die  Breite  beträgt  2",5,  die  Höhe  der  Zellen 
<Nler  die  Entfernung  der  Mundungen  von  einander  l""*. 

Monograpsus  latus  M*Coy,  Fig.  2.  Die  hiesige 
Forai  stimmt  namentlich  mit  der  Abbildung  bei  M*Coy  sehr 
Snt)  und  es  wird  nur  Mangel  an  guter  Erhaltung  seyn,  dass 
die  ubergebogene  Spitze  der  Zellen  nicht  zu  sehen  ist ;  au 
eiBigen  Stellen  erscheint  die  Oberfläche  fein  granulirt.  Nur 
m  Exemplar  liegt  vor. 


'      S42 

Motiograpsiffl  Jungati  n.  sp.^  Fig.  3.  Steinkerne 
dieser  Art  Eeiclinen  sieb  ftiis  durcii  den  weit  vom  Ruelieii 
iiegenden  Kanal,  durcli  oben  fast  gerade,  und  nnten  gebogene 
Zabne,  an  deren  oberem  Rande  eine  liuienforJhige  Fortsetzung 
des  mitden  Zelien^Theilea  liegt,  die  aber  auf  der  äussern 
Schale  nicht  sichtbar  ist;  zwischen  den  Spitzen  der  Zabne 
liegen  etwas  spiralförmig  gebogene  Fortsätze.  £•  Ist  eine 
hier  häufige  Form. 

Monograpsos  polyodonta  «.  sp.,  Flg.  4,  Unter- 
scheidet  sich  von  der  vorhergebenden  Art  durch  geringere 
Grösse,  durch  den  ganz  dicht  am  Rucken  liegenden  Kanal 
und  durch  die  zweizähnlgen  Fortsatze  zwischen  den  Haopt- 
zähnen  der  Zellen;  die  kleinem  Zähne  werden  Indessen  oft 
undeutlich,  und  dann  erscheint  der  Fortsatz  halbmondförmig, 

Es  ist  Diess  bei  LauUrherg  die  häufigste  Art 

Monograpsus  oblique-truncatus  s.  Jp.,  Fig.  6. 
Der  feine  Kanal  liegt  unmittelbar  am  Rücken;  die  Sollen 
sind  kurz,  steigen  schräg  an,  sind  oben  schräg  abgestutzt 
und  gehen  oben  in  eine  kleine  Spitze  aus.  Nur  ein  einzi- 
ges, aber  wohl  erhaltenes  Exemplar  liegt  vor. 

Monograpsus  subdentatus  n.  ap.y  Fig.  6.  Die 
Scliaie  ist  unten  etwas  gebogen ;  die  Achse  oben  verlängert;  die 
Zähne  der  Zellen  wellenförmig;  die  Seiten  undeutlich  wel- 
lenförmig gestreift. 

Monograpsus  sagittarius  Uisimgbr,  Fig. 7.  Isteioi- 
gen  bei  Gbinitz  abgebildeten  Formen  obiger  Art  noch  am  ähn- 
lichsten, unterscheidet  sich  aber  davon  vielleicht  flurch  die  noch 
weniger  vorspringenden  Zellen;  die  Schaale  ist  stellenweise 
undeutlich  längs-gestrichelt;  der  Kanal  kaum  wahrzunehmen. 
Ob  die  bei  c  abgebildete  Form  mit  bieher  gehört,  ist  kana 
zu  entscheiden. 

Monograpsus  Proteus  Barr.?  Fig.  S.  Lässt  sich 
mit  ^einigen  von  Gkinitz  abgebildeten  Formen  dieser  Art  ver- 
gleichen ;  bedarf  aber  noch  näherer  Untersuchung,  da  nur  ein 
einziges  Exemplar  vorliegt. 


Briefwechsel. 


Mittlieiltingen    an    Gelieimenratli    v.    Leonhahd 
gerichtet. 

Siegen,  im  Juli  18S5. 

Ich  habe,  untergtutzt  doreh  den  Oberlehrer  Kysabui,  eineSoite  von 
Krjstall-Mod eilen  att«  Glas  nach  einer  elgenthumiichen  Art  durch 
4ea  hitngen  Buebbinder-Meiater  THOVAa  anfertigen  laaaen  und  erlaub« 
air,  die  Lehrer  nnd  Freunde  der  Mineralogie  nnd  Kryatnllographie  nm  ao 
nrhr  aof  dienelben  aufoieikiiBm  zu  Barben,  aU  sie  geeignet  er»icheinen, 
die  Schwierigkeiten ,  welche  aich  einem  frachtbringenden  Dntenicbt  beim 
iflßogcr  in  diesen  Wissenschaften  entgegenstellen ,  zu  beseitigen. 

Die  Modelle  umfassen  in  3  Abtbeilungen  I.  die  Vollflichner,  II.  di« 
Halbflirbner^  ill.  die  wichtigsten  binären  Kombinationen  der  d  (7)  Krjr- 
sliil-Syslene. 

I.  Die  Modelle  der  Vollfiflchner  (Holoeder)  unterscheiden  sich  von 
<ifB  bisher  gebräuchlichen  aua  Holz,  Ptippe,  Metall,  geschlifenem  Glas, 
TboD  0.  8«  w.  in  folgender  Art: 

■)  Man  kann  darin  die  Länge  5  Verschiedenbeit  ood  Keigang  der 
Aduen  erkennen  nnd  die  Beziehung  der  Flächen- Syst ease  zu  denselbeii 
(ritt  deotlich  hervor. 

b)  Die  Verschiedenheit  und  Gleichartigkeit  der  Ksntcn  und  Ecken  ist 
rrtichtlirb. 

c)  Die  Grundform  und  deren  Terh&ltniss  zu  den  abgeleiteten  Formen 
H  Tfranscbaulicbt. 

d)  Die  Modelle  sind  von  einer  aolchen  Grosse,  dasa  sie  zu  gleicher 
Z«it  von  einem  zahlreichen  Auditorium  in  ihren  einzelnen  Theilen  nnd 
Beziehungen  betrachtet  Waiden  können. 

II.  Die  Modelle  der  Halb  flächner  (Hernieder)  aollen  dienen,  din 
Ent^tehoBg  dieser  Formen  aua  den  entsprechenden  Vollflächuern  durch 
Wirhscii  und  Verschwinden  einzelner  oder  melirer  abwechselnder  Flächen 
zu  erklären  und  zu  veranschaulichen.  Zu  dem  Ende  sind  die  VoHflächeii 
ans  erfarblem  Carton  oder  Glas  angefertigt.  Die  Fläihen  der  Hernieder 
ins  GUs  ober  die  wachsenden  (kolorirten)  Flächen '  gelegt  und  bis  zum 
Dtirchychneiden   über   den   vei schwindenden   ^Weissen)  Flächen   erweitert. 


544 

—  Die  wieliliffsten   1ie«iedrnclii»n   Forntn   werden   fiecb   bevoaders  nrft 
Acheeii  und  Grand form^K ante v  konirfruirt. 

IIL  Die  dritte  Art  ven  Modellen  erlfiotert  dir  Modifikatloaen, 
welche  die  Kry«t«lle  en  den  Kanten  und  Ecken  erleiden ,  wenn  ate  sich 
mit  den  Flachen  eines  anderen  Kryatalles  aua  dpmaelhen  Sjrateni  komK»- 
uiren.  Zu  diesem  Zweck  ist  ((er  aus  Glos  oder  Cartoo  anfj^efertii^te  abf^r- 
finderte  Krystall  auf  den  Kombinalions-Flächen  mit  Glas-Tafeln  bedeckt, 
die  bis  sur  Yervollstindij^nng^  des  abändernden  Krystalls  erweitert  aind. 
Hieran  kommen  noch  die  wichtigsten  Zwillings- Krystalle  ans  Glaa  mit 
den  Achsen. 

Die  krystallographischen  Zeichen  nach  Naumann  oder  Wsias  sind  aof 
den  betreffenden  Fliehen  mit  rotber  Farbe  anj^ebrachf. 

Was  den  Preis  dieser  Modelle  betrifft,  so  mag  als  Anhaltü-Ponkt  die- 
nen, dass  die  Glas-FIAche  so  2  Sgr.,  die  Carton-Flache  zo  l  Sgr.  und 
Jede  eingespannte  Achse  oder  Kante  su  1  Sgr.  geliefert  weiden  kann. 

Über  die  Bedeutung  unserer  Modelle  für  den  Unterricht  in  der  Krf- 
atallographie  und  Mineralogie  bedarf  es  wohl  keiner  Auseinandersefaong: 
e«  wird  genfigen,  in  dieser  Besiehung  auf  folgendes  Referat  des  Rrn. 
Geb.-R.  NdoGBRATH  aus  Bann  in  der  diessjfthrigen  General-Yersafninlnttr 
dea  natnrhistorischen  Vereins  der  PreuäHsehem  Rhein-t^Mmde  und  Ifasf- 
pkaienä  an  Düwgeldorf  (29.  und  30.  Mai)  btnauweisen  <s.  Kdlnisrbe  Zei- 
tung vom  6.  Juni  d.  J.,  Beilage): 

„Geh.  Bergrath  Prof.  Noogbrath  aei^te  der  Versammlung  einige  Exem- 
plare der  schönen  k&aflicben  Glas-Modelle  von  Krystall-Formen  vor,  welche 
der  Buchbinder  F.  Thomas  in  SUf^n  nach  der  einsichtsvollen  Anleitung 
eines  Mitgliedes  dea  Vereina,  Hrn.  Direktors  Schnabbl,  verfertigt.  Es 
sind  diese  5"— 8"  grossen  Krystall-Modelle  aus  regelrecht  zugeschnitte- 
nen Glas-Tafeln  sehr  exakt  zusammengesetzt.  Wo  es  zur  Demonstration 
nöthig,  befinden  sich  im  Innern  dieser  durchMchligen  Modelle  die  ent- 
sprechenden Theiliings- Körper,  entweder  ebenfalls  von  Glas,  oder  wenn 
es  Korper  sind ,  deren  Flächen  nach  der  Symmetrie  nnterscbledea  werden 
muasen,  von  leichter  Pappe  mit  verschiedener  Farbe  nach  den  zu  einan- 
der gehörigen  Flächen.  Die  Achsen  und  Rölfs-Linien  sind  In  den  Me* 
dellen  durch  ausgespannte  Seide-Fäden  angedeutet,  und  zwar  in  abwei- 
chenden Farben  fär  die  verschiedenen  Achsen  und  anderen  Linien.  Die 
Kanten  an  den  äusseren  und  inneren  Formen  sind  durch  Leisten  von  Pa- 
pier eingefaast  und  auch  diese  Leisten  haben  verschiedene,  der  Symaaetrie 
der  Kanten  entsprechende  Farben.  Die  Arbeit  ist  ungemein  genan  *ad 
zierlich,  selbst  bei  sehr  koniplizirten  Kombinationen  von  Krystall«Plieliea. 
Die  Modelle  leisten  für  den  Unterricht  in  der  Krystallograpbie  Alles,  was 
man  zur  vollkommensten  Verdeutlichung  verlangen  kann.  Der  Redner  bat 
sich  in  seinen  Torlesungen  über  Mineralogie  in  diesem  Sommer  einer 
»olcben  Suite  von  Krystall-Modrilen  mit  ganz  besonderem  Nntsen  becßenl. 
Pur  den  Unterricht  in  der  Kryslallographie  hat  sich  Hr.  Direktor  Schna- 
bel durch  die  verwirklichte  Idee  dieser  Modelle  Verdienst  erworben,  wie 
nicht  minder  ebenfalls  dem  Hin.  Thomas  für  die  erfUgvnlle  Anafibrung 


845 

Mt  hemmim9  Am^thtmumg  gtMftrt  Eis»  ldlmi.FiHre  w^ktr  Kry* 
ftaJI.M«delle  (circA  7Q  Stoek)  kt  «adi  sm*  groMea  iMtaitne-AuMtellaiiK 
■•dl  ^cr»*  i^eMBilt  worden  nMi  wird  ihirt  s^wIm  dteo  verdiMtM  Bei« 
WJ  Uieu.  Di«  MboMa  Gtos-KSrper  sind  TcrbiltmamlMiic  aebr  billig: 
fie  PreiM  riebte»  skb  baaptsieblieb  nacb  der  Antabi  der  PlicbeB.'* 

Dr.  ScHNABBL,  Direktor  der  Realschale  in  Siegen. 


SminkmuMemf  27.  Juli  1855. 

leb  babe  Ibnen  bereits  MiltbeiluBgen  genaohc  Aber  da«  liitereaaaDle 
iafitreten  einea  Kreide-artigen  Kalkea»  welcber  airb  iinfero  £fiet€ii  bei  deai 
Pirfe  Gnrienleidk  beindet.  Die  bis  Jetst  aasffeföbrten  Arbeileo  beben 
Wviesrn,  dess  er  eine  grosse  Fläcbe  ubersiebt  und  ebne  Zweifel  in  der 
FeljCf  «ucb  in  leeboischer  Besiebang  von  Wicbtigkeit  werden  wird.  Obsebon  es 
uck  dfo  bisberigen  geringen  Aufschldasen  immer  nocb  acbwierig  ist,  fiber 
dis  geelogisebe  Alter  der  AbUgemng  fin  Urlbeil  an  fftllen,  an  mdcbte 
dsdi  »0  viel  gewiss  seyn,  dasa  man  sie  als  eines  der  Jogendlicbsten  Ter^ 
tür-Sildangen  so  betracbten  bebe.  Nimmt  man  nftmlicb  das  Mmitmer 
Becken  snm  Ausgangs* Pnnkl  nnaerer  Betraehtnngen  und  legen  wir  daa 
vm  Hrn.  Dr.  Fa.  SAifpnBaona  in  aeinen  Untersncbongen  tiber  dasaelbn 
nffff stellte  System  su  Grande*,  nach  weirbem  wir  folgende  Glieder 
ii  absteigender  Ordnung  beben : 

.  )  s)  Meeriscb.    Meeres-Scbicbten  von  Km^ed, 


'b) 


Sdeewasser-Bildang.    Knocbensand  von  BfpeiiMm. 

2.  Blltter-Sandstein  von  Jüftnnenlerfy  LmmUmkeim,  WhH&im. 

3.  Branakoblen-Letten  mit  LitorincUa* 

4.  Literinellen-Ralk. 
».  Ceritbien-Kalk. 

6.  Landscbnecken-Kalk. 

^  I  a)  Bracktaeb.    Cy reaen^Hergel 
* )  b)  Meeriscb.    Septarien«TboB« 

8.  Meeren-Saady  so  naterliegt  ea  keiaem  Zweifel,  daaa  wir  bier  eise 
Bildsng  vor  bbs  babea,  die  bScbsteaa  im  Alter  der  8iaawaaaer«Bildong 
Ib  ^eiebgeatelh  werden  darf.  Einmal  moss  ea  ala  ansgemaebt  gelten, 
im  sie  janger  als  der  BIstter-  oder  Brannkohlen- Sa ndatein  «nd  -Sand 
ai;  tsm  andern  atebt  nie  an  dem  ingendlicben  Basalte  in  so  naber  Be. 
uthseg,  dasa  wir  aogar  geneigt  sind,  ibre  Entalebnng  gans  in  die  Zeil 
^er  bssallischeB  Emptioaen  sn  verlegen.  Wir  bafiea  ans  einem  früberen 
DircbsehniH  bereite  gesehen,  dasa  die  Kreide-artige  Maaae  nahe  an  Tag 
i^ti,  abwecbaelBd  voa  Dammerde  und  blanem  Tbone  oder  grfinlichem  Mergel 
ia  seringer  MScbtigkeit  bedeckt  nnd  tbeilweise  von  Besalt  dorcbscbnittea 
'^  Ikeilweiee  ibn  snm  Liegenden  bat.    Es  ist  bis  Jetst  nocb  keia  Basalt 


*  VatenadiaagM  iber  da«  Mslaxar  TertMr-Beekea  oad  dciMO  Stdhisff  ia  gM« 
^^Mm  afif>   WimbeJwi  1663,  8.  «. 

MrgMig  1855.  35 


SA9 

Hl  noteMr  €kg«o4  infelirrfeB  w»rdM ,  dar  ftU«r  •!•  der  BrauakeUce-Stad 
wire.  Da  dod  der  Sand  ia  der  nichttcn  Umgebuiiy  von  GmrieiUtkk 
nach  Orümimfen  nmi  SieMttek  b«  die  I3nlerla|;e  aller  JoDgereD  Tkoe.  vid 
Kalk*Bildiiiigea  la  aeyn  achpiot,  ao  iiiöcbte  aieh  K<*|:en  meine  AltrrsBfttb- 
mang*  vorläufig  wohl  niehta  einwenden  laanen.  Wie  ich  bereite  «aderwirti 
«ngeffibrk  habe,  ao  aerfillt  die  Ablagerung  in  drei  Ablbeilungea,  io  eine 
obere  feste,  die  Jedoch  auch  febien  kann,  eine  mittle  weiche  Kreide- 
artige und  eine  unlere  weicbe  von  acbmotiig  -  gelber  Färbung.  Die 
Analyse  hat  alle  drei  ala  Dolomite  mit  mehr  oder  weniger  fieimeogiiDj^ 
von  Eiaenoxydul-Silikat  und  Sand  erkennen  lasaen. 

Wenn  man  die  Maaae  genau  betrachtet,  ao  trifft  man  hier  und  dt  of- 
fene Linsen- förmige  Raumchen,  die  theita  von  Pflanten-SaameB,  theili 
von  übersinterten  Loft-Bllachen  bei  rühren  mögen;  aber  man  bemerkt  aach 
Andeutungen  von  Pfiansen-Stfingelchen  und  Blatt-Nerven.  Haar-Spalten 
durchsetsen  das  Gestein  nach  allen  Richtungen,  und  die  stärkeren  Ab- 
lösungen alnd  häufig  mit  einem  gelben  Anfluge  von  Eiaenoxyd-Hydrst  vei- 
sehen.  Nach  dem  Vorhergehenden  darf  man  voraussetsen ,  daas  der  Ab- 
aatx  in  sfissem  Wasaer  erfolgt  aey.  Unter  dem  Mikroakop  kann  man  nar 
amorphe  Thelle  erkennen,  wihrend  die  eigentliche  sekundäre  Kreide  be- 
kanntlich aua  einer  Menge  Organismen  der  Meeres-Faune  gebildet  i«t, 
Hiernaeh  ist  man  auch  im  Stande  beide,  wenn  aie  im  Handel  uebeneia- 
ander  vorkommen  sollten,  sogleich  su  unterscheiden. 


Mittheilangen  an  Professor  Bronn  gerichtet. 

SNuicht  30.  Juli  I85S. 
Von  meiner  tertiären  Flora  der  Sekweiim  iat  die  vierte  Lteferaag  ?oM- 
endet  und  wird,  wie  leb  hoiFe,  im  nächaten  Monat  veraendet  werden  köa- 
nen.  Sie  enthält  den  Schluss  der  Pappeln,  die  Weiden  und  die  Amrr 
taceen.  Gegenwirtig  werden  die  Tafeln  zur  fünften  Lieferung  lithagra- 
phirt.  Von  besonderem  Interesse  sind  in  dieaer  die  vielen  FiciirArten 
und  die  prächtigen  Lanrineen.  Von  dem  ehemaligen  Ceanotbos  poljrnar^ 
pbus  A.  Braun  habe  ich  beblätterte  Zweige,  Blutbenatäode,  BIvmen  and 
Fr6cble  und  bin  dadurch  in  den  Stand  gesetst,  diesem  durch  das  Kaaia 
Tertiär-Land  verbreiteten  und  überall  häufig  vorkommenden  Baume  die  ricb^ 
tige  Stellung  anzuweisen.  Er  ist  zunächst  verwandt  mit  der  Csnphor^ 
olBcinaruni  Bavh.  In  Onipfen  kommt  aber  noch  eine  aweite  aebr  aarrfc^ 
wfirdige  Art  vor,  von  welcher  ich  die  Blfilhenatände  besitze.  Überbaapt 
wird  öninfen  immer  wichtiger  su  Deutung  der  Tertiär-Flora,  aeit  icb  dis 
Leute  dort  abgerichtet  habe,  aooh  auf  die  kleinen  und  uoacheiabarea  Ge- 
genatände  zu  achten  und  «ie  zu  aammeln.  Früher  hat  man  nur  die  gr»- 
sen  Blätter  und  Aate  aufgehoben,  und  doeb  sind  kleine  Deckblätter,  Biä- 
thenstiele,  Knospen,  Saamen  und  Fr6chte  oR  von  viel   gröaserer  Bedru< 


547 

m%  la  BMÜninirof  der  Arten  und  briDj^ii  cioe  viel  gr6ssere  Sicher* 
bfit  ond  Bettinintheit  in  die  vorweltliche  Flort.  Ich  hoffe ,  da«  der  Stein* 
bmch,  welcheo  die  Baditehs  Regierung  jettt  ansbeoteo  l&sct,  auch  ia  der 
We»e  bebaodelt  werde,  damit  die  Winenschaft  mSglicb  grösslen  Nntsen 
dartoi  »ehe,  und  bin  gerne  bereit,  das  Meinige  daza  beiantragen.  An 
HUoxen  wird  gewiaa  Vielea  gefunden  werden,  weniger  dagegen  an  In- 
lektea.  Diese  kommen  in  oberen  firoeh  nur  selten  vor  und  sind  bei  Wei* 
1»  nicht  so  schön  erballen  als  Im  unteren  Bruch ,  welchen  Hr.  Bauth 
unbeatet. 

Sie  fragen  meiner  Arbeit  über  die  Omim§mur  Insekten  naeh.  Nun,  diese 
Hflu  10  lange  ruhen,  bis  die  Flora  vollendet  ist,  waa  bis  nicbste  Ostern,  so 
6vlt  »ich  gesund  erbilt,  der  Fall  aeyn  wird.  Wie  Sie  wissen,  ist  der  spe- 
nelleThcil  erschienen,  in  welchem  simmiliche  Insekten- Ordnungen  abge- 
hiodrlt  sind.  In  dem  Allgenieioen  wollte  ieh  die  Resultate  geben.  Unter- 
JcMeo  bat  sich  aber  das  Material  ungemein  vermehrt,  wie  Sie  daraus  ent- 
MbiBfo  können,  dass  wir  gegenwärtig  allein  in  unserer  Sammlung  290 
ifoe  Spezies  von  Coleopteren  von'  ÖminfeH  besitzen  und  mir  Im  Ganzen 
317  sorae  Mpeeie»  Käfer  aeit  Herauitgabe  meiner  eraten  Arbeit  bekannt  ge- 
worden sind;  ebenso  sind  auch  zu  den  übrigen  Ordnungen  eine  Menge 
KQer  Arien  gekommen  und  darunter  praclitvolle  und  böehat  merkwjirdige 
Pormfo,  welche  uns  viele  wichtige  neue  AufscblAsse  geben.  Aus  den 
■npräoglieb  projektirten  Nacht  rigen  wird  daher  ein  neuea  Werk,  welches 
rifl  reicher  ond  mnnebfaltiger  werden  wird  ala  daa  erste«  lat  Diese  an 
Aaide  gckoBmen  und  auch  die  Flora  voHendef ,  so  werden  diese  beiden  sich 
rfenteitig  rrginaenden  Arbeiten  uns,  wie  ich  hoffe,  einen  tiefen  Blick 
m  die  tertiäre  Schöpfung  gestatten. 

Osw.  Heer. 


Breilan  im  Joll  1850. 

Vor  zwei  Jahren  versuchte  ich  eine  Znsammenatellnng  der  Pflanaen* 

knie  zu  liefern,   welche  ich   im  aogenannlen  Cberganga-Oebirgo 

kobacfalet  hatte.    Vor  184S  kannte  man  nur  etwa  14,  nach  der  t84$  von 

nir  gegebenen   Obersicht  schon  60,  {etat  kenne  ich   143  Arten.     Land- 

Nuzeo  fehlen  in  den  Altesien   oder  ailuriscben  Schichten;  See-PHansen 

od  zwar  Fiikoiden   eracheinen   ala  Anfinge   der  Vegetation ; '  die  Land- 

Mmea  selbal  beginnen  in  den  Devonischen  Schichten  mit  bekannten  Fa- 

nSn  and  Gattungen  der  Steinkohlen-Flora  (jedoch  bie  und  da,  wie  s.  B. 

i*Protopitys  der  Koniferen,  in  urtypiscber  Form)  und  werden  luden 

ii*gereD  Schichten  immer  zahlreicher,  wie  in  dem  Kohlen-Kalk,  den  Po* 

■dnomyen- Schiefern   und  der  jüngeren  Grauwacke  ScMesUms   und   des 

■ner,  welche  von  vielen  Geologen  mit  dem  Millstone  Grit  der  Bn§ii* 

|ka  Kohlen-Formation  parallel inirt  wird.    Fnkoiden  fehlen  in  dienen  lets* 

Igiazlicfa;  Eqoiseten,   namentlich  Kalamiten,  Farne,  inabeaondere  die 

inppe  der  ffeuropteriden  und  Sphenopferlden  herrschen  vor.    Nur  1  Art 

^8  diese  Scbicbten  mit  der  älteren  des  Kohlen-Kalkes  gemein ,  5  mit 

35* 


548 

der  wahren  Steinkobleo-Formation.  -*-  Veioe  Arbeit  über  «lie  Fl  ort  der 
Permitchen  Gebilde  oder  dee  Kapferscbiefer^Gebirgen,  dem 
End-PuDkte  der  paläozoischen  Schichten ,  ist  jetst  abgeschlossen  vod  soll, 
begleitet  von  18  litbographirten  Tafeln,  in  den  VerhandlungcB  der  Leopol- 
dinischen  Akademie  erscheinen.  " 

Die  Zahl  der  Arten   beUuft  sich  gegenwftrtig  auf  3t3   (man  kaastt 
bisher  nnr  etwa  140),  die  sich  auf  folgende  Familien  vertbeiien: 
Algae  2  Arten,  Lycopodiaceae  \%        Walchieae  6, 

Equisetaceae  3,  Gramineae  1,  Cupressineae  9, 

Calamitae  11,  Nöggerathiae  1,  Abietineae  9, 

Filices  116,  Palmae  3,  Fruchte  6, 

{fimiBv  ineert.  tedUi         Stigmaria  1,  (welche  vielleicht  so  riD«r 

Pachypteris  Br.  5,  Sigillariae  3,  oder  der   anderen  der 

Aphlebia  Prbsl.  3,  Annulariae  3«  zuvor  anfgefuhrteo  Ät- 

.  SteirophjllumEiGNW.l),    Cjrcadeae  7,  ten  geboren). 

Im  Allgemeinen  repr&sentirt  diese  Obersicht  den  grössten  Tbeil 
der  Pflanzen-Familien,  welche  wir  auch  in  der  Steinkoblen-Fonnation  bii 
jetzt  beobachtet  haben«  Jedoch  werden  die  Algen,  welche  man  fräber 
dieser  l^orniation  unter  andern  in  den  sogenannten  Matufeiderj  Jbmimgur 
und  FrMUsemkerger  Korn-Ährcn  so  freigebig  zutheilte,  fast  gänzlich  ver- 
misst,  indem  sie  nach  den  fast  überall  entdeckten  Fruchten  und  ander* 
weitig  bestimmenden  Yegetations-Theilen  ganz  unzweifelhaft  sn  des  Ki-i 
presaineen  zu  bringen  sind.  Die  Kupreisineen  treten  übrigens  hier  saentj 
in  der  Flora  der  Vorwelt  auf;  ebenso  die  Walebien,  welch«  gewiiwr- 
masaen  die  Lykopodiazeen  mit  den  Koniferen  verbinden.  Die  Lykopedia- 
zeen  selbst  werden  nur  durch  eine  im  Ganzen  aehr  geringe  Zahl  toi^ 
Arten  reprlsentirt,  die  bei  genauerer  Bestimmung  sich  noch  mehr  verris- 
gern  dArften.  Zur  Vermehrung  der  Farne  tragen  die  in  dieser  Forvatios 
ao  besondere  biuiigen  Stimme,  insbesondere  die  Psaronien  wesentlich  bfv 
Von  den  Sigitlarien ,  die  in  der  Steinkohlen-Formation  in  aolcher  Meng« 
vorbanden  sind,  daaa  ihnen  faat  überall  der  gröaate  Anihell  nn  der  MaMC 
der  Kohle  zogesrhriebeo  werden  muss,  vermag  man  nur  2  Arten  naehzs^ 
weisen. 

Mit  der  Übergangs-Flora  und  auch  nur  mit  den  jflngsten  Schichtes 
derselben  iheilt  unsere  Flora  nur  S ,  mit  der  Steinkohlen-Formatioo  däM 
gegen  36  Arten.  Merkwürdig  erscheint  der  schroffe  Abschnitt  nsrb  drJ 
jüngeren  Formationen  hin,  mit  denen  aie  wahrscheinlich  gar  keiue  Art 
gemein  hat,  indem  die  angegebenen  Vorkommnisse  in  der  Permiacheo  For^ 
mation  RuMMliMdg,  selbst  nach  der  neuesten  Arbeit  von  C.  MAnnLiif,  soc^ 
sehr  der  Bestitignng  zu  bedürfen  scheinen  und  sich  vorläufig  nur  aaf  I 
auch  im  Renper  bia  {etzt  beobachtete  Arten  rednziren  laaaen.  Die  Lyka^ 
podiacern,  NSggeralhien ,  Stigmarien,  Sigillarien,  Asterophylliten,  Asse^ 
larien'und  Wak-hirn  treten  in  uoaerer  Formation  zum  letzten  Mal  aaf, 
worana  aich  die  abgeschlossene  Beschaffenheit  der  Flora  der 
sogenannten  paläozoischen  Periode  recht  augeoscheiolirb| 
ergibt  und  zugleich  auch  die  achon  frnher  aosgesprothtDe 


U9 

BeliAvptiiDii;,  datt  die  Flora  in  ditter  langen  Periode  doeb 
keine  weaentliche  Verändernng  erlitten  habe,  neue  Bestft* 
tif^nng  erhält.  .  Nach  ihrem  geograpbiachen  Yorkommen  Tertheilen  sich 
^ie  obigen  213  Arten  folg endermaMen :  in  Russhmd  68,  Böhmern  63,  Kgr. 
Smdksen  58,  SehUeim  23,  Frmnkreiek  22,  Prenss.  Sachsen  lo,  Kurfor- 
otCBtfc.  Heeeem  lO,  TkMngem  7,  BeMmmer  4,  England  1.  Die  meieten 
rif(ee(böaitichen  Arien  sählt  Rueelandf  61,  die  anderen  Linder  folgen 
hierin  in  nachstehender  Ordnung:  Seekeen  38,  Böhmen  37,  FrankreUh  17, 
SckUeiem  6,  Knrrärstenlh.  Heseen  4,  Pr.  Smeheem  4,  TWrtn^en  1.  Viele 
Arten,  wie  »an  schon  aus  dieser  Übersicht  entnehmen  kann,  haben  eine 
weite  Verforeilnng,- so  dass  sie  als  wahre  Leit-Pflanzen  dienen  können, 
wexv  sich  diefenigen  nun  gans  insbesondere  eignen ,  welche  wie  s.  B.  die 
Wnlefaien  und  der  Calamites  gigss  ein  sehr  auffallendes  Äusseres  besitzen. 


Neue     Literatur, 


(Die  Etdiiktiir«!!  add««  dm  EnpCimc  •«  •!«  eingelftafcw  Schrille«  durch  •••  dta  TM 

heigttctitct  X.) 

A.    Bücher. 
1853. 

W.  P.  Blaks  :  Prelimimmry  Oeoiofieal  Repori  of  Ihs  ü.  8.  Pfeife  BtU- 
rood  Smrey  u»i§r  the  eommnnd  of  Lieuin,  R.  S.  Wiluamsor. 

1854. 

K.  J.  AnoRA :  Beilrlge  sur  Keantniss  der  fossilen  Flora  Siebenbörgein  nid 

des  Bannates.    Wien  4^ 
F.  Cbapvis  ef  6.  Dbwalqvb  :    Dueripiion  iiu  FossUm  des  Terrmiu  l^ 

eatUUiir^M  4€  Im  PrmrimeB  de  Luxemimr§^  wuwMire  emurommS  per  CA' 

emddwUe  R.  Belffe  am  eoneamre  de  1861.    300  pp.  4®,   38  fO.,  P<nf 

[18  Francs]. 
BoRHBHANH  :  uber  die  Lias- Formation  in  d.  Omgpegend  v.  G5ttinKen.  Berüo. 
Oeoiepical  Report  of  Canada  ;  Report  of  Progreee  for  the  yssr  18^1- 

M,  printed  ky  order  of  the  Legislative  AssemUy  (|80  pp.  8^).  üeAn. 
HADSMARif  :    Beitrifce   zur    Kenntniss    der   Eisenhohofen-Scblarken  sebit 

einem  ideologischen  Anhange.    Götting^en.    M 
A.  DB  Humboldt:  Melan$es  de  Oeolope  et  de  Physique  gemeraUj  trMimii 

per  Ch.  Galusv*    Paris  im  S^  avee  Atlas  $r,  tu  4®,  foais  i^^. 
6.  Lbonhabd:  die  Qaarc-fohrenden  Porphyre,  3.  Aufl.    StuKgr.  8^* 
F.  M'CoT :  Conirümiioms  to  British  Palaeontelogy.  S^.  Camikrid$$, 
R.  B.  Marcy  and  G.  B.  M'Clbllan  :    Exploration  of  the  Red  River  •( 

Louisiama   in   the  year  186$^    S86  pp.  8^   u>iih   nmmtmeroui  pititfi 

Washington. 
P.  A.  Miixbt:  Paleontologie  de  Maine-el-Loire,  eomprenmnly  avee  da  d- 

servations  et  rindieatian  des  diverses  Formations  geolofipM  ia  ^ 

partemem  de  Maine-ei-Loire^  tm  reUo^  des  roeheSy  des  wnaerßMSii 

des  fossiles j  foi  se  rapporteM  a  ehapi^nne  d^elles y  Amgere,  Ltd. 

8^    UVa  Fr.]. 

A.  ScHWAREBifBBRG  u.  H.  Rbussb  i  gcolog^scbo  Karte  tob  CborheMes  ao<I 

den  angrenzenden  Lindern  zwisch.  Taunus,  Harz  n.  Weser-Gebirge. 

B.  L.  C.  Wailbs:   Report  on  the  Agrieultmre  ad  Oeology  of  Mitnwffi 

(371  pp,  8% 


5U 


J.  C  Wjumi:   Ittm^rk»  m  «mm  fttit  IwifrMttmu  im  M 

1S54— 1855! 

Otw.  Hbb«:  F/orc  Uriuirim  H^veiim4\  die  tertiäre  Flora  der  Scbweiti, 
iu  «Lief,  mit  lilhoKr.  Alla«,  Wintertbor  in  Folio) ,  Lief.  1—3:  Bd.  I, 
Kryptogameo,  Gymnoapernen,  MoDokofyledonen,  S.  1— 117,  Tf.  1—60; 
Bd.  II,  Dikotyledonen,  S.  1-24  ...  .>  Tf. 51 --60  .... 

1855. 

I 

fume  in  intmiU  n^dsrms  al  Perlm^  ««urlt  mui  wem  exMltmt  a«l  f99' 
siUm  reperiumiur  (04  pp.  17  lab.  lithogr.  4^.     Beroiimi. 

a  6.  BaoKH  n.  F.  Rosmb»:  LeUkmrm  geofnüsiiemt  3^  Aufl.  [Jb.  1M4,  79«]. 
Text:  Lief.  9,  Tbl.  VI,  S.  631-634  (Cartoo)— 800,  V.  Periode,  Mol- 
laaaett-Gebir^,  v.  Baoriif ;  —  Lief.  9,  Tbl.  II,  S.  193-433,  I.  Pe- 
riode, Koblon-Gebirge ,  ▼.  Robmba;  —  Atlaa  der  Sqpptement-Tafeln, 
Lief.  S  nit  13  Tfln.  [Der  Reat  dea  Mollaaaeo  -  Gebirgea  ist  aoter 
der  Preaae.] 

H.  BuaHBiarsii :  ffeoloj^iacbe  Bilder  aor  Geacbichte  der  Erde  nod  ibper 
Bewohner.    Leipaig  12*.    3.  Aufl.    1'  Bd.  367  8S.  (3  fl.  34  kr.] 

J.  L.  Coanaa :  Fmmsi  st  aa»  rmviramM  (U&ni'A$etm€).  RtdkertUt  f aafa> 
fiftM  Ol  pmi§omi0i0§ipisSf  MOlaorWa/tfiiaa  ei  kotmmqmeM*  Mpp,  A^  A§€fi^ 

B.     ZeitBC  b  rif  te  n* 

1)    SitaoDira-Bericbte    der    KaiaerL    Akademie    der   Wiaaen- 
Schäften,  matbeaiatiaeb-n  aturwiaaeoachaftlicbe  Klaaae. 
Wim  8^  [Jb.  18SSy  190]. 
1M4,  Oklober-Desember;  ATIF,  1—9^  S.  1—424,  33  Tfln.?" 

HADiiroBa :  i^rapbiache  Methode  annähernder  WinkeMMeaaunip  an  kleine- 
ren Krjatalleu:  3  —  9. 

Fritsch:  der  Orkan  am  30.  Juni  1864^  m.  Karte:  9—25. 

Kijaicajim  und  SpIrolba  analysireo  Mineral-Waaaer  von  Rofcgendorf  in 
Banal:  121-124. 

KEffiiGOTT :  mineralogiaehe  Notitzen:  xv.  Folge:  Trigonalea  Trapeaoeder  an 
Quars;  Oalranit;  Kryatatl-Kombioation  dea  Andaluaita;  Bleiglana  in 
Opal:  243-273,  Tf.  1-4. 

Boos:  über  Vi^usaNBL^a  Karte  von  Tbracieo,  Macedonien  etc.:    284—287. 

SARToaiun  V.  WALTfiaaHAUaBPi :  ober  Paraatilbit,  Karpboatilbit,  Dufrenoyait, 
Araenonelan :  290 — 293. 

Uaidifcgbii :  Interferenz  am  Glimmer:  295 — 309. 

Strefflbvr:  Daratelinng  orograpbiacher  Verbältniase  in  Karten:  315-330. 

HAiamcEii :  Beatimmung  der  Brechungs  -  Exponenten  in  Glimmer  und 
Penoin  :  330—336. 

•   M.  XIII  haut  nur  2  Hafte. 


Sons&TTBi^!  ae«M  y«rk«iNi«n  vmi  ZtrkoM«»*OxT4 :  3M— 3M. 
RBM.itiiBBit :  Ttniperalvr  der  Qaelfoii  v«n  Krtncaidiiisler :  $85^  397. 

I6M,  Jinu.-Febr.;  XV,  I,  f ;  S.  1—348,  13  Tfla. 
Bblu:  dM  in  Pavi«  •Utlgehabl«  Erdbeben:  44. 
Lbydolt:  oeue  Methode  Straktor  nnd  ZusanmeimetcHiig  der  Krynlall«  ii 

untersacben :  69—82,  Tf.  1—5. 
FniTeca:  kooslailte  Verhältn. d«  Wasserstandes d.  DoDanb.Wien:  160  SOO,lTI 
ScuABDs:  krystatloloKische  Untercsuchunfcen:  200—210. 
Kbufigott:    Mineralogische  Notitaen,    xvi.  Folge:   HausnaDDily  Plagioiiil, 

Vfsuviaii,  Bendantit,  Atiiminit,  Paraluminit,  Akanthit:  234-256,  Tf.M 
Graiugh  :  merkwärdige  Krystall- Bildung  am  Salmiak:  270—276. 
HöRFiBs:  Gastropoden  nnd  Acephalen  der  HalUtltter  Schiebten:  176-379. 
Pohl:  Analyse  von  Bmnnen-WaAner  in  Wien:  303—311.' 
GniiLiCH :    Brechung   nnd    Reflexion    des    Lichtes    an    Zwillings- Fliehen 

optisch  einachsiger  Krystalle :  311—310. 
J.  Mullbr:  XU  Delpbinopyis  Freyeri,  eine  Tafel:  345. 

2)  G.  PoooBffooRPP:  Annalen  der  Physik  nnd  Chemie,  Leipiip  ef 

[Jb.  IM5,  341]. 

18öS,  Jan.— Aprilf  XCIV,  1-4,  8.  1-644,  Tf.  t-7. 
Ramnblsbbro  ;  chemische  Zusammensetsung  des  YesoTians  :  92— 10&. 
Sartorids  V.  Waltbrshavsbn  :    cur   Keiintniss   des   DolomitM    d.  WaMisrr 

Alpen:  116-141. 
G.  RosB  :  da«  bei  Febrbellin  in  Brandenburg  gefallene  Meteoreisen :  I69«17S. 
G.  Jbntssgn  :  Serif gt  den  rotben  Polybatit  von  Yie,  Meuithe:  175—176. 
N.  V.  KoRscHAROiv:  Aber  den  sweiacliüigen  Glimmer  vom  Vesnv:  212*215. 
—  —  über  den  Klinochtor  von  Achmatowsk :  216—235;  836. 
F.  H.  SghrSdbr  :  über  das  Kryatallisalions-System  d.  Dalolithn:  235-S46. 
W.  Haidif(orr  :  weitfse  Farbe  der  ISifienoxyd- Alaune :  246—255. 
J.  Cn.  Hbusakr  :  au  Waltbrkhauken's  Abhandlung:  334. 
Daobbr:  Untersuchungen  v.  Mineralien  in  Or.  Kramtx'b  Suroinl.:  308*413. 
Marbach  :  optische  Eigrnschafken  einiger  tesseralen  Kryatalle :  412-429. 
C.  Rammblsbbro:  Rryatall-Form  des  M«*)onits:  434—436. 
H.  Rosb:    ober   weisse   Farbe  der  Eiscnoxyd-Alaune,    nnd  braune  ihrer 

wässerigen  Lösungen:  450—462. 
G.SAnDBBROBR:  Kry8tankautfn-Me8KungmitdemKoiiipaiiH;Leptometer:462. 
DuPRBFroy:  ein  Diamant- Krystall  aus  Bogagem  in  Brasilien:  475—478. 
Rammblsbbrg  :  Zunammensetxung  einiger  (x.  Tb.  natürlicher)  Salse:  507-523. 
A.  Kbnngott:  trigonal.Trapexoeder  d.hexagonalenSystrmes imQuarx: 581-597. 

186Sy  Mai-Juni;  XCV,  |-f,  S.  1-336,  Tf.  1—6. 
J.  G.  FoRCHHAMMBR :  £iufluss  des  Koclitialzes  auf  Bildung  der  Mioeralien. 

II.  Metalle  u.  Erden,  welche  das  Kochsais  aus  Gesteinen  auflöst:  00-95. 
H.  Rosb:  Zersetxung  unlöslicher  Salze  durch  AnflösungeD  löslicher:  Zrr- 

Metzung  schwefeis.  Baryterde  durch  kobleos.  Alkalien  auf  trorkeaen 

Wege:  69-109. 


G.  JnifWMrs  VotVmmmb   md   Bestand  Utlii0ii.lM«tiKra  FbldtpirtlHr  s« 

Bildofif  eif^ntbamlicher  Tbootril«.luilt}ger  Kalk^Mikat«:  ttT— 311. 

P.  V.  K^mul:  #ber  eift  neiiM  Poliriskap,  Slaoroteop:  910-933. 


3}   EüDafAnii  nnil  G.  Wbrthbr:   Journal   für    praktiaehe  Chemie« 
Utpilff  8<^  [Jb.  1655,  341]. 
I8M,  Mr.  5-«;  LXIV,  ^-^,  S.  157-616,  Tf.  1. 

Rahhelsbbr«:  cbemiache  Zasanmensetinog  des  Veauvians:  305—310. 

ZirkoB-Erde  in  Zoinit :  316—310. 

R.  FRBaafiivs  xerlfitt  die  Mineral-Qoellen  sa  LaogeBacbwalbacb :  335*378. 

E  SraacKBR :  Euxenit  uod  Ortbit :  384—387. 

T.  Kobbll:  optiscb-krystallographiscbe  Beobachtiungen;  ein  neoea  Pola- 
rivkop,  daa  Stanroakop:  387—300. 

£.  Pbcbi  :  Verbindungen  der  Borsäure  (Sillim.  Jpmnt,  ^) :  433. 

C  T.  Jackboii  zerlegt  AÜopbaB  (Siu-IM«  JoBni.  ^) :  434. 

J.  A.  Galbbaitb  serlegt  Feldtpalb  (PAtVof.  Mtig,  » :  435. 

Joizsea  aerlegt  rotben  Polybaüt  (Pogcbub.  Annal.  ^):  436« 

F.  Fiau>:  serlegt  den  Bodeo  vor  Atakama  (Jfmr^.  Chnm,):  437. 

R.  WAsmoTBii :  Boraiare  u«  AauBoniak  ia  VnlkaBen  (das».  Gmm.  ^) ;  438. 

LiirBs  n.  GiLBBRT :  Ammoniak  and  Salpeteraänre  im  Regen :  443. 

SASToaioa  v.  W*LTBBaaAoa8ic  serlegt  ainiga  MtueralirB :  444—446. 

F.  A.  Gbhtm:  Mineratogiacbe  Beiträge ,  II:  Tetradymit;  Bitmatit;  Aci- 
colli;  Bernbardlit  m.  Sf.;  Fahlen;  Geokropii;  Granat;  AUaDit;  Wolf- 
ram-Verbindungen  ana  N.-CaroliBa,  Skorodit:  466—473. 

l  Ca.  Hbossbb  :  Oufrennjrait  und  Binnit :  406—407. 

V.  KoKiCMAROw :  KÜBochlor  von  Acbaiatowsk  ^  607—508. 


4)  AbbandlungeB  des  zoologisch  -  mineralogischeB  Vereins 

in  Regensburg,  Regensb.  8*^  [Jb.  18S4^  588]. 
Vs  Heft  (1864),  85  SS.,  hgg.  1855.  H 
A.  Fr.  Bbsaabd  :   die  Mineralogie  in   ihren   neuesten   Fortschritten  i.  J. 

18S4:  S.  1-84,  Tf.  1. 

1)   Bikiiüiheque  mnivenelle  de  Oeneve.  B.  Arehivet  ieM 9eiemee9 
fAyatfiM  Ol  mmturelies.  d,  ^eneos  ^  [Jb.  18M,  34i]. 
18M,  Janv.*-April  ;  d,  109-111-,  d,  XXVlit,  p.  1-856,  pl.  1. 

Misse II es:  P.  Gbbvais  bb  Rovvillb's  Geologie  von  Montpellier:  71-77; 
-*  Habkiibbs:  BBtersihtriscbea  Antbradt-  und  Pianzcn  •  Lager  In 
Söd^eboitiand :  77. 

Xiscso:  Lagersng  des  Goldea  in  Californien :  114—135. 

Missellen:  Rsssay:  Mftehtigkeit  alter  Gletscher  in  N.-Wales  und  Uiii«^ 


W4 

C««eml  >!••;--  Pmb:  UMwtMcllviiK  der  füHMMfiA—  i 

in  SckotllMd :  !•!. 
D.  SHAMPsr  it»  »■  JJgaihiMin  ood  n^ftacr  ü«g€but  g  Y7#*t98,<«i.  Kart«. 
Ch.  Stb.-Clairb  Dbvillb  :  Dichte- WecbMl  v.  SilikBlen  etc.  dknreb  Sebaiel- 

smiff:  3M— M8.  

6)  Bulieiin   de   im   SoeiiU   dee    SminrmUMie*   de   Mmeemm, 
MoM€.  8^  [Jb.  18S4,  172].   M 

/«M,  ^y  4;  JTJTF/,  ii,  I,  1,  p.  1-204—593,  7  pll. 
Am>R£Biow8Ki :   das  tyrainche  System.     Zweiter  Tbcil :  ixemitcbey  tbalas- 
eieche   unil    pelagische   Gebirge,    uotere    oder   selcandlre    Scdliara«!- 
Gebirge :  3  —  67. 

F.  A.  Fallod:    Bemeikungen    ober  die  Lagerung  und  Beacbaffenhcit  des 

Serpeotios   in    dem  von    der   Chemnitzer  Eiitenbahn  durchscboitteiifa 
Theile  des  Granulit-Gebirges :  274-^285,  m.  Karte,  Tf.  I. 
V.  KiPRjjAifOFir :  Fisch-Überreste  im  KurslL'scben  Eisen-baltigen  Saadstciae, 
dr  AAfsatz:  286—204,  Tf.  2. 

G.  SAi«DBBaoBR :   ClymmUmm  §i  Oamiatitum  nahwmm  noitUf^  ^riau- 
rioM  expoeuil:  290—315. 

18S4y  Ij  XXVII,  I,  1,  p.  1-272,  5  pU, 
Y.ErcHWALD :  dieGraawacken-Schichten  v.  Liev-  o.  Eatb-Land :  3-112,  Tf.  1,2. 
J.  G.  BuTTfiBR;   geognoatisch-geologiscbe  Ansichten  enlnommen  ana  Kor- 

lands  Erd-Lagerungen :  233—261. 
D.  J.  Plaitbr  :   Entdeckung  eines   Steinkohlen -Lagers  am  West-Abbangt 

dea  Urals:  267-272. 
R.  HBRjfAFirr:  Halbkalk- Diallag  von  Achmatowsk :  273. 

7)  Bulletin  de  U  eUeee  ^kyMiem-mmthSmüli^ue  de  VAemdi- 
mie  imp.  de  St-iPeterekourj/,  Peiere$.  4^  [Jb.  1864^  805]. 

IMd,  Joni-IM5,  Mars;  Nro.  M9-«fl;  XIIF,  no.  Md,  p.  1-384. 
Paocrbr:   ober  die  Gestalt  der  Erde;  49—89. 
N.  n  KoRSCHAROw :  Kliiiocblor  v.  Acbmitowsk  am  Ural :  129-144,  3  Tfln. 

Bweiacbaiger  Glimncr  vom  Vesuv:  149—153. 

V.  Barr  :  Studien  über  das  Kaspisebe  Meer.  1.  Mollusken-FaBoa :  193— S16. 

Paucxbr  :  die  Gesteh  der  Erde :  225—249. 

J.  F.  Wbissb  :   mikroskop.  Analyse   eines  organischen  Polirscbiefers  voa 

Simbirsk  :  273—282,  8  Tfln. 
A.  V.  Volborth:  Priorität  von  Zethns  vor  Cryptonymus  Ew.:    289—297. 
V.  Babr  :  II.  das  Niveau  des  Kaspischen  Meeres  ist  nicht  allmäblich,  sooden 

pIStsKcb  gesunken:  905-332. 
Abich  :  ein  bei  Tula  stattgefundener  Erdfall :  337—356. 
GfofBRT :  Flora  der  Permiscben  Gebilde :  382—384. 


8)  L^tnetilnt.  f.  SecUoni  Seienees  mmthdmmli^meey  f  Ay^tftre« 
et  natmrellee,  PmHe  ^  [Jb.  18SS,  344). 
jrxill.  Min^,  IM5,  Mara  28-jBin.  27,  uo.  1108*fiM1,  p.  t#S.224. 
Agassis  :  die  alten  Fan«ea  entbaltcn  eaibryoaato  Tbier-F^nDeB :  10«. 


AftS 

Aotf :  WiffcraiKeB  4fs  L«a-]>t«<kes  Mf  4ie  trillie  Mecräs-miie :  1M-1I#: 

DE  yBRHBiiiL:  fiber  M4iiomi'«  AnMriluiniflelie  Oebirifi-Sy^ltaie :  113. 

Cr.  Stb^-Cl.  DnuM:  Dielil9.WMhafl  venebie4«»6r  8t«ff«  bcMs  SabMvl« 

sea  «od  Enterrts:  114. 
DsLAfiovB :  wie  Eben«  Masgin  ■•  Talkerde  i«  Deloaul  Dodmifreiscii:  IM^ISO. 
NftURf :  Hydrotbermifiehe  Karte  de»  Oteana:  ItS. 
Wifoer  ükademie :  131 -ISS  Ibabeo  wir  ans  der  Qoelle]. 
Ponel:  Gebirge  der  Ben-boa-Said  bei  Maroeco:  189. 
BeiiTRANO  9B  LoM:'£delateio-  o.  Fosiiilien-Lagerst&tte  in  Haot-Loire:  139 
C.  Psstost:  die  Ausdrücke  Hebong,  Senkung  und  Verrrickung:  140. 
Wifoer  Akadenie:  Jan.— Mars:  14S-147  [haben  wir  ans  der  Quellel. 
Ol.  STB.*CLAinB  Dbvillb  :  Silidum  in  grosser  Menge  dargeatelll:  140y  150. 
Dahoctr:  ZuMiamensflsung  des  Enkisses:   151. 
Gfolo^aehe  Reichs- Anstalt  in  Wien:  163-160;  161—104. 
Pkost:  Erdbeben  sn  Nisza :  100. 

DncLoiKEAUx :  Krystallofcraphisches  und  Optisches  ober  den  Qnars:    101. 
Siihofioa:  Nnmmnliteu-Formationen  in  Piemont :  107. 
Putif:  Orogrsphie  der  Cbileniseben  Anden:  167—108. 
Hebbkt:  Pemnr  eines  Riesen-Vogels,  Gastomis,  so  Bleodon  gefunden:  180. 
Uosfer:  ErfcUmng  der  Erdbeben:  103. 

InuAiB:  geognestische  Betrscbtnng  fiber  die  Pyrenien:  104*- 106. 
Sinisiida  :  Alter  des  Koblen*Gcbirga  der  Zentral- Alpen :  106. 

Alter  der  Nammnlitea-Gebirge :  106. 

Peligot:  Zosommensetzung  lliessender  Wasser:  106—197. 

HooKBR  n.  Biiviibt:  Kalk*Nieren  n.  Trigonoearpum  in  bitnak  Steinkohle:  109. 

TclioiATCBBPP :  Einseinbeiten  fiber  den  Ausbruch  des  Yesura:  S03. 

ÜL  STB..Ci.ajaB  Dbvillb:  ebensn:  209—903. 

G.  Robb  :  Aerolith  so  Linun :  SOO. 

RAHMBLSBBao:  fiber  Vesurian:  S07. 

CHAPMAitif :  Verdunstung  der  SalsHotb:  S08. 

Gobthajud:  Platin  in  den  Alpen:  SIS. 

Nicaisb:  Gold-Lagerstitte  in  Algerien:  213. 

Bertiser  Akndoniie.    Bbimch:  Tertiftr- Bildungen  Hessens:  314. 


%)C9mfi€M  rendus  kekdom^dsires  des  sdmne»^  de  l'Acndo- 
aiie  des  eeieneee  de  Perie^  Parte  d^  IJb.  ISÖS^  192]. 
iSS4^  Jen.  6-Avril  25;  XL^  uo.  1-ir,  p.  1—992. 
DcfSBüoi:  eioDianiant*KrystaU  ans  deoiBcBirkeBogogoBi  inBraoilien:  3-5. 
Dstsbuov:  Aber  Cobta^  Krnkodilier<J(aocben  von  Leece  io  Neapel:  27. 
M.  DB  SBnRBs:  KDoebea-Hohle  Salp4tri6re  bei  Gangeo»  Card:  135^137. 
C«.  8tb.-Ci.aibb  Dbvhjls:  Ulbologiacbe  Studien,  2*  Abhandl.:  177—182. 
UfGBfc:  Klfilfaing  der  Pobarton:  1S2-I86. 

DoTBRdor:  über  Roth's  und  Waobbb's  Knochen  von  Pickermi:  281—284. 
GftiBSQD6B:  ibtff  die  Ooolegie  Oslindteno:  347—362. 
8mii«iiba:  ttseisgio  oivigor  Thaila  XMkana'o:  352-356. 


SM 

BooTiGRT;  Aber  den  Urvpraa^  der  StetokoMes  476^477. 

I.  Gbofpuot  St.-Hilaihs  :  swei  acve  AepyorDik»Ei«r:  618^6to. 

Ch.  M ATTBDca :   Physikalische  Eifj^oacliafteii  des  kryttsIHsirleD  md  4e« 

lusammeoftedrockleii  Wismaebs:  MI<-545. 
CX  PnkTOST :    RieseD-Voi^el  (OMtornis)  im  Tboiie  yon  Mevde« :  ftS4-557. 
Hbbbrt,  Lartbt,  VALBNoiBrfNBs  and  E.  db  BBAUMOirr:  desgl.:  S79-584. 
C.  Prbvost  und  DniBRiL:  dfS|^.:  616—019-620. 
L.  AGASyiz:  Aber  die  lebende  nnd  die  fossile  Fsodb:  684— 636. 
'db  YBBfiBOiL,  CoLLOMB  Q.  DB  LoRikRB:  orogrspbische  Tabelle  eioes  Tbeilei 

Ten  Spanien :  726^733,  8I4--622. 
«—  —  Bericht  fiber  Marcoo's  Hebanips-Systeme  in  N.^Anerika:  734—741. 
C  Pbi6tost:  Bemerkongen  so  diesem  Kommissions- Beriebt:  741—743. 
BoossiifOAULT :    das  Geolog*iscbe   in  Gay's  BUi&rU  ßHem  y  paUiU*  id 

ChiU:  743-750. 

Elib  DB  Bbamoi^t  an  C.  Pbbvost  |  genttvemens  betrefend:   766.768764. 

C  Pbbtost:  Antwort  darauf         v 

PisMs:  orographischer  Ban  der  Chilenischen  Andes:  764—760. 

C  Prbvost  :  FestiitfllunK  des  Begriffs  von  Sonl^vemens:  812—814. 

Poiiiibr:  Jod  im  Waaser  von  Vicby:  882. 

Ardraod:  Besiebnngen  sw.  Erdbeben  n.  grossen  ÜberaebweBimnAgeB:844. 

DB  Boys:  das  Gebirge,  woraus  der  Omitbolitb  von  Meudon  stammt :  SSI. 

PoMBL :  Geologie  d.  Landes  d.  Beni*boa-sa1d  an  Marokko's  Grense:  88S-88S. 

Bbrtr.  DB  LoM :   Lagerstitten   von   Edelsteinen   nnd  FosaiKes  in  Hute- 

Loire:  885-887. 
DjuBoun:  Zosammensetxnn^  des  Euklaaea:  042—044. 
Malagoti  und  Oorocbbil  :  aber  den  Granit  von  Bomarsund :  068—069. 
EoDBa  DfisiiORGCiiAHrs :  Sandstein  mit  Thier-Fihrten  am  Paa-de-Boeof  bei 

Argentan,  Orne:  072—074» 
Ladgbl  :  Zerkldftong  der  Felsarten :  078—080. 
J.  NiRLks :  Isomorphismus  homologer  Verbindungen :  080 — 083. 
Gubikabd:  Nickel  im  Is&re-Üpt. :  084. 


10)   Bulleiin   de  ia  Soeidle  g^ologifue  de  Franee^    Pen»  SP 

[Jb.  1866,  441]. 

taSd-^SS,  I,  Xn,  177-868,  pl.  6-10  [18S5,  Janv.  22-Avril3j. 
DB  BommLB:  fossile  Fische  in  iltester  Kreide  bei  Crest,  Drome:  178. 
C.  DB  Prado:  Geologie  von  Almaden,  Sierra  Morena  u.  Toledo;  182,  Tf.  6- 
Robbt:  Geologische  Abhandlung  Ober  die  Fkvnsftstseh.  Alpen r  204, Tf. 7. 
Sc.  Gras  :  das  Kohlen-Gebirge  der  Alpen  und  seine  Verschiedenheit  nn 

der  Jura-Formation:  255—288,  Tf.  8,  0. 
Daubrbb:  kflnstl.  Erseugung  von  Silikat-  und  Alnannat^Minerafien:  SM- 
A.  Gaudrt  :  Zusammenstellung  fiber  die  vulkaniacliea  Auifcrfiche  aaf  B«* 

wai,  Sandwichs:  806. 
Ch.  M ARTiifs :  atmosphärische  Erosionen  an  Kalk-€resteinen:  314,  Tf.  16. 
A.  SisMoifDA:  Geologie  der  See-Alpen  n.  ew  Berge  in  Toskanas  329. 


U7 

£uE  DB  BBAOsoifir:  BcMtrfcvBgeii  daco:  33  L 

DitfooR:  über  dmi  Perowtkit  im  ZerMitt-Thale :  382. 

Ytndaiimti  BemerkBOp^»  darfiber:  335. 

Cr.  GioxARDOT :  Bescbreibasg:  des  Djebel  Rbaisoüo,  N.  ▼.  Damaakna:  388, 

Cbarrbl:  Bestiroainng  der  Zeit  gewisser  Grotteo-Bildooyeii :  340. 

£.  Hbbbrt  :  einii^  merkwärdige  Fossile  in  Pariser  Becken :  349. 

iGASfis:  yerbiltnisse  der  ontergegaogeneD  cur  lebeadett  Fauna:  363. 

J.  Basrarsb:  Kibrolf's  AbhaDdluDg  über  Cbristiania's  Silor-Beekeo !  35«. 

J.  Dblarooi  :  einfacbes  Mittel  die  Anwesenbeit  voo  Elsen ,  Talkerde  und 

Mangan  in  Doleriten,  Mergeln  und  Kalken  cn  erkennen:  361. 
A.  Lhwrt:  iber  KIflflung  der  Gesteine:  363. 


]])  Phiio$ophiemi   Trün$aetion9   9f  the   Royal  Soeieif    of 

London^  London  d^  [Jb.  185d,  807]. 
Yenr  1864^  vol.  CXLIV,  Part  ii,  p.  176-368,  pl.  1-4. 
J.  (k.  Boss:  Wirkung  des  Laft-Dmeks  auf  die  mittle  See-Höbe:  285-296. 

Year  18M,  toL  CXLV,  Part  i,  p.  1-178,  pU  1-6. 
J.  H.  Pratt  :  Ansiebnng  d.  Himalaya- Gebirges  anf  das  Senklotb :  63-100. 
G.  B.  Aibt:  üb.  die  Ansiebong  derartiger  Gebirgs-Msssen  fiberbavpt :  101- 104. 
L  Horrbr:  xnr  geolog.  Gescbicbte  des  Igypt.  Allnrial-Landes :  103-138. 
HaoKBR  nnd  BtraiBT :   Kalkstein-Nieren   (mit  Trigonoearpum)  in   bitnmi* 

neser  Knble:  149-157. 

\DTk€  London^  Bdinhurfh  m.  DuUin  Phiiooofhieai  Uaymminß 

«nd  Journml  ofSeiene^,  d,  London,  «•  [Jb.  IMi,  807]. 

18S4,  Oet.-Dec,  Suppl.;  d,  5^-«;  Vili,  4-7,  p.  241-560. 
A.  SsnswiCK :   der  May-Hill-Sandstein    nnd   das  paUosoiscbe  System  in 

England:  301—317,  359-370,  472—507. 
R.  G.  Grbg:    über  Meteoroiitben ,   geograpbiseb ,  statistiscb  nnd  kosmiks- 

liich:  329-342,  449—462. 
186Sy  ^Bn.-Jnne;  d,  M-fl;  IJ,  1-^,  p.  1-480. 
A.B.  Nortucötb:  die  Sals-Qnellen  in  Worcestersbire :  27—36. 
J.  A.  Galbraith  :    Znsammensetsnng  der   Granit-Feldspat be   von   Dublin 

oad  Wicklow :  40—44. 
W.  H.  M. :  Zurichtung  v.  Krystallen  ffir  das  Reiedions-Goniometer:  138. 
M.  F.  Bsddlb:  Analyse  des  Eddingtooits :  179-181. 
J.R.  PRirr :  Ansiebnng  d.  Himalaya-Gebtrges  auf  die  Senkel-Linie:  231-235. 
Hoorbr  «.BiHnnr:  Kalkstein-Nieren  in  bitum.Kobla  mitTriogonocarpnmc235. 
Hbdolb  und  Grbo:  über  Britiscben  Pektolitb:  248—253. 
8.  HAOonTMi:    Minsralogiscbe  Notitsen:    I.  Cbemisebe  ZasammegBotsung 

und  opciaeb«  Eigonacbaltea  verscbiedeoer  Glimmer:  272-276* 
T.  S.  Höht:  Dntersucbuogen  einiger  Foldspath- Gesteine :  354-363. 

fiber  das  Hineml  Wilsonit :  382-383. 

Aiky:  fiber  dio  Ansiobungs-Kraft  von  Gebirgs-Masse n :  394-395. 


5SS 

F.  Hbdiiis:  Tsfelspath  von  dm  Bffdm^-Bcrf  tn :  4M— 453. 

Hmiiisji:  g^eoloffiMhe  Getdiicbte  de»  Af^yptuchen  Alloviales,  I:  465—470. 


13)  ArfDBRroif,  Jardinb  «.  Balfour  :  Edinburgh  new  PkiioM0fhie»l 
Journmiy  A,  Bünh.  8^  [Jb.  /«M,  442]. 
185Sy  Juli;  no.  tf;  i/,  i,  1-324,  pl.  1,  3. 
A.  M0RX.0T:  post- tertiäre  o.  quartlre  Feraationen  der  Schweita:  14-30,  t  1. 
W.  S.  STimornnsi  Beweiae  v.  Seokunft  im  Oaten  d.  Malveni- Rette :  30-33. 
R.  HARKffBiia:  Ablagerung  aubfofailer  DialonaseeD  in  Domfriealiire :  54>56. 
J.  Napibr:  Trapp-Dfkea  an  der  Kfiate  von  Arran:  8l*-89}  pl.  3« 
Th.  H.  RowifBr:  ehem.  Zuaammensetaung  d.  mineral.  Hokkohle:  141-148. 
Auaaüge  und  Anaeigen: 

J.  C.  Warrbn:  Eindruck«  im  Sandatein  d.  Connecticut-Fluasea :  180-181. 

R.  CHAMBBRa:  Glaaial*Zeicben  in  Peeble-  und  Selkirk-Sbirea:  184. 

Fubong:  Bemerkungen  über  Sligmaria:  189. 

Ch.  W.  Pbach:  Kalk-Zoopbyten  im  Geacbiebe-Thoa  von  Caitbneaa:  194. 

F.  Hbdolb  :  serlegt  Tafeltpatb  von  Morne-Modataiaa  and  Pectoiitb  tob 
Girvan:  104. 

Ch.  W,  Pbach:  Yerateinerongen  im  Kalk  von  Dnroeaa,  Sntberlaiid:  197. 

FjLBMino :  Calamitea  nnd  Sternbergia  der  Koblen*Formation :  205. 

Grapbit  in  den  Malvern-Hilla:  300^210. 

OtAUAM:  Alter  der  Bengali^eben  Koblen-Lager :  210. 

A.  Damocjr:  Zerlegung  dea  Eoklaaea:  217. 

loELaTRÖM:  Swanbergit  ein  Schwediacbea  Mineral:  217. 

Whitubt:  Allgemeioea  Melail-Eraeugniaa  im  J.  18S4i  218. 

Ruaaiacbe  Metall- Produktion  in  18S9i  218. 

Erdbeben  in  der  Türkei:  221—222. 


14)  B.  SiixiMAN  sr.  a.  ]r. ,  Daüa  m.  Gnaa:  fAa  Anierteafi  Jomrnal  •[ 
Seienee  and  AriSy  4,  Nem-Hmftn  8^  [Jb.  I8M9  50].  K 

18SSi  Jan.— Mai,  no.  55-57;  XlXy  1-Sj  p.  1-153-206—460. 

J.  L.  Lb  CoifTB :  vulkan.  Qoellrn  in  d.  Colorado- Wfiste  S.*Califomien8 : 1-6. 

F.  A.  Gbntr;  Beiträge  cur  Mineralogie:  15*24. 

J.  G.  Roat:  Wirkung  dea  Lafl-Dracka  auf  die  mittle  Meerea-H5he :  52-55. 

Commieaiona-Bericht  an  die  Pariser  Akademie  über  A.  PBaaBT^a  Cofer- 
auebnngen  über  die  Erdbeben:  55—00. 

Lacülaii  :  periodiaebea  Steigen  und  Fallen  der  See'n:  00—71. 

Miaaellen:  C.  T.  jACKson:  Aoal^rae  von  Allopban  aoa  Tennesaee :  119: 
—  £.  Pbcbi:  Boraxsiore-yerbinduBgen  der  Toskaniacben  Laguoen: 
110;  —  Rambay:  Dicke  dea  Einea  der  ehemaligen  Gletacber  ia  Nerd- 
Walaa:  121;  —  E.  FoRBBa:  BUtter-Geffige  metamorpbischer  Getteioe 
in  Schottland:  122;  —  W.  B.  RöOBaa :  Beaiehungen  dea  New-red. 
Sandatone  im  Connecticut-Tbale  und  der  Kohlen-Fonnation  in  Oit- 
Virginien  nnd  Nord-Carolina:  123;  —  £.  FoRBsa:  die  Tiefe  ebeaiali- 
ger  Meere  aus  der  F&rbung  der  fosailen  KonehylteD  ermitlcll:  IM; 


-XL.  Swumi  BkkArtaMi  «od  .V«D«dM:  M7)  -  M.  ▼.  Kmmma* 
MffF:  Ripidolith  wl  Klioorblor :  197;  —  J»  RmAftMon  ;i  5bcr  MmIb- 
doa  ottd  Elephaii  primifeniQs:  13I ;  —  W.  P.  Blieb:  Mamnioiit  nod 
Mutodoo  in  Californien:  1S3;  —  VALBnciBiwEt :  FeUbobreode  Thiere: 
139;  —  R.  P.  Grbo:  MeleorotitheB  and  Asteroiden:  143. 

J.  L.  Smra :  Abbandlang  fiber  Meteoriten ;  Beecbreibnngr  von  5  nenen 
Meteoreisen,  and  Betrscblungen  fiber  deren  Ursprung:  153—164. 

LiCSLAN:  das  ftefiodiscbe  Steigen  nnd  Fallen  der  See^i:  1 64-- 176. 

IV.  V.  KoKSGHAiiow  t  aber  den  Klinochlor  von  Aebmatowsk:  176—181. 

Toohit:  einige  TbaCsachen  bei  d.Ka|»fer-6raben  ▼.  Dnek  Town,Ten. :  181-183. 

fl.  R.  ScHoouiRAFT :  BntdecfcaBg  eine«  Koblen^Beckcns  nn  der  W.-Orente 
it9  L4ü(e  of  tb«  Woods:  S3S— 934. 

Hineilen:  GfiiifiTs'  Flora  des  Ha  inieben«  Ebersdorf  er  Koblen-Baitains : 
371 ;  —  NoBTtt :  die  aog.  Blut-Qnelle  in  Hondnras:  «87  ;  —  DvpRBiior; 
aber  einen  grossen  in  Beii^ke  Bogagem  gefundenen  Diamanten:  S88; 

-  Entdeckung  von  Gold  in  Anstralien:  380$  —  Gold  bei  Reading, 
Ft.:  S90;  -*  MsBCOu:  die  Gebirgs-Systeme  von  Amerika:  SOO. 

J.  L  SauTH:  Fortsetsang  (von  S.  164):  32S-344. 

l  C.  Warrbn  :  fibenihliger  Zahn  in  Mastodon  giganteus :  340—353. 

Hmcuisofi's  Sibuta,  London  18S4:  371—385. 

M.  F.  M40BT:  Barometrisebe  Anomalie'n  in  den  Anden:  385—301. 

C&  T.  HiTCHcoc«:  Fibrten  n.  a.  fiindrdeke  im  Alluvial-Tbon  von  Hadlejr: 
MaM.:  301-306. 

T.  S.  Honr:  Äquivalente  einiger  lfineral*Arten:  416—418. 

Mine II en:  Hoirr:  mineralogiscbo  Notitsen:  428;  —  W.  J.  TAfLon : 
neuer  Fundort  von  ?£i8eB-Molybdat:  420;  —  FoBcaHAHMBn :  Mitwir- 
koag  des  Salses  bei  Mineral-Bttdungen ;  490;  —  Sen5ifFBff.i>  and 
RoicoB :  Gneiss-Analysen :  430 ;  —  Forchhammbb  :  Meteoreisen  ans 
Gröalaad ;  430 ;  —  OLMsraor :  Sandstein  und  Kohle  in  N.-Carotinn 
voai  Aller  des  Ricbmonder  Koblen*Beekens :  430;  —  P.  Blabb:  geo- 
logiseher  Beriebt  Ober  die  Eisenbabn'LiDie  sam  Slillon  Mrero:   433; 

—  J.  Haix  ;  fiber  einige  Fossil-Reste  ans  Eshoh's  sog.  Taconic  Sy- 
(ten :  434  ;  —  Dblavove  :  aber  Dolomisation  1  435  $  —  Ebrbnbbbo'b 
Bfikrogpologie :  435;  —  R.  B.  Marct  u.  M*Clbllan:  Geologie  des 
Red-River  in  Louisiana:  437;  —  J.  G.  Pbroval:  geologischer  Be- 
riebt fiber  den  Stsat  Wisconsin  von  I8M1  438;  —  Goolog.  Bericht 
■ber  Neu-Jersey  von  1854 :  438 ;  —  desgl.  fiber  Ganada :  438 ;  — 
J.  LsiDT :  Bathygnatbns  borealis  ein  Saurier  ans  New  red  Sandstono 
ron  Prince  Edwards  Island :  444—446. 


A    H    s   z    ö   g   e. 


A.  Mineralogie,  Krystallographie,  Mineraleliemie. 

SciiiLL:  Leucit  aus  dem  Kai^ertinkl-Oekirge  (6.  Lsora. 
Mineralien  Baden«,  I)  1866 ^  S.  32).  Zei^t  ein  ungewShnlicbes  cheni' 
•chea  Verbalten,  indem  er  durch  CblorwaaaeratotT-Saure  nicht  völlig  xer 
Ifgt  wird.  Der  Rückstand  besteht  (die  Kieselerde  abgerechnet)  aus  The» 
erde  und  Spuren  von  Kalkerde.    Die  chemische  Zusammensetsvng  ist 

Kieselflinre 65,01 

Thonerde 24,71 

Kalkerde 5,61 

Kali 13,60 

08,03. 

J.  L.  Smith  nnd  6.  J.  fiRuaH;  Carrolil  ein  KapferoLiaoiit 
(SiLLiM.  Jamm.  XVt^  365).  Vorkommen  au  Finkstmr^  ia  der  Graftcbaft 
CmrroU  {Mmrjilmnd).    Drei  Zerlegnnipen  ericaben: 

S 37,04  Fe 5,31 

Co 28,50  Aa 1,82 

Ca 1,50  Si    .    .    .    •  ,.       2,14 

Mi 32,00 

nnd  daraua  die  Formel:  2CoS  +  "CaS. 

Seist  man  fär  Eisen,  Nickel  und  Kupfer  Kobalt,  so  rrhftit  mas  LiS' 
nait;  das  Mineral  ist  folglich  ein  ,»Kupfer-Linnäit''  und  gleicht  am  neittri 
jenem  von  RtddarkyUan.  Eine  sehr  bemrrkenswertbe  Sobatans  als  eio- 
BJges  Beispiel  von  Isomorphismus  des  Kupfers  und  Kobaltes  im  Mi' 
neralReich. 


TiMifAO:  Zinkbtflfbe  aus  der  Gegend  von  Brii^m  (Zeitsehr. 
d.  Deutsch,  geol.  Geseltach.  VI,  8).  Daa  Mineral  ist  ditm  von  RmiU  ood 
BieU^irg  ahnlich  nnd  hat,  nach  SoHfiABSL's  Analyse,  auch  die  gleiche  ebe- 
miscbe  Zusammensetsung,  lat  aber  dadurch  von  intereaae,  daaa  es  lort- 
danernd  entsteht  auf  Kraen  und  Oebirgs-Siöekea,  welche  lur  Halde  gefor- 
dert worden. 


561 

KBimooTt:  Eiten-Kobaltkies  (Mio.  Notitsei»,  IX.  Folge  1864^ 
S.  5  f.).  Faodort  Moium  in  Norwegen.  Der  nateriucbte  Krjetall ,  in 
du  ortborbombiscfae  Sfatem  gehörend,  Heas,  weil  er  sum  Theil  zerbro- 
theo  war,  die  Winkel  nicbl  aaafobriicb  beatimmen;  nor  der  atnmpfe  den 
•rtborboBibiaciien  Prisma'a  OOP  koonte  annähernd  115^  gefunden  werden« 
Mit  jeofm  vorherrachend  aungebildeten  Priama  waren ,  Ihnlicfa  den  Kom- 
binaiioDt-Geatalten  dea  Miapickela,  zwei  Lingadomen  und  eine  Qneer* 
deaa  ferbnoden.  An  zerbrochenen  Stellen  liaat  aleh  deutlich  Spaltbar- 
keit parallel  den  FIftchen  dea  ortborborobiacben  Priama'a  00 F  erkennen. 
ZinDweita.  Strich  acbwarz.  H&rte  =  6,0.  Eigenaebwere  (ongeffthr)  0,03. 
In  Glas-Rohr  erhitzt  nor  arsenige  SAore  entwicketod,  welche  aich  in  klei* 
Ben  Oktaedern  an  den  Wänden  absetzt ;  von  Schwefel  keine  Spur.  Beim 
Rotten  aof  Kohlen  entwickelt  aich  atarker  Araenik- Ranch.  Reanitat  einer 
qualitativen  Unleraaehang: 

Fe,  Co»  Aa. 

Der  Eiaen-Kobsltkiea  atellt  eine  zwiachen  Safflorit  nnd  Säterabergit 
liegesde  Speziea  dar. 

SiifDVAifif:  Analyae  einiger  Fahlerze  (Annai.  der  Chemie  nnd 
Pbars.  LXXXIX,  304  if.).  Die  Proben  atammen  vom  Bergwerk  anf  der 
AmeloiB  bei  Uonukäusen  unfern  BMenkopf  nnd  vom  SiMkerg  bei  Btüs- 
IM.  Dicsea  Fablerz  koaint  in  fiisenspath-Drasenränmen  ala  kömig-kry* 
aalliniscbea  Aggregat  von  meist  aebr  deotlich  ausgebildeten  Krystallen 
vor,  gemengt  mit  etwaa  Quarz  und  Kupferkies.  Jenes  erscheint  derb,  mit 
vesigeo  eingewachsenen  Kryatallen,  in  einem  einige  Zolle  bia  über  einen 
fm  aiachtigeo  Quarz-  und  Barytspath- Gange  im  Grnnstein  dea  Rheinisehen 
Cberganga- Gebirges,  begleitet  von  Bleiglanz,  Malachit,  Kupferlaaur,  Roth* 
kopferers,  Kupferkiea  und  Blende.  Ala  Mittel  zweier  Analysen  ergab  aieb 
folgende  Zuaammensetzuog  beim : 

Fahlen  tob 
M9fiuhmu9n^    NVUiem, 


Schwefel   . 

.    .     24,01     . 

25,52 

Antimon     . 

.    .     25,06    . 

19,71 

Arsenik      •    * 

.       1,05     . 

4,98 

Kupfer  .    .    . 

.     .     88,17     • 

38,41 

Eisen    .    .    . 

•       1,50     . 

.    2,29 

Zink      •    .     . 

.    .       0,28     . 

0,50 

Silber    .    . 

.     .       0,02     . 

0,09 

Nickel   .    .    . 

.    .     Spur    . 

Spur 

Quarz    .    .    < 

t    .      .     .     • 

0,30 

98,67     . 

98,40. 

Kannocm:  neneaMineral  aoa  Ilaliofi,  mntbmaaaalicb  von 
Biecno  (Mineral.  Notitz.  II,  S.  12  ff.,  Wien  1868),  In  dem  k.  k.  Hof- 
MiBerslieDkabinet  befanden  aich  zwei  Musterstneke  eines  dem  Apatit  ahn- 

Jftbrsaas  18ö5.  36 


5«2 

liehen  MioermU,  die  aat  iUMem  ttenmen.  D«r  iqtterea  IbftlirhkcH  wegvii 
waren  dieselben  voriiufig  dtm  Apatit  beigeflB^t  worden,  obwohl  die  vmi 
HAiDitiosii  beetimmte  Eigenschwere ,  Sy^ftS^-s^OY» ,  diese  StpHoBc  twri^ 
frlhaft  finden  liess.  Nach  den  Untersnchongen  des  Vf's.  Ist  das  Mtsenl 
krystailinisch  und  seist  an  einesi  der  Stdeke  awei  RrjrstatUPlarbeay  m 
wie  nnTollkottmene  Spallnngs-Fllcben,  deren  Lage  sieb  nicht  besliaiBieJ 
Hess.  Brach  uneben  ond  spiitlerig;  licbte-griinlieb ,  weingelb,  dorchscho 
nend;  Wachs-artig  Glas-gUnsend  auf  der  Bruch-FUche;  Strich  wein 
fiprSde ;  Harte  =  5,5;  Eigenachwere  sr  2,968.  Im  Glaa-Robr  erhitst  bieibi 
die  Substanx  unverändert,  nur  verliert  sie  etwas  von  Durdbsrbeineadbnt 
daa  Pulver  gibt  bei  starkem  Globen  etwaa  Waaser«  Yor  dem  Löthroh 
auf  Kohle  etwaa  anschwellend,  weiss  werdend,  aurberstend  und  sienlici 
leicht  schmelsbar  so  farbloaem ,  durchaichtigem ,  Blasen*freiem  Glaie 
phosphorestirend,  wahrend  des  Schmelsens  leuchtet  die  GlaiB-Kogel  bei  dfi 
lEnlferoung  aus  der  Flamme  stark  und  bleibt  beim  Abkühlen  klar.  Mi 
Borax  und  Phosphorsais  au  klarem  farblosem  Glase ;  ebenso  mit  Sodi 
beim  Abkühlen  wird  daa  Glas  weiss.  In  Schwefelsinre  vollkomraea  löi 
lieh  unter  Ausscheidung  eines  weissen  Pulvers.  K.  v.  BaosR's  Aoalyii 
SU  Folge  besteht  das  Mineral  ans: 

Kieselsaure 38,4S 

Thonerde 5,80 

Kalkerde  .    J 84,23 

Natron 7,72 

Phosphorstore 0,72 

Wasser 6,00 


08,30. 

Eine  darin  enthaltene  Fluor-Menge  konnte  wegen  Mangels  an  H* 
terial  nicht  beatimmt  werden« 


.  Shepard:  Meteor«Eisen  in  Süd-Afrikm  (Sillim.  Jovra.  Jfj 
1  etc.).  Die  178  Pfund  schwere  Masse,  deren  Oberi&ehe  beinahe  nooif 
dirt  war,  wurde  auf  einem  Thon*Lager  unfern  des  Ldwemßmtht»  in  Gro» 
NamafHtiUnd  gefunden.  Scbwiralich-eisengrau  mit  ockerbraunen  Flfckeo 
Eigenachwere  =  7,45.  Beim  Anätsen  seigte  die  innere  fri«icbe  FIAcbe  Ibo- 
lichkeit  mit  den  WiDHANNaTXTT'schen  Figuren.     Gehalt: 

Nickel 6,70 

Eisen    mit  Spuren    von    Phosphor, 
Schwefel,  Zinn  und  Kalium     .    •    03,30 


C»  A.  Jot:  Analyse  des  Meteor-Eisens  von  C  of  hjf^s  Cr  seit 
Coeke  Couniy  in  Tennۤ4ee  (Annal.  d.  Chem.  n.  Pharmac.  LKXIVI, 
SO  ff.).  Man  entdeckte  die  112  Pfund  schwere  Masse,  Baehden  Mhonj 
vorher  in  deraelben  Gegend  eine  ungef2br  2000  Pfund  wiegende  asfutr* 
fanden  worden.    Dieses  Meteor-Eiten  hat  die  gr6sste  Ähnlichkeit  aiit  dem 


M3 

m  ci|:Mlbfalicb»B)  4ank  Haioiimba  betcbrlebcneo,  von  Afvm  in  ümg^m. 
Du  JErgebaiM  dtor  clienilseliCB  UnlMwchung  war : 

Emeu    .    .    .    •    9I,63S             %    Mangan      .    •    •  0,09S 

•   Nickel    ....       6,846                  Graphit.     .     .     .  0,708 

Kobalt  •    .    .     •      0,800                 Qoars    ....  0,070 

.    •      0,IOS                 Schwefel    .    .    .  ? 


Zinn     ) 


KEififGorr:  Karpholith  (Mioeral.  Notilsfo,  XII,  23  C>.  Das  frSber 
vom  Vf.  antemarbte  Mineral  wurde  durch  Ritter  K.  ▼.  Hauer  einer  neuen 
Anilffse  unterworfen.  Er  fand  gans  bestimmt,  dass  der  Karpholith  nur 
Oxfde  enthielt,  wie  STiiiifMANif  und  Strohsybr  angegeben,  und  keine 
Formrl  aufzuatellen  sef,  welche  Oxydule  voranimetftte.  Der  Probe,  welche 
lor  Zerlegung  gedient,  waren  aichtlich  kleine  Mengen  von  blauem  Fluase 
briKemengt,  welrher  uiebt  entfernt  werden  konnte,  da  er  innig  damit  ver* 
wachivtt  |j<t  Hundert  Theile  des  Lnfl-trorkenen  Mineralf  wurden  stark 
Kfglöbt;  daa  Pulver  sinterte  an  branner  Srhwamm-artiger  Maaso  snaam- 
sei,  die  sieb  aehr  hart  zeigte.    Sie  ergaben: 

KieaelaAure 36,tS 

Tbonerde 10,74 

Eiaenoxyd 0,87 

Mangan-Oxyd    .....    90,76 

Kulkerde 2,56 

Glüb-Verluat  ....  .  11,35 
100,43. 
Da  der  Glöh-Yerluat  aua  dem  Reste  bestimmt  wurde  und  geglöhtes 
Mineral  zur  Anulyae  diente,  so  geht  daraus  hervor,  dass  der  wahre  Glüh- 
Verlost  etwaa  höher  gewesen ,  weil  das  ausgetriebene  Floor-Colcium  in 
dpiB  Rfsle  durch  Ssueraioff  ersetzt  wurde.  Gleichzeitig  fsnd  der  Vf.  Ge- 
Iff^nheit  zur  Tervollsfindigung  der  fifiher  gemschten  krystsllogrsphischen 
BfRiimmutigen.  An  BöscheUfSrmigen  Gruppen  kleiner  Nadel-f3rmiger  Kry- 
»talle,  wie  gewöhnlich  auf  Quarz  aufgewachsen,  gingen  die  einzelnen 
Krytalle  ao  auseinander,  daas  sie  frei  standen  und  unveibrochene  Enden 
teiglten.  An  diesen  war  zu  aehen,  dass  die  Kumbination  etnra  orthorhom- 
biiteheo  Prisma *a  und  der  QueerHäche  durch  die  orthorhombische  Basis- 
Flache  begrenzt  wird.  Deutliche  Spaltbarkeit  parallel  der  Haupt-Achaa 
Hrat  sich  erkennen,  aber  nicht  featatellen,  ob  ein-  oder  mehr-lacber  BUller- 
Dorcbgang  vorbanden  sey. 

Rbewoott:  aber  BaBfTHAvrr's  Ostranit  (Mineral.  Noiltz.,  XV,  S.22>. 
Daa  als  neue  Spezies  betrachtete  und  zu  Brevi§  in  Norwegen  vorkommende 
MiDcrai  ist,  nach  des  Vf's.  Untersuchung,  Zirkon,  dessen  Krystslle  etwas 
•nrpgf  loD&ssig  ausgebildet  aind  und  dadurch  auf  den  ersten  Blick  als  ortbo- 
(bonbisch  erscheinen.    Im  Übrigen  llsst  sich  der  sogensnnte  Ostrsnit  vom 

36* 


504 

^irkon  nicht  uDlerscbeiden.    Er  b«t  Quars- Härte  j  dis  Ldtbrohr^VerlnKeB, 
»owie  jeues  gegen  Saure,  •(immt  ganz.mit  dem  de«  Zirkoot  ubereina,8.w. 


Kbnnoott:  Krystall-Gestalten  des  Scbeererit's  von  üanaek 
in  der  Schweii»  <a.  a.  .0.  S.  31).  Unter  den  auf  boUartiger  Braoo* 
kohle  aufgewachsenen  und  aufliegenden  krystalliniscben  BläUrben  und  Kry- 
stallen  fanden  sich  zwei  lose  aufsitsende,  welche  ohne  Verletzung  tun- 
wegi^enommen  und  nach  der  von  Haioingbr  angegebenen  Methode  ge- 
messen  werden  konnten.  Die  sehr  kleinen  Krystslle  sind  klinuihombisi-h 
und  durch  Vorherrschen  der  Langsfläche  b  tafelartig.  In  der  vertikalen 
Zone  befindet  sich  ein  klinorhombisches  Prisma,  welches  mit  b  sehr  stosipfe 
Kombinations-Kanten  bildet. 


Igblström:  Svanbergit,  ein  neues  Sciiwedisehes  Mineral 
(Oefversigl  af^Akad.  FörhandL  18S4  >  Erom.  u.  Wkrtd.  Journ.  f  prakt 
Chem.  LXIV,  252).  Vorkommen  im  Horr^'ökerg^  ElfdahUDhinkU  Wermknii 
auf  einem  Gang  im  Quarzfels,  begleitet  von  Disthen,  Pyrophyllit,  Glimmf r, 
Quarz  und  Eisenglanz.  Die  zum  monoklinoedrischen  Systeme  gehörenden 
Krystalle  des  Svanbergits  sind  blass-rosenroth,  halb-durchsichtig,  mit  deut- 
lichem Blätter-Durchgang  und  Spaltbarkeit  parallel  der  basischen  Flache. 
Strich-Pulver  blass-rosenrotb.  Eigenschwere  =  3,30.  Härte  =  3.  Vor 
dem  Ldthrohr  auf  Kohle  sich  entfärbend  und  in  den  dünnsten  Splittern 
schmelzbar;  mit  Soda  in  der  Reduktions-Flamme  eine  rothe  Hepar  gebeoil, 
die  mit  Wasser  grün  wird  und  mit  verdünnter  Säure  Schwefel -Wasser- 
stoff entwickelt;  in  Borax  leicht  loslich  zu  eisen  farbigem,  in  Phosphor-Sab 
zu  farblosem  Glase;  mit  Kobalt-Solution  schön  blau.    Gehalt: 

S* 17,32  ^e 1,40 

"1^ 17,80  Äa 12,84 

Xl 37,84  A 6,80 

^a 6,00  Chlor Spar 

Die  rationelle  Zusammensetzung  des  Minerals  muss  eine  spätere  Uo- 
tersuchung  darthun. 


Wappabds:  Gold-Vorkommen  in  Venevuela  (Zeitscbr.  d. 
Deutsch,  geol.  Gesellsch.,  F/,  665).  Vor  wenigen  Jahren  wurde  Gold- 
führender Sand  entdeckt  im  Canton  Cpaia  in  der  Provinz  Guay^nm,  ond 
das  besprochene  Geschiebe  ist  Gold-haltiger  Quarz.  BemerkeDsirerlb 
scheint  das  neuerdings  in  dieser  Gegend  erwiesene  Vorkommen  des  edlen 
Metalles  in  grösserer  Menge,  weil  es  an  alte  historische  Angaben  erin- 
nert, denen  zufolge  nach  A.  von  Humboldt  in  der  Region  des  Graoit- 
Gneisses  am  Orenoko  ohne  Zweifel  zwei  Gruppen  von  Gold-baltigem  aaf- 
geschwemmtem  Lande  vorhanden  sind,  eine  zwischen  den  Quellen  des  Rio 
Negro,  des  Vaupes  und  Jquiare,  die  andere  zwischen  den  Quellen  von 
EisequibOy  Caroni  und  RupunnunL 


565 

ScHBBREn:  anK^blicIie  Pseodoniorphoscn  des  Serpentins 
nach  Amphibol,  Aoj^it  und  Oliv  in  (Nachrichten  v.  d.  K.  Gcaellm-h. 
d.  Wissenseh.  za  Gßltingen  1864,  No.  7,  S.  105  ff.).  Die  Ergebnisse  der 
UDtersochong;  zweier  Serpentin-Arien  von  Easlon  in  Ptnntylvanien  sind 
folgende. 

A.  Serpentin  in  amph.ibolitischer  Form.  Der  Flachen-Koin* 
piex,  mit  welchem  die  Krystalle  dieses  Serpentins  auftreten,  ist  derselbe, 
wie  ihn  bereits  G.  Rose  gegeben  hat.  Da  die  Winkel  an  dem  untersuchten 
(aufgewachsenen,  etwa  1"  langen,  %"  breiten  und  Y,"  dicken)  Krystall 
lieh  Dor  mittelst  des  Anlege^Goniometers  messen  Hessen,  so  traf  Sch.  Vor- 
kehningen  zur  möglich  genauesten  Ausfuhrung  dieser  Operation  und  prüfte 
die  Genauigkeit  seiner  Methode  durch  Messung  bekannter  KrystallWiukel. 

Es  ergaben  sich  folgende  mittle  Winkel-Warthe. 

1)  OOP  war  an  dem  gedachten  Krystall  nicht  gut  messbar,  tlieils 
wefpeo  SCreifung  der  Flächen,  theila  —  und  Diess  war  ganz,  besonders 
btnderlicb  —  wegen  der  Aufwachsung  des  Krystalls.  Letzte  verhindrrie, 
da»  diese  FIAchen  beim  Messen  mit  dem  Anlege- Goniometer  in  eine  Loge 
gebracht  werden  konnten ,  welche  das  Durchfallen  des  Tage-  oder  Lampen- 
Lirhies  zwischen  diesen  Flächen  und  den  Goniometer-Schenkeln  gestattete. 
£io  genaues  Visiren  war  daher  nicht  möglirh.  Messungen  an  einem  von 
dfiD  entsprechenden  Thcile  des  Krystalls  genommenen  Gyps-Abgoss,  sowie 
Messnngen  ao  einigen  kleinen  Krystall -Bruchstucken  aus  Sch's.  Samm- 
lang  ergaben  mit  Übereinstimmung  wenigstens  so  viel,  dass  der  Winkel 
dem  entsprechenden  Winkel  der  Hornblende  sehr  nahe  liegen  und  jedenfalli 
xwisehen  die  Grenzen  l^Z^j^  und  125^  fallen  müsse. 

2)  P  ioB  Mittel  von  «iO  Messungen  (zwischen  143®  nnd  lib^l^)  =^ 
143«  S7'. 

3)  oP  iai.  Mittel  von  20  Messungen  (zwischen  lll®  und  113^//)  =» 
111«  4'. 

4)  oP:  Kante  von  P,  im  Mittel  von  20  Messungen  (zwischen  141  Vs^ 
«ad  l44*/4*)  =  142®  63'. 

Vergleicht  man  diese  Winkel  mit  den  entspreehenden  der  Hornblende, 
»  ergibt  sich : 

beim  Amphibol:  beim  Serpentin:  Differenz: 

L     148®  30'  143®  57'  -i-  4®  33' 

II.     104®  50'  112®     4'  4-7®   i*' 

IIL     148®  30'  142<»  63'  -f-  5«  37* 

Zogegeben,  dass  wegen  der  im  Allgemeinen  schwierigeren  Messung 
dieser  Winkel  im  Vergleich  zu  den  zuvor  gemessenen  —  obwohl  dieselbe 
darrh  die  doppelte  Anzahl  der  Beobachtungen  einigermaassen  kompensirt 
Verden  mnss  —  der  hiervon  abhängige  Spielraum  fnr  die  Beobachtungs- 
Fehler  den  zavor  gefundenen  von  lVi2^9  übersteigen  mag,  so  können  doch 
doreli  eise  solche  Annahme  jene  sehr  erheblichen  Differenzen  keineswegs 
nklärt  werden.  Eine  solche  Erklärung  wurde  für  die  mittlen 
Beobachtongs-Fehler  einen  Spielraum  zwischen  -i-  5^  37' 
Bad  -f  7^    14',    also    von   nicht    weniger^  alt   12®  51'   voraus* 


SOS 

netzen!  Zar  Unmöglichkeit  wird  aber  diese  ErklSranfc  dadurch,  dan 
»elbRt  diejenigen  (direkten ,  nicht  mittlen)  Beobachtungs-Werlbe  der  drei 
Winkel  f,  II  und  111,  welehe  den  entsprechenden  Aniphibol-Wio- 
kein  relativ  am  nficbaten  stehen  —  nämlich  146y2*,  111^  ond 
144%*  Csiehe  oben)  —  noch  um  retpective  ^  3%  +  6*  lO'  und 
«f.  3*  45'  davon  verschieden  sind. 

In  den  Messungs-Kesultaten  bietet  sich  alno  kein  Ausweg,  weldier  tm 
einer  muthmaasslirhen  wirklichen  Amphibol-Form  dieses  Serpentin-Kr^atalles 
t (Ihren  konnte.  Um  diese  Form  au  retten,  roösste  man  sein  Misatranen 
auf  den  Krystall  selbst  richten.  Konnte  dieser  Krystall  nicht  ao  riner 
unregelm&ssigen  Ausbildung  seiner  Flachen  leiden?  Konnte  er  nicht  ein 
sogenanntes  verdrucktes  Exemplar  seyn? 

Allein,  was  msn  auch  von  der  morphologischen  Beschaffenheit  des 
untersuchten  Kryntalles  halten  möge,  jedenlalts  ist  diese  Beschaffenheit  — 
obwohl  der  Amphibol*Form  verwandt  —  keine  solche,  dssa  daraus  eine 
wirkliebe  Identität  mit  der  Arophibol*Form  dedusirt  werden  könnte.  0»> 
möglich  laust  sich  also  daraus  aut  eine  paeudomorphe  Bildung  nach  Horn- 
blende scbliessen. 

Möglicherweise  können  spitere  Beobachtungen  an  anderen  Kryatnilm 
dea  Easianer  amphibolitischen  Serpentins  ergeben,  dass  die  Furm- Ähn- 
lichkeit dieses  Minerals  mit  Hornblende  eine  grösuere  sey,  als  die  Jetzt 
angestellten  Beobachtungen  herausgestellt  haben.  Diess  wurde  immer  noch 
nicht  von  der  pseudomorpheo  Beschaffenheit  dieser  Krystalle  ilberseagen 
können,  und  awar  aus  folgenden  Gründen. 

Wahrend  die  fraglichen  Serpentin -Krystalle  an  ihrer  Oberiliche  ^e« 
wohnlich  trübe  und  wacbsgläoxend  bis  matt  ersrheinen,  bitten  sie  in  ihrem 
Innern  —  bis  wohin  die  alle  Hydro-Magnesia-Silikste  voraugsweiae  leicht 
angreifende  atmosphärische  Verwitterung  nicht  hat  dringen  können  —  einen 
gaus  andern  Anblick  dar.  Man  gewahret  hier  eine  dss  Innere  des  Kry- 
Stalls  stetig  ausfüllende,  grunlieh  gelbe,  stark  durchscheinende  krysfalli- 
nisehe  Masse  mit  drei  deutlichen  BIfitter-Durchgängen.  An  frischen  SpaU 
tunga-Stocken  treten  sftimutliche  dieaen  BIStter- Durchgangen  enUpre- 
chenden  Flächen  mit  Glas*Glans  auf.  Der  Queerbroch  des  Minerals  ist 
muschelig.  Eine  chemische  Analyse,  mit  ausgeaochten  reinen  Spaltnngs- 
Stücken  angestellt,  ergab  vollkommen  die  Zusammeuiietsnng  einen  Serpen- 
tins. Von  den  drei  BIfttter- Durchgingen  laufen  zwei  den  FISchen  des 
Haupt- Prisma's  parsllel;  der  dritte  ist  parallel  dem  klinodiagnnslea 
Hauptscbnilte.  Wenn  nun  die  gedachten  Krystalle  Pseudomorpboaen  nad 
awar  Pseudomorphosen  nach  Hornblende  wiren,  wie  wire  da  eine  solche 
Beschaffenheit  ihrer  Masse  zu  deuten?  Von  allen  bekannten  Amphihol* 
Arten  ist  nur  der  Antliophyllit  als  eine  Hornblende  bekannt,  welche  eine 
Spaltungs-Richtung  parallel  dem  klinodiagonal  en  Hauptaehnitte 
besitzt.  Allein  der  Anthophyllit  ist  eine  fast  nur  derb,  in  strablix-kry* 
stsllinischen  Aggregaten  vorkommende  Ampbibol-Speaies;  niemals,  weder 
su  äantfikerg  noch  zu  Modum^  kommen  Krystalle  mit  End-Znapitzung  vor. 
Unser  Serpentin   aber  zeigt  nirgends  einen   solchen    strahlig -kryatallisi- 


507 

idbcB  HaUtot  und  idieint  aichti  wesiger  ats  eipa  Anti|fttbie  ffegcn  Eiid- 
ipitzcn-AMbtldaDg  sq  haben.  Entaprediende  Spaltnsga*  Stocke  noaerea 
5eqi«itiaa,  BDittelaC  dea  Reflexiana-Gonionelera  {«emeaaeB,  ergaben  anit 
BeatinuBlbeit  eine  den  Prtiimen'Winkel  gewdbnlieher  baaaltiacher  Horn- 
blende aabe  alebende  Neigung  von  Jedanlalla  unter  \%B^y  ja  achwerlicb 
aber  iU^  -   ia4"/,^. 

Wie  wire  ea  ferner  au  erklären ,  daaa  eine  paeudomorpbe  Maaae  — - 
darcb  Fortffibrnng  von  Kalkerde  ^vEiaenoxydul  und  Kieaelafiore  und  dureh 
p;leichxeitige  Aofnabme  von  Talkerde  nnd  Waaaer  gebildet  ^  ao  vollkommen 
ihre  oraprüngliebe  Struktur  bebanptet  bitte,  daaa  »ie  glänsende  Spaliunga- 
Fläcben  und  glfinsenden  Qoeerbrucb  beK&aae?  Bei  Paeodomorphosen,  welcbe 
darcb  eiofacben  Verluat  eipea  (namentlich  der  Gaa-Geatalt  befähigten)  Be- 
itindtbeita  entataaden,  iat  Dieaa  möjclich ;  aber  achwerlicb  bei  Paeodomor-  . 
pfaosen,  welcbe  daa  Produkt  komplisirterer  chemischer  Prozeaae  aind.  Die 
Natur  miiaate  hier  mit  einer  ina  Wunderbare  bineinragenden  Subtil  ität 
gearbeitet  haben;  mit  einer  Soblilit&t,  welche  aicb  noch  weiter  eratreckt, 
als  aicb  ana  dem  bereite  Angegebenen  ergibt.  Denn  die  Spaltbarkeit 
dieara  Serpenlina  iat  nicht  etwa  eine  trugeriacbe  Maake,  hinter  welcher 
aicb  diu  Molekniar-Dnordnung  einer  apeudomorpben  Subatana  geachickt 
verbirgt,  sondern  dieaelbe  tritt  in  Verbindung  mit  der  normalen  Ronati- 
lation  eines  homogen  kryatalli  niachen  Kdrpera  auf*  Duone  SpaN 
tnaga- Lamellen  friacher  Brucbutficke,  unter  dem  Mikroakope  im  polari* 
arten  Liebte  uuteraucht,  seigen  vollkommen  acharf  nnd  deutlich  die  ge« 
vobnlirben  Licht-Pbaaen  einen  aniaometriach  kryatalliairten  Körpera. 

Die  Kryatalle  dea  ampbibolitiachen  Serpentina  von  BtistaH  geben  aicb 
folglicb  dorcb  ihre  geaammle  phyaiarbe  Beachaffenheit  ala  achte  und  ur* 
aprüBglicbe  Kryatalle  an  erkennen.  Wärde  nna  eine  gewiaae  Vor- 
liebe ffir  paeudomorphe  Bildungen  nicht  etwaa  weit  fuhren,  wenn  wir,  trots ' 
dieaer  Thataacben  —  nur  wegen  einer  inaaeren  Form- Ähnlichkeit  — 
dieae  Kryatalle  als  Paendomorphoaeu  betrachten  wollten?  Indem  man  die- 
fclben  ffir  fichte  bilt,  wählt  man  den  Weg  der  Deutung,  welcher  am 
weaigaleo  durch  daa  Gebiet  der  Hypotbeaen  fuhrt. 

B.  Serpentin  in  Augit-Form.  Daa  vorliegende  Probe-Stuck  be- 
sieht ans  einem  Serpentine  von  etwaa  dunklerer  und  dabei  reinerer  grüner 
Fiffae,  ala  die  dea  amphibolitiarben  Serpentina  von  BaMlan.  Nirgenda  iat 
daran  eiae  Spur  von  dem  für  letzten  cburakteriatiachen  licht-grauen  Marmor 
ZQ  bemerken;  auch  gewahrt  man  kein  anderea  beibrechendea  Mineral« 
welebea  auf  eine  Vermuthung  hinaichtlicb  der  Fundstätte  leiten  konnte. 
Daaa  diese  ebenfalla,  wie  die  Etiquette  beaagt,  Easian  in  Pemmytwmim 
ley,  wird  alao  durch  kein  erkennbarea  Merkmal  an  der  Stoffe  aelbat  he- 
•titigt.  Wenn  auch  dieaer  Serpentin  mftglicherweiae  ana  Jener  Gegend 
■tammen  mag,  ao  findet  er  aicb  dort  wabracheinlich  nicht  genau  an  dem- 
celben  Fnndorte  und  unter  denselben  Verhilf niaaen.  Die  in  Bede  atehende 
Stufe  iat  anacbeiaend  ein  kleinea  Brnchat8ck  einer  flach  arbalenfSrmigen 
Serpentin-Partbie,  welche  mit  ihrer  einen  Fläche  auf  dem  Geatein  aufaaaa 
aad  an  der  entgegengeaelzten  Seite  mit  zahlreichen  Rryatallen  von  jener 


«» 

eigf  ntbanHchen  Forn  bedeckt  war.  Obfifiekh  das  ^anze  Probe-Sliiek»  wddiH 
den  Weg  von  seinem  Fundorte  bis  in  die  Hände  des  Beobeehters  glicklidi 
zurückgelegt  hat,  kaum  den  kubischen  Inhalt  eines  Viertel -QoadratzoAes 
erreicht,  bietet  es  doch  sehr  interessante  Verhältnisse  dar.  E«  befindfo 
sich  daran  nicht  weniger  als  acht  SerpenÜn-Krystalle  von  im  WeseDtlicbri 
gleicher  Form,  deren  grosster  freistehendster  und  am  vollständigsten  aiu- 
gebildeter  ungefähr  4  Linien  lang  und  3  Linien  breit  ist. 

Die  von  G*  Rosb  mit  grosser  Sorgfalt  und  Genauigkeit  mittelst  d« 
Reflexions  -  Goniometers  gemessenen  Winkel  stimmen  zom  grösseren  Thriip 
sehr  nahe  mit  entsprechenden  Augit-Winkeln  öberein.  Trotz  dieser  Cbrr> 
einstimmung  aber  darf  es  der  Beachtung  nicht  entgehen,  dass  der  relativ 
am  meisten  abweichende  Winkel  gerade  einer  der  für  die  Speztes-Bestin- 
mung  wesentlichsten  ist;  nämlich  die  Neigung  von  PQO  znm  ortbodii- 
gonslen  Haoptschnitt.  Ein  Pyroxen,  dessen  basischer  Winkel  über 
74^  19V3'  beträgt,  wurde,  so  viel  bekannt,  bisher  noch  nicht  anfgefoodrt. 
Nach  6.  Ros£*s  Messung  ist  nun  dieser  Winkel  an  unserem  Serpfnti» 
Kristall  =  76^  «3»/«'  (Komplement  zu  I03<>  35'  —  103«  38'),  nberlriit 
also  den  grössten  entsprechenden  Augit- Winkel  um  2*  4'.  Diese  bei  eimr 
Messung  mittelst  des  Reflexions-Goniometers  gross  zu  nennende  Diffrrest 
ist  jedenfalls  hinreichend,  um  dsrzuthun,  dass,  wenn  unser  Serpertio 
eine  Pseudomorphose  nsch  Augit  seyn  sollte^  er  es  nach  einer  bisher  tto> 
bekannten  Spezies  seyn  mfisse. 

Dieser  Schluss  wird  ausserdem  noch  durch  den  gesammten  Flärbfi- 
Komplex  unterstutzt.  Eine  derartige  Kombination  von  —  tum  Theil  früber 
,  nicht  beobachteten  —  Gestalten  ist  noch  an  keinem  Augit-Krystslle  nicb- 
gewiesen  worden.  Die  ganze  Kombination,  soweit  sie  sich  ans  des  mit 
Genauigkeit  ausführbar  gewesenen  Messungen  entwickeln  lässt,  ist 
folgende: 

ODP  .  QDPqD  •  (  ODPoD  ) .  oP.P  .  —  P.Px  .  2P  .  mPn  .  m'Pn.  Auch  sind 
noch  Spuren  einer  Abstumpfungs-Fläche  der  Kante  zwischen  iP  uod  mPo 
vorhanden. 

Obgleich  der  Verf.  weit  davon  entfernt  ist,  die  Existenz  von  S^rpentio- 
Pseudomorpbosen  xu  bestreiten,  und  sogar  früher  Ansichten  darober  tus- 
gesprochen,  wie  die  Bildung  solcher  Pseudomorpbosen  möglicherweise  vor 
sich  gehen  könne,  so  erscheint  denn  doch  die  Gcüammtbeit  der  im  torlif* 
genden  Falle  angeführten  Thatsachen  xu  keinem  sicheren  Schlosse  in  ditstr 
Hinsicht  zu  berechtigen. 

Als  Thatsache,  welche  bei  der  Deutung  der  hier  betrachteten  beidpn 
Serpentin  -  Formen ,  der  amphibolitischen  und  augitisrhen,  in  Erwigov^ 
gezogen  zu  werden  verdient,  ist  noch  anzuführen:  dass  es  verscbtcdfoe 
Mineralien  gibt,  deren  KrystalUFormen  gleiche  Nebenaxen  bei  ungl^irhfr 
Hauptaxe  besitzen.     In  Folge  hiervon  zeigen   derartige  Krystalle  in  ilir» 

Hanptprismen,  qoP,  und  daraus  abgeleiteten  Gestalten  —  QcPn  and  otP") 
oder  QoPn  und  <  QC  Pn)  —  eine  vollkommpne  Isomorphie,  während  ihre 
Pyramiden,  P  und  mPn,  und  daraas  abgeleiteten  Prismen  --  Pqo  oad  mPj) 


SM 

-  mtkt  witr  wmiigcr  toii  dnandtr  «bvreicheo.  Unter  inebrf«diea  Bei^' 
fpielen  dieser  Art  eriooert  Sch.  nur  an  deD  Protopit  (Flaor-Alaminiom- 
Caldm),  denen  Krystall-Form  im  Horizontal-QaeerschDitt  mit  der  dea  Schwer- 
«|Mths  ibereioaiimmt,  io  den  Vertikal-Sehnitten  aber  erbeblieh  davon  ab- 
weicht Man  konnte  dieae  Art  der  laomorpbie  eine  biaxe  —  cum  Un- 
tendiiede  von  der  vollkommneren  triaxen  —  nennen.  Der  amphi* 
boiiliicbe  Serpentin  atelit  aieb  hiernacb  ala  ein  mit  Amphi  bot 
biax-iaomorphes  Mineral  dar;  und  der  angitiacbe  Serpentin 
wäre  —  wenn  ibm  die  Selbe tatftndigkfit  einer  Spesiea  ankommt  —  ab 
biax-iiomorpb  mit  Angit  an  betraebten. 

Waa  den  SfiarvaMT  Serpentin  i  n  0  li  vi n  •  Fo rm  betrifft,  ao  gedenkt 
der  Verf.  eine  aniiföbriiche  Angabe  der  chemiacben  nnd  pbjsiacben  Kon- 
idtatioo  dieaer  Krystalle  binnen  Kurzem  au  veröffentlichen.  Hier  wird 
BDr  forlaofig  eines  Umstandea  erwlbnt,  auf  welchen  einige  Foracher, 
die  jene  Kryatalle  für  Paeudomorphoarn  (im  gewöhnlichen  Sinne)  halten, 
eiflc  beaoodere  Wichtigkeit  gelegt  haben.  £a  iat  Dieaa  das  «teilen weise 
Vorkonaien  kleiner  Olivin- Parthie'n  inmitten  dea  genannten  Serpentinm 
Aileio  gerade  dienea  vollkommen  beatitigt  gefundene  Faktum,  wenn  ea 
vas  einer  genaueren  Beobachtung  erf&aat  wird,  fuhrt  ganz  zu  demaelbpn 
Resaltale,  zu  welchem  man  auch  bei  der  Betrachtung  der  geologischen 
Sielloog  dea  SSnamnier  Serpentina  und  verwandter  Bildungen  gelangt,  zu 
dm  Resoltate  nflmlieh,  daaa  dieSnariMier  Serpentin-Kryatalle  flehte  und 
«ripriittgliche  Kryatafl-Gebilda  aiod. 


Kbniigott:  Funkit  iat  eine  Angit-Abfinderung  <Min.  No^ 
(iuea;  X  Folge,  Wien,  1M4,  S.  ö  ff.).  Dieaea  zu  Boeksiier  In  OH- 
GptkUmd  vorkommende  Mineral  gleicht  auffallend  dem  aogenannten  Kok- 
koiith  and  iat  i^leich  dieaem  in  einem  weissen  körnigen  Kalzit  eingewachaen. 
Seine  abgerundeten  körnigen  Krsrstall-Rinden  zeigen  znweileu  deutliche  Spal- 
iBogs-Flichen.  Die  Körner  aiod  Lauch-  oder  Pintazien-grun;  durchsichtig 
bw  an  den  Kanten  durchKcheinend ;  auasen  und  auf  den  muacheligen  Bruch- 
Fliehen  Glas-artig  glänzend,  die  Spaltungs- Flächen  mehr  Perlmutter-artig 
^liozend.  Strich  weiaa.  Hirte  =  5,5.  Spröde.  Eigenachwere  =  3,328. 
AU  PdU er  in  Salzsaure  löiilicb.  Vor  dem  Löthrohre  zu  dunklem  Glas ;  mit 
Borax  und  Phosphor-Salz  atarke  Eisen  •  Reaktion.  Oebalt  na^ch  K.  voit 
HiDEa'i  Analyse: 

KieaelaXure 63,81 

Eiaen-Ozydul 10,01 

Kalkerde        27,60 

Talkerde 8,00 

Glüh -Verlust    ....    . 0,20 

09,61 

T.  GoROP-BosANBz:  Phosphorit  von  Amber§  (Ann.  d.  Chemie 
QBd Pharm.,  LXXXIX,  %2l  ff.)    Das  Varkonimen  des  Minerals  im  Jurakalk 


»TO 

dev  Brmk9t^$9  ist  bekaiat    UmIi  £.  SomMDSi^'s  Amlf  m  dacs 

nnr  stellenwene  rolb-  uod  yelb-braoii  gelleekfeB  Matter-Stficfce»,  4vsmb 

£igeiipcbwfre  s=s  a,80,  ist  die  ZHMHineotetsaBf : 

Kalkerde    ....    48,16  Kuli «»«i 

Phonplioreftnre     •    *    43,00  Nttron    *    •    •    •     1      0,011 

Kienflerde       .    .    .      4,07  Kohleaalore     ...      9,11 

Einenoxyd  ....       1,60  Waeoer  ....    .      1,31 

Billererde   ....      0,75  101,01 

und  Miffellend  fibereinttimneDd  mit  de»  in  Dolerit  der  WUtttmm  voriws- 
neBdeo,  unter  Brombik'  LeitoBg^  anelyarten  Pboepborit 


FifOHBR  and  Mbmlbr:  Eueynchit,  ein  neues  Venndin-BIi* 
peral  auii  der  Gebend  voq  Freiburf  in  Br^isgmu  (Berichte 
nb.  Yerhandl.  der  GfnelUcb.  für  Netur-Wieiieniicb.  in  Frnkmrf^  l^H 
No.  tf,  8.  33  ff.).  TofiLonroen  auf  firiGanffn  bb  Hoffgnmd,  die  in  fii- 
bfreo  Zeilen  in  Betrieb  waren,  fiirht  frei  krjrslelJisirt ,  Bonden»  aiikre- 
kryetalliniacb,  in  kugeligen  Iraubigen  AKfcrcff^ten  und  ans  aoleben  ügip^gatn 
BUaamnengeaelBlen  Übersögen,  ataUfctitiarhen  Formen  n.  a.  w.  HIrte  ^ 
3,6;  Eiicenachwere  =  4,046.  Gelblieh*rotb ,  Leder*gelb  mit  eioena  Strick 
ioB  Röibliche;  Strieb  etwas  beller;  kaum  an  den  Kanten  durehscbeineBd. 
Deutlicb  radlahfaserip^.  Vor  dem  Ldtbrobr,  in  der  Zange  und  anf  Kable 
leicht  aehmelabar  zur  blei-granen  Kugel,  aoa  welcher  auf  Kobla  Blei- 
Körner  rednairt  werden;  mit  Pboaphor-Sals  im  Ozydationa-Feuer  sur  gelben, 
im  Reduktiona-Feuer  cur  grünen  Perle.  In  verdünnter  Salpeterafinrc  leicht 
lösbar,  in  Salsaiure  unter  Bildung  von  Chlor- Blei,  in  Scbwefelaaarc 
sater  Bildung  von  scbwefelsnniem  Bleioxyd.    Ergebniss  der  Analyse: 

(b 66,70 

y        10,40 

V        1«,60 

Si 0,04 

Verlust        .     .    .    *      0,18 
100,00 
Ninmt  man  an,  daaa  die  Kieselerde  ein  snfllliger  Beatandtbeil  aey,  und 
aiebt  den  Verlust   als  Thonerde  und  Kupferoxyd   ab,   so  bleibt   ffir  dsi 
reiae  l(iaersl  ala  Zuaammensetsung : 

Bleioxyd 66,33 

Vanadinige  SAure 10^73 

Vanadin-Säure 11,04 


Noboobrath:  Granat  von  verschiedenen  Fsrben  in  Ge- 
stein-Blöcken am  Laaeker-Sse  (Verbsndl.  d.  Gesellach.  für  Nat- 
nnd  Heil-K.  xu  Bonn  am  1.  Novbr.  i8S4).  Das  Mineral  gehört  so  des 
seltenen  Erachei nötigen  in  dieser  Gegend ;  die  nntersuehten  Hnster-Stficke 
waren  seit  Ungar  ala  vi ersig  Jahren  saiammengebracht  worden.    Die  Kry- 


571 

fttük  isdM  mk  etsfcewaditeii  in  BIMt«B,  wdclM  ▼•nrailtv^  an«  gl»* 
i^B  FeMipAtb  betteben;  «aeb  wurde  Granat  m  Ibnlkbcr  0«bJrg»>MMM 
beobacbtet,  die  alc  tebr  grocaet  Fragmeat  ia  4er  porAeeu  Möbltteia-Lava 
vorgekoaunen  war. 


GtocKBa:Zeilen-ftb Bliebe  Et Bfcb lös ae  ia  eiaem  Diamaatea 
(Stblfs.  Ovsellecb.  för  valerländ.  Knllar,  ISMj  S.  48).  Die  friibera  voa 
rereehjedFBfB  Fareeb^rn  aogealcllten  Uatersnebangea  nad  die  daraaa  ber* 
TorfregaBgenaa,  cam  Tbeil  voa  eiBiinder  abweicheadea  Aasirbtea  Terea* 
Itfsten  dea  Veff.  in  neoester  Zeit  sa  mikroskopisrbea  Beobacblungen  mit 
Flfcken  vtrarbener  Diamante.  Ia  mehren  Fallen  aab  er,  wie  BnawarBRy 
^a  die  aebwarze  Farbe  nirbl  durc-b  FaibewIoiT,  aondern  durch  eine  proane 
flenne  darin  entliaitener  Hdblnni^en  bervorgebrarbt  wurde;  endlieb  ia 
eifn  kleinen,  ala  Brillant  geat-bliflenen  Diamanten  twei  Nelken •braaa 
{pllrble  and  mit  Sprüngen  in  Verbindung  «lebende  Flecken,  parenrbywa- 
tfsen  Pibnfea-Zellen  Ähnliche  Bildungen.  Daa^^iewebe  im  gröaaern,  etwa  • 
%L  breiten  und  \^h.  hohen  Flerken  Ahnelt  mehr  sersetatem  Parencbym^ 
wie  auch  die  aecbaeckigen  M aar bea  voa  nngleieber  Oröaae  eracheiBen,  aarte 
Punkte  befinden  aich  im  Innern  deraelben;  wahrend  daa  dea  kleiaarea  an  der 
eifsegeageaetaen  Seile  mehr  im  Innern  befindlieben  Fleckena  aich  durrh 
froiM  Regelmiaaigkrit  der  Maacben  auaseichnrt  Eiaaelne  deraelben  aiud 
att  brauner  undnrrhsichtiger  Maaae  erfüllt.  Zur  Seite  dea  letatea  be- 
ladet lieh  auch  eine  Reihe  von  Bildungen,  die  wie  vieraeitige  SinUn 
mcheinen.  Das  Vorkommen  dea  Diamanten  In  einem  ganz  Yerateinernnga- 
leereo  Geafein,  abgesehen  von  allen  andern  bisher  fiber  aeinen  Uraprung 
Mfsesirlifen  Ansiebten,  erfordert  die  umaicbtigale  ErwAgang,  ehe  wir  uns 
för  dir  Zellen -Natur  jener  Gebilde  ausaprecben.  Man  vermiast  fiberall 
die  hiatem  Wandungen,  die  aonat  bei  Zellen,  freilirh  weniger  deutlich 
^i  «lirk  seraetsten,  aiehtbar  aind»  SprAnge  in  Kopal,  Bernalein,  Achat, 
hier  iasbeaandere  in  Verbindung  mit  Eiaemixjrd ,  die  der  Verf.  früher  be- 
ickriebca,  aa  wie  namentlich  langsam  eingetrocknete  dicke  Ldaungea  orga« 
oaelier  Stoffe  aeigea  verwandte  Bildungen. 


Kbiii««ott:  BoltoBit,  eine  aetbatstAadige  Speeiea  (MIb.  No* 
titzea,  XII,  S.  26  ff.).  Dieaea  Mineral,  deaaen  Fundort  Baltaii  in  üc«««* 
dbiett«,  aeigte  aich  in  Geatalt  aadeutlieber  kdraiger  Rrjatalloide,  eiBge- 
iproift  in  krfatalliaiacb  kerniger  dem  Kalzit  Ähnlicher  Maaaa.  Ea  er^ 
idieiBt  ia  friacbem  Znalande  graulirb-grön,  daa  Gruud-Geatein  graulich* 
Veit«,  ist  apaltbar,  wie  ea  scheint  in  einer  Richtung  am  deutlichsten, 
Kbwaeh  Peiimntterarlig  glAnxend  auf  der  Spallungs-FIArbe  und  an  den 
Kaoten  dorchacbeinend.  Stiicb  grdniieh-gran.  HArte  s=  5,6;  spröde. 
Vor  dem  Löthrohr  unschmelzbar;  in  SalzaAure  kaum  löslich.  Durch  Ein* 
llon  fttaiosphariacher  Agentien  werden  Boltonit  und  GruBd-Gesteta  aage- 
Pifea  Bod  gelb  gefirbt,  indem  Eiaen  ata  Wasser-baltigca  Oxyd  snm  Vor- 


% 

schein  k«iiiint.  B.  StLLiMlkN's  Analyse  hatte  ein  cweif^Hbaflet  Resultal 
gegeben;  desshalb  nahm  K.  v.  Haubr  auf«  Neue  eine  Unfersachon^  \o\ 
Da  die  Boltonit- Körner  mit  dem  Grund -Gestein  sehr  fest  verwach}$<>i 
waren  und  genaue  Sonderung  nicht  ermöglichten,  so  wurde  das  Grnien«ci 
beider  «erlegt  und  cum  Behuf  dieser  Brutto  -  Analyse  das  Mineral  ou 
Soda  aufgeschlossen.     Hundert  Tbeiie  ergaben: 

Kieselsäure 13,3S 

Eisen-Oxydul   .     .    • 3,80 

Kalkerde 39,00 

Talkerde       91^17 

Kohlensäure  (aus  dem  Verluste  bestimmt)    32,71 

Da  aus  der  Analyse  hervorging,  dass  das  Grund-Gestein  kein  rrinr 
Kalsit  sey,  auch  der  Luft-Einfluss  auf  dasselbe  zeigte,  dass  es  Eisen>Oxydo 
enthielt,  so  wurde  eine  zweite  Probe  desselben  Gemenges  mit  sehr  vrr 
dunnter  Salzsäure  digerirt ,  wobei  das  Silikat ,  der  JBÖltonit ,  sieber  nidi 
angegrilFen  werden  konnte.  Die  in  der  Lösung  gefundenen  Basen  berecfc 
nete  man  als  kohlensaure  Salze;  der  unlösliche  Theil  wurde  mit  SoA 
zerlegt,  und  die  Talkerde  in  beiden  Aiitbeilen  aus  dem  Verluste  berechori 
So  ergaben  sich  in  hundert  Theilen: 

kohlensaures  Eisen -Oxydul  .     .    .     '3,37j 

kohlensaure  Talkerde 50,03>  72,70  löslicher  Theil 

kohlensaure  Kalkerde 18,40^ 

Kieselsäure 12,85 

Eisen.  Oxydul 1,74 

Kalkerde       . 0,94 

Talkerde 11,77 

Weitere  Berechnungen  führten  zur  Formel:    SRO.  2SiO,. 


I  27,30  unlöslicher  Theil. 


£.  UnicoBCHEA:  Meteoreisen  von  Toiuea  (Annal.  d.  Cheoi.  a. 
Pharm.  XCI,  249).  Nach  Partsch  ist  dieses  Eisen  seit  1T84  bekannt  uuA 
stammt  von  Xifuigileo,  nördlich  von  Toiuea  in  Mexiko,  Vor  einigen  Jahrro 
kam  ein  grösseres  Stuck  nach  Europa,  Es  ist  ausgezeichnet  durrb  die 
schönen  Figuren,  welche  beim  Atzen  zum  Vorschein  kommen;  sie  lassfs 
alle  Eigenthömlirhkeilen  wahrnehmen,  wie  solche  beim  Meteoreisrn  voo 
BUoffen  beschrieben  worden.  An  der  etwas  oxydirten  natürlichen  Ober- 
fläche enthält  dasselbe,  ähnlich  wie  das  Eisen  von  Art?«,  ziemlich  gros« 
Blätter  von  Metall-glänzendem,  gelblich-weissemPhosphor-Nickeieisen;  auch 
bemerkt  man  hier  und  da  einzelne  Psrthie'n  von  granlich-gelbem  Schvrefel- 
eisen  eingewachsen.  Bis  jetzt  kannte  man  nur  die  Analyse  voo  Beatrieb. 
Die  zur  neuen  Zerlegung  angewandte  Eisen*Menge  betrug  5,1334  Gramm. 
Der  bei  der  Auflösung  in  Salzsäure  sich  entwickelnde  Wasserstoff  roch 
deutlieh  nach  Schwefel-Wasserstoff  und  bildete  in  Blei-Lösung  einen  sebwa- 
eben  Niederschlag  von  schwarzem  Schwefelblei.  Nach  völliger  Eraebo- 
pfong  mit  der  Säure,  nach  dem  Auswaschen  und  Trorkuen  wurden  0.2M 
ürm.  oder   4,U  Proz.  schwarzen  unlöslichen  Ruckstandes  erhalten.    Bri 


9n 

# 
•rtojgfrcber  YergronseniDg  scifl;le  dcrtcJbe  eioc  ibolkhe  BetclMiFenbeit 
vie  dtr ,  wr Icbf o  Wöhlbr  aos  ^em  Eiteo  von  il«jf«l«  erbielt.    Sein  B«* 
atopd  war  folgender: 

metoilKllDieodljB  krycUUinieebe  Tbeileben,  die  TOm  Meinet  gesoi^en 
wnrdea  und  Pbotpbor'Fiickc leisen  waren ;  aie  maehten  die  grösste  Menge  ans ; 
£öroer  eines  milchweissen  Minerals; 

Komer  eines  Wasser  bellen,  stark  Glss-glanxenden  Minerals; 
Körner  einer  brann*gelben ,  Olivin*ibnlicbrn  Snbslans: 
eia  eintelaes  Korn  von  einem  Rnbin-rotben  Mineral  (W^hi^r   hatie 
Hlclies  sebon  in  diesem  Eisen  bei  einer  unvollendet  gelassenen  Analyse 
Wobacbtet); 

csdlicb   ein    dorcbsiebtiges   bimmelblaues   Mineral,    das  fcrystallisirt 
fdiieo  und  wie  Zirkon  vom  Venuf  aussaht 
Uiuoobchba's  Analyse  ergab: 

Eisen 90,40 

Ntekel 5,02 

Kobah       0,04 

Phospbor-Nickeleisen 3,90 

Pbospbur 0,19 

QDlösliche  Mineralien* 1,11 

Kupfer    .    •    \ 

^•"   •    •    •  Spuren 

Mangan  .     .    r 

Scbwefel     .    )  

99,72 

Schill:  Augit  vom  Lütmelkerge  im  Kaitentuhl-Oekjrge 
(6.  Leohharo  die  Mineralien  Badens,  3.  Aufl.,  1866,  S.  19).  Die  langen 
Tifflßmigen  nnd  oft  kreutzweise  verbundenen  Krystitlle  ergaben  bei  der 
iniyie: 

Kieselslure 49,20 

Kalkerde 9,(0 

^  Talkerde 24,97 

Eisenoxydul 4,30 

Manganoxydul 5,91 

Pbospborsflore  ....  6,42 

100,30 
Dtr  bedeutende  Gehalt  an  Talkerde  nnd  die  Gegenwart  von  Phosphor- 
>ure  charakterisiren  diess  Mineral  vor  allen  Augiten. 


*  WQntEit  hatte  Im  Etseo  tob  Rtugata  eis  fthnllchea  blauet  Mlseral  gefuoden  nod 
>it  Saphir  verflkkcB. 

**  Vm  dn«e  die  fivblttse«  KBraer  %um  Thcil  ricileleht  «sfllllg  hiseingekoMmeae 
^uA'KSncr  (»wtMa  acya  a5gM. 


574 

M&llbb:  BCserFoDdort  von  AotimoD^firseo  im  V0ifii»md€ 
(Berg-  »•  HAIten^ftDii.  ZeiloDK,  IM5,  N«.  19,  S.  169).  I»  Keiler  der 
Bergschrake  «a  KM»-Rein$dorf,  iwei  Stunden  nordwärts  von  GreUm,  hai 
■an  vor  einii^er  Zeit  Antinoii*Glans  entdeckt ,  der  in  Tbonochieler  inner- 
liolb  einer  Breite  von  mehren  Ellen  vielfneh  verseip^te  Genie*  Triaer  vw 
V4  bis  4"  Mächtigkeit  bildet.  Derselbe  ist  meist  gress-ntrsbli^,  stcmlick 
rein  und  nur  stellenweise  von  Qusrs,  Steinmsnnit  nnd  Bleif  Isna  besieitrt. 
Er  enthllt  im  Zentner  O^l?  Lolh  Silber  nnd  0,01 1  Grin  Gold.  Oboe 
Zweifel  stehen  die  Gang  «Trümer,  in  welchen  der  Antimon-Glana  aafiriit, 
in  naher  Besiehong  zn  den  nnf#rn  am  SÜUrker§e  bei  KMm--H€im94mf 
ehemals  auf  Silber,  Kupfer  und  Blei  bebsuten  Ers-Gängen.  Diese  setzea 
ebenfalls  im  Thonsrhiefer  auf,  mit  dem  Hauptstreichen  Stunde  3,  nnd  fahres 
Quar^x,  Bleigclans,  Sieinmannit,  Kopf  er»  und  Eisen-Kies,  etwas  Kupfngrsi 
und  Einenspath.     Die  meisten  dieser  Erze  enthalten  geringe  Gold-Mrnges. 

Mit  den  Antinionerx- Gangen  am  Wolftgalgen  und  zu  Bäkwtsd^rf  bei 
JSfcAletI«,  weiche  hauptsächlich  Qtiars  und  Antimon  Glans,  etwas  gelbe  Blende, 
Eitienspsth,  Pyrophyllit  und  selten  Arsenkies  föhren,  sowie  mit  den  neuer- 
dings entdeckten,  ganx  ahnlich  susammengesetsten  Antimoners-Gangen  bei 
Ktein-WoUehendorf  unweit  Zeuienroda  scheinen  die  Ers-Gange  bei  Mieim- 
Reinsdorf  so  einer  und  derselben  Gang-Formation  su  gehören.  Bncn- 
,  H4vrT  machte  bereits  dar'auf  aufmerksam,  dass  alle  die  erwähnteo  Gänge 
bezSglich  ihrer  mineralogischen  Zusammensetzung  grosse  Ahnliclikeit  mit 
den  Gold-haitigen  Gängen  von  OoidkrofUieh  in  Bsyem  haben,  und  da*s 
vielleicht  auch  die  ehedem  am  Sauan§€r  bei  Kronsjnim  unfern  Weidm  asf 
Gold  bebauten  Lagerstätten  derselben  Gang-Formation  zugebärig  sejea. 
—  Im  dstlichen  Theil  des  Voi§Hmnd€$  durften  mehre  den  Tbonscbiefer 
am  OoHetkerff  durchsetzende  Erz -Gänge  dieselbe  Formation  ▼ertretea. 
Das  Vorkommen  aniimoniAlisrher  Erze  wird  ferner  auch  in  NarKrichteo 
von  den  Gängen  der  Grube  See$eH'GolUa  zu  Goiteskerg  und  GewisMr- 
Seefen-SloUf^  bei  Brunndo^a  erwähnt,  auf  denen  Silber-armer  Blriglaas, 
braune  Blende,  Eisen-  und  Kupier* Kies  und  Eisenspatb  die  gewohnlidi- 
aten  Erz -Arten  sind. 

Ist's  gestattet,  die  angeführten  theils  sehr  weit  von  einander  ent- 
fernten Gänge  wegen  grosser  Übereinstimmung  ihrer  otineralogiscbes 
Konstitution  zu  einer  und  derselben,  von  andern  Erzgang- FoiasationM 
dea  Voigllandea  verschiedenen  Formation  zusammenfassen,  w  liegt  die  Ter- 
muthung  sehr  nahe,  dass  zwischen  den  Jetzt  bekannten  Punkten  ihres 
Vorkommens  noch  viele  andere  zu  derselben  Formation  gehörige  £rs-Ginge 
verbanden  seyn  dflrften. 


KsNiveoTT:  besondere  Vsrietät  des  Flusses  (Min.  Ncrtitses, 
XrV.  Folge,  S.  9).  Das  Mineral  wurde  tS47  in  Kafmik  zuerst  angebrocbea 
und  ist  von  besonders  sibönem  Aussehen.  Es  erscheint  anf  kryalalltnirteB 
weissem  Kalzit  in  kleinen  vollkommenen  Kugeln,  einsein  oder  in  Groppea, 
von  der  Grösse  eines  Hirse- Kornes  und  darnnter.    Obtriiobeder  Kngcin 


S7S 

mH,  nler  dM  Lnpe  fmtk  dwtk  benrerrmgeode  Kryslall-TbeildMii;  »ifhia 
Nt  du  MiMral  mikr^-kryttaliinitcb.  Blast  violklao  bis  beinab«  farblos, 
^rchtebeioettd  bis  fast  dorcbikhtig,  sckimiDarnd,  sprfide.  Hirte  s=  4,0; 
Strirlipslver  wnn»;  Big^vscbwere  ss  3,16.  Das  yerhallen  vor  desu  Lfttbrobre 
iid  gfgea  Siaren  ist  das  des  FInssfs,  ond  die  Besfsadth«ite  Cairtum  and 
Fiior  worden  nacbgewieseo.  —  Das  Erscbeior«  tessolarineb  -  krystalltsi- 
rtoder  Miaeraiico  io  Kogel-Oestalt  ist  selteo,  und  rs  dfirfte  die  sebdne 
Fliii-Abittdernnft  anter  gsns  besondfrn  YerbSltiiisseo  rntstsnden  sejn, 
weil  die  Kugeln  auf  sebarf  anakrystallisirteni  Kalsit  wie  bingestreute 
ivelttiditige  TrSpfcbcn  anfgewaeben  sied. 


Mslacbit-Vorkommeo  im  Urai  (Erm41i's  Archiv^  XIV,  309). 
Darrh  seine  aosgf seicbnet  schöne  Farbe  eignet  sich  das  Erz  ganz  besonders 
ili  Material  zur  Verierligung  grösserer  oder  kleinerer  Gegenstände,  welche 
kaoptMchlirb  för  ilusschmocknng  von  Prank-Gemacbern  bestimmt  sind, 
h  kriaen  Lsnde  aber  wird  dieses  Material  in  so  grosser  Masse  verabfolgf, 
ab  ia  ffustfasid.  Die  Haupttbeile  der  Verzierungen  eines  ganzen  Saalea 
in  Wlater-Pallaste,  Saolen,  Kamin-Simse,  Tische  n.  s.  w.  bentehen  aus 
lalickit.  Dss  Grossartigste  und  Schönste  in  dieser  Art  aber  bilden  acht 
blowile  Siulen  und  zwei  Pilaster,  bestimmt  die  Kathedrale  des  beil. 
baak's  in  Petersborg  zu  schmucken;  sie  messen  sechs  Faden  Hohe  und 
aod  TOB  verbillnissmSssigem  CmPsog.  Malachit  wird  in  grösserer  oder 
leriDgerer  Meng€  in  sllen  Kopfer-Groben  gefunden.  Bis  zur  Entdeekong 
4rr  Kopfer-Minen  im  ürmi  wurden  indessen  selbst  die  kleinsten  aus  Ma- 
bebit  gearbeiteten  Schmuck-Sachen  als  seltene  ond  wenhvolle  Runsl-Ge- 
{eDstaode  betrachtet.  Die  Spserf^eken  Bergwerke  —  im  JekmieHuemimr- 
ffdbea  Kreise  des  Psnmsekin  Gouvernements  —  llrferten  aber  im  Jahre 
1789  ein  angebenres  Stuck  Malachit,  dessen  Gewicht  100  Pud  (t  Pud  = 
U  Bfrlioer  Pfund)  betrug,  welches  noch  im  Museum  des  Instituts  der 
Bf rgwerks- Ingenieure  aufbewahrt  wird.  Im  Jahre  1825  entdeckte  man 
ia  ürtl  uufern  des  Bergwerkes  Sjfuei-Tahü  eine  Kupfererz- LagerstStte, 
£e  hinsichtlich  ihrer  Ergiebigkeit  als  einzig  dasteht  und  ebenfalls  Ma- 
Uehit-Hasseo  theils  von  ungeheurer  Grösse  lieferte.  Man  hat  berechnet, 
iitti  wenn  slmmtlicher  hier  gewonnener  Malarbit  zu  Kupfer  wäre  ver- 
Kbolsen  worden,  ungeßbr  2500  Pud  reines  Metall  wdrde  erbalten  worden 
ttyn,  lan  Werthe  von  35,000  Rubel  Silber. 


HHaaHsRii:  Halb-Kalk-Dialfag  (BuUei.  8oe.  NatnrmL  Mo9eom 
Md,  K;  r,  f.  173).  Vorkommen  im  Granit » Bruche  zu  Aehm^iawsk. 
CU^30' .  QE^P  g6<»  30'.  Kombination:  otP  •  (DP3  .  (dPoD  •  OP.  Spaltbar, 
(ftPcO  Mbr  vollkommen.  Auf  der  Haupt* Spaltungs-FUehe  stark  giftnzend, 
vta  ts»  Metatt-Glaas  graeigten  Glas  Glana.  Lichte  nelkenbraun.  Hirte 
-M.    Eigenaebwere  as  3,21.    Geball: 


576 

KieseUittre ßl,47 

Thonerde 1,16 

EUen-Oxydol i,60 

Kalkerde 27,81 

Talkerde 15,63 

Wasser 2,39 

100,26 


E.  E.  ScBBfiD  n.  M.  J.  ScHLBiDBif :  ober  die  Natnr  der  Kiesel« 
HölEer  (x  u.  42  SS.,  3  Tun.  4^  Jena  186S),  Das  Vorwort,  S.  i—x,  iil 
dem  philosophischen  Institute  su  Jena  gewidmet.  Scbbud  bat  die  chci 
mische  Konstruktion  der  Holssteine  durch  Stud.  Comftbr  untertncben  Uwd 
(S.  1—22),  ScHi.BtDEiv  ihre  organische  Struktur  beschrieben  nnd  die  Re« 
sultate  susamroengestellt  (S.  23—42). 

Gegenstand  der  Untersuchung  waren:  | 

1.  Peuce  Sehmidiana  Schld.  von  Poniieherry^  Hornstein,  Fg.  1, )• 
J.  P"r«»i««  Cott.i  CoM»A  von  Chem»H»    |  sa^itUcbe  SU«.t(i.» 

3.  Dadozylon  stigmolithus  Erdl.  von  da  i 

4.  Ungerites  tropicus  Scblo.  von  KotteMaUl 

6.  Peuce  dubia  Schld.  von  ?  [viel  weniger  hart     ! 

6.  „       Sibirica  Schld.  aus  Sikiriem  ) 

7.  Schmidites  vasculosus  Schld.  von  Tapoiesan  iünatrudu 

8.  Peuce  pauperrima  Schld., Fg. 4— 7, v. Zemplinw CowUiüt [  Uoij.OnaU 

9.  „       ZipseriaoH  Schld.,  Fg.  3,  von  Liheiken  )  ] 

10.  „       Australis  Ung.  von  New-Süd- Wales,  Halbopal. 
Ergebniss  der  Zerlegung: 


KleMlrfare-GehalC 

In 

In  Kall 

EUenozyd, 

Kalketde. 

Tilkw4e. 

Natnw. 

GUk- 

S«n£ 

OaüMB 

lötlieh. 

Thonerde. 

TerlM«. 

1.      97,1 

.     12,8 

.     1,3      . 

0,1      . 

0,3      . 

o,a 

.       1,0     . 

100,1 

2.      96,2 

.     17,6 

.    S,«     . 

0,«      . 

0,1      . 

0,4 

.       1,1     . 

10«,« 

3,      96,2 

.     13,4 

.     1,5      . 

»,1      . 

0,1       . 

0,8 

.       1,0     . 

100,5 

4.      96,6 

.     19,1 

.     1,7      . 

0,4      . 

0,0       . 

0,8 

.      1,4    . 

100,5 

6.      94,3 

.     11,9 

.     1,4      . 

1,9      . 

0,1       . 

0,8 

.       1,4    . 

«»,S 

6.      93,0 

«     15,9 

.     0,6     . 

0,8      . 

0,1       . 

0,3 

.      6.«    . 

M,8 

7.      94,3 

.     86,9 

.     0,3      . 

0,1      . 

0,1      . 

0,3 

.      3,8    . 

»8,S 

8.      93,1 

.     89,8 

.     2,9      . 

0,1      . 

0,0      .' 

o,a 

.      4,8    . 

101,( 

9.      91,1 

.     76,4 

.     3,8      . 

0,«      . 

0,1      . 

0,8 

.      4,7    . 

100,9 

10.      93,8 
n   Dei 

.     92,7 
'   Fossiliii 

.     1,0      . 
lirunea-Pro: 

0,1      . 

0,1       . 
iin    taut 

0,« 
rst  IM 

.      5,1     . 
ncbfaltirer. 

100.} 

'.   Et- 

weder  verkiesein  die  Hölzer  frisch  oder  erst  nach  ihrer  Verwandlooic  i« 
Braunkohle.  Der  Prozeiss  ist  sehr  langsam  ;  die  Kieselerde-haltige  Flis* 
sigkeit  scheint  sich  vorzugsweise  in  den  Zellen-Wanden  herabxaziebcn, 
von  hier  aus  in  die  Zellen-Höhlen  so  dringen  und  diese  io  strablig» 
konzentrischen  Schaalen  oder  in  traubigen  Massen  bald  mehr  und  biid 
weniger  zu  erfüllen.    Er  ist  niemals  auf  grösseren  Streckeo  ein  glfich- 


Sft7 

fitmlf^tt,  oft  auf  den  kleinsten  Stellen  nebeneinander  durch  kleine  Bei- 
MDgoDi^n  verschieden  färbender  Substanzen  verschieden  uodifizirt.  — 
!)  Die  Nstar-Verbaltnisse ,  unter  welchen  der  Yerkieselungs-Prozess  ein^ 
Iral,  DDssen  immer  mit  der  Gegenwart  Schwefelsäure- haltender  Quellen 
ferfesellschaftet  gewesen  sejm;  denn  man  findet  fast  kein  verkieseltes 
Bolz,  welches  nicht  deutlich  in  grosserem  oder  geringerem  Grade  und' 
ümfuigfe  die  charakteristische  Einwirkung  dieser  Säure  auf  die  Zellen- 
Winde  bald  frischer  Holzer  und  bald  schon  ausgebildeter  Braunkohle  zeigte. 
"  3)  Man  erkennt  an  mehren  verkieselten  HShEem  den  stetigen  Übergang 
TM  wohl-erbalteuem  Holze  bis  zum  völlig  Struktur-losen  Opale.  Dieser 
ÜBerping  wird  durch  längere  und  intensivere  Einwirkung  der  Schwefel- 
täore  bedingt,  und  die  Vertheiiung  der  kleinen  fibrig  bleibenden  Partikel* 
thtn  organischer  Substanz  verursacht  eben  das  Öpalisiren  in  der  nbri- 
{CDf  homogenen  Kiesel-Masse.  —  4)  An  eine  gründliche  Kenntniss  der 
Terfciesellen  Holzer  ist  nur  dann  zu  denken,  wenn  man  sie  in  kunstge- 
redit  dargestellten  Dünnschliffen  untersucht. 

Om  zu  dem  Ende  eine  Erleichterung  anzubahnen,  bietet  Sghl.  *  9  der 
obeog^enannten  Arten  (alle  ausser  Peuce  Zipseriana)  nebst  Dadoxylon 
leoperianns  EifDL.,  Scbimperites  leptotichus  Schld.  und  Quer« 
eiaiam  compactum  Schld.,  mithin  12  Arten  in  je  3  Dünnschliffen  nach 
Un  3  Haupt-Richtungen  des  Stammes  zum  Kauf  an.  Psaronius  ist  ein 
Firne,  Peuce  und  Dadoxylon  sind  Koniferen  (7  Arten),  die  fibrigen  Sip- 
pen sifld  Dikotyledonen  (4  Arten). 


K.  V.  Haubr:  Bonteillenstein  (Obsidian)  von  Moliawa  in 
'oikmen  (Jahrb.  d.  geolog.  Reichs -AUst.  F,  868).  Im  gepulverten  Zn- 
itaade  erscheint  dieses  Mineral  weiss.  Es  schmilzt  vor  der  Gas-Flamme 
nd  erscheint  sodann  wieder  grün,  ist  durchsichtig  und  zeigt  alle  Eigen« 
tdiftes  wie  früher.    Gehalt  : 

Kieselerde 79,12 

Tbonerde 11,36 

Eisen-Oxydul 2,38 

Kalkerde 4,46 

Talkerde 1,48 

Natron 1 ,2 1  (aus  dem  Verlust  berechnet) 

100,00. 
Die  das  Mineral  färbende  Substanz  ist  Eisen-Oxydul,  da  von  Man- 
pn  keine  Spur  gefunden  wurde ;  auch  war  an  den  untersuchten  Stucken 
^ttieSpur  von  Verwitterung  sichtbar,  welche  vorhandenes  Oxydul  hätte 
i»  Oiyd  verwandeln  kSnnen. 


6.  A.  Vbnema:  Bernstein   In  der  Provinz   Groningen   (Ver- 
^»^ICammistie  ieiait  met geoi,  BeiehrHving  van  Nederlandy  i/,  138  eet.). 

*  G«sai  porigfreie  Simoidaag  von  2  Tkaleni  Prensi.  Conr. 
JahiHBK  1866.  37 


sr9 

Mitdieilaageo  desseOt  was  bi«  {etst  ober  Bpr]ittesa^Ayii|)utoQg^  «b  4ca 
Kö§t«»  B^Uanis  im  Allgemeioeii  bekannt  geworden,  und  Sflbilderniig  des 
Yorkommen«  in  der  nördlichsten  Gegend  der  West-Kuste  des  fh^UmrU^  wo 
das  Bfttveval  samal  in  Frühjahr  nnd  stets  bei  nordwestlichea  Stunoea  an- 
geschwemmt wird.  Das  schwerste  jBernsteiB-Stöck  wog  0,684  Niederlia- 
disobe  Pfnnd. 


B.    Geologie  und  G^ogQQsie« 

EscBRR  VON  DBR  LizfTH:  ueue  Karte  des  Kantons  Bt.  Gallon 
im  a5,ioo  Maassstab  (VerhandL  d.  allg.  Schweiz.  Gesellscb.  für  Nator- 
wissensch.  St.  Gallen  1864^  S.  40).  Der  Vf.  trug  in  diese  Karte  seioe 
neuesten  Arbeiten  am  ßenÜs-Sioek  ein.  Die  hier  vorkommenden  Felsartra 
beginnt  er  mit  der  Nagelfloe,  deren  Granit  mit  dem  benachbarten  aii»te- 
henden  Gesteine  nicht  übereinstimmt,  deren  Kalke  aber  dem  Vararilber§€r 
Lias  verwandt  sind.  Bei  Sehmerikon  Lias-Geschiebe  mit  Amoionites 
Regnardi;  sie  zeigen  sich  oft  so  eckig,  dass  es  scheint  als  kirnen  die- 
srlben  nicht  drei  Stunden  weit  her.  Die  Nnnimuliten-Scbichteo,  wovon 
s'Obbignt  drei  Etsgen  annimmt,  scbliesseq  sich  am  S^is  so  eng:  ^^  ^^ 
darunter  liegende  Kreide  an,  dass  man  eine  vollständig  ungestörte  ruhige 
Entwickelung  annehmen  muss  bis  zum  Flysch.  Sie  enthalten  Petrefakten 
aus  Suessonien  ynd  Pari  sien  u.  s.w,;  ausserdem  neue  Arten.  Alles 
zusammen  bildet  aber  in  den  Alpen  nur  eine  Schicht.  Der  Seever-Kalk 
umfasst  das  Senonien  und  Turonien  und  vielleicht  auch  das  Ceno- 
manien  von  D'ORBiopry,  kann  aber  nicht  in  Etagen  abgetheilt  werden. 
Darunter  folgen  dem  Gault,  Aptien  und  Urgonien  entsprechende 
Schiebten  ,  letzte  beide  aber  wieder  nicht  von  einander  unterscheid- 
bar. Zuletzt  endlich  das  Neocomien  und  das  von  Bsson  erwähnte 
Valanginien.  Unter  diesen  Schichten  befinden  sich  noch  zabe  kieselige 
Kalke  mit  grünen  Körnern  und  Toxaster  Sentisianus.  Es  sind  viel- 
leicht auch  die  Crioce ras- Schichten  des  Allen  Mann  hierher  ra  be< 
ziehen.    Am   Oehrli  scheint  etwas  Gervillien-artiges  vorzukommen. 


L.  I^Yiv:  Chronologie  der  P«roipi«a»aQ  des  Hekla'9  (Z^ltebr. 
d.  deotseli.  geol.  Gesellscb.  VI,  3§Jl  ff,).  k\$  Mre,  io  wektifB  Ans- 
brfiehe  stat^efiiQdvn,  wardep  folgende  anffegabeas 

U04,  Nur  so  viel  ist  bekannt,  dass  der  Dacbfolgend«  WiBlev  w^cb 
häufiger  Asdien-Regen  als  Winter  des  grosseti.  Sand^Falles  besriekaet 
wurde. 

tl67  oder  US8  (die  Eruption  dürfte  gegen  den  Jabret^WBehBel  be* 
gönnen  haben).  Grosse  und  dauernde  FInstemiss  durch  bis  fiber  die  ins- 
sersten  Enden  der  Ins«!  ▼wstrevten  Bimsstein-Sand  nnd  vnÜKmiisabn  Aaehe. 


570 

IMf  ,  4.  BcMttber. 

im.  Gleichzeitig;  mit  der  Thatigkeit  des  i§M^s  valkaniicfa«  Er- 
ichdiiiHifeB  im  Meere  «uMerhalb  des  sudweetlichtteii  Yor^ebirgee  Refi^- 
!iui\  sie  beganmeo  mit  EDtsfebung  eines  submarinen  Feuer-Berges  und 
crkseben  erst  naefa  18  Jahren  völlig. 

1994,  Hfltige  Erdbeben  in  weitem  UmlLreise  um  den  Hekhf  8cbiaefce«< 
Kog^ln  wurdea  in  solcher  Menge  ausgeworfen,  dass  man  an  mehren 
Stellen  die  ms  Gletschern  entspringende,  fiber  Lava  hinfliessende,  swei 
Nffilen  vam  Volfcftn  entfernt«  Rängm$  trockenen  Fusses  überschreiten 
k«sote.  Die  ntsrtsii,  deren  Mündung  in  4—6  Meilen  Enifemnng  einen 
breiten  Meerbnseu  bHdet,  wurde  in  einselnen  Föbrden  gsns  damit  be- 
dfekt  8chiflnr  begegneten ,  nördlich  von  den  Fmtesm^  grossen  Haufen 
Bluen>reicher  wie  Bimssteine  schwimmender  Schlacken. 

18Q0y  13.  Juli.     Einer  der  heftigsten  und  verderblichsten  Ausbräche, 
der  fast  ein  volles  Jahr  ununterbrochen  anhielt.   Der  Kegelberg  barst  beit 
nahe  ven  oben  bis  unten;   grosse  losgerissene  Fels-Blocke  schwebten   in. 
der  Aschenrfiäule   auf  uod   nieder.     Des  Gehöfte   von   N^ifrhoU  wurde 
darcb  glühende  Schlacken  entzündet. 

1941,  19.  Mal.  Ungeheurer  Aschen-Fall.  Gleichseitig  sollen  die  Vnl* 
kaoe  EirinAnUi  Hn^ppadais^JdM  und  RmüMamUr  in  Bewegung  gc- 
wcttn  sejrn. 

1989-^1890  im  Winter.  Auswürfen  von  Sand,  Asche  und  Steinen.  Zn 
f(ificber  Zeit  Eruption  des  Sidu-JöM  und  TröUadyngja  uod  auf  dem  Tor- 
gebirge JUymtt'Naes,  auch  an  anderen  Stellen  auf  der  Insel  und  mitten 
im  Meere. 

14S6,    18  Höfe  sollen  dnrch  einen  Laveuf Strom  zerstört  worden  aayn* 

IßlOf  ftS.  Juli.  Der  heftige  Ausbruch  begann  mit  einero  erschüttern- 
den Knall,  begleitet  von  Erdbeben  und,  wie  es  heisst,  von  Blitseo  aus 
der  Aschen- Wolke  begleitet.  Glühende  Steine,  vom  Krater  ausgeschleu- 
dert, fielen  in  Entfernungen  von  6  Meilen.  Gleichzeitig  sollen  die  Vul- 
iase  BeriukreU  und  TroUadtfl^ja  tbitig  gewesen  seyn. 

1SS4y  in  der  letzten  Haltte  Mai.  Die  vulkanische  GIntb  bahnte  sich 
drei  Auswege  im  Berg-Rucken,  welcher  vom  Hekla  gegen  NO.  herab- 
rieht.   Drei  Feuer-S&ulen  erschienen  fiber  den  Kratern. 

1S78y  im  Herbai.  Eine  der  scbwicbsten  Eruptionen,  starke  nod  sehr 
«abaltende  Erdbaben  abgerechnet. 

1997,  3.  Januar.  18  Feuer-Saulan  sählte  man  su  gleicher  Zait;  Asche 
fiel  sianal  in  d^q  entl^enaten  nördlicbao  TJieil  4a«  KUa^d^. 

1919,  wlbrend  4a<  Sommers,    Basppdeira  atarkcr  AschanrRegen. 

1986,  8«  Mal.  Dar  Auabrneb»  welcbof  bis  ium  En4p  das  folgenden 
Wiater«  anbielt»  S^hti^l  *n  dfn  alUrbeftigaten.  An  |3  veraohiedapen  Slal- 
ka  dea  Serg-RMffna  braah  a&ch  dM  Fanar  an  glaicber  Zeit  Bahn» 

t$89.  Ehanfallf  «na  der  gewaltaamaten  Eruptionan,  welche  den 
13*  P^brwur  b«cil9iB  nvd  bU  in  dt»  Spjltberbat  dauarte.  Starke  Erdbeben 
btsaicbnala«  den  Anfrng.  Ueftiga  B^«fi*Gi|saa  und  «ahlloaa  Blitze  beglei- 
telfa  4ii  A^imM^  g roMfr  Nmh^P  von  Sleinan»  Sand  und  Aaaha«    Zo 

87* 


580 

Zeiten  schien  der  ganze  Berg-Racken  in  Flammen  su  fttebea.  Die  Aicbe 
soll  bis  nach  iVort0«^«ii.  gedrangen  seyn. 

1T6$^  5.  April.  Das  Ereigniss  begann  mit  einer  nnter  heftigem  Knal- 
len hervorgebrochenen  ausserordentlich  hohen  Aschen-Sfinle ,  In  welcher 
glühende  Steine  auf-  und  nieder-schweblen.  Vor  den  Luft-Stromongen  in 
der  Hohe  gegen  NW.  sich  biegend ,  entlad  sie  eine  solche  Menge  Schlacken 
und  Asche,  dass  letzte  in.  30  Meilen  Entfernung  vom  HekUi  den  Boden 
eine  halbe  Elle  dick  bedeckte.  In  dichten  Massen  bedeckten  Schlacken 
das  Wasser  der  entlegenen  ThiorsMU^,  und  die  nihere  Yifoi-ilifiif«»  wurde 
dergestalt  aufgestaut ,  dass  ihre  nachher  durchbrechenden  Gewisser  das 
Unterland  überschwemmten.  Flfisse  trugen  solche  Schlacken-Haufen  in's 
Meer  9  dass  die  treibenden  Inseln  derselben  den  Fischer-Booten  Im  Wege 
woren.  Auf  30  Meilen  und  weiter  war  der  Kfisten-Stricb  des  HekU  mit 
Schlacken  bedeckt.  Am  9.  April  ergoss  sieb  ein  Lava-Strom  und  dran<^ 
allmählich  über  eine  Meile  weit  vom  Berge  vor.  Zwei  Kratere  sah  man 
deutlich  auf  einmal  Feuer  speien  und  konnte  zu  andern  Zeiten  18  ver- 
schiedene Feuer-Säulen  zu  gleicher  Zeit  zählen.  Die  am  21.  April  ge- 
messene Aschen-Säule  hatte  eine  Höhe  von  ungefähr  16,000'.  Unaofbör- 
lieh  begleiteten  Erdbeben  den  Ausbruch.  Man  bemerkte  sie  sowohl  auf 
dem  Lande  als  auf  dem  Meere,  besonders  auf  den  WeHmmma-Imtein, 

184S»  Nach  fast  achtzigjährigem  Zwischenraum  ein  Ansbruch,  wel- 
eher  übrigens  zu  den  aller-ungefährlichsten  gehorte. 


K.  FoiTH  :  kugelige  Gestein-Struktur  (Verhandl.  d.  Siebeo- 
bdrg.  y.ereins  f.  Natur- Wissensch.  1861 ,  S.  160).  In  einem,  zur  mitlIeD 
Tertiär-Formation  gehörenden  Molasse-Sandstein  SiebemkürgenM  und  der 
Wattaehei  trifft  man  im  Hangenden  und  Liegenden  von  Steinsalz- Ablage- 
rungen die  Kugel-Gestalt  für  sich  sowohl  als  in  verschiedenen  Verbin- 
dungen sehr  häufig.  Die  Kugeln  sind  konzentrisch  schaalig  und  enthalten 
sehr  vielen  krystallinischen  kohlensauren  Kalk,  welcher  ohne  Zweifel 
von  hSheren  Kalkmergel-Schichten  herrührt. 


£.  Hkbbrt:  plastischer  Thon  und  die  ihn  im  sudlichen 
Theil  des  Beckens  von  Paris  begleitenden  Bänke,  sowie 
deren  Beciehungen  zu  den  Tertiär-Schichten  im  Norden 
(BuUei.  geoi.  1864,  ^,  J/,  418  etc.).  Die  Schluss-Folge ,  zu  welcher  der 
Vf.  durch  seine  Beobachtungen  gelangte,  sind  nachstehende: 

1.  Die  Breccien  (Paudmgnes)  von  Nemours^  die  Konglomerate  voa 
Meuiom  und  Baugivai,  desgleichen  die  sie  bedeckenden  kalkigen  Thooe 
bilden  eine  vom  plastischen  Thon  unabhängige  Ablagerung,  Es  ging  letzte 
aus  Zersetzungen  und  Umwandelungen  sowie  aus  Fortfuhrungen  hervor, 
welche  Kreide  und  Pisolith-Kalk  erlitten,  und  Alles  weiset  darauf  bin, 
dass  jene  Hergänge  während  einer  ziemlich  langen  Zeit  anhielten.  Die 
Ainwascbmig,  sehr  wahrscheinlich  darch  Meeres-Wasser  bewirkt  i  fand  erst- 


S81 

naeh  d«m  Ab«atz  der  die  P  h  y  s a  g  i  ga  n  t  e  a  nmschliesBeDden  Mergel  statt; 
es  stiiBoit  Solches  mit  einer  früheren  Bemerkung  des  Tfs.  überein ,  dass 
die  erwähnten  Mergel  sich  in  einen  See  abgelagert  hatten  ^  dessen  Dsseyn 
eine  natürliche  Folge  von  dem  waren,  was  Kreide  und  Pisolith-Kalk  be- 
troffen. Diesem  Eotblössnngs- Phänomen  hat  man  vorzuglich  die  Regel- 
losigkeit  der  Kreide-OberÜache  zuznschreiben ;  desgleichen  die  Anshohlun- 
gen  darcb  den  Kalk  hindorchi  durch  den  Sand  von  RiUy  und  die  darunter 
ihren  Sitz  habende  Ki'eide,  deren  Weitungen  später  erfüllt  wurden  mit 
den  ältesten  marinen  Absätzen,  welche  man  im  Tertiär-Gebiet  des  Pä- 
riar  Beckens  kennt,  durch  den  Sand  von  Braeheux,  Damals  lebten  schon 
auf  der  Oberfläche  der  aus  dem  Wasser  hervorrsgenden  Sekundär- Forma- 
tion Säogethiere,  deren  Überbleibsel  im  Konglomerat  gefunden  werden, 
Bsmentiieh  Corypbodon  anthracoideum,  welches  auch  noch  in  der 
Brannkohlen«Zeit  voriianden  war. 

1.  Der  eigentliche  plastische  Thon  —  nicht  zu  verwechseln  mit  an- 
deren ihm  mehr  oder  weniger  ähnlichen  thonigen  Gebilden  —  verdankt 
ieioe  Entstehung  einem  besonderen  Ereigniss,  welches  später  eintrat  als 
das  zuvor  erwähnte.  Ob  sich  derselbe  über  den  südlichen  Theil  des  Pa- 
rmr  Beckens  vor,  während  oder  nach  der  Ablagerung  des  Sandes  von 
Br&ekeux  im  Norden  verbreitete,  bleibt  unentschieden ;  Das  ist  iedocb  aus- 
li;eiDacht,  dass  derselbe  ein  höheres  Alter  hat  ala  die  Thone  miiCyrena 
CDDeiformis« 

3.  Dieselbe  Ungewissheit  —  übrigens  beschränkt  zwischen  den  näm- 
lichen Grenzen  —  herrscht  in  Betreff  des  quarzigen  Sandes,,  welcher  den 
plastischen  Thon  von  den  sogenannten  fnuses  glaises  scheidet. 


Abich:  K rater- förmige  Ei nsenkungen  in  der  sudlichen  Ge- 
gend des  Gouvernements  von  Totf/a  (Hiitfef.lfeo/.  6,  X/l,  116  etc.). 
lo  froheren  Zeitscheiden  hatten  zahlreiche  Erscheinungen  ähnlicher  Art 
io  dem  Landstrich  stattgefunden ;  es  hängen  dieselben  innig  zusammen  mit 
der  Boden-Beschaffenheit;  auch  beobachtet  man  sie  stets  am  Fosse  der 
devonischen  Wölbung,  welche  sich  ungefähr  ana  W.  nach  0.  erstreckt 
and  das  Eurofäiteke  RuMiiand  in  zwei  deutliche  Becken  scheidet,  ein 
■Ördiicbes  und  ein  sudKches. 

Der  Berichterstatter  wurde  von  der  Wissenschafts-Akademie  in  Pe- 
itrtiurg  mit  Untersuchung  des  letzten  Ereignisses  und  Ermittelung  von 
denen  Ursachen  beauftragt. 

Die  Horizontalitat  des  Bodens  am  Fosse  der  devonischen  Achse  und 
fie  bedeutende  Entwickelung,  welche  Thon  und  Sand  der  Diluvial-Epoche 
bier  erlangen,  begünstigten  zumal  in  Wäldern  das  Entstehen  von  Stim- 
pfea,  wekhe  in  Folge  der  Urbarmachung  heutigen  Tages  schnell  ver- 
schwinden. Die  Wasser  jener  Sumpfe,  fast  stets  ohne  äusseren  Ablauf, 
driagen  abwärts  200—300'  tief  durch  die  untere  Kohlen-fahrende  Abtfaei- 
loDg,  bestehend  aus  Kalk,  Mergel  und  sandigem  Thon,  deren  Schichtung 
neb  lehr  regellos  erweiset.    So  gelangen  die  Wasser  xu  einer  mächtigen 


5B2 

Bank  lockeirea  Sandsteinet,  weldier  auf  Kalk  nnd  aiif  Oypft-aiireBdeii 
Merg;eln  der  oberen  devonieelien  Abtheililn|[^  rnhL  Dadarcb  eiltetebt  fort- 
dauernd nnterirdiscibe  Aoewaachang; ,  beg^dnatigt  dbreb  daa  Geaetgtseji 
der  Schicht  geg;en  Norden,  Hergänge  der  Art  erzeugten  Im  der  Ober- 
ilficbe  Krater-flbniiche  Einsetaktingen ,  welche  oft  einer  geraden  Linie  fol- 
gen,  nnd  deren  man  mitnnter  ld-^13  auf  die  Strecke  eines  Kilometers  liblL 
Solche  kleine  Becken  ffiilen  sich  bsid  mit  Wasser ,  bnd  die  entstebendre 
See'o  gleichen  häufig  den  kleinen  Kratern,  wie  man. sie  oft  in  der  Bifd 
sieht.  Kfafliges  Pflansen-Waehsthum  bedingt  die  Bildung  Ueiner  scbwi» 
mender  Inselh)  dok-ch  Standen  wird  der  bewegliche  Beden  endlich  be^ 
festigt ,  er  wandelt  sich  um  zu  einer  Att  Torf,  und  nach  gfewlsaem  Zeit- 
Verlauf  entsteht  ein  Wald. 

Ss  unterliegt  keinen  Zweifel,  dass  die  Bämlichen'AgcnHeA,  wclebe 
heutigen  Tages  elliptische  Höhlungen  von  4OO'>-0OÖ  QuadrSt^Tbiaea  brr* 
vorrufen,  im  Anfang  unterer  Zcifscheide  weit  bedentendere  IndefungeD  io 
der  Böden-Gesialtang  bedingen  mnssten.  Nsch  des  Yfs.  Ansicht  war  der 
grdsste  Theil  der  Platean's ,  welche  die  sanft  gewölbte  Oberflaebe  der  de- 
vonischen Achse  bilden ,  vom  Meridian  von  Nowgorod  und  von  SmolmtA 
bis  SU  Jenem  von  Simbifik  und  von  Sttmaira  und  selbst  bis  sam  Vrd 
mit  Sumpfen  bedeckt  sur  Zeit,  wo  das  heutige  RmsläHid  In  Folge  einer 
sehr  allm&hlieben  Kontincnt&l>£rhebung  dert  Wassern  zn  eotbteigea  be* 
gann  und  Festland  wurde.  Der  Rucken  der  Achse,  oder  richtiger  die  de- 
vonische Zone  mit  ihrer  absoluten  mittlen  Höhe  von  Rao''-900',  moss 
Botbwendig  am  ersten  auigetancht  seyn ,  nnd  dieser  Stsnd  der  Dinge  ver- 
einigte ohne  Zweifel  das  Maximum  günstiger  Bedingungen,  um  das  pro- 
blematische „Tsohomoi'ttem**  (Schwarzerde),  entstehen  zu  lassen,  wel- 
ches in  der  That  seine  grosste  Entwickeloog  auf  dem  ganzen  Raum  zeigt, 
dem  die  Firsten-Linie  der  devonischen  Zone  begrenzet  und  besonders  auf  dem 
nördlichen  Abhang»  Die  Haupt-Quellen  der  Dirtna,  des  Dnieptt^  der  WüI$ü 
ond  sehr  viele  der  ihnen  zuströmenden  Flüsse  umfassen  sumpfige  Geft^n- 
den  von  manchfaltiger  aber  stets  bedeutender  absoluter  Höbe«  Die  Bil- 
dung der  Tfaaler,  die  ganze  hydrographische  Organisation  dieses  Tbeilei 
des  tfuropäisohfn  Ruitsltmds  waren  unmittelbare  Folge  allmShI icher  Boden- 
Erhebung«  Beim  nUOhotnoi»»&m**  weiset  Alles  auf  Entstehung  aus  susseo 
Wasser  an  Ort  und  Stelle  hin.  f>er  Vf.  beobachtete  diese  Formatieu  #■ 
nördliehen  Kauktuma  auf  den  Höhen  des  Tmmw!o$k  in  leoo  oder  1680' 
fiber  deal  Meeres-Niveau,  woselbüt  sie  ihren  Sitz  unmittelbar  anf  siedi- 
gern  Diluvial-Thon  haben,  ohne  Sporen  von  Detritus  and  iMob  wcaiger 
von  Wander^Btöeken«  Die  DiluvfbKLagen  bedecken  wehre  Falttns  (Mn- 
acbelsand  und  Randstein)  erfollt  mit  wob  1-er halteneU  faasilen  Beaten,  Aber* 
einstimmend  aiit  denen  des  Voihgni&th^PoMii^h^  Beckers,  Die  sasicr« 
ordentliehe  Niveau-yerschiedenheit  zwischen  diesen  idenliecheii  and  sebr 
wabrseheinlieh  gleiebzeitigea  Ablagerungen  ist  allerdings  aMffalfend,  wer- 
dber  indessen  die  angedeutete  Kontineiital-Erbebling  inrAnfaBlp  der  jHsi|;efe 
Zeitsebeide  eine  genügende  Erklärung  gew&bret. 


ft8d 

Pmmti:  die  Bergr«  des  B#flii-A#ti-)8#I4^  In  der  N&be  des 
Reiche»  Mmvkk^  (PlfuHU  IBM,  JCXitl,  189).  Es  erhebt  sieh  diese 
Gebirgt^Mssse  i*  fieslslt  eioes  aieHtlieh  ref^elmissigeD ,  gegen  N.  sehr 
Rteil  ehftllMden  Plsteeos  zu  1400—1500  Metern.  Ostwirts  scheidet  der 
n/ktf-Floss  dasselbe  durch  tiefe  Schlaebten  von  der  Berg^Mssse  des  ftenh 
ee»;  mieh  Westen  bin  endigt  es  in  einem  insserst  schroffen  Gehänge, 
RM-U-Mfmur  genannt,  welches  die  Grense  des  MürokktMUehm  Reiches 
bildet.  Der  Yf.  erkannte  in  diesen  Bergen  die  Spuren  niehrer  sehr  alten 
Slernngt-Phinoaiene  ond  konnte  das  Alter  der  den  tieferen  Boden  ans- 
Biftchenden  Schiefer  bestimmen.  Er  weiset  awei  besondere  Systeme  von 
En-Lagcrst&tten  nach,  wovon  eines  ein  Gang  ist,  älter  als  das  Jura- 
Gebiet  ;  der  andere  trat  in  der  Zeitscheide  der  PyrMtai-Erhebongen  em- 
per.  Ferner  tand  P.  eine  onermesslicbe  Kreide- Ablsgernng,  sowie  ver- 
schiedene mehr  oder  weniger  entwickelte  Spuren  einiger  strstigraphischer 
Sterne  des  westlichen  JSmrepa^  nämlich:  die  Systeme  des  Finiilerey 
de«  MerMAai»  (durch  Porphyr*Olnge  vertreten) ,  des  ndrdlichen  EngUtuUf 
der  MeMaMts,  des  TA&r<Nfer.ira£dee,  der  CÜe  d'Or,  des  Jtfoni  Ftto. 
bn  Rreide-Gebirge  beobschtete  der  Vf.  die  Systeme  der  J^endsn,  der  In- 
•elo  CoTMUfa  und  Sardtnleii,  der  %d€$lUekm  Alpen  nnd  der  Hampl-MpenkBltt* 


Fa«  V.  RosTHORN  und  J.  L.  Canaval:  Geognosie  von  K&rmthB% 
(Jahrb.  d.  natarhist.  Landes-Moseoms  von  Kärotben,  Klagenfurt  18^8^ 
S.  119  ff.).  Die  berrscbend  auftretenden  Urgebirgs-Arten  lassen  sich  in 
zwei  deutlich  von  einander  geschiedene  Systeme  bringen.  Jedes  besteht 
aaf  Granit,  Goeiss,  Urkalk  und  Urschiefern  mit  verschiedenen 
DDtergeordneten  Gesteinen.  Beide  sind  jedoch  ihren  Felsarten  nach  durch 
Zusammensetzung,  Struktur  und  Lagerungs-Verbältnlsse ,  selbst  durch 
Verbreitung  und  gegenseitige  Stellung  bestimmt  gesondert.  Fasst  man 
dfo  Gegensafz  der  in  beiden  Systemen  vorherrschenden  Glieder  in's  Auge, 
so  kann  die  eine  Gruppe  die  des  Gneisses,  die  sndere  die  der  Ur- 
schiefer genannt  werden»  Wählt  man  aber  die  Namen  nach  einem  cha- 
rakteristischen Gestein  Jeder  Abtheilung,  so  wcirde  eine  nach  dem  Zen- 
tral-Gneiss,  die  andere  nach  dem  Albit-Gneiss  oder  noch  be- 
leicboender  nach  dem  Tnrmalin-Granit  cu  benennen  seyn« 

A«  Gesteine  der  Urgebirge* 

L  Orvppe.  ZentraUGneiss  herrscht  im  nofdwestitehen  UmfAe«» 
ii  4en  ZmUt^Mpmt  aoasdiliesseBd  ond  findet  sieh  in  Lande  nirgends 
■b  deasalhin  JSerkaialeB.  2entral-Oranit  steht  mit  dem  vorhergehen- 
dm  Gestein  ia  ae  innigem  Terbande,  daaa  eine  scharfe  Grense  zwischen 
f  beiden  kaaas  alattfiadet.  Glimmer-Schiefer,  Chlorit^  ond  Tal k- 
Sthiefer  treten  iher  dem  Zentral-OnMsa,  theila  asch  ab  Lager  in  dem- 
ulbca  msiat  mit  dentücher  Scbeidong  aof.  Granaten,  Magneteiaen,  Ter» 
niHo,  AlUt  nnd  Epddot  erscheinen  ale  neeeasorische  Gemengthelle.  Die 
(xUsimerschief^^LageD  lelgea  oft  Filteling  nnd  ZIcksack-KrtlBmnngen. 


«84 

Mit  ditMD  Schiefern,  zihmI  mit  Cablorit-Sebiete  etelit  neb  eiae  Feitart 
eio ,  welche  fär  die  ZmUral-Aipen  beeoiiden  charekteristisch  let  Sie  be- 
steht ao8  körniit^eos  Kalk  ond  Glimmer ,  bald  dieser  bald  Jener  vorberr- 
sehend,  and  wird  Cipollin  genannt.  Von  g^ering^r  Vecbrtitanf  sind 
Urkalk,  Serpentin  und  Granulit  (Weissatein). 

II.  Grnppe.  Unterer  Glimmeracbiefer  ist  daa  herrschende  Ge- 
stein.  £r  fuhrt  häofigf  Granaten ,  seltener  Tormalin.  Za  seinem  Systeme 
gehören  A 1  b i t  oder  Tnrmalin-Granit,  nach  Zusammensetsnng, Über- 
gängen, Struktur  und  Vorkommen  gäoslich  Tersehieden  vom  Zentral- Gra- 
nit. Nur  als  accessorische  Geroengtheile  fiibrt  daa  Gestein  auweileo  Or- 
thoklas, dagegen  Turmalin  in>  bis  sn  V,'  langen  Kryatallen.  Nie  iit 
Porphyr^ Struktur  wahrsunehmen.  Der  Albit-Granit  findet  aich  Gang»  oder 
Stock-formig  eingelagert  im  unteren  Glimmerschiefer  oder  im  Albil- 
Gneiss.  Leister  fuhrt  h&ufiger  Turmslin  als  Granaten  und  gebt  ohne  bfr 
stimmte  Grenze  in  den  unteren  Glimmerschiefer  über.  Als  Glieder  dieser 
Grnppe  sind  ferner  su  betrachten:  Ho-rn  bleu  de- Geste  in  nnd  Here- 
blende-Schiefer,  sowie  Eklogit. 

Oberer  Glimmerschiefer,  Thongliramer-Schiefe?.  Der 
hierher  gehörende  Glimmerschiefer  unterscheidet  sich  in^  mancher  Hinsiclit 
vom  untern;  in  Arten,  welche  ihrem  Aussehen  nach  dem  Thonscbiefer 
nahe  stehen,  sind  Glimmer  nnd  Quarz  innig  gemengt,  nnd  ea  ist  keiae 
krystallinische  Beschaffenheit  des  Gesteins  mehr  zu  erkennen.  Ali  zofiU 
lige  Gemengtheile  fuhren  die  Schiefer  Eiseokies,  Eisenglanz,  Kalkspath 
und  Granaten,  jedoch  nur  in  der  Nähe  des  Granites.  Magneteisen  konmt 
an  einigen  Orten  in  Lagern  vor,  geht  aber  nie  in  Krystall-Form  io  die 
Zuaammenaetzung  der  Felsarten  ein. 

Grauer  Porphyr.  Im  Gebiete  der  oberen  Glimmerschiefer  trelrs 
Stock-ffirmig  häufig  Porphyre  auf,  wi^lche  mau  nach  ihren  Bestandtbeilei 
Granit-Porphyre  nennen  konnte,  wenn  dieser  Ausdruck  nicht  für  todert 
der  Grundmssse  und  dem  Feldspafh  nach  ganz  verschiedene  Porphyre  aa- 
genommen  wäre.  Jene  haben  dieselben  Bestandtbeile  wie  Albit-Graoit, 
nur  dass  sie  insgesammt*  in  Krystalle  ausgebildet  in  einem  Felait-Teige 
von  matt-graulich-gruner  bis  olivenbrauner  Farbe  eingeschlossen  sind.  Veo 
lufälligen  Gemengtheilen  am  häufigsten  rothe  Granaten,  seltener  Hora- 
blende. 

Kalktrapp  (Schaalstein).  In  lauchgniner  feinkörniger  zieaiiiicb 
leicht  schmelzbarer  Grund-Masse  von  erdigem  Bruch  sind  Ralkspstb-Kör- 
ner  von  Hirsenkorn-  bis  zur  Erbsen-Grösse  ungefähr  gleichmässig  ve^ 
theilts  hin  und  wieder  sieht  man  auch  kleinen  Feldspath,  und  eingeapren|t 
findet  sich  Eisenkies.  Zuweilen  wird  das  Gestein,  das  bis  fetU  asr  in 
Gebiete  des  Thon-Glimmers  beobachtet  worden,  von  parallelen  Kalkspatb- 
Scfaoörcfaen  diMrchzogen. 

Kalk,  in  Lagern  von  belrächtlicber  Mächtigkeit  imd  Aasdcbsasf. 
Die  Felsart  ist  krysUllinisch ,  weiss  in's  Gelbe,  Grane  wd  filaoe.  Der 
an  der  oberen  Grense  des  unteren  Glimmeraehiefers  vorkommende  Kalk 
fahrt  Ueine  jEUsettkies.Kryftalle,  seltener  Glimmer-Blliteben. 


58» 

DeUav«  tritt  i«  nnterttt  GHawiafsobiefer  io  Lafeni  avf^  Sr  cul^ 
m  StnAUtmnf  GnuwBCtit,  amb  Talk; 

B.   Gasteine  der  SedimeDtär^Oebirge. 

I.  PrittiTe  FornationeD.  Graawacke  oad  Graawaekeii* 
Scbief  er.  Die  meistea  YersteineraBgen  faod  maa  bia  Jelst  iai  aebwar- 
lei  Graa wackreebiefer.  Übergaagakalk:  bftafig^  tritt  über  Gran wacke 
odef  ia  Ibrer  Nlbe  ein  dicbter,  ecbwarMr,  von  weiaaen  KalkapatbrAdem 
dardiBO^acr  Kalk  auf,  deseen  Sebicbten  maacbfaitiic  fl^ebo^en  und  ge- 
wuden  aiad  a.  s.  w.  — *  Mit  den  Oitedem  der  Obergange-Foraiatien, 
tbeib  an  ibrer  Grame  gegen  Tbaa-Glimaieffeebiefer  keniMen  Syenit, 
DUrit  und  ratber  Granit  vor.  Letster  gebort  an  den  intereeean- 
lealte  Eraabemangen  der  Gegend  afidlicb  Tom  OUr  und  der  Pelaen, 
voD  der  SekMm  bia  ober  Si.  Ymi  im  ScKmUHUiL  Das  Gestein,  meiat 
gnbköraig,  aalten  anders  als  Porpbjrr-artig,  fahrt  Hornblende,  Epi^t, 
nvciicn  aueb  Titanit,  aber  nie  Tarmalin.  Hftufig  sebliesst  es  Kugel*f9r- 
nige  Partbie'n  nm  Glioiaier  und  Hornblende  ein,  und  auf  G&agen  koaunan 
Jaspis  nnd  £iaenglans  vor. 

II.  Sekandire  Formationen.  Aas  der  Trias^Groppe  sind 
Torittaden:  rotber  Sandetein,  bituminöser  Kalk  nnd  Bleierse* 
fahrender  Kalk,  weleher  die  meisten  nnd  reicbaten  Bleierz- Ginge  um- 
scfalient  Er  föbrt  nnr  Stein-Kerne;  in  seinem  Hangenden  aber  erscbei- 
neo  Schiebten  eines  bitomiaösen  schnrarzen  mergeligen  Schiefers,  der  an 
Mncbelkalk-Petrefakten  sehr  reich  ist.  Über  dem  System  des  £rs«fub« 
rndea  Kalkea  tritt  gewöhnlich  ein  Kalk  auf,  welcher  petrographiach  oft 
woiii;  von  ihm,  noch  weniger  aber  vom  Jurakalk  verschieden  ist.  Femer 
libort  hierher  Dolomit,  wovon  zwei  Arten  unterschieden  werden.  — 
Jiri-Grnppe.  Mit  Ausnahme  einiger  unter  den  Übergänge-Gebilden 
erwihnten  Geateiue  wird  solche  in  äSnUken  vorzugsweise  durch  einen 
&btea  Kalk  nnd  Dolomit  vertreten.  —  Die  Kreide- Bildungen,  zum 
&pittm  der  aödliehen  Kalk- Alpen  gehörend,  fallen  über  die  Grenzen  K«m- 
Amt  nach  Krmim  nnd  PrunO.  —  Ala  eruptive  Felsarten  treten  in  der  sc- 
hsdiien  Zeh  drei  Porphyre  auf,  veraehieden  irf ihrer  Znaammensetsung, 
io  der  Art  und  Mächtigkeit  ihres  Vorkommens,  sowie  in  der  Zeit  ihres 
Eneheiaens;  rotber  Porphyr,  trachytischer  nnd  dioritischer 
Porphyr.  Die  zuerst  genannte  Art  iat,  waa  ihre  Auadehnung  betrifft, 
^wiebtigsta. 

Tertiir-Formationen  haben  in  Kimthm  eine  geringe  Verbrei- 
tng.   Ba  geboren  dabin  namentlich  Malaaae  and  Nagelfinb. 

OiJuviiim  nnd  Allavinm.  Ungebenre  Maaaen  van  GeröUen  aller 
All  und  Gröaae,  die  Ebene  nnd  den  Boden  vieler  Tböler  bedeckend,  aind 
PNilsntbeila  Dilnvinm.  Sie  aeblieaaen  oft  gewaltige  Blöcke  ein,  die  a«f 
enes  fera  gelegenen  Urapmng  hinweiaen ,  auch  Schiebten  van  Sand  nnd 
Lebi.  Zum  Allnvium  gehören,  aaaaer  den  Abafttzen  lliaaaender  Waaaer, 
6eHiUe-Maaacn  and  Sebutt*Felder  nnd  Anbiufangen  von  BlöekeB  longa 
^  fiebfaga,  aawie  die  fortdanemden  bflnfigen  Kalktuff-Bildangen. 

In  Tertür^^ebial  dea  Lmma^TM§$  bei  EMidHt  ef  bebt  aieb  vareinaalt 


5S« 

eiti  B«Mill''  od^r  vielaiehr  Aiuiiiiefit-Ms  uni.  ist  vom  DUanUfli  «ugcbei. 
Dm  G«it6lo  fäbrt  Arragoo  und  Cli«ltedoii  in  Blueii-Riinneo. 


Bf.  T.  IdroLD:  Kreid«  nod  Eoeflii*ForMili(ion  til  NO.  Kirt» 
ik€n  (Pr«tok.  d.  Geolog.  Reiehs-Aml.  1863^  Mflri  o)»  Die  «oeioePiir. 
MttlOD  findet  sieh  bei  QmiiäHtiy  NO.  von  8i*  l^etl  for,  wo  dieaefte  k> 
toitii  von  A.  Botk  vonnnthM  nnd  epSfer  von  Fn»  v.  BävM  Mi  ifa« 
PetfOfiftkten  mit  Sicherheit  erktant  warde«  Nenerfich  bat  HdAna»  U 
Alten  deinelben  bettinmtt}  welche  den  nn«etiitoo  Gliedern  der  EocaQ-Fa^ 
aiation  entsprechen  and  die  gleiste  Übereitoatimnmng  mit  den  VofkaaMMi^ 
am  im  ViU4i  llontfi  aeigten.  Die  SocInoFonnation  tritt  in  der  rtnldev« 
Mlfnrt^f  auf,  bildet  den  tldeken  awischen  GWitärm^  ond  dem  Gk- 
ii^lseh^tMB  (HetiMlei'f)  und  den  Kucken  awifecben  OmUtinItf  ui 
Ailhofen  (Speekbmtm-hßke  und  8<mtderg)^  ohne  sich  im  GT^IooifUob-nire 
oder  bis  Ad/ko/iM  ansfeudehnen  y  und  erscheint  antb  in  kleinen  isoürtei 
Parthie'n  am  DaeMerg  SO.  von  Mthofen^  bei  Kappl  am  BiU^tktuk  ss4 
am  PimnkergB  W.  von  KUinSt^Hma.  Sie  besieht  aus  PMrelafcfen-leei»o 
Thonen  als  tiefsten  Schichten,  ober  welchen  Petrefakten-fdbrende  Mergrl 
nnd  Mergel'Kalke  mit  Kohlen-Flotsen ,  stfdann  gelbe  nnd  weiase  Saadc^ 
endlich  Nummuliten- reiche  sandige  und  kalkige  Schichten  aln  daa  okerilt 
Glied  der  Ablagerung  liegen ;  im  Nummullten*Ralke  des  Pfam^ryos  fisdel 
man  sahlreicbe  £chinodermeo.  Diese  £oc8n-Schichten  sind  am  nerdliebeo 
Gehinge  der  Mulde  unmittelbar  auf  Thon- Gl  immerschief  er,  am  aüdlicbei 
Gehänge  aber  auf  Kreide -Bildongen  abgelagert,  denen  sie  noch  an 
Dachberge  und  am  Piemberge  anfliegeui  Bei  Kttppü  and  auf  der  Spetk- 
bauerhdhe  (Sonnberg)  bat  man  Braunkohlen  in  denselben  ersobflrCt  aadan 
letzten  Punkte  einen  Abbau  darauf  begonnen.  Die  Kohlen-Flotse  daseibft, 
deren  man  vier  unterscheidet,  und  deren  micbtigsles  kaum  5'  miebtif 
wird,  sind  durch  Zwischenlager  von  Mergelschiffer,  Mnaobel-reidiei 
Kalksteinen  gelrennt,  sehr  absitsig  und  häufig  verdrdekt^  und  deotfa 
durch  ihr  nnregelmässiges  Auftreten  auf  vielAicfae  Sehiebteii-*Slftroagei 
hin.  Der  Mulden.fdrmigcn  Ablagerung  entsprechend  falle«  die  eooincs 
Schichten  nftchsf  GuUarUig  am  N.  Geblngo  naöb  N»  ein«  Ina  AilgeiBci- 
nen  besileen  demnach  die  eocäoen  Ablagemngen  im  NO«  tmrMim  eis» 
geringe  Verbreitung,  nnd  auch  ihre  Mächtigkeit  beträgt  ni^ht  fibcf  8M^ 

Verbreiteter  ist  die  Kreide'Pormatien  im  NO.  Theila  KSnOhm» 
Schon  Fa.  v.  tloantomt  hat  die  Gebirgs-Sobiditett  swiaeken  JbUkefm  asi 
Mmintbergi  In  denen  Hippuriten  (Rudisten)  f  orgeftinden  wovdeu  dtid,  fir 
Kreido>SeMchten  erklärt,  nnd  M%  V.  habvb  hat  dies»  Angabo  «lebt  nrtr  dofch 
d«ft  Vorfinden  von  Rodtsten  am  AUhefmier  Othmimbetge ,  nai  Küsiaty 
vfid  am  Hmberge  bei  8l  Ptonl,  sondern  a«eb  durch  die  petrograpUiekt 
Üboreflkstimttrang  dieser  Schiebten  mit  den  bekannten  Kreide-SobicMen  is 
Oiair  Oifei'raic*,  Bt§S§ftm^  mid  Snitamrg  bestitigt  gefanden ,  fndcm  s.  B. 
einselne  Kaik^Schicbten  dieser  Ablsgerang  auffallend  flbnfoinitfmaMa  lail 
den  bek«Dtttofi  Mirttwroit  am  VnktHn^ft  M  Mtoinnr,  WfMo  der  Krei4^ 


587 

F«niiiio»  ftB|^Mfen.  Die  Kraide-FornatiiMi  wird  in  MO«*l 
Meri^io,  S«Ddst«iiie&  «td  Kalktteio^ik  gebildet,  aotef  denen  leinte  Ter» 
berrseben  «od  in  Bänken  bis  zu  3'  grcBofaichtet  attflreten^  ZnnScfaet  dem 
Grund-Gebirge  finden  eieb  nneb  Breccien  yon  Kalk-  und  Sebiefer-Arten 
vor.  Aimeer  Rodiiten  fand  der  Vf.  necb  Kerallen-Arten  nnd  nnHeetlniin- 
bare  Bi«aiven  In  den  Kalksteinen  auf.  Die  Kreide^Scbicbten  bilden  die 
Hes«i«K«tte  awleohen  dem  GSrisMtMeh^  »ad  fitflfor-Jlai*^  ven  Ai^kafm 
nnd  CMInHnf  in  M.  an  bis  E^ach  BUlrsm6n  nnd  MriMMtery  in  8«  Ver- 
eiiifc#lte  AWageningen  davon  tfHen  am  Shtmsberf  in  NO.  von  B$*  tfMr- 
gm  am  Unftne,  in  S.  von  CWe**eff  nnd  am  reebten  Uler  des  l7«N4r* 
F/»##es  bei  Bi.-WBUchen,  Ommhig  nnd  Dwmfdd  anP,  und  im  WrlneJUltdb- 
f%§U  treten  dieselben  näcbst  Wietiny  nnd  bei  ViHer-ßt-Paui  ancb  an's 
linke  Flnss-X3fer  über.  Überdiess  tndet  man  die  Kreide-Formation  im 
ootern  Lnrmil-^An/e  am  Reitiierg  und  IFeinter^  O.  von  8i.  Paul »  fernfr 
niebst  £fl.  IVarftn  8W.  von  8t,  Paui,  wo  dieselben  bis  an  den  nacb  Ei$ 
fohrenden  Gebirg^s-Sattel  blnau freichen  ^  endlich  in  der  vereinselten  ans 
dem  Diluvium  vorragenden  Fels-Kuppe  bei  Rahmuteim  an  der  Drau  swi- 
8cben  LsiMnniinil  und  Ünier-Dramhwff.  Man  findet  die  Kreide-Scbicbten 
sowohl  auf  Werfnsr  nnd  OuiteMteiner  Schichten  (bei  Unier-SL-PoMl, 
MmmHerg,  ZtnnMkerg  bei  81.  Paul  im  Lavam-ThaUf) ^  als  anch  unmittel- 
bar auf  Oranwacken-  und  Thoni^limmer-Schiefem  (bei  WieHnj/^  Alikofm) 
ab(felag;ert.  Ancb  die  Michtigkeit  der  Kreide-Schicht  schätzt  der  Vf.  nicht 
über  800'. 

FoRcn« ABtHsn !  EinfIttssdesKochsalzes  aufMineral-Bilduni^ 
(PooOBin).  Annal.  1864,  KCl,  508—686  >  Vlnalit  1864^  XXUy  31d). 
Der  Apatit  oder  naturliche  phosphorsaore  Kalk  ist  plutonischen  Ursprungs. 
Um  sn  sehen,  ob  nicht  das  Kochsalz  bei  der  Krystailisation  dieses  Mine- 
rals eine  ähnliche  Rolle,  wie  die  Borsänre  nach  Ebrlmbn's  Vereneben  ge- 
ipielt  haben  kSnne,  schroehte  F.  phosphorsanre  Kalkerde  mit  Chlor-Sodioro 
xQsammen ;  die  langsam  erkaltete  Masse  enthielt  eine  grosse  Menge  mit 
priematiscben  Krystallen  ausgekleideter  Höhlen.  Diese  Krystalle  beatnn- 
den  aus  Hjdrocblorsänre  6,01 :  Kalkerde  6,80 ;  Phosphorsanre  Knikerda 
86)07;  Eiaen*Sesqni«zyd  eine  Spur.  Daa  angewendete  Phosphat  mnaa 
selebes  v>nn  Tbier-KnoeheO  seyn ,  in  woiebem  Falle  dann  daa  erimltena 
Produkt  CaleianKCblornr  und  Fluornr  enthält  Das  passende  Verbältnias 
iet  1  PiMtfpbnt  auf  4  Kocbsals.  F.  bat  mit  nicht  mehr  als  IM  Grammes 
sagleieb  «perirt  nnd  biednreb  wie  in  Folge  der  verhältnisamässig  acbnelli» 
Abkdblnng  nur  kleine  Krystalle  erhalten  kännan »  die  unter  dem  Mikro* 
skepe  ab  kannelirte  seebsseitige  Säulen  mit  beidendiger  Znspittnng  er« 
■diienMi  nnd  den  Apatit-Nadeln  von  Capa  ii  Baue  isfar  tbnHch  wnre»! 
Dia  Dfsbte  des  Pulvers  dieses  knnstUehen  Apatits  s  3,000 1   und  aeino 

Härte  betiMitUsb  genug  nu  Flnasspatb  au  riUelk In  der  fieluMb. 

bitse  16st  «ich  der  Apatit  seboell  in  Knchaaln  «nl,  das  beim  Krknlini  um 
in  Form  von  Krystoll-Nsdehi  wiedar  ansaobeide«»  ein  vartreffikiMa  Hilfa- 
mittel,  nm  kleine  Mengen  Phosphorsanre  in  Fols<GestoiM«  wie^  i«  £r4o« 


S86 

stt  «rktftiiMik  Scbiaelit  man  diese  mi  0,80  Koebsate  nuamm,  m  Um- 
nen  neb»  weno  die  Bf aeee  leiebtüäuig  ist ,  die  Silikate  von  Kedinh; 
«—  ist  sie  aber  «ebwerfliiuig;  so  iüUi  das  Sodiam-Chlorur  die  Zcllea  der 
'{(efritteten  oder  gescbmolzenep  Masse  aus;  entferat  man  dann  bienndu 
Koeiisals  diireb  Wasser,  so  binterbleiben  die  Zellen,  welohe  wie  in  du 
Mandelsteinen  ausseben.  Auf  diese  Weise  prüfend  bat  F.  Apatit  is  der 
Hornblende  des  Sktndhunnsthm  Überg^angs- Gebirges,  im  Baitli  im 
Si&inheimf  in  der  Lava  Mandi^  in  3  Granit-  und  Gneiss-Varietilei  ?n 
Bcmkoim  und  in  3  Sorten  Glimmersehiefer  g^fnnden.  Eine  Reihe  Fha 
vnd  Pbospfaorsänre  enthaltender  Mergel  nnd  Erdeo  haben  sfimmtUch  FIkr- 
Apatit  geliefert. 

Sampf-Erde,  welche  Eisenoxyd,  Phosphorsäure,  Kieselerde,  Titn* 
slnre  and  organische  Sabstsnzen  enthielt,  wurde  einer  ähnlicben  B^ 
bandlupg  unterworfen ,  indem  man  600  Grammes  Erde  mit  250  Gr.  Kod- 
sals  behandelte.  Die  erkaltete  Masse  zeigte  sich  durchlöchert  von  Zflin, 
die  von  Apatit-Krystalle-haltigem  Kochsalz  erfüllt  waren  ;  die  Erde  selbst  wv 
schwarz  und  sehr  hart  geworden ,  wirkle  stark  auf  die  Magnet-Nadel  nsd 
zeigte  sich  hin  und  wieder  von  mikroskopischen  Oktaedern  magneliscbea 
Eisenoxyds  bedeckt. 

Um  zu  sehen ,  ob  nicht  die  bl&uliche  oder  violette  Farbe  naDdier 
naturlicher  Apatite  von  Eisen-Phosphat  herrühre  und  so  der  Viviaoit  das 
Hydrat  der  Verbindung  darstelle,  welche  den  Cyanit,  den  Saphyr,  dea 
Spinell,  den  Korund,  den  Flussspath  und  den  Apatit  selbst  färbt,  stellte 
F.  mehre  Versuche  an,  und,  nachdem  er  die  Anwesenheit  von  Phoiphor- 
säure  und  Eisen-Sesquioxyd  in  allen  diesen  Mineralien  erkannt,  sodile 
er  das  Ergebniss  auf  synthetischem  Wege  zu  bestätigen.  Es  gelang  in 
allen  Fällen,  wo  die  Luft  Zutritt  hatte;  während  bei  abgehaltenem  Laß« 
Zutritt  ein  weisses  phosphorsaures  Eisenozyd  entstund ,  das  an  freier  Loft 
nicht  wie  das  gewöhnliche  Phosphat  blau,  sondern  mehr  und  mehr  gelb 
nnd  endlich  dunkelbraun  wurde,  ohn^  in  Blau  überzugehen. 

Das  Kochsalz  verhält  sich  daher  gegen  viele  Substanzen  is  dn 
SehmelZ'Hitse  wie  das  Wasser  bei  niederer  Temperatur.  Bald  l&tt  ei 
dieselben  auf  und  scheidet  sie  beim  Erkalten  entweder  in  Verbiodoif 
mit  einim  anderen  Stoffe  (Apatit)  oder  für  sich  allein  (Glimmer)  wieder 
ans,  oder  es  behält  sie  aufgelöst  (Eisen-Phosphat).  Zuweilen  aebBendic 
aufgelösten  Stoffe  Sauerstoff  anf  nnd  trennen  sich  in  krystalliniscbem  Ze* 
Stande  (Phospborsaures  Eisenoxyd-Oxydnl)*  Wenn  man  d^m  Itassa  eiie 
mittle  Tiefe  von  333  Metern  gibt,  so  wurde  das  darin  entbalteae  Kicb* 
salz  im  Stande  seyn ,  die  ganze  Erd*Oberfläche  3">33  diek  sn  fiberriadfii, 
woraus  erhellt,  welche  grosse  Bolle  dasselbe  bei  der  Bildung  der  £rd- 
Sebiebten  gespielt  haben  müsse,  insbesondere  ehe  das  Wasser  bereits  nr* 
dichtet  war,  udd  zur  Zeit  der  pintoniscben  Bildungen,  wo  das  verdni- 
stete  Wasser  sein  Salz  in  Verbindung  mit  den  gescfamolseneD  Fds-Msisea 
lassen  musste,  ans  welchen  es  später  mit  Hinterlassung  verscbiedcser 
Mineralien  ansgewaseben  wurde. 


589. 

Ziratfaiitlile  dwi  aa6h  andere  Chlorire  tind  »«atraie  Saite  llinHche 
lifnofcs-llillel,  wie  das  Caldam^Chlordr,  die  koUemaiire  Kalkerde  n.  f.  w. 

Sdnaeh^Tiei^el,  worin  ein  Gemenge  von  phospborsaorem  Sitenozydol 
■d  iMbtak  gesehmolsen ,  Iura ten  nnd  lieesen  einen  Theil  ihres  Inhalts 
■hrekbeo;  ihn  Masse  ceigta  sich  meist  parallel  der  flosseren  Oheriliehe 
m  Schichten  znsammeogesetxt  (worin  man  die  Arbeit  des  Topfers  beim 
Inrnes  des  Tiegels  erkannte),  war  von  Poren  toII  Glimmer-Blitlehen 
ffült  aad  aeigte  sieh  im  Gänsen  den  metamorphisehen  Schiefer-  nnd 
iniier-Gesteinen  sehr  ähnlich. 


J.  6.  FoRCBiiABiBiBR :  Ober  den  Einflnss  des  Koohsalses  anf 
üe  Bildung  der  Mineralien^  IL  Von  den  Metallen  nnd  Erden, 
ariebe  das  acbmeizende  Kochsais  ans  den  Gesteinen  anflost  (Poogbivd. 
Iwtl.  1866^  XCV,  60—96).  Die  wichtigsten  Ergebnisse  dieser  Abband- 
b^siod: 

.  I.  dasa  die  Gesteine  orsprunglicb  ansser  dem  Eisen  und  Mangan 
aplmasrig  verschiedene  andere  Metalle  (Zink ,  Nickel,  Kobalt,  Wismoth, 
llet,  Kopfer,  Silber,  Gold?)  eingemengt  enthalten; 

1  dass  diese  als  kieselsaure  Verbindungen  darin  zugegen  sind; 

3.  dau  die  Bestandtheile  der  ffir  Erz-Gänge  charakteristischen  Gang- 
tnteiDe  (Quarz,  Kalk-,  Fluss-  und  Schwer-Spath)  sich  alle  in  den  Ge- 
ti^sartea  vertbeilt  vorfinden; 

4.  dsss  die  in  den  Gestein-Arten  verschiedener  Lander  vorkommen- 
in  Metalle  dieselben  sind,  welche  in  diesen  Ländern  auf  den  eigenthuro* 
toea  Metall-Lagerstätten  auftreten ; 

5.  dass  die  Metall-haltenden  Gestein-  und  Erd-Arten,  wenn  sie  mit 
ttlor-Natrinm  geschmolzen  oder  auch  nur  damit  erhitzt  werden,  durch 
taUasch  der  Bestandtheile  im  Wasser  aoflösliche  Chloride  bilden ,  in 
laeD  die  meisten  Metalle  (selbst  das  Silber,  dessen  Chlorid  in  Chlor- 
tatriom-Aoflösung  gelöst  wird)  vorkommen; 

6.  dais  bei  Versuchen,  die  Gesteine  mit  Chlor-Natrium  zu  schmelzen, 
ic  floditigen  Chloride  durch  Verfiächtigung  verschwinden,  dass  aber  ihre 
ttK«iiwart  in  den  Gesteinen  und  daraus  gebildeten  Erd-Arten  durch 
Sdimelzen  derselben  mit  Chlor-Natrium,  schwefelsaurem  Kali  und  Kohle 
Meten  werden  kann ,  indem  die  Sniphide  dieser  Metalle  in  der  Auf- 
^Ko^  des  Schwefelkali's  zugegen  sind; 

7.  data  db  Pflanzen  neben  den  andern  im  Boden  vorkommenden  hän- 
k^nn  Bestandtheilen  auch  die  Metalle  mit  bestimmter  Auswahl  an- 
Md,  und  dass  die  Metalle,  welche  auf  diese  Weise  in  den  Pflanzen- 
^M^n  BBcbgewIesen  sind,  susäer  Eisen  nnd  Mangan,  Kupfer,  Blei,  Zinn, 
IM\,  Nickel  und  Zink  sind,  sowie  dass  dieselben  Pflanzen  auch  Baryt- 

So  eathält  die  Zosters  marina  eine  grosse  Menge  Mangans,  welches 
ia  Heer-Wasser  so  spsrsam  enthalfen  ist,  dass  es  bisher  ganz  flbersehtn 
vude,  und  in  Padina  pavonia  macht  dasselbe  sogar  8,19  Prozent  vom 


Gewldit  in  ^wotkmHm  Pi«iize  au.  Die  ADri«haB8;t<Kr«li  4(r  Fi- 
kotdtfn  and  iii8^e«Midere  der  LantMrien  Süp  Jod  i«t  bereili  bckant. 
Eioige  Laad-PflanaM  und  iqsbMoadere  die  €«rtftlieii  eirtbailM  slHi  K«- 
pfer  (mit  etwas  Blei>j  •iaiga  6eftreide*Ar(«B  sanuMel«  Phosphar,  aadiarah 
ealamiaarfa  am  Aa^ksm  iial  A,  Qradh  eiaen  Zink^Weiaer  efkaaat.  Bach» 
bola  Kefaile  deoi  Vf.  Blei,  l&iaii  nad  Banrt;  FftbMa4lak  (voa  def  Oä- 
Käale  »€hmtdm$^)  Giaen,  Mancaa  aod  Zina  aabat  elwaa  Barft)  Biito- 
HoU  ia  aar  apSrlkbar  Aaeb»  f twaa  Kopfar,  Blei,  Ziaa  dad  Baryt;  Eicht»- 
Holx  Eiaea,  Maagaa,  Kopfer,  Zinn,  Blei,  Ztak,  Kobalt,  Niakel?,  Sitberff; 
Eichen-Rinde  ergab  swar  eine  viermal  so  groaae  Aacben-Menge  ab  in 
Holz  und  doeb  eine  viel  geringere  Snmme  von  Schwefel-Metallen,  fie 
mithin  dea  erdigaa»  alkaliacbt n  und  aanren  Beatandtbeilea  bior  weit  aeck- 
atehen.  Wiamutb  koaate  bia  feist  in  keiiier  Pflansea^Aacbe  entdeckt  wenici. 
Ea  kann  hieraaob  ferner  kaam  eiaem  Zweifel  antarlieg)«! ,  dan  in 
Auafaiiopgen  d«r  gewßbnlicbea  Matali*Gange  aaa  dem  Nebengeateia  itt 
Gänge  herrühren  können  und  höchst  wahrscheinlich  herrohreo.  Die  Hiopl* 
ziige  der  Theorie  des  Vfs.  in  dieser  Hinsicht  sind  folgende.  Ploto- 
nisclia  Gebirgsarteq  sind  die  Metall-Bringer,  und  swar  acbdaea  üt- 
ienigen,  in  welchen  der  Quars  and  also  Kieselerde  vorwaltet,  wonup- 
weise  die  Metalle  mit  sieb  su  fuhren,  welche  in  ihren  Yerbiodangco  dea 
Charakter  einer  Ssare  annehmen  (wie  Zinn,  Gold,  Molybdfto),  wabreod 
die  an  Basen  reichen  Gebirgserten  auch  baaische  -Metalle  (Silber,  Bki\ 
Kupfer)  vorsugsweise  mit  sich  fuhren.  F.  l|a^  schon  früher  darauf  airf- 
merksam  gemacht ,  dass  das  Kochsais »  welches  jetzt  groeatenlbeils  in 
Meer- Wasser  angehäuft  ist,  ia  eiqer  ft'iiberen  Entwickelunga-Periode  der 
Erde  einen  wesentlichen  Einfluss  auf  die  Entstehung  und  Umbildnog  der 
Gebirgsarfen  gehabt  haben  mass,  wie  n.  a»  aus  der  grosaea  Verbrei- 
tung der  Apatite  nacbweisbsr  i«t,  Hiezu  kommt  nun,  dasa  sehr  fiele 
Glimmer-Arten  Chlor  enthalten  und  zwar  ia  zwei  verschiedenen  Verbii- 
dungen:  1)  als  Apstjt,  der  aus  dem  feingeriebenen  Glimmer  durch  Sil- 
petersäure  ausgezogen  werdep  kanp,  in  welober  Auflösung  man  diin 
durch  saipetersaures  Silber  npd  molybdlPSfLures  Ammoniak  laicht  Chlor 
und  PboapborsAqre  oAebweiaen  kwn;  f^  und  2)  in  eiper  Terbiadoag,  die 
nicht  durch  Sftar r  ^as güisogen  werden  kfinn  POd  erst  neeb  dem  BebmflbeB 
6e%  GIbnmers  mit  kohleasfiirfHn  M»trpn  «a^bwrisbar  Ist.  Za  dietea 
Chlor-haltigen  Glimmer  geböreq  namentKch  Glimmer-reicbe  Gesteia-irtes, 
welche  als  sogen.  Scbaalen  (Sköler)  die  Skimäimmifdim  Metall-Lager- 
stilttea  au  begleiten  pflegen.  Neben  difser  WirkuNg  dfs  Koebsalies  1« 
beben  Temperataren ,  wodurch  Apatite  und  Cblor*baltige  Glimmer  gebildel 
werden,  musaten  die  (ebeafalls  beschnebepe)  Eipwirbtingea  des  Ketibstha 
i^af  die  Silikate  der  Metall-(h3rde  und  des  Barytes  stattfinden  und  die  Cbl^ 
ridf  tbetls  aufgelö«t  und  theils  snblimirt  werdea,  Bei  dem  spfiftrep  l»- 
waschen  dieaer  Metall-Auflösungen  lag  es  in  der  Natur  der  Sache,  dm 
das  MelaU-balteade  Wasser  vorzugsweise  i«  dep  Kldftea  «od  Spallea  der 
Gesteine  eich  sammelte«  wo  es  mit  Sebvrefel-VKasaerstoff  aad  KebleasiirC) 
wekfae  letate  I^ifturt  In  den  baniigsteo  FUlkn  die  Avfiteiiag  voa  kshitf- 


9»1 

mnm  Kdk«  Mi«VM  »«mIb  ,  im  WeishtelwittettS  ktM  «nd  ScblRreM- 
Tcrbiiidiaogca,  soiri»  koblmitavra  S^lae  al«  Ao$fill«iigft'Mani  der  Giaf  e 
liwetxte.  Der  Sebwerapatii  nibrt  vm  dar  Wecbaaiinrkmig  des  Chlor- 
JhryvBs,  dm  Eimhos^  iimI  dta  Miwftlel^WMifratof»  her;  der  Quan 
fM  dfr  SamaliiQiis  vieUt  Silikate  doreh  Kahleoa&iire,  und  dn  Fluor 
lidel  neb  in  aolcber  Men^e  in  dlan  Geatelnen ,  aelbst  d«n  a««  Scbaal- 
•iMna  seMMeiea  Kalkstein  nicht  «ntgtaoinniaDy  data  dia  Bildong  des 
ihwtpatiia  Wdil  affcUhrl  werdan  kann. 


d'Archuc:  Geologischer  Durchschnitt  der  Gebend  von 
Ifln«  de  Renn$9,  Aude,  and  Beschreibung  neuer  Fossil- 
liten  von  da  (JMl  9M.  1954^  I,  Xf^  185—230,  p1.  1-0).  Die  Glle- 
\uw%  des  Gebirges  ist  wie  folgt  (2--S4)  mit  Terwilsung  auf  die  dazu 
^tlelen  StScke  in  BW.FrtmkrMi  (i-iv). 

'7—  M. 

*;  U,  Dicliter  rosenrotb^r  knollger  Kalkstein,  ohqe  Verstein^rupgeo    5*6 
1^  23..  Grobkömipr  San43(«ia  x  nur  mit  nn^eutlicbeQ  Orbitoiden, 
*^       wcfiig  apacbtig. 

^%%  Sapdinar  Thon,  bant;  im  N.  wepig  macbügy  im  Süden  bis      60 
21.  Weisse   graue  oder  eiienschussige  Sandsteine  wit  wenigen 

Resten;  im  S»  bis    » ,    .    .    .    •    ^    ,    t  tooo 

^)|2o.  QlMe  Foasilien- reiche  Mergel,   an  der  Greuae  Wechsel- 

l      lagernd  mit  2)1     «    t    » ,    •    .    ,    ,  über  30 

^)|      Pa^^wifcheo  Bänke  kalkigen  Sandsteins  und  Hiagan    eisen- 
schüssiger Mergcl-Niereu ;  unter  den  fossilen  4rfen  sind  fol? 
gende  acbop  b«kjiQnte:  Sp^ndylus  spinosus,  Natica  lyr^tat 
N.  bulbiformis«  Ceritbinm  disjunctum*    Die  neuen  Arten  s.  u. 
19.  Dünne  W^hsellager  vpn  Sandstein,  Mergel  und  Psi^mipit  16-18 

18.  Grane  Kalke  und  Wergel » 10-12 

(II)  17.  Braune  und  gi^lbliche  £chinQdermen-Kalke>  reich  an  orga- 
nischen Resten     ...,.».    1     •.,,*,.    .        5 
16.  Gelber  fester  Kalkstein,  ohne  beatimmbara  K?S^    ,    ,    .    ,     6-7 

15,  Kalkiger  Puddingatein  mit  Quaf^-f^er^en 3-4 

011)14.  Endiatan-Kalkft 4 

U«  Gelbliche  kalkiga  Sandsteine 2*3 

U.  Grane,  achieferiga  M^gel  und  Kalke  in  Wecbsellageruqg, 
lUMäi^tiga  Bjiitke  harten  Kalkes  mit  Hemiast^r  Desori» 
loJßtänlißbejr  gliwmariger  Paa^mit;  We^s«llager  vpn  Mergeln 
(     und  Uargalkalken« 
9,' Lange  Reihe  bttAtar  gliwmeriger  Sandsteiqa»  PaMmiita,  Kalka 

aad  Wergel^ 
%  Gtlbliidiar  Siuadateünt 

7.  Blauer  giinunelriga^Pa«n)mit)  nur  eine  Schicblt 
6.  BsQdsteiq. 


503 

(IV)   S.  Dichte  knotiffe  Mergelkalke  mit  Peeten  Scoetataf ,  Exogyre 
coloba,  Oetrea  carioata,  Caprinella  triangularfe. 
4«  Gelblicher  qaaraiger  Sandstein. 
8.  Graoer  und  branner  Salkstein  mit  Alveolinen. 
2.  Unreiner  brüonlich-graner  Kalk  in  Platten  mit  nndentlicber  Mane 
I.  Übergaags-Sehiefer. 

Die  Schicht  (so)  hat  71  Mennbare  Arten  geliefert^  wotoo  5  echoB 
an  Ort  nnd  Stelle,  30  von  anderen  Gegenden  bekannt,  30  neo  aiod;  tro« 
jenen  30  kommen  9  in  der  tfo^aii,  3  in  den  Nord-Atpen^  0  an  Vär-  nnd 
AAofie-Mundongen  (Jfartffiief,  AupSy  Bamssei\  4  tu  üehttux  in  Vmmeitutj 
3  an  AMehWy  5  im  Pläner  N.'DeuUekkmds  ^  1  im  Ganlt  nnd  i  im  Gria- 
sand  von  BlaekdawUy  1  in  der  obersten  Kreide  von  Boymt^  S  in  HAm 
und  nur  4  in  dm  älteren  Kreide-Schichten  derselben  Pyre««eii-6egend 
(17)  vor.  Das  Gebilde  gehört  also  zur  Craie  tnffean;  indeasen  fehlca 
darin  alle  Klippen-Bewohner  (Ecbinodermen,  Brjosoen,  Rndiaten,  Bracbiope- 
den) ;  alle  organischen  Reste  stammen  von  Zweischaalem  nnd  Baocbliaaera. 

Die  Echinodermen -Schicht  (17)  hat  19  bestimmbare  nnd  darunter  1$ 
schon  beschriebene,  3  neue  Arten  dargeboten;  unter  jenen  entsprechen  3 
der  weissen,  1  der  Ootamer  Kreide,  die  anderen  aber  Artea  der  Oh*- 
Heres  oder  vertreten  Formen,  welche  den  2  oberen  StScken  der  Oraic 
tnffean  eigen  sind ,  wodurch  diese  Schicht  in  Parallele  käme  aatt  dem  IT. 
Stock  Süi-Prankreiehf. 

Die  Rudisten-Kalke  (14)  entsprechen  ebenso  der  oberen  Abtbeilmig 
des  Iir.  Tuffean-Stocks  der  SW.-Zone ,  jenem  grossen  Streifen  weisser 
und  gelblicher  Kalksteine,  welcher  das  Dardopm-,  CftarMife-,  und  Vnier- 
CAoreiKe-Departement  durchziehet  und  in  0,*Europa  bis  Asiem  so  fcrosse 
Ausdehnung  gewinnt. 

Die  nächsten  Schichten  sind  parallel  denjenigen,  welche  man  im  SW. 
zwischen  den  vorangebenden  Rodisten  und  dem  IV.  Stock  findet,  und  die- 
ser ly.  wäre  dann  in  den  CarHeres  durch  die  Schicht  (5)  vertreten.  Mit- 
hin sind  von  den  IV  hier  vorkommenden  Stöcken,  die  alle  Ober  dem  Ganlt 
liegen,  3  auch  im  PMgord^  AngcumoU  und  Satnfon^e,  der  2.  nnd  4.  andi 
in  ^pwnitn  jenseits  des  Golfes  vorhanden. 

Die  neuen  Arten  sind  in  Schicht  20: 

S.  Tf.  Fg.  S.  K  Ff. 


Rhicopoda. 

Corbula  9p.  Mei,  .    . 

.     200  4  U 

Cyclolina  Dufrenoyi    •    • 

205  2 

1 

Tellina  Venei     .    .    . 

.     900  3  l,t 

Polypi. 

fragilis    .... 

.     210  3    S 

Trochosmilia  Dumortieri  . 

206  2 

2 

Lucina  subpiaom  [!]   . 

.     211  3    4 

?granifera   •    .    •    . 

207  2 

3 

Venus  snblenticolaria  . 

•     311  4  U 

?Tifauensis.    .    .    . 

207  2 

4 

Cardium  subguttifemm 

.     211  S    3 

Rhabdophyllia  Salsensis . 

208  2 

5 

Oorbierenae .    .    • 

.     212  S    « 

Conchifera. 

Atacense.    •    •-  •• 

•     ttt  3     7 

Teredo  Deshayesi  .    .    • 

208  0 

6 

Area  Dumortieri  <    •    • 

.     213  3    9 

Corbula  striatula  Gf.  .    * 

200  4 

15 

Dufrenojri    .    •    . 

.     214  3    0 

(snbstriatula  d'O.) 

Nucola  Ramondi     .    • 

.     215  4  1« 

508 


S.  Tf.  Ff. 

8.  »f. ! 

^C- 

PecIcD  4-€0«tatiM  vmr» 

.     215  3  10 

Faaw  Hnmberti     .    •    . 

223  ft 

Oistropoda. 

Solaeoaia     .... 

223  6 

fialUPalMOtti    .    .    . 

•     316  4     1 

Roliaadi 

224  5 

Of  01uC9     •     •     •     • 

.    21«  4    a 

Haymei    .    .    .    .    « 

224  5 

Baylei     •    .    •    • 

.     217  4     9 

?8obreiianxiaDB8  •    . 

225  5 

10 

AidcabaJbiforBiU.    . 

.     217  4  11 

Roatellaria  Pyreoaica  i>'0. 

225  5 

Rio^cala  Venieiiiii     . 

•     218  4     3 

iaevioaeula  Sow.  •    • 

226  6 

XorDitellA  Be«uiaonÜ . 

•     219  4     4 

Tifaueoaia   •    .    .    • 

227  6 

Charpentieri      .    . 

.     219  4     6 

Corbierenaia     •    .    • 

227  6 

Trocfau  Lapeyrowei  • 

•     219  4  19 

in  Schicht  17 

Tarritdia  Prev.oati .    . 

.     220  4     6 

CeritbioB  Barrandei  • 

.     221  4  7,8 

Hemiaster  Desori    .    •    • 

228  2 

Fbns  ciognlatoa  Sow. 

.     222  5     1 

Cyprina  ?  Boiaayi    .    .    « 

228  6 

Diunoaticri  .    .    . 

.     222  6     3 

Pleurotomaria  Michelini  • 

229  6 

Leymeriei    •    .    . 

.    222  6     2 

Cerithium  Reunease    .    • 

229  6 

J.  Hau.:  über  aiaig^e  Foaail-Reata  aas  Emmons'  aogen.  Taco- 
licSyaten  (SiuiM.Jofini.IMJ,  ^,  JT/,  484-435).  Nemapodia  Est. 
iit  Hieb  FfTCH  die  Spar  einer  Schnecke  oder  eines  Wurms,  der  über  die 
nstfarbige  Oberfläche  des  Gesteins  g;ekrochen ;  dem  nackten  Auge  erscheint 
^eieOberfliche  jetzt  „einfach  brAunlicb  oder  graofich-brann  ^  die  Farbe  rührt 
ker  voB  Komcben,  welche  bei  der  Bewegung;  des  Thieres  entfernt  worden 
M*  [??]•  —  Ne  reit  es  stammt  ans  Devonischen  oder  Kohlen-Schiefern 
a  Jbtne,  nicht  aber  aus  Schichten,  welche  dem  ursprünglichen  Takoni- 
uhtn  Systeme  Emmors'  in  New- York  gleichstunden.  —  Der  Gordia 
■trioa  hatte  Hall  iPalasomt.  I,  319)  alle  organische  Natur  abgesprochen 
Bsd  sie  nur  fär  Furchen  gehalten,  die  etwa  von  einem  Mollusk  gemacht 
Bsd  später  anagefullt  worden  wären.  Fitch  (Oeoiog,  Surv,  of  WaBhing' 
iMCb.  1848)  bat  nun  bestätigt,  dass  es  Spuren  eines  Meerthieres  seyen, 
du  saweilen  ein  Sand-K5mchen  vor  sich  hergeschoben ,  bis  dieses  sich 
anfgebalten  fand  und  dann  das  Thier  darüber  hinweg  ging;  er  nannte 
«De  1'"  breite  Art  Helmintboidichnites  marioa  und  eine  halb  so  breite 
H.  teovis.  —  Olenus  (Ellipsocephalus)  asaphoides  u.  a.  Trilo- 
Utea. Arten  sind  neuerlich  in  Fermoiil- Schiefern  in  solcher  Lage  su  dem 
■sterteufenden  Kalke  gefunden  worden,  dass  6ber  ihr  relatives  Alter  kein 
Zweifel  bleiben  kann;  auch  Trinucleus  concentricus  fand  Fitch  in 
den  fir  takonisdi  ausgegebenen  Schiefern  des  Mi.  Tohy  in  WüMkinglon 
C».,  «nd  AoAMs  entdeckte  Chaetetes  und  mehre  andere  Fossilien  des 
AidMm*riper.5rMqi  in  der  gleichen  Lage.  —  Fucoides  simples  ist 
nzweifelbaft  ein  ChvptoKth,  identisch  mit  einer  Art  aus  den  noch  unver- 
iadcrtea  Sebiafern  genannter  Gruppe;  F.  rigida  (identisch  mit  F.  fle- 
suosa)  ist  ebenfalls  gewiss  eine  Art  der  Gruppe.  —  Der  Vf.  sucht  nodi 

weitere  Qraade  vorj  ein  besonders  älteres  Taconisches  System  su  entkräften. 

• 

38 


504 

P.  f ort  TcHiHATOHEFF :  T er t iflr- Ablag^em Dg^eii  In  CiHeisn  nni 
Capfaioeien  (BMet.  gM.  k,  Xt,  366  1F.>.  Als  der  Vf.  im  J«lir  t8S9 
wiederholt  nach  Karaman  sich  begab,  um  das  Thal  des  BrmenA  g^naaer 
20  erforschen,  fand  er  Gelegenheit  dfe  fVfiher  gefassle  Anriclrt  lu  htAh 
tigen,  namentücb  was  die  nageheure  Ausdehnung  des  iDdocin^n  Odifargfs 
betrifft;  es  erstreckt  sich  dasselbe  nicht  nur  der  Qneere  nach  durch  das 
ganae  Thal,  sondern  ist  auch  nordwärts  eatwicieelt  von  XkrMna»  hii 
Lamas  nnd  weiter  längs  des  ganzen  Kdateft^Strkhes  bis  Jenseita  Tortur 
Für  jetat  beschränkt  sich  T.  auf  eine  8cliilderung  der  ioferesMUfestta 
örtlichkeiten. 

Bei  Koramtm  erbebt  sich  sanft  ehi  Plateau  von  wagredrten  Scfaicfatea 
eines  gelblichen  oder  weissHchen  Kalksteines,  welcher  vdHkoiafiien  das 
Ansehen  eines  Susswasaer-Gebildes  bat^  Sodann  folgt  eine  Scfaltiefat,  n 
beiden  Seiten  durch  grauen  Kalk  begrenat,  dessen  Aller  nieht  Itfidit  ta 
bestimmen,  da  fossile  Überbleibsel  fehlen  ond  ebenso  jede  Beaiyfcang  in 
anderen  Felsarten.  Beim  Dorfe  KudeMt'ttu  tritt  da»  nämKche  GcMIde  auf, 
bedeckt  von  einer  wahrscheinlich  meiocänen  Ablagerung  darcb  blaoe  uad 
rothe  Schiefer  und  Mergel  begrenzt.  Noch  siebt  man  das  miocäne  Gebirge 
nur  in  verbältniasuMiasig  dnnnen  Streifen  anf  den  Gi^felnt  diastt^  JHBImb, 
deren  Wagrecbtes  sehr  absticht  gegen  die  emporgerichteten  SthichttfB  der 
Schiefer,  Kalke  und  Mergel.  Ja  weiter  tbalaufwärtS5  »m  so  nebr  »immt 
die  Mächtigkeit  der  meiocänen  Ablagerung  stets  zu;  nach  reieht  eoicbe  nar 
au  den  niedern  Berg-Regionen  hinab;  Die  vom  ?f.  gesamüditeii  fosailen 
Reste  sind: 

Clypenster  scuteilatum  M^ac.  db  Sbriu,  Panopaea  laftvrica 
«I.  tp.  d'Arch.,  Mactrs  Tchibatcbeffi  tu  4p,  d'Ahoh  ,  JLvcina 
laonina  Bast.,  L.  acopulorum  Bast.,  Venus  KaramaneDsis 
».  «I».  d'Arch.  (und  mehre  noch  unbestimmte  Arten),  Gardinn  aiulti- 
eostatum  undhians  Brocc^  Area  tetragona  Bast.,  A.  aotiquata 
Brocc«,  Pecten  scabrellua  Lam.  <u.  a.  Arten),  Ostrta  erassis« 
«ima  Lam.  (n.  a.  A.),  Neritina  «.  «//.  d'Arob.,  Tnrritelia  tnrris 
Bast.,  Gerithium  plicatum  BaanoN.,  Pleurotoma  subtobercolosa 
fi.  9p.  d'Arch.  (u.  a.  A.),  Fusus  Tchibatchefii  n,  tp.  d^Arcm.,  An« 
cillaria  inflata  Bast.  u.  s.  w. 

Auffallend  verschieden  zeigen  »ich  diese  fossilen  Überbleibsal  des 
ITifilene-Tbales  von  jenen,  welche  T.  im  nahen  AmMaaAr-Tfaale  gefiiadra. 
Dieses  ist  bezeichnet  durch  sehr  zahlreiche  Arien  ans  dem  Gcaeyeehle 
Venus,  aowie  dorch  häufiges  Vorkonimen  von  Turritella  turria  aad 
Pleurotoma  a übt ■  bereu loaa»  dagegen  »nsaerst  arm  aa  Zoopbjrtc» 
und  Echinodemea;  von  letzten  besitzt  das  ISraMMd^Tbal  dne»  waluea 
Überiusa  and  bat  eben  so  viele  Zoophylen  aalznweiaen;  ür  die  Fa«a 
dieses  Thaies  ist  Panopaea  Faujaaii  o«  s.  w.  bezetchnand» 

Unfern  des  Dorfes  Kudam  sind  zwei  Berge,  Megheuid&gh  «ud  €Seeäkf^ 
dagky  Wahrscheinlich  den»  Kreide^vebirge  angeh6vaBd.  Meitalne  Abti^eraa- 
.gen,  nacb  S.  und  SO*  sieb  erstreckend,  erlangen  tiaeh  mäehtigere  Eofwick»* 
lung.  Versteinerte  Reste  gewisser  Geschlechter  oder  Familieo  sind  in  diesen 


50$ 

nd  jenen  Örtffehkeifen  In  ftefir  grosser  Meng;e  vorfiatiden.  So  ä.  n. 
AstrseS  Ellisiann  Dbpii.,   Pecten  tcabrellus  Lam.  n.  e.  a. 

Der  Weg  ^om  Dorfe  äärütäek  hhth  SetetkB  führt  Aber  den  DJebeU 
kUar,  Witcber  Berg  ebenfalb  dintt  meioeän^n  Gebilde  angehört  Hier  nimmt 
£e  Menge  von  Zoof>hyten  doch  mehr  tti.  Dieses  Ist  aneh  der  Fall  in  den 
Bobes,  welebe  das  kfidüche  Oebatigc  des  grossen  Plateaus  von  KnraUeh 
biM».  -  Zwischen  Mtr$ln$  und  der  Stadt  tärtus  erscheint  die  Ebene 
KtgrB  du  Me^r  hin  begrefist  dnrth  lange  Iteihell  «andiger  IXaneU.  In  der 
Mhaiten  fVAdhirnM-Kbede  ruht  eine  unermesaUche  DiluTiat-Ablagercrog, 
ttelleaweiVe  Sehr  müehttg.  Öftere  Nachgrabangen,  welche  sfattgehabti 
»  tlfe  Töftf^r-Oesehirre,  ttthizen  n.  s.  nr.  ta  finden,  entblSssten  den 
Bfdes.  Hier  folgen  in  absteigender  Ofdnnng:  Danmerde,  Hei  ix,  Pnpa 
H<1  lodere  ttoeb  lebend  vorhandene  Schnecken  rntbahend;  ni&ehtige  Lagen 
m  Koaglomi^rafen,  von  Thon  nnd  sandigen  Mergeln  häufig  mit  einander 
vechieM.  Sie  Mithalten  Donai  anatinnm  wohl  erhniten,  sowie  Bnieh- 
ifficke  Totf  Vetters  verrncnsa  nnd  decnssata,  Pecten  benedictus, 
Giio  pititorttffi  ond  t).  Tittoralis  nnd  Bnceinnm  reficnlitnm.  Ei 
Kbrinen  dieselben  dem  Diluvium  anzugehören  nnd  ruhen  unmittelbar  Auf 
■ciocIneiD  Kalk.  Letzter  lieferte  in  der  Umgegend  von  TafiUi  reiche 
Anbeote  ab  fbssilen  Oberbleibseln ;  AstreaRebssana  MiLtr.  Enw. \ 
Clypeaster  n.  Mp.i  Lntraria  elliptica  Lam.;  Teilina  (einige 
DMb  nicht  bestimmte  Arten);  Luclna  eolnmbella  Lam.;  Venus  is- 
liodica  Baocc,  V.  dysera  Lfffn.  nnd  V.  Brongniarti  Pata.;  Car* 
<)iDm  bians  und  C.  acnleatum  Brocc;  Area  tetragona  Bast.,  A. 
»Iiqoata,  A.  pectinata  (?)  Bhocc,  A.  tarsensis  n.  «p.  d'Abch.; 
lytilas  lithopbagus  Lam.;  Pecten  betoedictus  Lam.;  Spondy- 
Üb  qainqueeostatus  Dssrt.;  Ostrea  crassissima  Lam.,  O.  la- 
■ellota  Brocc. ;  Natiea  millepunctata  Lam;  Turrtlella  incras« 
Uta  Sow.,  T.  tripficata  Brocc;  Co  uns  pyrula  Brocc  ond  mehre 
Hth  Dicht  nfiber  bestimmte. 

Eine  Vergleiehong  säromtlicher  meiocaner  Fossilien  der  Gegend  um 
ftrfve  mit  den  ans  den  Thälem  von  Kudeae  nnd  Brmenek  stammenden 
ergibt  gleicbfaffa  den  Örtlicbkeits-Charakter;  welchen  der  Vf.  als  beson- 
ders bezeichnend  hervorhebt  für  die  meiocanen  Faunen  der  verschiedenen 
GfguMlen  Klein 'AiiaUf  selbst  wenn  diese  Theilganze  eines  und  des 
nnlicbea  nfcitt  unterbrochenen  Beckens  ausmachen.  Kudensy  Ertnenek 
nü  TariMM  haben  wenige  gemeinsame  fossile  Arten ,  und  was  die  Ver* 
Mon^  der  berrsdfenden  Gatttmgeo  betrifft,  so  ergibt  sich,  dass  die- 
jnijreo,  welche  in  einer  der  genannten  Gegenden  meist  fehlen,  in  der 
nderea  um  deAto  hftdiger  vorbanden  shid. 

▼oo  Tatsms  bis  l^MtroWi,  auf  einer  Linie  von  beinahe  sehn  Stunden 
Uflge  aus  8.  nach  N. ,  findet  nlan  ohne  Unterbrechung  meiocline  Ablage- 
ndfeo,  auch  atefgen  sfe  am  B&ul^dägk  hintn.  Ebenao  terhilt  es  sich 
v«B  ffeMfiNril  ffl  MHeher  Richtung.  2war  findet  man  die  von  fossilen 
^tbleibseln  eatn^^mmenetf  Anzeichen  hier  weniger  geudgend;  allein 
sSamtliche  «mfere  Merkmale  weisen  daranf  bin,  dasa  die  kfesetigen  Kalke, 

88* 


396 

80  Wie  die  Kongloinerate  der  Höhen  von  Chüek  nar  örtUebe  Hodifikatbica 
des  grossen  meiocaoen  Gebirges  sind.  Der  Engpass  jenseits  des  sDleUt 
erwähnten  Dorfes  fuhrt  andere  Thatsachen  zu;  hier  bestehen  die  ioDcrn 
Waode  ans  einer  Felsart j  welche  ohne  allen  Zweifel  dem  meiocsDeii  Zeit« 
Abschnitt  im  Alter  vorangeht.  Während  das  westliche  Gehänge  des 
Kaiedagh  aus  wagrechten  Bänken  kieseligen  Kalkes  besteht,  xeigt  dessto 
östlicher  Abhang  nur .  beinahe  senkrecht  emporgerichtete  Schichten  eines 
weissen  krystallinischen  Kalkes.  Und  ebenso  verhält  sich'a  anf  der  eot- 
gegengesetiten  Seite  des  Engpasses  am  Anaehrnda^i  ancb  hier  triflll  mii 
senkrechte  Schiebten  solchen  Kalkes  ohne  die  geringste  Spur  organischer 
Reste,  wovon  der  Vf.  glanbt,  dass  er  vielleicht  in  die  Kreide-Periode 
gehöre. 

Vom  Dorfe  Chüek  in  nordnordöstlicher  Richtung  aeigt  sich  das  meio- 
cäne  Gebirge  aoerst  weniger  bedentend  entwickelt;  allein  beim  Dorfe  £i«^ 
dagh  besteht  die  ganze  bergige  Gegend  aus  Sandstein  und  Kalk,  welche 
in  grosser  Menge  Bruchstucke  einer  neuen  Östren  enthalten,  identisch 
mit  Jener,  welche  bei  Tmrmts  vergesellschaftet  mit  meiodlnen  Fostiüet 
vorkommt* 

Jenseits  Quiaaurkoi  überschreitet  man,  um  das  erhabene  Plateau  voa 
Hadfimanyai'iassi  zu  erreichen,  weisse  und  gelbliche  Mergel,  aoffaUeBd| 
an  jene  der  Kreide-Formalion  erinnernd,  mit  deren  wagrechten  Sehichtea 
ein  mergeliger  Sandstein  wechselt,  und  endlich  ein  Konglomerat  weseotlirb 
aus  kleinen  Rollstücken  von  Melaphyr  zusammengesetzt.  —  Weiter  nord- 
wärts von  Karsanty-oglou  werden  die  Ablagerungen  von  Mergeln,  Sand« 
steinen  und  Konglomeraten  durch  sehr  bedeutende  Melaphyr-Massen  ooter- 
brechen,  denen  ein  weisser  körniger  wahrscheinlich  dolomitiscber  Kalk 
verbunden  ist.  Beide  Felsarten  setzen  ausschliesslich  die  sudliche  Be- 
grenzung vom  Ahdagh  bis  Faraek  zusammen;  hier  erscheinen  in  gross- 
artigster Entwicklung  die  Konglomerate  wieder,  steigen  sehr  hoch  la 
Gehänge  des  Aladagk  empor  und  bedecken  dessen  oberen  Regionen.  Diese 
mächtigen  Gebilde  zeigen  sich  von  Zeit  zu  Zeit  wieder  auf  eioigen  Gi- 
pfeln des  Abhanges  von  Kermessdagh^  jenen  des  Aladagk  gegenüber  lie- 
gend, bis  dieselben  endlich  im  Thale  des  Seihounichaii  wo  paläolitbiscbe 
Formationen  auftreten,  verschwinden.  —  —  Der  nördlichste  Punkt  des 
meiocänen  Gebirges,  wovon  eine  so  sehr  grosse  Vei breitung  dargethii 
worden,  ist,  wie  man  bis  jetzt  weiss,  die  See-Gegend  von  Hui,  obwohl 
manche  Anzeichen  für  das  Daseyn  meiocäner  (oder  wenigstens  pleiociaer) 
Gebilde  im  sehr  erhabenen  Landstrich  zwischen  Qenksynf  KelekmiS*rt 
and  Gurum  sprechen. 

Eine  eocäne  Ablagerung  entdeckte  Tchiuatcueff  ganz  unerwartet  in- 
mitten zwischen  Melaphyr-Felsen ,  welche  in  der  Gegend  von  Sumta» 
herrschen  nnd  womit  sie  in  sehr  engem  Verbände  stehen.  Beim  DoHe 
Kadikoi  finden  sich  auf  Hügeln  und  in  Schluchten  in  grosser  Meo^e 
Muscheln  beinahe  alle  Gattungen  angehörend ,  welche  noch  lebend  ror- 
banden  sind  im  Sehwanun Meere ^  wie  Teilina,  Venns^  Cardianh 
Pecten,  eine  Yarietät  von  Oatrea  edulia  nnd  von  RotelU  lanceo- 


597 

lata  Lam.  Nar  eine  Natica  ood  Tarritella  sobang^nlatt  Baocc. 
leigfen  sieb  von  fossilen  Arien.  Die  Oberflicbe  der  Trapp-Felsen ,  auf 
welcber  ]ene  Mascbeln  sersfreot  liegen,  erscbeint  bin  nnd  wieder  be- 
kleidet mit  sebr  gering-mäcbtigen  Lagen  eines  dankel  gefärbten  mergeli- 
l^n  Kalkes.  In  solchen  Streifen  trifft  man  Nnmmnlites  Ramondi 
Defr.,  N.  irregolaris  Dbsh.,  ferner  Akeolinen  nnd  Opercnlinen  nnd 
in  sehr  grosser  ZabI  Trommer  nnbestimmbarer  Moschein.  Aus  der  Ge- 
genwart dieser  nnmmalitiacben  Gebilde  in  der  Nahe  von  £lamfoim,  des- 
gldcben  aas  dem  Vorbandenseyn  noch  lebender  Mnscbeln  leitet  T.  swei 
Scblotffolgen  ab: 

Melapbyre  nnd  Trappe,  eine  sehr  wichtige  Rolle  spielend  in  diesem 
pxatn  Theile  des  nördlichen  Kusten-Landes  von  Klein- Asien ^  müssen  vor 
der  Dummolitischen  Zeitscbeide  ausgebrochen  seyn; 

in  sehr  nener  Epoche ,  vielleicht  als  schon  Menschen  vorhanden  gewe- 
len,  nnss  dieser  Theil  des  Kusten-Landes,  folglich  mehre  Melapbyr-  und 
Trapp-Berge,  welche  es  begrenzen,  mit  Wasser  bedeckt  gewesen  seyn; 
die  FlDthen  des  Pontue  Euxinue  wogten  nicht  nur  über  der  Ebene,  wo 
keofiges  Tages  die  Stadt  Sameoun  gelegen,  sondern  bespnblten  auch  die 
Seiten  der  Höhen,  auf  denen  das  zwei  Stunden  vom  Meere  entfernte  Dorf 
Uiikoi  seinen  Sitz  hat. 


A.  Beitsch:  Verhalten  des  Basaltes  unter  Einwirkung  des 
Was«ers  und  der  atmosph&riscben  Luft  (Ann.  d.  Chem.  u.  Pharm. 
ICI,  234).  Yor  einigen  Jahren  Hess  der  Vf.  Basalt  vom  türeehberg  bei 
Grosi-Almerode  auf  einer  Reibplatte  aus  Porphyr  mit  einem  Läufer  von 
Kleicbem  Gestein  in  Wasser  möglichst  fein  reiben,  um  diesen  Schlamm 
znm  Glasiren  der  Backsteine  zu  verwenden.  Der  Schlamm  blieb  mehre 
Konate  in  einem  Becherglase  mit  Papier  bedeckt  stehen,  wurde  fest,  ja  so 
hrt,  daaa  sehr  starke  Hammer-Scbllge  nötbig  waren  um  Stucke  von  der 
Masse  zu  trennen.  Der  Bruch  dieser  Masse  zeigte  sich  jenem  des  natur- 
Gtben  Basaltes  lihnlich ;  ein  schwarzer  Kern  von  wachs-artigem  Glänze 
erschien  umgeben  von  einer  etwaa  weniger  dichten,  grauen,  aber  dennoch 
lebr  fest  zusammenhangenden  Masse.  Längere  Zeit  der  Luft  ansgesetzt| 
zeigte  sich  auf  der  Oberfläche  des  so  veränderten  Basaltes  eine  Ansblubung 
TOD  koblensanrem  Kali,  und  es  konnten  davon  durch  Wasser  1,8  Pros. 
myogen  werden. 

Das  spesifisehe  Gewicht  des  angewandten  natürliehen  Basaltes  wurde 
3,887  befunden.  Nach  Ansiaugen  des  löslichen  Kali-Salzes  mittelst  Wassers 
nd  nach  dem  Trocknen  an  der  Luft,  bis  keine  Gewichts- Veränderung  mehr 
ttittfand,  wurde  der  veränderte  Basalt  auf  seine  spezifische  Schwere 
^prSfl;  es  hatte  der  Kern  =  2,1588,  die  weniger  dichte  Schaale  ss  3,0493. 

Es  unterliegt  wohl  keinem  Zweifel,  dass  hier  eine  Hydrat-Bildung 
ttatt^funden;  und  es  m5chte  diess  Verbalten  ffir  Geologen  wohl  von  eini- 
S^n  Interesse  seyn. 


908 

HursfEif:  mulhmasslicbe  IJraacheo  der  Entwiekclong 
schlageader  Wetter  aat  dem  Schieferthon  des  Wilderthon- 
Gebirg««  bei  Minden  (Zeitschr,  d.  DeotscUen  geolog.  Gestlltcb.  VI, 
506  ff.).  Die  Formatioo,  wovon  die  Rede,  be&feht  in  der  Clegend  on 
Minden  vorherrschend  aus  Schiefertbon  und  fuhrt  gans  untergeordnet 
Sandsteine  und  einige  schmale  Steinkohlen -Fidtze,  auf  welches  m  Preus- 
sisehen  Gebiet  die  Groben  Liwra,  Austieht  und  BoUhorMly  weiter  estlieli 
aber  die  Schaumburgischm  Kohlen-Werke  bauen.  Alle  diese  Gruben  leides 
sehr  von  der  Entwickelung  «cblagendier  Wetter;  es  ereignen  sieb  in  oberer 
Höhe  wie  in  der  Tiefe  weit  häafigere  UnglucksflHe  als  sonst  auf  Kohlen- 
Gruben  Deutschland:  In  der  Laura-Grube  wurde  ein  Schacbt  abgeteuft, 
in  welchem  sieh  schlagende  Welter  in  solcher  Bienge  entwickeln ,  dass 
nur  Sicherheits-Lampeu  bei  der  Arbeit  gebraucht  werden  durften.  Da  die 
Schacht-Sohle  noch  hoch  über  den  Kohlen-Fiötzeu  steht  und  der  Schiefer- 
Ihon  dicht  und  nicht  zerklüftet  ist,  so  kann  man  jenen  Kohlen- Wasserst«! 
wohl  nicht  aus  der  Steinkohle  herleiten,  sondern  dessen  Entwicklung  ist 
allem  Anschein  nach  dem  SchieferthQU  selbst  auzuscbreibeo,  in  de»  dis 
Abteufen  steht.  Dieses  Gestein  ist  dunkel  gefärbt,  meist  achwarz  a«d 
wird  an  der  Lufi  bleicher.  Es  zoigt  sich  reich  an  den  für  Wäldertbon 
charakteristischen  Thier-Resten:  einzelne  Bänke  sind  ganz  von  Cyreoro 
angefüllt.  Aus  dem  Schacht  entnommene  Musterstöcke  der  letzten  Felsart 
Hessen  viele  Monate  später  noch  einen  schwachen,  nach  dem  Dorcbschla^en 
aber  auf  den  frisclien  firuchfläclieu  einen  sehr  storken  brandigen  bitomi- 
Dösen  Geruch  wahrnehmen,  der  jenem  des  Kohlen -Wasserstoffes  darcb 
aus  gleicht  und  der  Mothmaassung  über  den  Ursprung  der  schlagesdeB 
Wetter  grosse  Wahrscheinlichkeit  verleiht.  Auch  in  andern  Gruben  dürften 
diese  nicht  der  Kohle  selbst,  sondern  dem  Neben*Gestein  entströmen  osd 
manche  Vorkommnisse  dieser  Art  mehr  der  Zersetzung  animalischer  sls 
derjenigen  vegetabilischer  Stoffe  zuzuschreiben  soyn,  wie  vielleicht  auch  die 
in  ihrer  Grund-Ursache  bisher  noch  nicht  genügend  erklärte  sogenaDate 
Fettigkeit  der  Kohlen,  welche  mit  der  Brauchbarkeit  zur  Entwicklung  von 
Leuchtgas  zusammenhangt,  sich  auf  einen  Gehalt  an  tbierisehen  Stoffen 
wird  zurückführen  lassen. 


G.  Boss:  verwitterter  Phooolith  von  Kostenhlmit  in  Böhmn 
(Zeitschr.  geolog.  Gese lisch.  VI,  300  ff.).  Nach  Chr.  Gmbuü  isi  Pbeattiilli 
ein  Gemenge  von  einer  in  Säuren  aeraetzbaren  und  einer  darin  nnsersetz- 
baren  Masse,  beide  in  verschiedenen  Verbältnissea  mit  einander  verbandeo. 
Der  uazeraetzbare  Gemengtheii  bat  im  Allgemeinen  die  ZasameDsetzasg 
eines  Zeolitfaes,  ohne  mit  einem  bestimmten  übereinzukommen,  und  ist 
in  versobiedenen  Phonolithen  verschieden  i  der  unaerselabare  Ciomeogtlieil 
bat  eine  Zusammen setsnng  eines  mehr  oder  weniger  Natron -hattigen 
Feldspatbes.  Die  Verwitterung  des  Pbenolitbs  bestellt  nun  darin,  dass 
das  seolithische  GemengSheil  mehr  oder  weniger  zersetst  und  von  Tage- 
WMsern  ausgelaugt  wird,  der  Feldspatb  dagegen  unverändert  soruekbleibL 


680 

6|»iltfs  Arbeiten  bestitiglPi  die)e  AMicbt,  aar  seigl«  «iob  aucti  fler  ua- 
zersetebtre  QemeagtbcÜ  oft  acbon  mehr  oder  weniger  vod  Feldspalb 
ibweicfaead. 

Ann^BOBflieai  e«  tey  Feldspath,  so  hat  man  aber  aocb  den  in  der 
Fkoaeiilb^Graadaiasae  eolbalteneD  Feld»palh  von  dem  in  dentlichea  Kry* 
itallea  «aagesebledeaen  2u  uoteracfaeiden ;  dena  diese  befioden  sich  ateU 
aar  io  ao  gerioger  Menge  darin,  daaa  nicht  an  glauben ,  der  in  Säurea 
uozcraeUbare  Ga«»eagtheii  beaCebe  nur  aus  dieaen  Krystallen.  £a  fragt 
lieh  alao,  hat  der  in  der  Grundmasae  enthaltene  Genengtheil  Feldspath- 
Zosaaniensetzung  oder  nicht?  und,  wenn  Erstes  der  Fall,  kommt  er 
de«  in  Kryatall  eiogewachaeneo  Feldspath  auch  in  aeinem  Kali-  und 
!(atroa-Gebalt  gleich  oder  nicht?  Die  im  Pbonolith  enthaltenen  Feldspath- 
Krystalle  von  der  Grundmasse  vollständig  zu  sondern,  war  auf  mecha- 
Eische  Weise  nicht  aiöglicb  und  liess  sich  auch  auf  chemischem  Wege  nicht 
bcvrerkste lügen.  Was  jedoch  die  Kunst  nicht  zu  bewirken  vermochte,  leistet 
die  Nfttur  sehr  gut.  Bei  Kostenblatt  kommt  ein  Pbonolith  vor,  in  welchem 
dieVerwitterang  nicht  allein  die  bekannte  oberflächliche  Rinde  hervorgebracht, 
Modero  grossere  Theile  der  Felsen  ergriffen  hat.  In  den  zersetzten,  ge- 
bleicblen,  erdigen  Massen  liegen  die  Feldspath-Krystalle  wohl  erhalten. 
UsFTER  und  JoY  nahmen  in  H.  Rose's  Laboratorium  Untersuchungen  vor: 

vom  unzersetzbaren  Gemengtheil  der  Grundmasse;  sie  wurde  mit 
Flasssäure  aufgeschlossen,  die  Kieselsaure  daher  durch  den  yerlai|p>e- 
stimaii  (l): 

von  den  eingemengten  Krystallen ;  man  schmolz  sie  mit  kohlensaurem 
NalroD  und  bestimmte  die  Alkalien  durch  den  Verlust  (II);  endlich  wurden 

eiogemengte  Krystalle  mit  Flusssaure  aufgeschlossen,  die  Kieselsäure 
ilso  durch  den  Verlust  bestimmt,  die  Thonerde-Meoge  aber  aus  der 
vorigen  Analyse  entnommen. 

I.  II.  III. 

Kali 8,52  j  9,32 

Nation 3,13  J         '  4,06 

Kalkerde 0,84        0,56        0,55 

Talkerde 0,42        0,88        0,87 

Thonerde 19,58       l9,4l       19,41 

Eisenoxyd 1,60         0,73         0,43 

Manganoxyd   ....        0,09        0,18 
Kieselsäure     ....       65,82      64,56      65,36 
100,00     100,00     100,00 
Hiernach    acheint    beim    Pbonolith   von    Kostenblatt   kein    merklicher 
Cnlencbied  ia  der  Zusammenaetzung  zwischen  eingewachsenen  Feldspath- 
Kryitallen  nnd  der  durch  Säure  unzerlegbaren  Grundmasse  stattzufinden. 
Ob  aber  dieae  Übereinstimmung  auch  bei  allen  andern  Phonolitben  ange- 
MBOMB  werdea  kann,  ist  aoch  sehr  die  Frage.    Der  Verfasser,  auf  die  Er- 
fahrqqgtn  tob  ScaaiiPf  Mstbr,  Prbttwbr  und  Redtbnbachbr  hinweisend, 
gelangt  zum  Scblaaae,  daas  der  unzerlegbare  Gemengtheil  im  Pbonolith 
lelUn  ein  einfache»  Mineral  seya  durfte.  I^ässf  man  Stücke  des  Gestein« 


000 

IIog;ere  Zeit  In  SalssSare  liegen »  so  verlieren  iie  mit  dem 
ihre  Farbe,  werden  weilte  und  erdi||^,  seilen  aber  eine  greeie  M«i;ti 
kleiDer  grüner  Körner  oder  Priemen,  die  auch  acbon  mit  der  Lnpe  tu 
dnrcbecbeinenden  Rändern  frincber  Pbonolithe  zn  aehen  aiad.  Möglich^ 
daaa  diese  Augit  und  dass  der  durch  Saure  unseractabare  Antbeil  eii 
Gemenge  von  Oligoklas  und  Angit  wäre ,  worin  dann  noeh  die  Feld^Mlb-i 
Krystalle  eingewachaen  sind.  Bei  verwitterten  Phonolitben  von  £«tfiaWett| 
aieht  man  die  grünen  Kornchen  nicht  mehr ;  sie  icheinen  hier  dsicb  iki 
Verwitterung  verschwunden  an  seyn. 

ScHARBRBBRG :  H^eriiche  Eilande  (XXXI.  Jahresber.  d.  Schlesi 
aehen  Geaellscb.,  Breslau  1868^  S.  46  ff.).  Von  den  See-Aipen  ziehfD  iaj 
Far-Departement  zwei  Gebirgs-Ketten  in  südwestlicher  Richtung  beioab^ 
einander  parallel;  die  nördlichere  wird  als  Monte  BslreUes  bezeichnet| 
die  sudlichere  als  Monis  des  Mauree.  Letzte  hat  ihre  Süss  ersten  Spitzeii 
in  dem  schroffen  Vorgebirge,  bildet  die  malerischen  Umgebuni^ea  m 
Toulon  und  besteht  ihrer  Hsuptmasse  nach  aus  Kalk.  Aber  bsld  hinld 
Toulon  zeigen  aich  am  Meeres-Ufer  wild  zerrissene  Felsen -Partfaie^n  eioe) 
alteren  Formation,  die  Klippen-artig  in's  Meer  hinausreichen,  von  dej 
Fluthen  zum  Tbeil  durchbrochen  sind  und  so  die  Reihe  der  ttyeriicl 
Bika^e  bilden,  welche,  von  Osten  nach  Westen  gezahlt,  PorfueroUesr 
BafmeaUf  Porleroe  und  Ile  du  Tiian  heissen.  Sie  bestehen,  wie  di« 
nichslen  Umgebungen  des  Festlandes,  sämmtlich  aus  Quarz-reichem 
Glimmerschiefer,  der  an  einzelnen  Stellen  Durchbruche  Jüngerer  platoni- 
scher Massen  erfahren  hat,  po  z.  B.  auf  Ile  du  Titan  und  in  der  Halb- 
insel St,  GieHy  wo  Gang-förmif^e  Gebilde  von  kugelig  abgesondertrin 
Trachyte  an  der  steilen  Kilste  zu  sehen  sind.  St*  Oien,  obgleich  mit  dem 
Festlande  durch  gerade  parallele  Dunen-Streifen  in  sehr  merkwürdiger 
Weise  verbunden,  gehört  eigentlich  nsch  seiner  Lage  wie  nach  seiner 
Beachaffenheit  ganz  zu  den  Inseln.  Man  erkennt  leicht,  dasa  der  westliche 
jener  Dunen- Streifen  durch  Anschwemmung; en  von  Sand  und  von  Hoscbel- 
Resten  entstanden  ist,  die  bei  West*Sturmen  das  Meer  zwischen  die  ehe- 
malige Insel  und  daa  Featland  aufgfeworfen  hat ,  w&hrend  auf  der  östlirben 
Seite  der  lang^gestreckten  Klippen-reichen  Insel  die  Ost-Sturme  gans  Ihn- 
lieh  verfuhren  und  den  andern  Dunen- Wall  aufwarfen. 


Entdeckung  von  Steinkohlen  im  Säekeieeken  Brm^Oehirs^ 
Auf  dem  Gebiete  der  Fürstlich  Sekänkurfieehen  Ritterguter  (Memiiu  «ad 
Nieder-Würedtnitat y  unfern  Chemnitm  nnd  Zwiek&Uy  hat  man  einen  oner- 
achopflichen  Reichthum  an  Steinkohlen  gefunden,  die  an  Geball  nnd  Glaai 
mit  den  beaten  des  Landes  wetteifern.  Daa  ganse  Koblenfeld  narfssst 
einen  FIfichen-Gehalt  von  288  Sächsischen  Ackern,  nnd  berdtt  ist  aiaa 
in  einem  nnd  demselben  Boden  auf  vier  übereinander  gelagerte  Flotze 
gelangt,  welche  mit  einer  reinen  Kohlen-Hohe  von  1  bis  4 V«  Ellen  anftreteo. 
(Zeitnnga-Nacbriphtt)  


«Ol 

Vb*  JvMSBmm:  neptanftcbe  Oebirg;«  auf  Java  (Javaj  seine 
Geetait,  Pieasendeeke  und  iiiDere  Baaart.  In'a  Bentache  übertragen  naeh 
der  aweiten  Anflogt  des  Holläodiscben  Originals  von  Hasskarl«  L^ijfmg 
tSJfS)*  Anf  Java  ist  die  Erforschung  der  Boden-Terbältnisse  beinahe 
iBSKohliesslicb  avf  natfirlicbe  EntblSssnngen  beschränkt,  und  die  beleh- 
readslen  nnd  grossartigsten  werden  im  vnlkanischen  Gebirge  getroflFen.  Nep- 
tasifcbe  Gebiete  liegen  fem  Ton  angebauten,  durch  Burapäer  bewohnten 
Gegenden;  so  erklärt  es  sieh,  dass  das  Daseyn  geschichteter  Formationen 
des  meisteD  froheren  Reisenden  unbekannt  blieb:  auch  beim  Verf.  war 
Diess  io  den  eraten  Jahren  seines  Weilens  auf  dem  Eilande  der  Fall. 

Was  die  ränmlicbe  Verbreitong  der  verschiedenartigen  Gebilde  betrifft, 
ihre  wagerechte  Auadehnung,  ao  besteht  V&  der  Oberfläche  von  Java  ans 
AIlDvial-Boden^  V»  ans  volkaniachen  Kegeln  nnd  den  ihnen  zngebörigen 
Üngebungen,  %  nehmen  Tertiär- Formationen  ein.  Es  lassen  sich  diese 
iDg»ben  jedoch  nur  als  ungefähre  betrachten. 

Auf  den  Nicobaren ,  auf  Siunatra^  LabuoHy  BorneOy  CaMea  nnd 
Timor  ist  wabracbeinlicb  das  Tertiär-Gebirge  über  eine  Ranm-Ausdehnung 
verbreitet,  die  faat  so  gross  seyn  ddrfte  als  ganz  Europa,  Anf  Java 
besteht  die  Formation,  snmal  aus  lichte  gefärbten  Thonen  Mergeln  nnd 
Saodsteinen,  bald  kalkhaltig,  bald  qoarsig,  theila  mürbe,  theils  bedentend 
ffst;  ferner  kommen  Konglomerate  vor,  wozn  meist  Trümmer  vulkanischer 
Gefteioe  das  Bfaterial  lieferten.  Man  trifft  die  erwähnten  Gebirgsarten, 
BÜ  eisender  wechselnd,  sämmtlich  in  einer  nnd  derselben  Gegend,  oder 
CS  sind  einzelne  so  mächtig  entwickelt,  dass  sie  allein  den  petrographiscben 
Cbarakter  eines  Landstrichei  bestimmen. 

Der  Mangel  an  Schachten  und  Bohrlöchern  macht  es  unmöglich ,  über 
die  Gesammt-Mäcbtigkeit  der  Formation,  d.  h.  aller  ihrer  zu  einem 
Gaoien  verbundenen  Sehichten,  genugenden  Aufschluss  zu  erbalten. 
Bestimmungen,  entnommen  von  Thal- Einschnitten,  die  auf  gewisse  Tiefe 
im  Gebilde  selbst  hinabreichen  ^  oder  bis  zu  irgend  einem  fremdartigen 
GesteiD,  ferner  das  Anhalten,  welchea  Eruchränder  einseitiger  Erhebungen 
gewahren,  ao  wie  steile  Kdsten-Mauem,  endlich  Gegenden,  wo  die  Formation 
,0Bgekip|»t^  ist ,  wo  die  Flötze  auf  dem  Kopfe  stehen ,  deuten  darauf  bin, 
^  die  Mächtigkeit  in  verschiedenen  Theiien  Java^a  zwischen  700  und 
1670  Fuss  schwankt. 

DieSebicbten  haben  theils  sehr  geringes  Fallen ,  theils  liegen  sie  faat 
wagerecbt,  oder  es  steigen  dieselben  allmählich  an;  ihre  Oberfläche  ist 
bald  Terraoocn«,  bald  Wellen*formig ;  theila  erheben  sieh  die  Schichten 
voB  den  Kflslon  ao  gleichmässig  nnd  steiler,  bald  nach  einer  Seite  zu 
viederholten  Malen  in  knrsen  Absländen,  bald  kommt  ihre  Stellung  dem 
Seskrccbte»  nahe  u.  s.  w. 

Sehr  regellos  erseheint,  wie  Diess  zn  erwarten,  die  Lagerung  in 
Gegeaden,  wo  mächtige  Gänge  und  selbst  gewaltige  Zuge  oder  Stöcke 
*^  i>hypogenoii%  besonders  von  vulkanischen  Massen  das  neptunische 
Gehirge  dnreiibroeben ,  die  Schicfatong  gestört  nnd  sehr  verwickelte  Ver* 
bätnisie  benrorgomfeD  haben.   Die  Höhej  sn  weicher  neptunische  Lsgen 


/ 


erhoben  worden,  iibersclireifet  mir  In  den  Prumger  Regontodlnflen  eHmls 
8000  Fnos;  {a  «•  können  Tbeile  des  Tertiftr*6ebirg^o  an  cinsoitten  6tcllfi 
bis  sn  6000  Pats  geboben  vor ;  in  allen  Abrif^en  Gegenden  JmtM^9  bück 
die  Erbebnng^  unter  2000  Fuss  curfiek ,  oder  betrig^t  selbst  in  den  neistei 
mien  noch  viel  weniger. 

Hlttfig«  Wiederholangen  der  mancbfaltigen,  dvrcb  das  VielartSge  Irr 
Sebiefcten-Lagen  und  •Stellangen  bedingten  Land*Fomen,  Ihre  Terbindssg 
nit  einander,  ihr  Weebsel  mit  Alluvial- Ebenen  und  ibre  üateibreebsag 
durch  vulkanische  Kegel-Berge  machen  das  grosse  Gestalten-reicbo  Gaaie 
der  Insel  ans. 

I3m  Ober  das  AHer  der  Formation,  in  Ihren  Besiohangcii  an  andere, 
Anfschfnss  su  geben ,  wendet  sich  der  Verf.  vor  Allem  der  foosilan  Tbier- 
und  Mansen^Welt  su.  In  versohiedenen  Gegenden  Javo^«  wnrdea  nach- 
gewiesen :  Cmstaeeen ,  Annnlaten ,  ein-  und  awei«sebaalige  Mollnskea  - 
von  beiden  über  vierhundert  Arten  — ,  Eehinodermen  nnd  Folyparien.  Aa 
4\t  systematische  Öberaicht  der  Gattungen  nnd  Arten  reihen  sich  Angäbet 
dber  die  topographische  Verbreifung  der  fossilen  Tbiere  in  der  Formatiea; 
man  findet  sie  grupplrt  nach  den  Örtlichkoiten,  wo  dieselben  gelrefn 
wurden.  Von  vegetabilischen  Überbleibseln  kamen  J.  nur  an  drei  ver- 
schiedenen Orten  Blatt- Abdrucke  vor.  (Versteinertes  HoIe,  verkietcite 
BanmstSmme,  stellenweise  in  Menge  vorhanden;  vgl.  Jb.  19^4,  OtS.) 

Der  Grad  des  Erhaltenseins  thierischer  fossiler  Reste  ist  sehr  vnglddi 
in  verschiedenen  Gegenden.  Hin  und  wieder  sind  die  meisten  Muscbrla 
serbrocben,  es  bestehen  ganze  Schichten  vorzugsweise  aas  ihren  Trun- 
mern ;  sie  wurden  von  sehr  bewegtem  Meere  in  der  Kuston-NShe  abge- 
setat,  wo  eine  hohe  Brandung  stand.  An  andern  Örtliehkeiten  aeigt  siih 
die  Mehraahl  kalkiger  Schaalen  gut  erhalten  —  wodurch  ein  •tiHes,  tiefe« 
Meer  angedeutet  wird  — ;  in  noch  andern  Gegenden  blieben  in  geviasea 
Schiebten  die  Kooohjlien  nur  als  Steinkerne  zurück.  Bomerkeiiawcrtb  tat 
der  Umstand,  dass  mitunter  an  den  nämlichon  Stellen  im  feinkomigea 
Sandsteine  die  Koncbylien  ausschliesslich  sIs  Steinkerne  getroien  wcrdea, 
die  Sohaalon  deraelben  aber  in  einem  groben  harten  Kongiomecat  vor- 
sngswafso  gut  erhalten  blieben.  Mollusken- Sehaalan  sieht  aann  oft  m 
innig  verwachsen  mit  dem  umgebenden  Mediam,  ao  sehr  voraclumihea  zi 
einem  homogenen  Gänsen,  der  Fels  ist  in  dem  Grade  hart,  <laaa  aldb  & 
argantsdien  Reste  nur  in  Bruehatäeiiett  mit  dem  Geatein  aalbat,  fast  oia 
gesondert  Ar  sieh,  herausnehmen  lassen.  H^ha  und  Entfamang  itt 
Gegenden  vom  Meeres-Uler  heutiger  Zeit  stehen  ia  keinem  Voehahoiss  ssn 
Grade  dea  Brbaltanssins  und  der  Menge  vorkommender  KonebTlien.  Über 
die  in  gewesen  Gegenden  vorherrschenden  Arten  werden  genau«  Bestish 
mungen  noch  vermisst;  nur  einzelne  Stellen  bemerkt  man,  wo  die  ladi- 
viduen-Eahl  dieser  und  Jener  Arten  alle  andern  auffallend  aberwiegt. 
Di«  Zahl  der  bis  Jatat  mit  Sicherheit  bostimmten  Arten  ist  allerdiaffs 
tiieht  groas;  allein  es  gehören  dieselben  mit  Ausnahme  awaier  «imntüfli 
au  solchen,  welche  noch  in  keinem  andern  als  im  iertiiran  Gebirgt- 
Syatoma  naobgfwieaan  worden;  von  Ammonifen,  laooeranion,  H^pwitia, 


003 

^acaUle«,  CrinoMep»  Oirtboeer«j(itep,  TrilubHea  nicht  ei|M  Spur.  Von 
zAbJreieben  ^4iaaltbj>r*  und  KoraUeo-ArteD  9  in  Gebirge  vorkoinvieii^ 
welebes  JuifGHoin«  darohforaobt«,  «lud  Diobt  venige  bentJgM  Teges  npcJi 
lebead  vorbandeii  eaf  der  Erd-Oberfläcbe  «od  10  Meere;  ap  11.  «.  Bfurex 
trooeatiia  Xiin.,  PyruU  reticaUta  hm,,  Natica  glaueinoidea 
Des«,,  Area  diJuvii  law,  v.  t.  w.  Wabracbcinlich  durfte«  manche 
foisiieo  XQocbylieQ-ArteOy  die  ffir  «oageatorbfo  gellen  9  in  den  weniger 
uotereecbten  Meeren  addwärts  vom  Aqgatpr  noch  lebend  vorhanden  aeyn. 
Uaseachtet  der  Gegenwart  Hniger  sq  vier  veracbiedenen  Korailen-Gattnngen 
^hörigen  Arten  bebarrt  der  Verf.  vorlaafig  aqf  «eine«  Avaaprveb:  ^aaa 
das  «sesebiebtele  Gebirge  von  Jiavd  ein  tertiSrea  uey;  welcher  Abtbeilung 
dieser  Periode  ea  untergeordnet  werden  mntse «  bleibt  bia  snr  vollatandigen 
Bettiannang  aller  Arten  fosailer  Reate  «nentachieden,  l]n(er  den  bia  jetst 
m  Gennge  erkaonteil  gibt  ea  manche»  die  für  daa  ParUm*  Becken, 
DsaeotKeh  fSr  den  Grobkalk,  ala  beaeicbnend  gelten;  andere  enlaprechen 
jenea,  welcbf  man  dem  So ba pennin en-Gebilde  beisnaWen  pflegt;  noch 
n6tn  Artes  endlich,  die  stich  begraben  in  Fels* Schiebten  finden,  leben 
ffpeawärtig  in  tropiecben  Meeren,  wie  bereite  gesagt  worden. 

In  vielen  Gegenden  der  loael  aieht  man  die  regelrechte  Aufeinander- 
felge der  Formatiooa-GIieder  nach  längern  und  kärsern  ZwiachenrSumen 
dareb  Ernptiona-Ereignisae  gestdrt  oder  unterbrochen.  Hier  bedeckte  ein 
fcserig-üfiasiger  Strom  schon  vorhandene  Sobichten^Vereine,  erstarrte  später 
xnr  baaaltiaehen  oder  trachytischen  Bank»  die  wiederum  von  neuen,  aus 
dem  Meere  atammenden  Schichten  überlagert  wurde.  Dort  durch  hervor- 
gebrochene Eruptiv- Geateine  verschobene,  verworfene,  geachichtete  Maasen ; 
liericbtetea  dieselben  empor  su  Schollen,  Kämmen  oder  Ketten.  In  anderen 
Landstrichen  Jmwt'i  bilden  dagegen  alle  Schichten  der  Formation  ein  nicht 
nnterbrocbenea  Ganzes;  nur  durch  Gleichmässigkeit  fortachreilender  Ab- 
sätze konnten  sie  vielleicht  im  Verlauf  von  Jabrtauaenden  bin  und  wieder 
die  aogehenre  Häebtigkeit  erlangen.  Aus  dem  Vorhandenaeyn  von  Kohlen- 
Nestern  («hemaligea  Treibholz),  aus  der  Gegenwart  von  Sfiaawaaaer- 
Moscbeln  nn  einzelnen  Örtlicfakei'ten  ergibt  sieb  unzweifelhaft  |  dasa  manebo 
Tbeile  dea  beutigen  Jß9ß  bereits  trockenes  Land  waren,  dasa  anf  ihnen 
Wftidbänme  wuchsen,  ^nen  der  heutigen  Flora  aehr  ähnlich,  lange  zuvor, 
ebe  die  Scbiehten- Reihen,  woraua  andere  Inael-Theile  beatehen,  unter  dem 
Meere  abgenetKt  wurden.  Ea  hatte  mitbin  die  Erbebung  des  t^andea  nicht 
Hf  einmal  atatt,  aondern  stückweise  und  zu  wiederholten  Malen ;  manche 
Kbop  emporgehoben«  Theile  sanken  von  Neuem  unter  den  Meerea-Spiegel  ^ 
alle  diese  Hergänge  dürften  wahrscheinlich  in  einer  verbältniaamlssig 
lebr  neuen  Zeit  »ich  zugetragen  haben,  wenigatena  innerhalb  einea  %eil- 
rsgois,  der  von  zu  kurzer  Dauer  geweaen,  um  Verschiedenheiten  im  Klima 
päd  10  der  Art  orgeniseher  Wesen  au  bedingen.  So  groaa  die  beim  Aufb^ii 
des  Sehicbten-Gebirgea  vorgefallenen  It^mwäUungen  waren,  ea  künpen 
dieselben  »nr  eise  beeebräokte  Anadebnung  gehabt,  nur  euf  ihre  näebaten 
Umgebungen  Einflna«  geübt  haben. 


604 

Der  Absatz  neptanischer  BildongeD  an  den  Kasten  J0»d^f  dauert  fort, 
findet  noch  täglich  statt.  An  Stellen,  wo  grosse  Flusse  münden,  rückt 
das  Land  mit  unglaublicher  Schnelligkeit  in's  Meer  vor;  es  entsteheo 
grosse  sumpfige  oder  sandige  Delta'n,  die  früher  vorhandene  Bnchteo  fr- 
füllen,  an  Stellen  aber,  wo  das  Ufer  in  gerader  Linie  fortlief,  henror- 
ragende  Land-Ecken  bilden.  Während  an  solchen  Punkten  die  durch  Fluise 
herbeigespülten  Sand-,  Schlamm-  nnd  Gruss-Massen  auf  ältere  Schiebten 
abgesetzt  und  zu  neuen  werden ,  machen  an  andern  Stellen  Korallen-Banke 
das  Meer  untiefer,  die  Strassen  enger,  die  Küsten  breiter.  Im  IndUeiu» 
Archipel  ist  keine  Begrenzung  denkbar  im  Absatz  Ton  Schichten. 

Als  besondere  Glieder  der  ^geschilderten  Formalion  werden  betrachtet: 
Lager  von  Trümmer-Gesteinen,  verkieselte  Baumstämme,  fossile  Kobleo 
nebst  fossilem  Harze,  endlich  Kalkstein-Bänke.  Die  vulkanischen  Trümmer- 
Gesteine,  aus  grossen  Bruchstücken  tracbytischer ,  basaltischer  nnd  diesea 
verwandter  Felsarten  bestehend,  sind  theils  an  der  Oberfläche  entblosst 
und  sehr  mächtig,  ihr  Liegendes  aber  bei  vielen  verborgen,  theils  nehmen 
solche  zwischen  andern  Lagen  ihre  Stelle  ein  und  wechseln  mit  denselben; 
sodann  finden  sich  auch  Trümmer  eingemengt  in  andere  Schichten.  Ver- 
kieselte Baumstämme  und  deren  Bruchstücke,  vom  Verf.  als  besondere 
Glieder  der  Formation  betrachtet,  kommen  an  einigen  Orten  in  zahlloser 
Menge  lagerweise  vor  oder  hier  und  da  zerstreut  in  Schiebten.  Die  in 
Hornstein,  Feuerstein  oder  Achat  umgewandelten  Stamm-Fragmente,  wie 
man  solche  namentlich  in  Bantam  findet,  sind  ohne  Zweifel  kein  Erzeag- 
niss  der  Jetztwelt. 

Die  verschiedenen  Etagen  der  Tertiär-Formation  wurden  in  sehr  un- 
gleichen Zeiten  gebildet;  einzelne  Gegenden  waren  bereits  trockenes  Land, 
und  auf  diesem  befanden  sich  mächtige  Urwälder,  deren  Holz  das  Material 
zu  den  Kohlen  lieferte,  ehe  andere  oft  sehr  bedeutende  Schichten-Vereine; 
welche  Meeres-Schaalthiere  enthalten,  oder  Kalk-BSnke  von  zwei-  bis  drei- 
hundert Fuss  Mächtigkeit  darauf  abgesetzt  worden.  Die  Bildung  der 
Kohlen-Flotze  ist  nur  denkbar  in  der  Nähe  des  Landes,  in  untiefen  Buchten, 
wo  viele  Flüsse  mündeten  und  grosse  Treibholz-Mengen  zusammenge- 
schwemmt  wurden,  oder  auf  dem  Lande  selbst,  wenn  man  annimmt,  dass 
dieses  mit  Ungeheuern  Waldungen  bedeckt  war  und  wieder  eine  Senkung 
erlitt  unter  den  Meeres-Spfegel.  Vereinzelte  Stamm-Reste,  die  in  verschie- 
denen Schichten  der  Formation  vorkommen,  und  ebenso  jene  grossen 
Holz-Lager  in  Süd-Bantam  wurden  in  pechschwarze,  stark  gläDzende 
Kohlen  verwandelt,  die  mehr  Ähnlichkeit  haben  mit  Stein-  als  mit  Braoo- 
Kohlen,  wie  letzte  im  Europäischen  Tertiär- Gebirg  zu  finden  sind,  iaf 
Java  bedurfte  die  Natur  nicht  der  Hitze,  um  Steinkohlen- ähnliche  Er- 
zeugnisse hervorzubringen:  hier  standen  ihr  andere  Mittel  zu  Gebot;  denn 
kein  ergossener  Basalt ,  kein  vulkanischer  Gestein-Gang  wird  in  der  Nähe 
von  Koblen-Flotzen  der  Insel  gesehen. 

Sediment- Gesteine  aus  süssem  Wssser,  Süsswasser-Formationen,  ver- 
mitteln den  Übergang  zu  den  noch  stets  fortschreitenden  Gestein-Bildungen 
heutiger  Zeit,  denen  solche  wahrscheinlich  mit  gleichem  Rechte  beigezählt 


60& 

werden  koDoeo,  als  dem  Terfiär-Gebirg^e.  Von  ansgefälUen  Tbal-Kesseln 
und  See-Hecken  ist  das  grossartigste  ßeispiel  auf  Java,  das  7  geographische 
Meilen  lange  ond  3  Heilen  breite  Plateau  von  Bandong, 


C.  Petrefakten«*Kunde. 

M.  SB  Sbiuibs:  ober  die  nrsprängliche  Vertbeilung  von 
Pflansen  ond  Thiereo  auf  der  £rd-Oberflflebe  iUem,  Mus, 
Stmk.  18SSf  IVf  38  pp.).  Der  Vf.  gelangt  an  folgeodco  ScblussSätsen 
MS  Tielen  Einxelnbeiten  gesogen: 

1.  Die  Organismen  haben  anfinglicb  jede  Art  ihre  besondere  Ge- 
gtad  bewohnt.  —  1.  Sie  gingen  von  ScbSpfongs-Zcntreo  ans,  deren  natfir> 
Ucbeo  Verhältnisse  ihren  Bedürfnissen  entsprachen.  3,  4,  6.    Diese  Zentra 
siod  jetst  schwierig  wieder  zu  erkennen,  weil  die  Arten  z.  Tb,  ihre  an- 
fiDgliehen  Grenzen  geändert  hab^n.    5.  Diese  Änderungen  erfolgten  durch 
des  Wechsel  der  Äusseren  Leben s-Bedingungen ;  es  ist  wichtig,  ihre  jetzi- 
gen Grenzen  genau  zu  ermitteln ,   um  spätere  Ändertingen  zu   erkennen« 
6.  iasser  den  naturlichen  Ursachen   hat  jetzt  auch  der  Mensch  grossen 
Eisfliiss  darauf.    7.  Zuerst  bat  er  AHatiscke  Spezies  nach  Europa  ver* 
pflaozt;  jetzt   ist  die  Veipflanzung  allgemein  geworden ,   doch  geht   sie 
S.  baapUäcblich  von  Europa  aus.     9.  So  mischen  sieb  immer  mehr  die 
Erzeugnisse  verschiedener  Schopfungs-Herde  durcheinander.     10.  Gleich- 
wohl lassen  sieb  deren  einstige  Stätten   noch   erkennen ,  soferne  sie   il. 
tbeiU  noch  eine  gewisse  Anzahl  eigentbumlicher  Arten  beherbergen,  theils 
die  von  ihnen  ausgegangenen  Arten  dort  am  kräftigsten  sind.     12,  Folge 
dieser  Vermeogungen   ist  überall  eine  grössere  Manchfaltigkeit   der  Er« 
Wagnisse.  —   13.  Vorher  war  eine  grössere  Einförmigkeit  in  jedem  Schö- 
pf iiogs-Bezirk.     14.  Die  Wirklichkeit  verschiedener  Schöpfnngs-Zentra  er* 
belli  daraus,    dass   auch   jetzt   ein  jeder  derselben  seine   eigenen  Arten, 
Sippen  ond  Familien  besitzt,   wenn   solche  nicht  durch  spätere  Ursachen 
mpflanzt  worden   sind.     15.  Zu  diesen  Ursachen  gehören   der  Mensch, 
gewisse  physikalische  Kräfte  und  für  das  Pflanzen-Reich  die  Thiere  [eben 
sooft  für  daa  Tbier-Reich   die  Pflanzen?].     16.  Unter   den  Pflanzen  sind 
erst  spater  weiter  verbreitet  worden  vorzugsweise  die  Kultur-Pflanzen,  die 
Pflanzen  mit   fliegendem   und  anhängendem  Saamen  (Synanthereen,  Val^ 
riaaeen,  Apocyneen).     17.  Unter  den  Tbieren  die  Haustbiere,  die  fliegen- 
des (Vogel  und  Insekten)  und  schwimmenden  Thiere,  letzte  nicht  nur  in 
Folge  ihrer  grösseren  Bewegungs-Fähigkeit,  sondern  auch  dieser  entsprechend 
die  grossere  Fähigkeit  verschiedene  Temperaturen  und  Lufidrucks-Stufen 
u  ertragen ;  doch  gibt  es  auch  noch  einige  andere  kräftige  Arten  (Wolf» 
FochsX     18.    Kosmopoliten   gewordene  Pflanzen   mfissen  sich  fast  noth* 
»esdig  in  Afirika  ond  Amarika  finden ,  weil  [?]  ihr  Klima  su  verschieden 
Bod  ihre  Entfernung  zu  gross  sind ,  als  dass  sie  ursprdnglicbe  Bestand- 
tbeile  allgemeiner  Schöpfuogs-Herde  gewesen  seyen»  mit  andern  geneiD- 


MM 

»am  di«i6lb«n  Arten  enthalten  haben  kdnnteit ;  dieie  xwci  Regiontn  htbeo 
keine  Art  ^flicfiniAm,  die  nicht  auch  noch  anderswo  yorkloie.  10.  Wohl 
aber  kommen  beiden  Kontinenten  g^eiueineame  l^hiefe  ¥or  aus  den  leicht 
hewegliehen  Klagen  der  Meeres-S&agethiere,  der  Fische  uod  der  Vögel; 
andere  nur  in  Folge  des  Transportes;  keine  als  urspruoglicb  geneiosane 
Bewohner.  20.  Dagegen  kommen  Arien  vor,  welehe  gemeinsam  sind  zwh 
sehen  Asien  und  Afrika  and  sich  sogar  noeh  in  Buropä  und  Narl'Niuk»U§Md 
wiederfinden;  manche  freilich  sind  erst  später  gemeinsam  geworden.  21. 
Die  Ansdebnang  der  mar  weitesten  veifbreitetm  Arten  bUngt  Weder  ?od 
ihrer  nttlrliehm  Faaiille^  noch  ton  der  Natof  ffares  Wobnottelf,  soa^ra 
iron  ihrer  spezifticbo»  Ausdaser  Mter  allen  äooscren  tedtngmigen  ab. 
.22.  Leichter  war  der  Übergang  aus  eiiieni  8ehipfungs-Zefftrmit  fa's  ss« 
dere,  wenn  hefde  flhiiliehe  Natur-Beachaffmbeil  besasaeft  and  einaii- 
der  nahe  lagen;  stt  kottmen  manehe  faCrfere  Tbier« Arten  an«  It&ti-Bwrft 
nnd  •AHen  nach  N^rd^AmiHkM.  29.  Aach  mandie  PfiaitteB-Artea  md 
diesen  drei  Welttbeilen  gemein,  besonders  ans  den  Kfaesen  derFilte  on^ 
Moose,  deren  Samen  lekbt  entttihfbar  sind  nnd  einer  fttichten  Wfifoe 
aum  Keimen  bedorfen»  14,  Ebenso  gibt  es  diesen  d  Gegendati  ufeneidMaK 
Thier-Arten  unter  den  karnivoren  nnd  herbivOren  Wirbehhi^ott,  wie  ooier 
den  Wirbellosen  (hrsekten).  2S.  Die  grossten  KosmopoHten  reichen  aber 
durch  Europa i  Aaiea^  Amerika,  selbst  bis  Afrika  und  Am9itaiiia,  26. 
Europa  ist  Jetfet  dos  haoptsSchlicbste  Verbreitnngs-Zentrnm  nicht  allein  'm 
Folge  des  lebhaftesten  Yerkehrs  mit  sHeir  .anderen  Gegenden,  soodero 
Anch  wegen  der  Hffrte  mancher  hier  lebenden  Arten  von  Leontodoo,  Malvi, 
Cardism,  Marrubinm»  Parietaria ,  -^  Frocellaria,  Laros,  Scomber,  Cispei. 
27.  Die  Arten  werden  also  spfller  weniger  als  )etat  lokalisirt  und  ntDcb* 
faltiger  durcheinander  als  früher  sejrn. 

In  Bezug  auf  einige  spesiell  aufgeworfene  Fragen  ergibt  sich  ferner: 

I.  Pflanzen-  und  Tbier-Arten,  orsprnngKch  nach  Schdpfungs-Zeolrea 
Tcrtheilt,  haben  ihre  anfänglichen  Grenzen  nicht  afle  inne  gebalfpd. 

II.  Mensch ,  Tbiere  nnd  ihre  eigene  Organisation  haben  die  Terbrei- 
tung  der  Pflanzen^'Arten ,  der  Mensch  äie  der  Thier-Arten  bedhtgt. 

III.  Es  gibt  Pflanzen-  nnd  Thier-Arten,  die  man  als  Kosmopotitro 
betrachten  kann,  nnd  ihre  AnkabI  ist  noch  im  Zunehmen. 

IV.  Amerika  nnd  Afrika  haben  wenig  Arten  gemeinsam ,  selbst  beote 
noeh,  wo  so  tiele  Ursachen  «nf  die  Vcrsetznng  derselben  ans  dem  erstm 
Wohnort  in  andere  gewirkt  haben. 

y.  Wohl  aber  haben  Asisn  und  Afrika  (zumal  wenn  man  noter  leti- 
tem  das  MiUeimeerieeke  Europa  mitbegreift)  manche  Spezies  mtteisaoder 
gcnteftt. 

VI.  Die  grSsste  Gemeinschaft  der  Arten  besteht  zwisefaen  dem  Mtn 
■nd  gemässigten  Theile  von  Europa^  Aeion  nnd  f^ord-Amerikä^  ihrer  5abe 
nml  ihres  fibnHcben  Klima's  wegen. 

VII.  Es  ist  sehr  wichtig,  die  }efstgen  Verbreitungs-Qrenzen  der  Art« 
genau  zn  Terzeichnen,  um  kßnflige  Verfindernngen  naahweisen  zu  kSoaes. 


A.  ToMt«:  Kftprölhbi»  zu  Prmi^iia  bei  IiiiöU  in  i%t  A#* 
Mi 5»«  (All/.  jFiof.  /M^  Äl,  a»l,  Figo*  Mehre  KoprelUlMii  U^ei»  i* 
»nem  bUnen  Mergel  mit  Cardium  edule  und  Mactra  triangula,  wekher 
seiner  ZaeamflieiMeUiiag  »aeh  analeg  iai  ein«r  damoAer  liegenden  Schicht 
lait  Rn^cben  von  Hippepolamen  u»  a.  groeeer  Pachfdemien.  9te  sind  der 
Abbildung  snfolge  drebnind^  aon  awei  Ballen  sueainnieiigeaetat ,  wo  dei 
eiae  Yen  vom  uacb  hinten  abgepUtlet^  der  andere  an  afiacro  freien  £nde 
kttiscb  od«*  Zit«en*artig  angeapitzt  eraeheint.  Ihre  Länge  int  IK'"  anf  10"' 
Dieke.  Da  aie  »ngnacbCet  ihrer  vollalandigen  Foaaäliaetioi»  im  Inner» 
Sparen  von  Yegeüibilien  entbaUen^  ao  nkoeaen  nie  von  Manaen^Freeaer« 
henuhrea*  ^ 

B.  Ownns  Coccoteothia  Intij^innia  nua  den  oberen  ooli« 
Ihiseben  Sehiefern  zu  Kimm0rid0$  (fieolof.  0vartf.  I9M,  JIT/« 
m— 12S»  t  7).  Von  dicaer  Art  Sepien-Kdoeben  (Sepinn  Ow.>  exiatiren 
iwti  Exemplare  j  daa  einer  am  hint«reo  Endo  beacbftdigt  in  W.  R»  teoMn*a 
Samniong,  welch ea  der  Yt.  beach reibt  und  in  Vs  Gröaae  abbildet,  und  ein 
etwaa  gröaaerea  ebenfalls  wohl-erhaltenea  bei  Hrn.  Gnovsa  zu  Wareham» 
Dm  erate  liegi  nach  im  Sebief^v,  nur  mifc  der  Rftcken-Flaebe  frei,  etwaa 
serdracfct  und,  obwohl  hinten  ein  wenig  daran  febll,  l'£ngl.  [ll''4'"Frnnx.] 
iaog  und  air  dar  breiteaten  Stelle»  Vs  Lft.»go  ^or  dem  HiDterrande»  sVt" 
[i"2'"  Franz.]  breit.  Das  Tbier  mos«  mit  seinen  ausgestreckten  Armen 
faiglieb  eine  Elle  Lange  gebabi  haben.  Din  Bildung  des  Knochens  hält 
du  Mittel  swiadieo  Sepiadae  und  Teiithidae  (Lalio,  Sepioteutbis  etc«>« 
Er  ist  nftnlicb  im  vordem  [bia  3"6'''  Fr.  breiten]  Xheilo  von  Zungen- 
formigem,  in  dem  beträchtlich  breiteren  hinteren  Drittel  von  breit 
£i-lormigen  Umriss»  und  im  Ganzen  nur  längs  der  Mitte  d«r  Rdcken- 
Fläche  schwach  gewölbt,  kalkig  und  grob  gek&rnelt,  während  die  breiten 
Seiten-Tbeile  bornig  siud.  Der  gekörnelte  Theil  ist  von  der  Mitte  an 
forwarts  laat  parallel-zeitig,  ungefähr  1^^"  breit  und  nach  vorn  nor  wenig 
Terbreitert ,  daher  auf  dem  Ende  des  langsam  verschmälerten  Vorder- 
theiU  die  Breite  des  ganzen  Knochens  bis  anf  die  zwei  y^"  breiten  Ränder 
eiooebmend ;  van  der  Mitte  an  durch  den  breiten  Hintertbeil  röckwärta 
biiamt  er  nllmählich  an  Breite  ab  nnd  an  Höbe  etwaa  zu*,  seine  harten 
kalkigen  Körner  sind  in  der  MiUe  am  atärksten,  V4'"  breit,  werden  nach 
Toro  kleiner  und  hören  hinten  2V3"  vor  dem  obgebrochenen  Ende  gans 
aof.  Dieae  kalkige  Schicht  ist  aber  nur  '/g'"  dick  und  befleckt  eine  „in- 
nere^  bornige  Schicht,  welche  auch  die  Seiten- Theile  bildet,  in  welche 
die  Kalk-Schicht  allmählich  übergebt  Die  Dünne  der  Kalk*Schicbt,  die 
„ioaere^  Horn-Sckicbt,  die  atärkere  Ausbreitung  derselben  an  den  Seiten 
DBlerscbeidet  diesen  Knochen  wesentlich  von  dem  der  Sepia  und  charak* 
terisirt  die  Sippe.  Dem  verbreiterten  Hintert heile  des  Knochens  haben 
zweifelsobo«  hintere  Flossen  des  Mantels  entsprochen  \  an  einer  Stelle, 
wo  eine  der  bornigen  Ausbreitungen  weggebrocben  ^  sieht  man  i|ueer* 
liserige  Eindrucke  ihrer  Bauch-Seite  im  Schiefer,  ala  Spuren  einer  Muskel- 
Befestigung  der  Flossen.    Daa  weggebrocheno  hinterste  Ende  mag  apitzec 


.  608 

als  das  aociere  abj^ernndete  gewesen  seyn.  Ao  der  Baach*F18ebe  tiehf  min, 
dass  der  Knochen  auch  an  seiner  Banch-Seite  längs  der  Blitte  kosrex 
gewesen. 

Die  nene  Sippe  Coecoteuthis  weicht  von  Kelaeno  Mqnst.  (Acsb- 
thotentbis  Wag.)  ab  durch  die  seitlichen  Ausbreitungen ;  von  TeotbopM 
Dbslgch.  und  Acanthoteuthis  d^O.  durch  die  scharf  begrenate  und  be- 
schränkte  Erstrecknug  dieser  Ausbreitungen ;  von  Omniastrepbes  und  Co- 
noteuthis  d'O.  durch  den  Mangel  des  starken  mittlen  Kieles;  am  neisien 
stimmt  das  Fossil  mit  der  Fg.  1  auf  Tf.  9  des  VlI.  Heftes  von  Mozifia'i 
Beiträgen  äberein,  mit  Loligo  antiqous  Mu.,  Sepia  prisca  Kon.,  wekbe 
nicht  gleicher  Art  mit  Sepia  hastiformis  Kopp,  seyn  mag;  aber  doeb 
scheint  sie  als  Art  verschieden ,  insbesondere  breiter  im  Verhältniis  ur 
Länge  xu  seyn.  Unter  den  von  d'Orbiont  abgebildeten  Formen  solUfs 
sich  noch  zwei  Aften  dieser  Sippe  finden. 

Der  kalkige  Tbeil  dieses  Fossiles  ist  durch  Quetschung  etwas 
mengedruckt;  von  seiner  inneren  Textur  ist  nichts  gesagt. 


L.  Agassiz:  über  die  naturlichen  Provinzen  der  Thier-Welt 
und  ihre  Beziehungen  zu  den  Menschen-Typen  (Ushbi»,  Nott  m. 
Gliodon  Oll  tke  Tifpes  of  Mmnkmd  >  Jahbs.  BMnk.  Jaurm,  1854^  LVH, 
347—363). 

Der  Verf.  hält  die  verschiedenen  Menschen- Rassen  für  urspriioj(licb 
verschieden ;  der  gegenwärtige  Aufsatz  soll  diese  Ansicht  nnterstatzen, 
indem  er  nachweiset,  dass  die  Grenzen,  welche  die  verschiedenen  aatof- 
liehen  Combinationen  der  Thiere  (Faunen)  umscbliessen ,  mit  denen  der 
natürlichen  Verbreitung  verschiedener  Menschen-Rassen  zusammenfallfo. 
Naturliche  Grenzmarken  bilden  zwar  oft  Seekusten  und  Hochgebirge,  nichl 
aber  Flosse  und  Mittelmeere. 

A.  Die  Arktische  Zone  mit  der  hyperboräischen  Fauna  erstreckt 
sich  über  die  kalten  und  öden  Regionen  des  Nordens,  ausserhalb  der 
Wälder-Grenze  der  Tundra's  und  Barrenlands,  innerhalb  des  Polarkrei&fs, 
besser  innerhalb  der  Isotherme  von  0^.  Sie  ist  dieselbe  in  dea  drei 
Welttbeilen  mit  denselben  Thier-Arten;  arm  an  Luft-athmendeo  Species, 
wenn  auch  reich  an  Individuen,  reich  an  Wasser-Bewohnern.  Die  Päanzeo 
in  ihrer  Entwickelong  gehemmt  verschwinden  bis  auf  wenige  FamilH 
während  olle  Thier-Klassen  dort  repräsentirt  und  keines weges  aaf  kleine 
Arten  beschränkt  sind.  Die  Fleischfresser  leben  von  Fischen,  HaJCS) 
Lemmings ;  die  wenigen  Pflanzenfresser  von  Gräsern,  Moosen,  Flecbteot 
den  Saamen  einiger  Bluthen-Gewächse  und  der  Zwergbirke.  Im  ganzen 
Gebiete  dieser  Faunen  lebt  der  Eskimo  (Lappe,  Samojede,  Tsehokte). 
Der  halbjährige  Wechsel  von  Wärme  und  Kälte,  von  Tag  und  Naefat  bot 
grossen  Einflnss  auf  seine  Lebens-Weise;  Fleisch  ist  seine  Nahrung;  eine 
besondre  Hunde-Form  und  das  Renn  sind  seine  Hausthiere« 

B.  Die  gemässigte  Zone  liegt  zwischen  den  Isothermen  voi  (V* 
und  83^,5  C.  mit  ihren  Wäldern  aus  Koniferen,  Amentaseen,  Ahomen,  Wall* 


I  und  ObstbSomeo,  worin  lich  da  und  dort  hohe  Oebirgs-Keften  und 
Tafel-LSnder  von  Norden  ber  und  noch  mit  nordischer  Fauna  unterbrechend 
henbzieben;  die  nngefÜbr  gleiche  Lange  der  4  Jabret-2ieiten ,  die  Unter* 
brechung  der  Vegetation  durch  den  Winter,  der  Winterschlaf  mancher 
Siagthiere  und  Reptilien,  die  Wanderung  andrer  Säugthiere  und  der 
neisten  Vögel  geben  dem  Gänsen  einen  gemeinsamen  Charakter.  Man  kann 
hier  noch  vier  Sekundär -Zonen  unterscheiden,  die  im  Norden  sich  dem 
arktischen,  im  Säden  dem  tropischen  Charakter  nfihem;  nSmlich  die  sub- 
arktische mit  ihren  Nadelwäldern  und  dem  Moosethier;  die  kalt-gemässigte 
bU  Amentaceen  und  Koniferen  und  den  Pelz-Thieren ;  die  warm-gemässigte 
■it  Amentaceen  und  manchen  immer-grunen  Bäumen ,  die  Heimath  der 
OiMt-Zucht  and  des  Weitzen-Baues ;  -und  die  subtropische  Zone,  wo  sich 
bereits  einige  tropische  Pflanzen-Formen  unter  die  vorigen  mengen.  Hier 
fiDdeo  sich  onter  gleichen  Breiten  gleiche  Geschlechter  von  Pflsnzen  und 
Tbieren,  aber  in  verschiedenen  Längen  nur  analoge  oder  repräsentirende 
irteo  wieder.  Tafel-Länder,  Gebirge,  Kontinental-Verhältnisse  u.  s.  w. 
naeben  die  Grenzen  aller  Unter-Abtheilongen  sehr  unregelmässig.  Doch 
kann  man  von  Osten  nach  Westen  weiter  noch  drei  Reiche  unterscheiden, 
t)  das  Asiaiisehe  (Mandschurei ,  Japan ,  CMna,  Mongolei  ^  Twkeetan\ 
3)  das  BuroftnMcke  ilrany  Kldnaeien^  Mesopotamien ,  Nord-Arabien^ 
Berkereiy  Buropa)  und  4)  das  Nord-Amerikanische  mit  dem  Tafel-Land 
TOD  Mexico.  Die  Koniferen  der  Nadelwälder  der  alten  und  der  neuen 
Kontinente  sind  sich  einander  sehr  entsprechend  (analog),  aber  der  Art 
nach  nicht  mehr  identisch  (Pinus  abies  ist  durch  P.  balsamea,  P.  picea 
dsrfh  P.  nigra,  P.  sylvestris  durch  P.  rigida  etc.  vertreten;  so  die  Ahorne, 
Lisden,  Pappeln  u.  s.  w.)}  und  nur  einzelne  eigenthümltche  Formen 
(Liriodendram,  Magnolie,  Camellia)  treten  hier  und  dort  auf.  Von  tropi- 
icbeo  Formen  dringen  Chamerops  in  Europa,  der  Palmetto  in  Nord- 
Amerika  ein.  hn  Thierreiche  sind  die  Geschlechter  der  Bären,  Hirsche, 
Zif{^n,  Scbaafe,  Rinder,  Katzen,  Marder  u.  s.  w.  überall  vorhanden, 
aber  durch  andere  Arten  vertreten ;  selten  eine  Sippe  irgendwo  dem  Welt- 
teile eigenthclmlich  (Moschus,  Equus,  Camelus,  Didelpbys).  —  Die  Reiche 
no  lassen  sieh  wieder  in  Faunen  unter-abtheilen.  So  in  Asien  a.  die 
Meadsekmris^Japanisd^  (gemässigt),  b.  die  Chinesische,  c  die  Centrale 
oder  MomfoUs^e,  d.  die  Kaspische  mit  hM- Europäischem  Charakter 
(Aatilope  saiga ;  die  eigenthnmlichen  Thier-Arten  sollen  unten  vollständig 
aalgesählt  werden).  Diesem  Asiatischen  Reiche  entspricht  dann  die  Mon- 
fdisehe  Menschen-Rasse;  seinen  genannten  Faunen  die  Japanische,  Chi» 
>ofi«dle,  MongoHsehe  und  Titrkische  [?]  Modifikation  derselben.  —  Auch 
Baropa  läaat  aich  in  mehre  Faunen  unter-abtheilen :  a.  in  die  Skandiiumische, 
^^eRitaaiseha,  c  die  Mittel-Europäische,  d.  die  SUd- Europäische,  e.  die 
ktaMsek-Syrisdko,  f.  die  Ägyptische,  und  g.  die  Nord- Afrikanische  diesseits 
^  Atlas.  Dem  Europäischen  Reiche  entspricht  die  Kaukasische  Menschen- 
ftaise,  die  siviiisirteste  aller,  doch  nach  dem  Gebiete  der  einzelnen 
Fassen  selbst*  wieder  unterscheidbar  in  Semiten ,  GrSco-Romanen ,  Celto- 
GsnnansD  and  Skiven,  ^ie  sieh  (abgesehen  von  den  Ergebnissen  der 
JahiiaM  1».  39 


sieb  nur  bis  s«  gewissem  Grade  gleich  «Ic»  «wei  Tsrjge»«  nit  4eiic«  m 
jDSOobe  Grensra  gemeiii  bat.  Abe^  10  Folge  [der  weilea  Trennwig  int  itt 
Unlerschicd  doch  grosser  und  in  Folge]  to*  £r8lr<fcktieg  dee  Kootioeslei 
und  seioer  Hoobebeoea  von  Norden  .naob  Süden  iai  die  Bev&lbcnMig  sciacr 
gemässigten  Zone  nioht  so  scharf  von  der  4^  heisseq  gesehiedeo,  wieie 
alten  Kontinent  (Cactusy  Diddphys,  die  Puma  erstrecken  sieb  weit  in 
beiden  Hemisphären  9  letzte  7on  Canada  bis  Pß$it$ommh  £s  bildet  tm 
arkUiehen  Kreise  an  nor  ein  Be^h  (4)»  4m  4m0tilkmimk0t  «ad  im 
entspreebend  erstreckt  sich  dann  such  nach  |foR*ori\i  üaterswchasg  ^ 
ilmmtattsoAeMenscbeo-Aasse  durch  die  beiden  MUten  des  Amßiikmiiekm 
Kontinentes 9  serfilit  abpr  dann  gleich  der  Tbier-Wdt  a.  CMM4^e  F«iP% 
b.  Fauna  de»  Nord-Ammkßnisclun  Tafel-Landes  <fl»€kiß^nmmisihi9) ,  c  4er 
Nordwest-Kuste,  d.  der  mitteln  Feretnie»  Stßt^m  iAli9§kmie0h  ^  ^ 
südlichen  derselben  (Iioaasiena) ,  f*  KtdifTmuMt  ioeiae  Menge  von  Cster* 
Abtheilungen. 

C.  DieheisseZenebatin  verscbie4efien  WeUtbellep  eipsa  iaii- 
fem  verschiedenen  Charakter,  als  hier  gsns  nene  Gsoesa  anGifsIeD  <ii 
AmtrUm  das  Pckari  statt  der  grosseren  JScbweine-Sippen  m  Afrik»  oi4 
AMten^  —  der  Tapir,  welcher  wenigstens  in  4/i#«i  fehlt,  «lall  der  rie- 
sigen Wppopotameo ,  Nashorne  und  Kiepbanten ,  die  4e(ile»  beidaa  «if 
die  Pferde  sind  in  Afrika  und  A^Un  durch  versehiadene  Arten  peitKleSi 

—  das  Xisma  atntt  der  riesigen  Kameele  in  Aejsn  and  der  ^Rsle  i» 
Afrika ;  die  aahlreichen  Antilopen  der  Aüem  Wtlt  fehlen  in  dsr  Nemi 

—  die  AjflTen  und  Zahnlosen  sind  in  Osien  und  Weslaa  giKnslieb  veracliie- 
den,  die  Affen-Sippen  z.  Tb.  andere  in  Asien  aU  in  Afrikm%  d&a  ^astf- 
Sippen  in  4en  drei  WelUheilen  und  selbst  in  NfuhpU&mi).  Doeb  ergibt  nek 
auch,  dass  Sud-AHen  nnd  Afrika  anter  sich  naher  verwandt  sind  aU  «it  Siir 
Amerika  (die  Beutelthiere ,  wenn  auch  in  ganz  verschiedenen  Sifff^,  ^ 
tropisch  Amerika  nur  mit  IVenAotteiid  gemein,  dessen  i^anse  orsprüa;- 
Hebe  Sftugethier-Bevolkerung  sich  sogar  auf  Beutelthiere  und  Bfeaetrr«M 
[nebst  3^3  Nager-Sippen]  zu  besohranken  scheint).  —  4.  Isi  IropiKitfB 
Amerika  <nur  Fortsetzung  des .  gemässigten)  msg  die  Fanna  eiagctbeiil 
werden,  g.  in  die  ZetUral-AmerikatUeeke ,  b.  die  der  AtfÜHe^,  '*-  » 
die  Braeilisehey  k.  die  PemiMiswFauna,  1.  die  der  CoriOlereM^  »«  die  Vt 
ruaniscke  und  n.  die  Paiagtmieeke ,  welche  schon  wieder  anaserbalb  äcr 
Tropen  liegt,  aber  inniger  mit  diesen  zusammenb&^t.  £a  isit  scbso  er- 
wähnt, dass  hier  überall  nur  eine  Rasse  Menschen  mit  vielen  Uaftfab- 
theijungen  verkommt.  (.  Afrika  im  Süden  des  AUae  bat  einen  aebr  cia- 
formigen  zpologiscben  Charakter.  Man  kann  d^rin  etw»  nBtarscbeidss  ^ 
Fauna  a.  der  Sahara^  b.  die  NuUeehe  und  c  die  AAyeetnleelbs^  welebciber 
das  ItotAe  ITeer  in's  trepisctae  AraHen  fertsetzt,  und  welcbco  zwei  kidet 
zwei  Volker  entsprechen  iKukier  und  iUfaeiiiMr),  die  von  das  kraM- 
haarigen  plattnasigen  Negern  sehr  verschieden  sind ;  dann  d.  die  V*^^ 
des  Afrikanieehen  Tafel-Landes,  e.  die  aernoßmuHme,  t  die  Gmm^* 
(wo  sich  in  jener  der  Schimpansee,  in  dieser  der  OoriÜA-Jlffe  aatsflMb"^ 


6Jl 

ivdfelsobne  wMw  vcricfaled? nen  Tarieläff  b  der  Atkitpüehin  itfonscfaen- 
hm  CBtsprecheBd)»  {MM4m§a$9&r  mit  seiner  eigenthiMiiicheii  Halbaf  ea«> 
Fmdi  wire  siebt  so  verf^eMen.]  Jtfebr  abveielieiid  ist  daiM  wieder  f.  die 
FioDA  des  Cap-Lmnäes  mit  den  MettschM-Scblag  der  HoUenlolUn.  6.  Das 
trepisch-itiefif eAe  Reich ,  tMlndf^n,  ma^  hSnsidittieh  ariner  Faanen  5fi 
a)  ^wkhvm  auf  der  Indo-ehineMchen  HalbinseJ ,  b)  die  Sunda-Ifueiu  und 
g)  (Sie  l>ltn^ii€fi  eiDgelbent  werdeu.  BemerJceoswerfb  ist,  wie  sich  hier 
£e  Menschen -Sbolicberen  Affen  häufen  (auf  Bomeo  der  Orangotang  und 
4  ffylobatea-Arten ,  auf  Java  noch  eine  und  auf  der  ÖsJindisehen  Halb* 
ioiel  S  Hfbbatea* Artend  vSo  kommen  auch  3  Unterrassen  in  dem  heisa- 
»titHieken  Iteicbe  vor,  die  Telingan-Unterrajsse  in  Vorder-tnäien^  die 
lalaiea  in  BWUtr-lntiien^  die  Negrillos  auf  den  liMelii.  Wenn  man  nun 
wbtj  wie  selbst  noch  die  Arten  der  Menschen-ibnlichsten  Säugethiere 
jde  oaeD  mo  Udnen  Yerbreilungs-fittirk  haben  und  in  verschiedenen 
Btiirteo  «eil  Kvgenacitig  tvattaen»  ao  ist  as  aoch  wahrsefaeintieh  (obwohl 
ia  Mga  dar  OeinohiibeU  «egentbaiUger  AnMhma  acbw«r  Mk  Wi  die 
neoeAosiebt  so  finden) ,  dasa  die  veMchiedejiNi  Meoaeben-l^ffi  jede  dem 
Lnde,  dem  Fnonen-Gebiete  eigenthumKeb  sind ,  wo  ^  4c4>eii  ^  pie 
EiBweadong  ftir  den  geaeinsamea  UMprong,  nna  der  Spracben-Verwandt* 
«cbft  tnUcaaiaa,  dorAe  nicht  ««n  ••  ^osaem  Gewichte  aeyn.  Femer 
7.  iai  wcft  «Dliegeiie  and  «.  Tb.  neho«  wieder  in  die  «ddlach  geniasigte 
Z9Qe  Imieniretciiaade  J9euholiamd  ^r dient,  wegen  «einer  «dion  aogeden- 
telcD  eigeotUvIielien  Fnonen-Verbltlntase  ein  eigenes  R»icb  am  biMen, 
in  woy  wieder  in  awei  Unterabtheilongen  oder  Fwoe»  aerfallen  knnn, 
welchta  aneh  von  Seiten  dea  Menschen  wieder  der  Neuhollander  and  der 
Paß  entspftcben.  Da  di«  physikalischen  Verhältnisse  Neukollandt  nicht 
n  iebr  ron  denen  der  übrigen  Kontinente  abweichen,  so  «rgfbt  sitfi,  dasa 
drr  Charakter  der  Faunen  nicht  eine  Folge  von  jenen,  sondern  der  di- 
rekten tbätigkeit  des  Schöpfers  sind.  8.  Polynetim  endfich  m  achildeni 
nSclite  hier  zu  weitläufig  werden ,  zumal  zur  Charakteristfk  der  Faunen 
ifie  Saogthiere  mangeln.  Die  Menschen-Bevdlkernog  aber  wie  die  Fatinen 
tnsea  überall  einen  gewissen  (z.  Th.  negafir)  gleichförmigen  Cbaraltter. 
Stellt  man  nun  dieae  verschiedenen  Menschen -Typen  mit  den  Fatroen 
niinmen,  so  erhilt  man  folgendes  Bild. 


*  Dut  nuui  entweder  DieManaehmen  oder  sehr  viele  Jahrtaueiide  voraiusetxen  mäste, 
*«lclie  die  Raseen  gebraneht ,  am  sieh  ^0»  einander  la  scheiden ,  ist  auf  anderem  Wege 
ta  nmet  QeadMetle  der  Vatw  feMlgeft.  te- 


39' 


612 


A.    Arktische   Zone.    I.  Arktisches  Reich. 
Sitz  der  Eskimos.  —  Ursus  maritiraos;    Triehechus  rosmams;   Cenrns 
Uirandus;    Phoca   Groenlandica ;    Balaena    mysticetus ;    Anas  moliitsimi: 
Cladonia  raDg^ferina. 


B. 

6eiii£ssigte    Zone. 

9.  Mongoiieekee  Reich, 

8.  Europäisches  Reich. 

Site  der  Chinesen. 

Sita  der  Weissen. 

Sita  der  Amerikener. 

Ursos  TbibetaDos 

UrsQs  arctos 

Ursos  Anaericanos 

Moschus  moschiferus 

Cervus  elaphas 

Cenrns  Virgioianos 

Antilope  guttaroaa 

Antilope  rapicapra 

Antilope  furcifera 

Capra  sibirica 

Capra  ibez 

Capra  Americana 

Ovis  Argali 

Ovis  muslmon 

Ovis  montana 

Boa  gruoniens 

Bos  urus 

Bos  Amerieanas 

C.  Heisse  (b  i 
6.  Afrikanisches  Reich. 
Sita  der  Neger,  ^«M'er, 

^      Fulahs  etc. 
Troglodjtes  niger 
Elepbas  Africanns 
Rhinoceros  bicornis 
Hippopotamus  amphibius 
Phacochoerns  Aeliani 
Camaiopardalis  Giraffa 


6f. 


a    8  0  d 1 i  ch 

6,  MaUyisches  Reich. 

Sitz  der  Malayen. 

Pitbecus  Satfrns 
Elephas  Indiens 
Rhinoceros  Sondaicus 
Tapirns  Malayanus 
Cervus  Muntjac 
Boa  Ami 


gemässigte)    Zone. 


HoitentoHen' 
Fauna. 
Sitz  der  Buschmänner. 
Proteles  Lalandei 
Equus  Quagga  \ 

Rhinoceros  simus       I  in  5  durch  andere 
Hyrax  Capensis  r  Arten  vertreten» 

Orfcteropos  Capensisj 
Bos  Caffer 


f.  iltttfroltadbea  Bekk 
Sitz  der  Aifnru'i. 

Dasynrns  viverrinos 
Myrmccobiua  fasditcu 
Peramelea  lagotis 
PbalangiaCa  vnlpioa 
Phascoiarctos  dnereos   I 
Petaurua  aaureoi 
Macropaa  giganteos 
Omithorhynch.  paTadoioi| 


i 


O.Fraas:  Beiträge  mm  obersten  weissen  Jura  in£(eA»fi< 
(Wärttemb.  Jahres-Hefte  18S6,  XI,  77-107,  Tf.  2).  Daa  letzte  Glied 
Jura-Formation  an  der  Donau  ist  ein  Masse-Kalk  mit  einer  Decke  rcgel« 
massiger  Schiebten,  welche  bald  scharf  von  ihm  getrennt  und  bald  k 
allmählichem  Obergange  zu  ihm  begriffen,  jedoch  nur  iu  Bochtca  od« 
Mulden-förmigen  Vertiefungen  desselben  angehäuft  sind,  so  dass  man  il 
bald  an  dessen  Fosse  nnd  bald  fiber  ihm  abgelagert  aieht  und  sie  so  tawale^ 
auf  den  ersten  Anblick ,  in  einen  oberen  und  unteren  Tbeil  getrenat  (^lanbL 
Aber  auch  diese  regelmässigen  Schichten  nehmen  ein  sehr  ungldclies  io^ 


•19 

lebeo  an.  Bald  sind  et  rohe  Kalk-Platten  mit  den  Scheeren  des  Pag^nrns 
nprajoreBsis,  die  Krebascbeeren-Kalke,  bis  12'  mScblig;  bald  er- 
Kbeioeo  sie  ala  gran-gelbe  Tbonc  bis  90'  mächtig;  (Sigmaringen)  y  sehr 
irn  an  Petrefakten ;  bald  endlich  treten  sie  als  ipergpelige  Schiefer  ent^ 
sprechend  den  Solenhofener  Zeichenschiefern  auf,  welche,  nun  seit  zwei 
Jahren  auch  auf  den  Hohen  des  Betfra-Thales  bei  NnapUngen  und  Bfetheim 
I^BDden,  bereits  eine  Menge  von  Petrefakten  geliefert  haben  ,^  die  mit 
d«ü  Sgienhafeitem  übereinkommen.  Alle  diese  Bildungen  zusammen  ent- 
sprechen dem  Coral-rag ;  Kimmeridge-  und  Portland-Gmppe  fehlen  der  M. 
Der  Yf.  hat  nun  folgende  fossile  Beste  bisher  dort  gefunden  und  be- 
sdDmt;  er  begleitet  ihre  AufsShlnng  mit  werthvollen  Bemerkungen  dber 
ihre  organiseben  Verhältnisse,  ihre  frühere  Struktur,  Yerwandtachaft  u.  s.  vr. 

A)  Pflanxen.  CoditesSra.;  SphaerococeitesSTS.;  LaminaritesKuiiR 
Bod  Halfmenitea  Stb.;  —  Ohara;  —  Odontopteris  jurensis  Kumi;  Peco- 
pteris  jareosis  n.;  —  Nilssonia  9pp,  mit  Wedeln  (ob  dazu  Pteropbyllom  an- 
putifoliom  KuAR?)  und  Fruchten;  —  Arthrotaxites  Uno.  (Caulerpites  Stb.). 

B)  Korallen:  sind  fast  gänzlich  verschwunden  (bis  auf  einige 
SfhwSmme,  wie  Spongites  radiciformis  in  den  Thoncn  bei  Sigmaringen). 

C)  Echinodermen;  Echinos  lineatns ;  Dinderoa ;  Comatula  pennafa 
Bod  C.  tenella  (zahlreicher  jedoch  in  den  Thonen,  mit  Cidarites  elegans, 
Peatacrittus  pentagonalis,  Eugeniacrinns  und  Asterias  des  Coral-rags). 

D)Bivalven:  Terebralula  pentagonalis  (eine Biplicate)  und  Posidonia 
Meialis  Gr.,  die  ihrer  V formigen  Schloss-Leiste  wegen  eine  Plicatula 
odfr  Placnna  ist.    Von  Gostropoden  keine  Spur ! 

E)  Cephalopoden.  Belemnites  hastatus;  Ammonites  inflatus,  A. 
ifxaoaas,  A.  polygyratus  mit  zahlreichen  Aptjrchen;  sehr  häufig  noch  in 
den  Scbaalen  der  Ammouiten  liegend,  denen  sie  im  Leben  angehört  hatten. 
Der  Aptyehufl  perarmati  (Tr.  problematicus  Schlth.,  Apt.  laevis  etc.), 
Aptjchos  flexuosi  (Tr.  lamellosus,  Tr.  solenoides  Schltb.,  A.  imbricatus 
Hnt.),  jener  wegen  der  breitruckigen  Form  des  Ammouiten,  der  nieder- 
tiokeod  auf  den  Rucken  zu  liegen  kam,  gewöhnlich  ausgebreitet  auf  einem 
tWolate^  liegend ,  dieser  von  der  Seite  zusammengeklappt ;  und  A.  plann- 
lati  B.  ip,  (=  in  Qoenstedt''s  Pctrefakten-Runde  erwähnt  S.  383),  vorn 
fut  gar  nicht  ausgeschnitten,  sehr  donnschaalig  und  daher  sehr  selten 
erhalten;  —  Sepia  hastiformis  Riüpp  (=  S.  antiqua,  S.  gracilis,  S.  venusta, 
S.  regolaris,  S.  obscura  etc.),  zu  deren  näheren  Kenntniss  sehr  werth- 
volle  Beiträge  geliefert  werden ;  Loligo  priscus ;  L.  alatus  n.  sp, ;  Acantbo- 
teothia  barbata  s.  «p.,  blosse  Krallen;  ?  Sepien -Schnäbel  (Queivst.  Petrfk. 
«2,  t.  25,  f.  «). 

F)  Annelliden:  Lumbricaria  intestinum;  L.  filada. 
6)  Insekten:  Scarabaeites-Flugel. 

H)  Kmster:  Penaeus  speciosus,  welcher  ausführlich  beschrieben 
vlrd  Qod  dem  im  Mittelmeere  lebenden  P.  caramote  Fabr.  so  ähnlich  sehe, 
dtti  der  Name  Antrimpos  unnothig  werde),  wie  die  Unterscheidung  der 
Arles  nach  der  blossen  Anzahl  der  Zähne  am  Thorax-Schnabel  in  A. 
toeadens,  nonodens,  longidens  ngans  nnsnverlässig  seye");  er  unter* 


»beide  lieh  von  Peafteai  aar  d«4ii««b)  4ea»  sein  4.  nod  ft.  f^Piar 
durah  eine  kleiae  Scbeert  statt  ein^s  NaKel»  codicpe  E«lleiii  eben  dtu  iil 
es  sieber  keia  Peneetift!]}  —  dnon  ?Ud»ffii^  ?Boinbar>  ?Hefdg»;  - 
Pala«iiion  apinipee  ^  Erjron  prepiiu|«iw  Scbctii*  a}»»  (E.  apecioaa*  Mäüsi.); 
P.  apinimanus  Geam.  9p.,  £.  lonf^pea  fli.>  der  jedoch  schon  in  aadic 
Genera  überzugehen  aobeinti  —  Astacns  modes(ifermiS|  Glyphea.  Yell- 
heimi^  Gl.  verrucosa;  —  Limuios;  —  Pollicipes. 

I)  Fiaicbe:  Acantbodernins  platystoroa  n.  ^.  ei  tp,^  doch  der  lebcadf« 
Squatina  angelus  Lik.  so  nahe  stehend,  dass  die  BeibofaaltAng  dies« 
Namens  fänden  fossilen  Fkeh  gerechtfertigt  werden  konnte?;  —  Sqaaloi?; 
—  i^äbne  von  Oxy^hina  macer»  O;  loogidens.  Qu.,  Natidanua  aerratoa  i.  if ; 
-^  von  Ganoideu :  Pbolidophorus  tenuiserratua  Ac,  Ph.  graeilia;  Aspido- 
rhy.ncbua> Kopfe;  Gyrodus  sp.  (mit  aehr  interessanten  Beobacbtnngen  ober 
die  Pyknodonten  begleitet) ;  ->  Catwrus ;  —  von  Gräbten^-Fiachen  Tbrissaps: 
Leptolepia  sprallifornis  sehr  selten« 

K)  Reptilien :  ein  Racbeosaurns  (den  Qubnstkot  näher  besebieibH 
wird) ;  ein  knrzscb wanziger  Pterodaetylns  (ebenso ;  —  vgl.  Jb.  ISSd^  S70) 
und  eine  kuvssebwänzige  neue  Art  Rbainpborhyncbus  Suevicus  Fr.,  weld» 
weitläufig  beschrieben  und  auf  Tf.  2  Abgebildet  wird;  —  also  wieder  „eii 
neues  Exemplar  einer  neuen  Art**!  — 


Fn.  A.  QusnsTBDT:  über  Pterodaetylns  Snevicns  i»  Litho- 
graphischen Scbiefer  Württem-bergs  (52  SS.  4^  1  Tf.  fol.  TüttayM 
1856).  Der  Yf.  gibt  zuerst  eine  aaziehende  und  an  interessanten  Eiazein- 
heiten  relobe  Geschichte  des  Studiums  der  Petrefakten  von  1494  aa  ii 
WitrHtmherg^  "w^  einige  reiche  Fundstätten  frühe  schon  die  Aafmerksaa- 
keit  auf  aicb  gezogen  haben.  Er  findet  Fiotitaen  bei  Crumus,  C  Gssnst» 
J.Bjk0HiN,  ScHBucBzBR,  J.  WoonwARO, Caiüerarius,  Lentilius,  Straskirchea; 
die  GuBLin's,  B.  Ehrhart,  Stahl,  Hartmamei,  Zibtsn  liefern  Stoff  dazo. 
Daran  scbliesst  sich  die  Geschichte  der  Entdeckung  der  NuspUngeur 
Scbiefer.  Endlich  folgt  mit  Riicksicbt  auf  die  lebensgrosae  Abbilduag  die 
Beschreibung  des  Pterodaetylus  Suavicua  Q.,  den  wir  als  dcsien 
Pt  Wfirttemb^rgicna  i^  Jb.  1364^  570  schon  in  für  uns  geoügfad« 
Anaföbrliebkeit  kennen  gelernt  haben,  wie  wir  ans  der  genauen  Über- 
einstimmung aller  Ausmessungen  entnehmen  müssen ;  deni^  der  Vf.,  wel- 
cher auch  hier  mit  Recht  g;eg,en  die  vielen. unoöthigen  Namen  fortwährend 
eifert,  sagt  oqs  kein  Wort  über  den  doppelten  Namen.  Er  glaubt,  diu 
das  Thier  auch  „aufrecht'^  geben  konnte  [wogegen  die  Kleinheit  des  FttU- 
Fnsses  in  Vergleich  zu  dem  der  Vogel  in  Erwägung  zo  ziehen  ist],  sod 
bezeichnet  es  als  »»unter  den  ganzen  Thieren  [in  OemUMand»  Jora]  Ms 
heute  daa  grosstc'V  indem  sein  Kopf  5"  10'",  der  Hala  4",  der  Raspf 
ohne  Schwanz  S^",  die  Spannung  der  2.Ftugel  4'  maas.  Die  w^rtkvolle 
Entdeckung  der  „FJugfinger. Wurzel"  ist  schon  a.  a.  0.  mitgetheilt 


015 


R«cs«il  da  Mmognpk&ta  wm  Im  Fotaileg  du  Jara  et  des  Alt>tii  (OeaftVa, 

I^X  ifl.  I'tvr.  MMT  OgH  Jb.  IM4,  «3»).    Wir  fiadeit  i«  dieiar  Lieffrmis 

I.  Vert^kr^s  eoa^aes  du  Gaa'ton  dvTavd  (p»  49— 80t,  pL  &— 7), 


S.  Tf.      Fg. 

Rfaagatheriom  Valdeose  Pict 49    .       .        (Fortsefzang.) 

Hjracolberiam?  tiderolitbicum  Pict.     .    .  53  4    1—4    Unterkiefer-Stuck 

Dicbobaoe?  Caiapicbei  Pict 57  4     5—9  ,,  „ 

Opiolheriam  LP.  =  Cainotheriain  Brv.  sp,  64  4  10—12  «  » 

Dicbobune  cerviDnm  Oar.  verwandt      .     .  66  4  13—15  Backenzähne 

^  »  »    ahnlich,  kleiner  68  4  16—18  „ 

PAmpbicyoD  tp 69  5     1—5    Zähne 

?Cynodon  sp, 73  5     6—7     untrer  Fleischzahn 

Beide  vorige  Arten  ? 76  5     8—12  Fuaaknochen 

Tespertilio  sp 77  6     1—6     Kionladen 

M  n 89  6     7—10  Gliedmaassen. 

Die  Tafeln  bringen  noch  Tberidomya  siderolithicas  P.  und  ?Sciurna  und 
Trstodo  Eacberi  P.  et  H.  Man  aiebt,  daas  diese  Ausbeute  der  jurassischen 
FeIs>SpalteD  mit  zu  den  interessantesten  gebort ;  die  fossilen  Reste  selbst 
iiod  vergleicbnngsweise  sehr  wohl  erbalten. 

IL  Fossiles  du  terrain  aptien  (p.  49—64,  pL  6—7).  Der  Text 
erstreckt  sich  auf  Univalveu  und  Bivalven,  deren  Ausbeute,  ebenfalls  sehr 
reich  ist 

Ea  ist  ohne  Zweifel  ein  grosser  Yortfaeil  für  das  paläontologische 
Sfadioasy  die  fossilen  Reste  der  Sehw$ii»  so  allmählich  in  einem  Werke 
vereinigt  so  erhalten,  wo  die  umsichtigen  Beschreibungen  und  herrlichen 
ibbildoogen  nichts  zu  wunscben  übrig  lassen.  ^ 


EüRBifBBao:  tiber  neoe  Erkenntniss  immer  gröaarer  OrgaDi- 
•affoir  <ler  Palytbalamien  doreh  deren  nrweltlicfae  Stein- 
Kerne  (BerllD.  Motfata-fi^chta  ISSSf  272-289).  Der  Vf«,  auf  seina 
i  J.  ISBS  dar  Akademie  dargelegten  Forschangen,  auf  CARTBR'a  18M 
irgeben«  Uatavattcbvog  der  OpsTcnliaa  Arabiea  de»  rvlAa»  MMf$  [aal 
rfie  aoeb  wir  Besag  ganoiMsan],  aaf  eiaes  WiixiAaaoii'sebeD  Anfsatr  von 
iS4B  Mar  «infga  jetef  lebende  Poly thalaaiie» ,  den  er  aber  aar  aoa  jkaa^ 
ragea  ftaoiit,  ood  aadliah  auf  dm  Werk  von  B'Aa«MUG  ood  Hains  übet 
dieNaaunttltlafi,  walieha  iicb  ein  vorsogsweise  aeioa  eigenen  Res oltata  atf* 
gfeifendatf  Dithfil  aaeigneu,  ohne  in  dieaer  Beaiebang  selbst  erbablieba 
Forsebnni^en^  angtoatelU  sa  baban,  stellt  die  Ergebnisse  dar,  wekba  ans  drei 
vertchiedenen  Beobachtiingi^Melhoden  bis  auf  dia  neaesta  Zeit  gvwaonen 
wevden*  aiad.  Wa»  iaabeaondra  die  iber  dia  Verbindangs'^Kaaftla  in  den 
S^baalen  anbalangl,  so  sind  sie  tbeils  darch  seine  Metbode,  die  aaeb  von 
den  Tbiafsa  ariffllta  Sebaale  in  Säore  aufzulösen  ond  so  sdnea  K6rper  von 
der  Haut  scbarf  umgrenzt  (nicht  in  Gestalt  formloser  Gallerte)  mit  seinen 


•10 

feiosten  YeriweigiiDg^oi,  seiiiein  Nabrsngs*  und  Dfenn-Iniuilt  freit«im«ii,  — 
tbeils  durch  CARTsii't  Methode  die  Sohaal«n  unter  Zilhiilleiiahme  tob  Ter- 
dmiBtuog  mit  Karmin  sa  imbibire«,  -«  theiln  endlich  dnreh  ^e  jetzige 
Betracbtong^  der  natürlichen'  Opal-Aatfdlloni^en  dieser  Scfaaalen  erlangt  vad 
groastentbeila  wechseleeitig  bestfttigt  worden.  Aach  die  Anwetenbeil^  eiaef 
Haopt-Kftnala  (Foramens)  in  den  Sebeidewftnden ,  dessen  Annabne  seit 
IT  Jahren  nur  aas  E's.  früherer  Beobachtangs-Methode  allein  herrorgegaD^s 
und  daher  noch  jetzt  von  o'Archiac  an  den  Nummuliten  n.  a.^  wie  von 
WiLUAMSON  an  Polystomatium  ausdrdcklieh  gelaugnet  wird ,  weil  ihn  sonit 
Niemand  gesehen  habe,  wird  von  E.  aufs  Neue  nach  andern  Methoden  bestätigt 
Die  organischen  Ausfüllungen  auch  der  feinsten  der  neu  entdeckten  bloss 
in  den  Schaalen-Wftnden  der  Polythalamien  sich  verbreitenden  Kanilt 
werden  als  von  Haut  umgebene  Theile  des  Tbieres  selbst  ffir  diese«  in 
Anspruch  genommen.  Ein  grosser  Theii  der  jetzigen  neuen  ResulUlc 
beraht  auf  der  Untersuchung  eines  weissen  „TertiSr-Kalkes*'  von  6h 
lAn^amanik  auf  Java  (Junohuhn),  einer  Glauconie  von  PtmimMa  nnd  des 
Grunsands  von  TVatmafstn  in  Bayam,  Im  Übrigen  zerfallt  der  Aofsiti 
in  folgende  Theile: 

a)  Weisse  Kerne  von  Amphistegina  und  Hete  rostegina  (H. 
Javanica)  im  Kalke  von  Java  beweisen,  dsss  diese  2  Sippen  nicht  aas 
einer  doppelten  Spiral-Reihe  von  Kammern  (d'Orb.))  sondern  ans  iwei* 
schenkeligen  (reitenden)  Kammern  in  einfacher  Spirale  zusammengesettt 
sind,  deren  Schenkel  jederseits,  die  Kammern  früherer  Umgänge  vdl!i<; 
nmschliessend ,  bis  zum  Nabel  reichen  und  deren  Kerne  eigentfaumlidi 
netzartig  durchbrochen  sind,  woraus  hervorgeht,  dass  jede  Kammer  tos 
3  Flugein  bestand ,  aus  einem  schmal  sensenfSrmigen  einfachen  Dorsil- 
Flugel  nnd  zwei  herabhängenden  /-artig  gekrümmten  Seitenflngeln  oder 
Schenkeln  mit  je  1-— 4  Durchbrechungen.  Diese  Sippen  unterscheiden  skh 
also  von  Geoponus  nur  durch  die  lateralen  Anastomosen  der  Höhlongen 
der  Seitenfliigel ,  welche  bei  Amphistegina  auf  einer  Seite  weit  zahlreicher 
als  auf  der  andern  sind. 

b)  Während  grüne  Steinkerne  von  R  ota  lia-  (?)  undGe  oponos«ArteB 
des  Zeuglodott-Kalkes  von  AMama  eine  2— 3fache  Verbindung  der  Ksb- 
mern  untereinander  erkennen  lassen,  zeigen  die  Heterosteginen  von  Jim 
sogar  eine  fünffache:  durch  den  Haupt-Verbindungs-Kanal  der  Kasaaieni 
am  Vereioigungs-Pnnkt  ihrer  3  Flügel  (Darm);  durch  ein-  oder  mehr- 
fache  Verbindungs-Röbren  zwischen  je  a  Dorsal-Flugeln  hintereinander; 
durch  ein-  bis  mehr- fache  Verbindungs-Röbren  der  Seitenflügel  nntereioaDder; 
durch  ein-  oder  mehr- fache  innre  Anastomosen  des  doppelten  Ksnales  im 
Innern  der  Seitenflügel;  und  oft  durch  zweitache  Kanal-Verbindanic  der 
einzelnen  Kammern  einer  Windung  mit  den  entsprechenden  der  aodero. 

c)  Der  grosse  sogenannte  Nabel  von  Robulina  und  Anonialina  i>D. 
gehört  nicht  dem  Thier-Leibe ,  sondern  der  Scbaale  allein  an$  die  erste 
Thier*Kammer  ist  klein  nnd  liegt  immer  neben  ihm ;  der  sogen.  Nabel 
da^e^en  ist  der  Bebälter  eines  starken  Schaalen-Gefässes  (Kaoales),  welches 


«t7 

mt  dar  fftM  Zell«  begidneiid  Zweig«  iwudieii  Je  %  Ktounera  eea4ei 
mid  mit  den  Naeliber«Kamieni  der  ereten  WindoDRr  «m  atfirksten  wichet. 
(Der  Sand  der  Seleberg-Sehiebten  bei  QuMMmrg  ealbilt  viele  Griin- 
saad-PolTtbekmieD,  ond  auf  nild  oiiter  deo  ferbloeen  dnrebeicbtigeB  St^wä» 
Kemtfo  sind  viele  in  poltrisirtem  Liebte  farbengebeDde  erkennbare  Rota- 
liaeo-ulicder»  welobe  dann  niebt  Bellen  grfinen  Opal  dnacblieeeen«  Der 
aaorphe  Opal-Znafand  der  Kieeel*Erde  bat  eieb  in  den  kryatallinieebeii 
miigewaBdeit ,  ohne  die  Poljtbalamien-Form  an  ändern.) 

d)  Ein  grdaeerea  Pelystomatinm  (Polyatoniella  d'O.)  all  Grfinaand 
TOD  Trmm$iem  seigt  ebenfalle  jene  baumartig  veriatelten  KanAleben  awi* 
gdien  den  Kammern  der  Oper  eulin  a  von  Cartsr  (welcbe  demoacb  ver« 
Iniletere  Organe  sind);  dann  den  dicken  Yerbindongs-Kanal  oder  Sipbo 
der  Kaaunem ;  femer  nocb  andre  breite  -mebrfacbe  Verbindnngs-KadUa 
der  Kammern,  welcbe  den  Opercnlinen  feblen;  endlieb  nocb  andre  grosee 
KiBile,  welcbe  vom  Zentrum  nnter  3— Smaliger  eparriger  Ver&stelnng 
Mbrfacb  qaeer  darcb  die  Fliehe  der  Scbaale  laufen  und  oft  sehr  feine 
ptnillele  kammartige  dicht-gedriogte  Faaern  (urtprunglich  Robrehen)  in 
rechtem  Winkel  fuhren.  Diese  Kanile  endigen ,  ohne  an  Dicke  abzunehmen, 
vernulblich  in  den  einzelnen  grosseren  Öffnungen  an  der  Oberflicbe  und 
am  anseeren  Rande  der  Scheiben;  auch  Cirtbr  hat  sie  gesehen,  aber  irrig 
■ut  denen  der  Spongien  verglichen. 

e)  Auf  Orbitoiden,  Orbituliten  und  Nnmmuliten  *  hat  Cin- 
rsiVTBR  ebenfalls  schon  seine  Untersuchungen  ausgedehnt.  Auch  weisse 
(Orbitoides-)  Scheiben  im  J&voMisehm  Kalksteine  zeigen  quadratische 
Kammern,  welche  in  der  Mitte  einige  sehr  grosse  Zellen  tragen,  viel  zu 
gross  für  Jugend-Zellen;  jede  quadratische  Kammer  ist  mit  der  nichst 
Toraogebenden  und  folgenden  durch  einen  Kanal  (Kieselstiel)  wie  ein  Sipbo, 
ond  mit  den  Nachbarn  in  der  nichst-iussern  und  innem  Windupg  durch 
1-3  Rdbrchen  verbunden.  Auf  der  breiten  Scheibe  liegen  von  der  Mitte 
aotgehende  sperrig  verzweigte  Kanäle,  die  wie  bei  Polystomatium  am 
Rande  der  Scheibe  plötzlich  endigen. 

In  den  Grfinsand- Orbitoiden  des  Nummuliten-Kalkes  von  TVotNiefeM 
nioinit  eine  sehr  grosse  etwas  spiral-gebogene  Kammer  die  Mitte  ein,  an 
welche  sich  schnell  abnehmende  kleinere  quadratische  anschliessen,  die 
■eist  schon  in  der  dritten  Reihe  den  übrigen  gleich  und  nach  der  Pen* 
pherie  bin  abwechselnd  wieder  unregelmissig  lang  werden.  Nocb  dent« 
lieber  siod  bei  allen  grossen  und  kleinen  Kammern  die  Stolonen-artigea 
Hanpt-yerbindungs-Kanile  (Sipbo),  welche  zuweilen  doppelt  siod.  Femer 


*  Sörlte«  orblenlns  Eb.  1838  (Vantllns  orb.  Form.)  Dvd  Orbltnlltea  eom- 
pUiatBs  aas  tertllrer  Olauconle  In  Frankreich ,  als  zweite  Art  derselben  Sippe,  nnter- 
»eiieiden  sieh  dnreh  eine  einfache  Zellen -Schicht  von  dem  zweischichtigen  Am  phlaor  na. 
Der  Yt  mSefate  nater  dem  Namen  0  r  b  1 1 n  I  It e s  gewisse  Arten  zusammenfassen,  welche 
■it  jeaer  zweiten  Art  Terwechselt  worden,  aber  noch  mehr  als  zwei  Zellen-Schichten  be- 
■itzcB.  Sorltea,  Amphlaorns  und  Orbltnlltes  haben  keine  grSssero  Mlttelkammem  nnd  sind 
daher  aieht  spaltbar  wie  die  Nnmmnllten  nnd  Orbitoiden.  Die  Zellen  dleaer  letzten  stehen 
kmentriseh,  aber  aicht  regelmXssIg  abwechselnd,  bilden  daher  keine  alch  krentsenden 


«M 


kbliMi»  aid»  ftii«  sdiarf  ]t  i--2^»  oSr^  irad  — fry  TeAliiw^i  ■Übten 
«U#»  tiDialat»  KaHMoen»  mi^  ihren  NaobbariK  in'  itm  aba»  «iid  «11«» 
WinAiBg^s.  loaaefinrtp  Iiaat<  iMb  iiadi  mii&  weit  ^Dtoi«  llnigf  voo 
8trafct«r^ye#bflMnia«eff  dArtw  feilsteiten  [die  ab«^  «aa  dbr  BcMbreibaBs 
aieiU  niobt  kl«r  «r^tep  werdb»). 

Der  Vf.  hat  jatel  auch'  (S.  M4>  den'  onttabnlb  dieb»  nn-  der  Umm 
Syiania  die  aioaeliien  Kannieiii  ve»bbideDda»  Kanal  Meei*  in^  Begleitii; 
von  noch  einer  Eweiten>  Yevbiadang*  der  Kannnem  erkaMrit^  WckfaB  beide 
ein  fveielk  Gefiiaa  darebfcreofkt  (Sparen'  dea  evaletf  finda^  na»  aogar  io 
D*AacMüoV  Zc<chnttngen',  obwaU  a#  ikn  aa  beafimmi  laagilelK  Diceer 
fiipho»  amf^abem  vow  verflatellen!  Kanilen  y  antaebaidet  aber  etat  iv  aehliett- 
Kther  Weimet  «ter  die  palftbafaniiffAa  Naior  der  NanniniHam  Und  wih^ 
aebeinliab  gehören  nim*  alliD'  Ninnmuliten  aamkai  den  ArtipbiaCegfinett  oad 
Heteraaleipiiea!  ii»  die  FamiÜe  der  Helieotrtfeinnen.  Pte  S^niblaag  vai\ 
aeaatodrtniaeha  Zodinunir  der  ObeHlfteba  der  Nanrnnlile»  paaal  aebr  u 
den  ObarilaciMn  dieaee  Farme»,  and  die  kmniknan  gHaaaen  Seiienftigel  def 
HaaptfcaaMatrnr  magen  bald  mehr  und  bald  weniger  anaatomöiiteii  (die 
Nnainnriife^'  rott  AdMMm  und  TraimMafli  hüM  E.  für  N;  IM^^no^i,- 
flach  aiit  aehiefen  ZeUcn  » ,  N.  obeaa  ^nd  N.  Biariiaanaia  nach  a^Aacauc). 
Gaas  abweichend  von  dieaen  sind  die  Orbilnlitiea'  and  Orbitbiden,  die  w 
zwei  ganz  getrennte  Gruppen  venuniblicb  der  Polylbalanfti«n  gebrreD, 
crate  xtf  den  Sariline«,  letate  zu  dm  HeUcoaorUinea. 

Der  Vf.  theilt  aehlieaslicb  falgende  KtaaBifibation  und  CliarakteriHik 
djeaar  Gruppen  nk: 

1.  Sariiea^:  K^iOMnera  raadlicb,  ohne  SekeMUppaa^  oackt 
l.Soritinen-.Lohne  zelligen  Überzug,  in  einfacher  Ebene  koozentriKh 
Kein  erkenn- lund  zugleich  in  krummen  Linien  strahrig  geordnet, 
barer  Sipho,  1  A'mphisorna:  Kammern  rundtich,  ohne  Selten-Lappeo, 
BoeHi^eachlaa*  fbackir  ohne  zelligea  Übersug,  in  doppelter  Ebene  baoien- 
aene  KanUa^  ( trtach  and*  in*  krummen  Linien  atrabliic  geardoeC  (Beibeidea 
Randliche  Vfullen  aich  die  ganzen  kalkigen  Verbindunga-Bogeo  der 
fZellen  leicht  durch  Carmin  efc.) 

Orbitolites:  Kammern  rundlrch',  ofine  Setfen^Lappfi», 

f  in   mrhvraeher  Ebene  ^  ahne  aild^itlrtigen'  ^aü^vÖberzofc, 

konaenIrisehandsttgleicHinkriunman  Linien  ali%bli0|^ordDet. 

f        Cycloftiphon:  Kammern  rundiieh,  ohne  Seiten- Lappeo, 

in  einfacher  Reihe  konzentrisch,  mit  dünnem  einfachem  odrr 

1  undeutlich  zelligem'  Überzog',    mrf  Sft>Ho   MA    rnrfsteltnn 

labgeachfowenrm  Hanal-Syateai'  in  der  dnawair  Sabtale  ^ 

"ffnaimalilca  Manlelli  *. 

Or b  i  t o  i d e a :  Kammern quadratiaeb  v  ohne  Lateral-Loben, 
/in'  einfacher   Reihe   mitten   zwiachen   2   verachiedenardV^ 
oder  rundliche  CZellen-Schichten  und  mit  einem  abgeachlosaenen  Yerastelfen 
Kammern.  Ab-  WCanal-Sysfem  in  derselben. 

f  Die  mittTe  Anf&ngs-Zelle  tat  fitefit  verhaltnfjtamiaing  groM, 
fvon  unrpgelmafisiger  Spiral-F*orm,  in  kleinere  Kammern 
lubergeheod,  welche  dann  eine  mehr  oder  weniger  kurz-  oitr 
[lang-vieraeitige  Gestalt  annehmen,  bedingt  durch  niei«!  I 
(je  2)  Verbindungs-Ranate.  Ünrrgelmäaaige^  Spirale.  Scheibe 
apalibar. 


Zellen.  Schei- 
ben unspaltbarl 
aas  Bl*fOi90l^ff 


s;n'eliieoao-1 
ri«rn%  Deoe-j 
lieber   Sipbo. 
Quadratiache 


geachloaaene 

Kanäle  der 

Schaale. 


•  Der  Namainlftet  MaatelU  (OrbitnUtet,  OrbttoMea  d'Orbignyi  Caar.)  aat  dfa^S 


z  •a«rlieAke*(^  titttkeHtf  Vofltitfiiiiifiiei  Spiril-R^fhC)  OI1I10  Mldeirartfg^m 
y^!^»!^V\^^^''^^^^^^^i  urit  Siphor  am!  veritit«lluir  OkhWW  aby;«. 
lircnd«  Km  r'^'®"®"*"'  Kaoal-Syiileme  der  SvAmle  uw  dfi»  Kiimueirir. 

1  «  r*iinul/^i^  Lateral-Loben  oft  durchbrochen  tmi  anastbanofirend 
!Ü.?#1^   i»\^>«  ^«>  HeteroMetfiiktD.    Dief  jaogate»  (INi<e»)  Kammern 

I7«rr.h!l  !•<««•  kleioerMa  die  etwaa  älteren«  Scbaibco  spaltbar^  . 
tara\4Mb.  f  *'  ^^^^  Jagend-ZeUcn  sr^sser  und  nnreselmlaaig : 
a#nder  Siii-  I  Mon-etafifeg. 

raleiaitSiSo.         **    Dieaelbeii  kWo  «od  rfgt<in«Mfg*r  Nomnittliteii. 

Die  Opercnlinen  haben  weder  sweiscbenkelige  nmacUieaaeBdJB 
Kanneniy  noch  mehrfache  KaDal-Terbindoogen  der  Dorsal^'Lobeni  sind 
daher  keine  Nnmmnliten. 


A.  Waoubb:  Beaehreibnn-g  einer  nenen  Art  ven  Ornrithoee- 
phaloa,  nebst  kritischer  Yergleiehnnfc  der  in  der  K»  PaKontologiacben 
Sammln ng^  an  BKhieken  aufgestellten  Arten  dieser  Gattung  (ans  AMiasdI.  d. 
K.  fiayr.  Akad.  d.  Wisaenseh.  II.  Klasse,  ISSO^  VI,  i»  64  SS.,  Tf.  5,  6). 
Wir  kommen  auf  diese  Abhandlung  etwaa  sp&t  zurück,  weil  una  die 
Abhaodtungen  der  Bayr.  Akademie  bisher  nicht  sugSnglieh  gewesen  sind. 
Die  neve  Omithocephalus-Art  ist  0.  ramphastinus  Wonb.  S.  4^  Tf.  6; 
auf  einem  ziemlich  ▼  oll  standigen,  aber  sehr  verworfenen  und  zer-trdmmerten 
Skelette  beruhend ,  daa  nur  mit  0.  or-asairoatris  spesilische  Abniiehkeit  baii 
Der  ¥1  dnrefagebt  weiter  beschreibend  <r)  den  O.  dnbina  ÜM^iv.  #yh, 
S.  29,  9f.  z.  Fg.  i;  3)  den  O.  medios  SISnirt.  «p.^  S.  27;  4)  den  O* 
long^iroatris,  S.  3S;  5)  den  O.  Meyeri  Monst.>  6)  0.  fongicaadus 
M».  «p.,  S.  4o>  7)  O.  MtinsteriS.  44;  8)  0.  secundarius  Myr.,  S.  50, 
Tf.  2,  Fg.  3  (womit  vielleicht  Pteropus  Vampyrus  Snz  vereinigt  werden 
nnisf),  welehe  äffe  noch  eine  mehr  und  weniger  reiche  Nachhse  von 
Beobachtungen  gewiihren.  Daran  reihen  sich  dann  eben  so  wichtige  Alf- 
gemeine  Betrachtungen  über  die  Organisation  dpr  Sippe'  (8.  t»4),  worin 
deren  Analogfe'n  mit  Vögeln  und  Sflugthieren  nacltgewiearen  werdenr ;  -^  und 
eine  systematische  Anordnung  der  Arten  (S.  68)  mit  Ausschluss  derjenigen 
ioi  Lias  und  des  mit  zweigliedrigem  Flogfinger  versehenen  F^erodaetylus 
Larateri,  den  der  Tf.  nicht  genügend  kennt.  Wir  gebeir  diese  Anordnung 
ala  das  Ergebnisa  der  vorsngehenden  Abschnitte  wieder. 

k  Oraltbocepbaili  bY«vte«ia4aiI  CPtcn^iwtyiBi  Myr.}:  dar  SchwaaBt^kan, 
Jus  er  aai   Icbendea  Thierft  entweder  gar  sieht  oder  nur  als  Stnmmtl  Torrag cn  koaate  • 


MoB-Kalke  JUUfmma'*  gehdrt  xa  den  Hell«o«orInen  y  ohne  aleh  ganx  an  Orbitoldes  ans», 
•ebliewea;  ein  einflwhrer  Sebaalen-Ban  and  die  mndllche  iitatt  qnadtatlfche  Form  der 
KiMmem  scbcldet  iha  von  dietem  md  nXhert  ihn  Sortteii;  el«  d«ttUleher  Verfeindnage* 
Kaaal»  Slpha«  s«ieeb«a  dea  Kanaera  trennt  Ib»  von  letetem  (w«  «leher  bivjctnt  aoall 
licht  entdeckt  worden  ist),  obwohl  die  einfache  .Schaale  und  der  Mangel  an  Spaltbarkalt 
(IM  gresae  VerwandUehaft  damit  begründet.  AoMerdem  liest  xwiacbea  je  2  Kammer- 
Idhea  eia  ataiker  veriUtalter  Kanal  in  der  aebr  dünnen  Sehaale  seihet,  nad  dl«  Ter- 
•drfedBBtB  Kaiaiii  Baihta  habta  VnMadlMfi^RdllrM,  d«t  aar  weafg«  fegaAMaalk  üa  ba| 
OiMcaidta  sie*  G«  Cyaloalpb»Ba.). 


«20 

die  Kiefer  bis  tu»  Ende  mit  ZUsen  beietBt,  Mn. ;  —  die  3  KfMehe«  dce  Sdmttn-Ge- 
rusUe,  Sehnlterblatt  nnd  Haken-SehliiMclbein ,  geftceant,  Wgmr.  (der  KnochcB-Rleg  in 
•Auge  (Myk.)  ist  doch  wahrtchelaUcher  beiden  Gruppen  gemeinseni ,  wenn  auch  bei  der 
zweiten  nocli  nieht  beobachtet). 

A,  Longirostres. 

1.  0.  ramphatftiDot  Wonr.:  Seh  Adel  jMhr  gross,  8''  laog»  f^st 
Snal  so  lang  als  der  Rumpf. 

2.  0.  crassirostris  Gf.:  Schädel  nur  ^  so  lang  als  voriger,  nieht 
Ungar  als  der  Ranpf;  Zähne  länger  und  gekrümmter;  Vorderkrallen 
grösser. 

3.  O.  antiquus  Sobm.  (Pt.  longirosiris  Cuv.):  Schädel  schmaebtig, 
4"  lang;  Zähne  klein  und  schwach. 

4.  O.  Kochi  WoriR.:  Schädel  nnd  Hals  ungleich  kürzer  als  bei  Ton- 
gern; Halswirbel  fast  um  \  kOrser  (O.  medius  Morst,  ist  wohl  nar  m 
grössres  Individuum  derselben  Art). 

0.  dubius  MSifST.  ist  nach  Schädel ,  Hals  und  Gliedern  nicht  genügend 
bekannt,  um  ihn  mit  vorigen  su  vergleichen. 

B.  Brevirostres. 

5.  0.  brevirostris  Sobm.:  Sohnaotzen-Theil  kurz  nnd  mit  dem  Hirn- 
kasten nicht  mehr  in  einer  Flucht  verlaufend,  sondern  vor  demselbro 
abgesetzt;  Körper  klein. 

6.  0.  Meyeri  Mdnst.:  dem  vorigen  nahe  verwandt,  vielleicht  identisch. 

II.  Ornithoeephali  iongicaudati  (Rhani^horhynchus  Mva.) :  der  Schtranx 
auffallend  lang;  die  Klefer-Spitxe  fein  nnd  xahnio«  (von  dem  homartigen  Schnabel,  der 
naeh  Mbyzb  aje  bekleiden  soll,  ist  an  dem  wohl-erbaitenea  O.  Miinateri  doeh  keine S|^er 
»n  entdecken).    Beide  Knochen  des  Sehulter-Gerilstes  fest  mit  einander  rerwachsea. 

7.  0.  Gemmingi  Myr.  :  ziemlich  gross,  mit  langem  starkem  Scbwanu 
(0.  Munsteri  Gr.  hat  nur  einen  etwas  kleineren  Schädel,  und  stimmtj 
so  weit  er  vergleichbar,  sonst  wohl  damit  uberein). 

8.  0.  longicaudattts  Monst.  :  weit  kleiner,  mit  langem  dSDnem 
Schwänze. 

III.  Specles  incertae  sedis. 

9.  0.  grandis  Cuv.:  weit  grosser  als  alle  vorigen;  DDterscbenkel 
7"  3'"  messend. 

10.  O.  s  e  c  u  n  d  a  r  1  u  s  Mtr.  :  die  näebst-grösste  Art :  Unterscheoke! 
6"  lang.     0.  longipcs  Munst.  ist  diesem  wohl^beizugesellen. 


P.  Gervais:  Fossile  Phoken  und  W^ale  in  Frankreich  {BwHi 
geol.  1858,  b,  JT,  311-313).  Seit  Herausgabe  seiner  ZoologU  et  Peleon- 
Mo$%e  Franpaieee  hat  der  Vf.  von  Resten  genannter  Ordnungen  folgende 
Theile  weiter  gefunden  oder  besser  bestimmt: 

A.  Phoken  (ausser  den  bereits  beschriebenen  derMeiocän-  nndPleioeto- 
Sebichten  von  Rotnane,  von  Dr^me,  von  Poueetm  und  MimifdUer  m 
adrauU'V^t). 

1.  Ein  Zahn  a.  a.  0.  Tf.  6,  Fg.  8  abgebildet  und  von  üehtmx  aDg^ 
geben  stammt  vielmehr  von  I7«a#,  Oord,  aus  einem  MoUasae-GesteiB  siil 
Myliobates*,  S^aalns*  uml  Chrysophrys-Resteo.    Er  bat  am  aeisten  Ter- 


621 

waiidlseb«fl  nit  den  unferii  EckEaha  tod  Otaria,  }etit  den  Bwrcpikehm 
Meeren  fremd. 

3.  Ein  Phoca-Eekzahn  aus  dem  Crag  von  Aniwerpen  steht  ebenfalls 
dem  von  Otaria  nahe. 

3.  Zo  einem  bereits  beschriebenen  Unterkiefer  ans  dem  Meeres-Sand 
Too  MomiftUier  bat  sieh  noch  ein  untrer  Schneidesahn  nnd  ein  Mandibnlar* 
Bein  mit  dem  2.  nnd  3.  Backenzahn  mit  dreilappiger  Krone  nnd  den  Al- 
veolen des  1.,  4.  nnd  5.  gefunden;  sie  stehen  Stenorhynchns  (leptonjiO 
Dod  Pelagns  (monachns)  am  nächsten ,  sind  Jedoch  von  diesen  2  lebenden 
Arten  verschieden.  ^ 

B.  Wale. 

1.  Ein  voUstlndiger  Schädel  ans  der  Hnschel-Mollasse  von  Conmoii- 
Bee  bei  MotUftüUry  kleiner  nnd  ddnnschnäbellger  als  von  Deipbinns  delpbis 
DDd  mit  Knochen-Rinnen  wie  bei  einigen  andern  Arten  y  scheint  au  dem 
ichon  früher  aufgestellten  D.  psendodelphis  G.  aus  der  Mollasse  von 
YmUrfk69  zu  gehdren,  den  der  Vf.  aber  jetzt  in  D.  snleatus  umtauft, 
weil  jener  Name  schon  von  Schlegel  einer  lebenden  Art  gegeben  worden 
ist.  Ancb  einige  Knochen  ans  der  MoUasse  von  PontM»,  Herauli,  mögen 
dazu  gehören. 

2.  Ein  Unterkiefer-Stuck  ansFalon  von  Balles,  QiremäSf  gehört  einer 
asdren  wohl  neuen  Art  an. 

3.  Ein  meiocänes  Zahn-Slück  aus  dem  Becken  von  Bord$üua  stellt 
einen  an  aeinem  Ende  abgestutzten  Kegel  von  0»9090  Länge  und  0">|039 
notrer  Dicke  dar,  besteht  innen  aus  Elfenbein  und  aussen  aus  einer 
ZIment-Schicht,  an  Narval  und  Cachalot  erinnernd,  doch  zumeist  an  eraten, 
obwohl  der  Zahn  einen  kürzeren  Kegel  ohne  alle  Spiral-Drehung  gebildet 
haben  mnsste.    Die  Sippe  bleibt  daher  noch  zweifelhaft. 


Fa.  X.  LEvifiNff:  die  voif  SEyFRiBD'sche  Sammlung  Öningsner 
Versteinerungen  (80  SS.  8.  Constanz  186S),  Geh.  Hofrath  von  Sey- 
FRiBD  hat  seine  werthvolle  Petrefakten-Sammlung  dem  Ctmstanaer  Lyzeum 
geschenkt,  worum  dieses  manches  fürstliche  Museum  beneiden  diirfte. 
Der  Vf.  widmet  nun  ein  Scbul-Progritnim  der  Charakteristik  der  Öntii^eiier 
Fossil- Reste  in  derselben  auf  folgende  Weise.  Er  beschreibt  den  Schiemm^ 
krf  (S.  4),  die  ömn§€mer  Bruche  nach  ihren  einzelnen  Schiebten  (S.  6), 
zählt  28  Sammlungen  auf,  welche  an  dortigen  Vorkommnissen  mehr  nnd 
weniger  reich  sind  (S.  9);  gibt  ein  Verzeichniss  der  älteren  und  neueren 
Literatur  dardber  (S.  11);  liefert  eine  systematische  Aufzählung  aller  bis 
jetzt  von  da  bekannt  gewordenen  fossilen  Pflanzen-  und  Thier-Arten  unter 
Beifügung  einiger  neuen,  wonach  sich  die  Zahl  der  ersten  auf  206 ,  die 
der  zweiten  auf  304  belauft;  beschreibt  die  neuen  ausführlicher;  hebt  die 
io  der  SBTFBnn'scben  Schenkung  enthaltenen  Arten  nnd  Exemplare  hervor 
ind  bringt  bei,  was  sieh  daraus  ffir  die  Charakteristik  der  schon  früher 
bekannt  gewesenen  Arten  gewinnen  lässt« 

Diese  SsinuBo'sche  SaoBniluog  ontbält  ein  Drittheü  aller  bis  Jetxt  an 


622 

dnht$m  pefavdeoeii  Arten,  manche  uad  zwar  oft  gerade  die  seKenen  in 
mehrfacbf n  Exemplaren,  manche  als  Unica.  Zu  den  werthvollaten  Gegen- 
ständen derseTben  gehören,  ausser  einigen  Mannten,  Homelfs  minor  Mrn., 
Aselius  major  und  A.  minor  im.  9pp. ;  insbesondere  von1¥1rt>elthieren:  Angvilla 
psebynra,  Esox  lepidotus,  Leuciscns  Oeningensls,  L.  pusttlnB,  L.  heteninis, 
L.  lafivsculns,  L.  pusrtlus,  Aspius  grvcSfis,  Rhodeus  elongatns,  Hh.  latior, 
Oobio  anaKs,  Tinea  leptosoma,  T.  fnrcata,  Cobitia  4%phafa)te8,  C  centroditr, 
Acanthopsis  angushis,  X-ebia»  -perpusiltus.  Cottns  brevis,  Peres  lepidott 
Ao.;  -»  -Cohorber  Owenl,  Andrias  Bdreuchtpri  (6  ISxpl.),  ^alaeophrynos 
dissimiiis,  Latonia  Seyfriedi,  £mys  scutella,  Chelfdra  Morcbisoni  (1  CbEpl.) 
Myr.;  —  von  Vögeln  Knochen  und  Federn;  —  Lngomjrs  Mejeri,  L.  Oenin- 
gensis  tlirft. ,  Mastt»don  tmgiistidens  und  Pataeomeryx  eminens  Mtr.  Der 
▼f.  bedauert,  dasa  l^dne  Anssidit  rorhandcn  sey,  diese  Samnrinng  mit 
gleichem  Stfer  forttusetxen.  Immerhin  wird  sie  ffir  alle  Zeit  ihren  hohen 
Wertb  Ivehsrlien,  und  wir  haben  aiyaichtllcb  das  Terxeiefanfss  der  werth- 
voHsCen  Gegemtftnde  hicfher  geneUt ,  •damh  PalfiontoIngeQ  und  lUisende 
wiasen ,  dass  sie  diese  oder  jene  Art  dort  irei-treten  ündea. 

Das  SehrMtohen  «dbst  'bietet  «in  dieser  Weine  sowohl  als  monogra- 
phische Skizze  von  öntiifen,  wie  durch  seine  Nova  und  durch  xahlreicfae 
ErgSnznngen  des  hereils  Bekttonten,  BelAningen  von  nicht  bloss  vorüber- 
gehendem Interesse  dar. 

V.  KiFRiJiffOFF:  Überreste  von  Fischen  im  Kurtk^fcken  eisen- 
haltigen  Sandsteine  (Bull.  Momc,  1859,  XXF,  ii,  221—220,  483- 
495,  Tf.  10,  12, 13;  1ßö8,  XXVty  i,  331—336,  Tf. «).  Diese  Beate,  wel- 
che  der  Vf.  beim  Chaussee-Bau  als  Ingenieur-Offizier  allmlhTich  in  Wen^e 
erworben,  sind: 

1.  Koprolithes  Manteili   [d.  b.  Koprolith   von  Macropoma  Manlelli!] 
XXV,  II,  S.  221-226,  Tf.  10. 

2.  Ptychodus  Utissimus  Ac:   Zihne:    S.  483,  Tf.  12,  Fg.  1,2. 

3.  Plychndns  mammillarls  Ao.:  Zfihne:    S.  487,  Tf.  12,  F|^.  3,  Tf. 
18,  Fg.  3. 

4.  Ptychnd«s  deeurrens  A«.:   Zihne:   8.496,  Tf.  13,  F)g.  4,  S. 

5.  Plyohodus  polygyrtis  Ao.:  Zihne:  S.  494,  Tf.  13,  Fg.  ^. 

Dann  schitie  Brudwtticke  grosser  Flossea-Statheln  von  Hyhodva  Eich- 
waldi  X.  XXVI,  i,  $33—33«,  Tf.  6. 
Nichts  Neues,    aber   gute   BfKchreibmig   und   AbbilikiBgen    arböaer 
fixem  piare. 


E^Ekiiwalb:  pali«ntolngische  B^merinngen  Aber  den  Eisea- 
S and  von  Kwrtk  (a.  a.  0. 1858^  XXVI,  i,  -209—282).  Der  genannte  Saad- 
alein  wird  Iflr  die  grosse  Chausaee  Ewisehen  Ortl  nnd  Airfft  bealbt 
Anf  ferann««  Jmra  Regt  dort  ein  Sand  mit  SandnIein-BiScken ,  wnleben  S. 
mit  dem  Sandateine  von  Moskau  verglicben  und  als  untre  Sdiicbt  svr 
KTclie.3ildoBg  gerechnet  hat    Er  wird  dort  nfl  von  einem  sebwaneo 


«tt8 

SM4<.KeagloBMrat  6biwl«s^,  wdcbca  in  amncher  9ki- 
Mht  de»  Hik»gtiglttMerrt<  «Mefct  iio4  die  Stelle  4e«  OnOngwadm  «in- 
Dtaart^  Sg  iiettdrt  müm  ^mntm  Kanglowerat-Stuckta ,  «od  Mac  iiavpl- 
m«Me  jind  feiae  durch  ein  tlieniif^kalkiges  Bindeniitci  vcrbiuidene  jQvarK* 
Körper.  ftwJa  üt^eii  mio  viele  Xnocbeo,  Muschda  and  MmBmm^ 
ebenso  eharakteriaüach  ffir  den  natern  Grfhiaandy  ala  für  das  Hils-Kon- 
glenerat.  Dieser  Sandstein  hat  eine  weite  Verbreitung  bei  Matkamy  bei 
Kmmf9€kim  an  der  Wdßa  und  im  CharkofTMchmi  Gonvanienient.  Ibai  ge- 
h5reo  mtlure  froher  von  Fischsr  TOif  HKaldhbih  beschriebene  Reste  ans 
desi  GoBvt*  Mafkmttg  von  den  Ufern  der  Sseätmkm  vnd  der  Pro/ioa  und 
tos  den  Gonvt.  W^one9ch,  nSmlich  mehre  Coeloptychia  und  eine 
Beryx  an.  KirauAROFF  hat  jetzt  hA  Kursk  einen  dichten  Sandstein  mit 
Blattern  von  Credneria  u.  a.  entdeckt,  welcher  in  jeder  Hinsicht  dem 
TOB  KmmjfSeMm  entspricht  und  diesen  ala  Glied  der  Kreide-Bildung  er- 
weiset, wie  der  Yf.  schon  froher  gegen  Moacaisoii  angenommen,  'welcher 
jba  für  tertiär  •ngeaebea.  $•  «nstreckeo  jueh  *Uo  am  Eutern  Kreide* 
Sehiehten  weit  ia  IMmI  llsiMiewrf  bis  xon  Ürai*f8m.  Die  awMkwtfdigatcn 
Virheltfaiere  dieaea  KmrH^'^eken  Sondsteinea  aind  iivii: 

1.  Oelpliinosaorns  KiprijanoffiZ.  iS.  91S.  Tiell eicht  eine tiher- 
gaaga-Gattimg  von  SAuriern  wm  Delphin  [?] ,  von  welchar  dam  1^.  ivorlie* 
gen:  2  Stücke  des  OherkiefeM,  4  Stoeke  Unterkiefer,  1  ZwiBdbeokMer4i«^ 
eben,  1  Unterarasbefn,  eine  1'  lange  Rippe,  S  Wirbel,  einig«  FossKooehen. 
S«  ergibt  sich  daraus,  dass  das  Thier  sehr  gross,  der  Kiefer  jederseits 
nit  17-18  Zahnhöhlen  hinter  einander  von  ^j"  Breite  und  h^l  10'" 
Lisge  (die  «UAiae  iableo  imaser)  versehen  war,  welche  nach  kanten  aa 
Starke  snnahmaa^  IT  derselben  stehea  auf  einem  i*  langen  Bmchstiick, 
13  auf  einem  andern  von  T'/«"  Länge.  —  Ein  herzHirmiger  'Wirbel-Kor- 
per ist  1"  S"'  lang,  2"1)reü  und  t"a'"  hoch;  ein  andeiarlMim  Schwans 
istroudlich,  l%'*  lang,  l'  U"  breit  und  2"  2"'  hoch.  Kopf* «ad  Wirbel- 
Tbeile  verf^leieht  der  V€.  mk  Oeiphinna  ond  CrocadUos,  Äiss*Tbelle  mit 
Icbtbyosanirus. 

2.  Polyptychodon  interruptos:  Zahne  bis  von  6 Vs'' Lange  ond 
1*V'  untrer  Dicke. 

3.  IchtbyosauruB  (L  Kurskinsis  Gotzbit  in  der  Zeitung  von 
fsrsir,  wa  aneh  KirauANofa  Mehrea  beachriebea):  %*/^*'  fange  und  8'" 
dicke  Zabae,  vM  xu  dick  Cor  jene  Delphi naaanroa-ZahaiMlMea»  *  aad  1 
Wirbel  voo  1"  B"'  Unge  oad  27,"  Dicke. 

4.  Otpdns  praedator  £.,  S.  221:   Wirbel  oad  Zdhae. 

6.  Oayrhiaa  Maotelli  Ao.,  6.  223. 

^  Ptycbadoa  latiaalmos  ond  Pt.  decarreaa  Ao.,  6«  218« 

7.  Macrapoma  Maatalli  Ao«:  Kapnolitbea :  S.  2S8. 

Von  Weich-Thieren  werden  aofgeaablt  oad  a.  ^,  bescbrfebea 
(8.  22«  C)  Cripceraa  Davali  pD.^  Belemailea  Fiaeheri  £., 
Plearotopiaria  Neo^Amiaaais  d'O.,  Gpia  bicarais  Ona.,  P«a4a« 
i|y.  i»  6pandjl.us  spinosas  Gf.»  Ezogyra  app.,  Östren  epp.» 
7cfebr#t«la  4f'%   Gaatf  aebaaoA  sAciaUa  £4   ^  «ob  Kmrailaa 


624 

(S.  S28)  Sc]rphia-9  Manon-  nod  Cnemidiiim*>Art«ii;  —  TWiPitiiin- 
Resten  <S.  229)  Aletbopteris  eleffaus  GSpf.  (S.  929».  Fs*  O»  ?Ptc^ 
rophyllum  Lyellanam  Donk.  (S.  230,  F^.  2),  Credneria  rcticin 
lata  EicHw.  <S.  230,  Fgr«  3),  Gr.  yeDoloia  £.  (S.  230,  Fg.  4),  Cr^ 
epathalata  £.  (S.  230,  Fg.  5,  6),  PiDites  undalatos  E.  Geogo. 


A.  WiGifBR:  Charakteristik  der  in  den  Höhlen  von  M%$$t%- 
iorf  aufgefundenen  urweltlichen  Sftugthier-Arten  (72  SS. 
1  Tf«,  jrvfuA.  1861,  4S  aus  Abhandl.  d.  Bayi>  Akad.,  II.  Klasse  YI,  i, 
S.  lOS— 264,  Tf.  7).  Nach  einem  geschichtlichen  flberhlick  über  die  Er- 
gebnisse der  bisherigen  Arbeiten  über  diesen  Gegenstand  sablt  der  Yf, 
19  Säugthier-Arten  als  acht  urweltlich  aus  den  verschiedenen  FriMtcha 
Höhlen  auf;  nämlich 

8.  & 

1.  a  Urtni  speluiu  Blmb.,  Cot.,  Sbsr.  \        10.  Fells  antiqna  Cot.,  Schmbsi..  ...  9 
(iiMi^or)  17.  giganteuM  Schmbbl.  i  JF.  prUea  SoHMiai» 

Omv.)  V,  arctoidetu  Serr.  (        11.  F.  lynciaa  A.  Worr.   .    .    ^  .  Fg.3  « 

ß  (ßtttermedO  V.  Leodlensis  Schmerl.[  *  (Oberkiefer)  F.  tuM^um.  Moan.  toll 

y  Ursns  arctoideiu  Blmb.,  Cot.  I  F.  EngUioliensU  Schmbrl. 

V.  Pitorrei  Sbrr.  ]  F.  Serval  Serr.  Fg.  9*,  3*,  mn  2^  Iß. 

2.  Ureas  fossilU  Op.  12.  Fells  caCns  L.  7 tt 

17.  j»mciu  Qf.,  Cot 33  F.  mimUa  K.  Wmmm., 

3.  Gnlo  spelaeus  Gp 40    13.  Castor  (PaUeomys)  spelaens  m.  «p.  .  & 

4.  MelesantedilRTiana? 45  Unterkiefer-Ziline     .    .    .  (Fg.  2) 

5.  Moateta  (Potorias)  aaUqaa     ....    46    14.  Kqnns  fotsilis 61 

6.  Caois  spelaeos  Gf.  Rkmoe. /epforAiiweMe. I. Jb.l83t, SSa 

(=  C.  Inpus)  ' 46    15.  Rhinoceros  tlchorhiORs  Cot.     .   . 

7.  Canis  Tnlpinaris  Mühst.     .....    48    16.  Elephas  prlmigenlos  Blmb (H 

C,9ulp«sminor,9,fo*9itU  17.  Sas  serofa/oMlXi« €1 

8.  Hyaena  spelaea  Of Fg.  4    49  8,  priicut  Gf. 

H.  iKtirmgdia  Sbrr.  18.  Bos  prlmlgealns  «. « 

9.  Fells  spelaea  Gf.  (Löwe) 54    19.  Cerrus  tarandimu  R.  WuR.    .  F^.  1  Q 

F.  Uo  Serr.,  ScIimerl.  Reantbier  R.  Wgbr. 

Gewelbe,  Mlttelband-KRocbea. 


A.  ▼•  Humboldt:  Welche  Kfilte  die  grossen  Raubtbiere  tr 
tragen  (Gdmprboht  Zeitschr.  für  allgem.  Erdkunde  1864,  III,  42-i3). 
Nsch  Lieutn.  J.  Gbrard  lebt  der  Lowe  im  i4iir0«-6ebirge  in  Algerien  io 
Sommer  nächst  dem  Rucken ,  im  Winter  in  ,  den  Yorbergen  nächst  deia 
Meere.  Die  grösste  KSlte  dieser  Gegenden  geht  nicht  unter  —  10^,  in 
Winter  hfllt  sie  regelmässig  —  2^  bis  —  e®  ein,  und  da  ist  der  Lowe  w 
frischesten  und  lebhaftesten ,  der  auch  jene  Höhen  nicbl  der  Kälte  tooden 
des  Schnee's  wegen  verlässt. 

Der  Tig€r  seigt  sich  in  Nord-AtiM  am  OU  bis  in  die  Breite  toi 
Heimburg  hinauf,  während  Rennthiere  nach  Hrlmbrsb«  bis  Onnivy 
(älV«^)  herabkommen.  Kapitän  Botarofp  traf  am  östlichen  I3rer  des 
Aral-See's  im  Winter,  wo  der  Thernometcr  sich  6  Monate  neiit  uf 


«25 

—  18^  hltt}  nebre  Tig^r  an.  Und  so  leben  im  sddlicben  Tfaeile  des 
AUmi  ta  getriMen  Jabreszeiten  Eleon,  Ti^r,  Renn  und  langhaariger 
Paotber  (Irbit)  beisammen. 


Fa.T»HAaBR:  Beiträge  zur  Kenntniss  der  Capricornicr  der 
ÖiUrrtiehtMehgn  Alpen  (Sitxongaber.  d.  Wien.  Akademie  l^^'tf,  XIII, 
M-12O9  3  Tfln.>,  vgl.  Jb.  1864^  759.  —  Alle  11  Arten  entstammen  den 
rotben  und  granen  Adnether  nod  den  Hierlatx-Scbichten ,  also  dem  obern 
Lias;  in  andren  Scbiehten  der  Ö^UrrmekUektn  Alpem  sind  Arten  dieser 
Gruppe  noch  nicht  bemerkt  worden,  A.  Poscbli  Hav.  voo  HßilsMi  etwa 
■oj^nommen,  der  aber  der  Groppe  6tB  A.  Aon  näher  verwandt  seyn 
dsrfle  als  den  Capricorniem.    Es  sind 

8.  Tf.  Fi.  8.  Tf.  n. 

A.nric<MUtiu    Zm.  A.  brevliplna  ?  Sow 108    .      . 

A.  Jahnstomi  Scukn,     .    .      9S    .      .       A.  natrix  Zibt 111    .      . 

A.  plamicoatatu  Sow 9R    ,      .       A.  Birchi  Sow 112    .      . 

A,  cmprkornm»  Schlth.  A.  Jameaoiil  Sow 113    . 

E.  DmdruHeH  d*0.  A,  Regnardi  o'O. 

4.  wmemiMbu  Qo.  A,  Brmmi  Scbafh. 

A.  Adaethieus  Bkv 101    1    1-3    A.  Robert!  Hau 116   3    1—3 

A.rentllHAO 104  2    1-3         A,  Birehi  Stv%,  excl.  tyn. 

A.  MaacenMd  0*0 10&    .      .       ?  A.  Keiadell  Kmmk. 

A.yaldaBl]>*0 106    .      . 

Der  Vf.  gibt  sehr  ansfnhrliche  Beschreibungen  und  zahlt  alle  Fund* 
orte  in  don  Ösierreiekiiehen  Alpen^  einschliesslich  Bukpolding  in  Bayern, 
sorgfältig  auf  and  stellt  solche  schliesslich  in  einer  Tabelle  zasammcn. 


GrBBBL :  Paläontologiscbe  Notitzen  (Zeitschr.  f.  d.  Gesammt. 
Rfttorwiss.  18S4,  IV^  296-208,  Tf.  6).  Der  Vf.  beschreibt  1)  einen  Unter* 
kiefer-Ast  der  Felis  spelaea  (dem  Tiger  sehr  ähnlich)  mit  dem  Milch* 
Gebiss  ans  dem  Seweckenberge  und  bildet  ihn  ab;  2)  Ca  stör- Schädel 
aas  dem  Torf-Lager  von  Hat^lebenf  nicht  verschieden  von  dem  der  lebenden 
Art,  wie  für  den  Rusiisehen  Torf-Biber  schon  EiosriBRODT  im  Moskauer 
BäUetin  184Sy  XXI,  641  nachgewiesen;  3)  Nautilus  intermedius 
Sow.  ans  Lias  von  HMersiadif  wovon  sich  des  Yfs.  N.  Schmidti  aus 
gleicher  Lagerstätte  standig  verschieden  zeigt. 


iL  B.  OnimTz:  die  Versteinerungen  der  Steiokohlen-For* 
■•tion  in  Smekten  (vi  und  61  SS.,  36  Tun.,  gr.  folio,  Leipzig  1866). 
Die  K.  8meh9%9ekB  Regierung  hat  auf  Antrag  des  Vfs.  beschlossen,  durch 
eise  Koasnission  Untersuchungen  anstellen  zu  lassen  über  die  tTerschie- 
faheit  der  Steinkohlen -Lsger  in  BßeKaen  hinsicbilich  ihrer  Lsgerung, 
Tefetatioa  and  Misebung.  Geologen,  Bergleute,  Paläontologen  und  Che* 
■iker  sind  also  an  dieser  Untersuchung  betheiligt.  Der  Vf.  liefert  hier 
Jahivusiasa.  40 


02(1 

xmtachst  die  Abbildung^  aller  aw' ISächaUehm^  Steinkohfeii*Legeni  bekann- 
ten Pdanzeo-Arten  nach  den  besten  TorbandeDen  ExeKiplareB  und  in  ihre« 
mancbtahigen  Zuständen  und  Abänderungen.  Dvrcb  das  Stndiam  dieser 
letzten  scheint  sich  die  Zahl  der  bis  jetzt  angenommenen  Arten  maoehfacb 
zn  vernngern. 

Das  Werk  serf&llt  in  Vor  wart  <i— vi),  Systemattscba  Beeckmbung 
der  Thier^^Reste  (S.  1)  und  Pflansen  -  Rest«  <S.  3),  EitUbruag  der  Tsfeki 
($.  60)  und  Namen^Regialer  (S.  60^61). 

Im  Vorworte  erhalten  wir  eine  vorUofige  gealogiacb-geogriphicülif 
Zusammeostellong  der  8ä^iH&eh$n  Kohlen-Gebilde,  «m  dem  systeaeliseli- 
beaehreibeoden  Theile  aum  Anhalt  zu  dienen.  Der  Vf.  nntersekeidet  4 
Sleinkeblen-f Floren  oder  Vegetations-Gnrtel. 

IV.  Flora  der  Scherben-  oder  Farnen^Kohl «,  dnrcb  zahlrticbe 
Famen-Reste  ausgezeichnet.  Die  Pechkohle  der  4  oberen  Plötze  zu  Oler 
hohniarff  —  Kohle  von  W$Mn,  Löb^üu  und  Manehaeh  bei  llmenttiL 

III.  Florader  Russ-  oder  Kalamiten -Kohle,  mit  vorher  rscbenda 
KMamiten  (C*  cannaeformis,  C  Suekovi,  C.  approximatoa)  uad  einigen  Sigil- 
larien.  In  dem  zunächst  darüber  liegenden  Schichtenkofal  -  PMtzf  zo 
Boekwa  etc.  treten  beide  Sippen  zurück  lind  Aonularia  loogifolia  und 
einige  Farne  mehr  an  Vordergrund  (  es  v^rmitlcUden  Anscjbluss  des  Haupt- 
Flötzes  im  Piai^en'geken  Grmude.  « 

IL  Flora  der  SigillarienKoble  des  P/omVser  Flotzes,  der  sFIötie 
des  Seegen-GoUet- Schachtes  und  der  tieferen  Pechkohlen -Flotze  auf 
Veretna-Oiuck  bei  Zwickau^  wie  von  Nied^rkamsdorf;  dann  die  Koniffreo* 
Fl5(ze  von  yieder-Würschnit»,  Bezeichnend  sind  Sigillaria  alternans, 
S.  ocnlata,  S.  Cortei,  S.  tessellata,  S.  cyclostigma,  Sagenaria  dicbotoma, 
S.  rimoso,  Calamites  cannaeformis,  €.  Suckowi.  Mit  dieser  Flora  begann 
die  eigentliche  Steinkohlen  -  Formation ,  welche  im  Fidha  -  GückeUberger 
Becken  entwickelt  ist.  —  Dazu  die  Flotze  von  Essen  an  der  Ruhr, 

I.  Flora  der  S  a  g  e  n  a  r  i  e  n  -  K  g  h  1  e  im  Hainichen-Ebersdorfer  Kohleo- 
Bassin,  bezeichnet  durch  Sagenaria  Veitheimana,  Sphenopteris  distans  aod 
Calamites  transitionis.  Dabin  auch  das  im  Grauwacke-Schiefer  eingelt- 
gerte  Anthrazit -Lager  bei  Liebsehmln  zwischen  Gera  und  Weyic.  - 
Dabin  die  Kohlen -Lager  bei  ^^TVo^enau  an  der  Sächsisch' Baff ern'fch» 
Grenze,  bei  Fi>e'  an  der  Maas,  bei  Kildare  in  Irland  und  am  Doneis 
zwischen  Dnieper  und  Don,  Diese  Flora  gehdrt  dem  Berg -Kalk  oder 
etwa  der  obern  Grauwacke- Formation  an. 

Die  bauwürdigen  Kohlen-Flötze,  aus  welchen  die  in  diesem  Werke 
beschriebenen  Reste  stammen,  zeigen  folgendes  Verh&ltniss  der  vertikalen 
Vertbeilnng  in  den  verschiedenen  Revieren  an  einander: 


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«38 


Da  neue  Forechnngen  des  Vfs.  die  Synonymie  vielfach  berichtig  haben, 
wolleo  wir  yersochen  die  Übersi'chl  der  Arten  mit  ihrer  SynoDymie  uod 
geognostischeo  Verbreitung  innerhalb  Saeksen  (der  Yf.  zitirt  auch  du 
anderweitige  Yorkommen  answ&rts)  hier  mitzntheilen,  erete  am  tu  zeigen 
wie  weit  die  Art-Reduktionen  des  Yfs.  in  Folge  des  Studiums  seines  ge- 
sammten  reichlichen  Materiales  (einschliesslich  dessen  aller  seiner  Vor- 
gänger in  Sachsen)  gehen ;  es  wird  jedoch  xu  diesem  Ende  genügen,  bloss 
das  erste  Glied  jeder  Isonymen-Reihen  *  ananfuhren.  Auch  können  wir 
die  Angabe  des  geologischen  Vorkommens  in  angedeuteter  Weise  nicht 
vollstftndig  durchf ihren,  indem  oft  die  nöthigen  Data  fehlen  oder  wenig- 
stens fär  uns  nicbt  deutlich  genug  geboten  sind,  um  alle  Fondorte  in  die 
hier  oben  aufgestellten  Rubriken  einintragen« 


I.    THIERE. 

PI 

—  earbonarla  Oerm.    .    .    i  34    6 
lehthjocopros    (an   Roth- 

Uesmiden)  ....  I  34    5 

IntaeU  (Bohr-Oftngc)    .    .  1    8    1,4 

Cardinla  Ooldfbsaana  Kos.  2    .     . 

Unio  uni/ormU  Of.,  0>. 

Mya  mmuta  0£ix. 

C/icio  emrbonaria  Gv. 

—  teUinarla  KoH.     .    .    .  2    .     . 

Ünio  teUinarüu  Qw, 

—  atrata  Ko«.  ...*..    2    .     . 

Unio  abrata  Op. 
->  Freyitelni  G>.     ...    2  35    7 

II.    PFLANZEN. 
Fangt. 
Depazltes  Rabenhonti  Gh.    3  25  10 
Ezclpnlltes  Neesi  Göfp.    .    3  23  13 
Oyromyce«  Ammonia  G5.  •    3  35    1-3 

Eqnlsetaceae. 

—  iafandlbnllfermls  St.  .    3;|S    T^ 

7Cyctoeladia  major  Lihdl. 
CalamittM  tripartitus  Odtb. 
Cal,  Otrmarianus  Gö. 
Cml.  eommunii  Ell. 
Bqmsetum  i^fumübuliforme  Ba. 
ßoektehia  flabelUUa  GO.  .^^    ^ 


Calamitet  Suekowl  Bae«. 

C,  decoratus  Ben. 

C,  StemhaueH  id. 

C.  aeaualU  06, 
—  CUtI  BauM 


—  prltou  Oh, 

Calamltei 

—  eannaefbrmls  Schitr. 

C,  HOä0SU»  SCHL. 

C,  pachy derma  BOH. 
C,  dubiiu  AXTU 
C,  eatimahu  Stb. 
'     C,  wMduitUut  Ga. 


»IIJ 


b  . 


.  i 


b  . 
b  . 


—  approximatni  Schi.     .    7{ll 
t.  interntphu  Scbl.        U2 
C.  cmctalM  Stb. 
C.  regularU  id, 
C.  ateemana  Oa«. 
C\  oruatuM  Stb. 
C.  varitms  id, 
C.  elimgatuM  Ga. 
C.  difformU  id,  pmr» 
C.  Pettholdti  id, 
C.  BrongniaHi  Gö. 
C,  communia  Etth.  pan 
ToUmuumia  arboreteeiu  Stb. 
lithymalitet  striatu*  P^^is. 

Asterophyllitae. 

Aateropbylllte« 

—  eqaitetiformiii  Bgh.  .    .    8  17    1-3  1, 
CtuuarinUe*  e.  Sghlth.  ) 
Calamitet  interruptue  id,  • 
ErucktruM.  tenuvoiia  Sra.            I 
Calamites  Cüti  Etth.  pare 

—  graadis  LH 8  17    4-€    b  .  d 

Bechera  grandi»  Stb. 

Bruchnannia  temiif.  id, 

SchlothHmia  t,  id, 

A*t,  dubia  BaoH. 

Hippuritee  lougifolia  LH. 

A»f,  rigida  Gra. 

Aet,  equitet\formU  Oh. 

Jet.  Ümdleyamu  G6, 

Calamitea  eomvmnie  Ettb.  pare 

7yoUcmannia  polyttaehya  Stb. 

rigidus  Sn.  «9.  ...    9  17    7-9    b  .  d 
Sehiotheimia  dubia  id, 

*  Vatar  Synonymle  venCabt  man  alle  Je  einer  Art  n.  ■.  w.  allmihlleh  g^gebanea  Ooppcl- 
■aoMn ;  unter  laonymen  und  Isonymle  begreifen  wir  diejenigen  Synonyme ,  welche  bloti 
dnrch  Verbindung  einea  gegebenen  Art-Namena  mit  anderen  Sippen-Namen  enteteben. 

*•  Von  den  Arten  der  I.  Flora  im  Bamiehm'BbereäMftr  RoTler  hat  der  St,  In  Mlier 
PrelMchrm  gehaadelt. 


b  . 
b  e< 


6  13    1^6 


7jl2 
tl3 


bed 


I- 


629 


S.  Tf.  Fg. 

bed 

S.  Tf.  F|. 

bed 

8ph.  acuta  id. 

Jtt.  jtiMa  Q9. 

Sph.  iatifolia  LDL. 
Pteopterü  dubius  Ob. 

Calam.  tenm^folmt  Ettb.  par$ 

SphBBopterla 

.  .  d 

-  HoeBiaghanal  Brqh.  .    14  23    6,6 

.  .  d 

* 

Sph.  trifoüata  Ob. 

AmmUHaJUifarmU  Gb. 

CsUm,  femM/bllM  Srh.  pmtM 

Peeopt.  SilUmani  id. 

-iah«.' LH.  .    .       .    iq\\1   ' 
HydMtUa  prottrata  Akt/'**    * 
H  eotunauirU  Art. 
Myrimkyltitet  grm€UU  id, 
rSäcnuma  disiaekya  Stb. 
Btehera  dubia  id. 
AmL  tuberemlat»  LH. 

b.  . 

-  formosa  Ob 14  23    7-9 

Sph.  iaeiniata  16. 
~  Gatbl«rRiiR  Gb.  ...    15  23  10 

Sph.  eaudata  Ob. 

FilicUet  fragilis  Schlth.  pars 
Sph.  ttnuifoüa  Ob. 
ChtHanihUcM  Qr.  GO. 

.'.  d 
.  .d 
.  .  d 

dtt  ArtiH  Oft. 

-  ip 10  18    4 

PiMKularia  eapiUaeea  LH. 
AmDlarla                                  rio    eo 

-  loBgifoIia  BOK.  «p.     .    10|[^    7'^ 

bcd 

Sph.  Uubui-onU  Ob. 

—  Schlothefmi  Stb.    .    .    15  23  12 

KüUiies  ftaaitU  Schlth.  pars 

-  tridaetylite«  Brsb.      .    15  23  13,14 

Sph.  quadridactylites  Ob. 
Sph.  tetradactyla  PRaL. 

.  e  . 
.  .  d 

CäMuarinUf  •tellutut  Schlth! 

-  Bronoi  Ob 16  23  15,16 

.  .  d 

ijni.  tpimUoia  Stb. 

Sph.  oppasUa  id. 
Sph.  minuta  id. 
ChelUmthitei  divdricatut  GS. 

i.  f^xa  id. 

A.fertUit  iä. 

BmcMmiiml«  ficftcre.  M. 

Sph.  eUgana  Br.  Leth. 

ÄiUrophtftUte»  t,  Bkov. 

—  cHstata  Preil    .    .    .    16  24    1,2 

.  .  d 

-  radiat«  St. 11  18    6,7 

.  .  d 

Pecopterit  er.  Brob. 

AttervphvUitet  r,  Be«. 
JmulmrU  nünuta  Etth. 

Sph.  earyophylloidet  Gb. 
Oligoearpi»  erosa  id. 
—  coralloidea  teC.    .    .    .    16  23  17 

-  spheBopfaylloides  Ob.  .     11  18  10 

bcd 

.  .  d 

G«ä«m  sph.  Zbbk. 

Sph.  mierophyUa  id. 

jhmmlaria  fertilU  Etth. 

-  bldentata  id 16  24    3 

.  .  • 

-  elegantBRaif.(RnehiRa!)16  24    5 

.  e  . 

-  ebloasifoliam  Grm.    .    12  20  1114 

... 

-  laneeolata  Gb.    .    .    .    17  24    4 

.  .  d 

RotuUria  o.  Gkm. 

"  Aaplenltea  id.     .    .    .    17  24    6 

.  .  7 

SpJk.  b\fidmn  Ob. 

Sph.  eUgans  Etth. 
-  MtoMiroide«  Gb.  .    .    .    17  24    7 

9pk.  SeAi9theimi  Ettb. 

.  .  d 

Hymenophyllitea 

-  eaftTglBatnm  BR6ir.    .    12  20    1-7 

.cd 

-  forcacna  Stb.     ...    17  24    8-13 

.  cd 

Pufmoci/M  vtTtieUlatus  Schl. 

Sph.  genUulata  Grm. 

Aatefori«  wurnieaffotio  Stb. 
i{«f.  atplenioides  id. 

Sph.  flexttosa  Ob. 

Rot.  eune'^otia  id. 

Sph.  alata  id. 

Sot.punlla  id. 

Sph.  membranacea  id. 

Sirft.  detOatum  id. 

TriehotnanU.  Kau{futii  Gö. 
Sph,  triehomanoides  Ga..»^  .> 
—  alatua  Brob.  #p.     .    .    18}, e    , 
Sphenopteris  a.  Brsb.     <'^    * 
H.  Grandini  0«. 

.  c  . 

Sph.  ero9um  LH. 

-  auifiraetefollvm  Obib.    13  20    8-10 
Botirlaria  «.  Stb. 

.  .  d 

Ä:i=f«^- 

-  Hamboldtl  Gö.    ...    18  25    6 

.  .  . 

-  dlehotomat  tU    ...    18  25  10 

.  .d 

Hat.  lUcAofoma  Obrm. 

Rhodea  d.  Ob. 

»ph.  ßmbriatum  Brob. 

-  ovali«  id 18  24  14 

.  .  d 

^fc.  9BadfVi(ia»n  Bro. 
Seklotkeimi  bot.  Etth. 

-  atlpalataa  Gö.    .    .    .    18  25    3-5 

.  .  d 

f^h.  ritatfolia  id. 

-  loBsifollBm  GEMM. .    .    13  20  15-17 

.  .  d 

Sph.  maju4  Ob.  in«»  Br.) 
«^fc.  A;JbtolAeiml  ^»r,  t.  Etth. 

SehIxopterUaaomalaBRaii.19  26    2 

.  .  d 

-  lactoca  PRB.L     ...    19  26    1 

.  .  d 

tfrioptol<Ke«  m.  U. 

.  .  d 

Fucoide»  eritput  Ob. 

F.  liuearU  id.                 ^    ^ 

-  OatbleriRDR  Pr.  «p.    .    19  25  11-14 

.  .  d 

MeropksaUeä  d.  Broh. 

Fueoide»  Jlüeiformu  Ob. 

rillces. 

F.  ZfiWo^  id* 

SphftopterU 

-BMileBtaLDL.  ...    1423    1 

Rhodea  Gutb.  Pr.        ^ 

.  .  d 

—  adnaaeena  Lirvl.    ..    20  25    7-9 

..  d 

^k.  A>6«ta  Ob. 
A»pidU€M  maeaenhu  0«. 

AphUbia  ramosa  id. 

-  irrentaria  Stb.  .    .    .    14  23    2-4 
SpL  nummmlaria  Ob. 

.  .  4 

FilUites  crisput  Obrm. 

.  .d 

dSQ 


S.  Tf.  Ff. 


IM.  demUUa  Gb. 
IM.  BoehmU  id. 
FucoUttt  AaUa$uM  id, 
AdUnttUet  Germart  08. 
SekUopterU  Jlabettai^  Pm, 
Odöntopteris  alpla«  Sjtb.     70m  11 
J9€Hropteru  a.  iä.  W    1 

ütur.  eonfluetuG*, 

—  Britaaaica  id,     ...    2t  26   8-11 

Weit^Uet  gemmaef9rmili  id, 
Nraropterit  * 

—  amienlita  Bush.    .    .    2|  27    4-7 

Cuctopferis  abliqua  iä, 
Seuropteri*  imjfent  Ldtol. 
Cffcl.  Gernuri  Gm. 
Cvel.  terminalU  id. 
Iftur,  rotundi/oUu  id. 
Neur,  ßtxuota  id. 
ISeut.  giganteu  6Ö. 
Cycl.  BockMcM  6b. 
Cyel.  8t9rnberfi  id. 

—  gif antea  BasB.  ...    22-  88    1 

fHicitf  Ungmarim»  Sohl. 

Otmutulti  0to.«STB. 
^  tenuifolia  iil. ....    22  27    3 

Fiiicites  ten.  Scbl. 

If€UT.  affinU  Ob. 
^  aeatifoHa  Baair.     .    .    22  27    8 

Stwt.  ßexuoia  Gb. 

Cjfctopteris  vttriatu  id. 

A«ttr.  maeroph^lta  id. 
Cyclopterts 

trichomanoides  Brok.   23  28    2,3 

Filicite*  conchaceus  Gvrm. 

ICycl.  Oermari  Stb. 

Cyel.  inaequalis  Qu. 

Cifct.  otbicHUiriM  id. 

AdiantiteM  egclovten*  Qt. 

Cycl.  erMsmervu  id. 

Cffci.  reeurvatu  Gb. 

CycL  obtatm  id. 
Dletyopteriii 

—  BrongniartI  Gb.  .    .    .    23  28    4,5 

LiMopter.  Guttteriana  Pm. 

—  aenropteroklec  üb.     .    23  28    6 

iNeur.  tquarriua  Erra. 
Cyatheite«  arboresceas  6Ö.  24  28    7-11 
Filieitet  eyatHnu  Scbl. 
Fit,  arboreacens  id, 
Fil.  i^fmk  id. 
Fecopi.  iupidioidtM  Bmav. 
Pee.  platarkacki*  id. 
Pec.  ciiaiketi  id. 
CffatIteitfM  ScAlotkheimi  G». 
ÄMpieuitt*  nodottu  id, 
Peeopt.  delUatutu  Gb. 
Peeopt   arborea  hL 
Peeopt.  Göpperti  id, 

—  Candolleann«  Q6.   .    .    24  28  12,13 

Peeopteriä  Cnud.  Bush. 
Pec.  4fßnis  id. 
Pee.  cyathea  id. 
Pec.  lepidoriuichk  id, 
ÄMplenhee  tenuifolku  Qn, 

—  arntn«  Baov.  »p.      .    24  29    1-3 

FiÜeU.  foembuUform^  Sem.. 
Peeopteri»  a.  Stb. 
Pee.  Sehmhtiimi  Pa. 

—  onitn«  Baa«.  «p.    .    .    25  29    4^ 

Peeopirris  u,  id. 
IPee,  mrguia  id. 
JPoltfj^odUu  elegam  06. 


5-8 
1-4 


5^7 


Oligoemrpia  imtgimmi»**  Q". 
Beinertim  wdnor  Ol. 
Cyatheites  vIIIm«  Üb«,  .    25  29   M 
Peeopterte  vUiosiu  Bao». 
Peeopt,  MiUomi  rar.  Qa. 
.oreopteroltfea  Gö.   .    .    29  28  14 
FiücUe*  OT.  SCHL. 
Pee.  atpidioidee.  Stb. 

—  ae^oalla  06 26  29   9 

Peeopterie  ae.  id. 
^AepitnH.  tigdiiotinmtdit.  id, 

—  dentatna  GA 2&,2&  11 

IFitieUee  jiAiMMm*  Am^29uM-U 
PtcopterU  A  B«ui»         (itt    1-4 
JepidUee  Sileeitiems  CiL 
SUifetuU  SU.  Paaaa 
Peeopt.  pennaeformie  6b. 
Fee,  me^tm  M. 
Pee.  Biati  id.  .^ 

—  Miltoni  Aam    .    .    .    2I]rf 
Peeopt.  polymorpAo.  Bob.'' 
Pee.  abbrevUta  id. 
Fee.  uepera  Ob. 
Sphenopt,  ombigua  id. 
Heinertia  Mümateri  id.  jfeo'a 
Bein,  minor  id.  pore 

AlethopterU  aqiOUna  G6.    27  31 

Filicitet  uquiUmto  Scmu 

Jaterocarpwm  Stembergi  Gfi» 
II        Aät.  mierocurpue  Ga. 

HawUa  pulekorrunm  Co» 
!~  pteroldaa  Baaa.  «p.         "" 

Peeopterie  pt.  id. 

Methopt.  BrongtüorH  G«. 

'^.Strephopt.  ambigua  Pacti. 

VUtetocorp,  nuiltifmdimta  G6. 

Peeopt.  ovata  Ga. 

Beinertia  Mdneteri  id^ 

'iPeeopt.  trmmcatA  Gast, 
longifolia  Gö.     ...    29  31   8,9 

Peeopteri»  l.  Pa.  (ao«  Baiu.) 
erota  üb.  ep.     ...    29  32    7-9 

Pecopterit  r.  id. 

Peeopt,  Uneoris  id, 
1—  cristata  Gö 29^  32   6 

Pee.  iDipUteitee}  er.  Ob. 
merteasioldes  Ga.  «p.     ^29  33 

Aeteroeurpue  m.  Ga. 

—  nervosa  Gö 3Q  33 

Peeopteri»  m,  BaAa. 

—  Pluckenetl  Scbl.  jp.  .    30  33  4^5 
Fiiicitee  PI.  Scau 
Peeopt.  btfurc«Ua  Stb. 
Per.  Novae-HotUmdimf  Ga. 
Pee.  oreopteridiu»  id,  fwr« 
Pec.  ZwickatoieneU  id^ 


28  32    1-5 


1 


ti 


.i 


bc. 

.  .d 
.  .4 
bcd 


Ollgoearpia  Gutblerl  06.     30iS 
Sphenopt.  twt^ftmeno  Ob.  ^"^ 

CaalopierU  pelttginra  Pasu  31  34 
SlgUtmU  peMgera  Bae«. 
Stemmatopterie  au  Coanjk 

—  CUti  Paui.    ....    3|  34 
SigiUaria  Cieti  Bttw. 

—  matrodUeo«  Pani     .    St  35 
SigilUria  m.  BasH. 
Ptgehopterie  m.  Cobba 

PalaeoptetU 

—  SchBorraaa  0>. .    .    .    32  ^ 
Psaronla« 

-r  Preietlebasi  P&bbi     .    32    . 
eMdopterie  Fr.  Gi. 


.i 

.i 

.i 
.i 


OftI 


S.  Tf. 


24 


1-6 

5,6 

6-8 
1-12 


HesaphytaiD  ^^  ^ 

ürwdmMD  Aky.    .    .    32  36  10 

Eryeopodlaceae. 
Lyewodites  Gntblerl  06.     32    l    1 

-MtaSiMidc«    ....    33    1 

Leptdodgudton  #.  8t«. 

hsnwUkilliu  <.  M. 

Igfiiod.  imbrieatum  U. 
>  ^ifeifoTMif«  B«oi#.   .    .    33  22 

LgeopodiotUhe*  p.  Scrl. 
ScIuiiitetlGrdniaiiiiiDEiiM.  33    I 
Lepidodendron  Iftrlcinam     34    . 
Sagraarift  diebotoniaSTB.  *p.  34(2 

Lepidüäendron  d,  Sts.       <3 

Lej^d.  oeuteatHm  id, 

Lqni.  SUrmbergi  Bntt». 

Lefid»  M'er^tim  Ldidl. 

Lepii,  Itmceolatum  id, 

Ltpid,  tM§äeum  0b. 

Lepid.  eremaium  Gö. 

Lq^do§h'0bu»  omatus  var.  Ldl. 

LefidoMtr,  UpidoyfiyliaceuM  Gb. 

Ltfidostr.  Bronffniarti  Bero. 

LejHdofAyUnm  Utnetolatum  Gb.  p, 

SsfenarMi  Goeppertiana  Pk. 

-  erenata  Pbebi.    ...    36    .      . 

Lepidodatdron  er.  Stb.      12  1^,4 

-  rioiosa  PaEat     .    .    .    35  ;3  13*15 

Lepidatdron  rimasumSn.yi    1 
/.«irirfocf.  amilutofHm  Ob.    f  10  2 
ß^ttrolnu  variabitU  LH.  (iwii  Gb.) 
L-str.  omatuM  Gb. 
L-«fr.  matfor  id. 
L-4tr.  eotaonu  Gtt. 
UpidophyllDiD 

-  majiu  Bbsh 37    2    5 

GlouopterU  dub'uu  Bros. 
LepUoph.  aeuminatum  Gb. 

LepUoph.  irinerve  Id. 
AfpidUfU  uDdoJRta  Prbbl.  37    3  17 
Lepid.  undulaium  Stb. 

-  SnekowiBRa  Gv.      .    .    37    9    4,5 

Lepid.  tetragonum  Ob. 

-  aenlaU  Gr 37  35    6 

BftlMi«  pnvetatR     .    .    .    38(  3  16 

U^thodendron  p.  LH.        (  9  1,2,3 
il«/.  iK^erevIOMi  Bmov. 

VMLmdron  lÄndleymmm  Pr. 
SigÜlaria  Menardl  Gb. 

-  irregHlmria  Gm.  ...    38  4    5 
Kaorria  Selloai  Stb.   .    .    39  4    4 

-  Richttri  Gv.  ....    30  4    2,3 

Äwutrophjfilum  stigmariaeforme 
Gr.  (noif  66.) 

-  Gatblerl  Gk 39  21  23-25 

CariUoearpum  ovatum  Gb. 
Canl.  acutum  id, 
CmrpoUUs  bUu^pUahu   id. 
(MOit  Stb.) 
*-  Kamaberäl  Gr.     .    .    39 1»  22,23 
ICarpolUhMS  marginmtus  AkT. 

Noeggeiathiea«. 
Cwdaitea  prlaeipaUs   .    .    41)21    116 
FUA€U0ria  pr.  Germ.      m  22 

-  boraariteUd«  Oao. .    .    41    .     . 

FUbtUmHa  k.  St. 
7Rliabdi»tm  v^rrueoiu«  Stb. 


Noeggerathia 
—  palfiE 


.  .  d 

??  . 


.  .  d 
bed 


iBaerormU  06.  (in  a?)  42  22    7 

Frmetui  : 
TrigonoearpumDavetiQm.  22    8,9 
Ithabdöctnput  BöcktcMmmt  Qm. 
—  Bainertiana  G6. .    .    .    42  21  17.18 

PrucfiM  ? 
Curpoütke»  regulari*  Str.  21  19-2 1 
lihabdoe,  lintatuM  06.  B. 


.  ?  ? 
bc  ? 


.  d 


.  d 


.d 
.  d 


.  d 


ed 


cd 


?Ärtuia  traneverea  PREaL 
PtyekopkgKum  66. 


^  aniycdalaeformia  GB.  .    42  22  10,11 


Rhabdoear 
jycd 
Ttrgonoe.  Noeggeraihi  Gr. 
CarpoÜfhes  tulcifer  Gr.  Qiar«) 

—  clavataa 42  22  12-14 

CarpolUkts  elavahu  Str, 
Carp.  lagettarlus  id. 
ICarp.  coreulum  Or. 

-  «j».      : 43  22  15,16 

Tricon  ocarpum 

-  Pariiinaonl  Brgr.  .    .    43  22  17-20 
Tr.  Noeggeralhii  LH. 
CarpotitMM  sulcatus  LH. 
Carp,  suicifer  Gr.  Cpar«) 
Carp.  äemen  amygdalae  id, 
Carp.  morfhellaeJormU  id. 

—  Menrxelanam  GB.   .    .    43  22  21 
Carpolithet  M,  06. 

(Kamilia?) 

Carpoiitbea 

-  clvpeifonnia  Gr.     ..    43  22  28 

-  elilptlena 44  22  29 

C.  retume  minor  Gr. 

-  dnbina  Ob 44  22  30 

diacoldeua  Str.  .    .    .    44    .     . 

num  Stigmarifte  ficoidi»  ciratrix  ? 
SigillaTla  teaaellata  Bnan.  44    5    6-9 
J'avularia  t.  LH. 
Calfswosyrlnx  Ztoiek.  Petäh. 
Sig.  Zwickawieiuis  G6. 

-  ocalata  Broh.    ...    45    5  10-12 
Patmacites  o.  Sghlth. 
Syringod.  eomptanatum  Stb. 

—  Cortei  Bror.      ...    45  $6 

Sig.  SilHmanni  id.  (9 

— •  anbrotanda  «d.  ...  46  9 
RkydUolepit  unduiata  Str. 
Sig.  oculata  tSfl.  ipara) 

—  Intermedia  Bror.    .    .    46    7 
PaimaeUes  »uleatut  ScHt. 
Palm,  eanaliculatus  Schl. 
Sig.  reniformis  G6.  (pars) 

cycloatlgma  06.      .    .    46    6 
Byringodendrcn  e.  Bror 

—  BrongRiarti  G«.      .    .    47    7 

Syringod.  pachyderma  BAOtf. 

—  pea-capreoll    ....    47    7    5 
Suringodendron  p.  Str. 
JthytidolepitßbromAnr.iS   4 

diatana  Gr «(lO    3 

alternana  LB      .    .    .    47(  5    1-4 

Syringodemdrmt  a.  Str.  <  8  23 

?RhytidolepU  dubia  id, 

Sig.  ren^formie  LH. 

^Sig,  tatenuiata  id. 

Sig.  gigantea  Ob. 
Sticmaria  ficoidea  BRaR.ete  49    ..     . 

tepidodxHdr.  meTeekU  01.^4    6 

St.  anabathra  Uro.  <10  1 

St.  ficoidf  undwiata  06. 


1-3 

7 
6 


\a 


4.6 
3,4 


.  .  d 
.  .  d 
.  e  . 
.  c  . 

bcd 

.  .  d 

.  .  d 

bell 


.  .  ? 

.  e  . 

.  ?  ? 

.  .  d 
be  Y 

bed 

be  f 
.  c  . 

b  c  . 

bed 
b  e  . 


.  .  d 
bed 


b?  . 


613 

Der  Vf.  bat  aasser  eloigen  naaen  Arten  aaeb  eine  Deac  Sippe  aaf- 
gestellt,  Palaeopteria  <S.  33),  welche  er  so  cbarakteriairt :  ,,BaoB-artige 
FarneD-Stämine,  deren  Oberfläche  mit  Nieren *f5rmigeii  Narben  bedeckt 
ist,  welche  in  QamcoDx  von  72i  angeordnet  sind,  mid  nnter  welchen  eine 
kleinere  von  einem  oder  mehren  GefSss  •  Bündeln  durchbrochene  Narbe 
liegt.  Eine  geringe  Zahl  von  Gef&ss-Bundeln  bricht  anch  ans  der'grÖi- 
seren  Narbe  hervor..  Die  zwischen  den  Narben  befindlichen  Räume  tiod 
der  Lange  nach  parallel  gestreift,  und  diese  Streifen  werden  von  wellfD- 
formigen  Qoeer- Linien  durchbrochen.  Bei  P.  Schnorriana  beträgt  die 
Breite  der  Narben  bis  gegen  15™">,  ihre  Höhe  gegen  iO">n*  die  uater 
ihnen  als  Anhängsel  erscheinenden  kleineren  Narben  sind  verkehrt  Ei-mod 
und  5— .7"»  hoch. 

Man  findet  also  in  diesem  Werke  alle  bis  jetzt  in  der  eigentlicbrn 
Steinkohlen-Formation  Sachsens  aufgefundenen  Pflanzen-Arten  beisammra 
beschrieben  und  abgebildet,  und  man  wird  es  der  Ursache,  welche  das 
Erscheinen  desselben  veranlasste,  und  dem  Zwecke,  für  welchen  es  dienen 
soll,  angemessen  finden,  dass  alle  schon  abgebildeten  Arten  und  selbst  ?iele 
schon  abgebildete  Exemplare  hier  nach  kritischer  Betrachtung  nochmils 
bildlich  dargestellt  werden. 

C.  Ehrlich:  die  fossilen  Zetazecn-Reste  ans  der  Tertiär- 
Ablagerung  von  Ltns,  mit  Berücksichtigung  jener  von  Halianassa 
Collinii  und  des  dazu  gehörigen  im  August  ^954  aufgefundenen  Rumpf- 
Skelettes  (Ehrl.  Beitr.  zur  Paläont.  u.  Geogn.  S.  3—21,  Figg.  u.  2  Tfo.). 
Die  Entdeckung  erst  eines  Schulterblatts,  das  der  Vf.  nach  seiner  Restau- 
rirnng  abbildet,  und  dann  eines  Rumpfes  mit  17  Wirbeln  und  24  Rippen 
ausser  andern  weiter  umherliegenden  führten  zu  dieser  kurzen  Bescbreibnnp; 
der  Reste  und  ihrer  Lagerstätte  (ober-meiocäner  Sand) ,  welche  anch  die 
schon  bekannten  Reste  von  Halianassa ,  Squalodon  und  Balaenodon  von 
Xftn«  geliefert  hat. 

D.  Sharps:  Deseripiion  of  ihe  fossil  Rsmains  of  MSolluiCM 
found  in  the  Chalk  of  England,  Part  1:  Cephalopoda  p.  3-26, 
pl.  1  —  10  (fuU»  by  the  Palaeontogr.  Society  1869  ^  London  4^,  Der  YL 
bekennt,  die  fossilen  Vorkommnisse  nicht  nach  der  von  Fhilups  (in  Co5t- 
BBARS  a.  Phillips  Geoloyy  of  England  18ZZ)  angenommenen  Gliederung 
der  Kreide-Formation  von  Doiser  scheiden  zu  können,  sondern  begou^t 
sich ,  sie  nach  folgenden  grösseren  Abtheilongen  zu  sondern  **, 

g.  Obre  Kreide:    Norfolk ^  Gravesend^  Northfieet. 

f.   Mittle  Kreide:    arm,   Kent^  Survey^  Suesexy  Wiykt. 

e.  Untre,  graue  Kreide:  Dover,  Leire«,  ifiyhtj  North- Down$,  Detiut. 

d.  iChloritische  Mergel:    Wiyht. 

d*  }?  Kreide  mit  KieSel-Rörnern :    Somersetikire, 

*  Davidson  nacht  darauf  aafmerksaoi «  data  Shaepb  an  einer  «ndeni  Stelle  da«  Ge- 
bilde von  Fmrringdou,  welchea  Manche  xnm  Untergrfineand  statt  anm  oberen  Grfiasand  oder 
dtrToartia  reehiien,  fUsehUeh  fiSr  Danlen  halte. 


ess 


So.  dÜH  Jedoch  eHiig«  Arten  aaeb  ans  tieferen  Scbichten  anderer 
Geji:eBden,  als  (b)  Ganit,  (b,  b*>  Unter-  nnd  Ober-Grnnsand  (fiber.dessen 
Alter  sieb  der  Vf.  nicbt  niber  aasspricht),  und  beschreibt: 


S.Tr.  Fg. 

Foraatlon 

S.  .TT.  Pff. 

ForaMtioB 

ad« 

±1 

ad«f  g 

Belenaite« 

(NavtlliiB) 

■«ü"M  »'0 3  l  17      a)d  . 

^ 

pieodo-elegaas  d'O.    .    13  4 

2 

<b) .  •  .  . 

i.  niminms  Lnr.  pars 

radlato«  Sow.     ...    14  5 

1-2 

(b)di  e  .  . 

?ff.  Luten  Pbiu. 

Neoeonleaalt  »*0.  .    .    15  5 

3 

(b> .  a  . .. 

B«lcaBlt«lU»*0. 

nndniatm  Sow.  ...    15  5 
Largllllerttaaiu  d*0.  .    16  6 

4 
1-2 

'%::: 

■iatmala(Sc]iiTir.)»'0.6  1    1-3 

•    .  • 

.  g  ineurlaiuiaBas  b*0.    .    16  6 

3 

.d«  .  .  . 

Am  eUctrimu  MtoLL. 

?Br.  Sowerbytanu  D'O. 

UttuuKommx  verut  M. 

PIttOBi  Sh 17  6 

4 

(b»)d>.  .  . 

Mit  AlTeolIteB-Abdraek ! 

m,  comfreMm$  Pitt. 

Uiceoljita  (ScHL.;  8m.  «  7  1    4-6 
Bmym  fg.  7-10. 

.   .  . 

•  S 

AmnoBites 

B.  maavnatus  B«av.,  Bly., 

eompIaBatQ«MA]iT.,Sow.  19  7 

1-3 

.    .    6    .    . 

Sow.  ^.  1,  Ww. 
Jl  w,  var.fiisi/0nnU  d'O.  Rmss. 

Ä,  Liirgmertiamuu  o'O. 

obtMtna  n 20  7 

4 

.d».     .    . 

^uinu  (Blt.)  »'0.    .    8  1     7-11 

... 

f  g 

falcatus  Mab*.  ...    20  7 

^9 

bd>aa.  . 

B.  armmtimtut  Sow. 
Be/MMi  fmttmlatum  Klv. 

ji,  fttretUms  Mäht. 

rarlans  Sow 22  8 

5-10 

b  did  a  . 

fieM  (Bi».)  Sh.  .    .    .    9  1  12-16 

.    .  e 

.   , 

B.-€»  ImueolatuM  Sow. 

Coupel  Bbqh.     .    .    .    23(8 
A.  varians  Sow.  pars     (9 

1*1 

.dJde  .  . 

B.  rer«  d'O. 

A,  vatians  var.  tubereu- 

Nantilns 

lata  MiHT. 

iatfi-ahu  D'O.  ...    11  2    1-2 

dide 

f  g 

ciaetoa  Mabt.    ...    25  9 

2 

.    .  a  .  . 

«nanu  Sow.    ...    11  2    3-5 

d'd. 

BanburyaoDs  m.      .    .    25  9 

3 

.  d«.  .  . 

paraarolDs  Makt.   .    .    26  10  1-3  | 

.    .  .  f  g 

d».  e 

•  g 

A,  Prosperianus  b'O. 

y.  ^^«i«#    Mamt. 

Omt«)  21 ,  8.              <3   3  ) 
clegusSow.MAirr,p.,»'O.I2{4   1  \ 

P.  f. 

.   .  A 

■  • 

.  J.  Haibib:  Beschreibung*  der  fossilen  Bryozoen  der  Jura- 
Formation  (üfem.  «oc.  ^eo/.  1854^  k,  F,  167—218,  t.  6—11).  Der  Vf. 
begioDt  nach  wenigen  geschichtlichen  Einleitungs- Worten  die  Beschrei- 
bong  der  Bryozoen- Arten,  welche  grossentheils  uns  schon  durch  Lamou- 
lODx,  DESLOifGCHiMPS  uod  MicHBLirv  bekannt  siqd.  Wir  stellen  sie  tabel- 
iarUcfa  zusammen;  vielen  unseren  Lesern  sind  die  Me'motVe#  geologifues 
siebt  immer  zur  Hand,  sie  werden  dann  wenigstens  jederzeit  leicht  Be- 
Kheid  wissen,  was  sie  darin  finden  können. 


8.  Tf.  Pg. 


PormatloB 


S.  Tf.  Fg, 


Formation 


TUBULIPORIDAB. 

St«Batapora 

~  dlehotoaia  Bb.    .    . 

Alseis  d.  Lux. 

ialopora  d.  Ow, 


160    6    1 


Stomatopora  Waltoni  m.  162    6    3 

>  antlqna  n 162    6   7 

CorallieB  |—  dichotomoldas  d'O.     163    6    2 

AUeio  diehotoma  Bfiea. 

J,  dUhototifides  b'O. 


Bradfinrd 
Vnt.-L|aa 
KiaeB'Ool. 


*  DerVr.  «aelit  naa  den  Vorwurf,  daas  wir  dia  ScBLOTmiM*telia  Art  Temaehllatigt 
Uttn,  da  CT  doch  Bbbyb's  Figur  iltlre.  Schlotheim  litlrt  aber  an  leiaem  B.  laneeolatna 
UderThat  aar  dan  Porodragna  BloHrr.  and  yerweiaet  anf  Bbbyb'o  Flgnr  Bnr  xnr  Verglel- 
ebin|(<;/r.);  waa  ar  ooBat an  BaMicliBnBg  der  Art  anfährt,  Laaxett-Porn  nad  enge  Mfln- 
^ ,  bewdiet»  daae  er  nur  etwa  JeaeB  nad  aieht  dieaea  vor  aieh  galiabt  habeB  kaaa.     Ba. 


•94 


StomatoporaBoacbardiM.  164  6  6 
—  Teraueml  H.  ...  164  6  4 
?AU(ttt^4lvM9VWi  P.  t.  S6,  f.  23 


atreiiberg 


Or*-eol. 
Bayra« 
Oxford 


Bradford 
Gr.-Oöl. 


—  BetoBBdrni  n.      .    .     165    6 

—  ?iiiterne«na  Bs.     .    I0&    . 

Amiopora  i.  Gf. 

—  ?Call«vIeasU  d'O. 

>  A.  Bonchardt  ? 

Pr^b-oielnn  Avv. 

-EoieilM I^  6    dGr.-OoT. 

—  DaridsonI  n.   .    .    .  l67  6  H 

—  Baehi  n 168  6  10 

—  Alfrea  n 1C8  6    8  Uot.-Oal. 

—  Jacquoti  n..     ...  169  7    9 

—  ?gracilU  D'O. ...  169  . 
~  ?elegaiitHla  ik*0.  .    .  169  . 

—  ?eomplana(a  t*0.    .  HO  . 

—  ?Ainmonltaran  tk*0, 

I  d  dl  o  »e  a  Lmx.  (Ileptotnblgera- 

d'O.  pmrt') 
~  friquetra  Lmx.    .    .    171    7    1 
Terttbeilatia  lux. 

~  ramoalMlida  Lmx.  .    173   6  13 
T.  antUope  LmI. 
?T.  tenuU  d'O. 

—  ?erfttnia  d'O.  ...    174    .      , 

—  ?Ceriöpora  radiclfotmls  Qd., 

f.  36,  f.  13 

Berenlcea  Lmx.  (Rosacilla  Roz, 
Dlaatopora  d'O.  höh  Lmx«  ;  Mnltl- 
•paria  et  Reptomnltispana  d'O.) 

—  dfinyiana  Lmx.    .    .    177    7    2 

Dia»topora  d.  ME. 
Xevtomultitparsa  d.  d'O. 
IDlattopora  »errueosa  Bdw. 
7Diastopora  inerustant  d'O. 
^  mierostoiiia  H.    .    .    178    7    3 
Ditutopora  m.  Micns. 
Blast,  undulftta  id. 
SeptomuU.  mUr.  d'O. 

—  striata  H 179    7    8 

^  Lneensis  H.    ...    180    7    4 

Vituiopora  diL  vor.  Edw. 
MuttupMTta  iMfM/mm  d'O. 

—  Archiaci  ».     ...    180    9  tl 

—  fradrclformis 

Ceriopora  r.  Gr. 

—  Porbieulata  d'O 

trttttpont  th'  wP. 

—  7dilatalia  d'O« 

DUisiop9fa  d,  d'O. 

—  ?laxata  d'O 

Diattöpora  d.  d'O. 

—  ?teauU  d'O 

•^  ?iiibiiabellam  d1). 

Dias4f6pora  ß.  d'O. 

—  ?rugosa  D'O. 

Diaitopora  Lxj  (ßliitmvapmki 
Elea,  Lateronoltelea,  Meseote- 
ripora  d'O.) 

—  tamouroaxl  Bdw.  .    f^  8    I 

0.  föÜaee^  ht.  f.  3^ 
?AM9p9fm  eamtptimt  Qr. 

—  Waltonl  H 184    8    7 

^  follacea  Lmx.  f.  1, 2   184   8    3 


Oxfqrd. 
Unt.-Ool 


Oiastopon  EudeMaa  fi9w.      .    .  Gr.Oal. 
Biduntopora  Eudetia  D*0. 
m&4ehteHpö«ä  EndtsiuM  d'O. 

—  Ba^idMni  m.  .     .    .     18&    8    9 

—  WriChti  H.      ...     IS    8   6 
O»  foliaeea  Moman 

—  scoblnnla  Michh.    .     186    8  8l 
Teftla«ml  M*.    ...    187    N   f|6it.4M. 

—  Miehelini  Edw.   .    .    188    tf 
Metenteriporm  M.  et 

daedalea  Blt. 
D.  foliaeta  9t  MÜfh,  lifiCMa. 
UmoMtOpnrtc  9L  d'O, 
~~  lamellosa  Micm.    .    188'  9    1 
Ewhara  RanvUUtOM  Üi^itir. 
EUa  B.  D'O. 
Lateroitaatttett  k.  t^O.  ^ 

—  cerTlcoruls  Mica«. .    18^   9   2|Gr.*0«L 
Bidittstop&ra  e.  iHt: 
Etea  c.  D'O. 

—  ramo^issltna  tt. .    .    199   9 
hid.  tt  Eleu  rttmo«.  ft*0. 


190  »10 

191  7 
191    . 


191 


LIas 
Qr.-Ool. 


Uot.-OoL 
Cörall. 

?     . 

Oxford  > 

Callor. 

Kimerld. 


ÜBl.Ool. 

CaHoT. 


Mettensis  n. 

—  retlformls  n.   , 

—  7Call0Tl«nsfs  H. 
Elea  C.  D'O. 

?iDlcrophyllla  H. 
BidioMtoporß  Mes.  m.  d'O. 

—  ?Lncensls  H.  ...     191     . 
Bidiastapora  latciäata  d'O*. 

—  ?macropota  H*.    .    .    191    . 

Hidiaätopora  m.  0*0; 

—  ?latlft)lln  H.    .    .    .    19!    . 
äidiastopora  L  d'O*. 

Reticnlipora  D'O. 
(Retelea  d'O.) 

—  diaathns  d'O. ...     192    9    4 Gr.Ool. 
Aptendetia  d.  Blt. 
?ketelea  trauwerta  d'O. 

Sp  { r opo r  a  Lz.*  (IntrieariaDra.; 
CrlcoporaBLV.jMeireerltlte^RoE., 
Eatalophora,  Tnbtgera^  Stlebo- 
pora,  Liaterotobigera  d'O.) 
elegans  Lmx.  ...    194 
Crieoporä  e.  Blv. 
— €aespitORaCcapilUris)Lx.  195  9    7 Caf.Oot. 
Ctitop.  caesp.  et  öap,  Blv. 
Entalopkota  caetp,  d'O. 

—  abbrevlato  H. ...    195    . 
Cricoporit  a.  Blv. 
Entalophora  a.  d'O. 

FesM»«!  H I9&    * 

Crieopora  T.  Mich. 
SMtalophüra  T,  d'O. 

»  stramiaea  H.  ...    196 
MUlepora  str.  Fbiix. 
Crieopora  str,  Mottir. 
Crieop.  verticiUata  Mich. 
Cr.  subverticillata  d'O. 
^iHtrUfaria  str.  id. 
Laterotubigera  »ert.  Ut 
Laterotub,  stram.  id. 
Entalophora  stram.  id. 


9   6 


0r.-0<ff. 

Unt.*Ool. 
Qr.-Ool. 


•  ObwoRVderVr«  <4i|IM,  iA«-«ePorfi 
J  in  Kxebea  stehen,  giMrtit  er  doeh  dea  Rmm 
Splfopoim  beibehalten  %m  kfioaeq !   Aber  Uin 

Sippen -Nil  me  darf  dem  CK^rUkter  widff 
If  ipredken. 


8.  Tf.  Fg.  Fomatloii 


S.Tf.rg. 


Fonaatl«!! 


Spirepora  imoceMis  H.  196    . 
hUriemriu  B.  Drm. 
Latfrtubigeru  B.  »^O. 
Emtui9fkmrm  B.  id. 

-  MngMNi  Lms.  .    .    197    . 

Sp.  Utraquetrm  B^O.. 
CricMMr«  f.  Blv. 
KMoph^ra  t,  D*0. 
'  eoBpressa  H.  ...    197    9 

-  )»Un«iiil«rf«  H.   .    19»   . 

Smt^tUpharm  «.  d'O. 

-  tBcMlaeatlb  H.  .    .    199    . 
£N/wtepiApr«  B«jocpM  »'0. 

^tSarthaeensisB.]  •  ;5  &  ö  ^^  • 
-9ai}pon  H.  B5l{ol9B. 
-frfaonboidal.  H.l§  e  =  £  196 . 
-tBatkottie«  R.  '«ull^B. 
-?CaUoTleuU  n*0.  .  196  . 
£itaiophora  Lmz. 

-  eelUrM4M  Lm.     .    19»    9    6 
PiteieBlIjpora  o^O. 

(FiaftdU  Hag.> 

-  Waltoni  B.     ...    360  10    4 
Apsevdesia  Lmx.   (^kv.  as  P«. 

Ugia  Lux. ;  Defraaei«  Ba.  $  ?IU- 
diofiudfent  b'O.) 

-  viaiaia  Lmt.  .    •    .    tOl    7    6 

-  elypeata  H.     ...    202    7    7 

Ptlmgia  Jh/ramtim  et, 
Theoaoa  Lux.  (TUasia  Lux.; 
Lopbolepb  Ha«.) 

-  clathrata  Laus.    .    .    304  16    I 

-  ditUrta  H.      ...    205  10    2 

TUuU  d.  Lbix. 

-  Bowcibaaki     ...    20»  10    2 
Liehenopora    Dra.    (Aetlno- 

pora  11*0.) 
~  PhiUipcl  H.     ...    206  10  10 
Coattellaria  Daxa 

(Stellipora  Hall,  Radlopom  d*0.) 

-  Tcrqarail    ,    ...    207  10    6 
Heteropora    Blv.    (Certopora, 

PolTtKoa  ii'O.  ifofi  Ruao.  i  — 
Nodicava,  Reptonodicava,  Ccrio- 
Cava,  Reptomaltf Cava ,  Kodiere- 
seit,  ReptoaodicffoMU,  Maltlao- 
diercaeU,  Creacia ,  Moltlcreacfa, 
RcptoorahierMela  dM).) 

-  coaifera  Ebw.     .    .    206  U    1 

Mülepora  ti ,  dmmetosa  et  pi 
fifmndthwa,  e.  Uot&jfmU  ;  -^ 
Ceriaperm  torymbosm  et  He- 
tervfiru  ramoe»  Michx.,P9- 
^ffremmßatiÜMa  D'O.;  Uett- 
rarp&ru  ramosa  et  Ceriopora 

tRefloamttkrmeie     mbinerm- 

ttmu  D'O. 
lUetenfora  rmmo^Mtlima  id, 
IMmmereeeU  mucrocauiU  id, 
?CcrteMwi  JVrpteMl  M. 
ICeriatrm,  wU^mfrtMea  id, 
Crttele  emitptkata  id. 


Or.-Ool. 


BathoB. 

? 
Or.-Ool. 


Uat.Ool. 


-  pwtoloMi  H.'  .    .    .    210  II 
Certojwr«  §{oho4A  et  p««fo- 

tot«  Mich«. 
Bnil^wm  pmUul&sm  d'O. 
nnttmodietnm  gl,  id. 


Gr.-Ool. 


?MmUlHodier44eis  utbimcru* 
ihmsid, 

7MoHtieuUpora  (neruMtmme  id, 
Heteropora  reclenlata  H.  SU    9    9,Uat.-Ool. 
•*  ^oryaikosa  H.    .    .    21t 

MiUeporn  e,  |iHf.  (e.  Imi 

—  TSartbaeeatls  H.     .    312 
CeriacatMi  Ss  d'O. 

-  7Lorlerl  id 212 

?Leda  M 212 

Ceriopora  L.  D*0. 

-  Tradiellbrmia  (Or.)  H.  212 

CeriocMtMt  r.  d*0. 

-  ?captlUforHila  H.     .    212 

Chattete»  c  MiCB»» 
Chmet.  pQtyfru»  Qo. 
•  ?eompreasa  H.     .    •    212 
Nodiemom  c.  d*0. 

—  ?coralllBa  H.  .    .    .    212 

ReptonmUiswm  e.  d*0. 

—  ?(R«ptoaialtlcava  gra- 
data  M.)    .    .    .    213 


—  7(ReploDodicre«cia  Biar- 
glaata  id. 


"  7RaBvllleBsla  id, 
-  ?MBltiere8ela 
BataM. 


213 
213 


Ofb-Oi»!. 


Oxford 
Corall. 


213    . 

Chliopora  H.  (wtt  Hetcfopora, 
aber  die  Perlatome  deutlich  ver- 
achlfdea  von  dea  ZwIachenOff- 
BBMgeB  BBd  anten  niit  vorapria 
gender  Lippe) 

-  GaemoBi  H.  .    .    .    213  10    5 
Nearopora  Bb.  (Chryaaora Lx. 
FllIcaTa  D'O.) 

-  aplDoea  B%.     .    .    .    214  10 

Chryeaorm  *p.  Lmx. 
"  damleorDi«      .    .    '.    214  10 
CktyeoQrad.  hwu 
Ceriopora  angulosa  dv, 
I-  Defraaeel  H.   .    .    .    215  10 
MUlepora  dumetota  Dfb., 

non  Lx. 
Ceriopora  d.  Miob«^ 
— 7(Chr.NorBianBUBaD'0.)215  . 
-~?(Chi78.>BbtrlgoBai«i.)  216  . 
-7(Chr7a.  cervIcorDia  id,y  216  . 
-7(Cbr7S.  eehiaata  id^  216  . 
-7(Clirra.  radiata  «(.)  .  216  . 
— ?(Chrya.inlcrophynial<i.)2l6  • 
Ceriopora  elavata  Op.  216    . 

Ckrpemoraei*  d*0. 
Ceriop.  atriata  Op.   .    216    . 

Chrjfeaora  etr.  d'O» 
CerloB.  BBf  nioaa  Gp.    216    . 
Chryeaora  a.  d'O. 

Acaatl^opoPB  d'O. 

—  Lanonroaxl  H.  .    .    216    9  10 
Chrifaaora  tphnoia  Micm., 


Aeanihopora  ep, 
Semleylla  d'O. 


D'O. 


217 


B8CBARID1B. 

Terebrlpora  d'O. 

aatliiaa  M.     ...    217    .     . 
Hfppoth«« 

-  Smlthi  Mouia    .    .    217    .     . 
Ceflflrria4n.Pwi.L«Mi«e(Päni^'0. 


0r..0Dl. 


BallMB. 


CMbr. 


'  ZaMHnnieii  61  Arten ,  wovon  26  nen  sind,  aas  allen  Abtbeilongen  der 
Oolhhe.  Antser  Cbilopora  reicben  alle  Genera  nocb  bia  in  die  Kreide, 
in  die  Tertiir-Zeit  und  selbst  bis  in  die  Jetzige  Scböpfong  heraaf,  einige 
auch  bis  in  die  Silnr*Zeit  surfick. 


Osw.  Hbbr  :  Flora  t€ri%atia  Heiveiiae^  die  tertiäre  Flori 
der  Sekweit»  (mit  lithog^^  Atlas  in  Farben-Druck,  Winierthmr^  io  Folio). 
Lieir.  1-Sy  Bd.  I,  1—117,  Tf.  1—50. 

Wir  haben  uns  mit  diesem  schönen  und  för  die  palidntologiscbe  W*» 
senschaft  so  wichtig;en  Unteroehmen  und  den  Quellen ,  woraus  seine  Ht- 
terialien  fliessen,  schon  mehrmals  besch&ftiKt  (Jb.  18SSy  407;  18S4y  330). 
—  Der  immer  zunehmende  Reichthum  sn  diesen  Biaterialien  in  Folge  der 
sich  vermehrenden  Zahl  von  Beobachtern  und  Sammlern  in  der  SekwaUi 
und  die  Mitlheiluni^en ,  welche  dem  Yf.  von  allen  Seiten  für  seine  Arbeit 
gemacht  werden,  haben  die  anfangs  beabsichtigten  4  Lieferungen  derfii> 
ben  auf  6  auszudehnen  geodthigt,  von  welchen  der  erste  Band,  die  Krj^ 
togamen,  Gymnospermen  und  Monokotyledoncn  entbilt,  womit  wir  nng 
hier  näher  zu  beschäftigen  gedenken. 

Obwohl  der  Vf.  sein  Werk  als  eine  tertiäre  Flora  der  Schweit%  Iw- 
zeicbnet ,  so  schliesst  er  doch  die  Vorkommnisse  im  NumiDuliten-Kalic  osd 
Flysch  und  des  quartären*  oder  Düuvial-Landes  davon  ans.  Die  eocanea 
Pflanzen  der  erst-genannten  Formationen  (schon  über  20  Arten)  wird  Fi- 
scHBR-OsTBR  in  Bem  zum  Gegenstande  einer  besonderen  Arbeit  macbfo. 
Ihm  selbst  ist  alles  bis  jetzt  bearbeitete  Material  (Ar..  Brauh,  Brcck- 
M4f(n,  Stizbnbbrger,  Jahrb.  1846,  164;  1860,  501 ;  18SS,  759  etc.)  zor 
Benutzung  geboten;  und  so  abgegrenzt  gehört  die  von  ihm  bearbeitete 
Flora  nur  noch  einer  Bildungs-Epoche  an,  die,  obwohl  manche  Art» 
ganz  durch  sie  hindurchreichen, -in  die  schon  bekannten  drei  Stockwerke, 
untere  Susswasser-,  mittle  Meeres-  und  obere  Susswasser-Molasse,  zer- 
fSIIt,  die  sich  noch  weiter  abtheilen  lassen.  Auch  Häring^  Solakä  ond 
Sagor  scheinen  ihm  noch  zur  untersten  Abtheilung  zu  gehören,  womit  sie 
viele  Arten  gemein  haben  ^*.  Der  Vf.  cherakterisirt  sie  in  der  EioIeitoDg 
(S.  1—12),  beschreibt  ausfuhrlich  die  27  einzelnen  Schichten,  die  ge- 
genwärtig die  2  Bruche  von  Öningen  zusammensetzen ,  welche  dem  ober- 
sten Stocke  angeboren.  Er  schildert  die  Floren  dieser  drei  Zeit-Abschnitte 
mit  der  seinen  Darstellutagen  eigenen  lebendigen  Anschaulichkeit,  indem 
er  manche  Lncken  durch  Schlüsse  aus  der  Thier-Welt  scharfsinnig  ans- 
füllt.  Nach  Voraussendung  unserer  früheren  Mittheilungen  wollrs  wir, 
da  der  Vf.  sich  selbst  die  interessanten  allgemeinen  Resultate  zusammeB- 
zustellen  bis  zum  Schlüsse  des  Werkes  vorbehält ,  ihm  hierin  folgen  ood 
jetzt  nur  eine  Übersicht  der  beschriebenen  Arten  des  I.  Bandes  gebcB} 
wobey  a  b  c  die  drei  genannten  Stockwerke  der  SekweUmer  Meiocio- 
Formation  bezeichnen.  •• 


*  £■  wäre  doch  endlich  Zeit ,  die  fehlerhafte  Benennang  »qnatersXr'  statt  wqntf- 
täx*'  anfiageben ;  überaU  bleibt  sie  haften  und  kleben !  »Quaterniie  Fels-Blldang«  h&"< 
nieht  »ehr  Sinn  aU  „Ternfire«  statt  »»TertIXre««. 

**    Wie  aber  Terhült  et  sich   dann  mit  dem  Nummullten*6ebilde  dei  BUntf  Pr^ 
sMaa,  wo  aneh  eocftae  Koachyllen  mit  dJeiea  Pflaasea  Yorkonmtn? 


«37 


S.  Tl  Ff. 


I.    GRYPT06AMAE. 

A.    Fungi. 
Hypfeoayeet«!. 
Pk^lIcriUB  Kmt  .    .    . 
MrimemmX. 
E.  ftroto&mewn  AB. 

-W«l    . 14 

Snmeum  Fr,  AB. 


14    2    4 


^  3 


PyreBomyeetet. 
SphMria  imerpaageM  H.    .    14    1    3 
^fk.  pumetiformii  JmHüm  *  AB. 

-  arsmif  B 14    1    2 

Sflu  ^mpmli  watU  Bs.  j»«. 

-  ccatboearpoldcs  U.    .    .    16    1    1 
SpHu  popmU  OMi/l#  AB.  pt. 


-Tträgi  «. 

-Knklcri  Hk  .    .    .    . 

•  Sccretud  ...... 

Sphrnerim  I.  AB. 

-SalUeU« 

-picta  » 

PhttidJaiB  Sngenlcnam  n. 
-  PepolivralU  AB. .  . 
-  GmeliDomi 


IS 
15 
15 
16 

16 
16 
17 
17 
17 


Bytterioa  op«paphoUea(Q6F.)l8  2    8 

-  ittipHen»  f>. 18  2    5 

^icgUla  PoacitaruB    ...  18  2    9 

JPkaeidium  F.  AB. 

Iviomites  saealifer  n.  .    .  19  1    8 

-Tvios«.  \ 19  1    9 

-  protofaen«  H 19  1  12 

RpUtrimm  j»r.  Beza 

-  ktttH  n. 20  1  10 

~  DaphnoMiies  n.     ...  20  1  1 1 

IkTttsm«  Popalf  «.    ...  20  2    7 

GastronyeeCet. 

SdccDtloai 

-(PerUporiiiiD)popalIeola  11.20  2  10 

-  (-)  mlnoCnlDm  n,     .    .  21  2  II 

-  pumliferam  n.     ...  21  2  12 


21    4    2 


B.    Algme. 

Nostoehinae. 
^toc  protogacDiD  n. 

Coaf  ervacea«. 
Goifenrites  deblUa  ».     .    .    21 
-  »icgeUi  n 22 


"  OcBingeiiaia  mA 
Q  1 V  a  e  e  a  e. 

Katcronorpka  stacnalis  n. 
Facaeeae. 

CiitMiTa  eonnafs  Uve.  . 
Ftorl4eae. 

Spbaeroeoceas 

-  eriipifoniia  (Sva.)    •    • 

Charaeeae. 
Chan  Meriaal  AB.    .    .    . 

-  BMkcri  AB.  .    .    .    .    . 


2  3 

3  2 
22    3    1 


22    3    4 


23    3    5 


23    4    1 


24 
25 


J' 


Chara  Ben«iiiUlt  AB.     .    .  96 

Rochettlana  it.  .    ...  26 

—  ineonsplcua  AB.    ...  26 

Kanallfera  ii 27 

»llerlana  si 27 

—  BlftMiana  n,     ....  27 

—  dnbia  AB 27 

C.    Mu9ei, 
Hypnnn  Seblmperl    •.    . 
Museita  Seh,  Usa. 

—  Heppl  n. 


*  Spkaerla  latvMttceas  Al.  Br.  ist 
tthcUUh  alM  Iwaktca-OsUf . 


wahr* 


8.  Tf.  Fg. 


4    6 

4    9 

4    7 
4    8 

3  10 

4  U 
3    9 


28    3    6 


a«  . 
a»  . 


—  ÖMinfeaae 

Musettes  Oe,  AB. 

D.    Fiiiees. 
Polypodlaceae. 

Woodwardia 

—  Roeatneriaaa  (üxa.)  .  . 
Laatfaca 

"  (Oonl4qpterU)StlriaeaAB. 

—  (— )  OealagenslB  AB.     . 

—  (— )  HeWecica  n.   .    .    . 

—  (~)  Dalmatlca  AB.    .    . 

—  (— )  pnlehella  ».    .    .    . 
(-)  FIseheri  k.     .    .    . 

—  (Peeopteris)  Valdeiisi«  ». 
Polypodium  Oaaanerl  m.  .  . 
Aspidiam  felis  aatlqoa  AB. 

—  Meyerl  » 

->  elongatnm  n 

—  Etcheri  n 

Chef  lau  thea  Laharpel  «.  . 
Pterls  pesDaeformis  n.   .    . 

—  Panchlugiana  UvG.  .  . 
^  Oandlni  n 

—  OöppertI  W 

—  laaeqaalla  M 

—  Oenlogenala  ÜHa.  .    .    . 

—  Rnppenala  n 

—  bleennoidea  n 

— «Radobojaaa  XJue.  .    .    . 

Schisaeaceaa. 
LygodloD  GaadinI  n.     . 

—  anculatam  n.    .    .    . 

—  J4inarpel  n 

—  aeroaticboidea  w.   .    . 

—  Kargl 

Osmunda  K.  AB. 

£.    Calamarieae» 
Xqnlaetaceae. 

Eqnlaetam  Braun!  Stub. 

—  limoaellnin  n.    .    .     • 
tualcatum  n.     .    .    . 


35  10 

36  11 
d6  11 
36  11 

36  10 

37  10 

38  12 
38  12 

38  12 

39  12 
39  12 

39  12 

40  12 
40  12 
40  12 


41  13 

42  13 

42  13 

43  13 
43  13 


515 
3 
4 
2 

1 


44  14  8 
44  14  9 
44  14  10 


JF*.    Stlagines, 

laoateae. 

Iioetea  Branni  Stis.  .    . 
—  Schaaebaeri  n. .    .    . 


44  14 

45  22 


II.  PBANBROOAM.  OYMNOSPXRHAB. 
J.    Zamieu§, 

Cycadaaa. 

Cyeaditaa  Baeberi  «.•     .    .    46  15     . 
2aalteiC7I>toii)t«vUarliiafi.  46  16    t     |aS 


s?  . 

as  . 

a 
a«  . 
a»  . 
a«  . 
a3  . 


a*  . 
a«  . 

L«    . 

a«  . 

J; 


M8 


B.    Conif€9ue. 

CupTotslBcae. 

Llbocedrna 

-*  ■alleoTOioldM  (£hbi.)  .  47  tl 
WiddrfogteAU  HelFetic«  «.  48  16 
T^xodlom  dubtmu  St«.  4».    49  17 

T.  ditlichum  fos».  AJB. 

T.  Ro9thorm  AB. 

T.-iflrc«  IVama/l  Beok. 
^  Flsekeri  m Ad  19 

QlyptostMbas  BoropakM  H.  51  ^^ 
Taxodium  M.  Baok. 

(hni9$gtHsU  AB. 
Qiypiottr,  .  Aa. 

-  Vngerl  H Ö2R* 

Gf.  Ombi0€nsit  Uk«.         ^^^ 

Podocarpeae. 
Podocarpat  eotaealca  Ui«,  S3  90 
Abletineaek 

Seqnola  L««gfdori    .    .    ,    m]3? 

Ta«f/M  L.  Brov.  ^^'^ 

Araaearltn  Siernbergl  00.     55  21 

PliiM  palaeottrobiu  (Brrs.)  56  21 


2      a« 

5-15  at2. 


M 


—  Haoipeaaa  (GO.)    ...  56  20 

—  beploa  (Uaa.)   ....  57  21 

—  brevlfblla  AB.  ....  57  21 

—  Lansana  n.   .    .    «    .    •  57  21 

—  OoetlMina  AB 57   .      . 

—  Branai  H 58  21  U 

P.  Oceaninu  AB» 

—  leuce  (Um.)  ....  58  21  10 
~  Oceaainea  (Ua«.) .  .  .  58  21  12 
^  Lardyana  n 58  20    5 

—  dubia  n 59  21  13 

—  rhabdosperina  a.  .    •    .  60  21  14 

Gn«ta«ea«. 
Ephcdritet  Soikianoa  Uv«.    60  22   2 

111.    PHANBEOOAM.  MONtt- 
COTYLEDONES. 

Oramtneae. 

Ariudo  (Oonaz)  Goepperil     63i^  ^ 

CulmUt»  ebionjpu  ABL        ^^  ' 
Ooepperii  MAxa«. 

CtMiimißu  Badobt^emi»  Um«. 

Bamktuium  tepmlhtm  Ums. 

»         encitefdeum  Piaci^.-QftT. 

TaphoBloipum  Haerhtgianum  Ett. 

-"  aoooiala 63  22  4 

CulmiUä  a.  Baair.  (22  5 

Phrasmites  Oevincensia  AB.  64{27  2 

CnlmitesarutuUnaeeHtVnthnS  3 

PanlaiB  Hartnngl  n.     .    .    66  25  I 

^  Troglodytarum  ii. .    .    .    66  25  2 

»  (Digltarla)  macelluDi  n.     67  25  3 

—  (£eblnod[fl0a)foatntnn  n.  67  25  4 
Ory>a  ezasperata   .    .    .    .    68  25  5 

PoaeUe*  «.  AB. 

Poacitn  acutns  n,  .,    .    .  68  25  9 

—  dariM  ........  6t  25  0 

—  ifiabdiiras  M 69  25  8 

—  iaevis  AB 69^2  *J^ 

70  25  tl 


a'  . 


a« 
a» 


Paaeltes  caetpitoaiu  m,  .    »  10  16  1 

—  tortui  AB ,  702SI3 

Poacite*  reeentior  Uvo. 

^  repeaa  11 76 15  D 

-^  atrletas  AB.  .    .   ^    ^    .  7t  iS  4 

*-  aoguthit  AB 71  26  %n 

^  paitudovlBoa  AB.   .    .    .  7l^  \^ 

^  snlbtüls  II tl  26  6 

^  rigidut  II 71  26  5 

Cypier«cea«. 

Cypet Bt  TatnttiM  n.  .    .    •  72  26  12 

—  GhaTannaal  «•  .    •    .    •  lal^  { 

^  SJrea*Bi  it TB  27   14 

—  Morloti  I».     ^    ....  71 27  3 
Bclrpua  dep^nHiiu  «.     .    .  74  26  8 

—  fwotofaeas  «k    .    •    .    «  74  26   Td 

Carex  tertiaria 74  lAiL 

CypMtu  Ort.  ü»ö.  '"■ 

—  StibeuchMrl  n 7S  26  9ii,IO 

Cyp«ritea.dtibi«a    .    «    ^    .  75< 


i36  5 

a*  J  "  CulmUn  {Seir]^.}  iL  AB.    *^  ^ 

-  plieatna  Fues.-O.      .    .    75  tt  1 

-  Casteri  • 76  38  M|^ 

->  ZoUikoferl  «1.    ....    16  28 

mnltlnervoMB  1».    .    •    .  76  28 

,,   —  UBtttatrlataa  m      ...  76  28 

»"«  -  lUebstelBeri  fs.      ...  77  M 

-  Ootbaicki  m 77  28 

-  caaaUculatBs  n.    .    ,    ,  77  38 


—  alterBaat  n 78  38 

—  Dtucallonis  H. .    .    .    .    TB«^ 


Spargtmium  Oenma.  AB.     <26  Itt 
?       :       Äclurontteum  AB.iao 


-^  margaruiB  i 
—  coattrtDB  M. 


3k 
78'29  3 
7939  3 
7939   4 


—  paueinenrit  H.  .    . 

C.  anguatisMmus  Hc 
-*  scnarios  n 79  39  hfabeif 


a3c 


—  angnstlor  AB. 

—  aBlcatBlna  ».     .    . 
aaguatiaalniua  AB.. 

retieulatiia  n.    .    . 

Juneaeeae. 

Juncea  retractüa  n,    . 

—  artlculariua  n.  .    . 


i 


7 


79  29 
88  39 

80  39  6iB 
4 

U 


81  30 


—  ScheBcbaerl  «.  .    % 

Smi  laeeae. 

JSmllaz  grandifolla  (Uxa.)     83  30  8 
'^    obtuaffolia  It «taO  9 

~  aaglttiftra  H Bb)^  I 

SmilacUe»  tagitUUm  Vs«.  ^ 

—  panrl/oUa  n 82  30  3 

—  aBguatIfolla  b 88  30  U 

iGlortoaltea  (H.)  roatratna  n.  83  30  6 

ä?  e  Palmaeead. 

Cbaaacropa  Helvetica  «. 

e  Sabal  LamanoBia  H.  .    .    • 
a'  .        FtüBelUnrU  L,  BB6W. 
e        Ff.  rapfc^o/ja  Btth. 
FL  BaeHnakmm  U>«« 

ia?  .       Fi.  rUeiuSmiUt 


t«, 


|S. 


69» 


S.  Tf.  Ff. 


<86 

^36 


Sabal  Müor  H 

Ft.  raph^olia  Stb. 

FL  mij^r  Uv«.,  Etth. 

FL  mtutimM  Uh«.,  Scuwp.,  Web, 

F7.  Pmriatarei  Mami. 

>*<.  §i§mmfum  M4Mt. 
PlaballarU  latflote  n.    .    .    90  36   S 

—  BÜMiaiaa«  n 90  37    . 

MMrieaci«  fbrfK>«  n.  .  .  99  38  . 
GeovojDa  Sleiseri  n. .  .  .  93  49  1 
F^Maleltta  apeatabilit  Uao.  9«  30  . 
Palouicltcs 

~  CPMcIeal.)  Helvetfciu  R.  94  40    1 
ANiaftfidle«  ir.Uaa. 

.  hmcilUrU  Baoa. 

FaMi«.  Vard^l  Otep. 

—  iPaltuic.}  Moallcolatna  a.  96  40  2, 
~  (-)  MoaMaai  H.  ...    96  40    4 

ßamimibim  M,  H. 

—  cA.atlioI.)  Martiia»]!  m.  .    97  41    2- 

Aroldeae.      «« 
Aroaitn  (H.)  dablas  n. 
Typbaeeae. 


1,2 


9646   5 


< 


Typha  latlnima  H. 

r.  $temophifUa  AB. 

Tyii&ae/otpMjfi  marUim.  üno. 

Sparcadinm  Braonl  n.    .    .100  4S 

—  ValdeBM  a 100  45 

Tglnm  H 101  46 

,  ^cAeraaMema  Uaa.  p* 


X'. 


5,6 
6-8 
6-7 


tfl  . 


Naja  de  at. 
jPotamogeton  f  ealealaUuAB. 
Carex  leporkta  Kas« 
Bruckniaaol  AB.    .    .    . 

—  obftolelui  w.*    .    .    .    . 
ajat  stylosa  » 

—  effaglta  m 

iZosterites  marlaa  ITsa. .    . 
NiOadopsUH 

—  dieliotoma  n.      .    .    .    . 
^  na5«r  H 

unbekannte  Pflaase  AB.  1 
dvltcatula  n 

Butomeae. 
BtttaaMM  aehetanUeas  n. 


S.  Tf.  Fg. 


102  47    1-6 

102  47    7 

102  47  10 

103  46    1,2 

103  46  3 
I0S47  11 

104  .  . 
104  48  1-6 
106  48  7 
.Jb.  1845,176 
106  48  8,9 


Hydraehavldeae. 
StraUolitee  Kisladun  M.« 

Irldeao. 
Iris  Eftcbenie  «t.     ... 
■*-  obeoleta  n.    .    .    .    . 


106  46    4 


106  46    9-11 


107  50    3 
107  4«   8 


Broniallaeeae. 
'^  *  Bromelia  Gaudlal  m.    . 


'^IS    f,2 


Familiae  insertae. 
»hysaseBla(n.)Parlatorel  n.  109  42    2- 17 


191  Arten,  woroater  113  nen. 


c 
a'  . 
c 
e 
a<  . 

c 

t 


Es  sind  mithin  fast  ^s  "l^^r  Arten  (113)  dieses  Bandes  ganz  neu,  aus- 
ser welcben  der  Vf.  noch  mehre  andere  zuerst  benannt  hat.  So  ergänzt 
sich  die  Flora  immer  mehr  in  allen  Familien  ;  und  die  Entdeckung  auch 
der  zartenten  Pflanzen-Reste  zeigt  uns,  dass  lieine  Pflanze  und  kein  Theil 
eines  Gewächses  so  vergänglich  gewesen  ist,  dass  er  nicht  in  besonders  gün- 
stigen Yerbäitnissen  ebenfalls  noch  zu  unserer  Kenntniss  gelangen  konnte. 

Indem  wir  uns  die  Nachweisung  des  Inhaltes  des  11.  Bandes  bis  zu 
dessen  Vollendung  vorbehalten ,  haben  wir  noch  von  den  neu-aufgestellten 
Sippen  des  Vfs.  (abgesehen  von  Gloriosites,  Aronites  und  Stratiotites) 
Nachricht  zu  geben. 

Najadop sis  OH.  104  begreift  zweifelhafte  Najadeen  in  sich,  die  je- 
doch in  ihrer  Tracht  sehr  abweichen  von  den  Najadita-Arten  Bockman's 
aus  dem  Lias.  Pie  2  ersten  Arten  haben  dichotome  lange  ddnne  Stengel 
mit  einander  gemein,  die  dritte  ist  sehr  zweifelhaft. 

Pbysagenia  OH.  109:  Cavles  lonf/U^ivd  tuMosi^  lanfiirorwm 
slriaüs  nadh  amfnUliferUt  ümpulU9  ovalthus  suieatU  verÜeUiaiis,  in 
Mergeln  z^n  Monod  bei  Riva%, 

S.  112-115  sind  der  Erklärung  der  Tafeln  gewidmet.  Die  sehr  scbdnen 
Abbildungen  aind  theils  in  Cr^yon-Manier  und  theils  gravirt,  viele  in 
Farben-Drack  ansgefiShrt«  Sie  gehOren  zu  dem  Besten,  was  man  in  dieser 
Art  bat. 


*   Potanogeloa  £serl  H«  ward  von  Ssim  an  Kirckberg  in  der  MUiw  entdeckt. 


640 

Ist  dieses  Werk  einmal  vollendet,  was  schon  in  wenige  mebr  als  Jalns- 
Frist  za  erwarten  steht,  da  Lief.  S  (S.  1—24,  Tf.  51-«0)  als  Anfang^  des 
II.  Bandes  bereits  vor  uns  lie(<;t  und  auch  die  Tafeln  der  4.  Lieferoo]^ 
gestochen  sind,  so  wird  es  eine  der  schönsten  Grundlagen  im  Gebiete  der 
fossilen  Flora  scyn. 

H.  J.  Cartrr:  über  die  rohrige  Struktur  der  Alveolioi^ 
Schaale  (Ann.  Magam.  UßiMst  1864,  b,  XIV,  99-101,  Tf.  niB).  Wie 
d'Orbiohy  u.  A.  so  hat  auch  der  Vf.  bisher  geglaubt  and  io  derselbe! 
Zeitschrift  XI,  170  angegeben,  dass  bei  Alveolina  (A.  melo)  die  paralldcB 
Qaeer-  (Spiral-)  Streifen  den  inneren  Kammer-Zellen  der  Schaale  ent- 
sprechen, indem  die  Kammern  selbst  in  viele  längs  der  Einrollung  fort- 
laufendie  Röhren-artige  Zellen  unterabgetheilt  seyen.  (d'Orb.  Fcrmmmf. 
de  Vietme,  143).  An  günstig  beschaffenen  Schaalen  aber  kauD  man  lof 
dem  Qoeerschnitte  erkennen,  dass  jene  Röhren-Zellen  in  der  Dicke  der 
äusseren  Wand  liegen  und  mit  den  Kammern  nichts  su  thun  haben,  eioe 
Täuschung,  welche  davon  herrührte,  dass  eben  die  letzten  Umgänge  der 
Schaale  ganz  dicht  aufeinander  liegen.  Diese  röhrenzellige  Struktur  der 
äusseren  Schaaleu-Schicht  entspricht  also  hier,  wo  der  Rucken  der  Schaale 
so  breit ,  der  röhrigen  Beschaffenheit  des  Nadel- Stranges  (aus  Nadelfor- 
roigen  Körperchen  zusammengesetzten  Rückens! rangs)  von  Opereulina  An- 
bica.  Diese  Kanälchenhaben  V400  ^^1'  Weite  und  ihre  Zwiscfaenwäode 
sind  höchstens  bis  '/s  so  dick.  Sie  scheinen  nur  eine  einfache  Schickt 
zu  bilden. 

Die  Exemplare,  welche  diese  Struktur  so  deutlich  zeigen,  atammea 
aus  Ostindien ,  vom  Bolan-Paas  zwischen  den  Städten  Dadour  und  ifuetU, 
Wie  in  Sindh  und  Arabien  kommen  sie  dort  zusammen  vor  mit  Papier- 
dunoen  Orbituli ten  (Cyclolina  d'O.)  in  einem  dichten  weissen  sog;. 
'^,,Nummuliten-Kalkstein'',  aber  nur  äusserst  selten  mit  einem  oder  den 
andern  wirklichen  Nummulifeu.  Da  nun  aber  dieser  Kalkstein  tief  unter 
dem  ächten  Nummuliten-Kalk  liegt  und  jene  zwei  zuerst  genannten  Sippea 
nach  d'Orbigny  in  Europa  der  Kreide  angehören ,  so  ist  jener  sog.  Nuia- 
muliten-Kalk  wohl  ebenfalls  Kreide ;  auf  'dem  Queerbruche  kann  nan 
Nummuliten  und  Orbituliten  leicht  mit  Cyclolinen  und  Alveolinen  ver- 
wechseln. 

Der  Vf.  nimmt  endlich  noch  seine  frühere  Behauptung  in  Bezug  aaf 
Cyclolina  zurück ,  welche  d'Orbigny  in  seine  Abtheilung  der  Cydostegier 
rechnet.  Ihre  Zellen ,  nur  eine  einfache  Schicht  in  der  ganzen  Dicke  der 
nach  dem  Umfange  hin  an  Dicke  zunehmenden  Schaale  bildend,  liepea 
nämlich  wirklieh  nicht  in  spiraler  Reihe  (wie  bei  Orbitoides  .ond  Orbito- 
lites),  sondern  in  konzentrischen  Kreisen,  dergleichen  sich  auch  aof  der 
inkrustirten  Oberfläche  erkennen  lassen ;  —  nur  die  vom  Mittelpunkt  aas 
schief  Bogen-förmige  Aneinanderreihung  der  Zwischenwände  der  Zellea 
täuscht  das  Auge  leicht  so,  dass  es  eine  spirale  Stellung  so  erkennen  glaobt 
An  einem  Exemplare  ergaben  sich  die  mittlen  Zellen  Vsso"»  ^^  peripbe- 
rischen  Vsss"  ^^g* 


Ober 

die  Grundgesetze  der  mechanischen  Geologie, 


Henm  Hauptmann  FaiKDBioH  Wsiu 


Dritte  Abtheilang* 
HiesQ  Tafel  VIII. 

Noeli  ist  bei  AaffteHung  der  Grundgeietf e  der  mecbanischen  Geo- 
logie der  Besiehongen  nicht  niher  gedacht  worden,  in  welchen  dieRich- 
tangen  der  Erhebungen  zu  dem  relativen  Alter  jener  normalen  FeU- 
Massen  stehen ,  die  entweder  die  Gebirge  voUstftndig  xosammenseUen, 
oder  dieselben  ganz  oder  nur  thellweise  an  ihcem  Fasse  überlagern. 
Es  bieten  diese  gegenseitigen  Besiehongen  der  geologischen  Forschung 
keineswegs  ein  so  anbetretenes  Feld  dar,  wie  die  in  den  beiden  voraus- 
geschickten  Abhandlungen  entwickelten  Verhaltnisse  der  absolaten  Lage 
«nd  Riehtang  der  Erhebungen.    Dasselbe  wurde  jedoch  seit  seiner  er- . 
sten  Bntdeekong  nur  in  sehr  mangelhafter  Weise  ausgebeutet.     Denn 
statt  aUgemein  gültiger  leitender  GrundsStse  wurden  bisher  nur  un« 
richtige  Verallgemeinerungen  spezieller  Erfahrungs-Sätze  den  Unter<- 
sQchangen  über  die  Yielseitigen  Beziehungen  zu  Grund  gelegt,  welche 
zwischen  dem  relativen  Alter  der  Gebirgs-Massen  und  jenem  der  in 
ihnen  vorkommenden  Hebungen  bestehen.     Es  wird  desshalb  zweck- 
B»ssig  sejn,  den  Erörterungen  über  die  relative  Alters-Bestimmung 
der  Erhebungen  eine  Widerlegung  jener  irrigen  Grundsätze  vorauszu* 
sehicken,  welche  bei  diesem  Zweige  der  geologischen  Forschung  bisher 
in  Anwendung  kamen. 

Die  Alters^Polge  der  Sedimente  ist  durch  paläontologische  For- 
schungen gegenwärtig  für  sämmUiche  Epochen  der  Erd-Bildong  so  voll- 
ständig bestimmt,  dass  der  Gedanke,  die  AKers-Bestimmung  der  Dislo- 
kationen der  Erd-Elnde  an  jene  der  normalen  Gebilde  zu  knüpfen,  den 
vollsten  Beifell  verdient.   Die  Art  und  Weise,  wie  durch  £lib  db  Bbau- 

*   Vgl«  Jahrb.  1856,  288. 
Jthf|U(l856.  41 


•43 

MOMT  diese  Idee  sur  ersten  AuBführong  kam,  uBlerltg  hingegen  viel- 
fachen und  wesentlichen  Bedenken. 

Durch  £lie  de  Beaumont  wurde  die  Lehre  Terbreitet,  dass  sich 
das  relatiye  Alter  der  BmporheboDg  einer  Gebirgs-Kette  in  jene  Zwi- 
scbenperiode  versetxen  lasse,  welche  durch  die  Differeni  in  dem  reb- 
tiTcn  Alter  der  am  Fusse  des  Gebirges  aufgerichteten  und  der  noch  in 
wagrechter  Lage  befindlichen  Schichten  gebildet  wird.  Zugleich  seUte 
er  bei  Gebirgs-Ketten,  welche  er  dieser  Bestirnmung  sufolge  gleich. 
seitig  gehoben  glaubte ,  überall  einen  ParaUelismns  der  Richtongea 
voraus,  und  schliesslich  hielt  er  nebst  einer  namhaflen  Anzahl  fon  Ai- 
bangem  sich  veranlasst,  auf  diese  beiden  Grundsätze  geometrische  Korn- 
binationen  und  Systeme  zu  begründen,  welche  den  Parailelismui  der 
Achsen  gleichseitiger  Brhefaingeo  auf  der  ganxen  Brd*Oberfiäche  dar- 
stellen sollten« 

Aus  diesen  beiden  Grundsätsen  suchte  vor  Allem  der  Urheber  der* 
selben  die  regelmässigen  Besiehupgen  herzuleiten,  welche  «wischen  des 
Richtungen  der  Erhebungen  von  gleichem  relativem  Alter  unter  glei- 
chen Hebungs-Verbfiltnissen  nothwendig  bestehen  müssen;  auf  iboea 
beruht  seine  so  bekannt  gewordene  Alters-Bestimmung  der  Europa- 
$ehen  Giebirge,  und  ihrer  Anwendung  entstammt  ebenfalla  das  in  jüng- 
ster Zeit  von  £lib  de  Bsaumomt  aufgestellte  Pentagonal-System,  in 
welchem  er  diese  relativen  Alters-BesUmmungen  auf  alle  übrigea  E^ 
bebungen  der  Erde  auszudehnen  versuchte.  DieForschvngen  des  eitea 
so  thätigen  als  berühmten  Geologen  musslen  jedoch  auf  diesem  G^ 
biete  nothwendig  mangelhafte  Ergebnisse  liefern ,  da  es  auch  die  Ver- 
aUgemeiixerungen  jener  Grundsätze  sind,  auf  welchen  sie  vorzugsweiie 
benihten. 

Zu  iuz  DE  Bbaümont's  Verfahrungs-Weiae,  aus  der  wagrecfates 
oder  aufgerichteten  Lage  der  normalen  Fels-Massen  ans  Fusse  eines 
Oebirgs-Systems  auf  das  relative  Alter  der  Gesammt-Erheboag  xo 
schliessen ,  welche  aus  einer  Anzahl  von  gleichlaufenden  Gebirg^Gli^ 
dem  gebildet  wird,  ist  bereits  vielfach  die  Einwendung  gemacht  wor- 
den, dass  diese  Theorie  nur  das  beziehungsweise  Alter  der  letztes 
Erhebung,  welche  innerhalb  eines  Systems  von  parallelen  Gebirgs-61i^ 
dem  erfolgt  ist,  zu  bestimmen  erlaube.  Allein  selbst  diese  Einschran- 
kung  unteriiegt  noch  dem  weiteren  Zusätze,  dass  in  manchen  Gegenden 
der  Erde  die  Alters-Besümmnng  zahlreicher  Hebungen  mittelsten 
DB  Bbaumony*s  Verfahren  gänzlich  ausser  dem  Beceiche  der  Mdgfich- 
keit  Uegt. 

Es  gibt  ausgedehnte  Landstriche,  welche  seit  Ablagaruog  der  pa« 
läozoischen  Gebilde  keinen  weiteren  Imaaersionen  unterwarfen  waren, 
vnd  deren  letzte  Schlchten-Anfrichtung  dennoch  in  den  jüngsten  geo- 
logischen Epochen  stattfinnd ,  ohne  dass  die  exfoJgtan  Hebnagen  oad 
Smknngen  der  Erd-Oberfliche  die  ausgedehnten  Formatlona^GrßazeB 
der  paläozoischen  Gebilde  öberschritten  haben* 

Ans  diesem  Gmnde  Ist  es  z.  B.  in  den  NO^  Staaten  dar  Daion 


MI 

gSn^ieft  ttnluAglidi,  4*8  r^nüve  Alter  der  ü^hMidMn  lekütldSifen  btid 
terltSreB  Miiehlen-SldntDgeti  ton  jenen  6et  Ptiin9r*lPetiode  Mi  fldM 
der  Alters-BestimmuDgen  E.  ra  BtAtfiiO)lt*s  tu  anter^cbeiden.  MiA 
fMie  nur  die  bereiui  erwltinte  tbaUaebe  Ih^i  Auge,  d^ss  ininitten  prl- 
raUiver  und  palloxoiioher  PormaUoiien  dieUrftdten-Senkting  dei  üHe^ 
Se^9  tuAL^rmma^tlrMM  durch  die  ktypU^-lMdogene  DarchbhUSlH 
Senkmg  dei  OtMario'8%B"$  ^aeer  onterbroohen  ist«  Abgesehen  fbh 
der  tothemebend  OW»  Ungen-Achse  der  Mtten  Senkung  IM  dai  f eli- 
tive  Alter  des  Oiilflrl0««Beekeni  leben  deishalb  zdm  fhindeeied  bl  die 
/Vflgeren  Bpoehen  der  Tertiiri^Zeil  tu  Terseteen,  de  bei  nngerem  B^ 
stehen  seines  sQdllcben  badogeneH  SenkungsHendei  der  seit  setner 
Eoislebang  Ihn  dnrebaagende  mäobllge  AbRuss  der  obere«  CmMlU 
tcAen  See*n  wohl  schwerlich  mit  seinen  gewaltigen  Fällen  necb  10  #ell 
Tom  Nord-Ufer  des  Erie»Se&&  entfernt  seyn  wdrde«  Die  Bfldong  des 
(Morso-^Beekens  ist  ferner  gleich  jener  des  CaspUehen  und  Sekitür- 
tm  Meere$  und  der  MiHMändUehm  GewAssev  badogenen  Senkttn* 
gen  innetbalb  der  Region  der  grftssten  sphfiroldiicben  Krfimmnng  der 
BördliGbe*  Baibkagel  belcuzählen,  and  dieser  gleichen  Lege  helber 
dorflen  die  genenncen  8eei>  und  Meeres-Becken  sflmmilicb  efaier  gleich« 
leitigen  reakHonSren  Böcksenkung  dieser  Brdfinden<-Zone  eatstamoien» 

Sowie  es  einerseits  unmdgllcb  ist,  inmitten  von  Landstrichen, 
welche  mar  wenigen  loimersiotfen  unterworfen  waren,  durch  Beeb-> 
aditong  der  Scbichlen-Aofricbtung  der  am  Fusse  der  Erhebungen  be« 
fiodlicbeti  .Geateins-Massen  das  Alter  der  Hebungs-Systeme  relativ  la 
betttmoien ,  so  lässt  andererseits  B.  db  BaAUMOMT's  Lehrsalz ,  selbst 
in  feiner  eingesohrftnkten  Fassongs- Weise «  in  Gegenden,  welche  bfto* 
fige  laimefsionen  erlitten,  sehr  oft  statt  dem  Zeit-^Funkte  der  letften 
partiellen  Erhebung  eines  Systems  nur  den  Zeitraoin  erkennen ,  In  wel- 
ebeni  in  entfernten  Gegenden  aasgedehnte  Nhreaa-Änderungen  der  Erd* 
Rinde  einen  emeoten  Rückzug  der  Weltmeere  und  erneute  Emersionen 
bewirktet». 

Vereaclit  man  die  Hebungen  aller  Perioden  anstatt  in  Hinsieht  der 
Kkhtange-Linien ,  weiehe  sie  den  normalen  Fels*Massen  anfprigten ,  in 
BesiehMig  der  verschiedenen  Niveao*s  einzatheilen,  bis  zu  weloben  sie 
dieselben  emfertrieben,  so  erbfilt  man  drei  Heopl-Klissen  erstkbaliger 
Hebonga^Syslenie,  Die  Hebungen  an  der  Innen^Seite  der  festen  Bf d« 
linde  faabes  bei  ihrer  Fortpflanznng  naebOben  entweder  die  Ober« 
tieke  TOM  festünderD  betroffen  und  in  diesem  Falle  emarineHe- 
bingf  «^Systeme  erzeugt;  oder  sie  dislozirtenieii  Rodender  Meere« 
Is  letztem  Falle  haben  sie  den  Meeiies*€hrand  entweder  über  &b6  Ober* 
ftcke  der  Ozeane  empergdbobdn  and  emergirie  Hebangs-By«> 
•te»e  gebildet«  edet  die  Brfaebong  Ist  gänzlich  ontermeefisdi  iaid 
MerelB  svbmei^lvezBebongs-System  geblieben 

Meie»  drei  RIasNn  erstdMlIger  Hebungen  entsprechen  die  eaHni* 
Mn,  emeigirten  and  submaifnen  Senknngs-Sysleme,  Bmarlne  Und 
MergMe  ■eimagS'-Bysteme  wurden  oft  während  spHete«  Senhoilgi* 

41* 


«44 

EpocbOiD  zu  post-immergirten  Gebirgen  umgewandelt,  und  omgekelnt 
haben  spätere  Hebungen  aus  submarinen  undimmergirtenHoheD-Zägeo 
postemergirte  Hebungs-SyMeme  gebildet 

Die  Trockenlegung  submariner  oder  iroroergirter  Gebirgs-Systeme 
kann  aber  auch  statt  direkter  partieller  Hebungen  ein  allgemeiner  Back* 
xug  der  Gewässer  bewirkt  haben,  in  welchem  Falle  dieselben  zuPosl- 
emersions- Systemen  ausgebildet  wurden.  Letxte  Gattung  toq 
Höhen-Gebilden  wird  häufig  mit  den  emergjrten  H«bung8-Sy- 
stemen  yerwechselt.  Denn  es  werden  die  Sedimente,  welche  ihre 
Oberfläche  während  der  letzten  Immersions-Epoche  überlagerten, 
meistens  für  unterirdisch -geh ebene  Schichten  gehalten.  Es  ist 
desshalb  nöthig  über  die  Entstehung  dieser  Überlagerungen  hier  einige 
Erläuterungen  einzuschalten. 

Es  ist  unzweifelhaft ,  dass  jene  Geschiebe ,  welche  Flüsse  and 
Ströme  dem  Meere  zuführen,  sowie  jene  Ablagerungen,  welche  mädh 
tige  ozeanische  Strömungen  an  partiellen  Orten  des  Meeres-Gnmdei 
absetzen,  unter  allen  Umstanden  nur  Schichten  bilden  konnten,  dem 
Oberflächen  horizontal  oder  unmerklich  geneigt  sind.  Wurden  iiifi* 
gegen  im  Verlaufe  grosser  Erd-Katastrophen  die  Weltmeere  mit  Mate- 
rien übersättigt ,  welche  sich  in  normalen  Zeit-Perioden  wieder  ans 
denselben  niederschlugen,  so  mussten  solche  allgemeine  Meeres- Absätze 
den  Boden  der  Ozeane  und  dessen  Unebenheiten  gleichmässig  und  da- 
her  Wellen-förmig  überiagern.  Man  kann  mit  Sicherheit  annehmen, 
dass  Sedimente  dieser  Gattung  in  den  grösseren  stets  nnbewegten  ^l^ 
ten  der  Ozeane  noch  auf  Flächen  mit  einer  Neigung  von  30^  mit  Leich- 
tigkeit senkrechte,  regelmässige  Niederschläge  bilden  konnten;  näirend 
es  eben  so  fest  steht,  dass  in  Meeres*Theilen ,  deren  Grund  tod  Stör- 
roen,  yon  periodischen  Fluthen  und  Brandungen,  von  StromungeD  des 
Meeres  oder  binnenländischen  Entleerungen  bewegt  wird ,  nur  nahen 
horizontal  geschichtete  Ablagerungen  entstehen  können. 

Es  ist  daher  keineswegs  vorauszusetzen,  dass  die  gleichartigen  und 
scheinbar  gleichartigen  Sedimente  der  verschiedenen  Formations-Epo- 
chen  an  allen  Orten  genöthigt  waren,  die  Thalungen  zwischen  den  sub- 
marinen Gebirgs-Ketten  einzud)nen  und  sich  in  horizontal  liegende 
Schichten  zu  verwandeln ,  wie  es  Ton  sämmtlichen  Geschieben  und  den 
Ablagerungen  von  vielen  Trümmer-Gesteinen  vorausgesetzt  werden 
muss.  In  den  unbewegten  Tiefen  der  Ozeane  konilten  sie  mit  Leich- 
tigkeit die  gebirgigen  Unebenheiten  des  Meer*Grundes  selbst  in  einer 
Mächtigkeit  von  mehren  tausend  Füssen  noch  WeUen-förmig  überlagern. 
Es  unterliegt  daher  keinem  Zweifel,  dass  bei  einfachen  Eroersionen 
submariner  Gebirgs-Ketten  die  Wellen-förmige  Überlagerung  mit  ^tichr 
artigen  und  scheinbar  gleichartigen  Gesteinen  ähnliche  Verhältnisse  in 
der  Lage  der  obersten  Schichten  hervorriefen,  welche  bei  emergiiten 
Hebungs-Systemen  die  wirkliche  Aufrichtung  ursprünglich  horizonUl 
gelagerter  Schichten  erzeugt.  Vorzüglich  am  Fusse  von  emergirten 
Höhen<>Systemen  ist  eine  Verwechselung,  ob  die  geneigte  Lage  der 


«45 

Sdücfiten  ton  Wenen*f5nnigeii  Überlagerungen  und  Mo]den*fonnigen 
Anlageningen  oder  ob  sie  Ton  borisontaler  Scbicbtnng  und  nacbfolgen« 
den  anterirdiscben  Hebungen  herstammt,  yollkommen  denkbar« 

Voretebende  Betrachtungen  über  die  Entstehungs-Yerhaltnisse  ema« 
riner  Hebangs-Systeme  und  über  die  Postemersion  submariner  Höhen* 
Zuge  berechtigt,  E.  de  Beaumovt's  allgemeinen  Lehrsatz : 

„Dass  die  Erhebungs-Zeit  eines  Gebirgs-Systems  zwischen  die  Pe- 
riode  der  Ablagerung  der  an  seinem  Fusse  noch  aufgerichteten 
Schichten  und  jene  der  horizontal  gebliebenen  lallt,^^ 
auf  die  speziellen  Erfahrungs-Sätze  zu  beschränken: 

»Dass  nur  bei  emergirten  Hebungs-Systemen  durch  die 
Untersuchung  der  wagrechten  oder  geneigten  Lage  der  an  ihrem 
Fusse  befindlichen  Schichten  die  relative  Alters-Periode  der  I  e  tz  t  en 
Hebung  mit  Sicherheit  bestimmt  werden  kann,  während  diese  Unter- 
suchung bei  PostemersionS'Höhensystemen    nur   die  letzte 
Emersions-Epoche  zu  bestimmen  gestattet.     Bei  emarinen  He- 
bungs- Systemen  liefert  hingegen  diese  Untersuchungs- Weise  nur 
in  jenen  Fällen  ein  Resultat,  wenn  die  Hebungs-Linie  noch  ausser- 
halb des  Gebirgs-Systemes  sich  in  später  emergirten  Landstrichen 
verfolgen  lässt,  und  dort  inmitten  ungehobener  Schichten  Ihr  Ende 
erreicht," 
So  wenig  in  diesen  wesentlichen  Beschränkungen  E.  D£  Beaü- 
hont's  Theorie  der  Alters-Bestimmung  der  Erhebungen  noch  gestattet, 
aQgemeine  Schlüsse  über  das  relative  Alter  sämmtlicher  Gebirgs-Systeme 
der  Erde  zu  folgern,  so  wird  ihre  Anwendbarkeit  noch  mehr  durch  den 
Umstand  vermindert ,  dass  die  jüngsten  am  Fusse  eines  Gebirges  vor- 
kommenden Erhebungen  theils  sehr  oft  bei  Entstehung  benachbarter 
JQDger  er  Gebirgs-Systeme  gebildet  wurden,  theils  oft  so  partieller 
Natur  sind ,  dass  ihre  Alters-Bestimmung  häufig  nicht  im  Geringsten 
erlaubt,  aus  ihnen  wesentliche  Resultate  hinsichtlich  der  ersten  Empor- 
hebong  und  daher  auch  nicht  in  Hinsicht  der  Lage,  Richtung  und  Ober« 
iiächen-Gestaltnng  des  gesaromten  Erhebungs-Systems  zu  folgern« 

Die  mechanische  Geologie  ist  aber  auch  gezwungen ,  den  zweiten 
Grundsatz ,  auf  nelchen  E.  de  Bbaümomt  geometrische  Kombinationen 
über  die  Richtungen  der  Erhebungs-Linien  stützte ,  in  gleichem  Grade 
wie  den  ersten  zu  beschränken.     Die  Hypothese 
^dass  jedes  System  von  Gebirgs-Ketten,  welches  sich  durch  seinen 
Paraüellsmus  von  einem  andern  Systeme  unterscheidet,  auch  eine 
eigene  bestimmte  Erhebungs-Periode  besitze,*' 
ist  eine  unrichtige  Verallgemeinerung  der  durch  A.  V.  Humboldt  und 
L.  V.  Buch  aufgestellten  Lehre : 
»dass  die  Europäischen  Berg-Ketfen  in  mehre  Systeme  eingetheilt 
Verden  können,  welche  von  einander  durch  eine  bestimmte  Phy- 
siognomie und  durch  ungleiches  jedem  Systeme  eigenthümlich  zu- 
gehöriges Streichen  verschieden  sind,  während  die  einzelnen  Höhen- 
Züge  des  nämlichen  Systems  unter  sich  parallel  sind.* 


Bs  i&l  unmngäBglicb  nötliig,  4en  lebrfats  TQmP«ifil|liimiii  fßMh 
zeitig  enUtiindener  Gebtrgs-Systeme  auf  dieseo  iirspnuigliGben  Erflili- 
rangs-SaU  zu  be^hriaken.  Nur  bei  den  primären  Falten^Sj^teoNB 
laisst  ilcb  ein  avsscbUesilicher  ParaHeliscnus  gleicbaeitiger  Hebangi- 
Blcblungen  auf  der  ganzen  Brd-Oberfläcbe  nacbweiien.  Obgleich  aocb 
sebr  yielen  später  entstandenen  Hebungf^-Systemen  eine  nambafte  Aa- 
zabl  Ton  gleichzeitigen  parallelen  Erbebangen  entspricht,  lasieo  itd 
dennoch  jedem  derselben  auch  andere  an  die  Seite  setzen,  welche  eioe 
gänzliche  Richtungs*Verscbiedenbeit  aufweiten. 

Vorzüglich  jene  sel^undären  und  tertiären  Bdben-Sjtteme,  deiea 
Fds->M9Men  aus  jener  Klaffe  von  SedimeRten  zusammengeaelzt  sind, 
welche  statt  horizontal  gescbicbteter  Ablagerungen  beinahe  überall 
Überlagerungen  der  bereits  bestandenen  Vnebenbelten  dea  Heera- 
Bodens  bildeten ,  zeichnen  sich  durch  eine  grosae  VertcbiedeDheit  der 
Richtunga-Linien  ihrer  Erhebungen  aus.  Selbst  in  ziemlich  begreai- 
ten  Landstrieben  wird  man  Höhen-Systemen  in  grosser  Anzahl  begeg- 
nen, deren  Bichtungs<pLinien  bei  gleichem  relativem  Entatehungs-Alter 
nach  allen  Welt-Gegenden  jon  einander  abweichen.  Man  wähle  z.  B. 
niir  die  oobthischen  Höhen-Systeme  Miitel'Europa'M.  zum 'Gegen- 
stande dieser  Unteisucbungen.  Die  gleichzeitige  Trockenlegung  der- 
selben, sey  es  durch  den  allgemeinen  Buckzug  der  Welt-Meere,  sejes 
durch  partielle  Hebungen  innerhalb  der  Fornuitions-Grenzen,  bestätigt, 
dass  sie  sämmtllch  die  erste  Ausbildung  zu  bleibenden  festländisciten 
Erhebungen  in  ein  und  derselben  Epoche  erhielten.  Und  dennoch  ist 
beinahe  jedes  dieser  oolithischen  Höhen-Systeme  von  den  übrigen  so- 
wohl in  der  Physiognomie  seiner  Oberfläche  alz  auch  Unaichtlich  der 
Bichtungs-Linien  der  in  jedem  einzelnen  Erhebungs-Systeme  unter  sieb 
parallelen  Berg-Ketten  gänzlich  verschieden. 

Seibat  in  jenen  Gebirgen ,  welche  man  doch  ihres  ununterhrocbe- 
nen  Zusammenhangs  halber  als  Produkt  einer  gleichzeitigen  Empor- 
bebung  zu  betrachten  gewohnt  h»t,  wechseln  die  Kamm-Linien  der 
Berg-Ketten ,  nachdem  sie  lange  zu  einander  parallel  liefen  >  plötzlich 
und  gemeinschafllich  ihre  Bichtung.  So  bilden  der  FtanaösUcke  und 
der  nördliche  jS^cAti^ette^r  Jura,  ungeacbtet  die  gleichartige  Zusam- 
mensetzung ihrer  Höhen-Zuge  aus  oolithischen  Fels-Massen  und  die 
gleichförmige  Physiognomie  ihrer  gefalteten  Oberfläche  uns  nöthigt, 
sie  als  ein  Produkt  beinahe  gleichzeitig  erfolgter  Dislokationen  zu  b^ 
trachten,  ein  Hebungs-System  mit  drei  verschieden  gericbteteo  He- 
bungs-Achsen. Ungeachtet  seines  eng-begrenzten  Forroations^-Wecb- 
sels  Uitt  in  der  sudlichen  Hälfte  des  Jura's  an  die  Stelle  der  zahlreicben 
Meridian-Ketten,  welche  dem  Mont-Colombier  parallel  laufen,  ploti- 
Uoh  eine  ebenso  grosse  Anzabl  nordöstlicb  gerichteter  Berg-Ketten, 
deren  nördliche  Enden  Stufen-weise  durch  das  ostwesUieb  gerichtete 
Hebungs-S^tem  des  Lfim^nt  eine  genieinscbafüicbe  Begrenzung  finden. 

Die  abrigen  MiUel^MSuropäiscben  JUra-Zäge  in  IjQtkrb^en, 
Schwaben  und  Wranken,  sowie  jene  der  BrÜiickea  Iniebi  seifen 


ly  «kü  AiiSDitoe  der  BauhihAtftt  dem  Charakter  sedimen- 
tärer Plalean-Gebirge  gemäM  keine  aufigesprochenen  Erhebiings-Achsen. 
Ihre  Began^-forBiigen  Erstreckungen  lassen  ebensowohl  wie  ihr  vorherr- 
aelieiMier  Plateau  -  Charakter  selbst  ohne  nähere  Untersuchung  ihrer 
SchioMangsi-Verhaltnisse  erkennen,  dass  die  benannten  Hdhen-ZQge 
keine  emergirten  Hebungs-Sjrsteme,  sondern  Postemersions- 
Systeiae  sind,  welehe  in  späteren  Epochen  unter  Beibehaltung  ihrer 
nalörilehen  Lagernngs- Verhaltnisse  inmitten  neuerer  Senkungen,  He- 
bungen und  Stauchungen  zu  selbstständigen  Plateau-Systemen  ausge- 
bildet wurden* 

Die  jurassischen  Gebilde ,  welche  dem  Fusse  der  Zentral- Alpen 
und  den  Earpathen  an-  und  auf-gelagert  sind ,  hängen  selbst  in  jenen 
FaJieOg  wo  sie  selbststlndige  Gebirgs-Züge  bilden,  hinsichtlich  ihrer  He- 
bangs-Linien  so  innig  von  den  Dislokationen  ab,,  welche  die  Zentral* 
Jbssen  der  Alpen  hoben  und  senkten ,  dass  sie  am  fuglichsten  aus  dem 
Kieise  vorliegender  Betrachtungen  weggelassen  werden.  Nur  der  vom 
Platten^See  bis  zum  Donau-Durchbruche  bei  Waitzen  geradlinig  m 
Bordöatlicher  Richtung  hinziehende  Bakony-Wald,  sowie  die  südöst- 
lich von  den  Norischen  Alpen  abzweigenden  Züge  der  JuHsch^Dina' 
fischen  Alpen  bilden  in  grösserer  Nabe  des  Alpen-Gebirges  selbst* 
»tändige  jurassische  Systeme. 

Jedem  der  so  eben  aofgezählten  oolithiscben  Höhen-Systeme,  in. 
welchen  ausgesprochene  geradlinige  Erhebungs-Achsen  erkennbar  sind, 
gehört,  mit  Ausnahme  des  sudlichen  Schweitzer  Jura's  und  Bakony* 
Wiüde»^  welche  dieselbe  Richtung  zeigen,  eine  so  verschiedene  Streich- 
Linie  zu ,«  dass  es  ausser  dem  Bereiche  der  Möglichkeit  liegt,  durch 
Kombinationen  irgend  einer  Art  einen  Paralleli^mus  aller  gleichzeitig 
emergirten  oolilhlschen  Höhen-Rucken  aufzufinden  und  zwischen  den 
meridianen  Parallel-Ketten  des  südlichen  Franxö8i$chen  Jura ,  dem 
ostwestliohen  Hebongs-Systeme  des  Lomoni,  den  nordöstlich  gerich- 
teten parallelen  Jtira-Zügen  des  Bakoniy-Waldeu  und  den  gerade  in 
entgegengefetzter  Richtung  nach  SO.  streichenden  JuZtscA-Dtfiori« 
scAeti  Kalkalpen^Ketten  herzustellen. 

Es  ist  durch  die  einfache  Aufzählung  der  oolithiscben  Höhen- 
Systeme  MiiM-Europa's  sehen  das  voriäufige  Ergebniss  gewonnen» 
dm  den  Systemen  von  GebirgS'Ketten,  welche  sich  durch  ihren  Paral* 
lelismus  von  anderen  Systemen  unterscheiden,  zum  mindesten  nicht 
stets  eine  selbstständige  Emersions-Periode  zukommt.  Ss 
Uan  jedoch  bei  den  zwei  zuerst  aufgezählten  verschieden  streichenden 
Systemen  jurassiselier  PwalleMLetteii  auch  der  Beweis  geführt  werden, 
dasssienieht  nur  gleichzeitige  oolithische  Emersioma- 
Systeme,  sondern  auch  gleichzeitig  entstandene  wirk- 
liche Hebungs-Systeme  bilden,  und  dass  daher  ein  ParalleMs- 
anis  saauntlieber  io  eisker  Erbebungs-Periode  emporgetnebener  Ge- 
birgs-Systeme  kdneswegs  als  allgemein  gültige  Regel  angenornmen 
werden  dart 


Das  Geiamint-Gebiet  der  ArofidltcAm  Aipen  wa^  mÜ  4m 
Beginn  der  Kreide-Zeit  bis  zum  Schlüsse  der  Tertiär-Periode  you  mkli- 
tigen  Dislokationen  des  unteren  Erd-Firmaments  bewegt,  welcbe  laU* 
reiche  hadogene  und  gigantogene  Durchbruch^Hebungen  und  Senkon- 
gen  erxeugten  und  hiedurch  die  Urfalten  -  und  Urspalten-Sjstenie,  die 
schon  früher  in  dem  dislozirten  Gebiete  bestanden  hatten,  so  eioea 
ittsammenhängenden  gewaltigen  Gebirgs- Systeme  umwaodeiten.  la 
Hinsicht  der  Vertheilung  der  ostwestlichen  und  meridianen  Dorehbrach- 
Hebungen  besteht  in  dem  Alpen-Systeme  eine  wesentliche  VerachiedeD* 
heit.  Während  die  Zenlral-iSebirge  der  Ost-Alpen  beinahe  atisachUesi- 
lich  hadogeoen  Durchbrochen  ihre  wiederholte  Emporhebung  Terdan* 
ken ,  wurden  die  Systeme  der  westlichen  Alpei^  bis  zum  LigurUehen 
Meere  ebenso  vorherrschend  durch  gigantogene  Hebungen  und  Sen- 
kungen dislozirt.  Nur  in  den  Schweitzer  Alpen  hielten  sich  AnsaU 
und  Stärke  der  Dislokationen  in  der  Fugen-  und  Kluft- Richlung  des 
unteren  Erd-Firmaments  ziemlich  das  Gleichgewicht.  Die  geographische 
Ausdehnung  der  Alpen-Gebirge  in  Form  eines  Hackens  ist  Folge  dies« 
ungleichen  Vertheilung  hado-gigantogener  Durchbruch-Erhcbiingen. 

Der  rechte  Winkel ,  welcher,  der  Hacken- förmigen  Krümmung  der 
Zentral'Alpen  entsprechend,  die  meridianen  Ketten  der  Kalk -Alpen 
im  DoMphine  und  im  sudlichen  Savoyen  mit  den  ostwestlich  ziehen- 
den Bayerisch- Ötierreichigchen  Kalk-Alpen  bilden,  wird  durch 
die  von  Savoyen  bis.  zum  Bodensee  grösstentheils  in  NO.-RIchlong 
ziehenden  Kalkalpen-Ketten  der  Sckweitz  auffallend  abgestumpft 
Diese  Unregelmässigkeit  in  der  Konfiguration  der  hado-gigantogenen 
Gesammt-Erhebung  der  Alpen  wird  jedoch  merklich  gemindert,  wenn 
man  den  Schweitzer  Jura  als  einen  integrirenden  Theü  des  alpinen 
BrhebuDgs-Systems  betrachtet  Hiedurch  erweitem  sich  die  nördlichen 
und  westlichen  Begrenzungs- Linien  der  iifpeii  tu  einer  nur  noch  wenig 
abgestumpften  Ecke  und  schliessen  hiedurch  ein  beinahe  vollfcororoen 
rechtwinkeliges  Erhebungs-System  ein,  dessen  beiden  Schenkel  nach  den 
Meridianen  und  Parallel-Kreisen  orientirt  sind. 

Allein  nicht  nur  seiner  geographischen  Lage  zufolge,  sondern  auch 
hinsichtlich  der  dreifachen  Richtung  seiner  Erhebungs-Linien  ist  der 
Schweitzer  Jura  unbedingt  dem  Alpen-Systeme  beizuzählen.  Der 
dreilache  Richtungs-Wechsel  seiner  Gewölb-Rücken  entspridit  dem 
bereits  erwähnten  dreimal  veränderten  Streichen  der  Kalk-Alpen,  welche 
die  West-  und  Nord-Seite  der  Zentral-Alpen  in  Dauphini  und  Sa- 
voyen,  in  der  Schweitz  und  In  OberdeuUeMand  umgArten.  Zu- 
gleich liegen  aber  auch  die  meridianen  Jtir<i*>Züge  nördlich  dem  JIA#ne- 
Flusse  in  der  Verlängerung  der  Kalk- Alpen  um  ürenoble,  während 
die  ostwestlich  gerichteten  Jura-Rücken  von  Argau  bis  Besmufcn  ab 
unterbrochene  Fortsetzungen  und  Ausläufer  der  hadogenen  Durcb- 
bruch- Erhebungen  der  Bayern -Vorarlbergischen  Kalk-Alpen  er- 
kannt werden  müssen.  Die  zahlreichen  Parallel-Ketten  des  südlichen 
Schweitzer  Jura%  welche  nicht  in  einer  der  beiden  Erhebungs-Rich- 


640 

Ingen  des  mtaren  Srd^PImiftmenfs  liegen ,  sondern  dem  grossen  Un« 
genlhil  der  W.*Sehweii%  parallel  laufen,  sind  hingegen  niclit  als  Fort- 
seUungen  und  Ausliizfer  selbststandiger  alpiner  Erhebungen ,  sondern 
ils  seitliche  Stancfaon^en  des  Urgneiss-Firmaments  anzusehen.  Die- 
selben entsUnden  bei  jenen  Rücksendungen,  welche  in  Folge  der  mäch« 
tigen  bado^gigantogenen  Emportreibungen  der  Alpen-Gebirge  unver* 
meidlieh  eingetreten  sind.  Es  mussten  durch  diese  Reaktionen  ausge« 
ddmte  LateraI>Pressangen  entstehen,  welche  die  dem  Fusse  der  Er- 
heboBgen  TOriiegenden  Schichten  des  oberen  Erd-Firmanients  zuerst 
Weflen-förmig  stauchten  und  bei  weiteren  Rucksenkungen  endlich  in 
iiorizoDtaier  Richtung  Fallen-artig  zusaromenpressten. 

Forscht  man  nach  dem  relativen  Alter  der  drei  einfachen  He- 
baogs-Systeme  des  Jura'a,  welchen  sich  an  den  Kreutzangs  Punkten  der 
Inptogenen  Aufstanchungen  mit  den  gigantogenen  und  hadogenen  Er- 
lebangen noch  zwei  zusammengesetzte  krypto-gigantogene  und  krypto- 
Iiadogene  Culminations-  und  Durchbruch -Systeme  anreihen,  so  ge- 
langt man  zu  Resultaten ,  welche  von  den  Angaben  E.  de  Reaumont's 
aber  die  Hebungs-Epochen  dieser  drei  einfachen  und  zwei  zusammen- 
gesetzten Gebirgs-Systeme  völlig  abweichen. 

Der  Französische  Geolog  weist  die  kryptogenen  Erhebungen  des 
Schweitzer  Jura's  seinem  12.  Gebirgs-Systeme  der  Ctte-d^or*  zu, 
die  gigantogenen  jenem  von  Corst£;a-/9ar<finten  (Nr.  15)**  und  die 
iadogenen  dem  Systeme  des  Taira^Rilodagh  (Nr.  16)***,  während 
er  die  krypto-gigantogenen  Gulminations-  und  Durchbruch-Erhebungen 
dem  Gebirgs-Systeme  des  Vercors  (Nr.  17)  f  und  endlich  die  krypto* 
badogeoen  jenem  der  Ost^Alpen  (Nr.  19)  -ff  beizählt. 

Dieser  Klassifikation  zufolge  sollte  die  Entstehungs-Zeit  der  nach 
N.iS^O.  ziehenden  Erhebungen  des  Schweitzer  Jura*$  zwischen  die 
AblageruogSrEpoche  des.  Jurakalkes  und  der  unteren  Kreide  fallen,  jene 
der  roeridianen  Gebirgs-Züge  «wischen  die.eocäne  and  meiocine  Ril- 
dongs-Periode,  jene  der  ostwestlich  gerichteten  zwischen  die  Ablage- 
nmgs-Zeit  des  Sandsteins  too  Foniainebleau  und  des  oberen  Süss- 
waiMrkalkes  von  Pari$,  jene  der  krypto-gigantogenen  zwischen  die 
Formation  der  oberen  Kreide  und  der  roeiocSnen  Molasse ,  endlich  die 
Ambildong  der  krypto-hadogonen  Erbebungen  im  Jura  zwischen  die 
Zeit  der  Niederschläge  der  Subapennln-Formation  und  des  Diluviums. 

Die  Ausbildung  des  gesammten  Jura'9  ist  jedoch  keineswegs  in 
diesen  fonf  Zwisehenepochen  Ruek-weise  erfolgt,  wie  die  eben  ange- 
gebene Klassifikation  voraussetzen  lässt,  und  es  ist  daher  bei  einer  Be- 
nebtigung  derselben  twischen  der  Periode  der  ersten  Ausbildung  der 
Höiien-Zage  des  Jura'e,  der  allmählichen  Umformungen  derselben,  uncT 


^  EuB  DB  Beävmovt  NoHee  9ur  U»  Sy^Umes  des  Montaptei  S.  407. 
*'  Ebeod4S.  S.  472.     —    *^  Ebenda«.  S.  494. 
i  Ebcodas.  S.  533.    —     ff  Ebendaa.  S.  497. 


6M 

<or  Epoche  der  fetiCan  üinwiisangen  im  CSdbMd  der  beitMi  «Mdita 
Gebirffs-Zfige  wohl  so  nntenclMiden. 

Wai  die  erste  Ponnmig  der  «Atf^-Kettee  belrilB»  m  nferiiegt  et 
melit  dem  geringsUn  Zweifel,  dMt  die  ente  BriiebiiDg  der  ett-irefU 
fichen  Faltangen  im  oördlichea  SchweUxtrJura  zwischen  Aetfoi  «ad 
Beitm^on  und  jene  der  meridlanen  €iebirg«*Zage  iwiscben  Beunn^m 
und  Chambery  swiiehen  die  Ablagerongs^Zeit  des  unten  UMi  nütim 
OoltthesfiUt,  wibrend  die  ersten  Eroporhebungen  dcmorddstMiiieheih 
den  6ewölb»letteii  des  msttlen  Jterä't  mit  der  Epoche  der  IrsMe-Bil- 
dmigeo  übereinstimmen.  Denn  nach  Studbe'»  fortrefflioben  Bemer- 
kungen bildet  der  untere  Jura  vom  Parallel  von  Otemlery  bis  nach 
SmiinM  im  FranzdiUchen  Jura  fast  ausschliesslich  die  Gcbirgs-Zfige 
und  HochUchen,  die  zwischen  dem  Ain  und  dem  Geschieb -Bodca 
der  Bre$$e  liegen ,  und  im  nördlichen  Jwra  awischeti  dem  DimbM  od 
dem  Sud-Rand  der  Vogesen  bei  Be$anfon  und  Ve90ui  tritt  er  toF 
herrschend  auf.  Im  südlichen  Schweitzer  Jura  wird  bis  in  die  Brdls 
von  NeuchAtel  die  Stufe  meist  durch  die  oberen  Kalk«Fonnation« 
bedeckt  und  zeigt  sich  nur  beschrSnkt  auf  dem  Rucken  der  zeniasenM 
Gewölb-Ketten  oder  im  Innern  der  Clusen.  Schon  im  Hemer  Jwra 
beginnen  aber  die  zwischen  der  aufgesprengten  Decke  von  weissem 
Jurakalk  aufsteigenden  braunen  Massen  sich  stärker  auszubreiten,  nnd 
mit  dem  ForUchreiten  des  Systems  gegen  den  Rhein  zu  im  Batler 
und  Äargauer  Jura  gewinnen  sie  wieder  die  Oberhand  ^. 

Mit  diesem  Vorwalten  des  unteren  Jura-KaJkes  in  den  Gewölb- 
Rücken  der  Falten-Erhebungen  des  S. -Französischen  und  nördlicbea 
Schweitzer  Jura' s  ist  das  Vorherrschen  hado-gigantogener  Richtunf^en 
in  den  Gewölb-Ketten  unzertrennlich  verbunden.  Während  zur  Zeit 
der  Ablagerung  des  mittlen  Jura-Kalkes  die  badogenen  Aufstauchungen 
des  nördlichen  Schweitzer  Jurc^ s  und  die  gigantogenen  des  Südfran- 
zösischen  die  gleichzeitig  entstandenen  Verlingerungen  der  nördlichen 
und  westlichen  Kalk-Alpen  formten ,  die  sich  in  der  Gegend  von  Be- 
san^on  zu  vereinen  strebten,  bildeten  die  zwischen  den  beiden  Linien 
dieser  Durchbruch-Erhebungen  des  unteren  Erd -Firmaments  einge- 
schlossenen Landstriche  ein  weites  Meeres-Becken ,  dessen  Sedimente 
schlugen  sich  als  mittle  Jura-Schichten  nieder,  und  in  dessen  ruhigeren 
Gewässern  entstanden  zahlreiche  Korallen- Riffe,  die  in  Verbhidung  mit 
den  übrigen  Strand-Bildungen  die  Stufen  des  Korallen-Kalkes  zusam- 
mensetzten. 

Nach  Ausbildung  dieser  mittlen  Jura-Schichten  mosste  der  Boden 
dieses  Meeres-Beckens  bereits  theihreise  trocken  gelegt  nnd  nach  Ab- 
magerung des  oberen  Jiira'a  in  die  Reihe  der  emarinen  Höhen-Kldongen 
getreten  seyn.   Denn  im  Jura  des  Waadt  von  Neuenbürg  und  Bern 
bestehen  meist  die  höheren  Gewplb-Ketten,  die  schroffen  nackten  Fels- 
>  Riffe  und  die  Trümmer- Halden  am  Fusse  der  Thal- Wände  aus  Korallen- 


*  Stodbh,  Geologie  der  SchweNs,  P,  Bd.,  S.  953. 


Cftl 

«ad  Poia«4JUk*.    Iieiiter  S9tal  die  niedrigen  Wgel  am  Bende 

des  Gebirgei  TorjiiigsweUe  xasammen  und  bildet  in  drei  Uogentba- 
lerq  derselben  Xulden-fonmge  Anlagerungen.  Im  Innern  dea  sod- 
lidiea  Sckweiizer  Jwa'$  steigen  seine  Schichten  steiler  und  bAber 
aat  ab  iosiere  öfters  felsige  Bekleidung  der  Thal-Wande»  ?om  Keral- 
lenkalk  nicht  selten  durch  eine  Mergel-Combe  geschieden  oder  als  yoII* 
fläodige  Gewölbe  diesen  auch  wohl  umscbliessend^^ 

SnnuiR's  Angaben  zufolge  sucht  man  n&rdlich  yon  einer  Linie, 
die  etwa  fon  Biet  nach  Aeaatif «n  gexogen  werden  kann»  Yorgebens 
Back  Ireide-Petrefakten  und  stratifiairten  Kreide-BUdungeo*  Je  weitev 
otaa  jedoch  tob  dieser  Unie  aua  gegen  Süden  fortschreitet,  d^9ko  auf- 
£dlender  ist  das  Stajfel'weise  Hervortreten  und  die  lunehmende  Nich- 
tigkeit der  jüngeren  Kreide*BUdungen.  Während  die  seichten  Meeres- 
inne  swischen  den  jurassischen  Insel^Ketten  des  gegenwärtigen  üerner 
od  NeuenUnarf^er  Jura'$  das  fast  ausschliesslich  entwickeiteNeoconian 
ofttUte,  konnten  in  den  tieferen  südlichen  Theilen  des  beaeichneten 
Meerbusens,  dessen  Boden  am  Ende  der  Kreide-Zeit  die  emportaachen- 
den  Falten*Bücken  de<  WaadtlänÜMchw  Jura'ß  bildete,  die  Sedi- 
meace  des  Budlsten^Kalkes,  des  Gaultes  und  sogar  der  Jüngeren  Kreide 
lieb  noch  ungestört  ablagern  ^^. 

Die  meso-kryptogenen  Aufstauebungen  des  südlichen  Schweitzer 
Jurü'9  liefern  hinlängliche  Beweise,  dass  die  Entstehung  derselben  mit 
der  Ablagerung  der  Kreide  in  inniger  Verbindung  steht.  So  aeigen  die 
Abhänge  der  D&le  gegen  S.  Cergues  und  das  Dappe^Thal,  und  die 
Tbäler  Ton  La  8agne  und  Lachauxdefonds  f  deutlich,  dass  das  Neo- 
comien,  schon  ursprünglich  In  Faltungen  des  Jurakalks  abgelagert,  mit 
demselben  alle  ferneren  Quetschungen  und  Biegungen  theilte.  End- 
lich zeigen  die  Aufrisse  am  Fuss  dieser  Gebirge,  dass  nach  Ablagerung 
der  ebloritischen  Kreide  Aufstauchungen  stattfanden.  Nach  Stud£R*s 
Ansicht  steht  es  jedoch  fest,  dasa  nach  Ablagerung  der  unteren  eblori- 
tischen Kreide  das  Jura-Gebiet  sich  schon  gehoben  hatte  und  trockenes 
Land  bildete ,  da  ihm  die  turonische  und  senonische  Kreide ,  die  Num- 
nmiiteo-iBildung  und  der  Fljsch ,  die  in  den  Alpen  so  mächtig  ent- 
wickelt  sind,  ganz  zu  fehlen  scheinen.  Auch  gehören  die  einzigen 
Überreste  aus  dieser  Zeit  den  am  Jura  vorkommenden  Land-Thieren 
an  QDd  inden  sich  am  Rande  des  Gebirges  in  ähnlicher  Lage ,  wie  die 
Landtbier-Oberrestß  der  Dlluvial-Zeit  längs  den  Küsten  des  Mittel' 

»eereftt- 

Mit  der  in  der  Mitte  der  oolithischen  Ablagerung  erfolgten  Empor- 
bebong  der  meso-badogenen  und  meso-gigantogenen  Falten -Züge, 
welche  die  in  der  Gegend  won  Beeonfon  zusammentreffenden  Verlange« 
nogen  der  ÖMterreichiech^Bayem'ichen  und  iet  Framöeiecfi 


*  ft.  a.  O.  S.  tee.    —    **   Kbeudaa.  S.  üOS. 
^  Ebeudaa.  8.  S70.    -     f    Ebendaa.  S.  303,  308  und  814. 
H  Ebeadia.  S.  aas. 


652 

Savoytsehen  KaIkaIpen*Kelten  bilden  and  mit  der  allrollilicb  dardi 
die  Rücksenkungen  der  Zentral- Alpen  aus  dem  Grund  der  Kreide-Meere 
aufgestauchten  meso-kryptogenenGewölb-Ketten  des  s&dlichen  Schweiz 
foerJura't  erscheint  die  Oberflächen-Bildung  des  gesammten  Jura^i  zwar 
in  ihren  Grundzögen  hergestellt,  jedoch  keineswegs  völlig  abgeschlossen. 

Während  der  Nurom'uliten-  und  Flysch-Bildung ,  sowie  während 
der  Ablagerung  der  Molasse  war  der  Jura  zwar  grösstehtheils  ein  fest- 
ländisches Gebirge«  Allein  während  der  letzten  Epoche  müssen  Tor- 
züglich  in  seiner  Nord-Hälfte  zahlreiche  Meeres-Arme  und  abgeschlos^ 
sene  See-Becken  den  Grund  der  inneren  Jiira-Thäler  erfüllt  haben. 
Denn  im  Innern  des  Jura*8  erscheint  nach  Studer  die  Molasse  yon  8te. 
Croix  mit  zunehmender  Verbreitung  in  den  meisten  grösseren  Langen- 
thälern  des  nördlichen  Jura's  *.  Ihre  Lagerungs-Verhällnisse  liefern 
ihm  zufolge  die  unzweideutigsten  Beweise,  dass  die  Bildungen  der  Mo- 
lasse wie  in  der  Nähe  der  Alpen  an  den  letzten  Bewegungen  des  Kalk- 
Gebirgs  Theil  genommen ;  denn  es  liegen  nicht  nur  die  Sohlen  der  mit 
Molassen  erfüllten  Thäler  in  sehr  ungleichen  Höhen ,  deren  Diffcreai 
zwischen  Lachauxdefonda  und  Delemoni  562**  beträgt,  sondern  es 
zeigen  sich  auch  an  mehren  Stellen  die  Molasse-Schichten  steil  aufge« 
richtet« 

Die  Aufrichtung  der  Molasse  ist  im  FranzMsch^Savoyücheti 
Jura  auf  den  Fuss  der  Jura-Züge  beschränkt ,  welche  die  tieferen  Thä- 
ler einschliessen ,  und  ist  unstreitig  jenen  Wirkungen  beizurechnen, 
welche  die  noch  bis  zum  Schlüsse  der  Tertiär-Zeit  fortdauernden  Be- 
wegungen im  ilfpen-Gebiet  auf  grössere  Entfernungen  reranlassten. 
Die  ausserordentlichen  Höhen  jener  Thäler  im  Neuenburger  undBer- 
ner  Jtxra,  welche  noch  mit  Molassen  erfüllt  sind,  und  der  Umstand, 
dass  selbst  auf  der  Hochfläche  der  Freiberge  (1053")  zerstreute  Par- 
thie*n  von  Muschel-Sandsteinen  600">  über  dem  Neuenburger  See 
(435"')  vorkommen ,  während  er  in  den  Umgebungen  dieses  See*s  un- 
geßihr  in  der  Meeres-Höhe  Ton  550"  sich  flndet^,  liefern  hlefur  ge- 
nügende Beweise« 

Die  In  den  KaIk*Alpen  zu  beobachtenden  Lagerungs-Verhältniue 
lassen  Tormuthen ,  dass  während  der  Tertiär-Periode  die  Rücksenkun- 
gen der  Zentral-Alpen  nur  noch  auf  die  denselben  yorllegenden  Kalk- 
alpen*Ketten  einen  bedeutenden  seitlichen  Druck  ausübten,  welcher 
dieselben  (heil weise  über  die  unbewegt  gebliebenen  oder  bereits  eng 
gefalteten  tertiären  Schichten  am  Fusse  der  Gebirge  schob  und  theil- 
weise  umstürzte. 

Unter  diesen  Umständen  kann  eine  massenhafte  Aufstauchung  des 
^sammten  mittlen  Schweitzer  Jura* 9  zur  Tertiär-Zeit  nicht  wie  in  der 
jurassischen  Epoche  Rücksenkungen ,  welche  vom  Innern  der  A/pen 
ausgehen,  unmittelbar  jnigeschrieben  werden.  Mit  grösserer  Wahr- 
scheinlichkeit ist  diese  Massen-Erhebung  des  Neuenhurger  und  Ber- 


a.  ••  O.  S.  346.    -    **   Ebendas.  S.  39o. 


6»S 

ner^ar^M  doroh  Depeassionen  ^eruilassl  worden,  die  den  Boden  jener 
See-Becken  J)etrafen,  in  welchen  sich  am  Fusae  der  Schv>eiizeri»chen 
Kalk-Alpen  die  miocänen  Molassen  ablagerten. 

Die  Bewegongen,  welche  die  mit  diesen  Niederschlägen  ausgeklei- 
deten tiefen  Meeres-Thäler  des  Neuenburger  und  Bemer  Jtara  um 
6 — 700*"  erhöhten  und  trocken  legten,  sind  daher  als  Rand-Erhebun- 
gen za  betrachten ,  welche  in  Folge  der  tieferen  Einbetlung  der  Ge-  . 
Wässer  amFusse  der  Jura-Gebirge  entstanden  sind.  Letzte  beurkundet 
noch  heute  das  seiner  ursprünglichen  grossen  Tiefe  halber  von  den  ter** 
tiäzen  Gebilden  unausgefüllte  Becken  des  Neuenburg^Bieler  See% 
dessen  acht  Meilen  lange  Achse  der  Urparallel-Kreis  \on  34^30'  mit 
ToUkommener  Genauigkeit  bezeichnet. 

Einen  geringen  Überrest  dieser  Einsenkung  bildet  die  am  SO«- 
Fasse  der  Jto'a-Ketten  sich  fortziehende  Reihe  von  Tief-Thälem,  in 
welchen  sich  der  Jar*Fluss  hinwindet.  Auch  der  gleichförmige  Cha« 
nkter  der  zusammenhangenden  Rand-Erhebungen^  welche  sich  als  ein 
krypto-hadogenes  Culminations-System  vom  üfonl  Suchet  bis  zur 
GysUfluh  bei  Aarau  in  abwechselnd  nordöstlichen  und  ostwestlichen 
Richtungen  hinziehen,  lässt  in  demselben  eine  bei  Beginn  der  Ablage- 
rung der  bunten  Nagelfluh  entstandene  Xufstauchung  schon  vorbände* 
Der  J^a-Ketten  vermulben. 

Der  Staffel-föimige  Übergang  der  ^and-Erhebungen  aus  der  Rieh- 
tong  dez  Ur-Parallels  unter  34^35'  nördlicher  Ur-Beite ,  welche  vom 
Mont'Suchet  bis  zum  Chas^eral  vorherrscht,  in  die  von  der  Schaf" 
malt  bis  zur  Oysliflmh  maassgebende  ostwestliche  Richtung  im  Parallel 
von  47^26'  nördlicher  Breite  zeigt  zur  Genüge,  dass  die  letzten  Be- 
wegungen im  Jura  nach  Ablagerung  der  Molassen  im  nördlichen  Theile 
käoo*hadogene  Aufstauchungen  veranlassten,  während  dieselben  im 
lieuenburger  Jura  ebenso  überwiegende  käno-kryptogene  Massen* 
Aufstauchungen  bildeten,  welche  westlich  im  Meridian  von  PontarÜer 
(i®  östlicher  Länge  von  Paris)  durch  eine  käno-gigantogene  Spalten- 
Bildung  begrenzt  wurden. 

Die  Überkippungen  der  in  Falten  -Wände  zusammengepressten 
Jkra-Gewöibirücken  auf  der  hadogeneo  Falten-Linie  I/omonl-Monf- 
Terrible-Hauenstein  sind  grösstentheils  nach  Norden  gerichtet  und 
beweisen  durch  das  8üd*Fallen  der  Schichten  deutlich,  dass  sie  mit 
den  lateralen  Dislokationen  der  sudlicher  liegenden  Gewölb-Ketten  nicht 
ia  Verbindung  stehen ,  sondern  ein  Resultat  von  solchen  Bewegungen 
iind,  welche  die  nördlich  vorliegenden  Theile  der  Erd-Rinde  senkten 
and  am  s  ü  d  1  i  c  h  e  n  Rande  der  Senkung  die  zuerst  gequetschten  Jura- 
Gewölbe  zu  gleichförmigen  nördlichen  Überkippungen  zwangen^ 

Der  Yf.  glaubt,  dass  diese  Vorgänge  mit  der  unmittelbar  nach 
Ablagerung  des  Jura-Kalkes  erfolgten  krypto-gigantogenen  Bildung  des 
Ober^Rheinihales  ^  in  nächster  Verbindung  gestanden  sind.    Diese 


E.  DB  Bbaohokt,  Netiee  sur  M  ügsimM  de$  MtmtagtM  8. 411. 


Mi 

mlcliCige  endogene  ThaKBtlAiing,  welche  die  Tfemrang  der^Otgebirgi- 
Stöcke  der  Vogenen  nnd  des  SehwarigmaldB  bewirkte  und  die  eio- 
genen  Stauchangs-Randerhebangen  der  Jlira-Zöge  in  Ptmiken,  Sehmti^ 
ben  und  Lothringen  hetTorrief ,  hat  in  der  15  deutsche  lieflen  weiten 
Lücke  zwischen  derselben  die  bereits  Torhandenai  hadogenta  Falten- 
Ketten  dei  nArdltchen  Jura'$  TonNordenher  zQSunmengeprtist  Qad 
auf  der  Linie  Lofnont~Mont-Terribte-Bauen$tein  211  ndrdfichtt 
Oberkip|)fingen  gerwangen.  Die  hSaflgen  Faften-Quetsdningen  xaA 
Oberstftrzungen  an  der  Siaffeleek  ttnd  bei  OeneMIreit  ainS  Ungegea 
sowohl  der  Oberrheimichen  Senkung  als  auch  den  Bewegungen  bei- 
sutäblen ,  welche  die  Ausbildung  der  nördlichen  Thelle  des  Senkoagi- 
Randes  des  Thal-Beckens  der  We$t^8chweitz  Teranlassten, 

Obgleich  StuDKft  m  seiner  »Geologie  der  Scbweiti*  bei  ErUi* 
mng  der  Oberstfiraungen  hi  der  Kette  6es  Moni  TeftiUe  emen  tob 
Innern  der  Alpen  ausgegangenen  und  bis  zur  Verwerfungt^Lhiie  des 
tä0fnant'Moni'Terrible  fortgepflanaten  Seitendruck  toraussetat*  m 
erkennt  dennoch  der  berfihinte  Alpen-Geolog,  das»  in  einer  Theorie  da 
Jura^M  nächst  der  Hebung;s-Linie  des  Monl'^Terrible  und  dem  Ehiflm 
der  yielfachen  Bewegungen,  die  von  den  Alpen  ausgingen,  die  Einvir- 
kung  des  SehwariwaldeB  und  der  Vogesen  nicht  unberöckdchägt 
bleiben  darf** 

Mit  den  allgemeinen  Grundzügcn  der  so  eben  aufgestellten  Theorie 
über  die  letzten  Erhebungen  im  Gebiete  des  Jtim'a  stimtot  hingegen 
dessen  nachfolgende  Bemerkung  vollkommen  überein. 

-),Die  grossartige  Erhebung,*^  erklärt  Stddbr,  >,das  angleiche  Auf- 
steigen seiner  Hochflächen  und  Ketten ,  die  stark  geneigte  Stellung  und 
Oberkippung  seiner  Kalk-Lager  fand,  wie  in  den  Alpen,  erst  nach  Ab- 
lagerung der  Molasse  statt ,  und  nur  die  weit  schwächere  Energie  des 
Iiebungs*Prozesses  im  Jura  ist  Schuld,  dass  sein  Einfluss  auf  die  Mo- 
lasse ,  wie  auf  die  Kalk«Bildungen  selbst  auch  weniger  auffallend 
erscheint***  * 

Eben  so  vortrefilich  sind  Studrr's  Angaben  über  die  Richtongen 
der  im  Jura  vorkommenden  Hebungs-  und  Yerwerfdngs-Lhilen.  Er 
erklärt,  dass  die  Richtung  der  zentralen  Haupt-Kette  des  ilfiml  f er* 
rible'Wyeenbergt  bemahe  der  Richtung  eines  Paralfefs  oder  jener 
derOff-ilfpett  folgt  f,  erkennt  die  Direktion  lf.45<^0.,  welche  dieRich^ 
tang  der  Drparallel-Kreise  im  Jura  bildet,  als  jene  des  Jurc^e  von  iVe»- 
chMel^  and  theilt  dfe  Verwerfungen  hi  dem  wichtigen  Beilrke  von  Bt- 
eanfont  in  wefcbem  sich  die  drei  Erhebungs<»Systeme  des  JuTä'i  b^ 
gegnen  und  krentien ,  ebenfalTs  in  drei  Klassen ,  wovon  die  beides 
ersten  in  ihren  Richtungen  dem  Streichen  des  •Ttira't  von  Neuehitel 
«id  der  Kette  des  Mani*Terribie  entsprechen  and  die  dHtte  KIsise 
nahestt  dem  Merldbne  Mgt  ff. 

*    Stubbr,  Geologie  der  Schweits,  IL  Bd.,  S.  340. 
**    Ebendas.  S.  310.    —    *** .  Ebendat.  S.  393. 
^      t  Ebendaa.  S.  207.    —    ff  Ebendas.  S.  319. 


Die  Miwitgs-Riieleii ,  wetebe  den  ee  eben  entwidelten ,  in  ibren 
relativen  Altere-Bpocben  Tcvtchiedenen  vier  Hehungi-Systenien  dei 
Jura* 9  angebSiett «  folgen  aiMoahmslof  einer  oder  mebren  der  so  eben 
bexeicbneten  drei  Hebonga-Riohtangen,  und  £.  db  BsAimoiiv't  fiaf 
Terscbiedene  RicbUiog8>Limen  der  Erhebungen  des^Airo^e  laiaen  sieb  in 
afleD  Tbeilen  diesee  Gebirges  auf  diea e  orthodromen  Haupt^Erbebungc- 
Uchtnngon  swrüekflbieQ. 

Yexgieidit  man  die  relaÜTen  Alteis-Epooben  jener  fünf  Gebiig»« 
S^imie»  velcbe  aeinen  Angaben  aafelge  im  Jwra  auftreten^  mit  den 
&gebniaaen  der  vorliegenden  Unteranehung ,  so  laigt  sieb,  dase  die 
eme  Srnfwcbebung  des  Süd-Firan»ö9i$€hen  Jtara'M  niebt  in  die  Bili* 
dBBgf-Bpocbe  des  Systems  ?on  CerMieaSaräbden  (Nr.  15)  und  jene 
ks  DOf  dlicben  SekweUxer  Jura  niebl  in  die  des  Sjkamm  tim  Jnlra* 
Modagh  (Nr.  16)  fUlt^  sendem  dass  beide  ein  noch  höheres  lelatifes 
AUer  beaiUen»  ab  B.  nn  Bbaumomt  seinem  zwölften  Hebongs^Systema 
to  Erz^hrfßes  beilegt  Letztem  entsprieht  zwar  im  AllgemeioeB 
die  erste  AoporbelMing  des  s&dlichen  SehwHtur  Jura'B ;  allein  die 
Ntfien-firbebung  dieses  Thetls  des  Jura^»  ist  hbmebilich  ihrer  Bnl* 
itehongs-Zeit  erst  mit  dem  Systeme  der  Weat-Aipen  (Nr.  18}  m  tot* 
gleichen,  mit  welchem  es  jedoch  in  Hinsicht  der  von  B«  nn  Buoiiaili 
Ueför  aufgestellten  Brhebongs-Linie  nicht  die  entfernteste  Ähnlichkeit 
besitzt«  Die  Scliichlen- Verwerfungen  im  Gebiete  der  ostwestlichen  He* 
bongs-Linie  Lamont''Moni^Terribie''Hauen9iein  fallen  noch  in  die 
Epoche,  welche  dieser  Geolog  seinem  Systeme  des  Br%ff0bir§e$ 
(Nr.  12)  anweist.  Endlich  ist  dessen  Angabe,  dass  die  «Iiira-Brbehan«» 
gen  in  der  Richtung  des  Sysiemes  der  ÜMi-Alpen  mit  demselben  awi* 
sehen  die  Ablagerungs-Periode  der  Subapennin- Formation  und  jene 
des  Diluviums  fallen,  sehr  zu  l)e2weifeln,  da  die  Bildung  der  krypto* 
hadogenen  Rand-Erhebungen  auf  der  Linie  vom  ChoMietal  bis  «um 
üplifluh  mit  der  schon  während  der  Ablagerung  des  Muschel-Sand« 
sleins  stattgefundenen  Gesammt-Erbebung  des  Neuenlmrger  Jura  in 
inaigster  Verbindung  steht,  und  nur  am  Weissetutem  auf  die  ersten 
Aofinge  der  im  Thal-Becken  zwischen  B^Uard  und  Court  eioge* 
schlossenen  bunten  Nagelfluh  herabgefuhrt  werden  kann  *• 

Die  Differenzen,  welche  awischen  den  durch  den  Vf.  getroffenen 
Bestiammigen  des  relativen  Alters  der  JMrn-Erhebungen  und  jenem 
dei  GeUrgs-Systeme  E.  n£  Bsaumoht's  bestehen,  Befem  den  untrfig« 
Ucfaeu Beweis,  wie  wenig  die  Altera-Bestimmttog  der  am  Fnsae  en»el* 
ner  Geburga-Böeken  in  geneigter  Lage  angetroffenen  Schicblen  aul  das 
nhive  Alter  der  Gesammt-Brbebnngen  gültige  Schlösse  xn  folgern  ge^ 
stattet  Meistens  beseichnen  die  am  Busse  eines  Gebirges  noch  wirk* 
tith  gehobenen  Schiebten  nnr  das  rehUive  Alter  jener  nnbedeolenden 
Dislokationen,  welche  von  den  ersten  gewaltifsn  Bmporhebnngen  der 
Gebirgs-Bvcken  oft  durch  unendüeh  grosse  Zeitranme  geschieden  sin4 

^  a.  a.  O.  S.  aeo* 


und  nur  ab  die  letiten  Zackungen  det  Brd^Riode  ioMiiMlb  g^iner 
Brhebaaga-Beiiflie  eu  betracblen  sind,  die  aal  die  Gberfttelieii-GestaK 
tiing  denelben  und  daher  Tonuglici»  auf  die  Lage  und  KicfaUiti^  der 
Hebungsrücken-Linien  meiateni  nur  einen  böehst  geringfügigen  Binfloa 
AiMÜbien. 

Diese  Bemerkang  gilt  voraüglich  E.  db  Bbaomoht's  aebUefantea 
und  neunaebntem  Gebirgs-Systeme  der  Weii^Aipen  und  OfM/pen 
in  welchen  allerdings  noch  während  der  ganten  Tertiftr-Periede  nnaoi- 
geseUte  Bewegungen  die  Zeniral-Massen  und  den  Ftass  der  Aipen  segk- 
len  and  hoben  und  faiebei  die  demselben  angelagerten  meist  borizODtal 
geschiohtelen  Sedimente  der  Tertiär-Epoche  stanchten,  qaetsebtea  mA 
öberbogen«  Die  von figlicbsten  Erhebungen  der  Off*  and  H^esf-i^ 
und  ihre  betnahe  yollsländige  Ketten-Bildung  ist  aus  den  von  B.  it 
Bbaumomt  für  die  A^ett  angegebenen  Hebungs-Bpochen  am  SchlaM 
det  Xertilr-Zeit  in  die  Zeit  der  Oolith*  und  Kreide*Ablageningen  n- 
ruckiUTersetBen.  Du  Ende  der  Sekundftr-Zeit  ist  ftberhaupt  sb  die 
?4>rs&glichste  Bildungs-Epocbe  ?on  sammtlicfaen  acht  €ieblrga*SjsteiMi 
anivseben,  die  E«  dk  Bbadmoht  von  dem  iwölften  Systeme  des  JBri- 
^irge$  anfangend  bis  lu  dem  neuniehnCen  Erhebungs-Sysleni  der 
€H-Alpen  auliiblt. 

E.  DB  Bbaohomt  hat  seinen  Untersuchungen  liber  den  PanOelii- 
mos  gleichieitig  gehobener  Gebirgs-Glieder  jenen  Umfang  und  jenes 
Grad  von  Scbirfe  und  Genauigkeit  tu  geben  gesucht ,  welcher  derar- 
tigen wissenschaftlichen  Forschungen  getiemt,  und  seine  ebenso  nm- 
stindlichen  als  glintenden  BewebfiUirungen  haben  nioht  wenig  dsza 
beigetragen,  seinen  tweifelhaften  Lehren  in  weiten  Kreisen  unbedenk- 
liche Geltung  tu  verschaffen.  Ist  aber  die  Theorie  vom  Paralldismos 
aller  gleichzeitig  entstandenen  Erhebungen  grundsattlich  irrig,  wofür 
in  Vorhergehendem  die  allgemeinen  Belege  gegeben  nur  den,  so  nöi« 
sen  auch  die  Beweis-Mittel  unhaltbar  seyn,  deren  sich  B.  de  Bbadmoht 
tur  allseitigen  Begründung  seiner  Lehren  bediente.  ^ 

Schon  in  den  Begriffen,  welche  er  mit  dem  Ausdrucke  »6^ 
birgs-System*^  verbindet,  herrscht  eine  wesentliche  Verschieden- 
heit mit  den  im  Laufe  dieser  Abhandlung  aufgestellten  Grundtitfen. 
Ihmtufolge  ist  die  ^Uebungs-Linie  einesGebirgs^Systems^ 
gleicbbedeutend  mit  der  ,,mittien  Streich-Linie  der  Schieb- 
ten*' parallel  laufender  Gebirgs* Glieder,  während  nach  gewöhnliebeD 
Begriffen  unter  einer  Uebungs-Linie  vor  Aiiem  eine  wirkliche  ^kuU 
jichtungs-Achse  der  Schichten^  verstanden  werden  mtM, 
welche  aber  keineswegs  in  allen  Fallen  mit  der  mittlen  Streicb*Linie 
der  Schichten  übereinstimmt. 

Die  Linien ,  in  welchen  die  Schichten  des  Urgneiss»FirmaroenU 
der  Erde  bei  allen  endogenen  Faltungen  und  Spaltungen  und  den  durch 
endogene  und  abyssogene  Bücksenkungen  entstandenen  Aufttsoelnra- 
gen  in  den  vier  präformirten  Hebangs-Richtungen  dislodrt  worden, 
bildett  auch  stets  die  orthodromen  Aufrichtuttgs*Achsen  der  Schichten, 


•ST  . 

irakke  tUk  der  Brd-Obttllldie  fimSdiil  befinden.  Loxddrome  AoT- 
ricbtingi-Aelisen  gehören  xa  den  seltenen  mien ,  in  welchen  f  cimache 
Bockaeakangen  nor  exogene  Aobtanehungen  von  tedlnienliren  ScUehten 
ttiengten.  Die  dorch  Bewegungen  im  kiyptogeneli  und  hadogenenBrd« 
FimManente  gebildeten  Dblokationen  der  Schichten  liatten  hingegen 
rteti  Faltungen,  Falten-Aalbrüche  oder  Verwerfungen  der  Schichten* 
rar  Feige  Y  deren  Rücken*  and  Kanten-Linien  ateta  in  gleichem  Abatande 
TOB  den  arqirikngliehen  orthodromen  Aoffrichtanga-Achaen  aieh  bildeten, 
aad  die  deaahalb  gieieh  dieaen  ala  orthodrome  Hebonga-Linien  beaeichnet 
wenden  können.  Die  Kant-  und  Rocken-Lmien  der  Erhebungen  bilden 
naa  entweder  direkt  die  Kimme  und  Ricken  der  Gebirgs«  und  Höhen« 
Züge,  oderaieprigen  aidb  in  mehr  oder  minder  deutlichen  orthodromen' 
leboBga-Riickenlioien  aua,  im  Falle  aie  nach  ihrer  Bildung  entweder 
100  Niederachligen  überdeckt  oder  an  ihren  Hingen  von  maaaenbaften 
Ablagerungen  umgeben  wurden. 

Den  endog<inen  und  abyaaogenen  Aufrichtanga- Achsen  der  Schichten 
dai  Urgneias-Firmamenta,  Welche  den  beiden  priformirten  Fugen-  und 
KIoft-Riehtungen  dea  Geaammt-Firmamenta  ateta  orthodrom  aind ,  ent- 
sprechen daher  aach  in  allen  Fallen  orthodrome  Hebungs-Rücken.' 
Hingegen  iat  das  beobachtete  Streichen  der  Schichten  mit  der  Aufrieb- 
tmgf-Achse  deraelben,  welche  in  der  Hebungs-RückenKnie  ateta  ihren* 
nchtbarea  Anadruck  findet,  nur  in  jenen  raien  konkordant,  wenn  die 
Scbicblen  entweder 
Dor  einmal  gehoben ,  oder 
bei  mehrfachen  Hebungen  ateta  in  parallelen  Riehtnngen  dialoxirt 

worden,  oder 
bei  mdirlach  sich  kreutzenden  Hebungen  schon  ursprünglich  Ycrtikal , 

angerichtet  oder  in  Falten-Winde  lusammengepresst  wurden. 

Die  teraehledenen  Lagerungs-Yerhiltniase  der  Schiebten  innerhalb 
beilisDmter  Hebunga-Rücken  nöthlgen  xu  folgenden  nibern  Bexeicb» 
nangen« 

Gemdlinige  Hebunga-Rücken ,  welche  eine  einlliche  Emporhebung 
boriiontal  abgelagerter  Schichten  Dach*  oder  Gewölb-förmig  geataltete, 
ohae  den  Zusammenhang  derselben  xu  unterbrechen ,  bilden  konkor« 
daole  Antikllnal-Rücken  oder  Schichtendach-Rücken. 

Im  Falle  die  gewölbfürmig  aufgetriebenen  Schichten  durch  Anl- 
Mkfae  in  parallel  laufende  Verweffungs^Rücken  umgeformt  wlftden, 
•der  dieae  Erhebungs-Form  sich  durch  einseitige  AufHohtung  horixbntal 
tbgdagerter  Schichten  erxeugte,  entstehen  Hdhen-Rildungen ,  in  welchen^ 
Iris  bei  den  Schichtendach-Rücken  die  Schichten  stets  mit  ihnwAnf-^ 
richtooge-Achae  konkordant  atreichen  und  daher  ebenfalla  nur  konkor- 
tele  Hebunga-Rücken  xosammenaetxen. 

Wuen  die  Schichten  bereita  vor  Bildung  geradliniger  Hehungs- 
RlekeD  in  einer  mit  der  Aufrichtungs- Achse  parallelen  Richtang  diäten 
ilrt,  so  wird  bei  einer  nachfolgenden  parallelen  Faltung  oder  Terwerfüaig' 
nor  sdten  dar  FUl  eintreten,  dasa  die  Faü-mnkel  der  Sahiehten  mit 

JakiiMalW.  42 


dMi  B6Mii(ing0-WinheI  des  einen  oder  der  beiden  Hinge  dei 
Rdoheu  se  genan  ttereintCimmen,  date  hiedigoh  Sfthiffkendaoh*  wA 
konkordante  Venreiftmgf-Rftofcen  entstehen.  —  Meislens  wiid  bei  wk- 
deriwlten  Parailel^FalAingen,  welche  in  Mitte  einseilig  9ialgmdbM^ 
Schichten  stattfinden»  der  Fail-WiniLel  der  Schichten  grösser  ab  te 
Bdicbangs- Winkel  der  H&nge,  wodurch  konkordttte  ▲nliidinalllGha^ 
Ricken  sich  bilden.  In  jenen  häuligen  FaUen»  wo  die  bereits  geüHetsi 
und  gestanditen.  Schichten  dnrch  eeiaicheB  Ornck  ans  Schkbten-Gs> 
wüiben  in  TOrtikale  Sciiichten^Winde  umgefonnt  wurden,  wetdea  bei 
wiederholten  Parallelfelten-Erhehttngen  konkordante  S^nkHnalfsche^ 
Rücken  entstehen.  Die  Anfbruche  der  leisten  und  der  konkordaslea 
Antikünaiftcher-Rfloken  werden  stets  gleich  den  ao^ebrocheBfio 
Schichtendach-Riicken  konkordante  Verwerfnngs^Rucken  bilden« 

Im  Falle  sich  in  Mitte  yon  einseitig  au|fi;erichteten  Schiebten, 
welchen  bereits  frohere  Erd-Katastrophen  eine  bestimmte  Streidn  oni 
FalMiinie  aufgeprägt  hatten«  dn  geradliniger  Gewoib-Räcken  mit  einer 
von  dieser  Streich-Linie  abweichenden  SchicbtBubichtungs-Liiue  nt 
bildete,  so  können  die  den  Gebirgs-  oder  Höhen*2ug  que^  durch» 
liehenden  Schichten  swei  terschiedene  Gattungen  Ton  geradliniget 
fi^ungs-Rücken  erzeugen.    Senkrecht  fallende  Schichten  setsen  sock 
hier  noch  diskordante  Synklinai-Rüeken  zusammen,  w&hrend  dtskordaalfri 
Antiklinal-Rficken  aus  flachen  oder  stark  *  fallenden  Schichten  gebildet« 
werden,  welche  unter  Fall-Winkeln,  die  von  den  Böschnng»-WiDiela 
des  Fächer-Rückens  abweichen,  queer  über  denselben  streichen.  Ein*^ 
seitige  Aufrichtungen  im  Gebiete  gestörter  Schichten,  welchen  eis 
konstantes  Streichen  und  Fallen  zukommt,  bilden  stets  bei  abweichenden^ 
AuMchtungs^Iinien  diskordante  Verwerfungs-Rücken.  i 

In  jenen  zahlreichen  Fällen,  wo  die  yerscMedenen  Sehiciilen,^] 
welche  einen  Gewölb*Rücken  zusammensetzen,  bereits  vor  BUdan^^i 
desselben  diskordante  Lagerung  zeigten ,  werden  die  hiebet  zum  erateat^j 
Male  dislozirten  obersten  Schichten  den  äusseren  Hantel  eines  Schichten- 1| 
dach-Rückens  bilden,  und  die  mehrmals  didozirten  obersten  Schiditen  | 
l^onkordante  oder  diskordante  Synklinal-  und  Antiklinal-Rücken.  Diff' 
diskordanten  Schiebten  des  Liegenden  bilden  hingegen  stete  einen  mit 
den  Struktur- Verhältnissen  des  Mantels  diskordanten  Kern  des  Gewölb« 
R&ckens. 

'9ü  den  verschiedenen  Gattuhgen  der  konkordanten  gendÜDigea 
Oewdlb^  und  Verwerfongs-Rüoken  stimmen,  wie  bereits  bemerkt «ordik 
die  Hebuflgs-Rftckenlinien  und  die  Längen*Achsen  der  QeMrgs*  ood 
Htten-Züge  mit  den  zu  beobachtenden  Streiob-Lionen  der  ännsis 
Sehkhten  in  ihren  Richtungen  überein.  Die  Achse. der  inteesivilai 
Schichten^Aufrichtung  bildet  zugleich  dte  Kuhninations-  oder  GipU» 
Linie,  welche  bei  aHen  konkordanten  gemdlinigen  Hebnngs^cta- 
stete  mit  der  höchsten  Hebungs-Rüekenlhiie  zosammenfittt.  Sie  bUit 
Ismer  die  Wasserscheide-Linie  des  Gebirgs-  oder  Röheifr^Zufs,  im  Fallft 
er  nichl  YOü  Queerthälem  dnehbroobon  istv  welche  ihn  bis  auf  dai 


Vhrtm  4«r  LlogVBiUilar  fpaHetaa,  4le  an  seinem  Fasse  Uiiiiehen. 
Mit  der  Mbangs-Rdokenfinie  leiifen  endUeh  niehi  nw  die  PomtCioiu* 
SdieideMiiieft  periUel,  welelie  den  Fnss  des  HUien-Kfiokens  l>ejgfeoseii, 
fondem  aveii  nH  den  an  den  Seilen-IBngen  der  Hebnngs-Rfieken  Idn«^ 
tieiienden  FormatieAS-Grenaen  In  alien  Jenen  FiUen ,  we  die  8eidelilen/ 
weMiM  den  Hebnngs^AQeken  lusammenseUen,  eine  dnrebglngig  ken- 
kerdanle  Lagemnf  iiaben.  Sei  Seliielilendaeli-RfiekM  bestellt  nnr 
ssHen  ein  Wnehsel  der  mmiaion  Fonnationen.  Ist  ein  selcher  for« 
lianden,  so  stehen  die  feilnations-Sdieidelittien  meist  in  keiner  Be- 
sifkang  ta  den  lleiMnigs-Adilen,  eendeiti  bftngen  Ten  früher  bestan- 
denen Hirean  Linien  der  Genisser  oder  von  Richtungen  der  Senknnga- 
Rinder  and  QneerspaUen  ab,  welche  die  H&nge  oder  das  Profi  der 
Srfaebpnf  aulgesehJossen  haben. 

Geradlinige  konkerdante  Gewdib-  und  Verweifiings*Rftcken  sind 
nicht  so  h&ttfig  antntreffon,  wie  seit  dk  ftAveneM  bisher  angenommen 
wurde.  Urfalten*firhebungen ,  welche  noch  bis  lieute  ihre  ursprAngliehe 
regelmissige  OberAichen-Biidnng  anYcrlndert  beibehaiten  haben  und 
von  den  Kreatsungen  mit  neuern  Hebungen  frei  blieben,  so  wie  eine 
beschickte  Anxahl  von  einzelnen  Urspalfen-  oder  hadogenen  und 
gigantogenen  Dorchbrucfa-Brfaebungen  gehören  dieser  Klasse  der  gerad- 
limgen  Hebungs^^Rficken  an,  in  welchen  die  sieben  Richtungs-Elemente 
jedes  Gebirgs-  und  Höhen^äysteros  Yollkoromen  konkordant  sind. 

In  den  beiden  Gattungen  der  diskordanten  geradlinigen  Hebungs« 
Rücken  besteht,  wie  in  den  konkordanten ,  kein  Unterschied  iii  der 
Lage  der  wiitlicheh  AuMchtnngs-Achse  der  Schichten  der  Hebungs- 
Rückenünie  und  der  Längen-Achse  des  Gebirgs-Zugs«  Die  Hebungs- 
Rückenlinien  laufen  auch  liier  mit  den  nrar  ausgesprochenem,  aber 
ebenfalls  nur  selten  über  denselben  stark  erhöhten  Gipfel«Linien  parallel, 
and  ebenso  bilden  sie  beinahe  ausnahmslos  die  Wasserscheide-Linien  der 
Gebirgs-  und  ildhen«Z&ge.  Die  Pormatlons-Soheideilnien  der  normalen 
Fels-Massen  leigen  endlich  ein  analeges  Verhalten  mit  Jenen  der  vorher 
beschriebenen  vier  Arten  von  konkordanten  geradlinigen  Hebongs- 
Rüeken. 

Die  Streich -Linien  der  Schichten  werden  hingegen  bei  allen  Beob- 
achtongen  derselben  beinahe  stets  andere  Richtongen  aolweisen  als  die 
jüngste  Scbichten-Aufriclitongsachse,  die  in  der  Hebungs-ROckeaBnie 
ihre  «nferinderiidie  sichtiuire  Beceldmong  findet,  und  welche  man  die 
»Ablenkungs-Achse  der  Schichten"  nennen  kenn. 

Bei  allen  ge4|Qeischten  «nd  aufgebrechenen  GewöB^Rficken  «nd 
Verwerfinga-Winden  elimmt  selbst  bei  Hebmgen,  welche  in  der  Meli- 
tang  einer  AfcOenkongs-Adise  erfolgten,  das  Streichen  der  Sehicfaten 
sieu  mit  dem  frtterMi  Streichen  überein.  |)esshatti  iaBen4iier  ante« 
kQnkordante.St9eich4imen  stets  mit4cr  Rkfatnngs-Unie  der  erit-inallgen 
Bihebung  In  dem  Falle  »aamraen,  wenn  die  Scbtebten  hei  denselben 
bereits  senkrecht  aol^riciitet  oder  nach  der  ernten  BmporhdNmg  -in 
vertikale  Schichten  susamroengepaesst  wmDden. 

4J* 


GendlinigediAordiDto  Gewöib-Rucken«  bei  welcheii  datch  iolche 
Vorgänge,  nach  der  xweiten  Hebung  in  der  RichUing  der  Ablenkongs- 
Achse  bei  Aufbildong  des  Gewölb-Rückens  die  ursprfin^ch  schweben- 
den.  Schichten  in  lotbrechte  Lage  gebracht  worden,  xeigen  In  ihm 
F&Gber-Kämmen  einen  Schichten-Bau,  welcher  jenem  der  konkordantei 
Schichtenwand-Rücken  zunächst  steht,  wesshalb  in  ihnen  post-konker- 
dante  Streich*Linien  der  Schichten  noch  ai£  meisten  der  Lage  der 
jSngeren  Hebongs-Linie  oder  der  Ablenkungs-Achse  entsprechen« 

,  Bei  allen  geradlinigen  diskordanten  AntiUinal*Räcken  sind  hin- 
gegen für  das  Streichen  der  Schichten  auf  beiden  Hängen  des  Rückem 
iwei  Systeme  von  mittlen  Streich-Iinien  maassgebend,  welche  je  nack 
derOrdise  des  Winkels,  welchen  beide  Hebnngs-Linien  anter  sich  büdea» 
der  Richtung  der  stärkeren  Hebung  in  grösserem  oder  geringeren 
Maasse  sich  nähern.  In  erstem  Falle  werden  öfters  annähernd  ante- 
konkordante  oder  post-konkordante Streich-Linien  entstehen,  bei  gexiB- 
gerem  Maasse  der  Hinneigung  aber  entschieden  discordante.  Im  Falk 
der  Hebungs-Rttcken  aus  flachen  oder  stark  lallenden  Schichten  zn- 
sammengesetzt  ist  und  die  Stärke  beider  Erbebungen  ziemlich  im  Gleich- 
gewichte steht,  werden  die  mittein  diskordanten  Streich-Linien  der 
Schichten  beider  Hänge  sich  im  Durchschnitte  gegenseitig  su  ejuem 
rechten  Winkel  ergänzen,  welche  Eigenschaft  Gelegenheit  bietet,  die 
zwei  Systeme  von  Streich-Linien,  welche  die  Schichten  auf  beides 
Hängen  der  Hebungs-Rucken  der  bezeichneten  Gattung  befolgen,  als 
diskordante  Komplementar-Streichlinien  zu  bezeichnen. 

Den  geradlinigen  konkordanten  und  diskordanten  Hebangs-Hackeo 
reihen  sich  die  gerad-gebrochenen Hebungen  mit  einmaligen,  mehrfach 
gleich-gerichteten  oder  verschieden  laufenden  Schichten-Aufnchtangs- 
Achsen  an,  welche  eine  gleiche  Anzahl  von  gerad-gebrochenen  konkor- 
danten und  von  gerad-gebrochenen  diskordanten-Hebungs-Racken  bildea, 
die  beinahe  sämmtlich  den  Durchbruch-Hebungen  und  den  abyssogenea 
Stauchungen  des  Urgneiss-Firmaments  angehören. 

Es  wurde  bereits  entwickelt,  wie  sich  das  Urgneiss-Firmament  der 
Erde  bei  den  Faltungen  und  Spalten-Bildungen  des  untern  Erd-Firaa- 
ments  und  bei  den  eigenen  abyssogenen  Rüeksenkungen  stets  in  den 
vier  präformirten  Richtungen  der  altem  und  neuern  Fugen  und  Kiofte 
spalten  und  stauchen  musste.  Die  Fortsetzungen  der  Darchhmck- 
Brhebungen  und  Aufstauchungen  des  Urgneiss-Firmaments  bildeten  die 
gerad-gebrochenen  Aufrichtungs-Achsen  der  obersten  Schichten  vad 
daher  auch  die  gerad-gebrochenen  Kamm-  und  Rücken-Linien  der  Er- 
hebungen der  Erd-Oberfiäche.  Sämmtliche  gerad-gebrochene  Hehanfs- 
R&ckenlinien  sind  daher  ebenfalls  als  Ausprägungen  der  gefalteCea, 
geklüfteten  und  au^estauchten  Schichten  des  Urgneiss-Firmamenls  za 
b^rachten,  welche  sich  auf  der  ganzen  Erde  in  ihren  Umrissen  durch 
ihre  orthodromen  Richtungen  auf  das  Bestimmteste  von  den  durch 
schwache  äussere  Rücksenkungen  geformten  exogenen  Stanchonfs- 
Banderfaebungen  unterscheiden  hissen. 


661 

In  allen  Gebirgs-SystemenVüber  welche  genauere  (opograpliische 
Darstellungen  rorliegen,  folgen  nicht  nur  die  gerad-linigen  langem 
Erhebnngs-Röcken ,  sondern  auch  die  einzelnen  Theile  der  schärfer 
aasgeprSgten  gebrochenen  Kamm-  und  Rücken-Linien  meist  mit  der 
grössten  Genauigkeit  den  Richtungen  der  Parallel-Kreise  und  Meridiane 
des  primitiven  und  des  gegenwfirtigen  Rotalions-SphSroids.  Mittelst 
Anwendung  dieser  Beobachtung  lassen  sich  jene  Boden-Gestaltungen, 
welche  durch  endogene  Dislokationen  und  abyssogene  Rücksenkungen 
imd  Aufstauchungen  der  regelmässig  gefügten  Theile  der  Erd-Rinde 
geMIdet  wurden ,  überall  von  den  durch  plutonische  OberlageruDgen 
and  neptunische  Ablagerungen  gebildeten  Oberfläcben-Formen,  sowie 
Ton  den  durch  exogene  Rücksenkungen  erzeugten  loxodromen  Rand* 
Mflden  mit  Leichtigkeit  unterscheiden.  Bei  näherem  Studium  der 
«echanisch-geologischen  Gesetze  und  ihrer  Einwirkung  auf  die  Boden«^ 
(Sestaltung  jener  Theile  der  Erd-Rinde ,  welche  in  orographischer  und 
leognostischer  Hinsicht  vollständig  bekannt  sind ,  wird  nur  selten  ein 
Zveifel  entstehen,  welchen  Oberflächen-Gebilden  die  Eigenschaften  tob 
orthodromen,  geradlinigen  und  gerad-gebrochenen  Hebungs-Rücken  i^o* 
lommen,  und  welche  Gebilde  als  loxodrome,  plutonisch  entstandene 
Aoslauf-Rücken  und  neptunisch  geformte  Land-Rücken  oder  endlich  als 
exogene  und  loxodrome  Stauchungs-Randerhebungen  und  Spalten- 
Büdangen  angesehen  werden  müssen. 

Mit  der  Richtung  der  Ablenkungs-Achsen  der  Schichten  und  der 
lebangsrucken-Linie  stimmt  in  den  konkordanten  und  diskordanten 
lerad-gebrochenen  Hebungs-Rücken  die  Richtung  der  Gipfel-Linie  über- 

t,  mit  welcher  auch  in  dieser  Hohen-KIasse  die  Hebungsrücken-Linie 
äfaemd  gleichläuft  und  nur  einzelne  höhere  Gipfel  durch  stärkere 
losprägungen  der  Schichten-Störungen  des  Urgneiss-Firmaments  ge- 
Hdet  wurden.  Mit  der  Lage  der  Hebungsrücken-Linie  fällt  femer  auch 
ie  Wasserscheide-Linie  zusammen ,  mit  Ausnahme  des  bereits  vorher- 
gesehenen Falls  tiefer  Queerspalten-Bildungen ,  welche  den  Gebirgs-Zug 
Tollkommen  trennen.  Die  Beziehungen,  welche  die  Richtungen  der 
Sefaetde-Linien  der  normalen  Formationen  amFusse  der  Hebungs-Rücken, 
in  den  Aufbrüchen  der  Gewölbe  und  in  den  Aufschlüssen  der  Profile 
IQ  den  Hebungs-  und  Senkungs-Richtungen  gerad-gebrochener  Höhen- 
lage zeigen,  sind  jenen  ähnlich,  die  bei  gerad-Iinigen  Hebungs-Rücken 
testehen.  Hingegen  kommt  den  Längen-Achsen  der  gerad-gebrochenen 
IMen-Rucken  stets  eine  Lage  zu ,  die  durch  eine  Mittel-Linie  jener 
Kehtungen  bezeichnet  wird,  welche  die  einzelnen  gerad-linigen  llieile 
des  Hebungs-Rückens  befolgen. 

Diese  mittle  Längen-Achse  kann  bei  gerad-gebrochenen  konkor- 
danten Hebungs-Rücken  im  Allgemeinen  auch  als  die  mittle  Streich- 
Urne  der  obersten  Schichten  angesehen  werden.  In  gerad-gebrochenen 
diskordanten  Schichtenwand-Rücken  und  Fächer-Kämmen  sind  die 
beobachteten  Streich-Linien  ebenso  wie  bei  den  geradlinigen  ante-  und 
post-konkordant,  da  sie  auch  hier  der  Richtung  der  lltem  oder  neueni 


MS 

DUlolations-Linie  entsprecbeD,  in  welcher  dieScblebton  Beftkrecht  an- 
gerichtet wurden. 

Bei  gerad-gebrochenen  diskordanten  Antiklioal-RAcken  mit  flaeka 
bi»  itarkfaJleRden  Sebichten  herrschen  endlich  Doppel-Systeme  m 
diakordantenKomplementar-Streichlinientor,  welche  je  nach  der  Gtäise 
des  Wmkels,  den  die  altere  Schichtenaufrichtungs-Linie  und  die  nittk 
Längen-Achse  unter  sich  bilden,  und  je  nach  der  Starke  der  bddn 
Emporhebungen,  sich  der  ällern  Schichteoaufrichtongs-Achse  oder  der 
mittlen  Längen-Achse  des  gerad-gebrochenen  diskordanten  Antidiaii- 
Rückeos  mehr  oder  minder  nähern. 

Weit  safalreicher  als  die  so  eben  geschilderten  Klassen  ton  eii- 
zelnea  Hebungs-RACken  mit  gerad-linigen  und  gerad-gebrochenenRicka- 
und  Schichtenaufriehtungs-Linien ,  die  in  Mitte  horiconlal  gelagerUt 
Schichten  oder  in  gequetschten  Falten-Systemen  entstanden  siad,  n 
welchen  Torausgegangene  Erd  Katastrophen  die  aufgeborstenen  Schick' 
ten-6ewölbe  als  Trümmer-Gesteine  hinweggefuhrt  und  dea  sasanmai' 
gepressten  Falten- Wänden  besümmfe  Streicb-Linien  au^eprlgt  kril« 
sind  jene  zusammengesetzten  Hebungs-Systeroe,  in  wichen  ascb  ia 
ersten  Ausbildung  als  Hebungs  Röcken  noch  jüngere  HebuDgeo  iA 
abweichenden  Richtungs<Linien  nachfolgten. 

In  diesen  zusammengesetiten  Hdhen-Systemen  erleiden  die  büto 
80  einfachen  Wechsel-Beziehungen,  welche  zwischen  der  Lage  liff 
Hebungsrücken^  oder  Schichtenaufrichtungs-Unien  und  den  fibrigea 
fünf  Richtungs-Blementen  bestehen,  eine  yoUständige  Änderung. 

Am  yerwickeltsten  gestalten  sich  die  Formattons-Scbeideliniea  der 
normalen  Fels-Massen ,  welche  die  Erhebungen  dieser  Gattung  zosamneB* 
setzen.  Da  ihre  Lage  nicht  nur  Yon  den  lokalen  Schichten-StiMraaga, 
sondern  auch  von  entfernten  Dislozirungen  abhängt,  welche  die  tct- 
scbiedenen  Ni?eau-Linien  bestimmten,  die  den  Niederschlägen  imd 
Emersionen  der  Sedimente  als  Grenz-Linien  dienten ,  so  können  inr  dei 
Verlauf  der  Formations- Scheidelinien  in  zusammengesotzten  Eehtapr 
Systemen  keine  Regeln  von  umfassender  Gültigkeit  aufgestellt  werden. 

Am  einfachsten  bleiben  noch  die  Beziehungen  zwischen  den  Rieb- 
tungen  der  Hebungs-Rücken  und  den  Kulminations-  oder  GipfeMiaieo. 
Die  Gipfel-Bildung  ist  für  alle  zusammengesetzten  Höhen-Syiteme  m 
so  xharakteristisches  Merkmal ,  dass  man  dieselben  yorzugsweise  ik 
Kulminations-Systeme  bezeichnen  kann. 

In  den  gewöhnlichsten  Fällen  kreutzen  sich  entweder  ner  zvei  a 
yersebiedenen  Bichtungen  laufende  Gewölb*  oder  Verwerfhngs-Röcken, 
oder  es  wird  ein  System  Ton  mehren  Parallel-Rücken  yon  einem  en- 
zelnen  flebungs-Rücken  durchschnitten.  Die  auf  den  parallelen  Heirangs- 
Llnien  entstehenden  Kreutzungs-Punkte  werden  eben  so  yietoKaloitt- 
tionen  bilden,  und  die  Gipfel-Linie,  welche  diese  Punkte  ooter  vä 
yerbindet,  wird  mit  der  Linie  der  jungem  Ablenkung  der  Scbidrtefl  ^ 
dem  durch  sie  gebildeten  niedrigem  Hebungs^Rüeken  yoUständig  la- 
sanunenladen. 


Wird  biDgegeii  ei&e  Ansäht  fihnlieher  PnalM-RMen  von 
neoen  Hebongs-Systeme  mit  mehren  parallelen  SchichtenanfrichUiDga- 
Liuen  dorchkreulst,  bo  vertheilen  sich  die  Kolminations-Ponkte  aber 
die  Oberfl&ohe  der  ganxen  Gebirgs-Maase,  welche  durch  die  Krentsong 
der  beiden  Parallel-Syateme  emporgehoben  wurde ,  und  die  Linie ,  welche 
die  böebaten  Gipfel  unter  sich  verbindet,  ist  swar  von  den  Höben  der 
nreima&gen  Emporhebungen  abhängig,  steht  «her  nut  den  eioselnen 
Richtungen  derselben  in  keinem  nähern  Zusammenhang. 

Diese  Gattung  i nsammengesefxter  Höben^Systeme  ist  sehr  sahl«- 
reich  vertreten.  Man  kann  die  ihr  angehörigen  Gebirge  als  Kulminations- 
IbisenerJiebaogen  bezeichnen,  xur  Unterscheidung  von  den  Kulmina»- 
liaiia^Kaotenerbebungen ,  welche  bei  dem  Zusammentreffen  iwefter 
lebongs^ucken  sich  bilden.  Und  im  Gegensätze  zu  den  gerad*linigen 
and  den  gerad*gebrochenen  Kulminations-Kettensystemen,  wovon  die 
snte  Gattung  aas  der_  Kreutcung  mehrer  Parallel*Rücken  mit  einer 
fliastgea  Hebungs-Unie,  letzte  aus  einer  stufenweisen  Durchkreutzung 
derselben  mit  mehren  Hebungs-Lioien  entstehen. 

Eine  fünfte  Klasse  der  Kukninations-Systeme  wird  durch  die 
Schaarung  oder  die  naheliegende  Durchkreutzung  von  drei  oder  mehren 
koDfergtrenden  Hebungs-RAcken  gebildet  Es  entsteht  hiedurch  eine 
KaiininationS'Gattong,  in  welcher  von  einem  zentralen  Gebirgs*Stocke, 
der  die  Stelle  des  Scbaar*Punktes  oder  der  nahe  nebeneinander  liegenden 
Kreatzang8«Punkte  bedeckt,  eine  Anzahl  von  Geburgs-  und  Höhen-Rücken 
strahlenförmig  ausläuft.  In  diesen  Systemen  nimmt  die  Stelle  des  Schaar- 
Panktes  ein  einziger  Zentral-Gipfel ,  jene  der  Kreutzungs-Punkte  hingegen 
eine  Gruppe  von  Gipfel-Erhebungen  ein,  welche  dem  Gebirgs-Stocke 
aufgesetzt  aind. 

Ist  in  dieser  Gruppe  eine  höchste  Gipfel-Linie  vorhanden,  so 
itinunt  sie  nur  dann  mit  einer  der  Hebungs-Richtungen  des  Kulminations«- 
Systems  überein ,  wenn  dieselbe  alle  übrigen  bei  Bildung  des  Gebiigs» 
Stocks  an  Intensität  weit  übertreffen  hat. 

Es  ist  als  Regel  zu  betrachten,  dass  nnr  in  geradlinigen  Kulmina«- 
tions-Ketten  eine  Wasserscheide-Linie  besteht,  welche  mit  der  Kulmi- 
naüons«  nnd  GipfeULinie  des  Systems  mehr  oder  minder  genau  zusam* 
menSillt.  Gerad-gebrocheoen  Kulminatiöns-Ketten  und  Kulminations*- 
Matten  gehören  hingegen  stets  gekrümmte  Wasserscheide-Linien  zu, 
vaiirend  die  Kulminations-Knoten  und  Schaar-Systeme  nur  einen 
Wasserscheide-Knoten  besitzen. 

Ebenso  ist  nur  in  den  geradlinigen  Kulminations-Kettensyslemen 
die  Richtung  ihrer  Längen-Achse  mit  der  Kulminations-  oder  Gipfel- 
linie identizch.  In  den  gerad-gebrochenen  ist  sie  hieven  abweichend 
«td  in  den  Ilaisen-Systeni.en  wird  sie  durch  eine  die  Oberfläobe  der 
GeiaoHDt-Brhebung  in  der  grössten  Längen*Ausdehnmig  durchsclmei*' 
deodelHagonal-Linie  bezeichnet,  welche  mit  keiner  der  beiden  Hebongs* 
Richtoagen  der  Paiallel-Ruckcn  des  Kulminattona-Systemt  gleidUauft. 
la  den  Knoten-  nnd  SchaavrSystemen  kann  hingegen  nor  aott«n  eine 


4M4 

ndllle  Ungen» Achse  ndt  Bettimmlbeit  «ngagAen  wardMi,  dt  lie 
gewöhnlich  Umfangs-Linien  besiUen,  welche  von  den  Kieoiz-  aod 
Schaar-Punkten  in  allen  ihren  Theilen  einen  ziemlich  gleichen  Abitaod 
halben. 

Weit  schwieriger  als  die  systematische  Erforschong  derlObetflädiei- 
Gestaltung  derKuiminations^Systemeist  die  Rrgründung  ihres  Schichtoft* 
Banes,  voriuglich  in  jenen  Fallen,  in  welchen  die  in  vorschtedeiKi 
Richtungen  erfolgten  Hebungen  und  Senkungen  an  Intensität  sidi  aicfai 
gegenseitig  Yollkommen  das  Gleichgewicht  gehalten  haben. 

Wurden  im  Gegenfalle  Kuhninations-Systeme  gleichmissig  au 
Hebungs-Rucken  mit  theUweise  lothrechter  Schichten*Sieilang  gcbildel. 
so  sind  selbst  nach  den  Kreutsungen  und  Schaarungen  derselbea  die 
Streich-Linien  der  Schichten  in  den  gequetschten  und  aol^rockenen 
Gewölb-Rücken  und  Verwerfungs-Wänden  stets  mit  den  sich  kreotseadea 
Kamm*  und  Rucken*Linien  gleichlaufend,  und  auch  in  den  Faeher- 
K&mmen  der  diskordanten  Synklinal*  und  Antiklinal-Rücken  bleiben  dk 
Streich-Linien  der  saiger  fallenden  Schichten  auf  kürxere  Stieckei 
ante-konkordant. 

BeiKulminations«Systemen ,  in  welchen  schon  die  altere  der  beiden 
sich  kreutzenden  Hebungs-Linien  Land-Striche  dislozirte ,  in  weichen  die 
Schichten  während  früherer  Btldungs-Bpochen  einegleichmässigeschiere 
Aufrichtung  angenommen  hatten ,  ist  die  Aufstellung  allgemein  galliger 
Hegeln  über  das  mittle  Streichen  der  Schichten  gänzlich  unmogiick 
In  den  Schi^ar-Systemen  ist  der  Schichten-Bau  nur  dann  einigermaatsen 
regelmassig,  wenn  dieselben  aus  der Durchkreutzung  mehrer  Schiebten- 
wand^Rikken  entstanden  sind.  Es  bezeichnen  dieselben,  sowie  die  ein- 
zelnen lothrecht  aufgerichteten  Pächer-<Kämme  in  allen  Schaar-Systemen 
ante-konkordante  Streich-Linien  der  Schichten«  Regelmässig  bemerkt 
man  in  solchen  Höhen-Systemen  Anhäufungen  von  Spalten,  welche  lich 
gegen  einen  gemeinsamen  Mittel-Punkt  schaaren.  Gewöhnlich  haben 
jedoch  endogene  Massen-Gesteine  an  diesen  häufiger  gespaltenen  Stellen 
die  Erd-Rinde  durchbrochen,  die  Oberfläche  des  Gebirgs-Stocks  über- 
lagert und  hiedürch  die  Versuche  gänzlich  vereitelt,  durch  Beobachtungen 
einzelne  Systeme  von  regelmässigen  Streich-Linien  der  Schichten  la 
ermitteln. 

Wurden  hingegen  Schaar-Systeme  aus  Hebungs^Rucken  mit  flacben 
und  stark  fallenden  Schichten  gebildet,  so  ist  der  Schichten-Bau  meiit 
völlig  unentwirrbar.  Nur  für  einzelne  Kulminations-Knoten ,  sowie  an 
den  Knoten-Punkten  der  geradlinigen  und  gerad-gebrochenen  Kuimina- 
tions-Ketten  und  an  jenen  der  Kulminations-Massen  lassen  sich  speiielle 
Regeb  über  das  mittle  Streichen  der  Schichten  für  jene  Fälle  asf- 
stellen,  in  welchen  die  Knoten-Erhebungen  aus  geradlinigen  Schiebten- 
dach-Rücken  entstanden  sind ,  bei  deren  Bildung  sich  die  m  verubie- 
denen  Hebungs-Richtungen  thätigen  unterirdischen  Kräfte  aahesa  dii 
Gleichgewicht  hielten. 

An  jedem  Kubninations-Knoten  der  bezeichneteD  Gattnng  weiden 


die  fcoDloribiitoii  Sttreieh-Lfaüen  ftfcber  and  stark  fftOender  SehichlM 
des  allem  der  beideo  sich  kreulzeiAien  Hebangs-Rücken  id  zwei  diskor- 
dante  KomplemeDtar-SUreichsyateme  umgeSnderl,  deren  Riehlungen  in 
Tiden  Fällen  ziemlich  genau  mit  der  Lage  der  diskordanten  Comple« 
mentai-Slreichlinien  des  neugebiideten  Schichtendach-Ruckens  über«- 
einstiraaien.  An  dem  mehr  oder  minder  deutlich  zwischen  vier  Anlikiinal-> 
imd  ?ter  Synklinal-Lioten  aus  aeht  Schichten-Flichen  zasammengesetilea 
Hange  des  Kulminalloas-liiotens  können  bei  flachen  und  stark  fallenden 
Schichten  r^eimissig  abwechselnde  Systeme  Ton  mittlen  Streich-Linien 
Tonusgesetzt  werden,  welche  sich  gegenseitig  ebensowohl  in  zwei  dis- 
todanle  Komplementar*Systeme  Toreinigen  lassen»  wie  die  Streich« 
liiiiett  der  Schichten  bei  diskordanten  Antikllnal-Rücken. 

Die  4iskordaDten  Komplementär- Streichlinien  der  Schichten  aller 
Ontaninntions-Kiioten ,  weiche  aas  sich  kreolsenden ,  geradlinigen ,  flachen 
nd  starklaBenden  Schicfalendaeh^ücken  zusanmiengesefzt  sind,  stim- 
nen  nirgends  mit  den  wirklichen  Hebungs-Llnien  überein,  sondern 
folgen  meistens  siendich  regelmissig  zwei  mittlen  Zwiichen*Rlchtungen, 
weiche  in  den  Kulminations-M^uen  und  den  gerad*gebrocbenen  Kulmi« 
oadons-btten  meist  genau  den  beiden  Dfagonal-Linien  der  rhomboidal 
ausgedehiiten  Musen  und  der  massigen  Ketten-Brhebongen  entsprechen. 

£s  herrscht  jedoch  nicht  allein  in  diesen  beiden  Klassen  von  Höhen- 
Systemen  das  beachtenswerthe  Phänomen,  dass  im  Falle  sie  aas  konkor- 
dinlen  Antiklinal-RÜcken  gebildet  wurden,  die  Streich-Linien  ihrer 
flachen  and  stark  fallenden  Schichten  mit  der  mittlen  Längen-Achse 
und  mit  einer  der  Fall*Linie  des  einen  Streich-Systems  mehr  oder  minder 
gleichlaufenden  Queer-Achse  der  Ketten-  und  Massen-Brhebungen  über- 
einstimmen*  Schon  weiter  oben  wurde  erwähnt,  dass  auch  bei  den 
zahlreichen  gerad-gebrochenen  konkordanten  Hebungs-Rücken  die 
mitüe  Streich-Linie  der  Schichten  ebenfalls  der  mittlen  Längen-Achse 
der  Gebirgs-  und  Höh«i*Zäge  in  Hinsicht  ihrer  Richtungen  mehr  oder 
minder  TOllkommen  entspricht. 

Desshalb  kann  es  als  ein  allgemein  verbreitetes  Gesetz  angesehen 
werden,  dass  bei  einer  Menge  von  einfachen  Gebirgs-Gliedem  and  von 
nnamniengesetztenGebirgs-Ketten  und  -Massen  begrenzte  Systeme  von 
Streieh-Linien  der  Schichten  bestehen ,  welche  mit  der  mittlen  Längen- 
Achse  der  Gebirgs-Züge  oder  der  Gesammt-Brhebungen  in  Hinsicht  der 
Riefatungen  nahe  übereinstimmen.  Bei  den  in  der  angegebenen  Weise 
gd)ildeten  Kafaninafions-Ketten  und  Massen  bestehen  überdiess  diskor- 
dftote  Komplomentar-Streichsysteme  der  Schichten,  welche  den  mittlen 
Qneer-Achsen  der  Ciesammt«Briiebangen  in  allen  gewöhnlichen  raien 
entsprechen. 

Das  beobachtete  Streichen  stimmt  hingegen  bei  den  gerad-linigen 
ko&kordantenliebangs-Ricken,  bei  den  diskordanten,  gequetMhten  and 
in  SehiehleB-WSade  aufgebrochenen  Gewölb-Rücken  und  Verwerfungs-' 
Winden,  nnd  bei  allen  aus  Gebirgs-Gliedem  mit  lothrechten  Fächer- 
KlniBen  sosanmengasetsten  KoIminalion»4ystemen  mit  wirklichen 


iltem  und  nraem  Aufriehtungf-Aehsen  der  ScUcfcleii 
Oberein. 

In  allen  Gattongen  derHebongs^Systeme,  welche  in  Torfaergahen- 
dem  aufgezählt  wurden,  aind  aber  sieU  die  Kamm-  und  RAekea-Linien 
alfer  einaehien  Hebimgf^Rdcken  mit  wirklichen  Aufrklitaiiga-  and  Ab- 
lenkongs-Achfen  der  Schichten  stets  voUkoiniaen  parallel,  «id  die 
Kamm-  nnd  Rücken-Unien  der  Brhebimgen  können  deashaib  bainalK 
ausnahmslos  als  sichtbare  Beieichniingen  fttr  die  im  iaaem  der  Erde 
theoretisch  voraosgesetaten  Aofricbtungs^Achaeii  der  SehloUen  aage- 


Aach  B.  DB  BBaCMOOT  gebt  in  seinen  MBemerkoogen  aber  die 
Gebirgs-Systene**  anISnglich  von  der  Ansicht  a«s,-  dasa  die  Spattnags- 
Lanien  der  Brd-Rinde  die  Aafirichtong  der  Schichten  brisIlMil  haben, 
•na  welchen  die  Rinde  sosaramengesetst  ist,  oad  daas  die  Konten  dieier 
gehinchene«  Sehiehten  die  Kamm-iinkn  jener  UnebenheHaa  der  fird- 
OberflAche  gewoidew  aind,  welche  man  6ehii^gf4[etten  nennte  Er 
erklärt  femer,  dasa  die  Gebirgs-Ketten  geradlinig  sind  oder  sich  m 
geradlinige  Blemente  aaflösen  lassen,  welchen  er  den  Nanieo  »Ketten- 
Glieder  (Chainons)'*  beilegt**.  Die  verschiedenen  Ketten^GUeder  habe» 
auch  ihm  aafolge  in  wetten  Land-Stridien  nur  eine  begreoale  Ansaht 
▼on  Richtangs-Linien.  Jede  Gruppe  von  Ketten-Gliedern,  die  dareh 
eine  häufig  in  ihr  wiederkehrende  Richtongs-Llnie  charakterisirt  ist, 
fasst  er  unter  der  Benennung  „Gebirgs-System"  ausammen  ***,  statt 
dieselben,  wie  er  am  Schlüsse  seines  Werkes  selbst  gesteht  f,  passender 
als  nFaiten-Systeme**  zu  bezeichnen ,  welche  Benennung  bei  fräherei 
Anwendung  weitgehende  Missgriffe  verhindert  haben  würde. 

£•  DK  Beaumgnt  erkennt,  dass  man  selbst  bei  Untersuchung  der 
am  meisten  verwickelten  Gebirgs-Gruppen  dieselben  in  eine  Anzahl  von 
Ketten-Gliedern  auflösen  kann,  welche  wieder  von  andern  Systemen 
von  Parallel'Ketten  durchkreutzt  werden  ff.  Auch  bierin  können  vir 
seinen  Ansichten  noch  beipflichten ,  dass  nur  bei  einmaliger  Schichten- 
Störung  die  mittle  Richtung  eines  Spalten -Systems  und  die  mittle 
Richtung  eines  Schichtenaafricbtangs*Systems  mit  der  mittlen  Richtung 
eines  Gebtrgs-Systems  gleichbedeutende  Ausdrücke  sind,  und  dass  die 
Spalten-Bildungen  in  Land*Stricben ,  wo  die  Schichten  starke  Störongen 
erlitten ,  zu  bedeutenden  Verwicklungen  Anlass  geben  fff. 

Keineswegs  können  wir  aber  die  Ansicht  des  beröhmten  GeologcD 
Iheilen ,  dass  man  bei  Bestimmung  der  Richtung  eines  Systems  tob 
Ketten-Gliedern ,  im  Falle  deren  Schichten  mehrmals  dislozirt  wurden, 
die  Untersuchung  hierüber  vernachlässigen  und  die  mittlen  Strdeb- 
Linlen  der  Schichten  stets  als  gleichbedeutende  Ansdriicke  mit  des 
Sehichtenaafrichtungs-Achsen  gebrauchen  darf.  E.  ds  BiAimoiivglaQbt 


*  E.  DB  BjSAVMoifT,  NoHee  sur  Isa  sysUmes  da  monfa^nat  5.  II. 
**  Ebendaa.  S.  2.  —  ***  Ebendas.  S.  2.  —  f  Ebendas.  S.  13  IS.  - 
it  Ebendaa.  S.  g,  ..  f ff  Ebendas.  6. 11. 


(M7 

disMMriMiikAitoii,  wekbeMipeiielleftBilinchsBgendeftScUohftt* 
Baue«  susMWDengeseUterHdbHngt-Sjstene  sich  ergeben,  dadsrcbain-, 
gehen  so  können,  dess  er  aas  einer  Verbiadnng  lahlreicher  Beobach- 
tungen über  das  Slinichen  der  Schichten  einen  mittlen  Aatdroek  für 
die  HichUmg  desSjsteoM  ^n  Kelten-Glledem  bu  finden  sucht,  da  nach 
senier  Ansicht  aofeinander  folgende  Di^fcationen  stete  enlgegen^eaetste 
Wirfcongen  aosoben  müssen ,  welche  sich  bei  Aulfiiidung  einer  roittten 
Bichtong  gegenseitig  aafheben  '^.  Diess  ist  jedoch,  wie  geielgt  wvrde, 
aar  bei  Hebnngen ,  welche  gerad-linige  and  konhordente  Hebnnge-Rücken 
ia  einer  mit  der  Achse  derselben  parallelen  Ricbtnng  disleurlen, 
dorchgängig  der  Fall.  Bei  allen  übrigen  Qatlimgen  von  Gebirgn*  «nd 
Böhen»Btklongen  bilden  weit  hinfiger  die  Riebtnngs-Eitvenie  der 
beobachteten  Streich-Linien  dio  Anadrücke  für  die  wirklichen  Hebungf- 
Bifihinngra  nnd  die  rafSllfge  Ansgleichong  der  Schichten-fitÖrangen  in 
oner  nailtlen  Hiehtanga^Linie  gehört  hier  an  den  ansnahmaweisen 
Fällen,  so  dau  auch  dieser  Versnob,  spexiellen  Erscheinungen  eine 
allgoDolne  Gültigkeit^  beisuiegen,  nie  ein  mssgriir  betmchtet  werden 


Durch  Anflindnng  von  diskordanten  Streich-Linien  war  es  £.  db 
Bbaumovt  nicht  möglich,  die  wirklichen  Erhebungs-Richtungen  jener 
einzelnen  unter  sich  parallelen  Ketten-Glieder  su  ermitteln,  welche 
seine  sogenannten  Gebirgs-Sjsteme  susammensetxen ,  sondern  er  er- 
forschte bei  diesem  Verfahren  meistens  nur  die  mittlen  Längen-Achsen 
▼on  gerad-gebrochenen  Hebungs-Rucken  und  Rulminations-Kietten,  so 
wie  Ton  ausgedehnten  Knhninations-Knoten  und  Ton  Massen-Erhebungen, 
deren  mittle  Achsen-Richtung  er  unwillkürlich  aul  die  wirklichen  Rich- 
tungen gleichzeitig  erfolgter  Hebungen  von  geradlinigen  Eetten-Gliedern 
übertrug. 

Eben  so  unfruchtbar  sind  seine  Versuche  geblieben,  aas  den 
Streich*Linien  der  primären  Schichten ,  welche  eine  gegenseitige  dis- 
kordante  Lagerung  zeigen ,  göltige  Schlü$8B  über  das  relative  Alter  ihrer 
Aufrichtungen  zu  folgern«  Es  muss  wiederholt  daran  erinnert  werden, 
dass  nur  die  Erforschung  der  Störungen  jener  Schichten,  welche  sich 
an  den  öussersten,  von  jungem  Formationen  überlagerten  Enden  der 
Erhebungs-Linien  befinden ,  positive  Ergebnisse  über  das  relative  Alter 
der  emarinen  Erhebungs*Systeme  im  Gebiete  primärer  Formationen 
liefert 

Unmittelbar  nach  den  Erklärungen  E.  db  Bbadmont'b  über  die 
Bedeutung,  welche  die  Richtungen  der  einzelnen  Ketten-Glieder  (oder 
Hebungs-Rücken)  als  Richtungs-Linien  seiner  Gebirgs-Systeme  besitzen, 
hat  ihn  eine  Verallgemeinerung  zu  dem  Fehlgriffe  verleitet,  die 
mttllen  Längen-Achsen  gerad*gebrochener  und  zusammengesetzter 
Hebungs-Sysleme  in  einer  Reihe  von  Untersuchungen  als  wirkliche 
Hebungs- Achsen    darzustellen,    während    er    die    Hebungs-Lfaiien 

*  A.  a.  O.  S.  SS. 


608 

einfacher  geradliniger  Kelten-Glieder  (Chainons)  fesUnsetxen  wälmte. 
Es  ist  begreiflieb,  wie  es  aal  diesem  breiten  Wege  fnitUer  Riehtangs- 
Beslimmungen  nicht  schwer  fallen  konnte ,  speziellen  Erfahrungs-Siüen 
der  mechanischen  Geologie  eine  willkürliche  Aasdehnung  in  geben 
und  hiedurch  den  Parallelismus  aller  gleichzeitig  entstandenen  Erhe- 
bungen der  Erd-Rinde  als  ein  allgemein  gfiltiges  Geseta  darsustelleD. 

Der  Verfasser  will  hier  dem  Ideen-Gang  des  berühmten  Geologen 
nicht  weiter  folgen,  der  ihn  endlich  lu  dem  Schlüsse  fahrte,  dass  die 
gleichzeitig  entstandenen  Parallel-Erhebungen  der  Erd-Rinde  einem 
Systeme  von  grössten  Kugel-Kreisen  angehören ,  welche  den  Erd-Bifl 
mit  einem  regelmfissigen  Pentagonal-Netz  umgürten.  Der  mechanischen 
Geologie  wird  stets  eine  Anschauungs- Weise  fremd  bleiben,  welche  aas 
den  periodischen  Zusammenziehungen  der  endogenen  Massen  des  En)- 
Balls  eine  pentagonale  Symmetrie  zu  folgern  erlaubt  *  eine  Symmetrie, 
Ton  welcher  uns  ihr  Erfinder  selbst  gesteht,  dass  für  dieselbe  keine 
andere  Entstehungs-Ursache  aufgefunden  werden  kann,  als  dass  sie,  ab 
Prinzip  der  Theilung  einer  Kugel-Oberfläche,  das  nee  phu  ultra  der 
Regelmässigkeit  ist  ^. 

E.  DK  Bbaumont*8  Richtungs-Bestimmungen  der  einundzwanzig 
EwropdUehen  Gebirgs-Systeme  bieten  hingegen ,  ungeachtet  der  Irr- 
tbümer ,  welche  in  ihnen  so  eben  im  Allgemeinen  nachgewiesen  wurden, 
ein  hohes  Wissenschaftliches  Interesse.  Eine  nähere  Auseinandersetzung 
derselben  wird  den  im  Vorhergehenden  hierüber  aufgestellten  Behaup- 
tungen noch  zahlreiche  spezielle  Beweis-Mittel  liefern,  wesshalb  der 
gegenwärtigen  Abhandlung  in  einem  nächstfolgenden  Abschnitte  noch 
schliesslich  eine  Analyse  der  einundzwanzig  Ton  E.  de  Bsaumont 
aufgestellten  mittel-fttro/idltsc^en  Gebirgs-Systeme  angereiht  werden 
wird. 


*  A.  a.  O.  S.  1123. 
^*  Ebendaa.  S.  1221. 


über 
Eogeniacrinites.  caryophyllatus, 

Herrn  Professor  Qvmvnayr. 


Wagker  ,  der  Vorlinfer  Schbuchzsr's  aber  Naturge- 
schichte des  Sckweitzer-Lanies ,  schreibt  1684  {Bpkemeriäe$ 
med.  pijfi.  Aead.  not.  cur.y  Dee.  Uy  An^.  3,  p.  370),  dass  er 
am  Lagern^  jeuer  östlichen  Grenz-Marlie  des  Sckwnher  Jura^s^ 
weisse  Steine  gefanden  habe,  welche  den  Gewurz-Nelken 
?on  den  Banda-Imeln  yoHlcomnien  glichen,  Carfopkyllos  aro- 
maticoi  vulgares  Officinarum  pronus  referunt.  Und  er  wirft 
nnn  die  Frage  auf,  ob  sie  wie  die  Glossopetren  ein  Überrest 
der  Noaebischen  Flnth  einst  ans  Indien  zn  uns  herüber  ge- 
schwemmt waren?  Aber  schon  der  Scholiast  König  belehrt 
ihn  in  schwülstiger  Rede  eines  bedseren  und  zeigt ,  dass  das 
nur  Bildungen  eines  subtilen  Stein-Saftes  seyen.  Es  kann 
keinem  Zweifel  unterliegen,  dass  diese  Karyophylien  oben- 
genannten Eugeniakriniten  angehörten;  auch  beweist  Das 
ScHEucHzxR  (Beschreibung  der  Naturgeschichte  des  Sekwei- 
tser-LandeSy  15.  Juli  170Sj  fig.  13)  nur  zu  deutlich  durch 
eine  Abbildung  von  Caryophyllus  lapideus  oder  Nage- 
lein-Stein, wie  er  „von  denen  Sekaffkäu$eri$ckm  Banren  be- 
nennet wird^.  Sofort  wird  er  nun  von  Lang  und  Batbr  be- 
sehrieben; eine  ganze  Reibe  Männer  folgten  diesen  nach; 
das  Wort  nahm  die  gebräuchlichere  Endigung  ites  an ,  so 
dass  wohl  anderthalb  Jahrhunderte  hindurch  der  alte  Wag- 
KKa'scbe  Name  Caryophyllus  oder  Caryophyllites  in  aller 
Hnnde  gang  nnd  |;äbe  blieb.  Aber  der  Entdecker  Ist  beute 
selbst  von  denen  vergessen,  die  gern  mit  Zitaten  glänzen« 


Hu  bekommt  vor  des  «Ken  Shmaleni  Riwyetit^  wem  man 
schon  bei  Lamo  (BüL  läp.  fig.  Settet^  Vemii(M§  1708}  vier, 
fünf-  und  secfan^eekige  Kronen  M%ediiK  und  abgebildet 
sieht;  viertheilige  habe  ieh  zwar  mehre,  aber  seebstheilige 
noch  nie  finden  l^onnen.  Nehme  ich  das  alte  Werk  des 
Hamhu^er  Rosunis  (ife  Lftk^Mois  ae  l^flk^kfiU)  vem  Jahre 
1719  zur  Hand ,  so  vermag  icb|  mitten  zwiaohen  -dem  Reich- 
thum  Sekwd^eher  PentaliLriniten  Inneaitzend,  doch  nicht  alle 
jene  MancUaltigketten  von  Stiel^Varfetaten  Mazulegen ,  wie 
wir  sie  hier  so  sorgfältig  und  in  wunderbarer  Menge  abge- 
bildet  sehen. 

ScHLOTHBiM  (Pctrcfakt.  1820  i  S.  3S2)  bewahrte  wenig- 
stens  noch  bei  seinem  Encrinites  caryophyllltes  die 
alte  angestammte  Benennung  in  der  Spezies;  1821  aber  iuun 
MiLtBE  iA  natural  kütorf  ofthe  Crinaidea  p.  111),  nannte 
sie  Kugeniacrinites  quinquangularis  nach  dem  Ge- 
w3rzueIken-Baum  Eugeuia  caryophyliata,  und  der 
Klang  des  guten  alten  wohlbekannten  deutschen  Nameos 
w&re  damit  verwischt  gewesen,  wenn  nicht  Goldfuss  (Petre- 
facta  Germaniae  7,  p.  163)  seiner  vortrefflichen  Beschreibang 
den  glttcklich  gewählten  Spezies-Namen  caryophyllatus 
beigefugt  hätte.  Bei  diesem  ist  auch  die  Letfaaea  in  ihrer 
neuesten  Ausgabe  stehen  geblieben ,  obwohl  die  Anciennltit 
die  Benennung Eugeniacrinit es  caryophyllltes  Waon. 
verlaugte. 

Den  Fundort  betreffend;  so  kommen  sie  nach  eigener 
vielfacher  Anschauung  in  Schwaben  und  Franken  ausschliess- 
lich im  weissen  Jura  y  vor^  jenem  Schwamm-reichen  Scbicli- 
ten-System,  das  von  den  Schriftstellern  bald  Oxford,  bald 
Coral-rag  oder  gar  Portland  genannt  wird.  Durch  Goldfuss 
und  Mt)NSTSR  ist  die  Petrefakten-reiche  Kalk» Wand  zu  Streit- 
herg  berühmt,  welche  von  dem  Badearzt  Hrn.  Dr.  Wbbkk  da- 
selbst so  fleissig  ausgebeutet  wird;  Dieses  System  stimoit 
vollkommen  mit  unserem  Sekwäüscken  an  der  Isehem  und  am 
BäUert  nnweit  Balingen  und  mit  den  Fundorten  am  BanieiL 
Am  Lagern  jedoch ,  besonders  aber  westlich  Baäen  zwischeo 
tdmmat  und  Aar  in  den  Weinbergen  bei  Birmensiorf  folgen 
die  Schwamm-Schicbten  mit  vielen  Eugeniacrinltes-Spe* 


ih»  «MltttdbW  uai  Ute  ämMgen  ItotyiniHphilM  BihidIteK 
des  BtavsfiP.  J«im*«» 

An  allen  diasen  Stelleo  kooinien  mit  iim  Carjropkyllatw^ 
sritUfa  jOact^an^-fdriDlee  Kapchea  var,  4ia  Gouiniaa  (a.  a.  O. 
t6|  fvll«  A^fi)  ala  Rippea-Gltadar  einaa  PenUerlaitea 
p&radoutt^  baaebrelM»  waaafoumdgliakaeynktnMB.  Jah 
kake  aM  Mkar  lang«  ntoht  dentea  könaaa,  und  la  naiaaiii 
ladbacke  dar  Patoeiiibten-Rande,  TBHngm  1852^  L  U» 
t4#,  ula  ProblenaUcam  abgebildet  Bndllcb  aetete  ein 
giucküclifr  FaU  aoaaer  Zweifei  9  daaa  ea  doppelt-gelenkige 
Keloh'Radiale^CSeapiila)  aiad.  Die  Innenseite  an  der  tin* 
teren  bezagonalan  Erwelternag  zeigt  drei  markirte  Furchen, 
die  za  drei  Geleak-Fläeben  fuhren.  Die  unpaarige  un- 
/  tere  (a)  fahrt  zur  Radial-Gelenkflache;  diese  ist  queer- 
4^  eHqitiaeh,  konkav,  hat  zur  Seite  zuweilen  einzelne 
/rjt  Kerben ,  die  Goldfuss  Gruben  nennt,  und  im  Zentrum 
*^  dnen  äusserst  feinen  Nahrnnga-Kanal ,  der  bis  jetzt 
gäoziich  oberseben  wurde.  Die  paarigen  Furchen  fuhren  auf 
die  Armgelenk-Flächen  (b),  zwei  innere  tiefe  durch  eine 
schmale  Wand  getrennte  Löcher;  die  Wand  liegt  genau  in 
der  Fortsetzung  der  Furchen  und  endigt  an  einer  Halbmond« 
förmigen  Gelenk-Fläche  mit  Iiängsfurcbe ,  welche  daa  obere 
Paar  der  äusseren  Kauten  bilden,  das  untere  Paar  (c)  da- 
gegen  ist  gekerbt.  Die  Oberseite  des  Seebseoka  tragt  einen 
oDformlicben  ziemlich  veränderlichen  Mund-Fortsatz  (d),  der 
sich  innen  zu  einem  hoben  Kamm  yerdickt  und  aussen  hin  und 
wieder  etwas  bauchig  erweitert ;  oben  sieht  man  auch  ün-i^ 
regelmässige  Runzeln  und  Kerben.  Fünf  solcher  Kelch-« 
Radiale  netzten  sich  zu  einer  zierlichen  Krone  zusammen,  in< 
dem  die  Kerben  von  den  Seiten  c  ineinander  griflfen ,  wie  das 
6Mj)riJsa  acbon  trefflich  zeichnet,  nur  dasa  er  dtfe  Sache  aich 
verkehrt  daabte.  Die  Gelenk-Fläckeo  (b)  für  die  Kronen- 
ime  haben  dann  ganz  die  analoge  Stellung  wie  die  Dop« 
peUGeleake  bei  den  Enkrinlten  des  Muachelkalkas ,  nur  dasa 
zwischen  ihnen  noch  eia  Fortsata  akh  findet,  der  zur  Stutze 
des  Vuadea  diente.  Mehre  dieser  Mnnd^Fortsatze  mögen  mit 
ihren  settUchenKerben  unter  eiaandar  verwachsen  gewesen  sey  n ; 
dedi  seheint  die  Ui|förmUehkelt  weiter  an  breweiaePj  dasa  hier 


072 


häufig;  Oarae^lisinifketteii  Stett  fanden;  daher  Ubnt  rick 
iiber  die  Fonn  des  Mondes  zwischen  den  Spiteen  dieser  Fort- 
satae  nichts  Sicheres  erschliessen. 

Der  Beweis,   dass  solche  zierliche  Kronen   so  Eng;fr 
■  iacrinites  gehören,  beruht  zwar  nur  anf  beisteheBdai 
einzelnen  Stuck,  ist  alier  dennoch  uunmstSsslich.    Das  lai- 
vldnum  gehört  zu  den  grossen.    Zwischen  den  Hftmem  der 
ersten  Kelch-Radiale  findet  sich  glücklicher  Weise  noch  du 
zweite  Radial  (r);  aussen  glatt  mit  vlersdtigeB 
Umriss  ragt  es  nicht  ganz  so  hoch  ab  die  Honer 
hinauf.    Die   obere  Gelenk-Flache  Jst  gerade  so 
konvex,  wie  die  untere  Gelenk-Fläche  (a)  an  der 
Scapula  konkav  war;  die  Innenseite  hat  eine  tiefe 
Median-Furche,  welche  genau  in  die  FortsetzuDg 
der    unpaaren   Furche    der    Scapula    liegt;   aoeb 
sehe    ich    den    feinen   Mahrungs*  Kanal    auf   der 
Mitte  der   oberen  Geljenk-Fläche  sehr  deutlich.    Aber  nicht 
bloss    die    drei   Kriterien  :    Konvexität    der   Gelenk-Flache, 
Furche   und   Nahrungs-Kanal   beweisen;   sondern   auch  das 
Überragen   der  Hörner  hat  Bedeutung.    Die  Enden  letzter 
sind  nämlich  in  guten  Exemplaren  seitlich  schief  abgestotol 
und  etwas  grubig ,   gerade  wie  die  Ecken  zwischen  a  and  c 
der  doppelt-gelenkigen  Kelch-Radiale,  welche  genau  danit 
artikuliren.    So  sind  alle  Zweifel  gehoben,   und  wir  werdeo 
mit  jener  Freude  erfüllt,  welche  uns  durch  wahre  Anikla* 
rung   bisheriger   Unsicherheiten   kommt    170  Jahre  bat  es 
gebraucht,  ehe  uns  der  Znfall  in  das  zweite  Stadinm  der 
Erkenntniss  über  diese  zierlichen  Petrefakten  führte,  aod  irir 
haben  jetzt  von  der  Spezies  folgende  Vorstellani;: 
Auf  seiner  glatten  Wurzel  (a)    erhebt  sieb 
ein  mehre  Linien    langer  Stiel    mit    anffallead 
grossem  Nahrnngs-Kanal,  die  Gelenk-Fläche  vn- 
regelmässig  kornig.    Das  folgende  Glied  (b)  moss 
daher  unten  noch   einen  grossen  Kanal  babes, 
oben  am  etwas  breiteren  Ende  dagegen  bildet  der 
Kanal  nur  einen  Punkt    Das  dritte  Glied  ist 
häufig  mit  dem  Kelche  noch  verwachsen;  dock 
fallen  sie  auch  voneinander,  und  dann  sieht  nan 


673 

arf  der  obersten  breiten  Gelenk-Fläche  nnr  schwach  5  Strahlen 
aiig^edetttet ,  welche  den  5  Theilen  des  Kelches  entsprechen. 
Die  TheilaDg;s*Linien  des  Kelches  verschwinden  schon  früh- 
zeitige; doch  g^ehen  sie,  wie  Das  Goldfuss  schon  so  gut  ab- 
liiMet,  dorch  die  5  Zahne  der  Gewurz-Nelke,  diese  bilden 
daher  das  erste  Radial;  das  zweite  zwischen  den  Zäh- 
ses  gelegene  ist  das  kleine  Rhomben-förmige,  welches  man  so 
selten  za  Gesichte  bekommt;  anf  seiner  oberen  konvexen  Ge- 
IibIl* Fliehe  wiegt  sich  das  dritte,  welche^  Goldfüss  ver- 
itSüTt'  stellend  anfangs  für  einen  Pentakriniten  ansah.  Anf 
jedem  der  dritten  Radiale  entspringen  zwei  Kronen-Arme, 
10  dass  in  jedem  Loche  zwischen  je  zweien  dieser  Doppel- 
gdenke  zwei  Arme  sich  fanden.  Von  den  Armen  ist  mir 
soeh  nichts  bekannt.  Darnach  müssen  wir  nnn  suchen. 
Denn  was  Goldfuss  zu  seinem  Pentacrinites  paradoxus  sonst 
noch  stellt,  gehört  nicht  dahin.  Es  findet  sich  in  Schwaben 
aach ;  doch  wage  icb^  nber  die  spezifische  Bestimmung  mich 
Boch  nicht  zn  entscheiden. 

Wahrscheinlich  ist  der  Stiel  in  unserer  Figur  zn  kurz, 
doch  kann  man  es  nicht  bestimmt  sagen.  Man  mnss  dann 
aoch  ein  Zwischenglied  hinzunehmen.  Alle  Stiele  zu  ent- 
ziffern ist  wegen  Eugeniacrinites  compressus  nicht 
Beglich.  Sie  sind  zwar  gewöhnlich  dunner,  haben  einen 
grossen  M ah rungs  Kanal,  sind  auf  der  Gelenk-Fläche  regel- 
massig gekerbt.  Die  Säulen  brechen  gern  nahe  an  der 
Wurzel  ab,  und  hier  bildet  der  Kanal  nur  einen  feinen 
Punkt.  Auch  sitzen  auf  einer  Wurzel  viele  ludividueri.  Allein 
alle  Fälle  lassen  sieh  nicht  entscheiden. 


Jikign«  1855.  43 


Analyse  einiger  Mineralien  % 


Herrn  Professor  Dr.  A«  Vobbl  Jim. 

in  tdiinehen. 


I.    Arsenikkfes  von   Zwiesel. 

Den  im  Quarz  des  Hükner-KoheU  in  Zwiesel  derb  vor- 
kommenden  Arsenikkies  habe  ich  einer  Analyse  unterworfen, 
deren  Resultate  ich  hier  zur  Mittheilung  bringe. 

Das  spezifische  Gewicht  desselben  ergab  sich  zu 

6,21 
Seine  Zusammensetzung  in  lOO  Theiien  fand  ich  ausser 
einer  unbedeutenden  Spur  von  Kupfer  : 

Schwefel     ....      7^44 

Arsen 54,70 

Eisen 35,20 

97,34. 
Zur  Beurtheilung  der  Zuverlässigkeit  dieser  Angabe  führe 
ich  die  Methode  an ,  nach  welcher  die  Analyse  vorgenommen 
worden  ist. 

In  die  salpetersaure  Lösung  des  Minerals  wurde  so  lange 
Schwefelwasserstoff-Gas  eingeleitet,  bis  kein  Niederschlag 
von  Schwefel- Arsen  mehr  stattfand.  Hiezu  war  eine  Einlei 
tung  des  Gases  während  5  Tagen  erforderlich. 

Dieser  Niederschlag  besteht  aus  Schwefel- Arsen  nnd 
freiem  Schwefel.  Derselbe  wurde  nun  längere  Zeit  bei  einer 
Temperatur  unter  100^  C.  getrocknet^  um  einen  Verlust  an 
Schwefel  zu  vermeiden,  und,  nachdem  er  sich  vollkommen 
wasserfrei  erwies,  gewogen. 


Auszog  aus  dem  Sitsougs-Bericbt  der  k.  Bayr.  Akademie,  21.  Juni  1855. 


675 

IMeaeo  RieieracMAg  bebandclte  kk  mit  Konl^wasser, 
wodorcb  sich  ein  Thefl  de«  Sebnefels  oxydirt  und  als  schwe- 
feisairer  Baryt  i^eatimmt,  ein  anderer  Tbeil  als  ausgeschie- 
deoer  Schwefel  gewogen  wurde.  Durch  Subtraktion  des 
Schwefels  von  der  ganzen  Menge  des  Niederschlags  ergibt 
Bkh  die  Quantität  des  Arsens. 

Das  Eisen  bestinuate  ich  aus  der  vom  Sehwefel-Arsen 
abfiltrlrten  Flüssigkeit  nach  der  Oiydation  durch  chlorsaures 
Kali  und  Salzsäure  auf  die  gewöhnliche  Weise. 

Als  interessantes  Resultat  ergibt  sich,  dass  die  gefuo- 
deoen  Daten  mit  denen  übereinstimmen,  die  /osdam's  Ana- 
lyse für  einen  Arsenikkies  von  der  Grube  Felieüoi  zu  jin- 
irettiherg  lieferte.  Dieser  Arsenikkies  ist  daher  als  nach  der 
TOD  Jordan  fraglich  aufgestellten  Formel* 

FeS  +  Fe^Asj 
luMmmengesetzt  zu  betrachten. 

Jedeafalls  ist  der  Arsenikkies  von  den  beiden  erwibn- 
teo  Fundorten  als  eine  von  der  Formel  des  Mispikels 

FeS,  +  FeAsa 
akweidaenda  selbststandige  Mineral-Spezies  anzusprechen. 

Zur  Übersicht  sind  die  berechnete  Zusammensetzung  mit 
meiner  Analyse  und  der  von  Joidaii  zusammengestellt: 

Berechnet.    Jori^aii.    Tocbl  ]■■• 

I Arsen      3  Äq.     .    53,64     •    55,00    «    54,70 
Eisen        3  Äq.     .    38,70    .    36,43    .    35,M 
Schwefeil  Äq.     ■      7,66    .      8,34    .      7,44 
100,00     .     09,79     .     97^34 
I)*K%on   ist  die  berechnete  Zusammensetzung  für  den 
gewohnlichen  Arsenikkies  nach  der  Formel: 

i  Arsen     .     .     46,53 
Eisen      .     .     33,57 
Schwefel     .     19,90. 
Der  Unterschied  in  den  gefundenen  Schwefel-Mengen  von 
7Proz.  zu  19  Proz.  ist  entschieden  ein  viel  zu  bedeutender, 
als  dass  man  daran  denken  konnte,  beide  Mineral-Körper  als 
eio  und  dieselbe  Spezies  anzuführen. 


Joamal  I.  pr.  Chemie,  X,  436. 

43* 


776 

II.    Wfasserkies  ans  dem  Oxford-Tlon  bei 
Hannover. 

Dnrch  Vermittelung^  des  Hrn.  Dr.  Reischauer  habe  ich 
einen  Wasserkies  aus  dem  Oxford-Thon  bei  Hannover  erhalten, 
wo  derselbe  sich  in  nicht  nnbeträchtlicher  Mengte  als  Petri- 
fikations-Masse findet.  Wir  haben  gemeinschaftlich  die  Ana- 
lyse dieses  Wasserkieses  [und  des  durch  freiwillige  Oxyda- 
tion daraus  gebildeten  Vitriols  ausgeführt. 

Nach  Abzug  von  2  Proz.  unlöslicher,  thoniger  Bestand- 
theile  erhielten  wir  dessen  Zusammensetzung  entsprechend 
der  Formel  FeSj  zu 

gefanden  berechnet 

Schwefel    .    52,7      .      53^SS 
Eisen     .     .    46,9  46,67 


99,6       .     100. 

Berzelius'  Untersuchungen  über  die  Produkte  der  irei- 
willigen  Oxydation  des  Speerkieses  führten  zu  dem  Resul- 
tate, dass  sich  dabei  neutrales  schwefelsaures  Eisenoxydni 
bilde  und  Schwefel  in  freiem  Zustande  ausgeschieden  vverde. 

Bei  dem  weissen  Wasserkies  deutet  indessen  schon  das 
starke  Zerfressen  der  Papier-Unterlagen  in  den  Sammlangen, 
wie  der  saure  Geschmack  des  gebildeten  Eisen- Vitriols  aof 
einen  Gehalt  an  freier  Schwefelsäure,  deren  EInfluss  auch 
schon  Hausmann  die  Zersetzung  anderer  Mineral-Körper  zu- 
schreibt. Es  schien  uns  daher  von  Interesse,  die  Mengte 
dieser  freien  Schwefelsäure  zu  bestimmen,  und  wir  fanden  di^ 
selbe  in  2  Bestimmungen  in  der  Art ,  dass  sich  jener  Cber- 
schuss  in  keinem  stöchiometrischen  Verhältnisse  ergab,  näm-i 
lieh  auf  1  Äq.  Eisen  in  der  Basis  statt  1  Äq.  =  40  Schwe- 
felsäure in 

A     .     .     .     .     46,7 
B     .     .     .     .     49,3 

Berzelius  nimmt  an ,  dass  die  Vitriolescirnng  beim  Speer- 
kiese von  eingemengtem  Eisen-Sulfurate  =  FeS  herrühre, 
welches  sich  dann  zu  FeO,  SO,  oxydire.  Dass  dieselbe  in 
dem  von  uns  analysirten  Wasserkiese  nicht  derartig  von  stat- 
ten ging,  ergibt  sich  daraus ,  dass  wir  während  Monate  lan- 
ger  freiwilliger    Oxydation    desselben    nie   eine    Spur  von 


677 

Schwefelwasserstoff^Gas  erhielten,  welches  doch  hatte  ent- 
weichen miissen,  da  der  Vitriol  freie  Kieselsäure  enthielt 
Bod  durch  diese  bekanntlich  das'  Sulfnret  unter  Schwefel- 
wasserstoffgas-Entwickelung  zerlegt  'wird. 

Dagegen  scheint  andererseits  sich  nicht  der  ganze  Ge- 
halt an  Schwefel  im  Sulfuret  an  der  Oxydation  zu  Schwefel- 
säure zu  betheiligen,  indem  wir  sonst  2  Äq.  Schwefelsaure 
auf  1  Äq.  Eisen  hätten  erhalten  müssen,  wenn  anders  man 
Dicht  dem  durch  die  Tension  der  Schwefelsäure  herbeige- 
führten Verluste  jene  zu  geringe  Ausbeute  an  Schwefelsäure 
zoschrelben  will,  zu  welcher  Annahme  indess  die  fehlende 
Menge  etwas  zu  bedeutend  zu  seyn  scheint.  Fernere  Ver- 
suche werden  über  diese  Frage  weiteren  Aufschluss  gewähren. 


Briefwechsel« 


BlittheilungcB    an   Gelieimenratb    v.   L£or«HARD 
gerichtet. 

BeXy  30.  September  18SS. 

Unser  briefliclier  Verkehr,  der  so  viele  Jahre  biodurch  ein  sehr  re- 
gelrechter gewesen 9  erlitt  seit  einiger  Zeit  Unterbrechungen,  ohne  be- 
stimmte Absicht  von  einer  oder  der  andern  Seite,  sondern  vielmehr  in 
Folge  dieser  und  jener  Ereignisse  und  des  vorgeschrittenen  Alfers ,  wel- 
ches unserer  Thätigkeit  Eintrag  gethan.  Vielleicht  glauben  Sie  mich  nicbf 
mehr  am  Leben  ,  und  in  der  That  verlief  kaum  ein  Jahr ,  dass  ein  Anfall 
von  Darmgicht  mich  in  die  grSsste  Gefahr  brachte ;  dem  Himmel  sey 
Dank,  ich  wurde  schnell  hergestellt.  Jetzt  litt  meine  Gesandbeit  eine 
heftige  Erschütterung  durch  den  Verlust  eines  sehr  theuren  Freundes,  mit 
welchem  ich  seit  länger  als  fünfzig  Jahren  anPs  Innigste  verbunden  ge- 
wesen. Sie  wissen  ohne  Zweifel,  dass  unser  CHARPBifTiBR  nicht  mehr  am 
Leben  ist;  er  starb  den  12.  dieses  Monats  an  den  Folgen  eines  Magen- 
krebses, dessen  ersten  Symptome  steh  bereits  seit  mehren  Jahren  kund- 
gegeben ,  ohne  dass  man  die  wahre  Ursache  des  Übels  erkannte.  Vom  letz- 
ten Frühling  an  schritt  die  Krankheit  schnell  vor,  und  vergebens  sachte 
man  derselben  Einhalt  zu  thun.  CHARPErfTiER  war  sehr  schwach  gewor- 
den, hatte  Esslust  und  Schlaf  verloren,  indessen  empfand  er  keine  fal- 
tigen Schmerzen.  Alle  geistigen  Krifte  waren  ihm  jedoch  geblieben;  noch 
im  letzten  Augenblicke  dankte  er  dem  Schöpfer,  dass  ihm  grosse  Leiden 
erspart  worden.  —  Ein  unersetzlicher  Verlust  fGr  Fanailie  und  Freunde 
und  für  das  Salzwerk  von  Bea ,  welchem  der  Dahingeschiedene  wahrend 
einundvierzig  Jahren  mit  eben  so  vieler  Geschicklichkeit  als  glikklicben 
Erfolg  vorgestanden !  Wie  Charpbntier  1814  hier  eintraf,  war  der  Er- 
trag der  Salz-Quelle  bis  auf  13  oder  13,000  Zentner  gesunken;  nach  und 
nach  wusste  er  denselben  bis  auf  45  und  selbst  auf  50,000  Zentner  zi 
steigern.  Ein  ebenbürtiger  Nachfolger ,  im  Gruben-Bau  wie  in  der  Salz- 
Bereitung  wohl  erfahren,  dürfte  nicht  leicht  zu  finden  seyn. 

Sie  haben  den  seltenen  Mann  gekannt,  Sie  wussten  dessen  umfas- 
senden und  gröndlichen  Kenntnisse  zn  schätzen,  sein  vortrelFliehes  ürtbeil 
and  seine  liebenswflrdige  Gemäthaart;  aber  vielleicht  sind  ihnen  die  Gm- 


«70 

«IfiBde  wSM  bekanot»  wodoreb  Giurpbiitisr  bevo^en  wurde,  sieb  in 
diesem  Lande  anziMiedelo ;  da  wohl  Niemand  genauer  nnterricblel  ist, 
als  ich,  8o  gestatten  Sie  mir  einige  Mittheiinngen ,  weiche  audi  für  die 
Ijcser  des  Jahrbuches  keineswegs  ohne  Interesse  seyn  durften. 

CflAaPEHTiBR  wurde  im  Jahre  1T86  zu  Freikerg  in  Suehten  geboren, 
woselbst  sein  Vater  die  wichtige  Stelle  eines  Vice-Bergbauptmanns  be* 
kleidet,  von  dem  ich  Ihnen  nicht  zu  sagen  brauche,  dass  er  ansgezeieb- 
oete  Kenntnisse  in  Mineralogie,  Geologie,  Mechanik  und  Metallurgie 
besessen.  Nach  dem  Tode  dieses  vortrefflichen  Mannes,  160Sy  begab  sich 
jMumi  v.CiURPEiVTifia  —  der  jfingste  von  drei  Brüdern,  wovon  auch  der  ältere 
als  Naturforscher  und  Bergmann  sich  tüchtig  erwiesen  —  nach  8Me$ienf 
wo  er  bei  der  Bergwerks-Direktion  angestellt  wurde.  Im  Jahre  i808 
folgte  derselbe  dem  Rufe  einer  Gesellschaft,  welche  vorhatte »  die  Gru- 
ben von  Bmiforry  in  den  Nieder-Pyrenätn  wieder  aufzunehmen,  und  ver- 
brachte hier  zwei  Jahre.  Da  die  Sache  keinen  Erfolg  hatte,  so  begab 
sieb  anser  Cbarpbrtibr  nach  Tou/otws,  woselhst  ihn  Ficot  db  la  Pby- 
BOUSE,  der  mit  seinem  Vater  in  wissenschaftlichem  Verkehr  gestanden, 
besonders  wohlwollend  empfing.  Er  benutzte  die  Müsse,  welche  ihm  ge- 
worden, zu  Wanderungen  in  der  Pyrenäen-Kette  und  erforschte  sorgsam 
uod  genau  die  verschiedenen  vorhandenen  Gebilde.  Zweimal  erstieg  er 
die  Maladettm  und  andere  Höhen  des  Gebirges.  Längere  Zeit  weilte  er 
zu  AM$oumer  und  St.  Girim$y  um  sich  mit  der  CalalomMchen  Methode  der 
Eisen-Darstellung  vertraut  zu  machen.  Die  Ergebnisse  seiner  Unter- 
sncbungen  legte  er  spater  der  in  dem  „Essai  sur  la  eonsüiuiiim  geognO' 
sUfue  des  PyrtneeSy*^  nieder,  einer  Schrift,  die  vom  Institut  gekrönt  wurde 
uod  gleich  Sivssans^s  nVsyuges  dans  les  Aipes"  für  jede  Folgezeit  klas- 
tisch bleibt.  Im  Jahre  181S  verliess  Gharfefttibr  die  Pyrenäen  und  be- 
gab sieh  nach  PariSt  woselbst  er  mit  den  ausgezeichnetsten  Wisse nschafts- 
lUännern  verkehrte.  Im  Sommer  wurde,  in  Brochart's  Gesellschaft,  die 
isMT^IM  und  das  Vicarais  besucht,  und  im  Herbste  desselben  Jahres 
erfolgte  die  Ernennung  als  Bergwerks-Direktor  zu  Bex.  In  dieser  Zeit 
varen  die  Salipen  gänzlich  unbedeutend  durch  allmähliche  Verminderung 
der  $alz41nella.  Mit  allem  Eifer  widmete  sich  CHÄRFBifTiER  der  Erfor- 
schung des  Berges,  in  welchen  dieselben  entspringen;  ihm  verdankt 
man  die  ersten  genauen  Nachrichten  über  Natur  und  Lagerungs-Weise 
der  Gea^einei  woraus  dieser  Berg  besteht.  Seine  Abhandlang  fand  eine 
Stelle  in  den  Annales  des  Mines  ^  Von  der  Zeit  an  wurden  die  Gruben 
TOD  BesD  mit  eben  so  vieler  Einsicht  als  Geschicklichkeit  betrieben,  und 
der  Erfolg  war  glänzend.  Die  Salz-Masse ,  welche  die  Quelle  nährt  und 
die  man  bis  dahin  vergebens  gesucht  hatte,  entdeckte  Charpbrtibr.  Er 
erlangte  die  Überzeugung,  dass  es  sich  um  einen  ungefähr  senkrechten 
Gang  handle,  in  welchem  das  Salz  in  Anhydrit  vorkommt,  und  dass  dieser 
Gang  von  schwarzem  zur  Lias-Formation  gehörendem  Kalke  umschlossen 


*  DwTaKbcabiiefa  fir  die  gesamaite  Minerslogl«,  XV.  Jahrgang,  S.  336  ff.  Uefarte  eia« 
ÜbaietKuig  dieser  to  li(khst  wichtigen  Arbeit. 


«so 

werde.  Von  dieser  Zeit  an  bestanden  die  Gruben-Arbeiten  xn  Bgx  in 
Gewinnen  des  Salz-faaltigen  Gesteines ,  welcbes  in  einen  mit  sfissem  Was- 
ser gefällten  Behälter  gebracht  und  wo  die  Soole  erzeugt  wird. 

Jede  freie  Stunde  benutzte  CHARPEnriER  zu  Natur-Studien.  Zuerst 
beschäftigte  er  sich  mit  Botanik  und  erwarb  sehr  bald  gründliche  Kennt- 
nisse, wobei  ein  bewundernswürdiges  Gedächtniss  und  Wandemnj^ea 
demselben  zu  statten  kamen,  die  er  iu  den  Alpen  unseres  Kantons,  heson- 
ders  in  jenen  des  WalUser-Lmtiei y  sowie  in  Savoyen  und  Piemtmi  dd- 
ternahm.  Berg-Hdben  fiberschreitend  und  entlegene  Thäler  besncbeod 
erkannte  er  die  gewaltige  Ausdehnung,  welche  einst  die  Gletscher  ge- 
habt —  ein  Phänomen,  wovon  der  Ingenieur  Teftetz  bereits  im  Jahre  18tß 
geredet  —  und  dass  die  alpinischeu  Fels-Blöcke,  welche  auf  Abhangfo 
der  Alfen  und  in  Ebenen  der  Sehtteiin  getroffen  werden,  von  unermesi- 
liehen  Moränen  der  Gletscher  stammen,  die  in  früherer  Zeit  ^inen  gros- 
sen Theil  des  Landes  bedeckten.  In  dem  „EtBai  nur  Ibm  glaeiers^^  einer 
Schrift  verfasst  mit  seltener  Klarheit  und  überreich  an  Thatsachen,  tbeilte 
er  seine  Ansichten  mit. 

In  den  letzten  Lebens-Jahren  beschäftigte  sich  Charpentibr  Vorzugs« 
weise  mit  dem  Studium  der  Fluss*  und  Land-Konchylien.  Weder  Reiseo 
noch  Kosten  wurden  gespart,  um  eine  der  vollständigsten  und  schoosteo 
Samminngen  der  Art  herzustellen,  welche  man  kennt;  und,  was  derselbeo 
besonders  hohen  Werth  verleiht,  ist,  dass  jede  Gattung,  jede  Art,  gleich- 
sam jede  einzelne  Muschel,  sich  darin  auf  das  Genaueste  bestimmt  und 
benannt  findet.  Er  bat  diesen  Schatz,  viele  Bucher  über IConehyliologie, 
sowie  ein  prachtvolles  Herbarium  dem  Museum  des  Kantons  Waadt  zon 
Geschenk  gemacht,  unter  der  Bedingung,  dass  die  von  ihm  angenomneDe 
Klassifikation  während  der  nächsten  zwanzig  Jahre  keine  Anderoog 
erleide. 

Charfbktibr  —  in  dessen  schöner  ländlicher  Wohnung  mux  Deveuj 
drei  Viertelstunden  von  Bex ,  jeder  die  Alpen  besuchende  Naturforscher 
gastliehe  Aufnahme  fand  —  wurde  181Ö  einer  der  Begründer  der'5«- 
eiete  Snisse  dea  seienees  naiurelUs  und  pflegte  auf  deren  VersammloDgeii 
nicht  zu  fehlen.  Mehre  Jahre  interessirte  er  sich  auch  lebhaft  für  die 
Zusammenkünfte  der  Sdenmuiii  Itaüen^s.  Öftere  Reisen  in  DewMdud^ 
Frankreieh  u.  s.  w.  gehörten  zu  seinen  Gewohnheiten. 

Wenige  Menschen  durften  so  aufrichtig  beklagt  werden;  dem  Leichen- 
Zuge  folgte  eine  trauernde  Menge  aus  der  ganzen  Umgegend. 

Lardy. 

*  In  den  Jahren  1852  und  1853  wurde  uns  die  Freude,  den  miTergewlIchei  Frcii»!  it 
BeUUVberg  tu  begrassen.  d.  R. 


681 


BCttheilangen  an  Professor  Bronn  gerichtet* 

8t.  GatieH,  20.  Sept.  1865. 

Seit  mehren  Jahren  bescbifkige  ich  mich  viel  mit  dem  Nommnliten- 
nnd  Ftyscb-Gebilde  unserer  Alpen ;  ich  bin  aber  noch  immer  zu  keiner 
genauen  Einsieht  der  Schicbten-Fo]e;e  gekommen.  Hr.  Lirtb-Ebchiui  wird 
wahrscheinlich  über  diesen  Gegenstand  Etwas  veröffentlichen;  doch  scheint 
■ür,  dass  er  eine  an  scharfe  Scheidewand  zwischen  Kreide-  (Seewerkalk) 
nnd  Nummnliten-Gebilde  annimmt. 

EscHBR  stellt  fest,  dass  das  Vorkommen  von  Inoceramus  immer  Kreide 
aodentet  Anf  der  Fähnem  liegt  ein  solches  Gebilde  anf  Nummniiten, 
welches  er  durch  eine  Verwerfung  zu  erklären  sucht«  In  mineralogischer 
Beziehung  gleicht  das  Gestein  (es  ist  ein  Schiefer)  durchaus  den  Gestei* 
Mn  des  Nnmmuliten-Gebildes,  und  ich  glaube  der  mineralogische  Cha- 
rakter sollte  auch  auf  die  Entscheidung  Einflnss  bähen. 

Vor  wenigen  Jahren  wurden  die  Schichten  mit  Gryph.aea  vesicula- 
ris  *  noch  zur  Kreide  gezShlt,  die  in  den  Aipen  entschieden  zu  dem 
Komraoliten-Gebilde  gehören;  daher  können  auch  Schichten  mit  Inoce- 
rsmns  io  der  Nummuliten-Bildung  vorkommen. 

Vielleicht  kann  ich  im  nächsten  Jahre  über  diesen  Gegenstand  ge- 
aanere  Auskunft  geben,  denn  die  beginnende  kalte  Jahreszeit  verbindert 
weitere  DnfersDchnngen. 

J.  C.  Deiche. 

^  Ich  »BM  abermal«  dl«  Frage  aafRrerfen ,  ob  die««  tertilre  angeblich«  0«tr«a  ▼«• 
■iealarls  aieht  n«iB«  Gryphaea  Brosgalartl  Ist?  Ich  habe  «le  schon  Tor  25 
JahnM  aa%eatellt  vnd  Jelst  In  der  Lethaea  be«ehri«beq  and  abg«bild«l.  Sie  w«lcht  von 
itt  Gt»  vcslcalarb  banptafichllch  durch  don  geraden,  «ehlef  nach  «Iner  S«lt«  hin  ver- 
ÜBgertcB  Schlo««-Rand  ab.  —  Bin«  Inoeeramn«- Art  allein ,  wenn  «1«  nicht  ein«  gi^is  b«- 
«iamte  Art  der  Kreide  ist,  sollte  freilich  nicht  entscheiden.  Bm. 


Neue    Literatur. 


(Die  RedflkCoren  melden  den  Empfang  an  •ie  eingegangener  Schriften  durek  ein  des  Titel 

beigesetztes  X.) 

A.    B  u  c  h  e  r. 
1654. 

Cur.  G.  EüHBtiBSRc:  Mikrogcoiogie ;  das  Erden  ood  Felaeu  scbsffeiiJe 
Wirken  des  unsichtbar  kleinen  selbaataiKlii^en  Lebens  aaf  der  Erde 
(xxviu  u.  374  SS.,  41  Tfln.^  31  und  98  nicht  numerirte  Seilen  Erklä- 
rung derselben).    Leipzig.     Folio. 

1855. 
M,  fiocRiNo :   Analysen    einiger   Mineralien ,   eine  Inangoral-Dissertatioo 

(20  SS.).  Göttingen  8^   X 
Costa:  P^heaniologia  [des  Königreichs  Neapel;   sie  ist  bis  zur  2.  Liefe- 
rung des  IIL  Tbeiiea  vorangsscbritten].  NmpoH  4\ 
E.  Dbsor:  fifyiMfW«  4s«  Bdtfntrfst  fßStiUSy  ParU  €t  Wi^Hmdm  ^.  M 
.     Um'.  le$  CUmriiM  a»gutti$teiiM  (48  pp  ,  7  plL,  3  ü.  39  kr.    Wird 
4—5  Lieff,  geben). 

B.  EnRUon:    Beitrige  snr  Paliontologie  und  Geognosie  von  Ober-Öster- 

reich  u.  Salzburg  (27  SS.  8^  mit  Figg.  u.  2  Tfln.  A%    Linz.  X 

C.  G.  GiBREf.;  die  Sängethiere  in  geologischer ,  anatomiseher  und  pal&oo- 

tolog.  Besiehung  umfassend  dargestellt,  Leipzig  8^  [1108  SS.  13  iL  IS  kr.] 

Fr.  Goldbrbbro:  Fiarm  Saraepanitma  foisiiU,  Die  Pflanzen- Versteine- 
rungen des  Steinkohlen  -  Gebirges  von  Saarbrücken.  Saarbröckei, 
Text  in  4<»,  Atlas  in  Fol.  I,.  Heft  SS.  1-38.  Tfln.  A,  B,  i-it 
[6  fl.  24  kr.    Das  Ganze  wird  in  6  Abtheilungen  erscheinen.] 

Fr.  v.  Hadbr  :  Beitrage  zur  Kenntniss  der  Cepbalopoden-Fauna  der  Hall- 
stfttter  Schichten  (26  SS.,  5  Tfln.  4®  <  Denkschriften  d.  mathem.-nttnr- 
wissenseh.  Klasse  der  K.  Akademie  d.  Wissenseh.  IX»  Wien).  ^ 

Fr«  V.  Hader  u.  Fr.  Fobtterlb  :  Geologische  Übersicht  der  Bergbaoe  der 
österreichischen  Monarchie,  mit  Vorwort  von  W.  HAiDinoBz,  kgK- 
von  dem  K.  K.  Zentral-Komite  für  die  allgemeine  Kultur-  und  In- 
dustrie-Ausstellung in  Paris  (224  SS.  in  gr.  8<^).    Wien.  X 

M.  HdiuiBS :  über  die  Gastropoden  und  Acephalcn  der  Hallstatter  Schieb- 


«83 

«eo  (U  SS.  2  Tip.  4?  <  DtDkNlr.  4.  ■Mhan.-.iiatorwissenseh.  Klasse 
d.  K.  AUd.  IX,  24  SS.,  S  Ti».  llHea^  H^ 

A.  KBaneon:.  Obersicfat  der  Resaltale  mineralogischer  ForscbnngeB  im 

Jahre  18S8  (174  SS.  S^).    Leipzig.  X 

(V«-  KrrciBXx,  G.  H.  Cook,  H.  Worts  a.  E.  S.  Tisu)  FIrsI  eniMMi  Re- 
port of  ih$  OeolofUal  Survey  of  tke  Staie  of  New-Jeney  für  $6e 
yser  1M4  (100  pp.  8^.   liew-Brutuwiek. 

flu  A.  KoLBifATi:  Elemeote  der  Krystallographie  <^S0  SS.,  11  THo.  8^). 
BröoD.  >i 

Fk.  X.  liBiuumi:  die  v«  SBTPRiED'sche  Sammlaog  ÖoiBgeDer  Yersteiae- 
roDgeo.    80  SS.  Constans  8^  ^ 

L  LsicBBABDT :  Beitrige  zpr  Geologie  von  Aostralien ,  bgg.  von  Giraro 
(62  SS.  4^  2  Tfln.  Folio,  Hall^. 

B.  LoDWio:  Versuch  einer  geographischen  Darstellung  von  Hessen  in  der 

Tertiär-Zeit  (20  SS.  9^,  1  Karte  Fol.).    Darmstadt.    [30  kr.] 
Geologische  Spezial-Karte  des   Grossherzogthoms  Hessen  nnd  der 

angrenzenden  Landes*Gebiete  im  Maasstabe  von  1  :  60000  (bgg.  vom 

Mittelrheinischen  Geologischen  Vereine),  Sektion  Friedberg,  mit  einem 

H5beo-Verzeichnisse  und  einer  Profil-Karte  (xvi  n.  70  SS.  Text  in  8®). 

Danostadt.  X 
Cfl.  MACLAREfi :    Qeology  of  Fife  and  ike  Lolhitms,  ineMing  dslati  de- 

icripHon  of  Arihurt  Seai  and  Peniland  Hilis.  Edinburff  (New  ediiion). 
H.  T.  Mbtbr  :   zur  Fauna  der  Vorwelt;    II«  Abtb. :  die  Sauriet  des  Mu- 
schelkalkes mit  Rucksicht  auf  die  Saurier  aus  dem  Bunten  Sandstein 

und  dem  Keuper.    Frankf.  a.  M.  in  gr.  Pol.  [Jb.  1M5,  339].  Lief.  VII, 

Bog.  31—42,  6. 1— VIII,  5  Tfln.  [Schluss].  M 
A.  i'ORBiGifT :  PoiSoHtoio^  FranpaUe  /  Torraino  ereiaed»  [Jb.  18SS,  55]  ; 

Ltor.  ccxxvn-ccxxxviii;  T.  VI:  BMnodermeOj  p.  120^»0;  pl. 882-028. 
Pül^aniologia   FranpaUef    Tarrains  Juraosiptet    [Jb.  1^55,  55]; 

Livr,  XGV— c;  T.  U:  Oaatropodes,  p.  42S— 472,  pl.  870—300. 
J.  G.  PBRavAL :  AiifiiMl  Report  of  tha  Geoloyieat  Smrtejf  of  iko  SIbIs  of 

WiaeonHn.    102  pp.  8^,  Madison. 
K.  F.  Pbtbrs  :   SchlldkrOten-Resle  aus  den  Ösferrefcbisohen  Toftiir-Abla. 

gerungen  (22  SS.j  0  Tlln.,  4**.  Wien,  aus  den  DenksehriAeo  der  kk. 

Akad.  d.  Wissensdi.,  mathem.-iiaturwiss.  Klasse  tSSSy  IX).  M 
F.  J.  PicTBT :  Matdrtttux  pour  Im  Paleonioiofie  SniooOi  ou  ReeneU  da  Mo- 

mofrmphUo  smr  Ui  FoaaUoo  dm  Jußa  M  dao  Atfo$.    €fm^  ^  (Jb. 

18Sd,  580] ;  Übt.  ili,  $  foniU.,  i  piL  X 
£.  Sobss  :  fiber  die  Brscbiopoden  der  Hallst&dier  Seliielilen  Q>  Daskschr. 

d.  mathem.*nat«rfr.  Kl.  d.  k.  Akad.  JK.,  I0  S$.,  2  Tin.,  Wiott).  H 
TuoMBT  B.  HoLMBs :  Fostfift  of  Sontk  Cßroknm^  Chmiooton  ^^  Nr.  toi  9, 
F.  Crgbr:  jUsbI  oieio  of  tko  fHmiMno  world  in  ito  goolopieml  «nd  f* 

laeomioto0ieni  phaoeOf  wHk  14  pkoiogrJfH*  ^.    Limdm. 


«84 

B.    Zeitschriften. 

1)  Zeittcbri.ft   der   Deutcchen   geologischen   Gesellschaft, 
Berlin  8^  [Jb.  1866,  440J. 

1864y  Nov.-/«5^,  Jan.;  VII,  1,  S.  1-896,  Tf.  l-U. 

A.  Sitzungs-Berichte  der  Gesellschaft:  1—10. 

Oschatz  :  mikroskopische  Struktur  des  weissen  körnigen  Marmors :  5. 
£wAX.D :  Obrer  Quader  u.  Versteinerungen  ziA)erenburg  bei  Halberstadt :  6. 
Bbyrich:  Anthracotherium    auf  der  Grube  Concordia  in  Siegen:  7. 
TAMifAu:  Flossspatb  von  Schlackenwalde  in  Böhmen:  7. 

B.  Briefe:  11—13. 

Koch:  Braunkohlen-Bildung  um  Carenz,  Conow  etc.  in  Mecklenburg:  II. 
Nauce:  Bohr- Arbeiten  unterhalb  Düsseldorf  in  Tertiär-Schichten:  13. 

G.    Aufsätze:  14->295. 
Roth:  Veränderte  Kreide  vom  Divisberge  bei  Belfast:  14. 
—  —  Glimmer  nach  Andalusit:  15. 

A.  HmrssBif:  die  Soolquellen  des  We^tphäl.  Kreide- Gebirges,  17,  Tf.  1— 6b 
CASTBifDTCK :  die  Rotheisenstein-Lagerstatte  d.  Briloner  Eisenbergs :  252,  Tf.7. 
Rbuss  :    Beitrag    zur   genauen    Kenntniss    der   Kreide- Gebilde   Meckleo- 

burgs:  261,  Tf.  8-11. 
IIÖGGBft4TH:  Knochen-führende  Höhlen  im  Reg.-Bezirke  Arnsberg:  293-895. 

2)  Jahrbuch  der  k.  k.  geologischen  Reicbs-Anstalt  in  Wiesj 

Wien  iJb.  1866,  339]. 

1864,  Oct.— Dec. ;  V,  nr,  S.  659-956,  Tf.  1-6.  X 
A.  E.  Rbuss:  Beiträge  zur  näheren  Kenntniss  Mährens:  659. 
K.  Pbtbus:  geologische  Verhältnisse  im  Ober*Pinzgau,  Zentral-Alpen :  766| 

geologische  Verbältnisse  der  N.-Seite  der  Radstädter  Tavern :  808. 

D.  Stur:  desgl.  der  Zentral-Alpen  zw.  Golling  u.  Venediger:  818,  Tf.  1-6. 
N.  V.  KoRSCBAEOw :  Klinochlor  von  Acbmotawsk;  sweiaxiger  Giinuner  tob 

Vesuv:  862. 
A.  F.  Pabstbl:  krjstallin.  Struktur  des  Meteoreisens  als  Kriterinm:  86& 
Arbdteo  im  chemiscfaeo  Laboratoriam  der  ReichsoAnstalt :  868. 
VerseicbDisa  eingesandter  Mineralien,  Gebirgsarten,  Petrefakte:  872. 
Sitzungen  der  Reichs-Anstalt :  874—699. 


3)    Sitzangs-Beriehte    der   Kaiserl.   Akademie   der  Wis8eB-| 

Schäften,  mathematisch-naturwissenschaftliche  Klasse. 

Wien  8<^  [Jb.  1866,  552]. 
1866,  März;  XV,  S,  S.  349—543,  Tabellen,  9  Tfln. 
KiiDiifOBR :  tiber  v.  Kobbll's  Stanroskop :  351—363. 

krjstallin.  Struktur  in  geschmeidigem  Eisen:  354—3^3,  Tf. 

RussBOOBR :  Erdbeben  In  Scbemnitz  am  31.  Januar  d.  J.:  368—369. 

Krbil:  über  einen  neuen  Erdbeben-Messer:  370—371,  Fg. 

Haubr:  Fotsilien  ans  Dolomit  des  Salvatore:  407—417,  Tf. 

RoLLB :  ^chinoiden  der  oberen  Jara*Schichten  bei  Nicolsbiirg:  621-540. 


085 

lass,  April;  XVI,  f,  S.  1-280^  Tabelleii,  17  Tafeln. 
Fr.  Sardbbroeii  :  Anoplofbeca,  eine  neue  Brachiopoden-Stppe:  &— 0,  TU. 
HiiDütoi»:  koniscbe  Refraktion  an  Diopeid  und  Aragon:  113 — 130,  Figg. 
Rsoss:  PalaonCoIofpsche  BUiszellen  (Didas  ioepfns,  Cbelonia  Benstedi,  Le- 

pidoderma  Imbofi  n,  g.  und  Aptycbodon  cretaceas  «.  g.) :  144—146. 
KsRifGorT :  Mineralogiacbe  Notitzen :  XVII.  Karstenit ,   Dolomit ,  Millerit, 

Tarmalin,  Galaktit,  Wasser,  Plag^onit,  Diopsid,  Zinkit,  Calcit,  Felso- 

baoyit;  Enstatit  ein  neuer  Augit-Spath ;  Pseudopbit  ein  neuer  Serpen- 

tin-Steatit:  152—180. 
T.  Hiusa :  Cephalopoden  aus  dem  Lias  der  NO.-AIpen :  183—187. 

4)  Abbandlungan  der  K.  Preusis.  Akademie. der  Wistenacbaf- 
ten  ZQ  Berlin.    A.  Physikaliscbe  Abhandlangeu.  Berlin  4® 
[Jb.  i8S4y  802]. 
18S4  (XXVI),  hgg.  1855 ,  265  SS.j  26  Tfln. 

Betmcb  :  nber  di^  Lagernng  der  Kreide-Formation  im  Sehleaiscben  Ge« 
biige:  57 --81,  m.  Karte. 

i)  Verhandlnogen  dea  natnrbiatoria«ben  Vereina  derPrena- 
siacben  Rhein-Lande    und  Westphalens,   bgg,  von  Bodos, 
Bonn  8<>  [Jb.  1M4,  803]. 
16M-M;  XI,  4,  S.  i~zur,  385^484. 

SitzoDgs-Bericbte :  S.  ix^-xziv. 

Nög^sratb:  Paendomorpbe  Kryatalle  nach  Kocfasalc  im  Mnachelkalke  von 
Eieks  in  der  Eifel:  885—393,  485,  Tf.  10. 

WmTGBH  n.  Zbillbr:  Versteinerungen  der  Rbein.  Granwacke:  459—482. 

C  BiscHOv:  Analyse  einea  Berg-Mittela  der  Steinkoblen^ForoMUion  so 
Saarbrfick :  482. 

ScBRBinBRs  erratische  Blocke  am  Niederrhein:  483. 

iSSS-,  XII,  1,1,  S.i-xi.vni,  1-236;  Correspond.-Blatt  1-50,  Tf.  M2. 

Sitznngs-Berichte :  S.  i—XLvni. 

Zbiler  n.  WiRTCBN :  Bemerkungen  aber  die  Petrefakten  der  älteren  devo* 
nisehen'  Gebirge  am  Rbein,  insbesondere  über  die  in  der  Koblenzer 
Umgegend  vorkommenden  Arten.  Über  die  Ecbinod^rmen  in  der  Um- 
gegend V.  Coblenz  n.  in  dem  Eifeler  Kalke:  1—28,  78—85,  Tf.  1-9«. 

▼.  Dscbbh:  geognoatische  Überaicht  dea  Reg.-Bezirkes  Amaborg:  117-225. 

6)  6.  PoGGBiinoRFF :  Annalen  der  Physik  und  Chemie,  Leipsig  8° 

[Jb.  186S,  552]. 
1866,  Juli— Aug.,  XCV,  a-4,  S.  337—628,  Tf.  6. 
FiUHKBRnBiM :  über  die  Ausbildung  der  Krystalle:  347—379. 
6.  Jaiizscn :  mikroskopisch-cbemizebe  Untersuchung  des  angeblichen  Me- 

lapbyrs  vom  Hockenberg  bei  Neurode:  418—426. 
F.  H.  ScHaoDBR :    Beziehungen   zwischen   Mischung ,  Eigenscbwere   und 

KrysUU-Form  bei  Karbon-Spfithen :  441—462,  562—577. 


086 

A.  KBimoon:  Aluntbit  el«6  MM  Art  Silb«r.6kM:  4«l-46f. 

ۥ  F.  Naumahr:  Tetartoedrie  in  Tetseral-Syiten :  48S-Ma, 

W.  ÜAioiifeBR  :  BestiiDDQBic  d.  Brecbnogt-ExpoveDteii  amGIinuDer :  493-496. 

Tb.  Schbbrbr  :  cor  KenntoiM  des  polymereD  Isomorphitmafi  II :  497-5iS, 

6.  TOM  Rath:  zerlegt  eiDige  Grunsteme  aus  Schlesieo :  S33~S63. 

£.  F.  Glockba:  Quarx-Gänge  alt  Wasser-BildoDg:  610-613. 

Tv.  ScHBBBBii:  über  poIymeren  Isomorphismus,  Nachtrag:  616—610. 

W.  Haiddigbr:  fifaer  gewandene  Bergkrystalle :  623—626. 

J.  Schnabel:  aeue  Krystall-Modele  von  Glas:  626— 628« 


7)    Comfi€9  rßndut  k$idomadair0$  de9  seanees  de  VAtMii- 
ikU  dB9  $ei$ne$9  dt  Paris,  PärU  4P  [Jb.  fMlf,  S5S]. 
iBSSy  Avril  30-Jain  25 ;  XL^  no.  tS-l^y  p.  093—1376. 

IkacftoizBAinc:  pb7sikal.-krystallograph.|}atersuehgD.äb.d.Qa4ft:  1010-1M2. 

Prost:  Erdbeben  so  Nitta:  1043. 

SüMOfmA  r  fiber  2  Nttmnralileit-Pormatioireii  ta  PiMnont :  1070. 

Bou^:  i^eolog.  Darcbschnitt  der  Ost-Alpen;  Geologie  der  Tfirfceis  1104. 

Obrtais:  über  die  fossilen  Sflugethiere  Sad-Amerika*s  1112—1114. 

Pbuoot;  Stadium  Aber  die  Kasanmensetcang  der  Waooofi  iitl— 1131. 

BB  SBif ABüoifY :  Beriefat  ffb.  Dbocloibbaob's  AbbandL  (8<  1010):  J 133-1118. 

DoHASs  fiber  eine  Gold-LagerslAtte  in  Algorieil:ll38. 

Costa:  d)is  Alter  der  fossüen  Krofcodllo  tob  Leecet  1163. 

Lbtmbrib:  Prodromus  einer  Geognosie  der  Pyrenfien:  1177—1183. 

HoBifBR:  Urtnehe  der  Erdbeben:  1184—1180. 

DB  Sismonda:  Geologie  der  Tarontaise  und  MaBrionnot  1103— 1 107. 

H6bbrt:  fiber  den  Femur  Ton  Gastomis  Parlsionsis:  1214—1217. 

P.  DB  TscHiHATSCHBPp:  die  ersten  Eroptions-Bewegungen  dos  Veows:  1217. 

Ch.  St.-Clairb  Dbvillb:  desgl.:  1228,  1247-1265;  XU,  02—07. 

(Billiabd:  Warum  ist  Graüit-Boden  meistens  frei  von  Chol^rs:  1269.) 

Ovbtvard:  das  Platin  der  Alpen:  1274—1277. 

J.  Haimb:  die  Geologie  der  Insel  Majorca:  1301-!- 1304. 

Ritot:  Vorkommen  des  Gediegen-Knpfers  am  Oberen  See:  1306t- 1300. 

M.obSbrrbs:  neue  Thatsachen  ob.  Fels-bohrende  Invertebraton :  I313-I3I6. 

KoBUfAPriv:  über  bydranliscben  Mdrtel,  kfinstlicbe  Steine  und  Anwesdnof; 
lOsltcbor  Alkali-Silikate:  1335—1340. 

S.  ümiT:  Sonerqaellen  nnd  Gjrpse  in  Ober-Canada:  1348— 13S2. 


8)  AreAJooo  du  Mugeum  d'hiiioire  nmfureii»^    PrnrU  4^  [Jb. 
18S4,  806]. 
18S4^6Sj  Tome  Vil,  Livr.  a-4,  p.  145—482,  pK  9->33. 
18S5j  Tome  VlII,  Livr.  f-;»,  p.  1—272,  pl.  1-16. 
(entbllt  nichts  hier  Eioschllgiges.) 


A87 

don,  L^HUm  89  [Jb.  186S,  442]. 

18SÖ,  Aug.;  DO.  48 \  XI y  3^  A.  p.  161-304,  B.  p.  26-43,  pl.'S-lO,  fj^g. 

I.  Laufeade  Vorfrage* vom  Jan.  31— Febr.  21:  A:   161  —  205. 

R.  L  Hdrchison:  Bemerkuageo  über  Silur-  und  Devoo-Gesteine  nm  Cbri- 

stJania  and  Kjbrulf'§  geologische  Karte  des  Bezirks:  161. 
D.  FoRfiBs:  ab.  BlStteruog  d.  Felsartea  in  Norwegen  a.  Scbottland:  166. 
A.  CL  lUMSAr:  Permiscbe  Breccie  in  Shropshire,  Worcesfersbire  etc.:  185. 

II.  Nachtrag  früherer  Verbandlangen:  A.  206—388. 
Paestwigh's  Gleicbbeziehangen  zwischen  Englischen ,   Französischen  ond 

Belgischen  Eocin- Gebilden :  206,  Tf.  8. 
W.  K.  LoFTOs  :  die  Geologie  der  Turkiach-Penisdien  Grenze :  247,  Tf.  0. 
BisL09  Q.  Huhtbr:  Geologie  ü.  Versteinerungen  vonNagpor:  345,  Tf.  10. 

III.  Oeschenke  an  die  Pibliothek:   A,  389—304. 

IV.  Miszellen,  Anszfige:  B,  25—42. 

SiTBBs:  Brachidpodefe  Ton  KSssen:  25;  -^  ders,:  Mmr  V(Ar4rlber|^  «ad 
den  Sakborg':  35;  ^  Rossscgbr:  iSrdbeben  zn  SdMnirits:  36;  -^  fü- 
THRs:  tertiäre  Scbildkrdten  in  östcrreJeb:  3t  -*  Voet:  der  Geister-Oaog 
zo  Joarhimsf bal  itt  Bdbnien :  37 ;  —  Pbtbas  :  die  6eoio|^e  Uiiter*Kirathens : 
38;  —  C  ▼.  Hjcobr:  Znsaimnensetsang  des  IHefier  Sandsffeioee  i  30;  <— 
Fa.  T.  Hadbr:  asymmetrische  Ammoniten  von  Hierlatsi  30;  —  G.  V.  W. 
Baim« :  die  Lias-Flora  von  Baf  renth;  40 ;  -^  Ktsszezifssf :  Aber  den  Berf- 
Dislrikt  von  Prabram:  40;  —  Tübodori:  fiber  IchtbyeMvmi  trigenodon: 
II ;  -  H8ri«bs:  Tertiftr-Bildangen  in  Ungarn  oitd  Trtttatylvftttiea :  42;  — 
Cat0ixo  :  /ostüt  Kmtaseen  am  Verona :  42. 


10)  B.  SaxatAif  sr.a.)r.,  Dana  e.  Gibbs:  ihe  Am^rietin  Jommai  of 
»eienes  mnd  ArtSy  k,  Nsw-Bwem  8^  [Jb.  18SS,  558].  ^ 
18SSf  July;  no.  59;  XJT,  i,  1—152,  p.  1-152,  pl.  1. 
E.Hitcbcock:  nrne  Clatbropteris  im  Sandsteine  d.  Connecticat-Thales:  22-26. 
LocBLAi«:  Periodisches  Steigen  and  Fallen  der^See'n:  45—53. 
J.  D.  WHiTifBY :   Ver&ndemogen   der  Erz-Gfinge   nichst  der  Oberfliche, 

zumat  in  den  Kupfer-Gruben  von  Ost-TennesSee :  53—58. 
W.  P.  Blakb  :    Ausdehnung  der  Gold-Region  in  Califoraien  und  Oregon ; 

Califomische  Fundstfitten  und  kryslalliniscbe  Gold-Stfltke:  72-85. 
J.  W^.  Mallst  :  zerlegt  Idokras  von  Ducktown,  Polk-Co,,  Tenn. :  86. 
Mitzellen:  F.  A.  Gbnth  :  Herrerit  =  Smithsonit:  118;  —  Gbnth:  zer- 
legt  Meteor-Eisen  von  Tuczon  in  Sonore  in  Mexico:  110;  —  R.  Stracbbt: 
Physikalische  Geologie  des  Himalaya*s:  121;  —  Eruption  dea  Vesnvs 
{ISSSy  Hai):  125—128;  —  YAiiDBLt:  Acrocrinos  Shomardi,  Typus  einer 
neaen  Krinoiden-Sippe  ans  Kentocky's  Kohlen-Kalk:  135—137,  fig. 


Auszüge. 


A.  Mineralogie,  Krystallographie,  Bfineralchemie. 

HAUtMAifif:  dorch  Molekalar-BewegungeD  in  starren  leb-  ^{ 
loten  Korpern   bewirkte  Form-Yeränderungcn   (Nacbricbt  der  .^ 
Univertit&t  n.  K.  Geaellscb.  zu  Oöitm§em  1865y  No.  11,  S.  143  ff.).  Da«  V 
die  Form  rigider  lebloser  Körper  unter  gewissen  Umstanden  nnd  obae  iiP  *| 
hebuDg    ibres  starren   Zustande«   sieb  verändert,   ist  keine  selteae  £c- ^^ 
scbeinung,  die  aber  bis  jetst  weniger  beacbtet  worden,  als  sie  es  ?fr<  - 
dient.    Molekular-Bewegungen  und  Rigidität  scbeinen  nacb  der  gewehs*  ^ 
lieben  Vorstellung,   nach  welcher  man  sich  die  letzte  als  einen  Zostand  |^ 
vollkommener  Ruhe  gedenkt,   mit  einander  im  Widerspruche  zu  steliei.|| 
Man  ist  gewohnt ,  den  flüssigen  Zustand  als  den  Vermittler  von  Unin*  \^ 
derungen  der  Form  starrer  Korper  zu  betrachten,  und  die  altere  Cbeom 
nahm  bekanntlich  den  Satz,  „corpora  non  agunt,  nisi  fluida",  als  tUgfr  ,| 
mein  gfiltig  an.   Aber  auch  ohne  Aufbebung  des  rigiden  Zustandes  bilda  . 
sich  zuweilen  aus  einem  starren  Korper  Krystall>Individoen,  welche  fräbcf* 
nicht  vorhanden  waren;   und  noch   häufiger  gebet  ohne  Aufhebung  der 
RigiditAt  das  krystalliniscbe  Gefoge  in  einen  unkrystalliniscben  zerfalleiieB  . 
Aggregat>Zustand,  oder  der  muschelige  Bruch  in  eine  blätterige  Textnr, ' 
der   splitterige   Bruch    in    einen    erdigen   über.     Ohne   Bewegungen  der 
kleinsten  Theile  sind  solche  Veränderungen  nicht  denkbar.    FjuifKERHsni 
hat  sich  das  Verdienst  erworben,  in  seinem  Werke  über  die  Kofaäsion,  dtt 
Elementar-Bewegnngen  in   dem  Innern  rigider  Korper  zuerst  im  Zoiaio- 
menbange  und  umfassend  erörtert  und  dadurch  die  Bahn  zur  weiterra 
Bearbeitung  dieses   nicht   bloss   für  Phjsik,    Chemie,    Mineralogie  ond 
Geologie,   sondern  auch   in   praktischen  Beziehungen   wichtigen  Gegei« 
Standes  gebrochen  zu  haben.   Von  einer  Erschöpfung  desselben  kann  fir 
Jetzt  auch 'nicht  entfernt  die  Rede  seyn.  Die  Arbeit,  von  welcher  die  obige 
Abhandlung  den  ersten  Theil  ausmacht,  hat  nur  zum  Zweck,  neben  eiocr 
allgemeinen  Betrachtung    der   durch  Molekular-Bewegungen    in   sUrrea 
leblosen  Körpern   bewirkten    Form- Veränderungen    theils    nene  Beitrige 
zur  Kenntniss  dieses  viel  umfassenden  Gegenstandes,  theils  weitere  Uoter 
snchungen  über  einige  bereits  bekannte  dahin  gehörige  £rscheioBD{ei 
zu  liefern.   Form- Veränderungen ,  welche  in  rigiden  Körpern  durch  Mole- 


689 

koUr-Bcweg-QBgen  bewirkt  werden ,  die  von  Susseren  mechaniscben  Kräften, 
namentlieb  von  einem  Drucke ,  einem  Zuge,  einer  Biegung*  abhängig;  sind, 
werden  in  dieser  Arbeit  nicht  berücksichtigt. 

Der  erste  Abschnitt  bandelt  von  den  durch  Molekular-Bewegnngen 
io  starren  leblosen  Korpern  bewirkten  Form-Veränderungen  im^Allge- 
meinen.    Zuerst  von  den  Umständen,   unter  welchen  in  starren   leb- 
losen Körpern   auf  die  Form   verändernd   einwirkende  Molekular-Bewe- 
gnngen eintreten.    Dass  bei  Körpern,   deren  chemische  Zusammensetsung 
eile  Änderung  erleidet,   auch  mit  dem  Aggregat-Zustande  irgend   eine, 
wenn  ancb  noch  so  geringe  Teränderung  vorgehen  muss,  bedarf  keiner 
weiteren  Erörterung.    Wenn  nun  ein  starrer  Körper  eine  Mischungs* Ver- 
änderung erleidet,   ohne   dass  die  Rigidität   aufgehoben  wird,   so  kann 
Seldies  ohne  Molekular-Bewegnngen  nicht  geschehen ,  wodurch  also  zu- 
gleich die  Bedingung  irgend  einer  Form -Veränderung  gegeben  ist.    Diese  ' 
kommt  in  dem  Körper,  der  die  chemische  Veränderung   erleidet,  in  ver- 
fcfaiedenem  Grade  cum  Vorschein;  und  je  weiter  die  Mischuogs-Verändernng 
vorschreitet,  um  so  auffallender  pflegt  auch  die  Umänderung  der  Form  su 
teyn.    Hinsichtlich  derselben  xeigt  sich  der  Haupt-Unterschied,  dass  ent- 
weder der  zersetzte  Körper  seine  frühere  äussere  Gestalt  beibehält  pnd 
Dsr  die  innere  Form  oder  Struktur  eine  Umänderung  erleidet,  oder  dass 
die  äussere  Gestalt  zugleich   zerstört  wird.    Dieser  Unterschied  wird  am 
aDfrallendsten  bei  den  Krystallisationeo  wahrgenommen,  bei  welchen  die 
merkwürdige  Erscheinung   der   Erhaltung   der   früheren    krystallinischen 
äosseren  Gestalt  bei    veränderter  Mischung   mit   dem   Namen   Pseudo- 
Dorphose   belegt  wird,   die   in   neuerer  Zeit   die  besondere  Aufmerk- 
samkeit der  Minerabgen   mit  Recht  auf  sich    gezogen    hat.    Wenn   nun 
gSeich   die  Form-Veränderung  im  Gefolge   einer   chemischen  Umänderung 
kiofig  sich  auf  den  Raum  beschränkt,  den  der  Körper  im  ursprünglichen 
Zostande  einnahm,  so  überschreitet  doch  auch  sehr  oft   die  umgeänderte 
Hasse  die  Grenzen   des  früher  von  ihr  eingenommenen  Raumes,   oder  eg 
zieht  »ich  dieselbe  auf  einen  kleineren  Raum  zusammen ;  in  welchen  Fällen 
et  sich  am  Unzweideutigsten  darstellt,  dass  Molekular-Bewegungen  statt- 
faadea,  für  deren  Grösse  man  auf  diese  Weise  zuweilen  sogar  ein  Maass 
erhält.     Aber   auch  ganz  unabhängig  von  Mischnngs-Veränderungen  ent- 
liehen oft  Bewegungen   in   rigiden  Körpern,   welche  auf  ihre  Form  ver- 
iodernd  einwirken,  ja  dieselbe  zuweilen  auf  die  auffallendste  Weise  um- 
waodelo.     Sehr  oft  ist  Dieses  der  Fall   bei  Veränderungen,    welche  mit 
einem  Gemenge  vorgehen,  in^em  z.  B.  mechanisch  in  einem  Körper  ent- 
kattenes  Wasser  ausgeschieden  wird.    Die  Wärme,  welche  bei  Mischungs- 
Teräaderongen  so   häufig  thätig  ist  und  daher  auch  oft  da  von  Einfluss 
nch  zeigt,  wo  im  Gefolge  von  Umänderungen  der  chemischen  Konstitution 
rigider    Körper   Form-Veränderungen    derselben    wahrgenommen   werden, 
nift  aneh   sehr  oft   ganz   unabhängig   von  Mischungs-Veränderungen   in 
rigiden   Körpern   Molekular-Bewegnngen   hervor,   welche  Umänderungen 
ikrer  Form  bewirken.    Erscheinungen  dieser  Art  kommen  ebensowohl  bei 
Zotobrnng  als  bei  Entziehung  von  Wärme  vor ;  und  sowohl  der  Grad  alt 

Jakigaag  1866.  44 


690 

auch  die  GcschwiadiglEeit  der  £rwftri»iliig  odetf  AbkdblMf  Wwiifctii 
Modifik^tipoen  •olober  Erieheioangeii.  Ton  den  InfMiidcralnlicv  fclM 
unstreitig  auch  die  Elektrizitiil  so  den  Dinkel),  welche  •«!  MeMitkr* 
Qewf gungen  in  rigiden  Kdrpern  und  dadurch  anf  Ver&nderaHg  'brnr  f im 
von  C:iii0u98  «ind.  Bei  manchen  hierher  gehirigea  Ereebeinunge«  iit 
indessen  die  Ursache  noch  ganz  verbergen. 

Pia  manphf^ltigen  Verfehiedeaheiten  der  BfolekubuhBefwegnogee  ii 
starren  Körpern  betreff;  I,  die  Ricbtnng»  t.  dieGroaae»  ^  die  Gl- 
achwindigkeit  der  Bewegung,    In  Aneebnng  der  Rich|«ngea  d« 
Moleknifir-Bewegnngen  in  sterren  KSrNi'Q  leeee«  eich  beatimsite  wU 
anbeatimmte  unteracbeiden.     Bei  den   ersten  6ndet  eine  weaeaHickt 
VerKbiedenheit  statt,  je   nachdem   die  MoleKular-Bewegongen  eBtwe4«f 
kryatalUniachea  oder  nicht  kryatalüpiachen  BUdqngen  aagffaSvea,    Wtaa 
bei  aicht  hryetalliniacben  Bildungen  beatimmte  Riebtuagea  der  lla|ekala^ 
Bewegungen  stattfinden ,  ao  zeigen  sie  entweder  ein  beatiaiiataa  YeTbaMca 
sur  finsaeren  Begrenanng   der  Korper  und   «war  bald  aar   geaasNatea 
OherilScbe,  bald  nur  an  einem  Theil  deraelben,  oder  aia  aind  aeatfal; 
und  oft  findet   eine  Kombination  unter  diesen  Verbiltmaaea   al«tl>    Ber 
Einflnaa  der  Oherflfiche  auf  die  Richtungen  der  Moleknlar-Bewegvagea  is 
starren  Korpern,  macht  eich  auch  in  solchen  Maaeen  aaweilca  bemerk» 
lieb,  in  welchen  übrigena  die  mit  der  Form  vorgehenden  ▼erftaderangn  ' 
den  Kryatallisaliona-Gesetzen  gehorchen ;  sowie  auch  aentrala  Rkblangea 
aich  hie  und  da  zeigen,   wo  die  Molekular-Bewegungen  kryaUlllaiscker  i 
Art  aind.    Unbestimmte  Bewegongs-Richtungen  kommen  ohne  Zweifel  am 
häufigsten  vor  und  nicht  allein  unabhängig  von  anderen,  sondern  nach  i«  y 
Verbindung  mit  den  veracbiedenen  Arten  bestimmter  Richtungen,    Wu  'i 
die  Grösse  der  Molekular-Bewegungen  betrifit,  ao  läaat  aie  aicb  freilich^ 
in  vielen,  ja  wohl  in  den  mehraten  Fällen  nicht  genau  bestimmen;  doch 
kann    man   sich    manchmal    eine   Vorstellung   davon    verachaffVn   and  ia 
qpanchen  Fällen   dieselbe  sogar  messen.    Die  einfachste  Art,  die  Groastfi 
der  Molekular-Bewegungen  kennen  zu  lernen,  besteht  in  der  Beacbtnsi^ 
der  Volumens- Veränderung,  welche  der  Korper  erleidet.  Niebt  aalten  gehen 
iodesaen  Molekular-Bewegungen  in  atarren  Kdrpern  vor,  ohne  dass  der 
Umfang  sich  verändert  zeigt ,   In  welchen  Fällen  man  oft  dardi  die  Be^ 
atimmung  des  spezifischen  Gcwichtea  auf  gewisse  Weise  ein  Maass  der 
Grosse  der  Bewegung  erhält.    Oft  kann  man  aber  aqoh  beatimmte  Vor- 
atellungen  davon  'durch  die  Grosse  der  mit  dem  Korper  vorgegangeaea 
Veränderung  der  äusseren  Gestalt  oder  der  Struktur  erlangen.    Über  diei; 
Geschwindigkeit  der  Molekular-Bewegungen  in  starren  leblaaea  K8^ 
pern  läaat  aich   daa  Wenigate  aagen,  weil  hier  die  Beobachtasgea  sn  ■ 
meisten    im  $tiche  lassen.    So  viel  lässt  sich  indessen  erkennen,  diis 
hinsichtlich   der  Geschwindigkeit   die    manchfaltigsten  Ontcradüede  aed 
die  grösfiten  Extreme  stattfinden,   indem  die  Bewegung  ao  aebnall  seya 
kann,  dass  sie  sich  dadurch  dem  Auge  entzieht,  aber  auch  ao  langssair 
dass  ein  Mensehen- Alter  nicht  hinreicht ,  nm  die  dadurch  bewirkte  Ver- 
inderong  wahmanebnien. 


C91 

Oii  Warnet miadmmng^j  wcitbe  diitb  lfolekiiIav»B6wcg«iigeB  in 
lUmm  UMoMii  Kdrp«m  bewirkt  werden  ^  lasse«  sieh  aof  zwei  Klasse« 
isrt^flikveB,  indem  sie  entweder  nur  io  eiaer  Medifisining  eines  ge« 
«itse»  Aigrcgat-Zpstaades  oder  m  einer  wesentlichen'  Umwandhingf  des« 
lelbc«  besteiieD.  Wo  die  Umfinderuns^  ^kes  einen  Aggregat-Zu Standes  ia 
etaen  wesentlich  davon  verschiedenen  stattfindet ,  lassen  sieh  folgende 
liapt*ModilHmliq»ett  «oterscbeiden :  1.  Ein  krystalliniseher  Korper  nimmt 
dain  kfysteüiitfaabeft  ilggrcgat-^ustand  von  anderer  Art  an.  3.  Der 
tayitaUiniitlie  Aggregat«Zastand  wird  in  einem  niebt  krystaUiniaeben  ver« 
naadelt.  3«  Jkm  einem  nicht  krystallinisehen  Körper  wird  ein  krystalli-. 
•neker«  4.  Abs  einem  nicht  kryatsllinischen  Körper  geht  ein  nicht  kry- 
ililliniscber  von  verseliiedencm  Aggregat-Zustande  hervor. 

Bina  besoadere  Betrnahtang  ist  den  durch  Molekular-Bewegnngen  ia 
itafren  Mlwen  Körpern  bewirkten  Volunen-Verfinderungen  ge-» 
vidmit.  Man  Imt  die  UmSaderongj  welche  das  Volomep  des  Körpers  im; 
Giaae»  od*r  sein  ftnsserer  Umfang  erleidet»  wohl  xu  unterseheideo  voa 
kt  Terdadarang  der  Dichtheit  seiner  Masse.  Beides  kann  von  einander 
Makh&ogig>  Beides  aber  ancb  anf  verschiedene  Weise  verbunden  seyn« 
El  und  Mo)efcnUiff<Bewegangen  in  starren  Körpern  mögUcb,  wodurch  diot 
kitiasteB  Theile  nnr  in  eine  andere  gegenseitige  Lage  kommen,  aber 
weder  die  Dicbligkeil  noch  die  finstere  Begrenzung  eine  Änderung  erleidet« 
Gewöhnlich  bewirken  aber  solche  Melekular-Bewegongeo  bald  das  Eine^ 
MddasABdafe,  bald  Beides  gemeinschaftlich.  £s  finden  hierbei  folgende 
Haapt^üntersebiede  statt:  1.  £s  gehen  MolekuJar-Bewegungen  in  starren 
turpem  vot,  wobei  das  Volumen  des  Ganzen  bleibt,  aber  die  Dichtheit 
'er  Masse  eioe  Änderung  erleidet.  In  diesem  Falle  kann  entweder  eine 
TcrdidHnng  oder  eine  Aullockerung  erfolgen.  %,  Es  finden  Molekular« 
Bcvegnngen  in  starren  Körpern  statt,  wobei  das  Yolomen  des  Ganze» 
ack  lodert.  £a  kann  dann  entweder  eine  Vergrösserung  des  Raumes,  den 
ier  Körper  einnahm,  oder  eine  Verkleinerung  desselben  erfolgen  und  in 
beiden  Pille«  die  Maase  bald  aufgelockert  und  bald  verdichtet  werden. 

In  dam  sweitea  Abschnitte  dieaer  Arbeit  werden  gewisse,  durch 
Makknlar-BewegBQgen  in  slairen  leblosen  Körpern  bewiikte  Forro-Ver- 
Mdenuigen  im  Besonderen  abgehandelt.  Dieser  Abschnitt  zerfalU 
ie  s«ci  AbtWibtngen.  In  der  erste  a  werde«  Molekular-Beweguoge» 
belachtet»  die  ohne  chemiacbe  Veränderungen  erfolgen ;  welche  Ab» 
titttlaag  wieder  ans  swei  Unter- Abtheilnngen  besieht,  in  deren  erster 
na  Moleknfor-Bewegnngea  die  Rede  ist,  welche  ohne  Temperatur* Ver- 
Mmnges  vor  sich  gehen.  Zu  de»  auffallendaten  Erscheinungen  dieser 
An  gehört  wistreitig  die  Umwandlong  der  amorphen  arsenigen 
Sinie  io  kryatallinische»  Die  bereits  bei  einer  früheren  Gelegenheit 
ibcr  diese  Evaeheinuog  miigetlieiltett  Beobachtungen  (vgl.  dieselb.  Nach* 
nc^a  vom  JrlSW^  S.  ö— 9)  sind  hier  durch  neuere  Wahrnebmqngen 
uraehrt  worden.  Hieran  sehliessen.  sich  Bemerkungen  über  die  Um- 
«uidlqng  das  Gersten*Zuckers  in  krystallinischen  Zucker,  welche 
■it  der  ümöodefui^,  die  das  Arsenik^Glas  erleidet,  grosse  Ähnlichkeit 

44* 


«92 

iMt  a«i  Biir  d«4orcb  sich  nntertcbeideC,  dus  bei  dieger  keifte  bestiimte 
YeraalMMiDg  wehrgeDommen  werdeo  kaDD>  wogegen  mit  der  Umwaiidliui 
des  amorphen  6eraten*ZaelLerB  in  krystalliniifchen  eine  EDtweithoog  vm 
WaMer  verknöpft  itt|  welchea  deraellve  bei  der  Bereifung  aofgcnomact 
iMtte^  daa  aber  nicht  al«  za  seiner  cfaemiacben  Konstitution  gehörigciu 
betrachten  ist« 

Die  iiweite  Unter-Abtbeilang  enthilt  Beitrige  snr  Kunde  4er 
durch  Molelcular-Bewegungen  in  starren  leblosen  Körpern  bewirkten  Ferai- 
YerCndernngen,  welche  durch  Temperatur-Veränderungen  veranlasst  werdes. 
Zuerst' von  der  Umänderung  des  Arragonites  durch  Erbilsung.  Richtet 
man*  die  Löthrohr-FJamme  auf  einen  grösseren  Arragonit-Krystali,  so  er- 
folgt an  der  getroffenen  Stelle  plötalich  eine  Bewegung,  Der  Kryitill 
bekommt  Risse,  er  schwillt  an  und  aertheilt  sich  in  kleine  Splitter  toq 
weissem,  opakem,  £mail*artigem  Ansehen,  in  welche  er  bald  ginslich  ter- 
mit.  HauMRGBa  bat  es  suerst  ausgesprochen,  dass  bei  diesem  Yorgsage 
der  Acragonit  wahrscheinlich  in  Kalkspath  umgewandelt  werde,  welcher 
ungefähr  in  dem  Verhältnisse  von  39:  27  mehr  Raum  als  der  Arragosit 
erfordert »  obgleich  das  Miscbungs-Verhfiltniss  im  Wesentlichen  bei  beiden 
gleich  Mt,  welche  Ansicht  durch  die  von  Gustav  Rosb  angestellten  grönd* 
liehen  Untersuchungen  bestätigt  worden.  Es  scheint  aber  nur  bei  eiaer 
langsamen  Einwirkung  der  Hitse  die  Ausbildung  der  dem  Kalkspatbt 
elgenthdmliehen  Blätter-Durchgänge  möglich  an  seyn.  Bei  dieaer  Geleges- 
beit  ist  auch  die  Rede  von  der  so  häufig  sich  aeigenden  Umwandlung  der 
Sokaaien  von  Konchylien,  der  Gehäuse  von  Korallen  und  anderer  Seetbiere 
in  Kalkspath«  Da  die  Arragonit-arlige  Natur  für  die  Koncbylien-Schssleo 
dnrch  die  Untersuchungen  von  Nbcrbr  und  db-i^-Bbchb,  für  die  Korallen- 
Gehäuse  durch  die  Beobachtungen  vou^ana  höchst  wahrscheinlich  gemsdit 
worden,  so  acheint  bei  jenen  Thier-Gehänsen  allmählich  eine  ähnliche  Meta- 
morphose vorgegangen  zu  seyn,  als  bei  dem  Arragonit  durcb  Erfaitzoog 
plötalieh  erfolgt. 

Der  folgende  Paragraph  enthält  Bemerkungen  über  die  Umwandlnng 
des  entwässerten  Gypses  in  Karstenit  durcb  hohe  Temperator. 
Wirtt  iler  Gyps  massig  gebrannt,  so  verliert  er  bekanntlich  daa  in  ihm 
enthaltene  Wasser,  erlangt  aber  augleicb  die  Eigenscbsft  daa  veriorese 
Wieder  aofaunehmen ,  au  binden,  und  damit  aufs  Neue  au  erhärten.  Durck 
das  Entweichen  des  Wassers  erleidet  die  Masse  des  Gypses  eine  bedeo- 
tende  Anfloekerung,  wobei  sie  in  den  Aggregat-Zostand  Abergehet,  der 
bei  einer  früheren  Gelegenheit  mit  dem  Namen  des  aerfalieiien  heli^ 
worden.  Wird  aber  die  Temperatur  dber  den  Grad  erhöhet,  bei  wekhen 
daa  Wasser  vollständig  entweichen  konnte,  wird,  wie  .man  au  sages 
pflegt,  der  Gyps  todt  gebrannt,  so  geht  eine  neue  Yerändemng  in  der 
Masse  vor,  indem  solche  sich  verdichtet  und  bei  angemessener  Sieigeronf 
der  Hftae  den  krystalliniaehen  Zuatand  des  natdrlichen  WMwrfreies 
•ehwefekauren  Kalkes,  des  Anhjdrites,  annimmt 

Die  folgenden  Paragraphen  aind  den  Untersaebangea  Ober  die  Um* 
indemgen  gewidmet,   welche  Stabaisen,   Stahl   ud  Hoholsen 


darch  Ttmperafar-Wechsel  erleiden.  Die  Sirnktor  des  Stab  eise««  wird 
darcfi  ErhiCsoDg^  krystallinischer,  womit  anch  UmaDderung^  andere^ 
EipeiMehaften,  nameDflicIi  der  Dichte,  der  Daktilitlt,  der  Featl|^keit 
TcrkDiipft  aiod.  Mn  eine  ZasammenatelloDf^  der  bekannten  Brfahri^g^eiii 
nber  diesen  Geg^ensta'nd  reibet  sieb  die  Mittheiloug  eif^ener  Beobaobtooi^tt 
aod  Tersnebe.  Die  Beobachtnngen  betreffen  namentlich  die  auffallende^ 
ümaaderangen ,  welche  die  Textur  n^escbmiedeter  Anker  seifet,  die  fd  de« 
Gemiaer  verschiedener  Eisen-Hohofen  des  Harmes  eine  lange  Zeit  höheren 
Temperatnren  ausgesetzt  gewesen  waren,  wodurch  das  Korn  th«ils  seht 
tergrossefl,  theils  in  eine  vollkommene  BIfitter-Bildung  mit  dientiickeai 
dreifachem  rechtwinkeligem  Durchgänge  umgewandelt  worden.  B^l^eitn 
fon  RtifMAit  angestellte  Versuche  haben  ergeben,  dass  das  Stabeise») 
irenn  es  eine  Zeit  Tang  der  6luhe> Hitze  ausgesetzt  wird,  ctm  krystfeillt» 
aisches  GeffigC  erlangt  und  zugleich  eine  geringere  Dichtigkeit  amsimmt. 
Diese  Versuche  wurden  sowohl  mit  fadigem  als  auch  mit  körnigem  Sfab* 
eisen ,  welches  in  einem  Frisch-Feoer  am  Barm  dem  Verbrennen  'sr^sgesefst 
worden  war,  wiederholt.  Das  fadtge  Stabeisen  zeigte  sich  durch  dai 
Verbrennen  in  kSrniges  umgewandelt,  und  an  dem  kornigen  Stabe isen  wAt 
das  Korn  gröber  -geworden.  Bei  beiden  ergab  sich  eine  Verminderung. 
der  Dichte.  Die  mittle  Differens  der  spezifischen  Gewichte  betrug  biet 
dem  ersten  —  0,1170,  bei  dem  letzten  —  0,0347.  Eub  db  Bbavmorv  hat 
pioen  von  Costb  auf  der  Eisen-Hutte  zu  Creumat  angestellten  Versncb 
erwähnt,  der  einen  Eisenstab  mit  einem  Ende  eine  Zeit  lang  in  gesebnMK 
zeoes  Roheisen  tauchte ,  wodurch  die  Textur  sich  veränderte,  indem  giM 
krystallinischer  wurde.  Durch  den  ältesten  Sohn  des  Verfassers  wnrd« 
dieser  Versuch  bei  dem  von  ibm  betriebenen  Eisen-Hohofen  zu  Jofepks* 
kulte  am  Harv  auf  die  Weise  wiederholt,  dass  Quadrat-Stäbe  fadigen 
Stabeisens  von  Thäle  mit  dem  einen  Ende  in  das  mit  Sehlacke  be^ed^t^ 
Roheisen  im  Vorheerde  des  Hohofens  getaucht  wurden.  Blieb  das  Stab> 
eisen  nur  l  oder  I  Stunde  lang  mit  dem  Robeisen  in  Beruhrang,  so  aeigt^ 
lieb  die  Textur  nicht  merklich  oder  nur  sehr  wenig  verändert;  wurde  es 
aber  4  Tage  lang  in  jener  Umgebung  erhalten,  so  erschien  das  Padig« 
des  Stabeisens  zerstört  und  das  Korn  im  Ganzen  gröber  als  znvor.  Aveb 
die  Dichfheit  hatte  sich  nicht  unbedeutend  vermindert,  indem  di^  Dif- 
ferenz der  spezifischen  Gewichte  --  0,1993  betrug.  Aus  sänuiitliteheii 
Biff^etlten  Erfahrungen  geht  als  Haupt-Resultat  hervor :  dasa  in  den 
Stabeisen,  ohne  dass  sein  rigider  Zustand  aufgehoben  wird,  dnrch  Ein« 
Wirkung  erhöheter  Temperatur  Molekular-Bewegnngen  erfolgen,  welcba 
eise  Veränderung  der  Textur  bewirken ,  wodurch  das  fadige  Gefdge  nwbr 
md  weniger  vemichtet,  das  Korn  in  verschiedenem  Grade  vergrössert 
nd  bis  in  eine  vollkommene  Blätter- Bildung  umgewandelt  wird  5  mit 
welcher  Umänderung  sogleich  eine  Verminderung  der  Cfichlheit  ver* 
boaden  tat.  Zugleich  folgt  aber  aus  dem  Mitgetheilten ,  dass  die  Grösse 
der  Veränderung  der  Textur  weniger  mit  der  Höhe  des  Hitz-Gradea  mis 
nit  der  Dauer  der  Einwirkung  im  Verhältnisse  steht,  indem  durch  geringe 
HHz-Grade,   denen  das  Eisen  eine  lange  Zeit  ansgeaetst  ist»  eine  weit 


«94 

grossere  Uaafindernng^  seiner  Textur  venirsAebt  werden  kson,  ab  imk 
hohe  TenperatureD ,  die  nur  eine  kurze  Zeit  aaf  dasaeiba  eiawiikeo. 

Es  ist  eine  auffallend«  Erscheinung;,  dass  der  Stabl,  der  eich  osr 
durcb  einen  gerini^en  Koblen-Gebalt  vo»  St^beiaen  nstersebeidet,  eis  m 
abweichendes  Verhalten  bei  abwechselnden  Temperatbren  xeigt.  Der  dsRfc 
Ausschmieden  des  rohen  Zament-Stahls  erlangte  bat  ebenso  wie  der  Scbisdi* 
und  Guss-Stshl  ein  weit  feineres  Korn  sla  Stabeisen  «od  angleidi  £t 
Eigenschaft,  im  glühenden  Zustsnde  in  kaltem  Wasaer  ader  in  sadern 
kalten  tropfbaren  Flüssigkeiten  abgeUseht  daa  kryatalliniadie  San  btN 
mehr  und  bald  weniger  zo  verlieren  und  zogleieh  in  verschiedeaeBB  Qnk 
an  Hirte  susnnefaoien.  Lfisst  man  den  gagidbeteo  Stahl  laagaam  erksltes, 
so  behilt  derselbe  aein  urspronglichra  Gefoge.  Aveb  kann  dar  gfh&rtili 
Stahl  solches  wieder  erlangen ,  wenn  man  ihn  abermals  erhitat  vad  daoa 
langsam  erkalten  Usst.  Wie  das  Gefdge  des  Stahle  dorch  daa  AbiSscka 
sich  ändert ,  sa  erleidet  auch  aeine  Dichtigkeit  eine  Aadanmg,  and  xwir 
nimmt  durch  das  Hirten  gew5bnlich  dia  Oich%keit  ab,  indem  dst  Y^ 
lumen  sich  vargrössert.  An  eine  Znaammenstellnng  der  tod  Rirki]^ 
Pbarsoh  and  Kamtesi  hierüber  angeateUten  Unteraochanges  reibet  vA 
.die  Mittheiluog  der  durch  eigene  Versuche  erlangten  ReavHate,  wodsrch 
die  Angaben  jener  Metallurgen  bestfttigt  werden.  Ea  könnte  aufFsllend 
erscheinen,  dass  bei  dem  Stahl  die  Dichtigkeit  abnimmt,  indem  das  Kars 
feiner  wird,  wahrend  bei  dem  Stabeisen  mit  der  Vergrösaernng  des  Kens 
das  spezifische  Gewicht  sich  vermindert.  Der  hierin  liegende  Wideraprscb 
ist  indessen  nur  scheinbar.  Indem  der  Stahl  gegluhet  wird,  dehnt  er  aich 
auB  und  zieht  sich  bei  dem  plötzlichen  Ablöschen  nicht  ganz  wieder  auf 
sein  früheres  Volumen  zusammen«  Es  findet  ein  aogenanatca  Sefareckn 
atatt,  wobei  die  kleinaten  Theile  in  eine  solche  Lage  kommen,  dass  du 
lyfyatalliniache  Ansehen  beinahe  ganz  veraohwindat. 

Kakstbr  hat  bemerkt,  es  sej  höchst  merkwürdig,  daas  das  Hirtfs 
bei  dem  Roheisen  den  entgegengesetsten  Einfloss  auf  daa  spczikicbe 
Gewicht  zu  haben  scheine,  wie  bei  dem  Stahl;  denn  man  könne  die  üb- 
Wandlung  des  weichen  grauen  in  daa  harte  weisse  Robeisen  ein  Hirteo 
nennen,  wobei  daaaelbe  bedeutend  an  spezifischem  Gewichte  zoniatti. 
Daa  Hirten  des  Stahle  unterscheide  sich  freilich  von  dem  dea  Rsfaetsesi 
dadurch,  dass  letztes  vorher  wieder  in  den  fluaaigea  Zaatand  versetit 
werden  moss,^  welches  bei  dem  Hirten  des  Stahle  nicht  geacbiaht  Bereiti 
KU  Anfang  dfes  Jahres  180S  wurden  von  dem  verstorbenen  Oberfsktor 
PRitVRBnPBLD  und  dem  Verfasser  auf  der  Steimrmmet  Eisen-Hfitte  an  Jfsrs 
Versuche  mit  dem  Ablöschen  auf  dem  Hcerde  erstarrten i  aber  noch  in 
gluheifden  Zustande  befindlichen,  siemiich  gaaren  grauen  Rnbeiaias  is 
ksitem  Wssser  angestellt,  wodurch  das  Rohaiaan  ein  etwaa  feineres  Kern, 
eine  lichtere  graue  Farbe  und  etwas  grössere  Hirte  annabaa.  Atdi  wordt 
von  dem  Verfasser  das  eigentbomlicbe  Gewicht  des  abgoKacbten  Raheisest 
etwas  geringer  als  das  des  langsam  erkalteten  gefnndan,  indem  die  Dif* 
ferenz  —  0,0677  betrug.  Veranebe  mit  weiasem  Roheisen  würden  is 
Jo9epk9hAite  im  Herbat  iSM  angestellt    Erkaltete   das  RobriMa  aif 


ffwiMüdia  W«lw  IIa  iteirde,  so  bmehScik  es  ssfanisistrsblig  «nd  ton. 
einer  swiMtboik  Stsblgrsa  aad  Silberireiss  die  Mittfe  bsUendao  Fsrbe^  Hin 
oad  wieder  setgte  es  eins  scblrärKliche  SpreDkclithg  durch  Anssottdermig 
sehr  kleiner  JCs^^lo  kousesltrisch  grappiriei")  nar  «nter  der  Lnpe  erkenn» 
barer  Grs|>bit<Scbttppefaen.  Durcli  langsamer^  Erkalten  in  einer  Ssnd- 
leboi-Forio  v^rind^rte  sieb  die  £eschäffenbeit  des  Kohekens  Auffallend. 
Die  Sprenkelnng  nahm  so  zn  5  dass  dss  strahlige  Oefuge  dadiireh  sürück- 
gedrsBgt  wirde.  Di<&  Farbie  des  Qansen  war  dudkel  stabigraii  nnd  sswolil 
itt  Glanz  Mls  ancb  das  eigentbfiavlicbe  Gewicht  bedeutend  Vermindert, 
iber  eine  ttecb  iiiigleieh  gröksei'e  Verftndek-ung  zeigte  das  Roheisen,  wenb 
es  umUr  einer  ScbUcken* Decke  höchst  langsam  erkaltete«  Es  war  blei^* 
daieh  üi  {(raaes  Aebiisen  niagewandelt,  Indefai  vofi  dem  sti^ahltgen  Gcfiige 
jcdii  Spar  vcrssbwmidSii  «dd  ein  kdrnigek  Gefuge  an  die  Stelle  getreten 
war,  wobei  die  Farbe  das  Mittel  zwischen  dubkM  Stahlgrau  ttnd  Eisen'» 
•cfawars  hielt  nnd  nur  der  Glsäz  der  kleinen  Graphit«6cbdppcb<Sn  ein^a 
Schimmer  verbreitete;  Zugleich  war  das  eigenthäoiliche  Gewicht  noch 
weit  geringer 9  indem  ei  uiir  7,2187  betritg,  wogegen  dSs  spezifieche 
Gewicht  des  auf  gewöhnliche  Weise  im  Heettle  erkalteten  weissen  Roh^ 
eisens  im  Mittel  7,6008  geAiodrn  würde.  Um  Su  sehön,  wie  sich  dss 
weisae  Rsbeiaen  verbalt,  wenn  dSs  Erkalten  bei  ihm  beschleunigt  wird, 
werde  auf  abnlicbS  Weise  verfahren,  wis  bei  dem  mit  gradem  Roheisen 
aaf  der  Sieinreniier  Hütte  angeütellten  Versuche,  indem  es  im  eretarreten 
aber  tiotb  ({lübenden  Zustande  mit  kaltem  WSsser  abgelöscht  Wurde. 
Tektmr  «nd  Farbe  zeigten  sich  nicht  merklich  verändert,  die  Dichte 
war  mber  etwaS  vermindert,  indem  dss  spesifische  Gewicht  im  Mittel 
Biebrer  £^itinitoott|tirn  7,6804  gefunden  wurde.  Mit  dem  eigenthumlichen 
Gewidite  des  im  Heerde  auf  gewöhnliche  Weise  erkalteten  Roheisens 
vergliebeb,  beträgt  die  Differenz  —  0,0108,  mithin  weniger  als  die  mit 
^ratt  erblaseneni  Roheisen  angestellten  Vermiche  ergeben  haben.  Es  gebt 
bierana  hervor,  daas  das  weiss  erblasene  Roheisen  Wie  das  graue  du^cb 
Bescbienotgnng  des  ErkaJlens  eine  geringere  Dichtheit  erlangt,  nnd  dsss 
•ich  daher  in  dieser  Hinsicht  das  Roheisen  überhaupt  ähnlich  WiS  der 
Stahl  verhält. 


Tm.  SoBBBRfiRt  der  ParamorphismuS  und  seine  Bedentnn|* 
ia  der  Chemie,  Mineralogie  und  Geologie  (Bräuäsehwei^  1864). 
if%tmm^phM^,  beisst  es»  ^hit  das  Zugleich- Auftreten  der  beiden  FSrtoen 
eines  dimorphen  Körpers  bei  einem  und  demselben  Krystsll:  die  eine 
dieser  Forme«  diTcb  die  Contouren  —  also  an  dem  Krystall  — 
dib  atidare  4iffcb  die  aMcphologisebe  Beschaffenheit  der  Messe  —  in  deafe 
Krysfall  —  sich  aussprechend/'  Später,  in  den  Nachträgen,  wird 
gesagte  {eae  Deütaitien  bebe  der  Einfachheit  wegen  nur  auf  die  dimor- 
pben  Korper  Rucksiebt  genommen ^  ohne  die  trimorphen  mit  In  Bev 
traebt  zu  siebe»«  Auf  Körper  letzter  Art  fänden  die  Gesetze  des  Psra<- 
dnrphMiad  ebanse||;ut  AnWefidwif  wie  auf  die  der  ersteo.    Urnfhast  na» 


MM 

.sammtliehe  Fälle  der  Di-  und  Tri-morpbie  mit  der  Benettimg  Polyaviw 
pbismui,  80  g;e8taltet  sich  die  allgemeiDe  Begriffs-BesülDDiumf  einrr 
Paramorpbose  als  das  Zngleich-Aoftreten  zweier  Formcii  eines 
polymorphen  Korpers  bei  einem  and  demselben  Krystall: 
eine  dieser  Formen  darch  die  äussere,  die  andere  dmrcli 
innere  Gestalt  des  Krystalls  sich  aussprechend. 

£in  sehr  belehrendes  Beispiel  einer  Paramorphose  gewähren  Krystaüe 
des  aus  geschmolzenem  Zustande  erstarrten  Schwefels.  Frisch  dargestellt 
sind  dieselben  durchsichtig  und  von  vollkommen  bonMigener  KrysCalUnitit, 
d.  b.  ihre  innere  morphologische  Beschaffenheit  (Spaltbarkeil)  cBlapridM 
der  äusseren  monoklinoedriscben  Form.  Unter  diesen  VerhiltniueD  betragt 
deren  Eigenschwere  1,98.  Schon  während  der  Abkfihlang,  theils  aacfa 
nach  derselben,  werdea  sie  trübe  und  undurchsichtig;  jeder  so  vecanderte 
Krystallist,  unter  Beibehaltung  seiner  äusseren  monoklinoedriscIieB 
Gestalt»  im  Innern  zu  einem  feinkörnig  krystalliniscbtn  Aggregalc 
von  rhombischem  Schwefel  geworden;  Eigenschwere  s:  2,06« 

Hinsichtlich  der  inneren  Struktur  lassen  sich  bauptaäcblich  awet  Kiaasea 
von  Paramorphosen  unterscheiden:  homoaze  und  heteroaxe;  bei  erster 
sind  die  Hauptschsen  sämmtlicher  integrirender  Individuen  stets  aster  sieb 
und  meist  such  mit  der  Hsuptachse  des  einhüllenden  Krystall-Uoirisses 
parallel,  bei  diesen  liegen  die  Hauptachsen  jener  Individuen  in  ver- 
schiedener regelloser  Richtung. 

Was  die  bedingende  Ursache  dieser  Änderung  der  Holeknlar-AD- 
ordnung  betriff!,  wodurch  der  normale  Krystall  zu  eiiiaro  paramorphcn 
wurde,  so  muss  dieselbe  —  fasst  man  zunächst  wieder  den  Schwefel  ios 
Auge  —  in  der  eigenthumlichen  Wirkung  liegen,  die  eine  Tenaperstar* 
Änderung  auf  gewisse  dimorphe  Körper  übt. 

An  Betrachlungen,  die  Verschiedenheit  der  Eigenschaflen  eines  para- 
morphcn und  eines  normalen  Krystalls  derselben  Substanz  betreffend, 
reihen  sich  Beispiele  einiger  andern  Paramorphosen ,  entnommen  vom 
Quecksilber-Jodid  und  von  Kalkspath  nach  Arragon. 

Bei  dem,  was  S.  Ober  Paramorphosen  kunstlich  dargestellter 
Substanzen  ssgt,  müssen  wir  uns  yersagen,  zu  verweilen,  so  interes- 
ssnt  und  belehrend  auch  der  Gegenstand;  nur  einige  Andeutungen  seyeo 
gestattet.  Zuerst  kommen  vorzugsweise  auf  nassem  Wege  erzeugte 
Bildungen  zur  Sprache,  sodann  die  Produkte  des  trockenen  Weges. 
Hier  liegen,  wie  leicht  einzusehen,  die  krystallinischen  und  kryatallisirtes 
Schlacken  bei  metallurgischen  Schmelz-Prozessen  gefallen  tekr  nahe, 
besonders  jene  aus  Eisen- Hoböfen. 

Unter  den  kunstlich  erzeugten  Mineral-Parenorphosea 
biefet  das  vom  Gadolinit  aus  Norwesen  entnommene  Beispiei  höchst 
tnerkwnrdige  Verhältnisse. 

Was  die  naturlich  vorkommenden  Bf  ineral-Paramorpheses 
betrifft,  so  blieb  lange  Zeit  das  von  Mitschbrucm  und  HaipiicesR  zoerst 
beobachtete  Erscheinen  des  Kalkspatbes  in  der  äussern  Fom  des  Arrsgoai 
die  einzige  Thatsache,  welche»  nach  Schbbmba's  Art  der  Eiotheiloag»  '^ 


wr 

taä$nmAh9AMte  ^hSread  MngtB^tn  werden  konnte;  die  Tcrblltnuee 
d«  YorkenuDMie  litMen  keinen  Zweifel ,  dass  die  Umbildung:  durch  höhere 
Temperntar  ^Beheben  sey.  Allein  es  war  sn  vermuthen,  da»  Im  „weiten 
and  faltenreicben*'  Gebiete  der  Paendoroorpbosen  so  manche  Paramorpbote 
mh  veratocki  gehalten  habe,  und  daas  andere  derartig^e  Epigenie'n  bisher 
der  Beobachtung  gans  entgangen  seyen.  Die  Erfahrungen  neuester  Zeh 
bettatigen  Dieses  vollkommen,  und  es  Iftsst  sich  die  Diagnose  natfirlicb 
mkomiMnder  Mineral-Paramorphosen  ableiten  aus  der  IMassen-Bescbaffen- 
bcil  (welche  der  losseren  Form  der  Kryatalle  nicht  ankommt)  y  aus  dem 
Tfiksmaien  (ein  sehr  wichtiges  Merkmsl  bestehend  in  einem  Komplex  von 
Ferblltnissen)  und  sns  der  sich  aussprechenden  Dimorphie  (welche  in  den 
■dslen  Fftllen  entscheidet:  des  Zugleich- Auftreten  der  beiden  Formen 
docr  Snbstans  an  und  in  dem  betreffenden  Krystalt).  Es  folgt  nnn  die 
BctcbreilNiBg  einer  Reihe  von  Mineml-Paramorpbosen ,  wobei  der  Verf. 
odi  der  von  HsinmoBn  vorgeschlagenen  Bexeichnnng  bedient  t  die  in 
ibrem  nrspringlichen  homogen-krystallinischen  Zustande  ffir  den  Beschauer 
gewtssermaseen  ausgestorbenen,  nur  nach  ihren  Umrissen  vorhsndenen 
Jlioenl-Spezies  durch  Vorsetzung  des  Wortes  ,,Pallo''  su  charakterisiren. 
S<iksBaBcn  Natrolith  narb  Palfio-Natrolith,  Aropbibol  nach  Palio-Amphibol 
a.  t.  w.  nur  Sprache. 

Der  Geologie  brfngt  das  besprochene  Werk  entschiedenen  Gewinn. 
Hit  sllem  Eifer,  begünstigt  durch  ein  Zusammentreffen  gificklicher  Um* 
itasde,  widmete  sich  der  Verf.  länger  ala  swei  Jahrsehnte  und  besonders 
wibrend  seines  Aufenthsltes  in  Norw§^$H  geologischen  Forschungen, 
iQBial  dem  Studium  der  Eutstehungs- Weise  älterer  krystallinischer  Ge- 
tteiae.  Die  in  der  Natur  gegebenen  Verhältnisse  wurden  dabei  aufs 
Sorgsamste  berücksichtigt.  ScnBSRnn's  jetzt  mitgetheilte ,  ins  Gebiet  des 
PiruBorphiamus  gehdrende  Thstsachen  und  die  daran  gekndpften  Be* 
nerkungen  werfen  Licht  auf  gar  manche  Erscheinungen ,  welche  bis  dahin 
m  Dunkel  lagen  ;  sie  mfissen  gelten  als  sehr  werthvolle  Stutzpunkte  der 
plntonischen  Theorie.  So  wird  dsrgethan,  dasa  eine  Dnrchdringbarkelt 
kryitalUnischer  Felsarten  in  dem  Massse  und  Sinne  nicht  besteht,  wie 
dimelbe  von  Einigen  vorausgesetzt  wM,  Aus  Beweisen  geht  die  Be- 
tdiräuktheit  von  Quell wssser-Wirkungen  innerhalb  krjstallinischer  Ge- 
iteine  hervor.  Die  Schmelzung  des  Granites  —  von  dem  beinahe  alle 
Geologen  neuerer  Zeit  sich  fiberseugt  sehten,  dass  er  einst  eine  heiss- 
flittige  Maasc  gebildet  —  hat  man  nicht  als  vollkommen  trockene  zu 
dcaken,  aondem  vielmehr  anzunehmen,  dass  die  geschmolzene  unter 
festem  Druck  befindliche  Messe  Wasser  in  grSsserer  oder  geringerer 
Heage  einscbless;  dafir  aprechen  manchfaltige  Erscheinungen.  Eine  der 
Hispt-Biafeden  endlich  gegen  die  plutoniscfae  Lehre,  die  anscheinend 
auffallende  und  wundersame  Erstarrnngs-Folge  gewisser  BCneralien ,  lässt 
lieh,  wie  der  Verf.  zeigt,  ebenfalls  beseitigen.  Wir  bedauern,  dass  der 
Bas  vergianle  Ranm  nicht  geatattet  in  weitere  Ausföhmngen  einzugehen.  — 
rM^  —  heisst  es  am  Schlüsse  —  „vermag  die  plutoniacbe  Theorie  mit 
HüUe  des  p^lymcreo  Isomorphisnns   —  (einer  Lehre,  wovon  bekannt, 


«ftn  »k  tfcf  fttÜMilKI  fti  tfft«  ecM«t«  li^r  CDmI«  «Ml  *Mtliimt  «M 
mucb  dab  dltr  G(H>l6]^e  in  einem  wiebHse«  Pimkt«  bl»ti6lM1)  Hl  dte  der 
QTliii{t.BiMimg;^  ntttl  de*  PArliiliorphfsriiiis  ein  BSM  VMk  BKüHMef  der 
fcrystafliniidi^il  Uti^ebfr^ft-AHen  su  entwerfe«,  welebe«  gCttft«e^  »hlti 
1»  der  ffafttf  AngefreAeilett  g:««»?««»*^*^^»  >^  plgtie|fi|rtiiiianti  ll^ 
MHnlsAen  iiberefal«tiiniiit,  als  DiliM  bis  )Hst  ipun  i^ml  «ilief  iMten 
t^ld^Mbeil  Theorie  b«t  erreiebt  vrerdMi  kOnueii.  bcr  Ng^liwiiMHw,  b 
«rider  «rspf^ngücheii  WnitfiR'taehen  Oentall,  bat  »cbdu  Uh^  dM  Kuayl. 
ylfttx  trerUsften  s  {edodk  tneb  der  fihin  dfnuietral  «ülgi^ii^telM  «itiM 
TttlkvAisMMB  BNütte  fitte  d«tt  Sthrftnbea  wefehi^».*' 


A.  WOtLiRt  Vorkohl  min  ten  reiaibnCbliit'-^Kali«»  ti*  FUM  i 
(TfcfhaMiK  dte  uiarforBek  Geeetleefa.  in  »tmf,  i&M^  iit).  ▼««  «vbm 
«elften  crbielt  d*s  0Mtffer  Mutenm  mit  einer  Amabi  V^ituMcher  Miaeraliti  i 
veradiied^iie  Lbv^en»  Ein  MoaterMfick  fiel  auf  weisen  d^r  Mb«ec«reisaa 
kiystailiniseben  MaMi^,  womifdataelbeRiDdeii-aHifirfibersoKeflwar.  GraaBM  i 
«heniaebe  Unlersttchun^  auf  nasaem  ond  tra^fcenenl  We^e  gab  dknelbe  db 
laai  reidea  Chlor-Kaliam  an  erkenne»;  die  deatlleh  vtoteft^,  nw  •dkWtAi 
gelblich  gefärbte  Lötbrobr-Flamme  zeigte,  dasaes  faat  gana  frei  v»iiNitroaiA 
AlleEigenacbaften,  Auasehen,  Kryatall-Fdrm,  Gtaebmacfc  o.  s.  tr.  afiniMB 
mit  d««b  im  Laboratorinm  dargestellten  Cblotr-Kalinm  öberein.  la  eiMr 
quintitativlen  Analyse  reicbte  das  Material  hiebt  bin.  Daa  nattüriiche  ?8p 
kommen  von  Cbiar^Kalium  in  der  Nabe  von  Vulkanen  ist  keineswegs  »- 
wahracheinlidb.  Wie  bekannt  gebdren  Aviströmangen  van  beiaaen  Was»fr» 
Dimpfon  vonKöhleo- ondSaU-Säure,  vob  sebwef^liger  Sture  und  Schwefel 
Waaaeratofi,  welcbe  beide  letale  unter  günstigen  Umalinden  an  Scbtvefelsitit 
oxydirt  werden  bönnki,  zu  den  gewdbn lieben  Eracbeinungan  volkanisehcr 
Tbitigk^it.  Die  näheren  wesentlicben  Beataddlb^ile  der  Lava  sind  Anii, 
Olivin ,  Magaeteia^n  und  ein  Lab  rddor-äbn  lieber  FetdapaCb ,  an  Weilen  dartk 
Lebait  vertrdteui  Zu  den  entfernten  weaebtiieben  Bestandlbeilftt  gehöreo: 
Kieselerde»  Kali,  Natron,  Kalk-,  Talk-  utad  Tbnn-Erde,  Eiaenosyd  und 
Eiken-Oxydtti,  woau  biäiweil^n  docb  kleine  Mengen  von  Rtt^fer-,  Maagsa-i 
und  Eiiettoäyd  konliu^n.  Dia  korrodir^nden  Wirkungen  jener  Sibren  nad 
Dimpfe  auf  beUachbarte  vulkaniacbe  Geateinej  a^ir  oft  nodi  anlerstatBl 
dnrcb  bohe  Teroperatoreil  und  dtnrkenDmdt,  bifid  nliintbalbma  enicbilidL 
Von  ciber  dem  VeK.  vorliegenden  Reibe  mebr  oder  mindnr  setaelilcr 
Laven  beat^ben  einige,  die  Bndglieder  Jener  Zerietabiig,  nn^  nngeatellica 
Untorauebnng^n  nur  nocb  aus  einem  Sktslett  voU  Kidselisrde.  Bbenib  nwitei 
wir  in  der  Nnbn  der  Vdlkan«  did  durcb  AngrilF  ddr  Sanrek  und  Dwipf« 
nnf  bebacbbarlb  Geatdinb  enlatebenden  Ztraetsnngai-PiMnkte  wiadlSriadcil. 
Laute  mfiaaen'foatfirKeh  alle  diaienigen  B^alandlbeile  wieder  endlaUea, 
nda  daAen  din  dra^rnogUcben  Geotalne,  feowie  Gnae  und  Diiii|ife  sasaar- 
mengebets*  ktnd.  Ani  dem  Kontakt  di«dar  2fllrketanngn.Pnidnkaa  oatn 
ateh  oder  itai«  nndarn  Gaabn  und  Dämpfen  #^rden  neno  Verbiaduagm 
Jmrvdrgebon,  die  nft  abenMÜger  Zaraelidng  nntbriiegnn-    Findbn  nidit 


«9  hUig  Boldb«  «elwadir«  Z«fMtimig«ii  slalt,  so  lieaaeB  «eh  nH  »m»* 
lieber  SiekttMl  im  Voraiu  die  Arten  von  Zersetson^s-ProdukteD  beelimmen« 
dte  vir  bei  eiaeoi  necebenea.  VulUo ,  deseen  £xbolationen  und  Gesteioe 
bcfceaat»  vorfiaden  därften»  MaDcbe  dieeer  Salze  eind  nicbt  nar  aebr 
leiehC  senatsbar ,  soadera  meiat  aoeb  in  Waaaer  löaiieh,  ao  daaa  aie  baljl 
nacb  ibrer  Eatatebaag  gröiateDtheila  wieder  dnrcb  die  atmosphäriacbcii 
Wasaer  fortKeffibri-'werdea  and  aur  an  einaelnen  vor  Feocbtigkeit  ge> 
■thilriea  Stellea  aicb  arbaltea  jLÖaaen»  Einer  aolcben  gunatigen  Örtlicb- 
kdt  verdankte  obne  Zweifel  daa  beeprocbene  Cblor-KaKaai  aeiae  ErbaUnng;. 

Chlor-Kalion  nad  Cblor- Natrium   werden,   da   beide   ongefiLbr  in 

dfoselben  Hitse-Graden  verdampfen  ood  da  beide  alkaliacbe  Baaea  gemengt 
ia  den  von  aalssaarea  Dämpfen  aagegrilTeaen  Laven  eatbaften  aind,  ge- 
webnISch  ancb  gemeagt  mit  eiaander  vorkommen«  Nacb  dem  Verf.  iat 
Cblor-Kalinm  leicbter  so  verflncbtigen  ala  Cblor-Natrinm,  ein  Umetam^ 
der  die  Treanaag  beider  Cbloriire  in  der  Nfibe  dea  vnlkaniaeben  Heardea 
fieicbfalla  erleiebtert.  £benao  wird  die  leicbtere  ZeraeUbarkeit  Kalk- 
«ad  Ifatran-baltiger  Peldapatbe,  wo  solcbe  sngleicb  mit  Kali-baltigen 
aeflreten,  die  Scbeidnng  beider  Alkalien  erleicbtera»  Oberdieaa  gibt  ea 
VsnmUek^  Laven,  derea  Leosit-Gemengtheil,  ala  alkaliacbe  Baeia,  mw 
Kali  und  kein  Natron  entb&lt.  Ana  2ieraetaung  aolcber  ,,Leasitophyre'' 
■ittelst  aaUsanrer  ^Dämpfe  kdoate  alao  «in  aelur  reinea  Cblor-Kalium 
kcrvorgeben. 


Pbchi:  Analfeen  Totkaaia^Aar  Kopferkieae  (Stttm.  Jamrw^ 
IIV,  02). 

L  von  Ca9i$iUna  Morii, 
3.    „     h  Ckpmnne  Vteekh, 
3.    n     y^i  CmttrueeL 
4«    )|     Fßtncctü» 

5.  n    M^nte  Caimi. 

6.  „     HtfarkoUu. 

7.  „     C&mpiflui, 
Die  Ergebnisse  waren  bei: 

(1)  (2)  (3)  (4>  (5)  (•>  (7) 

S 30^7»     30^348    35,617     4M00     30,165     30,092     34,a30 

Ca 27,640     18,008     34,001     16,960     32,788     27,640     31,300 

Fe 36,800     43,336     80,292     38,484    20,760     38,832     34,070 

Gangart       .     .      3,460      8,624  4,250      0,863      3,250 

99,862  100,316  100,000  100,100     99,656     99,714  100,060 


SamMmaoamif:  Carolathin  (Mtaebr.  d»  Deotaeb.  gealog.  Genalladr. 
V,  223  C).  VarkoHNnea  ia  Steinkoblen  dar  MM^Lo94ge4^f9b9  sn  JMtko 
bei  Oitimi»  in  06#r-MblM«i,  in  eiasefaea  Trumera  oder  alt  fibersag 
vea  KM^PKcbaa.  Naeb  Waisa,  dem  man  die  Uutereiiebaat  vefdaakt^  eia 
BoDigsfala  ibaliobes  Miaoral.    Dort»   mit 


Brache,  auch  kug;e1icr  zusaromen^ehSaff ,  erdifp.     HoDigKclh  iai  unrein 
Weing^Ihe;  durchscheinend  an  den  Kanten;   schwach  fetlglinzend.    Selir 
spröde;  Harte  unter  jener  deg  Kalkspathes ;  Eii^enschwere  =  1,51S.  GipU 
im  Glas-KSIhchen  erhitzt  bedeutende  Mengen  Wassers,  zuweilen  mit  eiier 
Dekrepitation  begleitet;  bei  erhöhter  Temperatur  fiirbt  sich  der  Riidntud 
dunkler    und    hinterlAsst    eine    schwarze    glänzende    zerreibliehe  Htm, 
welche  auch  beim  stärksten  Gebläse- Pen  er  nicht  zusammensintert  Ter 
dem  Löthrohr   ohne  Flamme  verglimmend   und  Reaktionen  auf  TbonerJe 
und  Kieselsäure  zeigend.     In  ätzendem  Natron  löslich ,  durch  Chlor-Wi8> 
serstoffsäure  zersetzbar  unter  Abscheidung  von  Kieselsäure    und  Bildosg 
einer   gelblichen   Lösung.     Dieselbe  enthielt  ausser  Thonerde  und  aicr 
Kohlen-Verbindung,  welche  die  Färbung  bedingte  ,  geringe  Meogen  toi 
Eisenoxyd,  sonst  war  sie   frei   von   anderen  Bestand theileo,   Sporen  yoq  ' 
Phosphorsäure  ausgenommen ,   die   durch  Molybdän-saures  Ammoniak  in* 
gezeigt  wurden.    Hieraus    ergaben    sich    als    wesentliche    Beataodtheile: , . 
Thonerde,   Kieselsäure,    Wasser  und  eine  KohlenstofF-haltige  Sobslanft- 
Letzte    zu    isoliren   versuchte   man   auf  verschiedene  Weise  ohne  Erfolg.  1 
Eine  quantitative  Analyse  ergab  an  fixen  Bcstandtheilen:  | 

76,87 
und  diese  bestehen  aus : 

47,25  Sl 
29,62  Sil. 

Beim  Erhitzen ,  welches  bis  290®  gesteigert  werden  konnte,  ohne  eloei 
Zersetzung  herbeizuführen,  entwichen 

16,10  Wasser, 
jedoch  war  hierdurch  noch  nicht  alles  Hydrat-Wasser  ausgetrieben.         J 
Das  Ergebniss  der  Elementar-inalyse  ist  demnach  ' 

C  =     1,33 

H  =    2,44 

0  =  19,39 
und  die  prozentischc  Zusammensetzung  des  Fossils  im  Ganzen:  ^ 

^^  *^'^*   I    76,87  Um  Beatandtheile.        '* 
Si  29,62   )        '  ! 

theils  als  Wasser,   Iheils  in(  H.   2,41   i 

Verbindung  mit  Kohlenstoff  I   0.19,39   >    23,13  fluchtige  Beatandtheilf. 

C  .   1,33   ) 

Name  nach  dem  Prinzen  von  Carolatr,  durch  dessen  Sorgfalt  ditT 

Substanz  bekannt  geworden. 


KEimcoTT:  Sassolin  (Min.  Notitzen,  1854^  IX,  8  ff.).  NACMirrKs 
Vermnthung,  dais  in  Tormalinen  und  anderen  Borsäure  enthaltendes  Mi- 
neralien dieselbe  ata  der  Thonerde  analog  zusammengesetzt  anzonebnen 
•ey  und  dass  daraus  die  Übereinstimmung  des  Sassolins  mit  dem  Hydrar- 
gillit in  der  Krystallisation  zu  folgern  wäre,  veranlasste  neue  Unter- 
aoGhoDgen  der  regelrethteQ  Formen  der  erstgeaannteo  Sobataaz.   Bein 


7M 

Httfel  a»ldrllcii«r  Krystalle,  welche  eine  BestiminaDg  möglich  gcnecht 
batlco»  lachte  der  Yf.  durch  küosUich  eingeleitele  KryitalliMtion  deo 
Zwfck  SD  erreichen.  BoraSnre  wurde  in  grosser  Menge  Wassere  aufge- 
löst ond  die  sehr  verdünnte  Lösung  freiwilliger  durch  Zimmer-Tempe- 
ritsr  bewirkter  Yerdunstong  überlsssen.  ^uf  dem  Boden  des  Glases  setzten 
ach  Krjstslle  ab,  manchfach  durch  einander  verwachsene  Krystall-Lamel- 
les  Toa  sieanlicher  Diaiension  darstellend,  Ihre  Gestalt  war  die  einer 
lediucitigen  Tafel,  aar  ein  Krystall  unter  der  grossen  Menge,  ein  ZwiU 
%,  farblos  und  dnrchsichtig,  eignete  sich  zur  Messung  mit  dem  Re- 
IciioDs-Goiiiometer,  und  es  ergab  sich,  dsss  derselbe  dem  iLÜnorhombi- 
icbin  oder  «aorthischen  System  angeboren  durfte.  Als  abgeschlossen  sieht 
1  des  Gegenstand  nicht  an,  da  auch  die  lamellaren  Gestalten  des  Hy- 
drargillits noch  nähere  Prüfung  su  verdienen  scheinen. 


C.  R1MHBI.SBEB6 :  Granat  von  Haidam  im  Conneetiemi  (Poo« 
CEKD.  Annal.  LXXXV,  299  u,  300).  RSthlich,  durchsichtig,  derb ;  Eigen- 
icliwere  =  4,i73,  Gehalt: 

'     Kieselsäure 36,10 

Thonerde 19,76 

Eisenozydul 11,10 

Hanganozydul 32,18 

Kalkerde 0,58 

Talkerde o,aa 

100,00. 
I      SsTBURT   beschrieb  schon  frfiher  eine  Ibnlicbe  Varietät  von  gleich 
[lehem  Mangan-Gehalt. 


Tamnao  :  über  Shbpard's  Dysyntribit  (Zeitschr.  d.  Deutsch«  geol. 
Geiellscb.  lY,  2S3).  Name  nach  der  Eigenschaft  des  Minerals  sich  un- 
Ctnehi  schwer  pulvern  zu  lassen.  Vorkommen  zu  RoiHe^  Si,  LmwrMe^ 
Cnm/y,  lVet9-Yorlr.  Derb;  dunkelgrün,  auch  grau  oder  gelblich;  Bruch 
iptittcrig;  sehr  wenig  glänzend;  schwer  zersprengbar;  Härte  =  3,6  bis  4,0. 
Bsenschwere  =  2,76  bis  2,8l.  Verliert,  nach  Shbpard,  vor  dem  L5th- 
nbr  iB  offener  Rohre  Fencbtigkeit  und  wird  weisslich;  in  dünnen  Bruch- 
Micken  sdmelzbar  zu  weissem  Po rzeUan* artigem  Glase.  Oehalt  nach 
SttPASB : 

Kieselsäure 47,68 

Thonerde 41,50 

Eisen-Protozyd     •    .    •    •      6,48 

Waaer    ••..,,,     4,83 

SIU ! "^ 

99|49. 


7M 

Topase  In  €l«i4«Seifeii  am  Tr«!  <B«m.  Berf- Jottwl > fc. 
CBifAo'a  österr.  Zeiticbr.  IMtf,  Hr.  4f  i  Si  413).  las  SctfMwnkc  & 
MM»-^«ip|9io«li|^,  in  GooTt  ürmämrffj  esliedrte  man  Tapaae  taa  v» 
scbiedeoar  Farbe :  blatt-rosenroth  bia  ia%  Karmiafütfae  tk^  TerluiM, 
violblMi,  weini^lb.  Der  leeolo^acbe  Bao  4ea  «rwibatea  8alfc»-Wate 
kl,  wie  geaaict  wM,  weni^  voteraehfedeit  von  ileai  «armalen;  aber  Im 
eigentliebe  Gold-Lager  hat  die  aelteoe  Miclitis%«il  vos  3i-9i  Wie«erhK 


E.  ToBLsa:  Brevfcit  oder  Mesol  (Ano.  d.  Cbemie «.  Pbara.  Xd, 
299).  Dieaea  bitber  anter  dem  Name«  NatraNth  attgefibrte  Macnl  fiedd 
sieb  auf  Pbonollth  attfsItzeDd  bei  Oiet9ekmfkmm0m  am  ämtunmkL  Bcci* 
sebwere  =  S,ft46 ;  Rirfe  ss  6.  Ab  Pulver  mit  Salsalore  goUtiaircii 
Gebalt: 

SiO* 43,085 

AlW «g,«u 

NaO 1S,S3I 

KA a,714 

CaO 3,15« 

Hg[0 0,398 

HO ti,ooe 

100>1I4. 
Die  Formel  wire;' 

Äa  \ 

(^  >i,Sfi»+3a5i  +  6Ha 

▼ollig  übereinstimmend  mit  der  von  BanzEUus  fiir  den  Brevicit  von  Brmi 
in  Norwegern  angegebenen. 

0.  JutasGit:   Polybalit  von  Vic  im  ATovrlAa-Dept  (Poogbsd. 

Annal.  XCIV,   na).     Die  Analyaa  eines  siegelrolben  dichten  mit  Sleii* 

aale  vorkooMueadan  Polyhalila  ergab : 

Waaaar.                        a,t8  Natron O^fit 

Scbwafeisiora     •    .    51,93  KieseMore     .    .    .  0,11 

Cbiof 0,18  Eiaenoafd.     ...  1,91 

Kaiherde    ....    38,39  Tboaerde    .    .    .    ,  0,39 

Taifcarde     ....      6,61  99,39. 

Kali 13,99 


G.  Bischof:  Analjraa  der  im  Wasser  den  Bevenrivier  it 
amrinmm  sebwebenden  Tbeiie  (Yerbandl.  d.  Nioderrbein«  GeselUck 
l«M,  April  11).  Die  GeneraLKommiaalbn  fir  die  geologiache  üotcr- 
anehnng  von  BcUmd  erwirkte  durch  Vermittelnng  dea  Mioiateriams  dct 
Innern  die  Aofforderong  von  Saiten  der  Ministerien  der  Marine  aad  der 


m 

KiiMie*0 »  iN«  W  W4tter  mis  4t»  4ortigfiii  Rf WMmi  Fliit«f  a  m  An«^ 
lyM  fMiB«Mii4eii.  Zwii  Stuiwigg»  «iiifl  l»ftreif«  aiiigetMfffii.  Di«  tckwe* 
br»d«n  Tb^ile  i«  WM^tr  den  BmmuMmr  i«  3i«rMM«i  «wdHi  4anJi  iU. 
tvirfa  I9«lfe<ifit.  !>•■  Rua^Uni  Jkcmm^  ««*  »ielit,  tri«  OSt aea  «och  bei» 
Mete,  M  te  MIH  «ad  bei  iler  ITeMeel  der  Fell  ist«  BliMe  M-eftäo« 
tiiff  DisreeliM  »it  Stkaiiire  w«r4e»  ww  8,«S  «oiKeMgen,  Die  i^Mlya« 
^  RiflialMidbe,  elmeeebea  veo  de»  GelMite  en  Waaeer  «ad  mi  fg— ■* 
«Ik«  8«beUBM«9  tPfübr 

fLieeekisfe «ft,«8 

TliMerde  .....••    aiM>o 

EieeMs^rd 11»^ 

MiiocwioxjmI %ßlk 

Ralkerde l^TS 

Mefoeeie  a,S7 

AUMlieo 4,13 

DieM  Sbue^meneelNiBi;  nAhert  aieli  we«iiioli  der  des  neramleii  Tbon- 
•cUelenk 

Danoor!  Bericbtignng^  des  Fondortee  vom  Dnfrenoyit 
(ies.  de0  M%ni9^  e,  Ff,  148).  Des  llinerel  kommt  nicbt  am  St.  Goti- 
kgri  vor,  aondern  im  Dolomit  des  ^itmenihmiw  Im  fFa//{#,  begleitet  von 
Reilgar,  Aarfpigment,  Blende  nnd  Eueakies. 


J.  A.  Ga|.braith:  chemische  Zosammensetznnfc  der  Feld- 
ipatbe  in  den  Graniten  der  Grafschaften  Dukiin  und  Wiek* 
low  (Pkii,  Maf,  a,  Ann.  if,  IX,  40  etc.)-  Zu  den  Analysen,  deren  Er- 
gebnisse mitgetbeilt  werden,  lieferten  sehr  verschiedene  Örtlicbkeiten  das 
Material. 

(I)  (?)         (3)  (4)  (5)  <6)  (7) 

IMiry,    Threeihek  L^gk    Lmngk    OUmmm*   QUm4$'     Gleit- 

aUnmiaim^     JBrcy,       IM»,       mimms,      (e«^4»     vui/iiry 

Gr.  Gr.  Gr.  Gr.  Gr.  Gr.  Gr. 

OM6/iit.     Dubtbt.    Dublin,  WIcktow.lTUktow.H^iekiow.Jhibiin. 

RIgeiuehwere  t,A4a  %bGi       a.5S4        2,959        2,983        2,4S8        9,S€0 

SiO> 64,00    .    aft,4«  .  65,44  .  69,0*  •  44,16  .  63,60  .  64,48 

Al'O* 18,11    .    17,71  .  18,36  .  17,71  .  18,36  •  18,84  .  16,64 

MgO 6,37    .      1,77  .      -     .  8p«r  .     6,34  .     0,46  .     1,0S 

CiO 6p«r    .    Bpwr  .    0,80  .    6,23  .    0,70  .  Spar  .  S^f 

10.    ....     .     13,73    .    10^68  .  13,34  .  13,41  .  11,30  .  14,33  •  10»f4 

UM) 8,00   •      8,36  .     9,73  .     9,73  •     3,0#  •     1,8t  «    t,M 

Viriast  beiB#eiaboo    0,33   >      0,66  »    0,39  .     0,80  .    0,58  ,    0^60  ^    0^78 
08,00    .    99,31  .100^18  .  90,38  .  0^54  •  69,09  .  88,70 


7«4 

DioAT:  Analfte  eines  blaoen  Porphyrs  (4iNk  im  Mimmy  e, 
U^  193  etc.).  Bei  Cku»  und  BcmhmtU  nnfem  Fr^iit  konunt  des  G<^ 
stein  vor  und  wnrde  in  der  ersten  örtliebkeit  namentJicb  sehen  von  des 
Römern  ipeironnen;  es  seheinI  neuer  «Is  der  rothe  Porphyr  und  als  die 
eigentlichen  Melaphyre »  aueh  juniceren  Ursprungs  als  bunter  Snodslcii, 
welcher  von  ihm  an  mehren  Stellen  durchbrochen  wird  und  Träu- 
mer desselben  enthalt.  Die  Falsa i1  ist  ausserordentlich  hart,  blaolidi* 
grau  und  enthält  kleine  Nadeln  icbwarzer  flornblende,  aowie  Krystille 
weissen  Albits,  welche  bis  xu  drei  Centimeter  Lingo  haben.  Unter  der 
Lupe  erscheint  der  Teig  fast  gans  aus  Ähnlichen  Krystsllen  von  der 
kleinsten  Dimension  bestehend;  man  erkennt  such  ausser  Hombleadc- 
Theilchen  einselne  Quarz-KÖrner.  Eigenscbwere  des  Gesteins  =  S,ei<^ 
und  iene  der  Albit-Krystalle  =  2,616.  Daa  Mittel  dreier  Analyaen  ergab 
die  Zusammensetzung  (1),  welche  der  Formel  des  Albits  entspricht, 
nur  dass  mehr  Kalkerde  vorhanden ,  ala  dieses  Mineral  gewöhnlich  sa 
enthalten  pflegt,  und  dass  eine  entsprechende  Verminderung  in  der  Natroa- 
Menge  stattgefunden,  welche  Substanz  folglich  Iheilweise  auch  durch  Kalk- 
erde  ersetzt  wird.  Übrigens  zeigen  nicht  alle  Krystalle,  welche  mio 
ans  dem  Porphyr  herausschlagen  kann,  die  nSmliche  Zusammena^znng; 
manche  ergaben  einen  merkbar  geringeren  Kieselerde* Gehalt  (S): 

(1)  (2) 

Kieselerde     «    «    .    69,6    •    63,5 

Thonerde  .    .    •    .     19,3    .    23,1 

Kalkerde  ....      6,7    •      6,8 

Talkerde    ....      0,5    .      0,9 

Kali 0,6    .      0,6 

Natron 4,1     .      4,6 

99,8     .    99,6. 
Dieses  Letzte  (i)  wäre  die  chemische  Beschaffenheit  dea  Oligoklases, 
angenommen,  dass  wie  beim  Albit  ein  Theil  des  Natrons  durch  Kalkerde 
vertreten  würde.  

C.  W.  Gomubl:  Yerzeichniss  der  in  der  Oksrpfmlm  vor- 
kommenden Mineralien  (Corresp.-Bl.  des  zool.-mineral.  Yereins  is 
Regensburg,  VII.  Jahrg.  18S8y  S.  145).  Um  den  Beweis  reicher  Msacb- 
faltigkeit  zu  geben,  folgt  hier  die  Liste  der  Substanzen;  wegen  der  be- 
gleitenden Fossilien,  der  Art  des  Vorkommens,  der  Fundstätten  u.  s.  w. 
ist  das  Weitere  in  der  Abhandlung  selbst  nachzusehen : 

Albit  Amphibol  (sls  Tremolit  und  Strahlstein,  als  Hornblende  usd 
Asbest).  Andalnait  Arragonit.  Arsenikkies.  Augit.  Barytspath  (aadi 
Faser-Baryt).  Beryll.  Beryll- Kaolin  (aus  Zersetzung  des  Berylles  berver- 
gegangener  Beryllerde-haltiger  Thon).  Blei-Karbonat.  Bleigtanz.  Bol. 
Brauneisenstein.  Braunkohle.  Braunspath.  fironsit.  Bncholsit.  Cbia- 
stolith.  Chlorit  Cbloropal.  Chrysolith.  Chrysotil.  Cömlessit  (pbof- 
phorsaurea  Eisenoxydul-Hydrat,  erdig,  weiss;  nrsp6nglicber  Zustand  des 
Eisenbian's).     Colombit.     Craarit  (GrflncisetterB).     Diallage.     Diehroit 


70Si 

DiiftM.  EiaeoiifMitb.  Eiieo^Yltriol.  Epidot.  Flossspatb  ((anch  Flusflstein 
und  Flmtcrde).  Gelberde.  Glaukonit.  Gold  (fein  eingesprengt  in  Qaars- 
Scbiefer  vnd  in  Seifen-Hfigeln).  Granat.  Graphit.  Gfps.  Hansmannit. 
Kakoxen.  Kali.  Glimmer.  Kalkapath.  Kaolin.  Kopferkies.  Knpfer- 
iMor.  Lazalitb.  Lithion*Gliroi9er.  Magnesia.  Glimmer.  Magneteiaen^ 
Magnetkies.  Malachit.  Markasit  (Sfrahlkies).  Myelin  (Talk-Steinmark)! 
Oakosin.  Opal  (Hydrophan,  Kieselsinter,  Halbopal ,  Kascbalong,  Tripel, 
Kteselgnfar).  Orthoklas.  Ottrelit.  Phosphorit.  PsUomelan.  Pyrit  (Eisen- 
kies^ Pyrolosit.  Pyromorphit  (6riin>Bleierz).  Qnars  (Bergkrystall,  ge- 
neioer  Quarz,  Amethyst,  Rosenqoarz,  Eisenkiese!,  Hornstein,  Kieselschie- 
fer, Jaspis,  Basalt- Jaspis).  Rasen-Eisenstein.  Rautenspath.  Retinit.  Roth- 
Eiteners  (Eisenglimmer  und  Roth  -  Eisenstein).  RothgOltigerz.  Rutil. 
Sehwarzkohle.  Serizit.  Serpentin  (edler  und  gemeiner).  Silber.  Steatit 
(Speckstein).  Talk.  Talkspath  (Magnesitspatb).  Thon  (Alaonsehiefer, 
Braodsebiefcr,  Töpfertbon).  Titaneisen.  Titanit.  Torf.  Tormalin.  Dranit. 
Vesumn.    ViYianit    Wad«    Wavellit.     Zinkblende.     J&innerz.    Zinnober. 


A.  Brbithavpt:  Vorkommnisse  auf  dem  Hauptgang  im  Berg- 
werks-Distrikt fftenileliiefistHa  bei  Ouadaiajara  in  Spanien 
(HiRTK.  Berg-  n.  Hniten-m&nn.  Zeitung,  ISSd^  Nr.  9^  S.  9).  Die  For- 
BMtion  der  edlen  Geschiebe  zeigt  ganz  die  Znsammensetzung  wie  auf  der 
Grobe  Neue  Hofitmng  Ooiiee  zu  Braimeiorf  hei  Freikerg\  Qnarz  ist  auch 
hier  da«  älteste.  Glied  und  zum  Theil  massig.  Mit  den  Silberminem: 
Schilfjglaserz  (Freieslebenit),  krystallislrt  und  selbst  in  derben  Msssen, 
Rothgnltigerz,  dterb  auch  krystallislrt,  und  Miargyrit,  bis  jetzt  nur  derb, 
erscheinen  Bournonit  und  Bleiglanz.  In  oberen  Teufen,  welche  wesentlich 
Bleigianz  fuhren,  kommen  aueli  Weiss-Bleierz  und  Blei- Vitriol  vor. 


Tb.  Kjbrulp:  Zusammensetzung  des  Cerits  von  Riidar' 
heilen  in  Schweden  (Annal.  d.  Chem.  u.  Pharm.  LXXXVII,  12  ff.). 
Das  znr  Analyse  benutzte  Material  war  nicht  ganz  frei  von  fremden  Bei- 
neognngen;  es  enthielt  namentlich  Molybdän-  und  Wismutb-Glanz.  Die 
Analyse  ergab; 

Kieselsfiure  ....>..    20,408 

Cer-Oxydul 56,075 

Didym-baltiges  Lanthanoxyd  .      8,120 

Eisenoxydnl 4,773 

Kalkerde 1,179 

Wasser 5,203 

Schwefel-Molybdän     ....      3,270 

Sthwefel-Wismutb 0,184 

99,302. 
Formel :  2(3'ift8)  +  3Aq. 

JakrgaBg  1865.  45 


708 

KbiiIVoott:  gemeioschaftliehes  Vorkommen  vod  Arrtgon 
vnil  Kalkspath  (Min.  Notitcen,  Wien  18S8y  III,  3  ff.).  Zn  WtilUA 
10  ßShmem  kommeo  unregelmäeeifi;  verwachsene  und  etaogeiige  KrjstaJ- 
loide  vor,  blaea-vioiblau  in's  Blaas-roeenrotbe,  darcbsicbtig  bis  darcb- 
scheinend  and  g^lasgläozend.  Sie  bilden  jie  vorwaUende  AusfJiUani;  tint 
kugeligen  Mandelstein-Hohlraumes  in  einer  Grund-Masse,  dereo  Bcsckaf- 
fenheit  aus  wenigen  anbSngenden  Theilen  sieb  nicbt  genau  bestimsiM 
liess.  In  einem  grosseren  Arragon-Krystall  ist  ein  braunliefa-gelbcs  rboa- 
boedriscbes  Kalkspatb-Stuck  eingeschlossen,  und  gleicbgefärbter  KsUttpath 
bildet  die  Unterlage  des  Arragons  überhaupt.  Wenn,  wie  in  diesem  Mo- 
sterstuck,  Arragon  und  Kalkspatfa  in  derselben  Höhlung  getroffen  werden, 
so  durfte  man  nach  G.  Rosb  annehmen:  beide  Substancen  waren  so  ver- 
schiedenen Zeiten  gebildet  worden ,  oder  der  Kalkspath  sey  froher  Arra- 
gon gewesen,  und  das  Mnsterstuck  gewinnt  um  so  grosseres  Inlereste, 
weil  an  ihm  die  Bildung  zn  verschiedener  Zeit  und  die  Reihenfolge  der- 
selben zu  sehen  ist.  Es  lässt  nämlich  das  Exemplar  sehr  sch5n  den  Ver> 
lauf  der  Ausfüllung  von  Hohlräumen  durch  vermittelst  Wassers  sngefährte 
Substanien  Verfolgen.  Zuerst  setzte  sich  durch  Wasser-haltiges  Eises- 
oxyd  gelbgefftrbter  Kalkspath  in  Krystallen  auf  den  Wandnngeo  ab,  wo- 
bei man  auch  die  durch  anflösende  Kraft  und  mechanische  Einwirfcoag 
des  Fiuidums  hervorgebrachte  theilweise  Zerstörung  der  Wandungen  dsith 
abgebröckelte  einzelne  Theile  der  festen  Gestein-Masse  sieht,  wie  solche 
in  Achat-Mandeln  'oft  zu  beachten  ist.  Aus  der  Kalkspatb-Menge  lasst 
sich  auf  kurze  Dauer  des  Absatzes  scbliessen,  und  die  sodann  fotgeode 
Bildung  des  Arragons  ging  unter  veränderten  Temperator-VerhaltnisseD  vor 
sich,  welche  gewöhnlich  mit  Absätzen  verschiedener  Spezies  in  Yerbio- 
dnng  sa  stehen  pflegt.  Die  Arrsgon-Krystalle  setzten  sich  über  dem  krj- 
stallisirten  Kalkspath  fest  und  erffillten  nacbcund  nach  ohne  Dnterbrechosg 
der  Bildung  den  ganzen  Hohlraum.  Da  die  Arragon-Kiystalle  anders  ge- 
färbt und  viel  reiner  sind,  als  die  Kalkspat h-Krystalle,  so  sieht  man  hier- 
aus, tvia  das  mit  Kalk-Karbonat  beladene  Floidom  durch  die  bereits  vor- 
handene Kalkspath  •  Ablagerung  gleichsam  filtrirt  wuMe  und  die  gelbe 
durch  äusserst  fein  vertheiltes  pulverolentes  Pigment  hervorgebrachte  Fär- 
bung aufhörte,  dagegen  das  noch  vorhandene  Eisen  durch  irgend  eiae 
Verbindungs- Weise  die  blasse  röthlich-blane  Farbe  des  Aragons  erzeoft, 
oder  dass  der  Einfluss  des  die  ganze  Gestein-Masse  durchdringenden  Flui- 
dums  auf  dieselbe  ein  anderer  geworden  ist.  Sowie  früher  von  den  Wsn« 
düngen  des  Hoblrsumes  sich  einzelne  Theile  losbröckelten  und  dadordi 
mit  der  Ausfullungs-Masse  gemengt  erscheinen,  bröckelten  sich  aoch  eio- 
zelne  Kalkspatb-Krystalle  oder  Theile  derselben  ab  nnd  wurde  auf  diesesi 
Wege  vom  krystalltsirenden  Arragon  umschlossen«  Die  Natar  des  erstes 
Absatzes,  eine  Bekleidung  der  Wände  durch  nebeneinander  anfgewacbseoe 
Kalkspatb-Krystalle,  wurde  die  an  Achat-Mandeln  vorkommenden  Zofuh- 
Tungs-Kanäle  gar  nicht  als  nothwendig  erscheinen  lassen ,  da  ein  krystal- 
linisches  Aggregat  ganz  gut  geeignet  ist,  den  Zutritt  eines  Flnidams  ia 


707 

dn  noeh  nnerffillte  Innere  tn  vermitteln ;  indessen  sieht  man  auch  hier, 
Süd  nberdiess  sehr  lehrreich,  den  Ort  eines  Zafafarongs^Kanals ,  and  wie 
die  letzten  Arragdn-Theile  sich  in  retroi^rader  Weise  fingen  diese  Stelle 
Mn  als  feine  lineare  Gebilde  absetzten,  nachdem  der  disponible  Ranm 
doreb  den  Absatz  im  ganzen  Innern  sich  immer  mehr  verengt  hatte,  bis 
endlich  die  Ansfüllnng  abgeschlossen  wurde.  Die  an  diesem  Musterstnek 
gemachte  Erfahrung,  dass  Arragon  nach  dem  Kalkspath  als  Ausfnllnngs« 
Masse  eines  Mandelstein-artigen  Hohlraumes  entstand,  in  Verbindung  ge- 
bracht mit  6.  Rosb's  bekannten  Wahrnehmungen ,  Iftsst  auf  einen  Tempe- 
ralar-Wechsel  der  das  Kalk-Karbonat  zuführenden  Quellen  schliessen  und 
ionehmen,  dass  der  Absatz  zu  einer  Zeit  stattfand,  als  das  Gestein  voll- 
ioDmen  erkaltet  war  und  seine  ursprungliche  Temperatur  keinen  Einfluss 
a«f  Jena  der  sugefuhrten  Wasser  hatte,  weil  die  vorliegende  Reihenfolge 
des  Kaifcspathea  und  Arragons  eine  Temperatur-Zunahme  annehmen  Usat* 
—  Yen  einer  Umwandlang  ieu  Arragons  in  Kalkspath  kann  hier  nieht  die 
Rede  sef  n. 

Der  ¥f.  gedenkt  einer  ähnlichen  Erscheinung  von  Bur$h$im  im  Kai" 


W.  Sartorios  von  Waltbkshausbn :  Parastilbit  (dber  die  vulka- 
nischen Gesteine  S.  249).  Vorkommen  mit  Chabasin,  Heulandit,  Desmin  und 
Kalkspath  bei  ThyriU  am  Hvalfiorderürand  im  Bor^arfiord  auf  Mani, 
Gehalt: 

SiOa 61,86 

AI3O, 17,83 

CaO 7,32 

NaO 1,99 

KO 1,78 

HO 9,20 

99,98. 
Das  Mineral  steht  dem  Epislilbit  nahe. 


Rämsibl8bbro :  Thomsonit,  Comptonit  und  sogen.  Mesolith 
Ton  Ba%$n9tein  (Handwörterb.  Suppl.  V,  239).  Der  Thomsonit  von 
Uvmhm'iim  zeigt  eine  Eigenschwere  =  2,383  <a).  Die  Analyse  des 
Coiaptonits  von  Ktatden  [?]  ist  nur  eine  Wiederholung  der  früher  von  R« 
uateroommenen  (b)*  Der  sogen.  Mesolith.  von  Hauensiein  ist  weiss  und 
dsrchsicbtig,  also  wohl  etwas  zersetzt  und  von  2,357  Eigenschwere  (c). 
Die  Analysen  ergaben  folgende  Zusammensetzungen: 


45' 


708 


(«) 

(b) 

(e) 

Kieseltlare  . 

.     .     38,09 

.     38,77     . 

39,63 

Tbonerde     . 

.     .     31,62 

.     31,02     . 

31,25 

Kalkerde 

.     12,60 

.     11,96     . 

7,27 

Natron    .    . 

.       4,62 

.       4,54     . 

8,03 

Wasser  .    .    . 

.     13,40 

.     12,81     . 

13,30 

100,20 

.   100,00     . 

99,4a 

B.     Geologie  und  Geognosie. 

J.  FoRBBs:  Gletscher  und  Eis-Felder  in  Norwegen  (K»- 
woy  and  ita  Olaeiere.  Edinkurg  1868),  Bei  einem  Vergleich  der  Berge 
Norwegens  mit  denen  des  Sehwetixer^Landee  worden  schon  firfiber  und 
ziemlich  richtig  erste  als  „Mauer-Zinnen  mit  viereckigen  Zahn-Sdinitteo^' 
bezeichnet,  letzte  aber  als  ,,Dacher  mit  aneinander  gereihten  Spitceo  und 
pyramidalen  H5hlungen*^  Einsenkungen  stellen  sich  im  ersten  Falle  als 
tiefe  Scblncbten  dar,  die  Felsen-Plateans  schneidend;  im  letzten  sieht  Dan 
den  gewöhnlichen  Wechsel  von  Bergen  und  Thalern.  Dort  breitet  sich  der 
Schnee  über  grosse  Platean's  ans  oder  schmilzt  an  Durchscbnitts-Stellen; 
hier  gleitet  er  in  sehr  erhabene  Thäler  und  bildiet  Gletscher  durch  seiBf 
AnhSnfung.  Auch  sind  die  Norwegiechen  Gletscher  nicht  so  ausgedehnt, 
als  man  erwarten  konnte;  es  gibt  nur  zwei  oder  drei  grosse,  und  diese 
stehen  den  Aietseh-  und  den  Aor-Oletschem  nach,  sowie  dem  Eismeer  voa 
Chamowny.  Der  grosste,  jener  von  Lodal  im  Jusiedaly  misst  naeh  Ddro- 
CHBR  neun  Kilometer  Lange  und,  da  wo  er  am  breitesten,  etwa  800 
Meter,  er  durfte  demnach  nnr  ungefähr  V,  dir  Oberflache  des  AMiek- 
Gletschers  haben;  aber  das  mit  dem  erwähnten  Gletscher  in  Yerbindang 
stehende  Schnee-Feld  bedeckt  vielleicht  einen  Raum  von  wenigstens  100 
Englischen  Meilen  und  durfte  wahrscheinlich  in  dieser  seiner  Erstreckoog 
sämmtliche  in  den  Alpen  vorhandene  übertreffen.' 

Was  der  Vf.  in  Norwegen  hinsichtlich  der  bedingenden  Ursache  der 
Bewegung  der  Gletscher  zu  beobachten  Gelegenheit  hatte,  dient  zur  B^ 
stätigung  der  von  ihm  vor  einer  Reihe  von  Jahren  dargelegten  bekannten 
Theorie.  Das  Herabsteigen  des  Eises  der  Berge  durch  die  Thaler  findet 
unaufhörlich  und  regelmassig  statt  während  der  Nacht  und  während  des 
Tages,  im  Winter  wie  im  Sommer,  nur  in  jener  Jahreszeit  in  etwas  ge- 
ringerem Grade.  Stets  wechselt  die  Bewegung  mit  der  Temperatur,  sie 
ist  minder  stark  bei  kaltem  als  bei  heisscm  Wetter;  Regen  und  Schnee- 
fall wirken  beschleunigend  ein.  Die  Mitte  der  Gletscher  bewegt  äth 
schneller,  wie  ihre  Seiten;  dasselbe  gilt  von  der  Oberfläche  im  Tergleich 
zum  Grunde.  Bei  übrigens  gleichen  Umständen  wird  diess  VorscbreiteD 
der  Gletscher  befordert  durch  starke  Neigung;  einengende  Felsen-Kanäle, 
in  welchen  dieselben  hingleiten  und  Unebenheiten  ihrer  Bette  sind  keine  Hio- 
dcmisse  n.  s.  w.    Das  Vorscbreiten  des  Krondal»GleUeherg  während  eioes 


700 

Jahies  b«ftri{[^  168'*  —  WJe  Emhark  vor  Iftnger  ab  drei  Jafarzehnten 
dargetbao,  liUst  sich  nnr  darch  die  Btwegnng  der  Gletscher  das  Fort- 
fuhren nDg^ehenrer  and  theils  scharfkantiger  Gesteio-Blöcke  anf  die  Gipfel 
hober  Berge  erklären;  man  findet  deren  in  grosser  Zahl  in  der  Provinz 
CkrUtUoMünd,  Auffallende  Analogie'n  gewähren  die  auf  BHiUehen  Ei- 
landen und  namentlich  in  Skys  uod  im  nördlichen  Theile  der  Provinz  Wales 
beobachteten  Thatsachen.  Auch  im  EimalQya'OeHrge  scheinen  Gletscher 
von  gewaltiger  Ausdehnung ,  was  ihre  Bewegung  betrifft,  denselben  Ge- 
scfzen  unterworfen,  wie  jene  in  der  SehtceUM  und  in  Savayen;  sie  zei- 
^n  Sporen  einer  viel  grosseren  Erstreckong^  in  früherer  Zeit.  Das  Da- 
seyo  von  Terminal-Moränen  lässt  sich  nur  durch  die  Gletscher-Theorie 
erklären.  Ohne  behaupten  zu  wollen,  dass  säm rotliche  gestreifte  und  ge- 
furchte Felsen  SkandimwieM  ^  so  z.  B.  die  auf  Plateaus  oder  Gols  vor- 
handenen ,  durch  dieselben  Theorie'n  ,  '  wie  man  solche  gewöhnlich  aus- 
legt, erklart  werden  können,  ist  der  Vf.  dennoch  geneigt  zu  glauben^  das« 
Norwegen  einst  fast  ganz  mit  Schnee  und  Eis  bedeckt  gewesen. 


J.  G.  Comming:  neueste  Änderungen  im  Niveau  des  Islänr 
ducken  Meeree  (Vinstit,  1864,  449  nach  dem  Report  of  the  British 
Auoeiatio»  eet,  for  1864),  Alle  neuen  Änderungen,  im  Niveau* Yerhält- 
Diue  zwischen  Erdboden  und  Meer  auf  der  Insel  Man  angegeben,  scbei- 
DCD  die  Dachbarlichen  Küsten  Englands  und  Islands  betroffen  zu  haben. 
Die  Periode  des  Thones  mit  den  Gerollen  war  bezeichnet  durch  ein  kal- 
tes Klima  nnd  durch  Sinken  der  Insel,  sowie  der  umgebenden  Küsten, 
aaf  einer  Höhe  von  wenigstens  500  Meter;  und  während  der  Wieder« 
erbebuDg  des  Landes  trat  ein  Zwischenraum  ein,  wo  die  Erde  stillstand 
«Dgefähr  6  Meter  ober  dem  •  gegenwärtigen  Niveau.  Der  marine  Grund 
des  Allavial-Gletscbers  lag  damals  trocken  und  bildete  eine  baumlose  aus« 
gedehnte  Ebene,  die  Insel  üfan  und  die  umliegenden  Gregenden  enthal- 
(eod;  denn  ESngland  hing  in  jener  Zeitscheide  mit  dem  Kontinent  zusam- 
men. Damals  bewohnte  der  grosse  Irländische  Hirsch,  Cervns  mega- 
eeros,  das  Eiland  Man,  und  mit  ihm  lebten  daselbst  andere  Thiere,  deren 
Überbleibsel  in  den  Süss wasser- Mergeln  gefunden  werden,  welche  Becken- 
förmige  Vertiefungen  einnehmen  in  der  Ebene  von  Gruss  nnd  Ries.  Die 
Becken  ond  die  Ebenen  selbst  bedeckten  sich  sodann  mit  Pflanzen-Wachs- 
tbom;  sie  haben  heutiges  Tages  noch  an  vielen  Oiien  eine  Torf-Lage 
aofzuweisen,  in  welcher  man  Wald-Bäume  trifft.  Allein  während  der  näm- 
lichen Periode  bahnte  sirJi  das  Meer  allmählich  einen  Weg  dorch  die  Ter- 
rasse von  Alluvial-Gmss  bis  zu  dem  Augenblicke ,  wo  die  Insel  Man 
«ich  isolirt  befand  nnd  jede  neue  Einwanderung  von  Thieren  und  Ansie- 
delang von  Pflanzen  aufhörte.  Felsen  von  Alluvial-Gruss  trifft  man  auf 
allen  Küsten  der  Insel,  woselbst  sie  häufig  die  festesten  Gesteine  über- 
ragen und  bedecken;  in  anderen  Fällen  finden  sich  dieselben  in  geringer 
Entfernung  landeinwärts.  Die  Gestalt  des  erwähnten  Kanals  und  die  un- 
eraessliche  Zerstörung  pleiocäner  Ablagerungen  im  sudlichen  Theile  von 


710 

Mm  iprtdieii  dafSr,  dtM  die  Einwirkung  des  Meeref  vottiglitb  mi 
Sfiden  i(am.  Sein  erbabeniiter  Stand  iel  düreb  soJilreiche  von  WatM 
aasgeiprabetten  Höblen  ang^egeben  auf  eAninitlicben  afidlicbert  «nd  weit- 
lieben  Ufer-Stellen  weit  oberhalb  des  boehsten  FInth-Standcs  bentigcr 
Zeit.  Eine  andere  noch  bedeutendere  Änderung  ergibt  sich  ans  1laterg^ 
snnksoen  Waldungen  an  mehren  Kusten^Slellen;  hier  dnrite  PIlaoi» 
Wacbsthum  stattgefunden  haben  nach  der  Bildung  der  Grnss-Terrtne 
wfthrend  einer  vorübergehenden  Erhebung,  in  Folge  deren  da«  Meer  !#• 
l&mda  noch  einmal  trocken  gelegt  wurde.  Ob  die  letste  Senkmig  sich 
während  der  geschichtlichen  Zeit  enget  ragen,  ist  noch  nicht  genagstn 
ermittelt  

Baitle  und  VilIb:  die  Provinz  ÄigerUn  {BulUi.  §ioL  b,  II^ 
606  etc.).  Gebilde  feurigen  Ursprungs  sind  meistens  sehr  wenig  ent^ 
wickelt  nnd  treten  nur  eis  beschr&nkte  Lsnd-Inseln  auf  inmitten  der  tob 
ihnen  emporgerichteten  Sedimentär-Formationen.  Von  diesen  kennt  man  bis 
sur  neuesten  Zeit  folgende: 

1.  Üb ergsngs- Gebirge.  Setst  die  Masse  der  Baummrtak  bei  M- 
fjsf*  EQsammen.     Fossile  Reste  kennt  man  noch  keine  dsria. 

S«  Jura-Gebirge«  Wie  es  das  Ansehen  hat,  ist  demselben  eise 
grosse  Verbreitung  eigen ,  aber  wegen  der  Seltenheit  organischer  Über- 
bleibsel fillt  die  genaue  Ermittelung  der  Grensen  schwer.  Die  versdne- 
denen  Glieder:  schieferige  Mergel ^  dichte  grane  Kalke  nnd  Qoanitc, 
haben  Stftrnngen  und  Umstursungen  erlitten. 

$•  Unteres  Kreide-Gebirge.  In  seinen  mineraiogisclMB  Merk- 
malen dem  Jnra-Gebirge  ihnlieb  und  allem  Yermntbeii  naeb  noch  mlkb- 
tiger  entwickelt  als  dieses.  Man  trifft  so  u.  a.  auf  dem  Mfi§M  LedU  ii 
der  Gegend  von  Mei^ük  bei  S<mr  Ok^Um  n.  s.  w.  einige  ffir  diese  Zeit- 
scheide eharafcterietische  fossile  Reste  nnd  namentlich  mehre  Arten  von 
Amraonites,  Östren,  Galerites  castanea  Lsm.  n.  a.  w. 

4.  Nammulitisches  Gebirge.  Bis  jetzt  konnte  dasselbe  nicht 
mit  der  nötbigen  Sorgfalt  erforscht  werden.  Bei  Ferodha  unfern  Biid&k 
findet  sieh  In  Steinbrilehen  ein  dichter  Kalk,  der  kleine  NnrnrnnUtcs 
enthalt. 

5,  Mittles  Tertiär-Gebirge.  Sehr  entwickelt  und  besonders  is- 
teresaant,  weil  die  hau ptsfich liebsten  Erze-führenden  Ginge  der  Provinz 
dsrin  ihren  Sitz  haben;  so  n.  a«  die  Kupfer-Lagerst&tte  von  Tsnes.  Bei 
MüiMurik  und  Mommaim  trifft  msn  Erz-Ginge  sngleicb  im  mittlen  tertiarcB 
nnd  im  nntern  Kreide-Gebirge.  Vielartige  fossile  Reste,  bei  deren  zpe- 
zieller  Aufführung  wir  nicht  verweilen  können,  kommen  im  Becken  voi 
OrUänwUle  vor,  im  Gebirge  von  Ten$9  u.  s.  w. 

«.  Oberes  Tertiär-Gebirge.  Vorzuglich  entwickelt  am  Meerm- 
Ufer  zwischen  dem  iJüekel  Chemmah  und  der  Mündung  des  Ofud  Amts. 
Besteht  in  den  unteren  Theilen  aus  mächtigen  thottigen  Meigeln,  in  den 
oberen  aus  mehr  oder  weniger  sandigen  Kalksteinen.  Eine  reiche  Aus- 
beute  an  mancbfaltigen  fossilen  Besten  lieferten  die  Gegend  nm  l^snenik, 


711 

die  üfo  iM  Omd  VUoty  der  W(}eM  Chmtmuh^  wie  die  mitgetbeilte  sehr 
•Mijifarlifthe  AnCOIiIuag  ergibt. 

7.  Qaart&res  Gebirge,  Tritt  länge  der  Kaste  auf  und  im  Lan^ 
dcs^lDBem.  Besieht  aas  marinen  Trfimmer  •  Gebilden  iind  im  oberen 
Tbcile  aus  kalkigem  Sandstein,  der  mitunter  in  Susswasserkalk  übergebt. 
Bei  F9mkm  indet  sich  Hei  ix  in  grosser  Menge. 

8.  A II ovial- Gebirge.  Erscheint  beinahe  in  allen  Thalern.  He- 
lix,  Bnlimns  nnd  Cyclostoma  werden  getroffen,  ähnlich  den  heutiger 
Zeit  noch  lebend  vorhandenen. 


Bolkbt:  Überrindnngen  thdnern  er  Wasserleitungs-Roh* 
reo  (VerbandL  d.  allgem.  iSchweitz,  Gesellsch.  f.  Natur-Wissensch. ,  St.* 
Gallen,  1864^  S.  53).  Neue  Untersuchungen  von  Bocdbt  und  Boutron 
nl»er  die  Ursache  der  Inkrustationen  der  Wasser-Lei tongen  in  der  Nähe 
von  Pari9  ergaben,  dass  Wasser  von  ziemlich  gleichem  Gehalt  an  icoh- 
lensaurem  Kalk  sich  sehr  verschieden  verhielten,  indem  die  einen  Ab- 
sätze gaben,  die  anderen  nicht.  Sie  leiten  das  vom  gleichaeitigen  Vor- 
kommen noch  anderer  löslicher  Salze  her  in  dem  Sinne,  dass  solche  ver- 
anlassen können,  dass  der  kohlensaure  Kalk  sich  um  so  leichter  absetze, 
je  grösser  ihre  Menge  ist.  Bollby  hat,  uro  diese  Angabe  zu  kontrolliren, 
zwei  QuelleB  aus  dem  Jmra  in  der  Nähe  von  Aar««  untersucht,  von  denen 
ihm  schon  lange  bekannt  war,  dass  beide  ungefähr  gleichviel  kohlen- 
sauren Kalk  enthalten  und  sich  dennoch  sehr  verschieden  zeigen.  Die  eine 
bei  Aotmm  aetat  wenig  Rin^e  in  die  Thon-Röhren,  die  andere  aber  bat 
eine  seit  etwa  16  Jahren  gelegte  Wasser-Leitung  fast  unbrauchbar  gemacht 

Das  Wasser  von  Aar««,  voüErliMMk 
enthalt  Gesammt-Rnckstand  M  120  Gr.  getrocknet 

in  1  Litre 0,320  Gr.  .  0,211  Gr» 

Yerlnst  dnreb  Glühen  (Organisches) 0,018   „    .  0,040  ^ 

BBlöslicIie  Salze  des  Räekstandes 0,170   „    .  0)162  „ 

Dar  Mehrgebalt  an  löslichen  Salsen  beträgt  demnach  nur  6  Milli- 
grassne  im  LUra,  daher  der  Mehrgebalt  organischer  Snbstanx  22  Milli- 
gramoM  im  Litre  dea  stark  dberrindenden  Waasers.  Es  seheint  demnach, 
dsss  die  organischen  Substanzen  mit  Veranlassung  au  den  Überrindungen 
geben.  

HoRLev:  Fossiler  Baum-Stamm  in  dem  Mollasse-Mergel 
eines  Tunnels  bei  Latitaime  {Act  Sae.  Heivei.  reunU  a  Pwrrmiry 
18S9t  249).  In  einer  firuher  40'  mächtigen  Lage,  bestehend  aus  wech- 
leloden  Sandsteinen  und  Mergeln  wurde  der  Fund  gemacht:  ein  deutlich 
im  braunen  Mergel  eingewurzelter  Baumstamm  von  d"  Durchmesser  und 
negefahr  3'  Höhe.  Sein  Inneres  war  zerstört  und  durch  Merjg^I  entizt; 
die  wohlerbaltene  Rinde  erinnerte  einigermassen  an  jene  der  Kastanien - 
Bäome.  Ein  zweiter  entdeckter  Stamm  wurde  durch  einen  Einsturz  wei- 
terer Untersuchung  entzogen. 


71« 

H.fi.  GBimTz:  die  anthrasitiscben  Kohlen  4ee  oberettXrs- 
Gebirge*  (WiMensch.  Beilage  der  Leipz.  Zeiloog  ISöSy  Sept  13.).  Lag 
auch  die  VermutbaDg  sehr  nahe,  das«  d^r  Anthrazit  von  SekmfM  oder 
Werner's  muschelige  oder  eigentliche  Glanzkohle  ebenao  wie  die  Anthn* 
zite  von  Pennsplvanien  und  die  anthrazitischen  Kohlen  von  Werden  k 
der  Preuseieehen  Rhein-Provin»  veränderte  Steinkohlen  seyen,  die  dndi 
Berührung  mit  einem  geschmolzenen  eruptiven  Gesteine  ihrer  froher  ait 
Kohlenstoff,  verbundenen  Gasarten  (des  Sauerstoffs  und  Waaserstof s)  b^ 
raubt  worden  sind,  so  war  Diess  ^och  für  die  Anthrazite  des  obereo 
Er»'Qekirgee  bis  jetzt  noch  nicht  nachgewiesen.  Indessen  war  ea  bereite 
^863  H.  Spoth,  Direktor  des  V,  Stunde  von  der  Saiger-Hutte  GrumUud  bei 
dem  Dorfe  Brandeu  in  Böhmern  gelegenen  Kohlen- Werkes ,  wo  eine  ta- 
thrazitische  Kohle  in  der  unmittelbaren  Nähe  des  Baaaltes  anftritt,  ge- 
gluckt, dort  einige  Pflanzen-Reste  zu  finden,  in  denen  G.  Sigillsria 
oculataScHLTH.,  S.  pes  capreoliSTB.  undS.  i nter media Bufon.,  als« 
Formen  erkannte',  welche  die  Sigillarien-Zone  oder  die  älteste  SteiBkobles- 
Flora  der  Gegend  von  Zwickau  repräsentiren ,  und  wodureh  den  antfart- 
zitischen  Kohlen  von  Branifati  bereits  ihre  geologische  Stellong  angewiesei 
worden  ist  In  der  Antbrazit-Region  des  Bäeheieckm  Brst'QMrgee  waita 
nur  Bruchstucke,  wahrscheinlich  des  Araucarites  earbonarins  €r6ir. 
aus  dem  aotbrazitischen  Sandsteine  von  S^önfeU  und  einzelne  Bmcbsticke 
von.  faseriger  Holzkohle  im  muscheligen  Anthrazit  bekannt.  Bei  neoer- 
liehen  Nachforschungen  im  Anthrazite  von  JSdkam/M  nnd  RekfM  vad 
mehren  anderen  Orten  zwischen  £layi{a  und  Uerwudorf^  zwisefaea  Bher- 
Pöbel  und  BSremfele  u.  s.  w.  fand  man  nun  auf  älteren  MMde»  fiberall  dea 
Calam.cannaeformis  undSigillaria  sowohl  in  denGlimmer^reiehendarek 
Anthrazit-Brocken  geschwärzten  Sandsteinen  nnd  in  den  wenigen  Boch 
nicht  zerfallenen  Schief er-T}ionen ,  als  in  dem  Anthrasite  seibat,  anehnock 
an  der  Decke  der  Antbrazit-FIdtze  auf  den  noch  gangbaren  Stollen.  Die  bei 
SehönfeU  beobachteten  Formen  waren  :  Sigillariaocnlata  Schltb.  and 
Calamites  cannaeformis  Scbltb.;  bei  HehfeU  und  Zmmmkmt»  aaf 
Ifermailor/'ar Forst-Reviere:  S.oculata  oderS.CorteiBmfGN.,CnlaniteB 
cannaeformis  Schltb.,  Stigmaria  ficoides  var.  «tiior  Gberitz  lad 
eine Lycopodiazee ,  wahrscheinlich  As^idiarianndulata Stb. ;  swisekrn 
Ober^Pöbel  und  BörenfOe^  ohogefahr  80  Schritte  oberhalb  der  kleinen  aber 
den  Pöbelbaeh  fuhrenden  Brücke  an  einem  am  linken  Gehänge  de«  Thalci 
emporfuhrenden  Fahrwege  vor  dem  Mundloche  eines  verfallenen  Stollens: 
Cal.  cannaeformis  in  mehren  ausgezeichneten  Exemplaren ,  C.Sackowi 
BRMGif.  in  einem  wohl  erhaltenen  Stämmchen,  Blätter  einer  Sigillarii, 
wahrscheinlich  der  S.  ocnlata,  Blätter  von  Cordait ea  boraaaifoliss 
Stb.  oder  einer  Noeggerathia,  Stamm-Stucke  einer  Knorria  oder 
Halonia;  auf  dem  Wege  von  Sayda  nach  Hermsiorf  oberhalb  der  JSsfty- 
Mühle:  Sigillariaocnlata,  Calamites  cannaeformis,  Stignaria 
ficoides  BariGif.  var.  minor  Gbinitz  und  Aspidiaria  nndnlata  Stb. 
Ausserdem  fanden  sich  zahllose,  der  Art  nach  nicht  sieber  bestinaibare 
Bruchstucke  überall,  anch  noch  in  dem  Antbraiite. 


718 

Hlatdordi  iat  aber  nidrt  mir  die  Abttattininii:  dieaer  Anlhrftsite  ma» 
Maases  oabMfrdtbar  nachgewieseD »  sondern  auch  ihre  Parallelieining 
Bit  deo  mteraten  Steiokoblen-Ffötzen  der  0egend  jron  Zwickau ,  Nieder- 
wmrgekmit»  and  FiSha  oder  der  SigilUrien-Zone  ▼ollkommen  gerecht- 
fertigel,  nnd  die  AntbrauC-Formation  des  oberen  Bra-OeHrgee  hat  dem- 
aaeb  aocb  ein  jüngeres  Alter  als  die  altere  Steinkoble  von  Beinieken  und 
Ekeredarf  oder  die  Oolni-Kohle  Saeheene. 

Ad  deo  dnreb  Granit  bereits  aofgericbteten  Höhen  des  Brft-Qekirgee 
entwickelte  sieb,  meist  anf  Glimmer-Schiefer,  einst  die  Flora  der  normalen 
Stdokoblen-Formation ,  wie  sie  auf  der  in  des  Vfs.  „Versteinerungen  der 
Sieinkoblen-Formation  in  Suehem,  Leipsiig  1866** ^  gegebenen  Übersichts- 
Ttfel  ,,die  Gegend  von  Zwickau  während  der  Bildung  des  tiefen  Planiiuer 
Kimes**  dargestellt  ist.  Nachdem  diese  Pflanxen  in  kohlige  Massen  um- 
gewandelt worden  und  erhfirtet  waren ,  brachen  die  ältesten  Felsit-Porphyre 
Saekeems  ans  dem  Erd-Innem  hervor,  welche  jene  Steinkohlen-Lager 
dorcbbroehen,  anfgericbtet  und  in  Anthrazit  verändert  haben.  Jene  Por- 
phyre, weiche  sich  in  den  eben  besprochenen  Gegenden  meist  durch  eine 
licbt-grnne  Farbe  aoszeichnen,  gehören  mit  in  die  Reihe  der  Quarze-foh- 
readen  Felsit-Porphyre,  nnd  ihre  Verbreitung  ist  von  NmMAiw  auf  der 
geognoaliscben  Karte  mit  bewnndernswiirdiger  Genauigkeit  angegeben 
werden.  Sie  entsprechen  ihrem  Alter  nach  sowohl  dem  Porphyr  von  FlSha^ 
welcher  die  Koblen-Fl&tze  in  dem  dortigen  nnteren  Sandstein  von  denen 
des  oberen  Sandsteines  trennt,  nnd  mit  hoher  Wahrscheinlichkeit  ebenso  dem 
WUedrmgar  Porpbyr  Nimuivn's,  welcher  Im  Liegenden  der  Steinkohlen- 
Flötze  des  Fiameueehen  Cfrmnäee  auftritt.  Ihre  Erhebung  aber,  wodurch 
ein  grosser  Tbeil  des  Bäeheiecheu  Brm-QeHrgee  aufgerichtet  worden  ist, 
mit  deren  Emporkommen  auch  die  Bildung  des  FlSka-ThaUe  bei  FlSha  und 
GwekatHerg  in  engster  Beziebong  steht,  fällt  ohngefähr  in  die  Bildnngs- 
Zdt  des  nächtigen  Rnsskohlen«F15tze8  bei  Zwickau  und  NiederwUrechaiiu» 
Brst  Dscb  dieser  Zeit  wuchs  die  Flora  empor,  welcher  das  Sehichtenkohl- 
Flolx  der  .Gegend  von  Zwickau  nnd  die  Steinkohlea-FI5tze  des  PlaueU" 
Kheu  Orumiea  ibr  Daseyn  verdanken. 


Fr.  MßiaoRssoavBR :  dber  den  Büiienierger  Bru-Berg  in 
Kirn  f  kam i  mit  geologischer  Karte  'des  Brm-BergeCj  Durchschnitten  und 
erläntemden  Zeichnungen  (Protok.  d.  geolog.  Reichs- Anstalt  1866,  März  e.). 

Als  Gebirgs-Gesteine  treten  Gneiss,  Glimmer-Schiefer,  Thon-Glimmer- 
icbiefer,  Tbon-Schiefer,  krystalli nischer  Kalk  (Urkalk),  Amphibol-Scbiefer, 
Ampbibel-Gneisa  nnd  Eklogit  auf.  Glimmer-Schiefer  Jst  die  herrschende 
Gesteins- Art  am  BnhBcrge ;  die  Kalke  nnd  Ampbibol-Gesteine  bilden  nur 
ootergeordnete  Einlagerungen.  Besonders  wichtig  sind  die  Kslk-Lager, 
deren  osan  eines  im  Gneiss  und  vier  im  Glimmer- Schiefer  unterscheiden 
kann,  die  nabezn  parallel  zu  einander  In  einer  Mächtigkeit  von  60—400 
Riafler  vnd  durch  Schiefer-Mittel  von  100—400^  getrennt,  analog  dem 
kryatalHaischen  Schiefer ,  in  welchem  sie  auftreten,  von  SO.  nach  MW« 


714 

streichea  «nd  nidi  BW.  cioftlTmi»  Are  Wicb(i|fkeK  wUmgtm  dt  < 
daM  die  Erie  nur  mit  denselben  einbrechen. 

Die  Em-Mittei  erechelnen  ▼ortdfflieh  in  den  am  wettetlen  ia  Ut- 
genden  linaenfbruig;  im  Olimmer-Scbiefer  nnflretenden,  nnbesn  4«€^  Bid- 
ttg*en  KAlk*Lager  «ie  ordentliebe  Leger*Zn|:e.  Man  vntnnebeidct  die 
Ers-Mittel  des  Hanpt-JSrsier^e»  von  jenen  des  vorderen  BnnBßrfei  nl 
unter  den  ersten  jene  des  LSiH»^9t  Era-Reviers  von  jenes  des  MM» 
Urjfer  Ers-Reviers.  Im  Gänsen  sind  bisher  24  verschiedene  Era-Lsgcr 
in  IS  Horisonten,  deren  seigere  Höben-Diiferens  too  Klaftsr  betritt,  •■• 
gefahren  worden.  Die  einseinen  Ers-Lager  charakterisireo  sich  als  lisses- 
Idrmige  Ausscheidungen  im  krystallinisehen  Ksike,  welche  unter  sich  keim 
Zusammenhang  wahrnehmen  lassen,  bald  mehr  im  HaagendcB  und  bald 
mehr  im  Liegenden  des  Kalkes ,  bald  mehr  im  SO.  und  bald  mehr  io  KW. 
des  Kalk-Zages  sum  Vorschein  kommen  und  nicht  nur  nach  dem  Streichen, 
sondern  auch  nach  dem  Verflftchen  tbeils  sich  suskeilen  oder  serapittiera, 
tbeils  sich  in  Rohwsnd  und  Ksik  vertauben,  (heils  endlich  durch  SchiditeB- 
Blälter  des  Gebirgs^Gesteins  sbgesrhDitten  werden.  Im  Durcbscbsitif 
halten  die  Ers-Lager  lOO  bis  200  Klafter  nsch  dem  Streichen  sn  wU 
besitsen  eine  MScbtigkeit  von  4—5®;  doch  findet  man  auch  Lager  ml 
grösserer  und  geringerer  Streichungs* Ausdehnung,  sowie  mit  grosiem 
und  geringerer  Nichtigkeit,  wie  x.  B.  das  Ackerbau-Lager  mit  eiecr 
Streichung8-L4nge  von  340^  dagegen  das  Ignatsiban-Lager  mit  fia» 
solchen  von  nur  20—30,  dss  Mittel-Lsger  am  Fleischernst  ollen  mit  eiscr 
Mächtigkeit  von  2o^  am  Andreas-Kreuts  sogsr  von  26^,  dag^egea  dat 
Sechstler-Lager  nur  mit  3—4'  MIchtigkeit  u.  s.  f.  —  In  den  Bra*Lsgera 
komsMu  auch  taube  Keile  und  taube  Zwischenmittcl  von  krystalliniscbcn 
Kalk  oder  von  Glimmer-Schiefer  vor,  und  eben  so  sind  verschiedene  Stö- 
rungen im  Streichen  und  Yerflichen  der  Lager,  ala  yerwerfnocpen ,  Au- 
bauchungen  <Sdmpfe),  Hackenwerfen  u.  dgl.  nichts  Seltenea.  Momcaf- 
DORrBn  fuhrt  von  allen  diesen  Abnormitäten  lehrreiche  Beispiele  aa  snd 
erilutert  dieselben  durch  Zeichnungen.  Das  Haupt-Streichen  der.  Ers*Lsger 
ist  wie  jenes  des  Kalkes,  von  SO.  nach  NW.,  und  das  Vetiidien  def- 
selben  mit  45—50  Grad  nach  SW.  abxunehmen. 

Als  Bergart  tritt  Scbwers^th  in  den  Ers-Lagern  auf,  tbeils 
Putsen*,  Iheils  Lager-srtig,  tbeils  mit  dem  Erse  innig  gemengt,  tbeils  in 
Schichten  von  2—3',  In  seiner  Nähe  findet  man  stets  die  reinsten  Ena. 
Er  wird  flSr  Blei  weiss- Fabriken  bergmännisch  gewonnen.  Die  Erse  selbst 
(welche  in  den  Hohöfen  zu  Ldilmgy  ttsfty  tfestns,  EUrtttim  und  Tror 
hück  verschmolsen  werden)  sind  tbeils  Weiss-Erse  (Spstheisen-Sleise), 
tbeils  Glas-Köpfe  und  Brsun-Erse  (Brauneisen-Steine),  tbeils  Blsn-£ne 
(sum  Theil  Rotheisen-Steine),  endlich  aufgelöste  okrige  Brann-Ene  uslcr 
dem  Namen  Motte  und  arme  Eisentpäthe  nntrr  dem  Namen  Rohwiade. 
Bei  allen  Arten  unterscheidet  man  glimmerlose  und  glimmerige  Ene ;  die 
Weiss-Erse  fuhren  theil  weise  Schwefel-Kies.  Im  Allgemeinen  sind  in  den 
höchsten  Horizonten  die  Blau-Erze,  in  den  mittlen  die  Brauu-ErM  osd 
in  den  tiefsten  die  Weiss^Erze  vorherrschend.  Hauptsäcfalieb  Im  Hsrisonte 


715 


Braunen  •  und  Glaskopf  -  Kngeln ,  die  einen  Kern  von  W«nfr>£n  oder 
aoeh  nur  bohle  R&nme  aniseblieMen ;  Bi.  besebreibi  nebre  aoleber  Kern* 
Ene  nnd  weioet  ihre  Eotstehnng^  duri^b  fortochreiCende  Verwilterang  naeb« 
*-  Von  frendarttgen  Mineralien  findet  man  in  den  Ers-Lagern :  Skorodity 
Kalkapatb,  Eiaenblulhe,  Wad-Grapbit,  Qnan,  Cbslsedon,  Manftan-EraO) 
Arseoifc-Kies  (LSIIingtO  nnd  Fahl-Ers.  Die  AffillM^r^er  Era-Lai^raUttea 
nod  wahre  Lager  im  Urkalke  und  insbesondere  keine  Jnjektiona-,  noeb 
Stblimationo-G&nge^  indem  die  gleichseitige  Bildnng  der  Ers* Lager  mit 
ic0  Urkalke  rrweisbar  ist. 

Minder  erschopfonde  Beschrei bangen  des  MüHenherger  Er^-Berj/e^ 
liegen  bereits  von  C.  J.  B.  Karsten  in  seinen  „metalinrgischen  Reisen**, 
Toa  J.  SsifiTSA  in  ^TimicBR's  Jahrbuch"  I.  Bd.,  von  A.  v.  Morlot  in 
„Haimhoba's  Berichten"  11.  Bd.  vor.  Bexuglich  der  Foraaationy  in  welcher 
die  Hüiienkerfer  Ers-Lager  anftreten,  macht  Lipold  darauf  aufmerksam, 
daas  nicht  alle  Eisensteio-Vorkommen  »an  dem  sndlidien  Abbange  der 
Zentral- AI peokette  Kümthms^  wie  man  es  biaher  allgemein  annahm ,  einer 
and  derselben  Formation  oder  demselben  Eisenstein-Zuge  angehdren.  Die 
geologischen  Aufnahmen  haben  vielmehr  diirgethan»  dasa  man  die  west- 
lichen Eisenstein- Lager  im  Krems§raken  bei  Qmümd^  nfiehsl  f%umteh  u.  s.  f^ 
von  den  bei  Metiniitt  und  FriB^meh  beginnenden  östlichen  Eisenstein- 
Lagern»  sn  welchen  die  Hütteukerger ,  IFo/eAsr  n«  s.  w.  gehören ,  trennen 
nniase.  Erste  gehören  nach  Svon's  und  Dr.  Pbtbrs'  Erhebungen  ent- 
schieden der  Steinkohlen-Formation  an,  in  deren  untersten  Gliedern  sie 
sich  vorfinden,  wogegen  die  lotsten  in  den  krystalliniscbon  Scbioloni^ 
Glimmer-Schiefer  nnd  Gnoiss  auftreten.  Beide  Erslagfer-Zdge  nnteraeheideii 
sich  auch  dadurch,  dasa  die  Erz-Lager  der  Kohlen-Formation  wesentlich 
aas  $ebwefol*Kies  und  aus  Braun-Ersen,  die  durch  deren  Umwand* 
lang  entstanden,  die  Ers-Lager  der  kryatallinischen  Schiefer  dagegen 
vesentlieb  aus  Spath-Eisenstein  nnd  den  daraus  gebildeten  Biann* 
Enen  besteben.  —  Als  besonders  beacblenswertb  bebt  ancb  Lipold  end- 
lich die  ^Kern-Erze"  hervor,  welche  die  verläasliobsten  Anhalts-Punkte  zur 
Erodttlnng  der  Bildungs-  und  Entstehnngs-Weisen  der  Eisenen-Lager 
and  zur  Begründung  mancher  Lager-Yerh&ltnisse  liefern.  Schon  HAismoBn 
ond  A«  MonjLOT  hoben  die  Geoden  von  Glaskopf  ^  ähnliche  Kern-Erze  — 
etoer  Uatorsuchong  unterzogen,  in  „HAiDinesn's  Berichten"  und  im  „Jsbr- 
baehe  der  Reiebsanstalt,  Y.  Jahrgang"  besprochen  nnd  nachgewiesen,  dsss 
die  Spatb-Eisensteine  eine  in  der  Tiefe  erfolgte  katogeno  (redusirende) 
Bildnng,  die  Braun-Eisensteine  dsgegen  aus  den  Spatb-Eisensteioen  durch 
anogene  (oxydirende)  Metamorpboao  in  Folge  der  Bloaslegong  derselben 
aad  des  Zutritts  von  Luft  und  Wasser  entstanden  seyen.  Das  Resultat 
des  Studiums  im  Kleinen  findet  im  Grossen  auf  dem  Hüiienkerfer  Brm' 
Berge  seine  volle  Bestätigung.  Die  Späth- Eisensteine  lagern  am  tiefsten 
and  im  Innern  des  Erm-Bergee^  wohin  Luft  und  Wasser  mit  ihrem  oxf- 
direnden  Einflüsse  noch  nicht  gelangten;  naher  der  Erd-Oberflache  dagegen 
die  Brann^Eisensteine;  die  Roth-Eisensteine  in  den  hdchston  Horizonten 


716 

bfiagen  wohl  tod  gans  eigentbAnlieben  Verlilltiiifseii  ab,  die  noch  i 
ferneres  Stodinm  verdieDeo. 


J.  Marcoo:  Legieret ätten  dee  Goldes  in  Kmli formten  (KU. 
imteer«.  de  Geneos,  df  XXVIH,  194  eic).  Zwei  Systeme  von  Gebirp. 
Ketten  finden  sieb  in  Ober-Kalifornien :  eines ,  als  C^mH-Renge  beseidiBii, 
siebt  längs  der  Küste  des  SHilen  Meeree  bin ,  das  andre  ist  die  beröhnte 
Sierra-Nevoda^  deren  Gipfel  eine  Scbnee-Deoke  tragen;  hier  kommeo  aof 
Gehangen^  und  in  Schlachten  im  Gold-Sande  Geschiebe  und  Körner  des 
edeln  Metalles  vor.  Coaet-Renge  besteht  aas  mehren  parallelen  Ketteo, 
welche  im  Allgemeinen  von  NNW.  nach  SSO.  streichen,  und  deren  Gipfel 
Höhen  von  400  bis  1200  Meter  besitzen.  Die  Fels-Arten,  wovon  sie  ge« 
bildet  werden,  sind,  mit  Ausnahme  eines  tertiären  Kalkes,  eroptive  sad 
metamorphische,  zamal  Serpentin  und  Talk-Schieler  mit  Trapp-Giagtn. 
£rs-Gäoge  gehören  zu  den  ziemlich  gewöhnlichen  Erscheinungen;  »it 
fuhren  Silber,  Quecksilber,  Zink  und  Eisen;  die  Gegenwart  von  GoM 
wurde  nicht  mit  Verlässigkeit  dargethan.  Die  Sierra-Neveda  bildet  ni 
TheiUGanses  eines  sehr  ausgedehnten  Systemes  von  -Berg-Ketten ,  ans  N. 
nach  S.  streichend  und  bis  jenseit  dteRto-Celoredo  sich  erstreckend.  €roM- 
Gewinnung  fand  nnr  auf  dem  westliehen  Gehänge' eineaTheiles  der  snoidist 
nach  W.  gelegenen  Kette  der  Sierrm  statt,  deren  Gipfel-HÖben  swiscbes 
1000  und  4000  Meter  erreichen  und  während  cilf  Jahres-Monaten  mit  Schnee 
bedeekt  bleiben.  In  der  Zentral*Aobse  der  Kette  herrschen  Eruptiv-Gesteise: 
nur  auf  den  westlichen  und  östlichen  Abhängen  kommen  Kalke  nnd  Mergtl 
der  eocänen  Zeitscheide  vor,  und  darober  haben  Sandateine  in  Koagie- 
merate  übergebend  ihren  Sitz,  die  ins  Meiocän.  oder  Pleioeän-Oebiet  ge- 
boren,  was  wegen  des  Mangels  an  fossilen  Resten  nicht  zu  ermitteln  wsr. 

So  viel  man  bis  jetzt  weiss,  lieferten  die  Erz-Gänge  eruptiver  Gt* 
steine  in  der  Sserra-ZVetMil« :  Gold,  Platin,  Kupfer  und  Eisen;  von  Silber- 
Gängen  oder  von  solchen,  die  Zinnober  fähren,  wurde  nichts  bekannt. 
Gold  und  Eisen  sind  in 'Überfälle  vorhanden;  von  den  Gold-Diatriktni 
läast  sieb  auch  nicht  annähernd  bestimmen,  wann  die  Reichtfaämer  EeU- 
famiene  erschöpft  seyn  dtirltei^  Es  fand  aich  bis  zur  jüngsten  Zeit  das 
edle  Metall  nur  in  erratischen  nnd  Drift-Formationen  oder  in  Gebildes 
quartärer  und  neuester  Epochen;  erst  1860  wurden  in  Oraee-Velhih 
Grafschaft  JVeoaila,  Gold-ffibrende  Quarz- Adern  entdeckt.  Beim  Ansteigen 
längs  des  Rio-SaeramenfOy  sodann  vom  Flusse  la  Piwna  bis  HanfniUi 
zeigen  sich  stets  neue  Allnvionen,  mit  Ausnahme  einiger  Örtlichkeiten 
unfern  Hoek-farm,  wo  Gesteine  der  quartären  Zeitscheiden  zu  sehen 
sind.  Jenseits  Maryemile  und  bis  in  die  Nähe  von  Long-Bar  nur  AIlo- 
vionen,  welche  auf  Drift-  und  Tertiär- Ablagerungen  rnhen,  die  an  andern 
Stellen  des  Thaies  vom  Rio^Seeramento  daraus  an  den  Tag  treten.  Zirri 
Meilen,  ehe  Lang^Bar  erreicht  wird,  erheben  sich  „Trappe-Gänge  an 
dem  Boden  und  erlangen  nach  und  nach  eine  sehr  bedeutende  Ausdehnaofr, 
so  dass  sie  das  Land  auf  eine  Breite  von  lo  Meilen  bilden.  (Tom  »Trapp'* 


717 

wird  gesagt,  das«  er  uitnotcr  etwas  SerpeDtin-artig  weide.)  Dnfera  de» 
kleinen  Stedt  Bam^mnd-Readjf  erscheinen  Gruppen  von  Syenit  ioi  soge- 
nannten Trapp.  Beide  Createine  treten  abweebaelnd  aof  bis  Grs#«-Fsllay, 
wo  der  Trapp  veracbwindet  und  nur  noch  Syenit  zn  sehen ,  der  aieh  ost« 
Wirts  erstreckt,  ohne  daas  bis  jetzt  die  Grenzen  seiner  Ansdehnnng  dar« 
gethan  worden.  Qoars-GSnge  und  Adern  zeigen  sich  erst  bei  OrmsM-VaUefh 
WO  man  dieselben  zumal  an  den  Beröbmngs-Stellen  von  Trspp-Gangen 
nod  Syenit  trifft ;  ihr  Streichen  iat  ans  N.  nach  S. ,  wie  das  der  Kette« 
Du  Gold  findet  sich  meist  in  so  feinen  Tbeilehen  eingesprengt  im  Quarsy 
disB  das  freie  Ange  solche  nur  selten  wahrzunehmen  vermag.  Bei  Neouda» 
Qlg  bat  man  einen  unter  dem  Namen  Canada-HiU  bekannten  Gold, 
fabrenden  Quarz-Gang  abgebaut.  Sein  Streichen  ist  N.  und  S.,  das  Fallen 
gegen  W.  unter  30^,  die  Mächtigkeit  betrSgt  18".  Er  sitzt  in  Syenit  auf« 
Der  Qnarz  von  Ckmadm^Büt  umacbllesst  viele  kleinen  Höhlungen  und  Zelle«, 
augekleidet  mit  Eisen-Peroxyd  und  mit  £isen*Kies;  hfiufig  sind  aoeb 
Blatleben  und  Moos«törmige  Gold*Gebilde  zu  sehen.  Ton  Streifen  oder 
Furehen  und  anderen  Spuren  erlittener  Reibung  lässt  der  QuarzoGang 
ao  aeinen  Wänden  gegen  Hangendea  und  Liegendes  des  Syenites  nichts 
VahroeliiDen.  Das  Verhalten  der  übrigen  Gold-fnhrenden  Quarz-Gänge 
K^formUmB  ist  ungefähr  das  nämliche,  wie  Jenes  von  Cmuidt^EÜL  Selten 
eracbeiBt  der  Quarz  reich  beladen  mit  dem  edlen  Metall  oder  nmaehliesst 
dasselbe  in  gröaseren  Theilen.  So  fand  aich  in  der  Grube  Ltifayetis  el 
Heiveüe  zu  OrasM-VaiUy  eine  Maase  von  160  Pfund  Gewicht,  deren 
Goldwertfa  6000  Franken  betrug.  Soweit  die  Erfahrungen  in  der  kurzen 
Zeit  reichen,  während  welcher  die  Quarz-Gänge  abgebaut  worden,  nimmt 
der  Gold-Reicbthum  ab,  je  weiter  man  in  die  Tiefe  dringt,  nahe  an  der 
Bodei»>01>erlläche  erweisen  sich  dieselben  sm  ergiebigsten;  Diese  sebeini 
Beobachtungen  zu  bestätigen,  wie  solche  im  ürgi,  in  Gear§Um  und 
CKroUnm  gemacht  worden. 

Die  zweite  Lagerstf tte  des  Goldes  in  KaHfandm  ist  das  Schuttland 
der  quartaren  Epoche.  Es  nimmt  beinahe  das  ganze  Land  ein  und  bedeckt , 
die  eruptiven  Gesteine  selbat  bis  zu  ziemlich  erhabenen  Hdgeln;  man 
triift  solches  besonders  entwickelt  auf  Seiten  und  Gehängen  tiefer  Thäler 
snd  an  Stellen,  wo  zwei  oder  mehr  Thäler  mit  einander  zuaammentreifen. 
Die  grösste  Mächtigkeit,  welche  dasselbe  erreicht,  ist  150',  im  Allge* 
meinen  beträgt  sie  nur  40  bis  100\  Das  Schuttland  erlitt  wiederholte 
Störungen  und  Umwälzungpu ,  zumal  längs  dem  Lauf  der  Flflsse,  und 
sodann  entstanden  Alluvial-Gebilde  der  neuesten  Zeitscheide,  die  sieb 
ebenfalls  an  Gold- Geschieben  und  Körnern  sehr  reich  erwiesen. 


Bbtrich:  Vorkommen  der  Graptolithen  im  SoAleeteeAs» 
Gebirge  <Zeitschr.  der  Deutsch,  geolog.  Gesellsch.  VI,  650  ff.)*  Der 
westliche  Theil  der  OUttter  Urschiefer,  zusammengesetzt  ans  krystalH- 
nischen  Hornblende-Schiefern,  Tbon-Scfaiefern  und  grauen  Schiefem,  mit 
Lagern  von  kömigeni  Kalk  9  gebärt  dem  Yersteiaerangs-leeren  Grand- 


718 

Gebirg«  ao.  lo  der  Sttlichen  Hllfte  des  Wm*thM$r  Graawickea»Oririr|es, 
dessen  Massen  mit  scharfem  Kontrast  der  Lägerang»  Ton  Grond-Gebtrg« 
geschieden  sind,  berechtigte  das  Auftreten  des  Klymenien-Kalkes  bei 
BkwHorf  und  des  Kohlen- Kalkes  von  Bkersdorf  und  Voi^erid^rf,  sowie 
das  Vorkommen  von  Kohlenkaik- Versteinerungen  in  Kalk-haltigen  Gna- 
wecken- Schiefern  bei  Roikwaiiersdorf  zur  Annahme,  dsss  dieser  gaau 
Grau wacke- Distrikt  dem  devonischen  Gebirge  in  Verbindang  mit  der  dard) 
Kohlen-Kalk  oder  durch  Grauwacke-artige  Äquivalente,  jetzt  sogenanste 
Kolro-Bildnngen,  vertretenen  nntern  Kohlen-Formation  angehören  mm§. 
Das  aeitdera  bekannt  gewordene  Vorkommen  von  Graptolithen  bei  Ber- 
%o$9VDaJide  lieferte  den  Beweis,  dass  auch  siluriscbe  Bildangen  ao  Zn- 
sammenselzung  des  WmrthtiBr  Grauwaeke-Gebirges  Theil  nehmen.  Tfeaere 
Unteranchnngen  ergeben,  dass  das  Grauwacke-Gebirge  von  HerMOg9Wäide, 
gegen  NUder^KimMdorf  hin ,  nicht  den  äussern  Fuss  des  Gebirges  erreidit, 
sondern  dsss  eine  Gneiss-Zone  den  Rand  bildet.  In  unmittelbarer  Bc- 
rfibrong  mit  dem  Gneiss  worden  schwarze  Graptolitben-fofarende  Schiefer 
anfgedeckt,  ^u  einem  Syatem  von  Kieael-Scliiefern  gehörend»  weldn 
sehr  feater  feiakömiger  Granwaeke  eingelagert  ist,  die  sieb  gegeo  Wmrüm 
und  weiter  verbreiten.  Auch  am  JH'nJks-Berg  nahe  dem  Sä^erkBf,  ia 
einer  Meile  sddlicher  Entfernung,  fand  man  die  aimlichen  Sefatefer  aiit 
Graptolithen.  Es  lisst  sich  daher  annehmen,  dass  der  grössere  östliche 
Theil  des  Warihaer  Grauwacke« Gebirges  durch  ein  silurisches  Scfaichtes- 
System  gebildet  wird,  daa-in  O.  und  S.  unmittelbar  unter  scfairfster 
Seheidung  der  Massen  mit  dem  krystallinisehen.  Grnod-Gebirgle,  im  N. 
aber  gegen  SUkerUrg  und  im  W.  gegen  Oimi»  hin  mit  den  acbwierig 
«bsugrenModen  Knlm-Granwacken  zusammenalösst.  Dieses  siluriscbe 
Grauwaeke* Gebirge  tritt  demnach  nScht  In  Berfihrung  mit  den  Vetsteint- 
mngs*leeren  primitiven  Thon «Schiefern  und  grünen  Schiefem  den  QUUtsir 
UrSchiefer-Distriktes  und  gibt  keinen  Aufscblnss  über  Art  und  Weise  der 
Verbindung  dieses  Yersteinemngs-Ieeren  Grund-Gebirges  mit  den  allem 
Yersteinerungs-fuhrenden  Grauwacke-Gabirge. 


P.  V.  TscHWATCHBp :  psläozoiscbe  Ablagerungen  in  Empf- 
dPaien  und  im  ßosphorua  (Buttet.  ds  U  Soe.  $M.  de  Francs,  I, 
AT/,  402  etc.)*  Die  Gegend  des  AnH-Taurfu^  welche  vorzugsweise  das 
devonische  Gebirge  auf  der  Halbinsel  zu  seyn  scheint,  war  bis  dsbia 
so  gut  sls  unbekannt.  l>itM  bestimmte  den  Verf.  zu  wiederholten  Be- 
suchen; namentlich  der  Land-Strich  im  S.  und  O.  der  beiden  paralleiea 
Ketten,  den  AntuTawnu  ausmachend,  wurde  erforscht.  Es  gelang,  nickt 
nur  die  sehr  bedeutende  Entwicicelung  des  devonischen  Gebirges  za  be- 
stätigen, sondern  auch  den  Kohlen*fubreaden  Kalk  autznfinden, —  Zwischea 
Kmrakoi  und  Bagha^ik  liegt  Thon-Scbiefer,  stellenweise  aneb  Kalksteia 
von  KalkspBtb*GJUigen  dnrohsetst.  Jenseits  des  GnodlMsIt-Berges,  dessea 
«ehr  steiles  Gehinge  beladen  ist  mit  Blöcken  von  Thoa*  und  GUsuaer- 
ScUflÜBr,  von  blaneoi  imd  weissem  mdbf  oder  wea%;er  tiyaliMiwKheot 


71» 

Kalk  uad  Toa  Qoafs ,  folgt  ein  Tbitl  y  dita  ihalieb«  £r«ebdniiogeii  wabrnebme a 
Usit  Tboo-  usd  Gliomer-Scbiefer  dieser  Gegend  durftea  sehr  rekb  seyo 
an  Bleiglanz  und  Brano-Eiaenstein.  Von  Baghai^  bi«  TMch^dmme  treten 
die  erwabaten  Fels« Arten  zu  wiederbolten  Malen  wecbaelnd  auf.  Bei 
yerikakun  wird  acbwarzcr  Kalkstein  herrschend,  welcher  beim  Do^rfo 
BeUnkoi  gegen  den  £(si*oiMi-Fluss  hin  Productos  seiniretieulatna 
mi  Pr.  F 1  e  m  i  n  g  i  Sow.  führt ,  in  geringer  Menge  auch  S  p  i  r  i  f  e  r  (dem 
Sp.  ovalia  Phiix.  am  nächsten  stehend)«  Diese  fossilen  Reste  entscheiden 
über  das  Alter  der  Ablsgerungea  bei  Belenkoiz  sie  geborea  zum  Kohlen- 
fÜffeodea  Kalk  (mountain  limestone). 

Oboe  dem  Verf.  folgen  zu  können  in  den  ausführlichen  Angaben »  die 
Terbältnisse  verschiedener  Gegenden  und  einzelner  Örtlicbkeiten  betreffend, 
besch ranken  wir  uns  darauf,  die  Scbluss-Folge  hervorzaheben,  z«  welcher 
diese  geologiscbea  Wanderungen  Aulass  geben. 

1.  In  KUm-AHm  finden  sich  beide  äussersten  Abtheilirogen  des  devo- 
uschea  Gebirges  voUslindig  verjtreten ,  n&mUch  die  unterste  den  Scbiefern 
ud  Grauwackeo  der  ilAeiii-Ufer  (&lter  ala  die  Kalke  der  iSd/W)»  ^^  d«« 
«bcrite  Abtbeilnag  Domoh  t^s  syst&mecondraslea  eatspracbead ;  mitbin 
fehlt,  soviel  man  bis  letzt  weiss»  nur  die  mittle  Etage,  welche  ein  Äqui* 
Talent  der  iSt/el-Ablagerungen  bieten  wurde. 

3.  Die  drei  paläozoischen  Gebilde,  in  Mlnn-Asi^»  vorbaadea,  das 
lilariscbe,  das  devoaische  und  der  Kohlea-fnbrende  Kalk ,  folgen  dnaader 
is  «ofsteigeoder  Ordnung,  je  weiter  man  an«  W.  nach  0.  oder  SO.  vor- 
icfareitet  Unfern  der  Mündung  des  Botphonu  ins  iSdbffHirffa  Jf ssr  erhabt 
sich  ein  kleines  siluriscbes  Eiland,  in  der  Runde  umgeben  von  der  unter« 
iteo  Abtbeilnng  des  devoaischea  Gebirges ;  dieser  folgt  sodann  ia  30.  der 
dcfooiscbe  Streifen  oberster  Abtheilung ,  welcher  die  nördliche  Koste  dea 
Mfi  vOB  Nikomeiiem  eioaimmt.  Unterbrochen  dnrch  aekundire  and  ter- 
tiäre Gebilde  oder  durch  Eruptiv-Gesteine  erscheint  die  oberste  defonische 
Abtbeilnng  wieder  an  der  Süd-Kuste  von  Ci'/tasn.  Endlich  tritt  weiter 
nach  0.  bin  der  Kohlen- führende  Kalk  von  Bslenkai  auf,  und  diesem  reihen 
ticb  die  obern  devonischen  Ablsgerungea  an,  denen  die  Kohle  von  Er* 
serma  folgt. 

3.  Unter  den  drei  in  Hlwu-XsUm  nachgewiesenen  palflozoischen  Ge- 
bilden herrscht  bei  weitem  das  devonische  am  meiste a  vor  un^  namentlich 
decien  obere  Abtheilnng;  sie  ist  in  grossartigater  Weise  entwickelt  im 
AMli'Tauru$y  und  man  hat  Grund,  an  deren  Verbreitung  in  ilrmenasn  und 
in  dea  Provinzen  PersUn*  zu  glauben. 


A.  MoaXiOT:  qnartäre  Gebilde  des  IIAiOiia-Gebietes  (Verhandl. 
der  ailgem.  Schweitz.  Gesellsch.  für  Naturwissensch.  bei  ihren  Versamml. 
in  St.  Gallen.  St.  Gallen,  1864^  S.  161).  Den  Oenfsr-See  umgürtet  eine 
Zone  von  Diluvial*Terrasaen  in  drei  Abstufungen  von  nngef&hr  50  bis 
ISO'  Hohe  ober  dem  gegenwartigen  See-Spiegel.  Die  oberen  und  unteren 
Terauten  sind  oft  wenig  bemerkbar  oder  iehlan  gana»  hiagagen  aalgt  die 


mita«  Terrasse  von  100'  Höhe  über  dem  See-Spiegel  eine  bedenteade  £■(- 
wickelang.  Im  Scbntt  dereelben  fand  man  i86S  bei  MarsM  eioeii  sehünea 
Baeken-Zabn  von  Elephaa  primigenioe. 

Der  Wildbach  von  Clarnu  hat  auf  seinem  linken  Ufer  als  ÜberblciW 
aeinea'  ehemaligen  Schutt-Kegela  eine  praohtvolle  Dilovial-Temaae,  of 
deren  ftnaserem  Rande  der  Friedhof  sich  befindet »  nach  baroaaetriscker 
Messung  106'  ober  dem  See.  Auf  dem  rechten  Ufer  bat  jener  Widbadi 
aeine  alten  Anschwemmongen  fast  ganz  weggefressen;  es  blieb  hier  res 
der  mittlen  Terraase  nur  ein  schmaler  Streifen  übrig,  den  Holaaae-Felseo 
angelehnt,  aber  durefaaus  in  normaler  Lage.  Hier  sieht  man  400  Schritte 
unterhalb  der  Brücke  von  Tavei  am  jaben  Absturz  frisch  entblöaat,  ako 
deutlich  und  nnsweideutig  unter  einer  oberen  horisontalen  7  bia  9'  mieh« 
tigen  Schicht  von  dem  gegenwärtigen  Bach-Schutt  ganz  ähnlidiem  Diln- 
vial-Schutt,  erratisches  Gebilde  gelagert  und  zwar  von  über  40'  Bliefatigkat 
bis  ins»  {etaige  Bacb-Bett  hinunter.  Ea  besteht  dieses  Erraticnm  ana  blao- 
grsuem  dichtem  und  festem  Lehm  ohne  Spur  von  Sehicbtang,  aber  veii- 
gespickt  mit  Blöcken  und  Gerollen,  meist  aus  Kalk,  aber  auch  ans  kry- 
atallinischem  IFallif-Gestein ,  mehr  oder  weniger  abgerundet ,  die  kalkign 
fast  alle  polirt  und  gestreift  Hier  bat  man  alao  einen  Gletscher  vor  der 
Diluvial-Zeit 

Lftngst  beschrieben  Nbcrbr  und  Favre  die  Überlagerung  des  Dils* 
viums  durch  erratische  Gebilde  brf  Genf.  Ein  vor  kurzer  Zeit  auf  dea 
Flateau  bei  Laney^  linkes  ilAone-Ufer,  abgeteufter  Brunnen-Scbacbt  gib 
wertbvolle  Aufscbiasse.  Man  hat  hier  vom  See-Spiegel  an  bia  107'  fiber 
demselben  die  Geschiebe-Ablagerung  der  mittlen  Diluvial-Terraaae,  sodsni 
darfiber  43'  Erraticnm,  bestehend  aus  gelblichem  Lehm  mit  meiat  Ueines 
Blocken  und  Gerollen  aus  alpinischen  Gesteinen,  die  kalkigen  polirl  and 
gestreift.  Hier  ist  folglich,  wie  es  langst  bekannt  war,  ein  Gletscher 
nach  der  Dilnvial-Zelt. 

Durch  diese  einfachen,  aber  fundamentalen  Überlagernnga-Erschei- 
nungen  gelangt  man  zum  Schlüsse,  dass  es  zwei  Gletscher-Zeiten,  f^- 
trennt  durch  die  lange  dauernde  DiluvIal-Zeit ,  gegeben  hat,  und  zwar 
mfissen  während  dieser  die  Gletscher  nicht  nur  aus  dem  Tiefland,  sondeni 
auch  aus  allen  Hauptalpen-Thalern  verschwanden  seyn,  da  aicfa  dieDUo* 
vial-Terrassen  bis  weit  in  dieselben  hinauf  verfolgen  lassen. 

Weitere  Untersuchungen  zeigen,  dass  die  erste  Gletscher-Zeit  jene 
ihrer  grössten  Ausdehnung  war ;  damals  geschah  es,  dass  der  Rktme- 
Gletscher  fast  die  Hälfte  der  Mol  lasse- Sctoetfs  einnahm  und  den  Jan 
beinahe  uberatieg.  Diese  erste  Gletscher-Zeit  kann  nicht  sehr  lange  ^• 
dauert  haben;  der  ilAona-Gl^tscher  z.  B.  scheint  keine  derselben  aog^ 
hörende  Morainen  zu  besitzen;  die  vorkommenden,  soweit  solche  bekannt, 
gehören  der  zweiten  Gletscher-Zeit  an ,  während  welcher  der  Mona-Gletscher 
nur  daa  Becken  des  Oenfer^Ste^s  eingenommen  und  den  JwrUn  nicht  ober* 
schritten  heben  durfte.  Ganz  ähnlich  verhält  es  sich's  im  ilar-Gebiet;  die 
grossen  Morainen  in  der  Gegend  um  Betn  gehören  der  zweiten  Gltlscber- 
Zeil  an;  nie  sind  dem  Dtloviom  aufgelagert;  aber  in  deoitelbea  eioge- 


»21 

beltol  lEMwea  tmAsA^  BiScke  vor  darauf  UDdenland»  itmB  dtr  DiWial; 
eiae  erste  OlafiicIiMvZfit  Toraogtgangen  ist.  Dicht  am  Mtirien^n^r  vor 
Frsihtrf  si«ht  man  auch  arratisoha  BISeke  im  Diluvium ,  aia  beatefa«a 
a«s  6»aia««QffaDit  und  mcai cd  bis  ober  ft'  Liag« ;  growa  haben  nur  dia 
Raaten  abgtraadet,  kleine  sind  ganz  abgernndat.  Die  zweite  Qletacber« 
Zeit  nraaa,  nach  den  ihr  angebdreDden  mächtigea  Ablagerongen  aa  or^ 
tbeilen,  von  langer  Daner  gewesen  aeyn. 

loa  AllgemeineB  erweist  sieh  als  cur  ersten  Gletscher<Zeit  gebarend 
der  dnnkel  blaugruie  feale  ungescbiehtete  Lahm  mit  eiogekanteten  gestreiften 
BKcken  nnd  Gerollen  als  wahrer  Gletsoher-Orupdsehutt,  während 
itt  braaolich-gelbe,"  mehr  sandige  nnd  lose,  in  Loss  nbergebende  Lebm, 
tbeils  Spuren  von  Scliichtong  aeigend  und  ebenfalls  mit  gestreiften  BiSeken 
oodGerWcsy  mehr  Gletseher-Randbildnng -als  beseichnend  für  dia 
»weite  GrleteehertZait  gelten  kann.  Das  Entetehen  von  CMARMNvtBii'a 
Allnviena  glaeiairea  fand  fiberbanpt  aar  aweiten  Gletachar-Zait  ia 
gToaaftrti^em  Maaasstabe  statt. 


J.  Ppr4icmbr:  über  die  Lagerstatte  der  warmen  Scbwelel-^ 
Waaaer  in  den  Pyrenäen  {BuU,  geoL  t869y  X,  424-41(6).  Fon?4ii 
ootera<^idet  diese  Queliep  in  znfallige  und  natürliche  und  gibt  für  jede 
Art  deraeibeo  eine  beaaodere  Erkiämng.  Fumol  bllt  die^e  UnterscbeidMAg 
aicht  Dür  bfigruadet  upd  leitet  beide  von  einer  Reduktion  von  $chwefek, 
Metalleil  dorcb  orgAttiecbe  Substenzen  ab.  Fniuay  niqMvt  av  ihrer  $rklirQU|; 
&hwefd-SiUfiam  apr  Hillf«,  —  jedenfalls  haben  sie  alle  eipi^rlei  ^U 
ftehnoge-Veiaie  iip4  eine  bestimmte  „Lagerstätte''  im  Kontakte  zwiafibf j»  den 
gnmitiaphen  wki  paUo^oUcben  Geetei^ea»  wo  sii;b  auch  die  £r^-Leger- 
Btltten  ftod^n.  I^^ichta  hindert  anzunehmen»  dass  dort  Lager  von  Schwefel* 
Natrinm  (wie  es  solche  von  Schwefel-Eisen»  -Zink»  -Kobalt»  •Kupfer  etCi^ 
gibt)  vorbanden  sind;  weun  dergleichen  auch  in  den  ?ugaoglichei)  Tiefen 
noch  nicht  wirklich  entdeckt  worden  sind,  ^o  rührt  Diese  von  der  grossea 
Unstätigkeit  jener  Verbindung  bei  Luft-Zutritt  und  von  ihrer  grosaen  Anfr 
löslichkeit  her.  Bei  der  grossen  Tiefe  jener  Lagerstätten  wurde  die  go^ 
wohnlich  hohe  Temperatur  dieser  Quellen,  — <■  das  Eropordringei)  durdi 
Gesteine  aus  alkaliniscb-erdigen  Silikaten  (Feld^path  etc.)  in  Verbindpng 
Bit  dieser  Temperator  und  starkem  Luft*Druck  ihren  Kiesel-Gebalt,  — 
das  Durchdringen  durch  Fossilien-führende  paläozoische  Gesteine  ihren 
Gehalt  an  orgaui.scber  Materie  erklären ,  deren  chemische  Spezialität 
(Baregine,  Sulfuraire  etc.)  wieder  durch  die  Einwirkung  jener  unorgani- 
schen auf  die  organischen  Bestandtheile  bedingt  wäre.  Es  wurde  sich 
endlich  such  daa  Vorkommen  von  Salz-Quellen  aus  jenen  Kontakt.Lager« 
statten  erklären»  dia  in  den  Pyrenäen  —  jedoch  in  der  Nähe  der  Ophite!  — 
ebenfalls  vorhanden  sind. 

Cv.  Sts«-C(..  DaviLLB  wendet  dagegen  ein  (a.  a.  O.  S.  426—439):  daaa 
jene  QgaJleB  aUeidiqga  in  Kaatakt-Bildiuigen  ihren   Sih(  haben»  dMf 
JahrgsBg  1865.  46 


722 

DoFuifor  di«  Betiebimseo  der  Sab-Qaelleo  mit  deo  OphUcn  aehmi  laage 
angaseigty  —  dam  die  Erseheinnog  Jedoch  ^  wie  er  scbos  eaderwiris  0» 
Camfi.  rmU.  ÄXXUij  8,  aad  im  AnnuMire  des  ßmuß  de  le  #r»we,  fe- 
frednelioii)  naeh  Zurathesiehanp  aller  vorbandeoeD  Aoalyaen  nachgewkaeiy 
aodera  erkUrt  werden  miiase.  Die  Qaellen  aeyea  nänüicfa  von  sweiala 
Art,  solche,  worin  die  Salfate  (ond  Snlfnre)  0,69,  und  aol^e,  wo  ^ 
Cblor*Natrium  0,69  Ton  der  Gesommt-Maaae  aller  anfgeldslen  Salie  aoe- 
maehe;  {ene  finden  aich  in  der  Haapt-Kette  der  PyreiuN»,  diese  an  ihres 
beiden  Enden  in  den  mit  den  Haupt-Alpen  parallelen  Fliiccln,  Unter 
„Lagerstatte*'  oder  ,»Site''  (Gite)  dürfe  man  aber  in  diesem  FaQe  niebt 
eine  einmal  bestehende  fertige  Ablagemng  verstehen,  sondern  das,  was 
lUiB  9B  Bbaumont  „Em«MtfuMi«  ä  te  aumiere  4m  99mftt*  nemie:  £e  wenn 
anch  in  verschiedenen  Weisen  ond  Graden  noch  immer  fortdanenide  Tba- 
tigkeit  Bwischen  dem  £rd-Innern  und  der  OberUftche,  welche  jene  KontakU 
Bildungen  bervorsobriogen  vermochte  nnd  vielleicht  noch  verasag^.  Sind 
die  Eraeugnisse  dieser  Thätigkeit  im  Lanfe  der  Zeit  einem  aHmihlirhf 
Wechsel  unterworfen  gewesen,  so  hat  dieser  vielmehr  die  Art  der  ba«- 
sehen  oder  elektro-poaitiven  Elemente  ala  ihre  Säuren  beiroffea;  doch 
vielleicht  hat  es  bei  ihnen  eine  Zeit  (Alter)  des  Fluors,  des  Chlors,  des 
Schwefels,  des  KohlenstoiFs,  so  wie  eine  des  Zinns,  des  Blei's,  oder  des 
Kali's,  des  Natrons,  des  Kalks  gegeben;  auch  erkennt  man  allerwarts  die 
begleitende  und  eigentbumliche  Wirkung  des  Wassers,  der  KoUeosinre, 
des  Schwefels  nnd  Chlors.  —  Aber  durch  welchen  Prosess  aollea  die 
netallischeo  Stoffe  als  „IS«Miuifiofi#  a  la  manjsre  du  soufire*^  snr  Ober- 
fllcbe  geführt  werden ,  insbesondere  in  dem  vorliegeoden  Falle  der  Schwe- 
fel-Quellen? FftBBiT  sowohl  als  der  Verf.  selbst  haben  früher  die  Kiesel- 
erde aus  einer  Zersetsung  von  Schwefel-Silicium  und  ümuM  anf  ihnliche 
Weise  die  Bor-Siure  in  den  Lagoni  Toskana^e  abgeleitet.  Jet^t  aber 
•cfaeittt  es  dem  Verf.  wenigstens  einfacher  und  mit  den  in  der  Natur  beob- 
achteten Vorg&ngen  mehr  im  Einklänge,  anxunehmen,  dass  Schwefel- 
wasserstoff-Gas in  Verbindung  mit  Wasser-Dampf  auf  einer  Temperatur 
unter  100<»  C.  anf  Feldspath-Gesteine  wirke  und  alle  mit  den  Schwefel- 
Quellen  verbundenen  Phänomene  in  der  Weise  hervorrufe,  welche  er  an 
einem  andern  Orte  (Aimußire  de«  eaux  de  la  Franee^  IiUrodueHom  p.  uoz) 
ausfuhrlicher  entwickelt  hat.  Die  einsige  dagegen  su  erhebende  Einrede 
wäre  die,  dass  das  Vorwalten  des  Natrons  über  das  Kali  in  den  JPi^rmiiem 
nicht  im  Einklsnge  ist  mit  dem  Vorwslten  der  Orthose  oder  des  Kah'- 
Feldspaths  (ober  den  Natron-Feldspath)  in  den  dortigen  Graniten.  Aber 
die  aufsteigenden  Wasser  können  sich  ja  schon  unterhalb  der  Region  der 
granitischen  Kruste,  welche  wohl  nur  einen  sehr  kleinen  Susaersten  Theil 
der  feoergebildeten  Erd-Rinde  ausmachen  durfte,  mit  SchwefeUNatrinm 
geschwängert  haben.  Sollen  aber  diese  an  sich  möglichen  Hypothesen 
etwas  mehr  als  Hypothesen  werden,  so  messen  sie  erst  auf  geologische 
Thataachen  gestätst  werden  können.  —  Was  ferner  die  Frage  betrifft,  ob 
sich  bei  diesem  Prozesse  Schwefel  in  Schwefelsäure  oder  ob  sieh  Schwefel- 
•äore  in  Schwefel-Verbindungen  nmgebildet  habe,  so  acheint  ans  AvoiauKji'a 


72* 

scbSnen  Arbeifen  über  die  »yWaritoen  Socla*QaeIJen^  der  Pyrei^em  bervor- 
zageben,  diss  die  nrspränglicheti  Stoffe  Schwefel-VerbiodangeD  gewesen 
siody  wSbrend  amgekebrt  tiacb  Ossian  HsrvRy  in  den  ^^kalten  selenitiacheii 
Quellen*'  der  jängeren  Sedinientaf*Gebirge  schwefelsaurer  Kalk  in  Scbwefel* 
Kalxiam  verwandelt  worden  i»i,  —  Was  endticb  die  Stickstoff-haltigen 
80g;enaDo(en  organiscben  Terbindungen  in  den  Schwefel* Wassern  der 
Ptfrmaen  betrifft,  so  möchte  D.  auch  sie  (gleich  den  Ammoniak-SalEeD 
der  Yoliane)  fSr  tellorische  Ausströmungen  halten,  ganz  so  unabhängig 
von  den  in  einigen  oberflSehlichen  Schichten  vorkommenden  organischen 
Materien,  als  es  die  Schwefel-,  Kohlenstoff-  und  Chlor-Verbindungen  seyii 
könoeD.  Es  lassen  sich  gegen  diese  letzte  Herleitung  alle  Grfinde  geltend 
fflicfaen,  wodurch  man  die  Ableitung  des  Ammoniaks  in  den  ▼olkanischen 
Famarolen  von  organischen  Korpern  zu  widerlegen  gestrebt  bat.  Und 
wenn  die  Glairine  oder  Baregine,  die  sich  an  den  Austritts-Pankten  der 
Qoellen  bilden,  nach  Türvin's  und  Fontin's  Untersuchungen  nnzweifel« 
bifte  Spuren  der  Organisation  an  sich  tragen ,  so  scheint  Diess  dem  Verf. 
nur  Folge  eines  späteren  Prozesses  zu  seyn,  wobei  der  Sauerstoff  der 
Atmosphäre  bereits  eine  wesentliche  Rolle  spielte. 


Auch  Delbsse  hält  nicht  für  n5thig  (a.  a.  O.  6.  439-430),  fertige 
Schwefeln atrium-Lager  in  der  Erd-Rinde  anzunehmen,  um  das  Torkommen 
von  Schwefel-Natrium  in  den  Qoellen  zu  erklären.  Schwefel- Alkalien  können 
rieh  Dämlich  auf  trocknem  Wege  (welchen  Dürochbr  andeutet)  sowohl 
als  auf  nassem  bilden,  wenn  nämlich  eine  alkalinische  Losung,  zumal 
io  erbdbeter  Temperatur,  auf  einen  Überschuss  von  Schwefel  wirkt,  wozu 
die  Bedingungen  in  der  Natur  oft  genug  gegeben  sind.  Gewiss  stammt 
der  Schwefel  der  kalten  (oberflächlichen)  Schwefel-  und  selbst  alkalinischen 
Qsellen  junger  geologischer  Becken  (wie  in  den  Quellen  von  Bnfkien^ 
Ton  Pa99y  bei  Paris,  von  NeuvilU-lem-la-CkariU  im  lfa«#e-fifa^s-Dpt.) 
immer  von  einer  Reduktion  von  Sulfaten  durch  organische  Materien  her. 
Ebenso  kann  das  Sdhwefel*Natriom  der  heissen  Schwefel-Quellen  grani- 
tisebcr  nnd  vulkanischer  Gebirge  sich  auf  nassem  Wege  gebildet  haben, 
ioden  durchsickerndes  Wasser  (zumal  bei  stärkern  Wärme-  nnd  Druck« 
Graden)  dem  Feldspath  Alkali  zu  entziehen  vermag.  Koromen  nun  (wie 
in  den  Pyrenmen  zwischen  Granit  und  Übergangs- Gebirge  der  Fall)  Lager 
TOB  Schwefel- Metallen  in  der  Nähe  vor,  so  verwandeln  sich  diese  in 
schwefelsaure  Metall-Oxyde,  welche  durch  die  organischen  Bestandtheile, 
voran  die  Pifretufen- Wasser  so  reich  sind,  rednzirt  werden,  und  der  frei- 
gewordene Schwefel  verbindet  sich  mit  dem  Natron  jener  Fi Itrir- Wasser 
zs  Schwefei-Nntrium.  In  grösserer  Tiefe  bei  zunehmenden  Wärme-  und 
Druck-Graden  könnte  die  alkalinische  Auflösung  sogar  die  Schwefel-Metalle 
oiiBittelbar  angreifen  und  Schwefel-Natrium  liefern.  Durch  die  Infiltration 
Ferdspatb-baltiger  Gesteine  bei  höherer  Wärme  kann  demnach  eine  alka- 
liaigcbe  Auflösung  in  Schwefel,  mithin  auch  Schwefel -Natrium  entstehen. 
Das  wäre  also  eine  Erklärung  der  Entstehung  von  Schwefel-Natrluin  auf 
Wege,  statt  aaf  trockenem,: wie  Dokociibr  annimmt 
46« 


TM 

Dblai«oub:  Yerscfaiedeohcit  der  Aufgab?  de«  Wastert  ii 

der  Oberfläche  und  im  Innern  der  Erde  (FlMtU'  1S44,  ÄIII, 
249—250).  Aach  dieser  Aufeato  ist  geg^en  den  vorangebenden  gericbtet,  iai- 
beaondre  gegen  die  in  derselben  enthaltene  Annahme,  dass  der  Sehwefd- 
Gehalt  der  Thermen  durch  Ablagerungen  von  Soda-Monoaulfure  an  der  Km. 
«akt-Flacbe  der  i^ranitiscben  mit  den  palaozoiscben  Gesteinen  bedingt  seye. 
Wie  sollte  aber  eine  so  verbrenn  liehe,  so  losliehe  Substaos  nicht  dorch 
die  weissgltihenden  Granite  verbrannt  oder  durch  den  paliofoisdm 
Oxean  aufgelöst  worden  seyn  ?  Warum  (indet  man  in  diesem  MoBOiaifüre, 
das  in  den  Salz-Quellen  so  häufig,  fast  nur  Spuren  in  den  beiiseB 
Quellen,  obwohl  es  gegen  das  Soda-Chloriir  den  Yortheil  bat,  lösliehcr 
in  der  Wärme  als  in  der  Kälte  zu  seyn.  Statt  ein  anderes  System  will 
P.  nur  einige  Thatsacben  entgegenstellen.  Das  Regen-Wasser  durcbnokt 
luerst  die  Luft  und  dann  den  3odi*n.  Pas  Quell>Wasser  bringt  aoffidost 
lur  Oberfläche  des  ffodens  berauf  ebenso  manchfache  Stoffe,  als  tsDiadh 
faebe  Gesteine  durchsickert;  die  Menge  des  Aufgeldaten  hängt  ab  ?oo 
desaen  Auflöslichkeit  und  dem  Temperatur-Grad  der  Tiefe ,  woraus  iu 
Wasser  kommt.  Der  Regen  enthält  Kohlensäure,  sehr  Sauerst^kf-bslt^e 
Luft  tind  salpetersaures  Ammoniak.  Sein  Wasser  löst  alle  im  Boden  er- 
reichbar^  lösliche  Snbstanxen  (organische  Materie,  alkaliaiaebe  Nitrtte 
«od  Silikate,  Salze  etc.)  auf;  seine  Kohlensäure  verwandelt  die  Karbeastc 
in  ^Bikarbonate ,  die  sie  mit  sieb  führt ;  sein  Sauerstoff  verbrennt  allmik- 
Heb  die  organische  Materie,  über-oxydirt  und  zeraetzt  mitbi«  die  Eiaen* 
imd  Mangan-Karbonate,  verwandelt  die  Schwefel- Metalle  in  schwdfelsanre 
Verbindungen  u.  s.  w.  Daher  oberflächliche  oder  kalte  Qoellen  Je  wA 
der  Natur  des  Bodens  Kohlensäure,  Sauerstoff-reiche  Luft,  organkdi« 
Materie»  achwefelaanre  Verbindungen,  alkalische  Karbonate  oder  Silikite 
und  Nitrate,  Chlorure,  Jodure,  Bromure  u.  s.  w.  enthalten.  Im  Ver- 
bältnisse  aber,  als  die  Quellen  tiefer  heraufkommen  und  wärmer  na^i 
enthalten  sie  die  genannten  Substanzen  meistens  in  noch  grosserem  Ver- 
hältnisse ;  nur  der  Sauerstoff  und  die  Nitrate  nehmen  ab  oder  verschwiodn 
ganz,  wogegen  Kohlensäure  oder  Bikarbonate  zunehmen,  und  die  scfawrfrl- 
sauren  Verbindungen  werden  ganz  oder  theilweise  durch  alkalische  Mono- 
aulffire  ersetzt.  Denn  die  fortgesetzte  Berührung  der  organischen  Materie 
mit  Sauerstoff  oder  mit  Sulfaten  in  hoher  Temperator  muss  Kohlenaiare 
vnd  Monosulfore  erzeugen;  wie  Diess  selbst  in  der  Kälte  täglich  vor 
unseren  Augen  geschieht  durch  die  Gyps-haltigen  Wasser,  welche  in 
Salz-Sumpfen  oder  Qoellen  mit  organischen  Substanzen  zusammenstebts : 
au  iSn^ten,  St.'Amand-ies»eaux  ü.  a.  Bei  schwefelsaurem  Kali  und  Nstron 
erfolgt  es  sogar  augenblicklich;  denn  das  an  Kall-Snifat  und  organisclier 
Materie  so  reiche  Wasch-Wasser  der  Rübenzucker-Fabriken  erzeugt,  sobald 
•B  nicht  fliessend,  d.  h.  Sauerstoff-haltig  ist,  Schwefel-Alkalien,  welcbe 
die  Luft  verpesten.  Um  der  Einrede  zu  begegnen ,  dasa  (ungeachtet  der 
Fabrik  von  achwefelsaurem  Kali  aus  Ruhen  zu  VaUneiennes)  nicht  das 
schwefelsaure  Kali,  sondern  der  schwefelsaure  Kalk  die  fibd  riecbendeo 
Seh wefelTerbindongen  hervorbringe,  bat  der  Vf.  durch  einen  direkten 


tu 

Yinwh  aogti»  In  itr  KiWh  näthgeVtlen^n ,  dsM  feehWeftliittfes  ItiH  gth^n 
dorcb  das  blene  ZdMmnenbringen  mit  SohWefel-Kalk  vollMSodig^  in 
Schwefel-Kali  verwaDdelt  würde.  Schwefelsaure  Kali-  odter  Natrott-Yer* 
bindaogea  verlieren  daher  ihren  Sauer^totf-Gehalt  in  der  Natur  anmittelbar 
oder  mittelbar. 

Diese  Tbatsache  hfingt  mit  einer  ganzen  Reihe  von  bisher  vernBch* 
lissigten  Erscheinungen  zusammen ,  mit  der  der  hydrothermalen  Bildungen^ 
dcrGejrser,  Salzen  und  alten  Mineral- Wasser ,  welche  zur  Entstehung  von 
Aebateo,  Alabastern^  ungeschichteten  Thonen,  Halloysiteui  Schwefel- 
BlcUllen  in  Stöcken  und  Gängen ,  Blenden  u.  s.  w.  Veranlassung  gegeben 
haben.  Die  Quellen  erscheinen  daher  far  uns  als  natürliche  Btfhr-Versuche; 
sie  zeigen  nns  die  Bestandtheile  der  meisten  ihnen  an  Ort  und  Stdle  vor* 
losgegangenen  Formationen, 

Man  kann  die  Ergebnisse  dieser  Betrachtungen  nun  so  zdsammen- 
hs9tn:  ille  pyrogenen  wie  neptanischen  Gesteins-Bildungeü ,  einige  qoar- 
täre  siisgeooititben,  befanden  ileh  ursprünglich  auf  oder  Aabe  an  der 
niedrigsten  Oiydations-Stufe ,  nie  auf  dem  Maximum.  Meere  und  iSee'ii 
(nicbt  flieasende  Wasser)  waren  oder  sind  noch  desoxydirend,  da  sie  uns» 
abgesehen  von  ihrer  eigenen  Bevölkerung,  alle  Reste  von  Land-Thleren 
ood  -Pflanzen  liefern,  die  von  höheren  Stellen  dfcs  Bodens  in  die  Ver- 
tiefnogen  hinabgeWaschen  werden.  Das  tliessende  und  Reg^n^Wasser 
dagegen  ist  Sauerstoif-haltig  und  oxydirend;  es  löst  die  löslichen  Sldff^ 
des  fiodens,  oxydirt  die  oxj^dablen  Elemente  der  zugänglieben  Schichiteii^ 
wissert  und  liyperoxydirf  Eisen  dbd  Mangsd  ungeachtet  ihrer  Verbindunft 
mit  Kiesel-  und  Kohlen-Säure,  verwandelt  und  löset  die  Schwefel-Kiese 
ii  schwefelsatfre  Verbindungen,  z^netti  unverzilglich  alte  kalkig^i^  Ge- 
stdde in  Kalk-Bikiirboiiate,  diee«  mit  sich  fuhrt,  und  In  urilösllcbe  R*ek- 
itlsde  von  organischer  und  unorganischer  Materie,  welche  soforl  dea 
fnieMifaren  Boden  bilden  (Ebblmbn);  es  zerielsC  äogät  Im  Laulb  vott 
JtbrbnDderten  alt^  pyrogenen  G^kteine  in  lösliche  Silikate,  die  es  mit  iicli 
linnt,  und  in  unreine  unlösliche  SilikMe;  so  werden  die  bärtestefl 
Gnail-  und  I^erphyr-Gesteine  in  Pilanzen-Bodeü  umgewiindelt.  Im  Ver^ 
hiltoiss^  dagegen ,  als  das  Wässer  fliessend  wird  oder  in  die  Tiefte  dudrlngf/ 
verliert  es  seitfen  Saüeritoff-Gehalt ;  ab^r  durch  Y^rWendung  d^iselben 
zur  OzydMiern  belädt  es  sich  fast  in  allen  Niederschlsg-^esfeinen  mil 
orgtoischer  Matetie,  wird  dadurch  desoxydirend  und  fuhrt  älI6  tolnenv 
Einflasä  ausgesetzten  Substanzen  auf  die  niederste  Oxydätiöni-Stufci 
nritk.  Es  setzt  Schwefel-Kiese  in  Höhlen  ab  in  dem  Maasse,  kU  ^ 
lesliehe  scbwefelsanrel  EiseA  in  unlösliches  Schwefel-lV^etall  verwandelt 
wird;  daher  denn  diese  epigenen  Pyrit-kerne  von  Fossilien,  welche  tti» 
sieheo ,  nachdem  deren  Schaalen  zuvor  als  Bikarbonate  von  den  infiltrirten 
kohleDsauren  Wassern  entfährt  worden  sind.  Dieses  desoxydirende  Wassery 
weiebes  sich  an  der  Oberfläche  sumpfigen  und  torfigen  Bodens  sehr  rascb 
bildet,  ist  fär  die  meisten  Kulturen  schädlich  oder  sogar  tödtlich;  wess- 
bslb  die  unterirAschen  Abzugs-Leitnngen  doppelt  nfitzlich  seyn  müssen 
zar  Instrocknnog  m  feuchten  Bodens ,  wie  mn  den  Wurzeln  Wechsel  der 


72« 

Luft  md  Saoeritoir«biiltigefl  Waisen  so  verfchtln;  dtlMr  wm/k  die 
Motbwendiffkeit,  den  scbwarzen  Scblamm  der  SU4te  und  Suinpfe  der  UA 
anstuaelzen,  ehe  er  ala  Dünger  gebraucht  werden  kann* 

So  bietet  diese  doppelte  Wirkung  des  Waaaera  der  Geologie  in 
Schlüssel  zn  einer  Menge  von  scheinbar  einander  wideraprecbenden  Üa- 
biidongen  und  andern  Erscheinungen. 

Gegen  die  AngriflPe  von  Dblbssb  tind  Dbvillb  (BuU.  $eoL  iSS^  I, 
426)  bat  OuRocHBR  seine  Ansicht  zu  vertheidigen  gesucht  (a.  a.  0*i968S4^ 
XI,  471—474).  

J.  Marcoü:  geologischer  Durchschnitt  der  Fala-Gebirgc 
iMonia$nt9  RoeheuseM)  bei  San-PedrOf  an  der  Knate  dei 
Siiiien  Omeant  (Buliet,  giol,  XI,  474).  Unmittelbar  naehdcB  man  den 
Rio  §ranie  dU  Sorte  überschritten,  zeigt  sich  Sand,  hervorgegangen  aas 
der  Zersetzung  cinea  dem  obern  Theil  dea  JiMra-Gebirges  sugeböreadeo 
weissen  Sandsteines ,  in  welchem  ßruchstficke  von  Ammoniten»  aai  der 
Familie  der  Armali,  eine  Art  Inoceramua  nnd  2äbne  von  Ichthyo- 
aanrua  vorkommen.  Dieser  jurassische  Sandstein  bildet  den  ^f^Bunto 
Land^treifen  zwischen  dem  Rio  Qrando  und  dem  Rio  Pueroo$.  Aaf  der 
andern  Seite  des  letzten  Flusses ,  in  westlicher  Richtung,  eracfaeint  graier 
Thon,  eine  oder  zwei  Kohlen-Lagen  umscbliessend.  Im  Tbon  finden  fich 
sahlreicbe  Stamme  und 'Fragmente  verkieselten  Holzes,  hin  und  wieder 
auch  Gryphiten,  kleiner  als  Gryphaea  dilatata.  Oberhalb  der  Baske 
des  jnrassiachen  Gebirgea  zeigen  sich  bei  Lagvnm  Gyps  nnd  rother  Saad- 
stein  der  Trias. 

Vier  Meilen,  ehe  der  Fueklo  do  Loguna  erreicht  wird,  ist  du 
Ende  eines  mächtigen  Laven-Stromes  zu  sehen,  der  vom  Mommt  Tgfkr 
berabkam,  einem  mächtigen  erloacbenen  Vnlkane  in  30  Meilen  Entferaoog 
gegen  NW.  Von  Lagima  nach  dem  Cohon  del  Zimd  fuhrt  der  Weg  darch'i 
CSoeero-Thal,  deasen  Boden  und  Wände  ans  jurassischen  Gebilden  bestebes; 
auf  den  Gipfeln  Laven,  welche  mitunter  in  den  Thal-Grund  binabstiegta 
ond  sich  hier  ausbreiteten.  Am  Csnon  dtl  Zmni  tritt  die  Trias-Formation 
nnter  dem  Jkra-Gebirge  hervor,  die  Schichten  aind  mehr  nnd  mehr  empor- 
gehoben, und  in  einer  Strecke  von  5  Meilen  folgen  nach  und  nach  Trias- 
«nd  Kohlen«Ablagerungen,  aodann  erscheinen  Granite  nnd  Glimmeri-Scbiffer, 
die  theilweise  den  Kamm  der  Siorro  Madro  zuaammenaetzen.  Dicae  Erop- 
tiv-Geateine  haben  nur  12  Meilen  Breite;  aodann  tritt  Berg-Kalk  auf;  dea 
erhabensten  Punkt  der  Sierra,  ungefähr  10,009'  hoch,  bilden  weiterUa 
New  red  Sandstone  und  Laven-Ströme,  von  zwei  ausgebrannten  Volkaaen 
atammend.  —  Die  Sierra  ilfadrs  gebort  ins  nord-sudlicbe  Dislokationa-Sfateai 
dea  Fele-QeUrges ,  ebenso  die  Sierra  de  Jemem.  Auf  dem  westlicben  ib- 
hange  der  Sierra  Madre  neigen  sich  die  Schichten  etwas  gegen  W.^  neist 
erhabene  Plateau's  bildend  mit  tiefen  Erosions-Tbälern ,  wie  z.  B.  jeoe«, 
in  dem  der  Rio  dei  Zuni  seinen  f^auf  hat. 

Jenseits  des  Pueblo  dei  Zuni  ein  gegen  S.  und  N.  weit  aasgedefaBtea 
nordwestlich  ziehendes  Plateau ;  in  dieser  Richtang  lallen  ancb  die  ScbiditeB. 


7VT 

Die  nbmn  A^hgtnmgtn  gtbörea  alle  iu  JsraMiMlie  üiMrg^f  desMiiOreaie 
wich  &  am  oftiAidiaii  Ufer  des  Rio  M  ZmU  ist  Auf  der  Sfid^Seile 
dieses  Flusses  iienrscbt  die  Triss-Formati^n ,  ia  welcher  sieb  aueb  der 
Rio  dolermdo  CMpiÜo  aof  eine  Strecke  von  160  Meilen  sein  Bette  ge- 
bahnt bat. 

Ins  Trias-Gebilde  findet  man  keine  fossilen  Reste»  verkieseltes  Hols 
anai^eaomroen ,  dieses  jedoch  in  grosster  Häafigkeit ;  manche  Stämme  bsben 
30'  Läxkgß  und  4'  im  Durchmesser. 

lo  hundert  Meilen  südlicher  Entfernung  vom  PueUo  erscheint  die 
Sierra  de  Mogoffon  oder  Sierra  Bianca^  ans  OOS.  in  WWN.  erstreckt. 
Auf  dem  rechten  Ufer  des  Rio  Cohrodo  Chifuiio  xeigen  sich  kleine  basal- 
tische  Kegel  i  auf  dem  linken  Ufer  steigt  ein  erloschener  Vulkan  zu  mehr 
als  13,000' See-Hdhe  empor,  dessen  Laven  das  Trias-  und  Bergkaik-Gebirge 
bedeckt  haben.  Diese  Gruppe  ffihrt  den  Namen  Berge  von  Sm^Fron^dMeo. 
Unter  der  Decke  von  Laven  und  andern  Gebilden  feurigen  Ursprungs 
steht  man  an  mehren  Orten  den  Berg-Kalk,  Produetus  semireticulatns 
und  Spiriferstriatus  sowie  andere  beseichnende  Petrefakte  in  Menge 
nnwcliliessend. 

Die  Gesteine,  welche  das  Emportreten  der  iSlerrn  de  Mogo^fot^  an 
den  Tag  brachte,  sind:  ein  sehr  Hornblende-reicher  Granit,  den  mittlen 
Theil  aosttwebend,  sodann  metamorphisehe  quarzige  Felsarten  überdeckt' 
von  Lagen  alten  rotben  Sandsteines  ^  sehr  fthnlich  jenem  des  CßktkUU 
Momaima  im  Staate  von  Now^York.  Aufwärts  erseheinen  Bergkalk  be» 
sonders  entwiokelt,  Kohlen- Sandslei n ,  Zechstein  und  die  Trias-Fonnation. 
Das  Jtirn-Gebilde  findet  sich. in  wagerechten  Schichten. 


H.  Karsibn:  Planer-Formation  in  Moekionkurg  (Zeitsehr.  d. 
Dentscb.  geoleg.  Gesellseh.  VI,  637  lt.).  Die  Hugel-Kette,  welche  von 
Rande  des  ffamoie-Thales  sfidwirts  Rooioek  allm&hlich  ansteigend  bei 
Doioran  vorüberzieht,  theilt  sich  nord&stlich  von  äräpelin  in  swei  durch 
ein  Thal  getrennte  Zfige;  der  südliche  seheint  ganx  dem  Diluvium  änsn- 
geb5ren;  der  n5rdliehe,  stellenweise  die  Höhe  von  306'  Ober  der  OHoee 
erreichend  9  zeigt  eine  von  der  gewSbnlieben  Form  dortifindiseher  Dilnvial* 
Hfigel  sehr  ahweidiende  Oberflächen-Gestalt:  zahlreiche  tiefe  Queer- 
Schlncbten  dorehsehneiden  denselben,  deren  steile  Gehänge  aufs  Vor- 
bsndensey tt  einer  festen  Grundlage  scbliessen  lassen ;  sie  selbst ,  noch  jetzt 
Bieist  das  Bett  kleiner  Bäebe  bildend,  haben  ganz  das  Ansehen  vom 
Wasser  erseogter  Durchbräche.  Auffallend  ist  femer  der  beiashe  gänz- 
liche Mangel  nordischer  Geschiebe,  welche  sn  der  Oberfläche  naber 
Dilavisl-Hfigel  in  beträchtlicher  Meoge  vorhanden  sind,  während  sie  hier 
dnreb  mehr  oder  weniger  scharfkantige  Gerolle  ersetzt  werden,  die  alle 
eioem  sehr  feinkörnigen  festen  Sandstein  zngehören,  der  auch  an  mehren 
Stellen  zu  Tage  ansteht  Die  zerklüftete  Beschsflenheit  dieser  Felsart  bat 
sieb  fiberall  geftinden,  wo  solche  durch  Schärfe  und  Bohrungen  aufge- 
schlössen  worden,  bis  zu  70'  Tiefe  und  mehr.  In  der  ganzen  Aosdehnang 


TM 

MMill  der  Sandttiäii  aomlbe  Strekbeo»  SO.  in  NW.»  wd  ttUt 
30  QDd  4o^  nach  NO.  Ibw  «iiigBlflgaH«  i»  Streifben  imd  Falle*  diail 
völlig  ftbereiovtiminend,  i«t  an  Mehren  Panktenein  gelblicb«»graiifr  Kalkateift 
An  der  Greoie  beider  erecbeiat  eine  icering- mficbtige  Zwinch^n—hichte  vei 
Kalk-balligem  Sand,  oder  von  Konglomerat,  mitunter  auch  eis  kalli^ 
Sandatein,  atela  anngeseiehnet  dureb  groaaen  Reicbthnm  an  Pefrefaktn, 
namentlieb  Foraminiferen  und  Cytberinen.  Auaeerdem  finden  aicfa  im  Uk 
und  in  der  Zwiacbenecbicht  folgende  Verateinerongen : 

Flache  (nach  den  Zähnen  beatimmt):  Corax  faleatnsj  Gaieo- 
eerdo  gibberulna,  Hemipriatia  panoidena,  Otodna  aemi^li- 
eatos  and  appendicnlatne,  Oxyrrhina  Mantellii|  O.  hetero* 
■lorpba  und  O.  anguatidena,  Lamna  und u lata  und  L.  dopleiaad 
andere  noch  mehr  oder  weniger  aweifelbaAe.  In  betrfiehtlkh^  Zahl  kommea 
kleine  Koprolithen  vor. 

Krnataaeen :  Bruchstücke  von  Bruat-Scbildern  «nd  von Pna^'ONedef n, 
Avcb  Krebi-Scheeren. 

Annelliden:  Serpnla  ampbiabaena. 

Mollusken:  Turritella  granulata,  Inoeeramtas  Cavieri^ 
Pecten  Nilaaoni,  P.  membranaoeus,  Spandjrlns  llneato«, 
An^mia  subradiala  n.  a.  w. 

Radiarien:  Brncbstfiche  sebr  fcleinar  EcUaitenoStaclieln,  wohl  mciit 
an  Cidaris  armafa  gehörig. 

Ana  dieser  Aufs&hlung  ergibt  sich  die  grösata  Ahvliebkeit  des  erwihalfB 
Kaft^  und  Sand-Steina  mit  dar  Säek9i4ek'BSkmiHhm  Plitteri-Fonniien) 
er  durfte  vielleicht  fär  ein  mittles  Giiad  derselben  Wq  bnllaii  ieyn«  Eins 
andere  Übereinatimmung  mit  dem  PlSner  beatebt  in  der  Zerriaaenheit  der 
Schiebten. 

Z«r  VervoilatlDdigling  dea  Bilden  dev  Lagernngs^YOTbiilmina  folgt 
an  ScUtfaaa  das  a|iesieri0  Resultat  der  widiiigen  Bobrüngml» 


J.  DaLiifots:  mehr  oder  weniger  Wahrhaftes  das  Mstsmer« 
pbismns  von  Gesteinen  (Comißt  rmd.  XMXiX^  SM  eta.X  Syainie 
und  aelbsl  Hypothesen  kösnen  beilragan  sum  yersebreiien  4er  Wissen« 
Schäften^  aber  es  dürfen  dieselben  sich  nicht  su  weit  entfernan  vob  Ge- 
biete der  Tbataa^n,  der  Erftihrang.  So  leistete  die  Tbearie  dea  Meta- 
nmrphlamua,  iadem  sie  die  in  neptunischen  Felsartes  stattgefuaJcsea 
Andernngen  durch  Einwirken  der  WArme  erkl&rte,  grosse  IKssSte;  t9 
wird  dieselbe  jedoch  gegenwärtig  in  so  ausgedehntem  Maasse  und  aef  so 
versohiedenartige  Phänomene  angewendet,  dass  l>.  eich  gedrängt  fehlt, 
die  Beweggründe  seiner  Überrasebung  und  seines  Unglaubens  darsolcgea. 

Der  Verf.  nimmt  den  Metamorphismus  nicht  nur  im  bsebatäblicfacn 
Sinne  des  Wortes  an,  sondern  mit  allen  Modifikationen,  welche  sick  er- 
geben kennen  ans  dem  Einwirken  der  Wärme  auf  Gesteine,  das  heiss^ 
je  nSBcbdem  es  sich  bandelt  nm  Yerflncbtigtitag,  Reaktion  der  Ufstail  aoter 
einander^  tbeilweise  alkiählicha  Zämenlatioii  n.  a»  w.  (uafimaoaieht,  dssa  der 


wo 

t0f«Mf  ie^  MMMOorpliiiiiiaft  hmtr  M«h  ttiiftriB«Mtfdi  yUSbi)\  «fcer  Vtte  «ifcll 
Dkbl  b«g>^dl^B  Usaty  iil  dM  Efliitriiige«  gintUth  Ar^ntder  l<feili«Ate  (Kieseli 
Srde,  Nutroii,  Kcli,  Feldspatb,  Talk^Erd«  n.  8.  w.)  iil  diis  Gftsammt*» 
Mmm  «hl««  civtfeioas. 

BiMialie  G«olo|^n  terwerlen  i^leicb  D.  die  ,|BinwAttderaiig^  (iiMmi^ 
oratio»)  der  Ktesel^Erde  «nd  dea  Feldapalbea ,  jedoch  ntir,  Wenn  kiese^ 
lige  and  feldapathiga  Felaartea  keine  Spof  des  Eiowirkena  von  Wftrme 
wahraehnen  laaaao«  In  aolahem  Falle  lieiael  es :  die  Geiteine  wSren  auf 
aaaaem  We^e  asetsmorpbosirt  wofden.  De^  Verf.  ig^lM  zn,  daiis  Feld* 
spatli  Dtefat  aoaaebliesslteb  feo^rigen  Ursprungs  seyn  dfirfte ,  diiss  derselbe 
aoeh  auf  oasaem  Wege  sieh  gebildet  haben  k6nne ,  wie  Feuersfein ,  Jastita 
Bod  ftDdera  Sifikate.  Nur  Messe  sich  die  Nothwendigkeit  der  Voraus- 
•etsoag  «iaer  nach  Ablagerung  des  Gesteines  auf  dem  Meeres-Grund  t\n* 
getretenen  wAaaerigen  metaaiorphiscben  Wirkung  nicht  begreifen.  Fol* 
gevde  Srkllrong  wird  für  weit  naturgeoiässer  erachtet. 

Die  qoardgctt  Sanrdstelne  rfibren  ohne  Ausnahme  vom  Qnara  allef 
zersetzter  gra^nitiscber  Felsarten  her.  SStnmtliche  Thone  sind  unreine 
Kaolii»e  der  Feidspathe  dieser  nAmlichen  Gesteine* 

Von  den  in  fröbeater  Z^it  ausscbliessKch  feldspathigcn  Kontinenten 
amaate  durch  Aoswascben  bei  hoher  Temperatur  eine  verhiltnissmflssige 
and  angebeare  Mango  Natron*  und  Kali-haltiger  Silikate  aofgel5st  und 
forti^efttbrt  werden,  anroal  in  die  alten  Meere.  Allein  bo  wie  die  alkalt- 
aiaelien  Silikate  hier  anlangten)  wnrden  sie  zersetzt  durch  simmtlicbe 
stark»  oder  aebwache  Sioren.  GMorWasserstoff-SXare,  damals  ohvr^  Zweifel 
wie  lictttigeii  f  agetf  torberrsehend  unter  den  gasigen  AussfrSnkuAgen  der 
Rrd«,  Mfclnfl*  M%  Kleael-trde  nieder,  veranlasste  die  Entstehung  roit 
alkaliniacben  Cblor-Yerblndnn'gen  und  führte  folglich  die  Salzigkelt  der 
Meere  herbei.  Der  Umatand,  daaa  aolehe  Säore-Entweichnngen  vorznga- 
weiae  gegen  die  Emptlona^Mittelponkte  hin  stattfanden,  erklärt  die  dber* 
griiaaa  und  gowftfauliohe  Hflnfigk«il  von  Qoariiiletf ,  JaspkaOtt  nnd  Achaten 
ia  der  NIhe  von  Ergoas- Gesteinen  (ÜooA^  ^Spanehementh  -^  Es  wird 
aaf  IMnrfCsfis,  I^urfen,  PdH0ard  n.  s.  W.  verwiesen. 

So  wie  die  Temperatdr  allnfählich  sank,  die  feldspathigen  Geateino 
awbr  Mrd  SMbr  foarfctitxi  wurden  dnreh  «eptunisohe  Nieders^bllge,  Oder 
ihre  inaerliebe  Umindemng  sieb  weiterhin  bis  zu  deren  Oberflflche  fort- 
pOaaile»  ging  die  Aufiteung  alkaliniseher  Silikate  immer  langsamer  vou 
statten,  aifr  wncdo  aebwieriger,  nnd  folglich  nahm  ihr  Zntlosa  nneh'do« 
Meereo  ohne  Uatarlnas  ab.  So  erklArt  es  sieh,  wesshalb  die  KI«sel*Erdo 
tu  Dbcrgroaacr  Hftafigkeit  als  Quarzit  in  palAosoiscben  Gebilden  vorhanden 
ist  und  in  Sefcundir* Gesteinen  noch  oft  vorkommt  afa  Fonerateln  (eilet), 
dagegen  in  tertiflren  Formationen  ziemlich  sehen  wird  nnd  endlich  in  der 
gegeawftrtigcn  Zeitscbeide  fast  verschwindet. 

Waa  die  Silikate  betrifft,  so  erklärt  sich  deren  Bildung  in  eben  »cf 
eiafeefaer  Weiao.  Sie  mnssteu  sich  niederschlagen  vermittelst  gedoppelter 
Zersetzung  in  allen  Fflllen,  wo  im  Meere  aufgelöste  Silikate  in  Berahmng 
kamen  nicht  mit  einer  Sftare,  aoodarn  asit  irgend  einem  nicht  alkAli- 


aUchea  Sab.  Aof  diesa  Art  eiiltlaiid«B  Se  i^mm^mmm, 
«•  i.  w.  Die  Chemie  lehrt,  dess  eines  der  Mitlel  >Tfaoo*Erde  n 
selbst  wem  sie  mit  Phasj^hersiare  ▼erbaadcp  iai,  daria  hssttht,  dsM 
man  eia  Natraa-  oder  Kali-haltiges  Silikat  snaetst  Ea  bildet  aieh  aediBi 
eis  nlMiebes  alamtao-idUlioisebes  Silikat,  und  dieses  betraehfet  defTf. 
als  einen  auf  nassem  Wefpe  entstandenen  FeUspath.  Natran  nsd  Rafi, 
deren  Gegenwart  in  sehr  vielen  Mergeln  und  Thanen  hestigea  Tsgci 
ausser  Zweifel  gestellt  ist  f  vermorJitett  sieher  nur  einer  ginslichca  lil< 
ISsnag  so  widerstehen,  indem  sie  ähnliche  Verbindnngen  eingiagei. 
Kiesel-Erde  (Qaars,  Quanit)  nnd  Silikate  (Jaspis,  Glaoeonie,  Feldtpath 
n.  8.  w.)  der  neptnaischea  Gesteine  sind  demnach  wahre  chennaciie  Kieler- 
schlage,  welche  miteinander  oder  einaeln  sieb  allen  Sedimenten  bcismagtea 
in  jedem  Verhaltniss  nnd  in  allen  geologischen  Zeitscheiden,  zamal  aber 
in  den  älteiten.  Das  Vorherrschen  dieser  Qaarzite,  Jaspisse  und  FeM- 
spathe  in  gewissen  neptunischen  Felssrten  —  so  z.  B.  in  den  Granwackeo 
der  Ksfasea  —  hat  denselben  häufig  eine  auaaerordentliche  Dichtheit  ver- 
liehen, nnd  so  entstand  die  Vermnthung  einer  spiter  eiagetreCcnaa  meti- 
morphischen  Wirkung,  wodurch  soast  in  der  Regel  Eerreiblicbe  brecfc^ 
lige  Gesteipe  silisifisirt  oder  feldspathisirt  worden.  —  Wäre  {eoe  Ver- 
Biutbong  gegründet,  so  miisste  msn  sie  noth wendig  anf  saoMnt liebe  Sedi- 
mentär-Gebirge  ausdehnen ;  denn  überall  eracheint  diese  S il i x i f i k at i o ■ 
mehr  oder  weniger.  Man  musste  einen  unaufhörlichen  und  aligemeineo 
Metamorphismus  annehmen  von  dem  Qnardte  der  Thoaschiafer^Periode 
bis  sa  dem  Sand-  nnd  Kaik-Stein  tertiärer  Gebilde,  das  heisat  bis  i> 
Zeiten ,  wo  Feuer-Ph&nomene  zu  den  sehr  f remdsrtigen  gehören.  Eise  ii 
dem  Grade  äberspannte  Hjrpetbese  wurde  ohne  Zweifel  die 
Partei-Gänger  dea  Metamorphismns  snruckschenchen. 


J.  FoRSEa:  Grenze  ewigen  SchneeU  in  Norwf^n  (N§nu§ 
md  tia  Giaeisr9y  EMmkurgy  1869).  Diea«  Linie  entspricht,  wie  bekannt, 
keineswegs  uDveränderlich  der  mittlen  Temperatar  dea  aebswlseadcn 
Eises.  Unter  dem  Äqnatar  stimmt  sie  nberein  mit  einer  mittlen  Tempe- 
ratur von  uagefibr  1^,7  C  über;  in  den  Aiftm  und  Pfrsnfieii  mit  jener  ves 
etwa  4*  unter  dem  Gefrierpunkt;  in  Narwe§4m  bei  einer  Breite  von  M^ 
entspricht  dieselbe  einer  mittlen  Temperatur  von  —  t%i  C.  Obwohl  es 
nun  am  änssersten  Ende  von  iSKIerte»  und  in  Jmsräbi,  so  z.  B.  ist 
Eiland  MeMUe,  Stellen  gibt,  wo  die  mittle  Temperatur  —  17^,8 C  ist, 
ao  herrscht  dennoch  gegenwärtig  allgemein  die  Oberzengupg,  dass  die 
Schnee-Grenze  in  der  nördlichen  Hemisphäre  nirgenda  das  Meeres-Niveti 
erreicht.  Die  Erklärung  dieser  Tbatsache  stutzt  sich  vorzdgHch  anf  die 
Intensität  der  Sommer-Wärn»e  während  der  langen  Polar-Tsge,  «ddie 
den  Boden  nur  bis  zu  einer  sehr  geringen  Tiefe  aufthauen  lässt.  Eine 
andere  Ursache,  sehr  einwirkend  auf  daa  Niveau  der  Liaien  ewigen 
Schnee's,  ist  die  fallende  Schnee-Menge.  Das  Innere  der  KoatiBcote  iit 
weit  trockener  als  die  Koste;  die  Schnee-Lage,  welche  sehmilst,  Ist  verhsit- 


7«l 

d&m«  UIm  bMftillgt  die  Meioong  L.  r.  Bvctt'f ,  davs  dU 
Tesperatar  der  Semmer-MoDate  ea  ist)  welche  die  FÜclbe 
bestiaimly  die  dem  ewigen  Schnee  aar  Grenze  dient  —  FonsBa^ 
giht  aosfohrliche  Nachricht  über  die  von  ihm  und  von  Andern  angestellten 
Beobachtnngen  aar  Besümmang  des  Nifeao'a  der  nntem  Grense  ewigen 
SchDee'a  an  verschiedenen  Stellen  in  Norwegern.  Unter  dem  60.  bis  6% 
Breite-Grade,  in  geringer  Entfemnng  von  der  Küste,  .findet  üeb  jene 
Grense  in  ungeföbr  4300'  (Engliscb)  ober  dem  Meeree-Nivean ,  w&brend 
dieselbe  im  Landes-Innern  bis  so  5300'  sich  erhebt  Unter  dem  07.  Breite- 
Grade,  im  Innern,  beträgt  die  Höhe  der  Linie  nur  3500';  ail  isolirlen 
Gipfeln  steigt  sie  unter  dem  70®  selbst  an  der  Kiiate  bia  an  3000'  herab« 
Die  Ursache,  desa  die  Grenze  ewigen  Sehnee's  im  Landes*Innem  sich 
»hebt,  liegt  darin,  dass  das  Klima  hier  trockener  iat,  dass  Wolken  und 
Nebel  geringerea  Einflnss  üben. 


Castbi*:  Auabrneb  von  Kohlenwaaserstoff -Gaa  in  der 
Eiseneteitt- Grobe  la  VouUe  CAimml.  dea  Mtnea  VI,  94  etc.).  Das 
sehr  sonderbare  Ereignisa  fand  am  15.  November  1863  ststt  Die  Eisen- 
erz-Lage  hat  ihren  Sitz  inmitten  schwarzer  Mergel,  welche  anr  Oxford* 
Formation  geboren  und  sablreiehe  für  diese  Abtheilong  charakteristische 
fossile  Reste  enthalten ;  das  Gebilde  weicht  in  dieser  Beziehung  von  jenem 
fon  Veißrae  ab,  das  dem  oberen  Liaa  weit  näher  steht  und  hinsichtlich 
leiner  Yersteinenngen  dem  Oaforder  Thon  (Argüe  de  iHves)  entspricht« 
Letzter  fehlt  zu  In  Foirffa,  und  das  untere  Jura-Gebirge  hat  hier  nur 
geringe  Bfichtigkeit ;  die  Mergel  ruhen  in  abweichender  Schicfatang  fast 
usmittelbai  auf  Glimmerschiefer.  Bei  den  Emporfaebnngen  letzter  wurden 
lach  die  Ozfiud-Lager  sehr  stark  aufgerichtet  und  erlitten  viele  Störun- 
gen. Die  Neignug  der  Erz-Lagerstfitten  ist  wechselnd;  ihr  Fallen,  am 
issgehenden  bedeoiand,  betrftgt  in  der  Tiefe  nur  1&^— 20^  Man  griff 
ne  vor  Iftnger  als  30  Jahren  durch  Tage-Arbeit  an;  später  wurde  ea  nd- 
Ibig  mU  de«  Bauen  aicb  mehr  der  Teufe. zuzuwenden  and  Veranch*Stollea 
m  treiben.  In  einem  derselben  »  100  Meter  unterhalb  dea  Miveau'a  der 
Sebraela^Hfitte,  im  Dumme»8tolUn ^  war  man  zu  einer  Stelle  gelangt,  wa 
das  Erz  gäaslich  verschwand ;  es  wurde  ein  Queerschlsg  nothwendig.  Bei« 
Aoschlagen  des  sehr  festen  Gesteines  mit  der  Keilhaue  gab  es  Funken 
ind  zugleich  brach  aus  einer  sehr  dünnen  Spalte  eine  blaa-,  gelb-  und 
rotb-gefirbte  Flamme  hervor,  ohne  Geruch  nach  Schwefel;  ea  war  Koh- 
lenwasserstoff-Gas. Nach  Verlauf  von  einigen  Stunden,  als  die  Arbeiter 
der  Stelle  wieder  nahten,  war  die  Flamme  erloschen,  entzündete  sich  je- 
doch von  Neuem  bei  Annäherung  des  Gruben-Lichtes  und  verbreitete  sich 
DUO  im  ganzen  Stollen,  erlosch  indessen  abermals;  demungeacbtet  wor- 
den die  geeigneten  Vorkehrungen  getroffen.  Als  man  mehre  Tage  später 
mit  Sicherheits-Lampen  weitere  Untersuchungen  snstelltc ,  zeigten  sich 
keiae  Ausbruche,  es  konnte  demnach  die  Gas- Anhäufung  eine  nicht  sehr 
beträehtliche  gewesen  seyn,    nnd  ihr  Ursprung  ist  bia  fetzt  nicht  ge* 


tifl 

Mgt^  itfgcUirt.  Die  itriebeltattlig:  #a#  fiftrf^Mtf  «Ine  dtt^int  5MI^, 
und  es  watde  keine  weitere  Spor  dereelbeii  webrg^etaemmen. 


A.  StsMöimi:  fiber  die  xwei  Nannolilen-Pormefieaen  ii 
PUmoni  (Campi.  renA,  ISSS^  XL^  1070).  £ntg^eg:eDgetelz(en  Zweifelii 
Aber  Beine  fröber  aatgesprocbeoe  Überzeag^ng  vom  Daseyn  aweier  Nim- 
■tttiilen-Formationeo  io  Pi^tnont  gej^enuber  hat  S.  die  Örtiieb![eiten  nochawb 
Dotemucht  nod  nur  Beatttignog^  der  seitberi^n  Beobachtungen  gefoüdeD. 

Die  Auflagerung  des  Nummnlitcn-Sandateins  von  AcfUi  auf  das  An- 
thraeotherinm-fdhrende  Ligniten-Konglomerat  (von  Ctdihanu)  ist  so  deit- 
lieb  lind  scharf,  dass  man  sich  darin  nicht  irren  liann.  Die  mit  dea  Nsu- 
muliten  zusammen  voricommenden  fossilen  Koochylien  sind  wenige  nod 
von  jfingeren  Arten  als  die  von  Ni»mü  nnd  sonst  in  den  MpmL  Diett 
und  ihre  Lagerong  über  dem  Fulcoiden-Macigno  (Flyscb)  beweiset,  dan 
es  dort  jenseits  der  Aipen  eine  Nuromniiten-Zone  gibt,  welche  junger  ab 
die  »,mittelmeerische^  de  BsAüMont's  und  das  Äquivalent  seines  Nommo- 
lilen-Gebifges  des  SoissamaU  ist;  vielleicht  ist  sie  selbst  etwas  janget 
als  die  der  H&iiMonnM\  aber  sie  geh5rt  nicht  llber  die  Eocin-BtIdoDges 
hinauf,  wie  denn  auch  BnoNOPifART  die  Lignite  von  CmiU^nm  «^on  th 
Äquivalent  des  Pariser  Gypses  angesehen  hat  [Antbracotfaerium  ist  indcit 
ttiocin.  d.  R.].  Die  eine  der  PUmomißMUehm  Nommnliten-^ldangen  fiele 
also  vor,  die  andere  unmittelbar  nach  der  Hebung  der  PyrnkmtMj  wie  die 

kut  ne  BnauMOi^  bemerkt  hiesu,  dass  er  hienieb  geneigt  ^ye,  drei 
MammaHteo-tonen,  die  MUittmäefU^käy  die  MsämmäU^MU  n«4  6h  voe 
Ä6fUi  Anznnefam^n,  wie  es  drei  Grypbiten-Zonen  gebe  itt  Mintfn  Lies,  ia 
den  «fberen  Uas-Mergeln  nnd  im  Oxford-fhon. 


Mission&r  Botlb  auf  AOufM^  einer  der  tMtu^inidin  [?),  meldd, 
dtfss  nseb  einem  fnrehtbaren  Sturm  am  0.  Febr.  1854  das  Autaeben  detf 
Lagune  twdcben  der  Insel  und  dem  sehr  entfernten  KefaRen-Ri^,  wel- 
ches sie  umgibt,  gfinalieh  verändert  erschien.  Binige  «iftir  Meilen  neara 
Strand-Landes,  bestehend  aus  Korallen-Fe!s,  Heeres-Schealen  nnd  raobeai 
Binde,  traten  empor,  wo  zuvor  nur  tiefes  Wasser  zu  ^nAtn  war  (BtfM 
Jonni.  1869,  I,  808).  

A.  PsaABV  weiset  aus  7000  Beobachtungen  eus  den  ersten  50  Jabrea 
dieaes  Jahrbunderfs  nach,  daas  Erdbeben  viel  btufiger  gewesen  sind  ia 
den  Syzygien  als  in  den  Quadraturen  des  Mondes,  binÜgeT  während  der 
Mond-Nfihe  als  der  Mond-Ferne ,  blutiger  in  drr  Stunde  des  Dorcbgaogt 
des  Mondes  dnrcb  den  Meridian  als  zu  jeder  anderen  Stunde:  dass  der 
Mond  afso  einen  Einflnss  auf  Erdbeben  wie  Huf  die  Gezeiten  übe.  Die 
Frage  soll  weiter  verfolgt  werden  {PInstit,  18S4^  XXII,  20t). 


r«9 

(Zfitirbrm  der  DeolMhen  geologUebeo  GeaelUehart  VI,  $09,),  ISß  liefe« 
diese  Qaellen  im  Gebiete  der  WeMifthäfUehe»  Krfide-ForinatioD,  gtÖ9ß^ 
(entbeiU  am  Sud-Rende  des  Beckens,  wo  die  Kreide  «af  dem  S(eio- 
kobJen-Gebiripe  ruht,  in  geringerer  ZabI  am  nordoatlicbeD  und  nördlichen, 
Rande  am  Einliange  des  Teuißiurger  Waid€$,  Sie  baben  fiberail  nur 
etaen  geringen  Sals^Gebalt,  den .  dieselben  nicbt  aus  einem  io  der  Tiefe 
rermutheten  Steinsalz-Lager  bernehmen  ddrlten,  sondern  durch  Auslav- 
gsog  der  feiqen  Salx^Theile  des  Kreide-Gebirges,  eine  Ansicht,  wofür 
pt^z  besonders  der  Umstand  spricht ,  dass  der  Gehalt  der  meisten  Qqellen 
•Qoiäblich  und  um  so  rascher  abnimmt,  je  st&rker  sie  benfitst  werden. 


NdosBSATH :  eigenthnmlichea  poröses  Quars-Gesteln  von 
BouvifUBM  xwisebsn  Ntimour  und  Din^nt  an  der  jtfaar  <Mle» 
derrbeiD.  Geaellacb.  f.  Nat.«  n.  Heil-Kunde  IMJ,  Jannar  10).  Die  PebaH 
i*t  sine  kryatalfinisebe,  theiiwelse  aber  auch  ata  Ohalcedon^artige  Qaars« 
Masse  so  eharakterisiren ,  in  welcher  tahlreiebe  nindliche  nnd  eekige  klein« 
Drusen Jliane  vorkommen,  die  nicht  allein  mit  sehr  kleinen  Qnara^Krj- 
itallea  äbavkleidet  aind,  sondern  tum  Tbeil  auch  ataUiktltiache  Gr^pfd« 
nagen  vom  selchen  enthalten.  Ea  rdhren  dieae  Höhlungen  van  einge* 
lehlosaea  geveatnen  Krinnideen*6ticlgliedern  her,  wekhe  a(er  wage«  dev 
allseitigen  Candirnng  der  Räume  mit  kleinen  Quarz-Krystallen  in  den  veiw 
wiaelitefi  4Mricken  nii^  uShtr  an  beatimmen  pipd-  Pm  Qeatai^  gehört 
xer  4fyfWi«che4i  FormMion,  ia|  alao  ft|ter  in  dar  gengnpitftfshei  RfihMu 
Felge,  elf  de»  tertilürf  Franaöaisch«  Silm  «*  IhfT^  mf^ljdrf »  W^dKP 
aach  df^  Hirnen  Sqianr9Mer«Qnars  föhr^. 


G.  B.  GaHBfiovoH ;  Geologie  von  Kordar«/i|dtsn  (PaTBaiiAiiii'a 
Mittheil.  ans  Juaroa  F£R«|iBa'  geographiseher  Anstalt  18Mf  f ,  23  f.  < 
GaaBBKHroii  Omenß  Mkeich  of  ihe  fkynttA  and  geolOffUml  f$qtwr99  qfBH 
tUh  Jn4ia  0i€.%  Pest-terti&re  Formation.  Eipe  Art  Baealt-Tuf,  öhn- 
lieh  ^ew  JVil-Seblamm  oder  der  sehwaraen  Erde  itiit#l«fi^,  verbreitet 
lieh  aber  4«a  flache  Land  der  abgetretenen  Proviosep  und  Hyaore'e  und 
bedeckt  dif  Seiten  der  NUgerris  und  die  Hfigel  SaImm»  faat  die  gana« 
Hochebene  von  Deeean  einnehmend,  ist  aber  in  Koukan  nicbt  bemerkt  W4»r* 
des.  Er  enthält  keine  Versteinerungen.  Ein  dem  Travertino  liatfemt 
ihaüebea  Gebilde  füllt  Spalten  und  Höblangen  der  darunter  gelegenen 
Scbichten.  Man  bat  darin  Maalodon« Knochen  gefunden.  Ein  tbonigev 
Kalkstein  kommt  in  Klumpen  im  Alluvium  vor,  welches  bei  Ckhutiit  500' 
Mächtigkeit  erreicht.  Unfern  Bt$uwB$  enthält  er  Bruchstücke  von  Süsfi« 
waMcr-Mnachelu*  Über  Maktcea^  ^Slo»,  Sumatra ^  Singapor^  n.  a.  v.  ist 
eia  dnrebschnittlich  lOO'  mächtiges  Gebilde  ähnlioh  dem  Piperino  nnd  der 
Pouolana  verbreitet  nnd  bedeckt  die  höchsten  Gipfel  der  öatlichen  nnd 
weiUicheM  GhMis* 


7S4 

Plaio eine  and  meioelDeFormatioiieii.  In  der ,,S«ls-Kefft* dft 
jPiMiifdbil  estbilt  die  oberste  Sdiiebt  Knochen  4on  Elepbant»  Pfrrd, 
Oehs,  Hjiney  von  der  grossen  Antilope  n.  s.  w.  nnd  ksn»  sIs  Port- 
settnng  der  Sstos/Ür-Ketle  angesehen  werden.  Zwischen  dem  BrüHtcka 
Gebiel  und  IHhei  ist  ein  „Kiesel-Lager 'S  welches  Knochen  rtm  Bippeth^ 
rium ,  Rhinoceros  ,  Elephsnt  n.  a.  Wieder klnern  nmschliesst. 

Eocine  Formationen.  Der  Tlion  des  CsTt^iirt-Riffes ,  nordöst- 
lich von  Bengalen,  ist  dem  London-Thon  ähnlich  und  fuhrt  fossile  Resle 
jenen  der  Insel  Sheppey  vergleichbar.  Dasselbe  gilt  von  einem  bei  Go^ 
getroffenen  Thon,  welcher  Septarien  fuhrt,  und  von  einem  andern  an  des 
Ufern  des  Irawady  in  Birma  u.  s.  w. 

Nnmmuliten-Schichten  umgeben  den  PersUehem  Meerhotes, 
folgen  der  Kette  des  Elknuf  und  den  Nieder nngen  von  /aiaii,  erreicbes 
die  Kabul-Gebirge  und  den  westlichen  Uimalaga^  gehen  die  SoUmmhEüU 
hinab,  folgen  der  des  Hmia  bis  zur  imlM-Mundung  und  gehen  wieder  öil- 
Hcb  der  Seite  des  HimaUya  entlang  bis  cum  Zosammenfloin  das  6sn- 
fM  und  Bwrampuier^ 

Kreide- Formation.  Wahracheinlich  dehnt  sich  ein  Arm  der 
Haoptkreide-Abkgomng  vom  fVmrM  bis  nur  SpiUe  des  Perti&ekm  Meer- 
bosens  ans.  Gebirgsarten  dem  Grnnsand  ähnlich  and  weiaae  Kreide 
wnrda  anf  Sumuirm  eatdaekt  Aach  anf  Bomea  komnen  Kreide-Scbicb- 
tan  vor. 

Jnra-Systam.  Vertreter  der  Kelloway  rocks,  achiefriger  Theo 
und  kreidiger  Schiefer,  wnrde  im  CnfcA  nachgewiesen.  Sie  führen  ?s- 
riafiten  von  Trigonia  costata,  Ammonites  Herveyi  n.  s.  w.  Die 
tniUehe  ,,Oolith-artige<*  Kohle  durfte  in  die  Klasse  der  Brora-Koble 
gehören.  In  dem  von  Stacbbt  untersuchten  Theile  des  Himaimfm  sind  die 
mit  der  silnrischen  Kette  parallelen  sekundAren  Kalksteine  und  thoni^o 
Schiefer  mehre  Tausend  Fuss  machtig;  stellenweise  setgt  sich  der  obere 
Theil  ganz  bedeckt  mit  Mnschel-Frsgmenten  von  denen  des  Rogensteios  aod 
der  Walkererde  Ähnlichen  Spesies.  Darüber  ein  dnnkler  scbieferiger 
Tbon  mit  Ammoniten  und  Belemniten  vom  Alter  des  Oxforder  Tbones. 
Dia  Oolith-Reihe  macht  ein  wichtiges  Element  aus  in  den  Fels-Gebilden 
des  östlichen  Afyanistmu  und  des  nordlichen  Indiens,  Sie  dehnt  sich 
von  Cmiek  sfidwärts  längs  der  gonzen  Linie  von  Bergen,  die  dem  fndsr 
tnr  Seite  sieben,  und  bildet  die  Böschung  der  Niederung  von  Afyanuteik 
so  weit  wie  die  Salz- Ablagerung  im  oberen  Pmülaehak,  Oolitb-Feiteo 
trifft  man  längs  dem  Weg  nach  K9kU  nnd  nordwärts  dieser  Stsdt. 
Im  Norden  von  den  grossen  Schnee-Gipfeln  des  Himalaym  folgen  sie  der 
Sfid*Grense  des  Flachlandes  von  THeU  Zahlreiche  Gyps-Lagen  kommen 
in  der  Präsidentschaft  Madrae  vor.  Der  „Diamant^'-Sandstein  von  M- 
eandm,  rotfa  und  weiss,  fuhrt  keine  fossilen  Reste.  Salz-Quellen  treten 
hin  nnd  wieder  daraus  hervor.  Mit  dem  darunter  seinen  Sitz  habenden 
Kalk  bedeckt  jenes  Gebilde  weit  erstreckte  Flächen;  meistens  sind  seine 
Lagen  horitontali  am  Rande  der  Ebana  von  OM&pnk  aber  erheben  sie 


ras 

iiefa  nmd  nübea  nninittolbar  mF  Gnnit.  --  Die  gTMte  „Trapp^*L«8;efitiijp 
der  wMtlkiiai  Oltarlt  iMdeckt  cm  SntätMu  wt  vcsetobiliacben  Überbleib. 
idiiy  mBal  von  F«nilcriatero ,  Pecopter»,  CycIopteriSy  Spbe* 
Bopteris»  Equisetites,  Glossopterta  «od  Yertebraria  In- 
diea.  Bei  Qoiapery  worde  Lepidotus  DtccaneBsis  g^fand^n,  nadi 
EfiBBTOM  dem  «ntCRo  Oolilh  oder  Lias  aBf;;ebereiid. 

Trias;  bonter  S'andateln;  rotber  Mergel.  Der  Savdefeia 
dee  Sctnle-Gabiripee  ood  von  8m$9r  wird  dieser  Formation  sogereibet. 
Nach  Hardib  lässt  sich  Tbdtliegendes  doreb  DeUd  verfolgen,  nnd  zwar 
mit  Salz-  nnd  Gypa-föbrenden  Gesteinen  von  L&hore^  SMimm  n.  s.  w., 
isdwSrta  gegen  CuU^^  vielleicht  bis  Pursten.  Maacfaelkalk  erscbeint 
iai  Thale  des  iWft  an  iWwafay.  Die  fossilen  Reste  sollen  denen  von 
St,  CmsHam  gleichen. 

Kohlen-Kalkstein.  In  der  Nfthe  des  Grondes  der  Abflacbnng 
der  Sals-Kalke  am  BimtAmfa  ruht- ein  Kalk  mit  Producta  Cora  nnd 
Atbyris  Royal. 

Devonische  Format  Ion.  Der  Hanpt-Vorrath  von  Salz  kommt 
von  der  Gebirgs-Kette  zwischen  dem  J^tdMm  nnd  dem  Imte«.  Weniger 
reines  Steinsalz  nnd  Sahs-Qnellen  kommen  in  den  Süssem  INtmrlaya-Kettai 
Tor,  in  welchen,  wie  man  glaubt,  Eocän-Schichten  sind.  Die  Thonschie* 
fer  zeigen  aicb  reich  an  Eisenkies. 

Silnrische  Formation.  Die  höheren  Regionen  des  BhM^uffa 
liefern  viele  Petrefakten ,  welche  dieser  Periode  angehören  nnd  den  Swnh 
fimhm  sehr  fthnlich  sind ;  vielleicht  aber  gleicht  nicht  eine  Jener  For- 
BMn  deDsdben  spezifisch  genan. 


L.STRiFPBiJfAmv:  Vorkommen  Erz^föhrender  Gänge  im  Tro/a- 
fser  Gebirge  bei  Boraa  hmnyü  in  Ungmrn  <fierg-  n.  Hiitten*mAnn. 
Zeitg.  18SS,  Nr.  U,  S.  129  ff.).  Das  in's  CUU-Thai  mit  im  Allgemeinen 
tödwestlicber  Richtung  mündende  Beko/Fkal  entf;tand  durch  eine  Spaltung, 
welche  den  aus  Grfinstein  und  Grfinstein-Porphjr  bestehenden  Haoptstock 
des  Gebirges  in  zwei  grosse  nordwärts  zusammenhängende  Hälften  theill^ 
der  das  Thal,  rechts  begrenzende  Berg-Zug  heisst  die  Trtfjofm ,  jener  zur 
Koken  Seite  PiUehora  Capri;  beide  sind  mächtige  sliillicbe  Ausläufer  der 
XarpafAe«.  Der  den  Glimmerschiefer  durchsetzende  Grönstein  bildet  HShen^ 
Ziige,  von  Seitenthälern  und  Schluchten  vielfach  durchschnitten,  mit  rauben 
Mrklfifleten  Fels-Wänden.  Durch  die  Schluchten  und  Thäler,  wovon  das 
Seko-Thalf  die  Wurgu-  und  £remeiiy-Schluchten  am  wichtigsten*,  worden 
eine  Anzahl  von  Gang- Anagehendem  aufgedeckt.  Die  Gänge  setzten  sämmt- 
lieb  auf  der  nordöstlichen  Abdachung  dea  Trofa^mer  Gcbirgea  im  Grün« 
stein  mit  75^  und  mehr  betragendem  widerainnigem  Einfallen  nnd  einem 
allgemeinen  Streichen  in  h.  14—17  auf.  Hinsichtlich  ihrer,  wahracbein- 
lichen  Entstehung  sind  dieselben  den  plutonischen  oder  Gebirgsmaasen* 
Gingen  nnd  wegen  der  aus  Gang-Maase  nnd  Erz-Fdbrnng  hervorgebenden 
ideotitilt  ein  ond  derselben  Gang-^FornMtion  snsaweiseii.    Blan  hat  sie  «In 


7«0 

da  Sj«lfn  BMhr  und  miader  paf»li«lnliM|f«ii4er  atVuMimüfiwf  fyfcg^  a 
betrachtfq,  nichl  aU  Trumpifr  eines  aoliebaaiitop  iI«iiptftaff*Kir|Mn. 
Mehre  KUfter  tief  besteht  die  GMig8«sliili«ii|*s*MAiise  aos  sersetitfa 
Schwefeleiieoy  Eisenoxyd-Hydrat  u«  s.  w.  Die  £ri-Fahroa|^  —  ▼omifi- 
wei#e  aus  EiaeD-,  Kupfer-  und  Arsenik-Kies,  aowie  aos  BleigUns  W- 
stehend  -~  hat  bei  allen,  in  der  Mächtigkeit  von  weoifi^D  Znttea  bis  n 
4'  wechselnden  Gingen  etwas  Übereinstimmendes,  and  dia  Yerschiedn- 
heit  wird  bedingt  durch  Yorwaltco  einer  oder  der  andera  Sabsiaat.  Ott 
werden  sie  vollstjindiff  verdrückt,  thun  sich  aber  bald  wieder  ia  4er 
früheren  Mächtigkeit  auf.  In  solchen  Erwaiternngen  der  En-fibmf 
finden  «ich  banfig  Drnsen-Bildaogen  mit  schöner  KrystsUiaalion  «nnlsn 
Erse ,  so  s*  B.  in  KUeh99»oHy-M»r§ß  vollständig  snsgebiUlete  KopfcfkiM- 
Quadratoktaeder  uberrindet  von  Eisenkies.  Die  Eisenkies-reiebtren  6äige 
sind  Gold-,  die  Knpferkies-reicberen  $i|ber4ialtig. 


W.  S4AT0|iias  y.  Wja*tBn$M^v»w :  Dplomil  des  BimnsnikßUi  ii 
der  If  |he  vnn  Iwfelil  mO^ßrwßUi*  (PooeniD,  Annal.  xa?,  Ulf.). 
Pas  Gestein  bildet  hier  eine  awiseben  metamorpbtscbem  Schiefer  isd 
GneUs  eingribigerie  vertiksl  anfgerifhtete  Sebichl  van  4Q-<-60«  Mäehür 
keit.  Aach  die  benachbarten  Schiefer  «tehen  senkreebt,  bei  apneoi  Strei- 
ks ¥on  S.  T5®  W.  Der  Poloavit,  dassen  Eiganaebwere  ^  S,81ft,  ergab 
blafndff  cbfniaeb^  ^nsammmsf tspng : 

Kaik «9,8M 

Magnesia ,    9^,d8B 

Kohlenaävre 45,556 

nnloalicber  Rnckatand  (Glimmer-Scfanppen  nnd 

Ueinn  Magnemiaen-Krystalle)  ....    >     »,au 

nn»9vi. 

Yen  besonderem  Interesse  für  die  Dolomlt-Femiation  de«  WManrtsfM 
ist  eine  Reibe  fremder  Mineral-Kdrper,  die  sieb  etwa  in  der  Mitte  des 
l^agers  in  mehren  parsUel  in  der  Riebinng  S.  75<^  W.  fortlaBfendea  sebms- 
len  Gäsiren  findet:  SchwefeUMetalle ,  OxySe,  koblensanre  Sala«,  Silikate 
nnd  sehwefelsanre  Salsa, 

Yen  Sobwefel-Metallen  sind  als  bekannt  ansnffibren :  Blende,  Eises- 
kies  nnd  Realgar,  alle  krystallisirt,  nnd  Auripigment  in  kleinen  Laaelleo; 
fndlich  findet  man  gewisse  „Graaerse**,  von  denen  der  Yf.  nacbweiit, 
daas  sie  mehren  Mineral-Spesicn  entsprechen.  (Wir  werden  bei  anderer 
Gelegenheit  daranf  surückkommen.) 

Yon  Oxyden  enihilt  der  Dolojnit  mikroskopische  Msgaateisen-Kera- 
ehen  und  schwanen  Rutil,  von  koMensaaren  $alsen,  in  Yerblndvag  att 
iUlkspath,  Bitterspatb-Krystalle  und  schmale  Bänder  von  Eisenspath. 
Yon  Silikateji ,  ausser  kleinen  Berg-Kryatallen ,  die  allgemein  verbrrilet 
aiad,  kommen  grüner  Talk  nnd  gelber  Glimmer  vor ,  weisser  nnd  grüner 
Tmrmalin,  endlieb  swei  für  die  DoloaiA-Bildnng  sehr  beseiehnende  Sab« 
sUmen;  Barytn-Cplestan  iwd  ein  «enes  vom  Yf,  mit  dem  Masien  Hyale- 


MT 

Hms  MfiM  Waeral.    Der  BaryCo-CölMliii,  d«iseii  HIrie  8,5,  «e  Eigmt 
Mbweve  SB  34^77  ergab  bei  der  AMl^rte: 

eehwefelmnrer  Beryt   .    •    87,71)2 
„  Strontien  •      0,070 

Rieeelerde 0,605 

Tbonerde yss 

00,70a. 
Der  Hyalopbao,  weiss  bis  wasserfaell,  steht  io  der  Hftrte  swiscben 
Ftidspatb  uDd  Qoars;  sdoe  mittle  Eigeoschwere  betrflgt  2,805;  die  Ery- 
iltile  haben  deotliehe  moDoklioe  Gestalt  und  gleichen  dem  Adnisr  in  hohem 
Grsde  (die  gefrohnlicbsten  Kombinstionen,  finden  sieb  beschrieben ,  auch 
doreb  Figuren  erl&utert).  Als  Mittel  aus  zwei  Analysen  ergab  sich  fol- 
gmde  ZusamsMosetsuttg: 

Kieselerde 24,127 

Tbonerde 40,920 

Kalk 1,570 

Magnesia 0,420 

Natron 5,742 

Baryt  (nnd  Strontian?)    •    14,403 

Schwefelsiore     ....      2,702 

Wasser 0,050 

00,543. 

Am  Schlosse  folgen  allgemeine  Befrachtungen  über  die  Bildnngs* 
Weise  des  Dolomite.  Schon  Haidiugba  und  Foacbhaiimsr  sachten  die- 
•elbe  durch  Vorgänge  auf  nassem  Wege  su  erkUren,  indem  sie  dabei  die 
Gegenwart  von  schwefelsaurer  Magnesia  im  Meer-Waaser  oder  von  Bitter* 
mls-Quellen  fOr  erforderlich  halten.  Es  scheint  daher  auch  kein  wesent* 
liebes  Hindemiss  ffir  den  Alpinen  Dolomit  eine  ähnliche  Entstehung  an- 
snnebmen.  Haiduvqbr  sprach  zuerst  die  Vermotboog  aus,  Dolomit  sey 
ein  Zersetsungs- Produkt  von  kohlensaurem  Kalk  und  schwefelsaurer 
Magnesia  mit  einer  Nebenbildung  von  Gyps.  Bei  gewöhnlichen  Umstiji- 
den,  wie  sie  leicht  werden  können,  findet  indess  die  umgekehrte  Bilduags* 
Weise  statt,  indem  eine  Gyps-LösuiTg  durch  feingepulverten  Dolomit  fil- 
trirt  eine  Bi  tiersalz -Lösung  erzeugt.  Unter  höberero  Druck  und  bei 
höherer  Temperatur  wird  jedoch,  wie  Morlot  durch  einen  direkten  Ver« 
Buch  nacligewiesen.  ans  zwei  Atomen  Kalkspath  und  einem  Atem  Bitter- 
salz, ein  Atom  Dolomit  und  ein  Atom  Gyps  gebildet. 

So  interessant  und  lehrreich  dieser  Versuch  für  die  Gestein-Bildung 
ist,  sa  kann  es  dennoch  kaum  bezweifelt  werden,  dass  die  Dolomit*Bil- 
doBg  im  Grossen  in  den  Schichten  der  Alpen  unter  etwas  modifisirten 
Verbaltoissen  vor  sich  gegangen  seyn  muss. 

Mit  Berücksichtigung  der  HAiniMGBu'schen  Theorie  denkt  sich  der  Vf. 
die  Entstehung  des  fraglichen  Gesteines  etwa  in  folgender  Weise.  Sie 
fallt  in  eine  Zeit,  in  welcher  die  Zentral-Kette  der  Alpen  entweder 
noch  nicht  existirte  oder  eine  von  ihrer  gegenwärtigen  durchaus  ver- 
scbiedoie  Gestalt  besessen  haben  muss,  indem  die  jetzt  vollkommen  vor« 
Jahiguic  1855.  47 


7S8 

tikal  stehenden  Dolomit -Sebiohten,  so  wie  jene  des  anf  beiden  Scitoi 
aogreDsenden  Schiefers,  in  horizontaler  Richtnng^  ausgebreitet  noch  nster 
dem  Meere  sich  befanden.  Nach  organischen  Überresten,  die.  über  du 
Alter  dieser  Formation  einigen  Aufschlnss  geben  wurden,  sucht  mao  Ter- 
gebens.  In  der  Fortsetxnng  des  Schiefer-Gebirges  gegen  O.  tritt  mo 
zuerst  suf  dem  Nufenem-Past  jene  merkwärdigen  Beleroniten  in  Senk- 
rung  mit  Granat-Krystalien.  Ans  diesem  Vorkommen  wird  wahrscbni- 
lieb,  dass  ein  grosser  Theil  der  umgewsndelten  Schiefer,  in  so  weit  sie 
Belemniten  führen ,  der  Liss-Formation  angehören,  und  dass  in  oder  iriel- 
leicht  noch  uoter  derselben  der  Dolomit  des  BintumtkmUs  abgelagert  sey. 
Ans  dem  ganslichen  Msngel  aller  Orgaoismen  darf  msn  ferner  schliesteii, 
dass  während  der  Dolomit-Bildung  Ursachen,  vornehmlich  höhere  Teape- 
ratur  nnd  kräftige  Gss-Aosströmungen  vorhanden  waren,  welche  asf  Eot- 
wiekeluDg  des  Thier-Lebens  stSrend  einwirken  mussteo.  Zumal  scbeist  es 
Kohlensaure  gewesen  so  seyn,  welche  verschiedene  kohlensaure  Sthe, 
Kslk,  Baryt,  Strontisn  nnd  Eisen-Oxydul  in  wsrmem  Wasser  anter  höhe- 
rem Druck  gelöst  erhielt.  Durch  Hinzutreten  sehwefelsaarer  Msgnesu 
konnte  alsdann  die  Bildung  des  Dolomits  und  neben  ihr  die  des  Gypscs 
und  des  Bsryto-Cölestins  erfolgen.  Bei  der  ohne  Zweifel  sehr  laa^MB 
von  Statten  gehenden  Ausscheidung  des  Dolomits  ist  es  denkbar,  dass 
unter  gewissen  Umstanden  der  leicht  lösliche  Gyps  vom  Wasser  mit  fort* 
geführt^  während  der  schwer  lösliche  Baryto-Cölestin,  eine  dem  Gyps  i^si- 
valente  Bildung,  zurückgeblieben  und  in  den  Höhlongen  des  Gesteins  zon 
Krystallisiren  gelangt  ist.  —  Ob  ein  solcher  gegenseitiger  Zersetsnogs- 
Prozess  kohlen-  und  schwefel-saurer  Salze  unter  allen  Umständen  erfor- 
derlieh, bleibt  ffirerst  dahin  gestellt.  Dass  in  der  ursprünglichen  Fläs- 
sigkeit  neben  dem  in  uberschtissiger  Kohlensäure  gelösten  doppeltkohles- 
sauren  Kalk ,  dem  kohlensauren  Baryt  und  Eisen-Ozydul  noch  Msgoetit 
gelöst  gewesen ,  und  dass  alsdann  beim  Ausscheiden  der  Kohlensäure  Do* 
lomit  ohne  Nebenbildung  von  Gyps  entstehen  konnte,'  ist  nicht  unwahr- 
seheinlich.  Die  Dolomit^Bildong  von  diesem  Gesichtspunkt  betrachtet,  ist 
nicht  wesentlich  verschieden  von  jener  alter  Kalksteine  und  kein  Gmnd 
vorhanden,  dieselbe  in  die  Reihe  metamorphiscber  Gesteine  zu  rechaea, 
oder  ein  vorher  dsgewesenes  Kalkstein-Lager  anzunehmen ,  welches  sidi 
durch  hinzutretende  Bittererde  in  Dolomit  umgewandelt  habe. 

Die  Dolomit-Formation  macht  bei  ihrer  grossen  Ausdehnung  dorcb 
das  Alpen-Gebirge  keineswegs  den  Eindruck  einer  LokaKBildnng;  sie  er- 
scheint als  wesentliches  und  nothwendigcs  Glied  jener  mächtigen  Berp- 
Kette.  Man  muss  daher  annehmen,  dass  der  Dolomit,  vielleicht  darcb 
Quellen-Systeme  in  seiner  Bildung  gefördert ,  wie  die  übrigen  gescbicb- 
teten  Kalksteine,  Schiefer  u.  s.  w.  als  ein  unterseeisches  Produkt  zo  b^ 
trachten  sey,  welches  anfangs  vollkommen  horizontal  abgelagert  und  erst 
später  mit  der  .Erhebung  des  ganzen  Gebirges  vertikal  aof gerichtet  wor- 
den ist. 

Der  gänzliche  Mangel  organischer  Überreste  durfte ,  wie  bemerkt, 
darin  sn  soeben  seyn,  dass  der  Dolomit  sieh  in  warmem,  vielleicht  beis* 


799 

tum  Waatcr  AD8(p€cebiecleii  hat,  iiDd  ilass,  abgesehen  von  mancben  Gaten 
Qod  nanentlicb  tob  Koblensäare,  daa  Emporateig^en  metalliacber  Stoffe,  na* 
mentlicb  der  Arsenik  •  und  Blei*Verbindaug^en  auf  daa  thieriache  Leben' 
DaehfbeiKge  EinfläRae  üben  rouaaCe. 

Hinaiebtiich  der  erwibnten  Bildung  des  Barylo-Coleatina  auf  nassem 
Weg^e  verweiset  der  Vf.  anf  das  Entstehen  des  schwefelsauren  Baryts, 
welches  in  ganz  Ihnlieher  Welse  auf  Har%er  Erz-GSn^en  bis  zur  neuesten 
Zeit  fortgedauert  hat.  Ohne  Zweifel  fand  jedoch  hier  der  normale  Bil- 
dfloga-Weg  statt,  indem  Lösungen  von  kohlensaurem  Baryt  und  Gyps 
Bsrytspath  und  Kalkspath  erzeugt  haben. 

Nachdem  sich  die  Dolomit-Formation  zum  grussten  Thcil  abgelagert 
hafte,  nahm  die  Bildung  der  Gänge  mit  den  Schwefel- Metallen  den  ver- 
schieden angegebenen  Silikaten  und  Sulfaten  ihren  Anfang.  Sie  ist,  wie 
die  Bildung  des  Dolomits,  auf  nassem  Wege  vor  sich  gegangen.  Die  Me- 
talle sind  im  «raten  Stadium  ihrer  Entwickelung ,  besonders  als  Chlor- 
Yerbindttugen  durch  Sublimation  ana  den  Erd-Tiefen  hervorgegangen;  sie 
waren  in  warmem  Waaaer  gelöst  und  wurden  in  Berfihrung  mit  Schwe- 
fel-Waaserstoff  und  Schwefel- Alkalien  in  die  verachiedenen  Schwefel- 
Metalle  umgebildet.  Nach  vollendeter  Erz-Bildung,  die  mit  der  Ana* 
lebeidan^  dea  Eiaenkieaea  angefangen,  beginnt  die  Krystalltsation  ^tM 
Qoarzea,  der  Silikate  und  namentlich  des  Hyalophanjs,  welche  Rutil-  und 
Schwefel-Metalle  oft  aehr  deutlich  uihschliessen.  —  Auf  Campo  Longo  ist 
die  Anasondernng  von  Draspor  und  Korund  neben  dem  Tnrmalin  aua  der 
Dolomit-Masse  zu  beachten.  Unwillkfihrlich  sieht  man  sich  hier  zur  An«' 
aabme  gedrängt,  dass  die  oben  genannten  Mineral-Körper  alle  oder  doch 
zom  grosseren  Theile  anf  nassem  Wege  entstanden,  wodurch,  wenn  man 
konsequent  weiter  geht,  dem  Neptnnismns  ThAr  und  Thor  eröffnet  wird, 
ladess  ist  nicht  zu  bezweifeln,  dass  viele  Mineralien  bald  auf  nassem, 
kald  anf  trockenem  Wege  entstehen  können. 


Drlbssb:  über  den  Irisehen  Pegmatit  (BuU.  geoL  IMd,  A,  T, 
S68-588>.  Schlo'ss-Ergebniss  ist  folgendes.  Der  Pegmatit  dea  Mourne- 
GeHrgee  in  Mond  ist  durch  seine  Zellen-Struktur  merkwürdig,  welche 
man  banptaachlieh  in  den  Topas-balligen  Abänderungen  wahrnimmt  Es 
ist  daher  wahrscheinlich,  dass  diese  kleinen  im  Pegmatit  vorkommenden 
Hohlen  durch  Entwickelung  der  Flusssänre  entstanden  sind,  welche  nach- 
her in  Topas-  und  Glimmer-Bildung  aufgegangen  ist.  Pegmatit  zeichnet 
sich  auch  durch  seinen  Gehalt  an  Fayalit  oder  Etsen-Peridot  aus,  welcher 
Felsarten  feurigen  Ursprungs  ohne  Überschusa  von  Quarz  zu  charakteri- 
siren  pflegt. 

Dieser  zellige  Pegmatit  atellt  drei  verschiedene  Phasen  dar.  In  der 
eraten  ist  daa  Gestein  grösstentheils  erstarrt;  in  der  zweiten  haben  aich 
seine  Zallen- Wände  mit  Kryatallisationen  überzogen;  in  der  dritten  wor- 
den die  Spalten  und  Klüfte  ansgeffillt  mit  einem  Pegmatit  voll  grosser 
Krystalle  und  mit  Fayalit. 

47* 


740 

Die  Aofeinanderfolfe  der  Minenilieii  itt  in  diMek  drei 
•cbiedun  gewesen.  In  der  ersten  wnreo  die  fiildnag  voi.  Orthose,  Qoan 
and  Olimmer  fett  (gleichseitig;  doch  ist  noch  ein  grosser  Theil  des  Qiar- 
ses  flfisstg  geblieben. '  In  der  sweilen  setsten  sich  Topas,  S.  «aragd,  Qaiix, 
Orthose,  Glimmer,  Albit  in  genannter  Ordnnng  aufeinander  ab.  In  der 
dritten  war  die  Ordnnng  noch  dieselbe,  nnr  dasa  Fayalit  det«  Gliaintr 
noch  voranging. 

Im  Gänsen  mässen  die  Verhältnisse ,  unter  welchen  der  sellije  ^^ 
matit  entstund,  ziemlich  Terwickelt  und  von  denen  der  eigentlichei 
Granit»Bildung  sehr  verschieden  gewesen  seyn. 


C.  Petrefakten-^Hunde. 

A.  WAOifBR:  Bescbreibnng  einer  fossilen  Sehildkröte  and 
etlicher  anderer  Reptilien-Überreste  ans  den  lithographi- 
schen Schiefern  und  dem  Gränsandsteine  von  JCelAetai.  S4 
SS.  m.  3  Tin.  (a.  d.  Abhätadi.  d.  fc.  Bayern.  Akad.  d.  Wiasenneb.  9.  CL; 
VII,  I, . .  .  .  t.  4*-7,  Manchen  186S).  Die  Gegenstande  aind  in  Dr.  Oasui- 
DORFPBii's  Sammlung.  I.  Ans  dem  lithographischen  Schiefer  stammen :  Ot 
Schildkröte,  S.  2,  Tf.  4.  Sie  bildet  eine  neue  Sippe  und  Art,  Piaf  y ck^ 
lysOberndorferiW.  und  beruhet  auf  einem  nur  am  Rande  beaebadiglei 
Riieken-Pancer.  Ihre  Haupt-Merkmale  aind:  die  geringe  Wdlbnng  aid 
ginsliche  VerknScbcmng  des  Rdcken-Pansers ;  die  überwiegende  Breite 
der  mittlen  Schuppen -Reihe  gegen  beide  seitlichen  (wie  nnr,  nnd  swar 
noch  etwas  stärker  bei  der  damit  sugleich  vorkommenden  Idiochelys);  die 
breite  Erhebung  aller  Schuppen-Felder  der  3  Reihen,  der  nutllen  in  eäaea 
apitsen  Hocker,  von  welchem  atrahlige  Rippen  analanfen ,  der  aeitiiehfi 
in  einen  stumpfen  Buckel  ohne  Rippen;  die  nnr  4-  (atatt  5-)iiblif 
hintereinander  liegenden  Schuppen  des  Mittelfeldes  (die  hinterste  fehlt, 
während  ihnen  zu  beiden  Seiten  die  normalen  4  liegen);  von  den  Read- 
Platten  und  daranfliegenden  Schuppen  iat  nnr  wenig  erhalten.  Die  Wir- 
bel-Platten trennen,  nicht  sehr  breit,  die  S  Reihen  von  je  8  Rippen-Plat- 
ten ,  ohne  selbst  der  Zahl  nach  bestimmbar  zu  seyn.  Die  erate ,  wie  ge- 
wöhnlich ,  unregelmässig  gestaltete  Rippen*Platte  zeigt  noch  das  Eigen- 
thilmlicbe ,  »,das«  sie  durch  eine  Queernobt  eigentlich  aus  S  Stöcken  bestebl." 
Die  öbrigen  Rippen -Platten  sind  unter  den  Seiten-Schuppen  ziemlich  pi- 
ratlel-seitig ,  verschmälem  sich  aber  verwarte  unter  den  Mittelscbappea 
und  sind  an  den  Wirbel-Platten  ziemlich  gerade  abgeachnitten«  Dieser 
Panzer  hat  noch  6**1'"  Länge  (ohne  die  5.  Mittelschuppe)  und  6"9'"  Breite 
(ohne  die  Rand-Platten).  Die  Verknöchemng  dea  ganzen  Panzert  oboe 
Lficken  und  seine  Hornschuppen-Bedeckung  schliessen  diese  Sippe  von 
den  See-,  sowie  von  der  Gruppe  der  Potamiten  unter  den  Snnpf-Schild- 
krdten ,  die  flache  Form  und  die  parallelen  Rippen-Platten  von  dea  Laad- 
Schildkrötea  aus;  aie  muas  also  den  Eloditen  anter  den  SmnpfSchild- 


741 

krBien  eiag^ereebMt  werden,  nnter  weldien  nur  CMyM  und  Chelfdra  eben- 
falls einen  b5ckerig;en  Penser  beeiüien ,  aber  eieb  auffallend  sonst  nnCer- 
acbeiden.  Unter  den  foesilen  Sippen  ist  Aplax  von  dnrcbaus  paradoxer 
KoDsitmktion,  Idiocbelys  dnreh  die  verkfimmerten  Wirbel-Platten  und  ge- 
trennten Rippen-Enden,  Enrysternum  (obwohl  nur  tou  der  Bauch-Seite  her 
bekannt)  durch  seine  besonders  nach  vorn  verschmälerte  Oval-Gestalt  und 
durch  —  soviel  man  aus  einigen  Andeutungen  schliessen  kann  -^  P^ichtaus- 
fullung  des  Panzers  zwischen  den  getrennlen  Enden  der  Rippen,  wo  sie 
sich  mit  den  Rand-Platten  verbinden,  wie  bei  Idiorhelys,  verschieden. 

2.  Idiocbelys  Fitzingeri  Mr.  und  I.  Wagneri  Myr.  (S.  10), 
welche  beide,  mit  Muicstbr's  Sammlang  in  die  Münehmer  übergegangen, 
der  Yf.  nebeneinander  untersuchen  konnte,  während  Mbtsr  sie  nur  ein- 
zeln nnd  nacheinander  vor  Augen  hatte ,  sind  nicht  verschiedene  Arten ; 
es  sind  nur  in  verschiedenem  Erbaltungs -Zustande  befindliche  Exemplare, 
die  aich,  sobald  man  diesem  letzten  Rechnung  tragen  kann  [ohne  Origi- 
nellen nnd  ohne  Abbildungen  w8re  es  schwer  oder  doch  zu  weitläufig,  dem 
Vf.  in  seinen  Yergieichungen  zu  folgen]  zu  einer  Art,  L.Fitzingeri, 
vereinigen  lassen. 

3.  Horaoeosaurus  Maximiliani  Mbrn.  ist  in  einem  neuen  und 
sehr  vollständigen  Exemplare  aufgetreten  (S.  14,  Tf.  5);  nachdem  diese 
Art  gleich  H.  Neptunins  und  H.  macrodactylus  bisher  nur  aus  je  einem 
einzigen  Exemplare  bekannt  gewesen.  Das  bis  fast  zur  äussersten 
Schwanz -Spitze  erhaltene  Skelett  ist  Vü"'  lang,  der  7V3'"  breite 
Schädel  hat  97, ''S  der  Rampl  2"r",  der  Schwanz-Rest  4''3'",  die 
4.  Zehe  mit  Mittelfuss-Knochen  nnd  ohne  Krallen-Phalange  10'",  die 
6.  ganz  nnd  ohne  Mittelfnss-Knoeben  6'"  (bei  H.  macrodactylus  13"'  und 
6V3'")  Linge.  l>er  sehr  beschädigte  Schädel  scheint  ganz  wie  bei  H« 
Nrptnnios  besebafen.  Rippen- Wirbel  sind  wenigstens  16  und  davor  un- 
gefähr 6—7  Hals- Wirbel  vorhanden;  dahinter  3  Becken-Wirbel  mit  star- 
ken Qneerfortsätzen ;  vom  Schwänze  sind  34  Wirbel  in  Natur  oder  In 
Eindrucken  erbalten ;  einige  letzte  fehlen ;  die  ersten  Sctiwanz- Wirbel  sind 
kurs  nnd  mit  starken  Qneerfortsätzen,  die  folgenden  gestreckter  und  mit 
seliwäcfaeren  Fortsätzen,  die  letzten  wieder  kürzer;  an  den  vorderen  sind 
die  Gelenk-Portsätze  stark  und  die  unteren  Dom-FortsItze  schmal.  Ausser 
16  normalen  Rippen-Paaren  sind  vielleicht  noch  kleine  Bauch-Rippen  vor- 
banden gewesen.  Wichtig  aber  ist  die  Entdeckung,  dass  ungefähr  so  wie 
bei  PlenrosBurus,  aber  bei  keiner  lebenden  Sippe  bekannt  ist,  zwischen 
jedem  Rippen-Paare  jederseits  ein  Paar  Zwisehenrippen  aus  den  Wirbeln 
entspringt,  welche  kurzer,  lanzettlieh,  längs.gekielt  und  am  freien  Ende 
spitz  sind.  Die  Gliedmassen  zeigen  an  Sippen-Charakteren  nichts,  was 
sieht  ans  frd bereu  Beschreibungen  schon  bekannt  wäre.  Die  Art  weicht 
TOD  H.  Neptunins  durch  Grösse,  von^H.  macrodactylus  auffallend  durch 
die  schmä^tigen  kurzen  Formen  der  Hinterfusse  ab,  stimmt  aber  in  Beidem 
mit  H.  Maximiliani  zu  EiekstäÜ  uberein  und  ist  selbst  noch  etwas  gros- 
ser. '—.Nachdem  der  Vf.  die  Abweichung  der  Sippe  Homoeosaurus  von 
Ueerta  sdio»  frfiber  im  Schädel  des  H.  macrodactylus  und  jetst  in  den 


T42 

Rippen  des  H.  Maximiliani  nachgewiesen,  wird  man  Hiebt  nelir  vemcfat 
seyn,  beide  für  nahe  Verwände  su  betrachten* 
II.    Ans  dem  Grunsandsteine  rührt  her: 

1)  ein  Zahn  von  Polyptychodon  interrnptns  wen  lettew, 
über  welchen  wir  schon  nach  einer  anderweitigen  Mitlheilnng  des  TFi. 
berichtet  (Jb.  1664^  624) ,  dessen  Beschreibung  jedoch  hier  dvrch  idse 
Abbildong  vervollständigt  wird  <S.  19,  Tf.  3,  Fg.  1—5). 

2)  Zähne  vonLiodon  und  Verwandten  von  NeHkefhehn  (S.  21,  Tf.3. 
Fg.  6— 13).  Ein  Zahn  des  L.  anceps  Ow.,  der  geognostischen  Staats- 
Sammlung  gehörig  (S.  21,  Fg.  6—8)  ist  schon  früher  von  Metba  als  sol- 
cher erkannt  worden,  obwohl  zur  sicheren  Bestimmung  noch  der  obere 
Theil  fehlt.  Die  übrigen  Zähne  gehören  wieder  OBERifDORFFBii-if  ao. 
Der  in  Fg.  9—10  dargestellte,  l"8'^'  lange  Zahn  ist  etwas  rundliehdicker 
und  am  oberen  Theile  dem  unteren  entgegengesetzt  gekrümmt ,  was  sich 
mit  den  Kiefer-Zähnen  des  L.  anceps  nicht  verträgt,  daher  der  Vf.  einen 
Gaumen-Zahn  in  ihm  vermuthen  möchte,  ihn  jedoch  einstweilen  L.  pari- 
doxus  nennt.  Ein  etwas  kleinerer  Zahn,  mit  vorigem  gefunden  (S. !3, 
Fg.  11—13)  ist  am  Grunde  6'"  breit  und  4"'  dick,  ohne  Spitze,  von  der 
äusseren  Seife  flacher  und  wie  in  3  Facetten  getheilt,  was  an  Mosajao* 
ruB  <M.  Maximiliani)  erinnert,  obwohl  die  stärkere  Wölbung  beider  Fii> 
eben  den  Zahn  mehr  mit  Liodon  verbunden  erhält. 

Endlich  ist  noch  eine  Abbildung  zweier  Zähne  von  IchthyosaorBi 
leptospondylus  aus  dem  weissen  Jurakalke  lu  der  i.  Jb.  /954,  631 
ausgezogenen  Beschreibung  derselben  vorhanden. 


P.  Gbbvais:    Beobachtungen   über   die  fossilen  Reptilieo 
Frankreiehs.    1'.  Theil  {CompL  rend.  18S8y  ÄXXVi,  374-377),  IK 
Theil  (das.  470-474).    Der  Vf.  selbst  gibt  folgende  Übersicht  seiaer  At- 
beit.    Die  Reptilien  überhaupt  werden  eingetheilt  in 
1.    Al/aitlotiftet  Mix.RB-Enw.  mit  schuppiger  Haut.  *" 

A«  Chelonocbampsii 

a.  Chelonii 

b.  Crocodilii  ,i 
B.  Sanrophidii 

'  c.  Ophidii 

d.  Amphisbaenii 

e.  Saurii 

a.  mit  konkav- konvexen  Wirbeln  (Neosaurii  Gerv.) 

*  Zähne  nur  mit  der  Basis  aufsitzend  (Acrodontae:  ChamaeleöDÜ, 

Agamii) 
**  Zähne  seitlich  angewachsen  (Plenrodontae :   Ignanii,  Laceitii, 
Cbaicidii,  Scincoidei,  Varanii) 
ß,  n)it  bikonkaven  Wirbeln  (Geckotii  [!]). 
ti,    Anallantoidei  ME.  mit  nackter  Haut  (Batracbii). 

Die  tertiären  Reptilien  lassen  sich  alle  in  diese  für  diejenige 
Schöpfung  aufgestellte  Klassifikation  eintheilen ;  doch  werden  fossile  Ab- 
phisbänen  noch  vermisst. 


743 

1.  €heloiiiL  jwerden  mit  anderen  ab» 

I.  Testodo:    grosse  Art,  tod  Bimmonde  Stigekiidet  and  beschrieben 

Pierre  im  Hoek-Loire-Dpi.  (io   des  Yf  s.  Zoohgie  ei 

3-  Testndo:  von  St-Gerand-ie-PHy^  Allier  iPeUeniolope  Pranpaieee 
3.  Trionyz:  in  den  Ligniten  von  Soiseone,  etc.)         pl.  ui— x.xvn. 

b.   Crocodilii. 

1.  Sp. . . .  ans  Z£hnen  in  den  meiocftnen  Meeres-Scbicbten  S&d^Frtmk-' 

reieke  bekannt. 

2.  Crocodilus  Rateli  Brav.  (Diplocynodon   Pohbl,  ?0rtho8anra8  £. 

Gboffk.)  im  Susswasser-Meiocän  def  Awtergne  und  des  BourhotMMie^ 
vielleicht  auch  um  üfatn«. 

3.  Hehre  (priocane)  Arten  aus  dem  Paiäotherien-Gebirge  von  Parie^  Afty 

le  Pvy  etc. 

4.  Die  (eoeanen)  Arten  des  Lophiodooten-Gebirges  zu  ieseii  —  die  zu  Parte 

und  Seieeone  (Croc.  obtosidens  und  Gr.  heterodus  Pom.),  wozu 
wahrscbeinh'ch  auch  die  von  Covibr,  Bdcklano  und  Owen  beschrie- 
benen Arten  von  Skeppey  gehören;  —  die  von  Argenion  (Cr.  Rolli- 
nati  LaoriU'ARd  ,  womit  wohl  einige  Zähne  aus  einer  Brackwasser- 
Sandsteinschicht  von  Beauchamp  vereinigt  werden  müssen;  der  Vf. 
gründet  darauf  seine  Sippe  Pristichampsus^  der  fein-sägerandigen 
Zähne  w^gen. 

5.  Die  (ortlyrocänen)  Arten  aus  den  Ligniten  von  Soieeane:  Crocodilna 

depressifrons  Blv. 

Von  sekundären  Arten  kennt  man 

a.  Chelonii:  in  der  Kreide,  im  Oxford-Tbon  von  Bawe^  und  im 
lithographischen  Kalke  von  CHrin  im  Bugey^  Am,  welche  TniOLukRB  als 
Chelone  ? Meyer i  .beschrieben  hat.  Die  im  Muschelkalke  von  Lune- 
friUe  angegebenen  müssen  wahrscheinlich  gestrichen  werden« 

b.  Crocodilii  a)  mit  konkav-konvexeh  Wirbeln  wohl  nur  eine  Art: 
Gavialis  macrorhynchus  Blv.  aus  dem  Pisolithen-Kalk  (obrer  Kreide- 
Stock)' des  Uoni'Aims  im  Marne-Dpi, ^  wozu  vielleicht  auch  ein  von.iHE- 
BBRT  aus  der  Gegeod  von  Maetrieht  mitgebrachter  Wirbel  gehört  (Einige 
konkav-konvexe  Krokodil-Wirbel  aus  dem  sog.  Grunsande  Nori-Amerika^e 
beschrieb  Owen.)*  ß)  Alle  anderen  bisher  bekannten  sekundären  Kroko- 
dile haben  biplane,  bikonkave  oder  konvex-konkave  Wirbel i  s^u  ihnen  ge- 
hören in  Frankreich  aus  der  Jura-Periode:  Poecilopleuron  Bück- 
Und!  E.  DfiSLONGCH.;  Steneosaurns  Gboffr. ;  Teleosanrns  Cado- 
men sis  Gboffr.,  Crocodilus  temporalis  Blv.  (:=  Mosellaesaums 
MoNARD,  auch  ein  Teleosaurus) ;  aus  der  Kreide-Periode:  Nenstosanrus 
Gigondarum  £.  Raspail,  ein  grosses  Thier  aus  dem  Neocomien  des  Fow- 
c/tMe-Dpts.  Die  Teleosauren,  Neustosauren  etc.,  obwohl  von  den  jetzi- 
gen Krokodiliern  mehr  als  der  Gavialis  macrorhynchus  abweichend',  mils- 
KD  doch  in  eine  Ordnung  mit  ihnen  kommen. 

c.  Zu  den  Saurii  gehören  viele  andere  sekundäre  Reptilien,  welche 
in  dieser  Ordnung  sogar  eigene ,  ausgestorbene  Familien  bilden ,  obwohl 


744 

oBter  iboen  die  der  Kreide  der  ietngen  SchSpfoog  nihiff  alekea,  ab  die 
der  Oolitbey  wie  insbesoDdere  die  Familie. der.  Dolicheeemridae, 
welche  Gbrvais  nuf  2— 3  von  Owbn  beecbriebene  Sippes  der  Aifiieeiei 
Kreide  (Dolicho sau ru 8  etc.)  gebildet  bat,  ebenfalls  mit  koakav-lui* 
vexen  Wirbeln. 

Eine  andere,  aacb  in  Frankreich  vertretene  Familie  kleiner  Saeria 
ist  die  der  Homoeosauridae  mit  den  Sippen  Homoeoeaoroey  A(o- 
posaurua  und  Sapbeosaarus  aus  den  litbogropbisebeo  Sebiefera 
von  Solenhofen  und  Cirtn,  welcbe  Goldfoss  und  y.  Mbtbr  beacbriebee 
haben;  in  der  Anordnung  der  Gelenk-Flachen  ihrer  Wirbel-KSrper  afibera 
sie  sich  den  Geckotii,  von  welchen  sie  jedoch  in  anderen  BemebuDgea 
abweichen. 

In  eine  andere  ganz  ausgestorbene  Unterordnung  der  Sanrier  scbei- 
nen  die  drei  Familien  der  grossen  Mosasanridae ,  Megalosanridae  asd 
Iguanodontidae  zu  gehören. 

Die  Mosasauridae  begreifen  in  sich  die  Sippen:  Leiodon  Ow., 
wovon  der  Vf.  kurzlich  einige  Reste  unter  den  von  Ch.  D'OHBiaRT  mi 
Baylb  in  der  Kreide  zu  Meudon  gesammelten  Knochen  erkannt  bat  {ZooL 
Päi.  Frang,  pl.  59,  f.  25,  pl.  60,  f.  1,  2).  —  Oncbosan  rus  Gbrv.  (pl.  59, 
f«  26)  auf  einen  sehr  merkwürdigen  ebenfalls  zu  Memiom  gefandenen,  )elit 
in  der  Eeole  des  mines  autbewahrten  Zahn  gegründet.  —  Opioaaarva 
(0.  arcuatus)  Gbrv.  beruhet  auf  den  von  Wright  in  den  Wealden  aof 
Wiffhi  gefundenen  Resten  eines  Riesenthieres  (Amn,  MMgam.  umikUL  1864^ 
Aug,),  —  Macrosaurus  Ow.  und  Geosaurus  Cuv.  geboren  zweifeb- 
ohne  in  dieselbe  Familie.  Zur  eigentlichen  Sippe  Moaaaaaras  (M. 
Camperi  oder  Hoffmanni)  selbst  gehört  der  schon  von  BROMoroARv  gleich- 
falls in  der  Kreide  von  Meudon  gefundene  Zahn,  den  Covibr  als  etnea 
achten  Krokodil-Zahn  beschrieben  und  Gray 'als  Croeodiins  Breng« 
niarti  bezeichnet  hat,  welche  Art  demnach  zu  unterdrücken  ist* 

Die  Megalosanridae  bestehen  bloss  aus  der  (zuerst  za  Stemt- 
field  gefundenen)  Sippe  Megalosaarus,  von  welcher  E.  DssLoifGeauvs 
einen  Zahn  ans  Gross-Oolith  von  Caem  im  Mnseum  dieser  Stadt  niederge- 
legt und  TaaguBM  mehre  Zähne  im  Dnterlias-Sandstein  von  HeUmge  {Meut- 
Dpt)  gefunden  hat. 

Ob  wirkliehe  Iguanodontiden  in  Frankreidk  vorkaoraien,  ist  noch 
nnaicher.  Doch  steht  ihnen  sowohl  als  den  Hegalosanriden  nahe  eise 
Sippe  grosser  Saurier ,  welche  der  Vf.  auf  einen  Humerus  von  der  Grotte 
wie  beim  filepbanteu  und  von  der  Form  wie  bei  Varanns  gegründet  ood 
Aepisanrns  (Aep.  elephantinus)  genannt  bat.  Er  ist  von  den  Igsaso- 
don-Armbeinen  aus  den  Wealden  abweicbend  und  stammt  ans  dem  Gfvs- 
sande  des  Manl-Veniauxy  Vauelnee.  Ein  äbaliohes>  doefa  etwas  fusdcr 
grosses  Reptil  aus  der  Tuif-Kreide  von  Perigmeux  ist  durch  einige  im  Ps- 
rtter  Mnseum  aufbewahrte  Knochen  angedeutet. 

Die  Pterodactylier ,  die  Simosaurier,  die  Plesiosaurier  und  die  Ich- 
thyosaurier sind  alle  in  Fremkrekh  vertreten.  Sie  bilden  verschiedet 
Ordnungen ,  welcbe  aber  ungeachtet  ihrer  meist  Krokodil-ibaliobea  Zihse, 


749 

den  TR  ftidil  towofal  xn  den  ChelonoebampiferD,  womit  nan  sie  gewohn- 
lieb Tercinigt,  ab  tut  Unterklasse  der  Saaropbidier  sa  geboren  scheinen, 
weil  alle  diese  Tbiere,  nnter  Andern,  2  ganz  getrennte  knöcherne  Nasen- 
loeber  wie  die  Sanrophidier  nnd  ?5gel  besitzen,  wfihrend  bei  den  Che- 
loDOcbampsiern  nnd  SSugtbieren  eine  einzige  Incisivo-nasal-Offnung  den  2 
iassem  Nasenlöchern  entspricht.  '  ' 

Die  erste  dieser  Ordnungen ,  die  der  Pterodactylii,  seit  längerer 
Zeit  in  DeuiwMand  nnd  England  bekannt,  ist  jetzt  auch  in  Frankreich 
gtfonden  worden.  Tbbqubm  bat  einige  Knochen  im  Unterlias-Sandstein 
vofl  H^ange,  THioixikRB  einen  von  Meyer  beschriebenen  Homeros  im 
Jtefsjf  gefunden,  und  es  ist  möglich,  das«  auch  die  angeblichen  Vogel- 
Knocben  ans  der  weissen  Kreide  des  Oi#s-Dpts.  dahin  gehören. 

Die  vom  Tf.  schon  seit  einigen  Jahren  aufgestellte  triasische  Ord- 
Dong  der  Simosanrii  {1864  in  „Patria^')  ist  von  Meyer  mit  dem  Na- 
men Macrotracbeli,  von  Laurillard  mit  dem  der  Chelyosanrii 
belegt  worden.  FranxÖHtehe  Reste  stammen  ans  Lorraine  und  dem  El- 
#aft.  Der  Vf.  bat  die  meisten  der  zu  LuneviUe  und  Suiimkad  gefundenen 
Reste  stodirt  nnd  (pl.  xv,  zvt)  abgebildet.  —  Mit  den  Simosauriern  jind 
Terscbfittet  worden  die  Dinobatrachii,  nämlich  die  Sippen  Mar  öden* 
sasrns,  Labyrinthodon  u.  s.  w.,  welche  aber  bisher  in  Frankreic ,  fremd 
geblieben  sind.  —  Die  bis  jetzt  nur  in  iiaiien  beobachteten  Lrriosau- 
riden  geboren  vielleicht  auch  zu  den  Simosauriern. 

Die  Plesiosauriden  (wovon  der  Tf.  einige  aus  Chiit  stammende 
Restein  Oat's  Werke  beschreibt)  und  Ichthyosauriden  hrjen  die  eigen* 
thfimlicben  Flossen-Ffisse  nnd  andere  Merkmale  miteinanc'er  gemein,  nn- 
terscheidftt  sfcb  aber  sonst  voneinander  durch  zsbireicl  e  wichtige  Kenn- 
zeichen. Sie  haben  in  den  Jura-Gebilden  Frankreich,  zwar  viele  Reste 
binterlatsen ,  welche  aber  noch  nicht.genao  bestimmt  worden  sind. 

Von  den  Dicyno>Hlont  en  und  Rbynchosauriern  bat  man  in 
Frenkreieh  noeh  nichts  entdecken  können. 


G.  Migbaud:  Descripiion  des  Coquillee  foeeilee  deeen^ 
vertee  dane  ies  environe  de  Hauierive^  Drdme  (30  pp.,  3  pH., 
8°,  Lyos  18U  3=  fExiraii  des  Aamatee  dee  eeieneee  phjßoifuee  ete.  de 
Lfm),  Die  Lagerstitte  ist  ein  blauer  Ziegel-Mergel  der  „oberen  Süss- 
wuser-Fermation"  bei  der  Ziegelei  eines  Hrn.  GoALtno  vnfern  Hamierwee 
auf  der  Strasse  nach  der  Stadt  St.*  ValUer,  Jener  Mergel  tbeilt  vnregel- 
nissige  Lager  von  Brannkokle,  die  abgebaot  werden  nnd  l«-3  Meter 
Hacbtigkeit  besitzen     Die  Schichte n-Folge  ist 

Blaue  Sossw asser- Mergel  mit  Koncbylien, 

Wechsellsger  davon  mit  Ltgniten, 

Reine  Lignite,  im  Abbau. 

Hr.  GoALiNo  iammelt  gelegentlich  die  Fossil -Rfste.  Die  beschrie« 
bencB  Konebylien  eind : 


740 

S.Tf.    Fg. 

Tettaeella  Deabayesi  ii..    3  5  lo,tl  Valvata  piadealia  Fmu 

Helix  Cfaahi  n 5  4    1  CVcfMiom«  ckhutm  Dw. 

„      Collong;eoDi  n. .    .    6  4    2  „    marginata  »..    .    . 

f,     Nayliesi  ».  .    .     .     7  4    3,4  Carycbiam  Delocrei  «•  . 

„     Gaaliaoi  n.  ...    8  4    5  ,,    miniiDuiD  Drp.  wp. 

„      Godarti  n.    .     .    .     9  5    5-8  Limnaea  Bouilleti  «.     • 

„     Amberli  n.   .     .    .  10  5     1-3  Planorbis  Thiollieri  ». . 

„      labyrintbicula  v.  .  11  5    4-5         „    plannlatas  Dsh.   . 
Clanstlia  Terveri  n.    .    .  13  4    6  „    kna  Bagn.  .    ,    . 

Vertigo  Dupyi  .     .    .    .  14  5  12,13       ),    Prcvostioua  Bacif. 

„       myrmido  n.    .    .  15  5  14,15  PaludinaV3carinataBRAR0  26  . 

Valvala  piscinaloidea  n.    16  5  20,21       ,,     DemareBti  Prbt.    .  27   . 

tV.  depresta  Pfr.  Cyclostoma  elegans  Drp.  27  . 

„    conoidalis  n.      .    .  17  5  19  Cyclaa  Normandi  n.  .    .  27  5  22-24 

Von  diesen  25  Arten  kommen  also  5  aoch  fossil  im  Pariser  Becken, 
3  lebend  um  Hauleriv»  und  1  [?}  in  Nord-Amerika  vor.  Die  Claasilia 
ist  über  2''  laofc,  die  grosste  ihres  Gescblecbts. 


8.Ä 

Ff. 

18   . 

• 

18  5 

IflS 

19  5 

• 

21    . 

. 

21  4 

T^ 

22  4 

«•11 

24  . 

, 

25   . 

. 

25   . 

, 

J.  O.  Wbstwood:  Beiträge  zur  Kunde  fossiler  Insekten 
(Geolog.  Quar^j.  1864 y  X,  378—396,  pl.  14—18).  Der  Vf.  hat  Hau- 
derte  von  fossilen  Insekten-Resten  untersucbt  aus  Sebichten  von  Lias-  bis 
in's  Tertiär-Gebiet.  Die  Arten  sind  alle  klein;  die  riesigen  Formen  tro- 
pischer Gegenden  mangeln  gfinalicb ;  man  hat  die  Insekten-Welt  gemässigten 
Klimans  vor  sich.  Zwar  sind  bolzbobrende  Elateriden  und  Bnprestiden 
häufig,  aber  die  grossen  Lamellicorne  und  Longicome  feblen ;  Blfttterfresser 
sind  in  grosser  Zahl  dabei,  aber  doch  keioe  grossen  Heoschrecken^Fornen 
der  Tropeii- Gegenden;  nur  einige  grosse  Ameisen-FIugel  befrenden.  Auf- 
fallend ist  anch,  dass  fast  nur  Flugel-Decken  von  Käfern  (nie  Kopff, 
Fühler,  Beine  etc.)*  vorkommen,  obwohl  andere  Insekten-Theile  namentlich 
von  Käfern  dieselbe  Härte  und  chemische  Zusammensetzung  ans  Chitine 
besitzen.  Selbst  die  Kröten- Exkremente  enthalten  diese  verschiedenen  Reste 
gleich  unverdaut.  [Nach  Owen  sind  es  Überreste  der  Mahlzeiten  Insekten- 
fressender Säugthierchen  und  Echsen.]  Die  Purbeek-Scbicbten  in  WilU 
geben  dem  Vf.  Veranlassung  zu  denselben  Bemerkungen  über  die  Einför- 
migkeit der  PurbeckJasekten-Fsona ,  die  er  schon  in  Brodib's  Werk  <re- 
macht  hat.  Die  oberen  und  die  unteren  Purbeck-Schichten  seheinen  oar 
eine  Insekten-Fauna  zu  enthalten.  Die  Fundorte  sind  a  Lias;  b  Stooes- 
field-Scbiefer;  c  untere Purbeck-Sehichten  iü  Durdieetone-Bay  und  Hidgwtyx 
d  mittle  Purbeck-Schichten  in  Dor»et8hire\  e  Vastings-Sand  in  Swaneft- 
Bayl  f  die  Schichten  der  Ridgeway-Bruche  bei  Doreheeter  [sie  sind  oicbt 
näher  bezeichnet];  g  tertiäre  Thone  bei  Corfe. 


T47 


Sippt  upil  An.  S.  Tl.  fg. 


s 
s 

Eh 


fHOllltC. 


äippe  und  Art«  S.Tf.FgJ 


li 


fidae 


Slaterlan  Pronaeiu  . 
Heiopiam  Aenbos  .  . 
Cnreolinm  Syriebthiu 


mint 
Mae. 
icidtt 


titjdie 

tiiu 

Mie. 


Boprettlom  Woodleyi.  . 
Archaeoniscas  Edwardii 
Blapsinm  Egertoal .    .    . 


13  b 


ätUt 

Kr 

ß'lae 
idae 

iillid' 


Dd.. 


■eiUd. 


Bupreatiam  Taleas  . 
Harpalidiuni  Anactoa. 
Tentyridiom  A'elena    . 

y 

Coretbrinai  pertinax  . 
Cercopidium  Mimas    . 
Libellaliam  A^rias     . 
Aetbnldium  Bubai 
Cicadellium  Dipsa«     . 

Kerf 

Redavina 

Bapreatium  Oorroa 
Diapertdlam  Mithrax . 

Kerf 


tatera 

r. 

t: 


idie. 
n  . 

r* 

ipUra 
tidae 
Idac. 
»idae 


lidae 


Kerf 
Kerf 
Kerf  , 
Kerf. 


Cereopidium  Teleaphorua 


SimnlMltini  priaenm    .    . 
Ternitidlafli  Jgaotnin 
Panorpidiam  teaaellatum 
Cicadellium  Paoeaa     .    . 


? 

7 

Ceeidomylnoi  graadaeTam 


Blattidivn  Moloaana  . 


Elaterian  Triopaa 

n         Barypna 

AgrÜIom  Strombaa 


■eil.? 
i 

Wdae    ;    .     .    .     .    ".    .     .    , 
titid.    Bnpreatiam  Stygnna   , 

Uae'    Hclopidlui'  Ncoridaa  ! 


387  14 
387  14 
387  14 
387  14 

367  14 
387  14 
387  14 
387  14 
3h5  14 
385  14  10 
385  14  11 

385  14  12 
379  14    . 

386  14  14 
386  14  15 
386  14  16 
386  14  17 
386  14  18 
386  14  19 
386  14  20 
386  14  21 

386  15  1 

387  15 
390  15 
387  15 

387  15 
382  15 
382  15 
3814  15 
382  15 
382  15 
382  15 
382  15 
382  15  10 
382  15  11 
882  15  12 
382  15  13 
382  15  13 
382  15  13 
382  15  14 
382  15  14 
:i82  15  14 
382  15  14 
382  15  14 
382  15  15 
382  15  16 
382  15  17 
382  15  18 
382  15  19 
382  15  20 
382  15  21 
382  15  22 
382  15  23 
382  15  24 
282  15  25 
382  15  26 
389  16  1 
384  16  2 

388  16  3 

368  16  4 
388  16  5 
388  16  6 
986  16  7 
368  16  8 
388  16  9 
388  16  10 
388  16  11 
386  16  12 
388  16  13 
338  16  14 
388  16  15 
388  16  16 


Heiopldae  ? 

?  !  .* 

Y   .    . 
?   .    . 
{BapTeatldae 

? ;  : 
* .  . 


Bapreat.  . 
Carabid.? 
Bupreat.   . 

Curcalion. 
Kupreat.  . 
Curculion. 
ßlaterld.  . 


Bupreat.   . 


Harpalid. . 
Telephorid. 

liiipreatid. 


Harpalid lam  Nothrna 
Telepborlum  Abgarua. 
BnpreatiDm  Bolbna 


Hrmiptt-rnL 


filAiEicIiie  * 
^kl'll^optefa 


RapliiiliFit^. 
Lcjpiiirl^ipiF  ra 
iHt'tiiiifjterA 

Ubfllial.    . 


'Ci*riüQpId,. 
CüLeoptcrii 


Nrpidne    « 
Cnffroptera 

Tirpidap    » 


CoJeopLFra 
,Ci»l#ept«rn 


^1 


i  pul  idae 

Fofmlelütie 

BluttMac. 

L  •  •  . 

NeuTflpf«'ra 

PiiryB«ni*id. 

ElnliJdAt« 

Lcpidnptera 

Fhrvgnneid. 

ICimklda« 


Bapreatinm  ?  Stygmu 
AgTilinm  Stonpoax    . 


HelopidluB  Neoridaa .  .  386  16  17 
388  16  18 
368  16  19 
388  16  20 
388  16  21 
368  16  22 
368  16  23 
38S  16  24 
388  16  25 
888  16  26 
388  16  27 
388  16  28 
388  16  29 
388  16  30 
388  16  31 
388  16  32 

388  16  33 
381  16  34 
381  16  36 

389  16  36 
380  16  37 

16  38 
17 


Agrilinm  Cyllama .    . 

Bopreatlnm  Valgiia 
AgriliDm  Cyllabacua.. 


Ctenlcerium  Bliaana    . 
»  Hylaatea 

Bupreatium  Dardanua 


386 
386 
386 
386 
386 
386 
386 


Panorpidium  teasellatuni 


386 
387 
367 
387 
387 
387 
387 
387 
C'yllottinB  Boiaduvalianuin  387 
387 
387 
387 
387 
389 
38» 


Cimlcidlnm  Dallaail 
Raphidtam  Brephoa 
adui 


Gryllidiam  Oweai 


Llbellallniii  Kaupi .    .    . 
Carabldlam  Dejeanianum 


CercopidiDm  Hahnl    . 
CereopidlQB  Schaellerl 


17 
17 
17 
17 
17 
17  7 
17  8 
17  9 
17  10 
17  11 
17  12 
17  13 
17  14 
17  15 
17  16 
17  17 
17  18 
17  19 
17  20 
17  21 
16 
18 
18 


389 


18 
18 
18 
18    7 
18    8 


Nepidinm  Stolonea     .    .    384  18    9 


Myrmiciuni  Heerl 


Blattidinm  Kogana. 
Sialium  Sypiloa .    . 


Blattidium  Acheloaa   . 
Cylloninm  Hewitaoniaii. 


389 
389 
389 
384 


380 


390 
390 
390 
390 
390 
390 
390 
390 
390 


18  10 
18  11 
18  12 
18  13 
18  14 
18  15 
18  16 
18  17 
18  18 
18  19 
18  20 
18  21 
18  22 
18  23 
18  24 
18  25 
18  26 
18  27 
16  28 
18  29 


748 


ranlll«. 


Lepldoptera 
Pbrycan. . 
Blattfdae  . 


Ortboptera 
Nenropterii 
Ccroopld. . 
l^eoroptera 
Orthopttra 
Mearoptcra 
Orthoptera 


UattMa«  . 


Art. 


S.Tf.rg. 


li 


.    990  18  30 

Pbryganeldium  Pytho  .  390  18  31 
890  18  32 
390  18  33 
990  18  34 
390  18  35 
890  18  36 
390  18  37 
390  18  38 
390  18  39 
990  18  40 
390  18  41 
990  18  42 
;»-'*  18  43 


BlatadiVB  Synynu  . 
Careopldlum  Slg norett 
Agrlonldiam  Aetna 


in   WiliMre  und  Dortetshire'* 
merkoogen  über  ihr  VorkommeD. 


Man  siebt,  der  Vr.  hat  Kr 
Bezeicbnang  lo  anvollkMi- 
mener  Rette  sieb  ein«  fcigene 
TermiDologie  scbaffen  mjir 
sen,  etiw  wie  Urobr  fördie 
fossilen  Hölzer;  aber  Definv 
tionen  werden  f8r  die  9  oeueo 
Sippen  nicht  gegeben. 

Brooib  liefert  (t.  i.  0. 
S.  475-482)  eine  Besdini. 
bong  dieser^ Insekten-Schich- 
ten der  Purbeck-FormatioD 
mit  Angabe  ihrer  Fossil-Reste  osd  Be- 


J.  Lycbtt:  fiber  Perna  quadrata  Sow.  (iliiM.  M^ftm.  nMtL 
1866^  XVy  427—499,  fig.)*  Diese  Art  ist  sehr  oDgenfigeod  von  Sowskst 
abgebildet  und  vom  eigentlichen  T]rpas  der  Sippe  abweichend  dureb  eiac 
glatte  (statt  schuppige)  Oberfläche,  durch  sehr  ungleiche  (statt  fait 
gleiche)  Kloppen,  welche  im  Alter  fast  Orypbaea- artig  werden,  darcb 
einen  sehr  dicken,  schmal  and  gebogen  hervortretenden  (statt  fast  g^ 
raden)  Buckel  der  grösseren  Klappe,  durch  eine  steile  Yorderaette  mit 
tiefer  Aushöhlung,  Byssus-Locb  und  runzeligem  Rande,  währcDd  die  Un- 
tere Seite  mehr  susammengedrfickt  und  in  einen  unvollkommenen  Flogfl 
ausgebreitet  ist;  die  Schloss-Platte  ist  sehmal  (statt  breit),  der  Scbloai- 
Rand  verlingert,  die  Scbaale  daher  lang  (statt  bocb) ;  die  Bnnd-GräbdiM 
sijd  so  Isng  als  breit,  wie  es  oft  bei  G^rviliia  der  Fall;  die  Platte  vcr- 
schmilert  sich  so  schnell,  dass  die  hintere  Hfllfle  des  Schloss-Rasdfs  ; 
ohne  Platten  und  Grübchen  ist;  die  Byssus^Öffnung  sehneidet  nar  in  die  | 
grössere  Klappe;  beide  Klappen  sind  dünne,  ausser  am  Bnekel  der  grös- 
seren und  am  Vorderrande ;  der  der  rechten  kleineren  ist  ein  wenig  vor- 
stehend. So  sieht  diese  Art  fast  mehr  Inoeeramvs  als  Pema  ihalich, 
bleibt  jedoch  verschieden  durch  die  vordere  Aushöhlung  und  Öffnung,  uiiii 
verhilt  sich  zu  den  typischen  Formen  der  Sippe,  wie  Oervillia  Hart- 
m^iniii  und  G.  tortuosa  zu  den  typischen  Gervillien,  und  gewisse  looce- 
ramen  zu  den  typischen  Arten  der  letzten.  Die  Länge  ist  am  Scblosa  bis 
sVi'S  die  Höhe  S*//',  die  Konvexität  der  gr&sseren  Klappe  2".  Sie  fia- 
det  aich  im  Cornbrash  von  BtUwiek  <Sow.)  und  im  Freestone  des  Uater- 
ooliths  von  NaUitoarih,  von  WoodehMier  Pari,  von  Sear  BUi  bei  JKs- 
ehinhamptan  u.  s.  w.  Sie  ist  als  Art  verschieden  von  Perna  ^nadrali 
PniLLiPs  (Geolofif  of  YorluMre  t.  9,  f.  84,  ohne  Beschreibung)  und  Gols- 
Foss  (Petref.  t.  lOS)»  dessen  Perna  rugoaa  dagegen  =  F.  qoi- 
drata  Phill.  ist. 


740 

M.  Sciioi.Tu:  Abtr  4ta  Organiftaas  der  PolftbaUniieii 
(Foraniioifereii)  nebsl  BemcrkaDg^eB  über  die  Rbisopoden  im  Allgemeinen 
(zviii  u.  68  SS.  9  XII  ill.  Tflo.9  in  fol.;  Leipzig  18S4)»  £ndlicb  ist  ein 
Zoologe  in  der  gläcklicben  Lage  gewesen,  Rbisopoden  in  grösserer  Zabl 
and  Manchfaltigkeit  lebend  zu  beobachten  und  die  Ergebnisse  seiner  For* 
uhongen  mitzntbeilen.  Beschftftigt  sieb  das  vor  nns  liegende  Werk  aucb 
teioer  Hanptsacbe  nach  eben  nur  mit  lebenden  Körpern,  so  gelangt  es 
doch  SU  dem  Resnltste,  dass  die  innere  Organisation  derselben  sehr  ein- 
ftrmig  und  daher  die  weitere  Klassifikation  der  ganzen  Thier-Gruppe  hanpt- 
ikblich  anf  die  Süsseren  Verhältnisse  zu  grfinden  seye,  wozu  unter  Be- 
nälsnng  eines  sehr  reichen  fossilen  Materiales  denn  auch  ein  Versuch 
ichliesslieb  mitgetheilt  wird.  Der  Vf.  hat  das  neueste  Material  zu  seiner 
Arbeit  in  Fensdty  und  Trieft y  einiges  auch  an  der  OMUee  gesammelt,  die 
Tbiere  gewöhnlich  an  und  zwischen  Fucoiden  lebend  gefunden,  sie  in 
Bit  dergleichen  versehenem  See-Wasser  (selbst  eine  Zeit  lang  in  süssem 
Wasser)  Monate  lang  am  Leben  erhalten  und  selbst  nach  Oretfswmld  mit« 
nebmen  und  dort  lebend  beobachten  können.  Im  nackten  Meeres-Sande 
dagegen,  worin  Jands  Piaifcus  17S9  die  Zahl  der  Individuen  auf  6000 
ia  der  Unze  bei  Jttmfnt,  D'OKnioiir  auf  3,840,000  bei  den  AniilUn  ^  und 
ScH.  anf  1,500,000  bei  Vemedi§  (nach  dem  Sieben)  berechnete,  kommen  nur 
leere  Sehaalen  vor.  Der  Vf.  gibt  eine  Anweisung,  wie  Schaalen  und ' 
Tbiere  zu  sammeln»  aofznbewabren  und  zu  beobachten  und  mikroskopisch 
tQ  antersncben  sind. 

Das  Bach  enthalt  ausser  Vorrede  und  reichem  Literatur- Verzeichnisse 
(S.  I— zvui):  I.  eine  Geschichtliche  Einleitung  (S.  1);  II.  Allgemeine  Be* 
trachinngen  «ber  Bau  und  Lebens-Erscheinungen  (S.  7)>  als  Schaale, 
Korper,  Entwickelung,  Bedeutung  als  Individuen  oder  Kolonie'n,  Vor« 
kämmen  und  Einsammeln ;  III.  Bemerkungen  zur  Systematik  (S.  37)  mit 
eiser  tabellarischen  Übcrvicht  der  Familien;  IV.  Beschreibung  der  im 
lebenden  Zustande  beobachteten  Arten  (S.  54—69)  aus  den  Sippen  Gromis, 
LigyniS)  Sqnamulina,  Miliola,  Rotalia,  Rosalina,  Polymorphina,  Texti- 
laria» Polystomella  und  Acervulina,  deren  Schaalen  und  Thiere  dann  aucb 
rergrÖssert  in  vielfaeben ,  sehr  belehrenden  Ansichten  und  Durchschnitten 
asf  den  Talein  dargestellt  erscheinen ,  die  Thiere  mit  ihren  ausgestreckten 
WuKel*F8asen  sich  bewegend  und  illuminirt.  Wir  wollen  versuchen,  das 
WeieiiÜicbste  aus  diesem  Werke  ffir  unsere  Leser  auszuheben. 

In  afissem  und  salzigem  Wasser  weit  verbreitet  kommen  kleine,  einem 
Sebleim-Kliimpcben  gleichende  Protozoen  vor,  welche  der  Sippe  Amoeba 
Sb.  (Protens  O.  F.  MGll.)  angehören ,  der  einfachsten  unter  allen  Formen 
der  Rbisopoden  Duj.  Ihr  Körper  besteht  aus  einer  farblosen,  durchsich- 
tigen kontraktilen  Substanz  (Sarcode),  welche  ihre  Form  willkürlich  ver- 
asdern  kann.  Sie  vermag  aus  jeder  Stelle  ihrer  Oberfläche  einen  rnnd- 
bcfaen  oder  angespitzten,  kfirzeren  oder  längeren  (bis  10  und  12mal  den 


•  DIew  Zahl  Ist»  wie  der  Vf.  naehwelst,  fibertrieben,  Indem  die  Vase  nogeilebt  oder 
«fgacklisnt  sieht  aiaaal  au  eben  lo  vielen  Sand-Kttmchen  beatehe. 


750 

KSrper-Borchnieflser  übertreffenden),  einfaehen  oder  fietigpen  Forinte  tu 
bilden  and  auszustrecken ,  um  ihn  irg;endwo  tastend  anzule^n  vnd  ansnhefteo 
und  dann    die  ganze  Masse  des  Tbieres  in  denselben  öberfliessend  nacii- 
folf^en   zu   lassen ;   sie  vermsg  diese  Fortsätze  an  irielen  Stellen  zagletcb 
zu  bilden,  durch  ihre  Yerftstelungen  Netz-artig  unter  einander  zu  Tericeltn 
oder  breite  Fliehen   bilden,   sie  wieder  einzuziehen  und  spurlos  in  der 
Gesammt-Masse  verschwinden  zu   lassen.     Es  ist  daran  kein  Unterschied 
von  Haut  vnd  lohalt,  auch  nie  ein  Flimmer-Überzug.     Nur  bei  stirkster 
VergrSsserung   erkennt  man   in   einer  .homogenen  durchsichtigen  Protein- 
Substanz    molekulare    Kemchen    von    scharfen    Kontoaren    und    eioseloe 
grössere  helle  Bläschen :  Jenes  sind  in  Äther  lösliche  Fett-TrÖpfchen  oder 
auch  nur  in  Kali-Lauge  losliche  Körperchen,   Dieses  scheinen  Wandongs- 
lose  und  mit  homogener  Flüssigkeit  gefüllte  Höhlungen  der  Substanz  n 
seyn.   Grund-Substanz,  Kerneben,  Bläschen  und  eingenommene  Nahm d(^, 
Alles  ist  fortwährend  in  einer  fliessenden  Bewegung,  kann  jeden  Aogea- 
blick  seine  Lsge  ändern,  in  die  sich  bildenden  Fortsätze  einfliessen  um! 
in  Folge  der  Zosammenziehung  wieder  zurfickkehren.  So  lange  der  Forl- 
satz seine  Form  behält,  sieht  man  oft  jene  Kernchen  and  Bläschen  aof 
einer  Seite  desselben  rasch  bis  zur  Spitze   hinausströmen  nnd  aof  der 
andern  wieder  zum  Anfang  zurückkehren,   am  sich  in  der  Körper-Masie 
za  verlieren  oder  wieder  in  denselben  Strudel  surnckgerissen  zu  werdes. 
Nur  an  den  feinsten  Fäden,  welche  dünner  als  die  Kernehen  sind,  lanfeo 
diese  anf  der  Oberfläche  hin.  Die  Form  des  Tbieres  ist  also  eben  so  aa- 
bestimmt,  als  die  Masse  und  Verrichtung  aller  seiner  Theile  indifferent. 
Es  sind  keine  besondere  äussere  oder  innere  Bewegungs-  und  Empfindongs- 
Organe  vorhanden ,  und  jede  Stelle  oder  jedes  Theilchen  des  Körpers  be- 
wegt sich,  wechselt  seine  Stelle  und  ist  Reitz-empf anglich.    Erreicht  des 
Thierchen  einen  kleinen  zur  Nahrung  diensamen  fremden  Organismas,  to 
umgibt  es  ihn  mit  seinen  ausfliessenden  Fortsätzen,  verkörzt  dieselben 
und  umschliesst  ihn   endlich  mit  seiner  ganzen  Masse  von  allen  Seiteo 
(während  die  Strömungen  aufhöreo);  jeder  ihn  berührende  Punkt  ist  fibt^^) 
ihm  das  Lösliche  nnd  lAssimilirbare  zu  entziehen ;   die  Kiesel-Hüllen  der 
Bacillarie,   die  Gel  In  lose- Schläuche   der  Oscillatorie  werden   ihrea  Fettes, 
ihrer  Protein-Substanzen   und  oft  auch  ihres  Farbe-Stoffes   beraubt  nnd 
wieder  ausgestossen ;   Mund,  Darm  und  After  fehlen  und  jeder  Tbeil  der 
Oberfläche    kann    deren   Amt    übernehmen.   — -   Andere   meist   im   snsieo 
Wasser  lebende  Kugel-  bis  Birn-förroige  Rhizopodeo  (Arcella,  Difflu|pa% 
Euglypha,  Trinema  und  die  meerische  Gromia  besitzen  bereits  eine  eng 
anliegende  und  starre,  wenn  auch  etwas  biegsame,  hantige,  Chitio-artige 
nnd   zuweilen   mit  Sand -Körnchen  imprägnirte  HuUe   mit  einer  grossen 
Öffnung,   durch  welche  allein  sie  im  Stande  sind,  jene  Fortsätze  hervor- 
zntreiben  und  wie  Amoeba  in  Form  und  Grösse  abzuändern,  um  sieb  za 
bewegen  und  die  Nahrung  einzuziehen.  —  Noch  andere  im  Meere  lebend 
sind    von    einer   harten    kalkigen    (bei  Polymorphioa  silicea   kieseltgcD) 

*  Die  Schaale  der  DUAvgia  bt  ans  Saad-iCBnicheii ,  Diatomeen  n.  s.  w.  i 


7S1 

Sebaak  umgebep,  weldie  entweder  qsit  vielen  kleinen,  reg^elmassig^  ver- 
theilten  Öffnong^en  oder  nur  mit  einer  einzigen  grosseren  am  vorderen 
£Dde  versehen  ist»  durch  welche  alle  nun  einander  ähnliche  Fortsätze 
hervortreten  in  Form  einfacher  oder  ästiger,  durch  lebhaft  fliessende 
Sirömchen  kleinerer  Kugelchen  ausgezeichneter  Fäden,  welche  durch 
Qoeer- Verbindungen  oft  ein  verworrenes  Sarcode^Netz  bilden,  in  dessen 
Mille  das  in  der  Kalk-Schaale  eingeschlossene  Tbierchen  (wie  die  Spinne 
JQ  ihrem  Gewebe)  seinen  Sitz  bat ;  zuweilen  bilden  die  Fäden  auch  Kegel, 
io  deren  Spitze  alle  Sirömchen  zusammenfiiessen.  Diess  sind  die  Poly« 
tbalamia  von  Brbyn,  Soldani  und  EeRBriBBRo,  die  Foraminifera  von 
d'Orbiort  <8cbon  über  1600  Arten),  deren  Namen  die  2  ersten  Gruppen 
aossehlieasen ,  daher  nur  die  DujARDm'sche  Benennung  für  die  ganze 
Klasse  brauchbar  ist. 

(Scbaale  S.  0)  Der  Yf.  vergleicht  nun  weiter  die  Formen,  die 
Grosse,  die  Farbe,  die  Textur-Verhältnisse  dieser  Schaalen.  Eine  genauere 
Uatersncbung  ist  aar  ndglieb,  wenn  man  sie  bei  auffallendem  (wie 
s'ORBienT)  ottd  bei  durchfallendem  Licht  (wie  Ehrbrbbro)  zugleich  beob- 
aefatet.  Dieselbe  ist. entweder  solide,  ohne  Poren  (bei  den  Agatbistegiem, 
bei  den  Moaothalamien ,  welche  ihnen  zunächst  stehen,  und  einzelnen 
Comospira-Arten ,  "-  dann  bei  Peneroplis,  Dendrilina,  Vertebralina,  Coa- 
ctDospira,  Polymorpbina  silicea  n.  a.  A.?:  doch  sind  einige  Milioliden 
grnbig)  \  ^  oder  die  Scbaale  ist  mit  Poren  verseben  bei  einfacher  grosser 
oder  einer  Gruppe  kleiner  End«Mändungen.  Die  feinsten  Poren,  welche 
die  Scbaale  durchsetzen,  sind  o'",0003  weit,  die  weitesten  haben  0"%OOS; 
EQweilen  stehen  feinere  vnd  weitere  durcheinander;  zuweilen  erweitern 
sie  sich  nach  attssen  Trichter-formig  oder  auch  Schlitz*artig.  Eine  orga* 
Bische  Hulie  oder  Haut  über  der  Schaale,  wovon  Girtbr  und  d'Archiac 
sprechen,  hat  der  Vf.  an  keinem  seiner  frischen  Exemplare  wahrnehmen 
können ;  sie  ist  also  als  Kalksekretions-Organ  keinenfalls  nothwendig« 
Die  Poren  sind  gleichförmig  vertheilt  oder  eigenthfimlich  gruppirt;  ins- 
besondere verschieden  an  ungleichseitigen  Spiral-Formen.  Pei  Calcarina- 
bilden  sie  durch  die  Art  ihrer  Gruppirung  mäandrische,  bei  Amphistegina 
g:ibbo8ä  Lappen- ähnliche  Figuren,  welche  D'ORBioriY  irrig  als  die  Kon- 
foureo  einer  zweiten  Ordnung  von  Kammer- Wände  ansah,  während  doch 
Amphistegina  gleich  Asterigerina  und  Heterostegina  zu  den  Helicostegiern 
UDd  nicht,  zu  den  Entomostegiern  gebort.  Heterostegina  kommt  neben 
Opercolina,  wovon  sie  sich  nur  durch  kleine  sekundäre  Scheide-Wände  in 
den  rein  spiralständigen  Kammern  unterscheidet.  —  Die  Kammern  stehen 
darcb  je  eine  grössere  oder  (wo  die  ganze  Schaale  porös)  durch  viele 
kleinere  Öffnungen  in  den  Scheide -Wänden  miteinander  in  Verbindung, 
so  insbesondere  die  Gruppe  der  Polysomatia  Eb.  Die  Verbind ungs -Weise 
der  Kammern  von  Sorites,  welche  Ehrbubbr«  übersehen,  weiset  Sch.  nach« 
Von  den  eigenthnmiichen  Kanälen  und  den  Kalk-Spiculis  in  der  Schaale  der 
Operculina  (die  Willumsor  bei  Faujasina  wiedergefunden)  haben  wir 
nach  Carter  schon  früher  berichtet^  Sch.  hat  in  anderen  Spezies  nie  etwas 
dem  Einen  oder  dem  Andern  Ähnliches  entdecken,  anch  die  Zwischenwand« 


793 

lUoBi«  switcbaii  dem  Septt  nicht  finden  k5nnen ,  welche  CinnKtn  bei 
Nommniiten  beschreibt.  Dicht  an  der  Schaale  lie^  immer  eine  Hant  an, 
welche  eich  lange  erhilt,  der  Schaale  oft  ihre  Farbe  gibt  nnd  nach  der 
sorgfältigen  Auflösung  alle  Kammer^WSode  die  Poren ,  Höcker  n.  a.  w.  4<f 
Schaale  erkennen  Usat ,  die  mit  ihr  in  Berührung  getreten  ist  Sie  achcisl 
aich  zuweilen  aus  der  Kreide*Nummuliten-Zeit  her  noch  in  den  fosnbn 
Sehaalen  erhalten  an  haben;  nur  in  der  End-Kammer,  wenn  diese  noch 
sehr  jung  nnd  dönnschaalig  ist,  fehlt  sie  gewöhnlich. 

(Körper  S.  16)  Über  das  Thier  ist  schon  fast  genug  im  Eingaof 
gesagt  worden.  Man  muss  es  als  eine,  wenn  auch  schwer  an  begreifeode, 
doch  unlingbare  Eigenschaft  der  Sarcode  Duj.  (ungeformte  kontraktile 
Sobstans  Eckbrt's)  ansehen,  ohne  aosgeschiedeoe  Nerven-Maaae  so  eai^ 
pfinden  nnd  ohne  faserige  Beschaffenheit  sich  zusammenaiehen  nnd  aus- 
dehnen an  können.  Oft  sieht  man ,  zumal  in  den  meerischen  Arten ,  nebeo 
den  Fett-Tröpfchen  von  0"%001  —  o"',OOS  Durchmesser  auch  Farbstoff- 
Blischen  von  0'",003—0"^004  Grösse,  die  sich,  chemisch  genommen,  als 
Bestandtheile  von  Diatomeen  (NlGBLi^a  Diatomin)  ergeben,  w&hread 
EHRBiiBBaG  sie  für  Eier  gehalten;  bei  den  Vielkammerigen  aieht  naa 
deren  mehre  in  jeder  Kammer  und  reichlicher  nach  frischer  Fütterasg, 
während  sie  nach  längerem  Hungern  mit  den  vorderen  veracbwinden.  Eod- 
lieh  kommen  noch  gleichmäasig  eingestreut  blosse  Bläschen,  homogen  adti 
fein  grannlirt  oder  mit  einzelnen  Kernen  erfüllt  (keine  Kern-Zellen  im 
gewöhnlichen  Sinne)  im' Körper  vor.  Kontraktile  Blasen,  wie  hei  Arccilt» 
hat  SoH.  bei  seinen  Meeres -Bewohnern  nie  gesehen.  Abgeriaaene  Stock- 
chen  des  Körpera  laasen  ein  langaamerea  Spiel  der  Fäden  zuweilen  nocb 
Stunden  lang  beobachten.  Die  Substanz  todter  Thiere  kann  aelbst  im 
faulen  Waaaer  der  Fäulniss  nnd  lebende  Thiere  können  im  gleichen  Falle 
dem  Tode  Monate  lang  widerstehen ;  anscheinend  todt  beleben  sie  sich  ia 
frischem  See-Wasser  bald  wieder. 

(Ernährung,  Fortpflanzung  und  Wachs  thnm  S.S3)  Schwim- 
men kleine  Kolpoden  und  Paramäcien  lebhaft  zwischen  den  auagestreckten 
Fäden  umher,  so  genagt  die  augenblickliche  Berührung  mit  einem  derselben, 
um  nie  wie  durch  Neaselung  völlig  zu  lähmen  nnd  sich  von  den  Tbieren 
(Gromia  n.  a.  w.)  einziehen  zn  lassen.  In  andern  Fällen  bilden  Paazer- 
Baeillarien  der  Nahrung,  deren  Panzer  vielleicht  gelegentlich  mit  erfasstem 
Sande  u.  a.  w.  dann  wieder  ausgestossen  werden;  auch  fremde  Chloro- 
phyll-Kögelchen  0.  a.  w.  erscheinen  unter  den  vom  Körper  nrnscblosscDts 
Nahrnngs-Stoffen.  Bei  solchen  Formen  aber,  welche  eine  gröaaere  Schaaleo« 
Öffnung  nicht  besitzen,  sondern  nur  von  feinen  Poren  durchstocbea  riod, 
wird  man  annehmen  muasen,  dasa  die  vorgestreckten  Fäden  die  zar 
Nahmng  geeigneten  Stoffe  auch  ausserhalb  des  Körpers  aeraetaen  und  sirh 
aaaimiliren  können;  man  findet  nie  andere  kenntliche  Thiere  io  ihrem 
Innern:  man  mnss  also  der  Sarcode  auch  diese  Eigenschaft,  durch  blosse 
Berührung  alle  geeigneten  Nahrungs-Stoffe  zersetzen  zu  können,  nocb 
zugestehen.  —  Waa  die  Fortpflanzung  betrifft ,  so  hat  Scn.  nichts  daribf r 
beobachten  können,  obwohl  er  mehre  Individuen  Monate  lang  beobacbtetei 


753 

Für  AmSben  bat  man  eioe  Vermebruog  durch  Selbattbeilau^^  wabracbeia« 
lieh  gemacht,  was  für  die  bescbaalten  Arten  nicht  anzanehmen.  In  einigen 
Ffillen  (Arcella,  Difflugia)  bat  man  zwei  IndiWduen  mit  der  Mündung  in 
einer  Weise  vereinigt  gesehen,  welche  an  die  Konjogaliqn  anderer  nie* 
derer  Thiere  als  Torbereitung  zu  ihrer  Fortpflanzung  erinnert,  ohne  in« 
denen  eine  solche  nachweisen  zu  können.  Gervais  endlich  will  zweierlei 
lodividoen  von  Milioliden  wie  in  Begattung  zusammenhängend  gesehen 
haben ,  wonach  Massen  lebender  Jungen  aus  ihnen  hervorgegangen  wären. 
-  „Kerne'',  wie  sie  bei  vielen  Protozoen  zur  Fortpflanzung  der  Art  dienen, 
bat  der  Tf.  nur  bei  einer  Gromia-Art  (Gr.  oviformis)  und  zwar  regel- 
missig  vorgefunden,  bei  jungen  Individuen  einzeln,  bei  alten  bis  zu  18 
beisammen  in  Form  von  blassen  Biäscben-erfüllten  Kugeln.  £adlich  konnten 
kleine  farbige  Häufchen,  welche  in  einigen  Schaaleu  beobachtet  wurden 
Qod  einige  Ähnlichkeit  haben  mit  den  durch  Konjugation  zweier  Gregarinen 
eatstehenden  KeimkSrner-Häufchen ,  nicht  mit  Sicherheit  als  solche  nach« 
gewiesen  werden.  Die  von  Chrbnbbro  gesehenen  gestielten  Eier-Beutel 
an  Polystoroella  und  Nonionina  sind  zweifelsohne  zufällig  ansitzende 
fremde  Organismen  aus  der  Sippe  Cothurnia.  —  Bei  mehren  Poljthalamien 
wenigstens  bildet  den  Anfang  der  Schaale  eine  farblose  von  zsrter  Kalk* 
Wand  amschlossene  Kugel,  ein  homogener  wenige  Kornchen  enthaltender 
Amoben-Korper  (der  noch  früher  wahrscheinlich  ganz  nackt  war)  von  sehr 
Teränderlicher  Grosse  bei  einer  und  derselben  Art,,  und  vielleiebt  sind 
die  AmSben  selbst  als  die  ersten  Anfänge  der  Scbaalen-Rhizopoden  zu 
betrachten,  zwischen  denen  man  sie  fiberall  findet«  Das  Wachsthum 
icheint  jedenfalls  langsam  zu  seyn  und  mag  bis  zu.  einem  Jahr  und 
darüber  währen.  Die  Kalk-Schaale  ist  zuerst  sehr  dünn  nnd  zart  und 
(gewinnt  noch  Ausdehnung,  nachdem  sie  erhärtet  ist,  so  dass  man  eiacl 
Resorption  von  innen  nnd  ein  fortgesetztes  Ansetzen  von  anaaen  annehmen 
■aas.  Da  Sgb.  manche  Einzelwesen  mehre  Monate  lang  ohne  Veränderung 
lebend  erhalten  konnte,  so  durften  sie  ein  mehrjähriges  Alter  erretehea« 
Die  Regeneration  verlorener  Scbaalen-Theile  scheint  sehr  lebhaft  in  sejn» 
Die  Lebens-Zähigkeit  ist,  wie  schon  erwähnt,  beträchtlich. 

Was  die  individuelle  Bedeutung  des  Inhaltes  der  einzelnen  Kammern 
der  Polytbalamien  betriiR,  welche  man  entweder  bald  allgemein  nnd  bald 
insofern,  als  die  Kammern  unterabgetbeilt  und  durch  mehre  diesen  Ab- 
theilangen  entsprechende  ÖiFnungen  miteinander  verbunden  sind,  ffir  Ko- 
lonien ans  so  vielen  Individuen,  als  Kammern  vorhanden  sind,  angesehen 
(dsher  Ebrbiibbrg's  Benennung  Polysomatia  für  diese  letzten),  —  oder  in 
allen  Fällen  nur  als  einfache  Individuen  betrachtet  hat  (d^Orbigmit,  Dd^ 
jakdik),  so  ist  ScH.  der  Ansicht,  dass  der  gemeinsame  Inhalt  einer  Schaale 
aberall  auch  nur  einem  Individuum  entspreche,  sowohl  dann,  wenn  alle 
Kammern  nur  eine  gemeinsame  terminale  Mundung  besitzen ,  als  wo  ohne 
eine  solche  die  Schaale  aller  Kammern  durchlöchert  nnd  somit  der  Inhalt 
einer  jeden  aich  selbst  zu  nähren  im  Stande  ist.  Denn  theils  kommen  in 
einerlei  Sippe  (Cornuspira  etc.)  durchlöcherte  und  nndurchl5eherte  Arten 
▼or,  tbeils  kann  man  aich  nicht  gut  eine  bewegliche  Kolonie  von  10—20 
«lahrgug  1855.  48 


754 


Individoen,  deren  jedes  seinen  eigenen  WHIen  bitte,  in  giemeinitner  Be- 
wegang  denken ;  endlich  ist  sn  berdcksiebtigen  y  dsss  die  inssersteB  so^ 
grSssten  Ksramern  die  fnil^esten  mehr  und  weniger  nmhflllen  und  von  der 
Komniamkation  nach  aussen  abschliessen. 

Was  nunmehr  des  ypu,  Ansicht  über  dieKlassifikation  (S. 37-13) 
betrifft,  so  wollen  wir  sie  in  folgender  Tabelle  Eosammenfassen,  da  wir 
nicht  den  Ranm  finden,  seiner  Motivimng  von  allen  Eintelnheiten  sa  folgei. 

8«haaleeB|ilt(Ainoeba,  NotUlaca?) LVUDA. 

Sckaale  vorhanden II.  TfiSTACSA. 

.  diese  einkammerig  (daher  daa  Thier  unsethellt)      .... 
.  .  nnd  nogewnnden. 

.  .  .  mit  grotaerMiiadttug,  nicht  por0e;beateIf.,hSatif  oder  kalkig 
.  . .  ohne  gröeere  Mündung,  porOe,  kugelig,  kalkig  (Orbullna  d*0.) 

•  .  und  gewunden,  alt  grouer  Mtindnng  (Cornuspira  m. ^.)  • 
,  diese  yielkammerig  (Thier  Tleltheillg,  Theile  durch  Bnieken 

Terbunden 

.  .  Kammern  In  eine  Spirale  geordnet 

.  .  .  Spirale  TolUtändlg  bis  in  finde  (oder  dieses  gerade). 
....  jede  Kammer  =  ^  Umgang  (in  1  oder  mehren  Ebenen) ; 

1  Mfindung ;  0  Poren 

.  .  .  .  Jede  macht  nur  einen  Theil  des  Hai  b-Umgangs  der  Spirale  ans. 

Kammern  nngetheilt,  Schaale  nicht  porOs. 

Spirale  ungleichseitig,  einsei  ts  sichtbar;  l£ad*Mflndung 

die  Kammern  einreihig. 

nicht  umfassend ;  Oehiuse  flach  oder  kegelförmig, 

glasig,  porös 

oft  xlemlleh  um&ssend ;   Gahluse  einer  Traube 

ähnlich ,  diekschaalig ;  Poren  grob  oder  0  .    . 

•  ••••••  die  Kammern  weehselreihlg. 

•  .  , In  gleichbleibender  Spiral -Biegung 

in  einer  Spirale,  die  senkrecht  auf  die  anfingliehe 

8piraleglclchndttg,be]denelta  sichtbar  oder  verdeckt; 

Mftndang  gtcm  oder  aus  mehrfachen  kleinen    . 
MSndnng  am  finde  gross  n.  einfach  (Schaale  ph|6t, 

farblos  durchscheinend) 

an  der  Rficken-Seited. Endwand; Kammern* nmfhssend 

an  der  Bauch-Seite  d.  Bndwand ;  Kammern  umfiissend 

oder  nicht 

,.•••••  Mfiadnngend.fiadwand  fein  und  sahireich  (sersticnt 

oder  in  eine  susammenfliessend). 

Schaale  einfach  oder  nicht  porös;  braun  .    .    . 

Schaale  fein  porSe  und  auf  der  Oberfläche  mit 

spahftnnigen  Vertiefungen   rechtwinkelig   sn 

den  Seheidewänden;  farblos       

,  •  ,  .  .  Kammern  aus  spiralen  Röhren  susammengesetst ,  Jede 

in  der  Kudwand  mit  I  Öffnung  etc.  (Alveoliaa) 

•  •  .  Spirale  aar  Im  Zentrum  des  scheibenförmigen  porösen  Ge- 

häuses, welches  später  xyklold  im  ganienkreis- 
fiirmlgen  Umfange  fortwächst;  die  Kammern 
radial  zusammenhängend  und  Jede  am  Scheilien- 
Rande  mit  einer  grossen  Mfindung     .... 

•  •  Kammern  eine  gerade  oder  wenig  gebogene  Linie  liildend  . 

.  .  .  eine  (bei  ConuUna  mehre)  find-Mflndong 

,  .  Kammern  zu  unregelmässigen  Haufen  gmppirt      .... 

•  .  .  (Kammern  meist  kugelig,  ziemlich  gleichgross,  porös  und 

mit  einigen  grösseren  Öffnungen:  Aeervnlina) 


J,  Mou9thmlamia. 

I.  Lagynida. 
9.  Orbaliaida. 
3.  Cornnspiri^i. 

9u  Helicoidea. 


4.  Xillollda. 


5.  Tarbiaoidt. 


a  Rotallda. 

ß  UvdHda. 

y  TeztUarids. 
a  CassIdnlUtfa. 

C  Namllleida. 


a  Crislellsrfdt. 


ß 


y  Peaeroplldt. 


6  PolyilomilU^i. 


7.  Alveoliaida. 


&  Soritida. 
b.  Rfaabdoidcs. 
9.  Nodesarids. 

c  Soroidet. 
le.  Acer? aliaida. 


755 

1.  La  gyn!  da:  Arcell^,  Difflagia,  Trittema  Duj.,  EoglyphaD.,  Oro- 
nia  D.,  Lag:ynis  Seit.,  Ovalina  o'O.,  Piasorina  R.,  Sqdamalina  Sch. 
(Lecquereotia ,  Cjpboderia,  Paeadodifflogia ,  Spbeooderia  Scmlvm».). 

4,  Mlliolida:  Uniloculina,  BilocuHna,  Miliola  <Lk.)  Sch.  (Trilocu- 
liaa,  QDinqnelocQtina  d'O.),  Spirolocalioa,  Articulina,  Sphaeroidina ,  Ade- 
loiina  d'O.,  Fabularia  Dfr. 

5.  Turbinoida:  a  Rotalida:  Rotalia,  Ratalina,  TruncatnliDa,  Ano- 
■alina,  Planorbolina,  Asterigerina,  Calcarina,  Sipbonina  R.,  Planoltaa, 
Colpopleara  Eb.,  Porospira  Eb.»  Aapidoiipira  Eb.  (Ompbalophacas,  Discorbia, 
Plrarotrema Eb.);  —  ß Ovellida:  Globigerioa^Bulimina, Uvigerina, GottuliDay 
Candeiiia,  Globalina,  ChryaalidSna,  Pyrulina,  Clavulioa,  Polyroorpbina, 
Dinorpbina,  yerneoilioa,  Chiloatoni^lla  R.,  Allomorphina  R.,  Rbyncboapira 
Eb.,  StropbocoDoa  Ea.,  Grammobotrya  Eb.;  —  y  Tcxtilarida:  Gaudryina 
(Spiroplecta  Eb.),  Textllaria,  Virgulina,  Yulvulina,  Sagrina,  Bigeiierina, 
Botivina,  Gemmnlina,  Cuneolina,  Cbidoatomum  Eb.,  Proroporus  Eb. ;  — 
i  Casaidulinida;  Ehrenbergina  R.,  Gassidulina  (?Robevtina  d*0.). 

ff.  Nautiloida:  a  Cristellarida:  Cristellaria,  Robulina,  Marginulina, 
Flabelllna;  —  ß  Nonionida:  Nonionina,  Haucrinu  Hag.,  Fusullna  Fisch., 
NomonoHna  Lk.,  Assilina  d^O.,  Siderolina  Mf.,  Amphiategioa  D*0., 
?Operealina,  ? Heterostegina  (beide  vielleicht  eine  Unter-Familie) ;  — 
y  Peneroplida :  Peneroplis,  Dendrifina,  Vertebralina,  Coacinospira  Eb., 
Spirolina,  Litoola,  ?Orbieulina  Lk.  ;  —  6  Polystomellida :  Polyatomella. 

8.  Sorltida:  Soritea  Eb.,  Ampbiaorua  Eb.,  OrbitaliteB  (Orbitoidea, 
OrbHoliiia,  Pbaeollna,  Marginipora  Q.)>  —  ?CyctoliBa. 

9.  Nodoaarida:  Glandnlina,  Nodoaaria,  Ortbocerina,  Dentalioa, 
Froodicolarfi«  Dfr.,  Llngulina,  Rimolina,  Vaginulina,  Webbina,  Connlina. 

[BvBBMBBRG  weodet  gegen  die  im  Eingang  vargetragene  Eraihrnnga* 
Weiae  efn,  dasa  aich  onverdauTiche  Reate  der  Nahrung  in  den  Kammern 
der  Scbaalen  finden,  mithin  ein  Mund  nnd  Nabranga -Kanal  vorhanden 
leyn  mfiase,  wodurch  aie  dahin  geleitet  worden.] 


H.  T.  Mbtbr:  zur  Fauna  der  Torwelt.  II.  Abth.:  die  Saurier 
des  Mnaehel'Kalkea,  mit  Ruckaicht  auf  die  Saurier  aua  dem  bunten 
Sandatelne  und  dem  Keuper  (Frankf.  a.  M.  in  gr.  Pol.,  Lief.  Vfl,  S.  lüt- 
ter, i~vin,  mit  Inhalt  und  Vorrede;  Tf.  54,  61,  63,  64,  70;  Scbluaa). 
Vgl.  Jb.  tSöS,  366. 

Der  Text  bietet  nna  weiter  von 

F.  den  Sauriern  aua  dem  Muacbelkalke  Oher-Sehieiiens  und  P0ien9, 
inibeaondere 

3.  von  Ckormow:  Rippen,  Haken -Schlüsselbeine,  Seholterblttter, 
Becken,  Oberarme,  Oberschenkel  u.  a.  Gliedmaaaen^Knochen  nebst  Kopro« 
litben,  S.  lSl-113,  Tf.  64  (Fg.  1,  6,  7,  13,  16,  17,  18,  25,  16,  27,  3t,  32, 
108-110),  Tf.  55  (Fg.  3,  18,  16),  Tf.  67  (Fg.  2),  Tf.  66  (Fg.  2-8,  25-27, 
43-45). 

4.  Ton  La§iewnik  bei  KdnigskSiHe:  Zähne,  einige  Wirbel,  Rippen, 

48* 


750 

Becken-  und  Bein-Theile,  S.  lS3-ia7,  Tf.  63  (Fg.  16),  Tf.  64  (Fg.  S-S, 
8-lS,  23,  24|  28,  29,  33,  34,  41-76,  78-86,  88,  89,  92-94,  97),  Tf.55 
(Fg,  14,  16). 

5.  von  Rykna  bei  Tarnowiiz:  Zähne,  Wirbel  und  GliedmaaeteD-Reite, 
S.  127-128,  Tf.  52  (Fg.  2,  7),  Tf .  53  (Fg.  8),  Tf.  54  (Fg.  107),  Tf.  57  (Fr.  &). 

6.  von  LüHsehhof  daselbst:  Wirbel,  Oberarm,  S.  128—129,  Tf.  27 
(Fg.  19,  20),  Tf.  52  (Fg.  8),  Tf.  53  (Fg.  10,  11),  Tf.  55  (Fg.  2),  woniBter 
WirbeKTbeile  von  Tanystropheus  conspicnus. 

7.  von  Opaiaunt»:  Zähne,  Wirbel  und  Rippen,  S.  129,  Tf.  55  (Ff. 
20),  Tf.  67  (Fg.  3,  4). 

8.  \ on  AU'TamowU%:  Zähne,  Wirbel,  Rippen,  Scblusselbein ,  Ober- 
arm, S.  129-131,  Tf.  52  (Fg.  I,  3-6,  12),  Tf.  63  (Fg.  1-7,  12,  13,  15), 
Tf.  64  (Fg.  104-106,  121-123),   Tf.  55  (Fg.  4,  6,  9,  12,  13,  23). 

Die  Gesammt-Zahl  der  Saurier-Arten  Oker^SchieMtens  mag  sieb  taf 
mindestens  25  belaufen,  wodurch  Nothosaurus,  Pistosaurns  ood 
Ichthyosaurus  vertreten  zu  seyn  scheinen,  deren  Arten  aicfa  aber 
noch  nicht  feststellen  lassen.  Ay6fia,  LarUehkof^  Opat&miim  nod  AU- 
Tamawitm  gehören  dem  Dach-Kalke  an,  haben  weniger  aber  grossere 
Arten  als  die  übrigen  Örtlichkeiten  und  scheinen  Baireuih  an  entspreche! 
(S.  131-133). 

II.  Die  Saurier  des  bunten  Sandsteins  (S.  133) 

1.  von  Sulmiad:  tbeils  Macrotrachelen  von  wenigstens  6  Arten  nod 
zwar  (S.133):  Ober-  und  Unter-Kiefer  von  Nothosaurus  Schimperia. 
(Tf.  10,  Fg.  19-20);  das  bekannte  Kiefer-Fragment  von  Menodon  pli- 
catus  (S.  134,  Tf.  10,  Fg.  17);  verschiedene  Wirbel-  u.  v.  a.  Knocbes 
(S.  134,  Tf.  25,  Fg.  14;  Tf.  28,  Fg.  8-10;  Tf.  31,  Fg.  l;  Tf.  37,  Fg.  «4, 
Tf.  39,  Fg.  4-6;  Tf.  46,  Fp.  1,  2;  Tf.  41,  Fg.  7;  Tf.  45,  Fg.  4,  6;  Tf.  47, 
Fg.  1);  —  tbeils  Reste  von  Labyrinthodonten,  insbesondere  der  Odonto-^ 
sauTus  Toltzi  (S.  136,  Tf.  63,  Fg.  lo,  11)  und  eine  andre  Art  (Tf.6^ 
Fg.  12).  Unter  den  ersten  scheinen  einige  den  Arten  nach  übereioia- 
stimmen  mit  solchen  aus  dem  Muschelkalk  von  ßaireuilL 

2.  von  WastienMm  ist  ein  Hinter-Schädel  von  cigentbämlieber  Art, 
nämlich  Mastodonsaurus  Vaslenensis  n.  (S.  136,  Tf.  69,  Fg.  6-8), 
bekannt  geworden. 

3.  von  Zweikrüeken:  Wirbel  u.  a.  Knochen  (S.  137,  Tf.  28,  Fg.  11-13). 

4.  von  HeraogeH-Weiler  (Yogesen-Sandstein) :  ebenfalls  ein  Schädel 
eigener  Art,  von  Labyrinthodon  Furstenbergensis  (S.  138,  Tf.  34) 
Fg.  16)  in  der  Ffirstl.  F&RSTsifBBRo'scben  Sammlung  su  Dommu-Bickuifm* 

6.  von  Jena  (die  von  ZsifKBa  beschriebenen  Gegenst&nde). 

6.  von  Bemkmtgi  Schädel  von  Treroatosaurus  Brauni  (S.  139, 
Tf.  61,  Fg.  11,  12),  von  Labyrinthodon  ocella  ».  (S.  140,  Tf.  €1; 
Fg.  1,  2)  und  einer  Capitosaurus- Art  (S.  141). 

7.  von  Böhmen :  der  bereits  bekannte,  hier  aber  neu  beschriebeoe  nsd 
abgebildete  Sp he nosanr US  (FalaeosaurusFiTz)  Sternbergi  (S.141j 
Tf.  70),  wahrscheinlich  ein  Macrotrachele. 

Die  Reste  im  Bunten  Sandsteine  deuten  im  Ganien  wenigstens  13  Arten 


757 

Maerotrachelen  und  LabyriDthodonten  an,  dorch  welche  letzte  er  sich  der 
Letten-Kohle  und  dem  Keoper  näher  als  dem  Mqschelkalke  anschliesst. 

III.  Die  Saurier  in  Letten-Kohle  und  Keuper  (S.  143),  und 
twar  zuerst 

A.  in  WürUemierg. 

1.  Letten>KohIe,  insbesondere  Alaon-Schiefer  von  Gaildorf  und  Öden- 
iorf  etc. 

au  Zanclodon  {antea  Smilodon)  Plibn. 

b.  Nothosaurus:  Wirbel  n.  A.  (S.  143,  Tf.  29,  Fg.  16-18;  Tf.  61, 
Fg.  4-9). 

c.  Mastodon  Jägeri:  Zähne  u.  A.  <S.  144,  Tf.  64,  Fg.  1,  2, 12-15. 

d.  Labyrinthodonten-Wirbel  (S.  145,  Tf.  29,  Fg.  15)  und  -Zähne 
(Tf.  10,  Fg.  10,  11,  13,  14). 

2.  Untrer  Keuper-Sandstein  (Bau-Sandstein  Sekwakenä). 

a«  Labyrinthodonten.  Scbädel-Reste  von  Capitosauros  robu« 
fitns  (S.  145,  Tf.  59,  Fg.  1,  2;  Tf.  61,  Fg.  10)  und  Metopias  diagno- 
sticos  (S.  146,  Tf.  61,  Fg.  3);  andre  Schädel-  (Tf.  64,  Fg.  10,  11)  and 
Wirbel-  (Tf.  29,  Fg.  21-23)  Theile. 

3.  Mittler  Keuper-Saodstein :  Belodon-  o.  a.  Zähne  S.  147. 

4.  Obrer  Keuper-  oder  Stuben-Sandstein:  Kiefer  und  Zahn-Theile  von 
Belodon  (S.  148,  Tf.  20,  Fg.  2-7,  10).  Von  B.  Plieningeri  (?)  sind 
S  Skelette  doch  ohne  Schädel  zu  Degerloeh  gefunden  worden,  die  Pub- 
RINGER  io  den  Palaeontograpbica  beschreiben  will. 

5.  Die  obre  Grenz-Breccie  (S.  149)  hat  mehre  Zähne  u.  a.  Theile  von 
Notbosanrus,  von  Trematosaurus  Albertii  und  von  Belodon 
g;eliefert,  welche  PuBNirroBR  scUon  beschrieben  hat. 

B.  im  fibrigen  DeuUeMand, 

1.  Der  Kalkstein  zu  MoUdarf  in  ThMnfe»^  anscheinend  ein  Äqui* 
Talent  der  Grenz-Breccie,  hat  ein  vordres  Ilnterkiefer-Ende  von  Notbo- 
sanrus Bergeri  M.  (S.  150,  Tf.  67,  Fg.  4,  6)  und  einige  Labyrin- 
tbodonten- Zähne  (Tf.  62,  Fg.  15,  16)  geliefert 

2.  Einiger  anderer  minder  bedeutender  Reste  von  verschiedenen  Orten 
geschieht  noch  Erwähnung;  jedoch  wird  aus 

3.  dem  obern  Keuper  von  Heroldsberg  bei  Nürnberg  der  schon  be- 
kannte Plateosaurus  Engelharti  (S.  152,  Tf.  68,  69)  ausführlicher 
beschrieben. 

Letien-Kohle  und  Keuper  liefern   daher  wenigstens  4  Nothosaurus-, 
1  Trematosaurus-,  2  Arten  von  unbekannten  Geschlechtern,  2 — 4  Pacby* 
poden-Arten  und  7  Labyrinthodonten  aus  4  Sippen. 
IV.  Saurier  aus  den  Trias-Bildungen  der  Aipen  (S.  155) 

1.  zu  8i.Caaeian:WiThe\'  und  Becken-Theile  (S.157,Tf.29,Fg.8-12). 

2.  in  Val  Gorno:  ein  Oberarm  (S.  157,  Tf.44,  Fg.  4). 

3.  in  Bene  am  Monte  Galbigai  ein  Knochen  (S.  158,  Tf.  45,  Fg.  9,  10). 
y.  Saurier  ans  den  Trias-Gebilden  Englande  (S.  158). 

Cladyodon  Ow.  S.  158. 
Thecodotttosaurus,  Palaeosaurns  S.  168« 


7S8 

Rliyiicheaaarot  S.  1S9« 

LabyrintbodoB  S.  169. 
VI.  Saurier  aus  der  Trias  [?]  8üd'Afrika'$  S.  1«0. 
VII.  Saurier   aus   der   Trias   Nord-AmBriku^f  S.  161.    IBtÜaim. 
BathygoathnsborealiBLsiDT.  ClepsyaanrusPemitylvaoicacUi. 

Der  Vf.  hatte  Anfang«  beabsichtigt,  eine  sjrslematisehe  Cbersieht  «Her 
Sippen  und  Arten  der  Trias-Periode  folgen  so  lassen,  sieht  sich  sbcr 
schliesslich  gen5thigt,  davon  absusteben,  da  die  Akten  noch  nicht  reif 
dasu  und  und  er  furchten  musste,  gerade  hierdurch  manche  Verwirrvs^ 
XU  Teranlassen. 

S.  165—167  gibt  er  ein  in's  Einselne  gebendes  Verseicbniss  des  Is. 
halts  aller  Tafeln  mit  Verweisung  auf  die  Seiten  des  Textes,  wo  solche 
beschrieben  werden. 

Hiemit  schliesst  ein  schönes  Werk,*  anf  dessen  grossen  treflich  asi- 
gefohrten  70  Tafeln  über  800  Gegenstände  oft  \d  S-6facheo  Ansicbtet 
gezeichnet  und  in  dessen  Text  deren  noch  eine  viel  grösaro  Ansahl  be> 
schrieben  sind,  obnrobi  der  Vf.  selbst  keine  Sammlung  besitst  Acht  bit 
sehn  Umfsng-reiche  öffentliche  und  Privat- Anstalten  haben  ihm  ihre  Sama- 
lungen  cur  Uotersuehong  und  Zeichnung  in's  Hans  gesendet»  fn^  ^* 
Privat-Personen  ihn  auf  fihnlicbe  Weise  mit  Beitrigen  nnterstnist,  weil 
sie  nie  Ursache  fanden ,  fiber  Vorenthaltnng  oder  auch  nur  lange  Znrick- 
haltnng  eines  uberssndten  Gegenstandes  su  klagen«  £r  bat  nvr  auf  dicet 
Welse  vermocht,  der  Wissenschaft  grosse  Dienste  an  leisten,  wlhrea^ 
(beillnlig  gesagt)  es  Iftglich  seltener  wird  zu  sehen ,  dass  selbst  die  erslea 
wissenschaftlichen  Autoritäten  unserer  Zeit  sich  von  dem  ihnen  sn  ihrea 
Forschungen  leihweise  anvertrauten  Gut  wieder  an  trennen  vermöges, 
gleichviel  ob  dieses  ans  Privat-  oder  ans  öffentlichen  Saaamlanfen  her« 
stamme !  

Chb.  G.  Ehrenbsrg:  Mikrogeologie;  das  Erden-  und  Felsea- 
schsffende  Wirken  des  unsichtbar  kleinen  selbststftndigen  Lebens  auf  der 
Erde  (xxviii  und  374  SS.,  41  Tfln.;  3t  SS.  aiphabet.  Register  nod  M 
nicht  iiumerirte  Seiten  Erklärung  der  Tafeln  in  Folio;  Leipsig  1SS4>, 
Es  wurde  schwer  seyn,  eine  ausreichende  Vorstellung  so  geben  voa 
dem  unermesslicb  reichen  Einzeln-Gchalte  dieses  merkwürdigen  Werke«, 
welches  sich  als  geologisch-praktischer  Tbeil  an  das  1888  erschieaeDC 
systematisch-zoologische  Infusorien- Werk  ergänzend  anschliesst  und  uns  des 
Nachweis  zu  liefern  bestimmt  ist,  dass  die  kleinsten,  dem  blossen  Asge 
kaum  oder  nicht  sichtbaren  Organismen  aller  Orten  fort  und  fort  bildead 
und  schaffend  auf  die  Erd-Oberflache  einwirken.  Von  der  Bedeutung  dieses 
Wirkens  erlangt  man  aus  dem  schon  bekannten  Nachweis  einen  Maassstab, 
dsss  ein  einzelne^  mikroskopisches  Kiesel-Thiercben  (ganz  abgesehen  ves 
Knospen-  und  Ei-Bildung)  durch  blosses  Wachsen  und  Selbsttheilea  [weis 
keines  zn  Grund  ginge  und  es  an  Stoff  nicht  fehlte]  sich  binnen  8  Tagea 
su  einer  Masse  vom  Betrage  der  ganzen  Erde  su  entwickeln  und  iick 
nach  einer  Stunde  Ruhe  abermals  su  verdoppeln  vermöchte.    So  eiklirt 


7M 

sicfc  wM  die  Mogliehkeit  der  EnUtehnngr  Yen  bir  leoo'  maebtigeo  Fele- 
Manseo  voo  weiter  firstreckiing  durch  diese  mikroekopischen  Wesen.  Wos 
auch  immer  gegen  die  frühereu  Derstel langen  über  die  lebenden  ,|Infa- 
siooe^Tbierchen"  des  Yf«.  eingewendet  werden  möge,  er  hält  noeb  jetst 
an  den  Behauptungen  fest,  daas  aie  1)  bis  zu  den  Monaden  und  Kiesei-Infu- 
aorien  hinab  Tbiere  seyen,  weil  aie  feste ,  mechanisch  fein  verthciKe  Färb« 
staffe  in  innre  Bäume  aufnehmen  können,  während  Pflanzen  nur  chemisch 
Gelöstes  anf zusangen  vermögen  ;  2)  dass  sie  mittelst  meist  quc ergestreifter 
Haskeln  Bewegangs- Organe  in  Bewegung  setzen;  3)  dass  sie  meist  vom 
£ie  oder  doch  von  ihrer  frühesten  Jugend-Form  an  beobachtet  werden 
konnten ;  4)  das»  sie  Nerven  und  oft  wirkliche  Augen  haben. 

Das  Material  zu  den  hier  beschriebenen  mikroskopischen  Untersnchnngen 
boten  dem  Vf.  1000  Erd-Proben  aus  allen  Theilen  der  Erde  vom  Süd-  bia 
xom  Nord-Pole,  von  12,000'  Meeres-Tiefe  an  bis  zu  14,000'  Alpen-Hohe, 
aas  dem  Luft-Staub  wie  aua  dem  festen  Gesteine,  aus  der  jetzigen 
Schöpfung  wie  aus  den  unter- silurischen  Schichten  und  seihst  aua  den 
vnlkaaiacbeD  Auswurf-Stoffen ,  die  durch  alle  Schichten  der  Erd-Rinde 
beraulgedningen  sind.  976  dieser  Proben  hat  er  wirklich  mikroskopisch 
and  zwar  gewöhnlich  bei  300-  (zuweilen  bis  1000-)  maliger  Vergrösserung 
ontersiicbt,  zerlegt,  nach  Oeschlechtern  und  oft  sehr  zahlreichen  (50— loa 
ond  mehr)  Arten  beatiqunt,  beschrieben,  in  Präparaten  zur  Aufbewahrnng 
^rgentellt  und  cigeubändig  gezeichnet,  so  dass  4000  verschiedene  Objekte 
sar  vervielfältigten  Abbildung  anf  den  41  Tafeln  dea  Werkes  anagewäblt 
werden  konnten.  Seine  Präparaten-Sammlung  besteht  aus  34  Büchern  mit 
bis  ie  800  Objekt-Trägern,  deren  jeder  100— lOOO  Objekte  enthält,  nnd  in 
leoo  geaehliffencB  Steinen.  £.  beachreibt  kürzlich  die  Methoden,  deren 
er  zieh  aar  Beobachtung,  zur  Bestätigung  nnd  Fizirung  dea  Beobachteten 
wie  znr  Bereilnog  seiner  Präparate  bedient. 

Die  beobachteten  Körper  zerfallen  in 

A.  Selbsteaadig«.  B.  Forn-Tlieile« 

I. Kieaelige:  l.Polygaatrica, 2. Polycystina, 3. Phytolitharien, 4«Geolithien| 
11. Kalkige:  &. Polythalamien ,  O.Zoolitharien, 

worunter  die  Geolitbien  indessen  viell eicht  noch  zu  einer  eigenen 
Thier-Kkase  leiten  können.  Besondre  Thon-  und  Eisen-Organismen  gibt 
es  nicht.  Die  Klaaaen  2,  4  und  5  sind  rein  meerisch  ohne  alle  Süss» 
waaser-Formen ;  die  andern  kommen  in  See-  und  Suaa- Wassern  zugleich 
vor,  doch  bo,  daas  in  der  Regel  eine  bestimmte  Art  oder  sogar  Sippe  nur 
dort  oder  nur  hier  gefunden  wird ;  manche  acheinen  bisher  nur  in  atmos* 
pbariaeben  Stanb-Niederacblägen ,  doch  von  durch  ihre  Begleitung  bezeich» 
neten  Uraprnng  bekannt  zu  aeyn. 

Daa  Buch  gliedert  sich  in  der  Weise,  daaa  zuerst  L  die  Susswaaser- 
Niederachläge  der  Jetztzeit,  der  älteren  naptunischen  und  der  vulkanischen 
Bildungen,  dannlLdieMeerea-Niederaebläge  der  Jetztzeit,  der  neptnniacben 
and  der  vulkanischen  Geateine,  jede  in  geographischer  und  in  geologiacher 
Ordnung  beacbrieben  werden.  Daa  Nachsuchen  der  einzelnen  Sippen  und 
Arten  wird  durch  ein  äoaserat  vollständigea  Register  erleichtert«  wekbee 


760 

»ach   den  oben  KeDsoalen  KlMsen  und  in  diemi  BMb  dem  Alflnbcte 
geordnet  ist,  sowie  darch  eine  ansffihrliche  ErkUnmg  }ed«r  Tafel. 

Diese  niedersten  Organismen  besitxen  nicht  nur  die  weiteste  Kcogr*- 
phiscfae,  sondern  auch  die  aosgedebn teste  geolo|psche  Verbreitung,  so  dass 
eine  und  dieselbe  Sippen-  und  sogar  Art-Form  in  allen  Weltgegenden  tm 
den  kaitesten  bis  zu  den  heissesten,  oder  in  allen  Gesteins-Selnehten  tsq 
den  oberflächlichsten  an  bis  snr  Kohlen*  nnd  vielleicht  selbst  nnter-sils- 
rischen  Formation  hinab  wieder  gefunden  werden  kann,  so  weaifsteos, 
dasa  specilische  Unterschiede  zwischen  den  jüngsten  und  iltesten  nicht  mehr 
nachweisbar  sind  (S.  xiv),  und  dass  der  Vf.  ihres  so  abweicbenden  Vor- 
kommens ungeachtet  in  einerlei  Art  verbinden  zu  müssen  glaubt ,  was  sidi 
in  der  Form  nicht  mehr  trennen  Iftsst,  abweichend  von  mancbea  PaKoo- 
tologen,  die  in  Erwartung  künftiger  Unterscheidungs  -  Merkmale  Alles 
apezifiseh  scheiden,  was  in  verschieden  alten  Gesteins-Scbichteo  enfhslfes 
ist.  Der  Vf.  hfilt  ferner  noch  immer  an  der  Überzeugung  feat,  dass  die 
in  vulkanischen  Auswurf- Stoffen  msssenhaft  gefundenen  Organismen-Reste 
mit  diesen  aus  dem  Innern  der  Erde  heraufgekommen  sind,  mid  itfilt 
wiederholt  alle  Beweis-Mittel  fdr  diese  Überaengung  zusammen,  obwohl 
er  eine  scbliessliche  Lösung  des  Problems  nicht  geben  kann.  Insbesoodie 
weiset  er  auf  die  Verschiedenheit  der  Bimssteine  hin,  von  welchen  die 
kura-zeliigen  (der  Bifei  u.  s.  w.)»  als  Schaum-Steine  unterschieden,  ivBcr 
mehr  nnd  weniger  reich  an  organischen  Tbeilen  sind,  wihrend  in  des 
lang-aelligen  sich  solche  niemals  finden.  Wir  kdnnen  bei  gegenwftrtif^r 
Veranlassung  seinen  Auseinandersetzungen  zu  diesem  Zwecke  (S.  xr— zvro) 
nicht  folgen,  holten  sie  aber  für  wichtig  genug,  um  darauf  hittzuwetiif» 
Htnd  vielleicht'  bei  anderem  Anlass  darauf  zurückzukommen.  Eit  gedeskt 
femer  der  essbaren  Erden,  der  zum  Brennen  schwimmender  Bao^eiDe 
brauchbaren  Erden  und  der  materiellen  Möglichkeit,  die  niederfalleBdes 
Meteor*Steine  von  atmosphärischem  Infosorien-Stanb  abzuleiten ,  da  weder 
die  Grösse  der  Msssen  noch  die  chemische  Zusammensetzung  derselben  in 
Wege  stehen.  Er  erwihnt  endlich  der  Gegenden,  wo  solche  Stanb-!9ieder* 
sehläge  eine  mehr  oder  weniger  regelmässige  Erscheinung  sind;  desa 
sowohl  die  Zimmt-farbenen  Staub-Nebel,  welche  das  Dunkel-Meer  Iferf« 
Afrikd'4  bedingen,  als  |,die  befruchtende  Erde  ans  fremden  Ländern^ 
das  „Nebel  Gebirge''  nnd  die  unermesslichen  Wfisten  zwischen  B&fM  aod 
China y  von  denen  Pottinoba  berichtet,  m^^^'^d  rother  Staub  so  foo  ist, 
dass  ihn  die  trockne  Hitze  am  Mittag,  zo  Nebeln  emporsteigen  lisst", 
finden  darin  wahrscheinlich  ihre  Erklärung. 

Was  endlich  die  Untersuchongen  und  ihre  Ergebnisse  im  EtazelseB 
betriffk,  so  haben  wir  über  diejenigen  derselben,  welche  ein  grössere* 
geologisches  Interesse  haben,  von  Zeit  zu  Zeit  aus  den  monalblidien 
Berichten  der  Berliner  Akademie  Auszüge  geliefert,  durch  welche  die  Art 
nnd  Möhsamkeit  der  Untersuchung  und  die  wichtigsten  Resultate  bereits 
zur  Kenntniss  unserer  Leser  gelangt  sind,  fär  welche  indessen,  so  weit 
der  Gegenstand  irgend  ein  Interesse  för  sie  haben  kann,  dieses  Werk 
selbst  eine  unversiegllche  Quelle  stets   nener  Belehrung  bleiben  wird.  , 


781 

iBiwiicieB  t&nä  4a  avtniiMetmi  Tff.  Forsdnmgen  ia  dieier  Ricbtaag 
keineswcgt  als  gcachlotccB  so  betraebten ,  indem  er  bereiCs  Nacbtri^  in 
Betrage  von  t&  weiteren  Dmck*Bogen  anmeldet 


N.  Joi.T  vnd  A.  Lavocat:  ober  den  fdnfsebig^en  Tjrpnt  der 
fosflilen  Siugtbiere  iOnmpi*  rtni.  ISSS^  XXXVII^  243—244).  Nacb 
doer  ftbnilcben  Arbeit  nber  die  lebenden  Singthiere  suchen  die  Yff.  aoeh 
bei  den  fossilen  Geseblecbtern  den  ffinfsehigen  Grund-Typus  nachzuweisen, 
von  welchem  die  Tier-,  drei-,  zwei-  und  ein-zebigeo  Formen  nicht  durch 
orsphiBgliehe  Verschiedenheit,  sondern  durch  eine  noch  sn  erkennende 
Yersehmelsung  oder  Verkfimmemng  der  einseinen  Knochen  der  Hsnd  oder 
des  Fflsscs  abwichen.  Sie  nehmen  an ,  dass  für  die  Hand-  und  Fuss*Wnrset 
iwei  Reihen  ron  ie  6  Knochen  nrsprfinglich  vorhanden  seyen,  sn  welchen 
6  BfittehKnoehen  und  5.  Finger  ansissen.  Sie  weisen  die  Cbaraktei^  nach, 
wsdnreb  aieb  fedor  einsolne  Knochen  wieder  erkennen  Hast ,  aneb  wenn  er 
verwaehsen,  Terkummort  und  entstellt  ist,  und  wonach  sich  die  Art  seiner 
ÜBwandlnng  bestimmen  Jlsst,  obwohl  sie  gesteben,  data  Diess  bei  den 
Hefe*Tliieren  grosse  Schwierigkeit  gehabt  habe. 

Auf  diesem  Wege  beben  sie  an  der  Gelenk-FIficbe  des  Hanpl-liittel- 
bsadbeina  von  Falaeotheriam  hippoides,  welche  ganz  von  dem 
groesea  Knocfaen  (Tritocarpus)  bedeckt  wird,  erkannt,  dass  dasselbe  nn- 
geschtel  seiner  grossen  Entwickeluog  nur  ein  einfacher  und  bloss  den  Medios 
vertretender  Knoeben  seye.  Er  ist  dagegen  doppelt  bei  Hipparion  und 
eatspriebt  wie  beim  Pferde  swei  Zehen,  weil  man  bei  beiden  Sippen  an 
ien  obern  Gelenk-£ode  der  Lanf-Knocben  (Canons)  nicht  nur  eine  der* 
des  Hanp^Metaearpieos  von  Palaeotberinm  hippoides  entsprechende,  son» 
dem  nodi  swei  kleinere  Gelenk-Flichen  fnr  die  Anlenknng  des  Tbelles 
des  Hakcn-Beiaa  (Os  erochu,  Dentocarpe)  findet,  welcher  dem  zweiten 
Rmg-Finger  mit  dem  Mittel-Finger  verschmolzen  entspricht.  Die  swei 
liemlich  entwiakelten  Seitensehen  6t%  Hipparion  waren  der  Ohr«  nnd  der 
Zeige-Finger,  und  auch  der  Oaamen  ist  wsbrseheinlich  durch  eine  hornige 
yorragnng^  der  Hant  wie  beim  Pferde  vertreten  gewesen.  —  Das  Nicht« 
vorhandenaeyn  dieser  letzten  Gelenk-Flichen  sn  dem  Hanpt-Metacarpicns 
bei  Palaeotberinm  hippoides  würde  schon  für  sieh  allein  gentigen,  nm  sn 
beweisen,  dsss  der  zweite  oder  Ring-Finger  dieses  Thieres  frei  nnd  ge- 
trennt gewesen  ist.  Dasselbe  Urtheil  liest  sich  noch  auf  Kaop's  Hippe« 
tberium  anwenden,  welches  nicht  nur  kein  Hippsrion,  sondern  such 
sieht  einmal  ein  Eqnide  ist.  —  Der  Hsupt-Mittelbsnd-  nnd  Mittelfuss- 
Ksochen  bei  Hippotheriom  Kauf  und  Palaeotberinm  hippoides 
Laa?.,  P,  Anrelianense  Cov.,  Anchitherinm  Mtr.,  Hipparitbe- 
riamCBMST.,  Paloplotherium  R.  Ow.  entspricht  nur  einem  Finger 
oder  Zehen. 

Die  Abhandlung  der  Vff.  ist  s.  a.  0.  nur  in  kurzem  Aussöge  gegeben 
ood  wird  wohl  In  irgend  einer  Zeitschrift  aosfiihrlicber  erscheinen  ? 


lu  Afium:  Mhet  d*t  Verhilini«!  4«r  f •■•ües  sn  dti 
lebenden  Tbier*Formen  in  einerlei  Familie  {CamfL  rmU.i8S5, 
XLy  634**635>.  Der  Vf.  ladet  nlln&blicii  in  der  freseten  AUceeMinbeU 
beeCfttigt  und  will  es  in  einem  beiondem  Werke  ainffibren,  daee  ät 
fossilen  Tbiere  als  die  Prototype  der  verschiedenen  Embr^*  nnd  Jngcitf- 
ZustSode  der  jeUt  lebenden  Tbiere  derselben  Familie,  jene  in  ansgebiUelcr 
u^d  diese  in  Ministur-Grösse ,  betrachtet  werden  können.  In  demeeibei 
VerbSUnisse^  welches  er  f^fiber  acbon  für  die  fossilen  Krineiden  und 
lebenden  Ecbinodernen ,  die  fossilen  Trilobiten  nnd  lebenden  Kmstcr,  die 
fossilen  und  lebenden  Fische  angedeutet  habe,  atehen  auch  das  Msttodon 
)Bom  Elepbsnten,  die  fossilen  zu  den  lebenden  Rhin  ose  rossen.  Es  eroioe 
sieb  hier  eine  gans  neve  Welt  von  Studien ;  und  es  seye  auffallend,  dau 
er  n^rade  sn  der  Zeit  die  volle  Bestätigung  seiner  früheren  Ansicbtes 
linde,  wo  msn  [doch  nicht  R.  Owen!]  ihn  in  Bn^nd  von  allen  ßeites 
dessbalb  angreife.    S.  u. 

T.  H.  HuxLBr:  über  die  geateigerte  Entwickelung  des 
Tbier-Lebens  in  der  geologischen  Zeit  (Aim.  Mag,  nmtkisL  18S5t 
XVI ^  69—72).  Eine  der  Stutzen  der  Theorie  von  einer  Steigerang  des 
Thier-Lebens  in  der  geologischen  Zeit,  ähulich  der  fortschreitenden  Eot- 
Wickelung  des  Individuums,  ist  die  von  Agassis  sufgenommene  Beobacblaog, 
dsss  die  beterocerke  Scbivanz-Bildung,  welche  in  den  ältesten  Fiscb- 
Formen  so  allgemein  verbreitet  ist,  der  homocerken  gegenüber  eine  eis- 
bryenische  seye i  eine  Beobachtung,  welche  Vogt  an  der  Salmoniden-Sippe 
Corregonus  gemacht  hat.  Allein  die  Beobachtung  wurde  an  schon  siemlidi 
«weit  entwickelter  Brut  angestellt;  gans  anfänglich  ist  diese  vollkemmca 
homocerk,  und  die  Salmoniden  überhaupt  sind  im  reifen  Alter  nicht  homo* 
eerk,  sondern  in  schwächerem  Grade  heterocerk.  Da  nun  qnaere  lebenden 
beterocerke^  Knorpel-Fische  hochentwickeltes  Gehirn  und  Sinnes*Org»e 
besitzen  nnd  der  [embryonale]  Knorpel-Zustaud  des  Skelettes  nach  R.  Owsn 
diesem  Merkmale  gegenüber  nicht  schwer  wiegt,  so  fallen  hiermit  eia 
oder  zwei  Argumente  für  die  fortschreitende  Entwickelnng  in  der  geolo- 
gischen Zeit  hinweg.  Es  ergibt  sich  aus  dem  Vorgetragenen  vielmehr 
ein  Bewais  für  das  Gegen theil  und  bestätigt  sich  ein  andrea  allgemeines 
Gesetz,  dass  in  der  Entwick/Blungs-Geschichte  der  Organismen  die  Sym- 
metrie.(>•  B.  homooerke  Bildung)  der  Asymmetrie  vorangehe  [noch  allge- 
meiner ausgedruckt:  dass  die  Indifferenz  der  Differenzirnng  vorangehe, 
ohne  welche  eine  Entwickelung  überhaupt  nicht  stattfinden  kann]. 

Der  Vf.  läugnct  schliesslich  den  Parallelismus  zwischen  der  Formen* 
Succession  des  Individuums  und  der  der  geologischen  Zeit  *. 

*  Wir  haben  In  unserer  (Gteaeblehte  der  Natnr  fGr  die  |;eologicehe  ForneB-Entwfckehnc 
■•lien  Itaget  die  Gecetse  der  AnpHemg  an  die  InMeren  Lebent-Bedlngungen  i«rOr|ealiBen 
allen  fibrisea  vorangeelellt  Die  Eatwiekeinng  der  organiteliea  Formen  aar  hiberca  Vell- 
kominenlieit  nlnnit  dort  aleo  nur  nocti  eine  untergeordnete  Rolle  ein  nnd  ist  frfleiteadicih 
eben  nur  eine  Folge  des  vorigen  oder  dnreh  dasselbe  bedingt.  Will  man  aber  diese 
Frsge  grandlieh  erSrtem,  so  muss  man,  was  gewöhnlich  nleht  geeebieht,  die  Manen 
mit  in  Betradit  stehen.  Bann. 


Gutornis     « 

300 

Slrutbio  .    . 

380 

Diomedea    • 

lia 

PrlecADac    • 

135 

Cygons  .    . 

lU 

7M 

Bfmtv;  Aber  eiBon  Famvr  Ton  Otstornis   PaiUieatii 

(Camfi,  rmd.  185S,  XL,  1314—1210).    D}e  von  H.  veranttalteleo  Naeh- 

l^rabuDgea  haben  aar  Entdeckung;  eines  Schenkel-BeiDea  nur  3  Met.  von  der 

Fund-Steile  der  Tibia  des  Gastornis  (Jb.  IM5,   S.  376)  g:efQhrt,  woran 

iwar  der  obere  Gelenk-Kopf  nnd  die  HSIfte  der  unteren  Gelenk-Rolle  fehlt 

and   der  |*rosse  Trochanter   oben   aerdräckt  ist,   aber   in  Msassen   und 

Schwere  noch  manche  Mittel  sur  Verg^lcichung:  übrig:  bleiben.    Bei  allen 

YB^Itt  sind  Maasse  und  Masse  des  Fenurs  kleiner  als  die  der  Tibia ,  nnd 

iwsr  iat  das  nngelihre  Verhältniss  bei  folgenden  g;rösseren  Vögeln: 

Uoge  la  Uilllmet.      Uittle  Diek«  la    Volnmendet  Volanens.VerhftltiilM 
Millimat.  Fenurs  zur    tenaBBter  VScel  Im 

Feninr      Tibi«       F«niir        Tlbla         Tibia         Fenur  iHbla 

450         48,5         40,5         0,98         1,000         1,000 
500         38  31,5         0,08         0,714         0,066 

320         11  11  0,50         0,020         0,037 

200         15  15      .      0,62         0,040         0,050 

215         13,5         10,5         0,78         0,036         0,032 

Die  Tibia  verhiilt  sich  also  snm  Feninr  im  Volumen  fast  wie  beim 
Stranaa,  ist  zwar  kfiraer,  aber  dicker  und  massiger.  Wollte  man  dasselbe 
Terbiltniss  dieser  Knochen  sur  ganzen  Körper-Masse  wie  beim  Albatros 
Hoehmen,  so  erhielte  man  ein  Gewicht  von  etwa  500  Kilogrammen.  Aber 
welcher  Flügel  bitte  hingereicht,  diese  Masse  zu  tragen?  Es  ist  daher 
wohl  wahrscheinlich,  dass  der  Vogel  so  wenig  fliegen  konnte  als  dcf 
Straoaa.  Aber  beim  Strauss,  dessen  Femur  36-  nnd  dessen  Tibia  18mal 
n  schwer  als  beim  Albatross  erscheint,  ergibt  sich  ein  anderes  Verhiltniss 
der  Körper-Masse ,  da  er  nur  8— 4mal  so  schwer  als  )ener  Schwimm* Vogel 
ist;  doch  bietet  sich  ancb  hiemach  keine  Wahrscheinliehkeit  ffir  das 
Flug*Vcrm9gen  des  Vogels. 

In  derselben  Schicht  mit  diesen  Knochen  wnrde  vor  einigen  Jahren 
eia  FenNir  mit  drittem  Trochanter  nnd  symmetrischer  G«lenk.IU11e  neben 
Lephiodon-  (Coryphodon-)  Zfthnen  gefunden,  welche  wahrscheinlich  an« 
Msimengehören.  Noch  andre  Reste  in  nngefihr  gleicher  Schicht  hat  man 
itn  Lophiodon  aiithrseoidens  Blv.  angeschrieben ;  doch  sind  die  beider« 
leitigen  Schenkel-Beine  verschieden. 

Ein  Theil  des  Meeres  war  in  das  Pariser  Becken  eingebrochen) 
hatte  die  weisse  Kreide,  den  Pisolith-KaJk  nnd  den  Susswasser -Kalk  von 
BiUy  mit  Physa  gigantea  durchwühlt  nnd  theilweise  zerstört,  als  sich 
die  Meere8*Schichtrn  nnd  darüber  die  Lignite  des  Sol#fomMi#  absetzten« 
Du  Knochen-Konglomerat  von  Meudon  scheint  sich  nun  etwas  nach  diesem 
Eiabrnch  des  Meeres ,  aber  noch  vor  der  Absetzung  des  plsstisehen  Thons, 
welche  der  der  Lignite  voranging,  gebildet  zn  haben. 


A.  Waonbh:  Nen*aufgefnndene  Sanrier-Überreste  ans  den 
lithographischen  Sehiefern  nnd  dem  obern  Jnra*Kalke  (aoa 
den  Abhandl.  d.  k.  Bayr.  Akad.  II.  Kl.,  VI,  in,  50  SS.,  4  Tfln.).  Die  hier 
begcbriebenen  Gegenatlnde  sind  dem  Vf.  von  Dr.  Haix,  Apotheker  JMacx 
QDd  Dr.  OBBMfoonFBR  zur  Bekanntmachung  überlassen  worden« 


T64 

1.  Piocormos  latlceps  n.  (First-Rampf,  S,  4,  Tf.  i).  Ein  bis uf 
eioe  Hand  vollständig  erhaltenes  Gerippe  in  naturlicher  Lage  in  Dr.  Obern- 
DOBFiR^s  Sammlung,  obwohl  manche  Knochen  davon  noch  im  Gesteine 
versteciit  oder  an  der  Gegenplatte  hangen  geblieben  sind.  Knodicn-Ge- 
rüste  und  Habitus  stehen  iwischen  denen  der  Lacerten  und  Stelliooea; 
Kopf,  Rumpf,  Schwanz  und  Gliedmaassen  sind  robuster  als  dort«  doch  we- 
niger als  hier;  nur  der  Rumpf  war  wohl  eben  so  breit.  Aber  ein  erinl. 
tenes  Stuck  der  Schuppen -Bedeckung  vor  und  nach  dem  Anfang  des 
Schwanzes  zeigt  kleine  viereckige  glatte  ungekielte  Schuppen  in  Qoeer- 
reihen,  aumeist  wie  bei  Leguanen  and  Ameiven.  Es  ist  also  eine  Schup- 
pen-Eidechse und  unter  diesen  im  Schfidel-Bau  ausgezeichnet  durch  das 
lange  und  schmale  Schädelbein  und  durch  die  Schlafen -Gruben,  grösser 
als  die  Augen-Höhlen.  Die  Gesammt-Laoge  ist  W'9'"^  die  dea  Schädels 
1'*%'",  des  Rumpfes  4"4"S  des  Schwanzes  (mit  mehr  ala  40  Wirbeln)  8''^'", 
des  Oberarms  8'",  des  Ellenbogenbeins  6"',  des  4.  Mittelband-Knoehens 
und  Fingers  fast  9'",  des  Oberschenkels  lo'''— 11"',  dea  Schienbeins  8'/,'", 
des  4.  Mitlelfuss-Knochens  mit  Zehe  1"3'".  Die  Rippen  sind  stark  und 
wie  es  scheint,  bis  hinten  mit  Bauch-Rippen  in  Verbindung.  Die  6  Fingfr, 
mit  2,3,4,5,3 ,  die  5  Zehen  mit  2,3,4,5,4  Phalangen ,  wie  bei  deif  Laser- 
ten.  Der  Schwans  mit  starken  obern  Dorn-  und  Queer-Fortsätsen,  wotoo 
jene  sich  rasch  erniedrigen,  nur  am  Hinlerrande  der  Wirbel  sieb  Docfa 
erhalten,  aber  am  letzten  Drittel  dea  Schwanzes  verschwinden,  —  diese 
vor  der  Mitte  des  Schwanzes,  d.  i.  später  als  bei  Lacerta  und  froher 
ala  bei  Uromastix,  verschwinden. 

2«  Homoeosaurus  macrodactjlus  Weif.  n.  9p,  S.  9,  Tf.  2,  eis 
bis  auf  einzelne  kleine  Stellen  vollständiges  Exemplar  in  den  Sammlung;eii 
des  Apothekers  Mack  in  Reichenhäil  und  (die  Gegenplatte)  des  Dr.  Hell 
in  T^aunstein.  Das  ganze  Gerippe  (dem  die  Schwanz-Spitze  fehlt)  ist 
«"lO*/,"',  der  Schädel  10'",  der  Rumpf  2"6'",  der  Schwans  S"«'/,'" 
lang,  wovon  das  ungegliederte  End-Theil  des  letzten  8"'  ausmacht;  der 
Oberarm  misst  6y,'",  der  Vorderarm  5'",  der  4.  Mittelband-Knochen  mit 
6  Phalangen  7'/,"',  der  Oberschenkel  S'/j'",  das  Schienbein  S%  der  4. 
Mittelfoss-Knochen  mit  seinen  5  Phalangen  15'".  Der  äussere  Habitos 
ist  wie  bei  Lacerta,  aber  Schädel  und  Z^hn-Bildung  sind  verschieden. 
Am  ersten  ist  der  Zwischenkiefer  doppelt  (statt  einfach)  und  etiras  ab- 
weichend gestaltet;  die  Kinnladen  mit  wenigstens  je  10  Zähnen  (wahr- 
scheinlich 12)  in  1  Reihe,  wovon  2  vordere  Schneidezähne  etwas  stärker  ond 
abstehender  erscheinen,  die  Zähne  weniger  zahlreich  (als  bei  La- 
certa), entferntstehend,  weit  grosser,  alle  mehr  gleichartig  [die 
Schneidezähne  nicht  von  den  Backenzähnen  verschieden  ?]  gekrümmt,  spifi. 
Hals  und  Rumpf  scheinen,  2  kurze  Becken-Wirbel  ungerechnet,  nicht  über 
25  Wirbel  gezählt  zu  haben)  während  der  gegliederte  Basal-Theil  des 
Schwanzes  deren  über  20  enthielt;  die  Gelenk-Flächen  der  Wirbel  sind 
unklar.  Die  Rippen  ziemlich  stark,  bis  unmittelbar  vor  dem  Becken- 
Wirbel  anhaltend.  Das  Becken  wie  bei  den  Eidechsen.  Die  Vorder- 
Gliedmaassen  achwäcfaer  and  kdrser  als  die  hinteren;  der  Oberarn  am  er- 


70S 

weiterfen  Uoterrande  mit  scbmalem  Schlits  ? ;  Hand-  und  Pubs- Warsei  and 
Finger  von  ganz  gleicher  Zahl  und  Zusammensetzang  wie  bei  den  Ei- 
dechsen, insbesondere  293,4,5,3  Finger-,  2,3,4,5,4  Zehen-Phalangen.  — 
Der  Sippe  nach  stimmt  die  Art  mit  Homoeosaurus  Maximilian!  Mrn.  und 
H.  Neptonios  (Lacerta  N.  Goldf.)  uberein.  Während  Schädel,  Oberarm 
nod  Oberschenkel  an  Länge  mit  denen  von  H.  Max.  übereinkommen ,  sind 
die  Finger  nnd  zumal  die  Zehen  auffallend  länger;  und  beide  Arten  wei- 
chen von  H.  Neptunius  durch  doppelte  Grosee  ab  (das  Gebiss  des  ersten 
ist  nicht  bekannt).  Der  Rumpf  der  3  Arten  ist  etwas  kürzer  als  bei 
Lacerta,  und  bei  allen  dreien  scheint  das  Schwanz-Ende  nur  knorpelig 
gewesen  zu  se^n. 

3.  Ornithocepbalns  grandis  Cuv.  S.  23,  Tf.  3,  Fg.  1  (0.  gigan- 
teas  SoBM.  ist  ein  später  untergeschobener  Name).  Ausser  den  in  Karls* 
Tvihe  aufbewahrten,  von  Sobmmbring  und  Ccvibr  beschriebenen  Resten  ist 
nun  eine  neue  Platte  zu  Daiting  gefunden  worden,  worauf  Ober-  und 
Vorder-Arm,  Handwurzel,  der  äussere  Mittelband- Knochen  und  der  Flug- 
Finger  meistens  nur  theilweise  erhalten  sind.  Der  Oberarm-Knochen 
misst  4''6'",  doch  fehlt  am  oberen  Ende  ein  Stuckchen  von  3"'— 4"'. 
Der  Vorderarm  ist  vollständig  und  zeigt  eine  7"  lange  Ulna  und  6"lo'" 
lange  Speiche.  Unter  den  Handwurzel-Knochen  zeichnet  sich  ein  Haken- 
förmiger besonders  aus.  Der  grosse  Mittelhand-Knochen  war  6^'  l^ng, 
ist  aber  nur  noch  auf  4"7'"  Lange  erhalten.  Vom  Flug-Pinger  sind  nur 
2  Bruchstucke,  wohl  die  i.  und  2.  Phalange,  übrig.  Zwei  lange  Gräthen- 
artige  oder  Griffel-formige  Knochen,  die  man  auch  nächst  den  Mittelhand- 
Knochen  von  0.  rhamphastinus  gefunden , ,  scheinen  Sporn-Knochen  zn 
Unterstützung  der  Flughaut  zu  seyn.  Endlich  ist  noch  eine  kleine  Pha- 
lange  anwesend.  Soweit  nun  Masse  nnd  Ansehen  der  Knochen  mit  den 
KurUruheim  vergleichbar  sind,  ergibt  sich  kein  Grund  zn  spezifischer 
Trennung ;  für  alle  übrigen  Arten  der  lithographischen  Schiefer  wären  die 
gegenwartigen  Reste  viel  zu  gross. 

4.  Ornithocepbalns  secundarins  Mra.  30,  Tf.  3,  Fg.  2.  Der 
Tf/bat  in  einer  früheren  Abhandlung  nachgewiesen,  dass  mit  dem  Unter- 
Bchenkelbein ,  worauf  diese  Art  allein  beruht ,  das  des  0.  longipes ,  mit 
welchem  auch  ein  Oberschenkel  zusammen  vorliegt,  in  Form  und  Grösse 
übereinstimmt.  Jetzt  gesellt  der  Yf.  hypothetisch  noch  einen  Oberarm* 
Knochen  von  Eelheim  hinzu,  der  nur  am  oberen  Kopfe  beschädigt,  3''6'" 
lang,  oben  bis  l'V",  mitten  Z^*"^  unten  bis  loVa'"  breit  ist.  Die  sUrk 
Flägei-artige  Ausbreitung  des  unteren  Kopfes  steht  nur  den  Ornithoce- 
phalen  allein  zu;  und  da  nun  der  Unterschenkel  von  0.  secundarins  eben 
so  das  Mittel  zwischen  denen  von  0.  grandis  und  O.  rhamphastinus  hält, 
wie  dieser  Oberarm  es  zwischen  den  Oberarmen  der  2  genannten  Arten 
thut,  so  glaubt  der  Vf.  sich  zu  Vereinigung  beider  unter  dem  Namen  0. 
secnndarius  berechtigt ,  indem  auch  noch  die  Proportion  zwischen  Oberarm 
und  Unterschenkel  an  jenen  2  Arten  dafür  spricht  Die  Vermulhung,  dass 
die  2  letzten  Phalangen  des  Flugfingers,  welche  Snx  als  Pt  er  opus 
Vampyrns  beschrieben  (obwohl  die  vorletzte  von  Z"Z^I^*'  etwas  hinter 


766 

der  g^ewShnlicben  PropoHMO  xuruckstebt),  bat  der  Vf.  eeiwa  frOwr  ani- 
g^nprocbeo. 

5.  Ornithocepbalas  Meyeri  M&nst.  S.  3S.  Der  Vf.  vtr  fraber 
(a  a.  0.  VI,  167)  geneigt  gewesen,  0.  breviroetrie  für  das  ihcre,  0. 
Meyeri  für  das  jfingere  Bienplar  einer  Art  cn  balten;  {etat  aber,  ntV- 
dem  er  mit  dem  mangelbaften  MßiisTBR'schen  Exemplar  des  0.  Meyeri  die 
bessere  Gegenpiatte  bei  OBsanoonFRa  verglichen  and  O.  brevirottrii 
durch  eigene  Anschauang  kennen  gelernt,  findet  er  (was  sich  mcht 
Alles  aus  beiden  Platten  der  ersten  Art  ersehen  lasst),  dass  bei  fast  glei« 
eher  LSnire  von  Schidel  und  Rumpf  der  2  genannten  Artfn  die  Foraca 
des  0«  Meyeri  weit  schmfichtiger  and  die  Sehnantze  schmller,  die  Vorder- 
gliedmsassen  kurzer  sind  in  einem  Grade,  der  jene  frühere  Anncht  des 
Vfs.  zwar  wankend  roscht,  aber  doch  nicht  ganz  zuräckdrSngen  kann.  Ab 
0.  Meyeri  iat  der  Schidel  muthmasslich  11'^',  der  Hals  ebenso  sV}'".  ^«r 
Rompf  ohne  SchwAnzcben  ungeflbr  9'",  der  Oberarm  tiVt'n  ^^^  Vorder- 
arm r'U  die  Mittelhand  uogeffthr  5  V,'",  die  Glieder  1.  bis  4.  des  Flof. 
fiogers  «V,'",  6'",  5%'"  und  4*/,"',  der  Oberschenkel  6'"  lang,  wfthread 
bei  0*  brevirostris  die  Mittelhand  und  die  1.  und  2.  Phalange  des  Flsf« 
fingers  8'",  9V,'"  und  8"/,'"  messen. 

0.  Pliosanrns  gtganteus  Woifa.  36,  Tf.  4,  Fg.  Ir^S:  ein  berttti 
von  QoaicsTBDT  In  seiner  Petrefakten-Kunde  (S.  130,  Tf.  8,  Fg.  8)  be- 
achriebeaer,  aber  in  zu  starker  Verkleinerung  abgebildeter  Pttesairas- 
Zahn  von  9"r"  Lftnge  aus  den  lithographischen  Schiefern  von  KMdm 
In  ÖBBaNDoavsa's  Besitz.  Der  glatte  im  Queerschnitt  ovale  vnd  bis  «ber 
V»$t"  diace  Wnrzel-Theil  nisst  6";  die  Krone,  woran  nur  ein  kleiscr 
Theil  der  Spitze  fehlt,  Z"7"*  (erglnzt  etwa  4")*  Sie  ist  gebogen,  drei- 
kantig; die  konvexe  Seite  längs-  nnd  qoeer-gewSlbt  und  glatt,  die  kos- 
kave  fast  rechtwinkelig  an  jene  anstossend  und  durch  eine  mittle  stnapfc 
Lingsksnte  zweiilachig;  suf  Jeder  dieser  S  Fliehen  laufen  sidi  snsdiir- 
fand  7  Leisten  bis  gegen  und  6-^4  bis  zn  der  Spitze,  während  weiter 
nnten  auf  einer  derselben  (die  andere  ist  nicht  erhalten)  an  der  Wortel 
deren  noch  14  sind.  Das  Alles  stimmt  wohl  mit  den  Zähnen  der  2  JBsf- 
IdfeAe»  Arten,  sowie  des  Bmt9i0ek$m  PI.  Wosinskii  fiberein,  die  aber  Bsr 
bis  6"7'"  Par.  Länge  haben^  daher  der  Vf.  diesen  Zahn  einer  neuen  Art 
suaehreiht.  . 

7.  Ichthyosaurus  posthumus  Woif.  S.  42,  Tf.  4,  Fg.  4,  5.  Qosir- 
STBDT  hat  bereits  die  Verbreitung  der  Ichthyosauren  in  Dml^MmU  voa 
Anfang  der  Muschelkalk-Formation  bis  in  die  lithographischen  Scbiefer 
(nach  den  Flossen-Täfelchen)  angezeigt  (Petrefakten-Kunde  S.  120)  nnd  R. 
OwBii  Mit  in  EmgUmi  bis  in  Untere  Kreide  und  Grunsand  nacbgewieses. 
In  Obbrnoorfbb's  Sammlung  hat  sich  nun  auch  ein  stark-gekröBunter  Zabs 
ergeben,  welchen  der  Vf.  ansftihrlich  beschreibt  nnd  abbildet,  um  seise 
Verschiedenheit  von  allen  bis  jetzt  bekannten  Arten  zu  zeigen.  Nameot* 
lieh  ist  er  schlanker  als  die  Zähne  in  BnfltacAdr  Kreide  (L  campylodoB 
Ow.);  von  L  trigonns  aus  Kinmieridge-Clay  sind  die  Zäiine  noch  nidit 
bekannt  $  an  die  des.  Lies  und  Maschelkalks  ist  wohl  gär  nicht  zn  den- 


7« 

ken.  SeiD6  Lingua  in  g«nder  Linie  Ist  l''10*/V'^  die  der  gerippten 
Krone  «»V,  des  nn^crippten  Rings  darnnter  sVa'^S  der  Wurzel  l''l%"'; 
Dieke  der  Krone  nnten  4''%  der  Wurzel  7*". 

9,  SCenosaurus  elegans  Wcrr.  n,  9p,  S.  45  beruhet  auf  einer 
Platte  mit  sehr  xerdrficktem  Schädel,  einem  Stßck  des  Yordertheils  der 
Wirbel-Siule,  einigen  Rippen  und  A'ndeutnngen  der  Vorderfusse.  Am  SehS- 
del  ist  XU  erkennen,  dass  er  wie  bei  Mjrstriosanms  gestaltet-;  die  Schli« 
fen-Gmben  niher  beisammen  als  die  Augen- Höhlen,  das  breite  Stirnbein 
ttrahlig  gefurcht,  der  Rössel  mit  einer  Langsrinne;  —  nur  das  Verder- 
eode  ist  abweichend,  indem  sieh  beide  Kiefern  allmibltch  znspitsen  (statt 
dcb  Loffel-artig  auszubreiten)  und  die  Nasen-Groben  weit  vom  Ende  ab» 
ittehend  und  wie  beim  Krokodil  nach  oben  gerichtet  sind,  0er  ganze 
Schädel  hat  lo"  Lange,  and  die  Entfernung  des  vordem  Nasengmhen- 
Randes  von  der  Spitze  ist  7''^  Die  Zähne  sind  schmächtig,  Kegel-fSrmig, 
glatt,  ziemlich  gleich^gross,  die  grössten  3%'"  i>ng.  Die  vorderen  Glied* 
naassen  seheinen  wie  bei  Mystriosaurus  gewesen  zu  seyn.  Gnatbosaiirns 
hat,  wie  diese  Art,  ebenfalls  einen  allmählich  zugespitzten  Usterki^f 
mit  langer  Symphyse ,  aber  mit  längeren  (bis  6"0»  schmäleren  und  gegen 
die  Spitze  hin  gedrängter  stehenden  Zähnen.  Crocodilos  priscus  =  Aelo- 
don  Mm.,  dagegen  hat  die  Loffel-fSrmige  Scbnantze  und  int  ftberhUupl  dem 
MystFioMnrmi  so  ähnlich,  das»  die  Abtrennaag  nicht  so  billigen  ist  D»- 
liegen  wUSrnrnrnt  Steneosanrna  (riebtiger  Stenosanrns)  rsntm-msf er ,  St 
rostro-minor  (=s  Metriorhynchns  Geoffroyi  Mm.)  beide  in  det  apÜM« 
Schnamlie  und  den  ahatebeaden  und  anfwArtn  gekehrte«  NasenMkbern  mit 
dem  Fenalie  nberein  nnd  mögen  alle  drei  dnrdi  genannte  Merkmale  rhn 
Hyatrinaanraa  unterschiede»  nnd  als  Stenotaovas  charakterisirt  werden» 


'  J.  Gobaub:  die  feasilen  Land-  nnd  Sätswasser-Mollns- 
ken  des  Beckens  von  R^in  in  SM^rmmrk  (Sitznngs-Ber.  d.  Wien. 
Akad.  1M4t  XIII,  180— MlyTf.  1>.  Unonn  hat  in  seiner  geognostischen  Skizze 
von  Oratm  (184S)  dieses  Becken,  mitten  in  devonischen  Bildnngen,  amva^ 
angedentet  nnd  mit  der  oberen  Susswasser*Formation  des  PmH^er  Beeken« 
in  Parallele  geaetzt.  Später  hat  es  Moülot,  186t  C.  Psmas  untersucht, 
von  welchem  letzten  auch  ein  Theil  des  vom  Vf.  geprüften  Materials  her- 
rührt; der  letzte  hat  die  Beziehnngen  seiner  Fossil-Reste  mit  IfilrMMi* 
iergischen  nnd  Bokmi^ehem  hervorgehoben.  Eine  ähnliche  Ablagerung  hat 
sieh  neulich  zu  Struitgang  im  SW.  von  Qrmtm  und  eine  dritte  nach  R«llb 
im  Kessel  von  TKal  unweit  Qrat%  ergeben;  alle  drei  mögen  wohl  in  ver<» 
dcckter  Verbiodung  miteinander  stehen  oder  gestanden  seyn.  Zuoberst 
liegt  ein  kieseliger  Süsswasser-Kalk  30';  dann  folgen  etwa  75'  Mergel» 
welche  4  kohlige  FlStze  von  {e  V-Z%'  Mächtigkeit  einschliessen  (auf 
welchen  3  Kohlen-Baue  betrieben  werden)  und  zn  unterst  nochmals  kiese- 
Hge  Mergel  «nfnehmen  nnd  mit  Sand  wechsellagern.  Die  F15tze  bestehen 
grosstentheils  aus  Ligniten  und  haben  Typhaelopium  lacustre  Uno.  nnd 
Gulmites  anomaloa  Bnoen.  (ans  dem  Pmn9§r  Becken  bekannt)  geliefert 


768    . 

Der  obere  kieeelige  SoMWMeer-Kalk  ist  es  ann,  der  die  f oitilai  Binw»* 
KoDcbjlieo  entbilt.  Die  bisherige  Ausbeote »  welche  iodess  nsch  G'i. 
▼ermathong  snfs  Doppelle  der  Arten  gebraebt  werden  komte»  bcitcbt 
noo  <3  Eotomostraceen  eingeschlossen)  in  folgenden  Spesies,  worailer 
die  Snccines  noch  lebend  vorkommt,  die  sndem  Ibcils  sns  BSkmtm  (b), 
tbeils  ans  NasMou  (n)  und  Würiiemker§  (lo)  fossil  bekannt  sind. 

s. 
Cypris  similis  Rboss    •    189 

elongata  Res.    .    .    189 

coacinna  Ras.  .  •  190 
Snceinea  Pfeiffer!  RoaaM.  190 
Helix  Reioensis  n.  Sf .      191 

depreasa  Mart.     .     191 

carinnlata  Klein   .    191 

inflexa  Maat.    •     .192 

orbicalaria  Kl.  •    •     193 

Giengeo(eD)8is  Kiiss«  198 

stenospira  Ras.  194 

plicateila  Rra.  .  •  i94 
Pnpa  qnadridentata  Kl.    194 


u- 

S.     Fl. 

1 

Clanailia  grandia  Kl.  .    195    6    w 

3 

AcbaHna  porrecta  «.  sp.  19S    S 

3 

Planorbia 

.b 

pseudoammonittaV.[?]  196    8biw 

4 

cornicDlnm  Thonab     197    .  b 

w 

platystoma  Kl.  .     .     198    9    w 

w 

nitidiformis  n.  sp.  .    198    7 

w 

applanatua  Tit.  .    .    199  labsw 

w 

Limnaena 

w 

panrolus  Al.  BnAOif    199  11  a 

ib 

aabpalnetris  Thok.      199    .   a 

.b 

Paludinaexignafli.s}i.  300  n 

w 

" 

H.  HSaiiBa  (nnler  Mitwirkung  von  P.  Partsch):  die  foasilen  Mtl* 
Uaken  des  Tertiftr-Boekens  Ton  WUUf  Heft  IX,  8.  S8S-460^ 
Tf.  41-46  (Wien  in  Fol.  i8SS)y  vgL  Jb.  18S4,  7M.  Diese  aenesteHdl 
ffihrt  uns  vor: 

Unter  dieser  Ansahl  aind  an  gans  Denen  oder 
nen  nnterscbiedenen  Arten  wieder  von  Geriflmn 
6)  von  Pbasianeila  1  und  von  Troehu  9,taMah 
neu  9  unterachieden  worden.  Die  Beacbrdboagen 
atntzen  sich  fortwihrend  auf  naMiebtige  Veiglei- 
ebnng  reicher  Bammhingen  ana  glcid»n  Fensi- 
tinnen  in  allen  Lindem  Btwpm^s^  und  die  Li> 
thograpbie'n  (ScuSmi'a)  aind  fortgeaetst  wahre 
Meisterwerke. 


wmiS 

Sipp«. 

ArtM. 

386 

Ceritbinm   . 

36 

417 

Torritella    . 

43S 

PhaAianella. 

431 

Turbo     .    . 

439 

440 

Adeorbb     • 

441 

Xenopbora  . 

444 

Trocbns.    . 

14 

8 

60 

IMber          30 

S79 

snsmnnien    38 

339 

D.    Petrefakten-HandeK 

Herr  6.  Micbadd  xu  8ie.*FoiX'liS'Lffomy  Drtau^  bietet  unter  billigea 
Bedingungen  seine  reiche  Sammlung  von  Konchylien  xum  Verkaufe  ao% 
an  welcher  er  30  Jahre  lang  mit  Liebe  gesammelt  hat  Sie  xlhlt  iibrr 
30,000  Exemplare  von  See-  und  Binnen-Koochylien,  lebenden  wie  foifileot 
die  letxten  hauptsachlich  aus  den  Tcrtilr-Bildungen  von  BorimmXj  Jhx^ 
CkmmpMgney  PpraUtn^  Drdme,  Belfien^  Piitnami  n.  s.  w. 


Ober 

die  Grundgesetze  der  mechanischen  Geologie, 

▼OB 

Herrn  HftUptmaDn  Fribdbioh  Wbiss 

In  AfilKülieii. 


Vierte  Abtheilung«. 
Hieza  Tafel  VIII. 


Unter  den  Landstrichen  Mittel^Europa's,  deren  Oberflächen  aus- 
scUiesslIcb  der  ältesten  Erdrinden-Biidang  angehören  oder  von  paläo- 
zoischen Sedimenten  bedeckt  sind,  blieben  nur  einige  Gegenden  in  den 
Ardennen  und  im  Hunarikek  den  Einflüssen  jener  Dislokationen  gänz- 
lich entzogen,  die  den  ersten  Faltungen  der  Erd-Rinde  nachfolgten.  Im 
mitUßn  Europa  kann  sich  desshalb  die  Forschung  nur  in  den  genann- 
ten beiden  NiederrheifMchen  Gebirgs-Systemen  noch  sicherer  Auf- 
schlüsse über  die  primitive  Oberflächen-Bildung  erholen ,  welche  den 
proto-kryptogenen  Urfaltungen  der  Erd*Rinde  entstammt. 

In  allen  übrigen  Mittel-Etiropaischen  Gebieten ,  welche  primi- 
tive und  paläozoische  Gebilde  bedecken ,  haben  Dislokationen ,  welche 
in  den  neueren  Fugen-  oder  in  einer  der  beiden  Kluft-Richtungen  der 
£rd-Riode  erfolgten,  zahlreiche  Störungen  im  ursprünglichen  Schichten- 
Baa  der  Erd-Rinde  und  in  den  ursprünglichen  Oberflächen-Formen  der- 
selben veranlasst. 

Auch  die  Oberfläche  des  grossen  Länder-Raums,  welcher  Im  aus-» 
lenten  Westen  von  Frankreich,  vorzüglich  den  silurischen  Bildungen 
•Dgehört,  deren  Lagerungs-Verhältnisse  dortselbst  ein  Haupt-Gegenstand 
der  Untersuchungen  Französischer  Geologen  geworden  sind  ,  ist  von 
zahlreichen  Dislokationen  des  unteren  Erd-Firmaments  umgeformt  wor- 
den. Die  silurischen  Gebilde  der  Bretagne  wurden  schon  vor  diesen 
^Umgestaltungen  durch  granitische  Ausbrüche ,  die  während  der  Epoche 
der  Rotations-Änderung  vorzugsweise  in  titanogenen  Richtungen  erfolg- 
Icn  and  welchen  an  Grossartigkeit  in  Mittel-Europa  nur  jene  auf  dem ' 
Plateau  der  Auvergne  an  die  Seite  gesetzt  werden  können ,  nördlich 
Qod  südlich  umgürtet  und  hiedurch  zu  einem  abgeschlossenen  Plateau« 


•    Vgl.  S.  641. 
JahrfUi  1865.  49 


770 

Systeme  ausgebildet  Palao-hadogene  Falten-Senkungen  des  in  der 
Ausbildung  begriffenen  unteren  Erd-Firmaments  haben  am  Sehluise 
der  (permischen)  Übergangs^Epoche  diese  bereit;  durch  endogene  Ans* 
bfuche  verbundenen  Urfalten-Rucken  der  Bretagne  zu  emarinen  krpto- 
hadogenen  Kulminalions-Massen-  und  Ketten-Systemen  umgewandelt, 
und  paläo-gigantogene  Spalten-Bildungen  haben  gleichzeitig  die  Urspal- 
ten-Rücken  der  Halbinsel  Cotentin  zu  einem  titano-gigantogenen  ge- 
rad-gebrochenen  Kulminations-Kettensysteme  umgeformt. 

Nur  in  jenen  Gegenden  der  Bretagne,  welche  von  der  Einwirkang 
aller  Dislokationen  des  unteren  .  Erd-Pirmaments  verschont  blieben, 
kann  man  erwarten ,  die  Richtung  der  Urfalten-Erhebungen  und  Sen- 
kungen sowohl  in  dem  Streichen  der  Schichten  als  in  den  Formen  der 
Erd-Oberfläche  ausgeprägt  zu  finden.  Allein  letzte  Hoffnung  findet  sich 
in  dev  Bretagne  nur  selten  erfüllt,  denn,  wie  E.  deBeaumont  bemerkt, 
scheinen  die  Erhebungen,  welche  während  einer  jeden  Dislokations- 
Epoche  der  Schichten  unfehlbar  entstanden  seyn  mussten,  im  Lauf^  der 
nachfolgenden  Umwälzungen,  welche  der  Boden  der  Bretagne  erlitten 
hat,  bis  auf  einzelne  geringe  Bodlsn-Unebenheiten  wieder  gänzlich  ver- 
schwunden zu  seyn ,  so  dass  die  Oberfläche  der  Bretagne  gegenwärtig 
einen  vorzugsweise  ebenen  und  monotonen  Charakter  trägt,  welcher 
das  Auge  des  Geologen  ermüdet  ^ 

Aus  diesem  Grunde  bieten  die  Streich-Linien  der  Schichten  und 
ihre  diskordanten  Lagerungs-Verhältnisse  in  einem  grossen  Theil  der 
Bretagne  die  einzigen  Anhalts-Punkte  für  die  Aufstellung  der  Erbe- 
bungs-Systeme.  Da  aber  die  Streich-Linien  flacher  und  stark-fallender 
Schichten  an  allen  Knoten-Punkten  der  Kulminations-Systeme  weder 
die  ursprünglichen  Schichten-Aufrichtungs-Achsen  noch  die  späteren 
Al^lenkungs-Linien  der  Schichten  erkennen  lassen,  so  sind  wir  genöthigt 
vor  Allem  jene  Regionen  kennen  zu  lernen  und  bei  Untersuchung  der 
Direktionen  der  primären  Erhebungs-Systeme  der  Bretagne  sorgfaltig 
auszuscheiden,  in  welchen  durch  Kreutzungen  neuerer  Falten-  und 
Spalten-Erhebungen  mit  bereits  bestehenden  Urfalten-  und  Urspalten- 
Zügen  sich  die  Kulminations-Ketten  und  Massen-Systeme  der  BreiagM 
ausgebildet  haben. 

Ungeachtet  des  bereits  angedeuteten  vorherrschend  ebenen  und 
eintönigen  Charakters  ist  die  Bretagne  dennoch  innerhalb  einer  ge- 
wissen Zone  von  ausgesprochenen  Erhebungen  durchzogen,  deren 
höchsten  Gipfel  die  Höhe  von  400"^  über  dem  Meere  erreichen  oder 
selbst  überschreiten.  Diese  Zone  grösserer  Boden-Unebenheiten  er- 
streckt sich  von  0.  4^  N.  nach  W.  h^  S. »  und  daher  beinahe  volIkoD- 
men  ostwestlich,  von  der  Umgegend  von  Falaise  und  Alenfon  bis  zu 
den  äussersten  Punkten  von  Pinisterre^*.  Die  Erhebnngs-LinieD, 
welche  diese  Zone  vorzugsweise  charakterisiren,  werden  von  Dijfkenot 


*   E.  DB  Beaumort,  Notiee  9ur  le»  sgstemeM  dee  WMtUegMi  S.  Ml 
^    Ebendas.  S.  342. 


771 

in  8.  Kapitel  der  „Erklärung  der  gedlogisefaen  Karte  von  Frankreich^ 
all  die  driUen  und  jüngsten  der  Dislokations-Linien  beieiehnet, 
wetehe  in  der  Bretagne  vorherrschen ,  Indem  er  sieh  folgenderweise 
über  dieselben  ausspricht : 

^Die  dritte  Dislokations-Linie,  welche  weit  jfinger  als  die  beiden 
Yorhergehonden  Ist,  and  .deren  geologisches  Alter  wir  nicht  bestim« 
men  können;  läuft  beinahe  von  Ost  nach  West,  nur  wenige  Grade 
nach  Nord  abweichend.*  * 
Die  westliche  Verlängerung  dieser  hadogenen  Dislokations-Linie 
der  Bretagne  wird  an  den  West-Gestaden  von  Flnisterre  und  in  der 
Chaussie  de  Sein  submarin ,  ohne  sich  auf  dem  Fesllande  in  den  6e* 
reich  nngehobener  Schichten  zu  erstrecken.     Das  östliche  Ende  der 
hadogenen  Hebungs-Zone  bildet  aber  zwischen  Argenton  und  Alenfon 
ein  aas  sibirischen  Schichten  zusammengesetztes  Vorgebirge,  welches 
auf  drei  Seiten  im  Süden,  Osten  und  Norden  von  LIas  und  jurassischen 
Niederschlagen  umgeben  ist,  die  in  niedrigem  Niveauos  liegen,  als  der 
aas  silurischen  Gebilden  zusammengesetzte  Halbinsel-förmige  und  ge- 
birgigere Vorsprung.    Diese  VerhSUnisse  bieten  ein  sicheres  Anzeichen, 
dass  die  hadogene  Kulminations-Hebung,  welche  ausschliesslich  die  pri- 
mären  Schichten  der  Normandie  und  Bretagne  von  Alenfon  bis  F%- 
idiierre  dislozirte,  ohne  sich  in  das  sekundäre  und  tertiäre  Gebiet  des 
Beckens  von  Nord-Frankreich  zu  erstrecken ,  ein  relatives  Alter  he- 
dtzt,  welches  zwischen  die  Ablagerungs-Zeit  der  Steinkohlen  und  jene 
äes  Lias  fSIlt. 

i.  DE  Beaumomt*s  Forschungen  erlauben ,  die  von  uns  so  eben 
angedeuteten  Grenzen  dieser  relativen  Alters-Bestimmung  noch  näher 
zu  ziehen.  Die  Haupt-Umrisse  der  nördlichen  Kosten  der  Bretagne 
sind  Ihm  zufolge  von  dieser  Erhebungs-Linie  abhängig,  welche  so 
mächtig  auf  die  Gestaltung  dieser  Gegend  eingewirkt  hat ;  sie  findet  sich 
in  der  Richtung  aller  granitischen  Gipfel  wieder ,  welche  die  Bretagne 
Ton  W.  nach  0.  durchziehen ,  und  sie  scheint  ihm  das  Ergebniss  der 
Ausbrüche  zu  seyn ,  welche  diese  Erhebimgen  zusammensetzen  **»  Er 
versetzt  mit  Recht  die  Emportreibung  dieser  aus  jüngeren  Porphyr-^ 
artigen  Graniten  zusammengesetzten  Massen,  welche  —  Ddfrenoy  zu- 
folge —  noch  die  Schichten  im  Steinkohlen-Becken  von  Q%iimper  zer- 
rüttet haben  ***,  in  die  Bildungs-  Epoche  seines  Systems  der  Niederlande 
(Nr.  9),  dessen  Entstehung  er  mit  der  Ablagerung  des  Zechsteins  und 
den  zahlreichen  Eruptionen  von  Porphyren  und  jüngeren  Graniten  zu* 
sammensteilt.  Es  ist  Diess  das  erste  Erhebungs-System,  welches  nach 
der  am  Schlüsse  der  Steinkohlen-Periode  eingetretenen  Rotations-Xnde- 
rung  und  nach  der  während  dieser  Katastrophe  grosstenlheils  vollende« 


*  DtJFKBver,  KsfiptheUen  4s  la  euriB  geelogique  de  Frtmcey  i.L  p.  18|. 
*^  £.  DB  BBAUMoirr,  N^ies  eur  leM  9]f9temet  dee  mmtagnee  8.  343. 
^^  DupRBifoy,  Bxpt.  4b  ta  carte  gM.  4e  France^  t.  I ,  p.  IM. 

49* 


771 

ten  Aasbildong  des  antern  Erd-Firmameots  theilweise  in  oilweiliidMi^ 
Uieilweise  noch  in  der  Richtung  der  Urfalten  entstanden  iit^. 

Unter  den  Eruptionen  von  jöngerem  Granit,  welche  in  der  Bn- 
tagne  diese  krypto-hadogenen  Dislokationen  begleiteten,  sind  vor  Aflca 
die  Reihen  granitischer  Massen  bemerkenswertb,  welche  sich  TonJb- 
vigny  über  den  MotU-Temblaine,  den  Moni-Samt-Michel  und  den 
Mont-Dol  bis  Chäteaurneuf  erstreckt  Die  krypto-hadogene  Eriie- 
bungs-Richtung  ist  ferner  in  den  allgemeinen  Formen  und  Begrensangs- 
Linien  der  granitischen  Massen  im  Süden  der  Stadt  Mapeime,  Ton 
Hed^,  yfon  Dinan  und  Moncontour,  von  Quintin  und  den  graniH- 
sehen  Erhebungen  im  Norden  von  Brest  und  am  Eingange  der  Iroiu 
zu  erkennen  **.  Die  ostwestliche  Erhebungs-Ricbtung  ist  in  der  be- 
stimmtesten  Weise  in  den  Hebnngs  -  Rücken  und  Streich-Linien  der 
Schichten  der  Montagne  noire  zwischen  Cachaix  und  Quknper,  an 
der  Süd-Seite  der  Ray  von  Douamenez  und  in  vielen  Streichlinien 
der  Schichten  auf  der  Jlalbinsel  Crozon  und  in  der  Umgegend  von 
Brest  ausgeprägt  ***. 

Die  ausgedehnteren  ost-westlichen  Falten-Erhebungen  des  unterea 
Erd-Firmaments  sind  in  der  Regel  von  gleichzeitigen  meridianen  Spal- 
ten-Erhebungen begleitet.  Auch  von  der  krypto-hadogenen  Disloka- 
tions*Linie,  an  der  Nord-Küste  der  Bretagne  zweigt  in  ihrer  östlichen 
Hälfte  eine  meridiane  Spalten-Bildung  ab,  welche  dastitano-gigantogene 
Kulminationsketten -System  der  NomumniMchen  Halbinsel  und  die 
nord-südliche  Richtung  ihrer  West-Küste  erzeugte.  Die  H^iosel  Fi- 
nisterre  wird  aber  von  einer  5  Meilen  langen  meridianen  Spalten- 
Erhebung  unterbrochen ,  welche  vom  Schaar-Punkte  der  Maniagmt 
^Acr^e  sich  bis  Saint-Pol-de-Lion  erstreckt. 

Dass  auch  die  meridianen  Dislokations-Linien  dem  Eruptiv-System 
der  nördlichen  Küsten  der  Bretagne  beigerechnet  werden  können ,  be- 
weist der  Umstand,  dass  in  der  Umgegend  von  MorlcAx,  sowie  in  der 
Gegend  zwischen  Landivisieau  und  Sainl-Pol-de-Leon,  zahlreiche 
krypto-gigantogene  Hebungs-Rücken  aus  eruptiven  Massen  von  Granit 
und  Syenit  zusammengesetzt  sind,  welche  die  ältesten  Schichten  dorcb- 
brachen  f. 

In  Finisterre  und  in  der  Normandie  schaaren  sich  daher  ost- 
vrestlicbe  und  meridiane  Dislokations-Systeme,  welche  den  ältesten  Fal- 
ten- und  Spalten-Erhebungen  des  neueren  Erd-Firmaments  beigerech- 
net werden  müssen,  mit  zahlreichen  Urfalten-  und  Urspalten-Systemeo, 
Hieraus  ergibt  sich  von  selbst,  dass  letzte  als  die  ursprünglichen  Schichten- 
Aufrichtungs-Achsen ,  und  dass  die  paläo-hadogenen  und  paJäo-giganto- 
genen  Dislokations-Linien  als  die  späteren  Schichten-Ablenkungsachsen 
zu  betrachten  sind,  und  dass  die  Streichlinien  der  Schichten  in  Ji- 


*   E.  DB  Bbaomont,  Notiee  sur  Ue  e^eUmee  des  mmdMgMM  &  Mi. 
**   Ebendas.  S.  345.    ~    «**   Ebendas.  S.  34«. 
t  Ebendas.  S.  108, 


TT« 

nisferre  mki  In  der  Narmandie  desslialb  grSsstent&eils  mittle  dislor- 
dante  Komplementar-Systeme  bilden  werden. 

Um  diese  mittlen  Richtungen  der  diskordanten  Streichlinien, 
welche  von  den  sich  kreutzenden  Direktionen  der  älteren  und  neueren 
Fagen  und  Klüfte  abhängig  sind ,  näher  bestimmen  zu  können ,  ist  es 
nothwendig,  die  Richtungen  genauer  kennen  zu  lernen,  welche  in  den^ 
westlichen  Theilen  der  kontinentalen  Massen  von  Europa  die  Urfalten- 
nnd  Urspalten-Erhebungen  unveränderlich  befolgen. 

Bei  Erörterung  des  Sjstemes  des  Hunsritcks  (Nr.  5)  wurden  von 
£.  DE  Beaümont  selbst  einige  der  vorherrschendsten  Streichlinien  in 
derüreto^e  bezeichnet,  welche  wirklichen  Urfalten-Bildungen  ihre 
Entstehung  verdanken  und  daher  mit  der  Richtung  der  Urparallel-Kreise 
vollkommen  übereinstimmen.  Im  Morbihan  sowie  in  der  Normandie 
werden  von  Ihm  fernere  Reihen  von  eruptiven  Erhebungen  angeführt, 
welche  wirkliche  Systeme  von  Urspalten-Erhebungen  darstellen  und  da- 
her mit  der  Richtung  der  Urmerldian-Krelse  zusammenfallen. 

Was  die'  Richtung  der  Urfalten  betrifft,  so  wird  man  nach  £.  de 
Beavmomt's  eigenem  Geständnisse  *  bei  einem  Blicke  auf  jenen  Theil 
der  Karte  von  Frankreich,  welcher  die  Bretagne  darstellt,  von  gewis-* 
sen  Streichlinien  der  Schichten  überrascht,  welche  die  Halbinsel  in 
ihrer  ganzen  Breite  durchziehen ,  und  von  welchen  er  die  Streichlinien 
zwischen  Caen  und  Belle-Ule  und  vom  Cap  de  la  Hague^^  nach 
der  Spitze  Penmarch  als  Beispiele  anführt.  Letzte  Linie  bezeichnet 
mit  mathematischer  Genauigkeit  einen  Bogen  des  Urparallel-Kreises' 
unter  40^40'  nördl.  Urbreite,  und  man  braucht  die  Streichlinie  von 
Caen-BeilUle  nur  nich  dem  dieser  Insel  benachbarten  Felsen  von 
Hoedie  zu  führen,  um  eben  so  genau  einen  Theil  des  Urparallel-Kreises 
unter  39^35'  nördl.  Urbreite,  zu  erhalten.  Die  Richtung  beider  Linien, 
auf  Saint'Malo  bezogen,  ist  0.  48^  N.  und  entspricht  der  Direktion 
faora  3 — 4  des  bergmännischen  Kompasses,  einer  Richtung,  deren  weit- 
verbreiteten Einflass  auf  das  Streichen  der  ältesten  Schichten  schon  im 
Jahre  i792  der  sichere  Forscherblick  A.v.Hümboldt*s  erkannt  hatte***. 

Die  Richtung  hora  3 — 4  im  Streichen  der  älteren  Schiefer-Ge- 
birge wird  in  der  Bretagne  noch  an  einer  Menge  von  anderen  Punkten 
vorgefunden  f.  Obwohl  £.  de  Beaumont  wenig  geneigt  ist,  dieselben 
sämmtlich  auf  das  System  des  Hunsrücka  zu  beziehen,  welches  unter 
seinen  Gebirgs-Systemen  die  Urfalten-Erhebungen  Mittel-Europa' $ 
am  vollkommensten  darstellt,  so  bezeichnet  er  dennoch  in  den  Depar- 
tements Ile  etVilaine  und  C6te8  du  Nord  In  der  Umgegend  von  Can- 

*    A.  a.  O.  S.  197. 

*«  Im  Texte  S.  198  findet  sich  „Cap  de  la  Houg$**  angegeben.  Allein 
die  Linie  von  la  Baugue  ^nuch  Pemnarehy  auf  81.  Mala  bezo§;eD,  liafl 
Bach  0*  22^  N.,  wfihrend  £.  de  Bbaumont  aoadrücklich  erwähnt,  daaa  die 
redozirte  Ricbtang*  dieser  Linie  0.  47®  N^,  wesshalb  die  Lesart  »Cap  ia 
la  Bagiu^  aDzunehmen  ist. 
•♦•   A.  a.  O.  S.  17«.    —    t   Ebenda«.  8.  197. 


TT4 

cale,  von  Jugon  und  LumfroU«  Hia  eBimcUlto  StreiekltniOD,  die  er 
demselben  beisählt  und  welchen,  auf  iSfain/^Mo^a  bezogen»  eben&Ui 
die  niUlle  Richtung  0.  48®  N. ,  anstatt  der  ron  ihm  beieiehnettn  Di- 
rektion 0.  42^15'  N.,  zuzuschreiben  seyn  dürfte. 

Auch  von  Pdillon-Boblavb  wurde  das  Streichen  der  SItestca 
Schichten  in  der  Bretagne  zwischen  den  Richtungen  NO.  und  NNO. 
eingeschlossen  gefunden,  und  er  scheint  diese  Direktion  so  konstant  be- 
obachtet zu  haben ,  dass  er  nach  £.  de  Beaüiiovt^s  Mittheilong*  be- 
trofiTen  war,  die  Streichlinien  der  Schichten,  welche  noch  swischen  dem 
Kanal  und  Lotuf emim  von  NO.  nach  SW.  laufen,  an  der  Rbede  yob 
Brest  nach  0.  20—25®  N.  gerichtet  zu  finden. 

Allein  in  der  südlichen  Hälfte  des  Halbinsel-förmigen  breiten  Vor* 
gebirgs  Finisterre  bildeten  die  bereits  geschilderten  paüo-badogenen 
Durcbbruch*Erhebungen,  welchen  die  granitischen  Eruptionen  im  Nor- 
den von  Brest  und  am  Eingange  der  Passage  de  l'lroise  entstsm* 
roen  ^\  ein  krypto-hadogenes  Kulminations«-Massensystein ,  in  welchem, 
den  bereits  entwickelten  allgemeinen  Grundsitzen  der  mecbaBtschea 
Geologie  zufolge,  zwei  Systeme  von  diskordanten  Komplementär- Streicb- 
linien  der  flachen  und  stark-fallenden  Schichten  bestehen  können.  Die> 
sen  Grundsätzen  zufolge  wird  die  Richtung  des  einen  Systems  zwischen 
die  Richtung  der  ursprünglichen  Schichten- Aufrichtungsaehse  0.4S®>\ 
und  jene  der  ostwestlichen  Schichten-Ablenkungsachse  fallen,  nnd  dem- 
selben entspricht  daher  im  Allgemeinen  die  mittle  Dft-ektioii  O.  24® N., 
während  dem  zweiten  diskordanten  Komplementär-Systeme  eine  mittle 
komplementäre  nordnordwestliche  Richtung  zukommen  wird. 

In  simmtlichen  krypto-badogenenKulminatTQns^ystemen  derBre» 
tagne  entsprechen  die  wirklich  beobachteten  Streichlinien  oft  in  obe^ 
rasehender  Beständigkeit  der  aus  theoretischen  Grandsätton  für  das 
erste  diskordante  Komplementar-Streiebsyslem  abgeleiteten  Direktioo 
0.  24°  N.  DuFRENOT  bezeichnet  die  Linien  0.  20<>  N.  —  W.  20«  S. 
als  allgemeine  Richtnngs-Linien  der  kambrischen  Schichten,  deren  star- 
kes Fallen  von  der  (paläo<-hadogenen)  Emporhebung  feinkörniger  Grt* 
nite  herrührt  "^^^  Besonders  in  der  zentralen  ostwestlieh  dislozirten 
Zone  der  Bretagne  herrscht  diese  Richtung  vor,  und  namentlich  wird 
sie  auf  der  Strasse  zwischen  Ploermel  und  Dinan  beobachtet  f. 

t.  DB  BsAUMOMT  erklärt  ferner  die  Direktion  O.  20— 25^N.  als 
jene  der  Glimmerschiefer  und  Gneiss-Schichten  eines  grossen  Theili 
des  krypto-hadogenen  Kulminations-Systems  zwischen  der  Rhede  ron 
Brest  und  der  Isle  de  Bas  ff,  und  die  nämliche  Richtung  findet  sich 
nach  Frapolli  in  den  silurischen  Schichten  der  Halbinsel  Fhästerre 
und  in  den  Glimmer-  und  Chlorit-Schiefern  der  von  zahlreichen  palao- 
hadogenen  Faltungen  umgeformten  Gegend  zwischen  €tmain  und 
(0i<iifiperttt* 

*    A.  a.  0.  S.  97.     -         "^^    Ebend^s.  S.  345. 
*^   Ebenda«.  S.  95.    —      •   f    Ebendas.  S.  96. 
ft    Ebenda*.  S.  97.    ^    fff   Ebendas.  8.  98. 


7?» 

Bi  kann  mtt  Zavenlohi  ervartei  werden«  dats  auch  daanpeiie  Sjh 
Stern  der  oben  ervrihnten  diskordanten  Kompiementar-SirelchlimeB  d^ 
krypto^itadoge&en  KulmioaUoii8»S;^atem6  der  Beobacbtung  der  Geolo^ 
gen  nicbt  entgangen  ist.  Diese  zweite  Gattung  der  diskordanten  Streicb* 
Iioien  der  Schichten  an  den  Knoten-Punkten  älterer  and  neuerer  Fal- 
ten-Brhebungen  ist  es  aller  Wahrsebeinlichkeit  nach  gewesen »  welche 
RiviiRS  in  der  Fendäe  und  an  der  SW.-Kuste  der  Bretagne  beob-* 
achtet  bat,  indem  er  dortselbst  die  Streichlinien  NNW.  nach  SSO,  ah 
jene  der  älteaten  Dislokationen  bezeichnet.  Rivi&rk's  Angaben  beben 
t.  PS  BsADMOMT  bestimmt »  diese  nordwestlich  gerichteten  Dislokation 
Den  seinem  ältesten  Gebirgs-Systeme  beizulegen,  welches  er  unter  dem 
Namen  ,,Sy8tem  der  Vendie^^  (Nr.  1)  zusammenfaast*. 

Das  häufige  Vorkommen  der  Richtung  O.  30^— 25^  N.  in  den 
Stretchlinien  der  ältesten  Schichten  der  Bretagne  veranlasste  femei 
£.  DE  Bbaumont  diese  Direktion  seinem  näcbstäl testen  ^  System  von 
Fim$terre^^  zu  Grund  zu  legen.  Die  diskordante  Komplementär-^ 
Richtung  NNW.  nach  SSO.  und  die  auf  ihr  nahezu  senkrechte  von 
0.  20^ — 35^  N,  sind  jedoch,  wie  weiter  oben  gezeigt  wurde,  überall 
als  Ergebnisa  der  Kreutzungen  paläo-kryptogener  und  paläo-hadogener 
Falten-Senkungen  zu  betrachten.  Die  Systeme  der  Vend^e  und  von 
Flnisierre  beseiehnen  daher  keineswegs  eigenthümttche  Systeme  von 
wirklieben  Schiehten-Aulricbtunga-  oder  Schichten- Verwerfunga-Linien, 
ebenso  wenig  wie  £.  dsBkaumont's  drittes  Gebirgs-Syslem  von  Lang* 
mynd.  Diess  letzte  stellt  ebenfalls  nur  ein  System  von  diskordanten 
mittlen  Streieblinien  solcher  Schichten  dar,  welchen  dureb.dieKreutzung 
gigantegener  Spalten-Erhebungen  mit  kryptogenen  Urfalten-Erbebunge» 
mittle  und  nordöstliche  Streicblinieji  mitgetbeilt  wurden. 

Dass  aocb  in  jenen  Gegenden ,  aus  welchen  dieses  dritte  Gebirgsi»- 
System  herataromt,  die  ältesten  Gebirgs-Systeme  in  vollkommener  Über* 
einstimmung  mit  den  mechanisch-geologischen  Grund-Gesetzen  ent^ 
standen  sind,  beweist  die  vortreffliche  Schilderung  derselben  in  Sxpgk 
WiCK*s  ^Skizze  über  die  geologische  Struktur  von  Nord-Wales^  **, 
in  wdcher  £•  db  Bxajduomt  nachstehende  Stellen  auf  das  Vorhanden- 
seyn  seiner  Systeme  vdn  Longmgnd  und  des  SunerUcks  sowie  des 
Morbihan  und  des  BelcAen  beziehen  zu  können  glaubte  ***. 

^Die  ältesten  Bewegungen,*'  erklärt  Sedowick,  ,>von  welchen  wir 
deotlicbe  Spuren  finden,  sind  jene,  welche  die  Richtung  NO.  veranlasst 
und  den  Gebirgs*Massen  eine  Wellen-förmige  Oberflächen-Bildung  auf« 
geprägt  haben. *^ 

),Weii  später  erzeugte  eine  Reibe  von  Bewegungen  eine  wesi- 
nordwestlicbe  Lagerung,  einerseits  in  dem  alten  Systeme  (der  Schieb* 
ten)  an  dem  nördlichen  Ende  der  Bertoyns^  andererseits  im  oberen 

\  A.  a.  0.  S.  93. 

**   Sbdgwick,  nOutUne  of  ihe  geologieal  siructure  of  North-WaleSy'* 
Proeeedings  ofths  geologieal  Soeieiy  of  London^  f.  IV,  p.  2t2  {1848), 
*^  £.  DB  Bbavmont,  Noüee  mtt  Iss  sgHemes  des  mmUegnes  S.  288. 


TT9 

Systeme  von  Derbpshire.  Der  Vf.  tehreibt  die  «asserordeatteiie  Ver- 
wirrung, welclie  did  Lagerung  der  Schichten  in  der  Kette  derBeneyni 
darbietet,  der  Durchschneidung  ton  zwei  Haapt*Erhebaiig8liiiien  ni, 
▼on  welchen  sich  die  eine  auf  die  alte  nach  NO.  oder  nach  NNO.  fe» 
richtete  Bewegung  besieht  und  die  andere  auf  die  nachfolgende  nadi 
WNW.  gerichtete.  Wahrscheinlich/  fügt  er  hinzu,  „wurden  die  Kon» 
glomerate ,  welche  am  Fusse  des  Kohlen-Kalksteins  von  DenkffMkire 
lagern,  nach  dieser  Periode  gebildet/* 

In  Denbyshire  ist  die  Richtung  der  Urparallel-Kreise  N.  38®  0., 
ein  Winkel ,  welcher  dem  arithmetischen  Mittel  der  Direktionen  NKO. 
und  NO. ,  welche  von  Sbdowick  den  Sltesten  Weilen- förmigen  Eriie* 
bungen  von  Nord-Waie»  zugeschrieben  werden,  hinlänglich  genaa 
entspricht ,  um  die  Überzeugung  fessen  zu  können ,  dass  Sbdowick's 
iltestes  System  von  Waies  mit  den  Urfalten-Erhebungen  der  Erde 
gleichbedeutend  ist.  Die  später  nachfolgenden  westnordwestüdi  ge- 
richteten Bevregungen ,  deren  Schichten-Störungen  Sbdgwick  vorzüg- 
lich in  den  Berwpn9  beobachtete,  sind  aber  die  den  Urfaltungen  nsdi- 
folgenden  Urspalten*Bildungen ,  deren  Richtung  in  Nard^Wtdei  W. 
SS<>  N.  (WNW.  gen  NW.)  ist.  Das  Alter  beider  Erhebunga^ysteme, 
welches  Sbdowick  in  die  Periode  vor  Ablagerung  der  Konglonente 
des  Todlliegenden  versetzt,  bestätigt  die  Ansicht  noeh^ weiter,  dass  er 
in  den  westnordwestlich  gerichteten  Dislokationen  whcklicbe  palao-tils- 
BOgene  Urspalten-Erhebungen  und  keine  neueren  psendo^titanogenea 
Durchbruch-Erhebungen  beobachtet  hat. 

Eben  so  verwerflich  wie  E.  db  Bbauiiont*s  Versuch,  in  SiDO- 
wiCK's  einficher  und  klarer  Schilderung  der  Urfalten-  und  Urqirite»- 
Erhebungen  von  Nord-Waie$  die  Grunde  zu  finden,  um  dieselben  in 
vier  Erhebungs-Systeme  zu  trennen ,  welche  in  Alter  und  Riehtnog  na- 
ter  sich  gänzlich  verschieden  sind,  ist  sein  entgegengesetztes  Bestrebeo, 
das  krypto-gigantogene  Kulmlnation^-Systun ,  weiches  vor  den  primi* 
tiven  Schichten  in  der  Högel-Kette  Longmpnd  gebildet  wird ,  als  ein 
einziges  Erhebungs- System  zu  betrachten.  Die  proto-kryptogeoen, 
nach  N.  38®  0.  gerichteten  Streichlinien  der  ältesten  Schiefer  in  der 
Gegend  von  Church-Streitcn  wurden  wShrend  der  zahlreichen  palSs- 
und  meso-gigantogenen  Dislokationen,  welche  den  Schichten^Aoftich- 
Umgsachsen  der  Gebirge  von  Wales  eine  nordsudliche  ScbiditeD- 
Ablenkungs-Achs0  hinzufügten  und  den  östlichen  Begrenzongs-Randem 
der  silurischen  Formation  vorherrschend  meridiane  Richtungen  gaben, 
nach  N.  25<>  O.  abgelenkt. 

Die  Grauwacken ,  weiche  in  den  Hügeln  von  Longm^md  die  in 
proto-kryptogenen  Richtungen  gefalteten  ältesten  Schiefer  urspröng- 
lich  horizontal  und  daher  diskordant  überlagerten,  wurden  dergeringeia 
paläo-kryptogenen  Schichten-Störungen  halber  durch  die  ältesten  hsdo- 
genen  Falten-Bildungen  in  mehr  ostwestliche  Streichlinien  abgelenkt. 
Sie  erhielten  desshalb  durch  die  gigantogenen  Hebungen  die  Direktion 
0. 42®N.t  während,  wie  schon  bemerkt  wurde,  den  ältesten  stärker  fii- 


777 

lendettSddefiBni  dordidi«  nSndtehen  ttieriditneDSohicUeii'^Me&limgeii 
die  Richtang  N.  35^  O.  mitgelheüt  wurde. 

A  DK  Rbavmoht's  drittes  System  Ton  Lonfmfnd  Ist  den  so  eben 
entwickelten  founden  gemäss  nur  ein  System  von  diskordanten  Streich« 
Uoien   in   dem  krypto-gigantogenen  Kulminations-Kettensysteme  Ton 

Aach  die  krypto-gigantogenen  Hebung8*Rücken,  welclie,  wie 
weiter  oben  angeführt  wurde ,  von  der  ostwestlichen  Haupt-Erhebungs* 
acbse  der  Uretojme  zwischen  Morlain,  LandMüean  und  SahU^Pol* 
it'Lian  abzweigen,  zahlt  er  seinem  Systeme  von  Langmynd  bei. 
Nordoordöstliche  Streich-Linien  der  Schichten- wiederholen  sich  nach 
DüFRKMOT  in  der  westlichen  Hälfte  der  Halb-Insel  bis  zur  Strasse  ton 
Pl§ermel  nach  Dinan  noch  mehre  Male  * ;  stets  kann  jedoch  der 
Nachweis  geliefert  werden ,  dass.  diese  Richtung  nur  mittlen  Längen-* 
Achsen  krypto-gigantogener  Hebangs-Rucken  und  diskordanten  Systemen 
von  Streicb-Linien  der  Schichten  in  diesem  Theile  der  Erde  angehört. 

Weit  glficklicher  als  mit  den  Versuchen,  diskofdanteStreich*Llnien 
in  den  Höben-Z&gen  der  Vendie,  von  Fim$terre  und  Ton  Lon^m^nd 
für  selbftitändige  Erbebungs-Linlen  auszugeben ,  ist  £.  Mb  Isaumowt 
bei  Airfstelhing  seines  k.  Gebirgs-Systems  gewesen,  welches  er  System 
des  Biorbihan  benannte  und  das  den  Urspalten-Srbebungen  des  west« 
liehen  FnnkrHehn  beinahe  vollkommen  entspricht. 

Das  Bestehen  tines  besondem  Erhebnngs-Systems,  welches  im 
Allgemeinen  der  Südwest-Küste  der  Breiagne  und  der  YendSe  parallel 
läuft,  wurde  schon  yon  RitiArb  und  Boblatw  erkannt  **.  Letzter 
bezeicbnet  es  als  einen  der  herrortrelendsten  Züge  in  dem  geologischen 
Bau  der  Breiagne,  dass  ihre  südwestlichen  Küsten  von  einem  Plateau 
begrenst  sind,  welches  das  Innere  des  Landes  überhöht  und  welches 
von  den  in's  Meer  sich  ergiessenden  Flüssen  in  tief  eingeschnittenen 
Queer-Tbälem  durchbrochen  wird.  Dieses  Plateau  erstreckt  sich  von 
Naniee  bis  Quimper  in  einer  Länge  von  mehr  als  60  LIeues  und  ist 
vorzüglich  aus  den  ältesten  Schiefem,  dann  aus  Gnelss,  Granit  und 
Protogyn  zusammengesetzt,  welchen  Boblatb  sämmtUdi  eine  ostsfid^ 
östMche  Lagerung  beilegt  ^lib  bb  Bbaumoiit  rermuthet  jedoch  mit 
vollem  Rechte,  dass  Riviisrb'b  Angabe,  welche  die  Schichten  dieser 
Region  auf  NW.  mit  geringer  Abweichung  nach  Yf.  streichen  iisst« 
jener  von  Boblatb  vorzuziehen  sey  ^^.  Seinen  eigenen  Forschungen 
zufolge  glaubt  er  die  Richtung  dieses  Erhebungs-Systems,  welches  er 
System  von  Morbihan  nennt,  am  besten  durch  eine  Linie  bezeichnen 
zu  können,  die  von  der  Insel  NohrmauHer  nach  der  Insel  Quessant 
von  0.  38<^i5'  S.  nach  W*  MHS*  N.  läuft  und  die  isoliften  Maften 
der  Insel  Jffeeiftc,  Huat  und  der  Halb-Insel  jf^t^eron  mitten  durch* 
schneidef. 

*  DuFRBifOT,  ExpUeaiicH  ds  la  earießBOiogique  de  ta  FraneSi  t.I^  p.  210. 
**  E.  DB  Bbauhort,  N.  $,  l,  8.  d.  M,  S.  135. 
***  Ebenda  S.  137. 


TIS 

Die  6  Lieoet  iaage,  iiMMisl  tekimle  airf  tefanff  btMkteele 
Reihe  Ton  Inseln  und  Klippen  anriielieo  Hotdie  und  0iitt«r#n  liegt 
genau  unter  dem  Urmeridian-Kreiae  von  118H5'  Miiefaer  Ur-Läng«, 
dewen  Riditnng  (0.  43<^  S.)  von  iS.  ra  Bbaüvont^s  Ricbtangt-Iinie 
des  Systems  von  Marbihan  nur  uro  4^45'  abweicht,  mit  RiviBtfs 
Angabe  hingegen  vollkommen  übereinstimmt. 

Das  System  des  Morbihan  ist  daher  uniweifeibaft  ein  einfacbes 
Urspalten-System ,  und  wir  Iiönnen  somit  £.  db  Bb avm okt's  Vemsuthang 
unbedingt  bestätigen ,  dass  dieses  System  eine  sehr  grosse  Verbrettung 
besitzt  *.  Er  findet  die  Richtung  desselben  in  den  Schiefer-GebirgeB 
der  Departements  der  Carrize,  der  Dordogne  und  der  Ckarade 
wieder,  xlhlt  ihm  die  titanogenen  £rhebungs-Röcken  des  GneiMCsiind 
Glimmer-Schiefers  der  Umgegend  yon  Messina  bei,  und  vermutbct 
mit  l^echt  daa  Vorkommen  dieses  Systems  im  Böhmer^Waidt  m  Erz- 
Qebirff  und  in  den  Steppen  der  Vkraine^*. 

Auch  der  TorjEugsweise  eruptive  Gliarakter,  welchen  die  Uiipalteii-' 
Belebungen  an  sich  tragen,  ist  &  db  Bbaumont  nicht  entgangen, 
indem  er  die  Linie  von  Ouem$ey  nach  SiM  de  GuiUaume^  die  von 
dem  Ur-Üeridian  unter  i2iHQ*  östlicher  Ur-Länge  nur  um  einige  Grade 
abweicht,  als  eine  Brliebungs- Achse  bezeichnet,  die  durch  terschiedene 
granitische  Massen  bestimmt  ist  und  gleichzeitig  durch  nehre  ans 
Gneiss  und  den  ältesten  Schiefern  bestehende  Hohen^Rüeken  sich 
kennieiehnet,  welche  in  der  Richtung  dieser  Linie  sich  hinziciien  *^. 

Indem  diese  Hebungs-Linie  an  allen  Orten,  wo  dieselbe  silurische 
Sehlchten  durchkreutzt,  nirgends  bemerkenswerthe  Erhebungen  im 
Gebiete  derselben  bewirkte  f ,  so  sind  die  in  ihrer  Richtung  erfolgten 
Dislokationen  unstreitig  proto-titanogenen  Urspallen^BiMungeD  der  Eide 
zujEUsobreihen,  Da  das  SchlditenstreiGh-System  von  Fmhitrre  in 
dieser  Gegend  und  vorzfi^ich  an  der  Rhode  von  Breii,  Fbapolu's 
Angaben  zufolge  ff ,  auch  häufig  in  den  silurischen  Sehlchten  sieb 
ausprägte,  so  wiid  die  hieraus  abzuleitende  Folgerung  wohl  sehwerlicb 
Einsprache  finden ,  dass  die  Urspalten-Bildungen  im  System  des  Jfer- 
kihtm  älter  sind  als  die  hadogenen  Falten-Senkungen,  welche  die  ens- 
rinen  Schichten- Ablenkungen  und  die  diskordanten  Streich-LiMen  im 
System  von  Finhterre  veranlassten,  und  dass  sie  ebenso  den  noch 
jfingem  emarinen  gigantogenen  Scbichten-Stdrungen  im  System  tod 
L9n§mynd  im  relativen  Alter  vorangehen. 

£.  DB  Bbaumont  sucht  im  Gegentheile  ein  jüngeres  relatives  Aller 
des  Systems  von  M&rbihan  ans  dem  Umstände  nachzuweisen ,  dass  auf 
der  Insel  Queisani  die  ErbebungS'^Rücken  dieses  Systems  die  ostnord- 
östlich ziehenden  Schiebten  des  Systems  von  JFiniBterre  unter  einem 
Winkel  von  beiläufig  60  Graden  durchkreutzen  ff  f.  Diese  DiskoidaDz  ist 


«  A.  a.  O.  S.  138.  -*  **  Ebenda  8. 189-141.  —  «*«  Ebenda  S.  146. 
•  f  Ebenda  S.  146.  —  ff  Ebenda  S.  98. 
f ff  Ebenda  S.  147. 


7Tf> 

jadoeh  «w  deX/UnfomvBg  tiUnogener  Hebungi^RAokM  zu  erklären, 
welebe  In  Mitte  der  bereita  dttrchdie  Urfalien-Bllclungeii 
stark  dialoxirlen  Schichten  entstanden  waren  und  in  vergleicha- 
weise  Jüngern  Perioden  durch  die  emarinen  badogenen  Schichten^* 
ablenkunga- Linien  der  Bretagne,  welche  auch  die  Insel  Que$$ani 
Docb  erreichten,  zu  einem  titano-hadogenen  Kulminationa-Syslenie 
umgebildet  wurden. 

Auch  die  öbrigen  Versuche  £.  db  Bbaumost's,  da»  relative  Alter 
«einer  ersten  vier  Gebirgs  Systeme  durch  Untersuchung  der  diskordanten 
Lagerung  der  Schichten  und  der  übrigen  Verhältnisse  au  bestimmen, 
unter  welchen  sich  seine  Systeme  gegenseitig  kreutzen,  sind  eben  so 
roangdhaft  wie  der  eben  erwähnte,  da  von  ihm  nirgends  der  unvertilg- 
bare  Binfluss  berücksichtigt  wurde,  welchen  die  proto-kryptogeoen 
Falten-Senkahgen  der  Erd-Rlnde  durch  Erzeugung  einer  höchst  gleich-^ 
massigen  saigern  Schichten-Stellung  des  Gneisses  und  der  ältesten 
krystalliniachen  Schieter  auf  das  Streichen  ihrer  Schichten  bei  allen 
ipätem  Hebungen  und  Senkungen  ausgeübt  hat.  Diese  proto-kryptogene 
Schichten-Faltung  war  Veranlassung,  dass  die  primitiven  Gebilde  von 
den  paläozoischen  Sedimenten  beinahe  ausnahmslos  diskordant  über- 
lagert werden,  welche  Erscheinung  sowohl  in  der  iVormomfie  als  an 
vielen  Pntikien  der  Bretagne^  besonders  am  Sfid*Fusse  der  MoniOfne 
nobre-belOaurin,  am  Sud-Ufer  der  Einfahrt  vonBresI,  an  ^tPoinle 
des  E$pagnol$  bis  Kerjean  und  an  der  Süd-Seite  des  Flusses  von 
LmdefTum  ^  sich  in  voller  Entwicklung  zeigt. 

In  dem  Umstände,  dass  die  in  waagrechter  Lage  befindlichen 
palaozoiachen  Schichten  bei  allen  Dislokationen  dos  untern  Erd-Firma- 
ments  eine  weit  grössere  Neigung  zur  Veränderung  ihrer  Streich^Uiiien 
in  ostwestiieher  und  meridianer  Richtung  zeigten,  als  die  senkrecht  ein-* 
icbiessenden  krystallinischen  Schiefer,  liegt  der  Grund  zu  jenen  irrigen 
Voraussetzungen,  welche  £.  db  Bbaumont  zur  Aufstellung  seiner 
Klasrifikation  der  ältesten  Gebirgs-Systeme  der  Bretagne  veranlassten. 
Dieser  Umstand  bildet  aber  auch  den  Schlüssel  zum  Verständniss  der 
Forschangen  aufmerksamer  Beobachter  über  die  Lagerungs-Verhältaisse 
der  primären  Schichten  der  Bretagne,  unter  welchen  sich  vor  Allen 
die  nachstehend^bgeführten  Bemerkungen  von  Puillon-B^wlayb  durch 
ihre  scharfsinnige  Auffassung ,  Richtigkeit  und  Klarheit  auszeichnen. 

„Die  Fels-Massen  der  2.  Gruppe,"  sagt  Boblatb  **,  „(welche 
beinahe  stets  eine  mehr  oder  minder  entwickelte  Schichten-Reihe 
zwischen  den  ältesten  krystallinischen  Schiefern  und  den  Obergangs- 
Formationen  bilden)  zeigen  sich  überall  in  konkordanter  Lagerung 
mit  den*Schichten,  auf  welchen  sie  ruhen,  und  nehmen  einen  grossen 
Thell  des  Beckens  im  Innern  [der  Bretagne]  ein.*' 

•  A.  a.  O.  S.  98. 

^  Pdillon-Boblats,  EtMtne  nur  la  eamflguraiian  iu  ia  eomHtnHan 
l^riofifii»  ie  Im  Breimgns  im  „Mewieir,  im  Mueemm  d^MHeire  «cAirtffls**, 
t.  XV  p.  ec  und  £.  na  BBAmaoifT,  NeHce  #.  I.  eget.  d.  menL  &  141-*  14S. 


780 

„In  den  Cfttei^äu-Nörd  und  !n  FMiierre  geiiSren  #»  sii  dm 
System  der  Schiebten ,  welche  zwischen  NO.  und  NNO.  streiehei!" 
[daher  cum  System  der  Urfalten-Senkungen  in  N.41 — k29  O.j  .nad 
in  einem  Theile  des  Marbihim  and  der  untern  Loire  zu  dem  aach 
080.  ziehenden  Systeme**  [das  zufolge  Riyirre's  bereits  angeföhrten 
Untersuchungen  auf  O.  41— 42®S.,  die  Richtung  der  Ur-Spalteo, 
festgestellt  werden  muss]. 

n Wir  glauben  demnach, "*  fShrtBoBLÄTsfort,  „dassdieHre/a^e 
in  Gebilden ,  welche  sich  sowohl  ihrem  Alter  als  ihrer  Lage  zofolfe 
sehr  nahe  stehen ,  die  Vereinigung  zweier  Systeme  von  Streieh-Linien 
zeigt,  die  beiläufig  auf  einander  senkrecht  stehen 
und  von  welchen  das  eine  ostsüdöstlich  gerichtete  [Unpalten-System 
in  O«  41-^42®  S.]  ,,sich  in  einem  Theile  der  Berge  des  innem  Frank- 
reichs und  der  Pyrenäen  wiederfindet ,  und  das  andere  schon  seä 
langer  Zeit  durch  A.  von  Humboldt  beschriebene,  zwischen  Nord- 
nordost und  Nordost  streidiende**  [Urfalten-System  in  N.  41 — 42*0.] 
„den  gleichen  Gebilden  in  den  Bergen  des  nördlichen  Burop^i 
{England,  Schottland ,  Vogesen,  Sehwarzwald,  Harz  und  Nor- 
wegen) angehörte" 

nich  föge  dieser  bemerkenswerthenThatsachebei,*  sagtPüiLum« 
BoBLATB  weiter,  „dass  die  Theilung  im  Innern  der  Bretagne  die 

Trennungs-Linie  beider  Systeme  bilde Ich  kann  noch  weiter 

es  als  eine  allgemeine  Thatsache  bezeichnen ,  dass  die  Sehichtang 
der  Obergangs-Gebilde  iibcrall  Neigung  zeigt,  die 
Richtung  von  Ost  nach  West  anzunehmen,  ohne  BQcl- 
sicht  auf  das  Alter  und  die  Richtung  der  Schichten ,  welche  diese 
Formationen  zusammensetzen." 

„Aus  diesen  Verhältnissen  geht  in  dem  sfkdilchen  Theite  der 
Bretagne  eine  augenscheinliche  Konkordanz,  aber  in  dem  nördlicfaen 
Theile*  [welchen  paföo-hadogene  Schichten-Ablenkungen  vielfsch 
umgestalteten]  „und  vorzüglich  im  Cot&ntin*'  [welchem  palSo-gigan- 
togene  Spalten-Erhebungen  seine  gegenwärtige  OberflSchen-Gestaituog 
▼erliehen]  „eine  vollständige  Diskordanz  der  Schichten  hervor." 

„Wenn  wir  dieser  Thatsache  noch  hinzufügen,  dass  im  (7o/»n/m 
und  der  benachbarten  Gegend  der  Bretagne  die  Acteen  der  Plateau'« 
und  jene  der  Längen-Th&Ier,  welche  sie  trennen,  nicht  nach  NO. 
gerichtet  sind,  wie  das  Streichen  der  ältesten  Schichten,  die  sie 
zusammensetzen,  sondern  beständig  von  Ost  nach  West, 
so  folgt  aus  der  Zusammenstellung  dieser  Thatsachen,  dass  die 
Achsen  des  alten  Hoch-Landes  nach  seiner  Ausbildung  spatem  Um- 
wandlungen unterworfen  waren ,  und  dass  diese  umgewändelteo 
Achsen  es  gewesen  sind,  welche  die  Streich-Linien 
der  Schichten  der  Übergangs-Formationen  bestimmt 
haben.* 

Diese  ausserordentlich  klaren  und  bestimmten  Bemerkungen  würden 
an  und  für  sich  schon  zur  Beseitigung  jedes  Zweifels  an  der  Angabe 


78t 

genügen,  da»  die  UridleiH  und  Urspalten-Bildiiiigeii  in  der  Bretagne 
schon  ver  der  palaoxoiiehen  Bpoche  in  den  ältesten  Schichten  swei 
Systeme  von  nordöstlich  and  südöstlich  gerichteten  Streich-Linien  aas* 
prägten,  und  dass  erst  nach  der  Ablagerung  der  silurlschen  und  devo* 
oischen  Schichten  ostwestliche  and  meridiane  Dislokationen  des  untern 
Erd-Flrmaments  die  Streich-Linien  der  Schichten  dieser  Übergangs- 
Formationen  ausgebildet  haben  *. 

Es  iat  daher  ein  endgültiges  Ergebniss ,  dass  die  Urtalten^Sjsteme, 
welchen  im  Allgemeinen  £.  de  Beauhont's  System  des  Himennch^e 
(Nr.  5)  beigexählt  werden  kann ,  und  die  ihnen  im  Alter  sonächst  stehen* 
den  Urspalten-Systeme ,  welchen  das  System  des  Morbihan  (Nr.  4) 
vollständig  angehört,  ein  höheres  relatives  Alter  besitzen,  als  das  durch 
paläo-hadogene  Schichten-Ablenkungen  aus  proto-kcyptogenen  Schieb* 
ten* Aufrichtungen  gebildete  diskordante  Streich-System  der  Scbichtefi 
Ton  Pinuterre  (Nr«  2)  und  das  gleichseitig  mit  demselben  entstandene 
Komplementär-System  der  Vendäe  (Nr.  1).  Beide  Schichten-Systeme 
lasst  jedoch  dieser  Geolog  vollkommen  richtig  dem  noch  später  aus  der 
Ereutzung  von  proto*kryptogenen  Schichten-Aufrichtungen  und  paläo* 
und  meso-gigantogenen  Schichten» Ablenkungen  erzeugten  diskordanten 
Streich-Systeme  der  Schichten  von  Lan^mpnd  (Nr.  3)  im  relativen 
Alter  vorangehen. 

£.  nn  BnjiDiioiiT  selbst  ist  weit  entfernt,  die  von  ihm  aufgesttilte 
Alters-Bestimmung  der  Systeme  Nr,  2 — 4  als  einen  letzten  Ausspruch 
der  Wissenschaft  und  als  eine  Grundlage  zu  betrachten,  von  welcher 
man  mit  Sicherheit  ausgehen  könne  **•  Der  Boden  der  Breiagnep 
welcher  ausschliesslich  primitiven  und  paläozoischen  Formationen  an* 
gehört ,  bietet  den  nach  den  Grundsätzen  dieses  Geologen  auszuführen* 
den  Alters-Bestimmungen  der  Erhebungen  keine  genügenden  Anhalts* 
Punkte,  da  die  Bretagne  den  ältesten  Festlands-Bildnngen  angehört 
und  schon  die  Dislokationen  der  Sekundär-Zeit  nur  emarioe  Erhebungen 
erreugten ,  wesshalb  sie  gleich  den  tertiären  Höhen-Bildungen  durch  die 
gewöhnlichen  paläontologischen  Hülfs-Mittel  nicht  von  jenen  der  Primär* 
Periode  unterschieden  werden  können.  Nur  zur  Bestimmung  des  rela* 
tiYen  Alters  der  ostwestlichen  Hebungs-Achsen  der  Bretagne  sind 
Aohalts-Punkte  in  dem  Umstände  vorhanden,  dass  von  ostwestlichen 
Dislokationen  die  Steinkohlen-Schichten  im  Bassin  von  Quimper  noch 
gestört  wurden ,  während  das  östliche  Ende  der  grossen  Hebongs-Achse 
yoü  Lias  und  Jura-Schichten  überlagert  wird.  Diese  wenigen  Anhalts* 
Punkte  sind  hinreichend,  das  Alter  der  hadogenen  Dislokationen  in  die 
Periode  der  Achs-Änderung  zu  versetzen,  die  nach  Ablagerung  der 
Stein*Kohlen  beginnt  und  welcher  allein  die  mächtigen  Eruptionen 
entstammen  konnten,  welche  die  Nord-  und  West-Küsten  Aev Bretagne 
umgeben. 


*  "&.  i»B  BfiAüMoiiT,  N*  f.  1. 1.  d.  m.  S*  146. 
«*  fibendft  S.  161. 


t82 

Da«  ralfltiir«  Alter  der  zahlreiehen  ostwealliehen  DisMalMiieB  io 
der  Bretagne  wird,  wie  bereiti  erw&hnt  warde ,  ▼on  It.  bs  BtAimoirf 
lelbst  in  die  Bildungfl^Bp^eiie  seine«  9.  System»  der  NiederUmäe  oad 
datier  nach  Ablagerang  de«  Zechsteins  in  jene  Periode  Tersetst,  ie 
den  Sehlass  jener  Katastrophe  deatlich  erkennen  lisst,  welebe  die  Rs- 
latiOAS-Änderung  der  Brde  und  die  Ausbildant;  des  untern  Erd-Finm« 
ment«  veranlasst  haben.  Nach  geschöpfter  Übeneogong,  dass  eine 
Reibe  Ton  paläo-hadogenen  Falten-Senkungen  des  neugebildeten  unteni 
Brd-^PImiaments,  welche  sich  vom  Niederrhein  bis  cur  ChaoMtie  iu 
Bein  Irt  dem  Atlanii$ehen  Ozean  erstreckten ,  in  erster  Gegend  das 
emergirte  pallo-hadogene  Uebungs-SysCem  der  Niederlande  (Nr.  9) 
■nd  In  der  Breiagne  durch  gleichzeitige  emarine  Schichten- Ablenkungen 
im  primitiyen  Gebiete  die  dlskordanten  Kompleroentar-Streiehsysteme 
der  Vendie  (Nr.  1}  und  von  Mfttsferre  (Nr.  ä)  hervorrafen  konnten, 
negt  auch  die  Gewissheit  nahe,  dass  gleichzeitige  paUio-hadogene 
Scliichten-Abtenkangen  im  emarinen  Gebiete  der  Urspallen-BriiebaogeB 
der  Normandie  die  diskordanten  StreichrLinlen  der  Sehiehten  im 
System  de«  Beenge  (Nr.  6)  gebildet  haben. 

Mit  der  nftmlicben  Sicherheit  kdnnen  wir  ferner  den  tahtrelclien 
Meridianen  Spalten-Blldoogen ,  welche  die  ZusammeDiiebimgen  der 
Brd-Rinde  bei  der  Ausbildung  des  untern  Brd-Pirmament«  in  der  (per- 
mischen)  Übergangs-Bpoche  begleiteten,  soweit  dieaelbeii  üe  proto- 
kryptogenen  wellenförmigen  Zöge  der  ältesten  Schichten  in  «elbstslln- 
dige  HöheiKSysteme  umformten,  die  Entstehung  des  emadneii  krjplo- 
flgaiitogeiiett  Kubnbialions-Systems  von  Lengmpnd  (Nr<3)  tMcbreibea. 
B^  n&mliehen  palSe-gIgantogenen  Spalten*Bildangen  haben  endllck 
durch  ihre  Kreutzung  mit  Urspalten^Brhebungen  die  emergirten  tltanc- 
gigantogenen  Kulminatlons-Systeme  von  Fore%  (Nr.  7)  und  von  JVertf- 
Bngimid  (Nr.  8)  gebildet. 

Das  von  ]ft.  BB  Bbaümoht  iwiscben  die  Zelt  der  Ablagenmg  des 
F#^etefi*Sand«tetn«  und  jene  des  bunten  Sandsteins  versetzte  Sjslem 
de«  JtAcInii  (Nr.  10)  kann  «eines  unpassend  gewihlteo  Namen«  halber 
ieicbt  mit  den  in  den  Beginn  der  Kreide-Periode  ftdienden  meao-gigan- 
togenen  iland*Bildong«n  des  Oberrhein^naie  verwechselt  werden, 
wkhrend  es  nur  die  Bildung  der  ältesten  Erhebungen  Im  Innern  der 
Vegeeem  «nd  de«  8chwartewmld$  bezeichnet.  Dasselbe  weicht  foa 
der  Richtung  de«  Systems  von  Lengmynd  (Nr.  8)  nur  um  4^  gegen 
Nord  ab«  Es  ist  gleich  demselben  ein  krypto-gigantogenesKulminatioiii- 
Sy«tem,  welchem  jedoch  al«  einer  emergirten  Bmporhebong  eine  genan 
bestimmbare  Alters-Bpoche  zukommt.  Bei  dem  emarinen  Hebungi- 
Systeme  von  Lengmgnd  muss  es  hingegen  unentschieden  bteibeo, 
ob  die  merldianen  Hebungen  in  demsdben  bei  der  Ausbüdmig  der 
meso-gigantogenen  Hebungs-Achse  im  westlichen  Thelle  von  ÜUei 
oder  bei  jener  des  palSo-gigantogenen  Ost-Randes  der  silurtscheo  ood 
devonischen  Gebilde  von  Wales  entstanden  sind«  Die  proto*kryptegenen 
Streich-Linien  der  ältesten  Schiefer  und  die  kiyfrtD-ludogenen  der 


GrtvMeUD,  waickt  diese  Sdiiefer  dukordant'  übeddgam;  9«riM 
wahrscheinlich  in  jener  Periode  nach  Nerden  abgelenkt,  in  wacher 
sahlretehe  Irapp-GangbildoDgen  die  Gegend  iwtschen  Mat^mneff 
and  Church-Slretion  in  nordsüdlicher  Richtang  disloiirten«  Auch  in 
den  Malvem-  und  Aberley-EiUs  am  östlichen  Seakungs-Eande  der 
Gebirge  Ten  fKotes  finden  sichsölohegigaotogene  Ausbrttch-BriiebaBgeB. 
Es  liegt  desshalb  die  Verroothung  nahe,  die  AosbHdangs^Periode  des 
Systems  Yon  Longmynd  mit  der  Entsteliang  dieses  Senkitngs^Raiides 
ia  Verhindang  zu  setxen,  weicher  Tom  nordösUichen  finde  des  Wenioehf* 
Rückens  bis  sur  ^evern^Mündaag  in  ununterbrochener  nordsadlioher 
Richtang  hinzieht  und  auf  der  langen  meridianen  Linie  zwischen 
Neweni  und  Newport  dnrch  zusammenhängende  Ablagwangeo  dee 
lodtiiegenden  und  des  bunten  Sandsteins  begrentt  wird. 

Bei  Aufstellung  der  Mehrzahl  jener  Gebirgs^Systeoie,  welche  so 

eben  der  Anafyse  unterworfen  wurden,  hat  £.  M  Bsaum^nt  die  schon 

seit  längerer  Zdt  durQh  A.  vok  Humboldt  aufgestellte  Ansicht  gänzlich 

onbeachlet  gelassen, 

„dass  in  jenen  Fällen,  wo  die  Strelchungs-Llnle  der  anfgeriehteten 

Schichten  nicht  der  Achse  der  Ketten  parallel  ist,  sondern  dieselbe 

durchschneidet,  das  Phänomen  der  Aufrichtung  der  Schichten,  die 

man  selbst  in  den  angrenzenden  Ebenen  wiederholt  findet,  Uter  sejra 

moste  als  die  Hebung  der  Kette**  ^. 

Die  Nichtbeachtung  dieser  einCftchen  und  richtigen  Ansicht  des 

deutecben  Meisters  haUe  zur  Folge»  dass  £.di  BMimoiit  seihet  in  den 

durch  nehrmalige  Hebungen  und  Senkungen  hervorgehfachten  die« 

kordantea  Streich-Linien  der  primär en  Schichten  noch  stets  orthodrome 

Längen-Achsen  von  einmal  gehobenen  Kettei^Qüedern  seiner  Gebirge« 

Systeme  zu  erkennen  glaubte.  Ebenso  werden  von  ihm  ohiM  Bedenken 

sammtliche  sekundäre  und  tertiäre  emarine  Hebungen  im   primären 

Gebiete  als  ursprüngliche  Dislokationen  der  ältesten  emergirten  Höhen«* 

Bildungea  betrachtet,   während  sie  dortselbst  nach  allen  Regeln  der 

Wahrscheinlichkeis-Rechnung  eben  so  häufig  entstanden  seyn  mftssen» 

als  auf  gleicb-grossen  Flächen^Riuinen  des  Meeres-Bodens  sieh  in  den 

gleichen  Alters^Epochen  emergirte  Höhen-Systeme  gebildet  haben. 

Bs  ist  begreiflich,  dass  letzte  Irrudg  vorzuglich  nur  bei  Aufstellung 
der  primären  Hebungs«Sjstenie  möglich  ist.  Bei  Erforschung  der 
sekundären  und  tertiären  Gebirgs-Systeme  verfiel  £.  db  BsAeMOiiT  eben 
so  häufig  in  den  entgegengesetzten  Irrthum,  indem  er  eine  Anzahl  von 
sekundären  und  tertiären  Postemersions-Systemett,  welche  aus  Ober* 
lagerungen  von  submarin  entstandenen  primären  Hebungs«Rucken  ge^** 
bildet  wurden,  fiir  wirkliche  emergirte  sekundäre  und  tertiäre  Hdbungs- 
Systeme  ausgab. 

In  letztem  Fehlgriffe  nuiss  die  Ursache  erkannt  werden ,  wesshalb 
wir  in  £.  ns  Bküomont*«  eiUtem  Oebirgs-Systeme  des  2%ftri»f  nr-  und 


^  A.  v^  HMasoM»  Keanos  1,  S*  Sie. 


Bikmer-WüUei  die  bereite  im  Sytteme  des  MmrUkm  i 
Ürfpalten»Brheb«ogen  und  in  teinem  xwölfteD  Gdiligs-Sjeteoi  dei 
Er»*Gebir§$  die  Urfklien-Bildoogeii  im  System  des  Bwurüek  tarn 

iweiten  Male  dargestellt  fioden. 

Der  Ur-Merldian  unter  129^  35'  dsUicber  Ur-L§nge  beteiehnetit 
MitUl-DeuUcMimd  eine  der  ausgedehntesten  Urspalten-ErhebongeB, 
Von  dem  Durchbräche  des  Nab-FlusMes  bei  Neutiadi  in  der  Mer- 
P/Vite,  unter  34^  5'  nördlicher  Ur-Breite,  bis  au  den  in  die  Nahe  der 
We$er  bei  Münden  reichenden  Ausläufern  des  Kaufunger-^Walii, 
unter  36^  25'  nördlicher  Ur*Breite,  beseichnet  dieser  Ur-Meridlan  in 
einer  Ausdehnung  Ton  30  deutschen  Meilen  in  ununterbrochener 
Reihen*Folge  die  HebungsrQcken-Linien  der  südwestlichen  Rand-Er- 
hebung des  Pichtel'Oebtrg$t  die  südwestlichen  Steil-Abf&lle  des  sUa- 
rischen  $chiefer«Plateau*s  des  Franken-WaldBf  die  Haupterfaebungs- 
Aehse  des  TAttrtftj^er-fFoltfs  und  die  gemeinschaftliche  Längen-Achse 
der  isolirten  Erhebungen  des  JlCetstners  und  des  Kaufungtr-WaLdi. 
Ungeachtet  die  beiden  leisten  Erhebungen  von  buntem  Sandstein  über- 
lagert werden,  sind  sie  dennoch  dem  paläo-titanogenen  ErnptiT-Sjstem 
des  TMuin§er^Wald$  als  ante-submarine  Forteetiung  desselben  bei- 
stitählen.  Zechstein-Gebilde  begleiten  die  Nordost^Abhänge  dieser 
beiden  isolirten  Erhebungen  in  der  gleichen  Richtung  wie  den  Südwest- 
Fttss  des  Tkl!tTinger''Wald$,  und  dieselben  besitsen  mit  letxtem  Gebirge 
die  völlig  gleiche  ursprüngliche  Brhebangs-Achse«  Diese  Erheboogs- 
Aehse  ist  auch  den  südwestlichen  Rand-Erhebungen  A^Flchiel-Oebirgt 
gemeinschaftiteh.  An  dem  titano-gigantogenen  und  daher  Gold-führendea 
Koiminations-Knoten  des  Oeh$enkapf$  beginnen  dieselben  und  reichen 
bis  zu  den  leisten  Abfällen  des  FicMtl-Gebirgn  am  JVM-Durchbruche 
bei  NeuHadi. 

Von  letstem  Orte  bei  Schloss  Neuhaus,  am  Ausgangs-Thore  des 
0«iiiiif-Durchbnichs  xwischen  Pmmou  und  JLtns,  bezeichnet  der  ge- 
nannte Ur-Meridian ,  welcher  die  Achse  der  plutonlschen  Erhebungen 
des  ThOringer-WfUds  bildet,  auch  die  mittle  Längen-Achse  der  Zone 
der  krystalltnischen  Schiefer  des  Böhmer-Waldi.  In  gleichem  beider- 
seitigem Abstände  von  dieser  Längen-Achse  ist  diese  Urgebirgs^Zone 
auf  der  Südwest-Seite  von  der  Asehach  bei  Effertingen  bis  zur  Nah 
und  ebenso  an  den  gegen  das  Innere  Böhmens  gerichteten  Nordost- 
Abfällen  von  paläo-titanogenen  Ausbruch-Erhebungen  begleitet«  Ihre 
symmetrische  Lage  lässt  keinen  Zweifel  bestehen,  dass  die  Längen-Achse 
des  Thüringer-Walds  auch  die  mittle  Längen-Achse  der  breiteren  Zone 
der  BerzyniBchen  Ur-6ebirge  bildet. 

Die  gemeinschaftliche  von  der  Donau  bei  Asehach  bis  sor 
Weser  hei  Münden  62  deutsche  Meilen  sich  fortziehende  Längen-Achse 
der  emarinen  Urspalten-Erhebungen  des  Böhmer-Walds,  der  südwest- 
lichen Ränder  des  FicMeUGebirgs  und  FrankenrWalds^  der  emer- 
girten  Urspalten-Erhebungen  des  Thüringer-Walds  und  der  ante- 
submarinen  titanogenen  Post-Emersionen  des  Meissnere  und  Kavr 


76sr 

ftai§er-WaldM  besitit  in  ihrer  tüdd«Ütchen  Hälfte  die  Richtung  N.  49^  W. 
uod  in  der  Nord-Hälfte  die  DireliUon  K  M^Yf.  —  Die  mitüe  Richtang 
der  gemeinschafUichen  Kelle  des  Thürin0er-  und  Bökmer-WiUdM  ist 
daher  in  Mitte  der  beiden  Gebirgs-Zuge  N.  43^  W.,  wihrend  dieselbe 
Ton  E.  DK  BsAUMONT  uoi  8^  grösser,  W.  40^  N.,  angegeben  wird.  Die 
io  teUter  Richtung  gesogenen  Linien  entsprechen  aber  keineswegs  der 
gemeinscbaftUGhen  Lfingen-Achse  beider  Wald-Gebirge.  Denn  eine  in 
dieser  Richtung  von  der  Kuppe  des  Afettsii^r«  södwärts  gezogene  Linie 
Mi  schon  am  südöstlichen  Ende  des  7Aftriit^«r-ira/<f«  ausserhalb  der 
£rhcbongs-Linie  desselben,  während  der  den  Kaufunger-Wald  und 
MeUsner  berührende  Ur-Meridian  unter  129^  35'  östl.  Ur-Länge  im 
TMUrwger-Waide  durch  die  Gipfel  des  üretfendtfr^ra  und  iit#e/6er^«t 
desDoitnersAmc^f,  Heerfter^s  und  i?1ns/ef'6er^s  beseichnet  wird  und 
bis  in  die  Nähe  von  Sleinheide  mit  der  Wasserscheide-Linie  des 
TMtringer-Waldi  susammenfällt.  Die  Linie  unter  W.  40^  N.  beruhet 
weiter  im  Süden  ebensowenig  auf  gleichlaufenden  Hebungs^Rücken ;  denn 
sie  läuft,  abweichend  von  der  Richtung  der  Urspalten-Zöge ,  über  die 
Orte  TeuMchiiUz  im  Franken-Walde,  Weissenstadt  und  Wunsiedl 
m  Fichtei-Oebirge.  Sie  zieht,  ohne  den  Bdhmer-Wald  za  berühren, 
über  Reicheneiein  am  linken  Ufer  der  obern  Moldau  nach  FreUtadi 
ond  erreicht  die  Ufer  der  Donau  zwischen  €hrein  und  Ip$  in  der  Mitte 
iwischen  den  Ausläufern  des  Böhmer-Walde  und  Or  einer -Walde. 

Dem  Ur-Meridian  unter  129^  östlicher  Ur-Länge  laufen  von  der 
Asckach  in  Ober-Oeterreich  bis  zur  Mündung  der  LfSihe  in  die  Nah 
die  Formations-Scheidelinien  zwischen  den  kristallinischen  Schiefern 
und  den  eruptiven  Gesteins-Massen  im  Allgemeinen  parallel.  Er  be- 
zeichnet ferner  am  Südost-Rande  des  Fichtel-Gebirge  und  ^onÄrett^ 
Walds  die  Scheide-Linien  zwischen  den  primären  Schiefern  einerseits 
und  anderseits  zwischen  den  abwechselnd  Streifen-artig  dem  Fuss  beider 
Gebirge  angelagerten  Gebilden  des  bunten  Sandsteins  und  Muschelkalks. 
Noch  TOllstandiger  folgt  die  Richtung  der  Formations-Grenzen  zwischen 
den  Steinkohlen-Schichten  und  Porphyren  des  ThUringer-Wcdde  einer- 
seits und  den  so  eben  genannten  Trlas^Gebilden  des  Reckens  von  STAlk- 
ringen  anderseits  der  Richtung  der  Ur -Meridiane.  Der  129.  Urlängeo- 
Grad  bezeichnet  endlich  den  schmälern  Streifen  von  Zechstein  am 
Sudwest- Abhänge  des  Thikringer-Walde ,  während  im  Meieener  und 
Kaufunger-Walde  die  permischen  Gebilde  vorzugsweise  dem  Nord- 
Abbange  in  der  Richtung  der  Ur-Meridiane  anlagern. 

Die  Beziehungen,  welche  zwischen  den  so  eben  angedeuteten 
Formations-Scheidelinien  und  der  Erbebungs-Linie  des  ThSringer-^ 
Walde  und  zwischen  ihnen  und  der  südwestlichen  Rand-Linie  des 
Franken- Walde  und  Fichtel-Oebirge  bestehen,  liefern  die  unwider« 
sprechiichsten  Beweise,  dass  die  erste  Ausbildungs-Periode  beider 
Gebirgs-Formen  in  die  Zeit  zwischen  die  Ablagerung  der  Steinkohlen  und 
jene  des  Zechsteins  fallt  und  daher  mit  £.  de  Beacmont*^  System  von 
Nord-EngUmd  (Nr.  8)  im  relativen  Alter  übereinstimmt    Allerdings 

Jahrgang  1655.  ,50 


786 

haben  Tor  Entstehung  der  jarassitchen  NioderiGhlage  sahfareklie  Dtdo- 
kationen  die  Trias-Gebilde  am  südwestlichen  Abbange  des  TMOriMger- 
Walds  and  Fichtel-Bebirgt  über  das  Niveau  der  Jura-Meere  empor- 
gehoben und  die  horizontale  Lagerung  derselben  vielfach  gestört  ^ 
Diese  Dislokationen  sind  jedoch  keineswegs  mit  der  ersten  palao*titaBS- 
genen  Urspaken -Bildung  zu  verwechseln,  welche  die  südöstliche  Raod- 
Begrenzung  des  Ficht el-Gebirg$  und  die  Eruptionen  im  TMtrhuger- 
Walde  erzeugte,  sondern  sind  vorzugsweise  meso-hadogenea  und 
meso-gigantogenen  Schichten*Slörungen  zuzuschreiben,  welche  die 
gerad-linige  Hebungs- Rückenlinie  des  Thünüger-Walds  viellacfa  unter- 
brachen, die  hado-gigantQgene  Wasi^rscheide-Linie  des  Fraakenr 
Wald»  ausbildeten  und  den  Thälern  der  Werra  und  ihrer  Neben-Flusse 
am  Süd-Fusse  des  Gebirgs  vorzugsweise  ost-wesUiche  und  meridiane 
Richtungen  und  Biegungen  roittheilten. 

Aus  diesen  Gründen  sind  die  selbetstandigen  Erhebungen  der 
Trias  am  Fasse  des  TMarkugerWaldB  theils  der  Post-fimersion  sob- 
mariner  Urspalten-Rücken ,  theils  sekundären  hado-titanogenen  uad 
giganto-titanogenen  Durchbruch-Erhebungen  beizuzahlen.  WahrscbeiB- 
lich  haben  die  zahlreichen  Ablenkungen  der  UrspaUen-ErbebongeD  ia 
ostwestlichere  Richtungen ,  wie  solche  besonders  im  Frankemr-Walie 
und  im  BayariacAenItVilife  vorkommen,  Hrn.  £.  db  Bk^umont  veranlasst, 
die  mittle  Längen-Achse  der  vereinten  ThSaringer-  und  BbbmerwaU' 
Gebirge  auf  W.  40®  N.  festzusetzen.  Im  Böhmer-Walde  halt  seine 
Angabe  die  Mitte  zwichen  der  Richtung  N.  43®W.  der  mächtigen 
endogenen  Urspalten-Erhebungen  und  der  Direktion  W.  34®  N.  der 
exogenen  Zusammenziebungs-Spalten  der  eruptiven  Massen  dieses 
Gebirgs. 

Unter  den  letzten  ist  die  grossartige  Spalten-Bildung  in  Mitte  der 
Meilen-breiten  Eruptionen  des  Porphyr-artigen  Granits  auagezeicfanet, 
welches  Ausbrach«Gestein  zwischen  den  primitiven  Schiefem  des 
Bbhfner-WaldB  und  des  Bayeriichen  Wald»  aufgestiegen  ist  In 
Mitte  dieser  Eruptiv-Zone  bildete  sich  eine  ausgedehnte,  9  Meilen  lange 
Zusammenziehungs-Spalte ,  welche  vom  Weiler  Brück  zwischen  den 
Märkten  Orafenau  und  Regen  beginnt  und  sich  in  ununterbrochenen 
Zusammenhange  über  Vieehtach  bis  nach  ThierUtein  hinzieht,  wo 
dieselbe  vom  liegen  zwar  unierbrochen  wird,  aber  selbst  jenseits 
desselben  sich  noch  weiter  verfolgen  lässt. 

Die  EigenthünUichkeit,  dass  der  eine  Bestandtheil  des  Porphjr- 
artigen  Granits,  der  Feldspath,  früher  zur  Erstarrung  gelangte  als  der 
dieser  eniptiven  Masse  beigemengte  Quarz,  hatte  an  vielen  Orten  das 
regelmässige  Verhältniss  zur  Folge ,  dass  die  bei  Erstarrung  des  Feld« 
Späths  gebildeten  Zusammenziehungs-Spalten  mit  Quarz  Gang-aitig 
erfüllt  wurden ,  während  der  seiner  Quarz-Beimengung  zum  grossten 
Theile  beraubte  Granit  in  der  Nähe  der  Spalten-Ränder  zu  Granolit 


*"  £.  DB  Bbaumont,  Naiiee  sur  U»  #y#frai«ff  dei  mami§gms9  S.  58S. 


78T 

umgewandelt  wurde.  Durch  diese  Torgftnfre  bildete  sich  bei  Erstalming 
der  Granlt*Massen  xwisehen  dem  Böhmer-  und  Bayerischen  Walde 
die  Ton  Granulit  begleitete  Quarx- Ausscheidung,  welche  die  lange  Zu- 
ummenirefaung^-Spalte  «wischen  Brück  und  Thterhtein  erfüllte,  bei 
den  Senkungen  der  Spalten^RSnder  über  dieselben  emporgepresst  wurde 
uDd  bei  Erstarrung  der  allmählich  emporgestiegenen  Quarz-Massen  jenes 
sonderbare  freiftebende  Mauer-  und  Ruinen-artige  Gang-Gebilde  formte, 
das  unter  dem  Namen  des  Pfahls  eine  geognostische  Berühmtheit 
erlangt  hat. 

Die  Richtung  der  Zusammen! iehungs-Spalten  ist  ausschliesslich 
Ton  der  mittlen  Längen -Achse  der  eruptiven  Massen  abhSng'g,  welche 
die  Erd*0berfl8che  überlagerten  und  durch  ihre  allmähliche  Er- 
starrung und  hiebei  stattfindende  Zusammenziehung  die  I  ntstebung 
dieser  exogenen  Spalten  veranlassten.  Die  Richtung  derselben  hängt 
daher  keineswegs  von  der  Richtung  jener  endogenen  Spalten-Bildungen 
ab,  durch  welche  die  Eruptiv^Geateine  an  die  Oberfläche  traten,  son-. 
dern  von  den  allgemeinen  Umrissen,  welche  die  Überlagerungen  der- 
selben an  der  Oberfläche  annahmen.  Es  wurde  bereits  erinnert,  dass 
dieZusammenziehung8*Spalte  des  Pfahls  die  Mittel-Linie  der  eruptiven 
Überlagerungen  des  Porphyr-artigen  Granita  xwischen  dem  Böhmer'- 
und  Bayerischen  Walde  bildet  und  daher  eine  eben  so  regelmässige 
exogene  Linie  ist,  wie  die  endogenen Spalten^Linien,  deren  Richtungs- 
Bestimmungen  uns  im  Vorliegenden  beschäftigen. 

Bei  den  Ermittlungen  wirklicher  Erhebungs-Achsen  der  Gebirge, 
die  aus  den  untersten  Tiefen  emporgestiegen  sind ,  ist  die  andern  Ge- 
setxen  folgende  Richtung  der  exogenen  Spalten- Gebilde  von  jener  der 
endogenen  Ausbrüche  und  Spalten-Erhebungen  wohl  zu  unterscheiden, 
da  erste  nur  dem  Erstamings-Proresse  jener  ungefügten  eruptiven 
Massen  entstammen,  die  sunächst  die  Erd-Oberfläcbe  überlagern,  wäh* 
rend  letzte  den  regelmässig  gefügten  innemTheilen  derErd-Rinde  ihre 
Lage  und  Richtung  verdanken. 

Es  mögen  diese  Bemerkungen  dazu  dienen ,  die  weitverbreitete 
Meinung  zu  berichtigen,  welche  dem  Böhmer-Walde  eine  mehr  der 
ostwe^tliehen  Richtung  zugeneigte  Achse  beilegt,  und  £.  db  Bbaumomt's 
11.  Gebirgs-System  des  Böhmer-Walds  und  ThfSartnger'Walds  auf 
das  System  der  paläo-titanogenen  Urfalten-Bildungen  zurückzuführen, 
mit  welchem  auch  das  proto-titanogene  System  des  Marbihan  (Nr.  4) 
die  völlig  gleiche  ur-meridiane  Richtung  theilt* 

£.  DE  Beaumomt  hat  seinem  nächstfolgenden  12.  Gebirgs-System 
die  Namen  des  Erz-Oebirgs,  der  Cble-dor  und  des  MentPilas  bei* 
gelegt  und  die  Richtung  TOn  NO.  nach  SW.  oder  O.  40®  N.  nach 
W.  40*  S.  als  die  mittle  Direktion  dieses  Systems  festgesetzt  *. 

In  den  ältesten  Schiefem  des  ErzOebirgs  hat  er  selbst  das 
System  des  Marbihan  (Nr.  4)  **  sowie  jenes  des  Hunsrüeks  (Nr.  5)  <^ 

*  £.  DB  BsAUMoifT,  Noiie0  sur  Um  tysUmes  des  wumtagnss  S.  404. 
'  **  Ebenda  S.  140.  —  •**  Ebenda  S.  15«  und  17«. 

50* 


788 

mkl  daher  ancfi  die  Existenz  der  ürfalten-  and  Urepallen-ErhelNiBgni 
nachgewiesen.  Aus  dem  Umstände,  dass  das  dstliefae  ante-snbmaiine 
Ende  der  proto^kryptogenen  und  proto-titanogenen  Massen-Erbebuiifeii 
des  Erz'Gebirgs  von  Nieder-Schöna  bis  Teplitz  mit  Quade^Sand• 
nein  und  Planer- Kalk  überlagert  ist,  glaubt  E.  de  Braumomt  folgen 
tu  können,  dass  im  Erz-Oebirg  zur  Zeit  der  Kreide- Abbgening 
Hebungen  in  der  Richtung  von  NO.  nach  SW.  stattgefunden  haben.  Allein 
das  von  Stufen  der  Kreide-Formation  überlagerte  Gebirgs-Eade  ist 
während  des  Absatzes  derselben  keineswegs  in  nordöstlicher,  sondeniin 
ostwestlicher  Richtung  gehoben  worden.  Hiebei  wurden  nicht  nor  die 
ante-submarinen  Urfalten-Erhebungen  des  Schneebergf  and  der 
8äch9i9chen  Schweitz  als  ein  krypto-hadogenes  kretaaeiscbes  Kal- 
minations-Massensystem  emergirt,  sondern  auch  der  ganze  emariae 
proto-kryptogene  Südost-Rand  des  altern  Erz-Gebirgtf  vom  Bineh- 
berg  und  Spitzberg  bis  Zinnwald  durch  mehre  meso-hadogene  Pal- 
tungen zu  einem  emarinen  krypto*hadogenen  Kulmina^ions-Kettensyatenie 
umgewandelt. 

In  der  Cbte-dPor  haben  andere  Ursachen  eine  vorherrschend 
nordöstliche  Richtung  der  Uöhen-Zöge  veranlasst.  Dieses  Gebirg  bildet 
ein  submarines  Urfalten-System ,  welches  nach  Ablagerung  des  Jara- 
Kalks  über  das  Niveau  der  damaligen  Meere  emportauchte,  wozu  das 
Zurücksinken  derselben  bei  tieferen  Einbettungen  wahrscheinlich  die 
einzige  Veranlassung  gab. 

Das  Gebirgs-System  des  Mont-Piloi^  welcher  sich  den  Haopt- 
Repräsentanten  des  12.  Erhebungs-Syslems  beigezählt  findet,  ist  eine 
Urfalten-Erhebung,  welche  schon  zur  Zeit  der  Steinkohlen-Abiagening 
bestanden  haben  muss,  da  der  Süd-Rand  des  Steinkohlen-Beckeos  tod 
Saint'Etienne  in  seinem  allgemeinen  Verlaufe  in  der  Richtung  der 
Urparallel-Kreise  an  die  Gneiss- Gebilde  grenzt,  aus  welchen  der  Nord- 
west-Abhang des  Mont'Pilas  grösstentheils  zusammengesetzt  ist  Der 
bis  an  die  Rhone  zwischen  Ftenne  und  Givor»  sich  erstreckende 
Hebungs-Rücken  des  Mont-Pilas  ist  unter  dem  Urparallel-Kreise  tod 
34®  90'  nördlicher  Ur-Breite,  in  dessen  Verlängerung  jenseits  derHAnne 
der  Ort  Si'Laurent'de-'Murea  liegt  Der  granitiache  Ausbnieiii 
welcher  bei  Vespilli^e  die  Schichten  des  Jura-Kalks  dislozirte,  liegt 
daher  nicht  in  der  Verlängerung  der  kryptogenen  Hebungsröckeo-  und 
Ausbruch-Linie  des  Mont-PilaSt  sondern  um  5  Minuten  der  Ur-Breite 
südlicher,  wesshalb  auch  die  Folgerung  bezweifelt  werden  muss,  da» 
die  erste  Erhebung  des  Mont-Pilas  nicht  nur  nach  Ablagerang  der 
Steinkohlen ,  sondern  selbst  nach  der  Ausbildung  des  jurassischen  Te^ 
rains  erfolgt  ist  *. 

Hinsichtlich  der  jüngsten  8  Gebirgs-Systeme  (Nr.  13—20),  welche 
fi.  DE  Beaümont  aufstellte,  k'Önnen  wir  ans  auf  wenige  allgemeine 
Bemerkungen  beschränken. 


£.  BB  Bbaumont,  NoHee  nur  let  s^timti  des  wiatUMgitei  S.  4o5. 


789 

la  die  itunnisehe  Zeit  der  Kreide*Ablageruog  fallt  nicht  nur  die 
5  Meäeo  lange  kolottfale  meso-gigantogene  Erhebung,  welche  vom 
Monte  VUo  his  lum  Monte  Aibergian  reicht  und  da«  Ton  Melkt 
im  Fraila-Thale  bis  zum  Mont  Tabar  sich  erstreckende,  1 1  Meilen 
lange  Uripalten^System  am  Knoten-Punkte  beider  Dialokationi-Linien  lu 
dem  giganto*litanogenen  Kulmtnations-System  des  Monte  Vt9o  (Nr.  11) 
umformte*  Auch  die  meisten  Umwälzungen ,  welche  die  gegenwärtige 
Oberfläehen-Gestaltung  der  Pyrenäen,  der  westlichen  und  östlichen 
Aipen  veranlassten,  gehören  dieser  Epoche  an. 

£.  na  BsADMONT  erkennt  selbst,  dass  der  Monte  Vi$o  gleich  der 
Mehrzahl  der  alpinen  Gipfel  seine  absolute  gegenwärtige  Höhe  mehren 
successiven  Hebungen  verdankt  \  vergisst  jedoch  stets  den  Einfluss  zn 
berücksichtigen,  den  das  Vorbandenseyn  der  altern  Hebungen  auf  die 
mittlen  Längen-Achsen  und  den  Innern  Schichten-Bau  der  Kulminations- 
Erhebungen  ausüben  musste.  Das  Streichen  der  Schichten  N.  15®  W. 
ist  am  Monte  Viso  auf  die  Nähe  dieses  giganlo-Ütanogenen  Kulmination«- 
Knotens  beschränkt.  Denn  schon  am  Passe  Tracenierat  der  aus  dem 
Frai/a-Thale  in  das  der  Maira  föhrt,  fand  Sismonoa,  dass  die 
Schichtung  auf  der  Seile  von  Piemont  wie  jenseits  Im  Thal  der  Ubaye 
nach  SW.  föllt  **. 

In  den  Cotiuchen  und  ChrayUchen  Alpen  sind  die  Hebungs- 
Röckenlinien  in  den  präformirten  Richtungen  der  altem  und  neuern 
Klüfte  so  deutlich  entwickelt ,  dass  nicht  der  geringste  Zweifel  darüber 
bestehen  kann,  dass  das  Phänomen  dieser  regelmässigen  Ausbildung 
der  Hebungs-Rücken  den  wahren  Ausdruck  für  die  Dislokationen  des 
Erd-Innem  bildet  und  dass  die  in  allen  Zwischen-Richtungen  zu  beob- 
achtenden Streich-Linien  der  Schichten  und  endogenen  Gänge  nur  den 
Schichten-Ablenkungen  ruzuschreiben  sind,  welche  bei  den  in  andern 
Richtungen  den  ersten  Schichten-Störungen  nachfolgenden  Hebungen 
stattfanden. 

Hinsichtlich  der  Pyrenäen  finden  wir  bei  £.  nE  Bbaumont  selbst 
eine  Angabe  von  Eurochbr,  wonach  die  Pifreiidlen  sieben  aufeinander 
folgenden  Hebungen  bis  zum  Schlüsse  der  Kreide-Zeit  unterworfen 
waren  ***.  Er  führt  ferner  jene  vortreffliche  Bemerkung  von  de  Char- 
PBNTiBR  an,  dass  (las  System  der  Pyrenäen  von  Cap  Ort  egal  in 
Qalixien  bis  Cap  Creu98  in  Katalomen  sich  ausdehnt  f.  Diese 
Richtung  ist  jedoch  nicht  aus  der  Zusammensetzung  mehrer  Parallel- 
Ketten  enUUnden,  welche  von  W.  18^  N.  nach  0.  18^  S.  laufen, 
sondern  aus  der  Kreutzung  der  meso-badofrenen  Erhebungs-Achsen, 
welche  den  Norden  der  Iberischen  Halbinsel  von  Cap  Ortegal  bis 
CapCrewfS  durchziehen,  mit  zahlreichen  paläo-titanogenen  Urspalten- 
Systeroen,  aus  welchen  eines  der  kolossalsten  titano-hadogenen  Kqlmt- 
nalions-Systeme  entstanden  ist. 

*  E.  DB  Bhaumoivt,  Noiiee  itur  les  Mystemes  des  momiagnes  S.  421. 
^  B.  Studbr,  Geologie  der  Sehweii».  B.  I,  S.  59  o.  61. 
""^i.  D£  BKAUMonr,  Solice  ete,  S.  441.  — f  Ebenda  S.  433. 


TOT 

Wälirend  der  Schlms  der  Selandär-Zeit  in  den  Pyrenäen  auch 
das  Ende  jener  Dislokationen  der  Erd-Rinde  bexeichnete,  welche  n 
der  Oberflaciien-Biidang  dieses  Gebirgs  theilnahmen ,  dauerten  in  den 
zu  weit  grösseren  Höhen  emporgelriebenen  ii/pen*Retten  die  Bewegungen 
und  Reaktionen  im  Innern  und  vorzöglich  am  Pusse  der  Gebirgs-Zofe 
noch  bis  tum  Schlosse  der  Tertiär-Zeit  fort.  Auch  hierin  unterscheiden 
sich  die  Erhebungen  der  Weit-  und  Oit^Alpen  ton  jenen  der  Pjrre- 
ndfen,  dass  anstatt  mehrer  Urspalten^Hebungen,  welche  den  Pyrenäen 
eine  titanogene  Achsen-Richtung  gegeben  hatten ,  zahlreiche  Urfallen- 
Zuge  den  roeso-hadogenen  Dislokationen  der  Ont-Alj^en  und  den 
roeso-gigantogenen  der  Wesi-Alpen  vorherrschend  nordöstliche  Streich- 
Linien  mittheilten.  Wir  erblicken  somit  in  den  Weei-Alpen  ein  gigsnto- 
kryplogenesKulroinations>Massensystero,  in  welchem  die  mittle  Längen- 
Achse  der  einzelnen  Gebirgs-Ziige,  sowie  die  allgemeinen  mittlen 
Streich-Linien  der  Schichten  von  SSW«  nach  NNO.  laufen  und  daher 
£.  DE  Bbaumont*8  18.  Gebirgs-Systeme  der  Weet-Aipen  entsprechen. 
Die  Ost  Aipen,  In  welchen  osl westliche  neuere  Hebungs-  und  Ablen- 
kungs-Linien der  Schichten  die  Oberhand  behielten,  bilden  hingegen 
ein  krjpto-hadogenes  Kulminations-Massensystem ,  dessen  mittle  Längen- 
Achse  und  mittle  Streich-Linie  der  Schiebten  mit  £.  de  Bkaumokt*» 
19.  Gebirgs-System  der  Ost-Alpen  und  der  für  dasselbe  angegebenen 
Direktion  W.  14»  29'  S.  übereinstimmt. 

Weder  in  den  drei  Alpen-Systemen  (Nr.  13,  18  und  19)  noch  in 
jenem  4er  Pyrenäen  (Nr.  14}  finden  wir  den  mächtigen  Binfluss  be- 
rücksichtigt, welchen  die  Dislokationen  des  untern  Erd-Pirmamenis 
durch  Ablenkung  der  bereits  in  der  Direktion  der  Ur-Palten  undUr-Spalten 
aufgerichteten  oder  wellenförmig  abgelagerten  Schichten  äusserten. 
Denn  statt  einer  ursprünglichen  Aufrichtungs-Achse  und  spätem  Ab- 
lenkungs-Linie der  Schichten  kennt  £.dsBeaumomt  nur  mittle  Streich- 
Linien  derselben,  welche  er  überall  für  wirkliche  Hebungs-RichUingen 
auszugeben  versucht. 

Nur  in  seinen  Gebirgs-Systemen  der  Tatra  und  des  Rilo-dagh 
(Nr.  16)  und  noch  richtiger  in  jenem  von  Korsika  und  Sardinien 
(Nr.  15)  treffen  seine  Angaben  mit  wirklichen  Hebungs-Richtungen  zu- 
sammen; denn  in  ersten  bezeichnet  er  ein  wirkliches  System  von  käno- 
hadogenen  Paltungen  und  in  letzten  von  käno-gigantogenen  Spalten- 
Bildungen  des  untern  Erd-Pirmaments.  Da  sich  dieselben  In  dem  Systeme 
der  Tatra  und  des  Rilo-dagh  in  ostwesUichen  und  in  jenem  von  Kor- 
sika und  Sardinien  in  vollkommen  meridianen  Durchbruch -Erhebungen 
auf  der  ErdOberfliche  ausprägten,  so  war  er  hier  nicht  genöthlgt,  i« 
mittlen  Streich-Linien  der  Schichten  seine  Zuflucht  zu  nehmen,  um 
Ric|itungs-Linlen  zu  bezeichnen ,  welche  in  grösster  Deutlichkeit  in  der 
Mehrzahl  der  neuesten  Hebungs-Rückenlinien  der  Erde  vorhanden  sind. 

£.  DB  Beaumont  fühlte  selbst  das  überwiegende  Auftreten  der 
nordsüdlichen  und  ostwestlichen  Hebungs-Richtungen,  indem  er  die 
Spuren  des  Systems  von  Korsika-Sardinien  in  allen  Theilen  Europa's 


701 

findet  und  bei  der  Aabililiing  der  Gebirgs-Zoge,  deren  Richtung  mit 
jener  des  Tatra-Rilodcigk  übereinstimmt,  genöthigt  ist,  dieselbe  ab* 
sobrechen ,  »da  es  ihm  ein  Leichtes  seyn  würde ,  mit  der  blosaen  Liste 
der  Erhebungen  dieser  Gattung  ganze  Seiten  xu  füllen"  *.  Auch  die 
weite  Verbreitung  des  Systems  des  Morbihan  erregte  seine  Auftnerk* 
samkeit  **,  und  bei  jenem  des  HunwrULch^M  wurde  bereits  durch  A.  von 
HoMBOLDT  die  ausserordentlich  grosse  VerbreitiAig  nachgewiesen  ^^. 
Weder  bei  den  Höhen-Zugen  in  der  höchst  zufügen  krypto-badogenen 
Richtung  des  Systems  von  Sancerrois  (Nr.  17),  noch  bei  einem  der 
übrigen  zusammengesetzten  Hebungs*Systeme  dürfte  es  jemals  gelingen, 
eine  Anzahl  von  gleichlaufenden  Höhen-Zügen  aufzufinden,  welche  mit 
jenen  in  der  Richtung  der  einfachen  Systeme  des  Tatra-Bilodagh  und 
yoik  Korsika-Sardinien,  sowie  mit  jenen  in  der  Richtung  der  Systeme 
des  M9rhihan'Th'kringerwald8  und  des  Bunditrück-Erzgebirgs  in 
Vergleichung  treten  kann. 

Mit  dem  Systeme  Korsika- Sardinien  stimmt  auch  £.  de  Bbau- 
MONT'a  letztes  Gebirgs-System  des  Cap  Tänarion  in  der  Richtung 
übereio«  Denn  am  Cap  Matapan  ist  die  ausserordentlich  neue  zwischen 
die  Ablagerungs-Zeit  des  Diluviums  und  die  gegenwärtige  Alluvial- 
Periode  fallende  Hebung  vollkommen  gigantogen.  Der  Umstand ,  dass 
diese  meridiane  Emporhebung  der  jüngsten  Meeres-Ablagerungen  in 
dem  Gebiete  zohlreicher  emariner  Hebungs-Rücken  stattfand ,  welche 
mit  dem  7  deutsche  Meilen  langen  Urspalten -Rande  des  Taygetos  unter 
127^  10'  östlicher  Ur-Lange  parallel  laufen,  hatte  ein  vom  Cap  Ma* 
tapan  bis  in  die  Nähe  von  Mistra  ziehendes,  9  Meilen  langes  titano- 
gigantogenes  Kulminations-Massen  System  zur  Folge.  Dessen  östlicher' 
meridianer  Rand  reicht  von  Cap  Matapan  bis  Oorani  und  sein  West- 
Rand  van  Cap  Grosso  bis  zu  den  Gipfeln  der  Zentral-Kette  des  Tag- 
getos.  Die  Breite  des  Kulminations-Systems,  welches  die  Halbinsel 
Moifia  bildet,  ist  —  mit  Ausschluss  der  Ürspalien-Züge  unter  127® 
und  127®  3'  östlicher  Ur-Länge,  welche  in  den  Vorgebirgen  Stavri 
und  Pa^onta  enden  —  durchschnittlich  ly,  Meilen.  Die  mittle  Längen- 
Achse  des  Massen- Systems  läuft  desshalb  von  N.  4®  W.  nach  S.  4®  O. 
und  hält  daher  eine  mittle  Richtung  zwischen  den  zahlreichen  Urspalten- 
Rücken  der  Maina  und  den  beiden  gigantogenen  Spalten-Erhebungen. 
Mit  der  gegenseitigen  Lage  des  Ätna  und  Vesuv  steht  die  gigantogene. 
Erhebung  der  Maina  in  keinerlei  Beziehung.  Von  der  Lage  dieser 
valkaniacben  Eruptions-Kegel  gilt  das  bereits  am  Ende  des  IL  Abschnitts 
Gesagte.  Die  gegenseitige  Lage  jener  Vulkane,  welche  nicht  an  den 
Senkungs-Rändem  von  endogenen  Einsturz-Becken  reihenweise  geordnet 
sind,  ist  grösstentbeils  eine  zußllige,  wobei  jedoch  keineswegs  in  Abrede 
gestellt  wird,   dass  die  Entstehung  derselben  in  manchen  Fällen 


*  £.  DB  Bbaomont,  Nstiee  sU.  S.  492.  —  **  Ebeoda  S.  138. 
*"**  Ebenda  S.  172. 


7«2 

gleichzeitigen  Wirkungen  luzuichreiben  iil,  weleke  ««6  einer  i 
schafüicben  Ursache  entsprungen  sind. 

Am  Schlüsse  dieser  Analyse  der  mittel-europäischen  Hebvngs* 
Systeme. will  der  Verfasser  noch  an  einige  Yon  £.  dk  Bbadmoht  ge- 
machte Angaben  erinnern,  welche  ohne  alle  weitere  Kritik  es  in  hohe« 
Grade  wahrscheinlich  machen ,  dass  die  Richtungen  dieser  20  Sjiteme 
sich  auf  eine  weit  g'eringere  Anzahl  zurückführen  lassen,  als  Air  die 
Selbstständigkeit  derselben  zulässig  erscheint. 

Rs  wurde  schon  öfters  der  Versuch  gemacht,  diese  roittel-eoro- 
päischen  Gebirgs- Systeme  Gruppen-weise  zu  vereinigen.  Die  tou  £.  ok 
Beaumont  ursprünglich  aufgestellten  13  Hebungs-Systeme  glaubte 
schon  Frapolli  auf  7  Gruppen  reduziren  zu  können ,  wovon  jede  ans 
2  Systemen  bestehen  würde,  mit  Ausnahme  von  jener,  welche  oar 
durch  die  dem  Thüringer-Wald  zugehörigen  gleichzeitigen  Hebungeo 
gebildet  wird  *. 

i.  DB  Beaumont  selbst  nannte  derlei  unlSugbare  Wiederholungen 
„Reproduktionen  älterer  Hebungs-Ricbtungen  in  Jün- 
gern Gebirgs-Systemen**  **.  Von  den  letzten  Systemen,  weiche 
seinem  Ausdrucke  gemäss  ihre  Direktion  von  altern  Mentlehnl*  haben 
sollen,  bezeichnet  er  vorzüglich  jenes  von  Tatra-RUodagh  (Nr.  16] 
als  eine  Reproduktion  des  Systems  der  Niederlande  (Nr.  9] ,  da  beide 
die  beinahe  völlig  gleiche  Richtung  theflen  ***•  Auch  das  System  tob 
Korsika-Sardinien  (Nr.  15)  ist  von  jenem  von  Nord-England  (Nr*  8) 
nur  wenig  unterschieden  f«  Ebenso  findet  er  es  sehr  merkwürdig,  dass 
das  System  des  Erz-Oebirgi  (Nr.  12]  mit  jenem  des  Hunerück  (Nr.  5} 
und  das  System  der  Pyrenäen  (Nr.  14)  mit  jenem  des  Belchen  (Nr.  6) 
beinahe  völlig  gleichlaufen  ff.  Ihm  zufolge  theilen  femer  die  We$t- 
Alpen  (Nr.  18)  mit  dem  Rheinischen  Systeme  (Nr.  10)  die  Richtong 
bis  auf  wenige  Grade  f  f  f ,  und  noch  mehr  sind  dieselben  dem  Systefne 
von  Longmynd  (Nr.  3)  gemeinschaftlich  genähert  f  *.  Endlich  bildet 
seiner  Ansicht  gemäss  das  System  von  Tdnarton  (Nr.  20),  auf  jenes 
von  Forez  (Nr.  7)  übertragen,  mit  diesem  nur  den  unbedeutenden 
Winkel  von  1^  28'  f  **.  Den  bereits  gegebenen  Nachweisen  zufolge 
muss  aber  auch  das  System  des  Thüringer-Walds  (Nr.  1 1)  als  identisch 
mit  jenem  äe&  Morbihan  (Nr.  4)  betrachtet  werden ,  und  das  Syitem 
des  Monte  Viso  (Nr.  13)  theilt  mit  jenem  der  Vendee  (Nr.  1  und  3; 
die  völlig  gleiche  Richtung.  Nimmt  man  von  dem  ziemlich  unbestimmten 
System  von  Sancerrpis  (Nr.  17),  in  welchem  nach  £.  ds  Bbaomohts 
eigenem  Gestlndniss  f '^'^'^  das  geringe  Fallen  der  Schiebten  aaf  beiden 
Seiten  der  Antiklinal-Linie  des  Sancerrois  die  Bestimmung  der  Ricl:- 
tungs-Linie  des  Systems  äusserst  schwierig  macht,  gänzlich  Umgang. 


^  Bulletin  de  la  soc.  geol.,  2,  Serie  /F,  p.  623. 

**  £.  PS  Bba6mont,  N,  «.  /.  i^.  d.  M,  S.  328. 
***  Ebeada  S.  481,  409  u.  600.  —  f  Ebenda  S.  477. 

tt  Ebenda  S.  478.  —  ff f  Ebenda  S.  480.  —  f«  Ebenda  S.  549. 
t**  Ebenda  S.  693,  —  f^**  Ebenda  S.  627. 


793 

fo  kann*  mit  AoffDalmi«  der  Oii-'Alpen  (Nr.  19}  jedes  der  neoen  sekan- 
dären  und  tertiären  Hebnngs-Systeme  (Nr.  10 — 20)  als  „Reproduktion* 
TOD  einen  der  primären  (Nr.  1 — 9}  angeselien  werden.  Die  Entstellung 
der  prindtren  Systeme  Nr.  1 — 3  und  Nr.  6 — 7,  Ton  welchen  jenes  Ton 
FhdMterre  (Nr.  3)  als  eine  komplementäre  Erginxnng  des  Systems  der 
Vend^e  (Nr.  1)  betrachtet  werden  mass,  wurde  aber  in  Obigem  auf 
eine  Verbindung  der  Urlalten-  und  Urspalten-Erfaebungen  mit  paläo- 
hadogenen  und  paläo-gigantogenen  Durchbruch-Erhebungen  xurück- 
geföhrt.  Nur  das  System  von  Marbihan  (Nr.  4)  wurde  als  ein  toII- 
kommener  Ansdruck  der  proto-titanogenen  Ürspalten ,  sowie  jenes  des 
Hmsrüch  (Nr.  5)  als  eine  annähernd  richtige  Darstellung  der  proto- 
kryptogenen  Urfalten-Blldungen  erkannt,  während  das  System  der 
NiederUmäe  (Nr.  9)  die  paläo-hadogenen  Paltongen  und  jenes  von 
Nard'Bngland  (Nr.  8)  die  paläo-gigantogenen  Spalten-Bildungen  am 
ToUkommensten  irepräsentiren. 

Man  findet  endlich  in  £.  de  Rbaumoi«t*8  Bemerkungen  über  die 
Gebirgs-Systeme  häufig  angedeutet,  wie  sehr  ihn  der  Umstand  über* 
rasehte,  so  viele  seiner  Hebungs-Systeme  in  rechtwinkliger  Lage  mit 
andern  Systemen  zu  sehen,  welche  ihnen  meist  im  relatiyen  Alter  un- 
mittelbar vor-  oder  nach-gehen.  Es  ist  Diess  ein  weiteres  unwillkürliches 
Gestandniss,  dass  die  so  eben  bezeichneten,  rechtwinklig  aufeinander 
stehenden  Systeme  BunsrOck  (Nr.  5)  und  Marbihan  (Nr.  4),  sowie 
die  Systeme  TairorBilodagh  (Nr.  1 6)  und  Korsika-Sardinien  (Nr.  1 5) 
als  die  einfachen  Typen  aller  übrigen  mittel^europäischen  Höhen- 
Systeme  gelten  können,  und  dass  seit  der  .Ausbildung  des  Urgneiss- 
Firmaments  in  allen  Pormations-Epochen  die  Dislokationen  der  Erd- 
Rinde  gleichzeitig  in  zwei  aufeinander  senkrecht  stehenden  Rich- 
tungen erfolgen  konnten. 

£.  DK  Bbaumont  vermuthet  selbst,  dass  die  Systeme  von  Tatra- 
Bäodagh  (Nr.  16)  undyon  Kenika- Sardinien  (Nr.  15)  aufeinander 
ToUkommen  senkrecht  stehen,  und  wagt  es  nicht,  das  ▼öllig  gleiche 
Entstehungs-Alter  beider  Systeme  in  bestimmte  Abrede  zu  stellen  *. 
Ebenso  findet  er  das  System  von  Nord-England  (Nr.  8)  beinahe  völlig 
rechtwinklig  mit  jenem  der  Niederlande  (Nr.  9)  ^.  Er  erkennt  ferner, 
dass  die  Pyrenäen  (Nr.  14)  einen  rechten  Winkel  mit  dem  Systeme 
des  JlAeiiu  (Nr.  10)  und  mit  jenem  der  West-Alpen  (Nr.  18)  bilden  ^^ 
and  dass  endlich  die  Ost-Alpen  (Nr.  19)  zu  dem  Systeme  von  TOnarion 
(Nr.  20)  in  der  nämlichen  Wechsel-Beziehung  stehen  f. 

Wie  sehr  der  Grundsatz  der  regelmässigen  Entstehung  der  ver- 
schiedenen Hebungs-Richtungen  durch  den  Nachweis  der  gleichzeitigen 
Euiporlreibung  jener  Gebirgs-Systeme,  welche  eine  gegenseitige  recht- 
winklige Lage  besitzen,  an  Einfachheit  gewinnen  würde,  wird  zwar 
ebenfalls  von  £•  dk  Beaumokt  anerkannt:     In  der  Hoffnung,   seine 


•  a.  a.  O.  S.  518  n.  519.  —  **  Ebenda  S.  477.  —  *•?  Ebenda  S.  549. 
t  Ebenda  S.  520. 


994 

Theorie  über  die  Richtungs^Abweichang  tertcbiedenseitig  entotandener 
BrhebuDgen  vollständig  begründen  £a  können»  spricht  er  jedoch  die 
Erwartung  aus,  schon  in  nSchster  Zukunft  den  Nachweis  geliefert  n 
sehen,  dass  diese  Gleichzeitigkeit  der  Emporhebungen  in  den  redit- 
winklig  zueinander  liegenden  Systemen  ton  Taira^RUadagk  und 
Korsika^Sardifüen  nicht  besteht  ^. 

Die  ErfiiUung  dieser  Erwartung  kann  der  Verfasser  auf  den  Grand 
historischer  Thatsachen  auf  das  Bestimmteste  verneinen,  nachdem  mIiod 
die  Gleichzeitigkeit  der  Entstehung  jener  Jura-Ketten,  welche  1  Dt 
Bsjammr  den  genaniiteD  h«ida&  Gdbiig»rSystaiwwi  MillR,  mit 
wissenschafUicben  Gründen  belegt  wurde.  Denn  unter  den  Augen  der 
Mitwelt  sind  meridiane^  Höhen^Bildnigeii  aw  ^tr  Halff  wCMi 
und  ostwestliche  Hebungen  und  Senkungen  an  der  JiMlMt-Mimdinif 
und  in  den  Gegenden  des  Bimn  entstanden«  Diese  jüngsten  Oberfläcben- 
Veranderungen  liefern  ein 'unwiderlegbares  Beispiel,  dass  sich  die  Rich- 
tungen der  Systeme  von  KornkaSardhäen  and  Taira-Eihdagh 
nicht  nur  im  Zeiträume  einer  geologischen  Bildongs-Epocbe,  sondöa 
selbst  im  Zeiträume  weniger  Jahre  reproduziren  können. 

Solchen  historischen  Thatsachen  gegenüber  erscheinen  simmtlicbe 
auf  einzelne  geologische  Beobachtungen  am  Fusse  der  ErhebuDgen 
einseitig  begründete  Vermuthungen  über  die  jeweiligen  Richtungen  der 
Erhebungen  ohne  weiteren  Werth.  Unter  den  unzählbaren  Erhebungen 
der  Brd-Oberfläche,  welche  den  Bewegungen  der  untersten  Schiebten 
der  Erd-Rinde  entstammen,  wird  die  geologische  Forschung,  von  den 
Fesseln  irriger  Anschauungs- Weisen  befreit,  den  meisten  meridisnen 
Höhen-  und  Gebirgs-Rücken  in  der  gleichen  Bildungs-Epoche  entstan- 
dene Erhebungen  mit  ostwestlichen  Richtungs-Linien  an  die  Seite 
stellen  können.  Die  Entdeckung  solcher  Gegenbilder  wird  aber  den 
Gebfete  jener  Beobachtungen  angehören ,  welche  in  Obereinstimmane 
mit  den  berechneten  Wirkungen  anerkannter  Natur-Gesetze  einen  find 
von  Glaubwürdigkeit  erreichen ,  welcher  jenem  der  historischen  That- 
sachen unbedingt  am  nächsten  steht. 

*  a.  a.  0.  S.  520. 


Ober 

ein  eigenthümliches  Vorkommen  von  Petre* 
fakten  in  der  Meeres-Mollasse, 

von 

Herrn  Professor  J.  C.  Daickb 

in  8t,  Gatien. 


In  der  Mollasse  der  0ii'8ckweit%  kommen  versteinerte 
Scliaalen  von  Bohrmnschein  nicht  bloss  in  Kalksteinen ,  son- 
dern auch  in  Letten  und  Sandsteinen  sehr  häufig;  vor. 

Ciavagella  bacillum  Broch.  ,  CK  Melitensis 
Broch.  [?]  sind  ziemlich  allgemein  in  Letten  und  Sandsteiu- 
Schiehten  verbreitet.  Pholas  dactylns  L.  oder  Ph.  cy- 
I  i  n  d  r  i  c  u  s  Sow.  scheint  Familien -artig  beisammen  ge- 
lebt zu  haben;  denn  er  findet  sich  immer  nur  an  einzelnen 
Orten,  wie  bei  Mariinabrugg  an  der  Goliach^  \n  grosser 
Menge  in  Sandsteinen  ?or.  Teredo  navalls  L.  ist  nur 
im  Lignite,  häufig  noch  mit  kalziiiirter  Schaale  gefunden 
worden.  Auf  der  Sud-Seite  des  Thaies  von  St.  Gallen  zeigt 
das  Marin-Gebilde  in  einer  Längen-Erstrecknng  von  30 — 
40,000^  fast  die  gleiche  Lagerungs-Folge  der  Schichten.  In 
einer  Letten-Schicht  dieses  Gebildes  zieht  sich  ein  ununter- 
brochener Streifen  Gerolle  hindurch  von  einigen  Zolten  bis 
6'  Mächtigkeit  Die  Gerolle  sind  Granite,  Gneisse,  Porphyre, 
Kalksteine  u.  s.  w.  Sandsteine,  die  sich  in  der  Nagelfluh 
häufig  finden,  kommen  unter  deif  Gerollen  dieses  Streifens 
äusserst  selten  vor.  Es  sind  darunter  sehr  viele  graublaue 
Kalk -Gerolle  von  Erbsen*  bis  Kopf -Grosse,  die  polirte 
Eindrucke  zeigen  und  sehr  viele  Bohrmuscheln  einschlies- 
sen,  wie  Gastrochae na  dubia  Penn.,  G.  gigantea  Dsu., 


700 


Saxicava   arctica    L.,    S.   rogoaa  L.,  Pholts  ri- 
gosa  (Broch.). 

Ausser  diesen  Pholaden  kommen  Im  den  Bohrlöchern  noch 
andere  Petrefakten  vor,  die  sich  wie  die  Pholaden  durch 
flaute  Erhaltung;  auszeichnen.  Lima  squamosa  Ll, 
Cardita  .trapezia  MOllbr,  Calyptraea  depressa 
Lk.  ,  Turritella  tri  plicata  Broch.,  Trochns  ein- 
gulatus  Broch.  Am  häu6g;sten  findet  sich  CarditR  tra- 
pezia.  Diese  Petrefakten  sind  auch  in  den  Letten-  and 
Sandstein-Schichten  der  Meeres-Moliasse  Torbanden.  Dieses 
Vorkommen  wurde  leicht  erklärlich  seyn ,  wenn  das  sich  vor- 
findende Gehäuse  durch  die  Ausmundung  in  das  erweiterte 
Bohrloch  hätte  gelangen  können.  Aber  der  Queerschnitt  der 
Konchylien-Schaale  ist  oft  bedeutend  grosser  als  der  Durch- 
messer der  Ausmündung  des  Bohrloches.  In  den  nebenstehenden 

Figuren  sind  dieAusfui- 
langen  der  Bohrlocher 
mit  der  sich  darin  b^ 
findenden  Lima  squa- 
mosa und  Cardita 
trapezia  in  natür- 
licher Grosse  darge- 
stellt. In  dem  gleicben 
Bohrloche  finden  sich 
zuweilen  verschiedene 
Arten,  wie  in  Fig.  ! 
Lima  und  Cardita; 
und  ausserdem  kom- 
men noch  kleine  Stein- 
Gerolle  darin  vor,  die 
[ j  immer  aus   Kalkstein 

A.  Lima  squamosa.        C.  Cardita  trapesia.    bestehen. 

B.  Cardita  trapezia. 

Will  man  zu  keiner  gezwungenen  Erklärung  dieses  Phä- 
nomens seine  Zuflucht  nehmen,  z.  B.  dass  die  Kalk-Gerolle 
Knauer  seyen,  die  bei  ihrer  Bildung  die  vorgefundenen  Kon- 
chylien*Schaalen  eingeschlossen  haben,  so  können  die  Kon- 
chylien-Schaalen  nur  durch  die  Ausmündung  in  das  Boliriocb 


79T 

gelangt  seyn.  Wegeo  der  engen  Ansmundung;  der  Bohi^ 
locher  müssen  lebende  Thiere  in  kleinem  Zustande  und  schon  in 
jitgendlicliem  Älter  diese  Behausungen  aufgesucht  haben  oder 
Eufallig  hineingekommen  seyn  und  die  erforderlichen  Eii- 
stenz-Mittel  gefunden  haben,  um  längere  Zeit  darin  zu  leben 
ond  die  Schaale  bedeutend  yergrössern  zu  können. 

Befinden  sich  Überreste  von  verschiedenen  Thier-Artea 
in  einem  Bohrloche,  so  gehören  sie  Vrahrscheiniich  zu  Thie* 
ren,  die  friedlich  neben  einander  gelebt  haben.  Gegen 
diese  Ansicht  lassen  sich  manche  Zweifel  erheben ;  dieselben 
sollen  hier  nicht  naiier  beleuchtet  werden,  weil  mir  diese 
Erklärung  als  die  einfachste  erscheint. 

Das  Vorkommen  von  Petrefakten  unter  den  angegebenen 
Verhältnissen  ist  mir  bisher  nicht  bekannt  gewesen.  Ich  weiss 
auch  nicht,  ob  schon  ähnliche  Beobachtungen  bei  Petrefakten 
oder  bei  jetzt  lebenden  Konchylien  gemacht  worden  sind ;  da« 
ber  habe  ich  die  Erscheinung  einer  öffentlichen  Mitthellung 
werth  gehalten*. 


*  Es  ist  Dichte  seltenes ,  Jonge  Masclieln  Terscliiedener  Art  io  Ter- 
lusenen  fiölilen  der  fiohrmuscbeln  ihre  Wobnuog  aofscblsgen  za  sehen» 
lolcbe  besonders,  die  sich  oiit  einem  Bjrssus  frei  im  Wasser  befestigen 
(nicht  im  Schlamm  vergraben).  Noch  mehr  als  swischen  Steinen  und  Ko* 
rallen  finden  sie  dort  eine  ruhige  sichere  Wohnst! tte  und  m6gen  darin 
sogsr  die  Bildung  eines  Byssus  xuweilen  fiberflussig  finden.  Werden 
lolche  Moscbel-Arten  gross  genug,  um  znletst  die  ganze  Höhle  anssu- 
fnlleo,  so  sind  sie  genötbigt,  sich  allmählich  nach  deren  Form  zu  gestalten, 
dt  sie  nicht  selber  bohren  können,  und  sind  dann  ofl  kaum  mehr  der  Art  nsch 
so  erkennen.  —  Turritella  und  Trochos  aber  sind  wohl  nur  ganz  zufillig 
bineingerathen  y  da  sie  keinen  festen  Wohnsitz  haben.  Die  Körper  von 
der  hier  neben  gezeicbneien  Beschsffenbeit  entstehen  nur,  wenn  die  Bol^r* 
Höhle  später  durch  ein  härteres  Gestein  ausgefällt,  dann  das  Mntterge- 
ttein  zertrümmert  wird  und  }ene  AnoffilluDg  mit  den  darin  eingescblosse- 
Den  Scbaalen  herausfällt.  D.  R. 


Dritter  Nachtrag  zur  Abhandlung  ^^Amygda- 

lophyr,  ein  Felsit-Gestein  mit  Weissigit^ 

einem  neuen  Minerale  in  Blasen-Räumen^^ 

(Jahrgaiig  1858^  S.  386-808  und  18S4^  S.  401-407) 


Herrn  Dr.  Gustav  JsszscHj 

KOnIgl.  Siebs.  Lientenant  a.  D. 


Machdem  Ich  die  Gegend  von  Weüiig  iviedernin  mehr- 
röals  besneht  und  manches  neues  Material  gesammelt  habe, 
liefere  Ich  hier  einen  ergänzenden  und  berichtigenden  Nach- 
trag zu  dem  früher  über  den  Ämygdalophyr  und  die  für  die- 
ses Gestein  charakteristischen  Mineralien  Gesagten. 

L  Ämygdalophyr. 
Es  ist  zu  erwähnen,  dass  der  Blasenranm-relchste  Pnnkt 
des  gesammten  Amygdalophyr-Gebietes  sich  Im  Zentrum  der 
/luthergS'Gruppey  auf  dem  Busckherge^  befindet.  Welter  nach 
den  Grenzen  der  ffuibergi^Gruppe  werden  die  Blasen-Ranme 
selten  und  'fehlen  wohl  auch  ganz.  An  den  kleinen  zum 
Ämygdalophyr  zu  rechnenden  NOO.  von  Weissig  beobach- 
teten Kuppen  ist  das  Gestein  sehr  verwittert  und  scheint  im- 
mer frei  von  Blasen-Raumen  zu  seyn.  Dagegen  sind  diese 
einzelnen  Im  Granit-Gebiete  auftretenden  Kuppen  oft  reich 
an  kleinen  Im  Gestein  eingeschlossenen  Bruchstiicken,  welche 
ich,  ebenso  wie  die  Im  ersten  Nachtrage  erwähnten,  für  Pbo- 
nolith-Bruchstucke  halten  möchte. 

II.   Chlorophänerlt,  ein  neues  Mineral. 
Dieses  f&r  die  Blasenraum-Ausfullungen   des  Amygdaio- 
phyrs  von  Weißiig   besonders  charakteristische  Mineral  be- 


70» 

zdcbnete  ich  in  meinen  früheren  Mittheiinngen  *  als  Chloro- 
pbait  oder  als  ein  dem  Chlorophäit  ähnliches  Mineral  *^r 
Hr.  Dklbssk  hält  dasselbe***  aher  für  Ghiorite  ferrugineose, 
welche  die  Blasenranro-Ansfällungen  der  Melaphyre  und 
Spilite  charalLterfsIrt. 

Vor  Kurzejn  fand  -ich  einen  grösseren  mit  diesem  Mine- 
nie  erfüllten  Blasen-Ranm.  Leider  Tvar  aber  die  Menge 
desselben  immer  noch  za  gering,  nm  eine  vollständige  quan- 
titative Analyse  anzustellen.  Ich  ofusste  mich  dafür  mit  einer 
direJLten  Wasser-Bestimmnng  und  einer  vorläufigen  Unter- 
suchung der  übrigen  Bestandtheile  begütigen« 

Das  Mineral  ist  schwärzlicli  griin,  hat  einen  schmutzig 
Apfel-grQnen  Strich,  ist  milde. uod  besitzt  eine  geringe  Härte. 
Sein  spezifisches  Gewicht,  auf  die  grosste  Dichtigkeit  des 
Wassers  zuriickget&hrt,  beträgt: 

2,684. 

Als  Bestandtheile  ergaben  sich : 

Wasser 5,7 

Kieselsäure 59,4 

Eiseooxydol 1S,3 

Tlionerde         \ 

Maf^nefiia        f   wurden  nicht 
Kall^erde  >     quantitativ 

Kall  \     bestimmt. 

Natron  / 

Vor  dem  Löthrohr  zu  schwarzem  magnetischem  Glase 
ziemlich  leicht  schmelzbar. 

Von  Chlonvasserstoff-Säure  sehr  leicht  zersetzt,  mit  Hin- 
terlassung  von  Rieselsäure. 

An  einem  mir  von  Hrn.  Dr.  Oschatz  in  Berlin  ausge* 
führten  Schliffe  bemerkt  man  unter  dem  Mikroskope  bei  S00< 
maiiger  Linear-Vergrösserung  kleine  doppelt-lichtbrechende 
Krystall- Individuen  zu  kleinen  Gruppen  zusammengehäuft, 
Fächer-formig  auseinander  laufend  und  meist  radial  ange- 
ordnet. 


"*  Jahrgang  186S  und  1864  a.  a.  0. 

**  BulUiin  de  la  Soeiäie  gtologifM  de  Frenee,  S.  li,  t.  11,  p.  493. 
**♦  s.  a.  O.  p.  49S. 


Ans  dieser  vorlanfiKen  Untersachong  ergibt  sich,  4aaB 
dieses  Mineral  weder  Cblorophäit,  noch  Delessit  iChkriU 
ferrugineuie)  ist;  denn  erster  besitst  ein  weit  Dledrigers 
spezifisches  Gewicht  von  1,809^2,02,  und  enthält  nach  Hn. 
Forchhammsr: 

Waner  «...  4t,es  .  41,15 
KieseUäare  •  .  32,85  •  32,85 
Eiieooxydtti  .  .  22,08  .  21,5« 
BfagneAU   .     .     •      3,44    •      3,44 

Der  Delessit  iCkhrite  ferrugineuse)  aber  bat  das  speziBicbe 
Gewicht  von  2,89 

und  enthält  nach  Hrn.  Dujcssb: 

Watser 11,55 

KicMlsiare 31,07 

Thooerde 15,47 

Eitenoxyd 17,54 

Eisenoxydnl 4,07 

Kalkcrde 0,46 

Magnesia 19,14 

00,30. 

Ich  möchte  fBr  dieses  neue  Mineral  mit  Bezag^nahme 
auf  die  bisher  dafür  gebrauchte  Bezeichnung  den  Namen 
Chlorophänerit  Torschlageo. 

Am  nächsten  steht   derselbe  wohl  noch   einer  von  Hrn. 
Sartorius  von  Waltershaüsbn  *   untersuchten ,  Grunerde  ge- 
nannten, Substanz  von  SshifiBrä  ini  östlichen  /i/«fid  mit  einem 
spezifischen  Gewichte  von     2,677, 
und  von  der  Zusammensetzung: 

Wasser 4,444 

Kieselsäure 60,085 

ThoDerde 5,280 

Kalkerde 0,005 

Magnesia     •.;...      4,054 

Eiseooxydal 15,723 

Kali 5,036 

Natron 2,514 

08,131.      . 

III.    Weissigit 
Nachdem  ich  so  viel  Weissigit,  als  zur  Analyse  notiiig 
war,  gesammelt  hatte,   unterwarf  ich  denselben  einer  noch- 

*   Über  die  vulkanischen  Gesteine  SitUiens  und  Islands,  S.  301* 


801 

inft)ig;en  Dnterstiebuiig;.  —  In  der  Reihe  der  die  Blasen-Baume 
des  Amyg^dalop.hyrs  erfnilenden  Mineralien  (a.  a.  O.)  Icann 
man  ihrem  relativen  Alter  nach  zwei  verschiedene  Weissi« 
gita  unterscheiden. 

1)   Ich    untersuchte   zunächst   den    alteren  fleischrothen 
Weissig^t    und    fand   dessen  spezifisches  Gewicht,    auf   die 
grosste  Dichtig;keit  des  Wassers  zurückgeführt, 
2,551-2,553. 

Die  Analyse  ergab  mir: 

Kieselsäure  .     .    .  05,00  mit  33,75  SanergtoiF 

Tbooerde  ....  10,54  „  0,13 
Majcnesia  ....  1,61  „  0,64 
Kalk     .....      0,10    „      0,05 

Kali  .....  12,60  „  2,15 
Lithion      ....      0,56    „      0,31 

G  ohver  ust  » 


3,15 


09,04. 

2)  Der  jüngere  Weissigit  ist  stets  lichter  gefärbt,  seine 
Farbe  ist  blass  rosenroth  bis  rothlich-weiss.  Er  kommt  wohl 
meist  als  Pseudomorphose  nach  Laumonit  vor.  Die  sowohl 
in  diesem  Jahrbuche  als  im  Bulletin  de  la  ioeiili  geologique 
de  France  angeführten  grossen  Ki^stalle  halte  ich  jetzt  sämmt* 
lieh  für  solche  Pseudomorphosen.  Hr.  Gustav  Heppe  theilte 
mir  ein  schönes  Exemplar  einer  solchen  Pseudomorphose  ge- 
falligst mit,  wo  die  Krystall-Form  des  Laumontits  nicht  .zu 
verkennen  ist 

Das  auf  die  grosste  Dichtigkeit  des  Wassers  zurückge- 
führte spezifische  Gewicht  des  jüngeren  Weissigits  ist 
2,533—2,553. 

Einzelne  leicht  zerreibliche  weisse  Parthie*n  desselben 
ergaben  nur  2,527. 

Als  Bestandtheile  des  jüngeren  Weissigits  erhielt  ich: 
Kieaelsänre    .     .     .    65,21  mit  33,86  Sauerstoff 

»,21 


Tlionerde 

.     .     .     .     19,71 

Magnesia 

.    .     .     .    keine 

KaliL 

wurden  niclit 

Kali 

quantitativ 

Litliion 

bestimmt. 

Flaor    .    .                    ^., 
GIfiliverlast  t     '    * 

Jahrgang  1855. 

51 


SOS 

Bei  beiden  Änatysen,  vrelclie  mir  tvSlirend  meines  Auf- 
entbalted  in  Berlin  Hr.  ProfesHor  H.  Rose  in  seinem  Labo- 
ratorium auszuführen  gütigst  gestattete,  wurden  die  Metho- 
den des  Hrn.  H.  Stb.-Claire  Dbvillr  angewendet.  Die  Kie- 
selsäure wurde  auf  ilire  Reinheit  dureh  FInsssäure  geprafr. 

Die  Trennung  des  Kali's  und  Lithions  in  der  ersten  Ani- 
lyse  geschah  durch  Behandlung  der  Chlor-Alkalien  mit  An- 
thar-Alkohol;  das  ungelöste  Chlorkalinm  wurde  der  Sicher- 
heit wegen  noch  in  Kalium-Platinchlorid  Terwandelt  und  tb 
solches  gewogen.  Die  AbwesenheU  des  KaÜ's  im  extrahirteo 
Chlorlithium  wnrde  ebenfalls  durch  Platinchlorid  nachge- 
wiesen. 

Der  gänzliche  Magnesia- Mangel  im  jüngeren  Weissigit 
erklärt  sich  leicht,  da  der  Laumonlt  Magnesia-frei  ist. 

Hr.  G.  Bischof  fand  bei  seiner  Analyse  der  Feldspatb- 
Pseudomorphosen  nach  Laumonit^  in  Drusen-Räumen  der 
Trapp-Gesteine  der  Kilpatrick  ßilU  auch  nur  Spuren  von 
Talkerde.  Dieser  pseudomorphe  Feldspath  hatte  das  spezi- 
fische Gewicht  2,50  und  enthielt: 


3,s& 


10IJ2 

Hr.  Haidinger  beschreibt  im  3.  Hefte  der  Sit^ung8•B^ 
richte  der  Wiener  Akademie  der  Wissenschaften  mehre  Va- 
rietäten von  Feldspathen,  pseudomorph  nach  Laumonit  und 
Anaicim  von  den  KUpatrik^fftUs  bei  Dumbarton  in  SeMilMi 
und  von  Calfon  Hill  in  Edinburgh. 

Ob  nun  die  kleinen  undeutlichen  Krystalle  des  alteren 
Magnesia-haltigen  Weissigits  sämmtlich  ächte  Krystalle  sind, 

^    G.  BiriCHOF^  Lehrbucli  der  rbemiselieD  und  pliysikalischfo  Geologif) 
Bd.  il,  S.  217  t. 

Kbrnoott,  Übersicht  mioeralogfischer  ForschuDf^ea  in  den  Jabreo 
1860  and  1851,  Wien  1869,  S.  88. 


Kieselsäure 

.     62,00  mit  32,19 

Thonerde 

.     20,00     „      9,35 

Eisenoxjrd    . 

0,04     n      0,19 

Kalk    .    .    . 

.       0,60     „      0,17 

Mairnesia 

.      Spur 

Kali    .    .     . 

.     16,54    „      «,81 

Natron     .    . 

.       1,07     „      0,27 

Gluhverlttst . 

0,87 

M3 

I 

oder  ob  sie  vielleiclit  zum  Theil  als  pseudomorph  nach  der 
ZeolUh-Familie  zugehörigen  Mineralien  zn  betraciiten  seyn 
möchten,  will  ich  niclit  zu  entscheiden  versuchen,  da  die 
l^rystallographischen  Eigenschaften  des  Weissigits  noch  nicht 
hioreichend  bekannt  sind.  Die  von  mir  früher  beschriebenen 
sind,  wie  ich  mich  schon  in  meiner  ersten  Abhandlung  aus- 
druckte, nur  an  sehr  lilelnen  und  undeutlichen  Kry- 
stallen  und  mikroskopisch  kleinen  Spaltung»* 
Gestalten  beobachtet  worden. 

Hält  man  einen  Theil  des  älteren  Weissigits  für  pseudo- 
morph nach  Zeollth ,  so  möchte  man  auch  den  Weissigit  der 
[im  ersten  Nachtrage  aufgefiihrten]  lil.  Gesteins-Varietät  des 
Amygdalophyrs  nicht  als  Porphyr-artig  eingewachsene  Kry- 
stalle,  sondern  als  Ausfall nngs-Masse  kleiner  früher  mit 
Zeollth  erfulltgewesener  Blasen-Räume  ansehen. 

In  chemisciyer  Beziehung  steht  der  Weissigit  wohl  am 
nächsten,  ist  aber  schon  seinem  äusseren  Habitus  nach  nicht 
ZQ  identifiziren^  dem  von  mir  untersuchten  bläulich-gefärbten 
orthoklastisctien  Lithlon-haltigen  Feldspathe*  von  Radeberg 
in  Sachsen* 

Diesen  Feldspath,  dessen  spezifisches  Gewicht  auf  die 
grosste  Dichtigkeit  des  Wassers  zurückgeführt,  25,48 

18t,  fand  ich,  nachdem  ich  die  Kieselsäure  auf  Ihre  Rein- 
heit mit  Flusssäure  geprüft  hatte,  zusammengesetzt  aus: 

KieteUfinre    .     .     .  65,24  mit  3.^,87  Sauerstoff 

Tbonerde  ....  *iO,40 

Maf^eiiia  ....  0,84 

Kali lS,3ft 

Natron 0,27 

Litbioo 0,71 

^'"*"'        ^Gläbverlnst0,6a 
Borsiore  ) 


2,90 


100,33. 

IV.    Succession    der   Mineralien    in    den   Blasen- 
Räumen   des   Amygdalophyrs. 
In  einem  Blasen-Raume  beobachtete  ich  folgende  Reihung 
der  ihn  erfüllenden  Mineralien: 


*   PoecBNooRFF's  AnoftleD,  Bd.  XCY,  S.  304  ff.,  18SSy  Heft  S  u.  7; 
ond  Kopp,  fhemiach-pharmaseotiacbes  Zentralblatt,  tM5,  Nr. 07. 

51* 


804 

Hornttein; 

Weissigit ,  dicht  und  in  kleinen  Krystallen ; 

Babylon -Quart; 

Branneiienere  iu  »arten  Parthie*n; 

CbalccdoD ; 

dichter  krfBlalliniacber  Qnars; 
Quars-Kry  stalle. 
Dieses  Vorkommen  des  Babyloo-Quarzes  scheint  mir  in 
paragenetischer  Beziehung  bemerlienswerth ,  da  er  an  allen 
seinen  iibrigen  mir  bekannten  Fundorten  stets  In  Beglfi- 
tung  von  Feldspath  auftritt,  letzter  aber  in  den  Blaaea-Rao- 
men  des  Amygdalopbyrs  noch  nie  beobachtet  wurde. 

Abermals  wurde  Bleiglanz  in  zwei  Blascn-Raumen  ge- 
funden, und  zwar  ist  er  in  beiden  jünger  als  der  ältere 
Weissigit: 

(i.) 


(a.) 
Chlorophinerit; 
Weiaaigit; 

Eiaenkiea   s.  Th.  in  Eisea*Pedhen 
umgewandelt; 


Hornatein ; 
Weiaiigif, 
Eisenkies   s.   Th.    in  Eisen-Pechera 

umgewandelt; 
Pinguit-ibniichea  Mineral; 

Bleiglanz;  Bleiglans; 

Chaicedon ;  Chaicedon. 

kryatallisirter  Qnars.  — 
In   einem   andern  Biasen-Ranme   beobachtete   ieb  noch 
ziemlich  frischen  Kalkspath  von  blass  röthlich weisser  Farbe: 
Chlorophinerit; 
Chaicedon ; 
Kalkspalh ; 
Chaleedon-Mandel. 
Wenn  man  diese  Beobachtungen   mit  den   früheren  za 
vereinigen  sucht,  so  gelangt  man  zu  folgender  Reihung  der 
die  Blasen-Räume  de»  Amygdalopbyrs  erfüllenden  MinenliCD: 
Hornstein; 

Chlorof^hlnerit; 
Bleiglans; 
Biaenkies; 

Crelber  Thoneiaenatein ; 
Chaicedon; 
Kalkspath; 

Paeudoroorpher  Hornstein  nach  skalenoedrischem  Kalkspath; 
Hohler  Raum  (von  einem  aerstdrten  Mineral  herrührend); 
Qoarx-Rryst&llchen; 


805 

Vr  e  i  8  B  i  |(  i  t  (älterer,  ileiscbrolher,  Magnetia-balliger)  s.  Th.  io  klei- 
nen aodenllicheo  KrysUlllcbeii; 

Tilk  in  ftoMerst  tarten  Schoppcbeo; 

Eisenkies  s.  Th.  in  Eisen- Pecberz  umgewandelt; 

Gelber  Tboneiseostein ; 

HojTDstein  nssh  skalenoedriscbem  Kalkspatb; 

PiDguit-abnliebes  Mineral ; 

Bleiglans; 

Stiogeliger  Quars  nnd  Babylon-Quart; 

Chaleedon  mit  rbonboedriscben ,  selten  sfcalenoedrischen  Eindräckeo, 
s.  Tb.  erfiilh  mit  gelbem  und  braunem  Tboneisensteine,  Branneisen- 
erz, Hornstein  und  einer  porösen  Kiesel-Sobstans; 

dichter  krystalliniscber  Quarz; 

stingeliger  Quarz; 

Qoarz*Krystalle; 

Amethystquarz-Krystalle ; 

MaDgan-Schaum ; 

W  e  i  8  s  i  g  i  t'  (jfingerer,  rSiblieb- weisser ,  Magnesia- freier)  psendo- 
morph  nach  z.  Tb.  grossen  Laumonit-Krystalleo; 

Talk  in  äusserst  zarten  Scbdppcben; 

Eiteokies  x.  Tb.  in  Eisen- Peeberz  umgewandelt; 

lebhaft  glänzendes  dunkelgrünes  Mineral; 

Sraoes  Bfiscbel-fSrmig  auseinander- laufend  faaeriges  Mineral,  jedenMIs 
▼erwittert; 

pteadomorpher  schuppiger  Hornstein,  wafarscheiplieb  nach  flachen  Trep- 
pen-f5rmig  zusammengebänflen  Rhomboedem; 

selber  Tboneisenstein; 

Gediegen-Blei; 

PioguiL 


Briefwechsel. 

Mittheilungen    an   Geheimenratb    v.   Leonhard 
gerichtet. 

Kiafenfmrt,  15.  Oktober  I8S5. 

In  meioer  geognostischeo  Karte  der  sfidöstlicben  Alpem-JAmitr  ^  die 
icb  idioD  im  Jahre  1S89  bei  der  Ye rsammluDg  der  Naturforscher  so  Yfm 
vorlegte,  sowie  in  den  zwölf  Profilen ,  welche  von  mir  18S8  zn  FrmUrf 
im  BreUgau  vorgewiesen  wurden,  hatte  ich  schon  die  Obergangt-Gf bilde 
pelrographisch  unterschieden  und  solche  als  Obergangs-Kalk,  weissen  ssd 
schwarzen  Grauwacken-Schiefer  und  Quarz-Konglomerate  beseicbiet. 
Seit  der  Zeit  ist  Vieles  über  jene  Erd-Periode  geschrieben  worden;  ich 
verweise  Sie  namentlich,  was  unsere  Alpen  betriiFt,  auf  die  Arbeiten  von 
Hadba's.  Von  dem  sogenannten  Roth*  und  Weias-Liegenden ,  von  bilo- 
minösem  Mergel-Schiefer,  Raachwacke  u.a.  w.  ist  hier  nichts  aufssfindes. 
In  JEiretl  trifit  man,  von  Soden  nach  Norden  wandernd:  glänzende  Tbos- 
Glimmerschiefer;  darauf  folgen  verschiedene  Abänderungen  voo  Diorit, 
sodann  Diorit-Konglomerat  mit  Kalkstein-Brocken,  Quarz-Konglonent, 
endlich  Schiefer  mit  Versteinerungen.  Auf  letztem  finden  sich  rolber 
(bunter)  Randstein,  Stinkstein,  Schiefer  mit  dem  Muschel-Marmor,  dsrobfr 
und  oft  auch  unter  demselben  Blei-Erze  führender  Kalkstein ;  Alles  dirses 
gebort  der  Trias  der  Alpen  an,  nSmIich  vom  rothen  Sandstein  an.  Man 
kann  daher  petrographisch  die  Zechstein-Glieder  nicht  heraoitfinden.  Wir 
haben  mehre  Gebilde  von  roth  gefilrbten  Sandsteinen  und  Schiefern.  Von 
jedem  führe  ich  itinen  ein  Beispiel  an. 

In  der  Nfibe  der  Granite  der  Zentral-Kette  der  Aiptn  kommt  eia 
quarziger  rother  gelbkorniger  Sandstein  vor,  der  allmfihlich  in  ein  Talk- 
schieler-artiges  Gebilde  obergeht.  So  z.  B.  in  der  nördlichen  Abdachosg 
des  Böhrenateines  gegen  das  BoHenthal  in  Sieiermürky  zwischen  den 
Brenner  und  dem  Orte  Siertfing  in  Tirol  n.  s.  w.  Ich  halte  difses  rotfac 
Gebilde  für  SrunBR^s  Verrucano. 

Das  zweite  rothe  Gebilde,  welches  meist  nur  als  Schiefer,  .selten  als 
Sandstein  auftritt,  findet  sich  zwischen  schwarzem,  mit  weissen  Ralkspatb- 
Adern  durchzogenem  Kalkstein.  Der  rothe  Schiefer  fuhrt  nie  Pefrefakten; 
im  Kalk    hingegen    kommen,   jedoch   sehr  selten,   kleine  Produkten  aod 


807 

Spai*«!!  von  Korallen  vor.  In  dieaom  KaLk,  welclicn  Ich  lum  Übeii^ang^s- 
Kalk  ziliJe,  sitzen  oft  fferiog  niäcbtifce  Gänge  Silber-balligen  Blei-Glanzes 
auf.  Man  trifft  den  rothen  Scbiefer  im  Seehnd  in  Unier-Kärmhe»,  auch 
in  Krainy  swiscben  Poiiand  und  Laek,  Zuweilen  erscheint  derselbe  aucb 
sU  Lafi^er  mitten  in  einer  feinkornigen  Granwacke,  so  a.  B.  im  IVt^lr«« 
Grahen  bei  Sekwar^enh^ck  in  Kmmtkem. 

Das  dritte  rothe  Sandstein-Gebilde  ist  Unarssand,  dorcb  roth  gefärbtes 
quarziges  Zäment  gebunden ,  von  thells  fein-  und  tbeils  grob-kornigem  Ge« 
fuge.  An  Petrefakten  ist  das  Gestein  arm.  Es  kommt  in  Wecbsellagerong 
mit  schwarzem  Tbon -Schiefer  9  grobkörnigem  weissem  Quarz-Konglomerat 
und  dem  Kräuter-Schiefer  vor,  so  u.  a.  bei  Turroeh  in  SieUrmatk  und  in 
der  Gegend  der  KrewMmlfe  in  Komiken* 

Dieses  sind  die  drei  roth  gefärbten  Bildungen,  welche  man  den 
altern  Formationen  zuzählen,  wovon  aber  keine  mit  dem  rothen  Todt- 
Uegenden  parallelisirt  werden  kann.  Der  MVerrucano**  kommt  in  den 
Oii'Aipen  selten  vor;  ich  habe  ihn  stets  nur  in  der  Nähe  der  Zentral- 
Granite  gesehen,  d.  b.  bei  jenen  Graniten,  welche  neben  Glimmer  auch 
Talk  fuhren,  als  zufällige  Gemengtheile  Epidot  und  Sphen  enthalten  und 
in  innigstem  Verbände  mit  dem  Zentral-Gneiss  stehen.  Mir  scheinen  Jene 
Konglomerate  durch  Reibung  beim  Emporsteigen  des  Granits  entstanden 
tu  seyn,  die  Talk-artigen  Scbiefer  aber  gewisse  Metamorphosen  erlitten 
zu  haben;  denn  es  sind  ganz  andere  Talk-Scbiefer  wie  die,  welche  mit 
Serpentin  auftreten.  Das  zweite  Vorkommen  ist  doch  nur  eine  Farben- 
Varietät  von  Schiefer,  vielleicht  durch  Eisen-baitige  Quellen  entstanden. 
Die  dritte  Art  von  Turrach  durfte  der  alte  rothe  Sandstein  der  Steinkohlen- 
Formation  seyn. 

Der  in  den  dlp€ti  m  häufig  vorkommende  rothe  Sandstein  ist  Bunter  ' 
Sandstein  und  fuhrt  nicht  selten  Versteinerungen ,  z.  B.  Mytilns,  Perna 
u.  s.  w.    Er  liegt  deutlich  auf  den  Schiefern  mit  Zechstein-Petrefakten. 

Es-  findet  sich  daher  die  .Zechstein-Formation  in  unsern  Aipen  im 
innigsten  Verbände  mit  der  Steinkohlen-Formation,  und  es  lässt  sich  gar 
uicht  absehen ,  wie  eine  Grenze  zwischen  beiden ,  vielleicht  auch  mit  einer 
dritten,  nämlich  der  devonischen  Formation  zu  ziehen  ist.  Es  geht  hier 
mit  diesen  Gliedern  wie  bej  Sl.  Kassian  mit  der  Trias. 

Franz  von  Rosthorn. 


Bonn,  19.  Oktober  1855. 
Meine  Erdbeben-Beobachtungen  aus  dem  Ft>;^Thale,  welche  einen 
Gegenstand  unseres  Gespräches  in  HHdMerg  gebildet  hatten,  erhalten 
Sie  als  einen  gedruckten  Feuilleton-Artikel  der  Kölnischen  Zeitung.  Diese 
Form  Wtte  es  erfordert,  dass  ich  mancherlei  Erlebnisse  u.  dgl.  einschaltete, 
welches  für  die  strengere  Wi«senschafl  von  keinem  Werthe  ist,  und  Dieses 
kann  fuglich  wegbleiben,  wenn  Sie  beabsichtigen  sollten,  daraus  einen 
AnuDg  in  Ihrer  Zeitschrift  zu  geben  '^. 

*  Wird  in  aiclMteB  Hefte  ■tattfinden.  D.  R. 


808 

Ich  mdcbte  noch  eine  klein«  Beobncfalnnc  nneblioleB,  welche  infilli| 
in  nieioem  Aufialze  nicht  aufgenommen  ist.  Vielleicht  mehr  als  hasdcit 
Mal  bemerkte  ich  auf  meinem  Wege  im  Kt«f-Thale,  dass  die  lesen  G^ 
•teins-B locke,  selbst  wenn  sie  mehre  Tausend  Knbikfnss  Inhalt  bessnei 
und  entweder  eckige  Massen  oder  Oescbiebe  waren,  in  dem  Ditsviil- 
Boden  meist  rundum  so  gelöst  erschienen,  dass  man  zwischen  die  Stein* 
Masse  und  den  Schutt-Boden  den  kleinen  Finger  hineinstecken  aaä  M 
in  die  Öffnung  hineinsehen  konnte.  Es  ist  freilich  diese  Erscheinung  sehr 
leicht  als  eine  Folge  der  schsukelnden  Bewegung  der  Blöcke  bei  dea 
Erdbeben  su  erklären,  aber  doch  verdient  sie  wohl  angeführt  au  werdes.  — 
Den  7.  Oktober  haben  nach  den  Zeitungen  noch  Erd-Erscfafitterungen  is 
8iitm^  stattgefunden  und  wahrscheinlich  hat  man  sie  an  der  Visp  stark« 
rerspfirt  Das  Phänomen  scheint  alao  seine  EndschaA  noch  nicht  crretcfat 
an  haben. 

Mit  Räcksit^ht  auf  den  Aufsatz:  „Das  Schwefel >haliige  Blei-Ers  fw 
Neu-Sina  in  JSteAenMirysN,  von  Raphabl  Hofmanh'*  (Jahrb.  der  k.  L  geo- 
logischen Reich«- Anstalt,  Jahrg.  18öS ,  VI,  1),  den  Freund  Hauiitobr 
mit  mehren  Fundorts-Nach Weisungen  des  Johnstonits  (Über-Schwefelblei, 
Supersuiffheret  of  Lead)  begleitet  hat,  bemerke  ich,  dass  dasselbe  Mineral 
schon  seit  langen  Jahren  auf  dem  Gange  der  Grube  Viklorim  bei  Mmse» 
im  Bergamts-Bezirk  Siegen  vorgekommen  ist,  und  zwar  ziemlich  hiofi;. 
Die  Eigenschaft  desselben,  in  der  Kerzen-Flamme  Feuer  zu  fangen  und 
mit  blauer  Flamme  und  Schwefel-Geruch  zubrennen,  ksnnien  diefifte^mi'sebeD 
Berg-Beamlen  und  Berg-Leute  schon  seit  langer  Zeit;  bereits  im  Jshre 
181$  hatte  man  mir  das  Experiment  gezeigt.  Ausser  unverindertem  Blei- 
Glanz  bricht  auch  hier  Vitriol-Blei  mit  dem  Johnstonit;  dann  und  wass 
bemerkt  man  selbst  «in  dünnes  Hautchen  von  gediegenem  Schwefel  ia 
dem  Erz-Gemenge. 

NOKGGSRATH. 


Mittheilaugen  an  Professor  Bronn  gerichtet. 

Frankfurt  «.  Jf.,  4.  November  1855. 

Von  Hrn.  Finanzrath  Esbr  in  Stuttgari  erhielt  ich  mehre  neoerlich 
Im  Tertilr-Thone  von  Ünier-Kirekierg  gefundene  Exemplare  versteinerter 
Fische  zur  Untersuchung,  welche  sich  durch  Schönheit  und  Vollstiodi^ 
keit  in  so  hohem  Grad  auszeichnen,  dass  ich  mich  veranlasst  sehe,  in 
den  Psiaeontogrsphicia  einen  Nachtrag  zu  meiner  früheren  Arbeit  ober 
diese  Fische  zu  geben.  Ffir  C^prinus  prlscus  stellt  sich  nonmehr 
heraus,  dass  die  Rdcken-Flosse  den  starken  gesöhnelten  Stacftlstrahl 
wirklich  besitzt.  Die  von  mir  unterschiedenen  beiden  Formen  voai  Pleo- 
ronecten -Genus  Solea  wiederholen  sich.  Von  Solea  Kirehbergsna 
kenne  ich  nunmehr  such  den  Ohr-Knochen  genau.  Er  weicht,  wie  so 
erwarten  war,  auffallend  von  dem  inCotlns  brevis  derselben  Ablage- 


80D 

mog;  ab,  den  ich  bereits  besebrieben  habe,  nnd  gibt  mir  wiederholt  die 
Oberieui^aDg^ ,  daas  durch  Beachtuofc  der  Ohr-Koocbeo  manche  Bestim- 
meog  der  Spexlee  herbeifi^fiihrt  werden  könnte  ^  die  auf  anderem  Wege 
niefat  SU  erlangen  ist.  Doch  gehören  hiecn  umfassende  Vorstudien,  an 
deneo  es  durchaus  gebrieht. 

Rbamphorhjrnchus  SnevicusFaAAS  (Wnrttemb.  naturw.  Jahres* 
Hefte  Xf,  I,  IM5,  S.  182,  t.  2)  unterscheidet  sich  in  nichts  von  Rham- 
phorb3rnchus  Gemmingi,  ein  neuer  Beweis  von  der  Identität  der 
Schiefer  von  Nmfiimgetk  uoA  Soienhofgn,  Ich  werde  auf  das  in  Sekwaien 
gefnudene  Exemplar  in  dem  Werk  ausfuhrlicher  surfickkommen ,  das  ich 
ober  die  Reptilien  des  lithographischen  Schiefers  ausarbeite,  und  worin 
die  Pterodaetylen  ausführlicher  abgehandelt  werden  sollen.  Der  Name 
Pterodaetylus  Suevicus,  den  Qobnstbdt  dem  Schwäkisehem  Kurz- 
sehwaozer  beilegt,  erscheint  schon  früher  als  ein  Synonym  von  Pte- 
rodaetylus longirostris;  es  wird  daher  auf  Qobnstedt's  anfing- 
liebe  Benennung  Pterodaetylus  Wurttembergicus  surficksttkora- 
iseo  s^vn. 

Hbrm.  V.  Mbykr. 


Neue     Literatur. 


(Pie  Redaktoren  melden  den  Empfiia^  an  sie  eingegangener  Schriften  dureli  ein  dtm  Tilel 

beigeselltes  X.) 

A.   Bücher« 
1851—1855. 

A.  Skdqwick  :  m  SynopHs  of  the  GoMtifieaHtm  of  tke  BriÜsk  jHUteo%9ie 
Roekt,  WUh  ü  sysiemmtie  Deteription  of  the  BritUh  paiaetmok  foi- 
siU  in  ike  Geologieai  museum  of  ihe  Universitjf  of  CtnmMdye,  Im- 
don  4\  U^  FüMüieulwi^  pp.  1  —  184,  pll.  II:  tUdUtü  tmd  ArticuUlä 
18S1;  11^  FaMcieuiuBy  pp.  i— viii:  18&— 406,  i— viii,  pll,  «:  Lwer 
a,  middle  ptUaeomoie  lHollnsea  1859s  /'^  P^eiculuiy  pp.  i—xcvni, 
407-66 1 ,  pll.  8 :  Upper  palaea^oie  MMueea  and  pmimeomaie  Fiehee,  18SSM 

1855. 

H.  Girard:  Geologische  Wanderungeo.   Halle  8®.  I.  Wallis,  Yivarait,  Ve- 

lajr  [227  SS.  nebst  2  Karten,  Profilen  und  Ansichten;  2  ü.  42  kr.]. 
M.  HoRNBs  (u.  Partsch)  :  die  fossilen  Mollasken  des  Tertiär- Beckens  von 

Wien  (Wien  in  Pol.),  Heft  IX  (vgl  Jb.  1854,  678).  ^ 
J.  A.  Lapham  :  a  Geologieai  Mep  of  the  State  of  Wiseoiuin  (bei  Chapmik 

in  Milwaokee,  1  Doli.). 
J.  Lba  :  Foseil  Footmarke  in  the  Red  Sandutone  of  Poltefnlley  Pa.  (16  pp 

euper-royal-foliOy  with  i  double  Hthogr.  plate.  Phihdefphia), 
Ch.  Lykll  :   a  Manual  of  Klemeniary  Geology ,  S^h  eiftf.  (655  pp.  in  8^. 

London. 
G.  Mjchaud  :   Deeeription  des  Cofuillee  foeeilee  deeoupertee  dan»  let  ta- 

environe  de  Hauleriw,  Dr&me  [30  pp.,  2  pll.  8,  Lyon,  fBxtreit  4r» 

Annalee  de»  eeienees  phyeifuee  de  Lyon],  X 
TuoMBY  a.  F.  S.  Holmes  :  Fossile  of  South  Carolina  {Oiarleston).  No.  1-6 

enthalten  Mollusken,  Echinodermcn,  Korallen  ohne  bestimmte  Ordnung. 

B.     Zeitschriften. 

l)(Monalhli  che)  Berichte  über  die  xnr  Bekanntmac  ha  Dg  ge- 
eigneten   Verhandlungen    der    K.   Prenss.   Akademie  der 
Wissenschaften  zu  Berlin.  Berl.  8^  [Jh,  1860,  190}. 
18SS,  Jan.-Aug.;  Heft  1—8;  S.  1-584,  Tf.  1—2. 

Weiss:   Bemerkungen  üb.  d.  rhomboedrisdie  Krystall-Systero :  7-9)  90-97. 


811 

Ewald:  Beitraj^  zur  KeDntnis«  der  uoteraten  Liu^ Bildungen  im  llagde- 

burgiscbeD  and  Halberst&dtitelirn :  1—5. 
Ehrbiibbrg:    Ursprong^  des  Marmors  too  Antriro   in  Irland  aas  Polytha- 

Umien-Kreida  darcb  tnlkanische  Hitse:  9. 
fiber  den  Grfinsand  im  Zeaglodon*Kalk  Alabama'«,  seine  PolTtba- 

lamien  and  deren  Sfruktar. Verhältnisse  t  86— 1H>.  I 
ilber  den   Grnnrand  ans   Polytkalamien-Kemen ,    aber    braanrotbe  j 

and  koratlrothe  Steinkerne  der  Polytbalaroien-Kreide  in  Nord-Amerika 

und  ober  den  Meeres-Grnnd  in  12900'  Tiefe:  172—178.  .  ! 
Erkenntnis«  immer  grösserer  Organisation  der  Polytbalamien  durch 

deren  arweltliche  Steinkerne:  272—289. 
die  darcb, Qrfinsaod-Keroe  erllaterte  Struktur  der  Nummaliteo  als 

Poljrtbalamien :  291. 
ein  Europäiacbes  marines  Po If gaslern- Lsger ,   and  verlarvie  Poly- 

tbalamirn    io    den    murinen   Polygasteru-Tripein   von  Virgioien    und 

Simbirsic :  292—395. 

Gelungene  Darstellung  ganzer  Nummuliten-Rerne :  487—489. 

H.  Rosb:  Verbalten  geschmolsenen  Wismuths  beim  Brslarreo:  496^499. 

Quecksilber-haltiges  Fahlere  Ton  Poratscb  in  Ungarn:  547. 

Maouds:  Wasser-Menge  im  Vesuv ian  :  548-*  652. 

EaaEnBBaG:  Färbung  organ.  Kiesel-Thrile  für  mikroskop.  Zwecke:   552. 

zur  Kenntiitss  der  Fluss-Trdbangen  u.  vulkanische  Auswurf-Stoffe : 

1.  Rhein*Trubong:   561;    —    Tiber-Tröbaog :   568$   •*   Auswurf  de«  | 

Seblaaim-Vulkaaea  Poorwadadi  auf  Java:  579;  —  des  vuo  Turbaeo  ' 

ia  Qoilo:  576—678.  __ 

2)  Gelehrte  Anzeigen   der   K.   Bayero'schen   Akademie    der 

Wissenschaften.    II.  Mathematisch  -  physikalische  Klasse.     Mün-* 

chen  4^  [Jb.  18S4,  802]. 
t8S4,  Jnli-Dezemb. ;  XXXIX,  883  SS. 
Bbsrard  :  Anzeige  von  JPn,  Pfiff's  Grundrlss  der  mathematischen  Verhält* 

nisse   der  Kry stalle,  18M*\   und  von  „NAüHAtfn's   Krystallographie, 

1864'':  .11-46. 
"  —  dgl.   „Fb.    V.  KoBBU.   die  Mineral-Namen  und  die  mineralogische 

Nomenclalur,  München  1863^  8®'*:  49-  52. 
dgl.   „Ph.  V.  Holgbr's  oryktognostische  Stiidirn,  Wien  1868^   und 

von  „G.  Rosb's  krysUll  chemisches  Mineral-Syntem,  t8SZ^\  76—83. 

3)  Abhandlungen  der  k.  k.  Geologischen  Reichs- Anstalt,  in 

3  Abthfilungei».     Wien  4^  (vgl.  Jb.  1868,  351).  X 
ir.  Band  mit  78  lithogr.  Tfln.,  1866. 

A.  Geologie. 

J.  v.  Pbttko  :    Geologische  Karte  der  Umgegend   von  Schemnitz :   8  SS. 
mit  1  Karte. 

B.  Zoo-Paläontologie  (Nichts). 


812 

C.    Phyfo*Paifioiitolo|cie. 
C.  V.  ErTiivGfiHACdBi« :  die  tertiire  Fbra  der  Unif^ebaiigen  vod  Wien :  36  8S. 

jDi.  5  Tflu.  (18^1) «. 

die  tertiire  Flora  too  HMn^  in  Tyrol :  118  SS.  m.  31TÜb.  {ISSf^ 

.die  SCeinkohlenFlora  v.  Radaita  in  BohoMn :  74SS.  m.  S9Tin.  (18S4), 

K.  J.  ArdrI  :  Beitrljj^e  zur  Kenntniaa  der  foaailen  Flora  SiebenlNirgeiii 

und  des  Baaatea:  48  SS.  12  Tfln.  <IM5>. 


4)  Jahrbuch  der  Ic.  k.  geologischen  Reiehs-A  nstalt  in  Wies, 

Wien  iJb.  1^55,  684]. 
18öSy  Jan.— März;  V,  i,  S.  1—218,  t  Tf..  QO  Figg.  >^ 
W.  Haidingbr  :  Schwefel-haltigea  Bleierz  ▼.  Nco-Sinka  in  SiebenbSqcea:  I. 
F.  HocHSTBTTBR :  Geogoostische  Studien  aua  dem  Böhmer  Walde:  10. 
J.  ▼.  FaRtTi. :  Analyf e  einer  Mineral-Quelle  bei  Rohitach :  39. 
K.  V.  Hauer:  das  Bindemittel  der  Wiener  Sandsteine:  42. 
E.  Kf js8zcYiV9Kf :    Mineral-Spezies  u.  Pseudomorphosen -von  Prübran:  46. 
¥.  Haubr  :  Markus'  Gas-Lampe  mit  gleichförmiger  Temperatur:  64. 
Fr.  Fobttbrlb:  Vorkommen  von  Magnesit  in  Steiermark:  68. 
K.  KoRisTRA :  Höben^Messnngen  im  mittlen  Mähren :  72. 
E.  R.  ▼.  Warrsdorff  :  Oeognost.  Verhältnisse  von  Karlsbad :  88,  1  Karle. 
£.  F.  Glockbr:  Mineralogische  Beobacbtnngen  aus  Mähren:  96. 
B.  Cotta:  die  Erz-Lagerstätten  der  sddlichen  Bukowina:  103. 
K.  V.  Haobr  :  einige  Steinkohlen  von  Roasitz  in  Mähren:  139. 
M.  V.  Lipor.D:  Höhen -Bestimmungen  in  NO.-Kärnthen :  149. 
K.  v.  Haubr  :  Arbeiten  im  chemischen  Laboratorium  der  Anstalt :  1S4 
Eingesandte  Mineralien,  Gebirgsarten,  Petrefafcte  etc. :  161. 
Sitzungen  der  Reichs- Anstalt:  164—202. 
Eingesandte  Bücher,  Karten  etc.:  211—215. 

5)  Württembergische   naturwissenachaftliche  Jabres-Ueftc 

StuUg.  S""  IJb.  18My  340]. 

18öSi  VII,  III,  hgg.  1855,  S.  265-422  (Witterungs-Bericbte). 
i8öS,  XI,  II,  S.  129-272. 

(Nicht«  hier  Einschlägiges.) 


6)  Jahres- Bericht  der  Wetterauer  Gesellschaft  für  die  ge- 
summte Naturkunde  zu  Hanan,  Hanau  8**  [Jb.  IS55,  587]. 
Jahre  1863-^1866;  206  SS.,  1  Til.,  hgg.  1855. 

R.  Ludwig  :    Zusammenhang  der  Tertiär- Formation  in  Nieder-  und  Ober 
Hessen,  der  Wetterau  u.  am  Rheine:  1—61,  m.  1  Karte  in  Fol. 

*.  Sa  ist  dieselbe  werth volle  Abhandlang,  welche  1851  eelbstotäa  dfg  aotcr  denTnel 
»die  Tertiär-Floren  der  dstecreichlseheii  MoHarekle,  No.  1:  Fo teile  Plom  voa  Wiei/ 
erecliieneii  und  Ton  uns  angezeigt  WMiien.  8le  iat  Uier  nn^enonMen,  nm  la  dioei 
Abhandlungen  allmählich  alles  auf  diesen  Oegenstand  in  Österreich  Besng  •  halieedc  » 
vereinigen. 


818 

R.LODWW:  Teneicbnin.der  in  derWetffcrta  an^cfondenen  Ttrtilr-V«r* 
steinernniccii  nach  den  Schicbleo  der  Fonnation  i^eordnel:  •!— 8S, 

G.  TuBOBALDi  die  höbe  Strasse:  83—120. 

Th.  Libbb:  Beimengoogfo  der  Zechstein  -  Kalke  und  deren  FSrboDg 
durch  sie:  1 27-- 143. 

7)  Wals  und  Wincrlbr:    Neues    Jahrbuch    für   Pbarmatie   und 
verwandte  Fächer).  Zeitschrift  des  Süddeutschen  üpolbeker- Ver- 
eins.   Speyer  S""  [Jb.  1864,  804].  M 
1864,  Nov.,  Des.;  II,  6,  $',  S.  281—420,  i-n. 
WirrsTBiic*.  Löslichkeit  des  schwefelsauren  Kalks  in  Wasser:  375—377. 

1866,  Jan.-Juni;  III,  1-tf,  S.  1-368;  1-88,  i-wi. 
?.  AxiKOii  I  chemische  Untersuchung;  des  ockrif^en  Absatzes  (Brunnen-Erde) 
L.  F.  BlbyI         sus  dem  Brodelbrunnen  zu  Pjrroont:  33. 
J.  WAifBBSLBBBif :  Analyse  d.  Östringener  Schwefel-Quelle,  Baden:  I23-12B. 
G.  M&llbr:  Analyse  der  Stahlquelle  bei  Weinheim,  Baden:  205—211. 

Analyse  des  Ockers  oder  Quell-Absatzes  daselbst:  211—215. 

1866,  Juli-Sept.;  IV,  1—3;  S.  1-192,  89—112. 
STROCBMAiiif :   Zersetzung    alkalischer  Silikate    durch  Kohlensaure ;  Lös* 

lichkeit  der  Kieselsäure  in  Wasser  >>  27—28. 
Vanadin  und  Titan  in  Sphirosiderit  bei  Bonn:  00. 


8)  Bikiioihiqne  uniffsr^elU  de  Oeneve.  B,  ArehihM  d$$  seieneei 
fk^Hf^se  sl  nmiurelies.  d,  Oemeve  8^  [Jb.  1866,  553]. 

1866,  Mai-AoCit;  d,  118-116',  d,  XXVUI,  p.  1-372,  pl.  1—3. 
A.Morlot:  Abtbeilungen  des  QuartAr-Gebirges  in  derSchweits:  38-50,  Tf.  1. 
G.  Plauts:  fossiler  Riesen- Vogel  im  plastischen  Thon  von  Paris:  02. 
Marcou:  das  Kohlen-Gebirge  in  Nord-Amerika:  95—117,  m.  Karte. 
MoRcnisoif :  SUurim  or  Ute  hhiory  oftke  oideet  rocke  eie.,  Auszug :  205-241. 

9)  EsMAfi's  Archiv  für  wissenschaftliche  Kunde  von  Russland, 

Berlin  8®  [Jb.  1866,  441]. 
1866,  XV,  S,  S.  333-4985  Tf.  2-3. 
Die  Heilquellen  Transbaikaliens :  372—382. 
J.  SrucxBifBBRG :  Schwefel- Vorkommen  in  Rossland:  383—407. 
A.  DdimiG :  die  Steinbrüche  von  Kiscbenew :  470—485,  Tf.  3. 


10>  Memorie   della   R.   Aeeedemim   delie  Seienme  di  Torino, 
Clagee  fiiiea  etc.,  5,  Torino  4^  [Jb.  1868,  828]. 
t86Z''6S,  h,  XIV,  cxxz,  e.  411  pp.,  10  tav.,  ed.  1854. 
(enthalt  keine  einschligigen  Abhandlungen.) 


814 

lQ}L'in9tUutP.a4eii9ni8eiene€Mmm4kämmiifm099phf$ipiti 

ei  nmtureiies,  Pmrh  4^  [Jb.  tSöSy  6S4]. 

XXIIL  mntu^,  185S,  Joillet  4— AoAt  5,  no.  IlMM-H^i,  p.  SlS-sto. 
PbloO£B:  Entglagung:  des  Glaneir:  239—231. 
Kohlmann:  Bildoiifp  von  Silikat-Gesteinen:  231—232. 
St.  Hokt:  Schwefel-QueMpn  in  Ober-Kanada:  232. 
M.  t>B  SsiiRBt:  Dolonitigehe  Gesteine  von  Monroe:  232. 
WoHLBB!  Aerolith  bei  Hamburi^  am  13.  Mai  d.  J.  f^fallen:  233. 
Rivor:  Lafcerunir  des  Gedief^en-Kupfers  am  Oberen  See:  233  —  234. 
Haims:  Gebirfpsarten  der  Insel  Majores  t  234. 

M.  OB  Sbrrbs  :   Anbobrung  tob  GeBteinen  darcb  wirbellose  Tbiere:  SM. 
Verhandl.  d.  Berliner  Akademie  i 

^         d.  Wiener  Akademie  (  ^^^^^^  ^„  ^^^  q^^j,^  ^^ 

„         d.  Geolog.  Reicbs-Anstalt  / 
Kmebriebten  tob  Göttinf^en  1 

ARifODx  :  Mineralien  Cochiochina's  :  281. 
HoRnBR:  Alluvial-Gebirfte  lin^ptens  am  Cairo:  2)N>— 292. 
StBART  Hunt  :  Mineral-Qnellen  Kanada's :  2M. 
Nodot:  Schistopleurum  eine  neue  Edentaten-Sippe:  297. 
Geologische  Reichs-Anttalt  in  Wien:  301—303. 
d'Arcbiac:  Geologie  des  Gorbi^res-Gebirges,  II:  309—311;  317—319. 
Larea!  Kreide-Gebirge  Dalmatiens:  315—316. 

FaBxiif :  freiwillige  Kohlensiore-EntwiekeluBg  su  Cbätilion,  SaToyen:  3I<L 
JobaBt:  Ursache  der  bleibenden  Hohe  der  Meeres  319. 


12)  CompteM  rendus  hehdomadäires  des  semnees  dB  VAcBid- 
mie  des  »eieneee  de  Parie^  Pmrie  4^  [Jb.  18SS,  656]« 
18U,  Juillet  2— Oct.  22;  XLI,  no.  1-/7,  p.  1—070. 

Arnoux:   Mineralogie  der  ProTins  Qoangnave,  Kocbinchina:  178—180. 

Sterry-Hont  :  über  einige  Feldspath-Gesteine  Canada's:  192 — 194. 

FouRUBT  !  das  Erdbeben  vom  25.  Juli  su  Lyon :  201» 

SsGuin:  dssselbe  zu  Fonlenay:  201. 

Sacc  :  dasselbe  su  Wesserling :  201. 

Nibfcb:  dasselbe  zu  Allevard,  Is^re:  202. 

Lallbmard:  dasselbe  zu  Verdau:  208. 

Rbgrault  :  dasselbe  in  der  ScbweiCs  und  Savoyen:  204—214. 

Prost:  dasselbe  zu  Nizza:  214. 

Stbrrt-Hürt  :  über  die  Mineral-Wasser  in  Kanada:  301  —  305. 

Nodot:    neues  Geschlecht  für  einige  Glyptodon-Arten,  und  Klassifikatioa 
von  13  Arten  beider  Sippen:  336  —  338. 

Larza:  aber  die  geognostische  Beschaffenheit  Dalmatiens:  380—885. 

Gaudht:  Aber  den  Jetzigen  Zustsnd  des  Vesuvs:  480—488. 

Marcel  db  Sbrrbs  :  über  Charaktere  u.  Alter  d.  Tertiar-Bildungeo:  488490. 


81» 

A,  BiifBAo;  L5»ticbkeU  nnd  Realtion  ^nf^er  MHall- Oxyde  und  Erd-Rar- 
booate:  509—511. 

Studion  iber  die  Wasaer  iai  Rbone^Becken :  51t— 514. 

Billbt:  über  dm  Wejc  des  Licbtatrahls  ioi  Doppelitpalh :  514—517. 
F.  PiSATiix  Analyse  dea  Wasaera  des  Boaphoms  bei  Bujak-Dere:  532. 
STa.-Ci.AiBB  Dbvillb:  AuabrBch  dea  Yeaova  am  1.  Mai:  803— 51>9. 


13)  BuiUiin    de  <a  Hoeiitd  gäologi^ut  de  Franee,    Paris  8^ 

[Jb.  tSöSj  556]. 
$854—56,  k^  XU^  360-512,  pl.  11—12  [1855^  Avril  2— Mai  7].  M 
L  Parbto:  daa  Nu mmuiiten- Gebirge  am  Poaae  d.  Apenninea:  370,  Tf.  11. 
H.  Co^oand  :  daa  Pisollthen-Eiaen  dea  Charente-Dpts. :  305. 
LAKSAiGifB!  fiber  DBLAivotiB'a  Methode  Kalksteioe  an  prüfen:  300. 
Lrsix  :  der  geol.  Tbeil  d.  Ausstellang  in  Nea-York  in  1858,  Ansang:  400* 
E.  GoBtHARD:  Abhandlung  über  daa  Platin  der  Alpen:  420. 
Grebnoogm:  über  die  Geologie  Indiens:  433. 
J.  Barranob:    organiacbe   AnafSIInng    dea   Siphona    der    Cephalopoden- 

Sefaaalen:  441,  Tf.  12  [=  Jb.  1855,  365—411]. 
A.  PoHEi. :  Geologie  d.  Landea  der  Beni-Boo-Said  anMarokko's  Grenze:  489. 
Laoah:  Graptolitben  in  der  Silur-Formation  Quebeck'a:  504. 
A.  Sismonda:  ober  die  2  Numrouliten-Formationen  in  Piemont:  500. 
Ch.  Lory:  die  untere  Schiebt  dea  Bergea  von  Crnaaol  bei  Valence:  319« 


]4)  MiufB*£owARDa,  Ad.  BaoifORiART  et  J.  DBCAisifa:  Ann  ml  09  d€$ 
•  SeieneB9  nmiureiles-y  Zoologie,  Pmrio  89  [Jb.  1854,  807]. 

1854,  Jail.— Dec,  d,  U,  I;  p.  1-384,  pl.  1—14. 

E.  FoRBBs:  Poiaritfit  in  der  aeitweisen  Vertheiinng  der  Organismen,  mit 
Vorbemerkungen  von  Pictbt  (^  Bikl.  «nlr.  de  Qenwe):  373—370. 

1855,  Janv.-Avril,  d,  lU,  1-4;  p.  1-256,  pl.  1-3. 
(Nichts.)  

\h)  Annale»  deCkimie  ei  de  Phy ei fue,  e,  Pari»  8^  [Jh.  1855, 191}. 

1855,  JauF.- Avril;  XLill,  1-4,  p.  1—512,  pl.  1—2. 
(Nichta.) 

1855,  Mai— Aug.;  XLIV,  1—4,  p.  1—512,  pl.  1—2« 
E.  Pbligot  :   Studien  über  die  Zusammensetzung  des  Wassers:  257—275. 
E.  FnBMr:  neue  Untersuchungen  über  Platin-£ra:  385—401. 

16)  Memoire  of  ike  Geologieml  Survey  of  the  United  King- 
dom,  London  8^.  —  Figur ee  and  Deeeripiion»  of  Britieh  Organie 
Remains,  1855,  Deeade  8.,  pH,  1-10  wUk  etqflie. 


810 

17)  TheAnnml»  aniM rngm^ime  ofNuiurml  Hisierp^  M^^eriet, 
London  8^  [Jb.  18SSy  442].  X 

lasSy  JuH-Oct,  no.  9/-M;  k,  XVi,  l-^d,  p.  I-Ml,  pl.  i-i 
GopPBRT  :  über  foiutile  Palmen:  55—57. 

H.  Hoxr.Ry:  die  Theorie  uiei^tnAer  Eotwtckelang  in  d.  SchSpfon^:  69-n. 
R.  JoifB«:  paläozoische  tweisehaalige  Krnster ;  1.  untfrsiluriacheBeTriebia. 

Arten  Skandinaviens:  81—93. 
Th.  Wrioht  :  Hemipedina  neue  fossile  Cidariden-Sippe  a.  ihre  Arten:  Ol-ioi. 
J.  6.  Jbppreth:  über  die  Abwtrtsbewegnng  der  Gletscher:   ISS— 1S4. 
Fubmirg:  Kalamiten  und  Sternberieio  der  K ohleo- Periode :  144—146. 
Harkivbss:  subfossile  Diatomeen  in  Domfrieithire :  149. 
T.  R.  JoNBs :  neue  palftosoische  sweiscbaalige  Kruster,  II.  Bejricbia:  163-176. 
A.  R.  Willacb:  Gesetz  des  Auftretens  neuer  Arten:  184— IM. 
Tb.  Wrigut:  einige  neue  Hemipedina-Arten  ans  Oolilh:  196—199. 
Gregor r :  Diatomaceen,  Phytolitbarien  und  Scbwanm-Nadeln  im  Plaaseo- 

Boden:  219-222. 
J.  Lycbtt:  über  die  Sippe  Linea:  256—257. 


18)  The  London^  Bdinkurj/h  a.  DnkHn  Pk%looofkiemlMo$o%i%t 
mnd  Journml  of  SeioncOy  d^  London^  ^  [Jb.  1865^  567]. 

IM5,  June;  iT,  €9\  IX,  Snppl.  p.  481—652. 
R.  P.  Grbg  :  Krystall-Form  des  Leukopbans:  510. 
Fr.  H.  jBifmnos:  zerlegt  Kali-  u.  Natron-Feldispathe  v.  Dublin:  511-513. 

18S6,  July— Aug.;  d,  $8^4;  X,  1-Z,  p.  1-151. 
R.  P.  Grbg:  Meteor-Eisen  von  Chili,  Gediegen-Blei  enthallend:  12. 

grosser  Meteo  reisen -Fall  zu  Corrientes,  S.-Amerika:  14—16. 

S.  HAUGHTorr :  ehem.  Zusammensetzung  der  Granite  SO.-Irlands :  23—36. 

Hbddlb  :^  Zerlegung  des  Lunnits  von  Cornwall ;  39—40. 

H.  Mosblby:  über  das  Herabgleiten  der  Gletscher:  60—67. 

Gh.  Darwin  :  Schwimmende  Eisberge  machen  gerade  Furchen  anf  Welles- , 

förmigem  Grunde:  96—98. 
T.FoRSTBR  :  Molekular-ZusammeustellungindenKryslallen,  sTfln.:  108-115. 
J.  A.  Gauiraith  :  Feldspath  in  Graniten  von  Dublin  u.  Wicklow:  US-ll9> 
R.  P.  Greg:  über  den  zweifclhafleo  Glottalit  und  Zeuxit:  118-119. 
WOulbr:  Meteorsteiu-Fall  zn  Bremervörde:  150. 


19)    Laivkbstbr  e.  Bv9r:  ^  Quart  ort  ff  Journal  of  MieroMeopietl 
SeiBueo  (A),  incMing  tho  TrauBaeHons  of  Iho  Mikro^eoficai  SoaO^ 
of  London  (H),  London  8^  [Jb.  1854,  807]. 
1864,  9-19;  111,  1-4;  A.  p.  1-326,  B.  p.  1—66,  pIL  1-14. 

F.  Orbdbn:  Diatomeen- Ablagerung  im  Schlamm  v.  Milford-Haven  u.a.:  16-36. 

W.  Gregory  :  post-terliarer  Susswasser* Sand  voll  Diatomeen  zu  Gleashira 
bei  Inverary :  A.  30^43. 

Blbaklay  :  mikrosk.  Untersuch,  fossiler  Diatomaceen  aus  Ca lifornieo:  62-94. 


817 

Cl.  Somat:  ibikroftk.  Siroklor  Ton  Sfisswagser-Merg^el  und  «Kalk :  05— 96« 
P.  RsDVBRif:  fiber  die  Torbenfhill-  u.  a.  Kohlen-Varietäten:  106—127. 
J.  H.  BmirBTT:  über  beide:  185—190. 
C.B.Rosb:  Paraailiscbe  Bobrer  iu  fosailen  Fiscb-Scboppen :  B.  7-9,  t.l,f.l-5. 


20)  B.  SiLUM AR  tr.  «.  ]r. ,  Daha  a.  Gibb«:  the  American  Journal  of 

Seianee  mnd  Äri0y  5,  Naw-Bwen  69  [Jb.  186Sy  087].  ^ 
iSSS,  Sept.;  no.  M;  XI,  n,  153—304,  pl.  1. 
N.  S.  Moifnoaa:  der  Pechsee  anf  Trinidad:  153— 16ll 
W.  P.  Blacke:  Fnrchung;  und  Glfittong;  harter  Gesteine  durch   trockenen 

Saad:  178—181. 
J.  L.  Smith  :  neue  Zerlegunf^  alter  Amerikanischer  Mineralien,  und  zwar 

V.  Ton  der  Weatley-Grnbe  in  Pennsylvanien :  Anglesit;  Cerasit;  Wul- 

fenit;  Blei*Tnnadat;  Pyromorphlt ;   BSimeten;   Bleiglans;  Kupferkies; 

Malachit;  Azurit;  Blende;  Calamin;  Hämatit;  Flussspath;  Kalkspath; 

Schwefel  etc. :  942—954. 

Miazellen:  Chapmaii :  Hont's  Wilsonit  ist  Skapolith:  260;  —  Dbs- 
ojooBAVx :  über  Qnarz ;  —  E.  Zschsd  :  aber  Henlandit  und  Skapolit  von 
Arendal:  272;  —  derselbe:  doppelte  Verbindung*  zwischen  Malacon  und 
Xenotin-Apatit  oder  Monazit:  272;  —  G.  J.  Baush:  ober  Prosopit:  272; 
—  J.  GiBBs:  Geologie  der  Geg^end  Im  Osten  der  Cascade-Monntains  in 
Oregon:  275;  —  R.  C.  Taylor:  SiaiieM  of  Coat :  275;  —  Pbrcival: 
Eisenerze  von  Dodge  und  Washington :  205. 
Aoizjige  aus  den  Berichten  über  die   geologischen  Wahrnehmungen  ISngs 

der  WO.  Eisenbahn -Linien  in  Nord-Amerika:  207—300. 
J.  Lba:  Fnssspuren  im  Rotben  Sandstein  von  Potlsville  in  Pennsylv. :  301. 
TooMBT  und  F.  S.  Holmbs:  FosMiien  in  Sud-Carolina:  301. 


21)  Proeeedinge  of  the  Boeton  Soeieijf  of  Sainrml  Hietory^ 
Baeion  8^  [Jb.  I9M,  834^. 
i8S4y  Jan.;  /F,  p.  300  ff. 
J.  Wtman :   der  fossile  Elephant  von  Europa  nnd  Amerika:   378;  — > 
C.  HiTCiicocE :  fossile  Fährten :  378. 
1865y  F,  p.  81—202. 
J.  Ricbardson:   ans  der  Osteologie  von  Mastodon  nnd  Elephant:  82; 

-  J.  WniAn:  ober  Batrachier-Fährten :  84;  —  C.  T.  Jacksoii:  Analyse 
des  Allopbans  von  Tennessee:  120;  —  J.  A.  Laphah:  Zahl  der.Zflbne  bei 
Mastodon  giganteus:  183;  —  Ober  Pbrrbt's  Theorie  der  Erdbeben:  136; 

—  A.  A.  Hatbs:  fossile  Eier  von  den  Quano-lnseln  Pern's:  165;  —  H.  D.^ 
Ro«brs:  Fihrten  im  rothen  Schiefer  der  Kohlen-Formation  Pennsylvaniens : 
182;  —  Fossile  Regentropfen:  188;  —  C.  T.  Jackson:  Allanit  von  Man- 
chester:,  180 ;  —    W.  B.  RooBRs:  Lignit  in  Virginien  nnd  Neuer  rother 


*  Wir  kcaaea  den  Inhalt  nu  von  elnsclaea  Heften.  D.  R. 

Jahrfanc  I8Ö5.  52 


818 

Sandttfin  Sa  N.-Carolin«:  189;  —  A.  A.  Hatbs:  BetdiafeBbeit  dfi  Wa^ 
•ers,  das  uDterbalb  Boston  int  Meer  fliegst:  lOI^  —  W.  B.  Rosbri: 
nener  Fundort  der  sogen.  Posidonomya  in  den  mpsosoiscfaen  Gesteinci 
Tirginient;  —  Wirkung;  der  Trapp- Gesteine  auf  diese  Schicbtea:  Ml. 


93)  Pr0deedinf4  of  the  Aeßdemy  of  Smturmi  Seienee  üf  Fki- 

imdelphim,  8^  LJb.  1854^  808]. 

1854,  Jan.-Sept.;  voL  YU^  no«  1-5,  1—380. 
A.  T.  Kino  :  das  alte  Alluvium  des  Ohio  und  seiner  Nebeoflusur:  4-8. 
J.  Lb  Contb:  verscbiedene  Tbiere  Amerika's:  8—14. 
T.A.  Conrad:  Berichtigung  seiner  Sippen-Namen  fossiler  Koncbflica:  S9-II. 
Goatbodon   trigonum    (3.  Art)   Pbtit  1858  i.  Reo.  stool.  s&i  iit 

wahrscheinlich  Gn,  Lrcontei  Cona,   fossil   in  Caiifornien   (i.  Jssn. 

Acad.  18Sa,  Jan.):  31. 

neae  Conolaria  (C.  iodeolata):  81. 

J.  W.  Dawson:  fossiles  Koniferen-Holc  von  Prins-Edwarda-Iaael:  6S-63. 
A.  T.  Knis:  foaailo  Stimme  im  Kohleo-GeateiH  bei  Greensburgbi  Fa.:  (M-6S. 

fosaiU  Frfichte  [Trigonocarpom]  in  dgl.  sn  Beaver-Co.»  Pa. 

Toombt:  neoe  Fossil-Reste  aus  der  Kreide  der  sndlicben  Staaten:  167 
J.  Leidt:  Fossil-Reste  einer  Art  aus  der  Kameel  -  Familie :  173. 

fossile  Knochen  vom  Obio-Ufer,  Indiana:  199. 

»  ^  über  die  Identität  v.  Bootberium  cavifrons  mit  Ovibos  moscbatns:  S09. 

F.  A.  Gbrth:  Herrerit  =  Smithsonit:  SiS. 

*->  —  Analyse  des  M^'oreiaens  von  Tucson:  317. 

W.  P.  Blakb:   Tertiär-Schichten   mit   Infusorien   und  Poljtlialamies  bei 

Monterey  in  Caiifornien:  338. 
J.  Lba  :   Cypricardia  Leidyi  ».  sp,  sns  drm  Rotheo  Sandstein  vea  Potti* 

ville,  Pa.:  340.  

31)   Pr0e$4dinf9   of   lA«   Amsriemu  pkilesopkieai  SsM'sljf, 
PhiUdtlphi:    8^  [Jb.  18S6y  69].  ^ 
Vol.  VUj  no.  €,  p.  196  ss. 
J.  Lbidv:  fossile  Knochen  an  den  Dfaro  des  Ohio  in  lodianaBs:  IM; 
—  den. :  die  Frage  ober  die  Identität  von  Boetlierinm  onvifroas  mk  Ovi- 
bos moschatus:  209;  —  Gsnin:  Herrerit  =  Smithsonit:  332. 


A    n    s   z    ti    g   e. 


A.  Mineralogie,  Krygtallograpbie,  Mioeralchemie. 

y.  V.  Zbfharovich :  Jauliii§;it,  ein  ncnei  fotBiIca  Hars  an« 
der  Jm%lin$  nftchat  £fl.  V^it  a,  d.  Trie^timf  in  Nieder^ö^ter' 
Tfick  (SilsHnga-Ber.  d.  matbeiii.  naturw.  KL  d.  ikkad.  ia  Wica^  IMSf 
XYIj  366,  370).  Der  K^werkaehaftUche  BraaukohlaD-Bargbaa  in  der 
§r999m  Jaiüim0j  S.  bei  8i.  YeU  «.  d.  TrieMtimg^  hat  acbon  frnber  Gele- 
fenheit  gcbolea,  ober  daa  Vorkommen  von  awei  grosaen  Stoaealhnen  von 
Maatodon  angoatidena  xa  berichten,  welche  man  nebai  Backenzahn» 
Hod  Sebadelktt neben •Fra^cmenten  vor  zwei  Jahren  im  Lie|(cnd«Tegel  den 
Hinpl.Lignitfl5tzea  angefahren  hatte.  Einleitend  wurde  damafa  aoeh  eine 
karae  Skizze  der  geognoalierhen  Yerhältniaae  dea  Jmdimger  Snawaeaer- 
Brckena  gegeben.  Daa  neue  Harz  aua  dem  Lignit  aelbat  iaC  ein  Vor- 
komoien  dea  verfloaaentn  Jahrea,  von  welchem  dem  Tf.  durch  den  dortigen 
Berg-Beamten  Herrn  J.  B«  £NORLiiAi«if  die  erat«  Nachriebf  und  Sendung 
ugekommen  iat. 

Dieaea  Harz,  nach  dem  Fund-Orte  benannt,  hat  in  acinen  dunkleren 
Psrtbie'n  Abniichkeit  mit  HAinmoBa'a  ]znl/t  von  OUrkart  bei  QU^pUtm^ 
in  den  lichteren  mit  manchem  Snccinit*  fia  kommt  in  den  dem  ft' 
nächtigen  Haupt-Plötze  eingelagerten  Lignif-Stftmmen  von  einer  Abiea-Art 
for,  welche  plattgedruckt  aind  und  an  ihrer  Baaia  ft' — 3'  meaaen^  in  einer 
li&nge  von  mehren  Klaftern  undN  vorzüglich  nahe  am  Hangenden  dea  Haupt" 
FlStzea,  welebea  durch  eine  18— aozollige  Tegel-Schicht  von  dem  oberes 
mir  3" — 4"  mAehtigen  Lignit-Fldtze  getrennt  wird ,  daa  aebr  häufig  eben« 
falle  aolcbe  gedruckte  Stimme  enthfilt.  Stetlenweiae  liegen  die  groaaen 
Stimme  von  den  feat  ineioander  verwachaenen  Wurzel*  Stöcken  getrennt^ 
zuweilen  jedoch  aind  aie  mit  ihnen  noch  im  Zusammenhange,  eracheinen 
aber  dann  roeiat  wie  umgeknickt.  Terwandete  Stellen  der  Stämme  auaaen 
nnd  ihr  Inoerea  da,  wo  aie  noch  vor  ihrer  Ablagerung  geboraten,  aind 
die  ergiebigaten  Fund-Sf eilen  draHarcea;  ea  bildet  bier^  reicbUcher  aun« 
gefloaaen,  grÖaaere  unregelmaaaige  und  mciat  knollige  Maaaeo,  während 
ff  sonat  aehmälef e  Länga-Spaltungen  und  Queer-Klufte  im  Holze  erffillend 
ia  Geatalt  Männer  Platten  bfa  zu  (fem  eartesfen  aich  abacbappended  Au- 
flage herab  eracbeint. 

54» 


820 

Der  JaMlingit  hat  eine  lebhaft  Hfasinlh-rothe  Färb«  ia  den  triedbei 
amorphen  Parlhie'n,  mit  anegeseiehnct  feÜKÜnaciMien  flaeh  mnaeheUfci 
Bruch-Flächen ;  kleine  Splitter  sind  stark  durchscheinend  und  bei  gcwiwr 
Dünne  selbst  durchsichtig;  das  feinste  Pulver  ist  i»abcllgelb,  grobem 
ockergelb ;  beide  letzten  ^prben  sind  auch  su  beobachten ,  wo  das  Han  lib 
Staub-artiger  Anflug  oder  in  atark  rissigen  und  beschädigten  Parthie'i 
erscheint.  Er  ist  sehr  »pröde,  leicht  zersprengbar,  liaat  sieb  leicht  swi- 
ifchen  den  Fingern  su  Stsub  serreiben,  wobei  man  einen  aehwaches 
harsigen  Geruch,  ähnlich  jenem  des  Kolophonium^Haraea  bemerkt.  Der 
Harte-Grad  fällt  zwischen  Kalk  und  Gyps;  das  B|ieaiiische  Geivicbt  la« 
scheinend  reiner  Stucke  wechselt  zwischen  1,098  and  I9III,  im  HittH 
1,104.  An  einer  Kerzen-Flamme  schmilzt  das  Harz  zuerst  unter  rnhigtr 
Blasen^Eutwickeluog,  entzündet  sich  dann  und  brennt  ruhig  mit  leuchtender 
rothgelber  stark  rauchender  Flamme;  je  nach  seiner  Reinheit  von  beige- 
mengten Lignit-Theilchen  ist  der  hierbei  wahrzunehmende  Gerudi  nebr 
oder  weniger  brenzlich  und  wird  aurh  eine  grössere  oder  geringere  Meo|e 
einer  schwarzen  schlackigen  Kohle  erhalten.  Im  Glas- Kolben  erhitst 
schmilzt  ea  leicht,  indem  es  sich  unter  lebhaftem  Aofschäumeo,  Entwicke- 
king  licbtgraner  Dämpfe  und  eines  unangenehmen  brenzlichea  Gemcbet 
su  einer  klaren  gelben  Flüssigkeit  zersetzt,  welche  beim  Erkalten  z«  einer 
schwarzbraunen  Masse  erstarrt,  während  das  in  den  Hala  den  Glaskälb> 
ebene  Überdestillirte  sich  als  ein  gelbbraunes  öl  mit  stark  breBsiichesi 
Gerüche  zeigt. 

Über  die  Zusammens<*tzttng  sagt  Prof.  IUoski:  Es  besteht  ana  zwei 
Harzen,  dem  Alpha-  und  Beta -Harze,  fast  zu  gleichen  Theilen«  Dm 
Alpha-Harz  durch  Schwefel-Kohlenstoff  ausgesogen  ist  branngelb,  in  der 
Kälte  spröde,  bei  &^  C  weich  und  klebrig,  bei  70^^  zfthe-flttsaig.  Es  iSsel 
sich  leicht  in  Alkohol  und  Äther,  dsgegen  selbst  im  Kochen  ueht  is 
kohlensaurem  Kali.  Mit  Itzkali  gekocht  werden  nnr  Sparen  geloset 
Durch  konzentrirte  Schwefelsäure  wird  es  bald  verkohlt.  Erwärmt  riecht 
es  aromatisch,  sn  Zedern-Holz  erinnernd.  —  Das  Beta-Harz  läset  sich 
ana  dem  Rückstände  von  der  Losnng  in  Schwefel-Kohlenstoff  durch  Äther 
aussieben.  Daaselbe  ist  braungelb,  spröde,  erweicht  bei  135^  C.  und  wird 
erst  bei  160®  C.  zäheflussig.  £s  löset  sich  leicht  in  Alkohol  nnd  Äther, 
nicht  in  Schwefel- Alkohol  und  kochendem  kohlenssnrem  Kali.  VonÄtifcili 
wird  es  in  der  Wärme  leicht  aufgelöst.  Aus  der  donkelbrannen  Länag 
wird  daa  Harz  durch  Übersättigung  mit  Eaaigaänre  als  Gallerte  geHllt. 
Die  Analyae  ergab  fnr 

das  Alpha-Harz  das  Beta-Harz 

nnmittellMtf     bereehaet  Aqnlvaleete  aasilttelbar    bcreekaeC  Afvivalokt 
Kohlenstoff      78,04  77,90     78,00      =  13        70,94  70,8S     71,06  9 

Wasserstoff     10,10  10,12    10,00     =10         7,92     7,95      7,89  0 

Sauerstoff       11,80  11,98     12,09     =1,5       21,14  21,^0    21,00  2 

Vergleicht  man  die  beiden  Formeln  für  das  }  „  ^  ^  *"       IT**  o    n 

f  Beta*Hars   :=  Cm  H„  O4 

so  könnte  mtttt  annehmen,  es  sey  daa  letzte  ans  dem  ersten  dnrcbO^- 


8S1 

lioa  enMandcii,  Mem  t  Aquivaleat  Smieritoff  aoli^iiOMiDea  worden,  da- 
l^ei^ii  stoh  {e  8  Äquivalent«  KofaleDstof  ond  Waateraloif  «la  der  Miachuns 
entfernt  bitten. 


Fb.  T.  RoaTHORR  nnd  J.  L.  Cinaval:  Min  er  allen- Vor  kommniaae 
inKärnlkeH  (Jahrb.  d.  natorbiat.  Landea^Mnaeoma  von  Simihmf  i858y 
S.  159  ff.). 

Salse.  Eiaen-Vitriol,  häufig  in  foaertgen  Af^gregatcn  oder  ula 
Efflorexceoz  durch  Verwitterung  der  Eiaenkiea- baltigen  Hangend-SchiefWr 
voD  Bleierz- Lageratatten;  suweilen  in  Kluften  dea  Eiaenkiea-föhrenden 
Tboo-Schiefera ;  im  MuMgrahen  nuter  8t.  DtmM^  im  untern  Mietihaie  im 
Tbon-Schiefer  einer  Höhle,  deren  Wände  ganz  mit  Eiaen-Vitriol  bekleidot 
nad.  Kupfer-Vitriol,  durch  Verwitterung  v on  Kupter^Kieaen  gebildet 
ia  der  FrmgmU  Im  MÖUihal^  aehr  aelten  auf  den  Brauneiaenatein-Gnibpn 
van  Trdle4  und  Gaisberg,  ana  Kupfer- haltigen  Eiaen-Kieaen  entatanden. 

Haloide.  Zinkbluthe,  in  zarten  Nieren-fSrmigen  Gebilden  auf 
Galnei  zu  BlMerg  und  Raibi.  Gjrpa,  an  mehren  Orten  und  in  verachie- 
deoen  Varietäten ,  aehr  aelten  In  atängeligen  Kryatatlen  In  den  Blei-Gruben 
TOD  BieUerg,  Blau-Eiaenerde,  im  tertiären  Tbon  bei  Si,  SUflUm  im 
GmüIM  nnd  bei  Koiek  im  Lmvant-TMe.  Anhydrit,  mit  Gypa,  Blende 
und  Bleiglaoz  im  Erz-Kalk  von  BieiUrf  und  Kremik,  Skorodit,  achone 
Krystalle  mit  Lolingit  im  Braon-Elaenatein  zn  LSHnf.  Fluaaapath, 
kleine  weiase ,  zuweilen  von  Braunapath  überzogene  Wdrfel ,  mit  Bleiglanz 
ood  Blende  in  BUik€r$\  violblan,  derb,  auf  einzelnen  Kluften  dea  Über- 
ganga-Kalkea  in  der  Nähe  von  Mühweg  im  Gmlihaie.  Apatit,  in  Talk- 
La^rn  dea  Serpentin«  im  Raäip'aben,  Arragon,  Krjatalie  «ind  aoge- 
naoote  Eiaenblöthe,  im  BüitenUrg^r  Er%-Berg  und  in  der  W6Uh\  atrahlige 
Übergänge  auf  Tbon-Schiefer  im  WUiragrahen  o.  a.  w.  Kalkapatb, 
Maochfaltige  zierliche  Kryatalle  an  aehr  vielen  Orten.  Braun-  und 
Bitter-Spatb,  ungemein  häufig  auf  Bleierz- €h*oben,  braondera  in  ilat'M 
DDd  BteHerg  n.  a.  w.  Talkapath,  Körner  im  Talk-Schiefer  in  Oler- 
KSrntheti.  Ankerit,  auf  Eiaenspatli-Lageratätten  zu  HüHemUrg^  Loben 
ond  WSUhi  mit  Eiaenitpath  und  Magnet-Eisen  zu  Ragga»  Eiaenapath, 
«ehr  auagezeichnet  an  ma neben  Orten;  bei  Schwmr%enbaeh  im  JävaHu- 
STthn  ala  Lager  im  rothen  Sandstein  mit  Zinnober. 

Baryte.  BarytNpath,  aehr  verbreitet  und  In  vielartigen  Verkomm* 
oufifD.  Galmei,  zierliche  Kryatalle  auf  Kalk-,  aelten  auf  Baryt-Spath» 
auch  mit  Weiaa-Bleierz  und  Kalkapath  auf  Bleiglanz,  zu  Bleikerg^  auf 
Braoo-  und  Bacyt-Spath  zu  Rmtkl  u.  f.  w.  Ziukapatb,  unter  ähnlicbrn 
Vfrhältuiaaen  an  deiiaelbrn  Orten.  Weiaa-Bleierz,  ausgezeichnete 
Krystüile  nnd  alle  Varietäten  deaVorkommenazn  A/atl^5,  in  den  Gruben  vom 
OHr  und  der  Pafven,  BtM,  Gelb -Bleierz,  aehr  schöne  Kryatalle  von 
allen  Farbeo-Nuaocen ,  meist  auf  den  obern  KIdften,  welche  die  Bleierz- 
Gange  durcbacbneiden,  BUiberg  und  Sehttarmenback,  Blei-Vitriol, 
Krystalle  In  Draacn  von  Bleiglaaz ,  ebendaaelbat. 


g23 

MaUehite.  Kopf«r*Latar,  sawtilen  in  Krystallea  mit  Brm- 
EiacQtleio,  GmiMUr§^  mit  Fehlers  ia  der  Arnm^  mit  Kopfer-Rie«,  Paftfvii. 
hBr§  nod  Frafant  u.  •.  w.  Malachit,  mit  Braan-£iseaatein  aad  ail 
manchen  K vpfer- Erzen  ^  fifata^arf,  Wolek^  LSlimff, 

Graphite.  Graphit,  auf  Lagern  im  Urachiefer-Gebirg^ ,  Kf&mkerf^ 
PrAf^U,  ^iMiMraAan«  Wad»  in  den  bekannlan  GeaUltan,  begleitrt  voi 
Pjrroinait,  Q«arsy  ßrAun-Eiunatain,  CbaUad«o  und  Barjtapath:  JKMia- 
Aaffar  Erz-lierg,  IFdlcA,  Loken^  OaUierf. 

Steatite.  Sarpentia,  bildet  an  mehien  Orten  Stdeice  nnd  La«(r 
im  Urgrbirfe,  aalten  mehr  Gang-artig  im  Uracbiefer  am  Bühmsrk^  Wi 
VtMrdrmtkm^  und  an  der  8aiNil|ra,  aawia  in  Porphyr  von  BmrmUkä. 

Glimmer*  Talk,  aelat  an  veracbiedenen  Orten  Lager  im  ür-6ebiiige 
snaanmcn«  Chlorit,  Kryatalle  mit  Quari  nnd  Eiacn-Kiea  im  HorableDdc- 
Geatein,  bei  Scbloaa  ^fatu  im  LwmUfM^i  ala  Gemengtheil  nnterGoeim, 
Graniten  ii.a.  w.  Glimmer»  aweiacbaiger,  n.  a.  aebr  acbnn  in  Haod- 
groaaan  dieken  Tafeln  im  Albit-Gueiaa  der  Stma^pe^  acbdn  kryalalliairt  ia 
Porpbfr,  PrSoaiL 

Spatbe.  Anthopbyllit,  im  Serpentin,  oberen  MoUiktiL  Diathea, 
aumal  im  Eklogit  der  ümmaifBi  beim  Kupplerirfum^  im  Glimmer-Schiefer  drr 
MiiliimitBr-Aipe,  Prehnit,  auweilea  kryatalliairty  häufiger  Niere a-ffinaöc 
und  derb»  Smiitipe  bei  der  irsgptr'Schwmig ;  in  kleinen  Druaen-EIoBfa 
der  Syenit*Ganga  dea  rothan  Graiiita,  Sekwm'm&nhmek  nnd  KmppeL  Aaal- 
cim,  in  Drnieen  dea  y,Lentacbit-**  (Leuzit-?)  Geateina,  Krmmmnm  bei 
Sek»9mmk&c!L  Laamontit,  ebenaoi  nach  im  trachy dachen  Porpbjr, 
RrMMtmm,  Hanlandit,  aebr  aeltan  im  rethen  Porphyr  von  KmOwoMier 
bei  HmUl*  Ortboklaa,  Gemenglheil  der  meinten  Granite  nnd  Gaeisae, 
snfftllig  in  vielen  Albit^Graoiten  nnd  Gneiaaen.  Albit,  ala  weaeatlicber 
Gemaagtbeil  in  den  zuletzt  erwfibnten  Geateinen ;  auf  Gingen  im  Oaeiase 
der'  S9mMlp$\  anf  Kluften  im  Hornblende-Schiefer  der  TmcM  n.  a.  w. 
Diopaid»  mit  Amianth  im  Serpentin  dea  Kaiv^rienkerqßM  bei  UMgeMU. 
Ompbazity  aetzt  mit  Strahlatein' und  Granaten  den  an  mehrea  Ortea 
auftretenden  Eklogit  zuaammen.  Amphibol  (Hornblende,  Slrahlaidn, 
Amianth  y  Aabeat,  Tremollth,  Carinthin),  aehr  verhreitet  und  unter  fiel- 
artigen  Yerbflltniaaen  dea  Vorkommeoa.  Epidot,  ala  Cber-Gemeagthcil 
mancher  Granit-Gneiaaa;  mit  Feldapath  auf  Klfifken  dea  Hombleade- 
Schiefera,  zwiachen  Twimierg  und  Waidenstem  n.a.  w.  Mangan -Kieiel, 
im  llornblende-Geatein  der  Löiing  und  am  Lokem  hei  SL  LaonAard. 

Gemmen.  Andaluait,  groaaa  Kryittalle  im  Quarz ,  der  Sfd- 
furmig  in  Gneiaa- artigem  Glimmer -Schiefer  dea  PreMimggrmUiu  m 
LooaiilfAala  vorkommt.  Beryll,  ^ehr  aelten  in  groaaen  Rryataliea  in 
Qnarzy  oberhalb  Rehhkerg  au  der  SmuUfe.  Qnarz,  ala  Gemengtbril 
vieler  Feiaarten,  auf  Gängen  nnd  Lagern  n.  a.  w.  Roaenqnarz,  fiaa- 
«ana^^  im  üf lealAala »  Berg-Kryatali,  u«  a.  in  groaaen  Kryatallra  ia 
den  Moränen  von  Gletacbern;  Cbalzedon,  ala  Überzug  von  finaa- 
Eiaenateln  und  Eiaenapath,  UüiienUrger  Er%-B§r0\  acböne  Paeodomor- 
phoae»  auf  Arragon,    Ld(jrif.    Jaapia,  Gang-formig  im  Oiorit-Scfaiefff 


823 

▼OD  Emffel  m4  i»  Pori^lifr  vi»  BML  Ao1iat|  an  nthteli  Orteit.  Tov- 
■iKÜtt,  ia  allen  Albit-Graniten ;  rother  T.  sehr  telten  im  Graaii  der 
Smm^  ober  W$$Hn^.  Granal,  zufllliger  Geoieagtheil  roaacbfaltifrer 
Feisartea;  die  achönsteD  Krjstalle  in  fpraaem  Porphyr  tron  PrivM,  Ti\f'- 
kon,  wohUoaieeliBldete  Kryatalle  in  Zaiait-Fclaen  fiber  dem  gapytoi'trwwi 
asf  der  Mna^ia. 

Erse.  Titanit,  safSllig^er  Gemettgtheil  vefacbtedener  Oeateiiia; 
zierliche  kleine  Kryslalle  in  Drusen  des  Granits  von  Eappel  aad  AMhoar* 
•eiUmek.  Rutil,  in  Quara  eingescbloaaeD  und  auf  einzelnaa  Drusan  im 
Gnaiaa,  bcaonders  in  den  Moränen  der  PMUme;  die  acbdnsten  Kryslalle 
aof  dar  Ftsiitlfe,  einer  H(yhe  der  Sßu&lire,  Anataa,  sierlidie  Erystalle 
mit  Perihlin  auf  Gängen  des  Gneise-artigen  Glimmer-Scbiefera  ¥ok  Smm- 
hUek.  Ziegel-Erz,  als  Verwittemags-Prodakl  auf  Fabl-Brs^  ifrsMi; 
zueb  ans  Kupfer-Kies  entstandea  auf  firann-Eisenstein ,  Qaitk$rf,  Magnct- 
Eiaen,  Krystalle  im  Cblorit-Srbiefer  bei  Gmimi  und  im  hmnwUutkmIfi 
o.  a.  w.  Eiaen -Glimm er,  als  mSebtiges  Lager  im  Glimmer-Schiefer 
bei  WMmH9m\  mit  iUlkspath  in  KIdflen  dea  cblorltiscben  Than-Sduefars 
▼o«  Kalnmrien^gr^  bei  K/af#ff/lirlf  in  Gingen  mit  Jaspis  In  den  meta- 
asorpbisehea  Schiefern  der  Mapp^i^  Rotb*Eisenstein,  im  Glimmer- 
Schiefer  Ett  Bck  bei  Raäeniheim  und  im  fFiamtfayratoi  n.  a.  w.  Braun- 
Eiaenstein,  m&eblig  entwickelt  in  den  obem  Rluman  der  Kisenapath- 
Lagar  des  Buttenkerger  Er^-Berj^es  a.  a.  s.  O^y  Paevdomarpliaae  nadi 
Eisen-Kiea  im  Oolitb,  nahe  am  Gipfel  dea  Obir^  Lepidakrakil,  aehr 
auageseicbnet ,  UiUtenierf^r  Bmt^Bergy  WdUh  and  Lokmt*  Rasen- 
Elaenatein  asit  Blätter-Abdcörken,  H5fae  hinter  dem  Beshmeh^  IfanMNMW- 
kerf  im  LavanttkaU  u*  a.  a.  O.  Bobn-Erz,  H5he  der  Psiuen,  Pyra- 
lusit,  Nadel-fSrmige  Krystalle,  meint  auf  Wad,  BSUlmk^rftr  Br%*B0rg 
nntf  WoM^ 

Metalle.  Wismuth,  kleine  Krystalle»  BISttchen,  Ifadeln,  zwiacben 
Lamellen  von  Lölingit  im  Braun- Eise nat ei a  und  mit  Arsen-Kies  in  weissam 
Kisenapaib,  LöUng,  Quecksilber,  sehr  selten  ron  Zinnober  begleitet 
auf  etnzalnen  Kluften  eines  Grauwacke-artigen  Gesteines,  DellMeh  im 
Obern  DrmmhtUe,  Kupfer,  zuweilen  Spuren  in  den  Morainen  der  Pa- 
a/arse.  Gold,  kleine  Krystalle  im  Quarz,  OMveehe}  dendritische  Aggre- 
gate im  Chlorit- Schiefer,  mit  Eilten-,  Kupfer-  und  Arsen-Kies,  Silber- 
baltigem  Bleialans,  Bitter-  und  Kalk-Spath,  Wasehgänjf. 

Kiese,  Lölingit  (Arsen-Eisea ,  Araenikai-Kies),  sehr  selten  in 
deottichen  Krystallen,  meist  in  slängeligen  Aggregaten  und  in  Fäclier- 
arttgen  mitSkorodit  ausKekleideten  Lamellen,  im  Braun-Eisenstein,  LoUttf, 
Arsen-^Kies,  in  Eisenspath,  LöUng\  in  Quars,  KUninf^rtAmr,  einge- 
sprengt in  manchen  Golderz-führenden  Gfingen.  Eisen- Kies,  anaaer- 
ordentlich  verbreitet,  zufalliger  Gemengtheil  sehr  vieler  Felsarten,  auf 
verschiedenen  Erz-Gilngen  vorkommend,  grössere  Lager  bildend  im 
Glimmer-Schiefer  bei  TeMcherh^g  im  untern  DrMutkaie  und  bei  Bggerfbrsi 
im  GaUthttU\  sehr  schöne  Krystcklle  im  Eisenhammer,  Ifaldaiiafatn ;  der- 
gieichen  auf  Eiseuspttth  und  Braun-Eisenstein,  Hütienierg,  LSUng^  LoUn^ 


834 

Wöieki  nnd  im  Albit-Orftoit,  ScblMt  WMfiUt§.  Stralil-K»««,  ui 
Blende  uud  auf  Kalk,  RML  Hagoet-Kiea,  auf  Golders-GiaKf«, 
Hühnerkogi  bri  ünUrdrmuhwg  ^  Abbang  der  Hahemwmri  im  LaoMlOalf; 
mit  Kupfer-Kiea,  FrwjfOMt',  mit  Bleode,  Bleiglaos  und  Kapfer-lüea,  iätm- 
mitnihaL  Kapfer-Riea,  mit  Gold,  Eiaen-Kiea,  Bleigfanc»  Bisenapatk 
und  Qaars  als  Gang  im  GoHaa,  Wä9ek§Mn§\  mit  EiaeB-Kits  auf  GiaK« 
im  Chlorit-Scbiefer,  Frü^mni;  mit  Silber-baltigem  Bleigiam,  äimm§mikrf 
im  Hädigraken  u.  a.'  w. 

Glauie.  Fabl-Erx,  aebr  aelten  Krfatalle  io  BraaB-Eiaeacteia, 
WSieh;  derb  und  körnig  in  verachiedeaao  Geateinea  aa  aicbraa  Ortfa. 
Bournonit}  auagcseicbnete  Kryatalle  in  weiaaem  Eiaenapatb,  WiUk 
Wölchit  (priamatoidiacber  Kupferglanz),  drnaige  raaba  RryataUe  nit 
durcb  Verwitterung  daraua  entatandenem  Kupfer-Laaar,  Malacbit  «ad  Aa- 
timon-Ocker  ubersogfu,  im  Braun eiaenatein« Lager  der  Wölck*  Aatimaa- 
glana,  Krjrstalle  in  weiaaem  Eiaenapatb,  LnUm'y  Lager  aad  Giagt 
bildend  in  Talk-artigem  Thonglimmer-Scbiefer,  SmekseM^mr$  am  iladfkrf 
Lm^smifkßrg;  carte  Nadeln ,  feinkörnig  und  derb  ia  Qaars  aa  der  Greasa  waa  I 
Ubergangy-Tbonachiefer  and  Kalk,  Qfmmendmiar'Alp^  in  Setitmi,  Feder-  i 
Erz,  in  Eiaenapatb-Druaen  von  Wöiek,  Bleiglanz,  auf  Gingea  aad 
Lagern  im  aogeaannten  Bleierz-föbrendea  Kalk  auf  der  gaazeu  Eratrcckaag 
der  Triaa-Ketta  vom  CrnUmkergB  bia  über  die  JaaJraa  gegea  dia  IMald»; 
ia  Dolomit  voa  RMl  o.a.  w.;  Oktaeder  von  BiHUrgy  RMiy  OÜr,  Jaafaa 
Pafaaii;  eigentbumlicb  iat  daa  Vorkommen  ia  Röhrea  aad  St&agela,  aas 
aaeiaaadergereibten Oktaedern  gebildet,  snilatM,  aad  daa  ebeadaaalbat  aick 
findende  Blei-Schrifterz,  dem  eigentlicben  Scbrifl-Era  fiberraaelicad  ika* 
lieb;  Silber-baltiger  Bleiglanz  briobt  auf  GAagen  im  Glimaaar-Schiefer, 
Tbon-Scbiefer  u.^  a.  w. 

Blenden.  Blende,  aebr  aelten  kryatallisirt ,  mit  Eiaenapath ,  WUek ; 
mit  Bleiglanz,  Eiaen-Kiea,  Kalk-  und  Fluaa-Spatb ,  Bieikerf;  ackaaltgoad 
körnig,  ebendaaelbat  und  zu  Kremih ;  beiuabe  regelmJUaiger  Begleiirr  dca 
Bleiglanzea  au  veracbiedenen  Orten.  Zinnober,  auf  Lagera  aiit  Bilter- 
uad  Kalk-Spatb  in  grünen  Schiefern  der  Übergangs-Formatioa,  Hai'cfceaaa; 
in  Übergangs-Schiefern  mit  Eiaen-Kiea  und  Bleiglaaz,  B«dUM«fraftea 
bei  PatermoH ;  im  rotben  Sandatein  auf  einem  Eiaenapatb-Lager,  Jtkrit' 
frühem y  in  rotbem  Schiefer,  der  mit  oolilbiacbea  Kalkea  ia  Verbiadoag 
ateht,  WmiditeKUial  und  Veiiaek-Koiedkna;  in  grunea  metawarphiacben 
Scliiefera,  Kuppel,  An  allen  die«en  Orten  aind  die  Geateine  aiehr  «der  * 
weniger  imprignirt  von  Zinnober,  aebr  aelten  iat  deraelbe  apitbig  aasge- 
achieden;  von  Kryatallen  keine  Spur. 

Schwefel.  Auripigment,  in  Kluf^ea  acbwarsea  Kalkea,  JW- 
kor§kei',  in  Braunkohle,  KeuUehMch.  Real  gar,  zuweileo  am  zuletzt 
genannten  Orte  in  kleinen  Kryatallen  mit  Auripigment. 

Harze.  £rd-öl  und  Erd-Pech,  In  den  bitnminöaea  Schiefera  aad 
Kalken  von  Raitl  und  Bleikerg,  Aaphalt,  AeUnfraken  bei  Bieüerf. 
Hartit,  weiaae  glänzende  Blattchen  auf  Braunkohle,  Lieeehm  zu  PriveiL 

Kohle».    Braun  kahle,  an  aehr  vielen  Orten. 


835 

KsifitodTT:  Krytiall-Gestalten  den  Graphit«  (Min.  Nolifzen, 
XIV,  S.  10  f.).  Die  ttoleniorl^en  Munter- Stdcke  «tammen  von  Tieonim'Ofm 
mNmO'York  in  Nari-Ammrikm,  Das  Mineral  iat  in  iprosakörnigen ,  blase- 
grteliclien  bia  weieaea  oder  falben  Kalsit  eingewachsen  ood  erscheint  in 
riotelnen  KryaCallea  oder  in  krystalliniseb  -  bUtterigen  Parthie'n,  welcho 
dsrch  lameliare  Ihyslalloide  gebildet  werden.  Die  einseinen  Individuen, 
tcbneiden  aebarf  ein  in  den  Kalsit,  desaen  ansgexcicbnete  krystalliDiscbe 
Bildong  die  Kryslalliaation  dea  Graphite  wenig  atörte,  und  beide  gleich 
vollkommen  krjrstalliniacbe  Mineralien  hinderten  nur  durch  ihre  gegen- 
seitige Berfihrung,  dass  kleinere  Grapbit-Krf stalle  die  Rand-Fläche  der 
Tsfda  weniger  scharf  auabilden  konnten,  ala  es  der  Fall  gewesen  wäre, 
wenn  das  aie  omaehliaaaende  Mineral  geringere  Rrystalliaations-Tendens 
Kefaabt  bitte.  Wo  jedoch  der  Graphit  reichlicher  auftritt,  da  er  wie  ein 
breites  Band  den  Kalzit  dorchsieht,  und  wo  die  Kalait-Masae  durch  über* 
wiegenden  Graphit  surflckgedrSngt  iat,  erscheinen  die  Krystalla  dea  letztes 
•ebirfer  anagebildet.  Sie  steMeii  sich  zunftchst  durch  vorherrschende  Aus- 
dcbaung  d«r  hexagonalen  Baaia-Flichen  ala  dnone  seehaseitige  Tafeln  dar^ 
wekbe  groana  ibnlichkeit  mit  den  Tafel-artigen  Kristallen  dea  Hämatita 
leigen,  indem  nicht  nur  hexagonale  Geatalten  in  normaler,  aondern  auch 
in  diagonaler  Stellung  vorhanden  aind,  mit  dem  Unterschiede,  daaa  letzte 
Ucr  ausgedehnter  auftraten.  Man  aieht  nimlich  die  Flftcbe  einea  hexa- 
gooaleu  Priama'a  und  einer  hexagonalen  Pyramide  in  paralleler  Stellung, 
wdfhe  als  aolche  in  diagonaler  Stellung  gewählt  wurde.  Messungen  mit 
den  Reiexiona-Goniometer  ergaben  ala  mittlen  Werth  410^  für  den  Korn- 
bioatieaa-Knatanwinkel  zwischen  der  Baaia  und  der  Pyramide  und  160® 
in  den  Konbinationa- Kanten  winket  zwiacben  dem  Priama  und  der  Pyra* 
■yde.  Man  bitte  die  hexagonale  Pyramide  und  daa  bexagonisle  Priama 
ili  Oestslten  in  normaler  Stellung  wählen  können,  jedoch  wiesen  einer- 
Mits  eine  trianguläre  StreifongauC  den  hexagonalen  Basia-Fläcben,  dereu 
Linien  senkrecht  auf  den  Kombi nations -Kanten  der  Basis- Flächen  und  der 
PyrsBiden*Flächen  standen,  auf  die  Fläche  einea  Rhomboedern  hin,  welchea 
ili  hexagonale  Gestalt  in  normaler  Stellung  gewählt  wurde ,  anderseits 
waren  die  Flächen  zweier  Rbomboeder  zu  beobachten ,  wovon  einea  durch 
Mensong  bestimmt  werden  konnte  und  deasen  Fläche  einem  Blätter- Durch- 
Raag  eatapricht,  wodurch  die  trianguläre  Streifung  zum  Theil  bedingt 
wurde.  Auaaer  der  erwähnten  hexagonalen  Pyramide  in  diagonaler  Stel- 
ling fand  aich  noch  eine  zweite  stumpfere,  mit  der  Bai|s-Fläche  einen 
Winkel  von  137®  bildend;  sie  wsr  ebenfalls  mit  dem  Prisma  in  paralleler 
Stellung.  ~  Der  Graphit  von  T^ondaroya  ist  eisenschwars,  atark  metal- 
liteh  glänzend  und  bst  eine  £igenac'hwere  von  2,210.  Die 'Härte  iat  gleich 
der  des  Gypses. ^^ 

laaLSTRÖH :  LszolithansS^Aireifafi  (Öfversigt  mf  Ak0d,  ForhmidL 
i8S4y  Joum.  f.  prakt  Chem.  LXIY,  353).  Vorkommen  auf  einem  Gang 
im  Quars-Fela  im  ttarr^ifdberg ,  EifdMMi'Diiirikt^  Wenniund.  Mittel  aus 
zwei  Analysen: 


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6.  MiLifOi  SrBPHBn:  VorkoMinea  tob  EdelsteiacD  vmi  v»b 
Gol 4 -Kry stallen  tn  Am^irtiliBn  {Qmmrimiy  Jmurmmi  of  tks§€$L9$e. 
1664,  Äy  Z^  ele.)*  Bis  z«r  £ntdeckuDff  der  bedeulendeo  Gsld-Ahli^ 
Tuni^ea  in  AM§irmii€m  ((cwsDiien  die  Kolonisten  nur  Blei  und  Mopfer,  ob- 
wohl das  Gold-Vorkoninen  bereits  1896  in  Sidneff  bekannt  ffcwcsea  aad 
nan  in  der  Scbwester-Kolonio  von  8üd'AmHrmU0m  in  einer  Knpfer-Qrabe 
bei  Adeimide  GediegeiHGold  auf  einem  Eiscnera-Ganip  tt^t  Wabrcnd  eines 
flfiehr}ibrigen  AufentkaUes  in  einer  der  Kolonie'n  besncbtn  der  ?f.  sinwt- 
liebe  Pnnd»tSttcn  wichtiger  Mineralien,  nm  sieb  ober  das  VarkonuMn 
derselben  an  belehren«  Viele  farbige  und  glinsende  Steine  wnrdan  ihn 
nngesnidet«  unter  andern  wasserhelle  Qnarz-Krystalle ,  die  man  ftir  Dia- 
mante  gebalten.  Die  Analogie ,  welche  die  edleit  Steine  AmUrmUetu  in 
ibresi  Torkonmen  mit  denen  anderer  Gegenden  wei^m,  liest  hoffen,  dass 
nie  in  niehster  Folgeneit  ein  nicht  nnbedeotender  Hendets^Artikel  werden 
ddrften.  Es  finden  sich  dieselben  nicht  in  gegenwärtigen  Flnss-Bettea 
nnd  nur  selten  am  Ufer  von  Strömen;  ihr  abgeschliffener,  abgeriebener 
Zustand,  ihr  Vorkommen  in  Schinchten  und  Vertiefungen  Unat  achliesam) 
dass  sie  in  Betten  alter  Flusse  oud  Bäche  liegea. 

Von  Edelsteinen  nnd  andern  Mineralien  fahrt  der  Vf»  folgende  «nf : 

Blauer  und  weisser  Saphir,  so  abgeschliffen,  dsse  keine  Spnr  von 
Kryatallisation  mehr  vorbanden.    Von  BaiUurai  in  Viktoria, 

Saphir,  blav  und  weiss  gestreift,  sechsseitige  Säule ;  ein  besendevs 
auBgeseichnetes  Muster- Stock.  Ans  den  tfenftny-ilocA-Graben  am  Peel- 
Fim9§4  in  Nm-Sidwüiss. 

Robia-Spinell,  der  flache  Kryntall  seigt  abgeatumpAe  Ecken  aod 
Kanten.    Groben  am  PMi-FiuMB, 

Anbin,  sehr*schön.    Daher. 

Chrysolith.    Daher. 

Zirkon.    Vom  Flusse  Oesae  in  Viklorim. 

Rnbin-Spinell,  krystallisirt.     Daher. 

Zinn-Ers  in  Körnern.    Daher. 

Turmali n,  krystallisirt.     Daher. 

Topaa,  lichtgalb.    Daher. 

Zinn-Ers  in  Körnern,  sogleich  mit  Goldsand  und  zerseUlem  Feld- 
apatb  (im  Lande  Pfeifen-Thou ,  pipt-elmy^  genannt).  Am  ücmik^FbuMo 
gefunden. 


8» 

CT  r a  n  a  t  e  n ,  Dodekaeder  daher.  Am  P«el  hat  man  g^leichfalU  Chramrtni 
getrotten  oiid  am  Alexrnnder-Berg  acbdne  Pyrope. 

Thomas  Mitchblc  legte  im  Moseum  der  praktischen  Geologe  einen 
Diamant  «ieder,  der  in  Nem-Südwahs  gefunden  worden  seyo  soll. 
Derselbe  brachte  ferner  wasserhelle  Topase  nach  Landen f  die  sich  mit 
den  schönsten  aus  Brasüien  messen  können. 

Aosgesciehaeio  Berylle  von  grosser  Klarheit  hat  man  am  Berg 
Omwf&rd  im  südlichen  AMürmiiem  getroffen.  Turmaline  von  nnge- 
wöbnlieher  Grosse  kommen  an  der  Bneonmi^^Buekt  und  in  Kofi-INeflieiit- 
Umd  vor.  Smaragd,  in  sechsseitigen  Prismen,  wurde  in  Snd'AmiIrmUtm 
am  Mmmi  RemarkMe  gefunden,  sowie  edier  Opal,  dessen  Farbenspiel 
^  dem  üngmrUehen  nachsteht. 

Gold  findet  sich  in  der  Kolonie  Viktoria  anler  msncbfacben  VerbAlt- 
oisseo.  Was  Reinheit  betrifft,  so  verdient  das  von  BiUlmrmij  Mae  /«or, 
vom  OveH'Fiuee  den  Vorzog,  während  )enes  von  LmUta-Cteeck  nnd  von 
andern  Orten  in  NeuhSMwalee  weniger  gut  ist  Am  häufigsten  seigl  es  sieb 
in  KSrnem  oder  Klumpen,  die  oft  betrAchtlicbe  Ortese  erreieben  —  einer 
wog  130  Pfund!  *-  oder  in  höchst  feinen  BUttchen  nmi  Schuppen.  Am 
Aitxamder-Berff  kommt  das  sogenannte  schwarseQold  vor,  d.  h.  Gold 
mit  einer  schwarzen  Sobstan«  überdeckt,  die  man  bis  jetst  dorch  kein 
Mittel  von  demselben  trennen  konnte. 

Am  Mme  ivor-Fluee  stellt  sich  das  Gold  bisweilen  in  höchst  sierlieben 
dendritischen  und  Moos*fÖrmigen  Gestalten  ein.  In  den  Gruben  von  Nmh 
SüdwaUe  bricht  das  Gold  in  Quarz  *-  nicht  in  Granit,  wie  gesagt 
wurde,  zuweilen  auch  in  Eisenstein. 

Der  Vf.  gedenkt  folgender  Beispiele  vom  Vorkommen  des  Goldes 
nach  Muster-Stöcken ,  in  deren  Besitz  er  sieb  befindet 

Ein  Kooglomerat,  aus  Quarz,  Steatit,  Eisen«Ozyd  bestehend  und  durch 
Eisen  verkittet;  durch  die  ganze  Masse, Ist  Gold  fein  vertbeill.  Vom 
äpeetmen^BiU  am  Aieanmder^Berg. 

Gold  in  rotber  eiseoschässiger  Erde ,  von  der  Mcniaeute-  oder  FÜlorfa- 
Goldgrnbe  in  8iid*Ausiraiiea. 

Drei  oklaedrisehe  Krystalle  von  Gold,  von  BailmraU 

Drei  Dodekaeder,  ebendaher. 

Ein  Zwillings- Kryslall  von  Gold,  zwei  Dodekaeder;  von  BaUarai. 

„Moos-Gold^*  vom  AlexamdeT'Berg. 

Ein  sehr  grosser  Gold-Krystall  (%"  im  Durehmesser).  Seine  Form 
ist  höchst  seltsam,  nach  Brooks  ein  sehr  verzogenes  Rauten- Dodekaeder. 

Eine  schöne  Gruppe  von  Gold-Kiystalleii  ^  Würfel,  in  die  Longo  ge- 
zogene Oktaeder  ond  Rauten- Dodekaeder,  einen  durchsichtigen  Quarz- 
Krystall  umgebend  —  ein  lär  Aif«(r«/tsfi  seltenes  Beispiel  des  Zusammen- 
Vorkomotens  von  krystalltsirtem  Quarz  und  Gold. 

Ein  eigenihömlicber  Krystall  von  Gold,  als  ein  sehr  verlängertes 
Oktaeder  sich  darstellend;  Brookb  hält  solchen  fdr  einen Zwillings-Krystall, 
in  welchem  zwei  Seilen  so  verbunden  sind,  dass  sie  swei  verlängerte 


838 

FMdien  eeifCMi.    Sltoittl  #ie  dl«  ttfletst  g*eii«oiiteii  Ecemplare  vmi  Mte- 
hfor'FIU99  in  VUttoHa. 

GoM  in  rtaebg^raofm  Qoara»  von  Opkir  in  NethSüimmisi ',  seine  BcUe 
«Irofagelb«  Farbe  Ifiast  vennatben,  daM  ea  Silber*halCtg. 


RsimooTT:  Hodaonit,  keine  Abindernnp  daa  Ang^its  (Mii. 
Natitaen,  XI,  S.  !•)•  Dieaa  von  Bbcr  anngeaprocfaene  Mannag;  wird 
bariebtig^;  dte  Mineral  von  Uomroe  in  New-Ym'k  feboH  ina  GeaebleeM 
dar  Amphibol-Spatbe.  Ea  bildet  kryatalliaisobe  Parthie*n  oder  andeal- 
licha  Kryatali«  in  utrobkjh'nifeni  Gümnicr-freieni  Granit.  Devflirbe -Spalt* 
barkeit  iat  wahrzunehmen  und  die  beiden  aiemiicb  vollkonmenen  Bllttür- 
Dorebf(finf^  aehneiden  aieh  unter  einem  Winkel,  welcher  nng^efibr  124* 
beträgt.  Grönlicbaehwarz;  stellenweise  auf  der  ObeHIScbe  und  aelbft  ia 
Jnnaran,  namentlicb  auf  Sprong^-Flfteben ,  ockerj^elb  gefirbt,  welebe.  gelbe 
Färbung  auch  daa  graniliscba  Geatein  durchdringt  und  von  Wasaer-hst* 
tigern  Eiaen-Oxyd  berrfihl't.  Auf  der  Spaltnngs-FIftcbe  Perlastttter-arlig 
glinisand,  die  sichtbaren  Tbeile  der  Kryalall-Ftlcben,  aowie  Yarwaduaag»- 
Ftiieba  aebimmernd  bia  matt;  nndurcbaichtig ;  Stneb-Pntver  grauHcbgria. 
Hftrta  =  $f$.  Vor  <deni  Ldth-Robre  unter  Anfacbwellen  leicbC  acbwehbsr 
an  acbwaraeai,  gllnsendeni,  magnetischem  Glase.  —  Dia  durch  Bsbwes 
oiid  BacK  auagefdhrtan  Analyaen  gewähren  für  die  Zusammenaetaung  keia 
aicherea  Anhalten ,  da  die  gewählte  Probe  ohne  Zweifel  durch  fremdartige 
tieigemengte  Substanz  das  Verhältnias  der  wesentlichen  Bestandtheile, 
Kalk-Erde,  Eisen-Oxydul  und  Kiesel-Säure,  nicht  erkennen  läset. 


Tamnau:  geologische  Bedeutung  der  Zirkone  (Zeilschr.  der 
deutschen  gealog.  Gesellschaft,  VI,  260  IT.).  Die  Zahl  bekannter  Paed- 
Orte  diisaea  im  Ailgemeiaen  seltenen  Minerale  bat  aich  in  neuerer  Zeit 
ungemein  vermehrt;  man  vermag  deren  ungefähr  einhundertnndzwanzi); 
nacbtuweiaen.  Bei  den  primitiven  Lokalitäten,  wo  daa  Mineral  noch  sif 
«einen  ursprdnglichen  Lagerstätten,  findet  sich,  dass  aber  neun  ZehatbeHe 
deaaelben  vulkanischen  oder  plulonisehen  Gesteinen  angebären.  Man  trifl 
den  Zirkon  in  Auswdrflingen  noch  thätiger  oder  erloschener  YnlkBue,  wie 
am  raaifo  und  Laaeker  See;  in  porösen  und  dichten  Baaaltea,  so  za 
fiteier-Menüf  f  bei  Lmaeh^  in  Spanimty  in  der  ituner^e,  au  Uukel  an 
ilAeltt,  am  Jtmffemkerfe  bei  Banmy  in  üfeaaeii  u.  a.  w.;  im  Pecbsteia  der 
EngofMen  und  Gegend  von  Ftce»«a;  im  Syenit,  an  sehr  vielen  Stellea  des 
südlichen  Narwf^ent^  am  Kaaßord  an  der  nördlichaten  Spitze  Bmrop^9,  ia 
4^r4niitnd9  im  PUmeMchm  Grunde  bei  Dresden  y  zu  Middiehay^  Terwmt 
und  angeblich  bei  Aeemm,  dem  alten  Spene  in  Oler- Jj^py^f en ;  eadltch  in 
Granit,  wie  bei  Mleek  im  Urai,  auf  Cetfl&ny  in  Schweden ,  Seckeen  und 
an  vielen  Oiten  in  Nord-Amerikm.  —  Anf fallend  ist,  dass  in  grwisiea 
Kalegorie'n  von  Eroptiv-Gesteinen,  im  eigentlichen  Matidelstein,  Mebpfiyr, 
Phofolith  und  Trachyt  biabcr  »iih  keiu  Zirkon  gefunden  bat. 


92» 

DicMr  «berwlegenden  Mchrxahl  geffMriiber  nnd  dl«]eiiigen  VorA^mDM» 
nlsme  von  Zirkon  intereMaot,  welch«  wirklich  od«r  sebeiniMir  too  4«r 
allgeoieioeo  R«g^cl  abweicheD ,  d.  b.  nicht  io  vulkaniacben  oder  platonischen 
GeateineB  eracheiDeo.    Einige  der  aaffallendaten  sind  folgend«: 

1.  Dankelbranne  Zirkon«  von  der  Inael  Ifurrta,  einer  der  BeMdem, 
in  if^rnner  apiitteriicer  an  den  Kanten  dorchsebeinender  Serpentin-Ibnlicher 
Feln-Art. 

3.  Zirkon«  vom  Berg«  ^Sdicr  b«i  BäkmUek-Eitemkerg  in  Mihrm,  in 
k^rnigeni  Kalk,  b«gl«itet  von  Diopaid,  Strablateio  nnd  Skapolith.  (Den 
Yf«.  Huater-Stfick«  aeigen  achöne  Zirkon- Krsratalle  in  einen  Geneng«  von 
Feldspath  nnd  Qnars;  ea  bleibt  dabingeatellt,  ob  diea«  Maaao  vioileiebt 
im  Grnesen  aich  im  körnigen  Kalk  finde.) 

3.  Weiaa«,  mitunter  vollkommen  darcbaicbtige  Kryatalle  vom  WU4' 
Eremi^fock  im  PßtMehihal  inTyrol,  Sie,  kommen  auf  G&ngen  nnd  Kiflft«n 
dea  Chlorit-Sebiefera  vor,  begleitet  von  Sphen,  Granat,  Idokraa,  Diopaid, 
Rtpidolitb  n.  a«  w. 

4.  Von  SUaUm  in  Psnma^ivmnhM  in  aogenanntem  edlen  Serpentin« 

5«  Prachtvoile,  inweilen  1V3"  lange  ZIrkon-Krjatalle  in  groaaen 
Kalkapath-Bflaasen  von  Ifonmond,  Si,  Lmmrew^  ComUjff  J^em-Yorir.  Din 
Ralkapath*Maaaen  enthalten  noch  viele  andere  aebr  auMgeceichnete  Mine- 
ralien, ikpatit-Kryatalie,  suweilen  von  It"  Lunge,  Peldapath-Kryatalle, 
Qnars,  Skapolith  und  Spben,  welche  meiat  das  eigenthfimllcbe  geachmoU 
sene  oder  gefloaaene  Anaehen  haben,  das  man  bei  andern  in  Kalk  er* 
acheinendan  Mineralien,  namentlich  von  Arendmlf  von  %ker  und  von  Pnrfa» 
wahrnimmt. 

lat  der^ Zirkon  jederzeit  entatanden  auf  feoerigem  Wege,  beim  Er- 
gtarren nnd  Kryatalliairen  geecbmolzener  Massen  ?  Oder  ist  dieses  nn- 
scbnMlsbare  Mineral  achon  vorher  vorhanden  geweaen,  ehe  ea  in  dio 
Masse  der  Ernptiv-Gesteine  eingehüllt  mit  diesen  ana  dem  Erd-Innern 
hervorbrach?  Könnte  man  im  ersten  Fall  die  Serpentine  von  Harrit  und 
von  Mm9imt  ata  metamorphiach  betrachten,  ala  Umwandlung  irgend  weleher 
Art  von  Eruptiv-Gesteinen  ?  Sind  die  Zirkone  von  PfUek^  BiUimUtk' 
ISUemkerff  nnd  Bmmun'ond  nebst  den  beibrechenden  Mineralien  entatanden 
dnreb  Kontakt  geschmolzener  Massen  mit  dem  Kalk ,  wi«  ScHBBnnn  es  fffir 
viele  nordische  Mineralien  nachgewiesen  hat? 


Tb.  AifimBws:Zusammensetznng  nnd  mikroakopiseheStrnk- 
tur  gewisssr  basaltiacher  and  metamorpher  Geatein«  (Poo- 
sBtfD.  Annal.  LXXXyill,  321  ff.)«  Wird  ein  dfinner  Basalt-Splitter  mit 
dem  Mikroskop  im  refleklirlen  Lichte  betrachtet,  ao  scheint  er  aus  einer 
halb-durcbaicbtigen  irregulflren  körnigen  Maaae  zu  besteben,  durchstrent 
hier  nnd  da  mit  opaken  Krystallen  zum  Theil  von  atarkem  Metallglanz  nnd 
dankler  Farbe,  wihrend  andere  an  ihrer  Wärfel-Form  nnd  an  der  gelben 
Farbe  leicht  als  Eiaen*Kiea  zu  erkennen  sind.  Bei  niherer  Unterancbnng 
in  achwareen  Krystalle  sieht  man  häufig  die  dreiseitigen  Fliehen  der 


830-. 

OktaedOT«  «II»  JMwren  M«»rkaMile  de»  MftKMt-EiMm*  ItagMM  der  WIV- 
dorchAiebiigeADtheil»  dk  leHkwre  Mmm  des  ftaiifth-BriiclMtäclL««  kildeBd, 
bantcht  oiieobAr  aus  iwei  tertrUedencti  MiacMiie«;  einet  kaamt  in  w- 
krotkopischen  Charakter  »ehr  nli  krfalalliairtein  Aagit  ibercm,  da^andti« 
ktDD  mit  gewiaaea  Zcolith-Varietf  leii  vergUcben  werde«. 

Daa  malamorphe  Geatein  von  P0riruik,  eis  verhirteier  Tboa,  «tkber 
dl«  cbarmktenatiaehen  Fosailien  der  Liaa- Formation  entbilt  aad  im  Äaiacrcfl 
elmgemMMaea  dem  Kieael-Schiefcr  Abiielt,  aeigt  unter  dem  Blikreakep 
cia  gans  anderea  Anaaeheo*  Daa  Gentein  erweiact  aieb  ala  beatebend  aaa 
einer  halb  dnrcbaichtigen  llaaa«  von  homogener  Struktur,  aberall  dick  daitb- 
aSet  mit  unsäblbaren  mikroakopiaeben  Eiaenkiea-Wurfela.  Die  Kryttalle 
»ind  aehr -vollkommen  auagebildet,  aber  ao  kleio,  daaa  A.  derea  auf  eiaen 
Raum  von  0,0 1  Quadrat-Zoll  oft  awanaig  sablte.  Zerreibt  utaa  ciae  Partkie 
dieara  Qealeines  ia  einem  Porzellan-Mo raer  sa  mftaaig  kleinem  9  aber  aicM 
unfubibarem  Pulver  1  und  fuhrt  in  demaelbea  einen  Magnat  aMbraals 
herum ,  ao  h&ngen  aich  in  gröaaerer  oder  geringerer  Menge  Tbeilcbea  aui 
die  bei  genauerer  Unterauchung  alle  Kennteicbea  dea  MagDet4SiaeBe  wakr- 
nehmen  laaaeu.  Dieae  eiofacbe  Probe  iat  bei  vielen  daa  beate  Mittel  snr 
Auffindung  von  magnetischem  Eiaen-Oxyd  in  GeataiDCUi  aad  ea  iat  merk* 
wfirdig,  wie  genau  die  fiuaaeren  Charaktere  dieser  ao  aasgeaoadertea 
Kryalalle  übereinstimmen,  ans  welchen  Fela* Arten  aie  auch  erhallen  seya 
aqdgeD.  Sie  lassen  aicb  in  dieaer  Weise  ans  allen  im  nordöstlichen  Iriai 
verkommenden  Basalt- VarietSten  abaondern,  aua  einigen  ia  grösseren 
Mengen  ala  aua  anderen.  Die  meiaten  erhielt  der  Vf.  aua  einem  den  Tbea- 
Schiefer  von  Down  durchsetzenden  Gang.  Sie  können  auch  ans  Graoit, 
kömigem  Ralk,  Dolomit  und  aus  vielen  metamorphiacben  Geateinea  aus- 
gezogen werden.  Magnet- Eisen  ist  eines  der  am  weitesten  in  der  Natar 
verbreiteten  Minpralien  und  beinahe  in  jedem  Geatein  zugegen,  wekkcs 
Spuren  von  feueriger  Einwirkung  darbietet 

Der  Vf.  wendet  aich  nun  einem  andern  sehr  gewöhnlichen,  abwsU 
laage  nicht  so  reichlichen  ond  bisher  nicht  einmal  vermutheten  Bestasd- 
theil  vieler  vulkanischer  Gesteine  zu  —  dem  metalliachen  Eisen.  Die 
mancbfacbe  Ähnlichkeit  basaltischer  Felsen  mit  Meteor-Steinen,  daa  häa- 
iige  Vorkommen  metallischen  Eiücna  in  letzten,  machten  ea  nicht  uawabr- 
acheinlich,  dass  daaaelbe  auch  in  ersten  vorbanden  aey.  Nach  mfkrfo 
fruchtlosen  Versuchen  gelang  ea  ihm,  aolcbes  durch  ein  neues  Mittel  dtrio 
aufzufinden.  Man  pulvert  zuerst  den  Stein  im  Porzellan-Mörser,  oai  deo 
Gebrauch  von  Metall-Ger&thcn  bei  der  ganzen  Operation  sa  meide*.  Die 
magartiacben  Theile  werden  sodann,  wie  vorhin  das  Magnet-Eiaeu,  aae- 
gezogen  und  unter  daa  Mikroakop  gebracht.  Während  dieselben  daroottr 
sind,  befeuchtet  man  sie  mit  einer  Auflösung  von  schwefelsaurem  Rapfeff 
welche  auf  reine«  (Eiaen-Oxydul)  Oxyd  nirht  fiodernd  wirkt,  alleiu  die 
geringate  Spur  von  Eiaen-Metall  aogleich  durch  einen  Niederschlag  foa 
metallisehem  Knpfer  anzeigt.  Bei  Anatelluag  einea  aolehen  Versackea 
bildete  aich  ein  Kupfer-Niedersohlag  in  unregelmiaaig  krystatlinischea 
Höckern,  vollkommen  opak  und  mit  der  charakteristischen  Farbe  and  de« 


881 

* 

Glaiise  d^  geftllteo  Metall«.  AU  ein  Stfldtebeii  Knpfer  üchl  nebee  «iiien 
dieser  Nie^efMliMge  gele^  «ad  IwngsaM  SalfetersAure  sogesettt  wofie^ 
begaBB^n  beide  sieh  Kleicbseitig  unter  Gas-EatwiebeNinc*  an  ttaan«  Alkma 
der .  starke  Clans  und  die  Frisehe  der  metalliscben  FIAcba  waren  s» 
denilidi,  om  einen  Zweifel  anfkommen  zo  lassen.  Mit  neatralen  Kapfar» 
Lfieangen  kommt  dieser  Niederscblafp  seilen  an  Stande,  entweder  weil  daa 
Eiaaii  mit  einem  Hioieben  von  Oxyd  äbersogen  ist,  oder  wegen  einer 
EigenscbaÜ,  welcbe  aneb  die  meteoriMbe  Legirnng  besitst,  das  Knpfler 
aar  aoa  sauren,  nieht  aus  neutralen  Losengeu  sn  flllen.  Wenn  mao 
anstatt  der  Kapfer-Ldsong  verdünnte  ScbwefelsÜnre  auf  den  roagnetiseben 
Tbeil  aebultel,  so  erfolgt  an  eioselnen  Punkten  schwaches  AofbVausevf 
sad  wean  man  während  dieser  Gas-Eiit Wickelung  Kupfer-LUsung  biniusetst, 
hört  die  Entwiefcelnng  plötzlich  auf,  und  statt  deren  erscheint  ein  giftnxender 
Niederschlag  von  metallisehem  Kupfer.  —  Die  '  reiehlicbste  Anseige  vo« 
metalliaebem  Eisen  erhielt  der  Vf.  ans  einer  grobkörnigen  fiasalt-Yarietit» 
welche  den  Hügel  von  SHtvemisk  in  der  Grafschaft  Anirim  bildet,  auch 
auf  den  Umdem-Rodu  n.  a.  a.  O.  vorkommt.  Im  verb&rteten  Lias-Schiefer 
von  Por%ru»h  und  im  Trachyt  der  AwoBrfn^  fand  A.  deutliche  Anseigen 
von  der  Gegenwait  des  Eisens.  -*  Der  Ursprung  des  metalliscben  Eisens 
in  diesem  Zustande  der  Verbreitung  ist  ein  inteiessanter  Gegenstand  der 
Spekulation.  Könnte  es  herrühren  von  der  reducir enden  Einwirkung  von 
Gasen,  wie  Wasserstoff  und  Kohlenstoff,  auf  das  noch  fruerig-flfissige 
basaltische  Gestein? 

Ksnivgott:  Nordenskiöldit,  eine  Abänderung  des  Gramma«* 
tits  (Min.  Notitzen,  XU,  31  ff.).  Das  untersuchte  Muster- Stuck ,  von 
Htueula  am  Onefa-SM  stammend,  ist  eingewachsen  in  krystallioisch-kör* 
nigfu  Kalzit,  bildet  strablig- blätterige  Partbie'n  eizentrisch  gestellter 
linearer  Krystalloide,  ist  leicht  spaltbar  und  lässt  unter  der  Loupe  deut* 
lieh  die  stumpfen  Winkel  des  Ampbibols  erkennen.  Blase  weisslicb-grun 
io^s  Gelbliche;  an  der  Kante  durchscheinend  bis  durchschimmernd;  PerU 
matter-artig  glänzend ;  Strich  weiss.  Härte  =b  5,0.  Eigenschwere  =  3,1S. 
Vor  dem  Lötb-Rohr  ziemlich  leicht  mit  Leuchten  zu  weissem  opakem  Glase 
Rcfamelzbar;  mit  Borax  zur  farblosen  klaren  Perle.  In  Salzsäure  in  Stucken 
DDlöslicb.  Gehalt  des  unlöslichen  Antbeila  auf  100  berechnet ,  nach  des 
Ritters  K.  v.  Haubr  Analyse: 

Kiesel-Säure 00,78 

iEr""^*r^} 2,08 

Thon-Erde  ) 

Kalk-Erdfl 14,12 

Talk-Erde 22,40 

09,90 
woraus  sich  die  Übereinstimmung  mit  der  Zusammensetzung  des  Grammatita 
ergibt. 


833 

KmfnooTT:  ünghwarit,  eine  telbtittindif  e  S]»«si«s  <Mk 
NotfzcD  18S4y  X,  3  ff.).  Oa8  Mineral  wurde  nnr  mht  Abioderaag  in 
Opals  unter  dem  Namen  Chlore  pal  angeführt;  allein  dem  widantreiica 
aeliie  Eigenschaften«,  wenigatena  nach  Hnateretäcken  von  Dm§kmmr  «ad 
von  MunküCM  in  Un§äm.  Amorph,  mnaehelig  bis  apiitterig  iai  Bmcfae, 
Orai-'bia  Zeiaig-grun ,  achwach  Wacba-artig  glänzend  bia  acfaimmeraj, 
an  den  Kanten  achwach  dorchacheinend.  Strich  lichter ,  grfinlicb-weiai, 
Hftrle  =  2,5—3,0.  Eigenachwere  s=  2,10—2916.  Wenig  aprdde  aber  leicht 
serbrechlich ;  btegt  schwach  an  der  feuchten  Lippe.  Durch  Lnft-Eiaflan 
braun  werdend,  intern  daa  Eiaenoxjrd-Hydrat  der  Mischung  sich  höher  oiy- 
dirt ;  daher  6iidet  man  den  Unghwarit  auch  braun  gefleckt  oder  gans  hraaa, 
aelten  sehwarx  gefleckt  Vor  dem  Löthrohr  unachmelz6ar.  Im  Glaarahi« 
bia  aum  Globen  erhitzt  braun,  endlich  schwars  werdend  ond  rekhüeh 
Wasser  gebend.  In  Salzafiure  ISalich  mit  Auaacheidung  von  Kieaclaiare 
ala  Pulver.    Gebalt  nach  K.  v.  ÜAOBR'a  Analysen : 

Kieselsaure    .    .    68,12    .    67,40 

Eisenozydttl    .    .    21,27     .    20,44 

Kalkerde    .    .    .      0,66    .      2,88 

Waaaer  .    .    .    .    20,27    .    iM^ 
100,32    .  100,00. 


Rakmbl8BBrg:  eingliederiger  Felde  pa  th  .  (Handworterb.  V, 
Supplem.,  48).  Daa  Muateratuck,  groaae,  wohl  ausgebildete  Zwilliagt- 
Krystalle,  Eigeoschwere  =  2,6i30— 3,688,  stammte  ans  dem  Porphyr  des 
B^tera-Getirgu  bei  Fr^i^  in  Süd-Frmüireieh,    Die  Analyse  ergab: 

Kieselsaure'. 68,32 

Thonerde 26,52 

Kalkerde 8,18 

Talkerde 0,11 

Natron 5,27 

Kali     .    r 2,36 

Glnh-Verlust     ....    .      0,60 
101,36. 

W.  SAATomoa  von  WALTBiiSHAOssif :  Cyclo pit  (Ober  die  valkani- 
sehen  Gesteine,  201).  Sehr  kleine,  dem  triklinomelriacben  Systeai  so- 
gehörige  Tafeln*.  Weise,  durehaebeinend.  Harte  =  6.  Yorkamaiea  ia 
einem  der  C^iaf^em- Feiten  unfern  CaUmim,  Durch  Chlorwaaserstofl-Siare 
vollkommen  zeraetsbar.    Gehalt  ala  Mittel  sweier  Analysen: 

SiO,     ....    41,46  NaO     ....      2,31 

AL|0,  ....    29,89  KG      ....      1,71 

FejOa  ....      2,20  HO ...    .    .      l,»l_ 

CaO     ....    20,83  100,00. 

MgO    ....      0,66 

•   Die  KryttaUForm  bat  groMe  Ähnlichkeit  mit  Jeaer  des  Aaorthlt»  wU  Lalndon. 


83» 

Bbröbhani«:  Ytt«rgranat  (Verbandl.  d.  Nieder  rheia.GeselUeh.  f. 
Nator-  n.  Heil-K.  18S4^  Jali  18).  £iu  Graoet-artiges  Mineral  aoa  Nar^ 
mtfem^  welche«  in  gränem  Feldapath  vorkommt ,  zeigt  groaae  Abnliebkeii 
nit  dem  Melanit  von  Fraieati,  Eigennchwera  =  3,88;  Hfirte  wie  Apatit« 
Von  den  bisher  bekannt  gewesenen  Granaten  untersebeidet  es  sich  dureh 
eine  grossere  Zersetz  bar keit  durch  Salzeäore  und  durch  Uosebmelsbarkeit  mit 
dem  LAthrobre.  Das  Mineral  besteht  aus  34,94  KieselsAure,  30,0t  Eisen« 
Qzyd,  se,4^4  Kalkerde,  1,00  Manganoxydol,  0,50  Bittererde,  0,66  Yttererde. 
Tbonerde  entbllt  dasselbe  nur  in  Sporen  und  ist  also  von  den  bekanntea 
Granaten  dadurch  verschieden,  dass  in  ihm  ein  Theil  der  Kalkerde  durch 
Yttererde  ersetzt  ist.  Der  Name  Yttergranat  wurde  für  das  Mineral 
am  bezeichnendsten  seyn.  Die  aus  demselben  abgeschiedene  Yttererde 
stimmt  in  ihren  Haupt-Eigenschaften  mit  der  gewihnlichen  Yttererde 
oberein ;  Jedoeh  in  manchen  Beziehungen  zeigt  sie  Abweichungen,  welche 
aof  eine  Einmeugung  der  diese  Erde  gewöhnlich  begleitenden  Stoffe 
sebliessen  lassen,  fQr  deren  Trennung  aber  noch  keine  sicheren  Metbodeo 
bfkannt  sind. 

Fr.  SAinmaTfif :  Mangan -baltiger  Bleiglanz  (Wöblbr,  Libbio 
ood  Kopp,  Annal.  d.  Chemie  LXXXIX,  371).  Fundort  sehr  wahrschein- 
Kcb  UmHenrod  bei  Ohdenktiek  in  der  Provinz  OberheMsm.  Ein  Aggregat 
tebr  kleiner  bis  zn  y  grosser  Warfei.  Bleigran;  Striefa  sebwarzgrau; 
stark  Metall-glftnzend.  Härte  =  S, 5.  Eigenschwere  =s  7, tl.  Vor  den 
Lötbrohr  starke  Mangan-Reaktionen  gebend,  mit  Phosphor*Salz  in  der 
äossem  Flamme  eine  Amethyst-farbige,  mit  Soda  eine  grüne  Masse.  Ge- 
halt nach  einem  Mittel  aus  zwei  Analysen : 

Schwefel. 13,80 

Blei '.     .     83,5S 

Eisen 0,83 

Mangan 1,S0 

Silber 3^*_ 

09,40. 

J.  Mosbr:  Oligoklas  von  Wolfaeh  im  »nnl^-TAsI  (Annal. 
i,  Chemie  n.  Pharm.  LXXXV,  97).  Vorkommen  des  Minerals  in  losen 
Stfieken  nnd  als  Gang  im  Gneiss  am  rechten  Ufer  der  JCtusI^,  zwischen 
H§u$Mek  nnd  Wolfmeh.  Obgleich  im  Ganzen -nicht  Erz-ffihrend,  entbllt  es 
doeb  bie  nnd  da  kleine  Parthie'n  von  Magneteisen  eingesprengt.  Graue 
krystalliniscbe  Hornblende  findel  sich  hfinfig  eingewachsen. 

Die  Masse  des  Gesteins  ist  derb;  nnr  an  einem  Handstfick  fand  sich 
io  einer  Höhlung  eine  Gruppe  sehr  kleiner  Krystalle.  Fettglanz,  der  hie 
nad  da  fast  ganz  verschwindet;  die  Spaltungs-Fläche  OP  zeigt  Glas-Glanz. 
An  den  Kanten  schwach  durchscheinend.  Die  weisse  Farbe  desselben 
i;ebt  hilnlig  io  Rötblich,  Grünlich  oder  Bläulich  dber  und  ist  an  ein'  nnd 
demselben  Stuck  verschieden.  Spez.  Gewicht  =:  2,67;  Härte  die  des 
Feldspatfas. 

Jakrguig  1865.  53 


8S4 


111. 


Zar  ÄMlfW  wurde  eis  farbiMM  8t6ek  mSgISehst  fein  «t^MlreH  ml 
(»MiiUbDait.  Ein  Theil  mit  Katron-Kali  aargeaeiilMacn  diente  rar  Ctatii 
nangf  der  Kieeelerde,  Tbonerde,  de«  Kalkea  und  der  Maftnena,  nach  ^r 
Kewdhnlielien  Methode.  Ein  anderer  Theil  wurde  in  Siiber-Tirfel  mk 
Baryt- Hjdrat  geglüht,  darin  die  Alkalien  nach  Entfernnng  der  Erden  ab 
Chlor-Terbindnnfpen  f^ewoffon,  nnd  dae  Natron  nach  Beatimannf  des 
Kali'e  dureb  Cbior-Platin  aus  dem  Verloat  berechnet. 

Eine  dritte  Portion  worde  in  dem  Apparat  von  LAimsitr  mit  Flam- 
aaore  an%eeehloaaen  nnd  darin  die  Alkalien  in  gleicher  Weine  bestimBt 
Die  Reanltate  aind : 

I.  aad  II. 

SiO' 58,20 

AlW       .     .     .     •     23,47 

CaO «,M 

MgO 0,50 

NaO 7,05 

KO __1»®?_ 

00,77 

Die  ForBMi  des  Oligoklaaea  Al'O',  2SiOHAO,SiO<  wnrdedaaSnneratoff- 

YerbäJtoisa  30  :  10  :  3,3  fordern,  woraos  hervorgeht,  daaa  daa  Bfineral  eia 

baeiacherea  Silikat  ab  der  gewöhnliche  Oligoklaa,  oder  wahraebeialickfr 

ein  Gemeiige  von  Oligoklaa  mit  einem  an  Baaen  RO^rcicberen  Siilikat  wL 


SsMntolMMialc. 
.    30,0 
•     10,0 


7,«o 
2,40 


.       MI 
.      MC 

.       2,o( 
0,41 


4,« 


J.  fiKTWAUi ;  (»Chemisehe  Un 
Brom-haltigen  Mineralwaaaera 
in  Österreich  ok  der  Em**  (Lina, 
„Kropfwasaera**  ergab  in  1000  Theilen 


Jod-Natrium   .... 

0,0070 

Chlor-Natrinm     .    .    • 

14,5887 

Chlor-Kalium\    .    .    . 

0,0005 

Chlor-Ammonium    •    • 

0,0043 

Cblor-Caicinm     .    .    . 

0,3810 

Cblor-MagMainm    .    . 

0^414 

Brom-Magneain»    .    . 

0,0074 

0,0371 

teranehnog  dea  Jod-  uni 
an  ümll  bei  Krsm^mümsUr 
ISM).    Die  Analjae  dieaea  mg. 

koblenaanrer  Kalk  .  .  0,0626 
koblenaanre  Magneaia  0,0316 
kobienaanrea  Eiaenozydal  0,0114 
kieaelaaiire  Tbonerde  .  0,0030 
phoaphoraanrer  Kalk  .  0,0034 
freie  Kieaelerde.  .  •  0^0096 
orgaaiacbe  Stofa  .  .  JM6!L- 
15,6606. 


E.  Pbchi:  Bor-Yerbindnngen  in  den  Soffionen  Toe*aoa'« 
auftretend  (Berg-  u.  Hfit(en;minn.  Zeit.  lSS4j  Nr.  4»,  S.  341).  Be- 
kanntlich werden  an  einigen  Stellen  dea  Oebietea  von  VoUmrm  nnd  iWeni 
ana  den  Erd-Tiefen  sehr  heiaae  Dftmpfe  getrieben,  die  bei  ihrem  Daitb- 
gange  dnrch  in  natiriieben  oder  kinatlich  hergeatellten  Kratern  aage^im- 
meltea  Waaaer  grooae  Mengen  Borainre  abaetsen.  Oft  verlaaaen  die  Sti- 
fionen  die  anfingliebe  öffunng  nnd  machen  alcfa  an  einem  andern  Orte 
Luft.    Geateine,  die  Öffnungen   umgebend ,   laaaen  deutlich  eine  durch 


8d5 

Mttprieii)  welche  die  trSMerfgen  Dämpfe  init  sieh  fahren  ^  erlHletie  Meia- 
merphefiinifii»  wabrnebmen  ;  mitonter  triA  man  sie  mit  ganz  ei|peatbj3m- 
liehen  Konkretionen  bekleidet.  Der  Vf.  hatte  Geleg^enbeit,  mehre  Mvster- 
StBcke  zu  untersarben.  Eines  ergab  sich  bei  der  Analyse  als  BorasE* 
iftures  Natron,  das  andere  als  Hydroborocaicit;  ein  drittes  -— 
oekeri^lb,  niebt  krystalliniscb  -*  verlor  Wasser  in  der  W&rme,  wurde 
sehivarz  und  scbmols  schwierig  vor  dem  Lölbrehr  und  die  Zerlegung  wies 
aut  ein  Gemenge  aus  Hydroborokalsit  und  Hydroborazit  bin.  Ein  Mi- 
aeraJ  von  ockergelber  Farbe  wurde  bei  der  Analyse  von  folgender  Zosam- 
oeosetsong  befondeo ; 

Eisen-Sesqnioxyd    •«•.....    30,260 

BorsSure «     .    .    47)965 

Wasser  ...*..•«*..  14^019 
Kiesel-,  Thon-,  Kalk-  und  TalkErde  .  1,769 
ist  folglich  dem  von  verschiedenen  Scbriflstellern  aufgeffihrteo  Lagen it 
beizuzählen.  Endlich  wurde  ein  in  kleinen  beliweissen  Krystallen  vor« 
kommende«  Mineral  untersucht.  In  der  01as*Röhre  erhitzt  verbreitete 
dasselbe  starken  Ammoniak-Geruch,  und  die  Wände  der  Rfthre  worden 
ffcnässt.  Vor  dem  Lothrohr  scbmols  es  leicht  zu  farblosem  Glase.  Bei 
wiederholten  Analysen  ergab  sich  als  Gehalt: 

fiorsAnre *    69,344 

«Ammoniamoxyd    «...    12,897 
Wasser   .......     17,869 

woraus  Pscm  die  Formel 

NÄ*H*  +  4fi 
ableitet  und  für  die  neue  Sobstans,  dem  Grafen  Lahdbrbll  lu  Ehren, 
ilen  Namen  Larderellit  vorschlägt. 


C  RiMMBLSBBRO :  Cbiviatit  ans  P^rn  (Pooonfo.  Annal.  1959, 
LXXXVIII,  320>.  Vorkommen  an  Cfttotalo,  verwachsen  mit  Eisenkiea  und 
Barytspatb.  fileigraue,  atark  metallglänzende,  biätterig-krystallinisebe 
Massen,  in  drei  in  einer  Zone  liegenden  Richtungen  spaltbar,  vonägKch 
aber  nach  einer  breiten  Fläche,  gegen  welche,  nach  Miixbr's  annähern- 
dea  Measnagen,  die  zweite  unter  163^  die  dritte  unter  133<*  geneigt  ist. 
Eigenschwero  =:  6,920.  Chemisches  Verhalten  vor  dem  Ldthrohr  und  auf 
nassem  Wege  gleich  dem  den  Nadeleraes.  Eine  Zerlegung  mitlelst  Chlor 
ergab: 

Schwefel 18,00 

Wismuth 60,96 

Blei 16,73 

Kupfer     •*..•..      2,42 

Eisen  .    *    / 1,03 

Silber Spar 

Unldslicbei 0,69 

99,71. 

53* 


830 

R.  Schehgk:  Knpfer-Winmuth  von  Wiiiiehsn  (Annal. d. ChM. 
n.  Pharm.  XCI9  232).  Bis  Jetst  nar  von  Klaproth  «erlogt  Die  nene  Au- 
Ijrse  ergabt 

Ctt 31,14 

Bi 48,13 

S      .     .  , 17,79 

Fe    .     . 2,54 


R.  Schnbidbr:  K  upf  er-Wismutherx  von  WHiieh€U  (Pocoerd. 
Annal.  XCIII,  305  1[.).  Frohere  Untersochongfn  des  Yf«.  hatten  dargf- 
than,  dass  ein  an  verschiedenen  Orten  des  Sä^siseken  Jffmyairryet  ver- 
kommendes,  bisher  für  Wismulhglanx  gehaltenes  Mineral  naeh  der  Fonael 
Co,  S,  BiSj  snsammengeselzt  ist ,  folglich  nach  der  Analogie  des  Kupfer- 
Antimonglanzes  als  Kupfer- Wismuthglana  beseii-hnet  werden  mnss.  Bri 
WitÜehen  im  Sekwmrmwmld  findet  sich  ein  Mineral,  welches  nach  Kur- 
noTH  als  wesentliche  Bcstandtheile  Wismnth,  Kupfer  und  Schwefel  ent- 
hält nnd  daher  Kupfer  Wismuthers  genannt  wurde.  Das  von  S.  sn  ciaer 
wiederholten  Analyse  verwendete  Mnsterstäck  von  der  Grab«  Nrntfüdi 
KU  WUHehen  teigte  in  äusseren  Eigenschaflen ,  auch  im  cbemischMi  Ver- 
balten nicht  unbedeutende  Abweichungen  vom  Kopfev^WiJimntbglanz  sas 
8mek»eH,  Es  findet  sich  derb  und  eingesprengt,  bat  unebenen  feinkini- 
gen  Bruch  und  wenig  lebhaften  Metall- Glanz.  Frisch  angeschlagen  er- 
scheint das  Erz  dnnkel-stahlgrau ;  hin  und  wieder  sind  lichtere ,  lebhaft 
metallisch  glinzende  Ponkte  in  die  Masse  eingesprengt.  Die  Eigea- 
schwere  war,  wegen  gleichm&ssiger  Yertheilung  des  Erzes  durch  die 
Gangart  —  theils  Grsnit,  tbeils  Barytspath  —  nicht  genau  zu  emittelD. 
Manchfaltige  Versuche  und  wirderholte  Analyiien  ergaben ,  dass  das 
Rupfer- Wismutherz  wesentlirh  eine  Verbindung  ist  von  Halb-Schwefel- 
kupfer  mit  DreifacboSchwe  fei  wismnth  in  Verhältnissen,  welch«  sich  an  aiei- 
sten  der  Formel  dCii,,  S,  BiSg  nihern,  dass  aber  neben  dieser  yerbiadoag  ' 
stets  noch  metallisches  Wismuth  in,  wie  es  scheint,  unbestimmter  QasDtitit 
und  zwar  als  mechaniKche  Beimengung  in  Erz  vorhanden  ist.  Die  Schwan- 
knngen  in  diesem  Gehalt  an  metallischem  Wismuth  durften  die  nicbt  m- 
bedeutenden  Abweichungen  in  den  Resultaten  der  verschiedenen  Aoaljrseo 
bedingen.  Als  rationeller  Ausdruck  für  die  Zusammensetzung  des  oater- 
snehten  Minerals  ergibt  sich  demnach  die  Formel: 
(3CU3,  S,  Bi  S,)  +  xBi. 


E.  Fbbmt:  Metalle  mit  Platin  in  seinem  Erz  vorkonaiead 
(Compi.  rend.  1854,  Nr.  JtS).  Der  Vf.  fand  bereits  frfiber,  dass  der  Bock- 
sfand  des  Platin-Erzes  eine  wandelbare  Zusemmensetsnng  zeige  ond  bei 
seiner  Behandlung  dnsichere  Produkte  gebe.  Aus  neuerdings  uDferaoia- 
menen  genauen  Analysen  der  verschiedenen  Platin-Rfickstind^  ging  her- 
vor, dass  sich  solche  in  drei  Abtheiinngen  scheiden  lassen: 


837 

RfiekstaDd  in  Polver*Poriii|  ein  Gemenge  ans  Iridium  vnd 
Rhodium ,  entsteht  beim  Fftllen  Murer  Anflötnngen  mittelst  Eisen ,  und 
halt  onr  wenig  Osmium  cnriick. 

Ruckstand  inPlimmern  (bekannt  unter  dem  nicht  geeigneten  Na- 
men Osmiom-Iridinm) ,  eine  Legirong  von  Iridium,  Ruthenium,  Osmium 
und  Rhodium  (letztes  nur  in  geringer  Menge). 

Rnekstsnd  in  Körnern,  haupfslehlich  ans  Rhodium,  Osmium  und 
Iridium. 


R,  P.  Greg:  Conistonit,  ein  neues  Mineral  (Suxim«  Joum, 
k,  XVilf  333).  In  der  Kopfer-Grnbe  Ckmisttm  in  CmmUrimnd  fanden  sich, 
sufsitsend  auf  einer  purporrothen  Masse  (vielleicht  oxalsaurem  Kobalt 
Oxydul)  farblose  durehsicbtige  rhombische  Prismen ,  ohne  Spaltbarkeit, 
voD  muscheligem  Bruche.  Vor  dem  Löthrohr  wurden  die  Krystalle  matt, 
weiss.    Lösbar  in  Sflure.    Eine  Analyse  ergab : 

6a 21,055 

5fa  und  iftg 0,822 

? 28,017 

ft 49,155 

»9,049. 


C.  Rammblsbbrg:  Helvin  (Pooobnd.  Annal.  XGIII,  453).  Gelbe 
Krystalle  aus  Zirkon-Syenit  des  südlichen  Norwe^enSf  deren  Eigenschwere 
=  3,165  betrug,  seigte  folgende  Zusammensetzung: 

Schwefel 5,71 

Mangan 9,77 

Kieselsäure 33,13 

Beryllerde 11,46 

Msngan -Oxydul      .     .     .     .     36,50 

Eisen-Oxydul 4,00 

100,57. 
Die  einfachste  Pormel  wire: 


""8  +  (|i"fSi  +  HiSi). 


Gediegen-Blei  am  Altai  (Nach  dem  Rossischen  Berg-Journal  in 
V.  HiffOBifAu's  Österreich.  Zeitscbr.  1854^  Nr.  5^,  S.  413).  Auf  einigen 
Gold-Seifen  am  Cfral,  vorsoglich  auf  denen  von  JekaUrinkur§ y  wurden^ 
Körner  von  Gediegen-Blei  gefunden.  Ähnliches  Vorkommen  beobachtete 
man  neuerdings  im  nordöstlichen  Theile  de9  Aliafsehen  Bergwerks-Di- 
■triktes.  Sieben  Meilen  vom  Gebirge  AUtau^  in  der  zu  den  BeUiner 
Gold.fuhrenden  Sand-Bergen  gehörenden  Gold-Seife  ToMi/oiwIrii/s,  im  Thala 
des  Bsches  Tomiloioslca,  wurden,  jedoch  nur  selten,  unter  den  Begleitern 


886 

des  Goldes  «od  «pgltidi  nh  BrocIntAalttD  voa  Brnm-Eiieoitei«»  Magvctriici 
pnd  Blfiglans  rnttallitcbef  Blei  in   g^ns  onregelnlMigta  Bifieki«  m     i 
einem  QuiDt  Gewicht  getroffen.    Einmal  knnen  im  Blei  Gold-K5rMr  m- 
gewechaen  vor.    Das  Saud^Ligtr  rnbt  aaf  Porpbjrr. 


Schiia:  schwarser  Granat  (Melanit)  ans  dem  Cnlfer«f«&(- 
Gebirge  (G.  Lbonharo,  Mineralien  Badens,  1M5,  I,  93).  Krjttalle 
von  Erbsen-  bis  Wicken-Grosse  kommen  in  kSrnigen,  Porpbjrr-arttgeu  asd 
Leozit-fohrenden  Trachjten  vor.  Bisweilen  sind  die  Krystalle  mit  brisa- 
lieber  oder  griinlicber  Grnndmasse  so  klein ,  dass  sie  nur  dnreb  optisdie 
Vergrössemng  erkannt  werden.    Cbemisebt  ZotammensctBiing: 

Kiesels&nre 46,60 

Tbonerde 11,00 

Kalkerde 91,10 

Talkerde 9,00 

Eisenoxydnl 18,95 

Manganoxydul 7,70 

'  ~  99,85. 


6.  H.  Orro  Volobr:  Verbalten  des  Boraeites  gegen  Mag- 
net ismns  (PoGOBifD.  Annal.  XCIil,  507  C).  Die  angestellten  Yersackr, 
in  deren  Einselbeiten  dem  Vf.  bier  ntcbt  sn  folgen  .ist,  crgabeo,  dasf 
der  Boracit  elektriscb  und  diamagnetiscb  eine  H aap tacbsebsbe, 
und  zwar  fillt  die  elektrisebe  Haoptacfase  mit  der  diamagnetiacfaea  Baapt> 
aehse  snsammen.  Die  elektrischen  Nebenacbsen  des  Warfelt  sisd 
ebenso  sogleich  diamagnetische  Nebenacbsen. 


G.  BfscHov:  nngleiches  Verhalten  schwaeb  wirkender 
Anflösongs- Mittel  auf  Kalksteine  (Verbandl.  der  Niederrhtio. 
Gesellsch.  1855^  April  19).  Auf  eine  Marmor-PUtte  wurde  ein  Kegel- 
förmiges Quarz-Geschiebe  gelegt,  mit  einem  Gewichte  von  480  Pfnsd  be- 
lastet und  mit  Wasser  begossen ,  dem  einige  Tropfen  Salssiure  xagcsefzt 
wsren.  Bald  zeigte  sich  ein  Eindruck  in  der  Marmor-Platte  an  der  Stelle, 
worauf  das  Quars-Geschie be  lag ,  welcher  nach  19  Tagen  so  gross  war, 
dass  er  eine  Linse  aufnehmen  konnte.  Der  Versuch  wurde  mit  destillir- 
tem  Wasser  bei  einem  Drucke  von  995  Pfund  wiederholt;  nach  3  Wocbcs 
war  der  Eindruck  deutlich  so  sehen  und  zu  filhlen.  Ebenso  sind  Ein- 
drucke erbalten  worden,  wenn  Qoarz  auf  Marmor  ganz  trocken,  obse 
Zusatz  von  Wssser  und  Säure  einwirkt,  und  wenn  Marmor  auf  Marnor 
bei  Gegenwart  von  Wasser  einwirkt.  Das  ganse  Phänomen  ist  daher  ein 
rein  mechanisches,  obgleich  die  Gegenwart  von  Wasser  es  befMert;  die 
Vertiefungen  werden  sisdann  glatt,  im  trockenen  Znstande  raub. 


SM 

Kr3Fit&ll-G«Bi«lrfn  4e^  Beadaatit  nai»  B^thttm- 
sen  in  Nmss^u  (Mio»  NotiUen,  XVI,  liX  Di«  uotersuehlea  aehr  klei* 
neo  aber  scharf  auafrcbildelen,  gelblich  ölgrfinea,  voUkamaaea  davehKichr 
tigen  aod  atarlt  Diamaot- artig  Glaa-glAnaenden  Kryalalle,  auf  dichtem 
und  faaerigeis  Limooit  aafsitxend,  aind  entachieden  rhomboedrisch ,  ent* 
weder  spitze  Rhomboelicr ,  die  dem  blossen  Anblick  nach  dem  Rhomboe- 
der  aebr  nahe  stehen,  welches  aus  dem  Oktaeder  entsteht,  wenn  awei 
parallele  Flächen  deaaelben  bis  xum  Verschwinden  zurnckgedrSngt  wer- 
den; oder  es  «eigen  sich  auch  noch  die  Basis-FUeheo.  Die  Rhombo^der- 
FläebcB  siad  horisoatal  gestreift.  Farbe  dea  Strich-Pulvera  Hebte  aeisig- 
grua.  I>aa  Mineral  aclmilat  leicht  sur  seblaokigeiii  gaaots  Kugel  und  ent- 
bilt  Blei,  wie  der  Beaehkag  auf  der  Kehle  ergab. 


DsBoim:  Perowakft  ans  dem  Zermnii-ThaU  (PinHit.  tSSS^ 
XXIMIy  81  etc.).  Das  Mineral,  welches  man  bis  jetzt  anr  von  AtkmtLtmMk 
bei  SUtmt9i  im  ürai  kannte,  warde  durch  HaoARD  atn  FindeUn^€fieUeker 
nnfem  Z^rmmii  gefunden«  Es  erscheint  in  Ffieren-fönaigen,  Stroh*, 
Heoig-  auch  Orange^gelben,  zuweilen  in's  Rothlicfabraune  ziehenden  Maa- 
aen,  die  durchscheinend,  in  ddnnen  Brucbstveken  selbst  vollkommen  dnrcb» 
siclrfis  sind.  Unter  starker  Leu pe  zeigte  eines  der  MnsterstMLe  einen  mit 
dnrdbaiebiigeD ,  farbloeen  Würfeln  saagekfeideten  Draaen-Raaai.  Andeu- 
tungen von  unter  reehtem  Winkel  aicb  achneidenden  Blitler«DitrcbgSngen. 
Bruch  aneben.  Strichpuivcr  weiss.  Eigenschwere  ss  4,037  —  4,030^ 
Ritat  Apatit,  ritzbar  mit  einer  Stahl-Spitze.  Die  Wirkung  auf  die  Mag- 
netnadel rührt  von  hin  und  wieder  eiogesMUgten  kleinen  Magnet-  oder 
Titan-Etaenkryatallen  her.  Vor  dem  Lothrohr  nnachmelzbar  und  keine 
Änderung  erleidend,  in  Phosphorsalz  vollkommen  Uübar  und  dieaem  in 
der  Reduktious-Flamme  die  dem  Titanoxyd  eigenthdmiiehe  violbiaae  Fär- 
bung ertheilend.  In  erhitzter  Salzsäure  theilwcise,  in  erhitster  Schwefel- 
saare  volÜBoainiva  lösbar.    Mittel  aua  zwei  Asalysen: 

TÜansfture 8,5993 

Kalkerde 0,3M3 

Eiaenoxydul 0,0114 

Talkerde Spur 

Diess  fuhrt  zur  Formel :  CaO,  TiO^ 

Der  Perowskit  von  Eermati  findet  sich  ebenfalla  ia  von  Kalkspath- 
Adern  darchzogenem  Talkachiefer  und  wird  von  Magneteisen  und  zarten 
Asnanlh-Sehnfirea  begleitet. 


F.  FiBU»:  Atakamit  von  Copimpo  in  Ckiii  (fiaarfaW.  Joarn.  9f 
ike  Ckem,  Swx.  Fl/,  103>.  Vorkommen  mit  Eiaenoxyd,  kohlensanrem  Kalk, 
blauem  Schwefel-Kupfer,  Fahlerz,  Malachit  und  Kupferlasnr.  Gerade  che* 
mische  Prismen  und  sechsseitige  Tafeln,  dunkel  smaragdgrün,  durcb- 
fiicblig,   stark   glänzend.     Stricbpulver   lieble   apfelgrun.     Härte  =  2,9. 


6M 

Kigeoscbwere  =  4ytS.    Ldtbrohr-Verbaltcn  4m   befcftiiBte.    V«llk« 

und  ohne  Brausen  Idabar  in  Sals-,  «owie  in  8alpetcr>Si«i«.    GcWl  nach 
der  vorgenomnenen  Zerlegung: 

Cl      ....    14,94    .  .    15,»1 

€n     .     .     .     .     50,4«     .  .    66,34 

A 17,7»     .  .     18,00 


J.  iGfiLSTRdm:  seltene  iSeAioeitJtcAa  Mineralien  {Oe/benifi  mf 
AkMdem.  Fdriumd,  18S4  >  Erdm.  n.  Wbrth.  Jonro  d.  Cben.  LXIY, 
61  ft,).  Obwohl  der  Elfdakiä-Viainki  in  Werwdtmd,  weleber  snpal  ass 
Gneiss  besteht,  wenig  Merk wfirdiges  darbietet,  so  findet  sich  dennoeb  in 
ihm  der  Horr^öberg,  welcher  nicht  ohne  geognostisches  ond  mineraU»- 
gisches  Interesse  ist.  Er  liegt  ungefähr  1V4  Meile  von  Kimreif  nnd  be- 
steht etwa  2or  Hälfte  ans  Hypersthenfels ,  zar  Hilfte  sus  hinHnelbianeai 
Qnarsfels,  welcher  am  nördlichen  und  sodlichen  Ende  in  weissen,  bie  und 
da  blauen  Glimmerschiefer  übergebt.  Im  Hypersthenfels  treten  grossere 
Massen  nnd  Gange  eines  Gesteines  auf,  das  ans  grüner  Hornblende,  einer 
weissen  Felds|uith-Art,  schwarxem  Glimmer  und  brannrothem  Granat  be- 
steht. Die  blaue  Farbe  des  Qoars*Felses  röhrt  von  eingemenglem  blätte- 
rigem Distben  her,  welcher  sogleich  mit  weissem  Glimmer  die  scbieferige 
Struktur  verursacht  Oft  scheidet  sieb ,  besonders  da  wo  Rutil  in  gros- 
seren Drusen  vorkommt,  der  Distben  rein  ans.  Nach  einer  voi^cnomme- 
nen  Analyse  besteht  das  Mineral,  dessen  Eigenschwen  =  3,48|  ans: 

Kieselsäure 40^2 

Thonerde ä8,46 

Eisenoxyd S,04. 

Ausser  dem  in  Qnarsfels  sehr  verbreiteten  Rutil  findet  sieh  oft  innig 
damit  gemengt  ein  —  wie  gesagt  wird  —  dem  „Indigolith**  obnliekes 
kryslalliniscbes  Mineral ,  auf  welchem  in  den  Drusen  als  Unterlage  RoCil* 
Körner  aufsitzen.  Am  schönsten  blsugefärbt  erscheint  eine  Tnrietit  des 
sogenannten  „Indigoliths",  welche  sich  suf  reinem  weissem  Quarz  in  l" 
dicken  und  2"  langen  sechsseitigen  Prismen  ausgeschieden  hat;  sie  ist  aber 
schon  in  der  Umwandelong  zu  einer  weissen  erdigen  Masse  begrifes. 
Als  wesentliche  Bestandtheile  enthält  das  Mineral  Phosphorsänre.  —  Fer- 
ner trifft  man  im  Quarzfels  des  Horr^jöUrges :  Titaneisen  in  kleinen  K5r- 
nem,  selten  in  Drusen;  auf  einem  i'  mächtigen  Gange  kommen  nebei 
Disthen,  Quarz,  silberweissem  Glimmer,  etwas  Eisenglanz  und  dem  iodif- 
blaoen  Minerale  Pyrophyltit  und  blsssrothe,  schwach  durchscheinende  Kri- 
stalle vor;  letzte  ergaben  bei  einer  vorläufigen  Analyse:  ft,  ]?,  F,  Xl  uod 
A.  —  Bei  NäsUrpi  ostwärts  von  Halgam,  erstreckt  sich  ein  langer  Högel 
von  Glimmer- reichem  Gneiss,  der  Olivin-Körner  und  Adern  von  Kopfer- 
und  Eisen-KieS)  Fluss-  und  Kalk-Spatb,  Quarz  und  Scheelit  enthält. 


84t 

O.  BttcHOV?  Aii*lfse  von  BumrHiopv's  we-istem  Zinners  aas 
Cormwüii  (Chtm^  n.  pbjrsikal.  Gmlogie,  If,  20I6  ff.).  Naeh  PLArrnBii^ 
vorUnfi^en  Versuehan,  walehe,  neben  Kteselslnre  und  Thonerde,  36,5 
Zinnoxyd  ergaben,  war  tn  diesem  Ers  ein  Zink-Silikat  zu  erwarten.  B. 
fand  es  sosammengeselat  ans: 

KieseUäore 51,67 

Zinnoxyd 38,01 

Thonrrde 4,53 

Eisenoicyd 3,55 

Kalk 0,16 

Glnb-Yerlost 0,43 

Verlast 0,85 

100,00. 
Bin  einfaches  Sanersfoff-Verhältuiss  gibt  sich  nicht  zu  erkennen;  das 
Zinnerz  erscheiifl  daher  als  Gemenge  verschiedener  Substansen.  Brriy- 
BAorr  bemerkt  anch,  dass  es  mit  weissem  krystalliniechem  Quarz,  wenig 
dnnkelbraanem  Zinnerz  ond  mit  Eisenkies  gemengt  *  ist.  Da  sich  diese 
Gemengtheile  nicht  absondern  Hessen,  so  war  ein  bestimmtes  Mischnngs« 
yerhaltoiss  nicht  zu  erwarten.  Das  Erz  ist  zwar  derb  nnd  der  Brach 
meist  klein-  and  flach-muschelig;  indessen  ist  es  nach  Brbithauft  jeden- 
falls der  Krystallisation  flhig,  da  solches  an  einigen  Stelleo  undeutliche 
Spaltnngs-Ricbtungen  zeigt.  Nach  diesem  Altem  hat  man  das  Erz  we- 
sentKch  als  Zinnoxyd-Silikat  zu  betrachten,  eine  Verbindung,  welche  bis 
jetzt  nicht  gefunden  worden.  Es  erscheint  als  möglich,  dass  dieses  Zinn- 
oxyd-Silikat eine  Pseudomorphose  nach  Feldspath  mit  Verlust  der  frfiheren 
Form  seyn  könnte,  so  dass  Zinnoxyd  den  grossten  Theil  der  Thonerde 
verdringt  hüte.  Auf  Alkalien  wurde  nicht  geprüft;  sollten  sie  vorhanden 
seyn,  so  könnten  dieselben  jedenfalls  nur  wenig  betrsgen. 

Die  vorstehende  Analyse  berechtigt  zur  Annahme,  dass  in  jenen  Zinn- 
haltigen Mineralien,  welche  ausser  KieseUäure  keine  andere  Säure  enl* 
haften  (Mangan-Epidot ,  Euklas,  Thorit),  das  Zinnoxyd  gleichfalls  als  Si- 
likat vorhanden  acyn  d6rfte. 

A.BaBTTHAVVT:  Ps eud omorph os e  eine sRoth zinke rz -ähnlichen 
Minerals  nach  Blende  (Barth.  Berg-  n.  Hfitten-mSnn.  Zeit.  1853^ 
Nr.  M,  S.  371).  Im  Thonschiefer  der  Grube  Wolfyang  ilfsse»  zu  Sehneß- 
Urg  setzt  ein  Gabbro-Gang  oder  Lager  auf,  in  dem  der  Vf.  u.  a.  kleine 
Korner  gediegenen  Goldes  eingewachsen  gefunden  hat  (das  erste  Gold, 
welches  man  im  anstehenden  Gestein  aus  SaehMen  kennt.)«  Der  Gabbro 
enthält  ausserdem  eingesprengt:  Mispickel,  Eisen-  und  Kupfer-Kies  und 
schwarze  Blende;  auch  Massen  von  körnigem  Kalk  und  von  Carbon i- 
tes  erypticus  kommen  mit  vor.  Die  Blende  ist  theils  fi-isch,  theils  in 
ein  Rotlizinkerz-fibnliches  Mineral  umgewandelt.  Ferner  gibt  es  Stucke, 
an  denen  nur  die  Rinder  der  Blende  in  eine  rothe  Substanz  verändert  er- 
scheinen ,  welche  man  leicht  für  ockeriges  Rotheiseoerz  halten  könnte. 


MI 

A.  BMBitVAQrr:  Tatttoklis  »««b  Kalkiipatb-FtraeD  <a.  ft.0. 
8.  3711).  Ttiiftoklin  bC  der  den  ipesHUcben  Gewichte  neck  mittle  der  drei 
•OKenamitea  Braonepfttbe.  Ee  war  den  Vf.  läofet  «■fValleedy  dMeelki 
in  meist  fclansleaen  Skaleooedero  R'  alieio,  eder  aacb  koeibMrt  mk 
^/JR*y  ganz  wie  bei  Kalkapath  sa  seben,  da  Braunapitbe  aowl  keiae  Sfm 
einer  skalenoedrieclien  Geclalt  an  ibren  Rbonbeedera  seifpea.  Jene  Ska- 
lennedcr  beateben  aber  aua  vielen  R  Individoen ,  die  aicb  Snaaerlich  aod 
so  siemlich  in  paraUeier  Stellnnf  imd  Riehlu^  h^MmAmm^  atuk  kam  aber 
mebr  und  mehr  dorcbeinander  liegen,  and  cwar  atets  mit  Ranm-Vemia- 
dening';  ja  die  Kryatalle  aind  mancbmal  aebon  hebl.  In  aeltencn  Pallea 
beben  die  SIcaleneeder  einen  dfinnen  RotkeiamieR-Öbersng.  Die  heiile 
Beaebaffenfaeit  ergab  die  Paeodomorpboecn  in  der  bänfigsten  lüilkspadi> 
Form— V«^*  Yorkommniaite  atammen  bei  FreUerg  ro%  den  Groben  INmaialf- 
ßrM,  Tiefer  SmeKeensioüen  waf  Reiekm  Se§em  QttM  bei  ISferta<iiaf|, 
Himmeifehrt  n.  e.  a. ;  von  SektueUrg ;  von  Prmikrmm  i*  üdtaen.  Weaa 
Tantoklin  sasammen  mit  Baryt  getroffen  wird,  ist  er  stete  ifioger  ala  dieser, 
firrutfo's  Analyae  dea  Tantoklin«  von  BuekirUQiMt  bei  PrwU&rg 
ergab : 

Kalkerde S7,48 

Megnesi« •    •    IS^M 

Eisenoxydnl 9,a& 

Manganoxydttl 1,29 

Koblensinre.    •    »    .    .    .    45^75 

"mTw* 

D.  BaBwsTBn:  Hdhlungen  im  Bernstein  imit  Oaaea  nad 
FIdasigkeiten  (Pkil.  Jfef.  Vy  S33X  Die  meiaten  dieser  Weitnagea 
aind  vollkommen  apbfiriscb  gestaltet  ^  nnd  die  eolcbe  umgebende  polari- 
amnde  Straktnr  erscbeint  nberana  vollkommen  vod  acbon;  viele  nkro- 
akopieebeHöhlnngen,  in  Gruppen  von  IS^IS  sasammen,  scigen  aicb  dagegea 
aebr  unregelm&asig.  In  einem  Bernatein-Stack  bcobaebtete  B.,  dicht  aebes 
aphiiischen  Höhlungen,  andere,  welche  nicht  die  geringste  Spar  vea  po- 
larisirender  Struktur  wahrnehmen  lieasen.  Im  Umkreis  waren  djenelben 
iiberrindet  mit  rötblichem  Pulver,  wahrscheinlich  dem  Absats  einer  darch 
Einaaugung  entfernten  Flüssigkeit  Andere  Bernstein-Ezemplare  seigtra 
Höhlungen  mit  rauher  Innenfläche,  von  kleinen  parallelen  Streifen  her- 
rührend.  Sie  enthielten  theils  eine  Flüssigkeit  mit  beweglichem  leerfo 
Raum,  theila  waren  dieselben  ganz  davon  erfüllt  Ferner  nntersackl^ 
der  Vf.  ein  auageseiehnet  achönea  Stuck  Bernatein,  welchea  etwa  8  RpIi- 
lungen,  kleinen  Kugeln  vergleichbar,  enthielt,  alle  einander  sehr  nahe 
und  nur  durch  ein  dünnes  Bemittein-Häatcben  geschieden.  Sie  nmschlo«- 
aen  eine  dunkel-gelbUchbranne  Flüssigkeit  ^  welche  nach  Russ  scbmfckte 
nnd  getrocknet  eine  Bernstein-ähnliche  Masse  zurncklieRS.  Vor  den  Lofb- 
rohr  färbte  sich  die  Subtitaiiz  orangeogelb,  brannte  uicht,  wurde  spalcr 
schwars  und  verschwand  endlich. 


MS 
B.    Geoli^ie  und  Geognoaie. 

Chajujisi  T.  ^ACKSOEf :  geologische  Notitsen  ab«v  Uord'Ca- 
rolinm^  O$0rgiem  nnd  TenneMsse  {CompL  read,  eie.  ÄXJYHi^ 
838).  Nach  deo  fosaileo  Resten  gebort  die  Kobleo-Foroiation  der  Ufer 
des  Hesf  Ruoer  in  NarJrCßrolim^  gleich  Jener  der  Gegend  nn  Riekwumd 
n  Ftr^tM'en,  dem  Lias  an  oder  den  Oolithen.  Man  findet  Blätter  von 
Zamia)  ferner  Posidouomya,  Mya  minuta,  Schuppen  und  Koproli- 
then ▼onFischen,  scheinbar  vom  Geschlecht  Catopterus,  und  xabireicbe 
Saorier-ZAbne.  Die  Kohle  ruht  auf  sogenanntem  Ijnder-clay^  der  auf 
eioer  mächtigen  Konglomerat-Bank .  gelagert  ist ;  sie  wird  bedeckt  dnrcb 
schieferigen  Thon,  und  auf  diesen  folgt  ein  rother  Sandstein  von  geringer 
Ffsligkeit.  Wo  die  Verschiedenen  Schichten. sn  Tage  gehen,  fallen  die- 
selben unter  20^  i^g^^  NO.;  aber  in  der  Entfernung  von  Vs  Meilen  zei- 
gen sie  sich  wagrecht.  £s  ist  dieses  Kohlen -Gebilde  übergreifend  auf 
tsikigen  Schiefern  gelagert,  deren  nordöstliches  Fallen  75^  betragt.  In 
letztem  bat  die  Gold-fuhreude  Formation  von  Nori-Coroüna  ihren  Site, 
lu  30-46  Metern  Teufe  treten  Kupferkiese  an  die  Stelle  der  Gold-halti- 
gen Eisenkiese,  so  dfss  in  den  unteren  Theilen  Kupfer,  in  den  oberen 
Gold  gewonnen  wird.  In  Georgien  hat  man  eine  sehr  reiche  Gold-Grobe 
aogelegt;  das  Metall  kommt  in  groben  K&rnern  mit  schwarzem  Sand  vor, 
wie  in  Caiifomietu  Die  Gesteine,  tslkige  und  glimmerige  Schiefer,  sind 
bis  zu  S4  Meter  und  tiefer  sehr  zersetzt  Merkwürdige  Kupfer-Gänge  fin- 
den sich  in  der  Grafschaft  Poik  in  Tetmeeeee,  Bis  zu  27  und  30  Meter 
achwarees  Kupferoxyd;  sodann  folgt  ein  Gemenge  aus  Eisen-  und  Kupfer- 
Kiesen,  deren  Zersetzongs-Erseugniss  das  schwarze  Kupferozyd  ist. 


V.  9rR0BDECK;  Sebicbten*Folge  und  Gliederung  der  ■»• 
teren  Kreide-Formation  im  BraunBehweigieehen^  d.  b.  vom 
efirdliehea  Aars- Rande  an  (Zeitschr.  d.  deuiach.  geol.  Oesellseb. 
Tl,  204  iF.>.     In  aufsteigender  Reihe  findet  man  3 

1.  RoBunn's  HJIs- Konglomerat.  Es  liegt,  da  Wealden-Bttdmg 
fehlt,  nnmitielbsr  auf  dem  jüngsten  Gliede  des  weissen  Jura,  und  dfirfte 
Dscb  seinen  organiseben  Resten  nnd  namentlich  naob  den  darin  masaenball 
loftretenden  Bryococn  und  Korallen  das  ATeoeonits«  infMemr  mit  ersetzen* 

2.  Hi  1 8 1  ho  tt ,  das  Hila-Konglomerat  unmittelbar  bedeckend  nnd  in  drei 
Glieder,  unteren,  mittlen  und  oberen  aerfallend,  die  Jedoch  auf  den  Grenzen 
Dicht  scharf  geschieden  sind.    Ober  dem  Hllathao  folgen: 

3.  der  untere  Quader, 

4.  der  obere  Gault  und 

5.  der  Flammen-Mergel. 

Wbb  die  in  diesen  verschiedenen  Lagen  vorhandenen  Petrefakten  be* 
triA,  so  müssen  wir  auf  die  Quellen  selbst  verweisen. 


844 

P.  V«  Tchimatoubfp:  Tertilr-AbUs^froagen  in  sfidlicbei 
Carien  und  in  ciocm  Theil  des  nfirdliGhen  Pisidienr  iBwUtL 
feW.  iy  XI,  393  etc.).  Der  ungefilhr  neun  Stonden  betrageode  Ran, 
welcher  die  Laimm9-  too  der  Lida-Keiie  trenot ,  UmI  eine  Folge  von  Sm- 
waiser-  und  Meerea-Ablagerongen  wabrnebmen,  hin  und  wieder  nnlcr- 
brochen  durch  Felaarten,  denen  weit  höheres  Alter  suatebt.  Im  S.  da 
Stadt  MetäMSü  eine  Diluvial-Ebene;  von  su  Tag  gebenden  Geateinea  in 
Dichte  SU  aeben;  erat  in  swei  Stunden  üntfernong  treten  gelbe»  Bcrreib> 
liebe,  kleinkörnige  Sandateine  auf,  in  ein  Konglomerat  öbergebend;  hm 
und  wieder  seigen  sie  sich  unterbrochen  von  einer  weiaaen ,  nit  seraetzteo 
Fehlapatb-  und  Hornblende-Kryatallen  beladenen  Fela-Art,  welche  gani  des 
Anaehen  bat  von  einem  verwitterten  kryatallinisehen  Gebilde,  daa  Dicht 
mehr  an  aeiner  nraprfinglichen  Stelle  sich  befindet,  sonders  dessen  Zo- 
aammensetsunga- Theil e  durch  Wirkung  von  Wasser  hinvreggefibrt  oad 
apSter  in  meiat  wagerechten  Schichten  abgesetzt  worden.  Cber  die  gegea- 
aeitigen  Lagerunga-Besiebungen  dea  letzten  Gebildea  und  der  Sandsteine 
und  Konglomerate  liess  sich  nichts  Bestimmtes  ermitteln:  mSglich,  dau 
aie  einer  und  der  nämlichen  geologiacben  Zeitscheide  angeboren.  Drei 
Stunden  im  S.  von  M$ia$§a  erbeben  aich  paUosoische  Kalke;  bald  aber 
erscheinen  die  Sandsteine  und  Konglomerate  wieder  und  entwickeln  sich 
nun  sehr  mächtig  bis  zum  Dorfe  UUeh,  um  weiterhin  in  ein  Snaswasser- 
kalk-ähnlicbes  Gebilde  fiberzugehen.  Sodann  erscheint  Thon -Schiefer, 
dessen  Schichten  gebogen  und  gewuliden,  auch  bia  zum  Seokrecklea 
emporgerichtet  aind.  Abermals  treten  die  plötzlich  unterbrochenen  kalkigea 
Ablagerungen  in  sehr  bedeutenden  Massen  auf  und  fähren  bei  YeniM 
Lymnäen  und  Planorben.  Solche  wechselnde  Ycrbältnisae  von  Snnswasser- 
Absätzen  und  Tbon-Schiefer  wiederholen  sich  noch  zu  öfteren  Makn  bis 
in  die  Nabe  des  kleinen  Dorfes  6€rtmuk^  wo  nur  Thon-Scbiefer,  begleitet 
▼on  diehtem  grauem  (wabraebeinlich  paläozoiacbem)  Kalk,  z«  aeben.  Eist 
bei  Dwa»  findet  man  wieder  nnzweifelhaftea  Tertiär-Gebirge ;  der  untere 
Tbeil  des  Berges ,  auf  welchem  Jenes  Dorf  erbaut  ist,  besteht  ans  Sasd- 
ateinen  und  dichten  Mergeln,  welche  keine  foasilen  Überbleibsel  liibres, 
und  deren  Scbtehten  unter  Winkeln  von  60  bia  76^  falle«;  den  obem  Theil 
der  Höhe  nehmen  wagerecbt  geschichtete  meiocäne  Gebilde  ein,  veicfc  aa 
Verateioamngen.  Sie  enthalten  u nter  andern :  AatraeaEUiaiaB« Dan., 
Prionastraea  irregnlaria  Milub^Edw. ,  Solenaatraea  TDronea- 
aia  (?)  id.;  Jouannetia  aemicandata  (?)  Dsa  Moui..,  Lnreina  Cs- 
riensis  und  intuapunctata  ».  9p.  o'Arohiac,  L.  aeopolornm  (?) 
Bast.,  Pecten  aqnamuloaua  Daau.,  Venua  lalandica  Baocc  (uad 
mehre  unbestimmte  Arten),  Modiola  (aebr  ähnlich  M.  eordata  Lam.), 
Mytilua  litbopbagua  Lsm.,  Perna  (vielleicht  M.  mazillata  Lam.), 
Östren  pseudo-edulis  Dbsb.,  u.  s.  w. 

Bei  l^svM  endigt  in  der  afidlieben  Region  von  CWtma  die  Rdbe 
tertiärer  mariner  sowohl  als  Snsswasser- Ablagerungen ;  auch  im  angrea- 
zenden  Theile  von  Pisidien  werden  deren  keine  getroffen.  Bia  sä« 
Bouldour-See^  eine  Strecke  von  etwa  28  Stunden,  treten  eruptive  Gebilde, 


649 

vMtti  Me1a]>fa3rre,  and  Kalksteioe  anf,  die  wafcrscbeialieti  paUlosoiacbe  sind. 
Erst  am  inaiersteD  weatJiehen  Ende  des  BüMkmr-Ssi^s  ztigeo  sich  wieder 
tertiflre  Formationen,  allein  aebr  verschieden,  was  Entstehung  und  Alter 
betriJII,  von  }enen  bei  Da^rngt  es  sind  Sfisswasser- Absitze ,  welche  lAnica 
dem  gansen  sndlieben  Sec-Df^r  eine  sehr  mächli|(e  Entwickelong  eriangon. 
Die  Besiebongen ,  in  denen  jene  Ckbilde  mit  den  sie  begrenieaden  Fels» 
irten  stehen,  haben  manches  Eigenthfimlicbe.  Jenseils  des  Giessbaches 
Qekrethi^kai y  wo  die  Berge  dem  ßmtUanr'SgB  niher  treten,  bestehen 
dieselben  anfangs  ans  Melaphjrr;  bald  xeigen  sieb  Jedoch  Ablagerungen 
von  gelbem  Sand  und  von  Mergeln,  sehr  regelmässig  geschichtet,  und 
weiter  gegen  MO.  befindet  sieb  der  Melaphyr  in  unmittelbarer  Berdbrung 
mit  einer  sehr  festen  Breccia,  deren  Brucbstdcke  aua  scbwsrxem  paläo- 
soischem  <?>  Kalk  bestehen,  aus  weissem  dolomitischem  (?)  und  gelben 
(nummniilisehem  ?)  Kalk  mit  muscheligem  Bruche,  aus  rotbem  Mergel  und 
wenigen  Melsphyr-Brocken.  Nfiher  gegen  die  Stadt  BoukUmr  hin  sind 
die  Kongtomerat'HShen  mit  wagerecbten  Lagen  von  Sosswasser-Gebilden, 
weissem  Mergel  und  Kalke,  bedeckt.  —  Weiler  gegen  SSO.  im  Tbaie» 
weiches  dem  Dorfs  Komma  sutöhrt,  entwickeln  sich  die  Slisswasser-Ab- 
Isgemngeu  sehr  bedeutend ,  erleiden  aber  zugleich  einige  Änderungen  io 
'ihren  mineralogischen  Merkmslen,  kieselige  Konkretionen  gesellen  sich 
demselben  bei  und  setsen  ansehnliche  Felsen  zusammen.  Pflanzliche  Ab* 
drficke  kommen  in  Menge  vor ,  sind  Jedoch  zn  undeutlich ,  um  Bestirnnrang 
zozolassen;  von  fossilen  Muscheln  nur  eine  Lymnaea. 


Dbsor:  Neokomien  bei  Nemehitßl  (Verhandl.  d«  allg.  Sehweite. 
GeseRscb.  in  Sf.  OmUm,  St.  Gaiiem  1864^  S.  37)*  Bisher  hatte  man  bei 
AfsMldlW  zwei  Arten  Neokomien  unterschieden,  das  Altere,  blaue  Mergel 
'aad  gelbe  Kalke,  oder  Neokomien  im  engeren  Sinne,  und  das  Jüngers^ 
dichtere  gelbe  Kalke  (Urgonien),  eratea  auf  Fossilien -armen  Sehicbte« 
snfsftzend,  die  man  fdr  Jura  hielt  Nenerdings  aber  wurden  bei  Em- 
dunix-ie-FandM  Petrefakten  des  Neocomien  gefunden ,  die  bei  i^svdldfel 
g;ar  nicht  verkommen,  namentlich  Pygurua  rostratus,  Pholadomy« 
Scheuch zeri  n.  a.  w.  Ihre  Lagerung  entspricht  der  Fosailten-armaii 
Schiebt  bei  NeuMM.  Diese  Schicht  findet  sich  nicht  im  Nord-DeiUsßkm 
Neokomien,  auch  nicht  im  öatlichen  FrmUtroiehy  dagegen  bei  QrenoiU  und 
am  BteUr^See.  GnassLy  fand  den  Pygurua  rostratus  auch  In  weissen 
Krusten  der  Bohn-Erze  von  Deieaumi. 

Diese  Scfaiehten  mfissen  als  das  unterste  Glied  des  Neokomien  gelten 
und  werden  Ktofe  oalenfmien  genannt. 

EsCHBR  fdgt  die  Bemerkung  bei,  dsss  diese  Schichten  mit  Pygurira 
rostratus  und  Janira  attava  auch  am  Senüt  vorkommen  und  aai 
Olämiseh.  In  den  übrigen  Tbeilen  der  Alfen  habe  man  sie  noch  nicht 
gefunden.    Die  Zweckmissigkeit  ihrer  Benennung  zieht  er  in  Zweifel. 


Ers-LaperstSIten  «■  der  B0ikiBkn  am  PfWm^t9r9r^Urf 
unfern  KiMMsen  in  Tyrol  <v.  HmesifAü,  Ötterreicfa.  Zeifselir.  f.  Berp- 
nnd  Hfinen-K.  1868^  S.  189).  Daa  Gebirge  hat  cn  seinen  Ti^firtei 
Glimmer-Sehiefer ;  auf  diraem  liegt  Qnara-Mhrender  Porphyr,  welehr 
v>on  Ornoatein-Porphyr  bedecltt  wird,  desaen  Hangendea  endticb  Tboa* 
Snbiefer  iHldet  In  dieaen  von  W.  naeb  O.  streitbenden  Gesteinen  treten 
30  bia  80^  von  ein«inder  entfernt  drei  siemlich  parallele  Ginge  anf ,  die 
naeb  16— 17^«  aCreieben  nnd  6o  bia  80^  nordweatwärta  fWllen.  Die  Ans- 
fBlInnga^Maaae  der  Ginge  iat  Ton  dorcbaetstem  Gebtrg^-Geatein  wenig 
▼ersehteden,  Kbnglomerat-artig  nnd  etwaa  qnarxiger,  bald  dnrcb  ein 
dentlichea  Liegend-  nnd  Hangend-Blatt  getrennt,  bald  gans  mit  den  Gc- 
atein  verwaeheen ,  in  welchem  aicfar  das  bineinsiehende  En  nlln&blig  ver* 
llert.  Mehre  Blätter,  meist  mit  dem  Gebirga-Oeatein  parallel  atreicbead 
nnd  fiillend,  dnrehaetsen  die  Gänge  nnd  verwerfen  aie  von  t  bb  la*. 
Die  Mächtigkeit  wechaelt  von  1'^— 3®;  bei  grosaer  MäcbtigkcH  wird  der 
Adel  gering  befanden.  —  Bigentbffmiich  iat  daa  Ert-yorkonneB.  In 
obern  Horiconten  bricht  Silber-haltiger  Bleiglanx  mit  Blende;  gegen  £e 
tiefern  encbeint  Knpfer-  nnd  Eiaen-Riea  beigemengt,  noch  weiter  gegen 
•die  Tenfe  verachwinden  Bleiglanz,  Blende  nnd  Eiaen-Kiea  nach  nnd  nach; 
endlich  tritt  mir  Kupfer-Kiea  auf.  Von  Mineralien  aind  noch  sn  erwähnen : 
Feder-Ert,  Wdsa^Bltiern  md  Kalkapatb. 


Ch.  T.  jAcnaoi«:  E  r  a*  Vor  komm  niaae  in  den  Vereint  fi4m 
iBInslen,  namentlich  in  jenem  von  Farmoiif  (L^huHhU  ISSi^ 
XXlt^  3T5>.  Der  weit  erstreckte.  Einen,  nnd  Kapfer-Kiese  fnbmdc 
Streifen  im  Gebiet  von  VereMre  nnd  Kwimthe  (Fsmsia),  nnf  welchcM 
seit  einem  halben  Jahrhundert  nnr  Vitriol- Darstellong  Bargbnn  iMtricbaa 
wird,  zeigt  aicb  annerordentlieh  ergiebig  an  Kupfer  bei  Birefhri  nnd 
nFfumit  nn  Reicbthttm  an,  je  weiter  man  gegen  Norden  vordringt.  Dn 
Knpfer^Era  findet  aieh  auf  einer  Reibe  paralleler  Gänge,  die  in  Glimaer« 
Schiefer  anfaitsen;  ibr  Streichen  iat  nngeühr  NS.,  daa  ästücbe  Fallen 
3a<^  nicht  tibenteigend,  die  Mächtigkeit  achwankt  swiacbe«  i»  nnd  l»,30; 
allein  die  Geaanimt- Mächtigkeit  der  Grappe  iat  bei  weiten  gresacr,  da 
dieselbe  von  mehren  parallelen,  einander  nahen  Gängen  gebildet  wiid. 
DiCKinaoif'a  Analyaen  haben  einen  Gold*€kbalt  in  den  Knpfer>Kieaen  dii^ 
gethan. 

Die  intereaaanteate,  erat  nenerdinga  vom  Vf.  besuebte  Grabe  ia 
VenmmU'Bimeie  hUt  jene  von  grtdysnelsr  im  weslUeben  Tbeile  des  glddi* 
namigen  Distriktes;  sie  liegt  in  tiefem,  ringsum  von  Bergen  dngeaeblet- 
senem  Thale.  Zahlreiche  Qoara-Gänge  föhren  Geld,  Siiber4ialtigen  Blei- 
glans,  Blende  nnd  Knpfer-Kiea|  die  näcbaten  Felsarlen  aind  käraifjf» 
Quars  enihsllende  talkige  nnd  chloritiache  Schiefer.  Die  Schichten  atreicbea 
ungefähr  ans  NO.  in  SW.;  die  Goid-fihrenden  thian-Gäage,  von  swei 
Centiraeter  bia  an  einem  Meter  in  der  Mächtigkeit  wecbaelnd,  erstreeba 
aicb  beinahe  aua  S.  nach  N,  and  durcbaetsen  folglich  die  ScbidMea.   An 


84T 

Sf«ll««,  w»  di«  <hiM«*GI»ffe  d«s  Bette  eines  Gieeriwcbee  biMen,  liesteil 
setcbe  ia  Hfinigkeit  eingescklosseae  Gold-Theileheii  webrnebmen;  schwang 
Bleode  nncl  Bleififtiis  berrscben  Abri^ns  vor.  Der,  Vf.  besserkte,  dei» 
fast  alle  im  der  Grabe  voriiendeoe  saflUligfe  Minerelien,  Gebnit  s.  B., 
Gold  enthallen.  -*-  Vor  Jabren  «eben  wurde  ina  Scbuflland  bei  Nem^Fmr^ 
{VerwHmiy  eioe  8  Uozen  wiegende  Gold-Misse  gefnnden;  sie  gait  bis  jetai 
als  anftHifi^e  Ersebeinnng. 

Die  Gold-Graben  in  Gßor$Un  nnd  in  Nard-HmroUtut  erweisen  sieh 
gegenwirtig  ungemein  ergiebig;  aneb  eine  der  Groben  in  Si4'Km'0Unm 
liefert  f«iehe  Ansbente.  Die  Sebachte  der  Goid-BUl^ruke  iCiard-KMröimMy 
beben  jetst  scbon  ongefSbr  500'  Tenfe;  Gang  and  Fels-Scbiebten  beben 
daa  naasKcheStreiehen,  jener  steht  senkreeht ,  diese  neigen  sieh  oaler  75®. 
Knpfer  wird  viel  gewonnen  in  TeniMS^ee,  dessgleicben  in  Nori-äBroiinmi 

J.  MiiR€Ou,  weieber  in  jängater  2«eil  den  Hontinent  von  iVerd'ilaieräkin 
bis  KaHfamien  dorabwAnderte,  Innd  seine  frdberen  Ansiebten,  das  Alter 
des  rotheo  Sandsteines  rom  OUr-Se^,  bestittigt;  er  ist  kein  Äquivalent 
vom  Sandstein  bei  Potsdam  im  Staate  Nßto-Yorky  dem  es  hat  derselho 
seinen  Sit»  fiber  Steinkoblen-Gebildeu  nnd  gehdrt  mithin  nevera  ForauH 
tionen  an. 

Wsssbl:  der  Jnra  in  P^mmem  <2ieitsebr.  d.  Deatschen  geolog« 
Gesellseh.  VI ,  306  f.).  Im  0.  nnd  W.  von  der  Divenow  treten  jurassische 
Scbicbten  ziemlich  ausgedehnt  nnd  in  manchfacbem  Wechsel  au  Tsge,  ohne 
dass  die  Boden*Gestaltnng  einen  abweichenden  Ben  der  obersten  Erd-Rinde 
vermntben  liesse.  Allerdings  seiehnen  sieb  die  Inseln  Usedom  nnd  WoWn 
ivTfh  weehselvolte  Gestaltung  ihrer  Oberfl&che  von  den  einförmigen 
Ufern  an  den  Abrigen  Seiten  des  Hufs  vortheilhaft  aua.  Beide  Eilande 
besteben  ans  xwei  sehr  seharf  von  einander  gesonderten  Theilen,  einsm 
beben  bergigen '  und  einem  niederen  ganz  ebenen.  Die  von  der  Smt'ne 
dnrcbsehnittene  Flflche  zeigt  deutlich  die  Art  ihrer  Entstehung;  der  Boden 
besteht  ans  Torf-Eiagern  und  Ddnen-Sand.  Das  Haf  Ist  ein  ehemaligeff 
Meerbusen ,  in  dem  ÜSfdam  und  WoiUm  lagen ,  damals  noch  nicht  gHisaetf 
sIs  ihre  bergigen  Tbeile,  an  die  sich  das  neugebildete  Land  ansetzte. 
Die  etwa  drei  Meilen  breite  Öffnung  zwiacben  jenen  Eilanden  scheint  von 
Dönen«Reihen  ansgefflllt  zu  seyn,  die  noch  }etsi  eine  unnnterbrochena 
Folge  dem  Strande  paralleler  Hfigel-Ketten  bilden«  Hinter  diesen  konnte 
ioi  ansgesnssten  Wasser  die  Torf^Yegetation  entstehen;  die  Scbicbten  de« 
If^sdreyer  Torf«Moores  haben  eine  Stftrke  von  wenigatens  14^  ibre  Ober- 
fliehe  liegt  kaum  so  viele  ZoH  fiber  dem  Meeres-Spiegel.  Ein  weiterer 
Beweis  ffir  das  geringe  Alter  dieser  ganzen  Landstrecke  Ist  der  Mangel 
euer  sonst  hier  sebr  häufigen  Wander*Blöeke  und  anderer  Geschiebe. 

Dnrcb  Isolirnng  von  höheren  Landes-Theilen  erscheinen  die  Berge»* 
Hohen  viel  bedeutender  als  sie  sind ;  der  Golmh^rg  suf  Usedom  misst  nur 
160',  der  Ooemm  auf  WoHni  mit  steilem  von  der  See  ana  unersteiglichem 
Ablall  nach  N.  nicbt  mehr  als  3gO'.  Nach  0.  verflacbt  aich  dieser  erba* 
bene  Thail  der  inael  alimiUicher,  nnd  die  Dhmow  wird  wieder  an  beiden 


84» 

8eii«D  TOB  gftos  niedrigen,  flunpfigen  and  »MrigCB  üler-SliMkn»  ein» 
gcfatst.  Indepiien  treten  nncb  unmittelbar  «n  der-MMMW  SeWcUea  m- 
etebenden  Gesteines  zu  Tage  nnd  «war  gerade  die  ikeatcn.  Bei«  DnHe 
Soiiiny  unfern  der  Stadt  Kmwumim^  beatebt  daa  Ufer  nicbl  oiehr  #■•  aa^ 
gesebweiDintem  Boden,  sondern  wird  von  einer  allerdinga  mir  16'  iMibeB 
und  600  Scbritle  weit  in  Waaaer  hinsiebenden  Sandatein>Wand  gebsldrt. 
Die  Fels-Art  ist  jener  der  Parim  WiHphmliem  sebr  ftbalieb  und  hnt  eine  S' 
mäcbtige  Spharosiderit- Schiebt  eingelsgert«  Unter  den  niebt  ndtcnen, 
meist  jedoch  schlecht  erhaltenen  organischen  Resten  gebort  Belemaitca 
grandia  Sc«Gbi.b&  au  den  am  bAufigaten  vorkommenden,  deaglcicliea 
Aatarte  pulla  A.  Robm.  und  die  dieser  örtlicbkeit  eigentfaumlicbe  Mo- 
notis  anomala  v.  Hao.  Viel  weniger  biufig  iat  Ammonilea  Par- 
kin soni  Sow.  Andere  Bivalven  ana  veracbiedenen  Geacblecbiern  lassen 
keine  aichere  Bestimmung  au.  Vorhandene  UoU^Fragmente  erwieaen  sieb 
unter  dem  Mikroskop  ala  au  Koniferen  gehörig;  Abdrucke  veo  Bliltmn 
nnd 'Zweigen  seigen,  dass  unter  dienen  Koniferen  eine  Zypreaaen-Speaiea 
häufig  gewesen  seyn  musa.  UnmitteJbar  bei  der  Stadt  KnaMBUi  tritt  aocb 
einmal  ein  ähnliches  Gestein  auf  wie  bei  Soitimj  nur  grobkörniger;  ferner 
erscheint  dasselbe  aaf  der  Insel  Gristow,  Man  findet  die  nimlicben  fea» 
ailen  Überbleibsel  wie  bei  Stdiint  namentlich  riesige  Belemniten  nad 
gut  erhaltene  Ammonitea  Parkinaoni.  —  Die  ateil  abfallenden  Dfer 
dea  höheren  Theilea  der  Insel  W^Um  bilden  gegen  daa  Bmf  bin  eine  weil 
aichtbare  Wand,  welche  den  Namen  LMm§r  Ber^e  fahrt.  Auf  kalbern 
Wege  swiacben  LMim  und  S^dmUm  tritt  unmittelbar  am  Waaaer-Spiegel 
eine  bei  80'  hohe  Fels-Spilae  dea  braunen  Sandateina  in  Tage.  Die  Fds- 
Art  bat  ungefähr  das  Ansehen  des  braunen  Sandateina  von  AMtn,  ist 
jedoch  arm  an  organischen  Resten;  nur  grosse  Belemniten  kämmen  ver, 
Knochen  von  Sauriern  und  Fiacb-Zähnen. 

Die  übrigen  Örtlichkeiten,  sn  denen  Jura*Gesteine  au  Tage  tretea, 
liegen  sämmtlicb  in  einem  groaaea  Bogen  um  Annailn  und  gebörca  daa 
ehern  Jura  an.  Im  Steinbruche  beim  Dorfe  FrUm^w  aind  die  YerbäUniaie 
am  besten  so  ermitteln.  Unter  der  Damm-Erde  lichter  bräunlicher  edier 
bläulicher  feinkörniger  Kalkatein  voller  Höblungen,  entatanden  durch  das 
Verschwinden  sehr  häufiger  Scbaalen  von  Muacbeln  und  Sehnecken.  Weiter 
abwarte  Mergel  mit  zahlreichen  organiachen  Beaten;  aie  geben  über  is 
einen  an  Petrefakten  aebr  armen  Kalkstein.  Darunter  liegt  ein  noch  aichl 
durchsuokener  oolitbiscber  Kalk.  Zu  den  wichtigsten  Verateiaemagea 
gehören:  Nerita  jurenaia  und  N.  bemiaphaerica;  Matieaglebeaa 
nnd  macroatoma;  Bulla  an prajurenaia;  lancardia  orbiealarii; 
Ceromya  excentrica;  Pholadomya  orbiculata,  P.  eomplanata 
nnd  P.  paucicosta;  Lutraria  elongata;  Astarte  cnneata  nad  A 
auprajurensis;  Cyprina  eornuta;  Cardium  eduliforme;  Selen 
Helveticna;  Cucullaea  longirostria;  Trigonia  coatata  uad  T. 
clavellata;  Avicula  modiolaria;  Pinna  granolata^  Peraamffi- 
leidea;  Ostrea  solitaria  und  A.  muJtiformis;  Terebretuiabtpli- 
cata  und  T.  pingnia;  Hemicidaria  Hoffmanni  (der 


840 

»chKettlieb  In  den  Obern  MergeNScMcbten  vorkommende  Repräsentant  der 
Ecbioodermen).  Wirbeltbier- Reste  sind  weder  zahlreich  noch  besonders 
Berkwdrdiit.  Von  Ftseben  findet  man  Astracanthus  ornatissimus 
und  viele  Zähne  verschiedener  Spezien. 

Die  sfidlieh  ^elef^ne  Parthie  dieser  sn  den  Kimmeridge-Mergeln  g^e- 
bdrii^en  Sebiehten  liegi  isolirt  beim  Dorfe  Kiemmm  unfern  Gülwno.  Es 
sind  Kalksteine  von  oolitbiseher  Struktur,  ibniich  den  untersten  FHt^awer. 
Die  nicht  selteeeo,  aber  schlecht  erhaltenen  organischen  Reste  stimmen 
s«n  Tbeil  ebenftüls  uberetn. 


Robbt;  Stdrnngon  im  Eocän-Gebirfce  der  Aipen  nnd  Apen^ 
nimtu  (BMet.  fool.  *,  Äl^  S83  etc.).  Das  Yorhandenseyn  von  Streifen 
eiaes  a«a  Madfl^o  und  Greb-Kalk  bestehenden  Oebirg^es  —  bezeichnet 
dorrh  mebro  den  Formationen  des  ParUer  Beckens  eig^ene  Petrefakten  — 
auf  Ktomen  und  Platean's  in  grossen  Höhen  hatte  der  Vf.  bereits  dar- 
gdhan,  Sc»labe  Ablagerungen  finden  sieh  u.  a.  bei  Faudon  in  1700  und 
an  Gipfel  vom  ChmüUH'U'rM  in  3800  Metern  über  dem  Meeres-Spicgel 
sad  rnben  äbergreifend  bald  auf  Lias,  bald  auf  Oxforder  Thon,  und  in 
der  Nähe  des  Giptels  vom  CkmUlot-U-VM  erscheinen  sie  gleichförmig  ge* 
lagert  anf  achwsrsem,  von  grossen  Austern  erfülltem  Kalk,  welcher  zu 
den  neuesten  Kreide*Schichten  gehören  dfirfte.  Auf  spSteren  Wanderungen 
in  Alfm'€ftkirf€  bis  sfidwirts  Digne  und  in  östlicher  Richtung  bis  zu 
den  Kimmen  der  Borge  de  U  BUmeh»  fand  R.  das  Gebilde,  wovon  die 
Rede,  niri^ends  im  Grunde  ^tr  Thflier,  und  anf  den  erhabensten  Gipfeln 
and  Platean's,  wo  die  Streifen  desselben  vorhanden,  war  keine  Spur^vom 
Bfeioeia-Cfrebiet  so  sehen.  Letztes  erlangt  indessen  eine  sehr  grosse  £nt- 
wiekelnng  am  westlichen  Fasse  der  Duupkinder  Alpen,  Sehr  verbreitet 
ist  das  Meioc&n -Gebirge  in  den  Thilem  der  Duranee  nnd  BUfonne  und  be- 
deckt von  Pleiocän-Gebilden.  Seine  untere  Abtheilung  besteht  aus  bunten 
Mergeln  miC  untergeordneten  L.agen  von  rothem  und  grauem  Macigno* 
Die  Sebicblen  des  letzten  führen  häufig  Rollsteine  nnd  gehen  in  Kon- 
glomerate über,  die  hin  nnd  wieder  grosse  Mächtigkeit  erlangen  und  bis 
10  Mseres*lidhen  von  1430  Metern  ansteigen.  Im  Bette  der  Duranee  fallen 
die  bunten  Mergel  unter  16^  gegen  NO.  und  bedecken  in  meist  gleicb- 
fomigcir  Lagerung  die  blauen  Mergel  des  Neokomien-Gebildes,  allein  in 
nogleicbförmiger  den  Lias  und  Oxford-Kalk,  wo  sie  mit  diesen  in  Be- 
rubrnng  treten,  wie  am  GebÖnge  der  Berge  von  Saini^Benoii ,  CausMO» 
0.  8.  w.  --  Das  TertiSr-Gebirge,  welchem  stets  die  nämliche  Zusammen- 
setzung eigen,  das  durch  zahlreiche  fossile  Reste  keinen  Zweifel  l&sst 
ober  seine  Stelle  in  der  geologischen  Reibe,  erstreckt  sich  ohoe  Unter- 
breebung  vom  Posse  deritffeii,  wo  dessen  Höhe  noch  420  Meter  beträgt, 
bis  zu  der  Käste  des  Miiieiländieehen  Meeres  y  die  Berge  der  Provence 
bildend.  «Im  Grunde  grosser  Thäler,  so  in  Jenen,  des  DraCy  der  Dur&neey 
der  JU^bmio,  erscheinen  die  pleiocänen  Konglomerate,  deren  Schiebten 
stets  mehr  oder  weniger  geneigt  sind,  so  weilen  mit  Haufwerken  von 

JihrgasK  186».  54 


850 

Rollsteinen  bedeckt,  oft  dorch  einen  kalUf^n  Tet^  gebonden,  und  Lt^ra 
von  Sand  und  Gruss  enthaltend,  Ibnlieh  denen,  welche  FKtJie  nocli 
heutigen  Tages  bilden;  bei  fifialaron,  Chiietm-Anunai  a.  a.  a.  O.  erhebet 
Rieh  Ablagerungen  der  Art  bald  nur  um  einige  Meier,  bald  bia  so  80  K. 
ober  daa  gegenwärtige  Niveau  der  Fluvae.  Lfinga  des  Laufes  der  Bmm» 
und  jenem  der  RhtnM  lassen  sich  die  Ablagerungen  verfolgen  bis  in  die 
grosse  Ebene  der  CraUt  deren  Boden  sie  bilden.  Im  Thal  der  JW^sme, 
wo  fast  nur  Kalke  und  Mergel  vorhanden  sind,  bestehea  die  Rollstehie 
aus  solchen  Fels- Arten ;  in  den  ThXlern  des  Drue  und  der  Durmnet  his- 
gegen,  wo  krystaltiniscbe  Gebilde  auftreten,  stammen  die  Geschielie  mrist 
von  Granit,  Gneiss,  Glimmerschiefer,  Dtorit  n.  s.  w.  Diese  Gesteise 
ändet  man  da  anstehend,  wo  }ene  grossen  Thiler  beginnen,  and  hier 
setsen  sie  Berge  zusammen ,  deren  Hohe  swischen  ttooo  und  4000  Meters 
wechselt.  Die  Wasser,  welche  die  unermessliche  Menge  von  Trflmowni 
herbeiffihrten  wfihrend  einer  der  gegenwSrtigen  Ordnun«»  der  Dinge  on- 
mittelbar  vorangegangenen  Epoche,  erhoben  sich  ohne  Zweifel  um  mehr 
als  80  Meter  ober  das  heutige  Niveau  der  FIflsse;  sie  gingen  von  der 
Mitte  der  Aipen  ans,  um  dem  Meere  zuzuströmen,  welches  damals  «fie 
Ebene  der  Orau  eingenommen  haben  durfte.  Der  Abhang  gegen  itmUem 
hin  hat  die  nimlichen  Diluvial-Pbinomene  aoftuweisen.  Darana  ergibt  sieb, 
dass  ihre,  in  so  grossartigem  Maassstabe  entwickelten,  bedingenden  Ur- 
sachen den  Sita  in  der  Mitte  der  Aipen  hatten. 

Eine  andere  Art  hfichst  merkwürdiger  Schutt- Ablagerungen  findet  sich 
liin  und  wieder  auf  Gehängen  und  am  Boden  der  Thiler;  diese  rühren  voa 
alten  Gletschern  her.  Es  werden  deren  an  mehren  Stellen  um  S^  ge- 
troffen. Weiter  sädwfirts  gibt  es  jetst  auch  nicht  einen  Gletscher,  aod 
alte  Moraine  sowie  gefurchte  Felsen  sind  sehr  selten.  Wie  bei  Gif  be- 
decken solche  alte  Morainen  unmittelbar  die  Diloviol- Ablagerungen,  wo- 
von sie  sich  ginzlich  verschieden  zeigen.  —  Die  unliugbaren  Sporen  von 
Daseyn  alter  Gletscher  in  den  Aipen  und  Vo^sem,  im  Jurm  o.  s.  w.  an  Ortra, 
wo  sich  jetzt  keine  mehr  finden  und  dieselben  nach  der  gegenwlrtigen 
Lage  der  Dinge  nicht  mehr  bestehen  können,  brachten  einige  Geologen 
dahin  —  sSmmtlirhen  palaootologischen  Thataachen  und  dem  allgeaiein 
angenommenen  kosmographischen  System  zuwider  —  zu  behaupten ,- dus 
nach  dem  Daseyn  jener  grossen  Thiere ,  deren  Ahnliche  jetzt  nur  in  tro- 
pischen Ländern  leben  und  wovon  die  Diluvial- Ablagerungen  vom  Äqoator 
bia  XU  den  Polar- Regionen  zahlreiche  Oberbleibsel  nmscbliessen ,  die 
Temperator  der  Erd-Oberfiäche  in  dem  Grade  gesanken  aeye,  dass  diese 
gans  mit  Gletschern  bedeckt  gewesen.  Eine  durchaus  unwahre  Hypoth^. 
Die  gegenwärtigen  Gletscher  gehen  alle  von  aehr  geräumigen  Kreis-Flätzea 
aus,  welche  stets  mit  Schnee  erfüllt  das  Meeres-Niveau  um  2700  bis  3100 
Meter  überragen.  Wenn  die  Temperatur  unseres  Planeten  während  der 
geologischen  Epoche,  welche  derjenigen  vorsnging,  in  der  wir  lebes,  m 
gesunken  wäre,  dass  in  den  VoffeseHf  deren  erhabensten  Gipfel  nicht  Aber 
1700  Meter  messen,  Gletscher  hätten  entstehen  kftnnen,  so  hätfsa  iHe 
Aip€m'Tkii4r^  die  1600  bia  3000  Meter  Hdhe  erreichen,  mit  Gietsehcni 


831 

•rlAilt werden  nflsten,  ddiI  mao  silie  gefurchte  and  geritste  Felsen,  eowie 
Moratiien  in  Grunde  der  XhSler.  AUnn  den  Ist  nicht  eo.  —  Sfimmtliche 
geologische  und  paläoqto logische  Wabroehnungen  thun  dar,  dass  die 
Temperatur  der  Erd-Oberflftehe  in  steler  Abnahme  begriffen  ist  von  Ende 
der  pleiocJinen  Periode  bis  so  der  gegenwärtigen;  alte  Gletscher,  vor- 
banden  an  Orten,  wo  n,acb  der  jetsigen  Ordnung  der  Dinge  keine  bestehen 
konoeD,  weisrn  auf  ein  nicht  selten  bedeutendes  Sinken  des  Bodens  in 
jeneo  Gegenden  bin.  In  den  Vo0S9§n  nnd  in  Jura  nusste  man  Senkungen 
von  ungefibr  1600  Metern  voranssetsen ;  da  angenommen  wird ,  dass  das 
Andes-QekirgB  in  einer  der  unserigen  sehr  nahen  Epoche  bis  zu  5000 
Meiern  ober  das  Meere«>Niveau  emporsteigen  konnte,  so  ist  kein  Gmnd 
vorbaiiden ,  wesshalb  niebt  auch  an  sehr  bedeutende  Senkungen  zu  glauben 
wäre,  ohne  weiche  es  unmöglich  ist,  die  augenfälligen  Spuren  der 
Gegenwart  alter  Gletscher  an  vielen  Stellen  au  erklären,  wo  dieselbep 
ietst  nicht  bestehen  könnten.  Zahlreiche  Thatsachen  ergeben  die  grossen 
Störungen,  welche  unsere  Erd-Rinde  erlitten;  allein  man  hat  sie  zu  sehr 
verallgemeinert  In  den  Mpet^  trat  eine  solche  Katastrophe  während  der 
Entotohung  des  Tertiär-Gebietes  ein;  durch  sie  wurde  dasselbe  vollständig 
in  die  nnteie  und  mittle  Etage,  eocäne  und  neiocäne,  geschieden. 
Sodann  aber  trat  wieder  ein  Zustand  der  Ruhe  ein  und  datierte  bis  an's 
Ende  der  tertiären  Ablagerungen;  denn  mittle  und  obere  Etsge  sind 
innig:  verbunden.  In  den  ii^enntnefi  eieiguete  sich  die  grosse  Störung 
niebt,  die  in  den  «ngrenzenden  Alpen  stattgefunden;  in  jenem  Gebirge 
ateben  eocäne  und  meiocäne  Etagen  im  nächsten  Verbände.  Die  grösite 
Katastrophe  in  den  Apmminem  ereignete  sich  gegen  das  Ende  der  meiocänen 
Ablagemngen,  und  von  dieser  fand  der  Vf.  bis  jetzt  keine  Spur  in  den 
VranmöHBehem  Alpenj  welche  indessen  das  Streichen  der  Apenninm  unter 
heinahe  rechtem  Winki>l  schneidet;  meiocäne  und  pleiocäne  Abtheilungen 
erscheinen  hier  stets  gleichförmig  gelagert  nnd  in  innigem  Verbände. 
Ferner  ist  die  Katastrophe  der  Störungen ,  wovon  die  Rede,  selbst  in  den 
Apemmimem  keine  allgemeine;  die  pleiocäne  Abtheilung,  meist  iii  wage- 
reehten  Schichten  am  Fusse  eocäner  und  meiocäner  Berge  des  südlichen 
Gehänges,  findet  sich  bedeutend  emporgerichtet  an  einigen  Stellen  in 
Eimriem  wie  in  Totkanu  und  hängt  aufs  Genaueste  zusammen  mit  der 
meioeänen  Abtheilung. 

Von  der  pleiocänen  Zeitscheide  bis  cum  heutigen  Tage  dauerten 
Meeres«-  und  Snsswasser- Absätze  fast  in  der  ganzen  Halb-lnuel  Ito/tetU 
ohne  Unterbrechung  fort,  obwohl  die  vulkanische  Thäligkeit  sich  nit 
grosser  Macht  entwickelte.  An  mehren  Orten  wechseln  neptuniscfae  und 
platonische  Gebilde  sehr  regelrecht. 

Man  erkennt  in  den  Aipm  Spuren  von  Störungen,  älter  als  Jeoe^ 
welche  eocäne  und  meiocäne  Abtheilungen  schied;  beide  wurden  bis  an 
1430  Meter  über  das  Meeres^Nivesu  emporgehoben.  Diluvial-Ablagernngeni 
denen  jene  der  alten  Gletscher  aufgelagert  sind,  bleiben  wagerecht  mit 
wenigoo  Ausnahnen,  die  ihren  Grund  in  örtlicben  Störungen  haben, 

54* 


8S2 

Ed.  V«  Eichwald:  die  Granwaeke- Schiebten  vn  hi^f-  nad 
Eiih'Lmnd  (Bullei.  Soe.  Imp,  de  Hoicom,  XXVli,  3  etc.>.  Da  BMdtmi 
mit  dem  anfprenaeoden  lAeßtmd  eine  niedrige  Terrassen-fdffnig:  «Ditn- 
gende  Hoch-Ebene  bildet,  so  aeigen  eich  die  altern  Granwacke-Schichta 
am  Ufer  des  Finnisehm  JUeerkitseu»  und  der  OsUee  und  die  neaern  Fm- 
mationen  immer  weiter  weg  von  der  Knste  nach  den  Landea-Innem  hia 

Blauer  Thon.  Obolen-Sandstein.  Die  AUeaten  Scbichlea  der 
Grauwacke-Bildung  im  0.  Eethiümds  unfern  Nmrvm  bei  Faekemkßf.  Auf 
den  Kluften  des  Thones  dunkle  Flecken,  offenbar  herrührend  von  Li- 
minarites  antiqoissimus,  der  hier  häufig  ▼orkommt,  ohne  dsM 
jedoch  deutliche  Blättchen  au  sehen  wären.  An  andern  Stellen  enthält 
der  Thon  PAffDsa's  Platysoleniten,  sehr  feine  plattgedrückte  kalkige 
Röhrchen,  ebenfalls  vorweltliche  Algen.  Im  höhern  Niveau  erscbeint  der 
Qbolen-Sandstein  mit  Zwischenschichten  von  blauem  Thon. 

Chloritische  Granwaeke  von  RevmL  tinmittelbar  aal  dem 
Sandstein  von  Foekenkof  liegt  chloritischer ,  sehr  fester  Grauwacke-Kalk. 
Von  fossilen  Resten  kommen  am  häufigsten  vor:  Sphaeronitea  aaraa- 
tium,  Receptaculites  orbis,  Euomphalus  Gnalteriatna  nnd 
Orthoceras  trochleare. 

B  r  a  n  d  -  S  c  b  i  e  f  e  r.  Die  unterste  Kalkstein-Terrasse  erstreckt  sich  nickt 
weit  landeinwärts;  bald  erscheint  ein  sehr  fester  krystalliniscber  Kalk, 
der  ausser  den  Orthoceratiten  der  untern  Schichte  Leptaena  imbrea 
enthält.  Mit  dem  Kalk  wechselt  mehrmals  ein  im  öatlichen'  ütUbtend  sehr 
verbreiteter  brauner  Merpel-Lehro ,  der  nach  dem  Erhärten  an  der  Lofl 
den  „Brand-Schiefer**  bildet  Er  ist  rothbraon,  von  achieferigem  Gelage 
und  reich  an  Pflanzen -Resten,  die  aber  völlig  serstört  sind  nnd  nur  dareh 
die  chemische  AnalyüC  als  solche  erkannt  werden,  da  in  hundert  Theilea 
des  sogenannten  ürand^Schiefers  sich  ober  65,6  organische  Snbstansea 
finden,  welche  die  brennbare  Masse  des  Geateins  aufmachen  und  wahr- 
scheinlich von  zerstörten  See-Algen  und  ähnlichen  Pflanzen  herriihrea. 
Von  Thier- Überbleibseln  enthält  der  Kalkstein  vorzüglich  eine  Menge 
kleiner  Korallen,  kleine  Enkriniten-Stiele,  ferner  viele  Brachiopaden,  wie 
Leptaena  conveza,  oft  in  ganzen  Schichten,  L.imbrexundL^depres8a, 
Orthis  adsceudens  und  0.  calligramma,  Spirlfer  delormatss 
U.S.  w.,  die  alle  auch  am  häufigsten  im  Brand-Schiefer  vorkommen.  —  IHe 
weite  Verbreitaog  des  letzten  Gesteines  weiset  auf  eine  groaae  Alffn- 
Bildung  hin,  welche  hier  das  Meer  der  Vorwelt  belebte,  bei  deasen  Räck- 
aug  auf  dem  Trockenen  blieb  und  unterging. 

Dichter  Kalkstein  von  IFeeeii^er^.  Er  bildet  wagereckte 
Schichten ,  ist  sehr  hart ,  im  Bruche  splitterig  und  auf  den  KIfiflen  öberias 
reich  an  Versteinerungen  j  darunterfinden  sich  vorzuglich:  Aaaphna  espaa- 
BUS  und  A.  laciniatus,  lllaenus  crassicauda,  Calymeae  Odini, 
Lichas  Huhne ri  und  L.  verrucosus,  sehr  viele  Orthoceratiten  as.ir. 

Dolomit -Kalk  von  Borkholm,  Nimmt  den  böchaten  Pnakt  ?  ob 
EstUand  ein,  ist  sehr  feinkörnig  und  fast  versteinerungsleer >  enthält sor 
einzelne  Horn-Korallen,  hin  und  wieder  auch  Brachiopoden. 


853 

Peotamcren-Kalk  io  der  NIbe  von  Wmiioit  ond  bei  RaUts^  nn. 
nittclbar  ooter  dem  erwftboten  Dolomit-Kalk. 

Oberer  Saod stein  von  St.  Annen,  Etwas  Kalk-baltig^,  liegt 
ohne  Zweifel  auf  dem  Pentameren-Kalk.  Nach  Wetssenstein  hin  erhebt 
•ich  wieder  der  Kalk-Dolomit;  er  fährt  aelteo  Calaroopora  g^ottlan- 
dica,  Catenipora  exilis,  Sarcinu  la  organon  und  andere  Korallen. 

Kie8eliir(*r  Kalkstein.  Bei  Oherpmhien  derselbe  Dolomit  mit  den 
erwähnten  Kot  allen,  shtr  nirg^ends  Pentnmeren;  dagegen  sind  Kiesel- 
Knollen  in  ihm  sehr  häufig.  Beim  Dorfe  Blktkwerre^  sowie  bei  Tmikhof 
quarziger  Kalkstein  mit  vielen  weissen  Kiesel-Knollen,  und  bei  T«mmtAr 
omtchliesst  er  VerMteinerungen  in  Menge.  Hier  kommen  auch  wiefler 
Pentameren  vor  Und  ausserdem  Fenestella  antiqna  und  F.  prisca, 
Eschara  cyclostomoides,  Cya  thophyllnm  turbinatum,  Ser- 
pola  minutissima,  Terebratula  laeviusoula,  Orthis  Yer- 
neoillf,  Leptaena  euglypha,  Pleorotomaria  globosa,  Caly- 
mene  bellatola  o.  s.  w.  Im  SO.  und  SW.  von  OberpühUn  scheint  der 
dolonritiscfae  Pentameren*Kalk  su  seyn ,  seine  meist  mächtigen  Bänke  sind 
vollkommen  wagerecht.  Er  ist  reich  an  Kiesel-Knollen  und  fuhrt  ausser 
den  Pentameren,  die  ihn  ganz  erfüllen,  viele  Cytherinen,  Enkriniten-Sliele 
md  Fncaa.  Mit  dem  Kalk  wechselnde  dünne  Lebm*Schichten  zeigen 
rieb  frei  von  fossilen  Resten. 

Alter  rotlier  Sandstein.  Die  Hügel- Kette  um  FeUm  besteht 
daraus;  auch  zieht  er  sieb  noch  weiter  gegen  S.  aufwärts.  Der  Sand- 
stein ist  feinkornig  und  enthSIt  viele  kleine  Glimmer-Schuppen. 

Dolomit-Kalk.  Nordwärts  von  Fenmem  durch  viele  Stein-Bruche 
aufgeschlossen.  Ausser  Pentamerns  borealis  und  P.  esthonns 
konimen  vor:  Cypridinabaltb]ca,Terebratulaprisca,T. aspera 
Dod  T.  tenni striata,  vorzuglich  viele  Korallen  und  See-Algen  atellen- 
weise  in  Mengr.  Bei  Nem-Petmem  werden  die  Schichten  des  Pentamcren- 
Dolomits  von  einem  alten  rothen  Sandstein  überlagert,  der  jedoch  hirr 
tbeits  nur  als  Glimmer-reicher  Sand  erscheint.  Bei  Vorbei  am  Pema^Üfer 
ist  der  Sandstein  mehr  entwickelt,  fuhrt  die  schönsten  fossilen  See- Algen 
ttod  viele  Trfimmer  von  Fisch-Yertteinerungen ,  unter  denen  Microlepis 
lepidns,  Pterichtbys  arenatusundOstcolepis  major  am  häufigsten. 

Pentameren-Kalk  von  Kattentak,  Über  demselben  liegt,  an 
manchen  Strllen  zwei  Klafter  hoch ,  lehmiger  Sand  mit  Granit-  und  Kalk- 
iteio  Geschieben. 

Dolomit-' Kalk  von  Merjatna.  Ostwärts  von  Kmiiemiak,  um 
Merjama  und  Rotenihmiy  ein  beinahe  Versteinerungs-Ieerer  Dolomit-Kalk 
vnnitlelbar  unter  der  Damm-Erde  und  gelagert  auf  einem  dichten  Kalk- 
■tein,  der  weder  dolomitisch  ist  noch  thonig. 

DoloroitrKalk  von  Mnunost  bei  Ktrn«,  sehr  feinkörnig,  ent- 
bllt  viele  Kiesel-Knollen  oder  eine  zerreibliehe  weisse  Kiesel-Masse, 
welche  fossile  Thier-Reste  fährt,  meist  jedoch  in  Stein-Kernen,  die  wie 
Spirifer  lynx  ganz  aus  dem  schönsten  Cbalzedon  besteben;  weniger 
häufig  sind  Laptaena  deprcssa,  einige  Orlboccratiten  ond  Trilobiteo. 


834 

» 

Der  Dolomit^Kalk  wird  von  eiurm  viel  featerco  Kalkslein  bedeckt^  welcher 
Catenipora  labyrinthica,  Calamopora  gottlandica  and  Sar« 
cinula  organon  entbilt  nnd  meist  ao  atark  verwittert  ial,  daas  die 
Korallen  berausfallco  und  Joaa  in  der  Damm-Erde  nmberlieg^en ;  nie  zei(^ 
auf  obere  Scbiobten  dea  Kalkateinea  bin,  die  bier  die  Korallen-Rifle  ia 
vorweitlicben  Meere  bildeten. 

Cyclocriniten-Kalk  von  Jf «nalat.  Der  einaij^  Ort,  wo  diesri 
Geatein  anatebend  beobacbtet  wurde,  daa  ala  GeröUe  im  (Jansen  nord* 
weatliehen  Tbeile  von  Esihimnd  vorkommt  nnd  aicb  dureb  Cyclocrinitea 
Spaakii  aebr  auaaeiehnet;  besondere  die  nnterate,  liebte  blau  gefirbte 
Scbicbte  fuhrt  deren  in  Menge. 

Hemicosmiten-Kalk.  Ein  ebenso  für  sich  selbatatandig bestebendei 
Geatein ,  daa  bei  Watsalem  auftritt  und  eicb  von  da  nacb  O.  und  W.  ober 
16  Werat  weit  erstreckt.  Bei  Oehi  und  Paus  scheint  das  Gebilde  uomt- 
telbar  auf  dem  RevmVttchrn  Ortboceratiten-Ralk  au  ruhen.  Die  Eioacfalosfe 
besteben  meist  aus  einzelnen  Schildern  dea  Hemicoamitea  porosut, 
einer  Gattunic  von  CfMlideen,  die  bisher  nur  in  der  untern  Schiebt  gc- 
fonden  wurde. 

Pentameren-Kalk  im  nordweallichen  EMihiand.  Der  Vf. 
verfolget  diesen  Kalk  von  Ttdkof  Dach  OkerpMen  und  Annam  bis  faf* 
temUk^  also  an  den  Grenzen  von  fialA-  und  LiefUmd  in  fast  gerader  Rieb- 
tung  aua  O.  nach  W.  Die  Pentameren  treten  zuerst  ia  einem  sehr  lestra 
quarzigen  Kalkstein  suf  mit  vielen  andern  Muscheln  und  Korallen,  oder 
sie  liegen  in  einem  Dolomit  »Kalk ,  der  sich  ziemlich  weit  nordwesiwsrta 
nach  EttMtmd  hin  eratreckt  nnd  bei  Si,  Am»en  nur  aua  Peniamereo-Resteo 
beateht.  Bei  Kirtimägfi  liegt  der  Pentameren- Kalk  unmittelbar  unter  dem 
Gerolle,  daa  bier  keine  Granit-Stucke,  nur  atark-abgerundeta  Kalksteia- 
Trümmer  entbilt.  Er  ist  sehr  mergelig,  und  in  ihm  findet  sich  Peota- 
merusborealia  dicht  aneinander  gedringt,  oft  ohne  allen  Zwiscbes- 
räum.  Zuweilen  wird  der  Rnlkslein  feinkörnig,  dolomitiscb  und  ßbri 
kleine  Quarz-Krystaltc;  in  anderen  Fällen  eracheint  er  schwfirzlich,  oad 
aladsnn  finden  sich  auf  ihm  viele  Abdrucke  von  See-Algen,  vorsnglieb  voo 
Chondrites  tribulus.  Hin  and  wieder  trifft  man  Calamoporen  ssd 
vorzuglich  b&ufig  Stromatoporen ,  namentlich  Strom,  concentricai 
ferner  kommt  Cyathophyllum  turbinatum  vor  und  eine  kleiae  Or- 
this.  Die  Pentameren  sind  oft  2"  lang  und  l'/V  breit,  mithin  grosier 
als  sie  irgendwo  vorkommen. 

Lehm-  und  neuere  Schichten.  Der  Pentamercn-Ralk  gehl  wei- 
terhin in  einen  Korallen-Kalk  über  und  zeigt,  wie  überhaupt  die  obere 
Schicht  des  Grauwacken  -  Kalkes  in  diesem  nordwentlicben  Tbeile  vod 
Etihiand^  vorzüglich  auf  Nuck  und  Dafo  eine  hügelige  Oberfläche,  etwa 
ao  wie  die  RundbÖcker-Bildung  unter  den  Gletschern  der  Sekmeiim,  oder 
wie  die  schwimmenden  Eis-Blöcke  dea  vorweltliehen  Meeres  doreb  ihr« 
Bewegung  auf  den  Scbiohtungs-Fläcben  des  Kalksteine  dergleichen  Vertie- 
fungen bewirkt  haben  mögen.  Diese  Vertiefungen  wechseln  mit  Uta- 
Heben  Erhöhungen  ab   und   bilden  dadurch  kleine  Mulde»,   welche  vou 


8M 

«ioen  Topfertboo  oder  Lehm  eiDgenomiuen  wird,  der  oft  in  Klafter-nii&clitigeii 
Schiebten  vorkommt  Der  Lehm  wird  durch  feinen  GroM  mit  noch  leben- 
den Seemaochel- Arten  bedeckt,  ein  Zeichen,  dass  sich  das  Meer  erat  unl&ngiü 
von  hier  sordckaog.  Er  i»t  offenbar  eine  Allnvial-Bilduo^,  von  den  Wel- 
len berbeigefohrt.  Zuweilen  überlagert  denselben  auch  ein  sehr  feiner 
weiaaer  Sand,  der  auaaer  lebenden  Muachel-Arlen  der  OatMtty  wie  Teilina 
baltica,  Cardinm  edule  und  Paludina  baltica,  auch  einxelne  arl- 
teoe  LeptAoen  enthält ,  die  ala  Gerolle  mit  den  anderen  M nachein  ange- 
schwemmt wurden.  Ober  dem  feinen  weissen  Sande  kommt  eudlieh  ein 
rother  grobkörniger  Sand  vor,  der  ebenfalla  die  erwähnten  lebenden  Mu- 
scheln enthalt,  aber  keine  Leptflnen ;  mitunter  findet  man  auch  grössere 
abgerundete  Kalkstein-Stucke  darin,  die  jedoch  nur  selten  das  Ausehen 
des  Cyclocriniren-Kalkes  haben.  —  Lehm  bildet  fast  überall  den  Grund 
des  Meerbusens  von  Ha^al  und  selbst  des  Finnitehm^  Meerbusens;  er 
macht  die  Grundlaj^e  der  grossen  Sumpfe  der  MW.-Spitse  von  EäiMmnd. 
Oft  ist  derselbe  so  verhärtet,  dass  er  als  eine  Art  von  Lehmfels  Kuppen- 
iörmige  Erhöhungen  über  Grauwacken-Kalkstein  ausmacht,  so  zumal  um 
Sastmtumm  an  der  UadsmUehen  Eirwiek.  Hier  findet  mau  viel  Eisenkies 
darin,  auch  Abdrucke  von  Orthis  und  Ortboceraa. 


G.  B.  Grbbkough:  Geologie  indient  (Buii. geol.  by  Xlly  Ad^  tic). 
Die  sehr  zahlreirben  Gesteine,  welche  man  in  den  nördlichen  und  Bild- 
lichen Gegenden  Indien*  trifft,  gehören  mehren  Zeitscheiden  an,  und  viele 
sekundäre  Ablagerungen  blieben  bis  jetxt  allem  Vermuthen  nach  uner- 
forscht. Das  Wesentliche  der  von  Gasbnoügh  mitgetheilten  Aodeotungeu 
besteht  in  Folgendem. 

Post. tertiäres  Gebiet.  —  „Regur^'eine  Art  Trapptuff,  ähnlich 
dem  Nil-Scblanim  oder  der  RuMsisehen  Schwarzerde,  ist  sehr  verbreitet 
auf  dem  Plateau  von  Myeorty  sowie  auf  jenem  von  Deecan.  ^Knnker^S 
den  Travertin  iialiens  vergleichbar,  füllt  Spalten  und  Höhlungen  der 
daronter  liegenden  Gesteine.  Mau  hat  MaslodonrGebeine  darin  gefunden, 
uod  die  neuesten  fragen  de«  Gebildes  eolhalten  Bruehstficke  von  Töpfer- 
Geschirr.  Mit  dem  Namen  „Gootln'*  oder  „Chnnam*'  wird  ein  thoni- 
ger  Kalk  bezeichnet,  welcher  in  der  Nähe  von  Benaree  Suaawasser-Mn- 
scbeln  nmsehliesst.  Südwärts  von  Madras  kommt  ein  Thon  vor,  welcher 
überreich  ist  an  Meeres- Konchylien.  „Laterit",  dem  Peperin  und  Puz- 
zoian  Italiens  ähnlich,  ist  in  Ualaeea^  Singapore  u.  s.  w.  verbreitet, 
krönt  die  erhabensten  Gipfel  der  östlichen  und  westlichen  Ghfiuls  und 
zeigt  eine  mittle  Mächtigkeit  von  30  Metern.  Nicht  selten  finden  sich 
Höhlen  in  dem  Gestein,  und  zu  Tranvaneore  sin(W  am  steilen  „Laterit**- 
Gehänge  mächtiger  Braunkohlen-Lager  vorhanden. 

Pleiocäne  und  meiocäne  Gebilde.  —  Die  erhabenste  Scbielit 
der  Punjatt^-Kette  nmsehliesst  Gebeine  von  Elephant,  Pferd,  Ochs,  Anti- 
lope, Hyäne  u.  s.  w.  und  lässt  sich  als  Fortsetsong  der  Formation  der 
Secaliks  betrachten.    Auf  der  Obei fläche  der  Ebene  zwischen  dem  BriiiiT 


8M 

«cAm  0«biel  ond  mUi  triA  man  eine  Ablej^erung  von  erratisclm 
Blocken,  die  Knochen  von  Hippotberinm ,  Rbinoceroe',  Elephent  ■•  s.  w. 
enthalten.         ^ 

JEocänes  Gebirge.  *-  Der  Theo  des  eteilen  Gestade«  von  CvAen 
ist  jenem  von  LantUm  &bnlieh  nnd  fuhrt  die  nämlichen  Mnecbelo  «nd  aa- 
dere  fossile  Beste,  welche  im  Thone  der  Insel  Sh^fpy  an  der  Tkem^m^ 
Mündung  vorkommen.  Gleiche  BeschaiFenbeit  bat  es  mit  de«  Tbeae  aa 
den  13 fern  des  Irawmdi  im  AtmumeM-Lande.  Schichten  mit  Nnmmnliten 
umgeben  den  PerttMchen  Meerbasen,  folgen  der  Kette  dea  BUormM^  dem 
Plateau  von  /ra»,  erreichen  die  Berge  des  CaukU  nnd  dea  westlicfaen  Jli- 
mmitiffa  u.  a.  w. 

Kreide-Gebirge.  —  Wie  es  scheint «  so  erstreckt  sidi  ein  Zweig 
der  Haupt-Kreidemasse  vom  Tmurua  bis  anm  PergU^em  Meerbnsea.  Dia 
fossilen  Reste,  welche  in  der  Umgegend  von  Pandiehery  voriEommen, 
stimmen  mit  denen  des  Neocomien  öberein,  jene  von  VerdaekMtm  ond 
TriekinapoH  mit  denen  des  oberen  Greensandes  und  dea  Ganlt's. 

,  Jura- Gebirge.  ~  Thoniger  Schiefer  und  schieferiger  Kalk  in  wag- 
rechten Schichten  setsen  Hügel  zusammen ,  welche  ,oben  aus  Sandsteinen 
bestehen,  derTrigonia  eostata  fuhrt,  Aromonites  Herveyi  n.  &  w. 
Das  Lagerungs-Verh&Itniss  der  Kohle  hat  sich  bis  jetzt  in  imdiem  nicht 
genau  ermitteln  lassen.  Oolithische  Gebilde  spielen  eine  bedeutende  Rolle 
im  ostlichen  AfyhanUian  und  im  nördlichen  indien  \  sie  wurden  lange  der 
nach  CauM  führenden  Strasse  beobachtet  und  im  N.  dieser  Stadt  n.  a.  w. 

Trias-Gebirge.  —  Rother  Sandstein  und  Mergel  von  Bmwdmir  BUU 
und  Sagar  werden  dahin  gezählt.  Sie  sollen  in  Barmlpur  nordwarta  von 
Delhi  vorhanden  seyn ,  mi£  den  Gyps  -  und  Steinsalz-führenden  Gebildea 
von  Lahore,  Maultan  n.  s.  w.  im  Zusammenhange  stehen  und  andwSHs 
gegen  CnleA,  vielleicht  bis  nach  PerHtm^  eine  Zone  anamaefaea  na  die 
grosse  erhabene  Formation  des  mittlen  IndiemM,  welche  dieselben  vom  Ge- 
biet primitiver  Gesteine  scheiden.  Muschelkalk  kommt  im  Norden  des 
NUi-ThaleM  im  Himalaya  vor;  seine  fossilen  Überbleibsel  ähneln  denen 
von  8t,  Caasian,  Man  kennt  35  Arten  aus  den  Geschlechtern  Ceratites, 
Goniatites,  Ammonites,  Spirifer,  Terebratula,  Pectea  nod 
Pholadomya. 

Kohlen -fuhren  der  Kalk.  —  Die  im  BimmiMyü  gefundenen  Ver- 
steinerungen gehören  zu  Prodnctus  Cora  und  Athyris  Roysaii. 

DevonischesGebirge  (?).  ^  Die  Gegenwart  deaselben  blieb  bis 
dahin  unentschieden. 

SilurischesGebirge.  —  Die  erhabensten  Regionen  des  JKaialaya 
liefern  in  Menge  Trilobiten,  Mollusken  und  Zoopbyten,  brzeiefanend  für  die 
silurischen  Zeitscbeideir,  sehr  ähnlich  denen  in  Ewropü^  aber  ohne  das« 
vollkommene  ßberriostimmnng  stattfinde. 


A.  MuLLSn:    Entstehung  der  Eisen-  und  Mangan-Erze  im 
Jura  (Verbandl.   d.   naturforsch.  Gesellsch.   in  Basel  täS4^  S.  98  ff.). 


8ft7 

Dsw  laue  Ert-  nnd  die  Thoii-AblaKeraiig^  nieht  wie  die  omitebrnden 
K«lk8tein*Felaen  Sedimente  aus  ouiriiira  oder  aodera  steheoden  gfrosaeo 
GewAaeero  aind,  aopdero  vielmehr  ihr  Entateben  ana  der  Tiefe  bervor- 
apradeladeo  MiBeral-QaelteD  verdankeD,  iat  jetat  aiemlieh  allgemein  an* 
^nommen.  Ganaatr  war  eioer  der  eratea,  welcher  daa  Bohners-Gebilde 
von  ▼ulkanlacher  Emt^nation  ableitete.  Qoi^ubrbs  beaeiehiiete  dieaelbea 
nflher,  indem  er  daa  Entateben  dieaer  Ablader ongen  ibnKeben  Seblamm* 
Quellen  nnd  Thermen  snacbrieb ,  wie  aie  Jetat  noch  in  der  NIbe  mancher 
Ynlkana  vorkommen.  Thirria,  Albbrti^  JXgbr  n.  a.  beaeichneten  Kohlen- 
ainre  ala  Hanpt-Agena  in  fenen  Qnelien,  welchea  die  apAter  abgeaetstcn 
Erae  ala  Karbonate  aufgelöat  enthielt  und  die  Aniiwaächung  benachbarter 
Kalkatein-Wände  bewirkte.  Daaa  KohlenaAnre  aoch  in  jenen  Mineral- 
Qoellen ,  welche  Bohnerae  abaetsfen ,  die  Hauptrolle  apielten,  acbeint  alle 
biaber  beobachteten  Vorkommniaae  am  natnrlichaten  an  erklAren.  Kohlen- 
aanre  findet  aich  überall  in  der  Luft  und  in  gewöhnlichen  Waaaern  ver- 
breitet. Sie  entatrdmt  auch  an  vielen  Orten  Oaa-f5rmig  nnd  in  Mineral- 
Quellen,  namentlich  mit  Siuerlingen,  in  groaaer  Menge  der  Erde.  Die 
korrodirenden  Wirkongen  dieaer  Qoellen  anf  umgebende  Oeateine  aind 
bekannt.  Man  findet  deaahalb  faat  alle  Alkalien,  Erden  nnd  Oxyde,  welche 
in  dieaen  enthalten  waren,  in  jenen  ala  Karbonate  aufgelöat,  und  in  um 
ao  reichlicherer  Menge,  je  gröaaer  der  KoblenaAure-Gehalt  iat.  Ein  groa- 
aer  Tbeil  dieaer  Karbonate  wird  an  der  Mündung  der  Quellen  bei  ver- 
mindertem Druck  ibrea  Löaunga-Mittela ,  dea  entweichenden  Kohlennfture- 
Gaaea,  beraubt  wieder  abgeaetzt,  aebwer  Idalicbe  anerat,  leichter  16a- 
bare  im  weiteren  Verlauf  au  Tag  fortflieaaender  Oewiaaer.  Die  Scheidung 
der  Karbonate  wird  noch  mehr  durch  den  Zotritt  dea  Saneratoffea  der  Luft 
begfinatigt,  welcher  die  Karbonate  dea  Eiai>B-  nnd  Mangan- Oxydulea  aer*- 
aetxt  nnd  in  Oxyde  nnd  Snperoxyde  verwandelt,  die  In  Waaaer  gänxlicb 
nnloalicb  aind.  So  entateht  ana  kohlensaurem  Eiaenoxydul  dureh  Aufnahme 
von  Saueratoif  und  Waaser  Eiaenoxyd-Hydrat ,  meiat  Richter  Brauneiaen- 
•  stein,  oder  bei  höherer  Temperator  auch  bei  Anweaenbeit  verachiedener 
Salsa  dea  waaaerfreien  Oxyduls  Rolheisenstein ;  ebenso  wird  aus  kohlen- 
aanrem  Manganoxydol  durch  denselben  Proxeaa  Manganoxyd- Hydrat  oder 
bei  höherer  Oxydation  Mangan- Hyperoxyd  ausgeschieden.  Theil weise  oder 
▼dllige  Trennung  der  Manganerse  von  den  Eiaeneraen  beruht  ebenfalls 
tbeila  au ^  der  verschiedenen  LSslicbkeit  ihrer  Karbonate,  theiU  auf  der 
verachiedenen  Oxydirbarkeit  ihrer  baaiachett  Beatandtheile.  Gleichfalla 
anfgelSater  kohlenaaurer  Kalk  erfährt  keinen  aolchen  Oxydationa-Proseaa; 
ancb  «onat  leichter  Idalich  kann  er  sich  in  au  Tage  getretenen,  noch 
nicht  aller  KoblenaAure  beraubten  Oewfiaaern  üngere  Zeit  aufgelöst  erhal- 
ten, um  sich  erat  im  weiteren  Verlaufe,  wenn  Waaaer  und  Kohlen sAure  all- 
mAbltch  verdnnaten,  zu  Sinter-artigen  Bildnngen  niederanachlagen.  Ähnlich 
geht  ea  mit  der  kohlensauren  Magnesia,  die  aich  meist  faat  gleichzeitig 
mit  dem  kohlenaanren  Kalk  aoaacheidet  nnd  ao  anr  Entatehnng  dolomiti- 
acher  Kalk-Abaltse  Veranlaaaong  geben  kann.  Daaa  AbaAtze  dieaer  ver- 
achiedenen Karbonate  aellea  aebr  rein  werden,  aondern  aich  gegenaeltig 


«ft8 

MO  »abireicben  Stelleii  vcrmeageo,  Ui  bei  der  neheo  ebemiecbeo  Übereie. 
•timmungf  dieaer  Stpffe  leicbt  begreiflich.  Groaeere  oder  gerioi^re  Reii- 
iieil  der  Absfttse  bäogt  naturlich  aehr  von  der  ÖrtlichkeiC  einzelner  Qarl- 
len  ab,  von  ihrer  Temperatur,  Mächtigkeit,  dem  gröaaeren  oder  geriogt- 
reo  Koblenaaure- Gebalt,  von  der  Art  dea  Aoaflnaaea  n.  a.  w.  Alle  dicic 
Umat&nde  bedingen  auch  die  mineralogiache  BeacbaiTenbeit  der  Qaell- 
Abaatze,  ob  «ie  dicht,  faserig,  blätterig,  kornig,  oolitbiacb,  in  kugeligen  oder 
atalaktitiachen  oder  unfegelm&naigen  Masaen  vorkommen.  Sünerlinge  ood 
Thermen  bringen  ausaer  den  geloaten  Bestandtheilen  gewöhnlich  nocb, 
avar  zu  verachiedenen  Zeiten  iu  aehr  ungleicher  Menge,  mechanisdi  aa- 
fpenairte  thonige  Theile  und  Quarz-Sand;  daher  kommt  ea,  daaa  die  Ab- 
afttze  der  Mangan-  und  £iaen-Erze  oft  thonig,  hie  und  da  auch  aandig  sind. 
^—  Die  Haupt- Vorkomm niaae  der  Bohnerz-Gebilde,  Mulden  dea  Pertlaad- 
und  Koralleo-Kalkea  füllend,  aind  auaaer  dem  eigentlichen  Bohners,  Braaa- 
und  Roth-Eiaenatein ,  Manganit  und  Pyroluait,  Bolua  und  Thone,  Qaarx- 
aaad,  Janpif-ihnliche  Kicüel-Bildungen,  Gypa,  Eiienkiea  u.  a.  w.  —  Dai 
Bohoera-Qebilde  eracfaeint.nur  ala  einzelnea  Glied  einer  langen  Kette  voa 
Eracheioungen ,  die  alle  direkt  oder  indirekt  vom  maaaeobaflen  AnUreteo 
der  Koblenalore  abbingeo,  welchea  Auftreten  mit  der  periodiaeb  erbohtea 
Beaktion  dea  glühenden  Erd-Innern  gegen  die  auaaere  atarre  Rinde  oad 
mit  der  Erhebung  der  Gebirge  im  engeren  Znaammenbange  ateht.  Dan 
dieiie  Gaa*Exhalationen ,  welche  gegen  die  Mitte  der  Tertiär-Zeit  ibrea 
Höhe-Punkt  erreicht  zu  haben  acheinen,  achon  lange  vorher  anfingen  uad 
noch  lange  nachher,  nur  langaam  abnehmend,  durch  die  ganze  Tertiär- 
Periode  an  zahlreichen  Punkten  der  Erd-Oberfläche  bia  auf  unaere  Tage, 
obgleich  ach  wacher  und  vereinzelter,  ihre  Tbätigkeit  fortaetzten,  iat  aoa- 
aer  jedem  Zweifel.  Demnach  wird  man  nicht  nur  im  Jura,  aondera  ia 
vielen  andern  Gebirgen  Erz-Lagern  aua  aehr  verachiedenen  Zeiten  ber- 
atanunend  begegnen,  welche  gleich  dem  Bohnerz-Gebilde  weaentlicfa  der 
Kohle oaäure-Exhalatiou  ihre  Entatehung  verdanken. 


K.  V,  Nowicxi:  Kochaalz-Vorkonimen  in  Böhmsm  (a.a.O. 
S.  328).  In  den  achwarzen  und  braunen  Thonen  dea  KeieAaiiaiier  Ter- 
tiär-Beckena  hat  N.  einen  Kocbaalz-Gebalt  entdeckt.  Er  macht  aich  aa 
trockenen  Thon-Stucken  achon  ala  Efiloreazenx  bemerkbar  und  dnrcbdriaft 
die  Maaae  in  der  Art,  daaa  deraelbe  aich  auch  durch  den  Geachmack 
kundgibt. 

Brannkohlen  bei  ileteAeiiati  in  Böhmen  (Öaterreich.  Zeitacbr. 
f.  Berg.  u.  HtitteU'W.  18S4y  327).  Anaaer  den  groaaen  Ablagemngea  der 
Biaunkohlen-Formation  in  dem  Kreiae  Sanm  und  LeiimerUK  bei  BU^ftn, 
Eger,  BudtDßis  und  WilHngem  beaitzt  Böhmen  eine  namhafte  Zahl  isolirter 
Mulden  der  Tertiär-Formation,  welche  noch  nicht  aämmflich  bekannt  seya 
durften.  Sohhea  war  hi«  zur  neuej»ten  Zeit  der  Fall  hinaichtliGb  dea  klei- 
nen Terliär-Beckena  im  Thal-Keaacl  von  Reiehaum,    Ringa  uoiachloaaeo 


850 

von  GtiatmeriicMefer  sind  hier  die  Hione  der  Braunkoblett •Formation  ab- 
^etagprt.  io  denen  sabi reiche  Trdnnier  von  Lig^nit^Kohle  wie  aueh  bän/ige  Di- 
kotyledonen-Blltter  verkohlt  voricommen.  Die  Miehtigkeit  der  gesamnten 
Formation  dirfte  50—60  Ellen  erreichen. 


C.  Petrefakten-Kunde. 

Borivbmaiir:  neue  Foraniioriferen-Sippe  Daneina,  in  eiDem 
tertiären  Gestein  bei  Jlto  de  Janeiro  (Erman's  Areh.  I^M, 
XIV 9  153-1649  Tf.  1).  Daa  Gestein  ist  ein  Merg;elkalk  ans  sosam- 
mengehSuften  Forami niferen,  alle  von  einer  Sippe  und  Art  (Fg.  5 — 15)9 
und  mit  einem  kleinen  Pecten  (Fg.  lO),  einei^  Orbicula  (Fg.  17) 
und  Eiseh-Scboppen  (Fg.  16—20).  Daocina  gehdrt  su  den  Stichoste* 
g^ern  nächst  Ortbocerina  und  Lingulina  nnd  wird  so  beschrieben. 
Schaale  frei,  Kiemlich  regelmäßig»  kugelig  oder  fast  zylindrisch,  nuten 
EagesfNtzty  gerade  oder  wenig  gebogen.  Die  Kammern  bedecken  sich  beim 
Wachsen  der  Schaale  zum  grösseren  Tbeile  und  sind  kugelig  oder  halb- 
kugelförmig;  die  letzte  stets  kugelig  [nicht  koglicb!]  gewölbt  und  ohne 
Verlängerung  der  Zentral-Aze.  Öffnung  auf  der  Mitte  der  letzten  Kam* 
mer»  unregelmässig  geformt,  meist  dreilsppig.  Nähto  wenig  verlieft,  in 
sieh  zuräcklaufende  Kurven  bildend,  welche  zweimal  gegen  eine  die  Mitte 
ihrer  Oberfliche  berfihrende  Ebene  an-  nnd  ab-steigen,  daher  in  Jeder 
Naht  tl  Sättel  entstehen ,  die  mit  denen  der  nächsten  alterniren.  Die  Sei- 
*  tenwände  der  Kammern  erscheinen  dsher  an  2  Stellen  verengt  und  da* 
swiscben  erweitert  Diese  Verengerungen  und  Erweiterungen  wechseln 
sehr  in  ihrer  Ansdebiinng  und  sind  an  manchen  Exemplaren  kaum  be* 
merkbar  (fast  wie  an  Linguiina  rotondata),  an  den  meisten  aber  sind 
die  Erweiterungen  sehr  beträchtlich  und  zuweilen  zu  einem  Knoten  nach 
aussen  angeschwollen.  Befinden  sich  auf  einer  Seite  mehre  stärkere  An- 
achwellungen ,  so  wird  sich  das  Gehäuse  krummen.  Die  Art  ist  D.  Er* 
maniana  S.  154,  Fg.  5—15  mit  5—8  Kammeni,  0'",3  bis  1"',0  Par.  lang. 


Fr.  M'Cot:  einige  neue  Kruster  aus  der  Kreide  (Aiuk  üisfas. 
nmihUt.  1864,  I,  XIV,  116-122,  Tf.  4).    Der  Vf.  beschreibt: 

Hoploparia  Sazbyi  «..    .    p.  116,  f.  1.    Obergrdnsand.    Insel  Wigki.   ' 
Giyphaea  cretscea  11.  .    .    p.  118,  f.  3.  „  Cmmbriäge. 

Notoporocjrstes  Carteri  ».    p.  118,  f.  3.  „  „ 

Renssi  granoss  ».  .     .     .    p.  121,  f.  4,  „  „ 

Diese  letzte  ist  eine  Brachyuren-Sippe,  welche  (mit  Milne  EDWAantt' 
Terminologie)  so  charakterisirt  wird.  Renssia  11.  f.:  klein;  Kopfbrust 
massig  angeschwollen,  queer-elliptisch ;  Stirne  sehr  stark  gerundet:  vor- 
dere Seiten-Ränder  stumpf;  Augen-Gruben  missig  breit,  oval,  genähert; 
die  meisten  Regionen  durch  scharfe  Furchen  deutlich  unterschieden.    Der 


»esogAstrifcbe  Lippen  bkiteo  drtleckiff,  nach  vorn  «n  pl5triicb  verengt  n 
einem  lioeeren  ZuDfpcn-törmiyen  Fortsets^  welcher  bis  cur  Spitze  eiws 
•tu mpfeckigen  Schnäbele  reicht,  wo  eeioe  Spitze  swisefaen  zwei  kleion 
ovalen  Anechwellangren  der  y^vorder^Kastriseben  Lappen**  liegt  Die  „pro- 
togaiit riachen  Lappen'^  g^rosa  und  auaaeo  aehwach  beg^renst;  die  i^hittler* 
gaatriachen  Lappen''  in  einem  qneer-oblongen  Raom  vereinigt ,  welcher 
etwas  breiter  als  der  Grund  des  y^meso-gastrischen  Lappeni^  und  aa  sei- 
nen hinteren  £cken  begleitet  ist  von  den  zwei  Halbraond-fSrmIgen  Gru- 
ben der  hittter-gaatrischen  Muakeln.  Die  „nrogastriscbe"  und  die  „Herz- 
Gegend**  nicht  begrenzt,  aogeachw ollen;  ^  die  hintere  MBranchial-6re|;fB(f 
aehr  flach  gedruckt;  der  ^vordere  Branchial-''  oder  „Epibrancbial-Lappea** 
angeschwollen,  der  Seitenecke  und  grSasten  Breite  des  Brust- Sehilda 
entsprechend  und  eingeschlossen  zwischen  der  schmalen  und  seharf-be- 
grenzten  linearen  „Nacken- Furche**  und  einer  schiefen  „Mesobraachial* 
Furche**,  welche  von  deren  Mitte  nach  einem'  Putokt  im  Rande  hinter  der 
Seitenecke  analftuft.  Die  „Meaobranchiai-Regionen*'  achmal,  in  ihrer  hin- 
teren Hälfte  atark  niedergedrückt;  „Leber-Regionen''  sehr  gross,  flach  aa- 
geachwollen;  „Plerfgostomien-Gegenden**  aehr  angeschwollen;  „Orbital- 
Gegenden**  nicht  umschrieben ;  zwei  Knoten  Im  oberen  Winkel  einer  jedea 
derselben.  Typen  der  Sippe  sind  Pödophthaimns  Buehi  Rboss  aad 
die  obengenannte  Art.  Rbdss  hatte  die  Augen-Gruben  nicht  sehen  kSn- 
neu,  welche  ganz  von  denen  von  Podophthalmua  abweichen,  indem  sie 
klein,  breit-oval,  doppelt  ao  lang  als  breit  (statt  aehr  schmale  und  laage, 
bia  zur  Seitenecke  des  Bruat-Schildes  reichende  Rinnen)  sind;  nach  die 
Formen  der  verachiedenen  Regionen  dieses  Schildes,  die  allgemeine  Foris, 
der  Wolbige  Stirn.Rand  u.  a.  w.  weichen  aehr  ab.  Die  BngiUeke  Art  hat  • 
eine  stärker  gebogene  Stirn  und  eine  grobkörnelige  (statt  glaaig-glatte) 
Oberfl&che.  Eine  dritte  Art  vom  Csm^Wtf^er  Museum,  R,  grjinulosa  M'., 
hat  eine  aehr  feine  und  gleichartig -gekornelte  Oberfläche,  ist  aber  nnr 
sehr  unvollkommen  erhalten. 


J.  D.  Hookbr:  Struktur  und  Verwandtschaft  von  Trigoao- 
carpum  (Anii.  Maga».  naihUi.  1864  ^  XlVy  209-212).  1)  Trigonocar- 
pum  ist  in  der  Kohlen-Formation  so  hflolig,  dass  man  aolehes  oft  Sdieflel- 
weise  sammeln  kann;  er  findet  sich  im  Sandstein,  Eisenstein,  Schiefer, 
Kohle,  nur  nicht  im  Unter-Letten  und  Kalkatein.  2)  Symmetrie,  Form, 
Skulptur  u.  a.  Merkmale  deuten  auf  hoch  organisirte  Pflanzen  hin.  3)  Da 
man  die  Frflchte  von  den  exogenen  Vegetabilien  der  Kohlen-Formation 
noch  nicht  kennt,  so  liegt  die  Vermuthung  nahe,'daas  beide  znsamnen- 
geboren  und  Licht  gegenseitig  übereinander  verbreiten  kdnnen. 

Dieae  Betrachtungen  dea  Vf's.  worden  nun  durch  die  endlich  von 
BuffTBr  in  M^uehesier  ihm  dargebotene  Gelegenheit  bestfiligt ,  doooe 
Schliffe  fest  in  Thoneisenstein  eingeschlossener  Fruchte  dieser  Art  aiikro- 
skopisch  zu  unternuchen.  Sie  zeigten  Jedoch  nur  die  Hüllen ;  vom  Eiweia«- 
reicheo  Kern  war  äberall  nichts  mehr  vorhanden.    Diese  Hollen  eutspre- 


Ml 

chen  in  Orp^nlMtion ,  Laf^  ond  ZM  dentn  ans^rer  Koiiifer«n  ans  M 
TaxM^FamiKe,  welche  atalt  der  Zapfen  oar  eioselne  fleisefaiice  Frficbte 
haben.  Die  Gcaammtform  der  Frucht  ist  ein  verUln«pertea  Ovoid,  oben 
schmiler  und  »pifaer  ala  unten  und  in  einen  in  der  Achse  fein  durch- 
bohrten konischen  Schnabel  verlingert  Der  Hallen  sind  4.  Die  iosserste 
ist  sehr  dick  und  selliec  und  war  aweifelsohne  fleischi|t  itewrsen ;  sie  allein 
verlängert  aich  ober  den  Samen  und  bildet  den  Schnabel;  ihre  Spitte  ent- 
spricht  wahrscheinlich  der  Primine  des  Eychens,  ihre  Höhle  dem  Exostom. 
Die  9.  Hfille  war  viel  dünner,  aber  hart,  holsig  oder  hornig»  an  der  Spitxe 
nicht  durchbohrt,  ovoid,  und  mit  ihrer  breiten  Basis  immer  auf  der  äus- 
seren Hülle  aufsitsend ,  mit  der  sie  aussen  an^  der  Spitze  Überall  snssro- 
menhängt;  sie  ist  mit  3  Längs*Kanlen  versehen,  wovon  die  Frucht  (da 
diese  Hölle  gewöhnlich  allein  übrig  ist)  den  Namen  trägt.  Die  3.  und 
4.  Halle  sind  sehr  sart;  die  eine  scheint  sich  dicht  an  die  vorige  ange* 
legt,  die  andere  das  Albumen  umschlossen  sn  haben.  Jetzt  sind  sie  durch 
Einscbntmpfen  getrennt  von  einander,  wie  von  der  inneren  Wand  der 
zweiten ;  doch  wäre  es  möglich,  dass  sie  nur  zwei  Lagen  einer  urspräng* 
liehen  Haut  seyen,  welche  deun  aus  mehren  ZeUen*Schichten  bestanden 
haben  mnsate.  Diese  Alles  stimmt  mit  der  Frucht  unserer  Sali sbnryia 
uberein:  die  Form,  die  fleischige  äussere  HuUe,  ihr  £nd*Kanal,  die  hol- 
zige /indorehbohrte,  (2 — )3-kantige  innere  Nnss-Schaale,  die  dritte  als  zarte 
Auskleidung  der  vorigen;  die  vierte  als  dänner  Überzug  des  Eiweisses. 
Auch  die  Taxus*Frucht  stimmt  damit  fiberein,  nur  dass  die  äussere  flei- 
schige Hülle  unvollständig  ist  und  Napf-förmig  bloss  die  Basis  um<- 
schliensead. 

Die  Charaktere,  worin  Trigonoearpum  mit  den  Koniferen  über* 
einkommt,  finden  sieh  aber  auch  bei  den  Cycadeen,  zu  welchen  Baono- 
NiART  die  Sippe  Noeggeratbia  verweiset,  wovon  man  nur  die  Blätter, 
die  nach  LinDLsr  und  Hutton  grosse  Ähnlichkeit  der  Struktur  mit  {euer 
von  Salisbui  ya  haben,  und  einige  damit  zusammenliegende  Organe  kennt, 
welche  wohl  nichts  anders  als  verstummelte  Trigonocarpen  seyn  mögen. 


P.  DB  M.  Orby  EoBRTOif :  Palichthyologische  Notitzen  {Lond, 
GtoL  Quartj,  18S4^  F,  307-387,  t.  11—13).    Der  Vf.  beschreibt: 

I.  Dipterouotus  cyphus  n.  (S.  367)  aus  den  oberen  Schichten 
des  New  red  Sandstone  „oder  Bunten  SandsteinV^  von  BraaMgrime.  Dss 
Genus  wird  (S.  369—371,  Tf.  11)  so  charakterisirt.  Kopf  klein ,  Körper 
kurz  and  hoch;  Rocken  sehr  steil  gewölbt;  zwei  Rncken-FIossen;  Schwans 
homocerk;  Schuppen  ganoid  [sehr  gross,  lang  sechseckig].  Das  Ansehen 
dieses  Fisches  ist  ganz  cigenthfimlich  durch  den  Kameel-Röcken ,  worauf 
sich  die  vordere  Flosse  erhebt  (fast  als. ob  sich  die  Schuppen-Bedeckung 
an  ihr  beiderseits  hinauf  ziehe),  durch  ^ie  Einzelnheiten  der  Flossen-Bil- 
dung, des  Schwanzes  und  der  Schuppen,  so  dass  £.  bemerkt,  dieselbe 
stehe  fast  ganz  isolirt,  ohne  Verv^andtschsft  da.  Der  Fisch  ist  3'/  lang  und  1  Vs'' 
hoch;  der  Kopf  nur  %"  lang  und  %"  hoch;  der  Mund  klein  und  tahn* 


lof?,  das  Auge  grots;  V«rdcck^l  brtil,  BwM  «od  Giii«rd«ckcl  kWtii« 
Die  Baucb-CoDlour  ist  scbwack  gf wölbt,  in  der  Mille  Cut  geiadt.    Die 
Ruckeo-Lioie  bildet  eioto   stttnipf-eiaepriogeadea  Wiakei  swiecbeo  Repf 
and  dem  beben  Höeker  mit  der  l.  Floeee  ,  binler  welcher  nocb  e»  klei* 
nerer  bei  der  binteren  Floate  erscbeiot    Die  erate  aftblt  9—7  StraUei, 
wovon  der  4.  am  llngaten  ist.     Die  sweito  bat  deren  weoigstena  10,  die 
mit  dem  6.  ihre  groaate  Länge  erreichen.    Die  vorderen  Strahlen  beider 
Floaaen  aind  apitser  und  mit  giftnaendrr  Gnonine  wie   die  Schnppea  ht- 
deckt;  die  folgenden  sind  aeitlich  abgeplattet,  ebenfalU  mit  Gsinoine aber* 
mgen,  aber  bei  gcnanerer  Betracbtnng  doch  gegliedert   nnd  wahrscbria- 
lich  verftatelt.    Von  der  After-FJoaM  iat  nnr  die  fiaaia  übrig  mit  SStrik- 
len,  der  3.  Rficken-Fioaae  ftbnlieb,  doch  dam  Sebwans  «aber.  Die  Sehwaos* 
Floaae  iat  kurz  sweilappig,  der  obere  Lappen  ana  IS,  der  «ntere  ana  ll 
Strahlen,  der  Zwiaobenranm  mit  6—6  acbwacben  Strahlen  anagefnlit,  alle 
gegliedert  nnd  ftatig.    Die  erateo   aoheinen  auf  Fortafttsen  ana  der  Obcr- 
aeite  der  Wirbela&ule  an  aitsen.    Die  Schoppen  reichen  etwaa  aber  die 
Scbwana-Floaae  bin ,  die  in  der  aeitlichen  Mitte  dea  oberen  Lapp^s  aa 
weiteaten.    Die  Schoppen- Hülle  iat  aaaaerordentlicb  atarfc;  die  Scfaappea 
dick  und  groaa  nnd  weit  übereinander  liegend,   hoch  aecbaaeitig  (doppfil 
ao  hoch  ala  lang),  nur  auf  dem  Schwanz  kleiner  und  Rauten- form  ig:  die 
Oberfläche  uneben;   die  Aneinander lenknng  acheint  ^wie  ^ei  Aapidorhfa- 
chua)  durch  eine  breite  Zentral-  (nicht  Marginal-)  Rippe  bewirkt  an  wer- 
den.   Die  Schuppen  bilden  14  Reihen  in  die  Länge  und  34  Reiben  kia. 
tereinander.    Die  Poren  der  Seiten-Linie  gehen  mit  acbwacber  Biegvog; 
vom  oberen  Kiemendeckel- Rand  bia  zur  Mitte  dea  Schwaiizea.   £a  iat  eine 
Lepidoiden-Sippe ,  wobi  noch  am  nächaten  bei  Eurfuotua  stehend. 

IL  Zwei  neue  Lepidotua-Arten  von  Deeemn  (S.  371—373, 
Tf.  12).  Ea  aind  L.  longicepa  E.  371,  Fg.  1,  nnd  L.  brevicepa  £., 
372,  Fg.  2,  beide  in  einem  ähnlichen  bituminöaen  Schiefer  liegend,  wie 
der  achon  früher  beacbri ebene  L.  Deccanenaia  E. ,  der  aber  veracbied^a 
acheint  von  dem  thouigen  Kalk-Qeatein  mit  Tetragonolepia  Eger- 
toni  StnE9  (Aechmodna  Egertoni  E.)»  nnd  mit  Realen  einer  graaaen  Le- 
pidotua-Art. 

lU.  Foaaile  Fi a che  in  Koiah  (S.  374).  Ea  aind  Lepidotn»,  Aeeii- 
modua,  auch  Koprolithen. 

IV.  Ichtbyolithen  aua  dem  Nnmmuliten-Kalke  der  BO' 
kaüum-Berge  bei  Cairo  (S.  374-378,  Tf.  13).  Aua  kleinen  Träm- 
mern  mehrer  Exemplare  lieaa  aicb  ein  Fisch  erkennen,  der  wahrscbeiulich 
zn  den  Scianoiden  gehört,  in  Form  und  FIosMcn  mit  Pristipoma  verwaodt 
iat,  im  Knochen-Bau  nnd  Kiemen-Deckel  aber  mehr  auf  Perca  berans- 
kommt;  dagegen  in  den  Zähnen  von  beiden  abweicht  dnd  aich  den  Spt- 
roiden  nähert.  Der  Vf.  fragt,  ob  nicht  der  Fiach  etwa  derarlbe  ley,  wie 
Perca  Lorenti  Mra.  aua  der  nämlichen  Gegend  und  Formation? 


803 

de.  1f. HtTCif€OGK :  Pahrlen  and  andere  thieritetie  Eindrficke 
in  Allnvial-Tbon  (Sillim.  Joum.  ISSS,  ^,  Xly  891-396).  An  dem 
östlichen  Ufer  des  OonneeHemi  tfidlieb  von  HaHetfCenfre  nnd  etwas  n8rdlich 
von  Skefmr^M  UUmi  Wt^X  unter  einer  20'  michtiKen  Lag^  Altuvial-Sandes 
rin  Tbon,  Welcher  stellenweise  vom  Sande  entblosst  worden  ist,  voll 
Tboo-Steinen  von  merkwordig^en  Formen.  In  uurege Imftssigen  Vertiefungen 
srtner  Oberfläche  befinden  sieh  Scbiamm-Ansammlungen  durch  Regien  za- 
sammenfl;ef3hrt,  nnd  darsof  sind  die  Eindrucke  von  14  vemchiedcnen 
Thieren,  von  Menschen,  4  V5fceln,  *S  VierfSssera , .  1  Balracbier,  von 
Schnecken  und  Würmern  und  noch  einif^e  sweifeihtfte.  Der  Eindruck  von 
rioem  Knabe n-Fusse ist  einer  der  interessantesten,  mit  zweien  einer  KrShe 
(oder  einem  andern  Vogel)  zusammen  auf  einer  Fläche,  auf  welcher  schon 
vorher  Regen-Tropfen  [?]  einiceschlagen ,  deren  Spuren  hiedurch  nicht  ganz 
verwischt  waren.  Alle  Streifen  nnd  Linien  der  Knaben-Fusssohle  sind 
noch  zu  ei kennen  wie  die  Phalangen- Ballen  und  Warzen  des  KrSben- 
Fiisses;  an  jenem  sind  die  Linien  feiner,  meist  parallel  zn  einander  und 
qoeer,  an  letztem  die  Wfirxcben  unregelmissig  zerstreut.  Diese  Fährten 
«iod  übrigens  gew5bnlieh  schwieriger  auf  ihre  Arten  zurdckznfiibren  als 
die  ia  der  Trias*.  Die  genannten  Vogel-PShrten  rdbren  von  Tringa  mi* 
Dota  her,  sind  vierzebig  nnd  fast  1"  long,  mitunter  zu  mehre  Ellen  langen 
Reihen  aneinander  nereihet.  Von  den  zwei  Arten  Säogethier-Fihrten  ist 
Dor  die  von  einem  Hunde  bestimmbar;  auf  den  ersten  Blick  scheint  nur 
ein  rethtei'  nnd  ein  linker  Fuss  abgedruckt,  aber  bei  niherer  Betrachtung 
ist  jede  Fihrte  doppelt,  aus  einer  vorderen  und  einer  hinteren  zusammen« 
gesetzt;  die  Wärzchen  sind  denen  in  der  Krähen-Fährte  ähnlich,  auch 
Haare  in  einigen  Fällen  kenntlich.  An  einer  andern  Stelle  sind  zwei 
lange  Reihen  Vogel- Fährten,  vielleicht  auch  von  Tringa  minuta.  Bei  den 
Froseb- Fährten  sind  zwei  grössere  von  Hinterffissen  mit  einem  Eindrucke 
zwischen  ihnen,  wohl  vom  Körper.  Zuweilen  waren  die  Fährten  von 
einer  dfinnen  Sehlamm-Lage  überdeckt  worden,  welche  dann  Relief-Ab- 
drucke g;ibt.  Eine  andre  Klasse  von  Eindrucken  bildet  on regelmässige 
Linien ;  sie  mögen  von  U  n  i  o  und  P  a  I  n  d  i  n  a  berrfibren.  Die  der  A  n  n  e  !• 
liden  bilden  eine  zussmmenbängende  gefranste  Spur,  sind  längs  der  Mitte 
flach  und  längs  den  Rändern  erhöhet  und  wenigstens  in  3  Arten  unter- 
scbeidbar.  Der  Vf.  hat  alle  daguerrotypirt.  Regentropfen- Eindrücke  und 
Lufl-Bläseben  sind  in  Menge  vorhanden. 

Der  Vf.  vergleicht  nun  die  Entstebungs- Weise  nnd  die  Form  dieser 
Fährten  mit  denen  in  den  Trias- Bildungen  des  Cimneelieut-Thalet:  Fährten- 
Form  und  Gang- Art  des  Hundes  haben  einige  Ähnlichkeit  mit  denen  von 


•  A.  D.  RooEst  mochte  4en  Sandstein  de«  Comneetleut-Thalu  lieber  zor  Jörn-  als  mr 
Triss-Fonnation  reehnen ;  und  de»  VVu,  Bmder  Eaw.  Hitchoock  bat  In  dieser  ForniatiMi 
kfinlleh  sebon  Exenplare  von  ClathroptOTls  entdeckt,  einer  Farn-Sippe,  die  in  Eurof 
■nsschlieestich  de«  LIns-Sand steine  angehOrt;  gleichwohl  will  der  Vf.  die  Beneananf  Trias 
vorerst  noch  beibehalten ,  da  die  von  seinem  Vater  untemommeDea  Messnngea  zeigen ,  dass 
die  M&ehtigkelt  des  Sandsteines  In  diesem  Thale  4mal  grösser,  als  die  der  Trias  oder  des 
Lies  In  Kwopti  [7]  ist,  mithin  mehre  Formationen  dort  Aber  einander  liegen  mSgen. 


80d 

A«isopiisD«wey«Biis,  doch  iai  der  Vordtrf«««  det  Mitea  vi«l  tlc»cr 
alt  der  hintere.  Zwar  «iod  arme  Pfibrte«,  atatt  gleiehweil  aamaaBier, 
paarweiae  beiaaianty,  }e  eio  grosaer  nod  «in  Ueiner,  welcher  UntarMhU 
Jedoch  bei  yierfäaaern  nur  von  der  lan^ saneren  oder  raacheren  fiewegai^ 
herrohit;  je  achneller  daa  Tbier  gebt,  deato  nihar  koamt  dar  HiaierfMi 
an  den  Vorderfaaa. 

Die Froach-Fährte entaprichl  g^ana  wohl  denen  deaAnonaepaa icaa* 
bna.  Hnatar-Stacke  in  der  Samnlnng  dea  ^mfteral-GellesioaBta  aeigen,  da« 
dieae  letaten  von  einem  groaaan  Batraehier  in  aitsonder  Haltung  berrihrca, 
Ihnlieh  denen  im  Thona. 

Die  Weichthier-Spnren  dea  Thoaea  erlintern  daa  alte  Harpyatesean 
Harabi  nnd  H.minianm  ao»  daaa  kein  Untaraehied  im  Charakter  hciicr 
an  entdecken  iat 

Die  Annelliden-Sporan  acbeinen  von  denen  anf  ftiteren  Oeateinen,  wie 
E.  B.  der  Cünlmi-Grappe  iPmUsmU.  IVam-York  fi,  SO,  31,  figg.  13,  14), 
nicht  weiter  abanweicheo,  ala  eine  veracbiedene  Grdaae  der  Tbiere  aad 
ZnAlliglieiten  der  Erhaltung  bedingen. 

Dia  £indrdcf^a  von  Regen-Tropfen  können  nur  dentlich  aeyn,  wena 
aie  einaeln  fallen;  aie  aind  natürlich  auch  der  Stirke  nach  verachiedca; 
bei  atarkem  Winde  fallend  denten  aie  die  Wind-Richtung  an.  Die  im  Tfaeae 
nnd  die  anf  alten  Oeateinen  weichen  niehl  weaentlich  ^,  obwohl  die  ertftee, 
bei  ach  wachem  Winde  gebildet  deaeen  Richtung  nicht  ao  deotlkb  am- 
drfickeu,  ala  die  im  Ftnal  ilaporl  Goal.  Mmwuck,  p.  ftOl  beachriebeaca. 

Zuweilen  fiodet  man  auch  Luft^Blftachen  wie  Regen-Tropfen  ober  die 
Oberflftcbe  dea  Tbanea  leratreut,  welche  anfanga  denaelben  anachwellca 
machen,  aber  beim  Auatrocfcnen  entweicht  die  Luft,  die  Anaebwellangca 
fallen  sueammen  und  können  seibat  unter  die  Oberlllcbe  einainken;  diese 
Luft-BIfischen  mögen  von  Gasen  herrühren ,  die  aich  durch  ZeraeUoag 
vegetabilischer  Materie  im  Thone  entwickeilen. 

Endlich  aeigen  aich  Wellen-Spuren  auf  dem  Thon,  in  Form  und  Grasm 
einander  gleich. 

Grosse  Fl&chen  dea  Tbonea  erachienen  auweilen  gekratzt,  wie  die 
Fela-Flächen  durch  Drift  und  daher  wahracheinlich  auch  durch  eine  aba- 
liehe  Uraache,  nftmlich  durch  den  Eisgang  des  aua  seinen  Ufern  getre- 
tenen Stromes ;  die  Streifen  sind  meist  parallel  und  nur  dureh  einige  andere 
unter  acbwacben  Winkeln  gekreutzt 

Auch  Ausffillungen  der  durch  Austrocknung  dea  Thoaea  entstandeaea 
Riase  kommen  vor. 

Wfthrend  dreier  Jahre  hat  der  Vf.  keinea  von  den  Tbierrn  auf  der 
Tbon-Schicht  gesehen,  welche  diese  doch  so  häufigen  Fahrten  gebildet 
haben ;  und  da  dieae  Stelle  früher  ein  gemeinaamer  Futter -Platz  fir 
vielerlei  Tbiere  gewesen,  so  erklärt  sich  auch  noch  weiter,  warum  die 
Reste  eines  Thieres,  welches  daselbst  stirbt,  nicht  wohl  der  Vemicblaa; 
durch  andere  entgehen  und  nicht  wohl  als  fossile  Oberbleibael  in  die  eat- 
etehenden  Geateina- Schichten  aufgenommen  werden  können. 


E.  ▼.  EieawALv t  4i«  Orftawaekea«8tbleb4«ii  tob  Lisf^  «ad 
Biih-LMnd  (BniM.  SöcNaturai.  üfM».  18S4,  XXVH,  i,  3-lU,  1. 1,  t). 
Der  Vf.  bmroft  sieb  aof  die  von  ibm  tcboo  mehrfach  gelieferte  Beacbreibmig 
der  Gebirgs*Scbicbteii  tod  LUf»  ood  B»§ih'L0mdj  die  er  hier  noebmals  in 
ein  Bild  satammeDfaaiity  indem  er  die  Schichten  der  Reihe  nach  dvrcb- 
l^ebt :  Blauer  Thon  und  Obolen-Sandstein ;  Chloritiecbe  Granwacka  voo 
JUmI;  Brand-Schiefer:  Dichter  Kalkatein  Fon  W€smUer0\  Dolomit-Kalk 
vea  Barkkülm^  Pentameren^Kalk ;  Obrer  Sandatein  von  St.  Ammern*^  lUeaa- 
lig;er  Kalkstein ;  Alter  rotber  Sandstein ;  Dolomit*Kalk ;  Pentameren^Kalk 
▼oaKal<Ml«ilr;  Dolomit-Kalk  von  Jirai7««M  und  Kitmm-^  Cjclokriniten-Kalk 
von  ihmmims;  Hemikosmiten-Kalk ;  Penfameren-Kalk  im  NW.  von  jeeOland; 

—  Lehm  und  nene  Bildungen  (vgl  8.  853).  —  Insel  deW:  Korallen-Kalk; 
Dichter  Earsrplerea-Kslksteio ;  Poröser  Dolomit-Kalk ;  Ddneu-Kette ;  dicht 
spithifcer  Kalkstein;  Erd-Fille  nnd  Erd-Löcher  n.  s.  uf.  Eine  vergleichende 
Zaianunenstellong  dieser  Schichten  mit  anderwirtigcn  Schichten-Folgen 
wird  vermisst. 

Daran  reihen  aich  paläontologische  Bemerknogcn,  Erllnternngen  über 
schon  länger  bekannle  FossiUReste  nnd  Beachreibnng  neuer  Arten ,  lejder 
nur  geringentheils  mit  Abbildungen,  ohne  welche,^  so  lange  die  neuen 
Arten  noch  immer  Hundert-weise  wöchentlich  dargeboten  werden,  Bescbrei- 
bttogen  nur  wenig  ausreichen  können.  Indessen  wollen  wir  eine  Über- 
sicht davon  geben. 

S.Tf.Fg.  S.Tf.Ff. 

DIplutraea  n,  g.  (nflehtt  Pftra-  Pentamerns  £■tLon^s  « 91   .     . 

■iniea) 83  .     .       Llpgnla  pniilla  n 94  2    II 

-'  «Miiaew  t». M..       —  nana  si.      .    .    < 94  2   U 

—  difliMu  n 84  .     .      Patella  mitnola  » 94  .     . 

Aitraca  reUenlnn  n. 84  .     .       Plearotomarla  plielfera  n.    .    .    .    95  .     . 

Mebollpora  ovulom  n 85  .     .       Natica  nodosa  m 95  . 

Laeerfpon  n.g 85  .     .      Murcbttonla  exillt  n 95  .     . 

—  crlbroaa  n 86  .     .       ~  tnrricnla  n 96  .     . 

Coenitet  laclaiatna  n 86  •     .       Pbrag BO€«raa  eomprtsanni  ti.  .    .    97  •     . 

Heteropora  craasa  La» 86  .     .       OrthocerJ«s  tcn6e  n 97  2    13 

Vlnenlarla  oMgaatoDM  n,     ...    87  .     .       Cyprldlaa  oiinata  n 99  1     6 

—  nodoUta  n 87  .     .       -  Batthiea  Hia.       99  2  7,8 

Fcaestalla  exilia  » 88  .     .       Bnryptarns  reslpaa  Harl.    .    .    -{.qq  |  ].g 

—  striolato  n 88  .     .  i.  tefrugomophthfiUmu  Fiaeu.  i 

GorgoBia  fnrcata  n, 89  .     .       Pterygotus  Angllciu  Aa.      ...  105  .     . 

Platycrluna  inaalarU  m.      .    .    .    89  .     .       Bnnodei  Innnla  n 107  2  24 

—  •tellalaa  n 89  .     .      Tbyektes  ▼erratoans  n 108  2     1 

PalacocMnrIaYasIliaii 90  2   14     Spkafodna  oUiqnna  n.     .    .    .    .110  2  9-10 

Scrpnla  oiinita  n 91  .     . 

Yen  den  neuen  Oeschiechtern  haben  wir  heraussuheben : 
Diplastraea  £.  83.  Poivpcn-Stock  knollig,  mit  kurzen  Asten,  mit 
der  Gmndfliche  aufsitsend ;  Zellen  dicht  gedringt ,  fein ,  rund ,  mitten 
vertieft  und  am  Rande  aufgeworfen,  der  aus  kurxen  einfachen  strahligen 
Blattchen  besteht,  die  mit  denen  der  Nachbar-Zellen  zu^ammenfliessen 
nnd  sie  sum  Theil  abgrensen.  Gleicht  Paraatraea  am  meisten.  Zwei  Arten 
bei  W§9miUrg. 

Lsceripora  E.  85.     Ein    dichter   Stengel* artiger   Korallen*Stock, 
Jahrgang  1856.  55 


dMten  Oberttche  dicht  fpcdrlnirtey  «efcig  g«tappt«  P»lypta-&H«i  xci|t, 
dereo  Rinder  onter  «iaasder  ▼«HlieaMii  «nd  Mrfirea  ZMtm  gtatutMi 
•ind ;  et  fehlen  deher  die  ZwiecbenrioaM  iwlscben  diceea ;  du  bsere  iä 
feinlficherig*.    Bei  a^Umdehem. 

Paleeoeidaris  exilie  ist  fast  nikroakopkcb  md  geh«fft  schwcriirh 
in  die  genannte  Oeachleebt. 

Earypterns  remipea,  hinfig  in  den  diebten  Kalken  von  Haaiil- 
Mffe  aar  Owi  (wie  in  ITafffnierefnnd,  Omiim  und  iVSinimrir),  ist  vea  K. 
tetragonopbtbalmaa  Pkacn.  nicht  verschieden,  indem  weder  d#r  «ne  aecft 
der  atkdere  viereckige  Augen  bat.  Der  Vf.  bat  die  ganse  Figur  wieder 
bertnalellen  geatrebt,  abgebildet  nnd  beschreibt  aie  demgemias*  Die  Ober- 
hast  (Kruste)  feiner  als  daa  feinst»  Post-Papier,  mit  regeiaassig  gcstdlifi 
Schuppen- ähnlichen  Erböhnngen.  Der  von  Umriaa  fast  lang*bimfinrig«, 
vorn  jedoch  noch  fast  rechtwinkelig  abgestumpfHc  Körper  besteht  ans  Kepf, 
19  Rumpf*  und  Bauch-Gliedern,  die  allmlhlicb  in  einander  fibergehfa« 
und  langem  dreisrhneidigem  Schwans  [wie  bei  Limnins].  XoptSckiM 
vorn  sugenindet,  hinten  etwas  ausgeschnitten,  ringsum  etwas  gerindet, 
tV)"  breit,  1'^'^'  lang,  mit  swei  vor  der  Mitte  um  t"'  ana  einander 
stehenden  Halbmond-förmig  gewSlbten  Augen  von  3'^'  Linge  «nd  %*"  Breile. 
Keine  Spur  von  Tunkt- Augen  und  Pfihlem.  Die  Cnterseito  des  K^ftn 
an  limultts  erinnernd,  mit  einer  unförmigen  Unterlippe,  vor  welcher  der 
Iftngsgericbtete  Mund  s wischen  den  Hacken  der  Ffiase  liegt;  vor  nnd  dbcr 
welchen  sich  die  dreieckige  Oberlippe  als  Fortselaung  des  Kopf-Raadm 
selbst  leigt.  Der  Fnss-Paare  scheinen  S  an  seyn;  suvorderat  nimlidb 
scheinen  jederseits  S  sehr  kurse,  vielleicht  Fnkler-arlige  Fdaao  an  Ueges; 
darauf  folgen  beiderseits  des  Hund-Spaltes  2  den  Schild  weit  ibnrragesde 
POsse  aus  je  6-6  Gliedern,  von  welchen  das  leiste  fcdrser  nnd  sehmiier 
als  daa  vorletxte  ist  und  wie  bei  Cyclops  und  Daphnie  mit  einem  Bfimbel 
Haare  au  endigen  acheint  Der  fOnfte  l?]  Fnas  Jederseits  ist  dsr  srkea 
bekannte  lange  5— egiiederige  Roder-Fass,  dessen  1.  nnd  3^  Glied  •■ 
kleinsten,  das  4.  etwas  kleiner  sls  das  1.,  das  5.  gans  flache  Glied  iq- 
weilen  grösser  ist  als  alle  dbrigen  nnssmn»engenommen ,  in  der  Mitte 
eingekerbt  nnd  am  Ende  wie  mit  S  Finger-Spitsen  versehen  eraehsiat 
Diess  Alles  gliche  so  siemlich  der  Bildung  bei  Cyclops,  der  fedoch  asr 
1  Auge  hat,  bei  Branchipue  und  bei  Limulua.  Hinter  dem  Kopf-SckÜd 
folgen  6  groaae  eret  breiter  uad  dann  aebmller  werdende  Bmal--  und  f 
allmöbtich  schmller  nnd  linger  werdende  Bauch  -  Schilder.  tVur  sa 
ersten  Brust-Ringel  ist  snweilen  noch  ein  Fuss-Psar  aremlich  deutücb  ti 
sebeo ,  das  aber  oft  auch  fehlt,  daher  der  Mangel  einen  aolcben  an  des 
folgenden  Ringein  nicht  als  Beweis  ihres  Mangele  im  Leben  gelten  kaa% 
Die  Oberaeite  der  Bnist*Glieder  bat  beideraeits  meiat  5—«  Lingn-Streifea. 
Die  Ecken  der  Seiten-Ränder  mit  dem  Hinter-Rande  der  Glieder  bilden 
kurse  rdckwibis  gekehrte  Spitsen.  Daa  End-GKed  (6.  Bancb-GKed)  iit 
Sige-randig,  im  1.  Drittel  länglich  und  mit  S  Ihnlichen  Spitsen,  wäbrmd 
die  Mitte  seines  Hinterrandea  in  einen  doppelt  ao  langen  geraden  Stscbd 
fbrtaetat,  der  V»  Körper-Länge  miaat. 


W7 

Ptery  g^QlasA  nr^  j«"«  A6.,S.  105,  IbM  tkh  nit  d«tt  f»rig«tt  nsade« 
sw«i  felfreoden  sQMnvcn;  die  Hast  iai  «ot  Scbappeo  soMmwieogeaetsI 
wie  M  Bwrypternt.  Der  Tf«  bildet  eioen  eiDsdoeB  Ringel  ab  BDd  be* 
echreibt  ihn,  na  eine  nene  DcDtang  ko  vereaeb^n* 

finaodet  IodhUE.  107,  ts,  f.  S— 4:  Ein  einselner  preblemaHechtr 
Körper  von  feit  recbteckiger  Form  nnd  etwa  %"  Breite,  der  fait  eben  ao 
wohl  der  Kopf-SeUld  eines  FSsehes,  de«  Henotbens  Flemingi  Ao.,  al« 
der  eine«  Braebynrea  eeyn  Icdmite,  wae  sd  entscbeiden  der  Vf.  aelbet  bis 
feCst  i|eeb  niebt  in  der  Lag;e  ist. 

Tbyestes  verraeoslis  E.  108,  t.3,  f.  1:  Hat  das  Aasseben  eines 
kietnen  (im  Gänsen  wohl  niebt  Ober  3'^  lang  gewesenen)  FIscbes  ans  der 
FasBiKe  der  Cepbalaspiden,  die  bis  Jetst  in  Jlnssinnd  noch  nicht  vorge- 
konamen  sind,  und  xeigt  jederseits  15^20  kleine  Zibne  im  Rande  des 
Oberkiefers,  die  man  bis  jetst  ancb  an  Jener  Famiii^  noch  nicht  gefunden 
bntte.  Der  Kopf  [nicht  1"  lang  nnd  V4''^ breit?]  ist  vorn  lang  zngerondet, 
gans  nil  Wirzeben  besetst,  wovon  die  grösseren  jederseits  3  L&ngs-Reibrn 
bilden  und  viele  kleine  dicht  gedrftngte  swisehen  sieb  bsben.  Angen  nicht 
SU  finden.  Die  Oberkiefer  beiderseits  in  eine  seitliche  Ausbreitung  er- 
weitert wie  in  Cephalaspis,  welche  jedoch  gans  deutliche  Zibne  aufnimmt, 
wie  nie  auch  im  ganzen  Oberkiefer  selbst  stehen.  Die  Krone  der  Zibn- 
chen  ist  glatt,  Iftngiich  viereckig,  fast  von  gleicher  Grosse  wie  die  Wurzel, 
in  welcher  eine  Menge  kleiner  Kalk-Rdhreben  bemeri^t  wird,  die  sie  von 
allea  Seiten  durchsetzen)  da  wo  die  Krone  auf  der  Wurzel  sitzt,  sind  die 
Uhae  wie  Iftngsgefaltet ,  so  dass  deren  Bau  an  Squaliden  erinnert  Hinter 
dem  warzigen  Kopf  fingt  der  gepanzerte  Körper  an ;  die  ersten  Schilder 
sind  vollständig,  gross  nnd  ganz  wie  an  Cephalaspis|  etwa  •  sind  gut 
erhalten  und  mit  feinen  Wdrzchen  bedeckt;  hinter  ihnen  folgen  eben  so 
vielo.Abdricke  etwaa  kleinerer  Schildchen,  und  noch  weiter  hinten  werden 
noch  fernere  Sparen  bemerkbar. 


Fa.GoLDBifnBio:  Flora  Saraepontana  fossilis;  die  Pflanzen- 
Versteinerungen  des  Steinkohlen-Gebirgs  von  S«ar^rAcAa» 
(L  Heft  SS.  t— 38,  Tun.  A,  B,  l-IV.  in  fol.  1866).  Der  Vf.  gedenkt  in 
dieser  Schrift  die  Ergebnisse  SOjähriger  Forschungen  über  die  Flora  der 
Sn«rlrji^itener Steinkohlen-Formation  zu  veröffentlichen,  welche  ihm  manche 
neue  Art  nnd  von  manchen  Sippen  die  bisher  noch  unbekannten  oder 
zweifelhaften  Fruktifikationen  in  wohlerhaltenem  Zustande  geliefert,  wie 
auch  die  Überzeugung  gewährt  hat,  dass  keine  andre  Lokalität  so  reich 
an  wohl-erbaltenen  fossilen  Pflanzen-Spezies  [der  Steinkohlen-Formation  ?] 
seye.  Das  Werk  zerfallt  in  6  Abtbeilungen ,  und  jede  Abtbeilung  soll  eine 
in  sich  abgeschlossene  Arbeit  Aber  eine  der  fossilen  Pflanzen- Gruppen 
bringen.  Die  erste  enthält  die  Lykopodeen,  Lepidodendreen  nnd  Sigilla- 
rieen,  die  fünf  folgenden  sollen  die  Eqaisetaceen ,  Asterophylliteen ,  Cyca- 
den,  Koniferen,  Filieeen,  Pilze  o.  s.  w.  enthalten. 

Der  Inhält  des  Heftes  ist  I.  eine  allgemeine  Betrachtung  und  Charafc» 

55* 


B98 


fertstik  tier  Selagines  Erdl.  fib«rlMiopt  ond  d«r  Lykopodfae^ eii  im. 
Iiesondere,  mit  Aoftthinng^,  Bencbreibang  and  Abbfidopy  der  S€mr$i'9eknuf 
Arten  aod  blosser  AafsShlani;  derjenigen ,  ober  welcbr  nichts  Ifenes  bn- 
zufügen  ist;  ebenso  werden  B.  Selagineen  behandelt;  die  Tafeln  A  vnd  B 
sind  der  ErlXnlernng  des  Banes  lebender  und  fosailer  Ponnen,  diefibrifea 
der  Abbildung  fossiler  Arten  gewidmet  und  die  ganxe  Bebandhing  ml 
grosser  Sorgfalt  geleitet  und  an  neuen  Beobachtungen  reich. 

SELAOINBS  IiiVb. 
A.LycopodiaceaeD8C.,S.4,Tf;A .      ..  ^  ».Tf.  Pg. 


a.  Lyeopodeae  S.  9. 


11  1 

11  1 

11  1 

12    1 

12    1 

12   2 

13    . 

, 

Lyeopoditet  Gs. 
(PananthltM)  dentfeulätns  n.    . 

—  elMifmtiu  si 

(Lapidotltefl)  prlnsttTUi  n.     .    . 

—  leptoatachya  h • 

—  maerophyllaa  » 

'~  taziaus  «. 

PatlotlteslItiiaBtlirMlsn.    . 

b.  Lepidodendreae  S.  13. 
Lepidodeodro»      .... 

(ALQlxAhlaBg  Mbon  bekasnter 
Arteo  8—26  •) 

JCnorriaOs 

•  Inibrieata  LH 

171odeBdroaRBoDB(5Arten**)18   . 

—  flexuosnoi 18   2 

MegaphytanArtit  .    ...    18  2 
— >  gf gaBteoni  11 19   . 

—  approxifflatnm  LH. 
^  dtetana  LH. 

—  najtts  Sri. 
CyeloeladlaGa.      ....    19   . 

—  oniata  n, 20  3 

Halouia  LH 20   . 

—  dlchotoma 20   3 


S.Tf.  Fg. 


U 


17  2 

18  . 


12 


Halouia  tnberculata  Baos. 

—  regulär!«  LH. 
LepIdophloyoa.Sr»»  .    .    .  20  .    . 

—  lepidophyiUfUi««  ».     ...  2t  3  U 

—  laifcinnm  Sra 22  S  U 

Lomatophloy  OS  CoaDA  .    .  22  .    . 

—  macrolepldotam  n 22  .     . 

—  oboYatnaii 22  .    . 

^ eraMlcaalo CoB»A    ....  28/.    . 

B.  Selagineae. 

laoeteo 23  A.  8 

a.  Sigillarieae  .    .   .   «   .  2«  .    . 
S  i  g  n  I  a  r  i  a  Baas.    Gestalt- 

Verhältnisse 2S  4  t-J 

—  AnbähloBg  TOB  Art  47-102 1> 
davon  ansfOltf  UeberbeaehrlebM : 

—  geminata  m. 27  •    . 

—  coarctata  u 28  .    . 

—  UBdalataii 28  .    . 

—  acBmlaata  n 29  .    . 

•~  aeerosifolia  u, 10  .    . 

Stlgmaria  Bbsh 30  B.  SS-JD 

—  ficoldes  Baan. 

—  nnatatbra  Cobda. 

DIplOZytOB  COBBA. 

—  4|».  Cobda 82  .    . 

104  Arten  im  Oanaen. 


*  LepIdodendroB  diehotomuip  Stb.,  L.  MannebachenseSTB.;  —  (Sagenaria)  L.aealettaa 
8tb.,  L.  rngoauni  Bas«.;  L.  crenattim  Stb.;  L.  oboTAtnni  Stb.;  L.  eaudatnai  Cifi.;  L. 
erenatnin  Oflr. ;  L.  Veltbeimiannm  Stb.  ;  L.  rlmoRun  Stb.  ;  —  (Aspidaria)  L.  StetabeckiaaiB 
GO».;  L.  Charpenlieri  GOp.;  —  (Zwelfelbaft)  L.  nadnlatttm  Stb.;  L.  coBiaeaa  Sn.;  L 
imbrieatnm  Stb.;  L.  quadrangnlare  Uaa. ;  —  (Bergeria  Stb.)  L.  margiaatnai  Ob.,  L 
rhombicam  Ga.,  L.  qnadratum  Gb. 

**  Ulodendron  mi^as  LH.;  0.  LIndleyannm  Stb.,  U.  mlnos  LH.,  U.  pnaetataBi  Stim 
U.  «Iliptream  Stb. 

t  Ausser  den  oben  genannten  noeb:  Sigillarla  ▼•aoaa,  S.  ilinaBboidea,  S.  lopidedci- 
drlfolia  Bao.f.,  S.  Icbthyolepls  Cobda  ,  S.striaU,  S.  nblii|aB,  S.  Menardi,  SBrafdi,8. 
Defrancei,  S.  omata,  S.  minima,  S.  tesRellata,  S.  elegans,  S.  Doomaisl,  S.  BroehaBti,5. 
alveolarla ,  S.  KnorrI ,  S.  elilptica,  S.  pyrlformls ,  S.  notaU,  S.  mammlliaris ,  S.  paebyderBi, 
8.  Vtschnelderl ,  S.  Graeserl ,  S.  senlellata ,  S.  snbrotnnda ,  S.  SilllBianl ,  S.  graellls,  S.  Caa- 
doliel ,  S.  orbleniaris,  S.  Cortei ,  S.reBlfoimls,  S.  SchlotlieiBiana,  S.  laavigata,  8.  Palierius 
Ba«H.,  S.  rbltidolepis  Corsa,  S,  elongata,  S.  intermedia,  S.  Dentscbiana,  S.rqpsa,  & 
canaliculata  Bbob.  ;  S.  alteraaBS ,  S.  catenulata  LH  ,  8.  diploderma  Cobba  ,  S.  alerostiga« 
BaoB.,  S.  paehyderroa  Bbott.  «p.,  S.  eyclostfgma  Brsv.  «p.,  S.  p«s-eapreoIi  Sn.sf.,  S. 
Organum  Stb.  sp, 


.  LocKHARy:  oeoe  KnocHeB -Lageratalte  in Ir0lr«lrDept*(0iillel. 
fM.  lSSa/4t  ki  Äly  60-63).  Der  Vf.,  Direktor  dea  naturhiatoriacben 
Muaenna  io  OrietmSt  Jiat  iai  Umkreiae  dieaer  Stadt  l^erelta  13  Koochen- 
La^rstfttteii  eatdeckt  and  beacbrieben,  Jetat  bericbtet  er  von  einer  neuen, 
deren  Kaochen  aablreicber>  vollatlndiger  ond.beaaer  erbalten  aiod.  £a 
iat  eine  Sand-Grube  auf  der  Linie  der  Eiaenbabn  nach  Toifr«,  1  Kilometer 
von  Beamgmwjfi  in  der  Gemeinde  Tavers  neben  der  Landstraaae  naeb 
BlaU,  Sie  i«t  10*  tief;  der  Sand  iat  qnaraig,  ana  wagerecbten  weiaaen 
und  gelben  Wecbael-Lagern  beatebend,  mit  Adern  nnd  Nestern  grunlicb 
braanen  Tbonea.  Der  Sand  liegt  aof  dem  obern  tertiären  Sfiaawaaaer- 
Kalk  aii4  iat  wobl  aelbat  obcr-terti&r  nicht  qnartfir,  wie  L.  biaber  geglaubt 
hatte.    Die  gefundenen  Beate  aind: 

1.  Maatodou  angnatidenaCuv.':  Ein  Unterkiefer  mit  [im  Ganzen?] 
4  vollkommenen  Zähnen;  aie  aind  on>,60  lang,  jederaeita  on>,l3  dick;  die 
2  vorderen  Zähne  mit  4  apitz-sackigen  Qaeer-Hägeln  und  1  Fortaats, 
noch  Dicht  abgenutzt;  die  2  hinteren  mit  3  Qneer-Joctien  mit  abge- 
nutzten Zacken,  jeder  dieaer  Zähne  0b,i4  lang  und  0,06  breit  [?].  Dann 
2  Seiten  dca  Oberkiefers  vom  nämlichen  Thiere,  mit  je  4  ebenso  gebil- 
deten, ebenso  abgenutzten  und  ebenso  grossen  Backen-Zähnen  versehen; 
aber  auch  3  kurze  untre  (?)  Stoss-Zähne  von  0%60  auf  0™,10  Meisel- 
formig  abgeschliffen,  sind  vorhanden.  —  Mehre  einzelne  Backen-Zähne 
von  deraelben  Art.  [Beruht  die  Angabe  der  Stellung  der  4hugeligen  un- 
abgenutzten Backen-Zähne  oben  und  unten  vor  den  3bfigeligen  abgenutzten 
nicht  auf  einer  Verwechselung?;  vgl.  Jb.  1866^  369.] 

Mastodon  minutus  Cuv. :  Eine  Seite  des  Unterkiefers  mit  seinen 
Backen-Zähnen,  welche  3zackige  Queer- Joche  zeigen,  der  hintre  abge- 
nutzt, der  andre  ganz.  Die  Kinnlade  hat  omso  auf  O^OS,  die  Zähne 
0,07  auf  0,04.    Ein  ganzer  Mahl-Zahn  mit  konischen  Spitzen. 

Maatodon  ?Cordillerarnm  Cuv.:  Quadraitscbe  Backen-Zähne 
mit  3  Hngeln. 

Maatodon  ?Hnmboldti'Cuv.:  Ebenso,  etwas  kleiner. 

Maatodon  ?tapiroidea  Cu^.:  Mehre  Backen-Zähne  mit  atark  ge- 
schiedenen Zacken. 

Mehre  grosse  Stosszahn-Stucke,  an  der  Spitze  Meisel-artig  zugescbärft 
und  vor  deraelben  0,09  dick;  ein  anderea  Stuck  deutet  auf,  einen  noch 
dickeren  Zahn. 

2.  Dinotberiom:  Ein  Unterkiefer-Stuck  mit  2  Mahl-Zähnen,  der 
eine  mit  S  achneidigen  Hügeln  und  gefaltetem  Bande,  der  andere  3bfigelig.  — 
Ein  Stnck  einea  atärkeren  Unterkiefers  mit  einem  ahfigeligen  Zahne.  — 
Mehre  einzelne  untre  Backen-Zähne  von  verachiedener  Grosse.  Ebenan 
mehre  obre,  deren  Qoeer-Hfigel  längs  einer  Seite  verbunden  sind. 

3.  Rhinoceros:  Mehre  Stucke  von  Unterkiefern  von  verschiedener 
Grosse  mit  ihren  Backen-Zäbnen  aus  doppelten  Halbmonden.  JEline  Reihe 
einzelner  Unterkiefer-Zähne  von  verschiedener  Grdsae  und  Abnutzung. 
Ebenso  eine  Reibe  obrer  Backen-ZSbne,  der  kleinste  nur  V4  "o  gross  ala 
der  grösste.    Zwei  starke  obre  Schneide-Zähne  mit  ihren  Wurzeln,  einer 


87t 

Pnrcbe  aaf  der  statten  Seil«  no^  cintr  tiefen  Alniiit£aB|t  «vf  ^n* 
Ein  ODtrer  SebDetde-Zahn  att  Wuraeln. 

4.  Hippopotanut?:  Ein  Kiefer>8tfiek ,  wnran  ein  Backen*ZnbB  ndl 
Kleebla(t-f5rm](^r  AbnoUan^^a- Fliehe.   Zwei  mittle  untre  Sebneidc-Zttne. 

Mebre  einzelne  qnadratiache  Backen-Zibne  mit  4  Hattpf-Spitien ,  4eren 
Abnvtenn^^a-FUeben  Kleeblatt-f5rnit|r  aind  —  von  einer  kleineren  Art,  oder 
von  Cboeropotanua  ?  oder  Soa? 

6.  Cervna:  Ein  Riefer-Bein  mit  nllen  Backen-Zibnen ,  kleiner  nh 
vom  Heb. 

7.  Sebnlter-Blfitter,  Becken,  Oberarfne,  Oberacbenkel ,  Radien,  TilMen, 
Rippen,  Wirbel,  in  den  g^enannten  Tbieren  gehörig  nnd  wobi 

8.  '?Cania  oder  ? Anpbtcyon:  Eine  Kinnlade. 
Dann  Snaswaiser-Sebnecken,  Helieea. 


Pn.  Grbt  EoBRTon:    Britische  fonsile  Fische  (Meaunrs  o/  Uke 
Geolopeai  fifnmey  of  the  UtUied  Kingdam.  —  Fifures  umd  Deseriptiatu 
iiluMtraHtfe  of  British  Organie  Remains.  Deeade  VUL  ofPlsUes.  Lmkdm^  8. 
186S).    Leider  iet  uns  noch  immer  nicht  die  n^anze  Reihe  dieser  Dekaden 
SDgAnglicb  geworden;    die  VII.  haben   wir   i.  Jb.  1864^   500  angezeigt. 
I^>®  gegenwärtige  Dekade  bringt  (gleich  der  VI.)  eine  Reihe  fossiler  Knche 
in  seltenen  nnd  ausgezeichneten  Exemplaren,  namlicb: 
Tr.  Fg.  S.Sppl.     I 
I      11-^.   Asteraeaittlittii  pmaalMiu  Ao.«.«p.:   RAekea-Shiehtl.  Tü^ulUW^rmi. 
II     11-2.—  TemeosttB  •.  «p ^  » 

III  1  1  -3   •  •'  seoilvemieosaB  n,%p ^  i»  . 

IV  I   1-3    .   Pbollflophorus  grannUtiu  n.  «p.  .    .    ganser  Fla«h 
V      1  1-3.1.  Histlouotns  angnUris  n.  «p.     ...  ^  ^ 

VI     1  1-3 . 1 .  Aspldorhyaelms  FIseheri  ».  «p.   .    •         »  » 

VII  1-5  1-2   .   PlioIldoph«ni«HlggluiS*ocBBvsY:BrDehttflek«^ 

VII  6-8  3-4  .   —  nlüdiun.«p „        [uatrer  Ltas,  AMt^WMfe. 

Vll  9-12  4-5    .    Legnonottts  Cothamenals  n.  «p.     .    .  i»         7 

VUI     1  1-3.1.  Ftjeholeplseiirtii«  II.  «p „         i 

X       1  1-3.3.  Pycnonoti»  Ilasleus  M.  «p.    .    .    .    Fisch  ete.       Lias,  7  Anrvao  •■  Ssiar. 

Hiebet  sind  einige  neue  Sippen,  als: 

HistionOtua Egt.  ( Psm. Goniolepidoti  lepidostei heteroeerci ,  S. Gmppe 
mit  verlängertem  mehr  und  weniger  Spindei-förmigem  Körper).  Rfl.  vom 
Macken  bis  Schwanz  reichend;  Kopf  breit:  Zihne  verlängert;  Schnppen 
Säge-randig  und  wie  bei  Phoiidophorus  in  einander  gelenkt,  welcher  allen 
Sippe  diese  nene  auch  am  nächsten  siebt,  mit  welcher  wobI  ancb  einige 
langiossige  Pholidophori  (besser  als  mit  Ophiopsis,  wie  der  Vf.  Mber 
vorschlug)  vereinigt  werden  durften. 

Legnonotns  Eot.  (^^Frangen-Röckeu'* :  Farn.  €k>ni  Lepidostei  boBM>- 
cerci).    Rfl.  vom  Nacken  bis  Schwanz  reiobend;  Zähne  Keftol-förni%. 

Oxygnatfans  Egt.  (Pam.  Sauroidei  bomorerci,  I.  mit  gegäbeHc« 
Schwänze).  Körper  verlängert;  Kopf  spitz;  Kiefer  mit  vielen  kleinen 
eingekrümmten  Zähnen  und  einigen  grosseren  dazwischen;  Schuppen  dick, 


kitia,  ffcoaAotihil,  «nt  bo||^i|^  Liiifl^Paf ehe«  $  BfA.  Inm  und  lireit; 
B«IL  RTon>  Sehwil.  klein  [?].  Sie  sieht  In  Uariese  gaos  beteroeerk  •«% 
aber  tf  e  Wirbelelnle  eeheiot  mI  die  Rfitte  ihrer  Baele  ra  treffe«. 


•  J.  W.  SASjnm:  Krveter-PIhrten  In  den  Lid|>iila*Fln(re  In 
WmU9  (Geol.  Qwrlf,  1M4,  X,  S08-211,  Fg.).  Die  Sehlebt,  wetto 
man  diese  Eindrücke  nebet  Wnrm-Sporen  findet,  Ist  die  tiefste  sitnrisehe 
im  F/*etfMoy-Tfa«le  swiseben  Ff$Miinioff  und  Armtig  und  im  Tbsle  von 
Prommdoe  in  CismnrvMisiUre.  Mit  Ling^nU  Osvisi  findet  sieh  anch 
Hymeneearls  vermicaoda  S.  vor,  ein  Kraster  ans  der  Phytioivoden- 
Ordnunir,  welchen  der  Vf.  In  den  „Resort*  of  ilm  6wtiaM  af  ike  BriÜtk 
AaMoeuOUm  für  186»^  beschrieben  bat  Die  Schicht  «etbst  bat  sieb  oflvnbar 
in  sehr  seichtem  Wasser  an  der  Knste  ^bildet.  Auf  einer  1'  Isngen  Platte 
BBtersfliieidet  msn  6—6  parallele  3"— 4"  lang^  Reihen  ven  EindrAcken» 
welche  mit  ihrer  grdssten  Länge  rechtwinkelig  auf  die  Reihen-Linien  in 
grosser  ZshI  <I0— 30)  neben  einander  stehen.  Sie  sind  bis  Va''  ^^^%% 
SD  einen  Ende  Va'"  breit,  sbgestnmpft,  gegen  dss  sndere  i^llroiblich  spita 
sasisafend ,  der  Lange  nach  etwss  gebogen  und  stehen  ungeflhr  '//'  breit 
▼on  einander  entfernt  Dorb  sind  sie  io  einigen  Reihen  auch  kleiner  und 
eioselne  kommen  fiberall  daswischen  vor.  Da  Tnlobilen  weiche  Ffisse 
heben  und  die  einsige  dieser  Schicht  sustehende  Art,  der  Olenus  miemrns» 
nicht  In  der  Nfthe  vorkommt,  so  kfonen  diese  Eindrfieke  vo|i  Ihnen  nicht 
hergeleitet  werden ;  dsher  der  Vf.  sie  von  jener  Hymenoearis  ableitet  und 
saeiuMit,  das  TMer  habe  sie  hervorgebracht,  indem  es  mit  der  Ebbe  sich 
in  gsns  seichtem  Wasser  von  flacher  Knste  snrficksiehead  mit  dem 
Schwanse  schnellend  den  Boden  gestreift  habe,  weleher  sogleich  darauf 
abtrocknete  und  durch  eingewehelen  Sand  in  'den  Stand  gesetst  wurde, 
diese  Eindrficke  xn  bewahren.  [Es  ist  Jedoch  schwer  eincoseben,  wie  hie- 
dnrch  Reihen  psrallel  com  Wasser-Rand  entstehen,  wie  so  viele  Ein- 
drücke einer  Reibe  fast  gleiehe  Abslinde  behsopten,  wie  alle  gegen  das 
eise  breiteste  und  tiefste  Ende  <in  einer  Richtung)  bin  plotslich  aufhöre« 
Mllen  u.  a.  w.] 

C.  G.  Gibbbl:  Ammonites  dux  «.  9f.  aus  dem  Muschelkalk 
^QJkSehraplau  (Hall.  Zeitschr.  f.  d.  gesamrat.  Nsturwissenscb.  1869 ^  Mai, 
341-345,  Tf.  9).  Sehrmpleuf  —  Der  Ammonit  gehört  in  die  Familie  der 
Heterophyllcn  nach  der  stark  zusammengedruckten  und  eingewickelten  Form, 
dem  schmalen  gerundeten  Rocken,  den  schmalen  Lappen  mit  paarigen 
Gabeln,  den  breiten  Sätteln  oben  von  zierlich  gerundeter  Blatt-Form,  den 
ziemlich  zahlreichen  Hulfs-Lappen  und  Zacken,  scheint  mit  A.  Dontanos 
v.  Uaobr  (über  die  v.  Fuchs  in  den  Fsnstian.  Alpm  gesammelt  Fossil.  8» 
Tf.  2,  Fg.  6)  zunächst  verwandt  und  die  Heterophyllcn  neben  den  Globosen 
3a  höherer  Bedeutung  für  die  alteren  Kalke  zu  erheben. 


9n 

A«  V.  ▼•!««««■:  die  Pffiorit&ta-R«ehl«  der  TrileMften-Get- 
t«eir  Zetbttii  Pari»,  ver  CrypteoyaiQc  Emsw.  iMdmm^»  Wol»- 
flfMf  //,  SM-3fa,  8"»  <  9mU.  Aead.  8i.  Patmra^  tB§S,  ÄUi,  SM). 

Naehdeai  CrfpleDjBat  fiicmr.  18M6  steh  ele  Asepbee  cK|»eae«e  oad  IUm- 
Des  creMieeede  erwietce,  verweodete  derselbe  Yf.  deoselbeo  NsMee  «eft 
Nene  für  »ehre  versehiedene  Bniehsl#eke,  diessmal  ohne  eiae  Deieüiaa 
demit  XU  verbiedeo,  sucht  eher  dieses  Geschlecht  gegen  ältere  su  b^sup- 
tea  9  welchen  jene  Bruchstfieke  snheinf eilen  nussten.  Des  Ergebniss  ge- 
genwärtiger Untersuchung  ist  nun 

t)  Cryptcnfmus  punetetns  Eicnw.  ist  nicht  Entomostrscites 
(Encrinnrns)  punetetns  Wahlb.  (Caljrmene  pnnctete  Dalm.),  wie  enfings 
behauptet  worden,  während  in  der  Thet  euch  Eichwau)  eelbst  i^er 
ÜSSi)  eis  obersilurisches  Fossil  nicht  seinen  Cr.  punctatue,  sendcni  Cs- 
lymene  punctata  Dalm.  anfuhrt. 

1)  VoLBonTH  bat  nicht  Entomestracites  pnnctatns  Wabls.,  sendera 
Crypt  punetetns  Eicnw.  =  Cr.  Wörthi  Eicnw.  mit  Zelhoe  beHatnlas  fir 
identisch  erklart,  wie  Eicmwald  auch  selbst  jenen  letstcn  für  Zetbne  hd- 
latulus  anerkannt  hat 

3)  Crypt.  variolaris  Eicnw.  ist  ein  Liehas  und  hat  nüt  CaiyaMae 
vanelaris  Brgh.  nichts  gemein. 

4)  Crypt  WSrthii  und  Cr.  parallelns  Eicnw ald's  sind,  wie  er 
selbst  sugegeben  hat  =  Zethus  bellatulus  und  Z.  verrucosus,  wogegea 
dessen  Versilberung,  dsss  Volborth's  Zethus  vom  * PARSBn'schen  ver- 
schieden seye,  durchaus  unbegründet '  ist. 

5)  Eichwald's  neue  Sippe  Cryptonymus  hat  daher  keinen  Gehalt  mehr, 
obwohl  AnoBLin  sie  neuerlich  aufgenommen  aber  vag  deiinirt  und  sogar 
noch  mit  neuen  Arten  bereichert  hat. 


P.  V.  SBMBifow:  Fauna  des  8ehU9i9ek$%  Kohlen*Knlkes^ 
I«  Brachiopoden  (Zeitschr.  d.  deutsch,  geolog.  Oesellschaft,  ISM,  Yl, 
317-404,  Tf.  5-7).  Der  SekiuUche  Kohlen-Kalk  bildet  5  BeekcB-JurtiKc 
Einlagerungen  in  einem  Grauwacken-artigen  Sandstein  au  AUwmMßr  bei 
V^mUemhir§^  su  Htnudßrf  uod  GiäimUek-FMÜtmik^g  ^  an  EUrHerf^  bei 
Siikerherg  und  bei  RolkwaUerMdorf.  Alle  liegen  in  einem  nach  SW.  (Höi- 
men)  ge6ffneten  Flötzforihations-Busen.  Erst  seit  1898  haben  v.  Bocn 
(Goniatilen  uod  Clymenien)  und  v.  Dbchbn  die  Formation  aus  ihren  Poesü- 
Rrsten  erkannt;  Otto  in  BresUu  hat  ihre  Versteinerungen  gesammelt, 
welche  nach  seinem  Tode  nach'  Berlin  kamen  und  dem  Vf.  das  Banpt- 
Material  für  seine  Arbeit  lieferten.  Beschrieben  waren  bis  Jetst  ave  die- 
sem  Ksike  nur  29  Arten  Petrefakten,  d.  i.  kaum  der  sehnte  Theil  ihrer 
dem  Vf.  bekennten  Gesammtzahl. 

Diese  Arbeit  zerfällt  in:  (1)  eine  Synopsis  (S.  70—75)  der  SsUesseehen 
Brachiopoden-Arten  (8.  3S6— 361)  mit  kurzer  Cherakteristik  der  bereits 
beksnnten  (in  Sehieeien  19),  Erläuterung  der  wenig  bekannten,  Beadirci- 
buttg  und  Abbildung  der  neuen;  —  2)  eine  tabellarische  Übersicht  aJirr 
bis  jetzt  bekannten  (216)  Keblenkalk-Brachiopeden  und  ihrer   geographi- 


67S 


9tMeh  VerbreituDg^  <S.  36t— S09);  —  S)  ein  alpbabeHschet  TerieSeiiiiiaii 
aller  ihrer  Namen  mit  Verweisonic  Aof  die  beibehalteDeo  HaoptDamc», 
wobei  M'Cor'a  Sehrifl  mehr  ali  bisher  beHIcksicbtigt  wird  (S.  370-888)} 
—  4)  allg^emeine  Betrachtungen  fiber  dit  Vertbeilong  der  Brachiopoden  in 
der  Koblen-Pormation  (S.  388-40%);  —  ErkUrung  der  3  Tafeln  mit  30 
abgebildeten  Arten,  wovon  II  ganz  neu  aind.  —  Die  anfgestellten  fiMUt- 
«j#dkefi  Arten  aind: 


Terebratnla 

saecnln«  Sow.   < 

eloiigala  Scml.  J|r. 

faMtaeformis  Kr.  jf. 

nulciainuata  n*  . 
Spirifer 

triangolaria  Sow, 

coatato*eoaeentricns 

criapns  Bo.    .    . 

inacniptua  Phill. 

triaaleoans  Bo.  . 

Bieaogonitta  M\  sf. 

Beyrichianns  a. 

mgolatna  KoTO.^ 

trigo'nalia  Sow. . 

V,cirenlaria  PniLL. 

biaoleatoa  Sow. 

rotundatua  Mart. 

atriataa  Mrt.  sp. 

daplicoata  Pmill. 

g  laber  Mar.  ap. 

lineatn«  Mrt.  ^, 
Spirigera 

Roiaayi  Liv.  ap.    .    . 

planosnlcata  Puux.  ap. 

aqnamigera  Kon.  9f,  . 
Rhynchonella 

pognna  Mrt.  ap.    •    . 

acaminata  id,    ,    .    . 

aubdeotata  Sow.  sp.  . 

pleorodon  Pn.  ap. .     . 
Orthia 

reanpinato  Mrt.  ap.   . 

ioterlineata  Sow.    .     . 

Keyaerlingkiana  Korr. 

Lyelliana  Kon.  •    .    . 

Blichelifli  L6v.  •    •    . 


S.  Tf.  rg.  S.  Tf.  Tg, 

Ortbiaina 

327  7     5        creniatria  Ph.  sp.  •    «  341   •  . 

327  7     2         nrachnoidea  Pn.  Sp.  .  343   •  • 

328  7     4         Porllockiaiia  a.  ...  343  6  1 
328  7    3        qoadrata  Bf.  ap.    .•  344  6  2 

Stropbomena 

320  .    •         analoga  PaiLL.  ap.     •  344  .  • 
330  0    &     Chonetea 

330  .    •          concentrira  Kon.?..     .  34S  6  1 

330  .    •          papilfonacea  Pa.  9p.    •  346  5  !• 
33t   .    .          Daimaniana  Kon.  .     •  347  .  . 

331  .    •          heroiapbaerica  a.     *     .  347  5  8 
perlata  M'.  ap.  ...  348  5  4 


331 


i; 


332  . 

332  . 

33^  6 

334  . 

334  . 

335  . 
836  • 

335  . 

336  . 

337 
337 
337 

338 
338 
339 
330 


Lagoeaaiana  Koa. 


348  5  10 


»10 

(l3 

variolata  n'O.  9p,  .    •  340  •  , 

tricornia  a.    .    .    •    •  340  5  6 

Ottonia  a 350  6  5 

•  ?      Mac-Coyana  Sbm.  .    .  350  •  . 

•  Kutorgana  a.  •  •  .  351  5  II 
.  t  Koninckiana  a.  .  .  •  352  5  9 
.  f  Produeloa 

giganteua  Mart.  #p.  .  353  .  . 

•  ?      latisainua  Sow.  .    .    •  363  .  . 
.  ?      atriatna  Fiaca.  ap.      .  354  .  . 

Cora  d'O 354  .  • 

margaritateua  Ph.  sp.  354  .  . 

plictttilia  Sow.   •     .     •  355  .  . 

.  t      expanaiia  Kon    .     .    .  355  .  . 

•  t  y^rrliculatva  Mrt.  sp,  356  .  . 
.  t       Flcmingi  Sow.  .     .    .  356  .  . 

Nyatianna  Kon.?    .    •  357  .  . 

340  .     .          teaaeilatua  Kon.      .    .  357  .  • 

841  7  12         aeabrienltta  Mrt.  9p,  .  357  .  . 

341  .    •          Humboldti  D*0.  •    •    •  358  .  . 
341   .    .          puatulooua  Paiix.  •    •  358  •  • 

842  7  11         punctatua  Mrt.  9p,     .  358  .  «' 


«t4 


ProdttClM 

tobmtas  ,Sow.     • 

.     359 

granalosut  Ph«  •    • 

.     359 

«ealeatiit  Bf  at.  ^. 

.     369 

.     399 

8.  Tf.  ff.  9.  TC  ffc. 

OrbknU  cABcevIrka  Kim.  399  1  • 
RydilMllMB«  Kau.  .  391  7  7 
qii»dniU  M'.  .  •  •  391  7  8 
eiecDtric«  n,  •  «  •  391  •  . 
mttd«  Pmu.     ...    991  •   , 

Man  bat  von  vielen  Vertteinerungen  der  Kohlen- Periode  angenomnen, 
dan  aie  in  andere  Formationen  Sbergeben,  s.  Th.  ofenbar  in  Fol^  tob 
Verwecbeeinng  mehrer'  Arten  miteinander  oder  unrichtiger  Bestinmaog 
einzelner  Gebirgs-Scbichten.  Doch  von  folgenden  39  Arten  der  2I(  in 
Ganzen  achtet  sich  der  Vf.  fiberzeugt«  data  ein  aolcher  Übergang  au 
der  Kohlen-Formation  in  andere  atatttond.  «  =  ßrUamniemy  i  .=  Belpm^ 
d  =  DeuUekUmJLy  r  =1  RmstUni,  9  =  SfNiiitefi,  H  =  ilsiaric«,  8  =  AtUm, 


-lA 


.t! 


Terebratnl«  elongate  Sohl. 

•acealui  Mar.  .... 
Splrifer  aeatus  Max.   .    . 

chelroptenuB*0.  .    .    • 

criapu«  L      ..... 

cnspidaCttB  Mar.  .    .    . 

dlstau  Sow 

claber  Mar 

inbrleatas  PnLb.     .    . 

lineatua  Mav.   .... 

8plieata«  Sow.  .... 

ffttaalo»««  Kt«.     .    •    . 

•Bbconicus  Mav.  .    .    . 

Vrel  Plus.  ..... 

Splclgtra  Unallota  Lir.. 

planosnlcata  Phill.  .  . 
6f,  ptetMftrm  Sow. 


0bM 

u 

abdr 

mk 

mbär* 

mb 

dr 

ab 

ßhr 


pirigera  radialis  Phili.. 

RoiMyl  L±v,     •    .    . 
RhyaehooelU 

acaBlnara  Mav.    .    . 

CDbaldea  Sow.  .    •    • 

plearodon  Ph.  .    .    • 

pagBiia  If  AMT.  .    .    . 

rhonboidea  Pa.     .«  . 

•eminnla  Ph.    .    .    . 

snbdeaUta  Ph.     .    . 

▼entifabrnm  Pn.    .    . 
ICameropiMria  SeMothalaii  B. 
Ortbis  interlineata  Sow. 

retnplnata  MaT.   .    . 
Ortbialaa  creaUtrIa  Ph. 


mkdrwa 

mbr€ 


aO 


i  . 
*P 

d  . 

d  . 

d  . 
d  . 
d  . 
d  . 
d  . 
d  . 

l*. 

d  . 

d  . 


Im  Ganzen  wurden  alao  3  acbon  in  der  Silnr-  und  Devon-»  %  la- 
gleich  in  Devonischer  und  Permischer,  22  in  Devonischer  9  2  in  Pemi- 
acher  Formation  zugleich  sich  einfinden.  Diese  gemeinsamen  Arten  sioii 
s.  Th.  allerdings  von  sehr  indifferenter  Form»  so  dasa  aich  Zweifel  aber 
die  sichere  Beatimmung  erheben  Hessen,  z.  Th.  aber  auch  sehr  aasf^e- 
seichnete  Typen,  hinsichtlich  deren  ein  Irrthom  nicht  leicht  möglich  Ist', 
wie  Sp.  crispns,  Sp.  chleiropteryx  u.  a.  w.  Die  Zahl  dieser  gemdnsaniea 
Arten  ist  hier  wie  oberall  nur  so  klein,  daas  sie  der  Scheidung  der  For- 
malionen keinen  Eintrag  thut,  noch  kleiner  freilich  da,  wo  örtlich  cia 
Theil  der  Bindeglieder  in  der  Schichten-Reihe  fehlt. 

AnfCallend  groaa  ist  inabeaondera  die  Zahl  verwandter  nad  sdbit 
identisdier  Brachiopoden-Arten  (die  in  der  eratcn  Tabelle  asit  f  aad  ? 
beieiehnet  aiad)  in  der  Bmrm^imfU  P«fA«noiii- Gruppe  in  der  GralsekaA 
D^iMm,  die  man  deaabalb  for  Kohlenkalk  pu  halten  veraast  ■oyn  wirde, 


*■  Je  abweieheader  die  Fom,  desto  leichter  der  Irrtbnai,  well  naa,  aehr  voa 
Total -Kiadruek  bolkngea,  geroo  äballobe  Abwekbungea  aa  einer  Art  verofBigt! 


t7S 

• 

westt  iii^t  die  aoiigfsfich«eteD  Clymeahu  nad  Gonittüeo  denclbca  be- 
wieMo,  d«tt  de  dem  CtymenieB- Kalke  DemtsehUmäSf  den  obere«  £ta|tt» 
der  DeveB-Fornation  eiHspreebe,  die  in  ZeBfral-AfiMleiNi  (aiebt  im  N«r« 
den,  wie  KfiTSBRUifOK  geieiict)  ^aaa  feblen. 

Die  ?erf(leiqkiiDg  der  VeratrineroBgen  des  KohieB*Kalks  mit  dcaett 
de«  Zecbeleiaa  ia  DmtiwMmnd  verrätb^  daae  beide  fast  aicbte  gemeia 
beben,  so  dusa  bier  eia  groaaer  ZwiMhearaam  awiaebea  deoselbea  rar« 
baadea  sejrn  mus«,  welcher  ia  der  That  durch  daa  miehtifpe  Rothliegeada 
aaa^effillt  wird.  Diese«  ncheiat  aber  ia  Ru99i&nd  vetiretea  xa  aefa  darck 
Daa,  was  man  daneibiit  Perroische  Formation  Kenanat  hat,  die  niaa  folg« 
lieb  als  ein  Äquivalent  des  ZeehHteins  bezeichnet  Ihre  paläootblogische 
Verwandtschaft  mit  dem  Kohlea-Kalkeist  viel  grower,  als  die  des  Zecb- 
steina,  der  in  Ru4»iand  noch  au  entdecken  bleibt.  Von  43  RntHMh- 
Permischen  Arten  finden  sich  7  in  Kohlenkalk  nnd  Zechstein  angleieh, 
20  eigenthflmlleh,  mlndeatrns  10  mit  solchen  In  Kohlen-Kalk  veniraadt 
nad  aar  a  far  dea  Zecbttein  beseiobnead  [die  Düferena  nach  beidea  Seil- 
ten bia  betrage  also  doch  aur  4].  Jeae  10  aiad  Ünio  (Cardiaia)  aqoi- 
lina,  Peeten  Kockacharolfi  (von  P.  Bouei  und  P.  segregatus  kaum  unter- 
scheidbar), P.  aericens  (dem  P.  variabilia  aehr  ähnlich),  Avicala  impreasa 
(von  A.  tessellata  kanm  aateracbeidbar),  Cardiomorpba  miaata  (aaalog  im 
Kohlen-Kalk),  Cjprkardia  bicarinata  (der  C.  atriato-lamellosa  sehr  aabe, 
beide  sich  Plenrophoros  —  ?co«tatua  anschlieasend) ,  Terebratula  concea- 
triea  < dieselbe  Form  wie  im  Kohlen-Kalke),  T.  Roissyi,  Spirifer  rngulo- 
auii,  Chonetes  sarcinulataa  (^  Ch.  variolatoa).  Diese  d  bestehea  ia 
Mytitos  Haasmaaai  (ohae  Aagabe  der  Lokalität),  Area  Kiagtaaa  (doeb 
der  A.  arguta  etc.  im  Kohleo-Katk  sehr  ähalich),  Avieula  Kasanenaia  (?); 
Terebratula  Geinilziaaa  (der  gemeinsamea  T.  Scblotheimi  sehr  verwaadt) 
und  Pr.  Kankrini  (aelbst  von  KomncK  mit  Pr.  spinalosus  des  Kobleo- 
Kalka  verweehaelt).  —  Gervillia  keratophaga  and  Avicola  speluncaria 
sind  nach  Art  oder  Örtlichkeiten  zweifelhaft. 

Dieaer  sehr  fleissigen  und  lehrreichen  Arbeit  SaiiBivoFF'a  (aus  PeierM»- 
kmr§)  soll  eiae  Fortsetzung  folgea. 


J.  Lba  :  Fot9ii  Fo9imMrk9  in  $k§  Hed  SMndsions  of  Poits^ 
9iiie,  Pa.,  16  pp.,  1  pl.  in  fol.,  Pkiiäd,  18SS).  Die  bi«r  bescbriebeoea 
nad  abgebildetea  Fährten  siad  dteselbea ,  voa  wetehea  der  Tf.  bereits  Ia 
dea  ProeetdlmfM  of  the  Ameriam  Pküotoplde&l  Soeieiy  1849  y  June^  ge- 
haadelt. Die  ia  aatOrlirher  Grösse  abgebildete  Tafel  misst  3'  Läage  aad 
S'  Breite,  eatbätt  0  Fäbrtea  ia  doppeller  Reihe,  wobei  die  Hioterfibrten 
foat  gaas  nrit  dea  Vorderfäfartea  aasammeafallea.  Lba  hält  das  Geateia 
für  devoaiseh;  Rooaas  bat  es  ia  seinea  BeeebreilMiageB  mit  Nr.  IX  be* 
zelebaet;  gewdbniieh  hält  maa  dafftr,  daaa  es  Aber  der  CateMII-Orappa 
liegt ,  dea  anterstea  Tbeil  der  Koblea-Formatioa  bilde  aad  wabrioheialieh 
gleicbalt  mit  dem  Kohlea-Kalksteia  sey. 


t?« 


F.  ILJoifBfl:  Pftlioftoische  sweischaalige  Krnster»  LObcr- 
siloritehe  Be^richift. Arten  (Ann.  Mm§mm.  mmikM.  18SSy  k,  Ifl^ 
81-02)  163-176,  Tf.  v,  vi).  BejrridiM  JITC.  tSdT  («Kl.  Fü§^.  Inimi 
67) :  Tbier  in  einer  zwei*  und  gUicb-klappigen  ScbMle ; .  die  KlepfMi 
obloo|^9  an  beiden  Enden  etwM  abgerundet,  a»  Unter-Rande  Haibkrrii- 
fömig»  am  oberen  f^erade,  vorn  breiter  aU  hinten,  mehr  und  weoifcr 
konvex,  mit  einer  oder  mebren  Qneer-Fnrcben,  die  von  Rneben-iUode  an 
iber  die  Seilen  auf  vertchiedene  Weiae  berabxieben.  SchloBs-Bildin; 
«abekannt,  wahraebeinlicb  nur  dnr^b  ein  bäotigea  Ligament  eraetxt  Sie 
aind  theils  ober-  (o)  und  theila  nnter-ailoriacb  (u): 


I.  8eku>9dtn  und  OotkUaU  (Tf.  5). 
a.  Jugoaae. 


B.  Bachtaa«  » a 

«  tnberealata  (Kl.)  J.  .    .    .  o 
(KbösBir,  tirandh.  f.  90-23). 

var,  nttda o 

9W.  aatIqnatH      .    .    .    .  o 

•  DalaiaBiaoa  k o 

.  Maccoylana  n.  .    •    .    .    .  o 

«  S*lterlaaa  n o 


b.  Corrugatae. 


vur,  plicata o 

»  alllqna  m o 

(?  Cytheroa  splnota  Hall  mag 
aii«b  ia  di««eOnippe  gehöreo.) 

c.  Simplicea. 

.  amadala  n o 

AoMerdem  gehören  noch  daiu : 
a.  - 
•  syniBetTlea  Hall    .    .    .    .     o 

»  Bahcialea  Baee ? 

c. 
»  LegEEl  Joe.  aiM o? 


8. 

Fg. 

86 

1-3 

87 

4-9 

87  10-11 

87 

n 

68 

13 

88 

14 

89  15-16 

88  17-18 

90  19-21 

90 

» 

23 


II.  Briiisehe^    Porf^U^U^ke    (*), 
AtnerikanUeks  (t>  (Tf.  6). 
a.  Jngoaae. 

? 

■    S.    Pt. 

B.  eoaplieataSALT «  US   1-& 

MT.  deeorata n  l&     6 

.  RloedeolM* ?,o  I6S  T9 

JgmostuM  tuberemU-  "J    „     _ 
tUMM\0mtea     .    .f/;"*' 

B.i«6.«ja.i.SAL,.^     ^; 

B.  9ibba  Salt.    .    .  J 

pmr,  antlqnata     ....     o  167  8 

vor,  toroM o  167 10-19 

.  lata  Hall  (f)  ClMim-9r.   .  7^  108  U 

AffnMtms  I.  Vae. 

.  BaMaeeBeUJiMf.(*))antenlI.  b  169  14 

b.  C  o  r  r  u  g  a  t  a  e.>l*0rfiv«l 

.  RibeiroaEaE.(*>  .)  .    .    .     u  169  15 

.  affiols  n.  nnterail.      ...     n  170  16 

.  BarrandeaBaM.(i:./«Mfelle-il.)E  170  17 

e.  Simplicea. 

.  strimgulata  Salt a  171       18 

a B    179       19 

ß B   179  90,91 

y. E  in    99 

»  bleornls  n. b  173      93 

.  MmlBalnm  B.  Wenioek  selu  o  173      94 

.  almplcz  Job.  (•)     ....  b  173      95 

vmr.  ?  .  .  BJbf«tMO«ry  •    .  ■  173  96,97 

.  BiBBdBtoJoB o  174  96-31 


Ch.  Oiaano:  Rlaoaifikatton  der  Stngthiere  ( Jaübi.  Jonm. 
ieS9r  LVy  167^184).  Indem  der  Vf.  zu  den  looaern  Markmalen  dea  ano* 
gebildeten  Tbier-K5rpera  aneb  die  anatomiecben ,  embryologiacfaen  and  pa- 
IflOBtoIogiaeben  berbeixieht ,  gelangt  er  an  folgendem  Sefaema  und  xiebt 
aolcbea  xngleicb  in  unoer  nibereo  Intereoae. 


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Soll  diese  graphische  Darstellung  ihrer  Bedeutung  genügen^  so  muss 
das  Blatt  in  einen  Zylinder  gebogen  werden ,  so  dass  die  drei  SUmme 
der  Edentata.ans  einer  Wnrsel  entspringen.  Dann  erbalten  wir  also  3 
Woneln  (eine  herbivore  und  eine  earnivore):  Edentata  und  Marsnpialia, 
jede  mit  3  Stämmen  propbetisciHsynthetiscber  Gruppen.  Der  Vf.  ist  ge- 
neigt, die  Edentaten  sogar  noch  etwas  unter  die  Marsupialen  an  stel- 
len  [indem  er  nftmlich  die  ovo-viviparen  Monotremen  von  diesen  trennt 
und  somit  Mutterkuchen-lose  Gruppen  in  beiden  Wurzeln  erhilt];  beide 
tiefste  Gruppen  rufen  ihm  durch  ihr  fremdartiges  Aussehen  den  Gedanken 
an  einen  andern  früheren  Zustand  der  Dinge  henror.  —  Beutelthiere  sind 
die  ersten  Profeotype  der  Sftugethiere  gewesen}  sie  sind  eine  synthetisch- 
prophelisehe  Gmppe,  weil  diese  Gras-,  Insekten-  and  Fleisch- Fresser  in 
sich  vereinigt,  woraus  sich  allmählich  verschiedene  Klassen  entwickela 
konnten ;  jetst  stehen  sie  selbst  nur  noch  isolirt  in  unserer  entwickeltere« 
Fauna  da,  nachdem  diese  durch  sie  voraus  angedeuteten  Klassen  selbst 
aufgetreten  sind. '  Die  unter  den  Marsupialen  stehenden  Edentaten  erschei- 


878 

Den  Bwar  ipiter,  er»!  ia  der  Hek>eln*Zeit ,  aber  dami  ao^leiek  in  ilim 
g^aateo  Eotwickeloiig  und  Manchfaltigkek ,  sind  also  {etat  schon  ii  Ai- 
nabme;  es  ist  mithin  voraasxusehen,  dass  man  spiter  nnch  ilterc  Rfite 
von  ihnen  weniipstens  ebenfalls  sehon  in  den  Oolithen  finden  wird.  Dm 
Paehfdermcn  traten  in  der  Eocin-Zrit  anf,  erreichten  in  der  Bleiocis 
Zeit  ihr  Bfaximnm  und  sind  jetst  ebenfalls  in  Abnahme.  In  dieser  Wdie 
sucht  der  Vf.  weiter  sein  Klassifikations-Sebema  auf  der  Cbronslogie 
der  Gruppen  nnd  die  Entwickelunga-Stafen  derselben  mit  denen  der  Ter- 
sebiedenen  Kontinente  in  Einklang  an  bringen,  nicht  immer  mit  viel  Glick; 
doch  liest  sich  vom  }etai gen  Standpunkte  unserer  Kei^ntnisse  aus  heiUcb 
noch  Vieles  vuranssebsn.  Wir  kdnnen  ihm  dabei  nicht  weiter  folget. 
Tom  Torkoromen  von  freilich  noch  etwas  sweifelhaflen  Insektivnren-Restn 
im  Lias  seheint  er  noch  keine  Kunde  an  heben. 


J.  Lrcnrr:  Aber  die  angebliebe  Oryphaea  cymbia«  La.  ia 
Gryphiten-Grit  der  Coiteswld^-Ber^s  KAmtuU.  UmpmM.  m&OkL 
18S8,  jri,  300— SOS).  Difse  Art  des  Unterooliths  ist  bisher  för  Gr.  tjm- 
binm  Liu,  Goldp.,  BovioniBa  etc.  des  Lisa  gehalten  worden.  Diese  letite 
weicht  aber  wie  in  der  Lagerung  ao  in  Form  von  ihr  ab  nnd  scheist 
in  KnflMMi  gar  nicht  vorsokommeo;  sie  gleicht  awar  der  Gr*  incarft 
und  Gr.  obliqnata  Sow.,  doch  ist  ihre  grosse  Klappe  minder  gewübl, 
der  Buckel  Ist  viel  weniger  eingebogen  und  bat  eine  klein«  Anbefl-Flichv; 
die  Oberklappe  ist  grösser  ^  die  Rinder  sind  regelmiasig  und  nicht  bsg- 
nig;  die  Scbaale  ist  gewöhnlich  viel  höher  ala  breit,  oft  =  •" :  3";  die 
tiefe  Rinne  und  der  Seiten-Lappen  fehlen  oft  faat  ginslieh,  wihrend  selebe 
bei  der  Coii€9W0ider  Art  sehr  aosgeseichnet  sind,  welche  mit  einer  flache* 
ren  und  minder  regelmissigen  Form  auaammen liegt,  die  wobl  nur  eise 
Tsrietit  davon  aeyn  mag,  von  Buvioruui  aber  iO§oi.  Pmldmti,  Dtfi,  Mnue, 
AU.  pl.  i,  f.  &— 7),  ala  Art  unter  dem  Namen  Gr.  BrolicDaia  aaler- 
achieden  wird.  Die  Art  der  OßiienDM  Jary  wire  demnach  ao  au  be* 
stimmen : 

Gryphaea  Buckmsnl  Ltc. 
Gr.  cymbium  Muacn.  Otoi,  CMfenA.  (16M),  p.  lo;  —  Moania  O^  Brii. 
Fof#.  toO;  —  MoacH.  Oeal.  Ckeif.  t.  edU.  (184d)y  75,  t  7,  f.  S. 
Gr.  columba  Lowsoalb  L  GealSf.  Pmosed.  168S. 

Schsale  queer-ei förmig ,  aebr  gewölbt,  nnregelmissig  konsentritcb 
butterig;  Schnabel  spits,  eingebogen,  mit  kleiner  Anbeft-FÜcbe;  die 
grösacre  Klappe  aeitllch  ansgebreitet,  aofgeblibet  und  sweilapptg,  mit 
einer  breiten  und  tiefen  Furche,  vom  Buckel  bla  snm  nateren  Baade; 
Oberklappe  vertieft;  Schaalen*Rinder  bognig. 

Im  reifen  Zuatand  macht  der  Seiten-Lappen  Vs  '*'  K*Bsen  Brrile 
ans;  im  Jugend-Zustand  ist  er  weniger  auftallend.  Siebt  der  Gr.  üla> 
tata  Sow.  und  der  Gr.  controversa  am  ibnUchslen,  weleba  nber  griisrr, 
weniger  aufgeblibt  nnd  mit  einer  flacheren  Fnrebe  versehen  sind. 


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