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Full text of "Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geognosie, Geologie und Petrefaktenkunde"

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JiHIIICI 


F()R 


MINERALOGIE,  GEOGNOSIE,  GEOLOGIE 


UND 


PETREFAKTEN-KÜOT)E. 


HEBAUSOEOSBEN 


Yon 


K.  C.  TON  LBONHARD    vtm  H.  G.   BRONN, 

Professoren  an  der  Universität  su  Heidelberg. 


JAHRGANG  1859. 


MIT  TU  TiFEll. 


I.  scmmziuAKrsan  TSRuasiAiiiunfl  vn  ito 

1859. 


/r/^0^>^ct^ve^//. 


'U* 


Inhalt. 


I.     Abbau  d^uDgen. 

Seite 
C.  DsFFRKR  u.  0.  Fraas  :  <L  Jura- Versenkung  bei  LaAgenbrüek&n  in  Emden,  I.      1 

H.  G.  Bkomi:  Nachiraff  über  die  Trias-Fauna  Yon  Raibl,  Tf.  1  .  .  .  39 
Fr.  S^ndbbrger:  die  Bohrunf  auf  Koblensäure-haltiges  Soolwasser  in 

Soden  im  Herzogthum  Neeeau 46 

Th.  Scbbkrbr:  einige  Worte  über  Rem-Krystalle  (Perimorpboaen),  beson- 
ders in  Bezug  auf  die  Prioritäts-Frage 51 

Fr.  SANDBBRGEn:    über    die  offizielle   geologische    Aufnahme   Baden*" 

scher  Bäder 130 

6.  Württembkrgbr:  über  GeröUe  mit  Eindrücken  im  unteren  Bunten 

Sandsteine  zu  Frankenberg  in  Kurheesen      .    • 153 

J.  Kauf:  der  vierte  Finger  des  Aceratherium  incisivum^  Tf.  II  ...  .  163 
Bkrger:  die  Versteinerungen  im  Roth  von  Hildburghaueen^  Tf.  III  .168 
A.  Erdmahh:  geologische  Forschungen  in  Schweden  .......     257 

F.  RsiNscn:  Untersuchung  versteinerten  Holzes  in  den  Monotis-Kalken 

des  Obern  Lias  in  Frauken^  Tf.  III,  Fg.  15,  16 263 

J.  Kauf  :  über  Machaerodus  cultridens 270 

J.  G.  Deickk:  Brände  im  Diluvialkohlen-Bergwerke  zu  Möreehwyl  in 

8i.  Gallen 272 

P.  Rbinsch:  chemische  Untersuchung  der  Glieder  der  Lias-  und  Jura- 
Formation  in  Franken 385 

Fr.  Aiuibrust:  einige  Bemerkungen  über  Belemnitella  mucronata  und 

B.  quadrata  d'O.,  mit  Holzschn 421 

Fb.  YTiser:  Mineralogische  Notitzen      . 424 

C.  DsvFHiR  u.  0.  Fraas  :  die  Jura- Versenkung  bei  Langenhrüeken,  eine 

geognostische  Monographie;  II.  Theil,  mit  einer  Karte  Tf.  IV    .    •    513 
A.  Knop;  Beiträge  zur  Kenntniss  der  Steinkohlen-Formation  und  des 
Rothliegenden   im   Er%geb%rg%sehen  Bassin,   I.    Theil,   mit  einer 
Karte  Tf.  V 532 

G.  G.  IfViNKUBR:  Algovit  (Trapp)  in  den  Allgauer  Alpen  Bayerns  .  .  641 
A.   Kmop:  Beiträge  zur  Kenntniss  der  Steinkohlen-Formation  und  des 

Rothliege&den  im  Er»gebirgiechen  Bassin,  IL  Theil  (vgl.  S.  532), 

mit  Tafel  Y^ 671 

W.  K.  J.  Gutbbblbt:  über  den  Unterschied  zwischen  scheinbaren  und 

wirklichen  Geschieben .    .    769 

J.  Barrandb:   über  die  organischen  Ablagerungen  in  den  Luftkammera 

der  Orthoceratra,  Tf.  VI      . .    -/^BO 

Crbdhkr:  über  die  Pseudomorphosen  von  Ouarz  nach  Flnssspäth  von" 

Bisehoftrode  bei  Sehleueingeny  mit  1  Holzschn 799 


IV 

Seite 

II.     Briefwechsel. 
A.    IBUheilongen  an  Geheimen-Rath  von  Leomhabd. 

C.  F.  Naumahii:  LageroDg  der  Melaphyre  am  H^rms 56 

iL  PicHLKii:  Verkiuriiche  Gebirgsarten-Suiten  ans  den  Ealk-Alpen  TjfroU  276 

W.  Gutberlbt:  Phonolithe,  Basalte,  Trachyte  im  Kreiae  tKmfiid     .     .  H03 

H.  Abbog:  Baden* sehe  Mineralien,  Arfvedaonit  n.  a H03 

B.    Hittheilungen  an  Professor  Brohh. 

F.  Robibb:  aber  Faim.  ScBnmr'a  feologiacbe  Unterracbanfen  in  E/M-, 

#.19-  and  Kur~Lmnd;  Enrypteruf  renifpea;    Pentatrema- 

titei;   STABiHa'f   geologifche   Karte  der   Niederimnde.  —  Seine 

Herbst-Reise  nach  OUr^iimiien:   Veneüeeke  Aifen;  Samminnaen 

^  in  Mmilmndj  Schichten   Ton  Beinoi    Gelehrte   und  Anstalten   in 

!  Turin]    Glacial -Erscheinungen  in  der  Hetn&nieeieeken  Ebene; 

Aaeim;  Dom-^  TrmvereeiU 57 

C.  Gbewibok:  Ergebnisse  von  Fbibm.  Scbbidt's  geologischen  Unter- 
suchungen in  der  Silnr-Formation  Bhei-^  lAv-  und  br-Lamr«; 
Schichten  und  Fossil-Reste       62 

L.  AeAssiz:  Milleporen  sind  Hydroiden  oder  EntwickeInng-StAnde  Ton 

Akalephen 67 

H.  V.  Mbtbb:  tertiftre  Wirbelthiere  von  Ha^aeh  und  Sieinkeim  bei  Iflai: 
Palaeomeryx  minor;  Microtherium  Renggeri;  Chalicomys  Eseri; 
Titanomys  Wisenoviensis;  Myozus  obtusangulns;  Talpa ;  Oxygomphius 
frequens,  0.  simplicidens;  Palaeogale  foecnnda;  Mustela  brevidens ; 
Conlylodon  Haslachensis ;  Tropidonotns  atavns;  Listriodon  splen- 
dens.  —  Delphinus  acntidens  ans  Mol  lasse  vom  Beriinger  Hof,  bei 
Sioekaeh 172 

BnomoRsr:  Rudistenr  n.  a.  Organismen  der  Maetrieher  Kreide     .     .    .     177 

L.  Sabbaiin:  Aber  das  Meteoreisen  von   if akamut 178 

H.  V.  Mbtbb:  Fossile  Knochen  der  Züricher  Sammlung:  Eos  priscus 
und  Cervns  tarandus  aus  Diluvial-Gebilden;  —  Mastodon,  Rhino- 
ceros  Goldfnssi,  Stepbanodon  Mombachensis ;  Amphicyon  interme- 
dius ;  Anchitherium  Aurelianense ;  Crocodilus  Büticonensis  ans  Mol- 
lasse; —  Cervus  lunatus;  Chalicomys  Jaegeri,  Trocbictis  carbonaria; 
Tapirus  Helveticus,  Chalicomys  minutus,  Hyotherinm  Meissner!  aus 
Braunkohle  des  hohen  Bohnen;  -^  Hyotherium  medium  und  Sus 
(Palaeochoems)  Wylensis  aus  Braunkohle  von  fiieder-ütmwyl  in 
8i,  Oaifen]  —  Sorex  coniformis  aus  HaeUeher  Tertiär-Mergel. 
Triton  basalticus  aus  BasaK-Tuff  von  Ait-Wamedorf  bei  Bnmkerf 
in  Böhmen,  —  Saurier  in  Oxford- Bildungen  des  Jura      .    .     .    .    427 

J.  D.  Dana:  Dikotyledonen  in  Kreide  von  Nehrmekm-^  Mamcod^s  Jura- 
Formation  in  den  Bodty  Mouniaine  ist  Kreide-Bildung  ....    602 

F.  Robbbr:  geologische  Reise  in*s  AitPMier-OeHr§e  in  Oeierreiehieeh 
Sehieeien.  Silur-Formation  bei  Hemogewalde.  Monoprion  Halli 
und  Retiolites  Geinitaanus;  Pterygotus.  Devonische  Formation  im 
Alttmier  selbst;  Clymenia  undniata.  Basalt-Kegel  KMerker§  bei 
Freudenthai,  deognostisch-paliontologische  Sammlung  in  Trompeu. 
L.  Hobkrimbr's  in  Teeehen  Sammlungen  und  Arbeiten  im  Jura-, 
Kreide-,  Tertiftr-  und  Diluvial-Gebirge  der  Gegend 602 

J.  BAKRAimB:  Werk  Über  die  Silur- Yersteinemngen  Böhmern»  ....    608 

Primordial-Fauna  in  den  Bfumeeken  Provinxen  Aeiurien  und 

Leon\  so  wie  bei  Hof  in  Deuteehland;  Trilobiten       721 

H.  T.  Mbtbr:  Werk  Ober  die  Reptilien  der  lithograpUfchea  Schiefer. 


%  Salto 

Fossile  Reste  nnd  Pamllelätellang^  der  Braunkohle  von  Baii  im 
Siehen^Mr^^  Andrias  Tschndü;  Colober  (Tropidonotus)  atavus; 
Lacerta  RoUensis;  Rana  Merfam;  Palaeobatrachus  Goldfassi;  Che- 
lydra   Decheni;    Palaeomeryz   (Moschus)    medius;    Vogel- Federn; 

Micropsalis  papyracea       723 

GAffbit:  Reise  in  Äa4ii»eieii;  Ceramites  (Dictyonema)  Hisingeri, 
Chondrites  antiquus  Ton  da;  Arbeiten  über  die  palftolithische 
Flora;  Stigmaria  ist  die  Wurxel  von  Sigillaria;  Knorria  ge- 
hört SU  Sagenaria 804 

III.    Neue  Literatur. 
A.    Bücher. 

1850-^71  J.  EiQou&i  DBL  Bato 609 

1854  \  Fa.  V.  RosnoRN  und  J.  L.  Canaval  . 68 

186S:  G.  GuARiNi,  L.  pALHnai  ed  A.  ScAccm 277 

1856:  H.  DB  Viluniuvb-Flayosk  179 

W.  Kncmix 277 

0.  HsKR 432 

1867i  y  TficoL  nnd  A.  ff..  Jomrsroif 68 

H.  J.  Cartbr;   6.  DawAMiui;  L.  Grumbr;    W.  Kitghbll  2m.;    Cr. 

Montagita;  G.  Ribbiro 277 

18S7-68l  G.  DB  MORTILLBT .726 

1807-59:  LooAH  3mal 609 

1858:  J.  BniKBORST  van  mm  Bm hbosrt  ;  S.  Blbbkrodb;  B.  Cottaj  Dbla- 
rossB;  G.  P.  Dbshatbs;  E.  Dbsor;  Ch.  Th.  Gaudih  et  C.  »trozu; 
C.  Grbwim«;  W.  Jardihb;  E:  Labbbrt;  W.  E.  Loqan;  J.  Mar- 
oou;  Ph.  Phobbus;  Ph.  Platz;  Fr.  Sandbbrgbr;   G.  P.  Scrofb; 

A.  WA6IIBR 68 

J.  BiNBHORST  VAU  «111  Binkhorst;  B.  Ga8tau>i;  J.  M.  Jörns;  J.  G. 
Kurr;  f.  Lbbruh;  G.  Schulz;  W.  G.  H.  Starino  ......     179 

A.  Bravard;   H.  Coquand;   Th.  Ebray  2w.;  J.  Hall;  Fr.  Holhbs; 
A.  Lbyhbrib;  J.  Marcou;  C.  RiBamo;  A.  Stoppabi  2m.;  Tbrqubh  ; 

A.  V.  Volborth 278 

P.  W.  Blaokb;  W.  Buckland;  Dbscloizbauz  ;   C.  v.  Ettihqshausbn 
3m.;  J.  Hall  «.  J.  D.  Whitkby,  R.  W.  Mylnb;  G.  Tatb;  Tokzi; 

Fr.  (Tkobr;  Flötzkarte 433 

G.  V.  Hblhbrsbm;  L.  P.  Hickok;  C.  G.  Parrya  a.  A.  Sobott;  H.  D. 

RoeBRs 608 

H.  Hooard;  Ed.  Larbbrt;  H.  Lbbob;  Gh.  Lory;  Th.  Oldhah;  G. 

Schulz 726 

1859:  P.  Hartib«;  A.  KBinvGOTT;  J.  Schill 69 

V.  Dbcbbb 179 

L.  AoAssiz;  A.  d'Abcblac;  H.  Bach;  H.  v.  Mbybr;  R.  I.  Murchuob    278 

A.  d^Arcbiac;  J.  T.  Bihrhorst  vab  dbn  BmKBoasT;  CouLviBR-GRAvnui; 

J.  A.  e#  J.  F.  E.  Dbslongcbabps  ;  A.  Favrb;  Haushabh;  Edw. 

Hitcbooch;   F.   S.   Holhbs  2m.;    Lbibritz;   F.  H.  Lottbbr;   Ch. 

Lybll;  G.  Fr.  Naohahm;  A.  Pichlbr;  F.  J.  Pictbt;  L.  E.  Rivot; 

K.  V.  Scbaurotb;  A.  Stoffabi 434 

J.  Ball;   S.  J.  Dawsob;  Dblbssb;  J.  FuiHme;  J.  0.  Forbbs;  J. 

Hall;  G.  v.  Hblbbbsbb  u.  R.  Pacht;  A.  v.  Klipstbin;  0.  M.  Lib- 

bbr;  R.  I.  Mobcuisob,  J.  S.  Nbwbbrry;   A.  C.  Rahsay;  H.  D. 

RoGBRs;  J.  Schul;  W.  C.  H.  Stariho;  G.  G.  WincLBR       .    .    .    609 

L,  Gabhiaho*,  Gh.  -CoHTBOuai;  h  B.  Dalhas  2m.;  H.  Euiy;  H.  Har- 


VI 

inm;  1.  Htm;  J.  H.  Jottilu;  A.  m  LAvnm;  J.  Wmo^u;  J. 
E.  FiTBMQom  ei  A.  SououBt;  J.  C.  ÜBAOtt;  H.  TAacn  ....     727 
J.  IfiBszKOWfii  2n.;  Fb.  Sambbbbobb  ;  Ap.  Picaun 806 

B.     Zeitschriften. 

a.    Hineralof ische,  Paliontolofitche  and  B«rfminniache. 

Zeitschrift  der   Deatschen  Geolof^ischen  (fetellschtft,  BeriiD  8*  (Jb.  tSöS^  vi). 

1868,  Febr.--Apri];  X,  1,  S.    88—216,  Tf.  3—5 70 

Mai— Juli;       —  Ä,  S.  217— 360,  Tf.  6— 9 279 

Aug.— Oct.;    —  4,  S.  361—454;  Tf.  10 806 

Jahrbuch  d.  k.  k.  geolog:ischen  Reichs-Anstalt ;  Wien^  gr.  8"  {Jb.  1858,  vi]. 

18S8,  Juli— Sept.;  IJT,  S;  A:  309—518;  Tl  3-5 180 

Okt.— Dez.;     -  4;  A:  519— 752;  B:  125— 161,  Tf.  ^— Ö     .     434 

1869,  Jan.— Mira;    JT,  I;  A:       1—154;  B:       1—81,    Tf.  1—3     .     611 
Berichte    des   geognoBtiBch-montanifltiachen   Vereina    für    Steyermark, 

Grau  8»  [Jb.  1868,  vi]. 

1868,  VW.  Bericht  (58  SS.,  2  Tfln.,  hgg.  1859) 435 

W.  DuHiBR  u.  H.  V.  Mbtkr:  Palaeontographica,  Beiträge  xur  Natorge- 
schichte  der  Yorwelt,  Kassel  4®  [Jb.  1868,  vi]. 

V,  6-6,  S.  I— vi,  111-167,  Tf.  23—35,  hgg.  1858 70 

VI,  6,     S.  i-v,  219-256,  Tf.  24-29,  hgg.  1858      .....       70 
Bericht   Aber   die   allgemeine    VerBammlung  von    Berg*   und  Hütten- 

Männern  an  Wien. 

1868,  I.  Versamml.:  xlv  u.  154  SS.,  9  Tfln.,  15  Hlischn.,  Wien  8^    434 
F.  J.  Pictbt:  Mater iaux  ponr  la  Paleaniotogie  Suisee  4^  [Jb.  1868,  vi]. 

[1.1  Uvr.  XI 123 

[*.l  ni—V 123 

1869,  \Z.]  Uvr,  VI 1    372 

VII (434 

Buüetin    de    la   Soeiete   geaiogiiue   de    Frmnee    [t,\s    PmrU,    8^ 
[Jb.  1868,  vi). 
1868,  Mai  3-Jnin  21;  [Z.]  XV,   497—664,  pl.  5    ....    437 

Wov.8— lfi^^,Janv.  19:  '     XVI,      1— 224,  pl.  1-6    ...    283 
1S69,  Jan.  26— AvrU  4;  225—560,  pl.  7—16       .    .     614 

Avril  4-JuUlet  4;  561-944,  pl.  17-20     .    .     729 

Mtnaires  de   la  SoeieU  ^eologipte  de    France;   [f.]   Paris,    4° 
(Jb.  1868,  VI]. 
1868,  \2.\  Vi,  Z,  p.  209-446,  pl.  3—6,  publ.  en  1859     ....    436 
Amnalee  des  minee,  ou  Reeueil  de  Memairee  eur  lexploitatzom  dee 
mtfiM  [6.\,  Paris  8^  [Jb.  1868,  vii]. 
1868,1-3;  [5.)  XIII,  IS;  A:  1-560,  pl.  1-5;  B:  1-177;  C:  i-xvi,  1858    437 
4-6;       XIV,    /-^;A:l-475,pl.  1-6;  B:  179-290,  1858    .    .    438 
Tka  Quarterly  Journal  of  the  Geologieai  Soeieiy  of  London,  London 
8^  [Jb.  1868,  vii]. 

1868,  FTov.;  no.  66,  XIV,  4,  a-CLiii;  A:  347-561 ;  B :  27-30;  pl.  16-19     73 

1869,  Febr.;  67,  XV,  1,  A:  1-186;  B:  1-8;  pl.  1-9  .  281 
Mai;  68,  Z,  i-xxiv;  A:  187-286;  B:  9-12;  pl.  10-12  440 
Aug. ;      69,           S,  A :  287-475 ;  B :  13-14 ;  pl.  13-14  6 16 

Memoirs  of  the  Geaiofieal  Surveff  of  Great  Briiain  and  of  the  Mu- 
seum of  Praetieal  Geolofy.    London,  8^ 182 

Journal  of  the  DuUin  Oeologieal  Society. 

1868,  Vlil,  1 285 

The  Palaeoniografhieal  Society,  instituied  1847,  London,  4^ 

[Neues  noch  nicht  ausgegeben.] 
Memoirs  of  the  Geoloyical  Survey  of  India,  Caleutta  8^. 

I,  i,  1858. 812 


▼II 

Seite 
b,    AUf  emeiH  MfelarWiBsentehaflliche. 

Anilicher  Bericht  Aber  die  Venaimnlangeft   Deutocher  Natnrfono  her 
und  Arste.  4^. 

18S8i  XXXIY.  Venamml.  so  Garlsruhe 808 

Yerhandlnii^eii  der  K   Leopoldin.-Oaroliii.  Akademie  der  Naturforscher^ 
BretUitt  uwl  Bonn,  4»,  1  Reihe  [Jb   t86T,  vi]. 

IMr;  I2.j  jrJTF/,  II,  S.  369— 927,  Tf.  29-^5 807 

Silrnngs-Berichle  der  kais.  Akademie  der  WiBsenachaften ;  Mathematisch- 
natnrwissenschaftliche  Klasse,  Wien.  gr.  8^^  (Jb.  18^8,  vii]. 
18S8,FthT.'^    no.  ß,  XXVIll,    6,      462-578,  TU.  6 ;    hgg.  1858    435 
Mars  ff.;     f-l^;  XXIX,     l~tf,      1—594,  10.1-21;  —  1858    435 
Mai  ff.;     tS^n-,  XXX^    IS,       1^441,  Tfl.  1-12;  —  1858    435 
Jnliff.:     W-l^;  XXXIy    l^M,      1—290,  Tfl.  1-5;    —  1858    435 
(Monatlicher)    Bericht  die  aar  Bekanntmachung  geeigneten  Verhand- 
lungen  der  k.    Preuss.  Akademie  der  Wissenschaften  au  Beriin; 
Berlin  8'  (Jb.  i8S8,  vii]. 

18S8,  Sept.>-Dex.;  no.  9—11,  8.  263—690 279 

IM9,  Jan.-Augj  I—«,    S.  1—635 807 

Abhandlangen  der  Mathematisch-physikalischen  Klasse  der  K.  Bayem'- 
schen  Akademie  der  Wissenschaften,  München  4 '  [Jb.  18S8,  vii|. 

1868^  VIII  n,  S.  292—625,  Tf.  10—19,  hgg.  1858 807 

Gelehrte  Anzeigen  der  K.  Bayem'schen  Akademie  der  Wissenschaften, 
München,  4^  (Jb.  ISM,  vii]. 

1868,  Jan. -Juni;  XLV,  1—575 808 

JuU-Dea.;  JT/.FI,  1—591 808 

Verhandlungen  des  Naturhislorischen  Vereins   der  Preussischen  Rhein- 
Lande  und  Westphalens,  Bonn,  8'^  [Jb.  t8S8,  vn]. 
I8S7',XIY,  98, 65-172 ;  Corresp.-Bl.  13-75 ;  Sitc-Ber.  zxxiii-xcvi,  Tf.  5-12  279 
1868;XV,U4,  1-450;  1-60;  i-CLix,Tf.l-3    280 

(C.  L.  KnscBBAjm)  Jahrbücher  des  Vereins  für  Naturkunde  im  Herzog- 
thum  Nassau.    Wiesbaden,  8"*. 
[Nicht  erschienen?] 
Württembergische   naturvrissenschaftliche  Jshres- Hefte,  Stuttgart,  8^ 
(Jb.  1868,  Yinj. 

^  1869,  XV.  Jahrg.,  8  Hefte,  360  SS.,  hgg.  1859 611 

Übersicht  der  Arbeiten  und  Verinderungen  der  Schlesischen  Gesell- 
schaft mr  Vateriftndische  Kultur,  Breslau^  A^  (Jb.  1^^,  822]. 

I86r,  XXXV.  Jahrg.,  hgg.  1858,  347  SS.,  2  Tfln 71 

Zeitschrift  des  Ferdinandeums  für  Tyrol  und  Vorarlberg,  hgg.  vom  Ver- 
waltungs-Ausschusse,  Innsbruck  8®. 

1869,  (3.(  VIU-,  232  SS.,  2  Tfln 728 

Verhandlungen  und   Mittheilungen   des  Siebenbürgenschen  Vereins    für 

Naturwissenschaften  lu  Uermannstadt.    8^  (Jb.  1868,  viu]. 

1868,  IX.  Jahrg.,  212  SS.,  1  Tfl 613 

J.  L.  P6e«tiiDbBVF:  Annalen  dör  Physik  und  Chemie,  Leipzig,  8^  (Jb. 
1868,  vni]. 

1868,  no.  9-1M,  Sept.-Dez.;  CV  [4,  XV  ],  1-4,  1-636,  Tf.  1-4  .    180 

1869,  U4,     Jan..Apr.;    CVl  [4,  XVI  ],  U4,  1-660,  Tf.  1-7  .    436 
6"^,    Mai-Aug.;  CVIi  [4,  XVI l\,  1-4,  1-660,  Tf.  1-4   .    611 

EnnvAim  n.  WnsiBni:  Jonmal  f.  praktische  Chemie,  Leipz.  8*^  (Jb.  §868,  inn) 

1868,    9—16\  LXXIV,  l~'8,  S.  1—512 70 

1868,17— $'4,  L XXV,   I-«,  S.  1—526,  Tf.  1—2 612 

J.  LnBM  u.  H.  Kotp:  Jahret-Berichte  über  die  Fortschritte  der  reinen, 
pharmazeutischen  und  technischen  Chemie,  Physik,  Mineralogie  und 
Geologie.    Giesen,  8®  (Jb.  1867,  567]. 
I««,  ft  481— 959,  hgg.  1857 ^ 


I 


I 


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.1 

I 


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H.  Korr  n.  H.  WnX!  lakretbetieble  «wr  Sb  FMtfcMlto  der  ClMMie 
und  verwiadtea  Tboile  vUm  Wiii— iBhiflcm     Giaif^  <^. 

18«r,  S.  1-774,  hgg.  1858        r    •     •     -      727 

IS5$,  S.  1—859,  h^g.  1859 787 

Verhandlaiigeii  der  »H^meiaea  SckweiUerbchea  Getellieliail  flr  die 
gesamniteD  NaiarwiiaeiitcliafteB  bei  ihren  jikrlicliea  NentmmAmn^gtm 
(Jb.  t»58j  Tiiil. 
iSSS,  XLUL  VersemMlMig,  in  Bern  (212  SS.,  1  TL,  Ben,  I8&9)      281 
Yeibandlun^D  der  natnrfoncbeBden  GeteÜJcbaft  m  Btmh    Beiel,  8>\ 
(Jb.  IM$,  Tiiil. 

1955,  U,  II,  in,  137—414 808 

Biküothefite  umvers§ih  de  Gtmepe:  ü.  ArekivM  de»  ecUmeee  pk^ti- 
fuee  et  neiurette»;  \S.\  Genese  üt  Perie^  6^  [Jb.  IM9,  n]. 
1868^  Sepi.— Dei;  [5.]  f— IJ;  ISi,  1—4,  p.  1—433,  pl.  i>5  .     .     180 
IM5,  Jenv.-Avr.)       la-^IS,  IVy    1-4,  p.  1—391     ......     436 

Mai— Aodt;        17--»0;  F;      l-d,  p.  1—380,  pl.  1    ...     730 
Öfifereifi  mf  lumfi.   Veienekmfe-Akmdemiemf   Wrieedltafgr,   flteclc- 
.    Aol»,  ^  (Jb.^l«59,  nl. 

1868;  XV  Ar(^ii|(6ii,  486  pp.,  4  Tl.,  1859 496 

EmiAii's  ArchiT  filr  wifsenschaftlicbe  Kaüde  yon  RualaBd.    BerKii,  8* 
(Jb.  18S8y  u]. 

1869,  XVili,  I— *,  S.  1—500,  Tf.  1—8 728 

Bulletin  de  la  CUteee'  fkyeie(h-wuitketmetifue  de  FAeaddmie  dee  Süiem- 
e4e  de  8t.  Peierekur^,  Petereh.  4^   (Jb.  1868,  n|. 
1863y  Hai;  no.  884-,  XVi,  »4,  p.  369—383     .    436 

Mai— Des.;  986^-406;  XVtl,    1—92,  p.      1—352     .    436 

IM5,  Jany.-Avril;         4öf—410;  XVU,  »8S»,  p.  353—411     .    809 
BnlUtim  de  Im  Soeieie  dee  Neinrmlietee  de  Meeeem.     MoeeaUy  8*  [Jb. 
18*58,  ix]. 

1868,  Ä,  d;  XXXI,  n,  1,  »,  p.  1—572,  1-77,  pl.  1—5      ...    613 

1869,  1,  9;  XXXn,  i,  /,  t,  p.  1—622,  pl.  1—8 809 

Archiv  för  die  Naturkunde  Liv-,  Ekst-  und  Kur-Lands,  h^^.  Ton  der 

Dorpater  Naturforscber-Gesellachaft  etc.  1.  Serie:  Mineralogische 
Wissenschaften,  nebst  Chemie,  Physik  und  Erdbeschreibung.  Dor-» 
pa^  ^. 

/,  I,      1-366,  hgg.  1854 71 

1,  367-482,  hgg.  1856 72 

8,  483—626,  hgg.  1857 ;     .     .    .      72 

U,  I,      1—248,  hgg.  1858 72 

Situings-Berichte  der  Dorpater  Naturforscher>Geiel1sehaft.    Doipat  8**. 
1868,  Sept.— 1958  Jan.  (I.  -  XV.  SiU.)  S.  1—296 72 

Me'moiree  de  VAcedemie  R.  dee  eciencee,  dee  letiree  et  dee  heeux- 
mrte  de  Belgifue,  Bruxell.  4^  [Jb.  1867,  n]. 
i86T--1868 ;  XXXI,  pll.,  publ.  en.  1859 810 

Bulletin  de  VAeade'nUe  R.  dee  eeieneee,  dee  lettree  et  dee  bemuß- 
mrie  de  Belgipte.    BruxeUee.    81^  (Jb.  1868,  u}. 

1868,  XXV  11  ann^e;  (2.]  Tome  lY.,  525  pp.,  1858       809 

V,    644  pp.,  1858 810 

Butletin  dee  eemneee  de  Im  elmeee  dee  eeieneee  de  FAeedämie  R.  de 
Beipfue,  BruxeUee,  8^  [Jb.  1868,  n). 
1868,  502  pp.,  00  pli ,  1859 '   ...    730 

MiimoirBe  eouronnde  et  M^moiree  dee  eevente  dtrmnfere,  fmUide  fer 
fAeademie  R.  dee  eeieneee,  dee  lettree  et  dee  keemx-ert»  de  Bei- 
Sfifue.    CoUeet,  in  4^.    BmxeU.  (Jb.  1867,  iv]. 
1868—1868^1,  XXIX,  publ  en  1858    ,    .    « 810 


Mto 
Memoir»  mfroftndir  et  M^mtüi^M  des  •tfMtt#«  ^irmnfgrs^  pukUe'M  pmr 

VAcad^wiie  R&ff,  des  etiemeee^  de*  ietiree  et  dee  keauX'-urte  de 

Beipque.    CoUeetian  in  8^.    Bruxettee  [Jb.  1868^  ix]. 

Tome  F//l^  pnbliö  en  1859 810 

Memarie  detia  il.  Aeeademia  delle  Seiende  di  Terino^  Claeee  ßeiea ; 

|2  ]  Tm4M  4^  [Jfo.  1868^  viii]. 

[Noch  nicht  erschienen.] 

Atti  deiT  Aeeademia  Qioema  di  eeienne  natwrali  di  Cakmia.    3.  Serie 

CatOH,  d^» 

1844—1867;  [2.J  vol.  I-  Xill 282 

L* Institut:    Jenmai  genend  dee  eoeiet^  et  trawtux   edentißfuee 

de  la  Franee  et  de  IP Strenger,     I.  Beet,  Scieneee  mathemati' 

pteey  phyeiptee  et  naturettee^  Parte  4^  |Jb   1868,  ix|. 

1868,  Oct  6-Dec.  29;  no  1992—1804;  XXVI,  325-^436       .    .     181 

1869,  Jan.  5— Juin  22;         1806—1829,  XXVII,      1—204      .     .     6f4 
Juin29«Aodt  31,         1880-1889',  205—284      .    .    810 

Comftee  rendue  hebdomadairee  dee  edaneee  de  FAead^mie  dee  eeieneee, 
par  MM.  Ue  Beere'tairee  perpetueU,  Paris  4"  [Jb.  1868,  n]. 
1868,  Oct.  25— Dez.  13;  XLVU,    17—94,  629—1063      ....     283 
fM^,  Janv.  3— Mai  23;  JTLF/II,      1—81,      1—1006      ....    438 
Mai  30— Jnin  27;  82— Z6,  1007—1166     ....    728 

Juill.  4-Ao<t  22;  JTLIJr,       1-^8,  1-308 728 

Me'motre«  de  la  Seeiete'dee  eeieneee  naturellee  de  Straskenrg,  Strask, 
et  Paris  4«  [Jb.    1864,  173]. 

V,  I,  1858 181 

MiUfB  BnwABDs,  Ad.  Bronoriart  et  J.  Dbcaisiw:  Annalee  des  eeieneee 
naturellee  [4.]  ;  Zoologie,     Parle,  8^  [Jb.  1868,  x]. 
1868,  Janv.— Juin;  [4.1  iX,  1-^,  p.  3—384,  pl.  1-5        ....    439 
Jui«.— Dee;         JT,    l—tf,  p.  1—384,  pl.  1—22      ....     811 
Annalee  de  Chimie  et  de  Phyeifue,  [3.]  Parle  8^  [Jb.  1868,  z]. 

1868,  Sept.-Dec.;  [3.]  LIV,  /— *,  p.  1-448,  pl.  1 439 

1869,  Janv.— Att.;  LV,    1—4,  p.  1—512,  pl.  1—3    ....     439 
The  Philosephieal  TransacHone  of  the  Royal  Seeietg  of  London, 

London,  4^  [Jb.  1868,  x]. 

1868,  CXLVn,  I,  p.  1—278,  pl.  1-21 811 

The  London,  Edinburgh  a,  Dublin  Philosophieal  Magasdne  and  Jour- 
nal of  Seienee.  [4.],  London,  8^  [Jb.  1868,  x], 
1868,  Oct.-Dez.,  Suppl.;  [4.]  no.  107-110;  XVI,  4-7,  241-552,  pl.  1      285 
1869j,  Jan.-June;  111-116;   XVII,  i-6,      1-456,  pl  1,2  617 

July— Sept.;.  117-119;  XV 111,  1-8,  \—2A{i     '.     .    811 

AxosaflON,  Jardinb,  BÄlfour  a.  H.  D.  Rogers:  Edinburgh  nem  Philo- 
eophieal  Journal,  Edinburgh,  8^  [2.]  [Jb.  1868,  x]. 

1868,  June;  [2J  no.  16;  VIII,  1,  p.      1-176 74 

.  .  182 
.  .  440 
.  .  616 
.    .    811 


Oct;  16;  2,  p.  177—344,  pl.  1—2  . 

1869,  Jan.;  17  f  IX,  1,  p.       1—178,  pl.  1—3  . 

March;  18;  2,  p.  179—346,  pl,  4—5  . 

July;  19 i  X,  1,  p.      1—172,  pl.  1-9  . 

Skat,   BABmeTOH,  Balfour  a.  R.  Tatur:   the  Annale  and  Magamine 
of  Natural  Hietery  [3.],  London  8^  [Jb.  1868,  x]. 

1868,  Juli— Dez.;  [3.)  no.  7—12,  11,  p.  1—500,  pl.  1—19    ...       73 

1869,  Jan.— Juni;  18—18,  UI,  p.  1—520,  pl.  1—17    .    •     .    616 

LAmosTSR  a.  Busk:  Quarterly  Jot$mal  of  Mieroseopieal  Seienee  (A.)  ; 
ineiuding  the  TransacHons  of  the  Mieroeeopieal  Society  of  Lon- 
don (B.).    London  8^  [Jb.  1868,  xj. 
1868,  OcL- 1869,  Jane;  no.  26-28;  VII,  1-4,  A.  1-230,  pl.l— 12  /  ß.« 

B.  1-100,  pl.  1-5    j  ^" 


memkerM  of  ihe  ctUMie  umwersiif  of  irimmd^  Lntdwm  9**. 

18S8y  DO.  I,  //,  6.  1—496,  1858 618 

18S9,  111,  S.  1—279,  1859 61 H 

II',  S.  277—492,  2  pll.,  1859 730 

Hefori  of  ike  British  Assoeimiia»  for  ikB  Adwmeemomi  •(  BtUmo99 
(Jb.  IM9,  x). 

t%6f^  XXYIL  mtsHnff  kM  mi  DuUin  (ed.  1858) 286 

B.  SiLUiAM  #r.  «.  jr.y  Daha   m.   Gibm:    ihe   Americmm  Jemrmü   •f 

eeienee  mmd  mrie  [t.\.    New  Hmven  8**  (Jb.  1868,  x\. 

1858,  Sept.;  [2.)  Tf,  XXVI,     f,  157—304,  1  pl 74 

Nov.;  78,  S,  305—456,  1  pl 182 

ISSSyJm.;  79,XXrU,t,      1-156 441 

Marcb;       HO,  M,  157—305 441 

May;  81,  S,  306-456,  pl 442 

July;  8»,  XXVI  11,1,      1— 160,  pl 619 

Proeeedimfe    of   ihe  Aeedemy    of  Nminrmi   Seienoee  of  Phiiodoi- 
fhU,  PhiUd.,  6«  (Jb.  1867,  zj. 

IMr,  Apr.— Des.;  1^,  4-1^,  p.  101— 228,  v-xJY 74 

1868.  JaD.-April:    X,  1—128,  1—8 75 

May— Dei.;  129—272,  9—28.    i-yn,  i-zznn  619 

Jomrnai  of  ihe  Aeedemp  of  Noiurml  Seiemee  of  PhilmdeIMm,  (2.]; 
PhiUd.  40  (Jb.  1867,  576|. 

1868,  tu,  4,  289—382,  pl.  21—36 730 

ProeeedinffO  of  ihe  Boeiom  nmiurmi  Hieiory  Soeietff,  Boeiom, 

1868,  VI,  289—383 730 

C.    Zersirenle  Aufsätze 

sieben  angeseigt  auf  Seite 75»  182,  287,  812 

IV.     Au6z&ge. 

A.    Mineralogie,  Krystallographie,   Mineral-Chemie. 

H.  Rosb:  ZusammeiiBetzung  Tantaltiare-baltiger  Mineralien' 76 

ScBERRni  u.  Rubb:  Analyse  des  Freiherger  Gneisses 77 

BüKBunf:  Zerlegung  von  Desmin  von  der  Seieer  Alpe 77 

—  —  Zerlegung  von  Braunit  aus  dem  Enfmdin •    .  77 

ScAOcn:  Vorkommen  des  Cotunnits  am  Vesuv 77 

A.  Reuss:  Liilit,  neues  Mineral  von  Pr%ikram 77 

6.  Rose:  krystallisirter  Arsenik-Nickel  von  Sengerhtmeem    ...  79 

M.  HOrmbs:  Meteoreisen-Fall  bei  Ohaka  in  Siehenkürgen 79 

Tabhau:  grosser  Mafneteisen-Krystall  von  TrenereeUa 80 

C.  Scbmabbl:  Zinkblüthe  von  Howuheek 80 

H.  B.  Gbihitz:  Vorkommen  von  Gold  in  Aueiralien 81 

A.  Rbuss:  dichter  Pyrozen  von  Roehliim 81 

G.  Rosb:  Psendomorphosen  von  Eisenkies  nach  Magnetkies     ....  82 

Fb.  Gh.  Wbbbr:  Krystall-Bildungen  bei  Zink-Destillation 82 

R.  HnuuBB  zerlegt  Thermophyllit  aus  Finlamd 82 

F.  A.  Gbhte:  Harris it  aus  der  Caiilofi-Gmbe 83 

—  —  Dufrenoyit  ans  Greensand 83 

G.  Tschbrback:  Roemerit,  neues  Mineral  vom  RnemeMerg     ...  83 

aerlegt  Bitterspath  von  Zöpiam  in  Mahrem 84 

K.  Koch:  im  NMeemniedien  vorkommende  Mhieralien 84 


SMto 

C.  Schnabbl:  oolitliischer  Thoneisenstein  (EiseB-SandsteiD)  v.  NürmUr§  183' 

Doiomit-iStemkeni  eines  Echinus  seriegt 183 

V.  DBCfDiii:  CoakB-aitige  BlasseB  aus  emem  Coaks-Ofen 183 

A.  Baubr:  Vorkommen  von  Eisen-Enen  in  Schweden    ......  184 

A.  Bbsithaott:  Röttisii  und  Konarit,  neue  Blineraiien  Sueheeme    .  184 

Gnu  und  Littsoh:  Mineral-Topographie  Groee^Britanniene    ....  186 

R.  HnvAim:  Auerbaphit,  ein  neues  Rueeieehee  Mineral    ....  189 

F.  A.  Gkmth:  Wismuthglani  von  RiddarhyHan  in  Sehiweitn     .    .  189 

Lanthanit  aua  Pemneyivanien 190 

F.  Sahdbbrqeb :  Karminspath  von  Horhaueen  in  Rhein^Preueeen    .  190 

R.  V.  Rbichbnbach:  Branneisenstein  von  Temit»  in  Österreieh    .  190 

Brbitbaupt:  Gediegen-Goid  aus  Anüoquia  in  Neu-Oranada  ....  190 

Iblb:  krystaUisirtes  Blei  von  der  Muldener-UitUe  bei  Freiberg     .    .  191 

Dbvillb  u.  Cabon:  Apatit,  Wagnerit  und  andere  Phosphor-Metalle.  191 

BL  HöBNBs:  Meteorstein-Fall  zu  Kaba  bei  Dehreemin^  1867    ....  192 

P.  Habtinc:  Diamant  mit  eingeschlossenen  Krystallen 192 

Khamtz:  Metallisches  Eisen  in  Magneteisen  umgewandelt    .    .    •  193 

Tb.  Scbbbbbb:  Kieselerde-Inkrustation  aus  einem  Hohofen       ....  194 

R.  Hbbhanm:  zerlegt  Trichalzi^  aus  Rueelmnd 194 

F.  SKBuntui:  Untersuchung  eines  bei  Mmin»  gefondenen  Meteorsteins  .  194 

Dübbb:  Osteolith  aus  den  KrtU%er  Bergen  Böhwietu 195 

F.  A.  Gbbtb:  Cantonit  aus  der  Canttm-Orube 196 

Yf,  Haidimobb:  Skorodit  aus  Eisenerz-Gruben  Kämtkmts     ....  196 

Bbeithaupt:  Homichlin,  ein  neues  Mineral  von  Plauen 196 

S.  DB  Lvca:  Arragon  von  Oerfaleo  in  Toskana 197 

C.  ScBHABBL:  Braune  Blende  von  Burhach  im  SltV^en^schen  .    .    .  288 

Antimon- Ocker  von  Eieem  daselbst 288 

V.  Dbchbh:  künstlicher  Olivin 288 

Atkibsoh:  Malachit  von  Jekaiarinburg 289 

Fr.  Schabff:  Axinit  im  Taunua 289 

A.  Rbuss:  Gediegen-Eisen  im  Pläner  Böhmena 290 

W.  HAii>iN6BR:  Meteorstein  zu  Orawiina  am  15.  Mai  1869    .     .    .  292 

K.  y.  Haubb:  Analyse  des  Arsenikkieses •  293 

G.  Rosb:  Faser-Qnar^  aus  Braunkohle  bei  Teplitm        293 

Mabbach:  Thermo-elektrische  Untersuchung  lesseraler  Krystalle  .    .     *  293 

C.  W.  Blohstbamd:  Prehnitoid  von  Wewioe  in  Schweden  ....  294 

G.  von  Ratb:  Tennantit  aus  CamwaU 294 

Haugbtok:  zerlegt  Saponit  oder  Seifenstein 295 

J.  L.  Shitb:  Molybdftnsaures  Blei  aus  Penneylvanien 295 

J.  Mabscbaü:  Waschgold  im  Diluviale  Ungama  etc 295 

B.  Th.  Gibsbceb:  analysirt  Bohnerz  von  Mardorf  m  Kurheeeen    .     .  296 
G.  Rosb:  Meteorit  von  HainM»  bei  BorgkotXy  Paderborn     .     .     .  297 

E.  Hassbnkahp:  Augit  und  Hornblende  in  der  Rhön 297 

SöCHTiira:  Mangan-Erze  von  Öhreneiock  in  Weimar 298 

Cb.  Stb.-Cl.  Dbvillb:  Veeupische  Laven  vom  Mai  1868      ....  299 

SöCHTiNa:  Gediegen-Kupfer  in  Pseudomorphosen 299 

R.  H.  Scott:  Anorthit  aus  Diorit  von  Bogoelowek  im  Ural      .    .     .  300 

Tahbau,:  Violblauer  Flussspath  zu  Schlackenwald  in  Böhmen     .     .  301 

Cb.  U.  Shbpabd:  Lazulith,  Pyrophyllit  u.  Tetradymit  in  &Mr^  302 

Fb.  Fibld:.  Guayacanit  aus  den  Cordilleren  ChÜi'e 302 

G.  Rosb:  Grosser  Eisenkies-Krystall  aus  Elba'i    ......  302 

Rabhblsbbrg  :  Analzime  von  den  Cgelopen-Ineeln  und  Aneeig      .    .  303 

F.  PisABi :  Brenn-Material  zu  Löthrohr- Versuchen 303 

V.  Ricbtbofbn:  Ausscheidung  uberschüss.  Kieselsäure  in  Trachyt-Porphyr  304 

L.  Bartb:  Keramohalit  (Haarsalz)  von  NikoUdorfm  Pusterthal    .  305 

Tb.  Lwoir:  Kupfererz  von  Werehne-Oudinek 305 


Seltt 

A.  KRimeon:  das  Tyrit  genaimte  Mineral 305 

A.  Rbuss:  Stein maunit  ¥on  Prmikram 306 

A.  V.  Planta:  Analyse  zweier  Kalksteine  der  Flysch-Formation  .    .  443 

Y.  Rbichbnbacb:  über  die  Rinde  der  Meteoreisen-Massen     .  444 

Tahiiau:  Pinit- Pseudomorphose  nach  Turmalin,  von  Rmehenbaeh  .    .  444 

P.  Kbibbl:  Diorit  von  der  östlichen  Granit-Grenze  des  Brockens ,    .  445 

H.  r.  Glih:  schaaliger  Serpentin  (Antigorit?)  v.  Windiseh-Madrei  in  Tyroi  445 

Asbest-artiger  Serpentin  (Metaxit)  von  Preffratten  daselbst    .  445 

R.  HBRHAim:  Wachsen  der  Steine  und  künstliche  Mineral^Biidung     .    .  446 

C.  BERfiBMATni:  Feldspath-artiger  Gemengtheil  des  Zirkon-Syenits      .    .  447 

—  • —  Krantsit  ein  neues  fossiles  Harz 448 

C.  ScnMABBL:  Kieselzink-Erz  (6  a  Im  ei)  von  CwmÜlat  in  Spanien  .     .  449 

C.  Bbrobmann:  Nickel-Erze  auf  einem  Uran-Erz  führenden  Gang  .  450 

Ouchakofp:  Pelikanit  von  Kiew 450 

G.  F.  Scbönbbin:  riechender  Flussspath  von  Weserdorf  in  Bayern  451 

G.  RosB :  Dimorphi«  des  Zinks 620 

Fa.  Fibld:  Guayacanit,  neues  Mineral  aus  den  CordUleren  CkUie   ,  621 

J.  Klbhbnt:  Kohlensäure -Quelle  zu  fif«.  ivan  in  der  Liften  ....  621 

Dbsclabissac  :  Analyse  eines  Albits 622 

Filhol  u.  LtTHEiUb :  Aerolith  bei  Uonirijean  im  Dpt.  der  Hante-Garonne  622 

Galbraith:  Analyse  des  Killinits 622 

HfiDDLK:  Galaktit  ist  Mesotyp 623 

N.  B.  Möller:  Eudnophit  gehört  zum  Analzim 623 

A.  Lakderbr:  Kupfer  in  krystallinischer  Form 623 

W.  Wiokb:  direkte  Beobachtung  der  Entstehung  von  BlitzrOhren      .     .  623 

C.  Hassb:  über  Berg-Naphtha  in  Oalinien 624 

G.  Ulrich:  Kupferindig  (Govellin)  in  den  Goldfeldern  v.  Victoria  624 

Würfelerz  (Pharmakosiderit)  von  eben  daher    ....  625 

G.  VOM  Rath:  Apatit-Krystalle  aus  dem  Pfitseh-Thtil 625 

C.  Rahhblsbbrg:  sogen,  oktaedrischer  Eisenglanz  vom  VeeuVy  Magnet- 
eisen-Bildung durch  Sublimation 731 

J.  Potyka:  ein  neues  Niob-haltiges  Mineral 732 

Lamdolt:  Schmelzbarkeit  des  Arseniks  unter  hohem  Druck  ....  733 

R.  MBRnAKN :  Untersuchung  v.  Wismuth-Erzen;  Wismuth-Oxysulphuret  733 

G.  Rosb:  Isomorphie  der  Zinn-,  Kiesel-  und  Zirkon-Sünre 735 

BtiRKART:  Meteoreisen  von  Zaeateeae  in  Mexico 736 

Bkrgbmann:  Zusammensetzung  des  Meteoreisens  im  Allgemeinen  737 
Rbich  u.  Cotta:   Bildung  von  Eindräcken  zwischen  Übereinander   ge- 
häuften Kalkstein-Geschieben  durch  schwache  Säuren      .     .     .     .  813 
Schbbrbr:  Zinkblende  von  Titiri^  in  Neu-Qranada  ...'..  813 

Uspbhskji:  Asbest  im  Gouvt.  Perm 815 

F.  A.  Abbl:  krystallisirtes  Zinnoxyd  im  Giessofen  zu  Wootwid^  .     .  815 

J.  Pottka:  Arsenikkies  von  Sahla  in  Sehweden 815 

R.  Hbrxanm:  Graphit  aus  der  Kirgieen-Steppe 815 

Brbith.\upt:  Modifikation  des  Kohlenstoffs 816 

C.  Zittbl:  Analyse  des  Arendaler  Orthits 816 

Jbiizsch:  Kieselsäure  ist  dimorph;  eine  Form,    Vestan,   tut  Melaphyr 

charakteristisch 816 

T.  St.  Huht:  ein  Mineral  dem  Nickel-haltigen  Gymnit  nahestehend.     .  818 

Hypersthen  aus  Feldspath-Gestein  bei  Queheek 818 

C.  W.  Bloistrand:  Analyse  des  Orthits  von  WexiS  in  Schweden  819 

J.  W.  Mallbt:  Analyse  des  Idokras  von  Poik-Co,  in  Tenneeee     .     .  819 

Harouart:  krystallisirter  Kesselstein 819 

F.  V.  Marioht:  Braunkohle  von  iP  Ha4iar-Houm  in  Oran 820 

G.  OsANiij  ein^'ache  Art  das  spezifische  Gewicht  zu  bestimmen    .     .     .  820 
GoTTLiBB :  Analyse  des  Marienkmnnene  von  Oabemey^y  Stefennark  .  821 


XiH 

KoHKBABOv:  Honigstein  in  Kohlen-Gruben  von  ÜVil« $21 

Daubr^B!  Arsenik  mit  bitamindsen  Mineralien  verbanden      832 

G.  Uuucn:  SkoTodit  an<  den  Gold-Feldern   VietortM 822 

B.    Geologie  und  Geognosie. 

G.  Tibojbald:  TaruMp  und  seine  Umgebung  in  GraubnnAen 85 

Haushahh:  £is-Lagentätte  von  Rio-titUo  in  Spanien 88 

EwAiJ> : .  das  UaekHgetdrgt  in  der  Provinz  Sachten 90 

y.  D^chbh:  über  Thal-Bildung 91 

J.  DsLBOs:  HOhlen-knochen  von  Senihehn  und  Laun,  06errhein    •    •  93 

EnoBULumr:  Tabell.  Obersicht  der  Lias-Glieder  verschiedener  Gegenden  94 

J.  JüKtt^i:  die  Erz-Lagerstfitten  im  Böhm,  Era-^  Fichtei^Gekir^  etc,  96 

J.  Pafor  :  Val  Tuei  in  Graukunden •    «  97 

]!•  n^  Sbrrbs:  Kennzeichen  der  quartären  Bildungen 99 

T.  Dscbvh:.  über  Duhomt's  geologische  Karte  von  Beigien 100 

K.  v.  Haobi:  heisse  Schwefel-Quelle  von  Warasdin^TepHuy  Kroatien  102 
U.  CoouAnn:  Permisches  Gebirge  und  Yogesen-Sandstein  in  den  Saane^ 

und  LotVß-Depts.  und  im  Serre-Gebirge 103 

J.  W.Saltir:  Wurm-Höhlen  u.  andere  Eindrucke  im  Kambrischen  Gestein  195 

Bdikbobst  va>  ukm  Bimkborst:  das  Kreide- Gebirge  bei  Ciply  etc.     .    •  106 

B.  Cotta:  DeuUehlande  Boden,  II.  Theil,  18S8 107 

A.  PvmuiY :  der  Vulkan  Bitiluto  auf  IHwwr 197 

F.  A.  Kbhlbkbs:  Erdbeben  in  Saelenpnek 198 

Y.  Warhsdorff:  Berffbau  im  Silberherg  unfern  Qreii» 198 

BL  Wolff:  Mineral-Quellen  von  Snanto,  Mafyarad  u.  Bery  in  Vnyarn  198 

B.  CpTTA :  Kohlen-Formation  von  Bäring  in  Tyrol 199 

A.  Parolimi:  Erscheinungen  an  Quellen  im  Br^nto-Thal     .     ,    •        «  200 

L.  H.  Jbitteum:  Vorkommen  vulkanischer  Gesteine  bei  Troppau    .     .  201 

D.  Stör:  Untersuchungen  an  beiden  Ufern  der  Waag 201 

L.  Zbuscbxrr:    Löss  in  den  Karpathen 202 

Fr.  Fobttrru:  Geologische  Forschungen  im  Neutraer  Komitat  .     .     .  203 

Nobmkrath:  faseriger  Arragon,  sogen.  Eisenblüthe  aus  Steiermark  .  204 
Tl.  Schesrvr:  Traversellit  und  seine  Begleiter,  Pyrgom,  Epidot 

und  Granat,  ein  Beitrag  zur  plutonischen  Frage »  204 

HüLLBft:  Erz-Gänge  bei  Oablau  in   Niedereehleeien 210 

Snuar :  tertiärer  Sandstein  zu  Heppenheim  in  der  Bergetraeee     .    .211 

Burkart:  Feuer-Ausbruch  zu  Real  del  Monte  in  Mexiko 213 

H.  B,  GnNiTz:  Melaphyr  und  Sanidin-Quarzporphyr  um  Zwickau    .     «  214 

Rivi^RB  :  Streichen  der  Bleiglanz-  und  Blende-Gänge 216 

T.  A.  B.  Spratt:  Sösswasser-Ablagemng  an  den  Küsten  Grieehenlanäe  216 

ViRLBT  d'Aoust:  ein  meteorisches  oder  Wind-Gebirge  in  Mexiko    .    .  218 

GüHBBi. :  Geognost  Verhältnisse  d.  i^ayem'schen  Alpen  u.  Dofuni-Ehene  218 

M.  ni  Sbrrbs  :  Knochen-Breccie  des  P^'ifeiiuir-Berges,  Gard  ....  220 

Sc  Gras:  Kohlen-Pflanzen  mit  Lias-Konchylien  in  den  Alpen.     .    .    .  220 

L.  HAuenTOR:  zur  arktischen  Geologie 221 

Dblbbbb:  Metamorphismus  der  Felsarten  durch  Granite 222 

—    —                 „               n          »         durch  Eruptiv-Gesteine  .    .    .  223 
J.  W.  Bailbt  :  Mikroskopische  Untersuchung  der  von  Bbrryran  zvnschen 

Irland  und  dem  arktiechen  Meere  heraufgebrachten  Grund-Proben  225 
W.  Fkrouson:  Feuersteine  und  Griinsand  in  Aberdeenehire 

J.  W.  Saltbr:  Kreide-Versteinerungen,  welche  darin  vorkommen     .    .  227 

Prbstwk»:   das  BngHsehe^  Frannöeieehe  u.  Belgische  Eocän-Becken  228 

G.  Guarihi,  L.  Palkibri  ed  A.  Scacchi:  Memoria  eulf  ineendio  Vesu^ 

9iano  ddV  anno  1860  e  1866 229 

A.  MoMTAORA :  Oiaeiatura  e  condinioni  del  terreno  oarkonifero  di  Agmmn  230 


Seit« 

M.  ¥.  GbOkiwaldt:  d.  TerftainenmfeB-Ahreiuleii  PonMlioMB  d.  Uwmi»  231 
P.  V.  AHmuN:  die  Ge^nd  Ton  Brixieff  qmI  Kitmlfüeksi  In  Tfr^i  306 

L.  BL  JiittilÜ:  nordische  Geschiebe  um  Treppmi 307 

W.  IlAn>iii«iR:  Batalt-Schlacken  im  BraunkoUen-Flöti  imKmim&d^f%mU  3(^ 
H.  I.  HoLHBna:  Geognoftische  Bemerkungen  ans  Oü-FumUrnnd  .  .  .310 
NOmmath:  ein  im  Meer-Sand  bei  Ostende  eingerammter  Pfahl  .    .      .311 

V.  Smomorr:  Vulkane  im  östlichen  Asien     •    ' *     312 

Tk.  T.  ZoLUKona:  Geolog.  Verhältnisse  an  der  Srnnn  in  ünier^Sie^rwk.    313 

E.  BmotT:  Kreide-Gebirge  im  ^tn-Dept 313 

G.  y.  Lnai«:  das  Tulkanische  Berren-EiUmd 313 

A.  Morlot:  QuarUre  Gebilde  im  JM^M-Gebiet 315 

G.  Stacbb:  Geologische  Verhältnisse  um  St.  Siefknö  in  leirien      .     .317 

A.  Rivikni:  Zinkers-Lagerstätten  in  Smntmnäer *     31< 

P.  Vi  AimRUR:  En-Lagerstätten  im  Zipeer  und  OSutSrer  Komitat  .  318 

Pr.  Ulmch:  KupfererE-Vorkommen  tu  IVeMeiiälM  bei  Ktmutkü  331 

Burkart:  der  Ausbruch  des  JoruUo  im  Jahre  tT69 323 

R.  I.  HuRcnsoi«:  Gebirgsarten-Folge  im  N,  HoehUnde  bis  inm  OM  red  337 
Silorische  Gesteine  und  VerBteinerungen  in  Nerweffen  and  dM 

Rueeieek-Beitieehen  Provinzen 339 

J.  Hall  und  J.  D.  Wnnnnr:  .fieoiopeei  Surve^  of  Iomw^,  tSS%  .  •  340 
G.  DawALoea :  ^jLe  Lies  de  Im  prtmnee  de  Luxemkemrff*\  iAe§e  ISST     344 

F.  H.  Lotthir:  „Skisze  d.  WeetpkaL  Steinkohlen-Gebtrus'',  Iserlohn  iSS9  346 

0.  ban:  die  Schieferkohle  von  ütnneek  und  Dümien 346 

A.  Favrb  :  „le  terrein  IteWfue  et  keuperien  de  im  smvoie**^  Oenetfe  i86S  349 
A.  Oppkl:  Zone  d.  Avicula  contorta  in  Sehwmken ;  in  Burfund  nach  Mart»  452 
J.  JoiiLv:  Nordwestliche  Ausläufer  des  Hieeen^eHr^  in  BSkmen  457 

Drlxssb:  Untersuchungen  Aber  die  Entstehung  eruptiver  Gesteine  .  .  459 
Cr.  Ltbll:  auf  Steilabhingen  des  Ätnm  gebildete  Laven  und  Theorie 

der  Erhebungs-Kratere 460 

A.  Rivikna:  Aber  Entstehungs- Weisen  von  Mineral-Brensen    ....  463 

Eerrnbbro:  organischer  Qnarx-Sand  der  Aachener  Kreide-Schichten  464 

G.  G.  Gbmhrllaro:  allmähliche  Hebung  der  Ost-Küste  Siviiiene  .  .  464 
A.  Stoppahi:  Seoperta  di  unm  nuovm  Cmvemm  oeeiferm  in  L&mhmrdim  465 
G.  Stachk:  die  Kreide-Bildung  des  Ootteehee*r  und  M6Min§er  Bodens  465 
J.  T.  Brikhorst:  Eefuiese  ete.  dee  eouchee  eretmeeee  du  Litnkomrg  .  466 
Pissis :  topographisch-geologische  Beschreibung  von  Aeon^mfum  in  CkUi  467 
H.  Cook  :  Boden-Senkung  an  den  Küsten  v.  Nett^-Yereey  u.  Lonm-ieimmd  469 
A.  ViuAR:  Klassifikation  d.  Gebirge  a wisch.  Kreide  u.  Miocän-Gebilden  469 
A.  Prrrby:  mittle  Richtung  der  Erdbeben  in  Skmndinmmen     ....  471 

G.  Thbobald:  über  einen  Theil  des  Unter- Bnymdine 471 

Scbkbrbr:  sog.  Glimmerschiefer  mit  Belemniten  u.  Granaten  i.d.  Sehweitn  474 

P.  MARäs:  Beschaffenheit  der  Sahara  im  Süden  der  Provinx  Ormn  .    .  474 

M.  V.  LiroLD:  Beiträge  aur  geologischen  Kenntniss  OsUKmmihene  .     .  476 

J.  Ranr:  Ersteigung  des  Cktmhora^o,  1866  am  3.  Nov 478 

F.  V.  AiiDRua:  die  Schiefer-Gebirge  in  d.  Zipe  u.  ans  tossend.  Komitaten  479 

G.  VOR  Rath:  nachträgliche  Bemerkungen  über  das  Bemtiia-Gebirge  481 

M.  DB  Sbbrbs:  die  Dünen  und  ihre  Wiriiungen       484 

E.  PoRTH :  Helaphyr,  Porphyr  und  Basalt  im  Rothliegenden  Böhmens  .  485 

Fr.  ScRamr:  die  Kalkstein-Lager  im  Fiehteij/ehirge 486 

J.  F.  J.  Scrhiot:  die  erloschenen  Vulkane  Mährens 487 

H.  Bach:  geologische  Karte  von  Zentral- Europa 625 

N.  GmscBKBR:  der  tönende  Sand  bei  KMerg 626 

G.  SARDBaRoni:  Naturhistorische  Beschaffenheit  des  Heraogthums  Nassau  627 

HBimssT:  Kräfte,  welche  den  See-Spiegel  veränderten 627 

G.  G.  Wirklbr:  ,,die  Schichten  der  Avicula  contorta" ,  München  tSB9  628 

G.  TnoBALD:  das  W^sh&m  in  Erosa 630 


S«lte 

H.  Coooahd:  die  Kreide-Ponnation  im  CAcrenfo-Dpt 692 

y.  Rauloi:  geologische  Beschaffenheit  der  Insel  Öreia 682 

Y.  V.  Zepharoyich:  Braunkohle  zwischen  PrU%Hn  und  Krajina      .     .  633 

J.  KoBCBLni-ScHLunBBiiGBR:  die  Gegend  von  Beifbrt 633 

Jlx.  Scnror:  Ausbruch  des  Vesuvs  im  Jahr  t865 633 

M.  V«  Lifoid:  Geologische  Untersuchungen  im  Wipptusk-Thtil  ^  auf  dem 

MarsiSy  um  Görm,  Trisst  etc. .737 

F.  y.  Amduaii:  Geognostische  Verhältnisse  der  Gegend  von  Dohsehmm  .  738 

H.  Wolf:  geologische  Veihältnisse  des  BOdk-QMrges 739 

B.  Cotta:  Geschiebe  aus  der  Nagelflne  von  8t,  Oalien 740 

M.  V.  Lipoid  :  krystallinische  Schiefer-*  und  Massen-Gesteine  in  KSnUken  740 

NoneemATH:  Römische  Mannor-  und  andere  Bau-Steine  in  Trisr    ,    .  741 

DupuBt:  Meteorstein-Fall  in  Ost-Fianiem 743 

Rbicb:  Zinn-Gruben  auf  Banka 743 

J.  Jokilt:  Quader-Sandstein  und  -Mergel  um  DmAa  und  Nismes    .    .  743 

MüLLsn:  Porphyr-Gftnge  um  Öderan  und  AugusHisburf  in  Saeksem      .  744 

0.  H.  Lmm:  Itakolumit  und  seine  Begleiter  in  CaraUnm      .    .    •  774 

N.  T.  Wbihbrbll:  Graphularia-Art  im  London-Thon  und  Red  Crag  774 

L.  Y.  Wood:  Fremde  Fossil-Reste  eingeführt  im  Red  Crag     ....  774 

J.  B.  Novlbt:  Obereocäui-Gebirge  ein  Theil  des  Pjrreii«efi-Baues    .    .  748 

S.  HisLOP :  Tertiär-Schichten  mit  Trapp-Gesteinen  verbunden  in  Osiindism  749 

J.  MjiBCout  „Dyas^und  Trias  in  JStirofa,  Amerika  und  Indien^  .     .    .  750 

M.  Sxotteb:  die  ÖtMtkäler  und  die  Selvretta  Masse 752 

A.  Ficblek:  aus  dem  /fm^  und  Wipp-thmle 753 

Stbbs  Bilu:  Alter  der  Guano-Lager 823 

F.  Y.  Hatdbh:  die  geologische  Karte  von  Nebraska  und  Kansas     .    .  823 
CofTA :  bttnminöse  Liasschiefer  von  Falkimhagen  in  Lifpe  Detmold    .  825 
R.  F.  SravBHs :  palftontologischer  Synchronismus  xvrischen  den  Kohlen- 
Formationen  in  Ohio  und  liiinois 825 

H.  DB  Saubsubb  :  ein  noch  unbekannter  Yulkan  v.  San-  Andres  in  Mexiko  827 

F.  W.  Jackbl:  über  die  Basalte  Nieder-Sehissiens 830 

E.  HABSBrnuHP:  relatives  Alter  vulkanischer  Gesteine  in  der  Rhön  .    .  831 

J.  W.  Dawsoh:  die  untre  Steinkohlen-Formation  in  Britiseh-Amerika  834 

E.  V.  Rkbthofbn:  die  ErE-LagerstAtten  im  Trachyt-Gebirge  ünffams  .  835 
Fb.  Rollb  :  Geologische  Stellung  der  Homer  Tertifir-Schichten  in  Nieder- 

Osierreieh 837 

Dblbssb:  der  Metamorphismus  der  Felsarten 840 

A.  LiLL  V.  Loibiibach:  Yerhalten  des  Ery-Adels  gegen  die  Tiefe  im 

Silber-  und  Blei-Bergwei^  zu  Prmkram  in  Böhmen  .....  841 

J.  L.  G..  Tscbbbmak:  das  Trachyt-Gebirge  bei  Banow  in  Mahren  .  .  841 
Fb.  V.  Haubb:  über  die  Eoc&n-Gebilde  im  Erzhenogthum  Österreich 

und  Salzburg 843 

G.  V.  Hblbbbsbn:  geognostische  Untersuchungen  der  Devonischen  Schich- 

ten MOtei^Russiands  zvrischen  Buna  und  Don 845 

R.  Facbt:  geognostiiche  Untersuchungen  zwischen  Oreiy   Woroneseh 

und  Simkirsk  im  Jahr  l^M 846 

J.  Scubl.-  Reise  durch  die  Felsen-  u.  HumMdt-Qekir^  zum  ütillen  Ossean  847 
L.  Lbsquibbvx:  Kohlenschichten-Folge  in  der  Kohlen-Foimation  von  Ken- 

tuekjß  und  iUinois  gegenüber  der  im  Apalaehischen  Kohlen-Felde  848 

G.  C.  SwAiLow:  Zusammensetzung  der  Kohlen-Formation  in  Missouri  849 

Fb.  V,  Haubb:. Lias-Gebilde  im  nördlichen  Ungarn 851 

J.  Scnu:  TertiSr-  und  Quartär-Bildungen  am  Bodensee  u.  im  Höh§au  852 
H.  WoL«:  Brannkohlen-Ablageningen  in  den  Komitalen  Uonih,  Neo^rad^ 

Heves  und  Borsod      854 

V.  Dboob:  die  geologische  Karte  der  Rkein^Promnu  und  Westfalens ,  855 

G.  Stacbb:  geologische  Forschungen  in  Ünterkram 856 


XVI 


8«tte 

Dl  ViRMiniiL :  Ausbrach  daf  Fe«im»  1868,  Jmiar  6       857 

A.  Boui:  Erdbeben  16S7  im  Deiember,  t868  im  Janaar  mad  Febrasr  857 

C.    Petrefaklen- Kunde. 

F.  GRAffioLn:  fiber  den  Encepbalua  des  Caenotherinm  coMmniie  i06 

A.  IYaghkr:  rar  Fauna  dea  lithographitcheo  Schiefers.  I.  Saurier   ••  106 

E.  Sutts:  Anthracotherium  oiagnum  im  VieemHmisehtm     .     .    .  113 

£.  SuBss:  Schädel  von  Bot  primi^enins  aaa  der  Raak  .     .    .    •    .  113 

Fa.  Sandberobr:  die  Konchylien  des  Mainrnsr  TertÜr^Beckens ,  ii    .    .  114 

r   '•  S™  ^'''f  °?"t!L*  •»•»»"•"•  {  .u.  BnunkoUe  von  ««Mo.  I  •  JJ* 

C.  V.  HiTmii:  fossile  Insekten                  >             .     ,^_  *»-_             >.  114 

IL  A.  Hagw:  xwei  Libellen                      J             »  der  If Ao«             j  ^^^ 

AscaUphtts  proavus  ans  Brannkohle  von  Lin»  .    •    .    .  •..  II5 

GAvmn  ei  Stroeu:  Memoire  9ur  Im  fmUUe*  fi^niBt  de  im  TesemmSy  4^  II5 

J.  G.  Ubashs:  neue  Bryoioen-Arten  ans  Mmsiriekisr  Kreide    ....  120 

FuniAia»:  Bentehhier-Reste  im  Bone-bed  En^iumde 120 

J.  NiisEKOwsKi:  silurische  Trilobiten  der  Oeieee^Pnnrimmem    ....  120 

R.  Ludwig:   WeHenm-Rheimiseke  tertiire  Pflanien 121 

dgl.  Ton  H€mker§  in  Kurhueem 122 

Picnr:  Fossil -Reste  des  Aptien  in  der  Sehwmimj  Schluss      ....  123 

n.  F.  DB  Lqbiol:  dfi.  im  Neocomien  der  VoironSy  M 123 

Cahpigbb  ei  db  Tbibolbt  df:l.  in  der  Kreide  von  Si0.*CSroiXj  S.  124 

C.  GibbbL:  oligocäne  Konchylien  Ton  Bermkur^  etc 125 

J.  F.  Dbsbatbs:  Aniwuiux  *anM  veriekree  du  hesHm  de  Pcrtt,  XT-^znu  125 

J.  Wtbaii  :  Batrachier-Reste  der  Kohlen-Formation  in  Ohio 126 

R.  Owbb:  Schidel  und  Zihne  von  Placodns  gehören  einem  Saurier!  128 

Conrad:  Über  einige  tertiäre  n.  a.  Konchylien  Nord-Ameriltei'e  .    .    .  234 

Lartbt:  in  iloni  und  Toekmiut  vorkommende  fossile  Elephanten-Arten  234 

P.  Gbbtais:  Aphelosaurus  aus  den  perraischen  Schiefem  tob  i^edSve  235 

J.  Hall  :  silurische  u.  doTonische  Krinoideen  u.  Cystideen  t.  New-Ymrk  235 

Tbosciibl :  Horelia  papyracea  eine  Schlange  aus  Braunkohle  t.  RoH  237 

0.  Wbbbr:  ein  Fahnen-Blatt  Ton  da 237 

Gratiolbt:  Odobaenotherium,  ein  Walross  t.  Momir&uge  bei  Pmrie  239 
R.  Owbb:  Megalania,  eine  tertiäre  Riesen-Echse  Amsifmiiemg  .  .  239 
vordere  Extremitäten  des  Megatherium  Americanum    .     .  239 

—  —  Pliolophus,  ein  Lophiodonte  aus  London-Thon  Ton  Hmrwiek  240 
0.  Hbbr:  Podogonium,  eine  Cäsalpiniaceen- Sippe  der  Mollasse  .  .  243 
R.  Owbn:  Schädel  d.  Zygomatnrus  trilobus  McL.   ans  Aueirmiism  243 

—  — -  Nothotherium  u.  a.  tertiäre  Knochen  tou  da 244 

J.  Lbidt:  pliocäne  Wirbelthier-Reste  Ton   NMrmra  in  Nekrmekm     .    .  246 

Cb.  J.  f.  Bunbvrt:  fossile  Pflanzen-Reste  tou  Mederm 253 

E.  Dbsor  :  Synofsie  dee  Eekinidee  faeeiieSy  Paris  ei  WieH.  18S8,  8^  254 

J.  Morris:  Woodwardites  Robertsi  in  Steinkohle  tob  WoreeeietMre  •  354 
H.  T.  flfanm:  „zur  Fauna  der  Vorwelt^^,  Frankfurt  in  Fol. 

IV.  „Reptilien  der  lithographischen  Schiefer  des  JoraVS  1869     .  354 

E.  SoBss:  neue  Wirbelthier-Reste  in  öeierreieh 355 

A.  Stoppahi:  „PMouioio^  Latnkarde**,  Livr.  m.— t.    ...;..  356 

A.  T.  Volborth:  Crotalurus  u.  Remopleurides-Arten  Rrnuimide  357 

K.  T.  ScauumoTB:  „die  Trias-Versteinerungen  des  Vieemiifueekei^    .     .  359 

E,  T.  Martbhs:  Qber  Pecten  glaber  und  P.  sulcatus 360 

Ed.  HiBBRT:  die  Fossil-Reste  in  der  Kreide  von  Meudem 360 

L.  AoAssiz:  „a»  eeetd  on  deeei/SetOien*^^  Lemd.  1869 362 

CoTTBAu:  über  die  Sippe  Galeropygus 364 

V.  KiFRiABow:  Fisch-Reste  im  ifiirsft'schen  Eisen-SaMbtein    .    .    .  364 

L.  Hbllbr:  neue  fossile  Stelleriden      365 


Seit« 

ROtiiitbr:  die  Sckildk  röten  im  PortlaDd-Kalke  Soioikums  .     .    .  366 

E.  W.  Bnonr:  über  Stigmaria  ficoides 367 

A.  Wagmbr:  die  nackten  Cephalopoda  am  dem  SüddemiMehen  Jura  368 

M.  TnoeiM:  „ForaminiftrM  du  Um  du  dtft,  de  la  Moselie^y  Met»  6^  370 

PiGTBT  und  P.  DB  LoRioL :  Foasil-Resle  im  Neocomien  d.  Voirans  2y  8,  372 

Cahpiohb  ei  vm  Tribolbt  dffl.   aus  der  Kreide  von  8te.-Croi»  4^  373 

C.  V.  EmiiGsflAUfiBif :  die  fossile  Flora  von  Sot%ka  in  Steyermerk       .  373 

die  Blatt-Skelette  der  Apetaiae 376 

—  —  die  Blatt-Skelette  der  Celastrineae  und  Bonbaceae     .    .  377 

„Ober  die  Geschichte  der  Pflanxen-Welt'*,  Wien  16'5^      ...  377 

J.  Lhdt:  Reste  ausgestorbener  Fisch-Sippen 378 

Tb.  Ebrat:  Erginiungs-Tafelchen  am  Scheitel  von  Collyrites.    .    .  378 

Centrociypus  eine  neue  Echiniden-Sippe 378 

N.  Lawbow:  2  neue  Asaphus-Arten  im  Peterekureer  Silur-Kalk  .    .  370 

L.  LBsooBuiinc :  neue  Pflanzen-Arten  aus  Anthraait  u.  Steinkohle  N.^Aw^er,  370 

-^  —  Pflanzen  der  Kohlen-Formation  der  Vereinten  Stemten     .    .    .  370 

TbioixiArb:  die  fossilen  Fische  vom  Bugey,  und  das  Cuvnm'sche  System  381 

V.  Stroubbck:  Myophoria  pes-anseris        383 

L.  Barbbtt:  aber  Atlas  und  Axis  des  Plesiosaurus 383 

Fb.  Rolls:  neue  unter-tertilre  Acephala -Arten 383 

E.  J.  CfeApnAM:  neue  untersilurische  Trilobiten  aus  Oher-Ceneda     .     .  480 

G.Sp.Batb:  Kibbbt's  Prosoponiscus problematicusinHagnesiakalk  480 

J.  AiiDBBsoii:  Fisch-Reste  im  Old  red  von  Dura-Ven 490 

Pn.  Eobbton:  ober  die  Synonymie  der  Fische  im  Old  red  sandstone  401 
W.  VOM  hbr  Marcs:  Wirbelthiere,  Kruster  und  Cephalopoden  der  Ifetf- 

fkäiieeken  Kreide 401 

Tb.  H.  Hitxlet:  Rhamphorhynchus  Bucklandi  aus  ;S#ofies/SeM-Schiefer  .  494' 

tertiäre  Vogel-  und  Wal-Art  aus  Neueeeiend 496 

Dicynodon  Murrayi  n.  ep,  aus  Sud-Afrika 495 

Reptilien-Reste  aus  Süd-Afrikm  und  Auetraiien       406 

Fr.  S.  Holhbs:  Reste  von  Haus-SAugthieren  und  ausgestorbenen  Arten 

beisammen  lagernd  in  post-pliocänen  Schichten  Cmrolines    .    .     .  496 

Bbtrich:  Ammoniten  des  unteren  Muschelkalks 497 

T.  ComiAD:  Kreide-Konchylien  von  Rippley  in    Tippah-(^.^  Miee,  497 

A.  Stoppami:  Pale'antoloyie  Lom-'  \    Trias-Konchylien  von  JSeino    .    .  490 

kerdey  Livr,  vi — vin ;     i    Corhalu  :  Säugthiere 500 

0.  Hbbr:  yyFlora  tertiaria  Heivetiae^  IL,  110  pp.,  50  pll.:  Apetala  500 

J.  Barrabdb:  unsere  Kenntniss  von  der  Primordial-Fauna 503 

Lbsoubrbux:  Pflanzen  aus  jüngeren  Formationen  Nord- Amerika»      .    .  505 

R.  P.  Stbvbits:  Versteinerungen  aus  der  N.^Amerikan,  Kohlen-Formation  506 

Pb.  Grrt  Egbrtoh :  über  die  erloschene  Sturioniden-Sippe  Chondrosteus  506 

Pacr:  Paläontologie  der  silurisch-devonischen  Tilestones  Sekoitlande    .  507 

J.  W.  Saltbr:  die  Cephalopoden-Sippen  Tretoceras  n.  u.  Ascoceras  507 

Edw.  HiTCflcocx:  y^lehnology  of  New- England^  1866**        508 

R.  Owbn:  von  Bbcklbs  gefundene  Hinterfuss-Knochen  des  Iguanodon  500 

T.  F.  Gibsoh:  grosser  Iguano  don-Femur  aus  der  Wealden-Formation  500 

J.  W.  Saltbr  :  fossile  Reste  der  Primordial-Zone  N.-Amerikae    .    .     .  500 

J.  W.  Kirkbt:  pemische  Chitoniden  aus  Durham 510 

Po.  Grat  Egbrton:  Palaeoniscus  superstes  aus  Keuper  .    ...  510 

EiiRRHBrRO:  Thier-Leben  in  Fels-bildenden  heissen  Quellen  auf  lickia  .  510 

H.  Sbbly:  zwei  neue  Seestem(Goniaster>- Arten  aus  Kreide      .    .     .  511 

Ebhors:  Dromatherium  sylvestre  ans  Amerik.  Kohlen-Schichten  511 
Losam:   Oeologicai  Hurvey  of  Canada,    Fiyuree  and  Deeeriptione  of 

Orymnie  Remaine,    Deeadee  I.-iV.    Manireai  ISSS—ISSS      .  634 
Decade  III  (ausführlicher): 

E.  BiLLiBGs:  untersilurische  Cystideen 635 


XTUI 


\    1 

'1        H 


B.  BituM:  miertiliiriiclia  Atteriadea 

J.  W.  Saltbi  u.  Biluhm:  Cyclocyftoidat ,  eioa  Bchiadenaan  Sippe 
J.  R.  JoHu:  palftosoiicke  sweikUppife  Ealonioitraca       .... 

R.  Owm:  DimorphodoB^  eiaa  neae  nerodaktylea-Sippe  asf  Ua»    . 

A.  E.  Rbum:  kuruckwinsige  KrebM  im  Jarakalke  Mikr§mM  .... 

H.  PAUKmia:  GrüiU  M  Mmeemfmam^y  eiae  Kaockea-HöUe  bei  PmUrm»  6^< 

ScBiam:  tertiire  Fi^ke  bei  mühtkmuen S^ 

0.  Hna:  Tertlir-Flon  t.  Ymneomver^-lfuMy  BeUin^kmm^Bmfß  aad  itUmi  7>i 
J.  Hall  :  „CbalHtoltoiw  to  tke  Pmlm^amictofff  ofNem-  Yark*^^  Aikmmfß  18M  7^ 
J.  W.  Dawsom  :  devoaiscbe  Pflaaiea  der  IbmI  Omtpe  la  Cmmmdm      .    .  7^ 

1.  DamoTiB«:  Fftbrtea  im  Gypfe  dei  Pmris^r  Beckeaa «^ 

R.  Owm:  Tkyiacoleo  earaifez  im  Teitiir-KoBglonerat  ilitfIraliMt  «s« 

Tk  H.  Huzlby:  Haut-Paaser  def  Crocodilat  Hastiagiiae    •    •     .  T5T 

0.  ScaaiDT:  Elean,  Hinck  and  Hoklenbir  ia  eiaer  H<^lue     ....  75T 

E.  BiLLiHflfl:  aeae  Brackiopodea-Sippe,  Ceatroaellai  a.  a.  Ailea  •  73^ 
L.  mi  Koauei:  neae  paliolitkiicke  Kriaoideea  Bn^Umds  and  aekoHUmds   7^* 

J.  NnsaKOWiKi:  Earypterus  remipet  aaf  dfal 759 

J.  W.  KiaKBT:  Fenaifcbe  Eatomostraca  aai  Durkam 7S1 

Tb.  IEbbat:  eiaifj^  Ornaismea-Artea  det  Albiea  bei  Smmeerre    .    •     •  76 

A.  WAOiiaa:  Monograpbie  der  Fiscke  der  litkograpkisdiea  Sckiefer  7G 

HL  V.  MBTaa:  Eryoa  Raiblaaug  am  den  RmkUr  Sckickten  Kirmikems  8a« 

G.  Kadb:  Bildnag  des  Litaat  perfecta! 8^' 

FALcoaaa:  Beobacktongen  Aber  die  Knockea-Höklea  bei  PdUrmo    .     •  861 

GaAnoLBt:  über  dea  Eacepkalna  der  Oreodon  gracilif  Lamt      .     .  861 

A.  DB  NoaDBABv:  PaUamiolofie  du  nU  de  im  BusHe,  HeUiuff.  i8ö8  861 

G.  TOB  Ratb:  aar  Kenntniss  der  Fiscke  am  PUMeuhtrg  in  Amnu      •  863 

Wim:  Aber  fossile  Eier 863 

J.  NnsiKOwsKi:  inr  Monograpbie  der  Trilobiten  der  OsUee'Prwginmtm 

und  Beschreibung  nener  ober-silariscker  Krastaxeea 864 

A.  E.  Rauss:  Foraminiferen  des  Septarien-Tkons  von  PUupuld  .    .     .  865 

VL  Tbaotscbold:  die  Petrefaktea  vom  Armi-See 866 

Ed.  Hitcecock:  iehnoiof^  of  New-Buffand^  BaHam,  1868^  4^       .     .  867 

F.  B.  Mbek  and  T.  Y.  Hatdbh:  neue  Orgaaismea  aus  der  Koklen-For- 

mation  des  KansM-TKaies 869 

Ed.  Suass:  fiber  die  Wohnsitze  der  Brachiopodea 869 

Gb.  Tb.  Gaudib  ei  C.  Stboszi:  Fiare  foesiie  timiieune.    11.   Vai  £Armo  870 

A.  Harcock:  Wurm-förroige  Eindrücke  im  Bergkalke  Nerd-BufUmde  873 

W.  CARRimnas:  Graptolilhea  der  Silnrsckiefer  in  Dumfrieeekire  .  .  875 
Tb.  H.  Huxlbt  :  Stagoaolepis  Robertsoni   aas  Elgia-Sandstein  und  Fikr- 

ten  in  dem  von  €fummiMjf9t<me 875 

D.    Verschiedenes. 

C.  FoBBBs:  Krabben  in  der  Payte-Bay  aas  Land  setrieben     ....  233 

G.  W.  FAJDiasTOCB:  Einflnss  von  Brenn-Gas  auf  lebende  Pflanaen  .  .  256 
RATnauBfi:  Arten-Reickthura  der  Hoix-Vegetation  bei  CkUian    ....  384 

E.    FetrefakteD-Saminlangen* 

J.  C.  ÜBAOBs  verkauft  Mmaetriehier  Kreide-Versteiaemngen    ....  384 

Akademiscke  Petrefakten-Sanunlung  in  BeideUerg 878 

F.    Geologische  Freis-Aafgaben. 

der  BurUmer  Sozietät  der  Wissenscbaften 511 

der  fürstlick  jABLoaowfKi'scken  Ges ellsckaft  in  Lmftd§ 768 


Kr) 

ib 

I 

I 

Die  Jara-VerscHkuif  Ici   Langeubraeken, 

(9 

tii»  geognostisclie  Monographie, 

von 

den  Herren  Carl  Deffner  und  Oseär  Fraas 

in  BUlingtn  and  Stuttgart. 


^ 


Wer  von  Wieslock  und  dem  Rande  des  Bunten  Sandsteins 
zum  Galmei-fnlirenden  Muschelkalk  aus  mit  der  Eisenbahn 
den  kurzen  Weg  nach  Bruchsal  zurücklegt,  wo  er  abermals 
Muschelkalk  findet  und  nahe  gelegenen  Bunten  Sandstein^  der 
ahnt  wohl  nicht,  dass  er  auf  der  Zwischenstation  Langen- 
trüehen  mitten  Im  braunen  Jura  dahin  fährt,  und  dass  er 
hier  im  Umkreis  vt>n  etwa  einer  geographischer  Meile  in  einer 
absoluten  Hohe  von  370 — 600^  über  dem  Meere  einen  grossen 
Thell  der  Jurassischen  Schichten  wieder  findet ,  die  er  Im 
Schwäbischen  Normal-Jura  mit  1600 — 2000' zu  treffen  gewohnt 
ist.  Das  Schwefelbad  Langenbrücken,  das  «ein  Wasser  aus 
den  Posidonomyen-Sehiefern  des  schwarzen  Juras  bezieht  gleich 
den  (luellen  von  ßoll^  Bechmgen,  Balingen^- Sebastiansweiler 
u.  a.,  ist  der  Mittelpunkt  dieser  Jura-Gruppe,  die  geogno- 
stisch  so  unerwartet  mittien  In  efner  Lias-Muide  lagert,  was 
—  wie  wir  zu  zeigen  uns  bemoben  werden  —  seinen  Grund  einzig 
in  einer  von  der  AA^tn-Spalte  abweichenden  Versenkung  des  Ge- 
birges haben  kann.  Vnm  Bhhnhof  Langenbrüeken  aus,  der  über 
den  Bänken  des  braunen  Jura  mit  Ammonites  discus  erbaut  ist, 
ersteigt  man  im  Dorfe  über  die  Schichten  des  Ammonites  opall- 
nus  weg  die  Fläche  der  Posidonomyen*Schiefer,  über  denen  als 
nächste  Terrasse  gegen  ienÖstringenerfFaUl  dIeTbone  des  mitt* 

Jftbrgans  1859.  | 


len  schwarzen  Jaras  mit  Terebraiula  namismalis  lagern,  Ton 
welchen  aus  man  in  regelmässiger  Verliehrtheit  über  die  Schich- 
ten mit  Ammonites  Turneri,  A*  Bucklandi  und  A.  psilonotos, 
den  Bonebed-Sandstein  und  Keuper  hin  ersteigt.  Man  hat  in 
.  vertilialem  Aufsteigen  die  umgekehrte  Folgenrelhe  der  nor- 
malen Schwäbischen  Terrassen,  ivas  um  so  mehr  zu  einer  An- 
reihung an  Schwäbischen  Jura  reitzt,  je  mehr  man  bei  nähe- 
rer Untersuchung  der  einzelnen  Schichten  die  oft  bis  Ins  Ein- 
zelnste  gehende  Obereinstimmung  findet 

Es  wird  nothweudig  seyn  zum   klaren  Verstindnlss  der 
Gegend,  deren  Monograpliie  wir  beabsichtigen,  die  Beschreib 
I  buug    der   einzelnen  Schichten  gesondert   zu  halten    von  der 

^  Darlegung  der  Lagerungs- Verhältnisse.     Die  Schichten    wie 

die  Schichtung  verdienen   ffir  sich   nähere  Untersuchang  und 
*    Beschreibung,  und  es  wird  die  Entwerfung  eines   anschauli* 
}  chen  Bildes  fordern   in   erster   Linie   die    Formations-Glieder 

kennen  zu  lernen,  mit  welchen  wir  es  zu  thun  bekommen. 
Erst  wenn  wir  diese  und  ihre  Einreihung  in  das  System  der 
normalen  Foraiationen  kennen,  kann  die  Besprechung  der 
Störungen  ihren  Platz  finden, 

Mur  im  Allgemeinen  schicken  wir  voraus,  dass  der  ge- 
sunkene Jura  von  Langenbrüchen  ringsum  von  Keuper  begrenzt 
wird,  wo  nicht  der  Löss  des  Rhem-ThaUs  die  Schiebten  deckt. 
Nor  kurz  werden  wir  der  einzelnen  Glieder  des  Kespers 
Erwähnung  thun.  Zwischen  Keuper  und  Lias  liegt  gleicb 
'\  eloeiB  Walle,  der  den  Jura  umlagert,  die  „Bon ebed -Gruppe^ 

I  (K<Ö8sener  Schichren,    kieseliger  Keuper-Saudslein,  VorJäufer 

u.  8.  w.).  Von  diesem  Bonebed- Walle  ans  fallen  in  grosser 
Beständigkeit  die  Glieder  des  schwarzen  und  iu'aunen  «luraa 
gegee  das  Rhein-Thal  einerseits,  audi^rerseits  gegen  die  Haupt- 
arlise  der  Versenkung  ein,  welche  in  N.49  0.  des  wlrklkben 
Meridians  streicht,  so  dass  die  lungeren  Schichten  tiefer  zu 
I  liegen  kamen ,    als   die  älteren,  und    die  jüngste  vorhandene 

Jura-Bank  »die  Dtscus-Bank  Im  Braunen  Jura ^«c  am  tiefiiteo  la* 
gernd  unter  den  Schienen  der  AAm/Aa/  Bahn  veraob windet. 
Sie  liegt,  wo  sie  Auh  Rhein-Tkal  berührt,  etwa  350'  unter  der 
PsikHieten-Bank  am  Galgenberg  von  Malseh  und  ebenso  tief 
unter  deraelben  Sclitcbt  des  SeUehierg*  Waldes. 


i 


IMess  ToransgesoMckt  geben  wir  xnDächst  die 

Schichtenrolge. 

A.  Keuper. 

I>  Unterer  Kenper*  Schilf-Sandstein.  Stuttgarter  Bau- 
Sandstein.     Equiseten-Sandelein. 

In  den  Steinbrüclien  des  ForlemoMes  und  der  BinBen^ 
wiese  bei  östringen  wird  ein  Material  abgebaut,  grünlich  grau, 
feinkörnig,  tbonig,  dem  Stuttgarter  oder  Hellbronner  Sandstein 
vollkommien  ähnlich;  dessgleicheu  in  den  seit  Jahrhunderten 
ausgebeuteten  Bruehea  von  Uiehelfeld^  wo  derselbe  SO' 
mächtig  ansteht,  überlagert  von  10'  ein«  bis  drei*ziliiger  Platt-» 
ehen  des  gleichen  Gesteins.  Doch  scheint  hiemlt  die  ganze 
Mächtigkeit  dieses  Kenper-Gliedes ,  dessen  Liegendes  nach 
Angabe  dortiger  Arbeiter  die  donkeln  Gyps-Mergel  (?)  seyn 
sollen,  nickt  erschöpft  zu  seyn.  Wenigstens  sind  bei  Hauen" 
berg  am  Wege  nach  Hoth  bedeutende  Steinbruche  in  einem 
ihnliehen  fein-körnigen  Tbon-Sandstein  eröffnet,  die  asch- 
grau einen  Stich  ius  Röthliche  haben  und  den  höheren 
Schichten  dieser  Bildung  angehören  möchten,  da  über  den 
Rauenierger  Sandsteinen  am  Abhang  des  Galgen'-  und  Let%er- 
Bergee  nirgends  eine  Spur  der  grau^griinen  Mickelfelder  Steine 
zu  finden  ist,  welche  auf  die  kurze  Distanz  von  kaum  einer 
geographischen  Meile  von  einer  Mächtigkeit  von  40'  nicht 
wohl  zu  0*  verschwinden  konnten.  Auch  stimmt  die  röthliche 
Farbe  der  oberen  Schichten  mit  dem  Vorkommen  in  Sciwa-^ 
ken^  wo  gegen  das  Hangende  hin  durchweg  die  roth-geflamm« 
ten  Bänke  erscheinen. 

Da  die  Rauenierger  Schichten  eine  Mächtigkeit  von  20' 
zeigen,  so  dorfte  der  ganzen  Bildung  eine  Stärke  von  min- 
destens M'  zukommen. 

Von  dem  charakteristischen  Equisetnm  arenacenm 
finden  sieb  fein-gestreifte  Exemplare  an  der  Bensenwies. 

t)  Mittler  Keuper.  Bunte  Mergel,  Krystallisirter 
Sandstein. 

Zur  deutlichen  Beobachtung  dieser  Gruppe  fehlen  beden* 
tendere  Aufschlüsse.  Noch  ist  uns  nicht  iüber  allen  Zweifel 
erhaben,    ob    die  blos*gelegten  Keuper* Wände  der    rechten 


Angelbachihal-Seltt  Kwischen  MüUkafssem  and  lUthenUrg  über 
oder  unter  den  Schilf-Sandstein  zn  setzen  sind.  Petrogra- 
phlsch  stimmen  die  g^rell-bunten  Mergel  mit  zwlschen-lagern- 
dcn  grau-gelben  harten  Mergel-Bänken  weit  mehr  mit  den 
Bunten  Mergeln  und  der  Region  des  Stuttgarter  kryttalH- 
sirten  Sandsteins.  Sicher  ist  aber  auch ,  dass  In  dem  viel- 
fachen ly^echsel  von  grünen  rothen  und  gelblichen  Mergein, 
welche  den  Schilf-Sandstein  überlagern,  wirkliche  Sandsteine 
nicht  zu  beobachten  sind,  und  dass 

3)  der  Stuben-Sandstein 

nur  durch  eine  S'  mächtige  weisse  Sandstein-Bank  vertreten 
erscheint.  Dieselbe  steht  z.  B.  In  den  Weinbergen  hinter 
ier  Öitringener  Mühle  oder  links  vom  Wege  von  Uistait  nach 
Zeutem  an.  Petrographisch  stimmt  diese  Bank  ganz  mit  den 
feinkörnigen  weicheren  Arten  des  SckwaUeeken  Stabensands 
und  fuhrt  auch  in  den  Ubstadter  Weinbergen  In  einer  späthi- 
gen gelben  Mergel-Schicht  Reste  kleiner,  übrigens  unbe- 
stimmbarer Gastropoden.  Herr  Prof.  Blum  bewahrt  in  seiner 
ausgezeichneten  Sammlung  der  Petrefakten  aus  der  Heidel* 
berger  Umgebung  eine  Anodonta  kenperina  aus  der  Region 
des  Stuben-Sandsteins,  welche  mit  den  Funden  am  Haeen- 
berge  bei  Stuttgart  aus  gleichem  Horizonte  übereinstimmt. 

4)  Oberer  Keuper-Mergel.  Rothe  Mergel.  Knollen- 
Mergel. 

Diese  Bildung  in  ihrer  ganzen  Entwickelung  zu  verfolgten 
ist  wegen  der  hindernden  Alles  bedeckenden  Loss-Masse  keine 
Gelegenheit.  Die  schönsten  Entblössongen  beobachtet  man  an 
dem  Weinbergs-Hügel  südlich  von  Mühlhausen,  wo  dieselben 
harten  Mergel-Knollen,  welche  diese  Zone  in  Schwaben  cha- 
rakterisiren,  in  einem  MergeUGebIrge  von  rother  und  grüner 
Farbe  liegen.'  Im  Hangenden  geht  das  Grün  allmählich  durch 
Grau  in  Hellgelb  und  schliesslich  in  reines  Tiefgelb  über. 
In  der  Mitte  dieser  Bildung  liegt  eine  Hand-hohe  Bank  eines 
ungemein  harten  Konglomerates  aus  grünen  rothen  und  grauen 
Erbsen-grossen  Mergel-Stücken  zusammengebacken.  Derselbe 
Pudding  lässt  sich  z.  B.  am  Stromberg  in  Württemberg  im 
gleichen  Horizont  beobachten,  und  Handstücke  von  beiden 
Lokalitäten  sind  nicht  von  einander  zu  unterscheiden. 


Im  Allgemeinen  kenitzeichnet  stoh^  der  Keuper  dieser 
Gegend  als  eine  weit  mehr  Thon  führende  mergelige  Bildung, 
nelcber  die  reichen  Quarz^Sandsteine  Würtlemberga  bis  auf 
wenige  verkümmerte  Reäte  fehlen.  Er  erinnert  so,  zumal 
mit  seinen  hell-rothen,  gelben  iind  blau-grünen  Farben,  bereit« 
an  die  K en per- Bild angen  jenaeits  des  Rheinei  und  macht  den 
Eindruck  eines  Niederschlages  in  grj>a8erer  Entfernung  vom 
Ufer  und  den  DetrltuB-führenden  Strömungen.  In  Folge  des* 
aen  mangelt  der  Quarz-Sand,  sind  die  kurz  auskeilenden  An- 
schwemmungen seltner  und  Ist  —  verglichen  mit  dem  Östlich 
gelegenen  Sckwäbitehn  and  Fränkischen  Keuper  —  viel  grSssere 
Regel mäsaigkeit  der  horizontalen  Schichten  -  Bildung  zu 
beobachten. 

B.  Bonebed-Gruppe.  Die  Grenz-Schlcbt  zwischen 
Trio»  und  Jura. 

Es  wird  keinem  Geognosten  einfallen,  in  dem  Schichten- 
Gebäude  der  Flätz-Formationen  überall  scharfe  Grenzen  haben 
zu  wollen.  Vielmehr  weiss  jeder,  dans  es  ihm  bei  genauerer 
(Jntenincbung  sehr  bäu6g  mit  den  Schichten  In  ähnlicher  Weiae 
ei^eht,  wie  dem  Paläontologen  mit  den  Spezies,  dass  ihm 
nämlich  die  Faktoren  fehlen,  aus  ,welchen  eine  scharfe  Defl> 
nilion  sich  ergibt.  Es  steht  nicht  bloss  der  Palaontolog  rath- 
los  vor  dnem  Tausend  Amaltbeen,  die  In  ihren  beiden  Ex- 
tremen, dem  Amallheua  laevls  ond  Amallheus  coronatus,  welter 
anseinnnder  zu  gehen  scheinen,  als  der  Kap-Löwe  und  der 
Puma,  und  doch  schliesslich  von  Jedem,  dem  Klarheit  des 
VerständDlsses  am  Herzen  Hegt,  sammt  und  sonders  unter 
der  Spezies  »Amaltheus"  vereinigt  werden;  —  es  steht  eben  so 
unschlüssig  der  Geognodl  vor  den  Grenz-Schichten ,  seyeu 
dieselben  nun  grössere  Formations-Glieder  von  vielen  Klaftern 
Mächtigkeit,  oder  seyen  es  nur  Zoll-dicke  Bänke  zwischen 
den  einzelnen  Unterabtheiiungeu.  Immer  wird  er  In  10 
Fallen  unter  100  schwanken,  ob  er  die  Schiebt,  die  er  vor 
sich  hat,  zur  älteren  oder  jiiugeren  Formation,  zum  hangen- 
den oder  liegenden  Formations-Glied  zählen  soll.  Bald  kommen 
ihm  petrographische  Zweifel  und  er  sucht  mit  Gier  nach  or- 
ganteefaen  Resten,  die  ihn  allein  sicher  leiten  sollen;  bald  Ist 
er  geneigt,    aus  zoologiachen  Gründen  alch  zu   entscheiden, 


aber  der  petrographlsobe,  nelir  oodt  der  erogreplitocbe  Cha- 
rakter der  Schicht  and  dee.  TerraiM  lasat  ihn  tn  einer 
aicbereo  AnachaiionK  so  leicht  nieht  komnien.  Und  aoblien»- 
lieh  bleibt  Jhm  keine  andere  Wahl,  als  wie  dem  Palaontelo- 
g;en  auch/ innerhalb  der  Schichten  und  der  Arten  wo  mig^ 
lieh  EU  individualisiren  und  zu  lokallsiren« 

So  geben  wir  auch  die  Bonebed-Gruppe  ala  fnr  aieh 
bestehend,  als  selbat^berechtlgt  zwischen  Trias  und  JirSi  eben 
weil  wir  In  Folge  vielfacher  genauer  Untersuchungen  auf  eine 
Entscheidung  verzichten  mussten,  ob  die  Grnppe  zuni  Keaper 
oder  znm  Lias  gehört.  Wir  finden  auch,  dass  bei  allen  Antoren, 
welche  sich  mit  der  Untersuchung  dieser  Gruppe  abgegeben 
haben,  Diess  immer  die  brennende  Frage  Ist,  ob  Jura,  ob 
Keuper?  (v.  Schaoroth,  v.  Strombsck,  BoanzMAMN),  und  wo 
Ist  die  Grenze  zu  ziehen?  sind  aber  überzeugt,  dasa  Jeder, 
der  sich  Im  Detail  mit  dieser  Grnppe  abgegeben  bat  oder 
noch  abgeben  wird,  sich  mit  uns  einverstanden  erklart  Von 
der  QtZMSTtDT'schen  Abthellnng  der  Schichten  Ist  unsere 
Anffassong  nur  scheinbar  abweichend.  Er  hat  zwar  im 
»,  Flötzgeblrge  (1842)<'  zu  einer  Zeit,  wo  erst  die  allgemeinen 
Rahmen  für  die  speziellen  Untersuchungen  gezogen  werden 
mussten,  unsere  Bone-bed-Gruppe  als  gelben  Keuper-Sandatein 
aufgeführt,  aber  Im  neuesten  Werke  ^der  Jora  (1M6 — 5^)^ 
sich  des  Ausdrucks:  ,,Vorläufer<<  bedient.  Der  Name  sollte 
die  Janus-artige  Natur  derPetrefakten  dieser  Grnppe  andeoien, 
die  ebenso  an  die  des  älteren  Muschelkalkes  wie  an  die  der 
neuen  Ära  des  Lias  sich  anschliessen.  Die  Formen,  welche 
an  das  Vergangene  erinnern,  fasst  er  unter  dem  spezifiaebes 
„posterus^,  die  das  Zukunftige  vorbereitenden  unter  »prae« 
Cursor«!  zusammen. 

Was  uosern  Namen:  Bonebed «Grnppe  anbelangt,  ao 
nahmen  wir  an  der  Herbeizlehung  des  EngHsekem  Wortes  In 
so  ferne  keinen  Anstand,  als  es  längst  eingebürgert,  allgemein 
verständlich,  für  vollständig  naturallstrt  gelten  darC  Bei 
demselben  an  Bohnen  zu  denken  („lit  fablforme^  TsaooaM), 
wird  einem  Deutschen  nicht  leicht  iu  den  Sinn  kommen. 

Innerhalb  der  Bonebed-Gruppe  fassen  wir  zusammen: 
1>  den    Bonebed-Sandstein,     2)     die    Bonebed-Tlione.      Ea 


Bprechea  ninUcli  aowobi  in  SioA^abeit  altf  %m  RkeUe  alhe  pa- 

lioitdogiacheii  Aoalogian  dafür,   eäamtliche' Sichiahtea  «her 

taßoae-bed  bis  sur  eraten  Kalk-Bank  mit  AinmonUea  pailo- 

fldtfos   zur   6ru|>pe    dea  Booe-bed    zu    recboen,      Nicht  nur 

«teigeo  die  charakteriatischeü  Fiach^R^ste  (Gyrolepis-Scbu^ 

pea,  Aerodiia-  und  Saurichtbys-Zähne)  bis  unter  die  Kalk-Baok 

heraif,   «ondern   es  stellen   sich   auch  noch  entschieden  die 

Noilssken  des  eigi;entlichen   Bonebed-Sandsteins,  a.  B.  Ger* 

fiilia  atriocurva  (bei  MaUeh)  und  mehre  VinAvt {Schwaben) 

hier  ein. 

1.    Bonebed-Sandsteln. 

Venteüienings-reicber  Sandstein  von  TSbitufen^  r.  Albbsti,  1S84. 
Gtlbtt  Lias-Sandstein         Qübwtbdt      FlOts-Geb.   WürUemier09. 
Vorliofer  des  Lias    .     .  „  Jnra. 

Oberer  Keaper-S»d.teiii    Y.SnonBO  j^'**«'"-  *  «*"''  ^^-  '•  JJ'  ^'  J* 

Staditein  von  FnlloAai  n.  ^  nr      a^^% 

der  TA^I«.     .    .    .    v.Scsauiioth  )     " 
Ciitenter  Lias-Sandstein  „  ( 

ObenterKenper-Sandstein  iSoaiisMAini     ( 
ÜilererLiss-StBdfltein  ronCoiurg^  Bbsgbb 

Beaebed-Sand^ein     .    .    Orm  |  !f:*ri:  TJJ:  "•iTivv^ 

)  Akad.  d.  Wiai.  Wien.  £d.  XXYI,  S.  7. 

Profil  im  Roaenberg-Wali  bei   Stell feli. 


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3' 
3' 


12- 


untarta  Sandatein^Laga. 

licbt-blaae  aandige  TIion-Mergel. 

mehre   Sandstein  -  Bftnke ,    dazwischen    helle    sandige    Thonmergel- 

Lagen,    oft   sum  dritten  Theil    ans    weissen  Glimmer-Blftttchen 

bestehend, 
bell-blane  Sand-Mergel,   asit  wefiasem  Glimmer  osd  vertikal  dnrcb^ 

aelseaden  Wurm-artigen  Schnüren, 
massiger  Sandstein.    Dessen  Liegendes  ist  nicht  erreicht. 


Vorkommen:  Dieser  Sandstein,  als  Bau-  frie  als 
Strasien-Material  geschätzt,  nmzfeht  Rand-artfg'  die  ge- 
Bsoimte  Langenbrüehentr  Jura- Versenkung;  an  vielen  Orten 
stiebt  er  ans  dem  bedeckenden  LSss  hervor  und  ist  In  zahl* 
reichen  Steinbrüchen  aofgeschlossen,  nnter  welchen  aber  keiner 
das  Liegende  erreicht  hat,  so  dass  eine  genaue  Angabe  der 
Mächtigkeit  g^emacht  werden  könnte. 


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^  Benchaffenhel  t:     Anf   seinem    ganzen  Zu{re  bleibt 

.  sich  der  Sandstein  petrofprsphiseh  sehr  gleich.   6elblich*weias« 

sehr  Quarz-reich  ,  feln-korolg  Ist  er  ao  dem  scharfen  ranhen 

Ktirn,  das  die  Oberbaut   der  Hand  schnell   ritst,  nnd  mm   der 

homogenen   dichten    Beschaffenheit   bei    lichter  Färbmg  tob 

allen  Sandsteinen    der  Gegend    leicht   nnd    sicher  £o  niiter- 

scheiden.     Anf  den  vertikalen  Kluft-Flachen  des  Sandsteines 

}  J  beobachten  wir  dieselben  horisontalen  Streifen,  welche  dersall»e 

t^  Sandstein  an  vielen  Orten  Sckwabem  zeigt   iRüdem^  ßmräfj 

Nürtingen^  Neckarkan$en).  Sind  sie  in  Folge  des  Sichaetzens 
der  Schlamm-Masse  bei  der  Erhärtung  entstanden,  oder  siod 
horizontale  Verschiebungen  schuld?  Wir  trauen  uns  hier- 
über kein  Drtheil  zu ;  iedenfalls  sind  sie  für  den  Bonebed- 
Sandstein  charakteristisch.  Ausser  diesen  Horizontal-Streifen 
anf  den  Kluften  lassen  sich  auch  die  vertikalen  Wurm-arti- 
gen zweiarmigen  Absonderungen  in  der  oberslen  Lage  des 
Sandsteins  beobachten,  auf  welche  man  In  Sehwaben  vielfach 

^  schon  aufmerksam  geworden  Ist,  ohne  jedoch  Ihre  Cntstehnng^ 

Weise  entziffern  zu  können  (Qubnst.  Jura,  S.  25).     Ebenso 

V  finden  sich   in   dem   schonen  Steinbruche  im  Wald    oberlialb 

Mühlkaueen  in  den  oberen  Schichten,  die  gleichfalls  in  Sekwu- 
ben  wohl  bekannten  Sphärolde  von  2— 2  y,' Durchmesser,  aus 
äusserst  fein-körnigem  hell-blauem  und  oft  Seide-glänzendem 
Sand.Kalk  bestehend,  die,  obgleich  noch  Im  Muttergeateio 
steckend,  ihren  Kalk-Gehalt  bis  auf  einen  inneren  nnzersetaten 
Kern  verloren  nnd  sich  in  einen  dunkel  braun-rothen  welchen  und 
kaum  zusammen-haltenden  feinen  Sand  umgewandelt  haben. 
Organische  Reste.  So  viele  Pflanzen-Tr&mmer  auch 
durchweg  in  dem  Sandstein  stecken,  so  sind  es  doch  meist 
unkenntliche  verkohlte  Fetzen.  Ein  Calamites  von  der  Form 
des  C.  siilcatus  aus  der  Letten-Kohle,  der  steh  durch  seine 
tiefen  Furchen  spezifisch  von  dem  C.  arenacens  des  Schilf- 
Sandsteins  zu  unterscheiden  scheint,  ist  die  einzige  deutliche 
Pflanze,  die  wir  aus  dem  Malscker  Sandstein-Bnich  besitzen. 

I      *  Herr  v.  Strombeck  hatte  die  Gefälligkeit,  uus  die  Vorkomm- 

nisse In  seinem  obersten  Keuper-Saudsteln  zur  Untersuchung 
zuzusenden.  Zu  Seiruiedl  bei  Wolfenbüttel  finden  sich  mehre 
Arten    höchst    interessanter    Pflanzen     aus     dem    Bonebed- 


SanduMn,  imter  diesen  »ich  nsser  KalamU*,  ien  wif  «Is  dca 
Nachzügler  desLetteDkoblen-KAlamiteROalamlles  jiosteriiV 
iienaen.  Cm  jedoch  4ie  Flora  dieaer  Perlode  gMauer  ktmei» 
zn  lernen,  wird  die  Gegend  von  Bmreutk,  VeHitdm  and  TteU 
das  Material  zur  Untersuchung  liefern.  Die  CläthopItMi^ 
Voltzla,'  CalaniKeB  ete.  erinnern  jedenfaHs  viel  oiehr  an  dl« 
Zelt  der  Trfaa  als  a«  die  des  Jura. 

Unter  dea  Tliier-Rcaten  nlsaen  wir  unr  eine  Muschel 
zn  nenneo  ,  die  wegen  ihres  zahlreichen  Varkonmens  un4 
ihrer  auffallend  weiten  VerhrettKng  «ine  genauere. Er wälinuitg 
verdient.  E»  Ist  eine  filvalve,  die  hald  aufgeklappt  «nd  baU 
geschlassen  mit  Ihren  Stein-Kernen  ganze  Sandstei »•Plattes 
Utdet  ond  In  der  verschiedensten  tii'össe  sich  findet.  Trott 
der  Hange  von  fndlvidnen  hält  es  übrigens  bei  de«  Mangel 
jegUcher  Schale  schwer  Spezictf,  Ja  selbst  6enirt  zu  beallai* 
men.  Wir  glauben  jedoch  nicht  fehl  zu  gehen ,  wen»  nitf 
die  HnSchel.  als  Anodonta  betelchnen,  welche  der  Anbidonta 
tetttca  Qu.  ans  dan  schwarze«  bttasaindsen  Thonen  der  Letten- 
Kehle  van  ffetUar/*  am  nichste»  steht  und  wegen  ihrer  Ahn- 
liehkett  mit  diesem  älteren  Vorkommen  als  Anodonta- poa- 
tera  bezeichnet  wird.  Ihre  Verbreitung  ist  höchst  merkwürdig. 
Strombeci:  zitirt  die  Muschel,  die  im  BrauntcitoeigaeMen  unter 
dem  Kamen  der  MfossilenGurken-Kerse**  kursirt"*,  sIs  zwelfet- 
hatten  ZwefaMhaler,  dfen  man  fnr  Gardinia  halten  könnte.  DM 
Vergleiehsng  der  gütigst  mitgetbeiUen  Stücke  von  K3»i»wfi 
Dtdelebm  vaA  Selmtiadt  aiMte  die  Jdentllät  jener  mit  d^  ■«» 
rigen  als  zwdfellos  dar.  Herr  v.  ScantmeTH,  dem  wir  pploisb* 
falls  die  gefällige  Mltthälung  der  C^tmryer  VorkomihnlsM 
.  danken,  nennt  sie  ClldopkoniSGoMfusstfar.  genuina  v.  ScHAOtt 
EwALB  kennt  die  «Gurken-Kerne"  ans  der  Gegend  vo« 
QutdÜKhtrg***.  H.  Bornbhahr  hat.  den  Namen  TaentwlM) 
Ewsldi  gebraucht.  Pktib  Mirias  führt  schlrckt  erhalteae 
Huscheln  ans  den  Bonebed-Sandsleinen  der  Ame/«r  Gegend 
bei  Latigeniraek  und   oberhalb   des  Xilekaimmera 'aa ,  welcbA 

'  Sielie  euch  Zeiticbr.' der  DeuUch.  geol,  Gegellich.  IVj  1,  S,  73. 
■  •  A.  ■•  0.  IV,  I,  S.  72.        "■ 
■■'  A.  ».  Q.  Vil,  S.  54».      ,  / 


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inMil   hivtrcr  (gehören   iMrftm*.      ttijinwTMDT   hat   avf  eilten 

11  *liiiiii6tt  ^«rsiclitet  vtmA  aie  ak  „analehe^  Bfralve«,  Jnral,  3S, 

LI  abgebildet;  Omt  iied  Seats  keanen  ele  alclit,  iadrin  wir  sie 

^  hl  JUkaratea  erat  aeoerdinf  a  In  gröeaerei^  Anzahl  au%e6Mideii 

I^J  haben.    Fraas  hat  aie**  auf  dem  Sir^mherg  ^    dem  n8¥dlieli- 

•l^n  AuaUlofer  dea  SekfMüifhen  Bonebed-^Saiidatehia  entdeck  f, 
If!^  wo  aie  durch    ihr  masaenhanen   VorkoMnen   In  einer   Bank, 

bhbe  von  andere»  Bivalven  begleitet  zu  aeyn,  nberraachf. 
Nur  die  jnngeh  wenige  Linie»  grosaen  Eiemplare  aind  hier, 
avie  bei  M&Uck  oder  bei  EiUi$rf  nnd  Ooimrg,  ganz  glatt; 
hüben  aie  einmal  die  firöese  von  einem  halben  Zoll  erreicht, 
:lf|  so  stellen  sich  lionzentriacbe  Falten  ein,  deutliche  A««rnehs- 

Ringe  der  Schale.  Von  einem  Sehlosa  keine  Spur.  Die 
Bclialen  sind  gerne  aufgeklappt  und  liegen  Paar-wdae  neben 
einander.  Die  Kante,  die  vom  Wirbel  nneh  hinten  lauft,  ist 
bald  mehr  nnd  bald  miader  alark  ansgedrfickt. 

Das  Vorkommen  der  Anodonta  poatera  iat  am  Seklüiset- 

itrg  bei  Zeuiem^   am  SehintIMaeUerg  bei  Östringen  und  na 

der  Osiringemer  UüUe  in  der  Oberregien  des  Sandateina,  we 

1;^  sieii  eine  Neigung  zur  Platten^ Bildung  einatellt.     Sie  aetzt 

antih  fort  in  die 

^.   Bonebed-Tlione. 

Mit  diesem  Anadruck  bezeichnen  wir  nämlich  des  ganze 
liyatem  magerer  scbwareer  Thone,  abwediaelnd  mit  Saud- 
tfteih^Pfiittclien  nnd  sandigen  Mergeln,  die  in  der  ümgebnng 
«en  MaUeh  bin  zu  W  ansehwelien  m5gen.  in  Sehumtm  kann 
nteii  nicht  überall  ven  Bcwebed<Thonen  reden  ^  indem  in  der 
Heikel  nur  das  Bene-bed  aelbst,  d.  h.  die  einen  bis  einigte 
Zoll  «Aohtlge  Zahn-  nnd  Knochen*Breecie ,  als  Decks  den 
Bonebed-Sandsteins  sich  vorfindet.  Bald  stellen  sich  wieder 
'  Sandstein- Platten  mit  Konchifereii  ein,  wie  aie  Darnraa  In 
der  Umgebung  von  Rssiingen  an  mehren  IHinkten  nachwies; 
bald  sind  nur  einige  Zoll  Thone  zwischen  der  Psilonoteo- 
Bank  und  dem  Bone-bed  noch  vorhanden. 

Durch   ihre   mächtige   Entwickelung   gewinnt   nun   diese 
I  Gruppe  bei   Malsck  ein   besonderes  Interesse.     Denn   ausser 

*  Verhandl.  der  naturwissensch.  Gesell^ichfifi  in  Basel  l$57,  S.  581. 
**  Wärttenb.  naturw.  Jalires  Hefte ,  XIV.  lahrg.,  3.  Heft,  9.  331. 


den  Bone-b«<l,  d.  h.  4er  zÖlUfen  QiiMWked-B«nk,  tit  «rft 
Zähufln,  KBocken,  ScItuppCii  und  KoprolItJiea  tei^kh  dtinb' 
Sfirckt  Ist  {ÖttriHgtH),  btbeo  wir  W  tnicblige  Tbcm^Wäide  mv 
Utiterauchuiifi;  vor  udi.  Em  ^d  sodwiRbe  £Jli«ntrtMe,  »tt 
uneben  uod  kiiorrf^K*"^'''''''!«'«  uurrfiiB  listid-Tli«M,  W  i*«l> 
eben  sich  hlu  uud  wJedev  Bänkcheii  v&n  fnetereii  bl«llef^|ai 
iSandeu  uiucb^en.  ) 

Profil  am   eatgmberfi  bei  Maisek. 
y     «chwarae    fein-bliUerig«    ««ndig«   Tnone    mir   AnMcheidani   tm 

Mmm  fludileU-riMtcliMi. 
^3'  bravM  IbMig»  S*Ad«lMii-Lage. '  <        <  .• 

3,4'  iclnranc  Miidife  Tbose  (wie  obea;. 
0,3'  TOth-bnuDci   wiiUti|[ei  ThonMuditein-PliucbeB  mit  Scb<re^)ki4^ 

Knaaem,  Enochen-Heiten,  Schuppen  nnd  HaBcbel-TTfimiiicni. 
4,5'  «chwsne  Mindige  Thon«  wie  oben,  mit  kleinen  BiTnlven.    '  ' 
Pflante»TraH«ir. 


^  1 K'    nlblidt-weiiier  Bone^d-SaDdiiein. 

\\       ■    ■'  .:         ■^-■', 

•  '•  Profil  bei  Otiriafen.  ,  ^ 

0,1'  Toth-br*aues  Sandiieia-FUilcficM  mit  Bjvalvenf  '    i     '  .!'. 

1,3'  »cbmne  »ndige  Thoue. 

0,2'  Bone-bed,  rolh-braunes  S*nitalein-PIlncheii  \a\\  Anodonli  poslera;- 
,    S  niiten  ZIhne  nnd  Schappen. 

B  ^     1,1'  imidige  gclbltcbe  ThoDe  mit  Awidiiidanf  v«m  Aind-PIknchM.  " 
"  l,4'.«eibc  Swddeüi-PUUtti,  uaabe»  ««MhUkUt  .1' 

3,1'  *cbwme  biiiierige  Tbote.  ..    ,1 

^  I  18'   gelblitb-welner   Bstabed^iiMtatabi,    in  .Hm^uMmi   pliMif«   im 
3  1  Liegcodea  ipapiig.  i; 

•  VnM  bei  Mik/kautm. 
^  ja*      Khwanc  ilndit»  Tb««.  .        '  '    i    ■    ' 

,    1    1,3'  bnun-nitfw  Sud-Herf*!,  h  4ej.  Ua  MrUlcBd.  ■' 

e  ^  I  2,5'  JcbwtTie  H*dif«  Thone  mit  kieintn  Bivtlven.  .    , 

■  .9  jlO'   fclbticb-weiuer  Boi>«bed-S«yMlMBiB,   oben  mii  .A«adoiM  fntn» 
°  S  und  den  lenkreibt  du rchi eilenden  Wumi-»rligen  ät«iice|n,  «o  wi^ 

den  verwilierten  rolh-brauuen  Sand-Splilroiden. 


«I 


Du  Verkommen  der  Boi>ehed>Th»ne  CBtqjii-leht  gnm 
dem  dea  Boiiebed-Sanditteiiis ,  ttla  desnen  Hangrndrs  ate  z« 
betrncbtea  sind. 

Uuler    den    or(j;aMischeii  Resten,    welche    <il«  B»Vfi-> 


II 

beri-Tlion«  cfc^hUwwtri;  nennen  wir  vor  Alteü  iHe  Spvm 
vkH  l^t«rod«ctylnn  primns.  Mit  dienen  Neineii  bezeieh- 
wea  Mr  ffNrxutn  erRten  Mal  fater  inftretenden  Flug-Saiirler. 
V*n  clkwr  »(Ho^lsohe*  Unterancbun^  der  Rette  M  bei  der 
■  Sberaee  ■«tigeIhRften  Erhaltung  In  den  8aii(l-Merg;ela  des 
Catgetbargt  ketne  Rede.  Doch  sind  die  Abdrücke  der  Fli*- 
finger-Rnochen  zu  denllEch  «ns^enprochen ,  eis  dess  sie  nlch 
mit  dem  Knochen  eines  andern  Thiera  vemechseln  liesees. 
Blemit  stimint  das  Vorkomnien  von  ihnllchen  Reaten  in  dei 
Sandslein- Platten  des  Bone-beda  von  Birkengfhre*  nnd  andern 
Orten,  wenn  gleich  hier  noch  eher  Zweirel  obnalten  därftea. 
In  der  GrÖMe  kommt  Pt.  primus  den  weiaa- jnrassiacheo  Artei 
zremDch  gleich.  Ansserdem  sahen  wir  in  der  Sammlon^  tob 
Herrn  Bldh  Zähne  von  Ternatosauros  Albertii. 

Die  Zähne  von  Dybodaa  cloaeinna,  H.  enapldatna, 
H.  snblaevls,  H.  minor  nnd  Sanrichtbys,  ferner  voa 
Acrodns  minimna,  Ceratodns  cloaeinna,  Sargodoa 
tomlcuB,  die  Schuppen  von  Gyrolepis,  Dapedlna  ■.  a., 
sowie  Koprolithen  verscHledener  Art  und  Gr&sae  kennzelrtiHes 
auch  om  HoUci  das  Bone-bed  wie  an  andern  Orten  nnd  sind 
dnrch  die  Thone  nnd  Sand-Bänke  zerstreut.  Daaa  unter  dea 
gefundenen  Fisch-Resten  auch  solche  von  Semlonotus  Bergeri* 
aeyen,  Ist  usa  aabr  wahrscheinlich. 

Insbesondere  aber  sind  es  einige  Mnscheln,  welche  la 
letzter  Zelt  die  Aufmerksamkeit  der  Paläontologen  auf  alcb 
gezogen  und  einen  gewissen  Werth  bei  Vergieiehung  ferse 
liegender  Lokalitäten  geironnen  haben.  Es  sind  Dleaa:  Avi- 
cula  contorta  Doari..**  (Av4c.  Eschcrl  Mza.,  A.  Inaeqntra- 
diata  ScHFH.,  Gervlllia  striocurva  Qu.  In  Betreff  des  letzten 
Namens  bemerken  wir,  dass  die  fragliche  Mnschel  viel  eher 
einer  Avicnia  gleich  aieht  als  einer  Gervillla.) 

Es  Ist  nach  den  übereinstimmenden  Berichten  aller  Geo- 
logen, die  flieh  schon  mit  den  Grenz-Schichten  zwiacbea  Llaa 
und  Keoper  beschäftigt  haben,  von  den  Dachsteln-Katken 
aN<b4s  zuvtiias-Grenzein  /r/antfeine  leitende  Mnscbel;  sie  lässt 


*  Siebe  BomnofAior,  Zeitschr.  der  deaticben  geol.  Getellich,  VI,  S.  612. 
**  OmL  nnd  Suui   Ober  die   malhintMlicbeii  Äquivalente   der  KOHcner 
S<flUcIiteD  Ib  Schwaben,  S.  14. 


II 

Sieb  ntft  Ihrer  stHt  gekrümmte»  ^eMUi4en'S<)hRte'laitii  ver- 
kenaen  Dud  findet  sieh  am  Slrit^mtck  M  Maiteh  woki  abg«J 
drückt  in  den  untersten  2'  der  B*nebed-Thoae  in  GeseHscbaff  iM 
Pesten  VBloniensis  Dfi.  oder PjcttmcinusQu.,  ssf 
melcben  auch  Oppel  I.  c.  als  aif  eine  wtohtig«  LettmnaetMl 
für  nnaere  ScMcht  hlnneist  Ausier  den  beiden  öMdea  «laW 
zahlreich  die  »nnaicheren  VorÜnferi*  i  <koBii*TiDT8 ,  d«  sind 
Bivalveo,  die  in  SdHeaben  wegen  mangeibaftcr  ErhaHntig 'Ua* 
möglich  näher  zu  bestimmen  warea.  Wir  glaobea  <elne  0^ 
eins  poatera,  welche  ganz  int  Liegenden  der  Thone  Ist,  nooM 
näher  auazeicbnc»  tu  aollen,  wdobe  an  die  Cyclaa  keuperin» 
Qu.  sich  an8chlie«Mt  und  ntit  der  bereits  erwihnten  Anadonla 
vergesellscliBftet  ist.  Sehliesalieb  ist  aehr  kenntlich  Llngula 
c  I  u  a  G  i  n  B,  über  welche  jedoch  atcbt  viel  weiter  gesagt  werdsil 
kann,  Dasa  bei  längerem  sorgßltlgem  Sammeln  atch  nach 
alle  bekannten  nnd  ausser  Ihnen  manche  neuen  Arietf  wer- 
den finden  lassen,  glanben  wir  zuTerstohHloh  und  sprecbss 
nur  »och  die  Hoffnnng  aus,  dass  elnhelnisehe  Painontalogab 
ans  diesen  interessanten  Thonen  eine  reiche  Ausbente  davoM; 
tragen  möchten.  So  sind  uns  Stern-fermigeHShlangen,  wel- 
che die  Cydas-Bnnk  zahllos  durchziehen,  dsrchaus  unSrbliiti 
in  eraler  Linie  denkt  man  an  Pentakrlniten-Sriele,  welehi' 
selbst  TOrwUternd  nnr  die  hohlen  RSvme  übrig  gelassen  h&ttea; 
allein  die  Sterne  sind  nicht  regelntässig.  Riihren  sin  Ven  Ser- 
pnlen  her  oder  von  K«rallenf  wir  wlnaen  es  nicht.  Ebenso 
fehlt  es  nicht  an  sonderbar  geformten  Wülstep),  über  wdohs 
man  zweifelhaft  Ist,  ob  «le  von  Organismen  herrührt  oder  nlehb 
C.  Schwarzer  Jnra. 
1.  Der  nntere  Lias/  < 

Ltas  a.  Wir  lassen  Nstnr-geniÜaa  und  In  Übereis» 
Stimmung  mit  den  meisten  tieognosten  den  Llas  und  -nb«r> 
haupt  den  ganzen  Jura  ralt  dem  Erscheinen  des  ersten'  und 
älteaten  Ammonlten,  des  A.  psMonotus,  beginnen,  deaSei 
Auftreten  eagleich  petrographlach  die  erste  schwarz-blaue 
Kalk-Bsnk  mit  sich  bringt.  Paläontologjsck  sind  die  ftmois' 
niten,  |»etrograp(ii9ch  die  Kalk-Bänke  betetebwenA  für  d«i4 
Jnra,  nameartllcb  der' Trias- gegenüber»  uimI  so  ist  derrieh* 
ligste  A»fiing  für  den  Jura  die    ^    '  ■■  


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P«iroaotenB«ii4[.  Die  BMiibrticIi«  von  MüUek  «nd 
äilrifiSeii,  i«  welcliM  tiMiMliebe  Kalk-BSiike  de«  Lim  « 
abi^elMittt  ^werdeii ,  fdrriem  eueh  diese  ersle  und  ekeiite  Psi« 
leeoteii  Beuk  sti  TAge.  Die  Aiiflageriiiifr  auf  die  Bonebed- 
nMMe  SM  beebaohtM,  ist  der  Weyr  nach  Hahek,  der  oitter- 
halb  des  fiuttesacliera  xitn  Dorfe  bleanfiihrt,  am  f eefKnetsfen, 
wie  de««  anrb  die  (irundmattem  der  Haaser  im  oberen  Dorf 
i«  der  Psileeetea-Banli  sieben.  Difssgleichen  ruhen  die  Tod- 
leii  ven  AMäek  auf  Psilonoten.  Die  starli  sweisrbohige  PsI- 
loButeo-BanlL  tot  zweispaltig;  in  der  oberen  HaJfte  derselben 
sied  die  schHars-blanen  Kerad*klüftlg  springenden  Kalke  an 
i,  veiekaten   mit   diesen   Schalen  ertollt.      Rine    Exkorsion    zar 

folegenen  Zelt,  wenn  frisch-aoa|relm) ebenes  Material  Tor- 
baaden  ist,  liefert  nahetn  aäaimtUclie  Funde  wieder,  die  aas 
der  sokwdbmcieH  Schichte  i>ekannt  sind,  vor  Allem  den 

Ammonitea  psIlonotusQu.  (Wir  irleibeo  vor  der  Hand 
bei  den  schmäkkeksn  Namen ,  selbst  aasf  die  isefahr  liin  von 
dev  Kritiker  des  QoaHSTKDT'sche»  Systems  [Jahrb.  teS€^ 
74S]  als  solc|ie  bezefebnet  aa  werden,  welche  die  Hohe  der 
Wieseusokafk  nicht  erreiciien;  denn  ob  A.  planorMs  and  A.  John* 
stiHii  der  ßiiglinder  mit  nasern  $ekmäki9€km  Psilonoten  w  irk- 
Heb  Mich  dem  geognostbicbeo  Horisont  wie  nach  der  Art 
ideatiacb  aitid,  darüber  siiid  die  Akten  hnmer  noch  nicht  ge- 
nchlosaen«)  Unsere  Aufgabe  bei  dieser  Arbeit  soll  lo  Betreff 
der  eiJBzelneu;  jedem  Jora-Geogiiosteo  bekaanten  Arte»  baopt« 
sicblieh  darauf  gerichtet  seyu,  auf  die  im  Gajiaen  unweseot- 
Uehen  Form-VemchiedeNheiten ,  welche  si>er  die  Lokalitat 
kennzeichnen,  aufmerksam  zu  machen.  Es  ist  begreiflieh  ein 
Anderes:  ober  den  Jura  Im  Allgemeiaeü  schreiben,  oder  eine 
hcnebraakte  Lokalltat  monographisch  behandeln.  So  machen 
wbr  weU  manchmal  auf  scheinbare  Kleinigkeiten  aufmerksam, 
die  wir  aber  doch  xur  Kennzeichnung  unseres  Juras  biner 
f.  kalb  des  uns  \on  der  Natur  selbst  gesteckten  Rahmens  für 

\*  aoth^eadtg  halten.    Ehen  bei  A.  psilonotns  ergeht  es   ans 

so:  der  MmUcher  Psilonote  ist  so  sicher  als  etwas  der  seAwä- 


;2it  Unke  PsÜoiiotus  plicatos   und   doch  sind  Verschiedenheiten 

vOffbanden,    welche   mit  sekwMteken  Psiloaoteo  ünvertraute 
ii  leicht   zur  Trennung   und   zur  Aulstellnog  neuer  Arten    %er 

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fibreii.  E>  fthlt  MNdffHbWar  \V«iA  Ao  «l»tt«  Fvm  fM( 
l^an;  inuDM  ist  ea  Alt  gerippte,  stark  and  «nng.  gnippte  .f'wMi 
welche  der  Mittelpunkt  voa  StktMkm  nur  rU  ,(1«b  Estren 
seiner  Psilonoten  kennt,  ziimal  in  einer  GrÖwe  vnd  elntHI 
Diircbme««er,  der  die  uktHHsektn  weit  üliertrißit.  Ow  glatte 
Kncken,  die  vvule  Nund-ÖffmiHg;,  4er  ünbH*,'.  die  .glmt« 
Schale  dnldea  evtachleden  keinen  andam  Nabu^h  «U  de«,  ils$ 
ptUonatus;  aber  tuglelch  sieht  man  wie  veraicblig  ims.M 
der  ZusamHKuateUung  weit  eutferaler  Lokalitäten  ac^KliiKB«, 
wenn  acfaoQ  auf  «o  karze  Enirernuii||  hin  Furinen.w  acbi 
VAdiren.  Diese  gerippte  Varietät  ist  ea,  die  dch  geg^  Noiw 
den  in  Deutteklmtd  verbreitet,  die  absr  vnn  auagezeichnotffll 
Kcanero  mit  A..  taricoatatn«  verveciiselt  wAttden  Ist.  Stt 
beschreibt  R.  v,  SiaoiiaicK'  lalt  bekaunter  NefsteraiJiaft  dlfl 
Pallnnoteu^Sehiebten  von  M^mttädt,  .das«  Jed«r  sie  uiiter 
«einer  Schiebt  d  Mgleich  erk^mt.  WtHli  .er  miw  aber!» 
der  Fortsctsung  dieser  ikJiiehlen  bei  f!Mtarttka§e%  de«  Ai 
psiloaotas  nioht  mehr  findet,  dagegen  selrr  .häufig  A,  rarlfWrr 
Status  („den  verkalkten.  Eiemplaren  aus  den  aberen  Schichten 
der  Lias  0  van  BtUmgm  vÜllig  gielDh")  in  Geflellflcka/t  vmi 
Plagiostoiaa  giganleun,.PI.  Beriganni,  Am.  arrgulal^s  u,  A 
anzeigt,  oa  MÜseto  der  Fund  dlescv  berühaatRii  i.^Bit*chffl 
für  ß  hart  über  dem  Keiiper  gawtas  «ehr  überrMche^ 
ÜbereinstlflB«qmL  wU  dieser  Nactirioht  lesen  wir, von  Gfburg 
aus'*,  d«SB  liart  über  dem  Keuper  Boeh  Int  gelben  Sandstein 
A.  raricostatus  gefunden  «ende.  ,  U.  T.  ,8ciiAtianTN  banwtnt 
diese  Fände  zur  Utfteratiilauilg  «einer  Ansicht,  dfln  B««eb^f 
Sandstein  (n  den  Lias.hereimjuzleJieH.  Wir  wüaaepi  unt 
sagen  I  fintwader  slsd  die  Raricoatateu  von  BratuuebB0f  Vid 
Cttm-g  keine  «bten  RarienaUlen ,  «der  ist  dort  ein  gan* 
anderer  fremdartiger  Jun.  Bei  def  glänzend«ii  Überfinslinr 
mung  in  andern  Studien,  ni«  sie  H.  v.  Strovhkck  zeigte,  kann 
das  nicht  wohl  seyu.  Die  Frage  löste  sich,  Mi  naclideni  wfr 
die  (von  DOHKBB  Pn/oMirf.  7,  TF.  12,  Fg.  21  suevst  so  genannt««) 
Rjiricoataten  genelien  hatten.    Es  ist  entschieden  kria  ui^Pt^ 


•■  BealMb.  fMl.  .ZciiMlir.  V,  3ä». . 


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AMnmiU  als  «ssere  starl^-ripplge  Paltono(«ii-Pom,  und  C0tmr§ 
mk4  BrmMHkmäg  «timmeii  treffüeh  mit  Rhein  and  Sekwmheti 
UiercfWi.  Nächst  dem  Am.  psflosotas  ist  ea  dar  Tcrwaadtc 
Malloae  Ariele. 

Am.  laqueoa  Qu.,  welcher  ttichl  aelten  bei  Östrinjf^n  aiid 
Mmlsek  aieh  indet  in  der  DDleraten  Bank,  die  zum  Ziveck  des 
Kalkhrennens  dert  aosg^ebrochen  wird.  Die  Muiid-Offnnng 
ist  Teilfcommeii  raod  and  die  Seheibe  so  evoInC,  dass  nas 
sieh  bei  einem  Exemplar  fragen  mnas,  ob  die  üanginge  &ber- 
kaapt  nur  nach  EusammeHhängen.  Meikwurdige  Bastard-For> 
meit  zwfachen  Am.  psilonotua  und  Am.  laqueua  fehlen  wohl  aaefa 
ttklrt;  eine  ausgeprägte  Form,  aassen  glatt  and  innen  fein- 
gestreift,  kennen  wir  noch  von  keiner  andern  Lokalitat,  ataa 
könnte  sie  A.  laqueus  longipontaiiaa  nennen.  Der  Dnrcbmeaaer 
dea  ausgewachsenen  Amrooniten  beiragt  §,^5  Meter.  Mnnd- 
j  Offnnog  o?aJ.     Rneken  glatt     Wobn-Kammer  aehwach  i^e- 

rfppt  und  nahezu  glatt.  Die  übrigen  Umgange  auf  den  Seltea 
orit  zahlreichen  ungetlieilten  Rippen  besetzt,  die  von  aassea 
nach  Innen  an  Stirke  und  Scharfe  zunehmen. 

Am  hanfigstco  unter  allen  Mnseheln  dtesar  Schiebten  ist 
Lima  punctata  Z.  von  gar  ▼erschiedener  Grösse.  Nacbat 
Ihr  findet  sich  Lima  Hermaiini  6r.,  Pectea  disparllts 
tto.,  Östren  Irregniarls  (laqoel)  Gr. 

Der  Malseker  untere  Ltaa  dringt  sieh  ungemein  svsam* 
f.  men,  well  ihm  die  in  Schwaben  so  mächtigen  Angulaten-Saad* 

|!  ateine  fehlen.      So  finden    wir  denn  einige   Feaa   über   der 

.^!    •  P^lfonoten^Bank  bereits  die  Kalke  des  Ammonftes  ßn ek- 

ln ndl.  Der  In  Schwaben  bis  au  40'  und  darüber  anwachsende 
Malm  mit  den  ThalaSHiten,  Pentakriniten  und  dem  charakte- 
ristischen A.  augulatua,  überhaupt  jene  Saud»  und  Thon^reicbe 
Ufer-BHdnng  mit  den  Fährten  von  Asterien,  Wellensshlagea 
n.  s.  w.  fehlt  am  Rhein.  Nur  eine  einzige  Stelle  im  Wege, 
welcher  von  Mühlkeim  nördlich  an  dem  grossen  Bonebed*Sand* 
I  Stefn-Broclie   vorüber  In   den  Wald   gegen  ReMgheim   fuiirt, 

j|j  lieferte  uns  aus  einer  Im  Wege-Graben  anstehenden  Kalk- Bank 

^i  einen  deutlichen  Am.  angu latus  von  jener  kleinen  rnnd-mÜD- 

-'  digen  stark-  und  eng  gerippten  Form,  wie  er  z.  B.  die  unteren 

Schichten  iu  der  Geppingener  Gegend  eharakterlsirt,  zum  Beweis, 


17 

dass  anch  dieaer  HorUont  dem  AAein-Tbale  nicht  ganz  fehlt,  ■ 
Sonst  sind  our  einige  Fnss  fettere  Thune  mit  biturainönea 
Galk-Geodeii,  welclie  Am.  «plratissimus,  Gryphaea  or- 
cuala  und  Lima  punctata  einschliesseo,  dessglelcheii  ein 
Inuceramus  Weissmanni  Oppel  (Juraf.  S.  101)  und  Pu- 
koiden- Stränge  Hie  einzigen  vu»  uns  anTgefundenen  Vertreter 
der  so  reichen  Fauna  anderer  Orte.  Eine  harte  blaue  Kalk- 
Bank  1'  mächtig  liefert  den  deutlich  erkennbaren  A,  Buck- 
landi,  wodurch  der  Horizont  wieder  fest  steht,  zumal  da 
unmittelbar  darauf  die 

Tuberculateu-Bauk  mit  ihreu  charakteristischen  Fos- 
silien lagert.  Pentacrinus  tuberculatus  durchzieht  am  häufig- 
sten  die  Kalk-Bauk,  welche  ihrer  Lage  wegen  die  gekatm* 
teste  und  am  meisten  ausgebeutete  ist.  Spirifer  Inmidua 
Ist  bei  MaUeh  leitend  für  diese  Bank,  nebeii  Ihm  Terebra- 
tula  ovatissima  und  T.  triplicata.  Die  Gryphäeu  füllen 
auch  hier  noch  Bank -und  Thon-Lager  a»,  sind  aber  immer 
'  eine  nud  dieselbe  Gr.-  arcuata.  An  Ammoniten  fanden  wir 
entsprechend  dem  normalen  Vorkommen  Am,  Scipionauus, 
Am.  spinariea  und  Am.  falcarles,  letzte  lu  der  aimge- 
zeichneten  BLCu'schen  Sammlung.  Über  den  Ol-Reichtlinm 
der  Bank  zu  sprechen  werden  wir  unten  Gelegeuheit  habeu. 
Hier  nur  so  viel,  dass  die  hohlen  Käume  in  den  Spiriferen, 
Terebrateln  und  Luft  Kammern  der  Ammoniten  häußg  in  der 
Art  mit  flössigem  Stein&I  erfüllt  sind,  dass  solche»)  beim 
Zerschlagen  Einem  förmlich  enigegenspritzt  und, Kleider  und 
Hände  besudelt.  Über  der  Tuberculateu-Baiik  bilden  den 
Schlags  von  a  die 

OUSchlefer  oder  Monotis-Schiefer.  Qubnstbdt 
nennt  die  Schicht  Ol-Schiefer  mit  Bezug  auf  den  weit  ver- 
breiteten OUKeichlhum  dieser  Bank  in  Schwaben,  welcher 
dem  derPosidonomyen-Schiefer  nichts  nachgibt.  Hier  im  Rhein- 
Thale  aber,  wo  durchweg  in  jeder  Bank  der  Gruppe  a  und 
weiterhin  in  uoch.  ganz  andern  Schichten  eine  erstaunliche 
Bitumen-Menge  sich  findet,  ist  der  Ausdruck  nicht  mehr  be- 
zeichnend, wesshalb  wir  diese  Schiefer  nach  ihrer  Haupt- 
Leitrausch'el ,  der  Monotis  papyria  Qu.  (a),  Monotis-Schiefer 
nennen.  Es  sind  schiefrige  blättrige  Thone  den  Posidonomven- 


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1*4  Schiefern   nicht  unähnlich   mit   zwei   6c5llig;en  Kalk-Binken 

;;'|;  dnrchzogen.     Wer   die  Öl-Schiefer   von   Vaihingen  und  Rokr 

auf  der  Filiern-BSke  oberhalb  Stuttgart  kennt,   kann  keinen 

;f  Unterschied  finden  zwischen  ihnen  und  denen  von  Malgck^  so 

stimmen  der  Am.  multicostatus^  Monotis  papyria  ond  eine 
Lage  grobes  Seegras  von  beiden  Lokalitäten  miteinander 
uberein.  Einer  von  uns  war  so  gliicktich,  einen  vortrefflich 
.  erhaltenen  Wirbel  von  lclith)osaurn8  communis  Cuv.^  ans  der 
Bank  unter  dem  Seegras  herauszuziehen  und  damit  die  Ansicht 
OppELS  zu  bestätigen,  dass  das  Saurian-bed  von  Lyme-regis  in 
diesen  Horizont  zu  verlegen  ist.  Auffallend  ist  der  beinahe 
gänzliche  Mangel  von  Belemniten  selbst  in  den  obern.  Schlch- 

:;j|  ten   des  Lias  in   dieser  Gegend,    während   sich   in  Sehwaken 

Bei.  brevis  prim.os  von  der  Schicht  des  Am.  Backlandl  an 
Immer  häufiger  eiustellt  und  In  der  des  Pentacrinos  tuber- 
eulatus  schon  nirgends  mehr  fehlt. 

Zur  Obersicht  über  unsere  Gruppe  a  diene  das  neben- 
stehende Profil,  das  ausser  den  wenigen  Aufschlüssen  des 
Mingotiheifner  Bachs  Im  SchleUerg-Wati  auf  die  genauen 
Profile  der  Steinbrüche  basirt,  welche  anf  der  Mal$ek»Reti$g' 
keimer  Fläche  zum  Brennen  hydraalischen  kalkes  und  in  der 
Ziegelei  von  östringen  in  stetem  Betriebe  sind. 

Hiernach  mag  die  Gesammtmächtigkeit  der  Gruppe  a  15' 
betragen,  während  wir  in  Sckwal^en  50 — 70'  zählen.  Der 
Grund  dieses  Znsammenschrumpfens  liegt,  wie  schon  gesagt, 
In  dem  Fehlen  der  mächtigen  Sand-  und  Thon-Bänke  aus 
dem  Horizont  des  Ammonites  angulatus. 

Wie  emsiges  Sammeln  an  jedem  Ort  der  Welt  bisher 
Unbekanntes  zu  Tage  fordert,  so  haben  auch  die  Sammlungen 
In  Heidelberg  aus  dem  Malscher  Lias  manch*  schönes  neues 
Stück  aufzuweisen.  H.  Blum  besitzt  z.  B.  einen  merkwür- 
digen stark  involuten,  Coronatus-artigen  Ammoniten,  wahr- 
scheinlich aus  der  Tuberculaten-Bank,  und  eine  prachtvolle 
Lingula  ebendaher,  welche  zur  Paläontologie  des  Lias  scbä- 
tzenswerthe  Beiträge  sind. 


.(•■' 


'*  Ichth.  coromanis  Cm'.  Schwanz- Wirbel  0,094™  breit,  0,101m  hoch, 
0,043™  dirli :  Dimensionen,  die  wir  von  lieinem  der  Saurier  aus  den  jAngeren 
Poflidonomyen-Schiefem  l^ennen.  ^ 


Schiefer. 


Tnbercnltlen- 


Bank  des 
Am.  BuckUndi. 


Sudeu.  none. 


Lisi  a  von  MtUt^Öttringen. 

Bank   hell-gnnen  leicht  ipriagendeD  gaflaii 


knTS-brflchiie  Thoae,  nach  uten 
■chieftig,  voll  Uanolii  papyria. 


biUiniiiiOMr  SpringoT'Kalk,  Geoden-aitif. 


Saegrai.     Ichthjoiaur 

ThoDe  mit  Gryphaea  arcuat«  und  Hoaaüi  papyrii. 

Pentacrinilea  tubercfalalni.     Pecten  glaber. 


KeBanunle  tbonige  bituminöae  Etlk-Bank  voll  Staiaal. 
Ammenitei  ScipioDUiua,  Am.  ipinahei.     Spbifer  tumidof. 
PcDtacrinui  tubercalalui. 


Thoke  mit  Cryphaea  atcnttt. 


Bank  dunkel-geflammten  Kalkei  »i 
teilen.     Ammouite«  Bncklandi. 


e  mit  Gryphften. 
biluminOie   fein-bliiterige  Thone   nit  Am.   IpiraiiHimui, 
Inoceramni,  Fuhoiden. 


Etatak  sehr  thonigen  groii-gefl 


mit  Am.  laqaeui,  Am.  piUoDotui,  Lima  dspnndaia,  L., 
Bermanni,  Pecten  diipariiii. 


Thone,  Hch  anakeilend. 
Am.  piilonaiQi  plicatna. 


Bonebed-Thone  mii  Aricoli  coUoita  etc. 


Lias  ß. 

Die  michllgeD  Thone  mit  Ammoüites  Turnert,  Am. 
Dxy  Dotas  nnd  Am.  rarlc« Status  sind  typiscli  geworden  für 
den  lehwabiiehtn  Jura.  Gerade  diese  bieten  non  eine  der 
überrascfiendsten  Parallelen ,  indem  wir  in  d«tn  Langen-  • 
inukener  Jura-Enclave  jene  Gruppe  ß  acht  ausgeaprocben 
wiederfinden,  welche  man  sonst  nur  in  der  Gegend  um  deo 
Hokemtaufen  und  Zollern  zn  aehen  gewohnt  ist.  Sowohl  die 
Müclitigkeit,  als  die  Gliederung  dieser  Thone  stimmt  vortreff- 


1- 


SO 


<r 


lieh.     Im  SchteUerg-fFalde  finden   wir  xn  nnt^rtl  am  Wegr, 

j^jf'  der   von  ösf ringen  lier  In  den  Wald   fi'ilirl,   die  Terebra* 

\\'  t II Ia  Turner!  Qu.    Wer  diese  lileiae  niaf^ere  meint  Kusaa- 

t";;.  mengedrückte   Muschel    nicht    in    Sekwahen    schon   gefoodes 

;'  U  hat,   wo  sie  trott  eifrig^en  Samiiielns  Jahre   lang;  dem  Auge 

entgangen   war,   der  wird   sie  nur  zo  leicht  übersehen.     Sie 

bildet  jedoch  einen  so  beatioimten  Horizont  f&r  das  Liegende 

tii{;  in  ß,   dass  sie  sicherlich  alle  Aufmerksamkeit  verdient.     Ab 

der  bezeichneten  Lokalität  ist  sie  liäufig  zu  finden. 

Von   hier  an  muss  man  sich  durch  mächtige  aber  leere 
i<  "ifli  dunkle  Thone  bindurcb-suchen,  um  zu  den  Kalken  von  ß  xa 

^!:  gelangen.     Bei  dem  grossen  Mangel  an  Aufschlüssen  In  der 

Gegend  lässt  sich  nicht  einmal  annähernd  etwas  über  die 
Mächtigkeit  sagen.  Genug,  dass  im  0$lringener  Walde,  im 
Graben  der  Osiringen^-Retiigheimer  Strasse,  an  der  Ziegelei 
nnd  am  Kirchhof  von  Reitighem  diese  -  Thone  ansteben. 
Leicht  könnte  man  ohne  die  Kalke  ß  verirren;  aber  diese 
Splitter-harten  tief-blauen  körnigen  und  von  Schwefelkies 
durchdrungenen  Kalke  lassen  sich  auch  ohne  die  leiteodea 
Muscheln  nicht  wohl  verkennen.  Es  gäbe  im  Jura  nor  eine 
Bank  noch,  welche  In  dieser  Beziehung  Ihr  gleieh-käme,  die 
Bank  mit  Ammonites  discus  des  braunen  Jura's  ß.  Wir  ver- 
wechselten  auch  wirklich  eine  Zeit-lang  die  Bank,  Ms  nnaer 
scharfsichtiger  Begleiter,  Herr  Rbinhold  v.  Hövbl,  den  uniiug- 
barsten  Ammonites  Turneri  heraus-kiopfte,  der  schnell  alle 
Zweifel  löste.  Gryphaea  cymbium,  Pecten  teztorins, 
Steinkerne  von  Pleurotomaria,  Cardium  roulticostaCum 
n.  a.  fanden  sich  in  deksen  Begleitung.  Wir  können  diese 
Kalke,  die  z.  B.  im  Erlenbach,  einige  Hundert  Schrilte  ober- 
halb des  RettighcimÖjsiringentr  Weges  anstehen,  den  ein- 
heimischen (■eiiingen  nicht  genug  nnempfelilen  und  sind  aber- 
zeugt,  dass  die  Möhe,  ivelclie  auf  Zerarheitnng  dieser  harten 
rÜ  Blöcke  verwendet  uird.  reiclien  Lohn  findet. 

kW  ' 

In  Schwaben  triift  man  in  der  Oheiregion  des  Kalkes  /) 
znnächst  die  reichen  Lager  des  Am.  oxynotus  und  weiter- 
hin die  Raricos taten,  die  bis  zur  Grenze  der  Gruppe  j 
hinaufreichen.  Die  Ähnlichkeit  der  Ösiringener  Verhältnisse 
mit  denen  in  der  Gegend  der  Kalke  ß  von  Schwaben  Ist  wieder 


r 


liBctiAt  eifreuilrb,  iim  so  mehr  als  dlcftM  Lias-Gl[r<l  nirhl 
aUpemetn  v«rbr«l(et  »nd  bh  jetzt  mir  zHischrn  SckSmberg  uni 
GSppfitgen  (dem  Ple/ttnbarg  und  Hokenitaufen)  aiiftg;ehililel 
gpfiiiidrii  wurde.  Vum  Slayfeti  an  ge|t*"  Osten,  dem  Nipf 
ond  dem  YV-dflAi/rA«!!  JnrA  zu  kennt  man  die  Gruppe  ß  nicht 
mehr.  DeMg;leIchen  keilt  sie  deoi  BreUgautr  und  Sckweiltet 
Jum  zu  HiiM.  fAiwgeiih rücken  darf  daher  niit  netiiem  mäcliDg 
entnickelteii  GlleHn  ß  als  AiMchlnss  an  dna  Zentrum  d<>it  ickteß' 
bittken  Juras  belinchlvt  wßrdrn.  Ehen  nm  Erlevhatk,  au 
dessen  Oberlnuf  diK  Hmtprlurrpr  von  ß  akli  bcubachteu  liifl- 
sen,  lind  im  Straaseii  Graben  des  Vieh-Wefi^  itoterhalb  der 
Reltigkaim-Ottringener  Straane  stehen  braune  Rost-farbige 
Thon-Mergel  an,  die  auseinander  bi&ckeln  und  zu  einem 
sandif^en  Mulm  aidi  zerreiben  lassen.  DIesa  Ist  das  Lager 
des  Am.  oxynntus.  Im  nnzersetzten,  von  den  Atmosphärilien 
nicht  angegriffenen  Gebirge  haben  ivir  in  Sehwahen  eine 
Schnefelkles-relcbe  Thon-Bank  vor  uns,  in  der  die  Petrefak- 
ten  glänzend  verkisst  ans  Ihrer  Tbon-Uülle  sich  herausschälea.. 
Im  Ertenbaeh  Ist  die  Zersetzung;  der  Schiebt  bereits  so  nett 
vorgeschritten  —  nie  weit  Ins  Innere  des  Gebirges  hinein, 
durfte  ein  Schorf  fm  Walde  •zeigen  — ,  dasa  s&mmtllcber 
Schwefelkies  In  Elsenosyd- Hydrat  umgewandelt  ist  nnd 
wir  statt  der  festen  schwarzen  Tbone  mtt  den  Schwefel- 
kiesen eine  brSckellge  Rost-farbige  Mulm-Schicht  haben,  In 
welcher  tbellwelse  nur  die  hohlen  Räume  noch  das  Petrcfakt 
ankündigen,  das  einst  hier  gelegen.  Wir  fanden  nach  kur- 
zem Suchen  in  den'Thonen  Ammpnltes  oxynotus  Qo., 
Terebratula  oiynoti  Qd,,  Nucula  varlabills  Gr.,  Pen- 
tacrlnus  noniMferus  Qu. 

Nicht  zu  verivechseln  mit  dem  Oxynoten-Lager  Ist  das 
stets  höher  gelegene  Raricostalen-Lager.  Der  Am.  raricoata* 
tus  mit  seinem  Begleiter,  dem  Penlacrinus  scalaris,  beide  so 
onverkennbar  in  Ihrer  Art,  bilden  einen  der  sichersten  Hori- 
zonte an  der  Grenze  des  unteren  Lias  zum  mittlen  Lias. 
.  Leider  fehlt  es  ohne  erpresse  Schnrf-Arheiten  un  Anhalts- 
punkten die  Entfernung  der  Rarlcostaten  Bank  vom  Oxvunten- 
lager  zu  bestimmen,  wenn  auch  nur  einmal  annähernd,  da  letzte 
im  Erlenbaei  oflfenbar  gerutscht  lat,  die  Rarlcostaten  aber  nur 


«nf  d«r  gegenüber- Itcgcttdcn  Seite  des  Berges  Angeaichts  der 
Häuser  ven  Öttriitgen  im  Dmlulkergt  eniblAit  slsil.  Dorl 
b«t  der  Vizlnil-Weg,  der  vom  Dorf  suf  den  DMuAerf  fährt, 
ts  etnem  Elmcbiiltt  in  den  Berg  die  Lager  ß  bis  kb  des 
unleren  SchieUen  7  entUfiet.  Die  lUricostaten-Thone  sind  naa- 
gerer,  eis  iman  sie  In  Sekwaiam  kennt,  etwas  sandig  anzufllbleB 
und  lichter  an  Farbe,  so  dasa  wir  den  absoluten  Wechsel 
von  fi  und  7  hier  nicbt  bsbea,  der  x.  B.  in  der  BmHmgen- 
Beekingentr  Gegend  überraactit  Hart  auf  den  kohlschwar««« 
Thonen  ß  setzt  plöUlich  die  liebt  gelbe  SpIriferen-BaDk  vo« 
j  auf,  SD  dass  von  weitem  schon  der  Formatioas-Wecbsel  swt- 
gegea-leuchtet.  Bei  öilringen  ist  dieser  Unterschied  rerwlscht, 
der  obere  Tbell  der  (jruppe  |3  mit  Am.  rsricoststus  and 
Pentaer.  sealarls  ist  von  der  gleichen  grasen  Farbe  mni 
dt-m  gleichen  sandigen  Kom,  wie  die  Schiebten  des  untereH 
Theils  von  7.  Nor  dss  Vorkommen  der  verklesten  Rarlc«^ 
slaten  In  den  lieferen  Thonen  lisst  den  UnterscMed  von  de« 
höheren  Lsger  der  Gryphaea  eymblam  Lk.  erkennes.  Ebea 
mit  dieser  Hoschel  beginnt  bei  öitrmgtm 
3.  der  mittle  Lies. 

Lisa  7.  Verweilen  wir  eoeh  eine  Welle  an  dem  Hohlweg 
des  Dmkelbergt  bei  öttringtH,  so  ändea  wir  festere  plstüge 
Binke  eines  grau  gelben  Saad>Hergels  über  den  weleherea 
gleich-fsrbigen  Raricoetaten-Schlefaten.  Hier  Ist  die  Grenxe 
Eum  Lies  7.  Grypbaea  cymblnm  Gr.  stellt  sich  leitend 
ein  in  Exemplaren  von  3  Zoll  Lsnge  ind  t  7a\\  Brdte. 
Mit  Ihr  als  das  gewöhnlichste  Petrefakt  der  dortigen  Bank 
Lima  gigantea7,  die  kleine  Farn,  welche  den  Namen  aller- 
dings kaum  mehr  verdient,  aber  doch  von  der  ächten  Ums  gt> 
gantea  des  unteres  Llas  nicbt  getrennt  werden  darf.  Pecten 
teitoriufl  7,  Pecten  strionatis  Qu.,  Crenatula  gaoi- 
mae  finden  sich  mit.  Au  Brschiopoden  haben  wir  «nsaer 
derTereJbratula  corviceps  nichts  weiter  in  dieser  unteren 
Bank  aufSnden  können;  namentlich  fallt  der  Mangel  des  Spi- 
rifer  verrucosus  anf,  der  in  Sckwabem  diesen  Horizont  charak- 
terisirt  Doch  genügt  dem  Kenner  das  Vorhandenseyn  der 
gleich  bezeichnenden  Terebrutula  curviceps.  Ihn  zn  über- 
zeagen,  dass  er  nicht  irre  geht.    Ausserdem  ist  Ammonlte* 


94 

Wie  au  andern  Lias-LokaiUäten,  folget  erst  ober  iliesea 
Mergeln  der  Terebr.  uuminmalis  die  Bank  des  Am.  Davoei: 
lichte  geflammte  Kalke  mit  Am.  lineatus  und  Am.  Davoei, 
am  Erlengraben  wie  Im  Biesinger  Wald  In  normaler  Refheo- 
folge  ober  den  Numismalen-Lagern.  Schade,  dass  die  Aof- 
schlusse  so  sehr  vereinzelt  and  dabei  nur  unvollständig  sind. 
Diess  gilt  namentlich  auch  bei  dem 

Lias  d  oder  den  Amaltheen-Thonen ,  von,  welchen  wir 
nur  durch  glucklichen  Zufall  da  und  dort  Spuren  erfaiirea 
haben.  Eingehenderes  kann  jedoch  nichts  über  sie  gesagt 
werden.  Bei  den  Schacht-Arbeiten  im  Roeenherg  worden 
nach  Dnrcfasenkung  der  Posidonomyen-Schiefer  die  Amaltlieeo- 
Thone  angebrochen  und  nach  Bronn  (Gaea  HeldeibergeDsis) 
Am.  A^maltheus,  Am«  costatus  und  Bei.  paxillosos  zu 
Tage  gefördert.  AufdenSturz-Haldenfindet  sich  noch  dann  nnd 
wann  eine  Spur  dieser  Fossile.  Ebenso  wurden  beim  Graben 
des  Brunnens  ^am  Hengsfbochbach  zwischen  MaUch  und  Biith 
goUheim  nach  Blum  die  Amaltheen  im  Schachte  ersenkf. 
Dorther  mag  vielleicht  auch  das  ausgezeichnete  Exemplar 
eines  Am.  heterophyllus  stammen,  das  Herr  Blum  In  seiner 
Sammlung  von  Maisch  bewahrt.  Wir  glauben  kaum,  dass  es 
einem  andern  Horizont  als  dem  des  8  angehorte,  wiewohl 
der  Ammonit  möglicher  Weise  auch  aus  dem  oberen  Lias 
stammen  könnte.  Zerstreute  Fragmente  von  Am.  costatus 
und  Am.  Amaltheus  liegen  auch  auf  den  Feldern  zwischen 
Zeuiern  und  dem  Biesinger  Walde. 

3.  Oberer  Lias. 

Die  Posidonomyen-Schlefer  oder  die  Gruppe  $  MW 
den  für  den  Langenbrüchener  Jura  das  praktisch  wichtigste 
Interesse  als  Spender  der  Schwefel-Quellen.  Ihnen  verdankt 
der  Ort  seinen  Ruf  und  das  Land  sein  bekanntestes  Schwefel- 
Bad.  Wissenschaftliches  Interesse  bieten  sie  dagegen  nor 
weniges  dar,  indem  die  Fleins-Bänke  mit  den  Sauriern  theils 
nicht  zu  Tage  liegen  oder  bei  der  grossen  Wasser-Leitung, 
welche  behufs  der  Zufuhrung  der  Schwefelwasser-Quelle  vom 
Kurbrunnen  zum  Bade  Langenbrücken  Im  Jahr  IS^y^s  Ausge- 
führt wurde,  nicht  erreicht  worden  sind,  theils  vielleicht  ganz 
fehlen,   wie  Das  an   vielen  Orten  Schwabens  der  Fall  ist. 


SR 

Ausser  der  groBsen  PosidsnomyeD-Flitelie,  dl«  sich  zwtMhen  itm 
Bade  bei  LangaibrüelleH  und  der  öttringener  Mülile  ansbreltet 
nnd  gegen  Norden  bin  AtingoUkeim  sich  hinzieht  (eine  Fläche, 
welche  durch  den  IIOOO'  langen  Kanal  vom  Kurbrnnncn  zum 
Bade  erschärft  worden  Ist),  haben  verschiedene  bergniän- 
iilsche  Arbeiten  auf  Steinkohle,  Bitumen  und  Scbwefelwasser 
tm  Rotenherg  bei  Dhtlail  nnd  am  Hengttbotkbaek  diese 
Schicht  bloflgelegt.  Namentitch  wurde  der  Rosenierg^tX 
Dbstadt  zu  einer  Zeit  durchwrihit,  da  Uukenntnlss  der  Schieb* 
ten  die  schwarzen  bttutninfisen  Posldonomyen-Schiefer  für  Stciii- 
kohlen-Schlrfer  ansah  und  darsnf  Hoffnungen  grhndele,  die 
hegretflleh  niemals  in  Erfüllung  gehen'  konnten.  Es  wlren 
hier,  wie  auch  In  Württemberg  zn  der  gleichen  Zeit  (Anfangs 
der  drelssiger  Jahre),  die  Gagat-Kohlen  der  Posidonomyen* 
Schiefer,  welche  die  trügerischen  Ernarlungen  ins  Leben  rlefeb 
nnd  Tansende  auf  einen  IgO'  tiefen  Schacht  mit  QnerschUgen 
verwenden  Hessen.  Neuerdings  wurden  die  Schacht* Arbeiten 
von  einem  bekannten  Industriellen  auf  LlasscIifeferOl  nieder 
aufgenommen;  wie  wenig  aber  auch  bei  dieser  Arbelt  er- 
reicht wurde,  zeigen  die  Ruinen  einer  Hütte -mit  den  Reste« 
einer  Retnrte,  welche  wie  eine  Wsrnung  vor  diesen  Schie- 
fern mitten  Im  Retenierg- fFalde  ihrer  gänzlichen  Zerstdrung 
entgegen-gehen.  Im'  Abraum  der  Schacht- Arbeilen,  dessglel- 
eben  heim  Ausgraben  des  Langenbraehener  Kanals  fanden 
sich  eine  Reibe  Charakter-Petrefakten,  wie  Belemnltes 
acuarlus.  Am.  communis,  Am.  Lythensls  etc.,  Post- 
donomya  Bronni,  Inoceranns  grypholdes  und  andere. 
Der  BItnmen-Gehalt  der  schwarzen  fett  anzufühlenden  Schie- 
fer Ist  allerdings  ein  hedenlender  nnd  Obertrifft  z.  B.  Im 
Rosenberg-Walä  den  vieler  tckwäbitcher  LokalltSten.  Fet^ 
glänzende  Schliff-Flächen  künden  den  Relchtbnm  von  Öl  an; 
dessgleichen  sind  die  wirklich  starken  Schwefel  Quellen  der 
Gegend  Zeugen  von  den  organischen  Resten,  die  sich  In 
diesen  Schlcblen  zersetzten.  Die  Bank  der  Laibsteine 
(Geoden)  mit  Ihren  Kalkspath-Klüften  ist  gleichfalls  nie- 
der ganz  dem  '  tvkwäbieeken  Jnia  entnommen.  Der  Minera- 
loge schliesalicli  wird  sich  jederzeit  der  schönen  stum- 
pfeo   Rbomboeder    erfreuen,    welche  die   zahlreichen   Kalk- 


16 


spatb^Kryatalle   in   den   Klofteti    der  PoaidoBonyeii-Schiefer 
selgen. 

Lias  (  wurde  zaglefeh  nit  Llas  a  tbeiU  bei  den  Kaaai- 
Bau  erschürft,  fheils  liegt  er  als  dünne  Declie  über  den  Schic* 
fem,  z.  B.  in  den  Weinbergen  hinter  Lmtgenirüekeny  gleich  wie 
aoeh  bei  den  MingoUkeimer  Schacht^rbeiten«  auf  70^  Teafe 
Ammonites  radians  sii  Tage  kam.  Segelten  wir  jedocli 
den  Kanal,  der  glücklieber  Welse  für  uns  frisch  geölFaet  war 
und  auf  seiner  langen  Erstrecknng  das  lehrreichste  Bild  der 
Sebiebtungs-Verbältnisse  zu  gebeu  vermag!  Hier  finden  wir 
am  Knrbrunnen  beginnend  diesen  selbst  auf  die  AmaUhees- 
Thone  niedergehend,  auf  welchen  erst  sich  die  Wasser  sam- 
meln können,  die  beim  Fluss  durch  die  ^urchlassendea  Post- 
donomyen-Sehlefer  mit  ihrem  Schwefel  Gehalt  sich  aattigea. 
Schade,  dass  damals,  als  die  Schichten  durchseakt  worden, 
kein  kundiger  Geognost  ein  zuverlässiges  Profil  des  Brooneo- 
Schachtes  anlegte.  Hier  allein  hatte  man  den  für  die  Gegend 
fehlenden  untern  Theil  der  Gruppe  a  fiuden  können.  Wir 
sahen  nur  noch  den  obern  Theil  von  a  mit  (  bis  mo  des 
Thonen  des  Ammonites  opallnus  eröffnet.  Unser  erstes  For- 
schen ging  auf  die  Seegras-Bank,  welche  überall  in  Schwaben 
die  Posidonomyen-Schiefer  gegen  das  (  hin  shgrenzt.  Siehe 
da,  sie  fehlte  nicht;  2—3'  über  der  oberen  Stein-Bank  steht 
In  halber  Haad-Höhe  der  blatterige  Schiefer  mit  den  all- 
bekannten Fucoides  Bollensis  an  und  über  ihm  begiaat 
der  Schiefer  mergelig  und  Kalk-reich  zu  werden.  Belemni- 
tes  digitalis,  B.  oxyconos  einerseits,  Ammonites 
jurensia  und  Am.  radians  andrerseits  bezeugen,  dass  hier 
eben  so  scharf  die  Grenzlinie  zu  (  gesogen  ist,  als  sonst- 
wo in  Schwaben.  Vom  Kurbrunnen  bis  zum  Wald  hin  stebes 
diese  Mergel  mit  Am.  radians  und  Am.  jurensis  an,  die  Stöcke 
verkalkt,  verbogen,  mit  Serpein  und  Bryozoen  besetzt  und 
ein  Heer  von  Belemniten-Trümmern  unter  ihnen  zerstreut 
Im  Pfarrwald  selbst  biegen  sich  die  Bänke  (  unter  die  Thooe 
des  Ammonites  opallnus,  stechen  jedoch  östlich  vom  Pfarr 
wald  wieder  hervor,  um  von  da  bis  zur  Kreutzung  des  Kanals 


*  Gef.  Mittlieiliuif  Herrn  Anooi's,  Bada^ntei  von  LMfaaMMiafi. 


mit  dem  IHimguMeim-Zeultmer  Fiissneg  zu  Tngv  xa  gvbeir. 
Eben  hier  liegen  der  obre  Tbeil  der  Gruppe  {  oder  die  Thon« 
des  Ammonltes  Aalenais  tu  einer  Pracht  entwickelt,  nie  miti 
sie  kanm  ir^ndwo  in  Sciaeaben  kennt,  Lkht-graue  nA- 
wenige  Fuss  mächtige  Bänke,  über  denen  den  Ammonites 
jurensia  gelagert,  gaben  das  Material  ab  zu  den  Schatz 
Haufen  ain  Kanäle,  die  nir  noch  unberührt  von  Sammler*- 
Hand  ablesen  durften.  Eine  Anzahl  der  zierlichsten  verklcatea 
Ammonilen  nnd  Oastropoden  liess  sich  In  einer  Stunde  zusam- 
men klanben.  Ea  lagen  hier  die  lOOfältigcn  Varietäten  det 
Am.  radfans,  aus  denen  Spezies-Machrr  ohne  Mtthe  M 
Arten  zu  Stande  bringen  nnrden.  Wir  zeichnen  nur  2  Fermen 
aus,  die  am  häufigsten  sich  fanden:  die  in  der  Jugend  fast 
glatte  Form  des  Am.  Aalensis  nnd  die  mit  den  neltstehen- 
den  Rippen  <Am.  costnia).  Im  Obrigen  fand  sich  wohl 
Alles,  was  der  tckKäbUek«  Nornial-Typus  dieser  Bank  bei 
Aalett  liefert,  den  seltenen  Am.  hlrcinus  (Am,  tiermaini 
d'Orb.)  nicht  ausgenommen. 

Als  lokale  Eigenthämlicbkeit,  die  wir  Ton  andern  Orte» 
noch  nicht  kennen,  bezeichnen  wir  2  Ammuniten,  von  danea 
der  eine  sich  an  die  bekannte  Art  des  Am,  lirslgnis  ao- 
schliesst.  Doch  fehlen  Ihm  Kiel  und  Rippe  über  dem  Rücken. 
Aof  dem  Rücken  fast  glatt,  zeigt  er  nur  auf  den  Seiten  Erhöhun- 
gen, wodnrch  diese  Art  dem  Am,  anblaevin  saa  dem  braunen 
Jura  ähnlich  wird.  Hit  sammt  der  Wohnkammer  erreicht 
ale  jedoch  nicht  die  Grfiaae  eines  Zolles.  Der  zweite  eigea- 
thiiniliche  Ammoolt  schlleast  sich  an  den  Am.  tnucronatn 
d'Orb.  an,  deaaen  Hanptlager  im  DepaHemmt  du  Jura  am  A'w 
pardu  bei  Salini  ist*.  Auch  diese  Form  wird  über  den 
Rücken  weg  glatt  und  sieht  dem  Am.  etiryudiia  Scnum  ans 
dem  oberen  brauen  Jura  ähnlich.  Wir  haben  Ihn  gleichfalls 
nur  klein  gefunden.  Die  Brut  dieser  ^mmoniten  ist  nicht 
zu  verwechseln  mit  dem  In  grosser  Menge  sich  findenden 
Euomphalus  minutus  Zietin  33,  6;  Uo.  Jura  S.  31  Oj 
nach  d'Obbionx  ist  es  ein  Straparollus,  Quznstkdt  hat  sein 
Exemplar  von   Waueralfingen  abgebildet,  wo  Herr  Inspektor 

■  Siehe  i.  Hamod  mp  U  Jmrm  ntiitait. 


28 


ScsüLKR  mit  viel  Flelss  diese  winzfg^en  Thiercbfn  gesaniieh 
bat.  Bisher  war  man  jedocli  niclit  ticlier,  ob  die  Stacke  ast 
der  SehicIiC  dea  Ammooitea  toraloaoa  atanmen  oder  ans  de« 
Merg;eln  des  Am.  jorenais.  Hocliateiia  2  Linien  gross  stinnait 
onser  Euomphalns  vollkommen  mit  der  ZiBTBN*schen  Abbil- 
d«ng,  der  ilin  ans  dem  Lias-Sehieferf  von  Gamw^lskauseM 
beschreibt.  -*  Weiter  nennen  wir  noch  die  Schalen  voa 
Pecten,  Posidonomya  und  Inoceramna,  die  sehr  zahl- 
reich umherliegen  und  durch  eine  eigentho milche  Linien-dicke 
Kruste  von  Nagelkalk  verunstaltet  sind,  welche  die  Anssea- 
seite  der  Schalen  deckt,  so  dass  man  auf  den  eraten  Blick 
es  mit  dicken  Aptychns-Schalen  zu  thun  zu  haben  wihnt 
D.    Brauner  Jura. 

1.  Brauner  Jura  a. 

Zusehends  verändert  sich  aber  den  lichten  Mergeln  nric 
den  verkiesten  Petrefakten  die  Farbe  der  Thone.  Sie  werde« 
fett  und  grati;  man  hat  die  Gruppe  a  des  braunen  Jaraserreickt, 
die  Thone  des  Am.  opalinus.  In  grosser  Ausdehnong^  uni 
Mächtigkeit  ziehen  sie  sich  von  Ubstmdi  Aber  Stetffeld  bis  ober 
Lamgenkrüeken  hinaus,  bieten  aber  dennoch  bei  dem  Mangel  a« 
featem  Gestein  und  der  leichten  Verwaschbarkeit  der  fette« 
Thone  verhaltnissmassig  nur  geringe  Aafschl&sse.  Am  beste« 
lassen  sie  sich  noch  am  Abfall  gegen  die  iÜetii/Aal- Ebene  ia 
der  Gegend  von  Siettfeld  beobachten.  Sonst  sind  es  nur  noek 
die  Weinberge  am  Biesinger  Berg  ^  AÜekerg  und  die  Kaaal- 
Aufschiusse  im  PfarrwaUy  wo  Entbidssungen  statt -finden. 
Etwas  Eigenthnmiiches  scheint  diese  Entwickelung  nicht  dar- 
zubieten ;  vielmehr  stimmen  die  Thone  petrographlscb  wie 
palaontologisch  vollständig  mit  dem  SckwäUnhen  Vorkomme« 
aberein.  Sie  sind  dnnkel-gran  an  Farlie,  sonst  blätterig,  ver- 
waschen sich  fett,  wobei  die  zahlreichen  Braunefsenstein- 
Geoden  und  Kalk-Knollen  zu  Tage  treten,  die  voll  Petrefak- 
ten  stecken.  Es  finden  sich  leicht 
AuHDonites  torolosus     Zi«t.      Stetffeld, 

RciN.     Stetffeld,  AUeberg^  Pfarrwatd. 
Qu,       Zeutem. 
f,         Stetffeld  und  Pfarrwald. 
VoLTz.  Pfarrwald. 


»  opalinus 

Nautilus  opalinus 
Belemnifes  opalinus 
snbclavatus 


» 


BelennltM  brevlformlt  Qo.       Stellf*td. 

Anomli  opalina  Qn.       Pfarrwali, 

CuculUea  inaequivalvU  Gr.       Slettfeld. 

Macula  claviformls       Sow.    Sielt fsld  und  Pfarrwali. 
B        Hamineri  Defr.         „  „    ■        ^ 

Astarte  Voltzi  Gr..      Pfarrteald. 

Trigooia  pokhella        Ao.  „ 

.  Trochufl  dupllcatos       Gr.        Pfarrwald,  SUttfetd,  AlMerg. 

Turbo  capilaneus  „  Pfarrteald. 

Rostellaria  subpuactata  „         Slttlfeld. 

Pecten  ondenarlus        Qu.  ^ 

Pentacrinaa  opalinus      »    .    '       „ 

Vorsiehfinde  Übersicht  -  der  von  uns  anfgefundenen  Foa- 
silien  zeiget,  dass  wlr^nr  die  unteren  Tbone  des  Am.  opalinus 
aufgeschlossen  haben,  und  dass  bei  dem  Fehlen  der  Trigopla 
navis  und  der  Venus  trigonellaris  wir  die  obere  Region  der 
Gruppe«  nicht  erreicht  haben.  Weun  wir  auch  diese  nichtigen 
Leitmuscbeln,  die  namentlich  über  dem  AA«Mtf  drüben  bei  Gtm- 
denkofen  so  häufig  sind,  uicht  aufgefunden  haben,  so  sind 
wir  doch  weit  entfernt  an  das  Fehlen  dieser  Muscheln  In 
der  Langeikirüekttur  Gegend  eu  glauben.  Wir  zweifeln 
vielmehr  keinen  Augenblick  daran,  dasa  bei  der  grosses 
Dbereinstimaung  mU  SduDahen,  die  z.  B.  .in  den  Nagelkalk- 
Zügen  bis  ias  Eiitzelnste  verfolgt  werden  kann,  auch  die 
oberen  Schichten  der  Gruppe  a  mit  Ihren  Charaktet-Huacheln 
bei  genaaeren  Forschen  noch  aufgefunden  werden. 
S.  Brauner  Jura  3. 

Schon  seit  1831*  Ist  das  Vorhandenseyn  dieses  Gliedes 
an  dem  Wege  über  der  Mingtlikeimer  Mükl«  bekannt,  nur 
kursirte  er  bis  jetzt  unter  dem  zweifelhaften  Nameu  von 
LtaS'Sandstein.  Seither  habe»  die  Eiaenbahn-Arbetten  und 
in  neuester  Zeit  bergmAnnlsche  Arbeiten  auf  Steinkohle  '(1) 
weitere  für  die  Kenntniss  der  Lagerung»-  und  Schichtungs- 
Weise  wichtige  Aufschlüsse  an  die  Hand  gegebe».  Nsmeiit- 
lieh  sind  es  die  3  grossen  Geninnnngsplätze  für  Strasse  nmaterial 
oberhalb  des  LangenbrÜekener  Bahnliofs,  welche  sowohl  dit 
Sand-Mergel  der  Gruppe  ß,    als  auch  die  scbleferlgen  Saud- 

, '  Sith»  Bbohn'«  geognoit.  Beicfareibuii(  der  Umgebnng^  Ton  HtUtUtf). 


I^  i. 


:«■» 


-'1' 


•lebe  wM  Peeten  pereoDatna  lebrreleb  anfp^esebleMieii  ha- 
bea.  AuMerdeoi  fanden  iHr  an  den  Gebaii|;en  des  IIA«m-Tfaaies, 
wie  aof  den  Höhen  des  Biesmger  tFmfiet  eine  Reibe  sofailiger 
Anfscbluase,  weiebe  uns  ober  die  Petrograpbie  und  Palaoo- 
tolog;ie  derselben   anflilaren. 

Ober  denTbonen  des  Am.opalinus  liegen  zunächst  mftcbtige 
Petrefaiiten- leere  Sand-Mergel  von  sehr  dnnkler  Farbe,  die 
gegen  das  AAdn-Tbal  bin  im  Dorfe  Langenhrücken  nnd  ebenso 
im  Dorfe  Mingohkeim  durch  die  durchflieasenden  Barbe  in 
steilen  Wänden  aufgeschlossen  sind.  In  letztem  Orte  mogea 
sie  gegen  30' Mächtiglieit  haben;  wenigstens  sollen  die  berg- 
männischen  Arbeiten,  welche  (wenn  anders  die  Mittbeilung 
Zatrauen  Terdient)  im  letzten  Jahre  hinter  den  letzten  Häosem 
des  Dorfes  auf  Steiakoble<!)  in  diesem  Thon  angestellt  wor- 
den, so  tief  niedergegangen  seyn,  um  begreiflich  nichts  an- 
deres als  die  Thoiie  mit  etwas  selteren  Exemplaren  von  Am. 
opalinns  zu  fördern,  die  auf  dem  Halden- Sturz  des  Schachtet 
lagen.  Wie  fiel  Mibe  nnd  Geld  wird  doch  immer  iiocb 
verschlendert  durch  Versuche  ?oll  Misstrauen  und  Geheim- 
aiss-Kramerei,  angefangen  ohne  auch  nur  Ein  kompeten- 
tes ürtbeil  der  Wissenschaft  zu  hören!  Die  stille  Rache 
der  letzten  ist  dabei  stets,  dass  sie  sich  freuen  darf  auch 
des  misslungenen  Versnchs,  der  ihr  ein  weiteres  Proil  ge- 
öffnet. In  Mpng^Uheim  hätte  den  Bergwerkslustigen  jeder 
Anfänger  In  der  Geognosie.  sagen  können,  dass  ihr  Schacht* 
Bau  Fuss  um  Fnss  alle  jene  Schichten  durchsenken  werde, 
die  50  Schritte  davon  entfernt  im  Bach-Bett  anstehen,  und 
dass  es  von  den  Sandsteinen  des  Ammonites  Murcbisonae 
voch  sehr  weit  hinab  geht  zu  denen  der  Siglllarieo. 

in  den  dunklen  Glimmer  reichen  mit  Sphäroslderites 
und  Schwefelkies-Knollen  dnrchzogeneu  Thon-Lagern  fanden 
wir  keine  Spur  von  Petrefakten,  suchten  aber  auch  keine, 
weil  vom  Schwähiichen  Jura  her  die  absolute  Leere  dersel 
ben  bekannt  ist.  Um  so  reichlicher  füllen  sich  dagegen  die 
achieferlgen  Sand  Mergel  und  Sandsteine,  welche  das  Han- 
gende der  leeren  Thone  bilden  und  den  Schlnss  des  Ltmgeih 
trüekener  Juras  bilden.  Es  ist  in  dieser  Region  des  unteres 
braaiien    Juras    selbst    in    schön    entwickelten     Lokalitäten 


Zon«  dea 


Schoakemt  nlclita  neniger  als  leicht  steh  zu  orienHr^;  nmn 
sieht  sich  daher  gerne  nach  Leitsternen  um,  nelche  In  SektBrn- 
ben  lind  bei LangeiArüetien  Ammonltea  dincna  und  A m m o- 
nitea  Murchisouae  sind.  Jeder  dieser  beide»  bezeichnen- 
den Ammonllen  bildet,  jener  mltGervillia  tortuosa  und  dieser 
■Dit  Peeteo  personatna,  eine  trennbare  Unterahtheilung  in  ß, 
wie  das  nachsiehende  Profil  zeigt. 

Profil  von  Langenbrüchen  (S.  vom  Bahnhof)  Im  Braunen  Jura  ^. 
10'    r«iii-platlife    SiDdateia-Blnke    mit    Am.    MurcliigonBe, 
Avicala  elegani,  Peclen  peraaiiatui. 
8'    feite  plallige  Sandstein-BAolie   mit  Fulioideii  =  ZopT- 

Plillen   QDBRfTsn». 
4'  dankte,  Mcht  TarwiUnnde  Sud-Thou. 
(KC   nergefige    Sindtiein-Buik  mit  Am.  dlicui,   Gerrilli* 

tortuM«,  Trigoaia  «xtat«  ß  n.  ■.  w. 
8'  nndife  Thoiw.     Kacb  oben  k;Ii*)(I*d  ühttt  aieh   ^4- 

dcrbolende  Thomitenttein-Bfinkcben  ■ich  ab. 
30'(;)  dunkle  •Pctrertkten-leenäaad-l'hD&e  mit  Schvefel- 
kiei-Kiiolien  nnd  Sphlroaideriten. 

Die  10'  feln-plattiger  Sandstein- Bänke  im  Hangenden  des 
Profils  treten  an  einigen  Lokalitäten,  z,  B.  Im  Baeh>Bett  zo  Min- 
goUkeim,  gegenüber  vonKitilau  amGehängeob  ier  Mlingehkei- 
mer  Mäkle  und  im  Bretfwald  In  den  Welnfae^^n  in  det^llrter 
GliederpBg  zu  Tage,  ^a  letzten  Orte  Est  es  ein  milder 
gelber  Sandstein,  In  welchem  die  Hobt- Abdrücke  der  ein- 
schlagenden Muscheln  sich  häufen.  Bei  Ming«liknm  sind  ln> 
nerhalb  der  10  Foas  0,6  Elsen-schussige  Sandsteine, 

0,S  Thon-Platteo, 
in  welchen  ein  nahres  Gebäcke  von  Pecten  person&tu,  Ammo- 
nltes  HarchlBonae  und  Avlcula  elegans  sich  elnacbtebt  und  an 
die  Sckwähitchen  Trümmer-Ootithe  *  erinnert.  An  ganz  scharfe 
Unterschiede  der  Schichten  darf  man  übrigens  hier  nicht 
glauben  ond  bei  der  nun  folgenden  Aubähinng  einiger 
unsrer  Funde  nicht  etwa  wähnen,  daas  das,  was  wir  aus  der 
Bank  des  Ammonitea  discns  In  der  Schlcht^es  Am.  Mnruhi- 
sonae  etc.  aufrühren,  absolnl  fehle  —  oder  umgekehrt,  die  Be- 

*  Siebe  Qtnmmit'i  „lor**  8.  334,  GeM>hiebe-B*nk. 


3i 


fleiter  de$   Ann.   MufcbisonAe  giogen   oloht  auch    Eam  Am. 
discus  lilnab. 

In  der  Steinmaterial- Grube  beim  Langenbriukener  Bahu* 
hofy  80  wie  an  den  Gehängen  dea  Bieringer  Waldes  gege« 
Zeutem  faitden  wir  in  den  Sa nd*M  ergein: 

Am.  diacua  Ziitkk  (Ain.  diaciia  Sow.  aoll  nachOppRL  in 
den  Cornbrash  gehören  und  eine  höchst  seltene  in  Deutick- 
land  und  Frankreich  noch  nicht  gefundene  Art  bezeichnen, 
Grund  genug,  den  guten  Namen,  welchen  Zieten  auf  unsere  Art 
übertragen  und  der  seit  20  Jahren  in  Deuisckland  sich  einge- 
bürgert hat,  einem  neuen  Namen  (Am.  StaufensisOppsL)  nicht 
zum  Opfer  zu  bringen).  Es  ist  die  z.weifellose*  Zibtem  sehe 
Normal-Form,  oft  5— 6'' im  Durchmesser  haltend,  mit  5  Hilfs- 
Loben,  grossem  übergreifendem  Seiten* Lobus  und  verzweig- 
tem Rucken-Lobus,  welche  wir  In  Schwaben  noch  nie  mit 
Am.  Mnrchisonae  zusammen  fanden,  und  die  z.  B.  in  der 
£yaci-Gegend  eine  ganz  bestimmte  Splitter-harte  blaue  Kalk- 
Bank  inne  hält,  die  dort  wenigstens  M'  unter  dem  Am.  Mur- 
chisona6  liegt. 
Beiemnltes  breviformis  Voltz.    Breitwald  u.  Langen' 

hrfuken* 
Gervllliatortuosa  Ph.,  reichlich 5''  lang.  Langenbrüeken. 
Hettangia  oblita  Qu.  Jura, Taf. 4S, Fg. 2S— 25.    „ 
Cucullaea  cancellata  Ph.,  zierlich  gegittert  und  grös- 
ser als  C.  ohionga  Aalenais  Qn»,  Taf.  48,  Fg.  22,  S.  .159. 
Langenbnuken. 
Monotls  elegans  Gr.,  zu  Tausenden  überall  verbreitet. 
Trigonia  costata  ß  Qv.  JuraS35.   Da  das  Lager  der Tr. 
similis  Ao.  nieht  festgestellt  ist,  so  wird  die  Identität  beider 
zweifelhaft.     LangenbrUcken. 
Myacites  ferratus    Qu.    S.  362.    Langenbrücken ^    Bie- 

Singer  Wald. 
Pholadomya  cordata  Qu.  Taf.45,Fg.  14,S.331.Xaft^«ii&r. 
Goniomya  angulifera  Gf.  zur  Feststellung  der  Schicht 
ist  noch  derßeisatz  ß  oder  disci  nöthig;  denn  an  und  für 
sich  kommt  die  Art  vom  a  bis  zum  a  Im  braunen  Jura 
vor  und  reicht  vielleicht  noch  höher  In  den  weissen  Jura 
hinauf.    £in    prachtvolles    Stück    dieser  Goniomya  fand 


33 

nnier  Freund  t.   Hövbl  In  den   Eisea-scIiüssigeD  Sand* 
Mergeln  des  Biesinger   JFald-Randet. 

Annmia  disci  sind  Anooiien,  die  den  Ammaniteu  über- 
ziehen,'deBsen  Namen  sie  tragen. 
Zwischen  den  Sand-Mergeln  und  den  höheren  Schichten  des 
A m.  Miirchisonae  liegen  die  P u  k  o  i  d  e n-Sandsteine, eine  weitere 
schlagende  Obereinstiiumnng  mit  Schwaben.  Sehr  harte  zöl- 
lige Sandstein-Platten,  au(  den  Spalt- Flächen  über  und  über 
mit  den  Fukoiden  und  Zöpfen  bedeckt*. 

Weiterhin  scheiden  sich  2 — Szölllge  Thoneiaenstein- 
Bänkchen,  oft  nurtienden-artig  aas  dem  fein-plattigen  Sandstein- 
Wechsel  au»,  in  welchen  die  Fossile,  welche  allerdings  den 
ganzen  Wechsel  durchsetzen,  am  reinsten  und  zierlichsten 
sich  heraus  schälen  lassen.     Hier  hat  seinen  Sitz; 

Aminonites  Murchlsonae  Sow.  rar.  ohlufo  und  acuta 
Qu.   Kittlau,  Mingoltkeim  und    Langenbmchen. 

Ammoniles  discns  var.  Heiningeniis  nach  Qu.  Ceph. 
Kistlau  ,  Mingoltkeim.  Der  Zusatz  „Helniuger  Varietät"  be- 
sagt, dass  der  hier  oben  mit  Am.  Murchlsonae  sich  ßndende 
Am.  discus  zwar  als  gleichartig  mit  dem  tiefer  liegenden  an- 
gesehen wird,  aber  doch  wegen  einiger  Eigenthümlichkeiten 
der  Grösse  und  der  Loben,  so  wie  wegen  des  Lagers 
von  dem  ächten  Am.  discus  Z.  getrennt  werden  kann.  Die 
Sammler  kennen  diese  Varietät  namentlich  auch  von  Asieißn- 
gen  an  der  Wutaek,  demjenigen  Orte  Deutseklandt  nnd  viel- 
leicht der  ganzen  bekannten  Well,  wo  sich  die  Versteinerun- 
gen d<!s  Murcbisoiiae-Bettcs  am  Zahl-  und  Lehr*reichsten  sam- 
meln lassen.  —  Uiess  ist  wieder  eines  der  Beispiele,  welche 
den  Paläontologen  in  nicht  geringe  Verlegenheit  bringen. 
Nur  Ein  Name!  verlangt  man.  Gut,  man  nennt  ihn  nach 
SnwBBBY  oder  Zietbn,  welche  aus  nahe  stehenden  Schichten 
übereinstimmende  Individuen  abbildeten  und  beschrieben,  aber 
voUataudig  wird  das  Stück,  das  gerade  bezeichnet  werden 
soll ,  durch  den  Namen  doch  nicht  bezeichnet.  Sollen  wir 
nun    mit   neuen  Namen   das  bereits  endlose  Register  füllen? 


I  Jon,  S.  334,  Tif.  46,  Fg.  1. 


I 


il 


§ 


^ 

i 


,« 


M 

Es  nürt  leicht,  aber  w«a  ist  gewonnen  ?  Nach  nnAerer  Über- 
Eeiignnf;  nicht  nur  nichts  gewonnen,  aondern  verlores  an  aber- 
sirhillcher  Klarheit ,    die   hier  ao  aehr  noth-thnt. 

Pecten  personatna  Gr.,  die  hänfignte  Mnachel  nm  Ltm- 
fenbrikckeny  die  zu  Tanaenden  die  Knollen  füllt,  und  deren 
Schalen  ganze  Bänke  bilden.  Die  Gröaae  ach  wankt  zwiacbe« 
0  und  15"^. 

Pecten  lena  ß.  dv,  Jnra,  S.  S54.    Kiulau. 

Cardium  atriatulum  Fhilu,  Protocardia  Biva.  Einer 
der  juraasischen  Typen,  der  aich  vom  Bonebed-Sandateio 
an,  wo  er  zum  ernten  Mal  auftritt,  durch  fast  alle  Jura- 
Schichten  hindnrchzieiit.     Atingotsheim. 

Monotia  elegana  Gr.  findet  aich  hier  gleichfalls  wie  in  der 
Bank  des  Am.  discna,  nur  nicht  mehr  ao  häufig.  MingoUheiwL 

Dentalium  filicanda  ^.  Qu.  Ktutau  und  Mingolskeim. 

Cncullaea  cancellata  Phill.  (s.  oben).     MifigoUkHm. 
„  ob  longa  Aalen$it    Qu.     Mingohkeim, 

Lncinopais  trigonellaris  Qu.  S.  S42.  HingoUkeim, 
Ist  vielleicht  auch  ein  junges  Cardium  sfriatulnm« 

Nncula  variabilis  Park.     KUdau^  Minguhheim, 

Pinna  Mnrchisonae,    gesellig    lebend    und   eine    Sand 
Stein-Platte  füllend.     Die    gleiche  Form  findet   sich   schon  In 
den  Thonen  des  Am.  opalinus,  ans  welchen  sie  Qubnstbot^s 
Jura  S.  3*28  als   P.   opalina  beschreibt,    nach   deren    Analo* 
gie   Unser  Name. 

I  n  o  c  e  r  a  m  u  s  f  n  s  c u  s  Qu.  S.  355.  Langcnbr.y  MlngoUheim 

Myacites  ferratus  Qu.  (s.  oben).   Eben  dort. 

Corbnia?  mönriicher  Weise  auch  Pnllastra.  Fetzen  von 
fein  konzentrisch  gestreiften  Schalen.  .  MingoUheimy  Langen- 
brücken. 

Lingula  BeanI  Phill.  Biesinger  Wald.  Durfte  der  ein- 
zige Braciriopode  der  Schicht  seyn. 

Rostellaria  caudata.  Von  dieser  Art  bewahrt  H.  Blum 
in  seiner  Sammlung  ein  ausgezeichnetes  Stuck,  das  mit  der 
ähnlichen  R.  subpunctata  aus  dem  untern  Theil  der  Gruppe  a 
vielleicht  übereinstimmt,  des  Vorkommens  halber  jedoch  ge- 
trennt werden  sollte. 

Ausser  den  aufgezählten  Arten  diürften  wiederholte  Exkur- 


85 

Rionen  Süd  flebwlgei  Simneli  an  Ort  und  Stelle  slcberlich 
die  ichiltzensncrt bestell  Beiträge  liefern  und  wohl  Alle»  und 
Docti  mehr  finden  lassen,  als  wir  ans  den  aDslogeii  Schiebten 
Sckteoiens  kennen. 

Jüngere  Jura-Sclilchten  als  die  Zone  dra  Am.  MarchisoMre 
kennCB  nfr  in  unserer  Jura- Versenkung;  von  Langenhrücken 
nicht  anstehend.  Trümiiner  von  Ostren  eduliformis  nud 
Relemniles  gfganteus  so  nie  eines  ausgezeichDeten  Am- 
monltes  Gervillei,  die  vereinzelt  aus  demSchutt-tiebir^ 
an  den  Gehängen  des  AAeM-TiialeB  und  bei  Wietloek*  eich 
fanden,  deuten  jedoch  an,  das«  noch  weitere  Schiebten,  die 
entweder  noch  versenkt  da  und  dort  sich  dem  Auge  entzjebeN, 
oder  durch  die  Erosion  der  Jabrlausende  bereits  nieder  bis 
auf  wenige  Trümmer  entfernt  worden  sind,  einat  hier  sieb 
festgesetzt  batleu. 

e.     Miocäne  Tertiär-Bildungen. 

Auf  den  Personaten-Bänken  des  braunen  Jura's,  Gruppe  0, 
lagert  im  Norden  nie  Im  Süden  unserer  Jura-V^rsenkujig  ein 
ganz  eigeiithünjliches  Tertiär-Gestein ,  das  leider  nur  wenig 
aufgeschlossen  einer  eigenen  detailirlen  Untersuchung  und  Be- 
schreibung noch  harrt.  Wir  kennen  diese  Bildungen  1.  von 
Vbttadl,  woher  auch  die  Heidelberger  Sammlungen  schon 
längst  sieb  bereichert  haben.  Es  liegt  da,  wo  der  Weg  nach 
Slelffeld  und  Zeulern  sieb  spaltet,  auf  den  Feldern  ein  weiss- 
tlcher  Mergel-Boden,  darin  zerstreut  festere  Knauer  von  Kalk. 
Gegen  Westen  zieht  sich  diese  Schicht  bis  zur  JTAeiVEbene  hin, 
ivn  die  Schichten  mit  Pecten  personatns  des  braunen  Juras  das 
Liegende  sind.  Östlich  derStrasse  färben  bereits  Kenper-Mergel 
den  Boden  ruth.  Acker-f  urchen,  Bauin-Pflnnzungen,  die  Spuren 
einer  allen  Ziegelei  sind  jedoch  die  einzigen  Aufschlüsse,  die 
zur  Dnfersnchung  dieser  merkwürdigen  Schichten  liier  dienen. 
2.  Der  gleiche  Tertiär-Streifen  deckt'  Im  Norden  der  Jura- 
Versenkung  am  Pusse  von  Malick  die  braunen  Jura-Schichten. 
Der  AA^n-1.dss  verhüllt  aber  dort  in  einer  Welse  alles  ge- 
schichtete Gestein,  dass   nur  wenige  Entblössnngen  am  Fusse 


*  In  den  WeiDbergen  unierh«1b  Wiettock  werden  viele  Verlief nerungen 
■na  höheren  Jura- Schichten  gefunden;  dch«r  «ind  die«e  Hete  vorhanden !    Br. 


M 

der  Raine  und  In  den  Furchen  der  Acker  das  VorhaadcMseya 
desselben  Tertlnr-GefalldeB  beweisen,  das  wir  freilich  kaa« 
etwas  besser  bei  Oittadt  avfgeschimscn  sehen.  Es  findet 
sich  eine  Anzahl  Sieio-Kerne  von  Scbneckei,  anter  nelchen 
wir  nennen: 

1.  Planorbis  rotnndalns  Bxoii.  Wir  sind  gewöhnt 
nnr  den  PI.  solidoa  Tromai  ans  dem  UaitiEer  Kecken  In  an- 
aerenTertlär-SchicIiten  z»  finden,  über  deanen  Verbrellang  die 
Dntersuchniigen  Sandsbroers  Licht  gespendet  hahen.    Der  Ut- 

<  itadler  Planorbis  ist  ein  ganz  anderer,  hst  Bachere  UmgiUige, 
Ist  öfter  gewunden  und  grösser.  Leider  lässl  die  scblevhtc  Er- 
haltung dieser  und  sämmlllcher  mit- vorkommenden  Schneckei 
bei  der  gHnzlichen  Zersetzung  aller  Schalen  genauere  BeatEm- 
mnngen  nicht  zu.  Die  Gr&sse  (von  0,OiS  Meter)  uad  Fora 
des  Stein-Kerns  scheint  jedoch  keine  andere  Verrlnlgang  an- 
zugeben als  mit  PI.  rotnndatns  Bron.,  der  in  dem  gegenüber 
liegenden  Bvxwiter  TertUr  leitend  ist. 

Ob  eine  kleinere  nur  OsOl"  grosse  Form  von  Planor- 
bis eine  brsnndete  Art  oder  nur  Jugend-Form  vun  PI.  r*- 
tundatns  si>y,  lässt  sich  nicht  wohl  eiitsrhriden. 

2.  Helix.  —  Wir  fnudrn  nur  eine  Art  0,011  breit  und 
0,00s  hoch,  die  zu  den  huch-gelliürmle»  Fornirn  gi-hört.  Der 
mangelliafte  Znstand  der  Erliallung  Issst  fi»e  nähere  he- 
stiwinung  hiebt  zh. 

3.  Palndina  lenta  Sow.  Berichtigung  vorbehnlten, 
ncnifpu  wir  so  die  zahlreichen  Stein-Kerne  lon  Paindineii,  die 
acbief-gedrückt  In  den  Mergeln  liegen  nnd  nach  Grösse  iimiI 
Form  der  Windung  mit  P.  leula  aus  den  plastischen  Tbunes 
von  Epernay  stimmen. 

4.  Melairopais  praeroaa  Lam.  Anch  hier  lawen  wir  es 
dahingestellt,  ob  Üe  Übttadler  S^eiltn  mit  der  Laharck 'sehen 
wirklich  IdentiNch  Ist.  Jedenfn'lls  steht  aie  ibr  bei  Verglei- 
rhntig  am  nächsten.  Die  verlängerte  Spindel  and  die  ge- 
drnngene  Gestalt  der  Umgänge  läNst  keines  Falls  Zweifel 
über  die  Sippe.  In  einzelnen  Kalk>Knaueni  zahlreich  an- 
gehäuft. 

Melanopsis  —  eine  andere  Spezies  dieses  Geschlechts  — 


«7 

Ist  kleiner  nnd  «chlniiker  und  findet  sich  ebenfalls  g;esel[ig  In 
den  Iilrteren  KiiAiiern. 

5.  Limnaens  —  AiOll»    liocli,  nelir  tlerlicli,  dem  L. 

sorEaUs  vun  Sleinkem  iiiclit  uuäbniicb,  aus  den  latirfigen 
Tlion- Merkel». 

0.  Cjicloatoma  —  OjfiOS»  hndi  nnH  0,U03  breit,  ao- 
nobl  aus  den  Knnuern  als  nndi  ans  den  Tlinnen. 

7.  Clansllia:  mit  linlien  Umgängen  und  von  schlanker 
Form,  ans  den  Thon-Mergcln. 

6.  Vmi  hölieren  Thier-Arten  finden  sicli  znbirelche  glän- 
zende ScUiippen  von  [gnno!den?J  Flscben,  nAmentllcli  in  den 
oberen  (^rob-sandigen  Scliichten  der  Mergel,  über  die  irlr 
jedoch  nichts  Näheres  zu  brstimMrn  Im  Stande  sind. 

9.  Fetzen  von  Sriiildern  künden  eine  Schildkröten- Art  nn. 
10.  Ein    sehr    zierlicher   zneiNclineidiger    Zahn,    auf  der 
Innen-  und  Ausaen-Selte  fein  gestreift,  beweist    das  Voihan- 
denseyn  eines  Krokodils. 

Diese  freilirh  höclist  mangelhaften  Fnnde  In  dem  merk- 
würdigen SlrPiffn  von  Tertinr-l.nnd,  das  auf  jnrnsnischen 
Schichten  lagert,  reiclien  doch  aus,  das  Alter  dieser  Tertiär- 
Geltildes  zu  scliätzen.  Es  scheinet  Allem  nach  der  alleren 
Tertiär- Formation  des  Bfiaiae»  und  der  Champagne  näher  zu 
stehen ,  als  der  des  Mainter  Beckens.  In  Seiwabea  fanilen 
wir  bis  jetzt  nichts  Ähnliches,  woran«  vielleicht  der  Schluss 
zu  ziehen,  dasa  auch  keine  Gemeinschaft  bestund  zwischen 
den  EUätnieken  und  Schwäiüehen  Tertiär-Ablagerungen. 
F.  Nenere  Bildungen.  Löise.  KalkTuffe. 
Zum  ScIilusB  der  Scblchten-Beschreibung  nur  wenige 
Worte  über  die  mächtige  Schichten  Bedeckung  der  Gegend 
mit  dem  Riein-L&a».  Das  Studium  des  RMHn-LöMC»  und 
seines  Verhrcilungs- Bezirks  wäre  nach  unserer  Ansiebt  eine 
der  verdienslvotlsten  Arbeilen,  deren  sich  ein  Geognoat  un- 
terziehen kannte:  wir  gestehen,  dass  wir  uns  über  die  Ent- 
stehung dieser  losen  Maaseu ,  welche  bis  zu  1000'  abs. 
Hdfae  die  Gegend  bedecken ,  jeglichen  ürthells  enthalten 
mDssen.  Das  Vorkommen  von  Mammutfa  und  Succiuea  ob- 
longa  weist  ihnen  bekanntlich  Im  DlluvIaUGeblrge  ihre 
Stellung  an. 


Kalk-ToBTe  nfenerer  BlUong  liegen  obwohl  i»  |{«rli>g*r 
isilehriung  und  Mächtigkeit  an  mebreo  Orten,  s.  B.  «if 
n  Felden  Kcitlich  voa  Ötirinje»,  \a  Atm  Bacfae,  der  von 
in  den  Eügraien  BÜndet,  m  Bache,  der  von  Ha/tei  fa 
!  AAeJn-Ebeue  Sieaar  u.  a.  O.  An  der  erat-genauoteu  IjO- 
lität  aind  festere  Tufi- Büke.  Die  Skimecken,  welche  in  gn» 
'  Ansahl  hi«r  eingebacken  eracbelnen,  alnd  übrigcna 
llellx    nemoralla,    H.    frutlcun,    B.    pulchella,    H.    ultida, 

H.  hisptda  und  H.  rolundata, 
Achatina  lubrica  etc., 
ikbe  aätnintltch  In  der  Gegend  noch  leben. 

Ein  benonderea  Interesse  für  das  Studium  der  Schlchten- 
deckiingen  bietet  die  Auflagerun;  der  Löaae  auf  die 
ilirarzen  jo  rassischen  Thone,  i.  B.  über  den  Bunebed- 
ndstein-Brüchen  von  öt/rimgen,  wo  Löane  und  Thone  in 
Dssen  4—6'  hoben  Wellen  neben  einander  liegen ,  d.  k. 
:  LIss-Tbone  bilden  die  Wellen  und  das  Wellen-Tita)  tat 
t  dem  Ldsse  erfüllt,  der  das  Ganxe  schliesalicb  deckt. 

(Dia  FaruaUniic  und  SdilsH  dar  ArWt  bltL] 


Nachtrag 

fiber  die  Trlas-FBona  vin  Ratbl 

(Jthrli.  IsaS,  1—32,  120-142) 
H.  6).  Bronn. 


Elue  letzte  kleine  Seiiduitg^  von  Verstetnernngpn  nna  den 
bitiimiii&seu  Scliiefeni  von  RniH  M  die  banptsärliliclie  Ver- 
gnlaMitng  zn  gegenwärtiger  Milllieilang. 

Da  die  Titu  Ulis  beachriebeiiPii  Fiscb-  und  Kruster-Arte* 
dem  AnmouKea  Aon  und  den  Pflanze»  ge^enüher  jüngere 
Charaktere  walirnehmen  liesaen,  so  war  der  ZwelTel  erwntbt, 
ob  dieae  mit  jrnen  nfrkilch  In.  einerlei  Srkicbten  zusammisn 
vurkumnnen,  oder  nicht  etwa  anderen  tieferen  Lagen  sngf- 
hSrten!  Beiderlei  Reste  haben  sich  liideaaeo  >u  einigen  Uand- 
stücken  belsnmnien  gefunden^ 

Der  liizniscben  von  H.  v.  Metkr  beschriebene  Erynn  Raib- 
lanus  (Jahrb.  1858,  306)  ist  zweifelaobn«  unsere  Bollna 
Raiblans  (das.  S,  Si)i  weiche  auf  der  Untersiicbiing  einer 
grösseren  Anzahl  von  Eteniplaren  beruhet  und  Herrn  v.HtTKa 
zur  Zeit  der  Einsendung  seines  Briefes  an  nna  noch  nicht 
bekannt  aeya  konnte. 

Unsre  Sippe  PhoUdoplenrus  (S.  S)  hat  fn  Sir  GsaT 
EflKKTON»  Pleurapholla  (Jahrb.  18S8,  23T)  einen  etwaa  jün- 
geren. In  Charakter  und  Namen  nahe  stehenden  Verwand- 
teil  gefduden,  dessen  Vierschieden heiten  wir  zwar  schon  an- 
gedeutet haben,  ohne  jedoch  die  Gewlsalieit  erlangen  in 
können,  ob  auch  wirklich  alle  4Pleuropbolis-Arteu  an  diesen 
AbHelcbungeii  theilnehoien. 


40 

Die  Fisch -Formen  der  AaJt/tfr  Schichten  sind  noch  nicht 
«chöpft.  In  der  neuen  Sendung;  fanden  eich  zwar  keine  Ma-  | 
irlalien  znr  Vervollatändigung  unsrrr  Kenntntsae  tou  dea 
ereltB  heschriebenen  Arten,  wnhl  aber  sehr  uiiTollkoBiiDeDe 
I>erreste  einer  oder  zweier  früher  nicht  vertreten  gewesener 
ippen. 

Die  eine  (Fg.  4,  4a)  scheint,  obnohl  Geaanint- Forai 
nd  Flosaen-Bildung  nicht  in  entacbiedeiier  Weise  daran  za 
rweisen  sind,  zu  Ptycboiepis  Ao.  za  gehören,  einem  bü 
!tEt  nur  aus  dem  Liaa  bekannten  Genus  von  Btlt,  WüHg 
nd  L^me  Regit.  Der  Fisch  liegt  zwar  vom  Kopf-  bis  zua 
chnanz-Eude  vor,  aber  in  einer  Weise  verbogen,  ausgebreitet 
nd  auseinander  gerissen ,  dass  sieb-  jepe  Charaktere  nicht 
■ehr  daran  erkennen  lassen,  im  Ganzen  mag  er  66"™  lang 
enesen  seyn,  wovon  etwa  20™"  auf  den  Kopf,  SS*""  auf  dea 
Inmpf  und  iS*"™  auf  die  Schwanzflosse  kommen  wurdeo. 
lie  Knochen  des  Kopfes  sind  auseinander  gerissen  and  on- 
eutllcb  von  Gestalt.  Die  ganze  Schuppen- Decke  rund  uni 
en  Vorderrumpf  scheint  auf  eine  25'™  breite  Fläche  sns^e- 
reitet  zu  seyu.  Zwei  starlie  Erhabenheiten  dicht  liinter  dem 
^opfe  könnten  möglicher  Weise  auf  einen  starken  Brttst- 
ossen-Slachel  hinweisen.  Ein  8"^  langes  und  nur  sclimalu 
Jossen- Rudiment  mitten  in  der  Breite  und  in  halber  Länge 
es  Rumpfes,  von  kleineren  Schoppen  umgeben ,  möchte  ich 
er  Form  nach  für  die  Bauchflossen  ansehen,  aber  die  in 
essen  Nähe  etwas  kleiner  werdenden  Schoppen  dürften  eher 
ir  den  Rücken  sprechen?  Auch  näher  bei  der  Schwanzflosse 
Bheiuen  noch  Flossen-Trümmer  vorzukommen.  Diese  letzte 
elbst  Ist  stark,  zweilappig  und  anscheinend  ganz  gleichlappig, 
ufl  sehr  feinen  gegabelten  Strahlen  gebildet ;  ihr  einer  Längs- 
Land  scheint  aehr  feine  Stütz  •  Schoppen  oder  Strahlen 
iehnppen  zu  tragen,  der  andre  dagegen  hat  ein  ganz  nacktes 
Lnssehen.  In  den  Hinterrand  laufen  wohl  60  Strahlen  Verzwci- 
:ungeH  aus.  Der  auffallendste  Charakter  indessen  liegt  in 
en  Schmelz-Schuppen,  welche  dentllehe  Qneerreihen  büdend 
on  der  Mitte  gegen  die  beiden  Selten-Känder  hin  etwas  an 
irösae  zunehmen  und  sich  durch  Ihre  Skulpturen  auszeichnen. 
>er  schiefen  Queerreifaen   kommen   3^—40?  auf  die   ganze 


41 

LRn|;e  (Im  Rnnpfes;  die  Z*hl  der  Scbvppen  In  riaer  <li«Hf 
Reihen  aber  ist  Bchnerz«  bealimmen,  nell  llireSkiilpidrcH  wift 
Ihre  Grcnzea  Llnicn>«rtlg  erscbeinra ;  docti  mögen  Ihrer  «■ 
Torderu  Tlietle  des  Rumpfes  2ft — SQ  jederMits  vorhanden  seyi» 
Jfare  Form  |at  ein  nenlg  g^eschoben  vleraelü|; ,  Uoger  «li 
bocli,  und  enf  jeder  deraelben  elnd  3  oder  S  erb«.bene  Ltfifan 
Ell  erkenoea ,  welche  mit  Ihrem  oberes  und  unteren  Reude 
parallel  Kleben.  Die  Grösse,  Stellung,  Form  und  Skulptur 
dieser  Schuppen  würden  also  ganz  wohl  Ptycholepls  entspre- 
che» ,  dessen  Kopf-  und  Floaaen-Blldung  durch  ftunsTiMT 
sehr  genau  bekannt  geworden  sind.  Die  grössten  derselben 
einH  stark  l*™  lang  und  kaum  halb  so  hoch.  Die  Grösse 
der  Bsllfr  Art  wörde  freilich  unser  einziges  Eiemplar  bei 
weitem  nicht  erreichen.  Wir  schlagen  dafür  den  Namen 
Ptycholepis  RaEblensla  vor. 

Das  80™  lange  nnd  über  60™  breite  HsndstQck  eine» 
grauen  Schiefers  (Fg.  5,  5a,  Sb),  der  jedoch  den  gewöhn- 
lichen Schiefern  von  Raibl  nicht  sehr  ähnlich  sieht,  ist  gant 
dicht  TOB  mächtigen  und  melet  übereinander  geechobenen 
Schuppen  bedeckt ,  welche  sich  zwar  Iheils  von  ansseji  «nd 
IhelEs  von  innen  darstellen  nnd  fast  an  keiner  SielJe  mehr  naeb 
Reibeu  geordnet  erscheinen ,  aber  doch  zneifelstthue  alle  zu 
einem  Individuum  znsammen  gehören  durften:  auch  1  — S 
nossen-Stacheln  liegen  dazwischen.  Trotz  ihrer  aasehalicheil 
Grösse  ist  leider  keine  Schuppe  vollständig  und  auch  ein« 
ErgänzDng  der  Form  aus  mehren  derselben  nicht  wobi  t» 
entnehmen,  zumal  ihre  Bildung  nancberlel  Abänderungen  xn 
nnterliegen  scheint.  Sie  sind  dick  und  Schaelz-glanaend,  und 
im  Ganzen  sind  deren  wohl  100  auf  der  angegebenen  Fläche 
vorhanden.  Die  grdssitn  scfaeioen  gerundet  Ranten-förailg^ 
flach  ufld  über  12"^  lang  und  hoch  gewesen  zn  seyn;  andre. 
naren  mehr  in  die  Länge  gezogen,  rhombuidisch,  gegen  itv 
einen  der  schärferen  Winkel  hin,  welcher  zugleich  der  schmä- 
lere und  spitzere  gewesen,  Kantenrarllg  erhoben,  an  audern. 
flacher  breiter  nnd  rosder.  Aber  von  ihrer  Grösse  shgnw- 
hen,  liegt  Ihr  merkwürdigster  Charakter  In  ihrer  Skulp- 
tur. Während  nänflch  der  eine  (vordere)  Seiten-Rand  in 
einiger  Breite  aich.  platt  und   eben  darstellt,   Ut   ^  ganze 


tbrige^Kch«  v«r  S-  10  dlehe«  iiyd  g:«nwA^R  Lhifs-ralCci 
dt»rchz»g;«n,  wekhe  ilch  aii  jeiKn  «fceiMi  Tfa«lle,  oliMe  oder 
■R  einer  liiflfebeii  VtrdiskB«^  IhcM  Anfang*,  crfaebcD, 
Wclat  einfach  ,  tfcdia  aber  auch  am  AnUiitg*  m  «welen  nmi 
drtlen  verbund«Dj  Euwellcn  später  neoh  1 — Xmal  g;«h«Hg  gc 
Ihellt  siiid  wmI  selten  aitaatiMBMlren.  Ihr  Verlaaf  Ihr  w«d«r 
gaaz  gerade  nocb  parallel,  obu-obi  sie  Im  Gaasea  fast  dfa 
Uhiie  einea  KamiDes  in  seitlicher  Analcbt  nachahmen. 
Erbebt  sieh  bei  lang-gezogener  Sehoppen-Form  der  eine  spitze 
Wiidtel  der  Kante  in  eine  Kante,  ao  nelimea  die  Falten  an 
einer  oder  an  beiden  Selten  derselben  dßers  eine  sobiefe  von 
der  Kante  abtretende  Richtung  an,  «bwobi  Ihr  Anfang  durch 
eine  Farehe  von  der  Kante  getrennt  bleibt.  Faltea  ond 
ZwiseheiirAnnia  sind  In  Breite  und  WAIbangs-Art  einander 
Ibnilch.  An  diese  Schmelz-Falten  erinnern  die  In  viel  scbn«. 
eberem  Grarfe  ausgebildeten  (gefingerten)  von  Dupedtus  cae- 
latM  bei  QvBKBTBDT  {Jorii,  Tf.  2S)  aus  der  Ltas-AbthelUng  ■. 
Ob  am  Rande  irgendwo  ein  Zapfen  and  eine  Ihm  entspre* 
ohende  Verticfang  enm  Zwecke  featerer  InetnanderfügHng 
vorbnnden  seye,  konnte  bei  der  Un  Vollständigkeit  der 
Sehuppkn'Ründer  nicht  ermittelt  werden.  Zwei  ansehelnende 
Flosaen-Strahlen  sind  gekoge«  Kegel-firmig,  am  Grunde  >*■ 
dick  und  m™^  Inng,  zugespitzt  und  grob  längs-faserlg, 'Mag- 
Heb  wi^e  znar  auch,  dasa  diese  I  sti-ecken weise  anelnandrr 
gelegenen  Knochen  dem  Schnlter-Geruste  »Dgiebftrten,  da  Aois- 
aia  Mebre  n»eBollthiscke  Flsch-Arleo  mit  xiemlleb  gut  erbat- 
teae«  SkelKt-Tbeilen  abbildet. 

Am  metslen  Ähnlichkeit  haben  diese  Sehnjtpen  mit  des 
erbaben  strahligen  Schuppen  des  Lepidotua  ornatiia  aad  des 
L.  ridiatua  Ao.  nie  dea  schon  genannten  Bapedins  caetatusQe. 
aus  dem  Lbis  und  den  Oolltben.  Zwar  scheint  der  Plan  der 
StraMen-Blldang  efn  andrer  zu  seyn  und  tiMerFusrit  elalger< 
mannen  der  Vereiulgnng  In  eine  Sippe  ndt  diesen  Fisch-Resten 
zu  wideratrebeo.  Indessen  entHohiscn  wir  ans  elntr  Notitz  v. 
Haoia's*,  dass  Hickbl**  einfc»  Lepidotua  aulcatns  Hkcm. 


*  Jahrlraeh  d.  Geolog.  Reielif-jhuult,  1SS8,  40. 

•  BtAMf«  nr  KiimttiM  dar  toUtltnVitcU  Örtenvkbi,  1, 44,  Tf.S,  F(.9. 


M 

»nie  ra,  sdMlat  pidit  um  4en  kävmttiH»  9chii|(e«m  lio94«i» 
»M  (taer  hfib«r*p  kaUiJcw  U«»  '■«■' BalMer^ükUcfetM«  bei 
«Artebe«  Md  »b|;eUI4flt  b«b«,  2;w«  tot  «nsev .  G««t«i^ 
Sclii«ft»  iNid  hiebf  lUlk;  dft  «tr  jfl4«cb  eliierMtts  41«  Bt^ 
MbrrU>iiif  iwmI  Abbildwig  dei  LepUptfu.  tffloftln*,  4e4«m 
N«Me  ftif  dne  ih»llcb«  Soht^pcn-BÜduBg  binv uwelaeu  Mbihi^ 
ulcbt  veT|((ek)ieii  kin»eii  niid  nndeneita  au  nciiig  AmbRh  tat 
die  BestJnmanf ' der  Sippe  awerefl  eigenen  F«8«iU  fiodeii,  «) 
KerdcHVir  vorerst  von  ^Ber  BeDenii[in|{  desselben  AbMbea- 
Did  sie  nur  tis  ?Lepldotus  ip.  betekhnen. 

Z«  den  zwei  S,  32  crnnbsten  Cepbalopeden- Reste«, 
ist  nun  such  ein  dritter  von  gleicher  Art  fekomaen,  wektwn 
iiDS  mit  den  2  ersten  zusatnmeu  ein  4twM  vullsläsdi^r««  BIM 
gibt  (Fg.  },  1,  3)  Alle  drei  sind  völlig  A*cli  utfani»eiif|;fi^ 
drückt  nnd  z  Tb.  kus  einem  blAsse»  Auflug«.  bestehend.  E» 
sind  K«i>mer-K«grJ  oder  Ptirsgmokon«*  von  B«leiiii«|eiif 
tis  Mast.  (igl.  Letlläs»  S  Ann.,  Tf.  34',  Fg.  19>  13)  '«bmt 
Spsren  des  •!•  bewohnenden  Tbiem  und  sriner'  Knilt«« 
diigegea  mit  eluer  FortsetziHig  4les«s  KfgsU  »h  sefiMM 
offenen  finde,  welche  bis  Jetat  noch  sieht  darari  b«obs<!bWI' 
werden  mmi  «n  dss  der  Bebsanllcn-ScheJdeB  erlnawt,  obw«U 
nur  dei  Umiisa  iiad  nloht  die  Zwvubsatrell'nng  dentliiib  .b«r-. 
vortritt..  Aa  xw«l  Ezenplsreo .  Hegt  nimltch  dss  vordre  wcl- 
tcre  DriUbeil  eines  gUlten  und  aar  bomben  KRiaiBiar-K^«lil 
vor,  dessen  Spltser  md  gerade  Widerstands- fäblgsfer  TboU 
merkwürdiger  Weise  an  beides  Indlvldnen  «piurlss  varecbwem 
den  ist.  Diese  Kegel-Basen  alammsa  vnn '  etwai'  nngUlob 
gressen  EEssebifftMn,  sisd  IS—lS»  bocfa,  luten  lir-.U^4, 
oben  15— 18>™  breit,  nnd  ersehciiieii  In  dieser  Habe.wagreoht< 
in  8—1]  flaar-achatf  vm  daamlsr  abKsbarc  parallele  Ub- 
der  geaohleden^  wdebe  l^enae  de«  eiaacUMu  Kanmers  as  dW: 
Oberläehe  vmi  Be}«mnit*N-ILeg«ln  edtsfMebea  wiirden.  lUeM; 
Bänder  haben  regelmsaalg  am  kleiseres  Exemplare  etwM;- 
aber  I*™,  am  gröeseren  fast  ¥""  Hfifoe.  Aber  ve«  ib&e» 
estspracbedden^  inneren  Scbeidewändeo,  die  stcb  webl  da; 
wo  dieselben  aasdaaadergerlsaen  sind ,  verrathen  selllea^  («t 
twh  heiie  Spur  zn  erkeaaen.  Aaeb  ktine  tos  eUcai  fiJ|rtion. 
Eben  so  weilig  würde  «na  dlaaea  ExaMflaren  nathan^bar^ 


u 


0f^i   imiU  Ae  ICeg;d  raiidiiiii,  «lau  aileb  an  4er  attf  dlea 
G^teln  Ifegeifd^ii  Seile  gesHilnnffen  Mfid.    A»  einigten  Stelle« 
fedeeh'  bfft  sieh  efii  di^iiles  gftttes  honvtgee  fläuteliea  ftof  iler 
ersten  In  Binder  gethellten  Sehaale  erkalMn/  das  swar  rissig; 
aber  nicht  gebindert  Ist,   wohl   aber  die  Grenzen  der  aneis- 
ahderstossenden  Bander  der  darnnter  liegenden  Schaale  ia  gvte« 
Licht-Reflexe  erkennen  lasst.    Da.  wo  unterwirta  der  gebao- 
derte  Kammer- Kegel  aufhört,  erscheint  auch  statt  der  obren 
iussren  Hora-Haut  nur  noch  ein  welsslleher  schillernder  An- 
flug, welcher  sich  noch  immer  weiter  Kegelförmig  ausbreitet 
bis  zu  einer  Lange,  f«  eiche  fast  dem  doppelten  untren  Queer- 
messer  des  sogen.  Kammer  Kegels  entspricht,  nnd  dabei  fast 
l^mmt  so  breit  wird.    Längs  der  Mittellinie  dieser  Verlange- 
rmig   ist   der  schimmernde    Anfing   etwas   weniger   deutlich, 
seye  es,   dans  dort  dessen  Masse  urspfiMiglich  dönner  oder 
dessen  Oberflache  vertieft  war;  die  zwei  divergirenden  Selten- 
rinder    iAni  geradlinig;   der   breite  Eiid-Raud   aber    besteht 
aus  zwei  Halbkreisen,  von  welchen  der  eine  mehr,  der  andre 
weniger  weit  rorrsgt;   der  einspringende  Winkel   zmisches 
beiden  trifft  mit  der  erwihnten  Mittellinie  zusammen.     Kiue 
Znwachsstreifung  ist  auf  lilesen  zarten  Tfieileo  niditdefitlleb  za 
erkennen;  doch  scheint  sie  den  t  Halbbogen  des  End- Randes 
parallel   gegangen  zn   seyo.     Da  an  allen   drei  Exemplaren 
der  Ertd-Rand  in  2  solche  Halbbogen    von  ungleicher  Lfinge 
vorspringt,  so  können  dieselben  nicht  von  der  Rucken«  oder 
Baach-Seite,  sondern  nur  vou  einer  Nebenaeite  aus  sich  dar 
bieten    Und   folgt   daraus^    dasa  jene   Bander   des   Kammer- 
Kegels  Ihn   wirklich  rund   amgurten.     Obwolil   ea  nun   auf 
Allt,   das^  nirgends  eine  Spar  von  Kralleu  erhallen  ist,    so 
sehellit  in   der  That   hier  onr  eine  Sehaale  von  Belemnoteu- 
tbla  vdrantiegen,    dessen  Mandongs^Ende ,   gerade   weil   itr 
lawoUner  wicht  erhalten   ist,   dentllcliar  geiiÜebeo,   aad    ao 
sekeiiien  diese  Reste  mit'  zur  Ergänzung  des  Charaktere  der 
genannten  Sippe   beizutragen.     Die  alteaten  Belemnoteuthfo- 
Arten^  kommen   bis  jetzt  in  Lias«Sehiefern  vor.     Wir  wollen 
die  verliegende  Art  als  B.  bislnuata  bezeichnen. 

Von  anderen  KoncbyUen  Ist  eine  grome  strahltg.gefarehte 
und   uftclist   der  Spitze  mit  natürlicher  Obeifl,arbe  erhaltene 


4« 

Patella,  die  Innre  Schaalen-Schlcht  einer  miulf  p'Msei 
reritbliiin-artil^eR  Schnecke  iidH  eine  niedre  in  einen 
langen  schmalen  nnd  geraden  Schnabel  anagezogene  IHnachel 
vorhanden,  deren  nähere  Beschreibung  und  Benennnng  Ich 
jedoch  gerne  Andern  überlassen  will,  welche  Im  Stande  seyn 
werden,  eine  gr&asre  Anzahl  von  Indlvidoen  jeder  Art  x« 
vergleichen. 

Was  die  Pflanzen  betrifft,  ao  entnehmen  nir  einer  Mit- 
theilnng  von  Br.  Professors  Bkxoit  in  BqfretilJi,  dass  er  den 
Diihestlmmt  gebliebenen  Farn  Tf.  IX,  Fg.  4  für  eine  frukti. 
fir.irende  T-aento^iterls  hi|lte,  deren  Wedel  geledert  sey«, 
Indem  auch  T.  MünsleH  von  der  TAela  bei  Bm/reutk  gefie- 
derte Frucht  Wedel  habe.  Es  roüsste  jedoch  In  diesem  Falle 
die  F»rm-Anderunv  auch  nrft  einer  Unterdrückong  Aer  Sheiten* 
Nerven- Bildung  verhmoden  seyn,  Wovon  keine  S^nr  nebr  M 
erkennen  ist. 

Die  von  Kurr  Chi  ropt er  la  genannten  Pflanzen-Fome« 
(Jli.  1869,  S.  HS,  Tf.  X)  von  Siniktim  möchte  Bradm  «a 
den  Sageaupterlden  rechnen;  ihr  Nerven -Verlauf  aeye.znar 
mit  den  von  den  ÜMlacben  Schichten  Bäfreuth't  nicht  ühei(- 
einsilnmerid,  konnte  jedoch  den  in  der  S-  MfinaterJ  von  der 
Tktta  nabcL 


Qle  Bohrung  auf  KohleDS&uiT-halUges  Soolwasser  eo 
Soden  Im  HerzoftliniD  Nasuui, 

Herrn  Profeaur  Dr.  V.  Sandbervc- 


Im  Hnbnie.  tSSS  wnnle  ich  toh  der  henoß^lldi  Na«- 
MDfsHien  Regierung;  ersvcfat,  einer  KMnmlstilon  beizutreten, 
welclier  die  Bezeichnung  eines  Ortes  zur  Bohrung  auf  wir- 
mere  und  hochhaltigere  Soole  zu  Soäen^  einem  der  reitzend- 
alen  nasKauischen  Badeorte,  oblag.  Ich  ribemahm  (HeKen 
Anftrag  mit  nm  so  grdsserem  Vergnügen,  als  fcb  mit  meinen 
Bruder  gemeInncbaflHch  bis  zum  Jahre  /.<954  der  geologfscheD 
Vntersnchnng  des  Berzogthnma  unauNgesetzt  meine  Zeit  ge- 
widmet halte  nnd  daher  von  vorneherein  vollatAndtg  nrtentirt 
war.  Die  Lage  von  Soden,  unmittelbar  am  Kusse  des  7>i*- 
nut,  an  dessen  mit  40—50"  nordwestlich,  also  gegen  das 
Gebirge  einfallenden  Serlzlt-Schiefer  sich  im  Orte  selbst  die 
oberen  Tertiär-Schicliten  des  Mainger  Beckens  anlegen,  ans 
welchen  einige  Quellen  zum  Vorschein  kommen ,  während 
die  höher  liegenden  Nro.  VII  (Major),  Via  und  VIb  nninit' 
telbar  ans  den  Serizit-Schiefern  ansKtrümen ,  Hess  mich  hof- 
fen, durch  eine  Tiefbohrung  Im  Hangenden  der  bekannten 
Quellen  das  gewünschte  Ziel  zu  erreichet).  Zu  einer  Bolirnng 
in  der  Tertiär- Bildung,  welche  aua  Kies,  darunter  aus  Wasscr- 
dlcblen  Letten  un<f  unter  diesen  an.'«  den  sehr  zerklüfteten 
Kalken  des  Litorinelleu-Kalkes  besteht,  wollte  leb  uiu  so 
weniger  rathen,  als  die  Quellen  hier  sich  nur  auf  sekundärem 
Boden  bewegen,  daher  eine  Bohrung  noihwendig  nicht  nur 
eine,  sondern  aämmtllche  Quellen  benachtheillgen  mnaste,  die 
auf  dem  Waaser-dichten  Letten  unter  dem  Sande  fortfliessen. 


Dk  bertifs  etWM  cn  tief  KRbeAd«  fir^unfteir  M  K«ll«rR  U 
4IesMi  Oebtele  voH  Hhüdiiche«  Elnfl««*«  «uf  die  beiieb- 
bartea  Qnell«n  f^ewesen  waren ,  b«  \»g  die  Gefahr  rar,  nM 
der  Bofamog  diese  Wksser- dichte  Schicht  au  verletzen,  ued 
dsnu  war  das  Versinkeii  grwieerer  Waeaer-Mamea  anf  Hk 
Kluften  des  LitorineDen  Katkes  unvermeidlich.  Mein  VttreaU, 
nur  für  eine  Bohrung  in  dem'  SeHsit-Schiefer  xu  sliaimea, 
wurde  bestärkt,  als  sich  heraiiastellte,  dan»  das  Strelchea 
desselben  nit  deia  des  QueHevZug^es  überein kMRmfl,  als» 
sehr  watiracheEnlleh  »ne  Spalt«  zivisthen  den  Sehichtangs^- 
Flächen  die  Quellen  «nstrcten  las».  Dieke  Anatdit  wuriM 
von  der  Kemmission  aii^noanien  und  es  nnrd«  beschlossea, 
die  Bohrvng  is  dem  swlscben  dein  Daekkttg  iihI  Burgbev§ 
beraJmetzenden  TbUrlMD  swisclica  d(>iR  Karbanse  and  den 
Quellen  Nro.  Via  nad  Vlb  anznseliea.  Maokilem  dieser  B*- 
Bchlnsa  von  der  herzogllGliea  Kaglerung  genchml|rt  mmt, 
nnrde  xnent,  am  das  zq,  durchbuhrende  Oeateiu  In  sictl- 
ster  Nähe  einer  der  bestehenden  Quellen  behnfs  der  Ermlt- 
teiung  besserer  Anhatlspunkt«  für  solche  Erseheinungen,  die 
auf  ein  baldiges  Auftreten  von  Soole  seMiessen  lassen  ktea^ 
ten,  Bonle  zur  genaaeren  Bemessnag  des  Überschlags  M 
studlren,  eine  Strecke  im  Hangenden  der  Quelle  Nro.  VII 
In  den  Swgbery  hineingetrieben.  Diese  Qnelle  wurde  ala 
für  de»  Bsde-Gebranch  nicht  uneriüaslich  ausgew&hlt,  und  es 
zeigte  sich  sehr  bald  ein  Lsger-Gaiig  voa  ganz  anfgefösteMi 
Basalte  von  drei  Fnas  Müchll takelt.  Die  Beobachtung  ettiee 
Gesteins- Wechsels  te  nnclisler  Nähe  der  Qnelle  könnt«  nur 
fnr  ein  sehr  günstiges  Vorzeichen  genommen  werden,  und  es 
wnrde  daher  sofort  im  Hangenden  de»  Basaltes  ein  kleine« 
Abteufen  niedergebracht.  Schon  be)  13  Fuse  Tenfe  telgtc 
sich  hier  ein  Sool-Wasser  mit  so  starker  Kohlensäure- Eni- 
Wickelung,  dass  die  Arbelt,  die  nnn  anch  keinen  Zweck 
melir  gehabt  hätte,  nicht  mehr  fortgesetzt  werden  könnt«. 
Die  angehauene  neue  Quelle  wirkte  nicht  auf  die  seither 
bekannten,  das  faeisat,  sie  brachte  kehie  bemerkbare  Abnahnaie 
der  Wasser-Menge  derselben  hervor,  war  aho  aelbatständl^. 
Gs  war  )elKl  bewiesen,  dass  im  llang«iid«n  und  Liegfewlfj) 
des  Basaltes  Quellen   ausströmen,    nnd    der    wcKere  Scblu« 


«B 


lag  nahe,  das«  die  sinMlitllehen  Quellen  an  den  RSndeni  <ies 
Lager'^Ganges  ?on  Basalt  emporstieffen.  Ea  wurde  daher  die 
Bohrimg  mit  dem  besten  Vertrauen  anf  Erfolg  begonnen  oid 
Von  dem  Bohrmeister  LOnsTis  aus  Hamburg  tor  der  Böhe  unter 
Beaufsichtigung  des  während  derselben  in  S^ien  stationirtei 
Hersogliehen  Berg-Beamten  E.  Müller  bis  700'  ohne  dei 
geringsten  Unfall  niedergebracht.  Vom  Tage  ab  wurden  zo- 
nächst  Alluvlal-Letten  mit  zwei  Torf-Schichten  (grösstentheili 
aus  Hypnum  cuspidatnm  bestehend),  dann  Serizitschiefer- 
Gerolle  und  bei  25'  7"  der  anstehende  Serizit- Schiefer  allg^ 
bohrt  Sehr  bald  folgte  eine  Soole  von  10®  R. ,  als  man  in 
weichere  Schichten  dieses  bis  zu  Ende  der  Bohrung^  bald  in 
der  gefleckten  Quarz-  und  Albit-fubrenden,  bald  In  der  vio- 
letten und  blauen  fast  aus  reinem  Serizit  mit  wenig  Qairz 
bestehenden  Varietät  vorkommenden  und  stets  von  Quarz* 
Sehnijren  durchsetzten  Schiefers  einschlug.  Die  Temperatur 
ptieg  bei  245'  auf  22<>  R.,  bei  S5Q'  auf  24,8<>  R.  in  der  Tiefe, 
und  die  Wasser-Quantit&t  betrug  jetzt  6456<^  in  24  Ston- 
den,  reichte  demnach  für  403  Bäder  täglich  hin.  Die  Gase, 
linier  welchen  auch  ein  wenig  Schwefelwasserstoff,  strömten  io 
solcher  Menge  aus,  dass  sie  durch  einen  eigenen  Apparat 
abgeleitet  werden  mussten,  und  bewirkten  häufig  mitunter 
gegen  10  Minuten  lang  und  bis  5'  über  den  Rand  des  Bohrlochs 
übertretende  Sprudel.  Bei  640'  Teufe  stieg  die  Temperator 
vor  Ort  auf  28,4^  R.,  und  unter  den  Bohr-Proben  wurde  Eisen- 
apath  und  Arsenik-haltiges  Fahlerz,  letztes  aber  nur  in  sehr 
geringer  Quantität  beobachtet.  Beide  Mineralien  sieben 
wahrscheinlich  zu  dem  Eisen-  und  (jedoch  äusserst  unbedeu- 
tenden) Arsenik-Gehalte  der  Sodener  Quellen  in  direkter  Be^ 
Ziehung.  Bei  dem  weiteren  Fortbohren  bis  700^  nahm  die 
Temperatur  (29,8®  R.)  und  die  Wasser-Menge  nicht  mehr  weseut- 
lieh  zu,  wohl  aber  die  Quantität  des  Gases.  Da  hier  noch 
befürchtet  werden  musste,  den  Gas-Gehalt  der  bereits  be 
stehenden  Quellen  durch  Ableitung  eines  Theils  desselben  io 
das  Bohrloch  zu  verringern,  und  da  die  Wasser-Quantität,  der 
Salz-Gehalt  und  die  erlangte  Temperatur  allen  Erwartungen 
genügten,  so  wurde  die  Bohrung,  ohne  den  Basalt  erreicU 
au  haben,  geschlossen. 


Dte   folgend«  Tabelle   gibt  eine   Übersicht  der  weeent- 
liehen  Vcrb«ltnia«e  vom  Beginn  bis  zum  Schlüsse  der  Bolirnng, 


Bahrt    b- 

T«DF«.taT 

Ko«hHU-a<h>lt 

Tmto. 

™Ort. 

UU  Abl4B(. 

»«Ort. 

US  AtiUnl. 

K«. 

32' 

_ 

10"         R. 

_      , 

0,55"/, 

46- 

— 

14"    H. 

— 

— 

51' 

— 

14,5"  R. 

— 

_ 

71' 

— 

— 

t,«"/„- 

73' 

— 

— 

_ 

— 

Eriler  Sprudel. 

87' 

— 

15"     R. 

1.5»% 

_ 

107' 

- 

16'     R. 

l,707o 

- 

152' 

-       — 

17,7"  R. 

— 

175' 

— 

18,3"  R. 

— 

- 

177' 

— 

19,6"  B. 

— 

WihnDd    dei   Spr«- 

183' 

21,6"  R. 

— 

— 

— 

dd.  g..«»«.. 

192' 

22,0»  R. 



_ 

— 

219' 

23^  R. 

— 

— 

— 

242- 

22,0"  R. 

— 

_ 

266' 

_ 

22,5"  H. 

_ 

— 

Reichlichitei  Zuili«- 

270' 

24"     B. 

_ 

1,70^,0 

-_ 

n»  von  WM*eT  beim 

294' 

_ 

22,8"  B. 

_ 

_ 

Sc'bickleo    de* 

308' 

_ 

22,2"  R. 

_ 

_ 

318' 

24,8"  R. 

l,72Vo 

_ 

Schiefer». 

338' 

34,8»  R. 

- 

-' 

— 

363' 

25^  R. 

— 

— 

— 

394' 

— 

22,2"  R. 

— 

_ 

398' 

35,8"  R. 

— 

~. 

431' 

26,6"  R. 

- 

_ 

_ 

465' 

— 

21,6"  R. 

— 

- 

52«' 

26,9"  R. 

21,8"  R. 

— 

— 

■ehr  niedrig. 

550' 

27"     R. 

22,2"  R. 

1,80-'. 

1,54"', 

Luft .  Tempcrtlur 

556' 

27,3»  R. 

tieigt  wieder. 

567' 

»,8»H. 

— 

— 

— 

599' 

22,5"  R. 

— 

— 

612' 

— 

23,2"  R. 

— 

— 

646' 

28,4«  R. 

23,4"  R: 

— 

— 

662' 

28,6"  R. 

_ 

__ 

— 

700- 

29,8»  R. 

23,6"  B. 

1,80 

1,54"/, 

Zunächst  wurde  jetzt,  am  3.  Sq>teniber  18S8,  eine  000' 
lange  Kupfer-Röhre  von  3y,"  Durchmesser  eingehängt  und 
die  Kohlensäure  iforch  Pumpen  angesogen,  und  nach  lU  Mlnu- 


so 

len  «tleg'filnft  10'  hohe  Scbaum-SSole  evpor,  welche  ncchhtr 
bei  1"  DurchneHer  des  Steifrohres  konstant  snf  7'  ver- 
blieb und  eiae  für  lange  Zeit  den  Bedürfnissen  de»  Bade-Orl« 
genugende  Wasser-Masne  von  IS.C«  R.  und  l,70%Salz-Gehilt 
zu  Tage  fordert.  Die  Lage  der  erbohrten  Sprudel-Queltc 
am  Abhänge  vor  dem  Kurliause  könnte  kaum  (;ünNtiger  rp^d. 
indem  einestheils  das  schQne  Scbauspiel  des  Sprudels  bU 
die  Gel^enheit  zum  Trinken  der  wärmsten  und  hochhaltig- 
sten Quelle  direkt  am  Mittelpunkte  des  Bade-Lebens  gebolei, 
andererseits  aber  vollkamraen  Fall  genug  vorhanden  ist,  um  du 
Wasser  nach  jedem  Punkte  des  Ortes  znm  Bade-ßebrauchii 
leiten.  Ich  glaube  nicht  zu  viel  zu  sagen,  wenn  ich  dieses  am 
den  eifrigen  Bestrebaugen  der  Masaauischen  Regiening  furdit 
weitere  Entwlckelung  des  Bades  Soden  hervorgegangene  Rt- 
Bultat  als  ein  auch  für  die  Kenntniss  der  Verbältnisse  der 
TViUffui-Quellen  überhaupt  selir  bedenteudes  bezeichne,  ti 
treten  jetzt  die  Basalt-Vorkommen  bei  Cronlkal,  bei  /igmiarj 
vor  der  f/Oke,  bei  Bauten  In  der  Nahe  des  EltwWer  Salt- 
Born's  und  ein  von  meinem  Brnder  In  der  neusten  Zeil  dkhl 
hei  Wiesbaden  entdecktes  in  eine  direkte  Beziehnng  zu  dn 
Quellen,  und  ntan  wird  sie  in  jedem  Falle  zunächst  für  d» 
Gestein  halten  müasen,  durch  dessen  mit  zshireichen  Spaltet- 
Bildungen  in  den  ihm  benacliharteu  Schiefer- Gesteinen  b^ 
gleiletes  Cmporateigeo  die  Kanäle  aiiFgexprengt  worden  sind. 
welchen  ein  ao  seltener  Reichtbum  an  Heilquellen  enlatrönt 


Hilfe  Wtrte  »er  Ken-Erystslle  (Perimwrlwsei), 

bcMtoden 

in  Bezug  auf  eine  von  Herrn  O.  Voloer  angeregte 

Prioriläta-Prage, 

Herrn  Profesaor  Th.  ftebeerer. 


In  dieaem  Jalirbuebe  von  18S8,  Seite  393  bis  400, 
ist  Herr  0.  Vulobr  sehr  nngeliallen  über  Profeasor  Knop  In 
Giesten  nnd  mich.  Kr  macht  una  Vorwürfe  darüber,  dasa 
wir  die  Kern -Kry stalle  nicht  als  Paeudomorphoseu  gtiivöbn- 
iicher  Art  gelten  iasnen  iLÖnnen,  und  sucht  dann  obenein 
darzutliiin,  daas  die  Priorität  iu  der  Beschreibung  dieser 
eigenthämlfchen  —  nach  ihm  aber  nicht  eigenthümlichen  — 
Mineral-Gebilde  gar  nicht  einmal  mir  zukomme,  sondern  Pro- 
feaaor  Racss  in  Prag,  welcher  solche  Gebilde  (Caicit  nach 
Granat  von  Arendal)  »lange  vor  Sgheerke's  Behandlung 
udesselbfn  Gegenstandes  beschrieben  iiat".  Auch  mit  Khop 
knüpft  Herr  Voloer  einen  ähnlichen  Streit  an  uiid  äussert 
sich  bei  dieser  Gelegenheit  Im  Allgemeinen,  nie  folgt. 

„Auf  Prioritäts-Streitigkeiten,  soweit  dieselben  eine  per- 
„sön liehe  Eitelkeit  verfolgen,  lege  Ich  nicht  den  mindesten 
„Werth.  Aber  für.  den  geordneten  Fortschritt  der  Wissen« 
^chaft  selbst  Ist  es  durchaus  nnerlässlich,  daas  Jeder, 
„welcher  Untersnchnngen  über  einen  wissenschaftlichen  Ge- 
ngenatand  tu  veröffentlichen  gedenkt,  sich  zuvor  Kennt- 
„niss  KU  verachaffea  äncht  von  Demjenigen,  was  Andere  be- 
„reila  vor  Ihm  über  denselben  Gegenstand  geleistet  haben.*' 


52 

Indem  ich  nun  diesen  ganz  riclitigen  AnsichteD  Vol- 
GKR*8  über  wissenscliaftliche  Priorität  belpfliclite/  bin  ich  ge- 
nöthlgt,   darauf  aufinerksam  zu  machen, 

1)  dass,  vvie  Volobr  selbst  iveiss  und  anfuhrt,  die  ge- 
dachte RsDss'sche  Beschreibung  der  Arendaler  ^^Pseudomor 
phosen  von  Caicit  nach  Granat<<  vom  Januar-Hefte  185S  der 
Wiener  akademischen  Berichte  datirt,  und 

2)  dass  meine  erste  Mittheilung  über  diese  und  ähnliche 
Perlmorphosen  In  der  Sitzung  des  Bergmännischen  Vereins  zu 
Freiberg  am  2.  März  1852  gemacht  wurde,  wie  in  der  Berg- 
und  Hütten^mäunischen  Zeltung  1852^  S.  667  zu  lesen  ist. 

Diess  hätte  Herrn  Volokr  nicht  entgehen  können,  wenn 
er  meine  kleine  Schrift  Ober  die  After-Krystalle,  'die  ihn  doch 
so  lebhaft  berührt  zu  haben  scheint,  etwas  genauer  durch- 
gesehen hätte,  indem  dort  (S.  35,  in  der  Anmerkung)  bereits 
auf  jene  erste  Mittheilung  von  mir  hingewiesen  wurde. 

Nachdem  hierdurcli  die  PrioritätsFragt»  erledigt  ist,  könnte 
noch  Von  der  eigenthumlichen  oder  nicht  eig^enthiirolicheii 
Entstehungs- Weise  der  Perlmorphosen  die  Rede  seyn.  Meine 
Erfahrungen  iiber  das  Vorkommen  der  Kern-Krystalle  im 
Mineral-Reiche  und  über  den  inneren  Bau  derselben  beziehen 
sich  auf  Beobachtungen,  welche  ich  während  der  Jahre  1838 

'  — 1847  in  einigen  Norwegischen  Mineralien-Kabineten  (he- 
sonders  In  dem  meines  Freundes,  Herrn  Bergwerks-Direktors 
BÖBERT  zu  Kongsherg^  und  dem  der  Ckrütianienser  Universität), 
so  wie  an  den  Arendaler  und  anderen  Norwegischen  Fundor- 
ten selbst  anstellte.  Neuere  werthvolle  Beiträge  zu  meiner 
Sammlung  von  Kern-Kry stallen  habe  ich  durch  Herrn  Zschacj 
in  Dresden  erhalten^  welcher  während  des  letzten  DezenDiums 
mehre  mineralogische  Reisen  in  Norwegen  unternahm.  Somit 
darf  ich  wohl  überzeugt  seyn ,  mich  niit  einem  reichen  und 
vorzüglichen  Material  zur  Entscheidung  über  die  Genesis 
dieser  Norwegischen  Perlmorphosen  bekannt  gemacht  zn 
haben.  Das  Vorkommen  und  die  Erscheinung  solcher 
Krystalle  bei  Auerbach  an  der  Bergstrasse  dagegen  ,   welche 

,Knop  in  seiner  —  von  Volger  angegriffenen  —  Abhandlung 
sehr  genau  und  ausführlich  beschreibt,  ist  mir  durch  Autopsie 
fast  gänzlich  unbekannt.     Dass   im    dortigen   krystaliinischen 


»3 

Kalkirteine  (Marmor)  anter  analogen  TerhKItnlasen  wie  fn 
der  Amialer.  tiegend,  tiranat-  nnd  vielleicht  aDch  andere 
.Perfmorphoaen  vorkommmen  kdnnten,  war  eine  Verrnntbong 
von  mir,  die  ich  im  Jahre  18S3  bei  einem  Beanche  Betäet- 
bergt  den  Herren  Gehelmerath  v,  Lkonrird,  Prof.  G.  Lion- 
HAKD  und  Prof.  Bldh  mitlheilte,  ohne  daaa  ea  mir  damals 
gläckte,  in  deren  Sammlungen  oder  in  der  Heidelberger 
Mineralien-Niederlage  meine  Vermuthong  hinrejcbehd  be- 
stätigt zn  finden.  Nur  einige  wenige  Exemplare  von  nn- 
vollkommener  nnd  zweifelhafter  Beschaffenheit  —  nnge- 
fiihr  von  der  Art,  wie  sie  Silleh  von  Granal-Krystallen 
ans  dem  Banat  erwähnt  bat  —  bekam  Ich  zu  Gealcht  Nun 
beziehen  aich  aber  Volobr's  Einwürfe  gegen  Knop  and  mich 
aiiBSGlilieasliGh  auf  das  Autrbaeker  Vorkommen  und  beslchrän- 
ken  sieb  im  Wesentlichen  auf  einen  DarlegiingsVersDcb, 
daas  am  genannten  Fundorte  achte  Pseadomorphosen  von 
Epidot  nach  Granat  beobachtet  wurden,  wodurch,  Hie  mir 
scheint,  die  Existenz  der  Perimorphosen  von  Calcit  in  Granat 
0.  s.  w.  durchaus  in  keine  Gefahr  geräth.  Das  Weitere  über 
dieaen  speziellen  Fall  muss  ich  solchen  Forachern  überlassen, 
welche,  wie  Knop,  die  dortigen  Verhältnisse  gründlich 
studirt  haben. 

Der  Innere  Bau ,  zusammengehalten  mit  der  äaaaeren 
Beschaffenheit  der  Arenialer  Granat-Perimorphosen ,  ist  so 
überaus  merkwürdig  und  räthselhaft,  daaa  Ich  biaher  noch 
zn  keinem  aicheren  positiven  Resultat  hinaJchtlicb  ihrer  Ent- 
stehungs- Weise  habe  gelangen  können.  Ea  aleht  fast  aus, 
als  habe  die  Natur  in  einer  beaonderen  Laune  —  vielleicht 
um  die  mit  zu  viel  naiver  Sicherheit  forachenden  und  erklä- 
renden Mineralogen  zur  Besinnung  zu  bringen  —  uns  hier 
ein  Exempel  aufgeben  wollen,  bei  welchem  die  Spezies  del- 
gewöhnlichen  Rechen-Kunst  niclit  ausreichen.  Wegen  dieser 
nicht  gelösten  Zweifel  und  der  dadurch  gebotenen  NolhWen- 
digkelt  fortgesetzter  Beobachtungen  habe  ich  noch  Immer 
angestanden,  meine  zahlreiche  Sammlung  derartiger  Gebilde 
näher  zu  beschreiben.  Doch  werde  Ich  wohl  daran  müssen, 
auch  ohne  das  Rätbsel,  vollkommen  lösen  zu  kdnnen.  Nur 
80  viel  glaubte  ich  in  dieser  Beziehung  als  auageittacht  hin- 


54 


stellen  zu  dfirMD:  das«  die  Feyimorphoseii  nicht  die 
Entstehung  gewöhnlicher  Pseudomorpboseo    (im 
BLUM'sehen    Sinne)    haben    können.      Indem    ich  i«g:lei€li 
äusserte,  dass  wir  durch  dieselben  gewissermaassen  rar  Hy- 
pothese  einer^  ,,Kry8tallisation   von  Aussen   nach  Innen"*  ge- 
führt wurden,  habe  ich  weniger,  im  Sinne  gehabt,  eine  gena- 
gende  Erklärung  dieses  Phänomens  zu  geben,   ^Is    vlelaselir 
die  Eigenthumlichkelt   desselben    auszudrucken.     Jene  Hypo- 
these kann    sich    als    unhaltbar    erweisen;    die  betreffiendei 
Thatsachen   aber   werden   es  stets   rechtfertigen,    dass   mai 
wohl    daran    that,    diese  Aftergebilde   nicht    ohne  Weiteres 
anter  die  Umwandlungs-  oder  Verdrängungs-Pseudomorphosei 
zo  stellen.     Einer  solchen  summarischen  Be-  und  Ver-nrtfaei- 
lung  kann  kaum  genug  entgegen   gearbeitet   werden,     wem 
es  sich  nicht  um  ein  blosses  ad   acta  Legen  der  Natur,  son- 
dern um  eine  gründliche  Erforschung  ihrer  Prozesse  handeln 
soll.     Wieder  und   wieder  müssen  daher  die  geschärften  For- 
derungen    einer    Beweisführung   über   die  „Achtheit  psende- 
morpher    Bildung^^  hervorgehoben    werden,    wie    Diess    vor 
mir  Haidimger    und  Blum   und    nach,  mir  Kopp  gethan  habeo. 
Dass  solche  wiederholte   Erinnerungen  keineswegs,    wie 
VoLGBR  zu    glauben   scheint ,    übe  r f I üs s i  g    sind ,    beweist 
Niemand  besser  als  Volgbr'  selbst ,  dessen  sonderbare  Phan- 
tasien über  die  Entwickelung  gewisser  Mineralien  und  Pseu- 
domorphosen  sich  in  gleichem  Grade   von   exakter  Beohacii- 
tung  wie   von    den  Gesetzen   der  Chemie    und  Physik  eman- 
zipiren.     Wenn  sich  derselbe  —  in  seinen  oben  zitirten  Aus- 
lassungen —  beklagt,    dass   seine  Mittheilungen   über  diese 
und  verwandte  Gegenstände  oft  nicht  genug  beachtet,  ja  nicht 
einmal  erwähnt  worden  sind,   so  hat  er  Diess  allein  seinem 
bisherigen  Verfahren  zuzuschreiben.     Es  hiesse  wahrlich  den 
exakten  Forschern  eine  schwere  Bürde  auflegen  ,  wenn  man 
sie  verpflichten  wollte,    auch    alle    nicht   exakten    Versuche 
jugendlicher  Anfänger   oder  älterer  Amateurs  der  Naturwis- 
senschaften zu  durchlesen   und  jede  ihrer  Idee'n  hinters  Ohr 
zu  schreiben  und  betreffenden  Falls    zu  zitiren.     Eine  solche 
Verpflichtung  hiesse,  die  armen  geplagten  Fo^cber,    welche 
suf  dem  festen  Lande  der  Thatsachen  gewiss  genug  zu  tbuu 


55 

habeo,  in  einen  wahren  Ozean  der Tages-Lltteiatur  verweisen. 
^Ver  einen  wissensciiaftlichen  Streit  beginnen  will,  muas' 
sieb  auch  in  die  Arena  der  wissenschaftÜGben  Streiter  — 
Zeitsckriften  und  Büclier  etaliten  Inlialts  —  begeben.  Hier 
aber  ist  Herr  VoLeaa  liislier  nur  äusserst  selten  zu  treffen 
g^eweaen;  um  so  bäuüger  dagegen  in  Büchern,  deren  Inhalt 
ich  auf  S.  40  und  41  meiner  Schrift  über  Atter-Kry stalle 
charaLterisirl  liabe.  Seilte  derselbe  später  einen  zneckiuäs 
sigeren  Weg  einschlagen  und  mit  exakten  Beobachtungen 
ausgerüstet  auftreten ,  so  wird  ihn  sicherlich  Niemand  mehr 
unbeachtet  lassen.  Auch  mich  wird  er  dann  In  jeglicher 
Kniitroverse  —  wie  meine  wissenschaftlichen  Gegner  nicht 
aodei's  von  mir  gewohnt  sind  ~  stets  zu  flause  finden*. 

*  Der  Sireit  aber  die  Frage,  ob  Herm  Voum'b  Schririen  in  dieier  Seite 
mehr  oder  weniger  Berückiichiigung  verdienen  oder  verdient  bitten,  mtg 
hiemit  «bgethen  aeyn.  Den  Vorwurf  aber,  welchen  der  Hr.  Verfueet  I'ouib'i 
Arbeiten  lo  im  Allgemeinen  macht,  mOchleo  wir  in  dieter  AllgeMeiBheit  doch 
nicbt  mit  uteneichnon.  d.  R. 


BriefweehseL 


Mittheiluugeo  an  Geheimeorath  v.  Lbonhahp  gerichtet. 

Leifiji,  2.  Dezbr.  tSSS. 

Vorige  Woche    erhielt   ich    aus  Berlin   das  2.  Heft   des   X.  Bandes   der 
Zeitschrift   der   deutschen   geologischen  Gesellschaft,    in   welchem   sich   die 
Abhandlung  von  Streng  über  die  Melaphyre  des    südlichen  Ifarft-Randes  be- 
findet.    Mit  grosser  Befriedigung   ersehe    ich    aus   dieser  gediegenen    und  in 
petrographischer  Hinsicht  musterhaften  Arbeit,  dass  auch  Strerc  den  Porphyr 
und  den  Melaphyr  von  Ufeld  als  zwei  ganz   verschijedene  Gesteins- Arten 
betrachtet;    dass    er  beide  in  die  Periode   des  Rothliegenden  verweist; 
dass  er  den  Melaphyr  für  die  iltere,  den  Porphyr  für  die  jüngere  Bildung 
erklart;  dass  er  den  Melaphyr  als  eine  über  dem  unteren  Etage  des  Roth- 
liegenden  Decken-artig  ausgebreitete  Ablagerung  betrachtet,  und  dass  ihm 
die  Zwischenlagerung   eines  oberen    Etage   des  Rothliegenden   zwischen 
dem  Melaphyr  'und   dem  Porphyr    nicht  entgangen    ist.     Auch   finde    ich  lo 
meiner  Freude,  dass  auf  der  die  Abhandlung  begleitenden  Karte  der  Melaphyr' 
Ausstrich    am    südlichen    Abhänge    des    Poppen^erges    ununterbrocben 
bis  zu  dem  Fnsse  des  BieUieins  in  der  Wie^rsdarfer  Trift  fortgesetst  ist, 
was  Alles  durch   meine  eigenen  Beobachtungen    vollkommep  bestätigt  wird. 
Herrn  Dr.  Strin«  gebührt  somit  das  Verdienst,  die  Verhältnisse  der  eruptiven 
Gesteine  der  Gegend  von  IlfeU  zuerst  wahrhaft  Natur-gemäss  dargestellt  und 
Dasjenige  vollendet  zu  haben ,  was  durch  die  in  vieler  Hinsicht  sehr  werth- 
volle   Abhandlung  Girard's    in   Angriff  genommen   worden   war.     In  seinem 
Resultate  finde  ich  eine  vollkommene  Bürgschaft  für  die  Richtigkeit  meiner 
eigenen  späteren  Beobachtungen,   deren  Veröffentlichung   kaum  noch  nöthig 
erscheinen   dürfte,    wenn    nicht    die   mir   vorliegende    treffliche    topogra- 
phische Unterlage  den  Versuch  rechtfertigen   könnte,    von  der  klassischen 
l//>fi(er Melaphyr-Region  ein  noch  genaueres  petrographisches  Bild  zu  lie- 
fern, als  Solches  bisher  geschehen  ist  und  geschehen  konnte. 

Meine  Abhandlung  über  die  llfelder  Melaphyr-Region    für  das  Jahrbuch 
sende  ich  Ihnen  im  Frühjahr. 

C.  F.  Naumann. 


Mittbeilnngen  an  Profeiwr  Bmnn  g«idilel. 

Kretlan,  den  1.  NovenÜKT  18S8. 

In  den  enten  Ta^n  dei  Angutts  wurde  ich  hier  durch  den  Beiuch  dei 
Herrn  Htg.  Fhepiugb  Scbhidt  ini  OorfMt  crTrcut,  welcher  durch  »eine  jOnj^ 
enchieneae  Schrift  :  Untenuchnngen  über  die  iiluritche  Fonnalioi  vod  Kkiita»d, 
Nord-tAvlamd  Bod  ÖMf,  Dorsal  18S8,  eincD  to  werthvolleu  Beitrag  lu  der 
nihereo  Kennkinu  der  Gliederang  der  liluriichen  AbiagenuigeB  {■  den  Hm*- 
riiehen  OHM*-Promnme»  felierert  hat  Herr  Scmmidt  war  gerade  von  cineH 
mehr-wöchenllieheii  Aufenthille  lur  der  Iiuel  Oettlmd  mrilckgekelirt ,  bei. 
welchem  er  «ich , Tormgiweiie  die  Anreibe  gesteih  hatte,  den  Grad  der 
Obere inaliinmtug,  welcher  in  Beireff  der  apeiielleo  (jliedemng  iwiirhen  den 
ober-iilnrticbeD  Abia^eningtn  von  OottUmd  und  denjenigen  der  Iniel  örtt 
Stau  flndel ,  in  ermilteln.  Im  Ganten  halle  er  die  Cbereinilinunung  «ehi 
gross  gefunden.  Riickaichtiich  de«  Lagenings-Verhältniuei  der  die  Intel 
lusamnienielMndcn  Schichten  hill  er  gegen  Amhlin's  Annahme  nnd  meine 
eigene  rrOhere  Vermulhung  die  AuflaMung  von  Mviwuicm  für  richtig,  der 
gemäii  von  Norden  gegen  Süden  immer  Jüngere  Schichten  auf  einander  fol- 
gen und  die  den  aüdlichen  Theil  der  Iiuel  bei  Hoiurf  laiammenBGtxenden 
Schichten  nicht  mehr  dem  Wenlock-Kalke ,  aondeni  den  Ludlow- Schichten 
enlaprichen.  Eine  Stütie  allgemeiner  Art  findet  diese  Auffusung  allerdinga 
auch  in  dem  Umitande,  daii  die  liluriiche  Zone  von  E/MtUnd  nnd  Livltut, 
in  deren  Porttetumg  die  Intel  Qolllmid  liegi  und  von  der  sie  gewiiaenaaaBMQ 
nur  al«  ein  loagariHenes  StUck  eracheini,  ganz  uniweifelhafl  nnd  allgemeia 
diese«  Lagerangs-Verhtllnias  zeigt.  InlerewanI  ist,  data  auch  dai  Niveaa  d«i 
Eurypterui  r  emipet ,  weichet  die  Jüngtte  Ahlheil ung  der  silurischen 
Schichten- Reihe  auf  der  Intel  Öttl  und  in  Lictmad  und  EktHrnnd  überhaupt 
bildet ,  aar  eoltUnd  vorbanden  isl.  Es  sind  in  diesem  Sommer  deutliche  ' 
Exemplare  des  Eurjrpterai  dort  entdeckt  worden.  Über  dieses  merkwürdige 
F^sail  haben  wir  übrigent  nach  einer  mir  durch  Hm,  Senator  gemachten 
Hillbeilung  iu  nicbsler  Zeil  eine  Arbeit  det  Hm.  Dr.  A.  Scanma  in  OorpM 
lu  erwarten,  welche,  auf  ein  sehr  reiches  Material  aus  der  Gegend  vun 
Rool%iknll  auf  der  Intel  Ötal  geslütu,'  vollstindige  Aufkllrung  über  die 
Organiaation  des  Thieres  bringen  wird.  Die  tyalemalitche  Stellung  beireffend, 
so  soll  die  .von  mir  bei  der  Betcbreibuug  eines  AwterHumiteltm  Exemplan 
angedeulele  Verwandlachalt  mit  der  Gattung  l.iaiuloH  in  eBltchirdener  Weise 
hervortreten.  ^ 

Die  von  SavHAas  (DMCrifiHmw  ef  «ne  ifteif  »f  Btanloidea  from  th» 
Palmeo%oie  rodtt  of  tke  wtiiem  itmUt  ete.^  Bxir.  from  Ihe  Aead.  of  Sl. 
Ltmit,  Voi.  I,  No,  3)  gemachte  Entdeckung  über  den  Verschluss  der  grossen 
Scheitel -Öffnungen  bei  Penlatremklitet  dnrch  kleinere  Sc  haalen-Stücke  hat  mich  ' 
lehr  interestirt.  Sai/UAiD  hat  bei  £wei  Arten  det  Amuiiä*nisekat  Kohlen- 
Kalks  einen  tolchen  Venehlnss  beobacble*,  und  es  ist  danach  aicbi  wohl  ui 
beiweifela ,  dtat  er  allen  Arten  der  Gattung  mkoiuat.  Et  baat^t  Back 
SiL-BAaa    der    Verichlutt   von  jeder    der    6  Scheite I-Ölaaogen    ia    6  kleiaea 


Schtalen- Stücken,  einem  miltl«n  und  Kot  penpberiKh«ii,  welche  aicb  Mcb  An 
der  kleinea  SeheiMl-PTnnidc  (OnriatPriaaUe  L.  v.  Bwm'«>  Imi  CrnryNTi- 
nni,  Agelacrinu«  «nd  anderea  Cyitideen  la  einem  jlumpren  kleine*  KeftI 
Muuamenlcgen.  Unxweifelhtf)  konnten  lich  die  Kegel  ebcD  lo  wie  -bei  da 
fenannlen  C]ntide«ii  und  bei  dem  After  der  Bckiniden  darck  ABikUppee 
der  kleinen  Schal-SlOcke  offnen  und  m  den  Zuging  in  du  Innere  de*  Kel- 
che* bHden.  Dtbei  iit  dann  nur  nicht  recht  ertickilich ,  in  welcher  Wckt 
die  Anordnung  der  St&ckcfaen  um  ein  lentnlei  Stack  Die*e«  nliiM.  Dir 
uifegebene  Anordnung  würde  inch  von  derjenigen  bei  den  gennBotea  C< 
itideen  lebr  verichiedeo  leyn,  denn  hier  legen  lich  alle  Stückchen  tum  Km- 
hnge  gegen  die  Spilu  dei  Kegeli  lUMmmen. 

Sehr  angeDehm  bin  Ich  neolicli  durch  du  Encheinen  dei  eniea  Bbtlct 
der  Geologischen  Karte  von  HoUmnd  (^««tßfUlie  Start  vm  Stdnimmd,  mt- 
rmariiji  äoor  Dr.  W.  C.  H.  SuniM ,  uitftvMrd  door  Aef  loyeyrayAiaet 
BurMHvmhetDtptrleme»!  vn  09Hi>f  »IC,  SekmU  van  i:VM,(MO,  Uamrit» 
tSSS)  äberraicht  worden.  Ali  vor  einigen  Jahren  die  in  Htrlem  mit  Her 
ttellnag  einer  geologischen  Karte  von  HoUand  gegründete  KonuniMio«  piMi 
lieh  wieder  aufgehoben  wurde ,  da  mutMe  man  befürchten,  daw  nu  Jk 
Aniiicbten  auf  dat  Encheinen  einer  tolchen  Karte  in  weite  Feme  gcr«cl> 
und  vielleicht  auch  die  bereits  gemachten  Vorarbeiten  der  KomHiuion,  iat- 
besondere  diejenigen  des  Herrn  Stuiiih  verloren  aeyn  würden.  Diese  B<- 
FhrthtaDg  wird  nun  durch  du  Erscheinen  der  Karte .  mit  deren  Anatübruf 
gegenwärtig  Herr  Sruinis  allein  beauftrip  iat,  in  erfreulicher  Weise  boeiii|t. 
Das  fragliche  Blatt  (als  No-  14  'JIO'n'«<*<'  beielchnet)  begreift  den  zwiscbn 
ÄmaUritn,  VlrteU  und  Bmaj  liegende»  Theil  des  Landes.  Die  topogra- 
phische Grundlage  des  Blattes  ist  vortrefflich  und  gibt  ein  für  den  Mnnsastab 
der  Karte  ausserordeotlich  grosses  Detail  in  sauberster  Ausführung.  Die  g«e 
logische  Kotorirung  betreffend,  unterscheidet  sie  aklit  weniger  als  10 
verscliiedene  Temins ,  natürlich  simmllich  dem  Dilnviun  oder  Allnviun  »- 
gehörig.  Da  diese  Uaterscheldung  auf  einem  sorgflllligen  Studium  beruh, 
so  wird  sie  sich  gewiss  euch  mit  Vortbeil  für  die  geologische  Bettwchniai 
unserer  susgedehalcn  deutschen  Küsten- Lind  er  benatien  lassen.  In  jedes 
Falle  liefert  schon  dieses  erste  Blntt  der  Karte  den  Beweis,  daas  auch  £t 
geologische  Aufnahme  solcher  Lander,  in  welcher  ältere  Gealeine  gaaz/efala 
und  nur  die  wegen  ihrer  Jugend  gewähnlich  mit  einiger  tieringschittimg  be- 
handelten Ablagerungen  dtr  Diluvial-  ond  Allnvial-Zeit  den  Boden  uisaiiuiieB- 
setzen,  eben  so  wohl  ein  wissenschaftliches  Interesse  darbietet,  ab  fewisi 
auch  für  Ackerbau  und  Gewerbe  ein  materieller  Vortbeil  aus  ihr  erwicbsl. 
,  Es  ist  daher  nur  «u  wünschen .  dass  die  übrigen  Blltter  diesem  ersten  baU 
folgen  mOfen. 


Obgleich  es  Ihnen  schon  bekannt  ist,  dass  ich  in  diesem  Herbste  wieder 
in  Oier'lUHm  war,  so  mnsi  ich  Ihnen  nun  in  gewohnter  Weise  deck  nori 
ein  Paar  nibere  Notltien  Ober  meine  Reise  miuhdien. 

Wlhrend    kh    im    vorigen  Jahre    eine    allgemeine  Vorstellung    von  dm 


Baa  der  V»Mliaml»*k*ii  Alp»»  bii  nun  6aria.-Si»  bin  tu  fewinueii  geuKh 
halt«,  kilie  ick  Mick  dieiw  N4I  weitir  wMtlicb  fcwoodet  dbI  Duienllicb 
di«  iwitekc*  d«B  Ctoncr-  und  Lmmft»-Ste  liegende  Gegend,  lO  wie  einige 
Theile  von  Piewumt  durcbwuidert.  Ober  Ckur  und  den  Splügea  aur  dea 
Sikt-A^bll  äetAlfitH  gelingend  habe  ich  mich  lunlchtl  in  latg»no  Tiir  einige 
Z«it  niedorgeltueu,  um  die  durch  L.  v.  Buoi'a  Unienuchungen  berühmt  ge- 
wardeoea  UngebuDgen  dieM*  mit  allen  ReiUen  einer  groiMiiigen  und  lieb- 
lichen NatoT  geKknilckten  Octei  einigenuaaMea  kennen  lu  lernen.  Dm 
Verballen  der  rotben  und  «ckwanen  l'orpkyre  .ist  hier  bekanntlich  vonugi- 
weite  intere««anL  Darchbrüche  dce  Ouan-IiibreiMlen  rolhen  Porphyri  dnrch 
den  Climmer-Schiefer  sind  gegenurlrlig  lehr  ichOn  an  der  Straiae  bei  JHor- 
eot€  an  der  Süd-Spitu  dei  die  AMlicben  und  welllichen  Theile  des  See'i 
trennenden  YoTgebirgei  m  beobackten.  Für  dai  gegenaeilige  Verhallen  der 
beiden  Porpkyre  bnd  ick  beioDderi  die  Schlackt  oder  den  Tobel  hinter 
Helmffia  belehrend,  auT  den  auch  STumn'«  .vortreiriichM  Werk  vonugiweiie 
hinweiat.  Hichtige  Elliptoide  von  dunkel- violettem  Helaphyr  treten  hier  an 
der  Meilen  Fsli-Wand  in  den  Ziege l-r,othen  Quara-Porphyr  hervor,  der  Mi- 
ncneita  mit  unregelrnkMigen  VoriprUngen,  aber  nichl  mit  deutlichen  Gang- 
VenweiguDgen  in  die  dUnn  ge«chicbteien  grauen  Kalke   der  Tri u- Formation 

Nicht  10  leicht  gelingt  eu,  iu  Beireff  der  Lagcrungk  Verhültniiiae  und  dci 
Allara  der  in  den  UmgebiingeD  dei  See'i  verbreiteten  ledimentiren  Geileine 
bei  konerem  Auremkalt  eine  befriedigend e  Voratellung  in  gewinnen.  Duii 
bedarf  ei  der  Vergleicbnng  de«  von  den  einheimischen  Beobacbtera  tuMm- 
mengebrachten  Materialt.  Ich  habe  von  den  in  Mnltmd  vorhandenen  Sanui- 
lungeu  freilich  nur  diejenige  voa  SJiorpAHi  geieben ,  aber  achon  aui  dieter 
oinxigea  vielfache  Belebmng  gOKbOpft.  SiorrAMi ,  der  aU  Cu>t«t  an  der 
AmbrocianiMhea  Bibliothek  in  Mmitanil  angeitellt  iit-,  hat  lich  leit  einer 
Reihe  von  Jahren  mit  der  Geologie  und  l'aJtiDniologie  der  Lau^riM  be- 
schäftigt und  al«  Ergebniu  «einer  Studien  lunacbat  eine  Schrift  allgemeinen 
Inhaltes  unter  dem  Titel;  SluJH  geolofiei  t  fmttant<Aapei  tulla  Lowiitrdim 
M  taeardiHeVtol.  Aatoaio  SrorrANi  eolU  deterimiome  Ji  »leutu  tutao«  tfteit 
Hi  ffei  a  Perltito  e  di  affre  loeullli  lomUrde,  »HUne  1867  |Jb.  I8SS, 
747]  herausgegeben  und  leildHin  tum  auch  die  Puttliketiou  einei  gnisaeren 
durch  Abbildongen  illuHrirlen  palaoato logischen  Werkea  in  Fran»öti*eker 
Sprache  unteroommen.  Von  dieier  Palt'ontolofit  howUuriU  sind  11  Liefer- 
ungen [Jb.  la&8,  766]  bereila  auagegcben,  und  eine  dritte  war  fait  vollandel. 
Wie  da*  gante  Werk  nichl  in  geologiich-nyatetnatischer  Ordnung,  aoadem 
Fauncn-vreise  die  Foasiliea  der  Lomtariti  tu  beacbreiben  beabiichtigt ,  to 
bringen  dieae  beiden  ersten  Hefte  zunlL-hit  die  merkwürdige  Fauna  von  HnMO, 
einem  auf  der  Öjitlichen  Seite  dea Com« r-Su«  in  einem  bei  Varenti«  in  den 
See  einmündenden  Thale  gelegenen  Dürfe  lur  Daratellung,  und  iwar  luniclul 
nur  deren  lablreichen  Gaitropoden.  Die  Schichten  von  Kti»o  werden  mit 
denjenigen  von  St.  C«mmh  auf  gleicbei  Niveau  gestellt ;  aber  wie  durck- 
■ns  venchieden  ist  der  allgemeine  Habitus  der  beiden  Faunen!  Wibiend  bei 
Sl.  Cuiim»  kleine  ,    meiateni  nur    wenige  Linien    lange ,    seilen  Zoll-growe 


Schnecken-  und  Haichel-Gehiaie  den  Hanpnlietl  ihr  Fanna  büde» .  «o  bcn- 
«clien  hier  dagegen  groiM ,  inn  Thefl  mebT  all  FuM-lanK«  GaaDupodea. 
welche  ille  biiher  bekannten  Vcitreier  denelben  Geichlechtm-  in  dn 
Dimeniionta  weit  äbernigen,  dnrcliani  vor.  Vor  Allem  Michnen  aieti  Formt*. 
welche  von  Stoppani  id  der  (■«llung  f  hrmiiilit«  i^eilellt  werden,  dnrcli  he- 
dsDlende  Gröue  aua.  Dabei  iit  die  Erhaltung  dieser  Fottilien  von  BHmt 
von  gani  aberratrhender  Vallkommenheit.  äelbat  die  Farben- Zei«hmnf«i 
haben  aich  bei  vielen  mit  grosirr  Deullirhkeit  erbalten.  Wem  man  4it 
autgedehnlen  Sammlunften  Stottaid'i  mit  den  uhlreirhen  norh  onbekaBMci 
Arten  betrachictj  >o  kann  man  nur  wfinacben ,  d(»i  »ein  mit  Liebe  nnd  Aat- 
opferung  untrTnommenes  Werk  die  Auftiahme  finde,  durch  welche  eine  rairlir 
F&Tdcning  der  Herauagabe  erin4^licht  wird. 

Einen  lebr  angenebmen  and  lehrreichen  AufenÜMll  habe  ich  ap#ler  ia 
ntna  gemacht.  Vortr^ltliche  Öffentliche  und  private  Sanunlnngen  gevrihmi 
hier  eben  m  lehr  wie  der  Verkehr  mit  den  Hblreiehen  Vertrelem  des  minr- 
nlo^ich-geognoititcben  Fache*  die  erregendile  Belehrung.  Anaaer  der 
reichhaltigen  and  arhOn  aurgealetlten  Sammlang  de>  KOniglirben  Mnieiua«. 
welche  anter  Smam^'a  umaicbtiger  Leitung  steh),  iil  in  den  leKten  Jahrea 
in  dem  Iititnlo  Teenleo  eine  iweile  mineialogiiche  Sammlnng  entctandei. 
welche  durch  Umrang.  darcb  SrhAnbeil  der  Exemplare  und  durch  treDirke 
Ausstattung-  sich  den  bedeutenderen  Sammlungen  Bmrofw*  anreiht.  Die« 
Sammlung  in  das  in  wenigen  Jahren  aungeführle  Werk  von  Q.  Sha.^  .  de« 
auigexei ebneten  Mineralogen,  welcher  durch  seine  Shiäii  nllm  miHfrmlogU 
Sani«  and  durch  seine  fast  gleichieitig  erschienene  Arbeit  tiber  die  Krystall- 
Form  dea  Bor'*  sieb  ratcb  einen  Plali  neben  den  geachtetaten  lebenden  Krj- 
statlogmpben  erobert  bat.  Vor  Allem  sind  naiarlicb  in  dieser  Sammlung  dir 
Vorkommniase  der  berübmlen  LokalitCten  Pitmonfl  aelbat ,  wie  namrnllich 
von  TrmmtrteUa,  Brutto-  nnd  Mataa-Alft  in  den  achOnstrn  und  reicbbaltif- 
slen  Suiten  vertreten.  Von  besonderer  Schönheit  ist  -auch  eine  Reihe  vcn 
Bleiglana-Slnren  mit  den  in  den  leutten  Jahren  in  so  vortrefflicher  Anshitdnng 
auf  der  Iniel  Smrdiiiien  vorgekommenen  Krjttalkn  von  Vitriol-Blei.  Korr. 
es  ist  reiches  Material  rar  eine  hoffentlich  auch  bald  erfblgendr  Portsetiunr 
der  Stadien  über  HarMteh»  Mineralogie  vorhanden. 

AucbMicntLOTTrsUmrang-reicbe  Sammlung  von  Tertilr-Paasilien.  die  Frucht 
vieljlbriger  Bemühungen ,  war  mir  dnrcb  die  Gute  ihres  geftHigen  Beaitirn 
dnrchtusehen  vcrgSnnl.  Es  wlre  sehr  tu  wünschen,  dasi  das  reiche  noch 
nnhcarheilete  Material,  welches  in  derselben  enthalten  ist,  in  eintelnen  die 
Fossilien  der  verachiedenen  Wveans  beschreibenden  Monographie'n  lur  Vrr- 
Offentlichnng  gelangle. 

GtfT.tLDT  bereitet  die  Herausgabe  einer  inleresaanlen' Siugelbier-Fanm 
nebst  begleitender  Flora  aus  einer  drr  Slleiten  Stufe  der  Miocin-Gnippe  an- 
gebOrenden  Braunkohlen- .Ablagerung  der  See-Alptn  vor.  Reste  von  Anthra- 
kolberien  aind  am  hfuflgsten.  G«i!T«Lin  bat  Gyps-Abgilsse  der  vnllstindig- 
iten  Stücke  aarertigen  lasten  und  bietet  anlchr  im  Tausch  gegen  andere  Fos- 


B» 

HH  lobhafUm  inMraue  halie  ich  einifc  dar  von  denuelbcn  Aulot  *  be- 
sctmebanBn  GUcMl-PUncnene  der  Piewuntatuehen  Eiau  in  der  Natur  lelbit 
geiehen.  ich  halte  nuilich  (uf  eioem  von  Turin  nach  Ti-mctraelU  unler- 
■MOtmeDca  AuiSsg«  Gelefcnheit  die  grouartigen  End-Horineo  des  ehemaJiges 
Gletach«'*  dei  A»*tm-Tkti»*  oder  de»  Thale«  der  Oor*  Ballta  bei  /eres  zu  sehen. 
Die  GroaMTtigheil  dei  PhAnoroeas  hindert  anringlicb  deiteD  wahre  h'alur  tu 
raxen.  Wer,  dein  die  koloMalen  VcrhihuiMe  der  .Alpen- Natur  nicht  achoii 
geläufig  aind,  wird  bei  2000  Fuu  hoch  anateigenden  und  Heilen  well  fori- 
ilreichenden  Berg-Räcken,  die  in  untereoi  norddeuUcheo  Hügel-Lande  Gebirgs- 
züge heiuen  würden,  daran  denken,  daw  sie  nichts  aU  der  äteln- Schult  eines 
ebePMligen  Gletichers  siid?  Und  doch  ist  es  so!  Die  orognpbische  Gestalt, 
die  ionere  Zusammenaetiung  und  alle  begleitenden  Umstände  weisen  in  ylei- 
cher  Weise  auf  einen  solchen  Ursprung  jener  Berg-Kuckei|  hin.  Die  der 
Form  nach  ansgeieichneteste  der  beiden  Seilen- Murinen  ist  diej^ige  auf  dem 
linhen  Ufer  der  Dorm  fmlteu,  die  Serrm.  Der  auf  mehre  Meilen  Erstreckung 
völlig  gcrad-linige  sanft  gegen  Süden  geneigte  Verlauf  ihrer  Rücken-Linie 
und  der  sehr  steile-  Abfall  gegen  das  That  leichnen  dieselbe  von  Ivrta  ge- 
sehen höchst  anfEalleod  aus.  Wo  sie  sich  bei  Aitdral»  an  die  Abh&nge  des 
höheren  Geinrgc*  anlehnt,  bat  sie  nach  Habtois  und  Giutaum  eine  Höhe  von 
650  Meter  über  dem  Spiegel  der  Bora  Baltaa.  Im  Inneren  besteht  der  ganie 
Rucken  ans  lose  aber  einander  gehlnfUn  ecVigen  Bläcke|i  kristallinischer 
Gesteine ,  deren  Zwischenriume  dnrch  Saod  und  erbineien  Thon  ausgefüllt 
werden,  —  genan  ein  eben  solches  Haufwerk,  wie  es  die  gefenwlrligeu 
Gletscher  darstellen.  Der  gerad-linige  Verlauf  der  Rücken-Linie  der  Serrm 
findet  sich  .  abrigeu  »ehr  ähnlich  in  den  Horinen  noch  jelU  vorhandener 
Gletscher  wieder.  Gastaum  hat  an  einer  andern  Stelle*  die  Aiuichl  von  der 
Eodigimg  der  linken  Seite n-Murlneo  des  0r«MM-Gletscben  gegeben ,  die 
eine  unverkennbare  Analogie  mit  der  Gestall  der  Serrm  darbietet  Die  ersten 
Beobacbler,  welche  die  Serrm ,  die  koloitatate  aller  bekannten  Moränen,  als 
solche  aMgeipTOchen  haben,  sind  übrigens  Stuub  und  Gitrot  geweeen.  Die 
rechte  Seiteit-UorKne  des  grosaes  ehemals  dnrch  die  Mündung  des  AMIm- 
TImle*  in  die  Ebene  von  PteaMal  heraustretenden  Uletacbers  ist  weniger 
uua gezeichnet  und  regelmässig  in  der  Fora.  Es  ist  ein  Berg-Rücken  ,  der 
«ich  von  dem  allen  Hinemlogen  bekannten  Dorfe  Broto  bi»  StrmmHneUo 
mit  allrodblieher  AbBthme  der  Höbe  fortcrslreckt.  ich  habe  denselben  auf 
dem  Wege  von  Ivrem  nach  Traeer««UB  iwischen  Leatola  und  MeufliaMO 
libenchritten.  Er  besteht  gani  »o  wie  die  Serrm  nur  aus  einem  losen  ^a^^ 
werke  von  Blöcken,  nnd  auch  der  auf  die  Natur  des  Phinowens  gaui  unvor- 
bereitete Beobachter  mnss  durch  die  Abwesenheit  alles  anstehenden  Gesteins 
aa  den  steil  abhilenden  Gehingen  bis  ni  dem  scharfkantigen  Rücken  hinauf 
beirolea  werden.  Ohne  diese  Morlne  wUrde  übrigens  das  ganze  Thal  von 
TraBereellm  oder  das  Thal  des  Ckiutellm- Flutte*  nichl  vorhanden  aefn,  denn 

■  Eaai  •H'  I»  IKTOHH  ntjHTjkub  i<  la  talUt  in  Fa  ma  «nroiu  <j(  Turin,   tamrnrtt    _ 
4  »xi  dii  hunn  SelrlUqtlf  ytr  M.  M.   TH.  »I*«Tm»    «  R.  OABTAI.ni    {BuVrt.  Mct.  }M.  4t 
f'MM,  *,  ttt.,   Ttwu  Vit). 


lie  bildet  du  linke  oder  Örtliche  Thal-flebing«  duwlbni.    0ha*  Ae  Hartsr 
würde  der  CU»tttls-Flu—  ichon  bei  Btvt»  ta  die  Ebern  eliMlwiMi. 

Der  Beiuch  der  benlfamtea  Era-La|[entlue  von  TVwwrMHe  iil  nir  arttt 
der  fTcundlichen  Fahning  des  Ctvtliere  Hkardi,  det  liebeBswttrdigen 
der  fast  illcia  noch  im  Betriebe  beündlichen  Htiapt-Gnib««  «ebr 
und  lehrreich  gewraen  Es  ist  ein  nirhtifer  Gang  oder  ea^ferickleM 
Lager  im  Sirenil.  Nagneleiien  ond  Schwefel-Kies  «ind  die  berrschcBia 
Ene.  Untergeordnet  Kapfer-Kirs ,  meigleDi  fein  vertbeill  in  den  Hagwi- 
eisen.  Zahlreiche  andere  mehr  oder  minder  hiuflg  vorkonnMade  HiBenl- 
Spene«  machen  Travertella  lu  einer  der  Arten -reichsten  nnd  Tlir  daa  Studio 
der  Vergeiellschaflnng  der  Mineralien  wichtigsten  LokaliMten.  Eine  «peaidb 
noaDgraphische  Arbeil  äbef  die  merkwördige  LagersUHe  wttnte  *ob  gn^stm 
Interesse  aeyn.  In  Turin  ist  retchu  Hilerial  Mr  eine  aolehe  varkuden,  la^ 
namenilich  würde  Siua  beflhigt  sejn  eine  solche  an  gcbea.  Dsrcb  dca 
(etilen  erhielt  ich  aorh  scbAne  mm  Theil  mehr  als  Z«ll-gTss*e  QtMdral- 
Oklaeder  von  Tangtleim,  der  ia  neuerer  Zeit  nicht  selten  dort  *orfiduMHMa 
Ist.     Auch  Wolfram  tat  in  geringen  Mengen  beobachlel. 

Ein  lechniacfa-bergmlnniicbe*  Interease  erregt  die  erst  in  diesem  iahn 
durch  den  Cavaliere  SiCAam  in  TrMtten»lU  au^estellte  MaschiBC ,  wclcbc 
den  Zweck  hat  die  kleinen  Partikeln  Ton  Kupferkies  von  dem  wegwi  Jlaa- 
gels  an  lureichendea  Brenn-Malerisl  für  jettt  nicht  tu  verweithendeM  Msf- 
neteiacn  zu  trennen.  Zahlreiche  an  dem  Umfange  eines  Rades  BBgcbracfat 
und  durch  den  galvanischen  Strom  in  Wirksamkeit  geselde  Magnete  heba 
ans  der  luvdr  iwischen  Wslien  fein  serkleinerten  En-Hasae  allmiUicb  dsi 
Hagneleisen  heraus,  bii  lulelit  nur  die  Partikeln  von  Kupferkies  laTickblei- 
ben.  Zur  Zeit  meiner  Anwesenheil  war  diese  Maacbine  nnr  erst  Versocha-waise 
in  Thitigkeit  gewesen.  Die  Versuche  waren  so  befriedigend  anageftillea. 
dais  mau  hoffen  darf,  der  ingeniense  Apparat  werde  «nch  fttr  die  Da«cr  sei' 
nem  Zwecke  entsprechen. 

Der  Wansch  die  Versammlnng  in  KarUnüie  nicht  m  verfehlen,  gehst 
dann  einen  rucken  Räckiug  aber  die  Alpen.  Und  in  der  That,  es  war  ja 
der  Hflhe  werth  dahin  lu  eilen.  Ihre  Karltmhtr  Laadsleute ,  hoch  ai^ 
■iedrig,  haben  sich  mit  Ruhm  bedeckt.  Allgemein  hat  sich  die  Slimnc  der 
Tbeilnehmer  dahin  anagesprochen ,  das*  die  Versammlung  die  geluBgcoMc 
war,  welche  seit  Jahren  Statt  gefunden  hat.  Unsere  mineralogisch -geolofiacbe 
Sektion ,  welche  in  Bonn  die  glloieadite  war ,  hat  h«ilieh  dieses  Hai  def 
Sektion  fOr  Chemie  ,  die  ja  alle  die  grossen.  Nanen  der  denlschea  Scheid*. 
Kanal  fast  vollalhlig  vereinigte,  den  unbestrittenen  Vorrang  lassen  witsara 
Fbrd.  Koimbr. 


BoTfmt,  im  November  1888. 
Fa.  Smm,    dessen  Beschreibung  und  Karte  der  Silur-Formatioa  ISkal- 
viA'LMmni*  Sie  kennen,  brachte  6  Wochen  dea  leuen  Sommers  anf&MI. 
hmd  lu  und  arbeilet   an    aiacM  Vergletch  dar  eMIlinder  und  onsfrir  obw- 


u 

stlurisclMn  Bild^ofaii.  Kerr  Ntnm)whii  Iwt  aiM  Hoiiognq)hie  de«  Eurypie- 
TQB  reniRea  und  weiUre  Beititgo  m  leiner  Beicbteibung  der  TrilobiMB" 
UBler  da  PrMie.  Diue  beide«  Abhudlangcn  and  R.  Pacbt's  devonische 
DoltMnite  an  der  Dim»  bitden  ein  n«aei  Heft  untere«  Dörfler  Archiv«. 
Meine  ArbctMn  und  Beiieo  im  deTODiichen  tiebiete  lÄv-  nnd  Kur-Lamlt  seilte 
ick  Tort  and  erhübe  nir  Urnen  aber  die  Ergebniiie  einei  Aiuflagi  zur  Uu- 
tersuebaBg  der  devoni«ch-siluTiichen  Grenae  etwai  auBführlicher  tu 
berichten,  weil  ein  Theii  derielben  allgemeinere ■  Interesie  hat. 

Ini  FIuii-Gebiete  der  Pemmi  in.ljtBtaud  überlagern  nach  der  (cwöbn- 
lichen  Asticht  (Tgl.  Fk.  ^oniDT'i  Kirte)  unr  devoniiche  Sandaleine  die  Silur- 
Fonnation.  Von  0.  nach  W.  gehend  haben  wir  lowofal  «m  NtwwMt-FlutM 
(bei  JtilatBerre  und  Ttmimtkitl')  nh  am  Fennern-Laale  (beim  Kufferhmm- 
■ter  nnd  Jwif )  eine  Auflagerung  von  Sandtlein  über  qber-iiluriachen) 
Dolomit.  Bei  JtUmearre  Inhren  die  Dolomite  Pentamerui  oblongut, 
Calamopora.  Gottlandiea,  Cyathophyllum,  Siromatopora, 
Syringopora,  Vinenlaria  nodulota,  TeaticuJitei,  Hurchiao- 
nia  und  EocriDitei;  hei  TmmmtkM  hemcben  Koranen  vor.  Ab  letileni 
Punkte  gehen  am  NupixuhFtm**  die  (öblich  gelagerten  Pentameren-Dolomite 
mit  KieMl-Knollen  gtni  allmihlich  durch  einen  feilen  Kalk-Jialtigen  in  einen 
Kalk-freien  lockern  SawUtein  über.  In  dem  feiten.  Sanditein,  der  itellen- 
weise  alaOnan-Rogenatein  eracheiat,  sind  die  halb-durchrichtigen  bis  Waaier- 
bellea  Onan-KAmer  und  Quara-Parliketn  von  geSotienem  Anaeben  nicht  me- 
chanifcber,  ■ondem  chemiicher  Bitdang.  Mit  Abnahme  des  Kalji-Gchaltef 
ichwindea  auch  die  Korallen,  unter  denen  Calamopora  Gottlandiea  am 
lingslen  auadanert  nnd  in  den  reinen  Sandslein  hineinwachst.  Zwischen 
TmmmekiUl  nnd  der  nahe  gelegenen  W»tuMume-Brüeke  haben  die  Dolomite 
%' ,  die  Sandsteine  \'  Michtigkeit  und  werden  von  0. — W.  streichenden 
Klurt-Fftchen  darchiogen.  Anaaerdem  bemerkt  man  auf  den  DoliHuil- Platten 
sehr  regebn6««ig  ausgebildete  Wellen-Furchen  (in  mehren  Lagen  übereinan- 
der), an  weiche,  aich  die  kalkigen  Sandsteine  eng  anlegen,  wührend  höher 
hinanf  die  Kalk-freien  lockern  Saoditeine  keine  Wellen-Fnrchen  beobachten 
laiien.  Über  dem  Sandstein  liegt  bei  der  WannoMut- Brückt ,  einige  Fua« 
mächtig ,  ein  Verateinernngs-leerer  Eiaenkiea-haltiger  Thon  und  Tbon-Hergel 
mit  Auafüilanga-Paendomorphoaen  nach  Kochaalx,  der  weiter  Flusa-abwarts 
nur  ondeotlich  auftriH,  dort  bei  TocAieer,  4  Werat  vor  Veremigung  der 
Nawwati-  und  FMUiam-Biche  lur  Pema«,  am  Fuaae  einer  12'  hohen 
Sandstein- Wand  unter  Pflanien-Beite  fübrendein  thooigem  Sandstein  lagert. 

Der  F*mmtr%-Batk  enlblOsat  dieselben  Schichten.  Am  KufferhamtmMr 
entaprechen  die  mit  HNO.— SSW.  glreichenden  Dilovial-Schrammen  veraehenen 
Pentameren-Dolomite  denen  yoa  Jellatetrr».  Dann  folgen  die  Kalk-halligen 
Sandsteine  vouKaeihrB  und  Ttchlnut  in  deraeltfen  HHchtigkeit  wie  bei  Tam- 
mekUl  und  IT— warne,  doch  ohne  deollich  anfgelagerte  Thon-Hergel,  deren 
Vorfaandensayn  indessen  dnrch  den  tchweren  Thon-Boden  am  Ufer  des  Flasset 
beurkundet  wird. 

Nneh  Vereinigung  beider  Btche  fand  ich  am  Torgti-  oder  Ptnum- 
FliMM  bis  kurs  vor  den  BiuerschaAa-GHle  Tergel  kein  anstebendea  GMtein. 


•4 

Hi«r  aher  erhebt  «ch  am  Inkcn  Ufer,  wo  der  FluM-Lauf  ■*■  O.-V  i 
OSO.-WNW.-RIchtiinx  Uber^ht,  riat  90'-40'  hohe  Miikrerblp  V/mi  hckn 
SuidiMini.  Die  i-inigt  100  Srhritt  Ifmgt.  W.fW.— OSO.  Mrfi>che«lt  *^ 
Wmd  nnliprichl  ein^r  dieielbr  Richtung  verfolgendenKluri-Figclic  ittSmi 
ftcinii,  tu  der  nnch  e'mv  iweilP  veitihtle  NNW. — HSO.  slrcichende  hiu^isi 
und  dadurch  bd  der  Wund  ein-  und  aui-iprinfcnde  Winkel  von  <-«.  1  jO°  ■: 
30°  rneup.  Die  Ligenin);  dei  Sandjlvini  iit  eine  ■<thlife ,  und  ci  ^rl  k 
ihr  eine  hier  und  da  bfmerkhare  13*  SSO.  fallende  Klurt-FliclM:--  airbd  m 
wr ehielt  werden. 

Diener  Sandstein  mit  den  gewöhnlichen  devanischen  Fiich-Restea  n 
ipricht  dem  von  Txhteer.  Gegen  den  Fn»>  der  Wind  hin  leigea  aii4  a 
erat  Sindaein-Tfeitcr,  errallt  mit  lierlichen,  gani  in  Stein-Kohle  verwraodtliB 
Pflanxen-Reiten,  und  um  Spiegel  dea  Fluaiei  ein  paar  Fuji-micbUg«  Lxe 
einei  g;elben  und  grauen  Thon-  and  Kalk-führenden  Sanditeini,  in  welcka 
.der  von  EimwAiJi  ala  Alge  bealhnnte  nnd  von  Bimm  für  den  WunclM« 
höherer  Kryptogamen  Eehaltene  Aularophycun  lulcalua,  i— mmea  ■ 
devoniachen  Fiich-Bi^tten ,  doch  ohne  die  MIliola  Ebirnium*  (pANDim'a  In 
cUlitken)  vnTkommt.  Die  Eiiileni  von  Algen  wird  dnrch  die  achöaea  ar 
la  Gebote  ttehenden  Exemplare ,  welche  EicawALo'a  Zeicbnunfen  rrgiam 
beitStigl,  worüber  ein  andere«  Mal.  Ej  aiad  Formen,  die  ich  bisher  ia  ■> 
lerem  devoniirlHin  System  aonit  nicht  gefunden  halir,  und  die  aowobl  Jw 
rikanittluil  all  RkmimAm  liluriichen  nahe  atehen.  Unter  dieicn  Fukoi^ 
Schirhien  liehl  man  '.,  Went  oberhalb  Tarjtl  an  einem  ventantea  oadn 
liehen  Profil  Eiien-reicbr  Thone,  entiprechend  den  Bildungen  von  M'«n«ani'. 
nnd  nnlerhalb  Torgel  bei  der  Kßater- Wohnung  auf  beiden  Seiten  dca  FlaiM' 
dieielbcD  Eitenkiea-reichen  Tbooe  -und  Thon-Mergel ,  doch  mit  chnrakteria- 
ichen  ober-iiluriacheo  VenleineTUDgen ,  wie  Eurypterua  remipes  <dp 
Pleryf  nta>,  die  man  ja  nenerdinga  auch  auf  OelttMnd  und  bei  SiUttivi 
entdeckte.  Am  rechten  ^luu-Ufer  treten  anplnglich  Thon-Keater  im  kalkipt 
Sniditein  auf  und  dann  ein  300  Lachler  lang  au  verfolgendei  bii  6'  ViA 
ligkeit  erreichende*  Lager,  daa  aua  Thon  und  Thon-Mergel  allmnhlirk  a 
Kalk-Mergel  JiberfeM  and  Unter  den  deutlich  Fku-abwärti  raltenden  abm 
Sandsteinen  vertchwindet  oder  «ii-h  auakeilt,  wie  Solchea  bei  TboD-Bildunfn 
hlDfig  der  Fall  ist.  Diese  also  nflenbar  iwischen  kalkigen  SandMt'iDn 
lagernden  Thonmergel-Lagen  leigen  auch  eine  geringe  doch  deutliche  Fi!- 
teinng  mit    NW. —SO.  streichender  Lingi-Axe. 

Fiasen  wir  diese  Benbach Inn gen  im  FlnH-Gebiete  der  PtmMu  kun  b- 
sammmen ,  so  haben  wir  hier  ungetlörte  l^agerang  und  guia  allmühliclin 
Übergang  ober-ailurischer  Pentameren -Dolomite  in  einen  Petrefakten-'annea  hi 
•leeren  ailurischen  fräher  fär  devcniicb  gehaltenen  Sinditeia ,  auf  welck» 
•ber-iiloritche  Thon-Hergel  folgen,  die  eben  ao  allnihlieh  durch  einen  Fnkoidts- 
reichen  and  devoniache  Fische  fuhrenden  thonigen  und  kalkigen  Sandstein  ■ 
nnsem  weit  verbreiteten  nnlem  gelben  und  rolben  ichten  devonischen  Saai 

Der  atlmf  bliche  Übergang  und  die  ungestörte  Lagerung  dieaer  Scfaickin 
wird  bewiewn  durch  die  Söhligkeil  der  Schiebten  mit  Wellen -Furchen,  darct 


OS 

kllotUiche  Abarime  der  Kalk-  und  Zonahinc  der  Hietel-Bildnog ,  h  wie 
durch  dai  Innig  Mit  Leltlen  nuammenbiofeDde  Sdiwindeo  de*  Lebern  oder 
die  Verisdemag  der  Lebeu-Formen,  Umatlnde,  inf  deren  genBaere  cbemiicbe 
und  palAonulogiiebe  Erörtening  ich  mich  bicr  nicht  niher  einlaiien  kann. 
Nur  Einei  wlrc  noch  ni  bemerken:  int  nftmlich  die  Auflagerung  devonischer 
Schichten  aber  uiUer-*il arischem  Viginaten-Kalk  am  Wolehoto  und  Sijai* 
durchaus  nicht  mit  der  eben  betchriehcnen  Lagerung  paralleliiirt  werden  darf. 
Der  1 — 3  Lachter  mtehlige  devonitche  rolbe  Glimmer-reiche  Petreraktcn- 
Itihrende  Thon,  Kalkibtin  und  Glimmer-Sand  oder  Thon*  von  WeUiü  Mi 
OottinopoMt  am  WolehotB  entapricht  mit  dem  untersten  Sand  oder  Thon 
nicht  dem  Torgtlar  deroniichen  Sandstein,  sondern  gohOrt'tn  dem  hSher 
liegenden  Kalkstein-  oder  Dolomit-Ettge  dieier  Formation.  Hier  findet  auch 
kein  allmabücber  Übergang  von  den  silurischen  in  devonische  Straten  statt, 
und  wir  mäucn  dsmelben  weiter  liidMcb  in  grOwerer  Tiefe  suchen.  Die 
devonischen  Schichten  von  Wtltnk  greifen  al*  jüngere  über  den  untern 
devoniachen  Sandstein  aus,  oder  es  hatte  mit'andem  Worten  das  devonische 
Heer  vor  ihrer  Ablagerang,  «ejr  es  durch  Senkung  der  unler-filuriscben 
Schichten  dieter  Gegend  oder  aus  andern  Grflndeu,  an  Raum  gewonnen.  Wm 
die  von  FAnm**  und  von  Kamnum***  bei  Mtmmotpa  und  Bt^famtt»  an- 
gegeben»  Profile  betrifft ,  to  folgen  dort  Über  unter-sii arischem  Vaginalen- 
Kalk  ca.  30*  nichtige  Thon-Mergel,  Sandstein,  Kalkstein,  Glimmer-Sand  und 
darauf  Kalkstein  von  20'  Mächtigkeit,  welche  dietelben  Versteinerungen  wie 
bei  Weüsü  führen  und  also  auch  einem  h&hem  devoniichen  Gliede  ange- 
bDren.  Ausserdem  hlll  pANnsa  den  untersten  devonischen  Thon  seines  Profils 
für  mechanischen  Ursprungs,  durch  Strömungen  angeführt,  was  für  die  Tor- 
geler  ThoD-Bildungen  nicht  gelten  kann.  Ähnliche  Auflagerangen  bei  Pow- 
lomtk  vorkommend  sind  noch  nicht  genau  beschrieben. 

Am  Wolchotr  und  Sijaat  dürfen  wir  daher  die  eigentliche  Greni-Region 
der  devonischen  und  silurischen  Formation  nicht  sludiren  wollen.  Im  Fluis- 
Gebiete  der  Pemau  dringt  lieh  uns  dagegen  gani  entschieden  die  Betracb- 
iDDg  auf:  dasi  hier  keine  scharfe  Grcnie  zwischen  der  ober- 
silarischen  und  devonischen  Formation  zu  finden  ist,  tondeni 
mit  der  gani  alhnlhlich  eintretenden  Veränderung  der  Niederachltge  des 
Meer-Wassers  die  Lebens-Bedlngnngen  und  mit  ihnen  Fauna  und  Flora  ver- 
indert  wurden. 

Es  bleibt  nun  noch  die  ErSrternng  der  Beziehungen  xvrischen  dem  be- 
■ehnebenen  ober-silnri»cben  :Jandslein  (mit  dem  darüber  lagernden  Thon- 
Hergel)  von  ToTfet  nnd  den  nßrdlich  gelegenen  ui^  No.  7  der  ScnaiDf'- 
scheo  Karte  veneichneten  ailuri»cben  Schichten.  Sm  die  Etagen  $  und  7 
richtig  aufgestellt,  so  können  nur  zwei  Annahmen  erfolgen;  entweder  unter- 
leutte  der  Sandstein  die  Kerkauer  oder  NorH-Ötehr  Zone  7,  oder  er  wurde 
gleichieitig  mit  ihr  gebildet.  -  Für  die  erste  Annahme  fehlen  eben  so  wie  tOr 
wirkliche  Anflagerung  *on  7  aufö  die  Beobachtungen,  Nach  dem  Mangel  an 
'  JERltuUEW  Im  fiuiitcA«!  Becg-JoDiDil  taiS,  No.  3,  S.  301. 
■•  t.  i>.  O.  fa4«,  No,  4,  a.  IT. 


0« 

PenttmerCB  nnd  «ndem  pRlIaniologiichen  Merhmalen  ward«  Zoae  7  von  f 
durcb  eine  in  du  flbrif«  Bild  nonem  lilariichen  VormalioD  nicht  pawwif 
WNW.-OSO.  (von  MafMl  bi>  Jtoi'a)  Terlnhode  Linie  fetranot.  Bei  da 
Voran iieliunf,  dtia  Stodatein  Zone  7  unlrrlagert,  mnu  bei  Tor/tt  eiaei  ia 
Glieder  7  oder  8  fehlen  oder  beide  lutammenrallen.  Leute«  i*t  sack  da 
patlonlologiacb  «cbarr  begreiulen  Ö4eler  Bildungen  7  und  8  nicht  anEnaefr 
mea,  nnd  Eritei  nur  lebr  geiwangen  ni  erkllren.  Soll  %.  B.  Zone  8  fcblei 
nnd  7  durch  die  Mergel  von  Wannmaue  nnd  Torgtl  Tertreten  aeya ,  m 
mdMte  der  Penlaneren- Dolomit  mil  7  fosammen  kara  vor  bcginneoder  Bil- 
dung .von  8  gehoben  worden  and  nach  ihr  wieder  geinnhen  lejm.  DanclW 
nflute  der  Zone  8  tu  lieh  mil  ganz  lAelatti  der  Fall  gaweien  aeyn,  da  tm 
Torgel  nach  0.  und  S.  du  devonische  Meer  eine  innehmende  Tiefe  oder 
die  devonijchen  Schiebten  eine  grOHCre  Michligkeit  aufweiacn.  Ein  Bato- 
loch  in  Dorpat  hat  den  nnlem  devoniichen  Sindiletn ,  der  bei  Torf»l  Vi 
nlail,  vat  200'  Tiefe  kennen  gelehrt.  Ei  reichte  ungeAhr  40  omer  da 
Meere«- Spiegel  und  dnrcluank  den  lockern  Sandatein  nicht.  Will  dmd  ober 
iduriichen  nnd  devoniichen  Bildungen  nicht  ein  gleichei  Aller  enechreibet. 
•0  liegt  kein  finind  vor,  hier  in  der  Tiefe  die  Oberailnr-Formalion  fektea  a 
lauen.  Ffir  Matktnt ,  denen  Hohe  479*2  aber  dem  Meere  bctrtgl ,  habea 
Bohrlöcher  bewieien,  dai*  dort  die  devonische  Formation  ent  mit  oder  nMt 
lern  Heerei- Spiegel  beginnen  kann.  —  Bei  d(r  iweiten  Annahme  müada 
die  Sanditeine  von  Ktutaküll  und  die  nnlem  von  Torfti  mit  den  JKerik— » 
Lagen  (T)  von  gleichem  Aller  leyn.  Auch  hierfär  fehll  et  an  Beobacfatw 
gen.  Darf  aber  die  Anablldung  io  venchiedcner  Faciei  in  dem  vorlicgeada 
kleinen  Banme  angenommen  werden?  tat  nicht  die  Verwandtachafl  der  Pe» 
lameren-Zone  6,  die  ganz  altmlhlich  in  die  Pentameren- freie  (7)  tIbergeM. 
noch  immer  viel  gröaier  ala  die  der  Pe  Ire  Takten,  leeren  Sandaleine  an  6? 

Beide  Annahmen  haben  daher  wenig  Wahricbeinlichheil ;  digejes  l(Ut> 
lieh  die  Widenprüche  leichl ,  wenn  wir  Zone  6  und  7  all  eine  aaeanmo- 
hiagende  betrachten  ,  welche  von  Sandalein  und  Mergel  der  Zone  8  iibtr 
lagert  wird.  {)ie  Mergel  von  Torgel  enihalten  folgende  Venteineraa*ea. 
■reiche  ich  mil  denen    der  Zone  6—8  vrrgleichen  will. 

Torjel.  i„,  g.  z,„,  T.  Zoo.  fi. 

EDcrinnmi  punctatui  (BnDinr.}    .    .  „       .  „  .  , 

^alymene  Bliuncnbnchi  (BRoaGR.)    .         „      .  „  .         ^ 

ipinfer  cyrtaena  (Dali.)   ....  „      •  »  ■ 

ipirigerina  reticnlari«  (Bu.)   ...  „      .  „  „ 

ilropbomena  depreiiVCDAta.)    .    .  »      -  n  ? 

rentacnlilei  unalaUu  (Hu.)  ...  „      .  ,  0 

itTlolitben n      •  n  •> 

JnguU  nana  (Eicnw.) „       .  0  '        i* 

iTicnla  retrofleia   (Wslb.)  wr.     .  „      .  0  .         V 

iurypteruj  remipej    (Dixav)  ...  n       •  ^  0 

Suompbalni  (ofwretifum)    ....  „       .  0  0 

Irthiaina  »jue. ffoi«r;anf.  0  .  0 


67 

AnMerdeia  «amnell«  ich  Fonneii,  die  u  RbyncbonelU  eiuieUa  nnd  Rh. 
borealis<Scn.oTn.l  von  Ktimitterj  und  IVtaty  erignera,  lO  wie  nene  Gtutro- 
poden  und  Bivalven,  die  lum  Vergleich  nicht  geeignet  lind.  Nach  den  übrigen 
VersteineningeD  entsprechen  die  Mer|;al  von  Torget  den  obern  Öteler  Ligen 
am  meiiten  nad  werdeif  ~  wie  auf  GoUUnd  die  Haiurger  Schichten  —  von 
Sandstein  nnterteuft.  Ziehen  wir  Majntuhof  und  Sali  auf  Öael  zur  Zone  8, 
BO  muBilen  die  nntem  Ti^ftUr  Sandsteine,  wenn  sie  nicht  ganz  fehlen,  un- 
ter den  Dolomiten  dieser  Gegenden  ruhen.  Für  ihrDaseyn  tprecben  dai  dilu- 
viale und  alluviale  sandige,  ungefibr  die  Mitte  der  Insel  durchziehende 
Gebiet  und  insbesondere  die  Sand-Allnvionen  an  der  Nea-LSberiefien  KUite, 
welche  lum  Tbeil  derDetritus  des  Sandsteins  leyn  kennen.  Dieie  ZergtSrung 
und  Bedeckung ,  to  wie  ein  Aaskeilen  oder  Verjüngen  der  Sandsteine ,  da« 
hier  eben  so  wie  über  dem  Pentameren-Dolomil  hei  Tammeküll  erfolgen  konnte, 
würden  et  erklirlich  machen,  warum  sich  der  Sandstein  auf  Öttt  bisher  der 
Beobachtung  enttog.  Für  die  angenommene  Gliederung  spricht  auch  dai  SO. 
Einicfaietsen  der  oberO' Ö««fer  Gruppe  und  die  Andeutung  deaselben  bei 
Torgtl.  Durch  diese  Gliederung  und  das  Zusammenfallen  der  Etegeo  6  und  7 
gewinnt  endlich  das  ganie  ober- silurische  Gebiet  Ehtt-  nnd  Lic-handf  ein 
dem  übrigen  Bilde  dieser  Formation  enlsprechendei  Ansehen.  Dass  aber  6 
und  7  ans  pal äontologi sehen  Gründen  geschieden  werden  müssen,  glaube 
ich  nicht.  Die  glatten  Peulameren  fehlen  in  den  lieferen  Lagen  Öi«/«  nicht, 
und  dasi  daselbst  bisher  noch  keine  Lepertülia  marginala  (Kkti.)  gefunden, 
beweist  nicht  ihr  giniJiches  Fehlen  etc. 

Der  Sandstein  auf  aolttattd  kann  ungeachtet  mancher  Verschiedenheit 
in  seinem  Uoriionte  doch  dem  von  Torjü  entsprechen.  Fn.  Schhidt  fand  bei 
OiUrgarn  den  Eurj^tema ,  Avicule  etc.  Es  liegen  daher  nicht  allein  die 
Hobnry-  sondern  nach  die  d'fürjam- Schichten  über  dem  Sandslein  nnd 
entsprechen  mit  ,den  obern  Öteler-  und  den  Torjel-Bildungen  dem  Tilestona 
und  den  höchsten  der  obern  Lndlow-Schichlen,  während  die  Peniemeren-freien 
Lagen  von  HV/ty  und  die.  untern  Öteler  Gesteine  mit  der  Kerkatur  und 
der  Pentameren-Zone  (6)  des  Fettlandet  zusammen  dem  Cliff-Llmeslone  in 
paraUelisiren  würen.  Die  Goltlander  Sandsleine  finden  sich  Über  die  Breite 
von  OrSUlinjio  hinaus  unter  den  Kalksteinen,  doch  kflnnen  die  Schichten 
voo  WUiy  darum  noch  immer  Aller  seyn  als  die  Hoiurfer. 

C.  Grbwinqk.  ■ 


Cmniridfe  (.Mattachutettt),  20.  Dcibr.  ISSH. 
Ich  bin  durch  meine  Beobachtnogeo  kürzlich  zu  dem  ganz  unerwarteten 
Resultate  gelangt,  dass  die  Milleporae  und  mithin  sümmlliche  Polyparia 
tabniala  und  vielleicht  P.  rugosa  keine  Polypen ,  sondern  Hydroiden  sind, 
daher  der  Klasse  der  Akalephen  zngetheilt  werden  müssen,  wodurch  diese  in 
der  Paläontologie  ganz  vermisste  Abiheilung  des  Thier-Reiches  nun  durch  alle 
Gebirgi-Formationen  hindurch,  zahlreiche  Vertreter  aufzuweisen  bekommt. 

L.  Aoinsiz. 


Neae  Litterator. 


(DU  Redaktorra  m«lde&  den  Empfang  an  st«  eingeaandeUr  Schriften  durch  ein   dem  T.u 

belgetetstei  yi.) 

A«   Blich  er. 

1854. 

Fk.  V.  RosTBOiiii  und  J.  L.  Camaval:   Übersicht  der  MinenlieD  und  FeUaita 

Kftmtenfl  und  der  geo^ostischen  VerhültniMe  ihres  Vorkommens    (Sepa 

rat-Abdruck  aus  deren  ^^Beiträge  zur  Mineralogie  und  Geognosie  KänitcBs' 

*  im  Jahrbuch  des  naturhist.  Museums  in  Kärnten ,   II.  Jahrg.  tSSS).  Si 

SS.    Klagenfürt.    (Neu  versendet.) 

\      1857. 

J.  IfiooL  a.  A.  K.  Johkstoh:  Oeoiopeai  Mmp  of  Seoilandy  from  ihe  smK 
reeeni  muthorities  and  personml  okterwtHons  [in  §r.  foiio],  with  ti 
Pf,  expißnatary  noies  and  indexy  in  Y^fiuirto.   >^ 

1858. 

J.  BimHORST  VAU  Düf  BunoiORST:    NoHee .  fMofifue  9ur  le  ierrain  erßtta 

des  enioiront  de  Jauche  ei  de  Cipiy,   nvee  une  eoupe  generale  du 
.  eauehes  eretaeeee  du  ducM  de  Umkourgy  28  pp.  8".  Mamefriekt.  >^ 
S.  Blukbodb:   de  ijmereiakken  in  Nederland  (70  SS.,  2  Tfln ,  8%  1  Karte 

Auuterdam,   X 
B  Cotta:  Deutschlands  Boden,  sein  geologischer  Bau  und  dessen  EinwirkunK 

auf  das  Leben  der  Menschen.    Zweite  vermehrte  Aufl  ,   II.  Theil,.  232 

SS.  m.  Holzschnitten  u.  Tafeln.     Leipzig  8*^.    X  [s. '  f ahrb.  tSSSy  557}. 
Delapossb:   Nouveau  dnure  de  Mineraiopey   comprenant  la  deeeriptiaa  it 

ioufee  lee  eapeceM  mineralee  avee  leura  appiieations  direeies  aux  arU- 

Paris  8^.    Tome  /. 
G.  P.  Dbsbayvs:   DeeeripHon  des  Animaux  Sans  vertekres  de'eauveris  dgnt 

le  kassin  de  Paris  ete,    Paris  4^  [Jb.  JSSSy  302J :  /,  Livr.  xin-^x^in, 

p.  481—704,  pll.  59—87  ei  i/,  pl.  3. 


.  «9 

E.  Duor:   SyMopn«  •(««  Behimide»  fo*tile*,  Fmri»  »t  WifiaJttt  &>  {A- 

1SS7,  819J,  Livr.  VI,  p.  i— um,  33]— 490,  pl.  38—44  tu»,  »»ftiem*. 

(bildet  den  Schluu  des  Werkes^  3  fl.  36  kr.]. 
Ca.  Tb.  Gaddch  tl  C.  Stmui;   Mvwtoire  *ur  pulptM  fiMiMfiK  4«  fmillM 

fottUtt  i«  la  Toteane  (47  pp.,   12  pIL,   4°,  Ziriek,   Imprimsri»  dt 

Zimcua  tl  Funinii)  [Verleger  oder  Sodetiii-Scbrift,   wonu  dieae  Ab- 

handlnng  •bgedrucki  wMre,  ist  nicht  angegeben].    H 
C.  Grbwirgk;   aber  du  Erbohren  «ndwärdiger  Saluoole  in  den  Osttee-Pro- 

vinieo  (13  SS.  8*).    Dorpit,   X 
W.  Jaroimb;  Menutir  of 'S.  E.  SnimunD;   witk  a  aeleetion  from  hU  prim- 

ted  and  otker  papert,     London  8°. 
E.  Labbert:    Etüde   je'ohgipie   aur  U  lerratn  terttair»  gm  nard  dm  tataim 

da  Paria.     Laon  6". 
W.  E.  Losan:  Oaolofieal  Smrvei/  of  Canada.     Figmrea  and  Baaeriptioma  af 

Canadian  Orgamte  Remaima.     Moniraal  (>",  Baaada  III,  103  pp.,  13  pll.,     i 

iy  E.  BiuiKG*  a.  I.  W.  SALtm   [31   Cyiiidea,  worunter  Cjclocjitoidet 

n.  f.,   enthallend.     Die    enien  Dekaden   von    andern  Autoren   lind  noch 

nicbl  erfcbienen].     Preis  J  1.00 
J.  Maikou:   Amterieatt  Gaologf;  Letlar  on  aoma  peinta  of  the  Gaolofj  of 

Ttxaa,   NtKÜltxieo,  Kanaaa  and  ftaira^ui  (16  pp.  8°)  Ziriek.   X 
Pb.  PmoEBut:  über  pbaroiakodynanijche  Äquivalente  für  die  HanptbeEtandtheile 

der  HinetBlwa««er   und  Ober  einiges  Verwandte   (n  v.  Rinsa'e  SQjlbr. 

Dieosl-Jnbilium).     36  SS,  4'.     Gieiaen.    X 
Pn.  Plate;  Geognoatische  Beschreibung  des  unteren  Breisgaaes  von  Hochburg 

bis  Lahr  (39  SS.  4",  1  Karte,  1  FroBI-Tafel  in  Fol.),    Carlsruhe.   X 
Fh.  SAmitilcn :  die  Koncbylien  des  Nainier  Teniir-B ecken*.    Wieabaden  gt. 

4«  (Jb.  1808,  455]:  II.  HeH,  S.  41-72,  Tf.  6—10.  X 
G.  P.  Scnon:  ike  Btolojy  and  extinct  Voieanoa  ofCantrai  Franea,  ti  adit. 

enlarjed  and  imtproved,  witk  mapa  and  pamoramie  akttekea.   London  8?. 
A.  WAGifEB:    Nene  Beitrige   tur  Kenntoiss   der  nrweltlichen  Fauna  des  lilho- 

graphiteben  Schiefer*.     I.  Siurier  (Abhandl.  d.  K.  Barr.  Akad.  d  Wtta., 

3. Hl-,  VIH,  11,8.415—528,  Tf.13-17>114SS.  4",6T^,  Manchen).  X. 

1859. 

P.  Babtiiig:  die  vorweltlichen  Schöpfungen  verglichen  mit  den  gegenwirtigenj 
—  ad.  Holllndiscben  überseiit  von  J.  C.  A.  HuiTm,  mit  einoH  Vor- 
worte von  M  J.  ScBun«»,  m.  4  Tun.  a.  16  Holuchn.  Leipiig.  [4  B.  3  kr.] 

A.  KnnraoiT:  Ta  bell  arischer  Leiiraden  der  Mineralogie  lum  Gebrauche  bei 
Vorlesungen  nnd  dem  SelbsUtudium  (369  SS.)      Zöricb  8''.    H 

i.  Scaiu;  die  Tertilr-  und  Quprlilr-Bilduiigen  de*  Lande*  am  nördlichen 
Boden«ee  und  in  Höhgau  (Warttemberg.  Naturwiis.  Jahrei-Hefle  t8S9 
Xr,  139—254  »  137  SS.,  1  TD     Stuttgart.    1  fl.  36  kr.   >* 


B.    Zeltschrlflcn. 

l)Zeilichriri  d«T  deuticban  geologiicheu  Gesellichaft,  D«riia«' 
[Jb.  1SS8,  668]. 
t8S8,  Febr.— Apr.;  X,  ii,  S.  88-816,  Tf.  3-5. 

A.  Siliungi-Proiokolle  von  Febrn*r  bii  April:  IM- 98. 

Giuil:    Hiul-Nigcl    einet   Rochen  <Dern»lonyi  JenensU)    im  JeacntcT  ]!■- 

icbelkilk:  91. 
Bmuci:  FlitW  voll  Encrinui  grecilii  vom  Oder-Mnicbelkilk :  91. 
*G.  Ron:  kryilalliiirtcs  KnpfeV-Nickel  von  SadgersbtDieo :  91. 
EwAU:  Handelilein-Mindeln  mit  KrysUlliiitionen,  von  Mafdebnrg:  92,  9i 
Tjimuo:  HagneleiMn-KryiUili  von  Traveraella  in  Piemont:  92. 
G.  Bon:  Leniile  von  Rothweil  und  Obcrbergen  im  Käiteritnhh  94. 
Euenkiei-HelamoTphoae  nach  Magoelkiei:  98. 

B.  Aof»lt»e:, 99-216. 

SnwM.-  über  den  Nelaphyr  dea  bildlichen  Hare-Rande»i  99—190,  Tf.  3. 
G    Ron;  beteTomorpbe  Ziutinde  der  kohlenianren  Kalkerde:  191 — 19S. 
G.  von  Batw:  Nachtrtfe  Ober  die  Geognoiie  dei  Bemina-Gebirga :   199 — 20i 
Binun:  Amranniten  dca  unteren  Haichelkalki :  208— 2H,  Tf.  4. 
v.BiimMwii-Fö««n:  Unteriucbg.  d.  Gebilde  d.  Schwemmlandet:  215-216, T.^ 

2)  W.  Dinun  und  H.  v.  Mms:   Paliontographica,  Beilrige  lar  Haw 

Geaebicble  der  Vorwell,  Cawel  4°  |Jb.  tSiS,  65,  813|. 
V,  S,  «,  S.  i-Yi,  111-167,  Tf.  23—35,  hgg.  1858.  ,X 
H.r.HmM:  PalaeoniKO«  obtusus  a.  d.  Brauokoble  v.  Siebloa:  111,  T.23,  F.3-IC 
C.  T.  Ucnm:  Insekten  an*  derMiben:  US,  Tf.  23,  Fg.  It— 19. 
H.  A.  HAon:  iwei  Libellen  au  derselben:  121,  Tf.  24. 

Agcalapbnf  proavu*  an*  der  Rheiniichen  Braunkoble:  125,  Tf.  2J. 

J.  C.  Ubaoi:  neue  Bryoiaen- Arten  der  TuSkreide  von  Maeilricht :  126,  Tf.  H 
B.  Lddwis:  Fouile  Pflanien  aoi  dem  mitlein  Etage  der  Wetteraii-Rbeiaisc)iii 

Tertiir-Formalion :  132,  Tf.  37-33. 
Fojsile  Pflanien  aus  dem  Baialt  Tuff   von  Holihansen  bei  Rombcrf  ü 

KarheMen:  152,  Tf.  33—35. 

ri,  S,  S.  ■— V,  219—256,  Tf.  2<— 29,  hgg,  1858.   x 
H.  V.  Nim:  Pallontognphiiche  Studien;  Nacbtrsg:  219 — 256. 

ober  ArchegoHnru«  latiroatrii:  219. 

Labyrinlhodonlen  aas  dem  Bunten  Sandsteine  von  Bemburg:  221,  U   j 

24—28  [vgl.  Jb.  ISaS,  555]. 
H.  T.  Mnni:    Piephoderma  atpinnm  am  Dichalein-Kalk  der  Alpen:    246,  T' 

39  |Tgl.  Jb.  ifies,  646]. 

3)  EuHAK«  nnd  Wnnn:  Jonrnal  für  prafcliacbe  Chemie,  Leiptig  r 

[Jb.  iaS8,  560). 

tasa,  s—IS;  hxxiv,  i—s,  s.  1—512. 

H.Ron:  ZnMmmcnieUaDg  d.  natarl.  T«DiaUiar«-haltigen  Mineraliea:  63— 66 
H.  Scam:  Viviuüt  in  Tbier-Körper  >  73. 


Tl 

MABCBunt:  Jod  in  «ImocpliSriichein  Wumt  ^  77—70. 

R.  MDixm:  Analyie  de«  Karmiii-Spithei :  134—125. 

Td.  Dinnici:   Einwirkung  von  Waver,  KohlenaSure   ood  Aminoi-Salien  nl 

Geitein-  und  Erd-Arten :  129—147. 
W.  J.  Tatlor:  ober  den  Gutoo  von  d.  Inieln  d.  Ctnibiicben  He«ri  ^  147-tSO. 
T.  St.  Hukt;  Zur  Kenatnlss  der  Ophiolilbe  >  150—155. 
G.  J    Bhum:  über  den  Chalkodil  >  155-157. 
H.  Sts.-Cl.  Ditille  nnd  H.  Cakds  :    neue  Daratellunp-SletbcMle  kryiulliiirtcr 

Mineralwn:  157-161  [>  Jb.  ISSS,  S.  S7B). 
Lftilicbkeit  der  Üilibale  alkalischer  Erden  >  248. 
Odoukoft:  PelihtDit  ein  neuej  Mineral  im  Granu:  254—256. 
R.   MuKAHii:  über  Heteiomerie  und  beteromere  Hinerilicn:  257—314. 
C.  F.  SatOKBEin:  riecheudeT  FluiiipUb  von  Weserdorf  in  Bayern:  325—329. 
BLnKNoiw:  über  rUlJn-En  von  Bomeo:  361—362. 

OucaASorr:  Uonigalein  um  bituminOieD  Holi  im^Ditlrikt  Herticbinik:  436- 
Rabmeubug:  ZDummenietiung  der  rhomboedriich  und  regullr  krjttallisirten 
Eiaeooiyde:  449— 458. 


4>Cber>icbt  der  Arbeiien  und  Verindernnf  en  der  Schleilicben 
Geielliebaft  für  vaterlindiiche  Kultur,  Bre(liu4°[Jb.I5J«,6221. 
tSär,  XXXV.  Jahrg.  <hgg.  1858),  347  SS,  2  Tfln.   X 

F.  RotMMi;  liluriiche  In  nördlichen  Geicbieben  um  GrDiiingcn  rorkonmendo 
VenteiDeruDgen :  23—23  |<  N.  Jahrb.  ISST,  385). 

F.  Rouin:  aber  d.  geognou.  Bau  d.  Venetianiicbeti  Alpen:  23  |Jb.  ISST,  e09]- 

GöFPSBT:  die  Braunkohlen- Ablagerung  von  Henneridort  bei  Jauer:  24. 

F.  W.  J*Kiiu.:  über  die  Baaalte  niederBcbieaient :  24—35. 

GamtRT:  d.  veriteioteWaldb.  Ader*bachinBohnen:36— 4S1>  Jb.  I$«9,90]. 

aber  die  MtoThiiloriicbcn  VerhlllniHe  ScUeiieot:  54-56. 


5)  Archiv    fflr   die  Ifatarkunde  Liv-,   Ebil-    ond  Sar-Ltnda,   bgg. 

TOD    der  Dorpaier  Niturroracher-Geiellscbart  all   Filial-Verein    der  Li*- 

läudiachen  gemeinnütiigea  und  Okonomiaeheu  Souetlt.    I.Serie:  Hioera- 

logiiche   Wiiientcharten  uebit  Chemie,   Phytik,  und  Erd-Bevcbreibnug. 

Dorpai  S'. 

/.  1,  S.  1-366,  bgg.  1854-   >* 
A.  H.  Scnsm:   Ubeiüchi  dei  oberen  ailuriichcn  SchichM&*Syfieni  Liv-  uid 

Ehit-Landa,  vomehmlieh  ihrer  Iniel  -  Gruppe :  1  —  112. 
Ad.  GjketL:  der  heilaame  Heeret-ScbUmm  an  den  KUiten  von  Oael;  112—238. 
dai  Bedingende  der  Flrbang  in  den  gnuen  und  gelben  Dolomitea  nnd 

Kalkateinen  d.  oberen  »ilar.  Geileina-Gruppe  Liv-  u.  Eh«t-Lands:  239-286. 
C.  Scmin:  die  Sali-Quetleniu  Staraja-Ruaia  mil  Rückiichl  auf  die  Hbglichkeit 

de«  Erbohrent  iudwSrdiger  Sooleo  in  den  Üitaee-Frovinien :   287—338. 
L.  F.  KiiTS:  der  Uglicbe  Gang  der  Wirme  in  Dorpat:  329— 35a 
H.  IUdub:  die  Eia-Bedeckung  de«  Embacht  in  Dorpat:  351-352. 


9^ 


7a 

/,  n,  S.  367-462,  hgg.  1856.  >^ 
A.  Pitiboldt:   Wocjurch  werden  die  grtaen  Dolomite  der  oberen  silnnsckei 
Gesieins-Gnippe  Liv-  und  Ehft-Landi  gefärbt:  427-446. 

A.  Göbbl:  Untersuchang  einet  am     '  ^^     1866   auf  ösel   niedergefallenfi 

Meteorsteins:  447—482  [Jb.  1866,  690). 

/,  III,  S.  483-626,  Tf.  1-3,  hgg.  1857.   X 
C.  SaufDT :  üb.  d.  devonischen  Dolomit-Thone  d.  Umgegend  Dorpats :  483-500. 
—  —  die  devonischen  Thone  im  Süden  des  Embach-Thales :  501-506. 

die  grauen  unter-silurischen  Thone  der  Nord-Küste  Ehstlands  :  507-517. 

J.  NiBszKowsKi:  Versuch  einer  Monographie  der  in  den  silurischen  Schichta 
der  Ostsee-Provinzen  vorkommenden  Trilobiten:  518 — 626,  Tf.    1 — 3. 

//,  I,  S.  1—248,  Tf.  1,  hgg.  1858.   X 
FftüDR.  ScmfiDT:  Untersuchungen  über  die  silurische  Formation  von  Ehitlad, 
Nord-Livland  und  ösel:  1—248,  m.  1  Karte  |>  Jb.  1868,  593]. 


Sitznngi-Berichte  ^der   Dorpater  Naturforscher  -  Gesellschaft, 
.  Dorpat  8*^. 

1868,  Sept.— /9J9  Jan.  )  S.  1—296  ( X)   enthilt   die   Geschichte  der 
I.— XV.  Sitzung  (Bemühungen  der  Gesellschaft  zu  einer  pln- 

mftssigen  mineralogischen  Durchforschung  der  Russischen  Ostsee- 
Provinzen  durch  die  von  ihr  unterstützten  Geologen  und  Physiker, 
welche  grösstentheils  die  schliesslichen  Ergebnisse  schon  in  de^ 
vorangehenden  Heften  des  „Archivs"  ausführlich  niedergelegt  habea. 
Kamtz:  Reisen  zum  barometrischen  Nivellement  des  östl.  Livlands:  92 — 101. 
Göbkl:   Wanderungen  zu  geologisch-chemischen  Untersuchungen  der  QuelleD 

Liv-  und  Kur-Lands:  101 — 117. 
Fa.  ScHMmr:  geognostische. Reise  in  Ehstlands  Silur-Gebiet:  118 — 126. 
GiiBwnffii:  über  das  Blei- Vorkommen  im  Fellin'schen  Bezirke:  126  -  131. 
[Die  Beschreibung  des  Dimitocrinus  olygoptilus  ist  leider  unzugänglich] :  135. 
Guwnia:  geognostische  Reisen  durch  Kurland:  155. 
Fn.  Schkipt:  über  den  Boden  Ehstlands  und  ösels:  156—158,  172 — 173. 
A.  Göbbl:  Forschungen  nach  Quellen,  Meteorsteinen  etc.:  159,  167,  174. 
GüBwimac:  geognostische  Forschungen  in  Kurland:  201—203. 
Fk.  Schmidt:  der  ^ilurische  Boden  Liv-  und  Ehst-Lands:  203—213. 

die  devonischen  Dolomit-Thone  um  Dorpat:  220—223. 

dergl.  im  Süden  des  Embach-Thales:  223. 

—  —  die  silurischen  Thone  Nord-Ehstlands :  223. 

J.  NnszxowsKi:  die  silurischen  Trilobiten  der  Ostsee-Provinzen:  224 — 226. 

GüBwiifa:  zur  geognostischen  Karte  derselben:  230 — 234. 

Fr.  Schmidt:  geognostische  Forschungen  im  Norden  derselben:  234 — 238. 

kürzere  Beobachtungen  üb.  d.  Silur-Formation :  263,  268-272,  278-283. 

Gubwihck:  Reisen  im  devonischen  Gebiete:  273^277. 


7» 

6)   TA«  Qmmrttrtji  Joitrmal  of  the  OeolOfioal  SocUtf  ef  Lon- 
don, LpndoH  S-  IJb.  18S8,  676). 

18ta,  Not  ;  no.  64;  XIV,  4,  a— cum;   A.  347    561;  B.  27—30; 
pl.  16—1»,  CO  »Mde. 
I.  D«(  Prlaidenten  Jibrtigi-Rede,  Fortietnng:  et— cluil 
11.  LaDfende  Verhindlnogen':  18ST,Ko\.~189S,  Hin;  A.  347-543. 
Bi«sBt :  palloMiiclte  flcilein«  dei  Reo- Yorker  Becken«,  Fort*. :  347. 
H.   C.    Sokby;    mibTOikopiiche   Struktur   von   Krjitdlen    bI>  Beleg   für  die 

EtMtehaogi-Weite  von  MinenIteD  und  Felfarten:  453,  Tf.  16-lB. 
R.  I.  MimantoN ;  die  Reibenfolge  der  Gebi^arten  in  den  nOrdlicheo  Hoch- 
landen vom  llteilen  Gneiia  durch  die  kambriichen,  unter-ailuritchen  nnd 
die  Old-red-Schichten :  503. 
T.  P.  Jaxiuop:  Pleiitoc In- Ablagerungen  in  Aberdeenthini ;  509. 

A.  B.  C.  Seuvth:  Geologie  der  Goldrelder  *on  Victoria:  533. 
J.  Philufi:  über  du  Goldfeld  von  Ballaaral:  538. 

W.  Rrdawat     die  Gold-Grtbereien  von  Creilwick-creek  nnd  Ballaarat:    540. 

B.  OyrE» :    tni    Anilnlien    erhaltene  ZeichnuDgen    einei  SchideU   von  Zygo- 

maluruB  trilobni  a.  g. :   541. 
H.  RoBAu»;  ttber  die  Gold-Gribcreien  m  BallaaraL       , 

in.  Für  die  Bibliothek  eingegangene  Geschenke:  A.  544-561. 

IV.  Übertetrungen  und  Notilien:  B.  27-30. 
CttBioNi:  FInnspaih  in  den  Lombardiicben  Alpes;  27. 
K(HKH*iiow:  kryMalliairter  Euklu  im  Uni;  27. 
FemHLB:  Polir«chiefer  xa  Leiimerhi  in  n.-B6hnien:  28. 
E.  SuBu:  Scknndir-Geiteine  der  Oit-^lpui:  28. 


7>  The  Aaaal*  m.  Magami»»  of  natural  Bitlarg,   [3.)   London  8" 
IJb.  t8Sti,  679|. 

ISSS,  Juli— Dei.;  [3.]  //,  do.  f— /»,  p.  1-500,  pl.  1—19. 
E.  1.  Ciapkar:  einige  neue  Trilobilen  CaDsda'i:  9— IS. 
Ober  G.  A.  Haktiu.'*  Wondera  of  Geology,  7<^  edit. ;  54— S7. 
PE-mMALFU-GasT-EaaiToaiCbondroateus,  eine  erlosch. Stnrioniden-Sippe;  61-62 
R.  Owra;  über  den  Schldel  von  Zygomatnras  trilobui   am  Auatniien:  73. 
W.  B,  CAaraim:  die  Bhiiopoden  in  phyaiol.,  lool.  u.   geol.  Hiniichi:  7t-80. 
].  E.  Giiat:  Ban  und   Stellung  der  Sippe  Teredina  L>k.:  85-90,   192. 
J,  Ltcitt  :  oberer  Lim-Durchachnitl  lu  riailaworlh,  Gloncealerih :  255 — 263. 
.  H.  Owen:  Saurier-Walur  der  Sippe  Placodus:  288. 
R.  Owra:  Foiaite  Rieaeo-Echie,  Hegalania  priica,  Auftralient:  389. 

W.  B.  CAHnunn:  über  Peneroplii,  Operculini  und  Amphiategina;  290—392 
KiuB«:  perniiacheEmomoatncaB.DurhBiner  Kalkstein:  317-330,  432-438.  T.l. 

H.  Sinn:  Beachreibung  zweier  Seeatern-Arten  aua  Kreide;  335—337. 

L,  BAiacn ;  Atlu  nnd  Aiia  dei  Pleiiosauni* :  361—363,  Tl.  13. 

VHarcocr:  d.Wnrm-nrniigenRutei.WgkalkN.-Eiiglanda:  443-457,1.14-19. 


T4 


8>  Akdersoii,  Jabdirs,  Balio»  a.  H.  D.  Boom:  Kdinknrfh  m&^  Philt- 

MOfhieal  Journal,  [2.]  Eiinb.  6*  \lS68y  564). 
1S68,  Jone;  [2.]  M;  F/i/,  /,  p.  1--176,  pl. 
B.  Bdmbll:  über  den  Golfttrom:  70—87. 

G.  P.  ScRon's  6eoio§9  a.  BxHnei  voiemna*  of  Cenirmi  Fnme^  >>  111-125 
V«rIiaiHl]ungeB  der  Edinbarger  Soxietit :  J.  Bdskiii  :  einige  Dnrcltfchiiitle  m 

Geologie  von  ChaDionny:  142—144;  — Aujuh:  pleistocine  Pboca-Reste 

von  Fifeshire:  147. 
A.  C.  Bamsat:  geologiscbo  Ursachen  der  Boden-Formen  in  Canada  uikI  <la 

NO.  Vereinten  SUaten:  167—169. 


9)  B.  SiLLiHAH  sr.  tr,  Jr.,   Dana  a.  Gibbs:   ihe   American  Journal  of 
JSeienee  and  Arit,  |2.1  New-Haven  8*  (Jb.  1SSS,  679). 
iSS8,  Sept.;  12.)  no.  77,  XXVI,  Z,  157—304,  1  pl.   X 
W.  P.  Trowbridce:  über  tiefe  Sondiningen  des  Meeres:  157 — 176. 
C.  E.  Wbst:  ein  Erdbeben  im  W.  Theile  Neu-Yorks:  177—181. 
G.  C.  SwXllow:  die  Gesteine  in  Kansas:  182 — 187. 

Ca.  Ltbll:  dber  die  Bildung  zusammenhängender  Tafel-Massen  steiniger  Un 
anf  steilen  Abhangen,  die  Entstehungs- Weise  des  Ätna's  und  die  Theorie 
der  Erhebungs-Kratere :  214—219. 
J.  D.  Daka:  über  See-Strömungen:  231—233. 
T.  St.  Himr:  rar  Geschichte  der  Ophiolithe,  II.  Theil:  234—240. 
W.  P.  Blakb:  Lanthanit  und  Allanit  in  Essex-Co.  N.-Y. :  245. 
Miszellen: 

W.  J.  Tatlor  :  Lecontit,  ein  neues  Mineral :  273. 

HopHiifs:  'Wärme-Leitnngsfthigkeit  der  Gesteine:  274. 

Cr    Maclarkn:  Veränderlichkeit  der  Berg-Höhen:  274. 

F.  V.  Hatdkr's  geologische  Karte  von  Nebraska  und  Kansas:  276 

W.  P.  Blakb:  Gofd  in  Georgien:  278. 

Urar:  das  Tertiär-Klima:  279. 

J.  A.  VBACHr'die  Schlamm-Vulkane  in  der  Colorado- Wüste :  288—295. 

J.  B.  Trask:  Erdbeben  in  Califomien:  296—298. 

Erdbeben  in  Connecticut:  298. 

Fr.  Lbtdolt:  Meteorsteine,  von  Borkut:  299. 

W.  E.  LoflAii:  Geologische  Aufnahme  von  Canada:  299. 


10)  Proeeedings  offhe  Aeademy  of  naiural  seienea  of  PkiU 

delphia,  Phil,  S*  118S7,  828).    H 
1867,  Apr  -Dec;  IX,  4—16,  p    101—228,  v-xiv. 
W.J.Taylor:  zerlegt  einen  Nickel-Meteoriten  von  Oktibbeha-Co.,  Miss.:  102-103. 
F.  V.  Hatdbr  :  Erläuterung  einer  geologischen  Karte  mit  Durchschnitten  lia^i 

dem  Missouri  von  der  Platte-Mundung  bis  Fort  Benton  in  47^  SO'  N.  and 

110«  30'  W.:  109—116,  1  Karte. 
F.  B.  Mebk  und  Haydbr:   Beschreibung  neuer  Arten   fossiler  Beste  ans  den 

Nebraska-Territorium  und  Parallelen  zwischen  nordwestlichen  Kieide-  and 

Tertiär-Bildungen  mit  den  andern    in  den  Vereinten  Staaten:   117—148 

(>  Jb.  1858,  376J. 


7» 

Lea;  Kolbsfin dllein  mit  Replilien-Rrslen  von  Phöniiville,  Fa.;  149. 
i,  S.  Niwbhuit  will  seincD  frAher  fflr  foitilt  Piiche  gegebenen  Sippcn-Tiamen 
Mecolepii,  weil  schon  verbraucht,  dnrch  Eorylepii  enetien:  f50. 

F.  V.  Hatabc   aber  die  Geologie  der  Manviiiea  Teirei  am  White-river,   Ne- 

bTM|(a:  151—158. 
CoMiAD:  ober  einige  tertiir«  Konchylien:  165 — 166. 
J.   Lbidi  :  einige  Rede  aiugeitorbener  Fische ;  167. 
Vf.  G.  Tavmb  Hrlegt  den  Enai^l  ans  neu-Granada:  168. 
J.  Leidt;  Berichtigungen  in  den  foiailien  Slngthieren  Nebrasiia't:  175—176. 
—  —  über  die  Zihde  das  HaaaaanTus:  176. 
CoKKUi:  über  Kreide-Kouchylien  nia  Tippah  Co.,  Missouri:  2(ß. 

lasft,  Jan.— April;  X,  f.  1-128,  1—8.   X 
VnLKH:  künstlich  kTyslallisirtes  Blei:  S. 
Bootn:  Gold-Krystallisalionen  in  Ctlifornien:  2. 
Meeb  und  IbiMii:  Penniscbe  Gesteine  in  Kaniaj;  9. 
I.eslit:  Geologisches  von  Ohio  und  Kentocky:  6. 
Lupt:  plioclne  Siugdiier«  aus  dem  Niobiaro-Thal ;    10—13,  21—39,  89,  90. 

G.  S.  SmuM>:    Pennischei  Gebirge  in  Neu-Meiiko:  14  I>  Jb.  ISBS,  726). 
Mtiw  tind  Hathm:  über  fonil«  Reste  in  Nebnska-Terrilonani  gesammeh,  nnd 

Ceolofie  der  Black  Hills  und  ihrer  Umgebung:  41-59  [>  Jb.  tSSS,  495|. 
Lu :  Gesciüchte  d.  Erkennung  d.  PenniacbeD  Formatton  in  Tf.-Anerika :  90.92. 

C,   Zerstreute  Abhaiidlang^cn. 

CLiiniiT-Muixn:    Notitt   über   die   Katk-Pbospfaalc   und   ibre   wahrscheinliche.. 

La genings- Folge   im  Aube-Dpt.   ^Jfent.   *dc.  aeadem.  de  Hute  1857, 

XXI)  17  pp.,  6". 
E,  Dnu»n)cn«np's    Beschrcibnng   der  Untcroolltb-Scbichlen    in   Calvado«   und 

betcbreibender  Katalog  der  darin  enthaltenen  Braehiopoden  (^  BulM. 

Soc.  Liun.  Xormaiulie  II)  59  pp.,  2  pll. 
C.  iinKwnrai :    Einiges  über  die  ErgebniMe  der  Arbeiten  im  NW.  silnriscben 

Gebiet  Russlauds  (20  SS.  8",  1  Karte,  abgedr.  aus  dem  . .  .  CorrMp.-BI. 

Jahrg.  VlII,  No.  10,  Riga  18SS).   X   Vgl.  Jb.  IS6S,  593. 
K.  W.  GüaaxL:  die  geognosli scheu  Verbflmisse  der  Bayrischen  Alpen  in  der 

Donnu-Bocbebene,  68  SS.,  8°  [als  Bestandtheil  eines  griSsseren  Werkes, 

I8S6\.   >* 
Ph,  Jollt:   die  Wlrme-On«lle>>   der  Erde   (WiMcnscbaßl.  Voririge   gehalten 

au  Uyncben  im  Winter  1S68.    Brauniehweig  1868,  8",  S.  511-548.) 


i        i 


Auszflge. 


1 1 


A.     Mineralogie,  Krystallograpbie,  Mineralchemie. 

H.  Roa:  Zofammensetzung  der  in  der  Naior  vorkommeDdeB 
TantaUiure-haltigen  Mineralien  (Poefiran.  Annal.  CIV,  85  IT.).  Der 
Tantalit  von  Skogiöle  im. Kirchspiele  Kimiio  ergab  in  zwei  Analysen: 

TanUlsfture     . 75,71     .    76,81 

Zinnoxyd 9,67    .      9,14 

Eisen-Oxydul 9,80    .      9,49 

Mangan-Oxydul 4,32    .      4,27' 

Kupferoxyd Spur  .      0,07 

Kalkerde —     .      0,41 

99,50    .  100,19 
Im  Tantalit   von  Hark&taari  im    Kirch^iele  TttmwMela^    dessen   Eigen- 
schwere =  7,383,  wurde  gefunden : 

Tantalsüure 83,90 

Zionoxyd       0,66 

Eisen-Oxydul 13,81 

Mangan-Oxydul  0,74 

Kupferoxyd 0,11 

99,22 
Der  Tantalit  von  Chamiel&uke  bei  LiwtOfes  ^thilt: 

TantalsSure 79,89 

Zirkonerde 1,32 

Zinnoxyd 1,5t 

Eisen-Oxydul 14,14 

Mangan-Oxydul 1,82 

Kalkerde       Spur 

Kupferoxyd Spur 

98,67 


7T 

Scamn  md  Ron:  Aialyie  dei  Ihrtittr/er  Goei*!««  (Berg-  und 
Häfen-mtnn.  Zehnng,  XVII,  319).  DieRutÜMte  itimoMD  in  der  HinpUacke 
nahe  Qberein,  und  die  cbemiiche  ZutunnieueUiiDg  dei  Griteiaei  —  dei  lof. 
grauen  KoTnul-GDcuiei  —  laut  lieb  durch  eine  einfacbe  cbemiiche  Fonnel 
ausdrücken.  Unter  den  Begtandlbeiten  Irelea  %  PrtneDt  TilinafiiTe  inf, 
welche  vom  Tnmbick-bnunen  Glimmer  herrfihil,  deaien  Gegenvnirt  Tür 
den  FreUtrgtr  grtnen  Gneiti  beieicbnend  iit.  '  Weiuer  Glimmer  Lammt 
selten  vor  imd  inch  dum  nur  untergeordnet.  Jener  TonibRck-braune  Glimmer 
enlkalt  gegen  drei  Proianl  Tilaulure. 


Buuuni;  Deimin  (Slübit)  von  der  Seittr  Alft  t.a  der  Puper 
Lahn  in  TyroJ  (SiU.-Ber.  der  Wiener  Akad.  der  Wiitentch.  XXIV,  286). 
VorkoBunen  in  Bla«en-S)lumen  und  Inf  Gingea  im  Helaphyr ,  begleitet  von 
Chabaiie  and  Analiim.     Eigenjchwere  ^  2,0.     Eine  Analyse  ergab; 

Kieieblnre 52,84 

Tbonarde 16,30 

Kalkerde 11,79 

WaiMT 17,16 

98,09 


Derielbe:  Brannit  *di  dem  Bnjmidi*  (A.  a.  0.  387).  Abgern 
dete  anfömllcke  Knollen  tii»d  Hauen  von  mehren  Kubik-Zolien  in  eine 
Serpentin-Geitein  vorkommend.     Eigencehwcre  ^  3,5.     GelAlt: 

Mangtn-Oijdnl 56,04 

Sauentoff 6,42 

Eiseaoiyd 14,55 

Bittererde  ' 9,01 

Kalkerde Spnren 

Kieaelaure 11,19 

Wawer ,    .    .    .      2,53 

99,74 


ScACdi:  neuei  Vorkommen  dei  Cotuoniti  (BiiiJet.  jiol.\M:-^\XV, 
376).  Die  I>iTa,  weiche  der  Vttuv  IdSS  er^iaen  und  die  lich  im  Fot»» 
ieUtt  Vetranm  m  flauet  Mlchtigkeit  ailhiurie,  leigte  nach  dritlhalb  Jakren 
noch  eine  bebe  Temperatur,  lO  daii  bin  und  nieder  weiM-glühcnde  SteHen 
wahnunehmen  waren.  Durch  Sublimationen  wurde  Colunnit  in  aniehnlicher 
Menge  gebildet,  eine  Snbitani,  welche  >eit  der  Eruption  von  tSlt  lO  lelteii 
erachicnen  war. 


A.  R>vm:    Lillit,    eine    nene    Hineral-Speiiei    * 
(Sibb-Ber.  d.  Wien.  Akad.  XXV,  SSO  ff.).    Fräber  gab  der  Vf.  schon   Nach- 


78 


Tteht  TOB  einem  in  4er  Pr»ikfmm§r  Calcit-FormatioB  votkumuammd/em  ^  iem 
ivM^ren  Antehen  nach  der  Grttaerde  oder  deai  Glaukonii  iholiclMB  Miiimi 
In  jängnter  Zeit  fand,  ea  sich  lelbst  in  bedeutenden  Tiefen  (über  350  Klafter), 
begleitet  von  Pyrit  und  Saint- bitsenerz  in  Kalktpath  eingeschlosseo  oder  dork 
von  demselben  bedeckt.  Stuffen  aus  frühem  Jahren  des  Pr^ikram^er  Berg- 
baues stammend  zeigten  auch  Cronstedtit  in  seiner  Gesellschaft.  Die  Ver- 
hältnisse, unter  denen  das  Mineral  auftritt,  kind  der  Art,  dass  man  aolcket 
für  das  Zersetznngs-Produkt  eines  knolligen  und  Nieren- förmigen ,  aiängelif 
zusammengesetzten  Pyrites  ansehen  muss.  Mitunter  erscheint  dieser  nork 
theilweise  erhalten  und  deutlich  erkennbar,  während  meist  der  Zersetxunfi- 
Prozess  bis  zum  völligen  Verschwinden  des  ursprünglichen  Minerals  g-ediehes 
ist.  Das  daraus  hervorgegangene  Erzeugniss  stellt  eine  amorphe  Glanz-lose 
Substanz  dar,  erdig,  selbst  zerreiblich ;  in  andern  Fallen  ist  die  Masse 
menhingend  und  v|)n  Gyps-Uärte.  Farbe  schwarz-grun,  zum  Braunen  sich 
gend,  weun  Eisenoxyd-Hydrat  in  bedeutender  Quantität  beigemengt  ist.  Eiges- 
schwere  •=  3,0428.  Die  Versuche  beim  Erhitzen  im  Kolben  und  vor  dea 
Lötbrohr  deuten  auf  Gegenwart  von  viel  Eisen,  Kieselerde  und  Wasser  als 
Haupt-Bestandtheilen  des  Minerals,  zu  denen  noch  ein  sehr  geringer  Mangaa- 
Gehalt  kommt.  Dieselben  Bestandtheile,  mit  Ausnahme  des  Mangans,  ergaba 
sich  aus  einer  cpialitativen  Untersuchung  auf  nassem  Wege.  Man  erkanate 
dabei  auch  noch  die  Gegenwart  von  Pyrit  und  von  kohlensaurem  Kalk,  welche 
aber  nur  ols  mechanische  Einmengungen  «nzusehen  sind.  Der  Pyrit  ist  kei- 
neswegs als  ein .  der  Zersetzung  entgangenes  Residuum  des  ursprünglich« 
Pyrites  zu  betrachten ,  sondern  als  spätere  Neubildung.  Er  liegt  in  :^  inzel- 
ne»  Krystallen  oder  Krystall-Gruppen  mehr  nnd  weniger  reichlich  in  der 
zersetzten  Masse  eingebettet,  selbst  vollkommen  frisch  und  glänzend  ohne  die 
geringste  Spur  einer  chemischen  Veränderung.  Nicht  selten  sieht  man  ferner, 
und  selbst  mit  freien  Augen,  das  Mineral  mit  mehr  oder  weniger  Eisenoxyd- 
Hydrat  gemengt,  wobei  solches  bald  nur  als  fein  vertheilter  Ocher,  bald  n 
kleinen  Kügelchen  aus  vom  Zentrum  nach  allen  Seiten  hin  ausstrahlendes 
Fasern  bestehend,  bald  endlich  in  grössern  Parthie'n  ausgeschieden  «rscheint 
Im  letzten  Falle  vermag  man  daran  alle  Charaktere  des  Samt-Eisenerzes 
(Götheites)  nachzuweisen.  Die  Ergebnisse  der  qualitativen  Untersuchung  aaf 
trockenem  und  nassem  Wege  so  wie  auch  der  mechanischen  Analyse  wurden 
durch  VON  Payr^s  im  RocHLRDEa'schen  Laboratorium  vorgenommene  quantitative 
chemische  Zerlegung  bestätigt,  zu  welchem  Behuf  möglichst  reines  Material 
diente.    Das  Ergebniss  war: 

SiO» 34,48 

Fe+0     ....    54,69 
HO 10,83 


100,00 

eine  Zusammensetzung,  nach  welcher  sich  die  Substanz  wesentlich  von  allen  ver- 
wandten Mineralien,  wie  Cronstedtit,  Sideroschisolith,  Stilpnomelan,  Hisingerit  u. 
s.w.  unterscheidet  und  als  besondere  Spezies  zu  betrachten  seyn dürfte.  Der  Vf. 


•ehM^  An  Vwmta  LH  Hl  *  Tor  ■>d  (chliefK  mit  BrnnerkmigeB  aber  Em- 
■tehnng  and  weitere  UBbildnag  de*  Miaenli,  deren  Rmführliche  Hinkailuag 
der  Haiun  nicht  geitallet. 

G.  Rosi:  .  kTTslRlIisirter  Artenik-Nickel  yon  Sanj'erMaiMn 
(Zeilschr.  der  deutichen  geokg.  GeselUrh.  X,  91).  Die  kleiDCn  Kryslille 
ailien  kugelig  iiuanunengehturt  und  mii  Kalkspsih  liedeckt  eur  den  Seiten 
eines  «chmalen  Ganges  im  bituminflsen  Mergeln^ hie fer  und  sind  deutlich  er- 
kennbuT.  An  einem  Mustenläck  ngen  überall  die  End-Spitien  eines  fliehen 
HeKagon-Dodekaeders  hervor.  An  einem  anderen  kann  man  anter  ilieaem  noch 
die  Flachen  einea  spiueren  gleicher  Ordnung  erkennen;  die  Flachen  dea 
oberen  aind  glatt,  die  de«  unteren  elwsi  druaig,  aber  auch  jene  nicht  glin- 
lend  genug,  um  lie  mit  dem  Redeiioni-GoniDmeter  lu  meuen.  HiixiR  gibt 
daa  unlere  Heia^n- Dodekaeder  nicht  an,  aber  auiser  dem  oberen  noch  die 
gerade  Endfliche  und  daa  erite  lechaieilige  Prisma.  Die  Winkel  von  138* 
48'  in  dea  End-  nod  von  86°  SO'  In  den  Seiten-Kanten  beciehen  lich  auf  daa 
obere  Hcxagon-Dodekaeder. 

».  HeaNu:  Heteoreiaen-Fail  bei  Okata  in  BlattnäorferZetifkt 
SieSeniürgeat  I8MT,  Okt.  10.  — 11  (Siti.-Ber  d.  Wien.  Akad.  d.  Wjiienicb. 
XXXI,  79  ff>.  Am  10.  Oktober  bald  nach  Mitteniacbi  wurde  der  Pfarrer  in' 
Ohaba  durch  ein  Donner-tthiilicbea  GetOae  aui  dem  Schl^e  auliieacbrcckt 
und  gab  wihrend  der  Fortdauer  degielben  am  heiteren  Himmel  eine  Teurige 
Uasie,  welche  aicb  mit  Blimei- Schnelle  gegen  die  Erde  bewegte  und  unter 
gewaltigem  Gepalter  njederatünle.  Reiiende  aui  dem  nur  wenige  Stunden 
entremlen  Georftiorf,  die  auf  ihrer  Fahrt  nach  Reti»tatarkt  auf  einem  Berge 
im  Freien  übernachteten,  iahen  die  nimliche  Erscheinung:  lo  heftig  warder 
Donner  und  daa  Lei^chten,  da»  lelbit  dai  Zagvieh  aufgescheucht  wurde. 
Am  andern  Morgen  fand  man  den  Meteorstein  ein^bohrt  in  dem  mit  Hooa 
bewachaenen  afihen  Boden  einei  Obat-Garlens.  —  Der  nun  im  Uof-Slineralien- 
Kabinet  aufbewahrte  Meteorstein  hat  die  Gestalt  einer  unTegelmtiisigen  drei- 
teiligen Pyramide  und  zeigt  die  lolchen  Subslanieu  eigenlhQmliche  schwane 
Kinde ;  er  wiegt  j  nachdem  zu  Vertuchen  mehre  Fragment«  davon  gelrennt 
worden,  noch  28  Pfund  20  Loth.  Die  Grnndinasse  ist  grau,  llsil  kugelige 
Auslebe idnqgen  wahrnehmen,  hOchst  iparsam  auftretende  Olivin-Kömer ,  viel 
fein  nnd  grob  eingemcngles  metallisches  Eisen  und  aehr  fein  elngeaprengten 
Magnetkies.  Die  Eigeoschwere  betragt  3,1 103.  Eine'  von  Buaaisn)  in  WOh- 
Lia'a  Laboratorium  vorgenommene  Analyse  ergab  ala  Gehalt: 


Eiaen  .     . 

31,40 

Eisen-Oiydnl 

1,75 

Kickel      . 

1.80 

HanganOxydul 

0,15 

n    13,14 

Thonerde  .    . 

0,28 

36,60 

Kali  und  nitron 

0,98 

Hagne«. 

23,45 

Chromeisen    . 

0,56 

■  iM  ijuifta  Ouc-Mbunlias  (roMa  Vodlan«*  « 


80 


Danas  gaht  hervor,  dtis  die  GniBdimsle ,  wie  bei  eo  Tielea  aaden 
MeteoriteD,  im  Wef entlichen  aui  einen  Gemenge  von  einem  Olivitt-,  eiaeB 
Angit-  und  einem  Feldspath-artigen  Mineral  besteht,  gemengt  mit  Partikdi 
von  Eisen  nnd  Schwefeleisen  und  zwar  in  folgendem  Yerhältnisje : 

unlösliches  Silikat 44,83 

lösliches  Silikat 18^27 

Eisen  (Nickel-haltigesj 23,76 

Schwefeleisen 13,14 


Taxhau:  ungewöhnlich  grosser  und  schöner  Magneteisei- 
Krystall  von  Traversella  in  Pietnoni  (Zeitschr.  der  deutschen  geol.  Ges 
X,  -92).  Während  sonst  die  Krystalle  der  genannten  Örtlichkeit  in  der  Rc«ci 
die  Haupt-Form  des  Granatoeders  seigen,  herrschen  bei  diesem  Muslentäci 
dieOktaeder-Flftchen  vor,  und  das  Granatoeder  erscheint  nur  durch  Abstuoipfaa; 
der  Oktaeder-Kanten  sekundär.  Die  Länge  der  Oktaeder-Kante  oder  vielmek 
die  Ausdehnung  einer  jene  Kante  ersetsenden  Granatoeder-Fläche  beträgt  ge> 
gen  drei  Zoll.  Die  Flächen  sind  ungewöhnlich  glatt  und  xum  Tbeil  di 
wenig  gekrämmt. 


C. ScmiABiL :  Zink-Blüthe  yon  RaanHeek  (Pomknd.  Annal.CV,  144ffv 
Dieses  seltene  Mineral  findet  sich  in  ausgedehntem  Maasse  auf  den  Bleifrz- 
und  Blende-Gruben  bei  Romekeek  in  Weetphaien^  und  xwar  nicht  allein  ia 
den  Gruben,  wo  6s  in  den  abgebauten  Räumen-  als  Obenug  des  Gestetw 
vorkommt,  sondern  auch  auf  den  Halden ,  deren  En-Haufwerke  so  mrie  die 
anfgestünten  Berge  namentlich  bei  starkem  Sonnenschein  weiss  auswittern 
Der  geringste  Regen  entfernt  indessen  die  Auswitterung  fast  gänzlich.  Di« 
Untersuchung  einer  solchen  von  der  Grube  Hasienberg  lieferte: 

Zinkoxyd 64,04 

Kupferoxyd 0,62 

Ebenoxyd  und  Thonerde         2,48 

Kalkerde 0,52 

Kohlensäure       12,30 

Hydrat-Wasser 13,59 

hygroskopisches  Wasser 2,02  fif^^J^^^; 

in  Salzsäure  unlöslicher  Kiesel-Rest  .  .  3,88 
Magnesir,  Mangan-Oxydul,  Schwefelsäure  .  Spuren 
Die  Erz-Führung  der  Romeiecker  Lagerstätten,  hauptsächlich  aus  Bleiglaiu 
und. Blende  bestehend,  ist  an  kalkige  Schiefer-Schichten  gebunden,  welche 
sehr  häufig  Versteinerungen  enthalten,  grösstentheils  aus  kohlensanrem  Kalk 
zusammengesetzt.  In  oberen  Teufen  ist  das  Vorkommen  von  Galn^ei ,  der 
ebenfalls  als  Zersetzungs-Produkt  von  Blende  angesehen  v^erden  muss,  ft- 
wöhnlicli.^  Bei  der  Untersuchung  eines  Schiefers  zeigte  sich  derselbe  anf 
seinen  Kluft-Flächen  mit  erdiger  Zink-Blüthe  bedeckt. 


81 

Gbmiii:  VerkommeB  de«  Goldes  in  AOttraHem  (Ithret-Ber.  d.  Ge- 
■ellscb.  {»r  Natur-  und  Heil-Knnde  in  Dresden  tSSS,  S.  12).  Nich  Miithei- 
lun^n  de*  Hro.  H.  Stepbak  in  Vieloria  6ndet  sich  dns  Metall  am  Flasee 
Oven  in  Zinn-Sand,  der  aucb  Saphire,  Bubioe  nod  Spinelle  fühTi.  Die  Gold- 
Rryitalie  sind  Oktaeder,  Würrei  und  Graoaloeder  oder  Kombinitionen   die- 


A.  Bnr»:,  dicbier  Pyroxen  von  flocJUiV«  <Siti.-B er.  der  Wiener 
Akad.  der  Wissenach.  XXV  ,  557  ff.).  Findet  lich  in  einem  Lager  kernigen 
Kalkes,  das,  im  Liegenden  von  Glimmer-  und  im  Hangenden  von  Qoart- 
Scbiefer  begrenzt,  sieb  mit  cineni  Streicben  nacb  Sl.  30  von  FramKenMtkat 
über  OterroeA/ifa  nach  PMteg  ilebt.  Das  Mineral  bildet  im  Kalk  Binke 
von  einigen  Znllen  bit  tu  8  Fuu  Dicke,  welche  sich  aber  in  der  Richtung 
des  Streicbens  od  auskeilen  ,  am  in  einiger  Eallemung  wieder  lo  beginnen, 
ohne  jedoch  ein  beitimmlei  Tfivean  einzuhalten.  Theils  Ist  die  fragliche 
Subatant  »emlicb  rein,  theils  mit  Talk  schiefer- Muse  gemengt,  oder  sie  findet 
sich  in  einielnen  Psrthie^  unmillelbar  im  kOrnigen  K»lk  eingewachsen; 
niirht  selten  wird  dieselbe  von  Schnüren  eines  Asbe«t-arllgen  Geliildes  durch- 
zogen. Wie  die  durch  den  OierrocWil»er  Bergbau  gewonnenen  Aufiicblilsse 
lehren,  wird  der  oben  beicbriebene  Scbichlen-Komplex  von  einer  aiib  Jn  ihrer 
MSrhttgkeit  nicht  gleich  bleibenden  Gang-fSrmigen  Qusrz-.>laase  durchielil, 
welche  grossere  Parthie'n  von  Bunt-Knpferera ,  Kupferkies ,  Kupferbraun, 
HalacbiC,  Fablerx  o.  a.  w.  eingescblosaen  enihilt  und  daher  die  Haupt- 
LagerstAlte  der  Ene,  die  Gegenstand  des  Bergbaues  eind,  dsratellt.  Von 
da  verbreiten  sich  die  Kupfererze  aucb  in  die  Lager- Parthie'n  des  in  Rede 
■tehenden  Minerals,  wihrend  die  nvisehen-1  legenden  Schichten  von  kAmigem 
Kalk  and  Talkschiefer  fast  gani  Era-Ieer  sind  und  nur  hier  und  da  schwache 
Mnlachit-AnflQge  auf  den  ITiüften  zeigen.  Die  angltlache  Substanz  dagegen 
fuhrt ,  abgesehen  Ton  den  dünnen  Lagen  Ton  Allophnn ,  Kieselkopfer  und 
Malarhit,  die  der  ganzen  Masse  Cfler  eine  grünliche  Färbung  ertheilen,  mhl- 
reiche  Mineralien  ein  geapre  riet.  Dabin  geboren  insbesondere:  Allnphnn,  Ma- 
Inchii,  seilen  KupferlHaur,  Kupfprbraun,  Buni-Kupferen,  Kupferglanz,  Kupfer- 
kiea,  Bleiglani,  Eisenkies.' Blende,  sfmmtlich  nur  derb,  eiwsf  Weisa-Bleierz 
auf  Klüften  auch  in  sehr  kleinen  Krystallen,  endlich  noch  weil  seltener  Fy- 
romorphit.  Das  Mineral  selbst  stellt  eine  ganz  dichte,  verschwindend-k firnige 
Masse  dar,  die  aber  unter  dem  Mikroskop  deutliche  krystallinische  Slruklur 
xeigt-  Eine  durch  v.  Pair  im  Bochledui' sehen  Laboralorium  vorgenommene 
Analyse  ci^ab: 

Kieselerde 55,03 

Kalkerde 20,73 

Talkerde 15,71 

"Eiaen-Ozydul 4,84 

Mangan-Oxydul 3,1 6  _ 

99,46 
Diese  Zuaammenae^ung    führt   zur  Augit-Formel    und    die    besprochene 
Snbalsiw  ist  eine  weiss«  Varietlt  dea  Halakuliths,  welche  in  chemischer  Be- 

jahrbBcli  18«.  g 


81 

ziehang  ungeinein  übereinstimnit  mit  einem  von  H.  Rosb  ftnalysirten  Maliktr 
lith  von  Fahlun.  —  Unter  sehr  analogen  Verhfiltnissen  kommt  ein  gas 
Ihnliches  Mineral ,  ebenfalls  Erz-führend ,  bei  Unierroehlit«  Tor.  Nor  i^ 
es  lichte  grau-grün  oder  grünlich-grau ,  oft  mit  fein-kömigem  Kalk,  Qitbi 
und  Eisenkies  innig  gemengt,  enthält  auch  Blende  und  Bleiglans  einer 
sprengt.  In  einzelnen  Klüften  erscheint  dasselbe  in  Krystallen  angescbi^ 
sen,  welche  die  Augit-Form  erkennen  lassen.  Es  ist  ebenfalls  Malakoläi 
aber  mit  bei  weitem  stärkerem  Eisen-Gehalt 


G.  Rose:  Pseudomorphosen  von  Eisenkies  nach  Magnetkir 
aus  Gruben  bei  Freiher ji  (Zeitschr.  der  deutschen  geolog.  Gesellsch.  1 
98).  Sie  haben  die  Gestalt  bauchiger  sechs-seitiger  Prismen ,  wovon  eiar; 
über  zwei  Zoll  lang  und  einen  Zoll  dick  ist.  In  einem  Musterstück  erschieBei 
dieselben  aus  lauter  kleinen  Eisenkies-Krystallen  zusammengesetzt,  die  dn 
andern  sind  mit  dünnem  graulich-grünem  Überzuge  bedeckt,  der  nach  » 
suchen  mit  dem  Löthrohr  Kieselsäure  und  Eisenoxyd  enthält.  Sie  finden  i'A 
zusammen  mit  Bleiglanz- ,  Blende-  und  Kupferkies-Krystallen.  Magnetkies 
Krystalle  von  der  Grösse  dieser  Pseudomorphosen  kannte  man  bis  jetzt  nicfe 
indessen  wäre  Diess  nicht  der  erste  Fall,  wo  Pseudomorphosen  vorgekoninn. 
die  bedeutendere  Grösse  haben  als  die  ächten  Krystalle  von  der  Spezies,  wa 
welcher  sie  entsprangen. 


Fr.  Ch.  Weber:  Krystall-Bildungen  bei  der  Zink-Destillatiot 
(Zeitschr.  des  Vereins  deutscher  Ingenieure,  II,  123).  In  den  Zink-Destillir 
Öfen  setzt  sich  am  vordem  Ende  der  MuCTel  ausserhalb  mitunter  eine  Blasse 
an  aus  kleinen  Nadel -förmigen  Krystallen  bestehend,  die  bald  braun  und  bald 
grün  gefärbt,  theils  dem  Tesseral-  und  theils  dem  Hexagonal-System  angehörts 
Die  Zusammensetzung  ist: 

braune  grfine 

KrysUlle:  KrysUlle: 

Zinkoxyd 97,84  .  .  98,45 

Eisenozyd 1,52  •.  .  0,24 

Kalkerde J^pur  .  .  1,45 

Cadmiumoxyd Spur  .  .  — 


R.  HERKAiiif:  Thermophyllit  (Erdhahr  und  Wertber^s  Journ.  für  prakt 
Chem.  LXXUI,  213  ff.).  Durch  Nordehseiöld  entdeckt  und  beschrieben;  eise 
Analyse  fehlte  jedoch;  es  wurde  nur  angegeben,  dass  das  Mineral  aus  Ki^ 
seisäure,  Thonerde,  Magnesia,  Wasser  und  zweifelhaften  Spuren  von  Yttererde 
bestehe.  Fundort  Hopansuo  bei  PUkirmnta  in  Finiand.  Das  nntersucäte 
Musterstück  bestand  der  Hauptmasse  nach  aus  Körnern  und  aus  gebogeaei 
und  gerandeten  prismatischen  Krystallen,  eingewachsen  in  eine  amorphe  Sub- 
stanz, die  Ähnlichkeit  mit  Steatit  hatte,  wahrscheinlich  aber  derber  Thermo- 
phyllit   war.    Das    Mineral  besitzt   ausgezeichnete   Spaltbarkeit    nach    emer 


üche,  die  «ine  zorAie  der  Prismen  geaeigte  Life  hat.  Farbe  lichte  brann, 
Htt,  auf  den  Spaltungs-Flüchen  ttark  Perlmutler-gliniend,  ftM  Süber-weiM 
■  t  ciaem  Stich  ins  Bräunliche.  Hirt«  cwiichen  Gypa  und  Kalkfpadi.  Eigea- 
-h%vere  =  2,56.  Beim  Erhitien  vor  dem  Löihrohr  aich  Hifblittenid  in  der 
icfaluog  der  Spallunf«- Fliehen.    Ergab  bei  der  Analyse: 

EieMhlnre 43,13 

Thonerde 4,91 

Eiienoiyd 1,99 

Talkerde       34,87 

Natron 1,33 

Wuaer 13,14 

99,36 
Die  Formel  wlre  demnach:    (ARs}  ^'h+  2A 
ad  wflrde  der  Thermophyllit  in  die  Gruppe  de«  Hetachlorits  *  gehören. 


F.  A.  GRNn;  Harriait  an»  der  Canloii-firxt«  (SiLua.  Jour».  [2.] 
Will,  415).  Die  Krjritallc  iind  Pieudomorphoien  tob  Kopferglani  nach 
Bleiglsns.    Eigenichwere  =  5,4SS.    Gehalt: 

Schwefel 20,65 

Selen 0,05 

Silber       0,16 

Kupfer 77,76 

S)et 0,06 

Eisen 0,36 

UnlAalichei 0,67 


Deraelhe:  Dofreooyit  (a.  a.  0.  423  etc.).  GrOne  itrahlige  PaHhie'n 
n  der  Greeniand-Fotination  von  Allenlow»  verkomniend.  Eine  von  KuusAtn 
iDtgeführte  Analy«e  ergab : 

Eieielianre 0,72 

PhMphorilDre 32,61 

Eiien-Frotoxyd       3,77 

EiMn-Se*qnioxyd 53,74 

WaiMT 10,49 


GTicBEiinA«:  Boemeril,  eine  neue  Hinera)  •Speti'e*  von  Ram- 
ntliierge  bei  Goriar  (Jahrb.  d.  geolog.  Reich*-Anat  VIII,  S.  759).  Mono- 
klincedriich,  C  =  78<*59,    £  P  =100030',  00  P  X;  OP.    Braunioth.    Hirte 


K  Uluenl.  wBlch«  bei  Bhingrrodt  HhiulaTrai 
m  !icliU>t*lB  bndat. 


84 

=  2,7.    Eipuehwere  3,164  (Mch    J.  Gkailmi).    Gelitit  nach  des  Km 

■wekr  Analyien: 

ScbwefeUiure    ....  41,54  Hilkcrde 0,^^ 

EUeooiyd 20,63  Hagaeik l      Sp« 

EUenoiydol 6,26  Wrimt  (bei  Luft-trockenen 

Zmkoxfd 1,97  Zuitiode  de«  Hinertl«  .     28.M 

Huigaiioiydtil     ....  Spur  BückiUnd 0^ 

Dercelbe:  Bittertpith  von  ZSfUu  in  Mikren  (*.  *.  0.  S.  TN 
Vorkomnen:  eingentchien  in  unrcgelmiiiigen  Sittt-keD  in  T«ik-  und  Ckkn 
Schierer ,  oft  auch  in  einielnen  vollkommen  tuige bildeten,  bi(  Zoll-iroi>e 
Rboraboedem.    Eigemchwere  =  2,924.    Eioe  Analyse  erfnb: 

KobleniSure 47,20 

Eiienoxydul       2,76  . 

HangtiMxydul Spur 

Kalkerde 36,61 

Hagnefia 19,68 


K.  Kooi:  in  Nutauiteken  vorkammende  Mineralien  (Jb.  d.  natni 
Verein*  iu  rr*Mau,  XII,  897  ff.).  Eisenalaon,  in  tUngeÜK  kryitalls 
jchen  pBrtbie'o  von  berggrüner  Farbe  iwitchen  Braunkohlen  der  Gnh 
WohtftrtK  bei  OiMterAatn.  —  Bleilamr  (Linaril),  all  kryaUlliniicfaeT Cbn 
«lg,  von  derCrube  iurora  bei  N.-Rotttaek  und  T%oma»  bei  RA0r«ieci. 
Wavellil,  raaerige  Anflüge  auf  KieieUcbielvr  des  Aar-Thah*.  --  Prcksii 
in  beionden  acböneu  firystallen  bei  (Utrtcheid  und  Vekiriiorf.  —  AdiI 
lim,  grosse  Krystille,  gini  Mhnlicb  denen  von  der  seititr  Alfe  in  Tjri. 
in  einem  Mandelslein  von  Vektrtiorf.  ^Jieulandil  soll,  wie  gesagt  ^kvL 
in  rOlhlicben  *iinge[ ig- blättrigen  Parlhic'n  auT  einem  Rothetsentlein-Uta 
de*  Grfioiteini  bei  Surf  vorkommen;  Slilbil  in  koiiientriacb  ^H■crigfni^ 
geln  in  einem  Kalkspalli- Gange  im  GrüDsteio  iwiscben  B*r$  und  Vekertdtrf. 
nnd  Grammatit  auf K lull- Fld eben  von  Kiesel-Scbierer  in  der  Grünstein-^iki 
bei  Hertom-SeeHach  u.  a.  a.  0.  —  Strahlileiu  als  Gementttheil  mrbm 
Diorile ,  aul  Klüften  derselbe  ausgeschieden ,  besonders  deutlich  auf  cinta 
Hotheisensteia-Lsger  des  GrilDsteina  bei  Burj.  —  Chrysotil  [m  litlts 
Slollen  der  Grube  Hilft-Gotlea  bei  Wtytrkeek  in  einem  Serpentia-ahalichci 
Grünstein  in  s<:h\vacben  Gang-färmigen  Slraieo;  die  luweilen,  Zoll-langen  Ft 
aern  stehen  seokrecbl  auf  den  Saalbiodern;  unier  Ihnlicben  Verhiltninn 
anch  bei  Biimeh  nnd  ATanccMlacA.  —  Schillerapath  in  dioritischem  Gr 
atein  unfern  Btirg.  ~  Nootronit,  derb  und  eingeaprengt  auf  Klüften  io 
HMbei«eMMiä'Lager  auf  der  eiumm  Hand.  ~  Lievrtt  auf  sehr  kieseliin 
Eisenstein-Lagem  bei  Burg,  JfonvatifctcA  unfern  Herhom-SeelhaeK  (scbftai 
Srysulle),  am  Dollenierf  bei  Hertom  u.  a.  a.  0.  —  Pranklinit  in  ein» 
qnarngeu  Eisenstein  auf  der  Grube  Victoria  bei  Eitaek,    leaserale  Kryslallt 


85  ^^ 

pv^e  ei  heii«),  hemrhen  Wfirfel-  nnd  PenUgonaldodekaeder-F liehen  vor). 
-  Bleiflllte  in  einer  sehr  ihen  Hatde  bei  Greifenttetn ,  dicliter  all  die 
itnslliche  Giflite,  lianm  merkbar  krfsUlliaisrb,  durcb  Eiieooxyd  rotfa  j^ßAt 
nd  veninreioigt  durch  Tlion.  —  Arieniknickel,  andenlMche  Siystalle  in 
er  fVeyerheek.  —  Retinit  in  Braunkohle  bei  Jjanggimuiaek  nnd  Breil- 
cheid. 


B.    Geologie  und  Geognosie. 

G.  TmoBAU»:  Tmr^tf  and  aeine  Umgebung  (Jahret-BericM  der  na- 
urforech.  Gcsellacbafl  tiraubändeiu,  (2.)  III,  S  IT.).  Von  Arde%  «n  besteht 
las  Unke  fnn-Ufer  an»  grauem  Schierer,  dem  von  Chnr  vollkommen  gleich, 
velchem  umo  anter  dem  Namen  BünJuer- Schiefer  achon  die  verachiedenilen 
Stellnngen  im  Sy*lem  anwies.  Eifentlicb  beginnt  der  Schiefnr  am  Eingang 
lea  Tobeis  von  Gumria,  das  las  der  Tai  Tuori  kotnmt,  nnd  setzt  hier  anch 
liei  Surtn  Ober  den  Pluis,  wo  derselbe  sich  bis  nnterhatb  Ytilftm  hilt; 
bei  Ariev  wird  er  vom  Granit  der  Val  Tatua  und  von  Kalk- Gebilden  anler- 
bTOchen,  tritt  aber  bald  wieder  jenseita  des  Tatum-Bachf  hervor  nnd  bleilx 
•af  der  linken  Seile  das  hemcbende  Gestein.  Hier  ist  dann  Schierer-Gyps 
eingelagert,  weicher  eine  lutaDimenhBngende  Linie  von  Gumria  bis  'Cm<eh 
ni  bilden  tcbeint.  Bei  Ftttau  und  am  Ausgang  dos  Taium-ToM*  encbeint 
auch  Serpentin  nnd  iwar  am  ersten  Orte  tn  der  Nihe  des  Gyptes.  E«  i«i 
eine  Fortsettong  der  grossen  Serpealin- Masse  des  Pitt  .ffiMeAun  uikd  kaiu 
verfolgt  werden  bis  oberhalb  Kltin-Felhm  ,  wo  sich  dieselbe  eine  Strecke 
weit  unter  Sclnitt  nnd  Kullur-Land  verlieft,  am  Abhang  des  /«H-Ufers  wieder 
näcblig  hervortritt,  sodann  abermals  vom  Schiefer  bedeckt  wird  und  auf  den 
rechten  Inn-Vht  endlich  eine  ungewöhnliche  Mlchtigkeil  erlangt.  Zwi«chen 
dem  Pia  Mituehun  nnd  Atehera  schneidet  dis  Serpentin- Kette  das  Sireichen 
der  Scbierer^chicbten  fsst  recht-winkelig ,  wie  Diess  auch  der  Granit  der 
l'at  TWua  tbut,  wlbrend  aul  der  rechten  Seite  Serpentin  und  krystalüoiicha 
Gesteine  gleich  dem  Schiefer  streichen.  Bei  Sin»  tritt  anterbalb  des  Gypa- 
Lagers  ebenfalls  ans  dem  Schiefer  ein  Graoit-RQcken  am  BtlgeMerg  hervor, 
der  fast  bis  Cnuek  reicht. — Bei  Sekuti  den /im  überschreitend  erscheinen 
innichst  die  Schiefer- Felsen  des  linken  Ufers.  Sie  fallen  südlich,  wie  auch 
die  auf  der  rechten  Fluii-Seite;  eine  Slreclie  Strom- snfwirts  aber  neigen  sie 
sich  tbeil*  noch  gegen  S. ,  thcili  gegen  NNO.  Gerade  gegenOber  auf  dem 
rechten  Ufer  steht  Serpentin  an.  In  seiner  nBchslen  Nifae  geht  der  grane 
Schiefer  in  gelblichen  Talkschiefer  über ;  jenseits  des  Serpentina  iat  wiedo^ 
Talhichiefer;  sodann  sind  Glirnmerschlefer  und  Gneiss  an  sebru,  Iciite  dnrcb- 
•Blien  Ginge  eines  granitischen  Gestein*.  Am  CleM^'o-Bache  aufwRrts  stei- 
gen Goeiss-Felsen  bocb  und  steil  empor;  bald  heflndet  man  sich  wieder  aftf 
Serpentin,  vom  Gneisae  durch  Glimmerschiefer  getrennt  Der  Serpentin  pU 
■einen  uckigea  wilden  Fels-Gestalten  bildet  hier  eine  ungeheure,  nack  obea 
bieiter-  wordende    Kait-Ibtmige   tlawe    swischen   kryitalliniBcbem    Gesieia, 


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86 

Kalk  und  Schiefer.  In  der  Tiefe  des  Flnsfes  durchteUl  ein  Gang  tob  fr^ 
lichem  Bitterspath  den  Serpentin ;  er  enth&lt  ein  Apfel-granes  Mioerü ,  4. 
alf  Nickel-Hydrat  erkannt  wurde.  Diefseits  und  jenaeits  der  ClemgU  ko^ar 
mehre  ähnliche  Erscheinungen  vor.  Die  Serpentin-Masse  «eht  ostwärt«  yir 
das  Plateau  von  St.  Jon  bis  in  die  Val  Trt«c«a;  westlich  fortaeticad  u 
schliesst  dieselbe  einen  Gneiss-Rücken  und  den  kleinen  tckwansen  iSee,  'm^  . 
det  theilweise  den  Fuss  des  Pin  Pisog,  wo  sie  ihre  grösste  Ansd(kwi, 
erreicht,  setzt  in  grossen  steilen  Massen  durch  Val  Plafitm  und  erscbrs 
noch  auf  der  Grenze  des  Gneiss-Gebirges  in  Val  Sampoir  auf  beiden  Tl» 
Seiten  in  einzelnen  Parthie'n.  ^  Wo  immer  Serpentin  in  Bünden  auftritt,  wth 
er  meist  als  fremdes  Einschiebsel  fiusserst  störend  auf  die  Verfolguai;  «£ 
Schichten- Verhältnisse.  Hin  und  wieder  ist  Diess  jedoch  weniger  der  F^ 
die  Pelsart  nimmt  ihre  Stelle  regelmftssig  streichend  zwischen  den  kryai 
linischen  Gesteinen,  den  Schiefer-  und  Kalk-Bildungen  ein.  Aof  den  Serpcss 
folgt  erst  Schiefer ,  der  mit  Kalk  wechselt ,  sodann  eine  mftcbttge  DoioKi 
Masse,  hinter  welcher  wieder  Schiefer  liegt;  hierauf  ist  Alles  mit  Schutt  te- 
deckt, der  am  Pia  Piso§  weit  hinauf  reicht.  Auf  der  rechten  Seite  a: 
Clempa  ist  diese  Formation  besser  aufgeschlossen.  An  Gneiss  und  Gli 
schiefer,  die  erst  nördlich,  sodann  südlich  einfallen,  liegt  auch  hier 
unmittelbar  an ;  nur  erscheinen  die  Schichten  nach  S.  fallend  in  folgest 
Reihe :  graue  Schiefer  mit  Kalk  wechselnd ,  Kalk ,  Schiefer ,  DolcMiiit,  Tk» 
schiefer,  Kalkschiefer,  Gneiss,  Glimmerschiefer ,  Granit  von  Eisen^limner  1 
Schnüren  durchsetzt ,  Gneiss ,  Schutt  mit  Bruchstücken  eines  VemicsuM>-ife 
liehen  Konglomerats  und  Schiefer,  Rauchwacke  und  Eisen-schüsaige  Schichm. 
schteferiger  schwarzer  Kalk,  grauer  Kalk,  Dolomit,  welcher  die  grosse  Maw 
des  Pin  8  t.  Jan  bildet.  Ganz  ähnliche  Erscheinungen  zeigt  der  ¥& 
des  Pia  PiMog.  —  Wir  haben  also  hier  zwei  Gneiss-Rnckea ,  bd« 
von  granitischem  Gestein  durchsetzt ,  welches  ihre  Kern-Masse  auatBacki 
durfte ,  und  zwischen  beiden  eine  mit  Schiefer  und  Kalk-Schichten  gefall« 
Mulde,  jenseits  des  obem  Gneiss-Rückens  die  grossen  Kalk-FormatioDen.  Dk 
untere  Gneiss-Formation  begleitet  den  Inn  und  bildet  ein  Gewölbe ,  des«a 
oberer  Theil  meist  zertrümmert  ist.  Der  Gneiss  streicht  von  NO.  nach  SV. 
ist  an  mehren  Stellen  von  Schiefer  und  Schutt  bedeckt  und  lässt  aich,  indes 
er  öfter  au#  diesem  auftaucht,  westlich  durch  Val  Plafua  bis  auf  den  Gr« 
verfolgen,  welcher  das  Thal  von  Sampair  trennt,  worauf  er  unter  Schiefer  lad 
Kalk  verschwindet,  jedenfalls  aber  unter  denselben  mit  dem  krystalliBiscki 
Gestein  der  nahen  Val  Nuna  in  Verbindung  steht  und  nach  N.  sich  d« 
Granit  von  Arden  anschliesst.  Zwischen  beiden  ist  hier  nur  eine  achmale 
mit  Schiefer  gefüllte  Mulde;  östlich  beobachtet  er  dieselbe  Richtung  am  'ai 
Ufer  Schuld  gegenüber  bis  zum  C/tim-Thal  und  weiter.  Der  obere  Ruckes 
zieht  ihnen  parallel  am  Fuss  des  Pisag  über  den  Serpentin  hin,  durch  &e 
mittle  Val  Plafua,  bildet  einen  hohen  Grat  zwischen  zwei  Dolomit-Maucfl 
auf  den  Bergen,  welche  Plafua  von  Sampair  scheiden,  setzt  in  letzte  über 
und  wird  auf  der  andern  Thal-Seite  vorherrschende  Felsart,  welche  sieb 
ebenfalls  mit  dem  Gneiss-  und  Hornblende-Gebirge  von  Zemen  und  Larti 
verbindet.    Beide   krystallinischen  Linien  bilden  gleichsam  das  GeHf^  der 


87 

»ns«n  G«birf»-Bildmig  von  Taratp.  —  Zar  EMtiranong  iet  Sjdiiaeai 
(eine  fehlttn  die  Petietiüiiea',  wat  davon  gcfondeo  worden,  besteht  meis 
lüde  Ulli  eben  Reiten.  So  bleibt  nicht*  übrig,  «!■  die  verschiedenen  Schi« 
lit  denen  lu  pamlteiisiren,  welche  tat  Ötlerreiekttthewt  Gebiet  Vente 
ng-en  führend  getroffen  und  genauer  untersucht  worden.  UiemBcb  ent«pri 
er  Vermcino  und  die  damit  verbundenen  Schierer  der  unteren  Trisa 
lunten  Sanditein;  der  Vemicano  dei  Mintter-ThtUeM,  ein  grcQ-grüner  1 
luarxit,  auch  wohl  der  Kahlen- FoTnilion.  Die  oft  Ho msle in- führende  Ra 
vitcke  Btimmt  mit  Haoih'i  ßuUentteintr  Kalk  fani  gut  überein.  Die 
olfcenden  dtlim  geschichteten  Kilke,  dicht  und  ichwan-grau,  auch  schiel 
ind  merglig,  theils  in  Dolomit  übergehend,  dürften  den  Schichten  von 
"amtiam  eiitspi«cbeD ;  sie  führen  undeutliche  VerBteinerungen  in  der 
rrta«sa,  welche  dahin  in  gehttrea  scheinen.  Sodann  kommen  gewöhi 
^Ibe  Rauehwacke  ond  poräser  Ktik  ,  worin  im  Scarl-Tkal  Bleiglans 
S«linei  sich  finden.  Auf  der  Riachwacke  liegen  Kalk  und  rother  T 
Eisenstein,  welche  man  den  HalUtidler  Schichten  parallelisiren  könnte. 
nscheiot  der-Hanpl-Dolamil ,  ein  Gebilde  von  ungeheurer  Hichtigkeii, 
noch  znr  Trias  gehltrt  und  womit  diese  Formation  am  Pi»  Pitog ,  PI« 
Sl.  Jörn  a.  B.  w.  schliesil.  Am  Pi%  LUehannm  aber  liegen  Ruf  demiB 
rothe  and  gelbliche  Breccien- artige  Kalk-Massen  mit  Krinoiden-Resten ;  loi 
folgen  graue  Schiefer  nnd  achieferige  Kalke  ,  leiste  viel  Analogie  lei) 
mit  den  Köitetttr  Schichten  des  Setttflana  ;  darauf  liegt  hell-grauer  K 
welcher  afsdaim  Dachstein-Kalk  wire.  —  Ist  man  also  muthmasaljch  bia 
nntem  Liss  gelangt ,  ao  liegt  es  sehr  nahe ,  den  bunten  und  grauen  Schi 
von  Taratf  und  überbiupt  im  unteren  EnfaJin  als  Flecken- Mergel ,  mi 
alt  ebenfalls  mm  Lias  gehörig  nnd  in  seinen  obem  Lagen  auch  wohl  als  Vi 
jura  anzusehen.  Escan  hnd  darin  bei  Saauumn  Belemniten,  und  verschiei 
vom  Verf.  in  leliter  Zeil  am  Falktä**  nad  bei  Han%  gemachte  Beohach 
^en  veranltMen  ihn ,  die  gani  Ähnlichen  Schiefer  des  ShetKlhal*  such 
diese  Stelle  n  tetwn.  Dass  sie  bei  TaraMp  unmittelbar  dem  hryslalliniat 
Gestein  angelagert  sind,  dürfte  nichts  dagegen  beweiaen;  es  bilden  diesel 
dort  eine  lief  eingehnickte  Halde,  und  die  Trias  wird  wohl  darunter  vorl 
den  seyn. 

An  da*  Vorhergehend«  kntipfen  sich  die  weitem  Verhlllnisie  gleich 
von  selbst;  der  Verf.  wendet  sich  lur  Betrachtung  des  übrigen  Theils 
Thalscbafl.  Von  der  BrUcke  aber  die  CUmgia  führt  der  Weg  nach  i 
Weiler  VtUftr:  Er  ist  in  Gneis»  und  Glimmers chiefer  eingeschnitten, 
einem  tiefen  steilen  Abhang  gegen  den  /na  gelangt  man  la  Talkschiel 
ans  diesem  tritt  eine  bedeutende  Hasse  Serpentin  hervor,  der  von  vi« 
Kaihspsth- Adern  durchsogen  ist;  er  ealh&lt  auch  Asbest  und  einen  Gang 
erwähnten  nickel-Hydrats  in  Kalk  und  Billerapatb.  Wo  der  Schiefer  mit  < 
Serpentin  nisammentrin,  ist  er  sehr  Kalk-reich;  weiter  geht  derselb«  in 
wahnlichen  Schiefer  Aber,  welcher  nun  den  ganzen  Abhang  bis  mm  Pia/ 
ToM  nnd  bis  Ardm  sasamraentelct.  Vom  Weiler  Vulpera,  den  felsi 
Abhaug  binsA  in  nnnhtel barer  Nihe  des  Fluas-Uferi ,  gelangt  man  lu  ei 
Sali-Qurile,    welch«,    wie  andere  Hineral-Quellen  der  Gegend,  aus  grat 


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88 

Schiefer  entapringt.    Sehr  merkwürdif   ifl   dtf  Hervortreten  ¥«1  freier  lak- 
lensäure ;  mit  Stickstoff  ond  Schwefel- Wasserstoff  dringt  sie  an  nekren  St^in 
bei  SckuU  in  starken  Strömungen  aus  dem  Boden.    Alle  diese  QncUen,  oiA 
was  mit  ihnen  zusammenhängt,  findet  man  nahezu  auf  einer  Linie,  wciebevci 
SW.  nach  MO.    der    Streichungs-Linie    des    Schiefers    folgt.     Die  Tmrmgftf 
Quellen  des  rechten  /nn-Ufers    liegen   nur  wenige  Schritte  von  dieser  Laie 
südlich,  jene  von  Vai  sineMtra^    die  ein  eigenes  System  zu  bildea  aciieiaa, 
etwas  nördlich  von  ihr,    die    anderen    aber    folgen    derselben    geann.    Der 
Schiefer  enthält  alle  Elemente,  welche  das  Wasser  liefert  (Natron,  Knlker^ 
Magnesia,  Thonerde,  Kieselerde,  Eisen);  die  Zersetzung  der  im  Gestein  öbcnü 
vorhandenen  Eisenkiese  erklärt  die  Anwesenheit  der  SchwefeUtiire   nnd  d« 
der  Kohlensäure  durch  Verbindung   erster   mit  Kalk    zu  Gyps,  und  so  bin« 
man  die  Entstehung  der  Mineral-Quellen  schwerlich  tiefer  als  in  den  Schiefen 
zu    suchen   und   dieselben    mit    den    eingelagerten  Gypsen  in  Verbiodong  n 
setzen,  wenn  man  nicht  auch  dem  Serpentin  einigen  Antheil  an  ihrer  Bildoif 

zuschreiben    will. Auf  diese    Untersuchung    beider    hauptüächlickstci 

Grenz-Linien  folgt  die  Bestimmung  des  Baues  des  übrigen  kleinen  Flalea«. 
Im  Weiler  Vuipera  erhebt  sich  eine  Fels- Wand  von  ziemlicher  äöbe,  ibe 
Fortsetzung  des  untern  Gneiss-Rückens,  der  hier  etwas  südwestlich  einbiegt 
und  die  Stufe  bildet,  auf  welcher  das  obere  Plateau  liegt,  das  fast  gnnx  aas 
jener  Felsart  und  aus  Serpentin  besteht,  während  auf  dem  untern  gmne  unä 
bunte  Schiefer  herrschen.  Bei  Vuipera  enthält  der  Serpentin  Knollen  eines 
gelblichen  Bitterkalks  von  kömig  krystallinischer  Struktur.  —  Jenseits  der 
erwähnten  Goeiss-Wand  gelangt  man  auPs  obere  Plateau ;  hier  tritt  ein  Hore- 
blende-Gestein  auf,  weiterhin  quarziger  Schiefer  und  sodann  wieder  Serpen- 
tin. —  Westlich  vom  Dorfe  Taratp  ist  Alles  mit  Schutt  bedeckt,  anter  wel- 
chem Serpentin ,  Schiefer  und  Gneiss  liegen  müssen  ;  letzter  tritt  anch  als 
felsiger  Rücken  hervor.  Erst  in  der  VüI  Plafum  ist  der  Boden  v^eder  fut 
aufgeschlossen  und  eine  tiefe  Schlucht  ganz  in  Schiefer  eingeschnitten.  So- 
dann folgt  Serpentin  in  sehr  bedeutender  Entwickelung.  Er  zeigt  sich  mit 
Kalkspath-Adem  durchflochten,  enthält  auch  Gyps-Parthie'n  und  schönro 
Faserkalk.  Nun  tritt  Diorit  mit  seltsam  geformten  Felsen  auf;  der  steile  Ab- 
hang besteht  unten  aus  Schiefer,  welcher  den  Serpentin  bedeckt,  und  hock 
oben  liegt  derselbe  Kalk,  welchen  man  in  der  CAtirerAlp  zwisch«^  Schiefer 

und  Tnas-Kalk  findet. In  der  untern  Phfua  ist  der  Serpentin  inssent 

mächtig  und  bildet  schroffe  Thal-Wände.  Der  Diorit  streicht  oberhalb  des 
Weilers  Vahiseha  durch  den  Schiefer  und  gewinnt  bei  Aschera  sehr  ansehnliche 
Ausdehnung.  Er  ist  eine  reiche  Fundgrube  von  Mineralien,  von  Bergkrystall, 
Kalkspath,  Asbest  und  Epidot.  Das  Vorkommen  des  Diorits  ist  übrigens  nicht 
isolirt;  auch  östlich  von  Tarasp  in  der  Val  Luehanna  fand  ihn  der  Verf. 


Hausiamm:  Erz-Lagerstätte  zu  Rio-Tinto  in  der  Provinz  HuMva 
in  Spanien  (Studien  des  Götting.  Vereins  bergmänn.  Freunde,  VII,  193  ff.). 
In  der  Richtung  von  0.  nach  W.  ist  die  Provinz 'Hiie/ea  von  einer  bis  nach 
Portugal  hinreichenden  Zone  durchlängt,    welche    hauptsächlich    aus  Thon- 


80 

clüefer  beitebl,  4ct  StMtm-vtAte  in  Tilk-  nod  Glimmer- Scliiehr  fibe^ehl. 
'etrefikteo  BndcD  rieh  Dicht ;  verrnnthlich  fehbrt  jedoch  dieie  Gebjrgi-For- 
natioD  dem  lilnTisehen  Sjrslem  an.  AiUBerdem  tritt  in  jener  Entreckanf 
^uarz-rthreDder  Porphyr  enf,  der  bin  nnd  wieder  In  Dimil  äbergeht.  In 
Begtcitnag  det  Porphyr»  kommen  die  ErE-Ma»en  vor,  innige  Gemenge  TOn 
Eisen-  nnd  Kopfer-Kiei.  Die  Schiefer-Schichleo  ilreicben  von  0.  nach  W., 
•ind  anter  60  bii  90''  anfgerichlet  and  meiit  nördlich  geneigt.  Ihre  Fallong 
st  vom  Dmcke  emptiTer  Getnide  abmleilen.  Im  Allgemeinen  haben  die 
Stock-förmigen  l'orpbyr-  und  En-Hauen  gleiches  Hanpisireicfaen  nit  den 
JL-hiefer-SchichieD;  an  den  aehr  regelloien  äoHero  Begrcninngen  cr*ier  sei- 
len sie  jedoch  manchfalligc  Abweichungen.  Drei  Haupt-Enmaaien  begleiten  die 
Porphyre  so,  da»  dai  tädlicbe  eine  »fldliche  Schiefer-  und  eine  nördliche 
Porpbyr-Begreniang  hat ;  die  beiden  andern  sind  la  beiden  Seiten  vom  Por- 
phyr cinKcachtossee  bis  auf  einen  hieinen  Schiefer-Keil  iwiichen  dem  mitt- 
len Erx-Lager  nnd  der  lüdücben  Porphyr- Mau«.  Die  mittle  Nichtigkeit  der 
ErE-Lager  betragt  etwa  100  Meter,  hjkbatens  erreiehcn  aie  200  M.;  an  den 
Enden  keilen  lich  dieielben  alltniblicfa  an*.  InibrerNlhe  kommt  der  Kiea  im 
Schiefer  und  Porphyr  eingeaprengt  und  in  iiolirlen  Gsng-fOrmigen  Parthie'n 
vor.  Wo  Porphyr  mit  dem  Schiefer  in  Bertthrnug  ial,  erscheint  letiler  anf- 
Tnllcnd  eher  in  verachiedener  Weiae  verlüiderl.  Bald  verachwand  die  nr- 
•prüDgliehe  Farbe,  eine  weiaae  oder  gelb-rothe  trat  an  deren  Stelle,  wobei 
die  Masse  einem  schläpferigen  Letten  gleicht;  bald  ial  dai  Gestein  mehr  oder 
weniger  verhanet,  hin  und  wieder  in  einen  meial  ßlut-rothen ,  seilen  Asch- 
grauen Jaspis  umgewandelt;  Quars  bildet  darin  Ginge  und  Eiienoiyd  drang 
in  ^osaer  Menge  ein.  Im  Allgemeinen  aind  die  Umänderungen  ungleich  be- 
deutender ,  wo  der  Poq)hyr  von  Eri-Haase  begleite!  wird.  Auch  leigt  sicfa 
der  Porphyr ,  wenn  ihn  keine  En-MHssen  berühren ,  im  Garnen  gleichartig. 
In  der  Nike  dea  Eries  pflegt  er  mehr  oder  weniger  Eisenoxyd  au  enlhitten. 
Bald  kommt  solches  in  einigem  Gemenge  mit  Porphyr  vor,  indi-m  es  densel- ' 
ben  Hrbt;  bald  ill  es  reiner,  manchmal  als  Eiaenglani,  darin  ausgesondert,  ' 
wobei  der  Porphyr  die  ihm  cigenthilmlichen  weissen  Farben  bewahrt.  Zu- 
weilen gewinnt  das  Eisenoiyd  in  der  Nihe  dea  Eriea  die  Oberhand,  der 
QuarB  erscheint  in  grossen  Parthie'n  auageaondert,  nnd  das  Geatein  Ihnell 
einem  Kieael-Hooglomerat  mit  aua  Eisenoiyd  bestehendem  Bindemittel.  Hau». 
w-m  tbeilt  di«  Ansichten  seiner  Gewihrsminner,  der  iS^iaRMcAeii  Geologen, 
welche  den  Porphyr  fUr  eine  plutonische  Masse  halten  ,  die  sich  erat  nach 
der  Bildang  des  Schiefen  in  demaelben  erhoben  habe,  und  diese  Ansichten 
auch  anf  die  Ers-Lager  Abertragen,  die  im  genanealen  Znsammenhange  mit 
dem  Porphyr  Heben.  Die  geschilderten  Konlakt-Eracheinungen ,  namentlich 
die  begleitenden  Kieael-  und  Ei aenoxyd-Bil düngen  aeigen  sich  auch  in  andern 
Gegenden  im  Gefolge  eruptiver  Hassen ,  beaonders  von  Porphyren  nnd  tob 
Granit,  nie  tolcbe  H.  am  Har*  nachgewiesen.  Dagegen  dürfie  der  genau« 
Zusammenhang  twiachen  dem  Vorkommen  von  Porphyr-  und  Kiesel- Massen 
noch  nicht  an  andern  Orten  anf  solche  Weise  beobachtet  worden  seyn,  wie 
bei  Ua-TimI«,  Jedoch  ist  auch  dieser  Znaammenbang  nicht  gani  ohne  Ana- 
logie; M  icfacint  1.  8.  die  Bildong  der  Kupieren- Ginge  bei  LaHltrttrg  an 


90 


ia   Bftlwr  BMiehoDf  rar  Krkehmng  des  dortigen  Porph^n 
*-  Ia  der  Gegeod    von  Ria-Timio  Qiid   an  einigen  enden  Orten  k!in| 
AmIm  wird  def  ältere  Gebirge  von  einem  jungem  eigemhnmiicini 
■lerat    Haatel-föfniig   bedeckt,   weichea   eckige  Quan-   und  Schiek> 
•athilt,    die  durch  eine  Eisen-reiche ,    aus  Eif enoxyd  und  buisd 
•mirem  EiMnoxyd  bestehende  Masse  verkittet  sind.     Diese  Abltf envJ 
bis  drei  Meter  niichtig,  kommt  in  verschiedenem  Niveau  an  mehren  Bf  r 
vor.    Zuweilen  hat  jenes  Konglomerat  ein  schlacKjges  Ansehen,  wo^i 
seltsame  Meinung    veranlasst   worden,    dass   es  eine  Lava  sey,  vrtV 
ttber  die  Gebirgs-Masse  ergossen  habe;  das  vitriolische  und  EisenoxU^ 
Bindemittel  ging  aus  der  Zersetxung  und  Auslaugung  des  Eisenkiesei 
eine  ganz   Ähnliche    Bildung  wie   die   des    sogen.  Atraroentsteines  ia 
«Blanne    des    RttmmeltberfeM ,    durch   welchen   ebenfalls   luweileo  ScV 

Sticke  lu  einem  Konglomerat  verkittet  werden. Nach  den  8\ 

Geologen  hat  der  Theil  der  En-Lagerstätte  von  RiO'Tiniü^  welchfr| 
abgebaut  wird,  eine  Lingen-Erstreckung  von  450  Meter ,  die  mittle  Mi^ 
keit  betrigt  70°*  83.  Im  Allgemeinen  nähert  sich  das  Lager  einer  vertik 
Stellung.  Die  Haupt-Erzmasse,  wie  erwähnt,  ein  inniges  Gemenge  tob 
vorwaltendem  Eisenkies  mit  wechselnden  Kupferkies-Mengen,  fuhrt  auch 
Quantitäten  von  Bleiglanz,  Blende,  Kupferglanz  und  Fahlerz ;  Arsei 
oder  irgend  eine  andere  Arsenik- Verbindung  dürfte  ebenfalls  imErz-< 
vorhanden  seyn ;  dafür  spricht  die  arsenige  Säure ,  welche  bei  der 
machung  sehr  häutfg  zum  Vorschein  kommt. 


Ewald :    das  Hmekeigekirfe  in  der  Provinz  SaehMen   (ZeiUchr.  d, 
geolog.  Gesellschaft  IX,  175).     Die   vom   paläolithischen  Gebirge    gebil 
Bucht  zwischen  Mm^Mmrg  und  dem  Har»^  von  der  es  wabrscheinliclt, 
sie,  während  sich  die  Flötz-Gesteine  darin  absetzten,  gegen  SO.  9e«chlo»< 
gewesen  ist,    wird    an  ihren  Rändern    von   einem  Bande  Bunten    Sandstrii 
begleitet.    Dieses  Band  erweitert  sich   im  südöstlichen  Theile  der  Bucht 
zwei    gegen  NW.  vorspringenden  Massen ,    wovon   eine   als   Vorsprun?   ^ ' 
Cmiüe,  die  andere  zwischen  Bemkur^  und  Atehersleken  sich  ausbreiiendr  i 
Vorsprung  von  Bemhmr§  bezeichnet  werden  kann.    Diese  Vorsprün^  ^i 
den  vom  grossen  .Muschelkalk-Bande  umzogen ,   welches  fast  ununterbro«  i 
am  Bunten  Sandstein  hingeht.    Jenes  Band,  wo  es  den  Bemäifr^er  Vorspn 
umgibt,  erweitert  sich  wie  der  Sandstein  und  zwar  ebenfalls  in  nord^Rre»\\i 
Richtung.    Dasselbe   ist  ein    doppeltes ,    es  sondert  sich  in  ein  inneres 
äusseres.    Jenes  besteht  ganz  aus   der  unteren  Abtheilung  des  Musohelkn 
ans  Wellenkalk  und  Schaumkalk;  wo  es  am  meisten  ausgebreitet,  dx«icl;i 
eine  fttr  die  dohige  Gegend  nicht  unbeträchtliche  Höhe,  und  dieser  Xlieil   r 
den  Namen    Hwkelfftkirge   oder  HMckelwald.      Auf  der   Sädwest-S<^ite 
iemkur^r  Sandstein-Vorsprunges  wird   dieses  Band  nur  eine  Strec^fce 
vom  Atekersiebener  Braunkohlen-Gebirge  verdeckt  und  auf  der  Noi-dost-. 
jenes  Vorsprungs   durch   die    älteren  Siassfttrter  Gesteine    ebenfalls      €Vv 
aus  seinem  regelmässigen  Verlauf  abgelenkt,    kehrt  aber  nach  dies««*    U 


91 

rechung  wieder  in  deWMlbeik  nirtck.  Um  du  Bmtktlftiirge  legt  liek 
as  änuere  Hol cbelkelk- Band  in  Fonii  eines  weilen  Zirkna ,  welcher  Mir 
ering«  Hübe  erreicht  und  vom  Htickel  durch  eine  Depression  getremil  wird. 
«r  Ztrkn«  lieitoht  seinem  grüssten  Theile  nach  aus  oberem  Muiehelkalk, 
er  an  vieleo  Stelleo  Aumonitet  Dodosns  und  Nauiilns  bidorsatui 
nthttit;  an  innem  Abhang  könnt  hier  und  da  ein  sehr  ansgeieichneter 
inkrioiten-Kalk  tarn  Vorschein.  Wo  der  (uasera  Abhmng  des  Zirkus  sich 
I  die  Ebene  verliert,  lieft  die  Stadt  ßrS»inftn,  von  einer  Menge  kleiner 
■ee'n  umgeben,  welche  höchst  wahrscheinlich  durch  Eidfülle  entstanden, 
n  der  That  sieb(  man  in  demselben  Bezirke  mehre  Erdralle  ans  der  fe- 
chichtlichen  Zeit  stammend.  Der  ausgsEeichBeleate  ist  bei  Deetdorfi  er 
eigt  an  seinen  steilen  Winden  eine  micblige  Folge  von  Mutchelktlk-Bänken 
ind  enthalt  auf  seinem  Grunde  Wasser.  Es  entsteht  die  Frage :  ob  die  Ur- 
■che  der  vielen  Erdßtle  bei  Oröninftn  im  Muschelkalk  selbst,  oder  in  Gyp- 
■en  des  Muschelkalks  zu  suchen?  Hnicbelkaik-Gfpse ,  wie  sie  sich  nicht 
weit  TOD  dort,  nimlich  im  tftty,  Buden ,  könnten  die  Ursache  der  crwuhat«« 
Depression  iwischen  dem  obem  und  nntera  Muschelkalk  bctu.  Allein  bia 
jetzt  waren  im  Haektl  keine  Huschelkalk-Gypse  in  beobachten ;  die  wahr- 
genommenen liegen  entschieden  in  einer  Parthie  von  oberem  Bunten  Sawl- 
gtein ,  welche  mitten  zwischen  dem  anteren  Huschelkalk  zum  Vorscheia 
kommt.  Man  mnss  also  annehmen,  dass,  wenn  Gypse  die  Ursache  jener  De- 
pression nnd  der  Erdfülle  sind ,  sie  jetit  TÜilig  zerstört  oder  überdeckt  lind. 
Da  der  Haektl  mit  seinen  Dependenien  sich  gegen  NW.  GewOibe-artig  ab- 
schliesst ,  so  kann  der  nahebei  emponteigende  Aajr  nicht  als  FortseUunf 
desselben  betrachtet  tverden. 


VON  Decb**:  Thal-Bildung  (Niederrhein.  Gesellsch.  Tür  Natar-  an 
Heil-Kunde  m  Bonn,  10.  Juni  ISST).  Vielfach  ist  es  anerkannt,  dass  die 
Wirkung  fliessender  Wauer  auf  die  feste  Eid-OberUfiche  nicht  in  alle« 
Fillen  genöge,  um  die  Gestalt  und  .Ansdehnung  der  Thaler  zn  erkliren,  wenn 
aacb  im  Allgemeinen  darüber  kein  Zweifel  besteht,  dass  darin  eine  der  vor- 
täglichsten Ursachen  der  Thal-Bildung  zu  linden  sey.  Bei  dem  Hangel  einer 
gelingenden  Ursache ,  um  alle  sehr  verwickelten  Veibtltnisse  der  Thiier, 
ihrer  Form  imd  ihres  Zusammenbanges  aufzahellen,  sind  iwei  Voranssetton- 
g«n  gemacbl  worden,  nm  die  vorliegenden  Erscheinungen  *n  erkliren,  weldie 
lieh  aber  einer  nüheren  Prüfung  entziehen,  da  sie  auf  entfernt  liegende  Zeit- 
Perioden  verweisen  und  ans  der  Reihenfolge  der  noch  gegenwHrtig  eintret«Dde« 
Ereignisse  verschwunden  sind.  Diese  VorausselHingen  sind:  grosse  allge- 
nieine  Plnlhen  von  ungemein  hohem  Wasserstande,  von  einer  sehr  betrtcht- 
lichen  Geschvrindigkeit  und  daher  von  einer  sehr  viel  grösseren  Einvriiknng 
iaf  den  Boden  j  als  wir  gegenwlrlig  in  irgend  einer  damit  vergleiehbaren 
Ausdehnung  wahrnehmen,  nnd  dann  Zertelssnngen  nnd  Spaltungen  der  festen, 
oberen  Erd-Rinde,  wodmrch  die  Thiier  und  Ihre  G^inge  so  licnllch  in  der 
jetiigen  Form  ab    die  UalTeiiden   Rinder    der   früher   snswnmenhiDgendmi 


jd  DBtaTM  UmiIm  Bit  Trtinmer-ViA  ■- 
"*'  ^tr^iiTii'BildaBg  der  htten  EidriUiMle  in  kttK^ 
'-  od  o^'  Bewegung  der  {etrennlen  Hsaack-lMii 
""  reek'"'"""'  '"^^  *"'* '  *""  *"'^''  '""^*'  ge|™"»^"i 
Art  einUtit^o  UDd  diaenide  Hebungen  und  H«.iA»^ji 
,  beobachtet  werden ,  lo  warde  doch  an  mehrn  Ic- 
,  di*i  '•»'•  Af*«"  ""■  Thälero  in  ihrer  Entsteho^K 
lifce  iDtUckceführt  werden  kOnoea,  londem  dut  ' 
lAhlang,  Zentörung  und  Fortfuhnins  derjenig-en  Geslnr 
eiche  anprünglkh  den  gegenwirtig  oSenen  Rann  le 
D.  Wenn  nan  auch  dargelhan  wird ,  das«  eiarr-'. 
ngen  der  Thkler  durch  Bleuendes  Wiaier  auf  den  F<^ 
i  können ,  und  anderereeiti  die  Annahme  groscer  illr- 
«o  wenig  in  dieiem  Zwecke  genügt,  so  ivürdc  r.t 
in  Oberfli eben- Formen  ohne  Erklärung  vorhanden  ifn 
icbiam  von  tclbit  die  Uraache  dertelben  aU  eine  4aa- 
Ige  der  Uerrorliebung    der    festen  Nasien  der  Erd-ILali 

Wauer-Bedeckang,  dem  Heere,  dtrbOle.  Diese  Herr«' 
M  Diuweirelhart ;  ja  e>  iit  sogar  gewiai,  dasa  die  inor- 
landea  mehrfach  über  den  Waiaer-Spiegel  gehoben  m 
rechieind  geienkt  worden  «ind.  Wdbrend  dieser  Bebiw 
iD    nun    nothwendiger  Weite    diejenigen  Verfind erunfrc 

Halsen  und  Anhüufungen  ihrer  Trümmer,  welche  gef 
ten-Rindem  der  Meere  nach  bestimmten  Regeln  vor  iin 
chiedenaten  Niveau'a  von  den  hücfasten  Berg-Gipfeln  im 
e  Kuent  ans  dem  Spiegel  des  Meerea  auftauchten .  b-i 
Jen  wartigem  Stande  alaltgefnnden  haben.  Diese  \er- 
lA  dabei  in  den  venchiedenaten  Graden  der  Ausbildosl 
ich  der  Zeit-Dauer  dea  jcdeamaligen  Heeres-Standes  dm 

eatap  rech  enden  Küaten-Umrisae ,  den  Strömungen,  det 
l'ährcnd  also  die  Einwiritung  des  Heeres,  wie  wir  dies« [k 
r  «ne  gewiiae  Niveau-Linie  dea  Festlandes  in  den  laatA 
sn  nod  Ablagerungen  von  Geiteins-Haterial  beobachlu. 
D  den  verschiedensten  Nivena's  über  die  gnnxe  Flick 
Igst  vergangenen  Perioden  tuagedehni  hat,  ist  das  flic*- 
memd  und  gleichteilig  tbälig  geweaen,  die  Wege  n 
leiner  eigenthamlichen  Wirkung  in  formen  ,  welche  iha 
[  vorgeieichnet  worden.  Die  Thal-Bildnng  in  AJIgemei- 
las  gemeinschaftliche  Reaultal  der  Einwirkung  de*  Herta 
hen-LageQ  nnd  der  Eroaion  durch  das  vom  Featlandr 
betrachtet  werden.  Bei  dieser  Betrachtungs-Weise  blcl- 
lungen  nnd  Formen,  welche  die  Thäler  darbieten,  oner' 

dau  VoraosietioQgen  dabei  gemacht  werden ,  welcba 
ler  noch  gegenwirtig  vorkommendeii  und  der  Beobaci- 
Cnchainungen  liegen.  Es  kann  nnr  erwünscht  seji. 
i  als  Ergeboisa   einer  Reibe  tw  Beoba^itaufMi  »  vn- 


'hi«dBa«ii  lltlleni  henuitgMtelll  bat ,  unter  manckfickereii  VerhUHüiMB  ' 
iprüli  nnd  dadoTch  in  einer  Sicherheit  fcbrachl  wird,  welche  blthcr  dieieu 
heile  d«r  pbyiikelifchea  Geographie  gefehlt  hat. 


J.  Dklios:  Knochen  der  Hehlen  von  Senihelm  und  Lmm  im 
'berrfuiH'Dept.  {_BuUel.  ftol.  I8SS ,  X  V,  300—301).  Die  Hahlen  efflten 
:ch  in  Qolithischen  Kalken  *nf  beiden  Ureni  der  Doller  am  Eingange  dea 
hales  von  Matitvaux;  die  grftaale  auf  den  linken  ,  alle  übrigen  auf  dem 
echten  Ufer.  Hehre  lind  jetzt  durch  Steinbrüche  lerilärl ;  andre  werden 
locfa  zur  Ausbeulung  kommen.  Die  Frage,  ob  die»e  Knochen  von  Bewohnern 
ler  Hdblen  herrühren  oder  einj^icbwemmt  worden  lind,  loll  spiter  geprafl 
Verden.  Von  250  wohl  betiimmbaren  und  i.  Tb.  vortrefflich  erhaltenen 
itiicken  rubren  300  von  mindeMeni  12—15  Individuen  von  Bsrea  her;  dabei 
auch  Koprolithen. 

1.  lÄ'Bua:  KDOchee  von  allen  The ilen  dcB  Skeletlei.  Dabei  ein  ganter 
Schädel  von  U.  apelaeua  Blib.,  und  ISUnterkiefer  von  (Dreierlei  Ponnen. 
Die  grüMeren  gehören  mil  vori^m  lusammen,  lind  hCher  von  Kitrper,  mit 
gewölbterem  l'nlerrande,  and  einer  til  aogar  grSiier  al*  der  von  ScaKtALimt 
dem  U.  giganleui  lugeBchriebene,  der  aber  doch  wohl  auch  nur  ein  U.  ipe- 
laeus  iit.  Die  kleineren  (obwohl  i.  Tb.  mit  ichon  gaat  abgenullten  Zuhnen 
versehen)  haben  einen  weniger  hoben  wagrecblen  All  and  einen  geraden 
UnUrrrand ;  lie  entsprechen  daher  dem  U.  arctoideu«,  sind  aber  die  hRuH- 
geren,  obwohl  lie  »on»t  überall  seltener  vorkommen.  Die  Knochen  deuten 
auf  EinielDweieo  von  sehr  ungleichen  Grössen  und  .Altem  hin.  Bei  gleicher 
Lilnge  sind  alle  bis  um  '  ^  dicker  als  bei  den  lebenden  Arten  der  Pi/rtnäen 
n.  9.  w.,  daher  sich  die  Höhlen-Bären  durch  einen  schwereren  Bau  von  den 
lebenden  ali  Arten    (ob  eine  oder  zwei?)  unterschieden  haben  müssen. 

2.  Lupus:  Schädel,  Unterkiefer,  Oberschenkel. 

3.  Vulpes;  Schädel,  Uiiteriiierer,  Gliedmassen, 

4.  Wiederkäuer:  Hetacarpus  von  der  Grösse  wie  beim  Reb. 
3.  Niger  oder  Inscklivoren :  Gltedmassen. 

Von  Ursns  priscus,  Hyaena,  Felis  und  Pachydermeu  noch  keine  Spur. 

(Vgl.  DAuBHiiE  a.  a.  0.  [2.]  VIII,  169  fiber  diese  Höhlen.) 
Der  Vf.  bat  angefangen  diesem   Gegenstände  eine  auafiihrlicbere  Abhand- 
lung lu  widmen,  welche  mit  der   vollständigen  Osleologie  des  l'yrtnSitektn 
Braunen  Baren  beginnt,  a.  Annal.  tciene.  tut.   1858,  IX,  155  S'. 


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Job.  JorClt:    allfeneine  flberiicht  der  Brs-Lateratltlci  i* 

BikmiteHtn  Knlheil  dei  KrwfaMryM  und  der  beaachbarteN  Gebir^i- 
Zflge,  de t  Fiektel febirgeMiKaittneaUet  und  der  nördlichen  AadäDfr: 
de«  Böhmtrteatie»  CK.  K.  geolog.  Reichi-.^iult  VH,  365  E.).  Wu  V«- 
•chiedeoheit  und  Reichthum  u  En-VorkommaiHen  Kobelaiigt,  *o  gebön  h, 
BnjtUrje  in  den  hervor-ngeadit«n  Gebirgi- Zagen  de*  Bur«fii»eke»  ftu- 
lindei.  Silber- mit  Nidiel-,  Wtnutb-,  Kobalt-  und  Uran-Enea,  ferner  Bit i- 
Zinn-,  Zink-,  Kupfer-,  Eimb-  und  Mangan-EMe  qticlen  die  wichUgate  Bullt. 
die  gröMle  geologiicbe  Bedeulnog  aber  erlangen  Zinn-Ene,  indea  n.\ 
Anfnahme  von  Bnftand  nur  da«  lir%itUrgt  Dod  da«  dimit  genelifcli  nc 
verbunden«  KarlHaier-  und  Fiehttl-OtUrf»  sich  durch  ZinDen-Fuhra; 
auueichnen;  namentlich  «ind  e«  die  Zinn-Granite,  welche  mit  diesem  En- 
Vorkommen  in  nächster  Beiiehung  iteheo,  da  ihnen  lelbil  Zinnerze  acccu«- 
ri«ch  beibrechen,  theili  die  Zinnen-Gange  nur  in  ihrem  Bereiche  sich  tit 
erwt-iien,  während  lie  darüber  hinau«  gewöhnlich  taub  «ind,  oder  sie  im  Scbk 
fer-Gebirge  eotwickell  nur  an  desten  Berubrung*-Stellen  mit  dem  Gni.^  i 
edel  encheioen.  Welch  bedeulende  Verbreitung  die  Zinners-Ponnaiioa  ii 
erwibBten  Gebirgi-Zuge  beaiut,  ItUit  «ich  am  bciien  beurtbeilen  Dac|(  in  i 
auagedehnten  Tag-Verriliungen  in  den  Gegenden  von  Friiu*,  Trinkteifn  ' 
Nnideek,  Bäriagen,  Hengtitrerten ,  Seift»,  Platten,  MratkenalatU  ati 
Bauertack,  wo  Zlnn-Bergbiae  bereit«  im  XII.  und  XIII.  Jahihundcrt  in  .^i^' 
nähme  kamen  und  ihre  volltle  BUithe  im  XVI, »Jahrhundert  erlangten.  Sr.i 
die«er  Zeit  geriethen  «ie  durch  Kriegs-Nftlhen  allmählich  in  Verfall,  >o  <U.■^ 
gegenwirlig  nur  bei  Hengelererhen,  Neuhamnur,  Sauertaek  und  ttirtrlkt*-  \ 
ßtaiU  Doch  Zinn-Zechen  im  Umtriebe  «Ichen.  —  Nach  ihrem  Streichen  ui 
ihrer  gegenseitigen  Beiiehung  machen  «ich  bei  den  Zinne ix-Gäagen  besODdr:- 
■wei  Gang-Syiteme  bemerkbar,  und  ei  nind  die  «lebenden  und  flacben  in  ir  1 
Begel  als  die  durchsetiten  dllem  ,  die  Morgen-  und  Späth-Gange  all  ix 
relativ  jungem  oder  durchaetienden  Gänge  au  beieichncn.  In  mehren  Ge- 
genden werden  dieae  noch  von  Spath-Gangen  oder  «tchenden  durchitui 
welche  jedoch  mein  uncdol  oder  taub  «Ind. 

Von  gröwerer  Bedeutung  für  den  Bergbau  als  die  Zinnen- Lage rsl«II(i 
aind  gegenwärtig  die  kombinirten  Silber-,  Nickel-,  Wiimulh-,  Kobalt-  \ai  j 
Uran-Engünge,  nameatlicb  de«  Joachitntlhaler  Revier«,  wo  «eit  Anfang  ii'- 
XVI.  Jahrhundert»  bi«  jelil  der  Bergbau  fa«!  in  ununlerbrochenem  Betritt«  ' 
gestanden  und  vorausaichllich  noch  auf  Jahrhunderte  hin  bei  den  aijelj- 
rvichen  und  Iheit«  nocb  unverrililen  Gängen  «ich  in  voller  Blülhe  erbilld 
wird.  —  Bei  den  Gangen  die«e«  Systemei,  die  «o wohl  im  Glimmer-  bI>  ia 
Unbon-Schiefer  anf«elien,  lauen  «ich  banptsächlich  awei  Gang-Gnipptt 
unten  che  iden ;  Hitlemacbta-  oder  durcbaelite  ^und  Morgen-  oder  durcbci-  ' 
■ende  Gänge. 

In  dem  von  der  BUenMoek-NaUeeker  Granit- Parthie  weailicb  beEid- 
lieben  Schiefer-Gebiete  sind  die  Silbe rera-Gänge  nur  unlergeordnel,  dage^ 
wird   ei   charakterisirt  durch  Kupfer-  und  Blei-Ene  ;    jene  «ind  im  Urtli««-   ' 
■chiefer    enlwickelL      Der  wichtigste  Blei-Bergbau   ist  gegenwartig  der  i" 
vereinigten  There*U-  and  Andriat-ZeeMe  det  BltiiiaH-PrütJater  Rn'irrt^ 


Die  GSd^,  im  Glinunencbiefer  nahe  an  denen  Berthning  mit  dem  Urlhoo- 
schierer  autaelteni,  sind  auch  hier  Mitternacht-  und  Motgen-GSnge  und  füh- 
ren Debst  Bleiglani  noch  Pyrit,  Blende,  WeJM-  und  Breun-Blelerx,  früher 
such  Grttn-BIeieri. 

Hit  Grünstein  und  kämi);eni  Knlh  treten  unter  e1)(enem  Verband-VerhBll- 
nisse  bei  GolJenhöhe  im  UrihoDschiefer  bis  über  I  Klafter  mächtige  Lai;er 
von  Blende  mit  Magneteiien,  Zinnen,  Eisen-  und  Kupfer-Kiea  auf,  welche 
in  nächster  Beziehung  stehen  lu  dem  ihnlicben  Vorkommen  von  BretiM' 
irunn  und  Riltertgrän  in  Saehttn. 

Das  Vorkommen  von  Magneteigen  bei  JVe»rf«c*  in  einer  im  Granit-Be- 
reirhe  nnftretenden  Eklogit-artigen  Mosaabeichrfinkl  sich  auf  Kwei  in  Stunde 
11  bis  12  streichende  Gänge,  von  denen  einer  eine  mittle  MüchtJgkeit  von 
fünr  Klarem  hat,  die  Stellen-weise  bis  lu  sieben  Klarteni  anwächst.  —  Bei 
Hochofen  findet  sich  Roth-Eiaenaerz  in  Quarz-  und  Homstein-GAngen ,  die 
ebenfalls  in  einem  Eklogit-artigen  Gestein  aufseilen,  und  bei  Bäringen  ond 
Joachimtlhtt  kommt  dasselbe  im  Glimmerschiefer  vor.  —  Ein  eigenes  System 
von  Eisenen-Giingen  bilden  die  lahlreichen  Quan-  und  Homstein-Gänge, 
welche  den  Granit  sowohl  als  die  krystniliniachen  Schiefer  nahem  in  afld- 
ndrdlicher  Richtung  durchliehen  und  wahrscheinlich  den  jüngsten  Erzgange 
Bildungen  des  Eragehirje*  angehören.  Ihre  MAchti^ell  erreicht  oft  zwBlf 
Klafter,  ^nd  mehre  vereinigen  sich  in  Gang-Zügen.  Ausser  Rotheisenera 
führen  sie  auch  Hangan-Erae. 

Im  Bdkmitekt»  Aniheil  des  Piehltljetirge»  und  im  Kaitenealie  isl  die 
Erz-Fuhmng  im  Vergleiche  zum  ErugeHrge  minder  bedeutend.  Gold-, 
Silber-  und  Zinnerz -Bergbau  bealand  früher  in-  Bayern  bei  Goldkronach, 
Wiintieiel  n.  a.  a.  0,  BÖhmitcher  Seita  fanden  sich  Spuren  von  Gold  hei 
Grün,  ond  in  jüngster  Zeit  hat  man  einige  Silbe rerz-Gilnge  bei  Newberg  und 
SteinhSU  getroffen.  Zinn-Erze  wurden  meist  bei  Oterrttitk  gewonnen  nnd 
bei  OberSekÖnhaek  im  XVI.  Jahrhundert  Zinnober  im  Bereiche  des  Urthon- 
ichiefers.  Im  feilten  Gestein  treten  bei  Witt  und  Vnter-Pilmertreutk  Braun- 
Eisensteine  Lager-fQrmig  auf. 

Im  Kaitertpalile  gingen  im  XVI.  Jahrhundert  bei  SehSnfieU  Baue  auf 
Silher-Erze  um,  und  bei  ScAöitfin^  uaäSteiniaeh  auf  Blei-Erze.  Gegenwärtig 
gewinnt  man  Bleiglanz,  der  mit  Pyrit  undBlende  auf  einigen  in  der3.uiid9.  Stunde 
sireichenden  Quare-GSngeu  vorkommt.  Auf  dem  Glalaberje  bei  Königaviarl 
fanden  sich  Zion-Erze  unter  ähnlichen  Verhtiltn lasen,  wie  im  ErageUrge,  und 
noch  vor  einigen  Jahren  wurden  Kobalt-  und  Mangan-Erze  gewonnen. 

Em  BShmerwaU  gewinnt  man  jetzt  nur  Kupfererze  hei  Breibacken,  Blei- 
glani  hei  Neit-Mellemieh  und  Braun-Eisenstein  bei  Sekan».  Im  XVI.  Jahr- 
hundert bestand  ein  ausgedehnter  Gold-Bergbau  bei  ÄU-Altenreulh  und 
Bane  auf  Silber-  und  Kobalt-Erze,  so  wie  auf  Graphit  an  mehren  Orten. 


J.  P^pon:  Yal  Tuoi  (Jahrea-Ber.  der  Natur-forseh.  Geiellscfa.  Graubnn* 
den;  \2.\  IT,  7  ff.).  Einea  der  NebentbGler,  welche  sich  vom  Hanpt-Thala 
iti  Unter- Engmdin  nordwtlrti  nach  dem  Gebirga-Grate  liehen,  der  vom 
Srierefiartoeke   aaagehend   mit    eisigein    Rücken   letztes    vom  Tprolit^km 

JiLrlHMh  1859-  7 


PUt»»am».-Tk»le  trennt.  Wihicnd  oitwtru  du  r»*Ha-TM  and  da>  Thal  w 
Rantit*  *wic  weiter  oben  im  W.  die  TUler  von  Sü**  und  Suisanma  tirt 
vielfach  venweifea ,  fiilll  iwijchen  ihnen  V»l  Tmoi  nsd  dai  nächatc  r^ 
Larintio»  geradlinig  scbmal  and  unfclheilt  am  der  Miltt  der  Selrrttu- 
'Maue  ab.  —  Die  iteile  8erg-Seile  lur  Bechlea  dei  Yml  Tum  bietet  luu 
beianderti  geologiichei  Interesse.  Die  DÜDilichcD  Hornblende-Schiefer  hj 
Uorabl ende -srl igen  GneiMe,  wie  lie  alle  Thäler,  weiche  die  hohen  achlanka 
Fels-Pyramiden  und  Hideln  eines  Pt«  Limard,  Uckttaralutm ,  Piv  Bmt 
umgeben,  in  gewalligen  Abitünen  tu  T«g  treten  la>«en,  nehmen  (Aue  Unw 
brechnng  auch  dieiei  Gebirgs-Glied  ein.  Alle  die*e  Spillen  und  eia  {Ikt 
solcher  niedrigeren  Rangei  bestehen  tua  einander  fast  senkrecht  anfgcMUia 
Homblende-SftuleD ,  die  sich  wieder  onter  sich  in  manchtachen  Grapf« 
tereinigen.  Der  hohe  Fclf-Grat,  welcher  auf  der.  AsIlicheD  Seile  von  fd 
Tuoi  desien  Hiutergnind  abtcblieut  und  nur  durch  ein  ichmalea  Gletschn- 
Tbilrhen  vom  verglet«cherteD  Haupt'Kamm  des  Gebirges  getrennt  iat,  erwerl- 
len  beionden  die  Aurmerfcsamkeit  des  Verf's.  Die  düslem  lerboralencn  Fel- 
sen, welche  den  frei  nach  NW,  ins  Thal  vorgeschobenen  üuisersicn  Fil^ 
Kopf  deuelben,  den  Pia  JeUa*  Ctacigtiada*  bilden,  und'desjen  Trümm»- 
Halden  gläncen  schon  von  Weitem  mit  denselben  schwanen  Spiegel- Fla cko. 
wie  die  Serpentin -Felsen  von  Taratp  oder  von  Mamel»  im  OierhmlUltit 
Indessen  ist  diess  Gestein  kein  wirklieber  Serpentin,  sondern  eine  sehr  eifO 
ifaiimliche  ModiHkation  des  Hornblende -Schiefers.  Es  enthilt  hie  und  ib 
Chlorit-Adem ,  grbBsere  Broniil-Shnliche  Krystalle  und  durch  seine  gute 
Hasse  vertheilt  eine  Menge  kleiner  Krystalle  von  Magneteisen.  Cbaraklfri- 
itiach  ist  ein  nie  fehlender  übenug  von  glinicnd  schwaraem  Lnucb-gro 
geflammlem  Pikrolitb.  Die  Lagen  dieses  Gesteins  fallen  steil  nachfTW.  V«a 
Fels-Kopfe  an  den  Grat  abwirt«  verfolgend  sieht  man  bald  da*  besproch» 
Gestein  einem  breiten  gewülbten  Granit- Rücken  anliegen.  UljmbleDde  f>k- 
reude  Gneisse  bilden  den  Obergang;  sodann  folgt  weister  Glimmer-reii^' 
Gneif*,  und  die  Mitte  des  Httckers  nimmt  sehr  grob-kflmiger  Granit  ein.  Vtr 
ter  nach  0.  schliesst  sich  demselben  wieder  Gneiss  an,  überlagert  ran  dirb- 
lem  acbwirtem  Kalkschiefer.  Von  letitem  wird  gesagt ,  dass  er  ein  sfb 
feio-kBroiges  Gemenge  sey  ans  Kalkspatb,  Quan,  Hornblende-  nnd  sehr  klei- 
nen Ei *enkjea-Kry stalten.  Ihm  liegt  ein  anderer,  ebenfall*  «ehr  eigenthäB- 
lieber  Kalkachiefer  auf.  Die  Lanch-grüne  etwas  htl-glynteode  GrandauiH 
des  mit  SSuren  stark  braoisenden  Gesteines  ist  nach  allen  Richtungen  vm 
Ouan-Adem  durchflocbten.  Zuweilen  treten  die  Kalk-Farthie'n  dem  Quuit 
gegenüber  so  zurück,  dast  sie  lUrmlicb  von  lelxtem  umscbloaaen  werden.  - 
In  der  Ecke  des  Thaies  gegen  Val  Tatut  trifft  man  KieseUchiefer  den 
Kalke  anfliegend  und  durchaus  von  gleichem  petrographiichem  Cbarakicr 
wie  die  bunten  Schiefer  des  Oierkaltttaina  und  aller  übrigen  an  Serpenlis. 
Gneisf  und  Hornblende-Gesteine  stossenden  Schiefer-Gebirge  Bimdfn*.  - 
Hit  dem  besprochenen  Fels-flücken  einen  stumpfen  Winkel  bildend,  erstrerli 
lieh  von  hier  die  Vot  Ta»ua  vom  Ttioa-Thalo  trennende  Berg-Reibe  d» 
!>■•  VoUeht*  nach  SO-  Kietehchiefer  (bunter  Schiefer)  bildet  eine  Reik 
»ehr  tpiiiiger  Fels-Köpfe.  Ihr  Kamm  übersteigt  die  Habe  von  9OO0  Fs* 
nnd  erbebt  aich  dem  /'»  CoUeMe»   lu   in   immer  höberen  Zacken.     Parallel 


mit  diwen  Grato  nicht  ht«r  la  FUuen  det  Grinit-IUckea*  die  Schiefer- 
BilduBg  b^  nahe  u  die  Thil-Sohle  ber*b.  Sie  überdeckt  gegen  den  pim 
Cottehtn  hia  voa  neuem  jenen  quuiigen  Kalk-Schiefer,  der  in  der  Ecke  dei 
Thaies  uutebt  and  von  hier  »lU  die  lerbontenen  Felsen  des  obenten  Grate« 
zuiBmmeiuetEl;  die  lieferen  Gehänge  gegen  dieie  Spitie  in  beliehen  au»- 
schliesilich  am  den  GeiteiDen  der  rechten  Thal-Seile.  Ea  iil  alio  ein 
schmaler  Keil  voa  biulen  Schiefern,  der  hier  als  wettlichile  Fortieliung 
der  Vttier*»f94in»r  Schiefer-Bildung  iwiachen  den  Uomblende-Getteinan 
eingeiwiBgt  Uegl.  Ob  inch  in  der  Tief«  der  Schiefer  die  «o  merkwürdigen 
Kalk-Gebilde  bedeckt,  iit  kaum  mOglich  tu  untertuchen,  weil  die  taafl  ge- 
böacbten  Abhänge  nur  an  lehr  wenigen  Siellen  in  entblössten  Feli-F*nhie'n 
das  Gestein  zu  1'age  treten  la(*eD.  Andereeiti  keilen  lich  ebenfalU  di* 
Hornblende-GesleiD«  der  Selcrella  in  die  Schiefer- Bildung  bii  an  den  Eio- 
feng  dei  Tofna-Tbaiei  aui.  Am  höchsten  steigt  auf  dieser  Thal-Seile  der 
Gneiss  in  den  Abstärien  des  Pitt  Catchen  auf,  von  welchem  herab  eine 
mächtige  Trümmer-Bildung  die  Abhttnge  auf  bedeutende  Entreckung  bedeckt. 
Die  Spitte  desselben  dagegen  verdankt  ihr  wildes  lerborstenes  .Ansehen, 
ihre  dunkel  rölfaliche  Färbung  dem  nbmlicben  Kalk-Schiefer,  der  hier  wenig- 
stens das  uDiente  geologische  Glied  der  Ost-wärts  folgenden  Schiefer-Forma- 
tion dartnitellen  scheint. 


HtRcai.  Ml  SiaHis:  Kennieichen  und  Wichtigkeit  det  quaria- 
ren  Zeit-Abi  chnittes  (BulUf.  geol.\2.i  XII,  1257  etc.).  Der  Auidmck 
Quartär-Formationen,  lur  Beietcbnung  lämnitlicber  Niederschläge,  die  nach 
den  neuesten  Tertiür'Gebilden  erfolgten ,  gewühlt ,  wurde  ipüler  mit  dem 
Namen  pleialoclne  Formalioaeu  verlauachl.  Sie  gehCren  der  leltlen  geolo- 
gischen Zeit  an;  nachher,  während  der  geschichtlichen  Epoche,  fanden  nur 
sehr  beschränkte  Ablagerangen  statt.  Dieselben  bestehen  meist  aus  dureb 
Siessende  Wasser  herbei-geführ^n  und  veiiireitetcn  Materialien.  Einige  Nie- 
derschläge erfolgten  auch  durch  Meeres-Wasser. 

Die  qnartare  Gruppe  ruht  ohne  •  Unterschied  auf  Gebilden ,  welche 
ihrem  Entstehen  vorangingen.  Sie  besteht  aus  lerbrbckellen  {krtlicken  Ab- 
IsgerangeBi  nur  wenn  die  Uaterialieu  herb  ei -geführt  wurden,,  wie  die  Diluvial- 
Gebilde,  Lehm,  LAas  u.  s.  w.,  zeigen  sie  eine  bedeutende  Verbreitung.  Dem 
untersten  oder  ältesten  System  allein  ist  Schichtung  eigen.  —  Diese  Periode 
bietet  das  Beispiel  einer  Eis-Zeit,  wo  vorhandene  Gletscher  ähnliche  Er- 
Bcheiunngen  hervor-riefen,  wie'  Jene  unserer  Tage,  nur  in  weit  gros  a-art  ige  rem 
Mwatlabe.  Eine  nicht  weniger  bemerkenswerthe  Eigcnlhünilichkeit  wären 
die  menschlichen  Gebeine,  welche  man  inmitten  diluvianischer  Ablagerungen, 
lugleich  mit  Cberbleibieln  untergegangeaer  Thier  •  Arien  trifft,  wenn 
dieselben  ala  gleicbieilige  su  betrachten  wiren ;  es  gehören  jedoch  auch 
die  ältesten  Reste  des  HenscheB-Ge^chl echtes  der  geschichtlichen  Epoche 
an  und  bieten  folglich  kein  Merkmal  tur  Uulerscheidang  der  Quartär- 
Gebilde' von  denen,  die  ihr  vorangingen.  Jeden  Falls  gebührt  solchen  eine 
'  ei|cne  Stelle,  um  der  Besonderb eilen  willen ,  wu  Struktur  und  2u* 
aettuog  betrifft,  so  wie  wegen  ihrer  Flora  und  Fauna.     Erste    I 


100 

geringe  Zihl  von  Arten  ■armweiien,  und  diein  IriRt  ni«n  fnt  ansschlie» 
lieh  im  gcicfaichleten  oder  untern  System,  E«,  lind  Abdrücke  von  Honokt- 
tyledonen  und  Toraüglich  von  Dikotyledonen ;  ihre  Arten  icheiaea  niili 
venchieden  van  den  Pflinten ,  die  heuligen  Tagei  in  der  Gegend  ttbn 
Wii  die  F*uni  betrifft,  lo  wird  lolche  wesentlich  charakteriiirl  durch  sriir 
viele  Süugthier-Überbleibael.  Gcbrine  von  Hirichen ,  Pferden,  Och)«a  herr' 
ichen  vor.  Man  Endet  Bos  priscui  und  Antilope  ChridolL  A>n 
Reate  Fleiach-freaaender  Thiere,  idenlisch  mit  den  gegeuwflrtigen  Ann. 
wie  Vcipertilio  mnrinns  und  V  auritua,  Huatela  vulgaris  unil  1 
pntotini.  Mele«  laiua,  Peli«  cttua  remi,  Canii  lupu«  and  C.  loV 
pc),  CaatorCnvieri  n.i.w.  kommen  vor,  neben  andern  nntergegangeiT; 
'Arten  wie  Urana  ipelaeua,  IT.  Pitorrei  und  U.  arcloideua.  Gnl: 
ipelaeuB,  Hyaena  apelaea,  H.  priaca  und  H.  Inlerniedia,  Feli^ 
apclaei  und  F.  protopantber ,  endlich  Nachaerodn«  Idlideni.  U 
nicht  ganger  Menge  iriflt  man  Oberbleibsel  von  Pfianicn-FrcMero.  Elr- 
phaa  primigenina,  Rbinoceroa  lichorrhinii),  ElaamotheriBi 
Fiicheri,  Hippopotamua  major,  Cervua  megaceroa,  C.  martialj' 
C.  ToDTnali  und  C.  Auatraliae,  Antilope  dicholoma,  Le  ptotb^ 
rinm  majua  und  L.  minua,  Hegalonyi  Jerferaoni,  Hegatherinc 
Cuvieri,  Hylodon  Harlani  und  M.  Darwin!,  ao  wie  mehre  Nager. 


V.  focnn:  über  A,  DtnoHT'a  geologiache  Karte  von  Belgiern'  fTCiedd 
rbein.  Geaellach.  lu  Bonn  1857,  Novbr.  4).  Daa  Verhillniaa  dea  Maisiubr' 
dieaer  Karte  iai  wie  Eini  la  vier  Hillionen. .  Eine  geographiacbe  Meile  beiitc 
darauf  eine  Linge  von  0,864  fittut.  Linjen  oder  nahem  '/g  Linie.  Sie  beiUk 
»ua  vier  groaaen  BIdtlem  von  je  38  Zoll  Länge  und  24  Zoll  Höhe  und  nai^ 
faaal  auaier  dem  ganzen  Erdlheile  Europa  noch  Kleinatitn  und  die  aüdlicbi 
Käate  dea  SIUttltnttre$.  Bei  geologiacben  Überai cht»- Karten  ist  die  Grnpp* 
mng  der  m  unleracheidenden  Gebirgi -Formationen  von  der  gröiaten  Wirhi^f- 
keit.  Auf  der  vorliegenden  Karte  aind  21  venchiedene  Farben  mr  l'ni«' 
acheidnng  der  Formationen  angewandt,  und  iwsr  folgender:  1)  ?iene  Bildun^rn 
und  Diluvium.  2>  Schlamm- Vulkane.  3)  Plrocän.  4>  Miockn.  5>  Eocän  Mti 
Rnrnraalilen-Geatein.  fi)  Kreide  (einachliesil.  Wealden).  7>  Jura.  8)  Lla^ 
9)  Trias.  10)  Zechatein  und  Roth  liegendem  11)  Oberes  Kohlen- Gebirge.  12 
Unlerea  Kohlen-Gebirge.  13)  Oberea  Devon.  14)  Miltlei  Devon.  15>.UnlctT< 
Devon.  16)  Siluriarh.  17)  Cambriach.  18)  (ilimmerschiefeT  und  Gneiaa  u.  j.  ■ 
19)  Granit,  Syenit  u.a.  w.  20)  Porphyr,  Melapbyr,  Trapp,  Serpentin,  21>Trafli)T, 
Baaalt,  Lava  u.  a.  w.  Auf  der  einen  Seite  aind  die  Formationen  vom  Pliocii 
bia  einichlieailich  lur  Triaa  unter  der  Benennung:  neozoiache  Bildung», 
und  vom  Zecbateln'  bia  einachlieaalich  lum  Cambrischen  Gebirge  unter  drr 
Benennung:  palSotoische  Bildungen  lusanrniengerasat,  während  auf  dn 
anderen  Seile  eine  vielgliederige  Systematik  daran  geknüpft  itt  Kreide. 
Jura  und  Triai  aind  in  der  Skala  unter  der  Bezeichnung  ihrer  graasrna 
Unlerabtheilungen  aufgeführt,    und  dieae  Namen  lelbat  benntit,    um   tie  n- 


*  twt  NOBLn  In  Farit  lud  UlKal. 


101 

ammeDiDriueii;   ao   sieht  in  der  Shala  für  Kreide:   Heenien,   HMStrichlien, 
^enoaien,   Nerviea  in  einer  Zeile,  und  in  der  zweiten  Zeile  darunter  Vppar 
ureensand,  Gault,  IV^ocomica,  Vaeldien.    Dieaer  Eiatheilnog  der  Kreide  wird 
gewiss   eine  aligemeine  Zuatimmun^  nicht  lu  Theil  werden,  da  derselben  nur 
eine   Dreitheilnn^  in  Ober-Kreide,  Gault  und  Neokoniiea  allgemein  luerkannt 
und   die  Wealden    al*    eine   beaondere  unabhängige  Bildung  zwischen  Kreide 
und   Jura  feslellt  werden.     Die  beiden  ersten  Farben- Unterschiede   begreifen 
die     quarUren  Gebirge,   die   drei   folgenden   die   terliüren  Gebirge,    die   fQnf 
folgenden     die    sekundären    Gebirge    nnd    endlich    die    sieben    übrigen    die 
primSren  Gebirge  zusammen.     In  der  Syslemaliaining  dieser  letzten  folgt  der 
Verfasser  ihm  eige  nihil  milchen  Grundsllzen,    die    schwerlich  eine  allgemeine 
Celtung-  erlangen  werden.    Der  Glimmericbiefer,  Gneiai  a.  i.  w.  werden  anf 
der   einen  Seite  als  aioische  Bildung,   auf  der   andern   all  unbeitimmlei 
kryslaUinisch-acbierrigea  Jiebirge   (terrain   crystallophyUien    indriterminä)   be- 
zeichneL     Das   pluloniache  Gebirge    lerfillt   in   die   drei   nach   der  Nebenbe- 
EeicbnuDg   bereila   angegebenen   Ablheiinngen   dea  Granit-Gebirgca ,   Porphyr- 
Gebirges  und  Pyroid-Gebirget.     Die  Syatematiairung  der  verschiedenen  durch 
Farben   abgegrenzten   Bildungen  ist   ohne   EinSust   auf   die   Karle;    dagegen 
ist  die  Eintheilung  der  Gebirga-Bildungen,  welche  'durch  Farben  unterschieden 
sVnd,   um   so   wichtiger.     Die  Unlerachiede  der  zu   einem   grösseren   Garnen 
gehörenden  Abtheilungen  sind  durch  grelle. Farben   hervorgehoben,    so   dass 
die  Zusammengehörigkeit  derselben  ganz  zurilchlritt.    Dieas  fallt  ganz  beson- 
ders  bei   den  drei  Abtheilungen  des  Tertiär- Gebirge s :   dem  PliocBn,    Miocän 
und  Eocan  in  die  Augen,  deren  Verbreitungs-Riume  so  vielfach  auf  die  nn- 
mittelbare   Aufeinanderfolge    und    Zusammen  gehörigkeit   hinweiasen.      Gegen 
ihre  Trennung   ivird   bei   den  meistenlheila  groasen  Flächen-RGumen ,   welch« 
tie.    einnehmen ,    nichts   einiuwenden   aeyn.     Wenn   dagegen   die  übrigen  Ge- 
birgs- Bildungen   in   Ihrer   Eintheilung   untereinander    verglichen    werden ,    to 
finden   sich   manche   UngleicbfÖrmigkeiten,   die   wenigstens  nicht   leicht   eine 
genügende  Rechlferlifung  von  dem  Slandpunhte  einer  allgemeinen  und  gleich- 
massigen  Cberiichl  der  Bildangs-Unlerscbiede  Hnden  ditrflen.    Wenn  die  ge- 
sammle Kreide  (Cratae^)  mit  den  Wealden  zusammengebssl  wird,  to  erscheint 
daneben  die  Trennung  von  Jura  und  Lias  nicht  gerechtfertigt.    Die  Vereinigung 
der  Trias  in  einer  Farbe  entspricht  der  Behandlung  der  Kreide,  slelli  lich 
aber   eben   sc   der  Trennung   von  Jura   und  Lias  entgegen.     Die  Vereinigung 
von  Zechstein  und  Rothliegendem  wird  Aur  durch  die  Schwierigkeil  gerecht-    , 
fertigt,    die   ohnehin  schmalen  Verbindungs- Gebiete  beider  in  dem  Haasatabe 
dieser   Karte   zu    trennen.      Die   Unleracheidung   des  Kohlen -Gebirges   in   ein 
oberes  und  unteres  hat  nur  in  aofem  ein  prahtischef  Interesse,  als  das  obere 
in  den  meisten  Füllen  der  Sitz  ergiebiger  Kohlen-Lager  ist,  welche  ihre  grosse 
Wichtigkeit   immer   mehr   und   mehr   erweisen.     Allein   da   es   auf  der  Karte 
doch  nicht  möglich  gewesen  ist,  den  produktiven  Theil  dieter  Gebirgs-Bildnng 
von  dem  Flätz-leeren  (Millslone  grit)  und  dem  Cu)m  tn  trennen,  ao  erscheinen 
grosse  Flächen-Riume  in  gleicher  Farbe  mit  dem  produktiven  Kohlen-Cebii^, 
wekhe  keine  oder  doch  für  die  Induatrie  völlig  werthlose  Kohlen-Lager  ent- 
halten.    In  wissenschaftlicher  Beziehung   würde   aber   die  Zusammen fassung 
des  Koblen-Gebii^^  völlig  gerechtfertigt  gewesen  aeyn,  da  wesentliche  pall- 


i  I 


K.  y.  Haubr:  heisse  Schwefel-Quelle  von  Warasdin-TepiU*  in 
Kroatien  (Jahrb.  d.  geolo^.  Reichs-Anstalt  IX,  64).  Sie  war  bereits  den 
Römern  unter  dem  Namen  der  Aquae  Ja.ssae  bekannt  und  scheint,  de« 
zahlreichen  BamResten  in  der  Umgebung  zufolge,  von  ihnen  in  hohem  Grade 
kuHivir^  gewesen  zu  seyn.  Aus  mehren  Inschriften  ist  zu  entnehmen,  dass 
unter  Kaiser  Cohstamtin's  Regierung  sämmtliche  Bauten  einer  Renovirung 
unterworfen  wurden.    Von  besonderem  Interesse  sind  in  unmittelbarer  Nähe 


ontologische  Unterschiede  im  Grossen  betrachtet  darin  nicht  Torkonmeii, 
es  gleich  bekannt  ist,    dass  sich  einzelne  Kohlen-Lager  durch  die  Vcrgchir- 
denheit  der  sie   begleitenden    Pflanzen-Abdrucke   auszeichnen.      Am   meiBieB 
tritt  aber  die  Dreitheilung  des  Devon-Gebirgs  gegen  die  Vereinigung  der  Kreide. 
des  Jura,  der  Trias  hervor.    Dieselbe  ist  weder  durch  die  Verschiedenheit  ^ 
palfiontologischen  Inhaltes,    noch    durch    die   Grösse    und  Aussonderang  4er    1 
Verbreitungs-Rfiume  gerechtfertigt  und  kann  nur  allein  durch  die  indiiidiielk 
Anschauung  des  Verfassers  erläutert  werden,  der  einen  grossen  Theil  seine» 
thätigen  Lebens  der  näheren  Untersuchung  dieser  Gebirgs-Bildung   in   »eiai^ 
Vaterlande   und  in   unserer  Provinz  gewidmet  hat.     Die  UnterscheidoBg  du 
Kambrischen  Systems  von  den   krystallinischen  Schiefem    ist   sehr    unsicher 
Die  kambrischen  Schiefer  sollen   allerdings  Petrefakten  enthalten,    die   kry- 
stallinischen Schiefer  sollen  Petrefakten-Ieer  seyn.     Allein   die   Petrefektn 
in  den  kambrischen  Schiefem  sind  theils  so  undeutlich,  theils  so  selten,  de» 
dieses   Unterscheidungs-Zeichen    in    seiner   Anwendung   um    so    schv^ierifer 
wird,    als   auch  die  Grenze  zwischen  dem  Kamber-  und  dem  Silar-GebiTEe 
schwankt.    Ausser  den  ausgeführten  Farben   ist  auf  der  Karte    die    ftosscr« 
Begrenzung  des  Verbreitungs-Gebietes  der  nordischen  erraUschen  Blöcke  v« 
der  Küste  der  Nordsee   bis   zur  Küste  des  Nord-Eumeeret  durch  eine  In- 
bige  Linie  bezeichnet;   sie   gewährt  eine    bessere  Obersicht  dieses  Gebirges, 
als  durch  eine  Beschreibung  erreicht^  werden  kann,   und  zeigt  wie  f^ross  iw 
Fläche   von  Europa   ist,   welche    erst  unmittelbar  vor  dem  gegenwärtiges 
Zustande  aus  den  Flothen  des  Meeres  aufgetaucht  ist.     Das  Material    zu    der 
vorliegenden  Karte  hat  sich  der  Verfasser,'  soweit  persönliche  Bekaiuitscbaf- 
ten  reichten,   verschafft.     Der  in  der  mineralogisch-geologischen  Sektion  der 
letzten  Naturforscher-Versammlung   von   Abich    [vgl.   das   Jahrb.   d.    Mineral 
1867^  S.  769]  gehaltene  Vortrag  zeigt  indessen,  dass  auch  schon  ge^Dwärtig 
ein  überaus  reichhaltiges  Material  zur  Verbessemng  der  vorliegenden  Karte 
vorhanden  ist,  dass  rasche  Fortschritte  in  der  Kenntniss  der  Verbreitung  der 
Gebirgs-Bildungen  in   den   entlegensten  Theilen   der  Erde    gemacht  werden. 
Weder  hat  Abich  den  Verfasser  dieser  Karte  desshalb  getadelt,    noch    vrird 
Diess  hier  angeführt,    um  einen  Schatten  auf  die  mühevolle  Arbeit  des  zo 
früh   der   Wissenschaft   entrissenen   Gelehrten   zu   werfen,    sondern   nur  un 
darzuthun,  wie  vrichtig  zusammenstellende  Arbeiten  dieser  Art  für  die  För- 
derung  und  Verbreitung   der  geologischen  Kenntnisse  sind.     Die  Ausführung 
,  des  Farbendmckes  dieser  Karte   in  der  kaiserlichen  Druck-J^nstalt  in  ParU 
ist  meisterhaft  und  lässt  in  Bezug  auf  die  Genauigkeit  der  Farben- Abgrenzung 
nichts  zu  wünschen  übrig. 


im 

l«T  Quelle  die  ObarreMe  ein«  ROmiichen  Dampf-BiilM,  ginK  su«  kohlen 
Ciefrela  ^baul,  innerhxlb  welchen  dat  Maie  Vitiuet  lirkuKrte,  wtihrenti  die 
Oämpfe  durch  lahlreiche  LfiiJter  in  dta  Innere  der  Bade-Kammem  drinfen 
Iconnten.  Die  Ziegel  lelbit,  so  wohl  erhallen,  als  wären  «ie  vor  wenigen 
Tagen  gefertigt ,  teigen  «ich  verbunden  durch  ein  Zäment  von  auiserordenl- 
licber  Uiirte.  Alle  diese  Bauten  sind  durch  Kalk-Sinter  Überdeckt,  den  da« 
^Vasger  der  Quelle  in  reichem  Maaase  absetct.  —  Die  mit  Marmor-Quadern 
[^rasate  Quelle  iprudelt  in  au uerordenti icher  Mlchüfkeit  hervor  unter  Anf- 
schäumen  vieler  Blaaen,  die  theils  aus  Sehwerelwnaseratoff-  und  Stick-Gaa, 
90nst  am  Kohlensänre  bestehen.  Die  Wasser-Menge ,  welche  die  Quelle  lie- 
fert, betTigt  Kr  je  24  Stunden  70,000  bU  T7,0(K)  Eimer.  Die  Temperatur 
des  Wallen  im  Reservoir  der  Quelle  schwankte,  als  der  Bericbtenlatter 
solche  untersuchte,  iwischen  45  und  iB"  H.,  während  die  der  atmosphiri sehen 
Luft  4  bii  10°  R.  betrug.  Da  die  Quelle  einem  nicht  valkaniichen  Gebiet 
«ntapringt,  so  llsst  ihre  Temperatur  mit  Sicherheit  schliessen,  dtM  sie  aus 
einer  Tiefe  von  mehr  all  4000  Fuss  empor  kommt.  Der  nothwendige  hydro- 
statiscbe  Druck,  um  das  Wasser  aus  dieser  bedeutendea  Tiefe  beranfinbringen, 
lAaet  eine  weile  unterirdische  Vertweigung  vermuthen ,  da  sich  in  nnmiltel- 
barer  Nähe  kein  höheres  Gebirge. befindet. 

Daa  frisch  gescböpfte  Wasser  iit  klar,  farblos  and  besiiit  einen  ilaiken 
Geruch  nach  Hrdrothlon,  der  sich  indessen -nach  wenigen  Stunden  voUkov* 
meo  verliert.  Eine  Reaktion  auf  Schwefel  ergibt  sich  sodann  nicht  mehr. 
Das  Wasser  enthalt  nämlich  nur  freies  Schwefelwasserstoff-Gas,  aber  kein  ge- 
löstes Schvrefel-Metall,  und  erstes  wird  durch  die  hohe  Eigen-Teinperator  des 
Wassers  in  offenen  Behältern  nach  und  nach  ausgetrieben.  E*  geschieht 
Diess  in  den  steinernen  Abiug-Kanalen  unter  tbeilweiser  Zersetiusg  des  Hy- 
drothion-Gases,  da  die  WAnde  derselben  mit  schönen  Schwefel-Krystallen 
sich  überdecken.  Der  Schwefel-Gehalt  der  Quelle  ndhert  sich  jenem  der 
berühmten  Quellen  von  .i4acAen,  das  ist  0,lfl  Gran  in  einem  Pfund  Wasser. 
Ad  fixen  Bestandlheilen  enthält  das  Wasser  über  12  Gran  in  einem  Pfand. 
Diese  bestehen  aus  den  schwefelsauren  Salien  von  Kali,  Natron,  Kalk,  Mag- 
nesia, den  kohlensauren  Salien  von  Kalk,  Magnesia  und  Eisen-Oxydul,  etwas 
KochsalE,  Tbon-  und  Kiesel-Erde.  Ufater  den  fixen  Bestandtheileu  ist  der 
vorwiegendste  kohlensaurer  Kalk,  unter  den  Gasen  die  Kobleosture.  Da  ein 
beträchtlicher  Tbeil  des  Kalkes  in  unmittelbarer  Kühe  der  Quelle  abgesetat 
wird,  so  erklärt  sich,  wie  im  Zeit- Verlauf  stmmtliche  älteren  Bauwerke  über- 
deckt werden  kennten.  Berechnet  man  nun  für  1800  Jahre  unserer  Zeit- 
Rechnung,  wie  viel  diese  Quelle  an  fixen  Bestandtbeilen  emporgebracht  hat, 
so  betrigt  Diess  nahe  an  achtun dsiebeniig  Millionen  Zentner,  das  ist  ein 
Würfel  erdiger  Stoffe,  wovon  jede  Seile  160,000  Qnadrat-Fuss  misst.  Dieses 
Quantom  fixer  Theile  hat  also  die  Quelle  nur  in  der  geschichtlich  bekannten 
Dauer  ihres  Laufes  emporgeführt  und  theilweise  gleich  wieder  abgesetat; 
welche  Hassen  würden  sich  ergeben,  wollte  man  für  die  vfeiteren  wahr- 
scheinlicbeD  Zeilriome  Berechnnngen  anstellen. 

I  permische  Gebirge  und  die 
in  DpU  der  Satfw  nnd  Loirt 


IM 


:  n   i,  \ 


m»i  4t»  Ber«>i  «•■  B*rr«  (BmOtl.  fM.  Ilf,  13— M,  Tt 

BmHc«  HaiJilrif  dca  BeckcM  tob  Blmmmf  wmk  Attti  TWile*  vm  Fi 

rtUk  ffcterea  nr  penUcbn  FonMiioa;  2) 

ftria;   3)  4cr   eigntHcbe  Batl-SawIflciB  ul 

iraU  ab  km  Gcfcirge   der  Acrrc   TorbaadcB.    hier    ■■■licfc 

nriichei    dea  DMA*   B»d  dm  Oi>mm    ia  Jan-Depl.;    I 

rcB  «cm-WaU  kedcckt,    iit  *iehachr  tob  JVotm*-  ab 

birfC  abkiagif,    biI  des  Unlenchicde  jediHA,    dau   der 

Strr»  «ebT  wohl  Terlrelea,    ia  Dcpl.    der  äa^a«  and  h«irt 

oder    pr    wcbl    aBj^cdeBlcl    itl ;    3)  die  Verräcknof ea  de*  Bade»  i^rrrw 

fleich  dea  Abrifea  HerhMalen  dafbr,   dui   die    aar  dcai  XoUca-GebiUlr  ■ 

itod«e  bmI  IMrt  aad  aaf  dea  Graaitcii  der  Btrrt  mheadea  Saadatciae 

bU*  der  penaiackea  Foraalioo  aagehöreB. 

1.  Uaifegead  ron  CAataw. 

Im  HiUclpDiüile  des  Beckcu  voa  BUnmy  nod  den  Omiaa*  ladet  ■■ 
Über  bilnniDOien  Tbonco  ein  aiächliger  Sfiitm  glimneriger  SaadMciae,  wcim 
Walcbia  Schlolbeimi  in  NeBfe  nebat  Famen  und  Kalaaüica  eatkalui. 
welche  Tor  die  Perm-FoTualion  aprecheo.  Darnm  tiefl  «■  mmAtite 
Manlel  vod  Tel dipalbi gern  Sandatein  und  rdthlichcm  Thooc.  Dieae  Bcotut*- 
langen  beaUtigen  alao  Roin'i  BealimmDOg  der  bitominöaen  Schiefer 
HmtU-Btrain,  Clmrreeeif,  Mure,  Ygomtg  nnd  Stint-Leftr-4ea-iais  m\ 
Walcbia  oad  Palaeoniictu  nagnni  all  pemiiche  Foniialioii. 

Daa  triailiche  Arhoae-Gebirge  bei  Leetnmu  liegt  wagrechl  geackic^ 
let  Über    aargcrichtelen  Schichten   dei    penniichen   Sandaleini.     Im    Sait 
nid  -fiOJrv-Dept.  kann  man  die  Arfcoae  unterabtheilen  ia  nntre  reine  ArhsH 
und    in    obre,    welche  mehr  am  mergeligen  Saadateinen  und  gruBen  Mergt!: 
■it  nntergeordnelem  Kalke  —  Muacbelkalk?  —  beilebt. 

Anf  die  Arfcoie  rolgen  der  Keaper  mit  Gjpi-Bänken,  danar  naler-iiaii 
acbe  SaDdaieioe,  der  GrTpbiten-Kalk  und  die  Reiho  der  Jara-Schichtca. 

IL  DaaSerre-Gebirge  betteht  1}  in  Granit-Geiteinen  mit  Gaeiaa,  P»- 
«tül  n.  a.  w.;  2)  in  PofphjrTen  aui  iinanigen  FeUanea  gebildet;  worai' 
3)  daa  Perm-Gebirge  ruhet. 

Die  permiache  Formaüaa  beiiehi  aai  Poddingen,  aus  rOthlichen  StB>)- 
ateinen  nnd  Tbonen,  welche  Walchia  and  Pnitoroiaurus-Reste,  vielleicht  vn 
Protoroaaarna  Speneri  Hrtu,  wie  in  TAürtn^eii  enthallen. 

Da*  Triaa-Gebirge  Itt  aus  Bunl-SaDditein,  Muschelkalk  und  boDlea 
Hergeln  insammengeaelxt.  Die  Bunt-Sandsteine  bestehen  in  ihrem  untem 
Tbelle  ani  einer  derjenigen  in  Burjtind  Khnlichen  Aikose,  und  im  obem 
■US  mergeligen  Sandsteinen  und  glimmerigen  Thoneo  der  eigentlichen  Bunt- 
Senditeine  mit  Calamitei  arenaceui.  Der  Muichelkalk  tritt  als  elm 
GaaiBnithcil  Kalk-fUhrenrier  Thone,  graulicher  Kalke  und  aichgraaea  Do)»- 
nilei  mit  Encrinitei  liliirorroii  und  Ceratilea  nodosos  auT.  D» 
Baalen  Mergel  sind  in  der  Sern  wenig  eatwickeli. 

Der  Unterliai-Sandstein  ial  ein  gclhlicber  Sandstein  Bit  reisei 
aplegelnden  KOroem,  welcher  m  Schleifsteinen  verwendet  wird  und  dei 
tlberganga-Quaniten  Ibnlich  siebt. 

Die  Jnra-Schichten  haben  die  grOsste  Analogie  mit  denen  am  CUIoih 


105 

Die  permiscbe  Fonnaiion  setii  «och  bii  ins  Inaem  der  Voftun  fort, 
:  Allel  in  VerbindaDg   mit   älteren  Beobichtun){en   in  den  Depanemenlen 

Avefron  und  dei  Htrault  (SvUW.  gaol.  XU,  128)  und  um  Ntfft»r 
GHiciT  ebcndas.  YIll,  53)  beweiial,  daii  daaaelbe  in  der  geologücben 
■mmenietiung  dci  Bodena  in  Frankreich  eine  bedeutende  Rolle  »piell, 
Ehe  man  bis  dabin  zum  Theile  anderen  Formationen  lugeacbneben  hatte. 


J.  W.  Salteb:  AnuuUten-Hftblen  and  oberflichlicbe  Ein- 
trkc  in  Kambrigcben  GeiteineD  am  LtmpKj/nd  (fitolog.  ßumrl. 
trn.  18ST.  Xlll ,  199—206,  Tf.  5).  Der  Vf.  beüeht  iich  luniehat  auf 
lufaatze,  aui  welchen  wir  S.  238  und  239  des  Jahrgangs  ISSf  AoMilge 
ierert  haben.  Zuerst  erfinit  er  die  früher  (S.  338)  an|tegebene  Schich- 
-Folge  in  dieser  Weise; 

12.  Wenlock-Schiefer  und  -Kalk,   durch  einen  f:rosMn  Bücken  üb  2000* 
;         hinabg«a  unken. 
11.  Untre    LIandeilo -Gesteine    (dunkel-graue   Scbiefer    mit   Streifen    von 

Feu  er-Ge«te  i  neu). 
10.  Dunkle  Scbiefer  —  Lingula-Flags. 
9.  Grobe  Toihe  Sandsteine  und  Schiefer. 
8.  Harte  graue  Gries-Steine. 
7.  Grobe  Sandsteine  und  Scbiefer. 
6.  Harte  grine  rippige  Schichten,  am  Li jM-S/imi (-Wasserfall  mit  Annu- 

laten-Spuren. 
ä.  Purpurne  Scbiefer  und  Sandsleine  in  WechaeHagerang.  ' 

4.  Rothe  Scbiefer. 

3.  Fein-kAmige  grünliche  Sandsteine  mit  Erscheinungen  wie  in  Nr.  2. 

2.  Harte  Oliven-farbene  Schiefer,  unten  mit  Arenicolites  didymus,  oben 
voll  von  kleinen  und  grossen  Wurm-Hshlen  (Arenicolites  von  auderer 
Art)  in  den  Wellenflächen ,  Hunderle  auf  einem  Quadrat-Zoll  uad 
mitunter  nur  in  den  Vertiefungen  zwischen  den  Wellen-Rippen  er- 
halten ;  anderwärts  reich  an  Sonnen-Riisen  und  Regen-Tropfen. 

1.  Dunkel  Oliven-farbene  Schiefer  olne  Fossil-Reste,  doch  luweilen  mit 
4         Spuren  von  Arenicolites  didymus. 

Von  dem  Kmsier?  P^laeopyge  worden  keine  neue  Reste  gefunden. 

5.  beschreibt  dann 

Wellen-  (und  ?Wind'-)niefen  (S.  201,  Fg.  5—6),  tbeils  grab  nnd 
teil«  «ehr  fein,  Iheils  von  der  Brandung  und  Iheils  von  der  Wellen-Bewe- 
-nng  leicbien  Wassers  bei  leichtem  Winde  herrabrend,  luwailen  durch  den 
•ruck  spätef  aufgelagerter  Schiebten  abgeplattet,  auch  wohl  von  Ueinen 
fasaer-Rinnen  durcbkreuttt,  wie  sie  bei'in  Zurücking  der  FluÜi  entstehen. 

Sonnen-Risse  (S.  202,  Fg.  9,  10).  Die  Risse  Neti-artig;  die  dadurch 
an  einander  getrennten  Scheiben  des  fein-kOrnigen  Flagatone  oft  ditnn-bUt- 
irig,  hohl  Schallen- förmig  anfwürts  gekrtmmL 

Regen-Tropfen  (S.  202,  Fg.  1,  10).  tbeils  gross,  kreianind  oder  alle 
1  gleicher  Richtung  etwas  verUngeri,  der  Rand  meistens  an  einer  Seite 
twaa  eriiAhet  und  tbcU«  Mein;   luweilen  2 — 3  grossere  st|anunenBiettend 


IM 

oder  auch  die  kleincrea  theilweuc  bedeckeBd.  Von  den  Wann-Il«fctcii  oi/r- 
»clnideB  ne  lich .  dadorch ,  du»  lie  nidtt  ptarweite  •leben  n.  dfl.  I>d 
DMcre  BemcTtungen  S.  407  dei  Jahrb.  tSST.  Wir  halten  an  uurer  don  w- 
gcaprochcneii  Aniicht  feil,  auch  nachdem  wir  diese  Abbildonitrn  tttr^ 
and  loweit  nicht  nachf^wieien  wird,  data  dieie  RegentropreB-LAchrr  M 
aaf  der  Oberltche  fruch  ■af^edeckter  Schichleo  ichon  vorfaindtD  m. 
Einige  der  ibf^ehildeten  Lacher,  inabesondere  die  durch  Vereiaiguns  nHhrr 
gröMem  enlatanden,  aehen  allerdinga  mehr  wie  Luft-maien  la*.] 

Arenicolitea  aparans  S.  203,  Fg.  1—4:  Gnippen-weiae  je  2lJtk 
(Ein-  und  An*-gang  der  Hohle)  nebeneinander,  elwaa  \vm  nngcFabi  ta 
Dnrcbneiter  einer  Höhle]  von  einander  enlfemt.  Die  grOiieren  '<'..'"  kl 
die  jbngertn  [oft  Hyriaden-weiae !  gleich-groiienl  viel  kleiner,  dock  oFih 
vorigen  auf  einen  Handitück  beiaammen,  Anf  der  Obeneitc  der  Scbrikin 
(tnd  aie  vertiefl;  anf  der  Unleneile  zeigen  licb  vorragende  Abgüate,  i" 
jene  VntiehiBgen  einpauen.  Oft  auf  Wellen-flichigen  Scbichlen  uad  di.  •' 
die  Hacken  der  Wellen' wieder  abgewaacben  aind,  »elbat  verachwindnt 
Noch  grtHre  aber  einaeln  atebende  aolcbe  Locher  kommen  in  den  Scpe- 
ttonei  von  SikrwpvAt're  vor  und  gleichen  aehr  den  langen  vertikalen  Hibn 
die  Hall  all  Scolitbei  linearia  heichrieben  hat.  RucAuir  hat  Ihakh 
LöcberForalitea  genannt  (BiiJtet.fi''olDy.  ISSO,  F//,  742).  Cololilhcik 
man  die  von  kriechenden  Würmern  auf  den  Scbichtcn-Flichea  gebildeten  Kiiin 
gelaunt;  Helminthite*  mag  für  die  lang-bognigen  denelben  gelten,  »rldi 
maa  von  Annulaten  ableitet;  den  Namen  Vermirulitei  ha>  man  aa^dirb^ 
lereD  Formen  angewendet  (Rouault  a.  a,  0  S.  774).  Einige  dertelbrn  nibn 
jedoch  ohne  allen  Zweifel  von  kleinen  Kruatem  und  andre  von  Spiral-finuin 
Schnecken  her.  In  den  Oldhamia- reichen  Schichten  Irland»  aind  aie  ai 
»Uia Orotttritanme».  ScolitheoundHetminlhilen kommen  «ucbin  denl 
Flag*  von  Kord-  WmlM  vor.  —  Der  Scolitea  linearia  iit  anf  den  Sliper-sVi" 
irhr  gemein  and  bildet  lange  vertikale  Rühren  mit  Trompete n-fOrati^r  VI- 
nnng  in  Quarr-FeU.  Wurm-Spuren  und  -Höhlen  kommen  in  Tremaj«' 
Schiefem,  Llandeilo-Flaga  und  allen  liluriachen  Schichten  vor,  die  i«^ 
landiger  Schlamm  geweien  aind.  So  auch  in  den  ober-siluriichen  Srliirli''' 
der  firafichafl  Kerrjf,  in  den  devoniacheo  Fisch-Schichten  mit  Land-PHai'" 
von  ChitAw««  10  wie  in  Kohlen-Sanditeinen.  Oberflächliche  Rinnen  uk 
nach  allen  Richtungen  ina  Innere  eindringende  Röhren  finden  aich  in  rfiit- 
licbiter  Menge  im  ganten  unteren  Seh ichtcn-Sya lerne  der  Kohle n-PormaliM  > 
Ptwittvkttkire,  A'ord-Davon  and  Süd-lrUn4,  aogar  bis  -von  2—3"  Bn« 
■■d  oft  lehr  lang;  oft  bilden  die  von  in  die  Schichten  eindringenden  ^"' 
■em  «na  den  Rdhrcoi  auigeitoMeneD  Sand-Maiaen  ganie  Scbichten-Theile  ' 
Ebeaio  aind  die  Wurm-Rhhren  in  den  Koblengehirga-Scbichten  von  Ciai'"- 
Uad  nnd  die  Wurm-Fährten  der  Kohlen-Schiefer  von  KHkM  in  der  (brr 
Gra&cbaft  wohl  bekannt  und  gröuer,  all  die  .meiaten  unarer  lebenden  Arw 
lie  hervorhnngen  könnten.  ' 


J.  fiiniHoBiT  VAD  pw  Binkhoiut:  aber  dai  Kreide-Gebirge  lad" 
Gegend  tob  ^tMcka   und  Cipig,    nebat  einem   allgemeinen  DsrcbiM" 


107 

er  Kreide-SchichUm  im  Henotithuin  Uwtturf  (BulM.  fe'ol.  >  23  89., 
lattfriclu  18SS').  Der  Vf.  gibt  eine  Raihe  BciiiigeT.  Studien  über  die 
rhichten  nnd  Schichten-Folge  genaDoleT  Gegenden,  ifihlt  die  Venteineningen 
iner  jedefi  in  lergteichender  Weiie  aebr  volliUindig  luf,  *o  dau  wir  auch 
iber  ihre  AHfcinanderfolge  nun  eine  genaae  KennlniiB  erlangen ,  nnd  iiömmt 
ehiicfsiich  ntit  HiniaT  und  d'Abcbuc  lur  Übeneugung,  dm  der  obere  Theil 
er  Kreide,  dai  Terrain  piiolilbiqne,  sich  in  Belgien  unter  analogen  Umtttnden 
ric  in  Prtmkreiek  in  Verliefungen  der  weinen  Kreide  abgesetzt  habe,  wo 
ie  nämlichen  Thier-Arten  tich  entwickeln  konnten,  die  sie  in  der  That 
(ichlicfa  miteinander  gemein  haben.  Doch  icheint  jene  Benenaung  Terrain 
isolitbiqae  auf  die  obr«  Kreide  in  Btlgie*  und  lAmturj  nicht  tu  pawcB, 
'flehe  nur  eine  andre  Faciei  derselben  Blldaag  dannjtellt. 
Die  Schichten-Folge  bei  Jftnu  iil: 

!12.  Weicher  gelber  Hattricbler  Kolk,  durcb«etil  von  einer  Schiebt  harten 
gelben   hehligen   Kalketeina   (Danien  u'O. ;   Terrain   piiolitbiqne   Hia.; 
alle  Foaiil-Beite  ali  Steinkeme). 
It.   Weicher  Haslrichler  Kaih. 
IjllO.  Grober   weicher   grauer   Kalk,    voll   grüner   cbloriliicher  Punkte   und 
I        mit  vieles  Feuerileinen. 
\    9.  Eigentliche  weisM  Kreide, 
gj    8.  Grane  Kreide,  2— Sm  dick. 

g'    7.  Silex  ia  michtigen  Bflnken  mit  groBiea  Catillen. 
=  r   6.  Grauer  Tbon-Mergel, 

bj  5.  Graue  Kalk-Sande:  Tourlia  von  Anvn. 
;l  4.  Kalkige  Sandileine  mit  giUnen  Funkten. 
;)   3.  Rost-rarbige  Eiien-Puddinge ;   Tourlia  von  'yoNritay  und  BloKlignie*- 

%.  Flugainde  und  Töp'er-Thone :   130^200'". 
1.  Steinkohlen-Gebirge. 


B,  Cotta;  Deuticbland«  Boden,  sein  geologiicher  Bau  und  dessen 
Einwirkung  auf  das  Leben  des  Menschen  (2.  verm.  Aufl.  m.  Holischn.  u. 
Tlln.,  Leipzig  H''}.  II.  Thcil:  EinHuss  de*  Boden-Baus  auf  das 
ieben   de«   Menschen   (232  SS.,    ISSS).     Von   der  Einrichtung  und  der 

■  Im  IiFUll  dar  DinttLIuDg  hti  sich,  wl«  der  Vr.  Diu  l|B''>°>>Tl'''>lKt  i  •<■»  irhabllFh« 
^IsIaLIgng  wiibncd  da  DrBckv  (IngeiebllcliBii.  dia  lo  dw  dHiinleh(t  anefadnHidu  ArVtit 
IBUetbeii  ^Hr  Ia  eraji  W/tau  it  Itaatritkl'  beilctaldgl  UKbalnu  wird ;  nutr  Aiun(  IM 
Ichl  >c  loifuhrllch  gsdlabnn.  dui  wir  OelagnnhiLt  httMn  dl«  BerlchligDDg  luCninehfatn. 
)«c.h  benausn  wie  die  Vennluiiing  mus  dtm  Brl«[e  du  Trs.  zu  «nlDslinwn,  dui  »  nniicb- 
IS  iit.  kmh  Tbibeb  (UhtH.  18*8,  SSO)  bchinpnt,  dug  dt«  Kreidig chf oh Wa  mit  Triginl« 


ang  loQ  Aatken  daroh  e<iia  „Bingen"  geniniiu  Thaa-SiJitchl  getreniit  nerden.  Anch 
LHMD  Bolinuic*a  baiUillgHB  llbsnll  du  tob  llim  g«g*b*aa  Prot],  Dan  Spondylu 
II  habt  iweli  tein  «iDhtliiilKhtr  Oaotofa  gaAindui,  d.  B. 


108 

Be«timmiiii|[  dci  Werk»  haben  wir  urure  Leier  Kbon  beiu  EncheiMi  4i 
L  Biidea  (Jabrb.  1858,  478)  beanchrichtigt.  E«  erubrigl  dmher  hier  b^i- 
flchlich  noch  eine  Übenicht  vou  lnh*ll  und  Gliederung  dei  iweiten  lu  ftin 

Naohdem  der  Vf.  auf  eini|[e  seit  def  ersten  Auflage  encbienciir  <n* 
wandle  Schriften  «on  Kutxini.Stiinraui,  Völtui  über  DeaUthUmi  diJ  i« 
Stuuns  über  HolUnd  noch  im  Vorworte  hingewiesen,  betrachtet  er  des  ht 
flai*  des  innem  Bodens  in  Allgemeinen  (fi.  1),  die  initlelbaren  Wirkgin 
des  Bodeni,  insbesondere  die  der  verschiedenen  FonnitioDen  tuiückii  k 
die  OberOjichen-GestalluDg  und'  somit,  auf  seine  mengchlJchen  Bfwutor 
(S.  6)t  dann  die  nmniUelbaren  Wirkungen  der  einielaen  Gesteini-Art«i  ■ 
Quellen,  FBanten-Anen,  Fruchibirkeii,  Kultur,  künstliche  Düngung.  ee£-t 
auf  die  menschlichen  Ansiedelungen,  Stärke  der  Bevölkerung,  Venheilinfiii 
Form  der  Wohnorte,  Ben-Art  der  Häuser,  Wohlsland,  Verkehr,  Krieg.  Gtsw- 
beit.  Je  nach  Wärme-  und  Wasser-Leitungifühigkeit,  Art  des  Ban-Giund«!  n 
der  Bau -Haleralien,  die  Exhalalionen,  N  ah  rungs -Mittel,  Staub,  —  und  irbü» 
lieh  den  Einfluss  des  Bodens  auf  die  Natur  des  Menschen  (S.  26—88).  D"! 
Schiusa  macht  eine  umfängliche  Reihe  von  Beilagen  und  Aklen-Slückfn  a 
Belege  und  Beweiae  des  im  tuiammtnhingenden  Text  Vorgetragen«  'M 
89—210).     Ein  alphtbelisches  Orts-  und  Sach-Regisler  schliessl   das  Gw| 

Die  neue  Lehre  —  aagt  der  Vf.  —  kann  den  Boden  nicht  ändern,  it"' 
zu  seiner  Kenntnis«,  Beurtheitung  und  Ausnuliung  anleiten.  Sie  ist  iv>^ 
sondere  der  Berücksichtigung  zu  empfehlen  i.  B.  bei  politiichen  Ab);mI■^ 
gen,  bei  Bcurlheilung  des  richtigen  Verhältnisses  der  Bevölkerung ,  b«i  b- 
führung  bodemliindigerlndusIrie-Zweige,  bei  Bestimmung  der  iweckni^ii^ 
Grösse  und  Form  von  Landgütern ,  der  Ausdehnung  der  Walder  gtitt 
Felder,  bei  Anlegung  von  Wegen  aller  Art  u.  s.  w. 


C.  IVtrefaktüii- Kunde. 

F.  Ghatiolbt;  über  den  Encephalus  T6n  Cacnotberium 
nune  (r/MIt'l.  tSSS,  95—96).  Das  Gehirn  der  Säuglhiere  drückt  si'b> 
allen  seinen  Einielnheilen  so  genau  an  der  innern  Schädel-Wand  ib,  ^ 
man  es  da  nacfagiessen  und  alle  Kleinigkeiten  «einer  Oberfliicbe  iludi"' 
kann.  Das  gentinnte  kleine  Säugthier,  welches  man  bald  den  Anlilopci  i'' 
bald  den  Moschui-Thieren  (M.  aquaticui)  zugesellt,  hat  ein  Gehirn  |rbi^ 
nicht  so  gross,  als  der  Hase,  und  die  Nachbildung  desselben,  durch  Ausriß 
snng  soines  Schädels  gewonnen,  lässt  erkennea,  dass  es  keine  Verwinilur^i'^ 
mit  den  typischen  Wiederkäuern  überhaupt  und  den  Cerviden  ipsbtxm'''' 
besessen ,  eoudem  den  Cameliden  am  nächsten  stund  und  sich  telbsi  >a  ^ 
Suiden  mehr  als  tu  den  ächten  Wiederkäuern  neigte.  ' 


A.  Waohm:  Keue  Beiträge  zur  Kcnnlnias  der  nrwellUtt" 
Fauna  des  lithographischen  Schiefers.  I.  Abtheilung,  Si>r>" 
(Abhandl   der  K.  Bayr.  Akad.  d.  Wiss.,  2.  Klasse,  Vin,  ii,  S.  415-^^^ 


IM 

2—17  >  114  SS.  4°,  6  TflD.,  Minehtn  ISaS).  Die  Erwerbung  der  Land- 
int  Häbbhlin 'schell  nnd  der  Ueraoglich  IiBucBTuHSiiRo'ichen  Stinniliing  fär 
lie  paläonlologiiche  Staati-Anstall  hat  der  Wiisentchart  aeue  Quellen  geOfltael. 
lier  ein  erstes  Ergebnisi,  desBen  Fortsetzung  in  Aniskht  sieht. 

A.  Gaviil-Btriige  Krokodile.  Bither  kannte  man  nur  Crocodllm 
Aeolodon  Htb.)  priscns  Soe>.  und  Steneoiaurus  elegant  A.  V/xat.  von  dt; 
lie  HÄBfHLiü'sebe  Sammlung  lieferte  noch  eiu  nit  der  ersten  und  twei 
nit  der  leltten  Sippe  injammengehOrige  Exemplare,  deren  Ifamen  Jiidoch 
larch  Cricosturua  enetxt  wird.  Von  Cr.  grendl)  liegen  SchSdel  und  Rnmpr- 
'heile ,  von  den  2  andern  Arten  SchAdel  und  einige  Wirbel ,  vom  neuen 
leolodon  eine  WirbeUiule  vor.     Alles  von  BaiUngl 

I.  Cricoianrui  A.  W,  unterstheidet  sich  Ton  den  lebenden  GiTialen 
lurch  bikonkave  Wirbel,  einen  Knochen-Rin^  in  der  Scierolica  des  Aoges 
LOd  die  mangelnden  Grübchen  der  Sehe del-D ecke,  daher  wahrt cheinlich  auch 
Inrch  einen  minder  soliden  Panier;  —  von  MysIriotBums  durch  das  ver- 
üngt  lulanrende  (statt  apatelförmig-kolbige)  Oberkiefer -Ende ,  die  weiter 
[urück-liegendenTlasenlOcher,  die  seitwärts  gekehrten  Angen~Höhlen,  die  kune 
Symphyse  ('/,  von  der  Lgnge  des  Unterkiefers  beiragend)  und  wieder  durch 
die  glatten  Schädel -Knochen.  Das  Schnaulien-Ende  stimmt  xwar  mit  dem 
von  Sieneosanrug  rostro-minor  überein,  aber  dieses  Thier  hat  konvei-konkave 
Wirbel  und  grubige  Schädel -Knochen,  und  Steneosaurua  (Leptocraaius)  rotlro- 
najnr  hat  eine  weit  schmächtigere  )ang~getlreckte  Schädel-Form,  daher  denn 
FJn  gani  neuer  Sippen-Name  gewählt  werden  musste,  der  auf  den  Augen- 
Ring  hinweiset.  Zwar  bleibt  noch  die  Vergleichung  mit  Lacerta  gigantea 
Sog«,  von  gleicher  Fundstätte  übrig  (deren  von  Som»siilno  bekannt  ge- 
machtes Exemplar  mit  Aeolodon  nach  Lonilen  gekommen  ist),  deren  ler- 
drüchler  Schädel  mit  seinem  Augen-Ring  in  «einem  unvollkommenen  Zustande 
einer  Vereinigung  ni^ht  im  Wege  stehen  würde,  deren  mit  dicker  Basis  den 
Kiefer^ Beinen  aufsitzenden  Zähne  mit  einigen  Rumpf-Verhtrilnisien  jedock 
Cwnm'N  veranlassten ,  solche  als  Sippe  Geoiaunis  zwischen  die  Krokodilier 
nnd  Monitoren  lu  stellen,  neben  welchen  sie  denn  auch  seither  ihren  Plati 
behauptet  hat.  Von  Cricosaurus  liegen  nun  zwar  keine  frei  ans  den  Alveo- 
len gefallene  Zahne  und  keine  leere  Alveolen  vor;  doch  leigt  das,  was  tob 
ihnen  noch  erhalten  ist,  mit  Sicherheit  an,  daia  die  Form  nnd  Verbindnng 
der  Zahn- Wurzeln  mit  den  Kiefern  nach  der  Weise  der  Krokodile  und  nicht 
der  Monitoren  ^attgefunden  hatte. 

I.  Cr.  grandis  W.  S.  21  (S.  3—12,  Tf.  12-13),  weitlSuBg  und  vei^ 
gleichend  beschrieben  und  abgebildet  nach  Schädel,  Wirbel,  Rippen  und 
eini);en  Gliedm  ansäen -Resten.  Der  Schädel  ist  im  Ganzen  (von  Hinterhaupt- 
Bande  bis  zur  Oberkiefer-Spitze)  18"  3'",  der  Unterkiefer  20"  6'"  lang; 
seine  Zähne  lang,  breit  zusammengedrückt  (10"'  lang  auf  4 — 5"'  Breite], 
beiderseits  sägersndig  und  lebhaft  braun  geffirbl,  mit  rundlichen  hohlen 
Wurzeln  in  gelrennten  Alveolen  steckend.  Sie  reichen  rUckwIrts  bis  wenig- 
stem anter  die  Augenhöhlen  (ihrer  15  und^mehr),  lassen  sich  aber  nicht 
lählen.  Das  Oberschenkel -Bein,  wie  hei  Myslrioiaurui  geittitet,  ist  7"  4"'  lang. 

2.'Cr.  medius  Wenn.  S.  22  (S.  13—15,  Tf.  14,  Fg.  3  beschrieben  nnd 
■bgebildet). 


11« 

3.  Cr.  eUfini  Wmn.  8.  33  1  <S.  t5— 16,  Tf.  14,  Tg.  1-2  b- 

Steneomrai  e.  Wsn.  in  Abhandl.  }  icbrieben  and  abgcfa.).  Vwlltirli 
d.  Bayr.  Akad.  VI,  705  )  nur  Alters-    und   GrOue-Verxti- 

deoheil  von  voriRcr  Arl ;  bride  nnter  sich  flbcreinilimtnend  and  tod  enltr  ^e- 
•rhieden  durch  kleine,  ichmlchliK  Keget-rdrniige,  ichwich  ■nrdck-g^knmcu. 
{■ni-randige  und  hell-nefArble  Zihne  von  hbchiteni  4'"  Linf  e.  Vn  i' 
mediuf-nint  der  ScbAdel  rom  Hinlerrinde  jler  Scbläfeu-Gnibe  bis  inrOlr- 
kiefer-Spitie  14"  0'",  der  ganae  Unlerkiefer  15"  0"'. 

n.  AeolodoB  Mra.  bit  in  Dmiting  bereib  den  Ae.-pHicas  Mm.  (Cnrt' 
Aln*  priscoB  Sota.)  geliefert;'  derselben  Sippe  acbeint  eine  fast  vollsimf 
Reihe  von  63  Wrbeln  In  elwai  terdrächtein  ZasUnde  aniugeberen.  Dir  tr 
(talt  der  Wirbel  im  Allgemeinen,  die  kunen  breilen  abgerundeten  Donn- 
Fortiltie  der  Hak-  und  Brual-Wirbel,  die  (chmaleu  and  entTemt  tlebn^ 
der  SchwaDi-Wirbe),  die  Form  von  Schenkel-  und  Schien-Bein  u.  i.  > 
stimmt  gnni  damit  überein.  Doch  aeigen  sich  xuch  einige  UntenrhM 
Rechnet  man  wie  an  den  Krokodilen  T  Hals-,  12  RQcken-,  5  Lendri-. . 
Krauli',  also  36  Rumpf-Wirbel ,  lo  würden  von  den  voidandeaen  (Av\ 
37  «uf  den  Schwans  kommen,  an  dessen  Ende  dann  awar  noch  einifr  M- 
len,  deren  Geaammlishl  nach  der  Ergäniung  aber  doch  hinter  den  ^l^ 
Aeolodon  nicht  unerheblich  snrückiustehen  scheint.  Bei  Ae.  priscm  »" 
die  gante  Wirbelsiule  2'  5"  3"'  (wie  viel  bis  lum  63.  Wirbel?),  bei  d«« 
Exemplar  dieselbe  bis  an  die  abgebrochene  Stelle  2'  3";  daher  beide  u^ 
der  Ergüniung  sich  sehr  nahe  kommen  würden;  aber  der  HiDterieit  x 
linger,  die  einaelncD  Schwans- Wirbel  sind  llnger  und  scbmichliger  lii  ■; 
Ac.  prijcus,  die'hinlereo  Gliedmaaiien  küner,  da  der  Femur  nur  1'  ^'^| 
(statt  3'  7",  nach  der  Zeichnung),  und  ein  Mitteirnss-Knochen  5'/,"'au^| 
dieser  mithin  noch  immer  kdner  ali  der  kilrceste  des  Ae.  priscos  ■>!-  ^ 
dem  RkacheoiRorus  aber  dürfen  diese  Reale  nicht  gestellt  werden ,  wd!  ^j 
oben  Domen-FortsMtien  der  Wirbel  der  vordre  spilae  Vorsprung  abgeti'' 

B    Ober  die  Flug-Echsen  baudelt  der  Vf.  in  3  Abschnitten.  1 

I.  Pterodsctylus  Cuv.  Die  kunschwänugen  Formen  haben  Ü  Dt«| 
Arten  geliefert. 

1.  Pt.  vnltorinu»  Weaa.  S.  28,  Tf.  15,  Fg.  3  |vgt.  Jb.  18SS.  36- 
Ein  Unterkiefer  (6"  lang)  mit  Vorder-EzMmität,  welche  an  GrAsie  surds 
TOD  Pt.  grandis  uadisteht,  die  alter  andern  Arten  aber  weit  übertrifft,  indraJ" 
Oberam  3"  6"',  der  Vorderarm  4"  3"'  (bei  Pt.  grandis  5"  und  7").  * 
grosse  Hitteihsnd-Knochen  5"  10"',  die  erste  nnd  die  iweite  Philtngr  <>^ 
^ngilngers  7"  4"'  nnd  5"  0"',  diese  Theile  lusammen  also  fast  32"  i>l>° 
der  23"  6'"  des  Pt.  Suevicus)  messeu. 

2.  Pt.  enrychirui  Wein»,  S.  30,  Tf.  15,  Fg.  I  C=?Pt.  Suevicoi  (■ 
auf  den  vollstindigen  Vordergtiedmaasaen  mit  ihrer  Verbindnng  und  ^ 
ganaeu  Rabensehabel  beruhend,  deren  Lingenmauae  und  Formen  in  '"" 
Einselnheiten  fast  genau  mit  denen  dea  Pt.  Suevicui  Qu.  äbereiasiiE*'' 
denn  die  3  GrMlhen- artigen  Knochen  neben  dem  Hittelhand-Knochen,  wc^^ 
aH  Pt.  Suevicus  gebogen  sind  und  von  Qu.  für  die  Mittelhand-Knocbes  i« 
ttbrigen  Finger  (mit  der  Bestimimng  die  FlOgel  tu  stdtaen)  gdialten  '»«^ 
haben  diese  Form  nur  aufülllg,  sind  an  andern  Arten  und  Exemplaren  p"* 


111 

nd  dem  {[tihmb  BRuelhud-XBb^en  ia  Miner  gaicMi  Liage  e{nt{«Algt,  ami 
kre  Bestimmung  iil  keino  uidre  bIs  die  drei  orilen  Pinger  lu  tragea.  Anoh 
•t  der  EUeobogen-artige  FortiRlx  ain  obera  Ende  der  1.  PhalBiige  dai  Plng- 
ngen  kein  abgaBODderter  Knocben,  wie  Qv.  Roniiiiint.  W.  enelit  den 
raroen  Su^vicui  durch  den  obigen,  weil  denn  doch  nicht  alle  KUrper-Theite  . 
nr  Vergleichung  vorliegen  (Hts  kein  Grund  witre)  und  weil  der  Name  Sne- 
icus  noch  EWeimal,  von  Fraas  und  von  Khüsib,  angewendet  leye. 

3.  Pt.  propinquug  Wenn.  {S.  37—42,  Tf.  XV,  Fg.  3).  Vgl.  Ib.  IMfl, 
66.  Aach  dieie  anf  verschiedenen  Theilen  einea  Skelettes  berabende  An  Migl 
ich  in  allen  vergleichbaren  Verfault niwen.  mit  Pt.  mediui  Ubereinflimmend, 
ber  nicht  vollständig  genug,   um  die  Uentitit  in  allen  Beiiehongen  nacbio- 

4.  Pt.  longicollii  HvH.  pb.  I8S4,  S.  51).  ■  Der  Vf.  gibt  (S.  42—47) 
inige  ZasMtie  lu  dieser  Art  und  Vergleichungen  derselben  mit  den  erst  leil- 
:CT   bekannt  gewordenen  Speiies. 

II.  Rhamphorhynchus  HvR.  Die  lang~schwGnii gen  Arten  siad  neuer- 
ich  in  den  MAtuSner  Sanunlnngen  viel  reichlicher  vertreten  als  fiilber;  docb 
;ibt  es  hier  nur  neue  Eiemplare  zu  beschreiben ,  die  sich  aar  si^on  aufga- 
itellte  Arten  Kuräck!uhrBD  lassen.  Sie  stammen  aus  der  HÄaBiaiii'schen 
Sammlung,, da  die  der  LcucHTBNBBBs'schen  schon  von  Mivkb  bekannt  gemacht 
worden  sind.     Diese  Exemplare  sind 

1.  S.  49,  Tf.  16,  Pf.  1. 

2.  S.  S9,  Tf.  17. 

3.  S.  62,  Tf.  15,  Fg.  4,  5,  «. 

4.  S.  67,  Tf.  15,  Fg.  7. 

5.  S.  69,  Tf.  15,  Fg.  8. 

6.  S.  71,  Tf.  16,  Fg.  2  (Rh.  hlrondinaceua  Wam.  prid.    Jb.  18*S,  369). 
An<  der  Zosammenstellang  der  Einseinheiten  (S.  73 — 81)  gelangt  W. 

dann  zu  dem  Schlüsse,  dus  Rh.  Gemmingi,  R.  Hünsteri  und  die  obigen  6 
Exemplare,  ausser  in  der  Grösse,  nur  im  Maass-Veriiiltnisse  der  Glieder  des 
Flugfingers  unter  sich  wie  zu  Mittelhand  und  Vorderarm  abweichen.  Dar- 
nach lassen  sich  nun  2  Gruppen  und  bezieh ungnveise  bloss  Arten  feitballen. 

1.  Rh.  longimanus:  die  Ecemplare  2  und  3,  woran  «ich  Nr.  t  und 
R.  Gemmingi  Hra.  anachliesst,  deren  Flugfinger  nicht  oder  noch  nicht  ver- 
glichen ist,  und 

2.  Rh.  curiimanus:  die  Exemplare  4,  5,  6,  mit  Rh.  Münster!  zusammen. 
Dieie  2  benannten  Arten   mit  den   6  ferneren  Exemplaren   stellen    zwei 

Gmppen  dar,  welche  als  2  Arten  betrachtet  und,  wenn  die  Verschiedenheit 
der  Maass-Verhältniaae  des  Flughngers  sich  spSter  nicht  als  beständig  erwei' 
ten  sollte,  sogar  in  eine  Art  lusammen gezogen  werden  können,  wie  ticb 
dciyi  auch  HiiSR  schon  für  die  Vereinigung  der  zwei  benannten  Arten  aus- 
gesprochen hat.  ' 

Iil.  Systematische  Einiheilung  der  Flug-Echsen. 

A.  Aus  der  Knglhehni  Kreide  sind  bekannt: 

1.  Fl.  Cu Vieri  Bowa. 

2.  Pu  cMiirosiTli  Ow.  (PI.  ^gnnleuj  Bowb.). 

3.  Pt.  compresairostris  Ow.,  Hin.  Brit.  foai.  Rtpt.  F,  334, 


II* 

ul  Stnrter-ScliidclD  (woniBter  Fl.  conirMtri«  «ehr  von  Pterodatylu  torwt- 
weichl)  berohend,  welchen  ntch  Hiaiigibe  ihrer  GrOMe  auch  die  Lug-  ■ 
nug-Knochen  lugetbeill  worden  *ind,  die  tlch  in  gleicher  Fonnttiog  m 
ihaen/ibe«  doch  picht  nuaminenliegend  ^runden  haben  und  reo  dentaiJE 
Jura-Flngfaarier  in  denuelbeii  Grade  enlfernen,  all  sie  lich  den  inilop 
Theilen  der  V6gel  nahem.  Diher  der  Vr.  gnuie  Zweifel  darüber  nihrt,  n 
diese  Reite  wirklich  hieher  sehüreii. 

B.  Im  Lias  EttgUndi  und  0«ul*eU»niU  (San»)  aind  Reile  voreekc» 
men,  die  sich  unhedeniilicher  den  Plu|[ituriem  und  inibeiondere  den  Rhaa- 
^orkjuchui-arttgen  luichreiben  lauen.  Der  Pt.  Bucklandi  aiu  den  SUmh- 
Belder-SchieFera  iit  gani  problemetiich. 

C.  Die  Sippen.  Der  VF.  gibt  tuer»!  eine  allgemeine  Beichreibung  n 
Knocheo-Bau  der  Jurutiicben  Flug-Ech)en  überhaupt  und  der  3  mekr-p- 
nannten  Sippen,  mit  übergebnng  dei  ihm  unbekannten  Omilhvpterui.  na 
dem  jettigea  Stand  nnirer  Kennlniiie  und  deflnirt  jene  nun  in  folfcMc 
Weife,  woriM^  jedoch  der  Pt.  craiiiroatrii,  deuen  Schwaai  fehlt,  lu  Rhu- 
phaitayuchas  verteilt  werden  mu»,  auf  weichen  "Sohädel,  Zlbne 
kune  Hall  hindeuten.     Pt.  craiiipei  Hth.  weiis  der  Vf.  nicht  einiuordiKi. 

Plerodtctjrtui:  Kiefer  stumpf  ingeipilil  und  bis  zum  VorderTUl' 
mit  Zibnen  beietit;  ZAhne  kurs  und  gerade;  Hiltelband  weit  länger  tiiir 
Hilfle  des  Vorderanni ;  Scbwani  lehr  kun  und  dünn. 

Rhamphorhf  nchui;  Kiefer  in  eine  scharfe  laholoie  Spilic  aniliefo^. 
die  vordren  Zibne  lehr  lang  und  gekrümmt;  die  Hittelhand  weit  kuntr  i 
die  UAlfte  dei  Vorderarm» ;  der  Scbwani  sehr  lang,  krtftig  und  iteif. 

Zwilchen  Augen-  und  rfaaen-HOble  iit  ofl  noch  eine  dritte  Grube  vo 
banden ,  welche  auch  der  oben  erwühnle  Art  Pt.  craiiiroilrii ,  aber  tat 
kein  achter  Pierodectylu»  beiiiil. 

D.  Die  Arten  stellen  sich  nun  in  folgender  Weiae,  wobei  die  im^ 
MgenommeDea  Subapeiiei  mit  ß  beieichnet  tind. 

Pterodaclflut: 
a)  tpf.  toufiroifrtt:  der  Schnauixen-Ilieil  llnger  all  der  Him-Kasi« 

1.  Pt.  grandii  Soaa. 

**  tff.  mtdiat. 

3.  Pt.  rampbaitinus  Wenn.  6.  Pl.  propinquui  Wbhh. 

4.  Pl.  Suevicns  Qu.  ß  Pt.  medlut. 
ß  Pt.  eurychirni  Wewi. 

5.  Pt.  longicollis  Mtr. 

t  Pt.  aerundanus  Mth. 
>.  longipei  Mi). 


.  j  Pt.  ■ 
'^(Pt.  I 


"7.  Pt.  longiroslHi  Gov.  9.  Pt.  Kochi  Wcnr. 

8.  ?Pt.  ^macronyx  Mir.   .  ß  Pt.  Redenbacheri  Hn. 

b)  *n.  irtvirottrtt:  SchnantHn-Tbeil  kurier  «li  der  Him-Ktiiei. 
la  Ft.  breviroilria  Son.  11.  Pt.  Heyeri  He. 


IIS 

Bbimphorhynchiii  Vn. 
t)  <n>-  »uhilirottre». 
*  «fp.  lo»jirottre». 

1.  fUi.  eraMirottrU  Gr.  3.  Rh.  cunimumi  Wm. 

2.  Rh.  toDgimann*  Wwni.  a  Rh.  Hdiuteri  Gr. 

(Eipl.  DO.  2,  3,  *.  o.)  ^  Rh.  curtimmiu  Wann. 

a  Rh.  Gemmingi  Hrm.  (Eipl.  no.  4,  5). 

^  }>  Rh.  hinmdinRceu*  WoHH. 

""  tff.  htdroHr*». 

4.  Rh.   lottgicaudua  HD.  «f. 

b)  tfp.  entirottret  (im  Liu]. 

5.  Rh.  micronyi  Bucil.  ff.  6.  Rh.  Banthenaii  Tno».  , 

Seblieiflich  ergehl  fich  der  Vf.  in  Vermuihuagen  Aber  den  lufTtchien 
Stand  und  Gang  der  PlugBiurier. '  Et  glaubt,  dsM  lie  aufrecht  ilehcn  und 
gehen,  aber  anch  auf  aJUn  ^^eren  lich  bewegen  konnten.  Je  nach  Bedürf^iiu 
und  Entwickelung  der  einiclnen  Fu*b-  und  Schwani-Theile.  Doch  rnOgen 
ti«  lieh,  aui  der  enonnen  Linge  ihrer  Flügel  lu  ichlieiien,  nur  leltcn  und 
tarn  AnsTuhen,  weniger  um  der  Nabrungi-BedürfaiMC  willen,  auf  den  Boden 
niedergeluien  haben.  'Wir  nnirerieili  glauben,  da««  tie  Diei«  nie  gethan, 
indem  sie  bei  dem  eben  lieteichuelen  Verhtlliniite  (ich  lo  wie  die  Seegier 
(Cypselu«)  nichl  wieder  tu  erheben  vermocht  hlllen,  wenn  aie  nicht  etwa 
mit  ihrem  langen  lehnigen  Schwänze  *ich  vom  Boden  emporichnelleu  konn- 
ten? Sie  Messen  sich  gleich  diesen  nur  an  und  auf  freien  Fels-WSnden 
nieder,  von  denen  binabrallend  lie  die  Flügel  wieder  auibreilen  konnten,  und 
da  mOgen  aie  ihrer  Zehen  wohl  auch  lum  Anklammern  und  der  HinterriliM 
bedurft  haben,  um  lich  mühiam  votlendi  in  ihre  WohnhOhlen,  FeUipalten  etc. 
hinei  DIU  arbeiten. 

E.  Sdu«:  Anthracolberium  magnum  in  der  Braunkohle  von 
Zoctnetdo  bei  Qraueotm  im  Vietntiniiehtn  (Jahrb.  d.  geolog.  Reichi- 
Anst.  18ö8,  IX,  Sitinngt-Ber.  131—123).  Ea  lind  Kiefer-StUck«,  Sacken-, 
Eck-  nnd  Scbcide-Zühne  der  genannten  Speiies,  aui  welchen  mithin  die 
rbereinilimmnng  dei  Alten  der  Lagentätte  mit  der  von  Cadiioiu  bei  Smvonm 
in  SarAinien  hervorgeht.  In  den  begleitenden  blauen  Mergeln  kommt  Put  na 
aubcarinatna  Lhk.  ao  wie  eine  groaie  Aniahl  foiiiler  PflaoEen  vor;  aber 
die  Reihenfolge  ihrer  Ablagerung  ist  noch  uobdiannt.  Zu  berflckiichtigeo 
bleibi  dabei,  daa»  nach  ROTinm«  auch  Antbr.  bippoideum  an  Aurwunf*"  ini 
'Inr-Thale  von  PBanien-Reatcn  begleitet  iai. 

E.  Suua  theilt  femer  mit  (a.  a.  0.  S.  88),  daaa  Flacher  uallngit  einen 
tieiigen  Schldel  dei  Boa  primigenioa  Boj.  ana  dem  PlOtachen  Haot 
twischen  Rt«b  nnd  OfÜrmml  beraufgeiogen,  denen 

Homwuracl-Spitien  940>™  =  3S"T5  Wie»,  von  ei&ander  enifemt, 

Skime  BD  den  Augen  340      =  13"00      „      breit, 

ProBlbif  ■.Bbgebntchn.NaiBnbein460      =  1T"50      „      lang  iat. 


114 


Fr.  Sandbergbr:  die  Konchylien  deB  Mainuer  Teriiär-BeckeB< 
Wiesbaden,  gr.  4^  II.  Heft  (S.  41—73,  Tf.  6—10).  Zweck,  Plan.  Ao5fai- 
rung  und  Ausstattung  dieses  schönen  Werkes  haben  wir  schon  bei  Erscheina 
des  I.  Heftes  (Jahrb.  1658^  506)  genügend  besprochen.  Das  zweit«  ^ 
nach  dem  Schlüsse  der  Sippe  Helix  und  ihrer  Untersippea  sooacfast  •»<> 
einige  Genera  der  Familie  üelicea: 


Bulimus  Brug. 
Petraeus  Alb   . 
Chondnis  Cuv. 

Glandina  Schuh. 
Glandina  Bbck 
Cionella  Jepfr. 

Pupa  Drpd. 
Torquilla  Bbck 
Pupilla    Lbacu 
Vertigo   Müll. 

Clausilia  Drpd.    . 


Arten 

1 
1 

3 
1 

2 

7 
7 
1 


Arten 


b.  Auricul  acea. 
Carychium  Müll.  *   .     . 

c.  Limneacea. 

Limneus  Drfd.     .     .     . 
Planorbis   Gubtt.      .     . 


6 
1 


Arten 32 

Dazu  die  früheren  .     .     40 


lÄÄcht 72 


Der  Verf.  befleissigt  sich,  wie  man  sieht ,  sehr  genauer  Klassifikation  ü 
den  Unterabtheilungen  der  Sippen,  was  die  erwünschtesten  Resultate  nid' 
nur  für  die  genaue  Bestimmung  an  sich,  sondern  auch  in  sofeme  gewakn 
als  es  uns  sichrere  Schlüsse  auf  die  klimatischen  und  geographischen  Ver- 
hältnisse gestattet,  unter  welchen  diese  Organismen  einst  gelebt  haben.  Di; 
nüchsten  Verwandten  der  hier  beschriebenen  Arten  wohnen  in  Süd-EurofL 
Afrika,  Nord- Amerika,  Wesi-  und  Ott-Indien,  sie  tragen  mithin  das  Ge 
präge  wärmerer  Gegenden ,  östlicher  wie  westlicher.  —  Die  schönen  Abbil- 
dungen auf  den  Tafeln  sind  dem^ext  weit  voraus  und  bringen  schon  tm 
grosse  Fülle  yon  Cerithium-  (und  Potamides-) ,  Chenopus-  und  LitoHna- 
Arten.    Zeichnungen  und  Lithographie'n  sind  musterhaft  schön. 


H.  V.  Meybr:  Palaeoniscus  obtusus,  ein  Isopode  aus  de^ 
Braunkohle  von  Sieblos  an  der  Hhdn  (^Palaeontogr.  lSö8,  F,  111 — lU 
Tf.  23,  Fg.  2 — 10).  HxssBNCAap  hat  die  fossilen  Reste  gesammelt,  die  Pflaa- 
zen  an  Hebr  zur  Bestimmung  gegeben,  welcher  aus  ihnen  auf  ein  Alter  d?T 
Ablagerung  wie  zu  Sotstka  und  Häring  schliesst.  Die  Thier-Reste  habea 
V.  Hbydbn,  Hagbn  und  v.  Mbyer  zur  Bestimmung  erhalten  und  letzter  ha: 
über  die  Frösche  und  Fische  (Jahrb.  /Ä-57,  554 ,  1^58,  203)  bereits  cinir 
Ergebnisse  mitgetheilt.  Auch  über  diese  Kruster  steht  bereits  eine  Notitz  ie 
Jahrb.  1855,  337. 


C.  V.  Hbtdbn:    fossile  Insekten  von  eben  daher  (a.  a.  0.  S.  11^^ 
—120,  Tf.  23,  Fg.  11—19).     Es  sind: 


*    Sollt«  AX.  Brauk'8   Name  C.  minutisaimuin    wirklich   so  absolut  unlateinisch  se?^ 
dnss  er  durch  einen  andern  ersetzt  werden  mass?- 


JI5 

8.        Tf.    Fj.                                              '           8.  W.  »«. 

Biipresti«  Meyeri     n.$p.  115     23     11   LeptoiceK«  bamati  .     .     117  33  16 

MMcU     „  „     116     23     12  Lygaeiu  foMitiut       «.«]>.119  23  17 

decrepitiUnn    116    23     13   Bracon  m>crostigma  „  „119  23  1*4 

HolytesHuMncampin  n    <1S    23    14  ?TipuIa.Larve    ...    119  23  19 

Pissudea  efloMiis     .     .     117     23     15  ?D<iUcbop>u -Larve  .     .     120  —  — 

Die  Lilhagrapbie'n  dfer  Fiscain'ichen  OKiin  gehOreo  rortwlhrend  lu  deo 
bealen,  die  wir  haben. 


H.  A.  EßMm:  ZwBi  Libellen  vgu  da  (a.  a.  0.  121—124,  Tf.  24.) 
fleterophlebia  jncnnda  h.  *p.,  S.  121,   Leite«  vicina  n.  tf.,  8.  123,    Tf.  34, 
Tf.  24,  Fg.  1,  2.  1     Ff.  3,  4. 

Die  inent  genannte  foaiile  Sippe  gehört  nach  H'i.  neueiter  Untenuchung 
ta  den  Agrioniden,  wo  lie  eine  ÜbergangB-Fonn  iwiicheD  den  Ciljrplcrygi- 
nen  und  Agrioninen  im  engeren  Sinne  bildet,  jedoch  gleich  der  ColHmUteheit 
Sippe  Hyponenra  lich  den  leliten  mehr  athert.  Auch  Leitea  vicina  gehart 
tu  den  Afrioninen  und  )teht  der  Syriaehtn  L.  leltait  H.  am  nächsten. 


H.  A.  HiON:  Aicalaphu*  proavui  n.  f.  aua  der  AMiit«dUti 
Braunkahlen-Formation  auf  der  Gruhe  SlSMchen  bei  Lih«  (a.  i.  0. 
S.  125—136,  Tr.  25).  Dieier  herHich  obwohl  nicht  vollständig  erhalleno 
Neuroplere  iteht  einer  laVan^mtalm  einheiiniichen  Arten-Gruppe  dl eaer  Sippe 
am  nicbitea.  (Der  fiüher  ven  Guuun  beichriebene  Myrneleon-Plagel 
gebort  nicht  in  dieieihe  Familie.) 


Cn.  Ta.  Gauvik  et  C.  Snioiii;  JfeMoir*  tur  luelfut*  gitemtuf 
i«  feuilUi  fottitf  4*  Im  Tttem»»  (47  pp.,  13 pU.  4'.  Zürich  tas6). 
Dl  die  jiingtten  Siliiwaiier-Bildungen  der  SeA«reifc«r  Mollaaae  lu  Öningtn 
nicht  unmittelbar  mit  den  meerigchen  Gebilden  der  pliocüneii  Subapennineo- 
Schichteu  vergleichbar  sind  und  noch  immer  elwai  älter  all  dieie  letcten 
lu  aeyn  ichcinen,  lo  hat  Ukir  G*uiiia'  vennlu«t,  in  Italien  nach 
PBaDzcn-Ablagenugen  in  den  pliocänen  Theile  der  zuletit  genannten  Schieb- 
ten ED  ronchen,  um  dieae  Frage  ihrer  Enlioheidung  näher  lu  "bringen.  Dieier 
hat  lieh  lu  den  Ende  nicht  nur  an  Ort  nnd  Stelle  selbst  nmgeieben,  aoodem 
auch  die  in  doHigeu  Sammlungen  niedergelegten  Fflanien-Resle  studirt  and 
gewichnet,  wobei  ihnProf.  HinsniMi  ijiPit  und Harchete Snioui  weienllich 
nstentützten,  von  welch'  letatem  dam  ancb  der  einleitende  geologiiche  Theil  in 
Beiug  auf  T^mxiM  verfallt  iit,  wo  dai  eirs  .imo-Thal,  Honlmjom,  Outra 
und  SiMM  Beiträge  geliefert  haben;  auch  von  fiHarene  und  Sarjaoiie/to,  in 
Pi'nunu  ttammea  einige  Reste;  der  phytograpbiache  Theil  hat  GAuDrx'  insi 
Verfaster.  , 

i)  Du  o^«  ilfM-Thal  bei  Fiflliu,  ein  Sa«iwauer-Becken ,  hietat 
gelbliche  Sande  und   blaue  ^immerige  Thon-Hergel ,    ähnlich   den  beiderlei 


110 

DiFerischeb  Schichten  der  Subipennmeo ,  in  mHcKtigen  Biokeq  dar.  «mn 
die  letiten  zu  unlerit  liegeq ,  aber  tuch  mit  den  erftcn  wechadUgen  k 
beiden,  ha uptiitc blich  aber  in  einem  etwai  gröberen  nnd  Ei*en-rciclMm 
KoDglomentle  der  eraten  Rnden  lieh  nach  Falcoher'«  UntenuchuD^i  w 
beiiannlen  Rette  vor: 

MaitodoD,  Telralophodon,  Arvemensii    Shinocero)  lichorhiuui 
Eleph«!,  Lofodon,  meridionalia  Nippopolimui  major 

„         Eueiephas,  antiquui  Tapinil  ?Arveniensi> 

Rhinoceroi  leplorhinus  Uno«  ?Arveraenai>  *.  Etnueui 

Rh.  ■HyarAiDH«  von  MomlfdlUr  Equui,  Carnivora  etc. 
von  welchen  Rhinocenia  tichoriiiout  tonii  der  Begleiter  det  jflnferen  Eit^- 
primigeniua  iat.  Da  die  Fundstätte  de«  tu  Florentt  aufbewahrteii  Schün 
nicht  genauer  bekannt  iil,  lo  rührt  wahrte  he  inl  ich  doch  auch  er  aui  eii 
geren  Ablagerung.  In  den  gelben  Sanden  kommen  in  Mottle  Cmrlo  bekauBlkl 
.  auch  Bulimui  sablubricui  d'O.?,  Faludiua  ampuliacea  Bnocc.,  P.  limilii,  f 
tnicata,  Faludcalrina  turrila  o'O.?,  Valvala  piicinalit  La.,  Heriliaa  »bi 
Bnocc,  Cyclaa  concenlrica  Bnocc.  und  Anodonta  *f,  (Mylilui  anatinui  Baix. 
vor*,  woiu  aich  nach  Hbmgbcki'i  Beatimmungen  noch  viele  Zühn 
neuen  Leuciacua-Art  |??1  und  Wirbel  von  Cypriaua  gesellen.  Endlich  ko*- 
nen  an  mehren  Stellen  Lignit-.Ab  Inge  mögen  vor,  in  deren  Hübe  sowoUo 
den  gelben  Sandea,  wie  hlancn  Thonen  aich  die  unten  beichriebenen  BJänK- 
Abdrucke  Enden. 

,  b)  Bei  Motitajime  twiacheo  dem  Bltm-  nnd  dem  £(wfa-Fltuae  bu<r. 
ea  sich  um  meeriiche  KU aien-Ge bilde  sowohl  voh  blauen  Thonen  w 
ben  Sanden ,  welche  augaer  Crenuter  Hontalionia  HiHaaB. ,  Clyptiiir 
rosacEBa  und  anderen  Echiniden  37  Arten  der  bekannten  Konchjliei 
Sabapenninen-Formalion  lieferten,  derenLiale  nach  C.  M.ukb'«  Beslimmunin 
entworfen  ist,  und  von  welchen  26  in  meeritcfaen  Mollaaaen  nnd  Mdk^cI- 
Sanden  der  Sehtreit%  und  (2)  Orlathirgt,  3  nur  tu  Ifien ,  2  auch  ii 
deaux,  5—6  im  Coralline-,  5  im  Red-  und  3  im  Norwicher-Crag,  4  ii 
jüngeren  Tertiir-Bil düngen  vorhommen,  16  auch  lebend  gefuBden  werdm 

c)  Zu  Boaaone  und  IHalamtrenita  bei  Siena  wechaellagem  meeriirhr 
Schichten  mit  Süiawaater-BÜdungen,  deren  Helanopsen  und  Nerilinen  Piani 
nnd  Pill*  bereits  angerührt  haben,  ohne  der  PDimien-Reale  lu  gedntca 
Dort,  au  Soaetma,  umscbtiessen  blaue  Mergel  Fnanien-Resle  in  Gesellsfbt 
kleinerer  dem  Bulimua  albidua  Ln.  ähnlicher  Schneckchen,  und  mergelige  tbut 
liefern  Trümmer  unbeaiimmbarer  Konchylien-Reate.  Zu  *  fiovcone  ist  i* 
Schichten-Folge ; 


•  DliM  Nunta  nnd  ZlUla  alnd  a.  Th.  noHcbtig  Dnd  aÜHtro  (TOrbetatllUch  »[an 
gta  Berlctitlgniig)  balnen : 
Ptlndlu  unpnlliiceii  Baoxn  Naiitlw  lebrina  Bno:(li 

„         Empn»  Bbakd  (tentaeuliu  Lk.)  [Xtrila  ttbrCa  Bl.  pridnt,  wn  Li 

Yiliiu  iit»D»  BaAED      (piiclatUi     LK.)         Oyclu  cflnemrio  Bio.ta 
IUtudaol>loiicaBK(iiiK(BiillMiuii.i]t.QEBLii<)    Ajiodonu  Irjgatt  (?Lii.)  Bkd:is 

.       oiala  .      (      ,      labiicu      .    1 

(Tgl.  malus  .ItaUait  Ttrtlür.QabUdg  u.  dtnn  irc».  Eluchlüus-.  HiÜtlhtTf  IUI,  9 


117 


5.  G«lbe  Sande. 

4.  Konglomertit  über  einer  Schicht  wciailicher  Merkel  mit  BHlter- Abdrucken 
und  Fluss-Konchylieo. 

3.  Thoiiig-s»odiEe  Mergel  mit  PluM-XoDchylien  und  einifen  CirdJen. 

2.  Mergelifer  Thon  mit  Pflanteo,  Flus»-  und  See-Konchylien. 

t.  Meeriache  blaue  Hergel  und  gelbe  Sande. 
Ferner    kommen  Abdrucke    von    Koniferen-Zapfen    in    »ubapenninischen 
Wildlingen  swischen  Monlaleela,  Mottttm  und  San  GioeanHi   in  Atto  in  der 
>ruvinE  Siena  vor. 

Die  beschriebenen  PH anzen -Arien  sind  nun  in  folgender  Li»l«  verteich- 
lel.  wo  B,  b,  c  die  oben  beschriebenen  Fundorte  nebst  einigen  beDSchber- 
en  ta*,  b'),  d  fiuaren«  in  Piemonl,  d'  Uoalefiateone ,  dt  floiileiamboli, 
•  Sartmntllo  in  Piemont  ,  e"  SiHi>j/io  beicichnen;  unter  f  siud  von 
inderwärligen  Fundorten  öm'iiyMi,  Schrolttiarg  und  Loele  (f*)  in  der 
Schiceits,  unter  g  GhUkenierf  und  unter  h  ScAawnil*  begriffen 


irlHaMoDUIIonUii.'»  II 
iroptiu  BtlCH  30  S 
Iiunoldu  Gört.  19  3 
icDph>IU  UKB.  .  19||j  ' 
:  Inttnt  OÜPP.  30  3 
<ait  HEU  .  .  30  T 
■aairjaaltVKB.  3l}  ^ 
rr»(D[|>  OSpr.  .  31  3 
■ndnllKU  x.    .    33    1 


i<Uo»  HB.    31}': 
ieH««rt>>.    3*>j'' 


Sliyiibua  tl[l>(ColliuU.  JS  II     S.6|.  b  .  .  . 

Jug[iLiu  StroitlM.  H.  J'l  8  J^l«  b  .  .  . 
Blllt,l«UNi;.  .  .  *l  9  I  .  b.  .. 
„«nlniU  BBACS  «  S  3  .  b  .  d,- 
nniT*ur[ueI19l>BBa.4l     6   9,I0(*...* 

Plero«rM  .„18        I     ., 


Von  die»en  50  .'Irten' sind  19  neu    und  Pinui  sylvestn«  stumml  aui  de^ 
Tr«yeriiii   der  .tir»»««;    die  andern  30  sind  also  allein  vergleichbar  hin- 


118 


sichtlich  ihres  anderweitigen  Vorkommens ;  sie  xeigen  trotz  der  weiten  Em- 
femuni^  eine    überraschende   Verwandtscha/t    mit  Öninfen   und   SekoMsmUx 
Diese  Örtlichkeiten  wirklich    als  pliocan  angenommen,   würde  ihre  Flora  &i 
(mit  der  Hebung  der  Aifen  zusammenfallende)  Lücke  ausfüllen,  welche  zwi- 
schen der  ober-miocänen  von  Öningen  und  der  schon  mit  unsrer  jetzigen  FWn 
übereinstimmenden  von  Dümten  und  Utmnaeh  noch  vorhanden  ist,  wo  es  &ui 
freilich  befremdet,  den  Elephas  antiquus  zu  ^Figiine  wie  zu  Vi»nmck  wieörr 
zu  finden,  so  dass  die  Flora    älter   als   die  Säufg^hier-Fauna  zu  aeyn  schein. 
Indessen  liegen  die    fossilen  Blätter   des    oberen  iimo-Thales  um  200'  üfifr 
als  die  Knochen.     Dagegen  ist  die  meerische  Mollusken-Fauna  von  Mtntimjmt 
der  der  Sehweiimer  Mollasse,  welche  noch  unter  den  Schichten  von  ÖmimfiM 
liegt,  so  ähnlich  als  möglich  ,    da  sie  unter  37  Arten  22  bis  (wenn  wir  ^ 
Muschel-Sand  dazu-  und  die  diesen  beiden  Gebilden  gemeinsamen  Arten  wm 
einfach  rechnen)  26  Arten,  d.  i.  0,70  gemein  hat,  —  und  sind  alle  Pflaum- 
Arten  zu  Moniajone  wie  zviÖninfftn  ausgestorben,  während  von  den  Meere»- 
Konchylien  des  erstgenannten  Ortes  16:37,  d.  i.  0,44  noch  leben,  was  den  VI 
veranlasst,  denMeeres-Thieren  überhaupt  eine  längere  geologische  Dauer  zbxi- 
schreiben  als  den  Land-Bewohnern  [was  mit  unsem  Beobachtungen  nicht  über- 
einstimmt].   Unter  den  Örtlichkeiten   in  Piemont  scheint  i^armauello   dicht  » 
der  To9kawt€ehen  Grenze  ober-miocän  zu  seyn;     Ouarene  hat  mit  Öniufn 
ui^  mit  EHkoffen  in  Böhmen  noch  die  Larven  der  Libellula  Doris  gemeia^ 
Heer  klassifizirt  nun  die  tertiäre  Flora,  nach  seiner  eignen  MittheUiue 
in  folgender  Weise: 


SckweitM. 

Italien. 

AbderwSrto. 

ErratisehM  Oebirg«. 

Erratisches  Gebirge. 

Erratisches  0«birfT. 

Geschiebe  mit  Elephas 
primigenlus 

Dilavial  der  Afpen. 

Kannstatt:  Tuffe  mit  Kiep tx 
primigenius   und    RhincK^ra 
tichorhinos   im  Ixxss. 

1 

ÜUnaeh :  mit  Elephas  antiqao:«. 

Rhinoceros  leptorhinos. 
Flora  JeUiger  Arten 

Piemont:  Schichten  mit 
Elephas  antiquus, 
Mastodon  Arvernensis. 

Arno-Th<ü :    obre    Schichten 

mit  £1.  antiquus. 

Rhinoceros  leptorhinus 
Mastodon  Arvernensis. 

4 

öningen 

Iraekelf  BchroUhurgt  AlbiSf  Locle 

Obre   Söaswaaser-Mollasse 

Maua  maTittimOy  San  VivaldOf 

Jano:  Travertine 
Amo-Tkal:   untre   Schichten 
mit  Blättern.    Mont^jone, 
Siena. 
Ouarene 
Barzanello 
BinigagHa^  MontebantboH 

6eho*»nitM 

Ellbogen,  Güntbwrg 

Gleiehenberg 

Tafya,  Parscklug ,  Stroazower 

Meeres-Mollasse 

Turinj  Superga 

Wien  ;    Büin  f ; 
Meeres-HoUasse  tob  Jü 

Lmuanntt  Aarwangen 
Monod,  Hoher  Bhonenf  Eria. 
BoeKtUt  Biva»,    Battigtn. 
Wüggi» 

Cadibona,  Bagna$eo^  Stella     J 

Badoboj,  Bonn:  Lignit 
Häring,  Monte  Pntminm 
AUeatUl,  Sotaka,  Aix  (theib) 
Bempttead  auf  Wight,  x.  Tk. 

KümmaUtea-Oabirg« 


Monte  Bolen 


Hempeitad:  untre  Schtchtsa 


11» 

Hieran  knüpfen  lirfa  nuii  einifc  klimnlo1ogiicb-pBanien|{eographifche 
Betractituagen,  bei  deren  Beginn  es  uigenieisen  ist  sich  tu  erinnern,  diss^ 
wenn  mtn  eine  Pflanie  Ton  ihrem  nalUriicbeD  Slandorle  aus  PoI-warU  ver- 
setEt,   sie  iriit  abnehmender  Temperatur  eine  Strecke  weil 

a)  noch  rruklifizirl  und  sich  fortpflaDil ;  dann 

b)  weiter  noch  fruktiRiirt,  aber  nicht  mehr  keiml ;  endlich 

c)  weiter  noch  den  Winter  auihall,  aber  nicht  mehr  fruktiHiirt.  — 
Die  nähere  Präfung  der  lerliären  'Flonilen  llaliatt  ergibt  nun,  dais  leine 
miiile  Tewperalur 

1)   in  der  miocHOen  Zeit  höher  als  in  der  pliociaeo,   und 
2}   in  dieser  höher  gewesen  »eye  ,    als  sie  jetzt  ist. 
Diess  erhellt  aus  fol^endeD  Tbataachen: 

Zu  1.  Die  miocSnen  Schichten  der  SehioeUm  enthalten  nach  Uptn  13 
Pa Imea- Arten ,  die  von  Monle  BamMi  haben  ebenfalls  schon  einige  Reite 
Ijeliefert,  und  in  wahrscheinlich  miocanen  Lagen  der  Lifariachen  Inseln  hat 
MAnDfiALiscA  künlich  inmitten  einer  ^»aitu  Florula  Stamm  und  Bialter  einer 
Palme  entdeckt,  —  wükrend  in  dem  etwas  jüngeren  nnd  sonst  so  reichen 
Öningen  erst  2  Reste  gefunden  worden  sind  und  die  pliocKnen  örilichkeitcn 
Italien»  noch  keine  Spur  davon  geliefert  haben.  —  Der  nächste  Verwandte' des 
im  fernen  Atien  beimischen  Cinnamom um  camphora,  welches  in  Flore»%,  Pit« 
und  tumal  auf  Madera,  wo  es  eingeführt  ist,  iwar  den  Winter  im  Freien  ertrügt 
und  blühet,  aber  nicht  fmkliSsirt,  ist  C.  polymoqihDm ,  welches  in  den 
niiocünen  Lagern  der  Sehteeit*  mit  Eloschluss  von  ÖtUngtn,  der  diesseitigen 
Atrum»«»  wie  tu  Guartne  reichlich  verbreitet ,  aber  in  den  pliocineu 
Schichten  \oa  Schoanüla  undilo/ien  noch  nicht  vorgekommen  ist. 

Zu  3.  Unter  den  pliocänen  Arten  Italien*  ist  die  aller-verbreitelsle 
Oreodaphn«  lleeri,  die  nücbsle  Verwandte  der  0.  foetens ,  welche  auf 
fladera  diluvial  erscheint  und  iiimal  auf  den  Canaritchtn  Inseln  ganze  Wtl- 
dcr  bildet,  aber  tu  Fioreti*  nur  noch  im  Glas-Hause  überwintert  werden  Jiann, 
was  milbin  schliessen  lüsst .  dais  auch  jene  ptiocine  Art  das  jetzige  Klima 
Italient  nicht  mehr  ertragen  Würde.  Dagegen  wtirde  die  pliocänc  Liqui- 
dainbar  Europaea,  welche  tu  Sehottnil»,  Sehrotttiurg  und  Önikgtn  an  wie 
in  Italien  vorkommt,  wenn  sie  gleiches  WSrme-Haass,  wie  ihre  nahe  Ver- 
wandte L.  BtyracifluB  in  Blexiko  bedarf,  in  Rom  noch  Früchte  tragen  ,  in 
Floren*  noch  blühen,  aber  an  beiden  Orten  sich  nicht  mehr  pus  Saamen  , 
von  selbst  fortpflanzen.  Eben  so  würde  sich  auch  der  in  jung-miocMnen 
and  pliocänen  Schichten  gleich  weit  verbreitete  Platanus  aceroidei  verhalten, 
wenn  sein  Wurme -BedUrfniss  dem  seines  uücbsten  Verwandten  PI.  orientalis 
gleich  ko'mmt,  welcher  in  Italien  reichlich  fniktilizirt  aber  nicht  mehr  keimt. 
Dagegen  vertritt  die  pliocine  Populus  leucophylla  bereits  die  jetzt  da  ein- 
heimische P.  canescens  und  erscheint  nnare  Fagus  sylvatica  schon  selbst 
auf  dem  llmlieniacktn  Schauplätze ,  obwohl  sie  merkwürdiger  Weise  in 
Oningen  fehlt.  Unj  solche  Arten  zu  verdrängen,  mag  mitunter  ein  kleiner 
Wechsel  in  Folge  einer  Veränderung  der  topographischen  Vertiältnisse 
schon  genügen,  wie  ihn  die  Hebung  oder  Senkung  der  ^f^en  hervni- 
htingen  wurde,    welch'  letzte  z.  B.  auch  jetzt  das  Verschwinden  der  Oliven- 


120 

Bäume  ans  dem  nördlichen  Tbeile  Italiens  veranlusen  dörfte.  Sie  werdfa 
vielleicht  noch  eine  Zeit  lang  ausdauern ,  ohne  sich  mehr  aus  Saajuai  u 
verjüngen,  wie  Dr.  Müller  in  Neukoiland  noch  die  vor  Alter  gealorbea« 
Stämme  einiger  Koniferen- Arten  fand,  von  welchen  keine  jüngere  lYadikoBarB- 
Bchaft  mehr  aufzufinden  war. 

So  beginnt  diese  Arbeit  in  glücklicherweise  eine  fühlbare  Lücke  in  dt^ 
Reihenfolge  unsrer  fossilen  Flonilen  auszufüllen,  die  man  sich  jedoch  aita 
getrennt  und  selbstständig  vorstellen  darf;  sie  sind  alle  nichts  anderes  des 
abgerissene  Glieder  einer  urspünglich  nie  unterbrochen  gewesenen  Reik 
Es  ist  doppelt  interessant,  dieses  Glied  aus  einem  Lande  zu  erhalten,  wa- 
ches bisher  verhältnissmfissig  noch  wenig  erschlossen  war. 

Die  Abbildungen  sind  sorgfältig  in  Farben-Druck  ausgeführt. 


J.  C.  Ubaos:    Neue  Bryozoen-Arten  aus   der  Tuff-Kreide  xoi 

Moitrieht    iPaUeoniogr,  J666y  K,  127—131,  Tf.  26).    Der  Vf.  beschreib 

Stellocavea    i>*Orb.    (wovon   bereits   St.  Francqana   und  St.  cultraä 

d'O.  von  da  bekannt  sind). 

bipartita  Üb.     129,  Fg.  1 ) 

trifoliiformis     „       129,  Fg.  2*"^    ^«"     untersten    Schichi« 
Flustrina  dU  1861  (1 6 Art. a. Kreide)    "»*  Fi^^urirostra  pectiniformi. 

„        Binkhorsti  Üb.  130,  Fg.  3       )  ^^»  Falkenberg, 
Nodicrescis    d'O.    130    (mit  3  Arten  aus  Jura  [Heteropora  verracoss 

RoEM.  etc.]  und  Kreide). 

anomalopora  Üb.  130,    Fg.  4,    aas  der  Bryozoen-Schicht  bei 

Geulhem  unfern  Falkenberg, 


» 


» 


» 


Pbntland  meldet,  dass  man  auch  im  Bone-bed  von  Dundrg  bei  ßrisist 
(an  der  Grenze  von  Trias  und  Lias)  unzweifelhafte  Reste  von  Insektivoren  gt- 
Funden  hat,  welche  R.  Owen  Beutelthieren  zuzuschreiben  geneigt  ist. 


J.  NiEszKOWSKi:  Versuch  einer  Monographie  der  in  den  silu- 
rischen Schichten  der  0«Ues-Provinzen  vorkommenden  Trilo- 
lobiten  (Archiv  für  Natur-K.  Liv- ,  Ehtt-  und  Kur-Lands  1867,,  a,  L 
518 — 626,  Tf.  1 — 3).  Wir  haben  dieser  werthvollen  Arbeit  schon  bei  and- 
rer Veranlassung  im  Jahrb.  1868,  595,  erwähnt. 

Sie  besteht  in  einer  geschichtlichen  Einleitung  (S.  518),  einer  Ubersidi 
der  reichlich  benutzten  Litteratur  (S.  524)  und  der  Aufzählung  der  in  jenes 
Provinzen  vorkommenden  14  Sippen  mit  52  Arten;  dann  in  der  auf  eigK 
Beobachtung  gestützten  ausführlichen  Beschreibung  derselben.  Es  sind  die 
nachgenannten,  deren  Vorkommen  in  unter-  und  ober-silurischen  Schichteo 
mit  a  und  b  angegeben  ist. 


8.  Tf.  Fr 

'•- 

B.  Tf,  Fg. 

Form. 

■li.c^p.Eiatt.  .     .    SM 

Siockail  MK    .     .    .    S30  —     — 

BOECK  .p.     .     .    .    635  —    — 
tTun«».Mud.»P0RT.S37  -     - 
»udiu  BHÜm.  fp.      538  —    ^ 

brt^r"piUt.  Pohl!    sM  -    - 

liaphuB  DLH.     .     .     S4S  —     — 
tipuuKu  L.  ip.   .     .     547  —    — 

ohAnuNZK.     .     :    517  -     - 
'r.im.  STSOB.  .     .    555-    - 

«i'iSÜr«t.^-.  V-  '   MO  3     1,': 

T.I.K.iVm.     ."     .     561 

RiiiKirllKen  ■.  ».  .    568    1        IS 
defle»  ABO.     ...     569  -     - 
Elfhwildl  ••.  tp.  .     .    570     !  IS,  1< 
verrntol»  EICUW.  jp.  573  —     - 

D.".«tlia  aW.    ■     576-    - 

'P sw  ■*      " 

U.  SIppan  idU  gUtMn  Plenran. 
[tl.amoDLH.     .    .    579-    - 
Schmldtl  NiK.     .     .    580    1    10-11 

Bf"Dr=ui'Gr"''*''w6 

ci'syrrd^'ÄE^.,  :  SS-  - 

•rit^?;.-  •^■. :  ^i  -!  -" 

octolabitiu  McC.      .    59J    3        15 

d«flHn.7AB0.     .     .    59«    3  10,11 
ronformK  ARO.    .     .    69B    3     8,  9 
Mpli»l0M«i  ».  v.  .    MW    1     S,  6 
mlnuliu  H.  ip.     .     .    601     1      7,  B 
heiidulilni  H.  ip.  .    eOl    1        14 

Encrlnuru.EMMR.     Wi 

pUDcutui  BKilKB.  <p.  60«    3    6,  7 

"ptrr-"*-    .    609  -    - 

itihoi  Pabd.      .     .    611  —    — 
btlUtolDi  Ualh.      .    613  —    — 
M.  ».  »p.   .     .     .         614    1      3 

brevlHudi  AbV<|>!    6IT  —    — 

.«Inorm  DLM,  ip.  .'    6:0  —     - 

CKtsTmctopDi  AJS.611  -     _ 
llluDoldM  KZK.  .    .    en    i    3-5 

:  b 

'■  b 

AoiieTden  libh  Eichwald  Doph  >ur;  Aiiphm  deveins  Ew.,  A.  dilttilu* 
Dlm..  K,  ladnialDi  Dli.  ,  A.  tyriiino  Hüne*,  ajf. ,  A.  Vulcani  Huhch.  tf., 
Chcirnrni  aculettui  Ew.,  Homalonolu«  UerichcU  Muhcb.  m/f.,  Illienui  cornu- 
las  Pabd.,  I.  Rotenberfi  Ew.,  I.  perovelii  Hvbch.  ,  Hetopiia  aries  Ew.,  M. 
&(ibnrri  Ew.,  Phtcops  clivifroni  Dlk.,  Ph.  ipecioiu«  Dlm.,  Trinurleua  Spa*ki 
Ew.,  Zrihns  Temicoau»  Fand.,  welcbe  der  Verf.  niebl  beobacbtei  bii. 


R.  LuDWie:  Tertiäre  Pflanien  ana  dem  mitteln  EUge  der 
Welle rau-Rkeinitehtit  TertUr-Formalion  iPaatonlogr.  1B6S,  V,  133 
~läl,  Tf.  27—33).  Der  Vf.  bringt  die  WtUerm-Mainmer  TertifeT-Gebilde 
in  3  Ab  Ihri  lange  n : 

|[|.  Die  Baaalt-Thone ,  ijber  deren  Pfl ante n -Reale  acbon  Mher  (Jahrb. 
tSs8,  489)  Recbenachan  gegeben  worden. 

n.  Litorinellen-  oder  Uy drobien-Schicbtcn  r  bcatehend  in  Wecbiel- 
Ingem  von  Kalkatein,  Tbon,  Sand  and  SanHiteln ;  die  drei  letiien  in  oberen 
Teufen  mehr  vorberncheiHl ,  welcbe  am  PBaueB-Tcicbaten  »ind;  die  Kalk- 
tttiie  lind  mitunicr  durch  Inknutationen  lang-fadeniger  Konrervcn  mit  swi- 


irhen -liegenden  Schnfchen-GchNuKn  gebildet,  Ei  lind  Aqahi^ntr  ^ 
Nontdemlteken  Septaricn-Thune  and  der  Kmueter  Meerea-S*ndr,  wrlrlw  b\ 
hier  beschriebenen  Pflanzen -Reite  lic  rem.  Bergen ,  Böiutmdl ,  Mirft 
Iftchttndt ,  Kleinktrten ,  Oppenkrim ,  SaehtenhaiuiKl  (unter  den  Xo»  1 
Spiegel),   WMtttnau  liad  die  Haopt-Fundorte.  ' 

1.  Heerei-Snnd  von  Al»eg,  Cjrenen-Mer|[cl,  Cerilhien-Thone,  -Kilkr  m 
-StndMeine,  hier  und  da  wohl  eine  Petreraktea-Arl  mit  Nr.  II  gewii!«^ 
ealbalt«nd,  nur  »elten  Pll  amen- rührend. 


B.    Algen.  gu«r™.  H»ri  A.8».      .     .  '«J  J  ^ 

Honee  protaguum  UEEB  .     I3S    2T  i              eiupldiu  Uro 143!  ^  ' 

nnniculMt  H IX    VI  3                  Kn»p«ii       —    »  li 

"""■  " IJ6    '11  «  tigifolk  11.      .....  t«    11  1 

C.    ayiiiiiotp.rm.n.                      F»gii.  hoTtid«   h '**}  3?  ii 

l^aniU  Enrap*«  n.  ...     136    IT  I«              tp lU    X  : 

Ewddui  H 137    n  1:1  Ulmai  plurlnsrvli  URO.      .  1*6    11  * 

BsdollM*  H 131    IS  «  DDudroldn  >rguu  HEEa  lU    II  II 

Ptani  buikiiurolli  U.      ...  («6    31  i« 

(Lirli)  PriDkDlnrbiiuli  H.   137    W  1-  Contoltnlui  Mhudiu  i.    .  I46j  ?  ,\ 

gnellU  n.  ...     IIA    Di  2  !  ^.  1,' 

•phitnldn  a.     .     I3H    18  I  '^""  Biekermiu  h.      .     .  I»7j  j,  ,. 

LLZr"'!  ^ !  ^  i3»j?j  I  ":i™;;:;i„ .. . . .  ,„  ^ , 

D.    UDnakotylaJonen.  Tllli  S<hiirtii»  n.      ...  118    n  I 

nrtgmiua  v MO    «  6  AmcoIu.  EnropM.  ■.     .     .  1*8    K  I 

OgniDg.n.l>  A.Ba.      .     .     I.»    ■»  1.  10    KhimniB  UiK^htnl  Web.      .  IW    30  h 

Poi^ta  alrictiu    A.Ba.      .     140    2^  8  JugUni  8«nliiiiili«rg»i«  ■.  .  IWj  ^  ;. 

Crpsrlut  »nilltuluuUREK  IM    V  9>  Uiu>ciibiirK>DS  H.     .    .    .  1*9    19  i 

Irb?tub«wii IM    IT  II               r>U«ilu>a HO    U  <^ 

(Khlumi  iBdiflnttum)     .     .     Ht    IT  l'I  Kbiu  pMlautollm  WEB.      .  149    3«  I 

E.    DikDtrIailDiian.                      Plru.  .p 149    ff  1 

Popolni                                                                    Promu  ip ISO    »  K 

■nnUbtlU  liDcirolU  H.      .     141    30  I           OlndlLKJiU  tp lU    tl  It 

Oraliuu  II 141     3J  3  nnbotiiiunw  Krüch»       .     .  IM    W  »in; 

Silli  inguU  A.BB.  ...     W    31  l  unbwllminw  Blüttar  .     .     .  IW    3«  i 

medliA.BK 141    31  3  31  ^1 


R.  LvDWtG:  Fogaile  Prianien  ans  dem  Batall-Turfe  »11 
UoluluMeH  bei  Nointerf  in  Karkrtten  (a.a.O.  S.  152—161,  Tf.  33-^V 
Sie  gcliOrcn  nach  Jb.  tSSS,  498  gleicher  Schichten-Hohe  an,  wie  die  tori;» 


n  Htien,  —  du  AdJtetlTOin  Ibsr  lUduin.  w 


A.  KtTpt(igsm«n.  BnUi  »bbrarlM«  flöp.   .     .     .II5T    Ji      8 

nu  popnli  HEEK  .    .    .     IM  M      I  |„tif,iu  f..   ......     liT    31      9 

B-    Tt'Bt.  ^ .    .     ISI    3i  l»,ll 

pennHfarmii  HEEtt      .     1B3  33      7  ,     Curplmu  CTundil  UbO.  .    .     .     IM    3S      7 

»UH m  »     B  tun 

ifoli«  ■  lU  3J    II        QoMrni  mjmuoldet  Uno.     .     I58J  ^      J 

C.  OjmBDiptrmtii.  Fluer*  Ungni  £1TB.  .    .     .     IM    3&      1.6 
ilrit«uli<i>n>loldHE!it>I..I5«  33    13        Hickei  uulau  Heu    ...     118    3&    II 
ocunin»  UHG.    ...     IM  33     10       DDiüdroidMbanksliBriilliUiia.llBe    »    16 
tornm  h I&5  3J      9       Frtitnu  Scheneliiirl  HEU  .     I»    )S      I 

D.  DlkalTladonsD.  ginndlColU  ■ 1»    3t      « 


/t  ablsusk  H IM  35  3  Pniiiiu  IngUit  n 160    36  It 

yUnclMUB 11!*  35  S  tiIU  .p.  (F™bt)      .    .    .    .  ISot  S  15 

rbomblfDlIa  ■, J56  35  »                  '    '                                 .  I  35  l* 

■lix  mwlU  g"»     .    .     .    .  rl»  3«  3  B'»" 1611    3i  U 

HoliluiuSBiwniii  ■.     ...     156  34  t  »"«►" 161    13  N 

Die  Paanien-Reste  beider  Gegeoden  bestehen  aus  Bliltcrn,  Holt-,  Blatt-, 
tchiippen-  nod  Stengel -Theilcheo,  Säumen  und  Fruchten.  Diese  zweite  hat 
nit   der  ersten  Gegend  die  vier  mit  !  beieichneteo  Arten  gemein. 


F.  S.  Picni:    Jlateriaux   pour    la  Paleontologie  Suist»   tie. 

M.J  Xl.  livr.  ISsa  IJahrb.  18S8,  Züi]. 

Fottile»  du  terrmi»  mftien  p.  137—184,  pl.t9— 33.  Von  PMc«- 
tula,  Ojlreo,  Terebnitnl«,  Terebraiell*,  Terehrirosln,  RbynchoncIlR,  werden 
iviixler  13,  —  von  Fluslrella  1,  — von  Heleraster,  Epiaster,  Pjgnulus,  Ctlopy- 
(us,  (ialerites,  Uolectypiu  ,  DUcoidea ,  Pseudodiadema ,  Salenia,  Hyposalenia, 
PenlBcrinns  13,  —  von  lliamnBJtraea  und  Purumili*  2,  —  von  Orbitolina 
and  Operculina  2  Arten  —  und  von  Siphonia  1  Art  beschrieben  und  abge- 
bildet. —  In  den  Karhlrägen  und  Berichtigungen  werden  noch  1  Plesiesaanis 
gurgitis  n.  af.,  1  Homarus,  1  Nautilus,  1  Animonites,  1  AclaeoniDi,  1  Ntlica 
u.  a.  hiniugeßlgt  und  diese  wichtige  Arbeit  mit  einem  alphabetischen  Regiftcj 
geschlossen. 
Damit  i»t  die  erale  Reihe  der  ff«f«n'Mi«  beendigt  nnd  beginnt  eine  zweile. 

|2.|  III— V.  Hör.,  1868  {vgl.  Jahrb.  ISAS,  628]  enthalten: 

F.  J.  PicTET  et  F.  DI  Loiiol:  B»ieripfion  des  fnttllet  du 
lerrain  »ioeamten  de»  Voiron* ,  eontin.  p.  25—56,  pl.  3 — ä 
(2.  Heft). 

Der  spetielle  Tbeil  dieser  Arbeit  liefert  un*  bisjetii  die  Beacbreibungen 
und  Abbildungen  von 

8.     Tf.     Fg.  B.     T(.     Fg. 

Mpinltiu  CaT >.  ■*  '—5         Ulm  Blv It      V  l-ll ' 

pUiilUfonnli  Blv.     ...  I  1*  1—1         dllsutiu  Bit 1*1  1           6 

rniunl  Rasp T  |l  8  AiDmonlta* 

OrblgBTioiu  DUT.     ...  8  P  6— T         labambrUtu  D'0 13  3  1—4 

»nlEU  ELT 10  I  5         AiUtruus  CO 14  —        — 


UfktiM  CO.  ' 15  I 

dlOeUIj  D'0 1«  I 

Th.w  D'O IT  3 

RoDTUi»  p-0 IS  3 

Volnnaiuli  n.  ip.    .    .    .  i9  1 

(rrypUHTU  D'O 10  « 

MortUlaU  n.  ip 11  4 

ugnllcoaUtiu  D'O.    ...  13  4 

UutIhb  oh »  3 

7]I>rtlDl  D'O 3«  — 

tcnMloofUtu  D'O.      .    .  te-  — 

Am<.Tl<>E*T>iD>0.' 

TubireUl  ÄST 1'  S 

Emarlel  D'O 18  S 

aibindluiu  n.tp.    .    .    .  7i  6 

Toioisirig  D'O. 


QDuuMdtl  ...  V       ■ 

.     39 

^ 

l;(11ui  ValroDRisK  ■ 

•p-  *' 

9 

.el.nAg-.l.l>.v- 

-     «1 

9     M 

arabtllat&dlphT0lduD'O.«S 

ptTchlli  im. 

1«     J- 

.     48 

11      [-■ 

.     SO 

r>diu.C<M].    .    .    . 

-      - 

1—3 


51 


IdcnlUche  Foi*il-Heite  weiien  auf  du  VorkoDiroen  der  gleichen  Knc 
mi«n-SchichLen  hin:  am  Qantriteh  in  der  SloctAom-KeHe ,  über  Vecag  ai 
Bex  im  Bemer  Ohertand,  im  JTii'c-Gebir^,  in  der  Brücke  SmtU  Cltir  b 
.lnHecyi  dann  im  Itire-  und  im  0rd«i«-Departement. 

II.  F.  J.  PiCTBt,  Cabpicek  et  bETHiaoLar:  Dtgeriplion  det  fottili 
du  Itrrain  cralact  de  SIe.Croix,  p.  25—96,  pl.  3—13  el  t  I« 
(3.  Hefl).  Zweiler  Theil:  Beichreibuo^:;  der  fotsilen  Reste,  S.  29  IT.  (h 
BeachreibuDg  der  Wirbelthiere  von  Pigtit  allein).  Die  Geateina-Fortnaiio 
»ind  in  letater  Rubrike  mit  TolgendeD  Buchsliben  beceicbnel:  q'  Valeo^i 
q'  Neocomien  (moyen)  ;  q'  tirgonien;  t  Aplieo;  r'Albien  (Ganit);   a'  Cfi 


FanullDD 

S.  Tf.  Tg 

Fanui»^ 

8.  Tt.  Fg 

S, 

»1.« 

'^u'.'^ 

1    R.ptllU. 

3phHrad<uM.[ZUt.)S»  -     — 

- 

P.B.  (TrilMar)    aoi-S    - 
TrMhyMpUSUB.crurti 

,' 

globolaxii  PC.  .     T3    3      T 
I.ch,i>doiiEOt.(Zi;h.)TS  -     - 

'1 

1' 

Oani  As.  (Zähna) 

> 

3' 

- 

Olodut  AO.  (ZahEil    ' 

(Zahnt  n.  Wlrbalj 
murorhUt  PC.      S3  10  6.LB 

r. 

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r» 

11.  PI. ca.. 

At»plu  rwirban   .    96  IJ      B 

'' 

nx^illi  Ao.  .     .88  II   9-IB 

StrephoduiAs.  (2Üb.) 

l'l 

" 

125 

C.  Gl»»:  tertiäre  Konchylien  au«  dem  B4nUurfitdten  (Z«ilichr. 

d.    geiammt.   Katnrwiit.    JSSS,    in,   423—446).     Sie   lUimen  vo;i  den 

rubcn  C«W   bei   Laidorf  unrcm   Bernhirg  und  Forhinahi*   vi   Amtiiorf 

nrem  Oütten  ans  oligocinen  Schiditen  nod  lind  roigende: 

onus  anledlluviBiiUi  Bhg.      .     S.  423  Turrilella  *f. S.  442 

procenii  Beth. 424   Nalici  glancinoidet  Sow.  . 

olula  cingulaiB  Nrn  ....    424      HanionenaU  Sow. 

Anhaltina  n 436   Denialiuin  grande  Dsn 

ucoinum  bnllatuin  Pna.  ...     427       mutabile  Ducl. 
assis   afGnis  Pbil 429   Spondflas  bifronj  G*.   . 


431  Carditt  Dunkeri  P 

432  PectuDcuim  puiviaatuj  1 

433  Goldfuiii  Rtit 
433  Allarte  Boiqueti  Nt£T 
433  Cardium  ringalatum  Gr. 


ritoniuro  Flandricum  Koa. 
usus  mnitituicatus  Ktst 
elatior  Bara 

Icurotoma  turbidom  Ntst 

Beyrichi  Peil 434 

roäiratum  Nr» 436  Lamne  elegan*     .    . 

conoideum  Ntit 437  Serpula  carbwiaria  Bi 

LatdorfEtue  •>.  .     .          ...  438  aeplaria  ii.   .     .     . 

crcDalum  Ntst 440  Cidarilei  AnhalliDiu  ■ 

Melanie  Hefseana  Pbil.     ...  441  Turbiaolia  ?inlcata  . 
Die  aeuen  Arten  lollen  gelegeatiich  abgebildet  werden. 


443 
444 


Chams  L. 


J.  P,  DaaBAT»:  Dtteription  dtt  Animtaux  »am  verlÜrt», 
tecouverf  Aan»  le  ia**in  dt  Pari»  ele.  Pari»  4°  [vg).  Jb.  ^«5«', 
il6|,  Lit)r.  IV— 1V11I,  p.  353,  pl.  69,  txplie.  d.  pU.]. 

In  diesen  4  neuen  Liererungen  iai  folgende  Arten-Zakl  beschrieben  und 
abgebildet: 

Cardium  L.  t.  *lr 26   Pufya  Disa 1 

DisofB     ........        2  Lepton  Ti-bt 3 

Protocardlum 10  Hindiia  Dia 5 

Hemicardium 3   Sciplilla  Dia 2 

Erveina  La t 

....       13        ^  

-  Anen-Zahl    ....     196 

Sportella  D«b IT 

Fimbria  Mao. 3 

Diplodonta  Ba 34 

Lncina  Li.  »■  *lr. 79 

Slrigifla  TuHT 5 

Aiinua  Suw 2 

Neu  sind  dabei  folgende  Sippen: 

Sportella  Daa.  593:  Tetla  tranttertim  otlonga  laevifla  dtpreni  »ut- 
atquilaierali»  clausa,  marginiiv»  aeutit  rimpllcitu*^  Cardo  aHfuttulf 
dentt»  in  eatva  »iniitra  dtto  tnatjualet  diearieaH,  -in  altera  unievt  na>- 
pbf.     CiealrieuUe  nmtculare*   magnae  ocatae  fera   aefuale».     Iwtprtttio 


daio  die  früheren 

«1» 

au«  53  Sippen. 


IM  I 

pMU  timfirx.     LifuwmUloK  ext0rmumi.    Typai  iat  die  Mbere  Pnaarta 

dabi* ;  alle  ■ndrcn  Arten  lind  mu. 

Ptiiya  Dil.  688;  Te*lM  ffgHUri*  trimtfuUri»  ■«fHi>«/rt>  irrna 
MtrofU«  laltre  hltimiimima,  Cardo  hreeii  amguttut,  d^nlt  mmico  laitrft- 
ftrmi.  Lignnrntnm  Inltnmmf  Ciealrietilae  amtcutart  mi»imue  nrnttr 
ImfrMtio  pallii  atMpItx.     Die  Art  iil  neu. 

Hindsin  Dsh.  693:    TMtm   »tMrimngularit  IraHtrtrta  ■«f miV'Jpü » 

.  mepiilmleralit  elwtaa  »reumla  «I  ta  wndio  timtioam.    l'nit*  daova  dniti » 

atfUaU»   HlWiifii«   miitimi   oUnai.      Lifwunluat   exUnuim   ngmfkü  a- 

guttii   flania   inttrlmm.     Im^retMO   pmllii   timplex.     Tjrpiu   der  Sipft  k 

die  bliherige  Modiola  arcuala  Dra. 

Scinlilta  Dm.  697:  Teata  trann>tT*im  mala,  ntrofmt  Imtere  eittit 
»e^ilmUratit  Uimit,  ali^tiaiaitftr  paulo  Jtiam4.  C'ario  a*faHm*  «nfia 
•II  meÜo  emarfinalua;  iU»ie  emriinali  unieo  forrtcto  nneimmte  la  n^k 
ätxtra,  JenliiH*  Juotur  inae^ualiitia  a^proximali»  diearieati*  i'a  aürn 
dtnt«  lalarali  paalieo  ireci  etmieo  in  altera  ttalva  in  featnia  denlii  kß- 
rVMflo.  Ligamentum  imlamum  irave  Jafvai,  tulco  angmto  MipM  wlnn-, 
f«M  valcaa  affixum,     Imfretaio  fallii  iMtfra.     Die  Arten  lind   neu. 

Diplodonta  Ba.,  jelit  auch  durch  die  Beicha (Ten heil  dei  Tbiimii| 
Locina  >ehr  vcnchieden,  iat  lynonym  nit  Litcu'*  1819  aufgealelller,  lir 
von  Grat  erjt  l8St  publiairteT  Sippe  Hysia ;  die  oben  beieichnelen  Hin- 
reichen Arten  waren  biiher  iheili  unter  Venui,  Lucina  und  Erycina  w- 
gebracht,  gröaatentheilt  aber  aind  lie  neu. 

Die  Tafeln  teichen  bercitt  bia  ant  Ende  der  Bivaiven  und  des  L  Bu^ 


J.WTaAi<:  Bttrachier-Hesle  in  der  KohleD-Formation  voiOht 
durch  NawBaHiiT  and  WnATUii  entdeckt  (Sillih.  Jomm.  tSSS,  XXV,  liMH- 
Fig.  1—2).  Der  Vf.  gibl  luent-  eine  geachichtlicbe  Übersicht  der  Entdeck« 
von  Replilien-Reilen  in  den  pailolilbiichen  Formationen  und  beschreibt  du 
die  erwiboten  neuen  Oberbleibiel,  welche  mit  vielen  Fuch-Reiten  insinKi 
felagert  lu  Linton,  Jeferaon-Co.,  Ohio,  in  einer  8'  dicken  KoUen-Sirbirii 
dem  «echiten  von  (wenigiten*)  ^  bauwürdigen  Flölten,  gefunden  wordci  iii 

I.  Ranicep«  Lyell!.    Ei  iil  ein  Die  Lagerung  ist: 

Skelett  beitehend    aus  Srhadel,    Wir-       19.  Schiefer  sud  Suditoln. 
belriule  bis  in  die  Nihe   dei  Beekena       '^-  ^°'"*' 
and    Vorder-Eilremitiilen,    von    unten      |g*  a,mi,[,in  „j  Schtfrar 
geieben ;    die  Knochen   und  ihre  Ver-       15.  Kabit. 
bindungen    liad    nicht    aehr    deutlich       ■*■  ScUifsr  nod  Tkon«. 
(Fig.  t).     Charriitere  der  geichwäni-      JJ'  ^l^"^"- 
ten  and  Scbwana-Ioien  Balrmchier  lind 
darin  vereinigt;    die    enten   hemchen 
in  Hunpf  und  Beinen,  die  letalen  im  Schldel  vor,  denen  Forrn  mit  dim  >^ 
Fröiche  öbereinitidimt.     Er  Iil  rundlich  dreieckig  und  fait  10  breit  ali  1»! 
Bei  den  lebenden  Schnani-Batrachieni  lind  die  Unterkiefer  entweder  Unr 
aif  der  Scbidel,  10  dau  die  Paukenbeine,  woran  jene  angelenhl,  icbieF  w- 


nr 

ärts  gerichtet  find ;  oder,  wenn  »m  länger,  m  itehen  lie  tiwwliii  (N«no' 
nnial.  Bei  d«n  Schwan*- losen  h«ben  die  Kröten  Unterkiefer  lo  lang  ab  der 
chadel,  wlhrend  er  bei  den  Frttichen  hinten  über  den  Hinterkopr  bidaus- 
if;t,  and  an  i«t  et  bei  dem  Foitile  der  Fall;  —  bei  beiden  tind  die  Win- 
el|?|  der  Unterkiefer  an  deren  Auiienieite  etwai  konkav,  woge^n  bei  dem 
i>ssile  keine  aokbe  Kurve  vorkömmt,  tondera  dieselben  in  ihrer  ganzen 
Ange  konvex  tind,  wie  bei  den  Schwau-Batrachiem.  Die  Pterygoid-Beine 
nd  weniger  nli  bei  den  geichwäniten,  aber  mehr  all  bei  den  unge»chwani- 
■n  BatTBchieni  ■o^ebreilet.  D»  Zahn-Bein  icheint  mit  den  ilahinter  ge- 
genen,  wie  bei  Schwani-Batnchiem  und  Pipa,  innig  vertHntden.  Ob  unten 
ahne  vorhanden  gewesen,  Uut  sieb  nicht  enlacbeiden.  Die  Oberkiefer  sind 
nr  unvollkoininen  entblAut,  beide  getrennt  und  mit  einzelnen  kleinen  spitzen 
itbnen  versehen ;  der  linke  ist  gegen  die  Mittellinie  gegabeil  wie  bei  den 
chwanz-losen.  Die  Ansbreilung  des  Atlas  lisst  auf  2  Gelenk-Kopfe  tchliessen.  ' 
>ie  Wirbel  lind  merkwilrdig  klein  in  Verhlltniu  zur  Grösie  dei  Thieres; 
cgen  20  mögen  zwischen  Schädel  und  Beckefl  geweien  seyn.  Weder  von 
lueer-FortsBlien  (wie  lie  die  Anuren  haben)  noch  von  Rippen  i*l  etwa*  zn 
ehen.  Von  Scapnlar-Bogen  nur  eine  Spur.  Der  Uumenu  ist,  wie  bei  den 
tslrachiem  nberfaaiipt,  in  der  Kitte  verengt;  Hadiu«  und  UIna  sind  wie  bei 
len  Urodelea  getrennt,  nicht  verwachsen  wie  bei  den  Schwanzlosen.  Finger 
>varen  wenigstens  4,  vielleicht  5  (alle  lebenden  Batrachier  haben  4,  die 
hnen  zutsch  rieb  enen  Ffihrten  in  der  Kohlen- Format'r  an  zeigen  5).  Von 
leiden  Schenkel -Beinen  und  einer  Tibia  sind  Reste  vorhanden. 

II. — ni  Die  Knochen-Gebilde  der  2  andern  fossilen  Arten  weichen  noch 
nehr  von  den  bekannten  Formen  ab.  Sie  bestehen  bei  beiden  nur  in  12 — 15 
Kücken- Wirb« In  mit  den  entsprechenden  Rippen;  doch  mOgen  noch  einige 
Wirbel  und  Rippen  fehlen. 

n.  Die  eine  dieser  Wirbelsiulen  (Vf.  2,  von  oben)  ist  3',"  lang  und 
liesteht  ans  13—14  Wirbeln  mit  ihren  Rippen.  VollsUndige  Wirbel  haben 
eine  viereckige  Fnrm,  tind  hinten  etwas  breiter  als  vorne,  vni  einem  Domen- 
Fonsatz  in  Fonn  einer  Lingtleiste  überragl,  zn  dessen  beiden  Seilen  hinten 
Ewei  gröttre  Lappen  den  Gelenk-Fortsatz  Iniden,  der  den  nichslen  Wirbel 
überragt.  Die  Qneer-Forisitie  liegen  am  Vorderrande  jedes  Wirbels,  gerade 
luswirts  vom  Hinlerrende  der  Gelenk-ForttStie.  Die  Rippen  halten  jede 
einen  kurzen  Gelenk-Kopf  und  dahinter  einen  deutlichen  Hacker,  daher  wohl 
auch  der  Queer-Fortsatt  seine  Anleukungs-Flflche  betess.  Die  Rippen  aelbal 
sind  kraftig,  stark  gebi^n,  flach  und  Ungi  ihrem  ganzen  konvexen  Rande 
tief  gefurcht  Dif  Getammtfonn  der  Wirbel  entspricht  der  der  Batrachier 
wehr  als  jener  andrer  Verlebralen;  aber  die  Rippen  weichen  auffallend  ab 
durch  ihre  gröttre  Linge  und  Biegung,  wie  solche  bei  den  betcbnppleu 
Reptilien  vorkommt.-  Ihre  Anwesenheit  unterscheidet  das  fottile  Thler  von 
den  Schwanilosen ,  ihre  Liage  und  Breite  von  den  Geschwinzten.  Ist  et 
wirklich  ein  Batrachier,  to  steht  es  mitbin  etwas  hoher  als  beide  In  der 
Entirickeinng  leinei  Skelett«. 

m.  Da«  dritte  Reptil  ist  ihnlich,  aber  grösser  ilt  voriget.  Die  Domea- 
fontUie,  die  breit-gelnppten  Gelenk-Fortsilie  und  die  Rippen  verhalten  sich 


wie  bei  dieiem;  doch  i'nd  keine  Queet-Fortollie  m  «eben,  Ttelleicb  k 
weil  ätM  Skelett  «uf  der  Seite  liep  and  die  PortellM  der  ei»e>  Seilt  <» 
deckt  nMl  die  der  andern  abgebrofhen  oder  naler  den  Rippen  rerborfei  ai 

R.  Owih:  aber-Schidel  und  Zahne  von  Placcdoi  laliccpo 
D.  R.  Arleit  dieier  den  Stiurieri  angehärigen  Sippe  iAn».  tr.  v 
tS5S  I3.|,  //,  288— 2H9).  Placodui  hat  bisher  Tür  eine«  pyknodontee  Tt« 
gegolten,  aber  fiir  einen  Saurier  iprechen  folgende  Grande;  1)  dealin 
tuwre  knScheme  Raienlöcber  gelheill  diirc4i  einen  anfileigenden  Fan« 
dei  Piimaiillara  und  begrenil  durch  dieten,  die  Maiillar-  und  HaseB-kiit 
2)  Angenhfihlen  unteu  begrenit  von  den  oberen  Maiillai^  md  dem  Ibli- 
.  Beine.  3)  Aniehnlich  grosie  und  weite  Schllfen-Gnibea,  luuerlich  e«v 
Taiit  von  tw'ci  Jochbogen.  von  welchen  der  obere  aui  dem  Pottfranlal-  n| 
llailoid-,  der  untre  aus  dem  Halar-  und  Squamoaal- Beine  beatebt.  4)  tt 
Pauhenbein,  gebildet  aui  einem  Knocben-Slucke  mit  einer  vertiefleo  ut<?n| 
Geleokflicbe.  5)  Die  Zähne  beachrinkl  auf  die  Pinmaxillar- ,  MaiiGr' 
Gaumen-  und  Pteriffoid-Beine  im  Oberkiefer,  mit  erwiesener  AbwcKtfei 
einer  mitieln  Vomeral-Reihe  derielben,  wie  aie'  bei  den  tchieu  Pjknodaar 
TOrkomml.  Auiterdem  ergibt  tJeb  noch  manche  uthere  ÜbereiatinBU^Vi 
dieaem  und  jenem  Saurier-Genua,  insbeaondere  mit  der  Sippe  Simoaautut  n 
dem  Hutchelkalke. 

Die  Reite  dea  neuen  PI.  I^iicepi  ilammen  aus  den  Aajrrmrtrr  It- 
•  chelkalk  und  besteben  aus  4  Primaxillar-  und  3  Maiillar-Z ihnen  in  cur 
tusieren  oder  randlichen  Reihe  und  iwei  grösseren  Zthneu  einer  innerea  ok 
Gaumen-Reihe,  von  welchen  einer  der  im  Verhlllnisa  »um  Sehldd  grMtt 
Malmiahn  iil,  der  bia  jetzt  im  ganien  .Thier-Reiche  bekannt  geworden,  h 
Art  weicht  hau^lsfichlich  durch  die  f  roise  Breite  des  Schidels ,  welche  ^ 
Lftnge  desselben  mit  6"  gleicfa-stehl ,  von  früher  bekannten  Arten  ab.  .f« 
ZIhne  itehea  in  getrennten  Alveolen,  der  thekodooten  Abtheiluug  der  Saonr 
entsprechend.  Die  weite  Spannung  des  Jochbogens,  die  Weile  der  SchÜln- 
gmben  stehen  im  VerhRltniss  zg  der  erforderiichen  grossen  Hnskel-Krafl  fii 
die  Bewegung  der  Kinniadeo.  Die  Zahn-Bildung  auch  andrer  Muichelk^- 
Saurier,  wie  Nolhosaurua,  Simosaurus,  Pialosaurus  etc.  ist  wie  Placodui  itr* 
kodont  und  wie  bei  Krokodilen  lum  Ergreifen  der  Fisch-Beute  eingeritku* 
aber  sie  haben  keine  Gaumen-Zähne,  dergleichen  doch  wieder  in  den  Inm- 
achen  Labjrinthfdonten  zusammen  vorkommen  milonter  von  auaaerordenlli'Wi 
Grösse.  —  Im  Unterkiefer  iil  nur  eine  Zahn-Reihe,  gegenübe r-stebesil  *> 
verliehen  Greni-Linie  zwischen  der  Doppelreihe  des  Oberkiefers,  daher  iir' 
dietei  Gebiss  voreugsweiie  zum  Zenguetschen  von  Mollusken-Schaalen  ei^' 
Die  AuttraUteh«  Echsen-Sippe  Cjclodus  zeigt  ziemlich  Ähnlich  gestaltete  Ztbu 
Ausserdem  stellt  Owim  noch  einige  Arten  nach  rnterktnn laden  »^ 
welche  aus  gleicher  Gegend  stammen.  Er  beschreibt  solche  vonPI.  pxM' 
gnathus  n.  Mf,,  von  P.  Andriant  As.  wenn  nicht  einer  neuen  Art,  "fi'k* 
dann  PL  bombidensa.  heiasen  sollte  wegen  der  hocb-ge wölbten  Kau-Flirh 
der  Zlhne,  und  endlich  von  PI.  balhygnathua  n.  >f.,  so  genannt  vrp* 
der  grossen  senkrechten  Ausdehnung  des  Unterkiefer- Astes. 


über 
le  offiziellen  geolo^scben  Aoftialunen  Badeu'scher  BAÜer. 

Ein  Vortrag  io  der  miaeralogiichen  Sektion  der  34.  dentachen 
NaturroncheT-VerMmniliuig  lu  Karltru\*  gebftiten 

Herrn  Professor  F.  Sandberyer, 


Da»  GrossherzogthniD  Baden  gehört  zn  den  an  Mineral« 
ünellen  reichste!)  Ländern  Süd-Dcutich!anä$,  und  es  war  voH 
eher,  beaoodera  aher  In  neuerer  Zeit  Ut  es  die  eifrigste  Sorge 
ler  groasherzogllchen  Regierung,  diesen  von  der  Natur  dar* 
jeboteneo  Schatz  nach  allen  Riebtange»  hin  keimen  zu  lernen 
ind  der  Benutzung  zu  eröffnen.  Da  die  bisher  bekannt  gfri 
Dachten  Analysen  und  die  über  die  geologischen  Verbältniss« 
erö  ff  entlichten  Arbeiten  dieses  Ziel  nicht  Tollständig  errel- 
iben  Hessen,  so  beauftragte  das  grossherzogliche  Ministeriuid 
les  Innern  den  Hrn.  Hofrath  Dr.  Bdnsen  lalt  der  chemischen 
Untersuchung  der  MlneraUQnellen  des  mittlen  und  nördlichen 
Schwarzwaldet  und  mich  mit  der  geologischen  Detail-Auf- 
lahme  der  Umgebungen  von  Badenweiler  und  Baden,  während 
Sr.  Dr.  Schill  in  Stoekaeh,  jetzt  In  Freiburg,  die  gleich« 
Arbeit  in  Bezug  auf  das  Bad  Überlingen  auszuführen  ersucht 
(vorde.  Die  Aufnahme  der  Gegend  von  Bademeeiler  Ist  be- 
reits von  dem  grossherzngHchen  IVltnisterlum  des  Innern  als 
siebentes  Heft  der  Beiträge  zur  Statistik  des  Grossherzog- 
thnms*  veröfTentllcht.  Es  strllte  sich  als  vnrthelUiaft  heraus, 
jedesmal  die  ganze  Karte  des  grossh.  GeneralquartiermPister- 
Stabes  aufzunehmen,  auf  welcher  das  fragliche  Bad  Hegt, 
nm  sie  zugleich  als  Sektion  einer  etwa  später  auszuführenden 


.  itautzea  zu  kSnneo.    So*— _ 

,i--^'^!!a/ß*^'  das  BUK  Shekack      « 

.^0^!a*  ^ItHinf**  '"  ^^^^^  genommen.      Dp 

*W^f^»»'^^«be  von  1  :  50,000,  mit  sehr 

^{tf    cH'  '^ua  reraehen,    erschien  so  rollständ 

'^/f^k'   ^^^^«clien  Aufnahme,  dass  sie  auch    bi 

j^***     j«f  ^f*kt  Qberyerfruckt   und   dann  mittelst 

fix"'*  glll'^'*fj  »urde.    Für  die  ontli wendigen  Proßle 

ir*^^^  ^''      /.and es- Archive   niedergelegte   Origina)- 

i*^jlg  f  ,-(.      Nach    meinem    Vorschlage    nnrde    fr 

K*    ^    *''5ek"<"'  ^'"  ""■'■  wissenschaftlich   aher    zuf« 

»•^  f^'-lgetoefo  verständlich    gehaltener  Text    beigef- 

\uV^^    hJü*"  ''"*   gedrüugle  Übersicht   der  Resultat 

.gtte'    .  f,e  sieh  aus  der  Untersnchang  des  entsprecli 

jeti  *     0r  die   Wissenachaft  und   für  praktische   Zwi 

(iel>"        Ziigicicb  wurde  bei  jeder  Aufnahme   eioe    taöi 

«rK**^l^  Sammlung  der  Gesteine,  Mineralien  und  Ven 

'"■ren  der  aufgenommenen  Gegend  zusammengebracht,  da 

''^f.teil'"'S   '"  Verbindung   mit   der  Karte  später  einen  v 

■latindlgen  Überblick  über  die  Möglichkeit  technischer  Ci 

linungen  und  anderer  praktischer  Zwecke  in  derselben  ti 

^haffen  wird. 

Die  Resultate,  welche  sich  iu  wissenschaftlicher  Bezicbi 
liei  diesen  Aufnahmen  ergeben  haben,  will  ich  mir  erUit 
Ihnen  vorzutragen. 

I.  Die  Sektion  MüHÄeim(,Bad«nweiler^\tmtaast  einenl^ 
des  sogenannten  Sekwartwälder  Urgebirges,  welchei«  nördhi 
ron  dem  hei  Müllkeim  in  die  Ebene  hervortretenden  Kleit 
kack  grossentheils  aus  Gneisa  zusammengesetzt  ist,  näitm 
sie  audlicb  den  pyramidalen  bis  S690'  Meeres-Höhe  anare 
genden  Granit-Stock  des  Blauem  berührt.  In  diesem  Gehi 
finden  Aicb  Im  Gneias  Erz-Gänge,  die  früher  ergiebig  nar 
gegenwärtig  aher  seit  langer  Zeit  nicht  mehr  bebaut  nerdn 
Das  Granit-Gebiet  ist  aus  röthlichem  grob-körnigem  Gruiic 
zusammengesetzt,  mit  welchem  an  der  südwestlichen  Ab- 
dachung Oligoklas-Granite  wechseln,  in  denen  ich  an  eian 
Punkte  Orthit  aufgefunden  habe.  Ferner  gehSrt  zu  dies« 
ältesten  Gesteinen   der  graue  Porphyr  des   Yogelback-Tkät 


ICtI 

"■  ka. 


131 

\äeiweiUr,  desseu  Beziehungen  zum  Granite  nicht  näbfir 
(fclt  werden  konnten.  Auf  jieaea  Gesteinen,  aber  mit 
Lanchfaltigen  Fall-Riclitu»gen,  W.,  NW.  und  SW.  liegt 
1  die  in  einem  liier  und  -  da  unterbrocbenen  Zitge  von 
"  yiweiler  bis  Lttnxkirci  nahezu  senldecht  auf  das  Strel- 
""l  des  Schtearuoaldet  durchsetzende  untere  Steinkolilen- 
'°"ilAtioD.  Diese  besteht  zum  grösseren  Theile  aus  Trümmer* 
''feinen,  groben  Konglomeraten  mit  Gerollen  von  mehren 
-m  bis  zu  einem  Fusse,  fein-kÖrnlgen  und  zum  Theil  durch 
^"'kpath  verkitteten  aihr  harten  Sandsteinen  und  Schiefer- 
"^'enmitthonigenAuthrAIt-Lagern,  welche  besonders  an  der 
tarne  bei  Obenceüer,  bei  Sekweigkof  aaA  bei  Neuenweg  mit- 
^'  :  Erfolg-los  gebliebener  Bauten  auf  Steinkohle  ausgebeutet 
''  den  sollten.  Die  rothen  Granite  des  Blauem,  die  Gneisse 
nächsten  Umgebung  und'  die  grauen  Porphyre  des  Vogel- 
'"i-Thalfi  kommen  häufig  als  Gerolle  in  diesen  Konglomera- 
"  vor,  welche  von  Frohherz  als  Übergangs-Formation  betrach- 
'^'  aber  schon  185S  von  mir  eben  so  wie  die  analoge  Bitdung 
'Offenburg  im  nördlichen  Schwarswalde  als  untere  Stein- 
"  ilen -Formation  bezeichnet  wurden,  die  vollständig  mit  der 
■  teaitcken,  Naseauüchen  und  Parser  Grauwacbe  so  wie  mit 
I  Authrazlt-nihrenden  Bitdungen  von  Haimeken  In  Sackten 
H  Thann  Im  EUaat  übereinstimmt.  Von  Versteinerungen 
rde  mir  fn  dieser  Baden'sehen  unteren  Steinkohlen-Bildung 
(her  bekannt:  Calamites  transltionls  Göpf.  (an  allen  Loka- 
llen), C.  cannaeformis  Scbloth.,  C.  Vollzi  Bronon.,  Astero- 
yllites  elegana  Göpp.,  Sagenaria  Veitheimana  Stbrnb.  (In 
en  Alters-Stnfen),  Knorria  Imbricats  Stbrnb.  ,  Cyclopteris 
onifolla  Göpp.  (bei  Badenweiler  sehr  häufig),  Cyatheltes 
per  Bromok.  tp.,  Sphenopteris  dissecta  Bronon.  Nach  diesem 
'gebnisse  kann  iaher Offenburg  nicht,  nie  neuerdings  versucht 
nrrle,  als  obere  oder  „produktive"  Steinkohlen-Bildnng  ange- 
;hen  werden,  von  welcher  im  Verlaufe  des  Vortrags  auch  noch 
e  Rede  seyn  wird.  Die  Anthrazit-Kohle  ist  hauptsachücli, 
enn  nicht  ausschliesslich,  von  Sagenarien  gebildet.  Die 
>urclisetzung  dieser  Bildung  durch  jüngere  Granite  und  Quarz- 
'orphyre  an  mehren  Stellen  des  südlichen  Schwarxwaldet  ist 
DU  Frohbrrz   längst   nachgewiesen   und   damit   ihr   höheres 


133 

Alter  gegeu  das  dieser  Gesteine  ausser  Zweifel  gesetzt  worde». 
Ich  habe  In  der  von  mir  untersuchten  Sektion  solche  Dnrch- 
setzungen  nicht  beobachtet,  darf  aber  als  negativen  Beweis 
hinzufügen,  dass  Ich  niemals  Gerolle  solcher  Gesteine  lii  der 
Steinkohlen-Formation  fand,  wiewohl  sie  am  StoeWierg,  Blmen 
u.  a.  O.  den  Granit  In  nächster  Nähe  derselben  durchsetzen. 
Man  wird  daher  ein  Recht  haben,  sie  als  die  Ursache  der 
Hebung,  Zerreissung  und  der  Umwandlung  der  Steinkohlen- 
Bildung  In  Hornblendeschlefer  ähnliche  und  durch  l'eldspath 
verkittete  Gesteine  anzusehen.  Im  Rothliegenden,  welches 
bei  Fahrnbueh  unweit  Sckopfheim  dieser  Steinkohlen-Bildung 
abweichend  aufgelagert  ist,  finden  sich  sowohl  und  zwar 
vorherrschend  jüngere  fein-körnige  Granite  als  auch  aiian- 
Porphyre.,  die  mit  den  oben  erwähnten  sehr  nahe  überein- 
stimmen. Sie  müssen  daher  hauptsächlich  in  der  Zeit  der 
Ablagernng  der  oberen  Steinkohlen  Bildung  und  des  Beginns 
der  Ablagerung  des  Rothliegenden  emporgestiegen  seyn. 

Die  Vertretung  der  Trias   auf  der  Sektion   weicht  von 
den    Lagerungs-Verhältnissen    der   Steinkohlen-Bildung  sehr 
wesentlich   ab,    Indem   sie,    wie  *lle  jüngeren  Gesteine  bis 
zum  Tertiär  einschliesslich  mit  nordwestlichem   Fallen  vom 
Gebirge   abftllt    und   daher   die   älteste   der  das   Urgeblrge 
Mantel-formig  in   mehren  Zonen  umgebenden  Bildungen  dar- 
stellt,   welche   an   der  Oberfläche  sehr   deutlich   Terrassen- 
förmig  auftreten.     Auch   die  Trias-Bildungen,   wiewohl  sie 
nur  In  kleinem  Maasstabe  als  Bunter  Sandstein,  oberer  Mu- 
schelkalk und  mittler  Keuper-Letten   und   in    unterbrochenen 
Bändern  vorkommen,   sind    von    hohem  Interesse.     Zwischen 
dem  lokal  mit  Erzen,  Baryt,   Flussspath    und   besonders  mit 
Quarz-Substanz  imprägnirten  Bunt-Sandstein  der  „Badenwei- 
lerer   Erz-Lagerstätte«,    die    durch   ihre    mnnchfaltigen    nud 
schönen  Zersetzungs-Produkte  berulimt  geworden  ist,  und  dem 
rothen  Kcuper-Lctten   tritt   nämlich    die  wärmste  ftuelle  von 
Badentoeiler  mit  22"  Reaumur  hervor.     Sowohl  ihre  Zusam- 
mensetzung   aus    Gyps,    Chlorkalzlum    und    schwefelsaurem 
Natron,  die  nur  aus  dem  Gypse  des  Keuper-Lettens  ausgelangt 
seyn  können,   als  die  geringe  Quantität,  In   welcher  diese 
Bestandtheile  vorhanden  sind,  steht  mit   dieser  Ansicht  in 


13»  . 

?r  niDschensTfertliest«!!  libereinstlmmuDg,  sawIa  «ach  der 
msland,  dass  die  wärmste  Quelle  das  höchste  Niveau  ein- 
imiDt.  Es  können  daher  die  übrigen  Quellen  nur  als  Aus- 
tufer  dieser  obersten  betrachtet  werden,  deren  Teinperatnr- 
bnabme  sich  durch  Zutritt  von  kälterem  SÜRswasser  unter 
em  grössten thells  von  Bau-Schutt  überdeckten,  aber  von  Waa 
>r-dichten  Kenper-  nnd  Lfas-Letteu  gebildeten  Boden  von 
■adentoeiUr  leicht  erklärt. 

Von  den  Gliedern  dea  Lias  habe  Ich  auf  der  Sektion 
e  Gryphilen-Kalke,  die  Schichten  des  Ammonltes  raricosla- 
13,  Am.  Davoel,  Am.  margarilatun,  die  PoaldonomyfD-Schiefer 
nd  die  Hergel  mit  Ammou.  jiirensis  und  Am.  radlana  gefun- 
en,  die  an  einigen  Orten,  besonders  bei  Obereggenen ,  eine 
eträchtliche  Zahl  von  Versteinerungen  enthalten  und,  nte 
er  Lias  des  Breisgaut  überhaupt,  eine  charakteristische  V  er- 
cliiedenheit  von  der  l3Pplschen  Entnickelung  in  WürtUmherg 
luF  der  Ost-Seite  des  Schwarxwaldet  nicht  darbieten.  Ebenso 
ind  die  unr  an  einem  Punkte  bei  Sehringen  beobachteten 
'hone  mit  Ammonltes  opalinu's,  die  unterste  Bank  des  braunen 
uras,  die  darauf  folgenden  rothen  kalkigen  Eisen-Oollthe 
er  Zone  des  Ammonitea  Hnrchisonae  mit  zahllosen  Eiern- 
laren  von  Pecten  piimllna  und  P.  demisans  nnd  einem  lokalen 
Jnen-Gehalte  von  18%,  der  sie  vielleicht  einer  metallurgl- 
chen  Benutzung  werth  erscheinen  läast,  und  endlich  die  darüber 
ilgenden  blauen  Kalke  und  gelben  Letten  mit  Pecten  de- 
lissua  Bean,  Gryphaea  calcenla  Qdekst.  und  Belemnltes 
iganteus  Scnt-OTH.  noch  Immer  lg  ganz  unzweifelhafter  Über- 
Instimmung  mit  der  sciwabiscien  Eiitnlckelung.  Aber  schon 
le  nächste  Schicht  föllt.der  ichweilzeriich-franKStitcken,  sehr 
bweichenden  Gliederung  des  Jura's  zu ;  sie  wird  von  einem 
reissen  feln-kftrnlgeu  Oollthe  gebildet,  welcher  von  Frohherz 
ehr  irrig  mit  dem  englitehen  Great-Oollthe  vergljchen  worden 
it,  aber  als  wichtigstes  Glied  des  BreUgauer  Jura's  recht 
rohl  den  Namen  Haupt-Oolith  behalten  darf.  Über  demselben 
irst  liegen  die  von  PaoMHBtz  Bradfurd-Oolith  genannten 
honigen  gelblichen  Oollthe,  welche  Ammonitea  ParkinaonI, 
Clypeos  patella  und  aehr  reichlich  Terebratnia  snbbucculents 
ÜuAFDis  et  DzwALQUi,  T.  globata  Stow,  und  Llmea  dupllcata 


enthalten,   und  erst  noch  höher  folgt  die  Zone  der  Terebra- 
tula  lagenalis,  das  ächte  Bathonfen. 

Der  weisse  Hanpt-Oolith  enthält  nur  in  einzelnen  Banken 
Versteluerungen ,  unter  denen  Ostrea  aeuminata  Sow.  stets 
die  Hauptrolle  spielt.  Als  wichtigere  Muscheln  diirfen  über- 
diess  Avicuia  echinata  Sow.,  Macrodon  Hiraonensis  d'Arch. 
sp.<,  Limea  duplicata  Münst.,  Belemnites  fusiformis  Park.,  B. 
giganteus  Schloth.,  Lima  pectiuiformis  und  endlich  Ammoni- 
tes  Blagdeni  Sow.  genannt  werden,  während  Serpnia  socialis 
von  Anneliden,  Pentacrinus  Nicoletl  Dssor  and  Nucleolites 
clunicularis  Llwtd  sp.  unter  den  ^adiateu  als  leitende  Formen 
bezeichnet  werden  müssen.  Nach  diesen  Versteinerungen 
Wiirde  der  Breisgauer  Haupt-Oolith  noch  am  besten  der  Zone 
des  Ammonites  Humphriesanus  zugetheilt « werden  and  die 
blauen  Kalke,  welche  unter  ihm  liegen,  derjenigen  des  Am« 
monites  Sauzei  zufallen,  welche  Oppel  als  selbststandig  an- 
sieht, ohne  sie  aber  vollkommen  zu  trennen.  Für  diese  Zu- 
theilung  würde  das  Vorkommen  derGr}'phaea  caiceola  Quenst. 
sprechen,  die  von  Oppbl  als  Leitmuschel  für  diese  künftig 
von  der  Gesammt-Zone  des  Am.  Humphriesanus  abzutren- 
nende untere  Zone  aufgeführt  wird.  Die  durchaus  verschie- 
dene petrographische  und  paläontologische  BeschafTenheit 
beider  Abtheilungen  im  Breisgau  möchte  eine  neue  Stütze 
dieser  Ansicht  seyn;  es  darf  aber  nicht  übersehen  werden,  dass 
nicht  nur  in  den  über  dchm  Haupt-Oolithe  liegenden  oolitbi- 
sehen  Mergeln  des  Am«  Parkinsoni,  sondern  auch  Im  Haupt- 
Oolithe  selbst  zwei  Versteinerungen  bereits  häufig  vorkom- 
men, welche  sonst  dem  Bathonlen  zugesprochen  werden, 
Avicuia  echinata  und  Lima  duplicata,  während  andererseits 
einige  der  gemeineren  P^trefakten  dieser  Schichteo  auch 
noch  als  Seltenheiten  in  Cornbrash  sich  finden,  wie  z.  B. 
Lima  pectiuiformis,  Rhynchonella  spinosa  etc.,  daher  eine  ganz 
scharfe  Grenze  zwischen  den  obersten  Bildungen  des  Dnter- 
Oollths  und  des  Bathonlen  nicht  gezogen  werden  kann.  Aber 
auch  petrographisch  ist  sie  nicht  eben  leicht  zu  ziehen,  da 
die  oolithischen  Mergel,  In  welchen  Ammonites  Parkinsoni  vor- 
kommt, nach  oben  ihre  oolithische  Struktur  einbüsaen  und 
ganz   in    dieselben   schmutzig   Ocker-gelb    gefärbten    Lehm- 


135 

ilftBaen  übergehen,  welche  die  uch^aiien  Cornbr«sh-Mer> 
re)  und  selbst  die  van  Ihnen  petrograpbtsch  nur  lokal  dnreh 
(Ine  dunkler  gelb-branne  Färbung  abweichenden  Mergel  mit 
^mmonites  aiacroce|>haluB  bei  der  Verwitterung  liefern.  Dech 
iberzeugt  iran  sich  am  Srofenttollen  bei  VSgitkeim  ohne 
Hülie,  daas  die  gatiB  mit  Ammnnltca  macrocephalua ,  Am. 
»ullatus,  Am.  modiolaria  und  Am.  mlcroatoma  nbarfüllten 
Schichten  über  den  Mergeln  liegen,  welche  Clypeua  Hngll, 
rerebratul«  lagenalia,  T.  Fleiacheri,  Rfaynchonella  Badenais, 
^ei'ten  vagaos,  P.  Rypheas  und  nach  oben  ein  Heer  Ton 
tlhyncboneUa  varians  und  Modlola  Imbrlcata  umachlieaaen. 

Die  Grenze  der  Schiebten  mit  Am,  macrocepfaalas  gegen  dl« 
)ifard-Bildung  ist  nirgends  aufgeschlossen;  doch  Ist  bis  jetst 
ui  ganzen  Breugaa  weder  Ammonltea  Jason,  noch  Am.  orna-. 
lus  oder  An.  bipartitua  gefunden  worden;  ea  Ist  daher  wahr- 
scheinlich, dasa  die  sogen.  Ornaten-Thene  bberhaupt  fehlen. 

Die  Oiford-Bildung  amfaaat  zwei' Ahtheilungen,  graue 
Thone  mit  Mergel-KnolJen,  in  welchen  Ammonites  cordatus. 
Am.  perarmatus,  Am.  pllcatilia,  ßelemnites  hastatus,  Pbola- 
lomya  exaltata,  Pleuromya  variana,  Grypliaea  dllatala,  Ter«- 
bratula  Gailliennei,  T.  impressa,  Rhynehonella  Thurmaani  und 
Hillericrinua  echlnatus  liegen,  und  dann  hell  gelbiicb-welsse 
Kalke,  welche  graue  und  weisse  Kugeljaspia-Knollen  und  KnraN 
len  in  grossen  Massen  enthalten  und  seither  irrig  für  denRepra- 
KDtanten  der  WürKembersüchen  Korallen  •Schichten  von  iV«//> 
ktim  gegolten  haben.  Über  jenen  grauen  Thonen,  die,  wenn 
nnn  lon  dem  Fehlen  der  Scyphien-Bänke  absieht,  vollkom. 
men  der  von  Mabcou  Argovien  genannten  Oxford- Bild  nag 
de»  Seheeitterüche»  Jura'a  entaprech^o,  finden  alch  xunächst 
graue  noch  geachichtete  Kalk-B&nke,  in  denen  Wurzelstücke 
von  grossen  Apiocrlniten  iu  Menge  vorkommen,  hei  S/ringn 
•ehr  deutlich  entwickelt.  Als  Schluss  der  Breitgauer  Jura- 
Bildung  folgen  dann  die  hell  gelblich-weiaaen  Kalksteine  ohne 
deullicbe  Scbiclitung,  welche  durch  Ihre  Tendenz  zur  Zer- 
klüftung und  Fels-Bildung  den  grosaartlgen  und  malerischen 
Ittener  Klotz  und  einige  andere  von  den  Tunnels  der  Baden' 
*tken  Eisenbahn  durchbrochene  Fela-Maasea  am  AAm-üfer 
insammensetcen  und  aelt  vielen  Jahrtausenden  der  aerstSrCD' 


130 

n  Wii-kong  de*  Stroinei  trolsCD.  Es  Ist  ilurab  die  tm 
>p£L  und  mir  angestellten  puläoiitolngischen  Uatersncliuai;» 
sser  Zweifel  gesetzt,  daaa  diese  Kalke  dem  vbenteii  Elag« 
s  Oiford  angehören,  als  dessen  Leit-Pelrefakt  Cidsris  6or^ 
mma  PaiLU  (vun  Fsohhkbz  mit  C.  Bluinenhaclii  verwechwlt) 
trachtet  werden  muss.  Neben  diesem  tmden  sich  Glyptict» 
iroglypbiCHS ,  Terebratula  biicculenta  Sow. ,  TerehnlHls 
iltonensis  Davidson  (bisher  als  Varietät  voa  T.  \m\pii 
trachtet,  aber  nach  meinen  Unterauchiiiigen  eigene  Anjj 
'len  von  Pecten,  Lim«,  Opis,  Nerlnea  und  aelir  zabireichl 
iralleny  welche  jedoch  noch  nicht  in  so  gutem  Erfaallnnpt 
lelsiide  gefnnden  wurden,  daaa  sie  sämmtlich  bettimtal 
trden  hönufen.  Dieselben  liegen  auch  In  den  gTsnen  Kngtll 
spisscn,  welche  besonders  am  Babiibofe  xn  KUinkewu  i» 
isse  in  den  Kalken  stecken.  Ausserdem  eqtlialten  dii 
er  in  grosser  Menge  Polytbalamlen  Und  zwar  meist  Enal- 
ilegier,  aber  auch  Stichoategier  und  Hellcostegier,  die  Iti- 
r  bis  jetzt  nicht  genauer  bestimmt  werden  konaten.  Ei 
;ibt  sich  aus  den  bisher  angeführten  Thatsacben,  dass  dei 
•eiigauer  Jura  in  seinen  obern  Gliedern'  dem  EUattitckt 
»aen  Versteinerungen  seit  Voltz  nicht  mehr  kritisch  unter- 
cht  worden  sind)  und  dem  Seluteitseriäcken  ganz  koofora 
(wickelt  ist  und  mit  diesen  Ablagerungen  bis  zu  der  Aui- 
dnng  des  grossen  Maita-Ba$eler  Tertiär-Beckens  zusin- 
tnhing.  Noch  gegenwärtig  lässt  sich  diese  Verbindii^ 
rch  eine  Reihe  mitten  In  der  BreUgauer  Ebene  zwiscbea 
eiburg  und  MSUheitn  atehen  gebliebener  jurassiacher  La^r 
i  MSrd^gen,  Nimburg^  Schlalt,  Biengen  u.  s.  w,  sehr  kM 
lennen.  Die  Gliederung  iea  railtlen  und  oberen  -Juri'i 
Breitgau  lässt  sich  nach  den  ietzigen  Ansichten  in  folgcs- 
m  Schema  niedergeben: 

\  9.  Schiebten  des  Cidsiii  BotigenaM  (Oxtard-Kalk). 
rordien  n  0.  j  g  ^  _    Aminonitei  cord»iuf  (Oiford-Thon). 

loTien  d'O.  —  T.  Schichten  de«  AronioDitci  macTocephalus. 
hoDicDD'O.  —  6.  SchichlcD  der  TerebraluU  ligcnalii  (Cornbrub). 

'5.  Schichten  dei  AminoiiitM  Fukintoai  (Oolithisehe  Herpl 

\  mid  Nerineen-Ktlke]. 

Joieroolilh '   ]4.  Schicht«!  def  Anmonilei  Bnmphriemni*  (Hanpiooliib). 
loeiea  d'Ob*.  13.?,  „  ,  Stuwi  (Blaue  Kalke). 

IS-  ■  B  ■         Hnrchiionae  (EiMnoolUlw). 

^  1.  Tho»  1^  AniHiaiiitM  opalinu. 


137 

Etf  bleibt  roo  noeb  übrig,  die  einnal  sicher  festgestelfi- 
ien  Schichten  weiter  zu  antersnchen  nnd  aoMerdem  auf  die 
bis  |et£t  im  Breisgau  nicht  bekannt  gewordesen  ZwiadMn» 
giieder  besonders  zu  achten. 

An  den  Jura  schliesst  sich  unmittelbar  die  Tertiir-BU» 
JiRg,  und  diese  soll  den  Schluss  der  Mittheilung  über  die 
Resultate  der  Untersuchung  der  Sektion  Mülheim  um  so 
iDebr  bilden,  als  sich  dann  eine  Natur  gemasse  Brücke  zu  der 
Besprechung  der  Sektion  Überlingen  iSiockack)  herstelit  und 
die  Beobachtung  über  die  Diluvial-Blidnngen  im  Ganzen  keine 
bisher  unbekannten  Verhaltnisse  aufklaren. 

Ks  sey  erlaubt,  zu  diesem  Behufe  in  die  nächst  angren- 
teode  11.  Sektion  Lörrack  iJberzugreifen,  weil  dort  die  Be^ 
Ziehungen  der  Terschiedenen  Tertiär-Schichten  unter  sich  und 
zn  dem  Jura  in  einem  TortrefFlichen  Profile  bei  Kleinkewu 
besser  als  in  der  Sektion  MüUheim  erkannt  werden  k5nnen. 

Nördlich  vom  Bahnhofe  bei  Kteinhemt  tritt  an  der  Elsen* 

babs  zunächst  über  dem  hellen  Ozford-Kalke  In  einer  kleinen 

Schinebt  bunter  Letten  mit  Bohnerz  und  rothem  f(ugei*Jaspis 

auf,  weiche,  durch  eine  Versuchs-Arbeit  aufgeschlossen,  eine 

Baa-w&rdige  Lagerstätte  nicht  ergaben,   im  Übrigen  aber  in 

jeder  Beziehung  mit  den  Bohnerz-Ablagerungen  des  AUinger 

Stollens  bei  Seiliengem  und  von  Auggen  übereinstimmen.    Der 

nächste  Biigel  bietet  dann  eine  aus  fein-körnigem  gelblichem 

Kalk^'Sandsteiue   mit  Gerollen  jnrassischer  Oolitbe  und  Ox« 

ford-Kalke,    die   nach   oben   immer  mehr  zunehmen  und  den 

Übergang  In   ein   grobes  Konglomerat  vermitteln,   gebildete 

Ablagerung   dar,    den   ^Steingang'^   der   Bohnerz-Berglenlei 

Die  feln*kömigen  unteren  Bänke  enthalten  K.onchylien,   wo-* 

rnnter  sich  Cytherea  spieodida  Mkrian   erkennen  lässt,   nnd 

Pflaazen-Abdrucke,    von    denen   Cinnamon;um    Rossmaesslerl 

Bier  die  gemeinste  ist.    Darauf  folgen  in  dünne  Platten  ab« 

gesonderte  klingende  weisse  Kalksteine,  welche  Cyrena  sab- 

arata  Schloth.  «p. ,    Mytilus  söcialis    A.   Braon,   Litorinelia 

acuta  Drap,  sp,^  jedoch  nicht  häufig  enthalten ;  dann  in  mehr« 

fächern  Wechsel  harte  weisse  drusige  Kalksteine  nnd  griine 

Kalk-Sandsteine  mit  Heliz  o«ßnlttm  Thomas,  Plauorbls  solldun 

TflOMAi,  PL  declivis  A.  Brach,  Limneus  pachygagter  Tu.  uni 


188 

■ 

Limneiift  buliatos  v.  Kccin;  endlich  über  dieBen  eine  V  mäch- 
tige Sehlebt  überffiiit  mit  Petrefakten^  worunter  Melanie 
IJseberi  Bronon.  weitaus  die  häa6gste,  dann  die  beiden  schon 
in  den  untren  Schichten  erwähnten  Planorben,  €yclostoma 
K>oechllnaBuai  Meman,  Nerltina  Grateloupana  Fer.,  Melanopsis 
subulata 91. ^.  u.a.  vorlioiiimen.  In  der  Sektion  Midlhem  finden 
•ich  simDitllche  angefahrten  Schichten  gleichfalls  mit  Ausnahme 
d^r  Meianieo^Scfaicht;  die  Kalk-Sandsteine  enthalten  die  glei- 
chen Blätter  und  häufig  Yerkobltes  Holz,  Blätter  einer  Sabal- 
Art  und  meeriaehe  Konchylien.  Diese  letzten  treten  abermals 
in  der  glichen  Kalksandstein-Bildung  an  drei  Orten  in  der 
Sektion  Lörraeh^  In  Lörrach  selbst,  hei  Stellen  und  am  Schlosse 
RKteln  in  2.  Tb.  ausgezeichneter  Erhaltung  auf,  so  dass  sieh 
dort  das  Alter  dieser  Abtbeilung  mit  vollster  Sicherheit  er- 
■ytteln  l&sst.     Ich  habe  bis  jetzt  gefunden : 

Ostrea  callifera  Lam.  (bildet  bei  Steffen  die  unterste  G' 
nsaehtige  Bank),  Pectunculus  crassus  Phill.,  P.  arcatus  Schlotu., 
Nucula  Lyeilana  Bosa.,  Pecten  (?pictos  Goldp),  Cardinm 
R^alini  Heb.,  C.  scobinula  Merian,  Lucina  Heberti  Dbss.,  L« 
aqsamosa  Lam.,  Teilina  Heberti  Desh.,  Panopaea  Hebertl 
Boaa.)  Cytherea  splendida  Merian,  C.  incrassata  Desh.,  Iso« 
cardia  transversa  Ntst,  Cerithium  lima  Desh.,  C.  conoidale 
Lam.,  C.  trochleare  Lam.,  Tritonium  rugosum  Phil.,  Nerltina 
fulmiBifera  Sande.,  Trochus  Rhenanus  Merian,  endlieh  Zähne 
von  Lamna  cuspidata  Ao.  und  Notidunus  primigenius  Ao. 

Aus  diesen  Versteinerungen  darf  mit  Sicherheit  auf  glei- 
ehes  Alter  mit  den  petrographisch  identischen  Schichten  der 
Ka»tope  Baeel  und  Solofhum  und  dem  Croupe  marin  moyen 
(Tongrien)  der  Gegend  von  Delemonf  im  Berner  Jura,  der 
Ablageruogen  von  Alzei  in  Rheinkesien  und  dem  Sande  von 
F»nt4nneUeau  bei  Poaj«  geschlossen  werden,  da  die  aufge- 
zihlten  Muscheln  in  denselben  als  leitende  auftretende.  £s 
fiadet  sich  zugleich  kein  erheblicher.  Grund  anzunehmen, 
dass  diese  in  gleicher  petrographiscber  Beschaffenheit  nord- 
wärts bis  DingHngen  bei  Lahr  vorkommende  Ablagerung  nicbt 
efaie  direkte  Fortsetzung  der  untersten  Schiebt  des  Mainxer 
Beckens  sey,  indem  in  dem  Bohrlocbe  auf  Steinkohlen  bei 
OülleiAaek  unweit  Bükl  und  in   den  den  Muschelkalk   bei 


»  m 


isft 


Wienlock  überdeckenden  Terti&r-Seblcbten  ebenfulls  Leitmu« 
tcbeln  des  Mainwer  Beckens  sich  finden  nnd  diesen  Zusi^ni- 
menbang^  anter  dem  Dflnvium  des  ÜAeiit-Tbais  räumlich  us* 
zweifelhaft  herstellen.  Die  petrographlsche  ZnsaromensetSMg 
ist  freilich  sehr  verschieden,  indem  bis  AtUUenback  hauptsach- 
licb  QaarE-Sand  das  Material  der  Schiebt  darbietet,  wahrend 
das  Breisgauer  Äquivalent  aus  Fragmenten  furassiscber  6e- 
steine  besteht  Aber  man  darf  sich  nur  erinnern,  dass 
jvrassische  Schichten  von  Lahr  an  aufwärts  vorzagsweiae 
die  Ränder  des  Beckens  bilden,  daher  in  dem  Trommer« 
Materiale  vorherrschen  müssen.  Damit  wäre  denn  zunächst 
ein  fester  Horizont  zur  Vergleichung  der  Breisgauer  Tertiäiv 
Bildong^  gewonnen,  welcher  sofort  auch  zu  Verglelcknngen 
der  unter  und  über  ihm  liegenden  Schichten  auffordert«  VeN 
folgt  man  zunächst  die  nnter  dem  Kalk*Sandstein  liegenden 
Bohnerae^  welche  noch  in  einzelnen  Körnern  in  den  über» 
hanpt  nicht  scharf  getrennten  Stein-Gang  übergehen  und 
längst  als  .  lokale  Mineralquellen*Biidungen  anerkannt  sind^ 
SQ  wird  man  sie  zunäclist  dem  Gypse  des  Montmartre  bei 
Paris  parallellsiren  müssen,  und  die  Richtigkeit  dieser  Parallele 
wird  dorch  die  Wirhelthiere  über  allen  Zweifel  erhoben, 
welche  In  Bohnerzen  von  ganz  gleicher  Lagerung  bei  Eget^ 
kinden  im  Kanton  Solotkum  vorkommen;  Palaeotherium  nnd 
Anoplotherinm  sind  Beweis  genug.  Aber  ein  noch  höheres 
Interesse  nimmt  die  Thatsache  in  Anspruch,  dass  im  Breisgau 
die  Schichten  ans  der  Zelt  des  Gypses  des  Montmartre  auch 
durch  eine  petrographisch  identische  Bildung  repräsentirt 
werden,  nämlich  die  Gypse  von  Bamlaek  am  Rhein  und  Wasef^ 
weiter  am  Kaiserstukl^  mit  welchen  der  Gyps  von  Zimmers^ 
heim  im  Etsass  ganz  übereinstimmt.  Die  Auflagerung  des 
Kalk-Sandsteins  auf  dem  Gypse  von  Bamlaek  unterliegt  nieht 
dem  mindesten  Zweifei,  und  es  Ist  andrerseits  merkwürdig, 
die  ganz  gleichen  Schwalbenschwanz-Zulllinge  des  Gypses 
wie  am  Montmartre  auch  bei  Wasenweiler  auftreten  zu  sehen 
and  die  Bohnerze  sehr  häufig  am  Ansgehenden  mit  Gyp«  ver- 
bunden zu  treffen.  Es  scheint  nach  diesen  &örtermigeii  die 
Stellung  der  unter  dem  Kalk-Sandsteine  des  Breisgaus  Mf* 
tretenden  Schichten  ausser  Frage  zu  staken,   und  ich  iuui0 


14« 

»her  sa  den  Aber  demnelben  anflretenden  über|>;ehen.  Die 
chiehten,  welche  Cyrena  subarata  eothalten,  köaneo  nur 
.quivalente  dea  Cyrenen-Mei^ela  aeyn,  welcher  Im  Mainzer 
ecken  als  brackfsches  Glied  zunäclist  auf  den  Sand  von 
\t»ei  folgt;  aie  alnd  bia  jetzt  aus  der  Sc kweiln  nicht  erwähnt 
orden,  vermnthUch  weil  man  sie  noch  nicht  geaucht  hat. 
lie  Kalke,  welche  Heliz  oacnlum,  Planorbis  aolidna  und  PI. 
eclivls  and  höher  aufwarta  Helania  Escheri  enthalten,  können 
nr  Repräsentanten  eineraefts  der  Schichten  dea  Croupe  fluvEo- 
srreatre  moyeo  von  Oeliment  seyn ,  dessen  Gleiclialterlgkeft 
ilt  der  untern  Süaanaaaer-Mol lasse  dos  Sekweitxeritthen  Vor- 
ipen^Landes  von  niemanden  bestritten  wird,  —  andrerseits  aber 
benao  beatlmmt  mit  dem  Landschnecken- Kalke  'des  Mainser 
eekena  parallelbirt  werden,  von  dem  sie  eich  indeas  als 
»vlatile  Facies  unterscheiden,  und  ahn  näher  an  die  Wärtlem- 
trgitektH  Kalke  von  Ulm  und  speziell  Zwiefalten  im  Denau- 
ecken  anschliessen.  Sämmtliche  Tertfär-Bil düngen  sind  ^e- 
aben  und  zwar  in  gleichem  Sinne  mit  den  älteren  Bildungen 
in  der  Trias  an  aufwärts;  sie  sind  z.  Th.  wie  die  Blätter- 
chichten  zwischen  den  Basalten  des  KaiierHukt»  einge- 
lemmt  und  die  Letten  in  Porzellan-Jaapla  umgewandelt,  wie 
CHiLL  so  schön  nachgewiesen  hat.  Passt  man  die  Schichten 
tr  Tertiär-Bildung  In  einem  Schema  zusammen,  so  gestaltet 
ch  dasselbe  folgenderniassen; 

(5.  Stialikalk  nil  Melania  Eichen.  . 

f  4.  WeUie  Kalke  und  grüDe  Sande  mh  BelU  oiculnm. 

i3.  PI  alten- rönnige  Halk-Hergel  mit  Cyrena'iubtrala. 
2.  Kalk 'Sandslein,  unten  mit  Meere  s-Konchylien,  oben  mil  BlMUern. 
b.  Gypa  von  BataiacK  nnd   Wetemeeiler, 
\.  ■.  Bohnen  von  Avggen,  Behfiengen  n.  i.  w. 

4.-S.  LtndiciiDeckea-Kalk  von  tfocUnm,  Caleain  dt  U  Bamet,  tekwtÜM»' 
rUeh»  uBlen  Süiiwaiier-Mollaiae,  Kalke  von  Ulm  elc. 

3.  CTrenen-Hergel  de*  JfaiHjaer  Becken«,  Fonlaiiutleau  (obere  Abtheiluog). 

3.  Schichten  von  Mnti,  Delimont,  Kläntfautotn,  Oheriaytrieetiet  OW^ocäa. 

1.  Kalk  von  Bvchnetiter   und  übtlaU;    Gypi  des  Monimartrt;   Sand  von 
W»tteregeln,  Lfthtn  in  Belgien,  Fonlaittetteau  (untere  Abtheilnng). 
In  dieser  Tabelle  ist  auch  die  Schichten-Folge  von   Ulm 

ti  CStuiurg,  welche  durch  ein  Missverständnlaa  In  der  von 

tMBtL   und   mir   veröffentlichten  Arbeit  über  daa  Alter  der 


141 

Tertiär-Blldong^  tod  Oherhayem  der  Sckwnh^enuken  olieren 
Sfisswasser-Mollasiie  g;le1cbg«steilt  wurde,  an  ibrem  riehtigM 
Platze  eing^etragen  [vgl.  Jb.  1868^  717]. 

Die  Untersuchung  der  Sektion  Müllheim  (BüdenmetUf) 
hat  nach  dem  Vorgetragenen  eine  nicht  anbedeutende 
Zahl  von  Resultaten  geliefert,  fvelcbe  auf  die  Geologie  des 
BreUgauei  zum  Tbeil  ein  ganz  neues  Liebt  werfen,  mtm 
Theil  vorhandene  treffliche  Arbeiten  von  Merian  und  From^ 
BBRZ  ergänzen  oder  berichtigen. 

Der  Auftrag  zur  Aufnahme  der  Umgebungen  des  Bade« 
Überlingen  in  der  III.  Sel^tion  Stochachier  topographische« 
Karte  des  Grossherzogthnros,  traf  Hrn.  Dr.  Schill  bereits  Mit-' 
ten  in  einer  Arbeit  über  die  Tertiär-Bildungen  des  Badenischen 
Bodeniee*ljHnde»  im  Ganzen,  welche  er  seit  drei  Jahren  ver« 
folgte.  Anch  die  ihm  zweifelhaften  Versteineru^ngen  waren  zum 
grössten  Theile  von  mir,  Hermand  vom  Meter  und  O.  HzEa 
bereits  bestimmt,  und  so  wurde  dieser  Auftrag  nur  noch  ein^ 
Veranlassung  mehr,  Das  in*s  Detail  eingehend  zu  untersuchen, 
was  im  Grossen  bereits  fest-stand.  Da  er  unterdessen  eine 
grossere  Arbeit  iiber  das  ganze  Gebiet  in  den  Württemberg 
gUchen  Jahres-Heften  veröffentlicht  hat  und  überdiess  einen 
Vortrag  in  der  Selition  beabsichtigt,  so  beschränke  ich  mich 
darauf,  die  geologische  Karte  vorzulegen  und  nur  die  unmit- 
telbar aus  dieser  und  den  beigefugten  Profilen  sieh  ergeben^ 
den  Daten  mitzutheilen.  Die  Sektion  ist  grosstenthells  mM 
Diluvial-Ablagerungen  bedeckt,  aus  welche»  am  See  und  in 
den  tieferen  Fluss-Thälern  die  Tertiar-BlIdungen  und  in  sehr 
geringer  Verbreitung  auch  Oxford-Kalk  (weisser  Jura  ^Qübust.) 
anftnuchen.  Ein  sehr  instruktiver  Durchschnitt  von  Hoppeten^ 
zeit  nach  Nuudorf  am  See  zeigt  mit  schwachem  Fallen '  in 
SO.  folgende  Schichten  übereinander  gelagert.  Zuerst  Land- 
Schnecken-Kalk  mit  Cyclostomus  bisulcatus,  Hellx  rugniosa, 
Planorbis  corniculum  und  Charen^  direkt  auf  dem  weissen 
Jura  abgelagert  und  unzweifelhaftes  Äquivalent  der  Kalke  von 
Hochheim  und  von  Thaf fingen  bei  {77m;  dariiber  die  Susswas- 
ser-Mollasse  mit  Blättern,  wie  in  der  Schweü%  oder  bei  Günn- 
bürg]  dann  die  flehte  Schweitzerische  Meeres- Mol  lasse,  weder 
petrographisch   noch   paläontologisch    unterscheidbar:    daranf 


14S   * 

dtte  olire  SiisfVAaser-Mollasse  mit  Blattern  nnil  Braotikohlen- 
Ltgern,  dem  Gleichakerigkeit  mit  den  Schichten  von  Wies- 
baden  im  Mainzer  Becken  ich  in  einem  spateren  Vortrag 
nftCheiiweieen  mir  vorbehalte«  and  welcher  auch  die  berühm- 
ten AUagemngen  von  ömngen  unzweifelhaft  zufallen.  Es 
stellt  sieh  hier  heraus,  dass  die  sogenannte  BreUgauet  Mol- 
tttMe  völlig  von  der  achten  des  Seehreües  verschieden  und 
nn  vieles  älter  ist,  daher  für  dieselbe  dieser  ohnebin  nicht 
gar  gute  Name  nicht  mehr  gebraucht  werden  darf.  Ich 
werde  in  einem  späteren  Vortrage  Gelegenheit  haben,  auf 
4ie  aus  der  Untersuchung  Badenscher  Tertiär-Bildung^en  ge- 
we«neaen  Ergebnisse  zurückzukommen;  sie  lösen  Fragen, 
welche  für  die  Klassifikation  der  Mittel-  und  Süd-Deutschen 
Tertiär-Bilduogen  überhaupt  von  hohem  Interesse  sind. 

iV.  Die  Gegend'  von  Baden- Baden^  die  zweite  mir  zur 
üstek*suchung  gestellte  Aufgabe,  welche  ich  in  Gesellschaft 
meine«  Assistenten  E.  Müller  aus  IVeiden  zum  Theil  erst  in 
diesem  Sommer  untersuchte,  werde  ich  schon  der  vorgerückten 
Zeit  wegen  um  so  kürzer  behandeln  müssen,  als  die  Auf- 
nahme noch  nicht  ganz  beendigt  ist.  Dennoch  drängt  sich 
auch  hier  des  Neuen  und  von  früheren  Arbeiten,  unter  denen 
jedenfalls  die  ÜAUSMANNSche  als  die  weitaus  gediegenste 
zu  bezeichnen  seyn  wird ,  Abweichenden'  so  viel  herzu ,  dass 
ich  Ihre  Geduld  immerliin  noch  auf  einige  Zeit  in  Anspruch 
nehmen  muss. 

Zur  leichteren  Orientirung  habe  ich  das  von  dem  Assi- 
Steote«  am  Polytechnikum^  J.  Fritschi,  mit  Treue  und  Ele- 
ganz ausgeführte  Relief  der  dortigen  Gegend  aufgestellt, 
welchem  ein  früher  von  demselben  ausgeführtes  der  höchsten 
Gebirgs-Gruppe  des  Schwarzwaldes  ^  der  Umgebungen  des 
Feldhrgs  nämlich  beigefügt  ist. 

Die  fgegen  das  Rhein-ThAl  hin  abfallenden  flachen  Berg- 
Rücken  der  Gegend  von  Baden  sind  zunächst  von  Löss  ge- 
bildet, welcher  zwischen  Oos  und  Badenscheuern  direkt  einer 
mäclitiged  Geschiebe- Ablagerung  aufgelagert  erscheint,  die 
vorzugsweise  aus  Gerollen  des  Rothliegenden  zusammenge- 
setzt ist  Gerade  an  dieser  Stelle,  d.  h.  an  der  Mündung 
des  offenbar    erst  in   der   Diluvial-Periode  geöffneten   Ooi* 


14S 

Tbftles,  bäte«  «loh  Mm  ThcSl  •«•g0^ekh«€t  erhalMtoe  RMte 
Tan  Elepbaa  primlgtnioB  in  solcher  MenKe  M«uiHiifln|;afilii 
Jen,  wie  man  aie  etwa  nar  nach  Lau  SiUit§mrter  Kesaai.aaK#^ 
troffen  hat:  eine  an  der  Mündung  von  Seiteii*Tbakrn  iii  4m 
iU^M-Tbal,  dessen  Gewiaaer  vermuthlich  die  der  leisten  ge^ 
staut  haben,  nicht  eben  ungewöhnliche  Eracbeinang. 

Nach  dem  Gebirge  hin  treten  unter  dem  Ldaa  an  einigen 
PonlLten,  z.B.  dem  Jagdhause  zunächst,  gröaatf ntheila  zeratorla 
Liaa- Ablagerungen  mit  Gryphea  cymbium  Lam.,  Belemnltea 
paiiUosos  Sgbloth.  and  zahlreichen  Kies^Knollen  anf,  die 
wobi  nur  der  Zoae  des  Ammonitea  margaritatua  (Amalthaua) 
angehören  können  und  mit  andern  iaolirten  Ablageningea, 
welche  wenig  südlicher  und  nördlicher  vorkommen,  den  Bei- 
weis liefern,  da$s  der  Liaa  von  Langenbrücken  mit  dem  dea 
Oherlaniee  zusammenhing  und  vermuthlich  in  der  Tertür* 
Periode,  wie  auch  der  Jura  im  Breiegau  ^  vielfaltig  aertrnm- 
mert  und  weggewaschen  worden  ist.  Dieaer  Lies  ruht  sei- 
nerseits auf  dem  obern  Bunten  Sandsteine,  welcher  von 
Olemiorf  an  bis  zum  Fusse  des  aus  ihm  grösateuthells  ge* 
bildeten  Fremereberg  die  zweite  höhere  Hügel-Terrasse  gegen 
das  AA^tfi-Thal  hin  zusammensetzt  und  von  dem  untern  Bant^ 
Sandstein,  der  auf  dem  grössten  Theile  der  Höhen  des  weat- 
liehen  Theils  der  Gegend  von  1490  bis  zu  SOOü' Meeres-Höhe 
nnd  weiter  anfwärta  xorkommt,  durch  andere  Geateine  voll* 
kommen  getrennt  ist« 

Am  Ausgehenden  gegen  das  Ooi'  und  RkeühThal  befin- 
det aich  dieaer  Sandstein  auf  der  ganzen  Linie  in  einer  Zer^ 
Setzung,  welche  mit  Abscheidang  seiner  Quarz-Köriier  In 
Form  sehr  feinen  Forip-Sandes  und  seines  meist  von  Kaolin* 
artigem  Thone  gebildeten  Bindemittels  zu  plaatischem,  mehr 
oder  weniger  Fener-festem  Letten  endigt.  Die  Thone  von 
OberweieTj  Kuppenheim,  Balg  gehören  sammtlich  in  diea^ 
Kategorie,  und  es  fällt  die  Zersetzung  und  besonders  der 
Sclilämm-Prozess,  welcher  den  Thon  vom  Sande  trennt^ 
offenbar  zum  grössten  Theile  schon  in  die  Diluvial-Periode. 
Der  Saudstein  fällt  mit  5 — 17^  nach  N.,  er  wird  am  Fremere^ 
berg  und  bei  Ebereteinburg  direkt  von  konform  einfallendeaa 
Rothliegendem  und  nur  an  wenigen  Stellen  von  den  grunea 


144 

tteH  anfgericbteteii  Sehlefern  der  Übergangs-BtMong^  onter- 
tenft,  von  wetchen  er  dann  zahlreiche  Bruchstücke  eintchliesst. 
Auf  ihm  ruht  Im  Fiekimtkah  bei  EberutetfAumg  eine  sehr 
deutlich  Maidenrförmige  Ablagerung  von  oberem  Moschel* 
kalk,  während  der  Wellenkalk  bei  Baien  nicht  vertreten 
erscheint.  Die  am  Tage  bis  zu  80'  Mächtigkeit  fiufgeschlos* 
teoen  Schichten  dieser  Mulde  fallen  am  südlichen  Ende  am 
BirAenfehen  mit  10— 20<^  in  NO.,  am  nördlichen  iDürrenberg) 
mit  15^  in  SO.,  und  enthalten  an  letztem  besonders  reich- 
lieh  Ceratites  nodosus,  selten  auch  Pemphix  Sueurii,  aber* 
diess  die  gewöhnlichen  Arten  des  Muschelkalks:  Lima  striata, 
Oervillia  socialis,  Terebratola  vulgaris  und  Encrinns  lliiiformis. 
Das  gänzlich  isolirte  Auftreten  dieser  Ablagerung  ist  sehr 
foteressant  und  lässt  auf  eine  lokale  Senkung  /des  kleinen 
entsprechenden  Gebietes  zur  Zeit  der  Ablagerung  des  oberen 
Muschelkalkes  schliessen ,  während  dasselbe  offenbar  nach 
der  Ablagerung  des  Bunten  Sandsteins  gehoben  worden  seya 
moss,  weil  sich  die  bunten  Letten  desselben,  die  Wellenkalk- 
und   Anhydrit-Gruppe   hier  nicht  vertreten  finden. 

*^  Geben  wir  dann  zur  Betrachtung  der  nächst  höheren, 
weiter  nach  Osten  liegenden  Rücken  über,  so  erscheinen 
dieselben  vorzugsweise  von  Rothliegendem  gebildet,  In  dessen 
Mitte  jedoch  am  Friesenherg  in  Baien  selbst  und  bei  Eber- 
eteinburg  ältere  Gesteine,  Granit,  Übergangs-  und  Steinkohlen- 
Formation  herauf-geschoben  sind. 

Während  das  Rothliegende  gegen  das  Rkein-^Thsl  zu 
von  diesen  aufgerichteten  Gesteinen  nach  Nordwesten  abfallt, 
an  dem  durch  prachtvolle  Pfeiler-  und  Säulen^ildnngen  so 
ausgezeichneten  Rucken  des  alten  Schlosses  fast  horizontal 
liegt  und  jenseits  desselben  westlich  geneigt  Ist,  nimmt  es 
gegen  Oberheuern  hin  wieder  ein  nordwestliches  Fallen  an. 
Die  gleiche  nahezu  horizontale  Lage,  welche  die  nntern, 
ftberans  harten  und  darum  stets  zu  grotesker  Fels-Blldang 
geneigten  Schichten  am  alten  Schlosse  zeigen,  lässt  sich  \ns 
in  die  Gegend  von  Gaggenäu  verfolgen.  Hier  liegt  also  auf  alle 
Fälle  eine  der  (antikliuischen)  Erhebungs-Axen,  innerhalb  wel- 
cher die  älteren  Gesteine,  welche  die  Unterlage  des  Rothliegen- 
den bilden,  die  Granit-  und  Übergangs-Formation  uud  die  Stein- 


US 

• 

koMeo-Bllilan«^^  heraaf  gehoben  and  die  untersten  Scbich- 
teo  des  Rothlieg^eoden  selbst  in  ein  weit  höheres  Niveau 
refsetzt  worden  sind,  wie  die  obern.  Man  l&önnte  auf 
Ae  Ansiebt  kommeD,  es  sey  diese  Hebung  durch  den  Granit 
reraolttst  worden,  nnd  In  der  That  ist  diesQ  auch  schon  ans- 
gesprochen  worden;  allein  Hausmann  hat  bereits  gezeigt,  dass 
fie  Tollig  unhaltbar  ist,  und  meine  Beobachtungen  haben. 
Dicht  onr  seine  Beweise  bestätigt^  sondern  anch  neue  hinzu- 
gefügt, welche  später  erwähnt  werden  sollen.  Von  der 
pncht?oil  gegliederten  zu  dem  Landschafts-EiFekte  der  rei* 
zenden  Gegend  so  wesentlich  beitragenden  Porphyr-Masse 
des  sädlichen  Theils  ist  das  Rothliegende,  welches  sie  nörd- 
lich und  westlich  vollständig  umgibt,  offenbar  in  Siidost  auf- 
gerichtet und  in  mehren  Beziehungen  abhängig.  Wo  man 
Gelegenheit  hat,  die  Schichten-Folge  des  Rothliegenden  zu 
stedireo,  wie  z.  B.  in  den  Durchschnitten  vom  Granite  der 
Uif$td$9ira8se  bis  zum  Steinbruch  vor  Dollen  oder  von 
deo  Dbergangs-Schiefern  der  Trinkhalle  bis  zum  Porphyr  des 
Swmertberg» ,  da  finden  sich  an  der  Basis  desselben  grobe 
aos  eckigen  und  seltener  gerundeten  Porphyr-Bruchstücken 
ohoe  Pinit  zusammengesetzte  und  je  nach  der  Lokalität  auch 
Granit-Gerolle,  Gneiss-  und  Feldspoth- Brocken  euthaltende 
überaus  harte  Breccien  und  Konglomerate.  Zu  dieser  Abthel- 
laug  gehören  unter  Anderen  die  Gesteine  des  alten  Schlosses, 
deren  Aaflagemng  auf  dem  Granite  man  am  Kusse  desselben 
DDinittelbar  beobachten  kann,  und  die  Gesteine  von  Vormberg 
bei  Smzkeimf  in  denen  man  eine  Schichtung  nicht  mit  Sicher- 
heit zu  ermitteln  Im  Stande  ist.  Die  mittlen  Lagen  enthal- 
ten die  gleichen  Gesteine ,  aber  in  weit  kleineren  Gerollen ; 
nur  die  Porphyre  treten  noch  immer  in  grösseren  darin  auf; 
öberdiess  sind  sie  weit  loser  verkittet  und  häufig  durch  Ans- 
scheidang  von  Wad  schwarz*braun  gefleckt.  Die  Übergangs- 
PoroMtlon  muss  schon  zur  Zeit  des  Rothliegenden  zum  Thell 
ober  die  Wasser.-Bedeckung  hervorgeragt  oder  untermeerische 
Kiffe  gebildet  haben;— wo  dasselbe  direkt  mit  ihr  in  Beruh- 
niDg  tritt  oder  sehr  nahe  liegt,  ist  es  mit  einer  Menge  ecki- 
^r  Bruchstücke  von  Dbergangs-Schiefern  angefüllt,  wie  z.  B. 
io  Garten  des  Klosters  zum   keiligen   Grakj  im  Eberateiner 

Jtfarbocii  1859.  \Q 


US 

Platten-Bruch,  zunächst  dem  sogen.  Marmor-Bruch  im  Traisbach- 
Thale  u.  s.  w.  Die  geringe  Härte  des  Gesteins  macht  er- 
klärlich, dass  es  in  weiterer  Entfernung  von  seinem  Aas- 
gehenden nicht  mehr  im  Rothliegenden  gefunden  wird.  Auf 
der  in  den  meisten  Fällen  sehr  schärf  erkennbaren  Grenze 
des  Bunten  Sandsteins,  wie  z.  B.  am  Merkur-  und  Fremers-Berg 
sehliesst  das  Rothliegende  mit  fein-körnigen  schwarz-gefleck- 
ten Sandsteinen  und  rothen  glimmerigen  nicht  selten  griin- 
getupften  Letten.  Diese  letzten  sind  insofern  wichtig,  als 
sie  die  durch  den  Bunten  Sandstein  versinkenden  athmosphä- 
rischen  Miederschläge  als  Wasser-diclite  Bank  sperren.  Die 
Grenze  ist  daher  an  einigen  Orten,  besonders  am  Fremers- 
berg,  durch  den  Austritt  sehr  reiner  und  starker  Quellen  be- 
zeichnet, in  welchen  das  sicherste  Mittel  zur  bessern  Ver- 
sorgung der  Stadt  Baden  mit  Trink- Wasser  geboten  ist.  Die 
Porphyre  sind  an  mehren  Orten  direkt  mit  dem  Rothliegen- 
den in  Berührung*;  sie  erscheinen  dann  entweder  mit  einer 
nur  ans  eckigen  Bruchstücken  von  Porpliyr  gebildeten 
Breccie  umgeben  (z.  B.  sehr  schön  bei  Oberbeuren  und  am 
Seelighofe),  welche  dann  unmittelbar  in  das  Rothliegende  über- 
geht, od^r  die  weissen  oder  röthlicli-weissen  Tuftartigen 
Massen,  welche  ihren  Rand  bilden ,  nehmen  ganz  allmählicb 
Gerolle  auf  und  gehen  dadurch  zuletzt  in  eine  vom  Rbtb lie- 
genden nicht  nnterscheidbare  und  direkt  In  dasselbe  fort- 
setzende Konglomerat-Schicht  über,  wie  z.  B.  in  der  Mähe 
des  Herrigbacki  und  an  andern  Punkten  bei  LichlenihaL  An 
andern  Stellen,  ^\t  z.  B.  am  Sommersberg  und  am  Gun»en- 
bach^  erscheinen  sie  zu  'weissen,  gegen  das  intensiv  rothe 
Rothliegende  einen  scharfen  Farben  -  Kontrast  bildenden, 
Feldspatli-Grus  enthaltenden  sandigen  Letten  aufgelöst,  welche 
eine  Menge  von  Kiesel-Mineralien,  Plasma,  Kalzedon^  Quarz 
und  Amethyst,  zuweilen  auch  Nadel- Eisenerz  in  zusammen- 
geballten harten  Kugeln  umschliessen. 

Diese  Bildungen  erinnern  unwillkürlich  an  eine  durch 
Entwickelung  von  Säure-Dämpfen  an  ihrem  Rande  erfolgte 
Zersetzung  der  Feldspath-Substanz,  welche  mit  Auflösung 
eines .  Theils  der  Basen  und  Abscheidung  der  Kieselerde 
verbunden  war. 


147 

Da  das  Rothliegeiide  In  vielen  Fällen  g;eg;en  die  Por- 
phyre aiifo;ericlitet  erselieint  und  in  der  kleinen  Kuppe  bei 
den Seetighöfen  von  Porpliyr  selbst  durclibroclien  wird,  su  glaube' 
feil  annehmen  zu  müssen,  dass  die  Eruption  desselben  wall« 
reud  der  ganzen  Zeit  der  Ablagerung  des  Rothliegenden 
fortgedauert  hat,  und  dass  die  Porphyr-Masse  in  ihrer  jetzigen 
Gestalt  erst  nach  der  Ablagerung  desselben  vollends  aufge- 
stiegen ist. 

Nattirlich   hat   ihr  Aufsteicren   auch   auf  die  Verhältnisse 
der  älteren  Steinkohlen-Bildung  einen  sehr  wesentlichen  Ein- 
floss  geiibt.     Diese  umfasst  ein  kleineres  Areal  als  das  Roth- 
liegende/ von  welchem  sie  östlich  konform,  nordwestlich  aber 
abweichend  iiberlagert   wird.     Sie   ist  nahezu  nur  austgranl- 
(ischem  Matenale  gebildet    undj   wo   sich    dieses   direHt  a'u| 
dem  Granite  selbst  abgelagert  hat,  wie  z.B.  am   Wahlheimer 
Hofe,  bei   Geroldsau  u.  s.  w.,  oft  von  diesem  nur  durch  seine 
Qnarz-Gerölle  und  die  eingelagerten  Schiefer  zu  unterscheiden. 
Porphyre   fehlen    an    den  meisten   Orten   völlig    unter   ihren 
Gerollen,  und  die  einzigen,    die  sich  bei  Malsehbach  finden, 
sind  Gerolle  von  Porphyren,  welche  sich  durch  bis  %"  gi'osse 
Karlsbader  Zwillinge  von  Feldspath    und   grosse   blaue  oder 
grüne  Pinit-Krystalle  sowohl  von  den  anstehenden  Porphyren 
mit   kleinen    Feldspathen    und    konstant    kleineren    braunen 
Krystallen  von  Pinit  neben  unzähligen  Quarz-Krystalleu,  als 
auch    von    den    Pinit-frelen    gewöhnlichen    Porphyr-Gerollen 
des  Rothliegenden  sehr  scharf  trennen  lassen.      Im  Ganzen 
stellt  die  Steinkohlen-Bildung  nach  meinen  bisherigen  Unter- 
suchungen ein  elliptisches  Becken  dar,  dessen  grösste  Achse 
von  Siidwest   nach  Nordost  streicht   und   dessen  südöstlicher 
Rand  von  Ebersteinschloss  über  Müllenhach^    den  Kuchenhof ^ 
Gerolsdau,  Malschbach^  Neuweier  nach  Umwegen  und  VarnhaU 
zieht  und  mit  Ausnahme  der  letzten  Lokalitäten  überall  von  Gra- 
nit geb'ildet  wird.     Dort  scheint  der  Granit  bei  der  Bildung  des 
iUetn-Tlials  zerstört  worden  zu  seyn.    Der  nordwestliche  Rand 
ist  nur  bei  Baden  deutlich  zu  erkennen,  an  dei^  meisten  Stellen 
sonst  vom  Rothliegenden  überdeckt.  Südöstlich  von  der  Granit- 
Masse,  die  von  den  zwischen    und  neben   ihr  vorkommenden 

mm  ' 

Ubergangs-Gesteinen  nicht  getrennt  werden  kann,  taucht  die 

10* 


148 

Steinkohlen-Bildung  in  JSaif^ii  selbst,  au  dem  FriesenhergCy  dem 
Kurhause  und  den  Bauiigäckern  wieder  auf,  um  sehr  bald 
wieder-  unter  dem  Rothliegenden  zu  verschwinden ,  während 
auf  der  West-Seite  der  genannten  Masse  das  Rothlieg^ende 
überall  direkt  auf  dem  Granite  ruht. 

Die  Verlängerung  dieser  isolirten  Parthie  unter  dem 
Rothliegenden  hindurch  triiFt  ausserhalb  dem  Gebiete  der  Auf* 
nähme  auf  die  Steinkohlen-Bildung  bei  Michelbach  jenseits 
der  Murg^  wo  schwarze  Schiefer  mit  Uronectes  fimbriatus 
Bn.  und  Limnadia  Freysteini  ihre  Gegenwart  ausser  Zweifel 
setzen.  Das  Fallen  ist  an  dem  nordwestlichen  Rande  in  und  um 
i?atf^ii  östlich (10^ — 30^),  am  sud westlichen  östlich  mit  fast  glei- 
chen Winkeln,  am  sijdöstlichen  überall  nordwestlich,  dalier  die 
vorhin  entwickelte  Gestalt  des  Beckens  wohl  ausser  Zweifel  ist. 

Die  Steinkohlen-Bildung  erlangt  ein  erhöhtes  Interesse 
durch  die  Beobachtung,  dass  aus  ihr  aussciiliesslich  die  Quel- 
len von  Baden  Baden  hervortreten  und  in  der  ganz  nahen 
Übergangs- Bildung  eben  so  wenig  als  in  dem  gleichfalls  noch 
in  der  Stadt  sie  überlagernden  Rothliegenden  irgend  eine 
Quelle  bdiannt  ist.  Die  Beobachtungen,  welche  ich  am  Ur- 
sprung,  an  der  stets  offenen  und  unmittelbar  dem  Gesteine 
entströmenden  Brühquelle  wie  an  der  auf  offizielle  Veranlas- 
sungganz aufgegrabenen /^ou^^n^M^//«  machte,  lassen  darüber 
keinen  Zweifel. 

> 

Auf  der  östlichen  Seite  der  von  dem  Friesenberge  und 
dem  südlichen  Fusse  des  Schlossberges  bis  an  das  alleSebioss 
herauf-setzenden  Granit-Masse  liegt    die   Steinkohlen-Bildung 

des  Quellen-Bezirkes,    wie  schon  erwähnt,  direkt  auf  dieser 

t«  

und  der  Ubergangs*BtIdung  auf.  So  findet  man  sie  in  den  Funda- 
menten des  neuen  Schlosses  und  an  dem  südöstlichen  Abhang 
des  Schlossberges  bis  in  das  Oos-Thal  herab  mit  östlichem 
Einfallen;  sie  setzt  dann  über  die  Oos  und  tritt  am  Kur  hause 
und  dem  nach  Gallenbach  führenden  Fahrwege  in  wechseln- 
den Schichten  von  granitischem  Konglomerate  (Arhose), 
glimmerigen  Schieferthonen  und  schwarzen  mit  Pflanzen- 
Abdrucken  namentlich  am  Eiskeller  des  Kurhauses  überaus 
reichlich  angefüllten  Schiefern  auf,  welchen  dunkel-rothe  und 
grüne    Letten-Bänke    und    rothe   Granit-Konglomerate    ohne 


140 

Porphyr-Gerolle  bis  zur  Grenze  gegen   das  Rothliegende  fol- 
gen.     Die  Versteinerungen   dieser  Lokalitat  sind  vorzijg;Hch 
eine  Sigillaria,  Annnlaria  sphenophylioides  Zenk.  #p.^  Cyathel- 
tes   arborescens   Schloth.   sp.^    Schizopteris    lactoca    Prbsl, 
wahrend  an  andern  Orten ,    namentlich    in    den  iv'estlieh  und 
sidwestlieh    von    den   Porphyren    auftretenden    Steinkohlen- 
Bildongen  von  Umwegen- Varnhalt  nnd  Matschbachy  noch  Cala- 
altes  cannaeformis  Schloth.  sp.  (äusserst  selten),  Asterophyl* 
h'tes  eqaisetiformis   Brokon.  ,    Cyatheites   Miltoni    Artis  sp,^ 
Spbenopterls     virgniaris    Sterns.  ,     Alethopteris    pteridoides 
BaoKGK.  jp.,    Odontopteris   Brittanica    Guts.  ,    Lepidostrobus 
fariabilis    Lindl.    und  Cardiocarpnni    marginatum    Artis   sp. 
biDZukommen.     Steinkohlen-Flötze  kommen  bei  Varnhalt  und 
Umwegerty  verkieselte  Hölzer  sehr  schön  ebendaselbst  und  am 
Gernsierge  bei  Gernsbach  vor;    sie    sind    noch    nicht    naher 
untersucht.      Kur  an   einer  bereits   früher  erwähnten  Stelle 
worJen  auch  Krustazeen,  Limnadia  Freysteini  Geinitz  sp.  und 
rronectes  fimbrtatus  Jordan  sp.  gefunden.     Es  lässt  sich  aus 
(fiesen  Versteinerungen  leicht  die  völlige  yerschiedenheit  der 
Steinkohlen-Bildung   zn  Baden  von  derjenigen  bei  Offenhurg^ 
mit  welcher  sie  nur  Calaoiites  cannaeformis  gemein  hat,  und 
ihre  wesentliche  Übereinstimmung  mit  der  obern  Stelnkohlen« 
Bildung    von  Zwickau  und  Saarbrücken   entnehmen.     Ebenso 
bedarf  es  nur  der  richtigen  W&rdigung  der  Thatsache,  dass 
iu  der  Steinkohlen-Bildung  von  Baden-Baien  nirgends  Gesteine 
ab  Gerolle  vorkommen^   welche  auf  eine  Zufuhrung  von  Ge- 
rollen aus  grösserer  Entfernung   und    also   ein  ausgedehntes 
Becken  hindeuten,  um  sich  zu  überzeugen,  dass  man  es  hier 
mit  einem  ganz  lokalen,    nicht  in  das  RhetnlhfA  fortsetzen- 
den nnd  durch  den  Porphyr,  welcher  in  seinem  sudwestlichen 
Theiie  emporstieg,  gänzlich  zerrütteten  Becken  zu  thun  hat. 
Es  kann  nicht  meine  Absich't  seyn,  in  diesen  für  das  Gross- 
herzogthum    in   industrieller  Beziehung   so  wichtigen  Gegen- 
stand noch  weiter  einzugehen.     Ich  wende  mich  vielmehr  zu 
den    granitischen  Gesteinen    und    den  Vertretern    der  Uber- 
gangs-Formation. 

Es  wurde  bereits  wiederholt   gezeigt,    dass    der  Granit 
die  Ost-Grenze  aller  seither  beschriebenen  Gesteine  ausmacht 


150 

und  dass  er  noch  fn  der  nächsten  UingebuDg  von  Baden  selbst 
den  breiten  Rücken  des  Friesenberg$ ,  des  Schloisbergs ,  die 
Höhen  vom  Krippenhofe  und  der  Gas-Fabrih  bis  an  den  Fuss 
des  allen  Schlosses  zusammensetzt  und  in  einer  Menge  von 
grossen  Blöcken  auch  an  der  nordwestlichen  Seite  des  Bai- 
'  lere  mitten  im  Rothliegenden  vorkommt.  Unter  den  Varietä- 
ten, in  welchen  er  auftritt,  sind  besonders  die  grob-köruige 
mit  nahezu  Ziegel-rothem  Fcldspathe,  weissem  oder  grauem 
Quarze  und  grünlichem  oder  schwarzem  Glimmer,  die  Porphyr- 
artige mit  Oligoklas  und  grossen  Karlsbader  Zwillingen  von 
Feldspath  und  endlich  eine  überaus  (ein-köruige  fast  Glimmer- 
freie  zu  bemerken. 

Ober  die  Verhältnisse  der  beiden  ersten' zu  einander  habe 
ich  keine  Beobachtung  machen  können;  ich  fand  stets  so 
unmerkliche  Obergange ,  dass  ich  sie  nur  als  lokale  A.bäit- 
derungen  derselben  Masse  ansehen  darf.  Die  fein-kornige 
Varietät  aber  ist  xias  Material ,  aus  welchem  .eine  grössere 
Zahl  von  sehr  schönen  und  sehr  scharf  mit  der  Porphyr- 
artigen  Varietät^  in  welcher  sie  aufsetzen ,  kontrastirenden 
Gängen  besteht ,  die  besonders  gut  am  SUberrüch  zur  Seite 
des  neuen  Fahrwegs  nach  Rolhenfels  aufgeschlossen  sind. 

Die  Obergangs-Schiefer  der  Gegend  von  Baden^  welche 
am  Friesenberge  und  von  da  durch  die  Oos  durchsetzend  in 
Baden  selbst  bis  unter  das  mue  Schloss  vorkommen  und  bei 
Ebersteinburg  in  grosser  Ausdehnung  wieder  unter  dem  sie 
direkt  überlagernden  Rothliegenden  heraus  treten,  bieten  sich 
nahe  bei  Rolhenfels  zum  letzten  Male  der  Beobachtung  dar. 
Hausm4nn  hat  bereits  gezeigt,  dass  sie  von  dem  Granite 
durchbrochen,  aufgerichtet  und  metamorphosirt  worden  sind. 
Die  unmittelbare  Beobachtung  in  der  Stadt,  besonders  im 
Hause  des  Schneiders  Eisen  und  des  Kaufmanns  Matzenauer 
ergibt,  dass  die  grünen  Übergangs-Schiefer  auf  diesem  Dfer 
der  Oos  zwischen  Granit  eingeschlossen  sind,  welcher  auch 
Gänge  in  dieselben  absendet.  Ebenso  finden  sich  am  Frie- 
senberge  und  In  der  Granit-Masse  der  nordi^estlichen  Seite 
des  Ballers  ^roqken  von  Obergangs-Schiefer  direkt  im  Granit. 
Die  libergangs-Seliiefer  der  Gegend  von  Rolhenfels  und 
Ebersleinburg  ^  tvejche  mit  dem  Granite  nicht  mehr  in  dlrek> 


191 

ter  Berührung  stehen,   sind   den  Thon-Schiefern  des  Taunui 
sehr  ähnlich,    enthalten   aber   bei   Rothenfels   Zwischenlager 
TOD  Fleisch-rothem  körnigem  Kalke;  sie  sind  nicht  oder  we« 
Digsteus  nicht  auffallend  metamorphoslrt.      Am    Friesenberge 
und  In  Baden  selbst  erscheinen    aber  die  harten  grünen  Ge- 
steine ohne  deutliche  Schiefernng  und   mit  Einschaltung  von 
Bändern,  die  ans  rothem  Feldstein   und  Quarz  zusammenge- 
setzt sind  und  in  welchen  häuGg  auch  noch  Glimmer  auftritt, 
wodurch  sich  dann  eine  förmliche  Gneiss-artige  Masse  heraus- 
bildet,    die   aber  von    den    grünen  Schiefern   niemals  scharf 
getrennt,  sondern  stets  mit  ihnen  durch  Obergänge  verbunden 
erscheint.    In  Baden  selbst,  besonders  am  katholischen  Pfarr- 
bause,  finden  sich  ferner ,    wie  auch  am  Friesenberge^    griine 
Schiefer  mit  vielem  Quarz  und  einer  Dnznhl    grösserer  oder 
kleinerer  Glimmer-Bläftchen  von  ganz  Gneiss-artigem  Habitus, 
die  aber  gleichfalls  Ubergänge   in   die   gewöhnlichen  grünen 
Schiefer    bilden.      Die    Analyse    wird     konstatlren,    welche 
Veränderungen    die  Granite   in    diesen    Gesteinen   gegenüber 
den  nicht  metamorphosirten  Schiefern    bewirkt   haben.      Die 
Übergangs-Schiefer  fallen  fast  überall  steil  (bis  80^)  in^  SO. 
oder  SSO.  ein,    waren   also   schon   vor  der  Ablagerung  der 
Steinkuhlen-Bildung  aufgerichtet,  in  welcher  am  Frieeenberg 
zahlreiche  Bruchstücke  derselben  vorkommen. 

Endlich  bleibt  noch  zu  erwähnen,  dass  die  Granit-Masse 
des  östlichen  Theils  der  Gegend  von  Baden  von  nahezu  hori> 
zontalen  Schichten    von    älterem  Bunt-Sandsteine   überlagert 
ist,  während  dasselbe  Gestein   auch  zunächst  bei  Baden  den 
Gipfel  der  Siaufenberge  zusammensetzt,'  hier  aber  auf  Roth- 
liegendem und  Steinkohlen-Bildung  ruht.     Als  charakteristisch 
für  diese  Abtheilung  sind  das  kiystalllnische   Korn    und    die   , 
zahllosen  schwarz-braunen  Flecken  von   Wad  hervorzuheben, 
welche    bei    den    am    Rande   vorkommenden,    nördlich    oder 
nordwestlich  einfallenden  oberen  Bunt-^San^dstelnen  nicht  vor- 
handen sind.     Es  geht  auß  diesen  Beobachtungen  hervor,  dass 
hier,    ähnlieh    wie  in    den   Vogesen^    eine  Hebung   nach  der 
Ablagerung  des  untern  Bunt-Sandsteines  (Vogesen-Sandsteins) 
erfolgt  seyn  muss. 

Im  Ganzen  genommen  ergibt  sich  ans  diesen  Thatsacheo 


152 

folgende  Alters- Folge  der  Gesteine:  1)  Thon-Schiefer  der 
Ubergangs-Bildung,  2)  Granit,  3)  Sieinkohlen-Biidung,  4) 
Rothllegendes  und  Porphyr,  5)  Unterer  und  6)  Oberer  Bunt- 
Sandstein,  7)  Muschel-Kalk,  ^8)  Lias.  Da  nun  der  Sand  von 
Ahei  CMainzer  Tertiär-Bildung)  in  den  Bohr-Löchern  von 
Oos  und  Müllenhach  bis  zu  900'  Tiefe  horizontal  geschichtet 
angetroffen  worden  ist ,  so  fällt  die  letzte  Hebung  des 
jScÄtrar£;tt7a/</-Randes  in  der  Gegend  von  Baden  offenbar  nicht 
in  die  Periode  der  Mitteltertiär-Biidnng  wie  bei  Badenweiler^ 
sondern  in  eine  ältere,  doch  vermag  man  die  Zeit  derselben 
bis  jetzt  nicht  festzustellen. 

Die  Bildung  des  O^s-Thales  ist  nicht  vor  der  Diluvial- 
Periode  erfolgt,  indess  jedenfalls  Wenig  älter  als  der  Absatz 
des  Lösses ,  da  der  letzte  auf  den  Op«-Geröllen  bei  Baden- 
scheuem  aufliegt.  Sie  Ist  vermuthlich  ziemlich  rasch  nach 
dem  Durchbruch  der  Gewässer  durch  die  mächtigen  Porphyr- 
Dämme  vor  sich  gegangen ,  welche  das  obere  Ooe-ThtA  und 
das  Geroldsauer  Thal  längere  Zeit  im  Zustand  von  See'n  zu 
verharren  zwangen,  in  welchen  sich  kolossale  Gerolle  der 
Granit-Berge  ihrer  Ränder  abgelagert  haben,  welche  Aoassiz 
zur  Zeit  der  Gletscher-Manie  als  Moränen  ansprechen  zu 
^lüssen  glaubte. 


1 


über 

to  TwfcdiBiiieu  ven  GerSUeB  mit  ElndiUcken  Im  mten 
Bntei  Sandstein  zu  Frankenberg  in  Knrbessen, 


VOB 


Herrn  Bergamts-Assesaor  A.  WUrttenberg er. 


Seitdem  die  Aufmerksamkeit  der  Geologen  auf  die  in 
itr  ^igelflub  an  vielen  Stellen  der  SckweU»  vorkommenden 
Gerolle  mit  gegenseitigen  Eindr&ckeu  gelenkt  worden  ist, 
hat  man  ähnliche  Erscheinungen  in  vielen  Konglomeraten, 
nDentlich  in  denen  des  Bunten  Sandsteins,  beobachtet  Eine 
bis  jetzt  noch  unbekannte  Fundstätte  derartiger  Gerolle  liegt 
bei  Franienberg  in  Oberheuen^  auf  welche  im  Machfolgenden 
auffflerksam  zu  machen  um  so  eher  gestattet  seyn  wird,  als 
dieselben,  ganz  abgesehen  von  den  erlittenen  Eindrücken, 
schon  wegen  ihrer  übrigen  Eigenschaften  ein  besonderes 
loteresse  gewähren.  Vor  dem  Eingehen  auf  diesen  Gegen- 
stand sey  jedoch  erst  Einiges  zur  Charakterisik  der  Schichten, 
welche  die  erwähnten  G<!rölle  fuhren,  gesagt. 

Eine  halbe  Sttinde  nordöstlich  von  der  Stadt  Frankenberg^ 
rechts  der  Edder^  erhebt  sich  das  flache  Biigel^Land,  auf  des- 
sen Abhängen  nnd  Anhöhen  der  im  Jahre  1818  eingestellte 
Bergbau  auf  jenen  Kopfer*Letten  betrieben  wurde ,  welcher 
dveh  das  Vorkommen  von  Cupressites  Dllmanni  Ba.  so  all- 
geaein  bekannt  geworden  ist.  Die  Zecfastein-Bildung,  welche 
IQ  der  untersten  Abtheiinng  diesto  Knpferletten-Flötz  fuhrt, 
vird  fon  Buntem  Sandstein  überlagert,  dessen  Gliederung  man 
bei  Gelegenheit  des  frühem  Gruben-Betiriebs  genau  kennen  ge* 


154 

lernt  hat.  Unter  Zugrundelegung;  der  Akten-massigen  Auf< 
zeiclinungen  aus  jener  Zeit  ergeben  die  neuerdings  angestell- 
ten Untersuchungen,  dass  die  Zechstein-Bildung  vom  Bunten 
Sandstein  durch  ein  y,  Lachter  mächtiges  Lager  eines 
bräuniich-rothen  Lettens  getrennt  wird ,  auf  welchen  nach 
oben  hin  folgen: 

1.  Röthlich-grauer,  fein-körniger  Sandstein  mit  einge- 
backenen  kleinen  Quarz-  und  Sandstein-Gerollen  und  theils 
dolomitlsehem,  theils  thonigem  Bindemittel ,  1  bis  2  Lachter 
mächtig. 

2.  Bräunlich-rother  Letten,  V2  Lachter  mächtig. 

3.  Rother  und  gelber  fein-körniger  Sandstein  mit  theils 
dolomitischem,  theils  thonigem  Bindemittel .  1  bis  2  Lachter 
mächtig. 

4.  Konglomerat-Bänke^  welche  von  verschieden-gefärbten 
Gerollen  von  Grauwacke,  Sandstein,  Kieselthon-Schiefer, 
Dolomit  (in  den  untersten  Bänken  statt  deren  Kalkstein) 
nnd  granlich-weissem  Quarz,    seltener  Granit-,  Porphyr-'  und 

I  Orthoklas  -  Bröckchen ,  verkittet  durch  ein  nebeneinander 
vorkommendes  Eisenthon-  und  Bitterspath-Bindemittel,  gebil- 
det und  mehrfach  durch  gering-mächtige  Schichten  klein- 
körnigen Sandsteins  in  verschiedene  Lagen  gethellt  werden; 
7  bis  8  Lachter  mächtig. 

5«  Matt  bräunlich-rother  klein-körniger  Sandstein  mit 
llieils  dolomitischem,  theils  thonigem  Bindemittel,  2  bis  4 
Lachter  mächtig. 

6.  Gelblich-grauer  fein-körniger  Sandstein  mit  kleinen 
Quarz-Geröllen  und  theils  thonigem,  theils  dolomitischem 
Bindemittel,  2  Lachter  mächtig. 

7.  Lehm  und  Dammerde. ' 

Die  vorstehend  aufgeführten  Schicliten ,  welche  Im  Be- 
reiche des  ehemaligen  Gruben-Feldes  überall,  nur  nicht  io 
gleicher  Entwickelung  die  Zechstein-Bildung  überlagern  und 
mit  sämmtlichen  früheren  Schächten  durchsunken  worden 
sind,  deren  Berg-Halden  aber  wegen  der  Oberschüttuug  mit 
dem  später  durchteuften  Zechsteine  die  Gesteine  des  Bunten 
Sandsteins  nicht  Immer  aufweisen,  diirften  ab  eine  beson- 
dere 1  von  dem  ebenfalls  in  der  Gegend  auftretenden  Bunten 


159 

« 

Saedsfef«  abzugrenzende  untere  Abtheilung  desselben  anzu- 
sehen seyn.    Dafür  sprechen  folgende  Grunde: 

a)  Die  petrographischen  Übergänge  der  sandigen  Zeeh« 
tido-  und  Bundsandstein-Glieder  In  einander  durch  Ähnlich- 
««rdea  der  Gesteine,  das  Auftreten  von  Sandstein-  zwischen 
ntscbledenen  Zechstein-Schichten  und  die  Verkni'ipfung  bei- 
kr  Formationen  durch  die  in  denselben  in  verschiedener 
Teofe  ▼orkommenden  ähnlichen  Letten-Flötze.  Klarer  noch 
vird  das  hier  über  den  Zusammenhang  des  Zechsteins  und 
Bantsandsteins  Gesagte  durch  Ansicht  der  entsprechenden 
Schichten-Übersicht  auf  S.  66  der  »^Mineralogischen ,  Berg- 
und  Butten-männischen  Beobachtungen  über  die  Gebirge, 
Grabeobaue  und  Hüttenwerke  der  ffesien-KasieHsehen  Land* 
sefaaA  an  der  Edder  y  angestellt  und  aufgezeichnet  von  Jon. 
CitisTOPH  Ullmann^. 

b)  Das  Auftreten  der  Wechsel  und  Rücken,  welche  die 
Zechstein-  und  die  oben  aufgezählten  Schichten  des  Bunten 
Sasdsteins  gleichmässig  und  ohne  Dnterbrechiing  durclisetzeu. 

c.  Die  nicht  unbedeutende  Entwickelung  der  Konglomerat- 
Sehlcfaten,  welche  auch  an  andern  Orten  die  untere  Abthel* 
iflog  der  Formation  kennzeichnen,  wie  z.  B.  im  Odenwald^ 
Sckmanaoüldy  In  den  Vogesen  etc.,  während  die  in  grosser 
Aosdebnong  in  hiesiger  Umgegend  auftretende^  jungern 
Schichten  oder  der  eigentliche  Bunle  Sandstein  (die  mittle 
Abtbeilung  der  Formation)  keine  Konglomerat-Bänke  mehr 
führen. 

d.  Das  Vorkommen  des  Dolomits  als  Bindemittel  sowohl 
In  den  Konglomeraten  als  auch  in  den  mit  denselben  auf- 
tretenden Sandsteinen ,  welches  ebenfalls  in  dieser  untern 
Abtheilnng  nicht  selten  ist.  So  bildet  am  Bleiberge  bei 
Cemmem  in  der  Vorder-Eifel  Bitterspath  an  einigen  Stellen 
(z.  B.  auf  der  Grube  y^Goldener  Läwe^*^  in  Menge  und  vou 
sehr  ekarakteristiscber  Beschaffenheit  die  Ausfüllungs-Masse 
der  Räume  zwischen  den  Gerollen  und  Geschieben  der  Kon- 
glomerate,  der  dort  sogenannten  Wacken-Deckel,  an  andern 
das  Bindemittel  zwischen  den  Körnchen  der  Sandsteine,  und 
tritt  dann  zwar  weniger  deutlich  hervor,  verräth  sich  aber 
schon  anf  den  ersten  Blick  durch  das  achillernde  Ausseben  des 


156 

Gesteins.     Auch  der  Vogesen-Sandstein   bei  Sulzback  besitzt 
ein   dolomitisches  Bindemittel,  and    wahrscheinlich   wird   ein 
solches  für  die  Folge  noch  weit  häufiger  aufgefunden  werden. 
—   An    den    den  Gernshäusener  Wiesengrund    begrenzenden 
Abhängen  der  freien  Mark  ^  der  Warte  und  des  koken  Freu- 
dentkalif  so  wie  in  der  Osckreufe  und  an  der  fröklicken  Seite 
gehen  diese  Schichten ,  vorzugsweise  die  lionglomeratischen, 
zu  Tage  aus  und  sind  daselbst   mehr  oder  weniger  für    Un- 
tersuchungen   über   die   Gerolle    mit   Eindrucken   zugänglich. 
Die  beste  Gelegenheit  zum  Beobachten  derselben  ergab  sich 
aber  in  neuerer  Zeit ,    als  eine  mit   dem  alten  Gruben^Felde 
beliehen^   Gewerkschaft  den   Schacht  Carl  August   auf   dem 
sogen.  Räieken  in  der  Mähe  des  alten  Zeekenkauees  im  Bun- 
ten Sandstein  niederbrachte.     Hier   konnten  und  können  auf 
der  Halde  z.  Tb.  noch  jetzt  die  Gerolle  unversehrt  aus  dem 
Gesteine    genommen    und     besonders    Untersuchungen    über 
letztes    im    frischen    Zustande   angestellt    werden.    —  Wie 
schon  erwähnt,  bestehen  jene  Gerolle  mit  Eindrucken  —  aus- 
ser   in   den  untersten    Lagen  —  aus  Bitterspath ,    und    zwar 
kommt  dieser   nach  den   bis  jetzt  gemachten  Beobachtungen 
als  ein  sehr  wesentlicher  Gemengtheil    der   Konglomerate  in 
Haselnuss-   bis  Huhnerei-dicken ,    ausnahmsweise   aber   auch 
noch    dickern    Knollen   von   gelblich-  bis   asch-grauer  Farbe 
und  verschiedenem  Grade  der  Reinheit  zwischen  den  übrigen 
Gerollen  vor.    Diese  abgerundeten  Bitterspatli'-Brocken,  welche 
durchgängig  eine  riclitige  Geröll-Form  besitzen,  unterscheiden 
sich  änsserlich  nicht  von  gewöhnlichen  Gerollen,  da  sie  eine 
matte,  mitunter  auch  rauhe  und  selbst  zerfressene  Oberfläche 
haben,    welche    nichts   von    dem  Glänze   und  dem  blättrigen 
oder  blättrig-körnigen  Gefnge  im  Innern  verräth ;  auch   ist  die 
Art  und  Weise  der  Einschliessung  jener  Stucke  im  Gesteine 
durchaus  nicht  verschieden  von  der  Einwickelung  der  Quarz-, 
Sandstein-  etc.  Gerolle ;  allein  eine  nähere  Betrachtung  ergibt, 
dass^  dieselben    nicht   immer   aus    derben  Stöcken  bestehen, 
sondern  häufig  im  Innern   wie   durch    Schwindung  geborsten 
und  auf  den  Kluft-Flächen  mit  schöncin  Bitterspatb-Rhomboe 
dern  besetzt  erscheinen,    nicht   selten    aber  auch   hohl  sind 
und  '  Krystail-Drusen   jenes    Minerals    umsphllessen.     Dabei 


157 

zeigten  diese  Dolomit-Gerolle  meist   die  schon  Eingangs  er-- 

wabote  merkwürdige  Erscheinang,  dass  dieselben  Eindruclie 

von    den    benachbarten  Gemeng-Theilen    der   Konglomerate, 

sowohl  den  Gerollen  und  Geschieben  als    auch  den  kleinem 

Kies-Bröckcben ,   ja  in  einzelnen  Fällen  selbst  den  grobem 

Sand-Körnern,  erlitten  haben.     Je  gröber  die  Konglomera,fe 

sind,  um  so  deutlicher  treten  jene  Eindrucke,  welche  bis  zu 

y«  Zoll  Tiefe  gehen,  hervor;  bei  Stücken  aus  klein-körnigem 

Schichten  sind  dieselben  dagegen  auf  den  ersten  Blick  nicht 

auffallend.     Meistentheils  sind  die  Dolomit-Gerölle  auf  ihrer 

Oberfläche    ganz    mit    eingedrückten   Quarz-   und  Sandstein- 

Bröckchen  bespickt,  so  dass  sie   nach    dem  Losbröckeln  der 

ansitzenden  kleinen  Gerolle   und  Geschiebe  alsdann  voll  von 

verschieden-gestalteten  Löchern  efscbeinen.     So  ausgeprägte 

Stucke  unterscheiden    sich   allerdings   leicht  von  den  andern 

Gerollen,    an    welchen  Eindrücke   der  beschriebenen  Art  nie 

vorkommen. 

Bemerkenswerth  ist  es,  dass  unter  denjenigen  Dolomit- 
Gerollen,  welche  aus  den  leicht  zerfallenen  Schichten  ausge- 
wittert sind  und  lose  an  den  Berg-» Abhängen  aufgelesen 
werden  können,  gar  viele  sich  finden^  welche  die  beschriebe* 
nen  Eindrucke  nur  auf  einer  Seite  zeigen.  Diess  rührt 
aber  einzig  und  allein  daher,  dass  derartige  Stücke  nur  zum 
Tbeile  im  Konglomerate  gesessen  haben,  zum  andern  Theile 
von  dem  damit  wechselnden  Sandstein  begrenzt  worden  sind, 
wegen  der  leichten  Zerstörbarkeit  des  letzten  an  solchen 
Stellen  auch  am  leichtesten  heransfallen  und  desshalb  so  oft, 
an  der  Oberfläche  gefunden  werden.  Dolomit-Gerolle,  welche 
man  aus  der  Mitte  voif -Konglomerat- Bänken  nimmt,  zeigen 
diese  Erscheinung  nicht,  sondern  haben  au  allen  Punkten 
Eindrücke  von  den  andern  Gerollen  aufzuweisen,  an  welchen 
sie  mit  denselben  in  Berührung  getreten  sind. 

T^öooERATH  erwähnt  bei  Gelegenheit  der  Beschreibung 
der  Gerolle  mit  Eindrücken  In  der  Bregenxer  Nagelfluh  auch 
des  Vorkommens  ganz  flacher  Stücke^  welche  aussehen,  als 
seyen  dieselben  von  andern  platt-gedrückt  worden.  Dieselbe 
Erscheinung  wiederholt  sich  hin  und  wieder  auch  bei  den 
Einschlüssen  der  Bitterspath-Gerölle  obiger  Fundorte ;  nament- 


158 

lieh  an  der  Halde  des  Schachtes  Carl  Augutt  finden  sicl 
dieselben  nicht  ganz  selten.  Solche  glatte  Stucke  sind  hie 
aber  stets  geborsten  nnd  haben  daher  offenbar  nnter  einen 
starken  Drucke  gestanden.  Da  an  derselben  Stelle  jeilocl 
auch  oft  die  dickern  Dolomit-Knollen  durchgehende  Riss^ 
haben ,  so  Ist  es  leicht  möglich,  dass  die  glatten  Stiick( 
doch  noch  ihre  ursprijngliche  Gestalt  besitzen  und  nur  dess 
halb  ohne  Ansnahme  zerdruckt  vorkommen ,  weil  sie  ebei 
dünn  sind.  Diess  ist  jedenfalls  wahrscheinlicher  als  ein« 
Zusammendruckung  anzunehmen,  welche  hier  ^Iso  trotz  de: 
Berstens  der  Stiicke  eine  Form-Veränderung  derselben  her 
Torgebracht  hätte,  die  nicht  ohne  eine  Erweichung  der  Masse 
gedacht  werden  kann. 

JNatüHich   haben   die    Dolomit-Gefölle   einen  andern  Ur- 
sprung, als  das  dolomitische  Bindemittel ;  denn  während  letz- 
tes die   hohlen  Räume  zwischen    den    Konglomerat-Gemeng- 
theilen    ausfiillt,    denselben    stets    folgt    und    sich    dadurch 
als  eine  spätere  Einseibung  oder  Ausscheidung  zu  erkennen 
gibt,  spricht  die  abgeschlossene  Form   und   die  Art  des  Ein- 
schlusses der  Dolomit-Knollen   daPür,    dass   dieselben    nicht! 
Sekretioneh,  sondern  wirkliche  Gerolle  sind.    Es  fällt  durch- 
aus  nicht  schwer,    für    das    Gesagte    auch    den  Beweis   zu 
fuhren,  so  wie  noch    weiter  dafür,    dass  diese  Gerolle  nicht 
urspriinglich  aus  Dolomit  zusammengesetzt  gewesen,  soodern 
durch  Umwandlung  aus   Kalkstein-Gerollen   entstanden  sind. 
Während  nämlich    an    allen  oben   genannten  Fundorten  zwi- 
schen  dem  Gernskäusener   Wiesengrnnde  (einschliesslich  der 
freien  Mark)  und  der  Chaussee  von  Frankenberg  nach  Geismary 
also  in   den  .obern  Konglomerat-Bänken,  die  fraglichen  Ge- 
rolle aus  mehr   oder  weniger    reinem  Bitterspathe  bestehen,^ 
finden    sich    dieselben    in    den    tiefer  liegenden  zugehörigen 
Schichten,   welche  Jn  der  untern-  Osckreufe  und  in  der  Fort- 
setzung  derselben    an    der    genannten  Landstrasse  zu  Tage 
ausgehen,    in    ein  Rauchkalk-artiges  Gemenge   von    Dolomit 
mit  kohlensaurer  Kalkerde,    in    welchem    letzte    sich  durch 
Ausziehen  mit  Essigsäure  leicht  nachweisen  lässt,  umgewan-i 
delt.     An  dieser  Stelle  sind  die  Gerolle  besonders  gross,  im 
Innern  vorzugsweise  durchlöchert,  geborsten  oder  zerfressen, 


ISO 

mtneier   gnnz    hqbl    oder    thellweise   mit    sandiger    Aach« 

(erdigem  Dotouiit)   erfüllt   and  an  den  Wandungen  mit  kiel- 

IM  Bitterspatii-Krystallen   besetzt,    deren    Drusen    mitonter 

itellenweise   nocli   von   einem  Pecli-glänaenden  Braun  »Eisen» 

steioe  überzogen  sind.      Oberschreitet    mau    dii^  Laudstrasse 

Diiil  betritt  jenseits  den  Abhang  der  fröhlichen  Seiie^  an  wel- 

cker  noch  tiefer  liegende  Konglomerat-Bäuiie   anstehen ,    so 

Sedct  man  statt  der  Dolomit-  nur  Kallidtein^Gerölle.     Letzte 

rmatben  unzweideutig  ihre  Abstammung  aus  dem  Eifel-Kalkie 

diitli  häufige  Einschlösse  von  Calamopora  polymorpba,  Cya- 

tfaophyllom    caespitosnm ,    Cyathocrinites- Stielgliedern     etc.  , 

Diese  organischen  Reste  lassen  sich  bis  in  die  dolomitisirteo 

Geröll-Stücke  verfolgen.   In  den  Rauchkalk-ähnlichen  Gerollen 

snd  die  Krinoideen-Glieder    noch    recht    wohl    zu    erkennen 

iid  selbst  einige  andere  Einschlüsse,  wenn  auch  etwas  rauh 

tad  lerfressen   an  der  Oberfläche ,  doch  noch  gut  genug  er- 

tuttei,  um  dieselben  wenigstens  dem  Genus  nach  bestimmen 

ZI  iöaoen.     So  kommt  hier  z.B.  eine  Murchisonia  vor;  des* 

;/e/cben  fand  sich  ein  Rauchkalk-artiges   innen    hohles    und 

lerfressenes  Gerolle,  dessen  Wandungen  noch  zeigten ,  dass 

iüs  Ganze  orsprünglich  ein  Calamopora- Stuck  gewesen  war. 

Stiel-Stücke  von  Cyathocrinites  sind  bei  genauer  Betrachtung, 

ireua  ancb  weniger  deutlich  und  häufig,  selbst  noch  in  durch* 

Qod-durch   dolomitisirten   Gerollen   zu    finden.      Die  Abkunft 

der  Bitlerspath'Gerölle    im    hiesigen   Bunten  ,  Sandstein    aus 

dem  Eifel'Kalke    dürfte  daher  durch  das  Vorkommen  dieser 

Versteinerungen  allein  schon  bewiesen  seyn,*wenu  auch  nicht 

die  petrographischen  Übergänge  in  die  Kalkstein  -Gerolle  sich 

so  leicht  und  deutlich  verfolgen  Hessen. 

Zur  Erklärung  der  spätem  Umwandlung  der  Kalkstein- 
Gerolle  dürfte  wohl  einzig  und  allein  die  Hypothese  der 
neptunischen  Metamorphose,  wie  dieselbe  jetzt  für  die  Bil- 
diDg  des  Ranchkalks  angenommen  wird,  Anwendung  finden. 
Derselben  zufolge  standen  die  später  umgewandelten  Kalk- 
stein-Lager nach  ihrem  Absätze  längere  Zeit  mit  Bittererde* 
^titigen  Wassern,  wahrscheinlich  einer  Auflösung  von  kohlen- 
uarer  Bittererde  in  Kohlensäure-reichen  Wassern,  in  Beruh- 
rsBg,   bei  deren   allmäblichem  Eindringen   das  Gestein  ver« 


I 


100 

mittelst  Austausches  von  kohlensaurer  Bittererde  gegen  koh 
lensaure  Kalkerde  mehr  oder  weniger  doloinitisirt  wurde 
Wo  diese  Umbildung  vollständig  vor  sich  ging,  nahm  da 
Gestein  ein  körnig-blätteriges  Gefiige  an,  zugleich  aber  auci 
eine  grössere  Dichtigkeit  und  damit  ein  geringere^  Volumen 
woraus  sich  das  Vorkommen  häufiger  Schwind-E{.isse  und  Dru 
sen-Räume  erklärt;  wo  es  aber  an  Bittererde  fehlte  und  dl* 
Umwandlung  nur  theilweise  zu  Stande  kam,  also  öberschüs 
siger  kohlensaurer  Kalk  theils  zurückblieb,  theils  durcl 
Kohlensäure  gelöst  fortgefiihrt  wurde,  entstand  ein  6emen^( 
vou  Dolomit  mit  Kalkstein  von  einer  durch  den  Substanz 
Verlust  bedingten  rauhen  löcherigen  oder  zelligen  Bescbaf 
fenheit.  wobei  nur  an  den  Zellen-Wandungen  Bitter-  uni 
Kalk-Spath  in  reinerer  Form  ausgeschieden  wurdeu. 

Ganz  abgesehen  von  seiner  sonstigen  Beschaffenheit  unc 
Reinheit  enthält  sämmtlicher  Dolomit  bei  Frankenberg^  sowob 
dei^  In  Geröll-Form  als  auch  der  als  Bindemittel  vorkom 
mende ,  etwas  mehr  kohlensauren  Kalk  (und  zwar  in  \vech 
selndfer  Menge)  als  zur  Dolomit  Bildung  nothwendig  ist,  nu^ 
sogi^r  in  den  anscheinend  reinsten  spätbigen  Stucken  lässt| 
sich  noch  etwas  freier  kohlensaurer  Kalk  nachweisen,  üb 
gleich  die  Beimengung  nicht  sichtbar  ist.  In  Bezug  auf  sol 
eben  reineren  Bitterspath  möchte  desshalb  die  Annahme  wohl 
nicht  zu  gewagt  seyn,  dass  sich  bei  Auskrystallisirung  des^ 
selben  etwas  überschüssiger  kohlensaui'er  Kalk  zwischen  de^ 
Blätter-Durchgängen  abgesetzt  habe.  Ähnliches  kommt  id 
Mineral-Reiche  mehr  vor,  und  es  darf  in  dieser  Hinsiebt  woh 
an  die  bekannten  Sanidin-Krystalle  Im  Trachyte  des  Schaller 
berges  im  Siebengebirge  erinnert  werden,  zwischen  deren  Blätter 
Durchgänge  sich  in  dünnen  Lamellen  Magneteisen  gelegt  hat 
welches  durchschimmert  und  dadurch  die  ^Krystalle  schwärz 
lieh  gefärbt  erscheinen  lässt. 

im  vorliegenden  Falle  könnte  man  nun  annehmen ,  das! 
die  Umwandlung  der  Kalkstein-Gerölle  in  Dolomit  mit  der 
lenigen  des  obern  Zechsteins  zu  Rauchkalk  verbunden  gewe- 
sen  sey,  letzte  also  erst  stattgefunden  oder  noch  fortgedauert 
habe,  als  die  Schichten  des  untern  Bunten  Sandsteins  sich 
schon  abgesetzt  hatten.     Dem  steht  aber,    wenn    aucb    nicb 


161 

der  Maiig^el  an  entochiedenem  Rauhkalk  oder  Zechstein-Dolo-  , 
mit  auf  dem  alten  Gruben-Terrain  (hier  kommt  solcher  nicht, 
aber  In  der  Nähe  vor),  doch  die  Art^der  Vertheilung  der  Kalk- 
stein- und  Dolomit-Gerolle  in  den  Konglomerat-*Schlchten  ent- 
gegen, weiche  es  wahrscheinlich  macht,  dass  die  Dolomltl- 
sirong  von  oben  hinab  stattgefunden  habe.  Ans  diesem 
Grunde  kann  aber  auch  nicht  angenommen  werden,  dass 
während  jenes  Prozesses  die  fraglichen  Schichten  vollständig 
unter  Wasser  gestanden,  vielmehr  nnr,  dass  Kohlensäure- 
reiche  Wasser  mit  anfgelöstem  Magnesia-Karbonate  durch 
fortgesetzte  Elosickernng  von  oben  im  Laufe  der  Zeit  die 
Dolofflitisirung  der  Kalkstein-Gerdlle  bewirkt  haben.  So  weit 
der  noch  überschüssige  Bittererde-Gehalt  ansgereicht,  wurde 
derselbe  dazu  verwendet,  mit  dem  aus  den  Kalk-Gerollen 
mittelst  der  freien  Kohlensäure  aufgelösten  Kalkerde-Gehalte 
Bitterspath  zu  bilden^  welcher  sich  nun  als  Bindemittel  ans- 
schled,  während  es  gleichzeitig  dabei  geschehen  konnte,  dass 
tos  Mangel  an  weiterm  Bittererde-Gehalte  in  den  durch- 
sickernden Wassern  die  Dolomitisirnng  der  Kaik-Gerölle  tifcht 
bis  zo  den  untersten  Konglomerat- Bänken  durchdrang.  Daher 
die,  nach  dem  Gesagten  übrigens  keineswegs  auffallende 
Erscheinung,  dass  in  den  untersten  Schichten  die  Kalk- 
Gerolle  unverändert  gehlieben ,  jedoch  durch  Bitterspath  mit 
den  übrigen  Gerollen  verkittet  sind.  Damit  möchte  zugleich 
wohl,  wenn  auch  nicht  geradezu  bewiesen,  doch  wenigstens 
sehr  wahrscheinlich  gemacht  seyn,  dass  das  Bindemittel  durch 
anmittelbare  Ausscheidung  von  Bitterspath  aus  den  durch- 
sickernden Wassern  und  nicht  durch  Umwandlung  ein^s  etwa 
schon  vorhanden  gewesenen  kalkigen  Zäments  gebildet  wor- 
den. In  letztem  Falle  hätte  auch  eine  Veränderung  der  Kalk- 
Gerolle  selbst,  wenn  auch  nur  an  der  Oberfläche,  nicht  aus- 
bleiben können. 

über  die  Art  der  Entstehung  der  Eindrucke  In  Gerollen 
sind  schon  verschiedene  Hypothesen  aufgestellt  und  Versuche 
unternommen  worden.  Die  Natur-gemässeste  Erklärung,  welche 
im  vorliegenden  Falle  ohne  Zweifel  allein  Anwendung  finden 
kann ,  möchte  wohl  die  von  DaubrAb  behauptete,  von  Reich 
nnd  CoTTA  einer  speziellen  ^Untersuchung  unterzogene  Wir- 

Jalirb«eh  1839.  H 


kung  schvraeber  Sauren,  hier  Kohletis&iire,  auf  die  Gerolle 
seyo.  Eine  allmähliche ,  aber  aDbaltende  Bemetsun^  der  ge- 
genseitigen BeruhruDgS'Punkte  scheint  dabei  vorausgesetzt 
werden  zu  mossen;  solche  genügt  aber  auch  vollfcotnnen,  um 
die  Bildung  der  Eindrucke  in  den  hiesigen  Gerölieo  sn  er- 
klären, welche  wahrscheinlich  gleichzeitig  mit  der  Dolomiti- 
sirong  der  Kalk-Geröile  in  den  obern  und  mittlen  Lagen  der 
Konglomerate  vor  sich  ging.  Es  würde  in  dieser  Beziehung; 
gewiss  sehr  interessant  seyn,  wenn  irgendwo  die  Gelegenheit 
benutzt  würde,  Kalkstein-Gerolle  oder  -Stücke  längere  Zelt 
in  eine  natürliche  Kohlensäure-Quelle  zu  legen  oder  mit  einer 
solchen  unter  fortwährendter  Benetzung  der  Kalkstein^Stücke 
so  in  Verbindung  za  bringen,  dass  die  Kohlensäure  zwischen 
denselben  hindurch  streichen  müsste. 

Die  in  weiterer  Entfernung  vom  alten  Fr^nkenberger 
Grubenfelde  auftretenden  Konglomerat-Schichten  des  uoteru 
Bunten  Sandsteins  zwischen  Alt^nkaina^  Dainr^de  und  Hau- 
herny  so  wie  im  £tfder-*Thale  bei  Rädienau  und  Birkenbring- 
hauaen  bleiben  noch  weitern  Untersuchungen  In  Bezug  auf 
das  Vorkommen  ähnlicher  Kalk-'  und  Dolomit  Gerolle  mit 
Eindrücken  vorbehaUe|i. 


l^  im  vierteD  Finder  des  Aceratherhmi  ineisivinii, 


Ton 


tlerra  Professor  Dr.  S.  HLanpi 


HiMQ  Tafel.  II. 


h  den  OsCeographieq  bemerkt  Blainvilub  S.  159  ^  dass 
itf  Metaearptis*Olied,  welches  ich  in  meinen  Ossemenis  fossiles 
z»  vierten  Fioger  des  Unken  Vorderfusses  gezählt  habe,  nicht 
ZB  deiD  Rhinoceros  tetradactylas  s.  inerinis  Lartet  gehöre, 
weiches  identisch  mit  meinem  Aceratheriiim  incisivum  ist. 

nll  np  a  en  effet  rien  läj  qni  puüse  ressembler  le  moins 
M  monde  ä  un  quatrieme  doigi  ei  qüi  par  consequent  aü  pu 
,fn  fmre  soupf0ntier  tesisteuee  ians  ee  RiinocerosJ* 

Nach  diesem  Ausspruch,  welcher  sich  auf  einen  fast  ganzen 
Vorderfuss  stutzt,  der  in  den  Osteograpliie'n  PI.  X  abgebil- 
det ist,  sollte  man  glaaben,  dass  Widerspruch  ein  Ding  , 
der  Conoglichkeit  wäre.  Ich  liess  mich  daher ,  was  leicht 
ZQ  entschuldigen  ist,  durch  diesen  Ausspruch  in  meinen  Bei- 
tiij;en  bestimmeil  und  trat  dieser  irrigen  Meinung  bei. 

In  diesem  Jahre  erhielt  ich  ein  Finger-Glied  des  Am- 
^kyoo,  des  nächst  verwandten  Genus  von  Canis,  zu  welchem 
sein  dem  Acaratherium  incisivum  zugeschriebenes  Metacar- 
p»»-Glied  gehören  soll,  und  ein  Vergleich  von  diesem  mit 
^fo  Metacarpus-Gliedern  sämmtlicher  Raubthiere  überzeugte 
lieh,  dass  mein  Metacaipus-Glied  Taf.  11,  Fg.  1  und  Fg.  la 
»ch  nicht  die  entfernteste  Ähnlichkeit  mit  dem  von  irgend 
■^leok  Raubthier  besitzt. 

11* 


104 

Da  Tapirus  fn  seinem  ganzen  Skelett  die  auffallendsl 
Ahnlichlieit  mit  Rliinoceros  und  folglicli  auch  mit  dem  naii 
verwandten  Aceratlierium  besitzt,  so  lag  es  viel  näher  de 
vier-zehigen  Vorderfuss  dieses  Geschlechts  mit  dem  von  Ac( 
ratherium  zu  vergleichen* 

In  Fig.  2  und  Fig.  2a  habe  ich  das  linke  vierte  Metacarpu: 
Glied  vom  asiatischen  Tapir  abgebildet,  und  keinem  Zoologei 
welcher  beide  Ansichten  mit  Fig,  1  und  Fig»  la  vergleich 
wird  die  Ähnlichkeit  entgehen,  welche  beide  Genera  auch  i 
diesem  Knochen  besitzen. 

Beide  Knochen  weichen,  wie  es  aich  von  selbst  versteh 
unter  sich  generisch  ab.  So  erstreckt  sich  die  Gelenk-Fläche  fii 
dasOs  unciformea-c  bei  Aceratherium  nicht  so  weit  nach  von 
Ist  breiter  und  weniger  von  aussen  nach  innen  abschiissig 
bei  b  befindet  sich  eine  Gelenk-Fläche  für  den  Ringfingei 
die  Tapirus  fehlt,  während  letzter  bei  b  eine  nach  vorn  brei 
tere  Gelenk-Fläche  für  denselben  Finger  zeigt,  der  bei  Ace 
ratherium  nur  angedeutet  ist.  An  dem  unteren  Oelenk-Kop 
für  das  erste  Finger-Glied  Ist  dieser  Knochen  bei  Tapiru; 
weniger  breit  und  auf  der  oberen  Seite  vor  der  Geleiik-RolK 
weniger  oder  fast  nnmerklich  eingedruckt.  Im  Ganzen  is 
dieser  Knochen  bei  Aceratherium  kürzer,  gestauchter  uoi 
kräftiger. 

Ftg.  3  habe  ich  die  BtAiNviLLB^sche  Zeichnung  des  re< 
ten  Vordeifnsses  PI«  X  kopirt,  und  zum  Vergleich  den  re( 
ten  Vorderfuss  des  indischen  Tapirs  Fig.  6.  Um  sie  bes«il 
mit  den  vorhergehenden  Stücken,  die  dem  linken  Vorderft 
angehören,  vergleichen  zu  können,  sind  sie  als  linke  di 
gestellt. 

Betrachten  wir  Fig.  3,  so  zeigt  sich  der  Ringfinger  bi 
dem    Vorderfuss   von   Sansan   sehr   defekt   und    vom   erst( 
Finger-Glied   ist  nur  noch  eine  Spur  vorbanden.     Darf  ml 
von    diesem   mangelhaften  Zustand    auf  den   kleinen    Fin| 
schliessen,  so  kann  man  kühn  annehmen,    dass   dieser  ebi 
falls  in  einem    nicht  besonders  guten  Zustand  sich   befind« 
und  dass  an  dieser  Zehe   der  Huf  fehlt.     Besieht  man  sk 
(a  Fig.  3)  das  Metacarpus-Glied   des  kleinen  Fingers  gern 
der   völlig    ohne    alle   Charaktere    gezeichnet   ii 


IM 

nd  wie  ein  glaftes  Stfickeben  Holz  Tom  Os  ttnciforme  herab- 
hingt,  80  htgt  der  Gedanke  sehr  oahe,  das«  der  Meisel  beim 
Wegsprengeo  der  Kiesei-barten  Kalk  Bfasae  alle  Charaktere 
bK  weggenoromeu  hat. 

Dieser  Knochen  ist  demnach  nnr  noch  ein  Schatten  von 
im  Flg^.  1,  welcher  vollständige  und  prachtvoll  erbalten  und 
Dir  ao  der  anteren  Gelenk-Fläche  nach  innen  zu  uobedeu* 
Wii  beschädigt  ist 

Dass  mein  abgebildetes  Metacarpns-Glied  etwas  länger 
ab  das  von  Blainvillb  dargestellte  ist,  wird  Den  nicht  be- 
rihreo,  der  weiss,  dass  liei  dieser  Art  es  grossere  und  klei- 
nere lodlvidoen  gibt. 

Nach  dem  änsseren  kleinen  Finger  Fig.  4  wird  derselbe 
Bit  dem  Rand  des  Hofes  bis  zum  Rande  des  Ring^ngers  des 
Metiearpos  reichen  und  demnach  etwas  kurzer  als  bei 
Ti^  seyn. 

Was  noch  mehr  für  die  Richtigkeit  meiner  Annahme 
jfrkir,  ist  das  Faktum,  dass  alle  Knochen  von  Oppenkeim 
flserlei  Farbe  und  gleiche  PetrlBkation  zeigen  und  zusammen 
aof  einer  und  derselben  Stelle  gefunden  worden  Sind. 

Naeli  allen  Proportionen  derselben  gehören  sie  Einem 
Dod  denselben  Individuum  an. 

Es  gehorte  desshalb  von  meiner  Seite  kein  grosser 
SeharMnn  dazu ,  dem  Aceratheriam  indsivum  wie  Tapirus 
eine  vierte  kleine  Zehe  zuzusprechen,  von  der  bei  Rbinoceros 
bereits  ein  Rndiment  vorgebildet  ist. 

Heine  Entdeckung  der  Anwesenheit  einer  vierten  ent- 
wicikelten  Zehe  mit  4  Gliedern  in  dem  Genus  Aceratherium 
fallt  in  das  Jahr  1S39  und  die  Publikation  derselben  in's 
Mr  1834.  Da  ich  erst  im  Jahre  1837  die  von  den  Kalk- 
steiQ-Massen  «befreiten  Knochen-Theile  dieses  Genus  inPariif 
psehen  habe,  so  fallt  die  boshafte  Bemerkung  des  Herrn 
y  BuiKTiLLK,  dass  mir  die  Kunde  von  der  Anwesenheit  einer 
>ierteo  Zehe  meines  Aceratheriam  indsivum  von  Parii  aus 
^worden  sey,  in  ihr  Nichts  zusammen.  Herr  Lartet  wird 
iiierüber  wohl  am  besten  Auskunft  geben,  wann  sein  Fund 
»Q  Saman  naeh  Pmi$  gekommen,  and  ob  vor  dem  J.  J834 
Etwas  in  das  PnbHkum  möglicher  Weise  dringen  konnte. 


ßLAivviLLRbe«eichiiei  fleine  Entdeck ttlig  (Lartkt  nannte  jai 
doch  bereits  in  Sansan  seine  Bntdeckunji^  Rt.  tetradActj>lu8)| 
als  eine  kiefife;  vras  Uh  im  Sinne  de«  Hri.  .IkAuiviLLE  gerne 
glaube,  der  annimmt ,  dass  die  Weibchen,  seines  arg  mm] 
handelten  Rblneceros  incisivils  4  Zähen  an  den  Vorderf&sseo, 
dünne  horhlt>se  Ndsenbeine,  verschieden  gebilde/ten  Kopf  undl 
stärkere  Schneidezähi^  im  Ober-  wie  Unter-Kiefer  besessen,! 
während  die  grösseren  und  kleineren  Männchen  meist  3| 
Zehen  an  allen  Füssen,  Hörn  auf  der  breiten  und  dicken 
Nasen-Knppe,  Hörn  auf  der  Stirn,  einen  acht  Rhinoceios-artigj 
gebildeten  Schädel  und  kleinere  Scjineide-Zähne  im  Ober-  niej 
Ünter-Kfefer  gehabt  haben  sollen*. 

Warum  hat  Hr.  iV.  Blainvillr  nicht  den  vollständigen 
Kopf  meines  Rhiuoceros  Schleierniacheri  kopirt,  da  er  ja 
doch  die  grössere  Zahl  meiner  Entdeckungen  abzeichnen 
liess?  Die  Frage  ist  sehr  leicht  zu  beantworten!  Er  wollte 
keinem  Leser  der  Osteographie  Material  in  die  Hände  geben, 
um  den  Unsinn  seiner  Behauptungen  selbst  sehen  zu  können, 
und  rechnete  darauf,  dass  die  wenigsten  Leser  selbst  unter- 
suchen und  im  Besitz  meiner  OsßemenU  f^UMtles  sich  befinden 
werden.  Nor  solchen  Lesern  konnte  er  es  glaublich  machen, 
dass  Rh.  incisivus  das  Weibchen  und  Aceratherium  GoidfuHsi, 
Rhinoceros  Scbleiermacheri,  Rhiuoceros  Merki**  (diluvial), 
Acerfitberium  minutum ,  Rhinoceros  eiatus  die  Männchen 
seyenü! 

Mit  grossem  Wort-Gepränge  spricht  zwar  Bi^lnville 
S.  S22  von  einer  Degradation  «eriale  und  von  den  Grenzen 
der  Variation  nach  Alter.  Geaoblecht  und  Individuum,  an 
welche  die  Naturalistes  vulgaires  et  superficiels  nicht  gedacht 
hätten. 


*  Diess  gilt  nur  von  Rhinoceros  Schleierniacheri ;  denn  von  Rh.  Gold- 
fussi  besitzen  wir  weder  Eopf  nocli  voUttändige  Fuss-Knodien;  von  Rb. 
minuUis  haben  wir  nur  den  Kopf  und  keinen  kompleten  Vorderfuss;  tob 
Rh.  eiatus  liennen  wir  nnr  vereinzelte  Zehen-Glieder  und  von  Rh.  Merki  nur 
Zähne  und  Unterkiefer^Theile  bis  jetzt. 

**  über  dieses  Thier  sind  die  Akten  noch  keineswegs  geschlossen,  und 
ich  werde  später  auf  dasselbe  zurückkommen.  Es  stammt  aus  dem  Hhein 
(d.  h.  unsere  Stücke),  und  nicbl  von  Bfp^Meim,  und  hatte  sicher  woder  in 
Oberkiefer  noch  Unteikiefor  entwickelte  Schneide-^hne, 


167 

Db  diese  Maus  zu  gebären,  gesteht  Hr.  Ducrotay  dk 
Blaihfillb,  flavss  er  mehr  als  drei  Jahre  zu  dieser  mefster- 
hdften  Arbelt  verwendet  habe,  und  dass  sein  unglücklicher 
Zeidiner  Hr.  Wsrnbr  viele  Tafeln  habe  umzeichnen  müssen*. 

Wir  glauben  ihm  Diess  recht  gern  und  glauben  noch 
■fbr,  dass  kein  Zoologe  auf  der  ganzen  Erde  je  wieder  eine 
wlciie  Arbeit  verfassen  wird,  auch  wenn  er  diese  zur  Aufgabe 
daeB  ganzen  Mensehen^^lters  machen 


Erklärung    der    Tafel    II. 

Flg.  1.    Äiusere  seitl.  Ansicht  des  4ten  Metacarpus-GHeds  des  Ac.  incisiTum. 
la.  Innere      „        ,,         ,,      „  yy  »      n     n         n 

2.    Äussere  seiü.  Ansicht  des  4ten  Metacarpus-Glied  d.  Tapims  indicns. 

7***^'*        »www  »  n       n        n  n 

4.  Äusserer  lin&er  Pinger  in  S«  der  BStOrl.  Grösse  von  vom  ge- 
sehen (Huf  und  erstes  Finger-Glied  mangelt.) 

5.  Letztes  Finger-Glied  von  vom  mit  Aufsicht  auf  die  Gelenli-Fläche 
für  das  erste  Finger-Glied. 

3  n.  6.    Vorderfuss  von  Ac.  incisivum  und  Tapims  Indiens,    kopirt 
nach  Wericir's  Zeichnungen. 


*  Es  wäre  von  grossem  Interesse  oder  vielmehr  eine  interessante  Kuriosi^ 
'it  wenn  Abdrücke  von  diesen  kassirten  Tafeln  noch  existirten,  um  durch 
iv  den  Idee*n-Gang  des  Verfusers  su  ermitteln. 


Die  VersteineringeM  im  Rdih  von  HiMlvrglaisei, 

"    gaAi&den  Ton 

Herrn  Medizinalrath  Dr.  Berger 

iB  Sildiwykautmf  früher  la  Coburg. 


ffiebel  Tafel  lU,  Fig.  1—14. 


Im  Roth  Ton  Hiliburghausen  finden  sieb  dünne  Sandatein- 
Scliicliten,  die  fein^köruig; ,  fest,  von  achmutzig'rother  Farbe 
sind,  auch  weiss  mit  seil warz- bräunen  Punkten  besäet.  Die 
Versteinerungen,  welche  ich  bis  jetzt  in  denselben  fand,  sind 
folgende: 

1.  Gervillia  socialis  var.  von  schmalerer  scjilankerer  Ge- 
stalt, nicht  so  sehr  gewölbt  auf  dem  Rucken,  der  Wirbel 
nicht  so  vorstehend,  als  bei  derselben  Muschel  im  Schaum« 
kalk.  Der  vor  dem  Wirbel  stehende  Fliigel  ist  in  der  Regel 
hier  nicht  durch  eine  flache  Furche  von  dem  hinteren  Theil 
der  Muschel  getrennt.  Im  Allgemeinen  ähnelt  diese  Gervillia 
in  der  vordem  Hälfte  der  Gervillia  Albertii  MOnst.,  in  der 
hinteren  der  G.  socialis.  Es  kommen  ganz  kleine  Exemplare 
vor.  Das  grösste,  welches  ich  fand,  ist  das  abgebildete. 
Zuweilen  kommen  Steinkerne  der  rechten  und  linken  Schale 
in  ihrer  Vereinigung  vor.  Gervillien,  die  im  Sand  des  Roths 
häufig  sind,  finden  sich  selten  in  der  folgenden  Kalk-Schicht, 
der  Trigonien-Bank.  Die  Gervillia  costata  scheint  auch  io 
den  Sand-Schichten  vorzukommen. 

2.  Myophoria  Goldfussi.  Diese  Muschel  kommt  oft  vor. 
Sie  weicht  in  der  Gestalt  etwas  von  der  in  der  Lettenkohlen- 
Formation  vorkommenden  so  wie  von  der  Im  Schaumkalk  im» 


160    , 

Murgiichen  und  jenseits  des  Thüringer  Walds  sich  findeoden 
ab.  Ob  die  im  Sehaumkalk  Torkominende  dieselbe  Form  ist) 
velche  Qcjkhstbdt  aas  dem  ober»  Muschelkalk  Stktßabens  aa- 
fihrt,  weiss  ich  nicht  Nach  einem  Thon-Abdruck  gebe  ich 
bler  eiDe  Abbllduog  dieser  Myophorla  im  Sehaumkalk  so  wie 
der  im  Sand. 

3.  Hodiola  Credneri  ist  nicht  so  zahlreich  wie  In  der 
folreDden  Verstelnerongen-fiihrenden  Kalk*-8chicht.  In  der 
Lettenkohlen-Formation,  die  In  Binsicht  der  Versteinerungen 
nele  Abolichkeit  mit  dem  Roth  hat,  fand  ich  im  Kalke  eioe 
kleine  Nodiola  Credneri. 

4.  Hyoconcba  Goldfussi  Dkr.  (Modiola  Thielauf  ▼.  Stsmb.) 
M  noch  seltener. 

5.  Pecten  Älbertii.  Dazn  rechne  ich  fein-  nnd  eng*ge- 
rippte  etwas  gewölbte  Schalen.  Die  Streifung  findet  man 
lewöholich  mehr  am  Rand  der  Schalen,  bald  starker,  bald 
sfkväeher  Es  scheint  dieselbe  Form  zu  seyn,  wie  sie  in 
^  rrig;onien-Bank  seltener  vorkommt. 

6.  Ausser  den  vorigen  fanden  sich  kleine  rechte  Klappen 
TOD  Pecten  mit  tiefem  Byssos- Ausschnitt  nnd  verlängertem 
Ohr,  ohne  Streifen.  Sie  mögen  hier  als  Pecten  pusitlus  der 
Triu  aufgeführt  werden,  indem  sie  sehr  an  i^ecten  pnsillus 
des  Zecbsteins  erinnern,  aber  den  Übergang  zu  Pecten 
Sfbmiederi  Giebel  durch  den  mehr  nach  vorn  gerichteten 
Wirbel  bilden.  Ich  fand  linke  Schalen  von  Pecten  ohne  alle 
radiale  Streifang,  aber  mit  konzentrischen  WachsthumsAn- 
Sätzen,  die  wohl  zn  diesen  gehören  werden. 

7.  Myacites  Albertii  Voltz  kommt  hier  öfter  vor,  als  in 
<ter  Trfgonien-Bank.  Ein  so  grosses  Exemplar»  als  Goldposs 
m  dem  bunten  Sandstein  abbildet^  fand  ich  nicht;  jedoch 
wage  ich  es  diese  Muscheln  mit  einander  zu  vereinigen. 
Nacb  Vergleichung  mit  mehren  Es^emplaren  nnd  mit  einer 
Myaeiten-ähnilchen  Muschel  aus  dem  Oolith  von  Bnn%  mit 
boebtigem  Mantel-Eindruck  auf  dem  Steinkern  gebe  ich  hier 
dne  Zeichnung  der  Eindrucke  der  Muskel  und  des  Mantds 
in  Sandstein ,  die  sehr  schwer  zn  erkennen  sind.  Ich  halte 
^e  hiesigen  Myadten  mit  dem  Myacites  elongafns  GiSBifL, 
m  dem  ich  im  £^^raThal  in  der  Terebratetn-Bank  2  Exem- 


170 

plave  (gammelte  y  veüwundt,  aber  verachiedeu  von  Myacites 
mufiavJoides  iiimI  M.  etongatu^  Schl.  ,  die  ich  im  C^burgüchen 
mir  in  den  Tlionen  de$  oberen  IVlu»clieikalks  fand.  Nyacites 
Albertli  scfheiiit  auch  im  oberen  Miiscbelkaili  von  Coburg 
vorzukommen. 

8.  Natiea  Gaillardnti  ganz  klein  in  einem  Exemplar. 
ÜHie  mehr  in  die  Länge  gezogene  Scbuecke,  gleichfalls  klein, 
könnte  Natiea  gregaria  seyn. 

9.  Einen  Abdruck  mochte  ich  für  den  der  vordem  Theile 
der  Schale  von  Ammonites  Wogauanus  halten,  von  dem  ich 
einen  sehr  schönen  Abdruck  aus  der  Coburgischen  Trigoniea- 
Bank  besitze. 

10.  Serpula.      Mit    diesem    Namen    i^ill    ich   die   auf  2 
Steinen  befindlichen,  sich  öfters  hin  und    her  windenden    er- 
habenen diinnen    und    etwas  rauhen  Schlängelnngeu  bezeich 
iien,  die  auch  abereinander  hinlaufen. 

11.  Spirorbis  valvata  kommt  wie  in  der  Trigonien-Bank 
auch  im  Sand  vor.     Ein  Exemplar  sitzt  auf  einer. Gervillia  auf. 

12.  Eindruck  eines  gestreiften  Zahns  eines  Sauriers. 
Übrigens  findet  man  auch  einzelne  Spuren  von  Knochen  in 
diesem  Sand. 

13.  Rhizocorallium  Jenense  Zenk. 

Bei  Sckalhau  fand  ich  in  denselben  Sand-Schichten  Myo- 
phoria  Goldf.  und  Gervillia)  ein  Stück  von  Lingula  tenuis- 
sima  und  ein  kleines  Wirbel-Stijck.  Eine  Lingula  fand  ich 
Im  sandigen  Mergel  der  Bnnten  Sandstein. Formation  von 
Hottenbaeh  Im  CoburgUcken.  Da  ich  die  Versteinerungen  des 
Bunten  Sandsteins  anfijhrte,  so  will  ich^hier  noch  eine  geo- 
gttostische  Bemerkung  machen. 

Herr  v.  Schadroth  bezeichnet  in  seiner  Karte  der  Co- 
burger Gegend  bei  Scbalkau  eine  Stelle  als  Grauwacke^  Diese 
Stelle  habe  ich  zweimal  besucht,  konnte  aber  nur  Bunten 
Sandstein  finden.  Bei  Görtdorf  noch  im  Dorf  und  in  einer 
Hohlgasse  nach  Norden  gegen  den  Wald  hin  findet  man 
Grauwacken^Stöcke  mit  röthlichem  Sand  zusammengekittet 
auf  dem  Bnnten  Sandstein  liegen;  ebenso  stehen  am  Weg 
von  Görsdorf  gegen  Ehnee  unten  am  Muschelkaik-Berg  dünne 
Schichten  dieses  Konglomerats  an»     Bei  meinem  Besuch,  als 


171 

Icli  aof  dem  Racken  der  Muschelkalk-Berga  h!s  an  den  Wald 
Ton  Kaltherg  ging,  fand  ich  die  Geficliiebe  der  Grauwacke 
Bit  Rötii  daselbst  und  glaubte  das  Rothliegende  vor  mir  zu 
laben,  leb  sehe  jetzt  diese  Geschiebe  als  zum  Alluvium  gehörig 
u,  ivie  sie  sich  auch  auf  dem  Gotdierg  in  der  Nähe  von 
Mlw  gegen  Roth  hin  auf  der  Höhe  finden  sollen. 

Da  ich  einmal  eine  abweichende  Ansicht  iiber  einen  ein- 
zelnen Punkt  einer  geognostischen  Karte  der  Coburger  Gegend 
jgsspraeb,  so  will  ich  hier  noch  erwähnen,  dass  der  Berg- 
Rückea,  die  Grei  genannt,  zwischen  Zedersdorf  und  Wasungen 
im  CghurgUchen  zum  unteren  Lias-Sandstein  und  nicht  tum 
bnooen  Jura,  wie  auf  der  Credübr sehen  Karte  verzeichnet 
ist.  gebore,  woran  Crbdner  selbst  Zweifel  hegte. 

Erklärung  der  Abbildungen. 

Ti«.       1.  Pecten  Albertii  auf  dem  Roth. 
2,  3.  Pecten  pnsillus,  desgl. 

4.  Hyophoria  Goldfussi  aas  dem  Roth. 

5.  Myophoria  Goldfassi  ans  dem  Scbaamkallc. 
S.  7,  8.  Modiola  Credneri  Dir.  aus  dem  Rötli. 

9.  Myoconcha  Goldfussi  Dkr.,  desgl. 
10.  It,  12.  Myaciles  Albertii  Voltz,  ebendaher. 
13,  14.  Gervillia  socialis  var,,  desgl. 


Briefwechsel. 


Mittheilungeo  an  Professor  Baonn  gerichtet. 

Frankfurt  am  JW»,  den  21.  Januar  18S9. 

Bei  Geleg^enheit  von  Euenbahn-Arbeiten  am  Hatiaeher  EinschniU  unfern 
Ulm  sind   in   dem   dort  entblössten  Tertiär-Gebilde  wieder  schftne  Wirbel« 
thier-Reste  aufgefunden  worden,  deren  Mittheilung  ich  dem  Herrn  Gutkkuhst 
yerdanke.     Sie  geben  weitere  Aufschlüsse  über  die  dort  verschüttete  Fauna 
und  erinnern  an  die  Ablagerungen  von  Weisenau,  Oünaturj/  und  Sanean. 
Am  häufigsten  sind  Palaeomeryz  minor,    Microtherium    Renggeri 
und  Chalicomys  Eseri,  und  unter  diesen  scheint,  wie  zu  If eUenau^  das 
Microtherium  vorzuwalten.     Von  diesen  drei  Spezies  waren  schöne   Über- 
reste in  der  mir  mitgetheilten  Sammlung.    Die  Ablagerung  enthält  von  Nagern 
ausser    Chalicomys    noch    Titanomys    Visenovensis,    eine    Spezies 
Myoxus  und  ein  nur  wenig  grösseres  Thier,  von  dem  ein  Unterkiefer  ohne 
Backen-Zähne  vorliegt,  und  dessen  Genus  daher  nicht  zu  ermitteln  war.    Ti- 
tanomys  Visenovensis   ist  bis  jetzt  nur  durch  einen  letzten  untern  Backen- 
Zahn  vertreten,    der  jedoch  alle  Eigenthümlichkeiten  der  von  mir  von  IfW- 
fetum  untersuchten  Zähne  besitzt,  so  dass  an  dem  Vorkommen  dieser  Spezies 
SU  Hmsiaeh  nicht  zu  zweifeln  ist.      Die  Reste    von  Myoxus  bestehen  in  drei 
Unteikiefer-Hälften,  welche  sich  dadurch  bemerklich  machen,  dass  statt  eines 
hinten  hinaus-stehenden  Winkels  der  Kiefer  sich  nur  abrundet,  wesshalb  ich 
die  Spezies  Myoxus  obtusangulus  genannt  habe.     Die   Zähne    kommen 
am  meisten  auf  Myoxus  glis  heraus,  die  Spezies  ist  aber  kleiner  ab  diese  und 
als  M.  nitela.    Die  Reste,  welche  Fischer  aus  den  Knochen-führenden  Höhlen 
von  Kkankkara  bei  ScMangenberg  und  aus  einem  Mergel  der  grossen  Tartarei 
für  Myoxus   hält  und  Giebel    (Säugethiere   der   Vorwelt,   S.  81)  unter  der 
Benennung  Myoxus  fossilis  zusammenfasst,  gehören,  wie  schon  aus  den  Ab- 
bildungen ersehen  werden  kann,  zwei  von  Myoxus  verschiedenen  Genera  an. 
Dagegen  macht  schon  CirviBa  aus  dem  Knochen-führenden  Gypse  des  Moni' 
wMrire  zwei  Spezies  bekannt,  von  denen  die  kleinere  (0##.  foss,  4.  e.,  F, 
p.  543,  t.  149,  f.  5,  6,  11)  wohl  an  die  Spezies  von  Hasheh  erinnert,  doch 
lässt  sich   an  der   Abbildung  die   Form  des   Unterkiefers   nicht    erkennen, 
und    es    ist    daher    eine    genauere  Vergleichung  nicht   wohl  möglich..  Von 
Myoxus  Sansanensis  Lart.  theilt  Gervais  (Pa/.  franp.  i,  44,  f.  14 — 18)  Ab- 
bildungen mit,  von  denen  er  wohl  sagt,    dass  sie  vergrössert  wären,   aber 
nicht,  wie  viel  mal ;  es  lässt  sich  daher  auch  die  Grösse  nicht  bemessen.  Die 
Ähnlichkeit  in  der  Beschaffenheit  der  Zähne  ist  für  eine  Entscheidung  wenig 


17« 

gceifnet,  dt  sie  sich  selbst  aaf  lebende  Spesies  ausdehnt,  und  an  den  Bruch- 
stücken des  Unterkiefers  von  Sannm  fehlt  gerade  die  Gegend  des  Wiakek, 
ans  der  noch  am  ehesten  etwas  zu  entnehmen  gewesen  wftre.  Poibl  iCaial. 
9eri€kr.  fosM,  1864^  p.  24)  unterscheidet  aus  einem  Tertiär-Gebilde  von 
LttHffif  in  Frmnkreieh  einen  Myoxus  als  M.  murinus,  dessen  Grösse  auf  die 
Spezies  von  Ha^imeh  hindeuten  wurde,  indem  er  ungefähr  ein  Drittel  kleiner 
seyn  soll  als  M.  nitela ,  dem  auch  die  Zähne  ähnlicher  wären ,  während '  die 
Zähne  ans  dem  Gypse  des  Montmartre^  von  Sansan  und  von  Sa0taeh  mehr 
auf  IL  glis  herauskommen;  es  kann  daher  auch  die  Spezies  von  ÜMlmeh 
mit  der,  welche  Pohbl  annimmt,  nicht  identisch  seyn. 

Von  einer  kleinen  Spezies  Talpa  fanden  sich  zwei  Unterkiefer-Hälften; 
von  dem  Didelphys-artigen  Insektenfresser  Oxygomphius  zwei  Spezies,  0. 
freqnens,  den  ich  zuerst  aus  der  Ablagerung  von  Wei$enmt  kennen  lernte, 
und  eine  neue  Spezies,  die  ich  0.  simplicidens  nenne.  Von  0.  fre4|ttens  ist 
die  ganze  untere  Zahn-Reihe  gekämmt;  die  7  Backen-Zähne  nehmen  zusammen 
0,0125  (Meter)  Länge  ein,  von  0.  simplicidens  fehlt  nur  der  erste  und  letzte 
Backen-Zahn.  An  den  hintern  Backen-Zähnen  letzter  Spezies  besteht  der 
hintere  innere  Theil  ans  einem  einfachen,  in  0.  freqnens  aus  einem  doppel- 
ten Hügel,  und  die  andern  Backen-Zähne  sitzen  gedrängter,  sind  weniger 
flach  und  weniger  spitz,  überhaupt  anders  gestaltet  als  in  0.  freqnens,  der 
auch  grdsser  ist  als  die  neue  Spezies,  welche  selbst  noch  etwas  kleiner  war, 
als  der  mehr  anf  0.  freqnens  herauskommende  0.  leptognathus  von  WeiMentm. 

Von Palaeogale  (Mustela)  fecund a, die  häufig  bei  WeUenau  vorkommt, 
fand  sich  zu  HaHaeh  eine  Uttterkiefer«Hälfte  mit  sämmtlichen  Backen-Zähnen 
und  dem  Eck-Zahn;  die  fünf  Backen«*Zähne  nehmen  0/^15  Länge  ein.  Eineji 
andern,  wahrscheinlich  auch  zu  den  Musteliden  gehörigen  Fleischfresser  habe 
ichllnstela(?)brevidens  genannt.  Hievon  fand  sich  eine  Unterkiefer-Hälfte, 
welcher  nur  der  letzte  Backen-Zahn,  der  sehr  klein  war,  fehlt,  von  dem  aber 
die  Alveole  überliefert  ist  Die  Kiefer-Hälfte  zählte  sechs  Backen-Zähne,  die 
zusammen  einen  Raum  von  0,022  Länge  einnahmen.  Der  erste  und  letzte 
Zahn  waren  ein-wurzelig ,  die  übrigen  zwei-wurzelig.  Der  Reiss-Zabn  ist 
kaum  mehr  als  0,007  fang  und  0,0045  hoch.  Ein  Basal-Wulst  ist  kaum 
angedeutet;  der  mittle  Theil  ist  der  stärkere,  der  hintere  sehr  niedrig,  die 
Innen-Seite  war  mit  einer  in  Lage  dem  mittlen  Theil  entsprechenden  If eben- 
Spitze  versehen.  Die  Krone  des  davor^sitzenden  oder  vierten  Backen-Zahns 
ist  0,0045  lang  nnd  0,0035  hoch;  auf  depi  hintern  Abfall  der  Haupt-Spitze 
sitzt  eine  Neben-Spitze  ,  die  dem  Zahne  davor  fehlt.  Für  die  Krone  des 
dritten  Zahns  erhält  man  0,003  Länge  und  0,0025  Höhe ;  der  zweite  Zahn 
ergibt  dafür  0,003  und  kaum  0,0025,  der  erste  0,002  und  0,001.  Die  Mün- 
dung der  Alveole  des  letzten  Backen-Zahnes  ist  0,0015  lang.  Der  Eck- 
Zahn  sitzt  dem  ersten  Backen-Zahn  sehr  nahe.  Seine  Krone  ergibt  0,006 
Höhe  bei  0,003  Stärke  von  vom  nach  hinten  an  der  mit  einer  schwach 
Wnlst-fbrmigen  Andeutung  versehenen  Basis.  Unter  der  Mitte  des  zweiteii 
Backen-Zahns  erhält  man  0,006  und  unter  der  des  fünften  0,007  Kiefer- 
Höhe.  Obschon  die  untere  Zahn-Reihe  vorliegt,  so  hält  es  doch  schwer  mit 
Gewissheit  anzugeben,  ob  das  Thier  cn  der  Fatnilie  der  Musteliden   oder  u 


174 

der  dtr  YiTerriden  i^ehöre,  wenn  man  bedenket,  dass  in  beiden  dfie  Zahl  der 
Backen-Zähne  fünf  oder  sechs  seyn  kann,  and  dass  in  beiden  ^r  Reisi- 
2ahn  mit  oder  ohne  eine  NebenspUze  sich  darstellt,  und  zwar  ohne  dass  der 
Mangel  oder  die  Gegenwart  derselben  an  die  Zahl  der  Backen-Zähne  gebun- 
den wäre.  Bei  den  tertiären  Thieren  der  Art  ist  aber  die  Bestimmung  noch 
dnrch  die  Obergänge  erschwert,  die  unter  den  verschiedenen  Fleisch-fressen- 
den  Familien  vorkommen,  so  dass,  ohne  auch  die  Zähne  des  Oberkiefers  zu 
kennen,  eine  genaue  Angabe  des  Genus  kaum  möglich  ist.  Mustela  (?)  bre- 
videns  scheint,  nach  einem  weniger  vollständigen  Unterkiefer  zu  schHessen, 
auch  bei  Weisenau  vorzukommen  ;  sicherer  kenne  ich  diese  Spezies  von 
SfÜHtfhurg  durch  ein  Kiefer-Bruchstück  mit  dem  Reiss'^Zahn  und  dem  dahin- 
ter folgenden  kleinen  Zähnchen.  Unter  den  durch  BiwuMviLtB  und  Gervais 
für  die  Vergleicbung  zugänglichen  Resten  in  Frmnkreieh  habe  ich  nichts 
Übereinstimmendes  gefunden. 

Eines  der  merkwürdigsten  Stücke  von  Haslaek  besteht  unstreitig  in  einer 
rechten  Unterkiefer-Hälfte,  wovon  beide  Enden  weggebrochen  sind.  Die  vor- 
handene Lange  misst  0,0135.    Sechs  Zähnchen   von  verschiedener  Form  und 
Grösse  bilden  eine  einfache  Reihe  von  0,01  Länge.    Der  vierte  Zahn  ist  der 
grdsste    und    höchste.      Seine  Krone   misst  0,0025  Länge  ,   wenig    mehr  als 
0;0015  Breite  ond  0,00t    Höhe.      Sie    besteht    in  einem    grossen    stumpfen 
mndltchen  Haupthügel,  der  mehr  auf  die  vordere  Hälfte  kommt,  hinten  sanf- 
ter abfallt  und  mit  einem  Basal -Wulst  nrageben  ist,  der  aussen  stärker,  innen 
aber  schärfer  entwickelt  sich  darstellt.    Dicht  davor  sitzt  der  kleinste  Zahn. 
Er  ist  wirklich  auffallend  klein,  queer-oval   und  besteht  in  einem  niedrigen 
Zylinder-förmigen  Theil  von   einem  Basal- Wulste  umgeben.     Die  Krone  des 
davor-sitzenden  Zahnes  ist  fast  so  lang  als  die  des  vierten,    aber  nicht  ganz 
so  breit,    viel  niedriger,    sehr  platt  und  mit  Andeutungen    einer  rundlichen 
Erhebung  versehen.    Davor  sitzt  ein  Zahn,    dessen  Krone  nur  halb  so  lang 
und  auch  weniger  breit  ist;   sie  ist  dabei  niedrig,   rundet  sich  aussen  nach 
vom  mehr  zu,  ist  schwach  gewölbt ,    innen  mehr  eingedrückt.      Die    beiden 
Zähne ,  die   hinter   dem  vierten  folgen,  unterscheiden   sich   von  den  davor- 
sitzenden  auffallend  dadurch,  dass  sie  aussen  mehr  Neigung  zur  Bildung  von 
je  zwei  Halbmond-Flächen  zeigen.  Sie  sind  von  ungefähr  gleicher  Länge,  wel- 
che auf  die  des  zweiten  herauskommt ;  der  letzteist  auch  in  Breite  eher  etwas 
geringer    Sie  sind  kaum  höher  als  der  zweite  Zahn,  aber  deutlich  von  einem 
Basal-Wnlst  umgeben,  und  zeigen  in  dem  vordem  innera  Theil  der  Krone  eine 
kurze  stumpfe  Spitze;    die   übrigen  Unebenheiten    lassen  sich  wegen  einge- 
tretener Beschädigung  nicht   mehr   genau   entziffern.      Man  könnte  versucht 
werden,    diese  Versteinerang    für   die   eine  Hälfte  von   der  .Scheere    eines 
Krebses  zu  halten,  gäbe  sich  nicht  unläugbar  die  Stelle  zu  erkennen,  wo  die 
beiden  Kie  er-Hälften  unter  Bildung  einer  Naht  zusammengefügt  waren.  Diese 
Stelle  zieht  unter  starker  Höhen-Abnahme  bis   in  die  der  Mitte  des  vierten 
Zahns    entsprechende  Gegend   zurück.    Dann   aber  liegen    hier  auch    keine 
Wärzchen  wie  an  Krebs-Scheeren ,    sondern  wirkliche  Zähne  vor,  zwar  von 
knolligem  Aussehen,  aber  unstreitig  mit  Wurzeln  versehen,  deren  die  grös- 
teren  Zäfanchen    mehr  als  eine   zählten.     Für  die  Kiefer-Höhe  erhält  man 


» 

unter  dem  zweiten  der  vorhandenen  Zfthnehen  0,0015 ,  unter  dem  vierte 
kauBi  mehr  als  0,002,  unter  der  Mitte  des  letzten  0,003.  Der  Kiefer  ist  auf 
der  entblössten  Innenseite  nur  schwach  der  Länge  nach  eingedrückt.  Der 
aafsteigende  Ast  erhob  sich  unter  einem  nicht  auffallend  stumpfen  Winkel. 
Auf  dem  unteren  Rand  des  Kiefers  glaubt  man  eine  schwache  Naht  zu  er- 
kemieo ,  doch  könnte  diese  Trennung  auch  durch  Druck  veranlasst  seyn. 
Von  Nähten  wird  sonst  nichts  wahrgenommen. 

Zunächst  wird  man  an  die  Kiefer-Reste  erinnert,    die  Bravard  aus  dem 
Miocin  der  Limagne  unter  dem  Namen  Dracaenosaurus  einem  Reptil  beilegt 
nnd  Gervais  (Paf.  fran^.  p.  259,  pl.  64,  f.  5—8)  als  D.  Croizeti  aufführt.   Diese 
Kieferchen  besitzen  auf  dem  Zahn-Rand    eine  Reihe  von  7—8  glatten  rund- 
lichen Zähnchen ,   die  nach  vorn  allmählich  an  Grösse  abnehmen ,  und  unter 
denen  sich  der  letzte  durch  Grösse   und  die  Form  eines    längs-ovalen  nied- 
rigen Hügels  auszeichnet.  Die  Form  der  Kiefer  gleicht  dabei  der  der  Szinke 
mit  stumpfen  Zähnen.    Das  Kieferchen    von    ffaslaeh   aber   ist    noch  etwas 
kleiner  und  unterscheidet  sich  dadurch ,  dass  der  letzte  Zahn  nicht  «uffallend 
grosser  ist  als  die  übrigen,  dass  die  davor  sitzenden  Zähne  nicht  allmählich 
kleiner  werden,  dass  die  Zähne  anders  geformt   sind,    und  dass  der  aufstei- 
gende Ast  gerader  sich  erhebt.    Das  Kieferchen  so  wie  dessen  Textur  erin- 
nern überhaupt  weit  mehr  an   ein  Säugethier    als    an  ein  Reptil  oder  einen 
Fisch.    Es  gibt  zwar  auch  Lazerten,  deren  Kron-Fortsätz  noch  gerader  sich 
erhebt  als  im  Kieferchen  von  Hailach.      Bei    den  Lazerten    lassen  sich  aber 
nicht  allein  an  diesem  vom  Mondbein  gebildeten  Fortsatz,  die  Nähte  verfolgen, 
die  er  mit  den  benachbarten  Beinen  veranlasst,   sondern   die  Innenseite   des 
Kiefers  bietet  auch  sonst  noch  Nähte  dar,  welche  auf  seine  Zusammensettung 
schliessen  lassen,  während  das  Kieferchen  von  Haflaeh  auf  seiner  Innenseite 
keine   Spur  von   einer  Naht   zeigt.     Es   ist  mir  auch  kein  Saurier  bekannt, 
dessen  Zähne    so  verschieden   geformt  wären,    wie   die  des  Kieferchens  von 
HMiiaeh,     Ich' begreife  das  Thier,  von  dem  dieses  Kieferchen  herrührt,  unter 
dem  Namen  Cordylodon  Haslachensis.     Ich  werde    die  Versteinerung 
später  auch  durch  Abbildung  genauer  darlegen. 

Der  Tertiär-Mergel  von  Haslaeh  beherbergt  auch  Schlangen-Reste.  Von 
einem  einen  halben  Fuss  langen  Stücke  der  Wirbel-Säule  einer  Schlange 
kommen  die  gelösten  verschobenen  und  aufgebrochenen  Wirbel  und  Rippen 
auf  die  von  mir  unter  Tropidonotus  atavus  begriffene  Schlange  aus  der 
Rheinischen  Braunkohle  heraus.  Auch  von  Schildkröten  haben  sich  wieder 
mehre  Reste  gefunden,  jedoch  weniger  vollständig  als  die  von  mir  früher 
anteiBUchten.  Die  Lazerten  und  Fische  lassen  auf  mehr  als  eine  Spezies 
fchliessen;  doch  sind  ihre  Reste  noch  zu  unvollständig,  als  dass  sich  jetzt 
schon  nähere  Angaben  daniber  machen  Hessen. 

Unter  den  mir  von  Herrn  Gutbkunst  mitgetheilten  Resten  aus  dem  Süss- 
wasser-Kalk  von  Steinheim  bei  Ulm  fand  ich  einen  unteren  Eckzahn  vor, 
der  mit  dem  des  Listriodon  spien dens  aus  der  Ablagerung  von  La 
Cktnuc^de-'fondä  übereinstimmt. 

Aus  dem  Muschel-Sandstein  der  Mollasse  vom  Beriinger  Hof  bei 
Stoekaeh    theilte   mir    Herr  Dr.  Schill   einen    grossen  Theil  von  der  linken 


176 

Unteriiiefer-Hälfle  eines  Delphin-artigen  Thiers  mit,  du  ich  für  ;ieu  halten  nnas, 
und  unter  dem  Namen  Delphinus  acutidens  bereife.  Der  vordere  und 
hintere  Theil  des  Kiefers  fehlen;  das  Vorhandene  besteht  in  zwei  Stücken, 
zwisehen  denen  ein  Stück  fehlt.  Der  untere  Kiefer-Rand  zeigt  an  einer 
Stelle  eine  schwache  Einsenkung,  die  mit  einer  Verdeckung  des  Kiefers  rer- 
bunden  ist,  was  auf  einen,  wie  es  scheint,  mit  vertikaler  Znsammendrückung 
des  Kiefers  in  Zusammenhang  stehenden  krankhaften  Zustand  schliessen  lässt. 
Das  grössere  Stück  von  0,081  Höhe  und  0,049  Stärke  umfasst  0,254  Länge, 
aufweiche  ein  Dutzend  Zähne  kommen,  die  bis  auf  ein  Paar  über  dem  Alveolar- 
Rande  weggebrochen  sind.  Es  fanden  sich  aber  noch  Überreste  von  unge- 
fähr 18  Zähnen  wohl  von  demselben  Individuum  vor.  Die  Z^hne  stecken 
mit  ihren  Wurzeln  wohl  auf  mehr  als  ein  Drittel  ihrer  Gesammt-Länge  in 
getrennten  Alveolen,  deren  Entfernung  gewöhnlich  0,005  beträgt  Die  Wur- 
zeln spitzen  sich  abwärts  zu  und  sind  mit  unregelmässigen  Längs-Eindracken 
versehen,  die  auch  auf  dem  über  der  Alveole  heraus-stehcnden  Theil  des 
Zahns  wahrgenommen  werden,  selbst  bis  in  die  Nähe  der  Spitze.  Einer  der 
schönsten  und  stärksten  Zähne  steht  0,048  über  der  Alveole  heraus  und  er- 
gibt 0,019  Durchmesser.  Er  ist  gerade  konisch,  doch  mit  geraderer  Innen- 
Seitc,  wodurch  seine  Spitze  mehr  in  die  Richtung  dieser  Seite  fallt  und 
von  aussen  nach  innen  gewölbt  erscheint;  hinten  zeigt  er  eine  schräg  nach 
innen  gestellte,  schwach  konkave  Abnutzungs>Fläche,  welche  sich  über  die 
obere  Hälfte  des  Zahns  ausdehnt  und  nur  von  einem  Zahn  des  Oberkiefers 
veranlasst  seyn  kann.  Von  dieser  Beschaffenheit  sind  die  meisten  Zähne, 
nnr  dass  sich  die  Abnutzungs-Fläche  mehr  oder  weniger  tief  an  der  Krone 
herunter-zieht.  Ein  vereinzelter  Zahn  von  0,016  Durchmesser,  der  im  Ganzen 
schwächer  war^  unterscheidet  sich  von  den  übrigen  dadurch,  dass  bei  ihm 
die  Abnutzuogs-Fläche  vom  nach  aussen  gerichtet  liegt  und  er  stumpfer  ist. 
Diesen  Zahn  halte  ich  für  einen  obem,  um  so  mehr,  als  er  verkehrt  gehalten 
mit  seiner  Abnutzungs-Fläche  sehr  gut  auf  die  Abnutzungs-Fläche  eines  un- 
tern Zahnes  passt.  Die  Zähne  bestehen  aus  Zäment  mit  einem  Kern  von 
Knochen-Substanz.  Sie  erinnern  zunächst  an  den  von  Ditbrueil  und  Gbrvais 
(Pa/.  franp,  p.  153,  t.  9,  f.  4 — 6)  aus  der  Mollasse  im  Herault  aufgestell- 
ten Delphinus  brevidens.  Die  Grösse  würde  passen.  Von  der  Krone  der 
Zähne  wird  aber  gesagt,  dass  tie  im  Vergleich  zur  Wurzel  sehr  kurz  sey  und 
in  einer  Wölbung  von  nur  0,007  Höhe  bestehe,  während  die  Zähne  vom  Ben- 
linger  Hof  sich  lang  zuspitzen.  Die  Zähne  erinnern  auch  an  jene  von  Cachalol 
oder  Physeter  so  wie  von  Balaenodon,  doch  sind  Diess  weit  grössere  Thiere. 
Das  Zäment  ist  im  Vergleich  zur  Knochen-Substanz  sogar  dicker  als  im 
lebenden  Physeter  macrocephalus,  aber,  wie  es  scheint,  nicht  ganz  so  dick 
als  in  Balaenodon  physaloides  (Ow.  hitt.  Brit,  Mamm.  p.  524 — 536)  ans  dem 
Red  Crag  in  Suffblk^  dessen  Zähne  noch  einmal  so  gross  waren.  Nach 
OwKH  (Oiantogr.  I ,  p.  353)  hält  im  Cachalot  die  Art ,  wie  die  Zähne .  im 
Kiefer  befestigt  sind,  das  Mittel  zwischen  Ichthyosaurus  und  Delphin,  und  die 
wenigen  oberen  Zähne,  die  der  Cachalot  aufzuweisen  hat,  liegen  im  Zahn- 
Fleisch  und  sind  auffallend  kleiner  und  stärker  gekrümmt.  Hiernach  konnte 
das   fossile  Thier  kein  Physeter  seyn.     Da  dem  fossilen  Balaenodon  seine 


177 

fteDe  fwifchen  den  lebenden  Physeteriden  n&d  den  'Ballntden  tngewieien 
Kl,  fo  iit  von  ihm  nicht  xn  erwarten,  da»  er  bessere  obere  ZShne  besesien 
teile,  ab  der  Cachalot ,  nnd  es  kann  daber  aucb  das  fossile  Tbier  von  Ber^ 
Ha§n  nlcbt  zn  Balinodon  geboren  und  wird  daher  am  besten  zn  den 
Belpkiiiea  gestellt  werden.  Die  Zühoe  sind  nicht  mit  denen  za  verwecbieln, 
vekhe  in  der  MoUaase  von  Pfüiieniorf  nnd  Btdtringen  vorkommen  nnd 
m  Ji«ni  dem  Physeter  beigelegt  werden ;  letzte  sind  viel  grösser  und  rtthren 
Kkifich  von  einer  anderen  Spezies  her. 

HeRU.    V.    MSTKR. 


Masiriekty  den  6.  Februar  1859. 

leir  BATtB  hat  im  Buiieün  de  iu  9oeidU  gMo^ifus  1867,  JTK,  210-- 

7iS,  pL  3  [>>  Jahrb.  1858,  744)  fünf  Arten  Rudtsten  aus  unsrer  Kreide  be- 

ifbicbeo,   nUer  welchen  die  fünfte ,  nach  ihrem  Biroster  zn  nrtbeilen  eine 

,  die  Deckel-Klappe  von  Hippnritea  Lapeyrousei  Gr.  mit 

begreifen  soll,  obwohl  Batlb  versichert  bis  jetzt  selber  nicht«  über  diese 

S^nlc  sagen  sn  können  nnd  die  von  Goldpuss  S.  303,  Tf.  165,  Fg.  5,  6 

ksdiiebene  Unterklappe  dieses   letzten  zu  Hippurites  radiosus  DsnouL. 

m  As  oberen  Kreide-Schichten  des  CAar^nfa-Dpt's.  zieht.    Wir  haben  die* 

M  Sommer  in  den  oberen  Kreide-Schichten  von  ßtasiriehi  ebenfalls  fleissig 

■cb  BndBsten  gesucht  und  nicht  bloss  noch  andre  Arten  als  die  von  Herrn 

Rau  beschriebenen  gefunden ,    welche   mit  Radiolites  Royana  n^O.  und 

B.  Joaanneii  Drshoul.  übereinzustimmen  scheinen,    sondern  endlich  auch 

eil  Tollslindiges  Exemplar  des  Hippurites  Lapeyrousei  Gr.  mit  Unter-  und 

Okr-Klappe  entdeckt,  woraus  sich  ergibt,  dass  die  zwei  von  Goldpuss  unt^r 

diesem   Hamen  vereinigten    einzelnen   Klappen    wirklich    zusammengehören, 

ihsi  die  Art  jedoch  der  Oberklappe  zufolge  eine  wirkliche  Radiolites-  und 

liebt  eine  Hippnrites-Art  ist,  und  dass  mithin  auch  die  Unterklappe  nicht  zn 

ffippvrites  radiosus  Dsn.  gehören  kann,  wie  Batlb  behauptet.^    Di^se  Art 

vird  also  Radiolites  Lapeyrousei  heissen  müssen. 

Weilerhin  gibt  Hr.  Batlb  an,  dass  Hippurites  radiosus  nnd  Sphae- 

Tilites  Fanjasi  im  obersten  Theile  des  Kreide-Gebirges,  Sph.  Hoening- 

haasi  aber  etwas  tiefer  in  Schichten  vorkomme,  wo  Ostrea  larva,  Cono- 

clypeos  Leskei  u.  s.  w.  sehr  gemein  seyen.    Aber  auch  darüber  bat  man 

^CB  Yf.  unrichtige  Nachrichten  mitgetheitt.    Die  Rudisten  kommen  in  den 

Bryoconrien-  und  in  den  damit  Wechsel  lagernden  harten  Anthtfzoarien-Bänken 

b4  nvr  selten  etwas   höber  oder  tiefer  vor,   doch  nicht  die  verschiedenen 

Arten  in  verschiedenen  Schichten-Höhen.     Wir  haben  den  R.  Lapeyrousei 

etwas  über  der  ersten  nnd  etwas  unter  der  zweiten  jener  Bfinke,  die  übrigen 

Kheneren  Arten  aber  in  der  Gesichts-Ebene  der  Bryozoarien-Bank  gefunden. 

Was  den  Conoclypens  Leskei  betrifft,  so  gehört  er  zu  den  seltensten  bei 

m  vorkommenden  Arten,  so  dass  ich  selbst  seit  'meinen  achtjlhrigen  Nach- 

bnchmgen  noch  kein  andres  Exemplar  zu  Gesicht  bekommen  habe,  als  das 

Tsa  Gou)pcss  beschriebene  im  Banner  Museum. 


178 

Ich  bin  jetit  mit  Ausarbeitung  einer  Karte  des  Limkurf0r  Kreide-Gebietat 
betch&fiigty  welche  mit  meinem  Buche  über  lAudurg  ericheinen  soll. 

BlNKHOMT. 

Parif,  den  7.  Februar  t8S9. 

Ich  bringe  erst  in  den  letcten  Tagen  durch  eine  Anfrage  des  Hern  Prof. 
6.  Rosa  in  Erfahrung,   dass  ein  Ausing  des  Briefes,  den  ich  Ihnen  bei  Ge- 
legenheit Ihrer  freundlichen  Hittheilung  Ober  das  ron  Pulippi  gesammelte  Ata- 
cama-Eisen  schrieb,  in's   Jahrbuch  übergegangen  ist.    Von  anderer  Seite  wird 
mir  der  Wunsch  ausgedrückt  über   das  von  mir  yerkaufte  einige  nähere  Aus- 
kunft lu  geben^  und  ich  habe    nur  lu  bedauern,   dass  dieselbe  dem  schon 
Bekannten  nichts  wesentlich  Neues  beifügt.  —  Herr  HuBsar    alfie',   der  mir 
dasselbe  mit  zwei  Sammlungen    von  ihm  in  BoHvia  und  Chili  erworbener 
Mineralien  im  Januar  und   November  t8S4  yerkaufte,  ist  ein  früherer  Reise- 
Gefahrte  unseres  bekannten   Akademikers-  Clavi^b  Gay,  durch  den  er  bei  mir 
eingeführt   wurde.      Durch     Ungere  Jahre   in  Poiö$i   als   Gmben-Besitier 
ansfissig,  hatte  er  den   südlichen  Theil  yon  Bolivia  und  das  angrenzende  CMU 
Tielfach  bereist,  um    den  Mtneral-Reichthmn  des  Landes  niher  kenoea  an 
lernen,  hat  aber  die  Lokalität  des  Eisens  nicht  besucht,  sondern  dnrch  an 
diesem  Behuf  entsendete  Boten  so  viel  davon  holen  lassen,  als  dieselben  auf 
einer  Ifingem  Reise  mit  Bequemlichkeit  transportiren   konnten.     Nach  den 
so  eingezogenen  Nachrichten   war  dasselbe  zu  jener  Zeit  noch  häufig  geong, 
um  ohne  Schwierigkeit  eine  Anzahl  massig  grosser  Stücke  zn  sammeln,   die 
Herr  HuBzar  vielseitig  vertheilte,  und  von  denen   ich  nulr  die  zwei    letzten 
erhielt.     Ich  finde   keine  Notitz  über  das  ursprüngliche  Gewicht  deraelben; 
doch  sind  in  meinen  Büchern  im  Jahre  18S4  verschiedene  Verkäufe    zam 
Gesammt-Ge wicht  von  893  Grammes  eingetragen  und  im  Jahre  1866  950  Gr. 
für  das  zweite    Stück.     Einige  Stücke    sind  ohne  Zweifel   verkauft,  ohne 
namentlich  eingetragen  zn  seyn,  doch  wird  das  Ganze  nicht  über  2*/,  Kilogr. 
betragen   haben.     Die   letzten   grossen    Stücke   figurirten    gleichzeitig     mit 
Kbamtz's  grossem '  Exemplare   in   unsrer  Ausstellung   vom  Jahre   1S66    und 
wurden  im  September  t86'%  und  Januar  t86S  von  den  Herren  Prof.  Oubhstbdt 
und   Dr.  Bahb   in  Btockholm  erworben.     Seitdem  ist  in  Part#  nichta   von 
dem  Atacama-Eisen  zum  Verkauf  gebracht  worden,  bis  ganz  kürzlich  einige 
Stücke  im  Nachlasse  des  bekannten  Antiquitäten-    und  Naturalien-Hfindlers 
Mabguibr   öffentlich  versteigert   und   von   mir    acquirirt  wurden.    Waa    das 
KaAMTz'sche  Eisen  anbelangt,   so  ist  gewiss,    dass  dasselbe  in  Parim  nicht 
zum  Vorschein  gekommen,   da  ich  auf  die  erste  mir   von  ihm  mit^tkeiUe 
Nachricht  alle  Sammler  sofort  in  Kenntniss  setzte  und  es  hier  auf  alle  FfiUe 
nicht 'hätte  können  ausgeboten  werden.    Mir  scheint  am  wahrscheinlickaieiiy 
dass  die  etwas  unvorsichtig  beigelegte  Etiquette  „valeur  2000  France**  einen 
der  zahlreichen  Arbeiter  mag  verleitet  haben,  das  kostbare  Stück  zu  enkwen* 
den.    In  diesem  Falle  trägt  es  vielleicht  heute  seinen  Theil  zur  Bildwig  der 
merkwürdigen  Nagel-  und  Stecknadel-Konglomerate  des   „terra in  contenipo« 
rain**  bei,   die  uns  die  immer  thätigen  Bagger-Maschinen  von  Zeit   xu 
aus  dem  Bette  der  ^stiia  zu  Tage  fürdenL  L.  Sabmann. 


Weae  Litterator. 


'Dte  BaiaUortB  mtUdm  d«B  EtopfttB^  am  il«  «iBCMondeter  Schäften  dar«h  eia  dam  TlUl 

H.) 


A.  Btteher. 

1856. 

tt  iu  mmhr99  fuHiei  dB  la  Provmtee^  ta^ee  appHeaÜcn  i$  ia  f^otogU  k 
r§§riemiiur€^  mus  gUmtmUs  ius  Mmrets  si  dss  amrs  i^€&m,  Pmris  8^. 

tssa 

X  F.  BnoooBf  T  VAU  DBR  BiiHioMiT :  Geologif  che  Karte  der  Kreide-Schichten  ym 
LiBbary,  «ttter  den  qnartiran  und  tertüren  Ablaffemngen  Lwo?^  iööjöööi 

B.  GAiTioai :  CeMit  mti  Yert^tM*  foMtiU  M  Fim^oni^  «  M^morie  MU 
R.  Äcemdsmim  dOU  m^mm  H  TaHno  d'^,  1S58  [2.]>  XIX,  68  pp.^ 
tev.  1—10).   X 

l  M.  Jew:  iks  Nmtmrmlisi  in  BemmdM^  a  ßksieh  of  tks  Geoiogpy  Zmiio§jf 
amd  M0immif  of  fftcf  nmmHMlB  fr^up  ofisiMidi,  toftiker  with  mBi$oro* 
U§ie4a  pUeruUiatu.    214  pp.,  London  8^.    I?'/,  Skili,] 

J.  G.  Kom:  iko  Min^rtU  Eingdom^  wiih  eoloured  iUusirMHons,  in  foi.  Lon-^ 
dm  131V,  8h»U,l 

F.  Uenmi:  DuerifHon  do9  ^ehantillom  wdndrtdo^fUM  roemoÜiU  a  Bo^» 
iä4)6t€.    118  pp.  S**.    5  pll.    Naneg. 

6.  Scncu:  Momorim  pt»  eomfrende  io€  trMhtöoo  vorifiemdo*  on  el  mflo  do 
iSSS  for  Im  dißnreni$s  wteeionss  do  ia  ComUHon  oneargadm  de  /br- 
«cr  el  mmpm  feoiogieo  do  im  protineim  de  Madrid  y  «I  fonorai  da 
rdmo.    151  pp.  4"*.    10  pll.    MUdrid. 

W.  C.  H.  SrAine:  Geologif  che  Karte  der  Niederlande  (am^ood)'  Haatlem 
SS  Sedion  XIV.    Amstenlam. 

1859. 

(t.  Dncm):  Geologif  che  Karte  der  Rhein- Provini  und  Wcftphalena  (^§SJSSS) 
XIV.  Section,  Höxter.    Berlin  in  Folio  (1  Thlr.). 


180 
B.    Zeltschriften. 

1)  Jahrbuch  der  K.  K.,  Geologie chen  Reichf-Anitalt  in  Wien, 
Wien  S^  [Jb.  18öS,  669]. 
1868,  Juli-Sept.  /JT,  «5  A.  309—518,  Tf.  3—5. 

J.  Fkubbsteim:  die  Höhen  der  Tyrolisch-Bayerischen  Landes-Grenze :  309. 

B.  Stür:  das  Isonzo-Thal  von  Flitsch  bis  Görz,  Mippach,  Adelsberg,  Planina 
und  die  Wochein :  324,  Tf.  3. 

G.  Stachb:  die  neogenen  Bildungen  in  Unter-Krain,  366,  Tf.  4. 

J.  Jockält:  das  Leitmeritzer  vulkanische  Mittelgebirge  Böhmens:  398. 

J.  Trimeer:  Entstehung  u.  Aufschwung  der  Quecksilber-Grube  bei  Agordo:  442. 

Fa.  V.  Hauer:   Erläuterung  zur  geologischen   Übersichts-Karte  der  Schicht- 
Gebirge  der  Lombardie:  445,  Tf.  5. 

K.  V.  Hauer:  ehem.  Untersuch,  d.  wannen  Quelle  v.  Monfalcone  b.  Triest:  497. 

Arbeiten  im  chemischen  Laboratorium  der  Reichs-Anstalt:  503. 

Verzeicbniss  eingesandter  Mineralien,  Gebirgsarten  und  Petrefakten:  508-509. 

Verzeichniss  eingesandter  Bacheri  Karten  etc.:  513 — 517. 


2)  Pogobmdorff's  Annalen   der  Physik   und   Chemie,   Leipzig  8^   [Jb. 

18S8,  813]. 
1868,  no.  9—191  CV,  1—4,  1—636,  Tf.  1—4. 
C.  Aerobmaiin:  das  feldspathige  Gestein  des  Zirkon-Syeniti :  118 — 125. 
R.  Blux:  Natrolith  in  Pseudomorphosen  nach  Oligoklas  u.  Ifephelin:  133-142. 
C.  ScHWABBL:  analytisch-mineralogische  Mittheilungen:  144—147.         ^ 
Dorre:  Osteolilh  aus  dem  Kratzer-Berge  bei  Friedland:  155—157. 
A.  Moussoh:  Schmelzen  und  Gefrieren  des  Wassers:  161 — 174. 
C.  Rahmelsbsrg:  Zusammensetzung  des  Analzims:  317—320. 
J.  y.  Török:  über  den  Meteoriten  von  Kaba-Debreczin :  329—333. 
Hörkes:  der  Meteorsteiu-Fall  von  Ohaba  in  Siebenbürgen  >•  334 — 336. 
V.  RbicbrWbach:  die  Meteoriten  und  die  Kometen:  438 — 460. 
R.  Th.  Smxler:  über  die  in  krystallisirten  Mineralien  entdeckten  expanaibeln 

Flüssigkeiten:  460—466. 
R.  Tn.  Sihhler:  das  Problem  der  Diamant-Bildung:  466 — 478. 
W.  Dowb:   die   diessjährigen  Überschwemmungen  in  Schlesien  nnd  im  Han 

und  ihre  Ursachen:  490—^96. 
V.  Reichbnbacb;^  Anzahl  d.  Meteoriten  u.  ihre  Rolle  im' Welt-Gebfiude:  551-564. 
To.  Schberrr:   über  die  chemische  Konstitution  der  Amphibole  und  Angite, 

besonders  in  Bezug  auf  Rammblsbbrg's  neueste  Analysen :  598—614. 
F.  Samdbercer:  Brochantit  in  Nassau:  614—618. 
Jbnzscu:  neu-gebildete  Sanidin-Krystalle  durch  Gesteins*Verwitterung:  618-620. 


3}  Biblioiheque  universelle  de   Oeneve,      Archiven  des   seimees 
phyHques  ei  naturelles  [5.].    Geneve  et  Paris  8^  [Jb.  1S6S,  672]. 
1868,  Sept.— Dec;  [5.]  /!/,  1—4,  p.  1—443,  pl.  1—5. 
0.  Hbbb:  zur  geologisch-geographischen  Geschichte  der  Nussbfiumc  ^  53-60.    - 
Dblbsie:  über  den  Metamorphismus  durch  Trapp-Geftelne :  71-84. 


181 

13.  Vemanlmi^  der  Scbweitzor  Ifaturfoncher,  1849  w  Bern:  113 — 138. 
LTiHDAU:  Beobtchtnogen  auf  den  GleUchern  sn  Chsmonnix  ISST:  183-190. 
Mocssoi:  Schmelxen  und  Erstarren  des  Wassers:  296 — ^304. 
Fmus:  eini^  Eigenschaften  des  schmelzenden  Eises:  305—308. 


^)M$moires  de  ia  Soeie'ie  des  scieneee  naturelles  de  Sträg- 
hdurg,  SiraH.  et  Forte  4^  [rgl.  Jb.  1&64,  173]. 
F,  /,  1968, 

Bmb:  Ameiffeee  de  Veau  de  fuelfuee  puite  de  Strasheurg  ei  de  U  rivUre 
ü  flu  etc.     26  pp. 

hssm:  Noiieee  ^'olopfuee.  Deeauverte  de  traeee  de  pattee  de  Quedru- 
fkise,  Sur  ia  caveme  ä  oeeemente  deeouverte  ä  Laute  pree  Maeee- 
MKT.  Kaie  sur  ia  pr^ettee  de  poissons  fossiles  dans  le  terrain  ter- 
tiäre moyen  de  MuUumsei  Deeouverte  de  Ia  Datolite  dans  les  Vos- 
fw.    8  pp.     3  pll. 


\)Vln$titut.     l,  Seet.    Seienees  ntathe'matiques,   physiques  et 
ufrellee,  Paris  4"*  [Jb.  1SS9,  815]. 
XÄVI,  aitne'e:  1959,  Oct.  6— Dez.  29;  no.  1299-^1804,  p.  325—436. 

T.  Tjaa.%TscHSFF :  Geologie  der  Tausend-See'n  Armeniens :  327. 

FiTB:  Resultate  über  die  Lias-  und  Keuper-Formation  Savoyens :  328. 

feibodlongen  der  Wiener  Akademie  im  Juli':  329— 33  f. 

IisciL  DK  SsBRBs :  uber  die  Dänen  des  Mittehneeres  bei  Cette :  337. 

ober  grünen  Aragonit  von  Messina:  351. 

kiioi:  Gold-Gmben  in  Nord-Carolina :  351—352. 

Yeriiaadlungen  der  Berliner  Akademie  im  Juni:  337,  354. 

k'rüuun:  Anwendungen  des  Barytes:  357. 

k  Rmin:  Entstebungs-Art  der  fossilen  Brennstoffe:  359—360. 

bssssr:  atmosphärische  und  Erd-Temperatur :  362 — 363. 

A.  Bnrnai:  die  Galmei-Lagerstfttten  der  Provinz  Santander:  377-*378. 

T.  TsoniATscHBFF:  Geologie  von  Polemoniacns  in  Kleinasien:  394. 

Erdbeben  in  den  Vogesen  am  16.  Oktober:  394. 

Josaid:  Kohle  von  der  Hfirte  des  Diamants:  394. 

GcucABOi:  Gnarinit,  eine  neue  MineraUArt  vom  Vesuv:  404. 

Baiordr:  natürliches  Geffige  des  alten  Rothsandsteins  ^410. 

bixn:  Untersuchungen  fiber  das  Alter  der  Nil-Anschlämmungen  ^  411-413. 

R.  Sm-CL.  DaviLiB  a.  H.  Carom:  Untersuchungen  über  Apatit,  Wagnerit  und 

andere  Metall-Phospbate :  413—415. 
Eis  na  Bbaubont:  Microlestes  im  Englischen  Bone-bed:  415. 
Dinin:  Arsenik  den  bituminOsen  Mineralien  beigesellt:  416—418. 
DiKUKZiABz:  optische  Eigenschaften  der  Lhrokonit-Krystalle :  420—421. 

WisoLowsKi) :  Geologische  Arbeiten  in  Russland:  422 — 423. 
Seteonteia  am  9.  Dez.  d.  J.  zu  Clarac,  Hante-Garonne,  gefallen:  425. 

Baniini:  Umwandlung  des  Kalk*Pbosphates  im  Boden:  427. 


182 

6)  MimBir*  ofih9  Oßologiemi  sur^ey  of  Ortuf  Briimin  mttd  of 
ihe  MuHmm  9f  rrmcHe&i  G^oioffy  LmmImi  6^  —  Geolofy  Bf  PmrU 
of  Wüiskire  tmi  Ghuee4t0r*hir€.    [8  d.| 


7)  AmMoii,  jABmiiBy  Balfoub  a.  H.  D.  Ro«au:  Bdinknr§  ubw  Pkilo^ 
$Ofkieül  Journml  [2.].    BSmk.  S""  (Jb.  JS69,  74|. 
1S58,  Oct  ;  [2]  10;  Vitl,  »,  p.  177—344,  pl.   1-2. 
J.  J.  J.  Ktli:  Rette  eines  Eiien-Ofens  xa  Lochgoilhead  in  Argylethire  and 

Analyse  der  Ofen-Schlacken:  203—207. 
H.  How:  Zerlegung  des  Faroelitbs  n.  a.  Zeolithe  Neu-^chottlands :  207—213. 
H.  Mt  HALiwn.:  Stmktur  des  Montblanc:  218—238. 
J.  HmT:  Beobachtnngen  über  die  Ifiagara-Fille  >  269^273. 
Verhandlungen  der  American  Association  yon,  18S8, 
Hitcbcock:  lehnoiofjf  of  New-En^md  >-  273—274. 
SwALLOw:  Gesteine  von  Kansa^:  274 — 275. 
A.  H.  WoBTBEWf:  Permische  Gesteine  in  Sad-IUin  ois :  275 — 276. 
Im.  Olm-Oi:  siur  Kenntniss  Indischer  Kreide-Gesteine  ;>  292—299. 


8)  B.  SnuBAH  «r.  «.  ir.,  Dara  «.  Gibbs:   tho  Ämorieun  Jomrnml  •f 
Seienee  mnd  Ärto  [2.],  Nnp-Haoen  8^  [Jb.  1869,  74]. 
1858,  Nov.;  [2.]  no.  78;  XXVI,  8,  305—456,  pl.  1. 

Revision  von  Mamcou's  Geologie  Nord- Amerikas :  323 — ^334. 

A.  D.  BAcn:  die  Geaeiten-StrOmungen  bei  Sandy  Hook:  334 — 343,  Tfl. 

Dana:  sechstes  Supplement  lu  seiner  Mineralogie:  345—364. 

Geologische  Misxellen:  F.  V.  Hatdbh:  Tertiir-Becken  der  White-  und 
Ifiobrara-Flasse  [die  merkwflrdige  SAogthier-Fauna  in  6  verschiedenen 
Schichten  enthaltend,  wo  aber  dieselbe  Art  oft  3 — 4  mittein  Schichten 
gemeinsam  ist]:  404;  —  G.  G.  Mobbbo:  Untersuchung  des  Vulkanes 
Fichinga  in  Quito:  408;  -^  Dbviixb:  Metamorphismns  der  Gesteine:  411; 
—  Zygonuitnnis  trilobns  aus  Australien:  411;  —  Howsb:  Permischet 
System  in  England:  411. 

R.  (hmi's  Erdfftaungs-Rede  bei  der  Britischen  Gelehrten-Versammlung  su 
Leeds  im  September  1868 1  421—433. 

G.  W.  Eabl:  untermeerische  Plateaus   Ostindiens:  442—444. 

C.   Zerstreitte  Abhandlansen. 

C.  GiBBBL:  die  PaliOtttologie  (Zeltschr.  f.  d.  gesammt.  Natnrwissenseh.  1868, 
xn,  375-395). 

C.  Gibbbl:  der  Strassberger  Silber^Bergbau ,  seine  Vergangenheit  und  Zu- 
kunft (das.  405-422). 

A.  Kbübbott:  über  die  Gestalten-Gruppen  der  Krystall-Speiies  (Zeltschr.  f. 
d.  gesammt  Ifatnrwissensch.  1868,  vi,  497—537,  Tf.  10.) 


AaszOge. 


A.    Mineralogie,  Kryntallographie,  Minernlcheniie. 

C  ScnuBKL:  oolithischer  Thon-Eisenstein  (Eisen-Sandsteiii) 
(PfWOTm.  Amuil.  CY,  147).  Avi  dem  bn^nneii  Jura  von  Hersbruek  bei 
KInicrf .    GehaH : 

Eisenoxyd 55,68 

Thoaerde 7,24 

Kiesel-Rest 25,97 

ManfaBOxyd Spar 

Wasser 11,28 

100,17 


Derselbe:    Dolomit-Steinkern   als    Aasfftllongs-Masse    eines 
C  Chi  ans  (a.  a.  0.).    Vori^oBmen  bei  In^siädt    Zosammensetsung: 

koblensanre  Kalkerde 55,48 

koUensanre  Talkerde 43,29 

l^isenoxyd 0,48 

Kieselerde 0,16 

Wasser Spuren 

99,41 


▼OH  Dkid:  Coaks-artige  Masse  (Niederrhein.  Gesellsch.  f.  Natnrk. 
a  Bonn  I8S8 ,  Deabr.  2).  Eine  schwarie  dichte  wenig  gliniende  Sab- 
ilai,  kaum  einem  in  der  Natur  vorkommenden  Körper  vergleichbar,  weder 
itm  Giaphit  noch  dem  Anihratit,  hatte  sich  in  folgender  Weise  auf  der  Sohle 
eises  Coaks-Ofens  auf  der  KönigM^Ormke  bei  Neunkirehen  (Kreis  OthteUer) 
gebildet.  Dieser  Ofen  ist,  ao  eingerichtet,  dass  die  ganze  Masse  der  Coaks 
knh  eine  Druck-Maschine  aus  demselben  heransgedrflckt  wird,  wenn  der 
Teikokaags-Frozess  beendet  ist  Die  Sohle  des  Ofens  hatte  sich  ein  wenig 
leicBkt,  und  die  Dmck-Maachiae  glitt  daher  Aber  einen  Theil  der  Coaks 


184 

f 

hinweg,  welcher  auf  diete  Weise  wlhrend  Ifingerer  Zeit  in  Ofen  anf  des- 
fen  Sohle  siUen  blieb  und  nach  und  nach  eine  sehr  groMe  Dichtigkeit 
annahm. 


A.  Bacir:  Vorkommen  der  Eisen-Erse  in  S^weden  (Jahrb.  der 
geOlog.  Reichs- Anstalt  IX,  157).  Ein  Gegenstand,  Aber  den  die  Berichte  von 
L.  V.  Buch,  ÜAusHANif,  Hkriklin,  DAUBais  und  A.  Erdhahh  vorliegen;  der  Vr. 
theilt  einige  auf  einer  Reise  in  Schweden  im  Jahr  18ST  angestellte  Beobach- 
tungen mit. 

Ihrer  Gattung  nach  werdeiT  die  Eisen«Ene  dieses  Reiches  in  See-  und 
Berg-Erze  eingetheilt.  Erste  finden  sich  am  Grunde  einiger  See'n  in  Süd^ 
Schweden^  und  zwar  mehr  am  Rande  als  in  der  Mitte  derselben  abgelagert- 
Sie  verdanken  ihre  Entstehung  wahrscheinlich  einer  Zersetzung  des  in  der 
Nfthe  jener  See*n  im  Grönstein  eingesprengt  vorkommenden  Eisenkieses.  Ihr 
Eisen-Gehalt  beträgt  10  bis  20  Prozent;  aber  sie  sind  gewöhnlich  bedeutend 
Phosphor-haltig,  daher  das  aus  ihnen  erzeugte  Roheisen  kalt-brflcbig. 

Unter  den  Berg-Eraen  herrscht  im  Allgemeinen,  je  nach  ihrer  Reichhal- 
tigkeit, Aggregat-Zustand  u.  s.  w.  eine  sehr  grosse  Verschiedenheit ;  unslreitig 
aber  nimmt  das  Magneteisen  von  Datmemora  unter  allen  den  ersten  Rang 
ein.  Es  findet  sich  in  einem  sehr  niedrigen  Granit-Berge  als  von  NO.  nach 
SW.  streichendes  Lager  von  '/4  Meile  LSnge  und  mehren  Hundert  Fnss  Breite 
nnd  Tiefe.  Auf  den  ersten  Blick  zeichnen  sich  diese  Erze  durch  ihre  fein- 
körnige gleichmftssige  Textur  aus;  oft  sind  sie  mit  schönen  Absondenings- 
Flächen  versehen,  auf  denen  sehr  hSufig  ein  dfinner  Eisenkies-Oberzajjr  ta 
beobachten.  Die  wichtigsten  und  am  gewöhnlichsten  das  Erz  begleitenden 
Mineralien  sind:  Quarz^  Granat,  Augit,  Chlorit,  Kalkspath,  Manganschaum, 
Eisen-,  Arsenik-,  auch  Kupfer-Kies;  Bleiglanz,  wie  gesagt  wird,  nur  an  ein- 
zelnen Stellen.  Der  Eisen-Gehalt  des  DannemuMrm-'Ene»  beträgt  im  Durch- 
schnitt 20—70  Prozent.  —  Auch  den  Eisenglanz  und  das  Magneteisen  Werm- 
land'e  findet  man  meist  ebenfalls  sehr  reich  und  sehr  rein ;  zuweilen  enthal- 
ten diese  Erze  jedoch  auch  beträchtliche  Verunreinigungen,  Kiese  und  Phos- 
phor-haltige Mineralien.  Beachtenswerth  sind  die  sogenannten  Fervla-Erze, 
Magneteisen  ausgezeichnet  durch  grob-körnige  krystallinische  Textur  und  durch 
die  grosse  Quantität  beigemengter  Quarz-Kömer  und  eingesprengten  Eisen- 
kieses. 


A.  BaziTBAun:  Röttisit  nnd  Konarit,  neue  Mineralien  (Berg- 
nnd  HfiUen-männ.  Zeitung  iSS9^  Nr.  1,  S.  1),  Der  Röttisit  erhielt  seinen 
Namen  nach  dem  Fundorte  RöttUy  einem  Dorfe  südlich  und  nahe  bei  der 
Eisenbahn-Station  Joekeia  im  Säekeieeken  Voi$ilande.  Das  Mineral  kommt 
anf  einem  im  Grönstein  aufsetzenden  Gange  der  Grube  Hans  Georg  vor, 
welcher  ein  sogenannter  Doppel-Gang  ist.  Das  hangende  und  bedeutend 
mächtigere  Trum  besteht  aus  dem  sonst  fQr  Eisenspath  gehaltenen  Minerale, 
dem  Sideroplesiti  welcher  aber  gegen  das  hangende  Saalband  hin  durch 


185 

Zenelmif  mcb  und  nacli  in  dichtes  Braun-Eisenen  flberfebt.  Das  liegende 
Tram  isl  hanplaSchUcIi  ans  einem  schwarzen  his  dunkel-brannen  Mulm,  wel- 
cher «OS  EiaeDoxyd-Hydral  mit  wenig  Manganoxyd-Hydrat  besteht,  aus  Eisen- 
ichiisigen  nnr  selten  rein  weissem  Qaarz  und  ans  Röttisit  mit  sehr  wenig 
loesrit  znsanunengesetzl;  auch  thonige  Lagen  kommen  mit  Tor. 

Der  Röttisit  zeigt  sich  in  dicken  Linsen-  und  Keil-fdrmigen  Massen 
TS  sehr  unbestimmten  Umrissen  und  oft  zerklüftet ,  auch  nur  eingesprengt. 
Yoa  jenen  haben  das  Gewicht  einiger  Pfunde.  Aber  sie  sind  im 
meist  sehr  unrein,  besonders  mit  Quarz-Tbeilen  gemengt ,  so  wie  mit 
teerwihnten  Mulm;  reine  Stficke  sind  schwer  zu  erhalten.  —  Das  Mineral 
Bt  rein  Smaragd-grün,  oder  die  Farbe  hält  das  Mittel  zwischen  diesem  und 
Apfd-grön,  selten  in  letztes  übergehend,  ist  nur  bei  der  dunkel-farbigen  Abftn- 
fienng  schnamemd,  fibrigens  matt,  bis  an  den  Kanten  dui^chscheinend ;  in  der 
Aftiadenmg  von  erdigem  Bruch  undurchsichtig,  derb  und  eingesprengt,  theils 
fach  Ifierea-f^rmig.  Bruch  muschelig ,  bei  der  trüben  Abänderung  erdig. 
Ernas  sprOde  nnd  ziemlich  leicht  zersprengbar.  Härte  =  2  bis  3.  Strich 
inkel  Apfel-grön.  Eigenschwere  =  2,356  bis  2,370.  Zur  chemischen 
.^nlyse,  too  A.  Wiivklib  ausgeführt,  dienten  Smaragd-gräne  an  den  Kanten 
iKcbscheiDeDde  Bröckchen.    Das  Ergebniss  war: 

Nickel-Oxydul    35,87        Kieselsäure    .    39,15 

Kobalt-Oxydul      0,67        Phosphorsäure     2,70 

Knpferoxyd   .      0,40        Arsensäure    .      0,80 

Kisenozyd  0,81    ^   Schwefelslnre  Spur 

Tbonerde  .    .      4,68        Wasser     ..     11,17 

Von  alkaKschen  Erden,  wahrscheinlich  Kalkerde  und  Magnesia,   fanden 

neb  kaum  nachweisbare  Spuren.    Der  Röttisit  ist  in  der  Hauptsache  kie- 

]cls»iTes  lÜckel-Oxydnl  mit  Wasser.    Die  Berechnung  einer  Formel  ergab: 

3Ni!?i+4*. 
Konarit.    Da  die  Farbe  des  Minerals  jener  des  Immergrüns  gleicht,  so 
erhielt  dasselbe  darnach  seinen  Namen.    Es  ist   ein  Begleiter  des   Röttisits  ; 
He  sah  der  Verf.  solches  ohne  diesen.    Die  auszeichnenden  Charaktere  des 
Esaarits  sind: 

Perlrantter-Glanz  auf  der  Fläche   vollkommenerer  Spaltungs,    übrigens 

Glas^Glans.     Pistazien-  nnd  Zeisig^grun,    auch    bis  fast  Oliven-grün;    Strich 

Zeisig-grün.    In  dünnen  Lamellen  bis  durchsichtig.    Derb  in  kleinen  Parthie'n, 

eiagesprengt  und  in  von  Röttisit  eingeschlossenen   kleinen  Krystallen.    Diese 

feigen  zwei  parallele  grössere  Flächen ,  denen  eine  vollkommene  Spaltungs- 

lichtong  entspricht.    Zwei  schmale  Flächen  scheinen  auf  diesen  rechtwinke- 

&f  sa  stehen ;  zwei  andere  ganz  rauhe  und  sehr  kleine  Flächen  Hessen  sich 

aicht  näher   bestimmen.    Ein  einziges  Krystül leben  von    einiger  Deutlichkeit 

xerhlitterte  sich  gleich   zwischen  den  Fingern;   es  schien  der  bekanntesten 

Tarieiät  des  Vivianits  ähnlich,    also  heroirhombisch   zu   seyn.    Bruch  uneben 

!ihcr  bei  der  Dünnheit  der  so  leicht  spaltbaren  Blättchen  kaum  wahrzuneh- 

acn).   Spröde  lud  sehr  leicht  zersprengbar.    Härte  =  3  bis  4.    Eigenschwere 

=  2,459  bis  2,490.    Von   der   chemischen   Zusammensetzung   des  Konarits 

vini  -  da'  die  Analyse  noch 'nicht  beendigt  ist  —  nnr  vorläufig  angemerkt. 


180 

4aM  du  Mimeral  weiestlicli  an)  pliosphorftorem  Nickel-Oxyd«!  mii  WMper 
beMehu 

Rötiisit  und  Konarii  dürften  Zefaetaungf-Produkle  einet  Nickel- 
luilligen  Kiesea  seyn;  aber  von  welchem  sie  abttammen,  ist  schwer  na  safen, 
wahrscheiolich  von  einem  Schwefel-Nickel  enthaltenden  Kiese. 


R.  Po«  Gans  und  W.  G.  Lbttsov:  mineralogische  Topographie 
OtvsiMtmnnient  {Uanuai  of  ihe  Mineralo^y  of  Qreat  Britain  mnd  Ir^lami, 
Lomäan  tSöS),  Ein  Werk ,  das  nicht  allein  für  das  englische,  sondern  für 
das  gesammte  mineralogische  Publikum  von  grosser  Bedeutung  ist.  Ein  Zn- 
sammentreffen glücklicher  Umstand^  machte  es  den  Verfassern  möglich  in 
ihrer  Schrift  240  Mineralien  anfxuzfihlen ,  unter  welehei|  etwa  40  für  Eng- 
Imnd  nen.  Besondere  Aufmerksamkeit  ist  den  krystallographischen  Verhält- 
nissen gewidmet,  gegen  800  Formen  findet  man  beschrieben  und  durch  400 
gnte  Holzschnitte  erläutert,  eine  höchst  schfitsbare  Beigabe;  denn  wie  bekannt 
ist  Enfiand  die  Heimath  schöner  Krystalle  ,  und  gar  denkwürdige  Gesetze 
vralten  ob  hinsichtlich  des  Vorkommens  bestimmter  Formen  in  gewissen  Ge- 
genden, so  namentlich  bei  Kalk-  und  Fluss-Spatb.  —  Aus  der  speziellen 
Aufzfihlung  heben  wir  Einiges  hervor.  Unter  den  Substanzen,  die  in  England 
ganz  ausgezeichnet  vertreten  sind,  verdient  zunächst  Flussspath,  was  Häufig- 
keit, Grösse  und  Pracht  der  Krystalle  so  viie  merkwürdige  Kombinationen 
angeht,  Erwähnung.  Die  Gruben  von  H'heai  91ary  Ann^  Menhenioi  in  Com- 
tcali  und  von  Sf.  Agnes  in  Comtoäll  liefern  schöne  Exemplare  und' seltene 
Kombinationen,  vne  ein  vorherrschendes  Tetrakis-Hezaeder  und  Hexaeder. 
Nicht  minder  ist  AUtan  Moor  in  Cumkeriqnd  wegen  schöner  Krystalle  be- 
rühmt, so  wie  Tray  Cli/f  bei  CaMiUion  in  Derky$hiro\  hier  sind  vorzugsweise 
dichte  und  körnige  mehrfarbige  Abänderungen  zu  Hause  (unter  dem  Namen 
„blne-john''  bekannt),  die  zu  manchfachen  Luxns-Gegenständen  verarbeitel 
werden.  Femer  hRt  Beeraistone  in  Dsronshire  reiche  Schätze  von  Flusi- 
spath  aufzuweisen;  hezaedrischer  Typus  herrscht  vor,  doch  finden  sich  auch 
Hexaeder  mit  Trapezoeder,  die  schönen  Pyramiden-lYürfel ,  dann  eine  Kom- 
bination der  letzten  mit  Hexaeder  und  Dodekaeder.  Grosse  Mengen  des  Mi- 
nerals werden  in  Devonshire  bei  metallurgischen  Prozessen  verwendet;  denn 
eine  einsige  Grube  lieferte  im  J.  iSSS  für  diesen  Zweck  400  Tonnen. 

An  Kalkspath  ist  England  gleichfalls  sehr  reich;  doch  sehen  wir  auch 
hier  das  Gesetz  bestätigt,  dass  bestimmte  Formen  manchen  Gegenden  eigea- 
thümlich  sind.  In  Comwall  und  Devonshire  walten  niedrige  sechsseitige 
Prismen,  überhaupt  ein  Tafel-artiger  Charakter  vor.  Im  Bergkalk  von  Der- 
byskire  —  welcher^  ausgezeichnete  Krystalle  beherbergt  -^  herrschen  die 
Skalenoeder,  auf  den  Erz- Gängen  von  Durham  stumpfe  Rhomboeder  (die  Vf. 
theilen  30  Abbildungen  von  Kalkspath-Formen  mit,  darunter  einige  schöne 
Zwillinge).  —  Als  Hanpt-Fundort  für  Witherit  wird  Fallowfield  bei  Hexkam 
in  Norihum^orlamd  genannt,  wo  bis  jetzt  sieben  (zum  Tbeil  sehr  komplizirte) 
Kombinationen  nachgewiesen.  Der  Childrenit  —  welcher  bekanntlich  nur  in 
Enghnd  au  Hause  —  wurde  von  Lbw.  entdeckt;   es  kam  das  Mineral  vor 


187 

ttwi  fbaf  Jahren  «nf  Eisentpatli  und  Eisenkies  liei  Tmssiodty  denn  nuf  der 
CWMN#-Gnibe  bei  Si.  AusiMy  aber  selten  yor;  nenerdinfs  sind  bessere  «id 
grtesere  Krystnlle  unfern  Ckiiinfi&m  aufgefnnden  worden.  HinsichlBch  dee 
lüDnifs,  der  besonders  am'  KiUineff'Ber§€  unfern  Dukiim  in  Granit  begleitet 
«OB  Tormalin,  CSranat  und  Spoduroen  vorkommt,  bemerken  die  Vert,  dass  sie 
lol^n  nicht  für  eine  Pseu^omorphose  des  Cordierits  nnd  überhaupt  für  kein 
ITmwandlnnfs-Produkt  halten  können ,  und  machen  namentlich  darauf  auf- 
BMrksam,  dass  die  basische  Fläche,  bei  den  Pinit-artigen  Substanzen  stets 
Torhanden,  dem  Killinit  gänalich  fehU  und  sich  auch  nicht  durch  Spffltung 
darstellen  liest. 

Beachtenswerth  sind  die  Mittheiluogen  über  Edingtonit.  iUimiffin  beob* 
achtete  xuerst  diess  Mineral  auf  Thomsonit  sitzend;  das  Eiemphr  war  von 
EsmcTOii  im  J.  182S  bei  Kiipmirik  in  Dufnkarianshire  gefunden  worden, 
h  jüngster  Zeit  kamen  bessere  Krystalle  in  Gesellschaft  von  Clnthalit  nnd 
Bannotom  vor ;  aus  der  Anwesenheit  des  letzten  Minerals  schloss  Hbdolb,  dass 
der  Edingtonit  wohl  Bar3rterde  enthalten  dürfte,  was  seine  Analyse  bestätigte 
(Keselsftnre  36,98,  Thonerde  22,63 ,  Baryterde  26,54,  Kalkerde  0,22,  Stron- 
lianerde  0,08,  Wasser  12,46;  die  iltere  nnvollstftndige  Analyse  Tumims  hatte 
12,7  Kalkerde  nachgewiesen).  Heddlb  hebt  besonders  hervor,  dass  nach  seinen 
Beobachtungen  nie  Edingtonit  und  Thomsonit  zusammen  sich  zeigten. — Nicht 
minder  verdienen  die  Angaben  Aber  Pektolith  Beachtung.  Die  Verf.  halten 
diess  Mineral  fUr  isomorph  mit  WoUastonit,  denn  die  Spaltungs-Fl&chen  an 
klinorhombischen  Prismen  ergaben  84^^  35'  und  95^  25'.  Es  finden  sich 
namentlich  deutliche  Zwillings-Krystalle ;  Zwillings-FlAche  die  Basis,  fliufiger 
find  faserige  Pafthie'n,  die  sehr  ausgezeichnet  am  ITiiodblalfaii-Hflgel  bei 
BaUmnirme  In  ÄyrMrB  vorkommen,  manchmal  bis  von  drei  Fuss  Länge. 

Topas  ist  kein  seltenes  Mineral  in  OrotHrittmnien  ^  sowohl  auf  den 
Zinnsteiii-Lagerstätten  ComußMM  als  besonders  in  den  Granit-Distrikten 
SeköiilmndSy  wie  bei  Caim§orm  in  AkerdeenskirSy  wo  mitunter  vorsagliche 
Ezemplare  getroffen  werden.  Herrschende  Farbe  ist  ein  lichtes  Blau,  an  den 
scharfen  Prisma-Kanten  oft  in  r6thlich-braune  Nuancen  verlaufend.  Die  Kry- 
stalle des  Topases  zeigen  meist  den  uralischen  Typus,  d.  h.  das  Vorherrschen 
der  Braohydomen ,  was  äberhaupt  für  die  in  Granit  einheimischen  Topase 
wie  für  die  Krystalle  aus  den  prachtvollen  Graniten  der  Jfonrfie-Berge  in  /r- 
ismi  charakteristisch  scheint,  welche  zwar  selten  über  einen  Zoll  Länge  er- 
reichen,  hingegen  oft  an  beiden  Enden  ausgebildet  sind. 

unter  den  metallischen  Substanzen  ist,  wie  bekannt,  Eisen  hauptsächlich 
ia  En§Umd  zu  Hause,  besonders  der  Siderit,  der  in  Cori^w&U  sehr  verbreitet 
nnd  durch  schöne  Krystallisationen  und  manche  Pseudomorphosen  ausgezeich- 
oet  ist,  wie  z.  B.  Skalenoeder  nach  Kalkspath,  dann  hohle  bis  vier  Zoll 
lange  Hexaeder  (nach  Pyrit),  im  Innern  kleine  glänzende  Kupferkies-Krystalle 
enthaltend.  (Die  eigenthümlichen  Krystalle  sind  bei  den  CammmlUr  Berg- 
lenten  unter  dem  Namen  „boxes*^  bekannt). . —  Von  den  selteneren  Verbin* 
dangen  des  Eisens  kommt  wohl  Vlvianit  nirgends  schöner  vor,  als  in  Carm' 
«eU;  bei  8t,  Agnes  fanden  sich  Krystalle  von  zwei  Zoll  Länge.  Ein 
bemerkenswerthes  Exemplar  bewahrt  die  Sammlung  des  BriHsehem  Museums ; 


188 

wobi  autf^ebildete  Krystalle  tob  Vivianit  in  den  foftilen  HOnieni  etaes 
irUehsn  Eieims.  —  Nach  deih  Ober  das  Vorkommen  der  arsenikaauren 
Knpfer-Ene  Mitgelheilten  —  deren  eigentliche  Heimath  Commaii  —  acheinen 
solche  in  den  letaten  Jahren  noch  seltener  geworden  cn  seyn.  Der  Kupfer- 
Glanx  ist  bis  jetat  nirgends  in  schöneren  Krystallcn  nachgewiesen  worden, 
als  bei  St.  Ju*i  n.  a.  a.  0.  in  Cortitoal/;  die  Verf.  haben  acht  Kombinatio- 
nen, worunter  einige  merkwürdige  Zwillinge,  abgebildet  —  Ebenso  verdie- 
nen die  zahlreichen,  z.  Th.  sehr  komplizirten  Zinnerc-Krystalle  Beachtung; 
Krystalle, '  durch  Vollkommenheit  der  Ausbildung  und  Zahl  der  Flächen  aus- 
gezeichnet, brachen  vor  einigen  Jahren  auf  der  Wherry-Gruhe  bei  PensaneSy 
und  zwar  (nach  Angabe  der  Verf.)  in  einem  chloritischen  Konglomerat,  des- 
sen Bindemittel  aus  Zinnerz  bestand.  —  Das  sonst  ziemlich  seltene  Mineral, 
der  Zinnkies,  ausserhalb  Comwall  nur  bei  Zinnwald  in  Böhmen  nach- 
gewiesen, ist  in  neuerer  Zeit  etwas  häufiger  auf  den  Gruben  von  Cam  Brae 
und  am  St  Mickaelt-Berge  auf  Granit-Gängen  vorffekommen.  Reichlich  und 
in  ausgezeichneten  Exemplaren  findet  sich  Uran-Glimmer  in  Comwaii^  zumal 
bei  Ounnis  iake  unfeni  Caiiinffion.  Gegen  die  allgemeine  Regel,  dass 
Phosphate  (wie  auch  Karbonate,  iSulphate  u.  s.  w.)  vorzugsweise  den  oberen 
Teufen  der  Gänge  angehören,  traf,  man  noch  in  90  Faden  Tiefe  die  schönsten 
und  grOssten  Krystalle  von  Uran-Glimmer.  —  Hinsichtlich  des  gediegenen 
Bleies  wird  bemerkt,  dass  bei  AUton  Moor  solches  mit  Bleiglanz  in  Kalk- 
stein „in  situ*'  vorgekommen,  dass  hingegen  die  Angabe  von  Blei  bei  Bristol 
auf  Verwechselung  mit  einem  Hutten-Produkt  beruhe.  Unter  den  Blei-Salzen 
ist  besonders  Blei- Vitriol  häufig;  bemerk enswerthe  Fundorte  sind  die  ehedem 
so  reichen  Pary^-Grtiben  in  Angtesey  von  H^a/M,  dann  in  Derkyshiro^  zaroal 
bei  Rent  Tor  unfern  Wirktntortk ,  wo  die  besten  BritUeken  Blei- Vitriole 
(ein  Krystall  von  4  Zoll  Länge)  vorgekommen.  Trotz  der  Häutigkeit  des 
Minerals  walte«  aber  eine  ziemliche  Einförmigkeit  in  den  Kombinationen. 
Auch  Aber  die  in  England  vorzugsweise  einheimischen  Blei-Salze:  Linarit, 
Leadhillit,  Susannit  (welcher  in  spitzen  Rhomboedem  von  72^  SO'  Polkanten- 
Werth  krystallisirt),  femer  über  Lanarkit,  Caledonit  theilen  die  Verf.  manche 
von  guten  Abbildungen  begleitete  Bemerkung  mit.  —  Vorzdgliche  Krystalle 
von  Bleiglanz  hat  England  aufzuweisen;  von  seltenen  Kombinationen  z.  B. 
vorherrschendes  Oktaeder  mit  Trapezoeder  und  Rhomben-Dodekaeder,  dann 
ein  Triakisoktaeder  mit  Hexaeder  und  Oktaeder.  Besonders  grosse  Bleiglanz- 
Krystalle,  Hexaeder  von  10  Zoll  im  Durchmesser,  sind  auf  den  Foiedale- 
Gruben  der  Insel  Man  gefunden  worden.  Das  so  dberaus  seltene  Homblei 
hatte  man  vor  längerer  Zeit  auf  einer  Grube  zwischen  Cromfbrd  und  Wirk*- 
worih  in  berbythiro  angetroffen;  nachdem  aber  diese  Grube  ersoffen,  liess 
man  einen  Schacht  abteufen,  und  es  gelang  einige  Exemplare,  in  zersetztem 
Bleiglanz  sitzend,  zu  erhalten. 

Durch  eine  bedeutende  Formen-Manchfaltigkeit  ausgezeichnet  erscheint 
die  Zinkblende;  während  aber  in  Comwall  einfache  Gestalten  vorwalten: 
Hexaeder,  Tetraeder,  Pyramiden-Tetraeder,  Rhomben-Dodekaeder,  treten  kom- 
plizirtere  Kombinationen  besonders  in  Cumherland  auf.  Endlich  mOge  noch 
des   seltenen,    bisher   nur   in  Schottland   nachgewiesenen  Minerals  gedacht 


189 

verdM,  des  fireenokits  (Schwefel-Cadmiaiii).  Er  find  aich  bei  BtMkojpiön 
ttfcra  ?Af<iy  ia  ßUmfirew4kir€  ia  kleinen  aber  wohl  anifeblldeten  tinrk 
gliuejidea  Kryitallen  in  einem  Porphyr-artigen  „Grümtein'^.  /Vorliegende 
loslCTstäeke  scheinen  eher  fär  Mandelstein  zn  sprechen.)  Begleitet  wird 
der  Greeiaokit  von  Prehnit,  Kalkspath,  Natrolith  und  Blende.  Neuerdings  hat 
■I  das  Mioeral ,  wiewohl  spfirlich ,  noch  an  andern  Orten  in  den  ayde- 
CcfCBdea  beobachtet. 


R-Hnnuini:  Anerbachit,  ein  neues  Mineral  (Ebdm.  und  WBaran's 
Jan.  LXXin,  209  ff.)«  In  der  Nthe  von  Mariupol  im  Distrikt  Alexandrawskj 
Gooreniemeats  JekmtherinoiUus  ^  kommen  kleine  Krystalle  in  Kieselschiefer 
ein^wichsen  vor,  die  weder  Zirkon  noch  Malakon  sind,  wofür  sie  gehalten 
vordei,  soDdem  eine  cigenthümliche  Substanz.  Die  Krystalle  sind  tetrago«' 
Bile  PfruDiden  mit  Seitenkanten- Winkeln  von  86'*  30'  ^.  Ausser  den  Flächen 
jner  Protopyramide  Hessen  sich  noch  Spuren  von  ZutchArfnngen  der  Mittel- 
Emc  bemerken ,  aber  weder  Prismen  noch  Spuren  nach  Deuteropyramiden. 
Ikr  Aaerbachit  findet  sich  stets  krystallisirt ,  ist  brftunlich-grau  und 
vfmch  fett-giSnzend.  Hftrte  zwischen  Feldspath  und  Quarz,  also  6,5. 
£i^chwere=  4,06.  Vor  dem  Löthrohr  nicht  schmelzbar;. das  Pulver  wird 
m  Borax  nur  träge  gelöst  zur  farblosen  Perle ,  welche  bei  grösserer  Sit- 
tfB^  ond  beim  Flattern  trübe  erscheint.    Ergebniss  der'  Analyse : 

Kieselsäure 42,91 

Zirkonerde 55,18 

Eisen-Oxydul 0,93 

Glüh-Verlust 0.95 

99»97 
Formel:  tr^  Si, 

Alle  diese  Verschiedenheiten   des  Auerbachits  vom  Zirkon  erklären  sich 
stbr  pt  aus  seinem  viel  grossem  Kieselsäure-Gehalt. 


F.  A.  Gkmth:  Wismuthglanz  von  Riddarhyiian  in  Schweden  (Sixxm. 
Amr,  Joum,  [2.]  XXIily  415).  Vorkommen  in  Strahlstein  und  dessen 
Ensulle  häufig  durchdringend,  begleitet  von  Kupferkies  und  .\Ilanit.  Die 
Aialyse  ergab: 

Schwefel 18,65 

Tellur 0,32  (mit  Spuren  von  Selen). 

Wismoth 81,03 

100,00 

o 

*  AüEUACH,  dem  sa  Ehren  das  Mineral  benannt  wurde,  fknd  denselben  Winkel  ca 
tut  S70,  in  d«a  End-Kanten  aa  12l<^.  Meeeungen  mit  dem  Reflexionf-Ooniometer  waren 
übi  &ai(Gybrbar. 


190 

Derselbe:  Lanlhanit  (m.  e.  0.  425  etc.)*  Du  Mrlegte  Muterelick, 
BUB  rhombischen  Syitem  gehörende  Kryttatle,  ftainnt  von  B§ikl$hsm  in 
PmmffiwMieH,    Die  Analyse  erwies  folgende  Zusammensetiang : 

Lanthan-  nnd  Didym*Oxyd 54,95 

Kohlensiare 21,08 

Wasser  (Verlust) 23>97 

Eine  Bestfitigung  der  durch  Mosaiidbh  berichtigten  frühem  Untersuchung 
HisiMBRs  mit  dem  in  Schweden  yorkonunenden  Lanthanit. 


F.  SAADBitRGKR :  Karmiuspath  (Pogobhd.  Annal.  CHI,  345).  Früher 
beschrieb  der  yt  dieses  auf  der  Grube  Louiee  bei  Horhaueen  in  Hhein- 
Prenesen  vorkommende  Mineral.  Es  war  damals  nicht  möglich,  die  gefun- 
denen Bestandlheile  Blei-  und  Eisen-Oxyd  und  ArseniksAure  quantitativ  xu 
bestimmen.  Neuerdings  wurde  die  Substanz  durch  R.  MOlleu  im  Laborato- 
rium der  polytechnischen  Schule  su  KaHeruke  analysirt.  Das  speiiflscbe 
Gewicht  ergab  sich  =  4,195,  und  als  Gehalt: 

Äs 49,11 

Pe 30,29 

tb  .    .     . 24,55 

Von  Phosphorsfture  sehr  geringe '  Spuren. 

Die  Formel  ist:  ^b'  Xs  +  5  ?e  Xs 

nnd  der  Karminspath  demnach    wasserfreies  dreibasisch-arseniksaures  Blei- 
Eisenoxyd. 


lO. 


t 


R.  V.  RucnxMBACB :  Brauneisenstein  vom  Rohrkachgraken  bei  Ter- 
nii»  in  Ösierreieh  (a.  a.  0.).  Das  zerlegte  Erz  bildet  den  Obergang  von 
den  reinen  reichen  Brauneisensteinen  in  die  anstossende  Rohwand  oder 
Ankerit-Masse ,  aus  welcher  erstes  durch  langsame  Verwitterung  entstanden. 
Brauneisenstein  muss  d^fier'als  Hangendes  der  ganzen  Erz  Bildung  angesehen 
werden.    Die  Analyse  ergab: 

Kieselerde 19,80  Kieselerde 19,75 

Eisenoxyd 3S,20  Eisenoxyd  (und  -Oxydul     .     .     52,30 

kohlensaure  Kalkerde     .     .     .     32.05-  Kalkerde 1,92 

Wasser  als  Verlust  mit  Spuren  Magnesia 0,30 

von  Mangan  und  Magnesia  .     /9,95  Kohlensäure,    Wasser,  Spuren 

99,00      von  Thonerde,  Mangan  und 

organischer  Substanz        .     .     25,73 

100,00 


Brxitbaupt:  Gediegen-Gold  aus  dem  Staate  Äniioptia  in  Neu^ 
Granäda  (Berg-  und  Hfltten-männ.  Zeitung  1858,  S.  i23).  Das  Musterstück 
erscheint  in  der  Gestalt  eines  Oktaeders  mit  eingefallenen  Flächen,  an  denen 


IM 

KJMMeke  tob  Slmklar-FlAchen  so  erkeimeD  iM,  worauf  tm  tcbilei»feSy 
dM9  du  CioM  mpraiiglicli  mit  eiD^r  andeni  SabitaLS'  verwachien  geweten 
leja 


hu:  krystalliairtes  Blei  von  der  Silber-KoDientration  an 
itt  SMäeuer  Butte  bei  FrMerff  (a.  a.  0.)*  Die  sehr  deutlich  ausge- 
ÜUrteo  oktaedrischen  Krystalle  befinden  sich  im  Innern  einer  Höhlung, 
Pild»  bdn  Giesten  einer  Planche  entstanden  war. 


E Sil-Cl.  DsTiLLB  und  H. Cabo« :  Abhandlung  Aber  den  Apatit,  den 
Wifserit  und  einige  künstliche  Phosphor-Metalle  {Compi.  rend, 
iSSS,  XLVII^  985—988).  Im  Wagnerit  ist  das  Magnesium  des  ApatiU 
tmk  Caldnm  als  analogen  Körper  eMetzt  nnd  sind  alsdann  die  theils  glei- 
cfcci  Dod  theilj  analogen  Elemente  in  anderen  Proportionen  verbunden.  Sie 
bäici  iw  Typen  sweier  Gruppen  von  künstlich  dargestellten  Verbindungen, 


A.  Apatite. 

1.  lali-A.  =  3  (PhO*  3  CaO)  (Cl  Ca) 

2.  Blei-A.  =r  Pyromorphit        =  3  (PhO^  3  PbO)  (Cl  Pb) 

3.  Baryl-A.        =  (Knnst-Prodnkt)  ^  3  (PhO*  3  BaO)  (Cl  Ba) 

4.  Sttontian-A.  =  (     desgl.        )  =  3  (PhO*  3  SrO)  (Cl  Sr) 

B.  Wagnerite. 

5.  Talk-W.  ==  (PhO*  3  MgO)  (Cl  Mg) 
6  Kalk-W.  =  (PhO'»  3  CaO)  CCl  Ca) 

7.  Mangan- W.  ==  (PhO*  3  MnO)  (Cl  Mn) 

8.  Eisemnangan-W.  =  (PhO*  3  |  ^^^  |   }  ^1  p"  | 

Die  mit  !>  2,  5  und  8  beseichneten  Verbindungen  kommen  als  Apatit, 
Pyroaiorphit,  Wagnerit  und  Eisen-Apatit  natürlich  vor. 

Id  diesen  Verbindungen  konnte  etwas  oder  alles  Chlor  ohne  wesentliche 
Äsdenng  der  Krystall-Porm  durch  Fluor  ersetzt  werden,  woraus  die  sonst 
sciiwierig  nachweisbare  Isomorphie  beider  Stoffe  erhellt.  —  Die  Apatite 
iaWD  Metall-Oryde  zur  Basis,  die,  wenn  sie  sich  mit  Kohlenslure  verbinden, 
riMiibiscke  Karbonate  gleich  dem  Aragonit  geben.  Die  Wagnerite  dagegen 
hbea  solche  Metall-Oxyde  in  ihrer  Mischung,  die  mit  der  Kohlenslure  riiom- 
iMedrische  Karbonate  wie  Kalkspath  liefern.  Da  nun  das  Kalk-Karbonat 
lelbit  als  Aragonit  nnd  Kalkspath  dimorph  ist,  so  dient  es  beiden  Gruppen 
dl  vermittelndes  Glied.  Die  Versuche  jedoch  mit  jenen  aragonitischen 
Oxyden  Wagnerite  und  mit  diesen  Kalkspath-Oxyden  Apatite  darzustellen, 
vtrei  Erfolg-los.  Das  etwas  komplizirte  Verfahren  des  Vfs.  den '  Apatit 
^anstellen  anf  trockenem  Wege  ist  abweichend  von  den  Methoden  DAuania^Sy 
IhnoM  nnd  BiuEflLBB's,  yrie  FoBcnuHna's. 

Da  die  Apatite  auf  G&ngen  vorkommen,  so  hat  DAuaniB  geglaubt  ihre 
liAileliang  von  Dämpfen  nnd  insbesondere  von  der  Einwirkung  des  Phosphor- 


192 

Ciilorfirt  auf  Kalkerde  herleiten  zu  können,  webei  Calcium-Chlorfir  und 
Kalkerde- Phosphat  entstehen.  Die  Anwesenheit  des  Fluors  würde  dann  etwas 
schwierig  zu  erklfiren  seyn,  ergibt  sich  jedoch  in  gewissen  Fällen  auf  sehr 
eiDfache  Weise  als  möglich  durch  die  von  den  Vffn.  gebrauchte  Darstel- 
lungs-Weise. 


M.  HöRNBs:  Meteorstein-Fall  bei  Kaba^  südwestlich  ron  Dehrec- 
«in,  1867y  April  15  (SiU..6er.  d.  K.  Aknd.  d.  Wissensch.  XXXI,  347  ff.). 
Am  erwähnten  Tage  Abends  10  Uhr  wurde  ein  vor  seinem  Hause  schlafender 
Kabaer  Einwohner  plötzlich  durch  ein  Getöse  (nach  dessen  Ausdruck  ganz 
verschieden  von  jenem  des  Donners)  aufgeweckt  und  sah  bei  übrigens  hei- 
terem Himmel  eine  feuerige  Kugel  mit  Augen-blendendem  Lichte  und  Glanz, 
welche  ihre  Bogen-förmige  Bahn  in  ungeMr  vier  Sekunden  beendigte.  Das 
Phänomen  wurde  von  mehren  Einwohnern  der  benachbarten  Ortschaften  be- 
obachtet. Am  andern  Tage  in  der  Frühe  sah  man  einen  schwarzen  Stein  io 
den  Boden  so  tief  eingekeilt,  dass  die  Oberfläche  des  Steines  mit  dem  des 
Bodens  sich  in  gleichem  Niveau  befand.  Die  Erde  rings  um  den  Stein  war 
niedergedrückt  und  zersprungen.  Erst  gegen  Abend  grub  man  den  Meteorit 
aus;  unverletzt  wog  derselbe  sieben  Pfund;  es  wurden  aber  von  Kanten  und 
Spitzen  etliche  Stücke  abgeschlagen,  und  so  wiegt  das  im  Debreemitur  Mo- 
^  seum  aufbewahrte  Exemplar  5V4  Pfund.  Die  Gestalt  des  Meteorits  und  die 
Beschaffenheit  der  Oberfläche  finden  sich  genau  geschildert,  auch  durch  Ab- 
bildungen anschaulich  gemacht.  Charakteristisch  für  einen  Theil  der  Ober- 
fläche sind  zahlreiche  glänzende  Metall-Körner  und  andere  braun-  oder  grün- 
gelbe in  die  Rinde  eingeschmolzene  Kömer,  dem  im  Basalte  oft  vorkommen- 
den Olivin  ahnlich.  —  So  viel  der  Yf.  an  dem  untersuchten  kleinen  Bruchstuck 
erkennen  konnte,  weicht  dieser  Meteorstein  in  Betreff  seing*  innem  Struktur 
im  Allgemeinen  von  allen  bis  jetzt  bekannten  etwas  ab,  nähert  «ich  aber 
hinsichtlich^  seines  Gefüges  dem  am  15.  Januar  1824  bei  Rena»mo  in  der 
Provinz  Ferrara  gefallenen  Meteorstein  und  dürfte  in  diese  Gruppe  zu  steiles 
ieyn.    Eine  chemische  Analyse  ist  noch  nicht  fiusgeführt. 


P.  Uartih«:  Diamant  mit  eingeschlossenen  Krystallen  (De- 
^eripHan  ttun  Dimnani  remarfuMe  eantenant'  dsM  erUtaux-  Ämsierdam 
1868),  Der  Diamant  stammt  von  Bahia  in  Braiilien  und  befindet  sich  im 
Museum  des  TzTLSR^schen  Instituts  zu  Harlem.  Er  zeigt  Brillanten-Schnitt 
und  ist,  mit  Ausnahme  der  in  ihm  enthaltenen  Einschlüsse,  vollkommen  durch- 
sichtig und  Wasser-hell.  Sein  grösster  Durchmesser  beträgt  11,1  Millimeter, 
die  Dicke  5,3  Millim.,  das  Gewicht  0,768  Gramm.  In  zuverlässiger  Weise 
wird  dagethan,  dass  man  es  mit  einem  unzvirei feihaften  Diamanten  zu  thon 
habe,  nicht  mit  irgend  einem  andern  Mineral.  Nun  folgen  ausfuhrliche  Be- 
merkungen, die  Ergebnisse  mikroskopischer  Untersuchungen  der  beobachteten 
Krystalt-Einschlttsse  betreffend.  Bei  schwacher  Vergrössening  nimmt  man 
eine  Menge  Fäden  oder  Haaren  ähnliche  Theilchen  wahr;   sie  sind  zumal 


103 

ucb  einem  Rande  hin  gehäuft  und  fehlen  der  andern  Hftifte  des  Sieines  («st 
giu.  Unter  stärliereT  Yergrösserung  haben  jene  Fäden  das  Ansehen  vier- 
seitiger Prismen ,  auf  der  Oberfläche  mit  paralleler  Qneerstreifung,  so  dass 
es  scheint;  als  bestanden  sie  aus  übereinander  gethürmten  viereckigen 
Blätteben.  Meist  zeigen  sich  diese  Prismen  gebogen  in  einer  oder  der 
ndern  Richtung,  selbst  gewunden,  auch  an  ihren  Enden  verschlungen. 
Tfiter  Verhältnissen  wie  diese  war  eine  Entscheidung,  welchem  System  die 
Kr^le  beizuzahlen  seyen,  überaus  schwierig ,  da  sich  keine  Winkel-Mes- 
ssigtn  vornehmen  Hessen,  selbst  in  den  wenigen  Fällen  nicht,  wo  die 
Prismen  durch  den  Schnitt  des  Diamanten  der  Queere  nach  auf  dessen  Ober- 
lädie  entblösst  eine  quadratische  Fläche  zeigten;  sie  konnten  dem  tetragona- 
b  oder  dem  regelmässigen  System  angehören ,  und  es  wären  dieselben  im 
ittztei  Falle  als  bestehend  aus  übereinander  gehäuften  Würfeln  zu  betrach- 
tFB.  —  R4RTI5Q  glaubt  nach  den  von  ihm  angestellten  bei  den  gegebenen 
Uastäoden  erschöpfenden  Untersuchungen  sich  berechtigt  anzunehmen:  die 
Eiasdilttsse  des  Diamanten  seyen  Eisenkies  ,  der  hin  und  wieder  eine  Zer- 
f«tnnig  erÜtten  habe.  Vollständige  Überzeugung  Hesse  sich  nur  durch  Zer« 
kU^d  des  Steines  erlangen,  um  die  isolirten  Krystalle  sodann  noch  genauer 
Qimfeo.    Die  beigelugten  Abbildungen  verdienen  alles  Lob.  , 


Srastz:  metallisches  Eisen  in  Magneteisen  umgewandelt 
TeriiaDdl.  der  Niederrhein.  Gesellsch.  zu  Bonn  18SS  am  5.  Mai).  An  einem 
Hm  grossen  Hamburger  Brande  herrührenden  Konglomerate  eiserner  Nägel  lusst 
ibä  Schmiede-Eisen  dieser  letzten  wahrnehmen,  dass  es  nicht  eigentlich  ge- 
schmolzen, sondern  nur  in  einem  erweichten  Zustande  zusammengesintert  sey. 
Sämmdiche  Zoll-langen  Nägel  sind  in  der  Masse  deutlich  zu  erkennen.  Daj 
lustentäck  zeigt  die  auffallende  Erscheinung,  dass  das  metallische  Eisen 
zaoichst  ganz  in  Magneteisen  umgewandelt  worden,  welches  eine  Menge 
kleinerer  oktaedrischer,  Krystalle  auf  der  Oberfläche  und  an  den  Rändern  der 
SD  Innern  hohl  gewordenen  Nägel  zu  erkennen  gab  *.  Das  Magneteisen 
Eiseaoxyd-Oxydui)  hatte  aber  einen  deutlichen  rothen  Strich  und  war  also 
Tietleicht  gleich  nach  seiner  Verwandelung  zu  Magneteisen  in  Eisenoxyd 
iliseDglanz)  mit  Beibehaltung  der  Form  des  Magneteisens  umgeändert  worden. 
Umwandeldngen  von  Eisenoxyd- Oxydul  in  Eisenoxyd  sind  gewiss  in  der  Natur 
»br  häufig-,  da  sie  aber  nur  an  der  noch  vorhandenen  Krystall-Forfn  zu  er- 
^Doeo,  so  fand  man  sie  bisher  nur  an  einigen  Orten,  oft  indess  in  losen  Oktae- 
^  in  der  Provinz  San  Paulo  in  BraHHen  und  auf  Lava  der  Eruption  von 
/lio^des  Ferao>  aufsitzend.  ^Dergleichen  Pseudomorphosen  führte  Bruthaupt 
Bter  dem  Namen  Martit  als  besondere  Mineral-Spezies  auf. 


*  Ib  der  Schrift:  ,^atten-£rxeugiiisse  and  andere  taf  künstllehem  Wege  ge1>ildete  MI' 
'Tilüa  Als  Stütrptmkte  geologischer  Hypothesen**  findet  sieh  die  Thatsache  ebenfUii  er- 
«älL  Leonhabd. 


Jahrgug  1859.  |^ 


194  > 

Sghbbrbr:  Kieselerde-Inkrustat,  welches  sich  aus  flüssigem 
Silicium-reichem  Roheisen  an  den  Wänden  eines  mit  Thon 
bekleideten  Kasten-förmigen  Raumes;  in  den  das  Roheisen 
unmittelbar  aus  dem  Hohofen  abgelassen  wurde,  abgesetzt 
hatte  (Berg-  und  Hütten-männ.  Zeitung  iSSSy  S.  107).  Die  Kieselerde 
bildet  einen  1  bis  2  Linien  dicken  Überzug  mit  Warzen-förmigen  Umrissen. 
Im  Innern,  theils  von  parallel-  und  tbeils  von  radial-faseriger  Struktur,  ganz  an 
den  bekannten  Habitus  des  Botryoliths  erinnernd.  —  Obgleich  diese  Struk- 
tur  auf  eine  krystallinische  Beschaffenheit  der  Kieselerde  hinzudeuten  scheint, 
ist  dieselbe  eine  in  kaustischem  Kali  lösliche ,  was  ihr  amorpher  Zustand 
beweist.  Es  wäre  möglich ,  dass  sich  das  Silicjum  aus  dem  Roheisen  ur- 
sprünglich als  krystallinisches  Silicium-Oxyd  abgeschieden  hätte ,  und  dasa 
dieses  darauf  durch  weitere  Oxydation  in  amorphe  Kieselerde  mit  Beibe- 
haltung der  frühem  Gestalt  umgewandelt  worden  wäre. 


R.  HBRiiAHif:  Trichalzit  (Erdx.  und  Wbrther^s  Joum.  f.  prakt.  Chem. 
LXXIII,  212).  In  einer  alten  Sammlung  bemerkte  der  Verf.  auf  einem  gros- 
sen Stücke  Fahlerz,  das  entweder  von  Beretowsk  oder  aus  der  Jhtrjinski- 
sehen  Kupfer-Grube  stammte,  ein  grünes  Mineral,  welches  dem  Kupfer-Schaum 
sel^r  ähnlich  war.  Es  bildet  im  aufgewachsenen  Zustande  sternförmig  grup- 
pirte  und  daher  exzentrisch  stachelige  Aggregate.  Auf  Klüften  kommt  das- 
selbe auch  in  dendritischen  Verzweigungen  vor.  Span-grün,  Seiden-glän- 
zend. Härte  zwischen  Gyps  und  Kalkspath.  (Die  Eigenschwere  konnte 
wegen  Mangels  an  Material  nicht  mit  Sicherheit  bestimmt  werden.)  Löst  sich 
sehr  leicht  in  Salz-  und  Salpeter-Säure.  Im  Kolben  erhitzt  dekrepitirt  die 
Substanz  mit  grosser  Heftigkeit,  gibt  viel  Wasser  und  färbt  sich  dunkel-braun. 
Der  entwässerte  Trichalzit  schmilzt  auf  Kohle  in  der  äussern  Flamme  zur 
Perle;  in  der  innern  wird  er  unter  Entwickelung  von  Arsenik -Dämpfen  zum 
Kupfer-Korn  reduzirt.    Eine  Analyse  ergab  : 

Kupferoxyd 44,19 

Arseniksäure 48,73 

Phosphorsäure 0,67 

Wasser 16,41 

I 

100,00 
Formel: 


F.  Skelubim:  Untersuchung  eines  bei  Main%  gefundenen 
Meteorsteins  (Jahrbücher  f.  Naturkunde  in  Nassau  XII,  405  ff.).  Nach 
Gbrobns  wurde  der  Stein,  27,  Pfund  wiegend  und  offenbar  Bruchstück  eines 
weit  grösseren  Meteoriten,  oberhalb  iVainv  in  der  Nähe  der  Pariser  Chaussee 
beim  Umpflügen  eines  Ackers  in  Kalk-haltigem  Boden  gefunden.  Der  Stein 
hatte  scharf-kantige  Ecken,  äusserlich  das  Ansehen  eines  stark  verwitterten 
Dolerites   und  war  hin  und  wieder  mit  neu  entstandener  Rinde  Kalk-haltigcn 


105 


• 


löiiicfaes    gelatinirendef  Silikat 
52,23% 


oDlöslichM  Silikat  39,26®;', 


BniuiEiieiisteiiis  flbeno^iL  Beim  Zerschlageo  zeigte  sich  die  Verwittenmg 
bis  ins  innere  vorgedrungen ;  nur  einzelne  dichtere  Parthie'n  erschienen  we- 
Bff  lersetzi,  dunkel-braun  und  Hessen  auf  ihrer  unebenen  Oberfläche  einge« 
spenste  Theile  und  kleine  meist  Stahl-graue  Metall-glänzende  Kömer 
mbrneiimen.  Solche  Mnsterstücke ,  deren  Eigenschwere  =  3,26,  dienten 
tsr  Aoalyse  und  ergaben : 

(    18,29  FeO 
)      2,08  NiO 
i     16,12  MgO 
{     15,74  SiOa 
(     13,49  AI3O, 
)      3,60  FeO    • 
/      1,21  KO 
V    20,96  SiO, 
3,86  FeS, 
2,13  Ni  haltiges  Fe 
0,46  CrjOj 
0,60  PO4 
1,51  HO 
Spuren  von  Cn,  Sn,  Mn,  CaO 

0rr  als  FTickel-enthaltendes  Eisen  aufgeführte  Bestandtheil  wurde  durch 
^0  .%cnet  ausgezogen.  Theils  zeigten  sich  metallisch  glänzende  Stahl -graue 
it^ncheo,  theils  schwarze  schwammige  Massen.  In  Salzsäure  erfolgte  voll- 
i'^sdise  Lösung  uuter  WasserstofT-Entwickelung.  Nach  einer  qualitativen 
Aiaiyse  bestand  die  Substanz  meist  aus  Eisen ,  ans  wenig  Nickel  und  einer 
Spir  Phosphor. 


lonstige  Bestandlheile  8,56^0 


DiBBE:  Osteolith  ans  dem  Kratzer-Berge  bei  Schonwaide  un- 
lero  Friedland  in  Böhmen  (Poggknd.  Annal.  CV,  155  IT.).  Zwischen  senk- 
>chl  stehenden  Basalt-Säulen  findet  sich  hier  und  da  in  Zoll-dicken  Lagen 
eiD  erdiges  Schnee-weisses  Mineral,  offenbar  ein  Zcrselzungs-Produkt  des 
Banltes.  Eigenschwere  =  2,828  bis  2,829.  Schon  bei  gewöhnlicher  Tem- 
perator,  wena  auch  langsam,  durch  Salzsäure  und  Salpetersäure  zersetzbar. 
£'>Be  in  Laboratorium  von  H.  Boss' angestellte  Analyse  ergab: 

0,506 
.       0,791 
Spur 

98,695 
Hienns  ergibt  sich  ,  dass  das  Mineral  Osteolith  ist  wie  jenes ,  'Welches 
JiDolerit  von  Oetheim  bei  Hanau  vorkommt  und  von  Brohbis  untersucht 
3^e.  Dieser  Chemiker  fand  4  Proz.  Kieselsäure ,  -  ausserdem  noch  etwas 
^tlcQsinre,  Kali  und  Natron,  was  wohl  von  der  verschiedenen  Zusammen- 
'^»ng  des  O^lheimer  Doleriles  und  des  Basaltes  vom  Kraizer  Berge  her- 

13  • 


Phosphorsäure 

34,639 

Eisenoxyd 

Kalkerde       .     . 

44,762 

Magnesia 

Kieselsäure  .    . 

8,888 

Chlor      . 

Thonerde      .     . 

6,139 

Wasser    . 

I 


196 

rühren  mag ;  denn  offenbar  stammt  der  Osteolith  am  letzten  Fundorte  von 
der  Zersetzung  des  Basaltes  und  des  in  ihm  enthaltenen  Apatits ,  wie  der 
Osteolith  zu  Oitheim  von  der  Zersetzung  des  Dolerits  und  seines  Apatits, 
wie  Diess  auch  Brohkis  dargethan. 


F.  A.  Gbhth:  Cantonit  aus  der  Canton-Oruhe  (Sillih.  Ämer,  Jaurn. 

\Z.]  XXlIly  AXly     Die    Krystalie    sind    Pseudomorphosen    von  Kupferindig 

nach  Bleiglanz.    Gehalt: 

Schwefel 32,76 

Selen Spur 

Silber 6,35  • 

Kupfer 65,60 

Blei 0,11 

Eisen '  .    .    .    .      0,25 

Unlösliches 0,16 


Haidivcir:  Skorodit  aus  den  Eisenerz-Gruben  zu  tdölling  \n 
Kamthen  (Jahrb.  der  geol.  Reichs-Anst.  18S8,  S.  154).  Von  Zeit  zu  Zeit, 
wenn  auch  selten,  ward  das /Mineral  gefunden,  zuletzt  im  Wölfiiegendlager 
am  Knappenberg.  Hier  kam  es  mitten  oder  nahe  d^em  (langenden  im  Braun- 
erz vor,  theils  auf  Klüften  in  Eisenspath  in  kugeligen  Gruppen ,  theils  queer 
durchgebrochen  Stem-f&rmig  strahlig.  Amorphe  oder  doch  ganz  dichte 
Farthie'n  sind  ringsum  von  Eisenspath  umgeben,  aber  an  den  Berührungs- 
Flächen  entstanden  kleine  bereits  von  sehr  kleinen  Skorodit-Krystallen  be- 
kleidete Hohlräume.  Selbst  die  Wege,  auf  welchen  die  Theilchen  des  Arsenik- 
sauren Eisen-Oiyduls  zwischen  die  Blättchen  des  Eisenspathes  eindrangen, 
geben  sich  noch  in  deutlichen  dendritischen  Zeichnungen  zu  erkennen.  Der 
Ebenspath  ist  blass  gelblich-grau,  matt,  zum  Theil  fast  zerreiblich ;  der  Sko- 
rodit besizt  die  für  ihn  so  charakteristische  in's  Graue  ziehende  blaue ,  et- 
was grünliche  Farbe  und  lebhaften  Glanz. 


BRBiTHÄun:  Homichlin,  ein  neues  Mineral  (Berg-  und  Hütten- 
männ.  Zeit.  t859 ,  S.  7).  Zu  Plauen  wurde  ein  im  Grünstein  aufsetzender 
Kupfererz-Gang  von  6  Zoll  mittler  Mächtigkeit  gefunden ,  der  zum  grossen 
Theile  aus  diesem  neuen  Mineral  besteht,  begleitet  von  Kupfer-Pecherz, 
Malachit  und  Kupfergrün.  De;*  Homichlin  besitzt  auf  frischen  Bruch-Flächen 
eine  mehr  Speis-  als  Messing-gelbe  Farbe,  läuft  jedoch  sehr  bald  bunt  an. 
Eigenschwere  =  5,402.  Richtbr  fand  darin  43,2  Proz.  Kupfer  und  22,1  Proz. 
Eisen,  so  dass  für  Schwefel  (und  eine  geringe  Menge  erdiger  Bestandtheile) 
34,7  Proz.  übrig  bleiben,  aus  welcher  Zusammensetzung  vielleicht  die  Formel 

eu#e 
abzuleiten  seyn  durfte  (welche  allerdings  48,2  Proz.  Kupfer  und  21,3  Pros. 
Eisen  verlangt).    Solchenfalls  würde  der  Homichlin  zwischen  Kupferkies  und 


197 

ftiiit-Knpferen  stehen.  —  Unter  ähnlichen  ümst&nden  kommt  wahncheinlich 
derselbe  fies  auf  dem  Seefet^Oaiiet^Schttchl  hei  RdiiU  im  Säehiuehen 
f$ifiiMad$  Tor,  so  wie  bei  Dokerau  und  Bosenkrunn, 


S.  DsLoC4:  Arragon  von  Gerfaieo  \n  Toskana  {V Institut  1858, 
XWj  309  etc.)*  In  den  Höhlen  eines  aus  Lias-Kalk  bestehenden  Berges 
tRckinen  die  Wände  bekleidet  mit  Flussspath-Krystallen  und  mit  sehr 
«c^eo  Uchte-grünen  prismatischen  Gebilden,  welche  Santi,  dem  dieselben 
jiii Torzöflich  reiner  kohlensaurer  Kalk  galten,  bereits  im  Jahr  1806  schil- 
inte.  Nach  einer  Analyse  des  Yerf's.  zeigte  das  Mineral,  dessen  Eigenschwere 
=  2^,  folgende  Zusammensetzung : 

Wasser 1,36 

Kalkerde       .    .     . 50,08 

Strontianerde 4,69 

Kohlensäure 41,43 

Knpferoxyd '    0,95 

Elsen-Sesqniozyd 0,82 

Fluor Spur 

Iiic4  belegt  die  Substanz  mit  dem  Namen  Mossottit. 


B^    Geologie  und  Geognoaie. 

A.  Pbibit:  der  Vulkan  Bihiluto  auf  Timor  (^AnnaL  des  Yoyaf,  1868, 
III,  129  etc.). '  Über  die  vulkanische  Beschaffenheit  der  Iinel  wusste  man 
tekr  wenig,  und  cum  Theil  standen  die  vorhandenen  Nachrichten  im  offen; 
brtn  Widerspruch ,  oder  es  blieben  die  Angaben  zweifelhaft.  Irno  *  ,  auf 
EnäUangen  der  Jesuiten  sich  berufend,  sprach  von  einer  vulkanischen  Erup- 
äoD  auf  Tiwutr  im  Jahre  1688.  „Der  Spitzberg  des  Eilandes'',  so  heisst 
es.  ^tte  eine  solche  Höhe ,  dass  man  die  Flammen- Ausbräche  in  dreihun- 
kn  Standen  Entfernung  wahrnehmen  konnte ;  in  Folge  eines  sehr  heftigen 
Erdbebeos  versank  derselbe  und  mit  ihm  beinahe  ganz  Timor,  nur  ein  gros- 
ser See  blieb  zurück.'' Jetzt  unterliegt  es,  nach  Perrbt,  keinem  Zwei- 
fel mehr ,  dass  Timor ,  gleich  den  meisten  nachbarlichen  Eilanden,  einen 
tiatifen  Fenerberg  hat  und  zur  vulkanischen  Zone  der  Molueken  gehört  **. 
Von  13.  April  1857  an  fanden  Erdbeben  statt ,  die  längere  Zeit  anhielten 
ad  grossen  Schaden  anrichteten.  Der  Vulkan  Bibiluto  hatte,  was  seit 
oger  Zeit  sich  nicht  ereignet ,    eine   sehr  heftige  Eruption ;    er   stiess   aus 


*  Ik  mmH^m  incetuUia.  Lipgiae  iSTi  [?],  p.  IM. 

**  Er  eatlefant  fetne  Angab«!  vsk  «iaea  Aints-B«riebt  la  Dimrio  do  Goh§mo  iSST, 
iKh«  ihn  Ton  Litsabon  so^am. 


108 

mehren  Spähen,  die  sich  im  Boden  aufgelhan,  Rnuch  ondFlammeir-aus,  zer- 
störte das  Dorf  Rminha  de  Viptequs;  der  Fluss  und  die  Fahrstrassen  wurden 
verschüttet,  Boden-Senkungen  und  Bergstürze  ereigneten  sich,  auch  unter- 
meerische  Emporhebungen.  « 


P.  A.  Kkhlbem:  Erdbehen  in  Sselen^insk  {Bullet,  Soe.  Natural,  de 
MmcoHj  Annee  1856 y  No.  iv,  p.  636  etc.).  Am  31.  März  1S56y  Morgens 
4  Uhr,  verspürte  man  bei  stillem  Wetter  die  erste  Erschütterung.  Sie  war 
von  einem  unterirdischen  Getöse  begleitet,  jenem  einer  fliegenden  Kanonen- 
Kugel  gleich.  Gegen  4^  30'  wurde  das  Geräusch,  jedoch  ohne  Erschütterung, 
dem  eines  auf  holprigem  Wege  rollenden  Fuhrwerks  ähnlich.  Zwei  Minuten 
spfiter  durchdringejfides  Sausen  und  ein  Beben,  das  gegen  fünf  Sekunden 
dauerte ;  die  Wände  der  Häuser  erzitterten ,  ein  Schornstein  stürzte  ein ;  be- 
sonders heftig  war  der  Stoss  auf  dem  Glockenthurm.  Am  11.  Mai  abermals 
zwei  Erschütterungen. 


von  Warnsdorft:  Bergbau  im  Silberberg  bei  Rheinsdorf ^  nördlich 
von  OreiK  (Berg-  und  Hülten-männ.  Zeit.  XVII,  304).  Das  Gebirgs-Gestein 
ist  Thonschiefer,  welcher  häufig  in  gewissen  Abständen  von  schwachen  Quarz- 
Lagern  durchzogen  wird.  Die  Schichten  sind  meist,  sowohl  im  Streichen  als 
im  Fallen,  ttwas  Wellen-förmig  gebogen,  halten  sich  in  der  Richtung  hora 
7 — 9  und  fallen  unter  35—50^  in  NO.  In  den  Silberberg  hat  man  neuer- 
dings drei  Stollen  getrieben,  von  denen  der  obere  bis  an  das  Erz-Lager 
reicht;  über  letztem  befindet  sich  ein  Tages-Schacht ,  der  ebenfalls  in  den 
alten  Abbau  gelangt.  Die  Erz-Lager  von  '/.^  bis  6  Zoll  Mächtigkeit  bestehen 
znm  grössten  Theil  aus  Quarz  und  etwas  Bleiglanz.  Das  unmittelbare  Neben- 
gestein ist  seh^zersetzt. 


H.  Wolff:  Mineral-Quellen  von  iSsianto^  Magyarad  und  Bory  im 
Honther  Komitat  (Jahrb.  der  geolog.  Reichs-Anst.  IX,  7).  Sic  liegen  2'/^ 
Meilen  nordwestlich  von  ipolysagh  an  der  gegen  Leventv  führenden  Strasse 
und  sind  unter  einer  Unzahl  anderer,  welche  im  erwähnten  Komitat  aus 
miocänen  Ablagerungen  hervorbrechen,  desshalb  zu  beachten,  weil  sie  auf  die 
Gestaltung  des  Terrains  noch  immer  modißzirend  vvirken  und  schon  dadurch, 
abgesehen  von  ihrer  chemischen  Zusammensetzung  und  ihrer  heilkiiiftigen 
Wirkung,  dem  Geologen  ein  besonderes  Interesse  darbieten.  Diese  Quellen,/ 
ungefähr  zehn  an  der  Zahl,  sind  nach  ihren  Eigenschaften  und  namentlich 
hinsichtlich  ihrer  Temperatur  in  drei  Gruppen  zu  bringen.  Die  Quelle  von 
Sttanto^  ein^ reiner  Kohlensäuerling,  zeigte  bei  einer  Luft- Wärme  von  20"  R. 
am  9.  August  Mittags  1  Uhr  30  Min.  =  10,5^  R.  Die  freie  Kohlensäure 
steigt  in  zahlreichen  grossen  Blasen  auf.  Das  Wasser  höchst  angenehm  von 
Geschmack  und  erfrischend  lässt  am  Abfluss  keinen  Niederschlag  wahrnehmen. 
—  Dagegen  bemerkt  man  an  den  drei  Quellen  der  zweiten  Gruppe,  welche 


190 

dwm  90  Dafler  in  SO.  von  der  Smantoer  in  knnen  Zwischenrinmen  von 
10  za  2l)  Kltftem  auftreten,  einen  mächtigen  Absatz,  der  durch  das  Ein- 
jcbaeiden  der  Gewässer  des  Stfa^di- Baches  zum  Theil  entblösst  wurde.  Diese 
(^Bellen  besitzen  einen  ammoniakaliscken  Geschmack  und  den  Gemch  des 
Schwefel- Wasserstoffes ;  sie  schlagen  bedeutende  Massen  von  kohlensaurem 
lalk  nieder,  der  in  Hügeln  von  15  bis  30  Foss  über  der  Sohle  des  SmaKdi- 
BMcket  aufgebaut  ist  Die  Höhe  der  Hügel  bildet  stets  die  Grenze  der  Steig- 
tnft  der  Quellen,  welche  überzuströmen,  also  Kalk  abzusetzen  aufhören, 
(«hald  dieselbe  erreicht  ist;  alsdann  suchen  die  nachdrückenden  Was^r  eine 
tiefere  Durchbnich-Stelle ,  wo  sie  wieder  Niederschläge  zu  liefern  beginnen. 
Alf  diese  IVeise  setzen  sich  die  neueren  Traverlin-Hngel,  dem  Laufe  des  .s«««- 
H-BMcke9  folgend,  immer  südlicher  an.  Dass  Solches  geschieht,  bemerkt  man 
m  letzten  und  südlichsten  derselben  bei  der  Mühle  von  Na^yaraä,  wo  die  den 
meisten  Kalk  absetzende  Quelle  mit  grosser  Heftigkeit  aufsteigt  und  eine  Tem- 
peratur von  23^  R.  bei  einer  Luft- Wärme  von  20^  R.  zeigt.  Die  nächste  nördliche 
Qaflle  fliesst  viel  ruhiger;  ihre  Temperatur  beträgt  2V  R.  Die  dritte,  etwa 
2i)  Klafter  weiter  gegen  N.  und  die  nächste  in  der  Richtung  von  Saumio^ 
Ivesft  nicht  mehr  ab,  sondern  hält  ein  ruhiges  Niveau  ein  in  der  an  der 
ta^  des  Hügels  befindlichen  Schale;  ihre  Temperatur  nur  17^  R.  —  Die 
ä^  Gruppe  der  Quellen^  nördlich  von  ISsfanto  am  Wege  nach  J9ort,  zählt 
defCB  sechs;  aber  da  man  das  Thal  stellenweise  sehr  versumpft  fand,  so 
waren  nur  zwei  zugänglich.  Es  sind  Eisen-Säuerlinge,  die  Temperatur  der 
fiiea  19®  R.,  jene  der  andern  13,7**  R.  —  Der  vertikale  Unterschied  der 
fiwihnten  drei  Quellen-Gruppen  beträgt  von  Magyarad^  welches  fim  tiefsten 
Ii(^,  gegen  Svanfo  20  bis  24  Fuss  und  gegen  Bort  48  bis  50  F.  Alle 
dit«c  Punkte^befinden  sich  in  der  Thal-Sohle  des  ^»aibdi- Baches*^  die  nächsten 
Höben  bestehen  ans  Travertin,  dessen  Gefüge  dichter  als  das  des  Hflayyarader 
t$t,  welcher  jedoch  ohne  Zweifel  auf  dieselbe  Weise  entstanden.  Jene  Höhen 
foo  mehr  lang^-gestreckter  Form  erheben  sich  im  S9antoe%  Berg  über  180 
Foss  von  der  Thal-Sohle  und  nehmen  fast  das  Gebiet  einer  Quadrat-Meile  ein. 
An  den  Gehängen  sind  diese  älteren  Ablagerungen  mit  Diluvial-Lehm  (Löss) 

bedeckt. Berücksichtigt  man  noch,   dass  in  der  Gegend   der  Mineral* 

Quellen  des  S€hemnii%^ Baches,  bei  Gyiiyi,  Mere^  Kiralyfia,  Egeg  und 
.Vfiff/ofaya,  welche  ebenfalls  grosse  Quellen-Absätze  zeigen,  ein  Kiesel -reicher 
Ksik  mit  Succinea  oblonga  und  Fupa  marginata  erscheint,  so  ist  zu 
enehen,  dass  die  Travertin-Bildung  während  der  ganzen  Diluvial -Periode 
nid  such  wohl  vor  derselben  schon  vor  sich  ging,  und  dürfte  bei  einem 
fläcküchen  Auffinden  von  Einschlüssen  der  älteste  Travertin  dieser  Gegend 
ab  ungefähr  gleichen  Alters  mit  dem  Durchbruch  der  Sehemnitner  Trachyte 
uchinweisen  seyn. 


Cotta:  Kohlen-Formation  von  Häring  in  Tyroi  (Berg-  und  Htttten* 
sann.  Zeitung  XVII,  319).  Nach  des  Vfs.  Untersuchung  ist  das  Gebilde  eocän 
md  liegt  im  breiten  Inn-Thafe  zwischen  Kufstein  und  Rattenkery^  dessen 
tteüen  ond  hohen  Gehänge  aus  altem  Kalksteinen  und  Dolomiten  bestehen. 


200 

Die  Formatioii  muM  in  einer  ungefthr  dem  jeUi^en  Thal  entsprecbendeD 
Bucht  abgelagert,  spftter  aber  sehr  gestört  worden  seyn,  da  nicht  nur  ihre 
Schichten  vom  östlichen  Gehftnge  aus  34^  gegen  WNW.  fallen,  sondern  auch 
bedeutende  Verwerfungen  zeigen,  eine  von  36  Lachtem.  Während  der 
Eocin-Zeit  war  also  hier  schon  eine  Thal-ahnliche  Bucht  oder  ein  Fiord 
vorhanden,  aber  nachher  fanden  betrichtliche  Erhebungen  statt.  Die  Unter- 
lage der  Kohlen-Formation,  wahrscheinlich  noch  zu  ihr  gehörig,  bildet  eia 
Kalk-Konglomerat.  Die  Kohlen  selbst,  wovon  man  6  Flötse  von  18  bis  97 
Zoll  Mftchtigkeit  kennt,  liegen  zwischen  dünn  geschichtetem  Kalkstein  und 
Mergel  und  wechseln  unmittelbar  mit  Brandschiefer  und  sogenanntem  Kroten- 
stein.    Die  Reihenfolge  der  Schichten  ist: 

1.  Schutt  und  GeröUe,  bis  einige  Lachter  mächtig. 

2.  Geschichteter  Kalkstein;  ungleich  mächtig. 

3.  Stinkstein,  dünn  geschichtet  mit  viel  Landpflanzen-Resten  und  einzelnen 
Heeres-Konchyl  ien . 

4.  Kohle    .    .    . 

5.  Krotenstein 

6.  Kohle    .    , 

7.  Krotenstein 
S.  Kohle 
9.  Kohlenstein    .      9    >>     \  Alle  diese  Schichten  enthalten 

10.  Krotenstein     ,    20    „     ]  Meeres-Konchylien  und  Land- 

11.  Kohle    .    .    .    25    ,,     /  pflanzen-Reste. 

12.  Brandschiefer 

13.  Kohle    .    .    . 

14.  Krotenstein 

15.  Kohle    .    .    . 

16.  Brandschiefer 

17.  Mergel  und, Kalkstein. 

18.  Kalk-Konglomerat. 

19.  Alpenkalk  oder  unmittelbar  Werfener  Schiefer. 

Der  „Krotenstein**  ist  ein  eigenthümliches  Gemenge  aus  Kalkstein  und 
Kohle.  Beide  Substanzen  erscheinen  vne  mechanisch  in  einander  geknetet. 
Wird  diese  Masse  sehr  homogen,  so  nennt  man  sie  Kohlenstein.  Korallen 
und  Konchylien,  darunter  auch  Bohrmuscheln,  beweisen,  dass  die  Ablagerung 
im  Meere,  aber  in  der  Nähe  des  Ufers  erfolgte. 

Durch  den  Brand  eines  der  Kohlen-Lager  ist  aus  Brandschiefer  ein  son- 
derbares  poröses  Produkt  entstanden,  welches  einige  äussere  Ähnlichkeit 
Bit  Bimsatein  hat 


97  Zoll 

26 

»> 

36 

n 

14 

» 

18 

» 

9 

n 

20 

f» 

25 

» 

13 

n 

66 

» 

4 

» 

18 

n 

36 

«• 

A.  pAROLtm:  eigenthümliche  Erscheinung  an  den  Quellen  bei 
OKta  im  Brenta'^ThUe^  nordwestlich  von  Bastano  b  eobachtet  (Jahrb. 
d.  geolog.  Reichs-Anst.  IX,  62).  Der  Strom  dieser  Wasser-reichen  Quellen 
verschwand  am  9.  Januar  18S8  sporlos  und  kehrte  erst  am  folgenden  Tage 
Büt  gevrohnter  Stäike  und   Klarheit   vrieder.     Eine   ähnliche   gleichartige 


201 

r^iabrttbnBg  fand  io  den  drei.Miglien  eDlfernten  Quellen  der  Bea  bei  Cmn- 
feit  5tilL  Der  Berichterstatter  betrachtet  /als  Veranlaasuni^  des  PhAnomens 
die  HDleivdische  Herstellang  einer  Verbindung  des  unterirdischen  See's,  aus 
welckn  die  Quellen  ^speist  werden,  mit  einer  neuen  bis  dahin  trockenen 
Höhle,  die  durch  einige  Zeit  das  Wasser  aufnimmt,  bis  es  auch  in  dieser 
ibf  gleiche  Niveau  erreicht,  um  wie  gewöhnlch  durch  die  früheren  Quellen« 
Göce  abntfliessen.  Beachtung  verdient  die  Thatsache  besonders  in  einer 
Ui  fo  reich  an  Erdbeben,  wo  unter  andern  das  vom  15.  Januar  nur  wenige 
Tift  iftch  der  besprochenen  Erscheinung  eintrat. 


LEJbittblss:  Vorkommen  vulkanischer  Gesteine  hei  Trojfpmm 

■Beiträge  lar  Geologie  der  Umgebung  von  Troppau  i8S8,    S.  83  ff.).    Das 

ErsibfiDeii  von  Basalt  an  zwei  Orten   in  der  Gegend  ist  seit  vielen  Jahren 

beUut,  allein   nähere   Untersuchungen   fehlten   bis  jetzt.    Die   erste  jener 

IxideD  örtlichkeiten  ist  der  Windmühlen^ Berg  bei  Ottendorf.     Der  Basalt 

Ssdet  sich  daselbst  in  sehr  vielen  zerstreut  liegenden  Blöcken  von  bedeuten- 

km  Umfing,  die  man  für  aus  dem  Boden  ragende  Spitzen  einer  Basalt- Masse 

»liei  konnte,  welche  die  tiefer  anstehende  Grauwacke  durchbrochen  hätte; 

tüä  es  dürfte  dieses  Vorkommen  nur  ein  sekundäres  seyn.    Ähnliche  aber 

ctn$  kleinere  Blöcke  trifft  man -auch  in  und  bei  Ottendorf  an  der  |llo#fit#« 

E^  selbst  weiterhin  an  der  Oppa.    Nicht  zu  verwechseln  mit  diesen  zer- 

5(rNteD  Basalt-Blöcken  sind  ,die  an  einigen  Orten  als  Geschiebe  vorkommen- 

m  nordischen  Basalte,   aasgezeichnet  durch  ihre  Zirkon-Einschlttsse.     Der 

0He9ierfer  Basalt  hat  eine  Eigenschwere  von  3,09S  bis  3,104.    Er  enthält ' 

:q  grosser  Häufigkeit  ein  Mineral  beigemengt,   das   der  Vf.    nicht    abgeneigt 

ist  fiir  Sanidin  zu  halten.  —  Die  zweite  örtlichkeit  des  Basalt- Vorkommens 

ist  die  kieine  Horka   bei  Siremplowit%  unfern  ßmniseh.    Hier   wurde  die 

Felsart  dnrcb  einen  Steinbruch  aufgeschlossen.    Man  findet  Kugei-förmigen 

Bssalt  in  allen  Graden  der  Verwitterung,    ferner  ein  Gestein,   welches  der 

yi  für  Trachyt  halt.    In  unmittelbarer  Nähe  des  letzten  erlitt  der  anstehende 

Tboischiefer  grosse  Störungen,   die  ganze  Schichten-Reihe   wurde  zefträm- 

laert;  einzelne   Bruchstücke    zeigen    sich    über-    und    unter-ein ander    nach 

afleo  Winkeln  verschoben  und  verdreht.    Merkwürdige  sind  die  mehr   oder 

«eoi^  veränderten  Einschlüsse   der  Thonschiefer-Masse ,    oft  1    bis  2  Fuss 

^TDss:  iie  erscheinen  theils  in  eine  Art  von  Porzellan-Jaspis  umgewandelt, 

t^Ui  erlangten  dieselben  Serpentin-ähnliches  Aussehen. 


D.  Stüb:  Untersuchungen  an  beiden  Ufern  der  Waaif  (Jahrb.  d. 
fcolo^.  Reichs- Anstalt  IX,  5  ff.).  Am  rechten  Ufer  Fortsetzungen  der  mäch- 
tisien  Neocomien-Mergel  und  Sandsteine  von  Adei  Podhrady^  bis  DrUthoma. 
h  der  westlichen  Umgebung  von  Ünter-Suea  ist  der  Klippen-Kalk  wieder 
^«waltend  mächtig  entwickelt  und  wird  auch  weiter  nördlich  häufig  ge- 
^fu.  Bei  Puekott  tritt  plötzlich  eine  Änderung  des  geologischen  Gebirgs- 
CVarakten  ein.       An  der  BJelü  Woda  erscheinen  nebst  Klippen-Kalk  und 


202 

Neocomien-Mergeln  rothe  und  graoe  Mergel  mit  Inoceramen,  ferner  in  weiterem 
Fortstreichen  gegen  NO.  grobe  rothe  und  graue  Kalk-Konglomerate.  In  densel- 
ben, der  untern  Kreide  unzweifelhaft  angehörig,  findet  sich  nordöstlich  von  Pu- 
ekow  eine  Hippuritenkalk-Bank.  In  der  Umgebung  von  ßistri»  und  Puchow 
sind  die  Vorkommnisse  von  Konglomeraten,  in  deren  Schichten  Bänke  von 
Hippuriten  erscheinen ,  konzentrirt.  Unter  diesen  Konglomeraten  liegen 
die  Sandsteine  und  Mergel  zwischen  Orlowe  und  Podkrady  mit  Ezogyra 
columba  in  unzählbaren  Individuen,  in  einer  Mächtigkeit  der  Bänke  bis  zu 
3  und  4'  Klaftern.  Die  mergeligen  Zwisch^ager  enthalten  Rostellarien  und  ein 
Cardium,  ähnlich  C.  Hillanum.  Diese  Schichten  ziehen  bis  in  die  Gegend 
von  Predmir.  Weiter  nordostwärts  verlieren  die  charakteristischen  Konglo- 
merate mehr  an  Mächtigkeit  und  sind  dem  Sandstein  untergeordnet.  Auch  die 
Exogyra  fehlt.  Nur  die  petrographische  Beschaffenheit  der  Inoceramen- 
Mergel  von  Puchow  bleibt*  und  dient  als  Leitfaden  zur  Wiedererkennung 
der  Sandsteine.  Der  Sandstein  von  Orlowe  reicht  über  Sillein  bis  Tierkowa. 
Nördlich  und  südlich  von  diesem  Zuge,  od  in  sehr  schwierig  zu  übersehen- 
den Verhältnissen,  vorwaltend  Eocän-Gesteine,  nördlich  bis  an  die  Mährisch' 
Sehlesische  Grenze  quarziger*-  Sandstein  und  Mergelschiefer  mit  sparsamen 
Nummuliteft  südlich  um  das  Bad  R^Jee».  Hin^nd  wieder  tauchen  ältere 
Neocomien-oder  Klippen-Kalke  auf.  östlich  erhebt  sich  sodann  das  aus  Granit  und 
krystallinischen  Schiefem  bestehende  Gebirge  des  Mincow^  SO.  von  Siliein. 


L.  Zbuscbher :  Löss  in  den  Karpathen  zwischen  Krakau  und  Rima- 
89ombat  (Sitzungs-Bertchte  der  Kaiserl.  Akad.  d.  Wissensch.  XVII,  288  ff.). 
Das  Gebilde  ist  in  den  Karpathen  sehr  allgemein  verbreitet;  es  bedeckt  die 
nördlichen  und  südlichen  Abhänge,  auch  die  Mitte  dieser  28  bis  30  Meilen 
breiten  Kette,  überlagert  plutonische  geschichtete  und  metamorphische  Gebirge. 
Hier  und  da  trifft  man  darin  Oberreste  von  grossen  Pachydermen ,  von  £  1  e  - 
phas  primigenius,  Rhinoceros  tichorhinus,  Bos  primigenius  und 
B.  priscus,  fernerLandschnecken:  Beweise,  dass  der  östliche  Lehm  ein  gleich- 
zeitiges Sediment  ist  mit  dem  Rheinischen  Löss.  Fast  alle  Hügel ,  die  Krakau 
nmgeben,  auch  die  Thal-Sohlen  mit  wenigen  Ausnahmen,  bedeckt  Lehm. 
Ähnliche  allgemeine  Verbreitung  findet  man  auf  Höhen,  in  Ebenen  und  Thälem 
am  südlichen  Abhänge  bei  Bartfeld  und  Eperies  im  Saroscher  Komilat,  am 
SfertMuf-Flusse ,  auch  weiter  westlich  im  /itma-Thale  und  in  den  Umgebun- 
gen. Bekanntlich  sind  die  Karpathen  aus  verschiedenen  Hebungen  zusam- 
mengesetzt, welche  verschiedene  Richtungen  zeigen ;  in  allen  finden  sich  Löss- 
Ablagemngen  bedeutend  entwickelt. 

Der  Verf.  verfolgte  in  neuester  Zeit  die  Verbreitung  des  Lösses  zwischen 
Krakau  und  RimaStiombat  und  Lassone»  am  südlichen  Fusse  der  Karpathen. 
Das  Weichsel'Tjutl  von  Bochnia  und  Wielicaka  gegen  Spyikowiee,  Oswie- 
ejm,  Grojee^  Biaia  und  Bielsko  überziehen  mächtige  Lehm-Schichten.  Das 
ganze  Hügel-Land  nördlich  vom  i9te#iMen-Gebirge  zwischen  Spytkowiee  und 
inwald  ist  sehr  stark  mit  Lehm  bedeckt,  so  dass  die  unterliegenden  Gesteine 
selbst  durch  reissende  Bäche  selten  aufgedeckt  erscheinen*,  nähert  man  sich 


203 

dra  BieikUen^  so  zeigen  sich  nur  hier  und  da  Bruchstücke  Ton  ausgewasche- 
Kü  iVeocomien^andsteinen.  Nördlich  von  Krakau  bei  Mitkoteiee^  Garliea 
Hurofc^mm  n.  a.  a.  0.  erreicht  der  Lehm,  auf  Coralrag  oder  Kreide-<*Mergel 
nifaeBd;  bb  xu  100  Fuss  Mächtigkeit.  In  den  BieMden  ist  das  Gebilde,  den 
»ocomien-Sandstein  bedeckend ,  an  vielen  Stellen  vom  Verf.  wahrgenommen 
vordeo^  femer  von  N.  nach  S.  im  .4 rra^r  Komitat  über  Karpathen-Sandstein, 
Amfiooiten-Kalken  und  Nummuliten-Gesteinen ;  in  der  Liptau  unter  ähnlichen 
>erbältnissen.  Von  NeusoM  gegen  Rhonit«  ruht  der  Lehm  auf  Lias-Kalk. 
D&  fTosse  Kessel- Thal  von  Briesen,  aus  Talkschiefer  bestehend,  bedecken 
scbtige  Lehm-Schichten.  Von  Briefen  den  Lauf  der  Gran  verfolgend  er- 
«cleiat  der  Lehm  auf  Gneiss ,  auf  tertiärem  Braunkohlen -führendem  Thon, 
nf  Protogyn  u.  s.  w.  Mächtig  entwickelt  ist  das  Gebilde  im  Joleva-  und 
in  AiBM-Thale ,  auf  Gneiss  und  Granit  ruhend.  Je  weiter  gegen  S.,  d^^to 
süchtiger  wird  der  Lehm  in  der  gan2en  Zips  u.  s.  w. 

Deutiicb  nnterscheidet  man  in  diesem  Theile  des  breiten  Karpaihisehen 

Gebir^s  an  mehren  Punkten  zwei   unter  sich  verschiedene    mit  Lös«   aber- 

^kte  Hebuni^en;    eine  mit    der  Richtung  von  OW.,   die   andere  von  NW. 

Zir  ersten  Hebungs-Richtung  gehören  die  höchsten  Ketten,  das  Tufr^-Gebirge, 

4«  Gebirge  zwischen  der  Nisne-Tatry,  zwischen  der  Liptau  jind  dem  8ok- 

Icrlooiitate  n.  s.  w.   Sehr  verschiedene  Gesteine  setzen  die  Gebirge  zusam- 

Kl, welche  ctie  Ost- West-Richtung  zeigen,  Granit,   Gneiss,  Glimmer-  und 

M-Schiefer,  darüber  rother  (vielleicht  Bunter)  Sandstein,  Lias-Kalk,  Nummu- 

iftea-Dolomite  ,   eocäne  und  Neocomien-Karpathensandsteine ,  miocäne  Salz- 

Bzui  Gyps- Ablagerungen,  Coralrag  und  Kreide-Mergel. 

Ausser  diesen  Felsarten  unterliegt  es  keinem  Zweifel,  dass  auch  Mela- 
phjT-Xandeisteine  nach  dem  Lehm -Gebilde  gehoben  wurden,'  so  u.  a.  am 
Eoster  Alwernia  bei  Poreba  im  Krakauisehen, 

Zwischen  Krakau  und  Biala  erheben  sich  plötzlich  aus  dem'  hügeligen 
Lande  sehr  mächtige  hohe  Rücken  der  Bieskiden,  die  aller  Wahrscheinlich- 
keit nach  aus  Neocomien-Sandstein  zusammengesetzt  sind ;  meist  bestehen  sie 
iQS  einem  kieseligen  Sandstein  oder  Konglomerat  und  enthalten  an  einigen 
Stellen  Ammonitus  recticostatus  und  A.  subfimbriatus  d'Orb., 
Belemnites  bipartitus,  B.  dilatatus  u.  s.  w.  Viele  Ammoniten  trifft 
am  in  den  Sphärosiderit-Lagcm  hinter  BielUa. 

Alle  diese  lang-gestreckten  Berge  auf  den  südlichen  und  nördlichen  Ab- 
kingen  so  wie  auf  dem  Rücken  sind  mit  Lehm  überdeckt.  Nach  Ablagerung 
des  Cehmes  wurde  also  das  Gebirge  in  zwei  verschiedenen  Richtungen  gehoben. 
Darf  man  annehmen^  oder  nicht,  dass  Dieses  in  verschiedenen  Zeiten  geschah? 
>V eiche  von  den  Richtungen  die  frühere  oder  spätere  war,  lässt  sich  nicht 
ermitteln.  So  viel  aber  ist  bestimmt,  dass  der  westliche  Theil  der  Karpa- 
<iffl- Kette,  sudlich  von  Krakau ,  in  der  spätesten  Zeit  nach  dem  letzten 
Niederschlag  vor  Erschaffung  des  Menschen-Geschlechts  emporgehoben  wurde. 


Fr.  Fostucrlb:  FiOrschungen   im  Neutraer  Komitat,  nördlicher 
Abschnitt  bis  Bon  und  Trentsehin-Tepiit»  (Jahrb.  d.  geolog.  Reichf- 


204 

Anstalt  IX,  4  ff.)*  Es  sind  Diess,  von  der  D<mau  nördlich  beginnend,  die 
Ausläufer  beider  Gebirgs-Züge  mit  Achsen  yojk  Granit  und  krystallinischen 
Schiefem,  welche  westlich  die  Wasserscheide  zwischen  den  Flüssen  Waag 
und  Neutra  mit  dem  höchsten  Punkte  Inavee  (3224  Fuss)  östlich  von  Pu- 
tyan  bildet,  während  der  Zokor  bei  Neutra  schon  mit  1842  Fuss  aus  der 
Ebene  aufsteigt  und  weiter  als  Wasserscheide  zwischen  Neutra  und  Gran 
die. Höhen  des  Landes  einnimmt.  Sandstein  und  Kalkstein,  der  Grauwacke 
angehörig,  lagern  zu  beiden  Seiten  keineswegs  regelmässig,  sondern  ver- 
schiedentlich in  Massen  entwickelt;  bald  erscheint  eine  und  bald  die  andere 
Felsart  in  grösserer  Ausdehnung.  So  besteht  schon  der  zweite  höhere  Gipfel 
des  Zobor  aus  dunkel-grauem  Kalkstein.  An  vielen  Stellen  treten  über  dem 
Kalk  graue,  roth^  und  Lauch-grüne  (wahrscheinlich  Werfener)  Schiefer  her- 
voc,  jedoch  bisher  ohne  fossile  Reste.  Die  Eocän-Forroation  ist  im  nörd- 
lichen Felde  ziemlich  mächtig  entwickelt  und  umgibt  Zonen-förmig  das  höhere 
Gebirge  in  d^en  Becken  von  Ban  und  Bajmoe%.  Sie  besteht  ans  Dolomit- 
Konglomerat,  Nummuliten-Kalk,  Mergel  und  Sandstein.  Unt^r  den  jungem 
Tertiär-Gebilden  zeichnen  sich  die  an  Blatt-Abdrücken  reichen  Sandsteine 
von  Banka  aus,  die  Lignite  des  Bajmoe%er  Beckens  u.  s.  w.  Merkwürdig 
sind  die  ausgedehnten  Süsswasser-  und  Quellen-Bildungen,  meist  Kalke  mit 
Sflsswasser-Konchylien.  Bei  Unter-Lelöca  erscheiVien  Absätze  von  faserigem 
Arragon  und  selbst  Erhsenstein,  ganz  ähnlich  den  Karlsbader  Sprudelschalen. 
Bohnerz  von  5  bis  6  Fuss  Mächtigkeit  bei  Nyltraeveg  ist  wohl  ein  Ergeb- 
niss  ähnlicher  Bildung.  HffuBg  zeigt  sich  Löss  und  unter  demselben  an  einigen 
Stellen  Diluvial-Schutt.  Bei  Broyyan  östlich  von  Nyitra-Zambokreth  fanden 
sich  zahlreiche  Säugethier-Reste,  Cervus  megaceros,  Hyaena  spelaea, 
Rhinoceros  tichorhinus,  Ursus  spelaeus,  Hippotherium  und 
Nager,  deren  zarte  Knochen  in  Menge  einer  Schicht  feinen  Schuttes  beige- 
mengt sind.  Bei  Ünter-Leiöc9  Melaphyr;  bei  Hochmesen  beginnt  der  sich 
von  da  weiter  nord-östlich  erstreckende  Trachyt.  Höchst  zahlreiche  Mineral- 
Quellen  entströmen  dem  Boden. 


NoBGGBRATH:  faseriger  Ar  rag  on,  sogenannte  Eisenblüthe,  vom 
Vordemkerger  Eieenberge  in  Steiermark  (Verhandl.  der  Niederrhein.  Ge- 
sellsch.  Bonn  1868  ,  Novemb.  3).  Die  Tropfstein-artigen  Gebilde  linden  sich 
auf  Klüften  des  Eisenspath-Lagers  in  der  Grauwacke-Formation.  Dieses  Erz- 
Lager  niht  unmittelbar  auf  Grauwacke  und  ist  von  Buntem  Sandstein  bedeckt. 
Seine  Masse  ist  durchschnittlich  30,  an  einigen  Stellen  sogar  90  Lachter 
mächtig. 

Th.  Scmnnu:  Traversellit  und  seine  Begleiter  —  Pyrgom, 
Epidot,  Granat,  ein  neuer  Beitrag  zur  Beantwortung  der 
pintonischen  Fiiige  (Berichte  der  K.  Sachs.  Gesellsch.  d.  Wissensch. 
1858 f  Juni  5,  S.  Ol  ff.).  Die  Alpen- Kette  besteht  in  der  ganzen  Er- 
itrecknng  von  der  Genueeieehen  Küste  bis   zum  Neusiedler  See  in  Ungarn 


205 

tos  einer  lentralen  Zone  krystallinischer  Silikat-Gesteine,  an    beiden  Seiten 
mit  Parallel-Zonen  Petrefakten-führender  Gebirgsarten  eingefasst.   Am  iussern 
Rande  jener  zentralen  Zone  nach  W.  und  N.  zeigt  diese  Einfassung  nirgends 
eine  Unterbrechung;  von  Ni»%a  über  Genf,  Glarus  und  Salzburg  bis  Wie- 
ner Neusiadt  und  Ödenburg  führt  ein  fortlaufendes   Band    von  SekundSr- 
Gesteinen  (besonders  Jurakalk  und  Kreide),  an  das  sich  weiter   nach   aussen 
Parallel-Zonen  von  Eocän-  und  andere  Tertiär-Gebilden  anlegen.  Der  innere 
Rand  des  il/;y«n-Gürtels  dagegen  ist  nicht  so  regelmässig  von  Jüngern  Gebirgs- 
Arten  eingesäumt.  Im  W.,  riW.'und  N.  von  Turin  steigen  die  Cottisehen,  Graji- 
ecken  und  Penninieehen  Alpen  unmittelbar  aus  der  Piemonteeichen  Ebene 
als  krystallinische  Silikat-Massen  empor,  und  erst  vom  Lago  Maggiore  na^h 
0.  legt  sich  wieder  die  Zone  fossile  Reste    führender  Sckundär-Gebilde  an 
lie  an.     Die  Gebirgs-Stöcke  des  Monte  Vieo,  Mont  Cenie,  Grand  Bemard, 
Monte  Verein  und  Monte  Roea  bestehen  fast  überall  au^  schieferig  krystal* 
lioischen  und  granitischen  Gesteinen.    Die  Turiner  Gegend  ist  ein  günstiger 
Aosgangs-Punkt  für  Exkursionen  in  dem  Zentral-Gürtel  der  Alpen ;  hier  sind 
die  metamorphischen  und  plutonischen  Massen,   so  zu  sagen  das  Knochen- 
Gerüst  des  riesigen  Alpen-Körpers  bildend,   am  meisten  blossgelegt  und   am 
leichtesten  zugänglich.  Die  Beobachtungen  zahlreicher  Forscher  haben  heraus- 
gestellt, dass  in  jenem  Gürtel  vorherrschend  schieferig-krystallinische,  seltener 
massiv-krystallinische  Gesteine  auftreten,  und  dass  erste,  die  krystall inIschen 
Schiefer,  wenigstens  meist  durch   plutonische  Umbildung  —  Metamorphose, 
Transmutation  —  aus  geschichteten  neptunischen  Gebilden  entstanden  sind. 
In  Betreif  zweier  wesentlicher  Umstände  hierbei  konnte  aber  bisher  keine 
solche  Einigkeit  erlangt  werden,  nämlich: 

1.  hinsichtlich  der  ursprünglichen  Formation  der  Gesteine,  welche  nach- 
maia  transmutirt  wurden; 

2.  hinsichtlich  der  Art  der  chemichen  Prozesse,  die  eine  solche  Trans* 
mntation  hervorriefen. 

Was  den  ersten  Punkt  angeht,  so  stellt  unser  Verf.  es  den  Geognosten 
anheim^  aus  den  chemisch  und  physisch  umgebildeten  Massen  die  ursprüng- 
lichen Gesteine  zu  diagnosiren;  ihn  beschäftigt  nur  der  zweite  Punkt,  die^ 
plutonische  Frage,  zu  deren  Beantwortung  ein  Beitrag  geliefert  werden  soll, 
sich  hauptsächlich  auf  die  chemische  Konstitution  einiger  Mineralien  bezie- 
hend, welche  innerhalb  der  metamorphischen  Gesteine  vorkomme.  Da  sich 
das  Auftreten  derartiger  Mineralien  an  mehren  Orten  dieser  Gesteine  wieder- 
holt, da  jede  über  einen  einzelnen  Gesteins-Gemengtheil  gemachte  Erfahrung 
anch  Aufschlüsse  über  das  Gestein  selbst  geben  muss,  so  hat  vorliegender 
Beitrag  eine  über  seine  engere  Grenze  hinaussehende  Tragweite.  Die  Mine- 
ralien, wovon  zunächst  die  Rede,  finden  sich  bei  Trävereella  in  Piemont, 
nicht  fem  von  der  berühmten  Magneteisen  -  Grube.  Schkerbr  erhielt  Muster- 
stücke  jener  Substanzen,  und  die  interessanten  Resultate  einer  vorgenommenen 
chemischen  Untersuchung  veranlassten  ihn  zu  einer  Reise  an  Ort  und  Stelle, 
am  die  Fundstätte  so  wie  die  benachbarten  Gegenden  von  Greeeoney  und 
Aiiagana  am  Fusse  des  Monte  Roea  zu  besuchen. 

Es  folgen  nun  Angaben  über  die  erwähnten  Mineralien. 


200 

1.  Traversellit.  So  nannte  der  Verf.  eine  zum  Au^it-Gesclilecht 
gehörende  Substanz  von  nachstehender  Zusammensetzung: 

Kieselsäure   ,    l 52,39 

Thonerde 1,21 

Eisen-Oxydul 20,46 

Kalkerde 7,93 

Magnesia 14,41 

Wasser 3,69 

100,09 
Dieser  chemischen  Konstitution  entspricht  die  äussere  Krystall-Gestalt 
des  Minerals  vollkommen,  sie  ist  von  einem  pyroxenischen  Habitus,  wie  er 
besonders  beim  Malakolith  vorzukommen  pflegt;  nicht  so  verhält  es  sich  mit 
der  innern  Krystall-Gestalt,  denn  der  Traversellit  ist  eine  faserig-krystal- 
linische  homoaxe  Paramorphose.  Jeder  seiner  Krystalle  stellt  sich  als  ein 
Krystall-Bündel  dar,  als  ein  Komplex  innig  mit  einander  verwachsener  fase- 
riger oder  Nadel-förmfger  Individuen,  deren  Längen-Achsen  sämmtlich  parallel 
der  Hauptachse'  des  Gesammt-Krystalls  liegen.  Die  Lauch-grünen  Travcrsellit- 
Kryställe  sind  in  Folge  der  Asbest-artigen  Textur  von  Seiden-Glanz;  nur 
gewisse  Flächen  besitzen  fast  vollkommenen  Glas-Glanz.  Haupt- Fundort  ist 
Mont  Angiolla  einige  Stunden  von  der  Traverseller  Eisenstein-Grube.  In 
grössler  Häufigkeit  trifilt  man  das  Mineral  hier  in  derben,  und  krystallinischen 
Aggregaten  von  der  Struktur  eines  gross-kömigen  Marmors.  Auf  diesem 
derben  Traversellit  sind  zahlreiche  gut  ausgebildete  Krystalle  der  beschrie- 
benen Art  aufgewachsen,  welche  theils  1 '  ^  Zoll  Lange  messen. 

2.  Pyrgom.  Nach  den  vom  Verf.  mit  R.  Richter  gemeinschaflÜch 
angestellten  chemischen  Untersuchungen',  besteht  dieser  Diopsid-artige  Pyro- 
xen  aus : 

Kieselsäure 51,79 

Thonerde 4,03 

Eisen-Oxydul 7,57 

Mangan-Oxydul Spur 

Kalkerde 18,98 

Magnesia 17,40 

99,77 
und  mit  dieser  Zusammenstellung  stimmen  die  morphoiogi sehen  Verhältnisse 
des  Minerals  überein.  Ganz  besonders  charakterisirt  sind  die  theils  7,  Zoll 
und  darüber  langen  Krystalle  dieses  Augits  durch  das  Auftreten  von  Pyra- 
miden-Flächen. (Genauere  Angaben  derselben  und  einiger  anderen  Kombi* 
nations-Flächen  können  in  der  Abhandlung  verglichen  werden.)  Der  PjTgom 
kommt  an  der  nämlichen  Fundstätte  wie  Traversellit  und  auf  ganz  ähnliche 
Weise  vor. 

3.  Epidot.     Eine  frühere  Analyse  des  Verf.  zeigte'  dass  dieser  Epi- 
dot  von  Travertella  von  ganz  normaler  Konstitution  ist.    Er  besteht  ans: 


/ 


207 

Ceseb&iire 37,65 

Thonerde 20,64 

Eisenoxyd 16,^0 

Hangan-Oxydul 0,49 

Kalkerde 22,32 

Magnesia            0,46 

Wasser 2,06 

100,12  r 
Eine  Zusammensetzung,  welche  auf  das  genaueste  übereinstimmt  mit 
;^r  der  durch  den  Verf.  und  Richtkr  analysirten  Epidote  vom  Gotthardy 
nmBwrj  ^Oisans^  Arendal  u.  a.  a.  0.  Die  chemische  Konstitution  dieser 
jid  s<hr  wahrscheinlich  auch  aller  andern  Epidote  dürfte  einzig  nach  den 
FrizipieD  des  poIymeren  Isomorphismus  gedeutet  werden  können  und  zwar 
durh  £e  Formel :    * 

1         I 

'9  3 

Dif  morphologischen  Verhältnisse  des  Traverseiier  Epidots  sind  von 
HU  normaler  Art ;  seine  oft  ausgezeichnet  schönen  Krystalle  erreichen 
stnter  1  bis  2  Zoll  Lange   und  erscheinen  meist  aufgewachsen   auf  Tre- 

4.  Granat.  Der  auf  Moni  Agioila  mit  Traversellit,  Pyrgom  und  Epi- 
kuch  findende,  meist  dunkel-rothe  Granat  ist  ebenfalls  von  ganz  normaler 
EeicbiTeDheit ,  sowohl  hinsichtlich  seiner  rhombendodekaedrischen  Gestalt 
iL'  kinsichtlich  seiner  chemischen  Zusammensetzung.    Letzte  fand  Ricbtbr  : 

Kieselsäure        39,99 

Thonerde 17,98 

Eisenoxyd 6,45 

Kalkerde 32,70 

Magnesia       2,76 

99,88 
Mithin  bat  auch  dieser  Granat  das  bisher   bei  allen  Granaten  getroffene 
SaaerstofT-VerhiUniss  Sfi  :  ¥(  •*  ft  =  2  :  1  :  1,  entsprechend  der  Atom-Pro  por- 
tioi  Si :  R  :  ft  =  2  :  1  :  3,  aus  Welcher  man  die  bekannte  Granat-Formel 

ft'  Si  +  R  S'i 

bddeo  ksQki.  Setzt  man  dagegen  statt'  2  :  1  :  3  dfe  damit  identische  Pro- 
portion  6:3:9  und  betrachtet  darin  3  R  als  polymer-isomorph  mit  2  Si,  to 
(r^it  man  |S*i] :  K  =  8  :  9  und  daraus  die  Formel 

2  i\?  [Sip  +  ft»  [Sir* 
«nach  der  Granat  als  zusammengesetzt  aus  2  Atomen  Augit  (Pyrgom)  und 
1  Atom  Epidot  betrachtet  werden  kann.  Jedenfalls  zeigt  eine  solche  Vor- 
?*ellunj[  am  deutlichsten  die  verwandtschaftlichen  Beziehungen  zwischen  der 
"hriDischen  Konstitution  sämmtlicher  an  der  gedachten  Fundstätte  vorhan- 
ieBfD  Silikate.  Die  Granat-Krystalle ,  selten  von  mehr  als  '  2  ^^^^  Durch- 
i^-ciscr,  trifft  Man  auf  ganz  ähnliche  Weise   wie  die  Epidot-Krystalle. 

Die  beschriebenen  Mineralien,  ztf  denen  sich  noch  Quarz,    Kalkspath, 


208 

I 

etwas  eingesprengter  Kupferkies  und  kleine  Ma|^eteisen-Kry stalle  gesellen, 
kommen  auf  einem  steilen  Abhänge  des  Moni  Agioila  nordwestlich  von 
Traversella  in  einem  Gebilde  vor,  welches  Sishonda  als  „metamorphisches 
Jura-Terrain**  bezeichnet.  An  deü  Wänden  einiger  theils  mehr  als  Lachter- 
tiefen  Schürfen  sieht  man  die  besprochenen  Mineralien,  jedoch  meist  nur  in 
krystallinischen  Parthie'n  anstehen.  Wie  dieselben  innerhalb  des  herrschen- 
den Gebirgs- Gesteines  auftreten,  liess  sich  nicht  genau  ermitteln,  da  die  steilen 
Gehänge  ringsum  mit  Schutt-Massen  bedeckt  sind.  Etwas  oberhalb  der  Schürfe 
tritt  stellenweise  aus  der  Schutt-Bedeckung  ein  (scheinbar)  anstehender 
Quarzit  hervor.  Durch  bräunliche  und  grünliche  Streifen  und  Flammen  eines 
dünn  eingesprengten  Silikates  —  das  zu  den  Wasser-haltigen  gehören  dürfte 
—  so  wie  durch  ähnlich  gestaltete  durchscheinendere  und  grobkörnigere 
Quarz-Parthie'n  erhält  derselbe  ein  geschichtetes  grob'  bis  dünn-«schieferige8 
Ansehen.  Möglicher  Weise  ist  dieser  Quarzit  ein  transmutirter  Sandstein. 
Jedenfalls  sind  wir  berechtigt,  unsem  Mineralien-Komplex  als  integrirende  Bil- 
dung innerhalb  roetamorphischer  Schichten  zu  betrachten.  Dasselbe  gilt  vom 
ganzen  sehr  manchfaltigen  Mineral-Gemenge,  in  dessen  Begleitung  das 
Magneteisen  von  Traversella  erscheint,  nur  dass  die  Lager- artigen  Zonen 
desselben  in  näherem  Verbände  mit  Gneiss-  uud  Glimmer-Schichten  stehen, 
die  eine  bei  Travereella  vorhandene  Granit-Parthie  hmgeben.  Graniten,  mit- 
unter auch  Syeniten,  welche' in  diesem  Gebiete  der  westlichen  Alpen  an 
vielen  Orten  die  geschichteten  Gesteine  durchbrechen  und  sich  auf  grossen 
Arkaden  zwischen  ihnen  ausbreiten,  ist  wohl  der  metamorphosirende  Einfluss 
auf  die  Jura-  und  andere  neptunische  Schichten  hauptsächlich  zuzuschreiben, 
schwieriger  aber  zu  entscheiden,  ob  die  krystallinischen  Schieber*  Gesteine 
(Gneiss,  Glimmerschiqfer),  welche  Granite  und  Syenite  zunächst  umgeben, 
nur  metamorpbische  oder  zum  Theil  Ur-Schiefer  sind  *.  Chemiker  und  Minera- 
logen, welche  die  hier  in  Rede  stehenden  Substanzen  von  Geogaosten  als 
„Produkte  metaraorphischer  Thätigkeit"  erhalten,  haben  die  Aufgabe,  die 
Art  dieser  Thätigkeit  früherer  geologischer  Perioden  aus  der  gegenwärtigen 
Beschaffenheit  jener  Mineralien  näher  zu  erkennen.  —  Ist  der  charakteristi- 
sche Traversellit  ein  ursprüngliches  oder  pseudomorphes  Gebilde?  Der  Verf. 
erklärt  sich  gegen  letzte  Ansicht;  die  Gründe  werden  ausführlich  entwickelt 
und  das  erwähnte  Mineral  als  paramorpher  Augit  betrachtet.  Traversellit 
und  Pyrgom,  meist  als  derbe  Massen  neben  einander  vorkommend,  scheinen 
innerhalb  der  transmutirten  Schichten  als  Lager-förmige  Zonen  oder  wirkliche 
Lager  aufzutreten.  Offenbar  sind  sie  von  so  gut  wie  gleichzeitiger  Bildung. 
Diess  sergibt  sich  durch  ihr  Nebeneinander- Vorkommen  im  Grossen  und  aus 
den  innigen  Verwachsungen  mancher  ihrer  Krystalle.  Etwas  später,  wenig- 
stens zum  Theil,  krystallisirter  Epidot,  Granat  und  Quarz.  Wie  fast  bM 
alleniderartigen  plutonischen  Bildungen  war  der  Quarz  die  zuletzt  krystalÜsi- 


*  Auch  die  berühmte  Mineralien-Fundstätte  von  Äla  liegt,  nach  SlSMONDA ,  innerhalb 
metamorphischer  Felsarten,  die  in  dieser  Gegend  Piemont»  häufig  als  Serpentin-artige  Ge- 
bilde auftreten.  Die  schönen  Idokrase  und  Granate  von  Ala  finden  sieh ,  .nach  Gastalpi, 
innerhalb  eines  schieferigen  Serpentin-artigen  Gesteines  mitten  im  Gebiete  der  metamor- 
phen Jura-Schichten. 


200 

licielfiare-haltii^  Sobstanz.  Epidot,  Gnintit  und  Qaan  finden  tieli  in  weil 
feringerar  Menge  aL  TraTeneHil  und  Pyrgom  und  dabei  nur  sporadisch  ent- 
wickelt Das«  stellenweise  mitten  im  derben  krystalliniscben  Traversellit. 
Bad  Pyr^ooB,  besonders  in  erstem,  Granat-,  Epidot-  und  Ouarx-Parthie'n  auf- 
treten, beweist,  dass  alle  diese  Mineralien,  wenn  auch  theilweise  von  etwas 
tenrMedenem  Krystallisations- Alter,  dennoch  so  zu  sagen  aus  einer  Quelle 
ifaBmen.  Der  (Marmor-artige)  Kalhspatb  erfBUt  die  Räume,  welche  die 
Ibrigen  Substanxen  leer  Hessen.  An  seiner  Grenze  gegen  die  umgebenden 
TrvrerseDit^  und  Pyrgom-Massen  findet  man  die  schönsten  Krystalle  dieser 
ÜBeraliea  so  wie  auch  von  Epidot  und  Granat,  ein  Verhältniss,  das  sich  an 
10  Tielen  ihnlichen  Fundstfitten  (wie  z.  B.  in  den  Ärsndmler  Eisenstein- 
Graben)  wiederholt,  und  welches  auFs  Deutlichste  zeigt,  dass  der  kohlen- 
nnre  Kalk  eine  flüssige  oder  doch  weiche  Masse  bildete,  innerhalb  der  sich 
£e  Krystalle  verschiedener  Silikate  frei  und  geschützt  bilden  konfiten. 
Hut  die  Granat-KrystaDe,  welche  sich  zuletzt  entwickelten,  konnten  es  nicht 
ianer  zur  vollkommenen  Gestaltung  bipngen.  Sie  zeigen  nicht  selten  durch 
Akrandung  ihrer  Ecken  und  Kanten  oder  durch  eigenthümKche  Streifung 
od  Treppen -ähnliche  Beschaffenheit  mancher  ihrer  Flftchen,  dass  sie  sich 
Ott  bildeten,  als  der  kohlensaure  Kalk  seinen  weichen  Aggregat-Zustand 
kfdts  theilweise  eingebüsst  hatte  und  nun  nicht  mehr  so  willig  nachgab. 
Alm  Anseheine  nach  Ist  ein  grosser  Theil  des  krystallinischen  kohlensauren 
lalkes  in  der  Nike  der  Erd-Oberflftche  durcl^  Tagewasser  allmählich  fort- 
fdahrl  worden;  Diess  erkennt  man  an  den  Kalkspatb-Resten ,  die  sich 
ia  einigen  Drusen-Riumen  finden.  Die  jetzt  völlig  Kalkspath-leeren  Drusen- 
Rione  waren  früher  wahrscheinlich  eben  so  gut  damit  erfallt  wie  die, 
welche  es  wegen  eines  zufälligen  besseren  Schutzes  gegenwärtig  noch  sind. 
Diher  das  Vorkommen  der  Krystalle  des  Traversellits,  Pyrgoms  n.  s.  w.  theils 
ia  leeren  und  theils  in  mit  Kalkspath  angefüllten  Drusen-Räumen,  deren  Ge-> 
stalt  mitunter  nicht  undeutlich  auf  Reste  zerstörter  Schichtung  hinweiset.  — 
Somit  erinnert  das  ganze  Vorkommen  des  besprochenen  Mineralien-Komplexes 
lebhaft  an  die  in  der  Umgegend  von  CkritHtnuMy  Brummen  und  ändert 
Orten  im  südlichen  Nanrefen  auftretenden  transmutirten  Schichten  des 
(sthuischen)  Kalksteines  und  Kalk-Thonschiefers.  Wie  hier  letzter  in  Granat 
and  Idokras  umgewandelt  erscheint,  so  haben  sich  zu  Traverseilm  (wahr- 
scheinlich aus  einem  eisenschüssigen  Kalk>retchen  Thon  der  Jura-Formation) 
Pyrgom,  Traversellit ,  Epidot  und  Granat  entwickelt,  und  die  Magneteisen- 
Lagerstätten  von  Traverseiia  dürften  als  ähnliche  Kontakt-Gebilde  anzusehen 
leyn,  wie  man  deren  auch  im  CArt>lMrfita-Territorium  in  der  nähern  Um- 
gebung der  transmntirenden  Gesteine  trifft. 

Eine  chemische  und  physikalische  Charakterisirung  des  als  „Transmuta" 
üon*'  oder  „Metamorphose*^  bezeichneten  geologischen  Prozesses  ist  zunächst 
Bur  nach  allgemeinen  Umrissen  mOglich,  da  der  spezielle  Hergang  hiebei  zn 
▼erscUedenen  Zeiten  und  an  verschiedenen  Orten  sicherlich  Modifikationen 
onterworfen  gewesen.  Der  Verf.  suchte  schon  früher  zu  beweisen,  dass 
zwei  Hanpt-Agentien  der  plutonischen  und  (im  Wesentlichen  ebenso  bo« 
Khafleaen)  metamorphisohen  Thitigkeit  in  der  gleichzeitigen  Wir** 

Jahrgang  1859.  ^^ 


kang  von  hoher  Temperttar  und  von  Wai ser  bestanden  haben.  Ifor 
Waaier-halti|{e  unter  hohem  Druck  erhitite  Hassen  konnten  zu 
aolchen  Mineral-Gebilden  erstarren,  wie  sich  dieselben  fregenwartig  in  den 
beseichneten  Gesteinen  finden.  Die  ursprüngliche  Gegenwart  des  Wassers 
in  den  bis  zur  Schmelzung  oder  doch  bis  zum  Erweichen  erhitzten  Gesteinen 
wird  unter  Anderem  durch  das  Vorkommen  gewisser  Wasser-haltif^er 
Mineralien  in  jenen  Felsarten  erwiesen:  so  z.  B.  Wasser-haltiger  Glimmer 
und  Feldspathe  in  Graniten,  Gnetssen  u.  s.  w. ,  Wasser-haltiger  Diallage, 
Bronzite  und  fthnlicher  Talk-Silikate  in  Gabbro  und  verwandten  Gesteinen, 
(paramorpher)  Aspasiolithe  neben  Cordierit  in  gewissen  Granit-Gängen  des 
südlichen  Nanpegens^  Epidote  und  Idokrase  in  verschiedenen  krystallinischen 
Silikat-Gesteinen  u.  s.  w.  An  diese  Beispielb  reiht  sich  nun  das  besprochene 
Vorkommen  von  (paramorphem)  Traversellit  neben  Pyrgom.  Letzter  als 
das  Wasser-freie  Mineral  krystallisirte  etwas  früher  als  der  Wasser-kaltige 
isomorphe  —  oder  doch  homöomorphe  —  TraverseUit.  Der  Wasser-G ehalt 
von  diesem  war  wie  in  so  vielen  analogen  Fällen  auch  hier  der  Grund  xur 
Paramorphosen-Bildung.  Aus  demselben  fenrig-wässerig  erweichten  Stoff- 
Gemenge,  aus  welchem  sich  zuerst  hauptsächlich  Pyrgom  und  TraverseUit 
individualisirten,  schieden  sich  etwas  später  Epidot  and  Granat  ab. 

Die  plutonische  Thätigkeit  erstreckt  sich  nicht  allein  auf  die  äliem 
geologischen  Perioden,  sondern  findet  auch  in  den  Produkten  nenrer  ja  neue- 
ster ihre  Bestätigung.  Das  Auftreten  der  Zeolithe  in  vuttLaniscben  Gesteinen 
als  Beweis  dafür  ist  vielseitig  von  der  Hand  gewiesen  worden;  das  Er- 
scheinen der  (Wasaer-haitigen)  Idokrase  darin  lässt  sich  unmöglich  verken- 
nen. Die  ^platonische^  Thätigkeit  ist  mit  der  im  Innern  der  Vulkane  unter 
hohem  Druck  wirkenden  „vulkanischen"  Thätigkeit  identisch.  In  Laven  aber, 
welche  nicht  unter  einem  solchen  Druck  erstarrten,  findet  man  natürlich 
weder  Spuren  dieses  Druckes  noch  des  meist  darin  vorhandenen  Wassers. 
—  Während  eine  genaue  Analysis  der  krystaUinischea  Silikat-Gesteine  — 
sowohl  in  Betreff  ihrer  geognostischen  Verhältnisse  als  ihrer  mineralogischen 
and  chemischen  Beziehungen  —  zur  Aufstellung  der  plutonisehen  Theorie 
nOthigte,  hat  sich  die  Naturgemässheit  derselben  in  neuester  Zeit  anch 
darch  die  Synthesis  bewährt.  Die  chemische  und  physische  Möglichkeit 
einer  künstlichen  plutonisehen  Bildung  gewisser  Silikate  ist  durch  Daobbi^'s 
bekannte  Versuche  zur  Gewissheit  geworden. 


K  Möller:  Erz-Gänge  bei  QaUau  in  Niedersehlesien  (HAatn.  Ber^  u. 
Hütten-männ.  Zeit.  18S6^  Nr.  25 ^  S.  211).  Er  erweisen  sich  diese  Lager- 
stätten besonders  dadurch  interessant,  dass  sie  meist  als  Doppelgänge  von 
zwei  verschiedenen  Formationen  erscheinen,  deren  eine  durch  Barytspath 
mit  Fahlerz  (bis  zu  0,04  Silber  haltend),  Kupferkies,  braune  Blende,  seltner 
Flussspath,  Quarz,  Kalkspath,  Strahlkies  und  Spuren  edler  Silber-Erze  be- 
zeichnet wird,  die  andere  Formation  durch  kömigen  Quarz,  Eisenkies,  Ble  i- 
glanz,  schwarze  Blende  nnd  Kupferkies.  Von  den  vier  bis  jetzt  bekannten 
Gängen  ist  der  Fridoiin  am  »eisten  aufgeschlossen.    Seine  Erstreckung  im 


211 

Stm'dieii  St.  1  mit  8®  Fallen  gegen  0.  wurde  auf  un^fftbr  300  Laehter 
Länge  aachfewieseiL  Die  beiden  Trume  verschiedener  Formation-^  woraus 
der  Gang  liesleht,  liegen  unmittelbar  neben  einander;  an  einem  Punkte  aber 
fehen  sie  Gabel-förmig  auseinander  und  so  fcetrennt  weiter  fort  Die  Nich- 
tiffceit  beider  ist  sehr  wechselnd  und  schwankt  zwischen  1  Zoll  und  1  Lacbter; 
ftdlenweise  ist  eines'  oder  das  andere  gar  nicht  ausgebildet. 

Der  Bemkard'Gjmp^  Stunde  8  streichend  und  70<^  in  S.  fallend,  kreutct 
Btk  Bit  dem  vorigen  unter  beinahe  rechtem  Winkel.  Bei  2  bis  8  Zoll 
laditigkeit  hat  er  sich  ebenfalls  als  ein  Doppelgang  sweier  Formationen 
^zrigL  Das  liauptsichlichste  ist  das  Barytspath-Trum,  welches  Silber*reiches 
FsUerz,  Kupferkies,  FIuss-  und  Kalk-Spath  enthält.  Das  Quarz-Eisenkies'^ 
Tran  iadet  sich  meist  in  Zweigen  von  V4  ^'^  ^  Zoll  Mftchtifkeit  bald  im 
Liegenden  und  bald  im  Hangenden  des  Baryt-Tmms,  von  dem  es  durchsetzt 
wird.  Hin  und  wieder  keilen  sich  diese  Trume  ganz  aus,  um  sich  weiter- 
hin auf 9  Neue  anzulegen.  So  weit  das  Quarz-Eisenlues-Trnm  mit  dem 
Bir3rtapatli-Trum  vereinigt  ist,  fuhrt  letztes  reichlich  FaUerz,  während  da, - 
wo  jenes  fehlt  oder  entfernt  vom  Barytspath-Trum  liegt,  dasselbe  Erz^leer 
uL  Ib  der  Nähe  des  Ganges  ist  das  Neben- Gestein  Grauwacke  oder  Grau- 
vtcke-Scliiefer  nicht  selten  mit  Eisenkies  und  auch  mit  Fahlerz  imprägntf«, 
kfiies  mitunter  besonders  reichlich. 

Im  Liegenden  des  BemhmrdS'  findet  sich  der  C^rfUnem-Omtig.  Er  b»- 
Heht  ans  Barytspath,  welcher  Fahlerz  nnd  Strahlkies  führt.  In  der  bis  jetzt 
a^esdilossenen  Linge  wurde  kein  begleitendes  Quarz-Eisenkies-Trmn  nach- 
gewiesen« Auf  den  Krentzungs-Punkten  heransetzender  schnaler  Barjrt-« 
spaib-  and  Quan-Giage  hat  man  vorsdglich  reichen  Fahlerz-Gehalt  bemerkt. 

Der  noch  weiter  gegen  NO.  aufsetzende  Oito-Gang^  welcher  Stunde  10 
itieichl  and  unter  50®  gegen  SW.  faUt,  besteht  aus  zwei  Trumen  verschie- 
dener Formation.  Ober  den  aus  Barytspath  und  Fahlerz  gebildeten  Haupt- 
tramen  tritt  mitunter  noch  ein  zumal  aus  Quarz  und  Bleiglani  bestehendes 
Gang-Tmm  aul 


SunBRf :  tertiärer  Sandstein  bei  Heppenheim  an  der  Ber^iroMM 

(Jahres-Ber.  der  Wctterau.  Gesellsch.  1868,  S.  63).    Die  ehemaligen  Ufer 

des  mittelrbeinischen  Tertiär-See's,  des  „lUainver  Beckene^^  bildeten  an  der 

Bergsirmsse   die    Verberge   des  westlichen   Odemculdes.     Nur   auf  einem 

kleinen  Baume  finden  sich  hier  Ablagerungen  aus  jener  Zeit:  eine  Sandstein* 

KMnag   bei  Heppenheim,    Sie   verdankt  ihr  Entstehen  einem  vormals  von 

0.  in  den  Tertiir-See   mündenden  Flusse,  dessen  Wasser  den  von  Primitiv* 

Gesteinen  durch  Einwirken  der  Atmosphärilien  erzeugten  Grnss   fortführten 

•od  hier  absetzten.    Das  so  gebildete  Delta  erstreckt  sich  in  fast  nördlicher 

Richtung  vom  Eseiykamm  bei  Heppenheim  bis  zum  Steinkopf  bei  linier- 

Bmwah&eh ,  ist  über  eine  Viertelstunde  lang  von  nicht  bedeutender  Breite,  und 

nda  Halbmond-förmig  auf  dem  Urgebirg.     Porphyr- artiger  Syenit,  reich  an 

Qunx-Kömem,  Glimmerschiefer  und  Gneiss  begrenzen  den  Sandstein  auf  der 

Ott-Seite,  während  er  nach  der  Bergetraeee  steil  einfällt  und  da  von  20  bis 

14» 


S12 

60  Fuis  mtcbtigen  Helix,  Pnpa,  Succinea  und  Clhusilia  fübrendeii 
LöM- Wänden  bedeckt  ist.  Der  Essigkamm  und  der  Vorderherg  bestehen  aas 
einem  sebr  festen  fein-  bis  grob-kömigen  Gestein,  das.  aus  Quarz-Körnern, 
durch  ein  Kaolin-haltiges  Bindemittel  verkittet,  zusammengesetzt  ist.  In  der 
graolicben  bis  blaulichen  Grundmasse  liegt  eine  Menge  weisser  Kaolio-Tbeil- 
eben,  wodurch  der  Sandstein  ein  Porphyr-artiges  Aussehen  erhält.  Der  Sand- 
stein auf  der  Nord-Seite  des  Vorderbsrges  bis  zum  Sieinkopf  ist  dagegen  sehr 
fein-körnig,  Ton  weisser  Farbe,  weniger  hart  und  an  manchen  Stellen  reich 
an  Glinmier-Schüppchen.  Häufig  enthält  er  grössere  und  kleinere  abgerun- 
dete Bruchatficke  von  Quarz,  Basalt  und  Gneiss  und  ist  durch  graue  Thon- 
Gallen,  die  am  Essigkamm  fehlen,  charakterisirt.  Der  grob-kömige  Sand- 
stein dagegen  nmschliesst  in  Höhlungen  häufig  Kugei-förmige  Znsammen- 
ballungen  von  Quarz-Kömera,  welche  durch  ein  stark  Kaolin-haltiges  Binde- 
mittel verkittet  sind. 

Der  am  Sadwest-Ende  des  Essigkamm^s  angelegte  Steinbmch  zeigt 
folgendes  Profil :  Zu  oberst  eine  20  Fuss  mächtige  Löss-Decke ;  darunter 
eine  5  Fuss  dicke  eisenschfissige  Thon-Schicht  mit  Geschieben  und  Gerollen 
von  Sandstein,  welche  während  der  Diluvial -Periode  von  der  Höhe  des  Berges, 
wo  der  Sandstein  ansteht,  herabgeschwemmt  wurden;  dann  folgt  ein  1 
Fuss  mächtiges  Kaolin-haltiges  Thon-Lag^r,  woranter  sich  die  erste  24  Fuss 
mäcJitige  Bank  des  IJandsteins  befindet,  welche  Steinkene  und  Spurensteine 
von  Cytherea  incrassata,  Cyrena,  Pecten  und  Mittel foss-Knochen 
von  Vögeln  enthält  Die  Sandstein-Bank  ruht  auf  einer  5  bis  8  ZoH  mäch- 
tigen Thon-Schicht,  die  Spurensteine  von  Wirbel-Knochen  grosser  und  kleiner 
Fische  (Lamna?)  so  wie  nicht  bestimmbare  Fisch-Zähne  fährt;  auch  enthält 
sie  fossile  Pflanzen-Reste,  insbesondere  Equisetaceen,  Gramineen  und 
verkieselte  Holz-Stficke  von  unbestimmbaren  Arten.  Den  Schlnss  des  Profils 
macht  die  zweite  24  Fuss  mächtige  Petrefakten-nrei'e  Sandstein-Bank.  Die 
Thon-Lager  sind  horizontal,  und  der  Sandstein  ist  also  hier  in  seiner  urspning* 
liehen  Absatz-Lage.  —  Die  Bänke  zeigen  keine  Schichtung,  sondern  stellen 
massige  unförmliche  Blöcke  dar,  welche  auf  den  Ablösungs-Flächen  mit 
Kalksinter  überzogen  sind.  In  Drasen-Räumen  finden  sich  Kalkspath-Krystalle 
nnd  Stalaktiten  in  Eiszapfen-ähnlichen  Gestalten  von  einem  Fuss  Länge.  — 
Der  fein -körnige  Sandstein  ist  durch  Hebung  aus  seiner  horizontalen 
I'S^e  gebracht.  Die  5  bis  20  Fuss  mächtigen  Bänke  wechsellagera  mit  3 
bis  6  Zoll  breiten  .Thon-Lagera  und  sind  thcils  senkrecht  aufgerichtet,  theÜs 
fallen  sie  unter  Winkehi  von  25,  32,  70  Grad  nach  NO.  und  SW.  ein.  Vcr- 
fteinemngen  vrarden  in  dem  fein-köraigen  Sandstein  bis  jetzt  keine  gefun- 
den, ausser  einer  3  Zoll  breiten  flach-runden  Thongalle,  welche  mit  15  kon- 
aentrischen  weiss  und  gelb  abwechselnden  2  bis  *A  Linien  breiten  Bingen 
—  Jahres-Ringen  von  Bäumen  ähnlich  —  verziert  ist,  die  wahrscheinlich 
von  eingeschlossenen  Pflanzen-Theilen  herrähren. 


S13 

BoiAV:   nener  Fea^r-Aogbrnch  im   Gebirge   vob.JImI  M 
MmUe  in  Mexiko  (Zeitschr.  d.  geolog.  Gesellsch.  IX,  729  IT.).    Seit  der  Vf. 
iber  eine  neve  ToJkanische  Emptien  im  Staate  toh  Chtadataxara  berichtet, 
erhielt  er  Kenntniss  von  einer  anderen  bemerkenswerthen  Feuer-ErsdieiDung, 
welche  sich  in  nicht  f^osser  Entfernung  von  Mexiko  ereignete.  Sie  wird  in 
e&er  dort-Iandischen  Zeitung  als  neuer  Vulkan  bezeichnet,  dürfte   aber  zu 
den  Erd-Branden  gehören   oder  vielleicht  auch  zu  den  Gas- Vulkanen.    Das 
T«a  Borkabt  während  seines  Aufenthaltes  in   Mexiko  mehnnals  besuchte, 
kr  sehr  ergiebigen  Silbererz- Gänge  wegen  wohl-bekannte  Gebirge  von  Reai 
ki  Monte  bildet  eine  mächtige  fast  aus  0.  nach  W.  sich  erstreckende  Berg- 
Seite,  welche  von  tiefen  engen  Thal-Schluchten  durchschnitten  und  dadurch 
ZB  maochfaltig  zerrissenen  schroffen  Fels-Parthie'n  und  hoch  aufgethünntea 
Eerg-Kolossen  geformt  wird,  die  aber  10,000  Par.  Fuss  Meereshöhe  erreichen. 
[ni  Thal  des  Rio  grande^  welches  sammtliche  vom  Nord- Abhänge  der  Gebirgs- 
kette berabströmenden  Gewässer  aufnimmt,  steht  da,  wo  es  von  dem  von  Tarn- 
pee  nach  Mexiko  fahrenden  Wege  durchschnitten  wird,  Thonschiefer  mit  onter- 
ceordneten  Gniuwacke-  und  Kalkstein-Bänken  von  südlicher  Schichten-Nei- 
l«iiv  an,  die  auf  dem  rechten  oder  südlichen  Abhänge  in  geringer  Höhe  über 
der  Thal-Sohle  von  basaltischen  und  Lava-artigen  Gesteinen  bedeckt  werden, 
iiikrend  man  weiter  aufwärts  Säulen-fÖrmigen  Basalt  trifft  und  auf  beiden 
T^iUGehänged  mächtige  und  lang-gestreckte  Basalt-Massen  in  senkrechten 
Visden  aus   dem  Schiefer-Gebirge  emporragen.     Hat  man  die  Hochebenen 
m  Atotonileo  ei  grande  erstiegen,  so  erscheint  auch  hier  Porphyr-artige 
LaTi  verbreitet ;    sodann    tritt  noch   mehrmals   Thonschiefer   mit    südlicher 
Schichten -Neigung  zu  Tage,  im  Ausgehenden  häufig  von  rotber  Farbe  und 
fefrittetem  Ansehen,   weiterbin  durch  Feldspath-Pcrphyr  verdrängt.     Dieses 
igt  derselbe  Porphyr,  welcher  den  grössten  Theil  des  Gebirges  von  Real  dei 
Monte  bildet  und  die  reichen  Silbererz- Gänge  umschliesst,  auf  der  Süd-Seite 
akr  den  schwarzen  porösen  Laven  des  Thaies  von  Mexiko  als  Unterlage 
üeot.    In  der  Hochebene  von  Aiotonileo  el  grande  tritt  ein  dunkel  bläulich- 
gnaer  in  wenig  mächtigen  Bänken  geschichteter  Kalkstein  auf,   der  seinen 
Sitz  sowohl    auf  dem  Porphyr    als    auf  dem    Thonschiefer   hat    und    wohl 
Zechstein   seyn    durfte.    —   Was    nun   den   Feuer- Ausbruch   betrifft,    über 
welchen  J.  C.  Hidalgo  Bericht  erstattete,  so   kam  derselbe  bei   der  söge- 
Bsooten  Pnenie   de  dioe  (fiottee-Brikeke)    westlich  vom  Dorfe   Santorum 
lam  Vorschein.     Der  Högel,   auf  dem  der  „Vulkan'^  zu  Tage  getreten,   be- 
geht aus  Kalkstein.    Das  Feuer  zeigte  sich  in  einer  rothen  Flamme,  jener 
des  brennenden  Nadel-Holzes    ähnlich,  welche    durch   einen   langsam   dem 
Iioem  entsteigenden  sanften  Luft -Strom  angefacht  vnrd.    Dabei  macht  sich 
eia  dumpfes  Geräusch,  wie  bei  einem  Schmiede-Blasbalg  bemerkfiar.     Bald 
erhebt  sieb  die  Flamme  etwa  8  Zoll   hoch  über  den  untern  Rand  des  (so- 
fenanten)  Kraters,  bald  steigt  sie  18  Zoll  und  darüber  empor,  während  die- 
selbe in  einem  andern  Augenblicke  ganz  verschwindet   und  nur  noch  durch 
eioen  W^iederschein  an  den  Wänden  sich  bemerklich   macht.    Die  Flamme 
Ht  oBnoterbrochen  von   dichtem    bei  Berührung  mit  der  äussern  Luft  lichte 
Asch-gnniera  Rauch  begleitet,  welciier  ammoniakaliscbea  sanren  und  mephi- 


2U 

tiichen  (i^nioh  htt  und  bei  der  geringen  Schneliigteit  icines  Ibnrörtretens 
nur  ans  unbedeutender  Tiefe  kommen  dürfte.  Ans  diesen  ErscbetnuDgen 
schliessi  der  Bericht*firstatter,  das«  die  in  Brand  siebende  Sabstanz  Stein- 
koble  ist. 


H.  B.  Geinitz:  Einige  Bemerkungen  zu  Hrn.  Jevzscb's  Abhand- 
lung fiber  die  Verbreitung  des  Melapbyrs  und  Sanidin-Quarz- 
porphyrs  in  der  Gegend  von  Ztrtülratt*  (Zeitschr.  d.  geolog.  Gesellsch. 
1868,  272 — 376).  Der  Vf.  bat  hauptsächlich  zweierlei  zu  berichtigen,  zu- 
nächst  Jbi^zsch's  Korrektur  des  von  G.  in  seiner  „Steinkohlen-Formation 
Sachsen**^  1896  [>>  Jahrb.  1856,  474]  gegebenen  Durchschnittes  des 
Vereinsgiück- Schachtes,  dann  die  den  Aurora-Schacht  betreffende. 

Das  1.  Kapitel  der  Arbeit,  Melaphyr,  ist  von  Geihitz's  Mittheil ungen 
über  ^^Basaltit^*  wenig  verschieden,  enthält  aber  noch  mehre  Nachträge 
über  das  Vorkommen  desselben. 

Das  2.  Kapitel,  der  Sanidin-Quarzporphyr  etc.  [Jahrb.  a.  a.  0.],  ist 
im  Einzelnen  theilweise  auf  unrichtige  Thatsachen  begründet;  im  Allgemei- 
nen kann  eine  Vereinigung  der  hier  zusammengefassten  Gesteine,  des  Felsit- 
Forphyrs  und  des  Pechsteins,  nicht  gerechtfertigt  errcheinen.  Angenommen 
auch,  dass  der  Felsit-Porphyr  jener  Gegend  neben  vorherrschendem  Ortho- 
klas etwas  Sanidin  enthält,  so  tritt  der  Pechstein  doch  hier  wie  an  andern 
Orten  in  Sachsen  als  ein  s^lbststandiges  Gestein  auf,  das  im  reinen  Zustande, 
wie  ScRSERBR  gezeigt  hat  (Handwörterbuch  der  Chemie,  1854'),  nach  der  be- 
stimmten chemischen  Formel 

ft  Sfi'  +  (ft)  Si«  +  fi  ?i»  oder  2  (A)  Sfi»  +  Ä  5i* 
zusammengesetzt  ist. 

Der  Pechstein-Porphyr  von  Zwickau,  wie  er  am  Rasehberife  und  in 
dem  HÜtfe-GotteS'Sckfk^XiXe  gefunden  wurde,  enthält  sehr  zahlreiche  Sanidin- 
Krystalle,  welche  ihn  als  Zusatz  zum  Glase  tauglich  machen.  Nach  Fikemt- 
SCHER  schmilzt  jener  Pechstein-Porphyr  selbst  im  zersetzten  Zustande  zu 
einer  glasigen  Masse,  während  der  mit  Felsit-Porphyr  zu  vereinigende  Thon- 
Porphyr  und  der  sogenannte  aufgelöste  Porphyr  nur  eine  Porzellan-artige 
Masse  gebep. 

Alle  Zweifel  über  das  verschiedene  und  zwar  jüngere  Alter  dea 
Pechsteins  müssen  aber  schwinden,  wenn  man,  wie  es  oft  geschieht,  Kugeln 
benachbarter  Felsit-Porphyre,  wie  namentlich  des  an  dem  Rasehberge  an- 
stehenden Homstein-Porphyrs,  inmitten  des  reinsten  Pechsteins  ein- 
geschmolzen Gndet.  Dieses  Vorkommen  entspricht  auch  ganz  dem  von 
Spechtshausen  und  Braunsdorf  bei  Tharand,  wo  grössere  und  kleinere 
Kugeln  des  Tharander  Felsit- Porphyrs  in  dem  Pechstein  eingehüllt  sind. 
Dass  jene  Kugeln  an  ihrer  Oberfläche  deutliche  Merkmale  einer 
Schmelzung  zeigen,  läugnet  Jentzsch,  wiewohl  er  auch  diess  Gestein 
fär  eruptiv  erachtet.  Er  huldiget  der  Ansicht,  dass  die  Entstehung  jener 
Kugeln  mit  dem  Vorkommen  von  Chalzedon  in  ihnen  zusammenhänge.     Das 


in  der  Z«ltsoiir.  d.  geoiog.  Gesellscb.  iBBf,  IX,  31— 7'i;  >  Jahrb.  <9M,  650^658. 


I 

ist  jcdb^  Biehi  «o.  Der  Chtlzedim  war  tchoa  in  dem  Porphyre  eetlialteB, 
befor  denelke  in  den  Pechitein  gelangt  ist,  wie  man  sich  namentlicJi  an 
km  noch  Tor  weni^n  Jahren  sehr  icliön  b]08*g[elegten  Homstein-Porphyre  am 
leieMerfe  bei  Sekedewiim  übeneugen  konnte.  Derartige  AoMcheidungen 
rm  Kieselsiiire  kommen  dagegen  in  den  Porphyr^Mugeln  des  Peclisteitts  von 
Sfeekthmmtem  nnr  selten  vor,  weil  dort  ein  gewöhnlicher  Felsit-Porphyr, 
\m  fiomstein-Porphyr,  in  der  Niihe  ist.  Nor  an  solchen  Stellen,  wo,  wie 
M  BrammsAurfy  ein  Pechstein  durch  Aufnahme  sehr  vieler  Porphyr-Brocken 
Bch  als  Gemenge  verschiedener  Gebirgsailen  erweist,  kann  eine  Verwech- 
jdug  des    einen  mit  dem  andern  ebenfalls  eintreten. 

Wihrend  Jbkksch's  Annahme,  dass  der  SMekauer  Homstein- Porphyr 
jarch  eine  eigemhömliche  Zimentation,  dnreh  Eindringen  Gallert-artiger 
fioebänre  ans  gemeinem  Felsit-Porphyr  entstanden  sey,  znlfissig  ist,  kann 
hei  der  BildmHc  des  Pecfasteins  von  einem  blossen  Zimentations-Prozesse 
flicht  die  Rede  seyn,  vielmehr  hat  diess  Gestein  den  schon  er- 
itirrten  Porphyr  durchbrochen  nnd  Brocken  von  ihm  einge- 
killt  nnd  oberflächlich  geschmolzen,  wie  n.  a.  schon  vok  GuTBim 
bei  Nemdorfei  gezeigt  hat 

Dass  der  Zwidumer  Felsit-Porphyr  nnd  der  Pechstein  jftnger  seyen  ali 
Uaphyr,  ist  richtig  erkannt.  Die  Entstehong  dieser  drei  verschiedenen 
iv-Gesteine  fällt  der  Bildmigs-Zeit  des  unteren  Rothliegenden 
und  alle  noch  /emer  auf  ihnen  abgelagerten  Schichten  des  Roth^ 
licfcadcn  gehören  dessen  oberer  Ahtheilnng  an. 

Zar  Geschichte  des  ZwiekauBr  Steinkohlen-ftussins  sucht 
Jnnca  vtrahrseheinlich  zu  machen,  dass  die  Entstehung  der  ttstlichen  Haupt* 
Terwerfnng  durch  die  Erhebung  des  Granulit-Ellipsoides  herbei^filbrl 
«erden  sey.  Die  Ursache  dieser  bekannten  Ifiederziehung  der  Scfaichfes 
bei  Okerkokndarf  ist  jedoch  näher  zu  suchen.  Sie  wurde  durch  den  Aus- 
brach eines  der  genannten  Eruptiv^Gesteine  herbeigeführt  oder  ging  viel- 
■ehr  höchst  irahrscheinlich  dem  Ausbmche  des  Basaltits  (Melaphyrs)  nn« 
aitlelbar  voraus,  wie  Diess  schon  vor  mehren  Jahren  vom. Vf.  in  der  geo- 
fBostis^en  Darstellung  der  Steinkohlen-Formation  in  Sh^hut^  und  durch 
dessen  Gntachten  in  den  Mittheilungen  über  den  Zwidum^Leifmifer  Stein- 
kehlenbaa*Verein  18M  nachgewiesen  worden  ist. 

Die  wenigen  vorhandenen  Aufschlüsse  über  die  wahre  Richtung  der 
östlichen  Hanptverwerfnng  hat  Jbmzscb  übersichtlich  zusammengestellt. 
Dus  diese  Verwerfung  aber  schon  seit  Jahren  nicht  mehr  gefQrchtet  worden 
ist^  beweisen  die  hinter  derselben  in  das  Leben  getretenen  grossartigen 
Steinkohlen-Untemehmangen,  wie  die  des  18ÖS  konstituirten  Zwiekäu-Lmp' 
Ufer  Vereins,  auf  dessen  Areale  am  6.  Sept.  1868  das  erste  5'  mflchtige 
Pechkohlen  -  Fldtz  erreicht  worden  ist,  des  Zwiekmw  Berliner  Vereins 
■ad  mehrer  anderer  Steinkohlenban  -  Vereine ,  welche  einer  glüekliohen 
Zakunft  entgegengehen.  Dieses  ),Gespenst^'  war  daher  schon  1855  zurück- 
Sesckiagen. 

Porphyre  von  gieiehem  Alter  mit  denen  von  Zwickau  sind  längs   de» 
gaaaen  nördlichen  Randes  des  grossen  EmtfeUrgieehem  Bassins  emporge- 


sie 

stiegen  und  haben  nnglei  ck  den  ifldlichen  Rand  des  dorttgen  üramilil* 
Gebirges  m  seiner  jeUigen  Hübe  emporgerichtet  Diess  ist  schon  Tielfach 
ausgesprochen  worden  in  sahireichen  wissenschaftlichen  Gutachten,  anf  ifrelche 
nene  bedeutende  Steinkohlen*Untemehoinngen  in  diesen  Bassin  bogrfindet 
worden  sind.  Jene  Erhebnng  gehört  aber  der  Zeit  des  unteren,  nicht 
des  oberen  Rothliegenden  an;  sie  ist  durch  Fels it -Porphyr  bewirkt 
worden,  welcher  jünger  als  Basaltit  (Melaphyr)  ist,  was  mit  den  von  jBHzaca 
ausgesprochenen  Ansichten  im  l^erspruch  steht;  Melaphyr  ist  am  f^nnzen 
Süd-Rande  des  Giranolir-Gebirges  noch  niemals  gefunden  worden,  wohl  aber 
kennt  man  dort  eine  lange  Kette  eigentlicher  Felsit-  oder  QuarK-Porphyre. 
Dass  aber  jenes  Granulit-Gebirge  schon  früher  durch  Granit  und  Serpentin 
Hebungen  erlitten  habe,  wurde  wohl  von  Niemand  mehr  besweifelt.  Ans 
Allem  ist  schliesslich  in  ersehen,  dass  gerade  Kapitel  3  der  Abhai|dliuig, 
welches  die  grössten  Ansprüche  auf  Berücksichtigung  zu  machen  scheint,  in 
der  That  nur  wenig  Neues  und  —  im  Neuen  —  Richtiges  enthült. 


Rrvikni:  über  das  allgemeine  Streichen  der  Bleiglans-  und 
Blende-Günge  (Cfompi.  rend.  185T^  XLV^  969>-970).  Die  Richtung 
dieser  Gänge  in  dem  Grauwacke-  und  Schiefer-Gebirge  Rhein-Preussens 
ist  nngeffthr  von  0.  33<^  N.  nach  W.  33*  S.  Ihr  Alter  fftllt  swischen  die 
Bildung  der  Rkeinisehen  Grauwacke  und  des  BelfUehen  Kohlenkalk-Gebirgea. 
Auf  der  rechten  und  linken  Seite  des  JIMnt  (auf  dem  Humrück)  erachei* 
neu  dieselben  grossentheils  sls  Fortsetsnngen  von  einander.  Auf  beiden 
Seiten  ist  das  Streichen  der  Schieferung  der  einschliessenden  Gesteine  eiw^ns 
weniger  von  N.  nach  S.  gerichtet,  obwohl  die  Ginge  gerade  zwbchen  den 
Schiefer-Lagen  des  Grauwacke-  und  Thonschiefer-Gesteines  durchgebrochen 
m  seyn  scheinen.  Da  nun  das  Streichen  des  Systemes  WesiwMreUmd^Bun^" 
HM  am  Binysrlaek  aus  0.  31*  30'  N.  kommt,  so  stimmen  beide  sehr 
nahe  mit  einander  überein.  Die  Alters-Bestimmnng  der  Gftnge  dient  somit 
auch  zur  Alters-Bestimmung  dieses  Hebungs-Systems. 

In  Begriff  seine  Untersuchungen  über  die  Erz-Lagerstitten  Frtadarmek» 
und  einiger  Nachbar-Gegenden  noch  zu  vollenden,  glaubt  der  Vf.  aus  seinen 
Beobachtungen  auf  mehr  als  100  Ginge  (Gang-Systeme?]  in  verschiedenen 
Gegenden  FrcnlcreteA#  bereits  schliessen  su  können.  1)  Die  mittle  Rich- 
tung der  Blende*  und  Bleiglans-Ginge  seigt  sich  in  einem  grossen  Theile 
von  Frmnkreieh  bestiodig.  2)  Diese  Ginge  auf  die  von  K«fMM#  zurückge- 
führt, streichen  gewöhnlich  aus  NW.  etwas  W.  nach  SO.  etwas  (X,  wie  das 
Hebungs-System  von  MorMkan  (W.  38"*  15'  N.  nach  0.  38^  15'  S.).  3)  Sie 
sind  gewöhnlich  in  Urgesteine  (Granit,  Gneiss,  Glimmerschiefer,  Talkschiefer) 
und  höchstens  bis  zum  Niveau  diea  eigentlichen  Silnr-Systemes  eingeschlossen. 
4)  Das  Dislokations-System,  welchem  sie  entsprechen,  ist  daher  ein  sehr  altes. 


T.  A.B.  SnuTT!  über  die  Süsswasser-Ablagerungen  von  JBiiMa 
an  der  Küste  von  Grieekenimnd  und  zu  Sahnieki  iOeot,  Qmmrt,  Jamm. 


\ 


217 

IHSr,  XUIj  177—184).  Indem  sich  der  Vf.  aof  seine  friTheren  MHthei- 
JEifni  iB  Reicher  ZeiMcbrift*  beneht  nnd  bedauert,  die  gerammelteii 
Foüii- Reste,  die  er  an  den  verstorbenen  Enw.  Forbbs  nach  EngUnd  gv* 
leadet,  jelil  nicht  nnter  den  Augen  zu  haben ,  gedenkt  er  sweier  Sttss- 
wasser-Biidungen  in  Gri^eheniünd  (nnf  SamoSy  Euböa  und  Breiten),  einer 
kkenm  wahrscheinlich  eocänen  (wenn  nicht  zum  Hippuriten-Kalk  gehörenden), 
as  weissen  Mergeln  und  weissen  harten  Kalksteinen  bestehend ,  über  die  er 
kl«  keine  weitere  Aoskunfi  ertheilt,  und  einer  jungem,,  welche  ungleichförmig 
i§f  ffriger  ruhet,  ans  rothen  Mergeln,  Sand  und  Kies  besteht  und  mitunter 
TM  ?  posl  -  pliocteen  Schichten  meerischen  Ursprungs  (filtere  fehlen  ganz) 
nkrlageit  wird.  Beide  ruhen  oft  auf  Hippuriten-Kalken,  Serpentinen,  Schiefem 
I  f.  w.  Er  beschreibt  die  jüngere  dieser  Bildungen ,  die  er  für  miocin 
tidrr  pliocSn  hält,  der  Reihe  nach  an  den  Euhöi9ehen  und  Lokriteken 
l^tei,  im  faniem  von  Euhöa^  in  den  Golfen  von  Stylida  und  von  Salomchi, 
Da  Tollslindigsten  Durchschnitt  der  jungem  Schichten-Reihe  liefert  das 
TU  von  AtmiMUa  bei  dem 'Dorf  Livanaii  und  bei  BkanderAf^  wo  sie  20(^ 
Bächlig  erscheint  und  auch  die  meisten  Fossil-Reste  enthfilt,  nimlich: 

L  Zcwdien  röthlicher  Lehm  und  Kies,  sowie  auch  Cardiumnnd  Trfim- 
scr  von  Süsswasser-Schaalen  enthaltender  Sand** W 

a  Smd,  Mergel  und  Kies  ohne  Fossil-Reste lOO' 

G.  Sed,  Sandsteine  und  Mergel,  zu  oberst  reich  an  Limnaeus,  Heliz, 
hiedina  und  gekielten  Flanorbis 80* 

F.  Geschichtete  graue  Sande  und  Sandsteine,  übersehend  in  oolithischen 
Sindstein  voll  von  Eindrücken  einer  gestreiften  Melania  12';  — 
bedeckt  von  Kies,  weissem  Mergel  und  Sandstein  ohne  Fossil- Reste 
lO',  zusammen 22' 

E.  Wechsellager  von  Sand  und  Geschiebe :  4' ;  in  den  untersten  mit 
nhlreichen  Resten  von  Limnaeus  Adelina,  einer  grossen  Cyclas, 
einer  grossen  Palndina  und  einer  Dreissenia.  Darunter  1'  moorigen 
Mergels  mit  2 — 3  Flanorbis-Arten ;  zusammen       5' 

D.  Grauer  sandiger  Mergel  und  eisenschüssiger  sandiger  Lehm  mit 
Resten  von  Flanorbis  und  Palndina:  6";  [nach  unten?]  in  grünliche 
Sand-Mergel  übergehend;  zusammen 9' 

C.  Geacfaiebe  und  weisse  Mergel:  3%  nebst  2'  erhfirteten  bifittrigen 
Mergels,  ohne  Fossil-Reste;  zusammen ^ 

B.  Graue  und  gelbe  Sande  und  Sandsteine  mit  Limnaeus  Adelina  wie 
auf  XshIAm  und  in  Italien  in  grosser  Menge,  dann  mit  denselben 
Resten  wie  A \f 

A.  Röthlich- gelber  Sand,  zuweilen  mit  einem  Sandstein-Lager,  worin 
Palndina,  Reritina  und  Melania  vorkommen 30' 

in  rander  Summe        270' 


•   f,  156,  ///.  66,  67,  Xni,  80. 

^   Der  Vf.  ▼enaatbet ,  da»  die  Knochen-AbUg erang  tob  Fiktrmi  b«l  ÄAt^  gMolMA 
Mfe  Büt  dittaa  6esciüe1>«-Lsf«f&. 


S18 

Sr.  glaubt,  dM0  einsl  die  ganse  Wesl-Seite  des  Archipels  von  einem 
Sässwasser  bedeckt  gewesen  seye,  von  dessen  Abldgerungen  man  überall 
Spuren  finde ,  und  dass  dieselben  sich  sogar  unter  das  Afarmora-Meer  er* 
strecken  9  indem  eine  ununterbrochene  Reihe  derselben  sich  vom  Eingange 
der  Dardaneiimi  an  bis  nach  St  Stephane  hinxiehe. 


ViBLBT  i>*Aoust:  über  ein  meteorisches  Gebirge,  ein  Wind« 
Gebilde,  in  Mßxiko  iBuliei.  gM  i867 y  XV,  129—139).  Auf  der 
Hochebene  von  Mexiko  gibt  es  eine  thonige  oder  thoamergelige  Gebirgs- 
art  von  gelber  Farbe,  welche  nicht  nur  einige  einzeln-stehende  Berge  und 
laroal  einige  Vulkane  historischer  Zeit  Kappen-artig  umhüllt,  sodann  auch  die 
Abhttnge  und  den  Fuss  der  höchsten  Gebirgs-Ketten  bis  zur  Grenze  der 
Baum- Vegetation,  d.  h.  bis  zu  3800°^  Seehöhe  bedeckt  und  nach  unten  hin 
allmählich  eine  Mächtigkeit  oft  von  60 — 100°>  erreicht.  Es  ist  homogen, 
enthalt  (? herabgerollte]  Blöcke  und  Trümmer  der  unterlagemden  Gebirgsart, 
ist  von  noch  fortdauernder  Enstehung  und  lose,  nur.  selten  mit  Spuren  von 
Schichten  fdas  erinnert  Alles  an  Löss!],  welche  von  Cineriten  herzurühren 
scheinen,  die  eben  so  vielen  Ausbrächen  benachbarter  Vulkane  entsprechen 
vrürden.  Zuweilen  liegen  sie  deutlich  abgegrenzt  auf  wirklichen  Alluvionen. 
Der  Vf.  leitet  dieses  Gebirge  von  Wind-Hosen  ab,  welche  in  der  Gegend  so 
hiiafig  sind.  Nicht  selten  sieht  man  die  Spiralen  Wind-Wirbel  den  Staub 
des  Bodens  in  Form  dünner  Säulen  bis  von  500 — 600<°  Höhe  emporheben. 
Dazu  konunen  in  manchen  Gegenden  noch  regelmässige  intermittirende  Luft- 
Strömungen,  welche  [wie  an  den  See-Küsten)  sich  in  der  Ebene  mit  Staub 
beladen  und  in  dieser  oder  jener  Richtung  bis  zu  oft  beträchtlichen  Höhen 
davon-führen,  woselbst  er*dann  allenthalben,  wo  eine  Vegetation  und  zumal 
Wälder  sich  vorfinden,  aufgefangen,  abgelagert  und  festgehalten  wird,  während 
er  von  kahlen  Gehängen  bald  wieder  in  die  Thäler  hinabgeführt  wird. 

Die  Wirbel-Winde  würden  demnach  auf  der  ßtexikanUeken  Hochebene 
dieselben  Wirkungen  hervorbringen,  wie  die  Dünen-bildenden  See- Winde 
mancher  Küsten  (diese  Dunen  erheben  sich  an  manchen  Stellen  der  Sardi- 
nUehen  Küste  bis  zu  400«^  Höhe),  wie  der  Scirokko  in  den  AfrikanUehen 
Wüsten  und  vrie  die  Luft-Strömungen,  welche  beim  Ausbruch  der  Vulkane 
deren  Asche  oft  Hunderte  von  Meilen  weit  entführen. 

Diese  Staub-Ablagerungen  scheinen  sich  oft  mit  einer  Menge  von  Nadeln 
der  Nadel- Wälder  zu  vereinigen  und  bilden  einen  das  Wasser  reichlich  ab- 
sorbirenden  und  durchlassenden  Boden,  der  sich  gern  mit  Vegetation  bedeckt. 


K.  W.  GOkbbl:  die  geogn ostischen  Verhältnisse  der  Baffem*- 
sehen  Alpen  und  der  Donau- Hockebene  (66  S.,  8**,  eines  grossem  nicht 
näher  bezeichneten  Werkes,  i868^,  G.  liefert  zuerst  ein  Gesammtb^ld  des 
Landes  (S,  1) ,  dann  die  geognoctische  Beschreibung  nach  den  einzelnen 
Formationen  und  Felsarten  (S.  14 — 66).  Wir  müssen  uns  begnügen,  eine 
chronologische  Obersicht  der  vorhandenen  Formationen  zu  geben. 


910 


]bspl-60bUde. 

VE  21  orire  :  26.  AnschweamniBgeii,  Kalk-Tuff,  Toif-  irad  Moor>£nle,  Acker- 

Knwie. 

135.  Um. 
nOiiriire<24.  Waader-Blftcke. 

#23.  Schotter,  dOavialer  Na^btein. 

l22,  MiocSno  Mollasse,  Flinz,  jüngere  Brannkohle. 
•|21.  0!ij 


Oligocäne  Mollasse:  älteres  Braunkohlen-Gehilde. 


B 

V.Tertiire   ^  ^o.  Flysch,  Wiener-Sandstein. 
^^  1 19.  Ifnmmuliten-Gebilde. 


C.  Ohre 


s  B.  Mittle 


A.  Untre 


.  i  Ohm 
•^>  Bitler 
~JA.  Lias 


18.  Obre  Alpen-Kreide  (Taronie  n) :  Gosan-Gebilde,  Hippnriten- 
Kalke,  Orbituliten-Schichten,  Urschelauer  Schichten. 

17.  AIpen-FIammenmergel,  Seewer-Mergel. 

16.  Mittler  Kreide-Kalk ;  Seewer-Kalk. 

15.  Mittler  Kreide-Gransand  (Ganit)  und  Sandstein  (Albien). 

14.  Untrer  Kreide-Kalk  (Urgonien):  Schratten-,  Kaprotinen- 
oder  Rudisten-Kalk. 

13.  Untrer  Kreide-Hergel  (Neocomien) ;  Wiener  Sandstein  s.  Th. 

12.  Bonter    Alpen  -  Jnraschlefer    (Oxfordien):     Anunerganer 

Schiebten,  Wetzstein. 
11.  Unterer  Alpen- Jurakalk  (Callovien):  Klaus-  und  Vilser* 
Kalk, 
f  10.  Grauer  Alpen-Liasmergel:  Algäu-Schiefer,  Flecken-MergeL 
(  9.  Rother  Alpen-Liaskalk:  Adnether-  und  Hierlats-Kalk. 

8.  Dachstein-,  oberster  Kenper-  oder  Megalodon-Kidk. 

7.  Oberer  Mufchel-Keuper:  Kössener-,  Geryillieu-,  obre  Ca»> 

sianer  Schichten.    Bonebed. 
6.  Haupl-Dolointt  mit  Gyps  und  Ranchwacke;  Dolomit  det 

Kössener  Schichten  und  des  Dachsteins. 

5.  Untrer  Mnachel-Keuper:   8i,   C«Mi«ii,    RMI;    Cardita- 
Schichten. 
4.  Untrer  Keuper  -  Kalk :  HalliUltter* ,  Wetterstein- ,  Esino- 

Kalk 
3.  Untrer  Pflanxen-  oder  Letten-Keuper :  Partnach-,  Halobien- 

Schiefer,  Wengener  Schichten. 
j   2.  Muschelkalk:    Guttensteiner  Schichten,  schwarser  Kalk, 

Dolomit  und  Rauchwacke. 
1.  Bunt-Sandstein  und  Melapbyr:  Rotber  Sandstein,  Werfeaer 

Schichten,  Vermcano,  Alpen-Salzgebirge  mit  Gyps   und 

Anhydrit. 

Irfsullinische  Gebilde  bis  zum  permischen  Gebirge  herauf  fehlen  gUnzlicb.) 


C.  Obre 
Alpen- 
Kenper. 


B  Mitde 


'Aüotre 


\ 


«20 

BIabcbl  DB  Serrbs:  über  die  Knochen-Breccien  des  PMwuir" 
Berges  bei  St.-HippoiyU ,  Qard  {C<mpt.  rend.  186Ty  ÄLiV,  1272—1273; 
XLV,  31 — 32  X  Die  Notitzeo  über  das  Vorkommen  rühren  von  Capitaine 
Victor  her,  der  weiter  nachgraben  lassen  will.  Bie  Breccien  lagern  1  Kilo- 
meter südlich  von  genanntem  Orte  anf  der  Höhe  des  Berges  von  PMmar, 
der  die  Form  eines  abgestutcten  Kegels  von  ISO^»  Orts-Höhe  und  34i^  See- 
Höhe  besitzt  und  oben  ein  Plateau  von  600°^  Umfang  hat  Er  besteht  aus 
Neocon^ien.  Theils  bilden  sie  eine  vorragende  Masse  von  3°^  Länge  auf  1^50 
Breite,  theils  füllen  sie  eine  senkrechte  Spalte  von  4°^  Tiefe  aus,  welche  theil- 
weise  hohl  ist.  Die  Knochen  sind  hart,  liegen  sehr  zertrümmert  und  ohne 
Beziehung  zu  ihrem  ursprünglichen  Zusammenhange  im  Zliment  eingestreut, 
scheinen  weder  gerollt  noch  benagt  zu  seyn  und  sind  nicht  von  Koprolithen 
begleitet.  Die  Breccie  hat  mit  der  von  Bourgade  bei  Monipeiiier  die 
grösste  Analogie.  Die  Knochen-Trümmer  sind  schwer  bestimmbar;  doch 
vermochte  man  Zähne  von  Rhinoceros  minutus  wie  zu  Lunei-vieil^ 
Pferde-  und  Ruminanten-Reste  zu  erkennen.  Ausserdem  finden  sich  noch 
kleinere  Breccien-Massen  in  der  Nähe  zerstreut.  Nachdem  sich  S.  selbst 
an  Ort  und  Stelle  begeben  und  gefunden,  dass  der  ganze  Berg  mit  einem 
fothen  Lehm  ebenfalls  voll  Neocomien-Trümmer,  aber  ohne  Knochen,  bedeckt 
ist,  gelangt  er  zum  Schlüsse,  dass  eine  Strömung  von  ausserordentlicher 
Heftigkeit  die  Knochen  längs  gewisser  oberflächlicher  Furchen  in  jene  Spal- 
ten zusammengeführt  habe,  ohne  jedoch  einen  nähern  Aufschluss  über  die 
Erscheinung  geben  zu  können. 


8c.  GfAS:  über  das  Znsammen-Vorkommen  von  Steinkohlen- 
Priansen  mit  Lias-Konehylien  in  den  Aipen  QBuUet,  geoL  IS^S^  JTF, 
426—432).  Veranlasst  durch  eine  Äusserung  n*ARCBi«c*s,  dass  die  bekann* 
Heu  Erscheinungen  nur  auf  einem  „Zufalle^ ,  anf  einem  „trügerischen  An- 
schein**  beruhen  und  man  im  Grunde  noch  keine  Vermengung  der  beider- 
lei Fossil -Reste,  sondern  überall  nur  Schichten  mit  Kohlen  -  Pflanzen  und 
Schichten  mit  Lias-Konchylien  gefunden  habe,  tritt  der  Vf.  nochmrli  entgegen 
mit  der  Bemfung  auf  die  zahlreichen  ausgezeichneten  Beobachter  der  Er- 
scheinung Überhaupt  und  auf  seine  eigenen  während  10  Jahren  oft  und  in 
allen  Richtungen  wiederholten  Beobachtungen  insbesondere,  und  mit  der 
Verwahrung,  dass  Thatsachen  nicht  durch  blosse  Redensarten  wie  die  obigen 
beseitigt  werden  können.     Er  fiasst  sie  schliesslich  so  zusammen: 

In  einer  ausgedehnten  dib  Tarentaise,  die  JUaurienne  und  das  Brutn^tm- 
naU  Bmfassenden  Alpen -Gegend  von  3d  G  Myrlameter  sind  viele  Punkte 
(Petit "Coeur,  Cot  de  la  Madeleine,  zwischen  ia  Chambre  und  M&utiere, 
am  Fusse  der  AiguiUee  d'Arve,  in  der  Gegend  von  la  Orave  und  von  Kt7- 
lette,  am  Col  dee  Kneomkree^  beim  Mont^Dauphin,  endlich  zu  Saint-Oure 
an  der  Grenze  der  Baeeee- Alpee),  wo  man  bald  mit  einander  wechsellagemd 
und  bald  einzeln  (aber  mit  ersten  in  nachweisbarem  streichendem  Zusammen- 
hange) regelmässige  Kalk-  und  Sandstein  -  Schichten  ohne  erkennbare 
Faltungen,  Windungen  nnd  Rücken,  woraus  sich  eine  verschiedene  Bildungs- 


221 

Zeit  fol^rn  Itesse,  findet,  von  welchen  die  ersten  Li««-KoDcli7lien  und  die 
klzleD  Steinkohlen-Pflanzen  enthalten.  Solcher  Schichten  scheinen  wenig- 
iteos  6  zu  seyn.  Es  lässt  sich  daher  nicht  laugnen,  dass  eine  Wiederkehr 
froherer  Arten  in  späteren  Zeiten  stattgefunden  hat:  dieselbe  Erscheinung, 
welche  B\Hn\M>B  in  seinen  „Kolonie*n*'  geschildert  hat  [und  die  wir  in 
diesem  Jahrbuch  wiederholt  fus  Engiisehen  Jura-Schichten  und  alpinischen 
Tertiär-Gebilden  gemeldet]. 


S.  H4ü6nov:  zur  arktischen  Geologie  (M^^CLnrTocs  Beminieeenees 
ofereüe  lee  Travel  efe.  1SS7  >  Sillim.  Jofim.  t86f9,  XXVf,  119—120). 
Capt.  M^^Cmntock  hat  an  loehren  arktischen  Expeditionen  theilgenommen 
md  war  mit  2  Schlitten-Reisen  beauftragt,  zuerst  1849  unter  J.  €.  Ross, 
um  Ton  Port  Leopold  in  74*^  K.  und  90^  W.  L.  auf  der  NO.-Spitae  von 
Nerd'Somerset  ans  die  Nord-  und  einen  Theil  der  West-Kuste  dieser  gros- 
sen Insel  zn  verfolgen;  dann  ging  er  tSSI  von  OHffiih'e  teland  in  74^5  N. 
ood  95  5  W.  aus,  um  den  s6dlichen  Theil  von  MeMIle  Mand  zu  unter«^ 
Sachen.  Auch  iM2  war  er  mit  dem  yjntrepid'^  auf  diese  letzte  Insel  gekoin- 
■en«  dnrchkreutzte  sie  von  einem  Punkte  der  Säd-KQste  aus  nach  Norden 
hin  und  ging  auf  Prinee-Patriek-Land  zwischen  I&^-IS^  N.  und  Itö»-- 
112'  W.  über,  um  auch  dieses  theilweise  zu  durchforsbhen,  wobei  er  140# 
Etigi.  Meilen  in  105  Tagen  zoräcklegte.  Nach  Massgabe  seiner  Samnlnngen 
ist  nnn  die  Karte  der  Gegend  zwischen  dem  72ö---7d«  N.  und  75*— 125«  W. 
geologisch  kolorirt  worden,  wie  folgt: 

1.  Granitische  oder  krystallinische  Gesteine:  im  Osten 
Nord'Devone^,  80«— 82«5  L.  und  74*^^5— 75*75  Er.;  im  westlichen  Nord^ 
Someriei  in  95°  L. ,  auch  in  Form  zerstreuter  Blöcke. 

2.  Ober-silurisches  und  Devonisches  Gebirge:  im  N.  von 
Codthim- Uiand  73«'- 73<>75  N.  und  75«»— 90«^  W.:  im  grössten  Theil  von 
Nord-Somerseix  in  ComwaUU-Ieland'^  in  ganz  Nord^Devon  mit  Ausnahme 
des  Ostlichen  Theils. 

4.  Kohlen-Kalkstein:  in  einem  Theile  der  Inseln,  welche  nördlich 
von  76^  Br.  liegen,  von  OHnnelhLand  im  0.  (93°  W.)  bis  Prinee-Pairiek" 
Land  im  W.     Er  soll  ruhen  auf 

3.  Kohlen-Sandsteinen.  Diese  finden  sich  auf  denselben  Inseln^ 
wie  der  Kalkstein,  aber  sfidlich  vom  76^;  auf  Bathurei-Land  in  75^—76' 
N  und  99*5— 104<»  W.;  auf  MeMile-- hiand  von  der  Sad-Käste  an  bis 
75^30'  N. ;  vkuf  Byam-JUarfin-Mand  zwischen  beiden  vorigen;  auf  einem 
Theile  von  Eglinion  ~  Island  im  W.  von  MeMlie  und  S.  von  75^50';  auf 
BsHng-  oder  BanksLanA  in  72*50'— 74*50'  N.  und  115*— 125*  W. 

5.  Jurassische  Gesteine  finden  sich  auf  einer  kleinen  Halbinsel 
an  der  Ost-Seite  der  Prinee^F^atriek^lnsei  nnd  auf  den  kleinen  Inseln 
Exmoufh  nnd  TaUe  im  N.  des  efrinnell- Landes ,  95<>  W.  und  77<>10'  N. 

Die  Grenz-Linie  zwischen  dem  Kohlen-Kalkstein  und  -Sandstein  zieht  fast 
gerade  zwischen  0.  5*  N.  und  W.  5*  S.  Im  Gebiete  des  letzten  geht  Kohle  in 
zwei  parallelen  Streifen  zu  Tage  auf  dem  Balhursl-Land ,  auf  dem  SO.-Theile 


222 

Ton  MelvUU'-Ifu^  und  auf  der  xwiBchen  beiden  (gelegenen  By«M-Arltfi;  die 
£mferDun|(  beider  Streifen  von  einander  beträgt  8 — 10  Meilen.  Ein  dritte« 
Ausgehendes  findet  sich  noch  auf  MeMils  und  damit  in  gleicher  Richtung  anf 
Baring-Land  gegen  SW.  Das  Streichen  ist  einförmig  swischen  ONO.  und  WSW. 

An  Versteinerungen  hat  das  siiurisch-devonische  Gebiet  (mit 
Osten  beginnend)  folgende  Arten  geliefert.  Nord-Devon:  FavisteUa  Frank- 
lini.  —  Po9ses9ion-Bayi  Favosites  Gothlandica?.  —  Nord^Somersei :  Cya- 
thophyllum  helianthoides  Gf.,  Heliolithus  porosus,  H.  megastoma,  Cromus 
arcticus  (=  Encrinurus  laevis  Ans.  nach  Saltbr),  Atrypa  phoca  Salt.,  A. 
reticularis,  Columnaria  Southerlandi  Salt.,  Brachiopoden ,  Cyathophyllen ; 
Calamopora  Gothlandica!,  Rhynchooella  cuneata,  Loxonema  M^Clintocki.  — 
Beeehey-Mand  (in  74<^40'  N  und  92""  W.):  Atrypa  (Rhynchonella)  phoca, 
Atrypa  9p.  ^  Orthoceras  sp.^  Loxonema  ^PP'^  Clisiophyllnm  Austini,  Chae- 
tetes  arcticus,  Syringopora  reticulata,  Calophyllum  phragmoceras  Salt.,  Cya- 
thophyllum  caespitosum,  C.  articulatum  EH.,  Favosites  Gothlandicus?,  F.  al- 
veolaris?,  FavisteUa  Franklin!.  —  QrifßtKs  Mond:  Cromus  arcticus,  Ortho- 
ceras Griffithi  Hot.,  Orthoceras  sp,y  Loxonema  Rossi,  Strophomena  Donnetti 
Salt.,  Calophyllum  phragmoceras,  Syringopora  geniculata,  Macrochilus  <|r.  — 
CamwaiiU-!nsel:  Orthoceras  Ommaneyi  Salt.,  Pentamerus  conchidium  Dalk., 
Cromus  surcticus,  Cardiola  Saiten,  Syringopora  geniculata  (diese  auch  im 
irueh^n  Kphlen-Gebirge). 

Dann  der  untere  Kohlen-Sandstein,  im  Bathurtt-Land :  Kohle.  — 
Bryam-Murtini  Atrypa  Bp,  (fast  wie  A.  primipUaris  Buch  und  A.  fallax). 
—  Melviilelfuel:  Krinoiden-Kalkstein ;  Kohle  mit  Abdrücken  von  Spheno- 
pteris;  bituminöse  u.  a.  Kohle.  —  Bariny^Insei:  durch  Himatit  fossillsirtes 
Hols.  —  Prine4S9  Royat  Mandsi  Terebratula  aspera  Scblth. 

Der  Kohlen-Kalkstein  auf  der  Baihuret- jintel :  Spirifer  arcticus  Hm., 
Lithostrotion  basaltiforme.  —  {nelville- Insel:  Productus  sulcatns  wie  in 
Eurapß^  Spirifer  arcticus. 

Das  Jura-Gebilde  in  Prince- Patricke- Land :  Ammonites  McClintocki, 
Monotis  septentrionalis ;  Pleurotomaria  «p. ?,  Nucula  ep.*i 

Das  Vorkommen  von  Korallen-,  Mollusken-  und  Trilobiten-Arten  über- 
einstimmend oder  nahe  verwandt  mit  solchen  aus  wärmeren  Gegenden 
beweist,  dass  in  der  silurischen  bis  jurassischen  Zeit  die  Temperatur  dieser 
hohen  Breiten  wenigstens  der  unserer  gemässigten  Zone  entsprechend  ge- 
wesen seyn  muss.  Der  suletst  genannte  jurassische  Ammonit  steht  dem  A. 
coDcavus  des  Unterooliths  nahe.  Ein  einem  Ichthyosaurus  zugeschriebenes 
Knochen-Stück  ist  später  verloren  gegangen. 


Dblbsss:  über  den  Metamorphismus  der  Felsarten  (Compt, 
rend,  IM$,  XLVIl,  219--221).  s.  Jahrb.  18S8y  95,  385.  —  Der  durch  gra- 
nitische Cresteine  bewirkte  Metamorphismus  ist  sehr  verschieden  von  dem 
durch  die  trappischen.  Wie  der  Granit  selbst,  so  ist  auch  die  ihn  umschlies- 
sende  Felsart  gewöhnlich  sehr  krystallinisch.  Indessen  tritt  er  nicht  bloss  in 
Gängen,  sondern  auch  in  grossen  Massen  auf,  wo  mit  der  Mächtigkeit  aeine 
Wirkung  zunimmt* 


!»3 

ist  das  OiB  amscliliesseiide  Gestein  ein  kalkiges,  so  bleibt  es  oft  nn- 
Teiimiert,  selbst  wenn  der  Granit  sich  darüber  erg^ossen  hat;  die  Glanconte 
ies  Silluteias  bleibt  oft  erhalten.  Am  öftesten  jedoch  nimmt  er  eine  kry-* 
laiBiische  Struktor  an,  wird  xnckerkömig  und  bleich.  War  er  Thon-haltig, 
io  kion  er  sehr  dicht  ond  steinartig  werden,  dociS  nicht  verkieselt.  Znweilen 
^  er  zellig,  ohne  in  Dolomit  fiberxugehen ,  und  enthiU  ganz  in  der  Nflhe 
ir*  Gnnits  oft  weniger  Talkerde  als  weiterhin.  Von  selbststftndigen  Mineral- 
\m  sieht  man  kohlensaure  Spöthe ,  Quarz  und  Erze  sich  entwickeln ,  bald 
•ii;^-Fonn  und  bald  in  Blasen-Rftumen. 

Ist  das  Gestein  kiesel  ig,  so  ist  seine  Metamorphose  ebenfalls  noch  sehr 
:!rrfelfflä»ig.  Bald  unterbleibt  sie  v5llig,  bald  wird  das  ganze  Gestein  in 
a  Oain-Aggregat  umgewandelt.  Der  sich  entwickelnde  Quarz  ist  oft  in 
^Sitbsft  von  scbwefeUaurem  Baryt,  Flnssspath  nnd  Mineralien  der  Erv- 
üfentättea.  So  ist  die  Arkose  z.  B.  ein  feldspathiger  Sandstein,  welcher 
örch  die  Berührung  des  flüssigen  Granites  eine  Siliiifikation  und  Metallisation 
ii|)dcii  erfahren  hat. 

k d» einsehlieasende  Gestein  endlich  ein  thoniges,  so  kann  seine  Struk- 
"sx  tcUeferig  oder  steinartig,  zuweilen  auch  Jaspis^^fibnlich  werden,  aber  nie 
U  na  sie  glasig.  Enthält  dasselbe  etwas  Kalk ,  so  kann  es  eine  zellige 
a^lBdelstein-artige  Struktur  annehmen.  Nie  kommen  Zeolithe  darin  vor, 
*i^  ii  der  Nihe  der  Laven-  nnd  Trapp-Gesteine ,  oft  aber  Turmalin  nnd 
äKsa  icwöhnüche  Begleiter. 

Ii  dea  thonigen  Gesteinen  findet  die  Entwickelung  der  yerschledenartig- 
itaÜaeraKen  statt;  Glimmer,  Chiastolith,  StauroHth,  Disthen,  Dipyr,  Granat, 
fcnUcade,  Graphit  nnd  Spinell  kommen  vor.  Obwohl  ihre  Gegenwart  un- 
Ittfbireine  Metamorphose  andeutet,  welche  zur  Zeit,  wo  der  Granit  selbst 
^M  kryitaUinische  Struktur  annahm ,  in  einer  gewissen  Zone  um  ihn  her 
ntt^fnden  hat,  so  ist  sie  doch  nicht  die  Folge  des  Kontaktes*  selbst. 

Die  den  Granit  begleitenden  metamorphischen  Felsarten  kommen  zuweilen 
kI  nf  weite  Erstreckung  ohne  jedes  sichtbare  Ausbruch-Gestein  vor.  In 
tn  Xihe  des  Granites  überlagert  der  normale  Metamorphismus  gewöhnlich 
^ loDtakt-Metamorphismus ,  so  dass  es  schwer  wird,  jedem  von  beiden 
<Deo  Aaiheil  genau  zuzumessen.  Jedenfalls  aber  sind  die  Wirkungen  des 
^(es  liemlich  beschränkt  und  lange  nicht  von  der  Wichtigkeit,  welche 
m  äiea  zageschrieben  hat. 


DiLisfK:  aber  den  Metamorphismns  der'Felsarten.  4.  Durch 
IriftiT-Gesteine  QCompi.  rend,  1SS8,  XLVil,  495 — 498).  s.  Jahrb. 
1^,95,  385,  707  und  1S69^  222.  —  Der  Metamorphismus  des  Ansbruch«^ 
vr^iaes  ist  gewöhn]  ich  minder  deutlich  ausgesprochen  als  der  des  einschliessen' 
^  weil  dieses  eben  schon  starr  und  mithin  mehr  passiv  war  als  jenes ;  doch 
*'J  tBch  dort  mittelst  einiger  einfachen  Versuche  gewöhnlich  nachweisbar. 
^  Ansbnich-Gesteine  sind  am  Rande  des  Ganges,  welchen  sie  crffillen, 
*^:<eas  Toa  aadrer  Struktur  und  Zusammensetzung  als  in  seiner  Mitte;  doch 
tacken  lieh  diese  Veränderungen  gewöhnlich  nicht  ttber  einige  Dezimeter 


224 

weit,  sind  besonders  in  gering  mftchtigen  Gftngen  bemerkbar  nnd  tn  Laven  nnd 
Trappen  ausgesprocliener  als  an  Graniten.  Das  Gefuge  wird  nach  den  Rändern 
hin  schieferig,  prismatisch,  zuweilen  Breccien-artig;    —   die  krystallinische 
geht  mehr  in  die   körnige  und  glasige  Beschaffenheit  über,    und  zuweilen 
wird  sie  kugelig,  Mandelst^in-artig  oder  thonig;    die  Dichte  wird  geringer, 
znmal  bei  Laven-  und  Trapp-Gesteinen,  während  der  Wasser-Gehalt  zuniniint, 
bei  Trappen  zuweilen  um  einige  Prozente.  —  Mit  der  Struktur  wechselt  nicht 
immer  auch  die  Zusammensetzung;  doch  gewöhnlich.    Zuweilen  hält  sie  das 
Mittel  zwischen  dem  ursprünglichen  Ausbruch-  nnd  dem  durchbrochenen  Ge- 
steine; bei  Trappen  und  Graniten  entsteht  nach  den  Rändern  hin  znweileq 
ein  Hydrosilikat,   das  gewöhnlich  Talkerde  enthult,   zumal  wenn  das  durch- 
brochene   Gestein  krystallinischer  Kalk   ist.     Wahrend    Zartheit   mit    Talk-, 
AJaunerde-,  Alkali-  und  Wasser-Gehalt  zunimmt,  vermindert  sich  der  Kiesel- 
Gehalt.    Dieses  Talkerde-reichere  Gestein  bildet  in  der  Regel  keine  bestimmte 
Mineral-Art,  Usst  sich  aber  doch  zuweilen  auf  Saponit,  Meerschaum,  Pyro- 
sklerit,   Glimmer,  Serpentin,  Talk  oder  Chlorit  zurückführen.    Auch  bilden 
steh  an  den  Saalbändem   solcher  Eruptiv-Gänge  mitunter  kohlensaure  Mine- 
ralien, Quarz  und  manche  Silikate,  wie  Granat,  Idokras,  Epidot.    War  die 
Reaktion  beider  Gesteine  aufeinander  sehr  lebhaft,  so  verschwindet  alle  Grenze 
zwischen  denselben,  indem  sie  ihre  Elemente  und  Mineralien  austauachen.  — 
Die  Mineralien  der  Erz-Lagerstatten  kommen  häufig  in  dem  einen  wie  im 
andern  von  beiden  Gesteinen  vor,  indem  sie  dieselben  imprSgniren   und  ihre 
Höhlen   auskleiden,  zumal  in  der  Nähe  der  Beruhmngs-Flächen.     Cbrigens 
erscheinen  sie  mit  den  in  Gangen  gewöhnlichen  Charakteren.    Obwohl  sie  zum 
Metamorphismus  oft  mit  beitragen,  so  ist  ihre  Anwesenheit  doch  immer  zu- 
fällig. —  Die  durch  den  Kontakt-Metamorphismus  entstehenden  Mineralien 
sind  gewiss  zahlreich  und  manchfaltig,  doch  in  beiderlei  Gestein  von  ungefähr 
gleicher  Art,  indem  die  meisten  derselben  durch  Einseihung  oder  Ausscheidung 
entstanden  jetzt    die  angrenzenden  Gesteins  -  Theile    durchdringen    oder   die 
anstossenden  Spalten   und  Lücken  erfüllen.     Oft   aber  haben  sie  sich  auch 
aus  Bestandtheilen  gebildet,  welche  zu  liefern  beiderlei  Felsarten  beigetragen 
haben.   Quarz  und  Kalkspath  sind  zumal  dann  häufig,  wenn  dergleichen  schon 
in  einem    beiden    Gesteinen    vorkamen.      Zeolithe     sind     haupts&chiich   im 
Gefolge  vulkanischer,  Thrmaline  in  dem  der  granitischen  Gesteine. 

Die  zahlreichen  Silikate,  für  welche  Daha  den  Granat  nnd  den  Pyroxen 
als  Typen  aufstellt,  entstehen  in  beiden  Gebirgsarten  durch  eine  direkte  Ver- 
bindung erdiger  Basen  mit  Kieselsäure  oder  Silikaten.  Dagegen  beobachtet 
man  die  Feldspathe  u.  a.  Mineralien,  welche  das  Eriiptiv-Gestein  zusammen- 
setzen ,  in  den  umschliessenden  nur  dann ,  wenn  beide  in  einander  übergehen. 
Die  Mineralien  der  Erz-Lagerstätten  haben  gewöhnlich  das  Eniptiv-Gestein 
begleitet. 

Stellt  man  sich  nicht  mehr  ein  starres  und  ein  eruptives  Gestein,  sondern 
irgend-welche  zwei  Gesteine  mit  einander  in  Berührung  vor,  wovon  das  eine 
plastisch  wird,  so  werden  wieder  die  nämlichen  Erfolge  eintreten,  die  so 
eben  beschrieben  worden  sind.  Werden  beide  Felsarten  ganz  plastisch,  wie 
Das  in  einer  gewissen  Tiefe  der  Erde  stattfinden  mnss,  so  wird  ein  viel  ver- 


225 

wideherer  Anstaasch  der  Bestandtheile  und  endlich  ein  nnmerklicher  Ober«> 
gan^  der  eineD  in  die  andere  stattfinden;  doch  müssen  diese  Reaktionen 
nmer  innerhalb  der  durch  die  Zusammensetaung  beider  Gesteine  gegebenen 
Greaie  flch  bewegen. 


X  W.  Bailbt:  Mikroskopische  Untersuchnng  der  von  Lieutn. 
Bditiax  auf  seinen  Reisen  zwischen  Irland  und  dem  arktischen 
M^re  heraufgebrachten  Grundschlamm-Pröben  (Sillih.  Joum, 
ISST,  \2.]  XXIII ,  153—157).  Die  Proben,  welc||^  auf  der  Reise  nach 
MMi  gewonnen  wurden,  stammen  aus  85  (No.  4)  bis  2070  (No.  12) 
Fdn  Tiefe. 


U   1  ans  47^50'  N.  B.  52<H)0'  W.  L. 


No.  13  aus  52<>24'  N.  B.  29^16'  W.  L. 


2 

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48<>00'  „ 

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5 

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50*36' 

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17 

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8 

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38*30' 

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17*06' 

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13*16' 

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32*20' 

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51*54'  „ 

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12*27' 

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No.  1 — 4  bestehen  aus  feinen  meist  scharf-kantigen  Quarzsand-Kdmem 
lit  Dur  wenigen  Resten  von  kieseligen  Diatomaceen  und  fast  ganz  ohne 
kiikife  Polythalamien.  Unter  jenen  herrscht  Coscinodiscus  (C.  oculus-viri- 
<ib  Eb.,  C.  borealis  B.,  C.  crassus  B.)  in  Trümmern  und  einigen  ganzen 
Scfaaalen  vor;  auch  nordische  Chaetoceros-Schaalen  (Gh.  boreale  B.  und 
Ck  farcillatum  B.,  letztes  wie  bei  Kamtsehatka)  finden  sich  ein. 

Nr.  5  ist  ein  gröberer  Sand  aus  Jaspis,  Quarz  und  Feldspath  mit  einigen 
IKatomeen  und  Polythalamien. 

Mit  No.  6  beginnt  die  grosse,  queer  durch  das  Atlantische  Heer  sich 
erstreckende  kalkige  Ablagerung.  Sie  ist  fein,  Kalk-haltig,-  braust  lebhall 
Bit  Siore  und  hinterlässt  einen  Quarz-Sand  mit  einigen  Diatomeen  und 
Spongiolitben. 

Nr.  7 — 21  sind  feine  stark  aufbrausende  Kalk-Schlamme,  reich  an  Poly- 
tbtamien  und  zumal  Globigerina-.Arten,  mit  einigen  kieseligen  Polycystinen, 
Diatomeen  und  Spongolithen.  Der  bei  der  Auflösung  hinterbleibende  spftr- 
liehe  Mineral-Rückstand  besteht  aus  kleinen  scharf-kantigen  Körnern  meistens 
TOD  Quarz.  No.  8 — 21  enthalten  ausserdem  noch  vulkanische  Asche  in 
Form  kleiner  Bimsstein-  und  Obsidian-Trümmer,  in  einzelnen  oder  gruppir- 
teo  Kristallen  verschiedener  Mineralien  und  in  glasigen  Erzeugnissen,  welche 
fOB  Krystallen  durchdrungen  sind;  indessen  bilden  alle  zusammen  doch  nur 
ci&CD  kleinen  Theil  des  erwähnten  Rückstandes. 

No.  22  ein    feiner  Kalk-Schlamm   mit   einigen   Globigerinen ,   der   mit 

jAhrguig  1839.  15 


32« 

» 

Säuren  behandelt  vielen  feinen  Quarz  mit  mikroskof^iAchen  Eisenkies-Kügelchen 
.  hinterlässt,  aber  keine  vulkanischen  Erzeugnisse  uitd  nur  sehr  wenig  Kiesel- 
Orgadigmen  erkennen  Ifisst.  '  ,  • 

No.  23  und  24  sind  dem  vorigen  ähnlich,  doch  ohne  Eisenkies-Kügelchen. 
Im  Allgemeinen  ergibt  sich  aus  dieser  Untersuchung: 

1)  Bei  früheren  Zerlegungen  solcher  aus  der  Tiefe  geholter  Schlamm- 
Proben  hat  B.  den  einen,  wenn  auch  nur  in  geringer  Menge  vorhandenen 
Mineral-Bestandtheil  übersehen,  weil  er  bei  der  geringen  Menge  der  Proben 
keine  Sauren  angewendet. 

2)  Die  scharfkanlige  Beschaffenheit  selbst  der  weichsten  Mineralien  und 
die  Kleinheit  ihrer  Kömer  scheinen  zu  beweisen,  dass  sie  von  schwarhen 
Strömungen  ruhig  abgesetzt  und  nicht  weiter  bewegt  word^  sind.  Etwas 
gröbre  und  mehr  angegriffene  Stoffe  mögen  von  schwimmenden  Eis-Bergen 
herrühren. 

3)  Die  Zunahme  von  Kalk-Materie  mit  der  Annäherung  an  den  Golf- 
Strom  und  die  Anwesenheit  von  kalkigen  Organismen  von  seinem  westlichen 
Rande  an  queer  durch  den  Ozean  ist  ganz  in  Obereinstimmung  mit  den  früher 
weiter  südlich  von  der  Küsten-Untersuchungs-Kommission  erlangten  Ergeb- 
nissen, wornach  dessen  ganzes  Bett  vom  Mexikanischen  Golfe  an  aus  Kalk- 
Mergeln  besteht,  welche  reich  sind  an  Polythalamien ,  Polycystinen,  Diato- 
meen und  Spongolithen. 

4)  Diese  Mergel  enthalten  eine  grosse  Anzahl  noch  unbeschriebener 
Kalk-  und  Kiesel-Organismen,  von  welchen  viele  Arten  sich  vom  Mexika- 
nischen Golf  an  bis  in  die  oben  bezeichneten  hohen  Breiten,  andere  aber 
nur  hier  oder  dort  finden,  und  welche  alle  der  Vf.  nnn  zu  veröffentlichen 
gedenkt. 

5)  Nur  einige  unvollkommene  Polythalamien-AusfüUungen ,  aber  keine 
wohl  charakterisirten  Grünsand-Kerne ,  sind  in  diesen  nördlichen  Schlamm- 
Proben  vorgekommen,  während  in  den  südlichen  ihre  Erscheinung  die 
Regel  bildet 

6)  Eine  merkwürdige  Thatsache   ist   das  Vorkommen  nicht   zu  verken- 
^nender  vulkanischer  Erzeugnisse  auf  einer  Erstreckung  des  Seb-Grundes  von 

22^  Br.  oder  1000  Engl.  Meilen.  Man  hat  geglaubt  sie  für  Auswurf-Stoffe 
der  Dampf-Schiffe  erklären  zu  können,  womit  sie  jedoch  nur  das  schlackige 
Ansehen  gemein  haben.  Unter  diesen  letzten  findet  sich  eine  Menge  einzel- 
ner und  zusammengeballter  mikroskopischer  Glas-Kügelchen,  die  in  dem  See- 
Schlamme  bis  jetzt  noch  nirgends  gefunden  worden  sind. 

7)  Ob  diese  vulkanischen  Erzeugnisse  von  den  Ateoren^  dem  Mittel- 
tneerell]  oder  Island  abzuleiten  seyen,  ist  noch  weiter  zu  untersuchen. 

Die  zweite  auf  der  Rückfahrt  gesammelte  Reihe  von  Schlamm-Proben 
rührt  her: 
Wo.  1  aus  49<>12'  N,  B.  49^42'  W.  L. 


2 

„    49*36'  „  „  49*05' 

3 

„  .  49*40'  „   „  48*29' 

4 

.    49*49'  „   ..  46*43 

„-    3    „  .  49040'  „   „  48»29'    „    „ 


No.  5  aus  49°49'  N.  B.  45»54'  W.  l. 
„    6    „    49O50'   „   „   44»43'    „    „ 


„        -.         „         -.tf     -m*,         „       yy      -m^    -M%,  yy         „ 

Uievon  sind  No.  1—6  Kalk-Schlamme,  reich  an  Mineral-Stoffen  und  arm 


227     . 

II  kalkig  Polythttlamien  and  Kiesel-Organimneii ,  die  fich  auf  einige  Cos* 
ciiodbri,  Polycystinen  und  Spongolithen  beschränken;  vulkanische  ErEeug- 
■iiäe  sind  nicht  daunter. 

No.  7  ist  ein  feiner  Kalk-Schlamm,  worin  schon  das  blosse  Auge  eihige 
vevige  Polythalamien  zu  entdecken  vermag,  wozu  sich  aber  dann  noch  viele 
BÜffoskopische  Poljfthalamien ,  Polycystinen ,  Diatomeen  und  Spongolithen 
sesellea.    Aach  hier  fehlen  die  valkanischen  Erzeugnisse. 

Die  loologischen  Ergebnisse  dieser  Untersuchungen  sollen  an  einem 
ata  Orte  bekannt  gemacht  werden. 


W.Fiacusoa:  Feuersteine  nnd  Grfinsand  in  AberHeenshire, 
J.W.  Saltkr:  die  Kreide-Versteinerungen,  welche  darin  vor- 
konraen  {Qwtrt.  Geolog,  Joum.  i857^  XUi^  83— 89,  Tf.  2).  An  der 
Osi-Iäste  £»i?A4»#llsrfiifo  in  AbordeefMkire  ^  von  den  BUek-HiU  im  Norden  bis 
OB  8Hrfinjf-Uiil  im  Süden,  wo  irgend  ein  Yoriand  an  der  Küste  vorhanden 
iä,  aber  auch  stellenweise  bis  5  Engl.  Meil.  landeinwärts,  dann  in  der 
Pfirrei  Old  Beer  und  auf  dem  Farm  Boyingarry  an  der  Küste  von  Kinmud^^ 
n  Paerkemd  im  Norden  von  Buehanne^t  u.  s.  w.  kommen  nach  F.  theils 
Twmken  andern  Geschieben  und  theils  in  einer  thonigen  Hauptmasse  auch 
FoRsteine  mit  Kernen  und  Abdrücken  von  fossilen  Wesen  vor,  welche  meist 
5pireii  der  Abrollnng  an  sich  tragen,  jedoch  gegen  die  südliche  Grenze  hin 
ffhiffkantig  sind.  Cbristib  hatte  dergleichen  schon  früher  in  Boyndie  Bajf 
ia  W.  von  Banf  so  wie  zwischen  Turriff  und  Deljfaty'Ca^tU  in  gleicher 
Grafschaft  gefanden.  —  Auch  Grflnsand  kommt  vor  zu  Moreteat  in  der 
P&rrei  Otiileii  im  SW.  von  Buehanness  und  4  Heil,  von  Kinmudtf^  wo  man 
iki  in  einem  4' tiefen  Entwässerungs- Graben  1'— 3'  unter  der  Oberfläche  100 
Tards  weit  verfolgt  hat.  In  diesem  Graben  findet  man  nämlich  unregelraäs- 
(ife  Lager  fettigen  Thones  von  dunkel-brauner  Farbe,  welcher  dünne  Scnich- 
tfD  and  Streifen  von  dichtem  Sandstein  einschliesst,  die  jedoch  unter 
fit^h  nicht  zusammenhängen,  sondern  in  einander  übergehen,  sich  auskeilen 
okr  ganz  aufhören  und  steil  nach  S.  einfallen.  Das  Ganze  sieht  wie  eine 
Drift-Vasse  aus ;  aber  die  darin  eingeschlossenen  Schaalen  sind  zu  wohl  er- 
balten, als  dass  man  annehmen  könnte',  sie  seyen  aus  der  Feme  herbeige- 
fibit  Der  Sandstein  ist  im  Boden  weich  (was  eben  auch  gegen  ITerbei- 
Talinini;  spricht),  grünlich  und  gefleckt  und  wird  an  der  Luft  hart  und  heller 
>«i  Farbe.  Die  an  und  in  ihm  enthaltenen  organischen  Reste  sind  Kerne 
aad  Abdrücke,  selten  'mit  noch  theilweise  erhaltener  Schaale ;  flach-gedrückte 
Sce-Ifel  sind  die  häufigsten  darunter.  , 

Diese  Erscheinungen  sind  von  Interesse,  weil  daraus  ein  primitives 
Vorkomnen  von  Grüjisaad  und  weisser  Kreide  in  höherem  Norden,  in  gleicher 
Sr«iie  mit  Sekonen  und  nach  gewissen  Andeutungen  in  Nord-trland  hervor- 
eeht.  Denn  schon  ein  Transport  die'ser  Massen  in  der  Richtung  von  Süden 
ack  Norden  ist  an  und  für  sich  nicht  wahrscheinlich ;  das  nördlichste  primi- 
^e  Vorkommen  des  oberen  Grünsandes ,  um  welches  es  sich  hier  handelt, 
xiieini  in  En^and  nicht  über  Cambridgethire  hinauszureichen;  doch  ist  er 

15  ♦ 


239 


wahracheinlich  auch  in  Antrim  vertreten.  —  Die  beatimmbaren  Fossil-Reste 
aas  AherdeefMkire  sind: 

in  Feuersteinen  der  Itüste. 
Yentriealite«  «pp 


S.  Fg. 
.    84  - 

PitrasmUla  centralis 84  — 

Mlcrast^r  cor-anguinuxn    .    .    .    .    -f^  — 

Ananchytes  laevis  DELUC 84  — 

Discoidea  subuculus 84  ~ 

Cldaris  clavigera 84  — 

n       *P 84  — 

Semieecharipora  mumia  u'O.    ...    86    1 

FlnstreUarla  dentäta  D'0 86    2 

Crania  coatata  Sow 4*  85  — 

Terebratala  «p *    85  — 

Kingena  lima  DFB.  «p -f*  85  — 

Rhynclionella  Hantelliana  \    .    .    .    85  — 
Pecton  orbicularis  Sow 85  — 

n         •P '85  ^ 

Spondylua  atriatus  Sow +  86  — 

Inoc«ramu9  striatui -^^  — 

„         Brongniarti  Sow.       .     .    85  — 
Lima  elegans  NILS +  85    3 


im  Obergriinsand  v^n  Morueat         ß.  Fg. 
Hiorobacia  coronola  QF.  sp.    .    .    .    85  — 

Ananchytes  sp 85  — 

Toxaster  «p 86    4 

Galerites  castanea  BRON.      .     .    .    -f-  85  — 

Discoidea  «p 85  — 

Dladema  $p.    .    .    .    : 85  — 

Rhynchonella  compressa  Lx.  «p.  .    .    85  — 
Pecten  ?  corneus  NILS,  {non  Sow.)  .    85  — 

Lima  aemisttlcato  Sow 85  - 

Avicala  simulata  n.     ......    86    5 

Pinna  totragona  Sow.      .    .    .    .    +  85  — 

Ar^a  carinau  Sow.     ...,..+  85  — 

Pectunculua  ?  ombonatns  Sow.    .     .    86  — 

LlmopsiB  texturata  n 86    6 

Cyprina  Fergusonl  n 87    7 

Dentallom  coelatum  n 87    8 

Trochus  fp 85  — 

Anmionites  Selliguinus 85  — 

„  tp.  (Pailetteano  äff.)    .     .    87    9 

V 87  10 


Prbstwich:  Parallele  zwischen  den  Schichten  des  EnffUtchen^ 
FranMMchen  und  Belgüehen  Eocftn-Beckens  (Quart,  Geolog  Joum, 
18S7,  XIU^  133).  Am  Ende  eines  länfj^eren  Aufsatzes  voll  sehr  sorgfältiger 
Forschungen  gibt  der  Yf.  als  Resultat  folgende  Parallelisirung. 

Des  Vf. 's  „Pariwr  Tertiär-Gruppe",  welche  schon  an  1200  Arten  fos- 
siler Testaceen  geliefert,  ist  fast  gleich-bezeichnend  mit  dOrbigky's  „Pari- 
sien^',  mit  dem  Unterschiede  jedoch,  dass  letzter  den^^^London  clay*'  unter 
diesem  Namen  mitbegreift  und  die  ,,Lits  coquilliers"  ausschliesst,  während 
P.  den  London  clay  für  älter  als  diese  letzten  hält  und  als  den  Mittelpunkt 
einer  andern  „die  Londoner  Te^iär-Gruppe"  betrachtet  und  die  Lits  coquii- 
liers  und  die  mittle  Glauconie  noch  als  untern  Theil  mit  der  Pariser  Gruppe 
vereinigt,  deren  Schichten-Glieder  nur  halb  so  viele  fossile  Arten  in  Eng- 
land als  in  Frankreich  enthalten. 


Paris  Tertiary  Group. 


Engliechee  Gebiet.         Belgieekee  Gebiet.  1      FranstÖeieohee  Gebiet. 


3.  Barton  clay     ...     13.  Syst.?  Laekenien  13.  Sables  moyens,  untr.  Theil. 

miale  !      2.  Syst.  Brusselien    k  9"^^"^^'^  ^^"'^ 
untre  .     ) 

U  Syst.  Ypr^sien 
sup^r. 


2.  Bracklesham 
Sands 


1.  Lover  Bagshot  Sand' 


Glauconie  grössiöre. 
1.  Lits  coquilllers  et  Glauconie 


inoyenne.« 


London  Tertiitry  Group. 


G«olofisclie  Verlireitnng  der  fosailen  MoIIosken  der  oberen  Abtheihingen 
dieses  Profils  in  fin^atui  and  Prankreieh, 


• 

Zahl  der  Arten. 

- 

^1 

InFrankrHeh  gemein  mit 

In  Enfland 

gemein  mit 

G«biTg9-6lieder. 

«       • 

e 

a 

s 

«t 

m 
9 
H 

9 

• 

1 

a 

9 

die  tiefern  Schi 
übergehende. 

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9 
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rr. 

o     ,    J 

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PQ       n 

iJ 

\  Barton  clay  .... 

252.140  .112 

77  .    82 .  47  .  10 

1  Bracklesham  sands 

368.221  .    56 

94  .  142 .  75  ,  15 

•                 ■ 

\  Sables  moyens  .     .     . 

377  .150?.  226 

•                         •                         a        ^^ 

77  .    94 .  13 

f  Calcaire  grossier   .     . 

651, 

360?. 

182 

■                • 

• 

• 

82  . 

142. 

17 

Wir  bemerken  dam,  dass  die  Vergleicbang  der  Zahlen  gemeinsamer 
Arten  wenig  Anfschluss  über  die  grössere  oder  geringere  Yerwandtscbaft 
ka  Schiebten  geben  kann ,  wenn  nicht  in  beiderlei  Schichten  die  Gesammt- 
bU  Terglichener  Arten  angegeben  ist;  —  Diess  ist  hier  aber  nnr  mit  den 
2«kren  Schichten-Gliedern  der  Fall. 


G.  GuART5i,  L.  Palmieri  ed  A.  Scacchi:  Memoria  suUo  ineendio 
Teinviano  del  mese  di  magyio  1856,  fatia  per  inearieo  deita  R.  Aeea- 
iiWM  delie  8cien%ey  freeeduta  dalla  relatsione  delV  tUtro  ineendio  dei 
ISoO  ftttia  da  A.  ScACcm,  (viii  e  207  pp.  7  tav.  4\  Napoli  1865).  Diese 
^onitTNeafoliianieehen  Akademie  veranstalteten  nnd  veröffentlichten  amtlichen' 
Berichte  scheinen  in  Deuteehiand  wenig  bekannt  geworden  zu  seyn;  wir 
bhen  es  daher  nicht  ffir  za  spat  auf  sie  hinzuweisen.  ' 

ScAccHi's  Bericht  (S.  1 — 56)  ist  mit  einer  vorausgehenden  chronolo- 
fischen  Übersicht  der  seit  1839  vorgekommenen  Ereignisse  (S.  33 — 45) 
TfrbDoden  und  enthält  im  Wesentlichen  die  persönlichen  Beobachtungen  des 
Vf.'s,  der  während  des  Ausbruches  dem  Feuerberge  möglich  nahe  gerückt 
war  asd   auch  einige  chemische  Versuche  anstellte. 

Der  andere  Bericht  über  den  Ausbruch  von  1866  ^  der  vom  1.  bis  27. 
Ibi  wahrte,  zerfallt  in  folgende  Abschnitte.  1)  Geschichte  des  Ausbruchs 
fS.  57);  2)  Physikalische  (barometrische,  thermometnsche ,  elektrisch-mag- 
Mtische)  Beobachtungen,  veranstaltet  auf  dem  meteorologischen  Observatorium 
its  Sowma  (S.  91);  3)  Entomologische  Mittheilungen*  von  A.  Costa  (S.  124); 


*  Aas  den  entomologischen  Beo'bftohtungen  hehen  wir  die  interesetnte  nnd  wie  et 
•elitiBt  bei  iu»  wenig  bekannte ,  schon  18M$  vom  Siteren  COSTA  heoh achtete  Thatsaohe 
iTTTor,  dasa  auf  und  in  dem  Talkanisehen  helaseUf  von  keinem  PflSncehen  hewohnten  Bande 
^  Kegels  wohl  ein  Dutsend  Arten  Aphodlen  und  aneh  sonst  gemeiner  CarabJeinen ,  dl« 
^^Üiteht  Tom  Oemehe  thieriseher  Exkremente  angesogen  seyn  kannten,  aber  aach  Brachelj- 
ftueo,  welche  x.  Th.  einer  anderen  Nahrung  bedürfen,  selbst  ein  Sphaeridiiuii,  eine  Ford- 


♦i»" 


2M 

4)   Geologische  Beobachtungen  (S.  138);  5)  Blineralogisch-chemuche  Unter- 
suchuugen  (S.  165 — 200). 

Die  Tafeln  geben  Grund-  und  Profil -Ansichten  des  Kraters  von  denl 
Jahren  1840,  1843,  1847,  1850  und  1SS6^  eine  topographische  Karte,! 
worauf  alle  in  geschichtlicher  Zeit  ergossenen  Laven-Ströme  eingetragen  siod, 
Krystall- Formen  der  im  Texte  nSher  beschriebenen  Mineralien:  Magnesit, 
Cyanochrom  und  Pyrotechnit  und  die  Zeichnung  einer  Maschine  für  elek- 
trische Beobachtungen.  Besuchern  des  Vesuvs  wird  die  Schrift  sehr  wilU 
kommen  seyn.  _  _        _ 

A.  Moktagna:  Giaeiaiura  «  Condi»ioni  del  terreno  earkoni- 
fero  di  Agnana  e  dintorni,  oesia  uUimo  rendieonio  delV  expiorä^ione 
scientifiea  esegttitam  ne$H  anni  1868— 18S€  (xx  e  165  pp.,  5  tav.  litoj^r., 
Napoli  in  4^.'),  Der  Vf.  gibt  hier  eine  Darstellung  der  Lagerungs-Verhäll- 
nisse  der  Kohlen-Formation  von  A$nana^  sich  eine  ausführlichere  VeröfleDi- 
Hebung  über  eine  ausgedehntere  Gegend  vorbehaltend,  wenn  er  die  nöthif^e 
Unterstützung  findet.  Dazu  liegt  ein  reichliches  Material  bereit,  welches  37 
oder  noch  mehr  Tafeln  umfasst,  von  welchen  hier  nur  einige  wenige  Grund- 
Plane  in  Folge  sehr  sorgfültiger  Aufnahmen  an  Ort  und  Stelle  ausgehoben 
sind,  welchen  z.  Th.  schon  Gruben- Arbeiten  zu  Grunde  liegen.  Die  Aufgabe 
ist  eine  sehr  schwierige,  indem  erhebliche  Rücken  die  Lagerung  schwer 
zu  übersehen  machen. 

Die  Schrift  bietet  1.  eine  allgemeine  geologische  Skizze  von  der  Gegend 
von  Gerade  Sidemo,  Agnana,  Canoio  und  Säivi,  wo  krystallinische  und  andere 
azoische  Gesteine,  Kalke,  mit  Kohle  i^echselnde  Psammite,  Blacigno*s,  lithogra- 
phische Kalke  mit  Thon  wechsellagemd,  gelbe  Sandsteine,  virieder  Macigno. 
weisse  Mergel  und  Thone  herrschen,  deren  Verhältnisse  zu  erläutern  freilich 
eine  geologische  General-Karte  sehr,  zu  wünschen  wäre.  —  2.  Beschreibung 
der  fossilen  Konchylien  aus  den  oberen  Thonen  und  weissen  subapenninischen 
Mergeln,  grossentheils  seit  Broccbi  bekannte  aber  auch  neue  Meer-,  Land-  und 
Süsswasser-bewohnende  Arten ;  —  dann  solche  tieferer  (Kreide-  ?1  Schichten 
mit  Ammoniten,  Hippuriten,  ?Inoceramen,  theils  Mergel  und  theib  Sandstein, 
thoniger  Eisen-Karbonate,  Psammite  und  Kohlen-Gesteine,  welche  leider  bis 
auf  ei p ige  herausgehobene  undeutliche  Gegenstände  nicht  abgebildet  sind» 
unter  welchen  aber  zahlreiche  Limneen,  Planorben,  Cycladen,  ?AnodoDten 
mit  Cerithien,  Austern,  Cheloniem,  Fischen  und  Säugthieren  vorkommen,  die 
keineswegs  auf  die  alte  Steinkohlen-Formation,  sondern  etwa  auf  eine  theils 
tertiäre  und  theils  vielleicht  oolithische  Bildung  hinzuweisen  scheinen;  die 
vollständigen  Abbildungen  werden  erst  im  Hauptwerk  des  Vf.'s  zu  erwarten 
seyn.  —  3.  Unterscheidung  der  Formationen.  —  4.  Deren  Alter.  —  5.  Nähere 

euU  und  sogar  ungefliigelte  Scntigers-  und  PodoreUa- Arten ,  e.  Tb.  bis  an  den  Rand  der 
Foinarolen  in  einer  Temperatur  von  79'^  R.  (von  einer  Konunission  der  Akademie  beglaubigt), 
als  gewöbnlicbe  Ersohelnung  angetroffen  werden  und  zwar  die  Podnrelle  in  grosser  Häufig- 
keit, so  dsM  ikre  Anwesenheit  offenbar  mit  an  den  Existenz-Bedingungen  andrer  der  genana- 
ten  Insekten-Arten  gebort.  Die  Tbjsannren  liefern  daber  die  regelmässigste  autochthon« 
Tbier-Bevolkerung  der  glfibenden  lAven-Felder ,  wie  der  ewigen  Eis-Gletscher  (die  Art  i«( 
nicht  genannt.  —  Eier  dieser  Thiere  können  weit  ttber  tOO*  0.  Überstehen). 


231 


Uitenoehnigeii  über  das  Alter  der  Kohlen-Formation.  —  6.  Die  foscilo 
Sahk  ^ört  keinem  Zeit-Abschnitt  auMchliesslich  an:  Beweis  die  Taren- 
Uüe.  —  7.  Enistehungs- Weise  der  Kohlen  von  A$nana.  —  8.  Nähere  Unter- 
fBchanf  der  Gesteine  der  Kohlen-Formation.  —  9.  Becken- Ablagerunj^en ; 
Aasbreimnir  der  Kohlen-Flora.  Das  Ausgehende  der  Formation  ist  nur  schwach ; 
es  sind  aber  Anseigen  von  einer  Zunahme  ihrer  Mächtigkeit  in  unerreichten 
Tiefeo  vorhanden.  —  10.  Lagerungs- Verhältnisse ,  Rücken.  —  11.  Schlnss- 
Fdgemngea.  —  12.  Erklärung  der  gebrauchten  Kunst- Ausdrücke.  —  Erklä- 
m^  der  Tafeln. 

Dies«  die  Übersicht  des  Inhaltes  der  Schrift,  uBer  welche  wir  bereits 
«iiige  eigne  Andeutungen  eingestreut  haben.  Der  Vf.  selbst  gesteht,  su 
kriaem  sicheren  Resultate  gelangen  zu  können.  Er  ist  aber  nach  seinen 
Aagtben  und  gelegentlichen  Nachweisungen  im  Besitze  vieler  fossilen  Reste, 
die  hinreichend  geeignet  su  seyn  scheinen  zunächst  eine  Bestimmung  der 
voriiegendeB  Steinkohlen-Bildung  auf  sie  zu  gründen,  wenn  sie,  nicht  in 
AirfHldnngen,  sondern  in  Natur  einem  erfahrenen  Paläontologen  zur  Unter- 
nrhang  vorgelegt  wurden;  —  dann  bliebe  die  Frage  von  der  Wahnchein- 
lidikeit  einer  ausgiebigen  Bearbeitung  dieser  Kohle,  welche  davon  abhängig 
n  seyn  scheint,  1.  ob  diese  Kohle  einerlei  oder  mehren  Formationen  an- 
Kikört,  2.  ob  sie  in  der  Tiefe  wirklich  erheblich  genug  zunimmt,  3.  ob  die 
Ricken  und  Wechsel  nicht  zu  störend  entgegentreien?  Fragen,  die  wir 
2afh  den  in  diesem  Werke  enthaltenen  Mittheilungen  freilich  alle  nicht  zu 
l»3ca  wussten.  Indessen  glauben'  wir  die  Aufmerksamkeit  unserer  Leser  auf 
diesen  Gegenstand  lenken  zu  müssen,  deren  einer  oder  der  andere  bei  einem 
gdcfentlichen  Besuche  des  Verfassers  oder  der  Gegend  selbst  dazu  beizu- 
tragen im  Stande  seyn  würde.  Als  erster  Führer  kann  ihm  diese  Schrift 
dienen,  die  von  Albbht  Dbthbn's  Buchhandlung  in  Neapel  zn  beziehen  ist. 


M.  V.  GnüHBWALDT:  Notitzen  über  die  Versteinerung-führenden 
Gebirgs-Formationen  des  Urale^  gesammelt  und  durch  eigene  Be- 
obachtungen ergänzt  (46  SS.  <  Me'mair.  d.  eavants  etrangere  tS67  ^  Vili, 
172—218,  4',  in  Leipzig  bei  L.  Voss).  Der  Vf.  ist  Mitglied  der  Kommission 
m  Aufiiahme  geognostischer  Karten  der  Kais.  Berg-Distrikte  des  Ürale^  hat 
HoriAni  auf  einem  Theile  seiner  Reisen  begleitet  und  selbst  noch  andere 
Keaiackt  und  steht  sich  so  veranlasst  Dasjenige,  was  man  nun  über  die  oben 
genannten  Formationen  im  Ural  weiss,  zu  einem  selbstständigen  Bilde  zu- 
nmmenzutragen ,  da  der  Leser  in  den  anderwärts  veröffentlichten  Unter- 
sachungen  dasselbe  nach  längerer  Arbeit  «.doc^i  nur  unvollständig  selbst 
sieh  gestalten  könnte. 

Im  Allgemeinen  findet  man  in  der  Erhebungs-Achse- des  Urals  die  älte- 
sten Formationen ;  die  jüngeren  reihen  sich  an  den  Seiten  an.  Es  sind  unter- 
oad  ober-silurische,  devonische  und  Kohlengebirgs-Bildungen  und  das  Gold- 
führende Diluviale.  Die  schon  von  Murchison,  db  VammuiL  und  Graf  Kktserlih« 
in  Norden  angedeutete  Jura-Bildung  (an  den  Flüssen  Teekol  und  Tolja')  mit 
12  Petrefakten- Arten  und  dann  die  Kreide-Bildung  auf  dem  Plateau  von  Tana^ 


SS2 

ly«A  im  Süden,  welche  dieselben  Vff.  nach  einigen  von  Hofhahn  und  Hsubbseh 
mitgerbachten  unvollkommenen  Belemniten  ebenfalls  für  Jura  hielten,  bis 
körzlich  Capt.  Mbglitskt  und  Lieuten.  Antipow  eine  grössere  Anzahl  guter 
Versteinerungen  daselbst '  entdeckten ,  deren  Veröffentlichung  der  Vf.  jedoch 
nicht  vorgreifen  will,  sind  zu  sehr  lokale  Erscheinungen,  um  in  der  all- 
gemeinen Schilderung  des  Schichten-Baues  eine  Berücksichtigung  ansprechen 
zu  können. 

Die  einst  bedeutenden  Erhebungen  der  in  der  Nfthe  der  Achse  steil  auf- 
gerichteten Schichten-Komplexe  sind  schon  seit  der  Bildung  der  Kohlen- 
Formation  Gegenstand  der  Zerstörung  durch  die  Atmosphärilien;  ungeheure 
Massen  müssen  allmählich  abgetragen  worden  seyn ;  die  ursprünglichen  Thaler 
sind  dadurch  sehr  verwischt;  dte  Höhen  dazwischen  bieten  wenig  Ausheule; 
nur  in  den  tiefen  Rinnbetten  der  Flüsse  ist  solche  noch  zu  erwarten.  Obrigens 
ist  der  ganze  nördliche  Ural  zu  sehr  bewaldet,  um  bei  der  Sparsamkeit  der 
Beobachtungs-Stellen,  die  er  bietet,  einen  hellen  Oberblick  über  das  Game 
gewähren  zu  können.  Nur  Das  kommt  dem  Forscher  zu  gut,  dass  die  Auf- 
einand^folge  der  Formationen  von  der  Gebirgs-^chse  an  eine  sehr  regel- 
massige  ist.  Das  Bild,  welches  Murchison,  db  Vkrnbuil  und  Graf  Keyserling 
vom  Ganzen  gegeben,  wird  daher,  obwohl  manche  Lücke  darin  nur  hypo- 
thetisch ausgefüllt  worden,  vom  Vf.  als  ein  gelungenes  bezeichnet. 

Der  Vf.  beschreibt  nun  die  silurische  Formation  im  Allgemeinen  (S.  7), 
dann  die  untere  und  die  obere  im  Besonderen.  Jene  liegt  am  YiyUch  und  an 
der  ünja^  Nebenflüssen  der  Petsehora,  diese  am  Ost- Abhang  der  Gebirgs-KeUe 
zu  Bagosiowsk,  am  /«,  an  der  Isvesika,  bei  Nijne  TagiUk,  zu  Neteiantk 
und  zu  KrtunoglMotoa^  —  dann  am  West-Abhange  am  Katehem,  am  YiyUck^ 
an  der  Hcrahrianka^  am  i4f,  bei  Jure^en-lwanawik^  zu  Beloreak^  Butscku- 
kowa  und  ündHsk.  Die  devonische  Formation  wird  am  Ost-Abhange  am 
l99et  zwischen  Smoiina  und  Kadinskai^  am  West-Abhange  an  der  PeUehora 
oberhalb  Ust-U^ja  und  unterhalb  der  PorMcAiM^a-Mündung ,  an  der  Sere- 
krianka  und  Tiehustowßja  ^  zu  NUne-Serjfinsk  und  bei  Ust^Katavsk  be- 
schrieben. Die  Kohlen-Formation  endlich  bietet  sich  am  Ost-Abhange  nur 
sehr  stellenweise  als  Bergkalk/ am  West-Abbange  in  den  Vorbergen  als  ein 
breiter  Gürtel  von  Bergkalk  und  Kohlen-Sandstein  dar.  Der  nördlichste  Punkt, 
von  welchem  Hofhann  Bergkalk- Versteinerungen  mitbrachte,  ist  in  67^5'  Br. 

Nach  Beschreibung  der  Gesteins-Beschaffenheit^  der  Ausdehnung  und  der 
örtlichkeiten  des  Vorkommens  gibt  der  Verfasser  eine  Liste  aller  bis  jetzt 
bekannten  wohl  -  bestimmten  Versteinerungen,  deren  Gesammtzahl  sich  auf 
72  silurische,  25  devonische  Arten,  116  aus  der  Kohlen-Formation  und  12 
aus  dem  Jura-Gebilde,  also  im  Ganzen  auf  225  Arten  beläuft,  zu  welchen 
EiCBWALD  in  seinem  „Beitrag  zur  geographischen  Verbreitung  der  fossilen 
Thiere  Russlands'^  im  Bulletin  des  natural,  de  Moseou  1856  noch  9  siln- 
rische  und  40  aus  dem  Kohlen-Gebirge  genannt  hat,  deren  Vorhandenseyn 
neben  jenen  andern  der  Vf.  nicht  verbürgen  will.  Oberhaupt  verwahrt  er 
sich  gegen  die  von  Eichwald  a.  a.  0.  „ohne  weitere  Begründung  gemachten 
Bemerkungen  über  die  von  andern  Schriftstellern  gefundenen  Arten  und  ins- 
besondere über  die  Umtaufe  der  von  Grürewauxt  selbst  schon  im  VII.  Theile 


233 

S.  615  der  Memoiren  dss  MotanU  e'iran^ers  aufgezahlten  Arten ,  indem  er 
SC&  tof  Babraxdis's  Urtheil  beruft,  welcher  die  Richtigkeit  ihrer  Bestimmungen 
wtä  der  daraus  gexogenen  Folgerungen^  dem  Vf.  in  einem  Briefe  bestätigt  bat. 

Die  ans  dem  Ural  bekannten  Veriliteinerungen  sind  mit  wenigen  Aus- 
nkaen  ni  Kalksteinen  gefunden  worden  und  stammen  daher  vorzugsweise 
as  den  ober-silnrischen  und  dem  Berg-Kalke,  während  das  unter-silurische 
Gcbiri^  nur  9  und  der  Kohlen-Sandstein  nur  7.  Arten  geliefert  haben.  Die 
<;ber-si]Dri8Ghe,  unter-silurisrhe  und  Kohlengebirgs-Fauna  zeigen  nur  wenige 
rVergänge  Ton  Arten ;  wogegen  die  devonische  am^  wenigsten  individuali- 
(ift  erscheint.  Unter  22  Arten,  welche  devonische  Lokalitäten  mit  andern 
faefenden  Europas  gemein  haben,  sind  7  zugleich  in  ober-silurischen  Schich- 
tro  des  üraU  Jiäufig ,  2  kommen  dort  auch  im  Berg- Kalk  vor.  Unter  den 
39ter-silnrischen  Arten  des  Urals  sind  ausser  jenen  7  noch  viele  andre, 
ndche  in  devonischen  Gebirgen  W.-Europa's  viriederkehren ,  wie  ^  der  Vf. 
(tboa  in  dem  Aufsatze  über  Bogosslowsk  nachgewiesen  hat. 

Diess  erklärt  Baril^tidb  aus  dem  Umstände,  dass  die  daselbst  gefundenen 
Vmteinerangen  hauptsächlich  in  Brachiopöden  bestehen,  welche  eine  vor- 
xafnreise  weite  horizontale  und  vertikale  Verbreitung  besitzen.  Trilobiten 
:sd  Cephalopoden,  welche  bis  jetzt  dort  8;elten  sind,  würden  die  Bestimmung 
i&eser  Lokalität  als  zu  Barrandes  dritter  Silur-Fauna  (F.)  gehörig  mit  noch 
frö«serer  Sicherheit  ergeben,  wenn  auch  zweifelsohne  einen  mehr  lokalen 
''knkter  der  Fauna  als  die  Brachiopöden  dargethan  haben,  vne  Diess 
irh  in  andern  Gegenden  der  Fall  ist. 

Diese  Arbeit,  welche  als  Vorlage  zur  Erwerbung  der  Magister-Würde 
iif^tiniint  ist,  wird  späteren  vergleichenden  Arbeiten  über  die  paläolithischen 
^bilde  Russlands  und  anderer  Gegenden  zur  bequemen  Grundlage  dienen. 
^1r  anterlassen  es,  die  Liste  jener  zahlreichen  Versteinerungen  hier  wieder 
zü  geben,  da  aie  ausser  dem  Namen  nur  noch  die  Fundorte  ohne  beschrei- 
hende  oder  kritische  Bemerkungen  über  die  Arten  und  ihre  Synonyme  ent- 
bält.  Eine  Cbersichts-Karte  in  kleinem  Maasstabe  würde  übrigens  für  die 
sei5ten  Leser  gewiss  eine  willkommene  Zugabe  gewesen  seyn. 


I    • 
I 


C.  Pctrcfaktcn- Kunde. 

C.  FoRBKs:  Krabben  in  der  Payta-Bay  ans  Land  getrieben 
Cwrfoy.  Quart,  Jaum.  iSM,  XIV,  249-,  —  Land,  Edinh.  Bubi  Philos. 
*«!•«.  tSS8,  XV,  321).  Einige  Zeit  vor  dem  heftigen  Erdbeben  des  30. 
^■f.  1857  ;schwärmte  das  Meer  der  Payta-Bay  von  Krabben  einer  nicht 
cnneinen  Art  und  10  Tage  nach  demselben  bildete  eine  Menge  todter  Thiere 
£(ser  An  einen  IVall  einwärta  vom  Hochwasser-Rande  3'^4'.  breit  und 
!t»  3' — 4'  hoch  längs  der  ganzen  Küste  der  Bay.  In  derselben  Zeit,  wo 
^eier  Wall  sich  bildete ,  nahm  das  hell-blaue  Wasser  in  der  Bay  eine 
.«cknatzig  schwärzlich-grüne  Farbe  an,  welche  es  bei  CAtVoe,  Coneepeion 


234 

«od  an  den  südlichen  Küsten  von  Chiii  besitEt:  Zehn  Tage  später  fanden 
sich  noch  viele  lebende  Krabben  dieser  Art  in  der  ü«y^  schienen  aber  alle 
krank  sa  seyn,  und  viele  kamen  an*s  Land  um  xu  sterben. 


Cokrad:  über  einige  tertiäre  n.  a.  Konchylien  (Proeeed.  Acüd, 
not.  seiene,  PhÜad,  1867^  l.\\  1 66).  C  a  1  y  p  t ra  e  o  p  h  o  r  u  s  :  Testa  suh- 
fusiformisj  Mpira  acut»  ro*traia ;  rosirum  r&etum  graeillimum^  lahrum 
integrum  utraque  exiremitate  sinwiiumj  ie^ta  extus  et  intus  depoMitione 
caicarea  undique  induta  [doch  wohl  nur  zufallig?).  Arien  2  in  Eocän- 
Schichten:  1)  C.  velatus  (Rostellaria  velata  Cokr.  tert,  foss,  38,  p1.  15, 
f.  4).  —  2)  C.  trinodiferus  n.  ep.  von  Alabama. 
Rimella  (Ag.)  la<|ueata  C.  =  Rostellaria  laqueata  pridem. 
Anaulax  staminea  C.  =  Olivula  st.  pridem. 

Axinaea  (Poli)  filosa  C.     =  Glossus  ep.  in  Wailbs*  Geol.  Blies, 
DiplodQnta  (Er.)  acclinls  C.       k 

t,  elevata  C.       /    wurden  vom    Verfasser    früher   unter   den 

»  nngulina  C.     /    Sippen  Mysia,  Loripes,  l^ucina  und  Cydas 

n  nitens  C.         1    aur^eführt. 

yy  inflata  C.         ' 

I   hatte  er  früher  unter  Pecten,  auch  Neiihea  gestellt, 
welcher  Name  aber  den  mit  N.  quinquecostata  ver- 
wandten Formen  der  Kreide    aufbewahrt   bleiben 
sollte. 
Busyeon  spp.  sind  die  früher  Busy^on  genannten  Arten. 
Myacites  Pennsylvanicus  C.  aus  schwarzen  [?  Kohlen-]  Schiefem  von  Phönix- 
vÜlSy  Pa. 

Lartrt  :    über   die   um  Rom  und   in   Toskana  vorkommenden 
Elephanten-Arten   {Bullet,  ge'ol.   1868^   XV ^   564—569).    In    PokziV 
zweitem   Tertiär-Stock    ist    zu    Bignano   bei    Rom   ein  Elephanten-Skelett 
gefunden   worden,   dns   man  dem   Elephas  primigenius  zugeschrieben;    aber 
die  von   einander   entfernter   stehenden  Schmelzbüchsen   seiner  Zahne    und 
ihr  dickerer  Schmelz  nähert  sie  mehr  denen  des  Elephas  antiquus  Falc., 
welcher  auch  ihrem  Alter  besser  entspriclift.    Ein  Backenzahn  aus  den  neu- 
esten Tertiär-Schichten  am  Monte  eaero   dagegen   gehört  wirklich  dem    E. 
primigenius  an,  der  bis  jetzt  noch  nicht  sicher  jenseits  der  Alpen  gefun- 
den, worden  war.     Cocchi  hat  in  Toskana  nachgewiesen : 
E.  meridionalis  Nbsti  im  Amo-Thalpy  Piemant^  Jjomkardsi  etc. 
E.  antiquus  Falc.  daselbst  (in  Frankreich  und  England  selten). 
E.  Africanus  ?,  diiselbst,  also  auch  pliocän. 

£.  Africanus  L.,  quartär,  wohl  aus  der  Römer-Zeit,  auch  in  Quaitär- 
Schichten  um  Madrid  bekannt  und  von  Goldvuss  als  E.  priscus  vom  Hheime 
beschrieben.  Kauf  versichert,  dass  dieser  letzte  nicht  vom  ächten  E.  Africa- 
nus zu  unterscheiden  seye. 


!23S 

P.  GiRTAu:  fossiler  Saurier  aus  den  permiachen  Schieferii 
uulodeve  (Comft,  rend,  18A9y  ÄLViU,  1^2—193).  Eine  Doppel* 
PtäUe  leift  das  Skelett  eines  vierbeinigen  Sauriers :  die  Wirbelsäule  ohne  Kopf 
tenden  2  ersten. Schwans- Wirbeln,  Rippen  nnd  Beine.  Die  Füsse  sind 
GeUüssc,  fiinfsehig  nnd  bekralU,  und  die  Wirbel  biplan  wie  in  der  gansen 
jBiasuscken  Familie  der  Homöosaurier  (Sapheosaurus  Thiollierei,  Atoposaurus 
Jaordisi,  Ichnosanrus  Gervaisi  von  Bupey,  Homoeosaums  Maximiliani  nnd 
H.  Seplanius  von  Solemhofen).  Die  Grösse  ist  wie  bei  den  grossen  tüd^ 
tvnfMcksn  Eidechsen,  mittein  Varanen  und  Leguanen.  Die  ausführliche 
Sescbreibuttg  soll  in  der  neuen  Ausgabe  von  des  VFs.  Pai^tmtöioffie  Vran- 
fMf  Haler  dem  Kamen  Aphelosaurus  Lutevensis  folgen. 

El»  m  BsAvnoirr  bemerkt,  dass  er  mit  DufrI^iioy  diese  Schiefer  vor  fast 
30  Jahren  dem  Bunten  Sandstein  aus  geologischen  Gründen  zugesprochen ; 
m  habe  sie  spater  nach  Bromciiiiart's  Untersuchung  der  fossilen  Pfanzen, 
vekhe  denen  der  oberen  Kohlen-Formation  sehr  entsprechen,  für  permisch 
lehalteD;  da  aber  dieser  Saurier  von  jurassischem  Charakter  seye,  so  stehe 
Jas  Alter  aufs  Neue  in  Frage. 


LHall:  ober-silnrische  und  devonische  Krinoiden  und  Gysti- 

ittB  Kem-Yorks.    Silliham   theilt  Einiges  (ilmer.  Jaurn.  1868,  2.,  ÄÄV^ 

Tu -219)  aus   dem  unter  der  Presse  befindlichen  dritten  Bande  von  Hall's 

fdatoBioiofy  of  New-York  mit  in  Bezug  auf  die  .Gesteins-Schichten,  deren 

F«i$il-Reste  darin  abgehandelt  werden,   und  auf  die  Krinoiden  insbesondere. 

Erste  sind: 

3.  DeTOB-Formation :  Oriskany-Sandstein. 

.1  ni.    -I     o  /  Obrer  Pentamems- Kalkstein. 

l  Obereilur-F.  1  „  .   .  ..      b-  lu  ►  • 

.    „  I  Enknniten-Kalkstem. 

Oder  Untere  J  ,.  i .     •    v-  ii.    i.-  # 

H  M   K  \  *'®"oyris-Kalkschiefer. 

SrV  K  /    ^"*'^'  Pentamerus-Kalk. 

I    Tentaknliten-  oder  Wasser-Kalkstein, 
i.  ClJBton-  nnd  Niagara-Gruppe. 

Die  genannten  Glieder  der  mittel-silurischen  Gruppe  (2)  sind   nur  auf 

nae  korze  Strecke  unterscheidbar ,   obwohl   die  Formation    im  Ganzen  weit 

von  N.  nach  S.  reicht.    Der  Oriskany-Sandstein   scheint  sogar   an   einigen 

Skllei  in  die  unteren  Helderberg-Schichten  überzugehen,  und  in  9Iarijlan4 

kounea  einige  Versteinerungen  der  letzten  in  ihm  vor;  jedenfalls  verbinden 

^ie  sich  innigst  miteinander.     Im  Staaie  Neto-York  jedoch  ist  ihre  Trennung 

n  loreioanderfolgende  Gruppen  vollkommen  gerechtfertigt.  —  Im  SW.  ent- 

^t  der  Oriskany-Sandstein  manche  Sippen ,   welche  denen  der  Helderberg- 

Kilbteiae  ihnlich  sind.  Zu  den  besonderen  Formen  in  beiden  gehört  Edrio- 

«rigos  E^u^  der  in  der  Jugend  mit  seinem  Kelche  auf  andern  Körpern  fest- 

*M*  spftter  aber  sich  meist  ganz  ohne  Narbe  ablöst.   Folgende  Arten-Zahlen 

^ouieD  in  der  (noch  nnter-stlurischen)   Clinton-  und  Niagara-Gruppe,   im 

atera  Helderberg-Kalk  nnd  Oriskany-Sandstein  vor :  , 

1«  Clinton-  nnd  Niagara-Gruppen:   Closterocrinus  1  ;  Glyptocri- 


23G 

BUS  ?  1  ;  Homocrinus  2 ;  Glyptaster  1 ;  Thysanocrinns  4 ;  Dendrocrinus  1 ; 
Ichlhyocrinus  1  (2?>;  Lyriocrhnu  1 ;  Lecanocrinus  4 ;  Saccocrinns  1 ;  Macro- 
atylocrinns  1 ;  Eucalyplocrinus  3  ;  Stephanocrinus  2 ;  Caryocrinua  1 ;  Melo- 
crinas  1 ;  —  HeterocystUes  1  ;  Callocyat^tes  1 ;  ApiocystiteB  1 ;  Hemicysiites 
1  f  —  Palaeaster  1. 

2.  Untere  Helderberg-  und  Oriskany-Gruppe :  Homocrinu»  1; 
Mariacrinaa  1;  Platycrinus  4  (die  ältesten  Arten);  Aspidocrinus  2;  Edrio» 
crinns  2 ;  Brachiocrinus  1 ;  Coronocrinus  1 ;  —  Anomalocystites  1 ;  Spbaero- 
cystites  1;  Apiocystites  (Lepadocrinus)  1;  —  Protaster  ?1. 

Neue  Genera  sind : 

Mariacrinus  (Astrocrinites  Conv.  ,  non  reiiq,).  Becken-Tafeln  4; 
Radial-Tafeln  3  in  5  Reihen  (5X3);  InterradiaUTafeln  3  oder  mehr; 
Anal-Tafeln  zahlreich ;  Arni-Tafeln  2  auf  jedem  dritten  Armglied ;  die  weitere 
Gliederung  veränderlich.  OberQäche  der  Tafeln  mit  mehr  und  weniger  er- 
habenen strahligen  Streifen  oder  Rippen  oder  mit  Knötchen  und  kurzen  Dom- 
eben.    Arme  nach  den  Arten  veränderlich.    Gleicht  Glyptocrinus  am  meisten. 

Brachiocrinus:  Körper  unbekannt  oder  keiner [?]  Arme  aus  zahlreichen 
in  einzelnen  anfeinander-folgenden  Reihen  geordneten  Gliedern  (oder  fünf- 
Sit  igen  Gliedern  in  Doppelreihen?);  Basis  der  Arme  gerundet  ohne  Ge- 
lenk-Fläohe.  Tentakeln  zusammengesetzt  aus  verdickten  Knoten-förmigen 
Gliedern. 

Edriocrinus:  Körper  fast  konisch;  Basis  solid  ohne  Theilung  in  Tafeln; 
Oberrand  mit  sechs  Ecken  und  Vertiefungen  dazwischen  für  die  radialen  Arme. 
Radial-Tafeln  5,  eingefilgt  in  die  grösseren  Vertiefungen  am  Oberrande  des 
Kelchs.  Anal-Tafeln  2,  die  untere  eingefügt  in  den  kleineren  der  6  Rand- 
Eindrücke  des  Kelchs,  die  zweite  auf  dem  Oberrande  der  ersten.  Arm- Glieder 
zahlreich,  dünn,  in  aufeinander-folgenden  Reiben,  welche  auf  den  oberen  kon- 
kaven Rändern  der  Radial-Tafeln  ruhen.  Fieder-Zweige  oben  getheilt.  Ten- 
takeln und  Rüssel  unbekannt.     Keine  Säule. 

Aspidocrinus:  Basis  breit  kreisrund,  flach  halb-kugelig  oder  Schild- 
förmig. Obere  Ränder  eben  oder  aussen  gefaltet;  Gelenk-Ränder  unregel- 
mässig. Radial-Tafeln  und  Arme  unbekannt.  Anheftungs-Stelle  für  die  Säule 
deutlich,  klein. 

Coronocrinus:  Körper  sehr  breit,  Halbkugel-fÖrmig ?,  gegen  die  obeni 
Ränder  aus  zahlreicheln  Tafeln  zusammengesetzt.  Arme  zahlreich  aus  dem 
oberen  Rande  des  Körpers.  Scheitel  flach  aus  vielen  kleinen  Täfelchen. 
Säule  nnd  Basis  unbekannt. 

Sphaerocystites:  Körper  sphäroidisch,  breiter  als  hoch.  Arme  in  2 
Haupt-Panren  mit  zahlreichen  Gabelungen.  Arm-Furchen  schief  gelappt. 
Mund  länglich?.  Ein  Scheitel.  After  dicht  dabei.  Ovarial-Öffhung  auf  dem 
/Scheitel.  Basal-Tafeln  4,  die  Tafeln  der  obem  Reihen  nicht  bestimmt.  Basis 
flach  gedrückt.  Säule  unbekannt.  Aussehen  wie  bei  Callocystites  oder  Lepa- 
docrinus. 

Anomalocystites:  Körper  halb-ellipti seh  oder  -eiförmig ;  Seiten 
ungleich ;  der  senkrechte  Umriss  Ei-fÖrmig,  flach-konvex  oder  konkav-konvex. 
Queer-Umriss  halb-elliptisch,  mit  gerader  oder  vertiefter  Basis.  Die  2  Seiten 


237 

t 

zasamiiicigeselKt  aus  einer  ungleichen  Anzahl  von  Tafeln.  Basalia  3  an  der 
koiTeien  Seite,  2  an  der  konkaven.  Zweite  Reihe :  2  grosse  Tafeln  an  den 
Kelicflseitcn»  \  (5?)  an  der  konvexen.  DriUe  Reihe:  4  Tafeln  an  der  kon- 
Texen  Seite,  eine  an  jeder  Nebenseite,  und  eine  grosse  an  der  konkaven. 
Else  vierte,  fünfte  und  sechste  Reihe  an  der  konvexen,  eine  vierte  anch 
a  kr  liookaven  Seite.  Basis  schief,  an  der  konvexen  Seite  länger,  mit  einem 
tiefen  Eiadmck  für  die  Säule.  Kamm-  und  Poren-Rauten  anscheinend  keine. 
Aiae  unbekannt.  Sftule  tief  in  den  Körper  eingefägt,  aus  Gliedern,  welche 
ob«  gross  sind  und  unterwärts  abnehmen. 

Lepadocrinus  Conb.  iS40  ist  =  Apiocystites  und  hat  die  PrioritSt. 


Thosohl  legt  eine  fossile  Schlange  aus  der  Braunkohle  von 
KM  {SieUmjfeiir^)  vor,  welche  der  früher  von  demselben  alsGoluber 
papyraceus  bezeichneten  und  durch  Dr.  Fiscabr  in  seiner  Inaugural-Dbser- 
atk»  beschriebenen  Art  angehört  (Niederrhein.  Gesellsch.  zu  Bonn  tSM^ 
5fr.  3).  An  dem  vorliegenden  Exemplare  sind  einige  Theile  des  Kopfes  so 
tcköo  erhalten,  dass  es  möglich  war,  der  Bestimmung  wesentlich  nfther  zn 
Meo.  Besonders  konnte  der  Zahn-tragende  Theil  des  Unterkiefers  (Os  den- 
vk\  vnd  das  an  ihm  befindliche  Loch  (Foramen  mentale)  zu  einer  Verglei- 
rH^  mit  Skeletten  von  Schlangen  der  Jetztwelt  verwandt  werden.  T.  fand 
ki  der  Untersuchung  von  15  Species  lebender  Schlangen  aus  der  Abtheilung 
iif  Gift-losen  (Ophidia  aglyphodonla  Dtin.  Bibr.),  unter  denen  die  meisten 
FanilieD  vertreten  sind,  dass  das  oben-erwfthnte  Loch  des  Unterkiefers  bei 
likn  mit  Rudimenten  von  Becken  und  Hintergliedmassen  versehenen  Schlan- 
^1  ia  der  vorderen  Hälfte,  bei  allen  denjenigen  Schlangen  aber,  die  Becken- 
RodiBient  und  Uintergliedmassen  nicht  besitzen,  in  der  hinteren  Hilfte  des 
lörpers  des  Os  dentale  liegt.  Danach  zu  urtheilen,  gehört  die  fossile  Schlange 
io  die  erste  Gruppe,  wo  sie  sich  nach  der  Zahn-Bildung  in  den  Kiefern  zu- 
sackst  an  die  Pythoniden  anschliesst,  mit  welchen  sie  auch  in  dem  Besiti 
kr  Zwischenkiefer-Zfthne  übereingestimmt  zu  haben  scheint.  Da  die  letzten 
Zähne  des  Oberkiefers  winzig  kloin  und  dadurch  von  den  vor  ihnen  liegen- 
icB  auffallend  verschieden  sind,  worein  der  Charakter  der  Gattung  Morelia 
fesetet  worden  ist,  so  bestimmt  T.  diese  fossile  Schlange  als  Morelia  pa- 
pyracea.  Er  zeigte  hierauf  einen  Rest  eines  Säugethieres  ans  der  Braun- 
bhie  von  Hait  vor,  welcher  aus  einem  Schulterblatt  mit  daran  sitzendem 
TWile  des  Oberarmes  besteht.  Eine  Vergleichung  mit  Skeletten  lebender 
»Qgethiere  ergab  noch  am  ehesten  eine  Ähnlichkeit  mit  der  Flodermaus- 
GattiiBg  Pteropus,  so  dass  sich  vermuthen  l&sst,  es  habe  eine  grosse  Fleder- 
uos  EU  den  Zeiten  der  Bildung  der  Braunkohle  in  unserer  Gegend  gebanst  ^ 


0.  Wisn:  über  ein  Palmen-Blatt  ans  der  Braunkohle/  von 
Ko^<  (5iederrhein.  Gesellsch.  für  Nat.-  und  Heil-Kunde  1868,  Juli  3).  Das- 
<(be  gehört  zu  der  nemlicben  Art,  von  welcher  sich  früher  schon  unvollständige 
Keite  gefanden  hatten.    Es  ist  gross,    fächerförmig,  mit  sehr  breitem  Blatt- 


238 

Stiele  und  Un^r  in  die  Blatt-Fläche  hinein-ra|i^ender  Spindel.   Uugbr  hatte  ähs- 
liehe  Blätter  aus  den  Terti&r-Schicbten  von   Radoboy^   Soi%ka   und   Hiriny 
unter  EWei  nur  wenig  unterschiedene  Arten  aU  Flahellaria  maxima  und  Flabel- 
laria  major  gebracht.    Hker  hat  dieselben  nach  schönen  Exemplaren  aus  dei 
Sekweiif^r  Mollasse  unter  Sabal  major  vereinigt,   was  jedenfalls  passender 
erscheint.    Diese  Blätter  seichnen  sich   aus   durch  den  unbewaffneten  Blau- 
Stiel.    Ein  solcher  kommt  ausser   der  Gattunj;  Sabal    auch   den    Gattungen 
Rhaphis,  Thrinae  P]?  Mauritia,  Lepidocarynm  und  Livistonia  zu.   Die  Gattung 
Chamaerops  hat  stachelige  Blatt-Stiele.    Die  Anordnung  der  Blatt-Strahlea, 
welche  der  Keil-förmigen  Blatt-Spindel  so  aufsitzen,   daas  diese  oben  in  der 
Blatt-Flache  kaum  sichtbar  ist,  unten  dagegen  als  dreieckige  Spindel  hervor- 
tritt,  ist  indess   nur  der  Gattung  Sabal   eigenthümlich.     Die  lebende   Sabal 
nmbraculifera    zeigt   mit  den  fossilen  Blättern  grosse   Obereinstimmung.  — 
Fossile  Palmen  überhaupt  sind  bis  jetzt  über  50  Arten   bekannt.     Freilich 
bat  man  ans  den  Blättern,  Blüthen-Theilen,  Früchten  und  Hölzern  eben  so 
viele  Arten  gemacht,  indem  es  noch  nicht  gelang,   die  einer  und  derselben 
Pflanze  angehörigen  Theile  zusammen  zu  finden.  Was  die  Hölzer,  die  Früchte 
und  die  Blüthen  anbelangt,  so  stellt  Hrbr  dieselben  passend  alle  als  Palma- 
cites  auf;  früher  hatte  man  sie  in  die  fossilen  Gattungen  Fascicnlites^  Endo- 
oenites,   PaUeoapathe ,   Baccites  n.  s.  w.  getrennt.    Die  Hölzer  sind  theiis 
verkieselt,   theiis  verkohlt.     So  sah  EnusnaiRO  auf  seiner  Reise  in  Ägypten 
einen  versteinerten  Palmen- Wald,  Humboldt  versteinerte  Pabn-Stämme  in  den 
Uano»  von    Vene»ueia.     Auf  der  Insel  ÄnHyoa  fanden  sich   sehr  schöne 
verkieselte   Palmen.    In    unserer    Braunkohle    kommen    sie    als    sogenannte 
Hadelkohle  (Fasciculites  fragilis  Göpp.  et  Sraaz.,  F.  Ilartigii   G.  et  ^t.)  u. 
a.   bei   Friesdarf  und   LUiar  vor.    Aber   gut  erhaltene   und   bestimmbare 
Palmen-Stämme  in  der  Braunkohle  sind  sehen.    Eben  so  selten  ist  jetzt  die 
interessante   einer  kleinen  Cocos-Nuss  ähnliche  Burtinia  Faujasi  Bbogii.,   die 
sich  früher  zu  Lihlar  fand.    Das  zu  ihr  gehörige  Blatt  fehlt  noch.   Es  musste 
ein  Fiederblatt  sein,  während   sich  dort  nur  Reste  Fächer-förmiger  Blätter 
zeigten.    Man   hat  die   Blätter  unter  zwei  Gattungen  gebracht;   die  Fächer- 
förmigen rechnete   man   zu  Flahellaria,  die  Fieder -Blätter  zu   Phoenicitei. 
Erst  in  der  neuesten  Zeit  ist  es  gelungen,   einige  dieser  Blätter  den  ent- 
sprechenden lebenden  Sippen   Sabal  und  Chamaerops   eineriseita,    Maiiicaria 
andererseits  unterzuordnen.    Sehr  merkwürdig  ist,   dass,  während  unter  den 
lebenden  Palmen  die  mit  gefiederten  Blättern  (Dattel,  Cocos,  Areca  etc.)  bei 
Weitem  überwiegen,   so  dass  ihnen   etwa  drei  Viertel  der  Arten  angehören, 
bei  den  fossilen  die  Arten  mit  Fächer- förmigen  Blättern  vorherrschen;   wir 
kennen  etwa  16  der  letzten ,  8  der  ersten  fossil.    Was  die  Formationen  an- 
belangt, so  ist  hier  offenbar  noch  eine  Lücke  auszufüllen.    Denn  wir  kennen 
in  der  Steinkohle  8  Arten;    in    den   folgenden  Formationen  vermissen  wir 
die  Palmen  bis  jetzt;   erst  in   der  Kreide   treten  sie   wieder  mit  drei  Arten 
auf,    um  in   den  Tertiär- Gebilden  eine  sehr  reiche  Entwicklung  zu  zeigen; 
denn  ihnen  gehören  die  übrigen  fossilen  Arten  an. 


3S0 

Giutiour:  ein  Schädel-Stück  zu  Maniroufe  bei  Paris  gefan- 
dea  [BuU.  fetfi.  18SS^  XV,  620  —  624,  pl.  5).  Es  wurde  beim  Bninnen- 
iitabev  entdeckt,  wahrscheinlich  im  Diluvium?  Es  ist  gross,  den  grüssten 
Hieil  der  iinkea  Seite  (doch  ohne  Nasen-  und  einen  Theil  der  Stirn-Beine) 
ia  sich  begreifend ,  offenbar  von  einem  Wasser-Raubtbier ,  wie  die  Grösse 
in  Paokenbeins,  die  kugelige  Form  des  ^Gehirns,  seine  Theilung  in  zwei 
bppen,  von  welchen  d^  vordre  grösser  ist^  die  fast  senkrechte  Richtung 
ki  »ie  trennenden  Spaltes  beweisen ,  'Alles  wie  bei  den  Phoken.  Von  den 
f:£«atlichen  Phoken  unterscheidet  es  sich  aber  durch  die  Dicke  der  Schüdel- 
lBi)dieQ,  die  ausserordentliche  Entwicklung  der  Mastoid-Apophysen  (die  bei 
kB  Phoken  sehr  klein  sind)  und  durch  den  Mangel  der  Verengerung  des 
^rbdels  im  Niveau  des  Stirn-Wirbels.  Von  den  Walrossen  weicht  es 
r^falb  ab,  da  ihre  Mastoid-Apophysen  zwar  ebenfalls  sehr  gross,  aber 
M  vertical  und  am  untern  Theil  des  Schädels  vorstehend  sind,  während  sie 
Mch  hier  fast  wagrecht  nach  hinten  verlängern,  -*  wo  ferner  die  Wurael 
ifi  lochbogens  unmittelbar  nach  vom  geht,  so  dass  sich  dieser  Bogen  wenig 
tjmh  Schädel  entfernt,  während  hier  diese  Wurzel  weit  vom  Schläfenbein  wegtritt, 
ns  aaf  einen  grossen  Bogen  wie  bei  den  Phoken  deutet.  Bei  allen  Phoken 
■d  Walressen  richtet  sich  der  äussere  Gehör -Gang  vorwärts,  hier  aber 
ictklicb  rückwärts.  Beide  zeigen  keine*  Spur  des  knöchernen  in  seiner  Mitta 
asfzhöhken  Schildes,  der  hier  den  Schädel  bedeckt  und  mit  seiner  mittein 
&ikc  wahrscheinlich  einer  mächtigen  Schnauze  oder  selbst  einem  Rüssel  zum 
iüiiU  gedient  hat,  der  zwischen  zwei,  nach  der  Aufblähung  des  Schädels  vor 
d<B  Wandbeine  zu  schliessen,  mächtigen  Eckzähnen  vorhanden  war.  Das  Thier 
IkH  also  das  Mittel  zwischen  beiden  Gruppen,  stund  aber  dem  Walrosse 
■her  nach  der  Dicke  der  Knochen  und  der  Grösse  der  Mastoid-Apophyse 
n  schliessen.  Der  Vf.  schlägt,  nach  einem  altem  Lomi'schen  Namen  der 
Wairosse,  die  Benennung  Odobaenotherium  Larteti  fitr  das  Thier  vor. 


R.  Owen:  Fossile  Reste  einer  Riesen-Echse  Megalania 
prifca  in  Australien  (^fiJi.  Maga%,  naihist.  1868,  [S.]  II,  289).  Es  sind 
Wiritel  einer  Land-Eidechse,  am  ähnlichsten  denen  des  Australiseken  Hydro- 
sasnis  giganteus  Gbay,  wovon  es  über  6'  lange  Individuen  gibt,  aber  grösser 
ab  selbst  bei  den  grössten  lebenden  Krokodilen.  Sie  sind  von  procöler 
Bilding  und  generisch  oder  subgenerisch  von  den  Hydrosauras- Wirbeln  ver- 
s^ieden  durch  den  verhältnissmässig  zusammengezogenen  Raum  des  Rücken- 
■ark-Kanals  und  die  mindre  Entwickelung  des  Rückenmarks.  Nach  den 
Wirbeln  von  Hydrosaurus  berechnet  müsste  das  fossile  Thier  mindestens  20' 
iasf  gewesen  seyn.  , 


R.  Owen:  über  das  Megatherium  Americanum.  iv.  Vordre 
Eilrcmität  iPkiiM.  Transaet.  1868,  CJTL Kl/I,  261 -|^8,  pl.  18—22). 
laa  hat  bekanntlich  in  London  schon  vor  längeren  Jahren  2 — 3  mehr  und 
veaiger  voDständige    Skelette    des   genannten    fossilen    Thieres    aus   StM- 


240 

ÄMurika  erhalten  und  aufgestellt.  Der  Vf.  liefert  hier  die  Darstellung  eines 
stehenden  Skelettes  in  7^4  Grösse,  und  die  sorgfältige  Beschreibung  und 
Abbildung  aller  einzelnen  Knochen  der  vorderen  Gliedmassen  vom  Schulter- 
blatt bis  2u  den  Zehen-Spitzen  in  einem  Detail,  das  keines  Auszugs  fähig 
ist.  Doch  entnehmen  wir  daraus,  Laurillard's  Behauptung  seye  gegründet, 
dass  CuYisR  im  Unrecht  war,  als  er  vermuthete,  man  habe  an  dem  Skelette 
in  der'  Madrider  Sammlung  den  rechten  mit  dem  linken  Yorder-Fuss  ver- 
tauscht.   

R.  Owbh:  Pliolophus  vulpiceps,  ein  Lophiodonte  aus  dem 
London-Thone  von  Hantich  {Geolog,  Quart,  Joum.  185Sy  XiVy  54 — 71, 
pL  2—4).  Harte  bis  Fuss-grosse  Nieren  im  London-Thone  von  Harttieh^ 
welche  zu  Anfertigung  des  Römischen  Zamentes  verwendet  werden  und 
überhaupt  selten  ohne  organischen  Kern  zu  seyn  scheinen,  haben  Schädel 
und  Unterkiefer  mit  dem  ganzen  Gebisse  nebst  Stücken  von  Uumerus,  Femur, 
Tibia,  Mittelfuss,  Becken,  Wirbel  und  Rippen,  Alles  von  einem  Thier-Indivi- 
dum  herrührend,  in  einem  verkieselten  und  mitunter  etwas  verkiessten 
Zustande  geliefert.  Dasselbe  gehört  den  perissodaktylen  Pachydermen  an ,  ist 
so  gross  wie  ein  Fuchs,  mit  dessen  Kop  e  der  Sch&del  auch  einige  Form- 
Ähnlichkeit  besitzt. 

Der  Schädel,  umständlich  beschrieben,  ausgemessen  und  abgebildet,  ist 
5"  Engl,  lang,  in  den  Jochbogen  2"2'"  breit,  1"4'"  hoch.   Die  obre  Backen- 
zahn-Reihe ist  l"i"%  die  untre  2"0  lang,  wovon  je  1"  auf  die  3  Malm-  und 
auf  die  4  Lücken-Zähne  kommen.    Die  ausgedehnte  jedoch   bestimmte  Be- 
grenzung der  Schlüfen-Grube  durch  die  Occipital-,  Parietal-  und  Postfrontal- 
Leisten  so   wie  ihr  Zusammenhang  mit  der  Augen-Höhle   gibt  dem   Schädel 
einen  Carnivoren-Charakter ;   doch  ist  wie  bei  Schwein,  Hyrax  und  Palaeo- 
therium  die  grösste  Cerebral-Ausbreitung  im  Mittel-. und  Vorder-Theile  der 
Gruben  mit  einer  Zusammenziehung  hinten   verbunden,  so  dass    der  Him- 
schädel  nicht  wie  beim  Fuchs  hinterwärts   bis   zum  Anfange  der  Jochbogen 
an  Breite  zunimmt.  —  Die  Jochbogen    selber    treten  besonders   mit   ihren 
hintern  Pfeilern  weniger  weit  nach  aussen,  als  bei  den  Carnivoren ;  in  wel- 
chem Charakter  das  Thier   mehr  mit  Palaeotherium    als   mit   irgend    einer 
lebenden  Form  übereinstimmt;   doch  sind  seine  Postfrontal-Fortsätze   länger 
und  mehr  rückwärts  gekehrt.  Der  Zusammenhang  der  Augen-Höhlen  und  der 
Schläfen-Gruben  kommt  zwar  bei  mehren  Hufethier-Sippen  vor;  hinsichtlich 
der  Ausdehnung  der  fehlenden  Grenze  steht  PI.  zwischen  Palaeotherium  und 
Tapir.    Die  Augen-Höhle  liegt  nicht  so  tief  als  bei  diesen   beiden  und   bei 
Rbinoceros,,  und  nicht  so  hoch  als  bei  Sus  und  Hyraz.     Der  obre  Umriss 
des  Schädels  ist  gerade  wie  bei  Equus  nnd  Hyrax,  und  nicht  so  konvex  wie 
bei  Palaeotherium  und  Anoplotherium.   Das  Anteorbital-Loch  deutet  auf  keine 
ungewöhnlich  starke  Oberlippe.  In  der  Begrenzung  der  Nasen-Öffnung  durch 
2  Nasen-  und  2  Prämazillar-Beine  stimmt  PI.  mit  Pferd,   Hyrax,  Sus    und 
Anoplotherium  i|^rein  und  weicht  von  Rhinoceros,  Tapir  und  Palaeotherium 
ab,  wo  sich  auch  noch  die  2  Kieferbeine  daran  betheiligen.     Der  herbivore 
Hufethier-Charakter  liegt  am  deutlichsten  in  der  Form  des  Unterkiefers  vor, 


241 

imnl  ia  der  relativen   Anpdehnnng   der  Theile   des   aufsteigenden   Astes, 
wddw  den  Beiss-  (Schläfen-)   und  Malm-  (Masseter-  und  Pterygoid-)  Mus- 
keln zxir  Befestignni^  dienen.   In  der  Form  gleicht  der  Unterkiefer  am  meisten 
dcffl  des  Tapirs  unter  den  lebenden  und  dem  des  Palaeotherium  unter  den  ge* 
aner  bekannten  fossilen  Sippen.    Mit  dem  Schädel  von  Hyracotherium  lepo- 
rifiOB  scheint  der  des'  PI.   eine  grosse  Ähnlichkeit  zu  besitzen ,  aber  in  der 
Orintal-Region   schmäler    im   Verhältni^s  zur   Länge   des   Anteorbital-  und 
Geschts-Theils  zu  seyn ;  seine  Augen-^HOhlen  sind  absolut  und  relativ  kleiner^ 
vcUfer'rond  und  höher  gelegen.    Die  Verwandtschaft  damit  zeigt  sich  aber 
iB  deutlichsten  im  Gebisse.    Die  Zahn-Formel  ist  \'  .W- DieZahn-Lficke 
Vor  und  hinter  dem  kleinen  niedem  'Kegel-förmigen  £ck-Zahn  ist  ungefähr 
lleicb  gross,  wenigstens  so  lang  als  ein  oder  zwei  der  vordersten  Lücken- 
ntee  zusammen^     Die   Schneidezähne  des  Unterkiefers   sind  vorwärts    Re- 
gmd,  im  Halbkreise  geordnet,  Keil-förmig,  schneidig.     Alle  Backenzähne 
bildeo  eine    zusammenhängende  Reihe;    die  nur  zwischen  dem  i.   und  ii. 
atren  Lfickenzahne   i^^  breit  unterbrochen  ist.    Die  Lückenzähne  nehmen 
19  Grosse  und  Zusammensetzung  zu  vom  i.  bis  zum  iv. ,  der  schon  fast  so 
fnss  als  ein  Mnlmzahn  ist.     Oben  sind  i.  —  iv.   zwei-wurzelig  und  ist  i. 
aiamiijengedräckt  Kegei-förmig  mit  aussen  verdickter  Basis,  ii.  etwas  breiter 
ay  dicker  mit  etwas  deutlicher  entwickeltem  Nebenkegel  vom  und  hinten. 
B  hi  schon  2  Kegel  aussen  und  einen  Basal-Talon  vom ;   der  hintre  Kegel 
K  Kragen-artig  verdickter  Basis  umgeben;  ein  Längsthal  trennt  beide  von 
ei!er  innera  Erhöhung  der  Krone,     iv.  ist  schon  dicker  als  lang,  hat  2  sehr 
ftarke  Kegel  aussen ,    einen  noch  starkem  randlich  dreiseitigen  innen ,  einen  / 
nadimi  gehenden  Kragen,   der  in  der  vorder-äusseren   Ecke  einen  starken 
locker  bildet,   und  auf  der  Längs-Mittellinie  vom   einen  deutlichen,  hinten 
einei  noch  undeutlichen  kleine^  Kegel ;  der  Zahn  ist  inn^n  von  einer,  aussen 
TOD  zwei  Wurzeln  gestützt.    Damit  ist  dann  auch  schon  der  eigenthümliche 
Ckarikter  der  ächten  Backenzähne   angedeutet,  der  an  Hyracotherium  er- 
iuert:   eine  von    aussen  nach    innen    dicke  Form,    ein    randum  gehender 
Knjfcn,  der  sich  nur  vor  den  konvexesten  Stellen  der  Kegel  verdünnt,  vier 
paarige  Hanptkegel  und  auf  der  longitudinalen  Mittellinie  noch  zwei  kleine 
Se?el,  die  etwas  vor  jedem  vorderen  und  hinteren  Hauptpaare    stehen  und 
^rch  eine  Bogen-Kante  mit   je^ero   äussem  Hanptkegel   zusammenhängen; 
»ch  hängt    das   äussre  Paar  der  Hauptkegel  mehr  als  das  innere  unter  sich 
uummea  durch    eine  hohe  Längskante  zwischen  ihm.    v.  ist  queer  vier- 
ctki|;,  schiefer;    vi.  am  grössten  und  schiefsten  durch  eine  scharfe  äusser- 
fordre  Ecke  und  eine  kürzre  Hinterseite,  und  sein  inner-hintrer  Hauptkegel 
^Bgt  Joch  -  artig  mit  dem  hintren  Zwischenkegel  zusammen.    Alle  sind  vier- 
^vsnelig.   Im  Unterkiefer  ist  i.  klein,  einfach  Kegel-förmig,  etwas  abstehend ; 
0-  etwas  grösser  mit  mehr  entwid^eltem  hintren  Talon ;   in  in.  bildet  dieser 
i^lioa  einen    zweiten    doch    niedrigeren  Kegel;   der   erste  Hauptkegel    hat 
p'Se  gespaltene   Spitze,  von  deren  innerer  Hälfte  eine  Kante   zur  inneren 
^e  der  Basis  des  hinteren  Kegels   (oder  des  ganzen  Zahns)  geht;  vorne 
^  der  Kragen    zu   einem  Talon  entwickelt.    Der  iv.  ist  schon  den  Malm*^ 
laben  ähnlich  an  Grösse ,  an  lang  rektangulärer  Form,  an  Zusammensetzung 

Jahrgang  1S39.  16 


24S 

•m  2  Paar  Kegeln,  von  welchen  jedoch  der  inner-hintre  Kegel  noch  Clein 
ist,  und  in  der  Entwickelung  des  Kragens  an  der  vorderen  und  änaaereD 
Seite  bis  xur  äusser-hinteren  Eclie,  wo  er  noch  scharf  vorspringt  Alle 
unteren  Backenzihne  nehmen  von  i.  bis  vii.  an  Länge  und  Dicke  allnifthlich 
und  gleichmftssig  zu.  Nur  in  vi.  allein  entwickelt  sich  zwischen  dem  voideien 
Paar  Haupt-Kegel  noch  ein  kleiner,  den  oberen  entsprechender  Binnen-Kegel, 
von  welchem  aus  eine  Kante  gegen  den  äussern  hintern  Hauptk^egel  ansteigt. 
Der  sehr  lange  vii.  endlich  ist  drei-  (statt  iwei-)  lappig  und  scheint  auch 
auf  seinem  dritten  hintersten  Lappen  (der  beschädigt  ist)  ein  getrenntes 
Kegel-Paar  getragen  so  haben;  die  drei  äussern  Kegel  sind  durch  eine  Längs- 
Kante  verbunden,  und  längs  der  Mitte  zieht  ein  offenes  Thal. 

Der  Schädel  hat  mit  einem  ganzen   Schädel   ächter   Lophiodonten  nicht 
verglichen  werden   können;    aber    die   verhältnissmässige    Einfachheit    der 
Lacken-  und  die  Zusammensetzungs- Weise  der  Malm-Zähne  (zumal  des  hin- 
tersten) stimmt  am  meisten  mit  den  Lophiodonten  Qberein,    insbesondere   mit 
Pachynolophus  Gerv.    Der  Zahn  -  Charakter  der  Lophiodonten  besteht  darin, 
dass  an  den  obem  Backen- Zähnen  iv. — vii.  die  äussre   Seite  sich  in  zwei 
Kegel  entwickelt,  die  in  v. — vii.  durch  zwei  schiefe  Joche  mit  zwei  kleinem 
innem  Kegeln  zusammenhängen,   während  in  iv.  sich   nur  ein  innrer  Kegel 
zeigt.    Während  nun   die   Trituration    anfänglich    bei  Lophiodon    die   ganze 
Kante  der  Queerjoche,  —  bei  Pachynolophus,   wo  diese  Kaote  niedriger  ist, 
anfangs  nur  den  äussern  und  Innern  Kegel  angreift,  entstehen  bei  Pliolophus 
alsbald  drei  Paar  runder  Abnutzungs-Flächen,    den  drei  Kegel-Paaren   ent- 
sprechend  (wodurch   ein    Obergang    zu    Hyracotherium    entsteht),    und    die 
Abnutzungs-Fläche  der  hintern  Hälfte  von  vii.  ist  Jcleioer  und  einfacher  ge- 
staltet, indem  der  hinter-innere  Kegel  einfacher  ist.    Während  bei  Pachyno- 
lophus auch  der  äussre  Kragen  sich  am  vordem  und  hintem  Ende  in  einen 
Hocker  erheben,  ist  Diess  bei  Pliolophus  nur  am  Yorderende  und  in  geriim;em 
Grade  der  Fall,  fast  wie  bei   Lophiodon  selbst.    Am  Unterkiefer   liegt    bei 
Pachynolophus  der  Unterrand  der  Symphyse   in    gleicher    Flucht   mit    dem 
Dnterrande  des  Astes  selbst  und  ist  die  Symphyse  mit  den   Schneidezähnen 
noch  mehr  vorwärts  geneigt  als  in  Pliolophus;    die  Zahn -Lücke  hinler  dem 
Eckzahn  ist  doppelt   so  lang  als  hier ,   indem  der  i.  Backenzahn  fehlt.    Die 
nntera  Malmzähne  haben  bei  Tapir,  Tapiruluu,  Lophiotherium   und  Pachyno- 
lophus eine  Krone  mit  2  Qoeerjochen,  während  sie  bei  Pliolophus  von  denen 
aller  bekannten  Lophiodonten  abweicht  durch  ihre  zwei  Kegel -Paare,    wozu 
bei  VI.  noch  ein  kleiner  Zwischenkegel  konunt  (wie  bei'm  Stereognathus  der 
Oolithe;  bei  Hyracotherium  kennt  man  die  untem    Malmzähne  noch  nicbt). 
Im  Oberkiefer  zeigt  Hyracotherium  wohl  die  grüsste  Ähnlichkeit  mit  unsrem 
Pliolophus,  auch  die  Entwickelung  der  zwei  Mittelkegel  auf  den  Malmzabn- 
Kronen   und  die  meist  selbstständige  Ausbildung  des    hinter-innera.   Kegels 
auf  vti. ;  doch  ist  bei  erstem  der  Mittelkegel  auf  vi.  stärker ,  der  Kragen  an 
ni.-'vn.  weniger  unterbrochen  und  die  Zahn-Lücke  zwischen  i.  und  ii.  grösser. 
Zur  Familie  der  Lophiodonten  gehören  die  Sippen  Lophiodon,  Pachynolophus, 
Pliolophus  und  Hyraöotherium  fast  nur  als  Subgenera  vom  zuerst  genannten. 
Sie  unterscheiden  sich  von  den  späteren  Paläotheriiden  durch  ihre  einfacheren 


?49 

b^kfo-Zikie  mid  nXheni  sieb  durch  ihre  Baokenzafm-Form  in  Pliolophvs 
nd  H]mcolherioBi  etwas  den.  ChOropotamiden ,  von  welchen  der  Pliolophns 
farcb  einen  driuen  Trochanter  seines  Oberschenliel-Beins  und  drei  nebenein- 
iQ^er  liegende  Metatarsal-Beine  tnräckweicht,  nm  sich  Hyracotherium  nfther 
azsschliemen. 

Es  ist  hemerkenswertb ,  dass  die  oolithischen  Sippen  ThylacoUieriamy 
SpiicotbeTiom  und  Triconodon  mehr  als  7,  die  tertifiren  Sftngthier-Sippen  aber 
m  7  {-TT  ^^  T3~^  Backen -Zflhne  besitzen.  Jede  Regel  hat  freilich 
ibt  Ausnahme,  und  eine  solche  Ausnahme  scheint  auch  die  kürzlich  anfge- 
jiellie  Sippe  Plagiaulax  (Jahrb.  fS58^  113}  zn  bilden,  auf  welche  der  Verf. 
ieaoiehst  zurückzukommen  gedenkt. 


0.  Hbib:  Podogoninm  ist  eine  neue  fossile  Sippe  ans  der  Cäsalpinien- 
Ftiilie,  neben  Tamarindus  stehend,  die  als  Leitpflanze  für  die  obre  Süss- 
Vüser-Mollasse  zu  betrachten  ist.  Man  kennt  Blätter,  Blüthen,  Früchte  und 
Sitaeo  dieser  Bäume,  wovon  die  zuletzt  genannten  Theile  auf  Öningener 
Sieiii-Plslten  mit  geflügelten  Ameisen  vorkommen,  woraus  zu  schliessen, 
ä»  sie  ihre  Früchte  im  Sommer  zur  Reife  gebracht  haben  (Yerhandl.  d. 
Scwettz.  Naturf.  GeseUsch.  t8S8  zu  Bern,  S.  35—36). 


R.  (hm:  über  den  Schädel  des  ilutfraf tVeAeii  Zygomatnrns 
trilobas  Maclbat,  nach  Handzeichnnngen  und  Photographie'n  desselben 
i9edof.' Qwrt,  Jaum.  1B69,  XV,  168—176,  pl.  7,  8).  Der  bis  auf  die 
thgebrocbenen  Schneidezähne  vollständige  Schädel  (ohne  Unterkiefer)  stammt 
Twi  denelben  örtlichkeit  am  Kin^  Creek  in  den  Darling  Dowtu  in  Neu^ 
SsAm/s«,  wo  einige  Jahre  früher  ein  vollständiger  Diprotodon-Schädel  ge«- 
fnden  worden,  und  wird  mit  einigen  andren  Resten  von  da  im  naturhistori- 
Kiiea  Mosenm  zu-  Sydney  aufbewahrt.  Maciaat  und  MAcaKnfAu>  haben  dort 
krtits  Einiges  darüber  veröffentlicht. 

Der  Schädel  ist  1'  6''  lang   und   bis  1'  3''  breit,   hat  jederseits   füitf 

Backentihne  in  geschlossener  Reihe,  wovon,   wie  bei  andren  Beutelthieren 

»ck,  die  vier  letzten  ächte,  der  vorderste  nur  ein  unächter  oder  ein  Lücken- 

Zikn  ist.   Diess  geht  daraus  hervor,  dass,  während  der  hinterste  sich  schon 

tbaootzea  b<igonnen  hat  und  mithin  weiter  vorn   kein  Zahn- Wechsel  mehr 

^vorsteht,  der  vierte  von  hinten  schon  stärker  als  der  dritte  abgenutzt  y  der 

Me  oder  vorderste  aber  noch   wenig   angegriffen  ist,   wogegen  bei  allen 

^BestileD  Sängethieren  mit  solcher  Zahn-Form  nur  drei  ächte  Backenzahn« 

^vikoBiaen  und  daher  der  dritte  von  hinten  (der  erste  Malmzahn)  sich  vor 

^  Tieften   (dem    letzten    Lücken- Ersatzzahn)    abzunützen    beginnt.    Die 

^ckeniahne  haben  zwei  Dach-förmige  Queerjoche,  vne  Rhinoceros,  Tapir, 

Kntiwriiai,  Hegatherium,   Manatns  unter  den  Tlacentalen  und  Mactopus, 

f^bretos,  Phascolomys  anter  den  lebenden  oder  Diprotodon  und  Notho- 

^Biam  inter  den   ansgestorbenen    epiacentalen    Herbivoren.     Die   grosse 

16' 


244 

StArke,    Breite   und   Spannung^  des  Joohbogeris  entspricht  denselben  Typen 
im  Allgemeinen,   indem   bei  jener  Form  von  Backen  -  Zähnen  eine  stärkere 
Maskel-Thätigkeit  beim  Kauen  der  Nahrung  als  bei  den  flach-zähnigen  Her- 
bivoren ,   daher  eine  ausgedehntere  Schläfen  -  Grube  nöthig  ist.     Sie  ist  bei 
den  genannten  Beutelthieren  noch  grösser  als   bei   den  andern   Sippen,  am 
stärksten  aber  bei  diesem  fossilen  Schädel,    wo  von  dem  vordem    Thetle 
des  Jochbogens  auch  noch  ein  Fortsatz  senkrecht  herabsteigt,  wie  bei  Mega- 
therinm  und  Verwandten  und  bei  Diprotodon.    Auch  die   Kleinheit  des  Ge- 
hirns entspricht  den  Beutelthieren,  indem  der  das  Gehirn  enthaltende  Theil 
des  Schädels  von  hinten  durch  Vorwärtsneigung  der  Hinterhaupt-Fläche,  von 
vom    durch    starke    Zusammenschnürung    des    Schädels   in   der  Mitte  der 
Schläfengrabe  und  von.  den  Seiten  durch  den  Mangel   aller  Wölbung  beengt 
ist.    Der  Gesichtstheil  des  Schädels   vor  den  fünf  Backen  -  Zähnen  ist  sehr 
kurz,   was  auch   die  Beiss- Kraft  der  Schneidezähne  sehr  vermehrt   haben 
muss ;  die  Schnautze  ist  ansehnlich  hoch  und  ihr  ohrer  Theil  nach  vom  zu 
rechts   und  links  stark  ausgedehnt   durch   eine  seitliche   Anschwellung  der 
Nasenbeine ,  unter  welchen  eine  starke  knöcherne  Nasen-Scheidewand  steht : 
Alles  auf  eine  ungewöhnliche  Entwicklung  der  Schnautze  hinweisend.    Die 
Augen  liegen  so  tief,  dass  sid  unter  dieser  Ausbreitung  hin  vorwärts  schauen 
konnten.     Schneidezähne  waren  drei  jederseits ,   und   die   ganze   obre  Zahn- 
Bildung  stimmt  mit  der  von  Diprotodon  überein,    während   fn  dem  dazu  ge- 
hörigen  Unterkiefer  möglicher  Weise   ausser  dem   grossen  Paar   Schneide- 
Zähne   noch  etwa  ein   kleinerer  jederseits    gestanden  haben   könnte.     War 
Diess  nicht  der  Fall,   so  liegt  keine  generische  Verschiedenheit    zwischen 
Diprotodon   und  Zygomaturus  vor.  —  Die  Sippe  Nothotherium  beruhet  auf 
einem  verstümmelten  Unterkiefer  mit  ähnlichen  Backen -Zähnen  und    stehet 
eben  so   wie   der  Oberkiefer  des   Zygomaturus   dem  Diprotodon  etwas   an 
Grösse  nach,   ist  daher  vielleicht  von  gleichem  Genus.     Auch    das  Gaumen- 
Loch,  welches  sonst  bei  allen  Beutelthieren  vorkommt,  fehlt  vrie  bei  Dipro- 
todon und  Mac^pus  major.  --  Näher  betrachtet  besitzen  die  ächten  Backen- 
Zähne  des  Zygomaturus  noch  je  einen  niedern  queeren  Basal- Wulst  vor  und 
hinter  den  zwei  Queerjochen,  welche  n^it  ihrer  Mitte  etwas  vorwärts  gebogen 
sind  und  nicht  den  verbindenden  Fortsatz  zwischen  sich  haben,   welcher  bei 
Macropus  (und  in  schwächerem  Grade  bei  Nothotherium)  vorkommt.     Sonst 
aber  machen  die  Macropodiden,    Diprotodon    und  Zygomatoras  nach   ihrer 
Zahn-  und  Schädel -Bildung  jedenfalls   eine  Familie    aus.     Bei  Diprotodon 
nimmt  die  Backenzahn-Reihe  8",  bei  Zygomaturas  1"  Länge  ein.    Am   alten 
Diprotodon-Schädel  sind  zwar  jederseits  nur  vier  (hinterste ,    ächte)   Backen- 
Zähne  vorhanden,  aber  an  jüngeren  Schädeln  sind   deren  fünf  beobachtet, 
md  es  scheint,   dass  auch  von  den  fünfen   des  Zygomaturus    der  vorderste 
oder  Lücken-Zahn  später  ausfallen  werde. 


R.  OwKir:  über  eine  Sammlung  tertiärer  Knochen  aus  ilif#lra- 
Iten  zu  Wore§9ier  und  die  Übereinstimmung  von  Nothotherium 
und  Zygomaturus  (a.  a.  0.  S.  176—186,  Tf.  9).  Di^se  Sammlung  gehört 


245 

ier  MrtBrblstorisclieii  Gesellschaft  zu  Woreester  und  stammt  vom 
fYM#  in  den  Durliny  Damtu  in  Australien,  wo  die  Knochen  aus  (pleisto- 
ctoeo?)  Soaswasser- Gebilden  entnommen  wurden.  Dabei  befidflet  sich  von 
5otliotheriam  inerme  Ow.  eine  rechte  Unterkiefer-Hilfte  f^ans  äberein- 
stinacnd  mit  der  vom  Vf.  früher*  beschriebenen <»  und  von  N.  Hitchelli 
Ow.  ist  eine  fast  vollständige  Unterkinnlade  neulich  nach  London  gekommen, 
m  welcher  sich  nicht  nur  die  Beschaffenheit  dieses  Theiles  bei  Zygomatn- 
rss.  Mmdem  avch  dessen  Identitit  mit  dieser  letzten  Art  ergibt. 

Von  den  oberen  Backenzähnen  des  Diprotodon  weichen  die  des  Zygo- 
sitDres  genau  in  denselben  Einzelnheiten  ab,  wie  von  seinen  untern  Backen- 
UhMn  die  untern  des  Nothotherium.  Die  obem  Backen -Zflhne  des  Zygo«- 
mitarus  haben  denselben  dicken  und  äusserlich  fein  queer-streifigen  Schmeli* 
thtmg  wie  die  des  Nothotherium,  und  an  der  glatt  polirten  Vorderseite  der 
ynceren  Erhöbung  dieser  Backen -Zihne  findet  sich  bei  Zygoroatums  so 
wong  ala  bei  Nothotherium  die  Netz -artige  Punktirung  der  Diprotodon- 
Zilioe.  « 

Die  Unterkiefer  der  zwei  genannten  Nothotherium-Arten  sind  am  Vorder- 
eade  der  Symphyse  beschidigt  und  ermangeln  *der  unter-hinteren  Ecke,  des 
tofsteigenden  und  des  Kronen-Fortsatzes,  sind  stark  nach  aussen  und  nach 
Boten  gewölbt  und  lassen  erkennen,  dass  der  untere  Rand  deb  Hintertheils 
«i«  bei  andern  Beutelthieren  nach  innen  umgeschlagen  war.  Beide  zeigen, 
dsss  fönf  Backen-Zähne  und  dicht  davor  ein  kleiner  Schneidezahn  vorhanden 
ffewesen,  obwohl  nur  die  drei  hintersten  Backenzähne  an  beiden  vollständig 
frhiUen  sind  und  der  Schneidezahn  nur  aus  seiner  vorwärts  liegenden  AI* 
feole  zu  erkennen  ist.  Er  ist  viel  zu  klein,  um  den  oberen  Schneidezähnen 
4n  Diprotodon  zu  entsprechen,  passt  aber  wohl  zu  denen  des  Zygomaturus; 
loch  der  vorderste  der  fänf  Backenzähne,  ein  letzter  Lückenzahn  also,  ist 
Bur  klein  und  einwurzelig  und  bei  N.  inerme  nnr  aus  seiner  Alveole  zu  er- 
keooen,  während  an  den  früher  untersuchten  Exemplaren  dieser  Art  auch 
die  Alveolen  dieser  vorderen  Zähne  nicht  mehr  zu  finden  gewesen,  wesshalb 
OwD  sie  N.  inerme  genannt  hatte.  Die  vier  letzten  Backen -Zähne  sind 
xweiwnrzelig.  Ausser  in  den  Grösse-Verhältnissen  unterscheidet  sich  N.  inerme 
djdarch,  dass  der  hinterste  Backenzahn,  bei  Ansicht  von  aussen  her,  zur 
Hilfte  vom  aufsteigenden  Ast  der  Kinnlade  bedeckt  wird,  während  er  bei 
^.  Nitchelli  ganz  sichtbar  ist,  und  dass  der  wagrechte  Ast  verhältnissmässig 
ne!  niedrer,  der  Schneidezahn  kleiner  ist,  sowie  durch  andere  Einzelnheiten, 
welche  in  der  Beschreibung  auseinander  gesetzt  werden. 

Rest  des  wagrechten  Astes  die  Backen-Zähne 

Länge     Höhe  i.  ii.  ni.  iv.  v.         ni-v. 

\  inerme       10"  .  ^lO"'  .     —     .     —     .  1"6'"  .  1"9'"  .  1"10"'  .  5" 
1  Mitchelü  1-2"  .  3"  9'"  .  6''5'"  .  1"3'"  .  1"6'"  .  1"9'"  .  I^IO"'  ,  5 "2"' 


*  Owza  Seport  öH  tke  exUnet  animaU  o/  ÄunraliOt  i84S,  5"  abfedniokt  «iu  dtm 
itpvrt  of  At  British  AMaoctaÜon  of  iB44,  etc.  und  dessen  CataIoffit4  o/ fossil  ifamma/ia 
«  tk  Miutim  Qf  a*  CoUtf  of  ßurgsom  i94»,  4^, 


Diese  Unterkiefer  und  ein  Oberkiefer-Stück  mit  drei  Bicken-Z ihnen  des 
Nothotherium  entsprechen  dem  Schftdel  von  Zygomaturus  so  wohl,  dass  ihre 
generische  Obereinstimmung  ausser  Zweifel  ist,  und  namentlich  wird  N.  Mit- 
chell! auch  als  Art  mit  letztem  zusammengehören.  Für  Dlprotodon  sind  die- 
selben zu  klein  und  weichen  in  den  schon  oben  erwähnten  Verhältnissen 
der  Zahn -Bildung  ab.  An  Zygomaturus  ist  die  vordre  Wurzel  des  Joch- 
Bogens  viel  stärker  entwickelt  als  an'  Dlprotodon.  Der  Name  Zygomatorus 
trilobus  wird  daher  in  der  älteren  Benennung  Nothotherium  JMItchelli 
Ow.  aufgehen  und  nur  noch  zu  untersuchen  bleiben,  ob  nicht  auch  N.  inerme 
bloss  das  Weibchen  davon  ist. 

Das  Museum  zu  Woreester  enthält  48  Knochen-Reste,  welche  von  Hcsass 
in  den  Darling  BawtM  gesammelt  wurden,  und  aus  welchen  Owbm  folgende 
Thier-Arten  erkannt  hat.  • 

Macropus  Titan:  Ober-  und  Unter-Kiefer,  Phalangen,  Becken-Theile, 
Femur,  Tibia,  Metatarsus,  Calcaneum,  Wirbel,  Rippen;  —  M.  Atlas:  Unter- 
kiefer, Humerus,  Tibia ; —  BI.  Ajax:  Unterkiefer;  — H.  Anak:  Unterkiefer, 
Becken-Theile ;  —  Dlprotodon  australis,  Oberkiefer,  Unterkiefer,  Zähne, 
Becken-Theilo,  Rippen,  Wirbef;  —  Nothotherium  inerme:  rechter  Unter- 
kiefer, Rippen. 


J.  Lbidt:  Notitz  über  die  pliocänen  Wirbelthier-Reste  vom 
Moirara-Flusse  in  Nekrtuka^  welche  F.  Y.  Haydbn  als  Geolog  der  Land- 
weg-Aufsuchungs-ljzpedltion  unter  Lieutn.  Warrbn  18öT  gesammelt  hat 
iProeeed.  Aead.  naU  se.Phihd,  1868,  X,  2,  7,  11,  20—29.)  Hatdbh,  der 
Entdecker  dieser  Reste,  war  bereits  geneigt  sie  für  pliocän  zu  halten,  und 
in  der  That  zeigen  sie  mehr  Verwandtschaft  mit  der  pliocänen  und  lebenden 
Fauna  überhaupt  als  mit  der  miocänen  in  Nebraska  schon  so  reichlich  ver- 
tretenen. Aber  bemerken^werth  ist,  dass  die  nächsten  lebenden  Verwandten 
in  der  alten  Welt  und  nicht  in  Amerika  selbst  zu  Ha\ise  sind,'  im  Wider- 
Spruch  mit  der  Behauptung,  die  man  in  Bezug  auf  die  lebenden  Schöpfungen 
beider  Kontinente  aufstellen  wollte,  dass  die  des  östlichen^  ihrem  Charakter 
nach  die  ältre  seye. 

I.    Carnivora. 

1.  Canis  saevus  L.  21.  Unterkiefer-Trümmer  deuten  eine  Art  Wolf  von 
der  Grösse  des  C.  occidentalis  an.  Unterkiefer-Höhe  unter  dem  Reisszahn 
14— ISV'i'";  vragrechte  Länge  des  Zahns  13--13 *.,'".  Etwas  kleiner  nls  die 
Art,  welche  In  Begleitung  von  Megalonyz  und  Tapir  an  den  Ufern  des  Ohio 
m  Indiama  gefunden  und  aus  Versehen  mit  dem  schon  verbrauchten  Namen 
Canis  primaevns  belegt,  jetzt  vom  Vf.  C.  dirus  genannt  wird. 

2.  Canis  temerarius  L.  21.  Ein  oberer  erster  Höcker-  und  Reiss- 
nnd  ein  unterer  Reiss-Zahn,  beide  mit  einem  anhängenden  Kiefer-Stfick,  an 
Grösse  dem  Rothfuchs  C.  fulvus  entsprechend.  —  Unterkiefer-Höhe  unter 
dem  Reisszahn  8"';  Länge  dieses  Zahns  7^2'";  Länge  des  oberen  Reisszahns 
T";  Queermesser  des  ersten  obren  Höckerzahns  6*,'". 

3.  CanisvaferL.  21.    Ein  grössres  Stück  Unterkiefer  mit  fast  allen 


247 

tAatm  beider  S«!teB,  welche  in  der  Form  von  denen  4ee  Rothfnchses  nicht 

■Inreidiei.     Höhe  dee  UBterkiefers  unter  dem  ReiMiahn  6'";    LSnge   der 

iKkenahn-Beihe  21'  ,;  des  Reissuhns  5  ■,,'";  Höbe  der  Ecfcahn-Krone  5  V/". 

4.  Canii  (Epicyon)  Hey  den  iL.  21.  Alter  Unterkiefer  einer  grossen 

Wsif-Art,    mit  dem  Reissiabn,  den  zwei  nächsten  Lückensihnen  und  den 

iheolen  der  Höckenflhne.    Die  abgenntcten  Zähne  besitzen  dieselben  Formen 

«ie  beim  lebenden  Amerikanischen  Woir.     Beide  HOckercifane  waren  mit 

weit  getrennten  Wnrzeln  versehen,  dichter  als  an  der  lebenden  Art  anein- 

mier  gedrängt ,  ond  hintereinander  im  ansteigenden  Zahn-Rande  des  Kiefer* 

iites  etwas  höher  als  der  Reisszahn  eingefügt  gewesen.    Der  Ast  ist  sehr 

bi'tif :  sein  Vordeixand  hat  1"  oberhalb  der  gewöhnlichen  Zahn-Linie  8'" 

D;cke.   Kiefer-Höhe  am  Reisszahn  21'^';  —  -Dicke  unter  demselben  9'";  — 

Länge  des  Reisszahns  17'";  —  Dicke  7'  /";  —  Llnge  des  Raums  für  diesen 

md  die  zwei  letzten  Lückenzflhne  34''';  —  d^gl.  für  die  2  Höckerzfthne  14'". 

5.  Felis  (Fseudaelurus)  intrepidus  L.  22.  Ein  Unterkiefer,  an 
Grösse  zwischen  Panther  und  Kanadischem  Luchs;  vom  allgemeinen  Typus 
in  Katzen  nur  in  so  ferne  abweichend,  als  mitten  in  der  Zahn-Lücke  hinter 
^  Eckzahn  ein  kleiner  Zahn-Stumpf  wie  bei  Fseudaelurus  quadridentatus 
Torbsnden  gewesen,  und  als  der  Reisszahn  einen  Basal-Spom  und  Hockey 
besitzt,  halb  so  stark  als  in  den  vorhergehenden  Zähnen  entwickelt.  Unter- 
kiefer-Länge vom  Condylus  an  58"';  —  Höhe  am  Kronen-Fortsatz  27'";  — 
Höhe  unter  dem  mittlen  Backenzahn  11'";  —  Länge  der  Reihe  der  3  Backen- 
zäjae  21"';  —  Länge  des  Reisszahns  7'",  —  dessen  .Höhe  an  seinem  hinteni 
Ztcken  5VV". 

6.  Aelurodon  ferox  L.  22.  Ein  obrer  Reisszahn  von  gleicher  Grösse 
mA  BOgelUirer  Form  wie  beim  gemeinen  Wolf,  aber  vor  dem  Hauptzacken 
Bock  versehen  mit  einem  andern  Zacken  oder  Lappen,  beinahe  so  wohl  wie 
bei  einer  Katze  entwickelt.  Aussre  Kronen-Länge  13"';  Länge  bis  zum 
Uaoptzacken  8%'";  —  Dicke  am  vordren  Grunde  7"';  —  Dicke  der  Basis 
ui  Hanptxacken  5'^,"'. 

n.    Rodentia. 

7.  Hystriz  (Hystricops)  venustus  L.  22.  Zwei  Backenzähne 
Tielleicht  von  zwei  Individuen,  zeigen  nahezu  dieselbe  Form  upd  Grösse, 
wie  bei  der  Europäieeken  U.  cristata.  Einer  entspricht  ganz  dem  1.  obren 
Bickenzahn  rechts,  hat  eine  einzelne  Schmelz-Falte  an  der  inneren  und  eine 
kleinere  an  der  äusseren  Seite.  Die  Krone,  etwa  zu  V4  abgenutzt,  zeigt  auf 
der  Kanfiäche  die  Falte  von  der  inneren  und  äusseren  Seite,  davor  eine 
Bofen-fÖrmige  Schmeb-Insel  und  dahinter  auch  eine  qneer  Bogen-förmige 
Bod  eine  kleine  Kreis-runde.  Der  zweite  Zahn  scheint  ein  obrer  von  der 
inken  Seite  zu  sein,  hat  innen  eine  tiefe  Schmelz-Falte,  davor  eine  schiefe 
Sckaielz-Insel ,  dahinter  zwei  ähnliche.  Erster  Zahn :  Längsmesser  5  %"* ; 
toeermesser  4'".    Zweiter  lang  3'",  breit  3'/»'". 

6.  Castor  (Eucastor!)  tortus  L.  23.  Ein  grosses  Oberkiefer-Stuck 
Ms  Kieler-  und  Zwischenkiefer-Beinen  mit  dem  grössten  Theil  der  Schneide- 
abe  und  drei  vordren  Backenzähnen  jederseits,  die  ein  altes  Individuum 
eiaei  kleinen  Biber-Art  andeuten.    Knochen  und  Nagezähne  sind  ganz  und 


tu. 


248 

der  erste  BackeDzahn  ist  fast  ganz  wie  bei  der  gemeinen  lebenden  Art  be- 
schaffen. Die  zwei  folgenden  Backenzähne  sind  fast  bis  zur  Wurzel  abge- 
nutzt; ihre  Schmelz-Falten  gehen  jedoch  schiefer  von  aussen  nach  innen 
und  hinten,  als  Diess  bei  gleicher  Abnutzung  in  der  lebenden  Art  der  Fall 
seyn  dürfte,  in  welcher  die  Zähne  überdiess  doppelt  so  gross  sind.  Länge 
der  Reihe  der  4  Bzz.  6"';  —  vom  1.  Bz.  bis  zur  Interincisiv-Leiste  14 
— ^  Breite  des  Gesichts  an  den  2.  Bzz.  7"' ;  —  Queermesser  der  Schnzz.  2 
des  ersten  Bz.  2'/,'". 

in.    Ruminantia. 

9.  CervusWarreniL.  23.  Ein  Unterkiefer-Stuck  mit  den  4  letzten 
Bzz.,  Theile  von  zwei  letzten  unteren  Bzz.  und  zwei  kleine  Ge^eih-Staogen. 
Die  Form  der  Zähne  ganz  wie  bei  C.  Virginianus,  ihre  Stärke  wie  bei  grossen 
ausgewachsenen  Individuen  desselben.  Das  Geweih  aber  wie  bei  jungen 
Thieren,  auf  einem  Vs"  dicken  und  langen  Stirnbein-Fortsatze  stehend  und 
zweifelsohne  wirklich  von  einem  jüngeren  Individuum  stammend  ;  nicht  ganx 
1"  hoch  über  dem  Rosenstock  theilt  sich  die  Stange  in  2  auseinander- 
weichende Enden,  wovon  das  eine  abgebrochen,  das  erhaltene  aber  noch 
2>;/'  lang  ist.    Länge  der  Reihe  der  4  Bzz.  30'". 

10.  Merycodus  nccatus  L.  (I.  e.  K/#,  90,  VUl^  89)  23.  Beruhet 
ursprünglich  auf  einem  kleinen  Unterkiefer-Stück  von  ßiJou-Hiily  Nebraska^ 
in  Prof.  ä\LL's  Sammlung.  Jetzt  liegen  4  Unterkiefer-Hälften  vor,  in  welchen 
die  ganze  Zahn-Reihe  zu  finden  ist.  Der  Knochen  gleicht  am  meisten  dem 
bei  Cervus,  nur  dass  sich  seine  Basis  wie  bei  Moschus  hinten  aufwärts  bietet. 
Die  unteren  Malmzähne  haben  mehr  die  Form  wie  bei  Ovis  als  wie  bei 
Cervus  und  Moschus.  Die  zwei  hinteren  Lückenzähne  haben  Kronen  sehr 
ähnlich  der  des  2.  Lz.  bei  Cervus,  und  der  1.  Lz.  stimmt  mit  dem  1.  Lz.  bei 
Cervus  überein.  Höhe  des  Kiefers  am  1.  Lz.  6'";  am  letzten  Malmz.  8'/V"; 
—  Länge  der  Reihe  der  6  Bzz.  26"';  —  Länge  dir  Reihe  der  4  Mzz.  17"  ^ 

11.  Frocamclus  occidentalis  L.  23.  Kiefer-Stücke  und  Zahne 
von  mehren  Individuen  eines  Kameel-artigen  Thieres,  das  ^/j  der  Grösse  des 
Kameeis  erreichte.  Ein  hinteres  Stücl^  Unterkiefer  ist  nur  breiter  im  VerhSlt- 
niss  zur  Höhe  als  beim  Kameel ;  der  Kronen-Fortsatz  wohl  entwickelt ;  der  obere 
Theil  des  Astes  aussen  stärker  als  in  Auchenia  niedergedrückt.  Der  Körper 
des  Unterkiefers  verhältnissmässig  höher,  aber  nicht  so  stark  als  beim 
Kameel,  die  2  Aste  durch  eine  nur  kurze  Symphyse  mit  einander  verknöchert. 
Sechs  untre  Bzz.  bilden  eine  geschlossene  Reihe  (2  mehr  als  beim  Kamee! 
und  Lama).  Mzz.  und  hinterste  Lzz.  sind  fast  wie  beim  Kameel  gestallet; 
der  2.  Lzz.  ist  nur  eine  Reduktion  des  dritten,  der  1.  Lz.  ist  zusammenge- 
drückt Ei-förmig  mit  2  Wurzeln.  In  einem  Bruchstücke  sieht  man  mitteo 
unter  der  Zahn-Lücke  vor  der  geschlossenen  Backenzahn-Reil^e  noch  eine 
Zahn -Wurzel,  welche  einem  Eckzahn -förmigen  Lückenzahn  anzugehören 
scheint.  Das  Kinnloch  ist  gerade  vor  und  unter  diesem  Zahne;  ein  anderes 
Loch  hinter  dem  3.  Bz.  der  geschlossenen  Reihe  entspricht  einem  bei  Kameel 
und  Lama  etwas  weiter   zurück-gelegenen.     Zwei  zusammengehörige  OUt- 


*    Hu.  «  XslBUälms  «  äolite  SacktuSlm«  im  Gegensats«  der  LüekeasiOiii«  «  l^ 


240 

I 

kifferTräouier  seigtn  den  knöchernen  Gaumen  tiefer  Bogen-f&rmfg,  als  bei 

jeaea;  die  Fliehe  Tcrschmileri  sich  vor  den  Bn.  wie  bei  Lama.    Auch  ein 

Gamneidoeh  isl  wie  bei  diesem  seitlich  zwischen  dem  2.  und  3.  La.  vor- 

kandea.    Das  Infraor>ital-Loch  hat  die  Lage  wie  beim  KameeL    Auch  der 

Okffciefer  enlbilt  6  Bez.  in  geschlossener  Reihe,  Mzz.  und  letzten  Lz.  vne 

bein  Ktaiee]  gestaktf ;  der  2.  Lz.  gleicht  dem  ersten  des  Kameeis,  jiur  dass 

£e  lorder-innere  ScSmelz-Falte   der  Krone   eben  so  wohl   als  dfe  hintere 

cttwicfcelt  ist  und  sifh  an  der  Basis  damit  vereinigt.  Der  1.  Lz.  hat  wie  der 

cnte  des  Lamas  eine  zusammengedrückt- ovale  Krone.     Unterkiefer:   Höhe 

TCi  der  Basis  bis  sum  Condylus  4"10'" ;   Höhe   unter  dem   letzten  Bz.  2'' ; 

na  diesem  hi  zum  Ende  des  hinteren  Kronen-Fortsatzes  4";  Höhe  mitten 

rtcr  der  Zainlöcke  10''';   Länge  der  Bzz.- Reihe  4"10"';  der  Mzz.-Reihe 

a-j'".    Obcniefer:  Breite   vor  den  Bzz.   1"6"';   bei  den  hintern  Bzz.  4"; 

Linge  der  oeren  Bzz.-Reihe  4"8"';  der  oberen  Uzz.-Reihe  3". 

Pr.  roottstns  L.  29  )  ,        , 

P      wn    "\'     L     29  ( ^®^^^°  nachtrfiglich  mitgetheilt. 

12.  Bbgalomeryx  TViobrarensis  L.  24.  Zwei  untre  Bzz.  von  an- 
febaHchsfr  Grösse.  Ein  1.  Mz.  sitzt  noch  mit  ein  paar  starken  Wurzeln 
ksi  in  ^m  Kiefi^r-Stflck ;  die  Krone  gleichf  der  des  Scbaafes  bei  gleichem 
sUrkeai  Abnutzungs  -  Grade ;  der  Lftngsmesser  ist  21'",  der  Queermesser 
11 Y/.  Der  andere  Zahn  ist  ein  einzelner  fast  unangegriiFener  1.  oder  2. 
jh.  ^e  ein  Keim  dieser  Zähne  beim  Schaaf  gestaltet ,  3  7.{"  hoch,  oben  2" 
ra  dicht  an  der  Wurzel  l'/a"  hing,  dort  7"  und  hier  9Va'"  breit. 

13.    Merycochoerus    proprius    L.     24.     Einige    Oberkiefer-    und 

Ilerkiefer-Hälfien  eines  grossen  Thieres.   Zahn-Formel  und  -Formen  wie  bei 

reodoo,  nur  dass  die  2  ersten  oberen  I«zz.  im  Vergleich  zu  Höhe  und  Länge 

reiter  ab  bei  Oreodon  sind  und  die  zwei  ersten  unteren  dichter  aneinander 

gedrängt  erscheinen.    Die  Seiten  des  Gesichts  wenden  sich   Über  den  Mzz. 

^iel  plötzlicher  nach  aussen  und  hinten,  plötzlicher  selbst  als  beim  Schwein, 

während   bei  den  3  Oreodon-Arten  Diess  noch   allmählicher  als  beim  Wolf 

geschieht.     Infraorbital-Loch  Über  der  Stelle   zvnschen   dem  1.   und  2.  Mz. 

(statt  ober  dem  3.  Lz.  wie  bei   Oreodon).    Der  Backen-Knochen  unter  der 

Augenhöhle  ist,  im  Verglich  zur  Grösse  des  Thieres,  höher  als  beim  Schwein, 

wihrend  er   in  Oreodon  nicht  höher  aU  beim  Wolf  ist.    Länge  der  obem 

Reihe  der  Bzz.   74'";   der  untern  69'";   der  obem  Reihe  der  Mzz.  allein 

43'",  der  nntem  45"'. 

Merychyus  L.  25.  Zahn -Formel,  Form,  Stellung  und  Struktur  der 
Zähne  wie  bei  der  miocänen  Leptauchenia,  welche  ihrerseits  in  Zahn-Formel 
■od  Stellung  mit  Oreodon  übereinkommt  |d.  h.  die  Kronen  ihrer  Bzz.  sind  ver- 
kältoissmässig  länger  und  aussenseits  mehr  vertikal  als  bei  letztem,  in  dieser 
Binsicht  mehr  abweichend,  als  die  Bzz.  von  Rind  und  Hirsch.  Die  äussren 
Uppen  der  obem  Mzz.  sind  bis  zu  den  Wurzeln  hinab  durch  schmale  tiefe 
xokrechte  und  etwas  vorwärts  geneigte  Falten  getheilu  Die^  innem  Lappen 
kt  untern  Mzz.  getrennt  durch  schmale  überklappende  Falten  und  innere 
ekle  Flächen  darbietend,  während  sie  bei  Oreodon  wie  beim  Hirsch  gefal- 
tet lind.     Lzz., dichter  gedrängt  als  bei  Oreodon,  und  an  den  oberen  die 


250 

höchsten  Spitteo  der  Käuflichen  weiter  vorwftrtB  als  bei  diesem  gelegen; 
Mzz.  mit  viel  engeren  Schmelzgniben  auf  der  Kaufläche  als  bei  Oreodoni 
die  untern  fast  ganz  ohne  solche.  Eckzähne  klein  gegen  die  der  letzte^ 
Sippe.]  In  Merychyus  haben  die  Falten  zwischen  den  äusseren  Lappen  de) 
obern  Mzz.  dieselbe  Form  wie  bei  Leptauchenia ,  sind  jedoch  nicht  so  tiefj 
nicht  vorwärts  geneigt,  nicht  bis  zur  Basis  herabreichend.  Die  untern  Biuj 
haben  ihre  innem  Seitenflächen  so  eben  als  am  Earaeel  md  ihre  Lappen  iij 
Verglich  zu  Leptauchenia  nur  schwach  getrennt.  Eckzähae  so  stark  wie  ii^ 
Oreodon  entwickelt. 

14.  M.  elegans  L.  25.  Einige  Oberkiefer-  und  Unttrkiefer-Hölfteq 
mit  vortrefflich  erhaltenen  Zahn  «^  Reihen.  Etwa  so  gross  we  LepC.  roajorJ 
Oberkiefer:  Länge  von  letztem  Bz.  bis  vor  die  Schneidezähne  43"' ;  Länge 
der  Reihe  der  7  Bzz.  37'''^  Lange  der  3  Mzz.  allein  22"/;  —Unterkiefer:! 
Länge  der  Reihe  der  6  Bzz.  34'";  der  3  Mzz.  23'";  Höhe  dss  Astes  an^ 
ersten  Mz.  11'".  am  letzten  15'". 

'  I 

15.  M.  med  ins  L.  26.  Ein  Unterkiefer-Stück  mit  der  Reile  der  Mzz., 
welche  34'"  lang  ist;  ein  letzter  obrer  Mz.  von  14 V,'"  Längsm^er;  und 
ein  obrer  Eckzahn. 

16.  M.  major  L.  26.  Ein  Oberkiefer-Stäck  mit  den  2  hinteren  Lu. 
und  den  2  ersten  Mzz.,  zusammen  44'"  Länge  einnehmend.  Die^  letzti  dieser 
Zähne  weichen  von  den  letzten  der  vorigen  Art  dadurch  ab,  dass  ^  ein 
deutliches  Halsband  zeigen ,  ^ovon  bei  den  2  vorhergehenden  Arten  au  die 
feinsten  Spuren  vorhanden  sind.   Der  2.  Malmzahn  hat  16"'  Landmesser. 

lY.    Solipedes. 
'  17.   Anchitherium  (Hypohipp^s)  affinisL.   26.  Eine  obre Maiv 
zahn-Krone  von   der  Form  wie  bei  Anchitherium,    nur  dass  die  äussert! 
Flächen   der  äusseren  Lappen  ohne  Spur  von  mittler  Erhöhung  sind.    Di< 
Art  war  grösser  als  A.  Aurelianense  und  so  gross  als  Palaeotherium  crassum^ 
Länge  aussen  14"<,  Breite  vom  13*  2'"- 

18.  Anchitherium  (Farahippus)  cognatus  L.  26.  Drei  Kronen 
obrer  Bzz.  von  der  Form  wie  die  Milch-Bzz.  von  A.  Aurelianense,  nur  dasd 
das  ftusserste  Ende  der  Verlängerung  des  hinter -äusseren  Lappens  in  ver- 
schiedene kurze  Falten  ausgeht.  Diese  haben  dieselbe  Yertheilnng  wie  die,| 
jedoch  zahlreicheren,  an  gleichem  Orte  bei  Merychippus.  Länge  der  Reihe 
der  3  Bzz.  31'";  des  1.  Bz.  12'";  dessen  Breite  8'";  Länge  und  Breite  des 
3.  Bz.  9'".  Für  zahlreiche  Equiden-Knochen  ist  es  zur  Zeit  nicht  möglich 
zu  bestimmen,  zu  welchen  von  diesen  oder  von  folgenden  Arten  sie  gehöreo. 

19.  Equus  excelsus  L.  !$6.  Bzz.  und  Gliedmaassen-Reste ,  so  gross, 
wie  von  einem  unserer  grössten  Pferde;  die  Zähne  von  diesen  sonst  nicht 
abweichend,  mit  ganz  einfachen  Schmelz-Falten.  « 

20.  Equus  (Protohippus)  perditus  L.  26.  Ein  Oberkiefer-Stack 
mit  den  4  letzten  Bzz.,  eine  kleine  Art  andeutend;  der  Kiefer  wie  beim 
gemeinen  Pferd  gestaltet;  die  Bzz.  mit  noch  einfacher  gebildeten  Scbmelz- 
falten  der  Kfone;  die  vorder-innere  Schmelzbüchse  in  Form,  Richtung  nnd 
Übergang  in  die  hinter-innere  ebenfalls  ganz  übereinstimmend.  Die  4Zuhne 
l^ebmen  etwa  3''  Länge  und  10'"  freite  ein.    Einige  Extremitäten-KDOchen 


251 

■d^eo  dam  gehören.  PI.  tii,  Fg.  1  in  Gbhvais*  M&ntmif.  foMB,  4s  fAm^r, 
meri£  scheint  eine  Art  Yon  gleicher  Untcrsippe  darsuslelleo.  Bei  keinerlei 
Aofdchnuig  der  AimuUung  konnten  dieselben  ZUhne  beim  Hauspferde  ein 
Aussehen  vie  in  genannter  Figar  darbieten. 

MeryehippnsL.  27  [wurde  anfünglich  gegründet  auf  ein  früher  eben- 
^  ron  Hatdkh  ron  Bijou-Hill  in  Nehrsiku  mitgebrachtes  Oberkiefer-Stück 
nit  den  iwei  Torderen  grossen  Bsz.,  deren  Form  das  31  ittei  hält  swischen  der 
ensprechenden  ron  Anchitherium  und  von  Cervus,  mit  Jener  bei  Parahippns 
iberganz  nhereinstimnit,  nur  dass  ihre  mittein  [?]  Lappen  bi^  hinter  den  innem 
feffl-förmigca  Lappen  verlingert  sind,  welcher  daher  wie  der  innere  Lappen 
in  oberen  Bhlmzähne  der  Ruminanten  aussieht].  Ein  Oberkiefer-Stflck  mit 
km  2.  und  3.  Milchzahn  und  deren  bleibenden  Nachfolgern,  vom  Niobroray 
sdkciat  nun  eine  zweite  Art  anzudeuten.  Die  Milchzfthne  haben  ganz  das 
.ifluehen,  wClehei  die  Zahne  der  ersten  Art  bei  weiterer  Abnützung  anneh- 
Den  inässten.  Ihr  Zäment-Rand  ist  weniger  dick  als  beim  gemeinen  Pferd 
sad  lOst  siHi  leichter  ab,  wie  Das  auch  bei  den  Zähnen  vom  BiJau-IHli 
der  Fall  ^wesen  zu  seyn  scheint.  Die  Kronen  der  Ersatz-Zähne  sehen  ganz 
wie  bei  F.  caballos  ans,  nur  mit  der  für  Protohippns  angegebenen  Abweichung. 

21.  M.  insignis  L.  (a.  a.  0.  Vliiy  311,  18S7,  89,  beruhte  anfangs 
tiif  einem  Oberkiefer-Stuck  von  BiJau-HiU^  mit  2  Zähnen,  welche  L.  jetzt 
f«r  Ht  vordem  vergänglichen  hält).  Zu  derselben  Art  scheint  jetzt  ein 
Obffkiefer-Stöcl^  von  Niohrmra  mit  der  ganzen  Reihe  bleibender  Bzz.  (einen 
de  Ueinen  ausgenommen)  zu  kommen,  welche  aber  bis  zu  den  Wurzeln, 
t^eautzt  sind.     Sie  nehmen  fast  4"  Länge  auf  10'"  Breite  ein. 

22.  M.  mirabilfs  L.  27.  Grosser  als  voriger,  beruhet  auf  dem  schon 
:rwifanten  Oberkiefer-Stück  mit  dem  2.  nnd  3.  Milchzahn  und  ihren  Ersatz- 
ZälUien.  Ein  anderes  Stück  anscheinend  von  gleicher  Art  besteht  in  einem 
Tbeile  des  Oberkiefers  von  einem  allen  Individuum,  mit  den  4  letzten  bis  zur 
Wnnel  abgenutzten  Bzz.  Sie  nehmen  3V3''  Länge  und  1"  Breite  ein.  Beide 
Tiefer-Stficke  haben  eine  tiefe  Thränen-Grube  vor  der  Augenhohle,  wie 
Cenas,  Oreodon  n.  a. 

23.  Hipparion  s.  Hippotherium  occidfntale  L.  (/.  e,  171,  59, 
1857,  89.  Za  dieser  schon  früher  in  den  oberflächlichen  Ablagerungen  am 
^Ve-firer  entdeckten  Art  gehören)  einige  Bzz. 

24.  Hipparion  s.  Hippotherium  speciosum  L.  (/.  e.  F/i/,  311, 
I5dr,  89)  kleiner  als  vorige,  von  Bvo«-l7t7/ stammend ,  ist  durch  zahlreich« 
Bxz.  vertreten. 

Y.    Pachydermata. 

25.  Rhinoceros  crassns  L.  28.  Kleine  Trümmer  zweier  Unter- 
kiefer eines  jungen  Thieres ,  ein  sehr  abgenutzter  obrer  Schneidezahn ,  ein 
obrer  ?Milch-Läckenzahn,  nach  Form  nnd  Grösse  am  meisten  mit  Rh.  Indiens 
tberenkommend.  Eines  der  Unterkiefer-Stücke  enthält  den  Symphysen-Theil 
'it  4  Sehneidezahn-AIveolen  von  der  Form  und  Beziehung  wie  bei  genann- 
W  Art.  So  auch  der  obre  seitliche  Schnz. ,  dessen  Krone  von  vom  nach 
biten  2'//'  nnd  ^Z'  '^  die  Qneere  misst.  Der  letzte  obere  Bz.,  von  einem 
tlVi  Individuom   ist  stark  abgenutzt,  von  der  gewöhnlichsten  Form,  innen 


252 

• 

2"  lang  und  in  seinem  schiefen  Durchmesser  hinten  */»''  mehr  messend.  — 
Der  obere  Milch-Ls.  hat  den  schmälsten  Theil  seiner  Krone  vom.  Aof  der 
Kaufldche  tritt  ein  Dentine-Zug  an  der  änssem  Wand  nnd  an  den  Spitzen 
der  inneren  Lappen  hervor.  Die  äussere  Wand  hat  aussen  eine  JMittelrippe, 
dem  höchsten  Punkt  der  Kaufläche  entsprechend.  Der  vordere  Rand  der 
äussern  Seite  hat  die  nämliche  Form  wie  der  hintere,  ist  aber  kürzer  und 
vorragender.  Die  innem  Lappen  sind  von  einem  starken  Halsband  umgeben, 
wie  bei  Rh.  occidentalis  und  Acerotherium  incisivum  Der  vorder-innere 
Lappen  krümmt  sich  ein;  und  rttck-wärts,  und  der  nächste  Lappen  ist  quecr. 
Drei  ansehnliche  Thäler  begrenzen  die  Lappen;  das  mittle  ist  am  tiefsten, 
das  vordere  ist  es  am  wenigsten.  Von  der  äussern  Zahn- Wand  springen  2 
Falten  ins  mittle  Thal  vor,  wovon  die  hintere  sich  mit  einer  vor  der  Vorder- 
seite des  hinter-inneren  Lappens  verbindet,  um  ein  ^iefes  Loch  vom  Tfaai 
abzuschneiden.  Bei  Abnutzung  der  Krone  bis  zum  Halsbande  Vfirden  noch 
4  Schmelzlöcher  übrig  bleiben,  1  am  äussern  Ende  des  vordern  Thaies,  2 
im  mittein  und  1  im  hintern  Thale.  Der  Zahn  ist  lang  aussen  19'",  breit 
hinten  19"',  vom  16'". 

26.  Mastodon  (Tetralophodon)  mirificus  L.  28.  Eine  neue  Art 
kleiner  als  M.  Ohioticus,  beruhend  auf  dem  grössten  Theile  eines  Unterkiefen 
von  einem  alten  Individuum,  woran  die  Abkäoung  des  Vordertheiles  des 
letzten  (6.)  Bz. 's  begonnen  hat.  Die'  Form  des  Kieferbeines  ist  wie  bei 
Elephas  Indiens ;  der  letzte  Bz.  ist  dem  des  M.  angustidens  oder  M.  Sivafen- 
sis  ähnlich;  seine  Krone  hat  9"  Länge,  3'/,"  Breite  und  6  Queerreihen  di^^bt 
aneinander  gedrängter  konischer  Zacken.  Vor  diesem  Zahn  ist  keine  vidn 
Alveole  mehr,  sondern  eine  scharfe  sigmoide  Kante  zieht  auf  dem  Zahn-Rance 
bis  vom  hin.  Die  Kinnlade  hat  ihre  grösste  Breite  aussen  am  Bz.  =  15"- 
Länge  vom  Hinterrande  des  Zahns  bis  zum  Vorderende  der  Lade  16";  Län^^e 
der  sigmoiden  Kante  vor  dem  Zahn  9". 

Elephas  (Euelephas)  imperator  L.  29.  Vordertheil  eines  obern 
Bz.,  grösser  als  irgend  ein  bekannter;  die  Kaufläche  fast  5"  breit,  und  auf  7" 
Länge  nur  8  Schmelzbüchsen^  während  bei  den  Zähnen  des  E.  Americaniu 
mit  den  stärksten  Buchsen  deren  10  auf  demselben  Räume  sind.  Abgekaut 
stellen  diese  Bächsen  wie  gewöhnlich  wellenlinige  queere  Ellipsen  dar.  Die 
Unterscheidung  dieser  Art  wurde  hauptsächlich  veranlasst  durch  das  Vor- 
kommen des  Zahns  in  Gesellschaft  solcher  Thier-Spezies ,  die  von  den  ge- 
wöhnlichen Begleitern  des  E.  Americanus  schon  verschieden  sind. 

VI.    Chelonia. 

Testudo  (Stylemys)  Niobrarensis  L.  29.  Trümmer  mehrer  Indi- 
viduen, ans  welchen  hervorgeht,  dass  diese  Art  der  Testudo  Niobrarensis  ao 
Grösse  und  Form  ähnlich  gewesen,  nur  dass  die  vordem  und  hintern  Rand> 
Platten  stark  (statt  bloss  schwach)  umgebogen  sind. 

In  einer  vorangehenden  Sitzung  hatte  L.  bereits  benierkt  (a.  a.  0.  S.  lOi 
dass  er  die  postpliocänen  Pferde-Reste  Nord^Amerikas  nun  glaubt  in  * 
Arten  trennen  zu  müssen.   Die  eine  ist  von  der  lebenden  Art  Europa  nic^t 
unterscheidbar  und  mag  als  Stellvertreter  des  dortigen  Eq.   priroigeniv* 
den    Namen   E.  fraternus  erhalten   [wozu    aber  dann    noch   ein  is^ 


'iS3 

Iltiiie!|.  Die  andere,  welche  dem  Europahehen  Eq.  plicidens  durch  die 
koopliiirteren  SchmeUfalten  ihYer  Bzz.  entspricht  und  vom  Yf  bis  jetzt  «li 
£.  Americanns  anf|i^führt  worden  war,  m^S«  ^^  dieser  Name  schon  an 
ein  Siimenkamseke  Spezies  vergeben  gewesed,  £.  complicatns  heisseo. 
Die  Eqniden-Familie  war  demnach  durch  12  Arten  aus  7  Sippen  in  Amerika 
rolreten  pwesen. 


Ch.  J.  f.  Bitkburt:  über  einige  Pflanzen-Reste  von  Maäera 
iMfog.  Quart.  Joum.  1869  ^  .IT,  50>*59).  Der  Vf.  hat  von  der  uns 
sdum  bekannten  Lagerstätte  von  St,  Jorge  (Jahrb.  1866^  241—244)  an  140 
lerschiedene  von  Ch.  Ltbll  und  von  Härtung  gesammelte  Reste  von  Famen 
Büd  Dikotyledonen  zur  Bestimmung  vor  sich  liegen,  unvollständige  und 
scfaadbsfte  Blätter,  mitunter  ganz  werthlos.  Auch  bei  vollständigerer  Er^ 
haitang  scheinen  ihm  blosse  Blätter  nur  selten  Charaktere  darzubieten, 
welche  zur  verlässigen  Bestimmung  gewisser  Familien  und  Sippen  ausreichend 
wireo,  geschweige  denn  in  fossilem  Zustande,  wo  die  aus  Konsistenz,  Blatt- 
Stellimg,  Slipulä,  Pnbescenz  n.  s.  w.  zu  entnehmenden  Merkmaie  ganz  weg- 
faiieo.  Zu  Madera  aber  hat  man  oft  nicht  einmal  genügend  vollständige 
Unmse  vor  sich.  Er  wundert  sich  daher  über  die  Sicherheit ,  mit  welcher 
otflche  Deutsche  und  Schweitzer  Paläontologen  bei  Bestimmung  fossiler 
Püamen  verfahren  zu  können  glauben,  wenn  er  auch  wenig  Zweifel  in  jene 
fiestimmuiigen  setzt,  wo  den  Blättern  entspreche,nde  Fruchte  zur  Seite  liegen. 

Uater  den  erwähnten  Resten  unterscheidet  der  Vf.  25  Arten,  ohne  jedoch 
diese  alle  genau  und  sicher  bestimmen  zu  können.    Es  sind 


Dikotyledonen: 
Lanrus  Canariensis  WB.  häufigst! 

(von  Hier  mitbegriffen  unter:) 
lOreodaphne  foetens  Ait.  ep, 
\  Coryius  anstralis  Hier. 
Salix  ep, 

!  Myrtus  (?  communis)  Lik. 
!  Vaccininm  Ittaderense  Limk. 
Vaccinium  ?myrtillus. 
!  Erica  arborea  Lm. 
Illex  Hartungi  Herr. 
!Pittosporum  ep, 
Phyllites  hymenaeoides  C.  B. 
„        lobulatus  C.  B. 
„        epp,  indet.  2. 
Unter  diesen  23  Arten   sind  die  10  mit  !  bezeichneten  schon  von  Hm 
Qgegeben,  die  andern  13  mit  Ausnahme  von  dreien  oder  vieren  sehr  unzu- 
wfässig;  ond  13  andere  von  Herr  verzeichnete  Arten  finden  sich  in  gegen- 
virtifer  Sammlung  nicht  wieder  vor.    Beide  Sammlungen  wfirden  also  36 
Arten  in  sich  begreifen.    Der  Vf.  kommt  zu  folgenden  Schlüssen  unter  Mit- 
Wiucksichtigung  auch  der  andern  Reste: 


Kryptogamen: 
IPteris  aquilina  Lin. 
.'Woodwardia  ?radicans  Cav. 
I     DartUia  Canariensis  J.  E.  Snra. 
'    lAspidinm  Lyelli  Hrsr. 
«         9p. 
Nephrodium  ep. 

Adintum  psychodes  C.  B. 

Monokotyledonen. 
Cyperos  tep. 


254 

1)  Die  am  häufigsten  vorkommenden  und  am  besten  beftimmbnren  Arten 
(Pteris,  Davailia,  Yaccinium,  Lauras,  Oreodaphne,  Erica)  kommen  noch  jeUt 
auf  !Hadera  (oder  doch  auf  den  CanarUehen  Inseln),  mitunter  allerdinft« 
auch  zugleich  auf  benachbarten  Inseln  und  Küsten  vor.  Die  Sippe  Wood- 
wardia hat  keine  wohl  zu  umschreibende  Verbreitungs-Grence. 

2)  Der  Corylus  und  das  Adiantum  sind  zwei  der  jetzigen  Flora  Maderw 
und  ihrer  Umgebung  ganz  fremde  Formen. 

3)  Bestimmt  tropische  Formen  sind  nicht  darunter;  nur  die  2  ersten 
Phyllites»Arten  erinnern  daran. 

4)  Die  in  Madera  jetzt  fremd  gewordenen  Formen  haben  mit  keiner 
andern  Flora  entschieden  Analogie,  wie  sie  z.  B.  die  Eurapmischen  jungem 
Tertiftr-Floren  mit  der  jetzigen  Nord-AmerikanUehen  Flora  zeigen. 

5)  Nach  Wbbb  und  äkRTHSLOx  haben  die  jetzigen  Wald-BSume  deii 
Cktnarisehen  Inseln  vorherrschend  glatte ,  glänzend  Leder^artige ,  ganz-  oderi 
fein  Säge-randige  Blätter,  und  Diess  ist  auch  die  Beschaffenheit  der  Blattet 
von  SK  Jorge. 

6)  Eben  so  ist  auch  jetzt  noch,  wie  in  jener  Zeit,  die  häufige  Unter- 
mengnng  der  Dikotyledonen  mit  Farnen  ein  bezeichnender  Charakter  fär  Hadert. 

7)  Gräser  sollte  man  freilich  zu  Si.  Jorge  mehr  erwarten ;  doch  Cype- 
raceen  kommen  auch  jetzt  nur  selten  auf  Madera  vor. 

8)  Nicits  berechtigt  mithin  zu  schliessen,  dass  sich  Medera't  KUma 
seit  Ablagerung  dieser  Blätter-Reste  im  Boden  dieser  Intel  erheblich  ge- 
ändert habe.  

E.  Dbsor:  Synopeie  dee  Eehinidee  foeeilee  {Pmrieet  Wieeiak 
LXV1I1  ei  490  pp.,  44  pH.,  ^,  1S68).  Der  Vf.,   welcher  bekanntlich  zuent 
einen  Theil  der  von  Agassiz  begonnenen  Monographie'n  ausgearbeitet  uoi 
dann  den  Katalog  der  Echiniden  1847  gemeinsam  mit  ihm  verdffentlicht  hat; 
übergibt  uns  hier  die  Frucht  langjähriger  Spezial-Studien  über  die   fossilen 
Arten  dieser  Klasse.     Er  beginnt   die  Einleitung   (S.  i — lxiii)   mit   einigen 
allgemeinen  Erörterungen  Über  die  Entwickelung' unserer  Kenntniss  der  See- 
igel in  den  letzten  Jahren,   bietet  dann  die  Charakteristik  der  UaupUbthei- 
lungen  des  Systems,  prüft  di^  Verwendbarkeit  der  Charaktere,  schildert  ihre 
geognostische  Vertheilung  und  zählt  die  Arten  nach  den  einzelnen  Formatio- 
nen auf.   —  Er  geht  dann  zum   speziellen  Theile  über,   in    welchem  die 
Endocyclici  mit  den  Familien  Tessellati   und  Cidaridae,  und  die  Exocyclici 
mit  den  Familien  Galeritidae,  Dysasteridae,  Clypeastroidae,  Cassidulidae  und 
Spatangoidae   der   Reihe    nach    charakterisirt   und    unterabgetheilt  werden. 
Die  Zahl  aller  aufgestellten  und  beschriebenen  Sippen,  einschliesslich  der 
nur  lebend  vorkommenden,  ist  über  160.  Fast  von  jeder  Sippe  ist  wenigstens 
eine  Art  als  Repräsentant  oft  auch  mit  cbarakteristischen  Einzelheiten  abge- 
bildet; hinsichtlich  der  Arten  ist  auf  die  Werke  verwiesen,  in  welchen  sie 
aufgestellt,  abgebildet  und  ausführlicher  beschrieben  worden  sind;  bei  den 
zahlreichen   neuen  Arten  sind  die  Merkmale   hervorgehoben,  durch  weiche 
sie  sich  von  ihren  nächsten  Verwandten  unterscheiden.    Die  Synonymie  und 
das  geologische    und    geographische   Vorkommen    ist    m&glich   vollständig 


255 

aifegebea;  tacb  die  Sanunliiiigen ,  wo  sie  zu  fitiden.     Seit  Hernuffftbe  dei 
Kitalogf  ilSif)  ist   die  Zahl   der   Arten   Ton  1010  im  CSense»  so  ange- 
mcbs»,  da»  jetzt  allein  die  fossilen  1415  betragen.     Der  lebenden,  hin- 
sichtlich welcher  jedoch  lediglich  auf  die  eben  genannte  Quelle  verwiesen 
wird  and  welchen  die  neulich  entdeckten  nicht  nachgetragen  sind,  mögen 
210— 220  scyn,  die  also  mit  den  fossilen  zusammen  1630,  also  eine  Zunahme 
m  mehr  als  600    (0,60)  Arten  geben  würden.     Eben  so  stark  haben  die 
Sffmi^  zogenommen.     Der  Werth   des  Werkes  wird   noch  durch  die  That- 
»die  erhöhet,  dass   der  Vf.  die  aller-meisten  Arten  selbst  gesehen  und   in 
ifetfiichen  und  Privat-Sammlongen  studirt  hat;  alle  Tafeln*  sind  mit   Ihrer 
besonderen  ErUSmmg  versehen.    Die  Arbeit  ist  daher  eine  Tordienstfiche, 
willkommene  und  bei  allen  einschUgigen  Studien  ganz  unentbehrliche.     Bei 
solcher  Vertrautheit  des  Vf.'s  mit  dem  Gegenstande  liegt  dann   freilich  der 
Winseh  nahe,  dass  er  iins  auch  die  Diagnosen  sammtlicher  Arten  in  wissen- 
sckitticher  Vollständigkeit  mitgegeben  hätte,   da  Niemand   so  wohl  als  er 
daxo  Torbereitet  ist,  ihm  Diess  verhältnissm&ssig  nur  noch  wenig  Arbeit  ge- 
«cht  haben  würde.    Ifoch  weit  leichter  wflre  freilich  ein  viel  nfther  liegen- 
der Wunsch  an  erfüllen  gewesen ,  nämlich  die  Lieferung  eines  vollständigen 
NaaieB-Registers,  welches  ermöglicht  hätte,  jeden  der  über  3000  betragenden 
^«aen  augenblicklich  aufzufinden.    Zwar  ist  ein  sehr  unvollständiges  Syno- 
lyne-Begister  gegeben,  welches  sowohl  auf  die  entsprechenden  systematischen 
Nmcn  als  auch  auf  die  Seiten  verweiset,  wo  diese  zu  finden  sind,  aber  eine 
iknliche  Ifachweisnng  über  die'  1415  systematischen  Art-Namen  selbst  oder 
uck  BOT  über  die  160  Sippen-Namen  vermisst  man  so  schmerzlich,  das  Nach- 
fochea  kostet  im  Altgemeinen  so  viele  Zeit,  dass  wir  den  Vf.  dringend  bit- 
tet oiuchten,  das  Venuisste  noch  jetzt  durch  die  Verlags-Handlung  nachliefern 
a  lassen;   der  Dank   aller  Besitzer   des  Buches   würde   nicht   ausbleiben. 
Eng  auf  dünnes  Papier  gedruckt  würde  das  Register  höchstens  einen  Bogen 
liBeD,  der  sich  auch  in  das  gebnndne  Buch  noch  einheften  Hesse. 

Die  neu  aufgestellten  oder  wieder  hergestellten  Sippen  Dbsor's  sind  unter 
des  Tesseliaten: '  Eocidaris,  unter  den  Cidariden:  Rhabdocidari  s, 
Diplocidar is,  Porocidaris,  Gonioctdaris,  Leiocidaris,  Hypodia- 
öeiaa,  Psendodiadema,  Diademopsis,  Savignyia,  Coptosona, 
Opechinns,  Codechinus,  Cottaldia,  Stomechinus,  Hypechinus, 
Stirechinus,  Boletia,  Phymechinus,  Sphaerechinns,  Loxechinus, 
Hyposalenia,  —  unter  den  Galeritiden:  Pileus,  Echinoconus  Bbstii, 
Fichyclypns,  —  unter  den  Clypeastroiden :  Sismondia,  Ruropfia, 
lortonia,  — unter  den  Spatangoiden:  Stendnia,  Offaster,  Isaster,  Hemi- 
alter,  Taxobrissns,Prenaster,Gualtieria,  Breynia,  Hemipatagus; 
Sueben  sind  aber  viele  neuerlich  in  den  Schriften  von  Griy,  Fonnss,  Cor- 
R4U,  fliiCHKLni,  d'Okbisiit,  Run,  Oobnstbdt  u.  A.  gegründete  Sippen  ins 
Smem  eingereibt  und  manche  ältre  schärfer  begrenzt  und  genauer  diagnosirt 
wwden.  Die  Enge  des  Raums  gestattet  uns  nicht  unserer  sonstigen  Gewohn- 
^il  zu  folgen  und  die  Diagnosen  so  vieler  neuer  Sippen  zumal  mitzutheilen ; 
mr  müssen  desshalb  auf  die  Original-Schrift  verweisen,  welche  ohnehin  kein 
a  diesen  Studien  Betheiligter  wird  missen  können. 


*   \ 


256 

Wir  erlauben  ans  bei  dieser  Veranlassung  die  Paläontologen,  welche 
neue  Arten  beschreiben,  auf  eine  sehr  häufig  vorkommende  Unachtsamkeit 
bei  der  Namen-Bildung  aufmerksam  zu  machen.  Will  man  Arten  nach  dea 
Orten  ihres  Vorkommens  benennen ,  so  sind  Namen  wie  Siluriensis,  Jurensis, 
Neocomiensis ,  Calloviensis  u.  dergl.  ganz  angemessen;  will  man  aber 
die  nach  diesen  Orten  benannten  Formationen  bezeichnen,  welchen  diese 
oder  jene  fossilen  Reste  eigen  sind ,  -so  hätte  man  dem  Wurzel- Worte  eiue 
andre  Endigung  zu  geben  und  etwa  die  Ausdrücke  silurianus,  jurassanus, 
neocomianus,  callovianus  u.  s.  w.  zu  wählen,  die  sich  ihrer  Bildnngs- Weise 
nach  nicht  nothwendig  so  wie  die  ersten  auf  örtlichkeiten  beziehen.  Bereits 
führen  einige  Arten  des  Neocomien  den  Namen  Neocomiensis,  welche  weder 
um  Neuchätel  noch  überhaupt  in  der  Schweii»  vorkommen!  ^ 


G.  W.  Fahnbstock:  über  den  Einfluss  von  Brenn- Gas  auf 
lebende  exotische  Pflanzen  {Proeeed,  Aead,  naL  se,  Phiiad,  ISÖS,  X, 
118 — 128).  Die  Leuchtgas-Leitungen*  unter  den  Strassen  von  Philadeiphia 
mögen  schon  lange  leck  gewesen  seyn,  aber  die  Erde  sog  die  entweichenr 
den  Gase  auf,  bis  ein  tief  eindringender  Frost  im  Januar  und  Februar  18S8 
die  Erde  erhärtete,  vielleicht  auch  die  Öffnungen  der  Röhren  vergröaserte. 
So  drang  das  Gas  in  Menge  vom  Boden  her  in  die  Gewächshäuser  Fabmb- 
STOCKs  ein  und  verursachte  grossen  Schaden,  indem  es  theils  mit  den  Wurzeln 
nnd  iheils  nur  mit  dem  Laube  der  Pflanzen  in  Berührung  kam.  Die  Wirkung 
bestund  darin^  dass  die  einen  gelb  und  welk  wurden,  während  bei  andern  Blü- 
then  und  grüne  Blätter  bei  der  geringsten  Erschütterung  abfielen,  ohne  sich 
welk  gezeigt  zu  haben ;  doch  beschränkt«  sich  die  Wirkung  auf  die  Blätter,  <üe 
Wurzeln  litten  kaum;  und  selbst,  wenn  der  Gas-Strom  dazwischen  hin  ging 
und  die  Erde  schwärzte,  fielen  nur  die  Blätter  ab.  Einige  konnten  sich  nickt 
vrieder  erholen  nnd  gingen  zu  Grunde ;  andere  kamen  langsam>wieder  zarecht, 
was  theilweise  von  der  Pflanzen- Art,  aber  auch  von  dem  grösseren  oder 
kleineren  Einfiuss  abhing,  dem  sie  ausgesetzt  gewesen.  Bei  manchen  traten 
die  Folgen  sp|t,  aber  dann  unaufhaltsam  ein.  Noch  andre  litten  fast  gar 
nicht  und  Diess  offenbar  in  Zusammenhang  mit  der  Pflanzen-Klasse,  der  sie 
angehörten.  Lycopodiaceen  und  Polypodiaceen  litten  gar  nicht  oder  wurden 
nur  wenig  gelb.  Manche  Monokotyledonen  (Pandaneen,  Araceen,  Bromel- 
iaceen)  litten  stärker,  andre  wenig  (Palmen)  oder  gar  nicht  (Orchideen  u.  e.  a. 
Zwiebel-Gewächse,  auch  Zingiberaceen) ;  —  Cycadeen  kaum  merkbar;  —  von 
Koniferen  Thuja  nnd  Taxus  stark,  Libocedrus  und  Torreya  nicht.  Die  ge- 
wöhnlichen Dikotyledonen  dagegen  fast  ohne  Ausnahme  in  höheren  und  höch- 
stem Grade  (weniger  die  Ericaceen) ;  am  meisten  Anrantiac^en,  Temströmia- 
ceen  (Camellien),  Magnoliaceen,  mithin  die  Pflanzen  mit  Leder-artigen  immer- 
grünen Blättern,  aber  auch  Linden,  Leguminosen  fdie  Wirkungen  des  Gases 
auf  unsre  Linden,  Ulmen,  Ahome  in  den  Strassen  von  Paris,  Hamhiry^  Mann' 
Mm  sind  bekannt).  —  Sollte  diese  Erscheinung  nicht  einiges  Licht  werfen 
können  auf  die  Entwickelungs-Gesetze  der  Vegetation  in  früherer  Zeit  ? 

*    Die  Zasammensetzang  ist  0,44  Wasserstoff-Qas ,  0,42  KohlenwAMentoff-QM,  0,09  Öl- 
erzettgendes  Qas,  0,0S  KohIenozyd-6M. 

\ 


Gcttoglsche  Fandmigen  in  Sehwedei, 

Ton 

Herrn  Axel  Erdnianii. 

(h  eiaem  Schreibea  ans  SioeUkoim  miter  dem  20.  Januar  18S$  an  den 

Gebeinenrath  yor  LiaiOAaD  mitgetheib.) 


Seiner  Zeit  meldete  ich  Ihnen,  dass  unser  König;,  wel- 
eber  sich  für  das  Vorschreiten  des  Landes  in  wissenschaft- 
licher und  materielier  Hinsicht  so  sehr  interessirt,  in  der 
letzten  Stande- Versammlung  einen  Antrag  abgeben  liess  in 
BWreff  geologischer  Untersuchungen,  welche  aber  ganz 
Stkweden  sich  erstrecken  sollten.  Da  indessen  diese  Ange- 
l^enheit  unter  der  Menge  wichtiger  Gegenstände,  die  von 
der  Versammlnng  verhandelt  wurden,  zufälliger  Weise  erst  am 
Ende  des  Reiciistages  vorkam,  so  hatte  man,  besonders  der 
finanziellen  Krisis  wegen,  damals  nur  geringe  Hoffnung  auf 
eio  gewünschtes  Resultat.  Gegen  alle  Vermuthung  aber 
wurde  der  Sache  ein  glücklicher  Ausgang  zu  Theil,  indem 
die  Stände  im  Anfange  vorigen  Jahres  den  vom  Monarchen 
propouirten  Anschlag  votirten,  jedoch,  wie  die  Praxis  in  ähn- 
lichen Fällen  ist,  nur  fiir  drei  Jahre  oder  bis  zum  nächsten 
Reichstag.  Einige  Wochen  nachher  wurde  mir  von  Seiner 
Majestät  der  Auftrag  zu  Theil,  die  Leitung  dieser  jetzt  he- 
lebloasenen  geologischen  Untersuchungen  als  Chef  zu  über« 
aehmen« 

Ich  brauche  Ihnen  nicht  zu  sagen,  wie  sehr  ich  nöthig 
gehabt  jeden  Augenblick  zu  beachten,  um  das  neue  Unter« 
nehmen  in  möglich  kürzester  Zeit  ordnen  und  in  Gang  bringen 
zn  können.  Auch  ein  Laboratorium  habe  ich  eingerichtet 
fir    die    ehemischen    Untersuchungen    des   zu    sammelnden 

jAhrbttch  1830.  .  yj 


258 

Materials.  Die  Zahl  der  arbeitenden  Gehiilfen  Ist  zu  acht 
bestimint  worden,  bisher  sind  aber  nur  fünf  ang^estellt  g:e- 
wesen.  Der  Plan  der  ganzen  Untersuclinnf;  wird  derselbe 
seyn^  welchen  Ich  bemüht  war  in  meiner  kleinen  g;e«*logi- 
schen  Karte  der  Umgegend  von  Dpsa/a  zu  veranschaulichen, 
und  den  ich  mir  die  Freiheit  nahm  Ihnen  schon  vor  einigen 
Jahren  zu  übersenden. 

Die  nach  der  Tertiär-Periode  erfolgten  Ablagerungen 
sollten  zuerst  Gegenstande  unserer  Aufmerksamkeit  werden« 
Sie  sind  bei  uns  noch  sehr  wenig  erforscht  tvorden  und  bieten 
daher  sowohf  in  viissenschaftlicher  als  pmktiscber  UiiiBicht 
vielfältigen  Anlass  zu  neuen  Beobachtungen  unjd  Schlitss- 
folgerungen  von  grossem  Interesse.  lauter  den  thonigcD 
Gebilden,  die  eine  hervortretende  Stelle  Im  Boden  Schwedens 
einnehmen,  zeichnet  sich  vorzugsweise  ein  ungemein  deutlich 
geschichtetes  Thon- Lager  von  20,  30  bis  40  Fuss  Mach- 
tigkeit  ans,  welches  sicli  zuweilen  innerhalb  gewisser  grös- 
serer Bezirke  als  wirklicher  Mergel  entwickelt,  dessen  Gehalt 
an  kohlensaurer  Kalkerde  oft  recht  liedentend  wird,  so  z.  B. 
in  der  Provinz  Upplanä  zu  30  Ins  40  Prozent  hersnsteiot, 
in  andern  Provinzen  aber,  wie  in  IVesfmnnland  und  S^der- 
manfanä  bis  auf  .5  und  1  Proz.  hernntersinkt.  Diese  Tlion- 
Art  ist,  nach  den  bisherigen  Erfahrungen,  die  älteste  aller 
hier  entwibkelten  Tlion- Abingerungen  und  ruht  entweder 
unmittelbar  auf  dem  Grund-Gebirsre  oder  auf  den  oft  sehr 
kolossalen  Haufwerken  von  scharfeckigen  oder  au  den  Kan- 
ten abgestossencn  Steinen,  von  Gerolle  uncl  Gruss,  womit  jenes 
meist  mächtig  überdeckt  Ist.  In  gar  vielen  weit  von  ein- 
ander entfernten  Gegenden  dee)  Landes  unter  ganz  ähnlichen 
Verhältnissen  und  mit  denselben  Charakteren  wiedergefonden, 
deutet  die  ThonLage  unwidersprechlich  auf  das  Daseyn  eines 
ausgedehnten  Meeres  hin  während  der  Zeit  iiirer  Ablage- 
rung. Wie  Sie  wissen,  wird  man  ein  solches  Tlion-Lflger  in 
Gegenden  hoher  als  600  bis  700  Fu«ts  über  dem  jetzigen 
Meei^s-Spiegei  gelegen  vergebens  suchen.  Diese  Gegcn«len 
waren  also  In  damnliger  Zeit  die  einzigen  vom  Meere  nifbe- 
deckten  Theile  unsei^es  Landes,  In  und  auf  welchen  den 
Schlussfolgerungen   gemäss,   wozu    andere   geologische  Ver- 


2»0 

biltntese  g^efahrt,  g^ossartigpe  Glelscber  alch  entwickelt  hatten 
aad  xufli  Scböose  de«  umgebenden  Polar-Meeres  nicht  nur  die 
fda  sertbeilten  Schlamaii-  und  Schutt-Masaen  heruntertrugen, 
um  bald  nachher  auf  dem  Boden  des  Meeres  unter  Vermitte- 
long  der  Wogön  and  Strömungen  sortirt  und  Schichten  weise 
abgelagert  za  werden ,  sondern  auch  Steine  und  Biöclie 
mschiedener  Grosse  herabfubrten ,  die  man  sehr  oft  in 
tfea  geschichteten  Thon-Massen  eingebettet  getroflfen. 

Der  Kalkerde*6ehalt  dieser  geschichteten  Thon-Ablage- 
rang  lasst  sich,  meiner  Vorstellung  nach,  eben  durch  die 
feraiittelnde  Einwirkung  der  Gletscher  am  wahrscheinlichsten 
erklären  in  Folge  ihres  Vorriickens  fiber  vormalige  kalkige 
Fels  •  Massen  sedimentiren  und  wohl  am  meisten  silurl- 
aeiieiTDrsprnngs.  Im  2^it' Verlauf  wurden  nun  diese  silurischen 
Kalk-Schichten  entweder  ganz  zermalmt  und  zerstört,  wie  Dieas 
der  Fall  gewesen  mit  jenen ,  welche  wahracbeiniich  einst  in 
der  Umgebnnjr  der  Stadt  O^fle  in  der  Provinz  GeslricJUond 
entwiekelt  waren,  nach  dem  Vorkommen  zahlloser  Kalkstein- 
Blöcke  in  der  Ebene  Upplands  zu  urtbeilen,  —  oder  auch 
wie  In  WeifgQtklanä ,  um  theilwelse  entfernt  nur  vereinzelte 
Koppeo  zu  hinterlassen.  Die  Trümmer  dieser  silurischen 
Lager,  seyen  es  fein  vertheilter  Kalk-Schlamm  oder  kleinere 
ond  grössere  Bruchstucke  und  Blöcke,  finden  sich  jetzt  in 
den  g^üchichteten  Mergel-Thonen  \n  üppland  an  derOst-Koste 
osd  in  Bülhni  an  der  West-Kuste,  auf  beiden  Stellen  eben  so 
dicht  im  Süden  an  denjenigen  Ortlichkeiten,  welche  das  nöthige 
Material  dazu  abgegeben  hatten.  Je  weiter  im  Süden  vom 
Muttergestein  selbst,  wie  ich  sagen  möchee,  desto  mehr 
alsimt  auch  der  Gebalt  an  Kalkerde  im  Mergel  ab  bis  zu 
gäaziichem  Verschwinden,  eine  naturliche  Folge  der  grös- 
seren Eigenschwere  des  kohlensauren  Kalkes  im  Vergleich 
la  der  des  Thon-ScbUmmes. 

Ein  kra(tlger  Beweis  für  das  Daseyn  eines  ausgedehn- 
ten  und  g^gen  Norden  hin  offenen  Polar-Meeres  wahrend  des 
Absatzes  des  erwähnten  Mergel  •  Thones  ist  uns  bei  den 
Dotersuchungen  im  verflossenen  Sommer  geliefert  worden 
darch  die  an  mehren  Stellen  in  der  Nähe  von  Stockholm  ge- 
nachte  Entdeckung  einer   kleinen  Muachel  darin ^  Nucula 

17» 


269 

^la Cialis,  die  aich  jetzt,  wie  beliannt,  imr  in  den  nordliehen 
ReM:{onen  den  Eismeeres  in  grösseren  Tiefen  aufhält  Die- 
selbe  Muschel  halte  man  'vorher  nur  auf  der  West-Kuste 
Schwedens  In  einigen  Anhaufungen  snbfossiler  Muscheln  ge- 
funden; Ihre  Cntdeclinng  im  Boden  des  Mä^ur^Tkatee  deutet 
darauf  hin,  dass  ähnliche  klimatologiKche  Verhältnisse  auch 
hier  auf  der  Ost-K&ste  einmal  obgewaltet  haben,  und  macht 
die  im  Vorhergehenden  aufgestellte  Hypothese  von  einem 
ehemaligen  Zusammenhang  zwischen  dem  Bofhniicken  Meer- 
busen und  dem  Eismeere  zur  unbezweifelten  Thatsache. 

Dieser  geschichteten  Thon- Ablagerung  am  nächsten  im 
Alter  folgt  ein  anderes,  nicht  wenig  interessantes  Gebilde, 
der  schwarze  Thon*.  Ohne  alle  St^hiebtnng  in  seinem 
Innern  hat  derselbe  eine  örtliche  Verbreitung  •  und  findet 
sich,  die  vorhergehende  Ablagerung  bedecl&end,  nur  in  solchen 
über  dem  Niveau  des  jetzigen  Meeres  vergleich ungs%\ eise 
wenig  erhabenen  (vegenden,  welche  durch  mehr  oder  weniger 
breite  und  flache  Thal-Einschnitte  gegen  die  Meeres  Kosten 
oder  gegen  die  Ufer  eines  Land*See's  ausmunden,  zwischen 
welchen  und  dem  Meere  eiuKt  ein  freier  nnd  offener  Zn- 
sammenhang bestanden  haben  durfte.  Dieses  Gebilde  ist  also 
unter  ganz  andern  Verhältnissen  ab^esetxt  worden,  als  der 
geschichtete  Thon-Mergel,  Verhältnisse,  die  wahrscheinlich 
nicht  so  sehr  von  den  jetzigen  abweichen.  Dieselben 
Muscheln,  welche  sich  noch  gegenwärtig  Im  Brackwasser 
der  Ostsee  aufhalten,  Tellina  Balthica,  Mytilus  edu- 
II s,  Cardium  edule  u.  s.  w.,  finden  sich  anch  iJberall  im 
schwarzen  Thone  eingebettet.  Der  Spiegel  der  Ostsee  mag 
damals  wohl  50  bis  100  Fiiss  tiefer  gestanden  seyn  als  jetzt, 
wesshalb  anch  der  Mä/arsee  das  Bild  eines  tief  nach  Westen 
eingeschnittenen. Meerbusens  zeigte.  Dieser  schwarze  Thon 
ist  eine  ganz  bestimmte  Küsten-  oder  Busen- Ablagerung. 
Ausser  den   erwähnten   darin  enthaltenen  Meeres-Muscbeln, 


*  Der  Name  Fncus-Thon,  welchen  ich  deniielhen  beilegte,  gleich 
nachdem  er  vor  einigen  Jahren  meine  AufmerlKsamkeit  erweckt,  moaa  jeM 
wegfallen ,  da  spätere  botanisch-miliroskopivche  Untersnchungen  dargethan 
haben ,  das«  keine  Oberbleibsel  von  Pucus  -  Artf*Q  darin  enthalten  aind, 
f^enigsten«  nicht  hier  im  Östlichen  Theile  des  Landes. 


2Qf 

M  er  voD  einer  Name  verwester  Pflanzen^Reste  darclidran- 

jrpo  Dffd  erfSilt  (daher  die  acliwarze  Farbe);   liier   und   da 

erbaltene  Cberbleibael  deuten  aowohl  auf  eine  Land-  als  anf 

eite  Brackwasser* Vegetation  hin.    Gleichartige  Ablagerungen 

kaben  nocli  heut  su  Tage  in  kleinerem  Maassstabe  statt  an 

innerer  Kuate  und  an  den  seichten  Ufern  von  Burhteiu    Die 

**  > 

Emittelnne:  aller  derjenigen  Ortlicbkeiten,  wo  sich  jetzt  der 

seiiwarze  Thoo  unter  der  Acker-Knime  verbreitet,  die  Be* 
tfifimang  des  grosseren  oder  «geringeren  Abstandes  solcher 
Lokalitaten  von  den  gegenwärtigen  Küsten  und  ihrer  Höhe 
iber  deon  jetzigen  Wasser- Spiegel  werden  unS'  ganz  sicher 
werthvolie  Aufschlüsse  liefern  über  die  vormaligen  Contour* 
ond  Relief  -  Formen  unseres  Landes,  nm  so  wichtiger  nnd 
interessanter,  als  wir  Andeutungen  nicht  vermissen,  welche 
das  Daseyn  einer  Bevölkerung  in  diesen  Gegenden  während 
des  Absätze«  des  erwähnten  Thones  wahrscheinlich  ipachen» 
Sowohl  über  dem  zuletzt  erwähnten  Thon,  als  auch  un- 
wiittelbarüberdemgescliirhtetenThon*Mergel,  wo  der  schwarze 
Thon  fehlt,  breitet  sich  überall  im  Lande  eine  zusammen« 
biingende  Decke  einer  von  der  vorigen  ganz  verschiedenen 
Tbon«Abla8:erung  aus,  worin  noch  niemals  Spuren  eines 
Tbier-  oder  Pflanzen-Wesens  beobachtet  worden.  Die  ganze 
Ao^breitung  dieses  Gebildes  zeigt  deutlich,  dass  auch  es  im 
Srhoosae  eines  grossen  Meeres  abgesetzt  worden  ist,  und 
folglich  muss,  in  so  fern  diese  Annalime  richtig,  eine  allge* 
meine  Senkung  des  Landes  nach  dem  Absatz  des  schwarzen 
Thones  nochmals  eingetreten  seyn.  Nach  der  sehr  geringen 
Mächtigkeit  dieser  nenen  Thou-Ablagerung  aber  zu  urthei- 
IfB,  scheint  das  Maximnm  der  Senkung  nur  eine  verglei- 
chongsweise  kitrzere  Zelt  gedauert  zu  haben,  welche  die  Ent- 
«iciielnng  irgend  eines  organischen  Lebens  nicht  gestattete, 
bevor  eine  Beviegung  in  entgegengesetzter  Richtung  oder 
eine  Hebung  wieder  eintrat,  durch  welche  die  äusseren  For- 
men des  Landes  in  Übereinstimmung  mit  den  jetzigen  ge- 
bneht  wurden.  Während  des  Absatzes  dieses  Thones,  der 
kier  überall  die  eigentliche  Acker-Krume  ausmacht,  in  so  fern 
lölche  nicht  von  noch  jungem  Gebilden  oder  von  Ablage- 
nngen  neuester  Zeit  bedeckt  sind,  scheint  auch  die  Bildung 


262 

unserer  j^Äsar^  gefolgt  ku  seyn ;  denn  an  gar  manehen 
Stellen  ,  wo  grössere  Durchschnitte  gemacht  sind^  liast  sieb 
sehr  deutlich  beobachten,  dass  der  Thon^  wovon  die  Rede, 
80  wie  die  beiden  vorher  erwähnten  altern  Thon-Lager  an 
der  Zusammensetzung  der  Asar  Thell  nimmt  und  sich  an 
den  Seiten  derselben,  von  den  angrenzenden  Ebenen  berauf- 
zieheud,  zwischen  deren  Sand-  und  Gerolle- Lagen  hiueinkeilt. 
Nach  dem  Gesagten  scheint  es  keineswegs  iingef^rundet, 
wahrend  den  post*tertiären  Zeiten  mehre  abwechselnde 
Hebnngen  nnd  Senkungen  unseres  Landes  zu  vermutlien,  eine 
Annahme,  die  grössere  Bedeutung  gewinnt  durch  viele  andre 
Umstände,  worunter  ich  nur  der  beim  Bau  des  SSderielge- 
Kanals  gemachten  Entdeckung  einer  Fischer  Hütte  hier  er- 
wähnen will,  68  Fuss  tief  unter  den  Sand-  und  Gerdlle-Lagen 
des  dortigen  „As^.  Da  die  Zeit  indessen  gar  kurz  gewesen, 
um  hinreichend  genugende  Untersuchungen  anzustellen,  so 
wage  ich  auf  die  bisherigen  einzelnen  Beobachtungen  nocli 
keine  allgemeine  Hypothese  zu  gründen.  Fortgesetzte  Unter- 
suchungen in  dieser  Richtung  werden  hoffentlich  mehr  Liclit 
verbreiten  in  der  für  die  Entwlckelungs-Gescliichte  unseres 
Landes  wichtigen  Sache. 


UtersBebniff  eines  Yerstelnerten  Holzes  in  den  Monotis- 
Ktiken  des  obern  lias  in  Franken, 


Herrn  Pani    Relitscli 


EDera  Tafel  Hl,  Fig.  15,  16. 


In  den  zwischen  den  Schiefern  der  Po.Hidonomyen-Schirlfl 
io  Franken  eiiifi^elagerten  mehr  oder  wenfg^er  machfig;en  Kalk- 
Banken,  den  MonoHs  Kalken^,  finden  sich  hier  und  da  nicht 
seken  einzelne  grossere  und  kleinere  Bruchslörke  von  ver* 
strhierten  Hulz-Stannmen  eingeschlosaen.  Änsserst  selten 
kommen,  besonders  da  ivo  diese  Monotls-Kalk'e  etwas  ge* 
schiefert  sind,  auch  andere  Pflanzen-Fragmente  und  nament- 
lich Briicli!ttäcke  von  bis  jetzt  noch  nicht  bes'timmten  Farn* 
Wedeln  vor.  Diese  Bnichstucke  sind  immer  Kalk-Verstel« 
neroogen.  leb  habe  ein  derartiges  Bruchstück  eines  ver- 
steinerten Stammes  sowohl  der  chemischen  wie  der  anato- 
mischen Untersuchung  unterworfen,  und  im  Nachstehenden 
erlaube  ich  mir  die  Resultate  dieser  Dntfrsuchung  mitzu- 
tbeilen. 

Das  Stuck,  welches  ich  besitze  und  nntersueht  habe,  ist 
ein  unregelraäasig  geformtes  Fragment,  welches,  als  ich  es 
is  dem  AI onotis- Kalke  bet  fferoldiberg  eingeschlossen   fand, 

*  Die  Monotif-Kalke  in  den  Schiefem  der  Poiidonomyen-Sclilchl  enlhal- 
tee  tvMer  der  Monotis  «nbstriata ,  welche  diesen  Gebilden  den  Namen  geft- 
ha  hai,  dem  looceramos  amygdaloides  und  I.  gryphoides ,  dem  Amroonites 
Lltheasis,  A.  capellinos,  A.  serpenlinni  und  anderen,  bei  uns  anch  noch 
Stariei^Refte. 


264 

eine  Lange  von  2V9  Poss  und  eine  Breite  von  2  bis  5  Zoll 
besass;  dasselbe  hat  eine  dunliel  grau-braune  Farbe  und 
ein  spez.  Gewicht  =  2,304)  keine  grosse  Konsistens  udiI 
Härte,  so  dass  man  mit  dem  Messer  Stückchen  davon  ab« 
schneiden  kann.  Mit  blossem  Auge  und  auch  mit  der 
Lupe  betrachtet,  zeigt  es  keine  besonders  ausgezeichDCtsI 
Struktur.  1 

Wegen  der  geringen  Festigkeit  des  Fossiles  lassen  sich- 
sehr  schwer  Durchschnitte  darstellen,  doch  Längsschnitte 
sich  besser  als  Queerschnitte  gewinnen.  Um  mir  einen  Queer- 
schilitt  zu  verschaffen,  spannte  ich  ein  Stuck  des  Fossiles' 
fest  in  einen  Schraubstock  ein,  nachdem  ich  das  Ende  desl 
Bruchstuckes  zuvor  möglich  eben  geschliffen  hatte,  und  sagte 
mit  einer  feinen  Feder-Säge  eine  möglich  dünnste  Scheibe 
parallel  der  geschliffenen  Ebene  ab.  Dieses  gewonnene  Platt* 
eben  klebte  ich  mit  Schell-Lack  auf  einen  Kork-Stöpsel  und 
schliff  nun  die  abgesägte  Fläche  der  zuerst  geschliffenen 
Fläche  entgegengekehrt  in  derselben  Welse,  wie  ich  die  erste 
Fläche  erhalten,  indem  ich  auf  einer  vollkommen  ebenen  giiss- 
eisernen  Platte,  wie  diese  die  Mechaniker  gf^braiichen  zur 
Erkennung  von  Unebenheiten  auf  Ebenen,  zuei*st  fein  ge- 
schlämmten Schmirgel  und  Wasser  als  Schleif  Mittel  benutzte, 
hierauf  Kolkothar  (Elsenoiyd)  mit  Wasser  und  zuletzt  nach 
vollkommener  Trocknung  der  Platte  und  des  Schliffes  trocke> 
neu  fein  geschlämmten  Kolkothar  mit  etwas  Mennige  an- 
wandte. Die  Schliffe,  die  ich  auf  diese  Weine  erhielt, 
waren  immer  noch  zur  mikroskopischen  Untersuchung  voll- 
kommen unbrauchbar;  die  dünnsten  Schliffe,  die  ich  dar- 
stellen konnte,  hatten  immer  noch  y.,  Miilim.  in  der  Dicke, 
und  diese  konnten  nicht  dienen  zum  Zwecke.  Ich  versnebte 
die  dünnsten  Schliffe,  die  Ich  erhalten  hatte,  durch  eine 
eigene  Art  der  Präparation  zur  mikroskopischen  Unter- 
suchnng  brauchbar  zu  machen.  Ich  brachte  nämlich  den 
Schliff  zwischen  zwei  Glas-Platten,  die  ich  mit  einem  feinen 
Papier  Streifen  durch  Gummi  arabicum  an  einander  befestl|;;t 
hatte.  Das  so  hergerichtete  Präparat  brachte  ich  in  sehr 
verdünnte  Salzsäure*  Flüssigkeit  Da  die  vorwaltenden  Be- 
standtbeile  des  Fossiles  in  Salzsäure  lösliche  Stoffe  sind,  so 


205 

konnte  ich  hoffen,  dam  nith  von  der  Cellnlose  ein  Bruchtbeil 
ab  Überreiit  des  vermoderten  Theiles  derselben  auch  wahrend 
des  Verateiaeninpa- Prozesses  in  dem  Fossile  erhalten    habe 
md  bei  der  üulöslir hkeit  des  organischen  Gehaltes  des  Fossiles 
ein  Skelet  des  behandelten  Präparates  liefern'  würde,  welches 
der  pbytotomischen  Dntersiichnng  hinreichende  Anhaltpnnkte 
gewähren  konnte.     Der   Überrest   dieser  Holz-Substanz   des 
Fossiles  ist  aber  leider  nicht  mehr  in  demselben  Zustand,  in 
weichem  dieselbe  während  des  Lebens  der  Pflanze,  von  wei- 
fler dieses  FosRil  abstammt,  sich  befand,   indem  durch  das 
ZerfaHen    der  Holz-Substanz  vor  und    während  dem  Verstei- 
serangs-Prozesse    in   verschiedene   Elemente    In    Folge    der 
Eioairkvng    zersetzender   chemischer    Kräfte    zugleich   eine 
Verindernng  des  morphologischen  Charakters  erfolgte,  weU 
Hien  der  Lebens  Vorgang   der  Pflanze   diesem  Stoffe  vbrge. 
sehrieben,  and  welche  sofort  in  Ihrer  späteren  Beschaffenheit 
TOD  dem  uDiirganisrhen  in  wässeriger  Losung  von  aussen  ein- 
<lrin;>enden  versteinernden  Stoffe,  der  kohlensauren  Kalkerde 
Bamlich,  fes.tgehalten  wurde.    Ein  zweiter  misslicher  Dmstaud, 
vrlrher    der    Hersteihtng    eines    passenden    Präparates    auf 
diese  Art    in  den  Weg   tritt,   ist   der,   dass   die  sich   inmlt- 
teo  de!«selben   ansammelnden   Gas -Blasen   von    Kohlensäure, 
durch  die  Einwirkung  der  Säure  auf  den  kohlensauren  Kalk 
des  FosMiles  ent8tanden  ,    ailmählich  durch   andere    neu    ent- 
steh<-nde  Gas  Blasen    verdrängt   werden    und   so   sich    einen 
Ao^weg    suchend    das    zarte    Gewebe  des    Objektes  ausser 
Zasammenhaug   bringen   und  diesen    zulet/t   ganz  aufheben. 
Die  Danitelluug    von    Queerschnitten  von    diesem  Fossile  ist 
daher  zar  pliytotomischen  Untersuchnng  unmöglich,  und  man 
'et  auf  die  Längensehuitte  und  auf  die  mecliauische  Methode* 
angewiesen,    bei   welcher   man   sich    nur   aus    einer    Anzahl 
kleiner  iinzosammenhängender  Partikelchen  eines  zerquetsch- 
ten Stückchens  des  Fossiles  ein  ungefähres   Bild  durch  Kom- 
bmation  dieser  Stückchen  verschaffen  muss.    Die  Darstellung 
US  Längsschnitten  gelingt  besser,   als  die  von  Queerschnit- 


(  _ 

*    YgL  Fama  UiiaBR'B  Versncli  einer  Geacliiclite  der  Pflaoienwelt.   Wien 
IM,  p.  190  IL 


ten,  weil  die  Zerlirechlichkeit  eines  so  diinnen  Sluclirhens 
des  spröden  Fossils  nacli  der  Längen*Rielitung'  «geringer  ist, 
wie  es  aocii  bei  dem  Holze  und  bei  allen  Präparaten  von 
frischen  Objekten  der  Fall  ist.^  Langssciuiiire  stellte  ich  mir 
dadurch  her,,  dass  ich  von  dem  in  einem  Schranb-storke  fest 
eingeklemmten  Stucke  eine  dünne  Scheibe  von  etwa  3  Miilim. 
Dicke  mit  einer  feinen  Säge  absägte,  anf  diese  Schribe  ein 
feines  gerad-schnc^diges  Skalpell  aufsetzte  und  durch  einen 
raschen  Druck  anf  dieses  ein  an  der  Schnittflärhe  mogli<rh 
gerad-flächiges  Stück  bildete,  von  welchem  ich  ein  dünnes 
Plättchen  erhielt,  indem  ich  parallel  der  Schnilt*Fläche  das 
Skalpell  aufsetzte  und  durch  einen  raschen  Druck  das  Platt« 
chen  abspaltete.  Dieses  kittete  ich  dann  anf  einem  Kork> 
Stöpsel  auf  und  verfuhr  mit  diesem,  wie  ich  bei  Anfertigung 
von  Queerschiiitten  angegeben.  Auf  diese  Weise  erhielt  Ich 
diinne  Plattchen  bis  zu  V9  Miilim.,  ja  bis  zu  Vn  Miilim.  Dicke. 

Die  anatomische  Struktur  zeigt  iang-ge^tre(kte  Holz*Zellen» 
an  welchen  hier  und  da  parallele  Queerstreifen  zu  benietken 
sind.  Di^  Wände  dieser  Holz-Zellen  laufen  sämnitllcii  paral- 
lel jind  zwar  in  gleichen  Zwischenräumen;  die  Breite  eines 
solchen  parallel-laufenden  Streifens  —  die  gemeinsriiartliche 
Begrenzung  je  zweier  an  einander  grenzender  Holz-Zellen 
—  Ist  =  0,0023  Miilim.;  der  Zwischenraum  zwischen  je  zwei 
parallelen  Streifen  —  die  Breite  je  einer  Holz-Zeile  —  ist 
=  0,0034  Miilim.;  die  Länge  einer  Holz- Zelle  zwischen  je 
zwei  Qnerstreifen  Ist  von  0,0244  Miilim.  bis  zu  0,0315  Miilim. 
wechselnd.  '  Das  untersuchte  Fossil  gehört  naeh  der  Anlage 
der  Holz-Zellen  einer  Konifere  an,  wahrscheiniich  einer  Arau- 
karie und  zwar  der  Araucaria  peregrina  Lindl.,  deren 
Zweige  namentlich  in  den  bituminösen  Schiefern  der  Posido- 
nomyen-Schicht,  welcher  die  Monotis-Kalke  mit  unserem  Fos- 
sile eingelagert  sind,  liäufig  (weniger  häufig  freilich  In 
nnserem  Frdnküeken  als  im  Schwäbischen  Jura)  angetroffen 
werden. 

Die  chemische  Dntersucbnngi  sowohl  des  Fossiles  als 
des  dasselbe  umschliessenden  Gesteines,  des  Monotis-Kalkes, 
ergab  folgende  Resultate. 


267 

].  Versfeinerfes  Holz. 

1^  Grainine  des  Fossiles  wogen  nach  dem  Trocknen 
bei  m^  =  l,85*i  Grm. ,  Verlust  ==  0,036  Grro.  Nach  dem 
Gfohen  betrog  das  Gewicht  =3  1,784  Grm.;  Gloh-Verlast  = 
0,104  Grm.  Das  Fossil  enthalt  kohiensanre  Kalkerde,  ziem- 
lidi  beträchtliche  Mengen  von  Eisenoxyd,  keine  Bittererde, 
Spuren  von  Phosphor^aure  und  Schwefelsäure,  sowie  geringe 
%n^eu  Yon  organischer  Substanz. 

1.784  Gramme  des  geglühten  Minerals  wurden  in  Salz- 
siore  g;el5st;  man  erbieU  geringe  Mengen  von  un verbrannter 
organischer  Substanz  als  unlöslichen  Rückstand,  dessen  Menge 
=  0,010  Grm.  Die  Losung  wurde  mit  Ammoniak  neutral!- 
lirt,  hierauf  durch  abermaligen  Zusatz  von  Ammoniak  das 
EUenoxyd'  an.^gefallt ;  dieses  abfiltrirt,  getrocknet  und  geglüht 
er^ab  eine  Menge  :=  0,254  Grm.  Aus  der  Lösung  wurde 
hierauf  die  Kalkerde  mit  oxalaaurem  Ammoniak  gefallt;  man 
erhielt  durch  Glühen  der  oxalsauren  Kalkerde  die  Menge  der 
kohlensauren  Kalkerde  =  1,518  Grm. 

In  1,754  Grm.  des  ungeglüht^n  Fossiles  sind  daher  ent- 
baheo : 

kohiensanre  Kalkerde 1,518 

Eisenoxyd     •    .    •  ^ 0^254 

während  des  Glflhens  nnverbranDle 

organbche  Sabstanz 0,010 

Sparen  von  PO4  and  ßOj 

1,782 

In  J,888  Grm.  des  nngeglühteu  Fossiles  sind  enthalten : 

kohiensanre  Kalkerde 1,518 

Eisenoxyd 0,254 

orsaalsche  Substana  und  Wasser     .    .    .    0,114 

Sparen  von  PO5  und  SOj  

1,886 

1d  100  Theiten  des  Fossiles  sind  enthalten: 

kohlensaure  Kalkerde 80,951 

Eisenoxyd 13,458 

organische  Substana  und  Wasser  .    .    •      5,539 

Sparen  von  POj  und  SOg  ^__] 

99,498 


208 

a 

2.  Monotfs-Kalk  ans  efnpr  tieferen  Lage  der  Praido- 
nomyen-Schicht ,  die  vegetabflisdien  Fo8.sil*Reste  amschlies- 
send,  von  fferoidsierg. 

Ein  dunkel  gefärbter  ziemlich  fester  und  harter  Kalk- 
stein, dessen  spez.  Gew.  =  2,594  und  dessen  Härte  =  2,54. 
1,546  Grm.  des  gepulverten  Kalkes  wogen  nach  dem 
Trocknen  bei  10%^  :=  1,439  Grm.,  Verlust  =  0,t07  Gim.; 
nach  dem  Glühen  betrug  das  Gewicht  =  1,427  Grm.,  Glüh- 
Verlust  =  0,119  Grm.     « 

1,427  Grm.  des  gegliihteii  Minerals  wurden  in  Salzsäure 
gelost;  man  erhielt  einen  unlöslichen  Ruckstand  =  0,20.1 
Grm.;  in  diesem  sind  s=  0,134  Grm.  wahrend  des  Gliibens 
nicht  verbrannter  organischer  Substanz  und  =  0,00S  Grm. 
Kieselerde  nebst  Spuren  von  Thonerde.  In  dem  Filtrat 
wurden  nach  Sättigung  mit  Ammoniak  und  abermaligem  Zu- 
sätze desselben  geringe  Mengen  von  Eisenoxyd  gefallt.  Die 
Meng0  der  durch  Fällung  mit  oialsautem  Ammoniak  er- 
haltenen kohlensauren  Kalkerde  ist  =:  1.085  Grm.  Nacii 
F&llnng  der  Kalkerde  wurde  die  Talkerde  mit  phosphorsau- 
rem  Natron  gefallt,  die  Menge  der  durch  Glühen  der  phos- 
phorsauren Ammoiiiak'Talkerde  erhaltenen  basisch  phosplior- 
saiiren  Talkerde  ist  =  182  Grm.,  welcher  eine  Menge  = 
0,133  Grm.  kohlensaurer  Talkerde  entspricht. 

In  1,427  Grm.  des  geglühten  Minerals  sind  enthalteu: 

kohlenstare  Kallierde 1,085 

kohlensaure  Talkerde '    .    .    0,133 

Kieselerde  nebst  Spuren  von  Thonerde     •    0,069 
(unverbrannte  organische  Substani)      .    .    0,134 

Eisenozyd 0,006 

1,426 
In  1,S46  Grm.  des  ungegluhten  Minerals  sind  enthalten: 

kohlensaure  Kalkerde 1,085 

kohlensaure  Talkerde 0,133 

Kieselerde  nebst  Spuren  von  Thonerde    .    0,068 

organische  Substanz       (+0,119) 

und  Wasser 0,134 

Eisenoxyd 0,006, 

1,465 


269 

Ia  lOO.Theilen  M^nPB  Monofis^Kalkes  Klnci  entbailen: 

koMenMiire  Kalkerde 70,335 

koUeoMore  Talkerde 8,653 

Kieselerde  nebat  Spuren  tod  Thonerde  .      4,455 

Eisenozyd 0,373 

Orguiiache  Snbatani  und  Wasaer  .    .    .    16,284 

100,000 

BemerkeiMwerth  M  es,  dass  daa  Fossil  keine  Spar  von 
Bittererde,  wahrend  der  Moiiotlii-Kalk,  In  welebein  dasselbe 
nif^mhlcwHen  ist,  deren  8  in  100  Theilen  des  Minerals  eut- 
kilt.  Ebenso  ist  das  Fossil  von  dem  nmgebenden  Monotls  Kalk 
lorb  besonder«  dadurch  chemlsrb  unterschieden,  dass  dieses 
UTbfile  fn  100  Tlieilen  des  Fossiles  Eisenoxyi  enthalt,  wah- 
reod  der  umsrbllessende  Monötis-Kalk  weniger  als  y,  Prozent 
EiS(foox)d  in  sich  schliesst. 


Erklsrung  der  Abbiidungen. 

Zwei  Lingenachsitte  darch  daa  FoaaiL  Der  eine  grOaaere  ond  etwaa 
ilifier  Tergrüaserte  Ulogenachnitt  Ff(.  15  ist  etwaa  gelungener  ala  der  andre. 
Dfnelbe  beaitxl  eine  Dicke  von  '/go  bis  Vis*"™  und  wurde  in  gana  verdünn- 
terSalttäure  als  FIdssigkeit  des  Objekt- Trigers  unter  das  Mikroskop  gebracht. 
Die  Brette  der  parallelen  Ungenrasem  =  0,0023°^,  die  Breite  einer 
nrischen  je  zwei  parallel-laufenden  Lingenfasem  eingeschlossenen  Hole- 
Zelle  ^  0,0034°»°,  die  Lftnge  je  einer  Hols-Zelle  =r  0,0244°^  bis  0,0315»a. 
Die  Abbildung  Fg.  16  aeigt  einen  etwas  weniger  gelungenen  Lingenschnitt; 
denelbe  besitzt  eine  ungefähre  Dicke  von  V?  Millim.  Die  Zwischenräume 
zwischen  je  zwei  parallelen  Langsstreifen  sind  dunkler,  die  Abgrenzung  der 
eiBzelaen  Längsstreifen  ist  nicht  sehr  deutlich  konturirt.  Die  Queerfteifen 
find  weniger  deutlich  au  erkennen.  Die  Abbildungen  wurden  bei  450- 
firker  Linear-Vergrösserung  (System  7,  Okular  4,  Oberbausbi)  etwaa  ver- 
Irtisert  gezeichnet. 


tber  Machaerodns  enitrtdens  Kaup^ 


Herrn  Professor  Dr.  ÜLaup« 


Bis  in  die  neueste  Zeit  war  diese  Art  nur  aof  ?erein- 
zelte  obere  Eckzäiine  basirt  und^  erst  im  Jahr  1854  durch 
Roth  und  Waoner  in  einem  bedeutenden  Schädel-Fragment, 
worin  die  erwähnten  Ecltzähne  sich  noch  befinden,  ausser 
allen  ZiTclfel  gestellt  worden.  Beide  Gelehrte  beschrieben  sie 
unter  dem  Namen  Macliaerodus  leoninus  als  neu;  allein  wie 
sich  nun  Prof.  Wagner  überzeugt  hat,  so  ist  kein  Grund  vor- 
banden, sie  von  meinem  früher  benannten  M.  bultridens  für 
verschieden  zn  halten.  Dieses  kostbare  Stück,  bis  jetzt  Uni- 
cum,  ist  vou  Prof.  Roth  bei  Pikermi  aufgefunden  worden  und 
bildet  nun  eine  Perle  der  MUnchener  Sammlung.  Das  6e* 
zahnelte  der  Eckzähne  wird  durch  keine  eigentlichen  Säge- 
oder Zahn-formige  Ausschnitte  gebildet,  sondern  entsteht  mehr 
aus  durchgehenden  Ritzen  auf  den  äussersten  Firsten  der  Zähne. 
Man  sieht  diesen  Charakter  auch  bei  noch  lebenden  Katzen- 
Arten,  bei  welchen  jedoch  die  vorspi^ingenden  Falten  eine  andere 
Lage  haben  und  nicht  die  eigentliche  Schneide  bilden«  Diese 
Falten  der  lebenden  Katzen,  welche  durch  dieZähnelung  offen- 
bar geschwächt  sind,  brechen  namentlich  bei  Menagerie- 
Thieren  frühzeitig  ab,  indem  sich  diese  durch's  Abnagen  des 
Fleisches  von  harten  Knochen^  die  Zähne  beschädigen. 

Der  Charakter,  aus  der  Angabe  gezähnelter  oder  glatter 
Eckzähne  entnommen,  ist  bei  jeder  Kritik  von  Beschreibungen 


und  durch  Benagen  der  Euen-Stäbe  ihrer  Kiflche!  Bbo». 


271 

oid  AbbiMnng;eD  ein  sehr  prekärer,  da  diese  Zabnchen  nor 
deotlicli  mit  bewaffnetem  Auge  z«  sehen  sldd  und  daher  von 
Beschreiher  wie  Zeichner  leicht  übersehen  werden  können. 
Vlean  daher  Blainville  auf  den  Charakter  der  Zahselung 
keinen  Werth  legt,  so  ist  die  Frage,  ob  die  aogeblicb  glatten 
Zifane  mit  der  Lupe  betrachtet  wurden. 

Einen  förniHch  gesagten  Eckzahn,  wie  ilin  Mac-Ehst  ab- 
Mdet,  habe  Ich  noch  nicht  gesehen,  und.  es  fragt,  sich,  ob 
iiier  nicht  vom  Zeichner  oiitrirt  worden  Ist.  Der  grössere 
Eckxalin  mit  breitem  Wurzel-Ende  wirrde  Covibr'n  durch  Prof. 
Nun  gesandt,  stammt  aus  dem  Arno-Thal  und  nicht  aus  der 
Atrergnej  nohiii.ihn  Blainvillb  auf  PI.  xvii  bringt.  Dieser 
Zakn  zeigt  Zäii  lelang  auf  dem  hinteren  mehr  zugeschärften 
Rand,  die  Im  x\bgu8s  durch  Pinsel-Striche  angegeben  ist. 
VoD  dem  Abguss  des  Prof.  Nbsti  erhielt  das  hiesige  Museum 
einen  Nachguss  durch  Cuvier. 

Nach  diesem  Eckzahn  taufte  Cüvier  seinen  Drsus  Etros- 
CO.S  In  0.  ciiltridens  um.  Soll  auFs  Historische  Riicksiclit 
gfnommen  werden,  so  musste  dem  Thier,  welchem  dieser 
Zaim  angehört,  dieser  CoviRR*sche  ?lame  verbleiben,  obgleich 
er  mplir  einen  generischen  als  spezIBschen  Charakter  aus- 
drückt. 

Veru;leicht  man  den  Eckzahn  ans  dem  Arno^Thal  mit 
dem  von  Rßpefsheim  und  Pikermi^  so  zeigen  alle  drei  höchst 
Qiibedentende  Abweichungen  In  der  Länge,  Krümmung  und 
Breite  der  Wurzel,  so  dass  man  sie  der  Art  nach  für  Iden- 
tisch betrachten  darf« 

Das8  der  M.  leoniiios  Waonbr*s  Identisch  mit  dem  M. 
»tkrirfens  ist,  gewinnt  noch  grössere  Gewissheit,  wenn  man 
ftniiiinint,  dass  meine  Felis  aphanistii,  nach  drei  unteren 
Backenzähnen  aufgestellt^  zu  M.  cultridens  gehört.  Ver- 
gleicht oftnn  die  Dimensionen  dieser  drei  Backenzähne  mit 
denen,  welclie  Waoner  angibt,  so  Ist  keine  Differenz  vorhanden. 

Zäline         I.  H.  III. 

Machaerodns  leuninus    21"*"*.  27°^.  31°»"*. 
Felis  aphanista  21"*°».  27«°».  ^0%"^. 

Die  Zähnelu,ng  ist  auch  bei  diesen  Backenzähnen  aus- 
fespruchen   und    läuft  über   die  Firste  sämmtlicher  Backen- 


272 

sahne  bin.   Diem  ist  nicht  allein  hei  den  EppeUhehner  Zahnen, 
sondern   nach   einer   hrieflichen   Mitlbeiluo^;    des    Hrn.    Prof. 
»  Waqmrr  auch  bei  den  Zibiien  von  Pihermi  der  Fall. 

Die  drei  ?on  mir  beachriebenen  Backenzähne  g;ehörten 
einem  und  demselben  Kiefer- Frag;ment  an»  welches  ersi  beim 
Herausnehmen  zerbrochen  wurde. 

Daas  diese  Zahne  nicht  zwei  verschiedenen  Kiefern  an- 
(gehören  und  nicht  zu  der  Fells  spelaea  zu  zählen  sind,  wie 
BlainVillb  irri^  behauptet,  lehrt  der  Augenschein  und  bedarf 
keiner  Widerlegung. 

Eine  der  wenigen  Korrekturen  von  Blainvillk«  die  slich 
*  haltig  sind,  ist  die,  dass  der  Eckzahn ,  den  ich  zu'  meinem 
Genus  Agnotherium  (Amphicyon  Lart«)  gerechnet,  als  Eck* 
zahn  zu  M.  cnitridens  gehört.  Er  ist  an  der  Basis  2i°™  breit, 
während  die  von  Waonrr  erwähnten  und  abgebildeten  nur 
15— 16"^  Breite  haben.  Diese  Differenz  ist  bei  einem  so 
kleinen  Zahn  allerdings  von  ziemlicher  Bedeutung,  allein  wird 
sich  bei  einer  grossem  Zahl  von  Unterkiefern  des  M.  cyltri- 
dens  gewiss  später  aus<i;leichen.  Vorderhand  wäre  nicht  an- 
zunehmen .  dass  EppeUkeim  ein  zweite  grössre  Art  dieses 
Geschlechts  besass. 

Die  Synonymie  wäre  folgende: 
Ursus  cnitridens  Cuv. 
Felis  cnitridens  Blainv. 
t  Machaerodns  cultridens  Kp. 

Agnotherium  antiquum  ipart')  Kp. 
Felis  aphanista  Kp. 
Machaerodus  leoninus  Wagner. 


Über 

eilige  Briflde  In  dem  DUnvIal-EoMeii-Berirwerk  bei 
Idrsdiwyl  in  dem  EAnton  St  Gallen, 

Herrn  Prof.  J«  €•  Deleke. 


Über  die  Dilovlalkohle  in  Mörsckwffl  findet  sich  im  Jahrb. 
1858j  S.  659  eine  Bjeschreibung :  zugleich  sind  die  Phäno- 
meoe  angegeben'  worden ,  dass  im  Innern  des  Kohlen-Lagers 
Brände  vorkommen,  nnd  dass  aus  den  Wänden  des  Stollens 
haflfig  entzündbare  Luft-Arten  ausströmen. 

Im  Jahre  1826  hat  Koenlein  von  letztem  Falle  einen 
korzeu  Bericht  dieses  Phänomens  der  naturwissenschaftlichen 
Gesellschaft  in  Sl.  Gallen  erstattet.  Er  sagte  :^  in  den  Kohlen- 
Graben  von  ütznack  dringt  Wasserstoff-Gas  mit  Wasser  aus 
den  Spalten  ,^  welches  sich  bei  Annäherung  des  Lichtes  ent- 
zöndet  und  bald  mit  mehr  blaner  bald  mit  mehr  gelber  Flamme 
breoDt.  Am  14.  Mov.  1826  Vormittags  10  Uhr  besuchten 
zwei  Arbeiter  mit  einem  Fremden  die  Gruben;  sie  wollten, 
ab  sie  etwa  20  Klafter  vorgerückt  waren,  das  Wasser  an- 
zünden,  als  plötzlich  eine  Explosiop  entstand,  wobei  einer 
der  Arbeiter  and  der  Fremde  ziemlich  stark  verbrannt  wurden. 
Nachmittags  gingen,  vier  Mann  an  die  Arbeit;  einer  wollte 
rersochen,  ob  das  Wasser  noch  brenne^  worauf  noch  eine 
starliere  Explosion  mit  heftigem  Knalle  erfolgte  und  zwei  der 
Arbeiter  leicht,  zwei  andere  aber  sehr  stark  verbrannt  und 
piedergeworfen  wurden. 

In  den  Kohlen-Gruben  bei  Mörsekwpl  kommen  Brände 
wahrscheinliGh  viel  häufiger  als  bei  Ptssnaeh  vor;  das  Feuer 
bat  eine  bläuliche  Flamme;  bei  der  Entzündung  kommen 
schwache  Verpuffungen  vor,  aber  noch  niemals  sind  die 
Eotzandungen    mit  starken    Explosionen    begleitet  gewesen. 

Jihrtaeh  18S9.  |g 


2T4 

• 

Das  Gas  ist  leicht  entzändbar,  durch  das  Gruben-Licht 
und  durch  den  Pickel-  oder  Axt-Schlag  kann  die  Eutzundung 
erfolgen.  Reines  Wasserstoff-Gas,  wie  Kobnlbin  voraussetzt, 
wird  es  nicht  seyn;  ob  es  leichtes  KohlenwasserstoflT-Gas  ist 
könnte  auch  in  Fragen  gestellt  werden,  weil  es  oft  in  grosser 
Menge  ausströmt  und  dennoch  bei  der  Entzündung  keine  be- 
deutende  Explosion  verursacbt.  Die  Verbrennung  ist  oft 
¥on  sehr  langer  Dauer;  die  Gänge  haben  nur  .von  einer  Seite 
eine'n  Ausgang,  daher  findet  kein  starker  atmosphärischer 
Zufluss  statt,  um  der  Flamme  ein  grosses  Quantum  Sauer- 
stoif-Gas  zuführen  zu  können. 

Einige  Brände  haben  sich  unter  ganz  besonderen  Ver- 
hältnissen ereignet  und  sollen  hier  näher  bezeichnet  werden. 

1.  Im  Jahre  1857  entstand  In  einem  Stollen  auf  der 
West-Seite  im  Kohlen-Lager  selbst  ein  sehr  starker  Brand, 
so  dass  den  sich  darin  befindenden  Bergmann  nur  die  nassen 
Kleider  vom  Verbrennungs-Tode  gerettet  haben.  Der  Brand 
hat  eine  Zeit  lang  angehalten;  doch  da  der  Brand  am  Ausgange 
des  Stollens  nicht  beobachtet  werden  konnte  und  kein  Ar 
beiter  sich  in  die  Nähe  des  Brandes  wagte  ^  s6  kann  die 
Dauer  nicht  genau  angegeben  werden. 

8.  Auf  der  Südost-Seite  des  Kohlen- Lagers  ging  die 
Kohle  allmählich  aus;  in  der  Erwartung,  es  könne  nur  eine 
stellenwdse  Unterbrechung  seyn,  wurde  ein  Stollen  von  3  Fuss 
Höbe  und  Breite  im  Diluvium  bis  auf  80  bis  90  Fuss  Länge 
fortgetrieben.  Sehr  häufig  zeigten  sich  einzelne  Kohlen-Stücke, 
die  zuweilen-  einen  Inhalt  von  mehren  Kublk-Fnss,  aber  mei- 
stens eine  aufrechte  Stellung  hatten.  Am  8.  Febr.  1858 
strömte  aus  der  hintern  senkrechten  Wand  eine  Luft  abs, 
die  sich  durch  das  Gruben-Licht  entzündete,  und  brannte  bei- 
nahe eine  volle  Stunde.  Es  zeigte  sich  keine  ausgedehnte 
zusammenhängende  Flamme ,  sondern  es  war  nur  ein  Gefla- 
cker an  abwechselnden  Stellen  in  der  Wand.  Die  weitere 
Fortsetzung  des  Ganges  zeigte  keine  Kohlen,  sondern,  wie  ei^ 
schon  Im  Anfange  vorgekommen  ist,  einen  dunklen  aschgrauen 
Letten^  wie  er  fast  Immer  über  und  unter  der  Kohle  liegt. 

3.   In  der  gleichen  Gegend  ging  die  Kohle  im  Anfange 
dieses  Jahres  In  westlicher  Richtung  aus ;  nachdem  Im  üilu- 


275 

fiom  der  Gang  bis  auf  150  Fiisa  Länge  getrieben  war, 
strömte  am  21.  Jan.  1869  am  Ende  des  Stollens  aus  einer 
Spalte  im  Boden  eine  grosse  Menge  Gas  aus,  die  durch  das 
6ruben«Licht  angezündet  eine  Flamme  zeigte,  die  den  Queer- 
fldmitt  des  Ganges  bis  nahe  an  20  Foss  Länge  erf&lite. 
Der  Arbdter  konnte  sieh  noch  mit  vieler  Mühe  retten,  doch 
ist  ihm  das  Kopf-Haar  starli  versengt  worden. '  Des  Abends 
BD  5  Dhr  begann  der  Brand  und  hielt  in  der  angegebenen 
AüsdebfiuDg  eine  Viertei-Stonde  an;  allmählich  verringerte 
sieh  dieselbe  nngefahr  auf  einen  Quadrat- Pnss,  und  es  er 
sebien,  als  wenn  5  bis  7  Gas-Flammen  brannten.  Volle 
U  Stiioden  hielt  dieses  Brennen  an;;  die  Flammen  wurden 
dann  immer  kleiner ,  doch  zeigten  sich  noch  des  Morgens  am 
34.  Jan.    kleine  Flämmchen ,   die  aber  dann  bald  erloschten. 

Die  Scbleferkohlen-Lager  zeigen  wie  die  meisten^  Torf- 
Lag^er  eine  horizontale  Lagerung  oder  ein '  sehr  geringes 
Gefall  und  kommen  in  der  gleichen  Gegend,  z.  B.  die  ver- 
scbiedeneo  Lager  am  ZOrieker  See^  üfMnaekj  Dürmien  o.  s.  f., 
io  dem  gleichen  Niveau  vor*  Am  Ansgange  zeigen  diese 
L*ager  sehr  oft  eine  bedeutende  Verwerfung  und  abgerissene 
Bl5eke  von  sehr  verschiedener  Grosse.  Am  Züricher  See 
finden  sich  häufig  zwei  Lager  ijiber  einander;  die  untre  Kohle 
iit  immer  besser  als  die  obre,  zeigt  weniger  Holz-Theile, 
oid  der  Pflanzen-StoflF  Ist  itn  untern  Lager  in  der  Verkohlong 
weiter  als  im  obern  fortgeschritten. 

Vielleicht  findet  sich  auch  bei  täSnckwyl  noch  ein  Unter- 
lager vor,  wovon  die  brennbaren  Gase  ausströmen;  doch 
iDÖsste  dasselbe  und  in  nicht  unbedeutender  Tiefe  liegen. 
Das  Lager^  worauf  jetzt  gearbeitet  wird^  liegt  70  bis  80  Fuss 
anter  der  Oberfläche,  und  im  Stollen  ist  schon  auf  30  Fuss 
Tiefe  gebohrt,  so  dass  sich  in  einer  absoluten  Tiefe  von  100 
bis  110  Fuss  noch  kein  Unterlager  gezeigt  hat.  Die  Unter- 
SQchung  auf  Dnterkohle  wird  abermals  in  Angriff  genommen 
werden  und  zwar,  wenn  sich  keine  Kohle  zeigen  sollte,  bis 
aaf  das  Mollasse  -  Gestein ;  vielleicht  gelingt  es  dann  über 
dieses  eigenthiimliche  Phänomen  der  brennbaren  Luft  einigen 
Aafschlnss  zu  erhalten. 


18 


BriefWecbseL 


Bf  ittheihiDgen  an  Geheimenrath  v.  Lbonhabo  gerichtet 

Intukruek^  25.  Februar  1869. 

Sie  erhalten  anbei  die  Anzeige  eines  Unternehmens,  dessen  Leitnng  ich 
mit  Vei|;nügen  übernommen  habe,  da  ich  nicht  zweifle,  dass  es  keineswegs 
ohne  Verdienst  sey,  unsere  Alpen  auch  sachlich  den  Forschem'  zugänglick 
zu  machen.    Die  Rede  ist  von: 

Gebirgsarten-Suilen  ans  den  zentralen  und  nördlichen 
Kalk-Alpen  TffToUy 
welche  die  hiesige  Kunst-Handlung  von  Job.  Gross  veranstalten  wird.  Eine 
systematisch  geordnete  Suite  von  hundert  Arten  und  Abänderungen  aus  den 
Gruppen  des  Gneisses,  Glimmerschiefers,  Thon-Glimmerschiefers,  der  Anthra- 
zit-Formation, der  obem  und  untern  Trias,  des  obem  und  untern  Lias,  obern 
Jura,  Ifeocomien,  der  Gosau-  und  der  Tertifir^Pomiation  im  Formate  von  4 
Zoll  Unge  und  3  Zoll  Breite  wird  zu  12  Thlr. ,  eine  Suite  von  3%  Zoll 
Länge  und  27,  Zoll  Breite  zu  7  Thhr.  berechnet  Auch  grösseres  Format  kann 
bestellt  werden.  Aufträge  erwartet  die  Job.  Gaoss^sche  Kunst-Handlung  zn 
intubruek  im  Laufe  des  Frühlmgs,  damit  den  Bestellungen  bis  Oktober 
£eses  Jahres  genau  entsprochen  werden  könne. 

A.    PiCRLBR. 


Nene  Litteratnr. 


•IM«  Btdiktom  n6ld«B  d«n  Euptu^  sa  ti«  eiBfMtndttor  Sehriflea  dareh  ein  dann  TIM 

1>«i«eMtstM  H.) 


A.  BilclieF. 


1855. 


G.  GfURixi,  L.  PAunnu  mI  A.  Scaccbi:  Memoria  suilo  ifteenäio  FeMfüiono 
M  mese  ü  WM^fio  1S66,  preesduim  ddlm  rsUmiame  delf  aitro  ineen- 
iio  da  18o0y  fthm  da  K,  ScACcn,  fiafMi^  207  pp.^  7  UasoU  |zii  be- 
liehen von  Alb.  Dmiif's  Buch-Handlang  in  jfeapel].  ^ 

1856, 

W.  Incau. :  Seeamd  mtnmei  report  ef  ihe  ^eotogiemt  emrvef  of  ihe  eiefe 
of  New-Jereey  firom  tke  year  186$^  248  ^.,  8®,  2  wMpe.    Trenian. 

1857. 


H.  h  C ÄMTER:  Oeeiogieel  pmpere  em  Eaetem  India  imeiudin§  Cttieh,  Sinde 
eed  tke  eouik-^eei  eomei  of  Ar«W«,  to  wich  t#  appended  m  Sunuyiory 
of  tke  Qeeioyy  of  Indie  generetty.  808  /r/r.,  S^  witk  an  Atiae  of  mape 
and  pUiee.     Bomhaff. 

6.  ]>iwALQra:  DeeeripHon  du  liae  de  la  provinee  de  Lumewkkmrff  (64  pp, 
S^Uife.    X 

L.  Gscna:  Deeeription.  tfeeioffife  et  min^Mopfue  dm  de'partemtemt  de  im 
Loire,    Paris  8^  avee  Attas  in  foi, 

W.  KiTCflBLL :  nird  anmuai  report  of  tke  feoiogietU  smrvey  of  tke  State 
•f  fiett-Jersejß  for  tke  fear  186$^  79  pp,^  8^.    Trenton. 

Qtotofff  of  tke  Comniry  of  Cape  May,  State  of  Jiew Jersey  (211  pp^ 

8^,  i  mtap),  Trenton. 

Cl  HoitTAfiNA:  Oiaeiimra  e  Oondimioni  dei  terremö  earkomifero  di  Agmatia 
e  ütUomiy  ossia  uitim^>  remdiconto  delF  esploramone  seientißea  ese~ 
pnteoi  neyii  enni  1868-^1866,  Napoii,  I.  voi.  4^  (xx  e  165  pp.,  5 
tn.  Utoyr.  —  4  Thlr.  bei  A.  DiniH  in  Neapel).    ^ 

C.  RiBioo:  Reeonkeeim^ento  yeolofieo  e  kydroloffieo  dos  terrenos  das  pisin- 
UiifM  de  Uskoa,    I,  I  (159  pp.,  1  eart.).    Ushoa  8^. 


278 


1858 


A.  Bravabd:  Mtmojfrafia  de  los  terrenas  mariiMS  Ureiarios  d^  Ua  eer- 

eaniM  Sei  Parmta  (107  fip.,  4^),     Parana, 
H.  CoQUAim:  Carte  ge'oiogipte  de  ia  Cftcrmil«,  1  feutUe  eotawkk. 
Tb.  Ebray  :  Etudee  ^olofifuea  eur  le  defartement  de  la  Nievre^  Pari»  6^, 

Paeeieuiee  1.  et  2. 
Etudee  paleontoloiogifuee  eur  le  departement  de  la  Niwre,   Peru 

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J.  Hall  :  (Oeolopeal  Surveff  of  €knaia)  Report  on  Canadian  Oraptolitke». 

39  pp.  6%  6  pH.    Montreal, 
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foesiU  in  Soutk-Carolina.  16  pp,  8^.    Ckarleeton. 
A   Lbtmbrib:  Eeptieee  ^eofnoetipie  dee  Pffrentlee  de  la  Haute- Oaronue. 

87  pp,  8^.    Toulouse, 
J.  Marcou  :  sur  le  Neoeomien  dans  le  Jura  et  son  role  dans  la  se'rie  strati- 

p'aphifue  (66  FP.  1  f/.  >  BUHoth,  unitPers,  1859,  i,  Oeneve  8^).  x 
C.  RiBBiRo:   Memorias  sohre  as  nünas  de  earvao  dos  districtos  do  Porto 

e  Coimkra  e  de  earvao  e  ferro  do  distrieto  de  Leiria.  I,  ii,  p.  165— 

328  (6  Tafehi).     Liskoa,      [FoitsetBong  des  obigen?] 
A.  SrorPARi:   PatSonloloffie  Lombarde   ou  Deseription  des  fossiles  de  h 

Lomkardie,  (a.|,  Milano  4^  fJb.  f8S8,  667|.     Livr  m^V,  pp  25-64, 

pU,  7-13.  X 
Seoperta  di  vna  nuova  eavema  ossifera  in  Lombardia  (15  pp.,  ^, 

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Tbrqubm:  Beekerekes  sur  les  ForanUnifires  du  Hos  du  de'partement  de  h 

Moselle,    (94  pp.,  4  pll.^    Metm  8^. 
A.  y.  Volbortr:   über  die   Crolalnren   und  Remopleuriden ,   ein  Beitrag  zur 

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sellBcli.  zB  St.  Petersbnrg  183r*^18S8,  22  SS.  nnd  1  Tfl.).   Petersburg 

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vielfSltig  die  BeEiehnngen  der  jetzigen  zu  den  früheren  Schöpfungen]  y^ 
i>*Arcbiac:  ies  CorH^res.',  etudes  feoloyifues  dPune  partie  des  departementt 

de  VAude  et  des  Pyrenenees-orientales  (^  Memoir.   de  la  Sot.  ye'oi. 

de  Franee).    Paris  4^. 
H.  Bacb  :  Geognostische  Karte  von  Zentral -Europa,  bearbeitet  nach  den  besten 

bekannten  Quellen,  in  Farben-Druck  (mit  28  Farben,  in  Fol.,  22"  breit 

und  18"  hoch).    Stuttgart.    4  fl.  36  kr.     x 
H.  y.  MmR:  Kur  Fauna  der  VorweH.    iV.  Abtheilung  (in  2  Lief.).    Rep- 

titien  ans  dem  lithographiBchen  Schiefer  des  Juras  in  Deutschland  und 

Frankreich.    Frankfurt,  in  Folio,  1.  Lief.  S.  1—84,  mit  11  Tffn.    ^ 
R.  l,  Murcbisoh:  Siluria,  9^  edit,  London  6^. 


Vt9 
B.    Zeitoelirlfteii. 

1;  Zeitschrift  der  Deutschen  GeologiBchen  GeseLUchaft,. Berlin 

^  [Jb.  IM^,  70] 
tSSS^  Mai— Juli  JT,  iii;  S.  217—360,  Tf.  6—10, 
A.  Sitziin((8-Berichte  vom  Mai  bis  Juli:  223—230. 
Söamii€:  Gediegen-Kupfer  als  Psendomorphose :  224,  227.  —  Ewald:  Letten- 
koUeiHGnippe  von  Erxleben :  226.  —  Beyrich  :  ein  Labyrinthodonten-SchUdel 
n»  dem  pennischen  Kupfer-Sandstein  Rnsslands  (Melosaurus  Vralensis  Myr.): 
336.  —  G.  Rosb:    grosse   Eisenkies-Krystalle  von  Elba?:  226.  —   Taxnau: 
räletter   Flassspaih    von    Schlackenvirald    in    Böhmen:    227.     —    Bbtrich: 
Fierygotns  in  silorbchen  Graptolithen-Schiefem  von  Silberberg  in  Schlesien: 
229.  —  Bsvricb  :   Ammonites   dux    aus  dem  Muschelkalke  von  Rüdersdoif : 
229.  —  Ewald:    Posidonomyen  im  Bunten  Sandstein:   229.  —   v.  Carnall: 
Geweihe   in    tertiären  Eisensteinen  bei  Kieferstädtel :    229.  —  v.  Karmall: 
knnstliche  Roheisen-Oktaeder:  230.  —  Raiulsberg:  Zusammensetaung  des 
UnliU:  230. 

B.Anfsätse:  231->300. 
W.  TOR  OBR  Mark  :  Wirbelthiere^  Kmster  und  Cephalopoden  der  Westphälischen 

Kreide:  231,  Tf.  6,  7. 
Gionn:  in  Jkhisch's  Abhandlung    über  den  Mefaphyr  und  Sanidin-Quarz- 

porphyr  bei  Zwickau:  272  [>  J'b.  i8&9,  214]. 
Webs¥t:  Erysiall-Struktur  des  Serpentins  und  einiger   ihm    zuzurechnenden 

Fossilien:  277. 
C.  RunBLSBSRG:  chemische  Natur  des  Titaneisens,  Eisenglanzes  und  Magnet- 

eisens:  294. 
G.  V.  LizBic :  ober  Barren- Island :  299,  Tf.  8. 
Sbift;  Hm  NW.-Ende  des  Thüringer  Waldes:  305^  Tf.  9,  10. 


2)  Monats-Berichte  über  die  zur  Bekanntmachung  geeigneten 
Verhandinngen  der  K.  Preussischen  Akademie  der  Wissen- 
schaften zu  Berlin.    Berlin  ^  (Jb.  iS6S,  813]. 
IWS,  Sept.- Dez.,  no.  5— I.J,  S.  263—690. 

Ehrbkbbrs:  Wirkung  heisser  Quellen  auf  Ischia:  488—495. 

lU.46ni:  über  Flutb  und  Ebbe  der  Ostsee:  531.) 

EuBSHBiaG :  der  Obenug  am  Serapis-Tempel  zu  Potzuoli  ist  Silsswasser-Salk : 
585-602. 

über  Korallinen  und  bisher  unbekannte  Bim-  und  Becher-fttrmige  ge- 
stielte Eisen-Morpholitke  an  einem  Meeres-Telegrapken-Tau :  624—625. 

B.  Rofi:  über  Hkirtz's  Analyse  des  Stasfonits:  673i-675. 


3)  Verhandlungen   des    natnrhistorischen    Vereins   der    preus- 
sischen Rheinlande  und  Westphalens,  Bonn  8^  [Jb.  t8fi7^  566]. 
IWff,  jr#F,  tr-Ä,  S.  65—172;  Korr.-BL  13—75;   SiUungs-Bericbt 
xxnu— xcvi;  TU*  5 — 12. 


280 

4 

J.  T.  V. D.  BimmoiisT:  neue  Krebie  aus  der  MaBtrichter  Kreide:  107-110,  T.  6, 1 
C.  BiBfiiiLüni:  Kobalt-Manganspath  von  Rheinbreiibach :  111 — 112. 
H.  Krakhkb:  einige  Bestandtheile  der  Wegterwälder  Basalte:  126^—130. 
6.  SAHDBBaGm:  Paliontologische  Kleinigkeiten  ans  den  Rheinlanden :  140-143. 
A.  Krauts:  neues  Lager  devonischer  Petrefakten  bei  Menzenberg:  143—165, 
Tf.  8—11., 
Sitcungs-Berichte:  S.  xxxiii — ^xcvi. 
V.  Dicbkh:  Relief  des  Monte-Rosa;  —  Caspart:  fossile  Nymphacee ;  —  Krantx: 
aussergeviröhnliche  Krystall  -  Formen ;   — -    BuRGUAifii:   Mineral -Analysen;   — 
KaAirrz:  Grammit- Vorkommen ;  — NoEGGaRATs:  antike  Bau-Steine;  —  v.  Rahi: 
Profil  der  Bündtner  Alpen ;  —  v.  Dbcbsn  :  Pseudomorphose  von  Weissblei-En 
nach  Schwerspath;   —  Nob0Gbrath:   stemförmig-strahligcr  Quarz;  —  Hayui: 
Dendriten  an  fossilen  Knochen;  —  v.  Dechbn:  über  Thal-Bildung;  —  Nokg- 
obratr:   Kryolith;  —  C.   0.   Wbbbr;   Monokotyledonen-Rhizom    in   Dplomit; 
—  NoxcaFRATH:   Trachytischer  Dünger;    Grünbwaldt's  Ural;   Pandbr's:  silur- 
ische Fische;    —  v.  Ratb:    Zerfallen   silurischer  Fossilien;  —  Nobgcer^th: 
Magnetkies  auf  Gingen;  —  Troschbl:  fossile  Fische  von  Gl  ans. 

IS.5S,  JTK,  1—^,  S.  1-450;  Korr.-Bl.  l-ßO;  Sitz.-Ber.  i-cux;  Tf.  1-3. 
W.   V.   DER  Mark:    Diluvial-  und  Alluvial-Lager  im  Münster*schen   Kreide- 
Becken:  1 — 47. 

Organische  Reste  im  Diluvial-Kies  von  Hamm:  48 — ^77,  TU.  1—3. 

W.  Jung:  Magneteisenstein- Vorkommen  zu  Eisern  bei  Siegen;  203-210. 
F.  Robrbr:  die  jurassische  Weser-Kette:  284—442,  Tfl.  (>  Jb.  IS5«,  5811. 
A.  V.  Strohbbck:  der  Gault  an  der  Frankenmühle  bei  Ahaus:  443 — 450. 

General-Versammlung  zu  Dortmund.  Korresp.-Bl.  35 — 60. 
Navck:  Biber-Reste  und  Diluvial-Thon :  37;  —  v.  DBcnEB:  die  geologische 
Karte  Westphalens:  43;  —  W.  v.  d.  Mark:  Phosphorsänre  -  Gehalt  in 
Kreider  und  Kohlen-Gesteinen  Westphalens:  44;  —  Lornan:  Flötz-Karte  des 
Westphälischen  Steinkohlen-Gebirgs:  46;  —  Hosius:  Westphälische  Kreide- 
Bildungen:  49;  —  Nauck:  Entstehung  des  Dolomjts  ans  Kalkstein:  49;  —  v. 
Dücrbr:  Baumstämme  in  den  Geröll-Schichten  an  der  Ruhr:  50—52;  — 
Göffbrt:  bestimmt  sie  für  solche  von  Quercus  robur?:  52 — 53;  —  Wöb- 
uer:  grosse  Salz-Krystalle  der  Saline  Königsbronn;  53;  —  Nobmbratb:  ober 
Blitzröhren:  54. 

Sitzungs-Berichte:  S.  i — cuz. 
Bbrouaiih:  über  Ehlit;  —  v.  Dbchbr:  über  Dumont's  geologische  Karte  von 
Europa;  —  NoBcasRATR:  über  Chalcedon-Stalaktiten ;  Wawellit  von  Ober- 
scheid; Artefakten-Breccie  von  Ostende;  —  G.  v.  Rate:  Basalt  derScheids- 
bnrg  bei  Remagen ;  Gebirge  von  Sta.  Caterina ;  —  v.  Drcrbm  :  Basalt  des 
Druiden-Steins  bei  Kirchen;  —  Nob66brath:  Opal  von  Czemowitz;  Kupfer- 
nickel-Krystalle ;  —  v.  Dbcubi^:  neue  Sektionen  der  geologischen  Karte  der 
Rhein-Provinz  und  Westphalens;  —  Bvrkart:  vulkanischer  Ausbruch  in 
Mexiko;  —  NoE64nmATH:  Mineralien  von  Konstantine;  Sandsiein-Bildung  im 
Meere  von  Ostende;  Relief  der  Rosstrappe  von  WüsTEnAim;  —  Bergbraüii: 
Zusammensetzung  Phosphor-  und  Arsen-saurer  Kupfer-Erze ;  —  t.  Dbcbd  : 
über  Roeher's  geognostische  Karte  von  Hannover ;  —  v.  Robil  :  Versteioe- 


281 

nofeo  ans  der  RheinucheD  Granwacke ;  —  SciiAAFniAusnf :  fossile  MeDschen- 
Schidel ;  —  t.  Dechbn  :  Obersicht  der  Steinkohlen-Bildungen  Deutschlands ;  — 
V.  DiaBBi:  liher  GoLUKBiiMs  Steinkohlen  -  Pflanzen ;  —  Göppbrt:  vorstei- 
serter  Wald  Ton  Adersbach;  —  Matkr:  fossile  und  humatile  Menschen- 
Scfaadel;  —  HiuraoLn:  Veränderlichkeit  des  Eis  -  Schmelzpunktes  durch 
Bnck;  —  Mabquabt:  krystallisirte  Kesselsteine;  —  G.  t.  Rath:  über  Ten- 
iiBtit;  —  BmeBHAim :  über  das  Feldpath-artige  Gestein  des  Zirkon-Sye- 
■ts;  —  V.  Dkodi:  geognostische  Karte  des  Grossherzogthums  Hessen;  — 
E&unx:  Konglomerat  von  eisernen  Nägeln ;  —  G.  v.  Rath  :  über  den  Jnlier- 
ännit:  —  0.  Wsbbe:  Aber  fossile  Palmen;  * —  NoBGOBiuni:  Gold-Krystalle 
US  Ktlifomien;  Gallert-Opal;  —  v.  Dbchkh:  Flötz-Karte  des  Steinkohlen- 
^birfs  in  WeaCphalen;  —  Nozoobiath:  ober  faserigen  Arragonit;  —  Tao- 
joil:  fossile  Schlange  in  der  Brannkohle;  —  y.  Roua:  Säugethier-Reste 
B  Lippe-,  Rohr-  und  Rhein -Alluvium  (Elephas  primigenins  etc.);  —  v. 
Drm:  künstlicher  Olivin ;  über  y,v.  Lkonhabd's  Hütten-Erzeugnisse^' ;  Sta- 
iim'i  geologiache  Karte  der  Niederlande;  geologische  Karte  der  Rhein- 
ProTiDz;  Steinsalz  von  HohenzoUem. 


4)Verhandlnngen  der  Schweitzerischen  Naturforschenden  Ge- 
sellschaft bei  ihren  jährlichen  Versammlungen.     8®.     [Jb  18S8,  460.] 
1868y  Lm.  Versammlung  in  Bern  (212  SS.,  1  Tfl.,  Bern  1SS9),  X 

A.  Allgemeine  Sitzungen:  Hkbr:  über  die  ausgestorbene  Pflanzen- 
Sippe  PodogoDium:  35;  —  Morlot:  Veränderungen  der  organischen  und 
BBor^ischen  Natur  in  Dänemark  seit  der  Zeit  der  Ureinwohner;  —  i» 
Saocscbb:   Besteigung  des  Pic's  von  Orizaba:  79—83. 

fi.  Protokolle  der  geologisch  miner alogischenSektion:  Gaudim: 
Ealk  von  Palermo  von  Landschnecken  durchlöchert:  44;  —  Favrb:  Über  die 
Sldnkohle  von  Thorens  in  Savoyen :  44 ;  -^  Favrb  :  geologische  Karte  der 
Sckweitz  und  Sardiniens:  45;  —  Favrb:  über  das  Lias-  und  Keuper-Gebirge 
lon  Savoyen :  45 ;  —  DaubrAb  :  Über  Motamorphismus  und  seine  Ursachen : 
49;  -  Morlot:  über  zwei  quartäre  Eis-Zeiten  im  Rhone-Becken:  54 
|i.  a.] ;  —  Dbsob  :  Klassifikation  der  Gesteine  im  Schweitzer  Jura :  54 ;  — 
Lüic:  geognostische  Karte  von  Solothura:  55;  —  RütibbyBr:  die  Portland- 
ScUIdkrdten  von  Solothum:  57;  —  Rbhbvibr:  Ganlt  in  den  Waadter  Alpen: 
ö9;  —  Kbüiicott:  Kantenit  in  Quarz-Krystallen:  59;  —  Cartibr:  Süss- 
wiswr-Kalk  im  Aar-Bett  bei  Wolhvyl:  60;  ~-  v.  Fischbr-Oostbr:  die 
fosfllea  Fnkoiden  der  Schweitz:  60;  —  Zschobkb:  Tunnel  im  Astarten-Kalk 
voB  Aaran:  64. 

C.  Beilagen: 
A.  Voblot:  über  die  quartären  Gebilde  des  Rhone-Gebietes  :  144 — 151. 
inoNOTT:  über  die  hohlen  prismatischen  Krystall-Räume :  151 — 156. 
J.  Decrbt:   Neocomien-,  Urgonien-  und  Nummuliten-Gebirge  am  Annecy  in 

Savoyen:  156—174. 
J  B.  GaBpnif:  geologische  Beobachtungen  über  den  Bemer  Jura:  174 — 186. 


283 


5)  AUide.ir  Aeeademia  Gioenia  di  Seien»e  naiurali  di  Catania. 
Seeanda  Serie,    Catania  4^, 

1844;  [2.]  /. 
P.  J.  SiRuflo :  geognoslisch-geologUche  Beobacbtangen  über  den  Schackl  von 
S.  Filippo  und  die  Umgebun^^  von  Militello:  35. 

184S',  |2.I  iL 
C.  GiHunxAiio :  übier  die  S.-Seekiute  des  Golfes  von  Catania:  65. 
Fr.  Fbrraiu:  Vnlkanische  Geologie  Siziliens  und  der  Nacbbar-Inselp :  220. 
C.  Ghmhbllaro:  über  den  zersetzten  Basalt  der  Zyklopen-Insel:  309. 

1S4S',  [2.]  in. 
C.  Gbhhkilaro:  über  die  Erhebungs-  und  die  Ausbmch-Kratere :  109,  Tfl. 

eine  neue  Sippe  Polyparien  (und  H^ipuriten) :  211,  4  Ti. 

über  die  physische  Konstitution  des  Ätna's:  347. 

A.  Aradas:  neue  lebende  n.  fossile  Koncbylien^Arten  Sinliens:  157,  411,  3  Tli. 

1S47;  12.]  tV, 
C.  Gbhmllaro:  die  Bildung  der  Schiefer  von  Al^:  25,  TU. 
A.  Aradas:  die  fossilen  Konchylien  von  Grevilelli  bei  Messina:  57. 

i848;  [2.]  F. 
C.  Gehhkllaro:  eine  Varietät  des  Hippnrites  Fortisi:  33. 
natürliche  Geschichte  von  Catania:  91. 

i849;  [2.1   VJ. 
A.  Aradas:  Monographie  der  lebenden  u.  fossilen  Echtniden  Siziliens:  53,  189^ 
C    GzniiELiARo:  ein  Stuck  Chalcedon  von  einer  antiken  Statue. 

1850;  [2.)  VII, 
C.  GzaHitLARo:  Bildung  der  blauen  Thone  Siziliens:  105. 

der  angebliche  Vulkan  von  Montegrande  bei  Pietraperzia :  141. 

C.  Nabaviqka  :    Monographie    des    Gypses ,  Schwefels   und  Zölestins   in  d«i 

SizHischen  Gyps-Gmben:  185. 
A.  Aradas:  Echiniden  (Fortsetzung  v.  1849}:  229. 

18SS;  [2.)  VI  IL 
A.  Aradas:  Echiniden  (Fortsetzung  v.  1860):  149,  371. 

1864]  |2.)  IX. 
C.  GniRLLARo:  ErlAuterung  zweier   Tafeln  zur  Versinnlichung  der  schwie- 
rigsten  geologischen  Theorie'n:  37. 

einige  Erscheinungen  des  Mineralien-Lebens:  73. 

kurzer  Bericht  über  den  Ausbruch  des  Ätna  vom  21.  Aug.  1S69,  3  Tflii. 

Gius.  GiHKBLLARo:  Auszug  aus  einem  Tagebuch  darüber:  113,  Tfl. 

1864;  [2.]  Ä, 
G.  G.  G«UHRLL\Ro:  Beschreibung  einiger  Mineral-Arten  von  dek>  erloschensi 

Vulkanen  von  Palagonia:  37. 
C.  GnHiLLARo:  Wanderung  um  den  Atda,  1866  im  Oktober:  51. 
A.  Aradas:  Echiniden  (Fortsetzung  v.  1868):  77. 

1B66;  |2.]  XL 
C.  GzauRiXARo:  Bau  und  Bestandtheile  des  Kegels  der  Montirossi:  57. 


98S 

A.  Aiaam:  Profpekl  einer  Famm    lebender  «nd   fossiler  MoHnskeii   Sin- 
iie»:  77.  ^ 

1SS6,  |2.]  JTI/. 
C.  S.  Patti:  geognostische  Berichte  Aber  die  Berge  der  Terrefmrte  im   0. 

TOD  CfHania:  115. 
6.  6.  GnHBUAAo:  aeoe  Mineral-Arten  etc.  (Fortsetzang  v.  1864) :  143. 

iBSf-,  (2.]  XUL 
C  OniULARo:  fiber  das  erratiscbe  Gebirge  im  Norden  Europa's:  33. 

geologische  Beweise  des  Dilnvinms :  253. 

fi.  G.  GnmLLABO :  die  fossilen  Fische  Siziliens :  279,  6  Tfln. 


^)Comfles  renduM  hebdomadaires  des  seanee»  de  f  Äcade'mie 
iti  seienees,  Paris- d^  [Jb.  1868,  816]. 
1868, 17—24,  Oct.  25— De«.  13;  XLVII,  629—1063. 

S.  K  Locc4:  über  Jod  in  der  Atmosphftre:  644 — 646. 

A.  Rnina:  über  Entstehung  der  mineralen  BrennstofiTe:  646 — 648. 

T.  TstanuTscBSPF:  über  die  Geologie  Kleinasiens:  667—669. 

Ucuvt:  Erdstösse  am  16  Okt.  zu  Remiremont  gespurt:  669. 

A.  Rivorb:  über  die  Galmei-Lagerstatten  zu  Santander:  728- -732. 

H  u  Traiblais:  Feuerkugel  zu  Neuilly  beobachtet  1868  am  13.  Sept.:  801. 

Foul:  Hebungs-Sysiem  des  Mermoucha  und  Gebilde  von  Sahel:  852 — 855. 

(JnterabtbeiliiDg  des  Miocän-Gebirgs :  949 — 952. 

PoiTL4iD:  neue  Lagerstätte  fossiler  Säugthiere  in  England:  955 — 957. 

Du-BRsi:  Arsenik- Vorkommen  in  fossilen  Brenzen:  959—961. 

PoixnT:  Über  Urerzengung  v.  Pflanzen  n.  Thieren  in  künstlicher  Luft:  979-984. 

H.  Sti.-Cl.  Dsvillb  u.  H.  Carom:  über  Apatit,  Wagnerit  u.  künstliche  Metall- 
Phosphate:  985^988. 

Pim:  ober  den  Aerolithen  vom  9.  Dezember  d.  J:  1063 — 1055. 

Imsm:  Dimorphismus  der  krystallisirten  Kieselerde:  1052—1063. 

1)BulUtiu  de  la  Soeiete  jfeologique  de  Fmnee  \2,\,   Pmrie,8^ 

|Jb,  1869,  815). 
1868,  Nov.  6-1869,  Janv.  19;  ÄV1,  1—224,  pL  1-6. 
Sc.  Gbas:  Geologische  Bildung  des  Brian^nnais:  21.  ' 

Cl  Lobt:  über  den  dortigen  Anthrazit-Sandstein:  27. 
Xabol  dz  Sbbkis:  die  Dünen  und  ihre  Wirkungen:  32. 

die  Küsten-Felsen  des  IMittelmeeres :  36. 

BouooB,  Dbframoux  und  Brüder  OgiIbibii:   Obere  Fenerslein-Kreide  im  Iura* 

ppt.:42.  • 

Tl  Ebbay:  das  Ausgehende  der  Formationen  bezeichnet  nicht  die  Grenzen 

ahet  Meere:  47. 
LPabbto:  die  Gebirgsarten  am  Fusse  der  Alpen  bei'm  Grossen  und  Luganer 

See:  49—97,  Tf.  1. 
Im  Sbbbbs:  über  die  trocknen  Kohlen  oder  Stipite  des  Jura-Gel^irges :  <  97. 
FMabü:  ober  eine  von  Hyänen  bewohnte  Hohle  bei  Laghuat,  Algier:  Ul. 


2ai 

E,  Bbkoit:  Kreide  im  Ai]i-J)|»t.:  114,  pl.  2. 

J.  Dblanoüi:   Veitheilung  und  Überlagerung  der   Kohlen-FormatioB  in  R.* 

Frankreich:  119. 
h  Gomilr:  über  den  Gauh  im  Hainaut:  122. 
J.  Marcou:  über  die  Rocky  mountains:  133. 

£.  Rbkivikb:  Alter  der  Kreide  von  Rouen  u.  der  Griinsande  von  Maas:  134. 
Ed.  Hxbirt:  paläontologische  Charaktere  der  Kreide  von  Mendon:  143. 


Triarr*      (Beziehungen  zwischen  der  Chlorit-Kreide  von  Ronen  und)  ... 
SAEMUn,:   I         •*•»»  <^"^»""*  **»  ""''*=  1  t59j 

I  I 

G.  CoTTKAu:  über  den  Scheitel-Schild  von  Goniopygus:  162. 

Edh.  Pbllat:  über  den  Lias  von  Autun,  Sa6ne-et-Loire :  166. 

A.  Etajulom  :  fossile  Kruster  der  Haute-Saöne  und  des  Hoch-Jura*8 :  169,  T.  3-6. 

Amcislot:  über  den  Aerolithen  von  Clarac,  Haute  Garonne:  207. 

Th.  £bray:  geologische  Zusammensetzung  der  Berge  von  Sancerre:  215. 

A.  Dklbsss:  Abänderungen  der  prismatischen  Felsarten:  217. 

über  die  Minette:  219. 

über  den  Metamorphismus  der  Felsarten:  223. 


8)  The  Quarterly  Journal  of  the  Oeologieai  Society  of  Lon- 
don, London  S^  [Jb.  1859,  73]. 

1869,  März  24— Juni  23;  no.  ^r;  XV,  I;  A:  1-186,  A:  1-8;  pl.1-9. 

I.    Laufende  Vorträge  in  der  Gesellschaft:  A.  1 — 140. 
J.  C.  Moorb:  einige  Silur-Gesteine  in  Ayrshire:  1. 
J.  Lbckkhby:  über  den  Kelloway-rock  von  Yorkshire:  4,  Tf.  1 — 3. 
G.  W.  Orkerod:  über  die  Fels-Becken  von  Dartmoor:  16. 
N.  T.  Wbthbrbll:  die  Nieren  in  Crag  und  London  clay:  32. 
W.  Wood:  eingeführte  Fossil-Reste  im  Red  crag:  32. 
J.  Pbillips:  eine  fossile  Frucht  in  den  Wealdeii:  46. 
C.  Bunbury:  einige  fossile  Blätter  von  Madeira:  50. 
T.  Brown:  Steinkohlen -Gebirge  der  Fifeshirer  Küste:  59. 
J.  W.  Dawsoh:  das  untere  Steinkohlen-Gebirge  in  Britisch  Amerika:  62. 
E.  W.  Bihney  :  über  Stigmaria :  76,  Tf.  4. 
J.  Morris:  fossile  Farne  von  Worcestershire :  80. 
G.  P.  Scropb:  Blätter-Gefüge  der  Gesteine  >  84. 
R.  EutKHEss:  Gesteins-Klüftnng  und  Dolomite  bei  Cork:  86,  Figg. 
W.  Hawkbs:  Schmelzung  und  Abkühlung  der  Basalte  ^  105. 
W.  W.  Shyth:  die  Eisen-Erze  von  Exmoor:  105. 
W.  YiviAv:  das  Gediegen-Kupfer  der  Llandudno-Grube :  109. 
"tl.  Nicol:  Schiefer  und  Trapp-Ge  steine  von  Easdale :  110. 
IT.  AmcH:  über  den  Ätna:  117. 

S.  Hauobton:  Lepidomelan  in  den  Irischen  Granaten:  129. 
T^  F.  Jahibsoi«:  über  Lias  bei  Banff:  131. 

J.  Brown  und  G.  B.  Sowbrby:  ^rtiäre  Reste  von  Grove  Ferry  in  Kent:  133 
S.  Batb:  der  permitche  Prosoponiscus :  137,  Tf.  5. 

IL    Geschenke  an  die  Bibliothek:  A.  141—167. 


Ol.  Zar4ekgelegte,  fthere  Yorttfkgei  A.  168—186. 
Ons:  Zygoiiuitiinis  trilobus  Maclbat's  ist  Jf othotherimii :  168. 
über  emSfe  Nothotherinm-Reste :  176,  Tf.  7 — ^9. 

lY.  Mtssellen  and  Ansxfige: 
B.  G.  Bmhn:  ober  die  EntwicknngB-Gesetxe  der  organiscfaeii  SchOpfang  ^  1. 
Wbil  ood  Webbr:  die  Braankohlen-FIora  bei  Bonn  ^  5. 
BoLu:  über  das  Tertiär-Gebilde  Ton  Sotzka  ^  8. 
Saabugdi  nnd  Gükbbl:  die  Tertiär-Bildnngen  an  der  Denan:  8. 


9)i/oiiriial  ofike  Duklin  Oeologieal  Society, 

i8s8y  vin,  I. 

LGbifribs:   Scbichtongs-Yerhältnisse  der  Sediment-Gesleine  in  Süd-Irland: 

2,?«. 
S.  EiDCBTOH :   Schicbtnngs-  nnd  Verbindungs-Flächen  des   Oldredsandstone- 

Konglomerate  von  Waterfort:  16,  2  Tfln. 
J.  B.  Jucuu:  Feuer-Gesteine  von  Arklow-Head:  17. 
J.  Biiini«HAH :  Verbindung  der  Kalk-,  Sand- und  Granit-Steine  von  Oughterad 

iD  Galway:  26. 
das  Drift-Gebirge  in  Galway  und  Mayo :  28. 

A.  Gaos:   Psendomorpher  Tremolit  von  kohlensaurer  Kalk-  und  Talk-Erde 

inkmstirt:  39.  ' 

Tauot:  Präsidentschafts-Rede:  40. 

k.  Cartz:  fossiler  Elephanten-Zahn  vom  Doab-Kanal  in  Ober-Indien:  66. 
Eoaiaü:  Kambrische  Fossil-Reste  von  Bray  und  Howth:  68,  2  Tfln. 
1  Gacbs:  Mineralien  als  Zäment  eines  Kooglomerat-Blocks  in  Limerik:  73. 

B.  GurnTH :  Po8idon[omy]ia  lateralis :  72)  4  Tfln. 

S.  Bacotoh  :  Jlnderung  der  Form  von  Posidonomya  durch  Schieferung:  81. 

mngekehrte  Rücken  in  Antiklinal-Falten  mit  schiefen  Achsen :  84,  Tfl. 

JL  R.  KnuEAN :  Fossil-Reste  in  Meeres-Drift  von  Bohema  breene :  87. 
W.  H.  Bailt  :  geringelte  Küster  im  Steinkohlen- Gebirge :  89. 

C.  P.  MoLomr:  Entstehungs-Weise  des  Magnesia-Kalksteins:  91. 
W.  H.  Scott  :  Analyse  eines  Anorthits  vom  Ural :  94. 


10)  Tke  London^  Edinburgh  o.  Dublin  Philosophieal  Maganine 
0.  J4furnai  of  Science  [4,].    London  S^  [Jb.  iS58,  817]. 
t8S8^  Oct.-Dec.,  SuppJ.  [4.]  no.  107-110;  XVt,  4-7,  p.  241-552,  pl.  1. 
A.  B.  NoRTBCon :  Zusammensetzung  des  Thermophyllits :  263 — 266. 
C.  St.-Cl.  Dkvoja  und  Lbblamc:    Gas  -  Ausströmungen   in   den  Borax-See'n 

Toskana's:  284—292. 
W.  H.  Holbr:  über  bystallisirte  Ofen-Erzengnisse :  292— 295. 
W.  Teoksoh:  imiere  Schmelzung  des  Eises  >-  303—304. 
}-TnakALL:  physikalische  Eigenschaften  des  Eises:  333 — 356. 
T.  Sn.  Hinrr:  wahrscheinlicher  Ursprung  einiger  Talk-Gesteine  ^  376 — ^380. 

Geologische  Gesellschaft  (1858^  Juni  23): 
H.Anci:  einige  Verhältnisse  in  Geschichte  und  Bildung  des  Ätna's:  395. 
H.  GoDwm- AusTBR :  die  Süssvrasser-  od.  Karöwah-Ablagemngenv.  Kashmir :  395. 


38« 

S.  Haugrton  :  der  gcbwarze  GUmiii^r  des  Granites  v.  Leiiwler  u.  Donegal :  396« 

T.  F.  Jamkson  :  diD  Lie0-,^«Blieger^^  in  BeafEihif e :  397. 

Owkn:  Sammlung  Australiai^heT  Fopiilien  im  MvBeam  an  Worceater:   397. 

J.  Brown:  TertiAr-Fossilien  zu  Chislet  bei  Ganterhnry:   397. 

Sr.  Batb:  über  Kirkby^b  fossile  Knister  ans  Mafoesia-Kalfc  in  OnriisuB:  397 J 

J.  W.  Saltbr:  über  Euryptens:  397. 

Ch.  Gouu>:  neuer  Knister  ans  Unter-Gransand  von  Atbarfield:  398. 

Fa.  A.  Gbnth:  Beiträge  xur  MeUllurgie:  420-426.  j 

W.  Thohson:  Schichtung  blasigen  Eises  durch  Druck:  463 — 466. 

Geologische  Gesellschaft:  Nov.  3—17.  ^ 

0.  Fischkr:  Erd-Löcher  bei  Dorchester:  473. 
G.  W.  OnanioD :  Erdbeben  am  Nord-Rande  d.  Granits  im  Dartmoor-Bezirke :  473. 

Adern  im  Granit  des  Kohlen>Bezirks  von  Dartmoor:  474. 

N.  Th.  Wkthbrbll:  Gefüge  einiger  Kiesel-Nieren  in  Kreide:  474.  1 

C.  W.  Stow:  Fossil-Reste  aus  Sad-Afrika:  474. 

R.  N.  Rubidgb:  einige  Punkte  aus  der  Geologie  Süd-Afrika'sj  475. 

C.  A.  Murrat:  Mineral-^neUen  von  Teheran ^ in  Persien:  477. 

Royai  Soeieiy  1868^  Mai  6. 
T.  Hopkins:   Einfluss  der  erwfirmten  Erd-Oberfläche  auf  Bewegungen  in  der 
Atmosphäre:  531—532. 

Geologische  Gesellschaft  1868,  Dez.  1. 
R.  1.  MuRCBisoii:#  Geologischer  Bau  von  N.-Schottland,    den   Orkney-    and 

Shetlands-Inseln :  543—544. 
Forbbs:  Eigenschaften  des  schmelzenden  Eises:  544—546. 


11)  Report  of  the  British  AuMoeiation  for  ihe  Advaneetneni\ 
of  teienee  [Jb.  1858^  304]. 

XXVIL  MegHng,  KM  at  Dublin  1867  (ed.  1868). 

A.  Allgemeine  Sitzungen: 

H.  Lloyd:  Eröffnungs-Rede  über  die  Fortschritte  der  Geologie:  lxiu. 
R.  W.  Fox:  Temperatur  der  tiefen  Gruben  in  Comwall:  96. 

B.  Sektions-Sitzungen. 

J.  Thomson:  Bildsamkeit  des  Eises:  39. 

Völckbr:  Zusammensetzung  des  Norwegischen  Apatits:  59. 

R.  GoDwiK-AysTBM:  Granit-Block  in  Kreide  in  SO.-England:  62.  I 

W.  H.  Bailt:  Kohlenkalk- Versteinerungen  von  Limerick:  62. 

neue  fossile  Farne  von  da:  63. 

'J.  BmHmGHAH:  Drift-Gebilde  in  West-Galway  und  Ost-Mayo:  64. 
Ciarkb:  Wechsel  des  Seespiegel-Standes  zu  Waterford:  65.  , 

F.  J.  Foot:  Geologie  von  Tralee:  65. 
R.  GnimTH:  Beziehungen  der  Gesteine  an  oder  unter  der  Sohle  des    unteien 

Kohlen-Kalksteines  zu  Cork:  68. 
6.  F.  H^EBBsnoif:  die  Küste  der  Berberey!  67. 
R.'BLuoDiBss:  Geologie  von  Caldbeck-Fells:  67. 
Verkittung  und  Dolomitisirung  des  untren  Kohlenkalks  Ton  Cork:  68. 


287 

B.  Emmi:  Obemste  eines  TriaB-Gestades:  68. 

5.  BAoamm :  Model  su  Erläuterung  des  Schiefer-Gefüges :  69. 

Stigmari«-«rtige  Stimme  von  Hook  Point :  69. 

IL  Hdhisst:  Seespiegel-ändemde  Kräfte  in  den  geologischen  Zeiten:  69. 
W.  HopKWs:  Wirmeleitungs-Kraft  verschiedener  Stoffe:  70. 
J.  £.  Jucns :  Geologischer  Bau  des  Dingle- Vorgebirges :  70 

der  Old  red  sandstone  in  Süd- Wales:  73. 

G.  H.  lLau&\]i :  der  Trapp-Bezirk  von  Yalentia :  75. 

J.  R.  KiMABAii:   Geologische  Beziehungen   zwischen    den   Kambrischen    Ge- 
steinen von  Bray  Head  und  Hov^h:  75. 
L.  M  Komfca  und  Ex».  Wood:  die  Sippe  Woodocrinus:  76. 
C  6.  Mkhmhihi  :  Palftontologische  Entdeckungen  in  Toskana :  79. 
L  I.  MiRCBisoii :  veränderte  Gesteine  der  NW.-Hochlande  Schottlands :  82. 
J.  W.  Saltib:  Fossile  Reste  von.  Durnets:  83. 

G.  V.  DunoTER :  Verbindung  v.  Glimmerschiefer  u.  Granat  am  Killiney-Berge :  84. 
T.  Olmai:  von  der  geologisch.  Kommission  in  Indien  besuchte  Bezirke:  85. 
J.  W.  Saltir:  Fosaile  Reste  vom  Dingle-Bezirke :  89. 
iaad  R.  ScHLAoniTwaiT :  AusvvaschuQgen  durch  die  Indischen  Flässe:  90. 
iL  C.  Sorbt:  Schiefer-Geffige:  92. 
W.  S.  Stiohus:  fossiler  Hirsch  im  Sev^m-Drift:  93. 

Bcue  Eurypterus-Art  r  93. 

iB.  Wnnn:  Geologie  der  Gatty-Berge:  93. 

Tertiär-Thone  und  -Lignite  von  Ballymacadam:  94. 

D.  MooBz:  Pflanxeo,  welche  die  Irischen  Torfmoore  bilden:  97. 
1  BtAconiDGB:  Arbeit  und  Lüftung  in  Kohlen-Gruben:  180. 


C    Zerstreute  Abliandlani^eii* 

1858. 

l  k.  EcDis-DnsLoiiecBAHPs :  Essai  smr  ies  Piieaiuies  fostiies  des  terrmns 
iM  Cslwul4A  «  Mm,  Soe.  Linn,  Narmand.  164  pf.  4"" ,  pü.  7-20). 
Cssfi. 

LuBBu-FossAT :  Note  sur  une  Tariue  fossile  tromv^  «  MmssaCy  ei  sur  ta 
eimstitmücn  ei  läge  des  ierrains  iertiaires  des  envirems  de  eeite  vUfe 
«  Aei.  Soe.  Limn.  Bord.  XXil)  7  pf.  ^,  Bordeaux. 

H.  MicuLDi:  Jleene  des  especes  eonmues  ei  mmvelles  du  genre  Melitta 
dB  U  famiUe  des  Cljfpeasiroides  {Revue  ei  Magamn  de  Zoologie  1868, 
t2  FF.,  2  P«'.  Ä«). 


inszOge. 


w  - 

A.     Mineralogie,  Rrystallographie,  Mineral-Chemie. 

G.  Scbnabbl:  braune  Blende  Ton  der  Grube  Müekenwiese  bei 
Burhaeh  im  Revier  Siegen  (PoeoBiin.  Annal.  XV,  146).  Vorkommen  in 
derben  krystallinischen  Massen,  bei  deren  Analyse: 

X  12,59  Fe  S. 
70,45  Zn  S. 

16,96  Gebirgsart  (unlöslich) 
erhallen  wurden.    Da  die  Äquivalente  von  Fe  S  und  Zn  S  sich  wie  1  :  5  ver- 
halten, so  kann  die  Zusammensetzung  des  von  der  beij^emengten  Gebirgsart 
befreiten  Erzes  mit  5  Zn  S  +  Fe  S 

bezeichnet  werden. 


Derselbe:  Antimonocker  (a.  a.  0.).  Fand  sich  mit  Nickel-Anti- 
monglanz und  Eisenspath  in  der  Grabe  Herkules  bei  Eisern  im  Revier 
Siegen.  Erdige  Parthie'n,  weisslich-gelb  bis  braun-gelb.  Die  Analyse  des  im 
Wasserbade  getrockneten  Pulvers  (wobei  sich  ein  Gewichts- Verlust  von  3,84 
Wasser  ergab)  lieferte: 

Wickel-Oxydul 0,17 

Eisenoxyd 5,56  mit  Spuren  von  Manganoxyd. 

Wasser     .......      9,42 

>  Aq^imonige  Säure  (oder  anti- 
monsaures Antimonoxyd)     84,85  (als  Rest) 

100,00 
Ging  offenbar  aus  der  Verwitterung  von  Nickel-Antimonglftni  nnd  Eisen- 
flpath  hervor  und  ist  das  Eisenoxyd  als  Hydrat  anzunehmen. 


V.  Dbchbn:  künstlicher  Olivin  (Niederrhein.  Gesellsch.  für  Naturk. 
18S8,  Dzbr.  2).  Die  Krystalle  von  der  Grösse  einer  Linie,  meist  durchschei- 
nend, gelb,  ihre  Flächen  eben,  die  Kanten  scharf,  entsprechen  der  Form  des 
Olivins,  wie  Diess  G.  von  Rath  durch  nähere  Untersuchung  und  Messen  der 


280 

Winkel  beslitigte.  Sie  entotanden  am  unten  Rande  des  gusseisernen  Zylin- 
dos.  welcJier  den  Mantel  des  Gas-Farij^es  auf  der  Gicht  des  Hohofens  von 
MUdkofim,  tat  Sajfnerkuiie' gehörend,  bildet.  Der  Zylinder  war  nach  einem 
lek-BODatliGhen  Gange  des  Ofens  am  unteren  Rande  stellenweise  durchge- 
bmnt,  niosste  daher  entfernt  und  dnrch  einen  neuen  ersetzt  werden.  Hier- 
bei foiNlen  sich  die  besprochenen  Krystalle  theils  auf  der  Oberflfiche  von 
ScUacken-Stacken  hervortretend  und  von  gleicher  Masse  wie  diese,  theils 
eiizeln  die  Oberfläche  dünner  Lagen  gefrischten  Eisens  bedeckend,  welche 
Übenofe  auf  Goaks-Slücken  bildeten« 


AnnsoH:  Malachit  bei  J ekaterinkurif  (Ausland  1858^  S.  450).  Der 
Beiichtentatter  fand,  als  er  das  Bergwerk  besuchte,  dass  man  von  der  Eri- 
hmt  bereits  eine  grosse  Menge  weggenommen  hatte;  die  Arbeiter  beschftf- 
ästen  sich  mit  dem  Aufbrechen  des  Restes.  Ware  dieser  in  seinem  vollkom- 
Bcnen  Zostande  hinwegzubringen  gewesen,  so  wurde  man,  virie  Fachmänner 
beiian(rteD,  eine  ungefUir  720,000  Pfund  vnegende  Masse  des  schönsten 
lalichits  sich  verschafft  haben.  i 


FH.SauRFP:  Azintt  im  TtiunuB  (Notitzblatt  des  Vereins  für  Erdkunde 
zu  Dtnnstadt ,  1S69 ,  S.  6).  Das  Vorkommen  des  Minerals  in  erwähntem 
fiebirfe  wurde  bereits  18S5  unfern  Cronherg  bemerkt,  aber,  da  es  sich  nur 
in  Findlingen  zeigte ,  wenig  oder  nicht  beachtet.  Im  Jahre  1857  entdeckte 
VouER  dasselbe  bei  Falkenstein  auf  dem  östlich  emporsteigenden  Eichel^ 
kr^  Hier  sieht  man  den  grünen  Schiefer  stark  zerklüftet ;  reichlich  erschei- 
oen  Quarz  und  Albit,  letzter  zum  Theil  in  schönen  Krystallen  ausgeschieden, 
dmeben  an  einer  Stelle  Ffirsichblüth-rother  Axinit  in  kleinen  dicht  gedräng- 
ten kiyätallinischen  Massen  zwischen  Quarz,  Albit  und  Epidot.  Die  Risse 
^es  lersprengten  Gesteins  waren  vielfach  mit  dem  faserigen  Seiden-glänzen- 
den Asbest-artigen  Mineral  angefüllt,  ähnlich  wie  beim  Vorkommen  von 
Trenimrf  am  Harn  mit  Katzenauge.  In  unmittelbarer  Nachbarschaft  der 
Gefteins-Breschenstucke  befand  sich  noch  schwärzlich-grüner  Chlorit,  und 
ns  Onarz  und  Epidot  schimmerten  sehr  kleine  Kupferkies-Krystalle  oder 
-Körnchen.  Später  fand  der  Vf.  auf  der  Limburger  Strasse  oberhalb  Kömg- 
i^na  in  einem  Stein-Haufen  ein  Handstück,  welches  fast  ganz  aus  gedrängten 
Albit-Krystallen  bestand,  braunlich  durch  Zersetzung,  mit  vielem  Epidot, 
ctvis  Quarz,  Chlorit  und  blaulichem  Asbest  (Serizit?);  in  der  Mitte  zeigte 
sich  unrein  Pfirsichblüth-farbener  Ajdnit.  —  Diese  Thatsachen  beweisen,  dass 
<ias  Vorkommen  des  erwähnten  Minerals  im  Tounue  kein  vereinzeltes  ist, 
i^tn  dass  es  sich  noch  jetzt  hier  und  da  in  den  metamorphischen  Schiefem 
^  mittlen  Taunus  treffien  liesse.  Es  lenkt  Diess.  die  Aufmerksamkeit 
^^T  aaf  die  bereits  früher  besprochene  überraschende  Ähnlichkeit  zwischen 
^  Tennue  und  den  Alpen*,     Der  Axinit  von  Oisane^  reichlicher  und 


*  Jahrbüeher  des  Vereins  Ar  Matorknnde  ün  Herxo^um  Nawan.    Heft  9,  Abth.  3. 
Jkkbneh  IgfiS.  ^  19 


290 

prflchtiger  da  jener  des  Ttntnus^  tritt  unter  f^eichen  Verhältnissen  auf,  hier 
und  dort.  Aber  bei  Oi#«fM  und  bei  DtMenÜs  ist  die  Schöpfung  eine  jüngere; 
der  Talfiiti#  ist  «her,  er  leigt  uns  noch  Spuren  einer  neicheren  Entwicke- 
Inng.  In  der  Umgegend  von  DUeetUu  hat^  der  Axinit  zum  Theil  seinen  Shz 
auf  grossen  Adular-Krystallen ;  bei  OtMna  liegt  er  entweder  auf  dem  grönco 
schieferigen  Gestein  oder,  wo  dieses  mehr  zerstört  ist,  auf  Quarz,  welcherj 
durch  andere  früher  vorhanden  gewesene  Mineralien  in  der  regelmässigen 
Ausbildung  gehindert  war.  Zuweilen  tragt  er  sodann  zahlreiche  kletae 
Tafei-förmige  Albit-Krystalle.  Auch  zu  OUans  ist  das  Gestein  durchaus  in 
Breschen-Bildung  gesprengt,  Klüfte  und  Risse  sind  wie  im  Taunus  mit  fase- 
rigem Asbest  ausgefüllt.  Ob  dieser  von  Epidot  stamme,  der  überall  reich- 
lich sich  vorfindet*,  von  Kalkspath,  oder  von  einem  andern  Mineral,  bedarf 
noch  genauerer  Untersuchung.  Kalkspath  findet  sidi  in  OUtnu  neben  dem 
Axinit  in  grossen  Krystallen;  der  TmmuM  hat  nur  Hohlformen  und  Pseudo- 
morphosen  der  Substanz  aufzuweisen.  Noch  ein  anderes  Mineral  besitzen  die 
Alpen  von  Oieang^  nicht  aber  der  Taunus  \  es  ist  Diess  der  neben  dem 
Axinit  vorkommende  Prehnit.  Was  bei  VMenstein  dafür  gehalten  wurde, 
ist  Prasem.  Die  wenige  Kalkerde  dürfte  zur  Bildung  Tott  Prehnit  nicht  mehr 
hingereicht  haben. 


A.  Rruss:  gediegenes  Eisen  im  Planer  Böhmene  (Sitzungs-Ber. 
d.  K.  Akad.  d.  Wissensch.  XXV,  541  ff.).  Bereits  im  Jahr  t844  bei  Ge- 
legenheit des  Baues  des  130  Klafter  langen  Eisenbahn-Tunnels  unfern  Ckoi%en 
gefunden**,  aber  nicht  näher  beschrieben.  Der  Tunnel  durchbricht  einen 
schmalen  Hügel-Rücken  von  Pläner,  der  hier  sehr  arm  an  Versteinerungen  ist, 
und  dessen  Schichten  unter  20  bis  24^  gegen  0.  fallen.  Er  umschliesst  zahl- 
reiche festere  Konkretionen,  bi^Id  von  ziemlich  regelmässig  kugeliger  oder 
elliptischer,  bald  von  knolliger  Gestalt,  die  sich  meist  leicht  vom  umgeben- 
den Gestein  trennen  lassen.  Ihr  peripherischer  Theil  besteht  aus  festem 
gelblichem- Kalk-Mergel;  im  Innern  ist  gewöhnlich  ein  Kern  von  anderer 
BeschaiTenheit  enthalten.  Im  frischen  Zustande  wird  dieser  Kern  von  sehr 
fein-kömigem  Eisenkies  —  wohl  meist  Markasit  —  welcher  einen  geringen 
Arsen-Gehalt  besitzt,  gebildet.  Öfter  aber  hat  das  Eisen-Bisulphuret  eine 
pseudomorphe  Umbildung  erlitten.  Es  ist  gewöhnlich  in  ocherigen  und  selten 
in  kompakteren  gelb-braunen  oder  Rost-gelben  Limonit  umgewandelt,  häufig 
so  weich,  dass  er  sich  zwis9hen  den  Fingern  zerreiben  lässt.  Fast  stets  ist 
er  zugleich  J^orös,  füllt  auch  oft  den  Raum,  welchen  früher  der  Eisenkies 
einnahm,  nicht  mehr  vollkommen  aus,  sondern  erscheint  durch  die  ihn  durch- 
ziehenden unregelmässigen  Höhlungen  wie  zerfressen.  Oft  findet  man  in 
letzten  losgerissene  Pulver-artige  Theile  des  Eisenoxyd-Hydrats,  ausser  aller 
Verbindung  mit  den  umschliessenden  Wandungen.     Gewöhnlich  hat  aber  zu- 


*    „Ans  der  Natt^rgeschlchte  der .  KrystaUe"  in  den   Abhandl.  d.   Senkeabergischcii 
Geeellfchaft,  I,  377. 

**  Durch  Hm.  Oaberinalrath  NEülfANN,  welcher  auch  iSii  daa  erste  BSkmUeht  Meteor- 
elsen "  den  B-verwiUAoheiieii  Barggrafen"  von  EUbogtn  —  «1«  solche«  erkannte. 


901 

I 

gleich  die  mergelig  Rinde  der  erwähnten  Konkretionen  eine  Ändemni;  hin- 
sidttlicli  ihrer  Ffirbting  erlitten.  Es  scheint  nSmlich  das  neu  (gebildete  Eisen- 
aiyd^fdrat  dieselbe  ebenfalls  durchdrungen  xu  haben;  man  findet  sie  gelb 
seMl,  am  intensiTslen  in  unmittelbarer  N8he  des  oft  nicht  mehr  scharf  von 
kt  Um^bmig  abtchseidenden  Kernes.  Bei  einigen  Konkretionen  wechseln 
■dunals  koBientrische  lichtere  twd  dunklere  Farben-Zonen. 

du  Innere  dieser  Knollen  ist  die  ursprüngliche  Lagerst&tte  des  in  Rl»de 
.itckaden  gediegenen  Eisens,  das  auf  einen  eng-begrenzten  Raum  einer'  ein- 
lud Pliner-Schicht  —  nicht  weit  über  der  Tunnel-Sohle  —  und  darin 
Eifciaige  Terehuelte  Knollen  beschränkt  gewesen  seyn  soll.  Wahrend  des 
Tanel-Banes  fanden  sich  die  ersten  Eisen-Stuekchen  lose  auf  der  Halde  des 
Aa  im  Tunnel  gebrochenen  und  auf  Haufen  gestürsten  Gesteines.  Ihre 
d^hnmliche  Form,  das  starke  AngegrilTenseyn  durch  Oxydation,  das  An-* 
bsi^  einsehier  Gesteins-Brocken  entfernten  wohl  sogleich  jeden  Gedanken 
a  eine  Abstammung  derselben  von  den  bei  der  Arbeit  angewandten  eiser- 
Mi  Werkzeugen;  auch  behaupteten  die  Arbeiter:  „die  erwähnten  Eisen-StAcke 
wäfea  in  den  Pläner-Knollen  gesessen'^  Ma^  fand  bei  fortgesetzter  Unter* 
Hcknng  noch  16  solcher  Eisen-Fragmente,  wovon  3  in  die  zugleich  getrof- 
ijKD  Brachstttcke  von  Mergel -Konkretionen  genau  passten.  Jeden  möglichen 
Zweifel  endlich  beseitigte  ein  dem  Vf.  zur  Untersuchung  zugekommenes 
Exemplar,  in  welchem  gediegenes  Eisen  mit  Limonit  gemengt  noch  gana 
Birerrnckt  und  nnbewegÜcb  festsitzt,  mit  der  Umgebung  innig  verwachsen. 
Bei  den  übrigea  Musterstucken  lag  das  gediegene  Eisen,  nur  locker  verbun- 
ia  mit  dem  ockerigen  Brauneisenstein,  in^den  Knollen  und  fiel  beim  Zer- 
sdüagen  dieser  letzten  leicht  heraus.  Die  Eisen-Stücke,  deren  grösstes  3 
ÜBieo  1  Drachme  wog,  stimmen  beinahe  alle  in  ihrer  Form  sehf  auffallend  über- 
m.  Sie  bilden  Schaalen  von  verschiedener  Grösse,  deren  eine  Fläche  massig 
ad  gleickf^lknnig  gewölbt,  die  andere  ebenso  konkav,  der  eine  Rand  bogen- 
finnig  und  dick  eingerollt,  d^r  entgegengesetzte  scharf  und  gerade  ist.  Auf 
(fj  iQigdiölilieii  Fläche  läuft,  ziemlich  entfernt  vom  dicken  Rande  und  dem- 
selben parallel ,  eine  stark  und  scharf  hervortretende  Kiel-artige  Leiste ,  die 
^öo  erwähnten  Rande  durch  eine  breite  Furche  geschieden  wird.  An  diesem 
r^le  nnd^die  Eisen-Stucke  am  dicksten.  An  der  Oberfläche  erscheine^  alle 
■ä  eiaer  mehr  oder  weniger  dicken  Schichte  braun-gelben  Eisen-Rostes  über- 
Jafien,  ond  besonders  auf  der  gewölbten  Fläche  ist  dieser  auch  ins  Innere 
lies  Eisens  eingedrungen ,  so  dass  sich  dünne  Blätter  davon  leicht  trennen 
lassen,  welche  ringsum  mit  Eisenqxyd  bedeckt  sind.  Sehner  zeigen  sich 
lehr  oder  weniger  tief  reichende  Queerrisse  ebenfalls  von  Eisen-Rost  erfüllt. 
Ab  der  Oberfläche  mancher  Stücke  hangen  noch  viele  Partikeln  des  Fläners, 
aii  dem  sie  einst  umgeben  waren.  Das  Innere  der  Schaalen  wird  stets  von 
sehr  dichtem  metallischem  Eisen  gebildet,  dessen  Eigenschwere  =  7j732. 
£i  iit  weidi,  dehnbar,  lichte  Stahl-grau.  Von  WinHANMaTÄTT'^chen  Figuren 
^£i>e  Spqr.  Eine  in  Hien  durch  F.  G.  If auiunM  *  vorgeinommene  chemische 
^^ttenachong  ergab: 


*  den  Sohn  des  Entdeckers. 

19 


29) 

Eben 98,33 

Kohlenstoff  ....      0,74 

Arsen 0,32 

Nickel 0,61 

Bei  einer  Analyse  Ton  Pavr's  in  Rochlkdbr's  Laboratorium  wurde  das 
Eisen  ungemein  rein  befunden,  nur  etwas  Kohlenstoff  und  eine  Spur  von 
Arsen  enthaltend;  leltztes  dürfte  wohl  aus  dem  Eisenkies  ins  metallische 
Eisen  übergegangen  seyn.  Von  Nickel,  Kobalt  und  Phosphor  war  keine  Spur 
£U  entdecken. 

Was  die  Bildungs- Weise  des  besprochenen  Eisens  betrifft,  so  dürfte  es, 
fasst  man  alle  beobachteten  Erscheinungen  zusammen,  kaum  einem  Zweifel 
unterliegen,  dass  das  Ganze  auf  einer  Reihe  chemischer  Prozesse  beruht, 
deren  Ausgangs-Punkt  wohl  in  Eisenkies  zu  suchen  ist,  welcher  jetzt  noch 
in  vielen  der  ChQtfiener  Plftner-Knollen  erhalten  sich  findet.  Derselbe  unter- 
lag, wie  es  häufig  der  Fall,  einem  oxydirenden  Zersetzungs-Prozesse  und 
wurde  dadurch  in  meist  ockeriges  Eisenoxyd-Hydrat  umgewandelt,  das  man 
an  der  Stelle  des  Eisenkieses  so  viele  der  Knollen  erfüllen  und  bisweilen 
noch  einen  Überrest  unzersetzten  j^ieses  umschliessen  sieht.  Aber  auch  dieses 
scheint  von  ferneren  chemischen  Veränderungen  nicht  fiberall  verschont  geblie- 
ben zu  seyn.  Einem  solchen  chemischen  Vorgange  —  und  zwar  einem  Reduk- 
tions-Prozesse —  dürfte  das  in  einzelnen  Knollen  gefundene  gediegene  Eisen 
seinen  Ursprung  verdanken.  Auf  den  genetischen  Zusammenliang  des  metal- 
lischen Eisens  mit  dem  Eisenkiese  deutet  übrigens  schon  der  wenn  auch 
sehr  geringe  Arsen-Gehalt  hin,  welcher  wahrscheinlich  aus  letztem  in  das 
Eisen  überging. 

Haidingbr:  Meteorstein  gefallen  am  19.  Mai  18S8  bei  Kakara 
nordwestlich  von  Orawit%a  (Jahrb.  d.  geolog.  Reichs-AnstMt.  IX,  1). 
Beim  heitersten  Wetter,  gegen  8  yhr  Morgens,  hörten  mehre  bei  ihren  Schaaf- 
heerden  weilende  Hirten  in  der  Gegend  „Vaijfa  tut  Mildin^  („Ponwiih^*) 
ein  dumpfes  Donnern  und  gleich  darauf  ein  Sausen  in  der  Luft,  welches 
beides  auch  bei  Gross-  und  Klein-Tikvan,  Oreavai»,  Mßjdan  und  Agudius 
wahrgenommen  wurde.  Sie  sahen  sodann  einen  schwarzen  Gegenstand  von 
einem  Rauch-Wölkchen  umgeben,  mit  grosser  Schnelligkeit  ganz  in  der  Nahe 
der  Heerden  herabfallen.  Eine  Explosion,  einem  Böller-Schusse  ähnlich,  er- 
folgte sogleich  nach  dem  Falle,  von  einem  plötzlich  emporsteigenden  Rauch- 
Wölkchen  begleitet.  Die  Hirten  eilten  auf  den  Platz  und  fanden  eine 
schwarze  Masse  etwa  drei  Zoll  tief  in  den  Boden  eingegrfiben,  das  Gras 
rings-herum  verbrannt  und  die  Masse  selbst  beim  Anfühlen  von  fast  unerträg- 
licher Wärme.  —  Der  untersuchte  Meteorstein,  ein  Pfund  und  ein  Lotk 
schwer,  erscheint  mit  dünner  schwarzer  Rinde  überzogen,  die  Grundmasse 
selbst  hellgrau,  ganz  feinkörnig,  fast  dicht  und  enthält  fein  vertheilt  gedie- 
genes Eisen  bis  zum  Durchmesser  einer  Linie.  Nach  Hörnbs  ist  der  Meteo- 
rit von  Kakova  jenem  tauschend  ähnlich,  welcher  am  9.  Mai  18Z7  bei  Nrnsh- 
wUe  (Tennessee)  gefallen. 


203 

£.  Tox  Eavolz   Analyse  des   Arsenik-Kieses    von   Kindker^  in 
SUkramrk  (a.  a.  0.  )294).    Gehalt  nach  zwei  vorgenomenen  Zerlegungen: 

Kieselerde    ......     5,0    .      0,7 

Thonerde 1,0    .      0,3 

Kalkerde 0,3    .    Spur 

Eisen 30,8    .    32,7 

Arsen 43,2    .    45,0 

Schwefel      ....    .     18,9    .    21,0 

99,2         99,7 


» 


G.  Rosa:  Faserqnara  ans  der  Braunkohle  bei  TeplUm  in  Böhmern 
jZeitschr.  d.  deutschen  geolog.  Gesellsch.  X,  98).  Das  Mineral  bildet  eine 
fanx  schmale  Gang-Ausfällung  und  dürfte  in  Braunkohle  vorkommend  noch 
iiiclit  bekannt  gewesen  seyn ;  in  Schwarzkohle,  z.  B.  zu  Weitin,  findet  sich 
£e  Thalsache  öfter. 


SIarbach:  Ergebnisse  thermo-elektrischer  Untersuchungen 
ii  Betreff  tesseraler  Krystalle  (Jahres-Bericht  der  Schles.  Gesellsch. 
ikr  Taterlind.  Kultur.  1857^  S.  18).  Eine  Zahl  von  etlichen  50  Eisenkies- 
Krrstallen  theilte  sich  in  zwei  Grruppen,  indem  die  der  einen  Gruppe  an- 
ichöreiiden  Ezendplare  stärker  positiv  an  der  Erwärmungs-Stelle  sind,  als 
Wliffluth,  jeder  Krystall  der  zweiten  Gruppe  dagegen  stärker  negativ  unter 
fleichea  Bedingungen  sich  zeigt,  als  Antimon.  Zwei  Krystalle  derselben 
Gruppe  miteinander  berührt  und  an  der  Berührungs-Stelle  erwärmt,  zeigen 
kfinen  elektrischen  Strom;  ein  Krystall  der  einen,  mit  einem  der  andern 
Grippe  berührt,  gibt  einen  stärkeren  Strom ,  ah  Antimon  und  Wissmuth  bei 
fleieher  Temperatur-Erhöhung.  Ganz  dasselbe  zeigen  die  Krystalle  des  Glanz- 
licbaltes,  jedoch  stellen  sich  die  beiden  Gruppen  dieser  Substanz  zwischen 
die  des  Eisenkieses ,  so  dass  die  thermo-erektrische  Spannungs-Reihe  resul- 
trt:  Eisenkies  a,  Glanskobalt  a,  Wismuth  —  (die  gewöhnlichen  Metalle) 
-  Aatinion,  Glanzkobalt  b,  Eisenkies  b.  Es  zeigen  hier  Körper  von  gleicher 
riieoiischer  Konstitntion  und  ununterscheidbaren  Formen  Gegensätze  einer 
^iTlinng,  welche  einen  inneren  Grund  haben  müssen  und  entsprechende 
Gegensätze  in  Betreff  anderer  Wirkungen  erwarten  lassen.  Die  Erklärung 
jcfier  Erscheinong  dürfte  in  den  Schlüssen  zu  finden  seyn .  welche  den  Vf. 
auf  die  Untersuchung  leiteten ;  er  wurde  durch  seine  früheren  optischen  Ent- 
dcdongen  zur  vorliegenden  veranlasst.  Marbach  hatte  tesserale  Krystalle 
fehuiden,  welche  einen  Gegensatz  der  optischen  Wirkung  zeigen  und  gleich- 
aitig  einen  Gegensatz  der  äussern  Form  —  nämlich  ein  Gegensatz  der  Wen- 
^  der  Flächen  (Enantiomorphie)  besitzen;  letzter  Gegensatz  mnss  als 
Folge  eines  Gegensatzes  der  inneren  Form,  d.  i.  der  Aggregation  der  Theile 
ttgeichett  werden.  Die  Verschiedenheiten  der  Aggregation  der  Moleküle 
siad  ein  wesentlicher  Grund  der  Verschiedenheit  physikalischer  Eigenschaften. 
Dis  Pentagon-Dodekaeder  hat  die  EigenthümHchkeit,  dass  je  drei  aneinander 


2M 

•Bstossende  Fliehen  den  Gegensatz  der  Wendung  darstellen;  dass  ein  jedes 
solchen  Flächen-System  seinem  Spiegelbilde  nicht  kongruent  ist.  Xm  ganzen 
Pentagon -Dodekaeder  hebt  sich  dieser  Gegensatz  auf,  aber  durch  Hinzutreten 
eines  Tetraeders  werden  die  4  lihks  gewendeten  von  den  4  rechts  gewen- 
deten unterschieden;  der  ganze  Krystall  ist  sodann  eine  gewendete  Form 
und  bezeichnet  dadurch  zugleich,  ob  er  rechts  oder  links  drehend  wirkt 
Obwohl  nun  beim  Eisenkies  und  Glanzkobalt  das  Tetraeder  fehlt,  so  ver- 
muthete  der  Vf.  dennoch,  dass  das  stete  Auftreten  des  Pentagon-Dodekaeders 
an  jenen  Mineralien  (welches  sich  immer  wenigstens  durch  eine  Streuung 
der  Flächen  ausspricht)  eine^  Gegensatz  der  Wendung  in  der  Aggregation 
zum  Grunde  haben  könnte,  und  erhielt  das  Gesuchte  in  den  besprochenen 
thermo-elektrischen  Untersuchungen.  Bis  jetzt  gelang  es  al^er  nicht,  eine 
Verschiedenheit  einer  andern  physikalischen  Wirkung  oder  der  Form  in 
beiden  Grappen  nachzuweisen. 


C.  W.  Blohstramd:  Prehnitoid  (Oefvers.  af  Äkad.  Forhandl,  iX, 
296).  Das  lichte-grüne  Prehnit-ähnliche  Mineral  findet  sich  in  den  hohlen 
Räumen  eines  krystallinischen  Hornblende-Gesteines  zwischen  Kingtberg  und 
Stolberg  bei  Wexiöe  in  Schweden,  Es  hat  glasigen  Glanz  und  unvollkom- 
men muscheligen  Bruch;  Härte  =  7;  Eigenschwere  :=  2,50.  Vor  dem 
Löthrohr  leicht  schmelzbar  zu  weissem  Email-Gehalt : 

Kieselerde      .     .     .    56,00  Magnesiar   ....      0,36 


Thonerde 
Kalker/de 
Natron 
Kali 


22,45  Eisen-Protoxyd    .  .       1,01 

7,79  Mangan-Protoxyd  .      0,18 

10,07  Verlust  im  Feuer  1,04 

0,46  99,36 


G.  von  Ratb:  Tennantit  (Verhandl.  d.  Niaderrhein.  Geselbch.  f.  Nat.- 
Kumde  J8ö8^  Mai  5).  Das  untersuchte  Musterstück  zeigte  deutliche,  dem 
des  Fahlerzes  sehr  ähnliche  Krystalle.  Es  herrscht  das  Tetraeder;  dazu  tritt 
der  Würfel,  das  Granatoeder  und  ein  Pyramiden-Tetraeder  von  anderer  Stel- 
lung virie  das  Haupt-Tetraeder.  Eigenschwere  ^  4,69.  Die  von  Bauwuit 
ausgeführte  Analyse  ergab  A. 

Schon  vor  längerer  Zeit  zerlegte  v.  Rath  einen  andern  Tennantit  vom 
nämlichen  Fundorte  in  Comwall^  dessen  Eigenschwere  =  4,652,  und  fand  B. 

A.  B. 

Schwefel 26,34    .    25;22 

Kupfer 52,97    . '  46,88 

Eisen    .    .  ^ 2,82    .      6,40 

Zink —  1,33 

Arsenik      .   ' 18,06     .     18,72 

100,19         98^55 
Die  entsprechende  Formel  für  A,  ist: 

^l    {  15  As   S3* 
Fe  S    ) 


30S 

JfiB  eifab  die  Beobachtung,  da»  in  dem  unlersnchten  Mineral  Kupfei^ 
sch?rine  mechanisch  -eingemengt  war;  diese  störte  das  Resultat  der  Ana- 
lyse. Ist  die  Annahme  gestattet,  dass  die  eingemengte  Kupferschwärze  7 
ProMBt  betrage,  and  berücksichtigt  man  von  den  Bestandtheilen  derselben 
aar  Kopferoxyd,  so  würde  die  Substanz  bestehen  aus: 
Sopferschwärxe:  7  Proz.  und  Tennantit:93  Pros. 
Knpfer     .    .     .     5^    „  Schwefel    27,18    „ 

Sauerstoff      .     .     1,42    „  Kupfer  .    44,48    „ 

Eisen    .      6,88    „     }anflOOreduzirt. 

Zink     .      1,48    „ 

Arsenik     20,13    „ 

Die  im  Tennantit  berechneten  Schwefel-Mengen  sind  28,82,  das  Ver- 

Uhnss  der  SchweTel-Menge  der  Basen  au  derjenigen  der  Säure  wie  5  :  4,06. 

Der  Teonantit  unterscheidet  sich  demnach  von  den  Fahlerzen  (bei  welchen 

in  Zahlen-Verhältniss  wie  4  :  8)  dnrch  das  verschiedene  Verhältniss,  in  wel- 

cIkd  die  Basis  mit  der  Säure  verbunden  ist,  was  bei  der  übereinstimmenden 

Form  beider  Mineralien  befremdet 


HAcaroN:  Zerlegung  des  SaponitB  oder  Seifensteines  (PhiL 
Jkfts.  Jr,'255).  Die  Musterstücke  stammten  von  Kynanee-Cave  (I.)  und 
TOD  Gue-Orease  (II.)-     Gehalt: 

(I.)  (11.) 

SiO» 42,47    .    42,10 

Al'O» 6,65    .      7,67 

MgO 28,83    .    30,57 

HO \    .    .     19,37    .    18,46 


J.  L.  Sarm:    molybdänsaures  Blei    (Silliu.  Amerie.  Joum,    XXy 

245).  Die  analysirten  lichte  und  dunkel  gelben  (I.)  ins  Röthliche  (II.)  zie- 
henden Krystalle,  defen  Eigensch^ere  =  6,95,  stammen  aus  WheaHey,  ehes- 
ter Counhfy  in  Pennsylvanien,    Gehalt: 

a.)  (n.) 

MoO»    ..........     38,68  .     37,47 

VO»                     -  .      1,29 

PbO 60,48  .    60,30 

99,16  99,05 


J.  H4R9caAu:  Waschgold-Vorkommen  in  den  Diluvial-Gebil- 
JcD  Ton  Ungarny  Siebentür^en,  Banmt,  Sl0vani0n  und  der  MilUärgren»e 
Jahrb.  d.  «eol.  Reichs-Anstalt.  IX,  10).  In  der  Donau  wird  Gold  in  ge- 
niger  Menge  gewaschen.  Die  Raab  führt  ebenfalls  Gdldbis  an  die  Grenzen 
Toa  Steiermark.  Der  Drau  und  Save  wird  das  Waschgold  zugeleitet  aus 
im  schon  theilweise  bekannten  mächtigen  Diluvial-Schichten ,  die  sich  von 
Seugrtdidui  dem  Ceerua-Tkaie  nach  über  St.  Leonhard  bis  C^vil-Sagava^ 


300 

sodann  bei  Massich^  Tit^avU*^  SiroMmk^  Novoirnüie^  PoMSfo^  Cfrmdi9^je^ 
Kutieva^  Vetevo,  Veiiko  und  Orlavetn  ausdehnen. 

An  der  Waag  sind  bisher  nur  einige  Goldsand-Schichten  unter  Botau 
bekannt,  deren  tieferer  Aufschluss  einen^  eben  so  ausgedehnten  Goldwasch- 
Bau  nach  sich  sieben  kann,  wie  derselbe  südlich  von  der  Gran  in  den 
Qaellen-Thälem  Bistra,  Jahtena  und  Rasioka  betrieben  wurde. 

Im  TheUt-OeHete  bezieht  die  Zaijva  ihr  Gold  von  den  Diiuvial-Lagem 
bei  Teref^e,  wo  auch  Klumpen- Gold  gefunden  wurde;  die  Imm  von  den  Lagern 
bei  S»iffetf  Visk  und  Viso'y  die  Koros  von  den  Lagern  oberhalb  Buttyen] 
die  S»amos  und  MaroM  von  den  Diluvial-Schichten  unterhalb  Nagybanya 
und  Toth-Varai\  die  Aranjos  theils  von  den  bekannten  Lagern,  welche 
sich  mächtig  von  KarUburg  bei  8Uat^  C$tora^  Oiafnan  u.  s.  w.  ausdeh- 
nen, theils  neben  andern  Flüssen  bei  Hermannstadt  auftreten. 

Der  Karaseh  kommt  das  Diluvial-Gold  von  den  Lagern  bei  Dogatvka^ 
und  der  Nera  von  jenen  bei  Bossomtn  und  Statitna  zu;  letzte  lieferten 
in  den  natürlichen  Wasserrissen  Klumpen- Gold  von  15  bis  42  Loih  Schwere, 
und  aus  einem  kleinen  Schurf-Schacht  wurden  von  14  Zentner  Sand  60  Gran 
grössere  Gold-Kömer  erwaschen« 

Bei  Drenkova  findet  sich  eine  4  Fuss  mächtige  Goldsand-Schicht. 


B.  Th.  Giesbcke:  Analyse  des  Bohnerzes  von  Mardorf  in  JiCur- 
Hessen  (Studien  des  Götting.  Vereins  bergmänn.  Freunde.  VII,  113  ff.).  Nach 
den  von  Haus  mahn  beigefügten  Bemerkungen  ist  Muschelkalk  die  Sohle  des 
Eisenstein-Lagers ,  dessen  Hauptstreichen  von  S.  nach  N. ,  mit  sanfter  Nei- 
gung gegen  W.  Seine  Mächtigkeit  wechselt  von  wenigen  Zollen  bis  zu  6 
Fuss.  Es  besteht  meist  aus  kömigem  thonigem  Gelb-  oder  Braun-Eisenstein. 
Die  Kömer,  von  Linsen-  bis  zu  Bohnen-Grösse,  sind  konzentrisch  kramm- 
schaalig  abgesondert,  haben  bald  eine  .glänzende  glatte,  bald  eine  uneben 
matte  Oberfläche.  Die  Körner  erscheinen  entweder  von  einem  fetten,  oft 
weissen  Thon  umgeben,  oder  sie  liegen  in  einem  mit  Eisenoxyd-Hydrat  ge- 
mengten Thon,  zuweilen  sind  dieselben  von  dichtem  Brauneisenstein  am- 
hüUt,  der  hin  und  wieder  in  derbe  Massen  von  schaligem  Gelb-  and  Braun- 
Eisenstein  übergeht.  Stellenweise,  zumal  in  den  unteren  Theilen  des  Lagers, 
finden  sich  Reste  von  noch  unzersetztem  thonigem  Sphärosiderit ,  zuweilen 
als  Kerne  der  Kömer,  den  Beweis  liefernd,  dass  die  ganze  Masse  ans  dieser 
Substanz  ent&tanden  ist.  Auch  kommen  dann  und  wann  Spuren  von  Mangan- 
schaum, Wad  und  Grau-Braunstein  vor.  Das  Lager,  welches  hin  und  wieder 
Verrückungen  und  Verwerfungen  erfahren,  wird  von  weisse  fettem  Letten 
2  bis  8  Lachter  hoch  bedeckt;  darüber  liegt  gewöhnlich  2  bis  5  Lachter« 
mächtiger,  meist  starke  Wasser  führender  Triebsand,  der  5  bis  6  Lachter 
hoch  von  Lehm  oder  Letten  bedeckt  zu  werden  pflegt,  worüber  sodann  ba- 
saltische, mit  Basalt-Stücken  gemengte  Erde  folgt,  -r  Die  ganze  Ablagcrungs- 
Art  des  Uardarfer  Eisensteines,  besonders  auch  die  Form  des  Bohnerses, 
welche  so  grosse  Ähnlichkeit  zeigt  mit  dem  Spradel-  oder  Erbsen-Stein,  wie 
er  u.  a.  bei  den  Karlsbader  heissen  Quellen  sich  erzeugt,  sprechen  dafüir, 


297 

dass  jener  Euensiein  ans  heissen,  koUensaures  Eisenoxydal  entbaltendeD 
Queiien  henrorging,  welche  bei  der  Eruption  des  Basaltes  des  Masenberges, 
inf  der  Grenze  zwischen  ihm  und  dem  anstossenden  Muschelkalk,  sich  einen 
AofgtBf  versehallt  und  ihren  Gehalt  an  kohlensaurem  Eisen-Oxydul  in  der 
dfi  Muschelkalk  bedeckenden  Thon-Masse  abgesetzt  haben,  woraus  später 
dis  Eiseoozyd-ffydrat  entstanden  ist. 

Die  Analyse  des  Mardorfer  Bohnerzes  ergab  : 

EiseoGiyd 69,27  Molybdän Spur 

TboDerde 7,81  Phosphorsänre  (?)   .     .    .    Spur 

iaik 1,50  Wasser 14,06 

Magnesia 0,27  unlöslicher  Rückstand  5,87 

^^ «'^2  1^5;^, 

Natron 0,66  ' 


f 


G.  Boss:  Meteorit  von  HainM»  unweit  Barghol»  im  Paierkom^- 
«toi  (Zeitschr.  d.  deutsch,  geolog.  Gesellsch.  IX,  180).  Dieser  Meteorit 
ffirde,  wie  bekannt,  in  einer  abschüssigen  Furche  zwischen  Äckern  anf 
laibtein-Feb  gefunden,  der  durch  Regen- Wasser  Yon  der  etwa  4  Fuss  tiefen 
Ackererde  entblösst  worden.  Wobblbr's  Analyse  ergab  den  Nickeleisen* 
'  fad  OÜTin-Gehalt  der  Masse.  Nach  dem  Vf.  scheint  der  erwähnte  Meteorit 
Maus  Olivin  und  Nickeleisen  zu  bestehen;  erster  bildet  theils  einen  fein« 
bmi^  Masse,  worin  das  gediegene  Eisen  in  Körnern  verschiedener  Grösse 
e&thalten  ist,  theils  einzelne  Körner,  die  Hasehmss-  bis  Wallnuss- Grösse 
(rreichen  und  yrie  bei  den  grossen  Körnern,  welche  im  Basalt  vorkommen; 
mit  Kläflen  nach  zwei  sich  unter  rechten  Winkeln  schneidenden  Richtungen 
ifarrbsetzt  sind.  Bei  diesen  ist  die  Farbe  Oliven-grün,  beim  kömigen  Olivin 
«fkwärziich-grun ;  beide  Abänderungen  zeigen  sich  aber  häufig  mehr  oder 
vraiger  stark  verwittert  und  namentlich  die  fein-körnige  Masse  zuweilen  in 
rhi  formliches  Braun-Eisenerz  verwandelt.  Durch  das  Vorherrschen  der 
Olirio-Masse  gleicht  der  Meteorit  jenen  von  Erxleben  und  Klein- Wenden 
isfem  Nordhausen  y  jedoch  ist  bei  diesem  der  Olivin  nur  fein-kömig  und 
fraulich- weiss.  Die  grossen  Olivin-Köraer  sind  nur  jenen  in  den  Eisen-Massen 
Tom  Jenieei  und  von  Ataeama  vorkommenden  Körnem  zu  vergleiche;! ;  jedoch 
hdrt  man  diese  immer  noch  viel  kleiner,  als  die  im  Meteorit  von  Uainhol»^ 
dagegen  das  Nickeleisen  bei  ihnen  in  viel  grösserer  Menge  yrie  bei  diesem 
verbanden  ist,  so  dass  es  eine  zusammenhängende  Masse  bildet.  Merkwür- 
iiif  »ind  im  Meteorit  von  HaiiUtolas  noch  einzelne  ganz  abgerandete  bis  ZoU- 
cmsse  Stöcke,  die  sich  hier  und  da  in  ihm  finden  und,  so  weit  man  urtiieilen 
bau,  ohne  sie  zerschlagen  zu  haben,  aus  derselben  Masse  bestehen,  wie  der 
iWi^  Meteorit. 


E.  R^ssxrkamp:  Vorkommen  von  Augit  und  Hornblende  in  der 
A64i  (Verhaßdl.  der  Wfirzburg.  phys.  Gesellsch.  IX).  Beide  Mineralien 
^stalliairen  bekanntlich  In  Formen,  welche  sich  geometrisch  von  einander 


208 

ableiten  lasaeii;  Diess  and  die  Wahrnehmung  ven  MmciKKLiOH,  Bbrtbkr  «nd 
GusT.  Rosa,  geschmolzene  Hornblende  krystallisire  als  Aufpt,  wnrde  der 
Gmnd,  dass  man  die  Ansicht  ifussprach,  beide  Spezies  seyen  der  Hanptaache 
nach  dieselbe  Substanz,  welche  bei  sehr  langsamer  Erkaltung  als  Hornblende^ 
bei  rascherer  als  Augit  erstarre.  Später  gewahrte  man  jedoch  das  gemein* 
schaftliche  Vorkommen  dieser  beiden  Mineralien  in  den  Laven  vom  Km««. 
ScACCHi  fand  merkwürdiger  Weise  hier  die  Hornblende  nur  in  Rissen  und 
Spalten,  also  unzweifelhaft  sublimirt,  während  der  Augit  in  der  Lava  selbst 
erscheint. 

In  Deutsehiond  ^mrden  an  mehren  «Orten,  so  von  Erbbkich  und  Saud- 
BBRGBR  in  einem  Porphyr-artigen  Basalte  des  Westerwaldes  bei  HärdHn^eny 
beide  Mineralien  gemeinschaftlich  aufgefunden.  Blum  beobachtete  jedoch 
nichtu  nJ  das  gemeins  haftliche  Vorkommen,  sondern  auch  ein  Verwachsen- 
seyn  beider  Mineral-Spezies.  Aus  dieser  Beobachtung  folgt  unabweisbar, 
dass  die  oben  erwähnte  Hypothese  keine  Allgemeingiltigkeit  haben  kann. 

Es  war  nun  desshalb  von  Interesse,  euch  in  der  Rohn  das  Voikoaunen 
dieser  beiden  Mineralien  zu  studiren  und  namentlich  zu  erfahren,  ob  ein 
ähnliches  Verhältniss,  wie  das  von  Blum  beobachtete,  auch  dort  existire.^ 

Die  vulkanischen  Felsarten  der  Rohn  sind  sehr  reich  an  Hornblende 
und  Augit,  vorzugsweise  aber  enthalten  die  Basalt- Tuffe  des  Pferdkopfi 
und  der  Euhe  leicht,  zu  gewinnende  Krystalle. 

Die  Büke  hat  jedoch  nur  Augit  geliefert,  während  der  Basalt-Tuff 
des  Pferdskopfs  vorwiegend  Hornblende  enthält,  welche  die  Kombination 
der  Flächen  oP,  Qoi'oo,  ooP,  P,  als  eihfache  nnd  als  Zwillings-Gestalt 
attfJEUweisen  hat;  die  Krystalle  sind  glänzend,  haben  geflossene  Kanten  und 
eine  mehr  gestreckte  Gestalt  und  unterscheiden  sich  hierdurch  auf  den 
ersten  Blick  von  den  mit-vorkommenden  Augit-Krystallen.  Selten  sind  sie  in 
eine  bräunlich-rothe ,  dem  Kaolin  ähnliche  Masse  umgewandelt,  so  wie  auch 
pseudomorphe  Umbildungen  nach  Chabasit  vorkommen.  Der  Augit,  welcher 
als  einfache  oder  Zwillings » Gestalt  die  Kombination  der  Flächen  QO  P  (30, 
00  P  (qoPQO),  P  aufzuweisen  hat,  besitzt  scharfe  Kanten  und  ein  mattes 
Aussehen. 

Zwei  Homblende-Krystalle  liegen  nun  vor,  in  welchen  Augit-Krystalle 
eingewachsen  sind,  und  die  Art  und  Weise  ist  genau  so,  wie  sie  Btun  an 
Exemplaren  von  Cnerioekin  in  Böhmen  beschriebeir  hat;  es,  sind  auch  hier 
die  Augit-Individuen  bedeutend  kleiner  als  die  Homblende-Krystalle  und 
ragen  erste  aus  den  letzten  hervor.  Durch  diese  Beobachtungen  vrird  be- 
stätiget, dass  die  im  Anfange  dieser  Notitz  erwähnte  Ansicht  unmöglich 
geltend  für  die  Entstehung  der  Amphibole  und  Augite  der  Höhn  wjn  kann. 


SöcnniiG:  Mangan-Erze  von  0 ehrenstock  in^  Saehsen-Weiwutr  (Zeit- 
schr.  d.  deutsch,  geolog.  Gesellsch.  IX,  181).  Die  Musterstücke  zeigen  Kalk- 
spath  als  älteste  Bildung  in  den  bekannten  Pseudomorphosei^  verschiedener 
Mangan-Erze  nach  Kalkspath  und  in  hohlen  •  Abdrücken  des  letzten  in  Baryt. 
Ein  Exemplar  erscheint  als  dicht  gedrängte  Ausfüllung  einer  ehemaligen  Druse 


I 


399 

iuch  FjnimnX^  4er  auch  den  Kalkspatk  in  mehren  Skalenoedern  auftretend 
Tcnbaflgl  bat.  Einer  dieser  KrystaUe  iai  gebrochen,  der  obere  Theil  elwia 
nr  Sehe  gericki,  wihrend  der  Brach  durch  Pyrolusit,  dessen  Nadeln  in  der 
Verbiadmigs-itichtiuif  der  Brach-Kanten  und  -Flächen  laufen,  wieder  erfÜUl 
wiT^e.  Da  diese  dichte  Drusen-Ausfullnng  durch  einen  Schlag  f^nide  so 
{reftibet  worda,  dass  diese  Biklnng  bloss-gelegt  ist,  so  sieht  man  von  ihr  auf 
im  ibfesprengten  Stuck  einen  Abdruck.  Weiter  gewahrt  man  an  einem 
Stack 'eine  der  Hauptachsen -Richtung  nach  geöffnete  Pyroinsit-Kalkspath- 
PjeidiHBorphose  und  siebt,  dass  sie  ans  einem  Kern  mit  drei  durch  Hobl- 
fnae  geschiedenen  Höhlen  besteht,  awischen  denen  sich  Reste  einer  weichen 
litUichen  Hasse  befinden,  vne  solche  öfter  auf  den  Oekrenstoeker  Mangan- 
infea  iB  bemerken  sind.  Es  scheint  demnach  als  ob  der  Kalkspath  selbst 
kretu  in  dieser  schaaligen  Weise  ge'bildet  gewesen  sey.  Endlich  ceigt  ein 
Siick  in  den  pseudomorphen  Krystallen  kleine  Quarz-Kryatalle  eingelagert, 
welche  der  Verwandlung  in  Pyrolusit  widerstanden  hatten.  —  Von  Oshren' 
tttdt  kennt  man  auch  Qttars-Krystali-€k>uppen,  die  mm  Theil  kleine  Haus- 
Damiit'Krystalle  einsc^liessen,  sum  Theil  von  einer  feinen  Haut  dieses  Mine- 
rals übenogen  werden. 


Cb.  Saiktb-Ciaue  Dbvillb:  Laven  vom  Ausbruche  des  Vbmuv*s  im 
lai  tSSS  (BuUei.  de  U  Soe.  gsol.  [Z.]  XUl^  612).  Eine  krystallinische 
Kraue  nagnetische  Abänderung  (I.) ,  und  eine  mehr  glasige  schwarze  nicht 
Dagnetifiche  (U.)  ergaben  bei  der  Analyse: 

(L)  (U.) 

SiO, 47,5    .     50,7 

Al^O, 20,0    .     23,7 

FeO 9,8    .     10,6 

MnO 0,2    .      0,3 

MgO 1,9    .      2,6 

CaO 8,6    .      4,7 

NaO '  .      8,9    .      5,4 

KO 0,5    ,      0,2 

Glnh-Verlust 0,6    .      — 

98,0         98,2 
Ausserdem   etwas  Phosphors&ure  und   geringe  Mengen  Chlor,  theils  in 
iMlicher  Verbind  ong. 


SöcHTiaa:  gediegenes  Kupfer  in  Pseudomorphosen  (Zeitschr. 
^r  deutsch,  geolog.  GeseUsch.  X ,  224).  Die  aus  der  BnöcKB'schen  Samm- 
Ibbh  staaunenden  Musterstucke  stellen  sich  theils  scheinbar  als  einfache 
vdu-seitige  Prismen  dar,  theils  als  Verwachsungen  solcher  nach  Art  der 
Anfonite  von  MoUna  und  Basiene^,  Schon  früher  hatte  der  Vf.  einen  fthn- 
lifkcD  aber  weit  grösseren  Krystall  vom  L4ke  superior  (nach  sweifelhafter 
Aflfabe)  ans  der  Sabzomus  von  WALnisHAvsEif'schen  Sanunlnng  beschrieben. 


300 

00  wie  Brbithaupt  ein  Exemplar  der  Frmherger  Sajnmliumf.  Nenerdingt  g«b 
aach  Kbmn0ott.  Nachricht  über  derartige  VorkommiiisBe  von  Coroea^o  in 
Boiivia  (oder  Peru).  Ab  ursprüngliches  Mineral  wurde  stets  Aragonit  an- 
gegeben, ein  Schluss  aus  der  Gestalt  und  dem  Brausen  des  hier  und  da  ent- 
deckten Kernes  beim  Befeuchten  mit  Säure.  Dtess  neigte  auch  ein  KrystaU 
aus  der  BaüCKB'schen  Sammlung,  an  dem  das  undurchsichtige  weisse  Ur- 
mineral  weniger  stark  mit  Kupfer  bedeckt  war.  Das  Exemplar  der  Züricher 
Sammlung  lässt,  nach  Kbmngott,  wahrnehmen,  dass  man  es  dabei  mit  einer 
Verdrängungs-Pseudomorphose  nn  thun  habe,  während  das  Oöttingener  Huster- 
stuck  mehr  als  Umhüllungs-Pseudomorphose  beschrieben  war.  Mit  Umhül- 
lung, wie  solche  auch  an  den  BnüCKB'schen  Exemplaren  zu  sehen,  durfte 
jedoch  stets  die  Verdrängung  beginnen,  welche  sich  namentlich  an  kleinen 
ftrystallen  beim  Zerbrechen  als  eine  fast  vollständige  neigt.  —  Auf  welche 
Weise  die  Abscheidung  des  Kupfers  aus  diesen  Krystallen  —  deren  Menge 
so  beträchtlich  seyn  soll,  dass  man  sie  num  Kupfer-Schmelzen  verwendet  — 
erfolgt  seyj  dürfte  beim  Mangel  an  weiteren  Nachrichten  über  die  Geologie 
des  Fundortes  noch  im  Zweifel  bleiben. 


Ron.  H.  Scott:  Anorthit  aus  einem  Diorit  vom  Konschekowikoi- 
Kamm  unfern  Bogo^owsk  im  nördlichen  f/rcl  QPkiiM.  Uag,  \4.\  XV, 
518).  Die  ^Analyse  des  kömigen  Minerals,  dessen  Eigenschwere  =  2.72, 
ergab: 

Kieselerde 46,794 

Thonerde 33,166 

Eisen-Peroxyd 3,043 

Kalk 15,968  r 

Magnesia  Spur 

Kali .      0,554 

Natron 1,281 


^  Keniioott:  hohle  prismatische  Krystall-Räume  inQuarz-Kry- 
stallen  (Verhandl.  d.  Schwoitz.  naturf.  Gesellsch. ,  Bern  1869^  S.  131  (f.). 
Früher  schon  beobachtete  der  Vf.  in  den  Sammlungen  des  Hof-Mineralien- 
Kabinetes  zu  l/Vien  in  einem  grossen  Bergkrystall  aus  der  SchUyeit»  viele 
verschieden  lange  Krystalle  als  Einschluss,  deren  Masse  nicht  mehr  vorhan- 
den, sondern  durch  Verwitterung  und  auflösende  Feuchtigkeit  aas  den  Räu- 
men allmählich  entfernt  worden  war.  Diess  konnte  nur  darum  statt  finden, 
weil  die  Krystalle  vor  dem  Bergkrystall  in  den  Gebirgs-Spallen  oder  Gang- 
Räumen  sich  abgesetzt  hatten,  die  Quarz-Krystalle  sich  später  bildeten  und 
die  prismatischen  Krystalle  so  theilweise  umschlossen,  dass  die  noch  hervor- 
ragenden Theile  der  Verwitterung  freies  Spiel  Hessen,  welche  nach  und  nach 
die  ganzen  Krystalle  ergriif*  und  somit  schliesslich  die  Quarz-Krystalle  mit 
hohlen  prismatischen  Krystall-Räumen  übrig  blieben.  Bei  der  Durchsichtig- 
keit des  Quarzes  war  es   nun  möglich,   die  Gestalten  der  Krystall-Raome 


I 

\ 


301 

iBähenid  m  beitimmeii,  uad  die  an  der  Oberfläche  def  Quarzes  fichtbaren 
Öffinm^eo  ^wahrten  ein  weiteres  Moment  der  Bestimmang.  Der  Vf.  fand, 
dtss  die  Krystall-Ranme  rechtwinkeligen  yierseitigen  Prismen  entsprechen 
and  ibre  Enden  durch  eine  horizontale  Basis -Fläche  begrenzt  werden. 
Welches  Mineral  einst  diese  Krystalle  bildete,  Hess  sich  aus  der  Gestalt  nicht 
fBtnehfflen;  indessen  fand  der  Vf.  einen  Krystall  gleicher  Form  vollständig 
io  den  Qaan  eingeschlossen,  da  er  farblos  und  durchsichtig  war,  auch 
Sprönf e  parallel  der  Basis-Fläche  zeigte ;  Diess  führte  zur  Vermuthung,  dass 
Ap«phyllit  dfe  fragliche  Species  wäre.  Später  zu  Zürich  in  der  Uniyersi- 
tits-Sammlung  und  in  der  WiszB'schen  vorgenommene  umfassende  und  genaue 
rBtensochnngen  ergaben,  dass  das  Mineral,  wovon  die  Rede,  ffarstenit  (An- 
kdriO  sey.  Er  krystallisirte  zu  seiner  Zeit  vor  Entstehung  der  Querz- 
Ervitalle,  letzte  umschlossen  theil weise  die  auf  gleicher  Unterlage  auf- 
sibenden  Krystalle,  von  denen  abgebrochene  Stäche  als  vollständiger  Ein- 
jchloss  vor  zerstörenden  Einwirkungen  geschützt  in  den  Quarz-Krystallen  als 
Repräsentanten  ihrer  Spezies  aufbewahrt,  während  die  theilweise  eingeschlos- 
«€BeB  QDd  theilweise  freien  Krystalle  vollständig  entfernt  wurden,  wie  es  gerade 
bei  dieser  Substanz  um  so  leichter  möglich  war,  so  dass  nicht  eine  Spur 
Üues  Daseyns,  ausser  der  Gestalt,  zurückblieb.  —  In  der  Wiszn'schen  Samm^ 
long  finden  sich  Masterstücke  mit  Karstenit-Räumen  von  folgenden  Fundorten : 
Qoan  (Berg-Krystall)  4ius  dem  Rienthaie,  Oösehenen  gegenüber,  am  8t 
Gttihtrd^  Kanton  Uri,  Begleiter:  Desmin,  Orthoklas,  Chlorit;  Quarz  von 
Gner^  bei  CimmMth  im  TaveUeher-Thaie  Oraukun^en*'^  Quarz  von  Oher^ 
ftMdn  un  ObenttUlis,  Begleiter:  Orthoklas,  Kalkspath,  Titanit;  Quarz  aus 
kn  Mmnsierihai  im  Wallis;  Quarz  (Rauch-Quarz)  vom  St.  Ootthard^  des« 
{kichen  ans  dem  Tavetseher-Thal ;  desgleichen  von  Crispali  in  Oraubündten^ 
ta  der  Grenze  gegen  Uri. 

Min  ersieht  hieraus,   dass  dais  Vorkommen  dieser  Einschlüsse  kein  ver- 
ehueltes  ist,  jedoch  scheint  es  der  Sehweit»  allein  eigenthümlich  zu  ^yn. ' 


Taznau:  interessantes  Vorkommen  von  violblauem  Fluss- 
jpath  zu  Sehiaekenwald  in  Böhmen  (Zeitschr.  d.  deutsch,  geolog.  Ge- 
teOsch.  Ji,  227).  Die  Krystalle  des  Musterstfickes  erscheinen  nicht,  wie  sonst 
scvrdhnlich ,  in  einer,  und  derselben  Gestalt ,  sondern  in  zwei  ganz  verschie- 
deoen  Formen ;  ein  Theil  besteht^  aus  Oktaeder ,  ein  anderer  aus  dem  Hexa- 
eder verbunden  mit  dem  Pyramiden-Würfel.  Die  Farbe  des  Minerals  ist  in 
beiden  Bildungen  vollkommen  gleich,  der  Glanz  aber  sehr  abweichend;  die 
'Ataeder  haben  matte  mit  einem  Überzug  bedeckte  Flächen,  jene  der  anderen 
Gestalten  sind  glatt  und  glänzend.  Unbezweifelt  fand  hier  eine  doppelte 
Feldspath-Bildung' statt;  höchst  wahrscheinlich  enstanden  die  Oktaeder  zuerst 
tad  spftter  die  anderen  Gestalten,  welche  sich  darüber  lagerten,  obgleich  an 
^  Mnsterstück  ein  derartiges  Übereinanderliegen  nicht  mit  voller  Sicher- 
Wil  nachzuweisen  ist. 


302 

Cfl.  U.  SnpARD:  über  Lasulith,  Pyrophyllit  und  Tetradymit  in 
Qewgiu  (Sillim:  Jaum.  1869,  XXVil,  36  —  40).  Oravet^uunmttm  in 
Uneoin  Couniy,  Georgia^  isl  eine  900'  hohe  und  2  Engl.  Meilen  lange  An- 
höhe, 12. Meilen  NW.  von  den  ColumMa-Goldgrnben ,  50  Meilen  oberhalb 
AujfUäim.  Der  zentrale  Theil  des  Berges  in  einer  Mächtigkeit  von  50*  be- 
ftekt  ans  einem  Hfimatit-Gesteine,  welches  an  einigen  Stellen  einen  eisen- 
achnssigen  Kyanit  (ganz  wie  der  Russisehs  Diaspor  aussehend)  einschliessl, 
in  dessen  Gesellschaft,  und  oft  auch  in  ihn  eingebettet,  schön  auskrystalli- 
sirte  Rntile  bis  von  Pfund-Gewicht  vorkommen,  nebst  einigen  kleinen  QoaTz- 
Krystallen.  Diesen  Mineralien  eng  verbunden  findet  sich  femer  eine  Steatit 
genannte  8" — 10"  dicke  Masse,  die  aber  Pyrophyllit  ist.  Der  Hftmatit  ist 
massig,  kömig,  fast  derb  und  mit  zersetztem  Kyanit,  Pyrophyllit  und  Rotil 
dnrchmengt.  Im  SO.  jenes  öO'  starken  Streifens  erscheint  Itacolumit  über 
300'  mftchtig,  der  streifenWeise  viele  Massen,  Nester  und  Krystalle  von  Lazu* 
lith  einschliesst;  dessen  V/'— 1"  grossen  Krystalle  wie  Granaten  un  Glim- 
merschiefer eingestreut  sind.  Der  Itakolumit  enthält  Spuren  von  Gold  (der 
Vf.  beschreibt  die  Kyanit-  und  Lazulith-Krystalle  und  bildet  sie  ab). 

Mitten  im  Chesiatee-Flusse  4  Meilen  östlich  von  Dahionejfm  konnnt  Gold 
in  Uorablende-führendem  Gneisse  vor,  begleitet  von  Tetradymit,  den  man 
schon  öfters  in  Gesellschaft  der  ersten  beobachtet  hat.  Der  Gneiss  enthlU 
Quarz-Gänge  queer  gegen  seine  Schichtung  und  1" — 2'  dick,  in  welchen 
dann  ferner  unregelmässige  Pyrrhotin  -  Massen  (mit  Chalkopyrit) ,  Chlorit, 
eckige  Brachstucke  von  grünem  Hornblende-Gneiss,  spaltbarem  Kalzit,  Ilmenit 
in  gebogenen  Krystallen,  zuweilen  ein  Alunit-Krystall  und  gelbe  Apatit- 
Körnchen  eingeschlossen  sind.  Der  Tetradymit  ist  meistens  breit-blättrig  und 
nur  zuweilen  kömig,  nicht  vollkommen  krystalltsirt,  mit  silberweissen  Pyrit- 
Tbeilchen,  und  entwickelt  vor  dem  Löthrohr  deutlichen  Selenium-Gerach.  — 
Leadhillit  kommt  in  kleinen  Mengen  vor  auf  der  Jfor^an-Silberbleignibe 
im  Spartanburg-'BeKirk^  S.-CaroUna'^,  mit  Pyromorphit  und  Cerusit  la- 
sammen. 


Fn.  Fibld:  Guayacanit,  eine  neue. Mineral-Art  aus  den  CoriU- 
leren  CAt7t>  (a.  a.  0.  S.  52).    Das  Mineral  besteht  gänzlich  aus: 

K"Pf« ^^'^^IsCu    S4-ASS 

Schwefel     ....    31,82 P.^^"^  \  +  j^\^*      ,  ^ 
Arsenik  19  14  )  *""*3'sches  Kupfer-Sulpharseniat. 


Eisen  und  Silber      .  Spuren 


Härte  3,5  —  4 
Eigenschwere  4,39 


99,46 

Die  Zusammensetzung  entspricht  der  des  Tennantits,  nur  dass  Arsenik 
an  die  Stelle  des  Eisens  tritt.  Abstammung  aus  der  Nähe  der  Schmelzwerke 
von  Guayaeana, 


G.  Rosk:  Eisenkies-Krystall  von  bedeutender  Grösse  (Zeitsch. 
d.  geolog.  Gesellsch.  X,  226).    Ein  Pyritoeder  mit  schwach  abgestumpfter 


303 

8aaeder-Ecke ;  der  Krystall  misst  in  einer  Richtung  57^»  in  einer  darauf 
nekiriiikeligeB  Richtung  6"  Pr.  Fnndort  wehrseheinllch  Elba.  Das  Muster- 
tück  ealhiii  elwna  «nsitEenden  Eisenglanz. 


Raihubkro:  Anal  Clin  (Pogakiid.  Annal.  CV,  317  ff.).  Das  Mineral 
lüo  dcD  Cffeiopen-tnssln  bei  Catanea,  dessen  Eigenschwere  =  2,288  ge- 
fudn  wurde<,  ergab  im  ^ttel  sweier  Analysen: 

Kieselsäure 55,22 

Thonerde      .....' 23,38 

Kalkerde 0,23 

Talfcerde 0,12 

Natron 12,19 

Kali 1,52 

Wasser 8,11 

100,77 
nod  eine  Zerlegung  des  Analzims  von  Wessela  bei  Aussig,   Eigenschwere 
=  2,2€2,  lieferte: 

Kieselsaure  56,32 

Thonerde 22,52 

Kalkerde Spur 

Nation 12,08 

Kali 1,45 

Wasser 8,36 

100,73 
Der  Kali-Gehalt  Ton  beinahe  V/^  Proz.,  welchen  Sartorius  von  Waltbbs> 
hcid  im  Analcim  von  den  Cydofen-lmeln  gefunden,  dürfte  folglich  Vieles 
jicrh^rer  seyn.  —  Wenn  man,  nachdem  Marigmac  die  Isomorphie  der  Flnor- 
kiesel-Doppelsalze  mit  den  Fluorzinn-Doppebalxen  dargethan,  nicht  mehr 
BBbio  kann,  in  der  Kieselsäure  nur  2  At.  Sauerstoff  anzunehmen,  so  ver- 
inodeh  sich  die  bisherige  Analzim-Formel  in  die  viel  einfachere  : 

(Na  S'i  +  X»  S'i»)  +  2  aq. 


F.  PisARi:  Brenn-Material  zu  Löthrohr-Yersuchen  QCamfi.  rend, 
XL\\  903).  Ala  solches  wird  ein  Gemische  von  Alkohol  und  Terpentinöl 
^apfoUen.  Es  kann  in  den  gewöhnlichen  Lampen  gebrannt  werden,  gibt 
\«  Attwendnng  des  Löthrohres  eine  grössere  Hitze  und  brennt  mit  leuchten- 
itr  Ftamm«)  ohne  Verbreitung  eines  unangenehmen  Geruches.  Das  Gemenge 
l<f$teht  ans  6  Vol.  Alkohol  von.  85^  und  1  Vol.  Terpentinöl,  dem  einige 
Tropfen  Äther  zugesetzt  sind ;  wo  es  wohlfeiler  Holzgeist  anzuwenden,  nimmt 
MB  4  Vol.  von  diesem.  Die  Flüssigkeit  muss  vollkommen  klar  seyn,  un- 
celistes  Terpentinöl  wurde  ein  Russen  der  Flamme  verursachen. 

la  lolcher  Flamme  konnte  mit  dem  Löthrohr  ein  Platin-Draht  von  ^/io""^ 
Dvcknesser  an  seinen  Enden  geschmolzen  werden;  desgleichen  ein  Eisen* 


304 

Draht  von  Vio"^"^  Stdrke  zu  eiser  Kagel  Yon  2(nin  Dorchmesier  o.  s.  w.  — 
Alle  Löthrohr-YerBuche  sind  leichter  auszaführen ;  denn  in  solcher  Flamne 
schmilzt  kohlensaures  Natron  eben  so  leicht,  wie  Cyankalium  in  der  Alko- 
hol-Flamme. Auch  ist  die  QeduktionsTlamme  sehr  scharf  abgegrenzt  und 
gut  zu  erkennen. 


F.  V.  RiCHTHOFBN :  Ar t  der  Auss cheid ung  überschüssiger  Kiesel- 
säure im  Tr ach yt -Porphyr  (Jahrb.  d.  geolog.  Reichs-Anst. ,  X,  46). 
Dieselbe  findet  statt  wie  beim  Quarz-Porphyr,  stets  in  ausgebildeten  Kry- 
stallen,  und  stellt  dadurch  beide  Gesteine  dem  Granit  gegenüber ,  wo  der 
Quarz  gleichsam  als  einhüllende  Masse  die  fertigen  Krystalle  der  andern 
Mineralien  verbindet.  Da  die  chemische  Zusammensetzung  wie  die  minera- 
logischen Bestandtheile  —  abgesehen  von  dem  geringen  Unterschiede  zwischen 
Sanidin  und  Orthoklas  —  bei  den  drei  Quarz -führenden  Typen  der  grani- 
tischen ,  porphyrischen  und  trachytischen  Reihen  ganz  gleich  sind ,  so  kann 
der  Unterschied  in  der  äusseren  Ausbildung  nur  auf  einer  Verschiedenheit 
der  Erstarrungs-Verhältnisse  beruhen.  Beim  Granit  erstarrte  zuerst  Ortho- 
klas und  Oligoklas,  später  der  Quarz,  eine  scheinbare  Anomalie,  welche 
man  bekanntlich  durch  das  Tieferliegen  des  Erstarrungs-Punktes  im  Verhält- 
niss  zum  Schmelz-Punkte  und  ein  längeres  Verharren  des  Quarzes  im  zäh- 
flüssigen Zustande  zu  erklären  suchte.  Diess  scheint  auch  bei  langsamem 
Erkalten  eines  dünn-flüssigen  Magma*s  auf  der  Erd-Oberfläche  vollkommen 
gerechtfertigt.  Bei  Quarz-Porphyr  und  Trachyt-Porphyr  hingegen  schied  sich 
der  Quarz  zuerst  aus,  später  Orthoklas  und  Sanidin,  noch  später  Oligoklas. 
Nun  sind  aber  bei  diesen  beiden  Gesteins-Gruppen,  deren  Eruption  in  viel 
spätere  Perioden  fällt,  weg^n  der  inzwischen  weit  vorgeschrittenen  Abküh- 
lung der  Erde  zwei  Phasen  der  Erstarrung  zu  unterscheiden.  Die  erste  ge- 
hört der  Zeit  an,  als  die  Masse  sich  vor  der  Eruption  mit  der  Erde  selbst 
unendlich  langsam  abkühlte,  die  zweite  der  schnellen  Erkaltung  nach  der 
Eruption.  In  erster  entstanden  Krystalle  der  Verbindungen,  welche  den 
höchsten  Schmelzpunkt  haben,  in  der  zweiten  die  dichte  felsitische  Gnind- 
masse;  die  scharfe  Begrenzung  der  Krystalle  gegen  letzte  entspricht  dem 
schnellen  Wechsel  der  Verhältnisse.  Unter  dem  hohen  Drucke  im  Erd -Innern 
ist  also  auch  der  Erstamings-Punkt  des  Quarzes  höher  als  jener  des  Ortho- 
klases und  der  übrigen  Mineralien,  ein  Zeichen,  dass  er  durch  hohen  Druck 
bei  erstem  Mineral  schneller  erhöht  wird,  als  beim  Orthoklas.  —  Wenn  die 
Quarz-Einschlüsse  von  Quarz-Porphyr  und  Trachyt-Porphyr  zusammengenom- 
men denen  des  Granits  hinsichtlich  der  Ausbildung  eben  so  scharf  und  be- 
stimmt gegenäber>8tehen,  als  die  Erstarrungs-Verhältnisse  dieser  Gebirgs-Arten, 
so  gilt  Diess  nicht  in  gleichem  Maasse  vom  gegenseitigen  Verhältniss  der 
beiden  Quarz-Gesteine  des  Roth-Liegenden  und  der  Tertiär-Periode.  Hier 
hat  nur  ein  Unterschied  statt.  Im  Quarz-Porphyr  findet  sich  stets  die  Doppel- 
Pyramide  ohne  Säulen-Flächen,  bei  den  Quarz-Krystallen  des  Trachyt-Porphyr« 
treten  diese  meist  hinzu;  aber  sie  sind  auch  hier  nicht  stets  vorhanden  und 
immer  untergeordnet.    Für  diesen  Unterschied  iässt  sich  kanm  eine  Erklä- 


305 

vm§  Indea,  da  die  Gesteine  sieh  in  ^Wissen  ASriindennigen  völlig  f^leiehen« 
mi  der  Tnchyl-Porpliyr  sick  ausser  dem  ifeolofischen  Verhalten  pelro^- 
pUseh  aar  durch  das  Vorkommen  von  Sanidin  statt  Orthoklas  und  durch 
AiifbildDB|r  lahlloser  von  dem  Wechsel  der  Erstarrungs-Verhftltnisse  be- 
dingter Xoffifikationen  der  Struktur  ausceichnet.  Ausserdem  findet  sich  in  bei- 
des Gesteinen  häafig  Kieselsäure,  welche  nicht  mehr  ni  den  Krystallen  ver- 
wadet  wurde,  sondern  nach  der  Eruption  mit  der  Gmndmasse  erstarrte. 
Bein  Quara-Porphyr  bedingt  sie  oft  eine  wellige  geflammte  Struktur  durch 
AWecha^Iung  Kieselsäure-reicherer  und  -ärmerer  Parthle'n  in  der  Felsart. 
Bdn  Tiachyi- Porphyr  hingegen  erseheint  diese  Kieselsäure  in  scharf-begreni- 
len  IGIch-weisaen  Chalzedon-artigen  lang-geaogenen  Beimengungen. 


L  Bakth:  Keramohalit  (Haarsalx)  von  NikoM&rf  unterhalb 
Unm  im  Pusterihmie  (Sitiungs-Ber.^  d.  Kais.  Akad.  XXIV,  389).  Entsteht 
fsrtwihrend  und  bildet  eine  licht-gelbe  bis  weisse  xerreibliche  Rinde  von^ 
Struktur  auf  einer  Glimmerschiefer-Wand.  Die  Analyse  ergabt 
Thonerde  (mit  Spuren  von  Eisen)     .    .    .    15,8 

Schwefelaure '  .    .    36,0 

Wasser 48,4 

100,2  0 


Tb.  Lwon:  Kupfererz  aus  dem  Distrikt  Iferehnm^Oudiiuk  C^uiiei. 
80f.  Moteamy  XXXI,  251  etc.).  Das  Mineral,  wovon  bis  jetst  keine  mit 
eiaiger  Sicherheit  bestimmbaren  Krystalle  vorgekommen,  scheint  ein  Gemenge 
nelirer  Kupfererxe  mit  Eisenozyd   und  Quarz.    Die  Analyse  seigte  folgende 


Kupfer      .' 40,60 

Eisen  : 5,50 

Schwefel       •    ; 5,50 

Antimon        ...........  5,27 

Silber 0,75 

Selen Spieren 

Kieselerde,  Sauerstoff  und  Wasser  .    •    .  42,36 


A.  KmniooTT:  das  Tyrit  genannte  Mineral  (Pombmo.  Ann.  CIV, 
193  C).  Die  vom  Vf.  bereits  mitgetheilten  Bemerkungen  hatten  cum  Zwecke 
a  leigen,  dass  eine  Vereinigung  der  erwähnten  Substanz  mit  dem  Fergn- 
tooit  sehr  wahrscheinlich  sey.  Forbbs  veranstaltete  weitere  Untersuchungen 
kt  Tyrits,  welche  dessen  frühere  Angaben  zum  grdssten  Theil  bestätigen, 
keiaeswegs  aber  das  entkräften,  was  zu  Gunsten  der  Identität  des  Tyrits 
ad  des  Fergusonits  von  Kbhmott  anMiährt  worden.  Die  morphologischen 
Yerhiiinisse  beider  Mineralien  sprechdWn  demselben  Maasse  wie  früher  fär 
Alt  Vereinigung,  und  in  den  Übrigen  Eigenschaften  hat  sich  nichts  Neues 

Jabrbaeli  19S9.       .  20 


fiiiriliMlen  iawen.  Die  nun  im gefillirie  Analyse  det  TyriU  von  Helis  M  Nit- 
küi  auf  dem  FeMlande,  10  Engl.  Meilen  östlich  von  Arend&i^  telpe  nur,  dus 
der  IHiher  zerlegte  Tyrit^  von  Hmmpemißr  und  jener  von  HelU  beiilglich  der 
Zusammensetsung  übereinstimmen  und  wesentlich  Wasser  enthalten.  Bei  HHU 
kommt  der  Tyrit  ziemlich  reichlich  und  zuweilen  in  Krystallen  vbn  2  Zoll 
LAage  vor,  aber  Fobbes  konnte  keine  so  gut  ausgebildeten  erlangen,  wie 
Kbhhgott  solche  gemessen  und  beschrieben  hat.  Unser  Vf.  beharrt  daher 
auf  der  Behauptung,  dass  noch  bestehende  Abweichungen  genngende  Er- 
klämng  finden  mßssen,  wenn  beide  Substanzen,  Fergusonit  und  Tyrit ,  rhe- 
mlsch  genau  bestimmt  seyn  werden,  was  vor  der  Hand  nur  bei  letztem 
der  Fall. 


A.  Rbvss:  Steinmanntt  von  Prvkram  (SilcangS'^Ber.  d.  Kais.  Akad. 
XXV,  561).  Gegen  die  Selbststündigkeit  dieses  Vinerals  wurde  mehrfach 
Zweifel  ausgesprochen ;  eine  genaue  chemische  Analyse  musste  emscheides, 
und  diese  veranlasste  der  Verf.  Ungeachtet  der  grössten  Sorgfalt  gelang  es 
nicht,  eine  für  den  Zweck  hinreichende  Menge  vollkommen  reinen  Stein- 
mannites  zu  erlangen,  was  nach  der  Art  des  Vorkommens  überhaupt  nn- 
roöglich  seyn  dürfte.  Die  Untersuchung  lieferte:  Schwefel,  Arsen,  Blei. 
Antteon,  Zink,  Eisen,  welche  sich  zu  folgenden  biniren  Verbindungen  ver- 
knüpfen lassen,  die  zum  Theil  unter  einander  wieder  zusammengesetztere 
Verbindungen  eingegangen  haben  mögen,  und  zwar: 

PbS 76,48 

AsjSj 9,25 

Sb  S, 0,77 

ZnS    ..... 11,38 

FeS : 2^10_ 

99,98 
Eine  andre  Probe  gab  um  2^0  Proz.  Blei  weniger,  fast  kein  Zink,  bei- 
nahe kein  Arsen,  aber  dagegen  viel  Antimon,  und  in  einer  dritten  Probe  fand 
sich  ein  wenn  auch  geringer  Silber-Gehalt.  Es  ergibt  sich  ans  dieser  von 
ScBWABz  im  Rocm.BDER^schen  Laboratorium  angestellten  Untersuchung,  da^s 
ausser  dem  Schwefel-Blei  kein  andrer  Bestandtheil  konstant  ist  und  mao  iVw 
übrigen  sämmtlich  ab  zufällige  BInmengungen  zu  betrachten  habe.  Der 
Steinmannit  wird  daher  nur  für  einen  gewöhnlich  verunreinigten  Blciglanx  \ 
erklärt  werden  können. 


B.    Geologie  und  Geognosie. 

F.  V.  Avobun:  Gegend  um  BmUley^  und  KittMM  in  Tj/rsi  (Jahrb. 
d.  geolog.  Reichs-Anst.  IX,  65).    DiOTcbichten  von  Sandstein,  Schiefer  und 


Kalk  gehören  nach  ihren  Fortsetzungen  in  SaimkurpUehs ,  durch  Versteiae- 


S07 

mgeo  den  ^iTeaa  nnch  bei tiamie  Schichtes  mr  GrtHWiioke  .«Dd  rar  uiiteni 
Tmf.  Ein  Tbeii  der  ErsckeiBiinfen  spricht  also  dafür ^  data  sie  sw^i  For* 
■ätiflBeii  nattchlietsen ,  während  aadrenteiU  da«  vielfache  YeracUmi^MeyD 
der  drei  Glieder  im  Streicbeo  und  Fallen  für  Produkte  einer  Formation  spricht. 
Es  i>t  klar,  das«  die  Unterfiichung  der  netaworphischen  Aktionen,  welche 
die  [Jaterscheidang  «von  drei  Formationen  für  spitere  Zeiten  unmöglich  ge- 
nckt,  einen  der  intereasanteslen  Zweige  der  Petrographie  bilden  müsse; 
^  jetsi  haben  wir  nnr  wenige  Anhalts-Punkte,  wie  die  spätere  Umwände-« 
hsi^  der  Kalk-Schichten  in  Dolomit,  welche  viele  Konglomerate  deutlich 
ifljpeB,  eine  Metamorphose  in  kntogenef  Richtung  (üuniRflin),  die  sekundäre 
Bädong  von  Gyps  nnd  Steinsall  {HöhrerkAM)^  endlich  das  stete  Zunehmen 
des  Glimmers  nach  Süden.  Die  swei  ersten  Processi  sind  noch  thätig*  *- 
Dtt  ErxrLagrrstatten ,  welche  diese  Gegend  so  berühmt  gemacht,  sind  nur 
lenckiedene  Typen  —  Kupfer-,  Eisen-  und  Nickel-Erxe  —  einer  Formation, 
Tcnirsacht  durch  das  verschiedene  Nebengestein,  ein  Gesets.  das  in  Saehsem 
^ygead  nachgeiviesen  ist.  Die  Formen  sind  die  in  Lagern,  Gängen  und 
SiöckeD.  Auch  sie  wurden  durch  das  Nebengestein  hervorgenifen,  jedoch 
fehlfB  die  merkwürdigen  Kontakt-Erscheinungen  der  Lagerstätte  unter  sich, 
90  wie  mit  dem  Nebengestein,  welche  andere  Gang-Komplexe  cfaarakterisircn, 
flo  deutlicher  Bewei»,  dass  diese  Klüfte  nicht  Gänge  im  eigentlichen  Sinne 
des  Wortes ,  sondern  von  gleichzeitiger  Entstehung  mit  dem  Nebengestein  sind. 


L  H.  JnTTBLis:  nordische  Geschiebe  in  der  Nähe  youTrojßpam 

( Beiträge  zur  Geologie  von  Troppau.    1858,  $.71   if.>.     Wie  bekannt,  gibi 

rs  in  der  weiten  Ebene ,  die  sich  von  den  Abhängen  der  Gebirge  SktiiuU* 

•meng  und '  FinUnuP»  bis  zu  den  Verbergen  der  Sudeten  ausdehnt ,  über» 

bspt  den  grösatem  Theil  des  nördlichen  Europ0*s  einninunt,  nur  sehr  wenige 

luel-artig  hervorragende  Gegenden,  in  denen  feste  Gestein-Massen  anstehen; 

«a  bei  Rmdersdorf  und  üfferenUrg  unweit    Berlin^    bei  Lüneburg   und 

Amiiu^  bei  Seegekerg  in  Hoietein  nnd  an  wenigen  andern  Orten.   Solche 

Pntbie*n  fester  Felsarten  inmitten  der  ungeheuren  Sand-,  Lehm-  und  Schntt- 

Btsten  sind  bald  Gyps  oder  Kalkstein ,  welcher  am  häufigsten  der  Muschel^ 

kjJk-Formation   angehört,  oder  es  sind  Mergel-artige  Gebilde  von  grösserer 

nd  geringerer  MächtigkeiL    Nirgends  zeigen  sich  anstehende  Gesteine  einer 

iltcra  Fonnalion  als  die  der  Trias.   Demungeachtet  trüft  man  nicht  hier  nnd 

^  sondern  fast  überall  in  jener  weit  ausgedehnten  Ebene  lose  daliegende 

KT&ssere  nnd  kleinere  Blöcke  krystallinischer  Gebirgsarten ,  einzeln  oder  in 

^pen  vorkommend.'    Noch  beträchtlicher  ist  die  Menge  derselben,  welche 

alebin  oder  Sand  eingebettet  an  allen  Orten    gefunden  wird,   wo  durch 

M-Gniben  oder  Wnsser-Einrisse  ein  tieferer  Einblick  in  jene  so  sehr  ver* 

breiteten  Ablagerungen  gestattet  ist.  —  Zusammenhangende  Ablagerungen 

T«iiordischenLehm-,  Sand*  and  tieröile^-Scbicbten  .üoden  sich  bei  Troppm$ 

u  nehrcn  Osten.    Die  oberste  Schicht  bildet  eine  5  bis  10  und  20  Foss 

UMbtige  Lage  von  gelblichem  oder  gelblicft^rauem  Lehm.  Darunter  folgen 

■e^  Schichten  Ten  Sand,  der  sich  durch  seine  tothen  Feldspath-Kömer 

20» 


308 

«Is  nordische  Bildanf^  cbaral^terisirt.  Mit  diesen  stehen  in  Wechsel' 
lagerang  Schichten  von  Gerollen  Terschiedene^  Grftsse,  welche  sich  meist 
nnxweirelhaft  eis  nordischen  Ursphings  an  erkennen  geben.  Jedoch  kommen 
auch  nicht  wenige  Geschiebe  von  Grauwacke,  so  wie  von  Tbonschiefer  vor, 
die  ihre  Abknnft  vom  sfldlichen  Gebirge  der  Umgebung  Tropfmu's  nicht 
verlftognen^  kOnnen,  so  dass  fich  südliche  und  nordische  Gerdlle  hier  vereint 
finden.  Die  Graowacke^Geschiebe  wechseln  in  der  Grösse  von  3  bis  10 
Zoll,  sind  stark  abgerundet  und  mit  einer  intensiv  glänienden. Rinde  vott 
Eisenoxyd  fiberzogen.  Die  nordischen  Gesteine  kommen  in  der  Grösse  von 
1  und  2  Zoll  bis  1  oder  2  Fuss  und  darüber  vor,  sind  bald  mehr  und  bald 
weniger  abgerundet,  bisweilen  auch  abgeschliffen  und  bestehen  ans  Granit, 
Syenit,  Gneiss,  GranuKt  (der  nicht  selten  kleine  Granaten  entkilt),  Qnanit 
n.  s.  w.  Feuerstein-Knollen  oder  Fragmente  von  solchen,  gcwiknlich  mit 
weissem  Kieselmehl-tTbersug,  sind  nicht  selten;  auch  an  Quara  ist  kein 
Mangel.  Bei  Oiiendorf  findet  man  hüufig  Geschiebe  von  grauem  und  röth« 
liebem  Kalkstein  mit  mehr  oder  weniger  deutlichen  Petrefakten,  namentlich 
Resten  von  Trilobiten  und  Orthoceratiten.  —  Sonach  sieht  man  sich  in  der 
Hauptstadt  0esierrmehi$el^'8ekie9ien9  von  nordischen  Fremdlingen,  von  erra- 
tischen oder  Wander-Blöcken,  rings  unlieben. 


HAiniNcni:  Basalt-Schlacken  von  einem  neuen  Fundorte 
(Jahrb.  d.  geolog.  Reichs-Anst.  IX,  1).  Eine  ansehnliche  Zahl  wurde  bei 
Gelegenheit  des  Abrftnmens  der  Hangend-Decke  des  DUUdker  Bramikohlen- 
Flötses  im  KainMeh^Tkaie  in  der  Tiefe  von  einem  bis  swei  Klaflem  im 
lettigen  sedimentüren  Boden  zerstreut  getroffen«  Die  Musterstficke  enthalten 
Gesteins-Fragmente  wie  Kalk-Mergel,  mm  Theil  an  der  Oberflftche  im 
Schmelzen  begriffen,  Quarz-Sand  u.  s.  w.  Schlackige  Basalte  finden  sich 
wohl  in  einiger  Entfernung  östlich  auf  der  ganzen  Strecke,  iwischen  Fürsten^ 
fM  und  HaäkerMkmrf^  Rie^efkutf,  Kmpfemstmn^  Oleiekenk€r§y  Kiöek 
u.  s.  w. ;  selbst  bei  Wüdon  ist  noch  ein  Basalt-Berg.  Indessen  liegt  die  Frage 
nahe,  ob  diese  neu  aufgefundenen  Stücke  nicht  von  einem  noch  ntheren 
Punkte  herrühren.  Jedenfalls  würden  sie  den  Ausbruch  mit  voller  Sicherheit 
ab  viel  später  geschehen  bezeichnen,  als  die  Ablagerung  der  Bauro-SUmme, 
ans  welchen  die  Lignite  enstanden,  oder  die  mit  Torf-StruktuV  versehenen 
tiefem  Lagen  der  Flötae,  die  nun  als  Braunkohlen  gewonnen  werden. 


DK  VKRifBuiL  und  GoLLOUB :  geologische  Beobachtungen  im  sud- 
östlichen Spanien  {BnlUt.  9M.  \t\  Xiii^  674  etc.).  Die  Verfasser,  weiche 
bereits  firüher  mehre  Gegenden  SpanUni  durchwanderten,  auch  über  ihre  geo- 
logischen Forschungen  Bericht  erstatteten,  wühlten  neuerdings  für  solche 
Zwecke  das  Königreich  Miire<«  und  die  östliche  Grenze  Andaiusieng,  \Qn  Paris 
folgten  sie  der  Heerstraise  nach  Bayemna  und  Burpot,  Wir  müssen  uns,  den 
weiter  eingeschlagenen  Weg  andeutend ,  auf  Bmchstücke  der  manchfaltigen 
Bemerkungen   beschrünken,    diese    und    jene    Timtsachen     von    Wichlif- 


I 


I 


309 

kdl  Mier  tob  betondere»  htereMe  henronukebeB,  olwe  in  all«  Bütfela- 

hdicQ  eiiusfelmi.     b  der  Sierrm  dß  Otmdarmnmui  steigt  Granit,  einem 

EiMe  gleich,  inmitteB  det  Kfelde-^bietes  empor  und  Mheint  desien  Schich- 

tn  iBl^eridiiei  an  haben.  —  Bb  Madrid  bedeckt  rother  DiluTial-Letten  deB 

Boto,  er  omsdilieaBl  Rollttflcke  in  Meage.  —  Von  Umlrid  nach  Ait^eeiß 

fikrte  fie  Eisenbahn.    Nordwirts  leigte  sich  die  granitische  Kette  des  Ourn- 

Umum  gana  mit  Schnee  bedeckt  —  es  war  der  25.  April  — ^  während 

iu  T^Vnd  bei  Arrn^ue»  in  glinaendem  FfOhÜn^s-ScIuBuck  prangte.  — 

Yoi  grosser  EinförmlgkeH  ist  das  l«and  swischen  Aicmmmr  und  8«ii  Jumt^ 

M*  bin  and  wieder  niedere  Hügel -Zftge,  und  selbst  diese  verschwinden  im 

ütlichfa  Theile.  —  Vom  Gipfel  des  Momfiekmi  erblickten  unsere  Wanderer 

eiie  öde  unfruchtbare  Gegend,   in  welcher  sich. mehre  Sali-See*n  befinden; 

räer  dcneiben  nicht   fem  von  Fmtroim  wurde  besucht;   er  tragt  mit  Recht 

fai  Ifaaen  ^Bittersals-See**,   denn  das   im   Sommer  *  verdunstende   Wasser 

kiiieriisst  BitteranIs-KrysUlle.   —  Einige  Kilometer  südwärts  von  Fartumm 

ibemschte  der  Ckkemo  «efro,  eiB  nur  15  Meter  hoher  Hügel,  scharf  ge- 

Khiedea  durch  seine  Schwine  von  den  ihn  umgebenden    weiss  und    roth 

((efirblen  Gypsen  und  tertiftreo  Mergeln.    Es  ist  dieser  CsieAo  me^ro  ein 

t\\n   folkanischer  Krater ,   kreisrund,   von   etwa  50   Meter  Durchmesser; 

Kaod  and  Inneres  bestehen  ans  schwaraem  schwammigem  Gestein,   Ahnlich 

^i  Schlacken  neuer  Fenerberge.  —  In  Mureim  fahrte   der  Zufall  die  Rei- 

scideo   zusammen   mit    zwei  wohl    unterrichteten   spanischen   Bergwerks- 

iBfesiearen;   sie   gaben  ihnen   das  Geiejt  bei   der   Wanderung   durch   die 

^■eiaaiorphische''  Kette  von  Cmrrmseoff  im  Sudosten .  der  Stadt.    Zahlreiche 

Giifc  platonischer  Felsarten  setaen  in  dem  Gebirge  auf;  die  dioritischen 

Anbräche,  so  lehrt' die  Erfahrung,  werden  fast  ohne  Ausnahme  von  Kupfer-, 

(üe  trachytischen  von  Blei-Erien  begleitet.  —  In  Buesear  eingesogene  Er- 

koDdignagen    über  die  beste    Art  auf  die  Höhe  der  Sagrm  üUerrm  an  ge- 

Ingea,  waren  ungenügend;    Niemand  ans  dem  Orte  hatte  die  Berg-Fahrt 

BBienioBimen,  ja  es  schien  im  Lande  irgend  ein  geheimes  Vorurtheil  dagegen 

la  bestehen.    Die  Reisenden  Hessen  indessen  nicht  ab  von  ihrem  Vorsats 

lad  erreichten  den  Gipfel,  welcher  den  Meeres-Spiegel  um  2400  Meter  über- 

rift.  Hier  geht  ein  durch  Ammoniten  und  Belemniten  beaeichneter  Uas-Kalk 

u  Tag.    Sonderbar  genug  fand  sich  fast  unter  dem  Schnee  eine  Münae  mit 

^en  Bildniss  eines  Rümer-Kaisers.  ^  Auf  dem  Wege  von  Ziez^  nach  Safurm 

»d  ergiebige  Zink-Gruben;  die  Erae  haben  ihren  Sita  zwischen  Dolomit 

ud  einem  mergeiigjkalkigen  Trüauner-Gestein. 

An  Schlüsse  folgt  eine  Übersicht  der  Regionen  oder  Gebirgs-SysteuM 
SUSpameu»,  Sie  aerfallen  in  Murdm  und  itndoliMdefi  —  so  weit  die 
Verfasser  letite  Frovfns  kennen  Jemten  —  in  drei  Regionen,  wovon  jede 
cbankterisirt  Ist  durch  Felsarten  ebenso  verschieden,  was  ihre  mineralogische 
Beschaffenheit  betriffi,  als  hinsichtlich  der  orographischen  Verhältnisse.  Die 
ndlichste  Region,  die  „metan^orphische^ ,  der  Küste  mehr  oder  weniger 
übe,  führt  vorangsweise  Erze,  liefert  Silber  und  Blei  in  bedeutenden  Men- 
K».  Daran  reihen  sich  Bemerkungen  über  die  Trias-,  Jura-,  Kreide-, 
Susnaliten-  vnd  Tertiär-Formationen, 


sto 

HoicoKiuni:  Afleftkten^Br^kx^e  ««*  dem  Mee^e  bei  OHemJi 
(Niederrhein.  ^GeseTlsch.  f&r  Katurk.  ISST^  Ffovbr.  4).  In  eiBcm  tehr  festen 
Kbnglomerate  vote  verachiedenartigen  Gescliieben  und  Sand,  sertfummertcB 
und  i^bleichten  Mascheln  (Pecten,  Cardiiml  u.  s.  w.>,  weiehe  durch  m 
kalkig  eisenachOsfliires  Bindemittel  lu  einer  iehr  fealen  Meaae  aftmeBtirt 
aind,  befindet  sich  ein'  beim  Durchschlagen  dea  Stückes  sichtbar  genaRordeaer 
geschmiedeter  eiserner  Ring  von  etwa  3  Zoll  Durchmesser.  Man  sieht  an 
diesem  Ringe,  ds»s  ein  Theil  des  Eisens  von  der  Oberflftche  weggefressen 
und  siim  Bindemittel  der  Brekaie  verbraucht  worden  ist.  An  der  Brekiie 
befindet  sich  auch  etwas  in  Eisenoxyd-Hydrat  umgewandeltes  Hola,  welches 
vielleicht  ursprfinglich  mit  dem  Ringe  in  Zusammenhange  gestanden  batlr. 
SPALLANiÄifi  beschrieb  bereits  feste ,  au  Mfihlsteinen  benfitite  Breksien  beim 
Leuchtlhurm  von  Mes^ina^  Pisrnv  gedachte  mericwflrdiger  au  Sandsteinen 
verbundener  sogenanfiter  erhftrteter  Dflnen  an  den  Gestaden  von  Inseln  der 
S^dsee,  welche  fortdauernd  gebildet  werden.  Im  Hhein,  unterhalb  des 
Bingeriothes  und  bei  Bonn^  fand  man  Artefakten -Trftnnter- Gesteine,  die 
mancherlei  Eisen-Gerfithe  enthalten.  Ein  grosser  Einfliiss  ist  nicht  so  ver- 
kennen, den  das  von  den  Eisen-Stücken  sich  bildende  Eisenoxyd-Uydrat  auf 
die  erste  Verkittnng  der  Geschiebe  solcher  Brekaien  sowohl  im  Meer  als  in 
PIfissen  ausftbtc. 


H.  I.  HoLttBKRo:  Bemerknng.en  auf  einer geognostischen  Reise 
nach  0#f-Fifi/aiMf  {Builet.  8oc,  Nmi.  Moieou  1&S6^  Ifo.  iv,  p.  503  etc.). 
Von  HeMngfors  nahm  der  Berichterstatter  seinen  Weg  über  Wiitmuinfiramd^ 
einem  von  Diluvial -Massen  bedecktem  Höhen-Zuge  folgend,  der  angeblichen 
nördlichen  Grenze  des  Rapakiwi-Gcbictea.  Rapakiwi,  der  verwitternden 
Eigenschaft  wegen  von  den  Eingeborenen  so  benannt,  ist  bekanntlich  der 
Feldapath-reiche  Granit,  in  welchem  oft  Faust-grosse  von  Ollgoklas  umge< 
bene  Feldspath-Farthie'n  Porphyr-  oder  vielmehr  Mandelsteiu-artig  vorkom- 
men. Da  SS  die  Verwitterung  des  Gesteins  hier  mit  dem  Oligoklas  beginnt, 
ist  augenfiülig;  warum  aber  das  Minentl  gerade  in  dieser  Gegend  leichter 
verwittert  als  an  anderen  Orten,  wo  es,  wie  z.  B.  bei  Markan*  im  Kirch- 
spiel Heisinge^  in  grossen  Massen  den  Feldspeth  in  einem  sehr  grob-kömi^n 
Granit  vertritt ,  bleibt  noch  zu  ermittel^.  —  Zwischen  ttelMtngf^r*  und  Ht- 
AoTjf,  am  Smimtt'Kttnäi  u.  a.  a.  0.  anstehender  verwitterter  Rapakiwi. 
In  der  Gegend  um  Savonlinnm  Granit  und  Gneiss;  die  Lagen  des  letzten 
Gesteins  wurdet  dermassen  gehoben,  dass  sie  fast  senkrecht  stehen.  —  Im 
Kirchspiele  Sordiiwtim  Ist  der  Fundort  des  Sordavalits.  Er  bildet  da.^ 
Sahlband  emes  in  Gneiss  aufsetzenden  breiten  Ganges,  dessen  Mssse 
dichtes  Hornblende-Gestein  (Aphanit?)  ist,  viel  Eisenkies  enthält,  verwit- 
tert und  die  Spaltungs-Flftchen  mit  Rost-gelbem  Oberzuge  bekleidet.  —  Beim 
Eintritt  Ins  Kirchspiel  imhiiuks  Thonschiefer :  sodann  abwechselnd  Gnei«;«, 
Hornblende-  und  Glimmer-Schiefer.  ~ —  Besondere  Aufmerksamkeit  verdienen 
die  Kupfer-  und  Zinn-Gruben  von  Pilkürnnia,  Granit  und  Gneiss  sind  die 
herrschenden  Gesteine ;  in  denselben  zieht  sich  von  SO.  nach  NW.  ein  Gnin- 


an 

iim-6irtel,  der  die  En-fiBkrende  Messe  «nsnadil*    Von  10  *  abgeteuften 
Sehaciilea  sind  gefenwfirtig  mir  twei  im  Betrieb;  eine  Grabe  liefert  Kopfer- 
hks  ^  nweilea  begleitet  tob  KnpferglanE,  BuDt-Kuprerera^  Malaebit  and 
fiipfer-Lasiir  — y  die  xWeite  hanptsficblich  Ziim-En.    Zu  den  irorkoiniiiendea 
dmkleristiediea  lltneralien  gehflren:  Seheelit,  MolybdAnglaAz»  FlaisspatK 
und  in  Eiseoozyd-Hydrat  umgewandelte  Eisenkies-Hexaeder.    Nofdostwirts 
101  Piikirania   stehen  in  Hofnmtuo  Massen  dolomitischen!  Kalkes  an;  sie 
werden  einerseits  von  Granit,   andrerseits  von  einem  Hornblende-Gestein  be- 
gr«iisL    Der*Ka1k  fuhrt  Blende  in  abgerundeten  Kömern,  Angit,  Flussspath, 
Moiaas,  Chlorit  und  ein  neues  von  NonDBasaiöii»  Termophyllit  benanntes 
liaeraL  --  Auf  der  Halbinsel  Lapomemi  setst  awischen  schieferigem  Honi'^ 
bieide-Gestein  and  Granit  ein  Quarx-Gang  auf,   der  in  seinen  obren  Teufen 
irhr  Silber-reichen  Bleiglana  enthielt.  —  Im  Kirchspiel  Horäavmim,  welchem 
«eh  der  Verf.  noch  einmal  zuwendete,  treten  Granit,  Gneiss  und  Hornblende* 
Schiefer  auf,   nhid  oft  ist*s  schwer  eine  bestimmte  Grenae  zwischen  ihnen 
in  liehen;  man  erkennt  ungeheure  Umwälzungen,  die  eidst  hier  statt  gelin- 
den.   Bleiglann  ond  Graphit  kommen  vor;  letzter  wird  mit  Vortheil  gewon- 
sea.    Bei  Pennmsniemi^  südlich  von  Sordawtla^  wurde  der  Gneiss  bei  der 
KHkebnng  gebogen,  so  dass  die  dazwischen  liegenden  Glimmer-Schichten  ein 
mOeanirmiges  Aussehen«  erhielten«  —  Von  PeiitfSrri  begab  sich  der  Verf. 
iis  ToJbMrj^rrf «-Kirchspiel,  dessen  südliche  Hfilfte  aus  schieferigen  Gesteinen 
besteht;  Östlich  herTscbcn  Hornblende-,  westlich  Glimmer-Schiefer.  —  In  de^ 
<«8end  der  Kirche  und  des  See's  Thanufjärm  führt  letzte  Felsart  Stanro^ 
iilh-  und  Granat-Krystalle.    Hier  scheint  die  ursprüngliche  Lagerstätte  der 
Stnrolithe  zu  seyn,  welche  man  so  häufig  am  Nord-Ufer  des  Lado^a  trifft. 
—  la  südlicher  Richtung  von   Pangakonki  liegt  der  Berg  Maksinuwamrm^ 
tU  Faodorl  vnn  Magneteisen-Krystallen  bekannt.   Die  Felsart  der  gaiizen'Um- 
ecfead  Ist  Syenit,  auf  dem  MaksiwMbamrm  aber  Hornblende-reicher  Grünstein, 
der  nameiUich  in  ein  körniges  Gemenge  von  Qvmtt  und  Hornblende  Über- 
seht, worin  verwitterter  Feldspath  und  etwas  Magnetelsen  enthalten  sind. 


Nobccrrath:  Holz- Pfahl,  welcher  vor  etwa  100  Jahren  im  Meere 
IQ  Osfende  in  den  Meeres-Sand  eingerammt  gewesen  (Niederrfaein. 
Gesellsch.  för  Naturk.  1868,  Jan.  7).  Es  hatte  sieh  um  das  Holz  aller 
foldier  Pßlhl«^,  deren  unteren  Spitzen  mit  Eisen  beschlagen  waren,  ein  ziem- 
iidi  fester  Sandstein  ans  dem  Sande  gebildet.  Dieser  Sandstein  gestaltet  auf 
den  Holze  einen  Überzug  von  einigen  Zollen  Dicke,  hat  sich  aber  nur  auf 
den  Seiten-Flächen  des  vierseitigen  Pfahles  angelegt,  so  dass  die  Kanten 
detselben  in  der  äusseren  Form  des  Sandsteines  Rinnen-artig  erscheinen. 
Er  ist  ohne  erkennbares  Bindemittel ;  bloss  in  der  Nähe  des  Eisens  enthält 
der  nea-irebildete  Sandstein  Eisenoxyd-Hydrat,  welches  ebenfalls  die  benacb- 
brten  Stellen  6^s  Holzes  so  stark  durchdringt,  dass 'es  hart  und  manchem 
vsa  Eisenoxyd-Hydrat  iroprftngnirtcn  fossilen  Holze  aus  der  Braunkohlen« 
Fonaation  ähnlich  ist.  Das  Pfahl-Holz  hat,  wie  in  so  vielen  analogen 
Fällen,  die  oiganische  Basis  gebildet,  auf  welchem  der  Sand  als  Sandstein 


S13 

•idi  aakgl«.  Der  Sand  des  Sandstoiiies  Mngt  vfielleicbt  Uot  darck  lötfidn 
Ktetel-Masse  jnisanmeii,  und  m  dftrfte  fMt  gar  keiii  kohlraraorer  Kwik  daria 
enthalten  aeyn,  da  der  Sandftein  mit  Staren  nicht  branai.  Ahnliche  aar 
noch  fettere  Sandatein*Konkretioaen  finden  fich  in  einaelnen  Knollen  im  dor 
tifen  Dflnen-Sande,  und  die  Veranlaainng  ihrer  Bidnng  kannten  ebenfalli 
Pflanien*Reste  gewesen  aepL 


V.  SanaNOFF:  Vulkane  im  datlichen  A^ien  (Builei.  $M.  |f.]  Xill^ 
574  etc.)*  Das  erwieaene  Daceyn  von  Feuerbergen  in  einem  ganx  koali- 
nentalen  Landatrich,  250  Meilen  vom  Meeres-Ufer  entfernt,  iat  ein  Gegenstaad 
von  hoher  Wichtigkeit.  WAiaiLiKFF  fand  die  Thataache  in  chinesiachea  Hand- 
achriften,  welche  er  von  seiner  Reise,  nach  Peking  mitbrachte.  Hier  weidea 
bemorkenawerdie  Ausbrüche  geschildert,  die  i7ii  und  I7M  in  der  ^ulks- 
nischen  Region  von  Ouyne-Khoidamgui  im  Nordosten  der  Mamdsekurei  statt 
gefunden.  Es  ist  von  swei  Eruptionen  aus  swei ,  etwa  eine  Meile  von  eia- 
ander  entfernten  Mündungen  die  Rede.  Die  erste  Eruption  daueiie  9  bis  12 
Monate,  die  aweite  einen  Monat;  jene  war  beaonders  heftig,  begleitet  von 
geviraltigem  Getöse,  vulkanische  Bomben  virurdeu  in  grosser  Menge  aasge- 
achleudert  und  4  Laven-Strüme  ergossen.  Der  bedeutendste  dieser  Feuer- 
berge hat  Kegel-Gestalt  und  einen  tiefen  Krater.  Im  Ganaen  acheint  die 
Gegend  von  Guyne^KkoUamgui  eine  gewisse  Ähnlichkeit  mit  den  PhUp^ 
«cAe«  FMeru  au  beaitaen.  Seit  dem  Jahre  1T29  weiaa  man  nichts  voa 
Eruptionen. 


V.  RicnTDoraif:  über  den  Qu ara- Porphyr  in  Süd-^Tiproi  (Geolog. 
Reichs-Anst.  t8S8^  Januar  12).  Das  Gestein  bildet  ein  über  20  Quadrat- 
Meilen  grosses  Plateau  von  4000—5000  Fusa  Höhe  und  weiter  südlich  eiaea 
mächtigen  wild  aerrissenen'  Gebirgs-Zug,  dessen  Gipfel  sich  8000—9000 
Fuss  erheben,  wfthrend  die  Pässe  nicht  unter  6500  Fuss  herabgehen.  Im 
Norden  und  Süden  ist  der  Porphyr  den  krystallinischen  Schiefem  aufgelagert, 
während  er  nach  Osten  und  Westen  unter  müchtigen  Trias-Schichteo  ver- 
schwindet und  nur  an  wenigen  Stellen  wieder  au  Tage  tritt.  Die  grosse 
Porphyr-Masse  ist  nicht  das  Decken-4irtig  auagebreitete  Erzengniss  eiaer 
Eruption,  sondern  es  fanden  mehre  Ausbrüche  statt,  deren  jedem  eine  be- 
sondere Varietät  angehürt.  Die  Verbreitung  der  letaten,  mithin  auch  die 
Richtung  der  Eruptions-Spalten  war,  wie  in  den  Porphyr^Distriktea  Mihd' 
Deutsehiands^  von  SO.  nach  NW.  (^tunde  8).  Eine  RegelmSssigkcit  in  der 
Änderung  des  Kieselsiure-Gehaltes  findet  hierbei  nicht  statt.  Bei  dem  Darch- 
bnich  bildeten  sich  Reibungs-Konglomerate  mit  den  Schiefem  und  mit  den 
altera  Porphyr-Varietäten ;  die  mit  den  Bruchstücken  der  letaten  entstandeaen 
Breccien  weichen  in  der  Straktur  vom  normalen  Porphyr  nicht  ab  und  be- 
aitaen ausgeaeichnete  Saulen-förmige  Absonderang.  Andere  Konglonerate. 
welche  beaonders  wichtig  sind,  werden  Tuff-Konglomerate  genannt.  Du 
lockere  Tuff-artige  Bifidemittel  mit  eckigen  und  abgerollten  Brachstuckea 


313 

beiveiil  fe  btftalinif  am  Ifeerei-GniBiL  Diese  Getteine  nehmen  tilmik- 
lich  Scycteuf  •■  uid  gehen  in  die  rothea  Sandfteine  der  anleren  Triu 
■ker,  dnher  die  letiten  Emplionen  des  Qnui-Porphyrs  in  die  Trias-Periode 


Tl.  TOH  ZoLUKorm:  Verhftitnisse  der  Gegend  sQdlich  Ton  der 

&M  ia  ünier^Steiermmrk  (Jahrb.  d.  geolog.  Reichs-Anst.  §859,  S.  13  ff.). 

Eil  Högel-Land  im  Tollsten  Wort>Sinne,  denn  man  findet  kaum  einen  Fuss  breit 

Ebene.    Die  zahlreichen  Hügel ,  wovon   nur  wenige  3000  Fuss  Gbersteigen, 

nAra  steh  In  mehren  W. — 0.  streichenden  Parallel-Zflgen  aneinander^  deren 

nittler  ab   Hanptkette   betrachtet   wrrden   kann;   Qnerriegel   verbinden  die 

Tä^  unter  sich  und  bilden  so  eine  grosse  Zahl  von  FSchem.    Die  Basis 

der  Gegend  besteht  ans  Gailthaler  Schiefern;    auf  diesen   ruhen   Gnt» 

iristeiner  Kalke,    Hallstfttter   Dolomite,    vielleicht   auch  jüngere 

Kalke.    In   ihren  Vertiefungen   sind   Tertiär-Schichten  eingelagert,    die 

fiara  grossen  Reichthum  von  Brannkohle  bergen;  sie  machen  ein  Mittelglied 

iwiechcn  der  Eocin-  und  Neogen-Formation.    Porphyre  und  mit  ihnen  anf- 

trHnde  Tuff- Gesteine  verdienen  Beachtung,    obwohl  sie  in  riumlicher  Be- 

nebiaig  nnwichlig  erscheinen. 


E.  BomtT:  Kreide  im  Ain-DtfmH^meni  {BmiUt.  fMo^,  [«.]  XVi^ 
114  stc).  Das  Gebilde  kommt  auf  dem  westlichen  Gehinge  der  Kette  Vor, 
welche  den  Lauf  des  Ain  vom  YmertUMre-Tkai  scheidet.  Es  ist  ein'  Streifen 
lofelkhr  3  Kilometer  lang  und  400  Meter  breit,  der  sich  von  Soiomimi  bis 
Ltistmrd  erstreckt  Der  Verf.  verweilt  vorxngsweise  beim  Kreide -Gebirge. 
HaMertlMm  wurde  nicht  bemerkt;  das  Neocomien  aber  ist  hier  vollständig 
nivrickell  und  ^^nligt  mit  der  kalkigen  C h am a -führenden  Lage.  Darflbet 
erKheint  Ganlt,  welcher  wenig  fossile  Reste  enibült,  so  n.  a.  Inoceramns 
csaeenfricvs,  Ostrea  Ardnennensis,  Ammonites  mammillatus, 
Hanites  cylindraceus,  Nncnia  bivirgata  u.  e.  a.  Auf  dem  Ganit 
raht  die  Kreide  in  gleichförmiger  Schichtung  mit  dem  unter  ihr  auftretenden 
Ccslein.  Sie  aetgl  sich  in  der  ganzen  30  bis  40  Meter  betragenden  Mächtige 
keil,  waa  Ansehen  und  Struktur  betrifft,  so  gleichförmig,  dass  man  nicht 
■ehr  als  einen  Kreide-Etage  annehmen  kann :  von  oben  bis  unten  ein  .weisser 
Isik,  dessen  dünnen  Lagen  in  verschiedenen  Niveauos  Feuersteine  umschlies- 
•ea,  die  tiefsten  chloritlseh,  aber  die  grünen  Körnchen  meist  sehr  klein. 


öl  TOR  LiBnia :  Mmrret^BiUnd  (Zeitschr.  d.  geolog.  Gesellsch.  X,  299  ff.). 
Die  vnlknniselie  Insel  liegt  in  U^  17'  nördlicher  Breite  und  93^  54'  öst- 
ider  Lange.  Nähert  man  sieh  von  N.  und  umffthrt  das  Eiland  nach  SO., 
•«  nthi  es  einem  Uägel  von  ovalem  Umriss  ähnlich;  in  grösserer  Nähe  ut 
ciie  rteile  kreisrunde  Erhebung  mit  Ausläufern  in  die  See  und  mit  einem 
TU  im  Inneni  an  erkennen.  Da  die  dem  Beschauer  zugewendete  Seite  die 
siedrigeve,  so  bilden  die  obem  Umrisse  der  Erhebung  einen  eirunden  Rjng, 


514 

in  desten  MiUe  der  obere  Theil  eines  regelmässigen,  am  Gipfel  schwach 
dampfenden  Kegels  sichtbar  wird.  Letzter  sticht  ab  von  der  dunkleren  Um- 
wallung durch  grane  Ffirbung  upd  durch  grosse  weisse  Sehnee-Feldem  ähn- 
liche Flecken.  Ein  Eingang  ist  nicht  bemerkbar.  Die  Abfalle  nach  der  See 
hin  sind  meist  mit  kleipem  Buschwerk  besetzt,  am  oberen  Theil  hin  und 
wieder  kohl.  An  der  S.*  und  SW.-Seite  ist  die  Umwallung  höher  als  der 
KegeL  Nach  der  W.-Seite  sich  wendend  und  von  da  nach  N.  sieht  msa 
sich  plutslich  dem  bis  ans  Meer  hinabreichenden  Spalt  der  Umwallung  gegen- 
über, dem  einsigen  Eingang  cum  Thal,  und  hat  sogleich  eine  volle  Ansicht 
des  im  Mittelpunkt  der  Insel  sich  erhebenden  Kegels  aus  grauer  Asche. 
Rings  um  seinen  Fuss  ist  das  Thal  erfüllt  mit  seh warsen  erkalteten  Laven- 
Massen,  die  sich  als  Strom  bis  zum  Ufer  verfolgen  lassen,  dort  aber  plötz- 
lich abbrechen.  Am  Ende  ist  der  Strom  tO  bis  15  Fuss  hoch,  aber  weniger 
breit  als  naher  an  seinlem  Ursprung.  Er  gleicht  einer  schwarzen  queer 
Ober  den  Eingang  gezogenen  Mauer. 

Die  Lava  hat  eine  schwarze  Grundmasse,  worin  unzählige  kleine  halb- 
durchsichtige  Feldspath-Krystalle  und  viele  hell-grüne  Olivin^-Kömer  liegen. 
Der  untere  Theil  des  Stromes  ist  dicht  mit  llach-muscheligem  Bruch  ^  die 
obern  Parthie'n  sind  nach  allen  Richtungen  in  rauhe  eckige  schwammige 
Blöcke  zerspalten.  Die  ältere  Lava  in  der  Umwalfung  weicht  etwas  ab. 
Sie  ist  der  Hauptmasse  nach  röthlich-grau,  zeigt  Feldspath  -und  Olivin  in  dem- 
selben Verbältniss,  wie  die  eben  erwähnte,  und  ausserdem  noch  kleine  kör- 
nige Angite.  Unterhalb  der  schvmirzen  Lava,  da  wo  sie  an  der  See  abbricht, 
treten  Strömchen  heissen  nicht  salzigen  Wassers  hervor,  die  sich  unter  den 
Geschieben  des  Strandes  mit  dem  See- Wasser  mischen.  Dve  Temperatar 
dürfte  nahe  an  BO®  R.  betragen.  Da  das  See-Wasser  bis  auf  mehr  als  8 
Fuss  Tiefe  warm  ist,  so  dringt  vielleicht  noch  ein  Strom  heissen  Wassers 
oder  Dampfes  unter  dem  Meeres'-Spiegel  aus  den  Gesteinen  empor.  Durch 
den  Einschnitt  der  Umwallung,  dessen  Breite  wie  die  des  Thaies  etwa 
120  Par.  Fuss  beträgt,  näherte  sich  der  Berichterstatter  anfangs  längs  des 
Laven-Stromes  in  trockenem  Gras  and  Busch-Holz  oder  üner  Wellen -HOgel 
von  Asche  dem  inneren  Kegel ;  schliesslich  musste  er  auf  die  ranhen  Lavar 
Blöcke  steigen.  Der  Fuss  des  inneren '  Kegels  liegt  ungefähr  90  Fuss  über 
dem  Meeres-Spiegel  und  2480  «Fuss  von  demselben  entfernt.  Die  Neigung 
der  Seiten  des  vollkommen  runden  Kegels  beträgt  35  bis  40".  Es  wurde 
an  der  Nord-Seite  hinaufgestiegen,  wo  ein  enger  2  bis  3  Fuss  tiefer,  hier 
und  da  mit  Gras-Büscheln  besetzter  Wasserriss  einige  Erleichterung  und  ein 
felsiger  Vorsprung  in  Vs  ^^^  'Höhe  einen  Ruheplatz  versprachen.  Bei  dem 
fast  Wolken-leeren  Himmel  und  der  grossen  Hitze  war  die  Besteigung  sehr 
mühsam;  mehr  als  das  untere  Drittel  des  Abhanges  bestand  ans* feiner 
Asche,  in  die  man  einsank;  etwas  weiter  oben  rollten  gelockerte  Steine 
in  Sprüngen  hipab.  Der  felsige  Yorspmng  bezeichnete  den  Austritts-Punkt 
einer  Lava  ähnli<fh  der  erwähnten  schwarzen.  Da^  letzte  Drittel  des  Weges 
war  weniger  schwierig;  die  Asche  zeigte  sich  durch  Gyps  zamentirt,  welcher 
auch  die  Schnec-Feldpm  ähnlichen  Flecken  bildet.  Der  Boden  wurde  jetzt 
sehr  heiss.     Etwa  15  Fuss  nnterhalb  jder  Spitze  sah  man  im  Boden  vielikch« 


315 

Spilieo,  die  mcli  oben  eine  Weite  von  mehren  Zolktt'  eraeioliten  and  heiMe 
lidit  stark  narh  sdiweflifper  Sfture  riechende  WasMerdAmpfe  ausstietfsen.    Bi^ 
Spalten  erschienen  mU  Schwefel  und  mit  pdiönen  Gype-Nadein  erfüllt.    Waf 
TOB  vBlen  ab  Gipfel   sich  dargesteUt ,  war  der  Rand  eineis  kleinen  Kraters 
>oB  etwa  90  bis  100  Fuss  Weite  ond  50  bis  60  Fuss  Tiefe.    Der  Krater- 
Bodeo  bestand  ans  lersetzter  Lava  oder  Tuff  und  ans  vulkanischem  Sand, 
^  KnCer- Wandung  aas  Gesteinen  der  älteren  Lava  ähnlich ;  an  der  N.*  und 
S.-Seite  war  der  Rand  am  höchsten.    An  der  W.*Seite  ein  tiefer  Einschnitt, 
im  Spalt  der  Umwalfamg  vergleichbar.    Die  Dämpfe  stiegen  besonders  von 
in  N.-  and  S.-Seite  auf,  wo  die  Spalten  am  längsten  und  grössten  waren, 
Md  ptfallel  und  bald  qneer  über  den  Rand  laufend.    Wo  dem  Gestein  die 
Kfcwefelig-sanren  Dämpfe  entströmten,  bedeckten  es  rothe  und  weisse  Rinden« 
Von  Gipfel  ans  war  nur  nach  SW.  die  Aussicht  beschränkt  durch  die  dort 
fcöbere  Unwallung.    Man  sah,  dass  die  Innen*Seite   derselben  keine  Aus- 
tinfer  hatte,  dass  sie  eine  glatte  Fläche  darbot,  die  nach  der  Mitte  steil  ab- 
firL  Parallele  Horizontal-Linien,  die  sich  ringsum  verfolgen  liessen,  deuteieii 
Närhti^it  und  Streichen  der  verschiedenen  Lava-  und  Tuif-Schichten,  die 
is  ilirer  Wechaellagerung  die  Umwallung  zusammensetzen.    Einen  Durch- 
iclnitt  der  letzten  zeigt  die  linke  Seite  des  Einschnittes,  von  der  See  aus 
^ffcen.  Eine  Lage  gerundeter  Steine,  ähnlich  den  jetzt  am  Ufdr  sich  finden- 
des, mit  TnfF-Zament  erschien  etwa  20  Fuss  über  der  Hoehwasser-MUrke, 
fis  Beweis  dass  die  Insel  nach  Bildung  dieser  Rollsteine  gehoben   worden. 
AUe  die^e  Schichten  fielen  vom  Mittelpunkt  des  Eilandes  nach  aussen,  und 
o  rerschiedenen  Stellen   beobachtete  man    untet*  dem  Meeres-Spiegel  das 
Bäniiolie  Fallen  und  mit  denelben  Neigung  von  33^. 

Die  Umwallung  und  das  von  ihr  eingeschlossene  Thal  ist  demnach  der 
Enter  eines  grossen  vulkanischen  Kegels,  eines  sogenannten  Erhebungs- 
Kegels;  der  Kegel  im  Zentrum,  entsprechend  den  jetzigen  schwachen  Erup^ 
tioseD,  ist  ein  sogenannter  Auswurfs-Kegel.  Vor  etwa  60  Jahren  soll  der 
unter  des  kleinen  Kegels  Steine,  theils  mehre  Tonnen  wiegend,  in  Menge 
tnporgeworfen  und  grosse  Rauch-Wolken  ausgestossen  haben.  In  welcher 
Zeit  der  Laven-Strom,  welcher  gegenwärtig  das  Thal  bis  an  die  See  fflllt, 
ikh  ervossen^  läsat  sich  nicht  genau  bestimmen ;  seitdem  wurde  die  vulkanische 
Tkiti^ett  sehr  schwach.  —  Ober  die  Geschichte  der  Insel  findet  man  am 
ScUosse  einige  Notitsen. 


A.  MoRurr:  quartäre  Gebilde  des  Rhdn&^OeUeies  (YcrhandL  der 
!^bweitz.  naturf.  Gesellsch.  bei  ihrer  Yersamml.  in  Bern,  J8S9,  S.  144  if.>. 
(b  schönen  natürlichen  Durchschnitt,  welchen  das  Dranse-Thai  bei  Tketum 
Mietet,  wo  sdhon  Nbckbr  die  Oberlagerung  einer  mächtigen  Diluvial-Masse 
toth  Gletscher-Schutt  beobachtet  hatte,  fand  sich  unter  demselben  Diluvium 
■n  einem  günstigen  Punkt,  wo  das  hervortretende  alpinische  Grund-Gebirge 
£e  Massen  gegen  das  Wegschwemmen  durch  Diluviai-Ge Wässer  bewahrt 
btte,  wieder  wohl  ausgeprägter  Gletscher-Schutt  in  unverkennbar  normaler 
U?eraag.    Es  ist  fester    blauer  Gletscher- I^ehm    niit  eingeschlossenen  ge- 


31« 

Streiften  Gesteinen.  Man  hat  tlso  hier  in  derselhen  Senhrechten  des  nta* 
liehen  Abstnrses:  a.  unteren  Gletscher  und  Schutt  in  einer  Vertiefung  des 
Grand-Gebirges  ungefikhr  15  Fuss  hoch  aufgehftufi;  b.  Diluvial-Gerölie  in 
regelmassiger  Schichtung,  etwa  150  Fuss;  c.  oberen  Gletscher-Schntt  in 
normaler  Lagentitte,  gegen  100  Fuss  michtig.  —  So  6ndet  es  sich  unter- 
halb Artmnf  am  linken  Dranse^üfer*  Weiter  hinaus  gegen  den  See  treten 
die  deutlichen  Diluvial-Terrassen  hervor.  Sie  sind  abgeschnitten  Ton  allem 
direkten  Zusammenhang  mit  den  oben  erwühnten  DiluviaUMassen ,  indem  ne 
sich  unmittelbar  dem  Gletscher  Schutt  an-  und  auf-lagern;  auch  nehmen  sie 
ein  bedeutend  Ueferes  Niveau  ein.  Es  gibt  vier  deutliche  Abstufungen  dieser 
Terrassen  und  auf  keiner  derselben  eine  Spur  erratischen  Schuttes,  weder 
als  Block  oder  Bruchstück,  noch  als  Gletscher-Lehm.  Es  zeigte  sich  nichts 
als  die  durch  Wasser- Wirkung  wohl  abgerundeten  Geschiebe,  aus  denen  das 
Innere  der  Ablagerung  besteht.  Man  trifft  in  diesem  Terrassen-Diluvium  die 
verschiedenen  krystallinischen  Gesteine  des  obem  Gletscher-Schuttes,  welche 
^elsarten  dem  oben  erwähnten  Diluvium  zwischen  den  beiden  Gletscher- 
Ablagerangen  gftnziich  fehlen.  Daraus  geht  hervor,  dass  man  es  \if\  diesen 
abgestuften  Terrassen  mit  einem  jflngera  Diluvium  zu  thun  hat,  dessen 
Abiagernng  nach  der  zweiten  Gletscher-Zeit  statt  hatte. 

Es  ergeben  sich  mithin  sowohl  zwei  getrennte  Gletscher-Zeiten  ab 
auch  zwei  getrennte  Diluvial-Zeiten,  somit  nach  der  Altersfolge: 

1.  Erste  Gletscher-Zeit,  jene  der  grftssten  Ausdehnung  des  Eise«. 
Damals  ftberschritt  der  ilA^ne-Glelsdker  fast  den  Jnrm  und  hatte  seine  Fronte 
auf  der  Linie  von  Bern  fiber  Burgdorf  nach  LangentKaL  Aus  dieser  ersten 
Gletscher-Zeit  sind  im  Waediiande  noch  keine  eigentlichen  Wall-artagen 
Morinen  bekannt.  Der  hierher  gehörende  Gletscher-Grandschutt  ist  ein  meist 
blauer  sehr  fester  Lehm  mit  mehr  oder  weniger  abgerandeten  und  gestreif- 
ten Gesteinen. 

2.  ErsteDiInvial-Zeit.  Flüsse  und  See'n  hatten  ein  weit  hdheres 
Niveau  als  jetz^  es  enstanden  entsprechende  Ablagerangen.  Bei  Coäeanmjf 
K.  B.  stehen  die  ansehnlichen  Sand-  und  Kies-Bänke  700  Fuss  über  dem 
GemfBrSw,  Hieher  werden  auch  die  bedeutenden  Schutt-Massen  gehören, 
welche  den  Grand  mehrer  Tbäler  im  WailU  einfiehmen,  z.  B.  im  Borfme- 
Tkäi  bei  SUien  und  im  Einfisehihai ;  denn  ihre  theils  hervortretende  Schich- 
tung und  ihr  schiefes,  dekn  jetzigen  Wasserlauf  im  Thal-Grand  ziemlich 
paralleles  Niveau  zeugen  von  ihrer  Bildung  durch  Wasserlauf,  während  die 
darauf  liegenden  erratischen  BlAcke  ihnen  ein  höheres  Alter  zuweisen.  Aus 
der  Gegenwart  des  ersten  Diluviums  in  diesen  SeiteurThfilera  des  Waiiia 
ergibt  sich,  dass  zur  ersten  Diluvial-Zeit  der  erste  Gletscher  selbst  bis  hier 
hinauf  verschwunden  war.  Diese  erste  Diluvial-Zeit  muss  sehr  lange  ge- 
dauert haben.  Dure  Ablagerangen  enthalten  Spuran  von  Schnecken  und  von 
Fflanzen-Theilen.  Örtlichkeiten,  wo  das  Gebilde  sich  findet,  sind:  Drmue- 
Thmi  bei  Tkotum,  BaU  de  U  Bitte  bei  Genf,  Caeeoneff,  Kander-Durekeiick 
bei  Tkun, 

3.  Zweite  Glelscher-Zeit  Der  RhSne-Gleieeher  nahm  das  Becken 
des  Genfer^8ee'e  bis  zu  gewisser  Höhe  über  demselben  ein,  aber  ohne  den 


817 

J9rten  t»  ibentetgen.  Bedeutende  Wall-MorSnen  •«•  dieter  Zeit,  die  tebr 
lai^  j^edioert  haben  mdssen.  Der  hierher  fehArende  Gletacher-SchlamiB 
üt  ein  seist  gelblicher  Lehm,  xuweilen  in  LOm  übergehend.  Die  Schichten 
■it  iB{eschweninit4yn  Holi  nnd  mit  Tannen-Zapfen  im  Dttnue-TM  bei  Tham&m 
{[diörea  hierher.  An  gewissen  Stellen,  namentlich  bei  Attkmms^  bedeutende 
AUa^enmgen  von  Diluvium  glaciaire  (Cbarpbntibr) ,  aus  dem  man  nnf 
i»  damaligen  Stand  des  Gletschers  schliessen  kann ;  es  ergibt  sich  so  för 
stiat  Höhe  bei  Bex  ungef&hr  4060  Fuss,  bei  Uaniremx  3260  Fnss,  bei 
iihmie  2360  Fuss  fiber  dem  Meer.  Der  zweite  Gletscher  sog  sich  sehr 
ingMin  zniück  nnd  machte  Halt  an  vielen  durch  lYaU-Morünen  beseichneten 
Zviscben-Stationen. 

4.  Zweite  Diluvial -Zeit.     Flösse   und   See^n   hatten   ein    höheres 
Tnreto  als  jetxt,   standen  aber  tiefer  als   cur  ersten  Dilu^al-Zeit.    Sie  er- 
Enea  Biehre   in  langen  Perioden  aufeinander  folgende  Senkungen,  wodurch 
fbee  so  viele  Abetufungen  in  den  ent^rechenden  terressen-fOrmigen  AbU* 
irrraBgea  entstanden.    Drei  von  diesen  Abstufungen  treten  besonders  hervor 
ii  beilinJig  50,  WO  und  150  bis  180  Fuss  fiber  der  Höhe  des  gegenwirtigen 
Wufer-Standes.     An  gfinstigen  Stellen,  x.  B.   auf  der  Jtfiifl-Halbinsel   bei 
Bern,  g|^llen   sich  zu  den   drei  hauptsflchlichsten  mehre    untergeordnete 
.Vbstniimgen,  welche   an  anderen  Orten  meist  durch  Wirkung  der  Diluvial- 
Gewäsier  verwischt  wurden.    Diese  mck#eisen  Senkungen  der  Gewisser  in 
der  8dtweii9  sind  wahrscheinlich  die  lYiriLung  eben   so   vieler   ruckweiser 
Hebani^en  des  Festlandes  von  Europa.    Nach  der  Bedeutung  ihrer  Ablage- 
nm^B  zu  schliessen  hat  diese  zweite  Diluvial-Periode  sehr  lange  gedauert. 
Eine  Verglelchnng  mit  dem  Gebilde  der  modernen  Zeit  Iftsst  vermuthen,  dass 
leUtei  zu    seiner  Ablagerung  noch  nicht  so  viei  Zeit  verbraucht  hat,,  ab 
jese  der  drei  Haupt-Abstufungen  des  zweiten  Diluviums.     Hieher  gehören 
£e  schönen  Terrassen  von  Montreux^  CUren9y  Variier  (bei  F^vey),  Jlforf0#, 
fhonom.    Im  Kies  der  obem  Abstufung  der  Terrassen,  an  dei^  Ausmfindnng 
des  Boinm  bei  Marge*  wurde  ein  Backenzahn  und  ein  Stosssahn  des  £le- 
phas  primig  eni  US  gefunden.    In  der  unten  Abstufufig  derselben  Termee 
kommen  Snsswasser-Schnecken  von  noch  in  der  Gegend  lebenden  Arten  vor. 


G.  Stacbb:  geologische  Verhflltnisse  der  Umgebung  vom 
Bade  „fa  Groitm  ü  8.  Stefano**  in  I Strien  (Jahrb.  d.  geolog.  Reichs- Anst. 
1,38  fll).  Das  Gebiet  der  Karte,  diesen  Aufsatz  begleitend,  um fasst  das 
gebirgige  Terrain,  welches  in  N.  nnd  S.  den  obem  und  mittlen  Lauf  des 
Oukto-Ftuue*  umgibt  und  gegen  0.  bis  an  den  SW.-Rand  des  T#«4aV- 
ieker  BotlenSy  gegen  W.  bis  an  die  Strasse  zwischen  ßnjo  und  Viointidm 
reicht.  Durch  den  Bau  der  Gebirg-bildenden  Schichten  im  besprochenen 
Terraia  ist  ein  Obergang  vermittelt  zwischen  den  gestörten  Yerhftltnissen  des 
koken  nordöstlichen  Gebirgs-Landes,  das  mit  dem  Teekiteeher  Boden  beginnt 
nd  iwischen  der  einförmigeren  regelmissigeren  Bildung  des  gegen  SW. 
lieh  aaschliessenden  niedrigen  Plateau- förmigen  Theiles  der  teirieehen  EM- 
«kL   Der  TeMUeker  Boden  zeigt,  vorzfiglich  in  senem  dicht  an  das  in 


318 

I 

Rede  stehenden  Terrain  {p>enKeHden  sOdwestlichen  Theile,  welcher  fast  dnrcK* 
weg  aus  Nummuliten-Kalken  besteht,  ein  System  über  einander  gelegter 
Faltungen.  Ini  mittlem  hohem  Theile  des  Gebirgs-Landes,  daa  sie  zusam- 
mensetcen,  sind  diese  Gebirgs-Falten  bei  einer  nordnrest-sudöstlichen  Slrei- 
ehnngs-Richtung  enger  an  und  über  einander  gelegt.  Gegen  SW.  und  be- 
sonders gegen  NW;,  wo  sich  das  ganse  Terrain  gegen  das  Meer  zo  abdacht, 
sind  diese  Falten  des  Nummuliten-Kalkes  jedoch  weiter  auseinander  gespreitzt 
und  drehen  sich  gegen  die  vorige  Richtung  mehr  nach  W.  In  die  auf  solche 
Weise  zwischen  ihnen  entstandenen  Riume  sind  in  grösserer  Ausdehnung 
und  Mächtigkeit  die  noch  manchfaltigere  Windungen  und  Faltungen  zeigen- 
den oberen  Sandstein-  und  Mergel-Schichten  eingeklemmt.  Die  Gebirgs-Fal- 
ten  des  Nnmmuliten-Kalkes  der  TseMUcherei  erscheinen  gegen  SW.  abge- 
brochen, kehreil  dieser  Richtung,  mithin  dem  Terrain  von  S.  Stefano, 
die  Schichlen-Köpfe  zu  und  fallen  von  demselben  gegen  FfO.  ab.  Der  Kalk- 
gebirgs-Zug,  welcher  im  wilden  felsigen  Theile  des  Quieio-Thaies  zwischen 
Pinfuenie  und  8.  Stefano  ansetzt  und  das  ganze  Terrain  von  da  über  Bu)e 
bis  zum  Meere  durchschreitet,  bildet  den  Übergang  von  diesem  Schichten- 
Bau  zu  dem  flacheren  Wellen-förmigen  der  sudwestlichen  Utriseken  Halb- 
insel; er  stellt  nfimlich  eine  lang-gezogene  steile  Welle  dar,  im  Mittel  an- 
frefflhr  eine  Stunde  breit.  Überdiess  ist  der  ganze  Zug  gegen  den  Rand  dei 
Tsekitseher  Bodens  noch  bedeutender  gegen  W.  gedreht^  als  der  nordwest- 
liche Theil  des  Fsllten-Terrains.  Den  Kern  dieser  steilen  Welle  bildet  obrer 
weiter  Rndisten-Kalk ,  unter  welchem  nur  zwischen  Sdreyna  und  Suidrici 
im  Ostlichen  Theile  des  ganaen  Zuges  ftitere  Homstein- führende  Kalk-Schiefer 
der  unteren  Kreide-Grappe  hervorkommen.  '  Der  Mantel  der  Welle  gesteht 
ans  gegen  S.  steil  und  fast^nkrecht,  gegen  N.  flacher  fallenden  wenig  mäch- 
tigen Schichten  der  Eocftn-Formation,  wie  1.  die  im  Brma9unio~7%al  Kohleo- 
führenden  ,,Cosina-Schichten^ ;  2.  Kalk-Schiefer  mit  Bivalven ,  theils  förm- 
liche Bivalven-Bänke ;  3.  Nummuliten-Kalke ;  4.  schmale  Zone  von  Kalk- 
Schiefcra  oder  Mergeln  mit  Krabben;  5.  ICummuIitenkalk-Konglomeratbanke 
im  Wechsel  mit  Mergeln,  reich  an  Petrefakten.  —  Endlich  füllt  die  obere 
Haupt-Sandstein-  nnd  -Mergel -Gruppe  das  ganze  Terrain  zwischen  diesem 
Kalk-Zuge  und  dem  TsekitMcher  Boden  einerseits  und  dem  Kalk-Bodeo 
der  Istrigchen  Halbinsel  längs  der  Strasse  nach  Pisino  andrerseits,  jenen 
Schichten  anlagernd  und  sie  bedeckend,  aus.  Das  Bad  von  S.  Stefano  selbst 
ruht  auf  Kretde-Kalk.  Seitlich  gegen  Montona  lehnen  sich  die  obern  Sand- 
stein-Schichten an.  Die  Natronsalz-  und  Eisenkies-führenden  Tassello- 
Mergel,  die  Alaunerz-StOcke  der  Kreide-Kalke,  hier  besonders  stark  ver 
breitet  und  Schwefel-  und  Natron-Salz  efflorescirend,  und  die  warmen  Schwe- 
fel-Quellen von  5?.  Stefano,  deren  Analyse  dasselbe  Natronsalz  ergeben, 
stehen  in  unverkennbarem  genetischem  Zusammenhang. 


A.  RivikiiB:  Zinkerz-Lagerstätten  in  der  Spanigehsn  Provini 
tSantander  (VInstitut  XXVi,  376  etc.).  Es  erstrecken  sich  diese  Abia- 
l^erangen  —  nur   hin  und  wieder    unterbrochen,    manchfach    geneigt  und 


^fnmiieB,  mebroder  weniger  mlchtiff  —  I&ngs  den  PyrenSen  auf  der 
Ge«e«d  tob  ^.  SUastian  bis  zu  den  Bergen  in  Asturieu.  Nicht  alle  sind 
fleieh  reich  an  Blende,  Zinkspath  und  Galniei,  begleitel  von  tfleiglanz,  iLoblen- 
laoreai  Blei,  Malachit  n.  a.  w.  Im  Ganzen  herrscht  meist  Blende  vor,  ao 
Banentficfa  in  der  Gegend  von  Cumilitu,  Über  den  Ers-Lageratälten  treten 
Eaauii,  nnd  besooders  entwickelt,  dolomitische  Gebilde  auf,  ferner  Kalke, 
ÜKsige  Schiefer  n*  a.  w.:  unter  denselben  erscheint  eiaenscbüsaiger  Thon. 


F.  ▼.  AüDRUii:  Erz-Lagerstfttten  des  Zipser  und  Gomorer  Komi-^ 
laus  (Jahrb.  d.  k,  k.  geolog.  Reichs-Anstalt  1860,  S.  39  ff.).  Obwohl  Ge- 
iienie  verschiedensten  Alters  in  der  Zip9  und  in  O^ör  Träger  von  spora-» 
üichen  £rs- Massen  sind,  so  verschwinden  sie  doch  im  Vergleich '  mit  der 
asühtigen lEntwickeiung  jener  Lagerstiitten  im  Schiefer-Gebirge,  welche  in 
4tü  HaaplBfigen  mit  der  längst  bekannten  nnd  beschriebenen  Eisenspath-  und 
lapfererz-Formation  völlig  fibereinstimmen.  Für  die  Theorie  ist  die  Konsta-« 
trag  der  Identität  der  Zipter^  und  Gömörer  Erz -Lagerstätten  mit  den 
£cnilAeii^scben  u.  s.  w.  von  Wichtigkeit,  weil  die  Erklärung  der  Entstehung 
■ebcB  den  örtlichen  Erscheinungen  auch  die  allgemeinsten  Phänomene  der 
Verhreitinig  nnd  der  mineralischen  Zusammensetzung  umfassen  muss.  Der 
Tkoaschiefer  mit  seinen  verschiedenen  Varietäten  (den  grauen,  grünen  nnd 
ratken  Schiefem)  enthält  die  Lager, .  welche  nach  dem  Sprach-Gebrauch  unga- 
Bergleute    aber    sämmtlicb    Gänge  heissen.    Im  Durchschnitte  kann 

,  stets  im  Einklang  mit  der  Natur  des  Gebirges,  die  Richtung  von  0. 
Bseb  W.  mit  südlichem  Fallen  als  normale  annehmen,  obwohl  im  Einzelnen, 
beMuders  gegen  die  östliche  Grenze  des  Schiefer- G^irgea  (den  BennUka) 
Abweichungen  statt  finden.  In  der  S^ip9  sind  die  wichtigsten  Lager-Zäge: 
ia  §n^e  Oamg,  welcher  In  GöUnit%  und  Hiotenka  bekannt  ist,  dessen 
Idealität  mit  dem  gleichnamigen  Lager  der  Kotterbaek  nicht  erwiesen  ist; 
Btdi  viel  problematischer  ist  die  Ansicht,  dass  vom  Komplexe  der  Bindtner 
GHgg  einer  die  westliche  Fortsetzung  des  groben  Ganges  sey,  denn  es  liegt 
kt  aiächtige  in  bergmännischer  Hinsicht  völlig  undurchforschte  Hegyen  da- 
iwischen.  Der  Gaid-Gang  streift  sicher  bis  nach  Helefbmanoen,  vielleicht  bis 
Hfhpedier,  Wichtige  Lager  sind  die  von  Siilibaeh,  Wagendrüssely  Sehwedier 
od  EimtUdi,  An  diese,  wesentlich  Kupferkies  enthaltend,  schliesst  sich  im 
&  ein  Zag  von  andern  an,  deren  Hanpt^Bestandtheil  Antimonglanz  ist,  der  von 
inay  idfta  über  den  SchtemlbenhüM  nnd  die  Kloptmuer  Höhe  nach  Tinnef 
fimid,  die  Bukoteina,  den  Voioveetty  den  Harunkutfeiöl  nach  Ceuesam 
Riclo.  Im  Hangenden  foI|;t  die  ausgedehnte  Erz -Zone  von  Sehmöllnitmy 
cbcaials  Gegenstand  ergiebigsten  Bergbaues ,  welche  noch  eine  Reihe  zum 
Tbey  sehr  beträchtlieher  Stöcke  von  Kupfer-haltigem  Eisenkies  enthält,  woran 
BC&  Eisenstein'*Lager  von  Stooee,  Metneneeifen  und  Ja§»o  schliessen.  Die 
Eaeastein-Lager  werden  gegen  W.  immer  häufiger,  während  der  Kupferkies 
tuftdleiid  znnicktritt.  Die  bedeutendsten  Lager-Zfige  sind  die  von  Rüäenmt^ 
Cnhuk  an  Hradek  und  vom  Jelesnik  bei  Joleva.  —  Stock-förmige  Ein- 
IsferaageD  von  Eisenspath  sind,  ausser  den  bei  8chmöiimt9^  in  der  NAhe 


S20 

Yon  DoUehau  an  der  Grenze  von  Thonschiefer  ond  Grfinstein  entwickelt  in 
allen  möglichen  Dimensionen,  mit  einer  Mftchtigkeit  von  20  Klaftern  bis  nr 
Putsen-Form.  Wenij^er  bedeutend  sind  Magneteisen-Stöcke  mit  Mangan-Enen 
bei  Ro^etMU  und  GöUmt%.  — .  Die  Form  der  Gange  ist  bei  Armny  idkm  ond 
durch  den  Joseffhi-^üng  bei  Dobsehau  reprftsentirt,  so  dass  es  scheint,  das 
Auftreten  dieser  Lagerstätten  sey  durch  das  Nebengestein  bedingt,  welches 
beim  Thonschiefer  in  der  Schichtnngs-Richtung  den  geringsten  Widerstand 
bot;  bei  der  Gneiss-artigen  sehr  zähen  Felsart  von  Arany  idka  so  wie  beim 
Grüttstein  von  Dob^chau  lässt  sich  die  Gang-Bildung  aus  der  Konsistenz  der 
Gesteine  wohf  erklären,  so  wie  andrerseits  der  Absatz  von  Eisenstein  in  der 
Nähe  schon  vorhandener  Spalten,  welche  zur  Bildung  der  DoUehauer  Stöcke 
und  der  Kobalt-Cränge  derselben  Gegend  Veranlassung  gaben,  denkbar  ist. 
In  gleicher  Weise  erscheinen  die  Lagerstätten  bei  Sehan«  in  Stock-förmigen 
Massen,  wenn  sie  im  Kalk  aufsetzen,  bei  KUnUmhif  in  Lagern  dem  Schiefer 
eingebettet.  —  Die  Mächtigkeit  der  Lager  ist  verschieden,  wechselnd  von 
emigen  Zollen  bis  zu  10  und  mehr  Klaftern.  Sehr  oft  zerkeilen  sie  sich 
in  eine  Metoge  von  TrOmmem,  deren  Haupt-Ausfüllungsmasse  der  Schiefer 
bildet,  so  dass  die  Grenze  von  Nebengesteinen  schwer  zu  ziehen  ist.  Die 
JhAfek&uer  Stöcke  haben  5  bis  8  Klafter  Mächtigkeit,  während  jene  des 
SehmdUmHter  Hanpt-Kiesstockes  21  Klafter  beträgt.  Die  früher  erwähnten 
Ausdehnungen  ergaben  die  grosse  Regelmässigkeit  ihres  Streichens;  viele 
dies^  „Gänge **  sind  Mei|en-weit  verfolgt,  die  meisten  beträchtlich  tief  auf- 
geschlossen, was  dieselben  günstigen  Bedingungen  bei  anderen  minder  auf- 
geschlossenen Lagern  voraussetzen  lässt.  Die  wichtigsten  Erze  dieser  Lager 
sind  Kupferkies,  Fahlerz,  Eisenspath,  Eisenglanz,  Antimonglanz,  Speiskobalt, 
Nickelkies,  Arsenik-Nickelkies,  Eisenkies;  accessorisch  kommen  noch  eine 
Menge  Mineralien,  besonders  auf  den  Kol^alt-führenden  Lagern  vor,  welche 
theilweise  Zersetzungs-Frodukte  aus  jenen  sind.  Als  Gang-Arten  findet  man 
'hauptsächlich  einen  zersetzten  Schiefer,  Quarz,  Kalk-  und  Baryt-Spath  und 
Ankerit.  Meist  erscheinen  diese  verschiedenen  Bestandtheile  unregelmässig 
durcheinander  gewachsen,  ohne  Spur  von  Lagen-iförmiger  Anordnung ;  dieses 
so  wie  die  Seltenheit  von  Drusen  bedingen  bis  jetzt  die  Unmöglichkeit 
sichere  Successions-Reihen  für  die  Bildung  der  einzelnen  Mineralien  aufzu- 
stellen. Andrerseits  folgt  abe^  aus  dem  steten  Zusammenvorkommen  der 
einzelnen  Erze  so  wie  aus  der  Gleichmässigkeit  geognostischer  Eigenschaf- 
ten, endlich  aus  Vergleichungen  der  Verbreitung  im  Grossen  die  Nothwen- 
digkeit,  die  verschiedenen  Erz-Gruppen  nur  als  Glieder  einer  grossen  Erz- 
Formation anzusehen.  Wenn  gleich  der  Kobalt-Gehalt  des  Lagers  bei  Dok-^ 
stjum  vorzugsweise  an  den  Grunstein  gebunden  erscheint,  so  ist  er  doch  an^ 
sehr  vielen  Orten  entfernt  von  jedem  eruptiven  Gestein  zu  beobachten,  freilich 
in  quantitativ  sehr  untergeordneter  Art,  so  dass  Zweifel  gegen  die  thätige 
Mitwirkung  des  Grfinsteins  wohl  gerechtfertigt  sind.  Obrigens  zeigen  sich 
die  Lager  in  mineralogischer  Beziehung  mit  den  obigen  eng  verbunden,  sie 
enthalten  dieselben  Gang-Arten,  sogar  Ankerit.  An  ihren  Ausbissen  findet 
man  gewöhnlich  Braun-Eisensteine;  tiefer  kommen  Fahlerz  und  darunter 
erst  die  Kobalt-  und  Nickel-Ene.    Ein  Kobalt-Lager  bildet  nur   an  einigen 


321 

Ort»  (hrck    eine   schwache  Schiefer-Schicht  getrennt,   hei   DaUehnt  dM 

Liegende  des  Eisenspaths. 

Wenn  man  die  ^nen  Schiefer,  was  wohl   ziemlich  erwiesen  scheint, 

Birbi  tk  Eruptiv- Gestein,  sondern  nur  als  Glied  der  Schiefer-Formation  an- 

siekt.  so  dfirfle  der  Grund  wegfallen,  sie   als. Ursache  des  Erscheinens  der 

Erz-Lagentatlen  an  hetrachten.    Dagegen  bleibt  es  sehr  auffallend,  wie  der 

Ikiprerkies-Gehalt  zwar  nicht  ausschliesslich,  aber  dennoch   bedeutend    der 

Jlebnahl  Dach,  in  der  Nihe  der  grünen  Schiefer  zusammengedrfingt  ist;   die 

illes  uad  ergiebigsten  Ginge  der  Zips  setzen  darin  auf.    Einen  andern  Um* 

staod  wird  eine  Theorie   dieser  Erz-Lagerstätten   zu  berücksichtigen  haben : 

ceo  entschieden  günstigen  Einfluss  des  schwarzen  Schiefers.    Die  mächtigste 

Eitwtcklung  dieses  ans  Quarz   und  Kohlenstoif-haltigem  Schiefer  zusamroen- 

(mlüea  Gesteina,    eine   den  Bergleuten  Tyrols   nnd  üngmmu  wohl  1>e- 

kimMe  Erscheinong,  fällt  in  die  Gegend  von  Sehm5lmt%^.  wo  die  Kiese  in 

Lafrrn  ond  Stöcken  sehr  mächtig  auftreten.     Schwarzer  Schiefer  bildet  das 

Eachsle   Nebengestein   und    die  Gfing-Ausfüllung   bei    mehren    Gängen   von 

Slarenkä,  bei  den  Kobalt-Lagern  von  Dohsehmu,  welche  sich  also  auch  in  dieser 

leiiehang  wieder    auf  gleiche  Weise    verhalten,   wie   die    übrigen  Glieder. 

Bei  deo  Eisenstein-Gängen  des  Hradek  ist  die  erwähnte  Felsart  ebenfalls  zu 

beobachteo.    Dass  hier  grosse  Reduktions-Prozesse  im  Gange  waren,  dafür 

spricht  das*  häufige  Vorkommen  von  Gediegen-Quecksilber  in  der  Kotterbaeh^ 

TOB  gediegenem  Kupfer  und  Schwefel  im  Kies-Stocke  zu  Sehmolnii%  in  Spalten, 

welche  in  etwas  lieferen  Horizonten  reiche  Buntkupfer-Erze  enthielten.    Dass 

Bbrigeas  die  Entwickelung  der  Kies-Stöcke  mit  jener  der  übrigen  Lagerstätten 

fleicbieitig  vor  sich  ging,  beweist  der  Umstand,  dass  die  Lager  von  Sehmoi- 

ml%  stets  am  edelsten  in  der  Nähe  der  Kies-Stöcke  waren.    , 


FlÜlricb:  Vorkommen  von  Kupfer-Erzen  bei  HaAnenär/««  (Berg- 
ud  Hötten-männ.  Zeit.  1869,  55  flf.).  Dieses  kleine  Berg-Dorf,  nördlich 
100  älmusikai  y  ist  die  tief^it  gelegene  Ortschaft  des  Plateaus  der  Gegend. 
1q  seiner  nächsten  Umgebung  itiuss  viel  Bergbau  getrieben  worden  seyn; 
BBo  lieht  eine  Menge  alter  grosser  Halden,  zusammengebrochener  Schachte 
B.  8.  w.  Bei  Durchsuchung  der  Halden  findet  sich  hin  und  wieder  Bleiglanz, 
iBd  vorhandene  Ifacbrichten  bestätigen,  dass  Blei-  und  Silber-Erze  gewon- 
KB  wurden.  Das  Vorkommen  war  Xxang-förmig ,  wie  bei  Klausthaiy  und 
wein  lach  auf  den  noch  jetzt  bebauten  Oberhamer  Gänge|i  kleinere  Vor* 
koauioisse  von  Kupferkies  keine  Seltenheit  sind,  so  war  es  dennoch  flber- 
nscbend,  als  man  vor  mehren  Jahren  erfuhr,  dass  bei  HoAnenlrl^al  nach 
Kapferlües  geschärft  wurde.  Bei  Besichtigung  des  Versuchs  zeigte  sich  zwi- 
scbea  einer  im  Liegenden  befindlichen  Letten-Lage,  die  unter  einem  lYinlcel  von 
6(f  bii  70^  südlich  einfiel,  und  einer  entsprechend  liegenden  Schicht  klüf- 
ii^eD  Kieselschiefers  eine  poröse  Masse  aus  Quarz  und  Gelb-Eisenstein  be- 
ft«beod,  und  diese  fährte  besonders  die  Kupfer-Erze:  Roth-Kupfererz,  ge- 
legenes Kupfer,  Kupfer-Indig,  wenig  Malachit  nnd  Kupferkies.    Das  gedie- 


322 

^eoc  Kupfer  sah  aus  wie  firiBch  bereitetes  Zftment-  oder  galvanisch  gcfllUes 
Kupfer  und  lag  in  lockeren  Massen  xwiscben  dem  Gestein.  Das  Roth-Kapfer- 
erz  (keine  häufige  Erscheinung  am  Har%)  fand  sich  in  kleinen  Parthieo 
durch  die  ockerige  l^asse  der  Lagerstätten  verbreitet,  theils  auch  in  zier- 
lichen kleinen  Krystallen  zwischen  einzelnen  Blättern  erhärteter  Konkretionen 
des  liegenden  Lettens.  Der  Kupfer-Indig  stellte  sich  ebenfalls  ^n  den  ocke- 
rigen Massen  dar,  und  zwar  in  rundlichen  Knollen.  Stets  begleitete  Malarhil 
denselben.  Hin  und  wieder  bemerkte  man  noch  mit  Quarz  verwachsenen 
Kupferkies  und  .ganz  selten  etwas  Bleiglanx.  —  So  sah  die  Lagerstatte  aus 
von  Tage  bis  zu  ungefuhr  15  Fuss  Tiefe ;  von  hier  an  wurden  die  SauerstolT- 
haltigen  Kupfer-Erze  selten ;  auch  gediegenes  Kupfer  und  Kupfer-Indig  traten 
zurück,  nnd  sämmtliche  Erze  wurden  allmählich  durch  Kupferkies  ersetzt, 
der  in  kleinen  Parthie'n  durch  eine  porOse  Quarz-Masse  vertbeilt  war.  — 
Spärliches  Vorkommen  der  Erze  und  andere  ungünstige  Umstände  brachten 
schon  seit  längerer  Zeit  die  erwähnten  bergmännischen  Versuche  zum 
Erliegen. 

Vergleicht  man  die  geschilderten  Erscheinungen  mit  ähnlichen  Htner 
Kupfer-Erzen,  so  fällt  es  auf,  dass  bei  fiuhnenkiee  (mit  Ausnahme  der 
Lauterberyer  Kupfer-Erze)  mehr . katogene  Bildungen  sind;  denn  Rothkupfer- 
Erz  steht  Malachit  und  Lasur  gegenüber  jedenfalls  auf  der  Seite  der  Rediik- 
tinn,  und  es  fragt  sich,  woher  hier  die  Abweichung  von  der  aligemeineren 
Erscheinung  rührt.  Nun  findet  man,  beim  genaueren  Durchsuchen  der  Letten- 
Lage  im  Liegenden  der  Erze  in  derselben  unrein  weisse  Knanem  von  ver- 
schiedener Grösse.  Sie  beslehen  hauptsächlich  aus  kohlensaurem  Eisen- 
Oxydul  und  machen  es  nicht  unwahrscheinlich ,  dass  jener  Letten  ans  Z(t 
Setzung  eines  an  Karbonaten  reichen  Wissenbacher  Schiefers  hervorgegangen! 
ist.  Diese  Umstände  dürften  genügen,  die  Bildungs-Vorgänge  der  Erze  m 
erklären.  Nach  dem  Vorkommen  in  der  Tiefe  zu  urtheijen,  wird  ursprüng- 
lich Kupferkies  vorhanden  gewesen  seyn,  und  da  das  Vorkommen  bis  zu 
Tage  aussetzte,  so  war,  begünstigt  durch  die  Porosität  des  Ganzen,  eine 
Oxydation  leicht  möglich.  Diese  scheint  auch  oben  ziemlich  vollständig  statt- 
gefunden zu  haben;  etwas  tiefer  dürfte  solche  nicht  mehr  so  umfassend  tre- 
wcsen  seyn  und  hier  das  leichter  oxydabele  Schwefeleisen  des  Kupferkiese:» 
mit  Sauerstoff  sich  verbunden  haben,  wahrend  das  Schwefel-Kupfer  in  Form 
von  Kupfer-Indjg  zurückblieb.  Die  aus  der  Zersetzung  des  Kupferkieses 
hervorgegangei^en  Sulphate  von  Eisenoxydul  und  Kupferoxyd  ivurden  vom 
Wasser  aufgelöst  und  der  Tiefe  zugeführt,  wo  sie  auf  den  Letten  traren. 
Wechsel-Zersetzungen  mussten  hier  statt  finden;  der  Kupfer-Gehalt  der  Flüs- 
sigkeit wurde  durch  die  Karbonate  gefällt,  und  gleichzeitig  waren  Eisen- 
oxydul-Salze zugegen,  welche  das  Bestreben  haben,  durch,  Aufnahme  vun 
Sauerstoff  in  Oxyd-Salze  und  Oxyd-Hydrate  überzugehen.  —  Der  Vf.  nimmt 
an,  dass  diese  Oxydation  des  Eisenoxyduls  auf  Kosten  des  kohlensauren 
Kupferoxydes  statt  gefunden;  so  dürfte  es  gekommen  seyn,  dass  man  das 
früher  im  Kiese  enthaltene  Kupfer  jetzt  theils  gediegen  findet,  theils  als 
Oxydul.  Tiefes  Eindringen  der  Kupfer- haltenden  Flüssigkeiten  scheint  nicht 
möglich  gewesen  zu  seyn;   denn  das  Roth-Kupfererz  findet  sich  nur  in  der 


S2S 

mt  der  UtteihGreiise.  —  In  den  terietiteii  Matsen  lisit  sich  vdr  dem 
UMr  eil  Setes-Crehmlt  Bachweisei;  in  welcher  Verbindong  das  Selen 
toilonDe,  Weiht  jedoch  «iifewiss. 


Biioutr:  l^ber  die  Erscheinungen  hei  dem  Aushrnche  des 
MexikanUekem  Fea^r-Berges  JütuUq  im  Jahre  iTöS  (Zeitschr.  d. 
Deutsch,  feolog.  Gesellsch.,  1SS7,  274—297).  Schon  1S4r  sind  von  Emil 
SmiDDi  in  MuBÜBo  einige  MiUheilungen  über  den  JoruUo  (in  Probiep's 
6.S»nBuaci'8  Fortochritte  d.  Geographie  u.  Natur- Geschichte,  Nr.  >tf,  S.  13  ff.) 
TfföicDdicbt  worden,  welche  den  Zweck  haben,  A.  v.  BuuBourr's  (Ewai 
fdittfUiur  Im  Naumtte  Bsjm^ne  4*,  I,  284,  1/,  165;  Oeo^mphte  des 
fiedad*,  p.  130;  F«e«  de9  Cordülete»  Fol.  p.  242,  pl.  43;  Eitai  g^op^^ 
üfunir  h  ^Uwieni  des  röekea  p.  321,  351)  ausgesprochene  Ansicht  aber 
4x  Encheinaigen  bei  dem  letzten  Ausbruch  dieses  Vulkanes ,  namentlich 
iber  die  von  ihm   behauptete  Boden-Erhebung  des  Maipays  eu  wideriegen. 

Wiiiresd  v.  Huhbout  (dess.  Efsmi  gdofM§Hpie  p.  352)  meint:  „es 
Lcase,  seihst  für  den  «n  den  Anblick  durch  vulkanische  Einwirkungen  ser- 
ii«rtrr  Erd-Theile  wenig  gewohnten  Beobachter^  nicht  im  mindesten  sweifel« 
bft  bleiben ,  dass  der  ganxe  Boden  des  Mnipays  von  wenigstens  1,800,000 
Mnt-Toisen  Fliehen- Ausdehnung  emporgehoben  worden  sey**,  vermuthet 
Scaiiio  (Fortachritte  der  Geographie  etc.  Bd.  D,  No.  1£,  S.  19)  ,,der  Um* 
mmI,  dus  seit  Huhboldt  kein  einziger  mit  einer  massigen  Beobachtungs-* 
Gibe  ansgerusteter  .Geognost  diese  interessante  Gegend  besucht  habe  ^  sey 
ieUinche,  wesshalb  die  geistreiche,  wohl  aber  etwas  zu  ktthne  Hypothese 
k%  ersten  nicht  frAber  durch  Thatoachen  angegriffen  worden  sey.^  —  Da 
n  SkiumzR  (S.  18)  Bubkabt's  19  Jahre  vorher  am  JwrulU  angestellter 
Biraueter-Messungen  erwähnt,  so  sind  ihm  wohl  auch  dessen  fibrigen  Mit- 
i^fangen  ober  des  JoruUo  (in  Kabstbx's  Archiv  Y,  189  ff.  und  in  dessen 
Idm  iD  Mexiko  I,  224  ff.)  bekannt  gewesen,  und  so  erbliekt  B.  in  der 
iiifei|yrocheBen  Vennuthnng  einen  gegen  ihn  gerichteten  Angriff,  auf  wel- 
ches er  tntwortM,  nachdem  die  Veischiedenbeit  der  Ansichten  über  die 
lodeB-Erhdhnng  des  Maipmys  nun  vor  Knrxem  wieder  bei  Veröffentlichung 
«er  Sffai]derttD|r  der  Vulkane  MbxWo  von  C.  Fizscbbl  (Zeitschr.  f.  allgem. 
ErlkiiiMle,  Bd.  IV,  V  und  VI)  durch  lit.  GoBfBBCHT  zur  Sprache  gebracht 
f «den  iit 

Die  anf  eigene  Bedbachiungen  der  ÖrtÜchkeii  und  der  Verindeiungen 
^  £ni^)beriliche  in  der  Umgebung  des  Jeruiio  so  wie  auf  die  Berichte 
f«  Aofensengen  Aber  den  44  Jahre  vor  seiner  Anwesenheit  stattgehabten 
Aubrncb  dieses  Feuerberges  gestutzte  Ansieht  von  Hohboiat's,  dass  das 
^  Valkan  umgebende  fast  vier  Quadrat-Meilen  groMe  Terrain  des  lUaipays 
öe  Biasea-förmige  Erhebung  «eye,  ist  schon  von  d^Aubuissom  (OMpUfHe^ 
^viiiHSS,  n,  p.  264>,Ltbll  {Principies  ofGeoiogyy  London  1880, 1, 377  ff.), 
ScB«n  {Comideraiions  on  Vofeanoo  p.  261  ff.)  u.  A.  bestritten,  und  die 
biiere  Lage  des  Kolpayo  theils  der  durch  mehre  aufeinander  folgende  Lava- 
^^^  eatstandenen  Anhäufung  von  Laven,  Sand  und  Asche,  theils  der  An- 
'*»laii|^  der  verschiedenen  Krateren  entströmten  Lava  in  einer  Sumpf-  oder 

21» 


SU 

See-artigen  Vertieroni^  so|pe«ciiriebeii  worden.  Wehrend  sich  bei  B/s  Bendi 
des  JormUo  und  seiner  Umgebung  im  Jahre  t8M7  keine  Thatsachen  daiboten, 
welche  diese  Behauptungen  in  unterstütien  und  die  Ansicht  von  t.  Höh- 
BOLi»T*s  zu  widerl||^n  vermochten,  seine  Wahrnehmungen  vielmehr  der 
letzten  zur  Seite  traten^  so  dass  er  sich  derselben  anschlos8,^lattbt  ScHLziim 
dagegen  das  Mmlpmyf  als  den  ersten  mächtigen  Lava^Strom  des  Ausbruches 
vom  Jahre  1759  betrachten  zu  müssen. 

Der  Jaruiio  ist  weder  während  noch  bald  nach  seiner  ThStigkeit  von 
Personen  besucht  worden,  welche  die  bei*m  letzten  denkwürdigen  Ausbruch 
desselben  vorgekommenen  Ereignisse  und  Verfinderungen  der  £rd-Oberfliche 
so  festzustellen  vermochten,  dass  die  vorliegende  Frage  auf  Grund  aufge- 
zeichneter zuveriftssiger  Beobachtungen  entschieden  werden  könnte.  Die 
vorhandenen  Notitzen  einiger  Augenzeugen  geben  zwar  Zengniss  von  der 
Grossarligkeit  dieser  Katastrophe,  aber  kein  bestimmtes  Anhalten  zur  näheren 
Beurtheilung  der  damit  verbundenen  Erscheinungen.  Sie  beschränken  sich 
auf  den  Brief  eines  Augenzeugen  ans  dem  dem  Vulkan  nahe  gelegenen  Dorfe 
Ou&camm  vom  19.  October  tTS9^  den  B.  schon  früher  im  Auszuge  mitge- 
theilt  hat  (Reisen  in  Mexiko  I,  230  it).  Durch  Claviokbo  (Slaria  tmtieu 
di  ßieiHeo  /,  42,  deutsche  OberseUung,  Leipzig  t7S9,  Bd.  I,  S.  39)  und 
durch  Raphaki.  Lamdivar  (HusHeaHo  Mewieana^  Botognu  178Zy  p.  17)  ge- 
langten die  ersten  Nachrichten  Aber  den  Ausbruch  schon  im  Jahre  178M 
^  nach  Europm^  und  es  geht  aus  den  Mitlheilungen  des  ersten,  die  auf  Berich- 
ten des  Statthalters  E.  na  Bustahantb  und  eines  Augenzeugen  bemhea, 
hervor,  dass  der  Vulkan  im  Jahre  17$6  noch  fortfuhr,  Feuer  und  glü- 
hende Steine  auszuwerfen.  In  der  Hauptstadt'  Wewiko  selbst  scheint  das 
Ereigniss  kein  so  grosses  Interesse  erregt  zu  haben,  welches  im  Stande 
gewesen  wäre,  Veranlassung  zu  einer  wissenschaftlichen  Untersuchung  des 
Ausbruchs  zu  geben,  und  selbst  später  hat  weder  der  General-Bergwerks- 
Direktor  Fausto  n'ELHvrAR  oder  der  Professor  dbl  Rio  ,  noch  ein  andere»  Mit- 
glied des  Bergwerks-Tribunals  oder  der  Bergwerks-Scbulfe  in  Mexiko  den 
JonUlo  besucht.  Als  aber  gegen  das  Ende  des  vorigen  Jahrhunderts  deutsche 
Berg-  und  Hötten-Leute  im  Dienste-  Spaniens  nach  ßlexiko  gingen,  gelangte 
eine  briefliche  Mittheilung  von  ihnen  über  den  Feuerberg  nach  DeuUeUend, 
ans  Ouanajueto  vom  15.  April  1789  *,•  Somnbschhiii  hat  den  Jomlio  nicht 
selbst  besucht,  berichtet  aber  schon  im  Jahre  t804  nach  den  Angaben  einer 
glaubwfirdigen  Person,  welche  zur  Zeit  des  Ausbruches  auf  dem  Landgute 
ei  Jerulio  gewohnt  hat  (Mineralogische  Beschreib,  der  Vorzaglichsten  Berg- 

*  In  der  Zeitschrift  „BergbM-Knnde** ,  Leipsig  179Q,  II,  443  ff. ».nebst  einigen  andero 
Briefen  D'ELHUTAR'S,  euch  ftugesogen  in  KÖHLER'S  Dergmünnitehem  JournAlo,  lY.  Jahrg. 
(1791),  I,  325.  Leiste  wird  zwar  meist,  aber  irrthümlioh,  als  eine  von  der  ersten  Tenciiie- 
dene  Mittheilnng  betrachtet.  £ben  so  unrichtig  wird  aaeh  der  ente  Brief  dem  Faosto 
D*ELHüYAB  Bttgesohiieben,  von  dem  swar  die  Briefe'!/,  2  und  10  in  der  ,,BergVaa-Kaiidfl^ 
sind,  während  die  Briefe  3,  4  and  II  von  einem  Deutschen  herrGhren,  der  im  3.  und  II. 
Briefe  von  seinem  Vergesetst^n  und  General-Direktor  spricht,  unter  welchem  D'ELHUt'AB 
zu  verstehen  ist.  —  In  KöflLBB'S  Journal  wird  der  Verfasser  als  „wahrecheinlieh  Heir 
FISCHER"  beaeiehnet,  ein  Deutscher,  der  glelchceitig  mit  SomrasoHMU)  in  Mtmiko  war  und, 
nach  Jkagabe  dea  Briefes,  den  JtfruOo  Im  Jahre  ifSB  besuoht  hat. 


Mft 

«Mb-Kevicra  tob  Msiiko,  1804^  S.  325  C),  cbiM  die  Enlb^en  am  34. 
Joii  1fS$  HHlagB  3  Uhr  nit  groMtm  Geltee  begoimen  haben  uihI  nach 
eiMB  Moaat  Unilger  ¥nirdeii,  wobei  jedesmal  ein  so  entietelicher  Lärm  los- 
bncfc)  ds  weaa  alle  benachbarten  Berge.  snsammenslärKten,  nnd  es  sagleich 
Am  Asscheia  hatte,  als  wenn  der  ganze  Erdkreis  gehoben  werde.  Am  29. 
Septoabsr  liröh  um  halb  vier  Uhr  serplatste  der  Vulkan  und  wurde  der  Berg 
Sit  Pnaeueo  dabei  mitten  durchgespalten. 

A.  r.  HcxaoLVT  war  der  erste  wissenschaftliche  Beobachter,  der  den 
Jmrfto  Dich  seinem  letalen  Ausbruch ,  am  19.  September  fS03  in  Beglei- 
taf  TOI  BoiiPL4iiD  besuchte,  der  die  Fortdauer  der  Tulkanischea  Wirkungen 
mkuhai,  der  sieh  zueist  einer  umfassenden  Untersuchung  der  Erschei* 
angen  sa  diesem  Vulkane  und  der  erfolgten  Verftnderungen  der  Erd^Ober- 
ftcke  in  leiftr  Umgebung  untersog,  der  den  steilen  Abstura  und  das  Blasen- 
ftmife  Ansteigen  des  MtUjtmjfS  von  seinem  Rande  nach  dem  Vulkane  hin, 
»  wie  Miae  Bedeckung  durch  sahireiche  Fumarolen  wahrnahm  und  sich 
Mio  tatfprach,  dass  die  steile  Grens-Wand,  welche  das  MtAjmyM  umgibt 
I  nd  TOD  der  Ebene  PUiya  de  JoruUe  trennt,  durch  die  Emporhebung  des 

•  M^jpt  veranlasst  worden  sey,  diese  Ansicht  also  auf  die  eigene  Wahr- 
^  «hmg  voa  Thatsachen  statste.  Von  säneu  oben  erwfthnten  älteren  Geg- 
.  ten  ift  keiner  am  JoruUo  gewesen.  Erst  24  Jahre  nach  A.  v.  Humboldt 
I  la  B.  den  JermUo  besucht,  und  19  Jahre  nach  diesem  kam  Schlbidkn  an 
'  Ort  md  Stelle  und  glaubte  dort  Thatsachen  wahrgenommen  su  haben,  welche 
;  kr  Bbiea-fönnigen  Empoihebung  des  MtUftußS  widerstreiten  sollen.   Unter- 

mken  wir  daher  deren  Gewicht. 

A.  V.  HoHBOLDT  balle  1803  vor  seinen  Tfachfolgem  den  Vortheil  voraus, 
'kbJmUhy  obwohl  44  Jahre  nach  dem  Beginnen  (t7S9)^  doch  nur  29 

Mre  uch  dem  Aufhören  seiner  Ausbrüche,  also  noch  so  früh  xu  be- 
-  adn,  dsss  er  die  Umgebung  des  Vulkanes  noch  ealblösst  von  der  üppigen 
'  feipiMbeB  Vegetation  und  die  durch  die  Ausbrfiehe  veranlassten  Verbinde- 
'nces  der  Erd-Oberflicbe  vor  deren  Vettgreifsndcr  wesentlichen  Zetstö- 
!  1«;  durch  tropische  Regen-Güsse  beobachten,  also  ein  nur  wenig  ge- 
<  Wirtes  Bild  der  vorgegangenen  Umgestaltung  der  Boden  -  Verh&llnisse 
linriuea  konnte.  So  sah  er  (Bssmi  fBo$no9Hfue  p.  351  a«.)  da,  wo  das 
jltter  felegene  Btaipaye  mit  der  ^^Strandebene^'  oder  Playa  de  JemUo 
I  ■mmenhängt,  eine  steile  Wand  von  20'  bis  30'  senkrechter  Höhe  über 
«  k  Etieoe  emporsteigen.  Die  schwarzen  thonigen  Schichten  des  Af a/foya 
( iB|ien  lieh  an  dieser  Wand  wie  zerbrochen  und  boten  in  einem  aus  NQ. 
J  ■  SW.  gerichteten  Durchschnitt  horizontale  Wellen-fbiniige  Schichtungs- 
I  Mt  dar.  Nach  Erklimmung  dieser  Wand  stieg  er  auf  einem  Blasen-förmig 
(  9Ev6!btea  Boden  nach  der  Spalte  hinan,  woraus  die  grossen  Vulkane,  von 
I.  «IcbeB  Dar  noch  der  mittle  „e/  volean  ^rande  de  JonUlo**  entzündet  war, 
\  Wgetreten  sind.  Die  Eingeborenen  bezeichneten  das  »lelpaye  als  einen 
.  hUtn  Boden,  and  v.  Humboldt  glaubt  für  diese  Meinung  in  den  Umstünden 

•  (ae Bestittgang  zu  finden,  dass  das  Auftreten  eines  Pferdes  auf  denselben 
>■  Getitoe  verarsachte,  dass  viele  Spaken  und  Boden-Einsenkungen  vorhanden 
*va,  sad  dass  die  Bache  von  Cmitimba  und  San  Pedro  auf  der  Ost-Saite 


3SG 

des  VilkuMf  im  Bodea  verstnkeii,  an  dMsen  WctC-Aimd»  aber  wMer  tls 
Tlieinieii  von  52^7  in  Tage  tratea.    Nach  teincn  Angaben  (£t#«i  f^ofnM- 
Hp^e  p.  S53)  iind  et  Bünke  Ton  •cbwaraem  nnd  gelbUch-brannem  Thon, 
welche  geloben  nnd  an  der  Oberfläche  nur  mit  weniger  vulkanischer  At cke 
bedeckt  worden  find;  es  ist  keine  Anhäufung  von  Schlacken  oder  vulka- 
nischen Auswürflingen^  wodurch  die  Konvexität  des  M§Afmjß9  entstanden  ist 
Aus  dem  emporgehobenen  Boden  waren  mehre  Tausend  kleiner  6'  bis  9'  hoher 
basaltischer  Kegel  oder  Hfigel  (Hornitos)  mit  sehr  gewölbtem  Gipfel  her- 
vorgetreten, welche  einsein  und  lerstreut  umherlagen,  so  dass  man,  um  saia 
Fusse  des  Vnlkanes  zu  gelangen,   kleine  gewundene  Strassen  von  breilea 
Boden-Spalten  durchsogen,  denen  eben  so  wie  den  Hoinitos  Ranch-Strah- 
len   entstiegen,    durchwandern   mnsste.     Diese    Hornitos    bestanden   nach 
V.  flvnBoiiiiT*s  Beobachtungen  gleichförmig  aus  häufig  abgeplaHeten,  8"  bis 
3'  im  Durchmesser  haltenden  Basalt^phäroiden ,  welche  von  einer  Thon- 
Masse  in  verschiedenartig  gewundenen  Schichten  umschlossen  waren.    Der 
Kern  dieser  Sphäroide  war,  wie  bei  den  älteren  Kugel-Basalten,  etwas  frischer 
und  dichter,  ab  die  umgebenden  konxentrischen  Lägen,  deren  A.  v.  HimeoLar 
oft    25   bis   28   säblte.     ihre  ganse  Masse  ^   stets  von   gesäuerten    heissea 
Dämpfen  durchdrungen,  war  in  hohem  Grade  zersetst,  so  dass  der  Beobachter 
oft  eine  schwarze  Thon-Masse  vor  sich  zu  haben  glaubte.     Die  Rinde  der 
kleinen  Kuppeln  dieser  Kegel  war  so  wenig  fest,  dass  sie  unter  dem  Hof 
der  Maulthiert  zusammenbrach,  wenn  diese  solche  betraten. 

Von  den  eigentlichen  Vulkanen  des  Joruilo  berichtet  v.  Hükbolot  (BMm 
ipoltltfue.  S^y  II j  295  IT.)  nur,  dass  sie  auf  einer  grossen  Spalte  hervorge- 
treten sind,  dass  ihr  Fuss  sich  160«,  ihre  Gipfel  abe^  400»  bis  500»  über 
die  umgebende  Ebene  erheben,  dass  der  mittle  noch  entzündet  war  und  ibai 
gegen  Norden  hin  eine  ungehenre  Masse  schlackiger  basaltischer  Lava  mit 
Bruchstücken  von  granitischen  Syenit-Gesteinen  enflossea  sey.  Um  in  dea 
Krater  des  Jorulio  zu  gelangen,  hatte  er  Spalten  zu  überschreiten,  denen 
schwefelig-saure  Dämpfe  entstiegen  und  deren  Temperatur  85*^  l>o*nig,  wäh- 
rend in  der  Tiefe  des  Kraters  die  Lnft  47^,  an  einigen  Stellen  aber  58'  bis 
^  zeigte.  Die  eben  erwähnte  Lava  des  Jorulio  beschreibt  v.  HunaoLaT 
(SiMomi  goognotiique  p.  351)  als' basaltisch  und  Stein-artig,  dicht  im  Innern 
und  schwammig  an  der  Oberfläche,  sehr  feinkörnig,  keine  Hornblende  aber 
unbezweifelt  Olivin  .und  kleine  Krystalle  glasigen  Feldspaths  nmschltessend. 
Bei  Betrachtung  dieser  Thatsachen  gelangte  der  berühmte  Forscher  zu  dem 
Schlüsse  CEä^ai  $dogno9tipio  p.  355),  dass  in  den  Ebenen  des  JoruUo  drei 
grosse  Erscheinungen  zn  unterscheiden  seyen:  die  allgemeine  Emporhehong 
des  Mulpays  bedeckt  mit  mehren  Tansenden  kleiner  Kegiel,  die  Anhäufuni^ 
von  Schlacken  und  anderen  nnzusammenhängenden  Massen  in  den  von  deni 
Vulkan  entfernteren  Hügeln,  so  wie  die  steinartigen  Laven,  die  der  Vulkan 
nicht  in  der  gewöhnlichen  Form  eines  Stromes  seitwärts  ergossen  hat,  wei- 
che vielmehr  dem  Schlünde  des  gegenwärtigen  Vulkanes  entströmt  sind.  B. 
hatte  bei  seinem  kurzen  Besuche  des  Joruih  keine  Gelegenheit  Beobach- 
tungen über  Erscheinungen  einzusammeln,  welche  ^en  Ansichten  v  Hua- 
boldt's   über  die  Blasen-förmigc  Erhebung  des  Mulptff*  widerstritten,  hat 


327 

I 

jeiodi  die  Wafanehmiiiig'  gfemacht,  das«  seit  Humboldt*«  Anwesenheit  die 
nsebea  Fortsduritte  der  tropischen  Vegetation  der  'Un^gebanj^  des  Jorullo 
lari  ^  fTOssen  durch  die  tropischen  Regen-Güsse  veranlassten  Wefwaschun- 
fi%  dem  Auge  Manches  entzogen  haben. 

Dfn  Maner-ShDiicben  Wall,  welchen  v.  Hihiboldt  als  den  Rand  Att 
Kasen-förmig  emporgehobenen  Maipays  betrachtet,  hat  B.  von  dem  Raneho 
PhifK  ie  JöruUo  ans  besueht,  ihn  an  der  W.-Seite  des  Vulkans  auf  eine 
bn^  Strecke  verfolgt  und  die  hier  bereits  wieder  üppig  entfaltete  Vege- 
istioB  durchdringend  sich  an  mehren  Punkten  von  seiner  fast  senkrechten 
Eaiponrsguttg  ans  der  Ebene  der  Playa  de  Jorullo  meist  in  Form  einer 
Kharf  geschnittenen  Wand  ohne  Stufen-förmige  Absätze ,  die  fast  nirgends 
latattcte  das  20'  bis  30'  höber  gelegene  Malpayt  zu  erklettern,  überzeugt. 
Die  Wand  ans  einem  licht-grauen  und  wenig  dichten  basaltischen  Gesteine 
■H  TielcD  Oiivin-Kömem  bestehend,  war  meist  durch  mehr  oder  weniger 
Wellen -fllmiig  gewundene  last  wagrechte  Klüfte  in  mehre  Blinke  getheilt. 
Eise  Spalte,  durch  welche  sie  von  der  tiefer  gelegenen  Ebene  getrennt  wurde, 
hi(  B.  nirgends  bemerkt,  eben  so  wenig  Vorsprunge  oder  Treppen-förmige 
Stafea  gesellen,  auch  nirgends  eine  so  rauhe  zerrissene  aufgeblühte  oder 
fielriaselte  OberiSche  wahrgenommen,  wie  solche  die  untre  End-FIache 
eine«  im  Fortrollen  erstarrten  zäh- flössigen  Lava -Stromes  darbieten  müsste. 
.\is  es  B.  nach  mehren  Versuchen  endlich  gelungen  war,  den  höher  gele- 
^D  Rand  des  MtUpayt  zu  erreichen.  Überraschte  es  ihn;  wie  hier  eine 
{TDoe  Zahl  der  von  Hujibolot  beobachteten  kleinen  Kegel  sich  ganz  ver- 
loreii  nnd  ein  anderer  Theil  derselben  die  Form  verändert  hatte.  Nur  wenige 
denelbcn  zeigten  noch  eine  höhere  Temperatur  als  die  der  Luft,  und  fast 
px  keine  mehr  atiessen  wässerige  Dünste  aus.  In  der  Nähe  des  Randes 
des  Mptty*  bestanden  die  Kegel  meistentheils  aus  porösen  basaltischen  Laven, 
üker  Dich  dem  Hauptvulkane  hin  aber  aus*  einem  braun-rothen  Konglomerat 
nndlicher  nnd  eckiger  Fragmente  steiniger  basaltischer  Lava,  ohne  sichtliche 
BiaiieBissse  nur  schwach  mit  einander  verbunden.  Hier  war  die  Kegel-Form, 
vie  lie  v.  HunnoLDT  dargestellt,  ganz  verschwunden,  während  sie  sich  bei 
des  basaltischen  Kegeln  mehr  erhalten  hatte.  Nur  die  sonderbaren  Ztetch- 
nanj^ea  von  konzentrischen,  lang-gezogenen,  8"  bis  10"  von  einander  abste- 
henden Ringen  Hessen  auch  in  der  Nähe  des  Hauptvulkanes  noch  auf  das 
fnbere  Daseyn  der  Kegel  schliesscn  und  gaben  Zeugniss  von  der  Richtig- 
lieit  der  Darstellung  der  Homitos  auf  der  43.  Tafel  von  Huhboldt's  Vues 
ie<  CorHUeres.  Den  Krater  erstieg  B.,  auf  losen  Stücken  manchfacher  Lava- 
Artea  emporklettemd,  und  erlangte  dabei  Kenntniss  von  verschiedenen  Krater- 
(tfruBgea  auf  dem  Gipfel  des  Jorullo^  welche  mit  Ausnahme  nur  einer  ein- 
ofea  auf  einer  in  bor.  11  gerichteten  Linie  lagen. 

Während  v.  HmiBOLDf  den  Vulkan  noch  als  brennend  bezeichnete,  er- 
^aoiie  B.  nur  noch  äusserst  geringe  Spuren  seiner  Thätigkeit. .  Die  Luft- 
Tenpenlur  betrug  an  den  freien  Stellen  des  Kraters  (am  8.  Januar  Morgens) 
21*  und  war  nur  durch  das  Zurückwerfen  der  Sonnen-Strahlen  von  den 
neklen  Krater-Wänden  im  engen  Schlünde  wenig  erhöhet.  Schmale  Risse 
n  beiden  Seiten  des  Hauptkraters  in  der  porösen  schlackigen  Lava  stiossen 


S38 

Indessen  noch  heiflse  Dämpfe  ans,  in  denen  dai  Thermometer  ftaf  45*  bis  h^ 
»tieg,  wodurch  auch  das  Gestein  in  ihrer  Nähe  erhitst  wurde. 

Die  heissen  Quellen  am  Jaruiio^  deren  Temperatur  t.  UtmEoun  m 
52*7  angibt,  zeigten  bei  B/s  Anwesenheit  bei  30**  Luft-Temperatur  nur  noch 
38**,  also  14*7  weniger*,  während  B.  in  dem  Mtipmtffy  wo  t.  Hdibou»t 
in  geringer  Höhe  über  dem  Boden  =  43^  fand,  keine  erhöhete  Temperatur 
wahrnahm.  Der  aus  den  aufsteigenden  Dämpfen  abgesetzte  Beschlag  saf 
den  Wänden  der  Krater-Spalten,  welchen  B.  früher  als  Schwefel  beieichnet 
(Reisen  in  Mexiko,  I,  230),  ist  nii(ch  BkRGSHiifM's  Untersuchun|r  eine  weisie 
mit  eingemengten  gelblichen  und  braunen  erdigen  Theilen  bestehende  Masse 
fast  nur  aus  Kieselsäure  mit  etwas  Eisenoxyd,  Thonerde  und  Kalkerde  be- 
stehend. Die  Menge  der  Kieselerde  ist  so  vorherrschend,  dass  bei  der  Be- 
handlung der  Masse  mit  Soda  vor  dem  Löthrohr  fast  durchsichtige,  nur  leicht 
durch  Eisenoxyd  gefärbte  Gläser  erhalten  wurden.  Der  weisse  Überzug  auf 
der  porösen  Lava,  der  auch  an  der  durch  die  ausströmenden  Dämpfe  zersetz- 
ten Oberfläche  der  dichten  Laven  vorkommt,  wurde  sowohl  auf  trockenen 
wie  auch  auf  missem  Wege  als  Gyps  erkannt.  Beim  Erwärmen  der  Masse 
in  der  Glas-Röhre  setzt  dieselbe  Wasser  ab,  schmilzt  für  sich  auf  Platin- 
Blech  zu  Elhail  und  gibt  auf  Kohle  in  der  Reduktions-Flamme  Schwefel- 
Calcium,  während  der  Rückstand  alkalisch  ist  und  gegen  Silber  Schwefel- 
Reaktion  zeigt.  Bei  der  Untersuchung  auf  nassem  Wege  gab  sich  Kalkerde 
und  Schwefelsäure  und  eine  Spur  von  Eisen  zu  erkennen.  « 

V.  Humboldt  (Essai  geognostique  p.  351)  erwähnte  bereits,  dass  die 
Laven  des  Jorullo  eckige  geborstene  Stucke  von  granitischem'  Syenit  ent- 
halten, und  fand  auf  dem  Krater-Rande  mieten  unter  den  Laven  sehr  kleine 
Stückchen  eines  grauen  Trachytes  mjt  glasigem  Feldspath  und  lang  gezo- 
genen Krystallen  von'  Hornblende.  Auch  B.  hat  die  in  der  Lava  einge- 
schlossenen Stücke  syenitticher  Gesteine  am  JoruHo  wahrgenommea  and 
beschrieben  (a.  a.  0.  I,  S.  230),  aber  auch  schon  dabei  bemerkt,  dass  die 
Hornblende  dieser  Gesteine  nur  selten  deutlich  zu  erkennen  und  in  eine 
Glanz-lose  zahnige  an  der  Oberfläche  rauhe  Masse  umgewandelt  sey.  Schon 
vor  fast  zwei  Jahren  hat  B.  die  nach  Europa  mitgebrachten  EInschlftsse 
dieser  Gesteine  an  v.  Humboldt  gesendet  und  Gustav  Rosb  sie  mit  den  Ein- 
schlüssen, welche  v.  Humboldt  nebst  den  übrigen  Laven  vom  Jomllo  dem 
Berliner  Museum  verehrt,  verglichen  und  näher  untersucht.  Er  sagt  n»fh 
einer  Mittheilung  v.  Humboldt*s  darüber:  „Die  beiden  Einschlüsse  sind  sehr 
ähnlich  dem  von  v.  Humboldt  mitgebrachten  Einschluss;  man  erkennt  dort 
wie  hier  eine  weisse  und  eine  schwarze  Masse.  Die  weisse  Masse  zei^ 
noch  deutlicher  ein  Gemenge  von  Quarz  und  Feldspath,  welcher  letzte  zwar 
schon  etwas  geschmolzen,  aber  noch  zu  erkennen  ist.  Die  schwarze  Masse 
ist  an  dem  einen  Stück  wie  an  dem  v.  Humboldt's  ganz  glasig;  an  dem 
andern  ist  sie  es  weniger:  man  sieht  darin  noch  ungeschmolzene  Stellen,  die 
offenbar  Glimmer  sind.     Ich    halte    das    schwarze   Glas    fiir  geschmolzenen 

*    In  B.*8  „Uebeu  in  Mexiko  I,  226**   bt  durch  einen  DruokTehle/  dieser  Untenehied 
»  2^  angegeben.  ^ 


3S9 

GioDMer  oder  Gfinner  nit  etwas  FeMtpalh^  die  beim  Erkalteo  GlasHiriif 
Ifeweidea  nnd.  Es  kdimte  allerdings  auch  geschmolsene  Hornblende  seyn, 
doch  cfffceant  bmoi  in  dem  Einschluss  keine  ,nocb  nnverinderten  Stellen  von 
Übiibleade;  was  man  erkennen  kann,  ist  Glimmer  und,  da  im  Ponellan- 
Olea  feschmolsener  Granit  ein  Ähnliches  Ansehen  hat,  wie  die  Einschlüsse 
Tsm  «/amUo,  so  möchte  ich  auch  diese  für  durch  Hitze  veränderten  Granit 
faahcB."  Da  in  dem  weiter  südlich  vom  JthUo  vorkommenden  nnd  weit 
^breiteten  Syentt-Gebirge  hftnflg  Granit  auftritt  und  in  nicht  sehr  grosser 
EalTemnng  vom  JomUo  ansteht,  so  dürfte  der  Umstand,  dass  man  es  in  den 
Eiaschlnssen  anstatt  mit  Syenit  mit  Granit  an  thun  hat,  nicht  befremden  und 
feflist  mekl  einmal  die  Ansicht  berühren,  dass  der  Vulkan  bei  seinem  letaten ' 
Aasbfueh  die  Syenit-Formation  durchbrochen  habe. 

Wenden  wir  uns  nun  zu  den  Beobachtungen  ScaLEiosüs. 

Ab  er  den  Jarulio.  19  Jahre  nach  B.  oder  88  Jabre  nach  seinem  letzten 
Ansbradi  besuchte,  fand  er  den  höheren  Gebirgs-Theil  sowie  alle  Lava- 
Ströme  des  Mmipmy9  noch  frei  von  Vegetation ;  aber  letztes  und  der  sandige 
Allhang  des  Joruiio  waren  schon  ziemlich  bewachsen  nnd  vorzugsweise  mit 
cner  nicht  sehr  hohen  Mimosen-Art  und  Guapara-Biumen  bestanden*.  Die 
Abaahme  der  von  v.  HonBou»  auf  dem  MuiptnfM  beobachteten  höheren 
Teatperetur  wird  also  auch  hierdurch  bestitigt.  Si;rl.  gibt  zwar  femer  an, 
dass  <fie- Lokal-Verfailtuisse  in  der  Umgebung  des  Feuerberges,  seit  mehr 
ab  40  Jahren  durch  tropische  Hegen  an  manchen  Orten  vielleicht  besser  für 
die  Beobachtung  durchschnitten  und  entblösst,  sehr  deutlich  sprechen  müssen. 
Wenn  aber  auch  in  dieser  Entblössung  ein  Vortheil  für  die  BeoBtchtung  der 
Lsgenmgs-VerfaiUnisse  geschichteter  Gebirgs-Gesteine  liegen  mag,  so  kann 
B»  darin  doch  keinen  Vortheil  für  die  Beobachtung  der  Erscheinungen  am 
Jsnr/fo  erkennen,  indem  gerade  dadurch  manche  durch  den  letzten  Ausbruch 
kerbeigefülirte  Umgestaltung  der  Oberflüche  (wie  Diess  schön  hinsichtlich 
der  Homitos  im  Ifcl/Miy«  bemerkt  worden)  unkenntlich  gemacht,  zerstört 
sder  mit  den  durch  die  Regen-Güsse  fortgeschwemmten  Trümmern  flberdjcckt 
worden  ißU  Das  Uul^my»  soll,  nach  ScaLBii>sM*s  .\nsicht,  eine  ungeheure 
Lsva-Maase,  der  erste  Lava-Strom  des  Jormiio  seyn,  welcher  sich  bei  dem 
Aoibruch  des  Jahres  iTS$  in  SW.-Richtung  über  das  Thal  ergoss,  dem  zu- 
siehst ein  Sapd-  und  Aschen-Regen  und  dann  drei  weiten  Lava*Ströme 
folften.  Anch  er  sab  die  steile,  20'  bb  SO'  hohe  Wand,  welche  das  JTnl« 
fsys  in  der  Nihe  des  gegenwärtigen  Bettes  des  das  Thal  durchströmenden 
Bachs  in  der  Plmjßm  de  Joruiio  begrenzt,  hält  sie  indessen  für  das  untere 
Eade  des  eriten  michtigen  Lava-Stromes,  durch  ]£rstarrung  der  langsam 
dahm  fliessenden  Masse  desselben  entstanden.  Ausserdem  beobachtete  er, 
MwoU  an  dieser  als  auch  an  der  steileren  und  höheren  Grenz-Wand  seines 
zweiten  Lava-Stromes  kleine,  doch  z.  Th.  fast  zur  Höhe  des  Lava-Stromes 
aaiteigende,  nur  unten  mit  demselben  verbundene  Massen  derselben  basale 


^  Auch  nach  PlESCHEL,  dor  d<>n  Joruiio  im  Jfthre  i8$8,  also  7  Jahre  nach  SCHLEIDEN 
Vewcht«,  1>relt«t  «Ich  die  Vegetation  an  diesem  Vnlkan  immer  mehr  aoa.  Vgl.  Zeitschrift 
<v  allgemotne  Erd^Kunde  VI,  %97  ff. 


S30 

tifchen  Lsva,  deren  Gestalt  Scbl.  in  einem  Dnrchtclmitt  verdentliclit  lial, 
«nd  deren  OlieHliche  mich  seiner  Aof^be  aus  eckigen  BIftcken  und  Stiuileii 
besteht,  welche  nur  da,  wo  das  Herabstfirsen  eines  Blockes  das  Innere  mehr 
entblösst  hat,  die  ansaimnenhingende  Masse  erkennen  lassen.  Sie  gelten 
ihn  als  der  dentlichsle  Beweis  für  die  von  ihm  angenommene  Entstr- 
hnngs-Weise  der  steilen  Begrensung  des  MidpuyM,  Ihre  Entstehnngs-Wetse 
erklärt  er  dadurch,  dass  sich  die  Oberfläche  des  Lava-Stromes,  wie  Dtesi 
bei  einer  Eisenoxydo1*reichen  leicht  erstarrenden  and  langsam  .fliessenden 
Schlacke  su  geschehen  pflege,  erhärtet,  i.  Th.  in  kleinere  Stucke  lerspaltcn 
und  durch  die  unten  nachfliessende  Masse  gehoben  habe,  bis. durch  des 
steigenden  Druck  unten  eine  öfiViung  gebildet  worden,  i|us  der  die  schon 
ziemlich  dick-flüssige  Masse  hervorgequollen  und  sich  allmählich  bis  zur  Höhe 
des  andern  Randes  erhoben  habe.  Diese  Lava-Massen  kOnnen  indessen  nicht 
als  Bevi^eis  dafDr  betrachtet  werden^  dass  das  M&lpüyw  durch  einen  Lavs- 
Strom  gebildet  worden  ist,  Eine  ähnliche  Erscheinung  ist  B.'r  zwar  bei  ab- 
fliessenden  Schlacken-Massen  auf  Hftlten-Werken  nicht  unbekannt;  doch  ist 
dabei  stets  nur  von  einer  im  Verhaltniss  zu  ihrer  Längen-Ausdehnung  schmalen 
dünnen  Schlackep- Schale  die  Rede,  welche  nach  dem  Erstarren  an  der 
Oberfläche  von  der  nachfliessenden  Sehlacke  gehoben,  nicht  an  ihrem  unteren 
Ende  durchstossen  wird,  unter  dem  Schutze  der  erstarrten  aber  noch  heissen 
Decke  auf  «ine  grössere  Entfenung  von  ihrer  Ausfluss-Öflnnng  dflnn-ttussifer 
bleibt,  dadurch  Über  da^  untere  Ende  der  ersten  früher  erstarrten  Schlacken- 
Kruste  hinausfliessen  und  dann  wohl  eine  der  von  Schl.  angedenteten  ähn- 
liche Erscheinung  zur  Folge  haben  kann.  Bei  einer  so  mächtigen  Lara- 
Masse,  wie  solche  zur  Bildung  des  MalfayM  nothwendig  war,  deren  unterer 
Rand  nach  Scni..*s  Annahme  schon  zu  einer  festen  seigeren  Wand  erstarrt 
ist,  würde  indessen  eine  derartige  Bildung  der  von  ihm  vor  den  steilen  Be- 
grenzungen seiner  Lava-Ströme  wahrgenommenen  hoch  anstrebenden  und  nur 
durch  einen  dünnen  Streifen  mit  dem  Haupt-Lavastrom  zpsammenhängenden 
Masse  schwer  zu  erklären  seyn.  Berücksichtigt  man  nämlich  die  Erschei- 
nungen der  Fortbewegung  der  Lava-Ströme,  wo  sich  die  Lava,  aus  welcher  die 
Ströme  bestehen,  als  fortrollend  darstellt,  indem  dabei  das  Obere  herunter- 
stürzt und  das  Untere  hinauf  kommt  (d'Avbuissoh^s  Geognosie,  deutsch  bear- 
beitet von?n¥^ANn.  Bd.  I,  S.  166),  mithin  die  auf  der  Oterflftche  gebil- 
deten Schlacken-Krusten  herunterstürzen  und  in  die  Lava-Masse  eingehüllt 
werden,  so  wird  man  zu  der  Oberzeugung  gelangen,  dass  bei  einem  Lava- 
Strome,  dessen  fortschreitende  Beweirung  bereits  aufgehört  hat,  nicht  von 
einer  Erstarrung  blos  der  äosseren  Rinde  die  Rede  seyn  kann,  sondern  dass 
hier  in  der  ganzen  Lava-M^sse  die  ihre  Fortbewegung  hemmende  Erstarrung 
bereits  so  weit  vorgeschritten  seyn  muss,  dass  ein  Durchbrechen  der  schon 
weithin  vom  Rande  erstarrten  Masse  durch  nachfliessende  düun-flfissigere 
Lava- nicht  mehr  möglich  ist,  und  dass  daher  im  Falle,  das  wirklich  noch 
eine  nachfliessende  Lava  am  Fusse  des  erstarrten  Stromes  hervortreten  sollte, 
diese  sich  nur  unter  dem  Lava-Strome  hin  Bahn  gebrochen  haben  könnte. 
Diese  hervorbrechende  Lava  wird  sich  dann  aber  nicht  auf  einem  beschränk- 
ten Punkte,  sondern  auf  einer  grösseren  Breiten-Erstreckung  vor  dem  schon 


m 

iiikcr  eifUtfrlc»  Ltv«-*Strome  sei^n  und  daker  vor  der  ii«ii|il-Lcv««*WaB4 
k  tmt^  Wnlü-I^miigeii  Masse  auftreten.  Eise  fibnüche  Encheimnif  findet 
ach  aber  bei«bekai»ten  anderen  Lava-StrOmeQ  nirgends  erwübnt  und  ist 
Bb'x  idbit  aneb  bei  der  steilen  Greni-Wand  des  Jfef|pey#  nirgends  aa%e- 
faflea,  ebgieicb  er  dieselbe  iauf  eine  lange  Strecke  verfolgt  fiat.  Eben  so 
wesig  scheint  ▼.  fluHBOLDT  die  Ton  Scbl.  angefübrtif  Encheinnng  am  JorutU 
wihrfeBeninieQ  an  beben,  da  er  solcber  vor  der  Grens-WaM  auftretenden 
ibssea  aiigends  gedenkt,  daher  wohl  ansanebiaen,  dass  die  von  ScHLBunm 
beobachtete  Erscbeinang  nnr  an  eipselnen  sehr  beschränkten  Punkten  der 
tfeilea  Grena-Wand  auftrete,  daher  auch  nicht  in  der  von  Sern.,  angegebenen 
Weite  in  erklaren  seye.  Ob  Scn*.  den  Zusammenhang  der  vor  der  Grena- 
Wud  auftretenden  Lava-Massen  mit  dem  Maipmff^  so  genau  untenucfat  bat^ 
wie  feine  Darstellung  scbliessen  Hesse,  muss  B.  bei  der  Schwierigkeit  solcher 
Uotemichnngen  auf  Reisen  in  Mexiko^  wenn  diese  Unteisuchungen  das  Bios- 
legea  der  Gesteine,  Ausgrabungen  u.  s.  w.  erfoidenf,  dahin  gestellt  seyn 
bsiea.  SoUte  dieser  Znsammenhang  aber  nicht  nachgewiesen  und  vielmehr 
betWBifelt  seyn,  so  wUrde  die  Erscheinung  einfacher  als  eine  Anhüulong  von 
TittBaieni  basaltiacher  Laven,  welche  in  Giess-BAcben  durch  die  viel-vermO-» 
IcadcB  RegeD*Gusse  ^r  Tropen«>Lfinder  von  dem  ßlmipmyt  heruntergefübrt 
md  iBi  Fusse  desselben  niedergelegt  vrorden  sind,  betrachtet  werden  kAnnen, 
da  ne,  abgesehen  von  ihrem  Zosammenhaag  mit  dem  MaipmtfS,  nach  der 
Beiclireibung  den  Charakter  solcher  durch  Giess-BAcbe  zusammengetragenen 
oad  am  Fasse  de»  Mmtfß^M  bei  ihrem  Herabstfirten  von  demselben  abge* 
hgerien  TrOmmer^Hanfen  tragen.  Wenn  aber  auch  die  Beobachtung  Scautt- 
BEx  s  ab  richtig  und  die  von  ihm  angegebene  Thatsache,  ^das  Auftreten  kleiner, 
bax  sarllAhe  der  Grenz- Wand  hinaufreichender,  nur  unten  mit  dem  Malfys 
verbmidener  Lava-Massen  in  der  Ebene  dicht  vor  demselben'^  als  nachge* 
wiesea  ansnnehmen  seyn  sollte,  so  ist  doch  auch  dadurch  die  von  ihm 
aaKcnemmene  Entstebungs-Weise  des  Maipapt  noch  keineswegs  erwiesen. 
Dean,  wenn  etwa  auch  nicht  (wie  es  wohl  am  wahrscheinlichsten)  die  Btl- 
dm;  dieser  vor  der  steilen  Grenz- Wand  des  Mmifttys  anilretenden  und  nur 
aa  Farn  mit  seiner  Masse  snsanmienbAngenden  Lava-AnhAufungen  durch  die 
TOB  abfliessenden  Regen- Wasser  bewirkte  allnifthliche  Erweiterung  und  Ans- 
wsschaag  einiger  der  vielen  das  Maipmys  durchsetzenden  Gesteins-Risse  und 
•Spalten  erfolgt  seyn  sollte,  so  lilsst  sich  deren  Entstehung  doch  auch  leicht 
tu  det  bei  der  Blasen-f5rmigen  Emporhebong  des  ßfalpays  thatigen  KrAflen 
ableiten  und  sogar  als  eine  nothwendige  Folge  derselben  darstellen,  wenn 
naa  die  dabei  vorgekommenen  Erscheinungen  nfther  ins  Auge  fas^t.  v;  HuA* 
Bo&BT  (pMHn  ydof909iipt4  p.  353)  sah  noch  bei  seinem  Besuche  des  ilfal- 
fä$9  Rsacb^Stulen  aus  den  Spalten  hervortreten,  welche  die  kleinen  Stras- 
KB  zwischen  den  flornitos  durchzogen,  und  hilt  es  fät*  wahrscheinlich, 
ta  diese  von  ihm  vorgefundenen  zahlreichen  kleinen  Kegel-f&rmigen  Er« 
behängen  durch  die  elastische  Macht  der  Dämpfe,  gerade  so  wi<^die  Ober* 
ileke  einer  zähen  Flüssigkeit  durch  die  Einwirkung  entweichender  Gase  mit 
Bbsen  bedeckt  wird,  empor  getrieben  worden  eind.  Sollten  aber  diese  das 
JWf«2f»  dnrchsetzenden  Spalten  nicht  auch  bis  zur '  seitlichen  Begrenanng 


M3 

detfelben,  dtor  fUilea  Gfem-Waady  feraichl  and  dl«  Mi|wr  ditafendeB  Mm- 
•ea  nicht  anch  hier  einen  Anigng  aber  die  Grens-Wand  himnu  geincht  um! 
f^efnnden  haben,  eben  lo  wohl  alf  Dieat  nach  der  oberen  Fliehe  hin  lUtt- 
fefanden  hal?  Dieae  Frage  dürfte  wohl  au  bejahen  seyn,  und  nun  hat  als> 
dann  anch  bei  der  Bhaen-förniigen  Erhelrang  des  Mtdpmyt  efaie  ,fani  Natar- 
gemifse  Erklakrung  ftr  die  von  Scbl.  beobachtete  Erscheinung  gefunden. 

All  fernelta  Beweia,  daas  daa  MaipmyM  seine  höhere  Lage  einer  Ober- 
deckong  durch  Lava,  nicht  H^er  einer  Hebung  verdanke,  betrachtet  Schl.  den 
Umstand 9  dass  der  frOher  in  der  Plmffm  de  JoruUo  blühende  Ackerbaa 
nicht  auf  der  kaum  mit  Sand  und  Asche  bedeckten  gani  nnxersetzten  Basall- 
Maaae  statthaben  konnte,  und  meint,  dass  die  Sparen  davon  nur  nnler  der 
Lava*Oecke  xu  suchen  seyen,  übersieht  hierbei  aber  ofenbar,  dass  die  nH 
dem  Emporheben  des  Bodens  verbundenen  Erscheinungen  —  das  Emportretea 
der  Homitos,  das  Zerreissen  durch  Spalten  und  die  dabei  sich  entwickela- 
den  Dimpfe  und  ausströmende  Hitae  —  vollkommen  genügend  waren ,  uai 
das  ginaliche  Verschwinden  aller  Spuren  des  früheren  Kultur-Znstandes  m 
erklftren.  Muss  doch  schon  der  mit  dem  Ausbruch  des  Joruiio  verbundene 
Sand-  und  Aschen-Regen  hingereicht  haben,  derartige  Spuren  günslich  n 
verwischen,  wie  Diess  auch  schon  der  oben  angeführte  Brief  ans  Gurnrnne 
bestütigt,  worin  es  ausdrücklich  heisst:  „Gegen  2  Uhr  Nachmittags  des  erst- 
genannten Tages  (29.  Sept.)  war  die  dem  Vulkane  nahe  gelegene  Maieret 
des  JwmUo  schon  ganx  an  Grunde  gerichtet,  die  von  dem  Vulkane  ans- 
gestossene  grosse  Menge  von  Sand,  Asche  und  Wasser  xerstörte  alle  Hfiuser, 
Zucker^Pflanxungen  und  Bfiume,  und  es  blieb  uns  nur  noch  der  Trost,  dast 
kein  Menschen-Leben  dabei  verloren  giog.'^ 

^  Untersucht  man  aber  die  Erscheinungen,  welche  das  MmiffM  darbiclet| 
im  Vergleich  xu  den  anderen  bekannten  Lava-Strömen  angehörigen  und  die- 
selben charakteri sirenden  Eigentbflmlichkeiten,  so  möchte  auch  darin  die 
Ansicht  Schl.'s,  das  UulpayM  als  einen  Lava-Strom  xu  betrachten,  eine  ge- 
nügende Widerlegung  finden.  Die  Form  und  einige  andere  Erscheinungea 
des  Fortfliessens  der  Lava-Ströme  sind  im  Allgemeinen  denen  gleich,  die  wir 
an  den  Strömen  fliessenden  Wassers  wahrnehmen  (Fr.  HoPFnAHR,  Geschichte 
der  Geognosie.  II,  529).  Wie  ein  flüssiger  Strom  bricht  die  Lava  aus  der 
Öffnung  des  Vulkans  hervor,  wenn  es  endlich  den  im  Innern  wirkendca 
Dflmpfen  geglückt  ist,  sich  den  Ausweg  xu  öffhen  (v.  Buch,  geognostische 
Beobachtungen  auf  Reisen.  11,  138).  Die  vom  Berge  herabsturaende  Lavt 
Rieht  sich  in '  einem  verhültnissmüssig  bald  schmileren  und  bald  breiterea 
Band-fÖnnigen  Streifen  den  tiefer  gelegenen  Punkten  xu,  ihre  Wege  darch 
dicke  graulich-weisse  Dampf- Wolken  bexeichnend.  Dabei  ist  aber  die  Nei- 
gung des  Bodens,  worüber  der  Strom  seinen  Lauf  nimmt,  von  dem  grOsstea 
Einfluss  auf  die  Art  der  Verbreitung  der  Lava.  Nach  den  sorgfUtigeo  Mes- 
sungen Elir  DR  BRAunoRT*s  bildet  ein  Lava-Strom,  dessen  Neigung  6®  and 
mehr  betrügt,  gar  keine  xusanunenbingende  Masse  (über  Erhebungs-Kratere 
und  Vulkane,  in  PoGaRnnoRFP's  Annalen  Bd.  CXIII,  169  ff.) ;  er  fallt  so  rasch, 
dass  er  nur  xu  wenige  Fuas  hoher  Stärke  anwachsen  kann.  Erst  bei  3^  oder 
weniger  als  3^  Neigung  kann  die  Masse  sich  ausbreiten  und  xu  einer  merk- 


fickoi  Höhe  fielt  mbftnfen*.  Zur  AManimlaiig  eiaer  so  bedetttenden  Lara« 
Mmm,  ab  das  JMfpay«  darbietet,  deren  Stärke  am  ftusgerBlen  Raatfe  die 
ntebnlidM  Höbe  von  25'  bU  30'  erreicbt,  wflrde  also  ein  fast  gans  sOb- 
iiges  Terraia  erforderiicb  seyn.  Wenn  nun  aucb  vor  dem  Aqsbrucb  des 
Jtrulh  da,  wo  sich  jetat  der  im  Jahre  17S9  hervorgetretene  Vulkan  erbebt, 
eise  fiaditbare  Ebene. swiscben  den  Bächen  von  Cuitimka  nnd  San  Pedr^ 
sich  aasbreitete,  so  war  ihre  Neigung  keinesweges  so  unbedeutend,  ab  Diess 
nr  Ansanunlaung  eines  so  mächtigen  Stromes  noth wendig  gewesen  vHlre. 
Die  frähere  Neigung  der  Plmyu  de  JoruUOj  ans  welcher  der  Vulkan  hervorge- 
tmea  bt,  lässt  sich  a.  Tb.  noch  aus  dem  Abfall  des  Baches  Im  JPlay«  er« 
kcaaen.  Diese  Neigung  wurde  aber  unstreitig  durch  das  dem  Abfluss  etwal- 
ftt  Lava-StrOoae  vorangegangene  Emporheben  des  Joruiio  und  seiner  Nach« 
btm  vermehrt.  Sie  beträgt  gegenwärtig,  virie  Diess  A.  v.  Hubbolbt  ans- 
dmcUich  angibt  (JSaMt  fdo^nottifue^  352),  vom  Fasse  des  Jomiio  bis  som 
Stade  6tB  MaipmfS  auf  eiyer  Entreckung,  die  sich  nach  der  Karte  ton 
ScBLunaa  auf  elMra  3600',  nach  v.  Hubboldt's  Karte  aber  auf  mehr  ab  GOOC 
bebaß,  510';  sie  fibersteigt  abo  jedenfalls  die  Neigung  von  6®,  bo  dass  ans 
fiesen  Gipode  allein  die  Ansammlung  einer  so  bedeutenden  Lava-Masse  nn- 
■dfUch  bt,  'Bei  Betrachtung  der  weiteren  Erscheinungen,  welche  das  FKes* 
sea  der  Lava-Strdme  darbietet,  bemerkt  man,  dass  deren  Feuer-flfissiga 
Masse  an  der  Oberiäche  schnell  erkaltet,  an  dersellitfn  erhärtet  und  sich  mit 
eber  vielfach  aerspmngenen  Kruste  bedeckt,  deren  Trümmer,  wie  die  Eis- 
SdwUan  bei  dem  Eisgange  eines  Flusses,  vielfach  aber-  nnd  durch-einander 
fcschoben  und  fortgerissen  werden,  während  die  Fortbewegung  der  unteren, 
Boch  lässigen  Lava  mehr  als  ein  stetes  Fortwälzen  regellos  durch  einander 
feworfeaer  Trümmer  denn  als  ein  gleichmässiges  Fitessen  zu  betrachten  ist. 
Gewäfanlicb  treten  die  Lava*Ströme  ab  Band-förmige  Streifen  auf,  wejcha 
■it  der  Entfernung  von  ihrer  Ausfluss-Öffnung  an  Breite  zunehmen,  sich, 
weaa  sie  auf  Bindemisse  stossen,  in  zwei  oder  mebre  Arme  theilen,  dem 
Geielie  der  Schwere  folgend  sieb  nach  den  tiefer  gelegenen  Punkten  dev 
Oberflädie  fortbewegen  und,  je  nach  deir  grosseren  oder  geringeren  Flttssig» 
kdt  der  Lavn,  als  mehr  oder  weniger  erhabene  Massen  Aber  das  umgebende 
Tecrain  hervortreten,  durch  das  Erstarren  der  Feuer-flfissigen  Lava  steile 
Seitea-Begrenzodgen  darbietend.  Diese  Erscheinung  vermisst  man  naeh 
ScBL.*f  Darstellung  mit  Ausnahme  des  unteren  Endes  ganz  an  demjenigen 
Tkdle  des  Jlalfayf,  den  er  als  den  ersten  Lava-Strom  des  Joruiio  bezeich- 
Bct,  indem  seine  Darstellung  dieses  Stromes  in  der  der  Mittheilung  beigeftg* 
tea  Tafel  daa  Bbdfyo  ab  eine  zwischen  zwei  Bächen,  also  auf  der  die- 
selben trennenden  Boden  -  Erhebung  ausgebreitete  Masse  erscheinen,  die 
idtliche  Eriiebung  fiber  das  umgebende  Terrain  aber  ganz  vermissen  lässt. 

Schon  ältere  Beobachter,  wie  später  Bbzislak  (Lehrbuch  der  Geologie, 
ieatfck  von  v.  SraoaBiCK,  III,  189),  Fa.  Hofvhaiin  (hinterlassene  Werke,  II, 
530  £)  u.  A.  haben  bemerkt,  dass  die  auf  der  Oberfläche  der  Lava-Strftmo 


*  Vgl.  dMu  Ltzll'S  B«obMhtiiiig«B  am  Ätn^x  »i»  <i«n  FkOo:  TVotwae«.  MM,  te 
•iMB  ipfit«r«n  Hefte  de»  Jfthrbscbt. 


334 

dnrclr  Erstarren  gebildete  Schlicken-Kniste  serträmmert  and  »nf  der  danater 
sich  fortv^ftltenden  nodi  flOssigren  Lava  mit  fortgerissen  wird,  nnd  dass  die 
Trflmmer  dabei  über  die  Rinder  des  Stromes  bemnterstörxen,  in  der  bei  ihrer 
Fortbewegung  darüber  hinrollenden  Lava  hin-  nnd  her-geschoben  werden, 
dabei  aber,  wie  namentlich  Hoffhanh  Imfährt,  den  Weg  des  LaTa-Stromes 
pflastern.  Wir  finden  daher  auch,  nach  Hofpkann's  Angabe,  nach  dem 
Erkalten  der  Lava  den  Strom  nicht  nur  an  seiner  Oberfläche  von  einer  selt- 
sam durcheinander  gekrftuselten  Schlacken-Rinde  bedeckt,  sondern  auch  aaf 
einer  Ahnlichen  mit  ihm  verschqiolzenen  Schlacken-Kruste  gelagert,  eine  Er- 
sehehiang,  die  auch  von  andern  Beobachtern  wahlgenommen  worden  ist  and 
als  charakteristisches  Kennieichen  wirklicher  Lava-StrOme  gilt. 

An  dem  Jorullo  bat  v.  Humboldt  das  Auftreten  von  Schlacken-Kmsten 
In  der  vorangegebenen  Weise  weder  auf  der  Oberflftche  des  Mmiyays  noch 
unter  demselben  am  Fu^se  der  steilen  Greni-Wand  beobachtet,  weil  er  sonst 
diese  Erscheinung  gewiss  angegeben  haben  wüode,  und  auch,B.*ic  ist  eiae 
darauf  hindeutende  Erscheinung  nicht  aufgefallen.  Schl.  bemerkt  xwar,  dass 
die  Oberfläche  des  Maipays  aus  einer  ungeheuren  Menge  von  Trümmern, 
Bruchstücken  und  Schalen  derselben  Lava  bestehe,  welche  den  Kern  der 
Homitos  bilden,  scheint  aber  auch  weder  am  Fusse  der  Grenx-Waad 
noch  an  einem  andern  Punkte  eine  Pflasterung  des  unteren  Theiles  des  Mal- 
fmyjt  wahrgenommen  xu  haben,  und  dürfte  ein  solches  hüheres  Kennieichen 
eines  Lava-Stromes  bei  dem  Maipay*  wohl  fehlen.  —  Aber  auch  in  den 
vorhandenen  ftiteren  Nachrichten,  obwohl  dieselben  sehr  dürftig  sind,  möchte 
ein  Beweis  dafür  zu  finden  seyn,  dass  der  von  Schl.  angenommene  Lava- 
Strom,  auf  den  ein  Sand-  und  Aschea-Regen  niedergefallen  seyn  soll,  dem 
Joruito  bei  seinem  letzten  Ausbruch  nicht  entflossen  ist.  In  dem  Briefe  ans 
Ouan^fuatü  vom  15.  April  iTS9  heisst  es  nach  der  Aussage  eines  Augen- 
zeugen, dass  man  am  J&rulio  zuerst  ein  gewaltiges  Erdbeben  verspurte, 
dass  sich  dann  die  Erde,  üffnete  und  so  viele  Asche  und  Steine  ausgeworfen 
vnirden,  dass  viele  Meilen  weit  sich  niemand  nfthem  konnte,  wobei  also 
von  einem  Lava-Strom  nicht  die  Rede  ist,  den  man  doch,  selbst  in  grösserer 
Entfernung  wenigstens  bei  Nacht,  wahrgenommen  haben  würde,  woin  er 
in  der  von  Schl.  angenommenen  Ausdehnung  sich  verbreitet  bitte.  —  Nock 
deutlicher  dürfte  Diess  aber  aus  dem  Briefe  aus  Ouaeana  vom  19.  Oktober 
t7S9  hervorgehen,  da,  nach  der  schon  oben  angelitbrten  Stelle,  die  dem 
Joruih  nahe  gelegene  Maieret  bereits  um  2  Uhr  Nachmittags  des  erstes 
Tages  des  Ausbruches  durch  Sand,  Asche  und  Wasser  zerstört  war,  ohne 
dass  auch  hier  eines  Lava-Stromes  gedacht  wird,  dessen  Verbreitung  über 
das  Mmlffays  also  auch  nicht  anzunehmen  ist. 

ScHLBiDBH  scheint  femer  auch,  wenn  ich  seine  Darstellung  richtig  anf- 
gefasst  habe,  das  frühere  Daseyn  der  Homitos,  wie  solche  von  v.  HpnoLPT 
vorgefunden  und  in  Schrift  und  Bild  dargestellt  worden  sind,  in  Zweifel  in 
stellen.  Er  sagt  nimlich  Seite  20*  „Die  Oberfliche  dieses  grossen  Lava- 
Stromes  (des  Malpay9)  besteht  aus  einer  nngeheuren  Menge  von  Trümmeni, 
Bruchstücken  und  Schalen  derselben  Lava.  Diese  Trümmer  sind  höchst  an- 
rege] missig   vertheilt   nnd   bilden   den  Kern   der  Homitos,    £e  bald   lang, 


38S  . 

faM  Röckeii-srti;  nnd  ge>i\iiBden  endieroen.  Auf  diesen  eraten  Lmva^Aui-*- 
Imeh  folgte  ein  Sand-  und  Aschen-Regen ;  denn  nur  durch  diesen  lisst  sich 
rfir  gleichmissige  Bekleidung  der  ganzen  reichen  Oberfläche  mit  dänneii 
1.1  w.  Schichten  erklfiren.  Die  täglichen  Regenschauer  und  die  Ungleich- 
heit des  Korns  mnssten  eine  Sonderung  in  Schichten  zur  Folge  haben,  die 
Dor  in  grossen  Vertiefungen,  wo  das  Wasser  grosse  blassen  zusammenführte, 
veRchwindet.  An  sehr  steilen  Wänden  einzelner  Blöcke  oder  Schalen  blieb 
natürlich  nichts  liegen,  und  Diess  mochte  zu  der  Benennung  „basaltisch« 
Kegel"  Veranlassung  geben'  denn  wären  die  Hornitos  solche  basaltisch« 
Ke^I  gewesen,  wie  diese  Bezeichnung  glauben  macht,  so  würde  man  ge^ 
wiss  noch  eine  der  you  A.  y.  Humboldt  angegebenen  ähnliche  Gestalt  vor- 
isdea,  da  das  Gestein  ganz  unverändert  ist.  Die  vom  Vulkan  entfemtea 
Horaitos  waren  von  vorne  herein,  wie  sidi  erwarten  lässt,  von  feinerem 
Ti&anischen  Sande  bedeckt  und  wurden  desshalb  häufiger  so  abgespült,  dafs 
BSB  ihren  basaltischen  Kern  sieht,  während  die  Decke  der  dem  Berge  nähe-« 
reo  z.  Th.  ans  einer  Art  Konglomerat  besteht,  wahrscheinlich  weil  das 
{TTöbere  Material  schneller  und  mehr  in  der  Mähe  zu  Boden  fiel/* 

Was  zunächst  die  Erklärung  der  Bildung  der  die  Schlacken- Kegel 
SciLKUMnc*s  in  gleichförmiger  Lagerung  bedeckenden  Aschen-Schichten  betrifft, 
m  möchte  solche  wohl  als  unhaltbar  zu  betrachten  seyn,  mOge  Scdl.  unter 
ilcBi  Ausdruck  „tägliche  Regenschauer*'  die  mit  Ausbrüchen  stets  verbunde- 
MB  Yulkanischen  Regen  oder  die  gewöhnlichen  atmosphärischen  Regen  ver- 
stehen. Weder  der  eine  nocl^  der  andere  dieser  wässerigen  Niederschläge 
4ärfte  im  Stande  seyn,  eine  regelmässige  Schichten-Bildung,  wie  sie  Scbl. 
aa  den  von  ihm  beschriebenen  Schlacken-Kegeln  wahrgenommen  bat,  her- 
Torzabringen.  Sowohl  die  vulkanischen  als  auch  die  gewöhnlichen  tropischen 
Regen-Gftsse  fuhren  eine  solche  Menge  Wasser  zur  Erde,  dass  solche  die 
Biedergefallene  Asche  w^it  eher  ton  den  Schlacken-Kegeln  weggerissen  und 
fbrtgespfilt,  als  in  regelmassigen  Schichten  darauf  abgelagert  haben  wfirden. 
Dea  tropischen  Regen  kann  aber  die  von  Scbl.  angenommene  Schichten- 
Bildang  gar  nicht  zugeschrieben  werden,  wenn  man  die  Annahme,  dass  der 
erste  Lava-Strom  des  Ansbmcbs  von  1739  das  Malj^yM  gebildet  *habe  und 
darauf  der  Aschen-Regen  gefolgt  sey,  ab  richtig  voraussetzt.  Der  Ans«» 
brach  "hat  nämlich  am  29.  September  stattgefunden  und  war  nach  allen 
vorliegenden  Nachrichten  von  einem  sehr  heftigen  Aachen-Fall  begleitet,  der 
weithin  Alles  bedeckte  und ,  wie  der  Brief  aus  Gu^eana  darthut,  au  letzt- 
fcaannlem  Tage  noch  fortdauerte,  ohne  dass  dabei  von  der  Wahmehmnnp 
enes  Lava-Stromes  oder  der  ihn  begleitenden  Erscheinungen  die  Rede  wäre, 
üaa  hört  aber  bekanntlich  in  Mexiko  die  Regen-Zeit  schon  vof  odbr  doch 
spätestens  in  dem  Monat  Oktober  auf,  so  dass  also,  wenn  die  Schichtung 
^srch  die  tropischen  Regen  hervorgerufen  worden  wäre,  der  erste  mächtige 
Uva-Strom  anch  erst  später  dem  Vulkane  entströmt  und  die  ihn  bedeckende 
Asche  nicht  vor  der  in  .  dem  folgenden  Mai  oder  Juni  beginnenden  Regen- 
Zeit  niedergefallen  seyn  könnte,  weil  sonst  die  unterste  Aschen-Schicht 
fegen  die  darauf  folgenden  eine  fiberans  grosse  Mächtigkeit,  im  Vergleich 
m  Stärke   4«r  höher  liegenden,  erlangt  haben  müsste,  welches  nirgends 


83« 

■iiKedeiitei  ist.  Den  gescbichtHchen  Nacbricbten  nifolfe  —  fo  ubesltimiit 
dieselben  auch  seyn  möji^n  —  dürfte  aber  überhaupt  auch  der  Aschen-Fan 
bei  dem  letzten  Ausbruch  des  Joruilo  den  Lava-Ergüssen  vorangeji^gen 
seyn ,  es  dürfte  selbst  die  von  Sohl,  angegebene  Art  der  Oberdeckung  der 
Homitos  mit  den  gleichförmig  übereinander  gelagerten  Aschen -Schichten 
darauf  schliessen  lassen,  dass  auch  die  Homitos  erst  dann  emporgetrelea 
sind,  nachdem  das  Iflaipayt  liereits  von  den  Aschen-Schichten  bedeckt  war. 
Sollten  daher  die  die  Hornitos  bedeckenden  Aschen-Schichten  etwa  (rar 
nicht  dem  Ausbruch  von  1T69,  sondern  früheren  vulkanischen  Eruptionea, 
yon  denen  die  Umgegend  so  manche  Spuren  zeigt,  angehören? 

Die    fernere    Angabe  Schlbideh's  anlangend,    dass    er    keine  Hornitos, 
wie  solche  v.  Huiboldt  beschrieben,  vorgefunden,  und  dass   die  von  dem 
Vulkan    entfernteren  Homitos  häufig  nur   ihren    basaltischen  Kern   zeigen, 
die  Decke  der  dem  Berge  näheren  aber  aus  Konglomerat  bestehe,  so  hat 
der  Verf.  in   seinen  Bemerkungen  über  den  Joruilo  schon  ähnliche  Beob- 
achtungen niedergelegt    Es  ist  ihm  aber  dabei  nicht  in  den  Sinn  gekonfmen, 
desshalb,   weil  er  eine  der  von  v.  Huxbolut  angegebenen  ähnliche  Gestalt 
der  Homitos   nicht  mehr  vorgefunden,    deren    früheres  Daseyn    in  Zweifel 
in  stellen;  er  hat  vielmehr  aus  den   naheV  am  Fusse  des  Joruilo  auf  dem 
Boden  wahrgenommenen  sonderbaren  Zeichnungen   konzentrischer   langge- 
logener  Ringe  darauf  geschlossen,  dass  die  Einwirkung  der  heftigen  tro- 
pischen  Regen  seit   der  Anwesenheit  v.  Humboldt's   eine  wesentliche  Yer- 
änderang  in  der  Gestalt  und  der  Verbreitung  der  Homitos  hervorgebracht 
habe.    Wie  wesentlich  aber  diese  Umwandlung  gewesen  seyn  muss,  ergibt 
eine  Vergleichnng  der  beiden  Zeichnungen  der  Hornitos  von  v.  HuiBOLPf 
und  von  Schuiidih.    Die  Gestalt  der  basaltischen  kleinen  Kegel,   welche  B. 
in  der  Nähe  des  Randes  des  Malpays  wahrgenommen,  stimmen  ihrer  äos- 
seren  Form  nach  mehr  nüt  der  gedrückten  niedrigen  Gestalt  in  der  Zeich- 
nung ScHL.'s,  als   mit  der  höheren  Kegel-Form  in  dem  Bilde  v.  Humboldt's 
überein.  ~  Eine  geschichtete  Aschen-Decke    hat   dbreelbe  indessen  auf  den 
Homitos   nicht    bemerkt    und     nur   Aschen  -  Anhäufungen    an    ihrem    Fusse 
wahrgenommen.     Sie  bestanden  am  Rande  des  Malpays  aus  wenig  dichten, 
meistentheils  aber  porösen  baualtischen  Laven  ohne  Zwischenräume.    Diese 
abweichenden  Beobachtungen    berechtigen  aber  keinesweges  die  Richtigkeit 
4er  füheren  Wahrnehmungen  in  Zweifel  zu  ziehen,    v.  Hueboldt  beschreibt 
die  von  ihm  bildlich  dargestellten  Hornitos   als  aus  Basalt-Sphäroiden  be- 
stehend  und    von  einer    thonigen  Massen  mit   verschiedenartig  gewundenen 
Schichten    umhüllt    und   bemerkt   ausdrücklich,    dass  die  ganze  Masse  des 
Basaltes,  stets  von  gesäuerten  warmen  Dämpfen  durchzogen,  in  hohem  Grade 
zersetzt  sey,  und,  diese  Angaben  sowie  die  zerstörende  Gewalt  der  heftigen 
tropischen  Regen  berücksichtigend,  glaubt  B.  solche  Kräfte  als  ausreichend 
betrachten  zu  dürfen,  um  die  Verwandlung,  welche  die  Homitos  seit  ihrer 
Untersuchung  durch  v.  Humboldt  bis  zu  seiner  eigenen  Anwesenheit  am  Jo- 
ruilo erlitten  haben,  erklären  zu  können.  Wenn  nun  aber  auch  Scbl.  nament- 
lich an    den  vom  Vulkane  entfernter  gelegenen  Homitos    nicht   mehr    die 
schaligen  Basalt-Sphäroide  in  thonige  Masse  eingehüllt  und  anstatt  Dessen  im 


337 

der  pl«tl-sedrfickteii  kleinen  mit  Sand-  und  ABchen^Sehichten  1)edeck- 
tei  Hsgel  kohle  Rinme  findet,  darf  er  desshalb  an  der  Richtigkeit  der  Beob- 
ichtnfea  eines  t.  Huxbolut  um  so  weniger  zweifeln,  als  er  selbst  noch 
angibt,  dass  die  Oberfläche  des  MalpayM  ans  einer  ungeheuren  Menge  von 
TrämiDeni,  Bnichstäcken  und  Schalen  derselben  Lava  —  des  MtdpayM  — 
besteht.  Sollte  dieser  letzte  Umstand  nicht  schon  darauf  hinführen,  in  diesen 
TriBaen  die  Reste  der  Yerschwundenen  Homitos  zu  suchen,  umsomehr, 
als  nch  Scn..  selbst  noch  der  zerstörenden  Einwirkung  tropischer  Regen 
itf  das  Mmlfmy9  gedenkt?  (Auch  y.  Hubboldt  vert]ieidigt  seine  alte  An- 
Bcbl  Regen  Schlbidbii's  Annahme  noch  durch  einige  aus  seinen  Tagebüchern 
otiOflimene  Notitzen  und  die  Zeichnung  eines  Homito.) 


R.  I.  Hurcbisoh:  über  die  Gebirgs-Folge  in  den  nordischen 
Hochlanden  vom  ältesten  Gneisse  bis  zum  Old  red  sandstone 
[Qido^.  Quart.  Jtmm.  1868,  XiX,  501—508;  Lond.  Edinb,  DuU. 
PhU99.  Müfa9.  1858,  XV,  322—325 ;  auch  BulUt,  geal,  1868,  XV,  367  m). 
SfhoD  ^864  hat  der  Vf.  seine  Überzeugung  ausgesprochen,  dass  die  Quarzite 
der  nördlichsten  Grafschaften  *8ehoitiand9  und  insbesondere  Sutherlands  mit 
ihm  Dotergeordneten  Petrefakten-führenden  Kalksteinen  von  unter-silurischem 
Aller  DDd  dass  beträchtliche  Massen  der  krystallinischen  Gesteine  der  Hochlande 
Aqniralente  der  nnter-silurischen  Ablagerungen  Süd-Schotiiands  seyen.  Im 
Jthre  186$  beobachteten  Colonel  Jähes  sowohl  als  Professor  Nicol  die  un- 
dachförmige  Überlagerung  der  grossen  Konglomerat-Masnen  durch  die  Quarzit- 
Reibe  md  zeigte  der  letzte  noch  in  einer  besonderen  Abhandlung ,  dass  der 
alte  Gaeiss  und  das  ihn  überlagernde  Konglomerat  längs  einer  grossen  Strecke 
iier  West-Kuste  die  Grundlage  bilden,  worauf  der  krystallinische  Quarzfels 
■od  Kalkstein  der  westlichen  Xbeile  von  Ro99~9hire  und  SiUherland-shir^ 
rahea;  er  äusserte  jedoch  zugleich  die  Vermuthung  —  in  Erwartung  der 
Bestäüfong  durch  eine  grössere  Menge  bestimmbarer  Versteinerungen  — ,  dass 
diese  Quarüte  und  Kalksteine  die  Äquivalente  der  Süd-Sehoitischeu  Kohlen- 
Fonoation  seyen.  Endlich  betrachtete  Hugh  Millbr  die  Quarz-Gesteine  und 
loiteD  Kalke  voif  SuiheHand  nur  als  metamorphische  Stellvertreter  des  Old 
Ttd  DDd  der  Caithness-Reihe  der  Östlichen  Küste.  Indessen  hielt  der  Vf.  an 
ieioer  Ansicht  fest,  dass  diese  zwei  letzten  Unterstellungen  unbegründet  und 
dtss  jene  krystallinischen  Gesteine,  zwischen  deren  unteren  Theilen  die  Dur- 
itaer  Versteinerungen  neuerlich  gefunden  worden ,  die  unteren  Glieder  der 
nosien  wellenförmigen  Reihe  glimmeriger  und  schieferiger  Gesteine  seyen, 
welche  bis  Ctniknets  hin  die  Basis  ausmachen,  woraus  die  Grund-Schichten 
ks  Old  red  sandstone  hauptsächlich  gebildet  werden.  Endlich  hat  jetzt  Pbach 
aeiir  nnd  viel  besser  erhaltene  Versteinerungen  zusammengebracht,  in  welchen 
SiLTEB  Genera  erkannte,  die  bisher  nur  in  den  unter-silurischen  Gesteinen 
Stri-Amterikss  vorgekommen  sind,  womit  alle  Zweifel  gehoben  erscheinen. 

Der  Vf.  legte  der  Geologischen  Gesellschaft  eine  Beschreibung  dieser 
Geiteine  und  Versteinerungen  vor,  bestimmte  die  grossen  Petrefakten-losen 
Konglomerat-Hassen  von  Suikerimnd  als- Cambrischen  Alters,  die  Quarzite 

Jahrgaoft  1839.  22 


J 


9im 

uad  Kalluteinc  als  ustcr-aUurisch  und  die  darauf  rubenden  glinimerigen  md 
gneiasigeo  Schiefer  und  Platten-Gesteine  auch  als  silurisch. 

Die  Versteinerungen  im  Quarsfels  besteh«^  aus  längst  bekannten  kleinen 
Anneliden-Röhren  (Serpulites  Maccullochi)  und  Fukoiden.  Der  Kalk- 
stein-Streifen xwischen  zwei  Quarz-Gesteinen,  etwa  SOO'  über  der  Basis 
dieser  Reihe,  lässt  sich  weithin  verfolgen ;  «eine  Petrefakten  sind  nach  Saltus 
Bestimmungen  Maclurea  Peachi  u,  sp,  neb:»t  deren  sonderbarem  Deckel, 
die  i|i  CatMda  wohlbekannte  Ophileta  compaota,  Oncoceras  und  ein 
glattes  Orthoceras  mit  zusaounengeilrücktem  Siphon,  alle  ganz  fthoUch  roil 
solchen  Arten  der  unter-silurischen  Gesteine  Nord- Amerika* m  y  welche  im 
Calciferous  rock  bis  hinauf  zum  Trentonf^Kalkstein  einschliesslich  vorkom- 
men und  hauptsächlich  in  den  Kalksteinen  am  Oitawa-Fh^se  in  Canada 
gefunden  werden. 

M.  beschreibt  dann  die  gleiche  Schichten-Folge,  wie  in  FTW.  Suiheriani- 
shire,  längs  einer  südlicheren  Parallele  vom  Lock  Duich  in  Kiutail  ioi  \Y. 
bis  zur  Qrenze  des  Old  red  im  Osten,  wo  die  Gesteine  jedoch  in  ihren  litho- 
logischen  Merkmalen  grosse  Veränderungen  erfahren.  Der  Vf.  glaubt  nicht 
allein,  dass  die  in  den  chloritischen  und  quarzigen  Gesteinen  von  ühimterfM- 
shire  eingeschlossenen  regelmässigen  Kalkstein-Schichten  unzweifelhait  uoter- 
silurischen  Alters  wie  die  Sutherlandsr  Kalksteine  sind ,  sondern  auch  dass 
4ie  weit  ausgedehnten  und  offenbar  darauf  ruhenden  Lagen  von  GUmmer- 
schiefer  und  quarzig-gneisaigen  Plattensteinen  des  Bezirks  von  Brßadaiktnf 
eines  Tages  als  blosse  Fortsetzungen  der  glimmerigea  Plattensteiae  erkanni 
werden  dürften,  welche  in  den  NW.  Hochlanden  die  Quarzfelsen  und  Petre- 
fakten-führenden  Kalke  überlagern,  —  endlich  dass  die  noch  höher  ruheodeD 
Kalke  und  Schiefer  an  den  Ufern  von  Lech  Tay  sich  jünger  als  irgend  welche 
Schichten  der  nördlichen  Grafschaften  erweisen  werden. 

Nach  einigen  Bemerkungen  über  die  wirkliche  Schichten-Bildung  dieser 
Glimmer-  und  Gneiss-Schiefer  fehl  M.  znr  Betrachtung  des  drei-gliederigen 
Old  red  sandstone  im  NO.  SehoUland  über.  Die  Schichten  mitCephalaspis 
Lyell  i  und  Pterygotns  Anglicns  liegen  am  Fusse  der  Reihe  und  sind  ge- 
wiss älter  als  die  bituminösen  Fossilien-ffibrenden  Schiefer  von  Caiikaet*.  Diese 
Ab*heilung  ist  in  Übereinstimmung  mit  den  Beziehungen  der  devonischen  Ab- 
lagerungen in  DevonsMre  und  Ißeuisehiand  \  doch  ist  das  unterste  Glied  des 
Schottischen  Old  red  in  HussUnd  nicht  vertreten  —  Die  Flagsteine  von 
Caitknefs  nehmen  die  Mitte  der  Reihe  ein,  während  die  darunter  liegenden 
Konglomerate  und  Sandsteine  die  Cephalaspis-Schichten  voh  ForfarMr^  und 
die  Uornstein-Schichten  von  JBerefardshir^  vertreten,  welche  dort  unterwirls 
durch  die  Tilestones  in  die  oberst«silurischea  Ludlow-Schicbten  übergeben. 
Die  Old-red-Gesteine  der  nordischen  Hochlande  sind  in  CaUhneM  nnd 
den  Orkneys: 

3)  Obre  rothe  Sandsteine; 

2)  Graue  und  dunkle  Plattensteine  und  Schiefer,  beide  bituminös  und  kalkig 
(=  Comstones  in  Elginskire  und  MurrayMre}, 

1)  Untre  rothe  Konglomerate  und  Sandsteine. 
Der  nord-schottische  Old-red  enthält  einen  grossen  unteren  Theil,  welcher  in 


■iicheD  aiiswilftigeii  Devon-Formationen  nicht  vertreten  Ist,  obwohl  er  In 
udern  Gef^enden  EnghmdM  wie  des  Kontinents  mit  allen  seinen  Gliedern 
citwickelt  encheint« 

Cber  iwanng  Fisch-Arten,  welche  in  CmfAÜMM  und  Cratnafip  entdeckt 
wordfB,  kommen  a.  Th.  auch  in  Ru$9Umi  und  zwar  im  Gemenge  mit  den 
«ttel-deTonischen  Mollusken  DevanskirB's,  des  BaulonnaU  nnd  des  Rheine 
T«n  doch  fehlen  die  untersten  Glieder  der  Devon-Reihe  mit  ihren  Cephalas- 
piden  ia  RusMiamd  ganz.  Die  Old  red  Congloroerate,  Ichlhyolithen-Schiefer, 
Constoaes  mit  den  überlagernden  Sandsteinen  vertreten  der  Zeit  nach  in 
Sektititttd  und  Herefordthire  voUstfindig  die  devonischen  Schichten,  welche 
ii  SU^RnfUnd  und  anf  dem  Festlande  so  voll  Korallen ,  Krinoiden  und 
leerea-Konchyfien  auftreten. 

Schliesslich  einige  Bemerkungen  über  die  Neuen  rothen  Sandsteine  an 
der  Westküste  von  HoM-skir^  und  über  die  Lias-  nnd  Oolith-Gebilde  von 
S$r4-Sekoiiimmd  nnd  den  westlichen  Inseln. 


K.  L  HmcnisoK:  über  die  silnrischen  Gesteine  und  Yerstei- 
lerani^eD  NorweyenM  nach  KjsauLr's  und  die  der  RusMeh-'BmiiUcke» 
ProviDsen  nach  F.  ScHaur's  Darstellung  iQeolo$,  Quari,  Joum. 
186S,  Febr.  ^  Bericht  d'Arcbuc's  an  die  Französ.  Akadem.  in  Compt: 
'mi.  1858,  ÄLVil,  469—472).  Seit  tSSd  betrachtete  MuacmsoM  die  Sti- 
peritoaes  genannten  Schiefer  und  Sandsteine  in  Wesi-Shropthire  als  die 
wesentliche  Gnind-Mas^e  des  Silur-Systemes,  und  kürzlich  hat  er  Versteine- 
niBireo  gefunden ,  welche  dieselben  mit  den  unmittelbar  darauf  liegenden 
Umdeilo-Flags  verbinden.  Nach  Kjerulp  sind  in  Nortoefen  die  untersten 
Fonfiea-fuhrendcn  Sihir-Gesteine  die  Alaunschiefer,  welche  ausser  den  ihnen 
rijEeBthnmIichen  Trilobiten- Arten  auch  Orthiscalligramma  und  Didymo- 
gripsof  geminns  der  En^litehen  Llandeilo-Schichten  enthalten,  so  dass 
airii  bier  die  Lingula-Platten,  Stiperstones  oder  Alannschiefer  in  das  Llandeilo- 
Gebilde  anmittelbär  fortsetzen,  ohne  physische  oder  geologische  Grenzscheide ; 
-  obwohl  Barramdb  in  Böhmen  zwischen  seiner  ersten  Fauna,  die  den 
SüfiCT'SUNies  entspricht,  und  der  zweiten  eine  ganz  scharfe  Grenze  lieht. 

In  der  Mitte  des  En$lisehem  Situr-Systemes  ist  eine  von  den  darüber  und 
^mmter  gelegenen  verschiedene  Zone  charakterisirt  durch  ihre  vielen  Penta- 
Bcreo  (P.  oblongns  und  P.  lens),  muten  mit  Caradoc-,  oben  mit  Wenlock- 
Tenteiaennigen ,  welcher  Moichison  jetzt  den  Namen  der  LI  and  ov  er  y- 
rockf  gibt  In  Skrop-,  Herefard"  und  Radnorshire  ist  nur  der  obere 
TWU  vorhanden  und  unter  dem  Namen  der  Hayhill-Sandsteine  bekannt;  in 
y^da^  wo  beide  vorkommen,  gehen  ihre  Schichten  und  Versteinerungen  so 
■  eiottder  über,  däss  man  sie  als  ein  gemeinsames  Ganzes  betrachten  mnsi, 
^  tm  Vefhindungs-Gbed  Zwischen  unterem  und  oberem  SiIur*System.  Eben 
K  gehen  auch  in  Schotiimnd  die  stellvertretenden  Gebilde  de^  Caradoc-Sand- 
Aeins  ohne  alle  Lagerungs-Verschiedenheit  in  die  Zone  mit  Pentamerus 
«blongns,  Atrypa  hemisphaerica  nnd  Phacops  Stockesi  des 
Wenlobk-Kalkes,  der  Basis  des  oberen  Silur-Gebiiges  Über. 

22* 


S40 

Iftch  der  von  ScniDV  [vergl.  Jahrb.  t8S8;  593]  cum  ersten  Male  toH- 
staindig  gegebenen  Schichten-Reibe  Esihiand*  sind  dort  alle  Bmgtitdien 
Glieder  der  ailurischen  Gegteint-Reihe  von  den  LIandeilo-Schichten  an  bij 
XU  den  obersten  Ludlow-Gesteioen  vorhanden;  über  den  Pentameren-  oder 
Llandovery-Schichten  ist  das  Wenlock-^ebirge  wie  in  Norwegen  deutlich  ent- 
wickelt und  fuhrt  in  seinem  oberen  Theile  Reste  grosser  Eirypteriden  mit  Lia- 
gulacornea  und  Trochushel  i  ci  terwie  die  Ludlow-Gesteine  yf.-EngUmit. 
Obwohl  dort  die  ganse  silurische  Schichten-Reihe,  einförmig  in  der  Lageroof 
und  fast  gleichartig  kalkig  von  Gestein,  kaum  650°*  Nichtigkeit  hat,  während  sie 
hier  ans  Schiefern,  schieferigen  Thonen,  Konglomeraten,  Sandsteinen,  Kalk- 
steinen, Grauwacken  und  selbst  untergeordneten  Feuer-Gesteinen  znsaninieo- 
gesetzt  in  mehr  oder  weniger  abweichender  Lagerung  einige  Tausend  Meter 
Bfihlt,'  lassen  beide  doch  von  unten  nach  oben  dieselbe  Aufeinanderfolge  von 
organischen  Wesen  wie  in  Skandinavien  ^  in  den  Vereinien  Staaten  und 
Canada  erkennen.  Mag  die  Silur-Formation  in  Süd~Buropa,  in  Bokmaa, 
im  Ural  nun  auch  so  verschiedene  Arten  von  organischen  Wesen  darbieten, 
dass  daraus  eine  Ablagerang  in  getrennten  Meeres-Recken  gefolgert  werden 
muss  I?],  so  ist  der  generische  Charakter  doch  überall  derselbe  und  ist  die 
Zusammengehörigkeit  der  unteren,  mittein  und  oberen  Abtheilnng  xu  einem 
xusammenhängenden  und  untheilbaren  Ganxen  nicht  xu  läugnen. 


J.  Hall  ani  J.  D.  Wmnanr:  Report  on  tke  Qeohgieal  Survey  of  the 
State  oflowa  in  the  yeare  tSSS—ST.  /«<  vol.  (724  ff,^  29  pU.^  I  map  Mi 
diagram  ^  1868),  Die  geologische  Untersuchung  beschrinkt  sich  jetxt  noch 
auf  die  östliche  Hälfte  des  Staates.  Topographisch  betrachtet  ist  es  eine 
weite  Hochebene,  nach  NW.  ansteigend  und  von  schmalen  und  tiefen  Fhiss- 
Thftlera  mit  steilen  Fels-Winden  durchschnitten,  welche  von  N.  nach  S.  an 
Höhe  und  Steilheit  abnehmen  *  Die  Nebenflüsse  fallen  den  xwei  grossen 
'  Grenx-Flüssen  des  Staates  im  0.  nnd  W.,  dem  Mieeieeippi  und  Mieeaari  zu. 
Die  Hochebene  ist  Prairie  mit  üppiger  Vegetation;  in  der  Regel  ohne  Biuaie 
und  mit  einxelnen  Anhöhen  von  nur  200'  über  der  Ebene  oder  400—600' 
über  dem  #f  f>M>Mp;yt-Spiege].  Ein  üppiger  Baum- Wuchs  kommt  nur  in  den 
Thälern  vor  und  an  einxelnen  Stellen  der  Prairie,  wo  der  Boden  nicht  wie 
gewöhnlich  aus  lauter  feinsten  Theilchen,  Niederschligen  eines  einstigen  See\«. 
sondern  aus  gemengten  Bestand-Theilen  von  verschiedener  Art  und  Grösse 
besteht.  Der  See  floss  während  langsamer  Hebung  des  Bodens  so  allmiblich 
ab ,  dass  er  von  jenen  feinsten  Theilchen  anfänglich  nichts  mit  fortnahm,  bis 
bei  genügender  Erhebung  die  Süsswasser-Flüsse  allmfthlich  genug  Gefalle  ge- 
wannen, um  tiefer  einxuschneiden  nnd  gewaltsamer  auf  die  Bestandtheile  des 
Bodens  xu  wirken ,  sie  fortxnführen  und  xn  mengen.  Jene  feine  Beschaffenheit 
des  Bodens  wird  ab  die  aHeinige  Ursache  angegeben ,  warum  ein  Banm-Wncb 
daselbst  nicht  aufgekommen  sey.  Mit  dem  Wechsel  dieser  Beschaffenheil 
wechselt  auch  augenblicklich  der  Charakter  der  Vegetation.  Dieser  topo- 
graphischen Schilderung  sind  meteorologische  Beobiichtnngen  angehüngt,  die 
wir  hier  übergehen. 


341 


Dar  dftiicbe   Tlieil  imtm^s  besteht  gans  aus  palftolithischen  Bildungeii, 
nd  xwar  (mit  Anwendung^  der  f&r  New-Yark  ailf||[eslellten  Nomenklatur) : 
IV.  Permische  Gesteine  (erst  später  entdeckt). 
DL  Kohlen-Formation  (7—8  Glieder). 

iDeronische  Formation. 
^  12.  GiemoBf  group 

'  11.  HamiltoD  gronp  l^alkige  u.  talkig-kalkige  Schicht  100' 

Bftnke,  wie  in  ^etP-Yorlr  be- 
schaffen, ohne  Fossil-Reste :  wenige  Fuss 


10.  Upper  Helderberglimestone 


Silnrische  Formation. 
9.  Onondaga  Salt-group 
8.  Le-Gaire  limestone 
7.  Ifiagara  limestone 
6.  Hudson  rlTer  group 


5.  Galena  limestone 

4.  Trenton  or  blue  limestone 


2.  Lower   Hagnesian   limest. 
1.  Potadam-Sandstone 


Dolomit  in  verefnaelt.  Parthie*n :  einige  Fuss 

Dolomit ? 

Dolomit 250^-300' 

nur  ein  Kalkstein-Streifen  mit 

Kiesel-Versteinerungen     .    .      80'-10(>' 

Dolomit 250'-300' 

Wechsellager  von  thonigem  und 

reinem  Kalkstein      ....     100'-120' 
3.  Upper  or  St  Peters  4imest.   Reiner  Quan-Sandstein .    .  ' .      80' 

Dolomit   ....'....    250' 
Reiner  Quarz-Sandstein .    .    .    250'-300' 
Wir  f&gen  die  ansprechenderen  Einzelnheiten  über  eitrige  dieser  Glieder  bei : 

1.  Der  Potsdam-Sandstein.  Die  älteste  Petrerakten- führende  For- 
uilion,  Ton  73**  bis  104^  W.  sehr  einförmig  in  Charakter,  aus  Kiesel-Körnchen 
zmammengesetxt,  selten  Konglomerat-^Massen  führend. 

2.  Der  untere  Magnesia-Kalk  (oder  Ca lciferous> Sandstone  in  NeW' 
T(9fi),  ein  reiner  und  krystallinischer  Dolomit ,  enthält  0,01 — 0,10  Quarz-Sand 
neciiaBisch  beigemengt  und  nur  sehr  selten  eine  Versteinerung.  Unten  wechsel- 
kifiai  er  mit  yorigem. 

3.  Der  S  t.-P e  t  er  s-S  and  stein  ist  eine  Wiederholung  von  Nr.  1.  Un- 
^eacktet  seiner  unbeträchtlichen  Mächtigkeit  kann  er  von  Illinois  bis  Jftniie- 
«0Cs  400  Engl.  Meilen  weit  verfolgt  werden.  Rein  ans  gleich  grossen  Quarz- 
Körnchen  mit  Krystall-Flächen  zusammengesetzt  und  ohne  alle  Geschiebe  und 
fremdartige  Beimengungen  oder  Versteinerungen  scheint  er  ein  chemischer 
ITicderBchlag  aus  dem  Wasser  zu  seyn. 

4.  Trenton-Ktlkstein.  Besteht  in  den  untersten  15'— 20'  aus  uu- 
iciiai  Dolomit  mit  0,10—0,20  Sand  und  Thon,  ohne  alle  fossile  Reste.  Da- 
nber  folgt  der  blaue  eigentliche  Trenton  -  Kalk,  eine  Reihe  von  Kalk-  und 
TVookalk-Schichten  ohne  Talkerde,  aber  mit  eingestreuten  Resten  von  Orga- 
nmea-Arten,  deren  Verbreitung  sich  weit  über  die  Grenzen  dieses  Staates 
laf  1500  Meilen  Erstreckung  verfolgen  lässt.    Er  geht  allmählich  über  in 

5.  Bleiglanz-Kalkstein,  einen  hell- oder  gelblich-grauen  grob-körnt- 
ga  krystallinischen  Dolomit  in  mächtigeren  Bänken,  welche  zahlreiche  Braun- 
ipsth-Druschen  enthalten  und  durch  Verwitterung  Thurm-  und  Festung-artige 
Gestalten  annehmen.  Er  enthält  gewöhnlich  nicht  über  0,02—0,03  fremdar- 
tife  Materien,  Dämlich  Quarz-Sand,  eingeschlossen,  und  seine  Versteinerungen 


Mi 

r 

ftimmen  theils  noch  mit  denen  des  vori|;en  (Nr.  4)  flberein,  theils  sind  tie  ihm 
eigenthOmlich,  wieReceptocnlites  undLingnla  quodrata.  Dicmeiitea 
derselben  sind  aber  nur  ala  Abdräcke  vorhanden,  jene  ausgenommen ,  deren 
Schaalen  ursprünglich  phosphorsauren  Kalk  enthielten,  wie  eben  die  Lingula. 
Auch  ein  einzelnes  Exemplar  desHalysites  catenn latus  ist  als  Steinkem 
darin  vorgekommen,  welcher  sonst  für  den  Niagara-Kalk  der  Gegend  so  bezeich- 
nend, aber  immer  verkieselt  ist  (ein  anderes  ist  in  Nr.  Q  gefunden  worden, 
nebst  jenem  der  einzige  Fall  unter-silorischen  Vorkonmiens).  Dieses  Kal^- 
Gebilde  ist  die  hauptsächliche  Bleiers-LagerstStte  in  der  oberen  Mi99%99iffi- 
Gegend. 

6)  Hudson  rivergroup,  ist  meist  aus  kieseligen  und  thonig-kieseligen 
Schiefem  zusammengesetzt,  welche  rasch  zerfallen'  und  daher  selten  eine 
gute  Profil-Ansicht  gewähren.  Es  gibt  6"  bis  8"  dicke  Schichten  darin, 
welche  ganz  aus  Orthoceratiten  bestehen.  Auch  stellt  sich  derselbe  Reich- 
thum  an  organischer  Materie  darin  ein,  wie  er  bereits  in  üem-lioTk^  Canadm 
V.  8.  w.  bekannt  ist  und  in  den  dunkel  Chocolade-braniien  Schiefem  von 
I&fea  0,10 — 0,21  des  Gewichtes  betragen  kann,  während  die  schwarzen  glän- 
zenden Kohlen-Schiefer  im  Hniafm-^Thmle  ^  die  man  so  oft  fiir  Kohle  selbst 
gehalten,  nur  0,005 — 0,01  Kohle  ohne  alles  Bitumen  einschliessen. 

Da  die  Gegend  keine  Steinkohlen  besitzt,  so  können  jene  Schiefer  wenig- 
stens zur  Gewinnung  von  Leuchtgas  benutzt  werden.  Könnte  man  alle  koh- 
lige Materie  vom  Fusse  des  Potsdam-Schiefers  bis  zum  Dach  des  Galena- 
Kalkstcins  vereinigen,  so  würde  sie  kaum  eine  Schicht  von  1"— 2"  ausmachen, 
während  die  im  Hudson-river-Schiefer  von  Savannak  allein  eine  Lage  von 
mehr  als  20   bilden  könnte. 

« 

7.  Der  Niagara -Kalk,  früher  dem  Cliff-limestone  zugezählt  und  neuer- 
lich wieder  unter  den-  „Goralline  and  Pentamerus-beds  of  the  upper  magnesia 
limestone**  von  Ovnm  mitbegriffen,  ist  ein  reiner  Dolomit  von  krystaliinischer 
Struktur  und  hell  gelblich-grauer  Farbe,  in  Handstücken  vom  Galena-Kalke 
kaum  verschieden,  obwohl  er  weniger  zu  phantastischen  Foranen  zu  ver- 
vrittera  geneigt  und  reicher  an  Kieselerde  ist,  die  sich  Feuerstein-artig  in 
Lagern  und  Nieren  ausscheidet.  Auch  sind  seine  Versteinerungen  gewöhnlich 
verkieselt.  Ferner  enthält  er  die  Talkerde  in  etwas  überschüssigem  Verluilt- 
nisse,  wrährend  solche  in  Nr.  2  und  5  genau  in  der  für  das  Doppel karbonat 
oder  den  Dolomit  nöthigen  Menge  vorhanden  ist  Manche  seiner  Schichten 
sind  voll  von  Pentamerus  oblongus,  Halysites,  Favosltea,  Ueliolithea,  Sy- 
ringopora,  Lyell ia  und  schlecht  erhaltenen  Krinoideen. 

8.  Der  Le^Claire -«Kalkstein,  einige  Hundert  Fuss  mächtig  und  ««f 
das  Mississippi-Thal  beschränkt,  ist  fast  nur  der  alleinige  Stellvertreter  für 
die  Schichten,  welche  in  New-York  den  Niagara-Kalk  von  der  devonisclMa 
Fomation  trennen;  seine  wenigen  Spiriferen  und  Pentameren  (P.  occiden-. 
talis?)  und  einige  Gastropoden  sind  stets  nur  als  Kerne  vorhanden. 

9.  Der  Onondaga-salt-group  erscheint  ebenfalls  nur  im  Mississippi- 
Thals  in  Form  eines  reinen,  aber  weichen  und  nicht  krystallinischen  Dolo- 
mites von  wenigen  Füssen  Mächtigkeit  und  ohne  jene  nutzbaren  Mineralien, 
die  er  in  Nem~York  führt. 


34.1 

11.  HamilloH  fTOtip:  kalkige  und  talkig-kalkige  Schichten,  mweilen 
■üTlioA-Slieifi»,  über  einige  Hundert  Qnadrat-Meilen  erstreckt  nnd  von 
Mcb  aiekt  ToUstfliidig  erkamiier  Mtchtigkeit.  Einige  fossile  Arten  stimmen 
■it  dnen  in  NetD^York,  andere  besser  mit  Europäischen  aberein. 

12.  Dar  Ckemvng-gronp  des  JlliMUsipfd'Tkales  ist  nur  eine  rer- 
kiasMite  Wiederholung  derselben  Gmppe  in  Nett^York,  Penntyitanien  und 
Okiö  wad  aitbiii  eine  fast  gani  nene  Fauna,  aber  mit  den  dortigen  nahe  ver- 
wisdte  Arten.  Ihre  (bersten  Schichten  gehen,  in  Gesteins-Charakter  und 
Oisinismen-ResteD  nicht  scharf  geschieden ,  allmfihlich  über  in  den  Butttng'^ 
toa-Ssadslein,  das  unterste  Glied  der  Steinkohlen-Formnrion.  Hie  lAsst 
5  kalliif e  Glieder  und  ein  sandiges  swischen  dem  vierten  und  f&nflen  mit 
BestiiDffltbeit  erkennen,  wahrend  deren  Ablagerung  sich  das  Meer  immer 
TOI  N.  nach  S.  snrücksog,  in  dessen  Folge  jedes  spätere  Glied  seine  grftsste 
Kditafkeit  unmittelbar  södwurts  von  dem  nächst^lteren  gewann.  Hierauf 
srnkie  sich  die  ganae  Fläche  wieder  unter  den  See-Spiegel  hinab,  so  dass 
sirh  aon  erst  die  eigentlichen  Kohlen-Gebilde  über  die  nur  wenig  aufge- 
rirtiieteD  Schiehten-Kd^e  der  vorigen  wie  selbst  der  devonischen  und  silu- 
räclieo  Gesteine,  nachdem  diese  zerstört  und  entblösst  worden,  hin weg-I »gern 
loiBien.  Alle  Schichten  dieser  Formation  ^ind  durch  ihre  Versteinerungen 
«obl  beseichaet. 

Den  paläontologischen  Theile  sind  250  Seilen  des  Bandes  gewidmet. 
Es  werden  an  250  Arten  hauptsächlich  aus  den  Schichten  der  devonischen 
dmI  Kohlen-Formation  beschrieben,  weil  Owbr  schon  frfiher  die  silurischen 
Artca  \orzag8wei8e  beachtet  hatte.  Manche  Arten,  die  man  bisher  als  mit 
KunpHieken  übereinkommend  angesehen,  zeigen  sich  verschieden.  Beson* 
den  zahlreich  aind  die  Krinoideen,  deren  allein  aus  der  Kohlen-Formation  117 
md  dabei  89  neue  Arten  beschrieben  werden.  Darunter  befinden  sich  die  Sip^ 
pesZeacTinns,  Agaricocrinus  und  Agassi zocrinus  Taoosr's,  welche 
ebea  aaeh  in  einer  grösseren  Arbeit  dieses  letzten  über  Krinoideen  in  den 
SmtkiomUm  ConirikuHofut  bekannt  gemacht  werden.  Dann  die  Sippe  Sc»« 
phiocrinns,  die  sich  von  Graphiocrinus  nz  Kok.  et  ls  Hon  nur  durch  einige 
Ueiae  Basal-Täfelchen  unterscheidet^  welche  die  Autoren  dieses  letzten  wohl 
übersehen  haben  könnten.  Denn  auch  die  Sippe  Forbesioorinus  derselben 
iMt  oaterhalb  der  angeblichen  5  Basalia  noch  3  wirkliche  Basal-Stficke ;  sie 
l»ie(et  in  Amerikm  5  neue  Arten  dar.  An  Aotinocrinus  werden  bestimmte 
Brziebmigen  zwischen  den  vordem,  seitlichen  und  hinteren  Täfelchen  und 
Annen  aachgewiesen,  welche  auch  zu  Unterscheidung  der  Arten  nützlich  sind. 
Dieselbe  Sippe  ist  durch  29  und  Platycrinus  durch  17  neue  Arten  vertreten. 
Shodocrinns  erscheint  zum  ersten  Male  in  der  AmerikanUeken  Steinkoh- 
ku-Fornation.  Archaeocidaris  endlich  ist  durch  5  Arten,  je  eine  in 
jedcBi  der  5  Kohlenkalk-Stöcke  vertreten. 

Ein  eigener  Abschnitt  des  Buches  ist  ferner  der  ökonomischen  Geologie 
gewidmet,  worin  Kohlen  und  viele  andere  nutzbare  Mineralien  analysirt  wer^ 
ia.  Die  Kalke  sind  meistens  reine  Dolomite,  und  es  ist  merkwürdig,  wie 
Kb  in  der  ganzen  Scbichteu-Reihe  die  krystallinischen  kohlensauren  Kalk- 
md  Talk-Gebilde  über  die  aus  blossen  Trümmern  älterer  Gesteine  enUtande- 


344 

Den  Gebirgs-Anen  vorherrschen ;  namentlich  fehlea  thontge  Gebilde  fast  gaDt, 
inmal  in  der  silurischen  AbtheUang.  Je  hdher  hinauf  in  der  Schichten-Reihe, 
desto  manchfaltiger  wird  ihre  Zusammensetsang,  desto  mehr  Tiümmer  mengen 
sich  ein  und  desto  seltener  v\rird  die  kohlensaure  Talkerde,  so  daaa  fiber  dea 
siiurischen  Schichten  kaum  noch  eine  mftchtige  Dolomit-Bank  yorkommt. 
Nur  der  ^uif  limestone*'  am  Fusse  des  Trenton-Kalkes  enthält  onanflöslicbe 
Materie  genüge  um  sich  cur  Bereitung  hydraulischen  Mörtels  zu  eignen.  — 
Die  Kohle  gehört  gleich  allen  westlichen  Steinkohlen  zu  den  höchst  bitumi- 
nösen, indem  sie  frisch  gebrochen  0,45 — 0,50  Teste  Kohle,  0,35 — 0,40  bitu- 
minöse Materie  und  0,10 — 0,15-  Wasser  enthält,  das  erst  in  der  Siedhitse 
oder  durch  Jahre-langes  Liegenlassen  an  der  Luft  ausgetrieben  werden  kann. 
Auch  0,005 — 0,02  Schwefel  kommen  vor  und  eine  noch  etwas  grössere  Menge 
desselben  in  Verbindung  mit  Eisen  und  Kalkerde.  Die  eigentliche  Steinkohlen- 
Formation  ist  nirgends  viel  über  100'  mächtig  und  enthält  keine  bnnwnrdigeD 
Eisenerz- Abi  agerungen. 

Wichtig  ist  dagegen  das  Vorkommen  des  Bleiglanzes  in  den  untersilari- 
sehen  Gesteinen  des  oberen  MissUsippi-TkaieMy  zumal  innerhalb  iowa  in  der 
Nähe  von  Dukupte,  Er  findet  sich  als  Oberzug  von  senkrechten  Spalt- 
öifnungen,  die  sich  einvirärts  im  Gestein  etwas  Höhlen-artig  erweitern  and 
übrigens  gewöhnlich  mit  losen  Gesteins-Trümmem  und  Erz-Bruchstücken  von 
oben  herab  ausgefüllt  worden  sind.  Einige  dieser  Höhlen  haben  ihrer  geringen 
Erstreckung  ungeachtet  einige  Millionen  Pfunde  Bleiglanz  geliefert.  Diese 
Spalten  sind  jedoch  kaum  bis  zum  blauen  Kalkstein  (Nr.  4]  hinab  produktiv 
und  schneiden  überall  am  oberen  Sandstein  [dem  oberen  Theil  von  Nr.  2?)  ganz 
ab,  in  welchen  sie  höchstens  noch*  oberflächlich  eindringen.  Nur  wenn  der 
untere  Magnesia-Kalk  (Nr.  2)  ganz  oberflächlich  lagert,  zeigt  er  zuweilen 
noch  ähnliche  Klüfte,  aber  von  sehr  beschränkter  Ers^ckung  and  Erz-Füh- 
rung. In  den  Jahren  184S — 4T  war  der  Erz-Ertrag  der  oberen  MUn^fiffi- 
Gegend  allmählich  bis  auf  25,000  Tonnen  im  Jahre  gestiegen;  jetzt  ist  er 
kaum  noch  halb  so  gross.  Die  zunehmende  Mächtigkeit  der  Drift-Ablagemngen 
über  denjenigen  Theilen  des  Erz-bringenden  Gesteines,  welche  noch  nicht 
in  Angriff  genommen  worden  sind,  beginnt  den  Betrieb  sehr  kostspielig  zu 
machen;  übrigens  herrscht  eine  gewisse  Regel  im  Verlauf  und  in  der  Ver- 
theilung  der  Erz-führenden  Klüfte,  die  ihre  Aufsuchung  und  Verfolgung  er- 
leichtert. Auch  Zink  kommt  vor,  doch  ohne  lohnende  Ausbeute  m  verspre- 
•hen.    Gold  in  nur  höchst  unbedeutender  Menge. 


G.  Dbwalqub:  De^eription  du  Hat  de  im  provinee  de  Luxem- 
houYg  (64  pp,y  ^,  LUjfe  18ST).  Erst  spät  kommt  uns  diese  fleissige  Ar- 
beit zu.  Ins  Detail  können  wir  derselben  nicht  folgen;  wohl  aber  wollen 
wir  eine  Obersicht  der  Farallel-Gliedemng  geben,  in  welcher  der  Verf. 
schliesslich  gelangt. 


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F.  H.  LoTTNU:  geo^nostische  Skifie  de«  Westpkäiis^km  Stein- 
kohlen-Gebirges (162  SS.  8^  Iserlohn  1869).  Es  handelt  sich  hier  am 
eine  Erlftutemng  einer  gleichzeitig  erschienenen  amtlichen  FIöti-Karte  dessel- 
ben Gebirges,  «irelche  inzwischen  davon  unabhängig  ist.  Der  Text  bringt  ans 
zuerst  die  Obersicht  der  allgemeinen  geognostischen  Verhältnisse  (S.  7),  duo 
die  Beschreibung  der  Flötz-reichen  Abtheilung  der  Steinkohlen-Fonnation 
(S. -49), ,  zuletzt  Rückblicke  auf  die  Bildungs-Geschichte  der  Fonnitios 
(S.  159).  Die  Schichten-Reihe  der  Gegend  ist 
Y.  Diluvium  und  VI.  Alluvium. 
IV.    Tertiär-Formation  (miocäne  Sande  von  Orafenbergy  Thone  von  RaHnfen). 

Oh       K    'A     i^'  Thonig-kalkiges  Gestein  (Senonien). 
III.  {     p.  /  2.  Pläner  mit  Grünsand-Schichten  (Turonien). 

,  *     *  1.  Grünsand  von  iStaen^  Tourtia  (Cenomanien). 

.  4.  Produktives  Steinkolilen-Gebirge. 
Alte  /  3.  FlOtz-leerer  Sandstein. 

II.  (   Steinkohlen-   /  2.  Culm  (Kieselschiefer,  Schiefer,  Sandstein,  Platten- 
Formation.    1      Kalk,  Posidonomyen-Schlefer). 

1.  Kohlen-Kalkstein. 
Devonische     \       t  4.  Kramenzel-Sandstein    und    Schiefer    mit   Kalk- 
Formation     /  Jq  {       Nieren,  Clymenien-Kalk  etc. 


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oder  I       '  3.  Flinz  (mit  4.  zusammen  =  Cypridinen-Schiefcr). 

Grauwacken-  i  J  t  2.  Eifler  Kalkstein,  Kalk  von  EHerfeid. 
Gruppe.  'g  M.  Lenne-Schiefer. 

Die  Beschreibung  des  Kohlen-Gebirges  selbst  mit  allen  dessen  Unter- 
abtheilungen ,  Schicht  um  Schicht  so  weit  als  mOglich  verfolgend,  gewährt 
uns  die  genaueste  Kenntniss  derselben  nach  Gestems-Art,  Mächtigkeit,  Bie- 
gun<r,  Verwerfung,  Erz-,  Kohlen-  und  sonstiger  Mineralien-Führung  und  den 
wrnigen  fossilen  Pflanzen-  und  Thier-Spezies,  welche  dasslbst  vorkommeD, 
zumal  in  Goniatites,  .?Avicnla,  Anthracosia,  ?Cyathocrinus  u.  s.  w.  be- 
stehend. Die  starken  Biegungen  und  erheblichen  Verwerfungen  der  Schichten 
siiid  es  hauptsächlich,  welche  die  Darstellung  erschweren  und  s.  Th.  erst 
durch  spätere  Tiefbaue  eine  richtigere  Erkenntniss  gewärtigen. 

Vorerst  aber  bietet  die  Karte  mit  diesem  Texte  Aufschluss  über  alle  amt- 
lichen Erhebungen  allmählich  bekannt  gewordener  Thatsachen  nach  Qoellen, 
welche  eben  nur  der  Berg-Behörde  zur  Verfügung  stehen.  Es  ist  damit  nach 
Möglichkeit  nicht  nur  dem  Bedürfbisse  derjenigen  genügt,  welche  ein  prak- 
tisches und  örtliches  Interesse  an  dem  Wesiphäliachen  Kohlen-Gebirge  nehmen, 
sondern  auch  die  Summe  wissenschaftlicher  Erfahrungen  über  dasselbe  den 
weitesten  Kreisen  zugänglich  gemacht. 


0.  Hbsr:  die  Schieferkohlen  von  ütnt^eh  und  Dümieny  öffent- 
licher Vortrag  gehalten  am  7.  Jan.  1858  (40  SS.  8''.  Züriehs18ö8),  Die  2 
genannten  Lager  bieten  dem  Kanton  Zürich  jährlich  eben  so  viel  Brennstoff 
dar,  als  '/s  seiner  sämmtlichen  Waldangen,  indem  sie  auf  20,000,000  Zentner 
geschätzt  sind,  wovon  jährlich  7,  Million  in  Verbrauch  kommt,  daher  sie 


»47 

Mch  40  J^ltfen  encliöpft  seyo  wei'den.    In  Bezug  auf  sie  sucht  der  Vf.  nun 
die  zwei  Fragen  lu  beautworten : 

1)  Wie  sind  aie  enUtanden?  H.  schildert  xuerst  in  sehr  anziehen- 
der Weise  die  EBtsiehnng  anserer  beatlgen  Torfmoore  theils  in  stehenden 
tiefeieB  Wasseim  und  theüs  in  anfangs  nur  feuchten  Wftldem,  wo  der  Abfluss 
dei  Wassers  aUmfihlich  steckt.  Dort  erhebt  sich  die  Vegetation  von  den 
Ueiastea  nnd  nnToUkommensten  F^nen  langsam  bis  zu  verkrüppcUen  Birken, 
Kiefcn  nnd  höchstens  Rothtannen  j§mr  beginnt  sie  mit  kräftigen  Waldbfiumen, 
die  alhnihlich  von  Tocf  umhüllt  und  vergraben  werden.  Dijd  genannten  swei 
Ufer,  «nter  sich  von  v6llig  gleichem  Charakter,  sind  nyn  nichts  anderes  als 
ssiche  TorfuMore,  92°>  fiber  der  jetzigen  Thal*Sohle  und  512*n  über  dem  Meere 
abgesetzt,  deren  Bildung  wie  es  scheint  in  tiefen  Wassern  begonnen  und  von 
da  aas  stellenweise  in  anstossendes  Wald-GelSnde  übergegriffen  hat.  Sie  ruhen 
über  Letten  nnd  darunter  Sandstein,  sind  bis  12' mächtig,  von  einigen  dünnen 
Schlamm-Lagen  durchzogen  und  werden  von  einer  SO'  hohen  Sand-  und 
Geröll-Masse  bedeckt,  welche  dann  als  Fresse  die  Verdichtung  des  Torfes  zu 
Kohle,  die  Plattdrflckung  ihrer  organischen  Theile  und  ^ somit  die  Schiefe* 
nm«  bewirkt  bat  Als  vegetabilische  Bestandtheile  hat  man  hauptsächlich 
eiaeB  FiU  nna  unaem  gewöhnlichen.  Torf*Moosen  pnd  Schilfen  (Phragmites 
conaranis)  nnd  ihipen  Wurzeln,  mit  eingestreuten  Samen  von  Binsen  (Scirpus 
lacoitris)  und  Blenyanthes  und  Stimme  von  Birken,  Kiefern,  selten  Lärchen 
Bebst  (in  der  untersten  Schicht)  Rothtennen  mit  ihren  Samen,  Zapfen  und 
Tadeln  nnd  die  Birke  mit  ihrer  weissen  Rinde  erkannt.  Die  liegenden  Stämme 
sind  bis  100'  lang  erhahee,  lassen  bis  100  Jahres-Ringe  anter«chciden  und 
liod  mehr  oder  weniger  und  bis  zu  dem  Grade  platt-gedrückt,  a&ss  ihre  Breite 
die  Dicke  wohl  4--dfach  übersteigt.  An  Thier-Resten  kommen  Schaalen  von 
Se^wasser-Mnscheln  und  -Schnecken  so  wie  Sumpf-Insekten  und  zumal  häufig 
Doflacia  vQr;  auch  Knochen  im  Torfmoore  verunglflcktei^  Säugethiere.  Es 
liefen  mehre  Anzeichen  vor  von  einer  ehemals  grösseren  Ausdehnung  dieses 
Moores,  welches  namentlich  anch  zu  Etekenkaeh  zwisch^  Dümien  ui^  I/fs- 
acdk  angedeutet  ist  und  von  Dümien  bis  BaUkon  gereicht  zu  haben  scheint. 
(Ifl  andern  Gegenden^  der  Sehweitm  dürfte  die  Schieferkohle  von  JlSr^ehweii 
'»  8t,  GMen  nnd  die  zu  ßeugy  beide  mit  Moosen,  Föhren-  und  Tannen- 
Zapfen  nnd  Birken-Hölzern  hierher  gehören.  In  Deutsekland,  rechnet  der 
Yf  die  Kohlen  von  Wohlseheid  in  der  Varder-Kifel  bei  Bonn  (nach  Wzbkb 
m  Palaeontogr.' II,  225),  die  des  Mtmerueke  in  Oeterreieh^  welche  von 
Hiii6K!L%o  für  neogen  gehalten ,  in  Fr&nkreieh  das  Torf*Lager  zwischen  Sand* 
nad  Letten-Schichten  fiber  der  Numnmliten-Bildung  von  BUrit»  mit  Samen 
und  Insekten-Flügeln  wie  bei  ütmnach  hieher.)  Wäre  die  10'  hohe  Kohlen* 
Schicht  dnrch  Zusammendrückung  eines  60^  hohen  Torf-Lagers  entstenden, 
nd  hatte  jvder  Fuss  Torf  100  Jahre  zu  seiner  Bildung  gebraucht,  so  wären 
600O  Jahre  zur  Entstehung  dieser  Torf-Massen  nöthig  gewesen.  Eine  1  Juchart 
fTosse  Torf-Schicht  von  1'  Höhe  enthält  aber  15  Zentner  Kohlenstoff,  1  Juchart 
Schiefer-Kohle  von  10'  BfächUgkeit  96000  Zentner  Kohlenstoff,  was  dann 
rbeofalls  zu  einer  Berechnung  von  6400  Jahr  fährte.  Libbig  gibt  zwar  auf 
t  Inchart  Wald-Vegetation  nur  10  Zentoer  Kohlenstoff  jährlich  an,  was  9600 


348 

Jahre  erheischte ;  er  berechnet  aber  nur  daf  Stamm-Hola  ohne  Warxeln  vU 
die  jährlichen  Bl&tter  und  Fruchte. 

2)  Wann  sind  sie  entstanden?  Die  Kohlen  liegen  wagrecht  ge- 
schichtet :  XU  Dümten  Aber  wagrechten ,  xu  ütmmmeh  fiber  senkrecht  auf- 
gerichteten (MoHasse-)  Sandstein-Schichten,  sind  also  nach  deren  Absetximir 
und  der  Hebung  der  Alpen  entstanden.  Die  simmtlichen  schon  oben  genaaih 
ten  Pflanzen-Arten  stimmen  mit  Ansnalwe  einer  Haseinnss  (Corylns)  mit 
jetxt  lebenden  ttberein,  obwohl  die  ZapA  der  Kiefern  und  Fichten  darch- 
schnittlich  etwas  kleiner  als  jetat  und  die  Zapfen-Schuppen  der  letaten  etwas 
gestreift  sind.  Die  fossilen  Schaalen  rflhren  von  Valvata  obtnaa  Dan.^  V. 
depressa  Ffr.,  Pisidium  obliquum  La. ,  Anodonta  und  Unio,  die  Insekteo- 
Reste  von  Donacia  sericea  Patk.  u.  a.  A.,  von  einem  ausgestorbenen  Hylobiui 
Tugosus  u.  s.  w.  her.  Die  Knochen  der  in  dem  Torre  anscheinend  verunglöck- 
ten  Thiere  bestehen  in  Zähnen  eines  dem  Asiatischen  sehr  nahe  stehenden 
Elephanten,  Elephas  antiquus  Falc»,  und  in  dem  ganzen  Gerippe  des  Rhinoceroi 
leptoriiinus  Cuv.,  das  1857  auf  Lehm  am  Grunde  der  Kohle  lag;  dann  in 
Schädeln  von  Ochsen  und  in  Zähnen  von  Hirschen  und  Bären  unbestimmter 
Art;  verbissene  Tannen-Zapfen  und  deiren  Schuppen  scheinen  auf  ein  Eich- 
hörnchen hinzudeuten.  Jene  Dickhäuter-Arten  kommen  bekanntlich  auch  io 
Bngimnd  (unter  London)  y  so  wie  im  Amo-Tkaie  mit  Hippopolamus  major 
über  den  von  Gaudih  beschriebenen  blauen  Mergeln  mit  Pflanzen-Blätteni,  ddiI 
der  Elephant  wieder  pim  Monio  Mmrio  bei  Rom  mit  Muscheln  und  Schilfen 
200'  hoch  über  der  Tiber  vor.  Die  Kohlen  sind  von  hohen  Geröll-Massen 
und  diese  voji  Gletscher-Diluviale,  von  alpinen  Fels-Blöcken  bedeckt.  Sie 
sind  also  entstanden  nach  der  Tertiär-Zeit  und  der  Hebung  der  Alpen  und 
vor  der  Ei^-Zeit  der  Sehweii»^  in  der  quartären  oder  Diluvial-Zeit,  die  aber 
ihrerseits  wieder  zerfällt  in  die  Bildungs-Zeit  der  Schiefer-Kohlen  und  die 
der  sie  bedeckenden  GerOll-Massen.  Diese  letzten,  meist  sogenannten  Kies- 
Bänke  ,  rflhren  hauptsächlich  von  Verwitterung  der  Nagelfluh  her;  sie  eot- 
haltenadie  Reste  des  dicht-behaarten  ächten  Mammuths,  Elephas  primigenias 
Blb.,  wie  des  eben  so  bekleideten  Rhinoceros  tichorhinus,  deren  beider  Reste 
sich  in  den  Kmnoioiior  Kalk-Tuffen  wiederfinden,  zusanunen  mit  Abdrucken 
der  Blätter  von  Holz-Arten,  die  meistens  noch  jetzt  in  der  Gegend  ni 
Hause  sind^  wie  Tannen,  Fichten,  Buchen,  Stiel-Eichen,  Zitter-  und  Silber- 
Pappeln,  Birken  und  Ulmen,  Weiden  (Salix  cinerea  zumal),  Hasel,  Krentidom 
und  Conielkirschbaum ,  welchen  jedoch  auch  einige  der  verdrängten  und  so- 
gar ganz  ausgestorbenen  Arten  beigesellt  sind.  Zu  jenen  gehören  Acer  mon- 
tanum,  Bnxus  arborescens,  Vaccininm  uliginosum ;  diese  bestehen  in  V/  breiten 
Blättern  mit  ganzrandigen  breiten  und  stumpfen  Lappen  und  in  groaaen  Fruchten 
von  Quercus  Mammuthi  H.  n.  «p.  * ;  in  ebenfalls  fast  7,'  langen  herzförmif^en 
wellenzähnigen,  denen  der  Balsam-Pappel  etwas  ähnlichen  Blättern  von  Po- 
pulus  Fraasi  n.  9p.  und  in  Blättern  ähnlich  wie  bei  der  lebenden  Silber-Pappel, 
aber  ebenfalb  grösser  und  der  tertiären  Popnlus  leucopfiyllä  Uno.  v^^aadt. 
In  dieser  Zeit  müssen  wohl  auch  diejenigen  Säugthiere  bei  uns  gelebt  haben, 

*    Sehr  iChnlicho  Bl&tter  hat  Gaudijt  auch   im  TraTortin  yon  Mama  maritima  im  Fi»- 
r*MtiMi§ehen  gefunden. 


34» 

dcrrn  Reste  im  Gleto clier-IMIttviale  vorkonmen«  wie  die  alpiner  Hurmelthiere 
io  dem  der  RMn-Ekene  und  die  nordischer  Rennthiere  in  dem  Süd^DeuUck' 
iäadi,  Aach  am  sudiichen  ,Fu0se  der  Alpen  waren  die  Gletscher  weit  in  die 
UmitrdUekß  ond  die  Turiner  Ebene  vorgedrangen  und  haben  darin  das 
loa  MAsna  ond  Gastaldi  sogen.  ,,pliocäoe  Alluvium''  QBuifet.  geoi.  iSSff) 
abfcselit,  worin  ausser  dem  obengenannten  Elephas  antiquus  xu  Ferrere 
ein  foDsländiges  Skelett  von  Mastodon  Arvemensis  *  vorgekommen  ist,  wel- 
fhes  im  oberen  Amo^Thaie  und  im  Norwicher  Crag  den  £.  antiquus,  E. 
neridioBalis ,  Rhinocenos  leptorhinus  und  Hippopotamus  major .  begleitet.  — 
Alf  dieses  pliocäne  Alldtium  (Utsnacher  Bildung  H^iui)  folgen  auch  in  Piemoni 
fnsat  GeröQ-  und  Sand-Massen  (alpines  Diluvial  Mart.  et  Gast.)  und  zu 
ibent  die  erratischen  Blöcke.  In  Enf/hmd  entspricht  ihm  der  Norwicher  Crag, 
ibcr  welchem  Ocker-farbige  Geröll-Massen  ausgebreitet  sind ,  welche  auch 
Elei^ias  priraigenius,  Rhinoceros  tichorhinus  und  Bubalns  moschatus  enthalten, 
der  Bit  aadern  nordischen  Resten  von  Myodes  lemmus  und  M.  torquatus  xn- 
f»iaea  auch  am  Kreuiwierg  bei  Beriin  vorgekommen  ist.  —  Die  Scniefer- 
Kohleo  gehören  also  der  ersten  Hilfte  der  Dilovial-Zeit  an,  sind  ftlter  als  die 
Eis-  nad  ilter  als  die  Mammuth-Zeit.  Wie  oben  für  ihre  Bildung  ein  Zeit- 
mn  von  6000  Jahren  gefunden  worden,  so  würden  sich  für  die  Dauer  der 
£is-Zeit  gleichfalls  wenigstens  3000  Jahre  ergeben,  wenn  man  berücksichtigt, 
das  DSD  einen  Block  auf  den  Gletschern  1  Stunde  weit  binnen  50  Jahren 
\Qrnckea  sah,  wfihrend  manche  jener  Blöcke  aus  der  Gletscher-Zeit  60 
Standen  weit  von  ihrer  ursprünglichen  Lagerstätte  entfernt  abgelagert  wor- 
den fiad. 

Schliesslich  erklärt  der  Vf.  den  Temperatur-Unterschied  E«ropm'9  wfth- 
r»d  der  Tertiär-  und  der  Eis-Zeit  auf  die  'uns  schon  bekannte  Weise  mit 
Hälfe  von  Kontmental-Hebungen,  östlichen  Meeres-Yerbindungen,  Gcif-Strom 
und  Scirocco.  ' 


A.  Favrb:  Memoire  9ur  le  terrain  liatique  ei  keuperien  de 
tt  Sa9oie  (92  pp.,  3  pIL  4<*.  Geneve  1869).  Diese  Abhandhing  bietet 
fo^ende  Abschniile  dar,  welche  Zeugniss  geben  sowohl  von  einer  Menge 
örtliclier  Beobachtungen  des  Vfs.,  wie  von  einer  fleissigen  Benützung  der 
^inscUägigen  Litteratnr. 

1.  Die  Gesteine  von  MeiUerie  (S.  7).  —  2.  Die  Gesteine* der  l^rafue 
(S.  13).  —  3.  Der  GrammorU  (8.  21).  —  4.  Der  M6ie  und  die  Orehem- 
9fH%e  (S.  24).  —  5.  Die  Yermengung  von  Versteinerungen  verschiedener 
liai-Stöcke  in  einer  Schicht  (S.  29).  —  6.  Mahrin^  (S.  34).  —  7.  Taninge 
(S.  37).  —  8.  Verschiedene  Betrachtungen  (S.  38).  —  9.  Lias-  und  Trias- 
Gebilde  in  den  äusseren  Ketten  des  CkaUaU  und  des  Faueigntf  (S.  43).  — 
\^.  Alisgehendes  und  Zusammensetzung  der  Trias-Gebilde  im  Innern  der 
Alpeo  (S.  45).   —   11.  Profil  des  iTrias-Gebirgs  (S.  47).   —   12.   Analogie 


*  FaLGOKER  weUet  im  Geolog.  Journ.  1957 j  345  nftch,  dass  es  diese  Art  ist,  welche  zu 
f*mn  Ab  M.  a  n  g  u  s  t  i  d  e  n  s  CUT.  beeehrleben  worden. 


356 


nnsdien  den  Kenper-Gebildcti  der  Alpen  nnd  andrer  Ltader  (S.  71).  —  13.  Die 
Iranten  Merkel  nnd  ihr  Metamorphismns  (S.  75).  —  14.  Schlmts-Folgenuifea 
(S.  79).  —  Ir  Anhan^r:  Detail  der  Schichten-Folge  von  MMtUrU  (S.  81).— 
2r  Anhang :  Details  der  Schichten-Reihe  an  den  Urem  der  Drange  (S.  ^).  — 
3r  Anhang :  Yerzeichnisa  der  im  Kalkstein  am  Cd  de$  eneomkre*  in  Sätoyen 
gefundenen  Schaa'enj  nach  SisnoHDA  (S.  69,  welches  Yon  uns  bei  frühereii 
Veranlassungen  schon  mitgetheilt  worden). 

Da  wir  den  Einzelnheiten  des  Werkes  nicht  Schritt  um  Schritt  'folgen 
können,  so  beschränken  wir  uns  einige  wesentlichere  Beobachtungen,  Erlan- 
lerungen  und  die  Schluss-Folgerungen  des  Vfs.  herauszuheben. 

Aus  1.  und  2.  Die  Schichten  yom  Drante-Vter  bilden  die  Östliche  Fort- 
setzung der  Schichten  yon  Meillerie;  beide  zeigen  eine  vierfach  Holden- 
artige  Ineinanderlagerung  ynd  gleiche  Elemente  der  Zusammensetzung  und 
zwar,  mit  einem  Profile  des  Jura's  von  Saiins  zusammengestellt^  in  folgender 

Weise : 

% 


zu  Saiins  nach  Marcou.' 


II. 

I. 

o 

•a 
e 

CO 


CM 


O 
CA 

3i 
c 

0 


Bone-bed  und  Cardinla-Sclucht 
=  Unterlias. 

Ken  per. 
p.  Macigno,  Quader-  oder  Schilf- 
Sandsteine. 

0.  Gelächerte  Stink-Kalke. 
n.  Schiefer  u.  Kalke  mitpypri- 

cardia. 
m.  Sandstein  von  BoUsst. 

1.  Bunte  Thon-  u.  Kalk-Mergel 
mit  Dolomit-Schicht  in  unge- 
heurer Mächtigkeit. 

k.  Weisser  Gyps  u.  Sandstein. 

i.    Dritte  Dolomit-Bank. 

h.  Weisser  dichter  und  zelliger 

Gyps. 
g.  Wein-rothe  Gyps -Mergel, 
f.  Zweite  Dolomit-Bank. 

e.  Mergel,    Glimmer-Sandstein, 

Kohle, 
d.  Schwärzlicher     und    rother 

Gyps  mit  Kryslallen.  | 

c.  Erste  Dolomit-Bank, 
b.  Salz-fährende  Mergel, 
a.  Steinsalz. 


Dranse, 

IV.  Toarcien. 
Graue  Mergel. 


ni.  Liasien   et 

Sin^murien, 
Dunkle   harte    kieselige 

Kalksteine. 

n.  KössenerSchicht. 
Grane  Kalke  mit  Bactril- 
linm  etc. 

I.  Bunte  Mergel, 
bestehend  in  talkigen 
Kalksteinen,  Dolomiten 
und  Cargneulen,  800»^ 
mächtig,  doch  stellen- 
weise verdeckt  und 
durch  zwei  Gyps-Massen 
getheilt,  von  welchen 
die  von  Armtay  der 
Schicht  h,  die  von 
Freteme  der  Schicht  k 
bei  Saiins  entspricht. 

?  Flysch. 


i(verdeckt) 


Meillerie. 

IV.  Toarcien. 
Graue  blätlrise 

Mergel  mit  KsIIl- 

Nieren. 

m.  Liasien  et 
Sinömurien. 

Dunkle  kieselige 
Kalksteine. 

II.    Blaugreue 
Kalke  u.  schwarze 
MergeL 
I.  BunieMergei 


bestehend  ia 


dolomitischen 


zelligen  Kalk- 


«teinen  oder 


Cargneulen. 


3S1 


• 


CirfBeHle  ist  ein  Provinzialismus  zur  Bezelchimiif;  zelliger  Ranchwacko^ 
äboJlcher  Getteine,  deren  Zellen  mit  pulveriger  Masse  erfQlU  sind.  Nach 
Vuusiuc  s  Analyse  haben  die  Zellen- Wände  die  chemische  ZosammenseUung 
S,  der  pvlverige  Inhalt  der  Zellen  ist  ein  wahrer  Dolomit  =:  B. 

A.  B. 

Kohlensaure  Kalkerde 79,64    .     .    55,44 

Kohlensaure  Talkerde 9^5    .    .    41,16 

Alaonerde  und  Eisenoxyd  ^   »    •    .      1,25    .    .      0,35 

Thon 9,30    .     «      2,98 

99,54  99,93 

Ans  5.  Das  Zusammenliegen  von  Lias-Yersteinerungen  aus  verschiedenen 
Stöcken  m  ^em  Stock  ist  eine  in  den  Savoyiteheti  und  den  angrenzenden 
%n|nnz  gewihnliche  Erscheinung,  so  zwar  dass  nach  des  Vfs.  Naehwei* 
sangen  too  aufjgefundenen  Arten 

'  .  i  den  Köosener  Slnömu-     Liasien.    Toarcton.    Jura, 

dtr  UtS-FormatlOD ....  {      »Sebichton        rien. 

f    (SaUferiea). 
za  MeälerU  (Favre)       ..9.      —  3.        6.      —  — 

m  Id/e  (FwRB)  ....    29      .(k)  4  .  9      .  10      .  6      .  — 

m  Montreux,  Vaud  (Moujoi)  2S     .     —  ~.  8      .  11      .  9      .  — 

zn  lex,  Vßud  (Rihbvikr)  .x.      —  —  x.  x.  — 

siB  Stockkom  (Brvnner)    .x.      —  .  x.  x.  —  — 

VoHe4eneowikre*(Si8UOHDA)  33      .      —  .  5      .  14      .  12      .  2 

Vffnor  V.  SaiiriOy  Tessin 

(0»«n)    .    .     .    .     .    18      .  (s)  2     .      10      .        5      .        1      .      — 

lidim,  Rothe  Ammoniten- 

Miraior      .....    29     .      —      .       1      .       5     .      15      .       8 

iir)f^ten-Kalk,  M&mipellisr 

(DoiAs) 18     .      —      .       6      .      10     .       2      .     — 

B.  s.  w.  anderweitig  angehören^  wie  denn  ähnliche  Erscheinungen  von  Fraas 
iu  der  jurassischen  Sehicht  von  St  Victor  und  /e«  MoutierM  in  der  JVor- 
Mfl^  and  von  Re?(bvier  in  der  Kreide-Formation  der  WtuUUiindueken 
%n,  wo  die  Arten  des  Ganlt  und  des  C^nomanien  beisammen  liegen,  be- 
but  gemacht  worden  sind.  Diese  Gemenge  von  Fossil-Resten,  welche  man 
KMst  verschiedenen  Zeit-Abschnitten  zuzutheilen  pflegt,  müssen  von  mit  ihrer 
Yenchüttaag  gleichzeitigen  und  nicht  von  nachfolgenden  Ursachen  hergeleitet 
werden. .  Diese  Ursachen  können  seyn :  1)  die  natürliche  Beschaffenheit  um- 
gebender Medien,  insofeme  dieselbe  hier  und  dort  längere  Zeit  als  ander- 
virtf  fortdauernd  oder  mehrfach  wiederkehrend  auch  die  Existenz  einzelner 
Arten  langer  oder  in  wiederholter  Weise  möglich  gemacht  haben  kann; 
2j  die  Beschaffenheit  der  örtlichkeit,  insofeme  eine  manchfache  gleichzeitige 
>encluedenheit  (Facies)  äussrer  Lebeus-Bedingungen  auf  kleinem  Baume  auch 
die  Miichong  verschiedenartiger  Fossil-Reste  veranlassen  konnte. 

kul.    Zu  Tamnff0  liegt  zwischen   Kohlen-Formation   und  Lias   eine 

Gfps-Schicht. 

\        Ans  8.  Die  vorangehenden  Nachweisungen  (die  wir  hier  nicht  vollständig 

vicder^geben  haben)  scheinen  nun  genügend,  um  den  Schlnss  zu  begründen, 

<^  die  meisten  Cargneule-  und  Gyps-Schichten  der  ^aroj^tscAen 


359 


• 


Alpen  tarn  Gebilde  der  Bunten  Mergel  geboren,  und  daiselbe 
Alter  scbeint  durcb  jede  Cargneule-  oder  Gypg-Scbicbt  anj^e* 
deutet  XU  werden,  welcbe  mit  den  unteren  Jnra-Blldnngen  ver- 
bunden ist,  wie  Das  in  den  Alpen  sehr  oft  vorkommt,  wo  man  aber  bis 
jetit  die  Cargneulen  kaum  beachtet  und  gewöhnlich  mit  den  Tuffen  Ter- 
wechselt  und  sie  als  solche  oder  als  sellige  Dolomite,  als  Ranchwacken. 
Calcaire  cavemeux  etc.  beaeichnet  hat.  Auch  die  Gypse  der  Alpen  hat  man 
bis  jetxt  nur  als  vereinxelte  Stockwerke  angesehen;  aber  F.  konnte  diese 
Yon  einander  unzertrennlichen  Cargneulen  und  Gypse  auf  20 — 30  Standeo 
weite  Strecken,  von  WaiiU  an  bis  ins  Dauphin^  durch  gani  Sacayen  ver- 
folgen. Sie  sind  allerdings  yon  sehr  verinderiicher  Mfichtigfcett,  besitaen  aber 
eine  wenn  auch  undeutliche  Schichtung  und  nehmen  an  allen  AufrichtungeD 
und  Verwerfungen  der  ihnen  aufgelagerten  Jura -Gebilde  Antheil.  Ein 
solches  Verhalten  beseitigt  fast  alle  Hypothesen,  welche  bisher  Aber  die  Ent- 
stehungs-Weise dieses  Gypses  aufgestellt  worden,  die  wohl  von  deijeni^ten 
anderweitiger  Trias-Gypse  nicht  verschieden  ist*.  Ohne  sich  klar  über  die 
Bildungs- Weise  des  Gypses  aussusprechen,  bemerkt  der  Vf.  dass,  wenn  man 
auch  annehme,  dass  die  Gypse  der  Alpen  durch  Umbildung  aus  Anhydrit 
entstanden,  dann  doch  die  Anhydrite  nicht  durch  unmittelbare  Umbildung  des 
Kalkes  entstanden  seyen.  Er  ist  mit  Dblbssb  einverstanden,  welcher  sagt 
'  dass  es  schwer  xu  entscheiden,  ob  die  Zunahme  der  krystallinischen  Textor 
der  Kalksteine  in  der  Nähe  der  sie  durchsetxenden  Granite  von  einer  unmittel- 
baren Einwirkung  dieser  Granite  oder  von  der  Bildung  der  Gebirge  selbst 
herrühre,  —  und  dass  es  scheine,  ein  Talkerde-haltiger  Kalkstein  kOnne  von 
aeiner  Talkerde  in  der  Berührung  mit  einem  Trapp-  oder  Granit-Gesteine 
verlieren  und  auch  eben  hierdurch  eine  xellige  Struktur  annehmen.  (E^niiircBa 
hat  bekanntlich  schon  1847  die  Ansicht  aufgestellt,  dass  die  Cargneulen  durch 
th  eil  weise  Umwandelung  des  Dolomites  in  kohlensauren  Kalkstein  unter  der 
Einwirkung  einer  Gyps-Lösung,  mithin  durch  Dedolomitisation  entstanden 
seyn  dürften.) 

Aus   12.     In    der  That  konunen  Gypse  und  Cargneulen   in  so  vielen 

andern  Gegenden  ebenfalls  am  obem  Ende  der  Keuper-Formation  unmittelbar 

unter  den  ältesten  Lias-Sandsteinen  und  unter  dem  Bone-bed  vor,  dass  ihr 

^uflreten  in  der  Sekweitn  nicht  befremdend,  sondern  nur  eine  Bestitiping 

der  Regel  ist. 

Aus  13.  FouRNBT  hat  schon  vor  mehren  Jahren  ausgesprochen,  dass, 
nachdem  er  die  Trias  in  Tffroi  wie  im  Jura-  und  Far-Dept.  getroffen,  solche 
wohl  auch  in  den  daxwischen  gelegenen  Alpen  nicht  fehlen  vferde;  data 
kommt  nun,  dass  hier  wie  an  jenen  beiden  End-Punkten  auch  die  Kohlen-  so- 
wohl als  die  Lias-Formation  vorhanden  sind;  auch  diese  Thatsachc  berech* 
tigt  zur  Vermuthung,  dass  die  Trias  als  Zwischenglied  aufzufinden  seya 
wird,  obwohl  Stidkr  und  Mortillbt  nicht  an  das  Vorkommen  der  Trias  ia 


*  Doch  ^bt  es  auch  JQngere  Cargneulen  und  Gypse,  wie  «.  B.  die  In  den  MMteo  der 
Fukolden-Sandstelne  über  dem  Nummuliten-Kalk  eingeschlossenen  im  Süden  der  Sudt 
Tk6neM  u.  s.  w. 


3S3 

da  Siavoger  Aiyen  glaaben.  —  Die  Trias-Gebilde  der  Alpen  rqhen  sehr  oft 
oBnittelbar  auf  der  Steinkohlen-Formatioii  (=  Terrain  anthraciföre)  und 
fbcQ  so  oft  auf  Massen  krystallinischer  Schiefer,  weiche  der  Verf.  nur  flti; 
netiiiDorphische  Glieder  der  ersten  zu  halten  geneigt  ist.  In  der  That  sind 
die  Puddinge  von  Vmiornney  die  der  Steinkohlen-Formation  angehören,  zn- 
samraengesetzt  aus  Rollsteinen  und  einem  Zäment  von  krystallinischem  Schie- 
fer, das  sich  sehr  dem  Talkschiefer  nähert.  Hier  sind  also  die  Steine  zuerst  in 
Wasser  abgerollt  und  dann  von  einem  thonigen  Schlamme  ebenfalls  im  Wasser 
snbüllt  worden,  welcher  endlich  nach  seiner  Erhärtung  einer  Metamorphose 
iBterlag.  Diesen  Pudding  nun  hält  man  nur  desshalb  für  ein  Wasser-Gebilde, 
wtil  er  Geschiebe  in  sich  einschliesst ;  haben  sich  aber  keine  Geschiebe  zur 
Etahüllung  in  jenem  Schlamme  vorgefunden,  so  entstanden  unter  sonst 
gleichen  Verhältnissen  die  krystallinischen  Schiefer,  und  daher  rührt  es  denn, 
iai§  die  Trias-Gebilde  (die  Gr^s  arkoses  etc.)  bald  auf  Puddingen  der  Kohlen- 
Formation  und  bald  auf  krystallinischen  Schiefem  ruhen,  die  aber  nur  Äqni- 
vaÜcDte  der  vorigen  sind. 

Aus  14.  Der  Vorschlag  des  Vf.'s  die  Cargneulen,  Gypse,  rothcn  und 
«Tönen  thoneisenschfissigen  Schiefer  und  Arkose-Sandsteine  Smvogens  in  die 
Trias-Formation  zu  versetzen,  stützt  sich  auf  eine  ganze  Reihe  wichtiger 
Tliatsachen.  1.  Die  Natur  der  Gesteine.  Gypse,  Anhydrite,  Steinsalz,  Dolo- 
üiie  und  Cargneulen  sind  bekanntlich  sehr  bezeichnende  Keuper-Gebilde  in 
FraMkreiek.  Jene  Schiefer  haben  die  grösste  Ähnlichkeit  mit  den  Bunten 
Mergeln,  die  Arkose-Sandsteine  mit  manchen  Trias-Sandsteinen  in  Frankreich. 

—  2.  Wenn  die  Gypse  und  Cargneulen  der  Alpen  auch  keine  sehr  deut-. 
lii-he  Schichtung  erkennen  lassen ,  so  bilden  sie  doch  auch  keine  vereinzel- 
leo  Stöcke,  sondern  lassen  sich  in  zusammenhängender  Lagerung  über  25 
Stunden  weit  verfolgen.  —  3.  Diese  unmittelbar  unter  den  ,,Kössener  Schich- 
ten" (mit  Einschluss  des  Bone-bed)  und  über  der  Steinkohlen-Formation 
{gelegenen  Schichten  nehmen  genau  die  Stelle  der  Trias  ein,  daher  es  Natur« 
gnnäss  ist,  sie  als  solche  anzusehen.  —  4.  Beobachtungen  beweisen  die 
ttbcreiastimmende  Zusammensetzung  des  Trias-Gebildes  vom  Fusse  der  Jung- 
fra  im  Bemer  Oberlande  bis  in  die  Franttöeiechen  Alpen,  —  5.  Die 
Trias -Gesteine  liefern  eine  sehr  gute  geologische  Gesichts  -  Ebene  und 
können  dazu  dienen  das  Jura-  vom  Kohlen-Gebirge  zu  scheiden.  Diese  Jura- 
Fonnation  besteht  im  Allgemeinen  au«  Kalkstein  und  Schiefer-Thon ,  das 
Steinkohlen-Gebilde  aus  Pudding  oder  Sandstein  und  aus  Thonschiefer  ohne 
Ealkstein.  Es  scheint,  dass  (die  zuckerkörnigen  Kalke  ausgenommen)  alle 
Kalksteine  der  Alpen  der  Jura-  oder  noch  jüngerer  Formationen  angehören. 

—  6.  Die  vom  Vf.  zur  Trias  gerechneten  Schichten  scheinen  an  sich  ganz 
Wnachbarten  Orten  bald  anf  Steinkohlen-  und  bald  auf  krystallinischem 
Titbirge  zu  ruhen ;  in  Wahrheit  dürften  sie  aber  auf  dem  ersten  lagern,  welches 
QBr  nicht  überall  von  den  krystallinischen  Gesteinen  unterscheidbar  ist.  — 
'.  Endlich  besteht  das  Steinkohlen-  oder  Anthrazit-Gebirge  der  Alpen  aus 
nrei  Abtheilungen:  den  oben  gelegenen  Dachschiefem  mit  Pflanzen-Resten 
und  den  tiefer  ruhenden  Sandsteinen  und  Puddingen. 

J4üirbach  1839.  23  " 


fV« 


C.  Petrcfakten- Kunde. 

J.  Morris  hat  in  einem  glimmerigen  Sandsteine  von  Bßwdley  in  Hor- 
ee^ierMre  Nei:'.-artig  geuderte  Blatl-Theile  gefunden,  die  in  der  Steinkohlen- 
Formation  selten  sind.  Er  beschreibt  sie  als  Woodwarditcs  Roberisi 
«I.  *p. 


H.  V.  Meyer:  Zur  Fauna  der  Vorwelt,  IV.  Abtheilung  (in  2Lieff.): 
Reptilien  aus  den  lithographischen  Schiefern  des  Jura's  in 
DeutseMand  und  Frankreich  (Frankfurt,  in  Fol.,  1.  Lief.,  S.  1 — 84  mit  11 
Tfln.,  1869).  Vgl.  Jb.  1857,  102;  1868,  239.  Der  Königlichen  Akademie 
der  Wissenschaften  in  3Sünchen,  welcher  diese  Abtheilung  zu  ihrem  Jnbi- 
länm  am  28.  Mfirz  d.  J.  gewidmet  ist,  dürften  nicht  viele  wissenschafllirhe 
Gaben  dargebracht  werden,  welche  der  gegenwärtigen  ah  Bedeutung  de$ 
Inhaltes,  an  Gediegenheit  der  Forschung,  an  sorgfältiger  Darstellung  und 
Werth  der  bildlichen  Belege  gleich  kommen.  Für  die  ^ayem'sche  Aka- 
demie aber  hat  diese  Gabe  noch  eine  besondere  nähere  Bedeutung  insoferne, 
als  die  in  diesem  Werke  mitgetheillen  Schutze  grösstenlheils  auf  Bayern'- 
'schem  Boden  gehoben,  und  als  die  den  von  Abbildungen  begleiteten  Be- 
schreibungen zu  Grunde  liegenden  Originalien  grösstentheils  ganz  unabhängig 
von  denjenigen  sind,  die  sie  selbst  in  ihren  Sammlungen  bewahrt  ^und 
hier  mithin  gewissermassen  ergänzt  und  vervollständigt  findet.  Die  wesent- 
lichsten Resultate  seiner  hier  ausführlich  mitgetheilten  Untersuchungen  hat 
der  Vf.  allerdings  schon  von  Zeit  zu  Zeit  veröffentlicht;  sie  sind  theils  un- 
mittelbar, iheils  auszugsweise  in  diesem  Jahrbuche  mitgetheilt  worden.  Diess 
«nthebt  uns  der  Nothwendigkeit  eines  genaueren  Eingehens  in  den  Inhalt 
des  Werkes,  dessen  Abbildungen  und  Beschreibungen  nun  allerdings  in  vielen 
Fällen  geeignet  sind,  dem  Leser  die  Originalien  in  so  genauer  Darstellung; 
wiederzugeben,  dass  er  sie  nicht  vermisst. 

Sehen  wir  nun  zu,  wie  weit  der  Vf.  mit  dieser  1.  Lieferung  gekommen 
ist.  Sie  bringt  uns  zunächst  eine  Schilderung  der  lithographischen 
Schiefer  selbst,  ihres  Alters  und  ihrer  Verbreitung  in  Bayern,  Württemberg 
und  Frankreich  (S.  1).  Dann  beschäftigt  sich  der  Vf.  mit  den  Pterodaktylcn 
im  Allgemeinen  (S.  7),  ihrem  geognostischen  und  geographischen  Vorkommen 
vom  Unter-Lias  bis  zur  Kreide;  er  bespricht  die  Leistungen  und  Ansichten 
der  verschiedenen  Schriftsteller  über  sie  seit  Collini  und  geht  dann  zu  ihrer 
allgemeinen  Schilderung,  zur  Frage  über  ihre  systematische  Stellung,  zur 
tabellarischen  Zusammenordnung  ihrer  Arten  nach  Ort  und  Alter  und  endlieh 
zur  Beschreibung  der  einzelnen  Spezies  über. 

In  der  folgenden  Tabelle  sind  alle  Arten  aufgezählt,  auch  jene,  bei 
welchen  der  Vf.  nicht  verweilt  oder  die  er  nach  ihren  Autoren  bespricht, 
aber  nicht  beschreibt  und  abbildet.  Die  Buchstaben  m,  n,  s  bedeuten  die 
Formationen  Lias,  Jura  und  mittle  Kreide.  Einige  uubenannte  Trümmer  über- 
gehen wir. 


355 


8.  Tf.  Fg. 


OraiÜMptanu 
Urtteri  IfTR. .    . 

hM^rostrU  Cur.,  Mtr.  28 
M»(oi«cfeeps  UTK.*  .    33 

Koc&i  im.       .     . 


25    VI 


Vn 


nediu  XU5ST.,  XTR. 
propioqQOs  WGKm  MTB.  40 
erwirostiis  Op.,  MTR.  40 
toasicoUum  MYR.  .  45 
?  loBgjpes  MÜHST.,  MTR.  48 
?a«caa(Urlu  MTR.  .  49 
Wärttembergicaa  Qu.  M) 
HaMiu  MÜ.,  MTR.   .    &2 


5 

I  I 
S 

35{™     '» 
**  UVII  I S 

39    —    - 


V  — 
VII  1-4 

VI  3 
VI    4 


gra]idfp«lTis  ».  »ji.  MTR.  63  |^jj  |  | 


VI    I 

VI    'l 
IVIII  1 
•tsnphasilnw  WONR.   54    —    ~ 
fenrinMUls  OK.,  MTR.  55    IV     1 
l[«7eri  MC.  MTR.     .    56    IV  2, 3 
cS<roDyz  MYR..     .    .    59    IV  4, 5 


m  n  8 


n 
n 
n 

n 
n 

n 
n 
n 


n 

n 
n 
n 


S.  Tf.  Fg.  I  m  n  s 


Pterodactylns 
?grandis  CUV.,  MTR.     6l    vn 
?vaUnrlniuWOR.,MTR.  02    -~ 
Talturlnaa  MTR.  (1.  Jb.)  63  VIU 


?er«asipes  MTR. 

?  CirineDBis  MTR. .  . 

glgantauB  BWB.     .  . 

confrostris  Ow.     .  . 

Cuvleri  BwB.    .     .  . 
compressirostris  Ow. 

?Backlandl  MYR.  .  . 


64 
66 


ni 

vn 


2 
3 
5 


^  (  in  4 
^  Jvil6 


67 


IX  1-4; 

X  l-3i 


g.  ( IX  5  ) 
'*  {  X    4  $ 


n 

n 
u 

B 

n 


m 


n 
n 


m 


?  liaaicus  Qu.  MTR. 

Rhamphorhjiichua 
Oemmingi  MTR.    . 

(7  Expl.) 
(Pteropus)  Vampiros 
[LIN.]  Spix.  ...    81    —    — 

longicandus  MTR.  . 

maeronyx  MTR. 

Wo  dem  Art-Namen  ein  ?  vorgesetzt,  ist  die  Sippe  ungewiss. 

Wir  wiederholen  die  Synonyme  nicht,  worüber  zu  vergleichen  ist  WAOimi 
in  Jahrb.  i8S0,  S.  109. 

Unter  den  11  Tafeln  sind  5  Doppel-Tafeln;  sie  folgen  nicht  der  Ordnung 
der  Nammem ,  sondern  wahrend  einige  noch  zwischen  hinein  fehlen ,  sind 
to^re  dem  Texte  voraus.  Die  Zeichnungen  sind,  wie  immer,  Original-Zeich- 
mmgen  des  Verfassers,  was  natürlich  ihre  wissenschaftliche  Genauigkeit 
vesenilich  erhöhet. 

Hoffentlich  wird  die  Fortsetzung  recht  bald  nachfolgen. 


E.  SuBss:  neuerlich  aufgefundene  Wirbelthier-Reste  in 
Österreich  (Jahrb.  d.  Geolg.  Reichs- Anst.  ftfö9,  X,  51 — 53).  Jok^ly  hat 
ans  Basalt-Tuff  von  AU-  H'arnsdorf  im  nördlichen  Böhmen  einen  geschwänz- 
ten Batrachier  mitgebracht,  welchem  zwar  Kopf  und  Vorderrumpf  fehlen, 
dessen  übrigen  Theile  aber  nach  H.  v.  Metbr's  Untersuchungung  dem  Triton 
opalinus  M.  aus  dem  ilalbopal  von  Luschit»  am  meisten  entsprechen.  Doch 
sifld  die  Unterschenkel  etwas  stärker,  die  obren  Dom-Forsätze  der  Wirbel 
Buffallend  höher,  und  selbst  die  Schwanz- Wirbel  sind  oben  wie  unten  mit 
solchen  kräftigen  Stachel  -  Fortsätzen  versehen,  einen  wohl  entwickelten 
Schwimmschwanz  bezeichnend.    M.  nennt  diese  Art  Triton  basalticus. 

Durch  Ankauf  der  Sammlung  eines  Herrn  AumBACH  hat  die  Reich/- 
Anstalt  eine  31enge  diluvialer  Knochen  aus  dem  Lösse  im  Fluss-Gebiete  des 
Ihnajee  und  des  HtWoAr-Flusses  erhalten,  von  28 — 30  Individuen  doch  nur 
dreier  Arten  herrührend.  Es  sind  Bos  priscus,  B.  primigenius  und 
Etephas  primigenius,  über  deren  Maasse  und  Fundstellen  einige  nähere 
Angaben  geliefert  werden. 

Der  Leitha-Kalk  von  Fünflnrehen  in  Upgam  hat  einen  Backenzahn  von 
Listriodon  splendens  Mni.  (Tapirotherium  einiger  Franzosen)  geliefert, 
«eiche  Art  bereits  vom  J>t7A4i-Gebirge  selbst  wie  von  Simorre  bekannt  ist. 


Pt.  longirottris  Mtr.  Jb.  iSiO,  199. 


23 


3M 


Böslich  hat  die  Reichs- Anstalt  noch  eine  weitere  Anxafal  sehr  fmier 
Zfthne  nnd  Knochen-Reste  des  Anthracotheriam  maf^nnm  Cuv.  tob 
Zovemeedo  hei  Oraneona  im  VieenHnisehen  erhalten,  vielleicht  alle  von  einen 
Einaeinwesen  ahstammend. 


A.  Stoppahi:  Pmleontoiofie  Lomkarde  elc,  Liyr.  m.— ¥.,  pp.  25— 
64,  pll.  1,  7—13,  Milan  1^59  [vgl.  Jb.  1868,  766|.  Diese  Hefte,  welche 
rasch  anf  die  2  ersten  folgend  eine  erfrenliche  Förderung  der  Arbeit  bezeu- 
gen, bieten  als  unmittelbare  Forsetzung  der  ersten  noch  lahlreiche  Fossil - 
Reste  aus  der  obem  Trias  von  Esino  (a— d),  von  Vai  de  Muiinel  (d*), 
dessen  Lage  wir  im  Augenblicke  nicht  genauer  kennen,  und  von  Lemma  (e). 
Tafel  I  bringt  eine  sehr  willkommene  geographisch-geognostische  Karte. 


S.  Tf.  Fg. 


Fundort 
a  b  c  d  e 


) 


Chamnltsia  (eont.) 
Sphinx  St.         .    . 
fimbrlaU  ST.      .    . 
simtlU  D'O.    .    .    . 

Mtlania  «.  MÜ.    . 
nymphoidai  f». 
acute-atrUU  St. 

Mtlania  a.  Kliv. 

Lotwuma  a,  i>'0. 
longlMlma  ST.    .    . 

MOania  l.  Hü.    . 

Evlima  /.  D*0.  . 
geographica  n.  .  . 
perlonga  ST.  .    .    . 

EuUma  p,  QT.priä.i 

agtlla..». 

obliqaa  St.    ...» 

LoKonema  oST.prid.y 

«ztlU  ST ,> 

Bulima  «.  St.  prid,) 
formosa  ST.    ...    I 

Melaniaf,  KUP.  ) 
•QbeoluinBaria  ST.  .    { 

fMeJtmia  §,  HÜ.,  f 
gracilis  ST.    .    .    .    ^ 

fMelOHia  fr.  Hü.    ( 

EulinM  gr.  D'O.  .  ^ 
trochifonnu  St.      .    | 

Mtlania  tr.  KLIP. 
•trlglUaU  ST;     .    . 

Maania  »tr,  KLIP.  > 

Loxonema  »tr,  D'O. ) 

mumia  n.  ' 

trochoidos  St.     .    .    ) 

Ckemniuia  tr.  ST.  jpr.) 
nuda  ST.    . 

Tuirriuüa  n. 

Loxonema 
pulchella  ST. .    .    .    ) 

Loxonema  p.  ST.^d.) 
pnnotata  l>'0.     .    .    i 

TurriteUa  p.  Hü.     ( 

T.  HoMeri  KLIP. .    i 

Ceritkium  E,  D*0.  ) 
«-vanesoena  n.  .  .  . 
tenais  D'O.     .     .    .    i 

Titrriteaa  t.  HÜ. .    ( 

uniformiB  n 

bybrida  D*0.      .    .,  > 

Turrittüa  h.  HÜ.    \ 


25   6  1112 
25   6  14-161 


25  6 

26  6 


I 


IT.  om.,  pr,j 

n.  KUP.  S 
n,  D?0.    k 


13 
17 


26    7     1 


27   7     2 


27  7 
27  7 
27    7 


3 
4 

5 


27  7    6-7 

28  7     8 
28   7     9 


28 

7    10 

29 

7    11 

29 

7  12,18 

29  7  13 

30  7  14 
30  7  15 

30  7  16 

31  7  17 

31  7  19,20 

31  7  21 

31  7  22 

32  7  23 
32  7  24 


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.  .  •  d  . 

a  .  .  .  . 

a  .  .  •  • 

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■  .  d  . 
.  •  d  • 
.  .  d . 
.  .  d  . 


S.  Tf.  Fg. 


Chemnitsia  {eont.) 

eoneava  ST 

lanceolata  ...... 

Jaculimi  n.     .... 

peracuta  Sx*  .    .    .    i 
Loxtmewtap.  8t,prd.\ 

coneavo-coavexa  n. 
Nerinea  DPR. 

Hoamosi  ...... 

hebralea  % 

?neglecta  n 

megaapira  ST.     .    .    i 
Ceritkium  m.  ST.  prd.  S 

pnaiUa  n 

HatthiolU  n 

Aetaeonina  P'O. 

inomata  n 

annau  St.    .    .    .    ) 
et  Ä.fü»oidu  St.  pr.y 

De-Criatoforls  ST.  .    \ 
Eulima  D.  ST.  prd.  ) 

Eiinensia  n 

Natloa  Adanb. 

moDsUmm  St.    .    .    . 

polymita  fi.    .    .    .    . 

fkatoM  St 

eomplanata  St.  .    .    . 

tomnitcata  HÖRN.    .    . 

blüaseiata  St.      ... 

elagantiMima  St.     .    . 

Heriani  HoRir.  .    .     { 
N.faeellata  ST.  prd.  \ 

papillo  St.     .    .    .     i 
et  N,  retiaOata  9T.  pr.  \ 


33   7  25,26 
33  7    n 
3^1    7    28 


34 
34 


7 

7 


29 
30 


.15  7  31 

36  8  I 

36  8.  2 

36  8  S 

37  8  4 

37  8  5,6 

38  8  7 

38  8  8-12 

39  8  13 
39  8  14 


40  9 

41  8 
41    9 

41  10 
4210 

42  9 

43  9 


Fttndflrt 
a  b  c  d« 


1-2 

21 

9:10i 

1-2 

3-5 

7-8 

3-4 


4310   6-8 
44   9  S6 


Cin«iuls  St.    ....    44   8  15,16 


paludata  St.   .    . 
obfttructa  St. 
retro-punetau  St. 
Comensis  HÖRV. 
Piovemae  f». 
naatUiformia  ST. 
prolixa  St.     .    . 
lagubris  ST.   .    . 
CutigiaU  St.      . 
angusta  HÜ.  .    . 
neritina  HÜ.  .    . 
subovata  Hü. 
?  CaasUna  Hü.    . 
Calnalli  St.    .    . 


45  8 
45  8 

45  10 
4610 

46  10 
4611 

47  10 
47  11 
4811 
4811 
4811 
49  11 
4911 
49  11 


17,18 
19,20 

9,10 
11,12 
15,16 

12 
13,14 

7,8 
11-16 

3^4 
17,18 

5.6 
23,24 
19,20 


. .  .  d  . 

.  .  .  d  . 
.  . .  d 

. .  .  d  . 

.  . .  d  . 


. . .  d  . 
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. . .  d   . 

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.  . .  d  . 

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\  Yel  di 

{  Cüio. 
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.  .  .  d  . 
.  .  .  d  . 
. . .  d  . 
...  d.J 
.'..d.l 


357 


8.  Tf.  Fg. 


Nad»  ADASS. 

tecta  St.    .    .    . 

roboateUa  n, 

puicbeliA  ft.    .    . 

erMMilate  «.  .    . 

■pkaaroidftlls  ST. 

graninn  tt» 
5«r{t»pai«  SOW. 

fatecJa  «.  .    .     . 
Sexila  Lnr. 

<s«pidaU «.    .     . 

cAilon ».   .    .     . 

Esiaefiflls  n.    .     . 

otqIub  ».       .     . 


»P 

Troefams  I«. 
Kadrighixiil  ST.  .    .    . 

AHl0aU  n 

PiOM  M 

CtinlU  St 

iadras  ST 

?le«r«losiaria  i.  St.  fr. 
Amtroslaii  ST.  .    .    . 
nttu^MmmriaA.  ST.pr. 
utfi-cuiiiAtafl  [?]  n,    . 

Puiail  «. 

Gcnerellii  «.  .    '.     .    . 

MowardU  n 

UbUtas  iK 


90  11  30,31 

50  II '^96 
501128,29 

51  II  21,n 
51  11  9.10 
5111   37 

511132,33 

5312   1.2 
531134,35 

53  12   3,4 

54  12    1,2 
5412    5,6 

55  12  7-iO 
55  12  11-131 
5fil2    14 


56  12 
[56  12 


18 
15 


|57  12   16 

57  12    17 
57  12  21,22 

57  12   ^1 

58  12  26 
58  12  19,20 


.  d». 
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d 
d 
d 
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Trochus  L. 

^p»  ••••■•■• 
Serpularia  RoEM. 

'oircum-carinau  ST.     . 
PhuiaaelU  LMK. 
InflaU  St.       .    .    .    , 
snbflealaris  St.    .    .    | 

MeloHta  «.  MÜ.    .     l 

ChemniUia  •.  D'O.   ) 

TÜUU  n 

Olivil  St ) 

Eulima  O.  ST  prd,\ 
strUto-punetata  ST.     \ 

Chemnittia  »t.8T.  pr. ) 

homilis  M 

oonicA  8t 

MOania  c.  MÜ.    . 

Ckemnittia  c.'U'O.  ^ 
paludlnalis  ST.   .    .    ) 

fMefania  p.  HÜ.     ] 
acute-macalata  n.    .    . 
Turbo  L. 
depressus  HoRN.     .    \ 

T.  pugilator8t.fr,  } 

qaadratus  n 

hordeum  n 

vlx-carln&tas  MO.   .    . 
(Forts,  folgt.) 


28  12  24,25 ' 

59  13   3-6 

60  13     7 

60  13     8 

61  13   9,10 
61  13  11,12 

61  13  13,14 

62  14     1 

6214     2 

62  14     3 
62  14     4 

6314    5-7 

6314   8-11 
64  14    12 
64  14    13 


Fuudori 
a  b  c  d  e 


.  .d«. 

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.  .  d  . 

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.  .d  . 

.  .d  . 
.  .d  . 

..de 

.  .d^e 
. .  d  . 
.  .  d  . 


Za  den  frfiheren  35  sind  nun  noch  102  Arten  hinzngekonunen^  ohne 
i'it  fsm-mondigen  Einschaaler  su  erschöpfen.  Man  wird  aus  den  Synonymen 
TOD  MüRsm  und  Klipsthh  einerseits  und  von  Hörnbs  andrerseits  leicht  er- 
kemen,  dass  eine  ffir  die  Parallelisirung  der  Gebilde  nicht  eben  unbetrilcht- 
*  liHie  Anxahl  düeser  Arten  theils  schqja  von  8i.  CatHan  her  und  von  andern 
danit  gleich- alt  erachteten  Fundorten  bekannt  ist,  die  wir  übrigens  hier 
nidü  mit  gemannt  haben.  Blanche  Natica-,  Fhasianella-  u.  a.  Arten  haben 
ihre  Farben  noch  erhalten ,  deren  Zeichnungen  ganz  gut  mit  jenen  äberein- 
stiBmen,  welche  heotsutage  für  dieselben  Sippen  beseichnend  sind. 

So  wird  mithin  die  Trias  bald  keiner  anderen  gleichwerthigen  Gebirgs- 
Abtbeiiong  an  Arten-Reichthum  mehr  nachstehen  und  die  Lücke  bald  ausge- 
föiU  aeyn,  welche  bisher  zwischen  Kohlen-  und  Lias-OrganismeiT  vorhanden 
fewvsen,  zumal  wenn  es  in  Amerika  gelingt,  die  dortigen  Arten-reichen 
Peim-Schichten  weiter  zu  verfolgen. 

Die  lithographischen  Abbildungen  der  Paieantologie  leisten  fortwährend 
reckt  Gediegenes. 

A.  v.  VoLBonn:  über  die  Crotaluren  und  Remopleuriden,  ein 
Bdtng  ZOT  Kenntniss  der  RugsUehen  Trilobiten  (>>  Verhandl.  d.  K.  Russ. 
Kneral.  Gesellsch.  zu  Petersb.  1967—68^  22  SS.,  1  Tit.,  Petersburg  1868, 
S^.  Die  zwei  genannten  Sippen  haben  die  verhältnissmftssige  Kleinheit  des 
Pygidiom  mit  einander  gemein  und  scheinen  somit  die  Vertreter  der  Para- 
Mdeo  ztt  seyn,  welche  der  Primordial-Fauna  RuMslands  fehlen.  Beide 
■Hencheiden  dch  aber  noch  von  allen  Trilobiten  dadurch,  dass  dieses  Pygi- 
ifina  nicht  dreilappig  ist,  und  bilden  daher  eine  gute  Gruppe  für  sich. 


358 

Orotalurus  n.  g.  S.  3.  EinroIIbar^die  Wangen-EckeD  auf  die  Ober- 
und  Rikken*Seite  des  l^örpe^a  zusammenfi^CTückt,  so  dass  sie  auf  die  Pleuren 
zu  lie^n  kommen.  Das  Pygidium  klein,  ungegliedert  und  ungefappt.  — 
Cr.  Blnrrandei  n.  9p.  S.  4,  Tf.  12,  Fg.  l-^S.  Länglich  eiförmig;  nur 
3'"— 6"'  lang;  Im  Kopf  und  Rumpf  sehr  stark  dreilappig,  der  Kopf  0,3,  das 
Pygidium  0,06  der  Gesammtlänge  ausmachend.  Erster  stark  in  die  Queere 
gewölbt,  so  dass  man  von  oben  her  von  dessen  Rand-Stücken  nur  wenijr, 
und  von  deren  breitem  Rand-Saume  nur  den  Theil  sehen  kann^  welcher  sich 
in  die  Wangen-Ecken  aufwärts  biegt,  die  nach  hinten  vorspringen.  Der 
Mittellappen  des  Kopfs,  hinter  dessen  Vorderrande  breit  beginnend,  geht  fast 
parat  lelseitig  und  durch  schiefe  Einschnitte  jederseits  drei  lappig  bis  zum 
Hinterrande  desselben.  Die  Gesichts-Nath  geht  von  der  Binnenseite  der 
Hinterecken  mit  einigen  Biegungen  vorwärts  durch  die  fast  homartig  hohen 
Augenhöcker,  um  sich  von  beiden  Seiten  her  zwischen  Vorderrand  und  61a- 
bella  zu  vereinigen.  Der  Thorax  ist  aus  12  wölbigen  Gliedern  zusammen- 
gesetzt; die  Pleuren  sind  nach  dem  Type  ä  baurreiet  BARRAifDs*s  gebildet. 
Das  Pygidium  hat  nur  die  Form  einer  queer  trapezoidalen  Schuppe.  Die 
übrige  weitläufigere  Beschreibung  wiederzugeben  müssen  wir  verzichten,  da 
sie  nur  in  Begleitung  der  Abbildung  klar  genug  werden  würde.  In  den 
unter-silnrischen  Schichten  von  Pawiotesk  bei  Zartkcje-Sselo, 

Remopleurides  Portl.  Glabella  breit  leyerförmig,  an  den  2  Seiten 
ganz  umschlossen  von  den'  Halbmond- förmigen  grossen  Augen  (Randschilder 
^ortlock's).  Der  hintre  Zweig  de^  Gesichts -Nath  bedingt  den  fast  völlifen 
Mangel  des  Occipital-Flügels  (Jone  fixe  Barr.),  während  der  vordre  eine 
Median-lVaht  zeigt.  Occipital-Rand  durch  zwei  Einkerbungen  ausgezeichnet. 
Pleuren  verhältnissmässig  sehr  kurz  mit  starken  Condylar-Knorren  nächst  den 
Dorsal-Furchen.  Pygidium  eingliedrig,  zweilappig.  Einkugelung  unvollkorn- 
men.  R.  nanus  V.  (Nileus  nanus  Lbuchtb.).  Länge  7'" — 15'".  In  den 
unter-silurischen  Schichten  von  Zarskqje^Saeh  zu  Puikowa  und  Pawioufsk 
selten.  Nachdem  Saltsr  1868  die  drei  vollständiger  bekannten  Arten  Port- 
lock's,  R.  dorso-spinifer,  R.  lateri-spinifer  und  R.  Colbii  nur  als  Sexual-  und 
Alters-Yerschiedenheiten  zu  vereinigen  gesucht,  wird  es  fraglich,  ob  diese 
,  EnglUche  Art,  einiger  kleinen  Abweichungen  (namentlich  ihres  nicht  ein- 
gekerbten Occipital- Randes)  ungeachtet,  noch  von  der  Rueeischen  getrennt 
erhalten  werden  kann. 

Die  Remoplenriden-Familie  (mit  Ausschluss  von  Crotaluru«)  hat  als  solche 
zum  Charakter:  eine  Leier- förmige  Glabella;  grosse  Halbmond -ftlrmige 
Augen;  fast  völligen  Mangel  des  Occipital-Flügels  (jou«  fixe).  Als  Sippen 
gehören  dazu:  1.  Remopleurides  Portl.  mit  Brachypleura  Anobun,  für  2 
etwas  grössere  Schwedieehe  Arten),  nach  obiger  Definition.  2.  Caphyra  Barr. 
Der  Kopfschild  von  dem  der  vorigen  abweichend  durch  die  den  Zungen- 
artigen Vorsprang  der  Glabella  mit  breitem  flachem  Rande  einschliessenden 
Randschilder,  an  denen  eine  Median-Ifaht  noch  nicht  nachgewieseii  ist,  durch 
die  langen  bis  zur  5.  Pleure  reichenden  Wangen-Hörner,  durch  den  Maogel  der 
charakteristische^  Einkerbungen  am  Occipital-RanJe,  durch  den  abweichenden 
Bau  des  Hypostoma's,  welchem  die  längliche  Wulst  am  oberen  Tbeile  des 


359 

ttttelköTpeis  fehh;  —  der  Thorax  abweichend  durch  die  die  Pleuren  an 
Breile  kaum  äbertreffenden  Rumpf-Ringe,  durch  die  fehlenden  starken  Con- 
dylsr-KDOiren  derselben  und  durc|i  den  Mangel  jener  Dornen-artigen  Anhänge, 
welche  die  Engiisehen  Arten  bezeichnen  und  deren  £iner,  auf  dem  8^  Rumpf- 
Ringe,  auch  bei  der  Russischen  vorkommt:  ~  das  Pygidium  durch  eine 
^reilappige  Bildung,  gegliederte  Spindel  und  dadurch,  dass  die  äussersten 
End-Zacken  weiter  als  die  inneren  nach  unten  vorstehen.  Art:  C.  radians 
fi.%ML  (Amphitryon  MurChisoni  Cohda.)  aus  Böhmen, 


K.  V.  Schauroth:  Kritisches  Verzeichniss  der  Versteinerungen 
der  Trias  im  Vieeniinisehen  (76  SS.,  3  Tfln.  <  Sitzungs-Ber.  d.  Kais. 
Akad.,  roathem.-naturw.  Kl.  1869^  XXXIV,  283  ff.).  Seit  den  Bekanntmachun- 
gtn  des  Vr*s  über  diesen  Gegegenstand  im  Jahre  1855  O  Jb.  1866,  245) 
war  er  noch  zweimal,  1856  und  1857 ,  an  Ort  und  Stelle,  entdeckte  neue 
Kandorte  und  neue  Arten,  und  gibt  nun  nochmals  ein  vollständiges  Verzeich- 
nb»  der  triasischen  Arten  Vicen»«**.  Wir  theilen  die  Übersicht  mit  dem 
Bemerken  mit,  dass  diejenigen  Arten,  welche  .mit  Beziehung  auf  die  frühere 
Arbeit  nur  genannt,  hier  ohne  allen  Zusatz  sind ;  jene  aber,  über  welche  sich 
der  Vf.  weiter  ergehet,  sind  auch  hier  vollständiger  zitirt. 

S.Tf.Fg.  S.Tf.Fg. 

. Terel>ratnla  snlclfera  SCHA.   .    .  \    24  2    2 

. subsinuaU  ScHB 33  2    3 

.      4 (Rhynchonella)  decortaU  GiR.     .    25  ?    4 

.      5 Betzia  trigonella  SUESS     ....    26 


PiHssja  Uaasalongoi  SCHR.   . 
Yoltaa  heteropbylla  BROH.    . 
C^haetete«  Reeubariensis  SCHR. 
rtriaaiBBS  SCHR 


lloatliraltia  trtaslnalXf.       ... Splrlfer  (Sp— rina)  Dragllis  SCHL.-*p.    26 


I 

2 


7 


\ 

} 


7  I 
6  1 


3 

4 


TLunoastraea  Bolognaa  n.     .     .     .      5  1 

^aruehinU  n 6  1 

Mdocrinus  triasinus  SCHR.    ... 

■ 

fjicnatts  liliiformia  LK.     .    .    . 

^neOis  BCCH 

pentactlnns  BR 

'rradiattis •    . 

£.  9p.  indet.  MYR.  PaX.      . 
PcDtacrintis  ?  dublus  GF.       .     . 
CkeloerinM»  T  aeutangtHut  HYR.  ? 

CliUris  grandaera  GF 10  1 

la&MoIata  n 111 

transrena  MTR 13  1' 

.Spirorbls  VaWaU  GP 14 

LtBgala  ienaiMlma  BR 15 

ttnbT.  (Waldbeimia)  vulgaris  SCHL.  15 

Tulgarii  SCHLTH. 16  1    9 

sabdilaUU  n 17  1  10 

»mygdala  CaT •    .    16  1  11 

qiüBgiiaiigalata  SCHR }  18  I  1 2 

T.  vufgaris  vor.  SCHL.  T.  37,  F.  5  ' 

amygdaloldes  n 20  1  11 

pAT&boUea  n 21  1  14 

asgusU  SCHLTB 22  1   15 


9  1    5 

6 

7 
8 


rbomboidfis  ScHR ) 

T.  tmlgaria  SCHL.   T.  37 ,  F.  8 


5232 


Mentzeli  Du 26 

Ostrea  subanomla  MÜ 26  2    5 

Spondylns 

(Hinnites)  comatns  Gp 27 

Pecten  dlacitos  Schlth.  «p.   .    .    •  { ««7  n  «  7 
J>.  tenuütriatua  MÜ *  ^ 

Albertil  Gf 29 

Lima  atrUU  SCHLTH.  «p. .    .    .    .    30  2    8 

lineaU  SCHLTH.  ep 31  2    9 

eostata  Hü.  sp 31 

Qervillela 

(Backawellia)  eostata  SOHL.  ijp.   .    32 

Bocialis  Schlth.  $p 32 

Albertil  MÜ.  «p 32 

Posidonomya  (Monotis)  Claral EmiR./  33  «  .. 

Qervillia  angutta  OaT.     .    -    -  > 
Avicula  Zeusehneri  WISSM.  . 
Lima  globota  Gat.  .    .    . 
Modiola  bimndinlformls  SCHR.  .    . 

substiiata  SCHR. 39 

Pleuropböriu 

(Glldophoras)  Goldfinsi  Du.    .    .    40  2  13 

Mytilo«  edaliformU  ScHLTH.      .    .40 

Myophorla  vulgaris  ScHLTH.  ap.    >  I  ^. 

M.  eurviro$tr{s  CaT ^ 

earriroBtrls  BR 41  2    14 


•J382 


12 


360 


S.  Tf.  Fg. 

Myopborta  UevigitU  OK •  ^, 

KeoMchizodtu  l.  OiSB.       .    .    .  l 

cardiasoldes  BR. 42 

0T»UGF.  v {«2  16 

Gorbula  ?!gr6gftrla  Mü.  «p.    ...    43 

Are»  ?  Sehmldl  Gein 

Oueuttaea  Sekm,  SCHM.,  SCHL. 
Oueuitata  ventricoaa  Dü4    .    . )  43  2  16 
Lueina  Crtdneri  Gl£B.    .    .    .  k 
NuevOa  tpeeiota  (MÜ.)  SCHAÜB.  | 

Hymcltes  FawaensU  WI88M.  .    .    .    46 

inaeqalvalTis  ZiET.  tp '  4^  —  — 

(TelUnft)  Canaleiuis  Gat.    .    .    .    47  2  17 
nuuitroides  SCHLTH.  et  «yM.    .    .  >_      ^ 
M.  AlberHi  YoLTZ  et  «irtt.  .    .  ' 

(Tapes)  sabandate  ScH&.    .    .    ,    48 

Dentallum  laave  SCHLTH.      ... 

Pleurotomaria  Albertiana  GF,    .    .    49  3    1 
Rlasoa  (Natiea)  GalUardoÜ  Lfr.  «p. 

Nat.  turbiUna  ScBLTH.  «p.     .  f  57  3    2 
Miuoa  dubia  vor.  SCHE.      .    .  ( 
(  —  )  gregaria  Schlth.  «p.    .    .    58  3    3 


8.  TL  Fg. 
RlMoa 

(  ?  )  iarbo  SCHR 59  3   4 

(Tarbonilla)  dubta  Br.  «p.      .    .  fi9  3   5 

(     --    )  gracUlor  ScHR.     ...  59  3    6 

(Lltorina)  €K>eppertL  Du.  «p.  .    .  CO  3    7 

(    ?  )  Dunkeri  ScHR JfiO  3  8 

B.  Stnmhtchi  rar.  8CHR.          .  ' 

i  ?   )  Glebell  Schr 61  3  9 

(TurbonUla)  Strombecki  Dkr.  «p.  61  3  10 

(   ?   )  conica  SCHR 61  3  11 

(Tbeodorli  8CKR $fl ) 

(   ?   )  turblnea  n 64  3  12 

(TurrltelU)  TheodoiÜ  BBRG^  «p.  64  3  IS 

(   ?    )  acQUU  SCHR 64  3  U 

(  ?   )  pereoaUU  it 66  3  15 

(   ?  )  costlfera  n 66  3  16 

(TarrlteUa)  Bolognas  SCHR.    .    .  67  3  17 

(TurbonUla)  nodallfera  Dkr.       .  68  3  18 

CwatitM  nodoBoa  Brq.  «p.    .    .    . 

Cyrtooeraa  Trettoanom  ScUR.    .    .    69 

Balrdia  triasica  n 70  3  19 

calcarea  n 70  3  20 

Aerodiu  GalUardoÜ 70  3  21 


E.  V.  BIartbns:  Aber  Pecten  glaber  nnd  P.  sulcatus,  lebend  ond 
fossil  [Mbnkb  u.  Pfkiffer's  Malakolog.  Blatt.  18S8^  V,  65— 71J.  Gründliches 
Studium  der  vielfältigsten  Varietiten  und  Synonyme! 


Ed.  fiiBBRT:  Übersiebt  der  fossilen  Reste  in  der  Kreide  zu 
MeudoH,  Erster  Theil  (Jüem.  soc.  jraW.  1856,  b,  V,  345—374,  pl.  27—29, 
Separat-Abdruck  30  SS.,  3  Tfln.).  Der  Vr.  ist  mit  einer  vollständigeren 
Arbeit  über  die  fossilen  Reste  der  oberen  Kreide,  d.  h.  derjenigen, 
welcbe  Über  der  Meudoner  Kreide  liegt,  bescbäftigt  und  war  zu'  sahlrei- 
eben  Vergleichungen  swischen  den  versteinerten  Körpern  beider  debilde 
genOtbigt  Er  hat  gefunden,  dass  man  viele  Arten  unterscheiden  müsse,  die 
mui  BU  verbinden  geneigt  war,  und  dass  selbst  in  der  Kreide  von  Meudon, 
die  als  Typus  der  „weissen  Kreide''  gilt,  yiele  enthalten  sind,  welche  man 
allmählicb  auch  anderwärts  zitirt  bat,  die  aber  als  Arten  abweichen.  Die  zahl- 
reichen Ergebnisse  dieser  seiner  Beobachtungen  über  die  Reste  der  weissen 
Kreide  würden  nun  zu  Umfang-Veich  geworden  seyn,  um  sie  der  zuerst  er- 
wihnten  Arbeit  einzuschalten,  und  so  tlieilt  er  sie  bier  Einleitungs-weise  mit. 
Er  zfihlt  alle  zu  Meudon  vorkommenden  Arten  auf,  beschränkt  sich  aber, 
was  die  Synonymie  anbelangt,  auf  seine  eigenen  Wahrnehmungen  und  zitirt 
solche  nur  so  weit,  als  er  der  Identität  ganz  sicher  zu  seyn  i^aubt.  Das 
Resultat  seiner  Beobachtungen  ergibt  sich  aus  der  nachfolgenden  Zusaromen- 
Btellung  der  Synonymie.  Was  das  Vorkommen  seltener  Reste  betrifli,  so 
▼erweiset  er  auf  die  Sammlungen,  wo  sie  liegen. 


361 


S.Tf.  Fg. 

Beptilla. 
Sifr-Sdrildkrote :  Puuer-Trüniiner  346 

TBk^Migniwti  Gr.  (Zahn-Hilfte)  346  27    t 
rv*.  de  Ja  <Tai€  d9  MeudoH  GUV., 

■Ml  Geht. 
X«mAm  /  Ol»  Mo$a$aunu  ? 

XaaaMuum  tp 347 

MMot,  CamperiQliKY.  261,  pLBO,  f.6 

$radlä  Ow.  Zahn,  Wirbel       .348 

Lck4on 

ttecpa  Ow.  [Gerv.  ?6i,  $0, 1,2]  348 

JfoMMMnts  ttenodoH  CHW.  ' 
Unerfciefler  nad  Zahne. 

OiriiMainu 
zidiralis  GEBT.  262,  69,  26,  27    349 

P  i  s  e  e  8. 

fi^TTT  LevttieBris  M\wt,  .    .    .    349 

B.  «matut  Ae. 

ValeMdeniMSI  n 349  27    2 

Ilarbcdm  L«weslensl>,  Zahne      .    350  27    3 
£nr  L.  HA5T. 
Sfkmodna  Gerv.  f$,  96 
fadkodw  ha^o^fim  AG. 
C^.  Spinax  rotundatna  REüSS. 

As€irkelam  ?  marginatum  HEB.    350  27    4 
Stitiredon  Leanus  DiX.,  non  Ao. 
SpiAox  marfinattu  RBII88. 

EypiodoB  Levesloiais  Aa.      .    .  332 

j'nrMepluüns  dJapar  it.,  Zahne  .  l52  27    5 

Pjcrodw  paraUelua  DiX.,  Zahn .  352  27    6 

cretftceni  AG 353  27    7 

C«nx  prUtodontns  Ao 353  27    8 

r.  Kaupi,  C.  /aieahu  AO. 

^.  apfindtculatM  Ao. 

r.  AftertHfoft  R88. 

6ale0€frdo  prittodontus  GlBB. 

.^phTTiia  plana  H^B 354  27    9 

ino^u  appendicalataa  Ae.     .    .    355 

Squtütu  comvJntua  GEI5. 
Onrrr&itta  MantelU  GEI5. 
0/o<iiM  f  la«tf«  Ae. 
lamma  aeyminata  GsRY. 

Lamaa  subnlau  A6 356  27  10 

%«alM«  eofmi5»et<«  HAST. 

I-litiwdoniUthes  tp 366  271 

'12 

OrastaVsea. 

SaSp«llam  GalUcum  HEB.      ..    256  28    1 
Sc.  DmneiHi  UtB. 

ftwoU  Daew 35g  28    2 

PoUicifta  WHiximv*  SOW. 
eailnvm  Sow.  «j» 360  2S    3 

PoHieipe$  m^xximiUf  part  SoW. 


S.  Tf.  Fg. 
Sealpell  anr 

•olidulum  Darw 360  28    4 

PoUieipe$  ntleattu  Sow.    .    .    363  —  ~ 
P.  wliduluM  et  undulatu»  Steenst. 
P.  elonffatuntf  par»  Bo^^j. 

strlatufl  Darw 362  28    5 

Anuellides. ' 

Serpala  Utuites  HEB 364 

Spirorbi*  f  lit.  DFR. 
B.  ampuJlacea  Suw. 
8.  Nonggerathi  GF. 
VermiHa  ampuUaeea  MORR. 

Inmhricufl  Dpr 364 

a.  Plexus  Sow. ;  8.  gordialü  G¥. 
8.  implieata  How. 
8.  terpentina  B88. 

macropna  Sow 365 

VermOia  m.  MORRIS 

-heptagona  ?  HGW 365 

Vermilia  eristaU  DUJ 365 

S&rpula  er.   R88. 

Splrorbis  laevigatus  n 366 

Ditrypa  cretacea  n 366 

Aptychns  Inslgnis  n 367  28    6 

obtasns  n 367  28    7 

orassus  n 368  28    8 

(Eine  dieser  Arten  Ist  vielleicht  synonym 

mit  dem  nicht  beschriebenen  A.  Gravesianus 

d*Orb.) 

Oephalopoda. 

Belemnitella  mncronata  D'O.  .    .  369 

NantUos  «p.  (Schnabel)  ....  369  29    1 

Ammonites  Parisienais  n.   ,    .    ,  369  29    2 

inopinos  n 370  29    3 

tp 370  29    4 

Ancyloceras  spinatus  n.      .    .    .  370  29    6 

Hamites  Carolinns  D'O.      .    .    .    371  29    5 
Jf.  rotundu*  Cu.  D'Orb. 

% 

Gasteropoda. 

Trochos  Bastoroti  BR65.,  DFR. 

(non  Risso,  Gf.)  .    .    .    .372 

Haimei  n 372 

Turbo  ?Bervillel  ».     .....  373  29    7 

Tarritolla  Garoli  n 373 

Meudonensis  n J73 

Cerithlom  TombeeU  n.      .    .    .  373  29    S 

*p.  ? 374  29    9 

Pleurotoma  »p 374 

Calyptraoa  sp 374 

Emarglnula  ?  Naisaantl  m.       .    .  374  29  10 

Dentalitun  planicostatam  n.    .    .  374  29  II 


«02 

L.  AoksBiz:  an  Essay  on  Classification  (381  SS.  8^  i^ndon 
i869y  Ein  Abdruck  in  %^  der  ersten  Hälfte  des  I.  Bandes  von  des  Vfs. 
ConirihuHons  to  ths  Natural  History  of  the  United  States^  welche  voriges 
Jahr  erschienen  ist.  Der  Vf.  bemerkt  in  der  Vorrede,  dass  die  ConiribuHons 
in  Amerika  eine  so  universelle  Subskription  gefunden,  dass  er  bei  Abfassung 
seines  Werkes  im  Auge  behalten  musste,  dass  sein  Publikum  dort  nicht  aus 
einer  Klasse  von  Gelehrten,  sondern  eben  sowohl  aus  Handwerkern,  Fischem 
und  Farmern  bestehe.  Wir  zeigen  diesen  Abdruck  hier  kürzlich  an,  weil  er 
sich  vielf&ltig  auch  mit  Palfiontologie  beschäftigt,  wie  folgende  Inhalts-Ober- 
sieht  des  ersten  Kapitels  angeben  wird: 

Die  Haupt-Umrisse  des  geologischen  Systems  sind  in  der  Natur  begründet. 
Die  verschiedenartigsten  Wesen  kl>nnen  unter  gleichen  Verhältnissen  beisammen 
leben,  —  und  die  ähnlichsten  Formen  unter  den  unähnlichsten  Bedingungen 
bestehen.  Äusserlich  sehr  unähnliche  Formen  sind  oft  nach  einerlei  Plan  ge- 
baut; und  manche  Einzelnheiten  des  Baues  wiederholen  sich  in  sonst  weit 
auseinander  stehenden  Thieren.  Es  gibt  verschiedene  Verwandtschaf is-Grade 
und  -Arten  zwischen  denselben.  Die  vier  Thier-Kreise  sind  schonen  den 
ältesten  geologischen  Zeiten  vertreten  gewesen.  Der  Bau  der  Thiere  zeigt 
eine  stufenweise  Vervollkomnmung.  Geographische  Ausbreitung  der  Thiere. 
Thier-Formen  sind  mitunter  auf  weite  Verbreitung  identisch,  —  während 
mancherlei  Gruppen  des  Systems  in  gleicher  Gegend  beisammen  wohnen.  Weit 
verbreitete  Thier-Gnippen  lassen  sich  (wie  die  Reptilien  nach  der  Entwick- 
lung von  Beinen  und  Zehen)  zuweilen  in  Reihen  ordnen.  Es  bestehen  Be- 
ziehungen zwischen  Grösse  und  Sjtruktur ' der  Thiere,  -—  weniger  zwischen 
Grösse  und  umgebendem  Medium.  Charaktere  aller  Arten  sind  beständig. 
Beziehungen  zwischen  Thier-  und  Pflanzen- Arten  und  der  umgebenden  WelL 
Beziehung  zwischen  Individuen.  Itfetamorphosen  der  Thiere.  Lebens-Dauer, 
Genorations-Wechsel.  Geologische  Aufeinanderfolge  von  Pflanzen  und  Thieren. 
Lokalisirung  gewisser  Thier-Formen  in  früheren  Zeit-Abschnitten.  Deren 
Beschränkung  auf  gewisse  Zeit-Abschnitte.  Parallelismus  zwischen  geologi- 
scher Aufeinanderfolge  und  systematischer  Stellung  von  Thier-  und  Pflanzen- 
Arten,  —  zwischen  Aufeinanderfolge  und  embryonischer  Entwicklungs- Weise. 
Prophetische  Typen  der  Thiere.  Parallelismus  zwischen  organischer  Stufen- 
folge reifer  Thiere  und  embryonischer  Entwicklungs-Weise,  —  zwischen 
Organisation,  Metamorphose,  geologischer  Folge  und  geographischer  Verbrei- 
tung der  Thiere.  W^echselseiiige  Abhängigkeit  des  Thier-  und  des  Pflanzen- 
Reichs  von  einander.  Parasitische  Pflanzen  und  Thiere.  Über  gewisse  Zeit- 
und  Raum-Proportionen  bei  den  Thieren.  Wiederholung  der  Ergebnisse  der 
ersten  30  Abschnitte.  Das  Ergebniss  der  30  Ergebnisse  ist,  „dass  alle  orga- 
„nische  Wesen  in  sich  die  sämmtlichen  Kategorie'n  der  Struktur  und  Existenz 
„darbieten,  auf  welche  ein  natürliches  System  gegründet  werden  muss,  und 
,,indem  der  menschliche  Geist  es  in  dieser  Weise  ausführt,  übersetzt  er  die 
„in  lebenden  Wesen  der  Schöpfung  ausgedrückten  göttlichen  Gedanken  in 
„menschliche  Sprache.  —  Alle  diese  Wesen  existiren  nicht  in  Folge  fort- 
„währender  Thätigkeit  physischer  Ursachen,  sondern  sind  durch  unmittelbare 
„Dazwischenkunft  des  Schöpfers  allmählich  auf  der  Erd-Oberflächc  erschienen. 


3«3 

.Die  Wirkimgeii  der  sogenannten  physikalischen  Kräfte  sind  auf  der  Erd-Ober- 
Jäcbe  überall  die  nfioilichen  und  sind  lu  allen  geologischen  Zeiten  stets  die 
„Bäffliichen  gewesen,  während  die  organischen  Wesen  überall  und  su  allen 
JEeilen  andre  gewesen  sind.  Zwischen  iwei  so  verschiedenen  Reihen  von 
.^ncheionngen  kann  ein  Cansal-Verhältniss  nichl  vorhanden  seyn/'  Aus  dem 
letzten  oder  31.  Abschnitt  aber  geht  hervor,  dass  „die  Verbindung  aller  die- 
^r  CoBceptionen  in  Zeit  und  Raum  nicht  allein  ein  Denken,  sondern  Ober- 
Jeeang,  Macht,  Weisheit,  Grösse,  Vorherwissen,  Allwissen  und  Vorsorge  be- 
^weisen.  In  einem  Worte:  alle  diese  Thatsachen  in  ihrer  natürlichen  Ver- 
pbindang  mit  einander  verkünden  laut  den  einen  Gott,  den  der  Mensch 
„erfceDDen,  anbeten  und  lieben  soll ;  —  und  Naturgeschichte  muss  zum  grossen 
^Theü  als  Zergliederung  der  Gedanken  des  Schöpfers  des  Uaiversums  er- 
^scheinen,  wie  er  sich  bei  der  Thier-,  Pflanzen-  und  Mineral-Welt  zu 
«erkennen  gibt/' 

\l1e  man  sieht,  behandelt  der  Vf.  hier  fast  ganz  die  ndmlichen  Fragen, 
welche  wir  kürzlich  in  unseren  beiden  Schriften  „Morphologisch^  Studien*^ 
flod  ,^Entwicklungs-Gesetze  der  organischen  Welt*'  erörtert  haben,  und  von 
welchen  einige  der  aller-wichtigsten  (über  embryonische  Charaktere  etc.)  zu 
ailerent  von  ihm  angeregt  worden  sind.  Aber  die  beiderseitige  Behandlung 
L<t  sehr  verschieden.  A.  behandelt  sie,  wie  er  oben  erklärt,  für  sein  Ameri- 
kanisches Publikum  und  in  einer  kursorischen  Weise.  £r  gibt  die  Resultate, 
m  denen  er  gelangt  ist,  durch  nur.  einige  bekanntere  oder  fasslicherc  Belege 
uoierslötzt  und  ohne  ftir  nöthig  zu  erachten,  entgegengesetzter  Ansichten  uud 
der  Einreden  gegen  seine  eigenen  Aussprüche  zu  gedenken ,  noch  weniger 
«ie  zo  wiederlegen  (z.  B.  in  der  Frage  über  die  Beschränkung  der  Arten 
auf  b&fitrmmte  Formationen  u.  s.  w.).  Er  erklärt,  nicht  persönlich  werden  zu 
wollen,  dagegen  erweist  er  der  Europäischen  Literatur  dadurch  einen  grossen 
Dienst,  dass  er  sie  in  bedeutender  Vollständigkeit,  Bücher  wie  Abhandlungen, 
zu  den  Abschnitten  zitirt,  wohin  sie  einschlagen. 

Das  zweite  Kapitel  beschäftigt  sich  mit  der  Gljederungs-Weise  unserer 
Systeme.  Er  kommt  darin  zum  Schluss,  dass  die  Zweige  oder  Typen 
des  Thier-Systemes  auf  deren  Bau-Plan,  -^*  die  Klassen  auf  den  zu  seiner 
Aosfuhmag  verwendeten  Mitteln  und  Wegen,  —  die  Ordnungen  auf  dem  Grade 
der  Zusammengesetztheit  der  Struktur,  —  die  Familien  auf  deren  Form,  so- 
fern sie  von  dieser  Struktur  abhängt,  —  die  Sippen  auf  den  Details  der 
Aosltihrung  in  besonderen  Theilen,  ^  die  Arten  auf  der  Beziehung  der  Indi- 
vidaen  zn  einander  und  zur  Aussenwelt,  auf  der  Proportion  ihrer  Theile,  ihren 
Verzierungen  i|.  s  w.  beruhen  müssen.  So  'sehr  wir  die  Mängel  unserer 
Klassifikations- Weisen  anerkennen  und  mit  dem  Vf.  wünschen,  solche  feste 
Ctrandlagen  für  die  Charakteristik  der  verschiedenen  Gruppen-Begriffe  des 
Systemes  gewinnen  zu  können,  so  halten  wir  es  doch  nach  reiflichor  Prüfung 
iör  nnmöglich,  hauptsächlich  weil  bald  die  einen  und  bald  die  andern  dieser 
Charaktere  die  stärkeren  und  überwiegenderen  sind.  Im  Kreise  der  Wirbel- 
(biere  z.  B.  beruhet  die  Organisation  der  Klasse  der  Fische,  der  Ordnung  der 
Wale,  der  Familie  der  Phoken,  der  Sippe  der  Ottern  Cjede  in  ihrem  Rahmen) 
Ulf  einem  (und  zwar  gleichen)  Verhältniss  zur  Aussenwelt,  ihrem  Aufenthalt 


3G4 

iiii*W«M«r;  eVen  so  die  Klasse  der  V6^],  die  Ordomig  der  Fkdermiase, 
die  Sippe  der  Flughömchen,  für  deren  Beuehungen  mr  Aossenwell  die  gleiclie 
Art  yon  BewegQiigs-„Mitteln*^  angewmdt  sind  u.  s.  w. 

Das  dritte  Kapitel  liefert  ans  eine  hbtorisehe  Obersicht  der  bedenleiidsteo 
Systeme  ftherer  und  neuerer  Zeit,  welcher  im  Einielnen  an  folgen  nicht  in 
unsere  Zeitschrift  gehört. 


CoTTBAu:  aber  die  Sippe  Galeropygus  {Buiiei.  9M.  18S9^  XVJy  \ 
289-297).  Der  Vf.  hat  genannte  Echinoideen-Sippe  schon  1856  aufigesteih,  | 
DisoR  sie  anerkannt,  Ebrat  eine  Art  davon  als  weitere  Sippe  (Ceniropygiis) 
getrennt,  Wucbt  sie  mit  Hyboclypns  yerbfinden.  Bei  solcher  Veriinderiichkeit  1 
der  Ansichten  glaubt  der  Vf.  diess  Genus  aufs  Neue  charakterisiren  so  müssen,  | 
wie  folgt. 

ScIUiale  von  veränderlicher  Grösse,  fast  kreisrund,  mehr  und  weniger 
flach-gedrückt;  Poren  einfach  paarweise  geordnet.  Scheitel  subxentral;  vordre 
Ambulacra  gerade,  hintre  suweilen  «twas  bognig.  Stachelwarzen  klein ,  ge- 
kerbt, durchbohrt,  zerstreut  Scheitel-Apparat  zusammengedrängt  (kompakt). 
After  auf  der  Rücken-Seite  gelegen  in  einer  tiefen  vom  Scheitel  ausgehenden 
Furche,  welche  sich  breiter  und  vrieder  schmäler  werdend  bis  znm  Hinter- 
rande fortsetzt.  Peristom  enge,  kreisrundlich,  etwas  lOeckig,  mit  5  Paar 
kleinen  Ausschnitten  an  den  Ambulakral-Enden  und  in  einer  starken  Vertiefung 
der  Unterseite  gelegen.  Bei  der  Annäherung  zum  Peristome  werden  die 
Ambulacra  zuweilen  enger  und  tiefer,  so  dass  die  Interambulakral-Enden 
etwas  vorspringen.  Weicht  von  Hybociypus  ab  durch  den  zusammengedräng- 
ten (statt  auseinandergezogenen)  Scheitel-Apparat.  Centropygns  sollte  sich 
nur  durch  seinen  runden  und  nicht  zehn-eckigen  Mund  davon  unterscheiden, 
doch  ist  dieser  Unterschied  nur  ein  stufenweiser  und  unwesentlicher.  Ob 
ein  Gebbs  vorhanden,  ist  noch  unsicher.    Die  Arten  sind: 

1)  G.  agariciformis  Cot.  (Hybociypus  a.  Porbbs,  Nucleolites  decollafus 
Qc).    In  Unter-  und  Gross-Oolith  Englimds  und  Deuitehlands. 

2)  G.  disculus  Cor.  (Hybociypus  d.  Cor.  in  Dssor).  In  Bradford-clay 
Frrnnkreiehs, 

3)  G.  caudatus  Cor.  (Hybociypus  c.  WmcRT).  In  Unteroolith  Frank- 
reiehs  und  Kn^iands, 

4)  G.  Novoti  Cot.  n.  9p,    Aus  dem  Bathonien  FrmmkreielU. 


V.  KiPRLiAiiow :  Fisch-Oberreste  im  üTursilb' sehen  eisenhaltigen 
Sandsteine.  VI.  {BuiM.  d.  Nmiur.  de  Mose.  1867,  XXXy  I,  151-162, 
Tf.  1-2  in  4**).  Zu  den  bereits  in  den  früheren  Aufsätzen  vom  Vf.  beschrie- 
benen bai-  (Otodus-)  Zähnen  gesellen  sich  im  nämlichen  Sandsteine  auch 
Fisch-Wirbel  in  den  Gouvemementen  Kurtk  und  Drei  und  beim  Dorfe  Jan- 
d&wUdUsehe  am  Ifedufm-Fimsse  im  Sew^ijätukuehen  Kreise  6es  Gouvts. 
Woratteseh,    Die  dort  eingesammelten  Wirbel  sind  solche  von 


SOS 

A.  KBorpel-Fifefcen:  1)  mit  komentritcheD  oder  kreMfömi|[eii  Winden; 

2)  mit  strahlenförmigen  Wänden; 

3)  ohne  dergh  Winde. 

B.  Inochen-Fieehe :  1)  mit  strahlenförmigen  Winden; 

2^  durchweg  aus  Knochen-Masse  bestehend. 
I.  beschreibt  hier  mit  grosser  Sorgfalt  und  wissenschaftlichem  Verstand- 
lisf  (He  Wirbel  A  1  und  2  und  bildet  sie  von  aussen  und  innen  sehr  schön 
ab;  ohne  jedoch  hier  bereits  auf  ihre  nihere  Bestimmung  einzugehen.  (F.  f.) 


C. HiLun:  iber  neue  fossile  Stelleriden  (Sitznngs-Ber.  der  Kais. 
Aka<L  d.  Wissensch.,  mathem.-naturwiss.  Klasse  1868,  XXYIII,  155 — 172, 
Tf.  1 — 5).  Meistens  in  den  Sammlungen  des  K.  Hof-Mineralien-Kabinetes. 
Es  «ad 

A.  Asterien.  S.  TC  Fg. 

1)  Astropecten  Forbesi  «.     158  1  1-3    Leitha-Kalk.  St.  Margarethen, 

„        ?vem]cosus  n.  159  2  1-2    Tegel  Baden. 

2)  Goniaster  Mfilleri  n.    .    161  2  3-7    Leitha-Kalk    Si.  Margaretken. 

0        scrobicolatus  M.  164  3  1-7    Tegel  Ottnang,  Oker^eterr. 

B.  Ophinren. 

3)  Geoeoma  Libanotica         166  4  1-3    Kalkschiefer    LUanon. 

Ophium  L.  Köh. 

Geoeoma  elegans  n,         167  5  1-3    Calloyien         la  Voutte,  Arieehe. 

C.  Krtnoideen. 

4)  Pierocera  longipinna  n.    168  Kalkschiefer    Libanon. 

Von  Verwandten  aus  gleichen  Formationen  kennt  man: 

ml. 

Astropecten  crispatns  Fobb.  )  Oeol.  Surv.  liy  479,  Dec.  I,  pl.  2. 

„         Colei  FoRB.       /  London-Thon    England. 

Afterias  poritoid^  DbsMoul.)  i.  Aet.  Soe.  Linn,  Bord.  1889,  V 

„      laevis  „        >  Eocin  Bordeaux. 

„      Adriatica        „       )  Miocan  Saueate. 

ni2. 
Gofliaster  marginatus  Forb.  \ 

„        Stockesi         „     /  /.  #.  e.  S. 
jf        tabercttlatus  „      / 
ml 

Ophiura  Wetherelli  Forb.  /.  #.  e.  32,  pL  4,  f.  7    London-Tbon 
ai4. 

fcotacrinus  alpinus  n'O Grobkalk         Faudon. 

^  Gastaldi  Michm Miocin  Turin. 

„  Oakeshottianus  Forb London-Thon 

„  Sowerbyi  WtiB „ 


30-31    London-Thon    Shefpeg. 


» 


Nnmmul.-Form.  Spaiato, 
Ofen,  Siebenbürgen. 


300 

BoargaeticriDiii  Thorenti  d'O.  i.  Jl^.  9oe,  pM. 

[2.],  //,  200,  pl.  5,  f,  20    .    .    TerU&r  Gotrl^f.' 

„  LondineosU  Forb.       ....    London-Thon 

Caenocrinus  tintinnabalam  Forb.     .....     Crag. 

Comatula  Woodwardi  Forb. 
„         Browni  Forb. 
„         Ransomi  Forb. 


Rütihsyer:  die  Schildkröten  im  Portland-Kalk  Ton  Soioihum 
(Yerhandl.  d.  Schweitz.  naturf.  Gesellsch  i.  J.  1S68  zu  Bern,  S.  57—59). 
Je  weiter  zurück  in  der  Zeit,  desto  mehr  verwischen  sich  die  Grenzen  zwi- 
sehen  den  heutzutage  al^  Thalassi ten,  Potamiten,  Eloditen  und  Chersiten  unter- 
schiedenen Familien.  An  gekannter  Fundstelle  fehlen  reine  Chersiten  und  Pola- 
miten  ganz,  und  von  reinen  Thalassiten  kennt  man  nur  einen  Brust-Schild  er$t 
seit  einem  Jahre.  Alle  übrigen  10 — 13  dortigen  Arten  sind  Eloditen,  jedoch 
mit  weiter  gezogenen  Grenzen,  innerhalb  deren  sie  sich  in  drei  Gruppen 
theilen  lassen. 

1)  Eloditen  mit  ^tark  thalassischem  Charakter  des  Rückenschilds:  Tha- 
lasseniys,  mit  3  gut  charakterisirten  und  2  noch  zweifelhaften  Arten,  alle 
nur  auf  diesen  Schild  gegründet. 

2)  Eloditen  im  heutigen  Sinne  des  Wortes,  doch  alle  mit  einem  durch 
Lücken  geschwächten  Bauchschilde,  unserer  heutigen  Platemys  am  nächsten 
stehend.  Vier  gut  begrenzte  und  ziemlich  vollständig  bekannte  und  2—3 
noch  unsichere  Arten,  —  an  welche  sich  die  gleich-alte  Emys  Etalloni 
PicTBT  aus  dem  Französischen  Jura  anschliesst.  Alle  ausser  jenen  Lückca 
durch  3—4  Submarginal-Scuta,  viele  Gular-Scuta  und  die  Zerthcilung  des 
Nuchal-Scutums  in  mehre  .Stücke  charakterisirt.  Von  2  Arten  sind  Köpfe 
vorhanden  von  äusserlich  chelonischem  Charakter,  welcher  indess  durch 
emydtsche  Mittel,  d.  h.  mit  den  Knochen- Verbindungen  der  Eloditen  er- 
reicht wird. 

3)  Eloditen  mit  charakteristischem  Rückenschild  und  fast  thalassitiscbein 
Bauchschild:  Hei  emys,  mit  2  Arten.  Rückenschild  mit  geringer  Zahl  der 
Wirbel-Platten,  mit  starken  Buckeln  und  Zacken-Rand  des  Knochen-Schildes 
(daher  jener  Name)  und  mit  einer  Reihe  von  bisher  weder  in  der  Gegenwart 
noch  in  der  Vorwelt  bekannten  Supramarginal-Scuta  zwischen  Sc.  coatalia  und 
Sc.  marginalia  und  mit  vertikalen  sehr  starken  Stemal-Flügeln.  Baach-Schild 
Kreuti-förmig  mit  Fontanellen,  die  von  freien  Knochen-Zacken  begrenzt  sind 
(v^e  bei  Emysaura),  und  mit  Ausbildung  eines  Mesostemums,  ähnlich  wie  bei 
Emys  laevis  und  Platemys  Bowerbanki  Ow.  von  Sheppey,  Der  wichtigste 
Charakter  dieser  von  allen  bekannten  lebenden  und  fossilen  ganz  abwei- 
chenden Sippe  besteht  jedoch  in  der  sehr  starken  Ausbildung  von  Knochen- 
Höckern  des  äussern  Skeletts ,  welche  vollständig  den  Dermal-Scnta  entspre- 
chen und  in  auffälligster  Weise  die  Unabhängikeit  der  Bildung  des  Aussen-  vom 
Binnen-Skelette  nachweisen. 

Diese  sämmtlichen  Eloditen  nähern  sich  also  durch  die  SchwicIiuBg  des 


367 

TenlraleD  Aos^ea-Skelettes  weit  mehr  als  die  lebenden  der  f^meinsamen 
Fsibryoiialen  Wunel  des  Thalassiten-Skelettes  und  finden  ihre  nftchsten  heu- 
li^eo  Yerwandten  in  der  ähnlichen  jugendlichen  |?]  EIodjten-Fauna  von  Snd- 
Aaierika. 


£.  W.  BraBET:  Beobachtungen  über  Stigmaria  ficoides  (Geol, 
fHsrL  Jovm.  1869^  XV^  76—79,  pl.  4).  Seit  J.  D.  Hooksr  1848  in  den 
MtwmrB  of  ike  Geoiogiettl  Survey  //,  ii,  434  den  Stand  unserer  Kenntnisse 
ober  den  Bau  dieser  PlAizen-Reste  zusammengefasst,  ist  nicht  viel  geschehen^ 
um  die  damals  noch  gebliebenen  Zweifel  zu  lösen.  Sie  werden  als  Wurzeln, 
(üe  sogen.  BIStter  derselben  als  Faser-Wurzeln  oder  Wurzel chen  betrachtet. 
Die  ersCen  bestehen  nach  Hookbr  aus  einer  zelligen  Achse  mit  Gefass-Bundeln 
gad  aus  einem  diese  umgebenden  Holz-Ring,  welcher  Ton  grösseren  und  klei- 
ccrcn  Narkstrahlen  durchsetzt  wird,  von  welchen  selbst  die  feinsten  noch 
voa  Geflbs-*Bundeln  durchzogen  sind,  die  halb  so  dick  als  jene  des  Holzr 
Risfes  sind  und  mit  den  Markstrahlen  selbst  aus  denen  der  zelligen  Achse 
■iucht,  wie  Brohgrurt  angibt,  aus  dem  Holz-Ringe)  entsfiringen ,  was  auch 
nii  GömuT^s  Beobachtungen  übereinstimmt,  der  sie  von  der  Aehse  bis  au 
dra  Warzelchen  (Blittem)  verfolgte.  Dieses  doppelte  Gefass-System  entspräche 
also  dem  ancb  in  Diploxylon  beobachteten ,  mit'  dem  Unterschiede  jedoch, 
dist  in  diesem  das  innere  System  einen  zusammenhängenden  Zylinder  bildet, 
10  welchen  sich  der  Holz-Ring  von  aussen  her  dicht  und  konzentrisch  an- 
xbliesst,  während  er  bei  Stigmaria  aus  einzeln  in  die  Mark-Achse  unregel- 
mäfsig  eingestreuten  Bündeln  besteht.  Bihnbt's  schöne  Präparate,  deren  Holz- 
ZjÜDäer  über  1"  Durchmesser  hat,  geben  darüber  die  Auskunft,  dass  1)  nach 
Emferaung  des  Markes  aus  der  Holz-Röhre  allerdings  der  Eintritt  der  Gefass- 
Buidel  von  innen  her  in  die  Markstrahlen  sichtbar  ist.  2)  In  der  zelligen 
Achse  oder  dem  Marke  selbst  stehen  11 — 12  runde  oder  ovale  dickwandige 
(le&ue,  jedes  von  0"!  Durchmesser,  von  einer  Grösse  mithin,  welche  bei 
foisilen  Pflanzen  sonst  nicht  bekannt  ist:  verlängerte  Schläuche,  wie  sie 
Bmscxiabt  bei  Stigmaria  elegans  beschrieben.  Sie  sind  queer  gestreift,  lassen 
jedoch  von  einem  Austritt  jener  Markstrahlen-Gefässe  aus  ihren  Seiten  nichts 
eikeonep.  —  Die  zylindrischen  Würzelchen  bestehen  nach  Hookkr  aus  einem 
wchseckigen  Netzwerk  von  sehr  zartem  Zellgewebe  und  sind^  in  ganzer 
Unge  von  einer  dunkeln. Linie  durchzogen,  welche  zweifelsohne  aus  einem 
jener  GefäM-Bundel  besteht,  welche  von  den  Markstrahlen  durch  die  Warzen 
der  Oberfläche  in  die  Würzelchen  eintreten.  Auch  darüber  macht  nun  B. 
«  einem  Exemplare,  das  in  einer  Thoneisenstein-Niere  eingeschlossen  war, 
emige  Bemerkungen.  Die  durchschnittene  Stelle  desselben  mag  V?"  yon 
seinem  Austritt  aus  der  Hanptwurzel  entfernt  gewesen  seyn,  war  ursprünglich 
^rehmnd,  '/V'  dick,  doch  jetzt  von  aussen  her  auf  die  Hälfte  dieses  Durch- 
oeisers  znrückgefüfart  (vielleicht  durch  Ablösen  einer  äusseren  Kohlen-Schicht) 
Qt4  dieser  Rest  ebenfalls  noch  zum  Theile  aus  krystallinischer  Masse  gebildet. 
Ab  einer  y,s"  breiten  Stelle  der  Achse  jedoch,  wo  die  Struktur  deutlich 
eriialten,  ergab  sich,  dass  3j  ein  änsserster  Ring  von  4  Zollen  Breite  aus 


369 

feinem  Zellgewebe  bestand,  worunter  ein  5nml  fo  breiter  Streifen  keine 
Struktur  mehr  erkennen'  liess,  im  Innern  aber  eine  rundliche  Vis"  ^T^ite 
Masie  von  27  grossen  Gefassen  und  Schläuchen  zum  Vorschein  ktm,  welche 
6 — 5 — 4seitig  prismatisch  gestaltet,  aussen  fein  queer  gestreift  and  u 
einer  Seite  noch  von  einer  Gruppe  von  11  viel  kleineren  Gefassen  begleitet 
waren.  ^ 


A.  WAcmui:  Revision  der  bisherigen  systematischen  Bestim- 
mungen der  fossilen  Oberreste  von  nacktOTDintenfischen  tos 
dem  SüddeutwheM  Jura-Gebirge  (Gelehrte  Auzeigen  d.  k.  Bayer.  Akad.  d. 
Wissensch.  1869,  Nr.  84,  273—278).  Reste  von  nackten  Dintenfischen,  meist 
nur  in  Schulpen  und  seltener  11  Weichtheilen  bestehend,  6nden  sich  in  mancher- 
lei Formen  in  den  lithographischen  Schiefem  und  in  dem  Lias  des  Süddeut- 
sehen  Jura-Gebirges.  Die  erste  umfassende  Bearbeitung  dieser  Oberreste  lie- 
ferte Graf  MDkstkr  in  verschiedenen  Monographie*n.  Mit  der  Obemahme  seiner 
Sammlung  entstand  für  W.  eine  Art  Verpflichtung,  diesen  Mangel  in  der  B^ 
Schreibung  nach  den  vorliegenden  Original-Exemplaren  zu  ergfinxen,  wai  je- 
doch eine  kritische  Revision  slmmtlicher  Gattungen  und  Arten  in  den  lithofn- 
phischen  und  liasischen  Schiefem  des  Jura-Gebirges  nöthig  machte  und  darck 
Erwerbung  der  herxogl.  LBUcvrBHBBBa'schen  Sammlung. in  EiehtMi  and  der 
HABBRLxiN'schen  in  Pappenheim,  die  über  400  Exemplare  lieferten,  begiiD- 
stigt  wurde.    Die  wichtigsten  Resultate  sind  einstweilen  folgende. 

Was  zuerst  die  Zahl  und  Feststellung  der  Sippen  anbelangt,  so  hatte 
M&NSTER  8  derselben  angenommen,  nftmlich  Sepia,  Acanthoteuthis,  Geotenthis, 
Loligo,  Teuthopsis,  Beloteuthis,  Celaeno  und  Sepialites.  Nach  einer  sehr 
grossen,  zugleich  aber  auch  sehr  defekten  Schulpe  hatte  H.  v.  Mbtib  noch 
eine  besondere  Gattung  Leptoteuthis  aufgestellt,  die  bei  Mübstbb  nicht  ro 
finden  ist.  d'Orbigmy,  der  von  letztem  die  Zeichnungen  und  Beschreibungen 
fast  sftmmtlicher  Arten  zum  Behufe  der  VeröflTentlichung  in  den  Ce'phaiopoäei 
meetahüliferee  erhalten  hatte,  fügte  noch  weitere  2  Gattungen:  Enoplolentiiis 
und  Onmiastrephes  hinzu. 

Im  Vergleich  mit  den  lebenden  Gattungen  nackter  Kopffüsser  war  dem- 
nach MOmstbr  der  Meinung,  dass  Sepia  und  Loligo  bereits  unter  deq  Thier- 
Überresten  des  lithographischen  Schiefers  sich  eingestellt  hfitten;  d'Obbigkt 
ging  noch  weiter,  indem  er  in  denselben  auch  die  lebenden  Gattungen  Eno- 
ploteuthis  und  Ommastrephes  aufgefunden  zu  haben  vermeinte.  Ws.  Unter- 
suchungen haben  dagegen  ergeben,  dass  eine  solche  Obereinstimmnng  zwifcbea 
den  lebenden  und  den  fossilen  nackten  Dintenfischen  nicht  stattfindet,  sondern 
im  Gegentheil  sftmmtliche  Sippen  der  letzten  von  denen  der  ersten  Te^ 
schieden  sind.  Für  die  zu  Sepia  gerechneten  fossilen  Formen  hatten  Dies» 
schon  OwBM  und  H.  v.  Mbybr  nachgewiesen  und  diese  Diflerenz  auch  dnrch  die 
neu  gegebenen  Namen  Coccoteuthis  und  Trachyteuthis  ausgesprochen. 
Für  die  Sippen  Loligo,  Enoploteuthis  und  Ommastrephes  wird  es  W's.  Ab- 
handlung darthun,  dass  die  ihnen  zugewiesenen  fossilen  Arten  nur  auf  ver- 
stümmelten oder  ganz  unrichtig  gedeuteten  Schulpen  berahen.   Weder  in  den 


Sdiielern  noch  im  Lias  kommen  foüiU  Schnlpen  vor,  die 
ikn  .Yerweisuii^  n  irgend  einer  der  lebenden  Sippen  rechtfertigen  könnten. 
Als  onbegrAndet  muMte  die  Gattung  Sepialites  ganx  eingehen.  Mühstkr 
kitte  ihr  2  Alten  ingetheilt,  jede  nvr  durch  ein  einiiges  Stück  reprilsentirt, 
keiiie  Exemplare  indes«  sehr  undeutlich  und  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  an 
Geoteuthis  gehörig. 

Dagegen  war  W.  genöthigt,  eine  neue  Sippe  PlesioteuthisEU  errichten 
fsr  solche  Schulpen,  die  am  längsten  gekannt  und  in  den  lithographischen 
Schiefem  die  häufigsten  aller  sind.  Munstru  bat  nämlich  unter  der  Benennung 
Acatfthotenthis  2  verschiedene  Sippen  vermengt.  Ifie  eine,  die  ächte 
Acaathotenthu  ^  wie  sie  tnerst  Rudolfb  Wactmer  cbarakterisirte,  war  auf  den 
Hiken-Besals  ihrer  Arme  begründet  worden ;  die  Schulpe  aber  kannte  Mürstkr 
ndit  Hun  gibt  es  aber  in  den  lithographischen  Schiefem  eine  grosse  Anaahl 
Laaiett-förmiger  und  am  Ende  mit  einer  Pfeil-Spitse  versehener  Schulpen 
(die  sogenannten  Spiesse  der  Steinbrecher),  denen  mitunter  auth  noch  der 
gaatt  Mantel-Sack  nebst  Kopf  und  Spuren  von  Armen  beigegeben  sind.  Weil 
lössnn  bei  einem  und  dem  andern  solcher  Exemplare  isolirte  Häkchen  zu 
feben  meinte ,  hielt  er  sich  fflr  berechtigt ,  sie  gleichfalls  unter  der  Gattung 
Acantboteuthis  zu  begreifen,  obwohl  ihm  von  dieser  die  Schulpe  ganz  un- 
bekannt gdilieben  war.  Allein  die  Form  des  Mantels  und  der  Schulpe  zeigt 
zwei  verBcbiedene  Sippen  an.  Bei  der  ächten  Acantboteuthis  ist  nämlich  der 
Xanlel-Sack  hinten  breit  abgerundet,  und  Spuren  von  der  Schulpe  lassen 
schliessen,  dass  dieste  eine  ziemlich  gleiche  Form  «nd  Breite  mit  dem  Mantel- 
Stcke  hatte.  Bei  den  sogenannten  Spiessen  dagegen  ist  letzter  hinten  zugespitzl 
sad  breitet  sich  zu  beiden  Seiten  weit  über  die  Scholpe  aus,  die  nur  als 
Khni.  Lu»m«  Uog.  der  Rttckon-Hitt«  de.  Mantel,  verläuft. 

Diese  bisher  sehr  ungenftgend  gekannte  Leptoteuthis  hat  W.  nun- 
ncbr  durch  ansehnliche  Exemplare  fest  begiänden  kLönnen.  Zn  ihr  gehören 
4k  grössten  aller  fossilen  Dintenfische ,  was  schon  die  ihr  zuständige  Ac 
frigaotea  M.  anzeigt;  noch  grösser  ist  aber  ein  Exemplar  aus  der 
LnxnsHnne'schen  Sammlung,  an  welchem  ebenfalls  der  ganze  Mantel-Sack 
BcWt  Kopf  ond  Armen  kenntlich  ist  und  das  von  der  Mund-Öffnung  bis  zum 
Msntel-Ende  nicht  weniger  als  2\.^*  misst. 

Nach  Feststellung  der  Gattungen  hat  W.  sich  der  der  Arten  zugewendet 
lad  fnr  letzte  eine  ansehnliche  Reduktion  vornehmen  müssen,  indem  er  die 
43  Spezies,  welche  MOhstzr  für  diese  Gruppe  von  Kopffüssem  errichtete,  anf 
15  nrncklührte.  Hiezu  kommen  noch  3  neu  aufgestellte  Arten,  so  dass  die 
Genmmtzahi  aller  Spezies  aus  den  lithographischen  und  liasiscben  Schiefem 
4a  Siiddeuiseken  Jura-Gebirges  sich  auf  18  beläuft  Im  nachstehenden 
Scheam  sind  die  sämmtlichen  Gattungen  mit  ihren  Arten  nach  der  Reihen- 
Folge  aaijgeffihrt 

Die  3  neuen  Arten,  tämmtlich  den  lithographischen  Schiefem  angehörig, 
M  folgende:  1)  Tenthopsis  oblonga,  ähnlich  der  T.  Bunelli,  aber  von 
ibr  eiheblich  dadurch  verschieden,  dass  bei  jener  die  Flügel  nach  vom  sich 
viel  eher  verengen,  wodurch  der  eigentUche  Stiel  länger  vorragt,  und  dass 
Einsinmnng  bis  ans  Vorderende  sich  fortzieht    Länge  fast  5"»  Breite 


^9 

\"  f^*^.' —  2)  Teulhopsis  princeps:  diireh  dftf  breite  fast  rbomboktwche 
ßratt-Fortn  toh  aheA  andern  Arten  v^rschiedeki.  Lfinge  4"  7"',  Breite  t"  t'". 
' — 3)  Celaeno  conieik:  weit- kleiner  Ms  C.  scatelleris  und  von  dieser  Art 
schon  dadurch  urftersehiedeu,  dass  die  FKifi^el  nicht  halbirt '  sind ,  sondern  als 
eine  ungetheilte  ^cheil^e  vorliegen,  die  auf  der  OberftSche  In  einen  hohett 
spitzen  Kegel  auslauft.  Länge  1"  2"%  Breite  11'".  Die  Arme  sind  wie  bei 
Acanthoteuthis  mit  H&k6hen  besetzt:  uberdiess  nimmt  man  noch  Wfllste  von 
Saug-Nfipfcjien  vvahr. 

I.  Acanthoteuthis  R.  Waon.  Lithographischer  Schiefer.  —  2  Arten: 
A.  speciosa  M.  und  A.  Perussaci  M.  (nebst  A.  Licfatensteiai  Bf.). 

II.  Coccötenthis  Ow.  (Trachyteuthis  Mtn.,  SepiaRüPP.).  Litho- 
graphischer Schiefer.  ^^  1  Art:  C.  hasliformis,  unter  der  man  nach  der  Grösse 
3  Varietäten  unterscheiden  kann':  a,  Yar.  maxtma:  Sepia  caudat«  M.  (nebst 
Trachyteuthis  ensiformis  Mm  Palaeontogr.  IV,  Taf.  19,  Fig  2).  ß,  Var, 
media :  Sepia  antiqua  M.  (nebst  S.  obscura  M.  und  Tr.  ensiformis  Mtr.  1.  c. 
^'^%'  ^)t  y-  ^«r.  minor:  Sepia  hastiformia  ROpp.  (nebel 'allen  übrigen  M0ii8t&r- 
schen  Arten).  Das  Zapfen-fönnige  Hinterende  an  d6P> Sepia  caudata  ist  nur 
Folge  KU  starker  Bearbeitung  mit  dem  Me«sei  Die4Sepia  venusta  M.  ist  ein 
ganz  undeutliches  Stück,  das  nicht  einmal  zu  den  Kvpffüssem  gehörig  ist. 

in:'  Lept'Otenthis  Mvk.  Lithographischer  Schiefer.  -^  1  Art:  L.  gigas 
Myr.  (nebst  Acanthoteuthis  gigantea  M.  und  Loliginites  alatns'  FaAAs). 

IV.  Belopeltis  Vofcrz  (Geoteathis  M.).  Lies.  — *  S  Aiicn,  worwrter 
die  letzte  sehr  zweifelhaft:  1)  G.  Bollensts  M.  (nebst  G«  speciosa  M.>.  2) 
G.  lata  M.  (nebst  G.  Opbignyana  M.).  3)  G.  sagittate  M.  (nebst  G.  flexnoMi 
W.).'    4)  G.  basiata  M.  (nebst  Loliginites  conaceus  Q.)i    ?5)  G.  obconica  lU. 

V.  Plesiotenthis  Wagn.  Lithographischer  Schiefer.  --  2. Arten,  nam- 
Ifch:  ti.  |yrisc<i  Rei>^.  und  PL  (Acantholeotbis)  acuta  M.  ^  Mit  Austahme 
letzter  unil  der  beiden  tur  ieliteo  Aeantotenthis  ^bttrigen  Arten  fallen,  alle 
andern  M9if9TBR*schen  Species  ¥on  Acanthoteuthis  der  ersteo  Art  xo,  welche 
£u6rst  Ton  RüFPBLL  unter  dem  Namen  Loligo  prisca  besebneben  und  ab^se- 
bildet  wurde.  Auch  Loligo  subsagfitata  M»  gehört  hieriier;  «eine  Acantho«- 
teulMs  gfgantear  ist*  Identisch  mH  Lepietenthis  gigns. 

VI.  Teuthopsis  Dbsl.  Lithographischer  Schiefer  und' Lies.  —  3  Arten : 
T.  öblonga  W.,  T.  princeps  W.,-  f.  piriformis  M. 

'Vn.  freloteuthis  M.  Lifts.  -**  2  Aften:'B.  ampuUcristM.,  B.  snbeosfaui 
Üf."  (nebst  B.  sulistriata;  vlelleichti  gehören  iaucH  nochB  acnta  und  B.  vennäUi 
Irfferher).        *='  '•  ..    .    i       : 

VilL  Celaerio  Ml  LithögDKphiffchepiSchiefbp.  -r^  .  2  Aneni:  -C,  sentel. 
fatifll  Hl.  (nebst  C.  ar^ata  ffi.)  und  C.  conica  W. 


M.  Trrourii:  H&cAerehes  #)fr  iei  F^ruminifeties  du  Hat  4h 
Hifpaf'feimenf  He  la  Hloseile  (d4'pp.,  4  pK,.  S%  ffcte  tSSß^  Der  Vf« 
^bt  eliie  Einleitiiog  übet«  dke  Organisation  der  Föraminifferen,  eine  Geschichte 
\t&&  Aufzählung  ihrer  Enttdeekneg' in  den.  tlteren  Formationen  (S.  8)  in 
Fntiikreich,   EiUßändy'»wi9^UnwA  m  s«>ms  ^ine  ÖMrsioht  Uifer  ZaUeA-i 


an 


VerbSJlBiss^  in  den  geolo^schen  Perioden    überhaupt;    eine  Überiicfii   der 
Sippen-  und  der  Arten -Zahlen,  welche   im  Lias  Frankreichs  (in  den  De- 
partementen   der  Mo*el    und    der    beiden  Severn    nach  d'Orbicsy  q.  A.), 
Deutichionds  (um  Göttinnen)  und  ^ft^/aniit  bekannt  geworden  sind,  mit  den 
i;e?eB\värtigen  zusammen  doch  schon  23  Genera  und  118  Arten  Monostegier, 
5tichoslegier,  Helicostegier,  Enallostegier  und  Ägalhostegier ;  —  endlich  bringt 
rr  die  Beschreibung  der  Arten  des  Afo««/-Departements  (S.  25),  welche  reich 
iK  BD  Detail -Beobachtungen  über  die  Bildung  der  Schaalen;  —  den  Schluss 
nacben  ein  alphabetisches  Register  (S.  79)  und  eine  Tabelle  über  die  Ver- 
breitung aller  Sippen   in  den  geologischen  Formationen  wie  in  der  jetzigen 
Schöpfung.     Die   beschriebenen  Arten  gehören   im  itfio^^Z-Departement  dem 
u&teren   Lias    oder    Sioemurien   von    HeUange    (nur  4   Arten)  und  meisten« 
(70)  dem  raitteln  Lias  (Liasien),  im  ;$ferre#* Departement  aber  dem  oberen  (Toar- 
den)  an,  die  Goitingener  ebenfalls  dem  mittein ;  das  Alter  d^r  Arten  im  Eng- 
lüchen  Lias  ist  nicht  genauer  bestimmt.    Die  hier  beschriebenen  Arten  sind : 

S.  Tf.  Fg.  S.  Tfi  Fg. 

•DentAlinft  pyrlfonnls  n 46  2  22 


I.  lionostegia. 

ChüM  lanreolata  n 26  1    1 

oTitÄ  n 26  l    2 

tiricQi&ris  n.       ^ 26  1     3 

2.  Stiehostegia. 

Xodosaria  SimoniAna  D'O.      ...  27  I    4 

sexcosuta  n 2H  1    6 

prima  D'O 29  1    i» 

Ditid»  TQ 30  l  7,8 

G'andutiMa  tntlgata,  Ol.  ienuis, 
&l.  major,  Qj,  laguneuhu  Brsm. 

rroEdlcaUrU  nitida  n 32  I  ,  9 

palehr»  n .  32  I  10 

bieosUU  1>*0 33  l  11 

Terqaemi  D'O -.     .     .•  34  1,12 

liwtgona  n 34  I  13 

Moera  TQ 3j  I  14 

Linfuln  t.  BB3QI. 

I><niuUna  Terqnemi  i>*0.'      ...  36  2    1 

nbscan  n 37  2    2 

rik\AX».  H 38  2      3 

Trtosta  !>*0 3»*  2    4 

«imples  n .19  2    5 

torta  n 39  2    6 

«ubnodosft  n.      .     .  f    ...  40  2    7 

rctostisaima  I>*0 40  2    8 

baecata  n 41  2    9 

Xnentis  * «    .  42  2  10 

Batntina  D'O 42  2  11 

primaoTa  D'O 43  2  12 

"mau  n ' ...  44  2  13 

qaadrilatera  ».       .     .     J  ^   ..    .  45  2 ;I4 

UteraUs  ». 45  2  15 

fr«güüi  n 46  2  17 

p^ado-uonile  m 46  2  18 

inicMtata  n 47  2  19 

filip«adala  « 47  2  20 

»rta  » 48  2  21 


Harginolina.  Ter^naml  D'O.  ...  49  3    1 

undulata  n ^    .    .    .  ÖO  3    2 

Metensis  n .  51  3    3 

fabacea  n 51  3    4 

prima  D^O.  varr. i  52  3  5-7 

spiaata  »,:......»...  55  3    8 

alaU  n.     .    . 55  3    9 

ornau  n 56  3  10 

interllneata  n 57  3  11 

dadd«biinco8t«ta  n 57  3  It 

'  3.  Heliooategi«. 

Slderolina  ?liasina  n 58  3  13 

Crlstellaria  matntina  D'O.     .    .    .  59  S  14 

eatiquata  D'O 6o|J  '| 

prima  D'O >     .     .  61  3  16 

yetoflt« 62  3  17 

Terquemi  D'O.       .    .    .     .    .    .  62  3  18 

ruatica  D'O 63  3  lO 

ornata  n 63  4    1 

speeiosa  «i 64  4    2 

gaalcnlaU  ». 65  4 

Incisa  n 65  4 


Robulina  Metensis  n. 67  4 

Polystomella  Meteusia  n.   .    .     .    .    67  4 


3^ 
4 

6 
7 
8 
9 


RoUlina  Terquemi  D'O.    .    .    .    .  69  4 

tarblüoidea  n .  70  4 

Bosalina  lenticularis  n.      .    .    ,.    .  71  4  10 

conlca  n 72  4  II 

4.Enall08tegia. 

Globulina  porosa  ».      .....  72  —  —, 

Polymorphina  ip 73  ^  . 

Textilaria  liasica  n 74  4  12 

Metensis 74  4  13 

5.  Agathostegia. 

Biloculina  sacculus  n.   .    .         .    .  76  4  15 

Trilooullaa  Ilasina  n. 77  4  14 

24» 


372 

F.  J.  Pictkt:  Ifiaie'riaux  pour  la  Puleontölogie  8u%»$e  elf. 
Qeneve  4\ 

(2.1  111.  Hvr.  1869,  p.  57—64,  pl.  9— 11,  p.  1  — 54,  pl.  1— 7  in  fol, 
|Jb.  1859,  123]. 

F.  J.  PicTBT  et  P.  DR  LoRioL:  Deteription  de*  fossiles  eon- 
tenus  dans  le  terrain  neoeomien  des  Voirons,  11,  parfie,  centin. 
p.  57 — 64,  pl.  9 — 11.  Diess  ist  der  Schlius  der  Gehalt-reichen  Arbei^ 
welche  nun  auch  onter  selbstständigem  Titel  ausgegeben  wird.  Er  bringt  noch 
einige  allgemeine  Betrachtungen  über  diese  Bildung  der  Voirons,  welche 
dem  eigentlichen  oder  unteren  Neoeomien  angehört,  obwohl  d'Orbigiit  einen 
Theil  der  hier  beschriebenen  Arten  in  das  obre  Neoeomien  oder  das  Urgu- 
nien  verweiset,  wie  Belemnites  minaret,  Ammonites  ligatus,  A.  difficilis,  A. 
Rouyanus,  Ancyloceras  Emerici,  Terebratula  diphyoides,  die  zu  Cmsieliane 
und  anderwärts  nur  zufallig  einmal  in  den  hohem  Schichten  des  Kalkes  mit 
Chama  ammonia  oder  dem  Rudisten-Kalke  vorkommen  können.  dOrbigkt 
hat  die  Grenze  etwas  zu  tief  gelegt.  Auch  die  Belemniten  -  Schiebt  von 
ßoege  mit  B.  bipartitus,  B.  conicus  kann  davon  nicht  ausgeschlossen  werden 
und  scheint  dem  untern  Theile  anzugehören,  obwohl  bei  der  dortigen  Über- 
stürzung der  Schichten  die  Entscheidung  der  Frage  8chwierig*i8i ;  wenigsteui 
liegen  zu  Casiellane  diese  Arten  tief  unten.  Ferner  scheint  das  Neoeomien 
der  Voirons  eine  andre  Facies  des  mit  ihm  gleichzeitigen  im  Jura  zu  seyn, 
wo  überall  Toxaster  complanatus,  Ostrea  Couloni ,  Ammonites  radiatns  darin 
vorkommen,  welche  in  den  Voirons  gänzlich  fehlen.  Der  Vf.  unterscheidet 
daher  das  „Nöocomien  alpin^^  der  Voirons  und  zu  Cäsieliane  vom  Neoeomien 
des  Jura  als  besondere  Facies.  Loky  hat  beide  im  /Mre>Departement  bei- 
sammen gefunden,  wo  er  die  folgenden  6  Schichten  unterschied : 

6.    Schicht  mit  Toxaster  complanatus  f=  eigentliches  Neoeomien]. 
4.,  5.  Neoeomien  alpin. 

2., 3.  Schichten  mit  Ostrea  Couloni  [eigentliches  Neoeomien). 
1.    Schicht  mit  Belemnites  latus,  Ammonites  semisalcatns,  Tethys  (Facies 

des  Neoeomien  alpin). 
Im  Leman-Thale  und  in  dem  nach  Norden  angrenzenden  Theile  der  Sckieeiiz 
ist  das  "eine  Neoeomien  hauptsächlich  nach  Westen  im  Jura  und  nach  Frankreich 
hinein  zu  Anden,  den  Mont  Saleve  mit  in  sich  begreifend;  das  andre  oder 
alpine  Neoeomien  begrenzt  diese  Thäler  Ost-wärts  in  den  Voirons ,  am  Mvh 
(dicht  am  äW^v«)  etc.;  doch  haben  sie  einige  Arten  gemein,  wie  Belemnites 
bipartitus,  B.  pistilliformis,  B.  latus,  Ammonites  Astieranns,  Crypt^Mreras,  An- 
cyloceras Dnvali  etc. 

Als  i//«.  parlie  folgt  nun  die  Beschreibung  und  Abbildung  der  fos- 
silen Fische  dieses  Gebirges  von  Pictbt,  p.  1 — 54,  pil.  1 — 7  in  fol.  Es  sind 
(vgl.  Jb.  1868,  380)  : 

S.  Tf.  Fg.  S.  Tf.  F,-. 

Spathodactyluii  neoeomien«!»  P«        2  1,3    —  AspidKrhybohus  Gf^nevensls  P.  .    4?  6,7  1-< 

CrossognathttB  Sabaudiani»  P.  •;     18  '2,4  IS  Sphenodus  sabaudianua  P.     .    .  .50    7  9-11 

Cinpea  antiqna  P 31    4    7-13  Odontaapte  grradlis  Ao.      ...    51    7    12 

VotronenBis  P 37    5    1-10  Oyrodu»  «7».  (Zahn) 5l    T    H 


373 


Die  Fische  sind  i.  Th.  von  solcher  Grösse,  dass  die  Folio-Tafeln  noch  ge- 
faltet werden  mnssten,  nnd  die  Litlio|(raphie*n  trefflich  ausgeführt. 

[2.]  /F.  iivr.  18S9,  p.  97—144,  pl.  14—17  (Jh.  1859,  124]. 

F.  J.  PicTBT}  Caipichb  ef  im  Tribolrt:  Deseription  de9  fossile* 
du  terrain  ereiaee  de  Sie.'Croix^  eanün.  Diese  Fortsetzung  gibt 
Dach-folgende  Arten  ^  deren  anderweitiges  Vorkommen  in  den  letzten  Rubri- 
krn  beseichnet  ist  mit  w  =:  IVealden,  q'  =  Valenginien,  q^  =  Neocomien 
(■oyen),  q'  =  Urgonien,  r*  =  Aptien,  r^  =  Albien  (Gault),  s'  =  Cönomanien. 


Formstion  1 

8te. 

S.  Tf.  Pg. 

Orot» 

sonst 

II.  Ptseea  {contin.). 

itMttCBÜi^a 

(Tualosiu  £G.    .      98  1*2    II 

q» 

w 

LI.  Mollusca. 

MconitM 

biptnitos  Cat.  .      » —   — 

q« 

q' 

B.  himaiieulatu»  BLT. 

pL«tiUiibnnto  BLT.    100—    — 

q« 

q'?« 

ffBkuallcnlatosuf.iOl 

r« 

rl 

niniau  LiST.      .     lOS  l3    1-9 

r« 

r»» 

OrbigiTuiiu  Ddv.  105  ^    — 

q> 

q> 

UtQiBLT.  .     .     .     lOS  13  10-11 

q» 

q' 

bloenrias  Kasp.  .     107  13  12-13 

q* 

q' 

NantilDi  (Übersicht 

ilarGnippea)       .     ||0  —    — 

— 

— 

*.V.ra«ficfi'(Uber- 

«Icht  der  Arten     1^  —    -< 

.^M 

•■■" 

8.  Tf.  Fg. 


Formation 


8te. 
Cfroix 


Nautilus 
pseudo-elegans  D*0.  l^lja  Z 

neocomionsts  id. .     128  15    — 

y.  VantAfuüid. 

Jf.  «quafnonu  Qu.  pr», 
Nerkeranus  PiCT.     132  16  — 

H.  reuUahu  auet.  pr». 
albensto  D'O.  .    .     134  17    — 
elegans  Sow.  .     .     136  —    — 
Deslongohamp- 

sanns  D'O.        .     137  —    — 

•♦  N.  laevigaH  (Über- 
sicht der  Arten)  138  —  — 
Bouchardanus  D'O.  142  18  1-3 
Clementinus  D'O.    144  19  1-5 


,123 


sonst 


C.  T.  ErmrasHAussif:  Beitrige  zur  Kenntniss  der  fossilen  Flora 
TOB  SMnka  in  üuiersieiermark  (%9  SS.  mit  4  lith.  Tfln.  und  2  Tfln.  in 
Jfatnrdmck  ^  Sitzungs-Ber.  der  mathem.  -  naturw.  Kl.  der  Kais.  Akad. 
1859,  XXVlii ,  41\— 570).  Diese  Abhandlung  enthält  eine  berichtigende 
Revision  der  früher  von  Ungbr  bestimmten  Reste  dieser  örtlichkeit  nach  den 
Orivinal-Exemplaren  (S.  4),  eine  Beschreibung  der  seither  neu  aufgefundenen 
PflinieD-Formen  (S.  50),  eine  Zusammenstellung  der  Resultaio  (S.  75)  und 
eine  Cbersicht  aller  bisher  zu  Soivka  gefundenen  Arten  (S.  80),  eine 
Sriilössel-Tabene  der  Charaktere  zur  Auffindung  und  Bestimmung  dieser  fos- 
Jüeo  Arten  (S.  87). 

Wir  geben  eine  Obersicht  der  abgehandelten  nnd  der  schliesslich  anfge- 
3^ntcn  Arten  mit  ihren  Synonymen  unter  Verweisung  auf  ihr  anderweitiges 
Vorkommen,  wobei  aber  nur  auf  die  am  verlässigsten  bestimmten  Arten 
lenten  Grades)  Rücksicht  genommen  ist  und  das  Vorkommen  in  der  Eocän- 
Fonnatioa  (r)  mit  h  =  Häring,  f  =  Pramina,  9  •=  Sagar ,  t  =  Tüffer^ 
-  ds8  in  der  Miocän-Formation  (u)  mit  a  =  Aix^  h  =  Bilin^  e  = 
Sefciesif»,  /•  =  Foknsdarf^  ö  -=  Österreieh,  p  -=  Parsehlng,  r  =  Rado- 
%  bezeichnet  ist.  Die  Sicherheit  der  Bestimmung  ist  in  4  Grade  ge- 
>cbic4en.  «»^  • 


374 


n  Ander» 
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I.    THALLOPHYTA. 

Fungi. 

Xylomites.  mlllarius  U.  .    80  — 
dflformijB  U 80  — 

II.    ACROBRYA. 
Filice.8. 
ABplenites  fUosuroides  U.    8  — 
Davallia  Haidingeri  >n.     \^^  2 

III.    AMPHIBBYA. 

Glumaeeae. 

Calmitea  $  4) 

bambuaioldes  ET.      .     (805 
Bambtuium  aepultum 
UNG.  {Sotzkd) 

Spadicifrlo  rac. 
Pandanua  Sotzklantu  KT.  80  — 

Principe!. 

Sabal  Lamanonifl  HEER .    80  — 

Flabellaria  HaeringianalJ.b  — 
J'ntamogeton/olioaum  U. 
Phoenieita  sptetabilis  U. 

rV.    ACRAMPHIBRYA. 
Gönifetae. 
Antuocrites  Sternler^  Go.  80  — 

(E.)  U 5  - 

PoAocarpm  eocaenica  U<    80  — 
Xaxite»  ü.     .    ;    .,  .    .    80  — 

Juliflor.ae. 

Casuarina  Sotzkiana  ET.    80  — 
Ephedriie§  8.  nJN6.         6  -» 

Batul*  «ocaenle«  n.   .    •  }  qqM 

Quarco«  drym^te  U.  .    .  80  -^ 

lonchitia  U 80  — 

Q.  urophylla  ü.  par».  10  — 

Q.  Cyri  .     .1     .    .  U  -^ 

Bamyda  horehlit  TJ.  .  2t  — 

Castanea  atavia;  U.     . '  *  89  >*- 

Planera  Ungeri  Et.  ' .    .    80'  — 

Ficua  hydrarchoa  U.  .    .    81  — 
MorloU  tr 81  — 

jynx  TJ Isi) 

Jthamnu9  Eridani     .  38  >- 

laurogene  n &t    1 

apocynoides  m.    ...  51    1 

Heeri  n 52    1 

Artocarpidiam 

integrlfoliam  U.      .    .  8t  — 


2    . 
2    . 


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Artocarpidium 

olmedlaefolium  tJ< 
Populus  cronaja  TJ. 

leuce  U.     •     .    . 


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3    . 

3    . 


Oleraceae. 

'Pisonia  eocaenica  E.  Jlär.  53 
Fyrus  »p. 

Thymeloae. 

Clnnamomum 
lai^oeolatum  ä.  .    . 

polyinorphiuu  H.     . 

Scheuchzeri  H.  .    . 
paphnogene 

grandifolia  ET.,  Bär. 
polymorpha  £.   .     . 

D.  laneeofata  U. 

D.  paradisiea  TJ. 

Laurua  primigenia  U.    ■  |si< 

ocotoaefolla  ET.  Wien     8l 
Lalages  U 81 

SantalumsallcinuraE.,  ffär.  54 
Acherontlcam  ET.,  Bär.  M 
microphyllam  ET.,  Hör.  55 
.    Oayrinum  ET.,  Här.   .    64 

Persoonla 
xnyrtlUi)?  E.,  Här.    .     .    56 
Daphnes  ET.,  Här.      .    56 

Conoäpermum 
macrophylluxn  ET.,  Prot.  55 
Sotzklautim  KT.,  Prot.    bS 

iGreviUea  grandls  Et.    . 
Dryandroide»  gr.  TJ. 

Helioia  SoUklana  ET.    . 

Emboüirites  borealU  U. 


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^oynatia  paeudo-ilex  U. 
Cnightia  Nimrodis  Et. 
Qfurti^  S.  U.     . 


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Baakata  longlfolia  ET.  .    57 1 

Myrica  /.  TJ.    .     •     •      7  —  -:-  — 
U.  Ophiy  TJ.    .    .    .      8 

SäriDgianli  ET.  Bär.  .    57 I 

Myriea  H.  \].       .     .       7  —  —  — 

UngBrl  ET.     .     .    .  '  .    57 1 

Myriea  »peciota  U    .■      7 
Lomatia  Swanteviti  Ü.  20 

braciiyphyUa  n.      .    .    57 
(Myriea  ufmifoha  etc./  g 
sind  Bankala-Kdstb}  ^  ° 
Dj-jandra  Ungeri  ETi     .    82 

Comptonia  dryandroidfiV.  8 

ryandroidea 

angustlfolia  U.    .    • 

hakeaefolia  TJ.    .    . 


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4    . 


acaminata  ET.    .    .    . 

Contortae. 
fotelaea  eooaenlca  ».     . 


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f^  Anderw. 


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S.  Tf.  Fg. 


Apt^cyitophyllain 
gotxJdtniim  £t. 
fLaurfU 
oamtkopkflhim  V.      18 

ocbroAioid«  n.   .         •  {gj^ 
Personatae. 


BigeonSa  eocaenica  n. 


81 


1    S 


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2    3 


Petalanthae. 
S^nliie  draconum  U.     .    82 

stderoxyloidM  ET.  .    .    64 

5.  «iBiiMop«  ET. 

miiMr  Et.   •  .     .     .    .83 

Pj/rtu  wtnor  IT.   .     .    46 

Tftrrlnioide»  ET,,  ffär.    61 

V^gtii  H, 61 

LamriU  Oreadiun  U-  (pr».)  83 

Acdroneda  protogaea  U.  83 

A.  taecinii/olia  U.  .    25 

{fA.  trütu) 

ArJMTonkiciim  IT.  {jpra.)    25 

ArUdn^s  U 83 

Dlioanthae. 
PuAX  longlssimum  U.  .    SS 


('  $4«M  Heerl  n. 
Miriaciu  Et. 


62 
63 


3.3,4 
2    i 


Corniettlatae. 


CailopctalTim 

Hteringiaaom  ET.  .   •,    64 ' 

Wdnmaimia 

NitekfanaJS 83- 

Cfl<utnu  dubiu*J5 . p*.  33 

Fvropaea  BT.     .    .    .64  —  -^ 

ZiothozjtojQ  E.  U'    .    40 

Colamnif  erae. 

lK>mbeyopsl«  tiUaafolla  U.  83 

Sierrolia  Labrosca  U.    .  igj 

Finu  earieoide*  V.  .     15 

¥tatmMm  Sirii  U. 

Äetr  Souiianw  (;'o/ui)  '29 

Iftorloa  n. .  .    .    66    2    1 

Gnttlferae. 
Tcn]9tn>«niapro4iieUETk  83 

Aeera. 

THrapteris 

Harpyaram  TT.  pars    .31 

n!n«a  Ungeri  ».  .  .  .  67  46J 
l;antttcria  SotskiaDa  n.  68  3  5 
CBpania  jaglsndina  n.  .  66  32,8 
Bodoiuea  Sotzkiaaa  n.  .    67 

Ff  angulaceae. 

C«l«jtnu  Persei  U.    .    .    84 

AeoU  ET.  Här,       ,    ,    84 

Aadromedae  U.  (para).  33  —  ^ 
C.  dvhhu  V.  pn, 

•T«)p1ilIttiU.(exel./oI.)   34 


3  . 

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ICelastniB 

SoUkianus  ET.  .     .    .    69  -^  — 1  I    .     . 
C.  oreophi^tu  U-  pr$. 

protogaens  Et.  War.  .    69  —  — 

elaenus  IJ.  (p«**)    .    .    84 

pygmaeorum  Et.  ,.    .    69 

BümeJia  p.  U. 

lElaeodendron  degeaer  £.84 

myriraeforme  n. ...    68    3    7 

cassinieides  n.    ...    68    3    1 

Ifihamnas  aizoon  U.    .    .    84  —  — 

Juglandiformis  ET.       .    70 

Tetrapieri»  Harpyarum 

V.  patM, 
Ptvaius  J.  V.    .     .     -    47  —  — 
alphttotiioides  ET.  .    .    70    4    5 
beaiüothit*  alaypholdM  U.  84  —  '-> 

lanreolatus  XJ.     •     ..    •    84 

jziayph«s  Dmidam  St.  .    i^  -^  *— 

MeJattomittt  J>r.  \J.    )*3 

.  J4S  -.  _ 


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?  ülmw  priaea  U. 

Terbbinthlneae. 

SJogVutt  elaenoidea  U.    .    84  -^  ->r 
Engelhardtla  Sotzkiana  E.  71  -^  — 

Carpinu»  produetaV .  ps.\^ 

JC.  maeroptera  V.  .    ■     12 

Rhwa  prisca  ET.  Här.    .    71 

hydrophlla  ET.   .    .        JgJ| 

Juglans  h.  V.  .    .    .    39 '■ 

CalycIflGraiB.    '  ' 

(Getenlaai 

petraeaefom^i»  U.|(jpr#.)  40  -j 

G.  grandU  U.      .     .    42 

jificroptorf  U.  (prf.)  t    41  -♦  — 
Apoeyziophyflum 

l4hioe1atum  U.  '    .    21 

iTeroxlnalUt 

FenzliaCfta  V.  (prt.)     .    41 

Miraea  HerinU 

(fructxu)  U.  .    .    .    32 

iRhlBophera 

thinophUa  ET.  H'ir,    .    72 

Myrtlflorae. 

CallisteiQon 

eo<tfeti1etun  E.  ...  72 '  4  I 
Call  iatemophy  llum 

verum  ET.  Bär.      .     .    72 

diositioidek  ET.  S»r»  .    72. 

Eujjenla  ApoUinis  U.     .85 

Aleeon  XJ 85 

JEacalyptas  Oceanlea  U.     85 

B  0  8  i  f  1  o  r  a  e. 
[Amygdalos  pereger  U.   .    85 

Ijeguminoi  a>. 

|OxyIol>l«tnptiKe&aaoi«m»^73  4    3 

Phaseolites 

oT'bicalarls  TT.  (pr».) 

erioftemaefollQj  IT. 
Dalbergiä  primaeva  Ü. 

podoearpa  TT.      •    • 

eocaenica  ET.      .    . 
Protamyri»  e.  TT. 


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S.  Tf.  Fg. 


PAUeoloblnm 

Sotekianoni  U.    •    •  .  86 

heierophyllitm  IT.  •  B& 

Sophora  Europäer  ü.  •  85 

Caesalpinia  Noric«  U.  .  85 

GleditschU 

Geltlca  U.       ....  85 


Cassia  hj'perborea  IT. 

C.  Berenien  U.    . 
F«ronUe  ET.  JUär. 


8j 

48-  - 
73-  - 


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S.  Tf.  Fg. 


CassU 

phaseolltes  U.  (pr».)        M 

Diotpyro9  myo«o(üiU.  f.  15  24 

MatpighiaMtrum 

laneeolatum  U.      .31 

€^etonia1naeropteraV.pAl  —  — 

Acaeia  SoUkiaaa  U.       .85 

hpB     mlcrophylla  U.    .    .    .    85 

g  r       Parechluglana  V-    .    .    85 

eaesalplniaefolia  £t.   .    74    4     2 
h  .    Uimosltes  palaeogaea  U.    85 


(g»  Aodorw. 


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Unbestimmbar  sind  folgende  UifCER'sche  Arten :  Halochloris  cymodoceoides, 
Ficus  Morloti,  F.  degener  (eine  Celastrinee) ,  Daphnogene  melastomacea, 
Launis  Lalages,  Lomatia  synaphaeaefolia,  Myrsine  Chamaedrya  (Legnminose), 
Rhododendron  Uraniae,  Malpighiastmra  byrsonimaefolium  (Blätter  zu  den 
Sapotaceen),  Tetrapteris  Harpyarum  (Blatter  verschiedener  Familien),  Ce- 
lastrus  oxyphyllus  (Blätter  verschiedener  andrer  Arten),  Evonymus  Pythiae 
(verschiedene  Blätter),  liex  sphenophylla  (eine  Banksia-Art),  Melastomites 
Druidum,  Pyrus  troglodytarum  (Blätter  verschiedener  Familien),  P.  Theo- 
broma,  P.  Euphemes  (Sapotaceen-Blätter,  verschieden  von  P.  Euphemes  von 
Parsehiug)^  Dalbergia  primaeva,  Glycirrhiza  deperdita. 

Der  bestimmten  Arten  sind  134  aus  75  Sippen;  die  Proteaceen  und  Legn- 
minosen  vorwaltend  vertreten;  Araucarites  Stembergi  und  Eucalyptus  Oce- 
anica  mit  die  grössten  Massen  liefernd.  37  Arten  sind  den  Sippen  nach 
verlässig  bestimmt  (1.  Grad),  die  übrigen  nur  mit  abnehmender  Gewissheit 
(2.-— 4.  Grad).  Unter  der  ersten  und  hauptsächlich  massgebenden  sind  10 
eigenthümlich,  und  von  den  27  andern  sind  24  aus  eocänen  und  12  aus  mio- 
cänen  Florulen  anderwärts  bekannt,  mithin  nur  16  ausschliesslich  eocän,  4 
ausschliesslich  miocän,  8  gemeinsam.  Am  ähnlichsten  ist  die  Florula  von 
Häring^  welche  17  Arten  mit  8ot9ka  theilt.  Die  grosse  Verwandtschaft, 
welche  Umgbr  zwischen  Sot»ka  und  dem  miocänen  Hadokoj  gefunden,  beruht 
auf  irrigen  Bestimmungen.  In  der  jetzigen  Welt  zeigt  die  Flora  von  Neu- 
hoiiamd  die  meisten  übereinstimmenden  Formen  (wie  Harin§  und  Monte 
Prominm), 

Die  2  Tafeln  Naturdrflcke  bieten  Blätter  lebender  Arten,  welche  als 
nächste  Verwandte  der  lithegraphirten  fossilen  Blatt-Formen  erscheinen. 


C.  V.  Ettih GSHAusKM :  über  die  Blatt-Skelette  der  Apetalen, 
eine  Vorarbeit  zur  Interpretation  der  fossilen  Pflanzen-Reste  (92  SS.^  51  Tfln. 
in  Naturdruck,  4®  <[  Denkschrift  d.  mathem.-naturwiss.  Klasse  d.  Kais^Aksd. 
d.  Wiss.  XV,  1858^.  Der  Vf.  benutzt  die  Gelegenheit,  welche  ihm  seine 
Stellung  in  Wien  gewährt,  trefflich,  um  uns  mit  einer  immer  grösseren  Anzahl 
von  Blatt-Skeletten   aus   den  verschiedensten  Pflanzen-Familien  sowohl  zu 


»77 

deren  ShMÜmi  an  und  tut  sicIl,  wie  ah  Grundlage  zur  Vergleichnng  ttd%  den 
fosilen  Pflansea  bekannt  au  nuichen.  Er  gibt  in  Yorliegemlem  Pracbt-Werke 
aUceaieine  Erdrterongen  Aber  die  Beschaffenheit  de«  Blatt-Skelettes  bei  der 
Elasse  der  Apelalen  fiberhaupt  und  bei  ihren  einzelnen  Familien  und  Sippen 
■h  woU  250  Alten  im  Besondem,  als  Erläuterung  der  durch  Natnr-Selbst- 
diack  erhaltenen  Blatt-Zeichnungen,  deren  ofl  2 — 3—4  von  einer  Art  sind. 

Diese  Arbeit  wird  ffir  die  oben  genannten  Zwecke  eben  um  so  un- 
eoibehriicher,  als  die  Einzelnheiten  der  Nervation  in  der  That  augenfälliger 
siid  sls  in  der  Natur  selbst,  als  es  unmöglich  ist  alle  Details,  auf  die  es 
aikoBUBt,  durch  blosse  Beschreibangen  auszudrücken,  und  als  es  sich  femer 
henmsstellt«  dass  selbst  dann,  wenn  man  anch  die  letzten  Feinheiten  der 
Stniktnr  erreicht,  noch  immer  grosse  Ähnlichkeiten  zwischen  Blättern  von  mit- 
laitcr  weit  von  einander  entfernten  Familien  bestehen,  wie  denn  auch  andrer- 
sfHs  in  einer  einzigen  oder  in  nahe  verwandten  Familien  mitunter  ziemlich 
aiiweichende  Blatt-Skelette  zn  finden  sind. 

Zu  gleichem  Zweck  eignet  sich  auch  die  schon  froher  erschienene  Arbeit 
de«  VFs.  über  die  lYervation  der  Blätter  bei  den  Celastrineen  (41 
SS^  10  Tfln.  in  Tiatur-Dmck,  aus  gleichen  Denkschriften  XUI,  i8S7  abge- 
incki)  and  aber  die  Nervation  der  Bombaceen  (14  SS.,  11  Tfln., 
eben  daher  Bd.  XIV,  i868^  und  werden  da^  wo  es  sich  um  gründliche  iund 
^erlässige  Bestimmung  fossiler  Dikotyledonen-Blitter  handelt,  nicht  wohl  zu 
eBibefaren  seyn.   Glücklicher  Weise  gelangen  sie  einzeln  in  den  Buchhandel. 


C.  V.  ErriiiiesnAUSKN :  ein  Vortrag  über  die  Geschichte  der 
rriinzen-Welt  (57  SS.,  5  Tfln.  8^  Wien  i8S8),  Wir  lernen  die  Be- 
ichklfoheit  der  jederzeitigen  Flora  unmittelbar  aus  der  Untersuchung  der 
fosiileo  Reste  kennen.  Art  und  Vorkommen  der  fossilen  Pflanzen,  mit  denen 
j«til  lebender  verglichen,  geben  uns  Aufschlüsse  über  die  jederzeitigen  Lebens- 
Bfdin^gea  in  der  Beschaffienheit  ihrer  Heimaths-Gegenden,  und  namentlich 
leigt  das  Zuaammenvorkommen  mancher  Pflanzen-Formen  in  einerlei  Fund- 
itaitfo»  dass  Ebenen,  Mittel-  und  Hoch-Gebirge  nahe  beisammen  und  nächst 
diesen  Fundstätten  bestanden  haben  müssen,  um  diese  verschiedenen  Formen 
Wnrorbringen  zn  können.  Die  Pflanzen-Reste,  welche  wir  finden,  gehören 
frosseotheils  Holz-Arten  an^  über  das  einstige  Vorhandenseyn  von  Hölzern 
nd  Kräutern  aus  zuweilen  noch  nicht  fossil  gefundenen  Familien  sprechen 
mincbe  Insekten,  wie  (nach  Hsan  in  Atr  Sehweite  nnd  zu  RadobcJ)  Aphro- 
plkora  spuroifera  für  Weiden  und  Pappeln,  eine  Lytta  für  Oleaceen,  eine  Cfcada 
Anathion  für  Eschen,  so  wie  viele  Mycetophiliden  für  Fleisch-Pilze,  ein  Lfxns 
Tor  Wasserschirling  -  artige  Umbelliferen ,  eine  Cassida  für  gewisse  Synan- 
tbereen,  eine  Clythera  für  Klee-artige  GewSchse,  ein  Pachymerns  ffir  Echium, 
«»  Lygneus  für  Asklepiadeen,  eine  Lema  für  Lilien  u.  s.  w.  *. 

*  Dm  Vorkommen  niuerer  LytU  TMic«ftorIa  aaf  Fraxinas ,  Llgtutnun  und  Lonioen 
2ac;lcieh  dentet  doch  an ,   diua   man  mit  solchen  Schlüssen  nicht  immer  alizu-eicher  Ist  v  — 
^*  ftoderathelto  ganz  anscheinbar  verschiedene  Thier-  und   Pflanzen-Arten  unserer  Zolt 
\     H<i  im  KUma  gegenseitig  gänzlich  aussoldieasen ,    —  oder  auch   dieselben  Arten   bei  d«n 
ABh^oden  (viele  ßuropäitche  Arten  in  NeukoVan^  wiederkehren  k'dnnen.  BB. 


37S 

Der  Vf.  durchf^fat  nun  die  Haupt -Perioden  de?  Erd-Bildung,  chank« 
terisirt  die  Vegetation  einer  jeden  and  aeichnal  schliesslich  deren  Entwiche- 
lungs-Gang  im  Zusammenhange.  Mit  besonderem  Interesse  Terweilit  er  bei 
dem  NeuhollandUehen  Gesammt-Charakter  unserer  Europäischen  Kreide- 
und  Eocin-Flora,  ohne  noch  einen  Schlüssel  dafür  ündea  zu  können;  — 
während  das  jetsige  Vorkommen  vcm  alpinen  PflamBen-Arten  hauptsächlich 
in  manchen  IMoor-Gegenden  unserer  Ebenen  vielleichl  aus  einer  Voraus- gegan- 
genen kälteren  Zeit,  der  Eis-Zeit,  ableitbar  ist? 

In  einem  Anhange  charakterisirt  E.  ^^die  wichtigsten  Leit-Pflanzen  der 
Tertifir-l^ormation,  yerglichen  mit  den  Pflanzen-Formen  der  Jetztzeit'*  (S.  37  ff.) 
and  theilt  54  Arten  Blatt-Abdrücke  theils  zwischen  dem  Texte  und  theils 
sYuf  den  5  Tafeln  zur  Erläuterung  mit.  • 


J.  Leidy:  einige  Reste  ausgestorbener  Fisc he  (Proesed,  Aead. 
Philad.  1857,  i.\\  167).    Es  sind 

-  1.  HadroduB  priscus  n.  g.  9p.  L.  167.  Ein  Knochen-Stnck  mit  2 
Zähnen,  von  einem  Pycnodonten  wie  Placodus  abstammend,  aus  einer  Kreide- 
Ablagerang  von  Coiutnbu9,  Tippak-Co,  in  MUHstippi. 

2.  Phasganodns  dirns  n,  g,  #p.  L.  167.  Ein  Zahn-Bein  niit  inne- 
sitzenden  Zähnen,  im  Sandstein  aus  Nebrasiea^  wohl  auch  der  KreSde-Porma- 
tion  angehörig;  wahrscheinlich  einem  Scomberoiden  wie  Enchodus  verwandt. 

3.  Turseodus  acutus  fi.  g.  4p,  L.  167.  Ein  linkes  Zahn-Bein  mit 
Zähnen,  wohl  einem  Ganoiden  gehörig,  aus  der  Nähe  von  Belonostonius  oder 
Eugnathus;  —  aus  triasischem  [oder  vielmehr  perroiscbem]  Gestein  von 
Phoenixville,  Che«ter~Co.^  Pa. 

4.  Pycnodus  robustus  n.  ep.  L.  168.  Ein  grosser  Zahn,  aus  sogen« 
Grünsand  von  New- Jersey. 


Tb.  Ebr.4t:  Ergänzungs-Täfelchen  am  Scheitel  von  Colly- 
rites  (Uti//.  geol.  t8ö8,  XVy  268—271,  302,  Figg.).  Manchen  Echinoideen- 
Familien  fehlt  bekanntlich  das  fünfte  oder  hintre  Genital-Täfelchen  im  Scheitel- 
Apparat;  bei  den  Echinoconiden  und  Echinobrissiden  dagegen  ist  es  nnr 
klein  und  undurchbohrt  vorhanden  und  als^^Ergänzungs-Täfelchcn'*  bezeichnet 
worden.  Der  Vf.  weiset  es  nun  auch  an  Coliyrites  Nivemensis  Ebb.  aus  dem 
oberen  Bathonien  von  Nevers,  an  C.  analis  Ds^.  und  an  Hyboclypus  gibbe- 
ruius  Ag.  nach,  wo  es  veränderlich  an  Form  zwischen  den  nütteln  Augcn- 
und  hinteren  Genital-Täfelchen  liegt.  Doch  ist  es  nicht  an  allen  Exejnplareu 
gleich  deutlich  zu  erkennen. 


Th.  Ebrat:  Centroclypus  eine  neue  Echiniden-Sippe  (a.  a.  O. 
482 — 484,  Fig.).  Ein  Galeride.  Form  niedergedrückt.  Warzen  klein,  gekerbt, 
durchbdhrt,  nicht  reihenständig.  Poren  einfach-paarig.  Apikal-Apparat  kom- 
pakt, aus  5  Augen-Täfelcheu,  4  Genital-  und  2  kleinen  Ergänzungs-Täfelchen. 


»7» 

Alter  aof  der  Oberseite  in-  einer  liefen  Furche.  Fiibler-Gäa^^  gerade  oder 
schwach  wellenfilnnig  verlaufend.  Mund  ohne  £infaäi»uiig,  unrefelinäsaig 
lOseitig.  —  Ergtozuiig8-;Tiifelchen  sind  bis  jetzt  nur  bei  Echiiioconidep  un4 
Echlaobrissiilen  vorgekommen,  wo  sie  nadi  aussen  liegen  und  alle  Täfelchen 
sich  nra  den  fast  zentralen  Bladreporen-Körper  ordnen  oder  mit  dem  rechten 
vcrdem  Genitai-Täfelchen  verschmelaen.  Bei  Collyrites  ist  das  überzählige 
Tit reichen  an  der  Seite  gegen  den  After  [?]  gelegen  und  von  den  Augen- 
uod  Genilal-Täfelchen  umgeben,  und  .eine  solche  Lage  haben  die  2  Tafelchen 
»eh  hier,  wo  sie  von  den  GenitaUTäfelchen  gleichfalls  umschlossen  sind.  -^ 
Das  Fossil  hat  Susserliche  Ähnlichkeit  mit  Hybociypus,  wo  aber  der  Apikal- 
Apparat  lang-gezogen,  statt  kreisrund^  und  die  Fühlergange  bognig  sind;  — 
Dad  mit  Desorella  und  Nucleopygus,  wo  aber  der  After  nicht  in  vertiefter 
Forche  liegt.     Im  Entrochen-Kalk  [?J  von  Grenouille  [?]. 


N.  Lawrow:   zwei  neue  Asaphus-Arten   im  Petersburger  Silur- 
Kalke  (Ermah's  Archiv  1859,  XVIU,  315—318,  Tf.  3).     Es  sind 
A.  delphinus  Lw.        316,  Tf.  3,  Fg.  1—3  (     .       „        . 
A  Kowalewskii  Lw.  317,  Tf.  3,  Fg.  4-6  I    ^''*"  ^'^'^'^■ 


L.  LisQVERKux:  neue  Arten  fossiler  Pflanzen  aus  Anthrazit 
aad  Steinkohle  Penney Ivaniens  (^  Silliü.  Journ.  1858,  2.,  XXV,  286;. 
Der  Vf.  beschreibt  im  Journal  of  the  Boston  Society  of  Natural  History 
\VI.  4Ö9  ff.)  106  neue  Arten.  Im  Ganzen  hat  er  über  200  Arten  dort  gefunden, 
wovon  100  mit  Europäischen  übereinstimmen,  50  sich  wahrscheinlich-  bei 
Eatdeckung  besserer  Exemplare  ebenfalls  als  schon  bekannte  ergeben  dürften, 
die  obrigen  alle  wenigstens  den  Europäischen  Formen  der  Kohlen-Flora 
sehr  nahe  stehen.  Die  neuen  Arten  sind:  Calamites  2,  Asterophyllites  5, 
Amnlaria  1,  Sphenophyllum  2,  Noeggerathia  3,  Cyclopteris  5,  Neuropteris 
13,  Odontopteris  2,  Sphenopteris  8,  Hymenophyllites  3,  Pachyphyllum  5, 
Ajptenites  1,  AIethopteri#  5,  Callipteris  1,  Pecopteris  7,  Grematopteris  1, 
Scolopendriles  1,  Caolopteris  2,  Stigmaria  5,  Sigillaria  9,  Lepidodendron  10, 
Lepidophyllum  6,  Brachyphyllum  1,  Cardiocarpnm  3,  Trigonocarpnm  1,  Rhab- 
doearpum  1,  Carpolithus  3,  Pinnularia  5.    Nur  ' 

Pachyphyllum  ist  eine  neue  Sippe.  lYedel  g^oss,  dick,  hSutig,  breit 
Ei-  oder  Lanzett-formig,  unregelmfissig  gelappt  oder  fiederspaltig ,  aus  der 
Wurzel  oder  einer  dicken  Spindel  kommend;  Einschnitte  kurz,  lanzettlich, 
stumpf,  oder  lang  linear-bognig ;  Nerven  dick,  zusammengesetzt,  am  Grunde 
parallel,  oben  auseinander  und  einzeln  in  die  Lappen  eintretend  oder  ganz 
verschwindend.     Schizopteria  Iwtuca  Stb.  gehört 'dazu. 


L.  Lbsooerbux:  die  fossilen  Pflanzen  der  Kohlen-Fprmation 
in  den  Vereinten  SttuUen^  mit  Beschreibung  der  neuen  Arten  in  der  Samm* 
lonff  des  ^wissenschaftlichen  Vereins  zu  Pottsville,  24  SS.    8^   mit  2  Tfln., 


380 

1858  (>  SoxiM.  Joiini.  1868,  |2.1  XXV i ,  112—113).  L.  ifthU  alle  be 
kannten  ITohlen-Pflanzen  Nord- Amerika  9  auf  und  befchretbt  die  neuen:  der 
ersten  sind  300,  doch  sind  spftter  schon  wieder  50  gefunden  worden  und, 
wenn  man  alle  Sammlungen  durchgeht,  dürfte  man  400  im  Ganzen  finden. 
Er  unterscheidet  die  Kohlen-Flötze  von  Gate9  und  Salem  bei  Poti9viUe  und 
die  Pomeroy-Kohle  im  Ohio-Staate  (welche  einige  Arten  mit  den  vorigen  ge- 
meinsam hat)  mit  allen  darüber  gelagerten  Plötzen  als  oberen  <o),  alle 
darunter  gelegenen  Schichten  als  unteren  Theil  (u)  der  Kohlen-Formation. 
Zum  ersten  gehören  auch  die  „Red-ash-^  und  die  y^Gray-ash-**,  zum  letzten 
die  „White-ash'^-Kohle  Pennsylvamena,  —  Das  Verzeichniss  enthilt: 

A.  Neuropterideae:  Laub  gefiedert  oder  doppelt  gefiedert ;  Seknndär- 
Nerven  entweder  aus  einem  aufwärts  verschwindenden  Mittelnerven  oder 
unmittelbar  aus  der  Basis  entspringend  und  sich  verästelnd. 

1.  Noeggerathia :  6  Arten  aus  dem  Old  red  Sandstone. 

2.  Odontopteris:  7  Arten,  meist  aus  u. 

3.  Dictyopteris :  1  Art  aus  o. 

4.  Cyclopteris  flabellata  Brom.  =  Whittleseya  elegans  Nb.  aus  u. 

5.  Nephropteris :   8  Arten  hauptsächlich  aus  o ,   die  meisten  auf  grossen  ab- 

gefallenen Blättchen  beruhend,  welche  rings  um  den  Hauptstiel  oder  die 
Spindel  von  Neuropteris  stehen. 

6.  Neuropteris:  27  Arten  aus  mittler  oder  o.  Kohle. 

B.  Sphenopterideae:  Laub  2—- Sfach  fiederspaltig  oder  2 — 3fach  (ge- 
fiedert; Blättchen  meist  gelappt,  zuweilen  ganz:  Nerven  fiederartig  gegabelt, 
der  nur  wenig  auffallende  Hauptnerv  bognig;  die  Seiten-Nerven  nach  jeder 
Richtung  schief  ansteigend,  einfach  oder  am  Ende  gegabelt. 

1.  Sphenopteris :  27  Arten;  die  mit  ganzen  Fiederchen  aus  u,  die  gelappten 
aus  o. 

2.  Hymenophyllites :   8  Arten,   wovon    2   aus  u;   die  6  anderen,   von  vielen 
Autoren  meistens  zu  Schizopteris  gestellt,  aus  o. 

C.  Pecopterideae:  Wedel  einfach?,  2— 3fach  gefiedert,  oder  2—3- 
fach  fiederspaltig;  die  Fiederchen  mit  ganzer  Basis  an  der  Spindel  sitzend 
und  zuweilen  mit  einander  vereinigt.  Mittelnerv  deutlich ;  Seiten-Nerven  mehr 
und  weniger  schief  daraus  entspringend,  einfach  oder  gabelig. 

1.  Asplenites:  1  Art  aus  o. 

2.  Alethopteris :  15  Arten  in  u  und  o. 

3.  Callipteris :  1  Art. 

4.  Pecopteris:  25  Arten  in  o,  weniger  in  u. 

D.  Aus  zweifelhafter  Familie. 

1.  Grematopteris:  1,  u.  4.  Gannophy liites :  1,  o. 

2.  Scolopendrites :  1,  u.  5.  Cordaites:  1,  o. 

3.  Schizopteris:  1,  u. 

E.  Asterophylliteae:  Kräuter  und  Bäume,  diese  meistens  längs- 
gestreift. 

1.  Sphenophyllum :  9,  u,  o.  3.  Asterophyllites :  9,  o. 

2.  Annularia:  4,  meist  o.  4.  Calamites:  14,  u,  o. 


381 

F.  Slimme. 

t.  C«iilopterif:  3  vag  u.  6.  Lepidodendron :  18,  u. 

2.  Diplotegioin :  1^  u.  7.  Lepidophloyo« :  2,  u. 
1  Stifmaria:  7,  a,  o.  8.  Ulodendron:  2,  u. 

St  ficoid«s :  Ton  nnten  bis  oben.    9.  Megaphyllam :  1,  u. 

4.  Sigillaria:  37,  meist  n.  10.  Knorria:  3,  u. 

5.  Syna^odendron :  3,  u,  o. 

G.  Fröchte. 

t.  Lepidophyllum :  7,  u.  5.  Rbabdocarpus :  3. 

3.  Upidoatrobus:  4,  u.  6.  Trigonocarpum :  7,  meist  u. 

3.  Bnchyphyllum :  1,  u.  7.  Carpolithes:  10,  u. 

4.  Ctrdiocarpimi :  9,  u. 


Tiiollikrb:  über  die  fossilen  Fiscbe  von  Bugey  und  die  Anweu- 
JQDg  der  CuviiB*8chen  Methode  auf  ihre  Klassifikation  {Bullet,  g^ol.  1868, 
\t\  XY,  782—793).  Das  zweite  Heft  vom  Werke  des  Yfs.  Aber  die  fos- 
siles Fische  des  Bugey  mit  12  grossen  Tafeln  ist  der  Vollendung  nahe. 
\rir  werden  dessen  Inhalt  nach  seinem  Erscheinen  angeben.  Mehre  der 
Arten  im  Hthogniphischen  Kalke  des  Bugey,  welcher  unter  dem  Coral-rag 
ii«^,  sind  identisch  mit  solchen,  welche  Egerton  in  der  VL,  YII.  und  IX. 
Dekade  des  Geologieal  Survey  aus  dem  Purbeck-Kalke  bekannt  gemacht 
kat,  der  bald  über  Coral-rag,  bald  über  Kimmeridge-Thon  und  bald  über 
d«n  kalkigen  Sanden  von  Portland  lagert;  sie  haben  sich  mithin  während 
itx  Bildungs-Zeit  zweier  Jura -Stöcke  erhalten.  Es  sind  Histionotus 
iDgQlaris,  zwei  Pleuropholis-Arten,  Megalurus  Damoni  und  M. 
Aaste ni,  wovon  jedoch  die  zuletzt  genannte  Art  eher  zu  des  Vfs.  neuer 
Sippe  Attakeopsis  zu  gehören  scheint. 

Alle  Fische  der  Jura-Fauna  sind  entweder  Selacier  (Rajae,  Squali,  Chi* 
inerae)  oder  Malacopterygii  abdominales  im  CuvuEn'schen  Sinne,  nur  mit  z. 
Tb  miToUstandig  verknöcherter  Wirbelsäule,  den  Übergang  von  den  Lepido- 
stei  zn  den  Sturiones  bildend.  Dagegen  scheint  es  noch  keine  Cyprinoiden  und 
SilDToiden  aus  jener  Klasse  früher  als  in  der  Tertiär-Zeit  gegeben  zu  haben, 
!o  dus  hauptsächlich  die  Clupeoiden  es  iBind,  durch  welche  sich  die  Mala- 
eopterygii  abdominales  beider  Faunen  verbinden.  Während  einige  jurassische 
Sippen  sich  den  Salmen  und  Hechten  durch  die  Knochen-Bildung  zu  nähern 
uheinen,  gehört  die  Mehrzahl  der  Sippen  jener  Zeit  zu  denjenigen  Malaco- 
pterygii abdominales,  welche  Ganoidcn-Schuppen  und  eine  z.  Tb.  knorpelige 
Wirbelsäule  besitzen,  aber  aus  unseren  heutigen  Meeren  und  Flüssen  gänz- 
lich Terschwunden  sind. 

Ohne  dem  Vf.  in  die  Einzelnheiten  seiner  ferneren  Betrachtungen  folgen 
ra  können,  geben  wir  dessen  Zusammenfassung  vneder,  wo  er  sagt: 

1.  Cdvier  s  ichthyologische  Methode  steht  in  besserer  Übereinstimmung 
mit  der  Organisation  der  Jura-Fische,  als  die  AcAssiz'sche. 

%,  Alle  Fische  dieser  Periode,  welche  nicht  Selacier,  sind  Malacopte- 
rjipi  abdominales,  doch  die  Stnrionen  aus   Cuvirr*s   Chondropterygii  unter 


d82 

dieser  letzten  Klasse  mitzubegreifen,  deren  fossilen  Sippen  in  der  That  einen 
«llmühlicben  t^ergan^  von  den  Teleostei  zu  den  Chondrostei  dnrstellen. 

3.  Unter  den  Malacopterygii  abdominales  der  Jura-Zeit  hat  man  bis  jetzt 
noch  weder  Silaroiden  noch  Cyprinoiden,  sondern  nur  Clopeini  und  Esoceii 
gefunden:  manche  Sippen  dieser  Familien  zeigen  eine  dünne  Schmelz-Schicht 
auf  ihren  Schuppen ,  zuweilen  anch  Stütz-Schuppen  auf  dem  Flossen-Rande, 
einen  Obergang  zu  den  ächten  Ganoiden  beendend. 

4)  Diese  Ganoiden  dürfen  nur  als  eine  Unterabtheilung  der  Ordnung  der 
Malacopterygii  abdominales  betrachtet  werden  und  bloss  solche  Sippen  in 
sich  schliessen,  welche  entweder  dicke  Schmelz-bededte  Knochen-Schuppen 
.  oder  eine  unvollständig  verknöcherte  Wirbelsäule  besitzen,  daher  drei  \er- 
schiedene  Gruppen  bilden,  a.  Ganoideiholostei  Müll. ,  welche  in  der 
Jura-Zeit  noch  nicht  vorkamen,  aber  in  der  jetzigen  Schöpfung  auf  zwei 
Sippen,  Lepidostens  und  Polypterus  beruhen,  b.  Ganoidei  chondro- 
rachSdei,  mit  halb-knorpeliger  Wirbelsäule,  welche  —  im  Gegensatze  zu 
vorigen  —  in  den  sekundären  und  älteren  Ablagerungen  zahlreich  und  manch- 
faltig  gewesen  sind,  heutzutage  aber  fehlen,  c.  Ganoidei  chOndrostci 
MOll.  nnsrer  Flüsse:  die  Accipenseriden  Agassiz's,  von  welchen  zwar  auch 
eine  Wirbelsäule  im  Lias  zu  Ltffne  Regi$  irefunden  worden  seyn  soll,  wovon 
aber  weder  eine  Beschreibung  noch  eine  Abbildung  besteht. 

5.  Die  zweite  dieser  Gruppen  (b.) ,  welche  schon  gegen  40  jurassische 
Sippen  in  sich  begreift,  ist  ohne  Zweifel  die  wichtigste.  Eine  Eintheilong 
dieser  Sippen  in  eine  kleine  Anzahl  wohl  begründeter  Familien,  nicht  nach 
einem  oder  zwei  Merkmalen  allein,  sondern  nach  ihrer  gesamnUen  Or^ni- 
sation,  wäre  sehr  verdienstlich,  aber  noch  zur  Zeit  nicht  durchzurühren; 
vielleicht  dass  die  fortgesetzten  Nachforschungen  im  Bugey  später  noch  er- 
wünschte Materialien  dafür  liefern.  Nachdem  die  Accipenseriden  zu  c.  ver- 
wiesen worden,  bleiben  zwar  noch  4  Familien  übrige  in  welche  AGts<i7 
bereits  alle  Sippen  der  Gruppe  b  untergebracht  hatte,  die  Pycnodontae,  Coela- 
canthi,  Saoroides  und  Lepidoides.  Unter  diesen  mögen  die  Pycnodontae 
Anerkennung  verdienen,  wenn  man  nämlich  die  auf  trügerische  und  unge- 
nügende Analogie'^n  hin  damit  verbundenen  Sippen  Platysomus,  Tetragono- 
lepis  und  Phyllodns  ausscheidet  und  dann  diese  Familie  besser  charakteri- 
sirt.  Die  Coelacanthi  vereinigten  mit  der  jetzt  lebenden  Sippe  Sudis  noch 
den  Glyptolepis  leptopterus  des  Alten  rothcn  Sandsteins  und  den  Coelacan- 
thns  granulosus  aus  dem  Perm-Gebirge,  drei  zu  ungleiche  Typen,  um  sie  in 
einer  Familie  unterbringen  zu  können.  Dagegen  würde  dieser  letzte  mit 
Macropoma  der  Kreide  und  Undina  des  Jura*s  eine  ganz  natürliche  Familie 
g^ben,  welche  der  Vf.  Ortho  coelacanthi  zu  nennen  vorschlägt.'  um 
Verwechselung  zu  vermeiden.  Endlich  bleiben  aber  noch  die  zwei  Familien 
Sauroi  des  und  Lepidoided  mit  der  Mehrzahl  aller  Sippen  übrig,  ganx 
künstliche  Groppirnngen,  worin  Lepidotus  und  Pholidophorus,  wie  Megalums 
und  Mflcrosemius  neben  einander  stehen,  obwohl  sie  sehr  verschieden  von  ein- 
ander sind,  während  die  zwei  zuletzt  genannten  von  Notagagus  und  Proptenu 
getrennt  erscheinen,  welche  sich  doch  nur  durch  die  mittle  Unterbrechung? 
der  Rücken*Flosse  und  die  theilweise  Verlängerung  ihrer  Strahlen  davon  unter- 


3g3 

(fftfidcD.  So  stehen  auch  Thrissops  und  Phchycormus  mit  Polypterus  und 
Lepiiiosteu5  in  einer  Familie-  beisanmeu,  ^wohl  sie  nach  J.  Mdllkr  sehr 
>>eit  TeKchieden  sind. 

Aoeh  PicTBt's  Kkisftifikation    seheini   deav  Vf.    keäntb  Yorzng  vor  der 
fitmi'schen  zu  haben.  '  '  ' 


'* 


V.  SnoamcK:  Myophoria  pes-anseris  Scbltb.  sp.  g^böi^t  V^ptig- 
fiens  im  NW.  Deutschland  der  LeUenkohlen-Gnippe  an,  und  nicht  d«m  T^irk'^ 
liehen  HusckelkaJke.  Das  ergibt  »ich  bei  Lüneburg  wie  im  Braun^choMgi- 
tchn  (wo  sie  4"  lang  wird)  nicht  allein  aua  ihrer  geologischen  Lagerung^ 
fiadera  anch  aus  ihren  Begleitern »  welijhe  an  beiden  Orten  fast  dieselbe» 
stgd,  limlich: 

Sdmfwdde  hei  Lüneburg»        K&nigsluiter  u.  Hoyersdorf  bei  Sehoningim* 
lyopkoria  transversa  BoaHix.  Myophoria  transversa  Bobmeh. 

„       Sfmckmanni  n.  ajr.  p.  85.  y,        Struckmanni  n.  sp»  p.  85»^ 

Pecteii(Avic.)AlbertiiGiB8»(nnrsnI/fliii.)    Myacites  Letticus  Bormem. 
(lerrillta  seciaKs  ■  Scblth.  (?  Cyclas  keuperiana  Qir.  ähnlich). 

Lisfila  temriasima  Br.  Lingnla  tenuissima  Br. 

PosidoBoraya  minnta  Bb.  Posidonomya  minttta  Br. 


L  Barrsttl  über  Atlas  und  Axis  des  Plesioaanrus  (Ann.  se» 
9tt.  18S8^  361 — 364,  Tf.  13).  An  einem  sehr  jungen  Individuum  haben  sich 
fiese  2  ¥^rbel  noch  unverwacbsen  gezeigt,  was  den  Yf.  veranlasst  lie  sehr 
{«{ohrlicb  zu  beacWreiben  und  absajbiiden  und  mit  denen  andrer  Arten  su 
rcTfleichen.  Die  vordreGelenk-Fläohe  des  Atlas  ist  aus  4  Knochen  zusammen- 
gr^til,  unter  Weichen  da»  Os  odomoideum  der  bedeutendste  ist.  Er  stimmt 
nit  dem  der  Krokodile  darin  überein,  dass  seine  Neurapophysen  von  dem 
Keil-forraigen  und  dem  zentralen  Knochen  getragen  werden;  doch  ist  eine 
AnleniiDiig  von  Pleurapophysen  der  Rippen  an  diesen  Wirbel  nirgends  zu 
rrkemieB;  am  Axis  sind  Hah-Rippen  an  den  Wirbel-Körper  angelenkt,  in 
ilkii  anderen  Beziehmigen  entspricht  auch  er  dem  Krokodilier-Axis. 


Fr.  Rollk:  einige  .neue  Acephalen-Arten  aus  den  unteren 
Teriiar-Schichten  Österreichs  und  Stegermarks  (Sitzber.  d.  mathem.- 
üUiTw.  Klasse  d.  Wien.  Akad.  XXXV,  193—210,  Tf.  1,  2). 

Tcredina  Austriaca  n.     193  1  1,2  Netilengbaeh,Staraing:  Glanzkohle  des 

Wien.   Sandsteins. 

^ms incnissata  Sow.  }  a^»  i      q  />     •    u  •  r-i? •  \  blaue  sandige 

var.  Stiriaca  T^^  *      ^  ^'^«»'  ^^'  ^*''*  ^  Mergel. 

l^tmb  ZolKkoferi  21)3  1     4  8t.  Nieöiai  bei  Tüffer  :  liuUiporen.Kalk. 

't^rea  firabrioides  204  2  1-3  4!MVIrim  TtiZ/n^rBecken :  OHgocAner  Sand. 

0.  iifUaüna  (Eicbw.)  Hörn,  pars 


384 


D.     Verschiedenes. 

Ratsibuiig:  über  den  Arten-Reichthnm  der  Uolx-Vejj^etation 
(Pfbil's  Krit.  Bläu.  t8S8).  Der  Vf.  berichtet  uns,  dass  er  aaf  der  Bramhirg 
im  Soiiinyer  Wald  nur  14,  auf  ganz  Rügen  nur  24  Arten,  dage^gren  aber 
weiter  südwärts  eine  merkliche  Zunahme  der  Zahl  der  Holz-Gewächse  auf 
engem  Räume  gefunden  und  in  einem  einzigen  Forstorte  am  Ende  des 
Genfer  See*e^  Chillon  gegenüber ,  die  erstaunliche  Anzahl  von  47  wilden 
Holz-Arten  gezählt  habe,  NadeU  und  Laub-Hölzer  mit  Einschlnss  der  Erd- 
Strättcher(Haiden,Vaccinienu  dgl.)  Alles  zusammengerechnet.  — Wir  brauchen 
indessen  nicht  so  weit  Süd-wärts  zu  gehen ,  indem  wir  hier  allein  auf  einer 
IV,  Stunden  langen  Strecke  des  Neckar-Thalee  in  dem  1  Stande  breiten 
Forst-Reviere  Ziegelhaueen^  welches  auf  der  rechten  Seite  der  Thal-Strecke 
hinzieht,  50  und,  wenn  wir  einen  eben  so  breiten  Wald-Streifen  auf  der  andern 
Seite  des  Thaies  hinzurechnen,  etwa  55  Holz-Arten  nachweisen  können,  falls 
wir  nämlich  die  Strauch-Weiden  und  die  Rosen-Arten,  ¥ne  der  Vf.  dort,  so 
auch  hier  nur  zu  je  1 — 2  Arien  berechnen.  Dabei  sind  die  2  Linden-Arten, 
Ligustrum  vulgare,  Hex  aquifolium  und  armsdicke  Clematis  vitalba,  deren 
Vorkommen  bei  Chillon  er  so  sehr  hervorhebt.  Ein  Umkreis  von  zwei  Stun- 
den uro  die  hiesige  Stadt  würde  ohne  die  eingeführten  Arten  wohl  70  und  mit 
Einschluss  der  Weiden-,  Rosen-  und  Ginster  über  100  Arten  liefern.  —  Für 
iras  haben  diese  Bemerkungen  ein-  Interesse  gegenüber  den  Beobachtungen 
von  100 — 120  Arten  Blätter  von  Holz-Pflanzen,  die  man  schon  in  mehren 
(Wtlichkeiten  Deuteehlande  in  einer  einzelnen  Miocän-  oder  Fliocän-Schicht 
auf  einem  ganz  kleinen  Räume  beisammen  gefunden,  und  deren  Vereinigung 
man  trotz  der  vortrefflichen  Erhaltung  der  Blätter  dnrch  Zusammenschwem* 
mungen  aus  ganzen  Provinzen  erklären  zu  müssen  geglaubt  hat. 


E.     Petretakten-Handel. 

F.  C.  Ubaghs  in  Valkenburg  bei  BtaaetHeht  verkauft  Petrefakten-Samni' 
lungen  aus  den  obersten  Kreide-Schichten  von  Maaelrieht  und  Folx-Ue-cmvee 
in  Belgien  (Systeme  Maastrichtien  DimoNi),  der  weissen  Kreide  lAmkurge 
und  dem  Grünsande. 

100  Spezies  zu    50  Frcs.  250  Spezies  zu  150  Pres. 

150       „        „     70     „  300        „        „   200      „ 

200       „        „    100      „ 
Dann  Foraminiferen  (Polythalamien)   der  Waastriehter  und  der  weissen 
Kreide  wie  des  Grünsandes  als  sauber  eingefasste  Präparate,  jedes  Präparat 
in  mehren  Exemplaren  und  wo-möglich  Anschlifien,  um  die  innere  Stroktar 
dieser  Körpereken  zu  zeigen.    50  Präparate  zu  50  Frcs. 


dcüischc  UitersBehmif  der  Glieder  der  Llas-  nd  Jira- 

FemuUtoii  in  hrankei, 


▼on 


Herro  Paul    Reliisch,   ' 

Caiwitdfn  dar  NaturwlBstaMluiftaB  in  Srtangm. 


Die  Betraebtung^  der  auf  wäs8erf((eiD  Wege  entstände» 
neB  Gebilde  unserer  Erd-Rinde  lässt  im  Allg^emeinen  bestimmte 
cbaraiiteristiscbe  Merkmale,  welche  in  ihrem  Gesammt-Aus- 
drucke,  sowohl  in  der  mineralogischen  Beschaffenheit  wie  in 
der  geognostlschen  Aiiflagerang,  in  Bezug  ihrer  Theilnahme 
an  der  Bildung  der  Erd- Rinde  selbst  nach  Lagerungs- Ver- 
hältnissen und  Alters  Beziehungen  in  bestimmtester  Weise 
sieh  ausprägen.  Die  chemischen  Elemente,  welche  die  nep- 
tDoischen  Gebilde  znsannnensetzen ,  sind  zwar  der  Haupt- 
sache nach  in  allen  diesen  Gebilden  dieselben,  mit  Aus- 
oahme  geringer  verschwindender  Mengen  andrer  eingelager- 
ter Elemente;  aber  die  geognostische  Auftagerung  ist  eine 
verschiedene.  Ich  verstehe  zunächst  hier  unter  ^^geognos- 
tiscber  Auflagerung^'  nicht  das  Verhalten  der  einzelnen  nep- 
tonischen  Straten  an  sich  in  'Bezug  ihrer  gegenseitigen 
Lagerung,  welche  durch  das  Alter  und  die  übrigen  Verliftlt* 
Bisse  bei  fhrem  Antheile  an  der  Bildung  eines  bestimmten 
Komplexes  von  Straten  einer  Formation  bedingt  wird,  sondern 
den  Ausdruck  der  allgemeinen  Eigenschaft  der  neptunischen 
Gebilde  überhaupt,  welche  aber  in  diesem  Sinne  eine  Ände- 
ning  dadurch  erfahrt,  dass  die  Entstehung  dieser  Gebilde 
a  verschiedenen  Zeit-Abschnitten  der  Erd-Geschichte  vor 
sich  ging. 


386 

Die  Betrachtung  aller  auf  wässerigeni  Wege  entstande- 
nen Gebilde  lässt  uns  ferner  zwei  Arten  der  Abgliederung 
derselben  erkennen.  Die  eine  Art  der  Abgliederung  Ist  die- 
jenige, welche  als  ein  ganzes  System  chemisch  verschie- 
dener Schichten ,  die  während  einer  bestimmten  Zeit  ent- 
standen  sind,  erkannt  wird;  diese  fallt  mit  einem  bestimmten 
grösern  Zeit-Raunie  der  Erd-Geschichte  zusammen,  innerhalb 
weichem  die  Gebilde  dieses  Systemes  entstunden.  Die  zweite 
Art  der  Abgliedernng  lässt  die  verschiedenen  einzelnen  Ge- 
bilde dieses  Systemes  erkennen,  welche  einzeln  chemisch  ver- 
schieden sich  zeigen.  Diese  letzte  ist  der  ersten  unter- 
geordnet^ und  sie  erfolgte  mehrmals  nach  einander  innerhalb 
des  Zeit-Raumes  der  ersten.  Die  einzelnen  Abgliederongeu 
der  ersten  Art  erfolgten  daher  in  getrennten  Zeit-Abschnit- 
ten innerhalb  des  grosseu  Zeitraumes,  während  welchem  das 
ganze  System  von  Gliederungen  der  zweiten  Art  entstand. 
Diese  beiderlei  Abgliederungen  können  sich  aber  wieder 
mehrfach  unterabtheilen,  indem  z.^  B.  eine  Abgliederung 
der  ersten  Art  In  mehre  untergeordnete  zerfällt^  deren 
Abgliederungen  wieder  selbst  erst  die  der  zweiten  dar- 
stellen. Die  Lias- Formation  z,  B,  ist  eine  Abgliederung  der 
ersten  Art,  welche  selbst  In  drei  untergeordnete  zerfallt, 
deren  Abgliederungen  «bermals  eine  oder  mehre  unter- 
geordnete darstellen  können,  welche  nun  Abgliederungen  der 
zweiten  Art  sind.  Die  erstere  Abgliederung  begreift  das- 
jenige in  sich,  was  wir  im  Allgemeinen  mit  ,^Formation<<  zu 
bezeichnen  pflegen;  dte  zweite  ist  in  diesem  Fafle  das,  was 
wir  mit  dem  Mamen  einer  bestimmten  Schicht  dieser  For- 
mation bezeichnen. 

Bei  der  chemischen  Qetrachtpng  der  ueptunischen  Ge- 
^bilde  erkennen  wir^  (lass  die  drei  chemischen  Stoffe,  Kalk- 
erde,  Kieselsäure  und  Thonerde,  die  Hauptbestandtheile  aller 
auf  wässerigem  Wege  enstandenen  Gebilde  darstellen.  Diese 
.drei  chemischen  Stoffe  geben  zur  Bildung  eben  so  vieler 
T\pen  neptuuischer  Gebilde  Veranlassung:  die  Kalkerde  lie- 
fert die  Kalksteine,  die  Kieselerde  die  Sandsteine  und  Quarze, 
die  Thonerde  die  Thon-Gebiide.  Zwischen  diesen  einzelnen 
typischen  Bildungen    kommen  selbst  wieder    in  den   manch- 


387 

fachsleo  Übergangen  andere  Gebilde  vor,  je  piicbdem  ap  der 
Bildong  derselben,  neben  dem  vorwaltenden  B^atandtheiie,  der 
eine  oder  der  andere  der  beiden  anderen  tbeilnhiioit.  Die 
Mergel  ,  Gemenge  der  ersten  und  letzten  Gebilde,  welche 
Dach  der  vorwaltenden  Menge  dea  f|lien  oder  des  andern 
Bestandlbelles  Kalk-  oder^hon*Mergel  seyn  können,  di^ 
thonigen  und  die  kalkigen  Sandsteine,  die  sandigen  und  di? 
thoaigen  JCalksteine  o.  a,  kpnnen  als  Gemepge  von  ursprängr 
lieh  tjpiseben  Bildungen  betrachtet  und  als  Übergangs- Formen 
dieser  gleichsam  auf  Modifikatiopen  der  urspriinglichen  Typep 
zurückgeführt  werden.  In  den  meisten  Flötz- Formaiionen  ün* 
den  vir  daher  neben  den  typischen  Gebilden  die  manchfaclistev 
Cbeigange  dieser  sowohl  in  scharf  abgegreiij&ten  charaKterl- 
airteo  Gebilden  ^^  als  auch  in  vielfach  wechselnden  Foripen 
einer  einzigen  typischen  Bildung.  Alle  Flotz-Fprmatiopeu 
wenigstens  von  denjenigen  an,  in  welchen  das  organische 
Lrhen  beginnt,  zeigen  ferner  das  Gemeinsanie^  dass  dieaclben 
allfo  Flotz-Formationen  gemeinsamen  Gebilde,  welche  wäh- 
read  der  Daner  einer  bestimmten  Periode  der  Erd-Geschichte| 
ebea  derjenigen,  innerhalb  welcher  die  Gebilde  einer  einzigen 
Formation  entstanden,  zu  eigen  kommen.  In  allen  dicaeq 
alt  Schärfe  abgegrenzten  Flöta;«- Formationen  kommen  aowohl 
Kalk-  wie  Kieael-r  so  auch  Tbon-Gebilde  vor.  Wir  er*r 
keooeo  in  der  einen  Flötz-Formation  nicht  diese,  Ip  einer 
anderen  jene  Gebilde  vorwaltend.  Pie  Verschiedenheiten  aber 
der  einzelnen  Flötz-Formation en,  weiche  uns  berechtigen  die 
ÜBtersebiede  der  Glieder  derselben  in  einer  bestimmt  be- 
grenzten Gliedemng  festzustellen,  sind  durch  zwei  von  ein- 
ander abliängige  Faktoren  bestimmt,  durch  das  Alter  und 
die  Stnfe  der  Entwickelung  der  jeweiligeu  Organisation. 
Das  Alter,  einer  Formation  begründet  den  Zeitpunkt  der 
Erd-Gescliichte,  innerhalb  welchem  die  Entstehung  der  Ge* 
bilde  einer  Formation  vor  sich  ging,  in  der  Organisation 
leihst,  welehf  RAa  meiatepa  pur  theil weise  in  Fragmenten 
Bad  in  der  anaseran  Gestaltung  überkommen  ist.  Wir  erken^r 
nen  daher  eben  so  das  Alter  einer  Plötz-Formation  In  der 
Stufe  der  Entwickelung  der  Organisation,  wie  auch  umge- 
kehrt.    Da  wir  das  Gesetzmassige  einer  stufenweiaen  Ent- 

25* 


388 

ifviekelung;  der  Organisation  In  den  von  unten  na  eh  oben  anf- 
einander  folgenden  Fiötz- Formationen  erkennen,  da  Immer 
die  OrganlAation  einer  onterlagernden  Flöte  Formation  auf 
einer  niedrigeren  Stnfe  der  Entwickeluug  aleht  als  die  der 
auflagernden^,  so  fitdet  vielleicht  ebenso  eine  bestimmte 
Gesets-massige  Entwickelung  ^fv  Flöts  Ftitroatlonen  statt, 
wie  der  organischen  Gestaltung,  welche  jeder  neu-gebildeten 
Flötz-Formation  Ihre  Entstehung  verdankte,  und  welcher  die 
neu-gebildete  Organisation  selbst  zum  Wohnorte  diente.  Da 
aber  die  Betrachtung  des  organischen  Lebens,  Indem  die 
EntwIckelung  desselben  während  jeder  Periode  an  der  Ober- 
flache der  Erde  und  in  der  Wasser- Bedeckung  derselben  vor 
sich  ging,  diese  beiden  nicht  blos  als  alleinigen  Faktor  der 
Entstehung  der  organischen  Geschöpfe  ei*keiinen  lässt,  son- 
dern da  vielmehr  auch  der  atmosphärischen  Bedeckung  der 
Erd-Oberfläche  als  zweiten  Faktors  der  Entstehung  des  or- 
ganischen Lebens  und  der  Erhaltung  der  entstandenen  Organi- 
sation gedacht  werden  musil,  so  müsste  man  auch  mit  diesem 
Faktor  nach  derselben  Art  der  Untersuchung  verfahren.  Wir 
wissen  aber  über  die  Zusammensetzung  der  Atmosphäre  in 
den  verschiedenen  Perioden  der  Erd*Bildung,  innerhalb  welcher 
die  von  einander  abgegrenzten  Flötz-Forniationen  entstanden, 
fast  gar  nichts,  und  es  Ist  uns  nur  möglich  die  Znsammen- 
/Setznng  der  Atmosphäre  unserer  Periode  näherer  Prüfung  zu 
unterwerfen.  Wir  sind  daher  zunächst  nur  auf  die  Flöte- 
Formationen  selbst  angewiesen. 

Indem,  wie  Ich  bereits  angedeutet,  ein  wahrscheinlicher 
Zusammenhang  der  anf-einander  folgenden  Flötz-Formatloneu 
uiit  der  Stufe  der  EntwIckelung  der  Organisation  derselben 
besteht,  so  findet  vielleicht  ähnlich  wie  bei  der  organischen 
Schöpfung  eine    bestimmte  Gesetz- massige  EntwIckelung  der 

*  Ich  habe  hier  zunächst  nur  die  höchste  Stufe  der  jeweili^n  Orsfani- 
sation  im  Auge;  denn  innerhalb  jeder  Erd-Periode,  wfihrend  welcher  die 
Entstehang  einer  begrenzten  Flöti-^Formation  von  statten  aeht^  findet  aicli 
die  nul  der  vorhergehenden  Flöts- Formation  abgescUoMene  Orgmoiaatton, 
nun  aber  in  neuerer  Gestaltung,  wieder  vor.  Die  Organization  der  obersten 
Flötz-Formation ,  der  Periode,  welcher  wir  lingehWen,  befindet  sich  vrahr- 
scheinlich  auf  der  höchsten  Stufe  der  Entwickeinng  sowohl  der  thierischen 
wie  der  pflanzlichen  Organisation. 


389 

Floti-ForiDalioDey  statt*.  Besteht  eine  derartige  Entwicke- 
loDj:  der  Flofs-Fonnation  wie  der  organischen  Sehöpfong,  so 
wird  ans  diese  erliennbar  seyn,  wenn  wir  zunächst  die  che- 
miaclie  Zosammensetznng  ond  die  Elemejnte  In  ihren  gegensei- 
tigen Menge-Verhältnissen  ins  Auge  fassen;  und,  wie  die 
Geacbiehte  der*  Entwickeinng  der  Naturwissenschaften  es  uns 
seig^,  werden  wir  anf  dem  Wege  der  speziellen  Forschung 
zfl  demselben  End-Ergebniss  gelangen,  welches  uns  die  Er- 
kesnoDg  a  priori  ahnen  liess. 

Ifach  dieser  allgemeinen  Betrachtung  der  Flötz-Forraa- 
tionea  ttberhaapf  so  wie  der  möglichen  Übereinstimmung  der 
Entwickelong  der  Organisation  je  einer  Flötz-Pormatlon  mi« 
der  cbeolschen  Beschaffenheit  derselben  wende  ich  mich  nun 
zum  Gegenstände  meiner  speziellen  Untersuchung. 

Die  drei  getrennten  Gruppen  des  Jura-Gebirges,  der  Lias 
oder  der  schwarze  Jura,  der  braune  oder  der  mittle  Jura 
Bod  der  obere  oder  der  weisse  Jura,  sind  in  Franken  sämmt- 
lieli  Terlrefen.  In  ganz  Franken  zeigt  sich  fast  überall 
weaigstens  an  den  Stellen,  an  welchen  die  Auflagerung  zu 
beobachten  Ist,  die  unterste  Schicht  des  Jura  Gebirges  un- 
■ittelbar  anf  dem  Keuper,  dem  obersten  Gliede  der  Trias- 
Gruppe  aufgelagert. 

Ich  beginne  die  Untersuchung  des  Jura  -  Gebirgig  mit 
dem  Kenper  selbst. 

Reuper  vom  Burgberge  bei  Erlangen. 

Ein  grob-körniger,  ziemlich  fester  Sandstein  von  sehr 
dtnerhafter  Beschaffenheit  und  ziemlich  weisser  Farbe,  des- 
leo  Romer  von  2  bis  zu  0,5  MlUim.  Durchmesser  wechseln. 
Spes.  Gew.  =  2,394. 

5,727  Gramme  wogen  bei  100^  getrocknet  5,641  Grm., 
der  Verlost  =  0,086  Grm.  Mach  dem  Glühen  betrug  das 
Gewicht  =  5,649  Grm.,  mithin  Zunahme  an  Gewicht  von  dem 
Zeitpunkte  der  Trocknung  an  =  0,009  Grm.  5,649  Grm. 
des  geglühten  Minerals  mit  Salzsähre  längere  Zeit  in  der 
Wirnie  digerirt,  hieraof  gekocht,  lieferten  =  5,628  Grm. 
nlöslichen  Rückstand,  welcher  nur  aus  Kieselerde  bestand. 

*  Die  jungem  Flötz  Formationeo  bestehen  aus  den  Trämmem  älterer  Ge^ 
*«■«!  •         D.  R. 


S90 

In  der  Lt^suiig  wurde  durch  Ammoniak  das  Eisen  als  Oxyd 
niedf rg;fescltlaßen  9  man  erhielt  0,Oil  Grm.  Eisenoxyd.  Die 
Ztinnhme  an  Gewicht  nach  der  Trocknnng,  bei  welcher,  wie 
sich  aus  der  Rechnung  ergibt,  alles  Wasser  verjagt  wurde, 
rührt  von\der  Aufnahme  von  Sauerstoff  durch  das  Eisen- 
Oxydul  des  Minerals  und  in  Folge  dessen  der  Oxydation 
desselben  ^li  Oxyd  her.  Ans  der  Zunahme  des  Gewichtes 
des  Minerals  nach  der  Gluhung  liess  sich  die  ^Menge  des 
Oxyduls  aus  der  bekannten  Sanerstolf-Menge  berechnen,  wie 
es  auch  mit  den  gefundenen  Wert  heu  iibereinstimmt. 

0,021  Grm.  Fe, O5  entsprechen  0,014  Grm.  FeO;  diese 
0,014  Grm.  FeO  haben  um  0,007  Grm.  an  Gewicht  zitge- 
nommen,  daher  haben  5,641  Grm.  des  trockenen  Minerals 
bei  der  GiOhung;  um  0,007  Grdi.  zugenommen. 

In  5,?!27  Grm.  des  KeuperSandsteines  sind  enthalten: 

Kieselerde 6,527 

EtMndxydul       0,014 

Wasfer 0,086 

5,727 

In  iOO  Theilea  des  Keuper^Sandsteines  sind  enthalten: 

HiteeierSe       . 98,289 

Eisenoxydal 0,227 

Wasser 1,484 

100.000 

•* 

über  dem  Kenper  ist  an  manchen  Orten  ein  feiner 
weisser  leicht  7.erreibliclier  Sandstein  gelagert,  dessen  Mäch- 
tigkeit selten  3  Fuss  übersteigt.  Auf  diesem  ist  dann  der 
untere  Lia«  unmittelbar  anfgelagert  Es  ist  wahrscheinlich, 
dass  dieses  Zwischenglied  zwischen  Kenper  und  Liaa  mehr 
zum  Lias  als  auim  Keuper  gehört,  wie  auch  der  bereits  auf- 
tretende Bittererde^-Gehalt  au  beweisen  scheint 

SaiiKisteiD  zwischen  Keuper  und  Lias  vom  Mar- 
hffildn. 

Ein  feiner,  sehr  zerkISFteter  wenige  fester  Sandstefii  von 
geringer  Hart«,  In  welchem  einzeln«  Glimmer- Bl&ttcben  xs 
erkennen  sind.    Spez.  Gew.  ss  2,467. 

1,839  Gramme  verloren  beim  Trocknen  bei  100^  0^032 
Grm.;  nach  dem  Glühen  betrug  das  Gew.  =  1,753  Grm.,  der 


301 

?erla9t  =  0,118  Grm.  llie  1,753  Grm.  desgegliihteii  Minerals 
mit  Salzsaore  in  der  Wärme  längere  Zeit  dfgerirt  hlnter- 
liesseo  1,486  Grm.  anlöstichen  Röckstandei^.  Dieser  Rückstand, 
mit  koiiseotrirter  Schwefelsäure  In  der  Wärme  digerfft  und 
hieraaf  mit  verdünnter  Schwefelsäni'e  gekocht,  ergab  In  der 
von  der  Kieselerde  abfiltrirteu  Losung  0,167  Grm.  Thonerde, 
dorch  Niederöcblagen  mit  Schwefel-Ammonium  erhalten,  und 
1;4S6  Grm.  Kieselerde.  In  der  Salzsäuren  L5sung  wurde  die 
Thonerde  durch  Ammoniak  niedergeschlagen  und  man  erhielt 
0,2.i5  Grm.  Thonerde.  Aus  dem  Piltrate  wurde  die  Bitter- 
erde als  phosphors.  Ammoniak-Talkerde  gefällt;  die  Menge 
derselben  Ist  =:  0,015  Grm.,  welcher  0,011  Grm.  kohlensaure 
Talkerde  entsprechen.  Kalkerde  und  Eisenoiyd  sind  nicht 
vorbanden. 

In  1,839  Grm.  dieses  Sandsteines  Sind  enthalten : 

Kieselerde 1,319 

Thonerde 0,423* 

kohlenMure  Talkerde 0,011 

Wasser .,   .    0,086 

1^39 

In  100  Thellen  des  Sandsteines  sind  enthalteu: 

Kieselerde 71,724 

Thonerde 23,001 

kohlensaure  Talkerde 0,597 

Wasser 4,676 

100,000. 

L     Lias. 

Untrer  Lias  a.  und  ß. 

Von  dieser  Gruppe  ist  in  Franken  nur  ein  einziges  Glied 
vorhanden,  ein  Petrefakten-Ieerer  grob  -  körniger  Sandstein, 
weldier  imm^r  entweder  unmittelbar  auf  den  Keuper  aufge- 
lagert oder  durch  das  nntersucbtis  Zwischenglied  von  diesem 
getrennt  ist. 

Unterer  Lias-Sandstein  von  Marioffstein. 

Ein  grob- korniger,  rostgelber,  nicht  sehr  fester  und  leicht 
lenvitternd^r  Sandstein,  welcher  nach  der  Verwitterung  in 
einen  gelben  brockigen  Sand  zerfallt.     Spez.  Gew.  =  2,758. 

2,850  Grm.  wogen  nach   dem  Trocknen  =  2,655  Grm., 


392 

der  Verlust  =  0,124  Gnu. ;  geglüht  betrug  das  Oewicbt  = 
2,779  Grm.,  also  mehr  als  nach  der  Trocknung»  bei  welcher 
man  annehmen  kann,  dass  fast  alles  Wasser  verjagt  wordeu 
ist.  Diese  Zunahme  an  Gewicht  rührt  von  der  Oxydation 
des  Oxyduls  des  Eisens  in  dem  Mineral  zu  Oxyd  her,  welches 
wahrscheinlich  in  Verbindung  mit  Kieselerde  In  dem  Mineral 
sich  befindet.  2,779  Grm.  des  gegliihten  Minerals  wurden 
mit  Salzsäure  in  der  Wärme  digerirt,  hierauf  eingetrocknet 
und  mit  Salzsäure  wiederum  angefeuchtet;  es  blieb  ein  Ruck- 
stand =  2^136  Grm.;  welcher  reine  Kieselerde  ist.  Aus  dem 
Filtrat  wurde  zuerst  das  Eisenoxydul  durch  Ammoniak  aos- 
gefällt,  an  Gewicht  =  0,313  Grm.  Die  Kalkerde  wurde  ho- 
mittelbar  als  kohlensaure  bestimmt  durch  Fällung  mit  oxal- 
saurero  Ammoniak  und  nachheriges  Glühen  derselben  mit  den 
gewölinlichen  Vorsichts-Massregeln ;  man  erhielt  0,232  Grm. 
kohlensaurer  Kalkerde.  Die  Menge  der  Bittererde  betrug  = 
0,089  Grm.  als  basisch  phosphorsaure  Talkerde  bestimmt, 
deren  erhaltene  Menge  =  0,120  Grm.  wohl  0,089  Grm.  kohlen- 
saurer Talkerde  entsprechen.  Der  Menge  des  durch  Fällung 
mit  Ammoniak  erhaltenen  Eisenoxydes  =  0,313  Grm.  ent- 
spricht 0,220  Grm.  Eisenoxydul,  welches  nach  der  Glübung 
des  Minerals  um  0,093  Grm.  zugenommen  und  so  das 
Gewicht  der  angewandten  Probe  um  diesen  Betrag  ver- 
mehrt hat. 

in  2,779  Grm.   des  geglühten  Minerals  sind  daher  eut- 

halten : 

Kieselerde 2,138 

Eisenoxyd * 0,313 

kohlensaure  Kalkerde 0,232 

kohlensaure  Talkerde 0,069 

2,772 

Verlusi 0,007 

In  2,850  Grm.  des  nngegluhten  Minerals  sind  entbalten: 

Kieselerde 2,138 

Eisenozydul  bebst  Eisenoxyd 0,220 

kohlensaure  Kalkerde 0,232 

kohlensaure  Talkerde 0,089 

Wasser 0,171 

2,850 


308 

In  160  Tbeilen  des  untern  Llas-Sandstein«  sind  enthalten: 

Kle«elerde 75,017  '     « 

Eisenoxydal  nebst  Eu^noxyd     ....      7,719 

kohlensaiure  Kalkerde 8,140 

kohleosaure  Talkerde 3,122 

Wasser 6,000 

99,998 

Es  Ist  eine  bemerkenswertbe  Erscheinung^,  dass  plötzlich 
jetzt  mit  diesem  Sandsteine,  so  wie  mit  dem  vorher  beim 
Keoper  betrachteten  weissen  Sandstein,  die  Bittererde  auftritt; 
Dttd  zwar  mit  diesem  untersten  Glied  so  wie  mit  dem  obigen 
Sandstein,  scharf  abgeg^renzt  von  dem  unterlagernden  Keuper, 
dem  obersten  Glied  der  Trias- Formation  unmittelbar  aufge- 
lagert, sehen  wir  In  jeder  der  nach  oben  folgenden  Schichten 
den  flebalt  der  Bittererde  eine  bestimmte  Menge  der  Be- 
staodthelie  der  jeweiligen  Schicht  ausmachen  und  einen 
bestimmten  Antheil  an  der  Znsammensetzung  derselben  neh- 
men. Während  der  Keuper,  auf  den  die  Lias-Formation  In 
Franken  überall  da,  wo  Dieses  zu  erkennen,  aufgelagert  ist, 
keioe  Spur  von  Bittererde  enthalt,  beginnt  jetzt  unmittelbar 
mit  den  untersten  Gliedern  der  Lias-Formation  eine  bestimmte 
Meoge  der  Bittererde  aufzutreten  und  fehlt  von  diesen 
beidpii  untersten  Schichten  an  in  keinem  Gliede  der  Lias- 
and  Jura-Formation  bis  hinauf  zum  weissen  dichten  Jurakalk, 
welcher  von  allen  Schichten  des  Lias-  und  Jura-Gebirges  die 
geringste  Menge  der  Bittererde  entliält;  in  dem  durch  Meta- 
ootpbose?  entstandenen  dolomitischen  Gestein,  das  in  allen 
Fälleo  in  Franken  dem  weissen  dichten  Jnra-Kalkstein  oder, 
wo  dieser  fehlt,  dem  braunen  Jura  aufgelagert  Ist,  wächst  der 
Bittererde-Gebalt  plötzlich  ausserordentlich,  in  100  Theilen 
des  Gesteines  oft  42  Thelle  ausmachend.  Schon  dieser  Um- 
stand lässt  diese  Schicht  als  nicht  mehr  zum  Keuper  gehörig, 
nelmehr  als  ein  bereits  der  Lias-Formation  zustehendes  Ge- 
bilde erkennen ;  ebenso  macht  dieser  Umstand  es  wahrschein- 
lieh,  dass  der  vorher  beim  Keuper  betrachtete  Sandstein 
gerade  seines  BIttererde-Gehaltes  wegen  als  nicht  mehr  zum 
Keoper  gehörig  zn  betrachten  ist,  sondern  bereits  ein  Glied 
der  Lias-Formation  darstellt. 


S04 


Mittler  Lias  y.  und  d. 

Die  Glieder,  welche  dieser  Gruppe  angehören,  sind  eine 
Reibe  von  Kalkmerg^el* Schiefern,  welche  hie  und  da,  wo 
sie  mehr  oder  weniger  verwittert  und  zerfallen  sind,  tlio- 
nige  Lagen  darstellen.  Diese  Mergelschiefer  sind  unmittel- 
bar, da  w.o  Dieses  zu  erkennen  ist,  dem  unteren  Lias  a 
und  /},  einem  groben  gelben  Sandstein  aufgelagert;  so  nament- 
lich ist  Dieses  zu  beobachten  an  der  Höhe  von  A/arloffitein 
bei  Erlangen,  Ausgezeichnet  sind  diese  Schichten  durch 
eine  grosse  Menge  von  Belemniten,  uaraentlich  von  Beleir- 
nites  paxillosus,  B.  digitalis  und  fi.  acnarius.  Sehr  häu6g 
treten  in  diesen  Mergelschiefern  eigenth&mliche  Konkretio- 
nen auf  von  konzentrisch  schaaligem  Gefuge,  hauptsacblicli 
aus  Thoneisenstein  gebildet  In  den  höheren  Lagen  dieser 
Abtheilung  finden  sich  Terebratula  numlsmalis,  Pecten  basalti- 
formis  und  P.  subangularia,  Belemnites  clavatns  und  Plicatnla 
spinosa,  ebenso  sehr  häufig  der  Ammonites  costatus«  Es  finden 
sich  hier  und  da  einzelne  Kalk-Banke  in  dieaen  Mergel- 
Schichten  eingeschlossen,  welche  stark  zerklüftet  sind,  auf 
die  man  3 — 4  Fuss  unter  der  Acker-Krume  stösst,  und  von 
denen  häufig  grössere  und  kleinere  Stiicke  unter  dem  Acker- 
Boden  herausgegraben  werden. 

Lias  7.  und  d.  von  Marioffstein. 

Ein  schieferiger  Mergel,  welcher  durch  Verwitterung  ao 
der  Luft  leicht  zerfallt  und  einen  nicht  sehr  zähen  sandigen 
Thon  liefert;  Im  feuchten  Zustande  ist  der  verwitterte  Mergel 
wenig  zähe*     Spez*  Gew.  =&  2,312. 

1,323  Grm.  verloren  beim  Trocknen  bei  lOOP  0,050  Groi. 
an  Gewicht;  nach  dem  Gl&hen  betrug  das  Gewicht  der  Probe 
=  1,232  Grm.,  der  Verlust  daher  =:  0,091  Grdi. 

1,232  Grm.  des  geglühten  Minerals  mit  Salzsäure  in  der 
Wärme  längere  Zelt  digerirt  ergaben  0,982  Grm.  nnlöslichen 
Ruckstandes,  in  welchem  0,166  Grm.  Thonerde  und  0,816  Grm. 
Kieselerde  enthalten  sind*  In  dem  Fiitrat  erhielt  hmu  durcb 
Niederschlagung  mit  Ammoniak  das  Eisenoxyd  und  dte  durch 
die  Salzsäure  gelöste  Thonerde ;  der  Niederschlag  betrugt? 
0,1 4G   Grm.     Dieser  Niederschlag  in  Salzsäure  gelöst,  mit 


395 

# 

Kali-Latt^e  gekocht,  und  hierauf  das  Elsenoxyd  uiid  die  Tbon- 
erde  gefallt,  ergrab  0,032  Grm.  Thonertfe  und  0,1  tft  Grm.  Eisen- 
oxyd. Ans  der  Löauiig  wurde  zuerst  die  Kalkerde,  hernach 
die  Talkerde  gef&llt,  wie  oben.  Man  erliielt  0,077  Grm. 
kobleosanrer  Kalkerde,  und  nach  deren  Fällung;  0,036  Grm. 
SNgOPO^,  welcher  0,027  Grm.  MgOCOj  entsprechen. 

In  1,323  Grm.  des  Minerals  sind  enthalten: 

Kieselerde 0,816 

Tbonerde 0,198 

Ki«eiio;Kyd 0,119 

iiohlensattre  Kalkerde (ff^tl 

kohlensaure  Talkerde 0,027 

Wasser    . L_A^^J 

1,329 

In  100  Theilen  des  Lias  y.  und  d.  sind  enthalten: 

Kieselerde 61,823 

Thonerde    « 15,406 

Elsenoxyd  .    .^    ........     .  8.,563 

kohlensaure  Kalkerde 5,120 

kohlensaure  Talkerde 2,127 

Wasser 6,959 

Kalk  von   Kalk-Bänken   im   Lias  y.    uni  ,d.    von 
MarUffiiein. 

Ein  heller  nicht  sehr  harter  Kalk,  mit  vielen  Belemniten. 
Spez.  Gew.  s±=  2,538.     Harte  =  2,4. 

1,525  Grm.  des  Minerals  verloren  bei  100^.  getrocknet 
0,006  Grm.;  nach  dem  Gliihen  betrug  das  Gewicht  t=s  1,485 
Grm.,  mithin  der  Verlust  t&s  0,140  Grm.  1,485  Grm.  des  gegtüh-  * 
teil  Minerals  wurden  fn  Salesäure  gelöst  und  man  erhielt  0,175 
Grm.  unlüsllciien  Rückstandes,  in  welchem  0,142  Grm.  Kiesel* 
erde  nnd  0,033  Grm.  Thonerde  sich  befanden.  In  der  Lösung 
wurde  mit  Ammoniak  das  Eisenoxyd  nebst  der  Thonerde 
geßllt;  man  erhielt  einen  Niedei*8chlag  :^  0,063  Grm.,  in 
welclien  0,021  Grm.  ^Efsenoxyri  und  0,042  Grm.  Thonerde, 
bepndlieh  alnd.  In  der  salzsauren  Losung  wurde  anerat  die 
Kalkerde,  hierauf  die  Talkerde  ausgerällt  Man  erhielt  1,182 
Grm.  kohlensaure  Kalkerde  und  0,089  Gr.  l>asisGh  phoapbor- 
sanre  Talkerde,  welcher  eine  Menge  as  0,005  Grm.  kohlen« 
saure  Talkerde  entspricht. 


SM 

In  1,5)5  Grm.  des  Minerals  sind  enthalten: 

kohlenfanre  Kalkerde 1,182 

kohleiiMiire  Talkerde 0,075 

ThoDerde      .    .    .' 0,075 

Eisenoxyd 0,021 

Kieselerde .    0,142 

Wasser .    0,040 

1,525 

In  100  Theilen  dieses  Kaliies  sind  entiialten: 

kohlensanre  Kaikerde 77,508 

kohlensaure  Talkerde   .......      4,262 

Thofterde 4,918 

ESs«noxyd  . $'    '      ^'^^^ 

Kieselerde 9,311 

Wasser 2,622 

99,998 

Konkretionen  im  Lias  v.  und  i.  von  Ebersback. 

RondQ,  meist  platt-e;edruckte  Nieren-formige  Knollen  von 
2  bis  5  Zoll  Dnrchniesser,  I  von  rother  Farbe,  nach  aussen 
öfters  mit  einer  Schaale  umgeben  und  auf  dem  Brnche  mei- 
stens mit  konzent;*lschen  Streifen.  Dieselben  sind  von  den  Mer- 
geln umschlossen  und  bleiben  bei  der  Verwitterung  dersel- 
ben unverändert,  daher  sie  an  den  Stellen,  wo  diese  Mergel 
verwittert  sind,  zerstreut  umher  liegen.    Spez.  Gew.  =  2,374. 

I,<i81  6rm.  wogen  beim  Trocknen  bei  100^  l,6l7  Grm., 
der  Verlust  =:  0,064  Grm.,  —  nach  dem  Gliihen  1,4S0  Grm., 
der  Verlust  s;  0,251  Grm.  Die  1,430  Grm.  des  geglühten  Mine- 
rals wurden  mit  Salzsäure  In  der  VtTärme  digerirt,  und  man  er- 
hielt 0,415  Grm.  unlöslichen  Ruckstand.  In  diesem  sind  0,034 
Grm.  Thonerde  und  0,381  Ijrm.  Kieselerde  enthalten.  Die 
Lösung  wurde  mit  Ammoniak  neutrallsirt,  liierauf  mit  dem- 
selben das  Eisenozyd  nebst  der  aufgelösten. Thonerde  zusam- 
men nfedergeschlagen ;  der  Niederschlag  betrog  =  0.946 
Grm.  Dieser  Niederschlag  ergab  0,015  Grm.  Thonerde  and 
0,931  Grm.  Ei^enoxyd.  In  der  salzsauren  Lösung  wurde  zu- 
erst die  Kalkerde  gefallt,  hierauf  die  Talkerde  ^\e  obenj 
man  erhielt  0,053  Grm.  kohlensaure  Kalkerde  und  0,019  Grm. 
basisch  phosphorsaure  Talkerde,  welcher  Menge  =  0,014 
Grm.  kohlensaure  Talkerde  entsprechen. 

In  1,661  Grm.  des  Minerals  sind  daher  enthalten: 


8»T 

EisMMsyd 0,931 

Kietelsfde 0,3dl 

koyensMre  Kalkerde 0,053 

kohlensaure  Talkerde 0,014 

Thonerde 0,049 

Wasser 0,251 

1,679 

lo  100  Theilen  dieser  Kookretionen  sind  enthalten  : 

Eisenoxy^ 55,453 

Kieselerde 22,693 

kohlensanre  Kalkerde 3,154 

kohlensaure  Talkerde 0,832 

Thonerde 2,918 

Wasser  . 14,949 

9 

Oberer  Lias  e.  iind  g. 

Von  den  Gliedern  dieser  Abtheilnng;  sind  in  Franken  am 
meisteB    charaliterlsirt    der    Posidonomyen-Schiefer   und   der 
Jurensis-Mergei.    Die  PosidoDoinyen-Srliiefer  stellen  hier  und 
da,  wie  am  Berge  Hezles   nnd  vorzugsweise  in  den  tieferen 
La  eiT,  heller  oder  dunkler  gefärbte  Schiefer  dar,  die  je  nach 
dem  Grade  der  Beimengung  von  organischen  Stoffen  und  oft- 
mals namentlich  da,  wo  das  anstehende  Gestein  dem  Einflüsse 
drr  Verwitterung  ausgesetzt  ist,  wie  an  Abhängen  und  in  Hohl- 
wegen, sehr  dünne  geschiefert  sinU,  so  dass  es  oft  gelingt,  das 
Gestein  in  Pappendeckel- dünne  Lamellen  zu  zerspalten.     Es 
enthält   liänfig  grosse  Mengen   von  organischen /Stoffen  bei- 
^mengt,  deren  Gehalt  bis  zu  15  Theilen  in  100  T|ieilen  des 
Minerals  anwachsen  kann,  so  dass  das  Gestein  an  der  Flamme 
erhitzt  von  sellist   fortbrennt.     Zwischen  den  Schichten  des 
Posidonomyen-Schiefers  finden  sich  stellenweise   mehr  oder 
«eniger    mächtige  Kalk-Bänke    eingeschlossen,    welche   oft 
theilweis^  mit  der  zierlichen  Monotis  Substriata  ganz  erfüllt 
siod,  die  Monotis-Kalke,  auch  sehr  wechselnd  in  der  Menge 
der  beigemischten  organischen  Stoffe^  welche  diesen  Kalken 
hellere    oder    dunklere   Färbungen   erthellen.      An    manchen 
Stellen    finden     sich    die    Reste    der    Posidonomya   Bronoi, 
welche  dieser  Schicht  den  Namen  verliehen  hat,  in  grosser 
MeB|re.     In  den  höheren  Lagen  des  Posidonomyen-Schiefers 


308 

finden  sich  oft  die  Kalk<.Bänke  mit  der  MoooUt  sobstrittt 
beträchtlicher  entwickelt;  alsdann  enthalten  dieselben  ausser 
dem  sehr  häufig^en  Ammonites  communis  nud  A.  serpentuios, 
dem  Inoceramus  amyg^daloides  und  Am.  gryphaeoides  noch 
Resle  von  WirbeUhleren ,  namentlich  von  Sauriern,  seltener 
von  Fischen,  und  sogar  nicht  selten  auch  vegetabilische 
Reste  in  sich  eingeschlossen.  Das  oberste  Glied  des 
oberen  Lias  stellen  die  auf  den  PosidonornjeA-Schichten  auf- 
gelagerten Jurensis-Mergel  dar  mit  dem  Ammonites  radiann 
und  A.  jurensis  und  dem  stellenweise  sehr  häufigen  Belemnites 
digitalis.  Bei  Banz  finden  sich  in  dem  Posldoncimyen-Schiefer 
eigenthiimlicbe  Bildnngeii  von  ganz  homogener  Beschaffen- 
heit, analog  den  Mieren-förmlgen  Bildungen  in  den  Merf^el* 
Schiefern  des  Lias  7.  und  d.  bei  Erlangen  j  deren  vorwalten- 
der Bestandtheil  Eisenoxyd  ist,  von  unregel massiger  meist  aber 
etwas  Kegel-förmtger  Gestalt  und  von  der  Grösse  einer  ge- 
ballten Faust  bis  zu  der  einer  Nuss.  Diese  habe  Ich  ursprüng- 
lich fiir  Koprolithen  gehalten;  die  ch.enUsche  Untersuchung, 
welche  unten  folgt,  und  namentlich  die  mikroskopische  liesaen 
aber  erkennen,  dass  diese  Bildungen  uicht  solchen  Ursprungs^ 
sondern  Konkretionen  analog  denen  des  Lias  /•  und  d«,  aber 
von  anderer  chemischer  Beschaffenheit  sind. 

Posidonomyen-Schiefer  vom  He%le$  bei  Erlangen. 

Ein  namentlich  an  Abhingen  leicht  in  diiune  Lamellen  za 
zerspaltender  Schiefer  von  mehr  oder  weniger  dunkler  Fär- 
bung je  n&ch  dem  Grade  der  Beimengung  von  organischen 
Substanzen ;  das  spez.  Gewicht  =  2,297,  die  Härte  =  2,3. 

1,206  Grammen  .verloren  durch  Trocknen  bei  100®  0,043 
Grm.,  bei  schwachem  Glühen  0,10SGrm.,  nach  anhaltendem  star- 
kem Glfihen  betrug  das  Gewicht  von  1,206  Grm.  =  0,776  Grm., 
also  der  Verlust  =  0,430  Grm.  Dieser  Verlust  ist  ausser  dem 
V^asser,  welches  nicht  schon  durch  die  Trocknung  bei  100® 
entfernt  worden  ist,  dem  Verbrennen  der  Mengen  von  eln- 
r>;eschlo8senen  organischen  Stoffen -zuzuschreiben;  nach  der 
anhahenden  Gluhung  wurde  das  geglühte  Mineral  mit  kohlen- 
saurem Ammoniak  befeuchtet,  hierauf  abermals  geglubt,  um 
XU  \Brfahren  ob  etwas  Koblensäare  durch  die  Gluhung  verloren 
Key;    es   ergab  sich   eine  sehr  geringe  Differenz  der  beiden 


soo 

Werth-Att^ab^n  vor  nnd  nach  iltoser  Bebatidluiig;.  Aus  0,844 
Grni.  des  schwach  g^ej^lahteu  Minerals,  dessen  Gewicht  vor 
der  6lubaDgs=  1,041  Grm.  betrugt,  mit  Salzsaure  in  der  Warme 
4i|^rirt,  eiogerroeknet  und  wiederam  mit  Salzsäure  aufg^e- 
feuclifety  erhielt  man  durch  Verdünnung  und  Filtrlrung  der 
Lösong  einen  unlöslichen  Rückstand  von  0,281  Grm.  Aus  dem 
Filtrat  wurde  mit  Ammoniak  das  Eisenoxyd  mit  der  gelösten 
Thooerde  ausgefällt,  der  Niederschlag  ausgesfisst;  gegliiht 
Dud  gewogen^  ergab  sich  eine  Menge  =  0,139  Grm.  In  der 
von  dem  Niederschlag  abfiltrirten  Lösung  wurde  die  Kalkerde 
wit  oxalsaurem  Ammoniak  niedergeschlagen,  abfiltrirt,  ge- 
trocknet  und  hierauf  mit  den  gewöhnlichen  Vorsichts-Mass- 
rpfj^ein  geglüht.  Man  erhielt  die  Menge  des  kohlensauren 
Kalkes  «  0,402  Grm.  Die  hierauf  aus  dem  Filtrat  gefiillte 
basisch«phosphorsaure  TalkA'de  betragt  0.029  Grm«,  welcher 
Menge  0,022  Grm.  kohlensaure  Talkerde  entsprechen.  Der  nn* 
löbliche  Rückstand  gegliiht  ergab  einen  Verlust  von  0,023  Gr. 
als  bei  der  ersten  Glöbung.  des  Minerals  unverbrannt  zurück- 
l^ebliebene  organische  Substanz.  Nach  Behandeln  mit  kon- 
zentrirter  und  hierauf  nach  Digeriren  mit  verd&nnter  Schwefel» 
saure  erhielt  man  durch  Fällung  mit  Schwefel-Ammonium 
0,021  Gnn.  Thooerde  und  im  Rückstand  0,2«ir  Grm.  Kieselerde. 
lo  dem  Niederschlag  durch  Ammoniak  erhielt  man  0,062  Grm. 
Thonerdennd  im  Ruckstand  0,077  Grm.  Eisenoxyd.  * 
In  1,041  Grm.  des  Minerals  sind  enthalten: 

kohlensaure  Kalkei4e 0,402 

Kieselerde 0,237 

Thooerde 0,093 

Eisenozyd *  .    .    0,077 

kohlensaure  Talkerde 0,022 

organische  Substanz  und  Wasser      .     .    .    0,220 

1,041 
in  lOOTheilen  dieses  Posidon.*Schiefers  sind  enthalten: 

kohlensau«  Kalkerde 38,616 

Kieselerde 22,766 

Thonerde 7,973 

Eisenoxyd 7,396 

kohlensaure  Talkerde 2,113 

Organische  Snbstana  und  MTasser     .     .    .  21,133 

99,997 


• 


400 

Posidonomyen-Schiefer  von  Kloster  Ban%. 
Aus  diesem  Gestein  stammen  die  Scliätze  der  ßamer 
Sammlung;,^  dftreii  die  Bemuhung^en  eifriger  Sammler  allmälilich 
daraus  liervorgehoben.  Dieser  Schiefer  zeigt  grosse  Obereio- 
Stimmung  mit  dem  von  Bewies  l>ei  Erlangen^  nur  ist  derselbe 
uiclit  so  spaltbar  und  d&nn  zerklüftet,  wie  jener,  und  schliesst 
auch  nicht  so  viele  organische  Stoffe  in  sich ;  dagegen  ent- 
halt derselbe  viel  mehr  Bittererde.  Spez.  Gew.  ist  =  2.415. 
1,202  Grm.  verloren  bei  lOO^'  getroclinet  =  0,0l7  Grm., 
beim  schwachen  Glühen  =  0,048  Grm. 

2,154  Gramme  des  geglühten  Minerals  wurden  in  Salz- 
saure gelöst  und  ferner  in  ähnlicher  Weise  untersucht,  wie 
der  Posidonomyen-Schiefer  vom  Heztes.  Der  unlösliche  Röck- 
stand betrug  =  0,044  Grm.;  in  diesem  sind  enthalten  0,010 
Grm.  Tbonerde  und  0,0*29  Gr.  Kieselerde,  das  Übrige  ist  bei 
der  anfanglichen  Gluhung  des  Nioerais  nnverbrannt  zurück- 
gebliebene organische  Substanz.  In  dem  Filtrat  wurde  das 
Ejsenoxyd  sammt  der  aufgelösten  Thoiierde  durch  Ammoniak 
niedergeschlagen;  Miederschlag  der  Thonerde  und  des  Eisen- 
oxydes ==  0,095  Grm.;  in  diesem  sind  enthalten  0,057  Grm. 
Thonerde  und  0,03S  Grm.  Eisenoxyd.  Die  Menge  der  Kalk- 
erd»  aus  der  Lösung  nach  Abfiltrirung  des  Ammoniak-Nieder- 
schlages ist  =3  0,898  Grm.,  die  Menge  der  basisch-phosphorsan- 
reu  Talkerde  nach  Fällung  der  Kalkerde  ist  s=^  0,157  Grm.,  wei- 
chereine Menge  =  0,1 16 Grm.  kohlensaure  Talkerde  entspricht. 
in  1,202  Grm.  des  Minerals  sind  mithin  enthalten: 

kolilensaare  Kaliierde 0,898 

iLohlensanre  Talkerde 0,116 

Tlionerde 0,067 

Eisenozyd 0,038 

Kieselerde  ...........      0,029 

organische  Substanz  und  Wasser  .    ^    .      0,053 

In  100  Thellen  dieses  Posidon.*Schiefers  sind  enthalten: 

kohlensaure  Kalkerde 74,771 

kohlensaure  Talkerde 9,659 

Thonerde 5^576 

Eisenoxyd .      3,142 

Kieselerde 2,414 

•rfaaieche  Snbetans  und  Wasser    .    .    .      4,445 

100,007 


401 

Konkretionen   im    Posidonomy en-ScIiiefer    vnn 

Dfcbte  meist  uuregelroäMg  gestaltete  Nassen  von  %*^ — 
5"  im  Durchmesser,  von  iiomofrener  Beschaffenheit,  auf  dem 
Bruche  muschelig,  weissJicb-grau,  sehr  hart  Spez.  Gewicht 
=  2,4^1 ;  Härte  =  2,9. 

1,951  Grammen  des  Minerals  wogen  beim  Troclinen  bei 
100^=  1,935  Grm.,  Verlust  =  0,016  Grm.;  nach  dem  Glühen 
=:  1,896  Grm.,  Verlust  =  0,055  Grm. 

1,896  Grm.  des  geglühten  Minerals  worden' in  Salzsaure 
gelöst,  man  erhielt  =  0,032  Grm.  unlöslichen  Rückstandes,  in 
welchem  =  0,012  Grm.  Kieselerde  und  das  Übrige  =  0,026 
Gm.  onverbrannte  organische  Substanz  ist.  Nach  Sättigung 
der  Losung  mit  Ammoniak  und  abermaligem  Zusatz  desselben 
erhielt  man  das  Eisenoxyd  =  0,116  Grm.;  die  kohlensaure 
Kalkerde  durch  Fällung  mit  oxalsaurero  Ammoniak  betrug 
=  1,790  Grm.,  die  Menge  der  erhaltenen  basisch  phosphor« 
.sauren  Talkerde  =  0,060  Grm.,  welcher  eine  Menge  =  0.045 
Gnn.  kohlensaurer  Talkerde  entspricht 

In*  1,951  Grm.  des  Minefals  sind  enthalten: 

kohlensaure.  KailLerde 1,700 

Eisenoxyd 0,116 

kobleDsaqre  Talkerde 0,045 

Kieselerde 0,012 

organische  Snbstans  und  Wasser    .    .    .      0,075 

1,948 

In  100  Theilen  der  Masse  dieser  Konkretionen  sind  enthalten : 

kohleusaure  Kalkerde 81,619 

Eisenoxyd 5,842 

kohlensaure  Talkerde 2,295 

Kieselerde 0,586 

organische  Substanz  und  Wasser    .    .    .      3,681 

100,022 

Dichter  Kalk,  aus  dem  Posidonomyen-Schiefer 
von  UorUsAerg  bei  Lauf. 

Ein  ziemlich  reiner  Kalk  von  wenig  dunkler  Farbe,  wel- 
cher eine  ungeheure  Menge  der  Posidonomya  Bronni  in  sich 
Khliesst.     Spez.  Gew.  =  2,701 ;  Härte  =  2,75. 

1,164  Grammen  wogen  beim  Trocknen  bei  100^=  1,161 
Gmi.,  Verlust  sr  0,003  Gr.;  nach  dem  Glühen  betrug  das 

Jihrbveh  1859.  26 


40« 

I 

Cewfcht  s  1,158  Gr.,  Verlust  =  0,006  Grm.  1,156  Gnu. 
den  {reglüliten  Minerals  in  Salzsäure  gelost  hinterllesseu  sehr 
^edtige  Mengen  von  bei  der  Gluhung  tinverbraiinter  organi- 
«cher  Substanz  als  unlöslichen  Rückstand.  In  der  Lösiinf^ 
wardt  zuerst  das  Eisenoxyd  dnreh  Ammoniak  gef&ik;  mau 
erhielt  =  0,044  Grm.  Eisenoxyd;  in  Aeser  Menge  ist  keine 
Tboiierde  enthalten.  Die  Kalkerde  mit  oxalsaurem  Ammo- 
niak  niedergescfa lagen  lieferte  0^066  Grm.  kohlensaurer 
Kalkerde.  Hierauf  wurde  die  Talkerde  bestimmt  dnrch  PRIlon^ 
mit  pliMphorsanrem  Natron  als  baslsdi^phosphorsaare 
Talkerde,  deren  Menge  =&  0,108  Grm.  einer  Menge  = 
0.144  Grm«  kohlensaarer  Talkerde  entspririit.  Das  Mineral 
entbilt  noch  geringe  Mengen  von  Phosphorsiore. 

In  1,164  Grm.  des  Minerals  sind  »saMt  enthalte«: 

kohlensaure  Ktlkerde 0,968 

kolilensaure  Talkerde *  .     .    0,142 

Eisenoxyd 0,044 

Wasser  u.  geringe  Mengen  organ.  Substanz  0,006 

geringe  Mengen  von  Phospliorsäare  

M65 

In  100  Theilen  dieses  Kalkes  sind  enthalten  : 

kx>lilensaure  Kalkerde  .......     83,445 

koMensavre  Talkerde 12,241 

Eisenoxyd 3,789 

Wasser  n.  geringe  Mengen  organ.  Sabstans  0,517 

geringe  Mengen  von  Pkosphorsftare  

99,992 

Dichter  dunkler  Kalk  aus  einer  tiefe<eu  Lage 
des   Posidonomyen-Schieters   Yofi   Aitorf  am    Uorihk 

berg. 

Ein  dunkel  geförbter  ziemlich  harter  Kalk,  in  mehr  oder 
weniger  dicke  Platten  g^apalten ,  welche  besonders  auf  den 
8paltungs  Flächen  grosse  Mengen*  der  Posidonomya  Bronni 
bergen.     Spez.  Gew.  sr  2,548 ;  Harte  =  1,60. 

1,145  Grm.  des  Minerals  wogen  beim  Trocknen  bei 
)00®  e=s  1,151  Grm.^  Verlust  =  O^OIS;  nach  der  Glohon^ 
betrug  das  Gewicht  ts  1,I26  Grm.,  Glüh- Verlust  ss  0,0*iO  Crm. 

1,126  Grm.  4es  geglähten  Minerals  wurden  fn  Salssaorf 
gelöst,  einen  Ruckstand  £±0,031  Gm.  hinterlassend;  in  die 
Sern  sind  6,010  Grm.  Thonerde^  das  Übrige  ist  bei  der  GlttiisR^: 


4M 

des  Mlnernls  iiitverbraitnt  sufllckgebfiebene  otg^anlsclie  Siib- 
sfun  =  0,012  Grin.  Der  Nfeiieraehlag^  In  der  Ldsting^  mit 
Ammoniak  betrogt  =  0,037  Grm. ,  welcher  aus  0,012  Grm. 
Thnnerrfe  ond  0,0i5  Grm.  Efaenox)d  besttebt.  Die  dnrch 
Filinnf^  mit  oxalaanrem  'Aminanfnk  erhaltene  kohlensnare 
Kaikerde  betrug:  0,945  Grm.,  di«  Mense  der  g;efvoiiiteneii  ba- 
sisch pböaphorsanren  Tiitkerde  £==  0,145  Ghn. ,  ti-elcher  eine 
Menge  =  0,107  Grm.  kohlensaurer  Talkerde  entspricht,  lo 
diesem  Kalke  sind  ebeufaila  geringe  Mengen  lon  Phospfaor- 
siwe  enthalten. 

In  1,140  Grm.  dieses  Kalkes  sind  vorhanden: 

holilensaure  Kalk^rdä 0,945 

koMenasnre  TaÜLerdo  .    .    .    .    ^    .    .      O,f07 

EwMinrd 0,025 

Tbonerde 0,031 

or^nische  SubsUns  nnd  Wasser    .     .    .      0,032 

Sparen  voo  Phosphorsiure  

1,140 
Yerlvst 0,006 

In  100  Theilen  dieses  Kalkes  aind  enthalten: 

kohlensanre  KalkerdA 82,460 

1(oli]ensaiire  TaHierde 9,439 

Eisenoiyd 2,281 

Thonerde 2,705 

organische  Substans  und  Wasser    .     .    .      2,704 
Sporen  von  PJiosphorsiure  


99,360 

m 

Moootia-Kalk  van  fferatdiberg: 

Der  MonotiS' Kalk  netzt  oft  ziemlich  mSchtlge  Kalk-Bänke  * 
tosammen,  welche  zwischen  den  Schichten  des  Posidonomyen« 
Schiefers  eingelagert  sind.    In  ihm  konimen  in  der  Umgegend 
'   Ton  Erlangen  vorzugsweise  die  Saurier  Resie  vor.     Bei  Banz 
feblen  die  Monotls- Kalke;  die  Reste  der  Wirbeltbiere,  welche 
io  der  dortigen  vortrefFlicbenSHminhiiig  «»(gestellt  Kind,  finden 
ftich  hier  in  dem  PosidonamyeiKSebiefer  selbst  eingeschlossen« 
Monoti[|-Ral  k  mit  Inoceramns  gryphaeoides. 
Ein  heller  gefärbter  sehr  fester  harter  und  dichter  Kalk 
{    mit  wohl  ausgebildeten  Exemplaren  des  Inoceramus  gryphae- 
i    Prides,  Ammouites  capellinus  und  Am.  serpentinus.    Spez.  Gew. 
"==  2,434 ;  Harte  =  2,86. 


404 

1,365  Grm.  verloren  beim  Trocknen  bei  100<^  =  0,110 
Grm.,  beim  Glühen  =::=  0,123  Grm.  In  Salzsäure  gelöst  hinter- 
Hessen  1,242  Groi.  geglühter  Substanis  =  0,034  Grm.  unlöa- 
lieben  Rückstandes,  welcher  nach  dem  Glühen  in  eine  kohlige 
Masse  verwandelt  wurde  und  Spuren  von  Kieselerde  enthielt. 
Durch  Sättigung  der  Lösung  mit  Ammoniak  und  hierauf  aber- 
maligen Zusatz  von  Ammoniali,  wobei  geringe  Mengen  von 
Eisenoxyd  gefällt  wurden,  erhielt  man  einen  Niederschlag 
=  0,003  Grm.  Mittelst  Oxalsäuren  Ammoniaks  wurde  die 
Kalkerd^  ausgefällt.  Die  Menge  der  erhaltenen  kobiensaureii 
Kalkerde  Ist  =  1,124  Grm.  In  dem  Filtrat  wurde  die  Bitter- 
erde  durch  phosphorftaures  Natron  als  phosphorsanre  Ammo 
niak-Talkerde  niedergeschlagen.  Die  Menge  der  nach  dem 
Glühen  derselben  erhaltenen  basisch  phosphorsanren  Talkerde 
ist  =  0,1U0  Grm.,  welclier  die  Menge  der  kohleusauicii 
Bittererde  entspricht  =  0,081  Grm. 

Die  Menge   der  Bestandtheile   in    1,242  Grm.  geglühter 
Substanz  ist  daher : 

lEohlensanre  Kallierde 1,124 

liohiensaure  Bittererde 0,081 

nnverbrannte  organische  Substans  und  Spuren 

von  Kieselerde   ........      0,034 

Eisenozyd 0,003 

1,242 

In  1,365  Grm.  des  ungeglübten  Minerals  sind  enthalten: 

kohlensaure  Kalkerde 1,124 

kohlensaure  Bittererde 0,081 

organische  Substanz  und  Wasser    .    .    .      0,157 

Kieselerde  und  Eisenozyd 0,003 

""1,365 

In  100  Theilen  des  Monotis- Kalkes  sind  vorhanden: 

kohlensaure  Kalkerde 82,344 

kohlensaure  Bittererde 5,935 

organische  Substanz' und  Wasser   .    .    .    11,502 

Kieselerde  und  Eisenvxyd 0,219 

100,000 


405. 

Monotis-Kalk  aas  einer  tieferen  Lag^e*  der 
Posidonomy en-Schicbt  vom  Moriizberg*. 

Ein  dnnkel  a:erarbler  fester  und  2ieiiiilch  harter  Kalk, 
dessen  spez.  Gew.  =  2,394  nnd  Harte  =  2^54. 

1,546  6rm.  des  Minerals  verloren  beim  Trocknen  bei 
Iöö<»  =0,107  Grm.,  beim  GInhen  =  o,I19  Grm.  Wie  der 
vorijre  Nonotls.Kalk  behandelt  lieferten  1,427  Grm.  des  ^e- 
^ühten' Minerals  =  0,203  Grm.  unlöslichen  Riickstandes.  Ans 
dem  Filtrat  wurden  bei  Satti^nnof  mit  Ammoniak  und  hie- 
rauf abermaligem  Zusatz  von  Ammoniak  ebenfalls  geringe 
Meng:eD  voo  Eisenoxyd  gefällt,  nämlich  =  0,006  Gr.  Die 
>1en»e  der  erhaltenen  koblensauren  Kalkerde  betrug  =  1,085 
Gr.,  die  der  basisch  phosphorsanren  Bittererde  =0,182  Gr., 
welcher  eine  Menge  =  0,133  Grm.  kohlensaurer  Bittererde 
entspricht.  In  dem  unlöslichen  Ruckstand  =  0^203  Grm. 
waren  0,068  Grm.  Kieselerde  enthalten,  das  übrige  =  0,134 
Grm.  war  während  des  Glühens  des  Minerals  nnverbrannt 
inruckgebliebene  organische  Substanz. 

In  1,427  Grm.  des  geglühten  Minerals  sind  enthalten: 

kohlensaure  Kalkerde 1,0S5 

kohlensaure  Talkerde 0,133 

Kieselerde 0,068 

nnverbrannke  ori^ische  Substanz    .     .    .    0,134 

Eisenoxyd .     .     .    0,006 

1,427 

In  1^546  des  nngegliibten  Minerals  sind  enthalten  : 

kohlensaure  Kalkerde 1,085 

kohlensaure  Talkerde 0,133 

Kieselerde 0,068 

organische  Substanz  und  Wasser     .    .    .    0,253 

£isenoxyd 0,006 

1,546 

lo  100  Tbeilen  dieses  Monotis-Kalkes  sind  enthalten: 

kohlensaure  Kalkerde 70,235 

kohlensaure  Talkerde 8,653 

ßeselerde 4,455 

organische  Suhstans  nnd  lYasser    .         .    16,284 

Eisenoxyd 0,373  s 

100,000 

*    Die  Untersuchung  dieses  Monotis-Kalkes  hahe  ich  bereits  im  Jahrbuch 
t^,  S.  268  mit  der  Untersuchung  eines  von  diesem  umschlossenen  fossilen 


400 

Jureitsi8*!IIer^ei  vom  Uofüsberg. 

Ein  heller  geParbeer  kalkiger  8chieferi{|;er  Mergel,  in 
Giinzen  nicht  viele  Petrefakteo  in  steh  schliessendy  uher  der 
Po8idonomyett-Srhieht  gelagert,  mit  Aminotiiteft  Lytheos», 
das  oberste  G|led  des  Lias.     Spez.  Gew.  =  2,592. 

1.928  Grin.  des  Minerals  wogen  beim  Trocknen  bei  lOO^ 
s=  1.914  Grm.,  Ve^ln^t  z=:  0,014  Grm»;  nach  dem  Glulien  be- 
trug das  Gewicht  =  1,878  Grm..  der  Verlust  =  0,060  Grm. 

1^878  Grnu  des  geglühten  Minerals  mit  Salzsäure  In  der 
Warme  digerirt  hinterliessen  einen  unlöslichen  Ruckstand 
;=  0,1*28  Grm.  Dieser  Rückstand  mit  konzentrirter  Schwerek* 
saure  behandelt,  hierauf  mit  verdünnter  Schwefelsäure  digerirf, 
ergab  in  der  Lösung  mit  .Schwefel- Ammoniak  niederge- 
schlagen 0,059  Grm.  Thonerde  und  im  Rückstand  0,009  Grm. 
Kieselerde.  In  Aey  Lösung  wurde  mit  Ammoniak  das  Eisen- 
oxyd sammt  der  Thonerde  niedergescJilagen.  Mao  erhielt 
0,l7*i  Grm\  Niederschlag.  Dieser  mit  Kalilauge  gekocht  und 
die  gelöste  Thonerde  mit  Schwefel* Ammoniak  nieder^e« 
schlagen  erg>ab  =  0,00*2  Grm.  Thonerde  und  im  Rückstand 
SS,  0,080  Grm*  Eisenoxyd.  Nach  Ansfalinng  der  Thonerde 
und  des  Eisenoxydes  erhielt  man  die  Menge  der*  kohlensau- 
ren Kalkerde  =  1^71  Grm.,  hierauf  die  Bittererde  als 
basisch  pho^phorsanres  Salz,  =  0.1S9  Grm.  basisch- phos- 
phorsaurer Talkerde,  welcher  Menge  =  0,103  Grm.  kohlen- 
saurer Talkerde  entsprecheiK 

In   1,92S  Grm.  des  Minerals  .sind  entlialteH : 

kohlensaure  Kallierde 1,471 

Thonerde 0,15t 

Itohlensaure  Tallierde 0.103 

Eisenoxyd 0,060 

Kieselerde 0,069 

organtsebe  SubsUns  und  Wasser     .     .     .    0,050 

"1,924 

In   100  Theiten  des  Jiirensis-Mergels  Mnd  enthalten: 


Uolses  mitgeAeih;    der  Vollständigkeit  wegen   lasse  ick  die  Untersocbon^ 
desselben  neben  den  übrigen  Gliedem  des  oberea  Lins  nocbmals  folgen. 


4«7 

kohlcMaorp  KaJkerd) 76,455 

Thonerde 7,846 

kohlensaure  Talkerde 5,353 

Eisenoxyd 4,157 

Kieaelerde ^JM 

vgßaiaelM  SqbaUiBa  und  Wasser  •     .  2,598 

"9p94" 

IL     Brauner  Jura. 

Das  cbarakteriairteate  Gebilde  dieser  Abtbellung  des 
Juni-Gebirges  In  Franken  ist  ein  ro8tg:elber  feln«liBriilg;er, 
weni^  fester  und  harter  Sandstein.  Dieser  findet  sich  iioo- 
ütant  in  mittler  Böbe  der  Berg- Abhänge  am  Sud-  und  West- 
Kaode  des  Jura's  gegen  das  mittel-frankiscfie  Trias-Beclien 
zo,  auf  dem  oberen  Lias  aufgelagert.  In  der  Regel  sind 
zifiscben  diesem  Sandstein  und  dem  oberen  Lias  mehre 
Mbwer  einzureihei|de  und  zu  trennende  Zwischenglieder  ein« 
{geschaltet,  welche  ich  chemisch  nicht  untersucht  habe«  Es 
sind  Diess  mehre  Lagen  duun  geschichteter  Sandsteine,  Thon- 
Lagen  und  hie  und  da  stark  zerklüftete  wenig  mächtige 
Kalk-Bänke.  «*  Dieser  Sandstein  enthällt  selten  Versteine- 
roDgen  eingeschlossen.  An  manchen  Orten  wächst  der  Elsen« 
Gebalt  so  beträchtlich,  dass  derselbe  10  bis  21  Prozent  des 
Fossiles  aii.sinnfht;  ebenso  schllesst  derselbe  an  manchen 
Stellen  nicht  unbeträchtliche  Mengen  von  Rotheisenstein  in 
sich,  welche  sogar  zu  bauwürdigen. Legen  anwachsen  können, 
wie  namentlich  im  Main-Tkal  am  Staffelberg. 

Branner  obrer  Lias-S'andstein  vom  Berge' ^T^s/^tf. 

Am  ffezles  besitzt  der  braune  Jura-  als  solcher  feiner 
Saadstein  eine  Mächtigkeit  von  250  Pnss  ;  derselbe  bildet  an 
dipsein  Berge  einen  Bing-förmigen  Saum  in  halber  Höhe  des 
Berges.  Diester  Sandstein  besitzt  keinen  sehr  grossen  Zh. 
lammenhang,  so  dass  man  kfeinejre  Stückchen  selbst  zwischen 
den  Fingern  zerreiben  kann;  doch  liefert  er  trotzdem  ein  tot- 
treffliches  Ban-Materlal.     Das  ^pez.  Gew.  Ist  ss  2,394. 

2.508  Grm.  des  Minerals  wogen  beim  Trocknen  bei  100^ 
=  1406  Grm.,  Verlust  =z  0,012  Grm.;  nach  dem  Glöhen  a 
1470  Grm.,  Verlust  =  0,032  Grm.  2,476  Grm.  des  geglüh- 
ten Minerals  wsrden  mit  Salzsänre^ln  der  Wärme  digietlr^, 


408 

hieranf  eingetrocknet  und  mit  Snlzsäore  wieder  aufgeweicht; 
man  ertiielt  =  2,S78  Grm.  unlöslichen  Rückstand«  In  der 
Losung  wurde  das  aufgelöste  Eisenoxyd  durch  Ammoniak 
niedergeschlagen^  man  erhielt  =  0^083  Grm.  Eisenoxyd.  Nach 
Fällung  des  Eisenoxydes  wnrde  die  Taikerde  durch  phos- 
phorsaures Natron  niedergeschlagen;  sie  ergab  =  0,0*10 
Grm.  basisch  phosphorsaurer  Talkerde,  welcher  eine  Menge 
=  0^015  Grm.  kohlensaurer  Talkerde  entspricht.  lu  dem  un- 
löslichen Röckstand,  in  welchem  noch  bei  Weitem  der  grössfe 
Theil  des  in  dem  Mineral  enthaltenen  Eiseuoxydes  vorhanden 
war,  indem  nur  ein  geringer  Theil  des  Eisenoxydes  durch  die 
Salzsäure  zur  Lösung  gebracht,  sind  =  0,257  Grm.  Eisen- 
oxyd und  =  2,121  Grm.  Kieselerde  gefunden  worden,  indem 
man  jenen  Rückstand  mit  konzentrirter  Schwefelsäure  dige- 
rirte,  hierauf  mit  verdünnter  Schwefelsäure  kochte  nnd  das 
gelöste  Eisenoxyd  dann  mit  Ammoniak  fälltet. 

In  2,508' Grm.  des  Minerals  sind  enthaften: 

Kieselerde 2,121 

Eisenozyd 0,S40 

kohlensaure  Tallierde 0,015 

Wasser 0,032 

2,508 

In  100  Theilen  des  Lias-Sandsteins  sind  enthalten: 

Kieselerde  .     .  ^ *     .     .    .    84,582 

Eisenozyd 13,545 

liohlensaure  Talkerde 0,598 

Wasser  .    .     .     ; 1,271 

99,996 

Lias-Sandstein  von  Burghunstadi. 

Ein  rother  ziemlich  schwerer  äusserst  fein-körniger  und 
leicht  zerreiblicher  Sandstein,  dessen  spez.  Gewicht  =  2.6. 
Derselbe  enthält  weitaus  mehr  Eisenoxyd  als  der  braune  Lias- 
gandstein  vom  ffezles,  dagegen  einen  noch  geringeren  An- 
theil  von  Bittererde  nie  jener. 

1,710  Grm.  des  Minerals  wogen  beim  Trocknen  bei  100 
»  1,628  Grm.,  Verlust  =  0,082  Grm.;  nach  dem  Glühen  = 
1,555  Grm.,  Verlust  =  0,155  Grm. 

Die  Analyse,  wie  bei  dem  vorigen  ausgeführt,  ergab  ==. 
1,060  Grm.  unlöslichen  RSckstandes,  in  welchem  =  0,91^4  Grm. 


1 


4§0 

Kieselerde  und  0,065  Grm.  fitsenoxyd  enthalten  sind.  0er 
AaiDOttiak-Niederachlag  in  der  Lösung  des  Minerals  betrug 
=  0,498  Gnn.,  die  Menge  der  baslscli  pliosphorsauren  Bitter« 
erde  =  0,009  Grm.,  welcher  eine  Menge  =  0,007  Grm. 
kohlensaurer  Bittererde  entspricht. 

In  1,710  Grm.  des  Minerals  sind  enthalten: 

Kieselerde 0,994 

Eiflenoxyd 0,554 

kohlensaure  Ta)|ierde 0,007 

Wasser  .     .     .     .     ! 0,155 

1,710 

In  100  Theilen  dieses  Lias-Sandsteines  sind  vorhanden: 

Kieselerde ^  .    .    58,126 

Eisenoxyd *  .     .    32,385 

kohlensaure  Talkerde 0,407 

Wasser       ^ '.     .      9,062 

100,000 

III.     Obrer  weisser  Jura. 

In  ganz  Franken  Ist  die  Spitze  der  Berge,  deren  Höhen 
über  900  Fuss  betragen,  mit  dem  weissen  Jura  bekrönt.  Der 
obere  weisse  Jnra  ist  in  Franken  ein  dichter  fester  harter 
Kalkstein,  welcher  angeschlagen  in  Form  nicht  sehr  dicker 
Platten  einen  hellen  Ton  von  sich  gibt.  Immer  ist  der  Jura- 
Kalk  sehr  schön  geschichtet  und  nicht  selten  in  grosse  paral- 
lelepipedische  Stücke  zerkliiftet  Als  zweites  Glied  des 
oberen  weissen  Juras  in  Franken  sind  die  Dolomite  noch  zn 
nennen,  eine  seltsame  Formation,  deren  eigenthümliches  Ver- 
halten zur  Vermuthung  einer  metamorphischen  Entstehung 
derselben  durch  späteren  Hinzutritt  von  Bittererde  zur  Kalk- 
erde  ans  dem  dichten  wohl-geschichteten  Jura-Kalkstein  Ver- 
aolassuug  gab.  Die  grosse  Ruhe  und  Regel mässigkeit  in 
deo  sämmtlichen  Schichten  des  Jura-Gebirges  —  welche  auch 
JQ  unserem  fränkiscken  Jura  fast  nirgends  durch  gewaltsame 
Reaktionen  des  Erd-Innern  nach  Aussen  in  ihrer  Rnbe  er- 
schüttert worden  —  erleidet  plötzlich  in  den  zu  oberst  gelnger- 
teo  Schichten,  den  Dolomiten,  eine  grosse  Störung.  Dife  wild 
grotesken  Fels-Massen  des  Dolomits  in  den  anmuthlgen  Thä- 
ieni  der  fFUeni  und  der  Pegmt%  lassen  durchaus  keine  Regel- 
aissigkeit    Im   Fallen    und    auch    keine  regelmässige   Auf- 


410 

lagerimg  auf  die  tieferen  Seliiclifeii  erlieitneii.  Die  tngft 
aber  die  Entatehnn;  der  dolomitisebeo  Blldoag;eii ,  welelie  in 
fast  keiner  neptuniachen  Pc^rmatiaii  fehle»,  tat  aehon  von 
jelier  die  Ursache  vielfaciier  nnd  lebiiafter  DlalEaaaioneti  ge- 
wesen. L.  V.  Buch  namentlich  glaubte  die  Bntatebung  des 
Dolomits  im  fränkischen  Jnra  davon  ableiten  zn  missen,  das;« 
in  Folge  melaphyriscber  Ausbrüche  durch  Spalten  des  nahen 
FicUelgebirges  ans  dem  Erd- Innern  aufgestiegene  Liift- 
förmfga  Bittererde  nach  oben  gelangt  sey  und  in  den  obers- 
ten Scliichten  des  Gebirges,  dem  dichten  Jura-Kalk,  eine  Ver- 
änderung hervorgerufen  habe,  indem  die  Kaikerde  mit  der 
Bittererde  zu  einem  Doppelsalze  sich  vereinigte,  in  Fol^e 
dessen  nun  diese  Anomalie  der  Schichtung  so  wie  die  übri- 
gen eigenthiimlichen  Verhältnisse  verursacht  worden  seyen. 
Von  chemischer  wie  von  mineralogischer  Seite  stellen  sich 
dieser  Anschauung  nicht  geringe  Hindernisse  entgegen,  und 
es  ist  der  Natur  der  Sache  nach  die  Annahme  als  angemes- 
sener zu  betrachten,  dass  die  Umwandlung  des  dichten  Jura- 
Kalkes,  auf  neptnnischem  Wege  vor  sich  gegangen  seye, 
wie  auch  die  Untersuchungen  Fr.  PPAFrs  über  diesen  Gecren- 
atand  an  unseren  fränkischen  Dolomiten  die  neptnnisrhe 
Entstehungs- Welse  der  dolomitischen  Bildungen  ans  dem  Jura- 
Kalksteine  als  die  wahrscheinlichere  erkennen  lassen.  In 
dem  Dolomite  findtMi  sich  zahlreiche  grössere  nnd  kleinere 
Höhlungen;  manche  derselben  sind  von  beträchtlichem  Um- 
fange und  bergen  in  dem  ihren  Grund  bedeckenden  Diluvial- 
Schlamme  grosse  Mengen  von  Resten  der  vor  der  letzten 
Umwälzung  untergegangenen  Fauna. 

Weisser  dichter  Jura-Kalkstein  vom  Hetles. 

Ein  sehr  fester  harter  Kalk,  dessen  spez.  Gew.  =  2,644 
und  dessen  Härte  =  2,7. 

0,767  Grm.  des  Minerals  verloren  nach  dem  Trocknen  bei 
100^  an  Gewicht  =  0,004  Grm.  nnd  nach  dem  Glühen,  ohne 
dass  jedoch  das  Mineral  an  Kohlensäure  elnbusste,=  0,l07Grm. 
Der  Jura-Kalk  besteht  fast  nur  ans  kohlensaurer  Kalkerde; 
Spuren  von  Talkerde  und  Kieselerde^  so  wie  etwas  organische 
Snlwtanz  und  Spuren  von  Phosphorsäure  bilden  geringe  wech- 
selnde   Beimengungen.  —    la   Salzsäure   gelöst   erhielt  man 


411 

voa  0,767  Grill,  des  sehivach  ||:eg;iubten  Minerals  s=  0,053 
6nD.  anlöslleben  Rückstandes:  in  diesen  sind  ?=  0,011  Grm. 
Kieselerde  enthalten,  das  Übrige  ss  0,042  Grni.  ist  organische 
ferbrennliche  Substanz;  diirch  Fällung;'  mit  oxalsanrem  Am- 
nooiak  erhielt  man  =  0,605  Grni.  kohlensaurer  Kalkerde. 

in  0,767  Grm.  des  un^i^ßluhten  Minerals  sind  enthalten: 
kohlensaure  Kalkerde    .......    0,605 

Kieselerde 0,011 

organische  Sobstam  und  Wasser     .    .    .    0,149 
Sparen  yon  Talkerde 

Sparen  von  Phosphorsftare  

•  .  0,765 

lu  100  Th.  des  dichten  weissen  Jiira-Kalkes  sind  enthalten: 

kohlensaure  Kalkerde 79,089 

Kieselerde       1,442 

organische  Substanz  und  Wasser    .     .     .     19,464 
Sparen  von  Talkerde 

Spuren  yon  Phospbors&are 

^997»95 

Ju  ra  •  K  a I  k  vom  Moriixberg. 

Spcz.  Gewicht  =  2,65. 

0,823  Grm.  wogen  nach  dem  Trocknen-  =  0,819  Orm., 
Verlust  =  0,004  Gr.;  nach  dem  Glühen  =r  0,702  Grm»,  Ver- 
lfu»t  =  0.111  Grm. 

0,702  Grm.  des  geglühten  Minerals  iu  Salzsäure  gelost 
hioterliessen  :=  0.015  Grm.  unlöslicheu  Rückstandes,  welcher 
aas  Kieselerde  bestand  und  Spuren  organischer  SubätanA 
euthieit.  Das  Mineral,  ausser  der  geringen  Beimengung  von 
Rieselerde  fast  nur  ans  kohlensaurer  Kalkerde  bestehend, 
besitzt  noch  geringe  wechselnde  Mengen  von  Talkerde. 
Durcli  Fällung  der  Kalkerde  mit  phospliursaurem  Natron  er- 
hielt man  ;=r  0,0*21  Grm.  basisch  phosphursaurer  Talkerde, 
welcher  eine  Menge  =  0,015  Grm.  kohlensaurer  Talkerde 
enUpricht. 

la  0,823  Grm.  des  Minerals  sind  enthalten : 

kohlensaure  Kalkerde 0,672 

Kieselerde  nebst  Spuren  organischer  Substani  0,015 

kohlensaure  Talkerde 0,015 

Wasser 0,111 

0,823 


412 

In  100  Theilen  dieses  Jura*Kalkstefiies  sind  enthalten; 

kohlensaure  Kalkerde 82,87S 

Kieselerde  nebst  Spu ren  organischer  Sohatana  1,822 

kohlensaure  Talkerde 1,822 

Wasser 13,487 

99,998 

Dolomit  vom  Staffelberg, 

Ein    ziemlich    sandiger   Dolomit    mit   vielen    Höhlung 
durchzogen,  in  welchen  grosse  Krystail-Gruppen  des  Bitte 
spathes  sitzen.     Spez.  Gew.  =  2,756 

1,92}  Grm.  wogen  beim  Trocknen  bei  100^  =  1,9 
tirm.j  Verlust  =  0,013  Grm.;  nach  deih  Glühen  =  l,S37GnN.| 
Verlust  =  0,084  Grar.  1,837  Grm.  des  geglühten  Minerals 
In  Salzsäure  gelöst  hinteriiessen  =  0,253  Grm.  uiilösllcheu 
Kiickstandes ,  welcher  fast  nur  aus  Kieselerde  mit  gerino;eu 
Mengen  von  Thonerde  besteht.  Mach  Neutralisation  der 
Lösung  mit  Ammoniak  und  Zusatz  von  Chlor- Ammonium 
wurde  die  Kaikerde  mit  oxalsaurem  Ammoniak  niederge- 
schlagen, man  erhielt  ==  1,121  Grm.  kohlensaure  Kalkerde; 
hierauf  die  Talkerde  mit  phusphorsaurem  Natron  gefallt,  er- 
hielt man  eine  Menge  =  0,626  Grm.  basisch  phosphorsaurer 
Talkerde,  welcher  eine  Menge  =  0,463  Grm.  kohlensaurer 
Talkerde  entspricht. 

In  1,921  Grm.  dieses  Dolomits  sind  enthalten: 

kolilensaure  Kalkerde 1,121 

kolilensaure  Tallierde 0,463 

Kieselerde  nebst  Thonerde 0,253 

Wasser 0,084 

1,921 

Oder  100  Theile  dieses  Dolomfts  bestehen  aus: 

kohlensaure  Kalkerde 58,355 

kohlensaure  Tallierde  : 24,102 

Kieselerde  nebst  Thonerde  ' 13,172 

Wasser 4,373 

100,002 

Dolomit  von  Egloffsteih. 
.  Spez.  Gew.  =:  2,771. 

1,707  Grm.  wogen  beim  Trocknen  bei  100^=  1,686  Gnn., 
Verlust  =  0,021  Grm.;  nach  dem  Glühen  =  1,60S  Grm., 
Verlust  =  0,099  Grm. 


41S 

1,60$  Grm*  des  i^eg^iiikten  Minerals  In  Sal^naore  geioni 
hinterliessea  einen  unlöslichen  Ruckstand  a  0,049  Grm., 
dieser  bestund  ans  Thonerde  und  Kieselerde.  Die  Kalkerde 
nil  ozslsaurem  Ammoniak  niederge8clilag;en  lieferte  =  1,029 
Gm.  kohlensaure  Kalkerde,  die  Bittererde  mit  pbosphorsau- 
reo  Natron  gefallt  ergab  eine  Menge  =s  0,712  (>rm.  basisch 
pbMphorsaurer  Talkerde,  welcher  eine  Menge  =  0,529  Grm. 
kohfeasaurer  Talkerde  entspricht.  Ausserdem  enthalt  das 
Mineral  uoch  Spuren  von  Eisen-Oxydul. 

In  1,707  Grm.  des  Minerals  sind  '  enthalten : 

kohlensaure  Kalkerde 1,026 

kohlensaure  Talkerde     ....*...     0.529 

Kieselerde  und  Thonerde 0,049 

Sparen  Ton  Eisenoxydul 

Wasser 0,099     ' 

1^703 
In  100  Theilen  des  Dolomits  sind  enthnlten: 
kohlensaure  Kalkerde  ........    62,311 

kohlensaure  Talkerde 30,982 

Kieselerde  und  Thonerde 0,876 

Spuren  von  Eisen-Oxydul 

Wasser 5,813 

99,273 


9 


Als  Anhang  zu  dieser  chemischen  Untersuchung  der  Glie- 
iier  der  Lias  und  Jura-Formation  in  Franken  theile  ich  noch 
eJDige  chemische  Untersuchungen  mit  über  yerscbiedene  Ge« 
bilde  der  Jetztzeit  und  der  zuletzt  erfolgten  Umwälzungen, 
welche  jedoeh  tbeilweise  durch  Umsetzung  der  chemischen  Be- 
standtheile  der  oben  betrachteten  Schichten  in  Folge  späterer 
trennender  and  zersetzender  Kräfte  hervorgegangen  sind. 

Diluvial-Schlamm  aus  der  TeufeUhöUe  bei  Pot- 
toittein^ 

Id  allen  Höhlen,  deren  Ausgangs-Oflfnung  nach  Nordost 
S:elegen  ist,  findet  sich  konstaut  am  Boden  derselben  eine 
feioe  Händige  gelblich  gefärbte  Erde,  welche  genau  die  Sohle 
fcr  Hoble  uberkleldet  und  zwar  fast  immer  vollkommen  bori* 
UHital,  daher  die  Mächtigkeit  dieser  Erd-Schlebt  wegen  der 
unregelmässigen  Form   des  Bodens  der  Höhle   nicht   überall 


4 


414 

ll^leich  Ist  und  oft  TOD  5  bis  £«  SO  Pubs  wechselt 
Erde  umschliesst  in  den  meisten  Knoclien-H5hten  Fi'ankeni 
die  Reste  der  durch  die  letzte  DniHälzung^  untergegangenen 
Paana  unseres«  Gebirges.  Unsere  Knochen-Höhlen,  sammtlich 
Im  Dolomft  befindlich,  zeigen  das  Eigenthumllche ,  dass  Ihre 
Eingänge  fast  konstant  gegen  Mordost  liegen,  und  wenn  die- 
ses nicht  der  Palt  ist,  so  ist  der  Eingang  alsdann  so  gelegen, 
dass  der  Stoss  einer  von  Nordosten  kommenden  Wass4*rfluth 
durch  die  Richtung  der  umgehenden  Thäler  auf  die  Alfihdnng 
der  Höhle  treffen  musste.  Die  Höhlen ,  deren  Öffnung  nicht 
so  gelagert  ist,  zeigen  In  der  Regel  weder  den  Diluvial- 
Schlamm,  noch  fossile  Knochen,  abgesehen  von  denjenigen 
Höhlen ,  welche  als  eigentliche  Wohnorte  der  untergegan- 
genen Thiere  gedient  haben«  In  der  Regel  ist  diese  Erd 
Schicht  nicht  unmittelbar  auf  dem  nackten  Boden  dies  Ge- 
steins, In  welcher  die  Höhle  sich  befindet,  aufgelagert;  in 
den  meisten  Fällen  Ist  zwischen  dem  Dolomit  und  der  Erd- 
Schicht  eine  stalagmitische  Kalk-Kruste  vorhanden,  welche 
demnach  durch  die  atmosphärischen  Tagewasser  bereits  ge- 
bildet war,  als  die  Ablagerung  der  Erd-Schlcht  und  das 
Begräbniss  der  thierischen  Körper  darin  durch  eine  Wasser- 
Fluth  erfolgte.  Oftmals  befindet  sich  über  der  Erd-Schicbt 
abermals  eine  stalagmitische  Decke,  welche  einen  schützen- 
den Überzug  für  die  In  der  Erde  begrabenen  Fossilien  bil- 
dete, Indem  sie  die  von  der  Decke  der  Höhle  herabtropfen- 
den Tage- Wasser  von  dem  Eindringen  In  die  Erd-Schlcht 
abhielt  auf  die  Fossilien  zerstörend  einzuwirken  können. 

i,358  Grm.  verloren  beim  Trocknen  bei  100<^  t^  0,129 
Grm.,  beim  Glühen  =  0,147  Grm. 

^,211  Grm.  des  geglühten  Minerals  wurden  mit  Salzsäure 
in  der  Wärme  digerirt,  eingetrocknet  und  nieder  mit  Salz- 
sänre  befeuchtet;  man  erhielt  »  1,949  Grm.  unlöslichen  RQck- 
stand.  Letzter  wurde  mit  konzentrirter  Schwefelsänre  in  der 
Wärme  digerirt  und  hierauf  mit  verdünnter  Schwefelsänre  ge- 
kocht. Aus  der  Lösung  erhielt  man  durch  Fällung  mitSchwefel- 
ammonlum  die  gelöste  Thonerde  =s  0,058  Grm.  und  Im  Rück- 
stand =  1,89!  Grm.  Kieselerde.'  In  der  salzsauren  Lösung 
wurde    mit   Ammoniak   das    Elsenoxyd    sammt   der   gelösten 


4» 

Tlitfoerde  (|;ef&lit  in.  dem  Niedei-stblag  =:  d,l6S  Grm.  noch 
feucht  in  Salzmure  gelost  oiid  das  Eiseooxyd  mit  Bernatelo- 
Kaiireoi  AaMM»»iak- gefallt,  erhielt ^luan  die  Menge  des  fiiaen- 
oxyds  =  0,133  Grm./  und  4ureh  Fällung  mit  Ammoniak 
(iif  Thonerde  =  0,03,'V  Grm.  In  der  Lösung  des  Minerals 
die  Kalkerde  mit  oxalsaurem  Ammoniak  gefällt  erhielt  maii 
=  0,092  Grsi.  kohlensaure  Kalkerde.  Die  Erde  enthält  ausser 
diesen  Bestandtiieilen  uoch  Spuren  von  Bittererde  so  wie 
klejoere  nicht  hestimmte  Mengen  von  Phosphorsäure« 

In  2,358  Grm.  der  nngegltthten  Erde  sind  enthalten  : 

Kieselerde 1,891 

Tbonevde 0,093 

EUenozyd 0,133 

Itohleosanre  ITallLärde 0,092 

Spuren  von  Biltererde 

iileioere  Mengen  von  Phosphorsäare 

WftMer  nebst  Sporen  orgamsclier  SubstanK  0,147 

2^dS 

t 

Id  leo  Theilen  der  Erde  «ind  entliaften: 

Kieselecde • 80,494 

Thonerde 3,958 

Eisenoxyd 5,639 

iLohleißaure  Kalkerde 3,922 

Spuren  von  Bittererde 

kleinere  Mengen  von  PhosphorsUnre  /  '.      0,035 
1¥asBer  ntbst  Spuren  erganischer  StthstaM    QJ^46 

^9,964 

Die  mauehfacb  gestalteten  Tropfsteln-Gebllde,  welche  iv 
den  mäciitigen  Höhlangen  der  dolomitisehen  Gesteine  die 
Wände  uberkleiden  und  diesen  Ihren  leigeiithümllchen  natur- 
lirhen  Zanher  verleihen,  Verdanken  ihren. Ursprung  dßn  durch' 
Spalten  des  festen  dolocaitischen  Gesteins  so  wie  durch  die 
p«rose  BescbafCenheit  desselbesi  in  den  Inoenraum  der  Höhle 
^langenden  atmosphärischen  '  Tage^ Wassern.  In  der  vpn 
aaer  üppigen  Vegetation  öberkleldeten  Erd-Sci^cht,  welche 
den  dichten  die  Höhlung  enthaltendea  Gesteine  aufgelagert 
hi,  stoimeln  sich  grössere  oder  geringere  Wasser-jMengen  an, 
die  wibrend  einer  längere»  Berijhrnug  mit  den  in  der  Erd- 
Miiebt  selbst   oder  auf  der  Obei  fläche  derselben  verwesen* 

■  • 

dm  vegetabiliseben  Stoffen  grössere   oder  kleinere  Mengen 


41« 

von  freier  KolilenBäore  in  sieli  aofnelmien.  Diese  Wasser 
erlang;en  dadurcli  die  Eigenscliaft  liolilensaiire  Kali&erde  iu 
grösserer  Menge  als  das  Koiiiensänre^freie  Wasser  in  sicli 
aufzunehmen.  Bei  langsamem  Durclisicihern  dieser  Koiileu- 
s&ore-baltigen  Tage-Wasser  durcli  das  vielfacli  mit  gros- 
seren  und  liieinereu  Hölilungen  durcliKogene  Dolomit -Ge- 
stein werden  sie  daher  eine-  Ihrem  Kohlensaure-Gehahe  ent- 
sprechende Menge  von  kohlensaurem  Kalke  auflösen.  Gelan- 
gen diese  in  langsamen  kontinuirlichen  Strömen  das  dolomi- 
tisclie  'Gestein  durchziehenden  Tage-Wasser  an  die  Innen- 
fläche der  Höhlung,  so  erfolgt  durch  Verdunstung  eines 
Theiles  derselben  ein  harter  Niederschlag  von  kohlensaurer 
Kalkerde  an  der  Stelle  j  an  welcher  die  Verdunstung  statt- 
findet; und  zwar  ist  die  Stärke  dieses  Niederschlages 
abhängig  einmal  von  der  Menge  des  verdu^isteten  Wassern, 
das  anderemul  von  der  Menge  der  in  dem  Wasser  in 
Lösung  gebrachten  kohlensauren  Kalkerde.  Der  nicht 
verdunstete  Theil  des  in^  die  Höhlung  eingedrungenen  Tage- 
Wassers,  dnrch  die  nachfolgenden  langsamen  Ströme  ver- 
stärkt, bleibt  aber  nicht  an  der  anfanglichen  Stelle  hau- 
gen,  sondern  fallt  auf  den  Boden  der  Höhle  herab  und  er- 
zeugt liier  ebenfalls  durch  denselben  Vorgang  einen  Nieder- 
schlag. Auf  diese  Weise  werden  in  jeder  Höhle  zweierlei 
Hauptgestalten  von  Tropfstein-Gebilden  erzeugt,  erstlich  von 
der  Decke  der  Höhle  in  das  Innere  derselben  herabhängende, 
zweitens  von  dem  Boden  der  Höhle  jn  das  Innere  hlni^nf- 
ragende.  —  Der  ganze  Vorgang  der  Tropfstein  Bildung  be- 
ruht in  der  Eigeitschaft  der  kohlensauren  Kalkerde  mit  Kohlen- 
säure ein  saures  Salz  zu  bilden,  welches  löslich  ist,  indem 
die  einfach  kohlensaure  Kalkerde  fast  gar  nicht  in  Wasser 
löslich  ist.  Die  saure  kohlensaure  Kalkerde  in  wässeriger 
Lösung  ist  aber  leicht  zersetzbar,  nnd  die  Zersetzung  In  un- 
lösliche einfache  kohlensaure  Kalkerde  und  in  Kohlensäure 
tritt  schon  bei  Verdunstung  des  Wassers  der  Lösung  ein. 
Aach  die  kohlensaure  Magnesia  besitzt  die  Eigenschaft  in 
einer  Lösung  von  freier  Kohlensäure  in  Wasser  mit  derselben 
ein  saures  Salz  zu  bilden,  welches  in  Wasser  löslich  ist« 
Es  ist   daher   bemerkens^verth ,    dass   die  Tropfstein-Gebilde 


417 

der  Höhlen  im  Dolomite  auch  Bl^g;nesia-haltig  sind.  Die 
f  abi'i^keit  der  kohlensaoren  Kalkerde ,  in  Verbindung  mit 
Kohlenaanre  ein  saures  Salz  zu  bilden,  ist  aber  in  verschie- 
deoem  Grade  der  kohlensauren  Magnesia  eigen.  Das  Ver- 
hältolss  der  kohlensauren  Magnesia  zur  kohlensauren  Kalk- 
erde in  dem  Tropfstein-Gebilde  ist  daher  abhangig  von  den 
Verlialtttissen ,  in  welchen  beide  Beslandtheile  in  dem  dolo- 
mitisehen  Gesteine,  dem  das  Tropfstein-Gebilde  seinen  Ursprung 
f erdankt,  sich  vorfinden.  Die  Untersuchung  dieses  Gegen- 
standes werde  ich  in  einer  besonderen  Arbeit  abhandeli|. 

Stalaktit  aus  der  JFtfzenköhle *  bei  Muggendorf. 

Sehr  rein  weiss,  mit  konzentrischen  Streifen  auf  dem 
Breche,  ziemlich  hart,  beim  Anschlagen  klingend.  Spez. 
Gew.  =  2,466,  Harte  =  2,99^. 

0,878  Grm.  erlitten  beim  Trocknen  bei  100®  keinen  Vpr- 
Iii8t  an  Gewicht,  beim  Glühen  0,003  Grm. 

0,875  Grm.  des  schwach  geglühten  Minerals  wurden  in 
Stizaäore  gelöst,  Spuren  von  Kieselerde  und  organischer 
Sabstanz  zurücklassend ;  die  Kalkerde  in  der  Lösung  mit 
oxalsanrera  Ammoniak  gefallt,  erhielt  man  =±=  0,822  Grm. 
kohlensaurer  Kalkerde  und  hieraus  die  Talkerde  als  basisch 
phoephorsanre  Talkerde,  deren  Menge  ss  0,065  Grm.  eine 
Meoge  =  0,049  Grm.  kohlensaurer  Talkerde  entspricht.  Das 
Mineral  enthält  ausserdem  noch  Spuren  von  Pliosphorsanre. 

In  0,878  Grm.  des  Minerals  sind  enthalten : 

kolilensanre  KallieTde 0,822 

*l(ohleDsaiire  Talkerde 0,049 

Sparen  von  Kieselerde 
Sparen  von  Phosphorsänre 
organische  Substanz  nnd  Wasser    .    .     .      0,003 

0,874 

in  100  Theilen  des  Minerals  sind  enthalten : 


'  Diese  Höhle  f&hrt  noch  ihren  Namen  von  der  Wendischen  Gottheit 
Wjit  oder  Wta,  deren  Verehmng  von  den  vormaligen  Bewohnern  dei^  Gegend 
^  gepflegt  worden. 


Jahrgang  ISM. 


27 


418 

kohleoMure  Kalkerde 94,486 

kohlensaure  Talkerde 5,219 

Spuren  von  Kieselerde 
Spuren  von  Phosphorsaure 

organische  Substanz  und  Wasser    .     .     .      0,249 

99,954 


Die  Resultate  dieser  chemischen  Dntersucliung^  der  Glie- 
der der  Lia8*  und  Jurn- Formation  in  Franken  sind  folgende: 
^   1)  Die  Bittererde  fehlt  in  keinem  Gliede  dieser  Formatioo. 

i)  Es  findet  kein  bestimmtes  Gesetz  der  Regelmässigkeit 
statt  in  der  Vertheilung  der  Mengte  derselben  in  den  Schichten 
des  Lias-  und  Jura-Gebirges,  weder  anwachsend  in  den 
Schichten  von  unten  nach  oben,  noch  abnehmend  von  oben 
nach  unten.  • 

•1)  Der  Gehalt  an  Bittererde  in  den  aufeinanderfolgenden 
Schichten  eines  Schichten-Komplexes  ist  unregelmässig  ver- 
Jheilt.  —  Im  Dolomit  zur  grössten  Menge  anwachsend  ist 
derselbe  in  dem  unterlagernden  dichten  Jura-Kalk  verachivio« 
dend  klein.  Im  Jura  ist  der  BUtererde-Gehalt  im  Verhältniss 
zu  der  auf*  und  der  unter-lagernden  Abthe.ilung  am  kleinste». 

4)  Die  Menge  der  Bittererde  in  einer  und  derselben 
Schicht  ist  nicht  überall  dieselbe. 

5)  Die  einzelnen  Werth-Angaben  fiir  die  Meng;en  der 
Bittererde,  welche  in  je  100  Thelien  der  Masse  einer  Schicht 
enthalten  sind,  lassen  die  Verhältnisse  nicht  unmittelbar  er- 
kennen, welche  die  zu  einem  Komplexe  gehörigen*  Schichten 
untereinander  bilden,  und  eben  so  wenig  die  Verhältnisse 
der  einzelnen  zu  einem  Komplexe  gehörigen,  Schichten  zu 
einander,,  da  die  Mengen  der  Bittererde  in  diesen  Schichten 
nicht  nach  einer  bestimmten  Richtung  hin  In  einem  regel- 
mässigen Zusammenhange  stehen.  Betrachten  wir  aber  die 
sämmtlichen  Schichten-Komplexe  in  ihrem  ganzen  Zusammeii- 
hange,^welchen  die  gleichzeitige  Betrachtung  der  sämmtlicbe» 
Gebilde  eines  solchen  erkennen  lässt,  und  vergleichen  wir 
von  dieser  Betrachtungs  -  Weise  geleitet  die  gefundenen 
Werthe,  indem  wir  das  arithmetische  Mittel  nehmen  von  den 
gefundenen  Werthen   für  die  Mengen  der  Bittererde  in  den 


419 

MinmHicheii  initenmcbten  Gliedern  eines  Komplexes ,   no  ftn- 
dfn  wir  folgende  Verbältniese. 

1)  Für  den  Lias : 

I.  II.  m. 

a.  mkl  ß,  y.  nnd  6.  e.  und  et, 

3,122  5,120  2,113 

4,262  9,659 

2,241 
9,439 
5,935 
8,653 
5,353 

Die  arithmetisclien  Mittel  der  Wertlie  in  den  3  Abthei- 
langen  des  Lias  sind  folgende: 

L  IL  IIL 

^  o.  uod  ß.  y.  nnd  &,  e,  und  ^. 

3,122  4,69f  7,620 

Der  mittle  arithmetische  Werth  dieser  drei  Werthe 
oder  der  mitt(e  der  Mengen  der  Bittererde  im  ganzen  Lias- 
Gebirge  ist  =  5,144. 

Die  Menge'n  der  Bittererde  in  dem  Schichten-Komplexen 
des  Lias  verhalten  sich  in 

CL    -^   ß.  y.    +   ^.  «.    +   <?. 

wie     1,50:^  1,624  :  2,120 

oder  wie         15  :  16  :  21 

2)  Für  den  brauneij  Jura. 

Die  beiden  Untersuchungen  f&r  die  einzige  Schicht  des 
brannen  Juras  ergaben  die  Mengen  der  Bittererde 

0,589 
0,407 

Das  arithmetische  Mittel  dieser  beiden  Werthe  oder  der 
mittle  Werth  der  Mengen  der  Bittererde  der  Schicht,  welche 
den  braunen  Jura  zusammensetzt,  ist  =  0,5Ü2. 
*    3)  Für  den  oberen  weissen  Jura 

lisst  sie  haus  der  bis  jetzt  geringen  Anzahl  von  unter* 
sttchongen  aber  die  wenigen  Glieder,  welche  namentlich  in 
den  obersten  Schichten,  den  Dolomiten,  so  ausserordentlich 
necbselnd  in  ihrem  Gehalte  an  Bittererde  sind,  kein  sicherer 
Aohaltspunki  finden«  Es  werden  sich  daher  sichere  Bestim- 
aQng;en  für  den  mittlen  Werth  der  Mengen  der  Bittererde 
in  diesen  Gesteinen   nur  gewinnen   lassen,    wenn    man   aus 

27* 


420 

einer  g^rossen  Menge  von  Untersuchungen  und  ans  den  zn 
findenden  Werthen,  welche  zwischen  dem  grdsst-moglichen 
und  kleinst-möglichen  liegen,  den  der  Wahrheit  am  nächsten 
kommenden -zu  finden  sich  vornimmt.  Die  gegenwärtige  ArbeN 
würde  aber  dadurch  zu  sehr  ausgedehnt  worden  seyn,  nndl 
ich  musste  mich  auf  eine  geringe  Anzahl  von  Untersucbuni 
gen  beschränken  über  diese  von  allen  Abtheilungen  de^ 
Jura-Gebirges  in  der  jeweiligen  Menge  der  Bittererde  den 
meisten  Veränderungen  unterworfenen  Glieder*Relhe,  welctie 
ich  zum  Gegenstande  einer  besonderen  Arbeit  machen  will. 
Der  für  diese  Abtheilung  des  Jura*Gebirges  jetzt  gefundene 
mittle  Werth  der  Mengen  der  Bittererde  Ist  daher  von  der 
Wahrheit  mehr  oder  weniger  entfernt. 

Im  Lias  stellt  sich  das  Verhältniss  der  Mengen  der  Bit- 
tererde in  den  drei  Schichten-Komplexen  folgendermaassen  dar: 

I.  II.  IIL 

a.  and  ß,  y.  und  6.  e.  und  ^. 
1,502                         1,624  2,120 

oder  wie     15  16  21 

Im  ganzen  Jura-Gebirge  ist  das  Verhältniss  der  Mengen 

der  Bittererde   im  Lias,    im    braunen  Jura  und    im   wei&'^en 

oberen  Jura  dieses: 

Lias  Braaner  Jura  Weisser  Jura 

5,144  0,502  13,771 

CMler  wie      51  :  5  137      ' 


Einige  Bemerkungen 

über 

Mcnittella  nmcroiiata  d'Orb.  und  B.  quadrata  d'Obb. 


von 


Herrn  Dr.  Fr.  Armbrust 

tn  Bannoüer. 


In  dem  3.  Hefte  des  X.  Bandes  der  Zeitschrift  der  Deut- 
sehen  geologischen  Gesellschaft  findet  sich  ein  Aufsatz  von 
Bm.  W.  VOM  DER  IMarck  in  Hamm  »»iiber  einige  Wirbelthiere, 
Kruster  und  Cephalopoden  der  Westpkälischen  Krelde<<,  in 
nelciieoi  nebst  vielen  andern  interessanten  Untersuchungen 
auch  über  BelemnI tella  mncronata  und  B.  quadrata 
sehr  bemerkenswerthe  Beobachtnn<;en  mitgetheilt  werden. 

Va  haben  mich  die  letzten  um  so  mehr  interessirt,  als 
ich  dieselben  auch  an  den  Hannoverschen  Exemplaren  ge- 
nanoter  Belemniten  Im  /Vllgemeinen  bestätigt  finde.,*  Nur  In 
ffeiiieen  Punkten  stimmen  meine  Beobachtungen  nicht  ganz 
mit  den  dort  mitgetheilten  überein ;  es  sey  mir  desshalb  er- 
laoht  in  dem  Folgenden  meine  abweichende  Ansicht  ausein* 
aoder  zn  setzen. 

in  der  obern  Senonien- Bildung  zu  Aktien  bei  Bannaver 
kommt  B.  mncronata  ausserordentlich  häufig  und  in  gut 
erhaltenen  Exemplaren  vor.  Durch  vorsichtiges  Zerschlagen 
plingt  es  nicht  selten  nicht  allein  den  deutlich  gekammerten 
Alveoliten,  welcher  oben  meistens  aus  durchsichtigem  Kalk- 
Späth,  unten  dagegen  aus  der  Substanz  des  umgebenden 
Gesteins  besteht,  sondern  auch  die  Nervenröhre  so  weit  blos- 
znlegen,  dass  man  beide  einer  genauen  Dntersnchung  unter- 
werfen kanii. 


422 


Was  die  Gestalt  des  Alveoliten  betrifft,  so  stimmt  die- 
selbe vollkommen  mit  den  Beobachtungen  des  Hrn.  v.  d.  Marck 
überein,  namentlich  zeigen  sich  an  den  AhUener  Exemplaren 
stets  die  beiden  von  demselben  erwähnten  Leisten.  Die  Länge 
des  Kammer-Kegels  beträgt  bei  ausgewachsenen  Exemplaren 
immer  iiber  die  Hälfte  der  ganzen  Scheide  * 

Die  Gestalt  des  Sipho  weicht  jedoch  wesentlich  von  der 
in  jenem  Aufsatze  beschriebenen  und  abgebildeten  ab;  nament- 
lich ist  die  Nerven-Röhre  der  hiesigen  Exemplare  nicht 
Scfarauben-förmig.  Es  besteht  dieselbe  nämlich  ans  ein- 
zelnen Röhren-förmigen  Stücken,  so  dass  immer  eines  der- 
selben einer  Kammer  der  Alveoliten  entspricht.  Das  obere 
der  Spitze  des  Alveoliten  zugekehrte  Ende  eines  solchen 
Stücks  mündet  in  die  untere  Öffnung  des  folgenden  Stückes 
und  ist  an  dieser  Stelle,  wo_  sich  zugleich  die  Kammer- 
Scheidewände  ansetzen,  etwas  eingeschnürt. 

b  a  In  Fig.  a    ist  ein  aus  vier  Stücken  zusam- 

mengesetztes Bruchstück  des  Sipho  in  natür- 
licher Grösse  und  Fig.  b  in  vierfacher  Vergros- 
serung  abgebildet. 

Von  einer  Schraubeu-Form  ist  dabei  nichts 
zu  bemerken,  und  ich  vermuthe,  dass  Herrn  v.  d. 
Marck  vielleicht  nur  undeutliche  Exemplare  zu 
Gebote  gestanden  haben,  wobei  sehr  leicht,  wie 
auch  ich  an  einigen  Exemplaren  bemerkt  habe, 
die  oben  erwähnte  Einschnürung  an  eine  Schrau- 
ben-Form erinnern  kann. 

Auch  Belemuitella  qu  ad  rata  ist  ein 
im  Hannover  ichen  häufig  vorkommendes  Petre- 
fakt;  besonders  wohl  erhalten  findet  sich  das- 
selbe namentlich  in  der  untern  Senonlen-Bildung  von  Luiden 
bei  Hannover, 

Bei    einzelnen  Exemplaren   von    diesem  Fundorte*  ist  es 


*  Bei  einem  Exemplare  von  Lemßrde  beträgt  schon  die  die  Scheide 
durchbrechende  Spalte  fast  genau  die  Hälfte  der  ganxen  Scheide.  Zugleich 
erwähne  ich  bei  dieser  Gelegenheit,  dass  die  Lemförder  Belemniten  hänfig 
von  einer  durchsichtigen  Schicht  überzogen  sind,  welche  äusserst  dann  ist 
und  einen  eigenthämlichen  Fett-Glanz  hat. 


423 


mir  gegluckt,  deutliche  Alveoliten  zu  erhalten.  Der  Durch- 
schnitt  derselben  ist  nach  unten  zu  ein  Deltoid;  weiter  nach 
oben  zu  vervvandelt  sich  dasselbe,  allmählich  in  einen  Kreis, 
80  dass  das  letzte  etwa  2  Linien  lange  Stück  ganz  wie  bei 
Bei,  mucronata  eine  Kegel-Gestalt  hat.  Meistens  sfnd  die 
Kammern  nur  so  weit  erhalten^  als  die  Kegel  Form  reicht; 
nor  bei  eiuero  Exemplare  zeigte  auch  der  viereckige  Theil 
Scheidewände.  Von  der  Spitze  an  gerechnet  fanden  sich  auf 
eioe  Länge  von  5,5  Linien  25  Kammern. 

Ein  anderer  Alveolit,  der  sich  vollkommen  aus  seiner 
Höhlung  herausnehmen  lässt,  besteht  In  seinem  oberen  2 
Linien  Jangen  Thcile  aus  durchsichtigem  Kalkspathe  und 
zeigt  13  deutliche  Kammer- Wände.  Die  Nerven-Röhre  Ist  an 
diesem  Exemplare  (wahrscheinlich  durch  organische  Substanz) 
schwarz  gefärbt,  so  dass  man  sie  auf  das  Deutlichste  erken- 
nen kann ;  sie  stimmt  fast  ganz  mit  der  von  B.  mucronata 
aberein;  jedenfalls  ist  sie  nicht  Schrauben-formig. 

Besonders  interessant  war  es  fiir  mich,  auch  die  letzte 
KQj;el-formige  Kammer  dieses  Alveoliten  schwarz  gefärbt  zu 
sehen,  so  dass  hiernach  dieselbe  wohl  nicht  als  Kammer  mit- 
gezählt werden  darf,  sondern  lediglich  als  das  letzte  Glied 
der^Nerven» Röhre  anzusehen  ist. 

Dm  so  unerklärlicher  ist  es  mir^  dass  die  Nerven-Röhre 
YOQ  Belemnitella  mucronata,  deren  Kammer-Kegel  bei  deutli- 
fheo  Exemplaren  ebenfalls  in  eine  Kugel  endet,  sich  nach 
Bro.  V.  D.  MAacK  noch  aber  die  Spitze  des  Alveoliten  hinaus 
mit  mehren  Windungen  in  die  Scheitel-Linie  fortsetzen  soll. 


HtDeralogisehe   Notitzea, 


von 


Herrn  !>•  Fr.  WIser. 


(Briefliche  Mittheilung  aua  Zürich  unter  dem  27.  April  1859.) 


Die  intereasanten  und  seltenen  Krystalle  von  Wasser- 
hellem  Flussspath  vom  Monte  Erena  oberhalb  Peceia 
im  Maggia-TkaU  bei  Tessin^  welche  ich  Im  Jahrbuch  1844^ 
152  und  153  ausfuhrlich  beschrieben  habe,  enthalten  zuwelieo 
graulich  grünen  wurmförmigen  Chlorit  als  Ein- 
schluss.  Es  Ist  mir  uicht  bekannt,  ob  diese  Art  von  Ein* 
schluss  in  Flussspath  auch  schon  an  anderen  Orten  gefunden 
worden  ist. 

Eines  der  schönsten  Vorkommen  des  Bergkrystalls 
in  der  Schweii%  ist  vrohl  dasjenige  am  östlichen  Abhänge  des 
UenfAlbruru  im  Hintergrunde  des  Binnen-Thales  in  OberwaliU» 

Die  kleinen  aber  sehr  schönen  Bergkrystalle  von  dieseol 
Fundorte  sind  ganz  wasserhell  und  besitzen  ausser  den  ge- 
wöhnlichen Prisma-  und  Pyrnmide-Flachen  auch  noch  sehr 
schön  und  symmetrisch  ausgebildete  Rhomben-  und  Trapez- 
Flächeh.  —  Nicht  selten  enthalten  diese  Bergkrystalle  gras- 
grünen Wurni-förmigen  Chlorit  und  kleine  Nadeln  von  blat- 
rothem  Rutil  als  Einschluss.  Als  Begleiter  dieser  ^erg;- 
krystalle  sind  anzuführen:  sehr  kleine  Rrysfalle  von  Albit, 
Kalkspath,  Stilbit,  Chab^sit,  Anatas  und  Titanit,  deren  icii 
theilweise  schon  im  Jalirbuch  1842j  220  kurz  erwähnt  habe. 

Auf  einer  von  den  iu  meiner  Sammlung  befindliclien 
Drusen  des  Bergkrystalls  vom  M§ni'  Albrun  beobaditete  ich 


4tt5 

Tor  einijrer  Zeil  eineo  sehr  kleiiieo  Bergkrystall ,  der  wie 
die  übrigen  Wurm  -  formigeo  Clilorit  als  Einscliloss  ent- 
lült.  Anf  demselben  sitzt  ein  ebenfalls  sehr  kleiner,  halb- 
dorcbsicbtlger,  gelblich-grfiner  Titanit-Krystall,  der  eine 
kleine  Nadel  von  blutrothem  Rutil  als  Einschluss 
enthält.  Von  dem  Titanit-Krystalle  aus  dringt  die  kleine 
Rotil-Nadel  auch  noch  tbeilweise  in  den  zur  'Unterlage  die- 
lenden Berg«Krystall  ein,  in  welchem  noch  eine  zweite  solche 
Nadel  eingeschlossen  ist. 

Meines  Wissens  ist  bis  jetzt  des  Einschlusses  von  Rüti  i 
in  Titanit  noch  nirgends  erwähnt  worden.  In  meiner 
Sammlung  findet  sich  noch  ein  zweites  Beispiel  von  dieser 
&rt  von  Einschluss. 

Anf  einem  Bergkrystall  vom  Schipsius^  einer  sudöstlich 
Tom  H0Spitz  des  St.  GoUhardi  gelegenen  Fels-Höhe,  welcher 
netzförmig  gruppirte  sehr  feine  Nadeln  von  goldgelbem  Rutil 
als  Einschluss  enthält,  sitzen  zwei  ganz  kleine  Tafei-förmige 
haib-durchsichtige  licht  röthiich-braune  Titanit-Krystalle, 
wovon  der  grössere  drei  von  den  goldgelben  Rutil- 
Nadeln  als  Einschluss  enthält.  Diese  Nadeln  scheinen 
aus  dem  Bergkrystall  in  den  Titanit  iiberzusetzen. 

ft  Im  Spät  herbste  7859  sind  im  Griesem-Thale  hei  Amsiägj 
dem  bekannten  Fundorte  der  scliönen  und  interessanten  Broo- 
kite,  welche  ich  im  Jahrbuch  1856  beschrieben  habe^  Ana- 
tase  gefunden  worden ,  die  Ich  einiger  Eigenthiimlichkeiten 
wegen  glaube  hier  näher  beschreiben  zu  dürfen. 

Diese  Änatas-K^y stalle  sind  nur  klein,  bei  auffallendem 
Lichte  Eisen-schwarz,  bei  durchfallendem  hingegen  schön 
Indig-blan.  Sie  erscheinen  gewöhnlich  auf  die  manchfaltigste 
Weise  und  In  verschiedenen  Richtungen  mit  einander  gruppirt, 
was  sowohl  beim  schweitzerischen  als  auch,  so  viel  ich  weiss, 
beim  ausländischen  Anatas  keine  gewöhnliche  Erscheinung  ist. 

Auf  einem  der  Exemplare,  welche  ich  erhalten  habe, 
Mnd  eine  Menge  von  ganz  kleinen  Anatas*Krystallen  so  mit- 
einander  verwachsen,  dass  dieselben  eine  kleine  dünne  Tafel 
bilden  von  6  Millimeter  im  grössten  Durchmesser. 

Auf  einem  andern  Exemplare  hingegen  sind  rings  um 
Hnen  Kern  von  mikroskopischen  Anatas-Krystallen  sechs  etwas 


4M 

grössere  Individuen  kreisförmig  aufgestellt;  dieselben  berühren 
sich  mit  den  Randlianten  und  stehen  In  senlirechter  Steliang, 
die  geraden  Endflachen  nach  oben  gekehrt. 

Zuweilen  sind  die  Anatas-Krystalle  aus  iem^Griesen- 
Tkale  ganz  mit  graulich-grunem  erdigem  Chlorit  bestreat, 
wie  Diess  öfters  beim  Bergkrystall,  Adnlar,  TItanit  etc.  der 
Fall  ist. 

Gewöhnlich  zeigen  die  Anatas-Krystalle  von  dem  genann- 
ten Fundorte  die  Kombination  des  Uaupt-Oktaedera  mit  der 
geraden  Endfläche;  nur  an  den  Krystallen  von  einem  Exem- 
plare treten  auch  noch  die  Flächen  eines  stumpferen  Otctaeders 
der  Hauptreihe  und  eines  Dioktaeders  hinzu.  An  einer  Stelle 
des  nämlichen  Exemplars  befinden  sich  auch  noch  einige  ganz 
kleine  geihlich-branne  Anatas-Krystalle,  au  welchen  nur  die 
Flächen  des  Haupt-Oktaeders  und  die  gerade  Endfläche  wahr- 
nehmbar sind.  Auf  diesem  Handstiicke  kommen  als6  Anatas- 
Krystalle  von  verschiedener  Farbe  und  Form  beisammen  vor. 

Die  hier  beschriebenen  Anatas-Krystalle  ans  dem  Grieiem- 
Thale  sind  gewöhnlich  auf  Bergkrystall  aufgewachsen,  nod 
als  Begleiter  derselben  erscheinen  nur  erdiger  Chlorit  and 
kleine  Krystaile  von  Adular  und  Kaikspath. 


»•«SS* 


BriefvrechseL 


Mittbeilaogen  an  Profeisor  Bronn-  gerichtet. 

FrmUtfltri  am  Main,  den  3.  Mai  1859. 

Ich  erhielt  mmmehr  auch  den  von  mir  noch  nicht  untersuchten  Regt  von 
fossilen  Knochen,  die  in  Zürich  mit  der  Sammlung  der  Universität  in  die 
Stnunlnng  des  eidgenössischen  Polytechnikums  übergegangen  sind,  durch  Hrn. 
Professor  A.  Eschbr'  von  dbr  Linth  mitgetheilt.  Aus  dem  Diluvium  befand 
sich  darunter  eine  Stirnbein-Hilfie  mit  Hom-Kem  von  Bos  priscus.  Das 
Stüch  vnirde  voriges  Jahr  bei  Anlegung  des  Eisenbahn-Einschnittes  zu  Ober- 
BoUinyen  am  obeni  Zürich-See  gefunden.  Schöner  fast  sind  die  Stücke  eines 
dem  des  Cervns  tarandus  ähnlichen  Geweihes  von  Benken  im  Kanton 
ZuridL  Dieselben  Geweihe  klenne  ich  aus  dem  Dilovium  des  Rhein-Thais  bei 
Mannheim  y  ans  dem  Löss  von  Emmendingen  und  noch  von  anderen  Orten. 

Wichtiger  sind  die  Reste  aus  der  Schweitzerischen  Mollasse.  Aus  der 
Mollasse  des  Tunnels  Wipkingen,  eine  halbe  Stunde  von  Zürich^  rühren 
Fragmente  Von  «einem  Stosszahne  her,  der  in  Grösse,  Vorm  und  Streifung  auf 
die  zn  EjtpeUheim  gefundenen  Stosszahne  von  Mas^odon  herauskommt. 
Aoch  fanden  sich  Theile  von  Backenzähnen  vor,  die  jedoch  für  eine  ge- 
naue Ermittelung  der  Spezies  von  Mastodon  nicht  hinreichen.  —  Aus  dem  Mol- 
lasse-Sandstein  von  der  Wied  bei  Zürich  rührt  ein  Unterkiefer  her,  welchen 
Kacp  selbst  dem  Rhiffoceros  Goldfussi  beilegt.  Er  verrath  ein  jüngeres 
Thter,  und  es  lassen  sich  daran  interessante  Studien  über  den  Zahn-Wechsel 
und  die  Reihenfolge,  in  welcher  die  Zähne  auftreten,  machen.  Ich  werde 
diesen  Kiefer  später  genauer  darlegen.  Unter  den  Stücken  aus  der  Braun- 
kohle \on  Elffff  war  ich  erstaunt  meinem  Stephanodon  Mombachensis 
ni  begegnen.'  Der  Überrest  besteht  in  der  von  der  Innenseite  entblössten 
Imken  Unterkiefer-Hälfte  mit  den  drei  hintern  Backenzähnen.  Kronen-  und 
Gelenk-Fortsatz  sind  weggebrochen  ^  der  vordere  Theil  des  Kiefers  ist  ergänzt 
and  wird  daher  besser  unbeachtet  gelassen.  Die  Zähpe  sind  etwas  kräftiger 
als  die,  welche  ich  von  Momkach  und  von  Günstkurg  kenne ,  und  auch  als 
die,  welche  aus  Frankreich  abgebildet  vorliegen;  es  kann  daraus  aber  un- 
möglich anf  eine  andere  Spezies  geschlossen  werden.  Ein  Eckzahn  würde 
u  dem   in    der    Braunkohle    von   Kapfnaeh    vorkommenden   Amphicyon 


428 

intermedias  pasien.  Zwei  einwunelige  vordere  Backeniähne  weiten  anf 
einen  grösseren  Fleischfresser  oder  Pachydermen  hin.  Ein  vorletsler  Backen- 
sahn der  rechten  Unterkiefer-Hälfte  rührt  von  Amphitheriam  Aurelia- 
nense  her,  das  nunmehr  auch  für  die  Braunkohle  der  SchweitxeriscbeB 
Mollasse  nachgewiesen  wfire.  Der  Zahn  war  schon  vor  40  Jahren  gefunden. 
Wahrscheinlich  ans  derselben  Braunkohle  von  Blgy  rfihrt  ein  Stück  vom 
Haut- Panzer  eines  Krokodils  her,  das,  nach  der  Grösse  zu  urtheilen,  welche  die 
einseinen  Haut-Knochen  besitsen,  Crocodilus  Bütikonensis  seyn  könnte. 
Unter  den  Resten  aus  der  Braunkohle  von  Käpfnaek  walten  wieder 
Cervus  lunatus  und  Ghali  coinys  Jägeri  vor;  von  erstem  Thier  sind 
wenigstens  neun  Individuen  angedeutet.  Sonst  verdient  von  Käpfnaek  nur 
noch  der  Unterkiefer  der  von  mir  vor  17  Jahren  nach  ein  Paar  Zähnen  an- 
genommenen Trochictis  carbonaria  Erwähnung.  Die  Selbstständigkeit 
dieses  Fleischfressers  wird  hiedurch  vollständig  gesichert.  Die  Reste  bestehen 
in  der  von  aussen  entblössten  rechten  Unterkiefer-Hälfte,  deren  hinterer 
Theil  nur  als  Abdruck  vorliegt.  Ober  dem  vordem  Theil  scheint  queer  die 
linke  Kiefer-IIälfto  gelegen  su  haben,  welche  nur  einen  schwachen  Eindruck 
hinterlassen  hat.  Der  Kiefer  fällt  durch  ausnehmende  Kürze  und  Höhe  auf. 
Er  zählt  fünf  eine  geschlossene  Reihe  bildende  Backenzähne,  von  denen  der 
letzte  nur  als  Abdruck  vorliegt,  wonach  seine  Krone  nicht  unter  0°KX)85 
Länge  gemessen  haben  kann ;  er  war  daher  nicht  gering.  Der  davor  sitzende 
Reisszaho  ergibt  0^014  Länge,  0"K)07  Breite  und  O^OOS  Höhe  mit  der  mehr 
in  die  vordere  Hälfte  fallenden  Hauptspitze.  Der  vordere  Lappen  der  Krone 
nimmt  ungefähr  ein  Viertel  der  Länge  ein;  die  hintere  stark  abgenützte  Häirte 
der  Krone  war  Napf-förmig  vertieft;  an  der  Innenseite  sass,  kaum  weiter 
hinten  als  die  Hauptspitze,  eine  Nebenspitze.  Am  Zahne  davor,  dem  dritten 
der  Reihe,  ergibt  die  Krone  kaum  mehr  als  0™007  Länge  und  0"»005  Höhe. 
Sie  besteht  nur  aus  einer  einfachen  mehr  flachen  Hauptspitze,  deren  Kanten 
in  der  oberen  Hälfte  wie  abgeschnürt,  als  wären  sie  durch  ein  besonderes 
Wülstchen  gebildet,  aussehen.  Vorder-  und  Hinter-Ansatz  sind  nur  undeutlich 
entwickelt.  Der  zweite  Zahn  der  Reihe  lässt  wegen  starker  Beschädigung 
keine  genauen  Angaben  zu;  die  Länge  seiner  Krone  wird  0°^0055  gemessen 
haben,  und  diese  wird  wohl  noch  einfacher  als  die  des  zuvor  beschriebenen 
Zahnes  }fewesen  seyn.  Der  erste  Backenzahn  besitzt  nur  unmerklich  weniger 
Kronen-Länge  bei  0°>003  Höhe.  Er  besteht  aus  einer  ganz  einfachen  mit  dem 
Höhen-Punkt  mehr  ip  die  vordere  Hälfte  fallenden  Hauptspitze  und  war,  wie 
die  dahinter  folgenden  Zähne,  zweiwurzelig.  Zwischen  der  .Basis  dieser  Krone 
und  des  Eckzahns  besteht  eine  Lücke  von  nur  0^006  Länge.  Der  Eckzahn 
zeichnet  sich  durch  kurze  stumpfe  Beschaffenheit  aus.  Seine  glatt  beschmelzte 
Krone  ergibt  an  der  Basis  von  vom  nach  hinten  Oi^Ol,  von  aussen  nach  innen 
wohl  nur  OmOpG,  während  die  Höhe  nur  0^)008  beträgt,  zum  Theil  in  Folge 
von  Abnutzung.  Mit  dem  Eckzahn  erhält  man  bis  zum  hinteren  Ende  des 
Gelenk-Fortsatzes  0°^085  vollständige  Kiefer-Länge.  Der  hintere  Winkel  de$ 
Unterkiefers  ging  in  einen  kürzeren  nach  hinten  und  abwärts  gerichteten 
Fortsatz  ans,  und  der  Kronfortsatz  erhebt  sich  hinter  dem  letzten  Backenzahn 
sehr  gerade.     Dieser  Fortsatz  scheint  sich  nicht  höher  erhoben  zu  haben  aU 


439 


die  Kiefer-Hohe  anter  dem  ReMsxahn  betrigl,  nemlicli  (N(I21.  In  GrOsse  erunert 
der  Kiefer  an  Lutra  innngnis ,  in  Küne  und  Stärke  des  Kiefers  an  dasselbe 
Tkier  and  ao  Ursos  Malayanns;  die  Zihne  und  die  Theile  der  hinteren 
Kiefer-fi&lfte  sind  aber  von  beiden  Thieren  sehr  verschieden ;  anch  Stepbanodon 
bi  gänzlich  verschieden.  In  Trochictis  f&Ilt  die  Spitze  des  Haopthügeis  vom 
Reissiahn  in  die  vordere  Hilfte  der  Krone,  bei  den  Musteliden,  ^so  weit  ich 
lie  kenne,  in  die  hintere  oder  in  die  Mitte.  Sonst  ist  dieser  Zahn  mehr  denen 
der  Hustellden  als  der  Viverren  ähnlich;  auch  sind  die  Viverriden  meist 
fchlsak-  oder  schmal-kieferige  Thiere. 

Ganz  verschieden  davon  ist  ein  kleinerer ,  in  der  Braunkohle  des  hohem 
Reimen  gefundener  Fleischfresser,  von  dem  der  vordere  Theil  der  beiden 
Daterkiefer-Hälfken,  die  Eck-  und  vorderen  Backen-Zähne  enthaltend,  so  wie 
ein  Stück  vom  Torderen  Reisszahne  forliegt,  woraus  nichts  weiter  zu  ent* 
idunen  ist^  als  dass  das  Thier  zu  den  Musteliden  gehört  zu  haben  scheint. 
Abs  dieser  Braunkohle  rühren  auch  einige  Kiefer-Stücke  mit  vorderen  Backen- 
tthnea  vonTapirus  Helveticus^  ein  auf  Ghali comys  minutus  heraus- 
kommendes Kiefer-Stück,  so  wie  ein  Stück  Unterkiefer  von  Hyotherium 
Meissner!  mit  den  vier  hinteren  Backenzähnen  her,  die  vollkommen  mit 
den  Zähnen  Übereinstimmen ,  die  ich  aus  der  Mollasse  des  Weadiandee  und 
von  Repfenfluky  so  wie  aus  den  Tertiär-Gebilden  von  Haueen  bei  PfuUe»-^ 
iorf,  von  Motmkaeh  und  von  Wieebaäen  unter  Hyotherium  Meissneri  begreife. 

Von  Hyotherium  medium  fand  sich  ein  wichtiges  Stück  in  der  eben- 
faDs  Pech-schwarzen  stark  glanzenden  festen  Brannkohle  von  Nieder^Utmwyi 
bei  Wyi  im  Kanton  8i.  OalUn,  Dasselbe  besteht  in  der  Zahn-Strecke  der 
beiden  Unterkiefer-Hälften,  die  kreutzweise  über  einander  liegen.  Ich  fand 
dann  meine  Vermuthung  bestätigt,  dass  Hyotherium  überhaupt  nur  sechs  dicht 
aneinander  anschliessende  Backenzähne,  eine  Lücke  zwischen  diesen  und 
dem  Eckzahn,  so  wie  einen  auffallend  grossen  und  starken,  dem  der  wirk- 
lichen Schweine  ähnlich  sehenden  Eckzahn  in  einer  Unterkiefer-Hälfte  besitzt, 
worin  das  ThIer  nameittlich  von  Dicotyles  abweicht.  Ähnliche  Eckzähne 
mennchte  ich  zwar  schon  von  Hyotherium  Sömmeringi  und  von  H.  Meiss- 
leii,  von  denen  ich  sie  auch  bekannt  gemacht  habe,  ich  kannte  sie  aber  noch 
aicht  von  H.  medium.  Die  Backenzähne  stimmen  vollkommen  mit  denen  des 
H.  medium  von  andern  Orten  überein,  namentlich  mit  den  schönen  Resten, 
die  früher  schon  in  der  Braunkohle  von  Kaffnaeh  gefunden  wurden. 

Das  schönste  Stück  der  ganzen  Sendung  bildet  aber  unstreitig  der  in 
der  Braunkohle  von  fHeder^ütmwyl  gefundene  Unterkiefer  von  einem  Schweins- 
artigen  Thier ,  das  ganz  anderer  Art  war.  An  beiden  Hälften  ist  zwar  der 
Uatere  Theil  weggebrochen  und  anch  die  rechte  Hälfte  sonst  beschädigt, 
w>(vr  es  mir  aber  gelang  an  der  linken  die  vollständige  Zahn-Reihe  heraus- 
narbeiten  und  mich  wenigstens  für  den  Unterkiefer  von  der  Beschaffenheit 
dea  Zaim-Systemes  zu  überzeugen.  In  ein^r  Unterkiefer-Hälfte  sind  3 . 1 . 4 ,3 
Zäbne  enthalten,  die  eine  ununterbrochene  Reihe  bilden.  Der  Zahn-Wechsel 
war  vollständig  beendigt.  Das  Zahn-System  stimmt  hienach  mit  der  typischen 
Fonn  von  Snsscrofa,  von  welcher  es  durch  den  Mangel  einer  Lücke  zwischen 
den  Eckzahn  und  den  Backenzähnen,  durch  einen  grösseren  nicht  frei  stehenden 


430 

ersten  Backemahn,  durch  einen  aulfaUend  geringen  und  etgentÜcli  gar  nickt 
Schweins-artig  gebildeten  Eckf  ahn ,  dnrch  eine  kflnere  itnmpfere  SehnauUe 
mit  stärkeren  nicht  so  weit  hinter  einander  folgenden  Schneidesihnen  and 
durch  eine  geringere  Ansahl  von  Nebenhügeln  vnd  Einschnitten  an  den  Backea- 
afthnen  aus.  Die  hinteren  Backencfthne  nihein  sich  dadurch  etwas  denen  von 
Dicotyles,  Babimssa  |?|  und  dem  fossilen  Hyotherium,  von  welchen  das  Thier 
sich  durch  eine  grössere  Anzahl  von  Backenzähnen,  dnrch  den  Mangel  einer 
Lücke  zwischen  diesen  und  dem  Eckaahn  und  dnrch  seinen  geringen  aof 
andere  Weise  gebildeten  Eckzahn  unterscheidet;  auch  kommen  die  Torden 
Backenzähne  durch  flachere  Gestalt  mehr  auf  die  von  Sns  scrofa  heraas.  Die 
Verschiedenheit  von  Sus  larvatus  und  S.  penicillatus  stellt,  sich  ebenfalls 
deutlich  dar,  und  unter  den  fossilen  Suillien  wird  man  eigentlich  nur  an 
Palaeochoems  typus  erinnert  haoptsftchlich  durch  die  ununterbrochene  Reihe, 
welche  die  Zahne  bilden,  jo  wie  durch  den  schwächeren  Eckzahn.  In  diesem 
Thier,  das  nur  halb  so  gross  war,  liegen  aber  die  Schneidezähne  mehr  hinter 
einander  und  weiter  von  einander  entfernt,   die  vordem  Backenzahne  sind 

'  kürzer,  höher  und  einfacher,  die  hintern  Backenzähne  scheinen  eboifalU  ein- 
facher gebildet,  und  der  letzte  obere  Backenzahn  würde  sich  v^e  im  Choe- 
rqpotamns,  welcher  hier  nicht  weiter  in  Betracht  kommt,  durch  Käne 
auszeichnen.  Ich  bezweifle  daher  nicht,  dass  die  Versteinerung  von  Nkder- 
üitntffi  von  einem  eigenthümlichen  Schweins-artigen  Thier  herrührt,  das  ich 
unter  Sus  (Palaeohyus)  IVylensis  begreife  und  später  ausführlich  ver- 
öffentlichen werde.  Für  die  IHagnose  kam  die  Auffindung  des  Unterkiefers 
von  Hyotberium  medium  in  derselben  Kohle  sehr  erwüi^cht;  beide  Thiere 
besitzen  dieselbe  Grösse. 

Aus  dem  Hüsiaeher  Tertiäir-Mergel  hat  Herr  GumnmsT  mir  noch  einige 
Reste  mitgetheilt,  von  denen  ich  nur  eines  Bruchstücks  aus  dem  Oberkiefer 
mit  drei  vorderen  Backenzähnen  und  dem  ersten  hinteren  Backenzaha  von 
einem  eigenen  Sorez-artigen  Thier  gedenken  will,  das  ich  nach  der  auf- 
fallend starken  konischen  Form  des  letzten  vordem  Backenzahns  Sorex 
?coniformis  genannt  habe. 

Ans  dem  Basalt-Tnff  bei  Alt-WamMdarf,  in  der  Gegend  von  MmnUrg 
in  Böhmen^  ist  dnrch  Herrn  Jokblt  in  die  Sammlung  der  k.  k.  geologischen 
Reichs-Anstalt  in  Wien  eine  interessante  Versteinerang  gekommen,  die  ich 
dnrch  Herrn  Prof.  Suess  mitgetheilt  erhielt.  Sie  besteht  in  der  hinteren 
Hälfte  eines  geschwänzten  Batrachiers  aus  der  Abtheilung  der  Salamaadrinen. 

•  Das  Thier  sleh|  meinem  Triton  opalinus  (Pal.  ü,  S.  70,  t.  10,  ^.  9)  ans 
dem  Halbopal  von  Lusehii»  am  nächsten.  Das  Verhältnsss  des  Unterschenkels 
znm  Oberschenkel  ist  fast  dasselbe;  in  der  Versteinerung  von  Ali-Wutiudorf 
sind  aber  die  Unterschenkel-Knochen  etwas  stärker,  die  oberen  Staehelfort- 
Sätze  selbst  im  Schwänze  auHiallend  höher  und  breiter,  wo  auch  auffallend 
hohe  und  breite  untere  Stachelfortsätie  sich  vorfinden.  Der  flache  hohe 
Schwanz  erinnert  an  den  Larven-Znstand  der  Salamandrinen.  Es  muss  je- 
doch auffallen,  dass  der  Schwanz  des  kleineren  Triton  opalinas  eine  andere 
Bildung  verräth,  indem  dessen  oberen  Stachelfortsätze  kürzer  nnd  scknächti^r 
sind  und  der  untere  Bogen  die  Form  eines  kurzen  feinen  Stachel-Fortsatzes 


431 

SB  si^b  trägt.  Den  Batracbier  von  Ait-  Wam^dorf  untencheide  ich  mit  der 
BeoeiBnig  Trilon  ?ba8alticu8.  SalamaDdra  laticepg  ai|8  der Branokohle 
^00  JbrftwJiliw/ weicht  schon  dadurch  ab,  daBs.defsen  Unterschenkel  nur 
waif  kflner  ist  als  der  Oberschenkel,  während  er  in  Triton  basalticus  nicht 
iraix  die  halbe  Länge  des  Oberschenkels  misst.  Salamandra  Ogygia  und 
Triton  Noachinns  sind  ajinallend  verschieden.  Alle  diese  Arten  scheinen 
gleichwohl  dasselbe  Alter  zu  the'ilen. 

In  einem  Gebilde,  das  Oxford  seyn  wird,  sind  zu  Casiput  im  FrannÖ- 
tUHu»  Jura-Departement  Wirbel  von  einem  grossen  Saurier  gefonden  wor- 
dea,  von  denen  ich  sieben  durch  den  Rathsherm  Prof.  Pztbr  Mbriam  zur  Unter- 
ncfaoDg  erhielt.  Einer  dieser  Wirbel  rührt  aus  dem  Halse  her;  die  Übrigen 
»iad  Rücken-Wirbel  und  lassen  sich  theilweise  noch  aneinander  reihen.  Sie 
find  aach  dem  Typus  in  Macrospondylus ,  Mystriosaurus  oder  Teleosaurus 
gebildet,  dabei  kaum  kürzer  als  in  den  grössten  unter  diesen  Namen  begrif- 
fcoen  Thieren,  und  die  Körper  in  der  Mitte  nicht  ganz  so  stark  eingezogen, 
wodorch  sie  ein  etwas  stärkeres  Ansehen  gewinnen.  Das  Thier  berechnet 
sich  auf  16 — 18  Fuss  Länge  nnd  vdrd  wohl  auch  zu  den  schmalkieferigen 
Girialen  gehört  haben. 

Hbrm.  V.  Mbtbr. 


Neue  Litteratar. 


(Di«  Itad»ktorai  n«lden  den  Empfang  an  aie  •lMg«t«Adeter  SehrUtoB  dvnh  eis  dann  TiM 

beigMeistM  K.) 

A«  Bflcher. 

1856. 

Osw.  Him:  Fi&ra  tertiana  Heivetiae,  die  tertiäre  Flor«  der  Schweiti. 
Winterthur  in  fol.  [Jb.  1855 ^  551].  Band  ü,  Apetale  Dikotyledoneo. 
S.  1—110,  Tf.  51—100 

1858. 

P.  W.  Blacks:  Report  of  a  Oeoh$ieiU  Reeonmdeeanee  in  Caii forma  etc. 

Ne».York  8^. 
W.  Bugklamd:  Oeoiogy  and  Mineralogy  with  referenee  to  Natural  Tkeology; 

new  eäition  with  adütioiu  kiß  Owav,  Phillips,  Rb.  Brown  aad  Mewunr 

of  the  Author^  edii.  ky  Fa.  T.  Buckland,  with  a  Folio- Atta»  of  69 

fdatee^  Philadelphia. 
DBiCLouKAux:  eur  femploi  des  propriiftee  optifuee  Hrefringoraniee  pour  U 

determination  des  eepeeee  eryetalliedee.     (ß*  Memoire^  extrait  du 

Annal,  d.  Min.  1858^  XiV)y  88  pp.  8^.    Parie. 
C.  V.  Ettingshausbn  :  Beiträge  cur  Kentniss  der  fossilen  Flora  von  Sotiki  in 

Untersteiermark.     (99  SS.,  4  litbogr.  Tfln.   und  2  Tfln.   in  Natunelbst- 

druck  8®  <C'Sitxungs-Ber.  d.  niathemat.-naturwiss.  Klasse  der  Kais.  Akad. 

d.  Wissensch.  1858,  XXVIII,  471-570.)    Wien     X 
die  Blatt-Skelette  der  Apetalen,  eine  Vorarbeit  sur  Interpretttion  der 

fossilen  Pflanzen-Reste.    (92  SS.,  51  Tfln.  Selbstdruck  4^  <  Deiduchr 

d.  mathem.-n8turwiss.  Klasse  d.  Kais.  Akad.  d.  Wissensch.,  185Sy  XY, 

181-272.)    Wien.     X 
ein  Vortrag  über  die  Geschichte  der  Pflanzen- Welt,  gehalten  sin  8, 

März  1858,    (57  SS.,  27  Fg.,  5  Tfln.,  8».)     Wien.     X 
J.  Ua^x  a.  J.  D.  Whitnkt:  Report  oh  the  Oeoloffieal  Survey  of  the  it^i 

of  iowa^embraeing  the  reeulte  of  inveetiyatiotu  made  iurinji  por- 

tione  of  the  yeare  1855—1857,    I,  724  pp.  «  Sillih.  Jeam.  18S9, 

XXVn,  103—117).  I 


43S 

R.  W.  Mtlri':   Oeoiofieal  Map  of  Lim4fin  and  iis  entiranä^  fbi.    London, 
Proeeedm^s  of  ike  American  Association  for  ihe  advaneemoni  of  seienee^ 

Xl/«*  meeüng,  held  at  BalHmore,  Mai  1858.   CamMdge.  320  pp. ,  8^, 
Cu  Tatb:  tke  Qeology  and  Areheoiogy  of  Breadneii,  Nortkumkorlandj  witk 

DeseripHmu  of  fossü  Anneüidos. 
Tom:  tmlia  oruttione  soiforosm  arvenuia  28—30.  OHokre  1838.   Roma  4^. 
Fl.  l)9«ai:  der  Yenteinerte  Wald  bei  Cairo  vnd  einige  andere  Arten  ver- 

kieselten  Holzes  in  Ägypten  (27  SS.,  3  Tfln.  <<  Sitznngs-Ber.  d.  mathem. 

aatarwiss.-  Klaaae  d.  Kaia.  Akad.  d.  Wissensch.  1868,  XXXIII,  299  ff.). 

Wen.  ^  |42  kr.J. 
Amtliche  FldU-Karte  des  WestphAliachen  Steinkohlen-Gqbirgea  (in  4  BlAttern 

6'  lang,  2','  koch;   640  Lachter  auf  1  Zoll,  d.  i.  51200  :  1;   schwarz 

4%;  kolorirt  6  Thlr.  Snbscriptiona-Preis ;  auf  feinstem  Papier  10  Thlr.) 

Iserlohn. 

1859. 

i'.Vrcriac:  ies  CorkUre»  eie.,  238  pp.,  4  pll.,  Paris  (vgl.  S.  436f. 

J.  T.  BnnnoRST  vah  dsn  Biukborst  :   Esfuisse  geoiogipie  et  paieontoiogipie 

des  eonekes  ere'taeees  du  Limhourgy  et  plus  speeiaiement  de  la  eraio 

tufeauj  avee  carte  geolopque^  coupes,  pian  harinontal  des  carrieres 

de  St.  Pierre  etc.  CMaastrieht  8^.    /«  partis.    268  pp.,  5  pli.).    X 
CoiLyna-GiAYBR:  Reekerehes  sur  les  Meteores  et  les  iois^  pti  les  regissent. 

Paris,  8^. 
J.  A.  et  J.  F.  E.  Drslomcuamps  :   sur  la  Couchs  ä  Leptaena  du  lias,  avec 

indieation  des  fossiles,  fue  eette  eouche  renferme,  et  descriptian  dos 

especes  nouvelles.     Caen,  6^. 
Ain.  Fatu:  Memoire  sur  le  terrain  liasique  et  keuperien  de  la  Savoie 

«^  Memoir.  de  la  Soe.  de  phys,  et  d  hist.  nat.  de  Geneve,  XV).  92  pp., 

3  pll.,  4®.     Geneve.    X 
B.4usiAiai:  über  die  Krystall-Formen  des  Cordierits.    Göttingen,  4'. 
Edw.  Hitchcock:    lehnology  of  New  England,  a  Report  on  tke  Sandstone 

of  tke  Connecticut  valley,  especially  its  fossil  foot  marks,  made  to  tke 

Gotfemment  of  Massackusetts.  (220  pp.  a.  60  pll.  4^.) 
F.  S.  Bolus:    Pleioeene  Fossils  of  Soutk-Carolina.     I.  vd ,  4»,  lotM  30 

litkogr.  piates  [30  |f  zu  Charleston  beim  Verfasser]. 
Post'pldocene  Fossils  of  Soutk-Carolina  [erschien  in  Lieferungen 

von  je  2  Tfln.  mit  Text  k2  $;   15  Lieff.   =  1  Band.    Charleston  beim 

Verfasser). 
LnBvin:  Protogee,  ou  de  la  formation  et  des  retfolutions  du  gloke,  traduc- 

tum  par  ßnRT&4in>  dr  St.-Gkbhaih,  lxiv  et  138  pp.  8^,  Paris. 
F.  H.  LoTTHER :  geognostische  Skizze  des  Westphälischen  Steinkohlen-Gebirges. 

Zur  FlöU-Karte  des  Westphilischen  Steinkohlen-Gebirges.     [162  SS.,  1 

Thlr.)  8^    Iserlohe.     X 
Ci.  Ltill:  0«  lavas  ofMount  Etna,formed  on  steep  slopes,  and  on  craters 

of  elevatum  (from  tke  Pkilosopkical  Transactions  for  18ö8,  part  iL, 

f.  703  SS.    London  1869-,  86  pp.  4<»,  pl.  59—61).    X 

Jahrbuch  18S9.  28 


-     434 

C.  Fr.  Naumann  :   Elemente   der  Miqenilogie.     5.  verniehilc  und  verbesserte 

Aufl.     Leipsig  8""  (460  SS.  ni.  183  Uolcscbn.).     ^ 
A.  Pichlbb:  Beiträge  zur  GeogDOsie  TyroU  (232  SS.,  8®^  mit  1  Karte  and  3t> 

Profilen).     Innsbruck.     X 
F.  J.  Pictbt:  Material X  pour  ia  Paleontalope  Sftitae  eic.  Genive  4^  (Jb. 

i868,  667). 
12.)  III.  «ür.,  S8S9,  f.  57—64,  pl.  9-11;  p.  1—54,  fl.  1—7  t«  /W.  ^ 
IV.  Krr.  1869,  p.  97-144;  pL  14—17.     X 
L.  £.  Rivot:    Principe^  generaux  du  traiieuuni  de»  mineroU  wteiMiptes 

PariSy  6^.     Tome  1*^:  Metallurgie  du  euivre. 
K.  T.  Scbaurotb:  Kritisches  Verzeichnis»  der  Versteinerungen  der  Trias  im 

Vicentinischen  (76  SS.,  3  Tfln.  <C  Sitsungs-Ber.  d.  mathem.-nalarwiäs 

Klasse  der  Kais.  Akad.  in  Wien.    XXXIV,  283  ff.)  Wien.  8*\     X 
A.  Stoppahi:   Pale'ontologie  Lombarde  etc,  Milano  4"  IJb.  18S9^  278). 

Lirr.  vi;  =  I.  #er.    Liv.  vi,  pp,  65—80,  pl.  14—16.     X 

hier,  VII,  vifi;  =  Z.  9er,    Livr,  i-ii.  pp,  1-16,  pl.  1,  2,  3.     X 

B.    Zeitochrlften. 

1)  Jahrbuch   der   K.  K.    Geologischen  Reichs-Anstalt    in   Wien. 
Wien  ^  |Jb.  t859^  180|. 
18S8y  Okt.-Dec.;  I.r,  4,  A  519—752,  B  125-161,  Tf.  6-8.     x 

J.Jok^ly:  Tertifir-Ablagerungen  desSaazer  Beckens  n.  der Teplitzer  Bucht:  519. 

das  Erzgebirge  im  Leitmeritzer  Kreise  Böhmens:  549,  Tf.  6. 

£.  FoKBBs :  Zusammenhang  zwischen  der  gegenwirligen  Fauna  und  Flora  der 
britischen  Inseln  und  den  geographischen  Veränderungen,  welche  deren 
Oberflftche  besonders  während  der  Zeit  der  nördlichen  ÜberOuthung  er 
litten  hat  {Memoire  geolog.  Survey  of  Oreai^Brti.  1846,  /,  336  Jt*  : 
575,  Tf.  7,  Ö. 

D.  StAr:  die  Umgebungen  von  Tabor:  661. 

K.  V.  Hauer:  die  Schwefel-Therme  von  S.  Stefano  in  Istrien:  689. 

Arbeiten  im  chemischen  Laboratorium  der  Anstalt:  695. 

Verzeichniss  eingesandter  Mineralien,  Gebirgsarten,  Petre Fakten :   697 — 699. 
Verzeichniss  eingegangener  Bücher  und  Kartei^  706 — 711. 
Verhandlungen  der  Gesellschaft  in  ihren  Sitzungen:  B.  125—161. 


2)   ßericht^über  die   erste  allgemeine  Versammlung  von  Ber^- 
und  Hfitten-Mfinnern   zu  Wien   am  10—15.  Mai  185S.     XLV   nmi 
154  SS.,  9  Tfln.,  15  Holzschn.)    Wien  8**.     X 
Sitznngs- Protokolle:  S.  vi — xxix. 
Vorträge  in  der  Sektion  für  Bergbau:  1—50. 
V.  Russkgger:  neueste  Aufbereitungs- Versuche  zu  Schemnitz  in  Ungarn:  1 
F.  Stahm  :  Vertheilung  d.  Bergwerks-Schätze  ind.  Österreichischen  Monarchie :  9. 
A.  LiLL  V.  LiLiBTCBAca:   Verhalten  des  Erz-Adels  gegen  die  Teufe  im  Silber- 
und  Blei-Bergwerke  Pripibram  m  Böhmen:  12.  , 


.    «39 

W.  V  üurrKBH:  fiber  den  Bergbau  in  Serbien:  18. 

0.  T.  HnciDiAu :  das  Abbohren  und  Sprengen  in  Lignit-Flötiea  und  dessen 

Resdlale  in  den  WDirsegg-Traunthaler-Gruben :  23. 
J.  K.  Hocisdrr:  Verbalten  des  Goldes  gegen  die   Teufe    in    beiden  Hemi- 
sphären: 27,  44.  ^ 
l  Gnu:  aber  Abnafame  des  Adels  in  der  Teufe  bei  Gold-Bergbanen :  33. 
G.  lAiRiLicnBR:  neue  Montan-Untemehmungen  auf  Knpfer,  Eisen,   Koble  in 

Siebenbürgen:  36. 
C.  Wurm:  EDtzflndung  von  Spreng-Löchem  dnrcb  Reibungs-Elektrizitftt :  42. 
Vorträge  über  Ufitten- Wesen:  S.  51  ,  haben  für  uns 

Vorträge  über  Maschinen  u.  A'ufbereitung:  S.  109;        weniger 
Vorträge  in  den  Hanpt-Sitzungen:  S.  137  \       Interesse. 

3}  Berichte    des    geognostisch-montanistischen    Vereins     für 

Steyermark.     Grats  S^  [Jb.  184S,  560J.     X 
ISSSj  VIÜ.  Beriebt  (58  SS.,  2  Tfln.,  hgg.  1849). 
Tl  t.  ZoiLUCorm:  Vorläufiger  Bericht  über  die  Ergebnisse  der  im  Sommer 

18ö8  in  Untersteyer  ausgeführten  geognostiscben  Begehungen:  1 — 14. 
Ffi.  SuBCTimsM :  die  Kohlen-Ablagemng  bei  Studenits  im  Draun^Thale:  15-24, 

2  Tän. 
Haaptansweis    der   im  Jahr  1857  im  Herzogthnm   Steyermark  gewonnenen 

Bergwerks-Produkte  und  ihrer  Verwerthnng:  25—34. 


\)  SitxQDgs-Bericlite  der  Kais.  Akademie  der  AVissenschaften, 
Ilathematisch  naturwissenschaftliche  Klasse.    Wien  A"  [Jb.  tSSS^  670]. 
1858,  Febr.  25:  no.  6;  XXVill^  6;  S.  462—578,  TH.  6,  hgg.  1828. 
r.  Y.  Ettitigshaussk:    Beiträge  zur  Kenntniss  der  Tossilen  Flora  cn  Sotska  in 
Untersteiermark :  471—567,  6  Tfln. 
1838,  März  11  —  April  29;  no.  T— 1^;   XXiX;   1^6,  S.  1—594, 
Tfln.  21,  hgg.  1828. 
Rbss:  geognostische  Verhältnisse  d.  Rakonitzer  Beckens  in  Böhmen:  121-159. 
J.  Scnmr's   Erhebungen  über  das  Erdbeben  1868,  Jänner  15 :  237—239. 
UxiiiDiGEn:  der  Datolith  von  Baveno:  239—241. 

WuEUKT  u.  Bauir:  Analyse  der  Mineral-Quelle  des  König-Ferdinand-Eisen- 
bades im  Weidritz-Thale  bei  Presshnrg:  585—594. 
1868,  Mai  14— Juni  24;  no.  18—17',  XXX,  1-^6,  S.  1—441,  Tfln.  12; 
hgg.  1828. 
Rous :  geologische  Stellung  der  Sotzka-Schichten  in  Steyermark :  3-33,  Tfln.  2. 
Gottlizb:   Analyse  des  Marienbmnnens  von  Gabemegg  in  Süd-Steiermark: 

191-199. 
Fb.  Sahdbsbokr  u.  Gubhbbl:  über  das  Alter  der  Tertiär-Gebilde  in  der  Donau- 
Hochebene  am  Nord-Rande  der  Ost-Alpen:  212 — 225. 
HAoncn:  aus  P.  v.  Tkhihatschkfp's  diessjähriger  Reise  in  Kleinasien:  283-285. 
1868.  Juli  &-15;   no.  18-^19;  XXXI,   /-^,  S.  1—290,  Tfln.  5; 
hgg.  1858. 
Riuas:  aber  kunschwänzige  Krebse  im  Jura-Kalke  Mährens:  5—13 

28  ♦ 


436 

HöRNKs:  der  Meteorstein-Fall  ku  Ohaba  im  Blasendorfer  Bezirke  SiebeDbfir<rens 

am  10—11.  Okt.  1857:  79-85. 
Haiditigek:  die  Ei«-Decke  der  Donau  in  Ungarn  und  ihr  Bruch  im  März  t85S  : 

236— ä38. 


f 
5)  Pogobhdorff's    Annalen   der   Physik   und    Chemie,    Leipzig  8®  |Jb 

t869.  180]. 

1869,  no.   t-4ß  CVI,  1—4,  S.  1—660,  Tff.  1—7. 

MsLLONi:  über  den  Magnetismus  der  Gesteine:  106 — 136. 

W.  WicKS:  direkte  Beobachtungen  über  Entstehung  der  Blits-Röhren :  15H. 

C.  Rahielsbbrg:  über  den  Yttrotitanit :  296—298. 

M.  Daubbr:  zur  Deutung  der  Spreustein-  (Natrolith-)  Krystalle:  501 — 504. 


6)  Bihliotheqne  universelle    de  Oeneve.      Archii^e*   des  sciences 
phyeiquee  et  naturelle».     [6,\  Geneve  et  Paris  8^  [Jb.  1SS9,  180j. 
1869,  Janv.— Avr.;  [5.)  no.  18-1$;  iV,  1—4.  p.  1—391. 

J.  Marcou:  das  Neocomien  im  Jura  und  seine  stratigraphische  Bolle:  42-65. 
113—153. 

Gaudm  u.  Strozzi:  Lagerstfitten  fossiler  BIfttter  in  Toskana  }>  203—205. 
G.  Brorii's  „Entwickelungs-Gesetze  der  organischen  Welt*':  217—241. 

Faradat:  über  das  Aufthanen  des  Eises   >.  269. 

A.  Favre:  über  das  Lias-  und  Keuper-Gebirge  in  Sayoyen:  327 — 340. 

ü.  Ower:  die  Saurier-Natur  von  Placodus  ^  372. 

A.  Harcock:  Wurm-fönnige  Fossilien  im    Bergkalk  Nord-Englands  ^  378. 


7)  Öfversigt  af  kongl.  Vetenskabs-Akademiens Förhandlingar, 
Stodtholm  8^  \fh.J868,  673]. 
1868,  ÄV.  Ärgangen,  486  pp.,  4  tafl.,  1859.     X 
Igblströh:  Brucit  in  Wermland:  187—189. 
J.  F.  Bahr:  über  Brunnen- Wasser  in  Stockholm :  395—414. 


8)  Bulletin  de  la  Classe  physico-mathe'matique  de  VAeaiemit 
Imp.  de  St.  Petersbourg,  Petersb.  4^  [Jb.  1868,  814]. 
1868,  Mai;  no.  8S4;  XVI,  24,  p.  369-383. 

(Nichts.) 
1868,  Mai— Decembre;  ao.  386-406-,  XVU,  1—Z2,  p    1—352. 
Kupffvr:  Bericht  übef  eine  neue  Methode  die  Erd-Form  zu  bestimmen:  236-240. 
GöBBL :  über  einige  Quell-Wasser  Nord-Persiens  und  den  Ursprung  des  NatroDi 
und  des  Natron-Sulfats  in  den  Annenischen  See'n:  241 — 243. 


9)  Memoiren  de  la  Soeie'te  ge'oiogique  de  France,  Paris  4^  fJb. 

1867,  570J. 

1868,  {2.\  VI,  2,  p.  209—446,  pl.  3—6,  publ.  1859. 
d*Archuc:  die  Corbidres,  geologische  Stadien  in  einem  Theile  des  Ande-  und 

des  Ost-Pyrenäen-Dpt's. :   209—446 ,  mit  4  Tfln.  und  25  Hlsfcha.  (Oro- 


•4at 

gfiphie;  —  Geologie :  Neue,  Quaitäre,  Tertiftre,  Kreide-,  Jura-,  Kohlen-  und 
DeroB-Gebirge,  gramtische  und  Feuer-Gesteine ;  Quellen ;  Störungs-Linien ; 
allgeneine  Bemerkungen);  —  auch  selbttstSndig :  vgl.  S.  433. 


\0)  BuUeiin  de  ia^Societe  ge'olotfique  de   Franee  |?.J,  Paris  ^** 
[Jb.  l&SSy  815]. 
ISS8,  Hai  3— Jani  21 ;  XV,  497—664,  pl.  5.  X 
LSAUAim:  Vertheilung  der  Mollusken  im  Kreide-Gebirge  des  Sarthe-Dpt's. :  500. 
Tl.  Esbat:  Klassifikation  der  Echinocriniden  n'Q. :  525. 
L.  Villb:  Brenz-Lagerstitten  zwischen  T^n^s  und  Orl^ansville:  527. 
B.  J.  SacMABD:  Pennische«  Gebirge  in  Neu-Mexiko:  571. 
J.  Maicou:  über  die  Benützung  seiner  Untersuchungen  im  Felsengebirge  und 

Kalifornien:  533  |Jb.  1868,  477).     . 
A.  Bort:  geologische  Arbeiten  in  Osterreich :  537. 
Tiicra:  Erwiderung  an  Sabxann  (S.  500):  538. 
ücbdit:  über  einen  neuen  Ausbruch  des  Vesuvs:  550,  569. 
hc  St.-Mabcbauz  :  125  Arten- eocäner  Fossilien  im  Sarthe-Dpt.:  552. 
Poszi:  Zonen  des  Pliocin-Gebirges  um  Rom:  555. 
Ltsm:  um  Rom  gefundene  Elephanten- Arten :  564. 
H.  Coquahd:  über  d*Archl4C^8  Klassifikation  der  SW.  Kreide:  577. 

Beschreibung  des  Porbeck-Gebirges  in  beiden  Charente-Dpt*8. :  577. 

P.  Gbahoiet:  Wniross-Schadel  zu  Montronge  bei  Paris  gefunden:  620,  pl.  5.  * 
.0.  TfiQvni:  Alter  des  Lias-Sandsleins  von  Luxembourg:  625. 
il.  BboiT ;  AbruDdung  der  Morfinen-Geschiebe  der  Yogesen :  638. 
Dk  Bol'CHeporm  :  über  die  Geologie  des  Isthmus  von  Panama :  642. 
A.  Omi:  Klassifikation  der  Jüra-Gesteine :  657  [vgl.  Jb.  ISöSy  482]. 
Aosferordentliche  Versammlung  zu  Nevers,  1868,  Sept.  1 — 8:  665—794.  * 

Hüttenwerke  der  Gegend:  667. 

M.  £.  BiAu :  Eiselierz-Lagerstfitten  von  Aubois,  Cher :  673. 

Auiflai^  ins  Jura-Gebirge  der  Gegend:  679. 

DiLiTiLLB:  Bohr- Versuche ,   400°>  tief  bis  ins  Kohlen-Gebirg«^  zu  Rozi^res 
bei  D^cise:  721. 

Eisenerz-Lagerstätte  zu  Champ  Robert  und  Arleuf,  Morvan:  726. 

Dilusk:  Untersuchungen  über  die  Entstehung  der  Gesteine:  728. 

TnoLukas:  die  fossilen  Fische  des  Bugey:  782—793. 


H]  ^iifia/e#  dee  mines  eie.  {A.  Memoire^;  B,  Lote;  C.  Bihiiographiey 
|5.),  Peru  S^  (Jb.  186S,  564]. 
tS68,   1-3;   |5.]  Xm,  U8,   A.  1-560,  pl.  1-5  (B.  1-177,  C.  i-xvi), 
1858.  X 
iRnor:  Bericht  über  die  chemischen  Arbeiten  im  Jahre  1867:  25 — 44. 
kSikmoiokt:  Mineralogische  Auszüge  aus  andern  Schriften:  45 — 72. 
BiRiB.\:  Darchteufung  der  Sande  und  Thone  der  Sologne:  73—88. 
^nsouT:  Zustand  d.  Eisen-Industrie  im  Polnischen  Bezirke  Suchedniow :  89^154. 


438 

Cohttikt:   Aasbentung  der  Gold-ftihreiiden  Allavionen  im  Tipuani  -  Thale  in 

Boilvia:  155- -165. 
Orsbl:  Arbeiten  im  cbem.  Labomtorinm  su  Anglers,  ISSß — tS5S;  166-173. 
Fr.  KuHiMAifM:  hydraulische  Mörtel,  kflnstliche  Steine  und  Fels-Bildung  auf 

nassem  Wege:  209—225. 
DaubrAr:  Besiehungen  der  Therraal-QnelleD  von  Plonibi^res  mit  den  En- 

Gruben  und  neue  Bildung  von  Zeolithen:  227—256. 
DB  Villbnbuvb:  natürliche  Kiesel-Karbonate,  ihre  Lagerung  and  Verwendung: 

257—270 . 

Dblbssb:  Studien  über  den  Metamorphiamus.    II.  Emptiv-Gestaine :  321 — 416. 

Brflder  Afpolt:  Verkohlung  der  Steinkohle  nach  der  VIT.  Methode:  417-446. 

Notitzen:  Kohlen -Bergwerke  von  Newcastle:  505;  —  Schbutz:  Kohlen- 
Werke  von  La  Trinidad:  526;  —  Toon  und  Nroharch:  über  Gold-  und 
Silber-Erzeugung  1492—1848:  528;  ^  die  Anthrazite  Pennsylvaniens: 
536—544. 

Iffö8,  4^ ;  [6,]  XIII,  U2y  A.  1-475,  pl.  1-6  (B.  179-290\  1858.  >< 

Rahm  BL8BBRG :    Krystallographisch-chemische    Beziehungen    zwischen    Angit, 
Hornblende  und  Verwandten,  übers.:  1 — 30 

Arbeiten  im  Bergwerks-Laboratorium  von  St.  Etienne,  Loire,  1867 1  31—48. 

Noblbhairb:  Mineral-Reichthum  im  Bezirke  von  Seo  d'Urgel:  49 — 76. 

L.  Moisskhet:  Ausflug  nach  Comwall :  77—267. 

J.  Gallon}  Auszüge  über  die  Mineral-Statistik  Österreichs. 

Desvaux  : 'Bericht  über  die  artesischen  Bohrungen  in  der  Sahara  der  Provinz 
•  Constantine  l8ö6—'18STi  451—467. 

desgl.  in  dem  Unterbezirke  Batna  in  Algi^rien:  451-467. 

DAUBRte:  über  Vergesellschaftung  von  Arsenik  und  Mineral-Bitumen:  472-475. 


12)  Compte9  rendmt  hehdomadaires  de4  SBanees  de  fÄeade'mie 

des  eeieneesy  Parle  4^  [Jb.  1869^  283]. 

1SS9,1-21,  Janv.  3— Mai  23;  XLVIII,  l'-tl,  1—1006. 
£lib  DB  Bkauhomt:  legt  Stücke  des  Aerolithen  vom  9.  Dez.  vor:  16. 
Ca.  Stb.-Claiiib-I>bvillb :  über  den  Trachytismus  der  Felsarten:  16 — ^23. 
SBNiviBR:  untermeerische  Hitze  und  Rauch- Ausbruch  bei  Livomo:  39. 
Psm:  über  die  Feuer-Kugel  vom  29.  Okt.  iSSTi  91—95. 
VizuN:  Hebungs-System  des  Doubs-Thales  und  der  Schwftbischen  Alp:  107-109. 
P.  Gervais:  ein  Saurier  aus  dem  Permien  von  Lodöve:  192-193. 
£lib  DB  Brwhoht:  über  das  Alter  dieses  Gebirges:  193. 
FiLHOL  und  Lbyh^ib:  der  Aerolith  von  Montrejeau:  193 — 198,  348. 
Luvtiii:  H6he  der  Atmosphäre:  232. 

Donati :  vulkanische  Erscheinungen  im  Haven  von  Livomo:  234. 
G.  Chaimsel  und  A.  Moitrssikr:    chemisch-mineralogische  Zusammensetzung 

des  Aerolithen  von  Montrejeau  vom  9.  Dez.  1868:  267 — 269. 
Dbscloizbaux  :   Versuche  über  die  doppelte  Strahlen-Brechung  der  Kryatalle: 

263-267. 
P.  Furbt:  Geologisches  von  den  Inseln  Lou-Tchou  (Kreide?,  Eocän?):  287 

—290,  393-396. 


430 

SufBMT:  Gniii  and  violeU  Arbeade  Minenl^Stoffe:  295-*297. 

WonjB:  AnaJyw  eines  Ungarisdien  Meteorsteines:  303 — 304. 

Leturis:  ubter  den  AeroUthen  von  Montrejean:  446. 

Ca4KiL  und  Moitissika  :  dessen  Analyse:  479 — 481. 

Der  Preis  Bobdih  (von  3000  Francs)  ist  gesetiEt  auf  die  genüf^ende  Beant- 
wortung der  Aufgabe  ,)über  den  Metamorphismus  der  Felsarten^^  bis  zum 
1.  Okt.  18S9y  da  zwei  eingelau/ene  Arbeiten  nicht  genttgten:  538«-540. 

Ds  PKnr-TiouAns :  der  Scbiffswurm  und  die  Fels^bohrenden  Muscheln:  545-546. 

F.  Laboqvi  and  A.  Biamcbi:  Magnetismus  des  Aerolithen  von  Montrejeau: 
578—579,  798. 

T.  BDoaonft's  geologische  Karte  von  Mastricht:  618-620. 

J.  IVicsLis:  Saponit  ein  neues  Alannerde-Hydrosilikat:  695^-697. 

H.  Sti.-Cl.-Dsviixb  und  H.  D.  Ebray  :  Untersuchungen  aber  das  Platin  und  die 
begleitenden  Metalle:  731—735. 

Uirkht:  Erdbeben  in  den  Yogesen  am  6.  April:  752. 

RiiOH  m  Ldiu:  Bedeutendes  Lager  Phosphor-sauren  Kalks  in  Spanien:  802-804. 

F.  FisARi:  Analyse  natürlichen  Kupfer-  und  Eisen-Sulphats:  807. 

DmoGua:  Beobachtungen  an  den  Kftsten  Zentral-Amerikas :  827 — 831. 

Guon:  Geologie  der  Insel  Cypem:  840,  912—916. 

Bona:  Krystallisation  des  Schwefels  aus  Lösungs-Mitteln :  845 — 847. 

Doimot  über  die  rothe  erdige  Substanz,  welche  die  Quecksilber-Erze  in 
Chili  bekleidet:  847—848. 

Ci.  T.  Jacksoh:  über  den  Bomit  von  Dahlonega  und  die  Diamanten  von 
Georgia:  850—851. 

Anovx:  Geologische  Notitzen  von  Camboge  (11<'55'  N.  B.  104<'50'  0.  L.>:  851. 

A.  Passt:  Ovula  Gisortiana  n.  9p,  in  Grobkalk  von  Gisors:  948. 

Drusa:  Untersuchung  über  die  Entstehung  eruptiver  Felsarten:  955—959. 

Posel:  Erd-Umwilzongen,  welche  die  Algieriscben  Reliefs  veranlasst:  992. 

Cl  LAvanrr:  neuer  artesischer  Brunnen  zu  Neapel:  994. 


13)  AnnmUM  de  Chimie  et  de  phytique  \8,]  Parte  ^JJb.  1868,  675|. 

1868^  Sept.— Dec;  (3.)  LIK,  1—^,  p.  1—448,  pl.  1. 
Fl.  Kuhuuhn:  über  die  Baryt-Industrie:  386 — 402. 

t8S9,  Janv.— Avril;  [3.J  LV,  1-4,  p.  1—512,  p.  1—3. 
Dnissi:  Metamorphisnnis  der  Ausbruch-Gesteine ;  296 — 304. 
A.  ScHAPARiM :  über  das  Vanadium  und  seine  Verbindungen :  479 — 485. 


14)  Miuni  EvwAM>s,  Ad.  Bronciiiabt  et  J.  Dscaishi:  Annmiee  dee  eeien- 
e$i  naiureilee,    Zoologie.    [4.|  Paris  8^  [Jb.  1868,  675|. 
1868y  Janv.— Juin;  (4.J  IX,  1—6,  p.  1—384,  pl.  1-5. 

1.  DiLBos:  die  Ranbthier-Knochen  in  den  Höhlen  von  Sentheim  (Haut-Rhin) 
und  die  Osteologie  des  braunen  Pyrenäen-Bären:  155-224  [Jb.  1869,  93|. 

Fiuona:  zwei  Plagiaolax- Arten  aus  dem  Purbeck-Oolith  ^  317. 

£.  n  BuunoHT:  Bone-bed  mit  ?Microlestes-Resten  in  England  >>  318-320. 


440 

15)  Anderisoii,  Jahdinb,  Balfour  «.  U.  D.  Rooims:  Edinkur§  uew  Phil»- 
9ophieml  Journal.     [Z.\  Rdinb.  6«  [Jb.  1869,  182]. 
1869,  Jan.;  [2.1  f7,  IX,  1,  1—178;  pl.  1—3. 
G.  Goroon:  Geologie  des  N.  Theils  der  Provins  Moray:  13 — 59. 
R.  HARKMisfl:  Entstehung  pennischer  Breccien  im  südlichen  Theile  des  Nith- 

Thales:  102-106. 
Britische  Gelehrten- Versammlung  18SS  m  Leeds,  Geologie:  143  C 
HoPKiHs:  Eröffhungs-Rede :  143. 

T.  W.  IfoRWOon:  komparative  Geologie  von  Hotham  bei  Cave:  145. 
E.  Trollopi:  Geologie  von  einem  Theile  Lincolnshires:  145. 
H.   C.  Sorrt:    Strömungen  während  des  Niederschlages  der  Kohlen-  und 

Permischen  Schichten  in  S.-Yorkshire  und  N.-Derbyshire :  145. 
T.  P.  Tralb:  über  die  Niederschlftge  im  Aire-Thale:  146. 
J.  G.  ]Marsh.\ll:  Geologie  des  Lake-Distrikt's :  147. 
Phillips:  Hämatit-Erze  in  N.-Lankashire :  148. 
Pacb:  Seehund-Skelett  aus  pleistocttnem  Thonc  in  Fifeshire:  149. 
PlDLLiPs:   Kontakt-Erscheinung  zwischen  Granit  und  Schiefer-Gesteinen  in 

West-Cumberland,  und  Schiefer-Gefüge  im  See'n-Bezirke :  150. 
BL  C.  Sorby:  Vertheilungs- Weise   der  Mineralien  in  Feuer-Gesteinen  dikI 
neue  Bestimmungs- Weise  der  Wfirme  und  des  Drucks,  welche  bei  der 
Bildung  der  Miperalien  stattgefunden:  150. 
Pagr:    fernere  Beiträge  zur  Paläontologie  der  Tilestones  oder  silurisch- 
devonischen  Schichten  Schottlands:  151. 
R.  Owbn:  Dimorphodon  eine  neue  Pterodaktylen-Sippe :  151. 
R.  1.  MuRCHisoH :  Resultate  über  die  älteren  Gesteine  der  Schottischen  Inseln : 

153. 
Nicol:  Alter  und  Beziehungen  der  Gneiss-Gesteine  in  jW.-Schottland :  157. 
RoGBRs:  über  die  Entdeckung  permischer  Gesteine  in  N.-Amerika:  157. 
Miszellen:  Hbhrbssy:  Kräfte  welche  einen  Wechsel   des  See-Spiegels  zu 
bewirken  vermochten:   166;    —   Mbek  und  Haydbm:   sogen.  Trias-Gesteine  io 
Kansas  und  Nebraska:  166—170. 


16)  The  Qnarierly  Journal  of  the  Geologieal  soeieiy  of  Lon- 
don, London  6®  [Jb.  i869,  284]. 
,     1fi69,  Mai;  no.  SS\  XV,  t,  i-xxiv;  A:  187-286,  B:  9— 12;  pl.  10,  fpg. 

I.  Jahres-B  ericht:  Febr.  18. 
Haushalt  der  Gesellschaft:  i. 

Ertheilung  der  WoLLAsroM'schen  Medaille  an  Ch.  Darwin:  xxiii.  , 

Ertheilung  ihres  Ertrags  an  Cn.  Pbacb:  xxiv. 

II.  Laufende  Vorträge  {1858,  Nov.  3-17):  A.  187—199. 
0.  Fiscbkr:  natürliche  Brunnen  am^Piddletown-Heath:  187. 

G.  W.  Orhbrod:  das  Erdbeben  von  Dartmoor;  188. 

Granit-Gänge  im  0.  von  Dartmoor:  19 L 

N.  T.  Wbtbbrrll:  über  einige  Kiesel-Nieren:  193. 
C.  W.  Stow:  Verbteinerunacn  aus  Süd-Afrika:  193. 


441 

R.  N.  Bi'Bidgk:  die  Geolo§^ie  von  Söd-AfrikR:^195. 

C.  A.  Morrat:  über  die  Mineral-QueHen  von  Aske:  198. 

ni.    Nacbf  ebrnckte  Vortrige:  A-  200—238,  251-286. 
R.4UAT:  einige  GleUcber-Erscheinungen    in  Canada:  200. 
J.  PusTwici:  aber  die  Goodwood-Sande :  215. 
H.  B.  GoDwni-Aunm :  Sflaswaaser-Ablagernngen  in  Kaschmir:  221. 
J:  W.  Salt«:  aber  Enryptems:  229« 
C.  Goild:  über  Mitbracites  Vectensis:  237—238. 
J.  J.  Brasmr:  aber  daa  palioliibiiche  Becken  Nen-Yorks,  Ilf.:  251-286. 

rv.    Eingekommene  Geschenke:  A:  239-*250. 

V.    Misiellen:  B:  9—12. 
Roiu:  Terti«r>GebtIde  von  SoUka:  9. 

SiAcn:  Geologischer  Darchschnitt  von  Laibach  nach  Triest:   10. 
Fortbblb:  Geologie  einiger  Theile  Kleinasiens:  11. 
Wolf:  Durchschnitt  zwischen  Wien  und  Linz:  12. 


]7)  B.  SiLUKAH  «r.  a.  jr.^   Dara  a.  Gibbs:  the  American  Journal  of 
teienee  mmd  arts  [1.].    New  ttaven  »\  \hi.  1859,  182|. 
1859,  Jan.;  [2.]  no.  79;  XXVII,  I,  p.  1—156.     X 
Ü.  WüRTx:  Kobalt  und  Nickel  in  Gaston-Co.  in  PC-Carolina :  24 — 31. 
Hni  0.  Hatixen:  die  sogen.  Trias-Gesteine  in  Kansas  und  Nebraska:  31 — ^36. 
Cb.  U.  Sixpard:  Lazulith,  Pyrophyllit  und  Tetradymit  in  Georgia:  36 — 40. 
Fr.  Fisld:  Gnayacanit,  ein  neues  JMineral  aus  Chili:  52. 
Die  Geologie  von  Iowa,  nach  Hall  und  Whithrby's  Report:  103 — 117. 

Miszellen:  H.  Rosb:  Zusammensetzung  des  Tantalits:  125;  —  Rarhels- 
nac:  Zerlegung  Titan-haltiger  Eisen-Erze:  127;  —  Agassiz:  über  Marcou's 
Ueoloff  of  \ortk- Amerika:  134;  —  J.  Hall:  dagegen:  137;  —  J.  M.  Saf- 
kord:  einige  Punkte  in  Aroerika*s  Erd-Geschichte :  140;  —  W.  Bakbr: 
pon-pliocfine  Gebilde  von  Lewiston  in  Maine :  141 ;  —  D.  Pa6b  :  zur  Palft- 
oBtologie  der  Tilestones  oder  silurisch  -  devonischen  Gesteine  Schottlands: 
U\\  —   Fr.  S.  HoLRBs:   post-pIioc8ne  Fossilien  in  Söd-Carolina :  156. 

If^69,  March;  (2.J  no.  80;  XXVII,  2,  p.  157-305.  X 
l  L.  Sritr:  fiber  Duport's    artesischen  Brunnen  zu  Louisville:  174—179. 
F.  B.  Ihn  und  F.  Y.  K^tdrti  :  die  unteren  Kreide-Schichten  von  Kansas  und 

Nebraska:  219-227. 
Ci.  M.  'Wbthirsll:  Analyse  des  weissen  Schwefelwassers  des  artesischen 
Brunnens  zn  Lafayette,  Indiana:  241—249 
Miszellen:  S.  C.  Lthan:  Erdheben  zn  Hilo,  Hawai:  264;  —  Lridy: 
Hadrosaums  Foniki  ein  neuer  Kreide-Saurier  in  Neu-Jersey:  266;  —  Enw. 
HiTGBCoci:  Ichnologie  Neu-Englands :  270.  -r  W.  E.  Losar:  Geologische  Auf- 
nahme Canada's:  272;  —  J.  J.  BiesRY:  Geologische  Obersicht  Nord-Ameri- 
kt'i:  272;  —  W.  W.  Mather:  der  artesische  Brunnen  im  State-House  zu 
Colnnbus,  Ohio:  276;  -  E.  Dbsor:  Synopsis  der  fossilen  Echiniden:  276; 
-  S.  B.  BrcirLf.T:  Berge  in  Nord-Carolina  und  Tennessee:  286—294. 


1869,  May;  |2.1  no.  81;  XXVlly  S,  306-456,  TU.     X 
Ch.  Wbittbsuy:    SchwankuDgen  des  WaMer->Spiefeli  so  Greeo  Bay,  WUc 

305—310,  447. 
HniiiBsaT:   Eipfluss  von  Land-  und  Waiser-Yerlheilung  aufs  Erd-Klima 

310—315. 
—   —  Gesetae,  welche  die  Yenheilung  der  Isothemen  regeln^  316-338. 
T.  St.  Hunt:  xur  Geachichte  von  Euphotid  und  Sausaureit:  336—349. 
J.  G.  Babnard:  dynamische  Theorie  der  Gezeiten:  349 — ^359. 
L.  LaiQtTKBBuz:  fossile  Pflanaen  aus  jüngeren  Formationen:  359—366. 
C.  T.  Jaceson:  Bomit  von  Dahlonega  in  Georgia:  366—368. 
0.  Ff.  Rood:  ans  v.  Kobill*s  stanroskopischen  Beobachtungen:  388—391. 

stanroskopische  und  andere  Versvche:  391—395. 

G.  J.  Brusb:  über  Boitonit:  391—395. 

C.  Dkwbt:  Wechsel  im  Wasser-Spiegel  des  On'tario-See's :  398—400. 

F.  A.  Gsirni:  Whithneyit  eine  neue  Mineral-Art:  401. 

T.  Coah:  Ausbruch  des  Mauna  Loa  auf  Hawaii:  410—415. 

M  i  s  z  e  1 1  e  n :  A.  MATTBiasn :  ElektrizitAts-Leitung  durch  Metalle :  422 ;  -> 
J  D.  Daha:  Über  Rahmblsbbros  Ergebnisse  über  Zusammensetzung  der  THu- 
eisen-Erze:  423;  —  Meteorit  von  Kaba-Delreczin  in  Ungarn:  424;  —  Mete- 
orit von  Ohaba  bei  Carsburg :  424 ;  —  F.  B.  Mbee  und  F.  V.  Hatbbii  :  geo- 
logische Untersuchung  des  Kansas-Territoriums:  424;  —  v.  ErmiGsBAusD: 
Tertiär-Flora  von  If^en:  432,  —  von  Hiring:  433,  —  von  Köflach  n 
Steiermark:  434;  —  J.  W.  Dawson:  Fost-tertiare  Bildungen  des  St.  Lorenz- 
Thaies:  434;  —  Tuohbt:  zweiter  zweij übriger  Bericht  über  die  Geologie 
von  Alabama:  436;  —  Mallbt:  Erdbeben-Katalog  der  britischen  Gelehrten- 
Versammlung:  437;   —  Kbahtz:  Mineralien-Comptoir:  437. 


Anszflge. 


A.    Mineralogie,  Krystallographie,  MineraUChemie. 

A.  von  Plahta:  Analyse  iweier  Kalksteine  (Jahres-Ber.  d.  natur> 
fbrsck.  fieaellsch.  Gmnbnndtent.  (2.)  III,  65  ft>.  Die  nntenuchten  Muster- 
sincke  stammen  von  Zi%er9^  wo  das  Gestein  Zwischenlager  in  der  Flysch- 
Formation  bildet.  Eines  seilte  sich  scfaiefrig,  Eigenschwere  =  2,72  (I.); 
das  andere  blätterig  und  von  erdigem. Bnfch,  Eigenschwere  =  2,69  (Il.>. 
Die  Zerlegung  ergab  bei 

m  Salzsfinre  l6sliche  Bestandtheile :  I.  11. 

kohlensaurer  Kalk  ' 77,72    .     55,59 

kohlensanre  Magnesia    ......      0,81  1,15 

kohlensaures  Eisenoxydul 1,49    .      2,75 

Thonerde 0,25    .       1,23 

Hangan-Oxydul  und  -Oxyd     .  . '    0,09    .     Spur 

in  Salzsäure  unlöslicher  Theil: 

Kieselerde 16,79    .    35,23 

Thonerde 0,48    .1,76 

EiseMxyd 0,97    .      0,41 

Kalk  und  Verlust 0,35     .      0,38 

Wasser '     0,54  i 

Chlor-Metalle,  schwefelsaure  und  phos-  ;        1,50 

phorsaure  Salxe  und  Verlust      .    .      0,48  ' 
Der  gebrannte  Kalk  ist  ein  trefflicher  „Wetterkalk*'  und  kann  sogar  ohne 
Zimeat-Zasatc  bei  Wasser-Bauten  mit  bestem  Erfolg  verwendet  werden.    Das 
Reitttiat  mit  gebrannten  Steinen  angestellter  Analysen  war : 

L  n. 

Kalk 67.74  .  42,07 

Magnesia 0,61  .  0,74 

Eisenoxyd 3,10  :  2,79 

Thonerde 1,42  .  1,58 

Kieselerde 3,46  .  3,22 

Sand  (in  Salxsfture  nnitelich)     .    .    .  23,64  .  50,02 

Chlor-Metalle  u.  «.  w^  und  Verlust  0,03  .  -^ 


444 

Kalk  und  Magnesia  sind  ans  den  angebrannten  Stein  berechnet,  alles 
Übrige  direkt  bestimmt. 


V.  RKicHBMBAcn :  Rinde  meteorischer  Eisen-Massen  (Poccekd. 
Annal.  ClII,  637  ff.)*  Meteorite  finden  sich  wie  bekannt  stets  mit  einer 
schlackigen  Rinde  überzogen,  sehr  verschieden  von  ihrer  Snbstans.  Sie  ist 
£rzengniss  theils  der  F^euer-Erscheinnngen ,  mit  welchen  dieselben  sich 
unserem  Planeten  nahern,  theils  anderer  Einflüsse,  denen  sie  ausgesetzt  waren. 
Diese  Hülle  ist  nicht  gleich  auf  allen  Meteoriten,  sondern  verschieden  je  nacli 
der  Verschiedenheit  ihrer  Bestandtheile  und  nach  den  Einwirkungen,  die  sie 
erfuhren:  Stein-Massen  tragen  einen  andern  Überzug  als  Eisen-Massen;  ge- 
mengte Stein-  und  Eisen-Massen  einen  andern  als  jede  von  beiden.  Meteor- 
steine sind  meist  von  lockerem  Gefüge,  ^enthalten  faM  stets  mehr  oder  weni- 
ger eingesprengten  Eisenkies,  welcher  durch  Feuchtigkeit  und  eindringenden 
Regen  Zersetzung  der  Massen,  Zerbröckeln  derselben  zu  Gruss  und  Sand 
bewirkt.  Meteoreisen  dagegen  ist  dicht  und  fest,  lisst  keine  Feuchtigkeit 
eindringen,  hüllt  sich  in  eine  schützende,  '/,o — V,"  und  darüber  dicke 
Rost-Rinde  und  widersteht  sehr  lange  äussern  Angriffen.  Ist  diese  Rinde  eine 
primäre?  Besass  sie  der  Aerolith  vor  seiner  Ankunft  bei  uns?  Brachte  er 
dieselbe  aus  unendlichen  Welträumen  mit,  oder  wurde  sie  ihm  erst  beim 
Durchgange  durch  unsere  Atmosphäre  aufgedrungen,  oder  ist  sie  endlich 
ein  jüngeres  Gebilde,  das  ihm  auf  dem  Erd-Boden  angewachsen?  Diese 
Fragen  zu  entscheiden  haben  wir  einige  Anhalts-Punkte :  die  alten  gefundenen 
Eisen-Massen,  deren  Herkojift  unbekannt ,  sind  ohne  Ausnahme  mit  einer  mehr 
oder  weniger  dicken  braun-schwarzen  Eisenoxyd-Uydrat-Decke  überzogen; 
bei  jenen  aber,  die  man  fallen  sah,  auf  welche  Boden  und  Zeit  keinen  Ein- 
fluss  übten,  zeigt  sich  eine  dünne  schwarze  Haut. 


Tahnau:  eine  merkwürdige  Pseudomorphose  von  Rosembätkin 
Sckiesien  (Zeitschr.  d.  Deutsch,  geol.  Gesellsch.  X,  12).  Ein  schöner  grosser 
Krystall  —  ein  sechsseitiges  Prisma  von  ungefUhr  drei  Zoll  Lange  und  zwei 
Zoll  Durchmesser,  in  Kombination  mit  dem  zwölfseitigen  Prisma,  der  geraden 
Endfläche  und  einigen  undeutlichen  sekundären  Flächen  —  zeigt  das  interessante 
Beispiel  einer  theil weisen  Umwandelung.  Am  obem  Theil  des  Krystalb  ist 
die  Veränderung  vollständig ;  er  erscheint  hier  als  dunkel-grüne  dick-blätterige 
Pinit-ähnliche  Masse,  lebhaft  erinnernd  an  Chlorophyllit,  an  Gigantholith  und 
fast  noch  mehr  an  den  sogenannten  Iberit  von  Motttatvan  bei  Toledo.  Der 
untere  Theil  des  Krystalls  dürfte  nur  theilweise  zersetzt  und  umgewandelt 
seyn.  Grosse  schwarze  Parthie'n  in  diesem  untern  Theil  erscheinen  ziemlich 
frisch  und  unverändert,  gleichen,  sehr  gewöhnlichem  schwarzem  Turmalio 
und  zeigen  gar  keine  Ähnlichkeit  mit  Dichroit,  aus  dessen  Umwandelung 
man  allgemein  die  oben  erwähnten  Pinit-artigen  Mineralien  entstanden  an- 
nimmt. Dass  hier  eine  Pseudomorphose  nach  Tnrmalin  und  nicht  nach 
Dichroit  vorliegt,  dafür  dürften  noch  zwei  andere  Gründe  sprechen.    Einnisl 


443 

siad  an  dem  erwähnten  Kryitall  alle  sechs  Seilen  des  Prismas  ganz  gleich- 
foraiii;  panllel  der  Aze  gestreift,  ¥rie  Diess  hfiufig  bei'm  Tunualin  der  Fall, 
«■ihread  es  bei  der  scheinbar  sechsseiligen  Säule  des  Dichrotts  in  der  Regel 
BBT  SB  den  vier  snm  rhombischen  Prisma  gehörenden  FIficben  staltfindet 
ncht  aber  an   den  beiden  übrigen  Flächen,  die  aus  der  Abstumpfung  der 
scharfen  Seitenkanten  dieses  rhombischen  Prisma's  entstehen ;  sodann  hat  man 
aa  demselben  Fundort  mehrfach  gans  ähnliche  Turmaltn-Krystalle  getroffen 
aber  keine  Spur  von  Dichroit.  —  Es  wäre  interessant,  wenn  jene  Pinit-artigen 
Nassea  unter  Umständen    aus   verschiedenen  Mineralien    entstehen   könnten 
oad  ebenso  der  Typus  für  die  Umwandlung  gewisser  Kategorie'n  von  Sub- 
staaien  wären,  wie  Serpentin  und  Speckstein  es  sind  fOr  die  Veränderungen 
tewisser  anderer  Reihen  von  Mineralien. 


P.  KaiBRL:  Diorit^von  der  Hohne  an  der  östlichen  Granit- 
Greaze  des  Broekett-GeÜr^  iDe  SaxU  viridikus.  BeroHniy  1867). 
Das  anaiysirte  Musterstück  war  ein  feinkörniges  Gemenge  von  Hornblende 
■ad  einem  Feldspath-artigen  Minerale  (Oligoklas  und  Orthoklas) ;  auclr  einige 
^hiarft-KOmchen  und  etwas  Magneteisen  Hessen  sich  erkennen.  Eigenschwere 
=  2.^864.  Das  Mittel  dreier  mit  kohlensaurem  Natron,  Fluorwasserstoffsäure 
oad  mit  kohlensaurem  Kalk  angestellten  Analysen  ergab : 

Kieselsäure 54,65 

Thonerde      15,72 

Eisenozyd \ 8,96 

Mangan-Ozydnl Spur 

Magnesia 5,91 

Kalkerde 7,83 

Kali 3,79 

Natron 2,90 

Chlor,  Phosphorsäure,  Schwefel       .     .     .    Spuren 
Wasser  und  Glah-Yerlust 1,90 


H.  VON  Gl»:  schaaligev  Serpentin  (Antigorit?)  von  ffttuiiteA- 
Jfffret  im  Kaiser  Thale  in  Tyroi  (SiUungs-Ber.  d.  Kais.  Akad.  d.  Wissensch. 
XXIV,  287).    Eigenschwere  =  2,593.    Die  Analyse  ergab: 

Kiesekäure 42,42 

Bittererde 38,05 

Eisen-Oxydul 5,71 

Thonerde     ^ 0,65 

Wasser    . 12,91 

99,74 


Derselbe:  Asbest-artiger  Serpentin  (Metazit)  von  Prefreiien 
i«  Tsrrof  (a.  a.  0.  288).    Eigenschwere  rr  2,564.     Gehalt : 


440 

Kieseliftare 42,19 

Bittererde 38,71 

Eisen-Oxydul 5^98 

Thonerde «      ^^2 

Wftsser    ...»     ..j««.»»     »     i3|54 

100,04 
Diese  Zasaimaensetaaiig  ist  fasi  die  gleiche  mit  jener  des  voreBgehe»- 
den  Serpentiiu. 


• 


IL  HiBMAim:  Wachten  der  Steine  und  kttnstliche  Bildon; 
einiger  Mineralien  (ßuUet,  8ae.  Maseau.  1867^  XXX^  i,  545).  Diese 
Mittheilungen  wurden  veranlasst  durch  GiNAimi's:  „099€rva%iimi  feoffnot- 
^^Hehe  sui  eoloramenio  di  aiemn$  fisire  e  ntUa  formawUme  di  «m*  m^atM 
y^eke  Jt  irovm  nel  wms$o  Oifimmd  äi  Rmp^nnm**.  In  letster  Schrift  findet 
man  folgende  Angaben: 
t.  ein  in  der  Sammlung  aufbewahrter   ursprünglich  Milch-weisser  Quarz  aiu 

Tyrol  fArbte  sich  von  selbst  Lasur-blau; 

2.  auf  demselben  Musterstäcke  bildete  sich  eine  Gruppe  Silber-weisserKrystalle ; 

3.  ein  Gerolle  aus  dem  JLiMo-Flusse ,  theils  aus  braunem  Jaspis  bestehend, 

thcils  aus  Achat,  Änderte  sich  in  der  Sammlung  aufbewahrt  so,  da» 
das  Volumen  des  Achats  annahm,  jenes  des  Jaspises  sich  minderte,  uud 
dass  es  den  Anschein  hatte,  als  wfirde  der  Jaspis  nach  und  nach  vom 
Achat  ganz  verdrftngt  werden. 

GiRANNi  schliesst  daraus,  dass  die  Steine  belebt  wiren,  weil  sie,  ent- 
fernt von  ihrer  ursprünglichen  Lagerstätte,  noch  fortdauernd  innere  Bewepinir 
zeigten.  HsRHAiiif  bemerkt  dagegen,  dass  von  einem  Leben  der  Mineral- 
Körper  nicht  die  Rede  seyn  kdnne ;  wohl  Hessen  sich  aber  Molekular-Bewe* 
gungen  mit  Tendenz  zur  Form-Bildung  nachweisen.  Er  besieht  sich  auf 
nachstehende  von  ihm  gemachte  Beobachtungen: 

1.  Bildung  von  Skolezit.  Zwischen  den  Basalt-Siulen  von  ^fWfM 
in  Sachten  fand  sich  eine  weisse  plastische  Masse  ohne  Spur  von  Krysial- 
len.  In  einer  Schachtel  aufbewahrt  zeigte  sich  keine  amorphe  Masse  mehr. 
sondern  ein  Haufwerk  weisser  Nadei-förmiger  Gebilde,  die  ganz  das  Anaehen 
von  Skolezit  hatten. 

2.  Bildung  von  krystallisirter  Trona  auf  trockenem  We^e. 
Eine  grössere  Menge  doppelt  kohlensauren  Natrons  wurde  in  einem  eiaenten 
Kessel  stark  erhitst  und  dadurch  das  Wasser  und  ein  Tbeil  der  Kohlenafinie 
ausgetrieben.  Hierauf  stellte  man  die  ganz  formlose  Masse  leicht  bedeckt 
in  einen  Keller.  Nach  einiger  Zeit  war  die  Masse,  welche  wieder  Wasser 
angezogen  hatte,  durch  und  durch  krystallinisch  geworden  und  zeigte  be- 
sonders in  Höhlungen  eine  grosse  Menge  schöner  Krystalle  von  hndertbstb« 
kohlensaurem  Natron. 

3.  Krystallisiren  von  Quarz.    In  der  Sammlung  des  Vfs.  be6n- 
det  sich  ein  Hand-grosses  Stück  Qnm  aus  der  Grube  Juiimne  vom  SekuUn 
berge  auf  dem  lAirs.    Es  aeigte  auf  seiner  OberflAche  schöne  ZeichouDgeD, 


447 

Jtthircb  entstanden,  dass  aus  vielen  abwechselnden  Schichten  von  klarem 
md  traben  milch  weissem  O&ari  zusammengesefite  Krystalle  senkrecht  auf 
ihre  Achse  durchbrochen  waren.  Es  entstand  dadurch  sogenannter  Ruinen- 
.Qvan.  Jene  Bruch-Flftchen  waren  ursprünglich  glatt,  nach  einigen  Jahren 
»bcr  hatten  sich  dieselben  in  Krystall-Flfichen  umgewandelt.  Letzte  traten 
nadi  und  nach  immer  deutlicher  hervor  und  erreichten  im  Verlauf  von  7 
iabren  eine  solche  Entwicfcelung,  dass  die  ehemals  glatten  Bruch-Flftchen  nun 
voB  einer  grossen  Zahl  stark  glänzender  KrystalUFIfichen  bedeckt  sind  und 
«ladurch  ein  ganz  dmsiges  Ansehen  erlangt  haben.  Dieses  allmähliche  Her^ 
«orwachsen  von  Onars^Krystallen  ist  also  erfolgt,  während  das  Mineral  fem 
von  seiner  ursprünflichen  Bildwigs-Statte  in  einem  Kasten  der  Sammlung  lag. 
-  Dieses  Phänomen  erachtet  Hbrkann  als  ein  Seitenstück  zu  GiNAmirs  beob- 
achteter Umbildung  von  Jaspis  in  Achat ,  und  es  geht  nach  unserem  Verf. 
daraus  hervor,  dass  die  Massen-Theilchen  der  Kieselerde,  unter  gewissen  bis- 
lier  noch  nicht  deutlich  erkannten  Bedingungen,  aus  dem  starren  Zustande 
beraustreten  und  in  Bewegungen  gerathen  können,  deren  Wirkungen  in  klei- 
nen Zeiträumen  allerdings  kaum  merklich  sind,  die  aber  in  längerem  Zeit- 
y erlaufe  Agglomerate  und  Krystalle  von  Quarz  hervorzubringen  vermögen. 

4.  Könstliche  Bildung, von  Bimsstein  und  einer  dem  Obsi- 
di an  ähnlichen  Substanz.  Eine  grössere  Menge  der  Lösung  von  kiesel- 
saaram  Natron  wurde  durch  Kohlensäure  zerlegt,  das  dabei  ausgeschiedene 
Hydnt  der  Kieselsäure  auf  leinenen  Filtrir-Sacken  gesammelt  und,  ohne  zuvor 
aasfrewaschen  zu  werden,  daher  noch  mit  einer  konzentrirten  Natron-Lange 
iaiprägnirt,  ausgepresst.  Die  erhaltenen  Stücke  verwahrte  man  in  einem 
borbe  im  Keller.  Nach  einigen  Jahren  fanden  sich,  statt  einer  lockeren  Erde, 
Steine,  welche  die  grösste  Ähnlichkeit  mit  Obsidian  hatten.  Die  Moleküle 
tier  Kieselerde  waren  nämlich  fönnlich  zusammengeflossen  und  bildeten  harte 
starb  doTchacbeinende  Stücke  mit  glattem  Glas-artigem  Bruche.  Auch  beim 
Eibitzen  verhielten  sich  diese  Stücke  ganz  anders,  als  künstlich  erzeugtes 
Eeseisäure-Hydrat.  Letztes  hinterlässt  nämlich  nach  dem  Erhitzen  Pulver- 
fönnige  Kieselerde ;  jene  Stein-artige  Masse  dagegen  schwoll ,  wie  viele  Ob- 
sidiaae,  stark  auf  und  bildete  poröse  Schwamm-artige  Stücke,  die  sich  in 
jeder  Bexiehung  wie  Bimsstein  verhielten. 


C.  Bbr6bhamh:  Feldspath-artiger  Gemengtheil  des  Zirkon- 
Syenits  (I'^^^^'ki^*  Annal.  CV,  ItH  ff.).  Ausser  den  beiden  Hanptbestand- 
ikilea  rna  Gestein  von  Fredriksvaem  ^  Hornblende  und  Kali-Feldspath,  ist 
Bocb  tm  dem  letzten  sehr  ähnlicher  in  grossen  Massen  beigemengt,  dessen 
Zasammensetxuttg  yerschieden  gedeutet  werden  kann,  und  welcher  wegen 
icmes  mehr  zersetzten  Ansehens  und  wohl  auch  wegen  der  Schwierigkeit  ganz 
nhie  Bruchstücke  auszusondern,  bis  jetzt  von  genauer  Untersuchung  abge- 
bhen  haben  dürfte,  zumal  da  reiner  Feldspath  (Orthoklas)  mit  allen  charak- 
teristischen Merkmalen  so  leieht  aus  dem  Gestein  zu  erhalten  ist.  In  allen 
ZnboBsyoiit-Exemplaren,  welche  der  Verf.  sah,  bildet  Orthoklas  immer  grössere 
und  reinere  Abecheiduagen ,  die  ein   frischeres  Ansehen  besitzen,  eine  mehr 


448 

ins  Graue  oder  Gelblichgraue  gehende  Farbe  zeigen  und  keinen  Gewichii- 
Verlust  beim  Glühen  geben,  während  der  von  Bbrobhamn  untersuchte  Theil  der 
mehr  gelbliche  oder  brftunlich-gelbe  ist,  welcher  die  fremden  Einschlüsse  wie 
namentlich  kleine  Zirkone  u.  s.  w.  in  grösserer  Menge  als  der  Orthoklas  enl- 
hält  und  im  Vergleich  mit  diesem,  der  auf  beiden  Spaltungs-Flächeii  stftikerea 
Gl  ans  hat,  wohl  als  Zersetinngs-Frodukt  bezeichnet  werden  kann.  Mit  dem 
von  Klaproth  und  A.  analysirten  ^^Feldspath^  des  Zirkon-Syenits  hat  der 
vom  Verf.  untersuchte  Gemengtheil  des  Gesteins,  wie  gesagt,  grosse  Ähnlich- 
keit in  der  physikalischen  Beschaffenheit,  im  Verhalten  gegen  Sftnren  und 
f^T  dem  Lothrohr,  jedoch  seine  Zusammensetzung  ist  eine  andere.  Zwei 
mit  möglich  reinem  Material  ausgeführte  Analysen  ergaben: 

Kieselsftare 61,85 

Thonerde 16,45 

Eisenozyd 1,90 

.     Cerozyd 5,08 

Kali 3,78 

Natron 7,50 

Magnesia 1,48 

KalkerdiD 0,16 

Glüh-Verlust 1,04 

Phosp^orsäure  und  Mangan     ....    .     Spuren 

99,54 
Die  Pjiosphorsäure  wurde  noch  besonders  bestimmt:  ihre  Menge  betnii^ 
nicht  mehr  als  0,0127  Proz.  Auf  die  Gegenwart  des  Mangans  liest  sich  nur 
aus  der  schwach  grünlichen  Farbe  des  mit  kohlensauren  Alkalien  znsammeiH 
geschmolzenen  Gestein-Pulvers  schliessen.  Unerwartet  war  die  AufBodoDg 
von  Cer;  sie  führten  zu  einer  Reihe  von  Versuchen  und  zum  Ergebniss,  dass. 
ausser  reinem  Kali-Feld  spath,  der  Zirkon-Syenit  noch  einen  andern  Gemeog- 
theil  wenigstens  in  eben  so  grossen  Qnantitfiten  wie  den  Orthoklaa  enthil^ 
welcher  mit  einem  dem  Cerit  ähnlichen  Mineral  oder  vielleicht  mit  eiaen 
Zersetzungs-Produkte  desselben  gemengt  ist. 


BnumHAMM:  Krantzit,  ein  neues  fossiles  Harz  (Niederrhein.  Ge- 
sellsch.  für  Naturk.  zu  Bonn,  1SS9^  Jan.  4).  Vorkommen  in  der  Braunkohle 
von  Lattarf  bei  Bem^rg  in  Stücken  von  verschiedener  Grösse.  Frisch  gegra- 
ben ist  die  braune  oder  schwarze  Masse  weich,  erhärtet  aber  nach  und  nach 
an  der  Luft,  indem  sich  eine  oberflächliche  gelbe  Rinde  bildet.  Eigenschwere 
r=  0,9.  Nimmt  Eindrücke  vom  Nagel  an  nnd  lässt  sich  leicht  schneideo. 
Bei  225*^  ningt  das  Harz  an  zu  schmelzen,  ohne  sich  zu  zersetzen;  bei  2^^ 
ist  es  vollständig  flüchtig,  bildet  aber  vorher  vorübergehend^  weisse  Dämpfe 
und  gibt  bis  300^  erhitzt  stinkendes  Öl  aus.  Äther  löst  nur  wenige  Prosente 
der  Masse,  Alkohol  noch  weniger;  Naphtha,  Terpentinöl  n.  s.  w.  bewirken 
nur  ein  starkes  Aufquellen ;  konzentrirte  Schwefelsäure  löst  den  Krantzit  bei 
gewöhnlicher  Temp'bratur  zur  roth-braunen  Flüssigkeit.  Nach  Landolt's  Ele- 
mentar-Analyse  besteht  das  Harz  aus  79,25  C,  10,41  H,  10,34  0. 


440 

PUtitt  \ön  Bomeo  (Pommd.  AnnaL  CIII,  656).  Die 
CcwiMinig  dieses  Metalls,  bisher  sehr  Temechlftssif^  fingt  jetzt  erst  ao.  Die 
früheste  Beobachtmmr  vom  Vorkommen  des  Platins  machte  HAanumi  18S1^ 
imd  Hoasm  bestätige  sie  bei  seiner  Reise^  durch  das  Ratoes^Oehirge  183$. 
In  demselben  Jahre^  fand  S.  MGlleb  Platin  in  den  Diamanten- Wäschen  von 
MarUfmrm^  wo  es  nach  dem  Auslesen  der  Diamanten  nebst  Gold  zurückblieb 
Dud  nach  Entfemun|i^  des  Goldes  als  ^^roschgold''  weggeworfen  wurde.  Im 
Strom-Gebiete  des  Bariio  entdeckte  ScHWAimi  in  den  Jahren  1848  bis  1847 
Platin  in  den  Diluvial-Schichten,  in  welchen  Diamant- Wäschen  sind.  Aus 
dem  bei  der  Arbeit  hinterbleibenden  sandigen  Magneteisen  suchte  man  das 
Gold  ans  and  warf  das  Platin  ebenfalls  weg.  In  einigen  Gold- Wäschen  von 
Pkjfkmry  war  das  Verhältniss  des  Platins  zum  Gold  =  1 :  10,  in  jenen  von 
fstafMi  =1:5  nnd  in  denen  von  8oenp-Ma^n  r=  1  :  20;  Die  Wischen 
lie^  im  Hfigellande  zu  beiden  Seiten  des  Bariio  in  einem  Diluvium  von 
weiMcm  Qnarz-Sand  und  sandigem  Magneteisen;  die  GeröUe  und  Geschiebe 
der  angrenxeiiden  Hagel  bestehen  ans  Diorit,  Syenit,  Gabbro  nnd  Quarz-Frag- 
■KBtea  aller  Farben.  An  der  Nord-Seite  des  RaioeM-GMrfeM  liegen  Baum- 
Stämme  jetziger  Vegetation  und  Erzeugnisse  menschlichen  Kunst-Fleisses  im 
Dilnvium.  —  Der  Verf.  untersuchte  eine  Probe  Platin-Sand  nach  der  in  der 
Pitersimrfer  Münze  üblichen  Methode  und  fand: 
70;21  Proz.  Platin. 

3,97    „      Gold. 

8,83    „      Osmium-Iridium  und  unlösliche  Mineral-Substanzen. 
15,38    „      Eisen,  Kupfer,  Iridium,  Osmium^  Palladium,  Rhodinm.        (- 

1,61     „      in  Salzsäure  gelöstes  Eisen-  und  Kupfer-Ozyd. 
Das  Erz  wurde  zuvor  mit  Salzsäure  behandelt;  es  war  nicht  magnetisch 
nad  bestand  aus  rundlichen  Blältchen,  untermengt  mit  oktaedrischen  kleinen 
Gold-Krystallen,  Topas,  Hyacinth,  Rubin  (?),  Diamant,  Quarz  und  Feldspath 
Eise  Analyse  nach  der  Methode  von  Brrzblius  und  Clmjb  lieferte: 

1,13  Eisenozyd         j    ,^^,.^^  .^  Salzsäure. 

0,50  Knpferozyd       v 

1,15  Osmium. 

3,97  Gold. 
70,21  Platin. 

6,13  Iridium. 

1,44  Palladium. 

0,50  Rhodium. 

5,80  Eisen. 

0,34  Kupfer. 

8,83  Osmium-Indium  nnd  andere  Mineral-Substanten. 


C.  ScBKABu:  Kieselzink-Erz  (Galmei)  von  CunUilas  hei  Sanian- 
der  ia  Spanien  (Poogehd.  Annal.  CV,  146).  Das  Erz  erscheint  in  konzen- 
trisch-sehaaligen  und  faserigen  Parthie'n,  ist  weiss  oder  farblos,  stark  glänzend 
und  an  der  Oberfläche  gewöhnlich  mehr  oder  weniger  in  dichte  oder  erdige 

Jahrgang  1859.  29 


450 

theilweiM  durch  Eifenoxyd-Hydnit  bnun  gefärbte  Zinkbläthe  TNwitteii 
EiKenschwere  «=  3,42.  De  die  voiUtfindige  Zertekiang  durch  SeJuiwe 
schwierig  Ten  Stetten  ging,  so  wurde  eine  Aufschlietsnng  ntil  koblensMirea 
Ifatron-Kali  vorgenommen.    Die  Analyse  ergab: 

Zinkoxyd 66^25 

Kieselsäure 23,74 

Waaser 8^ 

Thonerde  und  Eisenoxyd 1,08 

Phoephofitare Spur 

"99,41 


BiRGiiiAinf:  ffickel-Erxe  auf  einem  verschiedene  Uran-Verbia- 
dungen  fflhrenden  Gange  zu  Joktam-GeorgenMiadt  vorkommend 
< Niederrhein.  Gesellsch.  für  Natnrk.  xn  Bonn,  ISSS^  Jan.  4).  Das  Hinenl 
bildete  gleichsam  xusammen-gefrittete  Lamellen  von  grüner  und  gelber  Farbe 
und  enthielt  ausserdem  viele  mit  kleinen  Krystallen  ausgekleidete  HdhlnngeB. 
Der  dunkel-grüne  Theil  war  krystallioisch,  von  4,638  Eigenschwere,  beiass 
Flussspatb-Hirte  und  enthielt- nichts,  was  durch  Wärme  verflüchtigt  werden 
konnte.  Die  bei  der  Behandlung  mit  dem  LAthrohr  unschmeixbare  Masse  gab 
die  Anwesenheit  von  viel  Arsen  xu  erkennen,  und  ausserdem  xeigten  sich 
Reaktionen  eines  durch  wenig  Kobalt  verunreinigten  Nickel-Oxyduls.  Säuren 
xerlegten  sehr  unvollständig.  Ausser  geringen  Mengen  von  Metalloxyden  wurden 
als  Hanpt*Bestandtheile  62,07  Nickel-Oxydul  und  36,57  Arsensäure  gefnnden, 
was  5  Atomen  des  ersten  gegen  1  Atom  von  dieser,  also  61,918  Nickei- 
Oxydul  und  38,012  Arsensänre  entsprechen  würde.  Durch  diese  Zusammen- 
setxung,  w^e  durch  die  mineralogische  Beschaffenheit  ist  die  Subatanx  als 
eigenthümliche ,  bisher  nicht  beschriebene  Spexies  charakterisirU  —  Die 
schwerelgelben  Schichten  des  Minerals  bestehen,  einige  unwesentliche  Theile 
abgerechnet,  aus  48,24  Nickel-Oxydul  und  50,53  Arseasäure,  entsprechen 
mithin  3  Atomen  Nickel-Oxydul  gegen  1  Atom  Arsensäure.  Die  Härte  des 
Minerals  =  4;  Eigenschwere  ==  4,982.  Von  Säuren  wird  es  fast  gar  nicht 
angegriffen,  wodurch  sich  dasselbe  vom  Nickelocker  eben  so  unteiacheidel 
wie  durch  das  in  diesem  vorhandene  Wasser.  —  Die'  kleinen  Krystslle, 
welche  die  Höhlungen  auskleiden,  reguläre  Oktaeder  mit  Granatoeder-Flächen, 
bestehen  aus  bis  jetxt  nicht  beobachtetem  reinem  Nicke  l<-0  x  y  d  u  L  Sie  sind 
dunkel  Pistaxien-grün ,  glasglänxend ,  durchsichtig;  ihre  Härte  steht  der  de« 
Flussspaths  nahe;  Eigenschwere  =  6,898.  Von  Sauren  werden  sie  nicht 
angegriffen,  und  durch  Zusammenschmeixen  mit  Alkalien  eben  so  wenig  l6«Iirh 
gemacht;  'dagegen  lassen  sich  dieselben  xur  Lösung  bringen,  wenn  das  ge- 
schlämmte Pulver  mit  xweifach  schwefelsaurem  Kali  anhaltend  gescbniol- 
xen  wird. 


Ovchakofp:   Pelikanit  CBuliet,  Aead.  de  8i.  Peter^b,  Nr,  3€9,  129). 
Das   so   benannte    als   ein  neues  bexeichnete  Mineral  bildet  die   Basis  der 


451 

GnnHe  in  den  Distrikten  von  Berditehew,  Lif09tet%  und  Oumon  im  Gouver- 
wm€Bi  von  Kiew,  Das  xur  Analyse  verwendete  Musterstück  war  eine 
amorphe  schwach  grünlich  gefirhte  Masse  von  muscheligem  Bruch,  matt, 
darchsckeinend  an  den  Kanten^  ritste  Kalkspath  und  wurde  von  Flussspath 
feritst.  Mit  Wasser  benetzt  entwickelte  die  Substani  den  charakteristisch fen 
Gerach  der  Thone;  vor  dem  Löthrohr  brannte  sie  sich  weiss,  schmolz  aber 
selbst  an  den  scharfen  Kanten  nicht.  Der  Pelikanit,  dessen  Eigenschwere 
=  2,356^  ergab  ^ei  der  Analyse: 

Si  0,    .    .    .    67,87  Mg  0     .    .    .      0,47 

P  Oj     .    .    .      0,16  HO....      8,17 

AI,  O3  .    .    .    20,10  K  0 .    .    .    .      0,28 

FejOs.    .    .      0,39  Hydrat-Wasser      1,94 

Ca  0    .    .    .    Spur 
nnd  es  scheint  das  Mineral  durch  Zersetzung  von  Feldspathen  entstanden. 


C.  F.  ScnOirBziii :  riechender  Flussspath  von  We9eriarf\tL  Bmyem 
(Enal.  n.  Wbrth.  Jöum.  LXXIV,  325  ff,).  Schon  1848  machte  Scbafhäjdtl 
aof  diesen  im  Granit  vorkommenden  dunkel-blauen  Flussspath  aufmerksam, 
welcher  die  sonderbare  Eigenschaft  besitzt,  beini  Reiben  einen  ziemlich 
ftarken  Gemch  nach  Chlor  zu  entwickeln,  nnd  schloss  aus  seiner  mit  jenem 
Miaenl  angestellten  Untersuchung,  dass  es  Spuren  von  Kalk-Chlorid  enthalte. 
Dt  das  Vorkommen  eines  solchen  Salzes  unter  den  erwfihnten  Umständen 
merkwürdig  genug  war,  aber  seiner  Einzigkeit  halber  zweifelhaft  erscheinen 
könnte,  so  fand  sich  der  Verfasser  zu  einer  wiederiiolten  Prüfung  veranlasst. 
Er  bestfttigt  vollkommen  die  Angaben  Scbafhäutl's  fiber  den  durch  Reiben 
au  erwShntem  Fhisspath  entwickelten  Geruch.  Die  Wirkungen  dieses 
Xinerals  auf  Indigo-LAsung,  Gnajak-Tinktur  u.  s.  w.  sind  die  nämlichen,  wie 
jeoc  des  nntercfalorigsauren  Kalkes;  sonach  erklären  sich  alle  Reaktionen 
imd'Eigenthilmlichkeiten  des  FInssspaths  von  IFMentor/' genügend  durch  die 
Ansabne,  dass  derselbe  kleine  Mengen  von  Hypochlorit  enthalte.  Wie  dieser 
ia  das  Mineral  gekommen  und  sich  ursprünglich  gebildet  habe,  sind  Fragen, 
inf  deren  Beantwortung  der  Verf.  nicht  eingeht ;  er  fügt  nur  die  Bemerkung 
bei,  dass  der  erwähnte  Fkssspath  seit  seinem  Bestände  keinem  hohen  Hitze- 
Grade  ausgesetzt  gewesen ,  weil  er  sonst  kein  nnterchlorigsaures  Salz  ent- 
hakeB  könnte.  Nimmt  man  an,  dass  das  Gemenge  von  Flnorcalcinm  nnd 
Hypochlorit  schon  beim  Krystallisations  -  Akte  des  Minerab  bestanden,  so 
folgt  daraus,  dass  dasselbe  höchst  wahrscheinlich  auf  nassem  Wege  gebildet 
worden  *. 


*    Vor  etwa  30  Jftkreii  besohSlUgten  »loh  die  Chemiker  viel  mit  einem  «Ach  Trfiffeln 
rischenden  ■l&ngeHgen  fcohlonMuren  Kalke  mit  aohwechem  Bi(umen-Oeh«lt.  d.  B. 


"29 


4ft3 


ß.    Geologie  und  Geognosie. 

A.  Oppbl:  die  neueren  Untersuchungen  über  ilie  Zone  der 
Afieula  contorta  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Beo- 
bachtungen M,  J^Iartin's  über  das  Auftreten  dieser  Zone  im  Dept 
C6te  tTOr  (Württemberg.  Jahresbefle,  1869,  XV,  . .  .)•  Nachdenoi  in  genann- 
ten Heften  die  paläontologischen  und  straUgraphischen  Verhältnisse  der 
obersten  Glieder  der  Keuper-Formation  in  Sehwalfen, Bchou  mehrfach  bespro- 
chen worden,  dürfte  die  Beschreibung  derselben  Formations-Abtheilnng  einer 
entfernt  liegenden  Gegend,  in  welcher  sich  jene  Ablagerungen  nach  eiocm 
sehr  verwandten  Typus  darbieten,  nicht  ohne  Interesse  seyn.    . 

Granit  bildet  um  Semur  in  Burgund  die  Basis  der  Profile,  welche  ent- 
weder mit  den  Mergeln  des  Keupers  oder  gleich  mit  dessen  obenlen  Sand- 
steineo  und  Arkosen  beginnen,  und  über  welchen  der  Lias  folgt.  0.  hatte 
hierauf  in  seiner  „Jura-Formation^*  S.  20  schon  kurx  hingewiesen,  ohne  Ge- 
naueres angeben  zu  können.  Zunächst  handelt  es  sich  nm  diejenigen  Schich- 
ten, welche  0.  schon  früher  unter  der  Bezeichnung  ,,Zone  der  ATicnla 
contorCa**  zusammenbegriffen  hatte. 

Er  wendet  dafür  im  Nachfolgenden  nicht  mehr  die  Lokal-BezeichaoB^ 
„Kössener  Schichten^  ( Albertus  Ta binger  Sandstein)  an,  weil  die  neu- 
eren zahlreichen  Untersuchungen  nun  Genügendes  bieten,  nm  die  obersten 
Keuper-Schichten  nach  ihren  paläontologischen  Charakteren  zu  bestimmen 
und  ab  gesonderte  Zone  zu  betrachten. 

Stellen  wir  die  Untersuchungen  M.  Hartim's,  durch  welche  sich  die 
Übereinstimmung  der  Schichten  der  Avicula  contorta  in  Schwaben  und  Bur- 
^ful' insbesondere  bei  Berücksichtigung  der  von  ihm  aufgefundenen  Verstei- 

I 

nerungen  ergibt,  mit  den  Resultaten  fl.  v.  Haukr's  zusammen,  dem  es  gleich- 
falls gelang,  die  Zone  in  einigen  Gegenden  des  Zempiiner  Comitate  des  NO. 
Unifams  nachzuweissen ,  so  sehen  wir,  dass  im  Verlaufe  eines  Jahres  zwei 
Thatsachen  die  grosse  Bedeutung  dieser  Ablagerung  von  Neuem  dar- 
thun,  und  ausserdem  stehen  noch  andre  umfassende  Arbeiten  über  diesen 
Gegenstand  in  Aussicht.  Gubhbbl  wird  nicht  allein  die  ganze  Verbreitung  der 
Zone  in  den  Bayemsehen  Alpen  darlegen,  sondern  auch  über  130  fossile 
Arten  daraus  aufzählen  und  beschreiben.  Ebenso  verspricht  uns  Dr.  Wim- 
LER,  neben  den'  Resultaten  seiner  eigenen  Beobachtungen  in  den  Alpen  eine 
kritische  Vergleichung  der  seitherigen  Untersuchungen  mit  Rucksicht  auf  die 
ganze  Verbreitung  der  Zone  und  ihre  fossilen  Reste  auch  ausserhalb  dersel- 
ben zu  geben. 

M.  Martiii  theilte  O'n.  mehre  Abbildungen  der  bezeichnenderen  Species 
mit,  welche  er  in  der  Zone  der  Avicula  contorta  um  Semur  gefunden  hat. 
Die  Mehrzahl  derselbeii  stimmt  mit  SehwSHeeken  Vorkommnissen  fiherein, 
wie  Anatina  praecursor,  A.  Suessi,  Leda  Deffneri,  Tancredia  MarcigByana 
Mart.,  Cypricardia  Suevica,  Cardium  cloacinum,  C.  Rhaeticum,  Neoschizoduc 
posterus,  Myophoria  praccursor,  Lima  praecursor,  Mytilns  niinntus,  Gerrillia 
praecursor,  Avicula  contorta,  Pecten  Valoniensis,  Anomia  n.  «f.,  welche  be- 


N 


45S 

rdts  geaifeB,  tin  den  Beweis  för  des  Synchronismus  der  dortif^en  Ablage- 
nmfeo  mit  den  Schtükisehen  mif  das  Bestimmteste  zu  liefern. 

Ober  der  Zone  der  Avicula  contorta  folgen  in  den  Umgebungen  von 
Siwmr  kalkige  und  mergelige  Mnschel-Breccien  mit  Ammonites  planorbis 
and  den  daselbst  weit  hiufigeren  Ammonites  Bvrgundiae  Mart.  it.  sjf.  ^ 
Vunm  halt  den  Horisont,  in  welchem  diese  beiden  Ammoniten  vorkommen, 
for  Tollstindig  entsprechend  der  Zone  des  Am.  planorbis,  nur  -  dass  die 
Faana  dieser  Schichten  in  Bnrgund  paläontologisch  reicher  als  anderwärts 
laigesCattet  ist;  denn  er^  kennt  in  den  Schichten  des  A.  planorbis  und  A. 
BuTgnndlae  schon  jetit  74  Spezies  daselbst. 

Über  diesen  Lagen  folgen  bei  Semur  die  Petrefakten-reichen  Schieb- 
leo  des  Am.  angulatns  mit  175  Arten,  deren  Mehrzahl  auch  in  andern 
Gcfeaden  Frttnkreieh*  und  DeuUeMands  für  diese  Zone  bezeichnend, 
wüireDd  ein  anderer  Theil  derselben  neu  ist  und  von  Martin  beschrieben 
werdea  soll.  .. 

Aus  diesen  kurzen  Notizen  geht  hervor,  dass  sich  Martir  mit  den  or- 
jpmiichen  Einschlüssen,  welche  in  Burgund  die  Zonen  des  Am.  planorbis 
ind  des  Am.  angulatns  charakterisiren,  auf  das  Sorgfiiltigste  vertraut  gemacht 
hit  (was  sich  auch  aus  dessen  erst  vor  Kurzem  erschienener  Arbeit  über  den 
BBleren  Lias  von  Bnrgund**  ersehen  lässt).  Er  kommt  zu  dem  Resultat, 
dtts  einige  Arten  aus  den  Schichten  der  Avicula  contorta  in  die  untersten  Lias-  " 
Scbiekten  fibergehen,  d.  h.  dass  unterster  Lias  und  oberster  Keuper  mehre 
Arten  gemeinsam  einschliessen,  was  einen  wichtigen  Beitrag  för  die  Kennt- 
list  nnd  riehtige  Beurtheilnng  des  Wesens  der  Grenz-Glieder  zwischen  Ken- 
per  uad  Lias  bildet. 

Auf  der  einen  Seite  hat  sich  die  Ansicht  schon  beinahe  unerschütter- 
lich festgestellt,  dass  die  organischen  Reste,  welche  die  Zone  der  Avicula 
contorta  in  sich  schflesst,  nach  ihren  bezeichnendsten  und  maassgebendsten 
Gattungen  vnd  Spezies  entschieden  den  Charakter  einer  triasischen  Fauna  an 


*  Ehie  dem  Ammonites  Uqueiu  QuENST.  Jon,  43,  Taf.  3,  Fg.  5  sehr  nahe  atehendo 
$p«des.  Beide  Yorkommnlfse  verdienen  grosses  Interesse,  und  es  wSre  wünschenswerth 
die  Orlgteale  Torglelchen  m  kennen.  M.  Maetih  bildet  seinen  Am.  Burgandiae  in  seiner 
BSeUier  au  attlreaden  Abhandlung  Taf.  I,  Fig.  2  ab.  Prof.  QuBNSTEDT  beschrieb  das  etn- 
Bge  in  seiner  Sammlung  befindliche  Exemplar  von  Am.  laquens ,  drückte  jedoch  die  Ver- 
aatbang  ans,  dass  die  Brut  dieser  Spezies  cu  Behenhmufn  unmittelbar  über  der  Kalk-Bank 
da  Am.  planorbis  (=  Am.  psilonotos  QüENST.)  nicht  selten  vorkomme.  Dem  sufolge 
vSrle  nicht  allein  Am.  Burgundlae  MABT.  sein  Lager  in  der  Zone  des  Am.  planorbis  haben, 
•oBdsrn  aaeh  Am.  laquens  QUER&T. ,  der  vielleicht  damit  übereinstimmt.  Dann  brachte 
auch  Hofrath  v.  FiSCHKR  im  letaten  Herbste  einige  Ammoniten  (von  circa  4"  Durchmesser) 
aas  4fn  Umgebangen  von  J$eKl  mit ,  welche  sich  als  Am.  planorbis  und  als  eine  neue  oder 
^Ueieht  XQ  Am.  laquetis  nnd  A.  Burgundlae  gehörige  Art  bestimmen  Hessen.  Abweichend 
ist  d«r  an  den  äussern  Windungen  bloss-gelegte  abgerundete,  aber  dennoch  erhabene  Kiel; 
dagegen  sehHesaen  sieh  die  Rippen  nicht  minder  zahlreich  und  gedrängt  an  einander ,  als 
fc«  dm  eben  genannten  Arten.  Am.  planorbis  steckt  mit  diesem  zweiten  Ammoniten  in 
räum  und  demselben  Stücke  r8thlioh*grauen  Kalkes  beisammen. 

*  N.  IfASTITf,  Frofffnent  palfontoloffi^e  et  »tratigraphique  ntr  U  Lia»  inffrievr  d*t 
^ffvrttmmi»  d*  ia  C6u  d^Or  t  de  V  Yonne.  Extrait  du  IMletiH  du  Oongr^s  teientißfue  de 
f'ruKe,  XXVe  mmm»,  t8M, 


454 

lieh  trafen.  Sind  doch  Avicul«  coatorta,  GerrillM  preecanor,  Keoichiio^i 
postunis,  -Schiiodiifl  postenii,  Schitodiu  cloacinns,  Myophoria  pnecanor, 
Cardium  cloa<;inain  Formen,  wie  man  ähnliche  nur  aas  der  Trias  kennt*. 
Auf  der  andern  Seite  he^nnen  in  den  nnterslen  iiasischen  Zonen  lahlreifke 
noch  nnliekannte  Arten,  welche  in  den  Schichten  der  Trias  nnd  der  Avicob 
contorta  noch  nicht  gefunden  wurden. 

Wenn  wir  somit  die  Grens-Linie  swischen  Trias  und  Jura  über 
den  Schichten  der  Avicula  contorta  und  unter  der  Zone  dci 
Ammonites  planorbis  hindurch  siehen,  so  dflrfen  wir  diese  Art  der 
Abtrennung  als  eine  durch  paliontologische  Thatsachen  so  Tollstandig  be- 
gründete betrachten,  vrie  Diess  bei  den  übrigen  Formationen  wohl  selten  in 
gleich  sicherer  Weise  ausauffihren  mAglich  sein  wird.  Wenn  aber  deonoch 
an  Lokalititen,  an  welchen  die  Entstehung  und  Ablagerung  der  Greai- 
Schichten  iwi  sehen  Keuper  und  Lias  eine  stetige  und  deren  Facies  im  All- 
gemeinen eine  fibereinstimmende  war,  sich  Obergange  beobachten  lassen,  so 
bestätigt  sich  hiedurch  die  schon  so  vielfach  begründete  Ansicht  von  Neoem. 
dass  swischen  den  Grens-Gliedem  iweier  benachbarter  FormatioDen 
ObergingiB  fossiler  Arten  bestehen,  ganz  ahnlich  wie  solche'  sich  mitten  in 
einer  und  derselben  Formation  swischen  je  awei  nntergeordneten  Zonen 
finden. 

Sehr  wesentlich  ist  hier  die  Berücksichtigung  der  jeweiligen  Facies,  ia- 
dem  die  Obergänge  von  Arten '  beträchtlicher  seyn  werden ,  wenn  die  aor 
einander  folgenden  Schichten  die  gleiche  Facies  besitaen,  während  mögÜcker 
Weise  aus  einer  vielleicht  an  Petrefakten  sehr  reichen  Schiebt  keine  einsi^e 
Spezies  in  die  nächst  jüngere  Ablagerung  übergeht,  wenn  letzte  eine  ver- 
schiedene Facies  zeigt. 

Im  vorliegenden  Falle  scheint  die  Facies  der  obersten  Keuper-Schicbtes 
im  Allgemeinen  ziemlich  nahe  mit  derjenigen  der  untersten  Iiasischen  Ab- 
lagerungen übereinzustimmen.  Während  sich  hiedurch  die  zahlreicheren 
Obergfinge  fossiler  Arten  erklären,  gewinnen  wir  daher  den  Vortheil,  die 
angrenzenden  Faunen  der  beiden  Formationen  um  so  strenger  gegenseitig 
vergleichen  zu  können. 

Was  die  in  dieser  oder  jener  Gegend  beobachtete  Discordans  der 
Schichten  über  oder  unter  der  Zone  der  Avicula  c'ontorta  betriHI,  so  kann 
solche  von  keiner  Entscheidung  für  die  Art  der  Begrenzung  zwbchen  Trias 
und  Jura  seyn ;  denn  Discordanzen  finden  wir  ebensowohl  in  der  Mitte  unse- 
rer Formationen,  als  an  deren  Grenze;  immer  haben  sie  aber  einen  lokal 
beschränkten  Charakter,  welcher  für  eine  allgemeinere  Formatiens-Eislbei- 
lung  wenigstens  bisher  sich  nicht  als  massgebend  erwiesen  hat. 

Das  Nachfolgende  ist  die  Obersetcung  der  von  H\rtin  brieflich  an  Ofpcl 
gemachten  Mittheiinngen  über  die  Arkosen  (und  deren  Fauna),  welche 


*  Eben  so  kam ,  einer  n<>aeren  Hltthelloni?  znfolg« ,  v.  Alberti  eq  dem  Raialut«. 
daAs  eine  Anzahl  der  Vorkommnitse  ans  den  Sehiehten  der  Ayieula  contorta  in  8fkwoh»t 
mit  den  Formen  tieferer  triaeUcher  FoeslUen  grosse  Ähallefakeifc  bosltzt  und  aUi««  *^" 
mit  bekannteren  Arten  der  Trias  ToUitKndlg  Identisch  sind. 


4ftft 


!■  Dept  CBis  d*Or  die  Zone  der  Avicnla  contorta  tasanmen- 
selten.  , 

,,IKe  naneinlog'uche  Zusammensetsnng  der  Schiebten,  welche  durch  das 
^Voriraaraicn  der  Avicnla  contorta  charakteriMrt  werden,  Tariirt  wie  die  der 
^mniitlelbar  darüber  folgenden  Arten  im  Dept.  der  Cd#e  SPOr  auf  geringe 
^tfemnngen  in  der  anflallendsten  Weife«  Gans  ebenso  verhilt  es  sich 
^■it  der  Micbtigkeit  dieser  Schichten. 

JLa  Jf«rei^y-«9n#-TAt/  werden  die  Schichten  der  Avicala  contorta 
j^beiaahe  ansschiiesslich  aus  weissem  fein -körnigem  Sandstein  gebildet, 
^iwticlien  welchem  sich  eine  aus  grob-kömiger  Arkose  bestehende  Bank  ein- 
^lagert.  Hier  besilst  die  Zone  eine  Micbtigkeit  von  3— 4>b,  indem  ihre 
«isterrten  Niederacblige  sich  auFs  Engste  an  den  Granit  ansch  Hessen  und 
«gleichsam  mit  demselben  verschmolien  au  seyn  scheinen/* 


Mnschel-Brercie  des 
vntersn  Lias. 


Zone  des  Afnm.  plaaorM»  oder 
Amm.  Burundi««  Habt. 


0B2O 


0*25 


»il5 


Sandstein  mit 
Fukoiden. 


Cerithium  Semele  D'Q. ,  Cardlom  eloaeinom   Qu. ,  Arlcula 
Dunkeri  Trq. 


Sandige  Schicht  ohne  festes  Bindemittel. 


Grobkörnige 
Arkose. 


1>90 


WeksMclier  Mb- 

kSmiger  Sandstein 

■mit  Adern  von 

Elsenoxyd. 


Pecten  ValonlensJs  Dfr.,  Mytllns  mlnutos  GF. ,  Avicnla 
contorta  Prtl.,  Ostrea  Mareignyana  Maet. 


Ghemnitaia  n.  9.,  Turbo  saberanaitds  Maet.,  amatmvpoda 
•pp*  ft— 4,  Panopaea  depressa  lUat.«  Taneredia  Mardg- 
nyana  Habt.  ,  Anatina  praecnraor  Qu. ,  Anatina  Saessl 
Opp.,  Ludna  n.  «p.,  Cyprieardia  SueTlca  Orr.  tt.  Süisa« 
OjrpTlewdia  Mardgaysm  MaBT.,  Cyprteaidl»  nttmd 
Habt.,  Neosohlaediie  poüeme  QU.,  Hfopberla  praeevnor 
Qu.,  Gardlum  Rhaetieom  HEB«,  Oardiom  cloarinum  Qu., 
Peoten  Yaloniensls  DFB.,  Lima  praeeorsor  Qu.,  Avicala 
contorta  Pbtl. 


!»50 


WelssUeher  fBinkömlaer  8andst.eln,  In  welchem  noeh  keine  Fossile 

gefunden  wurden. 


Granit. 


„Zn  FmtiUemmjß^  wo  die  Zone  der  .Avicnla  contoita  mächtiger  Ist,  be- 
igebt (fieselbe  aus  mehren  mergeligen  Binken  mit  Zwischenlagen  von  Sand- 
stein-Platten. Ihre  Basis  wird  durch  eine  mächtige  Sandstein-Schicht  ge- 
nbildet, unter  welcher  die  Keuper-Mergel  den  (Schluss  (über  dem  Granit) 
„bilden.  Von  diesen  aufwärts  fo'gen  die  Schichten  in  paralleler  Oberlagening, 
„und  wie. diese  unter  sich,  so  breiten  sich  darüber  die  untersten  liasischen 
„Schichten  gleichfalls    ohne   Störung    der   Concordans  regel- 


fSMisig  ans 


« 


4M 


Schieferiger  Mer^l  mit  einigen 

ÜMischen  FoHllien. 

Unterer  Llas. 


Zone  de«  Am.  pUaorbls  oder  dee 
Am.  Bargnndlae  M.VRT.     ^ 


Harter  Sandstein 
(^n30       ^^  sahireichen 
Mnsohel-Resten . 


0«n20 


0»15 


0«90 


l™90 


Fossile  meist  unbestimmbar. 
AtIcuI»  Donkeri  TRQ. 


Brauner  sehlefo- 
riger  Jf  ergel  mit 
Moschel-Bruch- 
stttcken  erfüllt. 


Avicula  Dnnkerl  TRQ.  cahlreioh,  Avlcula  contorta  PRTL. 


Braune  Thon-Bank  Ton  Kalkspath^Adem  durchzo^n. 


Dunkler  sehlefe> 
rigor  Mergel. 


Einige  unbestimmbare  Fossile. 


Dunkler  schieferiger  l(ergel  mit  daxwischen  liegenden  dfinnen 

Sandstein-Platten. 


5«00 


Keupersandstein  ohne  Fossile.    Mit  Nestern  von  grünUehem 
Thone  und  krTstalllslrtem  Gypse. 


Keupermergel. 


„Zh  Semut  herrscht  eine  granilische  Arkose  vor.  Man  findet  hiafiif 
,,in  der  obem  Region  der  Zone  dünne  Platten  eines  Fakoiden-reicben  Sand- 
yySteins ,  bisweilen  auch  schieferige  Petrefakten-führende  Lagen.  Der  gaue 
durchschnitt  übersteigt  hier  2°^  nicht.  Dagegen  Hess  sich  an  mehren  Pnnk- 
y,ten,  wo  die  Schichten  der  Avicula  contorta  von  Kenper-M ergein  bedeckt 
'„werden,  eine  Discordanz  der  Schichten  beobachten.'* 


Husehel-Brercie  des 
unteren  Llas. 
Bank  tou  25 — 30  cm. 


Zone  des  Am.  planorbis  oder  des 
Am.  Buigwadla«  Habt. 


Sehleferiger 
harter  rSthllcher 
Om25        Mergel,  gogen 

unten  In  Sandstein 
übergehend. 


Gerithlum  Semele  B'O.,  Cerlthium  subnudum  Makt.,  Ceri- 
thlen?,  Tancredia  ?  n.  «p.,  Saxicara  Sinemuriensis  MART. 
Cyprleardla  tetragona  TRQ.,  Cardlum  cloaclnum  Qu.,  An- 
eula  Dunkerl  TRQ.  (hKufig),  AvleuU  oontorta  PoRTl. 
(häufig),  Mytilus  minutus  6f. ,  Mytilus  SinemuTieDs» 
Mart. 


OttSO 


a»8o 


Oriinliche  Mergel. 


Grobkörnige 
Arkose. 


Anatfna  Suessi  Opp. 


Di«  Schichten  ruhen  das  eine  Mal  auf  Keuper-Mergeln,  das  andere  Kai  snf 
Qrantt. 


457 

I 

^  Tkö9i0  und  BBmurefmrdy  lüdwesUicIi  von  Semur,  redacirl  sich  di« 
JLtnt  auf  eme  0^05  dicke  Sanditein-Scliichl.  Leute  rabt  auf  einer  gleich- 
pfiüls  tandifen  dttaiaen  Lai^e,  welche  jene  Bank  yon  dem  danmter  liegenden 

„Gefenillier  dieser  groasen  Verschiedenkett  der  mtneralogischen  und 
«.scmignphiachen  VerbAltnlsae  ist  die  Oberelnstimmung  der  organischen  Reste, 
^welche  an  den  eimelnen  Lokalitäten  in  dem  entsprechenden  Nivean  gefnn- 
^den  wurden,  vm  so  bemerkenswerther/' 

Die  künftigen  Arbeiten  Maktin's  werden  ans  hierflber  noch  weitere  Ans- 
kiolt  geben ;  zugleich  dürfen  wir  dnrch  seine  Forschungen  auf  diesem  gdns- 
tifen  Temin  noch  manche  neue  Resultate  über  die  gegenseitigen  Verhält- 
liste  vom  oberen  Keuper  und  unteren  Lias  sowohl  in  paläontologischer  als 
ia  stratigraphischer  Betiehung  zu  erhalten  hoffen. 


J.  Jokbly:  Verhältnisse  der  nordwestlichen  Ausläufer  des 
Kiuen^Mrges  und  der  Gegend  von  Humktrg  und  HainMfaeh  in  Nord- 
%Skmen  (Jahrb.  d.  geolog.  Reichs- Anst.  tBS9y  S.  14  IT.).  Erste  zerfallen 
geo^phlsch  ins  I§erfeUrfe  und  in  das  davon  durch  die  Reiehenket^er 
Thal-Niedemng  getrennte  Jeäehken^eürge  mit  den  Heiekemmer  Bergen. 
5acli  HW.  steht  letzter  Gebirgs-Zug  durch  das  längs  der  Landes-Grenze  ver- 
Unfeade,  aus  Quader-Sandstein  bestehende  und  von  zahlreichen  Phonolith- 
Eegehi  getragene  Wasserscheide-Joch  von  Kruimkaek  sowohl  mit  den  nord- 
öctlichen  Ausläufern  des  LeiHneriisäer  vulkanischen  Mittelgebirges  als  mit 
dem  OkerUmsitmer  Granit-Gebiet  von  Rmminrg  und  Haitupach  in  Zu- 
fammenhang,  an  das  sich  sfldwestlicb  auch  der  Quader-Sandstein  der 
SicKiUeh'BökmiseKen  Sehweite  anlehnt.  Das  zwischen  der  BökmUehen 
SehpeiiM  und  dem  BdkmUeh-Kammimer  Basalt-Gebirge  und  zwischen  die- 
sea  und  dem  Jeiekkenioeh  gelegene  Gebiet  ist  meist  hügeliges  Tiefland 
mit  fast  ebenen  Diluvial-Flachen,  woraus  nur  mehr  vereinzelte  basaltische 
mid  phonolithische  Kegel-Berge  emportauchen.  —  Die  Hauptmifsse  des  It^r- 
fekhfM  und  zugleich  die  Zentral-SUasse  des  ganzen  Rie^engeÜrges  bestellt 
ns  Granitit*,  welcher  zahlreiche  Granit-Trümmer  umschliesst,  namentlich  am 
JfsAenierjr,  im  Osten  von  Reiehenherg,  bei  VtUgtHaehy  im  Hasenfrund  und 
am  Smuchuii.  Der  Granit  selbst  ist  viel  untergeordneter.  Die  bedeutendste 
Masse  bildet  er  an  der  Süd-Seite  des  Granitits  in  der  Gegend  von  OMan9y 
feriogere  Parthie'n  westlich  und  nördlich  desselben.  Letzte  von  mehr  Stock- 
ßnnigem  Vorkommen  erscheinen  theilweise  bereits  im  Gneisse  des  niedem 
Berg-Landes,  das  zwischen  der  Neisse  und  WiiHg  an  die  Granit-Masse  der 
lüHümme  sich  anschliesst.  Hier  ist  jedoch  ein  etwas  anderer,  dem  der 
Rnmkirger  Gegend  ähnlicher  Granit  noch  blossgelegt,  namentlich  m 
^riediindUeken  an  einigen  aus  dem  Diluvium  emportauchenden  Gneiss- 
Isfeln.   Die  bisweilen  sehr  innige  Verknüpfung  der  letzten  Granite  mit  dem 


*   So  iMBni  bekaantUch  G.  Rose  «Us  granltiflche  GMtelii  mit  Torw«lteiid«in  roth«m 
OnhoklM,  Ttelsra  Ollioklu,  «tmu  Qurz  niid  wenig  schwXnliefaem  HagneBU-Oliiiiner. 


4ft8 

GaeiM«  littl  YennQilMB,  dam  fie  durch  letHen  hervoidrMigeii,  ab  dieier  sidi 
noch  in  haib-weicken  Znaiaiide  befand,  und  aaf  diaie  Weite  vielleichl  iiter 
■lad,  aU  die  aaderm  Gvanite  der  Gefead,  welche  jenen  dea  Erm§Mr$es  ud 
Bökmerwaides  entoprechen.  —  Der  Bei^-Zug  des  Je^ekkem  wrachaiiiEt  aack 
SO.  danch  die  Hmckemmm^r  Berge  mit  dem  l9tr§ekirf€^  so  daaa  hier  air 
die  UrthoDachiefer-Greme  gewiaaeraiaasiaD  ala  Gabirga-Scheide  aamsdin 
wAre.  Eben  ao  geht  er,  bei  alhnihlieher  Abdachanf  vom  höchaten  Paalit  des 
mittlen  Theilea,  der  Jesehenkufpe^  nnmittelbar  in  daa  Kromkti€ikmr  Wawer- 
scheide- Joch  des  Quadera  fiber^  ^hyllit''  in  seinen  bekannten  Abaadcnm 
gen,  z.  Tb,  Dachschiefar ,  sodann  nOrdlich  darauf  im  Bangenden  Graawache- 
artige  Schiefer  bildea  die  Hanptmaaae  dieaes  Gebirgea;  erster  mit  lahlreiches 
Einlageningen  von  Onarx-Sehiefer,  kAmigem  Kalk  und  thaila  mdaaigen^  tbeiU 
achieferigcn  Amphibol- Gesteinen,  die  alle  in  ihren  vielfaeken  Schichtea- 
Krflmmnngen  den  Einflnss  eines  wahrscheinlich  Yon  If.  her  erfolgten  seit- 
lichen Druckes  nicht  verkennen  lassen.  Im  Fr&uenker§er  Revier  schiebt  «ch 
Ewischen  die  Grauwacke  ein  mftchtiger  Gneisa-Keil  ein,  gleichsam  als  räd- 
westlicher  Anslftüfipr  der  Gneiss^Maaaen  nördlich  von  der  ATesaaa.  Die  Ge- 
stein-Beschaffenheit und  tahheiehe  Schollen  und  Brocken  jener  Schiefer, 
welche  er  einsclieast ,  bezeichnen  ihn  als  den  in  gewissem  Sinn  eraptiT  ge- 
wordenen Gneiss  des  JBmfaleryaa.  Dasselbe  Gestein  ist  aber  auch  der  Gaein 
im  FriedlimdUekgH  ao  wie  jener  von  JAtsdarfy  welcher  die  bei  SÄekterM 
beginnende  und  In  der  Premssisekem  OkerimmsUßt  Meilen-weit  fortsetiouie 
.^Phyllit^-Glimroerschiefer-SdMlIe  Aberlagert  und  aie,  wie  am  HölUerg  bei 
Cmr9iinihmi^  aneh  qneer  durchsetzt.  —  Daa  Gebirge  von  Rumkurg  and 
HmnMfaeh  beateht  bis  auf  einige  geringe  Gneiss-  und  Granwacke-SchoUen 
aus  Granit,  einem  meist  unvollkommen  kryatalliniachen  Gestein  mit  zweierlei 
Feldapath-  und  GlimuMr^Arten  und  mit  einem  Dichroü-Abniichen  Qoaa 
Scheinbar  Stock-f5rmig  tritt  darin  zwiaehen  SekSmünie  und  HemmelAU 
noch  ein  anderer  Granit  auf,  welcher,  bis  auf  die  weniger  yollkommeii  ent- 
wickelten Orthoklaa-Einschlösse,  aut  dam  Granitit  des  isergMrges  fiberein- 
atimmt.  Unter  den  Schiefer-EinsphlOaaen  im  Granit  ist  vor  allen  die  Grau- 
wacke-SchoUe  von  O^rf^mikai  bemerkenaweiib,  da  in  ihr  ganz  dieselben 
beaonders  ans  Blei-Glanz  und  Kiesen  beaUhenden  Ginge  aufaetzaa,  wie  nun 
aie  im  JeaeAlran^eMr^  in  dem  nAmlichen  Geateine  trifft  -*  Hinsichtlicb  des 
relativen  Alters  von  Granit  und  Granitit  unterliegt  es  keinem  Zweifel .  dais 
dieser  die  letzte  Erhebung  des  Jlieaan^rfaa,  fiberfaaupt  des  Sudeiuchen 
Zuges  bewirkt  hat;  darauf  weisen  seine  Verbmtnng  and  die  Schicbteo- 
Stellung  der  benachbarten  krystalliniscken  Schiefer-Gebilde  und  des  Gaeisses 
hin,  welche  überall  von  ihm  abfallen.  Der  Granit  hingegen  übt  schoa  ntch 
aeiner  verhaltnisamftsaig  geringen  Verbreitung  in  dieser  Hinsicht  eiaea  so 
geringen  EinAuss,  dass  dieser  Umstand  allein,  abgesehen  von  den  oben  er- 
wihmen  Erscheinungen,  deaaen  höherea  Alter  dem  Granitit  gegenöBer  be- 
zeugen müsate.  Ist  letzter  hier  auch  daa  jüngere  Eruptiv-Geatein,  so  kann 
seine  Entstehung  dennoch  mit  jener  steilen  Aufrichtung  der  Scbicblen  des 
Roth  liegenden  von  Liehentm  und  des  Quaders  längs  dem  Rande  des  Jitch- 
Arannn^ea  und  weiter   in  keiner   näheren  Beziehung   stehen.     Es   beweist  ^ 


4ft9 

Dieai  vor  Allen  iu  Voitnadenseyn  voa  Gruitil-GeröUen  io  den  zwUehen 
lekphTT  wa4  Porpiiyr  legenidea  KonglomeraleB  det  RoUdiegendeo ,  8o  wie 
in  iMMurrf  genagt  Raum,  auf  den  sich  jene  bedentenden  Schiehten-Störun- 
fct  batchiiiiken,  die  nnr  FolfD  von  jungem  minder  gewaltaamen  Vergingen 
njn 


;:  Untersuchungen  Aber  die  Entstehung  dereruptiven 
Geiteine  i^mOM.ffM.  186S.  (2.1  XV^  726—782).  Eine  sehr  intereasante 
AUandfan^,  deren  hauptsachlichen  Ergebnisse  der  Vf.  am  Ende  kura 
nssmmenliMsi.  Um  sich  Aber  die  Frage  vom  Ursprung  dieser  Gebirgsarten 
Bechenschalt  in  geben,  mnis  man  ihre  Mineral-Zusammensetzung,  ihre  Lage- 
mf,  ihre  Metamorphose»  ja  die  Gesammtheit  ihrer  Charaktere  studiren,  aber 
anch  die  verschiedenen  Ursachen  in  Betracht  sieben,  die  im  Innern  der  Erde 
sie  bildsam  machen  und  Mineralien  in  ihnen  entwickeln  können.  Diess  sind 
\larme,  Wasser,  Druck  und  Molekular-Thätigkeit  im  Allgemeinen,  von  wel- 
ciifn  die  eine  oder  die  andere  wohl  eine  vorherrschende,  aber  selten  eine 
aii5schliesseiMle  Rolle  spielen  kann.  Andrerseits  ist  die  chemische  und  Sltineral- 
ZasaBmiensetamg  von  nur  geringer  Verftnderlkhkeit.  Man  vermag  leicht  au 
cTkeanen,  dass  ein  und  dasselbe  Mineral  bald  eine  wässerige  und  bald  eine 
fpneri^  Entstehung  haben  könne.  Daher  ea  nicht  immer  möglich  ist  eine  scharfe 
Grene  zwischen  Felsarten  zu  ziehen,  welche  auf  den  ersten  Anblick  ein- 
ender ganz  eatgegengesetzt  zu  seyn  scheinen,  wie  eben  die  aus  dem  Wasser 
oBd  die  aus  dem  Feuer  hervorgegangenen.  Da  die  Hitae  den  Eruptiv-Gesteinen 
eiaea  eigenthAmlichen  und  unzerstörbaren  Stempel  aufdrückt ,  so  lassen  sie 
sich  nach  dem  Grade  ihrer  Einwirkung  in  drei  Klassen  theilen. 

1 )  Die  Feuer»Gesteine  sind  durch* die  Wftrme  flüssig  oder  wenigstens 
plastisch  geworden.  Sie  enthalten  kein  Wasser.  Sie  sind  zellig  von  Struktur 
ond  rauh  annfuhleii,  oft  anch  mit  Schlacken  in  Gesellschaft.  Ihre  Mineialien 
siad  ferner  in  einem  charakteristitehen  Glas-arttgen  Zustadd  und  setzen  die 
vorzugsweise  vulkanischen  Felsarten  zusammen.  Man  sieht  brennende  Vulkane 
fie  als  Laven  auswerfen.  Trachyt  und  Dolerit  sind  die  zwei  Anssersten  Typen 
derselben. 

2)  Die  Pseudo-Feuergesteinesind  gemischten  Ursprungs  und  waren 
etoer  Art  wAsseriger  Schmelzung  ausgesetzt.  Wasser,  Wärme  und  Druck 
»cbeioen  um  sie  zu  erweichen  zusammengewirkt  kn  haben.  Man  findet  bei  ihnen 
die  zellige  und  selbst  schlackige  Struktur  wieder,  aber  ihre  Mineralien  haben 
ein  nnr  wenig  glasiges  Ansehen.  Es  sind  die  Hydrat-Gesteine,  welche  oft 
Zeolithe  enthalten  und  sich  sehr  oft  in  Prismen  oder  in  Sphfiroide  sondern« 
Retinit  und  Basalt  können  als  Beispiele  angeführt  werden. 

Beide  (1  und  2)  sind  sehr  oft  zusammen-gesellt  und  vverden  als  vulka- 
nische Gebirgsarten  bezeichnet. 

3)  Die  Gesteine  von  nidit  feurigem  Ursprünge  verdanken  ihre  Bild« 
»mfceit  zweifelsohne  dem  Druck  und  der  Warme ;  denn  das  Wasser  hat  nnr 
eine  «ntergeordnete  Rolle  dabei  gespielt.  Sie  sind  ohne  zellige  Struktur  und 
im  Allgemeinen  sogar  sehr  dicht.    Die  Gase,  welche  ans  ihnen  sich  an  ent- 


4M 

wickeln  gestrebt,  sind  ohne  ZweifSel  durch  Dmck  siirflckgehähen  woidn. 
Die  sie  susammensetienden  Mineralien  haben  den  Glas-Glans  verloren,  wei- 
cher die  vulkanischen  Gesteine  beseichnete.  Wenn  sie  reich  an  Kieselerde 
sind  und  ihre  krystallinische  Struktur  sich  entwickeln  konnte ,  so  enthaltes 
sie  viel  Quart  (Quarts  hyalin),  welcher  sich  darin  eingemengt  oder  ia  Trn- 
men  und  Knötchen  ausgeschieden  findet.  Sie  kommen  nicht  in  Gesellsckafi 
vulkanischer  Gesteine  vor.  Granit  und  Diorit  bieten  zwei  den  iwei  feld- 
spathigen  Reihen  entsprechende  Typen  dar. 

Die  chemische  Zusammensetxung  sehr  verschiedenartiger  Gesteine  kann 
eine  gans  übereinstimmende  seyn;  denn  die  ihnen  eigenthfimlichen  Chsnk- 
tere  hingen  nicht  allein  von  ihrer  Zusammensetsung,  sondern  anch  von  den 
Agentien  ab,  welche  sur  Zeit  ihrer  Bildung  auf  sie  eingewirkt.^  Man  befireiit 
hiemach,  wie  Gesteine  von  gleicher  Zusammensetsung  und  doch  verscliiede- 
nem  Charakter  in  einerlei  geologischen  Perioden  entstehen,  und  ebenso,  wie 
Ausbrüche  einer  Gebirgsart  an  verschiedenen  Zeiten  stattfinden  konnten. 

Die  Entstehung  der  Gesteine  hat  endlose  Erörterungen  unter'  den  Geolo- 
gen veranlasst,  aus  welchen  die  einander  entgegen-gesetstesten  Systeme  der 
Reihe  nach  hervergehen  konnten,  je  nachdem  man  dem  einen  oder  dem 
andern. der  mitwirkenden  Agentien  eine  ausschliessende  Wichtigkeit  beigelefnt 
hat.    Dem  Vf.  scheint  die  Wahrheit  in  der  Mitte  tu  liegen. 


Gh.  Lyell:  über  die  auf  SteilabhSngen  gebildeten  Laven  dei 
AhM*9  und  die  Theorie  der  Erhebungs-Kr  atere  {the  Phil&M,  Trumtä. 
i868,  p.  703—789,  pl.  59—61,  mit  vielen  Holtschnitten).     Eine  wichtige, 
flieissige,  an  Beobachtungen  reiche  Arbeit,  die  auch  selbststAndig  ausgegeben 
wird,  deren  Eiiitelnheiten  hervortuheben  unser  Raum  nicht  gestattet    Wir 
geben  voraus  eine  InhaHs-Cbersicht.    Im  ersten  Theile  (S.  1 — 35)  handelt  der 
Vf.  von  den  auf  Steilabhtingen  gebildeten  Laven  im  Allgemeinen,  berichtet 
über  einen  im  September  t8S7  stattgefundenen  Aschen-Regen  des  Ätna,  aber 
Alluvial-Ablagemngen  an  seinem  Ostlichen  Fuss,  beschreibt  Laven  genannter 
Art   von  Aei  Reaie^   den  Durchschnitt  eines  unter  35^  Senkung  erstarrten 
Laven-Stromes  von  t689  bei  Cava  ffrande,  die  Laven  der  Ausbrüche  von 
tSSt — 186Sy  die  Kontakt-Flichen  verschiedener  StrOme,  und  einige  neuere 
an  steilen  Gehingen  erstarrite  Laven  tu  Zafmranm,  CUiema  und  McmttpwU. 
Der  zweite  Theil  (S.  36—60)   ist  der  Beschreibung  der  Struktur  und  Lsge 
der  älteren  vulkanischen  Gesteine  im  Vai  dsi  Bope  gewidmet  und  handelt 
von  Beweieen  einer  doppelten  Ausbruchs- Achse.    Im   dritten  Theile  endlich 
'  wird  von  den  Betiehungen  dieser  vulkanischen  Gesteine  tu  den  Tertür-  und 
AIluvial-Ablagerungen  gehandelt,  welche  damit  susammenhingen ;  dana  von 
der  Theorie  der  Erhebungs-Kratere  (S.  60—79).  Der  Entstehungs-Geschichte 
von  Vmi  dsl  Bave  ist  ein  ansehnlicher  Abschnitt  dieses  Theils  gewidmet,  den 
Fluthen,   den  Senkungen  und  Hebungen,   welche  dabei  mitgewiikt;  —  es 
werden  die  Bildungen  erwähnter  Art  ausführlich  erörtert,  dann  anch  jene  in 
anderen  Gegenden  in  der  Umgebung  des  Feuerbergs,  sowie  die  Ablagemngea  von 
See-Konchylien  ausgestorbener  und  grossentheib  noch  lebend  bekannter  Arten 


4«) 

vaA  tfie  Blitter-tiahig«n  Tuffiea  i^childert.  Drei  Anhfioge  (S.  80—85)  e»t* 
kaJien  iMUtn  der  bestimoibaren  Rette  noeh  lebender  Pflanzen  im  wlkanif  che« 
Tale  TM  Fmstmo  bei  CmianiM  durch  0.  Hkbm,  —  neu-pliociner  Konchylien 
bei  NinneH  dvrch  Araoas  —  und  fossiler  Schmlen  und  Echinodermen  su 
Vtiin  bei  Ckimmu  durbh  G.  G.  Gbhmbli.aro. 

Als  Ergebnis«  des  ersten  Theils  gibt  L.  an :  Laven  an  Steilabbingen  mit 
Wiikefai  von  15^ — 40®. erstarrt  bestehen  nicht  aus  wirren  Schlacken  und 
Triswen,  sondern  ans  einer  unteren  und  einer  oberen  Schlacken-Blasse  mit 
riscB  steinigen  Lager  dazwischen.  0er  mittle  Theil  ist  zosammenhAngend 
Tafel-fbrmig,  dicht  und  steinartig,  parallel  zu  den  Schlacken-Bildungen  dar- 
oster  and  darüber  und  gewöhnlich  ziemlich  rasch  in  dieselben  übergehend. 
Die  untere  Schlacken-Masse  ist  an  steileren  Gehängen  öfter  üls  die  obere  in 
^YRchiedene  Schichten  gesondert.  Die  Lagen  sind  ebener  und  paralleler  zu 
«noder  an  steilen  als  an  mehr  wagrechten  Lagerstätten.  Sind  mehre  Ströme 
n  steilen  Abhängen  über  einander  geflossen,  so  ist  die  Grenze  zwischen  den 
ontereo  Schlacken  des  oberen  und  der  oberen  Kruste  des  unteren  Stromes 
«fl  verwischt. 

Deo  zweiten  Theil  fasst  L.  in  folgender  Weise  zusammen.  Das  Fallen 
<ier  alten  Lagen  von  krystallinischen  und  fragmentären  Aassen  an  den  Abhängen 
mfoidel  Bave  spricht  weder  zu  Gunsten  einer  linearen  Hebungs-Achse 
iocb  eines  Hebungs-Mittelpnnktes  des  Atna*s,  Das  Gefälle  der  Schichten  ent- 
ipricht  vielmehr  dem  ehemaligen  «Vorhandenseyn  von  wenigstens  zwei  blei- 
bciulen  Aasbrnch-filittelpunkten,  deren  einer,  noch  jetzt  thätig,  den  kleineren 
Mdicken  Eegel  aberstiegen  hat.  Das  Zusammenlaufen  zahlreicher  Dikes  gegen 
jene  sarei  Zentren  onterstntzt  die  ausgesprochene  Annahme.  Die  Hypothese 
eines  Erhebungs-Kraters  ist  daher  aufzugeben;  denn  ein  Ausbruch-Krater 
kann  wohl  den  andern  umhüllen,  aber  nicht  ein  Hebungs-Kegel  den  anderen 
io  der  Weise  Mantel-artig  umfangen ,  dass  nur  eine  Kegel-förmige  Masse 
dinns  entstünde.  Die  unzusaromenhängende  und  ungleichförmige  Anordnung 
gewisser  Theile  der  alten  und  neuen /Ätoo-Bildung  dürfte  sich  wohl  durch 
die  Aimahme  von  zwei  ehemaligen  Kegeln  in  Verbindung  mit  der  einer  Ab- 
idntteioBg  der  alten  Spitze  des  Berges  und  endlich  einer  gleicbzeitigen  oder 
uchfolgenden  Aushöhlung  des  Vai  del  Bcve  erklären  lassen.  Obwohl  der 
legelbildnngs-Prozess  hauptsächlich  von  gewöhnlichen  Ansbiüchen  bedingt 
««,  so  ist  doch  das  steile  Gefölle  der  alten  Lava-  und  Schlacken-Schichten, 
una]  ia  der  Nähe  der  Ausbruch-Herde ,  bedingt  worden  durch  spätere  mit 
der  Spaltung  und  Injektion  der  Gesteine  verbundene  Bewegungen ,  wodurch 
eil  Fonftel  von  der  gegenwärtigen  Neigung  der  Lagen  statt  der  vier  Fünftel 
Tcmlasst  worden,  wie  es  bei  Unterstellung  eines  Hebungs-Kraters  der  Fall 
sep  mösste:  Der  behauptete  Parallelismus  und  die  gleichförmige  Dick^  der 
Lagen  ta  den  Steilseiten  des  Val  del  Bave  bestätigt  sich  nicht  bei  näherer 
i^^chtnag.  Indem  dieselben  vielmehr  in  ihrer  Mächtigkeit  schwanken  und 
oft  sich  aaskeilen  und  nur  in  derjenigen  Richtung  eine  gleiche  Mächtigkeit 
t^c^ten,  in  welcher  sie  geflossen  sind.  Die  alten  steil  abfallenden  Lava- 
Sdtiebtea  sind  im  Grossen  genommen  phne  Wölbungen  und  Biegungen, 
oebr  den  neuerlich  an  steilen  Abkängem  als  den  in  ebenen  Lagen  erstarren- 


V 


4«9 

den  StrOmen  ähnlich.  Die  Seltenheit  von  Verwerfangen  (fenlu)  m  Laven 
von  vencMedenen  Altern  und  dio  Thatsache,  diM  die  Laven  nicht  die  Dikes. 
Bondern  die  DIke«  sehr  oft  die  Laven  durchsetsen,  stehen  der  Annahme  col- 
gegen ,  das»  bedeutende  Hebungen  durch  Injektion  von  parallelen  Lm- 
Schichten  swischen  bereits  vorhandene  Tuff-  und  Schlacken-Lagen  bewirkt 
worden  seyen.  Da  die  Dikes  von  verschiedenem  Alter  sind  und  keineswegs 
alle  von  den  Ewei  Mittelpunkten  auslaufen,  so  ist  die  s&krechte  Stelluij^ 
einer  so  grossen  Anzahl  derselben  mit  der  Theorie  der  Erhebungs-Kraiere 
unvertriglich ;  denn  wftren  die  Lagen  ursprünglich  horiaontal  gewesen  usd 
erst  durch  eine  spätere  Umwilznng  aufgerichtet  worden,  so  anusten  ftat  alle 
diese  Dikes  wohl  eben  so  ans  ihrer  senkrechten  Stellung  gekouBMB  lejs, 
wie  die  von  ihnen  durchschnittenen  Schlacken  und  Laven  ans  ihrer  wa|r 
rechten.  Die  Abwesenheit  ausgebrannter  Seiten-Kegel  an  den  Windea  voi 
Yai  dei  Bave  beweist,  dass  die  frtlheren  Ansbiikche  mehr  als  die  neueres 
ausammengedrftngt  und  auf  bleibende  öflhnngen  angewiesen  waren. 

Als  Ergebnisse  des  dritten  Theiles  hebt  der  Vf.  hervor :   Einige  Tkiier 
und  Schluchten  sind  durch  Auswaschungen  an  den  Seiten  des  Ainm*9  schos 
vor  dem  Vai  M  Btme  vorhanden  gewesen;  dessen  ungeachtet  ist  aber  ein 
grosser  Theil  der  fortgeltihrten  Massen  am  Östlichen  Fnsse  des  Berges  erst 
wfthrend  der  Bildung  dieses  Thaies,  das  selbst  theilweise  durch  Erosion  est- 
standen,  angehinft  worden.    Die  erste  Anlage  des  Thaies  dürfte  durch  eine 
Senkung  des  Bodens   und  seitliche  Ausbrüche  doch  ohne  Lava-Ergnsi  ver- 
anlasst worden  seyn.    Ein   stufenweises  Steigen  der  Küste  hat  die  illerea 
Alluvial -Bildungen  am  östlichen  und  südlichen  Fusse  des  ÄHu^s  mit  den  dar- 
unter liegenden  TeftiÜr^Schichten  tu  ansehnlichen  Höhen  emporgehobea,  und 
dieses  Ansteigen  hat  bis  in  ziemlich  neue  Zeit  fortgewihrt  und  dauert  viel- 
leicht  noch  jeUt.    Die  Alluvial-Ablagemngen   im   firlmefo-Tha]  sind  theik 
roeerische   und   theils  Süsswasser-Gebilde ,   von  welchen  die  letsten  einige 
Reste  erloschener  Landthier-Arten  doch  wohl  post-plioclnen  Allers  und  am 
gleicher  Zeit  mit  der  Entstehung  der  über  dem  Meere  gebildeten  Theile  des 
JifiMi>  enthalten.    Alle  Schaalen  der  Teitiür-Schichten  am  östlichen  Fuase 
des  Äinm's,  welche  in  Menge  vorhanden,  gehören,  mit  1 — 2  Ausnahmea,  aoch 
jetzt  im  Bliitslmeere  lebenden  Arten  an,  und  die  neu-pliocänen  Schichtea, 
welchen  sie  eingebettet  sind ,  sind  wahrscheinlich  gleich-alt  mit  den  iltestea 
Grundlagen  des  Äina*9,    In  gewissen  Tuffen,  die  im  Alter  den  älteren  und 
am  höchsten  gehobenen  Alluvionen  am  nächsten  stehen,   kommen  Pflaasen- 
Reste   von  noch  lebenden  Arten   vor.    Zwischen   der  allgemeinen  Hebonf. 
welche  das  Wachsen  des  Ätnm*9  begleitete,  und  der  Kegel*  oder  Doai^GesUli 
des  Berges  lässt  sich  keinerlei  Zusammenhang  nachweisen,   und  wenn  auch 
örtliche  Ausbrüche  durch  Tertiär-  und  Alluvial-Schichten   hindurch  draagea, 
so   sind   diese   letzten   doch   nicht  in   einer  Weise   dadurch   empergebobeD 
worden,  die  der  Hypothese  der  Erhebungs-Kratere  günstig  wäre. 

Da  nun  im  ersten  Theile  schon  dargethan  worden,  dass  die  Lava  aach 
an  steilen  Abhängen  zu  erstarren  und  zusammenhängende  Tafela  krys^Uisi- 
scher  Gesteine  zu  bilden  fähig  ist,  so  wird  man  fortan  nicht  nöthig  kabea. 
zu  plöulichen  Umwälzungen  seine  Zufucht  zu  nehmen,  um  an  eiaeai  gröf- 


4IIS 

sefTD  YolksBe  die  steile  AnfrichtoDg  der  Schichten  cn  erklftren.  Es  wird 
hei  jfdc«  Valksne  mit  doppelter  (JlffM)  oder  einfacher  Achse  (Feswe)  nur 
10  mCersiiGhen  Ueiben,  in  wie  fern  er  einen  Theil  seiner  Kegel-  oder  Dom- 
Fom  der  s|iüeren  Injektion  von  Zahl-  nnd  Umfanf-reiehen  Dikes  gescbmol- 
leoer  Massen,  nnd  in  wiefeme  die  Lava-  nnd  Schlacken-Lagen  einen  Theil 
ihrer  steileren  Stellung  denselben  Ursachen  yerdanken.  Aber  wenn  anch^ 
wie  der  Yf.  am  Ainm  als  möglich  angenommen,  genannte  Ursachen  die  for* 
fasnieae  Aofrichtnng  der  Lagen  bis  sum  Betrage  eines  Ffinftels  bewirken 
hsBDlen,  so  berechtigt  dieser  Umstand  noch  nicht  die  Anisteilung  der  Theorie 
und  die  Anwendung  des  Ausdruckes  der  „Erhebungs-Kratere^^  statt  Ausbruch* 
Kcfel  weder  ffir.  den  BiniiUehem  Fenerberg  noch  für  irgend  einen  andern 
isier  denjenigen,  welche  der  Yf.  in  lialiem^  Frmikreiek ,  anf  den  jr«n«rt«» 
•cAn  I»9eiu  oder  9iüi  Madifrm  zu  sehen  Gelegenheit  hatte. 


A.  RtvikAs:  Enstehung  von  Hineral-Brensen  (CM»;if.  refuf.  18S8^ 
JTfTII,  646 — 648).  Der  Yf.  hat  beobachtet  und  durch  Yersuche  gefunden, 
4us  1)  die  Erd-Theile,  welche  die  Brenngas-Leitungsrfthren  umgeben,  s^ch 
oft  lilmählich  so  sehr  mit  Kohle  nnd  Bitumen  impragniren ,  dass  sie  sehr 
bieiuÜMr  und  fast  so  schwan  wie  unreine  Steinkohle  werden;  2)  Feuchte 
Homiis-haltige  Thonerde  begünstigt  diese  Absorption  am  meisten,  trockener 
Sind  am  wenigsten;  3)  auch  die  Mächtigkeit  .darüber  gelagerter  Schichten 
Mt  TOB  Einflnse;  4)  die  Absorption  ist  am  stärksten  längs  der  Schicht-Flächen 
■od  Spähen^  5)  die  absorbirenden  Erden  nehmen  an  Gewicht  und  mitunter 
atfch  an  Umfang  an;  6)  die  in  ihnen  enthaltenen  Fflanxen-Theile  werden 
aOnihlich  in  mehr  und  weniger  bituminöse  Kohle  verwandelt;  1)  eisen- 
schöfsige  Stoffe  werden  mehr  und  weniger  verwandelt  in  Oxyde,  Sulfate  und 
Sulfite  und  wurden,  als  Bestandtheile  organischer  Materien,  wahrscheinlich 
io  Salfure  und  Karbonate  übergehen,  wenn  die  Brenngase  weniger  rein,  die 
EiBwirkungen  länger  und  manche  Reaktionen  ausgeschlossen  wären. 

Es  ist  also  möglich,  dass  auch  in  den  Steinkohlen-  und  Anthrazit-Lagern 
eiB  Theil  des  Kohlenstoffs  u.  s.  w.,  ausser  den  unmittelbaren  Pflanxen-Resten 
ia  ähalicher  Art  von  dem  Erd-Innern  entstiegenen  Gasen  herrühre ,  welche 
wk  in  gewissen  Erd-Schichten  mit  den  darin  abgelagerten  vegetabilischen 
Befte!a  verbunden  nnd  einen  Theil  der  Kohlen-Masse  geliefert  haben ;  —  oder 
4ais  sie  von  jenen  Bitumen-Quellen  herstammen,  welche  ohne  nachweisbaren 
Heerd  in  der  geschichteten  Erd-Rinde  grösserer  Tiefe  au  entspringen  scheinen. 

(Diese  Beobachtungen  kommen  onsrer  in  den  „Entwick^lungs-Gesetsen 
iler  organischen  Welt*'  aufgestellten  Behauptung  fu  statten,  dass  die  Stein- 
koUeo-Bildungen  mit  Kohlensänre-Entwickelung  aus  dem  Erd-Inuem  in  Zu- 
•uunenhang  gestanden  habe;  -^  wir  bezogen  diese  Yerbindung  auf  die  noch 
lebende,  R.  besieht  sie  auf  die  bereits  fossile  Yegetation;  es  wird  wohl 
Böslich  seyn.  Beides  in  Zusammenhang  au  bringen.     Br.] 


^ 


464 

Eurnbim:  über  organiichen  Qaarx-Sand  und  Hrn.  BufstL'i  Be- 
«bachtnag  lolcber  Schichten  bei  Amekem  (Berlin.  MonaU-Ber. /A58, 
118 — 128).  Der  Yf.  gibt  eine  Geschichte  leiaer  aar  diesen  Gegenstand  seit 
mehr  als  20  Jahreo  gerichteten  Untersuchungen  und  die  aus  ihnen  allmShlich 
hervorgehende  Anniherung  au  der  nnn  auch  von  Bbissel  behauptetea  and 
durch  Beobachtungen  begrflndeteB  Ansicht:  dass  ursprfioglich  kalkspiibige 
Körper  uod  Kftrperchen  ebensowohl  als  amorph  kieselige,  nämlich  einfach 
lichtbrechende  Opal-artige  in  doppelt  lichtbrechende  quarzige  allmihlich  über- 
gehen können,  ohne  ihre  äussere  Form  einaubfissen  und  sich  nothwendig  QU 
einander  verkitten  und  verschmeicen  lu  müssen,  obwohl  Diess  öften  der 
Fall  ist,  und  dass  es  daher  ganze  Schichten  von  doppelt  lichtbrecheaden 
Quan^and  und  sandigen  Mergeln  gebe,  deren  Sand-Körner  ursprünglich 
organischen  Ursprungs  sind.  Das  was  er  früher  als  Nadeln  von  Kiesel- 
Schwämmen  (Spongolithen  u.  dgl.)  bezeichnet,  kann  daher  ursprünglich  kalkig 
gewesen  seyn  und  mag  z.  Th.  aus  den  Ankern  und  Klammem  in  den  Be- 
deckungen von  Echinodermen  (Seesteme ,  Seeigel ,  Holothurien)  u.  dgl.  her- 
rühren. Von  verkieselten  Kalk-Spiculii  der  Schwämme  aber  möchte  er  diese 
'  Kiesel-Nadeln  um  so  weniger  ableiten,  als  ihm  solche  in  frischem  Znstand  xor 
Zeit  noch  gar  nicht  bekannt  sind.  ^^Die  Kalk-haltigen  Schwämme,  welche  ihn 
bisher  bekannt  geworden,  hat  er  als  inkrustirte  weiche  Schwämme  erkaoot, 
wie  im  süssen  und  salzigen  Wasser  mit  kohlensaurem  Kalk  inkrustirte  and 
imprägnirte  Algen  u.  a.  Pflanzen  hiufig  vorkommen..  Kalk-Spindeln  (Conior- 
haphis)  statt  der  Kiesel-Spindeln  (Spongoli  thts)  hat  er  bei  Spongien  nie 
gesehen.*'  —  Aus  diesen  Gründen  ist  er  denn  seit  1841  immer  mehr  geneigt 
seine  frühere  Ansicht,  dass  die  Stäbchen  gewisser  Schwimmsteine  und  der 
weissen  Feuerstein-Rinde  Kiesel-Spongolithen  sind,  aufzugeben  und  diese 
sämmtlichen  doppelt-lichtbrechenden  organischen  Kiese I-Theilchen,  zamal  aacb 
die  Spongolithen  des  jetzigen  Tiefgrundes  der  Meere  einfach  lichtbrechend 
und  nicht  von  so  nnregelmässig  verästelter  Gestalt  sind,  weit  vorherr- 
schend für  verkieselte  Kalk-Theilchen,  daher  für  Koralles- 
nnd  Echinodermen-Theile  und  nicht  für  Phytolitharien  zu  halten. 


G.,G.  GannaLLARo:  über  die  allmähliche  Emporhebnag  der 
Sizilis  eben  Ost-Küste  von  der  Mündung  des  Simeio  bis  uaa  OmoM* 
(Land.  Edinh.  DuU,  Philo*,  Magam,  1ffS8,  AT,  325).  Der  Vf.  weiset  nach. 
dass  1)  unläugbare  Spuren  früherer  Meeres-Gestade  aus  der  „recenten*'  F^ 
riode  sich  von  Ort.  zu  Ort  verfolgen  lassen.  2)  grosse  Lavn-BIöcke  mit  al^ 
gerundeten  Kanten  und  abgerollter  und  zerfressener  Oberfläche,  eine  kalkif- 
kieselige  Schaalen-Ablagerung  und  eine  meerische  Breccie,  in  verschiedenen 
Höhen  über  dem  jetzigen  See-Spiegel  ruhend,  sind  Wirkungen  einer  ununter- 
brochenen 'täglichen  Thätigkeit  der  Wogen  in  nacheinander  folgenden  Höhen. 
3)  Das  Vorkommen  und  die  Vertheilung  Von  Höhlen  der  Modiola  lithophaga 
La.  in  jenen  kalkig-kieseligen  Ablagerungen  und  die  örtliche  Anwesenheit 
von  Schnecken-  und  Muschel-Schaalen  in  ihrer  Leben-rechtenBaltung  begünstigen 
die  Ansicht  von  einer  langsamen  und  stufenweisen  Erhebung  der  KwXt.   4) 


4A:1 

Oss  Yorkonraen  der  Lilhodomen  und  kalkif-kieseligen  Ablagerungen  auf  den 
Cf^thpem-tnsein  {Fmrügliom)  bis  zu  fast  13"*  und  von  grossen  abgerollten 
und  mit  Serpcln  fibe^zogenen  Lava-Blöcken  bis  zu  14in  Höhe  über  dem 
)leeres-Spiegel  weiset  \Z^h  als  Blazimum  der  dortigen  Erhebung  aus. 


A.  Stoppani:    Seopertm   di  una   nuovia   Caverna   ossifera   in 
LomkBrdim  (15  pp.  1  tav.  8^.    BJilano  1H5S').     Zu 'dieser  vom  Vf.  unter 
RifiAZSoars  Führung  aufgefundenen  Knochen-Höhle  gelangt  man  von  Breseia 
ms  darch  VmiSttUia ;    sie   liegt  in  einem  Seiten-Thal e ,   dem  des  Dignone^ 
wo  Keuper-Mergel  und  -Sandsteine  über  Versteinerungs-reichen  und  Höhlen- 
Dolomiten  anstehen,    unter  welchen   zuweilen  noch    schwarzer  Muschelkalk 
mit  bezeichnenden  Versteinerungen  zum  Vorschein  kommt.  Die  in  der  Gegend 
als  C€mera  deiC  Bremiia  bekannte  gegen  N.   streichende  Höhle  liegt  genau 
an  einer  regelmassigen  Antiklinal-Linie  in  dem  unter  25®  nordwärts  einfallen- 
dea  schwarzen  Kalksteine,  der  von  Porphyren  gehoben  worden.   Sie  hat  52™ 
Uoge,  ist  ziemlich  wagrecht,  eng  und  nieder,  nur  in  der  Mitte  in  einen  hohen 
Dom  erhoben^  von  welchem  ein  Arm  sich  abzweigt  und  nach  kurzem  paral- 
lelem Verlauf  sich  wieder  mit  der  Haupt-Höhle  vereint.   Vom  Dome  aus  gel^ 
ein  Kanal  schief  rückwärts  bis  zn  Tag  Über  dem  Eingang,  während  vom  hin- 
ten Ende  an  eine  andre  Abzweigung  in  der  senkrechten  Ebene  der  Höhle 
uBier  ihrer  Sohle  ab  und  rückwärts  zieht.    Die  Sohle  selbst,  welche  auf  die 
Nachricht  von  der  Ankunft  der  ^^Schatzgrfiber''  noch  während  der  Nacht  von 
dea  Bewohnern  des  Thaies   umgewühlt  worden,  war  von  einer  Stalaktiten- 
Knute  überzogen,  unter  welcher   eine   gelblich-graue   feuchte  und  oft  ganz 
Hamiu-ähnlirhe  Thon-Lage   eine   Menge  Knochen   in   einem  so  weichen  Zu- 
stande enthielt,  dass  «ie  mit  Ausnahme  der  Zähne  zwischen  den  Fingern  zer- 
dräckt  werden  konnten ,    daher  davon  trotz  der  grossen  Menge  nur  wenige 
fewonnen  worden   sind.    Eine  vorläufige  Prüfung  des  Professors  Cornalia, 
der  mit  der  Untersuchung  der  fossilen  Knochen  der  Lombardei  beschäftigt 
»k  bat  die  Anwesenheit  der  Reste  von  Ursuk,  Meles,  Mustela,  Cania, 
Arctomys,  Arvicola..  Sns,  Cervus  und  Bos  ergeben. 


G.  Stachb:  die  Kreide-Bildungen  des  Ootiseheer  und  MötÜinger 
Bodens  (Jahrb.  d.  geol.  Reichs-Anst.  1868^  XI,  Sitzungs-Ber.  S.  69—72). 
Diese  Bildunffen  nehmen  über  den  vierten  Theil  von  ganz  Ünter-Krtnn,  im 
GHiickee^MdiilifUfer  Becken  mehr  als  \ein  Drittel  der  Oberfläche  ein.  Sie 
bilden  zwei  NW.— SO.-Züge,  durch  Trias-Schichten  getheilt,  und  entsprechen 
den  schon  mehr  bekannten  Gebilden  des  Karstes.  Es  sind  hauptsächlich 
bell  gelb-grane  bis  dunkel  ranchgraue  sehr  harte  Kalke,  dnnklere  etwas  bitn- 
■inöse  Dolomit-Kalke  und  sandige  Dolomit-Schichten.  Die  Versteinerungen 
dieaer  Kalke  bestehen  theils  in  Rudisten  von  undeutlicher  Beschaffenheit  oder 
meiat  nenen  Arten,  theils  in  Resten,  die  mit  solchen  des  Bimkmumer  Waldes 
id»eremstimmen^  welche  auf  Neocomien  und  Turonien  hindeuten,  zwischen 
welchen  )>eiden  aber  die  geographischen  Grenzen  sich  nicht  verfolgen  lassen. 

JthrUeh  18S9.-  30 


40« 

Doch  scheini  u,  A.  der  ganse  südliche  Theil  des  W.-Ziifes  dem  oberro  ?!fo- 
coaüen  (=  Radisten-Zone  der  Sekmeiitt)  su  entaprecheB:  Caprotioa  Lons- 
dalei  d^O.  vod  Gradatv  stammt  daraus,  nnd  der  bitiuiyDÖse  Kalk  des  Tm«- 
herges  voll  Caprotinen-  und  Radioliten-Trfimmem  mit  einigen  Gastropoden 
und  Cladocora-Resten  scheint  einem  besonderen  Niveau  eben  desselben  an- 
zugehören. In  dem  kleineren  östlichen  Kreide-Terrain  besteht  diess  Gebilde 
aus  bituminösen  Dolomit>Kalken  mit  kleineren  Exemplaren  der  xuTor^genaon- 
ten  Caprotina;  dagegen  ist  das  obere  Turonien  hier  verbreiteter,  ans  hell- 
gelben und  grauen  Kalken  bestehend  und  ebenfalls  Rudisten- führend,  woranler 
Radiolites  socialis  d^O.  nnd  R.  angulosus  d'O.  am  hftufigsten  und  ken&tUchsten 
erscheinen.  —  Vom  Senonien  konnten  keine  Spuren  entdeckt  werden. 


J.  T.  BiNKHORST  VAN  DBN  BiNKHORST :  Esfuitse  feolo^t^ue  et  fßie- 
Qntologique  den  eouehe*  ereUteees  du  Limkourf  et  pius  SfreeUU- 
menk  de  U  Craie  tnffeaUy  avee  eerte  geologique^  eompeey  ptmn  hori%otUai 
de*  earrUree  de  St,  Pierre  etc.  {Meaetrieht  8**;  /.  pertie^  ztiii  et  268 
pp.,  6  pH.).  Der  Vf.  will  den  Geologen  einen  Führer  durch  das  Gebiet  von 
^mhtrg  darbieten,  welches  er  seit  einer  längeren  Reihe  von  Jahren  sehr 
fleissig  studirte  und  wo  er  über  HOO  Petrefakten-Arten  gesammelt  hat.  In 
der  Vorrede  gibt  er  eine  Geschichte  der  Petereherger  Steinbrüche  und  der 
geologischen  Forbchungen  über  das  Land,  —  und  handelt  dann  im  Texte  selbst 
der  Reihe  nach  von  der  quaterniren!  (quartarenj  Formation,  —  von  den 
erratischen  Blöcken,  —  dem  Tertiär-Gebirge,  insbesondere  Bolderien,  obrrn 
Rnpelien  (Fontainebleau*Sandstein)  und  obren  Tongrien,  —  von  den  Kreide- 
Schichten  (S.  23)  und  im  Einzelnen  von  Maastrichtien ,  der  Kreide  von 
Emufmemimt  und  Scfuuuherg^  den  Mergeln  von  Kunrmidy  Simpelveid  und 
VeteekmUf  der  kieseligen  Kreide  von  da,  den  Umgebungen  von  Jauche  in 
Belgien y  von  Jandrein  und' Cipiff  und  den  geologischen  Orgeln,  von  den 
Homsleinen,  der  weissen  Kreide  mit  schwarzen  Feuersteinen  und  den  Mer- 
geln ohne  Feuersteine,  von  den  Grünsanden  mit  Belemnitella  qnadnita,  von 
der  Geschiebe-  und  Sand-Schicht  bei  Aaeken  und  von  den  chemischen  Ans- 
lysen  der  Kreide-Gebilde;  —  dann  von  der  Steinkohlen-Formalion  (S.  185); 
—  er  bietet  schliesslich  eine  Reihe  allgemeiner  Betrachtungen  über  die 
geologischen  Hebungen  und  Senkungen  des  Bodens  (S.  220)  nnd  Noten  zam 
Vorigen  (S.  231).  Beigeschlossen  sind  4  Tafeln  mit  Durchschnitten  in 
meistens  überflüssig  grossem  Maasstabe,  ein  Grundriss  des  unterirdischen 
Steinbruch-Labyrinthes  im  Petereherg  nnd  eine  geologische  Karte  der  Tertiir- 
nnd  Quartir-  [„Quartemär**-|  Schichten  der  Provinz  lAmhurg. 

Der  Vf.,  vielfach  unterstützt  von  den  schon  verOflentlichten  Leistungen 
früherer  Beobachter  nnd  den  noch  ungedntckten  Mittheilnngen  nenerer 
Forscher  unter  seinen  Landsleuten,  ist  ein  sehr  guter  kundiger  Führer,  der 
bei  allen  wichtigeren  önlichkeiten  nnd  Fragen  lange  genug  verweilt,  um 
den  Leser  genügend  damit  vertraut  au  machen,  wdcher  an  seiner  Hand  sick 
laicht  turecht  finden  und  überall  Veneichnisse  von  den  paläontologisch  und 
sonst  wichtigen  Vorkommnissen  mitgetheilt  erhalten  wird.    Der  Vf.  hat  iick 


407 

zimterätm  viele  MiUie  gegeben,  die  Sdiicblen-Folge  venchiedener  Gegenden 
Bit  Hülfe  der  foaailen  Reste  u.  e.  Merkmale  richtig  so  stellen  (vgl.  Jb.  18S6^ 
744;  f8S9^  106,  1771»  In^wiscbea  gerede  die  Menge  der  Einzelheiten,  die  man 
TOB  Ort  xn  Ort  nachgewiesen  findet,  macht  uns  unmöglich  hier  diesen  Dar- 
stellBOgeB  sn  folgen,  welche  nicht  allein  ftir  den  geologischen  Tonristen, 
toodeni  anch  für  jeden  Geologen  Oberhaupt  von  Interesse  sind. 


Pkssis:  topographisch-geologische  Beschreibnng  der  Pro- 
TiDi  Aeanemjfum  in  CUtVi,  nach  einem  Bericht  von  Cl.  Gay  iCampt  rend, 
18S8,  XLViy  1034—1041).  Um  eine  Grundlage  für  die  geologische  Be- 
schraJbung  einer  an  alten  Bergwerken  so  reichen  Provinx  zu  gewinnen,  hat 
Pissis  selbst  die  vrichtigsten  Triangniimngen  und  Höhen-Messungen  unter- 
noiDBM^n.  Nach  letzten  ist  der  Pik  von  Aeoneagua  6834°^  hoch,  mithin, 
weon  auch  500>n  niedriger  als  Bbechbt  und  Fitz  Rot  angegeben,  doch  noch 
304°>  höher  als  der  Ckimkorasso  und  selbst  höher  als  der  /l/tmant,  es  ist 
der  höchste  Berg  in  Amerika.  Obwohl  dem  8589^  hohen  Kunckinpnpt 
ii  der  UimmiaffMrKeUe  nachstehend,  bietet  er  durch  seine  freie  Lage  einen 
gnssartigeren  Anblick  von  der  Käste  aus.  Mehre  andre  benachbarte  Piks 
messen  elienfalls  über  5000iQ.  Von  jenen  beiden  laufen  sekundäre  Gebirgs-Ketten 
TOD  Ost  nach  IVest  aus  und  unterbrechen  das  schöne  Thal,  welches  längs 
pm  Ckiii  vom  Golfe  von  Relonewi  bis  Ckaeabueo  fast  7  Grade  weit  hin- 
Bcht.  Der  Regen  ist  spärlich  in  diesen  Gegenden,  und  nur  die  Schnee-^ 
AnfaiafmigeB,  welche  auf  einem  TheUe  der  Piks  bleH>end  sind  und  auf 
udem  nnr  einige  Monate  währen,  versehen  das  Land  auch  während  10  ganz 
oder  fast  ganz  trockener  Monate  mit  Wasser ,  welches  seit  der  ältesten  Zeit 
a  dessen  Bev^ässerung  sorgsam  geleitet  wird. 

Der  geschichteten  Gebirgs-Formationen  sind  6:  1.  quartäre;  2.  tertiäre 
Toa  geringer  Ausdehnung;  3.  Salz-führende  Thone  und  Kalke  von  grosser 
Mächtigkeit  und  mit  zahlreichen  Fossil-Resten,  in  abweichender  steiler  Lagerung 
ruhend  auf  4.  rothen  Sandsteinen  und  Sandstein-Konglomeraten,  welche  von 
endogenen  Gebtrgs-Arten  umgeändert  in  Wechsellager  von  Porphyren  und 
TOD  Konglomeraten  mit  Porphyr-Zäment  und  zuv/eilen  sogar  in  Mandelsteine 
nit  Zeolith-,  Chalcedon-  und  Eisensilikat* führenden  Kügelchen  übergehon  und 
wenige  fossile  Reste,  aber  viele  Kupfer-Erze  enthalten,  die  in  den  nächst, 
tieferen  Fomiationen  noch  reicher  werden.  Es  sind  Diess  5.  die  devonische 
nd  6.  die  silnrische  Bildung,  welche  letzte  in  ChiH  fast  allein  die  lange 
Kösten-Cordillere,  zusammensetzt,  ausserdem  aber  nur  in  aneinmidergereihten 
Fetzen  und  kleinen  Bergen  in  gleicher  Flucht  mit  jener  auftritt.  Ihr  obrer 
Stock  besteht  ans  Schiefer-Jaspissen  und  Sandsteinen,  ist  am  Erz-reichsten  und 
bietet  auch  einige  Gold-führende  Gänge  dar;  der  zweite  ist  viel  weniger  ent^ 
wickelt,  gleicht  durchaus  dem  Silur-Gebirge  in  Bolivia  und  Brasüiemy  besieht 
wie  dort  aus  schieferigen  Quarziten  mit  vielen  Talk-  und  Glimmer-Blättern 
darchmengt  und  enthält  reiche  Gold-Minen.  Der  untre  oder  dritte  Stock, 
fun.ans  Gneiss  bestehend,  ist  von  nur  beschränkter  Ausdehnung,  indem  er 
lieh  nnr  an  der  Grenze  der  Provinz  findet,  und  bietet  keine  anderen  Erze 

30» 


4AS 

all  eingestreute  kleine  Magneteisen-Krystalle  dar.    Die  Schichten  dieser  drei 
lSt6cke  sind  alle  sehr  stark  {j^neigt,  oft  verworfen  auf  grosse  Strecken  hhi, 
folgen  aber  überall   in   gleicher  Ordnung  nnd  gleidifönniger  LaKening  auf- 
einander. 

Der  endogenen  Gebirgs-Arten  sind  4:  Trachyte,  Labradorite,  Syenite  nnd 
Granite.  Der  Ausbruch  der  Trachyte  muss  von  einer  starken  Entwickeinng 
von  Schwefelsiure  begleitet  gewesen  seyn,  welche  die  Kalksteine  der  Hoch- 
gebirge in  Gyps,  dann  kleine  Thon-  und  Porphyr-Massen  in  doppelt-schwefel- 
saure Alaunerde  nnd  Eisen,  oder  in  schwefebaure  Kalk-  nnd  Alann-Erde  ver- 
wandelt hat,  wenn  Kalk  an  die  Stelle  des  Porphyrs  getreten  war.  —  Beim 
Erscheinen  der  Labradorite  fehlte  die  Schwefelsiure;  aber  durch  die  grosse 
Hitse  dieser  Ausbruch-Massen  wurden  die  rothen  Sandsteine  und  Sala-fuhren- 
den  Thone  in  Porphyre  und  Mandelsteine  umgewandelt,  während  metallische 
Dfimpfe  aahlreiche  Erz- Ginge  in  diesen  Gebirgsarten  bildeten.  Da  der 
Ausbruch  dieser  Gesteine  von  0.  nach  W.  und  mithin  in  einer  von  der  der 
.  Trachyte  ganz  abweichenden  Richtung  stattfand,  so  folgt  daraua,  dass  alle 
in  dieser  Richtung  aiebenden  Gebirge  ihren  Ursprung  theils  dieser  und  theils 
der  Syenit-Bildung  verdanken.  Diese  letzte  ist  eine  der  ausgedehntesten  der 
Provinz,  und  ihr  Einfluss  sowohl  auf  die  Bildung  der  von  0.  nach  W.  ziehen- 
den sekundären  Ketten  als  auf  die  Umwandelung  der  durchbrochenen  Ge- 
birgsarten war  sehr  gross.  Bestunden  dieselben  aus  sehr  schmelzbaren 
Gesteinen,  so  gingen  Porphyre  aus  ihnen  hervor;  waren  es  Quan-Schiefer 
und  Sandsteine,  so  entstiwden  Jaspisse  und  Quarzite.  In  beiden  Pillen  ist 
ihr  syenitischer  Ursprung  durch  die  beständige  Anwesenheit  von  Epidot  sn 
der  Stelle  der  Silikat-Hydrate  und  Zeolithe  bethitigt,  welche  von  dem  Wirken 
der  Labradorite  Zeugniss  ablegen.  —  Der  Granit  endlich  konunt  nicht  haofig 
nnd  nur  in  der  Nähe  der  Silur-Gesteine  vor ,  die  er  zuweilen  in  Gneisse  und 
Talkschiefer  umgewandelt  zu  haben  scheinL 

Die  geologische  Geschichte  des  Landes  betreffend,  so  schein!  dasselbe 
in  der  Silur-Zeit  nur  aus  Inseln  bestanden  zu  haben,  deren  Zahl  und  GrOsse 
durch  die  Hebung  der  rothen  Sandsteine  zunahm;  die  dazwischen  geiegeneo 
Meeres-Arme   wurden  allmihlich  durch  die  herabgeflössten  Trümmer  ilterer 
Gebirgsarten  erfüllt,  welche  die  Entstehung  jener  mächtigen  Thon-  nnd  Kalk- 
Ablagerungen  veranlassten,  die  in  den  grossen  Thälem  und  noch  mehr  am 
dstlichen  Abhang  der  CortUUer$n  so  häufig  sind.     Eine  neue  und  wahr- 
scheinlich noch  stärkere  Umwälzung  legte  die  ganze  Provinz  trocken,  be- 
günstigte die  Ergicssung  von   Labradoriten   und    hob  einen  Theil  der  vielen 
von  0.  nach  W.  ziehenden  Berge  empor,  welche  an  den  Krentzungs-Stellen 
mit  den  dazu  recht-winkeligen  Ketten  die  mächtigen  und  hoben  Knoten-Pnnkie 
bildeten,  welche  Gipfel  der  Anden  geworden  sind.    Die  höchsten  Piks,  der 
Aeon^agum  u.  a.  liegen  am  östlichen  Abhänge  derselben,  während  die  bren- 
nenden Vulkane,  die  ihre  Entstehung  wahrscheinlich  der  letilen  Hebung  der 
Anden  verdanken,  der  entgegengesetzten  Seite  angehören. 


4«« 

J.  Joislt:  Vertheilnng  der  Erz-Zonen  im  ganien  ErmgßUr^ 
Bökmueher  Seile  (geolog.  Reichs-Anst.,  Sitzunfr  J868  Mftrz  9).  Silber-  und 
Bleien-Ginge  im  weitesten  Sinne  fallen  auf  daa  Gebiet  des  granen  Gneissea 
(nach  dem  Verf.  entwickelte  «ich  der  Gneiss  in  sweierlei  Modifikationen, 
alf  grauer  und  rother)  und  des  Glimmerschiefers  (Niklasberg,  Graupen^ 
Wmpert^  Goites0Qk^  JoücMmsihal,  Bleistadt)  i  die  Zinnerz-Lagerstätten  fin- 
den sich  im  Gebiet  des  Granites  von  Neudeek  und  des  Felsit-Porphyrs  von 
ZnmieffM,  und  wo  sie  im  Bereiche  der  primitiven  Schiefer  vorkommen,  da 
ift  ihre  Haupt- Verbreitung  an  die  östlichen  Beriihrungs-Zonen  jener  Erup- 
tir-Massen  gebunden  (Platten^  Müekenberg^  Oker-Grmipeny.  Dem  jothen 
Gaeiss  fehlt  entweder  alle  Erz-Fährung,  oder  es  sind  darin  nur  unedle  Kies- 
Ginge  entwickelt;  wo  sich  aber  bei  ihnen  ein  höherer  Adel  einstellt,  da  er- 
scheiot  Siels  Granit  in  der  Nachbarschaft  (Katharinaberg,  Telinitis).  Auch 
der  Ürthonschiefer  macht  sich,  mit  Ausnahme  solcher  Punkte,  wo  in  der 
Kihe  Veredelungen  bewirkende  Eruptiv-Massen  sich  vorfinden,  nur  durch 
mehr  oder  weniger  taube  Kies-Gänge  bemerkbar.  Rotheisen-  und  Mangan- 
Elze  fallen  endlich  nahezu  mit  der  Zinnerz-Region  zusammen,  jedoch  sind 
die  Gänge  dieser  Erze  am  häufigsten  und  reichhaltigsten  an  der  Berührungs- 
Zone  der  JV«iiilecärerGranit-Partlbie*n  und  des  östlich  daran  grenzenden  Schiefer- 
Gebirges  (Platten y  irr^ang,  Hengstenerhen).  Die  kombinirten  Kies-  und 
Magneteisenerz- Lagerstätten  hingegen  haben  ihren  Sitz  in  der  an  den  rothen 
Gneiss  des  mittlen  Erzgebirges  westlich  grenzenden  Zone  dieser  Schiefer 
{Sorgenthal y  Presenita  ^  Orfus,  Kupferberg),  Das  Gebundenseyn  aller 
dieser  Erz-Z^nen  und  nqch  anderer  Erz -leerer  Gang-Bildungen  an  gewisse 
Gebirgsarten  und  Gebirgs-Zonen  ist  eben  so  wenig  zu  verkennen,  als  andrer- 
seits eine  enge  genetische  Abhängigkeit  derselben  von  den  einzelnen  Eruptiv- 
Massen  (rothem  Gneiss,  Granit,  Grünstein,  Felsit-Porphyr,  Syenit-Porphyr, 
Greisen,  vulkanischen  Gebilden),  so  dass  durch  die  Bildungs-Reihe  der  letzten 
nigleich  auch  die  Bildungs-Zeil  der  einzelnen  Erzgang-Systeme  der  Haupt- 
sache nach  ausgedrückt  ist. 


i 

H.  Cook:  Boden-Senkung  an  den  Küsten  von  New-Yereeg und 
Long  liland  iAmeriean  Joum.  1867,  XXIV,  341).  Sehr  viel  Thatsachea 
erweisen  die  gegenwärtig  statt-findenden  Änderungen  im  relativen  Niveau 
von  Meer  und  Küsten.  Man  kennt  Beispiele  von  Senkungen,  welche  während 
150  Jahren  3'  betrugen ,  eine  von  2'  im  Verlauf  eines  ^Jahrhunderts  n.  s.  irtr. 
Durchschnittlich  sind  2'  für  ein  Jahrhundert  annehmen. 


K.yixuMi  Versuch  einer  Klassifkation  der  Gebirge  zwischen 
Kreide  und  Miocän  (Bullet,  geoL  1868,  \2.]  XV,  433—456).  Wir  geben 
nv  das  Skelett  von  der  Klassifikation  des  Verf  s.,  um  welches  sich  im  Ori- 
ginale belegende  Beispiele  und  verbindende  Erläuterungen  lagern. 


470 


Becken : 


MittelmeeriBohes 


Ueorw-BUduDgeft. 


SUMWMMr>Blldangea. 


Pariser 


II.    Post  -  pyrenäisches    Ter- 
tiär-Gebirge. 

.  .  .  l^tage  PArlslen:    Macigno    mit 
Fokolden  and  untergeordneten  Kai- 
'    '  ken   im   Ttöer-Thale   (COCCIII   L  e. 
XIIT). 


OfpB  Ton  Aüe  mit  Palfio- 
therium.  SüdfratuS' 
»itehe  Süss-wasser-Mol- 
lasse   mit    dergl.   nnd 

J^ophibdon. 


£tage  Parisien  D^O. : 
Oypsd  des  MoiUmartre 
mit  Palaecktberlam ; 
Sandsteine  von  B^a^ 
eKamp  und  Qrobkalk 
mit  Lophiodon. 


System  der  Pyrenäen. 


I.  Anta^pyreniiBchesTertiftr- 

Gebirge. 
.  8y9ieme  fMcaUien, 

.  .  £tage  Rubien:  Supra-nummu- 
litische  Sandsteine  und  Konglome- 
rate In  Catotonje»  und  den  FyrenäeH, 

—  Flyseh  der  Sehweite.  —  Flecken^ 
Sandstein  der  Hoek-Alpen.  Ante- 
pyrenüisrher  Fiftoiden  -  Hacigno 
(ohne  Nuinmulitenf  mit  Chondrites 
Ta^onli  und  Ch.  aequails). 

.  .  .  ^tage  Manreslen:  Olrrer  Nnm-t 
mollten-Stock  D'A.  Helle  Kalke 
^on  Conquee  in  den  CorbÜree.  £ehi' 
nodermen-Sciilchten  einiger  Gegen 
den.  Kalk  von  Manreea  in  Cata- 
Umi«n»  Letstft  ante  -  p  jrenälache 
Nummullten-Sehichten. 

.  SyMtems  efneretae&e, 
.  .  obres. 

.  .  .  ]6tage  Igualadien:  Oraue  und 
blaue  Uergel  von  Iguaiada  in  Cac» 
lonien  und  Couika  in  den  Corbi^ree. 
Mittler  Nnmmullten  •  Stock  D'A/ 
OpereuUnen-  undTurritellen-Scbich- 
ten  der  Äfpen  und  Pyrenäen  (Num- 
mullten  fehlend  oder  selten).   « 

,  .  .  EtageCastellien:  Untrer  Num- 
muliten-Stock  D'A.  Cerithien- 
Schichten  einiger  Gegenden  mit 
ältesten  Nummuliten  und  den  An- 
thraelten  der  Alpen,  Miliollten 
kalke  der  Corbiirte.  Cerithien 
Kalk%  von  CaeteUOK  In  CataUmien.  | 

.  .  untres. 

.  .  .  ifitageHontserrlen:  erste  Num 
mullten  -  äcfaiehten  Ca^eäoniene, 
Infra-nnmmulitlsche  Konglomerate 
und  Sandsteine  ohne  Fossil-Reete  in 
manchen  Gegenden.  Puddinge  des 
Monteerrat.    Gruppe  von  Alet^  D'A. 

—  Terrain  Alarlclen  TALLATIQNB'S. 


Böthllehe  KaIkmor|6l- 
Schichten  des  Shss- 
waaser-Gebildas  der 
Provence, 


D'O. 


^tag«    8ii«ttonl«i 

Muschel-Sande  von 

8oi*»one.    Ijignite  und 

Töpfer  -  Thone  von 
Paris.        Konglomerat 

von   Meeedan  mit  Co- 
ryphodon. 


Schichten    mit    Lyclinus 

SU    8e§wra   in   Arag^- 

nien 

und 

Lignlten-Gruppe  mit 

Lychnus-Schichten  in 

Ptooence, 


Schichten  mit  Physa  gl 
gantea  (Ph.   Gallopro 
Vincialls    Math.)    der 
Provence   und  zu  Moi^ 
toiieUy  Aude. 


(fehlt) 


Süsswasser-Kalk  mit  Phj- 
sa  gigantea  ra  Biiljh 
lü-MontOifne.  * 


•  BiBSET  wlU  den  Panaielismus  «wischen  den  Kalken  von  JUny  und  von  MonicUm 
nicht  anerkennen,  und  PRESTWicit,  welcher  den  ersten  sorgfältig  studirt,  wUl  Ihn  nicht  fSr 
nteitee  Tertiär  -  GeMrge  halten;  ebenso  glaubt  auch  MICHXLOT,  dass  die  Physa^llergel 
daselbst  elng«e<ihaltet  lagern  awlaehen  den  «IseBsehiMigeB  Sanden  mit  den  Abdi^ckea 
neetiaeher  Fossilien  von  Braehent» ,  welche  auf  Kreide  liegen  (und  von  v«leh«n  di«  weisseo 
Sand«  nur  ein  reinerer  Theil  wären),  und  den  Ligniten-Thonen. 


-.471 

Al.  PkBBiv:  die  mittle  RichtoDg  der  Erdbeben  auf  der  fiUhm- 
äiuvUeheu  Halbinsel,  von  den  ältesten  Zeiten  an  ifin^ÜL  1869^  156). 
lUaoKn  hat  gefunden,  dass  in  den  Pyrenäen  diese  mittle  Richtung  parallel 
der  Achse  der  Kette  geht.  Dasselbe  findet  nach  Pbriuiy  in  Skmndimaioitn 
MtX'y  iai  Danmn- Becken  parallel  der  Achse  der  Thfiler. 


G.  TanoBALn:  über  einen  Theil  des  Vnierenpidin»  (YerhandL  der 
Scbreits.  Gesellsch.  för  Natorwissensch.  1867  ^  127  ff.).  Die  Gegend  von 
fcrtn  bis  aar  Grenze  bei  Martinekrtteh  wird  von  zwei  hohen  Bergkette« 
befi:leitet;  die  eine  anf  der  linken  Thal-Seite  ist  eine  Fortsetzung  der  SWr- 
rsffa,  die  andre  anf  der  rechten  Seite  des  Thaies  gehört  dem  Gebirge  an 
fwischen  dem  Bemina  und  Orties  hinziehend.  Die  Selvreita  (sonst  auch 
Fermunt)  ist  der  hohe  Gebirgsstock  zwischen  den  Qaell-Bezirken  der  Ui 
«ad  L^ndpuiri  einerseits  und  dem  inm  andrerseits;  sie  eriiebt  sich  über 
10.000  Fnss  und  hat  grosse  zusammenhängende  Gletscher-Massen,  die  sidi 
besonders  nach  If.  und  0.  ausdehnen.  In  südlicher  Richtung  verbindet  sich 
die  SHvreita  mit  dem  ^Iki/e-Gebirge;  westlich  »geht  von  ihr  die  wilde 
JlAütlroii-Kette  ans;  nach  N.  und  0.  erstrecken  sich  ihre  mächtigen  Aus* 
liofer  weithin  bis  Vorarlherfy  Tyrol  und  Bayern.  Die  Hauptmasse  des 
Zeatral-Stockes  besteht  aus  einem  Wechsel  von  Gneiss,  Glimmer-  .und  Hom> 
Mende-Schiefer;  letzter  herrscht  vor,  jedoch  so,  dass  ganze  Bergstöcke  da- 
zwiwhen  von  Gneiss  gebildet  werden  und  grössere  Fels-BlAcke  an  manchen 
Slellea  des  Gebirges  eine  Wechsellagerung  dei^  drei  Gesteine  zeigen,  die 
lie  hell  und  dnnkel  gestreift  erscheinen  lässt.  Erst  In  den  Thälem  Tnoi 
nnd  Teenm  erscheinen  andere  Felsarten.  Das  Streichen  ist  im  Allgemeinen 
SW.— NO.;  was  die  Fall-Richtung  betrifft,  so  bildet  der  grosse  Seivrettm- 
Gletscher  von  Sardmsea  bis  zum  Hintergründe  des  Val  Tuai  nahezn  die 
Srheidungs-Unie.  Die  Gebirgs-Massen  nördlich  von  demselben  zeigen  nörd- 
liches, die  südlich  von  ihm  gelegenen  südliches  Fallen,  mit  verschiedenen 
Sdiwankungen  nach  0.  und  W.;  am  westlichen  Ende  des  Gletschers  bildet 
jedoch  eine  wenig  sudlicher  gelegte  Linie  die  Scheidung.  Im  Enyaün 
herrscht  von  Lmvin  an  abwärts  auf  dem  linken  /im-Ufer'  meist  nördlifhes, 
nf  dem  rechten  südliches  Einfallen.  Es  erscheint  hiemach  der  Hanptstock 
der  Gehirgs-Maaae  als  mächtiges,  in  der  Mitte  gesprengtes  Bogen-Ge wölbe, 
wofür  auch  die  wild  zerrissene  Form  der  einzelnen  Hörner  spricht.  Zwischen 
BssdUa  und  Zemeim  setzt  das  krystallinische  Gestein  über  den  Inn  und 
bildet  ein  mit  der  Fiueim  and  SetdeUu  zusammenhängendes  kleines  Fächer- 
System,  so  dass  die  Schichten  von  Zemein  aus  nordöstlich,  die  des  Pin 
MetM  von  iMvin  südwestlich  einfallen  und  die  Mitte  senkrecht  steht.  Bald 
werden  die  kryatailinischen  Felsarten  durch  Kalk*,  und  Dok^mit-Massen  bedeckt, 
welche  auf  der  rechten  /nn-Seite  bis  zum  Pis  Lat  fortsetzen  und  mit  ihren 
Kbsrf-kantigen  Gestalten  weil  näher  an  den  Fluss  herantreten  als  die  Fort- 
««temgen  der  Seivreiim^  denen  eine  breite  Thal-Stufe  vorgelagert  ist  —  Der 
Vf.  wendet  sich  nun  dem  Mittelpunkt  seiner  Beobachtungen  zu,  der  Gegend 
^«ft  Mmte  and  Tamep.    Die  linke  Imi-Seite  bestelil  aus  grauem  Schiefer, 


472 

deiven  geojpiosluche  Stellung  ans  Mangel  beseichnender  foMiler  Reste  noch 
nicht  genau  bestimmt  ist;  er  sieht  jedoch  dem  eben  so  sweifelhafteD 
Schiefer  von  Chnr  vollkommen  iihnlich.  Er  streicht  von  SW.  nach 
NO.  und  fftllt  zwischen  SchuU  und  Tarmsp,  am  Flussufer  südlich,  sonst 
nördlich,  so  dass  er  bei  SchuU  eine  Bogenlinie  macht.  Er  setzt  hier  sof 
die  rechte  Seite  über  und  behält  bis  Arde%  südliches  und  südwestliches 
Fallen.  An  der  Brücke,  welche  über  das  Tobel  von  Searl  nach  dem  Weiler 
yulpera  führt,  auf  der  rechten  Intt-Seite  stehen  Gneiss  und  Glimmerschiefer 
an,  nördlich  fallend  und  von  Gängen  eines  granitischen  Gesteins  durchsetzt 
Beide  bilden  einen  hohen  Rücken,  der  auf  den  Seiten  des  Seari-ToMs  fort- 
zieht. Am  Ififi-Ufer  steht  zwischen  jenen  FeUarten  und  den  grauen  Schie- 
fem, aus  letzten  hervortretend,  Serpentin  an,  jedoch  nicht  in  zusammenhängen- 
der Linie,  welche  stromabwärts  fortzieht;  stromaufwärts  erscheint  sie  an- 
mittelbar oberhalb  Vulpera  und  am  Schlosse  Taraip  ^  verschwindet  sodami 
unter  dem  Schiefer  und  zeigt"  sich  noch  einmal  bei  Arde».  Man  kann  die- 
selbe als  untere  Linie  bezeichnen;  der  Gneiss-Rücken  scheidet  sie  von  einer 
oberen,  weit  ansehnlicheren.  Dieser  Gneiss-Rücken,  unterhalb  dessen  die  untre 
Serpentin-Linie  befindlich,  zieht  mit  Unterbrechungen,  theils  von  Schiefer 
und  Schutt  bedeckt,  Strom-aufwärts  bis  Ärde%^  wo  er  von  Granit  begleitet 
auf  die  linke  Seite  übersetzt  und  gegen  den  Pin  Winsekun  sehr  bedeutende 
Ausdehnung  erlangt.  Strom-abwärts  erscheint  derselbe  vom  Seari-Toiel  nord- 
östlich und  verbindet  sich  in  der  Fai  iT/tiii  mit  dem  Gneiss,  welcher  von 
der  Tyroler  Grenze  gegen  dieselbe  htnab-zieht.  Mehrfach  wird  das  Gestein  tob 
einem  Granit  durchsetzt,  welcher,  wo  er  gut  entwickelt  ist,  durch  seinen 
grünen  Feldspalh  auffallend  dem  von  Julier  und  AlMa  gleicht,  jedoch  Talk 
und  stellenweise  Hornblende  enthält.  Auch  bei  Sin9  tritt  er  unterhalb  der 
Orte  auf,  wo  Gyps  ansteht,  und  zieht  als  schmaler  steiler  Rücken  bis  Gruwk. 
Hornblende-Gestein  ist  bei  Vulpera  dem  Granit  eingelagert,  und  zwist'hen 
Gneiss  und  Serpentin  eine  Bank  von  krystallinischem  Kalk,  der  in  Tria»^ 
wieder  erscheint. 

Unmittelbar  hinter  dem  Gneiss-Rücken  von  TaraMp  und  Vulpera  steht 
Serpentin  in  sehr  grosser  Ausdehnung  an.  Wo  das  Scarl-Tohel  diese  For- 
mationen durchschneidet,  grenzt  Glimmerschiefer  an  den  Serpentin  und  ent- 
hält Eisenkies,  welcher  zu  Vitriol  verwittert.  Der  Absturz  gegen  das  Scerl- 
Tobel  gibt  einen  ausgezeichneten  Durchschnitt  des  Serpentins,  welcher  sich 
nach  oben  verbreitet.  Weiter  westwärts  liegt  eine  ziemlich  ausgedehnte 
Gneiss-Masse  mitten  im  Serpentin.  Der  obre  Zug  dieses  Gesteines  erstreckt 
sich  weit  von  SW.  nach  NO.  und  hat  theils  beträchtliche  Breite.  In  diesen 
verschiedenen  Serpentin-Bildungen  kommt  bei  Taraep  auf  mächtigen  Gängen, 
von  Dolomit,  Kalk  und  Bitterspaih  begleitet,  ein  Apfel-grünes  Mineral  vor, 
das  nach  neuerer  Analyse  Nickel-haltig  befunden  wurde.  Die  Gänge  setzen 
im  Plafna-ToM  auch  in  Diorit  über. 

Hat  man  bei  Tarasp  die  zweite  Serpentin-Linie  am  Fnsse  des  Pi* 
Pisoff  überschritten,  so  folgen  Kalk-  und  Schiefer-Gebilde,  namentlich  eine 
ansehnliche  Masse  grauen  Dolomits ,  Alles  von  SW.  nach  NO.  streichend  und 
südlich  fallend.     Sodann  erscheinen  wieder  Gneiss   und  Glimmerschiefer  von 


473 

Gnnil  darciiieUt;  liienaf  (b»  jetzt  our  durch  Fragmente  nachweisbar^  rothea 
KoBfhHiiefat  ( Vermcano) ;  ferner  Ranchwacke  und  f chieferige  Kalke :  endKch 
üe  sichtige,  Aber  11,000'  in  kAbnen  Formen  ansteigende  Dolomit-Masse 
des  1*1«  l^iMf ,  an  der  Spitze  nach  NO.  und  am  Fnsse  nach  SW.  fallend,  also ' 
eiaee  Bo^a  bildend;  dessen  konvexe  Seite  dem  Taraeper  Thal  sn^kehrt 
uL  Simadiche  Bildungen  lassen  sich  weiter  verfolgen.  Schiefer  und  Kalke 
»Tischen  Serpentin  und  dem  obem  Gneiss-Zog  sind  zwar  meist  von  Vege* 
tatioB  bedeckt,  treten  jedoch  auch  httufig  in  scharfen  Umrissen  hervor,  be- 
sonderi  nach  SW.,  jenseits  der  Vmi  Plmfna  und  in  Bampwr\  Val  Nuna  er- 
reichen sie  nicht,  sondern  setzen  bei  ßoäeia  über  den  inn,  wo  dieselben 
TOD  krystalliniachem  Gestein  begrenzt  werden.  Nach  NO  folgen  sie  weniger 
nächtig  dem  Serpentin-Zuge  und  sind  bis  jenseits  üina  bemerkbar.  —  Der 
zweite  Gneiss-Zug  streicht  am  Fusse  des  Z't«  Pisof  hin  durch  Vmi  i'imfmm 
flsd  erlangt  auf  dem  Grate,  welcher  diese  von  Val  Sampair  trennt,  grosse 
Xichtigkeit.  Durch  danklere  Farbe  sticht  er  auffallend  ab  gegen  den  vorge- 
lagerten Dolomit,  in  den  von  ihm  aus  ein  Protogyn-artiger  Granit  Gang-förmig 
eiadringl.  Sodann  setzt  derselbe  fiber  die  Vai  Sampair  und  verbindet  sich  in 
der  Vai  Nuna  mit  der  grossen  Masse  kryatallinischen  Gesteins,  welche  von 
Zermein  und  Lavin  in  dieser  Richtung  vorgeschoben  ist.  Nach  NO.  streicht- 
er  dorch  die  Vai  LiMekanm^  verschwindet  in  Val  Trta««a  unter  Kalk,  kommt 
3ber  in  Val  üina  wieder  zum  Vorschein  und  verbindet  sich,  nachdem  er 
iiier  zum  zweiten  Male  auf  ganz  kurze  Strecke  von  Kalk  und  Dolomit  .be- 
deckt worden,  mit  der  grossen  krystallinischen  Formation  der  Tyroler  Grenze 
nach  der  Malaer  Haide  hin  namentlich  am  Oriaukopfe,  In  der  Val  üina  zeigt 
dieser  Gneiss-Röcken  seine  wahre  Beschaffenheit,  welche  für  die  ganze  Linie 

* 

BSissgebend  erscheint.  Die  Gneiss-Schichten  bilden  auf  der  rechten  Thal- 
Seite  ein  wohl  gescfhiossenes  Gew<>lbe,  dessen  mittlen  Bftnke  die  stärkeren 
and  fast  granitisch  sind,  mit  grossen  Feldspath-Krystallen.'  Nach  aussen 
n-erden'  sie  dünner,  schieferiger  und  gehen  nachgerade  in  Glimmer-  und  In 
chioritische  Talk-Schiefer  über.  Darauf  folgt  ein  Bogen  von  rotheni  Konglo- 
Bcrat  und  diesen  untergeordneten  rothen  und  grünlichen  Srhtefem ;  ferner  eben 
fo  knolliger  Kalk  und  Ranchwacke  und  schieferige  Kalk-Schichten;  endlich 
eiB  mächtiges  Gewölbe  von  weiss-grauem  Dolomit,  welches  hier  die  For- 
malion achliesst.  Am  gegenüber  liegenden  jPis  Lisohana  sitzen  jedoch  diesem 
Dolomit  erst  noch  graue  Schiefer  auf,  sodann  rothe  und  gelbliche  Kalk-Massen. 
Aa  der  hintern  Alp  von  üina  ist  die'  roftchtige  Dolomit-Mauer  so  weit  ge- 
sprengt,  dass  ein  Pass  entstanden;  hier  sieht  man  die  Kalk-Bildungen  wie 
eiae  schmale  Brücke  den  krystallinischen  Gesteinen  aufgelagert.  Am  0aa- 
retma-'Paaa  erhebt  sich  das  östliche  Hom  des  Piv  Maiäiiseh^  Dolomit,  der 
»einen  Sitz  auf  krystallinischen  Felsarten  hat.  Die  hohen  schroffen  Dolomit- 
Tebirgc  des  rechten  /nfi-Ufers  ziehen  fast  unmittelbar*  hinter  der  swelten 
Gneiss-Linie  her;  die  zwischen  beiden  gelagerten  Gebilde  sind  von  sehr 
niifieicher  Mächtigkeit;  besonders  gilt  Diess  vom  Vermcano,  hier  und  da 
scheinl  «r  gana  zu  verschwinden. 

Ein  Gestein,  das  bisher  nur  stellenweise  hervortretend  beobachtet  wurde,  ' 
iit  der  Diorit.  Er  erscheint,  begleitet  Von  Variolit,  Chlorit-  und  Talk-Schiefer, 


474 

■ 

Ewischen  der  oberen  Serpentin*  nnd  -Gnetss-Linie  in  Vmi  LUeärnnm,  Andere 
Schiefer-Bildnngen  in  seiner  Nihe  sind  in  einen  gelUicfaen  QunrsH  dberge- 
gangen.  Sehr  mAchtig  tritt  femer  der  Diorit,  zu  beiden  Seiten  von  graaesn 
Schiefer  begleitet,  oberhalb  der  Weiler  Asekera  und  VmiMtsekm  herror,  ra* 
nücbst  in  Haufv^erken  von  gewaltigen  Blöcken,  sodann  anstehend  in  scharf- 
kantigen Massen  und  oben  an  der  Schiefer-Grenze'  von  einem  breiten  VariolH* 
Bande  mantelförmig  umgeben ,  das  wie  der  Schiefer  südlich  einRillt ,  wo- 
durch sich  der  Variolit  als  umgewandelter  Schiefer  herausstellt.  Der  Diorit 
enthftlt  hier  viele  Epidot-  und  Quan-Krystalle  so  wie  Asbest.  Er  streicht 
aus  SW.  nach  NO.,  steht  in  Vai  Pimfna  in  scharfkantigen  Massen  und  Nadeln 
an  nnd  verschwindet  unter  Serpentin  und  Schutt.  —  Am  Schlüsse  der  Ab- 
handlung finden  sich  einige  aus  den  dargelegten  Thatsachen  und  aas  nndera 
Beobachtungen  hervorgehende  allgemeine  Resultate. 


Scbbmkr:  sogenannter  Glimmerschiefer  mit  Belemniien  nnd 
Granaten  vom  JVn/fenen-PM«  in  der  Sekweit»  (Berg^  nnd  Hatten- minn. 
Zeit.  tSSS^  107).  Die  nfthere  Untersuchung  der  Musterstäcke  ergab,  dass 
in  dem  schieferigen  Gestein  allerdings  Belemniten  und  Granaten  nngleick 
mit  etwas  Glimmer  und  einer  Hornblende-ähnlichen  Substanz  bei  einander 
vorkommen;  aber  die  Hauptmasse  des  Schiefers  ist  kein  Glimmersebiefer, 
sondern  ein  mit  Onors-Partikeln  und  kohligeo  organischen  Resten  geaaen|;ter 
Dolomit. 


P.  Mxidbs:  Beschaffenheit  der  Saharq  im  Süden  der  Provinzj 
Oram  {Bullet,  ftf'of.  [3.|  XiV,  524  etc.).  Eine  Wanderung  durch  die  Waste | 
des  sfid-westlichen  Al§eriens  führte  den  Berichterstatter  zu  den  grossen  Sand- 
Dünen  zwischen  den  Oasen  des  Südens  und  dem  Lande  Toumi  inmiUen  der 
Wüste  Sahara.  Der  durchzogene  Landstrich  zerflillt  in  vier  deutlich  ge- 
schiedene Zonen:  den  Teil,  eine  wellenförmige  Berg-Region;  die  hohen 
Plateaus  der  Klein-Saharay  ebenes  Land  das  Meeres-Niveau  weit  überragend 
und  theils  mit  bedeutenden  Senkungen,  als  Ckoii  bezeichnet;  die  Gebirgs- 
Region  zwischen  den  Plateaus  von  Klein-  und.  Oroee-Saharai  endlich  die 
grosse  Wüste  Sihara.  Letzte  Zone  ist  eine  unermessliche  Gebirgs-Ebene. 
deren  harter  Boden  mit  Gestein-Trümmern  bedeckt  erscheint.  In  nngeßlhr 
200  Kilometer  Entfernung  zeigen  sich  plötzlich  Sand-Hfigel,  Are§9  genannt: 
mehr  und  mehr  gegen  Süden  ansteigend  eriangen  dieselben' Höhen  von  50, 
60  und  tOO  Metern;  der  Sand  besteht  tons  Quarz -Körnern.  —  Jenseits 
Sstds  erreicht  man  die  hohen  Plateaus  der  kleinen  Wüste  und  überschreitet 
einen  mit  röthlicher  sandiger  Erde  bedeckten  Boden,  auf  welchem  hüafig  Trani- 
mer  von  Sandsteiii  und  von  Quarz,  hin  und  wieder  auch  Bruchstücke  von  Kalk 
mit  krystalliniseher  Struktur  wahrnehmbar  sind.  Einige  Meter  unter  jenem 
»sandigen  Boden  findet  sich  beinahe  fiberall  eine  feste  Lage,  Traveftlao-ihn- 
lieh,  hiofig  kleine  randlirhe  Theile  harten  kieseligen  Kalkes  enthaltend ;  ihre 
mittle  Mächtigkeit  betragt  60 — 80  Centiroeter.     Hin  und   wieder  wird  diese 


475 

f 

Lage  durch  eiu  TrAmner-Goftein  vertreten,  auf  kalkigen  oder  kieseligen 
Brachatflcken  bestehend ,  gebunden  durch  einen  sehr  festen  Teig;  meist  ist 
dasselbe  von  geringer  Stftrke,  avweilen  erlangt  es  mehre  Lachter  H&cbtlg- 
keit.  —  Auf  dem  Wege  von  GeryviUe  erhebt  sich  eine  Berg-Reihe  lu  etvira 
150°>  Höhe.  Sie  besteht  aus  feinkörnigem  Sandstein  ohne  Spuren  von  fos- 
silen Überbleibseln.  Unterhalb  treten  mergeliger  und  thoniger  Sand  auf;  in 
jenem  kommen  Kalkstein  und  Gyps  vor.  Am  steilen  Ufer  eines  Flüsschens 
leigi  sich  eine  Sand-Ablagerung,  welche  in  grosser  Menge  Muscheln  enthftlt, 
wie  Limnaeus  ovatus  uod  L.  pereger,  Paludina  acuta,  Succinea 
amphibia,  Melanopsis  laevigata,  Pupa  dolium,  Helix. striata  und 
H.  caespitum,  Cyclas  palustris  und  Ancylus  lacustris,  die  simno- 
lieh  aifch  im  Schlamm  des  Flüsschens  zu  finden  sind.  —  Die  Berge  der  dritten 
oben  erwähnten  Zone  zeigen  sich  jenen  der  vorhergehenden  und  namentlich  der 
Kette  im  N.  von  Oeryüilie  ziemlich  fihnlich;  ihre  Massen  bestehen  aus  Sand- 
stein, am  Fnsse  bedeckt  mit  mergeligem  Sand,  der  Kalk  und  zahlreiche  Gyps- 
Bftnke  umschliesst.  Am  Rande  der  grossen  Sahara  treten  nur  Kalke  auf, 
deren  Schichten  hin  und  wieder  den  Plateaus  der  Wüste  fast  senkrech  tsu- 
fallen  und  stellenweise  das  Aussehen  eines  unermesslichen  Mauerwerkes 
haben.  An  den  untersuchten  Stellen  zeigte  der  Kalk  keine  fossilen  Reste; 
allein  viele  von  sehr  nahen  Örtlichkeiten  stammende  kaum  abgerundete 
GesteiD-Trömmer  sind  erfüllt  von  einer  Ostrea,  welche  auch  einen  Theil  der 
Kalk-Schichten  von  Qerymile  bezeichnet.  Die  Gebirgs-Zone  Iftsst  fast  über> 
all  Sparen  einstiger  Gegenwart  der  Wasser  wahrnehmen;  auf  den  Berg- 
Gipfeln  findet  man  cugerundete  Fels-Massen,  aus  der  Ferne  wie  Wanderblöcke 
sich  darstellend.  Einige  Orte  haben  10—12  Meter  mächtige  Sand-Ablage- 
rungen in  waagrechten  Schichten  aufzuweisen,  die  nur  Fluss-Muscbeln  um- 
scblieasen.  Endlich  trifft  man  an  mehren  Stellen  der  erwähnten  Region 
Salz-Hügel  entstanden  durqh  schlammige  Eruptionen;  so  u.  a.  bei  Makta 
einige  Stunden  ostwärts  GerymÜBy  wo  zwei  oder  drei  solcher  Hügel  100 — 150 
Meter  über  den  Boden  der  Thäler  sich  erheben.  Auch  unfern  Si^ei^Ha^j- 
ken-Hammeur  findet  man  einen  Salz-Berg.  Die  Quellen  bei  Tyout  und  im 
N.  von  Keroua  haben  sehr  reichen  Salz-Gehalt.  —  Die  vierte  Zone  hat  nicht 
eine  einzige  Gestein-Lage  aufzuweisen ;  der  Boden  ist  eine  unermessliche 
Erd- Ablagerung,  welche  in  verschiedenen  Tiefen  Haufwerke  abgerollter 
Trümmer  aller  gegen  Norden  vorhandenen  Felsarten  umschliesst  —  Der 
Sand  der  Dünen  stammt  oft  aus  ziemlich  grosser  Entfernung.  Man  sieht  ihn 
indessen  auch  gleichsam  unter  den  Augen  entstehen,  zumal  in  der  ^grossen 
Wüste  zeigt  sich  das  Phänomen  deutlich.  Die  rothe  kieselige  Erde  wird 
nach  und  nach  in  zahllosen  Rinnen  durch  Regenwasser  fortgeführt,  und  sodann 
tragen  Wind-Strömungen  die  quarzigen  Körnchen  weiten;  oft  treibt  der  in 
diesen  Gegenden  fast  stets  herrschende  Nord-Wind  einen  eigenthümlichen 
Stnub-Nebel  vor  sich  her  gegen  Süden,  und  beim  geringsten  Widerstände  hän- 
fen sich  die  Sand- Wellen  an. 


470 

M.  V.  LiroLo:  Beiträge  lur  geologischen  KenntBis«  des  Ast- 
lichea  Kärntens  (Jahrb.  d.  geoiog.  Reichi-Anst.  VII,  332  IT.).  Ansser- 
ffewöhnlich  gm»Be  Verbreitung  und  Mächtigkeit  ist  dem  Diluvium  eigen, 
es  bedecl(t  die  weit  erstrecliten  Ebenen  des  Krappfefdes  von  Klafenfuri 
und  Vöfkermarkty  des  Drau-  und  Jaun-Thales,  Schuft  und  Konglomerate 
desselben  bieten  in  der  Hanpt-Ebene  und  an  der  Di*ßU  auch  Geschielie  von 
Gesteinen,  die  nur  aus  Ober^Kärnien  bekannt  sind,  z.  B.  Serpentin  und 
Chloritschitefer  der  Zentral-Kette.  Je  weiter  man  sich  von  der  Drau  jentfemt, 
desto  mehr  walten  Geschiebe  von  Felsarten  vor,  welche  in  den  iiSchstea 
Gebirgen  und  Seiten-ThSlern  anstehen.  Zum  Diluvial-  und  AIIuvial-Gebiet 
gehören  die  ausgedehnten  Torf-Lager  in  der  Umgegend  von  T^nmeKt  Volker- 
markt  u.  s.  w.,  so  wie  die  Kalktuffe  von  Preachiteten  u.  a.  0. 

Von  Terti Ar- Formationen  ist  die  neogene  im  S.  und  If.  AttDraa 
xu  finden,  die  eocfine  tritt  nur  nördlich  von  der  Drau  auf. 

Kreide  erscheint  im  N.  der  Drau;  südlich  kennt  man  eine  Stelle  am 
Garno-Berge  unfern  Bieiturg,  hier  führt  sie  Korallen  und  ruht  in  abwei- 
chender Lagerung  auf  Jura-Kalk. 

Die  Jura-Formation  ist,  von  der  nördlichen  Abdachung  des  Kalk- 
gebirgS'Zuges*,  sudlich  aunächst  der  Dran  vorhanden  in  der  Diluvial-Ebene 
des  Jaun-Tkalee  und  an  den  nördlichen  Kalkgebirgs-Auslaufem  des  Miei- 
ThalBM,  Die  rothen  Kalksteine  enthalten  zahlreiche  Ammoniten  und  därftea 
der  alpinen  Jura-Formation  und  zwar  den  „Klaus-Schichten"  beizuzählen 
seyn ;  dafür  sprechen  sehr  entschieden  die  gleichfalls  vorkommenden  Aptychen. 
Mit  diesen  rothen  Kalken  treten  lichte  und  meist  weiss  gefärbte  auf,  nicht 
selten  Breccien-artig  oder  oolithisch.  Sie  lagern  theils  den  Lias-  theils  den 
Trias -Kalken  auf  oder  an,  gegen  letzte  abweichend,  nahmen  folglich  ihre 
Stelle  nach  einer  bereits  erfolgten  Hebung  der  älteren  Kalk-Gebirge  ein; 
später  muss  eine  zweite  Hebung  derselben  stattgefunden  haben. 

Die  „Kössener  Schichten'*  der  Lias-Fbrmation  wurden  nur  im  Jf^ier- 
holdgrahen  südwärts  .ff iV^ifor^  nachgewiesen  als  dunkle  Kalke,  bezeichnet  durch 
zahlreiche  fossile  Reste,  u.  a.  Gervillia  inflata,  Avicula  speciost, 
Fecten  liasinus,  Pleuronomya  unioides  u.  s.  w.  Sie  biegen  konform 
auf  „Dachstein-Kalken^ ,  in  welchen  die  charakteristische  Bivalve  Megalo- 
don  triquete-r  viel  seltener  getroffen  wird  alsMn  den  Sord-Aipen^  aber 
dennoch  an  mehren  Stellen  entdeckt  wurde. 

Von  Gliedern  der  Trias-Formation  sind  vorhanden  die  „B]eiberger'^ 
„Hallstätter'^  „Guttensteiner^  und  „Werfener  Schichten".  Erstere  finden  sich 
im  nördlichen  Kalkgebirgs-Zuge  sehr  verbreitet  und  stark  vertreten.  Sir 
bestehen  aus  schwarzen  Schieferthonen ,  dunkeln  Thon-Mergeln,  grauen, 
bräunlichen,  anch  grünlichen  Sandsteinen,  aus  Breccien-artigen  oder  vielmehr 
iuiolligen  graulichen  und  braunlichen  Kalksteinen  und  aus  schwarzgrauen 
oder  braunlichen  Oolithen,  nebstdem  aus  verschiedenen  Muschelkalken.  Ein 
ausserordentlicher  Reichthum  an  Versteinerungen  ist  diesen  Schichten  eigen- 
thümlich ;  insbesondere  sind  die  Kömer  der  Oolithe  entweder  zerstörte  Mollus- 
ken-Reste i^  oder  sie  enthalten  als  Kern  in  ihrem  Innern  ein  Petrefakt.  Die 
Untersuchung    der   fossilen  Oberbleibscl   ergab,    dass    (liesc    Schichten   mit 


47T 

I 

• 

jcsen  Yoa  8i.  Catsimn  dehr  niibe  Übereinf tinimen ;  einielne  Petrefakte,  wi« 
ÜpiriferiDt  ^refaria,  Halobia  Lommeli,  Ammoiiites  Horidu» 
IL  s.  w.  ]Msen  keinen  Zweifel,  dass  solche  der  oberen  alpinen  Trias  ange- 
boren. Da  indessen  in  denselben  auch  sehr  viele  unbestimmte  und  wahr- 
(dieinlich  aene  Spezies  von  Versteinerungen  auftreten  und  sie  mit  den  Ammo- 
litfD-reirfaen  Schichten  von  Deutsch-  Bleikerg  vollkommen  identisch  sind,  so 
Rnrde  daf&r  vorläufig  der  Name  „Bleiberger  Schichten*'  gewählt.  Im  Allge- 
Beinen  die  Mfichtigkeit  von  30  Fuss  nicht  aberscl^reitend,  oft  kaum  einige 
Fbss  Dirhttg,  ruhen  solche  gleichmassig  auf  den  „HallstAtter-Schichten*^. 
Bei  den  vielfachen  Störungen  und  Hebungen,  welche  dieser  Alpenkai k-Zng 
erlitten,  kommen  bSufig  örtliche  Abweichungen  von  der  normalen  Lagerung 
ror:  an  mehren  Stellen  erscheinen  die  erwähnten  Schichten  emporgerichtet, 
llieichsam  herausgepresst ,  während  die  sie  begrenzenden  „Dachstein-  und 
ihllstittcr-Kalke"  normale  Lagerung  mit  geringem  Einfallen  zeigen.  —  Ver- 
üeineniDgeu ,  die  „Hallstätter  Schichten'*  charakterisirend,  wurden  in  0«f- 
iirnten  äusserst  sparsam  wahrgenommen ;  nur  im  südlichen ,  an  Kroins 
(srenze  beßndlichen  Kalkgebirgs-Zuge  der  Kosehuiia  und  des  Stau  finden 
lidi  rothliche  Kalke  mit  Ammonites  subumbilicatus  Bronn  und  Tere- 
brsiala  Ramsau eri?  Subss.  Dadurch  ist  jedoch  das  Vorhandenseyn'  der 
ötestlichen  „Hallstfttter  Schichten''  ziemlich  festgestellt;  die  2—3000  Fuss 
aichtii^n  Lagen  lichter  im  Bruche  splitteriger  und  theils  dolomitischer  Kalk- 
Deine,  welche  nach  vorgefundenen  Petrefakten  zwischen  sicher  einestheils  den 
.Gottensteiner"  und  andemtheils  den  „Dachstein-Schichten"  angehörige  Kalk- 
rteine  gelagert  erscheinen,  sind  der  obem  alpinen  Trias,  d.  i.  den  „Hallstätte  r 
Schichten"  beizuzählen.  —  Schwarze  Kalksteine  mit  vielen  weissen  Kalkspath- 
Adern  aad  Dolomite  der  „buttensteiner  Schichten",  die  untere  alpine  Trias- 
FoTDation  repräsentirend,  sodann  die  derselben  Formation  zugehörigen  meist 
lochen  Sandsteine  und  Konglomerate  der  „Werfener  Schichten"  treten  auch 
lirdbch  von  der  Drau  auf,  während  daselbst  die  obere  alpine  Tjrias-,  die 
Us-  und  Jura-Formätionen  fehlen.  Südwärts  der  Drau  sind  die  „Gutten- 
tieiner*'  ond  „Werfener  Schichten"  ebenfalls  vorhanden.  Die  Kalksteine 
filirea  Naticella  costata,  Posidonomya  Clar^i,  Avicula  Al- 
bert ii  n.  8.  w. 

Die  „Gailthaler  Schichten"  •  im  Süden  der  Drau  besteben  aus  zwei 
Sdickten-Komplexen,  deren  jeder  von  Schiefem,  Sand-  und  Kalk-Steinen  oder 
Dolomiten  gebildet  wird.  Die  obere  dieser  Abtheilungen  gehört  ihren  fossilen 
Besten  infolge  zur  Steinkohlen-Formation ;  das  Alter  der  unteren  ist  noch 
lidit  festgestellt. 

Krysta  11  inisehe  Thonschiefer  lagern  nördlich  von  dtr  Drau  stet# 
id  GUmmeTschiefem ;  im  S.  werden  sie  von  Porphyr-Gängen  durchbrochen. 
Die  Haoptmasse  des  Kor-  und  iSaii-itl|Mfi-Gebirges  besteht  aus  Glimmer 
icViefer  und  Gneis s,  welche  mehrfach  mit  einander  wechseln.  Wesenl- 
Hch  Terschieden  von  diesen  alt-krystallinischen  Schiefem  zeigen  sich  Gneisse 
u4  Glinunerschiefer  im  S.  der  Drau  durch  die  grosse  Menge  von  Hornblende, 
^Idie  dieselben  enthalten.  Lipolu  betrachtet  solche  als  jüngere  und  zwar 
its  nelamorphische  Bildungen,  zu 'Welcher  Annahme  die  unmittelbare  Nähe 


478 

I 

pyrogener  Gesteine  berechlq(t.  Kftrnige  Kalke,  Hornblende- Schiefer 
and  Eklogite  sind  nur  den  alt-kryatallinischen  Gneissen  und  Glimmer- 
schiefem eigen,  den  metamorphischen  fehlen  sie.  In  ersteh  erscheinen  die- 
selben als  Einlagerungen ,  hfinfig  im  Streichen  sowohl  als  nach  dem  Ver- 
flachen sich  aaskeilend. 

Von  krystallinischen  Massen- Gesteinen  tritt grob-k<imiger Granit 
am  südlichen  Fnss  der  Kalk-Alpen  Ofi'Kämiens  in  einem  Jangen  aber  schmalen 
Zuge  auf.  Er  steht  mit  Dioriten,  welche  ihn  an  seiner  nördlichen  Begren- 
snng  4<irchaas  begleiten,  in  so  engem  Zusammenhang,  dass  man  ihr  gleich- 
seitiges Empordringen  nicht  bezweifeln  kann,  das  nach  der  Lias-Formation 
stattgefanden  haben  dürfte.  Die  Lagen  der  Diorite  südlich  von  den  Kalkalpen 
sind  steil  aufgerichtet,  zeigen  eine  Neigung  gegen  und  unter  den  Granit  und 
bedecken  theilweise  die  „Gailthaler  Schichten'^  In  den  untern  Abtheilnngen 
dieser  letzten  im  südöstlichen  Kärnten  so  wie  in  den  westlicher  befindlichen 
Kalk-Gebirgen  der  KosehuUa  und  des  Stau  findet  man  krystallinische  Massen- 
Gesteine,  in  denen  sieh,  obschon  sie  in  der  Regel  aphanitisch  sind,  OligoMu 
und  Augit  als  wesentliche  Gemengtheile  bestimmen  lassen.  Sie  gehören 
demnach  in  die  Familie  der  Diabase.  An  den  meisten  Stellen,  wo  dieselben 
auftreten,  ist  ihr  pyrogener  Einfluss  auf  das  Nebengestein  wahrzunehmen;  in 
der  Regel  werden  solche  von  verschiedenen  Gestein-Breccien  begleitet.  Die 
Diabase  sind  ohne  Zweifel  jünger  als  die  alpine  Lias-Formation.  —  Im  S. 
der  Drau  im  untern  l^vanihdie  findet  sich  eine  kleine  Basalt-Kuppe,  in 
der  Runde  von  tertiärem  Lehm  und  Sand  umgeben.  Letzte  zeigen  weder 
Schichten-Störungen  noch  Umwandelungen ;  die  Kappe  muss  daher  schon  im 
Tertiftr-Meere  hervorgeragt  haben.  Auch  südlich  von  der  Drmiy  am  Srnrekon*- 
Gebirge,  welches  die  Grenze  gegen  StHerwutrh  bildet,  treten  Basalte  auf. 
Die  Vegetation  macht  das  Gebirge  unzuginglich.  —  Quarz- führender 
Porphyr  erscheint  im  Miesthal  bei  Prevali,  wo  er  den  krystallinischea 
Thonschiefer  Gang-artig  durchbrochen  hat.  Blöcke  von  Porphyr  kommen 
ausserdem  im  ZeUer^ThmU  vor;  das  anstehende  Gestein  ist  nicht  nw^ 
gewiesen. 


J.  Ranv:  Ersteigung  des  Chimborazo  am  3.  Nov.  1856  (iV.  Ann, 
des  Vaynjf.  t867y  [6.)  I,  230  etc.)  Den  31.  Juli,  als  der  Berichterstatter 
und  dessen  Begleiter  BazNcnLET,  ein  reisender  Engländer,  auf  ihrer  Wande- 
rung nach  Quito  das  Plateau  der  Andes  überschritten,  weilten  sie  am  Fasse 
des  riesigen  Berges,  welchen  zu  erklimmen  dieselben  beabsichtigten.  Der 
von  Humboldt  und  BonpiAim  54  Jahre  früher  für  diesen  Zweck  gewählte  Weg 
erschien  anfänglich  als  der  am  meisten  geeignete;  allein  die  Felsen-Mauer, 
welche  wohl  zu  erkennen  war,  blieb  vor  wie  nach  ein  nicht  zn  überwin- 
dendes Hemmniss.  Der  CMmbarano  vnirde  beinahe  in  der  Runde  ohne  Er- 
folg umgangen,  und  die  Wanderer  verschoben  ihr  Unternehmen,  bis  sie  sich 
mehr  ans  strenge  Klima  der  hohen  CordUieren  gewöhnt  hatten.  Rbbt  und  Banci- 
LiY  besuchten  den  Piehineha,  Cotopaxi  so  wie  andere  gewaltige  Berge  der 
Ande»  und  gelangten  den  2.  November  wieder  an  den  Fuss  des  Chimkanwe. 


4T0 

Ib  eiofi»  Thale  «wischen  dem  Ar^nml  und  der  Stelle,  wo  der  We^  nach 
Hi^kmktL  TOB  jenem  nach  Quito  sich  scheidet,  in  einer  absoluten  Hohe  iron 
4700  Metern,  wurde  j^ela^rt;  ein  grosser  Felsen  schütste  hinlänglich  gegen 
deo  Nonhvest-Wnd.  Am  3.  Kovember  Morgens  5  Uhr,  zu  welcher  Zeit  es 
io  den  Äqoatorial-Regionen  noch  nicht  tagt,  brachen  unsere  Bergfahrer  auf; 
äire  Dieaer  blieben  in  der  Lager-StStte  zurück.  Ein  stieiler  Hügel,  sandig  und 
bc^ckt  mit  kleinen  Gestein-Trümmern,  welcher  vom  ewigen  Schnee  schied 
wir  nur  sehr  mufastfoi  zu  ersteigen.  Sodann  ging  es  hinab  in  einen  Thal-Grand^ 
u  desseo  Ende  der  Chimbora%o-Gipfel  sich  vollkommen  frei  von  Wolken 
xei^e.  Nach  halbstündigem  Weiterschreiten  auf  Schnee  endigte  die  Vegeta- 
boB  pldtzlich.  Ein  ungeheurer  Trachyt-Felsen  musste  erklettert  werden ;  auf 
ittit^  Höhe  schien  der  Gipfel  des  Kolosses^  das  Ziel  der  Wanderung, 
» nahe ,  dasB  man  wähnte  ihn  in  einer  halben  Stunde  erreichen  zu  können. 
Die  Schaee-Decke  nahm  mehr  und  mehr  an  Mächtigkeit  zu :  allein  sie  erwies 
sich  so  fest,  dass  die  Füsse  nur  zwei  Zoll  tief  einsanken,  und  erleichterte 
iadorch  das  Erklimmen  des  steilen  Abhanges.  Eine  sehr  empfindliche  Kälte 
kcrnciite,  und  heftiger  Durst  nOthigte  fast  stets  den  Mund  mit  Schnee  zu 
erfrischea;  von  sonstigem  Übelbefinden  nicht  eine  Spur.  Muthig,  mit  immer 
eiwotem  Eifer  und  schnell  ansteigend  entdeckten  die  Wanderer  in  der  Ferne 
noneisliche  Thäler,  als  leichte  Dünste  auf  den  Berg-Seiten  erschienen,^ 
sich  davon  unter  Gestatt  weisser  Flocken  absonderten  und,  indem  sie  näher 
od  Dlher  rockten ,  endlich  einen  Gürtel  am  Horizont  bildeten ,  welcher  den 
diaiiorsatf^Gipfel  dem  Blick  unserer  Bergfahrer  entzog;  der  Nebel  wurde 
ioaer  dichter  und  um  halb  10  Uhr. war  es  finstere  Nacht  in  wenigen  Schritten 
Eatferaong.  Die  Gewissheit  beim  Hinabsteigen  durch  die  Fussstapfen  im 
Schaee  (geleitet  zu  werden,  ermnthigte  weiter  aufwärts  zu  dringen.  Die 
5eigim|;  des  Bodens  schien  weniger  steil,  man  athmete  leichter,  das  Gehen 
lUngte  nicht  mehr  so  stark  an  wie  bis  jetzt.  Nun  erhob  sich  aber  in  den 
atercn  Regionen  ein  furchtbares  Gewitter ;  man  war  gendthigt  den  Rückweg 
iBiotreten  und  erreichte  gegen  1  Uhr  Mittags,  unter  anhaltendem  Donnern 
ud  Blitzen,  die  frühere  Lager-Stätte.  Um  drei  Uhr  ein  ungeheurer  Sturm 
■it  Regen  and  Hagel ,  der  während  emes  Theiles  der  Nacht  anhielt  und  am 
lorgea  ;des  folgenden  Tages  eine  Wiederholung  drohte.  Das  Unternehmen 
Miste  aufgegeben  werden,  und  um  3  Uhr  Nachmittags  gelangten  die  Wan- 
derer  aach  Gvmrttnda.  Als  dieselben  die  auf  ihrer  Bergfahrt  angestellten 
UnaoBMtrischen  Beobachtungen  berechneten,  ergab  sich,  dass  sie  auf  dem 
Giffei  des  Cfttmiorasi»  gewesen  waren  ohne  es  zu  ahnen. 


^ 


F.  V.  AanaiAH:  Zusammensetzung  des  Schiefer-Gebirges  der 
lidlichen  ZipM  und  der  ans  tossenden  Theile  des  Oömwrery  Akaui- 
Twmer  und  Smrater  Komitates  (Jahrb.  d.  geolog.  Reichs-Ansi.  X,  20  ff.>. 
Ks  ist  efai  Komplex  von  Bergen,  deren  erhabenste  Gipfel  {VUokU'^Bola^  Pis* 
Mfb)  m  der  Z<fs  nur  3600  Fnss  Höhe  erreichen,  während  das  Gömörer 
KoBütat  mäditigere  Erhebungen  aufzuweisen  hat  (Kraiinpa^Holmy  TVe^nyiky 
iithaiben  u.  s.  w.).    Die  höchsten  Gipfel  werden  in  der  Regel  von  Gneiss, 


ll 


i, 


480 

Granit  uiid  GUmmerflchiefer  gebildet ;  die  dbrigeD  bedeutend  niedriger  enchei- 
nendeo  beliehen  auf  Tbonschiefer  der  verschiedensten  VarieMten.  Das  Gebiet 
wird  von  iwet  Haupt-Thiilem  in  ost westlicher  Richtung  durchschnitten,  von 
dem  Hemod"  und  dem  Gdiinitf^Thaie,  wobei  ein  gewisser  Parallelismus  besoa- 
dera  des  letxten  mit  dem  Streichen  der  Schichten  nicht  zu  verkennen  ist, 
so  dass  der  Schluss  auf  die  Entstehung  jener  Thftler  durch  dieselben  >Kriifte, 
welche  die  Hebung  des  ganzen  Gebirges  bedingten,  ziemlich  nahe  gelest 
wird.  Es  bildet  übrigens  keines  dieser  Thal  er  eine  geognostische  Scheide 
irgend  einer  Art,  wie  man  es  bei  Spalten-Thftlem  sehr  hluBg  findet,  so  dass 
eine  auf  jenen  Umstand  gegründete  Ansicht  gewagt  erscheint. 

Die  petrographische  Zusammensetzung  ist  einfach.  Bei  Weitem  der 
grösste  Theil  des  Ganzen  wird  von  fein-kömigem,  ziemlich  Quarz-losem  Tbon- 
schiefer eingeoommen,  der  viele  Varietäten  bildet,  welche  nicht  von  allge« 
meiner  geologischer  Bedeutung  sind;  indessen  werden  weitere  genaue  Unter- 
suchungen gewiss  noch  viele  interessante  Einzelnheiten  über  den  Einfluss 
des  Nebengesteines  auf  die  darin  aufsetzenden  Erz-Gänge  ans  Licht  bringen. 
Für  die  Einreibung  der  Gesteine  in  die  bestimmten  Formationen  aber  bietet 
bekanntlich  das  Thonschiefer-Gebirge  durch  fast  gänzlichen  Mangel  an  Ver- 
steinerungen die  grössten  Schwierigkeiten.  Der  Vf.  zählt  die  »»ächten^*  Tbon- 
schiefer stets  dem  Grauwacke-Gebilde  bei  und  scheidet  die  charakteristischen 
Glimmerschiefer  als  ^^Krystallinisches*'  aus.  Die  rothen  Schiefer  treten  in 
Verbindung  mit  mehr  oder  weniger  quarzigen  Konglomeraten  auf,  welche 
bald  als  Thonschiefer-Breccien ,  bald  als  Quarzito  bei  ungestörter  Lagerung 
die  übrigen  grauen  und  grünen  Schiefer  bedecken  \,Eisenbmchihai  ^  Knolim^ 
Grötel),  Sie  zeigen  bei  i^lo  zugleich  die  für  die  y, Werfener  Schiefer''  so 
charakteristische  Gyps-Einlagerung  (Johannu^Stolien).  Fasst  man  sie  nach 
der  Analogie  als  „Werfener  Schiefer"  auf,  so  ergibt  sich  eine  Umsäumung 
des  Grauwacke-Gebirges  im  N.  und  S. ,  wo  dieselben  rothen  Schiefer  und 
Sandsteine  Petrefakten  führend  bei  Ratenau  und  an  vielen  andern  Orten  ge- 
troffen werden.  Allerdings  fehlen  sie  in  der  nördlichen  Zone,  welche  sich 
über  die  Knolia,  den  Qrötelbergy  das  Uegyen^GeHrge  nach  Kotterhachy 
Slavinka  und  Krampaeh  zieht,  ganz;  nur  die  Analogie  spricht  für  diese 
Klassifikation.  —  Der  südliche  Theil  des  Terrains  wird  von  sehr  einförmigem 
grauem  blätterigem  Tbonschiefer  eingeoommen,  welcher  auf  den  bei  Sekwedier^ 
WagendrÜMely  am  Süd-Abhang  des  Grainar  u.  s.  w.  mächtig  entwickelten  grü- 
nen Schiefem  ruht,  und  letzte  lagern  wicdemm  gleichfömiig  auf  grauen 
Schiefem.  Gegen  0.  wird  das  Grauwacke-Gebirge  durch  die  von  NW.  bis 
SO.  streichende  Kette  des  BranUftka  begrenzt,  welche  wahrscheinlich  ganz 
aus  einer  Varietät  eruptiven  Gneisses  gebildet  wird,  die  wohl  dem  Zentral- 
Gneiss  der  Alpen  und  dem  rothen  Gneisse  des  RietengeHrgtM  am  besten 
entspricht.  An  i>eiden  Abhängen  liegt  auf  dem  Gneisse  und  dem  nur  wenig 
bei  der  Stefani'Hüite  entwickelten  Glimmerschiefer  ein  rother  Schiefer;  darauf 
mächtige  Quanit-Massen ,  welche  den  Tiusta  im  Saro^r  Komitat  und  die 
Rücken  bei  der  PkÖnix-HüHe  und  0-Rus»in  zusammensetzen.  Anf  diese 
folgen  schwarze  Kalke ,  nach  Stur  schon  dem  Neocomien  angehörend.  Sie 
bilden  auf  der  Surofer  Seite  einen  zusammenhängenden  Zug,  in  der  Zip9 


481 

BDr  eimelne  Parthie'n.  Im  Ziakaroe^er  and  Marg€e%uner  Kalk  setEen 
fimfe  Serpentin-StAcke  auf;  sie  wechseln  mit  dfinnen  Laiben  von  rothem 
Ja«pif. 


G.  von  Rath:  If^chträge  zu  den  Bemerkungen  über  das  Bsr- 
siM- Gebirge  in  OraubÜndten  (Zeitschr.  d.  deutsch,  geolog.  Gesellsch.  X) 
199  IT).  Ob  die  Felsart  des  «/iift>r> Gebirges  eine  eruptive  Bildung  sey  oder 
durch  kryslallinische  UmSnderung  eines  urspranglich  sedimentfiren  Gesteines 
evuianden,  darüber  blieb  der  Verf.  bei  seiner  früheren  Untersuchung  zweifeU 
bft;  nenere  Beobachtungen  an  Ort  und  Stelle  führten  zur  Obfcrzeugnng,  dass 
das  Jv/ier-Gesteiii  Gneiss  ist,  im  petrographischen  Ansehen  allerdings  einem 
Gnoit  (woför  L.  von  Bucn  und  Studer  dasselbe  nahmen)  recht  fthnlich ;  man 
bt  es  folglich  mit  keiner  eruptiven,  sondern  mit  einer  metamorphischen 
Bildoag  zn  thun.  Das  Geffige  jenes  Gneisses  wird  übrigens  nicht  leicht  ein 
TöUif  granitisches,  da  die  Blattchen  dunklen  Magnesia-Glimmers,  denen  sich 
eimelae  Talk  -  Blüttchen  beimengen,  in  kleinen  Gruppen  vereinigt  liegen, 
wflrke  sich  oft  in  die  Lfinge  erstrecken.  Ein  vollkommener  Übergang 
Iiemckt  zvnschen  dem  Gneiss  mit  Granit-fihnlichem  und  dem  mit  schieferigem 
Gcfiifre.  Die  Überzeugung  von  der  metamorpischen  Natur  dieses  Gesteines 
fewum  der  Verf.  auf  dem  Suvr€Ha-Pa99e  (8058  Par.  Fuss  hoch),  welcher 
etwas  nordöstlich  von  der  •/tf/ier-Hohe  gelegen  die  Schlucht  von  Campfer 
mit  dem  fiftivrella-Thälchen ,  einem  Zweige  der  Val  Bever  verbindet.  Über 
diesea  Pass  streicht,  zu  einem  schmalen  Bande  verengt,  die  Kalkstein-Hasse 
des  Pts  Padeiia  und  setzt  sich  hier  wahrscheinlich  in  Verbindung  mit  dem 
Kilkstock  des  Pi»  B^rdella^  an  dessen  südlichem  Fuss  die  Ju/t^r-Strasse 
vorbeifährt.  Auf  dem  Suvreita^Pwse  grenzt  an  den  Kalk-Zug,  welcher 
«Mlerdiags  vom  Wege  selbst  verdeckt  Jst,  gegen  S.  eine  Bildung  von  rothem 
Schiefer  ond  Konglomerat,  besonders  nach  0.  grosse  Mächtigkeit  erlangend. 
Ih»  Konglomerat  ist  theils  fast  frei  von  Einschlüssen  und  schwankt  alsdann 
iwischen  einem  grünlichen  oder  rüthlichen  Schiefer,  in  welchem  weisse 
Glimmer-Blittchen  und  Fcldspath-Kümer  ausgeschieden  sind,  und  einem  Por- 
phyre jenem  von  Davos  und  Beiialuna  ganz  ähnlich,  theils  mengen  sich  der 
Grondmasse  zahlreiche  Einschlüsse  bei.  Jene  ist  sodann  schieferig,  besteht 
»weilen  wesentlich  aus  Glimmer,  dessen  Lagen  sich  zwischen  den  Bnich- 
$täcken  zerstörter  Gebirgsarten  hinwinden.  Unter  letzten  findet  man  ver- 
schiedene Varietäten  von  Glimmer-  und  Talk-Gneiss,  Kalkstein  und  Dolomit, 
Onnfels  und  rothem  Granit  (Bemina-Granit).  Die  Grösse  solcher  Ein- 
schlösse schwankt  ausserordentlich;  Schiefer-  und  Kalk-Stücke  messen  zu- 
weilen bis  10  Schritte  und  sind  bald  scharfkantig,  bald  gerundet.  —  Dieses 
Konglomerat  Gndet  sich  auf  dem  Passe  selbst  und  an  den  ihn  östlich  be- 
grenzenden Höhen,  nicht  an  den  westlichen. 

Anf  dem  Suvretia-Fttsse  werden  geschichtete  Bildungen,  Kalkstein  und 
Schiefer  nebst  dem  dazu  gehörigen  Konglomerat  im  N.  wie  im  S.  vom 
M'er-Gestein  eingeschlossen,  welches  an  den  Grenzen  schieferig  und  ge- 
schiehst ist  Bei  Camffer  sieht  man  an  einem  kegelförmigen  Hügel  folgendes 


482 

Trofil:  a.  körniges  «Iti/rer-Gesleiii ;  b.  Telk-Gnetss  und  Talk-Scfaiefcr; 
c.  Kalkstein;  d.  Talk-Gneiss;  e.  roiher  und  grüner  Schiefer;  f.  Tttlk-Gnetss 
und  Talk-Schierer;  g.  körniges  «/tilter-Gestein.  Nördlich  von  jenem  Hügel 
in  der  Val  8uf?retta  und  den  umschliessenden  Höhen  erscheint  nnr  die  Granit- 
lihnliche  Varietät. des  JtffMr-Gestetnes.  Auf  dem  Gipfel  Ist  es  ein  dünn- 
schieferiger  Talk-Gneiss,  wie  der  im  IftfnttiM-Gebirge  weit  T«rbreilele;  die 
Schichten  streichen  ungefähr  von  0.  nach  W.  und  fallen  aiemlich  steil  gegen  S. 
Auf  demselben  lagern  mit  gleichem  Streichen  und  Fallen  Kalk-Schichten, 
sodann  wieder  ein  schmales  Talkgneiss-Band,  eine  .Yarietil  des  Jalier- 
Gneisses ;  nun  folgt  ein  Gebilde  von  rothem  und  grünem  Schiefer ,  auf  dem 
Pass  und  auf  den  östlich  gelegenen  Höhen  wohl  tausend  Puss  mächtig  jund 
theils  als  Konglomerat  auftretend.  Weiter  nach  S.,  den  rothen  Schiefer  über 
lagernd,  Talk-  und  Chlorit-Gneiss ,  der  allmählich  in  die  kömige  Varietät 
des  Julier-Gesteines  übergeht ,  ans  welchem  der  10419  Fnss  hohe  Pi« 
MunteraUeh  besteht.  —  So  sieht  man  also  das  in  Betreff  seiner  Entstehuojr 
bisher  räthselhafte  Gestein  an  den  Grenzen  einer  eingeschlossenen  sedimen- 
tären Bildung  SU  einem  Schiefer  werden,  dessen  Schichtung  jener  der  eta- 
geschlossenen  Schichten -Masse  konform  ist.  Die  Lagerungs -Verhältnisse 
auf  dem  SuvreHa-f^sae  liefern  den  Beweis,  dass  das  Jalier-Gestein 
als  eine  dem  Protogyn-Gneiss  des  MontUane  und  Si,  Goiihard  ttmlo^e 
Bildung  zu  betrachten  ist  und  nicht  mit  den  Graniten  vergliche  werden 
darf,  welche  auf  der  Süd-Seite  der  Aipen  bei  Bielia  und  Baveno  hervoi^e- 
brochen  sind. 

Um  4en  südlichen  Lamhardiäehem  Theil  des  ütfrntM- Gebirges  folgte 
der  Verf.  dem  Weg  über  den  Jlf«reNo-Pass  nach  CkieMa  im  üf^enker-lhnl 
sodann  über  den  CsficiafM^Pass  nach  Posehiavo,  Der  untere  Theil  des 
Thi^es  von  Malojfgia  znm  Mnretto  hinaufziehend  besteht  aus  verschiedenen 
Varietäten  von  Glimmer-  und  Homblende-Gneiss ;  allgemeines  Streichen  der 
Schichten  h.  8—9,  Fallen  steil  gegen  NO.  Der  Pi%  deila  Marpu  wird, 
trotz  seiner  imponirenden  Kuppe  1 -Gestalt ,  nur  von  schieferigem  Gestein  ge- 
bildet. Der  Thal-Boden  ist  bedeckt  mit  Gerollen  von  der  Varietät  des  ,,Co- 
dera-Granits^%  welcher  sich  auch  in  den  Schutt-Hügeln  von  Malogyw  findet 
Weisse  bis  hell  Fleisch-rothe  Feldspath-Krystalle,  theils  3  Zoll  gross,  liegen 
dicht  gedrängt  in  einem  klein-körnigen  Gemenge  von  weissem  Oligoklss, 
Quarz  und  schwarzem  Glimmer;  diese  Gerolle  werden  durch  den  langen 
aber  schmalen  ForfUKGletscher  herabgeführt.  Nicht  ein  Stuck  Granit  findet 
sich  mehr,  wenn  man  das  HanptthaJ,  dessen  grössere  Hälfte  von  Gletschern 
angefüllt  ist,  verlassen  hat  und  die  steil  emporziehende  üforeY^o-Schluchl 
hinansteigt.  Hier  beginnt  ein  an  schwarzem  Glimmer  reicher  Gnciss.,  vielfarl. 
in  engen  Falten  gewunden ;  Streichen  der  Schichten  unterhalb  des  Passej 
h.  1—2,  Fallen  sehr  steil,  bald  östlich  und  bald  westlich.  Bevor  diePass-Hohe 
(7870  Fuss)  erreicht  ist,  sieht  man  gegen  W.  ein  Firnfeld  sich  ausdehnen; 
es  wird  umfasst  von  einem  prachtvollen  Felsen-Zirkus,  der  aus  Hornblende- 
schiefer  mit  einzelneu  Epidot-Schnuren  besteht.  Die  schwarze  Fels-Miuer 
erscheint  durchsetzt  von  Gängen  eines  weissen  Gesteines,  welche  wie  ver- 
ästelte Bänder  verlaufen.     Wie  eine  Scharte  ist  der  Pass  gebildet;  anf  ihm 


48S 

streidieB  die  Gnebs-Schicfaten  b.  6  und  fallen  «teil  ndrdlicb.  Nfichdem  die 
Höhe  öberscbritten,  erblickt  man  im  S.  die  prachtvolle  Gestalt  des  ßionte 
deiU  Disptmim.  Der  Gipfel  trä|j^  einen  tief  herabhangenden  Schnee-Mantel ; 
wehre  Thäler  senken  sich  von  ihm  in  die  Thal-Schluchten  hinab.  Am  Süd- 
Abhang  der  JVoreilo-Höhe  herrscht  eine  ansgezeichnete  Varietät  von  Hom- 
Mende-Gneiss ;  grüne  Hornblende  nnd  schneeweisser  Feldspath  bilden  ein 
grob-faseriges  Gemenge.  Weiter  hinab  trifll  man  schwarzen  dänn-schieferigen 
Glimnei^Gneiss  und  morschen  Gl  immer- führenden  Thonschiefer.  Im  oberen 
Theil  des  Thaies  bis  gegen  Chiareg^io  streichen  die  Schichten  h.  9 — 1 1  nnd 
fallen  nach  NO.  Unterhalb  Chiareggio  verschwinden  jene  Felsarten ;  Chlorit- 
schiefer  setzt  zu  beiden  Seiten  die  Thal-Gehfinge  zusammen.  Serpentin  und 
Topfstein  sind  vielfach  dem  Chloritschiefer  eingelagert.  Auf  dem  Wege  vom 
Mar^io  herab  erblickt  man  den  sudlichen  furchtbar  steilen  Abhang  der  west- 
tichen  Gipfel  der  Bemtna-Gruppe.  Während  von  diesen  Gipfeln  die  weiten 
Firn-  and  Eis-Felder  von  Fedo%,  Fex  nnd  Roseg  sich  heruntersenken,  haf- 
tet gegen  S.  lnevBk  Schnee.  Das  Latt^ema-Thal  zeichnet  sich  dorch  seine 
Terrassen-Bildung  aus.  Es  herrschen  hier  grüner  Schiefer  und  Chloritschiefer. 
Eine  mächtige  Kalkstein-Schicht  ist  am  linken  Thal-Gehänge  dem  Schiefer 
eingelagert.  Eine  zweite  kleinere  Kalk-Schicht  zieht  sich  vom  Caneigno 
gegen  NW.  am  rechten  Abhänge  der  Val  Posehiavina  hin. 

In  der  Umgebung  von  ^U.  Caterina  bei  Bormio  in  der  Lombardiseke» 
Provinz  Sondrio  fand  der  Vf.  Syenit,  welcher  wie  jener,  der  die  AdameUo- 
Grapp^  zusammensetzt,  in  Gang-förmigen  Bildungen  aultritt,  zum  Beweise 
seiner  eruptiven  Entstehung.  Das  Gestein  stellt  ^ich  als  kleinkörniges  Ge* 
nenge  von  weissem  Feldspath  und  grauem  Quarz  dar,  worin  schwarze  Glim-^ 
■er-Blättchen  liegen  und  \iele  Hombiende-Krystalle.  —  Von  Bormio  bis 
VqnU  di  legno  am  Fusse  der  Adamello-Befge  herrschen  nur  schieferige 
Gesteine.  —  Bas  von  Sta,  Caterina  gegen  0.  zum  Fomo^Gletscher  anstei- 
gende Thnl  ist  eingeschnitten  in  grauen  Schiefer,  welcher  bis  einen  halben ^ 
Fnss  mächtige  wellenförmig  gebogene  Quarz-Lagen  enthält,  die  sich,  nach 
Verlauf  einiger  Ellen  auskeilen.  Auch  viele  Zwischenlagen  von  körnigem 
Kalk  sind  dem  Schiefer  eingeschaltet;  meist  nnr  einige  Fuss  mächtig  lassen 
ne  sich  weit  verfolgen.  '  Im  oberen  Thal -Ende  nimmt  der  Schiefer  eine 
Gaeiss^lhnliche  Beschaffenheit  an;  Feldspath-Körnehen  scheiden  sich  in  der 
blasse,  Glimmer-  nnd  Talk-Blättchen  auf  den  kmmm-scbaaligen  Abtondemngs- 
Fliehen  aus.  Das  Streichen  der  Schichten  im  ForiM^-Thale  schwankt  zwischen 
h.  5  und  3,  das  Fallen  ist  20 — 30,  selten  45  Grad  gegen  SO.;  sie  neigen 
nch  also  dem  hier  von  NO.  nach  SW.  streichenden  Gebirgs-Kamm  zu.  Ausser 
lahlloaen  Schiefer-  und  Kalkstein-Bruchstücken  finden  sich  am  nördlichen 
Tbal-Gehänge  auch  Fragmente  von  Syenit  und  Grünstein-Porphyr,  welcher 
in  Serpentin-ähnlicher  weicher  Grundmasse  Linien-grosse  Feldspath-Krystall« 
leigt.  Jedes  kleine  Rinnsal,  vom  nördlich  sich  erhebenden  Monte  Confinale 
herabstürzend,  bringt  einzelne  Bruchstücke  beider  Gesteine  mit.  Sie  stammen 
TOI  Gängen,  die  mit  roechamscher  Gewalt  zwischen  die  Schiefer-Sehichten  ein« 
gerchoben  sind;  es  sind  Lager-Gänge,  welche  mit  gleich-bleibender  Blächtigkeii 
iheila  4  Fuss   weit  fortsetzen.     Die  Grenzen  zwischen  Porphyr  nnd  Schiefer 

31» 


484 

iai|[§u  keinerlei  cbeuUche  Einwirkung  beider  Febarten  auf  eionnder;  das 
gewalUauie  Hervortreten  des  ersten  ist  jedoch  ersichtlich  ans  Kopf-grossen 
Schiefer-Stücken,  die  er  losgerissen  und  in  seine  Masse  eingehüllt  hat,  so 
wie  aus  den  Verzweigungen,  welche  vom  Hanptgange  sich  absonderten  und 
ins  Nebengestein  eindrangen.  Weiter  hinauf  gegen  die  Aip  Pormo  fand  der 
Vf.  einen  ähnlichen  Lager-Gang  .von  Syenit  etwa  20  Fnss  mächtig;  er  raht 
auf  einem  mehre  Fnss  mächtigen  Kalk-Lager  und  wird  durch  den  herrschen- 
den Schiefer  bedeckt.  Auch  hier  aeigte  sich  keine  chemische  Veränderung^ 
weder  am  Hangenden  noch  am  Liegenden  des  Ganges. 


ÜAacBL  DB  SmREs:  die  Dünen  und  ihre  Wirkungen  {ßuiiei,  geol. 
|2.}  XVI^  32  etc.).    Unter  den  natürlichen  Phänomenen  der  gegenwärtigen 
Zeitscheide  gehören  die  Dünen  zu  den  besonders  bemerkenswerthen.    Sehr 
verschieden  von  den  Alluvionen,  welche  f)en  Ebenen  Schlamm  zuführen  and 
Fruchtbarkeit  bedingen,  verheeren  Dünen  Landstriche ,  in  die  sie  vordringeo. 
Sie  beschränken  sich  nicht  darauf,  wie  oft  angenommen  wird,  daaa  dieselben 
in  der  Nähe  von  Küsten  sandige  Hügel  und  kleine  Berge  erheben,  die  beim 
ersten  Anblick  das  Ufer  gegen  Meereswasser-Einbrüche  schützen    könnten. 
Dieselben  verbreiten  ihren  Sand  viel  weiter,  zuweilen  mehre  Kilometer  weit  ins 
Innere  der  Länder  und  Überdecken  diese  mit  ihren  beweglichen  Massen,  je- 
doch meist  nicht  sehr  mächtig.   Der  Meeres-Sand  schreitet  überaus  schnell  vor, 
eine  Folge  seiner  gleichartig  feinen  Beschaffenheit ,  bedingt  durch  den  Um- 
stand, dass  er  weder  Rollsteine  noch   andere  fremde  Körper  mit  sich  führt. 
In  dieser  Hinsicht  weicht  der  Sand  geschichtlicher  Perioden  ab  von  jenem 
neuester  geologischer  Zeitscheiden;  letzter  enthält  nicht  nur  im  Allgemeinen 
Geschiebe,  sondern  zahlreiche  organische  Körper  und  mitunter  selbst  Lageo 
und  Bänke  von  ihm  fremdartigen  Materialien.    Phänomene,  deren  Wirkungen 
so  verschieden,  4önnen  nicht  von  nämlichen  Ursachen  bedingt  werden;  sie 
lassen  sich  nicht  assimiliren.    Ein  Studium  der  Art  und  Weise,  wie  Dünen 
entstehen,  mnss  darthun  ob  die  Erscheinung  so  einfach  ist,  als  man  gewöhn- 
lich annimmt.     Sehr  heftiger  Süd -Wind    führt  sandige  Massen    mehr  oder 
weniger  weit;  diese  überdecken  die'  früheren  Ablagerungen  und  yerminden 
deren  Unebenheiten.     Nach  solchen  Hergängen   folgen  auf  den  S.-Wind  su- 
weilen  Winde  aus  N.  oder  NO.  (weit  seltner  sind  0.«   und  W.-Winde,  ihre 
Wirkungen  nicht  so  bemerkbar)  und  bedingen   entgegengesetzte  Resultate; 
statt  die  sandige  Oberfläche  zu  nivelliren,  rufen  sie  die  grössten  Regellosig- 
keiten hervor,  häufen  viele  Hügel  auf,  an  deren  Fuss  sich  Furchen  und  kleine 
Thal  er  zeigen.     Umstände  dieser  Art  gehören  jedoch  zu  den  Seltenheiten. 
—  Der  erste  Sand,  welchen  das  Meer  (es  ist  vom  MUteliämdiscken  die  Rede, 
auf  dieses  beziehen  sich  des  Vfs.  Beobachtungen)  bei  nicht  heftigen  S.-  oder 
N.- Winden  auFs  Ufer  wirft,    ist  im  Allgemeinen  ziemlich   fein   und   fiihrt 
wenig  Geschiebe  und  fossile  Reste;  Diess  findet  aber  b^i  dem  bald  darauf 
folgenden  statt ,  er  enthält  Rolistücke  und  Gestein-Fragmente,  so  wie  Muscheln 
in    Menge.    Letzte    erscheinen  verschieden,  was  ihre  Sippen  betriflt,  nsch 
den   Jahresseiten;   bald   herrschen  Cardiuni,    Pectunculus,  Cytheres. 


489 

Nacira  and  Venus,  bald  Tarrit«Ila,  Cerithiam,  Natica,  Hurez  and 
Bflccinan.  -  Dies«  sandigen  Bftnke  bilden  eine  besondere  Zon^:  wenig 
TOB  der  Kfiste  entfernt  trftgt  sie  ungemein  scharf  bezeichnende  Merliniaie. 
VarKhieden  yod  der  ersten  so  wie  von  jener,  welche  darauf  folgt,  endigt 
sie  an  einem  bestimmten  Punkt,  der  obwohl  wechselnd  meistens  wenig  ins 
Land  eindringt.  Diesen  Bänken,  gebildet  von  Schaalen,  denen  beinahe  ihre 
Gaasheit  Terblieben,  folgen  Sand-Lagen  mit  bis  zur  Unkenntlichkeit  zertrüm- 
nerlen  Schaalen-Resten,  und  daran  reihen  sich  Haufwerke  von  feinem  Sand  ohne 
Sparen  von  Muscheln  oder  von  fremdartigen  Körpern.  Letzte  dringen  bei  der 
ihnea  eigenen  grossen  Beweglichkeit  weit  vor  in  das  tnnere  des  Landes; 
sie  eneichen  2—3  Kilometer  Entfernung  vom  ßfitieliindUeken  Meere  und 
ferarsachen  die  gefarchteten  Erscheinungen  der  Danen,  indem  ihre  Mächtig- 
keit hm  und  wieder  1 — ^2  Meter  beträgt  und  angebaute  Gegenden  gänzlich 
zerstdrt  werden. 

Nicht  immer  lassen  die  Dünen  eine  so  verwickelte  Beschaffenheit  wahr- 
ariuneo;  oft  findet  man  nur  zwei  der  erwähnten  Lagen,  eine  Muscheln  fOh- 
reade  zunächst  dem  Meer  und  eine  aus  Sand  bestehende. 


E.  Portb:  innerhalb  der  Grenzen  des  Roth-Liegenden  im 
nordöstlichen  Böhmern  auftretende  Eruptiv -Gesteine:  Melaphyr, 
Porphyr  und  Basalt  (geolog.  Reichs-Anst.  1858,  März  9).  Melaphyr  trat 
wlhiend  der  ganzen  Bildungs-Zeit  des  Roth-Liegenden,  mit  Ausnahme  jener 
der  tiefsten  Schichten,  in  periodischen  Ausbrüchen  hervor  und  bedeckte 
PIstten-fbrmig  die  vorhandenen  Lagen,  worauf  abermals  Sediment-Absätze 
folgten.  So  sieht  man  an  der  leer  in  sehr  deutlichen  Durchschnitten  drei 
venchiedene  Helaphyre  Terrassen-artig  mit  Rothliegend-Schichten  wechselnd 
aber  einander.  Stellenweise  erscheint  jedoch  der  Melaphyr  Gang-förmig  oder 
m  Uemen  Kegeln.  In  solchen  Gegenden  ist  das  geognostisclie  Bild  ein  ganz 
anderes  als  bei  den  gewöhnlichen  Platten.  Die  Umgebung  der  Gänge  stellt 
sich  häufig  weithin  als  Melaphyr-,  Aschen-  und  Schlacken-Feld  dar.  Die 
Sandstein-Schichten  werden  einige  Fuss,  hin  und  ^vieder  einige  Klafter  hoch 
■it  lockerer  Asche  bedeckt,  in  welcher  deutlich  die  Feldspathe  des  Melaphyrs 
n  erkennen  sind.  Die  fast  Pulver-artige  Asche  enthält  einzeln  rundliche 
KooUeo  von  schlackiger  und  poröser  Substanz  mit  Feldspath-Theilen ,  und 
rasierdem  an  den  Rändern  angeschmolzene  Sandstein-Stücke,  stellenweise 
nch  Fragmente  von  krystallini sehen  Schiefem  und  Graniten.  Hierdurch 
rückt  der  Melaphyr  in  seinen  Erscheinungen  den  jüngeren  vulkanischen 
Geateinen  näher,  wo  wir  es  auch  mit  Aschen  und  Bomben'  zu  thun  haben. 
Die  aosgezeichnetcste  örtlichkeit  in  dieser  Art  ist  die  Gegend  zwischen 
StuienU9  und  Roetock. 

Die  im  Roth-Liegenden  auftretenden  Porphyre  gehören  grösstentheils 
lach  seiner  Bildnngs-Periode  an.  Wenigstens  gilt  Diess  mit  Bestimmtheit 
von  jenen  von  Shidian  und  Neupaka  in  der  Gegend  von  OHje%d,  so  wie 
▼OB  denen  in  und  bei  der  Stadt  Peimka.  Sie  ngen  Stock-fdrmig  aus  dem 
Roth-Liegenden  hervor,  ohne  dessen  Lagerung  zu   nlören.    Sie  sind  offenbar 


480 

cu  einer  früheren  teW  ausgebrochen,  als  die  sie  unmittelbar  amgcbenden 
Schichten  der  Arkosen  abgesetzt  waren.  Eine  Porpbyr-Breccie  in  der 
Stadt  Peisika  ,gibt  hierüber  den  besten  Anfschluss,  indem  solche  inmitten  tod 
Arkosen  selbst  keine  führt,  sondern  als  ein  durch  Porphyr-Masse  rerkitletes 
Haufwerk  von  Brocken  eines  unrein  rothen  thonigen  Sandsteines  erscheint, 
der  jenem  im  Liegenden  der  Arkosen  vollständig  entspricht. 

Von  jüngeren  Eruptiv-Felsarten  findet  man  im  Both-Liegenden  Doch 
Basalte,  welche  meist  in  kleinen  ost-westlichen  Gingen  die  Schichten  dnrrb- 
setaen  und  stellenweise  kleine  Kegel  anfwerfen,  die  sich  gewöhnlich  durch 
ihr  Wacken-artiges  Gestein  von  der  Gang-Masse  unterscheiden.  In  diesen 
Kegeln  erscheinen  zuweilen  grosse  Parthie*n,  die  fast  nur  aus  einem  Ge- 
menge von  Hornblende  und  Titaneisen  bestehen,  and  in  denen  Hombleode 
oft  in  Kopf-Bossen  rundlichen  Ausscheidungen  vorkommt. 


Fr.  Schmidt  :  dieKalkstein-Lagerim  Fiehieiffehirfe  (Korrespondeni- 
Blatt'des  zoolog.-mineralog.  Vereins  in  Regensburg.  1868 y  9  ff.).  Inder 
das  Granit-Gebiet  als  eigentliches  Hochland  des  FieKtelgehirgM  umgebenden 
Urschiefer- Parthie  —  Glimmer-,  Quarzit-,  Graphit-  und  Gneiss^Glinnner- 
schiefer  —  finden  sich  zwei  mächtige  Lager  kömigen  Kalkes.  Ihre  Lange 
von  W.  nach  0.  bis  gegen  das  ^^r/ani<-Becken,  wo  sie  ziemlich  steil  ab- 
fallen, beträgt  gegen /i  Stunden;  das  Streichen  ist  in  St. «4,  5,  die  Neignni; 
derselben  gegen  SO.  50 — 80®.  Häufig  erleiden  diese  Lager  Unterbrechnn^cn 
durch  den  Urschiefer,  über  den  sie  meist  in  geringer  Höhe  in  ziemlich 
starken  Fels -Massen  sich  erheben.  Wahrscheinlich  entstand  der  Kalk  zu 
gleicher  Zeit  mit  der  Urschiefer-Formation ;  unter  der  schützenden  Deciie 
trat  durch  die  höhere  Temperatur  im  Erd-lnnem  eine  Umwandelung  in  Be- 
treff seiner  Stniklur  ein;  er  wurde  in  kömig  krystallini sehen  Zustand  ge- 
bracht  und  erlitt  dann  gemeinschaftlich  mit  den  Schiefer-Massen  eine  Ände- 
rung in  den  Lagerangs-Verhältnissen ,  d.  h.  es  wurde  derselbe  mit  diesen 
zugleich  gehoben.  -  Das  Vorkommen  des  Graphits  in  vollständig  abgeniodeten 
(doch  jedenfalls  geschmolzenen)  Körnern  im  Kalk  spricht  für  einen  Theii 
dteset  Ansicht,  femer  der  Mangel  scharf-kantiger  Glimmerschiefer-Parthie'n; 
endlich  deutet  der  Umstand,  dass  keine  Keibungs-Flächen  an  den  Berührungs- 
punkten beider  Gesteine  zu  bemerken  sind ,  an,  daas  der  Kalk  den  Glimmer- 
schiefer  nicht  wohl  durchbrochen  haben  kann.  —  Der  Kalk  zeigt  die  ver- 
schiedensten Farben,  welche  nicht  selten  in  Adern  und  Streifen  eine  gewisse 
Parallel-Slruktur  bedingen ;  namentlich  istDiess  der  Fall  bei  Färbungen  durch 
Graphit  (  Wuntiedel^  Pulienreuth^  Ar»berg^  Hokenberg)  und  durch  Serpentin 
(StetniHa*,  Hohenberg),  welche  ihn  sodann  oft  als  wirkliche  Bestand-Masse 
begleiten.  Von  ac<^efi8orischen  Bestandtheilen  führt  er  Grammatit,  Kupfer- 
grün, Eisen-  und  Magnet-Kies,  Serpentin,  Flussspath,  Graphit,  Turmalin,  Honi- 
blende,  Glimmer^Blättchen,  Speckstein,  Chondrodit,  Granat.  Besonders  reicii 
ist  der  Kalk  an  freier  vertheiher  Kieselsäure,  die  auch,  namentlich  hei  den 
Dolomit-  und   Braunkalk-Bildungen,    häufig  als  Ouan-KrysUll   in   schönen 


487 

Orasea  tnchcmt  En^ibnung  verdienen  die,  einielnen  Oberginge  in  Bninn- 
kilk  (5fiiiMl»ii^riifi,  Gopf€r9ifrün\  der  ungemein  reich  ist  an  Qnan,  Mag- 
Besia  nnd  Mangan.  Höhlen  sind  sehr  seilen ;  nur  bei  Sinnaiengrikn  findet  man 
fini^  Aoaweitungen ,  angeffilH  mit  Tropfstein-Gebilden  und  Kalktuffen.  Hin 
oad  wieder  kommt  auch  ein  Gestein  vor,  bestehend  aus  scharf-kantigen  Grün* 
sleia^cken  und  yerkittet  durch  eine  verhärtete  lettige  Kalk-Masse.  Bemer- 
keaiwerth  sind  ferner  die  mit  Letten  als  Hangendes  in  den  Kalk-Mulden  vor- 
konaeaden  und  in  naher  Beaiehung  in  den  Lagern  stehenden  Eisen -Erze, 
iaieiiger  Branneiaenstein  und  traubiger  Eisenspath  {Eulentohe^  ,Sehimding 
a.  a.  0.);  nicht  selten  ist  die  Begleitung  von  Psiloroelan  und  Pyrolusit.  In 
Spaltea-Riamen  parallel  den  Kalk-Zägen  xtritt  Erlan  auf.  (Was  Aber  die 
pefrographische  Beschaffenheit  der  Felsart  gesagt  wird  und  über  eine  die- 
wibe  betreffende  chemische  Analyse,  v^ollen  wir  an  einem  anderen  Orte 
■itih eilen.)  Von  besonderem  Interesse  sind  die  Hebungen,  welche  Grün- 
stein  (Amphibol)  in  den  erwähnten  Kalk-Lagem  versucht  hat.  Er  stieg,  so 
nmal  bei  Wunsiedei,  Oöpfersgruny  Redwif^y  in  Stöcken  und  vielfach  ver- 
zweigten Gängen  im  Kalk  auf;  Jiäuliger  ist  derselbe  zwischen  dieses  eine 
nehr  oder  weniger  deutliche  Schichtung  verrathende  Gestein  so  eingelagert, 
da»  er  in  Dioritschiefer  überzugehen  scheint.  Als  Saalband  findet  sich  hier 
oorder  Quarz.  Gegen  den  Kalk  zeigt  der  Grünstein  stets  ein  entschiedenes 
scbrfes  Abgrenzen,  jedoch  hat  sein  Aufsteigen  nicht  selten  eine  Berohmngs- 
Wirkang  in  der  Weise  vermittelt,  dass  der  weisse  Kalk  zu  einem  mehr 
dichlen  Gestein  wird  und  dass  Turmalin  und  Hornblende  erscheinen. 


J.  F.  J.  ScmisT:  die  erloschenen  Vulkane  Mäkrena  (Jahrb.  d. 
seoiog.  Reichs- Anst.  IX,  1  ff.).  Das  rein  topographische  Studium  der  VuK 
kaoe,  iis  jetzt  wenig  betrieben,  wenn  es  sich  um  grösste  Genauigkeit  der 
DiaieBsionen  und  der  Höhen  handelt,  kann  als  fast  unabhängig  von  der  petro- 
fraphischen  Krörtemng  und  unabhängig  von  jeglicher  geologischen  Speku- 
laiioB  betrachtet  werden.  Der  Vf.,  mit  solchen  topographischen  Arbeiten 
besckifkigt,  besuchte  1867  die  vulkanischen  Gegenden  in  dem  der  Grenze 
ÜMf^nu  nahen  Gebiete  von  Brnncw^  Orpof  und  BiHrUii  und  später  um 
Rmttenber^y  Messendorf  und  Freudenthai  in  Mäkren,  Er  redet  nur  ganz 
in  Allgemeinen  von  den  Trachyten  und  Basalten  des  bezeichneten  Landstriches 
and  verweiset,  was  die  geognostischen  und  speziell  mineralogischen  Beob 
achUingen  betrifft,  auf  die  bereits  veröffentlichten  Mittheilungen  seines  Reise- 
gefilirteB  G.  Tsoobhak.  Alle  Höhen-Messungen  führte  der  Vf.  selbst  ans, 
die  korrespondirenden  Wahrnehmungen  geschahen  zu  Oimüim. 

l  Der  Vulkan  von  Or^of  {flrdjiot).  Das  Trachyt  und  Vulkan-Gebiet 
TOB  Benaw  und  Orffiof  liegt  im « südöstlichen  Käkren  dicht  an  der  Grenze 
des  Trenisekiner  Komitates.  Bei  Orgiof  findet  man  einen  sehr  merkwürdi- 
gen noch  gut  erhaltenen  Vulkan  von  den  kleinsten  Dimensionen.  Vom  Schlosse 
Sfrieiieu  bei  Boikottiia^  auf  hohen  Felsen  an  der  Olsowa,  zieht  in  sfidwest- 
iiriter  Richtung  ungefähr  8600  Toisen  weit  eine  Berg-Reihe,  deren  einzelnen 
Koppen  aus  Trachyt  und  Karpatben- Sandstein  bestehen.   Als  das  Merkwürdigste 


488 

erscheint   der   kleine  Valktn-Hügel    an  der  Bistriimkm  ewigeben  tkieMom 
und  BUiritz.    Er  erhebl  sich  unmiltelbar  an  der  Möhle  des  Gehöftes  Orpof. 
Von  der  Stadt  üngariteh^Brod  gegen  Batunt  vorschreitend    gewahrt  mtn 
auerst  den  niedrigen,   wegen   seiner  Gestalt  anrallenden  Hügel.     Die  Kuppe 
besteht  oben  aus  zwei  nahexn  parallelen   von  N.  nach  W.  gerichteten  Wall- 
artigen  Höhen-Zügen,  die  in  ihrer  Mitte  ein  kleines  flaches  und  nur  wenige  Toi- 
sen  vertieftes  Thal  bilden,  in  welchem  Trachyt-Massen  anstehen.    Dan  Ein- 
druck eines  Kraters  macht  die  Vertiefung  nicht.     Gegen  S.  und  SO.  bcnerkl 
man  sodann  die  nördlichen  Böschungen  der  trachytischen  Halbellipse.    Der 
Hflgel  von  Banow  hat  ringsum  das  Ansehen,  als  sey  er  aus  der  Ebene  her- 
vorgedrängt  worden.    Er  erhebt  sich  eben  so  aus  einer  flachen  Thal-Senkon|^ 
wie  der  Krater  von  Orgiof^  aber  gleich  diesem  nur  zur  unbedeutepden  rela- 
tiven Höhe  von   15—21    Toisen.    Den  Eindruck  der  ringförmigen  Situaiioo 
des  ganzen  Trachyt-Zuges  erhält  man  am  besten  bei  Orgiof.    Von  Suchalou 
bis  BUtrit»  ist  Trachyt  fast  auf  allen  Kuppen  zu  finden,  während  östlich  die 
Thal-Senkungen  den  Sandstein  wieder  zu  Tag  treten  lassen.   Erst  ganz  nahe 
nördlich  beim  Krater  von  Orgiof  fallen  zwei  rundliche  scharf  (feseichoete 
kahle  Hügel  auf  und  liegen  braun-rothe  stark  blasige  l^ava-Schlacken  umher. 
Auf  dem  Nordwest- Walle  des  Kraters  von  Orgiof  übersieht    man  den  wohl- 
erhaltenen  Ringwall  im  N.  und  W.  und  die  beiden  Hügel,  wovon    einer  in 
wendig  im  Westen,  der  andere  östlich  an  der  Stelle  des  dort  fehlenden  Walles 
sich  erhebt.   Auf  der  östlichen  und  höchsten  Kegel-Spitze  bleibt  kein  Zweifel. 
dass  man  es  mit  einem  wirklichen  Vulkan  von  allerdings  seltsamer  Beschaffen- 
heit zu  thun  habe.    Das  ganze  Terrain  wurde  umgangen  und  das  Schlarken- 
Gebiet  des   südlichen  Kraters  besucht.    Der  Vulkan  von  Orgiof  erhebt  sich 
als  flacher  Kegel  am  nördlichen  Ufer  der  Bistritnka.  Der  Rand  seiner  oberen 
Fläche  liegt  nördlich  und  nordwestlich  am  höchsten,  senkt  sich   sodann  all- 
mählich gegen  S.  und   gewährt  ganz  den  Anblick  eines  in   dieser  Richtung 
geöffneten  und  zerstörten  Kraters.    Der  Krater- Wall  besteht  aus  roth-bnranen 
Lava-Schlacken  und  angegriffenen  Trachyt-Stücken.  Sehr  eigenthümlich  sind 
die  Formen   im   Innern   des  Krater-Raumes;    man   findet  kein   ausgehöhltes 
Becken ,    noch  weniger  einen  tiefen  Schlund ;  mit  geringem  Absatz  verläofl 
der  ganze  Wall  in  eine  nach  S.  geneigte  Fläche,  deren  bei  weitem  grösster 
Theil  zweien  flachen  Kegeln  zur  Basis  dient,  welche  durch  empor-geschleuderte 
Schlacken  gebildet  worden  seyn  dürften.  Der  westliche  stieg  im  Gebiete  des 
Hauptkraters  selbst  auf,  der  östliche  zerstörte  den  dortigen  Wall  und  thürmte 
sich  darüber  empor.    Möglich  ist  indessen  auch ,   dass  jene  Kegel?  nur  ober- 
flächlich mit  Schlacken  bedeckt  sind,  der  Hauptsache  nach  aber  als  Irachy- 
tische  Zapfen    aus  der  Tiefe  des  Kraters  emporgedrängt  wurden  und  so  er. 
starrten,  indem  sie  zugleich  dem  Eruptions-Phänomen  ein  Ziel  setzten.    War 
Diess  der  Fall ,  so  hätte  man  ein  sehr  bemerkenswerthes  Gegenstfick  zum 
kolossalen  Krater  von  Roceamanfina,  aus  dessen  Tiefen  sieben  grosse  kegel- 
förmige Berge  von  tracbytischem  Gestein  aufsteigen. Es  folgen  nun 

die  vom  Verfasser  angestellten  Höhen-Messungen. 

2.  Bautenherg^  Mewendarf  und  FreudmUhai,    Diese  Berge  liegen  sehr 
nahe  der  Grenze  von  ÖsferreichUeh-Sehie^iem^  beide  letzten,  schon  in  SchU- 


480 

den,  A«  Hmti^nherg  f^eUngt  man  in  396  Toi«en  Hdhe  zn  anstehenden 
obcfflichlich  verwittertea  Lava-Felsen.  Der  erhabenste  Gipfel  hat  eine  See- 
Höhe  Ton  2515'  Par.  Ein  Hanpt-Krater  ist  nicht  vorhanden.  Gegen  N.  nnd 
W.  erKheint  die  Knppe  steil  abgerissen;  überall  treten  hier  Basalte  von  vei^ 
tckieilener  Beschaffenheit  zu  Tage,  dichte,  feinkörnige,  auch  vom  Ansehen 
bitfiger  Lnva;  sie  bilden  1^'ände,  welche  sich  geradlinig  weit  Berg-abwftrts 
liehen^  Am  West-Rand  tritt  ein  michtiges  Lavafels-Fragment  Mauer-artig  und 
lackig  hervor.  Wo  es  sich  vom  Gipfel  abzweigt,  sieht  man  beträchtliche 
Eoschnitte,  halb  Krater-f5rmige  Spalten  von  10 — 12  Toisen  Durchmesser, 
iiwendig  und  am  Rande  mit  grossen  Blöcken  bedeckt,  unten  aber  mit  wah- 
Ri  vor  Zelten  geflossenen  Lava-Strömen  endigend,  die  2—3  Toisen  breit 
Bid  '/, — ly,  Toisen  hoch  sind.  Sie  bestehen  aus  Brocken  von  Kopf-Grösse 
b»  Ri  3  Fnss  Durchmesser.  Auf  dem  kleinen  Rautenberg  ^  der  sich  in 
wenifiier  steiler  Form  südwestlich  vom  groeeen  erjiebt,  siebt  man  das  nftm- 
liebe  vulkanische  Gestein  Von  einem  Krater  ist  keine  Spur.  Lava  -  Ströme 
lagcB  sich  nicht.  —  Der  Vulkan  von  Meeeendorf  liegt  in  der  Verbindungs- 
Uiie  der  Mmutenberge  nnd  des  Köhlerbergee  bei  Freudenthal.  Jede  Spur 
eines  ehemaligen  sehr  wahrscheinlich  vorhanden  gewesenen  Kraters  ist  durch 
4w  Kahar  des  Bodens  vervrischt  worden«  So  viel  sich  erkennen  iSsst,  besteht 
^r  Berg  ganz  aus  Schlacken.  Grössere  und  kleinere  elliptische  Bomben 
Sodea  sich.  —  Am  Köklerberge  unfern  der  Stadt  Freudenthal  trifft  man  eine 
flache  eiliplische  Mulde  von  ansehnlicher  Ausdehnung,  erfüllt  mit  Lava- 
Schlacken  nnd  groben  Lapilli,  wahrscheinlich  Oberrest  eines  Eruptions- 
Kraiefi. Die  angestellten  Höhen-Messungen  machen  den  Schluss. 


C  Petrefakten- Kunde. 

% 

E.  J.   Cbaphan:    neue   unter-silurische    Trilobiten   aus    Oker- 
Ceuda  (Ann,  nagm%,  nathist.  1858^  (3.]  //,  9—16).     Es  sind      ' 
Ajaphos  Canadensis  Cm'H.  p.  9,  fg.  1  aus  Utica-Schiefer  in  Weet-Canaäa. 
,f      Halli  „     ,,14,    „  2  ans  Trenton-Kalkstein  v.  Peterkorangh, 


G.  SrafcnBATB:  überKmxBY's  Prosoponiscus  problematicos  aus 
rfem  Magnesia  «Kalke  von  Durham  (Geolog.  Quart.  Joum.  1SS9,  XV^ 
137—140,  pl.  6).  Der  Vf. ,  welcher  bei  erster  Bestimmung  des  Fossiles 
(isrch  KuocvT  nach  dessen  Zeichnungen  mitgewirkt  (Jb.  1858^  745),  ist  jetzt 
ii  der  Lage  nach  unmittelbarer  Anschauung  der  Original-Exemplare  KibkbtV 
vie  anderer  Materialien  urtheilen  zu  können,  wodurch  sieh  seine  Meinung 
Bwdifirirt.  Der  Prosoponiscus  ist  kein  Isopode,  sondern  ein  Amphipode.  Für 
«fieae  letzte  Ordnung  spricht  die  Lage  der  Augen,  welche  bei  den  Iso- 
H^n  (die  Unterabtheilung  von  Dakars  Anisopoden  ausgenommen)  ausser- 
bilb  beider  Fühler-Paare,  bei  den  Amphipoden  zwischen  denselben  sind,  und 
^  Einlenkung  der  Mandibeln ,   welche   bei   den   Isopoden    innerhalb  dem 


490 

lusseren  Rande  dei  Kopfes,   bei  den  Amphipoden  auf  demselben  binlcr  dem 
zweiten  Fühler-Paare  stehen.    Auf  den  Kopf  folgen  wenigstens  5  nicht  lo 
tief  als  er  selbst  herabreichende,  seitlich  zusamroengedrfickte   und  oben  {ge- 
kielte Ringel,  und  darauf  2  Tiel  höhere  und  längere,  vnter  welchen  je  eine 
kleine  Platte,  die  grosse  Coxa  der  Fflsse,  steht,  welche  denen  der  lebenden 
Phaedra  antiqua  gleichen.   Der  erste  Ringel  ist  Oberall  doppelt  so  lang  und  hoch 
als  die  vordem,  der  zweite  etwas  kleiner  und  am  Hinterrande  gezackt.  Dahmtei 
sind  noch  Reste  eines  dritten  ebenfalls  grosseren  ;  alle  sind  seitlich  zosammeB- 
gedrückt  und  oben  gekielt,  ausser  an   eineqi  Exemplare,   was  Folge  eiaer 
individuellen  Bildnngs-Hemmung  seyn  mag  (denn  in  den  Lanreii  fehlen  solche 
Kiele).    Dieses  Thier  würde  von  ilea  lebenden  Typen  abweichen  darcb  die 
vorragenden  Augen  und  die  betrfichtlichere  Höhe  der  2 — ^3  hiotem  Leibe«- 
(Schwanz-)  Glieder.   Solche  vorragende  Augen  sind  bei  Isopoden  gewöhnlich, 
kommen  aber  auch  bei  Phliss  und  Acanthonotus  unter  den  Amphipoden  vor. 
Die  betrichtlirhere  Grösse  der  hintern  (Abdominal*)  Glieder  gegen  die  ror- 
dem  ist  bei  Amphipoden  gewöhnlich,  bei  dem  Fossile  aber  noch  :  uffallender 
als  selbst  bei  den  Phoxiden.    Die  imbrikate  Bildung  der  Glieder  zeigt  deren 
Einrollungs-Yermögen.    Der  Vf.  vergleicht  das  Fossil  schliesslich  mit  einen 
noch  neuen  undunvollstilndig  bekannten  Amphipoden  aus  dem  Bfurrmp  Firik 
welchen  er  Ampelisca  Bellana  nennt  und  nfther  beschreibt,  weil  er  nil 
dem  Fossile ,  so  weit  beide  erhalten  sind,  so  grosse  Ähnlichkeit  hat,  dt«  e« 
zur  nämlichen  Sippe  gehören  könnte.   Der  Kopf  ist  in  beiden  oben  zogeipitzt 
und  über  die  Fühler  vorragend,  von  welchen  das  obere  Paar  an  Ampelisca 
kurz,  etwas  bimförmig  und  mit  einem  Gruhdgliede  versehen  ist,  das  diclier  ond 
eben  so  lang  ist  als    die  2   andern  Glieder  des  Stieles.     Der  untere  Fühler 
steht  hinter  dem  oberen  und  hat  einen  Stiel  so  lang  als  die  oberen  Antenneo. 
Das  fossile  Thier  unterscheidet  sich  von  dem  lebenden  nur  dadurch,  dn»  es 
oben  gekielt  und  am  Hinterrande  des  zweiten  grossen  Leibes-Ringels  zacliif 
ist.     Das  fossile  Thier  scheint  also  der  älteste  fossile  Amphipode  zu  seyn. 


J.  AaDZRsoif:  über  den  Gelben  Sandstein  im  Old  red  von  Dnn 

Den    und    seine    Fisch-Reste    (Land,    Edinb.    Dubi.    PMio9.  .Vs^aa. 

iSSO,  XVII,  446).     Die  Schichten-Folge  ist: 

4.    Gelber  Sandstein  voll  Holoptychlus-  u.  a.  Flseh-Resten,  300'— 400*. 

3.    Konglomerate,  Mergel  und  Hornstein  mit  wenigen  Resten. 

%    Rothe  und  fleckige  Schichten,  wie  die  des  Car»«  of  Oowrie  und  der  r7a*(«»ni>-Zone  mit 

Holoptychioa  noblllssimos,  Phyllolepis  conoontricus  und  Glyptolepis  elegans. 
1.    Qvauor  Sandstein  mit  ÄquiTalenten  d«r  Plattenatalne  vim  CarmylU  und  Forfankirt. 

^^  I 

Dieser  Sandstein  ruht  ungleichförmig  auf  der  mittein  oder  Clashbennie* 
•Reihe  des  Old  red  an  der  nördlichen  Öffnung  des  Den\  das  südliche  £od4 
ist  ungleichförmig  überlagert  von  den  unteren  Schichten  der  Kohlea-For« 
mation,  unter  welchen  der  gelbe  Sandstein  an  mehren  Stellen  zu  Tsge  jrebLi 
Auch  in  Renfrewskire  und  AyrMre  in  West-SchoiUand  und  in  Bentick'\ 
Mre  n.  a.  südlichen  Gegenden  ist  er  mit  seinen  Pterichthys-  und  Uulo«« 
ptychius-Rcsten  zu  finden.  Von^dem  „Yellow  Sandstone*'  der  Irischen  Geo«< 
gnosten  scheint  er  dem  Vf.  ganz  verschieden  zu  seyn.    Die  reichste  Au5*i 


401 


brate  an  Fiscb-Resten  lieferte  zn  Dura  Den  eine  dimne  ScUchl  des  gelben 
StndsteiiUy  woranter  18S8  ein  vortreffliches  lur  ErgAninng  der  A«A«siz*8chen 
Beicbreibung  geeignetes  Eieroplar  von  Holoptychins  Anders oni.  Ein 
Glyptopomiis  minor  nnd  swei  uucheinend  neue  Arien  von  da  geben 
Vennl«i«aDg  tu  ferneren  Beobochinngen. 


Pi.  Ecbbtom:  Bemerkungen  Ober  die  Synonymie  der  Fische 
iHf  dem  Old  red  sandstone  (Loful.  Edini.  DuU.  Pkilo4,  Ma§am.  1849y 
M.|  XVfi^  445—446).  Der  Name  Ptericbtbys  für  einen  1881  von  Milur 
bei  CrowimrHe  gefundenen  nnd  von  Agassu  1841  benannten  Fisch  scheint 
dm  Vf.  den  Vonug  »i  verdienen  vor  der  Benennung  Asterolepis  Etcnw«, 
wdche  Pahdok  kürzlich  wieder  hervorgesucht  hat.  Dann  kommt  E.  auf 
die  McCoT'schen  Sippen  und  Arten  zu  sprechen. 


I«"* 


Artan. 


2  begTuadet. 
scheint  an- 


I 


nSthig  [?] 


ChirolepU  -ralox  Hc :  gitta  Art. 

cnrum  Xc.   s  Ch.  ConunlngiM. 

nucroccphalus  Hc.   -  Gh.  TrailU. 
Cbinnthiu  grandLspinuB  MC. 

pQlTernI«iitos  Mc. 

lucrtlls  MC.   =   Ch.  Binor. 
Dipiacaiühiit  giblnu  Mc. 

pennoatat  MC. 
Diphpto^ax  Mc.  statt 
Diphptenis  (Tcrbnaeht) 

jEndils  MC  =  Dipl.  Aguaizi  ?  - 

macrsltpldotiis  In  CtuOuteu  i     seheliiAn 

nucTocephAlas   von    Leth4»   \  Terachledene 
Bor  nnd  Btugland         \       Arten. 
Ott«QlepLi  srenatos  Mc.  nur  In  Oamrie. 

breris  MC. ;  gut,  aber  breiter  Kopf  durch 
Zerdrfickiuig?;  besser  in  ,yMlLLBR'8 
Pootprints**. 
Triploptems  Pollexfeni  Mc.  gen.  et  «p. :  gut. 
I>iptenu  Ist  richtig  ein  CSlseanthe,  aber  Ton 
Glyptolepis  Tersdiledea  {  hat  nur  I 
Afterflowe. 

bnehyopygoptems     > 

murop7gopterus        ' 

VfticiicieBnesl  ist  Terschieden  davon. 
Coichosdos  MC.  gilt  nur  provisorisch. 
KUzodits  Ow.  mit  gans  verknöcherter  Wir- 
belsäule ist  verschieden  von 
HoloptTehlas  mit  2  Riiekenflossen.' 

Aadenonl  )  von  Dwra  Den  sind  2 

FleaiBgl  S  Arten. 


find  einerlei. 


Holoptyehlos 
prinoeps  beruhet  bloss  auf  Schoppen 
Sedgwicki  MC.  ist  eine  gute  Art. 
Gyroptychius         '     \  Sippe   und  Arten   gut, 
angustus  U.  v  aber  £u   den   SaurodI* 

diplopteroides  MCi  pteridae  an  bringen. 
Platygnathus  Jamlesoni  AG. :  gut. 

paueidens  Ao.    -   Asterolepis  nach  Miller 
Pteriehthya  mit  sicher  I  Hfl. 

und  2  Bfl. 
CoocoBteus:  sicher  [   zu  Plaoo. 

Chelyophorus :  wahrscheinlich  [     dermata. 
Ueierosteus  und 
Asterolepis:  fraglich 
Cephalaspls  gen» 
Pteraspis  gen. 
Auchenaspls  gen. 
Coccosteus.     Was    MC.    u.   A.    fUr   Wirbel- 
Körper  genommen ,   sind  die  dicken 
Unterenden  der  Neurapophysen ,  und 
die  ,,Dermal  bones  of  the  dorsal  flu 
reversed**    sind    die    Hämapophysen 
daher. 

Coccosteus  i        f.    . 

I  an  C.  de* 
mierospondylus:einMivname  >    .  . 

trlgonaspls  MC.         ^  \ 

pusillus:  gut   =   G.  minor  MlLL.  ? 

MUIerl  Eo. :    eine  kleine  Art ,   aus  HUGH 

MILLXR*8  Papieren  entnommen. 


sind  Cephalaspidae  im 
engeren  Sinne. 


W.  VON  mn  Marck:  einige  Wirbelthiere,  Ernster  und  Cephalo- 
foden  der  Westphaiiseken  Kreide  (Zeitschr.  d.  Deutsch,  geolog.  Geselbch. 
t8S8,  X,  231-272,  Tf.  6,7). 

A.  Reptilien.    Kiefer-Stücke,   Wirbel   und   Rippen   mit  Belemnitelia 


40S 

murronala  ni  SekSpfin^^  beiMmnienlie^eiiil.  U.  v.  BIitbr  schreibt  letzte 
dfosatiaras  Camperi  Mbtr.  (M.  HofAnanm  Makt.),  die  Miefer  dem  I. 
Israel lis  Ow.  zn. 

B.  Fische.  Verschiedene  Reste  in  Gaolt  tob  AMmms,  Wirbel  tod  ichten 
Knochen-FischeBy  Zähne  von  Hybodas.  —  Ans  der  jtkngsten  weissen  Kreide 
des  Bmumker§e9  nnfem  CoeifM,  am  OlMttenher^  von  Beckum  n.  §.  w.  hat 
schon  Agassis  12  Fisch- Arten  angeführt;  die. Originalien  seiner  BestimmaDgen 
existiren  aber  nirht  mehr  in  den  Samminngen  zu  Münster.  Der  Vf.  gibt 
Ifenes. 

Pelargorhynchns    dercetiformis    n.    ^.    tp,,    an    Dercetei  xoaii 
Blochius  erin^ienid.  Ein  Ganoide,  der  den  Ober|[fang  von  den  Amfeo  m  des 
Knochen»Fischen  vermittelt,  indem  die  Wirbelsinle  vollkommen  entwickelv 
die  Schwanzflosse  homozerk ,   die  Schuppen  darhziegelst&ndig  sind  und  ihre 
grOtaten  Reihen  gestielte  rhombische  und  in  der  Mitte  erhaben  und  zellig  ans- 
gefurchte  Platten  darstellen,  zwischen  welchen  ahn  liehe  kleinere  liegen:  die 
Schädel-Deckplatten  entsprechen  den  grösseren  in  ihrer  Bauart.  —  Körper 
Aal-förmig;    Kopf  wenig  verdickt;    Schnantz^  schlank  Schnabel-fÖrmig  mit 
wenig  vorstehendem  Oberkiefer.  Zahlreiche  Linien-kohe  Kegel-f&mige  Zihoe 
besonders  im  Unterkiefer  sichtbar,  welcher  gegen  die  Spitze  fein  und  scharf 
sagerandig  ist    Wirbel  kräftig,   länger  als  hoch,  mitten  verengt;   Schwaiu- 
Wirbel  kurzer  als  die  Hals-Wirbel   (bei  Dercetis  umgekehrt).    VTirbel-Apo- 
physen  so  lang  als  die  Wirbel,  flach  und  kräftig.    Brfl.  länglich  oval,  mit  6 
Weichstrahlen.    Rfl.  von  der  Mund-Spitze  an  gerechnet   erst    in  der  Mitte 
des  Körpers  beginnend  und  bis  kurz  vor  die  Schwfl.  reichend ,  ans  64  obeo 
gegabelten  1"  9'"  langen  Strahlen,  welche  wie  die  aller  übrigen  Flossen  fein 
gekörnt  {?]  sind.  Schwfl.  deutlich  ausgeschnitten,  ziemlich  lang,  jeder  Lappen 
mit  6  kleinen   und  2  grossen   kräftigen   nngetheillen    und    9 — 10  getbeiitm 
Strahlen.    Afl.  4"  von   der  Schwfl.  besinnend    und   früher  als  die  Rfl.  endi- 
gend, mit  16  langen  oben  gegabelten  Sirahlen.     Bafl.  dem  Anfang  der  Rfi. 
gegenüber  liegend,  ans  wenigstens  d  gegabelten  Strahfen,  1"  3"'  laq^.    Ein 
Exemplar  misst  von  der  Mund-Spitze   bis  Anfang  der  Schwfl.    1'  4",  wo- 
von der  Kopf  4"  einnimmt,  und  hat  1"  3'"  Höhe ;  andere  Bruchstücke  deolen 
auf  viel  grössere  Dimensionen.     Ein  anderes  Exemplar  mit  ähnlichen  Merk- 
malen, aber  nur  halb  so  langer  Rückenflosse  mit  2'"  entfernten  Strahlen  nnd 
bedeutend  längerer  und   kräftigerer  Bauchflosse  wird    P.    blochiiforniis 
genannt.   —   Von   dem  schon  bekannten  Osmenis   Cordieri   hat  der  Vf.  an 
wenigstens  15  Ezemplaren  nie  eine  Spur  von  Fettflosse  entdecken  können, 
daher  er  den  Fisch  zu  einer  besondren  Sippe   Sardinius  (S.  Cordieri) 
erheben  und  mit  einer  neuen  Art  S.  macrodactylus  M.   und  den  2  Arten 
Osmeroides  Monasterii  und  0.  microcephalus  Ac.  als  Sardinioides  Moni- 
st e  r  i  i  und  S.  microcephalus  zu  den  Clupeaceen  versetzen  möchte.  Zwei 
neue  der  letzten  Art  nahe  stehende  Formen  aus  den  ober-senonisrhen  Kalken 
von  SemHenkorsi  unterscheiden  sich,  die  eine  durch  einen  gegen  den  Rumjf 
grösseren  Kopf  und  die  andere  durch  eine  auffallend  dünnere  Schwanz-Wurzel 
und  geringere  Höhe  des  Rumpfes.  —  Von  Isticns  zitiit  Asassiz  I.  grandis, 
I.  marrocephalns,    I.    microcephalns  und  I. 'gracilis  nnd  slelh  die 


408*  • 

Sippe  a  dea  Uerkten^   wofür  die  gleich  hinter  dem   Nacken    be^nnende 
Rfl.  nicht  spricht.     An  I.  gnindis    hört   die  RH.    frfiher    auf,    als  Aoassis 
uuiiBiDt,  BiaiHch    schon  V  25'"  vor  der  Schwankflosse.    Auch   in  den  3 
anleiii  Arten  macht  der  Vf.  einige  Bemerkungen  und  ist  nur  Aber  die  letzte 
Art  nreifelhalt    Alle  haben  kriftige  Kegel-Zähne  und  stammen  gleichfalls 
\(A  Senienhorst  —  Echidnocephalus  n.  g.  (£.  Tros  cheli  n.  «;».)>  cu 
den  Knochen-Fischen,  Malacopterygii  abdominales,  gehörig,  wofür  die  Stellung 
der  Flossen  und  namfintlich  der  Afl.  (wie  bei  Silums) ,  dio  12  Kiemenhaut- 
StnUea,  die  weite  Kiemen-Öffnung  (wie  bei  Bagre),  der  schlanke  Bau  und 
der  spilie  Kopf  (wie  bei  manchen  Hechten)  sprechen.    Die  Art  ist  1'  lang, 
1"  3"'  hoch;  mit  1"  3'"  langem  und  10'"  hohem  spitzem  Kopf,  dessen  Zähne  ' 
BinieiHZihne  gewesen  seyn   müssen.    Wirbel   sehr   zahlreich,    fiber  100;' 
Bucb-Wirbel  höher  als  lang;   Schwanz- Wirbel   länger  als   hoch,    alle  fein 
iio|s-gestrfrift.    Rfl.  4"  3"'  hinter  der  Maul-Spitze  beginnpnd,   mit  7  ästigen 
Weickstrahlen.    Bafl.  mehr  nach  vom,  ebenso.  Brfl.  unbekannt.  Afl.  am  ent- 
vickehBtea,  aus  mehr  als  100  weichen  einfachen  Strahlen;  sie  scheint  in  die 
Schwil.  ni  verlaufen,  deren  Spitze  wie  die  Schuppen  nicht  zu  beobachten 
nrcB.   E.  tenuieauda  n,  «f.  wird  8"  6'"   lang,  6"'3  hoch;   der  spitze 
Kopf  hst  1"  Höhe   und   6'"  Länge.    Rfl.  mehr  nach  vorn  gelegen ,   2"  3'" 
Uiter  der  Maul-Spitze  beginnend,  aus  8  massig  langen  und,  ausser  den  ersten, 
segilielteB  Strahlen.    Bafl.  nur  2"  hinter   der  Maul-Spitze,   mit  8  weichen 
StnUea.    Afl.  3"  i'"  hinter  der  Maul-Spitze  anfangend,  mit  mehr  als  100 
n^etbcilten  weichen  Strahlen,  mit  der  Schwfl.  sich  vom  einigend.  Der  sehr 
luge  Schwanz  fast  fadenförmig;  seine  Flossen-Strahlen  lang  und  sehr  weich. 
BfA.  uDd  Schuppen   unbekannt.    Beide  Arten   von   gleichem  Fundorte.  — 
Ischyrocephalns  n.  jp.  (I.  gracilis  n.  9p.\  ein  Weichflosser  in    vortreff- 
lich eiitaltenem  Exemplare,  wohl  aus  der  Scopeliden-Familie,  11"  5"'  lang, 
icUiü,  Bit  kräftigem  abgestutztem  Kopfe  von   3"  Länge  und  2"  8"'  Höhe. 
Die  Höbe  des  Rumpfes  beträgt  bis  1"  10'",  am  Schwanz-Stiele  5"'.  Kiemen- 
Dtckel,  Uoteikjefer  u.  a.  Kopf-Knochen  sehr  hräftig,    Zähne  stark,  meistens 
rebogea,  der  2.  des  Unterkiefers  6"'  hoch.    Kiemenhant-Strahlen  12.    Rfl. 
l'I^Mang,   in  der  Mitte  des  Rückens,  aas  2  einfachen  und  15  getheilten 
wcicheB  Strahlen.    Zwischen  Rfl.  und  Schwfl^  liegt  eine  9"'  breite  und  2'"5 
boke  Fettflosse.    Schwfl.  sehr  ausgebildet,  in  jeder  Hälfte  die  10  ersten  meist 
knuii  breiten  ungetheilten  Säbel-fÖrmigen  gegliederten  Strahlen  auf  die  4  letz-  < 
\a  Scbwinz-Wirbel  gestützt.    Sie  ist  2"  5"'  lang,  und  eben  so  weit  stehen 
ike  iussersten  Strahlen-Spitzen  auseinander.    Afl.  aus  swei  ungetheilten  und 
21  getbeilten  weichen  Strahlen  bis  von  1"  3"'  Länge.    Bafl.  dem  Anfang  der 
M.  fegeaäber  liegend ,   aus  etwa  12   getheilten  8'"  'langen  Strahlen.    Brfl. 
«uk  entwickelt,   mit  15  gegabeilen  Weichstrahlen  von  2"  Länge.    Wirbel 
f^i  50 ,  längsgestreift.    Seiten-Linie   unter   der  Rfl.   ein  wenig  über  die 
^Irbelslole  erhoben,  ans  starken  länglichen  Schuppen.    Ausser  ihnen  sind 
]t4ocii  iieine  andem  Schuppen;  sondern  zwischen  Kopf  und  Rfl.  nur  noch  4 
inglicb-irapezoide  5"'  lange  und  1"'5  breite   strahlig  gefurchte  Eindrücke 
B  «IteaBea,  welche  von  knochigen  Schuppen  herzurühren  und  ähnlichen 
Bdeckaagen  des  Kopfes  zu  entsprechen  scheinen.    Im  Nachtrag  folgt  noch 


•  494 

eine  zweite  Art,  I.  macroptenu.  —  Eineo  Fisch  von  wahrscheinlich  neuer 
Sippe  nennt  der  Vf.  einstweilen  Clupea  Gaestphalica;  er  stammt  von 
Ifleichem  Fanden,  wie  alte  vorigen.  —  Platycormus  «.  g,  (PL  Germnnns 
M.  :=  Beryx  G.  Ag.),  oin  klenoider  Acanthopterygier  ans  der  SquamipeDnen- 
Familie,  wie  Agass»  schon  selbst  vermnthet  sn  haben 's<iheint.  (Auch  die 
Sphenocephalus-,  Hoplopteryx- ,  Acrogaster-Arten  aus  der  WeHpkSAi^ehen 
oberen  Kreide  dürften  keine  Percoiden  mit  gez&hnten  Kiemen-Deckeln,  son- 
dern eher  Sparoiden  seyn,  obwohl  sie  allerdings  nur  gans  kleine  Zahne 
haben.)  Die  Art  wird  vollständiger  beschrieben,  so  wie  Hoplopteryx 
antiqutts  Ao.,  Acrogaster  parvus  Ao.,  Sphenoeephalus  fiasicaadus 
A«. ,  und  ein  neuer  Lophius-ihnlicher  Fisch,  alle  von  SendhorHy  dessen 
obere  Kreide  nun  wohl  die  reichste  Quelle  so  frühen  Altera  für  fossile 
Knochen-Fische  seyn  dürfte. 

C.  Von  Crustaceeji  der  WMtphilisehem  Kreide  kennt  man  bereits 
an  Cirripeden:  PoUicipes  BronniRoK.,  P.  angustatns  Gsni.,  P.  «f.  Ron.  und 
aus  Geschieben  Scalpellum  sp,^  Mitella  glabra  A.  Roa.;  —  an  Entomoatraceen: 
Cytherina  ovata  Rob.,  C.  subdeltoidea  Mö. ,  und  aas  Geschieben  C.  omatis- 
stma  Rbuss,  C.  sp.^  C.  (Cypridina)  leioptycha  Rbuss,  C.  parallela  Rs.,  C. 
Althi  Rs.,  C.  (Bairdia)  arcuata  Bosq.,  C.  comuta  Rs.,  G.  insignis  Ra.,  C.  et* 
liata  Rs.,  .C.  (Bairdia)  faba  Bosq  ,  C.  attenuata  Rs.,  0.  aspemla  Rs.,  C.  laevi- 
gata  RoE. ,  C.  #p. ,  wozu  der  Vf.  noch  gefunden  bat:  Balanns  s.  sp.  mit 
Belemnitella  mncronata,  Scalpellum  maximum  Söw.  (unter-sennoniscfa), 
Sc.  elongatum  Bosq.  (desgl.),  Sc.  pygmaeum  Bosq.  (ober-aenonisch), 
Sc.  sf.  aus  Ganlt.  Dann  sind  an  Malakostraseen:  jKlytia  Leachi  Mast.,  Csl- 
lianassa  Faujasi  Dshar.  nnd  Podocratus  Dülmensis  Bbcks  bekannt.  Diesen 
ftigt  der  Vf.  nnn  Palaemon  Roemeri  n.  «p.  257,  Tf.  6,  Fg.  1  nml  F. 
tenuicauda  258,  268,  Taf.  6,  Fg.  2  nach  herrlichen  Exemplaren  hinsu. 

D.  Cephalopoda.  Der  Vf.  bringt  neue  Beobachtungen  hauptsaclilich 
über  Belemnites  subquadratus  Rob.  258,  259  (a);  —  B.  snbfuai- 
formis  Rasp.  259,  Tf.  7,  Fg.  3  (a);  —  B.  Jf.  260,  Tf.  7,  Fg.  4  (a);  —  B. 
minimus  List.  260  (a);  —  Belemnitella  vera  Ba.  260,  268,  Tf.  7, 
Fg.  5  (b);  —  B.  qnadrata  n'O.  260,  Tf.  7,  Fg.  6,7  (c);  —  B.  mncronata 
n'O.  262,  Tf.  7,  Fg.  8  (c).  Die  mit  (a)  (b)  (c)  bezeichneten  Arten  sind  be- 
ziehungsweiise  aus  unterer  Kreide  (Hils-Sandstein  und  Gault) ,  ans  mittler 
Kreide  (C^nomanien,  Tonrtia,  Grfinsand  von  EMBen)  und  obrer  Kreide  (untres 
und  oberes  Senonien).  —  Dann  folgen  Rhynchoteuthis  Monaaterienaia 
n.  Bp.  265,  Tf.  7,  Fg.  12;  —  Rh.  minima  «.  9p,  266,  Tf.  7,  Fg.  13,  14, 
aus  den  Kalk-Mergeln  von  Becknm  und  vom  DoHerg  bei  JVostsi. 


Th.  H.  Huxlet:  über  Rhamphorhynchus  Bncklandi  ans  den 
SHmeBfiMer  Schiefern  iAnn.  a.  31aga9,  nathUi.  1S69,  [3.|  ///,  509). 
Die  Reste,  worauf  diese  Art  beruhet,  bestehen  in  1)  einem  Stuck  Unter- 
kiefer Ton  SarBiett  bei  Chipping  Norton ,  2)  in  einem  Rabenschnabelbein 
aus  den  Sionesfielder  Schiefem,  3)  in  einem  gr&sseren  Unterkiefer-Stflck 
und  endlich  4)  in  einem  Unterkiefer,  welche  in  den  Sammlung  n  dea  Henogs 


4»5 

TOD  Dvam?  (1),  der  praktiachen  Geologie  (2)9  der  geologischen  Gesel]»chai\ 
i3)  uDd  des  Collegs  der  Wimdfirzte  (4)  aufbewahrt  werden.  Es  ist  swar 
flichl  sicher,  aber  wahrscheinlich  und  mit  den  Grösse- Verhältnissen  wohl 
Tertraglicb,  dass  diese  Unterkiefer-  und  Rabenschnabel-Knochen  unter  sich 
Hiid  mit  den  Ton  Bucklasd  einst  in  den  Stonesßelder  Schiefern  gefundenen  und 
nach  Ihm  Pterodactylns  Bucklandi  benannten ,  aber  noch  nie  beschriebenen 
Resten  zusammengehören,  daher  der  Vf.  lieber  diesen  Namen  beibehalten  als 
einen  neuen  machen  will. 

Die  Art  war  doppelt  so  gross  als  der  Dimorphodon  macronyx  aus 
dcfliLias  [vgl.  S.  509);  der  Unterkiefer  auffallend  stampf  und  hoch  gegen  die 
S|iDphyse  hin,  welche  kurz  und  in  einem  stumpfen  gebogenen  mittein  zahn- 
losen Schnabel  fortgesetzt  ist.  Die  Zähne  sind  einförmig,  zusammengedrückt, 
scharf-spitzig,  getrennt,  nur  7  auf  jeder  Seite ;  der  hinterste  etwas  hinter  deqi 
mitteln  Drittel  der  Kieferlinge  stehend. 

Der  Vf.  liefert  noch  einige  (a.  a.  0.  nicht  mitgetheilte)  Einzelnheilcn 
iiber  das  Coracoid-Bein  des  Dimorphodon  nach.  ' 


To.  H.  HpxuET :  eine  fossile  Vogel-  und  Wal-Art  ans  Neu-Seelatid 
(a.  a.  0.  509--510).  Ein  rechtes  Tarsometatarsal-Bein  deutet  einen  Pinguin 
as  mit  Eodyptes  verwandt,  aber  grösser  als  die  grösste  lebende  Aptenodytes- 
Ait;  der  Verfasser  nennt  sie  Palac'-eudyptes  antarcticus.  Von  einem 
kkiatn  Cetaceum  rührt  ein  linker  Uumerus  her,  welcher  am  meisten  dem 
iner  Pbocaena  gleicht,  aber  doch  generische  Unterschiede  wahrnehmen  lasst, 
daher  A.  die  Art  Phocaenopsis  Mantelli  nennt.  Waltkr  Mantell  hat 
di€se  Reste  aus  Neuseeland  mitgebracht  und  versichert,  dass  sie  wirklich 
tfrtiäten  Altera  und  alter  als  Dinomis  sind,  welche  Sippe  M.  noch  für  einen 
Zeitgenossen  des  Menschen  erklärt.    Der  Vogel  ist  älter  als  der  l^aU 


Tb.  H.  Hvxlbt:  Dicynodon  Bf  urrayi,  eine  neue  Art  ans  iSftii-i4/Hlra 
(a.  a.  0.  306—307,  507—509).  Der  Vf.  erhielt  die  fossilen  Reste  von  einem 
i^istlichen  H.  N.  MumuT,  der  sie  bei  CkUeMkerif  gefunden.  Der  vollständige 
Schädel  zeigt  folgende  Verschiedenheiten  von  den  bisher  bekannten.  Die 
Vorderseite  des  Nasal-  und  des  Prämaxillar-Beines  würde  verlängert  die  Ober- 
ieite  des  Parietal-Beipes  unter  einem  IViokel  von  90^  schneiden.  Die  Ober- 
Schlifengmben  sind  länger  von  innen  nach  aussen  als  von  vorn  nach  hinten, 
L  Th.  wegen  Kürze  der  Parietal-Gegend.  Die  .Mveolen  der  Stosszähne,  von 
kreismndem  Queerschnitt ,  fangen  unmittelbar  unter  der  Nasen-Öffnung  an, 
entrecken  sich  vor-  und  ab-warts  parallel  mit  der  Fläche  des  Nasen-  und 
des  oberen  Theils  des  Prämaxillar-Beins.  Die  Nasen-Öffnungen  sind  ganz  vor 
dn  Augenhöhleo.  Der  Theil  des  Ohirkiefers  vor  den  Nasenlöchern  ist  gewiss 
'/,  and  vielleicht  V2  so  lang  als  der  Schädel.  Die  knöcherne  Sclerotica,  das 
lancheme  Interorbital-Septum  und  der  Vomer  sind  wohl  wie  bei  allen  andern 
Aftea.  Auch  ein  Stück  Humerus  und  ein  Stück  Sacrum  war  dabei.  Der 
Getichtsaehsen-Antheil  des  Schädels  ist  ungewöhnlich  stark  verknöchert^  und 


I 


400 

die  Struktur  der  Knochen- Wunde  dei  6eh5r*0rg«if  |rleiclii  sehr  derjenigeD 
bei  den  V5|[^eln.  Von  Schwmnx- Wirbeln  ist  eine  lange  Reihe  vorhandeiL  Bio 
Stück  Konireren-Holz  lag  in  (vesellschafi  dieser  Reste. 


Th.  H.  Huxlbt:  Über  einige  Reptilien-Reste  aus  Süd-Afrika  nnd 
Ausiraiien  (a.  a.  0.  507—508). 

Micropholis  Stowi  ist  der  Name,  welchen  Huxuhr  einigen  fossiien 
Resten  gibt,  welche  Mr.  Stow  in  den  Dicynodon-Schichten  Süi-Afräui  gv> 
fnnden ,  deren  Alter  noch  immer  nicht  sicher  gestellt  zu  seyn  scheint.  Es 
ist  ein  Schfidel,  von  welchem  aber  nur  wenige  Facial-Knochen,  Unterkiefer, 
Zähne  nnd  Sparen  eines  starken  Hyoid-Apparates  erhalten  sind,  die  auf  Am- 
phibien- und  namemTich  Labyrinthodonten-Yerwandtschaft  hinweisen.  Eine 
Menge  kleiner  viereckiger  Knochen-Schildchen  bildete  die  Bekleidung  an  der 
Unterseite  des  Schädels,  wie  bei  Archegosaurus :  sie  besitzen  jedoch  ein  ginx 
anderes  Aussehen.  Unter  den  EuropiUeken  Labyrinthodonten  scheinen  nar 
Metopias  nnd  der  eigenthüroliche  Labyrinthodon  Bucklandi  ansderTriu 
von  Warudekskire^  woraus  der  Vf.  eine  neue  Sippe  Dasyceps  zu  macheo 
vorschlägt,  Beziehungen  damit  zu  haben.  Dagegen  sind  ihm  zwei  sndliche 
Labyrinthodonten  verwandt,  der  Brachyops  laticeps  aus  Zentr^i- Indien  und 
eine  neue  diesem  sehr  nahe-stehende  Form  ans  Aiutrnlieny  der  Bothricepi 
Anstralis  H.  In  Gesellschaft  von  Micropholis  kommen  noch  noch  Reste 
eines  jungen  Dicynodon  und  ein  kleiner  Dicynodon-Schädel  vor.  (Weitere 
Einzelnheiten  bietet  unsere  Quelle  nicht.) 


Fr.  S.  Holhis:  Zusammenvorkommen  von  Knochen-Resteo  tob 
Hansthieren  und  ausgestorbenen  Arten  in  poat-pliocinen 
^Schichten  O  Saun.  Joum.  18SS,  XXV,  442<-443).  Die  Haupt-Lager- 
stätte ist  an  einer  Wand  30'  hoch  zu  AMeff  Ferry  in  SOd-CStrolimi,  wovon 
die  unteren  15'  aus  pliocänem  Kalkstein  voll  Meeres-Konchylien ,  der  obere 
post-pliocäne  Theil  aus  eisenschüssigem  Sand  bestehen.  An  der  Bestimmung 
der  Zahn-Reste,  welche  eine  braune  und  schwarze  Farbe  besitzen,  haben 
sich  AoAssiz  und  Lbidt  betheiligt.  Unter  jenen  Qnden  sich  solche  von  einem 
Pferde,  die  von  denen  des  Equus  caballus  nicht  unterschieden  werden 
können,  und  die  Tapir-Reste  zeigen  keine  Abweichung« vom  lebenden  Tapi- 
rus  Americanus;  Lbidt  kennt  Überbleibsel  dieser  Art  aus  Texas,  Lmti- 
«taiMT,  Kentueki,  Wieeiesippi^  Indiana^  Ohio  und  Süd^Caroiina,  welche  mit 
solchen  des  dort  lebenden  Lepussylvaticus,  des  Megatherium  und 
desMylodon  Harlan i  zusammenliegen.  Unter  den  post-pliocänen  Konchy* 
lien-Arten  sind  wenigstens  95  Prozent  dort  noch  lebende,  2  kommen  an  der 
Küste  von  Florida  vor,  2  sind  erloschen.^ 

fiouiBs  gibt  folgende  Liste  post-pliocäner  Säugthiere  Nord- Amerika  t, 
wo  indessen  in  Bezug  auf  die  noch  lebenden  Arten  nach  Aqassiz  and  Limv 
noch  einiger  Zweifel  bleibt  Ausgestorbene  Arten:  Mastod on,  Megathe- 
rium, Megalonyx,  Glyptodon,  Mylodon,  Hipparion  (2  Arien).   Arten« 


4t7 


yiMm  auf  dem  KoMiMai,  aWr  niete  an  dw  AiUmH^eUm  lOflla  iioek  lebihi 
Bifon,  Tapirvf,  DicotyUs,  Caitor,  Fiber,  Ttrandlils.  Voeh  an  der 
KMe leben:  Cefims,  Proeyon  (Rieceoo),  Didelphys,  LepsfaylTall* 
cBi.    HansCbiefe:  Equus,  Sas,  Ovis,  Caeia,  Boa. 

|Daa  Verbillnisa  der  auageatorbenen  und  lebenden  Siugtliier-Arten  in 
eiaiBder  und  n  den  mit-Torkommenden  Kencbylien  acbemt  dem  in  uaeren 
Kaodicn-Höblen  nnd  -Breccien  liemlich  nahe  an  atehen.f 


Banooi:  über  Ammoniten  des  unteren Hnacbelkalki  (Zeilachr. 
d.  Dentach.  geolof.  GeaellscL  1869^  X,  208—214,  Tf.  4).  Ana  dem  Scbanm- 
kalke  von  Rüdersdorf  kannte  man  von  Ammonitea  dnx  Bm.  2  Exemplare 
od  einea  Ton  6ekrmpitm^' Au  GixBiL^beschrieben  hat;  ein  drittea  von  ilMart- 
itrf  giBt  dem  Yf.  Veranlassung  die  Beschreibung  (S.  209,  Tf.  4,  Fg.  1,  2,  3) 
ta  ergfinzen.  Die  Art  bildet  mit  dem  A.  Dontianus  Hau.  von  Dani, 
welchen  Fuchs  an  der  Süd-Seite  der  Alpen  gesanmielt,  eine  eigene  Familie 
iwischen  Globosen  nnd  Hcterophyllen.  Ihm  acheint  aich  anch  A.  donwiaa 
EiciR,  ebenfalls  in  der  Fvcns'schen  Sammlung,  anaoschliessen.  —  Zwei 
ladere  Arten,  A.  Ottonis  und  A.  Buchi  ans  den  Schichten  unmittelbar  unter 
dem  Schnnmkaike  stammend,  gehören  den  ächten  Ceratiten  wie  A»  nodoaua, 
A.  lenipariitns  nnd  A.  enodis  des  oberen  Muschelkalkes  an;  dieaen  geaeilt 
ndi  nun  auch  noch  eine  neue  Art  ebenfalls  aus  dem  Schanmkalke  wahr- 
scbemKeh  in  Tlilrtiifaii  bei,  die  derVf.  als  A.  antecedens  S.  211,  Tf.  4, 
Ff.  4  beschreibt,  welcher  indessen  durch  einen  gekerbten  Bfipkenkiel  u.  a. 
Merkmale  im  Aussehen  sehr  abweicht  und  dem  A.  binodosos  Haubi*s  von 
Dmti  nahezustehen  scheint.  —  Dagegen  hat  der  A.  sphaerophyllns  aus  den 
Schichten  von  Ceneetä^y  welche  Haueb  in  gleiches  Niveau  stellt,  im 
■Btern  und  mittlen  Muschelkalk  Deui9ckiamd9  keine  Analogen ;  dieae  müaaten 
a  Sr.  Caa«t«n  und  BaiUhüU  geaucht  werden. 


T.  CownAii:  Bemerkungen  über  ein  Sammlung  von  Kreide- 
Koachylien  von  Hifpley  in  Tipp&k-Coumtffy  MUiisHppi^  mitBesehrei- 
bog  von  56  neuen  Arten  (Jonni.  Aeai.  nai,  se.  Phiiad,  1868^  iH,  923 
—336,  TU.  35—36).  Diese  Beste  liegen  vortrefflich  eihalten  in  dunkel- 
graaen  sandigen  Mergeln  mit  Quars-  und  GKmmeivTheilcben,  die  Bivalven 
oft  mit  geschlossenen  Schaalen;  die  Arten  alle  neu.  Pulvinites  tritt  in 
sim§rikm  cum  ersten  Male  auf;  seine  sowohl  als  der  Gervillia  EuropiUehen 
Aaalogen  liegen  in  Frankreich  in  Bakuliten-Kalkstein,  welchen  n^OnnNKt 
fo  wie  die  in  Nard-Am$rikm  bis  jetzt  vorgekommenen  Kreide  -  Yerateine- 
Tiageu  zum  Senonien  rechnet.  Ausser  Scaphites  und  Baculites  ist  nur  noeh 
ciae  Art  damnter,  welche  für  Grttnsand  oder  andere  tiefere  Schichten 
ipiiehe. 

Gefunden  wurden  diese  Beate  von  Dr.  Smuhah  zu  Gaftnnltia,  welcher 
beiHkft,  dasa  mit  denselben  Arten  auch  Ammonites  placenta  mit  aainer 
Sehaale  erhalten,  —  und  in  einem  mit  jenen  Schichten  verbundenen  thonigen 

Jabrbaeh  I8fi9.  32 


Kfllk«>iiergel  «Mb  Sxofyni  costata)  Gryphaeid  iiwlabilif^<  Oürea  plwMn, 
Iffalica  petroia,  Nintilaf  Dekayi  sebgl  anderen  sehen  früher  beschriebenen 
Arten  vorkommel^,  von  weleben  jedoch  der  Sendnng  nlchta  beigeflft  war. 

-^-  Die  beschriebenen  Artett  sind ;    ■  '         • 

'     S.Tt,Tg4  '      •  fl.  TT.  Fg. 

Pk<M4««iy»  Tlppii[h*]li*' •    n'  .    3U31  9     8tronl»ii«>  douatoi 330S&  U 

Parlploma  applieato •; Aporrb«is  lO-lynts 330  3S  11 

SiUqumri«  Mpllc»U -  M  17  HArpaijb  Klein  J  m,-.^^nirf«ni.  iii  x\  o*. 

apprMBiu 325 BlmelU  (Ao.)  eorrilyraU   .    .    .  331  35    9 

Dcüali^  d«BssU 325  34  19    Oottw  «aulli 331  35  « 

XerotrU  TlppA[bA]n4     .    .    .    . .  82fi  34  18  PriUU  (Qa.)  9-oMtata    .    •    .    .  S3I  35  13 

Papyrldea  (Sws.)  bell»  .    ,    .     .    326 f  Tlppm[l»*]n» 331  35    5 

CMixcA  Tlpp»[ha>ium  ....    326  34  «b  Turri«  BuMpy'      \    «.«,.^„.  '  ,«  ,.>  ^1 

Rlpley«!»      -    . M6~-  (Pl«.**^  Lk.     5    »^P»«?«»*  •  332  35}^ 

(LMvl^äbun)  SptUnaal    .    .   .326  34    3     Vuiiu  noTemlyrato» 332  35    8 

OpU  bleftrinato 327 (Aiflr)  bellAlyratiu 332  35  17 

belU 3'/7 PttIAuus  sabdenutu     .    .    .    .  332  35  12 

TelllnA  ftlpterana 327 Fietu  ootolyrstu   ; 332  35    6 

OfHMftotft  Blpltyttw      ....    827  35    3  lUpa  (Kl.)  MipnpUeato     ...  332  35  20 

K««ala  parenaM 327  35    4  VolaUlHhM  oretaMiu     .    .    .    .  333  35  16 

CyboU  Baowin  >    ,,  .  ^               ••o  «  . .  Choronltei*  interrapta    ....  333  35  15 

ififuoarca)            >    **"*^ '    *    '    ^«  *  "         dlitan. 3333530 

OvmilUM  eapax 328  35    2  TriehoferopiB  (Sow.)  etnoeilarls  .  333  35    8 

>  Tlppa[bs]M 328  35    1  TorritcUa  Tippapiajiui   ....  333  3&  19 

Dr^MWii*  Xlppiy;h*]iia  ...    .    .    328  35  14        lUtilit 333 

ÖerrUila  eMlformi« 828  35  10  liUiuttift  GRAT        >  ""«»•»"«««  «*.«»«» 

JJ^                      {  acnttllneata      329  34    2     ^^ ^,^  ^ ,  ^     }  Uuten«     ..  334  35  10 


Inoewamnt  «rgmUtiu    ....    329  34  16     Bnllopsls  eretaeea 334 


OMtalUtus 329  34  12 


Ostrea  pecaliarU 329  34  7  BaeulltM  Tippa[h]exi8ts  ....  334  36  27 

oolifrigoM 329  34  4        Sptllmaal 33  j  35  24 

dflBtienUfara 330  34  1,8    SöapUtei  Irif 335  35  23 

Bxofyra  latemipU 330  34  15  

PolTiiütos  arg«iLt«iu 330  34  5  Oytharlna  Tippa[ha]na   ....  335  35  31 

Anomla  sellaeformia 330  34  6 


Es  ist  sehr  zu  bedanem,  dass  der  Vf.  stakt  der  gelünfigen  Genns-Nanen 
wieder  alte  längst  yergessene  und  oft  gana  fehlerhafte  Benennungen  hervor- 
sieht,  welche  irgendwo  einmal  gebraucht  worden  sind,  ohne  alle  generlsche 
Detnition  die  allein  die  Yerpflichtnng  xu  deren  Wiederaufnahme  begrflnden  wfirde. 

0änn  stellt  er  2  nene  Sippen  anf : 

Pyrifusus:  „bimfOimig;  Spindel  breit,  dick,  abgeplattet;  Kftrper- 
Windnng  qneer-oval*^  [??].  Ein  Bmcbstack,  aus  dessen  BeschretiMing  nnd 
AUiildung  nichts  tu  entnehmen,  das  anr  Aufstellung  eines  neuen  Genus  be- 
rechtigte. Es  ist  wohl  eine  Pyrula  mit  einer  schwachen  Berippnng  nnd 
spiraler  Furchung  und  Streifimg  in  der  Weise,  wie  sie  bei  Fusus  gewöhnlich  bt. 

Bullopsis:  „fast  kugelig  mit  flach-gedrücktem  Gewinde  [eingesunken 
wie  bei  Bulla);  Mflndnng  weif,  Spindel  mit  3  Falten**.  IHe  Obeiücbe  ist 
wie  bei  Tomatella  mit  punktirten  Linien  bedeckt.    Leider  nickt  abgebildet! 


4m 


A.  SfOFTAin:  Pmieoniolo$ie  Lomhmrde  eie.  ft.]  Llvr.  vi,  p.  65-8C>, 
pl  14-16,  Miimno  4^  \yg\.  Jb.  1369^  356].  Auch  dieses  Heft  beschäftigt 
sich  noch  mit  ober-triasischen  Resten  von  Ewino  (a — d),  von  Val  de'MuiM 
(d')  md  TOB  Lemma  (e)  mid  liefert  den  Schlnss  dieser  Abhandlung. 


S.  Tf.  Tg. 


Tarbo  Iraperfttl  n.    .    .  65 14 

JohMmifi-Aitttrlii^KLM.  65  14 

galiini  » 65  14 

fwümltta»  8t    .    .    .  66 14 

StoiiiatU  Chiocehi  it.      .  67  14 

roromta  ST.  .    .     .     .  67  14 

Caiuüli  ST 68  15 

Cerud  n 68  15 

Clirw  firtul»  n.     ...  69  15 

Ccrithlam  £sifiense  8t.  .  69  15 

(.^poliB  postalostu  ]ll6.  70  15 
yjnar^aU  ?  aboormto  n.  70  15 

PatelU  Uxie«U  ?  KLPST.  71  15 


14 

15,16 
17 
•8 

•iO-M 
19 
1-.) 
4-6 
7^ 
11 

1-2,13 

14,15 
16 


Fundort 
a  b  c  d  e 


.  .  .  d  . 

. . .  d  < 
.  .  .  d  . 

.  .  .  d  . 
...dl 
.  .  .  d  < 
...dl 
...d». 
...dl 
.  .  .  d  . 
•  •-.dl 
.  .  ■  d  . 


S.  Tf.  Tg. 


Fundort 

a  b  0  d  0 


Ohemnitsia  «p 71  15    17 

Sebao  n 71  15  iS-tO 

lunalata  n 72  15   'il 

p«»plrata  n.      .    .    .  7%  U  9t 

semel-cincta  n.    .    .    .  72  15  23,24 

INatica?  >p.    .  .    .  72  15   9,10 

II.    ACEPHALA  (p.  73). 

16  aatvoohaena 

obtasa  ST.  iSST     .    .    79  lü    l-lO 
9.  änutataür.  iSSf' 
NuUipvra  a,  S^IHAJ^S. 
1.  Jb.  <M«,  t.  6,  f.  1. 


..d 
..d 
..d 
..d 
.  ..d 
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.b 


Gobil's  Werk  ober  die  Mnschelkalli- Versteinerungen  von  IJeskau  briogl 
eine  Gastropoden-Fanna,  welche  mit  der  von  Esimo  die  grösste  Ahnlichlieit 
bat,  ja  sogar  einige  identische  Arten  darbietet;  leider  hat  sie  der  Vf.  für 
die  ersten  Hefte  noch  nicht  benutzen  können.  Aber  er  ei;klart  den  LUksMer 
Moichelkalk  für  unteren  (Schaumkalk),  obwohl  derselbe  im  Ganzen  auch 
nasche  in  höhere  Schichten  übergehende  Arten  und  sogar  8  mit  SiL  Cassian 
^meinsaroe  Arten  darbietet  Den  Vf.,  der  nicht  an  mit  den  Schichten  ab«* 
scMiessende  Faunen  glaubt,  überrascht  Diess  nicht;  doch  wird  er  sich  Mühe 
geben,  wo  immer  möglich,  die  Ualienisehem  Arten  aus  höheren  Lagen  von 
dea  bei  Lietkou  tiefer  vorkommenden  zu  unterscheiden. 

Die  Acephalen  Wie  die  Ammoniten  gehören  vorzugsweise  anderen 
Schiebten  als  die  Gastropoden  an,  obwohl  diese  alle  an  Alter  kaum  wesent- 
lich verschieden  seyn  dürften  (Jb.  ISAS^  767).  Kaum  1—2  Arten  derselben 
waren  bis  jetzt  in  jenen  Gegenden  angeführt  worden ;  doch  ist  eine  oder  die 
aodre  von  weiter  geographischer  Verbreitung,  wie  Gastrochaena  obtusa,  Avi- 
cola  exilis,  weniger  Avicula  mytiliformis,  Mytilus  Esinensis  und  Cyprina  cingu- 
lat«.  Die  Gastrochaena  namentlich,  welche  sich  auch  in  vertikaler  Richtung 
weniger  beschränkt  zeigt,  kommt  im  weissen  Dolomite  des  Ort^na-Berges,  in 
den  Kalken  der  Forcella  di  Corta^  in  den  rosigen  Höhlen-Dolomiten  la),  in 
den  weissen  Dolomiten  (b)  und  den  oberen  Kalken  (c),  merkwürdiger  Weise 
aber  nicht  in  den  Gastropoden-reichen  Schichten  (d)  bei  EsinOy  dann  in  den 
Bitteln  Dolomiten  des  Berges  8t  Martino^  der  Val  Ritorta,  im  Durchschnitt 
iwiscken  Val  JCErba  und  VaV  Imagna,  des  Ineino  und  des  Berges  8t.  Emi- 
Uano  in  Val  Tromffia,  der  Val  Sabbia,  des  Storo  in  Val  d>Amffola  {Tyrol) 
uad  nach  ScHAraAcxL  am  Gipfel  der  Zugspitv  vor. 


A.  Stoppami:  Paläontologie  Lombarde  elü.,  Btilono  4^,    vn.  et 
TiH  livr.  =  2.  a^r.  i.  et  n.  livr.  p.  1  —  16,  pll.  1,  2,  3).     Das  Werk  sehref- 

32* 


490 

tel  rftstig  voran.    WÜMreiid  die  alte  Reibe  mil  den  Fom  U-fteMen  vm 
fortgeht,  beginnt  «choii  eine  neue  für 

£.  CojftMALLi:  Monoffraphie  des  Mammiferea  fossÜBW  de  Im 
Lombardier  zn  welcher  BreislaCe,  Bnoccni  und  Bauaho -Cuvilli  nur 
wenige  Beiträge  geliefert  haben,  woflir  indesien  manches  Material  in  dem 
Mailänder  Museum  u,  a. .  Sammlungen  vorhanden  ist.  Yielleicbt  beachaftigl 
•ich  der  Vf.  später  auch  mit  den  fossilen  Knochen  von  Piacenaa^  welche 
ebendaselbst  aufbewahrt  sind.  Etwas  weitlänfig  beginnt  der  Vf.  mit  Bimanen, 
Quadrumanen,  Chiropteren  und  Insectivoren,  um  au  sagen,  dass  nichts  davoa 
vorhanden  bt.  Dann  kommt  er  zu  den  Raubthier-Knochen,  als  deren  Lager- 
stätten er  die  Höhlen  von  Legiio  am  rechten  Ufer  des  Comier^See'9  und  von 
Levrange  bei  Veeiane  im  SaMa-ThnXe  in  der  Provinz  Breedm  genauer 
beschreibt.  Von  der  letzten  haben  wir  nach  einem  Briefe  STorrAia'a  bereits  ge- 
sprochen (Jb.  1869^  465).    Die  jetzt  vor  uns  liegenden  Blätter  bringen 

Ursus  spelaeus  Blhb.  (U.  fomicatus  magnus  ScanKai..),  Ton  welchem 
nur  die  bemerkenswerthesten  Reste  abgebildet  werden  sollen.  Die  Höhle 
von  Lagiio,  welche  fast  nur  Bären-Reste  enthielt,  hat  etwa  20  Schädel  ge- 
liefert, aus  welche  ein  sehr  vollständiger  prächtiger  Schädel  von  t>i°46  Läage 
eines  alten  Thieres,  die  Zähne,  die  Wirbelsäule  (41—43  Wirbel)^  die  vordem 
Gliedmaassen  abgehandelt  werden. 

Eine  Doppel-Tafel  1.  gibt  Grundrisse  und  Durchschnitte  der  genann- 
ten 2  Höhlen;  eine  andre  Tafel  1.  das  vollständige  Becken,  die  Doppel-Tarel 
2.  den  erwähnten  Schädel  und  Tafel  3.  Rippe,  Schulterblatt,  Wirbel,  KrallcD- 
Phalange  und  Fenis-Knochen  des  Höhlen-Bären,  welche  entweder  nur  un- 
vollständig oder  noch  gar  nicht  abgebildet  gewesen  sind. 

So  von  zwei  Seiten  her  in  Angriff  genonunen,  wird  die  Paläontographie 
der  Lombardei  rasche  Fortschritte  machen  und  der  Wissenschaft  willkom- 
mene Bereicherungen  bieten. 


Osw.  Hekr:  Flora  tertiaria  Helvetiaey  die  tertiäre  Flora  der 
Sehweil»,  II.  Band,  die  apetalen  Dikotyledonen:  S.  1—110,  Tf.  51-100 
(Winterthur  in  fol.  1866^,  Wir  haben  im  Jahrbuch  1865^  S.  636—640  über 
den  ersten  Band  berichtet ;  das  Material  ist  inzwischen  wieder  so  angewach- 
sen, dass  die  Dikotyledonen,  statt  mit  dem  zweiten  Bande  abzuschliessen. 
Wie  es  beabsichtigt  war,  abermals  in  zwei  Bände  vertheilt  werden  mussten, 
wovon  der  eine,  163  Apetalen  in  sich  enthaltend,  vor  uns  liegt,  der  andere 
die  übrigen  Dikotyledonen  nebst  den  Supplementen  und  die  Zusammenstel- 
lung der  Resultate  bringen  soll.  Die  erste  Lieferung  ist  auch  schon  erschie- 
nen; doch  beschränken  vrir  unsere  Mittheilnng  auf  den  fertigen  Band,  in 
welchem  eine  kurze  Einleitung  der  Nervation  der  Blätter  gewidmet  ist  Mit 
a'  bezeichnen  wir  in  der  nachfolgenden  Tabelle,  so  wie  früher,  die  Find- 
linge von  Raiiigen ,  und  mit  a*,  b,  c  die  untre  Süsswasser- ,  die  mittle 
Meeres-  und  die  obre  Sflssvrasser-MoUaase.  Die  wichtigsten  Fundorte  sind 
för  a^*  der  Tunnel  von  LcuMime,  tMwMd  ob  iltCM«  bei  Ftvit,  tDeUkerf, 


mi 


der  Mbe  RAauen,  Si.  QMen-^  —  für  b:  St.  GmUem,  Lumem^  Biek, 
PeHi'M9Mt^  mmx  CrotAMflet;  •—  für  c :  8i.  Q^OieHy  der  Mänmim  und  AiHs, 

ßerUmfgm  im  TAurfMi,  Teufen  in  AffenmM^  Loeie  im  Jurm,  etc.,  ?  Monod 
ob  üie««  bei  FtiM#  (oder  =  a^). 


lY.  DOCOTTLEDONSS  APETALAE. 
A.    Ifoidta^ 


8.Tf.  Fg.       S 


BAltanifla»«. 


6  51  — 
-M    t-8 


II  63  — 

—  54  — 

-.55  — 

—  55  — 
-66- 

—  57    1-3 


BBaH. 


15  57 

-68 


8-12 
1-4 


16  54 

16  57 
-57 

17  58 

18  5*1  - 
-€0    1-3 
—  63    5-6 


7 
1 

4.5 
5-11 


LiqiidamlMir  SnropseniB  AB. 
Z.  Segfrimii  ABe.     .    . 
L.  meeHßilium  U. 
Aeer  PandkkieiaMum  tme^ 
Sinmimura  obhmga  OW. 
Ae.  OcynAatwianMM,  nfAM* 
foUmmf  kederae/omu  Qo. 
proteuun  U 8  62  10-13 

SaMoln«*e« 

Pi^Btot  latior  ABK.   .    .    • 

F.  trantverta  ABB.  .    . 

P.  eordifoKa  LiNDL.      . 

P^fgrome-dentata  HSBE. 

P.  cnaiate  GÖ. 

?.  ileoff  UXO. . 

FkifiHtt»  pcfulima 
ftttenaata  (ABB.) 

P.  iohbr  al/ciK«afa  AB& 

P.  beMoide»  ABB 
Belanaria  n.    •     • 
HelUdum  USa.    . 

P.  jMorfroia  Uire. 
gteikdalifeni  m.^    . 
balsamoides  Oo. . 

P.  croKtc/ata  HBBB 

P.  csMT^afa, 

P.  exäMa  Go. 
aratebUis  OH.     . 

P.  oeal£f,  P.  owM/oUal, 

F.  üUe^errimaj  P,  Atoi, 

P.  Umci/oKa,  P.  oMonga,   —  63 

P.  ir«aHc/a«A>7»A  ABB. 

Sailx  UmHfolia  AB.  prü<. 

XotriM  derwMtapkfOum  OW. 

P.  «raMlo,  P.  «erroM  Uie. 

P.  Pamumtea  ETTH. 

(^wreiu  ovaKf  GÖ. 
Qftudlid  FI8CHEB-O08TEB     24  64  — 

8aUz  9«H, 24 

TvUnt  06 26  65    1-3 

8.  LacüUri,       ....    —  65    7-16 

8.  BrmdtmämU  ABB. 

8.  are«M<a  Q6. 

LtTaterf  [?J_ 2»  66    1-12 

«mtMaft  Go.     .    .    .    .    39  66  14 

Hanigl  f».   .    .    .    .    .    .    29  66  1.1 

uelnerrMT-Tb]  OW.    .    .  .29  65    4,5 

maerephyfta  HKKB  vf.    .    29  57  — 
c«nlAto-Uneeolata  ABB.   .    30  68    5 

dentienlaU  n 30  68    1-4 

angwto  ABB.       ....    30  69    1-11 

5.  mk^HfoHa^ 

8.  angn$n$$ima  ABB. 
loBta  ABB. 31  59  12—14 


20  60  - 

—  61  — 

—  62  — 
M 


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.    O 

m3o 


Salix  QlonMU  OW.  ...  31  59  15,16 
media  (ABB.)  Hbbb     .    .    32  68  14-19 

tenera  ABB 32  68    7-13 

iBtecfBa  GÖ 32  68  21^22 

8.  atUHuatOf 

8,  paudntrvi»  ABB. 

B.    Amentäeeäe. 


Hyrieeao. 

Myrica  L. 

(».  Gomptonia) 
Oenlngensls  HEEB.  .    .    . 

Compumta  O:  ABB. 

Jhyandra  Oe.  ETTH. 
Ylndobonenflis  HRBB    .  •. 

J>rfandra  V.  'B^TTK. 

Gandlni  n 

Laharp«!  n 

obtualloba  HEEB      .    . '  . 

(b.    Hyrioa.) 

Ungeri  Hebe 

Comptcnia  tadniata  tJ. 

Drpandroide*  L  ETTH. 
depordlU  UE6.    . 
amissa  Heeb 

M.  deperdita  HEEB  prtd. 
Staderi  HEEB 

M.  inteeri/oUa  HEEB  jmkd. 

salidna  VVQ 

Betulaeeae. 

Alnns  graoUis  V.    .    .    . 
Kefentelni  TJ.     .    .    . 
Aimtes  K.  GÖ. 


33  70    1-4 


M  70    5,6 

34  70    9 
34  70  11-12 
36  70  10 


35  70  7,8 


35  70  13-i6]«9 

36  70  17 


36  70  21-34 


70  18-20 
1-4 


37  71 
37  71 


8.12  a« 


5-7 


noataratnm  U 

Oeningensis  n.    .    .    . 
Betula  Blancheti  ».    .    . 

Weissl  n 

Dryadnm  ü 

Brongnlarti  ETTH.  .    . 
Carpif»%$  betuMdMf 
C.  maüTopUra  p<*r»  U. 


37  7lJ»3-l5 
^  ^*<  20,21 

88  71   17 

38  71  26-27 

89  71  24 

39  71  29 
89  72    I 


CupallfarAe. 

Carpinus  grandls  ü.  .  .  . 
C.  obUmga  OW.  .  .  . 
Phpilitti  venoMM  Kfllf.  . 
Bettda  earpinoüle»  GÖ. 

Oeningensls  U 

Oatrya  OentageiuilB  n.     .    . 

Corylas  inslgnls  m.      ... 

grosse-dentata  Hbbb    .    . 

Qaerens  ffen 

nerüfblia  ABB 

Qu.  Ugnitum  ABB.   .    . 

^1».  oommutata  HEEB    . 

Hcori  ABB 


40  71  19 

—  72    2-24 

—  73    2-4 


42  79 

42  78 

43  73 

44  78 
44- 

45  I 

—  74 

—  75 

46  74 


I 

MO 
11-17 
I8>I9 

3 

1-7 
2 
8-10 


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aSe 
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ai  . 


Qnerooa  eUena  U. 

ehlorophyllft  U 47  75    3-9 

Qu.  Dt^kHm. 

myrtllloides  U 48  75  10-16 

Jfyriea  antttua  Etth. 

8«7friedi  ABR 48  75  17 

~  Jfio^fMopkifÜMmS,  A3,  jw. 

modesta  n 48  7&  22 

ApoUiiüf  U 49  75  21 

ValdttMia  n 49  78  15 

ttrgnt6-a0rr«t4  n,  .■  49  77    4,5 

OodetI  HBKB 50  78  10,11 

Qu.  üngeri  HEER  prid. 

Hamadiradom  U.    ...  50  77    1-3 

Drym<4a  TT äO  75  18-20 

lonehitls  U SO  78    8-9 

ftircinervla  ü 5177  17,18 

PhplUie»  /.  Bau. 

Nlmrodl  ü 61  76    6 

Kt^htia  NimrodU  ETTH. 

flrma  HEER 51  77    6 

Qu.  terra  HSBR  prid, 

Mliieü  ........  52  78  12,13 

MedltemmeA  U 52  76||^|| 

Hagenbachl  Heer  .    .    .  52  76  16     ja* . 

Gmellni  ABR 53  76    1-4  |«*c 

Haldin^ri  BttM.    .    .    .  ÄJ  ^«!  m^'SI  '  * 

MeriAnl  ft 53  76  12      ' 

tophrodes  UHU 54  76  tl 

•elerophylllna  Heer     ..  54  77    7,8 

Qu.  aapera  UNO. 

«nupiformU  HEER    ...  54  77    9 

Bach!  OW.     .    .  .  54  77  13.15 

lUcoldM  HEBR     .    .    .    .-  55  77  16 

oniciaU  ABR 55  77  10-12 

Charpentiert  n 56  78    1-5 

Deslo««!  n 56  78.6,7,14 


.b. 


Ulmaeaao. 

Ulmas  Fteoh«rl  n 57  79    1-3 

Wlmmerlas»  Gö.     ...    58  79    7,8 
Broimi  U.  .    .    .    .    .    .    58  79    5,6 

ü.  Suropaea  Br. 
plurhierTla^la)  U.      .    .    58  79    4 
Kaaaalongoi 58  79  22 

Qu.  serra  MASS. 
BlnnU  60.  .    59  79    9.13 

ü.  parvißaia  ABr,  prt. 

BrauÄl  n. 59  79  14-21 

pnnetata  ABR 60  79  23 

Bhut  p.  ABR.  antea 
Planera  Ungeri  £th.      .    .    60  80  — 

ZeOeavo  ü.  Kov. 

{7%mM  »tlkofaefolia^ 

U.  praelvnga  U5U. 

Oompumia  ulmifolia  U. 

Fagu9  Atlantiea  U. 

Quereu»  mbrobuTf 

Qu,  HmUOipttea  Gö. 

Qu.  gOtovaefoUa  MASS. 

Qu,  Orecuium  OW. 

Oa$taiua  atavia  Qö. 

KoOrtnUhtttia  prüca  MAS8L. 

PonUKhia  amöiifua  et 

F.  (Maoomiea  Hassl. 
«n^iTSinaU 61  79  24 

JcM-omie  GÖ. 


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jtforeae, 
Fieua  Une«olaU  HEER. 

Luewna8cheuck»friABt..€a  82 

miUtiiieryis  Heer  ...    63  81 

SuphorbiopKUBeriraMSh.  —  82 

jyax  Usa.     .....    63  85 

Braani  HEER     ....    63  81 

Fopulu»  Br.  JSTTU. 

arelnerTla  n 64|  ^.^ 

•cabriuMttU  ft 64    82 

)82 
100 

HorloÜ  V ®|  S 

Deaorl  n 65  100 

Deeandolleaa* «.   .    .    .    66  100 

popuUna  fi. 66;  ^ 

appendlealat& ».     .    .     .    67    8S 

Lereschü  n 69  lUO 

tilUefoUa  HEER      ...    68    83 

Cordiaf  t.  ABR.      .     .     ~    84 

TOia  priteu  ABR.    .    .    .-*    85 

Domheyop»i$  I.  UNO. 

D.  ^randifolia  UXO. 

D.  BHUtnhtrgsri  HkER 

Artöcarpoae. 

Artoearpua  OeningeaaU  1».     69    84 
ArtoeArpldlum 
obnediaefbliom  U.      .    .    70    84 

Plataneae. 

PlaUnoB  ateroldcs  (Go.)    .    71    87 
PI.  OeynkmuiaHa^   .    .     —    88 
Pi.  ru^ot«, 
PI.  Qumdma*,    . 
PI.  eun^ifolia  GÖ. 
Qutrcu»  piaUMMoidetf 
Q.  rotuKdata  Gö. 
Cmmw  platani/otia  £tth. 

C.    Oleraetae» 
Chenopodleae. 

(  53 

Salsola  Oealngonaia  n.  .    .    75?  g^ 

Moqulnt  ».     .    .    .    .     .    7.i    88 

orenalata 75    88 

NyetAglnea«. 
Piaonia  lancifolia  n 75    88 

D.     Proieinae. 
Lanrlneae. 


2-5 

6-lOi 

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8-11 

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5.6  J. 
14 

7.9 

1-2 
13 
15 

1-7 


12-13 
12 

3-12 
1-6 
14 


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7 

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2 
3 


Lannu  Fttntenbargl  ABR.  77  89 

obovata  OW.     ....  77  89 

primlgenU  URO.     ...  77  89 

priaeepa  it 77  89 

L.  primigaUa  OW.      .  —  90 

Labatia  «i  Laewma      .  —.  92 

ScKeuehMtri  ABR. 

agfttbophyUttm  USO.  .    .  79  100 

•tyncifoUa  OW.     ...  79  89 

Swoasowleeana  UVO.  .    .  80  89 

Parsea  Braool  Heer     .    .  80   89 


1-4 
14 

15 
16,17 

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16,17 
13     I 

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9,10' .  e 


MS 


PeiMft  spackM«  n. 
Bensoin  ftatiqnoia  n. 


»,$  90  11,1) 
'**|I00  18       • 

81  90    1-8     . 

82  90  10 
82    90  13-16 


SU   03  15-lJ 


91  4-24 

92  — 
IM    M 


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01 


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SianfrM  A«colApi  n, 
CifiBAmomam 
Soannuatari  flCEB 
Pkifüitei  eümamomum  RsM. 

Dafkmofeme  c  «< 

SdwBduerl  HJSBB. .    .    .    8» 

pelpHCTfku»  ABR.  jn«. 
i>iykMay««M  j>.  £tTH. 
Cmnothm»  Bilinietu  USO. 

wueonioideB  OW. 
UMeoUtuB  » 86    93    6-11 

ciiinaa%ow»e%u  13t8U.  pn. 
Daplmofeme  lanotolata, 

nVrotuidam  HXER  .    .    87^  S^    ?f    i^^. 
CtMoxkw  »mbrotundmAB.    ^  ^^^4 

retvram  HEER    ....    87    93  1'2-I4 
i)apteofeM«r.FlBGS.*008T.—  94  20f 
polnnorphnm  HERR  .    .    88    93  25-28 
Ceamotkm  p.  ABR. 

C.  nArotumdm»  U. 

J2k«if»IU    t«niW9MI^M  «I 

iViMo«  p.  ABR. 
Dapkmoymie  p.  «t 

D.  titmamcmeifoiia 'BTU. 
nj/lUu»  etHnamomeaf  ftm, 
CoM^ura  p.  HEER  prid, 
fMrao^eton  natant  in 

XURCH  Ön. 

Bachl  HEER 90    95 

Dapimogene  B.  et 

D.  apiaUata  HlBR  prid, 

fp«eubile  I» 91 

tnuTenam  n 91 

Diphiiog«aeiiMlMtonMea«U.  92    95  I3,H 

Ux>ft«riH 92    96    9-13 

CtaMcthulaneeolaitu  U. 


—    94    1-26 


96 
95 


1-8 


t-8 
9-12 


Daphnoldeae.- 

Pinelca  Oeningevb  HEBE    93  90    2-10 
Dapkn«  Oe.  ABR. 

pvlcheUa  n 98  90  15 

cnnip«  n 94  90  1M4 

Baritima  n 94  90  11 


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9t  I6-I8| .  e 


Elaoagneae. 
EUea^ns  aoiuninatOB  OW.  94 

Protea  c  eae. 

Prote«  IhigulaU  m.  .    .    .     95  97  l9>-2t  ■ 

Peno#xiU  finaa  n 95  97  24 

laorina  n 95  97  25-28 

^reVUlea  lanoMblift.  n,      ,     96  97  23 


Hakea  ezuUU  n. 


96    98  19 


Oaiidliü  1^ 96    98  18 

a?l^e|Drj»ndra  Scbx«n]d  HEER      96    98  20 
A»plt9tiopteri$  Sek.  8tb, 
Camptonia 

diyandraefoHa  BRQ1I.       • 
e,  bre9ifoKa  BROV. 
Dr.  Brongniarii  ETTH. 
Embothrlum  salloiniim  BE&R  97    97  29-33 
Smpotaeitei 

laneeolatuß  £TTH. 
Santalum  #.  ETTH. 
Andromeda  trUtU  UVO. 
Banksia  Horloti  m.       .    .    '97 
<Biiiitttf<4i«  n.     .    .    .    .      98 

Daikean«  n 96 

Belvettc«  HEER    ...      98 
Myriea  H,  HEER  prid,     — 

ValdenfllB  n 99    97  49 

longUblia  ETTH.  ...      99   98    1-3 

Myriea  l.  et  M.  OpMr  U. 
lAharp«!  n.  ^    96  15 

DryaiidroIdeshalteaefoIUU.  lOo|  JJ   J"*^  i**-" 

laevlgate  m.      ....    101    99    5-8 
lignltam  HEER     ...     101    99    9-15 

Quefeu»  iignitum  UHG. 
bankaUefolia  HEER  .    . 

Myriea  6.  et 

Dr.  angmti/olia  U. 

Bankua  Üngert  ETTH. 
aenminata  HEER  .    .    . 

Myriea  a,  XJHO* 
aignta  Heer    .... 

Myriea  a,  HEER  prid, 
Unflarts  HBIR  .    .    . 


96  17 

ittao 

97  38-42 

97  44-48 

98  16 


102  100    3-10 

103  99  17-21 
lOS    99  22-23 


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SaJieite»  etenopkyttue  ETTH. 

E.    Berpentaria4» 
Ariatoloehl«»«. 

ArtfltolochU 
AescQlapl  HEER  .    .    .     101  llDO  II 
Oenlngenaia 104  lOO  IIb 


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Wir  haben  gerne  die  ganze  Synonymie  mitgetheilt,  da  wir  glauben ,  data 
<fer  Vf.  wohlgethan  hat,  die  nach  kleinen  Modifikationen  der  Blätter  nnter- 
scbiedenen  Arten  eines  Fundortes  mehr  snsammenEaziehen. 


J.  BARRAim:  «Dsere  gegenw&rtige  Kenntnisi  von  derPrimor- 
dial-Fauna  (BuU.  9M.  18S9  [2,\,  ÄVI,  516—546).  Sie  ist  verbreitet:  m 
Böhmen,  in  Rti$äUnd  im  Ungniites-Sandstein  nngewiss/in  Schwede»  und 
-VMvsfeii  im  Alamisckiefer  n.  s.  w. ,  in  SehotiUnä  vielleicht  ebenso 


Elterik,  tn  EKfta»d  In  den  Lingnb-fl»g>  von  Wtht  und  UJvtm  H3U  und 
Tiell«icbl  den  Sliper-itonM  in  SkrOfHdre,  in  MnU  vielleicht  iai  OMIhki- 
it  Annelliden-SpnreB,  welche  die  lOgeD.  cuibriKhcB  SdücTer  dei 
i  Tertrelen,  in  Frmnkraek  lehr  iweifelhtfl  in  Sendetet»  Ml  ebn 
fmuen  Linguli  in  St.  Leonard  im  iSarMa-Depirt. ,  worin  jedoch  wie  ii 
MmttUnd  noch  keine  Trilobilen  vorgekommen  sind,  in  Spmmmi  Tielleidl 
■ngsdentet  durch  einen  Ellipiocephelm-Kopf  m  Corfifot  de  Maltfm. 
Dann  im  PoUdim-ätnditein  mit  2  LtngaU'Arten  in  Net^York,  in  dei 
SlMten  WtMoMJ«,  Iowa  und  Minmetota  im  obeni  MUtiati^-TkmU  (wo 
anch  noch  Örbicnln-,  Obolni-,  Piridoiidei-  n.  ■.  Trilobiten-Aitei 
hiniDtreien),  em  Otem  See,  in  Camaia  (wo  Tielleicht  nDch  die  Prolieh- 
■  ite«  genannten  Eraiter-FtihneD  dam  geboren),  wlhrendiB  Smmet  Jo4af  lof 
der  In»!  Neiüani  Jenjoitt  dei  horetm-Qetf*,  wie  etwa*  lOdlich  von  BaUm 
Paradexidei-,  inGeorfiniConocephililei-andin  Ttxa*  die  von  Roma 
entdeckten  Trilobiten-Rette  dieie  Pinna  Terrathen,  woge^n  im  ITtuaari- 
ätaat  die  der  tiefiten  Pelrefakten-annen  und  für  Äquivalente  dea  „Caldrerou 
aandrook"  SmiB-york»  genommenen  Schichten  doch  nnter  anderen  ancfa  2  ii 
Arionellni  gehörige  Tri lobiten- Reite  nnd  wahricheinlich  dietelbea  in 
einer  anderea  Stelle  auch  1  Orlhoceraa  Aiit  2  Gadropoden  [ein  in  AwteniM 
nenei  Factum]  gelierert  haben.  —  Pai«!  man  den  Gehalt  dieser  SchichUa 
alle  an  foaiilen  Reiten  iniammen,  to  ergibt  lich  im  GanicD  folgende  nuiK- 
riicbe  Ubenicht; 


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B.  Adii*II1'I«ii. 
TruhTdimu  Silt. 

0.  W«l.litlil»r». 
HriilUi«  XcHw. .  1 

LingulA  Bau».      , 
Obolu  Eicaw.     . 
DlHlu  Li.      .    . 
OTthli  DUL     .     . 
AüTTp«  ULK.      .     . 

D.  Bititata. 
DleCTo»mA  Hall 

E.  CT"Hil«A. 

ITA-?"- 

Ö.  PaooldA«. 
StoUtliu  Hall    . 
}  OniluiA  D'O.    . 

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A^ta  Basa.    . 
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L  iMBVoaamnLz  F#ifH«  PflaBten  «na  jinffereii  KorHiatt«tte« 
(Siuii.  Jmurm.  iSMy  XXVU,  359—363).  Man  hat  in  Amer^ta  biiher  den 
PflbBMB  aaa  jftB|^eni  FtonaCwnen  noch  wenig  Anftnefkaamkeit  fewkh^et.  1. 
Die  naichat  beachridMneti  Arten  gtammen  von  Mmatino  (»)  auf  Ytmemtmr^h- 
Itud  and  TOB  BMHmgkum  Bmg  ik)  im  IfatAlfi^lOii  TarrÜary,  wo  sie  Dr. 
Etah  aof  seiner  Untersnchungs-Reiie  gerammelt  hat,  welcher  in  einem  auf 
Stuti^Kostoa  henusangebenden  Werke  sie  auch  weitlAufiger  beschreiben  und 

abbilden  wird.    L.  gibt  nnr  Diagnosen 

Analofe  Arten  in  E¥tnpa  (n.  %,), 

Pspalns  rhonboldea  Lq.  360  («)  P.  mutabilis  von  Önin^en, 

Safii  Islandica  Lq.  360  (i)  P.  macrophylla  fiaan,  miocin. 

Qocrcns  bensoin  Lq.  360  (•)  Q.  Charpentieri  H.,  miocin,  Sekw, 

Boltinervia  L«.  360  (•>  Q.  nenifolia  BaA.^  Oninfen, 

Evansi  Lq.  360  <*)  Qn.  nndalata  Gft.,  Seho^miiM, 

GMdini  Lq.  360  H)  Qu.  densillora,  lebend  in  CSuiifomien, 

pbttaervis  Lq.  361  (»)  Qu.  platanoides  G6.,  fiicAo«#fitf«. 

Plaacria  dubia  Lq.  361  ($)  PL  Ungeri  A.  BaA.,  tertifir. 

Ficns  9p.  361  (fi;  F.  populina^-fisaa,  unter-miocän. 

CmanDomum  Heeri  Lq.  361  (»>  C.  Bncbi  Hkrr,  Lantanne. 

cnssipea  Lq.  361  {h)  C.  Rossmflsleri  H.,  miocftn. 

Pefsooma  oviformis  Lq.  {k) 

Diospyroa  lancifolia  Lq.  <A)  D.  brachysepata  A.  Brv.,  Oninfen. 

Acer  trilobatum  A.  Bba.  H)  A.  trilobatum  A.  Bra.,  miocin. 

Stiisbarya  polymorphe  Lq.  S.  adianthoides  Uao.,  pliocin. 

Scqnna  a^.  Seq.  sempervirensEMDL.  lebd.  in  Caiif. 

Chamaerops  sfp,  Sabal  Lamanonis  Bbgm.,  miocin. 

Diese  Miocin-Flora  hat  also  mit  der  Europäischen  (zamal  nachdem  Hbbr 

uehgewiesen,  dass   auch  die  Seko$mtit»er  Florula  nicht  pliocin,   sondern 

niocin  ist)  eine  so  grosse  Verwandtschaft,  dass  sich  fast  fflr  jede  Art  eine 

tnaloge  oder  ihnliche  nachweisen  lissl.    Einige  weitere  Arten  waren  nicht 

{CBsner  bestimmbar. 

Die  Kohle  von  BelHn^kam  Bay  ist  durch  vulkanische  Einwirkungen  nmge- 

iadert,  krystallinisch,  zu  Cokes  brauchbar,  brennt  gerne.  Analyse  dreier  Proben : 

F^tMmgh'*  Mine,      BtgelatoU  Mine. 

Eigenchwere    ^ 1,346       .  1,378       .  1|384 

Fetter  Kohlenstoff  im  Coke      .        60,23         .        54,01         .        59,30 

Fluchtige  Gase 26,85         .        26,33         .       25^50 

Feuchtigkeit 10,51  .        10,66  .  9,50 

iUhe 1,94         .         9,00  .         5,70 

n.  Eine  andere  Sanmilnng  hat  Prof.  J.  N.  Saffobo  bei  Somu^ermih^ 
FsysffsCo.,  Tetm-  veranstaltet;  sie  sind  neu,  oder  mit  EmropäUehen  fossilen 
(l'-Ö)  oder  mit  noch  in  der  Nihe  lebenden  Species  (7 — 10)  übereinstimmend- 

1.  Salk  densinervis  Lq.  364 

2.  Querctts  crassiner?is  ?  364  Quercns  crasstnervis  Um«.,  ober-mioc. 

3.  QaercBS  Saüwdi  Lq.  364  eine  eigene  Form. 

1  Andromeda  dubia  Lq.  364  ihnlich  der  Androm^da  fermgine a  Micax.  sttdl.  Staat. 


ft.  A«dra«edB,#|r.  864   iÜHilicb  der  ober^^Biüciim  A.  vaccinMi«  Hm  md 

4er  lebenden  A.  acoaiimla. 
6.  ElaeafTCs  imieqttlit  Lf.  364  taalof  £.  MWBiBBtiit  Hm  tob  Ötmgem. 
T,  Lanm»  CarolineBsitx  Mi«.  (369)        9.  PniiiiMCtfoliiiUaialfiCit.<datelktf) 
8..Qtterciif  myrtifelitWiu«.  (Oforyuiy   10.  FagaiformgaeaMiäDLCAIitfAMf) 

(D^r  Charakter  der  Flora  war  demnach  m  der  Miociin-Zeit  noch  über  einen 
grossen  Theil  der  nördlichen  Hemisphäre  gleichartig,  schein!  sicli  aber  in 
Amerika  mehr  als  in ^lüuropm  bi«  jeut  gleich  geblieben  xa  seyn.]-. 


R.  P.  Stbvbhb:  neue  Versteinerungen  ans  der  ApftdmekUcktM^ 
UHnoitriMchen  und  Miehigamer .  1^ ohXe n-Formation  (Suxin.  Jaum,  18^8, 
XXV,  258t-265).     Der  Vf.  beschreibt 

Bellerophon  globosus:  258.  Pecten  carbonirerus :  261. 

Aclis  minuta:  259.  Leda  bellistriata :  261. 

„      robusta:  259.        .  ^    dens-mammillata  |?1:  263. 

Chemnitz  a  attenuata:  259.  „    nncnlaeformis:  262. 

Loxonema  Newberryi :  259.  „    pandoraefonnia :  262. 

„        carinata:  259.  Nucula  Honghtoni:  262. 

„        Danvillensis:  259.  Chonetes  Michiganensti :  263. 

,,        polita:  260.  Chiton  carbonarins:  264. 

„        nodosa:  260.  ^^       parvui:  264. 


jy        tenui carinata :  260. 


„        minuta :  260.  Avicula  orbiculus :  264. 

Acroculia  trigoualis:  260.  ^         triplistriata:  265. 

f^        ovalis:  261.  Posidonomya  striata:  265. 

lYatica  magister:  261.  Gervilleia  auricula:  265. 


pH.  PB  BIalpas  Grxt  Egirtor  :  über  die  erloschene  Sturioniden- 
Sippe  Chondrosteus  Ag.  ^Ann,  Maga»,  nathUt,  tSSSy  [3.]  //,  61—62). 
Der  Vf.  ist  in  der  Lage  einige  Einaelnheiten  über  diese  schon  von  As^mu 
angedeutete  Sippe  aus  dem  Lias  von  Lyme  Regie  geben  au  können.  Im 
Vergleich  zum  lebenden  Acipenser  Ist  der  Rumpf  kürzer  und  höher;  die  Lap- 
pen der  Schwanzflosse  breiten  sich  mehr  vertikal  und  weiter  auseinander; 
die  Rflckenflosse  hat  eine  mehr  mittle  Stellung,  und  die  Hant-^PIattei  fehlen 
an  Rücken  und  Seiten  ganz. 

Er  gibt  eine  Vergleichung  der  Zusammensetzung  der  Schidel-Theile  im 
VerhShniss  zu  den  Sehlidel-^Platlen  bei  Stören  nnd  Hebten  Ganoiden. 

Chondrosteus  ist  eine  Obergangs-Form  zwischen  den  Acipenseriden  ond 
den  typischen  Ganoiden ,  nihrte  sich  von  tthnliclien  Stoffen  wie  die  lebeoden 
Glieder  der  Familie,  scheint  aber  nicht  wie  die  Störe  ein  onnihtges  Meer, 
'sondern  eine  mhige^  See  als  Wolinort  geliebt  za  haben. 


D.  Pa«:  sur  PaU»Bloiogle  der  TileitOAes  oder  «ilar-dev9- 

sifckea   Schitekl*»  Sck^mmmd*  (Proeeed.  BriU  A999C.  >  Mhenaeum 

J«M»  M16>.    Vra  der.  swalfelhafleB  KlaMifikatioii  der  TUestonef  «la  obenlee 

SVim^  «der  MaUvstM  Olevon-Gebilde  isl  8cMii:.Behrlac]i  die  Rede  geweaen. 

la  Lmtmrt§hi9^   hehop  aich  m  den  wenigen  frülier .  bekennten  T^Uceeii' 

Realen  (wie  Trocbna  kelicitea  n|id  Lingnla;cernee)  nocb  Pterinea, 

OrtboDot«,  Nucula,  ATicnla,  Orthoceraa  u.a.  wobl  beieichnole  Lud- 

kiw*  oder  Oberailnr-Yerrtebierungen   hinan  gefandim     Aimh-  an  den  Qraher 

bekannte«  Ajetea  von  Kmatem  Beyricbia,  Geraiiocajia  und  HimaniJiqr- 

pteraaemd2neneyEuryplerua8pinipeanndE.clavipea  binaugeknpn^m 

b  Förfinrsädrey  wo  aieb  die  Tileatonea  näber  an  den  Qld  red  jandrtone  ßnwr 

•chKeaacii  scbeiaen,  sind  die  bia  jetct  bekannt  geweaenen-Foaail^Beale  Parket 

decipieas  LTHix'a  (eine  problematiache  Pflansen-Form),  Pterygoina  und 

Cephalaspis  dnrek  einig»  neue  Arten  und  Sippen.  (Campecaria   und 

Stylonnriiay  wekker  dem  Eurypterua  anhr.  nahe  ateht)  und  dnrcb  rieaige 

Fukoiden,    eine   Cyclopteria  und  einen  Lepidendrum-Stamm  vermehrt 

worden;  anch  manche  Annelliden  Spuren,  Scolites  und  Serpulites  genannt. 

YoB  Cephalaapia,  einer  bia  jetzt  nur  in  veratümmeltem  Zustande  des  Kopfa 

ood  Ranapfes  bekannt  geweaenen  Fiach-Sippe,  aind  eine  hornige  Augen-Kapsel, 

eiae  ROckea-  and  ein  Paar  Bruat-Fioaaen    ao   wie  endlich  ein  Yollständigea 

keterozerkea  fiiDterende  des  KOrpera  anfgefunden  worden,  durch  welche  Zo- 

thaien    dieser  Fiach   groaae  Ähnlichkeit  mit  unserem  Aspidophorua  erlangt. 

£in  anderer  aber  nur  kleiner  Fiaeh  mit  Floaaen-Strablen   und  cbagrinirten 

Sckappen  wird  unter  dem  Namen  Ictinocephalua  aufgeführt»    Auch  viele 

Teretnxelte  Floaaen-Staeheln  neuer  Arten  aind  vorgekommen. 


J.  W.  Saltoi:  fiber  die  neue  Cephalopoden-Sippe  Tretoceraa 
and  daa  Vorkommen  von  A^coceraa  in  Gra§skHummsn  ißwL  fiiarl. 
Jaena.  18SSj  XIY ^  177—180,  Tf.  12).    In  MimcniaoM^a   SÜHrian  System 
fL  91  y  fif.  33  iat  eine  Orthoceras-fÖrmige  Schale  abgebildet^  deren  Scheide- 
wände Ton  einem  ezxentriachen  kleineren  und  einem   randlichen  gröaaeren 
Siphnak^  durchaetat  eracheinen ;  SowaasT  hat  aie  S.  643  unter  dem  JNamen 
Orthoceraa  biaipbonatum  beschrieben.    Man  hat  die  VerauUhnng  tuf- 
^atelli,  daaa  hier  ein  dfinnea  Orthoeeraa  in  einem  dickeren  stecke^'wie  Das 
allerdings   öfter  vorkommt.    Hier  ist  es  aber  in  der  That  mieht  der  Fall; 
sondern  die  aoast  einfa.cben  Scheidewinde  bildeq  «itfe«  unter  dem.  wirklichen 
iregliederten  and  ezieniriachen  Siphuakel  gelegeoen  Ventrallobliai»  wodnrck 
eine  BöUe  entateht,  die  von  der  Wnhn-*Kammer  aua  durch  «mehre  nnd.viel- 
leirkt  durch  alle  Scheidewinde  bia  aur  Spitae  der  Sohagle  fortaetxt  und  einen 
kiaterea  Theil  des  Thierea .  enthilt^  wie  bei  Clymenia  (wo  der  Lohns  jedooh 
donad),  Goniatitea  and  Bactritea,«  wo  aber  der  Siphunhel  dia  Loben  durcbaetü, 
wahraid  er  hier  gelrennt  darflker  liegt.    Anch.  bei  Aacoc^raa  BAiuuiimi'a 
erkürt  aich  die  eigetlhömllche  BUdnag  der  Scbaale   darek  einen  aolchen 
Lobaa  der  Seheidewiade  und  deaaea  Zaaammenhang  mit  der  Wohnkanuaer. 
Uryprunglich  hatte  der  Vf.  diese  Sippe  Diploceras  genannt,  nater  welchem 


SM 

IVitnen  *ie  meh  in  efawr  Mliefeii  Hoüls  laguliiiit  itt.  k  <i— er  Ni 
Jedoch  fchoB  von  ComiAD  reifeben  worden,  fo  enelnl  er  iha  mb  dnrci 
Tretoceras  nnd  definiit  die  Sippe  io :  Solinale  Twitageft,  nH  aii 
«entralen  gegliedenen  Stplion ;  die  Scheidewttiide  am  Bradi-Rnnde 
dnrcli  einen  davon  unabtitinipg^n  weilen  lylindriachen  Sinnt.  Die  eioBigeAfft 
ist  T.  bif  iphonatnm  Salt.  p.  179,  pl.  13,  fif.  1-3  ss  Orthocenv  b.  Sow. 
a.  a.  0. 

Zngleidi  «telk  der  Vf.  eine  neue  britiacbe  Ascoeeras-An  auf,  nftnKcli 
Aicocerat  Barrandei  S*  180,  pl.  12,  fig.  7,  ans  den  Upper  Lndofr  rock, 
welclM  dielLer  und  mit  schiefer  taufenden  ZnwachsBtreifen  Temekea  ist 
als  A.  Bohemicmn,  was  ai>er  theils  nur  individueye  BesclnlfenheH  nnd  tlbeiis 
Folge  starker  Zerdrficknng  seyn  kftnnle,  daher  es  noeh  nicht  gans 
ob  Iveide  Arten  wirklich  verschieden  sind.  Indessen  liegt  die  Bäk 
Art  etwas  tiefer  im  Stock  E  ss  Wenlock-Schichten,  während  dieselbe  Sippe 
In  Nari^Amsrikm  nach  einer  Mittheilnng  BAnnAani's  im  HndsoU'-riYer-gTDop 
rss  Caradoc-Sandstein  gefunden  wurde. 


Edw.  Hitcbcoch:  tehnoiofftf  of  NeW'Bnffimnd:  m  Report  mt  ihe 
Band9tane  of  CanneeHeui-ViMef ,  SMpeekMy  tV#  fossU  fboiwutri»  (230  pp^ 
60  pl.  4^.  t8S9t),  Der  Vf.  gibt  eine  Geschichte  der  Entdeckung  nnd  Srnrni- 
luttg  der  fossilen  Führten  in  den  Sandsteinen  des  ConneeHeui-^Tkmiem ,  siUt 
die  Litteratur  auf,  bespricht  das  geologische  Alter  und  bringt  endlicb  die 
ansführliche  Beschreibung  und  Abbildung  der  Fihrten. 

Die  obere  Hälfte  des  Sandsteines,  ostwärts  vom  Trapp-Znge  tob  JfMtf 
TVnm,  ist  nicht  älter  als  Lias,  und  die  Schichten  in  Virfinia  und  Kord-Vm'o- 
Hna  sind  damit  von  gleichem  Alter.  Die  untere  Hälfte  des  nimlickeii  Kalk- 
steines, welche  eine  Engl.  Meile  Dicke  besitzen  mag,  wäre  mächtig  ^esng, 
um  sowohl  das  Trias-  wie  das  Perm-Gebirge  an  umfassen;  doch  lie^eo  für 
das  Vorhandenseyn  des  letzten  keinerlei  Anseigen  vor,  und  seitdem  msiB  die 
Pemiische  Formation  im  Westen  in  unmittelbarer  Verbindung  mit  dem  Stein- 
kohlen-Gebirge  gefenden,  seigt  sich  noch  weniger  Grund,  jene  Sandsteine 
der  genannten  Formation  beiausählen. 

H.  beliebt  die  fossilen  Fährten,  welche  er  beschreibt,  auf  5  Marsttpinlen, 
31  Vögel,  11  Vogel-artige,  nämlich  auf  ihren  Hinterbeinen  gehende  RepUlien, 
17  Echsen,  16  Batrachier,  8  Chelonier,  4  Fische,  19  Ernster ,  Taosend> 
f&sse  u.  a.  Kerbthiere,  19  Annelliden,  im  Ganien  mithin  auf  123  Arten, 
mehr  ab  das  Doppelte  der  vor  10  Jahren  gekannten  Aniakl.  Innriacben 
unterliegt  die  Zuriickfflbrung  jener  Fährten,  welche  den  Cheloniem  nnd 
Marsnpialen  sugetheilt  werden ,  noch  manchem  Zweifel.  Ebenso  ein  TWil 
der  Vogel-Fährten,  seitdem  man  nämlich  erkannt  hat,  dess  einige  Vierfnaeer 
die  in  dem  Werke  selbst  an  den  Beutel-Säugethieren  gerechnet  werden,  ab^r 
doch  wohl  Reptilien  seyn  dörften,  dreiaehige  Vogel-Fflsse  hinten  nnd  hand> 
förmige  Ffisse  vom  besitsen.  Einige  der  hier  aufgaaielllen  Sippen  dürften 
wohl  mit  ihtrofüwehfu  ttbereinkommen. 


Die  Icbaoliibmi-Sammlaiigeii,  welcbe  fi.  «m  AAlM»t-€«llefe  «ifeleglla 
isl  pradüToU ;  sie  vi  in  einer  100'  ImgeB  und  30'  breiten  Halle  enthalten, 
weicl«  fon  einen  num  nndera  Ende  mit  bii  8'  langen  SteiarPlatten  bestelH 
irt,  and  Ten  Bronloxonni  und  Otoxoum  liegen  noch  miclitigere  Eien- 
plmvor.  Eine  hinlere  Haad-4S&rmige  Otenoon^Fahrte  iai  W  lang^  und  eine 
Reihe  tob  11  Fährten  dieser  Art  nimmt  W  Länge  ein«  Dann  kommen  einige 
Yorder-Fährlen  dieses  iweifflssigen  Batrachiers  [?]  Tor,  weiche  etwas  Aber 
kift  se  lang  als  jene  hinteren  sind  und  beweisen,  dass  das  gew6hnlich  anf 
2  Bdnen  gebende  Thier  doch  auch  seine  Vorder-FOsse  anweilfn  pinf  den 
Boden  setme.  Die  SmnmUing  enthält  Exemplaffe  von  aUmi  bis,  jetat  anfgi^- 
Menen  Fihrlen-Arlen.  Im  Garnen  mag  mi^n  bis  jelst  8000  Fährten  ge^ 
lawaelt  haben»  was  (^  Fährten  fär  jede  Art  im  Dwehsehnitte  gäbe.    .  . 


R.  Owm:  aber  die  von  Bicklbs  anfgefnndenen  Hinterfnss- 
finochen  von  Ignanodon  (Land,  ^eoi,  fmart.  Jonni.  18SS^  XiV,  174 
-175).  Diese  Reste  stammen  ans  der  Wealden^Sehtcht  an  der  Säd-Käste 
von  W^Ar,  rfihren  anscheinend  alle  nur  von  einem  Individunm  her  und  finden 
flck  taslährlicher  beschrieben  nnd  abgebildet  anf  Tat  1—3  von  des  Vfsy 
JlMSfrefii  of  WsMlem  tUfMe9  in  den  Heften  der  Pel— oafsynifAtgel  SoeUiif 
{lr  ISse.  Es  sind  die  Metalaraal-Beine  nnd  Fhnlangen  von  3  ^ehen^  von 
weJchcD  der  innere  Metatarsal  einen  3-,  der  mittle  einen.  4*  nnd  der  äussere 
eiies  5-gliedrigen  Zehen  trug,  wem  nor  die  Krallen-Phalange  des  Mittel 
Kbens  fehlt.  Die  KnUen-Pbalangen  sind  äbrigens  von  der  schon  fiäher  an 
«dem  beschriebenen  Beschaffenheit.  Mit  dem  Hinterfusse  von  Ignana  ver- 
ffichea  wfirden  diese  Zehen  die  drei  mittein  des  normalen  Fnsses  seyn,  in^ 
den  Bamlich  bei  diesem  Reptile  der  innerste  Zehen  nur  durch  einen  ver- 
käamerten  llittelfuss-Knochen  vertreten  ist  und  der  äusserste  oder  fünfte 
pnz  fehlt.  Dieser  Fuss  wfirde  also  dem  dreixehigen  Hinterfoss  von  Rhino- 
ccTos  and  Tapir  analog,  in  der  Zahl  der  Phalangen  und  der  von  innen  nach 
»»en  mnebmenden  Länge  der  Zehen  dem  Yogel-Fusse  entsprechend  seyn. 
Bkius  leitet  grosse  dreicehige  Fährten,  die  er  ebenfalls  in  der  Wealden- 
Formation  gefunden,  von  Iguanodon  ab.  —  Die  Grösse  des  Fnsses  deutet 
eio  halb  ausgewachsenes  Individuum  an. 


T.  F.  Ginson:  ein  grosser  Ignanodon-Femnr  ans  dem  Wälder- 
ThoB  von  Smmd^wn  Bmy  anf  Wi^  (a.  a.  Q.  6.  175—176).  Die  Fund- 
stitte  ist  unmittelbar  unter  der  KoUe  des  „Ironsand'S  woraus  der  von  Bucn- 
un»  18Z9  beschriebene  UetatarsaKKnochen  stammt.  Der  Knochen  hat  4'  10" 
Usge  und  in  der  Mitte  14"  Durchmesser. 


J.W.  Salt»:  Fossile  Reste  der  Primordial-Zone  ATord-^mertlM'« 
Uaa.  Umf.  mmikiH.  t8S9,  ß.l  /|/,  306).  Ein  neuer  Paradoxides,  P. 
>OTo-repertus  |!|  von  Hi,  Johm  in  NeufaundUmd  ist  die  grässte  bis  jetil 


M9 

bekannte  An,  wohl  9'/./'' breit.  ISili  neuer  Conoeephaln«,  C.  tntiqm. 
las,  stammt  aus  Oeöryia.  Da  beide  Sippeti  bis  jetot  nur  in  der  Primoidial- 
Zone  (gefunden  worden  sind,  so  deaten  sie  iweifelsohne  das  Vorkommea  der- 
selben auch  in  den  zwei  'genannten  Gegenden  an.  Ein  vom  Vf.  Mher  unter 
dem  Namen  Paradoxides  veröffenlliehler  nndentltcher  Rest  aus  dem  „Calciff- 
rous  Sand  rock'*  Oaiuula's  ist  ein  Asaphns  [vgl.  8.  504]. 


J.  W.  Kirkby:  PermSsche  Chitoniden  (das.  S.  906).  Der  Vf.  be- 
schreibt Chiton  L>oftnsanns  Kihg  und  Ch.  Howseanns  Kb.  aasrohrlich, 
die  zweifelhafte' Art  Ch.  cordatus  Kb.,  nebst  Ch.  anHqnns  Hwsb.,  wel- 
cher zu  Chitoneltns' geftftrli,  und  die  zwei  neuen  Arten  Ch.  Hancocka- 
nus  und  Ch.  distortus.  Alle  beschriebenen  Exemplare  stammen  ant  dem 
Magnesia-Kalkstein  von  Wunderland  in  Durkam^  zumal  von  Tvm(«M  Eiü. 


P.  Dit  M.  GnAY'EoBiT'OTr:  über  Palaeoniscus  superstes  am  dem 
Kenper  ((7^%.  ^art,  Jaum,  1SS8y  X§V,  164-*167,  pl.  11).  Ein  nickl 
vollständiges,  aber  doch  vollkommen  ■  bestimmbares  Exemplar,  das  ergiml 
nngefthr  3*/./'  messen  wtfrde  und  sich  von  allen.  40  bekannten  Aitm  doith 
die  sehr  Weit  hinten  gerade  Hber  der  Afterlosse  stehende  ROckenflosse  oiiter- 
scheidet  Nur  bei  dem  ebenfalls  kleinen  P.-  cätopterus  aus  den  pennisdies 
Schichten  von  Hoan  HUI  in  IrUtnd  steht  dieselbe  fast  eben  so  weit  hislet. 
Es  wftre  Diess  also  die  jüngste  Art  dieser  Sippe'  mit  Ausnnlime  von  P.  are- 
naceus,  welche  v.  ScnAimora  im  Keuper  von  Cokurf  anführt  C^aturfoKciier- 
Versammlung  zu  Qaihm^  tS61\  ohne  sie  zu  beschreiben. 


EHRENBzna:  Thier-Leben  in  Stein-bildenden  heissenQaelleB 
zvlI  isehia  (Berlin.  Monats-Ber.  tSöS^  488—495).  Auf  /«dUa  sind  eine 
heisse  Quelle  in  der  Fels-Schlucht  Folie  Taimkuro  und  eine  in  der  Serrtr 
vmlie,  beide  in  trachytischem  Gesteine,  an  dessen  zersetzten  Winden  heissei 
V^asser  von  65^ — 68®  R.  herabrinnt  und  aus  den  Abschwemmnngen  eiaea 
6'— 8'  hohen  Kieseiguhr-  und  Tripel-artigen  Niederschlag  bildet,  der  voll 
leerer  Kieselschaalen  von  Eunotien  u.  s.  w.  ist,  die  in  lebendem  Zustande 
die  grünen  Filze  bilden,  durch  welche  das  Wasser  an  den  Fels- Winden 
herabUuft.  In  Serravaiie  wurde  65®  R.  heisses  Wasser  aus  einem  solchea 
Filze  gepresst,  Welches  voll  lebender  Thierchen  war,  insbesondere  von 
Rftderthierchen,  munter  bewegt:  Polygastriea,  in  frischer Thitigkeit: 
Diglena  catillus  Nassula  n.  «f. 

Conurus  uncinatns  Enchelys  ip^ 

Brachionus  pala  Ampbileptus  9p, 

Thilodina  erythrophthalma  mit  Eiern      Eunotia  Sancti  Antonii,  bisher  nor  von 
im  Innern.  den  Ckp*perdUeken  Inseln  bekannt. 

Ehrznbkrg  glaubt  nun ,   dass  manche.  Poltrschiefef  etc.  einen  ihnlicken 
Ursprung  haben  könnten. 


•II 

H-Sbiiy:    BeiehreibsBg   ¥ob  sw«r Heue» 'fteevie-rn- Arte«  aus 
der  Kreide  CAtm.  M^f  tkOUät.  I6M,  |3.)  /# ,  335^-^337,  ä^J).    Ei  sind 
aar  kleinere  BmchilidLe,  woranf  die  2.  neuen  Arten  aus  der  Kreide 
GMiaeler  (GoniediMiiu)  Forbesi  Sbay,  S«  d35,  Fg.  ven  <ibH/bfW, 
GoMeler  (Goniodiseus)  FenniTnllt  8wit^  S.  336,«  Vg,,  ven  «renesend 


Ennom  hat  Reste  eines  Sinirthiers,  Dromatheriuni  sylvestrcj,  in 
den  Kohlen- Schichten  von  Chatkam  m'Nord-Anurika  gefunden ,'  das  einige 
Analogie  mit  Spalacotherinm  zu  haben  scheint.'  Die '  Formation  ward*  voii 
Ltsil  zam  untern  Jura,  vonEnnoHs  zum  Permien  |[ezihH.  ' 


•» 


D.     Geologische  Preis-Aufgaben 

der  Harlemer  Soziejtat   der  Wissenschaften. 

(Ana  4em  ans  ingesendeten  „BxHwi  dn  Pro^rmmme  dB  U  Socieid 
B^iUmdmism  des  Seiettces  k  Hmiem  paur  rmmde  IM9**.) 

KoBkurrens-Bedlngangeii  Tgl.  tm  jAhrbiich  i9M,  511. 

Der  Preis  Ist  eine  goldene  XedeUle  Im  Wertlie  rea  ISO  fl.  tmd,  wenn  die  Atbdt  deren 
«Srdlg  eraehtct  vird,  noch  eine  CketüDcetton  yon  IM  fl.  ' 

A.  Yor  dem  1.  Januar  1860  einzusenden  sind  die  Antworten  auf  folgende 
ans  früheren  Jahren  wiederholte  Fragen  (Jahrb.  18S8y  512): 

IX.  X*ef  reeherehsM  de  GdmRT  ont  apfrU  fue  touies  ou  presque  iotitet 
lt4  amckeM  kouUleres  ani  eie  formees  sur  U  Heu  ou  pree  du  Heu  ou  on 
lii  tremne.  Cependant  on  ne  seit  pae  hien  de  quelle  maniere  eela  e'eei 
fnt  et  il  reeie  a  deeider  ei  ellee  ont  e'te  formeee  dane  la  mer  ^  dane  de 
feem  dauee  ou  eur  la  terre  ferme,  ou  kien  ei  tune  a  iit  formet  dane  Fnne, 
et  feuire  dane  une  autre  de  eee  eireonetancee,  On  ne  eait  non  plue  Jue- 
fei  fmel  poim  on  peui  eomparer  la  formaiion  de  la  kouille  a  eelle  de 
U  teurke. 

La  SodM  demande  dee  reeherehee  fondeee  eur  un  exatnen  pereonef 
ie  Mferemiee  eouehee  houilleree  ei  de  plueieure  tourbieree  de  naittre  dif- 
firenie,  fmi  eonduieent  a  une  eoluHon  aueei  compleie  qtte  poeeible  de  cee 
fuetume, 

xzii.  On  demande  un  examen  exael  du  volean  de  File  «T  imboine, 
{Anhipei  HoUandaie  dee  Indee  orienialee)  qui  deeide  avec  exaetitude,  ei  ce 
tolean  daii  eon  origine  a  un  eoulevement  dee  aneiennee  eouehee  qui  forment 
U  eeriimUe  eol  non-^ooleamque  de  flle,  ou  e'il  eel  le  produit  de  maHeree 
noB-eekereniee,  r^etdee  par  le  volean  et  aeeumuleee  autour  d'une  erevaeee. 


Sit 

B.  V4>f  dem  1.  JattMir  i8$1  •iuofe^ea  fM  die  ARtworten  Mf : 
k)  Wiederholte  Fragen  «au  frtfieren  Mnen: 

X.  L«  9oeiM  demumtU  mne  d0$erijßiiom  dB  U  Pmmme  feuiU  det  frm- 
vimees  n^Wilde<»g#,  de  GuMre  ef  ^09&fif49ei,  e&mfmr^  «oee  «auf  dea 
iwrminä  eMafafwea  dmia  laa  cMUrtt9  ^09em^.  Vmamr  pamnrmy  ai  dea 
raiaiona  suffMnUst  tjf  d^ermmemi^  m  haruer  saii  «««  mmbmtmx  venAret, 
mU  muc  im»9nAri$  de  eea  FanNaa. 
b)  Nene  Fragen: 

I.    Pmri^i  em  Burope  h  DUmvirnm  remfenme  dee  ^uememU  de  mam 
mifireej  im  Soeieie  dew^ende,  mn  examen  eampmretif  du  gieetnent  de  et* 
oß  a»  Sfe'renie  Itatur,  MMidntaaiU,  atiMMi  coea  eertiiude,  dm  mudns  mi^ee 
une  ktmie  fnAmkiiiie\   i  Im  eommmisemnee  des  emueee  de  eei  emfornis^emumi 
ei  de  im  mmmiere  dami  U  e'eei  fmit. 

n.  D^mfree  im  finpmri  des  ^eoiofuee  ume  dee  denderee  fdriodma  gern- 
iofiptee  mmrmii  M  emrmeie'riede  pmr  ^inartnee  wumseee  de  fimeef  eemvrmui 
de  vmeiee  eufer/ieiee  dmne  piueiemre  pmye^  et  formmnt  timormeB  gimeiere. 
Lm  Saeietd  demmnde  fuelie  m  du  iire  inflmemee  de  eee  mmeeee  dm  ffaga,  n 
eUee  etU  reeiiemeni  ekieie^  eur  im  fmune  ei  im  ßore  dee  difi^remim  fmps  ei 
eur  im  iempermture  de  tmiwutepheref 

III.  Pcfia  fuelfmee  ierrmine  de  Ciie  de  Jmvm  ee  irouvent  dee  folfUm- 
Immee  fort  remmrpimUee  j  im  SoeiM  demmnde  im  deecriftian  meeompmgnee 
de  ßfuree  de  ^ueifuee  eepeee»  de  ee  genre  «oft  deeritee  Juefmiei. 

IV.  Piueieurs  Pmie'onieiegtteej  entre^mmtree  von  Mma^  HjlH^  Asmmis, 
Kauf  ont  decrit  et  ßfure  namkre  d'mnimmux  dtmt  iee  reetee  mvaiemi  M 
tremvee  dmne  iee  emrrieree  -  dfOeningeny  eitueee  eur  iee  fronüerme  de  im 
Suieee  et  du  Orand-dueke  de  Bmde,  Pendmnt  et  mpree  ieur  reekmreise  eee 
cmrriere»  n'ant  eeeee  de  foumir  dee  eepeeee  nauveiiee^  que  im  Soeimite'  de- 
eire  voir  deeritee,  Eiie  deeemerm  em  medaüle  d*or  mu  nmturaiimte,  fui 
iui  murm  feit  pmrvemr  une  kmne  deeeription,  meeompmjfnee  dee  ßgmres  ne- 
eaaaatraa,  dee  eepeeee  now>eiiement  trauveee^  eoit  dee  Mamais/liraa,  seit 
dee  poieeone,  eoit  dee  ineeetee. 

V.  li  eet  tree^proimUe  pie  im  chmine  de  monimpue  pii  horde  Im  Ouymne 
neerimndmiee^  renferme  dee  veinee  muriferee,  et  fue  le  de'tritue  mu  pied  de 
eette  limine  eontient  de  Vor.  Lm  Soeiete'  demmnde  une  deeeripHon  yeeie- 
gifue  de  eette  ekmine  de  mantagnee  mvee  le  rdtuitmt  d'un  exmmen  memmre- 
ioffifue  de  eon  detritue, 

XV.  De  pteUe  nmture  eont  iee  eorpe  eeiidee^  ekeervee  dmne  des  die- 
wumtel  eppertiennent-iie  mu  regne  minermi  au  eont-iie  dee  ve'geimujef 
Dee  reeherehee  m  ee  at^af,  pimnd  mime  eile  ne  ee  rmpportermieni  f»*«  im 
eeui  dimmumt  pourront  etre  eouronn^y  fumnd  eiiee  murent  eondmit  m  fuei- 
gue  reeuitmt  intereeemnt. 


Die  Jora-TerseaknBg  bei   lavgenbrflekeiiy 

geognoslische  Monographie, 

(vgl.  Jb.  1869,  S.  1) 

Yon 

den  Herren  Carl  Deffner  und  Oscar  Fraas 

in  EuUngen  and  BtiUigart* 


ffiesn  die  Karte,  Tafel  lY. 


Naehdem  wtr  In  der  ersten  Abtbeiinng  die  Schiebten« 
Folge  und  die  Giiedernng  der  Formationen)  welche  die 
Langenirüciner  Mulde  ausfällen,  so  vollständig,  als  das  vor- 
haodene  Material  und  die  sparsamen  Aufschlösse  es  gestatten, 
besprochen  haben,  lassen  wir  zur  Vervollständignng  des 
geognostischen  Bildes  jener  interessanten  Gegend  noch 
eibe  Darstellung  der  Lagerungs-Verhältnisse  folgen, 
an  welche  wir  sodann  einige  geologische  Betrachtnngen  über 
die  Eutatehnngs* Weise  und  das  Alter  jener  Dislokationen  an* 
reihen. 

Voraosznschicken  brauchen  wir  kaum,  dass  unsere  Unter- 
suebangen  an  der  Hand  der  ausgezeichneten  topographischen 
Karte  von  Baden  geschah,  In  welcher  sich  die  Richtigkeit 
der  Terrain-Auffassung  mit  der  Eleganz  der  Darstellung  in 
hohem  Grade  vereinigt  ond  zahlreiche  Einträge  von  Höhen* 
Messongen  die  Konstruktion  von  Lagerungs-Profilen  wesent^ 
lieh  unterst&tzen.  Ohne  diese  Karte  wäre  es  uns  nie  mög- 
lich gewesen,  einen  sicheren  Überblick  aber  diese  schwie- 
rigen geognostischen  Verhältnisse  zu  bekommen,  und  wir 
glauben  der  Zustimmung  aller  Geognosten,  die  sich  mit  ähn^ 

Jahrswc  ISBt.  33 


liclieu  Detail- Arbeiten  befassen,  sicher  zu  seyn,  wenn  wir 
überhaupt  den  Satz  aussprechen)  dass  geologische  Lagerongs- 
Studien  über  einzelne  Gegenden  sowohl  als  über  ausgedehn- 
tere Senkungs-  und  Hebungs-Systeme  ohne  genaue  Terrain- 
Karten  gar  nicht  möglich  sind.  Arbeiten,  welche  dieser 
Hülfs-Mlttel  entbehrten,  haben  nur  wenig  Werth. 

In  der  Mitte  der  grossen  Einsenkung  der  Trias-Gebilde, 
welche  sich  Im  Norden  von  den  Gebirgs-Uohen  des  Oden- 
waUeM  bei  Heidelberg  und  im  Süden  In  gleicher  Weise  voo  den 
SchwarMwald'üohen  synkliuisch  gegeu  Longenbrüeken  herooter- 
neigen,  liegt,  nachdem  sich  Bunter  Saudstein,  Muschelkalli, 
Lettenkohle  und  Keuper  in  regelmässiger  Anfelnanderfolge 
von  beiden  Seiten  immer  mehr  genähert  haben,  au  der  tief- 
sten Stelle  der  Mulde  unsere  Ablagerung  des  schwar- 
zen und  braunen  Juras.  Da  sich  unsere  UntersocbuDj; 
ausserhalb  des  jurassischen  Gebiets  nur  auf  dessen  nächste 
Umgebung  beschränkle,  so  sind  \s\r  ausser  Stand  über  den 
Verlauf  des  Schichten-Zugs  von  Sckwarxwedd  und  Odenwüli 
herab  mit  Bestimmtheit  anzugeben ,  ob  sich  derselbe  gleich- 
massig  In  seinen  Schichten  gegen  die  Vertiefung  neigt  oder 
durch  Verwerfungen  und  Treppen  charakterisirr.  Indessen 
sprechen  wir  uns  auf  den  Grund  einiger  flüchtiger  Exkursi- 
onen eher  für  eine  allmähliche  Neigung  der  Trias-Gebilde 
gegen  die  Jura-Mulde  aus,  als  für  gewaltsamen  Abbruch  der 
Schichten.  Demnach  wäre  die  synklinische  Einsenkung  der 
Trias  ohne  Verwerfung  der  Schichten  mit  verhältnissmässiger 
Ruhe  und  ohne  Störung  der  äusseren  Ordnung  vor  sich  ge- 
gangen. Es  sind  zwar  am  Rande  dieses  Höhen-Zuges  in  der 
Richtung  gegen  das  ^em-Thal  hin  einige  sehr  bedeutende 
Verwerfungen  bemerkbar,  z.  B.  die  Muschelkalk-Ablageruufi; 
bei  Leimen,  so  wie  das  Vorkommen  des  obersten  Keopers 
mit  einer  Kappe. von  Bonebed-Sandstein,  der  aus  den  Feldern 
zwischen  Wüslock  und  der  südöstlichen  Ecke  des  Dimmel- 
wuldee  hervorsieht,  während  der  an  der  nordostlichen  Ecke 
abgeteufte  Versuchs-Schacbt  schon  In  der  Letteukoble  steht. 
Wir  betrachten  jedoch  diese  Verhältnisse  als  die  Sporen 
weiterer  und  mit  der  Langembrückner  Versenkung  nicht  zu  ver- 
wechselnder Störungen,  deren  fernere  Beobachtung  der  Bkm- 


515 

ScbuUjdem  Aiifi^e  eiilKiebt  Siegfehoreo  —  als  die  letzten  noch 
aber  die  Rheimtäal^Alluvion  heryorragenden  Kiipfpen  den  In 
die  AAetM-Spalte  versunkeDeii  uod  beziehongeweise  am  Rande 
der  Spalte  hängen-gebliebenen  Gebirges  —  nicht  dem  angeführ« 
ten  Eliisfniieo  der  Schichten  zwischen  Odenwald  und  Schwann 
walij  sondern  einer  ganz  andern  Bewegung  der  Spalte  zwi- 
acJien  Vogesen  und  Sekwamwald  an ,  über  deren  Verhältnlss 
za  der  Einaenknng  der  Trias»  und  Jura*  Schichten  wegen 
Mangels  an  zusammenhängenden  Detail  •  Beobachtungeq 
immer  noch  ein  Dunkel  schwebt. 

Das  Stetige  und  Gleichmassige  in  der  alimählichen  Ein- 
Senkung  der  Trias-Schichten  hört  jedoch  auf,  so  wie  man 
sieb  der  Mitte  der  Mulde  nähert.  Das  Einfallen  der  Schieb- 
teo  wird  plötzlich  steil;  ja  an  manchen  Stellen  sind  dte 
Schichten  ganz  abgebrochen  und  die  einen  an  der  steben- 
l^eUiebenen  Wand  der  andern  tief  hinab^gesonken.  Man  steht 
•Nf  dem  Rande  einer  zweiten  Inneren  Einsenknng,  welche 
in  der  Mitte  der  grösseren  nur  schwach  geneigten  Mulde 
der  Trias-Gebilde  liegend  einen  weit  tiefern  Einsturz  der 
Schichten  zeigt  und  mit  den  der  Trias  folgenden  Gesteinen 
des  Achwarzen  und  braunen  Juras  aussgefuUt  ist,  die  schliess- 
lich i»  SDnähernder  Horizontale  die  Fläche  der  Mulde  bilden. 

Versachen  wir  an  der  Hand  der  Karte  und  der  beige- 
{^ebenen  Profile  den  Bau  derselben  anschaulich  zu  machen, 
so  fallt  zunächst  die  nordöstliche  Richtung  der  Mulden- 
Ate  in  das  Auge.  Sie  liegt  in  der  Linie,  welche  Langen- 
brücken  and  Mikklhausen  verbindet,  mit  der  die  beiden  Seiten- 
winde der  Mulde,  Ubitatt -  Öitringen  und  Masek-  Galgenterg 
aaffallend  parallel  laufen«  Durch  das  rechtwinkelige  Ab- 
schneiden der  Einseuknng  an  ihrem  nordöstlichen  Ende  er- 
hält die  Mulde  eine  äusserst  regelmässige  Oblong-Form,  wie 
sie  ansserbalb  des  Rkeinikals  nur  selten  vorkommen  mag,  und 
welche  den  Innern  Ban  derselben  in  seiner  ganzen  Einfach- 
heit erkennen  lässt.  Der  südwestliche  Theil  der  Mulde  be» 
liält  zwar  Im  Ganzen  genommen  den  Bau  des  nordöstlichen 
Endes  bei,  weicht  jedoch,  inflnenzirt  durch  die  Bheinthal-BÜ- 
dong  von  der  Regelmässigkeit  dieser  Form  etwas  ab,  worauf 
wir  unten  zurückkommen  werden.     Heben  wir  noch   hervor, 

33» 


SKI 

das8  die  Lage  der  Malden-Aie  vom  Badehaos  In  Langen- 
brücken  ao  Mb  an  den  Freibaek  zwischen  Ming$Uknm  uod 
Öhringen  nur  wenig  steigt  und  beinaiie  liorizontal  liegt,  von 
dort  an  aJbef  bb  an  das  nordöstliclie  Ende  derselben  raiicN 
sich  erbebt,  dass  man  demgeoiass  von  NO.  nach  SW.  gehend 
über  die  Sehichten*Köpfe  der  Jura-Abthellungeo  weg  je  tiefer 
zar  AAtftJPi^Ebene  hinabsteigend  desto  jüngere  Schichten  ober- 
schreitet,  so  dürfte  hiemit  das  Bild  der  Mulde  in  seiner  all- 
gemeinen wesentlichen  Form  gezeichnet  seyn. 

Im  Einzelnen,  so  weit  es  uns  Bemerkenswerthes  dar- 
bietet, verfolgen  wir  zunächst  die  südliche  Grenz-Spaite  der 
Versenkung  in  der  Richtung  von  Ösiringen  nacb(7^- 
siaiU  Die  Karte  zeigt,  wie  die  Bonebed-Schichten  von  dem 
Müklhausener  Sandstein-Bruch  an  auf  ihrem  Wege  um  den 
rechten  Winkel  im  ScUehbergwald  herum  In  geordneter  Aaf- 
lagerung  auf  dem  Keuper  liegend  gegen  die  Axe  der  Mnide 
regelmässig  einfallen.  Dann  aber^  eine  starke  Viertelstuude 
noch  ehe  die  Einsenkung  das  Dorf  ösiringen  erreicht,  ist 
es  nicht  mehr  wie  vorher  einfache  Neigung  der  Schichten, 
welche  den  Rand  der  Mulde  bildet,  sondern  die  Schichten 
brechen  ab,  es  entsteht  eine  wirkliche  Spalte  und  der  Booe- 
bed-Sandstein  sinkt  neben  der  stehen-gebiiebenen  Kenper- 
Wand  im  Verlauf  dieser  Spalte  allmählich  immer  tiefer  hioab. 
Anfangs  durch  die  nivelllrende  Loss-Decke  der  Beobacfatnog 
entzogen,  tritt  dieselbe  Spalte  beim  Übergang  über  die 
Strasse  von  ösiringen  nach  Eickiersheim  als  die  Thal-Rinne 
bei  der  oberen  Ösirmgener  Mühle  deutlich  auf  und  zeigt  in  den 
schonen  Bonebed-Sandsteiubrüchen  von  Ösiringen  die  geson- 
kenen  Schichten,  während  150^300'  höher  dieselben  Bone- 
bed'ScIiichten  auf  der  stehen  gebliebenen  Keuper- Wand  von 
ösiringener  Weinberg  über  den  Sddnietkackberg  ^  Seklüssei- 
herg  u,  s.  w.  in  der  Richtung  nach  Zeuiem  hin  an  vielen  von  der 
Löss-Decke  entblossten  Punkten  zu  beobachten  sind.  Immei 
tiefer  senken  sich  von  ösiringen  an  die  jurassischen  Schiebten 
in '  die  Spalte  hinab ,  denn  die  uoterstefl  Häuser  des  Dorfs 
stehen  schon  auf  der  Grenze  vom  schwären  Jura  o.  uod  ß» 
Die  leicht  verwaschbaren  Thone  des  schwarzen  Juras  ß.  sind 
überall  mit  Dammerde  bedeckt,  aus  der  nur  die  spHtterharte 


517 

Uane  Kalk-Bank  iles  Ammonites  obtusus  etonial  bervorscbaiit. 
Erst  die  härteren  Gesteine  der  Namlsmalen-Mergel,  die  aberall 
ftof  den  Feldern  sich  verratben,  lassen  den  Verlauf  der  Spalte 
bis  auf  den  waldigen  Kamm  des  Bieiinger  Waldes  wieder 
ertfDoeo,  wo  sie  vorubergebend  nnter  gewaltigen  Löss-Mas- 
sen  Terschwiiiden ,  um  sogleicb  am  Wald- Abhang  in  dem 
Mlemer'  Bache,  der  die  ¥ersenknngs  -  Spalte  zu  seinem 
Bette  sich  aaserwahlt  hat,  wieder  zu  erscheinen.  Dort  lassen 
sie  sieh  lange  verfolgen ,  bis  sie  durch  die  abermals  leicht 
Terwascbbaren  Amaltheen-Tbone  sich  der  Beobachtung  ent- 
ziehen. Im  weitern  Verlauf  schwärzt  sich  bald  wieder  der 
Boden,  wird  locker  und  leicht  und  fuhrt  Schiefer-Splitter  mit 
Pocidonomya  Bronni,  welche  den  nahen  schwarzen  Jura  e.  ver- 
ratheo,  ob  er  sich  auch  nnter  Loss  und  AlluYinm  der  Thal- 
RiDoe  versteckt.  Eine  Zeit  lang  hindert  nun  der  Loss  die 
weitere  Beobachtung.  Nur  auf  dem  Fahrwege  von  Zeutem 
nach  Langenbrüeien  sieht  man  Numismalen-Bänke  gleich  ober* 
halb  der  letzten  Hänser  des  Ortes  queef  iiber  die  Strasse 
streichen,  und  in  den  Weinbergen  des  Katzbach-Tbalen  zwi- 
schen Zeuiem  und  SUettfefd  ist  an  den  zerstreuten  jurassischen 
Findlingen  eine  Deutung  des  unter- liegenden  Gesteins  möglich. 
Dort  durften  sich  noch  die  Numismalis-Mergel  über  der  Thal- 
Sohle  erheben,  auf  welchen  sofort  in  regelmassiger  Reihen- 
Folge  die  Amaltheen-Thone,  sodann  die  Posidonomyen-Schiefer, 
Jorensis-Mergel,  Opalinus-Thone  mit  eiser  Kuppe  von  Mur- 
cbisonae-Sandstein  lagern  und  gegen  Stettfeld  hin  einfallen. 
Verfolgen  wir  vollends  unsere  Spalte  jenseits  des  Katzhaches 
in  die  AA^Ma/- Versenkung,  so  begegnen  iwir  gleich  auf  den 
ersten  Höhen  wieder  den  von  den  Bewohnern  der  utniiegen- 
den  Orte  gierig  aufgeschlossenen  Schichten  des  BonebedSand« 
Steins;  wir  treffen  aber  keine  horizontale  Lagerung  mehr, 
sondern  ein  Einfalleu  gegen  N.  37®  W.  mit  einer  anfangs  20®, 
dann  je  näher  dem  AAffin-Thale  desto  mehr  betragenden  Neigung 
der  Schichten.  Dieses  Einfallen  ist  genau  rechtwinkelig  auf 
die  Spalten- Richtung  von  Dbsiatt-Zeutem.  Der  Wald  hindert 
minmehr  weitere  Schichten-Beobachtung,  und  die  so  werth- 
vollen  and  Interessanten  Verhältnisse  des  ferneren  Spalten- 
Terlanfes  wären  durchaus  unbekannt  geblieben ,   wenn  nicht 


518 

Vemicrhs- Arbeiten  auf  Steinkohle  (!)  und  eine  spatere  jetzt 
ebenfalls  verlassene  Dnternehmang;,  um  die  dortfg^en  Posi- 
dononiyen  -  Schiefer  auf  MineraUÖI  auszubeuten,  in  zwei 
Schachten  und  mehren  Schürfen  die  beste  Einsicht  in  die 
unter  der  Oberfläche  versteckten  Schichten-Verhältnisse  ver- 
schafft hätten.  In  dem  zweiten  neueren  Schachte  beoliacli- 
teten  wir  ein  Einfallen  der  Schichten  von  65^  gegen  N.  45* 
W.,  während  es  in  dem  älteren  südwestlichen  Schachte  so- 
gar 75®  betragen  haben  soll.  Der  Holz-Einban  im  Schacht 
entzieht  zwar  die  durchsenkten  Schichten  der  unmittelbaren 
Beobachtung^,  allein  nach  den  von  uns  u.  A.  gemachten 
Beobachtungen  setzt  der  Schacht  im  braunen  Jura  a.  mit 
Ammonites  opalinus  auf,  durchsenkt  die  Mergel  des  Am.  radi- 
ans  im  obersten  Lias,  sodann  die  Posidonomyen-Scbiefer  und 
scheint  bei  45'  Tiefe  schon  in  den  Mergeln  mit  Am.  costatns 
und  Am.  amaltheus  zu  stehen.  Wenigstens  besitzt  Prof.  Birn 
in  Heidelberg  die  genannten  Ammoniten  von  dieser  Lokalität. 
—  Die  weitere  Veffoignng  der  Spalten-Richtung  nach  SW. 
lässt  ausser  den  Keuper- Mergeln  und  weissem  plattig^em 
Stnbensandstein  in  den  Weinbergen  nichts  mehr  beobachteo. 
Desto  mehr  überrascht  das  plötzliche  Auftreten  der  Tertiär- 
Ablagerung,  die  bei  der  Gabelung  der  Strasse  Dbsfatt- 
Langenbrüchen  nach  Zeufem  zuerst  sichtbar  bis  Ins  Rkein- 
Thal  sich  hinabzieht  und  im  Wesentlichen  ans  einem  sandi- 
gen Kalk-Mergel,  reichlich  mit  gerundeten  Quarz-Kornem 
versetzt,  besteht.  Leider  sind  die  früher  zum  Behuf  der  Ver- 
fertigung von  Ziegeln  gemachten  Aufschlüsse  wieder  ange- 
worfen, so  dass  uns  nichts  Weiteres  iiber  die  Lagerungs-Art 
der  Schichten  bekannt  ist.  Vergeblich  sieht  man  sich  dort 
am  Abhang  zum  Rkein  hin  nach  Anhalts-Punkten  um;  denn 
nur  wenige  Schritte  davon  entfernt  steht  schon  der  schein- 
bar horizontal  gelagerte  Personaten-Sandstein  des  braonen 
Jura  ß.  an,  der  nach  den  auf  den  Feldern  ausgeackerteo 
Stucken  als  schmaler  Streifen  der  VerwerYungs-Spalte  ent. 
lang  gegen  den  Roeenberg  hinzieht.  Endlich  verwirrt  sieh 
vollends  der  Beobachter,  wenn  er  nur  lOUO  Fuss  weit  dem 
Lauf  des  Krtdehbacki  gegen  NO«  folgend  den  unteren  brao- 
Den  Jura   a    mit    reichen    Lagern    von   Am.    opalinos  und 


519 

Am.  (ornlfMus  in  dpmselben  Niveau  und  von  da  an  bis  über 
SteSfeli  binana  fmnier  am  Abhangs  deä  AAem-Tbalea  findet 
Der  Opalinua-Thon  ateht  oben  am  Rosenberg  mfC  65®  Ein- 
fallen an;  nnten  Im  Thal  lie^C  er  Hcheinbar  horizontal;  da- 
zwischen'  neben-einander  brauner  Jura  ß,  und  Tertiär!  Bei 
dem  Mang^el  an  Aufacbliiaaen  bleibt  nichts  übrig  als  efne  Kon- 
stroktioo  der  Erscheinung,  deren  wohl  mehre  möglich  sind. 
Wir  konstrnfren  laut  Profil  IV.  und  V.  uns  die  Sache  so, 
dass  wir  konform  mit  dem  Fallen  des  Bonebed-Sandsteins  am 
östlichen  Ende  des  Resenbergs  anch  die  übrigen  Schichten^ 
welche  den  Mulden-Rand  auf  dieser  Linie  bilden,  nämHch  den 
ganzen  schwarzen  und  den  unteren  braunen  Jura  steil  gegen 
die  Mulden- Axe  hin  neigen,  und  zwar  bei  Zeutem  beginnend  erat 
weniger,  je  näher  der  AAmi/iba/  Spalte  aber  desto  tiefer,  und 
am  Ende  bei  übetatt  die  Schichten  unter  die  /{AeiVt-Ebene 
hinabsinken  lassen.  Die  mit-gesunkenen  Schichten  der  Mulde 
neigten  sich  aber  rfickwärts  gegen  die  Kluft,  an  die  steil  ab» 
fallenden  Schichten- Wände  anlehnend,  und  es  schauen  von  dle- 
seo  nur  noch  die  braunen  Jura-Thone  und  Sandsteine  hervor» 
In  die  Vertiefung,  in  welcher  die  Mulden-Schichten  an  die 
steil  abfallenden  Spalten -Schichten  anlehnen,  drangen  die 
Tertiär-Gewässer  ein ,  welche  hier  ans  der  nächsten  Nähe 
der  anstehenden  Keuper-  und  Jura-:Gebilde  sich  das  Material 
zn  ihren  Sediment-Bildungen  holten.  Da,  wo  das  Tertiär- 
Gebirge  an  den  Keuper  sich  anlehnt,  ist  diese  Bildung  des 
Tertiärs  eben  ans  Kenper-Detritus  so  auffällig,  dass  man  bei 
aller  Obung  Im  Schichten-Erkennen  In  Verlegenheit  geräth, 
ob  man  ursprünglichen  Keuper  oder  kenperisches  Tertiär  — 
wir  m&ehten  es  Neokeuper  nennen  —  vor  sich  hat.  Auf 
der  letzten  Exkursion  fanden  wir  Cyclas-artige  Blvalven  und 
Gaatropoden  von  sehr  geringer  Grösse  in  den  sandigen  Kalk- 
Mergeln  der  Ubitaiier  Weinberge.  Anfangs  die  Bildung 
entschieden  für  tertiär  ansehend,  ziehen  wir  jetzt  doch  vor 
sie  für  unteren  Keuper  zu  erklären,  seit  wir  anch  in  Schwa- 
Uli  diese  Cyclas-  und  Natica-Steinkerne  in  den  Gyps-Mergeln 
des  unteren  Keupers  gefunden.  Für  die  Anschauung  der  Lage- 
rongs-Verhältttisse  ist  Diess  von  untergeordneter  Bedeutung, 
indem  jedenfalls  Keuper  und  Tertiär   hart   neben   einander 


»30 

liegen,  fenes  die  Matter  und  dieaes  das  Kind  voratelleiid, 
das  aus  Reuper  zur  Tertiär-Zeit  liervorging.  Dagegen  nur  ver- 
waliren  wir  uns,  doss  man  nicht  die  disliordsnte  Lagerung  der 
braunen  Jura  -  Schicliten  sum  Grunde  walilt,  sie  der  Zeit 
nacli  auseinander  zu  halten«  Es  ist  hier  im  Kleinen  mit  dleseo 
Schichten  ganz  derselbe  Fall,  wie  mit  dem  Vogeseo-Sandstein 
und  Bunten  Sandstein  des  Elsasses.  Die  namenlose  Konfo* 
sion,  die  hier  herrschte  und  theiiwelse  noch  herrscht,  wurde 
einzig  nur  dnrch  die  diskordante  Lagerung  des  Bunten  Sand. 
Steins  hervorgerufen.  Man  hielt  den  gesuniienen  Bunten 
Sandstein  für  junger  als  den  stehen -'gebliebenen  und  gab 
ein  und  demselben  Ding  verschiedene  Namen.  So  wenig  es 
einem  Geognosten  einfallen  wird,  die  gesunkenen  Opalinna- 
Thone  des  iUein-Thales  fiir  jünger  oder  älter  als  die  oben 
auf  dem  Rosenherg  stehen  gebliebenen  zu  erklären,  so  wenig; 
darf  Vogesen- Sandstein  und  Bunt  -  Sandstein  aaseioander- 
gehalten  werden. 

Wenden  wir  uns  von  da  zum  nördlichen  Rand  der  Mulde 
bei  Malsc^j  um  Ihren  Verlauf  von  O.  nach  W.  zn  verfolgen,  so 
ist  zunächst  hervorzuheben,  dass  er  durchweg  höher  lieg;t 
als  der  sudliche,  und  dass  auch  hier  anfangs  kein  Abbruch  der 
Schichten  und  keine  Spalte  stattfindet,  sondern  nur  eine  Neigung 
der  Schichten ,  die  vom  Galgenberg  an  rechtwinkelig  auf  die 
Hauptase  der  Mulde  einfallen.  Der  Abbruch  selbst  entzieht 
sich  wegen  der  deckenden  Loss-Massen  leider  dem  Auge, 
muss  aber  in  dem  nordwestlichen  Winkel  der  Muide  sich 
befinden,  da  wo  der  Weg  von  Malsek  ins  AA^'n-Thal  die 
Haupt-Strasse  schneidet.  Denn  hier  nähern  sich  horizontal 
liegende  braune  Jura-Schichten  mit  Pecten  personatos  auf 
Schuss- Weite  den  sud-östlich  einfallenden  Bonebed-Sandsteinen 
und  decken  abermals  tertiäre  Bildungen  (leider  auch  AllnW- 
onen)  die  Spalte.  Es  wiederholen  sich  hier  offenbar  die 
UbstaUer  Verhältnisse:  horizontale  braune  Jura-Scbiclitea 
als  Molden-Ausfullung  sich  anlehnend  an  geneigte  Bonebed- 
Schlchten,  die  Abbruch-Spalte  selbst  dnrch  Tertiär-Gestein 
ausgefüllt,  und  Alles  schliesslich  durch  AArin-Schutt  oiveltirt. 
Doch  fehlt  es  auf  den  Feldern  längs  des  Malsck-Mmgolihemer 


Sil 

Weges  auch  nicht  an  direkten  Beweisen  von  dem  Vorhanden- 
seyn  der  swfschen  Kenper  und  braunem  Jora  inne->lieg;enden 
Lias-Scfafehten.  Auf  den  Feldern  lassen  steh  Reste  aus  den 
Toberkolaten-SchichCen  «"des  schwarzen  Jara*8  a«,  Terebratula 
Torneri  aus  ß.,  zahlreiche  Numismalen  aus  y. ,  Amaltheen 
aus  d.  und  schliesslich  unterste  Posidonomyen-Schlefer  aus 
6.  sammeln.  Diese  Schichten  müssen,  da  Alles  nahe  bei  ein» 
ander  auf  den  Feldern  gefunden  wird,  sehr  starlien  Fall  haben, 
setzen  queer  über  den  /ieng$ibociback  in  den  BretiwaU 
hinein,  entziehen  sich  aber  auch  unter  Loss  und  Wald  der 
Beobachtung;.  Im  Bette  des  Hengstbockbacks  sollte  man  am 
ebeaten  Aufschlüsse  erwarten:  derselbe  nimmt  aus  den 
Schichten  des  schwarzen  Juraln  a.  und  ß,  oberhalb  Retigkeim 
seine  Zuflüsse,  läuft  sofort  einige  Zeit  über  die  Tnberculaten- 
Schiebten  und  Monotis- Bänke.  In  der  Mähe  des  Brunnens  und 
der  Quellen  haben  im  vorigen  Jahr  Korrektionen  des  Bach- 
BeHes  diese  Schichten  erschürft,  in  deren  Folge  wir  eine 
Roüz  auf  S.  25  berichtigen.  Dort  gaben  wir  an ,  dass  die 
Qoellen  am  JBengsfbockback  aus  schwarzem  Jtfra  s.  ihren  Ur- 
sprang  nähmen ;  dem  Ist  aber  entschieden  nicht  so.  Viel- 
mehr  sind  es  die  Monotis  Bänke  und  Ol-Schiefer  des  schwar- 
zen Jttra*s  a.,  welche  dort  ihr  Bitumen  den  Wassern  mittheilen. 
Nur  1200  Schritte  ?on  diesen  Schürfen  steht  auf  einmal 
welter  westlich  wieder  brauner  Jura  nm  Bache  an;  eben 
hier  zieht  sicli  die  Spalte  durch,  und  sind  wir  versichert,  dass 
etwaige  spätere  Schürf- Arbeiten  unterhalb  der  Löss«-Decke 
unsere  Anschauung  bestätigen  würden,  wie  wir  sie  auf  Karte 
und  Profilen  niedergelegt  haben. 

Während  das  hintere  nord-östliche  Viereck  der  Jura- 
Versenkung  von  der  denkbar  einfachsten  Konstruktion  ist, 
indem  die  Schichten  ohne  Spalten  •  Bildung  einfach  in  der 
Richtung  der  Mulden- Axe  gegen  SW.  einfallen,  wobei  die 
Grenz- Linie  des  Bonebed » Sandsteins  ein  Bogenstuck  vom 
ßslgenkerg  herab  gegen  den  Sandstein  -  Bruch  bei  JUnkt- 
Imsen  und  den  Scklekbergwald  bilden,  bemerken  wir  über 
die  Gestaltung  des  Innern  der  Mulde  nur  noch  so  viel,  dass 
die  Jura-Schichten  der  südöstlichen  Seite  im  Allgemeinen 
viel  tiefer  in  die  Spulte  eingesunken  sind,  während  sie  sich 


5tt 

an  der  nordweslUehen  Seite  allmählich  hliiab*nel{;;eii.  Damit 
atlmnien  auch  die  Hölien  der  Keiiper* Wände  auf  beiden  Selten, 
indem  die  audöstllehen  Keuper-H5beu  bedeutend  niedriger  sind, 
als  die  nordweaf liehen  des  LetMenkergs  und  Gütgenierg$,  Darf 
man  hieraus  yiellelcht  den  Schluaa  ziehen,  daaa  die  Blldoog^ 
der  groaaen  Beichten  Trias-Mulde  mit  der  Bildung  der  tiefen 
Jura-Mulde  eine  gemeinsame  Ursache  hat  und  als  zusamraeo- 
l^ebörige  Alition  zu  betrachten  lat?  Wir  zweifeln  kaum  daran; 
denn  es  wäre  eine  beschränkte  Anschauung,  wollten  wir  nnr 
gerade  in  der  LangenbHkkner  Gegend  eine  für  sich  dastehende 
geologische  That  voraussetzen.  Vielmehr  werden  sich  beide 
Erscheinungen  dereinst  nach  genaueren  Detail-Ontersuchongen 
der  zahlreichen  Jura-Überrest^  im  Breugauy  Woigau^  Kl- 
sa§M  und  der  PfaU  links  und  rechts  des  Rkeinei  auf  eine 
gemeinsame  grossartige  Veränderung  zurückfuhren  lassen. 

Üiiiie  schliessliche  Erwähnung  verdienen  noch  die  Lage- 
rungs^Verbältnisse  unserer  Muiden-Schlchten,  ehe  dlesell>en 
zwischen  Uksfati  und  Maisch  im  i{Aem*Thal  verecbwin- 
den.  Vom  nördliclien  Tertiär- Streifen  bis  zum  südlichen,  also 
von  einer  Spalte  bis  zur  andern,  zieht  sich  brauner  Jiira  a. 
und  ß.  Der  schmale  Streifen  Personaten  Sandstein,  der  von 
MtngoUkeim  bis  jenseits  LangenhrMeken  her&berziebt^  zeigt  ein 
deutliches  Einfallen  der  Schichten  gegen  WMW.  An  den 
ersten  Häusern  von  MingoUkem  nächst  der  Hanptstrasse 
im  Bach-Bett  schön  aufgeschlossen  zeigen  dort  die  schon  im 
Tiiveau  der  RkeinlkaUEheikt  liegenden  sandigen  Schichten 
nur  schwache  Neigung  gegen  das  AAeiii-Thal,  während  sie 
In  den  beiden  schönen  Aufschlüssen  die  südlich  des  Lange»- 
brückner  Bahnhofs  zum  Behuf  von  MateriaiGewInnung  blos- 
gelegt  wurden,  mit  lü^  gegen  Westen  fallen.  Dass  liier 
noch  kein  Ausgehendes  der  Jura-Schichten  seyn  kann,  branclit 
kaum  bemerkt  zu  werden,  vielmehr  stechen  dieselben  unter 
die  Rkein-Ehfiüe  hinab  und  ist  ein  unterirdischer  Zusammen- 
hang dieser  und  der  Gunderskofen-Mieteikeimer  Schichten  höchst 
walirscheinlich.  Wenigstens  trifft  die  Verlängerung  unserer 
Mulden*Axe  accurat  die  braunen  Jura«Schichten  von  Gtmiir$' 
kofen.  Es  ist  uns  von  Bohr-  oder  Schacht  •  Arbeiten  in 
Rkein  Tiial  aus   dieser  Gegend  nichts  bekannt;  aber  wir  zwei- 


US 

fein  keinen  Aaj[;enbllrk,   das«  solche  in  niclit  g;roMer  Tiefe 
brtnnen  Jura  träfen. 

Att  diese  Darleg^nng;  der  Liiiperiiitgs^VerliältniMe  knöpft 
slcli  auf  natiirlicbe  Weise  die  Besprechang  einig^er  geolo- 
p*8cber  Fraisen,  die  Enfstelinng  Weise  dieser  Lagerung  £a  er* 
klaren.  Man  könnte  nacli  bisher  bestehenden  Sj^stemen  ver* 
socht  seyn,  sich  den  Grund  dieser  Erscheinungen  in  der 
Weise  ▼orznsteilen ,  dass  die  Hebung  des  Odenwalii  einer* 
seits  und  die  des  Sekwar%wali$  andrerseits  hier  ihren  Anfang 
genommen  habe,  wahrend  der  Boden  unserer  Mulde  relativ 
wenig  oder  gar  nicht  tou  der  Hebung  ergriffen  worden  sey« 
Dass  wir  an  eine  Hebung  hier  nicht  glauben  können,  haben 
irir  schon  in  der  flberschrift  der  Abhandlung  ausgesprochen. 
Wir  glauben,  dass  eine  aufmerksame  Wiirdigung  der  von 
uns  angeführten  Einzelnheiten  in  den  Lagerungs-Verbältnissen 
besonders  längs  der  Mulden-R&nder  zur  H^chtfertignng  unserer 
Deotung  als  einer  Versenkung  hinreichen  diirfte.  Bei  der 
nocli  vielfach  üblichen  Gewohnheit,  derartige  Schichten* 
Störungen  auf  Hebungen  zurückzuführen,  so  wenig  auch  oft 
das  Detail  zu  solcher  Erklärnngs-Art  passen  mag,  möchten 
Kir  indessen  nur  kurz  die  Hanpt-Momente  geltend  machen, 
die  eine  Erklärungs- Weise  durch  Hebung  im  vorlie* 
genden  Fall  ganz  entschieden  ausschliess  en. 


Gruh.  TriM.  Trliw.  Gruit. 

Vergegenwärtigen  wir  uns  das  Bild  der  beiden  in  e  in- 
ander  geschachtelten  Mulden,  wie  es  der  vorstehende  Holz« 
scbnitt  im  Wesentlichen  wiedergibt,  so .  finden  wir  an  den 
beiden  End-Punkten  der  äusseren  Mulde  bei  Heidelberg  und 
bei  Rasiati  10  Meilen  von  einander  entfernt  die  krystalli- 
niscben  Gesteine  unter  den  Sedimentär-Scbichten  der  Trias 


Mi 

hervortreten«  MU  der  wacbtienden  Entfernang;  vom  Zentmni 
der  Mulde  erheben  sie  sich  höher  und  höher,  verbreiten  sieb 
zugleich  in  horizontaler  Ausdehnung  über  weitere  Räame 
und  bilden  zuletzt  die  höchsten  Kuppen  des  Odenwaliei  und 
SekwartwaUes.  Dort  wäre  somit  die  grösste  Energie  und  der 
Mittelponkt  der  hebenden  Kräfte,  deren  Wirksamkeit  geg^eD 
die  Mniden-Axe  hin  sich  mehr  und  mehr  abschwächte.  — 
Konsequent  mit  dieser  allmShlichen  Abnahme  jener  Kräfte 
sollte  sich  nun  In  der  neutralen  Axe  der  Mulde  eine  unge- 
störte horizontale  Lagerungs- Weise  der  Schichten  finden, 
weil  hier  die  hebende  Kraft  am  geringsten  seyn  rousste  nnd 
der  ursprüngliche  feste  Aufbau  der  Schichten  am  wenigsten 
erschüttert  werden  konnte.  Statt  dessen  fallen  aber  die 
Schichten  von  beiden  Seiten  her  steil  gegen  eiue  gemein- 
schaff liehe  Axe  ein,  ja  brechen  sogar  ganz  ab  and  Hegen 
hart  neben  einander  in  sehr  verschiedeuen  Niveaus. 

Wollte  man  diese  Verhältnisse  durch  Hebung  der  Seiten 
erklären,  so  wäre  man  zu  der  unhaltbaren  Annahme  gezwon« 
gen,  dass  das  hebende  Agens,  welches  den  Gebirgs-Zug  vom 
sudlichen  Sckwar%watd  bei  IFaldihui  bis  in  die  Wefferau  bei 
Hanhu  in  einer  Länge  von  über  30  Meilen  emporhob,  hier 
in  der  Mitte  bei  Lungenhrücken  einen  y^  Stunde  breiten 
Streifen  Land  nnheruhrt  stehen  gelassen  und  dann  rechts 
und  links  an  der  Grenze  dieses  neotraleu  Gebietes  plötzlich 
seine  Thätigkeit  mit  scharf  abgerissener  Hebung  des  ganzen 
ausserhalb  liegenden  Terrains  wieder  begonnen  habe.  Aber 
auch  nur  am  Rande  dieses  neutralen  Gebietes  hätte  die  He- 
bung eine  so  wilde  Energie  gezeigt  und  sich  alsbald  wieder  za 
jener  sanft  ansteigenden  regelmässigen  Erhebung  der  Trias- 
Schichten  ermässigt,  wie  ivfr  sie  nördlich  und  südlich  der 
Jura- Versenkung  die  Höhen  der  beiden  Gebirgs-Zuge  gewin- 
nen sehen.  Dazu  kommt,  dass  die  Hebung  der  Schiebten 
ausserhalb  der  Jura-Mulde  nicht  nur  das  nördlich  und  säd- 
licb  davon  gelegene  Terrain  umfasst  haben,  sondern  dass 
auch  das  gesammte  Halbkreis-formig  den  nördlichen  Theil 
der  Mulde  umspannende  Gebiet  mit  gehoben  worden  sejn 
musste.  Eine  von  einem  ungestört  ruhig-bleibenden  MiUel- 
puiikt  ans   radial    nach  aussen  wachsende  Hebung  aber  an- 


tonebnen,  wirjl  ohne  Widersprach  so  erfahren  als  gintiidi 
noflUttbaft  erklärt  werden  dürfen. 

Dagegen  daucht  uns  einfaeh  nnd  ungezwungen,  die  ge- 
störten Lagerange^VerbaltniSBe  unaerer  Mulde  durch  Aniiabme 
einer  Einsenknng  zu  erklaren.  ,Wir  fühlen  freilich  das 
Maogeibafte  gar  wohl,  diese  vereinzelte  Lokalital,  die,  wie 
wir  oben  nachgewiesen  haben,  in  engem  Zusaoimenhafig  mit 
eioem  weit  grösseren  geologischen  Bezirke  so  wie  mit  der 
Bildaog  des  AA^tii-Thals  steht,  nur  für  sich  deuten  za  sollen. 
Ein  vollständiges  geologisches  Bild  der  von  uns  bebandelten 
Jura- Versenkung  von  Langenhrücien  erforderte  mit  Noth- 
weodigkeit  ein  Eingeben  auf  die  Entstebungs^Weise  der  groa- 
seo  Mulde  zwischen  Odenwald  und  Sckwantwald  und  andere 
Jura-Versenkungen  in  der  Pfal%  und  im  BUass,  vor  Allem 
aber  eine  Lösung  der  Frage  ^  ob  sich  eine  Fortsetzung  der 
beiden  Greaz-Spalten ,  der  Östringem-Ub^aiter  und  der  Mal- 
icker^  mit  weiterer  stetiger  Abnahme  der  Bewegung  in  der 
Richtung  gegen  Nordost  beobachten  lasse,  oder  ob  sich  die 
Senkung  nur  auf  das  von  uns  untersuchte  Terrain  bis  an  das 
AngeÜadk-Thal  erstrecke.  So  lange  aber  genaue  an  der 
Hand  grosser  topographischer  Karten  gemachte  DetaiUDnter- 
8ochuttgen  und  (was  dem  Württembergiichen  Tbeil  der  Karte 
f^ilt)  sichere  Höhen-Messungen  gleich  den  Badenieken  feh* 
len,  müssen  wir  auch  auf  Herbeiziehang  der  weiteren  Umge- 
bung unseres  Blattes  verzichten. 

Der  Mittelpunkt  der  Frage  geht  nach  der  Zeit  der  Ver- 
senkung. Die  Katastrophe  zwischen  die  Ablagerung  das 
Bonebed-Sandsteins  und  des  untereii  LIas  (zwischen  Trias  und 
Jura)  zu  setzen  und  sie  mit  den  bedeutenden  und  plötzlichen  Än- 
dernngen  der  Meeres-Nieder^chlage  in  Verbindung  zu  bringen, 
wie  sie  das  erste  Auftreten .  des  Lias  bedingen,  Ist  sicher 
Dtttbnnlicb.  Wollte  man  annehmen,  di\8S  das  Jura-Meer  seine 
Niedeischlage  der  Reihe  nach  in  der  vorhandenen  Spalte 
ron  Laägenirütken  abgesetzt  hätte  (und  derartige  Annahmeii 
Kegeo  bei  allen  denen  zu  Grunde,  die  vou  einem  alsatlschen 
Jura*Golf  sprechen),  so  verweisen  wir,  abgesehen  von  den 
Sehiehten* Brüchen  am  Öitringtner  Muiden*Rand.  ganz  einfach 
auf  den  ersten  Tbeil  unserer  Abhandlung,  der  eine  so  Be- 


ftS6 

denlanga-volle  Konkordanz  der  RheinUek^  und 
Schichten  bis  in*s  Einzelnste  hinaus  tiachwelst.  Namentlich 
gilt  DIess  auch  dem  petrograpbischeu  Charakter  der  Schieb- 
ten. Während  eine  Strand-BiFdung  des  grossen  Jnra-Meera 
grobe  Breccien,  Geröll -Konglomerate  und  Sandsteine  vor- 
herrschend zeigen  müsste,  finden  wir  In  der  Ltmgentrüciner' 
Mulde  ganz  dieselben  feln-gesch lammten  Thone,  dfinn-blättrigen 
Schiefer,  weissen  und  blauen  Kalke^  meist  in  derselben  Mächtig- 
keit und  mit  denselben  Einschlössen,  wie  am  Fuss  der  Schwä- 
biicken  Alb,  Einzelne  Differenzen,  wie  das  Fehles  des 
Angolate4i-Sandsteines  im  schwarzen  Jura  a.  bei  Lange»' 
brücken^  sprächen  gerade  umgekehrt  nicht  für  eine  Strand- 
Nähe,  sondern  für  eine  weitere  Entfernung  vom  Ufer,  als 
es  bei  der  Bildung  des  Selttoäbüchen  Lfas  der  Fall  war.  Die 
Ähnlichkeit  des  einzigen  Sandsteins  Im  Langenbrücbner  Jora, 
des  wulstigen  unreinen  und  durch  «Elsen  braun  gefärbten  Sand- 
steins des  Ammonites  Murchisonae  mit  dem  Sehwäbiscken  Vor- 
kommen Ist  so  täuschend,  dass  man  sich  von  den  RelMHu{^eln 
des  AAtfin*  Thaies  unwillkuhrllch  an  den  Fuss  des  Hohen- 
siaufems  versetzt  wähnt  Dazu  kommt  das  Eintreffen  aller 
auch  scheinbar  unbedeutenden  paläonto logischen  Horizonte 
der  Sekwäbückem  Ablagerung.  Dieselben  Muscheln  am  Rkem 
und  in  Schwaben  und  beinahe  nur  dieselben:  das  Alles  ist 
mit  der  Annahme  einer  Strand-  und  Golf-Bildung  ouvertrag- 
lieh.  Dagegen  drängt  sich  unabweisbar  die  Schlus8>Folg;e 
auf,  dass  die  Sekwäbücken  und  Rkemiscken  Niederschläge 
Einem  weiten  offenen  Meere  ihren  Ursprung  verdanken,  das, 
uneingeengt  durch  nahe  Ufer  oder  Inseln,  beiderlei  Gegen- 
den verband  und  gleichzeitig  deckte.  Heutzutage  trennt  nun 
freilich  ein  welter  Raum  von  11  Vs  K^^S^r*  Meilen  die  Langen- 
brüchner  Murchlsonae-Sandsteine  von  den  nächst  gelegenen 
Sekwäbücken  einst  damit  zusammenhängenden  Schichten  am 
Fuss  der  Äckalm  bei  Reutlingen^  und  selbst  zu  den  nächsten 
llasischen  Ablagerungen,  die  noch  spärlich  einzelne  Kop- 
pen der  Löweneleiner  Berge  bei  Heilbronn  bedecken,  beträgt 
die  Entfernung  noch  ly^  E^oS**-  Meilen.  Wir  verkennen 
bei  diesen  Entfemnngen,  In  welchen  jetzt  aller  ZusamoieD- 
hang  der  jurassischen  Schichten  fehlt,  das  Gewagte  unserer 


»27 

Anoabaie  niehl,  gegen  welche  L.  ▼•  Bccb  *  z.  B«  jeder  Zeit  zn 
Felde  sog,  aof  die  uns  jedoch  der  auffallende  ParalJeliemn« 
der  petrograpbiachen  und  palaototologiachen  Horizonte  unab* 
Keislieh  fahrte.  Auch  fehlt  ea  in  der  That  nicht  an  Ver* 
Idodnnga  Gliedern  zwischen  den  letzten  Schwäbischen  Ans- 
laafem,  die,  je  mehr  man  sich  vom  Massiv  der  Alb  entfernt, 
um  so  zerfetzter  und  zerstörter  sich  kund  thnn,  und  unserem 
Moiden-Stack.  In  der  Mitte  des  Wegs  zwischen  beiden  liegen 
10  einer  Entfemnng  von  nur  Sy^  Meilen  auf  den  Keuper- 
Hoheo  des  Siromhergi  (1441  P.  Fuss  iiber  dem  Meer)  die 
letzten  Reste  der  einst  durchlaufenden  Formation,  welche, 
den  zerstörenden  Einfluss  der  Atmosphärilien  entgangen  Zeng- 
nlfisvoo  Ihrer  einstigen  allgemeinen  Verbreitung  ablegen.  Zum 
schwarzen  Jura  selbst  zwar  reicht  es  nicht  mehr;  aber  die 
Bonelied* Sandsteine  mit  den  nord-deutschen  Pflanzen-Resten 
und  den  Gonchae  cloacinae  Qubnstkdt's  stehen  entsebie-> 
deo  noch  auf  den  Hohen  an.  Allea  andere  Ist  verschwunden, 
spurlos  verschwunden,  und  heule  stehen  wir  auf  den  Schich- 
teo,  welche  beim  Rückzug  des  Meeres  noch  .Berge*hoch  von 
jingeren  Niederschlägen  bedeckt  waren,  nun  aber  durch  die 
elafacliste  aller  zerstörenden  Kräfte,  durch  die  mechanische  und 
ehemische  Erosion  tiefer  und.  tiefer  entblöst  nur  an  wenigen 
Piinkteo  noch  spärliche  Reste  der  einst  hier  aufgeschichteten 
Gebirgs-Glieder  zeigen,  die  aber  dem  ewigen  Natur-Gesetz  des 
Vergehens  anheim  gefallen  sind.  —  Noch  weniger  als  zwischen 
Trias  und  Jura  kann  die  Katastrophe  während  der  Ablage- 
ning  der  in  der  Mulde  regelmässig  auf  einander  folgenden 
jarasiseheB  Gebilde  statt  gefunden  haben.  Erst  mit  dem 
Abschloss  des  gesammten  unteren  brannen  Jura*s  bietet 
sieh  ^n  Zeit-Al>schnitt  dar,  welcher  als  der  der  Versenkung 
der  Schichten  angesehen  werden  könnte.  Die  j&ngsten  Reste 
der  einst  vorhandenen  Jnra-Schichten  in  der  Langenbrüchner 


*  Idi  vergesie  den  homerischen  Zorn  des  Ihearen  Mannet  nie,,  als  ich 
vor  10  Jahren  ihm  gegenüber  von  dem  deutlichen  Zosammenhang  sprach,  in 
welchem  die  Jora-Binke  am  BohenmoUem  mit  den  wenige  1000  l^uss  ent- 
fernt anstellenden  entsprechenden  BSnken  der  SehwakiBchen  Alk  itünden. 
„Sehweigeo  Sie  mir  von  ihren  Erosionen*/'  rief  er  aus.  Ich  schwieg  ans 
EhifMiJtt  vor  4em  Mame^  aber  mein  ans  Obeneugung.  F. 


Mulde  sind  (siebe  erste  Abtii.  8.  85)  die  ans  dem  braimeii 
Jiirs  y.  Aus  höhereo  Schichten,  z.  B.  den  Macroeephalen> 
Schichten  oder  Ornaten-Thtfnen  oder  gar  aus  dem  weissen 
Jura  kennen  wir  keine  Reste. 

Diese  Thatsache  konnte,  abgesehen  ron  anderes  Ver- 
senkungen der  nämlichen  Schichten  im  iUeM-Thale,  zu  den 
Schlüsse  Terlelten,  die  Langenbrüekner  Versenkung  in  die 
Zeit  vor  der  Bildung  des  oberen  braunen  Jura's,  etwa  In  die 
Periode  des  Uauptrogensteids  zu  setzen.  In  diesem  Falle 
musste  aber  erst  eine  Entbidssung  der  braunen  Jura  Nieder* 
schlage  von  der  Meeres-Bedeckung  bis  zu  einer  Höhe  voran- 
gegangen seyn,  bei  welcher  selbst  die  darauf  folgende  Ein- 
Senkung  unserer  Mulde  das  Niveau  des  Meeres  nicht  mehr 
erreicht  hätte.  Von  einer  derartigen  Bewegung'  io  der 
Periode  des  Hauptrogensteins  ist  aber  weder  im  AAm-Tbal 
noch  In  Sekwahen  ein  Anzeichen  aufzufinden.  Dazu  konunit 
noch,  dass  die  Tertiär-Ablagerungen  in  den  Winkeln  der 
beiden  Grenz-Spalten  eine  Senkung  anter  die  Meere8•0be^ 
flache  zu  jener  Zeit  unumstosslich  nachweisen.  Wir  be- 
kämen auf  diese  Weise  2  Katastrophen,  die  eine  zur  Jura« 
Zeit,  bei  welcher  die  Mulde  nicht  bis  unter  die  Meeres- 
oberfläche sank,  und  die  zweite  in  der  Tertiär- Periode,  bei 
welcher  dann  erst  das  Meer  die  Mulde  theilwelse  bedeckte. 
Nirgends  in  der  Nähe  sind  aber  Spuren  einer  zweimaligen 
Senkung  zu  beobachten.  Wozu  aber  zwei  Senkungen  anneh- 
men, wenn  man  bequemer  und  ungezwungener  mit  einer  ein- 
zigen ausreichen  kann? 

Wir  setzen  desshalb  die  Katastrophe  in  die  Tertiär-Zeit 
und  erklären  uns  die  Sache  In  nachstehender  Weise. 

Nach  der  Emersiou  der  Jnra-Oebilde,  welche  mit  Sicher- 
heit als  eine  über  weite  Strecken  reichende  rnhige  Bewe« 
gung  am  Ende  der  Jura-Zeit  angesehen  werden  darf,  lag 
auch  unser  Jura-Stäck  auf  dem  Trockenen,  noch  in  nnonter- 
brochenem  Schichten-Zusammenhänge  mit  der  SckwäUtcken 
Alb  und  der  Partbie,  welche  Fetzen-weise  aus  dem  Rketn-Thsl 
emportaucht.  Die  Denudation  und  Erosion  der  Atmosphärilien 
begann  auf  chemischem  und  mechanischem  Wege  alsbald  ihr 
Zerstörungs-Werk  und  hob  allmählich  nicht  nur  den  boriton- 


MO 

taten  Znsamoi^Kkang'  der  Bänle  durch  ThaJ  Elnfichiiitte  a  s.w. 
«ttf,  soiidern  «iitfernte  auch  in  vertikaler  Richtung  eine 
Schickte  um  die  andere,  zuerst  die  jüngeren  und  dann  naeh 
geöffnetem  Zutritt  za  den  äKeren  auch  diese.  Welche  der 
jorassiscbeu  Etagen  als  die  jüngste  in  unserem  Bezirke  noch 
zor  Ablagerung  gekonraen  war,  wird  wohl  nie  onehr  zn 
erheben  seyn;  jedenfalls  mögen  wahrend  der  langen  Periode 
der  Kreide  und  des  Bocans  noch  manche  jurassische  Nieder- 
schlage, welche  von  Anfang  an  den  braunen  Jura  ß.  von 
Lmigemhrüeien  bedeckten,  der  Denudation  anheioi  gefallen 
«eyn.  Genug,  die  Katastrophe  trat  ein,  als  die  Eutbl5siing 
des  Jnras  bis  zu  den  Schichten ,  auf  welchen  heute  die  Ter* 
tür-Gebilde  aufgelagert  sind ,  gedrungen  war.  Die  tertiären 
tiewässer  der  iRA^iii/ila/* Bucht  traten  über  die  tief  gesunke- 
nes Schichten  und  bildeten  auf  ihnen  ihre  Sedimente.  Diese 
nnd  es  daher,  nach  welchen  wir  das  Alter  der  Katastrophe 
bestimaien  \ 


*  Dass  wirUich  ein  grosser  Theil  der  Mulde  und  nicht  nur  die  beiden 
heute  noch  TertiiT-Niederschlftge  zeigenden  Winliel  der  zwei  Grenz-Spalten 
Ton  jenen  Gewfissem  bedeckt  waren,  haben  wir  auf  unserer  heurigen  Frfih- 
Bogs-Ezkursion  bestätigt  gefunden.  Tief  im  Innern  der  Mulde,  aber  idler- 
dings  ebenfalls  hart  an  der  Grenz-Spalte ,  zwischen  dem  Kurbrunnen  CPfarr^ 
rü!i)  und  dem  SetUndelbacKherg^  am  Wege,  der  von  Zeviem  nach  Ostringen 
fibrt,  Degen  auf  den  Feldern  herausgeackert  viele  sandige  Kalk-Konkretionen, 
fache  in  einander  geiossene  Kreis-Formen  bildend,  wie  wir  sie  ans  den  Ter- 
tür-Ablagerungen  der  Btuhlhamsen^  Umgegend  in  ganz  gleicher  Weisse  ken- 
nen. Wie  jene  enthalten  sie  Land-  und  Süsswasser-Schnecken  der  Tertiär-Zeit. 
Wir  zweifeln  nicht  im  mindesten  daran ,  dass  das  Alluvium  und  der  Löss 
noch  viele  derartige  Sedimente  im  Innern  der  Mulde  verbergen.  Dabei  machen 
wir  auf  die  interessante  Thatsache  aufmerksam,  dass  der  Löss  zwar  durch 
iu  game  Gebiet  der  Mulde  sich  findet,  dass  er  aber  in  der  Regel  in  ge- 
lingerer  Mächtigkeit  auftritt  und  an  weit  mehr  Punkten  ganz  abgewasches 
ist,  als  Diess  ringsum  ausserhalb  der  Mulde  der  Fall  ist.  Auch  enthält  der- 
selbe, soweit  er  Jura- Schichten  zur  Unterlage  hat,  weit  mehr  Thon,  ist 
desshalb  fester  und  fetter  und  zeigt  nirgends  den  Dünen-artigen  Flugsand 
der  für  einen  Geognosten  so  trostlosen  Landschaft  von  Zeutem,  Eichters- 
Aetm,  BHtklkausen  und  MaUchenberg.  'Wäre  dieser  glückliche  Umstand  nicht 
>orfaandeD,  so  wäre  nie  möglich  gewesen,  eine  zuverlässige  Karte  der  Jura- 
Mnlde  zu  entwerfen. 

Wir  geben  übrigens  diese  Thatsache,  wie  wir  sie  beobachtet  haben,  ohne 
bier  eine  Erklärung  derselben  zu  versuchen. 

JahrVnrh  1859.  04 


Wir  haben  in»  ersten  TheAe  unnerer  AUifurfknig  Mese 
Tertiar-Bildong  mit  Sandbbrobks  Landsebneclien  -  K«lk  des 
JlmiMr-BeclLens  gleictizustellen ,  mithin  als  nnter-miociin  be- 
seicbneD  su  mimen  geglaubt.  'Wohl  möglich  wäre  es  in- 
dessen, dasa  unter  diesen  Schiebten  sich  noch  die  ältere  narine 
Stufe  des  Al%ey^r  Meeres-Sandes  fände,  welche  in  der  gegen- 
über  Hegenden  Pfül%  an  so  vielen  Punkten  auftritt. 

Die  Richtigkeit  dieser  Vermuthnng  könnte  nur  durch 
einen  in  den  Tertiär^Scbichteii  anfgesetaten  Schacht  koasta- 
tirt  werden,  und  es  ist  in  der  That  sehr  £o  bedaiteru,  AdM 
yon  den  vielen  in  hiesiger  Gegend  ohne  geoguostlsche  Kennt- 
nisse an  d  desshalb  fruchtlos  unternommenen  Schacht -Ab- 
tenfungen  auf  Steinkohlen  nicht  eine  hier  im  Tertiär  aaf^- 
aetat  hat  Die  Möglichkeit  fossiles  Brenn-Material,  wenn 
auch  nur  als  Braunkohle  zu  finden,  wäre  jedenfalls  hier 
grösaer  gewesen,  als  bei  den  Versuchen  im  brannen  und 
schwarzen  Jura!  Nicht  nur  Hurde  man  dadurch  das  Alter 
der  ältesten  tertiären,  sondern  auch  das  der  jängsten  juras- 
sischen Ablagerung  erfabreu  haben  und  hätte  durch  Verglei- 
chung  mit  den  daneben  unbedeckt  zu  Tage  liegenden  Jura- 
Bänken  den  Betrag  der  vertikalen  Denudation  seit  dem  Be- 
ginn der  Miocän-Zelt  scharf  bestimmen  können.  Die  Zeit 
aber,  in  welcher  Schachte  nur  in  wissenschaftlichem  Interesse 
abgeteuft  werden,  ist  noch  nicht  gekommen,  und  so  laoge 
werden  diese  Fragen  wohl  unbeantwortet  bleiben. 

Einen  Fingerzeig  däifen  wir  jedoch  nicht  übergeben, 
welcher  darauf  hindeutet,  dasa  wenigatens  der  Hauptrogen- 
stein hier  noch  abgelagert  seyn  könnte.  Es  ist  Diess  das 
öftere  Vorkommen  desselben  im  AAeiVt-Thal,  häufig  unmittel- 
bar überlagert  von  tertiären  Schichten  von  gleichem  Alter 
mit  unseren  UbsfMer  Planorbis-Mergeln,  wie  z.  B.  hi  den 
Bohnerz-Ornben  von  Mieteikeim  nnd  Neuburg  im  untern  El- 
iass.  Noch  jöngere  Glieder  des  Jnra's  sind  nördlich  der 
Breite  von  JUühlhauseu^ Freiburg  im  Bhem-Tlial  nicht  bekannt. 
Allerdings  kann  unter  dem  jRAm-Schutt  noch  Vielea  versteckt 
Uegen,  und  es  kann  mit  abaoluter  Sicherheit  nicht  behauptet 
werden,  dass  jiingere  Glieder  des  Juras  Oberhaupt  hier  fehlen. 
Wir  können  nur  sagen:   bis  jetzt   wurde  weder  in  unserer 


Mnlde  noch  in  der  geg;enuber  liegenden  Pfah  bei  Ltmimu^ 
noch  tn  der  von  Herrn  Emoelhard  so  genau  durcbforHchten 
Weigenburg-UArweiler  Gegend  auch  nur  eine  Spur  eines  Juras 
gefunden,  der  junger  wäre  als  der  Hauptrogenstein.  So  fas- 
sen wir  denn  schliesslich  die  allgemeinen  Resultate  unserer 
Untersuchung  in  nachstehende  Thesen  zusammen : 

1.  Die  Bildung  der  Langetibrüchner  Jura-Schichten  ge* 
schab  in  direktem  Zusauiraeuhange  mit  den  Schwäbincken 
Kod  ShnniMchen. 

2.  Die  gegenwärtige  Dislokation  tässt  sich  durch  die 
Annahme  einer  Hebung  nicht  erklären. 

3.  Vielmehr  ist  die  Bildung  der  Langenbrückner  Mulde 
das  Resultat  einer  Versenkung  In  Folge  einer  Spalten-Bil- 
dung von  MO.  nach  SW. 

4.  Die  Versenkung  scheint  kurz  vor  der  Ablagerung 
des  Landschnecken-Kaiks  Samdbbrgsrs,  also  beim  Beginn  der 
Miocän-Zeit  statt  gefunden  zu  haben« 

Mochten  die  für  die  allgemeine  so  wie  Tür  die  spezielle 
Geologie  des  iU^iii-Thaies  so  interessanten  Fragen,  welche 
wir  aus  dem  verbältnissmässig  beschränkten  Gesichts-Kreis^ 
von  Langenbrücken  nicht  zu  lösen  vermochten,  durch  umfang- 
reichere grössere  Strecken  umfassende  Beobachtungen  an- 
derer Geognosten  bald  beantwortet  werden | 

Erlänterungen  zu   der  Tafel   und  den   Lagerung»- 

Profilen. 

Die  Grundlage  der  beiipegebenen  geognostischen  Karte  ist  ein  mit  Ge- 
Behmigimg  der  Grofshen.  BaiUehen  Regiemng  genommener  Oberdruck  der 
topographischen  Karte  des  Groahenogthums  Baden  ^  Blatt  Simehsim^  im 
Maajiaiabe  von  1 :  50000.  Der  Yertikal-Maasafltab  der  Profile  iai  1 :  10000. 
Die  Zahlen  der  Karte  und  der  Profile  bedeuten  die  Höhen-Lage  über  dem 
Meere  in  ßadiseken  Füssen,  1  =  '^  Meter. 

Für  die  Darstellung  der  Gebirgs-Formationen  in  Farben  sind  wir  dem 
bewährten  Meister  der  geologischen  Kartographie,  Herrn  Hauptmann  t.  Bacb 
m  Danke  Terpfiichtet,  der  uns  mit  «einem  erfohrenen  Rathe  aufs  Bereitwil- 
Itgste  nnlerstfitzte. 

Profil  I  gibt  einen  Durchschnitt  der  Mulde  nach  ihrer  Längenaze. 
Profil  H  stellt  ^inen  Queerschnitt  des  hintern  Theiles  der  Mulde  dar. 
Profile  III  n.  lY  sind  Qoeerschnitte  des  mittlen  und  vordem  Theils  der  Mulde. 
Profil  V  gibt  die  südliche  Grenx-Spalte  bei  üteiifeUL 
Pnfil  ¥1,  deigleicheD  bei  UbiUai, 

34* 


Bettrige  zur  KeiiHtniss  der  SteinkoUen-Fsniiatira  wU 
des  RtttllegeHieH  im  Erz^blrgtseheD  Bassii, 


▼OB 


Herrn  Dr.  A.  linop« 

a.  o.  Prof.  a.  d.  Univers.  sa  QUuem, 


Hiexu  eine  Karte,  Tafel  V. 


Der  spezielle  Theil  der  Torliegenden  Abhandlung  hat  ein  Terrain 
Ton  yerhältnissmässig  geringem  Umfange  zum  Gegenstand.  Er  be- 
zieht  sich  Auf  eine  Oberfläche,  welche  kaum  %  Quadrat-Meilen  er- 
reichen dürfte  und  ungefähr  durch  die  um  Chemnitz  liegenden 
Ortschaften:  Altchemnitz ,  Altendorf ,  Röhrndorf,  Borna ^  OIöm, 
Eberidorf  Oberwiesa,  Euba,  Oablenz  und  Niederhermersdorf 
und  endlich  durch  Bemndorf,  Reichenhayn  und  Erfenttchlag 
umgrenzt  wird.  Rann  demnach  die  auf  die  Bearbeitung  der  unmittel- 
baren Umgebung  von  Chemnitz  verwendete  Mühe  nicht  durch  die 
Anzahl  von  Metern  ausgedrückt  werden,  welche  In  der  Zeit-Binbeit 
zurückgelegt  wurden ;  bezieht  sich  diese  Bearbeitung  auch  nicht  auf 
alle  Gebirgs-Formationen ,  welche  in  dieser  Gegend  zu  einem  mehr 
oder  minder  hohen  Grad  der  Ausbildung  gelangt  sind,  sondern  wc 
sentlich  nur  auf  die  Ausbildungs- Formen  .der  jüngeren  Stein- 
kohlen-Formation und  des  Rothliegenden  wie  auf  die 
Beziehungen  der  eruptiven  Porphyre  zu  diesen,  so  werden  doch 
diejenigen  Geognosten,  welche  das  vorliegende^  Terrain  aus  eigener 
Anschauung  kennen,  es  aus  der  eigen ihämllchen  Erscheinungs-Weise 
gewisser  chemisch  und  petrographisch  noch  wenig  gekannten,  an 
diesem  Orte  in  trefflicher  Enlwickelung  auftretenden  Gesteine  gerecht* 


S83 

fertigt  finden,  weim  icb  meine  AufmerksamlLeit  auf  einen  nur  kleinen 
Beziii  gerichtei  habe.  Dieser  Bezirk  ist  ein  Theil  von  dem,  welchen 
Herr  Prof.  G*  P.  Naumann  auf  Grund  einiger  Vorarbeiten  yon  Ullmank 
{i800\  LiNDio  {iSOO,,  Pi»CH  {1809\  Kadrn  (1809),  Längs  (JSiS), 
Frfar.  T.  Bkdst  (1825)  u.  a.  revidirt,  durch  xahlreiche  eigene  Uni  er- 
sochongen  aufgeklärt  und  dessen'  geognostische  Beschreibung  mit 
meistrrhafler  Kritik  und  Bestimmtheit  des  Ausdruckes  in  der  Ton  ihm 
beraasgegebenen  „Geognostischen  Beschreibung  des  Königreichs  Sach- 
sen etc.^,  Erläuterungen  zu  Sect.  XV,  niedergelegt  hat. 

Es  war  nicht  meine  Absicht,  die  Umgegend  von  Chemnitz  vom 
Standpunkte  der  mechainschen  Geologie  aus  su  bearbeiten;  denn 
wie  zuverlässig  die  Angaben  Naumann*s  betreffs  der  Gebirgs-Lage- 
rangen,  wie  trefflich  die  Beschreibungen  der  petrographischen  Be- 
schaffenheiten der  Gesteine  und  wie  vollständig  seine  Aufzählung  der 
geogBOStischen  Vorkommnisse  sind,  habe  ich  bei  jedem  Schritt  zu 
bewandern  Gelegenheit  gehabt,  so  dass  mir,  und  ich  erkenne  es 
dankbar,  Naumann  als  sicherer  Führer  in  der  Geognosie  des  Erz- 
gebirgischen  Bassins  dienen  durfte.  Auf  Grund  der  wissenschaft- 
lichen Verdienste  Naumann's  hübe  ich  demnach  eine  geologische 
Arbeit  unternommen,  deren  Aufgabe  es  wesentlich  war,  die  chemi- 
ficben  and  physikalischen  Verbältnisse  der  bei  Chemnitz  auftretenden 
Gebirgs-Massen  zu  studiren. 

Die  Motive  dazu  liegen  zum  Theil  in  der  Bedeutung,  welche 
das  Erzgebirgische  Rohlen*Bassin  seit  etwa  einem  Jahrzehnt  für 
die  SächMiuche,  insbesondere  für  die  Erzgebirgische  Industrie 
gewonnen  hat.  Der  Koblen-Reichthum  der  Umgegend  von  Zwickau 
and  der  sich  fortwährend  steigernde  Bedarf  an  Steinkohlen  sind 
hinreichend  verführerische  Elemente,  um  das  Erzgebirgische  Bassin 
nach  möglich  vielen  Richtungen  aufzuschliessen.  Seitdem  Nacmann 
die  Umgegend  von  Lugau  und  Würschnitz  als  Kohlen-führend  er- 
klärte, hat  sich  in  ^dieser  Gegend  ein  nicht  unbedeutender  Kohlen- 
Bergbau  etablirt,  und  während  mehre  Schächte  seit  Jahren  eine 
gute  brauchbare  titoble  fordern,  ist  eine  noch  grossere  Zahl  in 
Abteufung  begriffen.  Bereits  wagen  sich  die  Kohlen-Unternehmungen 
in  dem  oberen  ausgehenden  Theil  des  Bassins  bis  in  die  nähere 
Umgebung  der  Stadt  Chemnitz,  wenn  auch  zaudernd;  denn  einer- 
seits weiss  man,  dass  das  eventuelle  Vorkommen  von  Kohle  unter 
den  Fluren  dieser  Stadt  ein  mächtig  CKpandirendes  Prinzip  für  ihre 


6S4 

schon  anerkannte  Industrielle  TfiStigkeit  seyn  ^  ürde,  »ndereraeits  Ter* 
hehlt  man  sich  nicht,  dass,  wenn  auch  der  Zwickauer  Kohlen^Betriel) 
anf  9  bauwürdigen  Plötzen  mit  einer  GesamrotmSchtigkeit  ton  32 
— 86  Enen  umgeht,  er  bei  Lugau,  Würschnifz  und  Umgegend 
nur  2  bauwürdige  Plötze  vorfindet,  woraut  nicht  ohne  Grand  auf 
eine  Verarmung  der  Kohlen-Formation  in  der  Richtung  von  SSwickm 
na(h  Chenmiiz  geschlossen  werden  darf.  Zum  Theil  sind  es  aber 
auch  gewisse  theoretische  Gesichts-Ponkfe,  welche  mich  zu  der  Be- 
arbeitung der  näheren  Umgegend  von  Chemnitz  veranlassten. 

Schon  in  den  Jahren  i8S5  und  1856  war  mir  der  sogen. 
Thonstein  oder  Felsittuff  ein  anziehender  Gegenstand  des  pe- 
trographischen  Studiums.  Vielfach  wiederholte  Bikurslonen  in  den 
benachbarten  Zeisigwald  und  auf  den  Beutigberg  Hessen  in  der 
Zusammensetzung  des  'Gesteines  begründete  Zweifel  über  seine  emp- 
tive  oder  auch  amphotere  Natur  aufkommen,  und  da  der  Fekittaff 
von  Chemnitz  ein  recht  ansehnlich  entwickeltem  wenn -auch  unte^ 
geordnetes  Formations-Glied  des  Rothliegenden  ist,  gewissermassen 
auch  das  einzige,  über  dessen  Herkunft  gerechtfertigte  Zweifel  ob- 
walten dürften,  so  wurde  der  Wunsch,  dieses  Gestein  einer  chemi- 
schen Prüfung  zu  unterwerfen,  lebhaft  in  mir  angeregt.  Diesen 
Wunsch  zu  realisiren  gestattete  mir  die  Übersiedlung  nach  Qietten, 
wo  mir  durch  die  freundlichste  Bereitwilligkeit  meines  hochfreschätz- 
ten  Rollegen,  des  Hrn.  Prof.  Will,  das  akademische  Laboratoriam 
zur  Verfugung  gestellt  ward,  wofür  ich  ihm  meinen  innigsten  Dank 
öffentlich  auszudrücken  nicht  unterlassen  kann.  Auch  der  vielfachen 
gefälligen  Unterstützungen,  welche  mir  der  Privatdocent  und  Assistent 
am  ebemtscben  Laboratorium,  Hr.  Dr.  Thkopbil  Engblbach,  sa 
Theil  werden  Hess,  fühle  ich  mich  gedrungen  hier  dankend  zu 
erwihnen. 

Ich  habe  die  Meinung  gehegt,  dass  ein  geognostiseh  roögliefa 
gut  untersuchtes  Terrain  sich  am  meisten  zu  chemisch^geologiseben 
Studien  eigne,  weil  es  uns  eine  Summe  genetisch  zusammenhängen- 
den und  seinen  äusseren  Eigenschaften  nach  scharf  charakterirten 
Materials  vorführt,  über  welches  sich  die  mechanisch-  wie  die  che- 
misch-geologischen  Spekulationen,  sich  gegenseitig  kontrollrend,  ter- 
breiten  können. 

Die  vorliegende  Bearbeitung  möge  nachlichtig  als  ein  Versuch 
aufgenuraroen  werden,   die  Lehren  der  mechanischen  mit  denen  der 


dMwschaa   imtf  physilaüsehett  Geologie  auf  efnen  tpeneHen  ken^ 
kieten  Fall  angewendet  in  Verbindung  ati  brkigen. 

Waa  die  Methoden  der  Uoifrsochiing  anbetrifft,  welebe  leb  an** 
zuweoden  gezwaogen  war,  ae  möge  Binigea  in  Beiiebnng  aaf  die 
pelrograpiuachen  ond  chemischen  erwähnt  werden. 

1)  Methode  der  petrographiachen  Unteraachung« 

Ba  waren  TerhiUniMraftsaig  nur  wenige  Oeateine,  die  einer  tiefer 
emgehenden  Uotersucbung  bedurften.  Unter  dieaen  aber  iat  ea 
Danentlieh  der  FeJiittoff  (Thonatein;,  welcher  eine  chemiaebe  Unter- 
nchong  wfinachenswerth  maefate;  denn  einmal  ist  das  Geateiä  tchi 
•0  TersteckUlr  Znsammenaetsang,  müLrolirystalliniscb  and  krjptomer, 
dan  eine  niecbaniacbe  Analyse  oder  die  Betrachtung  mit  dem  Ml- 
kraskope  durchaus  nicht  auareicht.  um  aicb  ein  begründetes  Urtheil 
ober  seine  Konstitution  zu  bilden ;  dann  ferner  spielt  dieses  Gestein 
I.  Th.  dadurch  eine  wichtige  Rolle  in  der  geognostischen  Zusammen* 
seuang  der  Umgegend  von  Chemniiz,  dasa  es  in  bedentendel' 
Nklitigkeit  und  Verbreitung  erachpint,  z.  Tb*  auch  dadurch  |dass  die 
Felsittuff- Substanz  sieh  anderen  verwandten  Gebirgsarten  so  ini* 
merklich  beimengt,  dass  eine  grosse  Zahl  von  Gesteins* Varietäten  da'- 
raos  entateht  nnd  Geateine  Ton  aehr  eitremer  Zasammenaeftzung 
darch  Ol»erginge  vermitlelat  der  Thonstein  >  Substanz  einander  vor*- 
banden  werden.  Die  übrigen  Gesteine,  Sandsteine,  Gfimnerletten, 
Arkose,  Letten,  Konglomerate  sind  z»  Tb.  so  denlllcb  gemengt,  dais 
eiae  mechanische  Analyse  zu  ihrer  Erkennung  ausreicht,  bei  wel^ 
eher  nnr  der  qualitative  Bestand  hervorgehoben  zu  werden  bravehl^ 
am  eme  YorateUung  von  der  Zusaromenaetzvng  dieaer  Geateine  bei 
eeübten  Beobachtern  zu  erwecken. 

Es  ist  also  namentlich  der  Feist  t  tu  ff,  aufweichen  sieh  ^r* 
läglieh  die  genaueren  ciieroischen  Untersuchungen  in  dieaer  Abband 
lang  beziehen  werden. 

Wer  je  die  schdnen  Steinbrfiche  im  Felsittuffe  des  ZeiMMg- 
itald0$,  bei  Chemnitz  sah,  welche  in  der  That  seltener  besucht 
«erdea  als  sie  es  ihrem  maleriaehen  Charakter  nach  verdienen,  dem 
wird  es  sogleich  klar  seyn,  dass  er  es  hier  mit  einem  Gestein  zu 
ÜMQ  habe,  dessen  Interpretation  von  irgend  welchen  Gesichta-Ponkten 
m  in  den  achwierigeren  Aufgaben  gehM  ond  dass  eben  so  wenig  eine 
Beartheilnng    nach  dem  Angenacbein  wie  eine  nnr  die  ero] 


2iifJintmen»elsang  des  Getttins  aiisdratk^nde  ABal^M  Ton  maan- 
gebendpr  Bedeatung  seyn  könne»  Mchts^e»toweiitger  bleibt  aber  die 
Erkenntnias  der  Natur  des  PeisitloffiB  ein  wesentliches  Mkfel  lur 
Eröffnung  eines  Einblickes  in  die  wahre  geologische  Natur  der  in 
Frogft  befindlichen  Gegend. 

Um  zu  einem  Urtheile  über  die  petrograpbische  Natur  des 
Pelsittuffes  zu  gelangen,  crlnube  ich  in  sofern  mit  ausreichender  Vor- 
sieht  zu  Werke  gegangen  zu  sejn,  in  wiefern  ich  nur  zunSchst  eine 
möglich  umfassende  Sammlang  der  Varietäten  des  Gesteins  aD>l 
eine  mög^lich  umfassende  Anschauung  derselben  angeeignet  habe. 
Ich  hnbe  während  des  Verlaufes  zweier  Sommer  alle  meine  Auf- 
merksamkeit diesem  Studium  zugewendet.  Nachdem  ich  auf  diesem 
VITege  die  Charaktere  des  typischen  Gesteins  aus  Obergängen  und 
Varietäten  ermittelt,  nachdem  ich  so  eine  Vorstellung  ron  der 
mineralogischen  Konstitution  des  Gesteins  errungen  hatte,  gelangte 
ich  zur  Kßnntniss  derjenigen  Körper,  auf  welche  sich  die  chemische 
Untersuchung  besonders  erstrecken  musste ,  damit  nicht  Bedeutungs- 
lose Varietäten  oder  Gesteins*EIemente  anaijsirt  and  die  Bodeutongs- 
vo>len  liegen  gelassen  wurden.  Ich  gelangte  femer  l>ald  zu  der 
Dberzeugong,  dass  man  es  hier  theilweise  mit  solchen  Mineral- 
Körpern  zu  thun  habe,  welche  zu  den  sogen,  schlecht  charakterisir- 
ten  gehören  und  sich  in  den  Beschreibungen  verschiedener  Ge- 
steine unter  den  manchfaltigsten  Namen,  die  nur  nach  äusseren 
Ahnliehkeiten  mit  dieser  oder  jener  mehr  oder  weniger  gut  charak- 
terisirtrn  Substanz  gebildet  worden  sind,  Eingang  in  die  VITisseiiscbaft 
terschafit  haben.  Sind  derartige  Substanzen  nun  morphologisch 
wie  physikalisch  und  wegen  der  Form  ihres  Auftretens,  in  welcher 
man  kein  Kriterium  ihrer  Reinheit  mehr  ausfindig  machen  kann, 
aroch  chemisch  von  keinem  weiteren  Interesse,  so  ist  der  chemische 
-Geologe  doch  verbunden,  solchen  Substanzen  oft  einen  ganz  vorwie- 
genden V^Terth  zuzugestehen  und  zwar  desswegen,  weil  diese  Sub- 
stanzen, welche  man  als  Speckstein-artige,  Grunerde-artige,  chloritische, 
Schieferthon-arUge  Massen,  Thongallen  etc.  bezeichnet  hat,  von 
grosser  Verbreitung  in  den  Gesteinen  aufzutreten  und  Wasser-haltige 
Silikate  zu  seyn  pflegen,  welche  in  sehr  ausgedehntem  Masse  die 
Bedingungen  ihrer  Entstehung  in  plutoniscben,  neptunischen  und 
sogen,  metamorphischcn  Massen  finden;  dann  aber  auch  dessvegen, 
weil  diese  Massen,, wie  es  scheint,  häufig  solche  Körper  sind,  welche, 


5tf 

wenn  Bieht  aOftenebiedBiien  Mineral-Mrpern  orspnlaglieh  gemengt^ 
so  dech  oft  ^menge  ongleiobieiflgof  Umw^rndfongs-Prodakte  des- 
selben orsprunglicben  Minerals  sejn  kennen  und  nachweisbar  oft 
sind.  Aof  die  Unlersachong  dieser  Körper  babe  fcb  dessbalb  Vor* 
lugiiehe  Mdbe  verwendet,  habe  sie  in  den  aiigenscbeinlkh  reinsten 
Modifikationen  gesammelt  und  anaijsirt  und  die  Beziebungen  cn  ibrem 
Urtprang,  so  w^l  sie  sieb  verfolgen  Hessen,  ausfindig  zu  maeben 
gesacfat.  Sind  die  Resultate  der  Analysen  derselben  auch  innerbalb 
gewisser  Grenzen  schwankende,  so  habe  ich  ihnen  bei  der  Interpro" 
tation  der  Gesteins-Zusammenselzung  auch  nur  einen  Werth  beiio- 
legen  mich  bemüht,  welcher  jenen  Grenzen  angemessen  IsU  So 
▼iel  Unsicheres  die  vodiegenden  üntersacbungen  auch  bieten  mögen : 
gewisse  bestimmte  Gcsicbts-Linien  betreffs  der  Gesteins-Metasonra* 
tose  werden  sich  doch  daraus  entwickeln  lassen. 

Als  analytische  Metboden  binsichllich  der  petrographischen  6e^ 
sIeins-UntersuChungen  konkurriren  zwar  die  der  partiellen  ZiTsetzung 
and  die  der  Bausch-Analyse,  und  im  Allgemeinen  hat  G.  BiscBo? 
der  letzten  einen  entschieden  grössern  Werth  zuerkannt.  So  sehr 
ich  Ton  der  BiscHOP'Siben  Oberzeugung  durchdrungen  bin,  so  stellte 
sich  doch  im  Verlauf  der  chemischen  Vorantcrsuchung  heraus,  dass 
die  Methode  der  partiellen  Zersetzung  zur  Analyse  des  Felsittuffes 
grosse  Vorzüge  babe.  Welche  z.  Tb.  in  dem  chemischen  Verhallen 
der  im  Feisittoff  auftretenden  Gesteins- fiiemente,  z.  Tb.  aber  auch 
dadurch  bedingt  sind,  dass  die  Zusammensetzung  gewisser  Mineral-  Körper, 
vekhe  im  Felaittuff  eine  sehr  wesentliche  Rolle  spielen,  eine  echwan^ 
keode  ist  und  so  för  die  Inierpretation  der  Ba^eh-Analyse  grosse 
Scbwierigkeiten  darbieten  w&rde.  Die  Vorzöge  der  parliellen  Zer» 
letsong  liegen  wesentlich  in  dieseni  Fslle  darin  begründet,  dass  detr 
Felsitluff  durch  Schwefelsaure  in  einen  zersetxbaren  Antbeil  vnd  in 
einen  unz ersetzbaren  zerfallt,  welcher  letzte  aus  Rali«Glimmer  «nd 
Quarz,  also  ans  sehr  der  chemischen  Einwirkung  widerstehenden  Sub- 
(tanzen  besteht.  Die  diemiscbe  Analyse  verband  sich  aufs  innigste 
mit  der  mikroskopischen  Untersnehung.  Die  Gesteine  oder  Gesteine- 
Elemente  wurden  nacheinander  mit  Salzsfiure  und  Schwefelsflure 
behandelt  und  ausgewaschen  und  die  durch  Zersetzung  der  Süikate 
aasgeschiedene  RieseUäure  nach  je  einer  Behandlung  mit  Säure  durch 
lalUange  binwegsrenomroens  um  als  Ruckstand  reine  mikroskopische 
Präparate  zu  erhidten.    Diese  gaben  in  vielen  Fällen  sehr  erwünschte 


▲üiMhUflie,  i»  vidai  weniffteot  mM  anwIclKige.AnAetttangttn.  leb 
betiieiile  mich  dafa  tme$  gaten  bilinmieBU  omI  iirthotkopiidieni 
Okular  von  Bblthlc  und  Rbxroth  (ILBLi.MBt  Naehfolger)  in  Wel»- 
Uar,  II  GrtesAt  welches  vortöf^Iich  scharfe  Bilder  bis  ra  6i0facher 
Vergrösseroag  gibt.  Wo  es  vortheilhjsft  erschiea,  waadCe  ich  anch 
einen  damit  verbandeneD  aus  einem  NicoL'aehen  Prisma  und  einer 
parallel  der  kryslallographischen  Hauptachse  geschUSenen  Tarmslu- 
Fialle  bestehenden  Polarisations*Apperat  an»  so  wie  ein  Mikrogonio- 
Dieter  ond  Mikrometer,  welches  letiie  im  Wesentiiehen  nach  den 
Priniipe  des  WELCKBu'schen  *  ausgeführt  worden  war»  nur  mit  dea 
Unterfchiede,  dass  die  zu  messenden  Längen  /  .nicht  direkt  an  einer 
WinkeUhealung  abgelesen,  sondern  aus  dem  Winkel  a  berechnet 
wurden,  welchen  man  erhalt,  wenn  der  Dkirchschnitts-Punkt  einei 
im  Okular  befindlichen  exs entrischen  Kreotcfadens  (dessen  Abstand  k 
vom  Zentrum  des  Okulars  bekannt  ist)  an  die  tieiden  £nd-Punkte  der 
SU  messenden  Länge  l  als  einer  Sehne  des  vom  exientrtsclien  Kreot* 
f  ungs«-Punkte  bei  der  Drehung  des  Okulars  beschriebenen  Kreises 
angelegt  wird.    Die  Längo  des  vergrösserten  Bildes  ist  dann 

i  =5=  2  .  sin.   14  o,  • 
welche  darth  die  Vergrosserüng  dividirt  die  wahre  Länge  gibt 

2)  Methode  der  chemischen  Analyse. 

Was  diese  anbetrifft,  so  habe  ich  im  Gänsen  nicht  mit  grossen 
Schwierigkeiten  sa  kämpfen  gehabt.  Die  Analysen  erstrecken  sieh 
nur  auf  Süikaie  und  Karbonate.  Die  ersten  wurden  Je  nach  Bedärf- 
niss  mit  heisser  SO0  oder  mit  kohlensaurem  Kali  und  Natron  oder 
iHich  mit  Fluorwasserstoff  im  fileiapparat  aufgeschlossen,  nachdem  das 
Silikat  in  einer  Platin-Schaale  fein  puiverisirt  und  mit  verdünnter  SO, 
•ngerihrt  worden  war.  Die  Kohlensäure  der  Karbonate  wnrde  ans 
dem  Gewichts-Veriuste  der  durch  eine  abgewogene  Menge  CbJor 
Wasserstoffs  entbundenen  Kohlensäure  in  einem  Flaschen^Apparate 
hestimmt.  Die  baäschen  Bestandtbei&e»  welche  au  beatimmen  waren, 
sind:  Thonerde,  £isenoiyd,  Manganoxydul,  Kaifcerde,  Talkerde,  Kaii, 
Natron,  und  diese  worden  wesentlich  nach  Methoden  geschieden, 
welche  sich  in  Wöulkr's  i^raktischen  Übungen  in  der  chemisoben 
Analyse«  beschrieben  finden.  Auf  Thansäure,  Fluor,  Phosphorsäure, 
Borsäure,   LKhion  wurde  in  einigen  Fallen  geprufl,  und  entweder 

*    Zeitodir.  f.  rat.  Medicin  r.  Hknlb  u.  Pfbupbr,  Bd.  X. 


keine  Spar  Ton  ihnen  gefunden  oder  doch  nur  Mengen,  welche  für  den 
Zweck  der  üntersochang  iroa  §ar  keinem  Belange  waren.  Einige 
Schwierigkeiten  fand  ich  in  der  Bestimmung  grösserer  Mengen  von 
Thonerde,  welche  in  einigen  SIlikalen  enthalten  waren.  Diese  schied 
lieh  oft  io  sehr  volaminöser  Form  aus,  so  d^ss  sie  beftti  POtriren 
und  AasifSfcheD  vom  Wasser  ftosserst  schwer  durchdrangen  ward«. 
Die  Folge  davon  war  in  den  meisten  Pillen  eine,  etwas  m  höbe 
Tbonerde-Bestimmong.  Ich  habe  desshalb  statt  der  dirckfen  Be- 
iümmong  einige  Male  die  Tbonerde*Bestimmung  aus  der  Differens 
ßr  richtiger  hallen  müssen  und  in  die  Analyse  eingeführt.  Wo  es 
geschehen,  findet  es  sich  jedoch  stets  in  einer  Anmerkung  notirl. 
Wenn  Kali,  Natron,  Magoesia  zusammen  in  einem  Silikate  enthalten 
wsren,  habe  ich  solche,  nachdem  jede  Base  einzeln  qualitativ  nach- 
gewiesen worden,  nach  LiST^s  indirekter  Methode*  quantitativ  be* 
stimmt  und  diese  sehr  bequem  gefunden. 

Die  Bestimmungen  des  speiiBschen  Gewichts  wurden  in  Stftpseli- 
Guschen  ausgefOfart,  nachdem  das  Mineral  pulverlsirt  und  mit  dem 
Wasser  auagekocht  worden  war. 


Diese  Abhandlung  zerfallt  in  zwei  Theile.  Der  erste  b«^ 
icJiafligt  sich  mit  der  chemischen  und  mineralogischen  Beschaffen- 
beit  des  Felsittuffes  und  der  ihn  zasammenaetzenden  Mineral' Körper, 
—  der  z  w  e  i  t  e  mit  den  Lagerungs-YerhäUnissen  der  Gesteine,  welelie 
dieSteinkolileo-Pormationu  od  das  Rothliegende  its  Brzg^irfimshen 
Bassins  zaaammensetzen.  Als  A  n  b  a  n  g  habe  i^h  noch  die  Ergebnisse 
zosamroeDgestellt,  w^he  zerstreut  in  der  Abhandlung  entwickelt  sind. 


Ann.  d.  Cfaem.  n.  Pham.  Bd.  LXXX,  S.  120—123. 


S40 


Erster  Thell, 
PetrographiQ  des  Felsittuffes« 

Der  Fefsittuff  oder  Thon stein  von  Chemnitz  ist  ein  klas- 
tisches Gestein,  welches  in  seinen  verschiedenen  Varietäten  die  drei 
AosbildungS'Pormen  der  pelitischen,  psammitischen  and  psepbitiscbea 
Struktur  erliennen  lissl;  es  gehört  aber  gleichzeitig  za  derjenigen 
Abtheihing  von  Gesteinen,  welche  ihre  lilastisehen  Blemenie  nicht 
mehr  in  der  ursprünglichen  Forni  und  chemischen  Beschaffenheit 
besitzen,  sondern  durch  spätere,  nach  der  Ablagerung  eingefretene 
Einflüsse  eine  chemische  Zersetzung  und  Umwandlung  «erfahren  haber. 

Um  zu  der  so  ausgesprochenen  Überzeugung  zu  gelangen,  ist 
es  erforderlich  alle  Varietäten  und  Übergänge  des  Gesteins  zu  ver- 
folgen und  aus  den  extremen  Gliedern  desselben  sich  die  Eigen- 
Schäften  des  typischen  Felsittuffes  zu  entwickeln. 

Den  Felsittuff  schildert  Naumann  ^  als  einen  Thonstein,  welcher 
zunächst  dem  Oückehberger  Kohlen-Bassin  angehört,  folgendennassen: 

}iDer  Thonstein  ist  ein  gelblich-weisses,  rolhlich-weisses  bis  lichte 
Pfirsichblüth-rothes,  oft  weiss  und  roth  geflecktes,  weiches  erdiges 
Gestein,  welehes  niemals  oder  nur  sehr  selten  etwas  Quarz,  wohl 
aber  hie  und  da  eintelne  Peldspath-R6rner ,  Glimmer-Blättchen  and 
kleine  mit  einem  dunkel-braunen  Ocker  erfüllte  Höhlungen  umscbliesst. 
Ausserdem  enthält  er  zuweilen  einzelne  Prägnante  von  Gneiss, 
Glimmerschiefer,  Thonschiefer  lind  kohligem  Schiefertfaon,  welcher 
letzte  jedoch  sehr  hart  als  sogen.  Brand  erscheint.  Bekannt  sind 
die  in  ihm  auftretenden  meist  schwarten*  und  stets  verkiesellen 
Dendrolithen ,  von  welchen  unter  andern  ein  sehr  ausgezeichneter 
Stamm  in  den  Stöcken;  des  Scbippanscben.:$toilenschachtes  unmittel- 
bar auf  der  Scheidung  des  Kohlen-Sandsteins  und  Thonstein«  za 
beobachten  ist.  Der  Oückelsberger  Thonstein  ist  zum  Theil  sehr 
stark  zerklüftet,  liefert  aber  dessen  ungeachtet  grosse  und  schöbe 
Werkstücke  und  wird  viel  zu  Thür-  und  Fenster-Stöcken,  Simsen, 
Trögen  u.  dgh  verarbeitet.^ 

Weiter  schildert  Naumann  **  den  Felsittuff  (Thonstein)  als  ei» 

*     Geognost.  Beschreibung  des  Königr.  Sachsen;  2.  Hett:  Erläuter.  ca 
Sect.  XV,  S.  381. 

*«     Ebendas.  S.  435. 


S41 

anphoteres  Glied  des  Rotlili«geiiden  In  der  Umge^tod  von  ChemnUZt 
9W0  die  Thoxuleine  in  grosser  Mäehtigkeii  aaAreten  und  bisweilen 
eine  recht  mwebolicbe  Verbreitung'  und  MfichtigiLeit  gewinnen;  Vor 
aUen  letcbnet  dch  die  Ablagerung  des  Xevngwalde$  uns,  welche 
im  BeuÜgberge  xu  der  Höhe  lon  1307  Fuss  aufragt  und  von  Ober- 
wtesa  bis  fast  naeb  Chemnitz  reicht*  Die  verschiedenen  Gesteins* 
Yarietäten  derselben  lassen  sich  am  jnveckntässigsten  In  sweiGrop« 
pen,  in  die  des  weichen  Tuff-artigen  und  die  des  harten  Porphyre- 
artigen  Xhonsteines  luringen ;  eiiie  Sonderung,  welche  auch  die  Steiil* 
brecber  anerkennen,  indem  sie  harten  und  weichen  Porphyr ^  harte 
und  weiche  Brüche  unterscheiden. 

Der  weiche  Tuff-artige  Thontitein  von  meist  gelblich«-,  grünlicli- 
und  röthiich-weisser,  auch. licht  Ziegel-rother,  Pfii^sichblüth-rother  bis 
hA  Lavendel-blauer  Farbe  (welch*  letzten  Farben  gewöhnlich  Flecken 
und  Wolken  in  dem  Grunde  der  ersten  bilden),  vo«  locberißr  etwas 
poröser  Textur,  ranhem  und  grdb»erdigem  Bruche,  von  undeutlicher 
and  gewöhnlich  sehr  mächtiger  Schichtung!  dieser  Tuff- a.rtige 
Thonsteln  ist  es,  in  wek:hem'die  vielen  und  grassartigen  Stein« 
bräche  betrieben  werden ,  welche  den  Zeuigwald  seit  langer  Zelt 
xam  Mittelpunkt  einer  sehr  lebhaften  Betriebsamkeit  för  Steinbrecher 
and  Stetnmetsen  gemacht  haben«  Durch  diese  recht  sehenswerthen 
Steiobruche  ist  der  Tbonstein  in :  grosser  Maphtigkeit  aufgeitcblossen 
worden,  wobei  in  dem  Gesteine  «selbst  nicht  selten  verkieselte  Den- 
drolitben  so  wie  Geschiebe  insbesondere  einer  barten  Porphyr- 
Varietät  angetroffen  werden.  Auch  mögeil  wohl  die  vielen  Fragmente 
veiiieselter  Dendrolithen ,  welche  sonst  häufiger  als  jetzt  auf  den 
Fddem  bei  BUberfdorf  gefunden  wdrden,  ans  serstörten  Parthien 
dieser  Tbonstein-Abtagerang  herstammen«^ 

S.  437:  ffiie  Varietäten  des  Bber$dorfer  Thonsteinea  sind 
zwar  durch  ihre  eintönige  weisse  Farbe  und  ihre  diclitefe  Beschaffen- 
heit etwas  verschieden  von  denen  des  Zei§igwaiäe9,  dessen  unge- 
achtet aber  von  gleicher  Natur  und  Entstehung  mit  ihnen,  wie  sie 
denn  auch  beide  nur  eine  einiige  stetig  ausgedehnte  Ablagerung 
büden  « 

Von  derselben  Beschaffenheit  kommen  auch  diese  Tuffe  swisoben 
Jbtthtf  und  Niederrabemiein  vor. 

Ais  fernere  Modifikation   des    Pelsittuffes    bete  lehnet  Naumahn  - 
diejenige,   ,»welche  sich   durch    ihre  dichte  Mas«B,   oft  auch  durch 


S4t 

eitii«liie  eingewadittoe  Onftr/'i-Könier  «chOB  imhr  den  Thomtein- 
Porphyren  nftfaerL  Die  sogen,  harten  Bröefae,  welche  in  der  Nfihe 
der  Chemniizer  ChauM^e  eröffnet  sind  and  das  Material  lar  Unter- 
hilCiiiig  derselben  liefern,  die  beiden  Kuppen  des  BeuHfbergeu  so 
wie  endlich  die  von  dort  aus  in  nordöstlicher  Richtung  durch  Oker^ 
wiesa  hindurch-setzende  Thonstein-Parthie  seigen  diese  harten  Por* 
pfayr-fthnlichen  Gesteine  mehr  oder  weniger  ausgeseichnec.  Wahreud 
sieh  dieselben -einestheils  durch  Piatten^förmige  Absondereng  Doch  aa 
die  geschichteten  Thensteine  anscbliessen ,  nehanen  sie  aiidemtheils 
eine  unregelnsftssige  poJyedrische  Zerklüftung  an,  welche  es  bei  ihren 
übrigen  Bigenschaften  oft  awetfelhaft  erscheinen  lässt,  ob  man  es 
noch  mit  Tbonstein  oder  mit  wirklichem  Porphyr  zu  tbun  hat.^ 

Die  vielen  Schwierigkeiten,  welche  der  Beurtheihina  dieaer  har- 
ten Gesteine  im  Wege  stehen,  dürften  in  der  neueren  Zeit  in  Etwas 
feuchtet  worden  seyn,  da  die  SteinliHiche  an  der  Chemmt%er  Chau»- 
ade  im  Laufe  der  Zeit  eine  sehr  bedeutende  firweiterung  erfahren 
haben.  Die  oben  Platten-förroig  zerkiüftetea  Thonstein-artigvn  Ge- 
steine werden  nsit  zunehmender  Teufe  fester  und  gehen  sehr  bald 
in  den  obarakteristiscben  Felsitporphyr  ober,  welcher  zwar  an  feM- 
spathigen  Binspreoglingen  arm  ist,  aber  eine  oft  recht  ausgezeichnete 
febilische  frische  Grundmasse  von  roth-brauner  Farbe  und  muscb- 
ligem  unebenem  bis  splitterigem  Bruch  besitzt.  Dabei  verliert  sieh 
gleichzeitig  die  Platten- förmige  Absonderung  und  geht  in  eine  poly^' 
drisehe  Zerklüftung  bis  zur  Pfeiler*  und  Saulen-förmigen  über,  wie 
Dieses  dicht  vor  der  sog.  Kreuizbuche  im  ZeisigwaUie^  da  wo  die 
C^ussde  zwischen  zwei  grossen  und  tiefen  Steinbrüchen  Idi^er  einen 
stehen-gebliebenen  Damm  führt  (von  ChemnUz  kommend  links  von 
der  Ghaussde),  in  recht  "ausgezeichneter  Weise  wahrzunehmen  ist 
Da  ferner  an  demselben  Orte  (in  gleichem  Sinne,  rechts  von  der 
GhaoBsde)  an  einem  in  den  rechts  gelegenen  Steinbruch  führenden 
Fahrwege  die  Grenze  dieses  liarten  Gesteins,  eines  üchlen  Felsit- 
porphyrs,  und  des  Felsittuifes  durchschnitten  worden  ist,  wo  beide 
Gebirgsarten  selbst  durch  ein  deutliches  letligea  Besteg  von  einander 
abgelöst  und  ganz  abweichend  gelagert  sind,  so  habe  ich  diese  iiar- 
len  sogen.  Thonsleinporpbyre  bei  der  ferneren  Betrachtung  des  Fel- 
sittuffes  als  solchen  unberücksichtigt  felassen  und  als  achte  Felät- 
porphyre  betrachtet; 

Ich  stimme  jedoch  mit  NauManh  darin  vollständig  überein,  dass 


Mar 

der  Febitporpbyr  da,*  wo  er  der  Einwirkung  der.AtmosphSre  aus* 
gesetzt  war,  also  an  seiner  Oberfläche,  dem  eigentliclien  Pelsittoff 
ffim  Terwechsein  ähnlieh  wird. 

Die  Peisittoffe  trete»  an  ylelen  Punkten  des  Erzgebirifheh^n 
Bassins,  besonders  im  unteren  Rothiiegenden  und  in  der  Steinkohlen 
PoimatioB  henror«  Bei  gleichen  allgemeinen  Eigenschaften  unter- 
scheiden sie  sich  jedoch  durcli  verschiedene  Farbe,  Härte,  Struktur, 
AI>sonderaDg  uod  durch  verschiedene  Beimengungen  untereinander 
ued  swar  nicht  nur  nach  ihrer  Breiten*  und  Langen-Ausdebniing  im 
Baisin,  sondern  auch  in  vertikaler  Richtung,  so  dass  nicht  selten 
fiele  Thonalein- Varietäten  in  einem  aulgeschlossenen  Profil  beobachtet 
werden  können* 

Der  Naaie  Thonstein,  wo  er  vorkommen  sollte,  ist  inimer  in 
dem  Sinne  so  nehmen,  in  welchem  ihn  Naumamn*  festgestellt 
ksl,  nicht  aber  in  dem,  in  welchem  er  von  Jon.  ۥ  PnsiBS- 
LEBIN*  genommen  worden  war.  Es  sind  demnach  nur  diejenigph 
Taff-arügen  Gesteine  als  Felsiltuff  oder  Thonstein  aufzufassen,  welche 
ia  einem  genetischen  Zusammenhange  mit  dem  Auftreten  der  Peisit* 
porpbyre^  in  der  •  Stoinkohlen-Pormation  und  dem  Rothliegenden 
Kehen«  Ba  wfirde,  irio  Naumann  gewiss  richtig  bemerkt,  der  wenig 
beieichneDde  Name  Thonstein  ganz  zu  vermelden  seyn,  wenn  er  sich 
nicht  durch  den  Usus  einige  Berechtigung  verschafft  hätte.  lA 
Tenneide  aber  den  Namen  Thonstein  in  dieser  Abhandlung  aus  dem 
Gronde  nicht  sorgfältig,  weil  das  besprochene  Gestein  den  Bewohnern 
voo  CkemnUz  und  Umgegend  unter  diesem  Namen  am  befcannte- 
iten  ist,  ' 

Alle  Varietäten  des  Felsittoffes  der  Umgegend  von  ChemnUx 
tauen  sieh  ungezwungen  in  drei  Gruppen  zerlegen,  deren  Mfremslen 
Glieder  freilich  durch  allmähliche  Ol>ergänge  mit  einander  verknüpft 
iind.  Diese  drei  Gruppen  sind  diejenigen,  welche  am  Eingänge 
dieses  Kapitels,  der  Naumann' sehen  petroftraphischen  Nomenklatur 
ifigemesseo,  bereits  als  wpelitiscbe^,  i^psamroiiisehe^  und  ^psephlti- 
lehe^  bezeichnet  wurden. 


*    In  seinen  Erläntenmgen  zvr  Sect.  XV  der  geognost.   Beschreibung 
des  löaigr.  Sechsen. 
**    in  seinem  Magazin  für  die  Oryktographie  von  Sachsen,  HeA  2  and  4. 


544 


A.     Pelitische   Felsittnffe. 

VonThon*  bis  Bolos-arliger  Beschaffenheit;  tbeiisfectig  and  (beils 
mager  ansoluhleo.  Die  ietüg  aniufiihlenden  Varielfiten  atarli  an  der 
Zuoge  bafiend*  Bruch  im  Grossen  muschelig,  im  Kieinen  aneben  bis 
feinerdig.  Matt.  Weich  und  zum  Theil. etwas  schwer  eersprengbar. 
Von  hell  gelbllch-weissen,  isabeil-gelben,  roth-braunen  bis  violetleD 
Farben,  welche  tum  Theil  das  Gestein  gleichförmig  durchdringen, 
tbeils  in  Flecken,  Wolken  etc.  vertheilt  sind.  Die  Tiolelten  Varieti- 
tea  werden  auf  dem  Strich  roth-braun  und  sind  z.  Tb.  gelblieb- 
weisa  gesprenkelt.  Sie  haben  Tiele  Ähnlichkeit  mit  Richtbe's  terra 
miraculosa  Sazoniae,  die  ich  freilich  nur  aus  Sammlungen  kenne. 

Die  weissen  und  rothen  Varietäten  finden  sich  ziemlich  mächtig 
abgelagert  bei  RoUluf  und  Ebersdorft  die  Tiolettea  in  einer  etwa 
y<i'  mächtigen  Kinlagerung  zwischen  anderen  Felsittuff- Varietäten  im 
€Mblenxbaeh  hinter  dem  Gasthof  :eum  Hhrteh  im  Dorfe  Oablenz. 

An  demselben  Fundorte  kommt  eine  fernere  Varletit  des  pHi- 
tischen  Felsittuffes  Tor,  welche  einen  Obergang  zu  den  psammi- 
tischen  Abänderungen  bildet.  Sie  ist  \on  hell  gelblicb-graaer  Ftirbe, 
mit  Anlage  zur  Parallelstruktur.  Im  Bruch  uneben,  erdig.  Deotlicb 
mit  zerstreuten  Glimmer-Schuppen  gemengt,  härter  als  die  Torigen 
Varietäten,  und  oft  mit  organischen  Resten,  welche  aogenscbein- 
lich  von  Farnen  und  vielleicht  von  Kalamiten  herrühren.  Diese  Reste 
find  tbeils  kohlig  und  schwarz,  tbeils  aber  durch  ein  sehr  schön 
Chrom-grünes  Wasser  halttges  Pingoil-artiges  Mineral  ersetzt,  weiches 
unter  dem  Mikroskope  noch  deutlich  ^organische  Zelten-Struktur  wahr- 
nehmen lässL  Diese  Varietät  ist  also  sehr  ähnlich  derjenigen,  welche 
•ich  beiüeinailor/'  und  In  der  Nähe  des  S€Mo$$berffe$  bei  Zwickau 
in  der  Steinkohlen-Formation  findet  *. 

Zur  chemischen  Untersuchung  dieser  pelitischen  Varietäten  wählte 
ich  die  reinsten  von  Farbe  und  die  homogensten  von  Struktur.  Ich 
analysirte  eine  sieche  von  Niederraben$tein ,  wo  sie  von  heiter 
weisser  Farbe  mit  einem  Stich  ins  Isabellgelbe  mft  roth-braonen  Va 
rietäten  zusammen  vorkommt.  Die  mikroskopische  Untersuchung 
zeigte,  dass  diese  Varietät  nicht  aus  erkennbar  Verschiedenem  zu- 
sammengesetzt war,    und   löste  die  dichte   leicht  abschabbare  Masse 

*     Siebe  v.  Gutbikr:  Zwickauer  Seh warzkoblen- Gebirge,  S.  IIOilHP. 
—  FuiBsLaBBH:  Oryktogr.9  Heft  IV^  S.  87,  88. 


Mft 

bei  330facher  Vergrötsernng^  tu  einer  Summe  feiner  krystallintocher 
farbloser  Schuppen-  anf^  welche  für  sich  nur  theilweise  scharf  umgrenst 
oder  in  paralleler  Lage  su  kleinen  dicken  Paqueten  aggregirt  waren. 
Die  Masse  mit  Wasser  xerrleben  war  plastisch  wie  Thon. 
1,3245  Grro«  Substanz  bei  100<^  getrocknet  verloren  beim  Glühen 
0,179  Grm.  =  13,518  Prozent  Wasser. 

1,327  Grm.  Substanz  bei  100^  getrocknet,  wurden  mit  konzen- 

trirter  englischer  Schwefelsäure   in  der  Hitze  zersettt,  zur  Trockne 

abgerancht,  mit  Chlorwasserstoff  erw&rmt  und   in  destillirtem  Wasser 

geKst.     Der  Rückstand  enthielt: 

1}  durch  Natronlauge  zu  entfernende  KieselsSure  0,478  Gr.  =3 

36,021  Prozent. 
2]  onzerseUbaren  Rückstand  0,105  Gr.  =  7,912  Proz« 
Die  Lüsung  gab: 

3)  Thonerde  mit  wenig  Risenoiyd  0,5335  Grm.  =  42,034  Proz. 

4)  Ealkerde  (als  schwefelsaure  bestimmt)  0,002  Gr.  =  0,151  Proz. 

5)  In  einer  anderen  Probe  wurden  von  Magnesia  Spuren  entdeckt. 

Ir.  1.    Analyse  von  A.  Shop:     • 

UnsmBeUbarer  Rflckstand 7^912 

Si     .    .    .  ^. 36,021 

Xl  mit  wenig  Fe     •• 42,034 

Ca     .    . 0,151 

Ag Spur 

Wasier 13,518 

99,636 

Der  Rückstand  von  7,912  Prot,  war  von  sandiger  Resebaffenbeit 
vod  wurde  unter  dem  Mikroskope  bei  etwa  SOfecher  Yergr5sserang 
beobachtet.  Er  bestand  aut  glasigen  scharf-kantigen  Stucken,  welche 
bfim  Pr5pariren  in  das  Deekgllschen  Risse  hervorbrachten ;  sie  waren 
krystaUtnisch,  das  Licht  doppel*brechend,  wie  sich  aus  dem  Verhalten 
im  polarisirten  Licht  ergab,  und  stellten  sieh  somit  als  Quars  heraus. 
Damit  gemengt  fanden  sich  undurchsichtige  Kürner,  welche  im  reflek* 
ürten  Lichte  von  grünlicher  oder  graulicher  Farbe  erschienen,  etwas 
zerfressen  waren  und  die  grösste  Ähnlichkeit  mit  der  Grundmasse 
gewisser  Quarz-reicher  Felsit-Porphjre  leigten,  welche  dieselben  Far- 
ben ffihren. 

Das  Wasser-haltige  Thonerde-Silikat,  welches  den  Haupt-Restand- 
Uieil  dieses  politischen  Feisittufies  bildet,  gibt  für  sich  auf  100  be- 
rechnet folgende  Zusammensetzung : 

Jahfgaitg  1850.  35 


äfi 39,335 

Xl  +  Pe .45,902 

ft 14,763 

100,000 
Diese   stimmt   am   tneislen   mit  dem    Phoierit    (Nakrit   Vauq.) 
übe  reih,  welcher  enthalt: 

Nr*  S.  naoh  Guiludd»  ^.         nach  d.  Formel  Xl  Si+2  tt  **. 

Si  .     .    41,65    .    42,925    .    40,750    ....    40,0 
Xl   .     .    43,35    .    42,075    .    43,886    ....    44,4 
'         ft    .    .    1,500    .    15,060    .     15,364    ....    15,6 
Dieser  weisse  dichte  und  fast  wie  ein  Mittelding  zwischen  Kreide 
und  Meerscliaom  erscheinende  Pelsittuff  von  Niederraben$iein  würde 
demnach   als  ein  Gemenge   von   etwa  91   Prz.  Phoierit  und  9  Prs. 
Quarz,    anzeYs^tem    PelsItporpbyr^Detritus    und    etwas    Biaeoozyd-- 
Hydrat  zu   deuten   seyn.     Dass  dieses  Yerhältniss  in  rerschiedcDen 
Varietäten  des  Gesteines  kein  konstantes  zu  seyn  braucht,   ist  wohl 
nicht  nöthig  besonders  begrQndet  zu  werden,  da  der  Süssere  Anschein, 
die  rolh-braune  Farbe,  allmSfalich  sich  beimengende  Glimmer>Sehoppen, 
in  anderen  Gegenden  kohlensaure  Kalkerde  (die  aber  nach  besonderer 
Prüfung  in  der  analysirten  Varietät  Mit)  etc.  MnlängKch  so  wie  auch 
die    später   zu    betrachtenden  Bezit'hungen   dieses '  Gesteins  zu  den 
psammitischen  Abänderungen  dafür  sprechen«     Üa  einige  derselben, 
namentlich  die  im  Rothliegenden  im  Gablenzbtiehe  unmittelbar  hinter 
dem  Gasthause  zum.  rothen  Hirsch  zwischen  psammitischen  Pelsittuff 
eingelagerte,   mit  den  Beschreibungen   einiger  Abänderungen  der  C. 
RiOHTttn'schen  terra  miraculosa  Saxoniae  (der  Säebsiaehen  Wundererde) 
oder  des  Eisensteinmarks  aus  der  SSwickmi^r  Stelnkohlen-Formatioo 
nahe  fibereinstimmen,  so  scheint  auch  diese  zu  den  pelittschen  Va- 
rietäten des  PelsiHuffe»  gerechnet  werden  zu   müssen.    Von  diesem 
Gesteine'  existirt  meines  Wiasens   nur   eine  Analyse  von   Schülbr, 
wonach   eine  Lavendel-Maiie  roth^geleckte  Abart   von  Pkmiiz  bei 
Xn^ckau  bestand  aus^**: 

IVr.  8.  S'l  .    .    .    .    41,66  M^  .  .    .    .      2,55 

Xl  .    .    .    .    Xtfi^  fin  .  .    .    .     4,68 

Fe  ...    .    12,98  i    .    .    .    .      0,93 

iE   ...    .    U;tO  99,89 

\/a  •     •     .     .      9,U4 

*    Haubkaihi:  Gesch.  n.  Syst.  d.  Mineral.  I,  718. 
**    IfAmAim:  Elem.  d.  Mmenil.,  5.  Aafi.   S.  261. 
***    J.  C.  PunsLanoc:  Magas.  f.  d.  Oryktogr.  ▼.  Sashsea.  HÜ.  V,  S.  813. 


Mf 

Das  von  Schülbr  analyetrte  Material  wirde  jedodi  in  der  Hitze 
mit  kohleosanrem  Natron  aofgescblosaeo  and  geatattet  aus  diesem 
Gnmde  keine  direkte  Vergleichung  mit  den  Ergebnissen  der  Analyst 
des  Niederrabemteiner  pelitischpn  Taffes.  Der  beigemengte  Quara 
wird  wie  die  etwa  beigemengte  noch  unzersetzte  Felsart  aufgeschlos- 
sen, Elsen-Oxyd  oder  -Oxydliydrat  *  ist  wahrscheinlich  durch  Chlor- 
wasserstoff ausziehbar  wie  die  Mangan-  und  Kalk-Verbindung,  wih- 
reod  Kali  und  Talkerde  der  etwa  beigemengten  Gebirgsart  angehören 
dürften.  So  viel  geht  jedoch  aus  dieser  Analyse  henror,  dass  dieser 
Wondererde  wesentlich  ein  Wasser-haltiges  Thonerde-Silikat  za 
Grande  liegt.  Setzt  man  dieses  von  der  Zusammensetzung  des  Pho- 
lerits  Toraus  and  betrachtet  den  Kali-Gebalt  als  einem  anzersetzten 
Feidspath  e:ner  felsitiscben  Grundmasse  angehörend,  so  berechnen 
sich  für  0,93  6ew.-Thle.  Kali  5,60  Feidspath,  welche  bestehen  aus : 

5i  .    . 3,66 

Xl 1,01 

5,60 
Sobtrahirt  man  die  BestandtlMsite  dieser  Quantität  Feidspath  von 
der  Zosaromensetzang   des   Eisensteinmarks   (Wundererde),    so    ef- 
bilt  man : 

%  TU  ¥e  A  6a         iftf         ftn  K 

41^  .  32,85  .  12)98  i  14,20  .  3,04  .  2,55  .  1,68  .  0,93 
—  3^  .  1,01  .  —  >  —  .  —  .  —  .  —  .  0,93 
A.38      .    21,84   .    12,98   .    14,20    .    3,04    •  .2^55    .    1^68    .      — 

21,84  Gew..Thle.  Tbooerde  enUprechen  49,21  Gew.-Tbln«  Pho- 
brit,  welche  aus 

•  ia  1-       ••'•••       •       •       (       ■       1  U,wr     ' 

«I«  ^    '.    -•    '«     •  2i,o4 

•*f  '>%V«»ka*  7,68 

49^1- 
zusammengesetzt  sind.     Diese  von  A.  subtrabirt  liefern: 
9i  Xl         Fe  A  Öa         iftg         4tn 

B.  18,32    .     —    •    12,98    .   6^2    .    3,04    .    2^55    .1,68  ^ 

Setzt  man  Bisen  oiid  Mangan^  als  OYjiQdl^drale  ikti  Gestein  iw^ 
m,  so  erfordern  12$dS  ¥e    2,17  Wasser 
QDd  1,68  Itn    0,19       n 

oder  zosammen  2,36  Wasser. 

*   Daa  Yoikommen  desselben  als  solchen  anf  feinen  KlOflen  wird  a.  a.  0. 
8.  210  aacli  ang^ährt. 

35» 


I 

SM 

Btöie  Zahlen  ton  B.  subtrahirt  geben: 
Sfi  A  Oa  Ag 

C.        18^32      .      4,16  3,04      .      2,55 

Dass  in  einem  Gesteine,  welches  wie  der  Tuff  und  die  Wunder- 
erde,  nur  aus  Zersetzungs-RücksUinden  besteht,  Kalii-  und  Talk- 
Erde  als  Silikat  enthalten  seyn  sollte,  ist  nicht  wahrscheinlich,  weil 
namentlich  die  Kalk-Silikate  so  sehr  leicht  der  Zersetiung  uoter- 
liegen  und  da ,  wo  sie  der  Verwitterung  ausgesetst  sind ,  immer  zu- 
erst angegriffen  werden.  Ob  aber  beide  Erden  als  Karbonate  dem 
Eisensteinmark  beigemengt  sind,  darüber  lässt  die  ScHÜLBR'sche  Ans- 
lyse  nur  Vermuthungen  zu,  denn  auf  Kohlensäure  ist  nicht  besonders 
re^girt  worden.  Jedenfalls  aber  ist  die  Kohlensäure ,  wenn  solche 
vorhanden  war,  bei  der  Wasser-Bestimmung  in  der  Glühhitze  ent- 
wichen, was  um  so  leichter  stattfinden  konnte,  als  Silikate  innig  mit 
etwaigen  Karbonaten  gemengt  yoraaszusetxen  sind.  Diese  Kohlen- 
säure müsste  also  mit  als  Wasser  in  Rechnung  gezogen  worden  sejn. 

:    9,04  äa  erfordern  2,4  C 
2,55  Mg       „        2,8  e 
in  Summa     5,2  d 
welche   als  Wasser  bestimnit  worden  wären   und   die  4,16  Proz.  A 
deeken  würden. 

;.  Es  bliebe  demnach  nur,  noch  ein  Rest  von  18,32  Pros.  Kiesel- 
säm«,'  welche  wahrscheinlich  als  Qoara  beigemengt  sind. 
Nach  dieser  Deutung  bestände  die  Wundererde  aus : 

Feldspath 5,60 

Pholerit 49,21 

Ebenoxyd-Hydral 15,15 

Manganoxyd^flydral       1,87 

kohlensanrec  .Kalkerde .    , 5,44^^^ ,   ^^^ 

koUensaver  Talkerde .    ......      5,35J*^'**^  *''''' 

Qaan    . 1^32 

100,94 
Ob  der  Kali-Gehalt,  welchen  die  'ScnOLia-sche  Anaijse  aofireist, 

wirklichem  Feldspath  .oder  ?ieiIeicht'€Uknmer  angehöre,  ist  natfirlicli 
nicht .  weiter  aw  den  gegebenen  Zahlen  so  finden,  da  beide  Mineral- 
Körper  qoalitatif-chemiseh  nioht  wesentlieh  von  einaBder  venchie- 
den  sind. 


M9 


B.    Psammitischer  FeUittoff. 

Wibrend  die  eben  betrachteten  Abinderungeii  des  FeUttnffes 
auf  ferfaSItoisnniMig  nor  kleine  Rfiame  als  Parallelroassen  beschiftAkt 
and,  kommt  der  psamroitiscbe  Felsittuff  in  grdssler  M&chÜgkeit  vor. 
Er  setrt  die  Hdben  des  Zei$igwaide$  xasammen  und  tritt  bi^r  in 
den  aosgeseichnetesten  Variet&ten  auf,  welcbe  als  die  typiscben  dieees 
Gesteins  gelten  dürfen*  In  der  Nähe  der  südwestlichen  Grense  des 
Gesteins,  am  Zeisiffwaidt  hat  man  in  der  .Brauerei  xnm  Waid' 
ieU&$$€ken  unmittelbar  an  der  Dre$dener  Strasse  einen  Brunnen- 
Sdiacht  Ton  etwa  40  Bllen  und  auf  der  Sohle  des  höher  gelegenen 
etwa  20 — 30  Bllen  tiefen  OTTo'schen  Steinbruches  einen  solchen 
Ton  etwa  70  Bllen  abgeteuft,  ohne  den  Feisittoff  durchsunken  su 
haben.  Die  Schichtung  ist  im  Allgemeinen  der  des  Sandsteins  ähn- 
lich, meist  In  mächtigen  Bänken,  welche  mit  zunehmender  Tiefe  von 
einigen  bis  xu  20  und  mehr  Füssen  wachsen.  Die  Nebenal»sond»> 
rangen  sind  z.  Th.  unregelmässig,  so  dass  Terschieden  gestaltete 
polyedriflche  Absonderungs-Formen  daraus  hervorgehen,  öfters  wer- 
den Pfeiler-Formen  durch  sie  erzeugt,  welche  eine  Neigung  zur  BU- 
dang  sechsseitiger  Säulen  besitzen.  Andererseits  findet  man  jedoch 
die  Schichten  bis  zu  sehr  geringer  Mächtigkeit  herabsinkend,  so  dass 
•ie  Platten  von  Zoll-Dicke  bilden. 

Die  Felsittuffe  des  Zei$i0oaide$  machen  auf  den  ersten  Blick 
den  Bindruck  eines  sehr  homogenen  Gesteins.  Mächtige  Wände  durch 
Steinbruchs-Arbeit  entblösst  stehen  senkrecht  an  und  lassen  im  Eorn» 
Farbe  oder  Zeichnung  keine  wesentlichen  Unterschiede  wahrnehmen. 
Das  helle  grauliche  Berggrun  des  Gesteins  wird  in  manchem  Stein- 
brache  nur  durdi  dunkle  Linien  unterbrochen,  welche  die  Absonde- 
rungen bezeichnen.  Diese  Farbe  ist  aber  auch  die  Grund-Farbe  des 
ganzen  Gesteins ,  die  wesentlich  durch  die  mineralogische  Zusammen- 
setzung bedingte.  Die  gelben,  Fleisch-,  Pfirsicbblüth-  und  Blut-rotben 
«ie  braunen  bis  braun-Tioletten  Farben,  welche  in  Flecken,  Streifen, 
Wolken  oder  grösseren  Feldern  das  Gestein  durchdringen,  sind  nur 
durch  aceessorlsche  Beimengungen  und  namentlich  durch  Eisenoxyd  und 
Hydrate  desselben  hervorgebracht,  welche  sich  leicht  mit  Salzsäure 
in  der  Wärme  entfernen  lassen,  worauf  die  eigenlhumlich  graolich- 
grfine  Grund-Farbe  wieder  hervortritt.  Die  petrographische  Unter- 
sQchong  musste  desshalb  zunächst  auf  die  rein  grünen  Varietäten 


des  FeUittoffes  too  homogenem  Gefikge  gerichtet  werden«  So  be- 
schaffene Varietliten  mögen  als  normale  oder  typische  psaromi- 
tische  Felsittuffe  eingeführt  werden.  Sie  sind  im  Bruch  matt 
Dte*  sehimmamd,  anebKn,  grob-erdig.  Straktur  massiT,  sehr  poHM, 
je  dass  das  Gestein  begierig  Wasser  aufeangt.  Trocken  atemlich  hart 
fmd'cihe;  feucht  weich  und  leicht  an  behauen,  schwerer  tersprei^- 
bar*.     Spes.  Gew.  2,625  bei  18®  C. 

Bei  tielfach  wiederholter  genauer  Besichtigung  der  Felsittdie 
bemerkt  man  jedoch,  dass  die  Gleichförmigkeit  selbst  des  typisehea 
Gesteins,  abgesehen  foh  den  sieb  allmählich  einscbleicbeiiden  Fär> 
bungen,  auch  in  seiner  Zusammensetxung  und  Struktur  mancblaehe 
Abtaderungen  erleidet  Zunftchst  erkennt  man  zahlreiche  kleinere 
oder  grössere  weisse  Flecken  einer  pelitischen  Substans  fon  mehr  oder 
weniger  scharfkantigen  Gonturen,  welche  wie  Einsprengunge  dem 
Gestehi  ein  Porphjr-artiges  Aussehen  verleihen  und  Ihm  tbeilweise 
wohl  den  trivialen  Namen  Tbonporphyr,  Thonsteinporpbyr 
sugesogen  haben  dürften. 

Bleibt  auch  dieselbe  Tuff-VarletSt  In  einer  oft  sehr  michtigen 
Bank  von  gleichen  Eigenschaften,  in  der  unterteufenden  oder  fiber- 
lagernden  wechseln  sie  entweder  allmfiblich  oder  pldtilich.  Sc 
mengt  aich  Ihr  s.  B.  nicht  selten  eine  grosse  Anaahl  eigenthöm- 
licher  braun-rother,  graulich  grüner  oder  gefleckter  kugeliger  Kon- 
lLre.tlonen  ^on  grosser  Hftrte  und  schwerer  Zersprengbarkeit  bei,  welche 
in  ihren  Dimensionen  von  der  Grösse  einer  Erbse  bis  su  der  von 
Flinten  -  Kugeln  schwanken.  Ihr  Inneres  Ist  entweder  dicht  oder 
stiablig  mit  kofiaentrisch  schaliger  Absonderung. 

Diese  kugeligen  Konkretionen  bedingen  vielleicht  die  Thonstein- 
Varietfit,  welche  nach  Fuibslebsm **  auch  Frochtatein  genannt 
wird«   Nicht  selten  enthftlt  das  Gestein  Rohlrftume  mit  unregelmässigen 


*  Wegen  dieser  Eigenscbaft  ist  das  Gestein  ein  sehr  gesnchtes  Bsn- 
Material.  Auch  liefert  es  für  .architektonische  Ornamentik  sehr  geschStzte 
Werkstücke.  Die  Farben  namentlich  der  schöner  gezeichneten  Varietäten 
treten  durch  Flmiss-^Obenag  sehr  lebendig  nnd  angenehm  hervor.  Die  grös- 
sere Mehraahl  von  Banten  In  nnd  vm  CkemnÜm  wird  mit  diesem  Maleriii 
aosgeführt.  Eine  Ähnliche  Anwendbarkeit  dieses  Gesteins  von  Ckemmi» 
BOSS  schon  seit  Mitte  des  16.  Jahrhunderts  erkannt  worden  seya^  da  oach 
J.  C.  FRKiBSLBBBa  (Msgai.  f.  d.  Oryktogn.  v.  Sachsen,  Hft.  4,  S.  91)  scIiob 
AsRiGOLA  und  ALBmvs  es  mit  dem  Namen  »^mchstein^*  aufführen. 
»•    a.  a  0.  ».  d,  S.  91. 


9a 

ond  ferfressenen  WiDtIeD,  wodurch  es  einen  kaYernöfeii  Cheralter 
erUlt  Die  Hdliliuigeii  pflegen  alsdiann  mit  einem  loeiLeten  fciiwanen 
Mulm  IhcüweiM  ansgekleidel  zu  seyn,  welcher  mit  Gblorwtsseitldff 
CUor  entwickeil  und  also  eine  höhere  Oiydationii-Stufe  des  ^Mangall8 
eolliilt. 

Im  0TTO*schea  Brach  liegt  dem  bunt-farbigeo  Tuffe  eine  Bank 
eingelagert^  welche  von  Weitem  das  an  Felsittuff  gewöhnte  Äug« 
darch  seine  Struktur  iUierrascbt.  Binem  öl-6emfilde  gleich,  dessen 
Eonst-gerecfate  Farben-Mischungen  in  wohl-angebrachten  an  sieb  Porm- 
loten  Flecken  eine  überraschende  und  überzeugende  landsehaMiChe 
ToCalwirkung  lieryorrufen',  erscheint  von  Weitem  diese  Gesteins- 
Varielat  als  eine  makrokiystallinische  Gebirgs-Art*  Verschieden  ge- 
übte, bis  IV2''  '^^9®  ^^^  ziemlich  breite  Flecken  sin4  aus  der 
Uogenaie  parallel  liegenden  Slylolithen-artigen  Skalen  ausammea- 
gesetzt  und  liegen  flacb^gedrQckt  und  durch  einen  Flkchen-Paralleli»- 
mos  verbunden  durcheinander. 

In  der  Nkbe  gesehen  hört  das  Gestein  auf,  auch  nur  entfernt 
an  Erjstall-Bildungen  zu  erinnern.  Die  nkhere  Betrachtung  /dessel- 
ben hinterlksst  nur  das  Geföbl  der  Enttäuschung  mit  dem  Gedanken 
an  die  Möglichkeit,  dass  dieser  Erscheinung  einst  krystalliniscUe  Cie- 
bilde  zu  Grunde  gelegen  haben  könnten,  welche  durch  Zersetzung 
lentört  worden  wkren  und  in  ihren  geordneten  Rückständen  die 
letiten  Sporen  ibres  Daseyns  verkündeten.  Aus  späteren  Betrach- 
langen  wird  diese  Auffassung  jedoch  sehr  unwahrscheinlsch ;  dioDa^- 
l^og  derselben  soll  nur  dazu  dienen ,  uiii  den  Eindruck  dieser 
Varietät  zur  Vorstellung  gelangen  tu  laisen.  VereinÄlt  finden  sadh 
solche  Flecken  in  Form  von  Räumen,  welche  mit  parallelen  Stalak* 
titen-arttgen  und  aus  qoaniger  Substanz  bestehenden  innen  hohlen 
Röhren  besetst  sind  (namentlich  dicht  an  den  Wänden  des  Raiumes), 
anch  in  anderen  Abändenuigen  des  TidTes  befamen  sie  off  eine 
StniJLtor  an,  welche  an  versteinertes  Holz  erinnert,  wenn  die  Röhren 
dicht  gedrängt  liegen.  .  Schnee-weisser  Kaolin  von  krystaliinischem 
Schimmer  im  Sonnen-Lichte  ist  oft  gleichsam  als  ein  Mark  darin 
vertheiH  und  bildet  in  einigen  Abänderungen  des  Gesteins  Schnee- 
VFcisse  Flecken,  aus  denen  etwas  Material  zu  einer  Analyse 
gesammelt  werden  konnte«  Im  Ganzen  tritt  jedoch  der  Kaolin,  so 
abgezeichnet,  selten  auf. 

Chalcedon-Sohstanz  durchdringt  hie  und  da  dein  Tuff  und  ver- 


ftS2 

leiht  ihm  eine  grotte  HArte.  B$  treten  dadurch  Aband^rnngen  aal, 
welche  manchem  sogen«  Band-Jaspii  ahnlich  sind.  Sie  seigen  sich 
immer  auf  kleine  Räume  beichrinkt«  In  ihnen  findet  aich  oft  eine 
grosse  Zahl  scharf  umgrenzter  Brocken  eines  weissen  KaoUn-ihn- 
iichen  Minerals,  welche  den  Jaspis  Breccien-artig  erscheinen  lanea. 
Dieses  Kaolin -artige  Mineral  ist  fast  aerreilifich;  aber  die  kleioeo 
Körper  sind  sehr  hart  und  scharf,  so  dass  es  mit  dem  Messer  knirKbL 
Unter  dem  Mikroskope  stellt  es  ein  Aggregat  sehr  scharf  an  beiden 
Enden  ausgebildeter  durchsichtiger  Quan-Krystallchen  Ton  der  Fora 
00  B  4-  R  —  R  dar. 

Von  grosser  Wichtigkeit  für  die  Kenntniss  der  ZüsammeBsetxaog 
des  Feslsittuffes  ist  jedoch  eine  Varietät,  welche  sich  diircb  das  Vor- 
konmien  eines  Minerals  aussetchnet,  das  in  Gestalt  grünlicher  und  för 
aich  ausgeschiedener  thoniger  Gallen  auftritt.  Nach  der  Auissfje 
der  Steinbrecher  wird  dieses  Mineral  häufig  im  Frühjahr  von  boU- 
äugigen  aus  dem  Gebirge  kommenden  Fraueniimmern  unter  dem  Nameo 
wSteinmark''  ?erlangt,  um  es  innerlich  (an  den  medlcinischen  Ge- 
brauch der  SdchMiBchen  Siegelerden  im  vorigen  Jahrhundert  er- 
innernd) gegen  Fallsucht  anzuwenden.  Es  bildet  eine  Tuff-Varielit, 
welche  aus  dem  Grunde  von  den  Steinbrechern  wenig  geliebt  wird, 
weil  diese  Gallen  durch  die  Einwirkung  der  Atmosphärilien  aas- 
bröckeln  und  ein  löcheriges  Gestein  hinterlassen. 

Dieses  Mineral  von  graulich -berggrüner  Farbe  and  thoDiger 
Konsistenz  findet  sieb  fast  in  allen  Varietäten ;  und  wo  es  nicht  in 
ausgeschiedenen  Flatsohen  oder  Gallen  etwa  von  der  Länge  einet 
Zolles  und  darunter  verschieden -gestaltig  und  von  verschiedener 
Dicke  erscheint,  verflösst  es  sich  so  innig  mit  dem  Gestein,  dass 
dieses  ihm  seine  grünlichen  Grund-Farben  verdankt  Dieses  Mioerai 
gehört  also  tu  denjenigen,  welche  für  die  Zusammensetzung  des 
Tufis  von  wesentlicher  Bedeutung  sind.  Ich  werde  dcHhalb  bei 
Betrachtung  der  chemischen  Eigenschaften  des  Tuffes  ausführlicber 
darauf  zurückkommen.  An  einigen  Punkten,  besooders  da,  wo  die 
Tuffe  sich  den  rothen  an  Einsprenglingen  armen  oder  davon  freien  Por- 
phyren nähern,  treten  die  Elemente  des  Gesteins  bis  auf  eines  UA 
ganz  zurück.  Es  wird  so  ein  quarziges  Gestein  formirt,  welches 
sehr  sähe,  porös  und  von  graulichen,  gelblichen  oder  röthilcben 
Farben  ist  und  häufig  recht  lebhaft  an  gewisse  poröse- Granwaoken- 
Quarze  erinnert     Es  ist  vielleicht  dasselbe  Gestein,  welches  »Ben 


MS 

Bool^  in  fliaocfaea  Stßekeii  des  Chenmiizer  Thonsteins  gesehen  und 
iorTfaoiistein  imBimsstein-artigen  Zustande  gebalten  hat**  *• 

Die  dwn  geschilderten  VsrietSten  des  Felsittuffes  sind  beson- 
den  diqenigen,  welche  im  Zeiiiffwalde  in  den  ausgedehnten  und 
sdMo  lehr  lange  im  Betriebe  stehenden  Steinbrüchen  aofcuflnden 
sind.  Die  Toffe,  welche  ich  von  anderen  Orten  gesehen  habe,  sind 
der  Substanx  nach  nicht  von  diesen  verschieden ;  aber  histologisch 
siod  de  Ton  solcher  ManohfaltigiLeit,  dass  man  in  den  meisten  Fil* 
ieo  die  Toff- Varietäten  verschiedener  Fondorte  an  der  Struktur  und 
der  damit  oft  in  Verbindung  stehenden  eigenthQmlichen  Farben- 
Zeicbnong  erkennen  kann*  Doch  sind  diese  Struktur-Verhältnisse 
scfawierig  SU  beschreiben,  gewöhnlich  in  wenig  abweichenden  Modali- 
täten der  Aggregation  der  Gesteins-Eiemente  oder  bestimmt  kon- 
fitnnrter  Gruppen  derselben  begründet,  und  doch  in  ihren  Wirkun- 
gen snf  das  Auge  sehr  verschieden.  Da  sie  jedoch  nur  wenig 
nr  AnlUärung  Aber  die  Entwlckelungs-Geschichte  des  Felsittuffes 
beitragen,  so  muss  ich  von  der  ausfuhrlicheren  Beschreibung  der- 
selben absehen. 

Wichtig  in  dieser  Beaiehung  sind  aber  gewisse  Acces so rien, 
welclie  in  mehr  oder  minder  grosser  Häufigkeit^  dem  Gesteine  bei- 
gesellt  sind.  Einige  von  ihnen  sind  bereits  bei  der  Betrachtung 
der  Gesteins- Varietäten  erwähnt  worden,  wie  Kaolin,  Cbalcedon- 
Sobstanz  u.  s.  w«  Ich  will  desshalb  diejenigen  aufführen,  welche 
bisher  noch  nicht  aur  Besprechung  kamen. 

m.    Einscblüsse  yon  Mineralien. 

1.  Flussspath  findet  sich  als  Begleiter  von  unregelmässig 
begrenzten  Chalzedon-  und  Hornstein-Parlhie'n,  a.  Tb.  derb  und 
inoig  damit  verwachsen,  z.  Tb.  auf  Drusen-Räumen  auskrystailisirt ; 
entweder  von  tief  Indig-blauer  bis   hell    violetter   oder  von   Meer- 

0 

grüner  Farbe  bis  farblos.  Der  Uef-blaue  kommt  in  scharf  ausge- 
bildeten Krystallen  der  Kombination  00  0  00  •  m  0  00  von  hAch- 
steos  1  Kubik-Milltm.  Grösse  vor,  und  oft  mit  einem  prachtvoll  iri- 
lirenden  Oberauge  wahrscheinlich  von  Bisen oxyd-Hjdrat  versehen. 
Der  Meer-grüne  und  hell-violette  in  Oktaedern  von  etwa  5 — 6"^ 
Aien-Länge ;  beide  Farben  finden  sich  oft  an  demselben  Individuum 


Magas«  f.  d.  Orykt.  in  Sachsen  t.  J.  C.  Fnamsuasii.  H.  Sy  S.  100. 


unregcitoiBsig  Tertheilt  Auch  kMne  flirb)ose  Oktieder  koimneii  in 
Drusen  TOr. 

fläoBger  als  auf  Drusen  oder  mfit  Hornstein  verwtehsen  tritt 
ider  Flussstiflth  in  erdiger  Form  auf.  N^s*  bis  Faust-groMe  Parüiie'ii 
einer  erdigen  Uef-Tioletten  oder  Indtg-^blauen ,  inr  nassen  Zastaodc 
fast  plastiscbeii,  elwas  sandtg^thonigen  Masse  linden  sieh  beinabe  io 
allen  Varietäten  des  Toffes  im  Zei9igwalde.  Mit  Wasser  lisit 
sich  ein  pelitisches  Mineral  von  graulicher  Farbe  absehwemroen,  aml 
der  Flussspath  bleibt  als  tief  blauer  Sand  gemengt  mit  Gbaicedoih 
uder  Hornstein-Brocken  zurück.  In  der  Hoffnung  diesen  Flnssspatih 
Sand  aus  lauter  kleinen  scharf  ausgebildeten  Krjslallen  susammeD- 
gesetst  ru  finden,  brachte  ich  etwas  davon  unter  das  Mikroskop  oad 
war  erstaunt,  von  krystalllniseher  Ausbildung  keine  Spur  erkenaen 
SU  können.. 

In  Folge  dessen  habe  Ich  seitdem  verschiedene  Proben  des 
erdigen  Flussspathes  mikroskopisch  untersucht.  Flussspatb- 
Krystajle  fand  ich  nur  selten  darin,,  dagegen  unregelmässig  begrenste 
Bruchstücke,  welche  wie  aus  einem  Aggregat  vegetabilischer  Zellen 
susaromengeselzt  erschienen  und  theilweise  als  ein  Parenchjm,  tbeib 
ab^  und  vorwaltend  als  Bruchstikcke  von  Gefass*Formen  erschienen, 
M'ie  sie  den  Psarolitben  eigen  sind. 

Die  mikroskopische  Unterauchang  seigte  lerner,  dass  das  erdige 
oder  sandige  Mineral  nicht  aus  reinem  Flussspnth  bestand,  senden 
aus  violettem  Flussspath  mit  abwechselnden  Lagen  einer  farblosen 
das  Licht  doppelt  brechenden  Substanz  von  muscheligem  Bruch, 
welche  wohl  nichts  anderes  als  Quars  seyn  dürfte.  Die  Formen 
vegetabilischer  Elementar-Organe  Hessen  sich  zwar  nicht  auf  das 
Unzweideutigste  erkennen,  und  ich  würde  es  nicht  gewagt  haben  die 
unter  dem  Mikroskope  erkennbaren  letzten  Formen  als  Zell-Gebilde 
von  Pflanzen  anzusprechen,  wenn  nicht  andere  Vorkommnisse  des 
Flussspathes  auf  diese  Ansicht  mit  Notbwendigkeit  drängten«  Abgc* 
sehen  nämlich  von-  jenen  Resten  von  Holz-Struktur,  welche  im  er- 
digen Flussspath  in  der  Anordnung  kleiner  flornstein-Partikelchen  und 
davon  abhängig  selbst  in  den  Streifen-weisen  Binlagerungen  des  hell- 
grauen thonigen  Minerals  in  dem  violetten  Flussspath  noch  zu  eriien- 
nen  sind ;  abgesehen  ferner  von  den  parallelen  linearen  AggregaÜoaen 
von  hell -violetten  Flussspath-Oktaedern  von  geringer  Grösse,  weJcbe 
zu  einem   porösen  Ganzen   von    nahezu    zylindrischem  QneerschniU 


MS 


teremigt  fbii  üod  swfaeiien  ticti  Restoben  Tan>  verkie^elCem  Hok 
afle  unter  sieh  ebenfalls  in  paralleter  Stellan^  entbaUen :  abfeMhen 
dafon,  gcteiigle  icb  dimb  üt  Steibbreeber  im  ZeUigwaide  'm  Be- 
iilf  eines  wofat^erbattenea  tieMoletten  Steinin^'&ilckes  tob  der  Gettak 
ondStruktar  einer  Galamiiea  striata  Corta,  welcbetf sich  von  den 
erdigen  Flnssipatbe,  der  Nester- weise  im  Felsitttiff  voraukntnmen 
plegt,  dorch  nichts  als  durch  elms.  grossere  Kensistens  und  in 
Folge  dessen  ausgeaeichnete  Porm-ErhafSanf  nnterscbied«  leh  habe 
dieses  Stack  Herrn  Prof.  BufU  in  SMd^ketg  äberinscbi,  weil  es 
ftriha,  betreffs  der  Versteioerungs*]llitlel  organischer  Edrper,  ^ 
mit  den  Pseudomorphosen  des  Mineralreichs  se  Vieles  gemein  haben, 
voa  Interesse  sejn  musste.  Zum  Oberflnsa  habe  ich  jedoch  das 
lief-Tiolette  Mineral  i]ualitatif  auf  einen:  Floor-Gehalt  geprüft  und 
solchen  gefunden,  indem  durch  Zussts  von  SOg  Fluorsilicium  ent«- 
vich,  vekhes  im  Wasser  Plocken  von  SiOg  ausschied.  Auch  xeigt 
dieser  Flossspatb  beim  Erwarmen  ausgeaeiebnele  violette  Phos* 
phoreiicenz. 

2.  P  s  i  I  o  m  e  1  a  n ,  blaa-scbwart  bis  Beer-blau ,  derb  und  sehr 
feit»  in  Lagen  von  Mieren-f5rmfger  Oberfilche  oder  das  Gestein  nn*- 
regelmässlg  durchdringend.  Findet  sich  nicht  hftnfig  and  gelangt  in 
Folge  dessen  zu  keiner  technischen  Bedeutung. 

3.  Brauneisenstein  kommt  ebenfalls  seltner  und  nur  sehr 
Qotcrgeerdnet  vor,  namentlich  mit  dem  Psilomelan  susammen  und 
in  ahnfichen  Formen.  Br  ist  nur  eine  Durchdringung  des  Felsit> 
Ittffes  von  Blsenoiyd -Hydrat,  so  dass  dieses  der  Menge  nach  vor- 
waltet; denn  nach  dessen  Auflösung  mittelst  Salss&ure  bleibt 
FebiUnif-Sabstanz  xurück. 

b.    Einschlflite  von  Gebicgsarten. 

Bs  ist  für  die  Erkenntniss  der  Natur  des  FelsittuSes  ein  Be« 
deotung-voUes  Moment,  dass  alle  Einscblflsse  fremder  Gebirgsarten 
in  ihm  stets  ei  genliche  Gerolle,  siso  durch  Wirkung  des 
*  strömenden  und  fallenden  Wassers  bearbeitete  Bruchstücke  von 
Gebirgsarten  sind.  Kein  Merkmal  habe  icb  auffinden  können, 
welches  darauf  hindeutete,  dass  die  Einschlösse  fremder  Gesteine 
noch  scharfkantig,  also  nicht  weit -her  transportirt  worden  seyen. 
Auch  der  Einwurf,  dass  durch  Verwitterung  im  Laufe  der  Zeit  die 
«cJurf-eckigen  und  scharf-kantigen  Stiicke  hätten  abgerundet  werden 


kdnnen,  stiinipft  sioh  an  der  Thattache  ab,  daat  in  Wirkiiahkait  iwir 
viele  BiMchlüase  verwittert  sind,  ai>er  dadnreh  Produkte  geüffert 
liabeRy  welehe  von  der  Masae  der  Taffe  so  sehr  abweiehen,  dm 
man  in  dieaer  die  randliehen  Qaeersehnitte  jener  aeharf  anteracliei- 
den  kann.  Ich  slhle  hier  nur  diejenigen  anf,  die  ich  aelbal  geftiH- 
den  habe.  Ba  ist  wahrscheinlich ,  daas  noch  mehr  BlnaebIQste  ver« 
aehiedener  Gebirgaarten  aufcofinden  sind;  ich  habe  aie  nicht  weiter 
verfolgt,  als  ea  fftr  meine  Zwecke  nothwendig  schien.     Es  sind: 

1.  Gerolle  von  Porphyren  von  «graalich-grSner  aehr  dich- 
ter and  schwer  tersprengbarer  Grundmaase,  welche  vor  dem  Löthrohr 
•n  dünnen  Kanten  schmHtfl.  Brach  aneben ,  splittrig.  Aof  H«tr- 
kififlen  einen  Anflug  eines  grönlichen  Minerals  führend.  Vfr- 
witterangs-Binde  rotfa-brann,  ohne  an  Festigkeit  and  Dichtigkeit  ver- 
loren tu  haben.  Die  Binsprenglinge  von  nveierlei  Art,  näm- 
lich X.  Tb.  xersetxt,  weiss  and  weich  wie  Kaolin,  s.  Th.  frisch, 
scharf  kontarirt,  aber  von  der  Grandmasae  nnr  durch  lebhafien 
Glas-Glans  and  durch  eine  etwas  dankler  grüne  Farbe  za  nnter- 
acheiden,  welche  davon  herrührt,  dass  der  glinzende  Feldspath,  an 
welchem  übrigeni  keine  Zwillings-Bildang  bemerkbar  iat,  von  einem 
Grünerde^artigen  Minerale  hie  nnd  da  darchcogen  wird.  Diese  Por- 
phyre, so  wie  einige  andere  leicht  verwitterbare  Abänderangen  kom- 
men bis  la  Faast-GrüMe  im  Toff  vor. 

2.  Gneiss.  In  flach  ellipsoidischen  Gerollen  von  etwa  5* 
LInge  ond  aasfrezeichneter  Parallel -Straktar.  Der  Orthokiss  von 
fleischrother  Farbe  ist  2.  Th.  schon  kaolinifirt;  der  Glimmer  frisch 
aassehend,  grob-schappig,  stark  gISnzend  and  von  grünlich-graaer 
Farbe.  Quarz  wenig  xu  bemerken.  Die  Gerülle  aind  durcli  Ver- 
witterang  sehr  mürbe  geworden. 

3.  B k  1  ogi  t  von  lebhaft  berggruner  Farbe  nnd  faseriger  Siroktor. 
Mit  Krystallen  (Bhombendodekaedern)  einea  braunen  in  Verwitterung 
begriffenen  Granats  bis  zu  Brbsen<-Grösse.  Er  scbeint  bedeotend 
durch  eine  Metamorphose  ver8ndert  worden  zu  seyn,  durch  welche 
der  Smaragdit  scheinbar  in  Cblorit  und  Glimmer  umgewandelt  wurde. 

c.    Einschlflsse  von  organischen  Resten. 

Von  organischen  Formen  sind  meines  Wissens  bis  jetzt  nor 
solche  aufgefunden  worden,  welche  dem  Pflanien-Reiche  angeboren. 
Namentlich  sind  es  Stamm-Stücke  der  Gattungen  Psaronius,  Gala- 


ftftf 

aitea  ond  von  GonilereD  (Araacarites?),  welcbe  von  Ter8chie<* 
deaeo  oft  bedeutenden  Dimensionen  im  Felsiltaff  de»  SSei$igwaide0 
Dod  der  UngebiiHg  von  Bilbersd&rf  bei  Chemniiz  eingebettet 
liegen.  Es  sind  dieses. dieselben  Orte,  welche  in  Betreff  des  Vorkom* 
meos  derPsaroiitben  einen  bedeutenden  Ruf  besitzen  und  pracbt- 
Toll  erhaltene  Stämme  für  öffentliche  und  Privat-Sammlungen  ge- 
liefert haben.  Da  diese  Stämme  bereits  früher  von  Cotta*  u.  A., 
in  neaerer  Zeit  namentlich  von  Stskzil  **  eine  gründliche  Behend- 
long  edahren  haben,  die  palftontologische  Bedeutung  und  anatomische 
Befchafienheit  derselben  aber  ausserhalb  des  mir  gestecltten  Zieles 
fiegen,  so  werde  ich  mit  diesen  Andeutungen  über  sie  hinweg-geheii 
Surfen. 

Was  die  Substans  derselben  anbetrifft,  so  bestehen  sie  ans  sog. 
Horostein,  einem  Gemenge  von  amorpher  mit  krystallinischer  Kiesel* 
tkre,  von  moscfaligem  splittrigem  Bruch  und  von  rauchgrauen,  bräon- 
licheo,  rothen  und  weisslichen  Farben«  Angeschliffen  lassen  sie  aufs 
Dealliehste  ihre  organische  SlmiLtar  erkennen,  ja  selbst  die  Zellen^» 
Struktnr  unter  dem  Mikroskope«  Dasselbe  siebt  man  auch  deutlich 
an  kleinen  Splittern ,  welche  man  mit  einer  gfoben  Feile  abraspeln 
bon.  Besonders  deutlich  tritt  die  mikroskopische  Holz-Struktur  an 
diesen  Splittern  dann  hervor,  wenn  man  sie  längere  Zeit  hindurch 
(rnefare  Tage)  in  der  Wärme  mit  Kalilauge  digerirt ,  wodurch  die  Opal- 
Substanz  entfernt  wird  und  die  Zellen- Wände,  welche  nicht  leicht  davon 
aogegriffen  werden,  stehen  bleiben.  Einen  solchen  Scheidungs-Prozess 
der  amorphen  und  fcrystallinlschen  Kieselsäure  scheint  die  Natur  hie 
ond  da  selbst  vermittelst  atmosphärischer  Gewässer  vorgenommen  zu 
luben;  denn  man  findet  mitunter  Kalamiteen- Stämme,  weiche  im 
Inoem  aus  einem  lockeren  etwas  zusammenhängenden  Sande  be- 
geben, der  sich  unter  dem  Mikroskope  als  eine  Summe  sehr 
ttharf  ausgebildeter  Quarz-Krystalle  zu  erkennen  gibt. 

Stämme  von  Caiamitea  und  von  Koniferen  kommen  im  Ganzen 
ueht  selten  vor;  dagegen  werden  solche  von  Psarolithen  nur  noch 
laweilen  geltenden,  weil  die  früher  auf  den  Feldern  häufig  um  berge- 
itreoten  bereits  von  Sammlern  sorgfältig  aufgelesen  worden  siiid.  Dass 
jedoch  deren  In  germger  Tiefe  onter  der  Ackerkrume  hei  BHbersd&rf 


*    Die  DeodrolitheDy  I9M. 
**    Ober  die  Staarsteine,  Breslav  und  Bonn  18ö4. 


ROck  in  grosserer  Menge  torhanden  teyii  mi^gen,  dann  itl  am  lo 
weniger  sa  sweifeln,  ai»  man  an  einer  kleinen  Bdieliuog  des  Dmch- 
aticlit  der  Frwukmikwrger  Gbaassie  swtocben  HUker$dürf  und  dem 
W4MichU$9ehen  noch  eine  grösaere  Zahl  von  Scloimen  atecken  sieht 

Chemische  Unters.uchang   des  Felsittuffes   und   seiner 

Gesteins- Elemente. 

Ans  den  bisherigen  Betrachtungen  geht  hervor,  daas  der  tjpiscke 
oder  normale  FelsittofiF  im  Wesentlichen  ein  Kiesel-Oestein  ist,  weiches 
mit  einem  eigenthumlichen  Grünerde«artlgen  Hlnerale  gemengt  isL 
Gibt  sieh  der  vorwaltende  Gehalt  an  Kieselsäure  namentlich  da  tn 
erkennen,  wo  die  wenigen  Beimengungen  sich  bis  auf  ein  MininaiB 
surücktiehen,  so  ist  andererseits  das  Grünerde-artige  MiDerai  fGr  iicfa 
ausgeschieden  in  einzelnen  Gesteins^lfodifikationon  anzotreffen.  Ober* 
all  da,  wo  man  psammitischen  Felsittitf  antrifft,  gelangt  man  xd  der 
Obeneugung,  dasa  dieses  grüne  Mineral  wesentlich  für  die  ZosauiiBen- 
setiung  des  Felsittuffes  ist.  Da  es  aber  äusserüch  ao  wenig  aas- 
geseichnete  Charaktere  hat,  dasa  man  aus  ihnen  durcbaoa  nicht  ssf 
die  chemische  Konstttulion  xu  achlieasen  berechtigt  ist,  so  moüte 
OS  meine  nächste  Sorge  seyn,  dieses  grüne  Mineral  genaner  kennen 
au  lernen. 

Untersnchmig  des  grünen  pelitischen  im  Felsittolf  wesentlichen  Gemengtheilei' 

Em  hält  nicht  schwer  sich  von  diesem  Kürper  einen  hinreichen- 
den Vorrath  xu  sammeln.  £r  ist  häufig  in  lentikulären  Massen  oder 
sogen.  Platschen  im  Gesteine  vorhanden.  Die  Oberfläche  derselben 
ist  X*  Tb.  sehr  glatt,  mit  einer  Biefong,  welche  entfernt  an  unvoU- 
komroene  Krystallisation  erinnert,  abcir  wahrscheinlich  nur  die  Bedoo- 
tung  von  Rutscbfläcben  trägt»  welehe  sich  bei  abwechselndem  PeuchU 
werden  und  Auftrocknen  und .  dadurch  bedingten  OsxiUalionen  des 
Volumens  durch  Reibung  an  den  einschlieseenden  Wänden  bilden. 
In  solcher  Form  ist  er  Serpentin-ähnliiDb.  Z.  Tb.  ist  die  Oberfliche 
matt,  das  Mineral  selbst  lockerer  und  beider  von  Farbe,  welche  inner- 
halb  der  Grenxeo  des  dunkel  OUvengrunen  bis  xum  hell  Graulich- 
grünen  schwankt.  Beimengungen  von  Eistnoxjd  und  dessen  Hydrat 
färben  es  fleischroth,  blutroth  bis  rothbraun.  Das  Mineral  ist  an- 
scheinend amorph,  wirklich  aber  kryptokrystallinisch.  Unter  dem 
Mikroskope   löste   es  sich  bei   SSOfacher  Vergrösserung  xn  höchst 


feinen  Schoppen  auf,  die  iiei  ttarluer  Belevehtung  im  reflelt^teo 
Uchle  erst  richlig  beofeaclitel  mrden  konnteii,  .nachdem,  man  eine 
kleine  Probe  der  reinsten  Sobstani  mit  Wasser  unter  dem  Deolk 
Plittehen  bis  xar  vollendetsten  Zertheilungf  errieben  hatte.  Im  Grossen 
ist  der  Brach  des  Minerals  flach  moschelig,  im  Kleinen  feiB*erdig,  matt. 
Das  Mineral  ist  ferner  undurchsichtig,  in  einigen  Abinderungen  schwach 
an  deA  Kanten  durchscheinend^  Durch  den  Strich  lichter  und  glän- 
zend werdend,  fettig  anzufühlen  und  zlenilich  stark  an  der  Zunge 
haftend.  Angehaucht  thonig  riechende  U^e  etwa  2,5.  Spec.  Gew. 
=  2,788  (18«  CO.  .     ...  I      * 

Vor  dem  Lothrohr  gegUAt  Ixrann  werdend ;' in  starker  Hitae  an 
den  Kanten  glasig  schmelzend.  Mit  'Phosphorsalz  schwache  Eisen- 
Reaktion,  und  ein  Kiesel-Skcl6t  hinterlassend.. 

In  Clorwasserstoff  nicht  zeraetzbar.  Mit  heisaer  konzentrirter 
Schwefelsäure  vollkommen  zersetzbar,  unter  Abscheidung  von  Kiesel- 
säure. Die  zersetzte  Masse  setzt  nach  dem  Abrauchen  der  Schwefel- 
saure, Auslaugen  mit  Wasser  und  Eindunsten  der  filtrirten  Lösung 
viel  Alaun  ab.  Wird  das  Mineral  zerrieben  und  mit  vielem  Wasser 
angerührt,  so  schwillt  es  Z4i  einem  sehr  schlüpfrigen  Schleim  an. 
Filtrirt,  bis  kein  Wasser  mehr  abtropft,  hält  es  218  Proz.  Wasser: 
24  Stunden  später,  nachdem  es  offen  auf  dem  Filter  gestanden ,  hält 
es  noch  99  Proz.  Bei  fernerem. Trocknen  irird  die  Masse  plastisch, 
lebwindet  stark  und  ist  an  der  Luft,  getrocknet  hart  und  rissig. 

Beim  Zerreiben  im  Mörser  bemerkt  man  oft.  ein  hartes  Koirsdien 
and  einen  Widerstand,  wetcher  durch  beigemengte  Quarz-Krjstalie 
benrorgebracht  wird.  Um  für  die  Analyse  Material  zu  präpariren, 
sah  ich  mich  desshalb  genöthigt  ehi  Mörser-Pisttll  von  Holz  zu  fer- 
tigen das  Mineral  damit  zu  kneten  und  endlieh  abzuscbllromen. 
Fast  immer  hinterblieb  ein  'Rfickiatand  von  schwach  Räuch-gräuen  bis 
Amethyst-farbenen  Oa^rz-Krystallen,  von  s^r  geringer  Grösse  bis  zu 
der  einer  Erbse.  'Sie  zeigten  die  hexagonale  Pyramide  mit  sehr 
untergeordnetem  Prisma.  Dabei  waren  Ecken  und  Kanten  etwas 
stampf»  wie  durch  Auflösung  abgerundet.  Die  Flächen  etwas  matt 
and  häufig  mit  tiefen  Eindrücken  versehen,  welche  wohl  von  einst 
de  begrenzt  habenden  fremdartigen  Mineral-Individuen  herrüAiren 
mögen.  Wahrscheinlich  sind  diese  Quarz-Krystalle  die  rückständigen 
Einsprengunge  zersetzter  Quarz-führender  Porphyre.  .     . 

Das  abgeschlämmte  und  bei  100^  C.  getrocknete  Miner^  1T^r4ff 


a. 

b. 

c 

d.    Staentoftpioliatt. 

.    47,773    . 

47,773    . 

25,320    . 

25,320 

.     32,646    . 

31,246    . 

14,561    . 

14,561     .    0,711 

8,944    . 

8,944    . 

1,886  1 

.      5,855    . 

5,855    . 

0,995  ( 

1    * 

3,462    .      + 

.      1,497    . 

1,497    . 

0,383  ( 

j                                    1 

.      0,495    . 

0,495    . 

0,198^ 

Spor 

Spur 

— 

4,190»  . 

4,190    . 

3,729    . 

3,729    .      + 

MMlysifi.  3,1795  Gmi.  SobtteM  worden  in  der  HHse  mit  kernen- 
trirter  SO^  serseUt,  wobei  0,631  Grm.  Substani  ab  UDfenetebire 
Matse  Bordckblieben. 

3,1795  —  0,631  =  2,5485  Grm.  leraetater  Sabitans  entbieiteo 
nach  A.  Knop: 
Kr.  4. 

STi 

Xl 

tt 

K  . 

Na 
Mg 

*• 

101,400       100,000 

Der   l,i   Prof,   betragende  Oberechags,    welchen    die  Analyse 
gegeben,  röhrt  von  einer  etwas  f u  hohen  Bestimmung  der  Tbonerde 
her,  da  die  zar  Trennung  vom  Eisenoiyd  benutzte  Kali-Lauge  Tbon* 
erde-haltig  war  und  grosse  Mengen  des  Hydrats  derselben  schwierig 
auswaschbar  sind.     Die  Analyse  kommt  dessbalb  durch  Abzug  dieser 
f,4  Proz.  Ton  der  Tbonerde  der  Wahrheit  näher  (b).     c  gibt  den 
Sauerstoffgebalt  der  Bestandtheile  an :   d   das  Yerbältnais  des  Sauer- 
stoffs der  Sfi  zu  ft  :  A  :  A.     Dieses  letzte  Verhalbüsi 
Ul  nahezo  =    7  :     4:1:1 
=  21  :    12   :    3    :    3 
und  wdrde  aa  der  Formel  führen: 

3ft  Sri  +  4XlSfi  +  3Ä 
oder     flSfi+V,XlSi+  iL 

Um  zu  einem  Urtheii  darüber  zu  gelangen,  ob  das  grüne  Mineral 
in  seinen  verschiedenen  Abänderungen  auch  Tielleicht  eine  Terscbie- 
deoe  Zusammensetzung  habe,  machte  ich  mehre  Proben  auf  gewisse 
charakteristische  Bestandtheile.  Alle  die  Mengen,  welche  ich  onter- 
aucbte»  enthielten  wesentliche  Quantitäten  von  Kali.  Der  Kieselsiare- 
Gehalt  schwankte  zwischen  47,773  und  49,770  Proz.  und  der  Tbon- 
erde-Gebalt  zwischen  24,233  und  31,246  Proz.  Der  Gehalt  ao 
Bisenoiydul  wurde  in  zwei  Prüfungen  =  6,641  und  6,683  Proz.  ge« 
banden,  während  sich  der  Wasser-Gehalt  =4,315  und  4,915  Prot, 
herausstellte. 


*    Ans  ehier  andern  Probe  durch  GlAhen  nnlar  einem  loUensanre-Stmi 
im  Chlorealeiam-Apparat  bestinMBt 


MI 

Wm  «60  RAdMaa«  äalMMÜ,  iraMtor  Mm  AifuMIwil«  tut 

SO}  bleiM,  Mchdflai  man^t  die  alMinkeh  gcbtmdea  gewtteayMaerf 
nore  dafMM  dnrdi  Kali-Laiif6  «BliDnil  WMrien,  w^  lekeiBl  m  Mt 
Qoan-Snbftaiis  so  besteliM.  Demi  eine  Prefre,  welelM  mK  keMen* 
saareiD  Ifali  mid  Nairon  eufgescIiloMen  iMrde,  seigte  eiiMn  BeHMil^ 
fidi  bdberen  Gebell  en  Sfi  vod  geringerai  Thoiierde-6elMlt»'BtallDk 
55,69S  Pros«  Si  und  22,959  Pres.  Xi.  t/. 

Id  Terscfiiedeneii  Proben  betrag  der  dörcl^  80^'  ansersetebare 
Rfleistand  3,98,  3,5,  4,9  und  4,3  Pros.  Nach  dei*  mikrotkopifcheQ 
Uotenuchaiig  besUnd  er  verwaltend  aas  Qaars  ond  feinen  BlitCichen, 
die  nie  GKmnv  aoasaben. 

Aageiichts  aoieher  Sehwankangen  im  TheBerde-4vchaU  wie  a«ek 
is  Riicksicht  auf  die  spfiter  so  erörternde  sekondlre  EntHebwng-  dieses 
granen  Minerals  dfirfle  es  wohl  nicht  g^rechtferligt  endieineii',  f6r 
disieibe  eine  definitive  Formel  aofstellen  sa  wollen.  Die  doreh 
Asilyse  gefundenen  Zahlen  sind  ausserdem  einer  verscliiedenen  Inter* 
pretstion  flUiig,  so  dass  man  sich  nach  anderweitigen  Krilerieu.  um» 
Khen  muss,  um  ihnen  eine  naturgemSsse  Bedeutfing  beiiulegeii. 
Beriickdehtigi  man  sooadist  ftltere  Analysen  ähniichet  E6rpef,-.jie 
fiadet  nch  in  der  That,  dass  eine  nicht  geringe  Zahl  von.Miowilr 
Körpern  chemisch  antersu^  worden  ist,  welche  nach-  den  Ke^bveip 
bangen,  wie  auch  in  der  Zasamroensetsang  mit  diesem,  wenn  Jiic^ 
gaas  identisch  doch  sehf  naiie  verwandt  nnd.  Sie  .sind^s,  Tb. 
eioftweilen  eliquettirt  and  in  verschiedenen  finstem  Winkeln  der 
Mioeral-Systeme  untergebracht  worden.    Bs  gehört  hierher : 

1.  Agalmatoiith  (v.  Liohhabd).  Von  Cftina»  iViavpflf  wid 
i^iicteen;  und 

Dillnit  (HAiDmoinX  ^on  SekenmUx  s«  Tb. 

Agalmatoiith:  Wachs-artig  schimmerod,  tb^ils  matt.  Durch- 
Kbeinend  oder  kaDtenscbeIntg.  Grünlicb^gräu,  los  SpargjDl-,  0) ,  OH- 
veo  ond  Apfel-Grüne,  röthlicb-welss,  Pfirsichblüth-rotb,  Fleisch-rotb, 
Wicbs-gelb,  gelblich*gran.  Strich  weiss,  etvras  glinsend«  8p;  Gew. 
3,75—2,85.  H.  SS  3.  Milde,  etwas  fettig  ansufOhlen.  Von  Spissiure 
sieht  merklich  angegrilfen,  von  Schwefelsäure  sersetst  werdend  *. 

Dilloit  von  Schemniiz:  dr^rb,  grau,  etvras  grftnlicli^  schwach 


*   HAim.  Syst.  u.  Gesch.  d.  MineraMerper  I,  815. 

Jüahmth  18M.  ^ 


\ 


#ii«ft*)0VMmi*ntoli  lHMttHi;.«^uJI»fr  J)JU#U.VIi>v  AfH^^Pt^^  nach 

Ifr.S.a.    b.        c.         d.         e../   .\&j<I   <  Tg,  \.  i^hi«   .JfitleL  San^toE 
Si  |«H-5fl|^„  55,0..  56^.  Wi50  .54,5*  .  4a^l,«j.  <|9,50 .  5a,?8.28^ 

flj«?,. 34,00;  33,9  .  3(|<0Q ,  31,00  ,j3;^50  ..2?^596,  27,45  .^30,82 .  14,36 
e\Y:  a,68'..  0,5  .    0,90  .    1,13  .    1,58  .    1,500  . .  1,03  .    1,Ö4  .    0,23' 
n — .    —    .    —  .  Spur  .  *  —     .    0,12.     —    .  S^iur  .    —    .    —  I 
Ca    2.    —    .    —  .    1,75.    2,00.    3,00.    6,000»;    9,'M . » 2^  .*  Ä/I2A» 
0tfl9^*iHf-4\..\  U-.',  .^    ',    ^^  -v'.fH,   4..>^     j  0e^3..O»OB.   (M)3| 
i...iPf ..,  fy» . :  7,0  .  *Jl^ ,'  5,2^.. ,  6^^  ,16^800  40,2C|?%.  «,74  .    1,151 
^,)   ,^.^.^W.>  3^  .^ .  ^^9  •    5,00  •    5,13,.  ^,500  .  ,^,J0  .,  4,78  . ,  4,25 
.       ,  ,  Sauerstoff-Quotient  0»584. 

tRlibcAh^>lii^'<lranfl^ViMg<d>wMisen.-^  a.«^M)  Dn/Jbiej^-^einlMdi  in 
/  4lM"dirihlliatt  -DtiAfiÜ;  irp.  aeii\>M8-^,69;  bi  von  KUirnuy  nach 
«lAL0kitiTB  *^  i  ei  «onftJRlNneynioh  MkuM;  4p.'*Gfew.'  2,6&6t; 
ilf  ttttdtf  lüHNnltAiDPd'  ei  aabti  ULrarnff»  van  ^radh^runlidier  Parixs. 
tr^loh^tfrim  ¥^  Efet^Roi^d  ^braoii-gefiii%l,'ireril(f  dorehsckeinciHl. 

ife'«. »»«''"  •'^,'  iJ-   'b.'   •••'^•e:'   ••-•d.'"^    'er   =     ihtel.  •  •  Sa^ewtoff. 

iil     .^Sfi;.  I  <50^I1  .  J^46  .:«^«9  v4%l6*u  4%9e5  w  4ftl^4di  .  37410 

,  .1»  nSl  <ie9«»7  w  M,13  H  3a,2«  .  3C46q  ,  91^1: ..  30»67«  .  14^ 
*e  ,....  ,2,?p  .•  ?,53  ,1  3,27. .  .2^7. ,  ^  2,328  ,,  .?,725  .  0,61 
Ca  0,34  .  —  .  1,45  .  0,68  .  0,724  .  0,638  .  0,18 
]flg       1,03  .    1,09  .    —      .    1,08  .    0,459  .    0,729  .    0,29 , 

'««^  \lKtt';^-M'»0  »--  7     ^  '.»'^il^^«^-  1,255  .'{^251.    0,06/^* 
K  6,71  .    4,81  .     4,94  .    6,72  .    6,063  .    5,848  .    0^9»( 

Na        0,W»    %9#>»     T-rt /./.  rr,  ,  ,irn/     *.  .0,3tO  .    Qfid 

.^^  1-:^.  '  -f-T*  ;^.i  "^  r-iiiP^^.--  -p-  ^K,  rr    *   o>^öp  .    -  , 

Witt,    8;»03  .    7,58  .    3,67  .  10,00  .  10,000  .    7,856  .     6,99 
98,42     98,54     99,92    100,43     99,795 
.il.oi  .1 1    •.  I   ...=  Sa^erstöff^Oüoii'ent  (vom  WUlel)  0,««^'  '*'*''    ' 


4» 


ti 


*    KiDiifGOTT  ubers.  d.  minenil.  Forsch.  iSdd—HSdS,  55. 

f    R^iHBLsBBRe's  5.  Suppl.  1.  Hand- Wörterbach  148. 
t+    Dana  fifytf.  o/;|riiK^^.,A  f^c^^m.  . '  -  ..i  ...    i</^  ...„u 


/• 


identisch  damit  ♦♦.  ^^ '"         '   ■'' 


'  ...  .      •     .■  .      .      »  / 


III.  Onkösio '(▼.  KoBjff^).  Derb  in  hindl|pben  Massen.  Bruch 
fein-spUtferiiC,  iinel^eD, ODvoUkomnien  muschelig;  Y^nii^  Fettr^rtig  gUn* 
send.  DurchsciMmetid,  JJ^i »Apfel-grün,  insi.^jraaUch^,  Rräanliche. 
Sp.  Gew.  =.  2,8;  H.  ss  *!»;.<  In  Sdfeslure  iitfloslich,  vori  Schwefel- 
slore vollkommen  zersetzt***.    EnthMt  nach  Kobbll: 

SV    .   V  1    •    •  .S?^52.,.    27,28..    .pjß29..    ,       ., 
Xl *  30,88.,  .    14,42 

*      Mg     .    .    /'.    V'    3,82    V      2,73     '  • 

•t'. «  .    .  '•.'  '.    *.'     6,38  *)      .     •    •  :' 
ik 4,60    4  1/4^.     . 


.1    I..  t  •  . 


IV.    Pvrophit  !(J«  ßT.xfiiiiMTA  Jh.  dtenep^LagejTDoxYischeii 

grünen  Siliii^Sandsteindn  der  fii^dsonfloss-Grappe  bei  (^lefti^A.  Sei^ 

pentin-^Anlicb;  'Ifiihss  grünlichvgeiblicfa-grün; •Ölrren-gröii,  A^6h-farberf, 

rölhJißö.^  '^p.  G^w.  =  2,705—2 J84.' 'ri.  =;8,S— ^;-fchneii))ar,  wie 

dichter  Tal^.    Wachs-glänzend,., Mb  .d^^^  c.  d. 

e.  AnÜ^n  T.efscbiedeoer  V^iri^Jkktep,  yon  HuNTf,  i,;j)   .  :  . 

Rr.  8.    «.••       hl-*     •  'c' •     •      d.     •     b.      •  Hhfel.  ■  9äiimtdif.  ^Quotient 

l\  .  48,50  .  48,42  .  ^]<fy'   .  '48j*6-.  48,'6Ö  ♦.  48,55  •.^•2S,y3  -   1*^0,658 

Sl  .  27,50  .  27,§0  .    27,80    .  28,70  .  27,90  .  27,88  .  12,99  , 
Fe  .      5,67.    4,50  .  '  5,90    \    4,80  .*  5,6t  .    5,31  .    1,18  /     '  ' 
Ca.      1,30;    2,80;      3;80    ;    2;10  1    i;5l  .' 2,30  V  0,66  /     '    ' 
Mg  .      2,24  ;    l,jSO  . ;  ;  l^HO    .    1,44  .    %flOf\    1,81  .    0,72  /   3^ 
K    .      5j30i.    5»p2'.wckftbMt«.  4,49.  I5s30.    5,02.    0^85 
]fa  .      1,91  .    2,78  .nicht  best..    1,53  .     1,91  .    2,03  .    0,52 
*.      7,9ft.    §,98  .     .6,30    ,    8,40.,  7,40.    7,19.    6,40 


} 


▼.  Ein  von  B^hhezjsbj^ro  anaiysirtes, grünes'  Steinfnark  von 
Zorge  am  ffor^tt*  .  ^*  ßew.  =  3,0.86w :.       .    .       .  j 


1 1 11*1  ■ 


*  Elem.  A  JlitteraL  5i  itaM.,.  349.         .1.1       ... 

•♦  1.  Snppl.  ■.  fldwh.  I18a     .     .    ^      .::.:»  .     (\ 

***  EujsMAim  Syst.  u.  Gesch.  d.  Minenl-Kör|»er:i,  807. 

t  KniisoTT  Übers,  .d.  minend.  Forsch.  tSSi.  156:.  IM^,  143. 

tt  PpGfiKKPOBFF's  AnoaL  LXII,  152. 

*.."    ,»»••'»       <      i.'  i    .tum    .  >        '     '  l  .  ■•    ** 

36* 


3,312 


Si  .  •  49,75  .  50,60  .  50,18  .  26,595 

Xl  .  .  29,88  .  —  .  29,88  .  13,924 

Fe  .  .  5,95  .  —  .  $,95  .  1,321 

Ci  .  .  0,43  .  —  .  0,43  .  0,123  i 

Mg  .  .  1,47  .  ~  1,47  .  0,588 1 

K  .  .  6,35  •  —  .  6,35  .  1,280 

A  .  .  5,48  >  5,22  .  5,35  .  4,762 

99,31  99,61 

TU  Pinit  (WiRNiR;.  »•  blaugrauer  \on  Peuig;  b.  lonAuem 
Saeh$mi;  beide  mdglich  rein  "vom  Glimmer-Obersuge  befreit,  iiacb 
Rammblsibr«  * ;  c.  tod  8t.  Pardouxt  naek  Rammelsbbro;  d. 
ebendaher;  tp.  Gew.  s=  2,74;  nacb  Mariohac;  e.  ans  8ach$em:  sp. 
Gew.  2,75;  f.  rom  Moni  Brei^eni  im  Chamo uny-nale;  tp.  Gew. 
=  2,84,  beide  nach  Marionac  **.    Meist  pseudomorpb  nach  CordieriL 


llr.  10.  a. 

b. 

e. 

d. 

e. 

f. 

MitteL  Smenlell  Qaol- 

Si  .    47,00 . 

46,83. 

48,92  . 

47,50  . 

46,10  . 

44,70  . 

46,84  .  24,83      0,7S3 

Xl  .    28,36 . 

27,65 . 

32,29  . 

31,80  . 

32,46  . 

31,64  . 

30,70  .  14,31 

Fe  .      7,08 . 

7,84. 

3,14f. 

3,53t. 

3,84t. 

6,08t. 

5,25  .     1.17  ] 

Ca  .      0,79 . 

0,49. 

0,51  . 

0,92  • 

■"■"    . 

" 

0,45  .    0,13  / 

Mg  .      2,48 . 

1,02. 

1,30  . 

^^"    • 

2,26  . 

2,86  . 

1,62  ,     0,65  V3,64 

k    .    10,74. 

6,52. 

9,14  . 

9,05  . 

9,00. 

7,89  . 

.    8,72  .     1,481 

Na  .      1,07 . 

0,40. 

^■■^    . 

1,78  . 

0,46  . 

0,95  . 

,    0,78.    0,21} 

ä   .      3,93. 

7,80. 

4,27  . 

5,03  . 

5,45  . 

5,39  . 

5,29  .     4,74 

101,35  .  98,55  .  99,57  .  99,61  .  99,57  .  90,51  .     —    .     — 

VII.  Gieseclieit  (Stromiter),  Toro  Berge  NwuiBonumrsnk 
in  der  Baclit  Kangerdiuarsuk  in  Cfröniand,  ein  aebr  reinea  Eien* 
plar,  «nalyairt  Ton  C  v.  Haqbr.  —  a.  nnd  b.ft;  ap.  Gew.  s  2,76. 

Farbe  grdn,  nach  dem  Glühen  braun.  Von  Saiiafture  nur  Ihfil« 
n^eiae  serietit. 


Ifr.  l: 

1. 

«. 

b. 

ntei. 

Saaerrtoff.      Qnolical 

5i .  . 

,    .    46,40    . 

45,36 

•    45,88 

•    24,32           0,737 

»  .  . 

26,60 

27,27 

.    26,93 

.    12,54 

F.   .    . 

.    .      6,30    . 

— 

.      6,30 

-      1,401 
,      0,821 

^' 

.    .      8,35    . 

7,39 

.      7,87 

Ih  . 

.    .     Spar    . 

— 

•       ■■• 

k   .  . 

.    .      4,84    . 

-T- 

.      4,84 

*  •  j 

.    .      6,76    . 
99,36 

6,87 

.      6,81 

.      6,ti6 

^    3.  Sappl.  a.  Handwenerb.  d.  M.,  94.  —  «*  Ra».  Hdw.  4.  9^^  178 
t    Ana  den  tob  RAHnuBBRe  aBgegebeaen  Mengen  ron  Oxyd  henchwel 
tt    Kbrü«.    Oben.  d.  büb.  ForMsh.  IMd,  63. 


?»•  QlgaBrtolitk  <ltaMM«Kj5bi>%  vos  fhMMMrfa  in 
UaUl.  Grotte  swölf-seitige  Prismen.  Daniel  Slahl-^giaa  int  Braune 
mä  (Mne.  Pulver  weltt.  8p.  Gew.  S^HBS  —  2,878  (bis  2,935, 
KiiTM.).  H.  s=  8,5.  —  a.  Didr  TROLLS-WACHTinranui;  b.  nach 
KaMOMCH^;  e«  und  d.  nach  Mariovac*^. 

llr.  ItL  a.         b.         G.  d.      MHieL    SaueiMolL     dMieH 

Jh  .    4$;n  .  45,5  .  4a,59  .     —    .  44,78  .  33,73  0^65. 

Xl  .    25,10  .  26,7  .  31,80  .  26,47  .  27,52  .  12,82 
Ft  .    14,a4t.  iM  •  14,21  .  14,10  .  13,69  .    3,04 
Jh .      0,88  •    0,9  «    1,07  .    0,83  •    0,92  .    0,20j 
ilf.      3,80.    2,4.    2,72^    2,54.    2,86.    1,14>5,34 
k    .      2,70  ,    5,8 .     —    .    5,44  .    4,65  .    0,791 
Jle .      i,2a .    —  •     —    •    0,88  •    Oj68  .    0,17 
A  ,      6,00  .    6^  .    5,70 .    ^flß.    5,99  •    5,33 
100,00     99,9     98,09 

uu  Dytyntriblt  (Sbipard).  GrOn,  bitweilen  roth-^8eckt» 
flerpentiii-ertig.  Biecht  leoehl  ttark  tbonig.  H.  3,5  ^  4,  Sp»  Gew. 
2,78  —  3,81.  In  grotten  Matten  bei  Aoatie  and  Naiurai  Bridge, 
^.'iAmsrenee  Cawui^^  New^Yark.  Wahrtebeiailch  darch  KaIIl- 
Silikate  'veronreinigt  Die  Anetten  von  Smith  and  BnusB  gaben  ff : 
Wr.H.      a.  b.  c.  d.  Mittel  Sauerstoff 

l\  .  44,80 .  44,77 .  44,74 .  44,10 .  44,94 .  — .  46,70 .46,60 .  45,24 .  23,98 
Xl  .  3^. 35,88. 20,98.  20,64. 25,05.  —  . 31,01  ij 28,07.  13,08 
F«  .  3,01.  2,52.  4,27.  4,03.  3,33.  —  .  3,691^^*5  3,47.  0,77 
ii  .    0,30.   0,30.        Spur  Spur  Spar       •  0,10.    0,02 

Ci  .  0,68 .  0^52 .  12,90. 12,34 .  8,44 .  •-.  Spar  .  5,79 .  1,66 
%,  0,42.  0,53.  8,48.  8,57.  6,86.  —  .  0,50.  0,50.  3,69.  1,48 
i  .  6,87.  —  .  3,73.  3,92.  5,80.  — .11,68. 11,68.  7,28.  1,24 
Ra  .  3,60 .  —  .  Sporea  .  Spur  .  —  •  Spureu  .  0,52 .  0,13 
ft  .    5,38.   4,72.   4,86.   6,30.    6,11.  — .5,30.  5,30.   5,42 .    4,82 

99,94  99,96  99,90  1*^53        98,88    99,13 

Staerttoff-Quotienl  =s  0,766. 

X.  Rotit  and  Polyargit  (Svanbkro)^  Blatt  Rosen-roth  Int 
Violette  und  Braonrotbe.  Stricb  weitt^  Spet.  Gew.  vom  Rotit  = 
2,72,  B.  TS  2,5 ;  vom  Polyarglt  =  2,768  (A.  Erdmahr).  H.  =  4. 
—  a.  Rotit  Ton  Aker  hi  Södemumnland  in  Schweden^  in 
&alk»tein  eingewachten,  nacb  SvANaxRO;  b.  Polyarglt  nach  dem- 

*  HADMumi  Sytt.  and  Getch.  d.  Mbi.  I,  833  u.  834. 

**  Kbrim.    OlwM.  d.  min.  ForMh.  1844— 1849^  3.  87. 

t  Auf  d.  mgeieigten  Oxyd  berechnet, 

it  KniR«.    l^rt.  d.  aiinenil.  Fortch.  18S3y  57. 


5,30 


seHM^H  * ;  c.^'PMf  ir  f il  naeli^tAc'.'MHiiiiiHi  ibeMt .  Mi*  Timmberg 
In  «TSnil"eiii9«ws4MeD^*v  •'      n«.  ...'.•:.,-  i 

Äl     .    34,506  .  35,115^.  35,64..  35,087  .  16,35] 
tu     .      0,68ß  .  ^P,96V/  0,lV.    0,59.6  .    0,18|  16,58 
*    »n   ,.'0,191.^'  Spur".    0,30.^  0,163.    p;05) 
'      "      Ca     ;•    ?,592  .';5;547..,.  5,lGteV   5,W^  ;  '1,431   ' 

Mg    ;    .i,448*-*^  1,428':';  0,ii6  V   l,ä7ff  .   %i5]   0  4Q 
K    i     •    662S  :   '6704  .^  6^3;/  6  7^4  :^^m   ^'^^ 

ft    .;'  *6,53!j  .*'  5;2§2  .    4,62';    5,5^  /  Ajil     "    •' 

XI.  Li6K^Hepil(8TOTl«tl).  Nach  Ksiiiioe^^*'^paeMoiiiorphe 
hexaironale  Kify^Ue'voh  00*P  •  0  Y»~,  ohnB  WtlftnAhte  Sibltbarkeit 
Bruch  uneben  oder  splittrig.  Farbe  licht  Apfel-grün'  bis  scbwin- 
Heh-f Hin  V  'wf >  ^  den'  Krystail^Pläcben;  f  ivenllg  iWlNchfe  «*  arlig<  I  gUniead ; 
iUh^ach  durch«chemehd  bialMt  andurdbafditi^.*  Brta :  nafaiM  3,0. 
8trlcb«Puhw*'W^is8^  f raulieA'und  grünUeh-^weiMw  wfhig  1  mXde.  Spei: 
Geir:  S,796.''  Vor  dem  f.öUirolir%  ««bii'  scb^tv  aehankbrn » .  wein 
werdend.  >ln>rSaliaiufe  '  langaam«  l^lich  utitet  -  AbieMdung  foo 
Kiesrelefdil^.  'Die  ursprflnglichen  'Krystalle  sollen  kein  DichroH  ge- 
wesen seyii. '  ,^Die  BesihafTenhert  des  lltebdnerits  wbrd  nicht  llarer, 
wenn  ipan  Jden  Diehroit  öder  deq.Keph!elip'aIs,.ursprüpg1iqhei$]kline- 
ral  "v^rsttssQMIi  und  .dia  Annahme, .einer  Pseiidomocphi98e..wird  ds* 
4occh  nlchit:g0Wisser,..a|)gleicb  es  gewiss  erscheint» . dasn  dns.ilinerai 
eine  Pseudii^örphos^  sey.  '  Aar- meisten  stimmt^  sie  •  In  ihren  Eigen- 
schafter/ mit  dem  Gles^ck^{t"au8  CPrimland' fStbertiti,  weniger  mit  dem 
Plnit,^  \  Am ,  MofUe  Viffiend  im  ^^tm^er-thafa  im  Pprp^yir  einge- 
wachsen. —  a.,  t)-,  c.  päd)  MAmpi^4^,-j:4.  d.'oajGjk  C.  V.  HfuiRtt- 

*    Hau».  Syst.  and  Gesch.  der  Mineralk.  I,  827. 

•♦    KmwG.   tfber».  d.mincral.  F*or«ch.  ISäS?,  57. 
***    KfeAMtf.  't)befs.d.  minerali  Vondki  iSS^y^hi  vnd  52. 

t    Jabrni^fieiv;von  tos.  tmdjKorr,  i84T.'^1B4S^'  S.  It9&;     - 
Kboo.  Übtqrsjt  d.  mii^na.  FQrach..i;.  l^^i$49^  9^  dß- 
tt    Kaima.   Übe;r^..lMÄ,  5».  56....,        .       .     , 

.:  '  -    .      ■•"      .'    .1  ."•    ,J.   .il  w  :\   '.  :  .     ).//.    .  .  ,r        :: 


51  .  ,  ..36y42    ,      36,77,.,   ^36,34^,  .38.7?     .  ,37,07    ,,OT  ^^„,^ 

Fe   .  .      1,70    .        1,71    .        i,83    .      :^,03    .      1,82    .      0,4d\"*  ** 

tt    .  .       !_:•■'  .'■•'•Li      ^^'^'l_J    ^   '  i;58  •••••  '0,»''^!'-''0,^'i'r''^''y 

i^  :  .      i,S4  •.  '  ^  1,^   i   »   1587   >'  «pui*  i ;      ^W^'H  O^i  VhI^M 

il«  .,...      — .  .  .,    ,j,l,OQ..    .,.,0,84:   .1  ^»9;.,.     I,5i4,  t  . *,«,«?  U»  .» 
A     .    .       --■     ..     ,5,15,-..     .4,96...    4,75     .      4,9?    .      4Ai  , 

J#M»  in  i8i|M»ie|i,<.i9i.tpio«oir.hQXigiiq^^      |[fjlf;it4))ftnniwt  «(M 
liälMhOWcksiQge.iii.XJRHludonQri^e;?^  .  (Mft^.TT.«  tt»»  ,,?^fkvMmH 

tSm    liii*',.    •  ...  .  •  <;«#  .^Q^fPl   '•;  .9I968'      .u*  ;• -^fWt.>..fTt.< 
Fe      .    .  ,  ^ 15,467    .      3,43 


't .  .  /•;  :  .*.  V'- 4,571'.    0 


,43  1 

n  i4,94  „   . 


0 


i.Ct.     U  »m:    •  ««h     ^      ^5    4.  ,  0,3^7.  >       IM^'/I    .I;'{.    ri»    tt    -;/.  .4 


Mg* 0,806  Oj32.  •       ,{i'  ,, 

«      .     .     .    ^    .    .    .      5,567    .      4,95 


':\ 


lamnifiit^tsailg  habeq„.fiber  jtatt  dM.;Kali<TPfhi|lt|}s  adpr^AV^^'^eff^ 
selben  «ioen  .hedeiUeiidei^  M^igj?wia  ;Geh^ir^U^.,^,^e!r.,^fti#||it| 
FaWaniWPra^e.4^U/t*»tA»ß^j?jqlitft»Pp;i«4,arffit|^.fj^^^^ 
ete^  liab§  idi  iwcJ|t..iiui  ^^fgftfqbri,,  w^i)  j^^^^YJij^Ufi^t  |fl^;,li^^flv; 
Wcw  eine  .mil,  jcii^«^|K,«ll-r^|phen  Körpern  pfiTPlWfi  R^^^n  WWW» 
nie  dieyai;MtötoD<^>JWßga68iaTCi|immerft9iit  dei^f^  des  &ali•«Glil^p^l^e)Ql^ 
Dach  mdclile  viaUeiQbt  j^^  der  $ericit  (L18T)  und,  der  Dam^p^vrU 
(D&pi^s«)  zu  jeoei^  Kö^erp  ;ia  «äW^o  «fsyii^  4i(V  eloj^i)  Qt)er|][aM<FI> 
Glimmer  verqulUf^. ,.  4tM»lipIie]  JWineral-pri^e^,.  komxfea  .1^^:  ^^h;^ 
scheinlicb  in  ^  ,N^^  s^ ;  vi^UaG,h.  onfd  i^br  yerfefef^pt^ifpr.,  ga 
ist  mir  qicbi  o^waM ftbeimf icb ,  daM.sia  ip  ^er  ZapfuiHaenifft^Ui^ 
vieler  Tbon- Arten  (daher  ofl  die  grünliche   Farbe   und   ein   Kali- 


OHÜll);  ^iSnadililiieite tmd  Mtrgela  tic.  eine  alclit MwidiUge loito 
tpieles.  Bai  ^Uentufh  oberhtib  des  F^enkMm%  HtA  teh  i» 
BwiteQ  Saaditein  Gallen  einet  Minerab,  welche«  felD-iclio|»pig,  fon 
irenlkk-ftIgrOner  Farbe  und  mil  jenen  Blmeral- Korpern,  viel- 
Mdil  Mit  Bram  Parophü»  nalie  Terwandl  iat.  Bbea  ao  konmt  im 
Keoper-Sandslela  awiaehen  B^mhar^brwim  «od  Taharx  ein  Uuh 
Hehea  Mineral  von  graulicher  Farbe  vor ,  wie  in  einem  Then  d« 
detoniächen  Syatema  am  Fusse  des  DünBfberge$  bei  ififieaaeii,  wo 
er  ein  Mesidiiiim  forlgef&hrlen  Stringocephaien-Kalkea  repiiaentirt 
mi  in-  einem  piaftiaehen  Tbon  von  hell-grawen  Barben  etifce  gltbliclie 
Lage  Von  grötserer  H&rte  bildet.  Nceh  einigen  Partial^Ani|yaen  ? ea 
Seftnltteln,  namentlich  von  einem  bei  WÜmar,  Amt  Iteiiftel  ia 
i^ttMoHj  wnleher  f on  A«  BauMOM  tiariegt  worden  *^  la  mthairn, 
kommt  ein  äbnlichea  Mmeral  auch  in  diesem  Gesteine  vor.  Der  ia 
£saif  Ti  .imd  SalirSftiire  onlftsliche  RAcksUnd  hat  eine  ttniicha  Zu* 
aammenaetiung.  QualitatiTC  Unterauefaungen,  welche  namentUch  ia 
Auaftttung  des  Schalsteinea  mittelst  Salislure  bestanden,  lieferten  aur 
fanmer  ein  HIcksl&ndiges  griines  Mineral,  welches  in  aeinea  Inssero 
Bigenaehallen  In  die  Gruppet  der  Torhio  aufigeluhrten  aa  rechnen  seja 
dArfle.  Derartige  Körper  finden  aich  vielleicht  auch  hiufig  als  wesanl* 
liehe  GemengtheOe  des  seiner  wahren  Natur  nach  noch  ao  wenig 
gekannten  Thonschiefers. 

r 

Die  Zttsammensetsung  der  oben  betrachteten  Gruppe  von  graoen, 
grünlichen  und  rötUicken  Mineralien  ist  allerdings  eine  innerhalb 
g^wissei^  Grensen  schwankende.  Im  Allgemeinen  filU  sie  aber  ia 
dfie  der  terachiedenen  Yarietiten  des  Kaliglunmers.  Jal  trota  des 
Schwankens  der  Zusammensetsung  jener  zeigt  sie  sich  doch  noch 
tid  konstanter  als ,  nach  den  verschiedenen  Analysen  des  GUmmers 
itt  artheildn,  bei  diesem  selbst  Dem  cbemisidien  Bestände  nach 
wflrde*  man  also  keinen  Anstand  su  nehmen  brauchen,  jene  Minenl- 
Mrper  als  pelitische  Yarietiten  der  Species  Kaliglimmer  unte^ 
anordnen.  Aber  nichtsdestoweniger  aeigen  sie  eigeiithümliche  Bigen- 
äehaften-,  welche  es  rathsam  erscheinen  lasaen  dürften,  jene  Körper 
fem  GKmmer  noch  so  lange  getrennt  su  halten,  bis  die  eigentüclie 
Ratur  des  Glimmers  aufgeklärter  als  jettt  seyn  wird.  Die  Unler- 
schiede  vom  Glimmer  liegen  besonders  in  folgende  Punkten: 


*  Kbqm.  Cheia.  d.  nria.  Foivoh.  iSSB  o.  IMT,  S.  236. 


I.  Her  Wati«**€Mftll-  |Mimr  grtMB  ytlitliriiM  md  liypt»- 
oder  nikro^krygtailiiiUdieii  Mineral -Mrper  ist  dnrehfeliniitlich 
hßhm  ab  Mm  Gttmmer. 

S.  Der  Glimmer  iai  selbtl  in  den  feintten  BISttchen  von  SSnrea 
flickt  meiUieh  angreifbar*  Jene  gritoen  Pelite  alle  laaaen  aieli  dnrck 
keine  loDsentrlrte  SchwefehSiire  toUaiindig  seraetien.  Wo  beide 
Mineral  «Edrper  snaammen  Torkommen,  laaaen  ale  sich  in  der  Tbat 
darcii  SebwefeUäure  trennen. 

IMeee  beiden  Unteracheidunga  -  Merkmale  sind  auch  wohl  die 
eiBxigen,  weiehe  man  gellend  machen  därfte;  in  allen  öbrigen  Bigen- 
scMlen  eted  beide  Gruppen  keiner  Trennung  fähig.  Die  Ähnllcbkell 
aber,  wetohe  jene  Pelite  mit  dem  P  i  n  i  t  e  UViuiina  in  allen  Bealehungeo 
berilaeD,  lal  von  lahhreieheB  Autoren  anerkannt;  und  in  der  Tbtl, 
Btcht  allein  In  den  'efaemiachen,  pfajaikaBacben  und  morpholo^iachen 
Bgfnaefcnften,  aondem  in  Beaug  auf  die  Bntviekelimga«Geachichlt 
ist  eine  CUeicbwerthigkeit  deiaelben  nicht  in  Yerkennian.  Im  Folgen* 
de«  aehe  ich  mieh  h&ufig  yecanlaaatt  no^h  auf  jene  oben  sttaammen» 
gesteUlea  Gümmer^t^nliehen  Mineral-lörper  und  nMnentlieh  auf  daa 
groae  ioa  Thonateln  von  Chemniix  vorkommende  Mineral  iur6ek- 
zvlonmoB.  Um  eine  achwerftllige  Umschreibung  In  der  Beaeichnmig 
dieaea  Ifinerala  su  umgehen,  mag  es  mir  geatattet  aejm  ea  mit  dem 
kanen  Namen  ,^initold^  su  belegen,  welcher  an  die  Pinit- 
akDltcbe  Zuaammenaetaung  erinnern  aoU. 

Pittltoid  iat  alao  ein  baaiacheat  m  seiner  Zusammensetzung 
Gfimmer'-ttnlichea,  Wasser-balliges,  durch  heiase  SchwelelaSure  auf- 
fchlieaabarea»  mikro-  bis  kiypto-krystaUiniacfaes  Silikat  von  meist  ^ 
pcKtiaelieiD  bia  derbem  dichtem  Habltua;  von  Lauch-^,  öl-,  graulich* 
graaen  Ina  weiaslichen  Farben,  welche  In  verschiedene  Nfiancen  des 
Hoth  Uergehen.  kfonen.  Spea^  Gew.  2,788;  H.  3,5.  Iat  ein 
sekundarea  auf  naaaem  Wege  gebildelea  Mineral,  welchea  hiufig 
ta  Pseudomorphoaen  nach  Feldspath  in  leraetzten  Porphyren  er- 
icbeinl.  Vorkommen  in  den  Porphyren  iwjschen  Freiberg  und 
ChemniiM  und  in  den  Ablagerungen  des  Rothliegenden,  welche  aus 
Porphyr-Detritua  bestehen. 


*    Ea  ist  möglich  mid  nach  den  GlinHaer^Analysen  wabrtcheinllch,  dasa 
■aacher  deutlich  schnppig  entwickelte  gHine  Glimmer  hierher  gehört. 


»■      *  '••♦..       ■      .  •  .   •  ♦}*..'  •'*'•• 

Um  die  mineralogische'  Zui^ammensetzüng  des  Felsittuflfes  kerineo 

ZU  lernen,  in  welcher  Pinitoid  eine  wesentli'che  Rolle  spieft,   ^^urde 

eine  Probe  der  möglich  homogensten   grünlichen   VarietSt  des^Iben 

^n«il;(8irU     Ein  Bandstuck  ward  bis  zur^  Sand-Form  leicht  palverisirt, 

um. gleichförmiges  Material,  zu  gewinnen.     Der  Wasser-Gehalt  wurde 

durch  Glühen  und  Auffangen    des    Destillats   im   Chlorcalcium  -  Rohr 

bestimmt,  eine  andere  Probe   derselben  Substanz    mit  Schwefelsäure 

» <  *     •  i    •  ' 

zersetzt.     Das  8pe;z.  Gew.  =  2,625. 

Nr.  16.    Analyse  von  A.  Knop. —  a.  — 

tn  Schwef^lsäurfe  untöslicher  Rfick^tand  .    ;    \    .    .*'.  * 72,60^* *'     ' 

•'     '  ,        :    .     I     .        1  1  .f^P  •*.•..•    ••     ?.'"..••   "j^^ 

i  Mn      •••;.•#      Spur 
Ton  fi^shw^feljAuTB '«erseiibttr  \  ^    -     t      t  ..;    ..         ^^^7.tSy!B90 

JDeff  laraMbiyre  Aatbeil  von  85,73Q  P^AL^aof  lOa  ^ereclM^l  gibt 

^  b.  — 
S*i  ,    .    .    .    51,24  ,  Äa   .    .    .    l    0,64  ' 

Xl  .    .'  .  '.  '28,60    *       '  iJfg  •    .     :    .*    1,04 
Fe  .     •     •     .      3,oD  *n      •    •     •     •    8,«9 

'-  *  ••    -'«  ■.'■.';  .'  «ejSS   -   '•  J  .:  '  •       ioö^   ••»  " 

Bik  auf  einen  etwas  grösireren  fasset -G&tialt  hwltii-ier  «er- 
seizbare  'Ahtheif  des  Pelsfttüffs  di«"  ZiMbiimcitaetfuiig  dm  '9MMdi, 
und  z\tr8r  desselben,  i^lcher  in  *G&1Ten' in  tlemselbeii'Ttoff'ausge« 
schierden  vorkommt.    ' 


I  !•■ 


'  Dbr  Ruckstünd  von  7^fi%S  Prot,  wurde  nun  n§fier  und  iwar 
tfaißtls  cbetkiiscl),  tfaeilff  mikröskopiseh  geprüft  Eine  Probe  ^detselbeo 
wurde  mittelst  der  filasbläseV-Latnpe  dutcH^  kohlensaure  Katiehle  auf- 

•  •  • 

geschlossen,  dann  nhtt  Chlori^wasserMAff  zersetzt  und  daran  die  Kiesel- 
s§are,"Thonerde  und  das 'Kali  bestimmt. 

1,898  Grm.  Ruckstand  gaben: 

—  c. — 

Si    n  ^.. .    •    .  ....   ...  l,7W.Fs  92,94  Pn^- 

.  Äl     ....1. 0,104—   5,48    ,  .    . 

k       0,051  =    2,69    ^ 

101,11     „ 


1    « 


tu 

Die  mikroskopiscbe  Uniersucbuiig' •^zeigte ,  daas  der  Rückitand 
allerdings  Torwaltend  aas  Quan^ 'biMttlit^ :;  tfaks .  «bet  dMMf  9aaM 
wdn  all  ßand  vorbaDden  'i^t^,  »'awrient'-  aiaMci»  -grahoi»  Xusaaünen* 
hingendea  Gewebe,  welcbes  die  ganze  ^Maa^  dlts  .TnftailulbhalficM 
and  keineawegs  4on  grosser  Festigkeit  erscheint,  sondern  nass  nicbt 
schwierig  zu  zerdrückenf  Ui. '  Der  Qaarz'  macht  *  d^ri  ''Eindruck  des 
Zerfreaa^iWeyps  .und  zeigt  die  und  äa  Andeutungen'  Vbii,  Krystallisation. 
Er  ferhält  sich  deynnach  nicbt  wie  ein  berzu-geschwemmter  Quarx- 
8aii4,  t^näf^n  mitH  c^  a«sgesaiMod^iMi|i..Kie4ff8äiiferSiM)Qt«.  «Unter 
diesem  Quarz  bemerkt  man  einzelne  grössere  Tafeln  von  grosser 
Darchsichtigk'eit  und  scharfen  scheinbar  heMgonalen  Hm^sen,  welche 
ach  wie  GlijnWer  Veilialten.  *  Sie  sind  jedoch  niüfirt  '^^l^r  häufig  an- 
xoireffen.  Aus^erctem  bemerkt  man '  niit '  der  Lqbe .  ja  schon  mit 
blossem  Augf  in  dem  RQckstande  einzelne  grünliche  Sand-Körner, 
valcfae  ganx  den  Bfadmaki  eiii0a:(ntis#iifQ|s^  ij^^lsUppcpItyrÄCrrund- 
Blasse  machen.  h.i  - .  •;•»    . 

Diaae  BraeheJuiBgan  edSolecn  «ffasibiir  daa  A^siiUat,  4i^  i^lieipi? 
fchen  Unterau^ttflg;  denn  im  normalen  Glimmer  ist  das  Sauerstoff- 

Verl)älthite  Ton'  Klili  zur  Tfapnerde  -=3  1*  :  9 \,.-  -j  A 

im  Peldspath  \     .     /    :     J-  .     .=  1:3 

im  analysirten .  B^e«^  .     .*     -;•...  ==*  i':  S,54,'eih  Werth,"*welcne^ 


•        » 


zwischen  jenen*. b^den  liegt,  jund  eine  1,362mal  so  grosse  Quantität 

Fridspath  als  OHrtmer  im  lÄemertgfe'vdi'ätfisferit: '*'  '^ ''    ''"•''■  '^ ' '   • 

1  iöcW-TM.  Glinttner  enUiW:  Si  \  \  \    rf,i8ö''   '"  "  ^ 
;         .     .    .  '  Xl   .    .    .    0,398 

*^.    .:      .    .    :'?  i  K     .    .    .    0,122 


»'    *r       ,■    ,    '^  ,  t 

1,000 

1  iSeifh-ThL  .Onfoklas: 

?i       .         . 

.    0,654 

.1                  ... 

Xl  . 

.    0,180      '       " 

1     • 

K     .    . 

.    0,166 

1,000,  folglich 

l^lfiew.-XhL  Orthoklas: 

S*i  .   . 

.    0,891 

4 

Xl  .    . 

.    0,245 

K     .    . 

.    0,226 

•.■•'••..'  :       •  .•>362  ..j 

Im   Gen^enge   v,on  f  Qi^w.ThL  QünmBr   und  1<3fi2  Orthfttlaa 


•n 

•IaA  OM*  Tue.  Thoner4t  oMhallea«  Der  uMltek  geümdene 
Tbonerde^Gehtlt  betrat  5,48  Prot,  von  den  Amk  SAmdMm 
mmrsetsbven  RAeksUad  des  F^liiltttlM,  Mglieb  eaChilf  diMer 

■  ^^^  '  =  ~^'    ^    =  20, 1 3  Pro«,  eines  GemeDges 

MM  I  Glimmer  end  1,362  OrÜiQklas.  / 

Die  ZuMmrnentetrttng  des  vnserfeUbereft  Rettet  wäre  demntck 
in  7S,6»  TU».  i§.  Anaijte  16  t). 

-  4. — 
Qmum  .......    .....    58,06 

Gliomier .      6,19  I    . -^ 

Feldsfwth 8,44  <    ^** 

73,66 
Die  gettmmten  BetUndtbeile  des  lypiscbeii  Feltiltufet  timi  dtinr 

—  e.  — 
QmuE      •.••....«...    58,06 

GlimmBr 6,19 

Feldspatii 8,44 

Finitoid 25,73 

98,42 
Die  Analyse  mit  Utren  auseinander  gelegten  Werthen,  Ten  denes 
einige   allerdingt   auf   gewitte   niciil    gans    gereclitferligte    Vena»» 
ietiangen  gesiftut  sind  *,  wilrde  sieh  fSalgendermassen  beransstellea. 

—  f.  — 

1.  Ovars Sfl«       .    58,66    s  58/16 1  Ü 

I5i   .    .      2,971  II 

2.  GliauMT (Xl    .    .      2,46}=    6,191  g 

fi     .    . 

ISi   .    . 

?i  .  . 
Xl  .  . 
te   .    . 

^  ««««•«  •  •  •  • (?": :  765)  «^*^^'  - 


s 

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M 

n 


N 
« 

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*g. 


iGQ 


98,42         98,42 


*    Der  Glimnier  ist  ninlich  als  normaler  Kalijlinuner  aacli  der  Fomel 
A  9i  +  3  Xl  5i,  der  Feldspatii  als  K  9l  -f  Xl  Sl«  ia  die  Reehnoag  ein- 


•TS 

Iit  äitft  S«MmMiiselMMf  all  4h  6iMi  iHmntteii  MiktaiBf 
n  betrachten,  ao  wird  die  der  tMrigeii  Varietiteii  dttrch  mmutlk^ 
fiKige  Beioiengiingeii  anderer  SsWlanaen  mehr  oder  weniger  all* 
geändert  eraebeinen  niAtaen.  Soiciie  BehnenganfeDlaaaen  aish  Jekfct 
thdb  mit  bewaffnetem  Attge ,  theUa  doreh  cbendsobe  Realtionen 
nachweifen  ond  atnd  beretia  Mbar  anfgefthrt  worden.  Von  b*- 
londerem  Intereaae  aber  ist  In  gowiaaen  dnrcb  Biaeoosyd -.Hydrat 
geib-geftrblen  and  dnrch  grünlicb*  ond  granlleb-weiaae  Flatkcban 
gefleckten,  von  Weitem  laat  kryalalliniaab  ond  in  der  Nftbe  Breocien- 
oder  Konglomeral-artig  eraebelnenden  Varletiten  eine  Beimengung  von 
Sduiee*weiasem,  im  8onnen*I»icbte  aobimmemdem  Kaolin,  welcber 
■ie  oder  wenigatena  nicht  aiehtbar  in  das  Gemenge  des  FeWltnli  din* 
gdit,  Modem  eteta  onregetalaaig  In  kleinen  Neatem  im  6ealetn 
susgeiondert  vorkommt:  eine  Eracheinang,  dl^  aich  in  anderen  ent* 
schieden  Konglomerat*  artigen  Geatefaien  dea  onteron  Rothliegenden 
faox  analog  an  aolehen  Orten  wloderhoit,  wo  groaae  lentikniare 
finlagerangen  von  Nosa-  bla  Faaai*groaeon  Porphyr-GerftOen  in  einem 
Snditein  anllreten  in  der  Weiae,  daaa  ^e  Zwiaofaenrftnme  der 
I«  Tb.  sehr  aersetiten  Porphyr  •Fragmente  nrit  dieaero  Kaolin  aoa* 
gefollt  sind.  Da  man  Kaolin  nhd  gewisse  Abtndemngeii  4e$  Pbolevila 
ieieht  terweehadn  kann,  ao  habe  ich,  am  aHen  nnadtangen  so 
eatgdiett,  daa  weisse  Mineral  ans  dem  FaMltoff  analyairt  nnd  getnndrn: 

«r.  11         ^ 

5i 4M14 

Sl 35,233 

k deotl.  Spur 

* .    .    .    14,853  (Bit.) 

100,900 
Da  ich  nnr  0,579  Grm.  aar  Analyae  verwenden  konnte  und  yk^ 
Wellt  efai  geringer  nnieraetcter  Backstand  dabei  war,  ao  stimmen  diese 
Ziklea  fiemfieb  gat  mit  dem  wirklieben  Knotin.    Unter  dam  Mikro- 
ikepe  erschien  er  in  Form  scharfer  rhombiacb^  Tafoln. 

Andere  Gesteine,  welche  dem  psammitiscben  Felslttuff  glichen 
oder  ähnlioh  sind,  wurden  von  G.  BiacnoF,  Osauk,  BncHRCCKsn  ond 

rfikrt  worden;  in  WirkliefakeH  darfle  efai  Tholl  des  K  in  beiden  dnrck  Ag, 
fe,  fia  vertreteo  seyn.  Das  Veikilndss  des  Thoneide- Silikats  amn  Kall- 
SHbt  in  Glimmer  kannle  mOgllcberweise  ein  etwas  abweichendes  seya, 
^k  wird  heffenClieh  bei  den  hier  bi  Betracht  kommenden  geringen  Qnan- 
tittsa  niehts  Wesentliches  gegen  obige  Vomnssetamg  emsowenden  seyn. 


m 

dl«  loh%«i«ht  lolMie  iriaherai  üeaiiMü  4m  fil)9tei|M  rAtt^.dte.niriiegeih 
Uta- Ffllle  10  b«2M^vira§0.  fi  ..O'. ;-.  i  >* .  •       ..;  i 

.      e*>*fb<iD0teia  vosi.lwk«&.^AJilMige.  de»:  4ifMsft«i««r  Tliale«  bei 

iiitiHTCscIieligAm^btofMiialMtein  ikucb^  J|k  :9f  3,  «fi.  Q,.;:?:  2,47. 
Miwüih  DAdl  7II0D  riedHOicl;  ge^<dU  ^oa  viele A.rQlfa-bffajMieii  etdigen 
taakltfn.  G«hi  »  fe«firJid»i9ep  foUMpSaii^tM  (ie8.&atUiegendeo 
dber. '  Analysint  toa  Oba^Mi    -  .1    ,.  .      r  ., 

d.  tnottttAtnJw  4«to  JSMcMacAMato  bei  JUfeidn  <?r|a^«9u; 
e-iiiii.dei»  U6i0^ri IwhtM riUbai;;  .^OA,  iHkebonefo  Bruch 

niditmU  Salftiäiiitt;  fiptbUl«  e|)«M[|läll8  twiuqe  l^ieckan  von  naUer 
Oberft&ohe«    Sp^  G.sbv  2»5^'   Wkrd.v^ipi  Welagiiic-AfaDdeiiteiii  od- 

..  e<  ItMüiieiaiVMn  XgtsMrge^hfi  Ufeldt^.-WVwW^I^  bomageo, 

H.  SS  3 — 4 ;  sp.  G.  =  2,54.  Riecht  nach  Thon ;  braust  nicbt  nü 
Sfturen.  Analysirt'vob  KublEmank  (c,'d;  e  ausein^]:  sehr  gründ- 
lichen Abtian^li^ngiübW  die  Melaphyre  des  südliclieh  Barz-Randei 
von  STaiw  i9  (qf^inif (Aa/ **)'.   ..... 

f.  Thonslfiili.<»ii#n  Meiasen,  analysirt  von  Schafhäutl.  Fein- 
ÜOrnig ,  rauh  arixaffIbieA  i  ■  *  Britofc  ei'dig ;  gelMicft  -  m^sB\  tt«ide  ^  artig. 
fn'^Üer  fiMKta*  MaiM  a^en^aibfa  Rasto'von'  GaWcnreUa''  diilns.Qni 
16t|^r>Vdn  dtoiköra%eii^;Straktür:der-XimtbHlien  ())'^^.  V  ' 

g.  NormäferlTliohataln-  (^rünUahäf)  yiom^EekBigwmidtM  CMm- 
piffn^,   Rqffiltate  ^er  AnaJypie  .^r«  16.|»  zi^fqrofpen^fJTafst,  ^p^  &  2,63. 


*    Bischof  Lehrb.  d.  ehem.  u.  phys.  Geol.,  II,  Sy  1662, 

:   ^t.8ßiJiMfai^|dn,dgu|#0h.:g«4M!Gas»»iMoX|jAiA(// .u  :.. .^.•/^ 
- •!' /f *^fft.AnB4.4t;lGiiaiB4  «•»fViant.t  MtiAtUß-  ^M  ff^n/ .-  n .i  ...n/   .. 

.•   *  >'      -,  »li     .!  >    j '.  ';       •  ■•/!i    a.  »     ••"'•i*/ 1  n'"iv'üi     'r'n       ./l      ;.-...-  •.    '. 


Xl.  -,  M  9,90  .  .  10,58  .,  14,38  .  .  7,21  .  9,09  .  14,88  .  11^34 
Fe.*  .'  .  5,03-^  T  •  i,n  .  4,84.  1;^54  .  —  .' '  '  0,99 
9e  u.  ftb.      -  .lJei,*3  ' .'  ftii0,06  .  »110,47  .  rfrhO,35 \    0,90  .An  Bpnt 


Si.    ,:.flfiM2^"     85,«*.,  ..0M4-.    83j^iv     83,96  .  76,45  •    ,79^73 

Fe 

C«  .  .0,29.  —  .  0^6».  0,W  :  '  0,9g  i—  '  .  Ui 
Ag  '  ;  .  l,ia  .  0^  .  '  0^  «  .  Iv31  •  MB  -^  ..  .<ig|7 
K  .  .  ..  4,74.^.-..  K.  0^  r,,  .1,9Q,  ,  .ÄJ50  4  ^6«.,.,  ,.,3^8^ 
Ua  •  .  .  0,75  S  ..  '  .(  0,76  .  -  , .  0,38  ,  -  .  . ,  ,0,17 
ä  .  .  .  2,34  .  1.87  .  130  .  1^82  .  2,08  .  0,93  .  2,12 
^^9'.  iorf^O'V  ftl,if^^:  lW>  .;  i02,b6  ;  W,76 'j  "»8;4^ 
üiese  Zahlen  beweisen, 'rfass' die' anafögen  ^odokte  dcr'l^oT^ 
phyre  ui^d'  Mellaphyi'e  6fA6  tfehf^ähhlicliip  Züsfanhmerisetzmif^'  ^<s^N(ti^ 
können.  Ausserdem  hiaöht  G.»  BiSchOP  (a.  al^Ö.)  aäf  die  ÄlirilhfV- 
keit  Äer  Zugammensetziih^  dei^  TbonBtelrie'mit  Porphyren  efftiei^flit^, 
mit  Thonichieför,  Schl'ererthdne'n'uDd' mit  Ton  Frbset^ios  anafjfsfftPri 
Thonen  aM'  JV^«aii  aHde^ersefts' ^aafhierisarri.  So  inter^ssantttUife^i 
retische  Beziehungen'  sicii  aucti  an  di^se  *  Verhältnisse  anlcnfipfM 
Hessen,  so  habe  ich'  mir  in  T0'rlicfg6hd^r''Afo1ian'dkin'^  ^ch^  -eTA 
nSh^fef  2ter  gdst^cki. '  ttii  die  ^  w^ftre' 'Natur  det  f^I^tiiiirb  ii  i^f- 
fassehV'om  'die  genetischeti'  B^zf^ungeh^dcjsf  ^'Plnitoid^  geharihteit 
Min^rafs  'in<  F^lsfttüfT'  dtk  Zeisigwaldel  naiui-gemSss'  tn  be^Wden; 
daia  liefeth  dte  tjestelnie  der  dHtten  Abtheilang,  der '  pse][ihKUchen 
Pe!sitit]ffe;''^elB'^ehV'*bi^{»)8(^e'*'«i^dlff^eri^^  Ifcfy'^ehe  9\kmih 
za  diii^h 'über. '      ^  '  *'' ''   ^'''"''    '  -     •     •   ^'   -     i   .  • '?•  .'.-'i*. 

•  '•     .     '•i'i  i     lii         ■•      "■'      i      .        *    ;.*    <,     •••     1     i'.:r,i    .".    -  _i.\ 

C«     Psephitiscne  Felsittuffe  und  Forpliyr- 

PsepA./te,^    .1.  .....  ,.     .1  ., 

Slcbon  'intieiliali)  'Uer  -YnSciytig^n  'Bnmieieliin^  'llifes  'Ij^lsHtuffes 
im  iietmpwäid^  fi^dm'nWin  ^it  deitk 'höHKfgenen  Q^sf^Hre  efni^ne 
Bknke  •  we^hseTMgi^rti/  MifehV  dikrbh  -foel^^men^^* '  Gbthllt '  ffeitidef 
Gesteine  eine  Anlage  zur  psepbiti8chen'"AtistAldbng'andeuVen'.  In 
Yfer-hdb^rem  Qrafdb'jtriflR^  maii  dle^  Bfgehichaft  bH  denjenigen 
TtilKh ,'  w^fMf  bei '  bälkehsil  <nf mftitlicft  Vor  diem  Gas^dfe '%;^ 
Jfiräch'*['  elw#  !«♦  *:  ftllehd '  Im  *eMc  n^cfe  ^'dew  Zefkitf^Üt^ 
fafn  'Üa'Ssl^ei^eH.  '"Der''TA'oftiftM*Mdet*<Mch  tb^itetfu^db  Sch5rM  tttltt 
thells'*)iufCft  ^eitliif  Se^a<Ait,  weicher  fn  der  ^Hbffnahg^  auf  itbhl^h- 
Flhtzt  ztt  stdMen  In  neueMer  Xiif^hgifieM  wöi'den  1^  yMielMdh 
aafgeseftloMreit.  "M  ehienf  IMbitiksl'  wetchet '#eirtig'6der  ga^' nicht 


t  ^ 


irm  dem  der  Geiteine  dat  ZeM^wdUeg  abwekbl,  trift  mn  jedock 
hie  uttd  de  Lagen  an»  welche  ron  Breecieii^artifer  Beaehalaaheit  er- 
scheinen and  aus  Uats  Fleisch -rothen  und  hell  graulich -graneo 
Slftekchen  der  Tuff-Substanz  von  Scbrotkorn-  bis  Brbsen-Grosse  be- 
stehen lind  h&uBg  Zwlscbenraiune  fikhren,  welche  niii  einem  Anflöge 
eines  molmigen  Mangan-Brzes  ausgekleidet  .sind.  Dabei  aber  ist  dai 
gante  Gestein  Lagen -weise  mehr  oder  weniger  ndt  einer  grouen 
Zahl  kleiner  fremdartiger  Gerolle  durchstreot,  deren  Grösse  ebeafalU 
bis  so  der  einer  Erbse  wScbst,  und  weiche  Gesteinen  angeboren, 
die  wegen  wahrscheinlich  später  eingetretener  Umwandlungen  nicht 
Mcht  au  deuten  sind,  jedenfalls  aber  ihrer  mineralogischen  Znssmmea- 
setinng  nach  aus  dem  benachbarten  primitiven  Schiefer-Ctebirge  and 
Tielleicbt  aus  den  Obergangs-Gebirge  stemmen«  In  den  tiefrten  Lagen 
▼eriiert  das  Gestein  das  Aussehen  des  Felsittuffes  ganc.  Es  ist  hier 
ein  polygenes  Konglomerat  aus  Gerdllen  zusamroeiigefugtt  welche 
▼on  derseitien  petrographischen  Natur  als  diejenigen  au  seyn  scheioen, 
welche  im  psephitischen  Tuff  aerstreut  liegen.  Dabei  ist  es  grob* 
stückig  und  sehr  fest,  besitet  ein  Bindemittel  von  denselben  iüasti- 
sehen  Elementen,  welche  tu  ^nem  Arfcose- artigen  klein -könuges 
Gemenge  verbunden  sind.    Unter  den  Gerollen  waren  au  erkeoneo: 

1.  Quara  mit  chloriUschen  und  glimmerigen  Einschlussea,  tob 
denelben  Beschaffenheit,  vrie  er  in  den  primitiven  Chloiil-  and 
cUoritischen  Thon-  und  Glimmer-Schiefem  der  benachbarten  Höhen- 
Züge  als  lenükulare  Sekretions-Masse  und  in  Flusa-Betten  der  hei 
dhemnifo  fliesaenden  Geburgs-Waaser  noch  hi  Form  von  Gerollen 
angetroffen  wird. 

2.  Lydit  von  sehwarien  Blnihen« 

S.  Porphyr,  theils  in  noch  sehr  frisch  ansse}ienden  sber 
aterk  verqnaraten,  theils  in  vollständig  au  einet  homogenen  Thaa- 
stein^Masae  aersetitem  Zustande,  von  veradiiedenen  röthlichen,  grün« 
liehen  and  braunen  Farben« 

4«  Ger5He,  welche  einem  sehr  festen  dichten,  dunkel  gna- 
griknen  Gesteine  angeboren  und  welches  ki  Obergfingea  an  eiaen 
6limmer*reichea  und  atark  ehioritischen,  geschieferten,  s»  Th«  gleick- 
fSrmig  geflirbten  und  a.  Tb.  (auf  krysteUinischem«  gfauem  Grunde)  graa- 
gefleckten  angetroffen  wfard.  Die  AhnlichkeR  dieaes  Gesteins  ist  sebr 
gross  mit  demjenigen,  welches  in  bis  Kopf -grossen  Geachiebeo  sm 
HoacMerfc  bei  Bockma  nolem  EuAekm  in  einem  grob-stickigeikr 


«TT 

polygeAen  Kongiomaiat  &m  Ratkltogendeii  ertch«iiil;  welches  4Niie 
Lagen  ron  Tbonsleiii  ftberlagerl  ond  tod  cenetilem  t^naunumi 
Meiaphyr- Mandelslein  überlagert  wkd.  Diese  Gesduebe  atinme^ 
z.  Th.  mit  denjenigen  Gebirg^arlen  überein,  weielie.  yom  Gutihuil?' 
als  j^Obergänge  aas*  Thenseblefev  in  Gneiss^  beseich^et  and  in  wjBlohep 
die  Cornnbianile   und  Frnchlsehiefer  gesfthll  werden. 

Uit  Grösse  der  GeröHe  waehsl  in  diesen  nnlern  Lagen  JMs..a4 
der  einer  Paosl  ond  mebr  heran;  Iwi  Allgemeinen  aber  neigen  die 
Thensteine  Ten  QMlenm  mehr  als.  im  Zeuigwßlde  eine  Hinneigung 
2or  pseplHtisdben  Ausbildung,  die  sich,  selbst  noch: i in  diH^%Mft 
Varieliten  hinein  durch  Farbe»»Zeiehnangen>rerfolgen'  Iftssti  in  idene^ 
die  kiMtiscben  Elemente  mit  ihren  Formen  rerschwiMiden  «Hi4>4lNr€h 
Zersetxang  mit  der  übrigen  Masse  verfidsst.  werden  sind. 

Blgenthumlich  nnd  rithselbaft  sind  mir  jedech  diejenigen  Mmeni 
geblieben,  welche  sich  neben  dem  AURiea'schen  Gute  in/t0alileiM( 
■omitteliMir  unter  der  Ackerkrame  in  einetti  Steinbmcbe  des  Fel^W 
tulles  and  aocb  unterhalb  dieses  Gutes  nach  dem  Gasthaiise  «nm 
Wrteh  lun ,  neben  der  Mündung  eines  Fahrweges  auf  die  Ciui«sa4e| 
eingelagert  8nden.  Bs  sind  michtige  Geschiebe  von  Eilen -Linge 
and  mehren  Fnseen  Dicke,  abgerundet,  nle^  scharf^ecklg,  hart,  und 
iSbe  ide  laspis,  gewöhnlich  'Ven  den  grünücfa- grauen  Faiken  des 
PeUittaib,  im  Bruch  muschelig,  eben,  glatt  bis  fein,<*- erdig; und  all 
mit  schönen  dunkel -grünen  nnd  Fleisclnrathen  Farben-Zeichnuageii 
versehen*  i« , 

Nimmt  in  den  eben  beschriebenen  Ab&nderungen  4es  FeWlt 
taffes  allmlhlich  dieses-  Gestein  einen  Bonglomerat«artigen  Cbarifc4(w 
an,  der  sogar  in  gewissen  Schichten  des  Liegenden,  ein  ?orwalteiider 
werden  kann,  so  ist  Dieses  noch  viel  mehr,  ja  auf  das  Evidenteste 
io  gewissen  Gesteinen  ausgeprägt,  welche  swar  nicht  direkt  idurob 
Einlagerung  mit  dem  Felsittuffe  verbunden  auftreten,  wohl  abet  durelj; 
gewisse  petrographische  Erscheinungen,  die  an  ihren  klastischmi 
Slemeoten  zu  beolMcbten  sind«  Es' sind  Dieses  polygene  Kon% 
glomerate,  weldie  an  verschiedenen  Orten  anstehto,  stets  sfber 
unterhalb  des  eigentlichen  psammitischen  FelsittulTes  (s.  d.  Profile) 
im  Rothliegenden  anzutreffen  sind.  Gewöhnlich  werden  sie  vom 
Tuffe  durch  einep  mi^r  odea  minder  mäcjbtigen  r  SiChichteDoKomplex 


*    Geogn.  Beschr.  des  Zwickaner  Schwankohleogcb.  S.  12. 

jAbrbaeh  I8SS.  m 


S1K 

wekflitr  im  WeMaUMmii  «is  rtAum  und  gHmeiii 
CMImmcr-LetteA  #0»  unlaren  Roihifegeride<fc  -  agoaaimmgffeUt  iit  So 
imM  «icll'  di6f«t  Kofiffloroei^at  im  Al^taistaüA«  uoterfaaib  dei 
8ofeMl<Eohlefi«Aifst(riehe»;  im  ITnuuiftiicAe  btti  d«r  bm&^sdieD 
Mftdle, '#0  dto  iliiytifAildtifyer'  GlMtt«de-Brifelie  ab«r  doa  Bacb 
föhrl^;  ferner  nord-l^itlieh  V«m  Waisenhauae,  oberhalb  de«  togeo« 
ifiauek  B0m€9i  wo  das  KongJasierat  darab  einen  Pfed,  nelclMr  Ton 
dcir  SehärfHekterH  mm  W€dd9cklö$$chäm  fOftiri»  md  darob  Aw- 
ffodtuigeii'^er  Stampfe,  eintr  abgetnebenen  .  WaM  -  Strecke  nicht 
tblllfHüiMn  lu  Tage  tritt  Sin  eben  «olcfaea  Koa^raerat  tob 
gtrbsser 'Au^iclinttiig  stellt,  durch  eiiMii  Steinbruch  attf^eaehletien, 
hl  'Mehitfeca  wimlttoibar  hinter  einer  Mnhle  an,  weksbn  anf  der 
OBRRRUT'schen  redvcirlen  Generalstabskarte  von  ttaeJUaii  als  BUssek- 
lüMte  yertaichnet  •  werden  ist»  Ob  dieses  Konglemerai  als  mi  Uegeo- 
den  '4eir  SiH$hgumlder  Tnlla  dem  Eothliegenden  angefaöiig  beinchtet 
werde«  <farf|'  lohnte  ich  nicht  diiekl  eus  den  sehr  verwiekeiicii 
gt^etektoniaehen  Verhkhnissen  da,  wo  das  Rothiiegende  sieb  den 
pHmMi^en  Schiefem  antagert  und  dnsch  Wiesen-Knltar  grossentheili 
ferdeekt  Ist,  ertehen^  omso  weniger  als  das  Konglomerat  weder 
defTcb  Absonderungen«  noch  durch  irgend-welcbe  leitende  Rinl^gwronfea 
s^e  Sehlchteo*Lage<ii6rrlth.  Nach  der  petrographischea  Bescbafea- 
Mt  wed -der  Ähnlicbkeit  mit  ded  vorher  •erwlhoten  Konglementeo 
wiae  gAgei^  diese  Anniibme  nichts  einxawendeo.  Mach  der  Lage 
der  ellipsoidischen  GeröUe  xu  ortheilen,  wurden  die  Kongloment- 
BklM  etwa>  Ton  NW.  nach  SO«  straichen  and  gegen  den  SBHttg» 
IMrftf  bin  elofallein,  Sie  w&ren  demnach  diakordani  gegen  den 
nidln  weit  daton  anstebeliden  Thonschiefer  des  primitiven  Schiefer- 
Ciebirgeai  •  welches  oberhidb  der  KUix^eknulMe  von  0.  —  W. 
dMiöht  nnd  60  ^^N.  etnftit,  gelagert  Dagegen .  wfire  die  Lage 
|bae#  lohglemerat«<Schlohten  dorib  eine  geringe  Wendung  mit  dem 
0W»  streichenden  und  55  <*  ,S.  fallenden  rothen  nad  grünen  Gümaer- 
Letten  des  Rethtiegendeü;  w^ber  etwa  %  Stunde  unterhalb  jener 
IMhle  Ur  Bache  lor  dem  Gaatbanse  xur  ErMbmg  ansteht,  ver- 
bnndeil,  ,        . 

i-   ■    'j  • . ■' 

■     •   • 

^  SeliT  treffislid  chinrakterwtvl  N AüiiAim  diese  Ablagerung  n  Geoga.  Besdir. 
d.  Kgr.  Sachsen,  2.  Aosg.,  Eriint  an  Sect  XV,  S.  401  ff. 


•to 

Die  Kongrt^nerMe  yrmk€Mlenz  scUMeft  NAtnumi  a.a^(k 
bJgesdennaassen :  ,, Verfolgt  man  den  Graben»  artigon  AarfnM  4M 
kleinen  Seitenbadiea  tod  der  Sirassen-Brdoke  bH  an  den  Qablmttbaikf 
so  sieht  man  an  den  schön  entblfttsten  Winden  ein  ftist  nur  ans  Fanal* 
bis  Kopf-grossen  Porphyr  »Geichieben  regellos  anfgesefaüUeles  Kon* 
friomerat  fiber  dem  RotUiegefoden,  dessen  Oberftehe  die  denUtehaten 
Spuren  leialArender  Auswascbnnged  Wabmehraen  Itat. .  Dieses  Kmi# 
glomerat  wird  nach  dem  Qablenzer  Bache  bin  von  sandigem  fiabie^ 
ferihon  bedeelLt,  der  anfengs  boeh  einige  PorphyisGescbiebe  enthilt, 
aber  snietat  aieb  an  das  Profil  des  sogen*  Kohlen  *  Aussiriebea  ane 
ieUie8sL«< 

irSefar  beachteaswerth  ist  es  übrigens,  dass  der  gleicb  ober- 
halb der  Tor-erw8bnten  Straasen^Braeke  in  der  Seitensehincht,  so  wie 
der  von  dorl  aus  an  der  Augustusiurper  Strasse  anstehende  Thoi^ 
stfiiB  eine  formUebe  Brecde  von  rothed  Porpbyr-Ciescbieben  darsMtt, 
welche  sngleich  tnit  Geaebieben  von  Gneiss,  Qnara  und  grünem 
Schiefer  durch  Thonatein-Masse  verbunden  sind;  dass  ancb 
aosserdem  der  Gaklenzer  Tbonsteia  luhifig  kleine  Fragmente  von 
gränem  SeUeCar  umschiiesst;  daas  endJicb  sehr  viele  und  grosse 
StavMo-Stacke  von  schwarzen  verkieselten  (den  bekannten  M^drela" 
kergem  ganz  äbnlioben)  Dendrolitben  in  der  SeUucht  unJie»- 
liegeo.'    •  .  , 

Dieser  Schilderung  habe  ich  nichts  welter  hinxusiMgen »  als 
SinigeSi  was  die  Brbaltungs-Zustände  und  andere  Bescbaffenheüen  der 
Psrphyr-Fragmente  anbetrifft«  Diese  sind  nimlleh  enisefaiaden  alle 
als  Gerdlie  ausgebildet  utid  gehören  versebtedenen  Porphyr-Varietiten 
an,  welche  sich  weniger  nach  ihren  Farben  and  Einsprengungen 
onterscbeiden  (denn  die  Gerdlle  sind  mancbfaJtigen  Verändemngen 
im  Laufe  der  ZeR  ausgesetzt  gewesen,  sind  äusserlleh  am  Rande 
bei  sonst  gleicb«bleibender  Festigkeit  andeas  gellrbt  als  Im  Innem, 
and  die  Rinspren|^inga  mehr  oder  weniger  gut  in  frischem  Zustande  ef- 
balten),  sondern  vielnsehr  einen  Unterschied  erkennen  Issaen»  weieber 
ifl  einer  mehr  oder  weniger  sauren  oder  iMisIseiieo  Natur  der  Grund« 
raasse  begründet  au  seyn  scheint*  Während  ein  Tlieil  der  Gerdlle 
von  meist  Seladon- grünen,  Leber*braunen,  rotli-braonen  und  P«^ 
grauen  Farben  eine  srhr.  bedeutende  auf  Verquarzung  hinweisende 
Festigkeit  und  sebvrere  Zersprengbark eit  l>e8Hzt»  ist  ein  anderer  Tbeil  . 
durch  und   durch  in    eine    Masse  umgewandelt,    welche   sich  von 

3V 


580 

clnrakteristischen  Gliedern  det  psamroitisehen  PtoMltaffei  in  keiner 
Weise  anlertcbeiden  lAut.  Sie  sind  sehr  porös  geworden«  weisslicfa 
bis  grdhlieh  und  röthlieh,  und  lassen  sieh  leicht  serschlagen.  Hand- 
Stöcke,  die  ich  daraus  gewonnen  habe>  sind  unbedingt  com  FelsiUaff 
tu  stellen.  Das  Bindemittel  der  Ablagerung  ist  i.  Tb.  fest  ood 
kiesdig,  s.  Th.  thonig,  so  dass  sich  Gruppen  fest  YurboodeDer 
Geschiebe  und  Gerdlle  mit  Leichtigkeit  aus  der  anstehenden  Wand 
heraus -arbeiten  lassen. 

Die  Konglomerate  hinter  dem  Waisenhause  an  der 
Dre$dener  Strasse  verhalten  sich  in  n^ancher  Beziehung  etwas  ab- 
weichend. Faust-  bis  Kopf  grosse  Porphyr  -  Geschiebe  liegen  ffvas 
spftriicher  In  einem  grob  -  körnigen  Sande  und  klein-stöckigen  Kon- 
glomerate eingebettet,  welches  aus  Quars* Fragmenten  bis  zu  Nost- 
€kdsse,  grünlichem  Schiefer  und  Tielem  Glimmer  besteht  Fleck- 
schiefer -artige  BUipsoide,  Glimmerschiefer-  und  Gneias-Reste  finden 
sich  häu6g  darin.  Die  Porphyr- Pragn»ente  sind  Torwaltend  tob 
braunen  Farben  und  in  ihrer  Zusammensetsong  wie  in  ihrer  Struktur 
sichtlieh  ganz  wesentlich  verindert«  Lassen  auch  einige  Fragmente 
noch  eine  wenig  alterirte  Gruncimasse  mit  glanzenden  uad  oft  »em- 
lich  grossen  orthoklnsischeu  sehr  klaren  glasigen  Einsprengungen  er« 
kennen,  io  ist  die  Grundmasse  anderer  in  einen  Tollendeten  Cbaliedon 
von  brauner  Farbe  umgewandelt,  welcher  in  Tielfachen  Höblonren 
reiner,  durchscheinender  und  Milch  -  weiss  wird.  Dabei  nimmt  die 
Grundmasse  ein  pisolithisches  Geföge  an.  Indem  sie  als  ein  Aggregat 
konzentrisch-schalig  gebauter  Konkrelionen  ^on  Chalzedon  erscheint, 
in  deren  Masse.  Quarz-  und  klare  Feldspath-Einsprenglinge  noch  wie 
im  frischen  Porphyr  zerstreut  liegen.  Oft  auch  ist  die  Grundmuie 
weisslich  geworden  und  von  sehr  por5ser  quarziger  BeschaffenfaciU 
Bin  Gerolle  fand  ich,  welches  ein  etwas  Thonstein^arttges  auf  der 
Bruehfläche  alterirtes  Aussehen  besass.  Die  feldspathlgen  Binspreng- 
linge  waren  nicht  mehr  von  Irischem  Ansehen;  sondern  theils  zer> 
fassen  stellten  sie  in  einem  einst  von  Feldspdth  ansgelQllt  geweienea 
Räume  eine  Summe  von  feinen  Diaphragmen  vor,  welche  diesf 
Riume  zellig  abtheiHen  und  unter  dem  Mikroskope  als  ein  Aggregat 
sehr  kleiner  durchsichtiger  parallel -gestellter  und  farbloser  Kiystalle 
von  der  Gestalt  des  Adulars  erschienen.  Andere  Krystalle  waren 
weich,  von  grünlicher  Fiirbe  und  schienen  Pseudomorpbosen  za 
seyn.    Trotz  alles  Suchens  fand  ich  hier  nur  ein  Biemplar  eines  so 


1SM 

bndMkaen  fleröOee,  obubbi  iek  viel  Make  and  Zeit  daraof  vBf- 
wendete  derer  mehr  m  erhalten,  weil  die  grünen  weiclien  Kry«- 
stalle  Ton  Feldspeih-Ponnen  auf  einen  genetischen  Zosammenhang 
mit  dem  Minerale  deuteten,  welehe«  ich  vorläufig  als  Pinitoid.be- 
zeichne!  habe.  .      \ 

Die  Konglomerate' von  der  KtiUeknMUe  in  Oberwie^a, 
welche  ich  spSter  liennen  iemtb,  afe  die  vorigen,  entschidigten  mich 
jedoch  in  reiebliclietem  Maasse  f&r  die  hinter  dem  Wai9mhmn$e 
TOgebllch  anfgewehdete  Möhe»  nm  solche  in  finden.  Da«  Kon- 
giomerat  von  der  KüUehmiMe  ist  locler,  fost  seh&ttig,  bealeht  aus 
F^ait-  bis  Kopf*gro«sen  Fragmenten,  welche  darcb  ihre  spbftroi-* 
dische  oder  ellipsotdisciie  Cvestalt  iMitschieden  die  Spuren  meehatti- 
leher  Thiligkeit  fallenden  Wassers  an  sich  tragen.  Diese  sind  vor- 
waltend Porphyre,  untergeordnet  Quarz,  Glimmerschiefer,  Gneiss, 
ThoDSchiefer,  Lydit;  das  Bindemittel  ist  sandig  bis  grandig  und  von 
demselben  Material.  Die  Varietäten  der  hier  lusammengeschwcimn- 
ten  Porphyr-Fragmente  sind  ebenfalls  manchfach,  s.  Tb.  fest  und 
verkieselt,  %.  Th.  bröckelig  bis  weich,  grünlich,  violett,  grau  oder 
braun  von  Part>e. 

Die  bröckeligen  bis  vreichen  GeröUe  sind  es,  welche  ein  gans 
besonderes  geologisches  Interesse  gewähren.  Sie  sind  stark  zer- 
kloAet,  oft  so  dass  ein  kräftiger  Druck  mit  der  Hand  hinreicht,  um 
ein  solches  GeröHe  in  eine  Summe  Erbsen-  bis  Nuss*grosser  körni- 
ger Aiisonderungs-Forroen  von  unregelmässig  polyedriscber  Gestalt 
zerfallen  zu  lassen.  Dabei  sind  diese  Gerolle  in  der  Regel  vielfach 
zerplatzt,  etwa  wie  gekochte  Kartoffeln:  ein  Beweis  dafftr,  dass 
ehemische  Volomen-vergrössernde  Kräfte  innerhalb  ihrer  Masse  und 
zwar  nach  ihrer  Ablagerang  andern  Orte,  wo  sie  sich 
jetzt  befinden,  thätig  gewesen  sind;  denn  ein  solches  Gerolle 
hätte  im  entgegengesetzten  Falle  sicherlich  beim  Transport  zu  einem 
feinen  Sehlamm  zermalmt  werden  müssen.  Die  zerschlagenen  Ge- 
röUe riechen  angehaucht  sehr  stark  thonig.  In  ihrer  Masse  liegt 
eine  grosse  Anzahl  von  Feldspatb^Krystallen,  welche  namentlich  in 
einigen  violetten  grauen  und  grünen'  Varietäten  bis  zu  V^  Zoll  Länge 
anwachsen  und  morphologisch  sehr  deutlich  als  Orthoklas  cbarak- 
terisirt  sind.  Sie  lassen  sich  aus  diesen  Porphyr-Varietäten  leicht 
durch  Zerschlagen  der  Masse  gewinnen  und  fallen  entweder  durch  den 
Schlag  mit  dem  Hammer  heraus  oder  können  leicht  mit  den  Fingern 


oder  #Mti  Mes^r  aiisgoib«lieh  vrWIeh.  In  gewtora  boilgiM-grftiieii 
Varletllten  des  Porphyrs  kommt  .det  Slsldsptlb  in  xwcMriei  Moöifi- 
k»llonen  vor;  ohiintl  Hi  sokheni  welche  cHo  gr5sstd  Älftiliehkeit  so* 
wohl  in  der  Gestalt  als  In  der  übrigen  iusaem  Bescbaffenlieit  mH  dem 
Sanidin  des  DracAenffflf er  Trachyts  besitzen,  stark  lerUdftet,  giMg. 
I.  Th.  terfressen  und  avf  den  Elfiften  durch  Eiseno^yd^llydrit  bnon 
^flrbt  sind,  in  Kry^tallen,  die  bis  llell  lang  werden  nod  sowohl 
«Hifacbe  Individuen  al«  auch  Zwillinge  darstellen  \  (biw  aber  sock 
In  solchen,  welche  in  ihren  Beacbaffenlieiten  mil  denen  der  fibrigen 
Porphyr^Variefiten  identisch  sind,  mftd  diese  t<eleii  in  entaunJich 
groaeer  Aniahl  auf.  Sie  sind  es,  welche  eine  genauere  Betrack- 
lung  verdienen*.  Jene  säblreiehen  Einspreoglinge  des  OrtfaoUaMs 
hl  allen  weichen  Porpivfr«  Varielatdn  dieser  Ablagerung  bei  der 
KiiNehiaMUe  sind  nicht  nielir  in  frischen  Zustande.  Sie  uad 
weich,  thonig  oder  Speekateln-artig;  heim  Zerbrechen  aeigen  sie  im 
Innern  oft  eine  Höhlung  mit  Mrfre^senen  Wanden  oder>ebe 
schwammige  Beschaffenheit»  wfthrend  sie  iosserlich  glatt  und  in 
ihrer  Masse  stetig  sind.  Sie  stellen  Krysiaile  dca  OrthoUssei  for, 
welche  an  Ecken,  Kanten  und  Flächen  bewundernswürdig  scharf 
"erhalten  sind,  aber  im  Wasser  sich  mit  den  Fingern  schon  su  einem 
tbonigen  Brei  zerkneten  lassen.  Sie  sind  mit  den  Zehnen  im  Moade 
leicht  XU  serdrücken  und  kninehen  nur  sehr  wenig.  Voo  Pari» 
sind  sie  graulieh- grihn,  oft  roth-braun;  punktirt  oder  von  BiseDoxjd- 
Hydrat  wolkig  durchbogen,  und  bilden  entweder  verwachsene  KrystaO- 
Gruppen  oder  stellen  einselne  Individuen  tor,  welche  alle  von  der- 
selben fiombinatfon  sind,  aber  bald  diese,  bald  jene  Formen  vor- 
walten lassen. 

Ich  fand  nur  Kombinationen  von: 

OO^POOOOP.OP.SPOO. 
MH'  eIngeslelUem  Anlege-Goniometer  ergalyen  die  Winkel 

OOP:OOP        =  118®50^ 

0  P  :    2  P  00  =    »9<>a8^ 

0  P  :  00  P  00  ==    90^ 
Doch  M  es  möglich,  dass  der  Winkel  0  P  :  OD  f  00  tun  ein  Weai- 
ges  von  90^  abweicht;  denn  nicht  selten  treten  scheinbar  psrai- 


*  Übifgens  zeigen  sich  die  feldspathigen  Einspreoglinge  in  den  ver- 
kie selten  Abänderungen  des  Porphyrs  dieser  wie  der  anderen  Konglomerat- 
Ablagerungen  stets  in  Kaolin  amgewandelt. 


Me  VenrMHtageA «ireiet  ferifaMMii  om*  Q0fiO0<««(.W€|ebe  i^iHP 
in  &&t  miB  Mbf  iciimdli  feteodMMie.  KomMnaUQv-lhplo  «irbctofi 
OP  Md  9Pot>  BMgt*  «nd  aoBilr  Züiliiiige  4^..yw  9RMT84D^ 
«DterschiedeneB  HikroliUA's  danlellen  werden  ;..dpißb{  kann,  d«  die 
FliekeB  ntfcbt  spiegeln,  dieier  AniicJit  «ucb  tfne  Tlinsc^iifg  lu 
ftnmde  Begeii.  «.    . »    „i  :..* 

Aos  diesen 'Bigentehaftei»' der  grinlfelie'il  elüg*«^ 
sprengten  Feldspatb-Krystalle  geli4  mit  £at'tehl»46»- 
heit  herror,  des«  solche  iebte  Pseado.niorpli^t«a  v6.li 
einer  peffitischetf  Sabslan^a  nacbFeldspatli  sl&di. 

Diese  pelitisclie  8iil>stani  seigt  aber  in  färbe  «nd  iUwigei  Bai- 
schaffenfaeit  die  tlusohendste  ÄbnlioMLeit  mit  dem  Pinitoid.  leb 
sammelte  dessbalb  90  tfel  Material,  als  rar*  Unlersaobang  UnreiGhta. 
Diese  ergab  Folgendes: 

Das  grau-grüne  pelltisebe  Mineral  wntde  dareb  Bebftndeln 
mit  Saixsäare  ton  anbängendem  Eisenoxyd-Hjdrat  befreit,  sorgfältig 
aosgewascben  und  ' getrocknet,  sodann  eirie 'gewogene  Menge  mit 
heisser  konaentrirter  Scbwefelsäare  sersetst,  der  zerseUte  Antbeli 
analysirt,  der  unzersetste  Antbeil  mit  dem  Mikroskope  abtersucbU 
Kr.  18.  ■         a. 

OuctteldNmr  RAcküaiid  ...«.•..    dS>i749 .  -  «r 

TSi.  ,:t.    >.   32,918),,        {       ,.   j^ 

Xl     .    .    .    18,497 

Fe     .     .    .     '  1,963 '   "     " 
Darcli  Schwefelsanre  serselsbar  '  \  M g  '  . 

K  .    . 

Na     . 

ft.    .  ^    >      4j968 
98,290 
Der  doreb  Scbwefelsimre  cerseCzbare  Antbeil  von  64,541  Pros. 

auf  100  berechnet  gibt  r 

•    •    •    •    b« 
ff  i  .    .    .    .    .    ......    .    •    .    .  61,603 

Xl  .    .    .    .    .    . 28,659 

Fo 3,042 

Mg 0,702 

K  (4-  fta?) 9,826 

A 6,768 

100,000, 
woraus  benrorgebt,  dass  im  Allgemeinen  der  lersetsbare  Antbeil  auch 
ui  der  chemucben  Zasammensetznng  dem  Pinitoid,   namenüich   mit 


9,453 ,  64,541 
6,342  ^ 


dem  i/ffiMiÜa^ii  AiAhM  Am  FeMUttihii  Nr  16  b.  sehr  ÜMlich  hl 

Vtt  K^-G^dl  lit  twat  etWBt  lio4h  aosgefiUeB;  der  ThoBeade-Gelult 

fc'Cf^as  *hled^iger  ab  in  dieaenik  wta  aber- wohl  auf  eloe  partielle  Zer- 

tetsang  des  beigemengten  Ortholiases  hindenteo  dfirfte. 

''       Der  anaerietsbare-  RQokstand  ton'  33,749  Pros«   beatund  m 

einem  weissen  Sande,  der  unter  dem  Mikroskope  in  laater  Spattmigi- 

Pormea  dea>  Orthoklases  erlchien,   gemengt  mit  feinen  lamellir  zu- 

aamnueng^osetsien  iTofeln«   welche   alle   äusseren  Bigenscbaften  des 

Glimmers  besasaen.   Beim  Abßltriren  des  «niersetsbareo  RocksUndet 

ton  der  alkaliscfaeo  Lfisung  der  ausgesehiedenen,  gebonden  geweseoeo 

Kieseisftaro  ietfte  sich  der  weisse  Feldspatb-Sand  raech  xu  Boden. 

Der  Gfimmei'i  schied  sich  darüber  langsamer  ab  und  bildete  eine  in- 

sammenhingende  HaBt,<  welche  schoppig  ipsammengeaetit  and  Ped- 

matter-glftnzend  wie  Cholesterin  erschien. 

Em  bestanden  also  die  Paeildomofphaaen  ans  einem  Gemenge  tod: 

•  •  '  c. 

Feldspaih  and  Glimmer 33,749 

Pinitoid 64,541 

98;J90 

Andere  Proben  wurden  in  der  Weise  untersucht,  dass  die  pioi- 
toldiscbe  Substan]^  tom  Feldspalh-Sande  durch  Schlämmen  abgeioa- 
dert  und  IQr  sich  analysirt  wurde. .,  Nr.  20  wurde  mit  fta  C  aafge- 
schlössen,  nachdem  der  Wasser-Gehalt  zutor  daraus  bestimmt  und 
s=  6,221  gefunden  worden  war.  Nr.  21  mit  Schwefelsäure  aufge- 
schlossen : 
Nr.  tO. 

0,584  Grm.  Sabstana  gaben: 

a.  b. 

auf  tfasserhallige  Snbtteai  hervckaet 

Si  ....  58,247 54^5 

Xl  ....  30,670 28,768 

Mg  ...    .  t,199 1,125 

Fe  .....  4,650  .    .    .    .    .    .  4,322 

^^1     .    .    .      5,244    (a.  d.  Differens)     4,919 

'  Ä.    .    .      6,221 

100,000  100,000 


fli.  Ml. 

1,419  angewendeter  Subilanjc: 

tu 


Cmenetsbarer  Rflekstand 

STi 

(DüsreBs)  JÜ 
Fe 

K  . 


Kenetsbare  SobrtaDi^  Wiif  100  berechnet 
10,923 

43,^3  \   ......  49,3d 

26,268  j  •    .    .•  •    .    .  d9,49 

5,0741    ....;.  5,68 

0,141  }89,077      .    .    .  0,15 

4,581  [   ......  5,14 

2,8891  .    .    i    .    .    .  3,24 

6,221*1 6,98 


100,000  100,00 

Diese  Analyse  nähert  sich,  der  Zusaromensetzang  des  Pinitoids 
noch  mehr  und  stimmt  sehr  gut  mit  der  Analyse  des  grünen  Stein- 
marks  von  Zorge  am  Harz  nach  Rammelsbero.  Der  unzerselx- 
bare  Rückstand  von  10,923  Proz.  besteht  wiederum  aus  feinem  Feld- 
spatb-Sande  und  Silber-weissem  Glimmer. 

Die  Analyse  Nr.  20  zeigt  einen  entschieden  höheren  Kieselsäure* 
Gehalt  an,  aber  die  Restimmung  der  übrigen  Körper  bis  auf  die  des 
Wassers  und  der  Thonerde  ist  wegen  der  geringen  Menge  angewen- 
deter Substanz  nicht  mehr  als  zuTCrlässig  zu  betrachten.  Ob  der 
höhere  Kieselsäure-Gehalt  von  beigemengtem  Quarz  oder  von  diesem 
+  Pfldspath  herrührt,,  bleibt  nach  der  Analyse  unentschieden. 

Der  Gllmroer-Gehalt  der  Pseudomorphosen  von  Pinitoid  nach 
Feldspath  gibt  sich  aber  auch  sehr  leicht  zu  erkennen , ,  wenn  man 
einen  sofcben  Krystall  mit  Wasser  abwascht.  Die  .grüne  Substanz 
wird  dadurch  entfernt,  und  die  Fl&chen  00  P  00  lassen  alsbald  einen 
Aberzog  ihnen  paralleler  zarter  Perlmutter-glänzender  Blättchen  her- 
vortreten. 

Ana  Allem,  waa  bis  jetzt  über  die  Natur  des  Pinitoids  erörtert 
worden  ist,  geht  mit  Sicherheit  henor,  dass  er  ein  Umwand- 
Ittogs-Prodttkt  des  Feldspathes  und  dass  in  den  Kcystai« 
lea  die  Umwandlung  noch  nicht  vollendet  worden  ist. 
£iik6  Vergleichung  der  SaneratofT-Quotienten  der  pinitoidiscben  Sub- 
stanzen  und  der  ähnlichen  Minera^Körper,  welche  fast  alle  innerhalb 
der  Grenzen  der  Quotienten  vom  Feldspath  und  vom  Glimmer  ein- 
geschiossen  sind,  zeigt  ebenfalls,  dass  ihre  Zusammensetzung  zwisehen 
der  des  Glimmer»  und  derjenigen  Mineral-Spezies  schwankt,  aas  denen 


•ie  s.  Tb*  oioüiiiiusslicb  und  i.  Tb.  nacbgewiesener  Maassen  fcicb 
Umwandlung  auf  hydrocheoiischem  We^e  entstanden  sfnd.       ' 


1  1.  DerSaiiwstiiff«4}iioa«nt  vom  Feldspath  ifl 

0,333 

2.  Spodumen •..,.    •• 

0,900 

3v  A^)|na|oli|h 

•  i 

• 

0,Sd4 

4.  KlUmit     ......;.... 

•   ^ 

• 

o,ood 

&.  Onkosiii  .    • 

1    ,    i 

*    •   • 

0,629 

6«  Parophit  ..••.•••., 

0,658 

7«  ßrfineii  .St^inmaicb  .  .    •    «    ... 

0,686 

ß.  Pinitpid  von  Ck^mnitm  .    v    . 

*   •    • 

0,711 

A;  Pinit.   .......,..,, 

0,728 

10.  Gieseckit 

0,737 

11.  Gigantolith 

0,765 

12.  Dytyntribit 

0,766 

13.  Cerdierit 

0,800 

14.  RO0U  und  Poljrar^t  ..... 

0,834 

15.  Libeiierll «    •    . 

0,849 

16.  Iberit 

0,889 

17.  Nepbeltn 

0,889 

18.  Glümner  aacb  der  FofflMl  ft  Sfi+  SXl  5i 

0,833 

19. 


>f 


ASi+4XlS'i    0,864 


Nachweisbar  sind  yiele  dieser  Substanzen,  wie  Killinit,  Libene- 
rit,  mancher  Pinit,  Iberif,  Gigantolith  und  Gieseckit  nicht  aus  Feld- 
spath, sondern  aus  Spodumen,  Cordierit  uiid  Nephelin  entstanden ;  mog^ 
lieber  Weise  können  aber  Agalmatolith ,  Onkosfb,  Parophit,  grünes 
Stehimark,  Drysjrntribit,  Rosit  und  Polyargit  aus  Pefdspatb  entstanden 
seyn,  wie  es  bei'm  Pinifoid  von  Chemnitz  wirktich  der  Fall  ist,  und 
vom  Pinit  als  Pseudomorphbse  nach  Oligoklas  ebenfalls  alt  ausge- 
macht betrachtet  werden  darf.  Mdgllcber- Welse  können  alle  Snbstao- 
cen,  welche  aus  m  k  Sfix  +  nXI  Sfiy  bestehen,  llhig  seyn  Pinitoide 
in  bilden.  Aus  jener  Zusammenstellung  der  Sauerstoff -Quotienten 
*a«ll  Bichta  anderes  hervorgehen,  als  die  Richtung,  wekhe  j«oe  pra- 
evlatlreiiden  Mineralien  bei  ihrer  Umwandlung  eihaohlagen.  INese 
Richtung  fahrt  aum  Glimmer,  und  wei^n  man  bedenkt,  daas  der 
Nepheiin  einen  Sauerstoff- Quotienten  von  0^889  besitit,  der  also 
eine  noch  grdssere  Basicilit  als  Glimmer  beurkundet,  so  kann  die 
Richtung,  welche  verschiedene  MinnaNKörper  bei  ihrer  Umwandioig 
in  Glimmer  eiaiehlagen,  aewohl  ein«  poeitive  als  negetive  aeyn.  Die 
tifenie   der  Umwandlung    des  Peldspaths   in   den  Pseudoroorphoten 

Okm'wi€9m  iat  durcii  das  Aiifireften  des^  durch  Schwefelstoe 


«67 

msemetiBtrai  GliflHilers  in  nrtt  oiAewkffneteni   Auge   erkennbaren 

■    .  ■  ♦  ■        .* 

SÜber-weisseh  Perimatter-gliiizenden  BlSttchen'  verk6ri*ei:C 

Ähnliche  UmbUdangeh  des  Fcldspaths  wie  im  Konglomerat  toa 
Oberwie$a  sind  wahrscheinlich  auch  di^enigen,  deren.  Q,  F.  Fasisa- 
UBEN  in  seiner  Ovyktographie  yron.SU€M$e9i  mehrfach.  eMrähnt,  und 
welche  all  Talk  in  freien  kleinen  sechs^seitig  TafeMörmigen  Kry- 
stallen  im  Porphyr  des  Augußfu$(nirger  Berget  utid  a^  Stein  mark 
oder  Speckslein  im  Porphyr  von  'Nieder$chdtia  aufgeführt  werden. 
Auch  Blum  *  führt  ein  ähiüiches  Vor^omipen  Tom  RaubsehlA9$chen 
bei  Weinhehn  an  dcir  Berg$traB$e  im  Porphyr  9,u,  weiches  Cf. 
Bischof  analysirl  hat,  wie  auch  das  Material  der  zersetzten . FeU- 
spath^Zwillinge  von  CarHbad*  Rischop.  fknd  diese  in  .einer  Weise 
zusammengesetzt ,  welche  sich  ungezwutrgen  -  mit  der  cheroisetien 
Koostitution  des  Pinftoids 'reimen  lässt*^' 

•       '       ,  * 

Die  Pseodomorphosen  Yon  Glimme.r  nach  Feldsp^lh  im 
Gnnit  Yon  WcarreMteinaqh  m  jnchlelgepir^ff  yrckke  Blüm**'*' 
beschreibt,  sind  nach  dem  änssseren  Au^ehoQ  .des  Stuckes^ ,  welcjhe^ 
derselbe  mir  zu  zeigen  die  Gul«  hatte,  fast,  identisch  mit  denen 
des  Pinitoids  nach  Peldspath  von  OberwieMa.^  Auch  die  tippr 
oerit-Krystalle  aus  dem  Fteim$^  Thale,  weJclie  enischieden  den  Stn- 
dmck  fon  Pseudomorphosen  nach  Nepbelin  machen,  haj»en  wes^ntliph 
dieseiben  äusseren  Beschaffenheiten«  ,   ■  ^ 

In  einer  sehr  innigen  Beaiehung  zu  diesen  Betrachtungen  steht 
eiae  recht  exakte  Untersuchung  yuber  den  pseudmorphen 
Glimmer  Ton  LomnitT^  von  6.  vom  RATHf.  i 

Die  tbeilweise  oder  ganz  in  Glimna^r  ,umgewand^lten  Feld« 
spath-Kcystalie  sind  mehre  Zolle  lang  und.  meistens  Zwillinge 
nach  dem  Gesetze  derer  von  Baretio*  Sie  werden)  früher  .^m^ 
B&üCKS  aufgefunden  und  von  G.  Rose  ff  beschrieben.  Der  Glim« 
mer  ist  klein-schupfig ,  LepidoUlh«ab^lich  und.  von  ücht  grünlich* 
weissen  Farben.  Auch  die  Zusammensetzung  dieseq  Glimooers  ist 
ähnlich  der  des  Pinitoids^  nftmlich: 


*  Pseudomorphosen  d.  Htneralreichs,  S.  131. 

**  Lelirb.  d.  ehem.  u.  phys.  Geol.  II,  8^  1500. 

***  Pseudomorph.  d.  Min.,  Nachtrag  S.  26. 

t  Annal.  d.  Phys.  n.  Chem.  Bd.  186$^  M,  S.  260  C 

tt  AsnaL  d.  Phys.  v.  Chem.  Bd.  98^  S.  121  ff. 


fit*  tf.  •.  ^\  h,  Mittel;     gp.Gtfw. 

Si  .    •    .    .    .  48,84  .  49;ä4  .  -  .  49,04        2,«76 

Xl —  .  —  .  29,01  .  .   29,01 

?e  .    .     .    .    .  5,47  .  —  .  5,66  .  5,56 

'       C« 0,23  ,  —  .  0,11  .  0,17 

.    .     >       Mv 4),76  .  —  .  0,76  .  0,75 

K — •.  —  .  11,19  .  11,19 

ffa  .••••—.     •       —      •      0,50    .       0,50 
Glüh-Verliwl .    .      1,16    .      4,65     .      4,64    .        4,65 

100,87 
Damit    stimmt    auch    die   Untenachung   desselben    Glimmers, 
psetidomorph  nach  Feldspath,  Ton  Hinchberg  nach  Th.  Kjerulf,  a.*. 
Hr.  SS.  a.  a. 

?i 51,733  ^«     .    .    .    .      2,136 

Xl      ....    38,755  Glah-Veriiut     .         — 

Fe     ....      5,373  Fluor  ....      0,831 

Mg     ...    .      0,620  «TisSwT 

K 8,282  ' 

A.  Kknnoott  beschreibt  fihnüche  Pseudomorphosen  aas 
einem  Granit  ton  Rio  de  Janeiro**.  Die  Analyse  des  pseodo- 
roorphen  Glimmers  von  grüner  Farbe  stimmt  jedoch  nach  K.  v. 
Hausr  wenig  mit  der  des  Schleaischen^**.  Auch  die  Umwand- 
lungs-Produkte mancher  Skapolithe  stehen  der  Zusammensetzung  des 
Pinitotds  recht  nahe. 

Ist  nun  die  Bildung  des  Pinitoids  aus  Feldspath  ein«  Thatsache 
und  mancher  Pinitoid  ein  Stadium  der  Umwandelung  des  Peldspaths 
in  Glimmer,  so  muss  es  in  chemisch -geologischem  Interesse  von 
Wichtigkeit  erscheinen,  die  Proresse  kennen  zu  lernen,  welche  bei 
der  Umwandelung  vor  sich  gehen. 

Vergleicht  man  zunächst  zu  diesem  Behufe  die  Zusammen- 
setzung des  Pinitoids  mit  der  des  Feldspaths,  so  leuchtet  daraus 
hervor: 

1.  Dass  der  Thoiierde-Gehalt  im  Pinitoid  relativ  von  18  Proz. 
auf  etwa  30  Proz.  gestiegen  ist 

2.  Dass  das  Silikat  A  ?  gegen  das  K  Si  abgenommen  hau 

3.  Dass  der  Gehalt  an  Kali   geringer,   dagegen   der  Gehalt  an 

■ 

Eisenoiydul  gr&sser  geworden  isL 


*    KBimfloTT,  Obersicht  tS^Sy  p.  126. 
••    Cbc«.  1SS6--18Sfy  S.  196  iL 
***    Daselbst  S.  80. 


1.    . 

2. 

FeldBpadi.            U 

mwandlungsprodiil 

Si    .    . 

,    :    107,13 

49,32 

Sl     .    , 

.    .      29,49 

29,49 

Fe     .    . 

.    .         — 

5,68 

Mg     1 

.  1 

0,15 

K  .  :  . 

.    .      27,19 

5,14 

!fa     .    . 

— 

3,24 

ft  .    . 

■        • 

6,98 

«69 

4«  Dom  die  Bildung  des^  IHnitoids  liiit  einer  AQfnttkme  ron 
Wasser  verbanden  ist. 

um  direkt  das  Resallat  der  Analysen  des  Pinitoids  mit  dem 
Peidspath  messbar  za  mäcfaen,  mag  eine  Quantität  Peldspath  Yon 
gleichem  Thonerde-Gehalt  berechnet  werden*  in  der  Voraussetrung, 
dass  der  Thonerde-Gehalt  wahrend  des  Ümwandlangs-Prozesses  ab« 
8olat  gleich  geblieben  sei. 

2.  .  '  ■  ' 

(An.  21h.)    Diir:        0. 

—  57,81  —  30,64 
0 

+     '  '5,66 

—  ■  :^2,05  ~    3,75 

.  '  •  .    .     . « 

+  6^98 

163,81  100,00 

Es  wurden  darnach  etwa  164  Grm.  Peldspath  fähig  seyn  100 
Grm.  Pinitoid  zu  bilden  und  zwar  durch  Ausscheidung  von  Kiesel^ 
säure  und  Kali  bei  Aufnahme  von  Eisenoxydur  und  Wasser.  Da  di^ 
Sauerstoff-Mengen  (0)  von  Kieselsäure  und  Kali  sich  wie  30,64:3,75 
oder  wie  8  : 1  verhalten ,  so  wurden  auf  1  Atom  Kali  nahezu  3 
Atome  Kieselsaure  entfernt. 

Setzt  man  das  spez.  Gew.  des  Peldspaths  .=  2,55,  des  Pini* 
toids  =s  2,788,  so  würden  64,3  kubik*Centime(er  Peldspath  35,8 
K.>Cm.  Pinitoid  oder  1  Y(A,  Peldspath  0,55  Yolumens-Theile  Pinitoid 
geben. 

Eine  solche  Volumens  -  Verminderung  macht  sich  in  der  Natur 
allerdings  in  den  inneren  Höhlungen  der  Pseudomorphosen  oder  in 
der  schwammigen  Struktur  des  Inneren .  bemerklich.  Das  Maass  der- 
selben ist  jedoch  sichtlich  ein  geringeres,  was  darin  seinen  Grund 
haben  durfte,  dass  (nach  Analyse  19  a.)  noch  etwa  34  Proz.  Peldspath 
onzersetzt  geblieben  sind,  und  doss  das  Aggregat  der  Pinitoid-Parti- 


*    Dabei  »ims  fireiHch  die  ideale  Zasamniensetzniig  des  Orthoklases 
iD  BenlcksichtigttBg  gezogen  werden   mit   dem  Voibehalt,  dass  ein  kleiner 

m  •  •  • 

Theil  des  K  durch  Na,  Mg,  Fe  etc.  vertreten  werden  kanfi.  iefder  was. es 
nicht  möglich,  dep  beigemengten  Feldspaih  in  den  Pseudomerphoseii  von 
Ohenpiesa  so  frei  von  Glimmer  zu  erhalten,  dass  seine  Analyse  in  dem 
voriiegenden  Fall  für  maassgebender  als  die  ideale  Zusammensetzung  dieser 
Spesies  bitte  erachtet  werden  dttrfen. 


Ulchen  eio  ^iemlicb.  l<M)ber6>  i«t,  was  rieh  aoi  ftia«iii  Aoteiiginigt- 
Vennögen  fQr  Wasser  schltessen  Ifisst. 

Pie  ZMsaininenseUuog  des  Piniioids  ferner  mit  der  des  Kali- 
(Grlimmers  verglichen,  nachdem  dieser  auf  gleichen  Thonerde-GehaK 
redazirt  worden  ist,  gibt  folgende  Resultate: 

(GUmmer  =  A  Sfi.  +  3  X^  S»  angenommen) 


1. 


Umwsndl.-Prod.  (Aa 

21b) 

ISTi 

.    .49,32   .  . 

XI 

,    a9,4S' 

fr« 

:      5,68 

• 

.      0,15 

E 

.      5,14 

Ifa. 

.      3,24 

A 

6,98 

Sanentof. 


0,06j  3,< 
0,87k  =  17, 

0,82' 


Ol 
=  17,76k 


2. 

Glimmer 

35,57 

29,49 


9,05 


Differeoi 
13,75 
0 

5,68 
•    0,15 

0,00 


I 


6,98 


100,00 


74,11 


Der  SauerstoCF  der  Basen  it  betrigt  in  Samma  3,01  und  ist 
tquiyalent  für  17,76  Kali.  Es  ist  also  in  100  Gew.-Thln.  Piaitoid 
hoch  ein  Oberschuss  von  Basis  vorhanden,  welcher  ausgeschieden 
werden  muss,  um  74,11  Glimmer  zu  bilden. 

Die  Summe  des  Sauerstoffs  vom  Kall  und  Natron  ist  =  1,69 
oder  äquivalent  9,97  Kali,  beträgt  also  fast  genau  so  viel,  als  zur 
Herstellung  von  74,11  Glimmer  erforderlich  ist  Überschüssig  wörJe 
der  Eise noiydul- Gehalt  des  Pinitoids  seyn,  welcher  bei  der  Glimmer- 
Bildung  demnach  wiederum  zum  Austritt  gelangen  müsste.  Damit 
aus  Pinitoid  Glimmer  gebildet  werde,  sind  also  folgende  Prozesse 
erforderlich : 

1.   Fernere   Ausscheidung  von  Kieselsäure. 

S.'  Ausscheidung  des  .Eisenoxjduls. 

3.   Ausscheidung  von  Wasser. 
'    Der  Sauerstoff  von  13,75  Kieselsäure  beträgt  7,29 

von     5,68  Kali      ....     1,26. 

Diese  Quantitäten  verhalten  sich  nahezu  =  1:6.  Es  w&rden 
dfioniach  ffir  1  Atom  3aais  8  Aloma  Kleaelslure  auatretei. 

163,81  Gew.-Theile  Feldspsth  shnd  unter  der  Veraussetzmig, 
liti»  ^er  Thonerde^Gehalt  absolut  konsUnt  bleibt,  fähig  100  PIni- 
toM  und  7i,lt  Glimmer  zu  bilden,  oder  1  Gew.-Thl.  Feldspath  er- 
zeugt 0,61  Pinitoid  und  daraus  0,45  Glimmer.  Setzt  man  das  spei« 
Gew.   des  Glimmers  =3,   das  des  FekUpaths   «mi  Piaitoida  wie 


vorhin,  M  «UrdBR-siith  tfe.Voluinin«  do»  Mdipallis  gn  dtasn  «einer 
Umwandliings-Prodiikte,.  PInitotd  und  €iiini0a«iv  rerliallen  wi«: 

Biß    i    &5fi      :      24,7  4Htor  wie  .     .         ' 

1       :  .   0,55    :      0,31 

Das  Volumen  aus  Feldspatb  enlstandeaen  reinen  Glinmer^ 
würde  also  etwa  Yg  Ton  dem  jenes  l)etragen.  Aas  diesem  Verhalts 
nii8  aber,  wie  aas  der  grossea.KrystallisaüoBS-Tendenz  des  Glimine,^« 
nag  sich  wohl  mit  der  Umstand  erklären,  dass,  im  VerbäUniss  zurt 
Verbreitong  beider  Körper,  Qlimineir  in  gat  erhaltenen  Pseudomor- 
photeo  nach  Feldspath  im  Ganzen  nicht  baaGg  angetroffen  wird« 
häufiger  dagegen  die  intermediären  Un^wandlangs-Stufen.  i  Übrigens 
tragt  zur  Verminderung  des  Volumens  bei  der  Umw^ndJun^  des 
Feldspathes  noch  bei,  d^ss  der  Feldspath  als  solcher  aufgelost,,  fqrt^ 
geführt  und  als  solcjier  wieder  an  anderen  Orten  abgesetzt  werd^i} 
bnn.  Ja,  es  können  auf  solche  Weise  Feldspath-iKry stalle  voUstän^^ 
dig  verschwinden ,  ohne  ein  Umwandlungs-Prodakt  hinterlassen  ^u 
haben;  diese  Verhältnisse  werden  beri  Gelegenheit  der  Besprechanf 
der  io  der  jüngeren  Steinkohlen-Formation  auftretenden  Arkose  noph 
näher  erörtert  werden. 

Nach  diesen  Erörterungen  zerfallt  die  Bildung  des  Glimmers 
aos  Feldspath  in  zwei  Epochen.  Diese  unterscheiden  sich  durch 
das  Verhalten  des  Eisenox^duls  und  des  Wassers,,. während  sie  eine 
Tortgesetzte  Ausscheidung ,  von  Kieselsäure  gemein  haben. 

Die  erste  Epoche  ist  die  der  Umwandlung  des 
Feldspaths  zu  Pinitoid. 

Nach  G.  Bischof*  beginnt  meistens  die  Pseudomprphose  nach 
einem  Wasser  -  freien  Silikate  mit  der  Aufnahme  von  Wasser ,  wo- 
durch das  ursprungliche  Mineral  zur  Reaktion  fähig  ^gemacht  wird. 
El  wurde  also  im  vorliegenden  Falle  der  Feldspath  zunächst  in  ein 
Zeolith-artiges  Mineral  übergeführt  worden  seyn,  um  alsdann  sieb 
mit  einer  Lösung  von  Eisenoxydul  in  der  Weise  umzusetzen,  wie 
es  6«  Bischof**  bei,  der  Umwandlung  des  Feldspaths  in 
Chlorit  auf  Grund  der  Reaktion  von  Eisenozydul-Bikarbonat 
auf  kieselsaure  Alkalien  voraussetzt.  Durch  Eisenoxydul- 
Karbonat  kann  demnach  K a li  aus  der  Zusammensetzung  des  Feld- 

1$  abgeschieden  werden,  während  Eisenoxydul  eintritt    Gleicb: 

Lelvb.  der  ehem.  und  phys.  Geol.,  I,  829  ff. 
Ebendaselbsl,  11«  8^  S.  Uß2, 


SM 

Milfg  mwä$  aber  noch  durch  ein  tiiderei  Mittet  K»K  aiu  dem  Feld- 
spath  getrieben  werden,  da  der  Eiaenoiydnl-GehaH  ?on  nahe  6  Gew.- 
Theilen  in  dem  be8prt>chenen  speriellen  PaRe  den  Kali-Veriost  von 
S2  Gew.-Thetien  nicht  erUären  kann.  Diesea  Mittel  dürfte  wolü 
im  KohlensSure-Gehalt  der  im  Gestein  niedergehenden  Gewässer  ta 
finden  sejn.  Eben  so  die  Abscheldang  von  Kieselsäure,  welche 
dorch  die  entstandene  Lösung  von  allLalischen  Karbonaten  noch  er- 
leichtert und  wirlLsamer  gemacht  wird*.  Zur  Erklärung  dieser  Vor- 
gänge ist  nichts  weiter  erforderlich,  als  die  Toraussetzung  des  Vor- 
handenseyns  von  nieder-gehenden  Gewässern,  welche  Kohlensäure  und 
gewisse  kohlensaure  Salze  enthalten  und  frei  oder  doch  arm  an  Sauer- 
stoff sind;  Gewässer  also,  wie  sie  aus  dem  eigentliciien 
Verwitterungs-Prozesse,  der  durch  den  direkten  An- 
griff der  elektro-negativen  Atmosphärilien  auf  das 
Gestein  eingeleitet  wird,  hervorgehen.  Diese  erste  Epoche 
der  Umwandlung  des  Feldspaths  gehört  also  recht  eigentlich  dem 
Prozesse  an,  den  man  als  metasomatischen  von  dem  Verwitteruogs- 
Prozesse  unterscheiden  kann. 

Die  zweite  Epoche  der  Umwandlung  des  Feldspaths 
ist  die  der  Oberführung  des  Pinitoids  in  Glimmer.  Sie 
ist  bezeichnet  durch  den  völligen  oder  theilwelsen  Austritt  von  Eisen- 
oxydul  und  Wasser  und  durch  fortgesetzte  Ausscheidung  von  Kiesel- 
säure. Wäre  das  Eisenoxydul-Silikat  durch  Kohlensäure  und  Wass^ 
zersetzt  worden,  während  der  in  diesem  gelöste  Sauerstoff  ozydireod 
aaf  das  Bisenoxydul-Karbonat  einwirkte  und  JBisenoiyd-Hydrat  unter 
Freiwerden  der  Kohlensäure  bildete,  so  wurde  dieser  Prozess  mit 
demjenigen  zusammenfallen,  welcher  vorhin  als  eigentlicher  Verwit- 
terungs-Prozess  bezeichnet  wurde.  Dieser  Prozess  wurde  also  den 
eigentlichen  Glimmer  aus  dem  Pinitoid  entlarven,  der  Glimmer  würde 
als  End-Produkt  dieses  scheinbar  komplizirten  Prozesses  auftreten, 
während  Kaolin  als  End-Produkt  eines  einfachen  Verwitterangs- 
Prozesses  aus  Peldspath  betrachiet  wird.  Übrigens  durfte  man  sich 
beide  Prozesse  keineswegs  als  in  der  Natur  scharf  von  einander  ge- 
schiedene vorstellen;  denn  da  schwerlich  alle  im  atmosphärischen 
wässerigen  Niederschlage  enthaltenen  Atmosphärilien  in  den  oberen 
Gesteins-Schichten   oder  in    der  Ackerkrume  vollständig  zur  geolo- 


Lehrb.  d.  chen.  und  phys.  Geol.,  II;  2,  S»  1B67. 


fMeheo  WlriNoikeit  gelaufen  wtrdeiii  so  kaim  man  nur  van  eIneM 
Torwalten  oder  Zarftektrelen  dea  einen  oder  des  andern  ProiOMei 
innerlialb  dea  Getleinea  oder  dea  Bodena  in  verschiedener 
Tiefe  uater  der  Oberflicbe  reden.  Der  Glimmer,  ab  daa  Produkt 
der  vorwaiienden  VerwitCerung,  kann  durch  denielben  Vorganic 
Diebt  zerstört  werden;  dennoch  mos»  er  im  reinen  Verwittemnga*' 
Proiett  noch  for  zeraetzbar  gelten,  troU  seiner  ftnssersl  sehirie«« 
rigen  Zersiörbarkeit.  Der  Gegensala  würde  die  nicht  wahrseheinlidie 
Beliau|itang  einschliessen ,  das«  das  für  die  Pflanzen -Bmftbrong  so 
vichtjge  Kali  im  Glimmer  für  immer  fiiirt  und  aller  ferneren  Wan- 
derang im  MineraNReiche  entzogen  wire.  Diejenigen  Mineral-Kdrper, 
welche  sich  unter  dem  Einflüsse  je  eines  jener  Prosesse  bilden, 
worden  gleichsam  Grenz-Yerbindungen  sejo,  w&brend  alle  übrigen^ 
welche  sich  unter  der  fierrschaft  beider  Prozesse  biftdeo,  nur  die 
Resoltaote  aus  dem  Zusaromenwiiien  dieser  beiden  verkörperten* 

Glimmer,  Pinitoid  und  Kaolin  sind  genetisch  nahe  Verwandle» 
Sie  entstehen  alle  aus  demselben  ursprunglicben  JMinerale  unter  der 
Herrschaft  zweier  mit  wechselnder  Inteosit&t  in  verschiedenem  Sinne 
wirkender  Vorginge.  Bs  liegt  nahe  den  Gedanken  zu  hegen,  dasa 
Giimmer  und  Kaolin  vielleicht  auch  in  Betreff  der  chemischen 
Konstitution  Manches  gemein  haben  möchten; 

Ober  die  chemische  Konstitution  des  Kaolins  sind  <fie  Ansicbteil 
der  Mineralogen  sehr  abweichend.  Diess  hat  seinen  Grund  in  den 
abweichenden  Resultaten,  weiche  die  Analysen  verschiedener  Kaoline 
geliefert  haben,  und  in  der  gleichzeitig  vollständig  ungerechtfertigten 
Annahme,  dass  einfache  chemiscbe  Individnen  analjsirt  worden  seyen. 
Wenn  man  bedenkt,  wie  lang  die  Reihe  von  Kö|rpei;p  hi,  die  in  der 
Form  des  Kaolins  auftreten,  welche  zum  Theil  auch  qualitativ  gleiche, 
al)er  quantitativ  verschiedene  Mineral*Körper  umfasst,  —  wenn  man 
femer  bedenkt,  wie  selbst  qualitativ  und  quantitativ  verschiedene 
Mineral-Körper  in  ihren  pelitischen  Modifikationen  dem  Thone  Ihnlich 
werden,  und  wie  sogar  in  den  rein  erscheinenden  Kaolinen  noch 
Gliauner-Blattchen  mit  blossem  Auge  bemerkt  werden  können,  — 
wie  endlich  da&s  der  Tbon  und  der  Kaolin  häufig  Gebirgsarten  repra* 
wntiren,  welche  unter  den  roanchfaltigsten  geognostischen  Verhältnissen 
gebildet  worden  und  in  Folge  dessen  von  den  verschiedensten  Bei- 
mengungen \eruurcinigt  ssyn  können,  so  dürfte  der  Glauben  an 
eine  nur  annähernde  Reinheit  der  meisten  Kaolin-Sorten  wohl  als  ein 

Jahrbuch  1860.  39 


SM 

«iterbövgier  vei^dnfl  w«idoii.  Cteneage  voft  KmUo,  ftoOyrit 
PiMtorit,  Haftk^fMl  alc.  Mrficii  ielM  onler  den  Mikrotkofe  Mcbt 
immer  Bh  heterogena  Sobstanien  erluuinl  werden,  lud  doch  nHMi 
der  relative  Geheit  an  Waaser,  Thonerde  and  Kietelsiiire  neali  den 
qoMitilaÜven  itaigungs^VerUlUiisaen  aehr  abweicboid  aejn,  da  jedes 
dieaer  Mineralien  einen  abweiobenden  GehaH  daran  fobrt.  Inda» 
ieii  den  Kaolin  in  VergleiclMNig  mit  dem  Glimmer  liehe,  wiUe  ieb 
ein  Vorkommen  des  ersten,  C&r  demen  Reinhek  die  Sraeheiauiiit 
witer  dem  Mikreakope  apricht,  nnd  in  dessen  sehr  deutlich  kiTStaUiai- 
sdier  Beaduifrenhelt  einige  Garantie  liegt. 

Dieaer  Kaolin  ist  derjemge,  welelien  ich  aettst  am  Scktteekan' 
$Mn  in  ßtaekuen  aas  den  Drasen-Rinmen  des  Gang-artig  aus  dem 
primitiven  Gneiss- Gebirge  hervorragenden  TopasfeUea  gesanunelt 
und  vor  einer  Reihe  von  Jahren  an  meinen  hochverehrten  Lafarrr 
WoMxn  in  Mfftnffis  geaandt  habe,  der  es  an  Clabk  sum  Aaaly- 
alren  ftbergab*.  Mit  Salnätire  bebandelt  gebt  die  IsabeU^elbe,  von 
Bisenoxyd -Hydrat  herrdhrende  Farbe  in  ein  reines  Weiss  über. 
Br  Ist  im  Sonnen  -  Lieble  schimmernd  and  unter  dem  Märoskope  ' 
deotlich  krystallinisch  ^.  Nach  €l4RK  entspricht  die  Zusammen- 
aetaung  sehr  genau  der  schon  irfiber  angenommenen  and  dwek 
mehre  Analysen  der  neueren  Zeit  an  andern  reinen  Kaolin  •Sorten 
bestfttigten  Formel 

%s  Si«  +  6  0. 

Denkt  man  aich  in  dieaer  Formel  1  Atom  Wasser  da  basisck« 
Wasser  mit  1  Atom  Kieselsiure  verbanden,  so  Usst  sich  dieselbe  aocb 

sdireiben,  d.  h.  man  kann  den  Kaolin  als  einen  Wasser -haKigen 
Glimmer  ansehen,  in  welchem  das  Kali  durch  1  Atom  basischen 
Wassers  vertreten  ist.  Dieise  Formel  soll-  jedoch  nur  die  genetischen 
Beziehungen  des  Kaolins  zum  Glhnmer  ausdrucken.   Sie  soH  feigen, 


*  Annal.  d.  Chemie  ii.  Pharm,  von  Lbb.  n.  Kopp.  ISSI,  786. 
**  PrSpanrte  davon  habe  ich  in  den  Tausch» Verkehr  miseres  Gieuener 
MiknwkopisteD- Vereins  gebracht.  Jedoch  habe  ich  an  Aesen  Prtparatea,  welche 
Bit  Wasserglas  präparirt  vraren,  die  Erfahrung  gemacht,  dass  die  krystalli- 
sirten  Tafeln ,  vielleicht  durch  eine  chemische  Reaktion  des  kieselisnren 
Kali's  auf  das  Thonerde-Silikat,  vielfach  lerplatit  und  serstdrt  vrorden  sind. 
Ich  bin  aber  gern  bereit,  die  ausgegebenen  Exemplare  durch  neue  trockea 
prapsrirte  xn  ersetxen. 


wie  tmter  dem  fiittItiMe  des  reinen  eiektre- negativ  tUtigea  Ver- 
wHlerangf^ProieMes  «eibst  das  Kali  ioi  Qlimmerbildong»<Pr02esi  eich 
aJ«  staike  Baaia  gegen  die  Kohlenaftare  der  Aknoaphare  nicht  inebr 
bekanplen  kann,  and  dau  an  dessen  Stelle  Wasser  tritt. 

Die  Krystalie  des  Kaolins  vom  Sckn^ckemiein  haben  eine 
ImMngJiche  Grösse,  nm  mikroekopische  Winkel-Messnngen  augestatteo. 
Sie  haben  eine  mittle  Lftnge  ven  etwa  0,021"^  und  etwa  0,015''^ 
Breite  and  aeigen  r.  Tb.  die  Gestalt  sehr  scharf  ausgeprSgter 
rhorabiseher  Tafeln;  t.  Tb.  sind  an  diesen  die  dureh  die  Makro- 
diagonale  verbundenen  Bcken  in  verschiedenem  Grade  abgestumpfl. 
Hie  and  da  zeigen  sich  die  kristallinischen  Tafeln  au  rhombischen 
Prismen  aggregirt  und  stellen  bei  Voraussetsung  eines  rhombi- 
schen   ftrjstall- Systems   die    Kombioationen   00  P  .  0  P  und  00  P  • 

0  P  .  00  P  00  vor.  Nach  vielfach  wiederhelten  Winkel- Messungen 
erhielt  ich  för  den  stampfen  Basis- Winkel  der  Fileben  OP  stets  118^ 
welcher  mit  dem  von  Brkithaupt*  am  Glimmer  (Phengites  hemidomati» 
cas)  gefundenen  vollständig  ftbereinsUmmt  Die  Annahme  einer  Isomer«- 
pbie  oder  Homdomorphie  des  Kaolins  mit  dem  Glimmer  liegt  ans  diesen 
Gründen  sehr  nahe.  Sollte  diese  Anf^ssung  der  Natur  des  Kaolins 
eine  Bestätigung  finden,  so  würde  eine  Röckbildung  des  Gfimmers 
aus  Kaolin  durch  Binwirkung  alkalischer  Lösungen  leicht  begreiflieb 
seyn«  Es  brauchte  alsdann  das  basische  Wasser  des  Kaolins  nur 
durch  Kali  verdrängt  au  werden  und  das  lüystali- Wasser  theilweise 
oder  gana  von  der  Verbindung  abzuiiilen,  um  Gfimmer  aus  Kaolin 
m  erzeugen.  Der  so  häufige,  wenn  auch  geringe  kali-GeluiU  man* 
cber  Kadline,  wie  die  energische  Kali-haltende  Kraft,  des  Acker-Bodens 
end  besonders  des  Thon-Bodens  widersprecheR  dieser  Ansicht  nicht* 

Die  Porphyr -Psephite  von  Obenioie$a  sind  aber  nicht  allein 
in  Bezug  auf  die  Umwandlungen  des  Feldspaths  von  Intefesse, 
Sendern  auch  in  Betreff  der  Neubildung  desselben.  Bs  wird  da- 
mit eine  Frage  berührt,  welche  in  neuerer  Zeit  mehrfach  Gegen- 
stand von  Brörterungen  bei  den  Geologen  geworden  ist.  Aus  diesem 
Grunde  glaube  ich  über  diese  Feldspath^Büdungen  nicht  flüchtig  hhur 
weggehen  zu  dürfen. 

Innerhalb  jener  GeröM  •  Ablagerung ,  unmittelbar  hinter  der 
KlUxMchnMüe  in  Obertoiesa,  findet  sich  (heiis  Gang-formig  und  tbeils 


*  Vollst,  flaadb.  d.  Min.  U,  401. 

38 


»90 

Gewebe -arltg  in  den  Zwischenrüamm  der  Gesteins  -  Fragnienle  ver- 
bteiM  ein  Mineral  von  gelblicher  Farbe  (von  Eiienoxyd-Hjdrai  her* 
röhrend)  und  in  scharf  anagebildeten  tu  Driiaen  vereinigten  Ein- 
stallen, welche  den  Eindruck  von  Feldspath  machen.  Sie  inden 
sich  keineswegs  spärlich  in  den  Gerdll-Abhigerungen  vertheiU,  son- 
dern in  Massen,  die  man  Pfund*  bis  Zentner-weiae  sammeln  kann. 
Bald  findet  sich  die  Feldspath-Masse  und  bald  Bergkrystall  vorwallend, 
der  immrr  in  längeren  Prismen  die  Feldspath  -  Aggregate  iberragt, 
unten  durchscheinend,  in  den  pyramidalen  £nd-FISchen  durchächtig 
ist  und  in  kleineren  Krystallen  die  Kombination  des  sechsseitigen 
Prisma  mit  dem  tetarto^drischen  Rhoroboeder  darstellt.  In  grösseren 
Krystallen  sind  die  Flächen  zweier  korrelater  Rhomboeder  in  ver- 
schiedenen Graden  durch  Aien- Divergenz  der  zusammensetsenden 
kleinem  Individuen  gebogen.  Der  Feldspath  zeigt  die  Kombination 
00  P  •  P  00  •  0  P,  also  wesentlich  die  des  Adulars.  Spaltongs-Stüeke 
davon  zeigen  zwischen  0  P  und  00  P  00  den  Winkel  von  90  *. 
Die  Krystalle  mit  oft  gekrümmten  Flächen  erreichen  eine  Länge  bis 
su  1  Zoll  und  darüber«  Die  Erscheinung  ist  demnach  keine  minutiöse. 
Die  Gänge  erreichen  eine  Mächtigkeit  bis  über  ^/^  Fuss,  so  dass 
sich  aus  dem  schuttigen  Nebengestein  der  Feldspath  in  kiystallini- 
BChen  Krusten  von  derselben  Dicke  herausreissen  lässt.  Die  GeröUe 
sind  oft  zerspalten,  und  mitten  durch  sie  hindurch  setzt  ein  mehr 
oder  minder  mächtiger  Gang,  welcher  aus  demselben  Feldspath  ond 
Quarz  besteht.  Einzelne  einen  solchen  Gang  begrenzende  GeröUe 
zeigen  sich,  aus  dem  Zusammenhange  gerissen,  wie  mit  Quarz  und 
Feldspath  gekrönt. 

Dieses  Verhalten  beweist,  dass  der  Feldspath  wie  der  Quan 
nach  der  Ablagerung  der  Gerdlle  des  Porpbyr-Psephits  gebildet 
worden  ist.  Da  keinerlei  Einwirkung  platonischer  Massen  in  der  un- 
mittelbaren Nachbarschaft  bemerkbar  ist  und  die  Porphyre  überall 
mindestens  y«  Stunde. von  diesem  Punkte  entfernt  sind,  so  bleibt  zur 
Erklärung  dieser  Bildung  keine  andere  Annahme  übrig,  als  die  der 
Entstehung  auf  nassem  Wege, 

In  ähnlicher  Weise,  aber  in  kleineren  Krystallen,  kommt  Ortho- 
klas von  derselben  Kombination  im  LcowiG'schen  Steinbruch  am  süd- 
lichen Abhänge  des  Beuiigbergeg  in  einer  Arkose  der  jungem 
Steinkohlen-Formation  vor,  wo  er  die  12 — 15  Fuss  hoch  anstehen- 
den  Wände    der   Absonderungs  -  Formen   dieses    Gesteins    bedeckt 


«•7 

• 

Aveb  in  Oi€rmie$ah9ti  ich  X«Meii-8ttiid«teiii  ton  grobem  Kom,  wel» 
eher  Drasen  von  groM-krystallirirlem  OrliiQUas  derselben  Kombtoati- 
onen  enthielt.  Ähnliche  Vorkommnisse  beschreibt  Naumann  *  in  einem 
Steinbrache  unterhalb  der  Oberwie$aer  Mittelmuhle,  woselbst  ein 
Arkose-ihnlicher  Sandstein%von  lahlreichen  BergkrjsfalNTrümmern 
dorchsehwirmi  wird,  die  s.  Th.  sebdne  Drusen  von  blauem  Flvss- 
spstfa  und  sogar  krystallisirtem  Pel^ispath  fuhren^.  Daran 
anknüpfend  schreibt  Naumakh  an  Bischof*^:  ,»das  einsige  Beispiel 
von  krystalllsirtom  Feldspath  in  einer  sedImentiren  Bildung,  welches 
ich  in  Saeh»en  kenne,  Ist  das  Im  Sandsteine  von  Oberwie$a  eU. 
Ich  muss  aber  bemerken,  dass  dieser  Punkt  auf  einem  Sattelrücken 
lifgt,  unler  welchem  wahrscheinlich  der  Porphyr  hcraufiritt,  so  dass 
DSB  an  eine  Sublimations-Blldong  erinnert  wird^* 

Diese  Annahme  der  Sublimation  wird  aber  auf  die  Erklärung 
der  Feldspath-Gango  hinter  der  Klitxschmlkhle  im  Porphjrr-Ronglo- 
neral  schwerlich  eine  Anwendung  finden  dürfen;  denn  der  Wasser- 
Gehalt  der  in  den  Gerollen  eingeschlossenen  Pseudomorphosen  dog 
Pinitolde,  das  unveränderte  Aussehen  der  die  Gänge  begrencenden 
Gerolle»  die  durch  eine  Temperator,  bei  welcher  Feldspath  sich  suhllmirt, 
gewiss  Sporen  der  BInwirkung  der  Hitze  an  sich  tragen  würde», 
die  Einschlüsse  von  Eisenoxyd-Hjdrat  Im  Feldspath,  welche  nur  nach 
Torherigem  Pulverisiren  mit  Salssänre  tu  entfernen  sind,  ferner  die 
Bncbeinung,  dass  die  Feldspath-Gänge  sich  s.  Th.  mit  wachsen- 
der Tiefe  verlieren  und  so  eine  Ausfüllung  von  oben  nach  unten 
beurkunden,  alle  diese  Erscheinungen  lassen  wohl  keinen  Zwcillsl 
mehr  übrig,  dass  diese  Feldspath-Bildongen  und  mit  ihnen  die  des 
Qaarzes  auf  nassem  Wege  vor  «ich  gegangen  sind.  Fragt  man  aber, 
woher  dieser  Feldspath  ^nd  Quarz  gekommen  sey,  so  antwortet 
darauf  die  alleinige  Gegenwart  der  Porphyr-Gerolle  und  ihrer  Ein- 
sprengunge als  feldspathige  Substanz.  Die  bei  der  Pinitoid-  und 
Glimmer- Bildung  aus  Feldspath  reichlich  ausgeschiedene  Kieselsäure 
ist  z.  Tb.  In  bohlen  Zwischenräumen  der  Elemente  des  Gesteins 
krystallisirt,  während  die  löslichen  alkalischen  und  alkalisch -erdigen 
Bikarbonate  in  die  Tiefe  gingen.  Das  Zusamroenvorkoromen  des 
Qaarzes  mit  dem  Feldspath  aber  weist  mit  Wahrscheinlichkeil  darauf 


*  Geogn.  Beschr.  d.  Kgr.  Sachsen.    Erl.  zu  Sect.  XV,  S.  391,  Aoni. 
**  Lebrb.  d.  dicm.  a.  phys.  Geol.  II,  1,  401. 


hin,  das^  beMe  «diwer-löilteheR  Khfpei  Ikreft  gemetosdiafllieh^n 
BlhiimgS'Ort  veiiast^n  haben,  um  nach  ehier  mehr  oder  niinder  langen 
Wanderung  aiöh  auch  an  einem  neuen  Orte  gemeinscbafUidi  wit'der 
abzusetzen. 

Dnrch  diene  Bracheinongen  wird  aber  mit  Bntachiedenheit  dar« 
gefhan,  dast  der  Feidspath  ala  teicher  eine  Ldsliehkeit  besitsen  nmu, 
vermöge  welcher  er  bei  nicht  hinreichender  Gegenwart  von  zersetfea- 
deir  KoMensInre  flhig  ist,  wft^srlg  flüssig  zu  werden  and  sieh  anter 
noch  unbekannten  Bedingungen  wieder  krjstallisirl  abtusefien.  Die 
Natur  Itann  also  Peldspath  auf  nassem  Wege  umkry- 
staMisiren  lassen.  Diese  Auffassung  erkISrt  auch  die  erwaboie 
Brscbflnung  von  Krystall  Räumen  in  Gerollen  des  Porphyr-Psephites 
hinter  dem  Waisenhause,  welche  einst  mit  Peldspath  erfallt. waren, 
und  jetzt  nur  noch  feine  Diaphragmen  von  Adular  -  Kryatallen  ent- 
halten, welche  scharf  ausgebildet  und  mikroakopisch  klein  jene  Räime 
zetlffg  ablheilen.  Bei  der  geologischeu  Tragweite  der  Frage:  ob  der 
Peldspath  (Orfhoklaa)  fähig  sey,  auf  nassem  Wege  sekundär  sich  ans 
präeiistirendem  vulkanischem  Peldspath  durch  UnikryatallisireD  lo 
bilden,  habe  ich  es  nicht  unterlassen  dürfen,  auch  die  ebemiscbe 
Natur  des  oben  beschriebenen  neu -gebildeten  Adulars  zu  untersuchen. 

Der  Peldspath  ward  gepulvert,  mit  Salzsäure  von  anhängendein 
tiisenoiyd-Hydrat  befreit.     So  war  er  Schnee-weise  von  Farbe. 

1,i56  Grm.  wurden  mit  j^a  G  aufgeschlossen  (a.)i  und  2,166 
Grm.  m-t  Fluor- Wasserstoff  (b.). 


Ifr.  S4.    Analyse  van  A.  Kwv. 

a« 

b. 

0.  Mittel. 

Si  .    .    .    .    66,827 

1 

66,827 

Sl  .    ,    .    .    17,589 

17,636 

17,613 

k  .  .  .  .     — 

13,989 

13,989 

*a     .    .    .        — 

• 

t 

— 

Fe      .    .    .        - 

^*^ 

— 

Jilg    «    .    .      Spur. 

Spv. 

Spur, 

98,429  • 
Aus  den  analytischen  Resultaten  geht  hervor,  dass  dieaer  Peldspath 
zu  den  reinsten  Varietäten  gehört,  welche  je  analysirt  worden  sind. 


*  Der  Verlost  würde  nicht  so  gross  seyn,  wenn  nicht  durch  Verlaufen 
eines  kleinen  Theils  der  Lösung  von  schwefelsaarem  Kali  etwas  verloren 
gegangen  wAre.  Der  Verlost  rährt  aber  entschieden  nicht  von  etwa  aichl 
bestimmten  vikariirenden  Bestandtbeilen  her. 


biMvteli  der  MatMii  etoet  ilte»  9ku$SMts^  odte  Sae^ßrandas»  iaMv- 
halb  jener  Porphyr » Kopgl<w>efeie  rep  ^  Oter ioi«a  ntoKefc,  ver  lUk 
fsgaofeii  tiad  wid  wafaeeiMUioii^  aeeh  fM  Sielten  gehen,,  so  er- 
keMt  sMiii  dettL  dieee  derMiff  iifaieibeüee,  mm  der  Maüeidee.  Poxw 
phjTt  drei  Afiiieiel-Kdrperc  Qaen,  GHmroer  uiid  Mdi^eth  beraut- 
fabüdeiB.  VoÜBtta^  ifr  derAelhen  RieUneg  engeimde|l(Kr  9»jfkp, 
äbtthanpl  }edes  verwalleiid  tiormeft  iraehyliache  Gtealeiii  ilrle 
Tracfayl,  PiioiMliü»  ete.  wurde  elao  fIMp  aeya^  «eler  ^eeigneleii 
Umstiinden  dieaelbea  ^Umwandlangs-Produkte  henrort ebrkigen.  Sind 
die  Mstelogiscfaen.  Verhllteitse  dea  orsprtegliehen  Feldspalh-Geateinea 
fadgnet,  sind  dieae  GealeiBe  porda  oiid  krystaUiniaeh  kdmigt  ae  lal 
leicht  eo  begiAifen,  wie*  doroh  lange  anda  Hemde  VoUgtege  obiger 
Art  ein  kryatallinisch- körnigel  Gestein  entstehen  kaim^  weloiiea  eiaa 
Feldapethf' Quere  und^  Gl  immer  tiiiMmeaenge*etet  ist,  und 
ie  welelieni  die  drei  Elemente  ve»  g^ehr  eiliger  BnteCehung  sind« 
mt  anderen  Werten;  es  kenn  die  Büdimg  des  Granila  auf  naaee« 
Wege  niie  jede»  Tulkenischen,  fOrwellend  aornal.  Irechy- 
tischen  Gesteine  als  möglich  gedaebl  werden»  Diese  Ansieht 
über  Gramit^BüAing  SÜmmt  im  Weaentiiehen  nü  derjanigen  ilberein, 
«flehe  6.  Becvop  bereite  in  aeinen  Lebrbnehe  der  ehem.  u.  pbysli. 
<ieolegie  Bd.  11,  8.  1S97  In  allgemeinerer  Foim  gegeben  hat. 

Bildung  des  Feleittuffee. 

Fäsal  men  die  Bigebnisse  der  Studie»  «her  die  Naiur  den 
PelsittuflEs  susammen,  so  hissen  sich  daraus  beteeffs  der  Bnlwiekeliinga- 
Geichiehle  desselben  einige  Schlüsse  stehen,  welche  für  die  gee- 
gaostisehe  Bescbaienhelt  des  .ErxgeHrgueh€n  Kehlen -Ba^aina  an 
feioem  noed-dstliohen  Ausgehenden  von  Wiciiiigkelt  sind,  die  rer- 
nehttsten  Argumente  In  Betreff  der -Bildung  des  Pelsiltuffas  sind: 

1.  Die  zahlreichen  Beimengungen  von  Gerollen  fremd -artiger 
Gesteine  (verschiedener  Porphyre,  BklogM,  Gneise)  in' den  venehie- 
densten  Niveaus  der  Ablagerung. 

3.  Die  filoschlftsse  grosser  Mengen  fossiler  Hdizer  in  den  Schiebten 
des  Felaittufies  vom  ZeUiffWiMe,    €f^lenz  und  hei  HÜbertdorf. 

3.   Die  Oberginge  psemmitischer  Felsittuffe  in  psephltisciie  bei 


4.  Dir  BIMaiig  d«i  P«itiUliilb  ani  cfntolntn  Gertileii  der  Ab- 
laferoRgen  des  PiHrpbyr-KmigloineniCt  bei  Oakienz  and  «italnlb 
dei  Waiä9Chid9$€kmi$  «m  ZmMgmaUe» 

5.  Die  kopi6i6o  BeimeBgattgeii  omeneteler  P«rpbyr-GnnidiiiaM6 
tu  rondlieiieii  Körnern  im  nonnalen  FeliitUiff  det  JtefaifiNifrffi, 

6.  Der  mineralogitebe  Bettend  des  in  grötteren  Entfemoo^ 
ven»  'ßehiffWaide  aoflretenden  pelitlsciien  Getteint,  weleliet  weieol* 
lieh  rat  Pliolerit,  einem  Wasser -beitigen  Tiionerde- Silikat,  beilek 
und  damit  einer  plotoniselMn  Bntsteliuiig  ans  Asclien- Regen  aiclit 
das  Wort  redet 

7.  Die  Identitit  des  Pinitoids,  welcher  in  Form  Ton  Gallen 
and  als  wesentliclier  Gemengtlieil  des  psammitiseben  Tuffe  s  rrsclietnl, 
mit  der  Solistani  der  Psendoraorpliosen  naeh  Feldspatk 
von  Oi0rwie$a. 

8.  Die  Besehaffeniieit  des  Quars-Skeletes  im  Feiaittaff.  (Diaie 
mag  an  den  weniger  gewichtigen  Aigomenten  gerechnet  werdm, 
da  anch  in  Saadsteinen  eine  Regeneration  der  Sandkörner  doroh 
WadiBtham  in  Kieselsfture*haltigen  Lösungen  an  sogar  acliarf  auis<- 
bildeten  Krystallen  Torkommt). 

9.  Das  Vorkommen  Ton  angpfressenen  Quari-Pjramiden  In  den 
Pinitoid«Flatseben  rieier  and  namentlich  gefleckter  Taff-Varietitea, 
deren  Flalsdhen  waiirscheinlieh  von  serseti ten  GeröOen  herrabrea,  in 
welchen  jene  Krystalle  durch  alkalische  Lösungen  oberflichlicb 
corrodirt  wurden. 

Alle  diese  Gründe  weisen  dringend  darauf  hin,  dass  der  Pelsit- 
tttff  eine  Ablagerung  Ton  Porphyr-Maasen  ist,  deren  klastischen  Ble- 
mente  urspröngllch  Ton  der  mechanischen  Thktigkeit  des  Wassert 
angerichtet  und  in  ihrem  porösen  Aggregate  durch  die  Atmospbiri* 
llen  kl  derselben  Richtung  Ton  einer  Zersetsung  ergriffen  und  om- 
gewandelt  worden  sind,  wie  die  Fddspath-Krystaile  in  den  wd- 
clien  Porphyr^GeröHen  von  Ob0rwie$a.  Der  Porphyr  von  FMa 
und  Gückehberg  bildete  alao  von  seinem  Auftreten  an  unter  der 
Einwirkung  reissender  Gebiirgs-Wasser  Sandkörner  und  Gerolle,  welche 
sich  am  Ausgange  des  Kohlen- Bassins  bald  nach  dessen  vollendeter 
Ablagerung  absetaten  und  mit  klastischen  eben  so  bearl»ei(elen 
Elementen  der  Urgebirgs-Gesleine  des  Er%gebirge$  mengten.  Auch 
Stämme  von  Bftumen  der  damaligen  Flora  wurden  angescbweimni 
und  blieben  im  Sande  der  Fluss-Mundung  stecken,  wie  es  noch  beatc 


60t 

die  ans  den  Wäldern  Amerika*$  durch  den  Mi$9i9ippl  und  andere 
Str5ne  fortgerissenen  Stimme  theils  im  Fliiss-Bette  selbst,  theils  in 
den  Schlanun-Massen  ihrer  Selten-Arme  und  Mundungen  thun.  Hier 
im  ZeMgwaide  wurden  jene  Hölzer  durch  die  liopiöse  Ausscheidung 
von  lieaeisiure  «aus  den  lerseizten  Feldspath  •  Massen  der  Porphjr- 
Fngmenle  petriilzlrt.  Diese  Ansicht  von  der  Bildung  des  Pelsittnffes 
wird  durch  die  geotektonisehen  Verhältnisse  des  Kohlen-Bassins  von 
ChemnU%  noch  erh&rlet. 

Der  Pelaittuff  ist  demnach  in  der  Steinkohlen  «Formation,  wie 
es  auch  Naomanm  auffasst,  kein  wesentliches  Glied,  /ondern  nur  ein 
antergeordnetes,  zolllliges,  desiten  Existent  an  das  Auftreten  pluto- 
ntscher  Porphyre  von  OiBtckeiiberg  und  Flöha  im  Beginn  der 
Ablagerung  des  Rothliegenden  gebunden  ist.  Nichtsdestoweniger 
Khwellen  gerade  bei  Chemnitz  die  Massen  des  Felsittoffes  xu  ganz 
erstannlielieT  Mächtifikelt  an,  welche  im  ZeUigwaidB  auf  mindestens 
1§0  Eilen  tu  schStten  Ist,  während  er  bei  Oüekei$berff  naeh 
NicMAiiif  *  mittelst  eines  Stollen-Schachtes  ton  Tage  herein  60  Ellen 
niächlig  gefanden  wurde« 


*  CeogB.  Beschr.  d.  Kgr.  Sachsen,  Erl.  so  Sect.  XV,  36$. 

pie  iw«lte  AbthelluBg  fol^) 


' 


BriefWeebseL 


MiUheilongen  an  Professor  Bnmvii  geriditet. 

New-!iavemy  den  20.  Juai  1859. 

ZWeifoboluie  IwbaB  Sie  w  SflLUMAm  Journal  <XXV1I,  319)  den  icacB 
Anfsau  von  Mnx  und  Haydbi  über  die  in  der  Kreide  von  \^ekrMMkm  enlr 
deckten  Dikotyledonen-BlaUer  bemerkt.  Es  kann  kein  vemünfti|^  Eiowiid 
gegen  die  Angabe  der  Einlagerung  dieser  Blatter  (über  deren  einige  0.  Hm 
berichtet  hat)  In  der  Kreide-Formation  erhoben  werden ;  sie  liegen  onter  des 
Anrnieniten-,  1noceramen>  u.  m  Kreide-Versteinenmgen-fMirenden  Sekichlei. 
Dna  hat  «ich  iUvnr  naehker  wieder  besaiigt.  Übevdiea»  hnt  Profcnor 
Com  fthnliche  Blitter  am  Fuaae  der  Knide-Gebilde  Nem-JifrMff'i  wti 
Dr.  NnwBBnRT  in  denen  von  Neu- Mexiko  gefunden*. 

Auf  seiner  geologischen  Forschungs-Reise  durch  die  Rocky  MomiUäM 
und  OUifomien  hat  Nbwbkrrt  auch  einen  Thei!  der  von  Kiiicoo  nntemick- 
ten  Gegend  berthrt  Nenerliuli  hat  er  aiek  «lit  einer  —dein  ExpedMan  ve^ 
emigti,  welche  genau  dieselben  örtlichkeiten  besuchen  soll,  wo  Harooo  die 
Jura-Formation  gefunden  zu  haben  behauptet.  Jene  ersten  Untersacbaagei 
haben  ihn  zum  Ausspruche  veranlasst,  dass  Alles  was  HiBcou  als  jumsisch 
bezeichnet,  zur  Kreide  gehöre,  womit  alle  hiesigen  Forscher  äbereinstinnf n ; 
vor  Winter  hoffen  wir  ihn  auch  von  der  zweiten  Reise  znrackgekehn  nod 
die  Frage  ausser  allen  Zweifel  gestellt  zu  sehen.  Kürzlich  habe  ich  fiae 
Brochure  von  Hahcou  gesehen,  worin  er  auf  meine  beiden  Artikel  antwortet, 
ohne  jedoch  einen  der  Hauptpunkte  jn  berühren. 

J.  D.  Dana. 


BresUm^  den  26.  Juni  1859. 

ich  bin  erst  nnlingst  von  meinem  Ausflüge  in  das  Ali9mier-0ekirf$  ond 
andere  Theile  von  ÖMterreichiseh  ^  SeUeHen  zurückgekehrt ,  welche  siir 
wenigstens  eine  vorlftuflge  Übersicht  über  den  geognostischen  Bau  dieses  mir 
bis  dahin  noch  ganz  unbekannten  und  überhaupt  noch  wenig  erfonchten  süd- 
östlichsten Abschnittes  der  Snieiem  verschafft  hat.  Auf  dem  Wege  dahin 
habe  ich  auch  zum  enten  Male  MermogntMe  bei  Silberkerf  j  den  einnfen 
Punkt  an  welchem    in  Sehiesien  Silurischc  Gesteine  anstehend  gekannt  sind, 


*    Sie  slud  Ja  auch  Ui  der  Buropäi$cUm  Kreide  nicht  gaiis  flnemd ,  dodi  frtiUcb  keiM 
miodüMB  Formen  I  Bt. 


Wfndit     Die  AmimMime  tind  ketter,  als  tch  ide  efwartel  hatte,    fai  eittem 

UeUwcffe,    welcWr  vtm  dem   «mterea  Ende    yoii    A'tAler  -  MerMfftMMs 

■ach  WUUek  Alkfi,   sind  tcliwarae    id  wenige   Zoll    grotae  StAeke    ler- 

UÜlele  Ala«B8€liiefer  «nd  dünn  geacbiebtete  gleichfalla  selir  atarfc  aeiMftf- 

lele  lieaebeliiefer  in  nissig  steiler  l3Qhi6hteii-SteIliuig  entblüsSt.   Die  Aknitt- 

■diiefiBr  sind  erffllH  mit  GraptoUtben  von    ffeiHch   meistens   sehr  undenl- 

lieber  Sihaltang.   Ein  Moneprion,  nicht  gana  sieher  als  Monoprfon  Halli 

bsstifluni,  ist  die   hinligste  Art    Dcinnttehst  rersahiedene  andere  ft»  jettt 

M>cb  nieht  sicher  bestimmbare  Faden-fftrmig  dflone  Arien  derselben  Gattung. 

Kadlich  noch  Retiolites  Geinitsanus,  den  ich  in  mehren  dentMch*er- 

hiltenen  Exemplaren  beobachtete.  Diese  leiste  Art  scheint  auf  ein  sehr  scharf 

bestimmtes  geognosiisches  Niveau  beschrinki  zn  seyn  und  eignet  sich  daher 

fn  die  nihere  Alters  «Bestimmung  der  Schichten   von  Uervejftwmlde,     In 

BikaHim  ist  sie  nach  BAUUSDa   bezeichnend    fftr  die  Graptolithen- reichen 

Sckichten  an  der  Basis  setner  Kalk-Etage  £.     In  dem  gleichen  Niveau  6ndet 

sie  sich  nach  Gumitz  in  Stehsen.    In  Kngfiand  gehört  die  Art  nach  dem 

▼ea  Salor  und  Monnis  in  HiRcaisoM's  Silmria  <3.  Auf.  tBS9,  8.  542)  an(- 

l^iestellten  Veraeichnisse   dem  Wenlock -Kalke   an.    Diese  Angaben  nindin 

Cbefeinstimmnng.  Die  Lagerstfite  der  Art  ist  am  Grnnde  der  oberen  AhlM- 

long  der  Silurischen  Gruppe.    Wenn  nun,'  wie  ich  schon  an  einer  andern 

Stelle  mitgetheilt  habe,  neuerHchsi  auch  Reste  einer  Pterygotns-Aii,  nim- 

Uch  Tbeile  von  Rumpf*Segmenten  mit  der  eigenthümlichen  ans  kleinen  Hatth- 

bögen  besiehenden  Skulptur  und  Soheeren  mit  den  Zahn-srtigen  PortsAtsen 

des  Innenrandes,  bei  HermognoMiB  vorgekommen  sind,  so  ist  s«  vermnthen, 

dasf  diese  Reste  nicht  der  typischen  Art  der  Gaiinng    Pierygotns   Ang- 

licBs  angehören,  denn  diese  hat  ihr  Lager  in  den  ohemten  Gesteinen  4er 

SilorischeB  Gruppe  in  den  Grenz-Sohichten  gegen  die  Devenisehe,  sondeni 

vielleichi  eine  neue  Art  darstellen.    Ausser  der  genannten  Lokaliüi  in  4eü 

nach  IffllMA  fuhrenden  Hohlwege  sind  die  Graptolithen-Schiefer  auch  neeh 

an  einer  anderen  Stelle,  nimlich  in  einem  den  nniersten  Hfiusem  des  Dorfsa 

irecennber-liegendett  Steinbruche  aufgeschlossen.     Dieses  ist  der   Punkt,  an 

weichem  Kauo  von  NmoA*  luerst  auf  das  Vorkommen  der  Graptolithen-füh- 

readen  Gesteine  aufmerksam  wurde  und  damit  einen  wichtigen  Anhaltspnnki 

Tür  die  Aufklärung  Am  noch  so  dunklen  Alters-Verh&knisses  der  einzelnin 

Glieder  des  FehißHwekmi  Gebirges  gewann.    Die  Arbeiten  des  ehemalif(en 

Versuchs-Baus  auf  Steinkohlen,  zu  welchem  ohne  Zweifel  die  schwane  Faihe 

der  Schiefer  Veranlassung  gegeben  hat,  sind  in  den  Oberresten  eines  akan 

Stollena  noch  sichtbar.     Die  Schiefer   sind  hier  flbrigens  in  unmittelbafer 

Belehrung  mü  dem  Gneiss,  der  in  dem  Steinbruche  gebrochen  wird,  das 

genauere  Lagemngs-Verhftltniss  aber  leider  nicht  mehr  zu  beobachten. 

Ober  Frieda f  und  Freiwaldau  fflhrte  dann  der  Weg  zn  dem  AUfMdmr 
leihst.  Die  in  weiter  Verbreitung  diese  Haupterfaebung  des  Gebirgs^to<AOa 
bildenden  krystalHnischen  Schiefer,  namentlich  Gneiss  und  Glimnwrscbiefer, 
gaben  bei  flüchtiger  Dnrchwsndemng  kaum  zu  besonderen  Beobachtungen 


•    Vergl.  Zeltaehr.  der  Deatocheu  gnolog.  Qm.  V,  MM»  67t,  «73. 


094 

VennltiBanf .  OfUwirto  Mini  «ick  »■  diese  krystalltBiflcke  Adve  efai  lu- 
ffedehnlet  Granweck^Gebtet,  des  grOMtenlheilt  sclion  dem  Hfi^el-Laiide  n^ 
hüftU  Ewiacheii  ZuckmmnUiy  BnfeMer^  und  HdtmerHmdt  eiiieneiu  ud 
ifMAM^tto,  Jifemdorf  und  Troppmu  «ndreraeito  hemchen  hier  im  francr 
Eiafbmigkeil  dietelben  GeiletDe,  dfinkel^gnae  Sandsteine  mid  Sduefer. 
Leider  liegt  du  |^ie  Gebiet  för  die  feognostische  Kenntnit«  bis  jetit  Dodi 
eis  eine  Geslalt-lese  und  nnfegiiederte  Masse  da.  Der  Manfel  oifaaifckr 
Binscbifisse  kat  bis  jetil  veiltbHlert  einzelne  Abtkeilmifen  von  bestisnrtcr 
Allers-SlellnDff  darin  m  unterscheiden.  Kaum  dass  einselne  wenige  aocb  mi- 
lerer  Begianbifung  bedürfende  Thatsacken  in  dieser  Ricktung  einige  vin- 
samnienkingende  Andeatungen  liefern.  Der  yerstorbene  ScnAnsamas*  fikrt 
an,  dass  er  in  Dacksckiefeni  in  der  Nftke  von  Bn^elHerg  aasser  Krinoidrai 
nnd  Polypen  auek  LiUiiten  gefunden  kabe,  und  folgert  aus  dem  Voriumaa 
der  leisten  Gattung  das  silurische  Alter  der  dortigen  Scbichten.  Leider  «nd 
mir  diese  tou  SciAasNaRRC  gesammelten  Versteinemnipen  nickt  xur  Vergiei- 
ekonf  auginglick ,  um  die  Zuyerlftssigkeit  ikrer  Bestimmung  nochoMb  u 
prflfen.  Ick  selbst  kabe  bei  En§€Uker$  Versteinerungen  nickt  aofzaisdei 
Yciinockt.  Die  Steinbrncke  auf  dem  KapeüenierfB  seigen  senkrecht  nfge- 
rtditele  auf  den  Sckiefenings-Flicken  fein  gefältelte  sckwane  Thoascliiefer 
mit  einseifen  Banken  yon  festem  Grauwacken-Sandstein,  ansckeittead  okm 
jede  Spur  von  organiscken  Einscklässen.  Nack  der  Lage  tou  BnfMerf 
hart  an  der  Grenxe  des  westlick  davon  verbreiteten  GÜmmersckiefer-Gebielet 
ist  an  sick  das  Vorkommen  von  Siluriscken  Sckickten  an  dieser  Stelle  dard- 
•ns  mdglick.  ScHABBaanae  mackt  nock  eine  andere  Angabe  über  das  Yor- 
koonnen  von  Versteinerungen  in  dem  hier  in  Rede  siebenden  Gebiete.  Er 
sagt  nimlick :  „In  den  Steinbrücben  von  Eek»r9iorf  bei  BefMck  Indet  ndi 
ein  Graptolitken-iknlickes  Gebilde,  weickes  jedock  mit  keiner  der  bis  jeUt 
bekannten  Arten  dieser  merkwürdigen  Familie  ttbereinstimmt'*.  Aach  kier 
wire  eine  nikere  Prüfung  sekr  wfinsckenswerlk.  Demnickst  kommt  die  tod 
GOrmr**  gemackle  NotiU  kier  in  Betoackt,  deriufolge  sick  bei  ihOer-PmU- 
d9rf  (JJmer^PmUamüu)  westlick  von  LeoUekSüm  Clymenia  andslati 
geftmden  kaben  soll.  Die  Richtigkell  der  Bestimmung  vorausgesetat,  würden  n 
jener  Stelle  ober-devoniscbe  Sckickten  vorkanden  seyn.  Endlick  tbeilte  mir 
Bmucn  unlingsl  huI,  dass  sich  in  dem  Berliner  Museum  ein  mit  der  Ono'- 
scken  Sammlung  dakin  gelangtes  Exemplar  einer  Pösidonomya  mit  der  Fnnd- 
etls-Angabe :  BieUehwit»  bei  Jäfemdarf  beffaide.  Die  Angabe  Hess  svf  die 
Anwesenbeil  der  durck  Pösidonomya  Beckeri  bexeicknelen  Sckicktea-Folge, 
von  der  freili^  bisher  noch  keine  Andeutung  im  östUcken  DemiseUMi  sieb 
gefunden  kalte,  sckliessen.  Ein  Besuck  der  beieichneten  Lokalität  hat  je- 
dock die  Tkatsacke  nickt  nur  nickt  bestfttigt,  sondern  dieselbe  ab  sehr  wibr- 
sckeinlick  irrtkfimlick  erwiesen.  In  der  Umgebung  von  BietsektätM  wurde 
durchaus  nur  die  gwöhnliche,  nach  ihren  Pflanien-Resten  zum  untern  Theile 
des  Steinkohlen-Gdbirges  gerechnete  Grauwacke,  welcke  au<^  in  der  Gegend 

•    über  d!e  geognont.  Verhalt.  »»  Ost-Ende  des  AUvater-Geblrgos,  I.  J»h^e»-B«^  «fcr 
Schles.  Oe«.  i6§6,  8.  iS. 

**    Flora  deii  Üborswga-Gtobirgoi  iSSM,  6.  176. 


TOB  LecUMd%  da»  h^ncheiide  Gestefa  bildet,  angetitrffeii.  Ein  eiae 
halbe  Slaade  nöidlich  von  dem  Dorfe  iia  Walde  gelegener  Steinbracli  ioUiatal 
dieselbe  dentlich  auf.  Nichl  einmal  irgend  eine  Abweicbnng  von  dem  ge« 
wdfanlidien  petrograpbiscben  Yevbalten  lissi  hier  aaf  das  Vorhandenaeya  eiiief 
eigenthünnUcben  Schtcbten-Folge  schliesflen. 

Andere  Angaben  über  das  Vorkommen  von  Aierisehen  Resten  sind  mir 
tas  dem  gaaien  östlick  vom  Aitvaier  liegenden  Grauwacken-  nnd  Tbon^ 
icUefer-Gdiiete  nicht  bekannt.  Sie  genügen  höchstens  am  es  wahrsoheiB* 
lieh  SU  anachen,  daas  Silnrische,  Devonische  nnd  Gesteine  der  unteren  Ab- 
dieiinng  des  Steinkohlen  •  Gebirges  in  demselben  vorhanden  sind,  und  daas 
dieselben  in  genannter  Ordnung  von  West  nach  Ost  aufeinander  folgen.  9ie 
Feststellung  und  weitere  Ausdehnung  der  ScHABBRBane'schen  Beobacktang 
über  das  Vorkonmien  Siluriscfaer  Versteinerungen  am  West-Rande  des  Gebie- 
tes wävde  vor  Allem  für  die  Aufklirnng  der  Alters-Verhiltnisse  von  Wich»- 
tigkeit  seyn. 

Auf  dem  Wege  vom  Alhmier  nach  Jäg&rndarf  wurde  nicht  versAumt 
den  bekannten  die  Gegend  weithin  beherrschenden  Basall*Kegel,  den  KShier^ 
herg  bei  FreuJIenihai  au  besuchen.  Durch  die  inttehtigen  AakftufungMi  loser 
Schlacken -Auswürflinge  schliesst  sich  dieser  Basalt-Berg  den  eigentlioheB 
Valkanen  uAher  als  irgend  ein  anderer  Basalt-Berg  auf  der  Ost-Seite  der 
SwdBiem  an.  Am  sehenswerthesten  f&r  die  Beobachtung  der  Schlacken- 
Auswürflinge  ist  ein  am  sttd-östlichen  Fusse  des  Kegels  am  unteren  dnrck 
Acker-Felder  begrenzten  Ende  eines  Lärchen* Wftldchens  gelegener  Anfschluaa* 
Punkt,  an  welckem  Wegbau-Material  gewonnen  wird.  Herr  Jiittblbs  (vergU 
Jahrb.  18SS,  8.  810)  hat  diesen  Punkt  bereits  als  besonders  bemerkenswertb 
herrergehohen.  Auf  einer  Anhöhe  von  30  Fnss  sieht  man  hier  an  einer 
senkrechten  Wand  ein  loses  Haufwerk  von  Haselnuss- grossen  schlaekigea 
schwarzen  Lapilli,  in  welche  einzelne  grössere  nnd  kleinere  Bomben  einge* 
hallt  sind,  entblöst.  Das  äussere  Aussehen  dieses  Haufwerks  von  loaea 
Auswürflingen  stimmt  vollkommen  mit  demjenigen  an  den  Rk§inisehem  \nU 
kanen  fiberein,  und  es  ist  mir  in  der  vulkanischen  Eifel  kein  Punkt  bekannt, 
an  welchem  schöner  als  hier  das  Verhalten  solcher  Auswürflinge  zu  beeb* 
achten  wäre.  Die  vulkanischen  Bomben  umschliessen  häufig  Bruchstücke  von 
Graawacken-Sandstein  und  Thonschlefer,  welche  mehr  oder  minder  dentlich 
die  Sparen  der  -feurigen  Einwirkung  an  sich  tragen. 

In  der  hübschen  Gymnasial-Sammlnng  zu  Treffet»  habe  ich  auch  die 
von  JmmLEs  erwähnten  Versteinerungen-führenden  nordischen  Diluvial-Ge- 
schiebe,  welche  in  den  Umgebungen  der  Stadt  vorkommen^  gesehen.  Ich  sab 
namentlich  Stücke  des  ganz  unverkennbaren  rötblich  grauen  unter-silurischen 
Kalkes  von  Ötamd  und  Osi'Oothiand  mit  Asaphus  eipansns  und  Ortho- 
cerasdupiex,  welche  bei  OMefulor^ unweit  TroffMi  gefunden  waren.  Ge- 
sehiebe-Blöcke  nordischer  krystallinischer  Gesteine,  namentlich  Granit-  und 
Gneias-Biöcke  sah  ich  häufig  genug  in  der  Nähe  der  Stadt  umherliegen.  Wenn 
Herr  Jzittiles  auf  das  Vorkommen  solcher  Geschiebe  bei  Troppau  auflnerk- 
nm  gemacht  hat,  so  ist  Diess  für  die  genauere  Feststellung  der  Verbreitung 
des  nordischen  Diluviums  gegen  Süden  ganz  erwünscht,  aber  anerwartet  oder 


MrffelkttA  bl  4m  VttrkomiM«  aicki ,  4«  liäfsl  kakahnt  ut,  Hm  neb  dinc 
■effdiidbeB  FiadliBge  über  8«u  OitfrjdUetta»  bis  «b  den  Fnss  der  l«r;piflM 
veiliieiten  und  hier  tum  Theil  b»  sa  Hfthen  yob  1000  FtaM,  wie  s.  B.  m 
TVooiiwlTfii  bei  TmnuomUu,  also  bit  la  tiel  bedeoteBderer  Heerhtte 
alt  Troffmu  ansteigen. 

VoB  Ttiofftm  biB  ich  Bach  Tttekem  gegaBfea  vorangswetse  sa  den 
Imtdk^  mn  dort  die  BekauBtschaft  vob  Herrn  Ludwm  HüBBWiyiaa  za  mchei 
nad  die  tob  ihm  sosanmieBffebrachle  Sanunlnng  Sehluitcker  nnd  K^rptiki' 
jeAer  Versleinemngen  tu  sehen.  Ein  mit  Suiss  ans  If9e»  ib  Te§eken  rtt- 
abredetes  Zusammeatrefen  machte  den  dortigen  Anfentbalt  ia  Tetthtt»  noch 
angCBehBier  und  lehrreicher  für  mich,  als  es  ohae  DIess  schon  f ewesea  teju 
^ggff^  Herr  HouBBaoBB  hat  sich  seit  einer  tangea  Reihe  tob  Jahres  «t 
der  geognostischen  Erforschung  des  Kreises  TVaokaii  und  der  angrimeBiks 
Tkelle  von  Mmkrsm  and  OmUtsi^m  beschAfligt.  Seine  Stell«ng  als  Direktor 
der  Erzhenoglich  ALBRiCBT'schen  Eisenwerke  gab  ihm  xu  solcher  Erfonekuf 
die  niehste  amtliche  Veranlassung,  aber  sein  wahrhaft  wissenschaftlicber  Eifer 
kni  Um  weit  über  diese  atchsten  Ziele  des  technischen  Bednrfniams  kinav- 
MfihTt.  Er  hat  eine  geogaöstische  Karte  des  Kreises  Tstekea  nad  der  »• 
gteaieBden  Theile  von  Mikrem  und  fi^eltBieii  entworfen,  auf  wdeber  die 
tirenaen  der  Äusserst  manchfaltigen  Gesteine  dieses  merkwürdigen  schon  gini 
in  das  HebuBgs-Gebiet  der  KarftUhem  fallenden  Landstriches  mit  einer  sokim 
Geaauigkeit  veneichnet  sind,  dass  neben  ihr  alle  von  andern  Beobscklen  ii 
diesem  Gebiet  gemachten  Aufnahmen  vergleichungsweise  unbedeutend  eriebei- 
aea  müssea.  Es  ist  in  hohem  Grade  wfiascheaswerth,  dass  diese  Karte  InM 
verOfeatlicht  werde,  damit  die  Ib  derselben  enthaltenen  wichtigen  AnfscUane 
über  diesen  Theil  des  If ord^Abfalb  der  KmrpiUhen  wIssenschafUickei  Geneii- 
gal  wvrden.  Dem  Verfasser  wird  ihre  Publikation  die  ehrende  AnefkeumB« 
der  Fach-Genossen  eintragen,  auf  welche  ihm  seine  vie\jthrige  aafopfende 
Thitigkeit  einen  begründeten  Anspruch  gibt.  Eine  ausgedehnte  SammkiBg  m 
Ventelnerungen  enthftlt  die  Belege  fftr  die  richtige  Deutung  der  auf  derKute 
aatenehiedenen  Gebirgs-Glieder.  Ich  war  erstaunt  über  den  aasiSfordeirtr 
liehen  Arten-Reichthum  von  einigen  der  fossilen  Faunen,  welche  die  an  Rord- 
Abhang  auftretenden  jurassischen  Gesteine  umschliessen.  Vor  Alle«  ist 
der  Umfang  der  Fauna  des  obeivjurassischen  Kalkes  von  Sirmfmktrf  ond  der 
gleichstehenden  Kalk-Lager  so  ausgedehnt  and  die  Erhaltung  der  Feesitiee 
80  voUkonanen,  dass  kaam  eine  jurassiscke  Fauna  anderer  Gegenden  ihr  in 
diesen  Begehungen  gleich  kommen  mag.  Nur  die  Brachiopoden  dieser  Fanm 
haben  bisher  an  Subss  *  einen  vortrefflichen  Bearbeiter  gefunden.  Alle  shri- 
gen  Mollusken  der  Fauna,  die  Radiarien  und  Gliedertkiere  harren  noch  der 
Publikation.  Das  Ganxe,  nach  Art  der  SuBss'schen  Beschreibung  der  Bncbas- 
peden  bearbeitet,  würde  freilich  ein  Werk  voa  bedeutendem  Umfang,  aber 
Bugleioh  von  dem  grdssten  wissenschaftlichen  Interesse  darstellen.  Dnler  den 
Aeephalen  befinden  sldi  8—10  Arten  von  Diceras  und  riesenhafte  Pachyiiisa- 


•    Die  Brochlopden  der  Strumbergw  Schichten  in:   v.  Haukk'8  Beitrüge  «ur  P«lioiiU>- 
gr»pbie  Bd.  X,  Heft  1,  2. 


«07 

UmKHi«  Swciselnier.  Die  EtkmoMeeti  iler  Wtem»  siad  sehr  siUrefcli  imd  zum 
froMcn  Theile  »eQ.  Die  CniAtaceea  sM  besoodenr  durcli  neliMfe  Aitett  der 
GeMMif  Pv  o  •  o  p  o  B  TertreteD*  Die  KaHL-Vamen,  welche  diese  Frau«  der  Bh^am- 
h$rf9r  Schickten  gelieFert  haben,  find  bekanntlich  nur  nun  Theil  wirkitcfc 
ansteheM»  nn  Theil  dangen  nach  HonmBMKR's  Beobachtung  nur  riesenhafie 
Btanter  mehr  ala  flana-grosae  Findlinge  in  Ifeoconiien-Sckichten.  Eiiie 
Avahl  dieser  loaen  Massen  ist  flir  die  Gewinnung  von  Kalk  ats  Zuschlag  bei 
der  YeiMttong  Ton  Bisen-Erzen  so  vollständig  abgebaut  worden ,  dass  jene 
sekandiie  Lagenmg  sich  auf  das  Bestimmteste  feststellen  Hess. 

Riehst  dieser  Fanna  der  Schichten  von  8trmmher§  nahm  besonders  die- 
jenige ans  Schichten  von  Se/tn  bei  Krakau^  welche  vorzugsweise  durch 
«laen  Eieenbahn-BinschnitI  bekannt  gewordeii  Ist,  meine  AuAnerksarnkdit  in 
Ansprach.  Das  ist  vollstindig  die  miltel-jnrassische  Fauna  von  ßayeux  m  der 
Km  mmnÜB^  Zahlreiche  Arten  von  Pleurotomaria  und  von  andern  Gastropo- 
den-ChittaBgen  sind  mit  solchen  der  FranzOsischeit  Lokalität  identisch,  und  die 
AhaKcfakeil  der  Erhaltung  Iftsst  die  Übereinstimmung  noch  grosser  erscheinen. 

Ifidbst  dett  jnraMischen  Gesteinen  hat  die  Kreide-Formation  die 
reichste  paliontologische  Ausbeute  geliefert  flerr  HoHBaiaaBB  glaubt  Neocomien, 
Gault  und  Tnronien  in  dem  in  sein  Gebiet  fallenden  Abschnitte  der  K&rpaiken 
aach  den  organischen  Ein«chivssen  unterscheiden  au  können.  Der  erste  hat 
aaaientlich  grosse  mehre  Fuss  lange  Ancyloceras^  gana  denen  der  Pratenee 
gleichend,  geliefeü.  Zum  GanJt  soll  unter  anderen  auch  das.  die  nOidliehe 
Haoptkette  der  Karpmihen  zusamroensetsende^  bisher  in  s^nem  Alter  noch 
iflwer  so  iweirelhafte  Gestein  gehören.  Exemplare  grosser  Hamiten  und 
Ammonites  Mille  tan us  bei  Friedest  sm  Fnsse  der  4000  Pusa  hohen 
LUtm  Born  gefunden,  begründen  diese  Deutung. 

Ans  dem  Genom  an  ten  der  Gegend  von  T€4cken  sah  ich  in  d»t  Sanmi* 
bmg  ein  Fukoiden-ähnliches  Gebilde,  welches  auffallend  dem  FncoidesUarlanl 
Uall  (HarlaniaHalli  GOrr.)  aus  siluiiscben Sandstein-Schichten  des  Staates 
Vtm^Yifrk  gleicht  Auch  ein  dem  bekannten  Fneoldes  criata-faUi  des  Staaten 
iVsse-Yerlr  ganz  fthnliches  Gebilde  war  vofhenden.  Ich  kamt  aiick  noeh  inmiar 
aichl  entschliessen,  dergleichen  kein  niheres  organisches  Detail  zeigende  und 
durch  keine  selbstst&ndige  Yersteinemngs-Reste  ausgeaeichnete.  Gebilde  ffir 
pflanzlicher  Natur  zu  halten.  Gerade  der  Umstand,  dass  sie  In  Gesteinen  so 
sehr  Yerachiedenen  Alters  9  deren  organische  Beste  ftbrigeas  durchans  ver- 
schieden aind,  ganz  übereinstimmend  wiederkehren  y  liest  mioh  venantheo^ 
dass  aie  lediglich  unorganischen  Einwirhnngen  bei  der  Bildung  dieser  ver- 
schiedenen Niederschlige  ihren  Ursprung  verdanken« 

Die  tertiären  Gesteine  des  Gebietes  sind  iheils  eocine  und  werden 
4nrdi  die  an  vielen  Stellen  der  Tssehener  Gegend  in  ihren  vorkommenden 
KuflnDuliten  namentlich  als  solche  bezeichnet ,  iheils  sind  es  jüngere  tom 
Aller  der  Ablagerungen  des  WUmer  Beckens«  Die  ersten  gehdren  naeh 
ihrer  Lagerung  ganz  in  das  Hebungs-Gebiet  und  in  den  Schichten^Verband 
der  Kmrfßtk€M\  die  letzten  dagegen  verbreiten  sich  mit  ganz  flacher  Lage- 
rang über  eine  dem  Nord-Abhange  des  Gebirges  zunächst  vorliegende  Zone 
and  entliehen  der  Beobachtung  die  jedenfalb  auffallend  scharfe  Grenz-Linie 


xwitchen  den  Ablafenofen  mH  gewi^luiUcheni  Nard'KnnpgUeken  Typu 
und  folchen  def  al|^iDen  und  Süi-Eurppiisekem  HabHnt,  mit  anderen  Woiten : 
die  Grenx-Linie  iwischen  dem  Gebirgs-Sytleme  der  SiMieftn  und  demjeiigm 
der  Kmrpmtken. 

Auch  die  Wanderblöcke  dei  nordischen  Di  In  vi  ums  Terbreiten  «chaich 
Herrn  HoHKmMcns  Beobachtung  bi«  in  die  Gegend  von  Teteken.  Nebea  dei 
gewöhnlichen  krystallinischen  Gesteinen  fanden  sich  auch  hier  Bmebifteke 
des  bekannten  grauen  silurischen  Kalksteins  mitAsaphus  expansns.  Die 
Meerhöhe,  bis  zu  welcher  diese  nordischen  Blöcke  in  der  Gegend  ros 
Teeehem  hinansteigen,  soll  mehr  als  1000  Fnss,  an  einigen  Stellen  selbst  1200 
bis  1300  Fuss  betragen. 

Das  vorstehend  Mitgetheiite  wird  genfigen  mn  in  leigen,  welchen  reickea 
Schati  von  Belehrung  für  die  Kenntniss  des  Kar^eikem-GebieiM  die  Hoiu* 
iMBn'sche  Sammlung  enthält.  Vorbereitet  durch  die  Einsicht  dieser  SuaBlnf 
und  durch  den  freundlichen  Rath  ihres  Eigenthiimers  hoffe  ich  bald  dual 
von  Tesehen  aus  einen  geognostischen  Ausflug  in  die  Kmr^mikem  a  ma- 


PmrUy  den  10.  JuU  1855. 

Der  iweite  Band  meines  Werkes  über  die  ßöhmUeehem  Silur-Venteise- 
rangen  hat  eine  Ausdehnung  weit  über  'meine  Erwaitungeif  gewonnes  aod 
diese  seine  Veröffentlichung  aufgehalten.  Statt  150—200  CephalopodeD-Anen, 
die  ich  vor  einigen  Jahren  au  haben  geglaubt,  liegen  deren  jetst  Über  530 
in  meinen  Schubladen,  woraus  ich,  nach  der  Weise  einiger  Palfiontoiogen,  leicht 
über  1000  bitte  machen  können,  die  ich  aber  überall ,  wo  Obergtnge  dinnf 
hinweisen  9  auf  jene  geringere  Ansahl  turücksulAhren  bemüht  gewesen  bii. 
8e  bilde  ich  a.  B.  15—20  Exemplare  von  Orthoceras  nundom  ab,  ia 
welchen  der  Siphon  gani  allmfthlich  von  der  Mitte  bis  lum  Bande  rockt,  n 
dass,  wenn  man  sie  nicht  auf  diese  Weise  susammenhalten  will,  man  wohl 
li^lS  Arten  daraus  an  machen  genödiigl  wire.  In  andern  Arten  lade  ich 
eben  solche  Olierginge  awischen  sehr  unihnlichen  ftusseren  Versieninfen 
verschiedener  Individuen.  Dem  grösseren  Reichthum  meiner  Ansbeate  ent- 
sprechend werde  ich  wenigstens  300  Tafeln  für  Cephalopoden  bedürfen,  wo- 
von 200  schon  «vf  Stein  geseicfanet  sind,  und  18  Tafeln  über  Triiobiten  v.  •. 
Kruster  weiden  noch  als  Nachtrag  aum  ersten  Bande  folgen.  Alles  Diess 
vrürde  in  kuraer  Frist  erscheinen  können,  wenn  die  Zeiten  günstiger  wiren. 
Eben  so  sind  schon  72  Tafeln  mit  Gastropoden  für  den  lU.  Band  fertig,  wo- 
mit jedoch  diese  Klasse  beinahe  erschöpf!  seyn  wird.  Für  den  IV.  Band 
sind  30 — 40  Tafeln  mit  Brachiopoden,  Lamelllbranchiem  und  Bryosoen  schon 
vollendet  Sie  ersehen  daraus,  dass  die  Krifte  eines  einielnen  noch  sonst 
beschäftigten  Menschen  zu  schvrach  sind,  um  die  Arbeit  schneller  m  forden, 

ab  es  hier  der  Fall  ist. 

J.    BAERAKOt. 


Nene  Litteratiir. 


pi«  Radaktoren  ntldai  Aem  Em^fln^  an  »to  •InsMendetor  SishrllUB  Anrob  ein  dMw  Titel 

btigwetstM  mO 

A*  Bttelier« 

1850—57. 

J.  tM^ßjtMBA  na  Bato:  Bssm^o  de  una  Bemsrifcitm  ferner^  de  Im  ßürueiurm 
fteh^em  dei  Terremo  de  Eefe&a^  Seceien  1—6.    MedrU  JMih-^f" 

1857—59. 

(LocLui)  Oedopeei  Survejf  of  Qemada;  Mepori  af  ^^rogreeeee  far  ihe  feere 
ISSa^dSöSS  (494  ff.,  2  fUme,  S"",  -^  mnd  A^-Atlee  with  22 
mmf9  in  foHo),    Taronio  i867,     x 

(-) fcr  ihe  yMT«  186T  (240  ff,,  8«,  2  fiane).    Taromio  1858.  M 

(— ) Figmree  and  DeeerifHans  of  Canadien  Orffome  Renmne,  Mfamt' 

rmi;  Beeede  i,  It,  Iliyir.    1868-69, 

1858. 

G.  T.  Hbuibmiiii:  Über  artekucbe  BniBDen  in  Russlaad.  Petenbarg  (18  88.,  8^.  M 

L.  P.  HicKOK :  Rmiionel  Ooemoloffyy  er  the  EtertuU  PrincifUe  end  ihe  f9e- 
eeeemrf  Lewe  of  ihe  Ümveree.    New-York. 

C.  C.  Pabht  «fuf  A.  Scbott:  Oeoiogtf  of  the  Mexiean  Boundaty  Suree^  . 
iy  1S6T  lerscbien  1858,  wo?  —  und  entbflU  noeb:  J.  Hall:  Beripbt  Aber 
£e  PsiSmilologie  nnd  Geologie  des  Bexirki,  mH  geologiscber  Karte;  — 
T.  A.  Cohbad:  Bescbreibnng  von  Kreide-  nnd  Tertiftr-Koncbylien,   »ii 
▼ielen  Tafeln  in  4% 

IL  D.  Ro6bbb:  ihe  Oooloffy  of  Penneffitenie :  m  Oovemmem  8ur9ep\,  wM 
e  Oenerai  Survey  of  ihe  Geoiogy  of  ihe  üfUied  Siaiee,  Eeeaffo  on  ihe 
Coml-formäHon  end  iie  Foeeiie,  and  a  BeeerifHon  of  ihe  Coat-fieide 
of  NorH^America  and  Oremi  Briiain.  II  vol.  of  586  and  1046  ff. 
8^,  mafo^  fiaiee  and  woodeuie.    EdinimtgK,  London  and  PhiiadeifM. 

1859.  i 

J.  Bau:  PetAe^  Pmeee  mnd  €t9aeier$,  a  Beriee  of  ihfomreione  hf  Momhero 
of  the  Aifkte  Cf«*,  2^  edii.,  536  ff.,  8  piowe,  8  mafO  of  mmtniaine 
dieiriete,  a  mmf  of  ihe  aneieme  fiaeiore  of  Caemarvonehire  ad  94 
weedeme,    London 

Iftbrtaeli  Mi».  M 


GIO 

5.  J.  Dawson:   Report  on  ths  Expioratitm  of  ihe  Counirff  $ehteen  Lake 

Smperior  and  tks  Red  River  SehUwMniy  and  keiween  ike  imiter  fUite 
mnd  the  AenniMne  and  Saskaiekewan  (45  pp,  4").    Twymio. 

Dbuusb:  Etudee  eur  le  metamarpkUme  des  roehee.  Parte  8^  «[  Anmdei 
dee  minee). 

J.  FutHiHfl:  ihe  Lithoio0ff  of  Edinbmr^  ediied  irl#A  a  Memoir  Ay  tke  Ret. 
J.  Dims.    2O0ff. 

J.  D.  FoRBBi:  Oeeaeional'  P apere  on  tke  Theory  ofOiaeierOj  now  firet  eot- 
leeted  and  ehronotoifieaUy  ärranyedy  with  a  prefelory  Noie  en  tke 
reeent  progreee  and  preeeni  aepeet  of  tke  theory  ^  287  pp^y  wiih  10 
pimiee  and  29  wood-enyrmnnfe.    Edinkuryh  Sf"  [tOV,  tiitl.). 

J.  Hall:  Contrihutione  to  the  Palmeonioioyy  ofNew-Yorky  made  dmring  tke 
yeare  1856-^1868  (18  pp.  8"].     Alktny. 

G.  V.  HiLHiRSBN  and  R.  Pacht  tgeogaostische  ÜMtersuchangen  im  mitteln  Rm- 
knd,  aus^emhrt  1850—1853  (187  SS.  8<»,  10  Tfla.).  P^lenburg  [=  t. 
Babr  and  v.  Hblbrrsbn:  Beiträge  zur  Kenntniss  des  RassUchen  Reichs 
und  der  «ngrenzenden  Lftnder  Asiens,  XXI.  Bftndchen].     X 

A.  V.  KupsTBiift  GemeiimliuTge  Blltter  lar  Forderung  des  Bergbaues  und  flfitteih 
Betriebes.  Giessen,  4''  [vgl.  Jb.  t849y  462).  U.  Heft  (124  SS.  mit  1 
bergni.-geogn.  Karte),  1859.  ^  (Plan  zur  Wiederaufnahme  der  Bki-^ 
Silber-  ul^d  Kupfer-Gruben  Altermann,  Bangershecke ,  Wasserkante  in 
Verbindung  mit  deii  neuen  Fundgruben  am  Rothenköppeln  und  des  Blei- 
bergs in  der  Langhecke,  Bergmeisterei  Weilburg.    S.  .I-7I24,  Karte.) 

6.  M.  Lubbr:   Tkird  Report  on  tke  Oeoloyicat  Slurvey  of  Stmth  Csro/ias 
' '   (224  pp.  S%    ColunMa,  S.C.  [jeder  Report  50  C^ts]. 

R.  I.  MimcHisoii:  Siiuriay  lAe  kietory  of  the  oldeet  foeeiUferoue  roeke,  8' 

edit.    London^    8^ 
J.  S.  Newübbrt:  Report^  on  tkeGeohyy^  Boiany  a$id  Zoeioyy  pf  Nerthem 

California  and  Oregon,  made  to  the  Ifar-Departw^ent  (320.  pp.  4^  mtk 

numeroue  platee.     Waehinyton. 

A.  C.  Rahsat:  Oeolofieal  map  of  England  and  Walffe»    London. 

B.  0.  Rogers:  tke  Qeoloyy  of  Pemeylpänia^  a  Qovpmmeni  Snrvey^  wiih 

a  yimeral  View  of  ßke  Oeolpyy  of  tke  United  Statee^  Eeeaye  <m  tke 

Coal  Fprmatione  and  ite  Foeeile  and  a  Deecription  of  tke  Coe^FieUe 

of  North- America  and  Great  Britain.     ni<^  vol.  4^^  wiih  Portfolio  ef 

.     Mape^  and   noumerome    lUuetroHone  e^yraved  on  eopper  and^  weod. 

",    Edinhtry  and  London  [vgl.  S.  109;  im  Ganzen  kostend  8  Pfd.  8  ShiLj. 

J.  Soubl  :  Reise  durch  die  Felsengebirge  und  die  Humboldt-Gebirge  nach  dem 

.      StiUen  Ozean,  e|ne  Skizze  (140  SS.  8^).    SchaiThausen.  X 

yt,  C,  H..  Stari^:  de  Modem  van  Nederland,    Haarltm,  ^  [vgl.  Jb.  1867, 

704].     6.  Afleveriny,  li,  S.  161—304,  Taf.  1—^3.   x 
G.  G.  Wmxte:  die  Schichten  der  Avicula  contorta  inner-  und  ansser-haib  der 
▲lp«m  ^  Gaelagischt>«lionlalafische  SlmBen  (pro  venH  le^enM:  ^1  SS^ 
8  Xte.>.    Mtechen,  8^.  H 


•11 

1)  Jahrbnch    der    K.  K.    Geologischen  Reicbs-Anfftalt   in  Wien, 

Wien  8^  [Jb.  1859^  434]. 
186»y  Jan.-Harz;  JT,  I,  A.  1—154;  B.  1-81,  Tf.  1—3.    X 
E  ▼.  Hauer:   Untersnchnng   der  wannen  Scbwefel-Quelleh  von  Trentscliin- 

Tf^pliU  in  Ungarn:  1. 
P.  HntTBB  and  E.  Ponm:   En-Torkommen   zu  Rochlitz  am   S.-Abhang  des 

Eiesengebirges:  10,  Tf.  1. 
C.W.  GuBMBn.:  Äquivalente  d.  St-Cassianer  Schichten  im  Keuper  Frankens :  22. 

F.  Kabrib;  der  Eicbkogel  bei  Mödling:  25. 

H.  Wolf  :  barometrische  Höhenmessungen  der  geolog.  Reichs- Anstalt  in  tSST :  29. 
T  RiciiTBOFBii :  die  Kalk-Alpen  von  Vorarlberg  und  Nord-Tyrol :  72,.  Tf.  2,  3. 
K.  V.  HAum:  Arbeiten  im  chemischen  Laboratorium  der  Reichs-Anstalt:  137. 
Yeneichnisa  eingesendeter  Mineralien,  Gebirgsarten  und  Petrefakte:  141-142. 
Yeneichniss  eingesandter  Bächer,  Karten  u.  s.  w.:  148. 
Ktzonga-Berichte  vom  11.  Januar  bis  26.  April:  B,  1—81. 

2)  Wnrttembergische     naturwisaenschaftliche    Jahres-Hefte, 
Simigart,  99,  •  (Jb.  i8S8,  457.] 

18My  XV.  Jahrg.,  I.—S.  Heft,  360  SS-,  hgg.  1859.    x 

G.  V.  Iaobi:  fosaile  Überreste  vom  Menschen:  39r^* 
0.  Fraab:  Aber  Bohnene:  38 — 41. 

lurFF:  Gavial-Sanrier  an»  dem  Stnbensandstein :  46,  93—97. 

t.Fbdjh«  und  0. Feaas  :  Untersnchnngd. Mineral-Wasser  kJebenhausen:  82-9Qv 

Pbobst:  4ie  Str^ong  der  fossilen  Squaliden-Zähne:  100—103,  Taf.  1. 

A  AomiBAcn:  die  Bohnerae  auf  dem  SW.  Alp-Plateau:  103—125. 

0.  Fraab:  über  das  Wachsthnm  der  Apiokriniten:  126,  Tf.  1. 

Aber  Rhyncholithes  inleger:  127,  Tf.  2. 

fiber  das  Verwachsen  cweier  Belemniten:  128,  Tf.  2. 

i  Scmix :  Tertiär-  und  Quartär-Bildungen  am  N.  Bodensee  u.  im  Höhgau :  129-254. 

0.  Fbaam:  macbiichten  Ober  den  Jura  von  Amerika:  255. 

C.  Dtmmai:  tat  Erklärung  der  Bohnen-Gebilde:  258 — 314. 

A.  Qpna:  fiber  die  Zone  der  Avicnla  <;ontorta:  315 — ^325. 

0.  FaAAs:  vergleichendes  Schichten-Profil  in  den  Bohrlöchern  Düirmena-Mähl* 

acker  und  Ingelfingen:  326—345. 
SifWABT:   vergleichende  Untersuchung  des  Wilhelmsbmnnens  in  Canqsl»dl^ 

der  Insel-Quelle  und  des  Berger  Sprudels:  852—355. 
0.  Fraa«:  Jnra-Vorkommen  auf  der  Ost^KOste  Afrika's:  356—357. 


3)  PoeanmoBVF's  Annalen  der  Physik  und  Chemie,  Leipsig  8^  [Jb. 
J8S9,  436]. 
1869,  d-^5  CVIl,  1—4,  S.  1—660,  Tf.  1—4 
F.  Pvaff:  Ausdehnung  der  Krystalle  dureh  Wärme:  14^^154. 
T.  RswBBniAai:  Anordnung  und  Bintbeilung  der  Meteoriten:  195—182. 

39  • 


iit 

5.  BLtuiBOiiB:   ÜBteniiokMg'  dt»  'PlMia^Bcies    vm  Goenoeag  Lawak  Mf 

Boraeo:  189—191. 
T.  RucmiBACH:  über  den  Meteoriten  von  Clarac  >.  191—192. 
J.  Pottka:  Ober  den  Arsenikkief  von  Sala  in  Schweden:  302—312. 
C.  RAlwiLaBBia :  Zaaammensetiiang  des  Franklinita  und  Isomorphie  der  Mono- 

und  Sesqui-Oxyde:  312—322. 
▼.  RnciBiiBACB:  chemiscbe  Beichaffenheit  der  Meteoriten:  353 — 374. 
A.  E.  NoannifHjöLD:  Untersuchung  eines  Tantalits  ans  Finland:  374. 
J.  P0TYK4:  über  den  Boraxit  von  Lüneburg  und  den  Stassfurtit:  433— -436. 
F.  Obstih:  der  Triphyllin  von  Bodenmais:  436 — 439. 
€L  Rosa:  die  Dimorphie  des  Zinks:  448—451. 
C.  RABKBLsBKa«:  Oktaedrischer   Eisenglanz    des   Vesuvs    und    HagneteiseB- 

Bildung  durch  Sublimation:  451 — 458. 
J.  Pottsa:  über  ein  neues  Niob-haltiges  Mineral:  590—596. 

6.  Rosa:  Isomorphie  der  Zinnsfture,  Kieselsäure  und  Zirkonsiure  (Zirkonerde): 

602—604. 
C.  RAHMauBEUo:  über  die  Zusammensetzung  des  Cerits:  631 — 633. 
jRHZscn:  über  die  Krystall-Form  des  Kupferoxyds:  647—652. 

Über  neu-gebildete  Sanidin-KrystaHe :  652. 

E.  SOaiTiiw:  über  den  Einschluss  von  Feidspalh  in  Qnan-Krystalle«:  6M-^7. 


4)  EnanAMif  und  WninDm:  Journal  für  praktiaeh«  Chemie,  LeipiigS* 

|Jb.  18S9,  70]. 
18S8y  1T-Z4;  LXXVy  /— «,  S.  1—526,  Tf.  1—2. 
Tn.  ScBBiRBR :  chemische  Konstitntion  der  Epidote  «nd  Idokraae :  167—174. 
0.  L.  EnnHAHH:  Analyse  der  Mühbtein-L-ava  von  WIedennendig;  216—218. 

Quecksilber  im  Boden  der  Stadt  MontpeNier  ^  251. 

BnonAioi:  Arsensüure  in  phosphorsanren  Kupfor-Brxen  ^  3B3. 

VöLCKxn:  Analyse  Norwegischen  Apatits  ^  384. 

R.  Hkuhaiih  :  systematische  Eintheilung  der  MineraÜea  nacli  den  Primdpe  der 

Heteromerie:  385—447. 
—  —  Untersuchungen  einiger  Wismoth-Bne  IKareltliit,  RciiiuBfit  und  Nadel- 

erzj:  448-453. 
6.  J.  Bbvsh:  üb.  Giesekit,  PyrephylKt,  Unionit,  Danbury-Feldspath :  453—456. 
T.  St.  Huht:  über  Ophiolitbe  >  457—458. 
J.  W.  Mallbt:  Vorkommen  von  SchrOilerit  in  Ahihama:  459— 460l 
H.  Hov:  Analyse  emiger  Zeolithe:  460—462. 

1869,  1—«-,  LXXVi,  I—«;  S.  1—508. 
€■.  F.  CaABBLBB:  Zirkon-Analyse  >  8—10. 
H.  ZAubb:   Rückstünde    meteorischer   Wasser,    welche  durch 

Boden-Amn.  gefangen:  12—14. 
R.  Müllbb:  Antimonkupfer^Nickel  als  Hütten-Produkt  >>  62. 
A.  6a«bs:  MiaskH  ein  paendonMrpibea  Mineral  >  63. 
C.  BniBBMni:  Knni«!  ein  CpMttes  Ha»  i»  BrankoUe:  65—68. 
T.  Pbtomh  ttad  E.  Vm  s     I 
M.  BnAoa:  (    Analyse  der  Zink-Blfithe:    127. 


IM« 

BaoHtt:  M«leontm  TM  üktttL  in  Sitimib«i|(«B:  127--1M. 

ScMAsniioTL:  blaaer  Stinkfliin  [-ipalh]  von  Wftlsendorf,  Oberplah:  131^136. 

fi.  Rofi:  isonere  Modifflutimieii  ^tet  ZS«M>xy4s!  137—140. 

B.  Liwy:  Bildaiif  and  ZwgtmmeidUwny  det  Smaragds  ^  167<^171. 

Hram:  Zerlegvttg  des  StMr«rtitt:  243—245. 

A.  B.  Hobibdotb:  Zerleguag  des  Thefaphyllits  ^  253. 
Fl.  Aus:  ktasMcke  Bildang  von  Atakamii  >  255. 

B.  Hbuuioi:  ZasanmensetraBf  der  UraDiiltkat-MmeraHe»:  320*330. 
Sil-Cl.  Dbtilli  nnd  H.  Chabom  :  Aber  Apsttl,  WsgnerK  nnd  kinslliche  pkot- 

likorsaure  MetslI-VeribindaDgen :  412*--415. 
Pk  T.  Konix:  Anwendog  des  phosphonanren  HangaBozyds  in  dar  Tilrir- 

Analyse  vkd  der  Pfaospbofsiafe  sar  Hkwial-BestiBUBaiif  t  415—424. 
Tl.  SmiwniB;  Zasammensetaiinf  der  Magnesite  von  Snarum  and  Fnnkanslein: 

426-427. 
B.  Tl.  SiMBun:  Nachtrag  Aber  das  Stachellmrger  Mlaenl-Wasser:  428—430. 


5)  Yerkandlangen    und    Mittkeilnngen    des    Siebenbfirgischen 
Vereins  fflr  Natarwissenscbaften  %n  Hermannstadt.  Herai.  0* 
Pb.  18S8,  458). 
18S8,  IX.  Jabrg.  [212  SS.,  1  Tf.)    X 

P.  Scinu:  Analyse  der  Themial-Quelle  von  Also-Vatza:  22 — 32. 

Analyse  der  Tbermal-Oaelle  von  AI-6yogy:  43 — 48. 

E.  A.  BiBLs:  Vorkommen  der  Mineral-Kohlen  in  SiebenbOrgen :  53-^56. 

J.  L.  Ifnjeanonm:  WOhlbr's  nnd  BocKiisni's  Analysen  der  Meteorsteine  von 
MezO-Madaras  nnd  Ohaba  ^  165 — 168. 

BoMBnoMn,  L. :  Obersicht  der  trigODometrisch  oder  barometrisch  bestiauntcn 
Hfthen-Pnnkte  Siebenbürgens,  III.  Nachtrag:  195—206. 

J.  L.  NnrcEBOHiai:  die  fossilen  Pflanzen  der  Tertifti* -Formation  von  Szakadat 
nnd  Thalheim  in  Siebenbürgen^  nach  Amdra's  Untersuchungen  \t8Sl] 
>  206—209. 

E.  A.  BmiiZ:  muthmasslicher  Erfolg  der  Bohrung  nach  Trinkwasser  für  Her- 
mannstadt: 209—212. 

J,  L.  Navssnonni:  zur  Kenntniss  der  Molinsken  im  Tegel-Gebirge  von  Ober- 
Lapngy:  Forts.  2,  57,  105,  139,  169,  179. 

S)  BmlUiin  de  ia   Soaie'tt  de«  Naturniiste*  de  Bioseon,   Moe- 

«M  ^  (Jb.  18SS,  673]. 

t8S8,  8,  4-,  XXXI,  n,  I,  f ;  p.  1-572,  1—77,  pl.  1-5.  X 
6  Biun:  Veraeichniss  der  um  Kamieni^ts-Fodolski  vprkomDeiideD  paliiosei- 

schen  Versteinerungen:  125—135. 
R.  HsuAim:  Aber  den  Chrapbit  aus  der  Kirgisen-Steppe:  530—533. 

Analyse  von  Wismuth-Erzen  und  Wismuth-Ozysulphuret :  537—540. 

H.  TiAuTscHOL»:  geologische  Untersuchungen  um  Moskau:  546—561,  2  Tun. 
H.  V.  Marzn:  Saurier-Knochen  ans  Orenburg  |Jb.lM7  u.  IM6>I  561—572. 


«14 

7)  BulUtin  d»  im  Booi4$4  $4oi9fi%m9  4e  Fr«»««  |f  J,  Bmrw  ^ 

[Jb.  1&S9,  seq. 

1869,  Janv.  26— AttiI  4;  X¥I,  22S— 560;  p1.  7-16.  X 
Diumsk:  Aber  Ketamorplriimus  der  FtAmV&Oy  Schhus;  225. 
Fourrst:  Antwort  auf  Diilbssb's  AmfsaU  fiber  Melaphyre:  231. 
BIeugt:  YertheidiguDf  Yon  Duhoht^«  fMlo^seher  NooMBchtar:  26 L 
Gossblbt:  um  Mona  und  Un  Nord-Dept.  fei— iiiielte  Foiailien:  265. 
J.  HARTm:    Übereinattmmnnf   der  foaailen  Arien   im  Unlerlias    «d  in  d« 

Sandsteinen  Ton  Hettange  und  Luxemburg:  267. 
Gl  CoTTBAu:  über  die  Sippe,  Galeropygua:  289. 
KoacBLlli-SaiLinanoaB:    Aber   Sc.   Gbab'    cbronologiacbe   Vergleiehnng  4« 

Quartär- Gebirfei  des  EImm^  und  des  Rhone -Tbales  ia  Danpbin^: 

207,  Tf.  7. 
A.  BocB :  Brief  über  „y.  Hackr^s  Beitrüge'^  und  Anderes :  366, 
Bniotr:  die  Helassei  des  Ain-Depts.:  369,  Tf.  8. 

PouBCH :  Abhandlung  über  das  Terti&r>Gebirge  im  Ari^ge-Dept. :  381,  Tf.  9, 10. 
ürvuer:  über  die  geologische  Karte  und  Beschreibung  des  Loire-DeptV:  412. 
Diskussionen  darüber:  418. 
Th.  Ebrat:  annähernde  Wiederherstellung  der  Erd- Rinde  Tor  den  Dilaviil- 

Wirknngen:  426. 
Gossblbt:  die  Kreide-Gebirge  im  Hainaut:  432. 
Raulin:  über  die  Klassifikation  der  untern  Kreide:  476. 
BbmoIt:  Übereinstimmung  der  Siderolith-Formation  im  Bresse-,  Ostjura-  n.  i. 

Dept's.:  439,  Tf.  11. 
ViRLBT  d'Aoust:  Mögliche  Unsukönunlichkeiten  aus  dem  Ausdruck  Siderolith- 

Terrain  oder  -Stock:  445—450. 
Gapbllini:  neue  fossile  Isis- Art:  451,  Tf.  12. 
p^Abchuc;  die  dritte  Aasgabe  von  Murchison^s  Siluria:  454. 
Labtbt:  Zahn-Bildung  und  geographisch-geologische  Verbreitung  der  Probo»- 

cidier  in  Europa:  469,  Tf.  13 — 15. 
J.  BABRAimB:  Stand  untrer  Kenntnisse  über  die  Primitiv-Fauna:  516. 
I^drbrt:  Geologische  Notitz  über  die  Eisenbahn -Linie  von  Madrid  nach  Ali- 

eante:  548^  Tf.  16. 

8)  L^Insiitut  /.  Seet.  Seienees  mathemaiique^j  phfMtiues  §l 

nmtureileM,  Pmrig  4»  [Jb.  18S9,iBil 

XXVII.  amule,  1869,  Janv.  5-luin.  22;  No,  1S0S—ia»9;  p.  1-204. 
Ober  die  Aerolithen,  welche  am  9.  Dei.  zu  Clarac  und  Assun  gefallen  sind:  1. 
Untermeerischer- Ausbruch  in  Livorno:  1,  36. 
FAMDKRt  sikiriAclie  Fischer  in  Russland:  7. 
E.  HomraAin's  Reise  im  Ural:  7. 

Lagerung  der  Steinkohle  im  Iford-Dept.  swischen  Rhone  und  Maas:  8. 
Der  Aerolith  von  Asson:  9. 

Ch.  Stb.-Cl.  Dwilu:  Trachytismns  der  Gesteine:  10. 
FitHOL  und  Lbtvbrib:  Aerolith  von  Montrejean:  26. 
Gbavais:  Saurier  in  den  Dachschiefem  von  Lod^ve:  27. 


«IS 

Vuiur:  CMriffe  Im  DMll».DiBpi:  mI*  dtr  M^IHUMlKlh« ' Alb:  M  . 
DvMUMZBAux :  doppell-lichtbrecheiide  KHh  dtr  ffrysUHer:  99-'«*a4l        *  ^ 
GhMiHBL  und  MoffSMiBi}  ü^Ugeä  4em  MrdlilNcfb  vmn  9.  Dm.'  (8»  1):  45. 
Wiener  Akademie  im  Oktober  v.J.  ^  46.  <    t 

Petenlmifer  Akademie  ^47. 

Fem:  GeAlofilaehee  TOB  des  Len^-TckoiHlBsehi:  56*. '         -  .1 

Gratioibt:  fiker  den  Encephalus  von  Oreodon  gractll«:  53-— 53. 
Wtaun:  organiacke  Materie  im  Aerolitkeii  von  Kaba:  57,  67.    '  •    ' 

Fiuwl:  tber  den  Aerolitken  toq  Montrejean  i  61. 
Britiiche  Geiehiten-YersammhiBg,  tSSSi  Geologie:  73^73. 

HoTBmfl:  erste«  Anftretea  der  SftofeAiefe:  73.  ( 

—  ^  Bewef^ong  der  Gletaeker?  73.  . 

Owmi:  4ber  einen  ftr  foaiil  gekalteneB  BanaMtamm':  -73. 

T.  P.  Jbalb:  Hippopotamo«  major  elö.  bei  Leedi:  73« 

W.  PBMdkLLT:  Kn«M)ben-H«ble  an  Brixkam  be?  Tenimiy:  72. 

Fteiira:  Hftmattte  im  BÖrdllcbeB  Lancatkire:  73: 

Hamodck:  Warm-f5rmige  Reste  im  Bergkalk  N.-EBglaads:  73. 

6.  D.  Paob:  pleiatbeäne  Fkeca  In  Fifeskire  geftindeB:  73. 

Pmjun:  KoBtakt-BracbeiBaBgen  tw.  Granit  v.  Sckiefev  ComberiaBds:  ^73. 

H.  C.  Sobbt:  Aaordnnngs- 'Weise  maaeher  Mineral -Arten  in  den  Fba^ 
Gesteinen  and  Bestimmung  des  Drucks  uad  der  Tmnperatiir  wlfereaA 
ibrer  Entstehung:  73.  ^        . 

Paob:  Fossile  Reste  der  siluiisch-devoniscben  Tilestoaes  SckoltlaMdb:  ^ 

E.  Cbablbswobtb:  merkwiirdige  Fossil-Reste  in  Torkskire:  S3.     .  •      • 

R.  I.  MoRcmsoii:  die  alten  Gesteine  der  Schottiscken  flocblande:  83. 

P^aa:  Beziekungen  Kwiscken  den  palftolitkiscfaen  und  metamoriliiscbeli  'Cb- 
steinen  daselbst:  83.  .  ' 

Nicaikst  analysirt  Seifensteine  oder  Sa'pomte  von  nombüresi-IML 
jAdsoM:  Gold-fnkrende  Gebirge  von  Georgia:  113.    '  -     '    ff 

liAcBiKt:  Erdbeben  in  den  Vogesea:  139.    .  <■  .7    i 

St.  Hobt:  über  Talk-kaltige  F^lsarten:  139-:131.  '      : 

A.  Gaobrt:  Geologiseke  Karte  der  Insel  Cypecn:  134-^135. 
Lyill:  zur  Geologie,  des  Ätna's  ^  145. 

C.  A.  Mubbat:  Aber  die  BKneral-Qaellea  otti  Teheran)  Fersien:  148. 
H.  Rosb:  isomere  Modifikationen  des  Zianoxyds:  155. 
Bau«:  Zerlegaag  der  Sckwefel- Wasser  bei  Preasbnrg  ^  156. 
Pbbbst:  mittle  Richtung  der  Erdbeben  auf  der  Skandinav.  Halbinsel  ^  156. 
Fnu»:  Zasammensetxuag  des  Guayacaniti  aus  Cküi  ^  156  [^  Jb.  i.  631]. 
Bodssibsault:  Zerstörung  Quitos  durek  das  Erdbeben:  157. 
CHBTAUKBi.groiae  Ovnky  0.  Gisottiaaa,  in  Grobkalk:  157. 
Verhandlungen  der  Wieaer  Akademie  1$59,  Mm  163  ff.  —  A|iril:  3QB  f. 
Ca.  Stk.-Cl.  Dbvillb:  neuer  Bohrbrunnen  la  Neapel:  165, 
Dilbssb:  Entstehung  and  Klassifikation  der  Ansbmck-Gesteiae :  168. 
G.  Guiscabm:  berichtigte  Formel  des  Guarinits:  188.  ,     •       < 

ScmPBB:  tertiäre  Fische:  193. 
Eneagniss  venckiedener  BUi-LagerstitteB  in  Europa:  204. 


d0n,  hmdm^  ^  |Jb.  IMf,  450). 
iM9^  A«f.;  M.  M;  JTF,  «,  A:  387-475,  B:  13-14;  ^  la,  14,  mMc 
L  Jahrtagt-Rede  4ef  PriiideBten:  zxv-sl 
iL  Naehgelragene  VorUige  (S.  287-353):  A.  287— 4«1. 
J.  J.  Bimbt:  über  daa  paHoUiuMlia  Backas  voa  Naw-TMk,  ScUm: 

387—^5,  Ti.  t7-»ia 
J.  G.  Malcoimom:    BeaahmfeB  der  vaneliiadeaea  Theile  dea  Old  nd 
fandsione,  woraus  fotsile  Rette  ia  dar  Grafsch.  Moray,  Haim,  Baaff 
und  iBTemeis  künlich  vorgejLonunen  siad:  338—352,  TV.  11. 
HL  Laufende  Vorträge  (ISM,  Des.  1—15):  3&3— 461. 
R.  L  Muacnsoa :  Aufeinanderfolge  der  ilteren  Geateioe  in  des  itffdiichilaa 
GraffH^haften  Schettlanda,  mit  einigen  Benerknngen  aber  die  Oriney- 
nnd  SlietlandVInseln:  353—418,  Tfl.  13. 

der  Sandstein  vmi  Elgin  enthält  ReptUien-Reste :  419 — 439. 

Tb.  H.  Hoxut:  fiber  StagaBolepia  Robeitteiii  ans  dea  Elgia-Sandslaia: 

440-480,  Tf.  14. 
8.  H.  Bbcklbs:  fossile  Fäbiten  Ba  Cnmaingstone:  481« 
J.  ■lum:  Reihenfolge  der  Gesteine  in  den  aordisehen  Haehfondes:  481. 
IV.^Eingehemmene  Geschenke  an  Bächern:  A,  482 — 475. 
V.  Missellen:  B.  13^14. 

UB«Bift  fossiles  Hols  aas  Ägypten:  13. 
AnBBAoriBBBt  tertiäre  Fische  nm  Wien:  14. 
Rmss:  meerisohe  Tertiär^Bildungen  in  BöhuMn:  41. 


M)  ThB  AnnmU  m.  Mmfmmiuß  of  Araliirclllt##ery  [a.], 
[Jb    18S9,  73]. 
IMf,  Jan-Jnni  {«.],  13—18,  /!/,  I— •,  p.  1—520.  pL  1—17. 
W.  CAaauTBBBs:  Graptolithen  der  Silnr-Sehiefer  in  DoMfriaUre:  23—28. 
J.  W.  Dawboh:  Pflanien-Struktar  in  Kohle:  439—441. 
Geologische  Gesellschaft 

T.  H.  Hozlbt:  Dicynodeo  Murrayi  «.  ajr.  ans  Süd- Afrika:  507. 

Reptilien-Reste  aus  Sfld-Afrika  and  Anstralian :  507. 

äiber  Rhaniphorhynchns  Bneklandi  ans  den  Stonesfield-Sehiefem:  508. 

aber  einen  fossilen  Vogel  nnd  fossilen  Wal  ans  Nen-Seeland:  509. 

aber  den  Haatpanaer  von  Croeodilus  Hastiagsiae:  510. 


11)  Ahbbbsöb,  Jabdibb,  Balpoob  a.  H.  D.  RooBas:  Edinkmrf  «e«  PkU^- 
MophieMl  JöurnmL    [9.]  Kümh.  8^  [Ib.  1869^  440|. 
i8S9,  March;  |2.]  19,  IJT,  t,  p.  179—348;  pl.  4-5.      . 
I.  Batt:  Beobachtangen  Ober  den  Lake-Diatrict:  179—190. 
W.  S.  SraoNDs:  der  Old  red  Sandstone  von  Herefofdshire:  232—244. 
L.  LninsiT:  Wirkhng  nm  hartem  Wasser  anf  Blei:  245—257. 
Bacher-Anseigen:  289-284. 

Ober  R.  L  Mmunsoiv's  Siloria,  3.  edit. :  289. 
-    Über  A.  C.  Rabsat*s  geolcfische  Kette  tm  England  «nd  Wales:  273. 


Air 

Übef  J.  Fi0m*t  fcilMtgi«  mm  EdnlMHf :  279. 
GeUkrte  Geselltckafte»: 

CAMOMmi:  gMiifiaclw  VerbreHiMg  lebeaAer  PflaMWBx  38«— 367. 

Snn:  CmaIo  Reste  ans  dem  OU  fed:  3afti 
lifstlUa:  Aeretiltai:  S3S-884. 


13)  !>*•  L»ndo;  Hdinkurgk  m.  Bnhlim  Pkilüsophiümi  Umfm* 
•IM  mnd  Journml  otBei§nee  {4.1,  I^Mtoii  9^  [Jb.  I«M,  38^]. 
1M5,  Jan.— Jane;  [4]  no.  Ui-tte^  XVi§,  I—«,  p.  1—466,  pl.  1,  Z. 
&  lAvanroa:  Gealeia»  «ad  Bfineralien  ans  ZeiHial-liMHen,  inslMpeadere  iker 

ffialopit  «nd  HonterH,  iwet  aeve  Miaeral-Arten:  16-^31. 
Hmu:  Uale  pae«d«Mrplier  Mineralien  MMülanda:  43 — 47. 
Tl  Bilt:  Ursprung  der  Wirbelwinde:  47—53. 
ff«yel  fieeMy  /M9,  Jörn  10. 
Cl  Ltbll:  Bildung  msainnienhAngender  Tafel-Massen    steinifer  Lami  an 
Abhtaigen:  56—61. 
Geologische  Gesellschaft  in  London  3868^  Den.  15. 
J.  MitLin:  Aafeinanderfolge  der  Clestetne  in  den  nordischen  Hochlanden :  73. 
1.  I.  Moacnsoa :  geologische  Struktor  Nord-Seholtf ands.  Ili.    Sandstein  von 
Morrayshire  mit  Reptilien  »Resten  (Telerpeton  and  Stagonolepis  Ae.) 
als  die  obersle  Abthelinng  des  Oid  red  sandstone:  73—74 
Tl.  H.  Huxunr:  Ober  Stagonolepis  Robertsoni  in  den  Elgin»- Sandsteinen, 

and  Fihrten  in  den  Sandsteinen  von  Oammingstone :  75-^77. 
S.  IL  BacBuis:  Thier^Ffthiten  im  Old  red  an  Cnmmingstone  77. 
J.  TTsnutL:  Bemerkungen  Aber  Eis  nnd  Gletscher:  M — 97. 
Sii.-Cl.  Dktillb  und  Charoh:  Id^r  ApaHt  und  kttnstKche  Motall*Phosph«te 

>  138—131. 
Geologische  Gesellschaft  an  London. 
Dawbor:  devonische  Piansen  von  6a8p4^  Canada:  147. 
J.  St.  Humt  :  einige  Punkte  in  der  chemischen  Geologie ;  148. 
H.  RosAUs:  das  Gold-Feld  von  Ballaarat  in  Victoria:  149. 
J.  Habukt:  Cephalaspis  asterolepis  n.  #p.  aus  (Md  i^d  von  Ludloir:  1^* 
A.  Ga«is  :  ober  die  Beobachtangs* Weise  in  Beaug  auf  einige  Metamorpkiiche 
Gesteine  und  Molekular- Wechsel  bei  Einwirknag  von  Säare:   169 — 176. 
IL  Hurumt:  über  den  Eininss  von  Land-  and  Wasser-Vertheikmg  in  ver- 
schiedenen geologischen  Zeiten  auf  die  Temperatur  der  Erde:  lSt-194. 
J.  D.  FoBBBs:  an  Tykdall's  AnfiMta  Ober  Eis  and  Gletscher  (S.  91>:  197-303. 
G.  P.  ScBon:  Bildnngs-Weise  vulkanischer  Kegel  nnd  Kratere  >  339^334. 
RAinuan«:  Znsaannenselnmg  Tüui-faalliger  Eisen<Erie:  331. 
Fi.  Fblo:  Gnayacanil  ein  neues  Mineral  aus  Chili:  333* 
S.  Haimdroii?  der  Feldspath  nnd  Gßnnner  im  Granite  von  Canton:  35S--361. 
J.  Ball:  über  die  geäderte  Straktur  der  Gletscher:  363^309. 
Geologische  Gesellschaft  in  London,  Feh.  33— Mftra  9:  306— SM. 
E.  W.  Bnmv:  Lias-Ablagemngen  um  Carlisle:  305. 
J.  W.  Saltbb:  fossile  Arten  der  Lingula-Platten :  306. 


Th.  H.  Huxlit:  aeue  Dieyio^M-Arl?  906. 

R.  Thobmtov:  Kohle  von  LiviiMtroim  co  Ttt6  in  B^AMul  jg^nimi  907. 

C.  A.  Mubiut:  einige  Mineralien  aus  Penien:  307. 

J.  W.  Tatlor!  die  Zinnen-^nge  von  Evi|^k  in  ^rtnland:  99f. 

J.  W.  Kirebt:  penaische  CMtoniden;  908. 

J.  W.  Dawior:  Pflaoien-Struktur  in  Steinkohle:  308» 
Pratt:  aber  die  Dicke  der  Erd-Rinde:  327—332. 
Geold|ri*ch#  GeaeUf  ehaft  in  London,  Min  23-«Apnl  27. 

Hvilbt:  einige  Reptilien-Reste  aus  Siid-Alirika  nnd  Anstralien:  373. 

—  -^  Aber  Rhamphorhynchns  Bncklandi :  374 

-»>  —  fossiier  Vogel  und  Wal  ans  Kreide  Ifenseelanda:  375. 

Haut-Panier  von  Crocodilns  Hastingsiae:  375^ 

Wright:  über  die  Gliederung  des  Unterooiiths  in  SAd-Engtond:  376. 

Ovirm:  einige  Reptilien-Reste  aus  Süd- Afrika:  378. 

E.  Hüll:  d.  sfld-östl.  Aaskeilen  d.  untersekondiren  Gebirge  in  England:  38i. 
üaumror:  Aber  die  Dicke  der  ferd-Rinde:  379—308. 
Erkar:  Gefüge,  Schmelxen  und  Krystallisiren  des  Eises:  40&-*-414. 
Walrir:  Beobachtungen  über  das  Eis:  43? — 439. 
Geologische  Societftt  in  London,  vom  4.  Mai:  442—447. 

Falgohbri  Groftta  di  HaccagDone,  eine  Knochen-Höhle  bei  FnlersM:  442. 

»B  ZiGHo:  über  die  jnrassische  Flora:  443. 

Buckrar:    Gmppe    angeblicher  Reptilien-Eier    ans  dem    Groasoehth  tod 
Cirencester:  444. 

PnLLips:  Dnrchschnitte  dnrch  die  Oxford-Schkhten :  444. 

Pr.  Eokrior:  über  die  Nomeaclatur  d.  Fische  ans  d.  OM  red  aandstone:  445. 

Ardbrsor  :  der  gelbe  Sandstein  von  Dura  Den  and  seine  fiMallen  Fische:  446. 
F.  PuARi:  Analfse  von  Kupfer-  und  Sisen-Kiesen:  449--450. 


13)  The   Atlanii$f  a  iUgUier  a^  Lüermturß  mnd  ShißmeSy  eoHiwUei 

hy  ihs  memker^  of  the  emtkoUc  umvermty  4tf  irimmd.     Lmidon  ^: 

enthält  u.  A. 
»o.  L:  18S8,  January  (S.  1—244)  1858.   X 
U.  IlmiHnssy:  fiber  den  physikalischen  Bau  der  Erde:  170—183. 

No.  II.:  1868,  Jnly  (S.  245—496)  1858.   X 
H.  .HntNisar:  Vertheilung  der  Warme  tkber  Inseln,  üisbesondera  die  Britiscbea: 

300—412. 
Ifo,  m. :  i8S9y  Jan.  <&  1—279)  1B58.  X 
II.  Hnnassv:  Geaetae  der  Isotbermen-Vertheilung :  204 — 207. 
Klima  der  Erde  unter  dem  Einflösse  der  verscUedeDen  Vertheiloa^ 

von  Land  und  Wasser  in  verschiedenen  Erd-Perioden:  208-^220. 
J.  Krllt:  das  Kohlen-Gebirge  Irlands  und  aumal  der  Gelbsandstein  nnd  seine 

BesiehungCB  m  Kohlen«  und  andern  Gesteins-Gruppen:  221 — 276,  nit 

Usschn. 


019 

14)  B.  SiuixAii  «r.  m,Jr,f  Daha  «.  Gi^m:  ike  Am^riemn  J0urnmi  üf 
ieienee  mnd  mrtM  [f.].    New  ümm»  8^\Sb.  t8S9y  4421. 
IM5,  July;  [2.]  bo.  M;  XXVI li,  1,  p.    1—160,  pl.  1.^ 

J.  D.  Wotibt:  neae  Mraeralien-Fundorte  vnd  -VarietAleii  nm  Obern  See:  8-20. 

L.  LuQomuz:  einige  Fragen  in  Betreff  der  Kohlen-FomMtionen  ll.-Anierika'f : 
21-37. 

J.  W.  Halut:  Ober  Brewiterit:  4S— 51. 

R.  C.  Hawbll:  Beobechtnngen  Aber  die  nenerlicbeB  Ansbittcbe  des  Meane 
Loa,  Hawaii:  66—71. 

Hna:  Ober  die  foisilen  FHanien  tob  ¥an€o«i¥er-lsland  und  Bellingbam-Bay: 
85-^89. 

Daxa:  Siebentes  Supplement  an  seiner  Mineralogie:  128—143. 

Miizellen:  0.  M.  Lobbr:  SL  Report  an  the  Geoiogie&i  Survey  of  8ai$ih 
Caroiinm:  148.  —  W.  E.  LooAiir  DieeripHone  of  CetuMtm  Orffmme 
Remaing:  148;   —  Oeotogjf  of  tke  Mexioan  BonnAmry  Survetf:  149; 

—  J.   Hall  :  ContrihtHons  io  fhe  Paiaeonioio§y  of  h'ew^York:   149 ; 

—  H.  D.  Rogers  :  öeology  of  Penneyl^ania :  149 ;  —  S.  }.  DAwson : 
Lake  euperior  eie.l  151;  —  Billihcs:  devoniscbe  Korallen  aus  W.- 
Canada:  152;  —  E.  Billimgs:  neue  paläolitliisclie  Brachiopoden  von  da: 
152;  —  Nbwbbkrt:  Geologie  von  Californien  und  Oregon:  152. 


15)   Proeeedinge    of  tke   Aeademy  of  Natural    Seieneee  of 

Pkiiadeipkia,  PMtad.  8^  [Jb.  1859,  75]. 

1867,  May— Bez.;  JT,  p.  129— 272,  9— 28.    l-xxviu,  i-vii.   x 
F.  T.  E^tdsr:  Erläuterungen  zur  2.  Ausgabe   der  geologischen  Karte  von 

Nebraska  und  Kansas  in  Folge  einer  Expedition  «ach  den   Btacle  Hills 

unter  Lieutn.  Warrbm:  139—158,  m.  Karte. 
W.  J.  Taylor:  Mineralogische  Notitzen:  über  Lecontit,  Stercorit,  Vauquelinit, 

Ilmenit,  Pyrophyllit,  Staurotid,  Cuproplumbit,  Hydrophit:  172—176. 
W.  P.  Foulkb:  fossile  Reptilien-Knochen  aus  Kreide  von  Haddonfield,  Caiu- 

den  Co.,  TTcw-Jcrsey:  213—222. 
F.  B.  Man  und  F.  V.  Hatdkh  :  Bemerkungen  fiber  die  unteren  Kreide-SchicK- 

ten  von  Kansas  nnd  Nebraska,  und  Beschreibung  einiger  Versteinerungen 

aus  der  Steinkohlen-Formation  im  Kansas-Thale :  256 — 264. 
0.  Hbir:  [dazu]  über  die  Tertiftr-Pflanzen  aus  Nebraska:  265 — 266. 


Aoszflge, 


A.     Mineralogie,  Krystallographie,  Mineral-Chemie. 

G.  Roh:  Dimorphie  des  Ziaki  (Pomkni».  Aniial.  CVII,  448  ff.). 
Metalle  krystallisireiiy  §o  viel  man  weiss,  nur  in  drei  Formen ,  in  denea  to 
refuliren  Systems,  wie  t.  B.  Gold,  Silber,  Kupfer;  in  einem  spitsen  Rhön- 
boeder  von  85'  bis  87^  in  den  Endkanten,  wie  i.  B.  Wismntb,  Antimoa, 
Arsenik,  und  in  eiqem  Ou^dint-Oktaeder  von  57®  13'  in  den  Seitenksates, 
wie  Zinn.  Das  Zink  gehört  in  der  «weiten  Abtheilung ;  «war  ist  es  bis  jetxt 
nur  in  sechsseitigen  Prismen  krystallisirt  vorgekommen,  wie  es  Nd6ai.iii 
snerst  beschrieben  hat,  aber  die  Prismen  sind  wie  die  Krystalle  der  übrigen 
flwmboedrischen  Metalle  sehr  vollkommen  nach  der  Basis  und  ansserdra 
noch  unvollkommen  nach  einem  spitirn  Rhomboeder  spaltbar,  das  sehr  vrakr- 
acbeinlich  Ahnliche  Winkel  hat,  wie  die  Rhomboeder,  welche  bei  diesen  Metalleo 
vorkommen;  es  ist  nicht  zu  aweifeln,  dass  es  mit  diesen  isomorph  ist.  Man 
kalta  zwar  geglaubt,  dass  das  Zink  ausserdem  noch  in  Pentagon-Dodekaedern 
also  auch  in  den  Formen  des  regulären  Systems  krystallisiren  könne,  und 
hatte  als  solche  Krystalle  die  kleinen  Polyeder  beschrieben,  die  man  dnrch 
Destillation  des  Zinks  erhält;  der  Vf.  hatte  aber  schon  früher  gezeigt,  dass 
Diess  gar  keine  Individuen,  sondern  kugelige  Zusammenhäufungen  von  vielen 
Individuen  sind,  deren  jedes  eine  Fläche  nach  aussen  gekehrt  hat.  Indessen 
ist  das  Zink  unter  Umständen  in  der  That  im  Stande  in  den  Formen  des 
regulären  Systems  zu  krystallisiren.  In  dem  königl.  miueralogischea  Museum 
▼OB  Berlin  befinden  sich  zwei  Stücke  krystallisirten  Messings,  die  noch  ans 
der  Mineralien-Sammlung  von  KLAraon  stammen  und  in  den  Höhlnagea  mit 
lauter  Krystallen  besetzt  sind,  die  zwar  nur  eine  sehr  geringe  Grösse  haben 
nnd  an  und  für  sich  ihre  Form  nicht  eikennen  lassen,  aber  zu  sogenannten 
gestrickten  Formen,  wie  Speiskobalt,  gruppirt  sind.  Da  nun  diese  gestrickten 
Gruppirungen  nur  im  regulären  System  vorkommen  und  nichta  anders  als  An- 
eiBanderreihungen  von  Krystallen  in  paralleler  Stellung  nach  den  drei  unter- 
einander rechtwinkeligen  Axen  sind,  so  beweisen  diese  Krystalle,  ungeachtet 
ihrer  Unerkenntlichkeit  an  und  für  sich*,  dass  das  Zink  auch  in  den  Foimen 


*    Bei  dem  SllbetigiABx   kommt  dies«  Art  der  Omppimng  snwellen  bei  groMen  laA 
deutlichen  Krystallen  ror ,  so  dsss  die  Art  der  Gmppirung  hier  »ehr  gut  zu  erkennea  bt. 


ist  iB  «MM  Mryücileft  wM^  reiB,  jImhImbi  BMk  mü  me»  «lAefNi  r^fvMkitB 
MettHa,  4om  Ki^ar  ▼«rkmiteli.  Ob  IH«*-  «im  MtiiWMidig»  Ikdfcmwwf.  u% 
teilt  iis  £trii  fai  des  »f«Hta«B  FoineB  fcrystdttifiitt)  odw .  ok  m<  vatar  U»> 
ütadeB  «idi  ffer  ndi  allein  in  ditt«n  Fennen  kryilettieifeB  kAme,  wiiiBn 
weitere  Beobec^lttnf  en  lehren.  link  10I  niekt  4m  eimige  diweepke  Me^ 
wclchei  nwn  kennt  5  ickon  Mker  ketdbr  Vf.  nnehfpewieMn,  tee  anok  In- 
Am  nni  PnllndiBm-  sMenf  AfanHcke  Weite  verkalteny  in  4en  Fog»eni4eg 
refnlirefl  nnd  det  drei-  and-ein-axi|(en  Systeme  kryelnHieifen  ktanen^  -r  Z« 
den  regnlären  Metallen  gekAit  onter  den  bekannten  nocb  da«  Nickel.  Der 
Yf.  besitit  einen  Regulna,  welcher  1'/«"  lug  an  den  Winden  einer  HiAlaiig, 
die  Rck  beim  Enlareen  l^bUdet  batle,  ebenfalla  mit  Ueinen  IfaryrtaHin  in 
futrieklen  ^mppinmgen  beeetst  iet^ 

Die  HelaHe^  weldie  mnn  in  regiriiver  Feim  keimt»  aind  ake:  Inpleri 
Silber,  «eld,  Blei,  Kadminm^  Zink^  Eifea,  Qneckmlber,  Platin,  Iridinn,  PaUtt 
£an.  In  rimmboedriseher  Fncm  dagegen  krystallieireB:  Wiflnntk,  Antimnj, 
Anenik,  Tellur,  Zink,  Palladinm,  Iridinm, 


Fa.  FnELDr  Gnayaeanii,  ein  neues  Mineral  ane  dnn  €MK9Ur€n 
m  Cfttit  (i'lnsHt,  XXYU ,  156).  Eine  Analyse  der  Snbitana,  deren  Bflrte 
=  3,5  bis  4,  die  Eigenscbwere  =r  4,39,  ergab: 

Inpfer 48,50 

Scbwefel 34^ 

Arsenik 19,14 

Eisen 
Silber 

Der  Nnme  wnrde  nack  der  Kupferhatte  ven  fi^n^feeeiie  gewühlt,  wf» 
nta  das  Mineral  merst  ftmd. 


I Spuren 


J.  Kuduht:  Kohlensftnre-QnelleiraKirekhof  an;8s.  inen  in  de# 
Li>fev  (Jakrb.  d.  geolog.  Reichs-Anst.  X,  36).  Die  JUrebe  sieht  auf  einem 
fegen  N.  nnd  0.  steil  abfallenden  Kalktuff-Hugel ;  der  sanfte  Abbang  nadi 
W.  und  S.  grenal  an  eine  Sumpf- Wiese.  Die  Quelle  beindet  sich  im  Kirch- 
hofe selbst  am  Scheitel  des  Hügek  in  einer  47,  Fuss  tieHvu»  «twa  64  Qvadrat- 
Foss  im  Raum  kältenden  tirnbe,  deren  Sokle  nnck  SW.  geneigt  ist.  Anf 
dem  Boden  si^  man  drei.  Oftrangen  von  etwa  'Vs  Zoll  Dnrckmeeser,  die 
dslliekste  in  dem  gew6hnlick  trockenen  Tkeil  der  Grube,  die  iwei  andern 
in  der  tiefem  mit  Wasser  gellillten  Hftifte.  Aus  diesen  beiden  Öffnungen 
brodelt  stets  Koklenstnre  empor,  ans  der  dritten  ölfimng  quillt  ebenfalls 
Kohlens&nre ;  aber  nur  wenn  etwas  Wasser  hineingegossen  wird,  entsteht  ein 
gleiches  Brodeln,  wikrend  nmn  deanndi  das  Sausen  des  Koklensünre-jStwmes 

a 

selbst  im  tmekenen  Znstande  denlllch  unterscheidet  Das  Wasser  echm^t 
sinerlieh  und  riedii  nach  SckwefeUWaseentoff;  es  hat  keinen  Abioes.  Der 
Vf.  fnd  dass  die  Quelle  über  50  Kubikfuss  Kohlensinre    innerhalb   einer 


iSliiiido  t*iitwick«ll.  Die  Temparalur  4m  Cmm  «ftd  de»  WMMrt  bctrilfl  32* 
Ceiilifr.  xmA  mI'  ib  jeder  Jihraiiett  fleidi.  MtfigeM  tlatgi  i1m  wiivere 
KoUttMinre-^le*  in  der  nrngebendenktliereii  LHft^ScInclii  teher  enpor,  mh 
dam  Mlen  darüber  Aiegende  Vftfel  eft  todt  tar  firde.  Aiitk  in  dem  er* 
trlbiAen  Sumpfe  treten  hioftf^  wtrmo  Onelleo  nsd  .•Gaf^ifanlmioDeB  ai  Ta^ 
«nd  tetske  dflrften  aof  mindenena  800  Kukikfuaa  atftndliek  n  aiAMMn  aeyn. 
—  Im  Berekdie  dea  (Quellen*  Nivetna,  l»ei  ^iiier  Avabeaaennig  der  KirelM, 
taid  man  In  der  unter  devaelben  tiefenden  (Stuft  aehr  alle  Leicken  faas 
niverweaet,  nnr  anagettiNteet. 


IhncLABiaMe:  Analyse  einea  Alkita  <ZeHachr.d»feolog.Geaelladi.X^ 
307).  In  den  geognovtiichen  Bemerkungen  Aber  das  Befmmm'^QMrfe  im 
GtaiMndfet^  erwäknte  6.  von  Rah  einer  «kryftnllinigck-blfttlerigen  Oligo- 
klaa-M«aae%  weloke  etnselne  iOttfte  dea  „grünen  Sckiefers"  vom  OkerkM- 
afaHi  erfaUt.  Die  auf  aeinen  Wnnsek  in  BAanuT'a  Labomtorinfli  angesteUte 
Untenuchung  ergab: 

KieselBiure 68,50 

Tbonerde 18,17 

•    Kalkerde 0,56 

Mtgneala 0,66 

Verluft  (Natron) »    '^^A^ 

100,00 

Jene  blätterigen  KryatalU  Aggregate  aind  daber  nickt  Oligoklaa,  aonden 

Albit.  • 

FiLHOL  undLmBRn:  Äerolitb  bei  üroftfrajMmim  Dept.  der  Hamle- 
&«rünne  am  9.  Desember  1SS8  gelkHen  (/y|n#liftil  XXVU,  26).  Muster- 
atöcke  zeigen  die  bekannte  BeschaiTenbeit.  Eigensckwere  =  3,30.  Das 
Pulver  folgt  theilweise  dem  Magnet,  und  das  auf  solcbe  Weise  Abgeacbiedeae 
erwies  sich  als  bestehend  aus  Eisen  und  Nickel  im  Verfafiltniaa  =  92 :  a 
Der  Überrest  ergab  bei  der  Analyses 

Kieselerde 61^5 

Tbonerde 2,60 

Kalkerd» 0,60 

Talkerde v 11,80 

Eiaen-Protexyd *    .    .    16,90 

Biaen-Sesquiozyd •    •      2,55 

Sckwefti 2,00 

Natron     .....•-...--      2^30 


«ALBKAna:  Killinit  (/wm-  «toi.  «ec.  DmUim  Yh  VSSy  IHe  analy* 
airten  Musterstflcke  stammten  aus  der  Grafoohafl  DmUin^  tkeUs  mu  dem 
Steinbrock  bei  J^nlftey  (i),  theila  ▼«■  Kmn^  («>.  Bifanachime  =b  3,68 
bis  3,69.  firgebniaae 


AM 

A1*0»  ..........  29^7 

FeO a,23 

CaO 0,34 

M^O 1,03 

IfftO 0,60 

HO .    .  8,03 

98,42 


il. 

• 

50,45 

30,13 

••\ 

3,53. 

• 

1,09 

. 

4,81 

k 

0,95 

a 

7,58 

«r 

98,54 

9 

■(     ■ 

GalalUit  oad  Metotyp  (MtV.  Mm§t^  X!^  272).  J>U  yer-t 
(^leielimidea  U>leraii€luiii|[eii  des  «Of  enaBsten  Gidaklito  von  Ql0mf(Kr§^  Cmtip^ie^ 
aatä  wmd  BJäkBpimm  wul  des  Meaotyps  von*  Bowiin§  bei  KU^airik  and 
von  IHiwiariiii  JfoM*  enneseD  die  IdentiUU  beider  JÜneralieii, 


N.  B.  MöLUii:  Eudnophlt  gehört  xom  Analsim  (Ny%  Magm».  /*. 
Nthuwdmtdt.  IXy  186).  Die  von  Wnvm  nit  den  Ifi^ieii  Eiid|iopht|  belegte 
Snbitaiix,  welche  e«f  Lamöe  in  Syenit  vorhommt,  weioht  Tom  AneUin  weder 
üi  der  dienisehen  JSnanmmenietxung  ah  noch  in  den  Gestltas  -  Verhältuosea^ 


A.I.AnB»n:  Knpfer  in  krystallinischer  Ferm  <N.Reperi.f  Phamk 
vm,  38).  Der  VL  hatte  aehnnels.  Stahl-Sorten  auf  ihren  KoUe^stoff-Clehali 
a  anlersnehen  nnd  wählte  dabei  das  Kupfer-Chlorid  xnr  Auflösung  ^^  Eiiens« 
För  diesen  Xweek  kochte  er  einmal  den  zu  untersuchenden  Stehl.  mit  eines 
flahaanreii  KttpÜBrehlorid -Lösung  bis  anr  vöHigen  Lösung  des  £isens>  nnd 
sieUte  die.  Flässigheit  anr  Ausscheidung  des  ungelösten  Kohlenstoffes  bei 
Seite.  Nach  einigen  Tagen,  als  die  Lösung  auf  Bestimnunig  des  EMbu**, 
itoiM  filtrirt  werden  sollte,  fand  sieh  dieselbe  ifoII  der .  schönsten  lebhaft 
giiaaenden  kleinen  Krystalle  metallischen  Kupfers. 


W.  Wico:  Direkte  Beobachtungen,  über  Entstehung,  von 
Blitarfthren  (FoflGia».  Annai.  CVI,  158).  Der  Vf,  beabsichtigt  durch  diese 
Nitdieilung  augleich  die  Widerlegung  einer  Ansicht,  wonach  Blitzröhren  daa 
Produkt  einer  Infiltration  von  Wasser  in  dem  Boden  unter  Witwirkung  be- 
foaderer  UmstSnde  seyn  sollen. 

Wictt  hatte  Gelegenheit  die  Stelle,  wo  man  den  Blita  einecUageil  sah 
und  henaeh  die  Bohren  fand,  an  beaugenscheinigen.  Er  berichtet  was.  pn 
iMs  eelbet  wahrgenommen,  theils  ans  dem  Munde  von  Augenaenge»  er^ 
fdaen. 

Am  15.  Juni  18S8  Mittags  awischen  11  und  12  Uhr  entlud  sich  iy^f 
OUeninrf  ein  schweres  Gewitter.     Auf  der  Hunie  in   der  Nähe  de»  Gates 


i»4 

DriMi^y  4a  wo  Hie  mlH  äunie  in  d«f  legnlirte  neue  PliiM-Belt  nOndet,  waren 
»nf  einem  BagferteUfc  vier  Arbeiter  nil  Verüefea  det  PdhniraMen  bef cklftigt 
Die  BtmU  bei  hier  eiae  Breite  tob  etwa  30  Fvae.  Em  Vttr  iit  lieber  ab 
daa  aadere;  letstem  Biber  kfp  da«  Scbiff,  welehet  sehr  Tiele  Kifea-GeiM- 
•cbaflen  barf .  Ein  Blitutrabl  tcbhif  uu  jenaeitife  Ufer.  Dea  Lealea  ia 
Scbiffe  war^f  ,,ali  ob  «ie  tob  JemaBden  mit  einem  weichen  Ijegeaftande  u 
doB  Kopf  geachla^eB  würden".  Wieder  aar  BefiaBong  gekoanneB  aabea  rie 
ea  am  gegenüber  liegeadeB  Ufer  dampfea.  Sie  fabrea  biaflber  nad  lieaieriaet 
eiae  Btelie,  wo  der  Räiea  verkohlt  erscbiea.  fiier  iah  amn  «ngefftbr  10  Fm 
vom  WaMer  entfernt  zwei  Locher  dicht  aebea  einander.  Um  jedea  Lock 
beram  lag  eia  Kraaa  weiasea  Sandes,  und  voraicbttgef  Naohgrabea  fibite  m 
beidea  Ortea  tu  eiaer  Rftbre,  die  freilich  ihrer  aartea  Beschaünibeit  wefw 
aar  atAckweise  heraBsaBbriageB  vrar,  aber  deanoob  bia  aaf  daa  «aler  den 
Sande  befindKehe  moorige  Terraia  verfolgt  werdea  keoBte.  Die  Bodea-Ter- 
bikniaae  aind  hier  ao,  daaa  taerat  etwa  6  Zoll  mächtig  sogenannto  Baaercrde 
liegt,  dann  folgt  l'/i  ^^»9  weiaser  Sand,  unter  dieaem  fingt  Moor  aa.  Bia 
Bobrea  begannen  erat  nut  dem  Sande,  dnrchaetaten  dieaen  gnna  und  hftitea 
im  Moor  aaf. 

C.  flAaaa:  Aber  BergBapbtbn  (Duml.  polytechn.  Jonin.  CLI,  445  £). 
BergM  wird  an  aehr  veraehiedenen  Orten  gewonnen;  naaKalKeb  tadra  «ch 
QneHea  deaaelbeB  ia  Partta»,  JMaiaftM,  flfnfwn'en  und  ia  der  McUn, 
Die  Kaphtha  acbeint  bei  Gelegenheit  unterirdiacher  Steinkohlen-Brinde  darch 
trockene  Deatlllation  eneugt  vrorden  zn  aeyn.  Der  Vf.  beauchte  könSdi 
ein  Beigwraik  auf  Naphtha  unfern  iAm^mum  in  ^Mlarian.  Auf  dem  aut  Gm 
bewaebaenen  Berge,  einem  AnaÜufer  der  Kmrf&tk&m,  bemerkt  amm  vereiaiahc 
vMIg  kable  Stellen*,  dieae  leiten  aaf  die  Spur  der  QaeHea,  hier  acUftgt  mb 
•in.  Naeb'dar  Lage  jener  Stellen  werden  Stollen  getrieben  oder  BroaaM 
«nd  Sehacfate  gegraben;  der  Vf.  xAbHe  aeht  Schachte  von  B  bb  13  Ualter 
Tiefe  und  drei  oder  vier  Stollen.  Die  Naphdm  quillt  ana  den  Winden  m 
Sebacblen  aad  StoHea  hi  Beglekang  dea  Bergwaaaera  in  dtanen  StrieMi 
hervor;  daa  Geatda  iat  an  aolebea  Stellen  arit  eiaer  grfta-gelBeB  Öl-Schieht 
bedeckt,  ebeaao  daa  abflieaaende  Waaaer.  Die  Napktiia  wie  daa  gegrabeaa 
Geateln  beaitien  einen  achwachea  eigenthAmlicben,  nicht  nnangenehiMa 
Gemch,  dem  im  Handel  vorkommenden  Photogen  Ihnlich.  Ihre  Faibe  er- 
aebeint  InFlaacbea  duBkel^braun  mit  einem  Stich  In'a  Grfine,  in  Tropfet 
a«f  eiaem  Poraenaii*Teller  lo^gelb  und  im  letatea  FaUe  vAllig  daichaichiif . 
Daa  apecllacihe  Gewicht  betrigt  0,875. 


Gaoae  UiAica:  Inpferlndlg  (CoTellin)  ana  den  Oold-Feldara 
Vlafor<a>  (BoaMin.  n.  Kbil  Berg«  und  Bitten*  minn.  Beitg.  XVIH,  121). 
Daa  Mineral  kennnt  Mter  vor  in  den  mei$iii%'l^9rm%^Qmmrmre$t^  ab  feia 
kryatalliniacbe  Binde  auf  Kupferkiea  und  Kupferglanz ;  aeltener  ttndet  ea  aicb 
derb,  in  kleinen  Nieren  und  rnndliöben  Sittckan. 


DerteUie:  Würfel  er  s  (Pharmakosiderit)  ebendaher  (a.  a.  0.). 
D«r  Vf.  entdeckte  das  Mineral  vor  kurzer  Zeil  im  Gold-Quarz  des  Beekhfe^ 
Reefs  in  Tarran^ower.  Der  Quarz,  in  dessen  Höhlungen  es  sich  findet,  ist 
nit  Arsenikkies  durchwachsen,  welcher  starke  Neigung  zum  Verwittern  be- 
sitzt. Die  KrystaUe  des  Wurfelerzes  sind  meist  sehr  klein,  die  grössten  viel- 
leicht Vis  ^'^^  %o  ^^h  ^*^^  ceigen  eine  gelb-  bis  Smaragd-grune  Farbe  mit 
trisirendem  Schimmer.  Nur  an  wenigen  Mnsterstücken  war  eine  undeutliche 
bemiedrische  Znschftrfung  der  Wurfelkanten  (Pentagon-Dodekaeder)  beobacht- 
bar, häufiger  sind  sehr  schwache  tetraedrische  Abstumpfungen.  Der  Smaragd- 
friiBen  Varietät  sind  gewöhnlich  die  grossem  KrystaUe  mit  gewölbter  Würfel- 
Flache  eigen,  die  gelb^grünen  und  braunlichen  erscheinen  kleiner  mit  ebener 
Flache,  die  eine  diagonale  Streifung  haben.  Mit  Gold  zeigt  sich  das  Mineral 
besonders  häufig  verwachsen,  und  manche  Drusen-Höhlen  der  Smaragd-grunon 
Abindemog,  in  denen  neben  dem  Gold  der  Arsenikkies  mehr  glänzend  her- 
Torlritl,  gewahren  ein  ungemein  schönes  Ansehen. 


G.  TOH  Rate:  Apatit-Krystalle  aus  dem  Pfiisehthmi  fn  T^rel 
(Niederrhein.  Gesellsch.  für  Natur-K.  zu  Bann  1869^  Juli  6).  Das  Didode- 
kaeder  erscheint  vollzählig  an  den  schönen  Krystallen;  sie  finden  sich  zu- 
sammen mit  dnrchsichiigen  Zirkon-Krystallen. 


B.    Geologie  und  Geognosie. 

H.  Bach:  Geologische  Karte  von  Cenirai-Europa,  nach  den 
Beoeslen  Materialien  bearbeitet  QSiuiii^ari  1869,  Fol.).  Die  vorliegende  Karte 
unfasst  ganz  DeuiteMand^  die  Sehweitx,  fast  ganz  Franftrmeh^  die  Nied0r' 
iamde^  einen  grossen  Theil  von  England,  Oher-Italien,  Ungarn,  Der  Flächen- 
raum  ist  also  ein  sehr  bedeutender,  indem  alle  zwischen  Biarseilie  und  Kopen- 
kmyeny  Liverpool  und  lAvomo^  Bordeaux  und  Wartehau  liegenden  Länder 
Mf  der  18"  hohen  und  12"'  breiten  Fläche  dargestellt  sind. 

Eine  solche  Übersichts-Karte  Europa* e  war  in  der  That  ein  Bedürftiiss; 
loch  hatte  bereits  im  Jahre  1866  der  Verleger  des  FROHHBRZ^schen  Handbuchs 
der  Geologie  dieselbe  als  Beilage  zu  jenem  Werke  angekündigt,  ihr  Erscheinen 
war  aber  bis  jetzt  durch  manchfache  Hindernisse  hinausgeschoben  worden. 
Schon  em  flüchtiger  Blick  auf  die  Karte  zeigt  uns,  dass  die  technische  Aus- 
führung eine  ganz  vortreffliche  ist,  eine  nähere  sorgfältige  Betrachtang  aber, 
dass  der  Verfasser  gründliche  Vorstudien  machte,  das  reichlich  vorhandene 
Material  gut  benutzte  und  namentlich  neuere  Forschungen  fleissig  zu  Rathe 
log.  Eine  kurze  Vergleichung  der  vorliegenden  und  der  früheren,  geologi- 
schen Karten  vom  mittlen  Europa  (nanentlich  von  BeuteeUand)  dürfk  wohl 
«n  Orte  seyn.     Im  Jahr  18^  erschien  eine  geognostiache  Karte  von  Eurofa 

Jahrbaeh  t8S9.  40 


026 

von  Bovi,  wohl  der  erste  Versuch  einer  geol ersehen  Uarslelhmi^  Buropg't, 
der   aber  bald  (i8i6)   durch   eine   umfassendere   ,)geognosli«che  Karte  tod 
Deutsehiand  und  den  umliegenden  Staaten  in  42  Blättern^*  ubertrofen  wurde 
(später  tSSS  und  ISS 4  in  neuer  Auflage),  auf  welcher  4t  Gesteine  und  For- 
mationen durch  Farben   unterschieden  sind.    Dieselbe  trägt  keinen  Nanen, 
obwohl  der  Verfasser  der  grösste  Geognost  DeuUehiands  war.    Auf  setaen 
vieljährigen  Wanderungen  durch  alle  Regionen  Europas  und  mit  seiner  eifcn- 
thtimlichen   Beobachtungs-Gabc  hatte  L.  v.  Buch  ein  reichhaltiges  Material 
für  die  Kenntniss  der  Verbreitung  der  Formationen  gesammelt  und  in  diesen 
Werke  niedergelegt.  Eine  allgemeine  Übersicht8>K«rte  auf  einem  Blatte  fehlte 
indess  immer  noch,  und  erst  1898  erwarb  sich  H.  v.  Dbcibn  das  Verdienst 
der  Herausgabe  einer  solchen  (Geognostische  Ubersichts-Karte  von  Dentsek- 
iand^  Frankreiehy  England  und  den  angrenienden  Ländern,  znsammengestelU 
nach  den  grösseren  Arbeiten  von  L.  v.  Buch,  ELm  db  Bbauhont  und  DfiFanoii 
und  Greekough).    Trotz  der  Vortrefflichkeit  derselben  musste  in  letaler  Zeit 
der  Wunsch  nach  einer  ähnlichen  Übersichts-Karte  rege  werden^  auf  welcher 
die   bedeutenden  Fortschritte  in  der  Wissenschaft  seit   20  Jahren  ersichtlirfa 
wären.    Denn  wie  anders  hat  sich  die  Gliederung  der  sedimentären  Forma- 
tionen in  jener  Epoche  gestaltet !    Wie  haben  die  Geognosten  DeuisekUtidi, 
Englands  und  Frankreichi  in  Erforschung  ihrer  Gebiete  geweiteiferi !   Was 
wurde  namentlich  nicht  in  Betreff  der  älteren  Sedimentär-Gebilde  so  wie  der 
Tertiär-Formationen  seitdem  geleistet !    Das  Material  hatte  sich  in  dem  Grade 
gehäuft,  4ass  eine  Sichtung  und  Ordnung  schwer  war.     Es  ist  daher  erfreu- 
lich, dass  der  Verfasser  —    durch   frühere  Arbeiten  vortheilhaft  bekannt  — 
sich  bemüh  e,  das  Beste  zu  benutzen   und   möglich   treu   darzustellen.    Die 
Wahl  der  28  Farben  ist  eine  gute;   durch  die  dunkleren  Töne,  welche  den 
plutonischen  Gesteinen  gegeben,  treten  diese  den  jüngeren  Flötz-Formationen 
gegenüber  iii  der  Eigenthümlichkeit  ihres  Vorkommens  besser  und   scharfer 
hervor.    Die  tabellarische  Erläuterung  der  Farben-Skala,  die  Etagen  d'Ob- 
aioHY's  u.  s.  w.  sind  erwünschte  Beigaben.    Wir  können  daher  die  fig^ogao- 
stische  Karte  von  Central^Europa*\   deren  schöne  Ausstattung  der  Verlags- 
handlung alle  Ehre  macht,  bei  ihrem  billigen  Preise  auf  das  Best«  empfehlen 
und  machen  besonders  die  Besitzer  grösserer  geognosti  scher  Werke  —  wie 
.Nauhanh's  Lehrbuch  der  Geognosie,  Cotta's  Deutschlands  Boden,  v.  Lbomlvrd's 
Lehrbuch  der  Geognosie  —  darauf  aufmerksam. 


N.  GtRscnoR:  der  tönende  Sand  bei  Koikerg  (PBTBiuuifx-s  geograph. 
Mittheil.  18S9y  III).  Die  Geogr.  Mittheilungen  18S8  Heft  10  enthalten  eine 
Notiz  von  Huan  Miller  über  den  tönenden  Sand  der  Inael  Eifg  als  ein  Gegen- 
stück zu  jenem  des  Geiel  Nakus  und  Reg-Rawan.  Aber  auch  der  Strand- 
Sand  bei  Kolberg  östlich  vom  Hafen  da,  wo  die  Bade -Buden  stehen,  zeigt 
das  genannte  Phänomen  genau  in  derselben  Weise,  wie  es  Millbr  am  Strande 
von  Eigg  beobachtet.  Der  Kolkerger  Sand  selbst  besteht  aus  kleinen  gläo- 
aenden  Gerollen  weissen  Quartes ;  andere  von  derselhen  Gröase  dnrch  Eisen- 
«»ayd  roih  bis  braun  gefärbt,   aowie  gana  schwane  eben  falls  sehr  glänzende 


«37 

«He«  BiMiierses,  die  mH  dem  Magnete  «luffezogen  werden  kdnnen,  liefen, 
dazwiflchen.  Dieser  sehte  gef&rbie  Saud  wird  nach  Berlin  u.  a.  als  Streu- 
sand versendet.  Geht  man  nun  su  gewissen  Zeiten  durch  denselben,  so  hört 
man  das  tönende  Klingen,  namentlich  wenn  man  mit  dem  Fusse  in  schiefer 
Richtung  stösst,  genau  so,  wie  es  MiLtan  beschreibt.  Nach  einiger  Obmig 
ist  inan  im  Stande,  diese  meriKwürdigen  Töne  so  laut  und  schrillend  werden 
ai  lassen,  dass  sie  weithin  hörbar  sind.  Kinder,  die  im  Sande  spielen,  nennen 
sie  y^Sand-Musik^^  Die  weiteren  Bedingungen  des  Ertönens  dieser  eigenthüm- 
lichen  Musik  sind  folgende:  Einmal  müssen  bei  höherem  See -Gange  die 
brandenden  WeUen  über  den  Sand  hinweg-gegangen  seyn  und  ihn  dorchfeuchtet 
bben;  zweitens  mnss  unmittelbar  darauf  die  Sonne  ihn  beschienen  und  bis 
cur  Tiefe  von  etwa  einem  Fusse  völlig  ausgetrocknet  haben.  Treffen  diese 
Umstftnde  »isammen,  so  wird  er  einen  oder  mehre  Tage  lang  musikalisch; 
später  verliert  sich  Diess  wieder.  Derselbe  Sand,  von  dem  See -Winde  un- 
mittelbar dahinter  in  den  Dünen  angehänft,  lelgt  keine  Spnr  des  Tönens; 
auch  sucht  man  dasselbe  vergeblich  hervombringen,  wenn  llngere  Zeit 
ruhige  See  gewesen,  der  Strand -Sand  von  stärkerem  Regen  durchfeuchtet 
osd  dann  wieder  von  der  Sonne  getrocknet  worden  ist.  —  Es  scheint  daher 
dass  die  Sand-Kömchen  neben  ihrer  sonstigen  Eigenthfimlichkeit  einen  feinen 
fest  haftenden  Überzug  von  Krystallen  der  Salsa  des  See -Wassers  haben 
■Dssen,  wenn  sie  das  tönende  Knirschen  hervorbringen  sollen ;  bei  längerem 
Liegen  fällt  dieser  Überzug  entweder  ab  oder  wird  vom  Regen^ Wasser  ent- 
fernt Mit  dieser  Hypothese  scheint  die  Beobachtung  BIillbr's  in  Überein- 
stimmung «1  seyn,  dass  der  Strand -Sand  der  Insel  Bifff  da  am  lautesten 
tönte,  wo  unter  dem  trocknen  und  losen  Sande  ein  feuchtes  Lager  desselben 
Torkam.  —  Mit  dem  Sande  des  Oebel  NiAus  und  vollends  mit  dem  des  it#^- 
Rmemm  muss  es  freilich  wohl  noch  eine  andere  Bewanduiiss  haben. 


G.  SAimnBiuiitt:  Übersicht  der  naturhistorischen  Beschaffen- 
keit des  Herzogthums  Nassau  (148  SS.,  8^  7  Tfln.,  Wiesbaden  t839). 
Diese  Übersicht,  eine  gewiss  Vielen  bequeme  Erscheinung,  behandelt  KHma, 
Oberfläche,  Gebirge,  Mineralien,  Quellen  (S.  10 — 31),  —  Pflanzen  mit  beson- 
derer Rucksicht  auf  Nutz-  und  Zier -Pflanzen,  —  und  Thiere,  von  den  un- 
vollkommenem beginnend  bis  zum  Menachen,  worauf  mehre  Abschnitte 
ia  Bezug  auf  Hausthiere,  verdiente  Naturforscher  des  Landes,  naturwissen- 
schaftliche Anstalten  und  Literatur- Ifacfaweisnngen  folgen.  Das  Schriftchen 
dürfte  als  Leitfaden  die  naturhistorischen  Gegenstände  und  Erscheinungen 
bezeichnen,  deren  Auseinandersetzung  in  jeder  NoMonuehen  Schule  wün- 
schenswerth  wäre. 


Hsrnksst:  über  die  Kräfte,  we.lche  im  Stande  waren  den  See- 
Spiegel  in  geologischen  Zeiten  zu  verändern  {Proeeed,  Brii, 
Assoe.  im  Athenaeumno.  l559>>SiLLni.  J&um.  ISSS,  XXV,  109).  Wenn  die 
Erd-Masse  während  ihrer  Erstarrung  ihr  Volumen  verändert  hat,  so  hat  Diess 

40* 


woU  nicht  ohne  Einin««  bleiben  können  anf  den  Stand  de«  Meerea-SptegeU, 
—  und  namentlich  wird  sich  ana  des  VFs.  früheren  Arbeiten  leicht  ergeben, 
dass,  wenn  die  oberste  Schicht  des  inneren  flüssigen  Kernes  der  Erde  sich 
dnrch  Erstarmng  zasammeniieht,  auch  die  Ellipticitit  der  wissrigem  Hfille 
der  Erde  Bnnehmen  muss.  Eine  kleine  Verftnderung  in  dieser  Benehme 
kann  grosse  Strecken  lur  Abtrocknung  wie  lur  Überschwenunnng  bringea. 
Sollte  X.  B.  die  mittle  Ellipticität  des  Oeemms  von  V^oo  auf  */^s9  wachsen, 
so  raflsste  das  Meer  unter  dem  Äquator  um  228'  steigen,  in  der  Parallele 
von  52*^  aber  um  196'  sinken.  Untiefen  und  Binke  von  der  Breite  der 
Briiüehem  Inseln  bis  sum  Pole  herauf  wurden  su  trockenem  Land  verwandelt, 
niedre  Ebenen  und  Inseln  unter  dem  Äquator  äberschwemmt  werden.  Haben 
also  Vorginge  obiger  Art  in  der  geologischen  Zeit  stattgefunden,  so  müssen 
sie  fortwährend  mehr  Land  in  den  gemissigten  und  kalten  Zonen  f  ebildel, 
das  Heer  swischen  den  Tropen  mehr  ausgedehnt  haben.  Die  ZosarameD- 
Stellung  von  Karten  aber  die  Verbreitung  von  See  und  Land  in  den  ver- 
sdiiedenen  geologischen  Perioden  könnte  die  Lösung^  der  Frage  niher  bringen. 


G.  G.  WiMKUn:  die  Schichten  der  Avicula  contorta  inner-  and 
aasser*halb  der  Aipem,  geologisch-paliontologische  Studien  (51  SS.,  2  Tfln., 
8^.  München  1869),  Der  Verf.  gibt  eine  Aufiihlung  der  fossilen  Reste  dieser 
Schichten  mit  Beschreibung  und  Abbildung  neuer  Arten;  —  berichtet  über 
die  bisherigen  Versuche  sie  zu  klassifisiren  ausf&hriicb,  —  und  legt  daaa 
seine  eigenen  Beobachtungen  und  die  Ansichten  dar,  welche  er  in  den  AU- 
fiuer  und  WerdenfeisUehen  Aipen  so  wie  aus  mehren  an  anderen  Orten  ge- 
machten Sammlungen  gewonnen  hat. 

Von  den  meisten  Arbeiten  seiner  Vorginger:  Albbuti,  OiTmsnDT  (der 
Jura),  ScBAFHÄuTL  *,  Ehuuch**,  V.  HADBR***,Escmaiit,  P-  MiWAHtt,  Suissttf, 
OppBL*t,  GuBHBKL,  RoLLB**f,  haben  wir  bereits  im  Jabrbuche  berichtet.  Von 
ihnen  n.  A.  haben  jene  Schichten  den  Namen:  Sandstein  von  TiUnfem, 
Lias-^andstein  (Qu.  Mher,  v.  Schaivoth),  Gervillien-Schichten ,  Wetisteia- 
Schiefer  (und  Lias  i.  Tb.  im  Jb.  /M4,  552,  555),  Kö5sener-  und  Genrillien- 
Schichten,  Oberes  St  Cassian  (Escmm)  und  Bonebed-Gruppe  erhalten.  Die 
vom  Verf.  aufgeföhrten  Organismen  sind  folgende,  unter  welchen  die  in  der 
Rubrike  Bonebed  beiei ebneten  Arten  ausserhalb  der  Aipen  in  diesem  Tor- 
kommen,  und  die  als  Posten  und  Praecunores  nach  Oobnbtb9t's  Beteichaangs- 
Weisi»  eingetragenen  als  Typen  (nicht  identische  Arten)  früherer  oder  späterer 
Schichten  an  betrachten  sind. 


•  Jb.  iSH,   1»,  iSS»,  »2,  l«M,  »9,  399,  1M4,   513. 

—  Jb.  iS4$,  437.  MSJ»,  92. 

—  Jb.  i8$4,  455. 

t  Jb.  i8S4,  203. 

tt  Jb.  <M4,  829. 

ttt  Jb.  19Sf,  92. 

•t  Jb.  i8S$,  452,  i8S8,  »S,  850  B. 

•n  Jb.  1888,  353. 


S.  tf. 


4 


P6ephoderxnA  alpinum       .      3 

PUeodoB  «p 3 

Gyrolepis  «p 3 

Ammoaltes  planorbto  Sow.     3 

A.  f9ikm»tu»  Qu. 
A.  ffagenowi  Dc. 

Crioceras  9p 3 

Ktatiltu  «p 4 

Natica  Merianl  W.    .    .    .      4 

Chfloinitsia  ap 4 

Eaomphalas  sp 4 

Deauülmn  tp 4 

AnomiA  Alpiiut  ».     ...      611 

SehAfbaotli  n 5    1    2 

(  prsMUBor 47  — 

Ostre«  KoeasenenBis  n.      -      4  — 

gneillfl  n 6    13 

tntns-striAU  EMMR.  .  .  7  — 
Oryphaea  InflaU  SCRFH.  .  7  — 
Plieatal«  rngoao-pUMta  id,     7  — 

Peet«n  Valoniensls  DFB.   . 

P.  aeutauritu*  SCHFH. 
P.  Lugdunenti»  M£R. 
P.  texturatu$  OPP. 
P.  eloaeimu  Qu. 

Falgeri  HER 7  — 

P.  tmHguH*  ScmrH. 
SchaCbäatli  W.      ...      814 
P.  veUUut  SCHFH. 
Linu  praecanor  Qu.    ..81    Sj^  . 
fL.  ffigtxHtta  Haü. 
f  L.  »emieireulari§  EMMR. 
L.  ovali*  SCHPH. 
iQMqiiieostAU  SCHFH.     .      9  — 
coronata  6CHFH.    ...      9  — 
GerrilleU  inflata  SCHFH.  .      9  — 
Q.  GtutroefMena  EMMR. 
praaciinor  Qu.       ...      9  — 

Fab«ri  W 10  — 

O.  praeemnor  Qu.  pr*» 
AficoU  contorU  PoRTL.  .    II     1     6 
A.  Bteheri  MSR. 
A.  inaequir<»diaUi  SCHFH.  pr». 
Qrrv.  ttriocurva  Qu. 
inaaqalndbtUScHFH.jn«.  13  — 

A.  »peeiota  HER. 
intenaedU  EMMR.      .    .    13  — 
A.  inaequivdhU  SCHFH. 
Uoiiotis  barbata  SCHFH.    .     13  ~ 

Pinna  romia  » 13  — 

Meriani  W 14  — 

P.  priaea  SCHFH. 
P.  foKum  YB.  [?] 
Perna  avieolaefonnU  EMMR.  14  — 
Jf  jtUiu  mlnutofl  Of.     .    .    14  — 
Hodiola  SchalhSutli  Stur     i4  — 
ModMa  texta  SCHFH. 
MptiJu$  Belli  EMMR. 

Leda  alpina  W 15    1     8 

Nweula  eomplanata  HAU.  [?J 

[  I.«da  Defftaerl    ....    47 

Sehliodu  eloaclnns  W.     .     15    2    1 

Opü  cl.  Qu. 
Corbnla  alpina  n.     ...    15    2    2 
Myophoria  InflaU  EMMR.      16  — 
Trigonia  postera  Qu. 


Ca 

',  Icilrdiii 

•  1       S- 


17 
17 


17 
17 
18 


.    Myophoria 

Smmriohl  W 16    2    3 

multiradiau  EMMR.    .    .    16    2    4 
-f-I  VeHerieardiapraeeuraor  Qu. 

lOardita  Anatriaea  W.  .    .    16 
Cardium  A.  HAU. 
itarte  longlroatrla  Schph. 
um  Rhaefcieiun  MSR. 
siHaiulum  PoRTL. 
C.  Philippiamm  Qu. 
.    Venus  biplicau  SCHFH.    . 

•P 

.    |Megalodus  scuutua  Schfh. 

Cardium  trifwierum 
[.]]!  HAU.  tum  WULF. 

Anattna  praecursor  OS.    .     18    I     7 
.   I        Cereomfa  pr.  Qu. 
.  fiPholadomya 

I   lagenalla  ScHFR.   ...     18 
lOlidophoms  alplnos  ».      .    18 

yacites  faba  n 19 

Escheri  n 19 

erebratula  SchalhSutli  W.  20 
7.  indentata  SCHFH. 
T.  eomuta  SDS88  [*] 
gregarla  SUESS      ...    22 
Panerl  n 22    2    8 


n 


2    6 

2    6H- 
2    7 


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25 
25 
26 


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t4. 


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pyriformis  SuESS  .    .    . 

T.  Aorta  S. 

grossQlUA  SuB88     .    .    . 

Haidingeri  SUE88       .    . 

pirlgera  nux  Sui88     .    . 

oxycolpoa  EMMR.  .    .    . 

8.  ro$tratua  SUB88[*] 
iplrlfer  reetlnatoa  SCHFH. 
nnelnatUB  SCRFH.       .    . 
8p.  Müntteri  SuBSB  [•] 
Haueri  SuESS    .... 
Itemerichi  SuESS  .    .    . 
8p.  imbrieaiUB  SCHPH. 
Rhynchonella 
Austriaca  SUE86    .    .     . 
subrimosa  ScHFH.      .    . 
fissicostaU  SUE88  .    .    . 

comig«ra  W 26 

Tertbratula  t.  SCHFH. 
p«data  Broun  ....   26 
Terebratula  p.  BR. 
7.  ioiinarum  PKTZH. 
7.  gubdimidiata  ScHFH. 
Pentacrinus 

tortistellatus  SCHFH.  .  26 
Cidarls  Desorl  W.  ...  26 
Thamnasteria 

Lamooronsi  (ScUPH.)    .    '16  — 
Agarieia  granulaU  (SCHFH.)26  — 

BxpUmaria  arwdmoidt». 
CyathophyUnm 
earafites  (SCHFH.) 
vennloulare  (SCUFH.) 
LIthodendron 
diehotomum  (EMMR.) 


2    9 


26  — 
26  — 


clathratum  (EMMR.)    . 
t.)  . 


Fnngia  rudls  (EMMR. 


26- 
26  - 

26- 


Arten:  79 


[  1 


+ 

t 

+ 
+ 


Von  ilieMii  79  Arien  sind  die  2  in  Klunmern  auligefiüirlen  nicht  in  der 


Anfiililang  des  Tf/s,  tondern  in  einer  späteren  Tabelle  enthalten  and  schei- 
nen Synonyme  von  solchen  lu  seyn,  die  im   früheren  Texte   anter  anderen 
Namen  stehen.     Den  alpinen   Contorta-  und   den  ausser -alpinen   Bonebed- 
Schichten  sind  sodann  16 — 17  unter  39  Blattkiemenern  gemein,  wahrend  die 
Brachiopoden  in  diesen  letzten  gänzlich  fehlen.   Beide  haben  eine  pelagische 
Fauna«    Der  Vf.  glaubt  nicht,  dass  sich  die  Sonss^sche  Ansicht  im  Ganzes 
bestätigen  lasse,    dass  die  Brachiopoden    mit  gewissen  LamellibranchiatcD- 
Arten  von  Osten  nach  Westen  (wo  das  Bone-bed  auftrete)  stetig  ab-  and 
«  andere  Lamellibranchiaten  su-nehmen.    Es  scheinen  da  vielmehr  lokale  Ver- 
hiltnisse  an  uralten  [gewiss  !|.   Ebenfalls  17 — 18  Arten  etwa  sind  solche,  die 
ihre  nächsten  Verwandten  in  früheren  Schichten,  die  gryphäaten  Avicnla- Arten 
in  der  Si.  Cassianer  Fonnation,  die  Arten  der  Myophoria  im  Muschelkalk, 
die  der  GenrtUeia  in  der  untern  Trias,  Clidophoms  vom  Zechstein  bis  sor 
Lettenkohle,  die  Anomia-Arten  in  letzter,  Spirigera,  die  Spiriferen  mit  unbe- 
ripptem  Sinus  nur  in  filtern  Formationen,  die  Terebratnla  pyriformis  im  Kohlen- 
Kalke  haben.    Zwar  sind  auch  4  Arten  vorhanden,  welche  Oubnstkdt  als 
praecnraores  bezeichnet  hat,  auf  welche  jedoch  der  Vf.   kein  Gewicht  zu 
legen  scheint.  Nur  eine  Art,  der  Anunonites  planorbis,  ist  ein  jüngerer  Typus 
und  findet  sich  sogar  identisch  in  den  Schichten  der  Avicula  contorta  wie  ia 
den  unteren  Lias-Schichten.    Jene  Schichten  müssen  daher  dem  Schlnss  der 
Trias-Zeit,  nicht  dem  Anfang  der  Lias- Periode  zugerechnet  werden,    wenn 
gleich  dieser  eine  Ammonit  zeigt,  dass  auch  hier  keine  Lücke,  sondern  eia 
Übergang  in  der  Geschichte  des  Organismen-Lebens  auf  der  Erd-Oberfl&che 
vorhanden  gewesen  ist.     Allerdings  haben  die  ÖHerreiehisehen   Geologea 
(v.  Haubr  und  Susss)  auch  noch  andere  wirkliche  Lias-Petrefakten  in  diesea 
Gervilleia-Schichten  angeführt,  was  sich  aber  daraus  erklärt,  dass,  wie  schon 
MniAii  (in  Bezug  mit  die  Gervilleia-Schichten)  gezeigt,  sie  einestheils  die 
Grestener-  und  die  Ammoniten-  und  Belemniten  -  führenden  Schichten   von 
Bnmesfeld  mit  den  Kössener  Schichten  irrthfimlich  verbunden,  andemtheils 
2 — 3    Petrefakten-Arten,    oben  mit   [?]  bezeichnet,  als  zweifelhafte  und  3 
andere,  welchen  wir  ein  {*]  beigesetzt  haben,  als  verlässig  bestimmte  liasi- 
sehe  Arten  aufgeführt  hjaben,  welche,  wie  der  Vf.  darzuthun  strebt,  doch 
von  diesen   verschieden  sind.     Dass  das  Bone-bed   das  Schluss  -  Glied  der 
Trias-Periode  bilden  müsse,   hat  Oppbl  bereits  in  seiner  „Jura-Formation" 
behauptet. 


G.  Tbbobald:  das  WeUtkom  in  Ero9ü  (Jabres-Bericht  d.  natnrforsch. 
Gesellsch.  Granbnndtens,  Chur  1857^  38  ff.).  Wir  beschranken  uns  auf  das 
vom  Vf.  am  Schlüsse  mitgetheilte  Ergebniss  seiner  Forschungen.  Die  beob- 
achteten Formationen  streichen  von  SW.  nach  NO.  Das  Fallen  ist  ziemlich 
konstant  nach  SO.  mit  starker  Neigung  zum  ganz  südlichm,  im  Ganzen  sehr 
stell  tind  oft  fast  senkrecht.  Wo  Serpentin  und  Diorit  auftreten,  ist  die 
Fall-Richtung  verbogen  oder  sonst  gestört. 

Die  allgemeine  Gestein-Folge  in  aufsteigender  Ordnung  ist: 

1.  Grauer  Schiefer  von  Ckmr  und  der  Thal-Sohle  der  PieMmr  bis  zum 


Ml 

Einfmg  der  Vrdem^  luid  um  Anfang  der  Och$muUp  oluie  Serpentin.  We 
dieser  auf  der  OehMemUp  und  im  obern  Urdenihal  aufzutreten  anfängt,  be- 
gleiten ihn  bunte  Schiefer ;  e«  finden  sich  diese  aber  auch  in  der  Nühe  der 
Gneiss-Schicbten  jenseits. 

2.  Den  grauen  Schiefem,  sowie  theilweise  den  bunten  ist  erst  schie- 
feriger Kalk  mit  Schiefer  wechselnd,  sodann  Dolomit  aufgelagert;  im  Kalfc 
trifft  man  aber  auch  grössere  Schiefer -Bänke. 

3.  über  dem  Kalk  nimmt  grau -brauner  Sandstein  seine  Stelle  ein;  auf 
diesen  folgt  Glimmerschiefer  oder  glimmeriger  Thonschiefer ,  sodann  Gneiss 
mit  Glimmerschiefer  und  Quarzit  wechselnd. 

4.  Dem  Gneiss  ist  mehrmals  Kalk  und  Dolomit  in  regelmässiger  Schichten- 
Folge  eingelagert. 

5.  Bnnter  Schiefer  wechselt  zuletzt  auch  mit  Gneiss  und  bildet  endlich 
seine  Decke. 

Alle  diese  Formationen  fallen  am  Homtipust  unter  den  Kalk  ^nd  Dolomit 
des  Pßrpaner  Weisskorns  und  der  Tsehierpe  ein,  so  dass  eine  grosse  Kalk- 
Formation  von  der  andern  durch  dieselbe  getrennt  ist.  Sie  setzen  auch  jen- 
seits des  Urdenthales  fort ;  der  obere  graue  Schiefer  steht  auf  dem  Pmrpaner 
Vrdenpass  an;  der  darunter  liegende  Gneiss  und  Quarzit  eben  da,  sowie  der 
DDter  diesem  liegende  bunte  Schiefer,  welcher  mit  einer  eigenthumlichen 
Breccie  (Galestra)  jenseits  die  Hauptmasse  des  Sehwar»homs  bildet.  Über 
diesem  liegt  sodann  wieder  Gneiss,  welcher  sich  weiterhin  in  Schiefer  aus- 
keilt,  da  er  im  Churwaidner  Thal  nicht  mehr  erscheint.  Der  Variolit,  des 
Plaltenkoms  setzt  ebenfalls  nach  dem  8ehtcar»kom  über,  so  wie  der  Diorit 
anch  am  Fusae  desselben  von  Variolit  begleitet  auftritt  wie  am  Hömli, 

6.  Die  Serpentin  -  Bildungen  von  Erosa  nehmen  fast  den  ganzen  Thal- 
Grund  ein  and  treten  dort,  ohne  Unterschied  und  ohne  dass  sich  eine  Regel 
aufstellen  Hesse,  aus  grauem  und  buntem  Schiefer  hervor.  Am  Weisshom 
Qod  Plaitenhom  erscheinen  sie  auch  zwischen  Gneiss  und  Dolomit,  jedoch 
meist  von  bunten  Schiefern  begleitet  und  den  Einlagerungen  dieser  letzten 
folgend;  sie  keilen  sich  Gang-artig  aus,  bilden  die  Scheide  zwischen  Wsiss^ 
hom  und  Bruggerkom  und  nehmen  hinter  letztem,  aus  Kalk  und  Schiefer 
ber?ortretend,  vollkommen  den  Charakter  eines  Eruptiv-Gesteins  an.  Weiter- 
hin erscheinen  auf  einer  Linie  von  N.  nach  S.  drei  gewaltige  Kalk-  und 
Dolomit -Blassen:  das  Weisshom  von  Erosa  mit  Alpstein  und  Qürgaletsch^ 
das  von  Parpan  mit  der  Tsehierpe  und  das  Lenverhom,  Zwischen  beiden 
ersten  liegen  Gneiss,  Schiefer,  Diorit  und  Serpentin,  zwischen  letzten  das 
Rothkomy  aus  Hornblende-Gestein  mit  Gneiss  und  Glimmerschiefer  bestehend, 
welche  Felsarten  rechts  und  links  über  den  Kalk  übergreifen  und  ndrdlicb 
TOD  Kalk,  südlich  von  Schiefer  begrenzt  sind,  in  den  sie  sich  eben  so  aus- 
nkeilen  scheinen,  wie  der  Gneiss  nördlich  und  südlich  vom  Broser  Weiss- 
hsm,  von  welchem  jenseits  des  Brüggerhoms  so  wenig  eine  Spur  zu  finden 
ist  als  im  Chunemldner  Thal. 

Dieser  Umstand  würde  die  Felsarten  unzweifelhaft  als  eruptive  bezeichnen, 
wenn  sie  nicht  mit  Kalk  und  Schiefer  gleiche  Schichten -Folge  hatten  und 
in  letzte  übergingen,  und  wenn  sich  nicht  zwischen  dem  Gneiss  Kalk-Schichten 


\ 


befftndeii.  Es  bleibi  also  nichts  übrig  ais  dieselben  fbr  netamerphisck  zu 
erklären,  und  bei  iSer  meist  sehr  steilen  Schieb ten-Stellong  ist  eine  Umwisd- 
Imif  von  unten  auf  sehr  wohl  denkbar ;  über  die  bedingenden  Ursachen  aber 
sind  wir  keineswegs  im  Klaren,  wenn  wir  nicht  den  allerdings  mächtig  geini| 
auftretenden  Serpentin  als  solche  gelten  lassen  wollen,  was  jedoch  aus  man- 
cherlei Gründen  auch  wieder  besweifeU-  werden  kann. 


H.  CoQUAioi:  Kreide-Formation  im  Dept.  der  Ckmrenie  (BmUei. 
ffM,  \t,\  XI Vy  55  ed.').  Die  Ergebnisse,  welche  die  Forschungen  snfihiten, 
sind  folgende: 

die  chloritische  Kreide  fehlt  günztich; 

man  kann  das  Kreide-Gebilde  in  zwei  Gruppen  theilen,  und  diese  nach 
dem  Manchfaltigen  der  Fauna  in  sechs  deutliche  Etagen; 

von  Rndiflten  lassen  sich  sieben  Zonen  unterscheiden; 

die  Basis  der  obem  Kreide,  charakterisirt  durch  Micraster  cor-an- 
guinnm  Aoass.,  entspricht  der  Kreide  von  Viiiediett  und  ist  nicht  an  ver- 
wechseln mit  jener  von  Meudon  oder  mit  der  von  Mastriehti 

die  dritte  Unterabtheilung  des  ersten  Etage  der  weissen  Kreide  lisst 
sich  als  Äquivalent  der  Kreide  ohne  Feuersteine  im  Becken  von  PmtU  be- 
trachten ; 

die  Kreide  von  Meudon  und  von  Mattriekt  vnrd  in  der  ChmrenUe  durch 
den  Etage  der  Kreide  mit  Ostrea  vesicularis  und  mit  vielen  andern  den 
drei  Gegenden  gemeinschaftlichen  fossilen  Resten  vertreten; 

die  obere  Kreide  in  dem  CharetUe-l^pX.  erscheint,  v«ras  die  Zahl  der  Gattun- 
gen von  Versteinerungen  betrifft,  als  weit  vollständigerer  Typus,  wie  die  obere 
Kreide  des  Pariser  Beckens  und  wie  jene  von  Masirieki. 


V.  Raulin:  geologische  Beschaffenheit  der  Insel  Creim,  jelzi 
Cundia  (ioe.  dt.  XUi,  439  etc.)*  Talkschiefer  setzen  den  ganzen  mittlen 
und  westlichen  Theil  des  bergigen  Landes  von  KUamoe  und  von  Seiino  zu- 
sanmien,  verbreiten  sich  auch  in  mehren  Zweigen  und  erscheinen  hin  and 
wieder  vereinzelt.  Theils  sind  sie  quarzig,  theils  Thonschiefer-artig.  Stellen- 
weise kommen  in  denselben  Lager  blätterigen  Kalkes  vor,  bei  Rouwmim  und 
Bimphomei  dergleichen  von  körnigem  Gyps.  Letzte  findet  man  ungeschichtet 
und  Bruchstücke  von  Talkschiefer  umschliessend.  Diese  verschiedenen  Ge- 
steine, selbst  der  Kalk  werden  ziemlich  häufig  von  Quarz-Gängen  durchsetzt 
Einige  Adern  von  Eisenglanz  und  von  Eisenkies  unfern  des  Klosters  Gimim 
sind  die  einzigen  metallischen  Substanzen  in  dem  erwähnten  Theil  der  Insel 
Im  bergigen  Lande  von  Sitia  geht  der  Talkschiefer  in  Glimmerschiefer  über. 

Diorite  und  Serpentine  trifft  man  im  Gebirge  von  La^nH  und  von  Pee- 
ioriii.  In  ihnen  finden  sich  mächtige  Schriftgranit-Gänge  und  ansehnliche 
Einschlüsse  von  kömigem  Kalk.  Am  nördlichen  Gehänge  in  der  Gegend  um 
Kaiami  treten  Serpentin  -  Stöcke  im  Talkschiefer  anf.  Femer  erscheint  Ser- 
pentin im  W.  von  8fiii  n.  s.  w. 


MS 

ABa^enit  (Graiiwftcke?)  itilil  im  Lande  Seiimo  anf  dem  Talk-Gebirge. 

Maci|^o  uDd  acliwfiraliche,  hauptsächlich  kreidige  Kalke  sind  im  töd- 
lichen ond  mittlen  Theite  der  Insel  verbreitet  und  erlangen  stellenweise  eine 
bedeutende  Mftchtigkeit. 

Molasse,  Mergel  und  Snbapenninen-Kalk  erscheinen  zumal  im  nördlichen 
Theile  des  Eilandes  entwickelt. 

Allovionen  bilden  die  Niederungen  der  Ebenen  Yon  MtMsnra  und  Canem 
sowie  die  nördliche  Küste. 


V.  V.  Zbpharovich:  Braunkohle  zwischen  Prist^in  und  Krafrina  (Jb. 
d.  k.  k.  geolog.  Reichs -Ansah  1866,  S.  738  ff.).  Am  südlichen  Ufer  des 
Dächst  dem  Kurorte  RoMtseh  die  Grenze  zwischen  Steiermark  und  Kroatien 
bildenden  Snsutla -Baches  erhebt  sich  das  niedere  sanft  ansteigende  Ko»%- 
teier  Gebirge,  welches  wesentlich  ans  Schichten  von  Thon,  thonigem  Sand«- 
stfin  und  feinem  Sande  zusammengesetzt  ist.  Diese  der  jungem  Tertifir- 
Foraiation  angehörigen  in  einer  schmalen  Bucht  des  grossen  Ungarischen 
Beckens  abgelagerten  Gebilde  enthalten  Braunkohlen-Plötze.  Sie  fihden  sich 
schon  nach  3  Fuss  Decke,  aus  Dammerde  und  an  Versteinerungen  reichem 
Tegel  beslehend,  streichen  wie  das  Gebirge  selbst  aus  W.  nach  0.  und  fallen 
anter  25  bis  30  Grad  gegen  N.  Die  Braunkohle  ist  glänzend,  dicht,  fast 
schwarz,  ihr  Bruch  muschelig;  hin  und  wieder  enthält  dieselbe  Eisenkies 
eingesprengt. 


J.  KoBCHLiff-ScHLuHBERCBR :  Gegend  um  Bei  fort  {Bullet,  yeol,  \t,\  XtV^ 
117  eet.).  Die  steilen  Gehänge  der  Miotte  und  des  Port  Justice,  sowie  die 
zum  Behuf  der  Festungs-Werke  unternommenen  Arbeiten  entblössten  das  Innere 
der  Fels-Lagen  und  gestatten  deren  Verhältnisse  zu  erforschen.  Die  Jura- 
Formationen  von  Bei  fort  mit  ihren  Unterabtheilungen  zeigen  sich,  was 
mineralogische  und  paläontologische  Charaktere  betrifft,  wenig  verschieden 
TOD  den  Gesteinen  des  nord-westlichen  Theiles  des  Jura-Gebirges.  Sie  dürften 
folglich  in  einem  und  dem  nämlichen  Becken  abgelagert  worden  seyn;  die 
Schichten  lassen  dasselbe  Streichen  wahrnehmen  Kann  man  daraus  die 
Sehlussfolge  ableiten,  dass  ihre  Aufrichtiing  durch  die  nämlichen  Ursachen 
bedingt  wurde,  und  dass  solche  gleichzeitig  ist  mit  einer  der  ziemlich  zahl- 
reichen Störungen,  welche  nach  Stvdbr  der  Jura  erfahren?  Das  Streichen 
der  Jara-Gebilde  aus  NO.  und  SW.  der  Gegend  um  Beifort  bleibt  dasselbe 
vom  untern  Lias  bis  zum  Kimmeridge-Mergel ;  zwischen  Cheneüem  und  Cha- 
9fy  ruhen  Muschelkalk  und  Bunter  Sandstein  in  abweichender  Schichtung 
aof  Kalken,  Konglomeraten  und  Schiefem  des  Übergangs-Gebietes. 


Julius  ScinroT:  Ausbruch  des  Vesurs  im  Mai  18SS  (die  Eruption 
des  Vesuv's  im  Mai  18SS,  nebst  Beiträgen  zur  Topographie  des  Vesnv's  u.  s.  w. 
Wien  und  Olmütz  1SS7),    Seit   dem  Ausbruche  des  Feuerberges  im  Jahre 


M4 

18S0  war  denelbe  voUkommen  mlug  geweiaa.    SeBi»t  in  ^ker  HitSe  A|irils, 
alf  der  Vf.  den  Kraler  eritieg,  entwickelte  deaten  Central  -  Plateau  weniger 
weissen  Geruch-  und  Geschmack-loaen  Dampf;  nur  in  einigen  Spalten  beob- 
achtete man  höhere  Boden -Temperatur,    welche  bis  m  83*^  C.  stieg.    Am 
27.  April  eifdgten.  mehre  starke  Detonationen,  und  den   1.  Mai   begann  die 
Eruption  von  einem  schwachen  Erdbeben  begleitet ;  im  mittlen  Kegel  öffnete 
sich  eine  gegen  N.  gerichtete  Spalte,  aus  der  an  verschiedenen  Stellen*  Lava 
hervordrang.    In  oder  über  dieser  Spalte   erhoben    sich   kleinere   Ausbruch- 
Kegel,  die  ohne  Unterbrechung  glühende  Steine  und  Dampf-Massen  mit  lautem 
Krachen   emporschleuderten.     Von   Flammen,    Diess  ergaben   nähere    Unter- 
suchungen, War  keine  Spur  zu  beobachten.  —  Die  Eruption  ging  verhältniss- 
massig  ruhig  von   Statten,    ohne  wesentliche  Boden  -  Erschütterungen ,   von 
massigen  Detonationen  begleitet.    Die  Auswürflinge  erreichten  kaum  Höhen 
von  70  Toisen.    Aus  der  Eruptions- Spalte    drang   Lava,    welche    wahrend 
27  Tagen  floss;   der  Er^ss  gehört  zu  den  bedeutendsten,  die  der   Vemv  in 
neuerer  Zeit  geliefert.    Erst  strömte   die  Lava  durch  den  Atrio  dei  Cavmilo 
in  die  Fo9aa  Vetrana  und  Faraane ;  den  6.  Mai  gelangte  der  Strom  zu  den 
Dörfern  S,  SehaaHano  und  Massa  di  Somma^    zerstörte  mehre  Häuser,    die 
Kirchhof -Mauern,  verbrannte  AYeinberge  und  zahllose  Baume  und  bedrohte 
zuletzt  Portiei,    Dampf-Massen  und  Soblimations- Bildungen   entstiegen   der 
neuen  Spalte  sowie   der  Lava  und  veranlassten  das  Entstehen  verschiedener 
Salze  und  anderer  Mineral-Substanzen.    Gegen  Ende  Mai   war   die  Eruption 
erloschen,  ohne  dass  sich  auf  dem  Central-Plateau  des  Vesuv-Knien  irgend 
eine  Änderung  zeigte.  —  Die  Oberfliche   der  neuen  Lava  dürfte  nach   dem 
Vf.  481000  Quadrat -Toisen   betragen,    ihr  kubischer  Inhalt  420000   Knbik- 
Teisen.  —  Die  Lava,  welche  den  1.  Mai  beim  Beginne  des  Ausbruches  im 
Atrio  del  Cavalio  floss,- bestand  aus  einem  Haufwerk  von  Steinen,  Blöcken 
und   Trümmern,    die   von   der    untern   beweglichem   Masse    vorangeschoben 
wurden     Schnell-flüssig,  rauschend  und  gekräuselt  von  sehr  kleinen  Wellen, 
dabei  von  blendend  weiss -gelbem  Lichte   erschien  die  Lava   am  Abend   des 
17.  Mai;  sie  bewegte  sich  im  Atrio  del  Cavalio  auf  einem  3^  geneigten  Boden 
mit  einer  Geschwindigkeit   von  0,86   bis   1,15  Pariser  Zoll  in   der  Secande-, 
auf  steiler  geneigtem   Boden   von   etwa  25®  betrug  ihre   Geschwindigkeit  in 
der  Fortbewegung  3,4   Pariser   Fuss.  —  Die  Bildung  gerunzelter   Schollen 
der  Lava- Gewölbe,    der   Schlauch- förmigen  Röhren  u.  s.  w.  wird  genauer 
besprochen  und  durch  gute  Holzschnitte  anschaulicher  gemacht. 


C.  Petrefaktrn  -  Kunde. 

Looah:   Oeologieal  Survey  of  Canada*,     Fi$ure9  and  Des- 
criptionet  of  Canadian  Organie  Romains,    Monireal. 


•    Wwgh  Jahrb.  i€B9,  S.  854. 


<»3 

Ihtaie  1,  C48  pp,,  10  ftt,  ISSSf)  von  J.  W.  Saltbr  Iiringt  einen  Theil  der 
mlersilaiiselien  Mollusken:  Maclnreia  Lo^ani  mit  dem  Deckel,  Arten 
\t)D  Ophileta,  Raphistoma,  Murchisonia,  Cyclonema,  Loxonema, 
f/rtoceras,  Clenodonta  (statt  Tellinomya  Hall,  weil  weder  mit 
Tellina,  noch  Mya,  sondern  mit  Area  verwandt)  u.  a. ,  —  nebst  2  Arten 
Reeeptncnlites. 

D9eade  If,  enthält  Graptolithen  von  J.  Hall  «v^^l.  Jb.  I8S9^  278). 

Deemde  lil  mit  Gystidea  ist  schon  im  Jb.  1869^  S.  69  angezeigt  nnd 
soll  nachher  vollständiger  dargelegt  werden. 

Deeade  iV  (1869')  von  E.  Billiugs  bietet  an  50  unter-silurische  Cri- 
floidea  ans  Cknaiä^  von  welchen  5  der  Chazy-,  die  andern  den  Birdseye-, 
BIscl(river>,  Trenton-  und  Hndsonriver-Formationen  angehören.  Am  merk- 
irärdigsten  darunter  sind  ohne  Zweifel  die  aus  den  Chasy-Schichten ,  theils 
Pentremiten-förmig  und  die  Sippe  Blastoidocrinus  bildend,  theils  einer 
andern  neuen  Sippe  Palaeocrinus  (P.  striatus)  angehörend ,  welche 
5  strahlen  läufige  Ambulakral-Furchcn  aur  dem  Scheitel  hat,  —  theils  endlich 
air  Gründung  einer  Sippe  Hybocrinus  Veranlassung  gebend.  Vier  andere 
neue  Sippen  sind  aas  dem  Trenton-Kalke  (Silliban's  Joumai). 


Pi§ure9  and  Deseriptions  of  Canadian  Organie  Romains. 
Deeada  Hi.  Montreal  18S8  (102  pp.,  10  piL),  Diese  Dekaden,  Hefte  von 
1(^12  Tafeln  mit  zugehörigem  Texte,  sind  ganz  wie  die  des  Briii&h  Survey 
eiagerichtet.  Das  verliegende  Heft  bietet  Echinodermen  und  einige  Ento- 
nostraca  von  verschiedenen  Verfassern  bearbeitet.  Die  III.  Dekade,  die  su- 
fTst  vollendete,  enthält: 

I.  E.  BiLLiMGs:  die  unter-silarischen  Cystideen  Canada^s,  S. 
1—75.  Diese  Abhandlung  beginnt,  etwas  weitläufig  mit  der  geologischen 
Lagerung  dieser  Reste  und  mit  der  organischen  Auseinandersetzung  der 
Krinoiden  äberhaupt,  welcher  eine  Anzahl  von  Original-Holzschnitten  mit 
Amerikanisehen  und  EuropäUehen  Fossilien  gewidmet  ist,  so  wie  mit  Er- 
örterungen über  ihre  Klassifikation  (S.  1 — 46),  um  dann  zur  Beschreibung 
und  Abbildung  der  CanadUehen  Cystideen  überzugehen.  Jene  Untersucluingen 
sind  hauptsachlich  für  die  Nachweisung  bestimmt,  dass  an  denjenigen  Krinoi- 
deen,  deren  AmbulakraUFurchen  von  den  Annen  nicht  über  den  Scheitel  bis 
zum  Munde  fortsetzen,  diese  Furchen  schon  am  Grunde  der  Arme  durch  mehr 
nod  weniger  weite  (einfache  und  doppelte)  Öffnungen  ins  Innere  der  Leibes- 
Höhle  eindringen,  wo  sie  sich  dann  aufwärts  gegen  den  Scheitel  zu  wenden 
scheinen.  So  bei  Eucalyptocrinus  decorus  Fbill.  24,  fig.  3,  bei  Hybocrinus 
pristinns  BaL.  25,  fig.  4,  5,  Rhodocrinus  bursa  Pdill.  26,  fig.  6,  Actinocrinus 
nigosna  27,  fig.  7,  8,  9,  Actinocrinus  stellaris  Kon.  28,  fig.  10—12,  Prado- 
crinus  Baylei  Verh.,  Dolatocrinus  lacus  Lyon,  29,  fig.  13 — 15,  Actinocrinus 
rotnndos  YSn.  30,  fig.  16,  A.  Konincki  Sh.  30,  fig.  17,  A.  Vemeuilanns  Se. 
30,  fig.  18  n.  a.  Die  neu  beschriebenen  Canadisehen  Arten  sind  nun  (ch  = 
Chazy-limestone,  h  =  Hudson-river-group,  tr  =  Trenton-Kalk) : 


MC 


^ 


8.  Tf.  Fg. 


Plvarooystlies  BILL.  ^e».    46 
(Catutd.  Jowm.  18B4 11, 250 ;  Gtol. 
Airv«y  0/  Ctutada  Sep.  iSBT,  38t) 
(mit  2  miMigen  Armen) 

Jovm.  JZ«p. 
•quunoaiu  B.    . 
robnatus  B.  .    . 
fiUtexUia  B.  «    • 
elegans  B. 
exornatos  ii. 
AntioostieasU  B. 
GlyptoeyitltesB.  gen. 

215,  280,  53 

mnltiponiB  B.    .    .    215,  281,  54 

liogani  B.      ...      —   282,  57 

ra»*.  gracüiM    .     .      —     —    SO 

Forbwl  B.    .    .    .      —   283,  59 

Cftinftrocystites  B.  gen. 

269,  288,61 


26t,  m,  49  1 
252,  286,  49  1 
252,  286,  50    2 

-  287,  51    2 

-  -    52  - 

-  288,  52    1 


3  - 

4  1 
4  2 
4  3 


• 


tr 
tr 
tr 
tr 
tr 
h 


tr 
tr 

•   • 

eh 


CamArocysUtM  Johtm.  A». 

panctatas  B.      .    .    270,  288,  61    &  — 

Amygdalooystitei  B.  gen. 

270,  289,  63 

tenaistrUtus  B.      .    271,  289,  64    6    2 
radUtus  B.    .    .    .    271,  289,  65    6     3l 
(floreaUs  B —  IIP  12) 

Maloeystites  B.  ^.  HPV.     .66 

Murchisoni  n 66    7     I 

Barrandei  n.,  figg.   .    .    .    .    6T    7    ^ 

Palaeocystitea  B.  g.  moo,    68 

tenulradiatns  B.  fig.  I — 3 — 

Aaünoerimu  i.  HALL    .     .    O 

Dawsoni  n 70  —  — 

Ohapmuil  n 71  —  — 

Ateleocyatltes  B.  (ob  Ano- 
malocystitra  HALL?] 
Huxleyi  n.,  fig.  4    ....    72 

(Pseudocrlnites  mftgnifieas  .    .    —  10^  13 


IT 

tr 


rh 
cb 

cb 

eh 
rb 


II.  E.  BiLLiHSs:  die  unter-BÜttrischen  AsteriadenCaiM^'#(S.75;. 


1 


8.  Tf.  Fg.  I  F 
Paiaaterina  MCOOT.  ' 

(ptü.fou.  i8t.i ,  p«  59.     Bep. 

»tiuaU  B 290,  76    9 

rogosa  B 291,  77    9    2 

8 tenaster  B.  n.  ir«n.     .    —    77 

(verschieden  von  Palae- 
aster  Niagarensis  p.  78,  f.  1.) 

Salterl  B.  *p —    78  10 

pulcbeUos  B —    79  10    2 

Palaeatter  p.      .     .     .    292. 

Petraater  B.  n.  tf«i.    .      —    79 

rigidoa  B 291,  80    9    3 


I 


tr 
h 


tr 
tr 


tr 


Bep. 
Taenla8t.er  B.  n,  g.    .     — 

aplnosoa  B —    81 

PeUaeoeoma  sp.  B.      .    292,  — 

eylindricoa  B —    81 

PeUaeoeoma  c.  B.    .     .    292,   — 
Edrioaater  B.      ...      —    82 

Bigabyl  B —    82 

Cye/4Mt0p(«ofaCk>TT.)  B.  292   — 
Agelacr  InnB 
Dleksoni  B 294,  8« 


8.  Tf.  Fg.  l  F. 


10 
10 


3'tr 

—  t  .  . 

4  tr 


8  1.2' ir' 


8 


3  tr 

I 


m.    J.  W.  Saltbr  und  Biujiios:  über  Cyclocystoides,  eine  mtcr 
md  mitlel-silttrische  Echinodemien-Sippe,  S.  86. 


8.  Tf.  Fg.  1  F. 


Cyoloeyatolde«  Bl.    .    .    86  —    — 

HalUB. ^ȣ1-^ 

Daviai  8 8910*8-12 

aua  Britüehem  Hai-hiU^Sandatein  oder 
Upper  Llandovery  rock  MCRCH. 


tr 


Band  Schelben-förmig,  aoJSgewAchsan.  Decke 
aoa  vielen  ?  atralenatSndigen  gekornelten  Tif«i- 
oben ,  'am  abgerundeten  Bande  ans  dickea 
quadratiacben  Tafeln,  deren  Jede  nach  aoana 
zu  2  tiefe  ovale  Or9bchen  tragt.  Bei  guter 
Erhaltung  aind  diese  bedeckt  mit  kMaea  viel- 
eckigon  Täfelohen,  die  einen  Rohren-fonnigv^ 
Kanal  um  daa  ganxe  Thier  lehlieeaen,  aoa  vd- 
cbem  je  1  feine  Pore  durch  jedes  jener  Grüb- 
chen in  die  Körperhohle  einzudringen  scheist 
Rand  oder  8ohelb«  trugen  noch  einen  langen, 
,  vleltäfeligen  Röaael ,  wie  manche  Krinoideen. 

IV.  J.  R.  Joiow:  paUosoische  zweikUppige  Entomostraca 
ans  Cana^y  91—102  (die  in  Parenthese  stehenden  altern  Zitate  heziehen  sich 
anf  die  AnnaU  «.  MagaMine  of  Naiurai  History  [8\,  J,  244  ff.  pl.  9,  10.) 
Die  Gesteine  sind  b  =  Birdseye  limestone,  c  =  Calciferous  sand-rock,  die 
andern  wie  oben. 


(244;  9,6-10)91  III-5 


8.  Tf.  Fg.  I  F. 
Bey  richia 
Loganl  J, ' 
Lep er  di  tia 
Canadenaia  J.    (244;  *,  1115)  92  11^12 

9ar.  noMa ^  "  "l? 

vor.  labrota 93  II    8 

vor.  LouekieMa  .  .  •  •  ^  H  H 
vor.  Pauquittiana  .  .  •  94  II  12 
var.  Joaophiana  .     .    .     •    94  11  16 

(?  L,  fabuMet  OOHE.) 
var,  Antieo$tiana    .    .    .    95  11  17 


eh 

0 

e 

•    • 

b 

tr? 

tr 


Leperditia 

Anna  J.     .    . 

amygdallna  J. 
L.  (laochilina) 

OtUva  J. 

gracilii  J. 


8.  Tf.  Fg.  I  F 

C247;  9,  18)96  Ii     13 
(»6.  /,  341)  97  1118, 19 


(248;  iO,  1)97  II  14 

p48;  fO,  2)98  11  15 

Oytheropala  MCCOT  .    .    98  —  — 

concinna  J.     (249;  iO,  3,4)  99  —  — 

BiUqua  J.  .    .    (249;  #0,  6)  99  —  — 

rugoaa  J.  .    .  (249;  10,  5)  100  —  — 


c 
ch 


b 

•   « 

tr? 
tr? 
tr? 


SekKetstMk  ehie  Lnle  Ton  %4  Arten  iwelfclaf>p}|fer  Entoiiiostraca,  weldw 
den  Vf.  ans  palftolitUscfaen  CSeateiBen  N&rd^AmBriMt  bekannl  sind. 

Es  sind  also  il  neue  Sippen  mit  38  Arten  von  Echmodermen  und  9 
Entomoslmceen-Arten  mit  mehren  Varietiten.  Die  Diagnosen  der  ersten  alle 
n  geben,  müssen  wir  bei  deren  Znsammengeselstheit  und  schwierigen  Yer- 
sliodaiss  ohne  die  Abbildungen  unterlassen.  Wer  sieh  speaielier  für  Cysti- 
deen  ioteressirt,  wird  ohnediess  die  iüeine  Schrift  nicht  entbehren  können  *.  — 
Edrioaster  ist  mit  Agelacrinus  nahe  verwandt,  und  beide  sind  nebst  Hemi- 
cjstites  durch  den  Vf.  von  den  Cystideen  su  den  Asteriaden  versetzt  worden, 
weil  sie  Ambolakra  besitzen,  deren  Poren  durch  die  Körper- Wand  hindureh- 
driagen,  was  bei  keinem  eigentlichen  Cystideen  der  Pall  seye;  doch  mö- 
gen sie  eine  ganz  eigene  Unterordnung  der  Eebinodermen  unter  den  Namen 
Edrioasteridae  bilden,  welche  man  kurz  als  aufgewachsene  Asterladen 
beseicknen  könnte. 


R.  Owbh:  über  eine  neue  Pterodaktylen-Sippe  und  Artj  nebst 
Bemerkungen  fiber  die  geologische  Verbreitungder  Flieg-Rep- 
tilien  überhaupt  {Edink,  n,  fMl  Joum,  18S9,  (>».),  U,  151-153). 
Schädel,  Flügel-  u.  a.  Glieder-Knochen  eines  Pterodaktylen  sind  kürzlich  im 
inleren  Lias  zu  Lt^me  Heyis  in  Darseishire  gefunden  und  fürs  BriiUehe 
Museum  erworben  worden.  Vom  Schädel  war  der  Theil  vor  den  Augenhöhlen 
erhalten,  6"  lang  und  ausgezeichnet  durch  die  Grösse  der  ovalen  Nasenlöcher 
von  3"  Lange  auf  ly,"  Breite.  Der  Antorbital-Ranm ,  gedieilt  durch  eine 
schlanke  schiefe  Wand  von  dem  Nasenloch  aus  [?]  war  dreieckig  und  1"  5'" 
lang;  der  soKde  Theil  des  PrSmaxillar-Reins  vor  dem  Nasenloch  hatte  nur 
1"  9'"  Linge  und  ein  wenig  über  die  Hälfte  von  der  des  Nasenlochs,  Ver- 
hältnisse, wie  sie  an  andern  Pterodaktylen  bis  jetzt  nicht  vorgekommeli  sind. 
Der  grösate  Zahn  stund  in  diesem  Theile  des  Oberkiefers.  Ein  anderer  los- 
ferissener  zeigte  eine  schiefe  Basal-Höfale  und  Konkavität  veranlasst  durch 
einen  nachfolgenden  Zahn,  bereits  von  mehr  als  V,"  Länge.  Die  grösste 
Krone  eines  noch  an  seinem  Platze  stehenden  Prämaxillar-Zahns  hatte  T'\ 
die  eines  anderen  S*/2"  weiter  hinten  stehenden  Zahns  5'";  dann  folgten  3 
köRere  Zähne,  und  hinter  diesen  unter  dem  Antorbital-Ranm e  zeigten  sich 
noch  einige  andere  unter  sich  entfernt  stehende.  Die  Zahn-Beine  des  Unter- 
kiefers, 6y,"  lang,  waren  erhalten  und  die  Beschaffenheit  ihrer  Zähne  eigen- 
ihnmlich.  Es  zeigen  sich  nämlich  2  lange  Fangzähne  auf  dem  Vordertheile 
eines  jeden  Astes,  '/?''  ^^^^^  getrennt  und  nach  einer  andern  eben  so  gipsen 
Lücke  gefolgt  von  einer  Reihe  viel  kleinerer  und  dichter  stehender  Zähne 
mit  geraden  kurzen  zusammengedrückt  lanzett^ichen  Kronen,  von  welchen 
keine  über  V"  lang  ist.  Auf  einer  2"  9'"  langen  Alveolar-Streoke  und  einem 
8"'  hohen  Theile  des  Zahnbeines  mögen  45  solcher  Zähnchen  gestanden  seyn. 
Dieser  Beschaffenheit  ganz  entsprechend  ist  das  schon  von  RuccLAirn  bekannt 


^    wir  TordAnkoi  Ihre  erste  Klttfaelliinf  muerem  eifirlgen  Zuhorsr  md   Kenntolw- 
reieheA  jnageii  Matorfoncher,  Herrn  J.  Hbab,  der  so  eben  neeb  Oonada  swliekkekri.  Bz. 


geuuiclite  SMIck  «kMi  UataAMbn  von  Lpme  tUfU^  dai  er  fngewnhe  auf 
einen  Pterodactyliu  belogen,  die  meisten  Pnlfioaiolofen  aber  lieber  einea 
Fisch  lutcbreiben  wollten.  Die  Arten,  welche  v.  MsTm's  Sippe  Rhampho- 
rhynchuf  bilden  (Pt.  Rh.  Bantbensis,  Pt  Rh*  Geramingi  etc.)?  habe«  swar 
auch  3 — 4  längere  Zähne  vom  im  Unterkiefer  und  kleinere  dahinter:  aber 
ihr  Unterkiefer  bat  vom  einen  aabnlosen  Procesaos  mentalis,  der  dem  tot- 
liegenden  Exemplare  fehlt,  und  die  hinteren  Zahne  sind  doch  weniger  sahi- 
reich und  klein  als  bei  diesem.  Owmi  schlägt  daher  vor  ans  dem  Pc.  nacro- 
nyx  Bvckland's  eine  eigene  Sippe  Dimorphodon  an  bilden,  nach  jener 
aweifachen  Form  ihrer  Zähne  benannt  Von  anderen  Knochen  war  noch  vor- 
handen eine  Unterhä|fte  von  Radius  und  Ulna,  4  Mittelhand-KnocheB ,  wo- 
runter der  sehr  grosse  für  den  Flugfinger,  die  1.,  2.  und  ein  Theil  der  3. 
Phalange  dieses  Fingen,  andere  Phalangen  der  kurzen  befcrallten  Finger: 
von  der  andern  Vorderextremität  ebenfalls  Theile  von  Radius  und  Ulna  und 
der  ganze  Mittelhand-Knochen  des  Flogfingers;  dann  einige  Wirbel  und 
Rippen.  Doch  nur  3 — 4  von  diesen  Knochen  konnten  mit  den  von  BoCKLAna 
beschriebenen  von  gleicher  Ortlichfceit  verglichen  werden. 

Exemplare:  früheres.        j«t^c««- 

Länge  des  MiUelhand-Knochens  des  5.  oder  Flug-Fingers     1"  5'"     .     1"  8" 

Liinge  der  1.  Phalange  desselben 3"  9'"     .     4"  6"' 

Länge  der  2.  Phalange  desselben 4"  0"'     .     4"  9'" 

Länge  einer  Krallen- Phalange        0"  8*/,    .     O"  9"' 

Obwohl  daher  das  jetzige  Exemplar  etwas  grösser  als  das  frühere  ist, 
so  scheint  doch  bei  der  Übereinstimmung  der  einander  entsprechenden  Kiefer- 
Theile  diese  Verschiede ubeit  und  ein  etwas  abweichendes  Grösse- Verbnliniss 
zwischen  der  1.  und  2.  Phalange  eine  Trennung  beider  in  verschiedene  Arten 
nicht  zu  rechtfertigen. 

Demnach  beginnen  die  Flieg-Reptilien  im  Unter-Lias  mit  dem  Dimorpho- 
don zu  Lyme  Retfis;  —  ihnen  folgen  einige  dünnwandige  Röhren-Knochea 
aus  dem  oberen  Lias  in  Württemberg  \  —  darauf  Pt.  Banthensia  ans  dem 
Posidonomyen-Schiefer  (=  Alum  shale  von  Whitig')  von  Bann  in  Bayern, 
Hierauf  kommt  Pt.  Bucklandi  aus  dem  Staneefielder  Oolith;  dann  die  aaU- 
reichen  Arten  der  lithographischen  Schiefer  in  Deuteehiand  und  Frmmkreieki 
—  endlich  die  noch  wenig  bekaimten  Arten  in  den  Wealden  und  im  Grun- 
sande  von  CamtridtfeäMre  und  die  vollständiger  erhaltenen  in  der  mittcbi 
Kreide  von  Kent.  

A.  E.  Rbuss:  über  kurzschwänzige  Krebse  im  Jura-Kalke 
Mährens  (Sitz.-Ber.  d.  Wien.  Akad.  1868,  XXXI,  5—13).  Eine  Übersicht 
der  bis  dahin  ihm  bekannten  22  Prosoponiden-Arten  hat  H.  v.  Meykr  im 
Jahrb.  1857^  161  gegeben;  doch  sind  manche  derselben  noch  ohne  Be- 
schreibung, Diagnose  oder  Abbildung  geblieben,  daher  der  Vf.  nicht  wasen 
\ann,  ob  die  von  ihm  gefundenen  Arten  davon  verschieden  sind,  sie  be- 
schreibt und,  da  die  blossen  Namen  Mbyer*s  kein  Anrecht  auf  Priorität 
haben,  auch  mit  neuen  Benennungen  versteht.  Die  Diagnose  von  Prosopon 
•endet  er,  nach  der  Lethäa  (2.)  11,  427  aufgefesst,  voraus  und  entwickelt  sie 


030 

weiter.  Pithonothon,  von  BfEntit  u.  A.  als  eine  blosse Unterabtbeilun^  ^- 
von  tLufgef€8Bl^  scheint  ihm  eine  selbstständtge  Sippe  m  seyn.  Schon  der 
Ruckenschild  hat  einen  anderen  Ausdruck,  ist  ^^voilkoromen''  halbcylindrisch, 
von  parallelen  Seiten-Rändern  begrenzt,  viel  Ifinger  als  breit,  nur  nach  hinten 
etwas  verschmälert ,  am  Vorderende  fast  abgestutzt ,  doch  in  einen  herab- 
gebogenen  und  mitten  iSngs-gefurcbten  Schnabel  auslaufend;  die  vordere 
Schild-Ahtheilung  ist  die  längste  und  die  mittle  die  kflrceste.  Die  vordere 
Querfurche  nur  schwach  nach  hinten  gebogen ;  die  dreiseitige  Genital-Gegend 
tritt  viel  weniger  scharf  hervor,  als  bei  Prosopon,  oder  wird  ganz  undentHeh 
aad  verlängert  sich  vorn  in  einen  schmalen  Schwert-förmigen  Portsatz,  der 
bis  zum  Anfang  des  Stirn-Schnabels  reicht;  die  Anterilateral-Gegenden  eben, 
ohne  Höcker.  Der  mittle  Schild- Abschnitt  dringt  mit  der  pentagonalen  Merz- 
Gegend  tief  in  das  hinterste  Segment  ein,  tritt  jedeeh  viel  weniger  hervor. 
Kiemen-Regionen  von  der  schwachen  undeutlich  nmschriebenen Genital-Gegend 
nur  durch  schwache  Eindrücke  getrennt.  Hinter-Regioii  des  Schilds  durch 
eine  knrze  mittle  L&ngs-Furche  in  zwei  massig  gewdlbte  nicht  höckerige 
Seiien-Hälften  geschieden.  Der  Ausschnitt  zur  Aufnahme  des  Hinterleibes 
ainuut  nicht  die  gesammte  Breite  des  Rücken-Schildes  ein.  Oberfläche  nur 
fein  gekörnt  (mitten  und  hinten  glatt?).  Die  3  Eämer  in  der  Herz-Gegend 
kommen  in  mehren  Spezies  verschiedentlich  abgeändert  vor  und  entsprechen 
dem  Ansatz  innerer  Muskel-Bündel. 

Goniodromites  entfernt  sich  weiter  von  den  Prosoponiden,  indem  er 
sich  mehr  an  Dromia  und  Dromiopsis  anschliesst.  Cephalothorax  (allein  vor- 
handen) fast  so  breit  als  lang,  fünfeckig  mit  abgerundetar  Yorderspitze. 
Seitenrander  aus  einem  vordem  und  einem  hintern  in  einen  stumpfen  oder 
abgerundeten  Seitenwinkel  zusammenstossenden  Theil  zusammengesetzt,  zu- 
weilen gezahnt,  die  vordem  Ränder  über  der  Orbita  etwas  eingebogen  und 
sich  unter  sehr  stumpfem  Winkel  schneidend.  Das  Vorderende  in  Gestalt  eines 
kurzen  stark  längsfurchigen  Schnabels  herabgebogen  und  daher  von  oben 
tweilappig  aussehend.  Ansetz-Stelle  für  das  Abdomen  nur  halb  so  breit  als 
der  Schild  selbst.  Die  zwei  Queerfurchen  des  Schildes  fast  wie  bei  den 
zwei  vorigen  Sippen  verlaufend.  Auf  dem  vordem  längsten  Schild-Abschnitte 
ein  deitoides  oder  Herz-förmiges,  schwach  gewölbtes,  seicht  umfurchtes  Feld : 
die  Genital-Gegend ,  welche  vom'  in  einen  langen  Schwert-f&rmigen  Fortsatz 
bis  an  den  Stira-Schnabel  aus  läuft.  Im  Mittel-Segmente  ragt  die  Herz-Gegend, 
wie  oben  geformt,  weit  ins  hintre  Segment  hinein  und  ist  vom  nur  durch 
eine  seichte  Depression  begrenzt.  Die  Seitenflügel  und  beiden  Hälften  der 
durch  eine  mittle  Längsfurchc  getheilten  Hinterregion  ohne  weitere  Gliedemng. 
Schaalen  -  Oberfläche  höckerig  und  gekömelt. 

Oxytfayreus  entfemt  sich  noch  weiter  von  Prosopon.  Rückensc^ild 
Ei- förmig,  der  Länge  nach  hoch  gewölbt;  am  Anfang  des  hinteren  Drittels 
am  breitesten.  Stim  in  einen  ziemlich  langen  spitzen  längs-fhrchigen  Schnabel 
herabgebogen.  Augen-Höhlen  als  tiefe  schräge  Einschnitte.  Winkel  der  nn- 
|teich  gezähnten  Seitenränder  undeutlich.  Ausschnitt  zur  Aufnahme  des 
Hinterleibs  schmal  (von  Y,  Breite)  und  tief.  Vordere  Queerfnrche  einen 
lanften  Bogen  rückwärts  bildend.     Die  zwei  Schenkel  der  hinteren  Queer- 


«40 

fiurclie  h»i  rechtwinkelig  siuwiimenstosseiid  ond  einen  rückwirU  gekdirtcn 
Lappen  begreniend,  welcher  kürzer  als  bei  voriger  Sippe  isl.  Genital-Region 
mehr  als  gesondertes  Feld  auftretend,  doch  hinten  ebenfalls  mit  Körnern  wie 
vorige.  Mittles  und  hinteres  Segment  gleichmässig  gewölbt  mit  pentagonaler 
Herz -Regton  und  im  Hinterfelde  mit  mittler  Längsfurcbe.  Oberfläche  der 
Scbaale  fein  gekörnt,  am  schwächsten  in  den  Genital-  und  Magen -Regionen. 
Diese  drei  Sippen,  obschon  wohl  charakterisirt,  gestalten  sich  durch  all- 
mähliche Umänderung  einzelner  Charaktere  aus  Prosopon  und  bilden  mitein- 
ander eine  Familie,  die  im  Cephalothorax  einige  Verwandtschaft  mit  Dromia 
und  Dromiopsis  (Dr.  rugosa  =  Brachyurites  rugosus  Schlte.  und  Dr.  elegans) 
zeigt,  aber  wahrscheinlich  zu  den  Anomuren  gehört,  eine  Frage,  die  jedoch 
erst  nach  Auffindung  anderer  Körper-Theile  zu  entscheiden  ist.  Die  Arten  sind: 

1.  Prosopon  verrucosura  «.  S.  11  5.  Goniodromites  bidentatua  it.  S.  12 

2.  Prosopon  tuberosum  n.  S.  11  6.  Goniodromites  polyodon  fs.  S.   12 

3.  Pithonothon  rostratnm  Mrn.,  S.  11    7.  Goniodromites  complanatns  it.  S.  12 

4.  Pithonothon  angustum  ii.  S.  11  8.  Oxythyreua  gibbus  «.  S.  12 


H.  Falkomir:  über  die  Oroita  di  Maeemgnone  genannte  Rnocben- 
Höhle  bei  Palermo  {Land.  Edinh,  Dublin,  Pkilos,  Magav,  t8ö9,  XVU, 
442 — 443).  F.  hat  aus  den  Höhlen  längs  der  Küste  zwischen  Paierwo  und 
TVafiant  erhalten :  Knochen  vonElephas  antiquus,  Hippopotamas  Penl- 
landi,  U.  Siculus,  Suspriscus?,  Equus,  Bos,  Gervus  intermedins, 
Felis,  Urs  US,  Canis,  Koprolithen  von  Hyaena,  aber  weder  von  Rhinocen» 
noch  von  Elephas  primigenius.  Diese  Knochenhöhlen- Ausfüllungen  gehören 
also  der  jungem  Tertiär-Zeit  an.  Die  Orotta  di  Maeeagnone,  in  Bippariten- 
Kalk  westlich  von  der  Bai  von  Carini  ausgehöhlt,  war  bisher  noch  nicht 
beschrieben.  Die  Breccie  unter  ihrem  Eingange  enthielt  eine'Menge  Hippo- 
potamus-Knochen  und  die  obere  Humus-Lage  in  der  Höhle  selbst  solche 
von  Elephas  antiquus.  Ausserdem  aber  waren  oben  an  der  Decke  der 
Höhle  Parthie*n  von  Knochen-Breccie  mit  Ruminanten-Gebeinen,  einigen  Helin- 
Arten,  alte  Kunst-Erzeugnisse  und  Hyänen-Koprolithen  angekittet,  ii^oraus 
hervorgeht,  dass  diese  Höhle  einmal  ganz  ausgefüllt  gewesen  und  nach  spä- 
teren Bewegungen  des  Bodens  ausgewaschen  worden  seyn  muss. 


ScHiMPsa:  Tertiäre  Fische  von  MülhoMeu  (Tlnstit.  1659,  XXVU, 
193)^  Aus  Schuppen,  Flossen-Strahlen,  Schädel-Knochen,  Wirbeln,  die  auf 
Schiefer-Platten  umhergesireut  liegen ,  vermochte  Sch.  drei  bis  vier  Arien 
Fische  zusammenzusetzen.  1)  Heletta  crenata  Hick.,  wodurch  die  Zahl 
der  in  der  Mollasse  zu  MiklkauMen  und  in  den  bituminösen  Schiefem  m  Fer- 
rette  vorkommenden  Arten  dieser  Sippe  auf  drei  steigt.  2)  Cybium  «|r. 
3)  Hypsodon  A«.  #f .  4)  Amphisile  Heinrichi  Hbck.:  grösser  und  bes- 
ser erhalten  als  das  einzige  1850  von  Hbckbl  gekannte  Exemplar.  Die  Schoppen 
waren  viel  dicker  als  an  der  lebenden  Art  und  wie  bei  den  Stören  mit 
Erhöhungen  und  Vertiefungen  geziert;  eben  so  auch  der  Kiemen-Deckel. 


Allgfvlt  (Trapp)  iB  iea  All^iier  Alpei  Bayeng 


von 


Herrn  Dr.  «.  «.  IVInlLlcv, 

Aielatenten  an  der  KSnigU  Oeognoat.  fUmmlmig  In  Müi^Am, 


Das  Gestein ,  welches  zuerst  von  Berg^meister  Dttinobr 
aas  den  Allgduer  Alpen  als  Trapp  beschrieben  wurde ,  hat 
später  mehre  Male  verschiedene  Ueutung  erfahren. 

Herr  Conservator  Scbafräutl  betrachtete  dasselbe  Ge- 
stein als  normale  Hornstein  -  Formation  in  Porphyr  -  artiger 
Gestalt.  EscBER  von  der  Linth  vermuthete  wieder,  dass  das- 
selbe denn  doch  zu  den  Trapp-Gesteinen  gehöre,  und  Guem- 
BKL  erklärte  es  als  Melaphyr. 

FocBS  in  seiner  Mineralogie  spricht  von  demselben  Ge- 
stein, wenn  er  vom  Datollth  sagt,  Spuren  von  ihm  habe  man 
aof  der  Geisalpe  bei  Sentkofen  auf  Kalkspath-Gängen  im 
Sandstein  gefunden. 

Im  Jahre  1856  beauftragte  mich  Herr  Cons.  SchafhIütl 
eine  quantitative  Analyse  desselben  Gesteines  vorzunehmen, 
80  wie  mir  auch  die  Mittel  bewilligt  wurden,  die  AUgäuer 
Alpen  zu  besuchen,  um  die  geognostischen  Verhältnisse,  unter 
welchen  es  dort  auftritt,  zu  studiren.  Die  Resultate  dieser 
melDer  Untersuchungen  sind  es,  welche  ich  im  Folgenden 
zur  Kenntniss  des  geologischen  Publikums  bringen  möchte. 

Dieses  Gestein  tritt  in  den  AUgäuer  Alpen  an  mehren 
Lokalitäten  auf,  nämlich  1)  Im  RolhplaUen- Graben^  einem  Zweig 
des  Birtchbach^  Grabens  nördlich  von  Hindelang  gegen  die 
Birschberg-Alpe,  2)  Im  Wüäbach- Graben  bei  dem  vom 
Markte  Hindelang  '^  Stunde  östlicher  gelegeneu  Dorfe  Ober^ 
ierf^egen  Oberjoch.  3)  An  der  Geisalpe,  einem  Ort,  welcher 
an    den   von   den    Dolomit-Kämmen   des  hohen  Entechen  und 

Jahrgang  1889.  ^| 


«42 

GeUalp^Bom  herabziehenden  Gehäugen  aber  eiDem  tief  eio- 
Bchneidenden  Graben  und  ungefähr  700  Fuaa  über  der  Sohle 
des    Iller-Tkales    liegt     4)  Im   Retter ickwangerotfem-ThKXt 
südlich  HindeUmg.    5)  In  der  EituU  im  Birksmier  Thai  söd 
lieh  vom  Mariite  Ober$tdorf. 

ich  gebe  nun  die  Darstellung  der  Verhältnisse,  wie  ich 
sie  an  den  drei  zuerst  angeführten  und  voa  mir  ttuteiisucb- 
ten  Lokalitäten  geiiinden  habe. 

Tppographisehea  Auftreten. 
1)  Der  RaikfiaHet^-efra^en, 

Gleich  beim  Einsteigen  in  diesen  Graben  findet  man  ein- 
zelne Blöcke  von  AUgovit  neben  solchen  von  Stink  Dolomit 
am  Gehänge,  aus  dolomttischem  Schutt  ausragend.  Zum  gross- 
ten  Theil  aber  Ist  diese  linke  Graben*Seite  bis  hinab  an  das 
Bach-Bett  mit  Vegetation  bedeckt.  Was  sich  von  Gestein 
hier  zeigt,  ist  fast  nur  Schutt,  welcher  einen  ziemlich  ausge- 
dehnten Raum  bedeckt  und  von  einem  Felsen,  der  an  Ort  und 
Stelle  gestanden,  abstammt.  Diese  Schutt- Halde  ist  ganz  v<in 
Vegetation  umgeben« 

In  einiger  Entfernung  von  der  Halde  und  höher  steht  der 
Trapp  in  einem  Klafter-hoheii  Felsen  an,  der  ebenfalls  vod 
Vegetation  umgeben  ist,  und  über  dem  sich  eine  verkrüppelte 
Buche  angesiedelt  hat.  Schichtung  kann  an  diesem  Felsen 
nicht  mit  Bestimmtheit  wahrgenommen  werben.  Am  Fusse 
des  Gehänges,  am  Bache  ziehen  von  der  andern  Seite  her 
lichte  Hornstein-Mergel  In  hör.  6,  kopfständig,  die  gleich  an 
der  linken  Seite  unter  Vegetation  sich  verbergen. 

über  das  Gehänge  hinaus  gegen  Osten  auf  dem  Plateau- 
artigen Berg-Rücken  finden  sich  auch  noch  einzelne  grosse 
Allgovit-Blöcke.  Verfolgt  man  den  Graben  selbst  aufwärts, 
so  findet  man  noch  immer  vereinzelte  kleine  Allgovit- Felsen 
aus  dem  mit  Weide  bedeckten  Gehänge  herausragen  bis  nahe 
hinauf  zur  Hirschbergalpe. 

Eine  bestimmte  Ansicht  über  die  Beziehungen  des  All* 
govites  zu  den  benachbarten  Gesteinen  kpvnte  ich  hier  durch- 
aus nicht  gewinnen.  Es  schien  mir  nur,  als  ob  sich  derselbe  aber 
den  Hornstein-Mergeln  hinziehe,  also  letzte  ihn  unterteuften. 


2)   tfMMlfM. 

Geht  man  von  den  oberaUn  Häusern  des  Orte*  Gmulp 
in  sudiicber  Richtang;  fort,  so  stösst  man  auf  eine  Wasser- 
Rinne,  welche  vom  Ftfsse  der  Oöloitiit- Wände  des  Enfsehen 
berabsiebt.  in  dieser  Rinne,  deren  Seiten  mit  C^tefns- 
Trammern  bedeekt  sind,  lassen  sieb  felg^ende  Gebilde  anste- 
hend beobaebten:  grünlicb-graner  tboniger  Mergle!  mit  In 
LiDg^sricbtnng  fiaeb-muscbligem  queer  klein-splittrigem  Brueb 
ohne  fossile  Einschlösse;  sHgleich  mit  dnnkel-grauen  erdigen 
uneben  brechenden  Mergeln  mit  einzelnen  Glimmer«Blatteben. 
Böher  folgen  anf  dem  Queerbrucb  dnrcb  verschiedene  Noaii- 
een  des  Grau  gebänderle  eben  schiefrige  oder  aaeb  scbaa- 
ilge,  kaam  mehr  sandig  zn  erkennende  Kalk-Qnarze ,  eben 
80  »H  wenig  Gkmmer-Blättchen. 

Noch  böher,  ehe  die  Rinne  den  Dolomit  erreicht,  rev- 
lacht  sie  sieh  nach  der  linken  Seite,  während  sie  auf  der 
andern  noch  etnen  steileit  Rand  behält;  steigt  man  aber  die- 
sen Rand  hinauf,  so  steht  man  unversehens  vor  einer  2  RIaifter 
hoben  Trapp- Felswand. 

In  diese  Wand  sind  zwei  Bohlen  eingebrochen ;  man  wollte 
hier  einmal  anf  Eisen  baoen  und  sprengte.  An  diesem  Peheo 
kann  mao^  da  er  nach  allen  Richtungen  zerkififtet  ist,  nicht 
bestiannt  die  Schichtung  wahrnehmen ;  allein  wenn  man  ober 
die  Wand  binattf  steigt,  fiodet  man  dao  Gestein  In  1  Schuh 
nichtigen  Bänken  gelagert,  von  deae»  eine  hinter  die  andere 
zaruektritt,  so  dass  ein  vollkommenes  Treppen*Pro6l  darge* 
stellt  ist. 

Das  Streichen  dieser  Bänke  ist  bor.  4  nnd  ihr  Einfallen 
Nordweat.  Unmittelbar  neben  dem  Trappfels  treten  asch» 
graue  Mergel,  bunte,  rolb  und  grün  gefärbte  Schiefer-Thone, 
gronlicb-graue  Mergel  und  boll-grane  z.  Tb.  geröthete  Flecken* 
Mergelkalke  auf.  Die  nicht  viel  höher  anstehenden  Dolomit« 
Schiebten  des  EnUcken  streichen  bor.  2  und  haben  ein  wider- 
sinniges Einfallen. 

Steigt  man  vom  Ailgovit-Fels  zurück  über  den  hohen 
Graben-Rand,  so  findet  man  In  kaum  10#  Schritt  Entfernung 
in  einer  zweiten  Wasser- Rinne  |)  graue,  dichte^  dünn-  uml  eben- 
schiefrige  Mergel  mit  Gbondr ites  Targioaii;  2)  gelblich« 

41* 


•44 

graue  mit  Ch.  intricatns  und  Ch.  aeqaalis;  S)  raoch- 
g;raue  mit  bfeit-staminigen  Fokoideii* 

Das  Gestein  ist  besonders  günstig  für  Beobachtong  im 
fFUihaeh- Graben  an  vier  Stellen;  auf  die  erste  nibagk  man 
bald,  nachdem  man  den  Graben  von  Oberdorf  her  betreten  hat. 
Es  ist  eines — 4  Klafter  hohe  Schutt-Halde)  die  aus  dem  Bache 
aufsteigt.  Der  Schutt  Ist  klein  zerbröckelter,  theilwefse  z« 
Lehm  erweichter  roth  und  griin  gefleckter  Schiefertbon;  mitten 
im  Schutte  sitzt  ein  grosser  Block  auf^  der  aus  den  Schiefem 
herausgebrochen;  an  seiner  Basis  ist  er  noch  deutlich  mit 
Schiefer-Masse  verbunden ;  der  Block  zeigt  eine  gross  Nadel- 
kopf-förmige  knollige  Absonderung  und  gehört  seiner  Masse 
nach  dem  Trapp^Gesteine  an.  Über  dem  Block  treten  noch 
eJnzelae  feste  Trapp-Lagen  aus  den  Schiefern  hervor,  aber 
nach  unten  und  oben,  so  wie  nach  den  Seiten  In  die  Schlefer- 
thon-Masse  übergehend. 

Wie  lange  ich  mich  auch  vor  diese  Gebilde  hingesetzt  und 
sie  betrachtet  habe:  das  feste  Gestein  erschien  mir  nur  wie  eine 
grossartige  Konkretion  In  der  weichen  Schiefer-Masse,  wie 
man  ja  gar  oft  in  weichern  Gesteinen  einzelne  festere  Stellen 
findet,  die  auch  mit  einer  Modifikation  der  mineralogischen 
Bestaodtheile  desselben  Gesteins  zusammenhängen. 

£ine  zweite  Beobachtnngs-Stelle  folgt  gleich  aber  der 
eben  beschriebenen :  es  ragen  ziemlich  hohe  groteske  Felsen 
schwärzlich  •  grünen  Gesteins  zum  Thell  frei  zu  Tag,  zum 
Theil  sind  sie  mit  dolomitischer  Schutt- Masse  bedeckt.  Ihr 
Fuss  steht  wieder  in  dem  Schutt  kieln*gebröckelter  Schlefer- 
thone.  Nach  unten  geht  die  Fels-Masse  in  ein  In  Bänke  ab- 
gesondertes kirschrothes  sehr  Kiesel-reiches  Gestein  über.  In 
dem  KiesetGestein  findet  sich  ein  weiches  hell-grünes  Mineral 
sowohl  In  Mandel-artigen  Räumen  als  in  dünnen  flaserigen 
flauten  das  Gestein  überziehend;  daneben  noch  Kalkspath- 
Adern. 

Die  ganze  Fels-Parthie  schliesst  nach  aufwärts  am  Dfer* 
Rand  mit  festen  sandig-thonigen  Schiefern  ab.  Eine  Bezie- 
hung oder  Verbindung  zwischen  dem  Trapp^Gestetne  in  den 


645 

grossen  Felseii  ofui  diesen   Schiefern  ist  weg^en  Sebntt '  und 
Vegetation  nicht  zu  beobachten. 

An  einer  dritten  Stelle  noch  höher  am  Bache  sehen  wir 
dasGestelil  wieder  deutlich  in  schiefrlge  weiche  Thon-Geatelne 
ibergehen,  und  der  Fels,  den  beide  zusamnien  bilden,  zeigt 
sich  nach  oben  gleich  durch  eine  gerade  Linie  abgeschnitten 
und  von  dolomitischem  Schutt  bedeckt. 

Zum  letzten  Maie  tritt  das  Geatein  als  hohe  Schwelle 
im  Bache  selbst  auf,  der  darüber  abstürzt.  An  dem  steil  ab- 
gerissenen rechten  Dfer-Rand  bilden  sich  wieder  weiche  grüne 
lind  roth  ge6eckte  Schieferthone  aus  ihm  heraus. 

Hier  im  Wildback- Graben  tritt  das  Gestein  am  ausge^ 
dehntesten  und  meisten  entwickelt  auf.  Beim  Anblick  im  Grossen, 
in  ganzen  Fels-Ma-ssen  glaubt  man  an  denselben  verschiedene 
Farben  zo  unterscheiden,  eine  roth-branne  und  eine  schwärz- 
lich-grüne; doch  kann  das  Auge,  wenn  es  über  die  Fels-Par- 
thien  hinschweift,  keine  bestimmte  Souderung  treffen:  die 
Farben  spielen  in  einander.  Die  Absonderung  im  Grossen 
zeigt  sich  bald  knollig  und  gross  Nagelkopf-formig,  bald  uobe- 
stimmt  eckig  zerklüftet;  anderswo  ist  es  in  Bänke  gesondert; 
auch  Absonderungen  in  nur  2 — 3  Zoll  Durchmesser  haltenden 
zylindrischen  Knollen  kommen  vor.  Das  eine  Stück,  wenn 
€9  mit  dem  Hammer  angeschlagen  wird,  bricht  verworren  nnd 
kromm  -  schiefrig,  ist  fastflaserig;  ein  anderes  bricht  polyede- 
riscb,  eckig,  kantig  und  bat  sehr  unebene  Bruch-FIächeo. 
Durch  Schlag  hervorgebrachte  Ablösungs-Flächen  sind  sehr 
oft  glänzend,  wie  mit  einer  Haut  überzogen,  welche  entweder 
aus  Kalkspath  oder  einer  weichen  grün-fettigen  MineraK 
Substanz  besteht.  Grosse  dicke  Adern  von  Kalkspath  oder 
andern  weissen  Mineral-Substanzen  und  schuppige  Massen  des 
grünen  Minerals  durchsetzen  Metz-artig  die  Felsen.  Glänzend 
geglättete  und  gefurchte  Ablosungs-Flächen  durchziehen  das 
Gestein  im  Grossen  nach  allen  möglichen  Richtungen, 

In  einem  Rollstück  desselben  Gesteins,  grün  mit  flaseri- 
ger  Textur  und  geglätteten  Ablösungen,  fand  ich  einen  Quarz- 
Krystall  von  2  2i0ll  Höhe.  Einzelne  abgerollte  abgewaschene 
Blöcke,  die  im  Bach-Bette  liegen,  sind  ganz  bunt,  wie  ein 
Barlekitt-Kleid,  dunkel-braun,  roth,  grün,  weiss  gefleckt;   an 


646 

»olcben  kann  man  Parthieo  nit  Piarphyr-Struktur  und  über- 
haupt kryatalliuiflches  Gefiige  wahraebmen.  So  weit  ieb  das 
Gestein  an  Felsen  und  abgest&rzten  Blöcken  mit  dem  Hammer 
bearbeiten  konnte,  ist  es  an  Härte  und  Textur  ein  wahrer 
Proteus  und  erinnert  nur  selten  an  gewisse  andere  krystal- 
linische  Gesteine. 

So  viel  ich  mir  davon  an  Ort  und  Stelle  sowohl  Im  Wäi- 
bueke  als  im  RothplatUn-  Graben  und  an  der  eeüalpe  mit  dem 
Hammer  abschlagen  konnte,  ist  zu  einer  analytisch  chemisekeo 
Untersuchung  gänzlich  unbrauchbar,  dagegen  durch  seine  Ver- 
witterung zur  mineralogischen  tauglicher.  An  der  GeisMlpe 
wollte  man  das  Gestein  einmal  auf  Eisen  abbauen  und  nahm 
Spreng- Arbeiten  vor.  Bei  dieser  Gelegenheit  kamen  einige 
gute  Stuften  in  die  hiesige  Sammlung,  und  von  einer  solcbeD 
nahm  ich  das  Material  für  meine  analytischen  ünteranchungen. 

Minerale  giscbe    Untersuchungen. 

Ich  habe  schon  angegeben,  dass  das  Gestein  bei  seinem  Auf- 
treten im  Grossen  sich  nach  der  Färbung  unterscheiden  lasse, 
und  dasselbe  Resultat  ergab  die  spezielle  Untersuchung.  Es 
sind  drei  Varietäten»  eine  graue  mit  einem  Stich  Im  Roth- 
liebe,  eine  seh wäralich-grune  und  eine  dritte  roth-braune.  Jede 
dieser  Varietäten  kann  Porphyr-Struktur  haben  oder  als  ho- 
mogene höchst  fein-krystallinische  Masse  erscheinen.  Spezielle 
Untersuchung  gab  nun  folgende  Resultate: 

1)  Die  graue  Varietät.  Eine  Stqffe  von  der  Geitalpe: 
das  Gestein  hat  splitterigen  Bruch 9  Apatit-  bis  Feldspath- 
Härte;  Porphyr-Struktur.  Weiss-graue  grösstentheila  mikro* 
skopi^ch-kleine  Krystalle  liegen  in  einer  dunklen  oneotscfale- 
denen  Masse,  welche  roth  vermittert  Die  Bruchi-Fiächen 
scheinen  staubig;  wenn  man  sie  aber  im  Lichte  umwendet, 
so  zeigen  sie  sich  mit  glänzenden  Flächen  bedeckt.  Vor  dem 
Löthrohr  schmilzt  ein  Splitter  der  Gesteins-Masse  leicht  zu 
einer  glänzenden  glasigen  Schlacken-Kugel,  schwarz  mit 
Weiss  gemischt.     Das  Pulver  hängt  sehr  am  Magnete. 

Ein  Stückchen  ward  in  einem  Becher-Glase  mit  Salzsäure 
übergössen;  es  brauste  sehr  (das  hier  beschriebene  Gesteio 
zeigt   nämlich  schon   bedeutende  Spuren  von  Verwitterung)! 


04t 

nni  die  Kohlenafture-Entwickelang  g^ng;  besonders  um  dife 
weissen  io  der  Mas^se  liegenden  grösseren  Kry- 
stalle  vor  steh :  die  LdsCing  hatte  sich  bald  grfin  gefärbt 
Nach  6  Tagen  aus  der  Lösung  genommen  zeigte  das  übrig 
gebliebene  Stückchen  folgendes  Aussehen :  es  war  Ifcht-grau, 
undurchsichtig,  wenig  weicher  als  vorher;  bemerkbar  waren 
kleine,  schwarze,  gerad'^llnig  begrenste  Punkte.  Die  kleinen 
sichtbaren  grau-weissen  Krystalle  waren  ganz  weiss  geworden. 
Onter  der  Lnpe  zeigten  sich  obige  schwarze  Punkte  als 
Höhlungen,  aus  denen  eine  Substanz  entfernt  war.  Die 
weissen  Krystalle  zeigten  sich  unter  der  Lupe  alle  mehr 
oder  weniger  von  der  Säure  angegriffen,  oft  so  stark,  dass 
die  noch  übrige  Masse  Lamellen-förmig  in  einen  leeren  Raum 
hineinragte.  Die  Zerstörung  geschah  immer  in  einer  geraden 
Richtung,  nach  Längs»  und  Queer*SpaIten ,  welche  sich  in 
einem  Winkel,  der  etwas  weniger  ald  ein  rechter,  kreutzten. 

Die  Oberfläche  des  Stückchens  erschien  wieder  im  Ganzen 
aus  lauter  kleinen  glänzenden  Flächen  zusammengesetzt.  Auch 
einige  dnukel-grnne  Körper  konnten  in  ihr  bemerkt  werden; 
2  solche  kleine  Körper  waren  In  eine  Carmoisin«-rothe  Sub- 
stanz verwandelt. 

In  derselben  Stuife  findet  sich  neben  den  weiss-grauen 
länglichen  Prismeu«Krystallen ,  die  selten  die  Höhe  einer 
Pariser  Linie  übersteigen  und  sehr  oft  Zwillinge  bilden,  ein 
ZwiUings-Kry  stall  von  blau  lieh  grauer  Farbe,  der  durch  seine 
Grösse  alle  andern  weit  übertrifft ;  derselbe  ist  6'"  Par.  hoch 
und  nach  dem  schmalen  Durchmesser  1,5''^  Par.  breit  Sein 
Durchmesser  nach  der  Richtung  der  breiteren  Flächen  würde 
ungefähr  3'^'  Par.  messen.  Die  Beschafi^enheit  der  End- Flächen 
war  nicht  mit  Sicherheit  zu  bestimmen;  auf  die  eine  Ist  ein 
anderer  kleinerer  Krystall  schief  aufgewachsen.  Seine  Blätter- 
Durchgänge  sind  versteckt,  lassen  sich  jedoch  mit  Sicherheit 
als  ein  basischer  und  ein  prismatischer  erkennen.  Die 
Masse  des  Kry^talls  mit  etwas  Farben-splelendem  Glänze  ist 
im  Inaern  mit  dunklen  Pünktchen  besetzt,  die  sich  unter  der 
Lupe  als  kleine  dunkel-grüne  oder  röth liehe  (zersetzte)  Körn- 
chen erkennen  lassen;  auch  Lamellen  bildet  das  Grüne  in 
den  grauen  Krystallen  gerade  so,  wie  man  Das  an  den  groa» 


646 

«en     Feldspatb  -  Krystallen    Uralüeher    Gransteiii  -  Porphyre 
(Diabase)  beobachtet  kann.     Der  Strich  Ist  weiss. 

Die  Substanz  des  Krystallesschmilzt  in  dÜDBen  Splittera 
slemlich  g^ut. 

Eine  Stuffe  sehr  zersetzten  Gesteines  liess  ich  anscblel- 
fen,  ond  es  zeig;te  sich  In  der  roth-braiinen  Masse  ein 
Uanfwerk  mikroskopischer  weisser  Krystalle;  einzelne  gros- 
sere da?on  erschienen  in  eine  weisse  Speckstein-  oder 
Kaolin-artige  Sobstanz  verwandelt;  an  letzter  Hess  sich  ganz 
dentlich  ein  basischer  etwas  schief  gegen  die  Selteolachen 
anfgesetzter  Blätter-Durchgang  erkennen.  An  mehr  Cbokolade- 
braonen  Stellen  auf  der  geschiiflfenen  Fläche  sind  Ziegel- 
rothe  gerad-linig  begrenzte  Körner  sichtbar. 

%)  Die  grüne  Varietät  des  Gesteines  hat  die  allge- 
Bseinen  Eigenschaften  der  vorigen;  sie  schmilzt  vor  den 
Lötfarohr  in  dünnen  Splittern  leicht  zu  einer  glänzendes 
dunklen  Masse  mit  Weiss  gemengt;  das  Pulver  wird  sehr 
vom  Magnet  angezogen. 

Ein  angeschilfFenes  Stuck  zeigt  Porphyr-Struktur;  neben 
grünlich  weissen  und  schon  etwas  zersetzten  Krystallen  liegen 
aberanch  dunkel-griine,  gerad-linig  begrenzte  Mineral-Korper; 
letzte  haben  mnscheligen  Bruch  und  sind  auf  den  Bruch- 
flächen  wie  geflossen  und  höchst  fein  gestriemt.  An  mehr 
verwitterten  Stücken  fanden  sich  dunkel-grüne  Krystalle 
in  Form  kurzer  Prismen  mit  schiefen  End8ächen,  spaltbar 
nach  den  Seitenflächen  und  nach  einer  Diagonale,  so  wie 
wahrscheinlich  nach  der  schiefen  Endfläche.  Ihre  Substanz 
schmilzt  vor  dem  Löthrohr;  in  der  äussern  Flamme  gegläht, 
wird  sie  dunkel-braun. 

3)   Die  dritte  Varietät  ist  eine  roth-braune  rothlich 
grau  gestreifte  Masse,  die  beim  Anhauchen  Thon-Gerueh  gibt; 
sie  enthält  werfige   undeutliche  weisse  Krystalle;  das  Pulver 
wird  vom  Magnet  nicht  angezogen. 

An  einem  verwitterten  Gestein-Stuck  fand  sich  eine  g^rosse 
gerad-linig  begrenzte  Höhlung,  welche  fast  ganz  mit  Mineral- 
Substanzen  angefüllt  war;  zu  oberst  war  eine  kaum  mehr 
als  Papier-dicke  Lage  weisser  mehliger  Mineral-Substanz; 
als  diese  mit  dem  Pinger-Nagel  entfernt  war,  folgte  eine  rotb- 


449 

braone  ockerige  Maa^e,  Bo«h  etwa»  mit  Weiaa  g^mtoclktv  Afc 
die  ganze  Masae  aus  der  Höhle  entfernt  war,  konnte  ich  dte 
?on  der  Höhlung  beschriebene  Gestalt  qilt  alemlicher  Sieher- 
heit  folgender  Maassen  deuten;  dieselbe  gehörte  eliieoi 
secbs-seidgen  Prisma  des  klinorhombiscben  Systemes  an. 

Dass  die  oben  verzeichneten  Resjiltate  meiner  ünt^f» 
8ucbuBgen,  über  deren  Schwierigkeit  nnd  Mehsamkeit  jtiw 
mit  mir  einverstanden  seyn  wird,  der  sich  je  aolchea  unter»- 
zogen,  lind  die  auch  ans  allen  Arbeiten  hervortritt,  welche 
über  derartige  Gesteine  veröfFeiitlicbt  wurden:  dass  diese 
Resultate  unzulänglich  zu  einer  gauz  sichern  Bestimmung 
der  Gemengtheile  des  Gesteines  sind  9  dessen  bin  ich  «irfr 
selbst  wohl  bewusst.  Gleichwohl  glaube  ich  mit  denselben 
Folgendes  mehr  oder  weniger  sicher  konstatiren  zu  könne«. 

1)  Das  Gestein  ist  krystallinisch ;  davon  oberzengt  inis 
5€hoD  die  Betrachtung  mit  blossem  Äuge  und  noch  mehr  die 
mit  der  Lupe,  und  Das  ist  besonders  bei  angeschliifenen  ver- 
witterten Stucken  der  Fall. 

2)  Das  Gestein  ist  ein  gemengtes  krystalllnlsciiea. 
Es  besteht  aus  Krystallen,  aos  solchen  von  lichter  graii- 
iveisser  und  grunlich-weisser ,  und  aus  solchen  von  dunkler 
scbwärzlich'groner  Farbe;  die  lichten  Krystalle  sind  in  viel 
grösserer  Anzahl  ausgeschieden,  als  4ie  dunklen. 

3)  £in  weiterer  Bestandtheil  des  Gesteins  Ist  Magnel- 
eisen. 

Diese  Resultate  gehen  mit  voller  Sicherheit  aus  meineti 
Untersuchungen  hervor;  weniger  sieber  ist  aber  die  Frage 
Bach  der  nähern  mineralogischen  Natur  der  vorkommenden 
Krystalle  zu  beantworten.  Keinem  Zweifel  möchte  aueh  in 
dieser  Hinsicht  «uterliegen ,  dass  die  liebten  Krystalle  einer 
Feldspath-Spezies  angehören,  aber  welcher  ?  Vergleicht  man 
ihre  Eigenschaften,  so  weit  und  so  viele  eben  zu  beobachten 
sind,  mit  denen  der  verschiedenen  Feldspath-Spezies,  so 
fihrt  dieser  Vergleiiih  zunächst  auf  die  Labrad or^Spesies. 
Die  physikalischen  Eigenschaften,  Farbe  und  Glanz  wie  Strleb, 
sind  die  des  Labradors;  eben  so  ist  es  die  Schmelzbarkeit  niid 
besonders  das  Verbalten  des  Splitters  verwitterten  Gesteins 
in  Salzsäure,    bei    welchem   das*  Brausen     an   den   lichten 


WM 

Kfystailm  eine  Kalk-hfiltfge  Pefdspath- Spezies  aozeigte. 
Die  mttngeihtkft  beobaeliteten  Krystallisations  -  Verhältnisse 
widersprechen  wenig^stens  der  Aniiahme  von  Labrador  nicht; 
Zwillings-Bildnng'  harmonlrt  wieder. 

Bei  den  dnnlilen  Krystailen  führen  Farbe,  Glanz,  Bruch, 
allgemeiner  Umriss  auf  Aog;it;  ebenso  die  beobachteten  Zer- 
seftBnngs-Produiite,  während  die  Spaitnnga- Verhältnisse  nicht 
widersprechen. 

Lässt  man  diese  Annatimen  zu  Recht  bestehen,  so  folgt, 
dass  nnser  gemengtes  krystailinisches  Gestein  in  den  2 
ersten  Varietäten  1.  Labrador,  2.  Augit  und  3.  Magnetelsen 
als  Gemengthelle  fuhrt.  An  der  dritten  Varietät  war  eine 
mineralogische  Untersuchung  nnmöglich ;  dieselbe  unter- 
scheidet sich  aber  schon  durch  das  Fehlen  eines  Gemeng- 
tbeiles,  des  Magneteisens  uemlich,  wesentlich  von  den  andern. 

Chemische   Untersuchungen. 

Das  Material  für  die  Analyse  des  Gesteines  ward  von 
eiiier  Stuffe  aus  -dem  Gestein  an  der  Geiiolpe  genomnien,  die 
•ich  im  hiesfgen  Kabinete  vorfand.  Das  Gestein  der  Stoffe 
ist  fein  krystalllnisch,  zeigt  keine  grösseren  ausgeschtedenen 
Krystalle,  sondern  nur  da  und  dort  sehr  kleine  Zeolith-Ader- 
chen.  £s  schien  noch  wenig  durch  Zeraetznng  gelitten  zu 
haben;  wenigstens  wurde  das  Beste  ausgewählt.  Bbenso 
wurde  darauf  gesehen,  dass  die  genommeneu  kleinsten  Split- 
ter Zeolitb-frei  waren.  Das  Gestein  schmilzt  in  dünnen 
Splittern  leicht  zu  einer  schmutzig-  bis  gelb  grönen  glasigen 
Masse.  Der  Bi*uch  ist  uneben,  das  sp.  Gew.  =  2,808.  Die 
Farbe  ist  grau  mit  sehr  schwachem  Stich  ins  Röthlicbe ;  bei 
dem  pnlverisirteu  tritt  die  rötbliche  Farbe  mehr  liervor.  Vom 
Pulver  bleibt  viel  an  dem  hiiiein-gebrachten  Magnete  hangen. 

Eine  Fortion  des  fein  geriebenen  Gesteines  =  1  Grm. 
ward  gewogen  und  nach  Trocknen  im  Wasserbad,  wobei  ein 
Gewichts* Verlust  von  0,006  Grm.  erfolgte ,  5  Tage  in  kon- 
zentrirter  Salzsäure  digerirt,  dann  filtrirt;  der  unlfisliciie  Ruck- 
stand  getrocknet,  geglüht  und  gewogen.   Das  Resultat  erg'ab: 

0,724  Unlösliches  (  ^  -,01 
0,270  Löalicbes     j  "'^ 


AM 

Eine  andere  Portion,  islMHifalki  ]  Grni.,  ^^^^  n«ith  fialb* 
stin^lgeoiGiuhenVerliiat  =  0,036  (Waaser  und  Kohleiiftaura> 

Mit  einer  dritten  Portion  ward  Im  Kohienaaiiire-Apparatf 
die  Koiilenaänre  bestimmt  und  als  Resultat  0^004  erlialte^ 
Wird  diese  Kohlensaure  von  der  Summe  obigen  Glnli*Vef- 
lostes  abgezogen,  so  vertheilt  sich  derselbe  in  folgender  Weise: 

0,033  Wasser, 
0,004  Kohlensatire. 

Eine  Probe  auf  Porphorsiure  hatte  keinen  Erfolg;  ebefi 
fio  wenig  konnte  ich  vor  dem  Lotbrobr  eine  Reaktion  anf 
Titansäore  wahrnehmen. 

Mit  der  sor  detaillirten  Analyse  genommenen  Portion 
derselben  Gesteins-Stnffe  ward  wie  folgt  verfahren.  Erat 
wurde  mit  kohlensaurem  Barjt  aufgeschlossen  und  Kiesel- 
saure  nach  dem  gewöhnlichen  Verfahren  getrennt.  Eiae9 
Bsd  Tbonerde  wurden  mit  kauatischem  Ammoaiiik  gefüllt  nnfl 
beide  dann  duroh  mehrmaliges  Auskochen  in  Kalilaiige  g<^ 
trennt,  indem  Ich  Eisen  von  Mangap  dadurch  zti  trennen 
versnehte,  dass  ich  die  salzsanre  Lösung  der  beiden  ai|t 
Ammoniak  bis  zum  Sä ttigungs- Punkte  verseta&te  und  dann 
längere  Zeit  kochte ,  erhielt  ich  den  Eisen<-Niederschlag  mit 
einer  auffallenden  röthlichen  (lichter  als  er  sonst  gewöbalick 
zu  seyn  pflegt)  Färbung ;  beim  Heransn^hmen  aus  der 
Scbaale  klebte  die  Masse  und  Hess  sich  hart  wegbringen. 
Beim  Filtriren  entstand  imPiltrat  eine  Trübung  durch  eine 
hell-röthliche  Substanz,  die  dnrchs  Filter  drang.  Ich  wollte 
daher  nochmal  auflösen  und  nahm'  den  Eisen-Niederschlag 
vom  Filter,  konnte  aber  nicht  durch  Salz-  noch  diirch  SaU 
peter-Säure  weder  die  Färbung  am  Filter  noch,  die  |m  Filtrat 
siispendirte  hell  röthliche  Substanz  zum  Verschwinden  brin- 
gen; ich  filtrirte  daher  letzte  und  bestimmte  sie  dann  ge* 
f^iöht  zugleich  mit  dem  Inhalt  des  ersten  noch  von  ihr  ge- 
farbteu  Filters.  Die  Eisen- Lösung  behandelte  ich  dann  mit 
kohlensaurem  Baryt,  fand  aber  den  Mangan-Gehalt  so  gering, 
dass  leb  ihn  nicht  besonders  in  Anschlag  brachte ;  ich  erhielt 


*    Nach  den  Angaben  in  Robb 's  Handbncfa  der  anal.  Chemie,  BrawH' 
icbwaig  18Si,  S.  809. 


iiilt  BebweM-Ammoniuni  fmt:  wieder  nar  Eisen  (O9M4  Grm.). 
Die  oben  erhaltene  bell-röthliehe  Substanz  wog  0,M4  Grm., 
doch  war  t«  Folge  der  verschiedenen  Manipnlatioiieu  gewisi 
etwas  KU  Verlust  gegangen.  Möglich  dass  diese  Substanz 
Tttansiure  war,  noch  mit  Eisen  gemischt,  da  die  Schwierig 
kelt  bekannt  ist,  welche  die  TItanaäure  beim  Ftitriren  macht, 
da  ferner  dem  analysirten  Gestein  Magneteisen  als  Gemeng- 
tfaeit  zuliommt  und  letztes  meistens  Titansäure -haltig  ist. 
Die  TUansäure  mösste  beim  Kochen  in  Salz-  und  Salpeter- 
S&ure  unlöslich  geworden  seyn  und  etwas  Eisen  zurnckbe» 
halten  haben. 

Der  Kalk  wnrde  oxalsauer  erhalten.  Die  äbrig  geblie- 
benen schwefelsaoren  Salze  wurden  mit  essigsanrem  Baryt 
behandelt  und  dann  die  essigsauren  in  schwefelsaure  ver> 
tvandelt  nnd  die  Alkalien  ausgelaugt.  Magnesia  ward  phos- 
phorsaiier  und  Kall  als  Kallum-Pfantinchlorid  bestimmt;  die 
Chlotaatriom-Löisung  ward  abgedampft  und  eigens  bestimmt 

Alle  erhaltenen  Produkte  wurden  vor  dem  Löthrohr  anf 
fltre  Natur  geprüft. 

Im  Folgenden  gebe  Ich  nun 
tt.  das  direkte  Resnltat  der  Analyse, 

b.  dasselbe,  nach  Abzug  des  Wassers  auf  100  berechnet, 

c.  die  Sauerstoff*Mengeu  der  Bestandtheile : 

i.  b. 

49,49  .  50,93  . 
17,30  .  17,80  . 
8,52 
14,06 
3,79 
3,34 
1,05 
0,40 


ICieaelaiiire 
Thoneide  . 
Eisenozyd  . 
Kalk  .  . 
BiUererde 
Ifmtron  .  . 
Mali  .  .  . 
Kohlenafiore 
Wasser 


8,38 
13,66 
3,68 
3,25 
1,02 
0,40 
3,20 


c. 
26,69  Saaeivtoff  der  Kleselsftiin 
8,36  j        =26,69. 
1,79] 

4,02  \  Sauerstoff  der  Basen 
1,43  /     =  16,61. 
0,82 
0,16 


100,38         100,00 


0er  Sauexstoff-Quotient  ist 


16,61 
26,69 


=  0,622. 


Dieses  die  Resultate  der  Analyse;  ehe  Ich  aber  zur  Be- 
sprechung derselben  und  zu  Schlüssen  daraus  über  die  Natur 
HDsefes  Gesteins  iibergche^  will  ich  noch  meine  Unter- 
Bttchnngen  über  dessen  accessorischen  Mineralien  mlttheilen. 


Diese  lllMrftifeD  «lud: 

1.  Ein  Delesselt-  (Efsen-Cblorit,  Chlorite  ferrugineiix 
Delissb)  -ähnliche^  Mineral,  dunkel-  und  hell-  bis  Öl  grün ;  mit 
mnacheHgeni  Brncb;  matt  oder  ancb  fettig  glänzjcnd,  beaoi^ 
ders  auf  lamellaren  Spaltnnga- Flachen.  Zieht  sieh  entweder 
in  schuppigen  dicken  Adern  durch  die  Felsen  oder  Hegt  in 
kleinen  meist  gerad-linig  begränzten  Höhlungen,  so  dass  man 
msDchmal  Krystalle  vor  sich  zu  haben  glaubt.  Bei  zylindri- 
scher Absonderung  des  Gesteines  bildet  es  änsseplich  eine 
scboppigfr  Rinde;  im  Innern  der  Masse  aber  Hegt  es  in 
Körner- Form  in  Höhlungen.  Die  eigentHche  Mandel-Form 
konnte  ich  nie  beobachten.  Die  Art  seines  Vorkommens  ist  also 
o^anz  verschieden  Ton  der  des  „Eisen  Chlorit  V  Dblbssi's,  vreicher 

m 

Überzüge  und  Rinden  bildet  über  die  Mineralien  der  Mela- 
phjr-Mandeln.  Zu  einer  quantitativen  Analyse  fehlte  mir 
Material ;  die  qualitative  Prüfung  ergab  Folgendes :  der  Strich 
des  Minerals  ist  licht  graulicb-griin;  es  ist  sehr  weich,  wird 
im  Kolben  geglüht  braun  und  gibt  eine  gelb-braune  salz- 
saore  Lösung. 

2.  Analzim,  in  Drusen  mit  kleinen  bis  Erbsen-grossen 
Krystallen. 

3.  Stilbit,  der  als  strahlig- blättrige  Masse  auf  Anal- 
zim  sitzt. 

4.  Da  tollt  h  in  einer  Spalte  des  Gesteins:  er  Ist  weiss 
zom  GrünHchen;  da  und  dort  erscheinen  Blatter-Dnrchgknge 
mit  dem  Ihnen  eigenen  Fett-Glanz;  ebenso  zeigen  sich  alle 
andern  Reaktionen  des  Datolifh's. 

5.  Mesolithe(?).  Diese  ZeoHthe  füllen  manchmal  ellip-- 
soidlscb  erweiterte  Kl&fte  im  Gestein  und  sind  mit  einer 
Rinde  von  Kalkspath  umgeben ;  beide  Mineralien  sind  an  der 
Grenze  innig  miteinander  verwachsen;  Kalkspath- Krystalle 
dringen  noch  in  die  Zeolith-Masse.  Der  Zeolith  selbst  Ist 
sternförmig  dick^faserlg,  weiss,  manchmal  mit  einem  Stich  ins 
Bläuliche;  seine  Harte  5,5;  in  dünneren  SpHttern  an  den 
Kanten  durchscheinend.  Vor  dem  ^Löthrohre  schmilzt  er  fai 
sehr  dünnen  Splittern  zu  einem  klaren  Glase.  Eine  quanti- 
tative Analyse  an  einem  möglich  best- erhaltenen ^  aber 
ioiinerbin  schon  angegriffenen  Stöcke  gab  folgende  Resultate : 


KiMidefde 42,7  .  12,15 

Thonerd« 25.7  .  11,99 

kohlensaum  Kalk 1,8  »  .  ^^  ^^^  Kaüwrfi 

Kalkerde 2,6  | 

IVatroB 12,5  .  3,19 

Kali 3,5  .  0,58 

Wasser 11,0  .  9,93 

99,8 

ft  ff  5  A 

2  :      5,4        :       9,2  4 

Ca  ) 

l^a  I    Sf i  +  2  (%  Sft)  +  4  JiO. 

ka  ) 

leb  stelle  ditseo  Zeolttb  zu  deo  Meaolithen,  iDdem  icJi 
uicbt  zu  entacheideo  wag^e,  ob  damit  ein«  neue  Spezies  ge- 
geben;'der  ziemlich  gi*osae  Gehalt  an  kohlenaaurem  Kalk 
acbreibt  alch  von  acbon  vorgeaebiitteiier  Zeraetzang  her. 

Bestimmung  des  Gesteines. 

Die  ältere  Geognosie  ^ar  bemuht,  die  gemengte»  kryatal* 
Uttiachen  Geateine  nach  den  aie  zuaammensetzeDden  Mineral- 
Arten  zu  klaa8i6ziren,  und  zu  dieaem  Zweck  zunächst  dieae 
Mineralien  dea  Ctemengea  kennen  zu  ierneir.  Als  mitbestim- 
mende Charaktere  nahm  man  aber  auch  die  vom  mechasl- 
acben  nGemengtseyn"  bedingte  Eigenschaft,  die  Struktur. 
Dieae  letzte  Eigenacbaft  gebt  aber  in  charakteristisclier 
Weise  durchans  nicht  mit  bestimmten  Arten  von  MiAerailea 
in  Gemengen  parallel  und  bedingt  nicht  die  Verschieden- 
heit der  Gesteine.  Die  neuere  Geognosie  liat  darum  Ina 
zur  Zeit  fast  nur  Arbeit  gehabt,  die  Petrograpble  von  deo 
Irrthumern  zu  reinigen ,  die  durch  die  Zulassung  der  Struk- 
tur der  Gesteine  bei  ihrer  Beurtheilung  in  sie  elngefährt 
i/viirde». 

Die  Struktur  -  Verhältnisse  können  zur  Einthellung  der 
gemengiten  Geateine  nicht  benutzt  werden;  sie  bilden  eine 
zu  aUgemeine  Eigenschaft  im  physikalischen  Habitus,  als 
dass  sie  da  mithelfen  köoirten. 

Unter  sich  sind  diese  Strukturen  zu  wechselnd,  liegen 
die  Übergänge   vsn  der  einen  Form    In   die   andere   so  nahe 


aiod  zu  hanfiff ,  aU  duM  »ie  fM  ßh  Mn  LeItelerM  er- 
weiseu  köuuteo. 

Ihre  Formen  selbst  nur  zu  präzisiren  Ist  schwierig. 

Am  prägnantesten  eraobeUiep  an  deo  (^eaiaiigteii  tie- 
steinen  folgende  3  Struktur^Fonoen : 

1.  Krystall-lndividuen  im  Gemenge^  mit  eteer 
solchen  Grösse  der  einzelnen,  dass  sie  mit  dem  freien  Auge 
gesondert  und  erkannt  werden  können,    Typns:  Granit. 

IL  Krystall-Individiiei»  im  Gemenge,  so  klein»  das«  sie 
mit  dem  blossen  Auge  nicht  gesondert  und  noch  weaiger  anf 
ihre  Nahir  erkannt  werden  können.  Nur  die  Farbe  der  Ge« 
steine,  welche  deutlich  aus  zwei  oder  mehr  andern  resultirt^ 
und  die  Untersuchung  unter  der  Lupe  gibt  sie  als  Minerale- 
Gemenge  zu  erkennen.  Diese  Struktnr-Furm  kann  sich  noch 
,  dabin  modifiziren,  dass  sich  einzelne  Ki7atalle  mehr  ent< 
wickelt  haben,  und  damit  ist  eine  Ubergangfs-Form  g^egebepi 
za  einer  S.  Hauptform  der 

lU.  Grundmassen-Strucktur.  In  einem  nicht  mehr  als 
krystallinisch  erkennbaren  dichten  and  vielleicht  oft  wirklioh. 
amorphen  Gesteins-Teig  von  durch-und-durch  gleicher  Farbe 
liegen  einzelne  kleine  Kryatalle  ausgeschieden,  oft  so.  klein 
snd  80  wenig  zaliireich,  dass  sie  nur  mit  der  Lupe  gebunden 
werden  können.    (Porphyr-Struktur.) 

Unser  Gestelq  trägt  zwei  von  diesen  Struktur-Formen; 
das  zur  Analyse  verwendete  ist  von  der  Form  IL;  das  als 
1.  und  2.  Varietät  beschriebene  Gesteiu  sind  die  Modi- 
fikation derselben  Form;  die  3.  Varietät  tragt  di^  Struktur 
III.  Wenden  wir  diess  Struktur- Verhältnisse  bei  Beurthei- 
Inng  unserer  Gebirgsart  an,  so  fallen  wenige  Gesteine 
weg  aus  der  ganzen  Reihe  der  Silikal- Gemenge,  unter 
welchen  wir  nnser  Gestein  nicht  mebr  suclien  dürften,  näm- 
lich nur  die  von  Struktur-Form  L,  wohin  die  Granite,  Gneisse^ 
die  krystallinischen  Schiefer  und  einige  andere  seltener  auf 
tretende  Gesteine  gehören. 

Mit  den  übrig  bleibenden  Gesteinen  finden  wir  uns  aber 
in  dem  bisher  noch  am  wenigsten  geordneten  Gebiete  der 
Petrographie ,  und  es  ist  nicht  mehr  i*äthl]ch  auf  6rund  der 
Struktur  eine  weitere  Sonderang  zu  treffen. 


■b  bkrtbin  meh;  iMotfl,  Dtabas,  Gabfaro,  Hypersthenft, 
AphaoU,  Felsit-Porpbyr,  Tracbyt,  Melaphyr^  Trapp^  Dolerit, 
Basalt 

Die  bereits  weg^geraamteii  OesteSne  unterscheiden  sich 
ansser  der  Struktur  auch  noch  durch  einen  Gemengtiieily  den 
freien  Quarz,  von  den  gebliebenen. 

Mit  Hinzuziehung  des  Quarzes  können  wir  auch  noch 
einige  Gesteine  aus  der  zuletzt  verbliebenen  Reihe  entfernen; 
es  fallen  weg  Diorit  (in  welchem  Naumann,  Geognosie  S.  565, 
Quarz  als  allgemeinen  Gemengtheil  angibt)  und  Felstt-Por- 
phyr,  als  Quarz«fnhrend. 

Von  den  nunmehr  gebliebenen  Felsarten  fuhren  Gabbro, 
Hypersthenft  und  Diabas  noch  Magneteisen  als  zufäl- 
ligen Gemeugtheil,  währendes  den  übrigen  wesentlich  ist* 
Im  wahrenTrachyt  finden  sich  nur  verschiedene  Spezies  eines 
Minerals  und  zwar  eines  Feldspathes,  doch  kein  Pyroxen, 
wahrend  die  iibrigen  alle  Pyroxen  oder  Ampbibol  fuhren;  so 
fallen  ferner  die  ersten  wegen  Mangels  an  Mag^net- 
eisen,    Trachyt  wegen  Mangels  an  Pyroxen  we^. 

Schliessen  wir  unter  den  von  Naumann  als  |,Basalt  oder 
Trapp<<  vereinigten  Gesteinen  das  Olivin-f&hrende  als  „Basalt^ 
aus,  so  bleiben  uns  zur  Vergleichung  mit  unserer  Felsart 
nnr  mehr  übrig:  Melaphyr,  Trapp,  Doierit  (Anamesit). 

Diese  letzten  Namen  sind  noch  in  «der  heutigen  Petro- 
gr^phie  ziemlich  unsichere  Begriffe;  diese  Gesteine  sind, 
möchte  Ich  sagen,  den  Geognosten  immer  durcheinander  ge> 
schwömmen.    Folgende  Synonymili  wird  das  am  besten  zelg;'en : 

Trapp. 

Cronstbot  benennt  so    zuerst  Sekwedüfche  Treppen-artig   ge- 
lagerte  dunkle  Gesteine.     (Mitte  des  18.  Jahrhundert«.) 

Paujas  DB  St.  Fond  nnterscheidet  vom  Basalt,  als  nicht  Olfvin- 
fuhrend,  Trapp  mit  S8  Abarten. 

Werner:   Trapp    mit   Varietäten:    dichter  nnd  Mandelstein- 
artiger  Trapp,  Trapp-Porpliyr. 

Bussen:  Gesteine  von  bland  =  Trapp. 


BRoicttiRAftv  In  jyR^Him  erpst^ü^  am$§mkrB$^  J8JSy  kb^ 
Ibellmg  „d  kw  iAmfld^l&^  mU  4  Arten : 

a«    An»pbilH»Htey 
bu    Baaaotte, 
c.    TrappMe, 
d:    MeUpbyre, 
gebraucht  zuerst  die  Beseicbnueg  Melaiibyr. 
Meiaphyr  ss  Aufi^tperpbyr  t.  Itocu* 
Meiapbyr:    Sobchtiro    fnr  Oeetetue   vm   Thürit^m   il8S4.: 

Zeftsebr.  f»  aUf .  Naturw.  von  Gibul  und  Hsmiiz). 
f.  Ricmii^aN:  Geetelue  aua  TMrin§w^  SMeaien  uud  VogesM. 
Zeitscbr.  d.  deutadb.  geoi.  Geaellsobaft  J8S6,  Bd.  Vlli. 
Strbmu  :  >  Gesleiae  Ten  audlicben  hür%i  a«  a»  O.  iSifS^  Bd.  X« 
Naouuh,  SamrT  und  andere  6eegQ09ten.  . 

BaMltil. 

Räumer,  Gesteine  von  Sektesien  (dieselben  wie   bei  v.  Richt« 
HOFKN  und  Söchting). 
UQ  TON  Midda:  Basaltit  =  scbwarzer  Melapbyr. 

Porpbyrit 
GlRHAHD  (1784). 

Faüjas  ra  St.-Fokd  (t81S). 

Zobel  and  Carüall,  SeUe9i$€he  Gesteine,  1831-32  (v.  Richt- 

aOFBH,   SÖCHTINO,   RaüMBR). 

Poipliyr. 
DBLBsaa:  Mimeire  sur  la  eensUtution  min.  et  cKitn.  des  Rockes 
des,  Vosges. 

SplUit. 

Dblbssb,  Französische'  und  Schweitzer  Geognosten. 

'  •  .    .    .     ■ 

Psendoporphjr. 
Frbibslbsbh  (ISIS). 

*        .Dolerit  (AnunesiO.* 
Haut,  Lbonhard  and  andere  Deutsehe  und  Französische  Geo» 

gnoaten.  ^ 

In  der  jüngsten  Zeit  bat  man  sich  Mube  gegeben,  tbells 
den  Begriff  Melapbyr    auf    bestiiouite  .Gesteine   zu.  fixiren, 

Jahrbneh  I8S9.  ^2 


thetls  die  miaeralogisGhe  SUiwiaineDMteDiig  ?oii  GcitaMi 
bMtluMDter  Lokailtite»,  die  Mriier  anter  dem  NaM«  Hch^ 
pliyr  giDgen,  eof  chemlsciieni  Wege  liemeteilen;  eadi  bcM« 
Richtungen  wurde  ein  allgemein  genügendes  Resoltat  Mi 
erlangt.  In  diesem  Sinne  fahrten  SocHTiMe,  v.  RicHTi«ni. 
Strbno  ,  DsLissB  ihre  Uutersoehnngen  ,  deren  Resultate  bier 
spezieller  erörtert  werden  müssen. 

?.  RicHTHOFSW  setste  sich  snr  Aufgabe,  mitteist  dci  m 
Alex.  BaoNOSiART  aufgestellten  Begriffes  von  Melaphyriii 
dessen  allgemeiner  Charakteristik  theiis  die  seit  BinraiuR 
in  diesen  Begriff  unrechter  Weise  hereiagefiihftcB  6e. 
steine  wieder  zu  entfernen ,  thells  den  B^rlff  and  die  C^\ 
rakteristik  des  BaoiioNiART'schen  Melaphyrs  selbst  darcb  Ootcr-  { 
snchung  der  mineralogischen  Zusams^nsetatong  desKlbci  I 
mittelst  quantitativer  Analyse  fester  su  basirea  and  auf  k-  ^ 
stimmte  Gesteine  zu  fixiren. 

?.  RiCHTHorsN^  hebt  ans  vielen  von  ihm  selbst  und  toi 
andern  ausgeführten  Analysen  solcher  Gesteine,  die  Broh«. 
MiART*s  Melaphyr  nach  äussern  Merkmalen  entsprechen  s«t 
len,  vier  als  „typische^^  heraus  und  zwar  die  folgenden: 

a.    Melaphyr  von  Belfaky      nach  Dblbssb. 


b. 

)9 

}} 

llmemüu 

n 

SocHTina 

c. 

n 

» 

» 

» 

V.    RlCNTHOFBU. 

d. 

» 

}} 

Lanieikui     „ 

• 

» 

a. 

b. 

c. 

d. 

Cefelerde 

.    52,40    . 

54,48 

.     55,54 

54,58 

Thonerde    . 

.    21,81     . 

19,42 

.     23,74 

18,92 

Eitenoxydul 

8,86    . 

9,37 

3,92 

10,87 

Kalkerde     . 

.      3,61    . 

6,91 

7,26 

7,17 

Magnefia    . 

.      3,56    . 

3,31 

2,39 

1,15 

Natron 

5,37    , 

2,41 

2,76 

! 

4.06 

Kali  .    .    . 

.      2,32    . 

1,32 

1,27 

■KyW 

Wajfer  .    . 

.      2,07    . 

2,27 

1,69 

• 

»,« 

PhoffJkoniQre 

m 

— 

— 

.      0,54 

• 

1.12 

Titanaiiire  .    . 

»          • 

—       , 

— 

0,89 

• 



KoUenainre  ^ 

»          • 

— 

0,51 

• 



100 

100 

100 

100 

Gestein  a.  bescl 

Ire 

tbt  Dblbssb  so:  Grundmasse  duoki 

Zeitfclnrift  d.  deutsch.  ^MOog.  Geeelifclwri,  Bd.  IX,  Heft  3,  iSSf 


Ms  gthvf  gp*  Bim.  S,M7~1,8M ;  fii  der  GnindMiase  Kry- 
sC«lie  elaei  .  grünlich  weisseii  Feldsfatbs ;  Aagfl  in  liieinen 
Kryateile»  nni  Naddo,   . 

Gestein  b«  (nodl.  c.)  ist  naeb  Söshtino  8oii«vftrsBlich  mit 
lirystallinleclien  Tafeln,  nvelelie  dam  Labrador  anaogebörea 
acheinen ;  sein  Bruch  mnschelig  bis  uneben ;  spea.  Oew.  9,72« 

Qestein  c.  Grundmasae  Basalt -schwara  Ins  Grünliche, 
fein  körnig  kryatallinisch :  graattefe-weisse  KryslaUe  eines  ria- 
oiHl«rin*gliedrigen  Feldspathes;  Porphyr -Struktur;  Bruch 
•neben. 

Gestein  d.  ist  nach  v.  RicaYBorsM  bräunlich-schwarz  ins 
Grünliche,  Basalt-artig  scbimaierBd;  uaebner  Bruch,  Apatit- 
Härte;  alehta  aasgescUeden ;  apez.  Gew.  2,74. 

Um  des  hohen  Saure-Gehalts  und  des  tiefen  speziischen 
Gewichtes  willen,  dann  auf  Grund  einer  mikroskopischeii 
Untersuchung  des  Verde  antico,  wie  endHch  wegen  der  Ver- 
änderung der  Farbe  dieaer  Gesteine  beim  Glühen  in  Braun 
erklärt  v.  Richtbofbm  diese  4  Gesteine  als  aus  Oligoklas  und 
Hornblende  snsafluneogesetzt  und  somit  ab  wahre  Repräsen"- 
taaten  des  BRONOiiURT*schen  Melaphyrs: 

PdU    nöire    fAmpUboie  petrosilieieus  mwetoppant  des 
emtaux  de  Feldspatk% 
beuMrkt  aber  dabei,  dass  nie  Hornblende  oder  Augtt 
aoBSt  in  demselben  beobachtet  worden  sey. 

Indem  v.  RicHTHoraM  weiter  die  Resultate  über  die 
mineralogische  Zusammenaetzuag  als  Melapbyr  erklärter  Ge- 
ateine,  welche  aus  Durchschnitts- Analysen  verschiedener 
Analytiker  berechnet  wurden,  zuaammenstellt ,  zeigt  er,  wie 
merschledeue  Resultate  die  eine  oder  andere  Berechnungs* 
Art  ergibt)  und  acbliesst  daraus^  dass  alle  diese  Berechnungs- 
Arten  keinen  nur  einigermaassen  sichern  Anfschluss  geben 
k^nen.  Auch  die  Methode  BiscHors,  Berechnung  des  Sauer- 
aftolb-Quotienten,  hält. er  für  unzulänglich. 

Bei  dem  Verfahren  v.  Ricbtbofbms,  der  ferner  die  von 
Bbrobmann  ausgeführten  Analysen  als  mit  schon  Terwltterten 
Gesteinen  veranstaltet  für  unbrauchbar  hält,  dann  ebenao  die 
Ton  TMriiitf  ea'schen  durch  Sochtino  und  die  von  F^^siia-Gestei- 
Den  durch  Dblsssb  aus  andern  Gründen  ansschliesst,  bleibt  in 

4a« 


Whrklkhkcft  «fn^nur  hoeb  klefnec  MUArliil  4UMg.  was  Stcm«^ 
mART's  Meläptayi*  seyn  mM^  aiid  nm  diete  Mehiphyre  ia  iea 
Vogesen,  !n  Thüringen  und  SckUiien  wieder  zi  erkeiiiictof  M 
nNtn  geifötbtgt  sie-  einer  qvaiitltattTee.  Alialyse  zu  «aterwer- 
fen  vnd  dieeelbe  ZoeaAidieiiBetzioif^zu.  indeii,  wie  sie  v;  Hicht* 
AoFBN  ^efbndeo. 

SöcBTiifo  tbeilt  in  seiner  Arbeil:'  »über  .die-  oraprong- 
-Ikhe  ZnsaBimetieetznng  einlgfer  Pyroxen^ficeleiiie^  vio* 
Analysen  über  TAtfr^ai'acheG^ateine'  t»it.  Bei  S  Varfetitc« 
dieser  Gesteine,  welche  in  rother  und  schwarzer  Grund- 
masse  aasgescbledeiien  Fddspath  fohrea,  steigt  Amt  Klesel- 
sanre^Gehalt  lmni«r  auf  M  Prozent  ,  Die  iibrige  viMte  vea 
Ilmenau  Ist  die  von  v.  RioBfiifyFaN  nntcr  seine  typlaehen  Mela- 
phyre  anfgenomtnene. 

SdcRTtNo  hält  hier  die  8  ersten  Arten  Cor  ans  Felibpath- 
Spezies  (Albit,  Oligvklas  and  thfiilweise  Labrador)  and 
Angit  zusammengesetzt,  gemäss  aeliier  Berecbnaogs-Art 

In  einer  zweite«  Arbeit'^'*  ^  welche  eine  ReplÜL  aaf 
V.  RiCBTBoPRN*s  Annahmen,  b&lt  Sdeamio  aacb  fir  das  GesteiD 
von  Ilmenau  an  der  AiisIqM  fest,  dass  es- ans  Labrador 'Oad 
Äugle  zusammengesetzt  seye;  bei  OnsssE's  Melapfiyt  halt 
er   es  für  zweifelhaft. 

Den  RiCHTflOFBs'sehen  ^  Typen  entsprechend  b&lt  SoovmiG 
die  Schwedischen  Gesteine,  wetebe*  'Kjbri}!.?^*^  änalysirt 
bat.  Seine  Behauptung  stntzt  er  Im«p46ächlieh  aaf  die 
Berecb^inng  des  SauerstofF-Qaoilenten.  Ausserdem  sadrt  er 
tn  beweisen,  dass  Loslichkelts- VerhältMisse  der  einnhcn 
Mineralien  und  spezifisches  Gewlebt  der  GesMne,  mit  Besag 
auf  das  ?on  Labrador  und  Attgit^  ddr  Annahme,  daos  die 
erwähnten  Gesteine  aus  den  letzten  »iMlflieiraileo  bestehea, 
Wchl  Im  Wege  sind.     • 

SchiiessIfch  sagt  derselbe:  »Ich  gikube^  dies»  die  Pro^e, 
woraus  der  Melaphyr  zusammengesetfetseye,  Mehbiebl  galtet 
9st,  weim  man  zur  Beantwortung  derselben' ton  der  Ansicfat 


-•♦■  1 1  ■ 


*.  Zeitodbr.  f.  4,  gMuniiit.  JSßMvrw.  ytfk  Gnsa^  184^4- 
**    Zeitoohr.   d.  geolog.  Gesellsch.,  Bd.  YIII,  Heft  4,  tS6S. 
***    Das  ChriatiaDa-Silnrbeckeii,'  ctiem.  geoTög.  nntersuclit.     Chrisliania 

'I8SS.  "       ;  -li '   .,   ' .. 


-;- 


aasgekt;  da«^all«»Oilrt9iiie^  AentaV  man  diftten- Namen  ge* 
{[eben  hat,  g[leicher:]llalUp.Myeii9.  abn  tfoftfehipf  als'Die«  :bff 
den  BMaUtto.  vmi  chemladiton ''SftiiiilpMkt  täte  betriychtet 
der  Fall  ig|^  fv&bl(end  aib.  d^rdb  Ihra  geoiogiiclle  AlteM-Skteln 
Inofir  elaaader  -Habe  cibnicht  w efd«B<<.    i 

Efcie  dritle  hier  ^ariilig;i|pB  Arbeit  tat  die  TOn  Srnm 
über  Gealehie  am  aildiklim  Mmri^  dbt  j,IHefßUer  Meiafbyr<^^j 
String  aag^;  ^»diesea  GeaMn  tat:  von  mehren  Forschern  %% 
den  Melapbyren-  gezahlt  woiVleit;'  feh  hilbe  dfeaeto  Namen 
•iteptirt,  flieht  etvfa,-^^eA  lcb'gla«be,  dato'dei»elbe  lar  dai 
forHe^t^e  Gestein  der  pässdndate  aey,  aimdeni  nur  deaabulb« 
weil  er  aebeo  von  Andern  dafar  gebraucbt  wnrdd  .und  <cb 
oicbt  auch  anr  schon  hervaeheqden  Vervtirrmig  in  der  Ndmen«: 
klatar  dteaer  Geateine  beilragen' «dlK 

Strkiig  onterseheidet  unter  diesen  Gesteine«  %  V«rie^ 
taten  r    •         '      •     •  .•••*... 

I.    Nelapbyf-PorphTf;' 

u.     Melapliyr  und  Melaphyr-Mandelatein.      -  . 

Bm  epe£ifisehe  GewIoM  gibt  er  bei  Geateiii  i.  ip  Mittel 
zo  2,68  an;  der  SiuefsteV«« Qaotieai  beivegt  aieh .  nach.  7 
Analysen  zwischen  059M''nnd  0j4M;  der  Kieadaanre-Gehalt 
zifisdien  S9  oojd  64  Ptozent. 

Gemäss  gesonderter  Analysen  von  Grundmasse  and  einr 
gescMosaeaeii  Krystalten  findet  Strsivo  als  Grundmaase-Sub- 
stanz  gevrMrnilehea  Feldspodi;  als  assgeadbiedene  Kryatalii 
Labradof  tmd  ^n  dsnket^iiMs  baaiaehes  Waaae«* hakiges 
Silikat  von  der  Formel  A»  Si  +  ft«  4-  C.  / 

in  GesMif  ii.  ÜegeA  in'  einer '  dunkel  blau^scbt^aratfn,  in 
6ria  und'  ^Grani  nbergehenden  liryataliinlaoben  Grundmasae 
klefnd  SAnleheii  felueatMioeials,.  das  aleh  Irf  keiner  bekannte« 
Mineral^peziea  «atevbringen  Msst.  Aach  altere  Beobachter 
des  IHlffilder  Meiaphyra  wissen  nidAs-  damit  anziiftuigen  emd 
halten  es,  der  eine  für  Cfaiaatolithjdev  andere  flnr  Feldapatll, 
ein  dritter  ffir  Diallagon  ette; 

In  tS  Analysen  achwankt  der  Kieaelamre- Gehalt  zwi^ 
ichen  53  und  62  Prozent,  dM  Saueniloff«auotient  swischea 


*   ZeÜMhr.  diidantocli^  ssoioo.  GekeUiohlka  S.  193,  Jd,  i^  189ß. 


•,S71   und  OjSTH;   nnr  bei   vieren  geht  er  ober  M^^;  ^^^ 
Onotfenten  von  Olig;okla8  nnd  Hornblende. 

GemSss  der  Sanerstoff-Quotienien  könnte  leisten  Gesteii, 
naeh  Stekno's'  Ansicht,  ans  Labrador  und  Ang^t  besteben. 
Gegen  diese  Annalime  aber  spraclie  das  niedere  spesifisciie 
Gewicht  (im  Mittel  2,79).  Der  hohe  Rall-Gebait  liesae  nebeii 
Labrador  auf  einen  Kali-baltigen  FeMspath  sehliesseo,  wobei 
dann  der  angegebene  Quotient  doch  erreicht  würde.  Aber 
die  Kombination,  fugt  Stsbro  bei,  zerfallt,  so  lang  die  Ilatsr 
des  Diallag- ahnlichen  Minerals  nnbehannt  ist,  md  es  lisst 
sieb  somit  nicht  entscheiden ,  ob  der  lllefMer  Molaphyr  »i 
den  von  RicnTHoren  abgegrensten  und  aus  Oligc^klas  dimI 
Hornblende  bestehenden  Melapbyren  gebore  oder  nicht. 

Ich  übergehe  die  Arbeiten  von  Bsroimanh  ans  denaelbeii 
Gründen,  wie  v.  RicHTHorsN. 

Bei  den  bisher  erörterten  Arbeiten  sind  folgende  Uster- 
suchungs-Methoden  auf  die  mineralogische  Zn^ammcnaetzung 
der  Gesteine  angewendet: 

1.  physilialische  und  wo  möglieb  chemische  UntersuchoDg 
der  Grondmassen  nnd  ausgesehiedenen  Theiie, 

2.  Berechnung  des  Saaerstofi«Clnotienten, 

3.  Berechnung  auf  die  BDNttM*schen  Typen  islindiseber 
Gesteine. 

Die  erste  Methode,  von  Stasiio  angewandt,  h«t  die  be- 
stimmtesten Resultate  fnr  Gesteine  des.  Harues  gebrmchl,  sber 
für  Gesteine,  die  gerade  nicht  mit  dem  v.  RiOHTHorn*acheii 
Melaphyr  vereinigt  werden  können. 

Die  Berechnung  des  Sauerstoff-Qtiotlenten  mnso,  voraos- 
gesetst  dass  man  es  im  Gesteine  nur  mit  einem  Gemesge 
ans  t  bekannten  Mineralien  zu  thnn  hat,  bestimmte  Resal- 
tate  geben,  die  nur  vermöge  der  relativen  quantitativen  Tbeil- 
nähme  der  bekannten  Mineralien  im  Gemenge  innerhalb  S 
Bxtremen  schwanken  können.  Strimo's  Untersuchungen  aber 
thnn  dar,  dass  Grundmasse  nnd  ausgeschiedene  Mineralieo 
verschieden  seyn ,  sowie  dass  neue  nnd .  unbekannte  Mine- 
rallen auftreten  können.  In  loteten  Fällen  ist  die  Gnotien- 
ten-Berechnung  auch  nnnreichend. 

Mit  der  Bunssn^soben  Berechnung  scheint  mir  fnr  die 


Bnaitleliiiig  4er  ZmAmmen^Htmug  ii«iehor  Gesteifte  Bickle 
ge^ienl;  den«  Ar's  Ersle  ist^ie  eise  der  Typen,  die  NoroMl- 
pjfroxee-Maeee ,  wie  deren  Alkeli-Gebadt  s^gt,  selbst  von 
•inem  ^mengten  Gesteine  genonmen;  fürs  Zweite  setnt 
BM  in  diesen  Ctosleinen  z.  Tb.  Mineralien,  Oligoblss  und 
Horableide,  ▼oraus^  w^lcbe  vdn  jenen  der  BüiiSBii'seben 
Typen  nbweieben. 

Fassen  wir  die  aus  obiges  Arbeilen  assfliesseadeo  posi» 
tiven  Remillate  ausaninien,  so  siod  es  folgende: 

Gesteine,  scb warz-braon  mit  Obergäogen  in 
Grorn  und  Gran,  mittlem  spe^.  Gew.  von  2,7,  Härte  =s 
S«^<i,  meist  mit  Porphyr*-Stroktor,  slnd: 

1)  in  Tküringen  und  am  ^ors  mit  niedern  Sauer- 
stoff-Quotienten; 

2)  in  Tkttrinffenj  am  /fers,  in  ScUsHen  und  in  den  V0g4Mm 
■it  einen  weniger  niedern  Quotienten  als  obige,  aber 
doem  soleben,  der  keine  bestimmte  Deutung  zuiasst 

S)  an  Hmr%  besleben  Gesteine  aus  eiuer  Grundmasse 
•iit  gewahnlicber  Feldspatb-Natur  und  einem  grünen  Cblorit- 
artigen  Mineral. 

4)  am  Harz  f&bren  andere  Gesteine  ein  neues,  aber 
■abestinimbares  Mineral,  —  und  diese  alle  sind  solclie 

Gesteine,  welche  bisher  unter  den  Bezeichnun- 
gen Trapp,  Melaphyr,  Porphyr,  Porphyrit,  Basal- 
tig gingra* 

An  diese  Gesteine,  über  deren  Zusammensetzung  die  Pe- 
trographie  nicht  sicheren  Aufschlnss  erhalten  konnte,  ob  sie 
ADS  Labrador  und  Angit  besteben,  müssen  jene  angereiht 
werden,  welche  entschieden  aus  diesen  Mineralien  be- 
Bteben ;  denn  auch  auf  solche  wurde  noch  von  einigen  Geo- 
logen, z.  B.  von  L.  V.  Buch  für  tyroiisciien  Augit-Porphyr 
die  Beieichnnng  Melaphyr  angewendet. 

SöcHTiNO  sagt*:  „Wenn  nach  Brononiart's  Begrlffs«Be- 
Btimmung  gewisse  Gesteine  als  aus  Orthoklas  und  Hornblende 
bestehend  für  wahre  Melaphyre  erkannt  werden  dürften,  so 
bleiben  doch  noch  andere  gleichfails  bisher  mit  demsellien 


Zeiifclir.  d.  deiuch.  s^log.  Geaellgch.  tBS7^  IX,  444. 


in  belegte  Feiearten,  liir  4fe  mir  diie  glefelie 
getratig  Dicht  ee  aaefeneebt  ereebeiet,  tndeni  sie  fiehaehr 
aus  Labrador  uiid  Aogfit  .gemengt  cv  aeyn  aoheloen,  ebne 
daaa  ieb  sie  desabalb  mit  Cotta  nrit  den  Angft-Porphyrei 
▼ereinigen  mScbte.  Vlelmebr  nahem  nie  eteih  den  Labrador- 
Porphyren,  zn  denen  anch  Kiwulf  den  Meiapbyr  ateUt,  wem 
gleich  diese  Porphyre  grosse  Verschiedenheit  nnter  einaadcr 
blicken  lassen.  Eine  Vergleicbuig  dleaer  Labrader»Perphyre 
mit  den  Aogit-Porphyren  liast  dleeen>  jene  Geetefne  als  vor« 
wandt  erscheinen.^^ 

Strbno  vergleicht  die  HüfeUer  Melapbyre  eben  ao  mit 
j^achtem  Trapp<<  ond  ^Augitporphyr".  Er  sagt:  ^Ea  ist  aehos 
0ben  angeßhrt  worden,  dass  verschiedeae  OeognoBtea  das 
JüefeUer  Gestein  mit  dpm  Namen  i^Trapp«  bel^  liäabea.  — 
leb  moss  hier  zuerst  erklire«,  waa  iob  unter  Trapp  ▼erstehe. 
Ich  will  damit  diejenigen  basaltiaehen,  aber  Olivln-freiei 
Gesteine  bezeichnen,  in  denen  sieh  die  Bestandtheile  CAngit 
und  Labrador)  noch  deutlich  mit  der  Lonpe  untttraebeldes 
lassen,  die  also  in  der  Mitte  zwischen  Delerit  ai»dl  Basalt 
stehen.  Dabin  gehören  vor  allen  jene  Gesteine,  von  weiebei 
der  Name  stammt,  nämlich  die  in  Sckweiem  am  Wmtente 
sich  findenden  Gestein^Massen  mit  Treppen- fermigeoi  Profil. 
Zum  Zwecke  der  Vergleichnng  mit  dem  lUefeUer  Melaphyr 
habe  ich  derartige  Gesteine  der  .Analyse  unterworfen. 

Das  Gestein  Nr.  47  stammt  von  Bwmaierg  bei  Wltmerr 
herg  und  bildet  ein  Gemeng  von  weissem  glasglfinzendeai  spalt- 
baren und  aof  der  Spaltflache  gestreiften  Labrador  aad  von 
grun-scbwarzem  ebenfalls  deutlich  spaltbaren  glasglättsendes 
Augit.  Ganz  magnetisch. 
Hr.  47  tmlysirt  von  StniM: 

IQeMlefde 50,S8    .    49,93 

Thooerde 14,54    .    14,39 

Eisenoxydal 14,20    .     14,51 

Manganoxydul 0,04    .      0,04 

Ktllcerde 10,89    .    10,75 

mttererde 6,88    .      6,79 

bU 4^79    .      0,78 

Natron  .    «    * 2,85    .      2,81 

Wtiwr 1,40    .      — 

109,1         100,00 
Susntoft-Qnolieni  a=  0,6377. 


1 1  >  • .        • .    1    (• . 
.   f  '         '  f 


•f 


■-■t»'»  /. 


Dt«  CfesteiD,  Au|flt-Porphyr  am  dem  JW«m-7A«(  in  7Vr«/, 
ebenfalls  stark  wagBetiseh,  g;ab  folgfeade* Resultate; 

Kiei^lerdle 45,05 

Thonerde .,...'.  18,55 

Eiienoxydnl 9,64 

Kalkenle 12,89  ^ 

Kaü. ;"..,.      1,61 

Netron .  '    2,99 

Wwter 3,14 

KoUeDi&ure 3,81 

100,90 
Saaentoff-Qnotieiit  =  0,7174. 

In  Vergleichung  mit  dem  Illefelier  Melaphyre  Ist  bei 
den  Schwedischen  Gesteinen  der  basische  Charakter  iie«h  weit 
stärker  entwickelt  wie  bei  jenen  y  so  dass  der  dooti^nl  Ma 
0,643  hinaufgeht.  Auch  der  Äugft-Porphyr  stellt  ein  pyr«^ 
xeuisches  Gestein  dar,  welches  auch  so  basisch  ist,  das0"e« 
eben  so  wenig  mit  dem  Illefelier  zusammengestellt  Werden 
kann.«  .  ^    .-     ' 

So  Streng.  Es  sind  also  ausser  all'  den  obigen  probiet- 
matischen  Melaphyren  selbst  auch  noch  diejenigen  bei  llmeltg^ 
lassen,  welche  Söchting  als  Labraddr-Pörphyr  ausgesehfed«« 
wissen  will,  Gesteine,  welche,  obgleich  sie  auch  den  KaflMüft 
Trapp  und  Melaphyr  getragen  haben,  einen  viel  geringem 
Kieselsäure-Gehalt,  daher  einen  hShern  Quotienten  haben  u^ 
viel  basischer  sind  als  jene.  Nud  glaube  ich  genug  vorbereitet 
zu  haben ,  um  zur  Besprechung  der  Analyse  des  Alpen-6tf- 
steins  fiberzugehen  und  Schlüsse  auf  seine  Natur  im  Ver- 
gleich mit  obigen  zu  ziehen. 

Sehen  wir  auf  den  Kieselsäufe-O^hklt'  des  alpinen  Ge- 
steines (49  Proz.,  auf  100  reduzirt  51  Proz.)  und  auf  dessen 
Sauerstoff-Quotienten  (0,622),  so  fallen  bei  Vergteicbong  mit 
den  abgehandelten  problematischen  Melaphyren  diese  alle 
weg;  sie  alle  haben  niedrigere  Quotienten,  selbst  die  Ge- 
steine von  Ilmenau  und  Schlesien^  Augit-Porphyr  dagegen 
Uogt  nicht  zur  Vergleich ung,  weil  er  zu  basisch  ist.  Also 
nir  mit  den  Schwedischen  »Trappen^^  kann  unsier  Gestein 
wrglicfaen  werden. 


•       r 


.      '         ■     .  .1 

G««toui  voä  der  OeUtflf€, 
nach  WiNKLn. 

Kieselsfiare  .  '  .    40,49  .    51,17  . 

Thonerde    .  .     17,30  .     17,86  . 

EiMDexyd!     ....      8,38  .      6,64  . 

lalkerde    ,  \    .    .    .    13,66  .    14,12  . 

Bittererde 3,68  .      3,80  . 

Natron   ......      3,25  .      3,36  . 

Kali 1,02  .      1,05  . 

WasMf 3,20  .      — 

KoMenaiore    .    .    .    .      0,40  .      —    '  . 

100,38       100,00 

Sauerstotr-Quotient   =  0,622 


Trapf  auf  Sekweim^ 
nach  SniMO. 


.    50,58 

.    49,93 

.     14,58 

.    14,39 

.    14,70 

.    14^1 

0,04 

.      0,04 

.    10,89 

.    10,75 

6,86 

.      6,79 

.      0,79 

.      0,78 

.      2,85 

.      2,81 

1,40 

■ 

—         100,00 
0,6. 


.  ÜM#r.6e0t0ia  bat  mehr  Thonerde  und  weniger  Eisen, 
mtlir  Kalkerde  und  «veniger  Bittererde  als  das  SckwedUehe. 
Dev  Gilbalt  an  Eisen  stammt  bei  beiden  Gesteinen  zum  Theil 
jr4»n  Magneteisen I  dessen  wechselnde  Menge  auf  den  Gehalt 
4#r  allgemeinen  Zusammensetzung  influirt,  Thonerde,  Eisen, 
Kalk  und  Bittererde  bilden  bekanntlich  in  den  Pyrozenen  sehr 
weebselude  Bestandtbeiley  die  einander  vertreten.  Diese 
Untei'sqbiede  k&nnen  daber  der  Annahme  gleicher  Minerallen, 
.fvfnn  ,sie  Labrador,  und  Augit  seyn  sollen»  in  unaerm  Gestein 
ßfa4  in  dem  Sckwediseken  nicht  entgegenstehen. 

.  Nimmt  maji  bei  dem  Alpen-Trapp  den  Sauerstoff  der 
jgfipzen  Thonerde  wr  Berechnung  von  Labrador  aus  dem 
«l^gfpeineo  Resultat  na,cli  der  Formel  (1^  Ca)  Si  +  ^^  ^i 
(l^ibrajdQr),  so  i»leiben 

P  Sauerstoff, 
8,09  von  Kieselsäure 


2„23  vjpp  Ca 
1,90  von  f^e 
1,46  von  Ma 


von  den  Basen 


5,25  :  8,09. 
.  .  Um  qiit  diesen  Resten  Augit  (1  :  2)  herzustellen,  fehlt 
.es  an  Säure.  Dabei  ist  aber  zu  beachten,  dass  unser  Gestein 
sebon  sehr,  durch  Verwitterung  gelitten,  wie  sein  hoher  Wasser- 
G^haU  anz<figt^  jedenfalls  Urfern  diese  Sauerstoff -Verhalt- 
nisse  den  Beweis,  dass  das  übrig-bleibende  Mineral  ein  sehr 
basisches  ist. 


Berechnet  mmn  «He  BeN«ni*8olieii  Typen ,  «o :  erhäU  man 
aaf  1  nomaMracbytinebe  Masse  Sß  pyvoxepiacbe  Ma^se) 
nieder  ein  Beweis^  das«  das  Geafeein  ein  sehr  faasisobes  ist 

Da  also  Kieselsaure-flebalt  und  •AuötienieU'  gane  üben* 
eioslinmend  sind  niil  denen  des  SehmeÜitken  ^Trapps^^  dk 
i\t  Berechunng  der  Resultate  selbst  so  wie  die  AiiWeodling 
der  BüMsaN'scben  Methode  ganz  bestimnit^  auf  «in  aehr  basi«> 
lehes  Gestein  hinweisen,  da  aooh  das  spezifische  Ctewieht  ad 
hoch  ist  wie  es  den  problematischen  Melspbyren  tiicbt  zukomint^ 
da  ferner  die  vorhandenen  Uetersehiede  nicht  von  der  A^t 
fliidi  dasa  sie  eine  wesentliche  Veraehiedettheit  in  der  nabern 
ZoBaniHienaetzung  des  Gemenges  beider  Gesteine  anzunehmen 
swiogen,  ao  kann  es  wohl  nicht  zweifelhaft  aeyn,  dasa  unmft* 
Gestein  zum  Typus  der  Sckweikehen  Trappe*  gehöre. . 

Vergleichen  wir  unsere  Gesteina-Znsammensetziing  mit 
der  der  RicaTHorai'schen  Melapfayre,  selbst,  mit  derjenigen, 
fir  welche  SScaTino  noch  Labrador '  und  Angit  in  Anspilich 
Himsit^  nn4  bei  denen  der  Qnatient  auch  eine  Höbe  erreicht, 
welche  die  Annahme  von  Labrador  und  Angit  nicht  auascblieasft, 
80  finden  wir  auch  die  absoluten  Mengen  der  einzelnen  Bi^ 
staodtheile  in  letzten  z.  B.  den  Kalk^Gebalt  viel  abweiohea- 
der  untereinander,  als  bei  beiden  Trappen;  «s  trennt. aiflli 
daher  unser  Gestein  gleich  dem  Sehmtiüekem  entschieden  als 
basisches  von  jenen  mehr  sauren  Gesteinen  ab.  Naahdem 
aber  die  Untersnchongen  von  Stskno  bewiesen  haben,  dass 
der  Schwedische  Trapp  ein  Gemenge  van  Labrador,  Augtt  und 
Magneteiaeto  ist, 'so  muss  das  alpine  Gestein  ans  <lenselben 
HiBcralien  bestehen.  Die  mineraiogiache  üutefsuohung  und 
qaalEtative  chemische  Versuche  machten  diese  Annahme  schon 
höchst  wahrscheinlich.  Daa  gefundene  spezifische.  Gewicht 
BBteratotzt  dieselbe. 

Für  die  Vereinigang  mit  dem  Schwedischem  Trapp  spricht 
ferner  sein  Auftreten  in  Schichten,  die  ebenfalls  ein  Treppen- 
ffirmigea  Profil  zeigen,  wie  Das  ausgezeichnet  an  der  Geis- 
alpe  beobachtet  werden  kann;,  dann  die  Menge,  und. Art  der 
Zeolithe;    endlich  aein  Auftreten*  in  einer  verhältilissmässig 

*  Die  Verbindmig  dei  Altgovites  mit  Katiieken  Cleateisen  1iaehitf#lA- 
na  belnlM  iek  nir  fBr  eine  andere  Abhaadlnag  vec 


jäiif;ei<«  F«raMtioiiy  int  Liabr'rfle  EntsMiMi^-Zaitf  ^er  Mela- 
pbyre  reicht  ja  oioht  M^er  den  Zeeltateia  beraitf! 

Wenn  »an  «Ise -etaenseitfl  bereelittg;!  ist,  dat  Geflteki 
aiM  dev  Alpen  6eatl»loeii  ätm  Seki04ieny  He  «semt  deo 
MaiBeit  Trapp  erhallte»  haben,  anznreHiea,  so  wivde  m 
andrerMltä  sieht  sti  -  redhrfertig;en  seya^  daseetbe  geradet« 
unter  der  Beaelchnangf  ^Trappi'^  in  die  Fetreg^rapMe  einzii- 
Uhren.  Sind  denn  ^Melaphyr*  und  ^»Trapp^  sobon  bestimmt 
abd^egmizte  Befriffel  Wissen  wir-,  was  BaoneiiiARr'seher 
Metaphyr?  wissen  wir,  was '  Baonomaai*  für  ein  Gestefn  zw 
Hand  hatte,  nach  welchem  er  seine  kuree  att||^em€in8  Charak- 
teiMIk  entwarf?  würde  BaöMOViAST  t.  B.  in  einem  StkMiekm 
Melaphyr,  fon  welohem  v.  Richthspbi«  ausdrieklieli  bemerkt, 
dass  er  iiefne  an^gesdhiedenen  KrystalM  eivtbulte,  seine  F4(e 
nMre  tmoeUppani  de»' crMmufde  WeUipttik  wieder  ^«tineo? 

Sehen  Wir  auf  den  Termians  >,Meiaphyr<^  |ii  ftetlehang 
lanfdlefiesteins-EtgenMhaft,  naell  weleber  er  gebildet  werde«: 
,isch warzer  Porpbyr<^ ,  ein  sehwa^fees  Gestein  mit  adisge^bie 
denen  Krystlallen^  so  scheint  es  4oek  fast  konliSeli,  wen« 
man  vom  schwarzen  einen  braJ^nen  Melaphyr,  also  einen 
br  äun  e  n  seh  Warzen  Porphyr  untersebiSfle»  leAen  moas. 
'Warsm  h&lt  man  überhaupt  an  einef  Bezeichnung'  fest,  die 
sielf  •  so  «ntaugMcb  wweist,  erinen  Oestefns-Cbarakter  auch 
•nur  kl  den  Siussersten  Dmrissen  zu  fornsoUren ;  gleicht  eise 
tolche  Bezeichnung  nicht  mehr  einer  kaballistfsofat&n  Devise, 
als  einem  wIssensehiAftlichen  Terminus? 

Was  wir  yon  Melaphyr  niid  Trapp  als  Resiiltat'der  bis- 

-herigpn  Untersuchungen. wissen ^    ist  Dieses:'  wAr    wlasen, 

•welches    die   allg*emelne    Zvsatnmenaetzung   von 

getvisse«   Gesteinen   sd    am     Bar%^    \n   TÜlringem,  in 

Sckleeiemj  in  den   Vogesen^  in  Schweden,  in  Jetandi  aber  wir 

:wlsseti  nlehe,  wils  ist  >,Trapp«  oder  »Melaphyr«,  sey  es  oud 

vom  Bnr% ,  von  Thüringen^  von  ^Ueeien  und  sey  es  von  wo 

Immer  auf  der  ganzen  Erde;  ebenso  wissen  wir  nnr,  ms 

unser  Gestein  in  den  AHgäuef  Alpen  tet. 

So  lange  kein  fester  Boden  gewonnen  ist  Rr  Anordnnug 
und  Ausapbeidttsg  in  der  be;sc)iriebeuen  Groppa  krystoiliul- 
scher  Gesteine,  halte  Ich  es  niebifik  geratiien  ein  4Sesteio, 


haltspHiiUe  s«  i^e^a«^  AMreMmaif  t«»!)  .  j^ticfem  G^stUmi 
mit  seinen  Verwandten  theill,  mptk  an  oad.  fiiü  aiah.aaier^s 
eigeiifb&mlicliea  V«rMIM4*e^  aoftrttt  uiirf  ki  Aeaeai  Auftre- 
te« fldbat  S4»  wandeUbar  und  deai  Raan«  naeh  üo  imeift. 
wickeit  ist  I  ein  aolebea  Geisteiii  mit  >  eiiien  •  der  bialier'  g«4» 
brAoditeN  und  ao  wen%  umachrlebeiien  Teronoi  acblcablhin 
zu  belegen. 

iDdem  ieh  ibcrbaupt  nUht  glanbe,  daaa^bevar  niebt^lte 
Onteraaeboiigea  der  erwäbntitfn  Geatelne  taa  ainep  vM-gtM- 
Seren  AazaM  von  LökatUäten  vorliegt,  ala  Dieaa  bia.agur ^Zait 
der  Fall.,  ea  ai5glicb  aeyn  «flrd,  dieadbefi  unter  beieichiieiiie 
Namen  an»  brlagen.,-  wache,  den  AnCardernngea  einer  wlaaeA- 
sebaftliehcn:  Kenntniaa  dereelben  aawahl  ab^Kaaiankfatur  >ei|(- 
sprecben,  ao  karni  ich  anch  der  Petrograpbfa  anr  Zatt<niebtaa- 
geatebeii  malir  9n  thn»^  ala  die  anterancbimi  Geatolne  var l&ufig 
lacbden  Lekalitäten  ibrea  Auftrat ena  au  re^^atfinanb  Sie^kata 
für  derartig«  Geateiae,  die  in  gmaen  Oiwenaidnen  anftreten, 
Decli  jene  njlcbta  beatimaienden  BesBeichnanfea  wie  Trapp  iiddr 
Melapbyr  iMfibehaltM^  aiier  niemala  aollte  aie  Dieaa  alnw 
beiinfigen,  woher  diene  Trappe  oder  Melapbyre  alnd)^.aie 
kaas  anr  aagbn:  Trapp  van  Islurndj  Trappi  von  Sofnoeden  eie. 

Bei  noaerem  Geatein  iaf  aber  nach  ela  ao  badin|;ter  Ga- 
braoob  jener  itnpräziairtea  Beaeiebnan|pen  alabt  garathab,  and 
ieh  erlaube^  ndr  daaaelbe  unter  .  einer  tienen  Baaaidbminjg; 
gleiehwahl  deä'  haaaltÜiQlinn  Geateinen  ^naurelhen,  -  nnlar 
einer  Bazelehnang,  mit  welehar  daa  bei  andern  kryatailiniaeban 
Gesteinen  ad  mitargeoi'daeta,  daa  nnaere  aber  ao  >attaEaMik 
aende  Moment ,  die  Lokalität  aetaea  Vorkommena  fiMrt-  iäl ; 
Ieh  nenne  ea  ^Allgovit«  (:JUgontm  as  jiOgM). 

ladam  idi  aaobgewieaen  zu  haben  glaube,  daaa  daa  er- 
wähnte Geatein  in  den  Allgduer  Alpen  ein  kryalalUniaeliaa  and 
zwar  zur  Gruppe  der  Trapp-Geateine  geh5rigea  aey,  habe  Ich 
dasselbe  plutoniacher  Lehre  gemaaa  in  die  Reihe  der  erup* 
tiven  oder  auf  trockenem  Wege  entstandenen  Gesteine  ver- 
wiesen. Cm  Beweise  zu  sammeln  für  die  Annahme  der  erup- 
tiven Natur  dieser  Gesteine  überhaupt,  finden  sich  die  Ver- 
bältnisse,  unter  welchen  der  AUgduer  Alpen-Trapp   auftritt, 


•911 

selr  Mfibifll^,  wto'Dtatt  gftnvf  kiM  4em  BericMe  li«r?Mf;elil, 
«valche«  ich  Ciii|^aag«  dloMr  AMiaii4loiig  aber  die  von  mir 
witCfffliMiMei»  Lakalitateo  g^egcb^n  habe. 

An  der  Oeimlf  und  Im  IhtkplMm-'CraiM  dringt  sidi 
äbemll  die  VegetaHon  daswisobeu,  wo  man  die  Berubmng»* 
-Punkte  zwistben  dem  Trapp  nnd  den  benachbarten  einfaebei 
fiedteent-Gasteineri  sueben  nannte^  Im  Wildbück-GraiemBUbi 
der  Allgovit  durch  wahre  Obergangg  -  Gesteine  immer  ii 
der  innigsten  Verbindung  mit  den  Uanischen  Sehieferthonen. 
Die  Schiefer  aelbst  mit  ihrer  transversalen  Scbiefemng  ver- 
stecken Ihre  ScUebtong,  so  dass  nicht  festsnstellen  ist,  oli 
die  Verruckung  ihrer  iiorlxootalen  Lage  auf  Reehnnng  des 
Avfetfligaiis  des  Allgovits  eu  bringen  sey.  Das  accessoriscke 
grnne  HUnersI  findet  sich,  wie  im  Allgovit,  aneh  in  den 
vsthen  ßlsenklesalthon  und  in  den  Sehieferthonen. 

Merkmale  einstiger  Feuer-Flussigkeit,  wie  sie  der  läiM- 
'4Uek§Tf9ff  tragt,  finden  sich  nicht  an  diesem  Alpen^Trapp. 

Conservator  Schafbäutl  hat  in  seinen  ,ygeognestisclieii 
Ontersachungen  des  Bofermekim  Atpen^^  Gebirg^M^  und  bei 
4M»dern  Gelegenheiten  das  Auftreten  auch  von  andern  krjsUl 
Jiniseben  Bildnogen,  des  schwarzen  und  weissen  Glimmen, 
.des  Feidspathes,  ja  sogar  des  Tnrmalins  in  den  Sediment- 
Sandsteinen  der  Bapenuchem  Alpen  nachgewiesen. 

Die  üntersttc hangen  Biscnora  und  das  Studium  der 
Psendomorphosen  haben  dargethan,  dass  ein  und  dassellie 
Mineral  auf  nassem  nnd  auf  trockenem  Wege  entstehen 
.Unne,  to  wie  dass  Neu-  und  Clm*bildungen  in  der  unorgssi- 
•Dheo  Natur  eine  nie  ruhende  Tbatigkelt  herrorbringen.  Aof 
diese  Resultate  mich  berufend ,  gianbe  iefa  mieb  vom  Stand- 
punkt der  Wissenschaft  nicht  zn  entfernen ,  wenn  Mi  asdi 
in  dem  Allgovite  ein  Produkt  solcher  neu«  und  um4iildeoder 
Proaesse  sehe. 


.  • 


*% 


..  :/, 


Beitrag«  znr  Eeimtnlss  der  StelDkohlen-Formatfon  un^ 
des  RsthUegeuden  im  Er^eblrgiseheu  Bassin  ^\^ 

(▼gl.  Jb*  18S9,  S,  582)  :  r./  . 


Herrn  Dr.  A.  Rttop^ 

*.  o.  Prof.  ft.  d.  Vnirtn,  n  (Miwiiiv 


1 1 


I  ■ 

« 


Zweiter  Theil. 

Geotektoniscbe  VerfaältDifiise  der  Steiokotilett -For^ 
mation  und  des  Roth  liegeoden  in  der  Umgebung  i^ 
Chenmitz   im   Besonderen    und    im   Etzgefnrgi^chän 

Bassin  im  Allgemeinen. 

(Hiesn  die  Profile  Tftfel  Vi>.) 

Die  Stadt  Chenmiiz  (der  Name  Hammt  au»  dem  ß0rki%€hmi 
und  bedeutet  „Steiobach'*)  nntet  50*&0'B"  N.  B.  and  80^3»H)"  Ö.L. 
(n.  Obbrrsit)  hat  am  Jakohsthurm  895  <  (WimittN)  fiber  dem 
Niveau  des  Meeres*.  Sie  liegt  xiemlteb  genau  in  der  BKItellinie 
des  Erxgebirgt^ehen  Bassins,  welche  dieses  der  Lfioge  nfeck  am 
Ausgehenden  in  swei  ziemlich  gleich- gestaltete  Theile  leiiegt  Obis 
Bassin  erreicht  hier  etwa  die  Breite  von  %  Meilen 'aof  einer  Linie, 
die  man  von  Battia  an  der  Leipzigs  Strasse  übet  ChmhnU» 
nach  dem  Chausaäehmu  an  der  Eiehopcnker  Strasse  gelegt  denlen 
kann.  Die  Mittellinie  des  Bassins  liuft  ziemlich  gerade  auf  SSl$ickm 
bin  in  der  Richtung  von  NW. — SO.,  biegt  sich  jedoch  ?or  dieaer 
Stadt  rasch  nach  Osten  und  dann  nach  Norden,  um  in  dem.  sogen. 
TMkringer  PantUM  xu  yerlaufen.  Dabei  erweitert  sith  das  Bassin 
von  NW.  nach  SO.  fortwährend  und  hilf  diejenigen  Greosen  in», 
welche  ihm  durch  den  Verlauf  des  primfliven  Sohiefiftr^Oebirges  und 

*  Nach  Handb.  der  geogr.  StatiBlik  .v.  Alb.  ScHiFFim. 


•TS 

der  Obergaiift  •  FonMlioD   angewieten  werdeD.    Diese  Gebirgi-Ab- 
Itgeningen  fcbliessen  sich  dem  primitiveo  Gneift  Gebirge  an,  welchei 
nordwetUicb   die    Granalii  -  Massen  des  Säch$i9chen  Mittdgebirget 
Mantel-ffdnnig  umlagert  und  södösüicb  sieb  den  Granit-SlöclLeD  dei 
Er%§ehir§ti  ansebmiegt    Die  Mäcbtigkeit  der  in  diesem  Bauin  ab- 
gelagerten Massen  dürfte  nacb  Naumakk's  Scbätxung  im  BhüdenrThalt 
bei  Wültn   und   Crossen   von   der   Grau wacken -Bildung  (inelusiTe) 
bis  m  den  jOngsten   Ablagerungen  9000  — *  lOOOO  Fosa  belragea. 
»Nacb  dieser  Tiefe   sind  wobl   auch .  eigentlieb   die  Höben  der  sof- 
gericbteten  Urschiefer-Massen  des  Erx-Gebirges  und  Granulit-Gebtrgei 
au  beurtbeilen,   welche  freUicb  in  Becug  auf  den  jetxigen  Meeres- 
Horitont  und  auf  die  sie  gegenwärtig  umlagernden  und  einbölleDden 
Massen  eine  gegen  ibre  borisontale  Ausdebnung  sebr   geringfügige 
Erhebung   wabmebmen   lassen.^*    —    Da   der   miUle   Verlauf  der 
Urscbiefer-Massen,  welcbe  das  Bassin  seitlicb  begrensen,  nacb  Nord- 
•Oaten  bin  konterfirt,   so  dass  die  Ricbtwug  ^beider  Seiten  etwa  bei 
•  AtoeteH  sum  Durcbscbnitt  gelangen  wurde»   so  ist   die  Vennatbang 
icabl  gerecbtfertigt,   dass   mit  wacbaender  Breite   des   Bassins  aadi 
seine  Tiefe  xunimmt,  und   dass  die  darin  abgelagerten  FormatioDeo 
des  Obergangs -Gebirges,  der  Steinkohlen-Formation  und  des  pemi- 
scben  Systems  an  MiehMgkeii  sttneftmen  In  dem  Maasse,  wie  sie  sieb 
.^dcas  WMringer  P#tiftii,    an  Mlcbtigkeit  »her  abnehmen ,   wie  sie 
sieb  difm   nord-öatliishen   Auagebendctn   bei   Chemnitz  und  eodlicli 
twi  FUka^  4kMM$ber9,  FkUkmum  und  Plane  nähern. 

fis'  ist'  ein  günstiger  Umstand  für  die  Kenntniss  der  Steinkohlea- 
'Forabmtion  und  des  Rethliegenden  im  frz9€birfi$€hen  Bassin,  da« 
die  Ablageningen  jener  io  diesem  durch  stark  fluthende  und  oicbt 
anbedeatende  Wasser-Mengen  führende  Gebirgs-Flüsse  durchscbnitteo 
lud  ausgewählt  worden  ai^  So  bat  die  Mulde  bei  Zwickau  am 
sddwnstlioben  Tbeile  des  Bassins  in  der  Richtung  von  S.  nacb  N. 
4af  iM)ilil«i-2%af  durch  Ausweschui^  erxeugt,  das  Rothliegende  fort- 
gelilhitund  am  Sftd-Rande  selbst  die  Steinkohlen-Formation  sa  Tage 
gelegt. ..  fa  ttniicb^r  Weise  haben  diejenigen  Fl&sse  gewirkt,  welche 
am  Nordostt-Bade. des  Bassins  tifätig  gewesen  siod»  wie  der  Chemnitx 
Ums,  welcher,  ans.  dem  Zusammenfluss  der  ZwUnilz  und  Würich- 
nii%  bei  BarUum  erseugt,   in  einem  westlich  ausgebauchten  Bogen 


"*  NAmumf  Erllluter.  eu  Sect.  XY,  S.  287. 


673 

Dirdficb  Dach  der  Stadt  CUenmifs  ffiesat,  in  dieser  ndrdJieheii 
RiehtUDg  Ins  fast  nach  FWrIA  aasUUt,  um  in  nordwestUcber  Rieh- 
ttmg  durch  den  Blankenauer  Grund  zu  gehen  und  hier  unterhalb 
Olöna  das  ältere  (devonische)  Steinkohlen -Gebirge,  1>ei  Draudorf 
aber  wieder  das  Urschiefer-Gebirge  au  durchbrechen. 

Die  Zw9mtz  und  WiSur$eknit%  halten  sich  vorwaltend  f  or  ihrer 
Vereinigung  im  Urschiefer-Gebirge  auf  und  durchstrdmen  bis  Olöna 
nach  ihrer  Vereinigung  das  Rotbliegende. 

Der  ZscAopmi-Fluss,  dessen  Gebiet  vorwaltend  im  primitiven 
Gneiss-Gebirge  liegt,  der  mit  seinen  Zufl&ssen  aber  auch  granitisches 
Gebirge  umfasst,  dnrdbschneidet  a wischen  Kunnersäorf  und  PUme 
in  der  Richtung  von  S*— ^N.  wiederum  das  Urscfaiefte^Gebirge,  nimmt 
bd  Fiöha  den  FIuss  gleichen  Namens  auf,  welcher  ebenfalls  mit 
leinen  lotsten  Versweigongen  das  primitive  Gneiss-Gebirge  uroflingt. 
Der  ZusammenfluM  der  Zschopau  und  Flöha,  iweier  imposanter 
Gebirgs*Wasser,  liegt  Inmitten  einer  sehr  mächtigen  Porpbyr-Entwicke- 
lang,  welche  von  diesen  Gewässern  durchschnitten  wird«  Die  Z$eho- 
pau  wendet  sich  von  FUha  aus  nordwestlich,  deckt  bis  Nieder^ 
wiesa  die  jüngere  Steinkohlen -* Formation  auf,  um  von  hier  bis 
Dnterbalb  des  Schlosses  Lichtewalde  die  Übergangs -Forination  an 
darcbbrechen  und  dann  in  nördlicher  Richtung  bis  vor  Schloss 
8ach»enburg  nochmals  das  Rothliegende  und  die  ältere  Steinkohlen- 
Formation  XU  durchschneiden. 

Das  rhombische  Areal,  welches  swischen  dem  CAenmlfo-Fluss 
and  der  Z$€hapau  und  swischen  den  parallel  von  jenen  Flüssen 
durchschnittenen  Zügen  des  Urschiefers  Hegt,  ist  es,  welches  als  das 
Dord-ostliche  Ausgehende  des  Erzgeöirgiichen  Bassins  bezeichnet 
werden  mag.  Zieht  man  in  diesem  Rhombus  die  kürsere  Diagonale 
etwa  von  Borna  bis  Fiöha,  so  serfälH  dieser  in  swei  kongruente 
Dreiecke,  von  denen  das  südliche  zwischen  Borna,  Flöha  und 
Barthau  daqenige  Terrain  umfasst,  welches  in  Betreif  des  Studiums 
der  permischen  Ablagerungen  und  derjenigen  der  jüngeren  Steinkohle 
von  vorwaltendem  Interesse  ist.  Bei  einem  langen  und  schmalen 
Becken,  wie  das  B^xgebirgUche ,  ist  es  voraussichtlich  von 
Wichtigkeit,  die  Ausbildungs- Formen  derselben  Ablagerung  in  den 
Extremen  der  Längserstreekung  kennen  su  lernen,  um  aus  ihnen 
auf  die  Beschaifenheiten  der  zwischen  -  liegenden  Theile  wenn  auch 
nur  allgemeine  Schlüsse  sieben  zu  können ;  denn  durch  die  interes- 

Jahrbueh  1809.  43 


«74 

•anten  und  gröodliehen  UnlersucliuiigeB  Navmamn's  isl  ea  scIkhi  vor 
mehr  als  20  Jahren,  and  darch  die  praktischen  Retaltale  det 
Kohlenbau-Unlernehmungen  in  der  neueren  Zeit  ist  es  mit  Etldeai  dar- 
gethan,  dass  das  Zwickaumr  Kohlen-Gebirge  mit  dem  von  FMa 
und  Qüekeliberg  in  kontinuirlichem  Zusammenhange  steht*  In  Be- 
treff des  Rothliegenden  ist  es  augenscheinlieh  der  Fall. 

Sind  die  Untersuchungen  der  geognostiseben,  namentlich  der 
geotektonischen  Verhältnisse  jenes  beaeicbneten  Gebietes  durch  dai 
Auftreten  von  PorpbjFren  in  verschiedenen  Zett-IntervaUen  auch  ziem- 
lich  verwickelt  und  lassen  diese  über  die  Gesetsmäasigkeii  ihrer  Lage- 
rungs- Verhältnisse  Manches  zweifelhaft,  so  werden  jene  doch  da- 
durch wieder  sehr  vereinfacht,  dass  innerhalb  des  beseichoeten 
Distriktes  ausser  Alluvions-  und  Dlluvions  -  Gebilden  keine  jüngeren 
Sedimentär-Formationeo  auftreten.  Über  den  geotektonischen  Cha- 
rakter des  Bassins  im  Allgemeinen  druckt  sich  Naumanh*  sehr 
treffend  in  folgender  Skiiie  aus: 

„Es  mag  dieses  wahrscheinlich  durch  die  Eroportreibuag  der 
dasselbe  einschliessenden  Schiefer  *  Massen  entstandene  Bassin  früher 
einen  kleinen  Meerbusen  des  alten  TMkringUchen  Meeres  gebildet 
haben  lur  Zeit,  als  sich  die  Scfalamm-  und  Sand-Massen  der  Grau- 
wacken-Formation  auf  dem  Grunde  desselben  anhäuften,  und  damah 
mochten  alle  diese  Theile  der  festen  Erd-Krusle  ein  absolut  tieferei 
Niveau,  d.  h.  einen  etwas  geringeren  Abstand  vom  Mittelpunkte 
haben.  Später  wurden  dieselben  Regionen  bedeutend  über  den 
Meeres-Spiegel  emporgedrängt,  und  na<?h  dieser  Katastrophe  gelangten 
in  der  Tiefe  des  ehemaligen  Meerbusens,  der  jetat  theiis  eine  Reihe 
von  Landseen,  theiis  die  Ausmündung  eines  grossen  Strom- 
Thaies  darstellen  mochte,  die  Steinkohlen-Bildungen  und  die  For- 
mation des  Rothliegenden  sur  Eniwickelung.  Nach  Ablauf  dieser 
Periode  trat  wiederum,  entweder  durch  viele  anderweit  im  Bereiche 
des  Oaeans  emporsteigende  Länder-Massen  oder  durch  ein  wirkUcfaes 
Zurücksinken  unserer  Gegenden,  eine  solche  Erhöhung  des  Meeres- 
spiegels ein,  dass  wenigstens  der  tiefere  westliche  Theil  des 
ErzgebirgUchen  Bassins  abermals  der  Spielraum  für  die  Ablagerung 
einer  Meeres-Bildung,  der  Zechstein-Formation  wurde,  welche  jedoch 
dort  in  dem  engen  Räume  eines   Meerbusens  bei   weitem  nicht  so 


«  Erltttt.  m  flect.  XV,  S.  285  ff. 


jeDOT  Mebtig^flit  and  Bedentting  gelangen  konnte,  als  f n  dem  weiten 
Ramna  de«  n^uingUeken  Pontiit.  Anf  den  Zechttein  folgten  noch 
einige  Schichten  der  bunten  Sanditeio-Pormation,  und  hierauf  scbeint 
das  ErxgeöirgUche  Baiiin  für  immer  dem  Binfluase  des  Meeres 
entxogen  worden  so  seyn,  weil  von  der  ganien  Reihe  der  späteren 
Meeres -Büdnngen  in  seinem  Bereiche  leine  Spur  su  entdecken  vt 
Einige  Sibswasser  -  Büdongen  mochten  hier  und  da  Statt  haben,  bis 
eniBicii  die  letaten  grossen  Bewegungen  der  Aufrichtung  des  £rx- 
feUrgsM  oder  vielmehr  der  ganaen  seinem  hohen  Gebirgs-Rücken 
nordwestlich  Torliegenden  Scholle  der  festen  Erd-Kruste  durch  Empor- 
treibang  ihres  sftdlieben  Bruch  «Randes  erfolgten,  womit  das  noch 
heate  bestehende  Spiel  des  Wasser -Laufes  eingeleitet  wurde  und 
die  Ausarbeitwig  der  gegenwärtigen  Terrain -Formen,  der  meisten 
Berge  und  Thäler  unseres  Vaterlandes  ihren  Anfang  nahm,  durch 
welche  freilich  die  Uteren  Terrain-Formen  mehr  oder  weniger  ▼er^' 
indert  and  aerstört  werden  mussten." 

An  diese  letzten  Bemerkungen  Naumaihi's  reiht  sich  Natur- 
gemias  eine  allgemeine  Betrachtung  des  Reliefs  des  ErzgebirgUchen 
Bassins  insbesondere  der  Umgegend  von  Cheamitz.  Wie  in  jenem 
ist  in  der  Tbat  die  OberfUchen  -  Gestaltung  der  Umgegend  ¥on 
CAemnUz  vorwaltend  durch  Erosionen  bewirkt  worden,  die  sich  um 
so  mehr  su  Erscheinungen  von  einiger  Bedeutung  herangebildet 
haben,  als  sie  eine  lange  Reihe  von  Jahrtausenden  hindurch, 
nämlich  seit  der  Ablagerung  des  Rotbliegenden  thätig  warfn,  während 
welcher  Zeit  an  anderen  Orten  der  Brd-Oberfläche  der  Absats  aller 
neueren  Formationen  von  Statten  gehen  konnte.  Relief ->  Formen, 
wekhe  wesentlich  der  Bmporhebung  plutonischer  Massen  zusu- 
schveiben  sind,  kommen  im  Gänsen  nur  untergeordnet  vor,  wiewoU 
sie  gerade  swischen  Cheamiix  und  Piaue  mn  Maximum  der  Ent- 
wickelung  erfahren  haben  und  desswegen  auch  gewisse  geognosti- 
sche  Wirkungen  in  einem  Maximo  sur  Folge  hatten ;  ich  meine  die 
Felsittttff«  Ablagerungen  des  ZeiiigwaUes.  Beiderlei  Wirkungen 
sind  leicht  daran  kenntlich,  dass  die  Erosionen  in  der  Schichten-Lage 
nichts  geändert  haben,  während  die  plutoniscben  Erhebungen  einen 
Mäntel  »fdimlgen  nach  allen  Richtungen  abfallenden  Schichten-Bau 
▼erursachten. 

Der  Haupt-Charakter  des  Reliefs  der  Umgegend  von  Chemnitz 

wird  bestimmt: 

43* 


•7« 

1.  Dareh  die  BrbebangeD  der  Porphyr  «Kappen  veo  Arift, 
BUber9d0rf  und  des  B€uii§berge9  im  SMiigwaide.  Sie  liegen  is 
einer  geraden  Linie  mit  den  Porphyren  des  nf^oihem  Siehu*^  bei 
ErdmanjUdorf^nnd  denen  des  AuguBtiuäurger  Berges«  Beinden 
sich  die  letiten  ibeiden  Porphyr  -  Massen  schon  im  Beroieh  des  Or- 
schiefers  und  des  Urgneisses,  so  bilden  die  ersten  einen  liohen  Damm, 
welcher  das  ErzgebirpiBche  Bassin  nordöstfieh  von  Ckemniiz  ia 
der  Richtung  von  Süd -Osten  nach  Nord -Westen  queer  durch- 
schneidet und  auf  der  Dresdener  Strasse  im  Eeieigmalde  eine  B5he 
▼on  1136',  im  BeuHgberge  aber  eine  Höhe  von  1307'  enreieht 
Nädi  Nord -Osten  fällt  der  Abhang  dieses  Dammes  der  Zeehopau 
su,  in  welche  sich  eine  grössere  Zahl  kleiner  Bache  ergiesst,  welche 
mehr  'oder  minder  parallel  den  AUiang  in  SeUochten  und  ThUer 
serrissen  haben,  die  in  das  Felsen  -  reiche  tief  eingeschnitteDe 
ZichopoH'Thai  münden.  Nach  Süd-Westen  aber  fallt  der  Abhang 
jenes  Dammes  ohne  sehr  bedeutende  Risse  und  Einschnitte  in  das 
Thal  der  Gablenz  und  der  Chemniiz. 

2.  Durch  eine  Summe  von  Erosions-Thilem,  welche  in  einem 
Halbkreise  radial  zusammenlaufen  und  in  deren  Durchschnitts-Punkt 
die  Stadt  Chemnitz  liegt.  Das  Haupt-Thal  ist  das  des  CAemmfx- 
Plusses,  welches  liemllch  genau  einen  mittlen  Verlauf  von  S. — N. 
hat  Mehr  oder  weniger  untergeordnet  sind  die  ThUer  der  Pletsse, 
der  Kappelf  des  BemsbacheM  und  der  Gablenz,  Sie  bedingen 
ein  System  radialer  Hügel-Reihen,  welche  manchfach  in  «ch  selbst 
gegliedert  ein  Terrain  von  Relief- Formen  darstellen,  deren  land- 
schaftliche Einförmigkeit  nur  durch  die  Dokumente  schätsens- 
werthen  Gewerbs-Fleisses  (endlose  Dörfer  mit  ausgedehnter  Haus- 
Industrie  und  dampfende  Essen  der  Spinnereien  etcJ  und  durch 
die  beiderseits  von  SW.  nach  NO.  gerichteten  Höhen-^Züge  des  Ur- 
Schiefers  unteriirochen  wird. 

*  Eine  vortreffliche  Übersicht  dieser  topographischen  Yerhiltalsse 
gewährt  die  Aussicht  vom  BenHgberge  aus.  Die  Kuppe  desselben, 
welche  gleichzeitig  die  grösste  Erhebung  in  dem  untersuchten 
Terrain  ist,  bildet  auch  einen  passenden  Ausgangs-Punkt  für  die 
Beschreibung  der  geognostischen  Beschaffenheiten  seiner  Umgebone. 


e77 

A.     6eognofl<i0ohe  BefMhaflTmlieiteB  de«  ZeUljfwaUeM  and 
des  Porphyr -Dammes  zwischeii  Fürth  nnd  Ehiba. 

1.    Der  Porphyr. 

Der  bdchfte  Ponkt  dieses  Dammes  ist,  wie  erwähnt  wordeob 
der  BeuHgberg.  Seine  Dappelkoppe  besteht  aus  einem  rothlicb 
braunen  Porphyr,  welcher  in  vielen  angefangenen  and  wieder  ver« 
lassenen  Steinbrüchen  ansteht  Von  dieser  Kuppe '  ans  setst  auf 
dem  RQeken  des  ZeUiguHildeB  in  der  Richtung  von  OSO.-— WNW. 
ein  nelleieht  mehr  als  100'  machtiger  Gang  fort,  welcher  bei  der 
sogen.  Kreuhhuehe  auf  der  üre$dener  Strasse  die  Chaussee  durch- 
schneidet und  an  deren  beiden  Seiten  in  sehr  tiefen  und  breiten  Stein- 
brüchen, sum  Behule  der  Gewinnung  von  Chauss^e-BededLongsmaterial 
abgebaut  wird.  Alsdann  versehwindet  der  Porphyr  dem  Auge  und 
kommt  als  eine  kleine  Kuppe  hinter  dem  an  der  Dresdener  Strasse 
gelegenen  Gasthaus  sum  Widdeehlösichen  wiederum  mit  denselben 
petrograpbischen  Bigenschaften  xum  Vorschein. 

Dieser  Porphyr,  welcher  sich  äusserlieb  wesentlich  von  dem 
bei  north  und  BUberedorf  unterscheidet,  ist  von  Tage  her  bis  m 
einer  gewissen  Tiefe  ansgeselchnet  Platten-formig  abgesondert  Attf% 
dete  Bruche  sind  die  Platten  von  Thonstein  -  artiger  Beschaffenheit, 
eben  bis  uneben,  erdig,  von  roth- brauner  Parbe  mit  einem  Stich 
ins  Violette.  Pflr  petrographische  Studien  gehört  dieser  Porphyr 
fu  jenen  einISrmigen  Gesteinen,  deren  dichten  und  überall  ^eich- 
bleibenden  Beschaffenheiten  nur  selten  von  accessorischen  Bestand- 
Massen  unterbrochen  werden,  welche,  wenn  sie  vorhanden,  weder  an 
Form  noch  an  sonstigen  Merkmalen  ihren  Ursprung  oder  ihre  minera- 
logische Bedeutung  verrathen.  An  feldspathigen  sowohl  als  an  quarsigen 
Einsprenglingen  ist  der  Porphyr  arm.  Hellere  grauliche  und  rund- 
liche Flecken  zeigen  hie  und  da  nur  einen  Rückzug  des  Bisen-Oxyds 
in  seiner  Masse  an,  welches  Bisen  «Oxyd  sich  durch  Behandeln  mit 
Chlorwasserstoff  aus  der  Grundraasse  oberflächlich  oder  bis  zu  emer 
geringen  Tiefe  entfernen  lisst,  wonach  die  Grundmasse  grau  wie  ein 
Trachyt  erscheint  ' 

Mitunter  nehmen  die  helleren  Flecken  deutlidiere  Gonturen 
an,  werden  eckig  und  scheinen  bisweilen  auf  Feldspath- Formen  zu 
deuten.  Den  Ursprung  solcher  Flecken  vom  Feldspath  will  ich 
jedoch   nicht  veibftrgen.    Nur   einmal  habe  ich  eine  Erscheinung 


«78 

beobachtet,   weiche  aif  das  etostige  VorfaaDdeaMfn  dec  E^idtpathi 
als  EiDiprenglinf   im   Porphyr   des  ßmUigberge*  hindeutet.    Auf 
der  Ab8onderang8«Fläche  einer  Porphyr-Platte  im  Steiobmch  an  der 
EreutT^uehe  war  der  kUnodiagonale  Haaptscbnitt  einea  Feldapath- 
Krystalls  von  3  Gentimeter  LSnge  und  f,5  Centimeter  Breite  wahr- 
ffunehmen.    In  der  liegenden  Platte  befand  sich  die  eine  Hüfte  nnd 
in  der  hangenden  die  aweite,  ao  das»  die  Abaonderanga-Spalte  den 
Krystall   parallel  CO^CO  halbirt  hatte.     Die   Absonderungs-Fttdie 
war  Rost-farben,  der  Krystall  aber  gran-grQn   irie  eine  piaitoidiache 
Substanz,  und  Ton  derselben  Farbe  war  eiii  Hof,  welcher  den  Krystall 
nnregelmässig   und    ton    etwa   1 — 2^  Breite    umgab.     Die    gröne 
Substans   unter  das  Mikroskop  gebracht   liess   sich  mit  dem  Deck* 
Gl&schen  nicht  weich  sondern  knirschend  aerreiben;   sie  zeigte  eine 
Summe   von   klaren  farblosen  Spaltungs-Pormen ,   wie  sie  dem  Peld- 
spath  eigenthümlich  sind,  und  welche  von  einem  schuppigen    aehda 
grun-gefirbten   Körper   eingeiiAllt   waren*     Die  beiden  Platten,  aus* 
deren  einer  ich  ein  Handstück  schlug,    welches  den    Paeudokryslall 
fährt  und  das   ich    noch  jettt   aufbewahre,    standen  genau  an  dem 
Punkte,  im    Kontakt;    wo    jener    Feldspatfa- Krystall    sich    befand, 
während  sie  nach   allen  Richtungen   hin  aicb  etwas  sperrten.     Ver- 
möge der  Kapillarität  mussten  also  gerade  der  Peldspath-Krystall  Und 
seine  Umgebung  beständig   von   Wasser  befeuchtet  und   seine  Um- 
wandlungs*  Produkte   der  näheren  Nachbarschaft  raitgetheilt  werden. 
Dieser  Fall  des  einstigen  Vorhandenseyns  von   Feldspath-Kryatallen 
als  Einsprengunge  in  dem  Porphyre  des  BeuÜffberges  scheint  mir 
unaweifelhaft  su  seyn.     Es  ist  aber  auch  der  einzige  unzweifelhafte, 
den   ich    habe    auffinden    können.     Ob    das   Vorkommen    gewisser 
accessorischer  BestandtheUe  im.  Porphyre  mit  der  firüheren  Eiiaiuis 
grosser  Feldspath-Einsprenglinge  im  Xusammenhange  steht,   darüber 
lassen  sich  nur  Vermuthungen  hegen ;  denn  nur  die  morphologischen 
Beschaffenheiten  jener    wurden    uns   eine   Garantie   bieten   für   die 
Oberzeugung,  dass  jene  aecessortschen  Massen  Produkte  der  chemi- 
schen Umwandlung  von  Feldspath-Krystallen   wären,   wenn   solche 
Oberhaupt   mit   konstanten   und    charakteristischen   Merkmalen    auf- 
träten.    Dieses  ist  jedoch  nicht  der  Fall. 

Jene  accessorischen  BestandtheUe  nämlich  sind  z.  Tb.  Körper 
von  sehr  unregelmässiger  Begrenzung,  welche  durch  ihre  Zeisig-  bis 
grau-gräne  Farbe,  durch  ihre  Konsbtenz  und  durch  ihr  fettiges  An- 


fdiilen  lebhaft  an  den  Pinitoid  des  FelaittuSes  erinnern«     Im  Garnen 
ist  jedoch  jene  Snbstanx  etwas  fester,  lässt  sieh  aber  mit  dem  Messer 
schneiden  und  wird,  xerrieben,  mit  Wasser  plastisch.     In  der  Regel 
Iritl  sie  in  Massen   auf,   welche  selten  die  Dimensionen  einer  Wall- 
nuss  (kbertteigen,  aber  meist  nach  zweien  Richtungen  vorwaltend  aus- 
gedehnt sind.    Innerhalb  dieser  Massen  entwickeln  sich  fast  konstant 
Konkretionen  von  der  Grösse  einer  Erbse  bis  zu  der  einer  Büchsen* 
Kugel,   Yon  fester  Konsistenz,    zähe    und   schwer  zersprengbar;  sie 
verfasJten  sieh  in  dieser  Beziehnng  wie  auch  Betreffs  der  grünlichen 
und  braunen  Farben    ähnlich   wie   die  Sphärolitben  -  artigen  Körper 
im  Pelsittoff  des   Zei$igwaid€$.     Beim   Zerschlagen   bemerkt  man 
nicht  feiten,    dass   diese    sphärischen   Körper  Im   Innern  eine  kon- 
zentrisch -  schalige  Ablösung   zeigen,    wodurch    sich   kleine  Drusen- 
Rinine  ausbilden,    die   sichtlich   mit   kleinen  Quarz-,    seltener   mit 
Risenglans  •  Krjstallen  und  Quarz  ausgekleidet  sind.     Nur  einmal  ist 
mir  eine  solche  Konkretion  von  Faust  »Grösse  und  Nieren -förmiger 
Gestalt    vorgekommen,    welche    ich   meinem    Freunde   Alsxandir 
MOllir,  jetzt  Professor  in  Siockholm,  verdanke  und  nun  zerschlagen 
in  meiner  Sammlung  aufbewahre.     Im  Innern   war.  sie  vollkommen 
krystallisirt.     Die  Oberfläche  der  Niere  war  von  einem  Kaolin-artigen 
Körper  mehUg  bestaubt*     Die  äussere  etwa    %  Zoll   dicke  Schicht 
derselben  war  hart  und  zähe,   matt  im  Bruch,   weiss   bis  grünlich- 
grau;   dann   folgte  nach   dem  Mittelpunkte   hin  eine  Lage,   welche 
in    ihrer    Beschaffenheit    an    Hornstein    erinnerte    und    durch    das 
Heraustreten  von  Quarz -Individuen   sich  nach  innen  allmählich  ki^r- 
stalUnisch    gestaltete.     Das    übrige    Innere    von    etwa    2^  mittlen 
Halbmessers  bestand  aus  Papier-dünnen  konzentrischen  Lagen  irgend 
einer  früher  vorhanden  gewesenen  und  wahrscheinlich  jetzt  zersetzten 
Substanz,    welche   durch   etwa    I    Linie   lange    klare    Bergkrystalle 
zusammengehalten    wurden.     Diese    Bergkrystalle    waren    an     den 
Enden  scharf  ausgebildet  und  Hessen  die  sechsseilige  Pyramide  wahr- 
nehmen.    Zwischen   den    sehr  scharf   ausgebildeten   Individuen   des 
Bergkrystalls    traten    zerstreut    oder    Gruppen -weise   kleine   Milch- 
weisse  Glas-glänzende  Kryställchen  hervor,  die  sich  nach  dem  Centrum 
der  Niere   hin  häuften  und  unter  der  Lupe  die   Form   des   Adulars 
00  P  •  0  P  .  2  P  00  wahrnehmen  liessen.    Das  Centrnm  des  grossen 
Knollens  war  von  einem  hohlen  Raum  umgeben,   welcher  zu  einer 
vollendeten  Druse  ausgebildet  war.    Die  Konkretionen  bestehen  dem- 


nach  auf  Bergkrjatall  und  Adalar  und  nach  aotfieo  hin 
aus  ein«in  Gemenge  beider  mit  Kaolin  und  vielieieht  Pinitoid. 
Bs  kommen  demnach  in  ihnen  nor  solche  Körper  Yor,  deren  Entr 
stehung  aus  Feldspath  eine  feststehende  Thattacbe  ist.  Diese  miae- 
ralegische  Beschaffenheit  deutet  somit  nicht  minder  darauf  hin, 
dass  Feldspath  theils  in  eintelnen  grossen  Krystallen,  theils  in 
Kiystall- Gruppen  im  Porphyr  des  Beitiifberges  als  Einsprengung 
oder  als  Konkretion  enthalten  gewesen  sejn  möge,  welcher  durch 
Zersetzung  Yon  Aussen  her  jene  schalige  Struktur  der  sphäroidisehen 
und  Nieren  «förmigen  Körper  erhielt.  Dass  aber  auch  die  Grand- 
masse des  Porphyrs  einer  durchgreifenden  Alteration  und  Molekular* 
Bewegung  unterworfen  war,  dafür  bürgt  die  rothe  Farbe  derselbeo, 
welche  wesentlich  aus  mit  Salssäure  extrahirbarem  Eisen-Oiyd  besteht 
Nach  der  Behandlung  mit  Salzsäure  nehmen  Stucke  des  Porphyrs 
eine  graue  Farbe  an  und  sehen  gewissen  Abänderungen  des  Trachytes 
täuschend  ähnlich«  (Sollte  vielleicht  der  BeuHgberg  eine  alte  meta- 
morphosirte  Trachyt-Kuppe  seyn?) 

Der  Theil  des  Porphyrs,  welcher  Platten  -  förmig  abgeaondert 
ist,  nähert  sich  in  seinen  Beschaffenheiten  dem  Felsittoff.  Die 
Ähnlichkeit  mit  diesem  wird  da  täuschent),  wo  die  Agentien  der 
Atmosphäre  das  Gestein  direkt  angegriffen  haben.  Wo  das  dichtere 
Porphyr-Gestein  anfängt  durch  Zersetzungen  lockerer  zu  werden  und 
eine  Kaolin -artig  weisse  Farbe  anzunehmen,  da  bemerkt  man  eine 
eigenthiimliche  und  gleichsam  durch  den  chemischen  Angriff  der  Sub- 
stanz frei  werdende  Struktur,  welche  durch  verschieden  gerichtete  und 
parallel  gefurchte,  kleinere  oder  grössere  Parthien  des  Gesteins  hervor- 
gebracht, gleichsam  wie  ein  Moir^  m^tallique  auf  eine  Torsteckte 
krystalllnische  Grundmasse  hinweisen.  Die  Absonderungen  dieser 
Gesteins-Varietät  pflegen  alsdann  von  weissem  mehligem  Kaolin  be- 
kleidet zu  seyn.  Dass  dieser  Porphyr,  den  man  nach  seiner  äusseren 
Beschaffenheit  »Thonstein*Porphyr^  genannt  hat,  nicht  mit 
Felsittuff  direkt  zusammenhängt.  Das  wird  dadurch  auf  das  Entschie- 
denste bestätigt,  dass  mit  der  Tiefe  der  Porphyr  fester  und  dichter 
wird  und  seine  Grundroasse  dem  eigentlichen  Felsit  sich  immer  mehr 
nähert,  und  dass  die  Platten  -  förmige  Absonderung  mit  der  Tiefe 
sich  verliert  und  hier  einer  theils  unregelmässig  polyedriscben  theils 
Säulen-förmigen  Platz  macht  Diese  Verhältnisse  sind  in  den  Stein- 
bröchen  an  der  Ereutzbuche  klar  uitd   deutlich  ausgeprägt»    Auch 


UM 

ist  Uer  die  Tertilaie  Begrenraiig  des  Pori^iiyr-Genge»  and  das  Ab- 
stossen  des  Pelsittuffes  gegea  Ihn  deutlich  •  wahrnehmbar«  Br  ist 
in  einem  Fahrwege,  der  yen  Chemniix  her  rechts  von  der  Chaussee 
ab  unmittelbar  in  den  nharien  Bruch**  föhrt,  an  der  rechten  Wand 
aafgeschlossen  und  durch  ein  lehmiges  fast  rdtfalich-violettes  Besteg 
bezeichnet. 

Verfolgt  man  den  Porphyr-Gang  des  ZeisigfVBldes  nach  WNW. 
so  schliesst  sich  an  den  letzten  yyharten  Bruche  ein  bedeutender 
Thonstein- Brach,  welcher  an  sehier  nördlichen  Wand  ein  Gestein 
fährt,  das  als  ein  recht  charakteristischer  Felsittuff  anzusprechen 
ist;  seine  Absonderungs-Formen  von  paralleleplpedischer  Gestalt,  wie 
seine  dem  Berg -Abhang  konforme  Lagerung  sprechen  dafür.  Am 
südlichen  Abhänge  dagegen  Ist  das  Gestein  oft  zu  sehr  schönen 
Säulen^Formen  zerklüftet,  während  es  übrigens  in  seiner  Masse  die 
wesentlichen  Bigenschaflen  des  Felsittuffes  beibehalten  hat.  Bs  Ist 
kein  Merkmal  aufzufinden,  welches  über  die  Frage  Klarheit  verbreitete, 
ob  dieser  Säulen  -  förmige  Felsittuff  zuftllig  in  der  angedeuteten 
Welse  abgesondert  sey,  oder  ob  er  ein  direktes  Umwandlungs^Pro- 
dokt  des  eigentlichen  etwa  hier  fortsetzenden  Porphyr- Ganges  ist? 

2.    BotUiegendes. 

a)  Der  Felsittuff, 

Die  petrographischen  Bigenschaften  dieses  Gesteins  sind  bereits 
im  ersten  Abschnitt  dieser  Abhandlung  erledigt«  Ich  kann  mich 
desswegen  hier  auf  die  Darlegung  seiner  Lagerungs-VerhSltnisse  be- 
schränken. 

Bei  der  Untersuchung  der  Schichten -Lage  des  Thonsteins  im 
Zeingwaide  WM  es  leicht  in's  Auge,  dass  diese  in  einem  entschie- 
doDon  Abhängigkeits- Verbältnisse  zur  Erhebung  der  Porphyr -Massen 
stehe,  welche  im  vorigen  Kapitel  betrachtet  wurden.  Überall  fallen 
die  Schichten  jenes  Gesteins  von  dem  Porphyr  ab,  so  dass  das 
Streichen  der  Schichten  den  Niveau-Linien  des  BeuHgberge$  parallel 
vorläuft.  Der  Felsittuff  umlagert  also  Mantel -förmig  den  Porphyr, 
die  Erweiterungen  oder  Einschnürungen  des  Queerschnittes  der 
Porphyr-Massen  sind  Im  Thonstein-Mantel  durch  entsprechende  Falten 
im  Schichten-Bau  angekündigt.  Messungen  des  Streichens  und  Fallens 
der  Schichten  des  Thonsteins  am  südlichen  Abbange  des  Zeiiig- 
Waldes  ergaben: 


•83 

t.  Im  ehetnalf  MüLLKR'schen  Steinbruche  (jetst  MoftOBHSTitv - 
Mhao),  munittelbar  hinler  dem  Gasthofe  i^tm  Waid$eUö9sehen, 
linkt  von  der  Dresdener  Straiee  an  einem  ffidUcben  Abhänge. 
F.  =  10«  S.;   Str.  0.— W. 

2.  östiioh  davon  am  südlichen  Abbange  des  Zei$igwiUde$  im 
RANFT'schen  Bruch.  F,  =  40«  S.;    Str.  70—250«  OW, 

8.  In  einem  unterhalb  2.  gelegenen  Bruche.  F.  =  12^  SC; 
Str.  130-310«  NO.— 8W. 

4.  Im  östlich  davon  liegenden  FsLBSR'sehen  Bruche,  dem  letztes 
Bruch  in  dieser  Himmels-Gegend  am  SW.  Abbang  unlerbalb  der 
Kuppe  des  Betift^4er^ea.  F.s80«SW.;  Str.  65— 245«  KW.-SO. 
,  Bei  aller  Regelmässigkeit  der  Mantel^-formigen  Urolagening  da 
Porphjrrs  von  Felsittuff  im  Allgemeinen  finden  sich  doch  im  Beson- 
deren manchfache  Abweichungen  davon,  so  namentlich  Stauchungen 
der  Thonstein-Lager,  Windungen,  starke  Biegungen  etc.,  wie  solche 
namentlich  im  RANFT*schen  Bruche  aufgeschlossen  sind,  an  dessen 
Ausgang  nach  Süden  an  der  westlichen  Wand  ein  aynUiner  Schich- 
ten-Bau wahrnehmbar  ist,  dessen  westlicher  Flügel  25  «  nach  Osten 
und  dessen  östlicher  80«  nach  Westen  einfällt. 

Die  Verbreitungs  -  Grenxen  des  Felsittuffes  sind  auf  der  Karte 
mit  möglicher  Genauigkeit  angegeben.  Die  südliche,  östliche  ood 
westliche  Grenze  ist  suverlassig,  die  nördliche  eine  ungefähre  au 
Mangel  an  hinreichenden  Aufschlüssen. 

b)  Porphjr>Konglomerate,  Sandsteine  und  Glimme^ 
letten  des  Rothliegenden. 

Diese  sind  ihren  petrographlschen  Eigenschaften  nach  von  Bern 
Prof.  Naomann  mit  grosser  Treue  beschrieben  worden  ^.  Ich  habe 
nichts  Neues  hinxusufögen  und  muss  desshalb  auf  die  »tirte  Schrift 
verweisen. 

Die  Lagerungs -Verhältnisse  der  angegebenen  Gesteine  som 
Felsittuff  sind  Jedoch  nicht  leicht  zu  beobachten;  denn  wenn  aach 
am  Fusse  des  ZeiiigtDaldeu  zwischen  dem  nbUmen  Barne''  ood 
dem  Gasthofe  „inum  Wald$clUö$itchen**  das  Rothliegende  mit  seinen 
grünen  und  rothen  Varietäten  des  Glimmer-Sandsteins  und  den  bereits 
früher  beschriebenen  Porphjr  *Psephiten  in  einem  tieferen  Niieio 
ansteht  als  der  Fehnttuff,  so  bleibt  man  doch,  da  der  Gesteins-Wechsel 


*  G.  Beschr.  d.  Kgr.  Sachsen,  Erläat.  Sect.  XV,  Cap.  RelhL 


083 

Intal  durch  KuHur  Terdecki  und  die  allgeiiMine  Sekiohteii-l>ge  eine 
koiAordante  ist,  und  da  in  den  im  Betriebe  stehenden  Steinbrüehen  des 
ZeUiffwaldes  nirgends  die  Sohle  des  Tuffes  erreicht  wird,  im  Zweifel, 
ob  dieser  Theil  des  Rotbliegenden  den  Tuff  umlagert  oder  onter- 
tenft.  Nur  die  frühercfn  Untersuchungen  Naumamm's  sind  fifaig  über 
diese  Verhällnisse  mit  Entschiedenheit  Licht  su  verbreiten,  nament* 
lieh  die  Nachricht*,  dass  der  Steinbrecher  Ramtt  in  der  Hoffnung 
auf  Steinkohlen  su  gelangen,  da  wo  von  NO.  her  die  Chaussee  von 
Oberwie^a  nach  Chemnitz  in  den  Zei$igwald  eintritt,  einen  Schacht 
hat  abteufen  lassen,  welcher  nach  Durchsinkong  des  Thonsteins  den 
rathen  6limmer*reichen  Schieferlelten  und  weichen  thonigen  Sand^ 
stein  erreichte,  in  welchen  Gesteinen  noch  bis  su  einiger  Tiefe 
fortgearbeitet  wurde,  bevor  man  den  Versuch  einstellte. 

Dieser  Schacht  ist  noch  heute  offen  und  der  Beobachtung  so 
sugaa^icfa,  dass  man  erstaunen  muss,  warum  eine  so  gefthrliche 
Stelle  in  einem  Tannen  •Gebüsch  hart  an  einer  lebhaften  Strasse 
versteckt  nicht  schon  lange  zugeworfen  worden  ist. 

Das  Rothliegende  tritt  demgemäss  auch  in  dem  pblauen  Borne** 
unter  dem  Thonstein  hervor  und  ßllt  einerseits  mit  dem  Thonstein 
in  das  Thal  der  Chemnitz  ein,  um  von  den  ausgebreiteten  Gerollen 
dieses  Flusses  fiberdeckt  zu  werden,  andererseits  sieht  es  sich  wahr- 
scheinlich mit  dem  Thonstein  und  diesen  unterteufend  am  BeuHg- 
berge  hinauf,  um  auf  der  Nordost-Seite  sich  mit  dem  Rothliegenden 
von  Wterwieea  wieder  su  vereinigen.  Diesen  lotsten  Verlauf  habe 
ich  jedoch  nicht  direkt  beobachten  können ,  sondern  nur  aus  der 
«llgemesnem  Verbreitung  des  untern  Rothliegenden  und  aus  seiner 
Lagerstätte  erschlossen.  Ich  habe  auch  auf  der  Karte  diese  Um» 
taomung  nicht  angegeben,  sondern  deren  Auffindung  späteren 
Forschem  überlassen  müssen. 

3.  Steinkohlen  -  Fonnation. 
Die  Gesteine  der  Kohlen-Formation  sind  fast  alle  von  Konglo- 
merat- oder  Sandstein -artifrem  Habitus.  Pelitische  Gesteine,  wie 
Schiefertbone  und  Glimmer-reiche  fein-körnige  Sandsteine  sind  nach 
ihrer  Mächtigkeit  von  untergeordneter  Bedeutung  und  wechsellagern 
mit  jenen.  Jene  bedecken  den  Flächen-Raum  südöstlich  von  der  Kuppe 
des  Beutigberges  zwischen  der  Scharfrichter  ei  und  dem  blauen 

•  Eri.  xn  Sect.  XV,  S.  437. 


•84 

90rne  und  tSuka,  in  der  Richtung  OW»,  und  iwischen  OkentUH 
ndrdlieh  und  bis  in  die  Nibe  von  Gubienx  südlteh«  Naqmaii 
beieiehnet  diMen  DUtrilit  all  die  Sandstein -Bildung  des  ^eiit|. 
waidei^  und  cbarakterisirl  dieselbe  petrographiich  in  sehr  Natv* 
getreuen  Schilderungen*  mit  der  Bemerkung,  »daas  die  Geiteine  der 
1B€UiffW4Üd0r  Sandstein-Bildung  denjenigen  Im  StnUhiDMe,  weiche 
das  Liegende  einiger  nicht  sehr  mächtiger  Kohlen -Fötse  bildei 
und  auch  bei  Fiöha  und  €HUkel$berg  nicht  gani  tu  fehki 
sehelBen,  bis  sum  Verwechseln  ähnlich ;  dabei  bliebe  aber  ihr  Hibttos 
so  gans  elgenthämlich»  dass  sie  mit  den  Sandsteinen  des  dortigen 
Rothliegenden  niciit  zu  verwechseln  seyen".  Dieses  gut  namentlRk 
Ton  den  Gesteinen  am  sudlichen  Abhänge  des  BettÜgber^et  1» 
sum  LoDwio*schen  Steinbruch  und  denen,  weiche  von  hier  aus  oad 
Buka  und  OberwieM  bin  die  Thal -Abhänge  bilden.  Etwas  ve^ 
schieden  erscheint  ihr  Habitus  am  südwestliclien  Abhänge  des  Beuiif- 
b€rge9  von  Qablenz  herauf,  indem  hier  die  Sandsteine  oiclit  mdir 
wie  an  jenen  Orten  fest,  scharf-körnig,  krystalliniscfa,  Feldspstii-reitk 
und  von  Bergkrystall  durchdrust  (keine  eigentliche  Arkose)  smd,  Mnden 
mehr  als  ein  schiitüges  grandiges  Konglomerat  erscheinen,  welchi 
aus  Gneiss-Detritus  ausammen-geschwemmt  wurde,  und  dessen  Schieb^ 
tttng  sich  an  den  Lagen  von  verschiedenem  Korn  und  sehr  sehmilei 
Einlagerungen  eines  plastischen  Tbones  erkennen  lisst.  Sie  haben 
auf  dem  ersten  Bliek  viel  Ähnliches  mit  jenen  Arkose-artigen  Gesteinei, 
verhalten  sich  aber  wie  diese  in  lockerem  Verbände  und  mA 
ärmer  an  Feldspath. 

In  Betreff  der  näheren  petrographischen  Charakteristik  no»  kk 
auf  Nauiianii's  Beschreibung  verweisen,  welche  in  jeder  Beziehoof 
stttreflend  ist.  Nur  das  Arkose  -  artige  Gestein,  welches  im  oeoci 
Lüowid'schen  (jelst  Riedel  in  Oberwie$a  gehörenden)  Steinbraebe 
ansteht  und  als  Bau-Material  für  Eisenbahn-Oberbruckungen  wegen 
seiner  Zähigkeit  und  Festigkeit  sehr  geschätzt  wird,  bietet  einige 
interessante  Erscheinungen  für  den  Geologen  dar,  welche  der  Da^ 
Stellung  wertb  seyn  dürften. 

Dieses  Gestein  nämlich,  welches  in  Meter-mächtigen  Schichten 
ansteht  und  öfters  durch  Einlagerungen  eines  äusserst  Glimmer-reicben 
Schieferlettens  von  schwärzlichen  und  grauen  bis  blauen  und  rötbiicbeo 


*  Erl.  zu  Sect.  XV,  S.  390  fL 


IMee  ahgttlM  wird,  iftt  lii  ier  TlMt  ^ine  wirUicbe  ArlMft,  lo  da« 
■ao  ef  den  SteuiiNreaheni  aicht  verargea  darf,  wenn  sie  bebanytaB 
der  SIeiii  im  «Aarlefi  Brückt  sey  araniU  Ali  kb  naoh  langer 
Uk  lum  enten  Mal  wieder  Id  den  Brach  trat,  war  ein  Aibeitei 
gerade  damit  beacUftigt,  a«a  dean  (lesteine  etnen  sjiindriaehen 
Ut^  an  entfernen,  welcher  normal  rar  Sdüchtanga* Ebene  durch 
■ehre  Lagen  Afkoae  und  ScUeferlhen  hindurch  forUetate  und 
sich  Glieder  -  weise  abnehmen  liess.  Dleae  Glieder,  deren  etwa 
5  Abereinander  lagen,  mochten  einen  Dnrcbmesaer  und  eine  Hfihe 
fCB  je  ^/g  Foaa  beaitaen  und  bestanden  aus  derselben  Artoae^ 
•US  welcber  die  Schichten  bestehen,  xeigten  aber  oberfl&cblieb  eine 
Kgebttlsaige  L&ngsreifung  angedeutet,  wie  sie  der  Pflanaen-Gattuug 
Calamites  eigenlhAmlicb  ist.  Von  einer  kehligen  Rinde  war  nichts 
aiebr  sn  sehen,  ihr  einstiges  Vorfaandensejrn  aber  durdi  die  leicfaCe 
AMdmng  ^om  umgebenden  Gestein  au  erratbeo.  Die  Glieder,  wo 
lie  leicht  trenidiar  waren,  seigten  hier  eine  leichte  Einschnfirung. 
Das  Gestein  selbst  aber  ist  in  chemisch  •  geologischem  Sinne 
ganx  besonders  interessant.  Seine  feste  Beschaffenheit  seigt  das 
Gestdn  nur  in  den  oberen  Lagen,  welche  in  dem  jetst  vielleicht 
5—6  Meter  tiefen  Bruch  abgebaut  werden.  Die  tieieren  Schichten« 
welche  s.  Tb.  in  der  Sohle  des  Bruches  bloss  gelegt  sind  und 
bei  15^  NNW.  Binirilen  nach  SSO.  su  Tage  ausgehen^  sind  Veniger 
fest,  hie  und  da  locker  und  nlhern  sich  in  ihrer  Beachaflenheit 
jenem  schüttigen  6nelss*Gmnd,  welcher  am  Abhänge  nach  GalUmix 
IQ  anter  dem  Niveau  der  Arkose  erscheint.  Hier  wie  an  der  vei^ 
witterten  und  durch  atmosphSrische  NiederschlSge  zerwaschenen  Ober- 
bebe  ist  das  Gestein  sehr  deutlich  als  ein  klastisches  entwickelt, 
dessen  klein«  bis  fein-stückige  Elemente  als  Gerülle  oder  Sand  aua- 
gebildet  sind.  Doch  entschwindet  dieser  Charakter  dem  Auge  immer 
nehr  da,  wo  das  Gestein  fester  und  in  der  Tbat  auf  den  ersten 
Hiek  Cfranit-artig  wird.  Nur  hie  und  da  nimmt  man  grössere  bis  Nuss- 
grosse  Quarz  -  Gerülle  oder  randlicfae  Thonschiefer-  und  Glimmer* 
sehiefer-Flatscben  wahr,  die  an  ihren  Contmren  eine  Abrundung  durch 
necbaniache  Thfifigkeit  des  Wassers  ausser  Zweifel  stellen.  Übrigens 
eDtblit  das  Gestein  iriel  Quarz  und  Glimmer  und  i.  Tb.  abgerundete 
löroer,  welche  in  Farbe  und  Formen  an  Feldspath-Bro<Aen  erinnern. 
DieM  sind  rötbllcb,  wdsslich,  grünlich  und  im  Ganzen  selten  von 
Glanx  auf  den  Spaltungs-Fücheo.     Meist  ist  die  Bracb-Flicbe  matt. 


«06 

die  SpallbirkeH  terloren  gegangen  und  die  Um«  lefer  pecos.  Oft 
aueh  sind  die  Feldspath-Körner  gana  Tersehwunden  und  liaboi  tm 
leeren  Raam  lunterlassen,  welcher  entweder  mit  mikrokfialalüDisciMm 
Kaolin  gana  aosgefulli  ist ,  CNler  desaen  Winde  aparaun  damit  über 
aogen  sind.  Doeh  tritt  KaoHn  im  Garnen  nicht  iiiofig  auf  im  Ver- 
hMtniss  au  derQuatitititPeldapath,  die  aogenscheinlich  im  Gestein  est* 
hatten  war.  Viel  hiufiger  erscheinen  die  Feldspatb-Stücke  von  gefl>* 
licher  cftter  grQnUeh-grauer  oder  darch  Beimengung  von  Eissn-Oijd 
rfttbllcher  Farbe,  woImI  das  Oef&ge  ein  schuppiges  geworden  isL 
Solche  StiMe  pflegen  im  Centnim  einen  Drnaen-Ranm  lo  InliTeB, 
in  welchen  frei  ausgebildete,  dem  blossen  Auge  sichtbare  Sehapfiai 
?on  Glimmer  hineinragen.  Hohle  Räume  sind  hie  und  da  mit  auf  lioher 
Kante  stehenden  und  Roaetten^örmig  gruppirfen  Glimmer-Blittchen  au- 
gekleidet  und  mit  Bargkrjstall  yergesellschaftei,  dessen  Prismen  aütihrcf 
Hauptaie  dann  und  wann  normal  sur  Ebene  der  Wmmer-Tafeln  itelieD 
oder  auch  dnrch  dieae  hindurchaetien  und  von  ihnen  getragen  werdes. 

Alle  dieae  Erscheinungen  sind  mit-  blossem  Auge  oder  dodi 
mit  der  Lupe  unzweideutig  lu  erkennen«  Unter  dem  Mikroskope 
erseheinen  jene  Glimmer- Massen»  wo  sie  in  die  Drusen -RäanM 
Irei  hineinragen,  Susserst  nett  und  scharf,  fast  tadellos  als  iosient 
dtene  sechs-seitige  oder  rliombische  fiirblose  Talein  mü  stampfoui 
Basis -Winkeln  Ton  118^  ausgebildet»  Man  bat  ea  also  hier  dM 
Pseudomorphosen  von  G&nmer  nach  OrllioUas  tu  thun«  Die  gröoe 
Farbe  mancher  dichterer  und  hirterer  FeldspatlKBruchstAcke,  iftUhit 
de  in  die  gelbe  oder  rothe  übergeht,  wo  die  Glromer-Blattohen  deutUdi 
entwickelt  sind,  deutet  den  Weg  an,  den  der  Glimmer  bei  seiser 
Herausbildung  aus  dem  Feldspath  eingeschlagen  hat,  dass  namlici 
der  Feldspath  sich  sunäcbst  in  grünen  Pinitoid  verwandelte 
und  dieser  durch  Forilubrung  des  Elsenoxyduls .  vrelches  theüweife 
oxydirt  als  Oxyd  oder  Oxydhydrat  abgesetit  wurde,  und  darcb 
Ausscheidung  von  Quarx,  welcher  sich  unter  dem  Mikroskope  in 
ringsmn  ausgebildeten  Krystdlen  CX)  R  •  +  R  —  R  darstellt,  in 
Glimmer  überging.  In  der  Arkose  ist  demnach  Glimmer  und 
Quara  von  aweierlei  Art  xu  unterscheiden «  ntolich: 

a)  Glimmer,  welcher  als  Detritus  von  Gneisa-Masaen  aosuiefaeo. 
Er  ist  in  feinen  Schuppen  Sllber-weisa,  in  grossem  Massen  gros»- 
achuppig  und  gras  isad  findet  sich  nie  scharf -kantig  «der  scharf- 
eekig,  sondern  stets  in  rundlichen  Scheiben  und  Tafeln, 


i87 

a^)  OBwiBT,  welelMT  in  PaeudomoiphoMn  nadi  Brnebsf&cken 
des  Peldspatfas  erscheint,  ist  farblos,  Silber-weiss,  gelblich  bis  rdlbiidl 
iiDd  stets  scharf  kiystalliniscb  i>egreast  in  Qmppen  aechsseitiger 
oder  iliorobischer  Tafeln.  Die  Pseadomorphosen  sind  bei  yoUendeler 
AoabiMiing  des  GUnimers  alets  liohl  und  gd>eii  Veranlassang  sur 
Büdang  eines  Drusenraiunes. 

b)  Qaarz  als  Gerolle  and  Sand  in  rundlichen  Massen  bis  an 
Nass- Grosse;  dieee  enthalten  oft  Glimmer  und  Cbloiit- Schuppen, 
irie  die  Qnari*Sekretionen  im  Ursehiefer  und  Urgneiss. 

b^;  Quara,  nelclier  in  scharf  ausgebildeten  Kry stauen  mit 
pseadomorphem  Glimmer  vergesellschoftei  auftritt;  seine  Iiidividiira 
sind  so  klein,  dass  sie  höchstens  mit  der  Lupe  erkannt  werden 
können. 

Aber  auch  der  Feldspath  tritt  in  der  Aitose  inaweiAaupt* 
formen  auf,  nämlich: 

c)  als  klastisches  Gesteins -Element  von  aersetitem  Aussehen 
and  nur  selten  von  deutlicher  Spaltbarkeit  und  einigermaassen  frischem 
Gkna. 

e>)  als  Sekretion  auf  vertikalen  Absonderungen  der  Arkose, 
wel^e  ganz  mit  etwa  8 — 3^4  Millim.  langen  Rryslalten  der  Adular- 
Kombination  überzogen  sind  und  viele  Quarz  «Krystalle  mit  rfaom» 
boediiacher  Zuspitzung  zwischen  sich  hervortreten  lassen. 

Ba  ist  demnach  der  Feldspath  in  dem  Arkose -Sandstein  ehier 
dnrcbgreiienden  Zersetsung  unterworfen  gewesen,  deren  Bnd>Resultat 
die  Neubildung  von  Quarz,  Glimmer  und  Feldspath  war.  Die  Festig- 
keil  dea  Sandsteins  oder  der  Arkose  wichst  demgemto  wahrscheinlich 
mit  der  Menge  von  Feldspath,  welchen  er  führte,  und  welcher  bei 
seiner  Umwandlung  und  Umkrystallisirong  in  den  Zwischenrfiumen 
dea  Ckateias  Material  zur  festeren  Verbindung  der  klastischen  Gestelns- 
BlemeBte  lieferte« 

In  ehiCm  alteren  Bruche,  wenige  Schritte  von  dem  Arkose» 
fUfcreiidett  Im  Saume  des  Waldes  nach  MO.  gelegen,  treten  Gesteine 
zu  Tage,  welche  ebenfaUs  sehr  lebhaft  an  die  Gesteine  der  Kohlen- 
Formation  erinoem.  Sie  fallen  20—25  ®  nach  Westen  und  nnter- 
te«fe»  die  Aitose.    Man  beobaditet  darin  Ton  Tage  herein: 

1.   gelblichen,  Töthlicben  bis  violetten  Glimmer-lietten. ' 

%  Glimmer«  Sandstein  mit  Quarz -Gerollen« 


9.   blto-graaen  gtimiaerigeti  Schiefertlion  ntt  bntiMii  Midigea 

4*  grobes  quaraigei  Konglomeral. 

Die  inlerefsante  Gegend  iwisehen  Obentie$a  and  Wiekä$her§ 
am  eigener  Aniehauang  näher  kennen  ra  lernen ,  erlanbte  mir  die 
Seit  leider  niebt  Die  geognosUseben  Farben  aof  der  S|»erial-Kai(e 
Taf«  V*  habe  ieh  dessbalb  nach  der  von  Naümahn  ontworfeoefi 
Karte  eingetragen.  Von  dem  Yorhandenaeyn  eines  Restes  von  lotb- 
Kogendein,  welches  am  westlichen  Abhänge  des  Waehieihergei  ^ 
Ohentieui  und  im  Thal-Grunde  daselbst  erscheint,  wo  es  yod  mm 
Bache  durchscbnitien  und  bloigelegt  wird,  habe  ich  mich  äbeneogl 
Zu  diesem  gehört  wahrscheinlich  der  Porphyr -Psephit  M  der 
KttixBchmlMe  in  Überwie$a. 

B.    Geognostische  Verhältnisse  im  Thale  des  Gahlewxbaehet^ 
des  Berti9bache9  und  des  Chemnitz^Fhitset. 

Dieser  zweite  Distrikt  des  geognostisch  untersuchien  Gebietes 
untefsebeidet  sich  sonftchst  von  dem  Torigen  dadurch,  dass  leio 
Relief  und  sein  Schichten-Bau  nicht  in  einem  unmittelbaren  Abbin- 
gigkeits«*>yeiUltnisse  sn  einander  stehen.  Die  HAhen  sind  iteheo- 
gebUebene  Reste  eines  ehemals  mftchtiger  entwickelt  geweieneo 
Schichlen-Gehiudes,  die  ThUer  Auswaschungen' von  mehr  oder  nuader 
grosser  Tiefe  und  Breite. 

Die  Schichten  des  ganaen  Distriktes  bositsen  in  Folge  desies 
trots  einer  siemlich  bedeutenden  Gliederung  des  Reliefi  ein  ?od 
diesem  auffallend  unabhängiges  Fallen  und  Streichen«  Die  Stracboagt- 
Linien  der  Schichten  im  grossen  Ganten,  d.  h.  abgesehen  tod  lokale» 
Abweichungen,  wie  sie  in  den  von  den  Bächen  entblösten  Profilea 
zu  Tage  gelegt  sind,  verlaufen  ungef&hr  einem  Quadranten  parallel, 
welchen  man  sich  aber  Reichenhmn  und  die  KuBHER'ache  MöUe  in 
Qaklenx  bis  unter  das  Scfaloss  Chemnitz  beschrieben  denken  kam)' 
Dieses  Streichen  ist  mit  einem  flachen  Einfallen  der  Sehichlen  im 
Thale  von  Bermiorf  nach  NW.,  in  Oablenz  s.  Tb.  nach  W.  ood 
am  Kaizherge  und  bei  Schloss  Chemnitz  nach  SW.  yerbunden. 
Dieser  Schichten-Bau  entspricht  offenbar  der  Wendung  einer  Mulde 
um  90®.     Da  aber  die  Schichten   des  RotUiegenden  am  tcbroiTeD 


Shihiiige  uttterhdb  de*  SehloftSM  Cheumüzi  flM  aul  «üMm  Punkte, 
welcher  etwa  %  der  Länge  de«  Qaeerschnittee  der  gameii  Mulde 
bei  Chemnitz  beträgt,  aeeh  etwa  Id^  W.  ftUen»  so  hat  es  den 
Aoscheln,  ab  oh  die  Maiden -Linie  nieht  mh  der  Median -Linie  dea 
BaMina  lagleich  in  dieielbe  Yertifcal-Bbene  iele,  aondern  gans  in 
die  Nihe  dea  NW.  gelegenen  nach  6W.  streichenden  Einbanges  dea 
dem  GranulitstodLe  sich  ansclitniegenden  Drsehiefer^ebii^s» 

Mit  einiger  Wahracfaeinlieiikeit  Uesse  sieb  also  daraus  folgern, 
dass  der  merpbologiscbe  Charakter  des  Erxgebirgiichen  Basshis 
beslinunt  wire  «durch  einen  sanften  Binbuig  der  alleren  Gebirgs- 
Massen  von  Südosten  nach  Nordwesten  -  einerseits  und  darob  einen 
scfaroflen  Abbang  des  nord-westlieb  gelegenen  BMhiisehen  VätMr 
gebirges.  Daf&r  spricht  auch  das  Fallen  der  Schichten  des  Reih* 
üegenden  bei  Grünä  38*  SO.    S(r,  h.  S— 8,4  *. 

Die  oberste  Ablagerung  In  dem  beseiehneten  Distrikte  ist 
schattiges  Oerölle,  welches  fast  Oberall  denselben  Charakter  besHit 
wie  dasjenige,  welches  noch  heute  im  CAemntl«^ Flusse  rubereltitt 
wird.  Die  Get&He  entotanunen  alle  dem  Urschiefer  und  bestehito 
zum  grössten  Theile  aus  Quara,  welcher  mit  Chlorit  und  Gfioimer 
in  derselben  Weise  durchwachsen  ist,  wie  ifie  Sekretions-Massen  im 
Glimmer-  und  Chlorlt-reicben  Thonschiefer  des  primitl?en  Gebirges, 
durch  welche  die  Nebenflüsse  der  Chenmiiz  ihren  llngsten  Weg 
furdcklegen.  Der  Fttchen-Raum  aber,  welcher  von  diesen  Gerdllen 
bedeckt  wird,  ist  im  Verbältniss  aur  jetaigen  Ausb^itung  und  aur 
jetsigen  Wasser*F&hrung  dieses  FluMCs   ein  ausserordentlich  grosser. 

Die  Nivean-Yerschiedenbeit  der  Gerdll- Ablagerung  ist  nicht 
minder  aufbdiend,  da  diese  sich  bU  auf  die  Eoppe  des  Sonnenbergeit 
und  auf  die  B5be  swiscben  Bemidorf  niiä  Eimiedelf  ja  selbst' 
bis  an  das  Cbaussdehaus  bei  der  ^fNeuen  Schenkel  an  der  SSscho-' 
pauer  Strasse  sieht  und  bei  einer  Entfernung  von  %  Stunden  vom 
jetzigen  CAemtifto  -  Bette  eine  Erhebung  von  mindestens  100'  über 
den  Spiegel  der  Chemnitz  besitst.  Dabei  sind  die  GeröU-Massen, 
wie  Das  durch  hie  und  da  eingeschichtete  Lehm-  und  Thon- Lager 
zu  beobachten  ist,  diskordant  und  übergreifend  über  alle  darunter 
Hegenden  altern  Schichten  abgesetzt  worden.  In  der  Grösse  sind 
die  Gerdlle  sehr  verschieden.     Sie  sind  um  so  klein  -  stückiger ,  je 


*    GaiHRs,  geogn.  Darstell,  d.  Steink.-Porm.  In  Sachsen.    S.  44. 

jAlirliaeh  ISSS.  44 


höher  %n  dem  Mvldea-AMiioge  hinauf  f ie  fiegea,  wto  bei  JlaicAwt- 
A«yfi,  w«  tie  4ie  UrfoUefer^GreDM  lu  eneMien  tcheineiu  Die 
Gerollt  pflegen  mit  Lel^n  und  Grend  gemengt  ea  se^,  auf  den 
Höhen  jedoch  IM  der  Lehm  wie  es  sehelni  fortgetchwemmt  und 
aberell  in  den  liefen  ebgeaeUt-wordem,  m  deee  der  Pum  der  GeroU- 
Binhtage  öberall  dorofa  Brricbtimg  von  lebhaft  im  Betriabe  itoheo- 
den  Ziegeleieni  die  ihren  Aedarf  an  Material  diesem  Lehm  entnehm^i, 
beseiehnel  ist.  Die  BInförmigiieii  des  peiragr«phi8chen  Charakters 
der  GeröUe  ist  nur  selten  uaterbtochaa«  In  untergeordneten  Mengen 
findet  man  fflaehe  BUipsaide  Ton  Glimmerschiefer,  Thanaehiefar  und 
Chloritsohiefer,  und  nur  einmal  seh  teh  ein  Paust -gressee  Gerolle 
van  Schörleebiaferi  in  dessen  quarsiger  Grandmassa  Schöri-fMeia 
linear'^parallel  emgebettet  lagen. 

Die  Grenxe  der  Geröll-ßchieM,  weiab«  hier  de«  Gharahtoi  des 
Alluviums  und  Oilaviuros  haben  d&rfte  und  «eh  seit  dem  Alwatie 
des  Bothliegenden  herangeUldfBt  hat  uq4  iH>ch  fortbildet,  wird 
von  dem  Zusammenfluss  der  Wünchnitz  und  ZwBniiz  ans 
nach  Westen  durch  den  steilen  Abfall  des  Rothliegenden  in  das 
CAemnils  -  Thal  bis  etwa  a^  d«n  Kaistberg  bei  der  Maachinen- 
Fabrik  von  lliCHAan  ÜMTiiANii  bestimmt.  Dieser  steile  Abbang 
ist  selbst  das  Produkt  d^.  Brosion  des  CAeifiiitix- Flusses,  der 
noch  heute  durch  Uatenrasobungen  und  durch  Fortführung  der  hier 
nord-ö^tlich  ausgabenden  S^cbten-Köpfo  fiiasturxe  ies  hohen  Ulers 
henrorbringt.  Vom  EcUxkerge  aus  lässt  sich  die  Geröll-Ablagerung 
XU  beiden  Seiten  der  Leipzigs  Strasse  bis  fast  ans  Bnde  des 
BrimmifourcAaiier-  und  Eüeh-Wcddes  verfolgen,  bildet  den  Vege- 
tations- Grund  des  ganzen  Küchwaldei  bis  fast  nach  Binma  und 
streicht  von  hii^r  wieder  in  siid-östlicher  Richtung  queer  durch  das 
CAemnite-Thal  nach  dem  ^Rothen  Vorwerk*"  und  dem  ^Herre»- 
(eicAe",  wo  sie  den  Felsittuff  überlagert.  Von  hier  aus  geht  die 
Grenxe  nach  Bildung  eines  nord-östiich  vorspringenden  Lappens  direkt 
nach  dem  Sgnnenberg  bei  Oablenz,  dessen  ganxe  Kuppe  aus 
schuttigem  und  fast  Lehm-freiem  Gerolle  besteht,  setxt  queer  durch  daa 
Thal  der  Gablen»  etwas  östlich  von  der  Ziegelei  hinter  dem  Derfe 
und  wendet  sich  nach  Südwesten  unterhalb  des  frühem  BRLsn'scben 
Gasthofes,  um  in  einem  grossen  Bogen  den  Gipfel  der  awischen 
Bermdorf  und  Erfenechlag  gelegenen  Anböhe  bis  an's  sogen. 
JOgerholz  xu  umfassen  und  sich  in  einem  Streifen  wieder  auf  der 


GrtnM  dM  üfiehMirs  wxl  des  ItothRafen^eo  von  Jtel€tft«iitaffi 

Dord- östlich  dber  Bem$dorft  «ber  die  Z$ch0ßitumr  Strai«e  aad 
bif  dicht  Tor  Nieder hermerMdorf  oberhalb  Qablenz  xa  ziehen. 
So  bildet  dieie  Qeiill-Ablttgerang  gewiteennaiieii  «»in  grosie«  Dreieck, 
desien  Beken  tei  4e«i  Gatthef  von  IFotfifeA  oberhalb  Ali-Ckemnüx, 
hioter  den  nördlieben  Ende  des  KückmäUei  nvjsobea  dieiem  und 
Bmmm  imd  hinter  de«  Gaithoie  von  Niederhermersdorf  liegen^ 
welches  Dreieck  aber  darch  eine»  Stanlen  des  anfgedeokten  Roii* 
liegeeden  yon  der  KatHBR'sehen  MAhie  in  €kM€nK  sddwestiioh  bis 
ans  JOgerhol»  bei  MrfeneeM&g  onterbrochen  wird. 

OberbHckt  man  diese  Umgmnxang  der  attuvialen  GeröH-Maisen, 
welche  nicht  mit  denen  von  Naumavn's  mittlem  Rothliege»*, 
den  SU  Terwechseln  sind»  so  4rftngl  sieh  leiclit  die  Dberzeogwig 
ao(  dass  lor  2eit  der  Trockenlegnng  des  Rottliegenden  der  CheniF 
nilt-Plass  einen  gans  anderen  Verlairf  in  der  in  Rede  stehenden 
Gegend  gehabt  haben  »aas  als  jettt.  NaobdesD  nämlich  wahraid 
der  Rfldnng  des  anteren  RothKgienden  (NAim.)  durch  die  Erhebung 
des  X^eiffmmlder  and  Flurther  Porphyrs  das  Erx^Mtgucke  Basün 
oberhalb  ChmnnUz  Ton  einem  Damm  qaeer  durolisettt  worden 
war,  wobei  aaeb  das  Rothliegende  an  ümi  zerrissen  ond  aotgesjchtot 
wurde»  war  das  aas  dem .  ErzgeUrpe  kommende  Gewässer  fähig 
lieh  auf  der  Grenze  der  Urschiefer  und  des  horizontal  dbgeiageilen 
Rothliegenden  zu  halten  und  von  Harthau  und  Erfenschlag  aus 
über  Reichenhapn,  Bermdarf  und  GaUenz  m  fliessen,  um  sich 
von  hier  90s  unter  einem  rechten  Winkel  vor  dem  neugebildeten 
Porphyr -Damm  ambiegend  auf  den  Küchwald  zu  werfen  und  von 
diesem  an  sein  noch  jetziges  Bett  durch  das  Sächsische  Granulit- 
Gebirge  ru  verfolgen.  Da  aber  das  Wasser  gegen  die  nach  NO. 
SQigehenden  Schichten -Köpfe  des  Rothliegenden  fliessen  musste, 
wurden  diese  wie  noch  heute  ausgewaschen  und  fortgeführt,  wodurch 

das  CAeinntte-Bett  sich  immer  mehr  in  ein  tieferes  Niveau  wühlte  und 

* 

als  Spur  jene  Greröll-Ablagerungen  liegen  liess.  Dieser  Vorgang  würde 
noch  immer  fortdauern,  wenn  man  nicht  die  Chemnitz  durch 
Wasser>Baaten  in  ein  konstantes  Bett  gezwängt  hätte.  Dabei  konnte 
wohl  der  Fall  eintreten,  dass  bei  einem  gewissen  Stadium  der 
Ausbildung  des  CAemntfo- Bettes  die  Höben  der  Zschopauer 
Strasse  und  zwischen  Bemsdorf  und  dem  Jdgerhotze  Insel -artig 
amspült  mirden,    der  obere   Heichenhaffner  Arm  endlich   durch 

44» 


Tertiafting  4ei  tndeni  troekeo  i«  Uegeo  fcttn  und  so  jene  BUten 
frei  «on  OerSU  -  AblagerttDgen  UiebeD. 

Unter  dem  GerAUe  «scheint  in  der  CkemnUzer  Gegend 
nbersJl  der  Theil  des  Rothliegenden,  welehen  NAUiUNir  ab  onteres 
Rothliegendes  Ton  dem  mittlen  and  oberen  trennt.  Das  antere 
Bothliegende  besitst  hier  eine  siemlkh  komptixirte  Zusammensetaeng, 
wtfebe  namentlich  dorch  eine  manchfaltige  WediseUagening  Yon 
rothen,  grfinen  und  granen  nndigen  Glimmer^Letten,  Ton  groben  Sand- 
steinen  and  Konglomeraten,  Thon- Massen  and  Feisittaffen  henror- 
gerafen  wird.  Um  den  Raum  dieser  Ahhandfamg  nicht  mit  Wieder- 
hokingen  der  in  dem  vielfach  sitirten  Werke  von  NAüMAmr  so 
trefflich  beschriebenen  petrographischen  Eigenschaften  dieser  Gesteine 
sa  beschweren»  will  ich  auf  ein  näheres  Bingefaen  dazaaf  ToniehlBn 
und  mich  sogleich  sor  Darlegung  einiger  Profile  wenden»  welche 
durch  den  Oablenxkaeh  und  den  Bem»baeh  aufgeschlossen  sind. 
Diese  Profile  soDen  als  Schlflssel  t ur  Erkennung  der  reiativeo  Altars- 
Folge  der  Schichten  des  Rothliegenden  and  einiger  merkwArdiger 
Kidungen  dienen,  wdche  in  früherer  wie  neuester  2eit  die  Aof- 
nerksamkeit  der  Geologen  wie  der  Industriellen  auf  sich  gebogen 
und  hiufige  yeranlassung  su  fhichtlosen  Versachs-Bauten  auf  Stein- 
kohlen gegeben  haben* 

I.    Profil  im  efahiewMaie* 

in  diesem  Thale  sind  swei  Profile  aufgeschlossen,  von  welchen 
das  eine,  das  ausgedehntere,  durch  den  Oablenzbach  selbst  auf- 
gerissen worden  ist.  Das  zweite  kleinere  aber  steht  an  einem  kleinen 
Seitenwasser,  dem  Orundbacke,  siemlich  rechtwinkelig  zur  Oablenz. 
Es  ist  Dieses  in  sofern  für  die  Kenntniss  der  Schichten -Folge  too 
Interesse,  als  der  Qrundbach  gerade  an  der  Stelle  in  die  Gabienz 
mündet,  wo  man  einen  Versuchs-Bau  auf  Kohlen  in  früheren  Zeiten 
▼erlassen  und  in  der  jetxigen  Zeit  wieder  angenommen  hat,  und  in 
sofern,  als  man  gerade  an  einer  Stelle  grosser  Verwickelungen  des 
Schichten-Baues  in  den  Stand  gesetzt  wird,  swei  normal  auf  ^nan* 
der  stehende  Profile  su  vergleichen.  Ich  will  mich  zunächst  sa  den 
Lagerungs-VerbUtnissen  im  Oablmizbache  wenden,  dann  zu  denen 
im  Grundbache 


A^    Piofil  des  Omkt$nttU6k«§  von  Nisierk$rmsf§d0rf  Mt  €h0itmiim, 

(S.  Taf.  Tb,  Prott  A.) 

1.  Wenige  Schritte  oberhalb  des  neuen  Gasthofes  sä  Nieder' 
henmerederf  stehen  die  Drschiefar  als  ehloritische  Thon- 
schiefer  mit  stell  nach  NW.  fallenden  Schichten  an. 

3.  Daran  lagert  sich  diskordant  rother  Qlimmer-Letten 
des  Rolhliegenden  mii  5®  westlichem  Einfsllen. 

3.  Unter  diesem  tritt  von  No.  2  überlagert  ein  flacher  Sattel 
henror,  welcher  aus  grobem  Porphyr*Kongiomerat  besteht. 

4.  Ober  No.  8  erscheint  tiefer  herab  im  FIuss- Bette  wieder 
der  rothe  Glimmer-Letten,  welcher  nach  Westen  einfiUlt  and 
an  Mtehtigkeit  bedeutend  wächst.  Er  wechselt  mit  Schichten  ^on 
theils  rauhem  Anfühlen,  wenn  sie  sandig  sind,  theils  von  weichem, 
wenn  sie  torwaltend  Glimmer-Detritus  enthalten.  Die  Farben  werden 
wechselnd  tief  roth  and  graa  bis  groolicb-grau,  wenn  das  Bisenöiyd* 
Hydrat  sarücktritt  BDIafig  sind  lentikolare  bis  mehre  Lachter  lange 
Qod  1— 'ly«  ^°^  mächtige  Ablagerangen  von  harten  jerkieselten 
Peri'granen  und  von  Chokolade-braunen  weichen  Porphyr  «GerSIlen 
dann  eingebettet  Die  leisten  enthalten  an  den  Stellen ,  wo  Feld- 
ipath  eingesprengt  war,  Schnee-weissen  krystallinischen  Kaolin,  wUirend 
ihre  Grandmasse  sich  wie  plastischer  Thon  kneten  ISsst.  Die  Zwi* 
scbenräame  sind  mit  Sand,  Grand  oder  Schnee*weissem  Kaolin  .aas- 
geffiUt. 

In  den  BixiTviiR'schen  Sandgruben  an  diesem  Orte  wird  der 
Glinmer-Letten  durch  Aassieben  von  Gerollen  befreit  und  als  lat* 
ifiglicher  Formsand  fQr  Bisen -Giessereien  benutzt.  Die  Schichten 
faflen  hier  10^  W. 

5.  Btwa  50  Schritt  oberhalb  der  Kunn'schen  MAMe  in  Gab^ 
lenz  werden  die  Scliichten  des  Glimmer- Sandsteins  and  Glimmer* 
Lettens  Ton  einer  mächtigen  Lage  eines  Thonsteins  Yon  Konglomerat- 
artiger  BeschafTenheit  überlagert.  Dieser  Thonstein  bildet  eine  kleine 
lelbstständige  Kuppe,  welche  Ton  der  Augmtathurger  Strasse  über- 
füiren  wird.  Aus  Mangel  an  wahrnehmbarer  Schichtung  konnte  das 
Fallen  nicht  bestimmt  werden.  In  den  unteren  Schichten,  welche 
wiederum  im  Bach^Bett  anstehen,  enthält  der  Thonstein  mSchtige  er- 
härtete Jaepis-artige  Lagen  von  grüner  Farbe,  welche  mit  sandigem 
Thonsteine  wechseln.    Fallen  10^  SSW. 

6.  Bei   der  KEEBBR*schen  Mühle  tritt  unter  dem    Thonstein 


wieder  rotker  Und  grüner  OUiiiQier-Letteii  mid  Cffimmer^Stiiilttcin  her- 
or,  welcher  anfangs  25^  S.  und  apSter  10®  W.  einfällt 

7.  Unter  dleaem  tritt  uiimlttelbar  an  dtr  Bininflndang  des 
BrundöacheM  eine  stark  gebogene  Sattel*ldrniige  Falte  vob  dunklem 
bituminösem  Schieferthon  benror  mit  schwachen  etwa  i  ZoD 
fftarken  Kohlen-Scbmitsen. 

8.  Zwischen  der  Mündung  des  Orundbaehe9  m  die  ifablaiz 
and  dem  Gasthofe  ««um  Hirsch^  iat  ittnachat  alles  Gestein  ver- 
deckt; doch  tritt  weiter  nach  dem  Hhrteh  hin  wiederum  jenes 
Porphyr-Konglomerat  No.  3  herror,  welches  bei  NUderhermendorf 
unter  dem  rotfaen  Glimmep>Letten  erscheint« 

9.  unmittelbar  hinter  dem  Garten  des  Gaathanses  ^fZum  Hmckf^ 
fteht  im  Bache  eine  sehr  michtige  Entwickelang  ton  Thonsteia 
an.  Dieser  besitzt  eine  eigenthümliche  Breocien- artige  Struktnr, 
welche  durch  ein  Aggregat  Ton  Platschen»  die  bei  gelblicher  Pariw 
die  übrigen  Eigenschaften  des  Pinitoids  besitzen,  herfoigebracht 
wird.  Die.  Schichten  fallen  hier  10  ®  Osten  ein  und  entfialtea  ejae 
sehr  schön  aufgedeckte  Verwerfung, 

Die  unteren  Lagen  dieser  Tbonstein-Entwickelung  sind  durch 
Eindringen  Ton  Kieselsaure  in  die  Zwisohenriume  der  Flatachen  und 
thellweise  in  diese  letzten  selbst  sehr  erhärtet  und  bilden  eine  sehr 
schoipe  halb  -  Terkieselte  Felsittuff  •  Broede* 

10.  Unter  diesem  Thonstein  tritt  ein  Schichten»  Komplex  her* 
vor,  welcher  aus  verschiedenen  Varietäten  des  FehittuSbs  ausamoien- 
gesetzt  wird.  Fallen  12  *  ONO.  Dieser  Komplex  besteht  von  obea 
nach  uaten  aus: 

a)  einem  Breccien-artigen  durch  schieferige  LameHen  gebildetea 
FelaHtttff  von  so  lockerem  Zusammenhange,  das«  es  nicht  möglich 
war  ein  Hand -Stück  daton  zu  schlagen«  Die  Lamellen  sind  durch 
ein  splrliehes  tboniges  Bindemittel  Tcreinigt  und  in  nicht  parrileler 
Lage  unregelmlssig  zuaammengehftuft. 

b)  einer  etwa  3  Zoll  starken  Einlagerung  eines  sandigen  Tboa- 
Steins  mit  schwarzen  Flecken  und  Punkten  efaies  ausgeschiedenea 
Mangan -Oxyds. 

c)  einer  etwa  Va  ^*'  michtigen  Lage  violetten  peUtischea 
Felsittuffes,  gelblich  gesprenkelt.  Wurde  bei  der  Beschreibung  des 
Felsittuffes  als  dem  Eisensteinmark  oder  der  8ächU»ek€n  Wunde^ 
Erde  ähnlich  bezeichaet« 


d)  MaKlalf  ▼•«  elwi  I  Vte  MlDbtiitoJI.  tNUt  dvch  B^i- 
mengang  kohliger  Stoffe  ton  fVMier«  Iheils  ton  griaielMr  Faibe 
oad  Jatpb- artig  vorkieielt.  Kntlittt  deutliche  aber  nnhestinmibare 
Pfianxen-Eetle ,  welche  hftoig  durch  eine  finguif- artige  Maise  er- 
setzt worden  sind  und  dann  in  ihi^en  Umrissen  an  Farn  «Laub 
erinnern. 

11.  Der  Tbopslein  überlagert  ^fdann  eilten  weiteren  Komplex 
Ton  Schichten,  welcher  ton  oben  nach  unten  aua  folgenden  elnaelnen 
Lagen  besteht: 

a)  Aus  CHImroer-Sandstein  and  Glimmer-Letten  ton  rother  Farbe, 
welchem  eine  Schicht  desselben  Materials  von  hell-grauer  Far^e,  also 
ohne  JSiienoxjd'Hydrat  eingelagert  ist.  Mehre  Lachter  mächtig  und 
deoa  Tbonetein  konform  gelafert. 

b)  Darunter  liegt  eine  sehr  schmale,  wenige  flolle  mäditige  Lage 
einea  blau-grauen  plastischen  Thones,  und  darunter 

c)  eine  Bank  groben  Sandsteips,  welcher  Lagen -weise  in  ein 
Kiesel -Konglomerat  übergeht.  Diese  Bank  jst  iheils  yon  rotbep 
Farben,  wo  das  Bisenoiyd^^fdrat  die  klastttohen  Blemente  überiieht, 
theils  Yon  hell-grauen,  und  hier  ist  das  6estein  sichtlieh  ton  Kalb- 
Späth  durchdrungen.  Auf  dem  Bruch  zeigt  diese  zfthe  Varfetftt  einen 
Glanz,  welcher  von  dem  Licht -Beflex  grosser  Kalkßpath- Individuen 
herrührt,  die  in  ihrer  Ausbildung  durch  den  Sand  und  die  Gerolle 
nicht  behindert  w<»den  sind.    Mjt  Salzsäure  at^rk  brausend. 

13.  Bis  hierher  zeigen  die  Schichten  ton  dem  Gaathause  mmn 
Bvrteh  her  ein  öHliches  Einfallen.  Es  schneidet  aber  hinter  dem 
Hause  des  Handarbeiters  Scbmipt  in  Gablern  an  einem  Porphyr- 
Gange  ab,  welcher  ziemlich  genau  in  der  Richtung  ton  NO  ^  SW. 
den  Ba4rii  dorahsetzt  und  eine  Mächtigkeit  ton  etwa  2  --  3  Meterii 
besitzen  mag.  Der  Porphyr  ist  hier  unregelmässig  polyedrisch  zer- 
klüftet, ton  grünlich-grauer  Farbe  und  brauner  Terwitterungs-Rinde. 
Er  ist  ferner  ziemlich  reich  an  Feldspath-Binsprenglingen  und  somit 
von  dem  Porphyr  des  Beutigherges  terscbieden. 

13.  Nord-weatlich  von  dem  Porphyr -Gange  wiederholep  sich 
zunächst  dieselben  Schichten  wie  nach  SO.  Doch  sdieinen  die  ana- 
logen Schichten  durch  eine  Verwerfung  in  ein  etwas  tieferes  Niteau 
gerückt  zu  seyn.  Weiter  nach  der  Stadt  Chemnitz  hin  finden 
«ich  im  Bach-Bette  noch  Andeutungen  vpn  Thoi^stein  und  Schichten 
eines  Man-gravfn  Letteos,  in  welchem  pian  hinter  dem  €l4tblemer 


SpritsttArat«  vor  Ungeter  Ml  eiii«  fchaMde  Ltge  vm  StelnMileii 
durch  Venaclit-Baateii  Terfolgt  luAen  tolL 

14.  Endlich  tcbieisen  die  Schichten  de«  RotUiegendea  unter 
den  Spiegel  de«  Bach*Bette«  ein  und  werden  von  Allavionf-^MUen 
mit  grosser  Michtlgkeit  flberdeckt. 

AnmerkangeB: 

a)  Der  rothe  Glimmer-Letten  entlilU  lehr  oft  Einlagenmgen  denellMB 
Ifaiterials,  aber  von  hell-graaen  Farben.  Erwimt  man  dai  rodie  CSealein  oät 
Saluftnre,  so  wird  das  Eisenozyd- Hydrat  als  Pigment  eztrahirt  nnd  bleibt 
ein  Rfickstand,  welcher  sich  von  den  graoen  Gesteinen  nicht  wesentlicfa  unter- 
scheidet. Dabei  bemerkt  man,  dass  viele  der  rothen  Glimmer- Sandsteine 
schwach  mit  Salaslure  brausen  und  Blasen  von  KoblensSare  entwickek,  dui 
aber  auch  die  hellen  granen  oder  i^rflnen  Ehdagerangen,  Flecken,  Streifen  nnd 
Wolken  ein  viel  stärkeres  Aufbrausen  wahmehnen  lassen.  WahnckeiaM 
hm  hier  die  Gegenwart  von  Kalkerde  die  Oxydation  von  Eisentoacydnl-Saliea 
oder  du  weitere  Vordiingen  Sauerstoff- haltender  Wasser  im  Gestern  rer- 
hindert. 

b)  Auffallend  ist  es,  dass  in  Alteren  Gebirgs- Massen  hier  wie  auch  ib 
manchen  andern  Orten  da,  wo  man  die  Thon*Lager  verhSrtet  wihnt,  Lafer 
von  plastischem  Thon  auftreten.  So  auflhllend  erseheinen  auch  die  schmalca 
Einlagerungen  eines  plastischen  Thones,  welche  hie  und  da  im  GliBBier- 
Sandstein  sich  befinden.  Häufig  nämlich  braust  dieser  Thon  stark  mit  Saara, 
nnd  nicht  selten  findet  man  in  ihm  harte  Knollen  kohlensauren  Kalkes  ron 
genau  derselben  Farbe.  Übrigens  enthält  dieser  Thon  so  grosse  Quantitfitea 
eines  höchst  «arten  deutlich  krystalluirten  Glimmers,  dass  er  anf  den  Strich 
mit  dem  Nagel  lebhaft  gläniend  wird.  Es  ist  mir  nicht  unwnhnchendich, 
dass  dieser  plastische  Thon  nur  ein  Residuum  von  der  Auflösung  einer  Kalk- 
atein-Lage  sei,  wekhe  im  Laufe  der  Zeit  durch  kohlensaure  Gewässer  Im 
auf  einige  Reste  fortgef&hrt  worden  wäre.  Überall,  wo  ich  Gelegenheit  hatte 
(in  den  Tcrschiedensten  Formationen,  besonders  in  den  älteren)  derartige 
Thon-Rildnngen  aus  den  restirenden  Beimengungen  von  KalksCefaien  sicli 
bilden  su  sehen,  leigte  der  Thon  dieselbe  Farbe  aU  der  Kalkstein,  häiif 
sogar  viel  lebhafter. 

c)  Das  Auftreten  des  Ganges  von  grau-grtnem  Porphyr  im  OM§nghek 
Toranlasste  mich  in  der  Richtung  seines  Streichens  nachenforschen,  oh  der 
Gang  eine  sichtliche  grossere  Ausdehnung  besitie,  oder  nur  hier  am  eioxiges 
Orte  aufgedeckt  worden  wäre.  In  der  That  fand  ich  in  nord-Ostlicfaer  Rich- 
tung nach  der  Kuppe  des  BeiUi^herges  hin,  iwischen  dieser  und  den 
Bandarbeiter  Scnum'sdien  Hause  mitten  im  Felde,  alte  verlassene  undvoa 
Erlen-Büschen  bewachsene  Steinbrüche  in  demselben  Porphyr,  welcher  aber 
keinerlei  Erhebung  über  das  Niveau  seiner  Umgebung  leigte,  vielmehr  rieh 
riemlich  weit  auf  dem  Grunde  eines  flachen  von  der  sogen,  roiken  P/mtne 
sich  her-iiehenden  Thaies  ausbreitete.  Als  ich  das  Profil  in  dem  Bim- 
äuMs  untefsuchte,  fand  ich  etwas  unteriialb  der  ehemals  Enus'sehen  Scheak- 


wirtbclMft  te  den  ielMdea  Belld  jmm  B*ohei  aifte  flull«,  «  urvMar 
liUKilick  &  Gertllo  «ehr  groM  wi4  ftivpf«-«elug  wviM  wid  bei« 
Zenchlagen  alle  Eigeoschefteii  desteHtea  Porphyn  leiglen,  wie  deijenige  in 
G&Uemm.  Anftehend  konnte  er  jedoch  wegen  des  «ehr  niedrigen  Ufers  in 
einer  Thal- Wiese  wie  ans  Mangel  an  ferneren  Anfschlilssen  nicht  geftinden 
werden.  Zieht  man  aber  von  der  vorhin  erwähnten  Pofphyr-Ausbreitnng  in 
GßUemm0r  Felde  eine  gerade  Linie  Ober  den  Gang  im  BMmiMkmek»  nnd 
▼erifingert  diese  bis  nach  dem  Bem$i0ek0y  so  trift  dieselbe  genan  diejenige 
Stelle,  wo  die  Porphyr -Gerolle  in  diesem  Bache  angetroffen  werden.  Es 
fcheint  sich  demnach  ein  weit  fortsetzender  aber  nicht  sehr  mächtiger  Gang 
aaf  einer  Spalte  in  der  Richtong  von  NO. — SW.  durch  das  Bassin  bei  CAsm- 
mt%  sn  liehen  9  welcher  jedoch  avf  die  Ifivean- Verhältnisse  der  Schichten 
wenig  störend  eingewirkt  bat 

B.    PiofU  des  OrmMaehe^  bis  cur  Einmiindnng  in  den  CUMmimitieh, 

(Taf.  V  b,  Profil  B.) 

1.  Der  Ofundbach  darcbfliesst  zuerst  von  NO.  nach  SW«  das 
Kohlensandstein-Gebilde  des  Zei$igwaidۤ*  Die  GertOe 
In  seinem  oberen  Laufe  gehören  aussehliesslieh  diesem  an, 

9.  Darauf  lagert  sich  rother  Glimmer-Sandstein,  welcher 
mit  Schichten  von  grauer  Farbe  wechsellagert.  Fallen  15^  S.  In 
dem  Glimmer -Sandstein  finden  sich  Einlagerungen  von  Porphyr- 
Ger&Uen  wie  in  der  BRUTNBR'scfaen  Formsand-Grobe  in  der  oberen 

3.  Der  Glimmer-Sandstein  wird  überlagert  von  einem  Sehio- 
ferthon-Flötr,  welches  mehre  kaum  Zoll-starie  SohmiUen  einer 
Kalamiteen  •Kohle  führt.  Die  Kalamiten  haben  im  Sohiefarthon 
deutliche  Abdrücke  hinterlassen.  Theilwelse  ist  die  Kohle  faserig 
nad  geigt  anter  dem  Mikroskope  Gefass  -  Bündel ,  in  welchen  noch 
deutlich  erhaltene  Reste  von  Netx-Gefitfsen  bemerkbar  sind.  Mikro- 
skopische Präparate  davon  habe  ich  in  den  Tauseh-Terkehr  unseres 
Giesiener  mikroskopischen  Vereins  geliefert.  Dieses  Flüti,  wekhes 
an  der  Mündung  des  Otimdbaches  in  den  Oablenzbach  wiederum 
erscheint,  xeigt  oft  starke  Windungen  in  seinem  Schichten -Bau. 
Der  Grundbach  selbst  durchschneidet  sichtlich  eine  jähe  Wendung 
desselben;  denn  am  linken  Ufer  leigt  es  ein  Fallen  von  55^  SO., 
am  rechten  von  10^  NO.  Dieses  Flötx  ist  es,  welches  manchfache 
Veranlassung  xur  Verfolgung  des  Kohlen-Flötzes  durch  Stollen-Arbeit 
und  Bohrungen  gegeben,  aber  nie,  selbst  in  neuester  Zeit  noch 
nicht  SU  einem  günstigen  Resultat  geführt  hat  und  wahrscheinlich 
aaeh  nie  au  einem  aolchon  flUiren  wird. 


4.  Ober  d«m  K«hlM-mti  Kegl  eift  g fobtt  Porphyr*!«», 
gl om erat  von  mehren  BIfen  Mchtigfceit  Daseeflbe,  iielches  b« 
der  petrographUchen  Untersuchung  der  Porphyr -PaephHe  berfiti 
beacbrieben  wurde  and  wenige  Schritte  oberhalb  der  Brdclie,  über 
welche  die  AM^iuimkurger  Straaae  neben  der  KasBER'achen  Mühle 
fährt,  anstehend  erschemt 

5.  Darüber  lagert  eine  wenig  m&chttge  Schicht  eigentlMen 
psammitischen  bis  pelitischen  Felsittuffes  mit  Fragmenten  von  chlori- 
tischen  Gebirgsarten  darchsaet,  welcher  durch  WechseUagernng  mit 
jenem  Breccien- artigen  Thonstein  verbunden  ist,  der  hei  der 
KMHBB'schen  Mühle  in  Oablenx  eine  selbststftndige  Kuppe  bildet, 
über  welche  die  Augu9iu$kurffer  Strasse  führt 

6.  Von  der  Ghausste- Brücke  über  den  €hrvndbaeh  bis  aa 
die  Mündung  deeselben  in  die  Oßblerix  werden  wieder  altere  Schichten 
aufgedeckt.  Auf  dieser  kui:^en  Strecke  bemerkt  man  wieder  rolhe 
Glimmer-Letten,  Scbieferlhon  mit  Kohlen •Schmiiien  and  grauea 
Glimmer  •Sandstein  mit  eingelagerten  Perl  «grauen  und  Ghokolade- 
braanen  Porphyr-Geschieben  and  Grerötten.  Die  Bohrungen,  welche 
«m  Moud-Loch  des  in  das  Schieferthon-Flöts  getriebenen  StoHeni 
im  Herbst  1858  im  Gange  waren,  trafep  in  einiger  Tiefe  wieder 
auf  die  rothen  Glimmer -Sandsteine  des  Bothliegenden  und  selleo 
ipiter  auf  den  Kohlen  •Sandslein   des  ZeisigwaUe$  gerathea  seyn. 

Anmerkiingeii: 

Was  das  Vcfkownen  tob  K<^lett*FlötseD  im  «rterea  Theile  des  mttena 
Bothliegoaden  bei  Gakienm  und  aMcheinend  mit  allea  Eigenschaften  der 
eigentlichen  Kohlen -Formation  anbetrifft  ^  so  ist  diese  Erscheinung,  da  die 
Flötxe  selbst  an  Bauwürdigkeit  nicht  entfernt  erinneni^  nur  mehr  in  theoreti- 
scher Besiehnng  von  Interesse.  Kohlen-führende  Einlagerangen  im  Ro^. 
liegenden  sind  iwmr  aMhrofts  bekannt,  aber  haofig  sdieint  ihr  Anftretea 
darin  nicht  m  seyn.  Herr  Prof.  NAuoAvia  hat  über  die  geologische  Bedentwif 
des  HaMenser  Kohlen- Ausstrichs  (in  seinen  Erläut.  lo  Sect  XY,  2,  nnTeriadene 
Aufl.  1845,  $.  400  ff.)  sich  dahin  geäussert,  „dass  man  es  hier  nicht  mit  einer 
Gebtrgs-Masse  in  situ  primordiali,  sondern  mit  einer  wenn  auch  sehr  ahea 
so  doch  sekundären  Anschwemmung,  mit  einer  gana  isolirten  Puraelle  tob 
regeneriflem  Kohlen-Gebiig«  m  thun  habe*.  In  der  That  macht  der  KoUea- 
Ausstrich  hei  der  Kaiam'schen  Mtthle  ganz  diesen  Eindruck,  woaa  &  Ter- 
wickalung  der  Schichtung  an  diesem  Orte  nicht  wenig  beitragt.  Nach  ge* 
wissen  bekannt  gewordenen  Vorkommnissen  x.  Th.  späteren  Datums  in 
urtheilen,  scheinen  jedoch  die  Akten  über  diesen  Gegenstand  noch  nicht  als 
geschlossen  betrachtet  werden  in  dürfen.  Es  hat  nämlidi  den  Anschein, 
als   ob  aberall  unter  den  Fluraa   von  Osamto  nnd  Aar  nachst-gelegaMn 


1 


OrtieMleii  KoUui-FIM«,  wie#oU  mir  Mhr  imbdJwrtwrilg,  fick  wMW»il>ti>, 
w^dM  ttil  dMB  GMemmtr  HoUefe-FiMM  in  c<wtiMirliek«i  ZiMmwimhtiy 
flahea  o4er  Ti^leMrt  ^«reb  ichwache  Verwvrinif«!!  fetrenni  «ai,  «id 
iv<elelie  iii«hl  4er  elgeallteliM  Steiakohlm-FormatioB  ieadem  ö«ai  RotUiagM- 
d«B  uigthft«B  kÖDMB.  Ei  darf  bei  derartifen  Behanpinngeii  allerdiDfi  oidil 
▼ergetMD  werden,  dMs  die  GreoMii  des  Sleinkoblen-Gebirfee  und  deiBelb- 
Hegenden,  Irotidem  lie  bie  n&d  da  darcb  eine  leicbte  Diskordaaa  ibrar 
Sefaiehten  oder  dufcb  bcrvorstecbende  petrogra|»bitcbe  Diffttrensen  ibrer  G^ 
Bteine  «ft  Sntiebiedenbell  nngedeolet  leyn  mOgen,  docb  bftnfig  im  Erm§^ 
WfftMAMi  BaMin  nAchl  itrenge  anzugeben  sind.  Die  Geiteine  beider  Por- 
■ationen  können  elt  dem  Materiale  nach  sehr  ftbnlich  seyn  nnd  docb  gewisse 
Falben  «llBtcrsebiede,  die  swisoben  beiden  Formationen  im  All  gemeinen 
reebt  iterakteristiscb  sind,  wabnobmen  lassen.  Aber  kM&en  diese  Fafl>eB- 
Unterscbiede  auch  als  leitende  Maximen  Ar  fio  Fovsoher  bei  geofostisebon 
Untersacbnngen  dienen,  so  dflrfte  ihnen  in  spesiellen  FiUen  sobwerlicb  das 
Gewicht  eines  nnterscheidenden  KHlerinms  rasneikonneB  seyn.  Diese  ans- 
gesproehenen  Bedenken  lassen  die  geognostisebe  Bedeaiong  jener  bei  CAeni- 
nal»  aaftretenden  Kohlen -Flötscben  noch  nicht  als  festgestellt  erscheinen. 
Zwar  ist  es  entschieden  nachweisbar  nnd  auch  Ton  NAinumi  erkannt  worden, 
dass  das  OMemmer  Koblen-FlOU  efaiem  Schicbten-Komplex  eingelagert  Ist*, 
welcher  im  Br»fMrpsekem  Bassin  überall  da  das  antente  Rothliegende 
anerkannt  wird;  wenn  man  sich  aber  die  unterteafenden  nnd  überlagernden 
Gesteine  dieses  Kohlen-Flötses  statt  mit  Eisenozyd  mit  kohligen  oder  kohllg- 
MuminOsen  Snbstanaen  dnrchdmngen  denkt,  so  wttrden  darans  Gesteine 
heryorgeben,  welche  mit  den  Schiefer-Tbonen  und  sandigen  Gesteinen  des 
SiMnkohionr  Gebirges  die  grtote  Abnlicbkeit  bAtton.  Andererseits  aber 
hehAk  in  Wirklichkeit  überall  da,  wo  an  anderen  Orten  der  in  Rede  stehen- 
den Gegend  das  Liegende  des  FlOties  aufgedeckt  worden  ist,  dasselbe  den 
im  Gänsen  recht  beaeichaenden  Charakter  des  Rothliegenden,  wm  es  sich 
im  ganzen  Bassin  gut  grosser  Gletchftnnigkeit  prftsentirt,  bei.  43o  t.  B.  hm 
ütf^rsrftfff »,  ferner  in  der  unteren  QMetw  am  apritmemkauw  dieses  Dorfes, 
wo  man  früher  ebenfblls  ein  Koblen^FlOta  ton  sehr  geringer  Mücbtigkoit  ve»* 
folgte.  Bei  dem  Gasthof  ,,snir  SchrnM^  in  der  Rahe  Ton  Fnrf*  soll  nacb 
der  Anssage  eines  Bmnnenmeisters  durch  einen  16  Ellen  tiefen  Brunnen* 
tiehacbt  ebenfalls  in  nenester  Zeit  ebi  schwaches  Kohle^-FlOta  im  Rothli»- 
geaden  erreicht  worden  seyn.  Auch  bei  itlf-CAemna»,  %  Stunden  sAd* 
wosüieb  Ton  BMmm  in  der  Richtaag  des  allgemeiaen  Binfalleas  der 
ScUcbtea,  sollen  früher  nadi  RAunAim  ***  bei  88  Ellen  Teufe  darcb 
Abteofea  cnes  Scbaobtes  und  dorch  Bohmag  tob  der  Schacht -Sohle  aas 
darcb  Saadsteia,  Thonstein  und  Schiefertbon  Kohlen  in  Gestalt  eines 
Zoll  micbtigoa  Straifeas  nachgewiesen  worden  seyn.    In  den  Fluren  vOa 

*  Geogn.  Beschr.  d.  Kgr.  Sachsen.    Erl.  zu  Sect.  XV,  S.  400. 
**  S.  Grantz,  Darst.  d.  Steinkohlen -Formation  in  Sachsen.    I<eipiig  bo( 
W.  EveiUAmi.    I9M,  S.  45. 
*•*  Erl.  etc.,  S.  421. 


'TW 

gbiliiwt  ämi  m  ktkatir  Zeil  ebenfcllf  Bolunaigen  hitter  Htm  96mufi4ufi 
mn§tnmamtn  wwden,  deren  f penelKeren  Aagaben  mir  jedoch  nichl  ngiiiiflKk 
fewofden  ffaid*,  aber  bei  Lmtimniarf  find  sack  Nümcuni  (e.  «.  0.)  ebenhUt 
Mohlen  in  RetUiefeaden  eriiohrt  wordeiL  Von  frftfeerer  Wichtigkeit  iv 
die  Kenutniff  der  Bedeetmig  dieser  fibenll  «nter  dee  Olewwftggr  Flvea 
fpsekendeii  Steinkohlen- Flötse  «cheint  mir  eine  briefliche  Mittheiluif  tob 
98.  Jimi  t8S$  in  seyn,  welche  ich  der  Gate  des  Herrn  Prof.  H.  B.  Gmm 
in  Drwidem  danke  nnd  hier  wörtlich  folgen  laiie:  y^Das  Interemnleste) 
was  seit  Ihrem  Weggänge  von  Ckmmiim  vorgekommen  ^  ist  in  dem  altsn 
Maschinen- Seh  achte  von  Orunm,  Hier  scheint  es,  als  seyea  ivn 
gani  entfernte  Schichten  Aber  einander  gesetct.  Nachdem  man  dort,  wie 
Ihnen  bekannt  ist^  bei  297  Ellen  Teufe  ein  Steinkohlen^FlöU  erreicht  hatte, 
ist  man  bis  809  Ellen  Tiefe  in  dem  normalen  Steinkohlen-CSebirge  (Sigillatin- 
EOhM)  eingedrangen.   Bann  folgten: 

5  Ellen  granes  permisches  Konglomerat  bis  314  Ellen  Tenfe. 
IS      „     grüne,  grane  nnd  röthliche  Sandsteine. 
S1      „     rothe  ScUeferletten  nnd  andere  Schichten  des  RotUiegendea. 
-^  12  Zoll  aersetsler  Porphyr,  violett  mit  gelben  Flecken,  bii  350 

Ellen  Tenfe. 

5  Ellen  Poiphyr,  violett  nnd  Erbsen-gelb. 

1      „     PIeisch-roth«r  Qnan-Porphyr. 

1      ,     12  ZoU  Ziegel-rother, 

1      „        —       donkel-rother, 
--      „     IS  Zoll  Pechstein- Porphyr,    wie   bei  SekedmtUm^   bis  359  EUn 

g  16  Zoll  Tenfe. 

—  —      Peohstein,  schwan,  mit  Porphyr-Kngeln  bis  365  Ellen  12  Zoll 

TenSB  nnd  373  Ellen  12  Zoll,  darunter  wieder  grüne  od 
rothe  Schleferthone  des  RotUiegenden. 
Liegt  hier  nicht  die  Yermuthung  nahe,  dass  das  bis  jetzt  eirddite 
Kohlen-FIdts  von  Qrüna  ebenfalls  dem  Rothliegenden  angektta«  nnd  nor  dv 
Fortsetiende  des  unter  den  Fluren  von  Ch§muutm  befindlichen  FlAies  ley, 
welches  hier  beginnt  und  nach  Qrüma  hinsu  sich  vermftchtigi?  Doch  nuus 
bei  der  Eenrtheilung  dieser  Schichten  wohl  dem  palfiontologischen  Chankicr 
der  Steinkohle  von  Ghrüna  eine  wesentliche  Stimme  eingeriumt  werte 
Dieser  ist  mir  nicht  niher  bekannt  geworden.  Die  Andeutung  des  flena 
Prof.  Gnmri,  dus  man  bei  &rtiiia  die  Sigillarien-Zone  des  BrmgekirfUekn 
Bassins  im  Rothliegenden  finde,  spricht  freilich  nicht  m  Gunsten  metner  An- 
sicht, da  Sigillarien  im  Rothliegenden  fut  gtnzlich  fehlen  sollen.  Jedeafilk 
aber  wird  es  von  theoretischem  Interesse  bleiben,  diese  Kohlen- Flötse  io 
Zukunft  im  Auge  au  behalten  und  ihre  eigentliche  geognostische  BedentoK 
■n  erforschen.  Vom  praktisck-technischen  Standpunkte  ans  wire  jenes  Vor- 
konunen  der  Kohle  im  Rothliegenden  von  Orünm  aber  in  sofeni  wichtig, 
als  man  sehr  bald  die  eigentliche  Kohlen-Formation  mit  ihren  etwaigea 
Fldtien  KU  erreichen  hoffen  dürfte. 


7«1 

fl.    Profil  kd  Eermhaeh  Ton  B^rmihtf  Us  Cüemnite. 

(Taf.  Vb,  froiia) 

1.  (äiminer- Sandstein  des  Rotbliegenden  wie  bei  Nieder her^ 
meridorf. 

2.  Darunter  Porphyr -Konglomerat  wie  im  Oryndbach  and  in 
Mederhermersdotf.    Fallen :  3  *  N. 

3.  unter  dem  vorigen  eine  schmale  Einlagerung  von  grau« 
blauem  plastischem  Thon,  welcher  reich  an  höchst  zarten  GIhnmer- 
Sebuppen  ist,  so  dass  der  Thon  auf  dem  Strich  sehr  gISnrend 
wird.     Enthält  Knollen  eines  gleich-Caitigen  Kalksteins. 

4.  Darauf  folgt  wieder  sandiger  Schiefer  des  Rothliegenden; 
doch  konnte  Qber  seine  Lagerung  gegen  die  Glieder  1,  2  und  9 
kein  Aufschluss  erhalten  werden. 

5.  Die  irorigen  QUeder  terschwinden  alsdann  unter  den  niedri- 
gen Dfem  des  unbedeutenden  Gewässers  bis  an  eine  Stelle  unter* 
halb  der  ehemals  ERLsa'schen  Wirthschaft,  wo  der  Bach  den  sfld- 
liehen  Abhang  des  Joches,  welches  ton  der  Zichopauer  Strasse 
aberfahren  wird,  ansgewuhlt  hat.  Hier  steht  Thonstein  an,  und  etwa 
iO  Schritt  Torher  liegen  im  Bache  jene  froher  beschriebenen  Por- 
phyr-Fragmente, welche  mit  dem  grünen  Porphyr  von  Oablenz 
identisch  rind« 

6.  Darauf  whrd  die  Reihe  von  Pormations  -  Gliedern  durch 
Alhivions-GeröUe  geschlossen. 

Anmerkung. 

hn  AHgemeiaen  scheint  die  Reihenfolge  der  Schichten  im  Bermitiek 
dsr  TOB  Qakhnm  gleich  tu  seyn.  Die  Ünvollstindigkeit  des  hier  dargelegten 
Profils  liegt  lediglich  darin  begrfindet,  dass  es  in  nicht  genügender  Weise 
MfgeschloBsen  ist.  Dass  aber  beide,  das  OakieHmer  and  Bemsdarfer  Profil,' 
kontiattiflich  susamneBhlDgen,  geht  daraus  hervor,  dass  die  gleichnamlge«- 
Sehlchlen  des  enien  nil  denen  des  andern  Ober  das  van  beiden  Thlieni 
begreaate  ioeh  Gfirtel-(5miig  vert>anden  sind,  wie  sicbDiess  auf  derObeifäche 
des  Berges  deutlich  an  den  verschiedenen  Beschaffenheiton  des  Acker-Bodens 
rerfolgen  Ifisst.  Ein  Blick  auf  die  Karte  genfigt,  um  sich  davon  zu  über- 
uogen,  wie  der  Thonstein  von  OMenm  sich  nach  dem  Jäj/erhoim  bei  Brfen- ' 
nMm§  Bebt  nnd  die  GerelKAblagemng  nmsfinmt,  v^thrend  daranter  Glimmer-^' 
Letten  und  Glinnner-Sandsteine  anm  Vorschein  kommen,  welche,  wie  die  in 
der  BRKmaa'schen  Sand-Gmbe  in  der  oberen  I7«Mmi«,  ebenftdls  durch  das 
Aaltreten  oft  nemlich  ausgedehnter  lentiknlärer  Einlagerungen  Perl -grauer 
kirter,  und  Chokolade-branner  thoniger  Porphyr-Gerölle  mit  Kaolin,  und  hier 
lach  durch  GerOlle  von  Gneiss  beseichnet  sind. 


(Ttf:  Yk,  Pi^fl  DO 
0»  im  AllgenMipen  die  S«bichCeD  der  Oablenzer  Piofile  mit 
denen  des  südlichen  Abhanges  des  ZeUigwalder  Dammes  ein  gleicfa- 
ßrmiges  Streichen  und  ziemlich  gleiches  Einfallen  besitzen  and  unter 
die  Geröll- Ablagerangen  des  CkemnitzThdlet  eiaachiessen,  über 
deren  Ni?eau  sich  die  jenen  konform  gelagerten  Schichten  des  linken 
CMmnUx-VicTB  bis  sa  verschiedener  Hohe  erheben»  so  sind  diese 
wohl  gerechtfertigter  Weise  für  jüngeve  Atrfagerungen  als  jene  anzu- 
sehen. Im  Allgemeinen  beneitt  man  auch  eine  grössere  Binf5r- 
migkeit  der  potrographisohen  Eigenschaften  dieser,  welche  mit  zo- 
»ebmender  geognostischer  Höhe  in  den  Schichten  der  NAüMAHir'- 
sehen  unteren  Abtheilung  des  Rotfaliegenden  sich  immer  mehr  am- 
gesjprochcn  findet.  So  steht  von  dem  Ahhange  bei  SaehMem-Buhe 
nach  Beiler$dorf  und  Marker$darf  bin  eine  mächtige  Ablagernng 
von  grünen  und  rotben  Glimmer -Sandsteinen  und  Letten -artigen 
Schiebten  an,  welche  wesentlich  aus  Glimmer,  Quarz-Sand  und  Than 
tu  bestehen  scheinen  und  sich  Schichten  -  weise  nur  durch  ein 
wenig  abweichendes  Kom  und  durch  ein  verschiedenes  guantU 
tatives  Miscbungs-Verhiltniss  der  zusammensetzenden  Elemente  unter- 
Mbeiden.  Am  Kat%berge,  unmittelbar  hinter  der  Stadt  C%#mnt/2, 
walten  unter  den  Gesteinen  solche  von  Konglomerat-artigem  Habitus 
vor,  welche  durch  mehr  oder  weniger  machtige  Lagen  psammitiscfatf 
Varietäten  geschieden  werden,  während  am  ScMosiberge  sich  ein 
ähnliches  petrographisches  Verhäitniss  als  in  SachMens^Wtuhe  ent- 
wickelt zu  haben  schemt.  Nor  selten  wird  die  Gleichförmigkeit 
dieser  Jüngeren  Ablagerungen  durch  das  Auftreten  von  Thonstein 
unterbrochen,  wie  z.  B,  am  Büitenberge  nächst  der  StoUberger  Strasse, 
an  wekhem  der  Felsittuff  von  der  Ctemnils-APualEaiitfr  Bisenbiba 
aoilgesehlossea  wordesi  ist,  and  zwischen  dem  Sehios»  Chetmü* 
und  der  ebemaligeh  Aktientnaschinenbau- Werkstatt,  wo  die  Thonsteine 
durch  ihre  Ablagerung  innerhalb  jener  Schichten  des  Rothüegendea 
beweisen,  dass  sie  jüngere  Bildungen  als  die  Zeisigwalder  Thon- 
steine sind,  mit  diesen  also  nicht  in  kontinniilichom  gusamraenhange 
gestanden  haben.  Dleaes  Verhäitniss  wird  auch  dadorch  nadige*- 
wiesen,  dass  die  Fortsetzung  der  Zetiigwalder  Thonstefaie  in  die 
Tiefe  an  einigen  Punkten  unter  der  Sohle  des  CAemnIte-Thales, 
z.  B.  bei    der   neuen    Aktien  -  Spinnerei    in    der    Nähe    des    Bahn- 


M$  mid  «nf  dw  i>rmdmut  SttfeMe  ? ^  IvmmttmMMt  Am. 
UHLSHAim's  Am  durcli  Brunben^ScfaMite  erreicht  iv^rden  ist  ond 
10  ihr  nmilerbr#cliMM  ForUtrrfchen  in  die  Tiefa  beoitniidet 
Die  UntertevfoDgtAVerhältrisfe  l«r  diduMh  aufgodecMen  Schiehtoft 
nnd  folgoftde: 
a.  Im  oeaen  Brunnen  auf  der  Dr0$äener  Atiwse  tob  Tage  herein 

I)  Gei«1ie  8  Ellen. 

f[)  Tbodalein  his  38  filleo,  ohne  diefeen  darcbaanken  m  haben, 
ha  Bnmnen  Unter  der  naiien  Aklien*8piflaerei  * : 

1)  6Vt  BUen  Lehn 


b. 


2)  8% 

» 

Lettab    \  ss:  18  JKUegl  AIi«M*BildwigMi. 

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GeriUe  \ 

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Eotfkghmierat  des  Rathiiegeoden       \ 

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gnuAi  tendsteia 

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rother  Sandstein 

7)     % 

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blau-grauer  Sandstein 

8)  »%. 

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rother   Sattdatein   mit  Geftlle  tob 

FelsU-Porpbyr                          l  23% 

9)  1 

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blau-grauer  Sandstein 

Bllen. 

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desgleichen 

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Sandsteto,  roth 

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Randstein,  roth  und  btau-gnni 

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blau -graner  Sandstein                       | 

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im  Thonstein,  wo  die  Arbeit  wegen 

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hinreichender  Wasser-Menge  eingeateUt  wurde   %  Bllenj 

Gesanmst-Tiefe  37%  Ellen. 
In  südwestlicher  Richtung  Yon  Chemnitz  weiter  in  das  Kohlen- 
Becken  lilnein  trifft  man  noch  mehifaefa  Thenstein  an«  so  bei  Eappth 
Nen$tadi,  MtarkerBdarf,  Altendarf  und  Mederraftens/etn.  Letzter 
wurde  Mkon  im  eisten  Theil  dieser  Abhandlung  als  pelüascher  i .  Ih. 
besprechen  und  seine  Analyse  interpretirt.  An  ersten  Orten  habe  ich 
ihn  nicht  weiter  lu  untersuchen  Gelegenheit  felunden  und  nach  der 
NADiiAHH*schen  geognostischen  Karte  in  die  anliegende  eingetragen. 

Ton  Chemmtx  aus    in   der  Richtang  »ach  Zwiekau  erhngien 
die  Gesteine  des  Rothliegenden  einen   sehr  einförmigen  pharakter. 

*  Die  Ai^ad^en  erliieli  ich  durch  die  GefiUIigkeit  des  Heim  M.  F.  Baur, 
eises  der  •Mktoren  der  Spinnerei. 


9W:. 

Dio  lOoMifc«  dM  «nUBMt  RiihU^wdH  mUut  ia  dVMlbuBkfc- 
Uug,  indem  mua  vom  C7A«iiMi£s-Thil  loi  fortwibKnd  öhet  dia 
fl*d  aBHtreichenden  ScbichtsD  -  KApfe  ichreiM  und  imMOr  jöagere 
IbMHk  emieb.  Di«  GeiteiM  lind  maiit  MuMn  tm  denelbtn 
■abftaiuielleti  Beiofaaffenbeit,  welche  nnr  in  Betreff  der  Dineutoii« 
ihrer  Eleraante  von  einandK  abweicfaen. 

Um  eine  Vontellung  von  der  Natur  md  dem  Weelud  der 
Seblehton  d«a  nntemi  RothUegendea  id  geben,  IQge  ich  die  Profile 
iweier  Schtchte  bei,  welche,  uU  auf  die  SteinkoliieK-FonDation  la 
gelaDgen,  dai  Rothliegende  etwa  400. Ellen  durobiinken  miueo. 
Dal  ProSI  lam  B9i»ifftckeeht  verdanke  ich  der  F^imdliehLeit  de* 
Herrn  Berg-Diiekton  Gühthik  ta  öln^tz,  welcher  mir  auch  bcrait- 
wQllgtt  eine  Einiicht  in  die  SammhiDg  aehr  obtraklerirtiaefaer  Bdeg- 
■tfteke  geitattete.  flerr  Berg-Verwailer  WiLono»  hatte  die  Gile 
mir  eine  AbichrKl  dei  VerieicbnlHefl  laioiteflen.  Dil  Profil  tobi 
Schallte  Oolte»  -  Setgm  ertiielt  ich  durch  die  Preiindiichkeil  dei 
Herrn  Berg-Pakton  BOttiiik  iu  ImfftM. 

Allen  dieien  Herren  lage  ich  meinefl  verbindlichsten  Dank. 

I.     Profil  vom  Bethngtcliachte   auf   den  öltnitxer  Piaren 
bei  lAektenttem. 


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Ackereid« 

Lehm  nm  heU-branner  Farbe 

■afgelOitea  Moulige«  BotUlegendei    .... 

grdnlich-gnDer  Sandatein 

■■ffeltate«  itndigei  RMhliofeudei    .... 

bniine*  Koosloinerat 

«andigei  RothIie)[ende> 

franci  Konrioaerat 

aargelMei  Roihliegeadei 

»■Doige«  Bothliegeodei 

mner  Santeein 

dankel-bnuiBe*  thoDJMf  BoÜüiegendef  .  .  . 
hell-brannes  luidigef  RolhL  mit  Sudslein-Gallen 

iraaer  fein-köniiget  Stadatein 

wovifei  RotUie^BdN  Mit  gianen  TboB-GaUen 

ftark  aandigei  luihliegendea 

thonign  nnd  landiges  Rolhlieg«ndei  .  .  . 
granw  Eonslomaral-articer  Saadaiain  .  .  . 
bnimer  Sandateln  m.  Koaglomerat-artigen  Parthie' 
RotUiefendei  roh  weatg  Saad 


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30 

dadkriUmnier  Smdtl.  mh  SongL^wt.  PnlUe'ii 

braniiM  Km|tIanBr«t 

MtfgelOilei  tbonigei  ReAKayadw  .... 
Konglomflnl-^rtigar  bdl-brMMr  SwidUMK    . 

reiner  bnuier  Senditeiii 

dewricicfaen  grsn 

RolUiefeDdet 

mnef  Eonnlenent 

brannei  grobei  Kanglomnl 

ttäuu  Konglgmerat 

Mergel-artige«  Rotblienndei 

rnoer  n.  bniuer  Kon^OMr.-artlger  SandMeln 

HotUiegendeB 

feiner  nmimer  üd  thenjger  SandMain  .  .  . 
feiner  gnner  nnd  brnner  Stndiiein  .  .  . 
Botbliegradea  Bit  grasen  nrägallra    .     .     . 

feiner  grMW  SaMWcin 

bnnner  und  gnuur  Koitglom.-aitiger  Sandfiein 

«Vidiges  BotUlegendes 

•Tuner  nid  fMohicbteter  bnnner  Sindttein    . 

thonigea  RotUiegendei 

feiner  grOBiicb-gnner  Sutdeteia 

,      ibnHinar  deegleioiien 

bnoner  Eonglomerat-artifer  deagl 

bnDnee  Konglomentt 

gmee  deagl 

Iboügea  RothliegeDdes 

diwkel-branner  feiner  Sanditein 

ibonigM  Rotfaliegendcf  mit  gnam  Thoninllen 
«aii£gei  RolU.  mit  ionglm.-ntigen  Panbie'n) 
dunkelbreoner  Koagloneni-irtiger  SnnditeinJ 

tlunrige*  RotUiegendei 

branBei  Konglomerai 

tbonigei  RoMeg«nde 

Sner  Kenglonient-artigei  Suditein  i 
un«a  Konglomerat  J      .    . 

mner  SooglomerBt-irtiger  Sanditein  J 

Ukonige«  Rotbliegendet 

feiner  branner  bij  Konglomerat-artiger  SandM. 
dankelbranner  feiner  bit  Kongl.-art.  Sandalein 

grOnlicli-graner  Sandctein 

HotiiliegeDdea 

bTBDn.  fein.  n.Kongl.-artSandit.  bis  Konglamerai 
lichte!  tfaonig-Biiutige«  Rolhliegendea     .     .     . 

grobei  Konglomerat 

Rodiliegendei  wecbielnd  mit  feinem  Sauditein 

bnnnei  Konglomerat 

feiner  bnnner  SaodfteiB  

brannei  Konglomerat 

donkel-bnnnea  tbonigea  Rntbliegendei  •  .  . 
Konglomerat  von  grao-braaner  Ferbo  .  .  . 
graa^mmer  Konglanerat-utiger  Sandttein    . 


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iisral-«rtif«r  Staättnn 


gnu-bnoBM  SoD^fiment 
■chwara-braDDe*  RotUiefeadM     .... 

Licht-bManeT  Sandtlein , 

fraa<bmuiM  Konglonant  mit  bmwMi  lh«alg< 

und  EoBglonnat-tilifn  S«nl-Pwthw'a 

giUM  KoBclomerat 


gnnlkk-bnanw  riwgli— im  mIIiii 
muikg  abgelagertei  Roddiegendei 
gnm*  nnd  bmiBM  KonglMBOTat .    . 


uadigM  Roihüef-  wtt  gnaea  Saadsuingailea 
bmuer.  trinhtn.  Sute.  wl  Tiakta  WuHwr 
ihoDifM  Roihliefmulei,  Taf«l-(Onu«  bracAtnd 
gnautr  oad  bnoier  Biad>SHidal«B,  loBfh»- 

nertl- ■rti|«T  Sandttein  vnd  KMffaiBiBfai 
RuM.-bnBB.  (mkAmigar  SwdilaiB  nd  Thtii' 

•Min?  dflmir  ood  dick-MUcAli|  .  .  . 
"   iflmnent  mM  «tanlara  G««Un : 


Thoutein  iwMititeallet>rtyylli>nd»  Iwei  n 
[km  Rotbl.  AHTkiB-wulGinn«r4oUerB 
Delritiu  besMhend,  itark-kttniifl      .    . 


brannei  Konglonent 

Tkfel-Rtnnig  brecheadM  RadiliageodH  .    .    . 
Tafel-fOnalf  bnckaader  bii>-klkrBif«r  bnmer 


6  20  Konglomerat-utifeT  Sindit« 
1  16  RatMiegende»  Hndig,  dick- 
S|  — I  brannes  Eongloment  ,    . 


IL    Profil  von  dorn  8«haGhte  QoUei-Stegen  zu  LKgaM. 


No. 

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16    LehH  (DuuMrde  nad  AariattdajiB  4  Elln  18  Zoll) 
12     feiter  kie.  und  Siad 

4 

—     rother  Scbieferthon 

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12     hiDer  KTflnlich-gnner  GliniDer-SuditeiB     .... 

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16    roüiM  toagloDHsni 

—    bruner  SudKain . 

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18 
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rother  SjchieferthoB «..152 

bmuoes  Konriomenl    ...,•,•••..       53 

rother  äichiefertfiDn 54 

röthlicbef  Koiq^lameral      •    «    .    »    • 65 

.rother  wo^gv  SchisfinIhtfB  • 67 

röthliches  Konglomermi      •    •    .    »    « 71 

rother  Schieferthon,  Sandr  nnd  QUomer^reiob      .    •       74 
rftthliche«  Konglomerat  .•••••••*.,       83 

.rotfaer  Sdueferthon t    »    »    •  t.  •    .    ..       84 

rftthliches  Konglomeral     ..••»,.,*..       91 

rother  Schieferthon  .    . ,    •    .    •       93 

Konglomeral ,.««•.•..       96 

rother  Sdiieferthon  .....•»,«,...  101 

rftUüiGhe«  Konglomeral      ...••••««.•  109 

rother  Schisferaioii  . »    «    .    .    ,  114 

graues  Kongloment •    •    •  119 

sandiger  roäer  8chiefertlioB «    .    .  125 

rothliches  Konglomerat     ,.    . •    .    •  126 

sandiger  rother  Mlefikth«» .    •    t 127 

gnmes  Konglomeral 127 

Glimmer-reicher  rother  Sdiieferthon 134 

rOthliches  Konglonenl      •    « 136 

rother  ScUefenLon  m.  Kugeln  ▼.  granl.-graaem  Schieferth.  141 

gna-*hramnr  SandtteiB 141 

rother  Schief ecthon  m,  Kugeln t.  grOnl. -grauem  Schieferth.  1 47 

brauner  Sandstein 148 

rather  ScUaferthon  mit  grtlnUch*gittiem  SehierevtliMi  167 

fdthlicher  Sandstein 167 

Toth6r  Sohiefertibon 176 

rother  Suidateia 177 

rother  Schieferthon 185 

graues  Konglotaerat 186 

rother  Schieferthon 189 

rOlhliches  Konglomeral 191 

rolher  Schieferthon 199 

rothUchM  Kongliaierai 200 

rother  Schieferthon t  201 

grfinlich-grauer  Sandstein 202 

votfier  «nd  braaner  samtiger  ScbwfSrthon   ....  20ö 

brannes  Konglomerat 206 

rother  Schieferthon  mh  Kugeln  granl.-gr.  Schieferth.  211 

rOlhliehes  Kongtomerat  mil  Fel£pith^irnt«Uen  .    .  2ilS 

rothtr  Schieferthon  mit  RutschfUchen  ....  227 

rother  Sandstein '    *    •  228 

reiiier  nd  braiiier  Sdrinferthon 229 

riKhlichas  Konclomeral 230 

TOther  Schieferthon 231 

brauner  Sandstein 212 

rotber  Schieferthon 232 

Brauner  Sandstein 233 

Sandiger  rolheir  Mnetalhi« •  238 

grauer  Sanditein«    .    .    •   « 239 

45» 


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10 
10 
10 
10 
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12 


roüiw  SchtefMlban 

rMblkhM  KoDElomoTtt     ....... 

MDdiger  rothmr  Schiehrkhoii 

rtthUchea  Kanglsmenl 

TOlheT  nndblnof  Schiahtdioii 

rtlUicbei  Eimgloment 

'  rother  Scbieferthcn 

retUichM  EonglamAflrt 

roifaer  Schieftortbaii  - 

brmniMr  SuiditaiB    - 

Totker  Schiefortbon  .     .    -. 

rOthliehM  Koi^loment 

rothet  Schiefenhon 

brMUHr  Sandilein 

Tatker  SchMfntbon 

rOihlicber  Sudnein 

rother  SchtefntlioB 

rAAlieher  SaudiMin 

roihBT  ScUofertlHm  iim  11.  Ottobw  MOS) 


BemerknngaM. 
Atu  der  Batracfatung  der  BeioMEsBiteitMi  derjenigen  Geiteiiic, 
welche  d«s  Rothliegende  bilden  und  theEli  in  den  verzeieti- 
neten  Profilen,  tfcelli  tber  in  ter  onmiUeUMren  On^ebong  top 
Chenmitx  beobachtet  werden,  geht  hervor,  dsu  die  Farben  derielbcD 
TerwaKend  rothe  .shid,  welche  jedoch  binfig  von  gröaen  oder  gnueo 
in  manchfaltiger  Weiae  unterbrochen  werden.  Die  eigene  AnicbaiiiiDg 
lehrt  femer,  daaa,  wenn  auch  fQc  d»  praktitche  BedÖrfniaa  die  bcrg- 
minn liehen  Bezeichaung'en  der  Schichten  verschiedenen  rdativeii 
Allen  anireicbend  teyn  mSgen,  dieaa  doch,  (lOtidem  de  Ttni  Berg- 
mann oft  mit  demselben*  Namen  belegt  werden,  Terachiedea- 
boiteo  aeigon,  welofae  dein  Auge  nnd  dem  fiefiihi  laicht  erkennbar, 
durch  «ine  knse  Ilroschreibang  doch  nicht  ansdrückbar  sind,  Diesei 
nag  wohl  darin  begrändet  seja,  dass  wir  die  Botwickalongs- Geschichte 
jeder  einseinen  Lage  eu  eniblten  noch  nicht  im  Stande  sind  and 
ile  Drsachen  dieser  Verschiadonbeiten  seht  manehfalUg  sejo  mögen. 
Die  mechanischen  Kräfte,  welche  bei  der  Bildung  der  Schichten 
4es  Hothliegenden  thitig  waren,  lasaen  sich  nor  im  Allgemeinen 
ihrer  QaalitSt  nach  erkennen;  die  Organismen,  «eiche  inr  Dnrch- 
bildting  dn  Sohiohten  darch  ihr»  jibjFsiologbcbe  TUtigfceit  behrogcn, 
lind  verschwunden  und  nur  nodiAndeutangs-weisein  nnvoUkonnicneo 


Gaitollan  m  erkemmi.  Mar  die  «hentselieB  Uraaeheri,  weMia.  skJi 
dnieJi  MoMnilar-BewegaDgon  äaliem«  laesen  hier  vorfogsweite  ein 
Feld  der  feologiieiien  SpekalatioD  offen,  welche  auch  da  nur  an 
Wahneheinlichleit  gewinnt,  wo  die  Analyse  gleichen  Schritt  mit  der 
Erkenntniss  derjenigen  Fälle  einUUt»  welche  bei  snhstantieUen  Ver*' 
äDdeningen  durch  Formen-Erhaltung  aiiageaeicimet  sind. 

In .  letzter  Beiiehang  aber  aeigen  die  Sißhichten  des  RotUiegen«* 
den  besonder«  in  der  Umgegend  Ton  lAtgau  und  dlttiils  einige 
recht  interessante  Erscheinungen,  aus  welchen  hervorgeht,  dasa  die 
inlensir  roth- braune  Farbe  derselben  nicht  als  eine  ursprüngliche, 
sondern  als  eine  sekundäre  anfiuhssen  sejn  dMte,  und  deuten 
f^hseitig  auf  gewisfe  Ursachen  hin,  denen  die  Flaiben- Änderung 
sogesdbrieben  werden  kaon. 

Die  Sehiefaten  des  Rothliegenden,  wo  sie  zu  Tage  liegen,  ja 
oft  bis  au  jbedeolenden  Tiefen  liier  wie  bei  Chemniiz,  -^  ebenso  die 
Tbonsteine,  ja  die  Porphyre,  welche  von  Umwandhings- Prozessen 
ergriffen  worden  sind,  zeichnen  sieb  durch  eine  auffallende  Armuth 
an  Kalkerde  in  irgend  welcher  Form  aus.  Diese  Armuth  gibt  sich 
theils  schon  in  den  Analysen  der  Gesteine  und  einzelnen  Mineralien, 
welche  im  ersten  Abschnitt  behandelt  wurden,  au  erkennen;  aber 
selbst  spezielle  Prüfungen  der  Schielerletten  und  Sandsteine,  welche 
ich  zur  Auffindung  der  Kidkerde  angestellt  hatte,  aeigten  dass 
höchstens  so  viel  Kalk  im  Gestein  enthalten  seyn  kann,  dpss  sein 
Verhandenseyn  durch  die  gewöhnlichen  Reaktionen  nicht  bewiesen 
werden  konnte.  Der  sogen.  Qoldbrunnen  im  ZeisiguHÜde,  wdcher 
im  Porphyr  und  Thonstein  entspringt  und  seine  Gewässer  wesentlich 
aas  diesen  Gesteinen  beziehen  dürfte,  führt  ein  sehr  reines  weiches 
and  in  Ckemniiz  sehr  geschätztes  Wasser,  welches  ebenfalls  mit 
oxalsaurem  Ammoniak  nie  eine  Kalk-jReaktion  wahrnehmen  lässt 
Anders  verhalten  sich  freilich  diejenigen  Gesteine  des  Rotbliegenden, 
welche  in  grüsserer  Tiefe  angetroffen  werden.  Schon  bei  der 
Betrachtung  des  Gablenxer  und  Bemsdorfer  Profils  war  die  Rede 
von  Kalk -fuhrenden  Gesteinen,  welche  mit  Salzsäure  brausen  und 
in  denen  grosse  Individualisirte  Kalkspath^Parfhien  den  Sandstein 
unbeirrt  durchdringen. 

Auf  der  Halde  des  Schachtes  ^Rhenania^  bei  Lugau,  welcher 
im  Herbst  iSf^  etwa  300  Ellen  Tiefe  besass  und  in  diesem  Früiyahr 
das  Unglück  hatte,  statt  auf  Kohlen,  auf  Ursehiefer^Gebifge  zu  gera« 


n$ 

tbin,  ted  idh  Midi  gelMtortMi  rotbon  BoUeferMlefl,  ireUier  etMn 
merkwüidigeB  Reiefalhimi  an  Kalk  Imait.  Me  Mirto  de»  ScIMh^ 
lettODf  war  von  Wettem  Roth»  In  dar  Nlha  twisclieii  R^tfa  ttnd  Graa; 
Siellen*^eif fe  war  er  xfth  uod  fast»  toiiwer  fu  aartohlagaii,  dad  luer 
hielt  die  Reinheit  dar  graaan  Farbe  gleichen  Sahritt  mit  der  Krte. 
Der  Schiefer  war  ton  tahtoeichen  KMtfteti  dorehtogen  and  iieai  aaf 
dieaen  flbarall  die  f ollendetaten  Rutscfa^Pilehen  oder  S|iiegal  erken- 
nen. Kanche  Yariet&ten  dds  Letteaa,  der  aiemlich  dick-tchiofatig  er 
schien,  verhielten  sich  wie  aas  einer  Sooime  fon  lenticidarea  oder 
unregefaiiissigen  Knollen,  deren  Oberflkche  ?on  Rotach-PBchen  spie- 
gelnd war,  f  asammengeietit«  Jeder  dieser  Knollen  beatand  im  innem 
aus  grauem  Kalkstein,  loaserlich  aus  aebr  GHnmeNreiehem  md 
eisenschüssigem  Letten.  Ich  hielt  es  für  wichtig  diesen  Kalkstein  (M) 
10  analjsirea  und  nahm  Proben  davon  mit.  Die  Stmktar  dieses 
Kalksteins  war  im  Kldnen  aehr  fein»k6mig.  Im  Groaaen  aber  aas 
lauter  Wfllsien  von  der  Dicke  eines  Federkiels  bis  aar  Fingor^HMe 
bestehend,  welche  in  einander  verseblwigen  waren  und  an  dlcjenigea 
Formen  erinnern,  die  von  Gunnt  als  Palaeophycas  Hodlanas 
beschrieben  worden  sind.  Ähnliche  Formen  findet  mm  in  dea 
Schichten  der  Grobe  Seäwig  bei  Öfanifs*  bei  950  BUen  Tiefe, 
jedoch  in  Glimmerletten  ausgedrückt. 

In  den  Gesteinen  der  Halde  vom  Schachte  Xkenatda  Ibdet 
man  femer  tief  brann-rothen  Letten  von  körniger  Stroklor.  Br  ent- 
bAlt  graue  und  grünlich-graue  rundliche  Flecken,  welche  AberaU  mit 
Saias&are  brausen»  Oft  findet  man  im  Xenttum  der  Flecken  ein  Miae- 
ral  ausgesondert,  welches  in  allen  seinen  Äusseren  BigeosohaHen  aa 
Spathetsenstein  Minnert  Fast  überall,  wo  das  Gestein  eine  graue 
oder  grfiniiah-graue  Farbe  besitit,  braust  daa  Gestein  mit  Siorea, 
während  es  in  den  braunen  aUerdinga  vorwaltenden  Theilen  weniger 
oder  gar  nichl  diese  Brscheinung  wahrnehmen  lisst  Auch  manche  Kong • 
lomerate  der  Grube  Hedwig  ahid  durch  Kalkspath  äohtlich  verkittet 

Die  Vennuthung,  dasa  die  rhomboMrischen  und  isomorphen 
Karbonate  des  Bisenosjdi^s»  Manganoxyduls,  der  Kalk*  und  TaIk*Erde 
in  diesen  Schiefern  eine  Bedeutunga-volle  Rolle  spielen  mdchten,  fand 


*  Eine  briefliche  geflUlige  Bfittbcilmig  des  Herrn  ProL  Gmors  sa^: 
,ydie  dem  Palaeophycas  Hoöiamu  Shidichen  Formen  aus  dem  Rothliagenden 
von  öltfdtti  sind  mir  bekannt,  doch  habe  ich  nie  eine  Gabelnng  daran  be- 
merkt and  trage  noch  Badenhan  sie  damii  an 


m 

ich  nOkA  bttfU«l„  toontars  «Im  tedi  «10  fliiMlatiIek  in  der 
SADnhuig  vaD  g«IBrd«fi8ii  6ebiif  «arlin  9m$  dem  Ee4ipig$€hackii 
welche  Herr  Berg*Direktor  Gümtbsr  mir  f  u  leigea  die  Güte  hatte« 
Diese«  Handttück  besä«  einen  lientich  groMen  Hohtraum,  ivdcher 
laoaehst  toii  Pteadomorphoken  von  Eisetiexyd-Hjdrat  nach 
Spalheiaenitein  ansgekletdel  war,  deren  primlre  Rfaombaeder- 
Geatalt  deollieh  erkennbar  geblieben..  Darüber  aber  hatte  sich'  Ka1k<- 
ipalh  als  —  V3  R  in  grossen  Kiyatollen  als  jüQgere  Bildung  angeiie* 
deH.  Es  lag  somit  der  Gedanke  nahe,  .dass  es  nicht. reine? 
Kallspath  sey,  welcher  in  Form  von  Knpllen  oder  als 
Durehdringting  des  Schieferl^ttens  das  untere  Roth- 
liegende  mit  lusammensetxty  sondern  dass'kohlen- 
laares  EisenoxjdaJ  wesentlich  mit  daran  Tb  eil  nehme,  — 
and  dass  vielleicht  durch  Fortföhrung  der  kohlensauren 
lalkerde  und  Oxydation  des  Bisenoxydul-Karbonats 
durch  den  aufgelösten  Sauerstoff  der  niedergehenden 
atmeapblrieeben  Gewisser  .  der  ursprünglich  graue 
Letten,  überhaupt  di«  ursprünglich  grauen  und  grün- 
lichen Farben  der  Gesteine  des  Rotbliegenden  im  Erz- 
gebirgUchen  Bassin  im  Lanfe  langer  Zeit-Räume  von 
oben  nach  unten  in  roth-braune  Farben  übergegangen 
seyen,  welcher  Proxess  in.  den  tieferen  .  Lagen  des 
untern  Rothliegenden  nur  theilweise  oder  noch  gar 
nicht  vollendet  worden  ist. 

Die  Analysen  des  Kalkstehis  (85)  Widersprechen  dieser  Ansicht 
in  keiner  Weise.  Bei  diesen  Analysen  ist  jedoch  xu  bemerken,  dass 
sie  nur  als  qualitative  xu  betrachten  seyn  sollen,  da  sich  bei  aDen 
ein  mehr  oder  minder  bedeutender  Verlust  herausgeetellt  hat,  den 
ich  mir  bis  jetxt  nicht  mit  Bestimmtheit  xu  erklären  weiss.  Wahr- 
scheinlich  ist  es  mir,  dast  die  Kalk-  und  Magnesia-Bestimmung  sehr 
ungenau  ausgefallen  ist,  denn  die  Trennung  beider  Brden  als 
schwefelsaure  Salxe  roltfeltt  Alkohol  etc.  von  Tr.  Scburkr,  welche 
sehr  gute  Resultate  geben  soll,  war  mir  xur  Zeit  der  Untersuchung 
jener  Kalksteine  noch  nicht  bekannt.  Es  geht  diese  Vermuthung 
aas  dem  Kohlensäure-Gehalt  bervor,  welcher  um  Vieles  grftsser  ge- 
fimden  worden  ist,  ah  es  den  gefundenen  Mengen  der  Basen  ent- 
spricht, wie  auch  daraus,  dass  mit  wachsender  Differenx  von  100  der 
Kalk-Gehalt  geringer  ausgefallen. 


tu 

Analysen  des  wQlaAgen  crraben  Kalk^Gettenw  aos  dem  Sdiiefer- 
letten  der  Qnibe  Rhmania  (aus  etwa  97Q  EUen  Teufe)  von  A.  Krop. 
Spef.  Gew.  =  2,899«  ' 


No.  tS. 

I. 

fl. 

in. 

Coa    .    .    .    . 

36,561      . 

86,561* 

«      36,561* 

6a     .... 

24,625      . 

25,878 

.      22,740 

ftg    .    .    .    . 

5,481      . 

3,240 

.%     4,440 

to      .... 

5,811      . 

5,727 

5,550 

mfk      •     •     •     • 

0,556      . 

3,803 

— 

.1    .     .      .     *      . 

"^"         • 

— 

0,020 

Bflckatand  in     1 
B  Gl  npilOf  Uch  \ 

18,844 

19,398 

.      19,264  \ 

Differeaa      .    . 

8,122 

5,393 

11,443 

Wasaerfrei  17,907 
Waaaer     .    1,339 


100,000  100,000 

Da8  Mittel  a.  dieser  Analysen  auf  die  entsprechenden  Karbonate 
b.  berechnet  gibt 


CO, 
Ca 

*g 

te. 

An 

K     . 

unlAsI.  Rückstand 

Differeu   .    .    . 


b.  C 


36,561 
24,614 
4,387 
5,696 
2,179 
0,020 


.     Ca  fl    . 

,    .    IVIg  C  . 

.    f  e  G    , 

.    An  C  . 

».KU 

19,163 19,163 

8,380 14,849 


44,049  embili  19,435 

4,821 

.  3,480 

1,347 

„  0,009 


0,208 
9,176 
3,526 
0,029 


7,469 


100,000  100,000  36,561 

So  grosse  Verluste  in  den  Analysen  des  Kalksteins  waren  mir 
SU  auffallend,  um  sie  blos  einer  mit  Fehlern  behafteten  Methode  su- 
schreiben  su  dürfen.  Ich  habe  in  Folge  dessen  gehofft  eine  bii 
dahin  übersehene  Basis  noch  darin  su  finden  und  nach  Zinkoxjd, 
Bleioxyd,  Kali,  Natron  geforscht,  aber  bis  auf  einen  kleinen  Gehalk 
an  K  (0,020  Prot.)  nichts  von  diesen  Körpern  wahrnehmen  können. 
Durch  Behandeln  des  filtrirten  und  ausgewaschenen  Rückstandes  von 
der  Auflösung  des  Kalksteins  in  verdünnter  Sahaaure  mit  Kalilauge 
fSrbte  sich  diese  tief  Bier-braun,  was  also  noch  auf  einen  Gehalt 
an  organischer  Substans  hindeutet,  der  die  Differens  wenn  auch 
nicht  ausgleicht,  so  doch  vermindert  und  vielleicht  die  Methode  der 
Bestimmung  der  Bestandtheile  überhaupt  fehlerhalt  gemacht  hat. 
Da  in  diesen  Karbonaten  Ca,  Mg,  Hn,  Fe  als   kohlensaure  Salze 


*    übertragen. 


TM 

in  jeden  YeridUtiiiMe  rafamineii-krystallisirt  gedacht  werden  können 
und  wUHch  Torkommeni  so  kann  iber  tei  quantitatfren  Btatand 
laglich  hinweggesehen  werden.  Von  Interesse  ist  lediglich  der  Um- 
stand, dass  die  Karbonate,  welche  als  sogen.  Konkretionen  im 
Schieferletten  des  Rothliegenden  bei  hugau  und  nach  vorläufiger 
Prüfung  auch  bei  Qäblenx  und  Bemsdorf  sich  befinden,  keine 
eigentlichen  Kalksteine,  sondern  Knollen  von  einem  Mergel-artigen 
Eisen-  und  Mangan-Bitterkalk  sind.  Man  kann  sich  vorstel- 
len ,  dass  Kalkstein-Schichten  nach  Aufnahme  von  Hfg,  C  Fe  C  und 
ih  c  durch  Um-  und  Zusammen-krystallisiren  mit  diesen  in  das  jetzige 
Gestein  umgewandelt  worden  sind  und  durch  endliche  Auslaugung 
der  Karbonate  jetzt  nur  das  Residuum  ^^Schieferletten^  hinterlassen 
habeUp  welcher  durch  theilweise  Oxydation  des  Eisenoxydul-Karbonats 
seine  rothe  Farbe  erhalten  hat ;  ja  dass  von  oben  herab  bis  su  grosser 
Tiefe  diese  Karbonate  vielfache  Wanderungen  unternommen  und  ihren 
Weg  durch  einen  festen  Absatz  des  Eisenoxyds  auf  der  Oberfliche 
der  klastischen  Gesteins-Elemente  bezeichnet  haben  und  in  grosseren 
Teufen  noch  heute  dasselbe  Spiel  fortsetzen,  mit  welchem  sie  einst 
die  hohem  Schichten  belebten.  Erst  die  tiefer  liegende  Steinkohlen* 
Formation  setzt  diesem  Vorgänge  eine  Grenze,  da  die  vorwiegenden 
organischen  Stoffe  darin  nur  Bedingungs- weise  eine  Oxydation  auf 
beschränkten  Räumen  gestatten  und  die  Karbonate  des  Eisenoxyduls 
etc.  entweder  fortwandem  lassen  oder  durch  eingelagerte  Kalk-Massen 
binden ,  damit  diese  sich  durch  Verlust  von  Kalkerde  und  Volumen- 
Yerminderung  in  Lagen  von  Sphärosiderit-KnoUen  umwandeln  kön- 
nen. Dass  nicht  nur  das  Eisenoxydul-,^  sondern  auch  das  Mangan- 
oiydul-Karbonat  im  Rothliegenden  höher  oxydirt  wird,  dafür  spricht 
der  Umstand,  dass  der  die  wulstigen  Kalksteip-Knollen  umgebende 
Letten  mit  Chlorwasserstoff  behandelt  reichlich  Chlor  entwickelte* 

Anf  dem  Bedwijfsehacht  bei  OUnit»  kommt  noch  bei  234  Ellen  Teufe 
eine  Schicht  groben  Konglomerates  vor,  welches  zahlreiche  Gerelle  eines 
Melaphyr-Mandelsteins  von  bedeutender  (bis  Kopf-)  Grösse  enthält^  Diese 
Gerello  sind  sehr  sersetit.  Die  Grundmasse  ist  weich  vrie  Thonstein  und 
von  tief  violett-rother  Farbe.  Die  Mandeln  sind  theils  leer,  theils  mit  Kalk- 
spath  erfallt.  Da  jedoch  die  Untersuchungen  der  Zersetzungs-Produkte  des 
Melaphyrs  einem  anderen  und  zwar  sehr  umfassenden  Bereiche  angehören, 
80  habe  ich  die  Analyse  dieser  zersetEten  Gerolle  vorläufig  unterlassen« 


fl4 


R  * 

Das  Bestreben  der  Naturwissenschaften  gewonnene  Thatsachen 
durch  Induktionen  in  einen  theoretischen  Zusammenhang  sa  bringen 
ist  ein  berechtigtes  und  anerkanntes.  Die  besonderen  Eigenthüm- 
lichkeiten  der  geologischen  Studien,  die  Schwierigkeiten,  mit  denen 
man  bei  der  Erkennung  des  morpholofiscben,  physikalischen  and 
chemischen.  Thatbestandes  der  Gesteins -Massen,  ihrer  Straktur  and 
stofflichen  Zusammensetiung  xu  kämpfen  hat,  messen  aber  den  geo- 
logischen Theorien  sum  grossen  ThejI  nur  den  Charakter  von  Wahr- 
scheinlichkelten und  Möglichkeiten  bei,  welche  gern  in  der  Gestalt 
▼on  Bntwickelungs- Geschichten  auftreten.  Diese  haben  jedoch  den 
Vortheil,  dass  uns  der  Thatbestand  eines  geologischen  Verhältnisses 
selbst,  so  weit  er  erkannt  worden  ist,  in  einer  leicht  Yorstellbaren 
and  geistig  leicht  su  reproduzirenden  Form  dargelegt  wird,  und 
aus  diesem  Grande  allein  versuche  ich  es  eine  kurze  Bntwicke- 
lungs-Geschichte  des  Erzgebirgischen  Bassins  tu  entwerfen. 

Fasst  man  die  Resultate,  welche  in  der  geognostischen  Bescbrei- 
bang  des  Zwickauer  Schwarskohlen- Gebirges  von  Aug.  v.  Gdt- 
BiKR,  in  Naumann's  Erläuterungen  zu  Sekt  XV  der  geognostischen 
Beschreibung  des  Königreichs  Sachsen  und  in  der  geognostischen 
Darstellung  der  Steinkohlen-Formalion  in  Sachsen  von  H.  B.  Gbinitx 
niedergelegt,  mit  denen  zusammen,  welche  in  der  vorliegenden  A]k 
handlung  gewonnen  worden  sind,  so  ergibt  sich  zunächst  ein  aoT 
fallender  Unterschied  in  der  Ausbildungs- Weise  der  Steinkohlen- For- 
mation und  des  unteren  Theils  der  unteren  Abtheilang  des 
Rothliegenden  (nach  Naumann*s  Eintheilung)  in  der  Zwickauer 
Gegend  und  in  der  Umgebung  von  Chemnitz,  OückeUberg  and 
"Ftü^ha,  also  in  den  beiden  äussersten  in  der  Längsestreckung  des 
Erzgebirgischen  Bassins  liegenden  Punkten.  Diese  Unterschiede 
lassen  sich  ziemlich  streng  und  kurz  angeben. 

1.  In  der  Steinkohlen  -  Formation  der  Cheamiisaer  Umgebimg, 
wozu  die  Gegend  von  OückeUberg  and  n$iuiL  mitgereehnei  seyn 
mag,  bestehen  die  Gesteine  vorwaltend  aus  mehr  oder  mfaider  groben 
Konglomeraten  und  Sandsteinen,  während  die  Schieferthone  und  mit 
hnen  die  Rohlen-Flötze  nur  sehr  untergeordnet  erscheinen. 

Mit  deoi  in  der  Nähe  des  QMteUUrger  TiioDslein-Braches  abfesenkien 
ersten  Stollen  -  Schachte   wurde    die   Steinkohlen  -  Fonnation  vm  38  Ellen 


VII 

MicM^tH  donkNMkftii.  8fo  «illMt  1  U«  MJe  tiil  37«IImi 
nH  8«^efortlNii*.  An  IM«#r  Stege  wv4e  wag  UirtefgueWiqi  4n  tel 
befindlicben  Kohlen  -  AaMtriche«  ein  73  Ellen  tiefei  Bobrlecli  gettossen  und 
dtmit  durchsunken :  4'/,  Ellen  Sandstein  und  Porphyr-GerOlle,  19  Ellen  fel]>licli- 
gnner  Sandstein,  32 Va  Ellen  Schieferthon  mit  Kohlen-Schmitien,  16  Ellen 
rötidicher  Sanditeia,  2  BHen  Konglomerat,  5  Ellen  rOtUicber  Sandstein,  6  Ellen 
giaaer  Snndsleia**.  Bagegen  beelekl  die  Aelefaner  Xehleih-PetniMloB,  s»- 
«reit  sie  anf  B^ckmMf  and  OUrkohmi^tftr  Eevier  im  Jalre  1933  daroh 
Abban  an^^escblossen  war,  ans  30—35  Ellen  Kohle  mit  150—180  Ellen 
Zwischennrittely  welches  vorwaltend  ans  Schieferthon  nnd  untergeordnet  ans 
Sandstein  besteht.  Hierin  bat  sich  seit  1833  bis  jetit  nichts  wesentlich 
feinden.  Ancb  ist  die  Kohlen -Formation  am  nord-östiichen  AnsgeÜenden 
weniger  arflcbtig  all  b#l  SmMaM. 

2.    Das  Rotbliegende  bei  CAmhiÜs  ist  in  feinen  unteren  Tbeiien 

dardi  des  nicbtige  Anflreten  des  Felsittuües  cheraiterimrt,  wibrenA 
bei  Zwickam  derselbe  nur  sehr  onleif  eordnet  6iteiieint  DaM 
wäebet  die  Miehligkeit  des  Rothliegenden  y«n  Chernntix  naeli 
Zwickau. 

lü  Betreff  der  IIassen*Btttwicfcelang  der  Konglmnerate,  Sendtteine 
und  Feleittnffe  einerseiti,  der  ßcbieferthone  nnd  Kohlen  andererseiU 
ferfanlten  sich  die  beiden  entgegengeeetilen  Theile  des  Bassins  geride-' 
so  omgekehrt.  Sind  aber  die  Felsittnffe  für  durch  chemisohe  Bin«« 
iwe  amgewandelte  bydrstlsirle  und  xersetste  Porphjr-Konf^omerate 
and  Pofpbyr-Sandsteine  su  erachten,  so  geht  dMM  f&r  den  Ckm^ 
nUx^r  Theil  des  Bassins  mit  grosser  Wahrscheinliehkeit  herror,  dasi 
er  als  eine  breite  Mündung  eines  oder  mehrer  Flösse  in  das  Bassin 
ra  betrachten  ist,  weiches  ja  selbst  nur  ein  tiefer  Meefbuüii 
des  TMiringmker  Ponht»  gewesen  su  sejn  scheint.  Bs  Ist  begreiflieb, 
dass  in  einem  ilo  bewegten  Wasser,  wie  es  flebirgs-Flftsse  sit  sejn 
pflegen,  leicbte  organische  Massen,  ans  denen  die  Kohlen  entstandem 
sejn  mögen,  sey  es  als  vegetabilisclier  Detritus  oder  als  gante  fort* 
gesohveflSRite  oder  an  Ort  und  Stelle  gewachsene  Fflansen  nur 
schwierig  und  spiriich  lum  Kohlen -erseugenden  Absats  gelaligeto 
konnten.  Dagegen  finden  diese  Massen  in  der  XwickoHer  Gegnnd, 
wo  der  Busen  nach  Westen  hin  in  den  TMtringener  Ponhu  Ikber» 
ging,  Gelegenheit,  sieh  in  den  beruhigten  Tiefen  abiusetten  und 
sich  mit  dem  fbin- schlammigen  Gesteins  «Detritus  su  mischen  und 
abwechselnd  su  schichten.     Dieses  Verhältniss  ist  in   idealer  Weise 


*  NAuuAmr  Erläut.  zn  Sekt  XV,  S.  385. 
•«  Daselbst  S.  388. 


7ie 

m  iteMn  nm  (Taf.  Vb>^  diLrJiuiUllei)  gesueht,   lüelcbes  einen  Verti- 
M'^Schnitt  mefa  der  Median-Lfnie  des  Bassins  repräsentiren  soll. 

Zur  Zeit  in  welcher  der  FelsittufT  als  Gesteins -Detritus,  als 
Geschiebe,  Grand  und  S|ind  von  Gebirgs-Wassern  transportirt  wurde, 
konnte  der  Damm  des  Zeisigwalde$  noch  nicht  vorbanden  gewesen 
•eyn.  £•  ist  wahrseheinlieb,  dass  das  Bett  der  Fiöha  und  Zwehopan 
■u  jener  Zeit  da,  wo  jetft O6en0ieaa  liegt,  nach  SW.  umbog  und  so  in  den 
Erzgebirgiachen  Meerbusen  mündete,  wo  deren  Wasser  ihre  Lasten 
absetxten.  Diese  Flusse,  welche  ehedem  nur  Massen  dts  Urschiefer- 
lind  Urgni>iss-Gebirges  auf  ihrem  Laufe  erfossen  konnten,  um  daraus 
das  Material  f&r  die  Gesteine  der  Steiokohlea-FonnatioB  tu  bilden, 
wurden  gegen  den  Schluss  der  Steinkohlen -Formation  wie  auch  nach 
dem  Absatce  derselben  durch  das  mächtige  Auftreten  der  empUren 
Porphyre  i»ei  FaikenaUf  Ol^keMerg,  Niederwieua  und  Im  Struih- 
waiäe.  iibgeschoitten.  Die  ganie  Wucht  der  reiasenden  Gewisser 
stürzte  sich  gegen  dieses  neue  Hinderniss.  Was  sie  nicht  auf  ein 
Mal  Y^mochte,  leistete  sie  durch  Abwaschen  in  langen  Zeit*Riomen, 
und  da,  wo  einst  Porphyr* Felsen  in  kühnen  Pfeilern  himmelaD 
streiken,  liegen  jetzt  frtedKehe  Gewerb-fleissige  Ortschalten  über  den 
Queerschnitten  derselben.  Nach  dem  Absätze  der  Porphyr-Triknimer 
nffed  neuen  Schichten  des  Rothliegenden  traten  unter  vulkanischen 
Rrseheinungen  die  Porphyre  von  Fürths  vom  Zeuigwalde  und  von 
Oüblenz  auf,  welche  die  FJuss^Mündung  in  den  Erxg^ir^Uehoi 
Busen  abdämmten  und  nach  Bildung  eines  See's  über  deni  jeUigen 
Oberwie$a  die  Z$chopau  zwangen  sich  ein  neues  Bett,  das  was 
sie  jetst  durchfliesaet,  durchzuwühlen.  Auch  zwischen  ChemnUz 
und  Zwickau  erhoben  sich  in  dem  Erxffebirgisehen  Bassin  und 
an  dessen  Grenzen  manchfache  plutonische  Gesteine  in  verschiedenen 
Epochen,  deren  einer  jedesmal  eine  TlMmstein-Ablagerung  im  Roth- 
liegenden  entsprechen  mag.  Nachdein  das  Wasser  des  TMrtfi^eiier 
Ponliis  vielleicht  durch  allgemeinere  plutonische  Erhebungen  des 
Kontinents  sich  zurückgezogen  hatte,  leiteten  auch  die  übrigen  (ie- 
Wässer,  die  Chemnii»,  die  MuUe  und  die  kleineren  Bäche  ihr  zer- 
störendes Spiel  ein,  um  die  Oberfläche  des  einst  ebenen  oder  nur 
wenig  geneigten  Meeres-Gtundes  in  der  Weise  fortschreitend  zu  gliedern, 
wie  wir  sie  heute  antreffen.  Fernere  innere  Dislokation  in  den  Massen 
der  Absätze  wurden  durch  chemische  Einflüsse  erzeugt;  durch  Ter- 
moderung    der    organischen    Sedimente,    durch    Zersetzungen    der 


flT 

minerafMbifn  Atoffd'  .and  AwilftugangeD  fenidttebt^  atiMspiyitifidi^ 
Gew&Mer  miusteo  das  Tolunieii:  der  SchiGiii«n  aUm&lilteb  geringbr  wer^ 
deo,  die  Mflsien  tich  seUeamA  so  tioh  k»  ihrer  Sehlöfatew*  Lage 
der  MoldeiHForm  in  soweit  ansohlkssen ,  wie  es  sich  in>deiitf  aUge^ 
meinen  flachen  Binfaffen  der  SeUehten  vom  Orgobirge  her  Ins  Basein 
lüoein  ansdruc&t.  Die  Binwirkang  der  ACmosphlre,  damit  aber  auch 
die  chemisohen  BInflfisse  ihrer  Bettandtbeile,  gelängten  nan  mH  f  ttr 
wesentUeben  Wirksamkeit  »ond  i^war  in  ZeU-Rinmen,  welehe  seit  dem 
Absätze  des  Rothliegenden  verflossen  sind«  'Ist  es  da  wibnderbar,  in 
den  Porphyren  und  deren  darch  Wasser  beaibeiteten  und  abgeseirten 
Fragmenten  die  YerwiUemngs  -  und  metasomatiacfaen  Proiesse  so 
tief  eingreifen  xu  sehen,  dass  niftebtige  Ablagerungen  jener  in  PeMI^ 
taff  oder  Tbonstein  umgewandelt  werden  konnten  f 

Dass  bei  der  besonderen  Ansbildungs-Fonn  dea  Br*gebirgi$ehem 
Bassins  bei  ChemnUZt  nach  welcher  dieses  hier  ans  den  ProfcilOH 
stark  faUender  und  nicht  tiefer  Gebirge- Wasser  lusammengesetit  ist, 
die  Wahrscheinlichkeit  des  Vorhandenseyna  von  Kohlen^Flötfen  keine 
grosse  ist,  muss  selbst  dann  noch  einleuchten,  wenn  die  im  xweiten 
Abschnitt  dieser  Abhandlung  entwickeilen  VerhftUnisse  und  Ansichten 
imr  einen  der  Wahrheit  mehr  oder  weniger  nahe  kommenden  Wer^ 
besissen.  Die  Hoflhung  Bau-wurdige  Kohlen-Plfttf  e  zu  finden  kann  jeiwan 
TevhUtniasen  und  Ansichten  gemlss  nur  in  dem  Maasse  wachsen,  al« 
man  sich  Yon  Chemnitz  in  der  Richtung  nach  LugaUt  Wiir9chnit$ 
und  Zwickau  entfernt.  Denjenigen  Grenzen,  inaerhalb  welcher  4ev 
Kohlen-Bau  noch  einige  Hoffnung  auf  Erfolg  haben  kdnnte  und  welche 
Geinitz  s«  Tb.  in  seiner  „Darstellung  der  Steinkoblen-PormattoA:  in 
SaehMen^  S.  48  bezeichnet  und  auch  in  einem  Gutachten  in  4ec 
wissenschaftliGhen  Beilage  der  L^p%i§er  Zeitung  iS68  No.  82  abge-* 
icbitzt  und  ausgesprochen  bat ,  stehl^  auch  von  derjenigen  Seite»  von 
welcher  ans  die  vorliegenden  Untetstfchungen  durchgefährt  worde.ii 
lind,  kein  Widerspruch  entgegen. 


Des  Er%g€birffUehe  Bassin  bietet  nicht  aUeiA-  in  techniacheff^ 
sondern  auch  in  agronomischer  Hitisicht  der  virlssenschafIttDheii  Ftti^ 
ichung  vieles  Bemerkenswerthe  dar.  Es  würde  a.  &  die.Arm«lh'4ef 
oberen  Schichten  des  Rothliegenden  an  Kalkerde  zu  denjenigen 
Momenten  gehdren,  welche  eine  besondere  Reihe  von  ^Analyaen  und 


7It 

PftbnsM  dM  IMtna»  wie  aaeb  dae  Sinmiie  im  MtfkmlioiM* 
VanudidD  mit  tandritd^Beii  Kalk^VeibtiidaiieaB  femdaiMD  Iwmtm. 
Da  mir  Jedoeb  dieaa  Igtetfeüen  dtueh  den  Ort  schon  iariier  gecfiob 
äad  nad  lob  die  daifalegtan  UalenacbaDgea  md^iakal  raaih  ni 
aiaaia  AbsehkiM  tu  briagao  wüntcble»  aa  »eiaa  Tbifigkail  aaf  aar 
alber  Uegaade  Geganilftade  fa  ricbten,  ao  bin  ieb  in  die  Noib* 
wendifkeil  ▼eiaetal,  die  aioh  jenen  VerbiltniaMn  aaachlieaeendae 
Aragea  niebl  ii»  Brledigaag  zu  ftlaren.  Die  Ealb-Anmilb  dar 
abetan  Sobieblen  dea  RotUiegenden  im  Ems^irpUeken  Baaäa 
b(  jedoeb  eine  überall  ftafobi  a a  beatüigende  Tbataaohe  und  eit 
aiebi  analabUgar  Wiaii  f&r  die  prakttscbe  iMdwfrtbacbaft  in  jeaaa 
Oageadan^  von  welcbaa  aueb  Nadmabn  *  aagC,  daas  daa  EolMiageada 
ea  aey,  welches  im  groaaian  Tbeile  dea  ErxfMrgUeken  Baaaiaa  das 
anmiilelbare  Tage -Gebirge  ausmache,  indem  es  meist  anbedeckt 
aaatebend  die  eigeatliebe  Oberflicbe  des  Gebirges  und  daa  Grond 
aad  Boden  Mr  die  Agtibaltar  daaelbsl  koaaUtake. 


Reeultate. 

1.  Der  Pelaittaff  oder  Tbonatein  dea  Er%§€birffiMeheH  Baaaios 
ifcsst  dfei  Varietüen,  aftnlich  a)  dea  peliaaobea,  b)  den  paaaimiti- 
sehea  and  e)  den  psepbftiacben  onterscheiden.  Alle  drei  Variatiten 
gaben  in  einander  Aber  nnd  stellen  du  ehemisciie  Zenettuogo»  and 
VnMraadlangs-^roddkt  eines  Porpbjrr-Sohlammea,  Porpbyr^-SandateiiiS 
and  Porphyr  *  KonglOBieralea  dar. 

t«  Als  aceessoriaebe  Bestaad  -  Mflaaea  findea  sieb  im  Pelaülaf 
Terkleaalte  und  durch  Plaaaspath  petrificirle  D andre» 
titben  (Psareiitben,  Kataniteea  und  Araukariten},  Cetner  Pküaaiaiaa, 
Braaaeiaenstein  and  GeröUo  taa  Qebitgsarten  dea  primiCivesi  6aeiaa> 
and  Oracbiefer^Sebürgea,  sowie  von  Terscbiedeaea  aefairar  seraetsbeieB 
and  t.  Tb«  vatkieaeltoa  Porpbyr-Tarletiten. 

3.  An  der  Znaammensetsung  daa  tjpiacben  Felsitlaffes 
nimmt  ein  grünlich-graues  Wasser-haltiges  Thonerde-Kali-Bisenoiydul- 
Mlkat  Thal],  nalebes  voa  peiltlsobar  Konaiataiff  eteea  dem  des 
Pinltea  IbalicheD  obemiacbctt  Beetaad  beaitat  and  deasbalb  ,»Piai- 
laid«  gaaeant  worilea  ist« 


A'  »■*■ 


^  OeegB.  BMcbr.  d.  Igr.  flaolwea,  Sriiiit.  in  8»it  XV»  S.  433. 


fflf 

4.  Pialtoid  Itl  tia  UknNudlnngt^Pririaki  <Ms  Oi«ib»kMi# 
«ad  MH  üieton  dotch  AnfiMduo»  vm  Waüer»  AoMthoMi^g^tMi 
liMelttare  «ad  laM  md  thailiMiMB  AtMtaMdh  von  Bi§miti$M 
fege»  Kali  «feMiBdaii«  . 

5.  Pinitoid  erscheint  u  lantMüi  Porpl^r*  SeidBeH  dar<  Ite» 
^)rr-Ko»9k»iDenite  bei  CäemnUm  aod  OI«rii)iiiiea  m  auageseichneteii 
Pftndpwrpfcoieo  aacJi  OrthoklM,  in  d«ii«  der  Umwendlmigs^PMaMi 
aeeh  iiMit  gaas  voBeadei  iet« 

6.  Piaiteid  acbeiai  ein  SUdiam  der  Umaadiaiig  des  OMha^ 
kUses  zum  Glimmer  so  iegroy.  wdldler  Mate  aicii  in  Ueinea  JhngiMi 
im  PtniUiid  acfcon  ferüg  gebildet  vnffiadet,  in  der  Arkasfe  des 
XH9i0wahti$  aber  alieia  JDmaea  ^Slame  nit  acbirf  caagrfMsleft 
eümaer^Tafela  bildet,  die  mü  Bttgirystall  ▼crgesellaelaflet  slad  «ad 
ivar  aa  feleheaSteOent  we  einst  Brachstiii^ke  <«aa  OrttioUar  yar» 
haaden  waren.  ^' 

7.  Pinitoid  unterscheidet  sich  Yom  Kali-Olimmer  wesentüeh  nor 
durch  einen  grosseren  Wasser  -  Gehalt  im  Allgemeinen  und  durch 
seine  Zersetibarkeit  durch  heisse  konaehtrirte  Schwefelsäure« 

8.  Der  typische  psamroitische  Felsittuff  besteht  aus  einem  Ge- 
menge von  Torwaltendero  Quarz,  onsersetztem  Porphyr-Sand, 
Pinitoid  und  Kali-Glimmer. 

9.  Der  pelitische  Pelsittuff  besteht  seiner  Hauptmasse 
nach  aus  Pholerit. 

10.  In  den  Ablagerungen  der  Porphyr-GeröUe  und  des  Kohlen- 
Saadsteins  yon  Oberwiesm,  sowie  in  der  Arkose  am  Zeiiigwalde 
fiodet  sich  neugebildeter  Orthoklas  auf  den  Absonderungs-FIfichen  des 
Sandsteins  und  in  den  Zwischenräumen  der  GeröUe  ausgeschieden. 
Die  Ansicht  Ton  der  Umkrystallisirung  des  Orthoklases  auf  nassem 
Wege  wird  durch  dieses  Vorkommen  unterstützt. 

11.  Die  Granit^Bildung  auf  nassem  Wege  aus  einer  fulkanischen 
Laya,  welche  eine  vorwaltend  normal-trachytische  (im  Sinne  BüNSBiia) 
ist,  ist  von  Seite  der  chemischen  Geologie  begreiflich. 

12.  Die  rothe  Farbe  des  Rothliegenden  im  Erxgebhrgiichen 
Bassin  ist  keine  ursprungliche,  sondern  wahrscheinlich  die  hinter- 
lassene  Spur  der  mit  den  Atmosphärilien  im  Gesteine  niederge- 
gangenen Karbonate  von  Kalk-  und  Talk -Erde,  Mangan-  und 
Bisen-Oiydul,  von  denen  die  letzten  theihreise  oiydirt  worden  sind. 

13.  Die  zu  Tage  liegenden  Schichten  des  Rothliegenden  sind 


VM 


tehr  am  tn  Ealkaido.  Don  Acfcar-Bdden  nvucheD  Ck€mnU%  und 
ArielPMi,  der  liier  In  groiatr  AusdeiMiiiiig  rat  den  Sehiohteii  des 
Hothüegeaden  gebfldel  wM,  »«m  im  Inteceste  der  Agriknlter  Kalk- 
erde in  irgend  einer  durch  die  Atmotpharilien  und  die  Vegetation 
anliclilfetfbaren  Form  sngefiUirt  werden. 

14«  Die  in  fif«Moftt  antlehenden  und  in  der  nlhereii  Um- 
||ei»ong  fon  Chemmix  erbohrten  oder  durch  Schichte  erreichten 
fchwachen  Steinkohlen-FIdtie  sind  wahricheinlich  latanmeiihiiigend, 
geboren  dem  R^tiiliegenden  an  und  berechtigen  aomit  nicht  la  der 
Knrartang  auf  einen  lohnenden  Kohlen-Anban. 

15.  Die  Aaibildunga^Pormen  der  Gesteine  4er  Steinkohien* 
ffermatlon  bei  Emiekma  und  bei  ChemtiUx  Torhalten  lioh  entgegen* 
gecetst  und  rechtfertigen  die  Vermnthang,  dast  unter  den  Floren 
der  Stadt  Ohtnmit»  bis  etwa  an  die  Ton  GcmiTS  beaeiohnelen 
Grenten   auf  keinen   lohnenden   Kohlen -Bergbau   lurechnen  sey. 


I  ■ 


•     •• 


Briefwechsel. 


MMhetlaDgen  n  Professor  Biioim  geriehtet 

PmriSy  den  19.  Jali  1859. 

Ich  habe  Ihnen  eine  sehr  ansprechende  Neuigkeit  aber  die  Primordial- 
Faana  mitintheilen.    Als  ich  schon  Anstalten  traf,  um  wieder  von  hier  nach 
Frag  zürdbksiikehren ,' bil  mich  Frennd  na  Vbrhkuii.,  der  eben  aus  Spmnien 
surtickkam,  mit  ihm  gemeinschaftlich  einige  Trilobiten  zn  untersuchen,  welche 
CAsuao  M  Praso  aus  dem  Norden  von  Spanien^  aus  Afturien  oder  Leon 
Bitgebracht  halte:    Wir  waren  beide  angenehm  Oberrascht  in  diesen  Trilo- 
bHen  sehr  beteichnende  Typen  der  Primordial-Fauna  zu  entdecken,  nämlich 
1  Paradoxides-,  1  Arionellns-  und  S— 4  Conocephalns-Arten,  vertreten  durch 
liemlich  aahlreiche  und  wenn  auch  unvollstündige,  doch  sicher  bestimmbare 
Bnichstficke,  die,  nur  an  der  Oberilftche  des  Bodens  aufgelesen,  bei  absicht- 
lichen Nachgrabungen  auf  eine  reiche  Amte  eben  so  guter  Exemplare  hoffen 
Itisen,  wie  In  Bdkmm.    insbesondere  bemerkenswerth  ist  die  ausserordent- 
ficbe  OSerelnstimmung  dieser  Trilobtten-Fauna  mit  der  BikmUekeu.  Darunter 
ist  der  Conocephalns  coi^onatus  seiner  Kopf-Bildung  wegen  nicht  zu 
▼eikennen;   eine  de»  C  Sntzeri  sehr  ihnliche  oder  identische  Form,   die 
hiofigste  von  allen  in  S^ntnim;  eine  f  aradoxides-Art  mit  äusserst  ein- 
focbem  Pygidimn,  wie  in  der  fimppe  des  P.  Bohemicus,  P.  Sachen  und  P. 
nigulosns;  auch  derArtonellus  ist  vielleicht  die  BöhmUehe  Art;  doch 
will  ich  die  Identit&t  mcht  verbürgen,  bis  vollstftndigere  Materialien  vorliegen. 
Eine  fernere  bemerkensiTerthe  Obereinstimmung    zwischen   beiden  Ländern 
besteht  darin,  dass  die   einsigen  bis  jetzt  in  ihrer  Begleitung  gefundenen 
Versteinerangen  Brachiopoden  aus  den  Sippen  Obolus  und  Orthis  sind 
eme  aus  der  ersten  und  zwfti  Arten  aus  der  louten:  gerade  ans  den  Sippen 
■itbin,  welche  auch  in  der  Primordial-Fauna  Böhmens  vorkommen.    Diese 
Obereinstisnnung  beider  Linder  in  der  Primordial-Fauna  entspricht  also  ganz 
derjenigen,   die  ich  in  der  zweiten  Fauna  derselben  bereits  nachgewiesen 
btbe.    So  treten  die  Zfige  der  Blutsverwandtschaft,  um  nicht  zu  sagen  der 
Mealitit,   täglich   dentlicfaer  hervor,    welche   die  Silur-Faunen  der  in  der 
Zeatml-Zone  EnrojHTs  gelegenen  Länder  verbiAden :  vom  üroi  nach  Bohinen, 

46 


m 


Pr&nken  und  Frankreieh  bis  Sptmüm  und  Poriujfmi,  Diese  Zone,  Tctflidiei 
I  mit   der  nördlichen  Hussiandy    SkatuUnmvien  ^  die  BriHseken  lunin  and 

Sari'AwMrikm  in  sich  begreifenden  Zone,  wird  uns  das  Verhalten  gleich- 
leitiger  Faunen  in  verschiedenen  geographischen  Breiten  genauer  kenaea 
lehren. 

Jedenfalls  hat  übrigens  die  Örtlichkeit,  wo  diese  Reste  in  SptmUu  ge- 
funden worden,  nichts  gemein  mit  derjenigen,  ans  welcher  ich  schon  ia 
Gemeinschaft  mit  Herrn  db  Vbbhbuil  ein  Ellipsocephalus-BruchstAck  aage- 
aeigt  habe. 

Dagegen  ist  es  eine  beachteoswerth^  Thatsache,  dass  diese  Trilobitcn 
der  Primordial-Fauna  aus  einer  OftÜ^hli^^  atafynen,  welche  bereits  Trilo- 
biten  u.  a.  Versteinerungen  der  Devon-Formation  geliefert  hat,  daher  aack 
Herr  Casuho  sie  für  devonisch  gehalten  hatte.  Die  einen  wie  die  andern 
liegen  in  thonigen  Kalkstein-Schichten,  welche  beide  so  gestört,  aufgerich- 
tet und  durcheiiiaDder  gewiyf^n  s^id,  dMS)  ^s  ni^cli'.  Herrn  «Cmmho  unmögUcli 
ist  ein  Profil  von  denselben  au  entwerfen.  Alle  diese  Kalksteine  Scheines 
gleichen  Ursprungs  tn  soyn,>und  es  hat  bisher  noch  keine  abweichende 
Lagerung  iwischen  ihnen .  entdeckt  werden  können;  nur  hatte  Casuho  be- 
merkt, dfS8  gewisse  Massen  derselben  rötblich,  andere  grau  und  achwan 
sind.  Nun  stammen  alle  Restf  d^r  Primprdial-Fauaa  ans.  den  röthlichea, 
die  devonischen  ans  den  schwarz -grauen  Schichten,  und  so  gewinnt  die 
Farbe  als  physisches  Merkmal  eine  Bedeutung  neben  den  paliontologischea 
Charakteren ,  welche  ihr  .die  Stratigraphie  iqmitten  so  beträchtlicher  Stönu- 
gen  nicht  <u  sicheni  vermoc^k  hak.  Die  Paläontolegie  hat-  mit  Leichtigkeit 
und  Sicherheit  eine  Frage  entschieden,  welche  die  Stratigraphie  nicht  xa 
lösen  vermocht  hat. 

Glücklicher  Weise  für  Spmuetiy  wo  noch  so  viele  ähnliche  Aulg|d>ea 
der  Auflösung  harren ,  hat  Herr  Casümo  auch  die.  Wichti^eit  der  Palioato- 
logie  vollkommen  begriffen  und  widmet  einen  Theil  seinervZeit  umd  seines 
Eifers  der  Sammlung  fossiler  Organismen.  lYir  vernehmen  mit  grosser  Be- 
friedigung, dass  die  8p«m9ehe  Regierung,  ihm  mit  lobenswerth^r  Liberalität 
die  nöthjgen  Mittel  sn  einer  geogaostiachen. Karte  des  Königreiches  jrar  Ver- 
fügung gestellt  hat,  ,und  so  werden  die  von  dk  yuuRinL»  CoLLomn  und  w 
Lomku  so  uneigennntsig  über  einen  groasen  Theil  des  Landes  verfolgtes 
Forschungen  bald  durch  Kenntniss-i-reiche  Bmtlic)ie  Geologen  Spanien»  selbst 
an  Gute  gemacht  und  mit  nicht  minderem  Eifer  vollendet  werden.  > 

Es  geht  aus  dem  Gesagten  hervor,  dass  es  in  SpßmUn  eine  Gegend  gibt, 
wo  die  devonische  Fauna  unmittelbar  über  der  primordialen  liegt,  indem  die 
zweite  und  dritte  Silur-Fauna  fehlen,  dieselbe  Erscheinung,  wie  ich  sie  für 
Deutsekland  in  der  N&he  von  Hof  nachgewiesen  habe.  Einige  TrUobitea- 
Fragmente  in  der  Mi)iisTBR*schen  Sammlung  'sn  München  hatten  dens 
Vorkommen  daselbst  zuerst  vennutheji  lassen ;  dann  hat  Gbouts  einige  andere 
ihnliche  von  da  veröffentlicht.  An  Ort  und  Stelle  habe  ieh  avpar  selbst  die 
Thonschiefer  gesehen,  welche  diese  Trilobiten  enthalten,  aber  bei  der  Küne 
meines  Aufenthaltes  in  schlechtem  Wetter  nijchts  weiter  finden  können.  Doch 
erinnre  ich  mich  durch  das  gegenaatalicht  ^kiv^seh^n  jener  Schiefer  und  der 


na  y«  Md  wkim  h9Mlfßw4/Vk  KidkMein^Streifoii  mi»  (tovoiiifcheii  Vef* 
Htmmmmfftn  betmim  ({ew«e«.<«  seys.  /jEft.sdieint  demnaob  eine  merkr 
wMtge  AnalosM  snrisclioD  «ler  fief^end  ▼4ni  Uofwkd  Nard-Spa^Un  x»  be- 
itobMi,  und  boispUicb  wird  et  ia  J^6«lMA/afid  aicbt  an  Geologen  fehlen, 
welche  die  enfedeuleten  Sporen  weiter  verfolgen. 

J.  Barrande. 


Framkfkri  «n.Jieiii,  den  15.  Seplember  1859. 

Im  meinem  Weffli  ftber  die  Be^ülien  «u  den  tithographiscben  Schiefern 
hl  IlMitoeiMfliid  nnd  Prmnkreiek  eind  nunmehr  sämmtliche  Tafeln  gedruckt, 
md  ee  knr  auch  berelu  der  Druck  der  aweiten  Hüfte  des  die  andren  Saurier 
and  die  Schildkröten  nrafaieenden  Textee,  begonnen,  so  dasa  das  Werk  noch 
in  dieaem  Jahre  beendigt  aufgegeben  werden  wird«  • 

In  der  RkHmitdkim  Bmankeble  in  RoH  im  BMetk§Mr§  sind  in  Letxter 
Zat  wieder  faHefesaante  Sachen  geftinden  worden^  d^ran  MittheUung  ich  dem 
Herrn  Dr.  KnAim  verdaidie.  In  efster  Linie  steht  ein  neuer  Rieaen-Saia- 
Blander,  von  mir  Andriaa  Tachndii  genannt;  Sie  werden  ihn  demnichat 
in  den  PgiMomici^aphüta ^  VII,  2,  u  vni,  abgebildet  finden.  Er  iat  awar 
nur  halb-  ao  groea,  als  der  Andriaa  Soheuehzeri  von  6idn$em  und  der  lebende 
Andriea  SIeboldi  von  Jupmm,  aber  grOaaer  ala  Menopoma,  indem  er  tVs'  I'ar. 
gemesaen  haben-  wird.  Der  SchÜiel  ist  wie  in  Andriaa  Siebpldi  ein  wenig, 
länger  nla  breit,  in  A.  Schenchseri  breiter  ala  lang.  Die  Pauke^beine  liegen 
aach  anaaen  und  achwaeh.  nach  vom  gerichtet,  in  den  beiden  anderen  Speziea 
nach  anaaen  und  hinten  gerichtet,  in  Menopoma  genauer  queer.  Der  vordre, 
AugenhOhlen<Winkel  befindet  aieh  dem  verdern  SchAdel-Ende  weniger  nahe 
ala  in  A.  Scheueheeri  und  kommt  darin  uMkr  auf  \*  Sieboldi  heraua ;  doch 
ist  daa  HaoptMimhein  nach  vom  vremger  verlfingett,  aU  in  A.  Sieboldi  nnd 
in  Menopoma.  Die  Nasenbeine  scheinen  adunäler  gewesen  an  seyn,  als  in 
A.  Sieboldi«  Das  Becken  Ihngt  ami  22.  Wirbel,  in  A.  Sieboldi,  wieScnusaiL 
und  Tscmmi  fibeninstimmeiid  angeben,  am  21.  an,  was  auch  bei  A.  Scheuch* 
xeri  der  PaU  seyn  «oll;  fürllanopoina  werden  bis  aum  Becken  nur  19  Wirbel 
angenommen.  Daa  Schalteablatt  gleicht  dem  in  A.  Scheuchaeri.  Oberarm 
und  Oberaohenkel  scheinen,  IralHeh  tiur  unbedeutend,  grösser  gewesen  au  seyn, 
als  in  den  — detün  Speaies  vmi  Andtias.  Doch  waren  Hand-  nnd  Fuss- 
WuracAn  anch  hier  nicht  knfidhem  eotwifchelt.  Die  Hand  war  ein  wenig 
Winer  als  in  A.  Scheuchaeri  und  näherte  sich  dadurch  mehr  der  in  A.< 
Sieboldi.  Es  sind  Diess  Abweichungen ,.  die  sich  nicht  durch  Alters- Ver^ 
scliiedenhelt  erkliren  luaen,  vielmehr  eine  eigene  Spezies  verrathen,  welche 
mehr  daa  Mittel  hilt  awiscben  der  zuvor  bekannt  gewesenen  fossilen  nnd 
der  lebendeli  Spezies.  Zu  «fiesen  Abweichungen  am  Knochen- Skelett  tritt 
Doch  der  Umstand  hinzu,  daas  der  Wicbelthies-Gehalt  des  teriären  Önin^ent 
mit  dem  der  Braunkohle  des  HUkenfMrgu  wohl  durchgängig  eine  anffal- 
leade  Jlhnlichkei*^,  dabei  aber,  was  fast  noch  mehr  aufiüllt,  Hangel  an  ge- 
nseiasamen  Speiles  beaitst.  So  weit  die  Faunen  beider  Lohalitäten  bis 
jeiat  bekannt  sind,  stellt  sich  Folgendes  heraus.    Die  Fleisch-Fresser  sind 

46* 


TU 

generifch  Tertcliiedeii.    Aliiilidim  gHl'i4ii  desÜafM«;  m  AiMiyM  wiltM 
die  Lagomyt-trtigen  vor,  wai  im  SieUmpeMrfe  der  Fall  ■Mm  ist,  wm^mk- 
wM  xwel  Tenciriedene  Ntf  er  ton  Ihnlidier  Chriiie  verkoHBieB.    Voa  der 
Wiederklner- Sippe  Paiaeoitieryi  geiHM  P.  enineiii  ömimf$m  «a,  aw«  UeiMie 
Spesief  finden  f ich  im  SieSrnfeHrj/e.    Dea  Ergebniss,  daa  tkk  ana  den  Rep» 
Ulien   fewinnen  Üsat,  ist  hat  noch  auffallender.     Von  Chelydra-ihnlichea 
Schildkröten  haben  önin§eu  und  dag  ffie^emgMr§e  je  eine  beaondere  Speiiet 
dar^boten ,  und  auch  die  fibrifen  Schildkröten  gehören  keiner  Speiiea  an,  di« 
beiden  Gegenden  gemeinaam  wlre.  Daaaelbe  gilt  von  den  Schlangen  und  voi 
den  Pröiche».   Jede  der  beiden  Gegenden  hat  ihren  RiesanfiNMeli  antawäiea, 
der  aber  generitch  von  dem  anden  verschieden  lal.  Aneb  die  fibilfeit  Frtiche 
alinunen  nicht  übereln,  und  daa  Genus  Palaeobatraehna,  das  die  MMhuth 
Braunkohle  ausieiehnet,  ist  von  Owtiifan  nicht  bekannt,  wihrend  kk  es  doch 
in  der  Braunkohle  des  weiter  entleganen  Bakmem  naehauwreisan  im  Stands 
war.    Ein  neuer  Beweis  für  diese  eigene  Art  van  AnaUgie  awiacbatt  beideB 
Gegenden  liefert  nunmehr  der  Riesen^Salmnander  Andriaa.    Sogar  4ie  Fische 
sind  vefwefaieden;  dabei  hat  jede  der  beiden  Gaganden  ihre  eifere  Esot« 
und  ihre  eigenen  Lencisc^s-Alten•    Pieselbe  AbwaiehoBg  scheint  nach  awi- 
sehen  den  Insekten  an  bestehen;  es  ist  wentgatens  bin  jetal  aieki  galungea, 
Speaies  von  diesen  Thieren  nachzuweisen,  die  beiden  Gegenden  fMneiasaai 
wtren ;  und  unter  den  244  Spesies  fossiler  Pflanaen  der  Rkeim§tk0m  Braaa- 
kohle  befinden  sich  19,  mithin   ein  nur  sehr  geringer  Bmchtfaeilt  die  anck 
in  fttinfsii  vorkommen,  und  diese  Speaies  «ind  meist  solche,  die  avch  noch 
von  anderen  Gegenden  bekannt  sind.    Dieaes  Ergebniaa  verdien!  um  ao  nehf 
Beachtung,  als  die  Ezistena  dieser  Geschöpfe  wohl  in  dieaelbo  Zeit  lath 
und  Bwischen  den  beiden  Lokalitüen  nur  eine  germgt  Entfeninag  besteht. 
Sollten  auch   kfinfUg-hin  sich  geaseinsame  Speaies  nachwaiaen  lasann,  se 
werden  es  immer  nur  einaefaie  aeyn,  die  den  eigentkflmliahan  Ckasakler,  dea 
jede  dieaer  beiden  Gegenden  besltst,  nicht  beeintriehtigen  werden. 

Unter  den  Gegenstinden  von  Itolf  bobnd  sich  aneh  ein  voUatindifei 
Exemplar  mit  Kopf  von  der  von  mir  unter  CoLubar  (Tropidonatas?) 
atavns  begriffenen  Schlange,  die  ich  nach  in  dmi  ^a/asaiMofrayAirij  ver- 
öffentlichen werde;  femer  eine  zweite  Lacerta  von  der  Gröase  der  Ueinstea 
lebenden,  die  ich  als  Lacerta  pulla  beaelchnet  habe  und  aul  der  aocb 
einmal  so  grossen  L.  Rottensis  demnäehat  genauer  darlegen  weidea. 
An  der  Lacerta  pulla  fehlt  wie  an  letater  der  Voaderrampf  und  Schädel ;  eia 
Beckenknochen  und  der  Schwans  sind  dagegen  gut  erhallen.  l>ie  Abweichaa- 
gen  beruhen  nicht  auf  Ahers^VerschiedenheH ;  auch  habe  Ich  bei  Lacerta  polla 
nichts  von  Hautknochen  wabfgenommen,  die  für  eine  Laoeita  mit  völlig  ent- 
wickelten hinteren  GKedmaassen,  wie  die  Lacerta  Rottensis  ist,  eine  nuflaUaade 
Erscheinung  sind.  Von  Rana  Meriani  und  Palaeobatrachus  Galdfaisi 
waren  einige  gut  erhaltene  Exemplare  dabei;  aodann  Obenaste  von  eiacsi 
iweiten  Jugend-Exemplare  von  Chelydra  Deehenl,  gaas  von  dertel- 
ben  Grösse  wie  das  bereits  von  mir  veröisntUchte  (Falasoniafr.  IP,  S.  56, 
t.  9,  fg.  4,  5),  nur  unvoHstindlger  und  das  Vorhandene  «Mbr  aasammeaje- 
drflckt;  Schwans  und  Oberarm  sind  aber  gat  efkalten.    Von  Palaeomcryi 


7M 

media  •  (MmcIivs  Meftri  Gouw.)  beftmd  tiek  daniater  tm  bHiIm  Rmipf- 
Stäck  flril  Schshei^latl  md  Oberami,  sowie  der  gröfste  Theil  ▼om  Rnnipf 
einef  klelaep  laag  geschwiiuteii  Nagen. 

Das  VorkomoMa  tob  Vogel-Federa  in  der  Braunkohle  Ton  Aofl  onter- 
Kegt  Buaaieiir  keinem  Zweifel  und  reihi  flieh  dem  in  öningen^  sowie  in 
einem  ihnlichen  StefwaiflerGebilde  au  Aix  in  der  Pravemee  an.  Die  Pedem, 
die  ick  tob  Hoit  nntersuchl  habe,  rühren  ans  versehiedenen  Gegenden  am 
Vogel  her  and  scheinen  a^bt  aU^eii^  ipeyjefl  a«  verrathen. 

Die  Braunkohle  des  SiiekenifMrffe^  zeichnet  sich  auch  noch  durch  einen 
kleinen  langschwttnsigen  Krebs  aus,  den  Sie  unter  der  Benennung  Micro- 
psalis  papyracea  in  den  Pa/MOHfofrafAset«  Kl li ,  S.  18,  t.  2,  f.  14 — 17 
beackrieben  flindjen  werden.  Ich  habe  davon  ftber  ein  halbes  Hundert  unter- 
sackl,  doch  finde!  er  sich  selten  gut  eriialten.  Dieser  achte  Band  beginnt 
ant  einer  Arbelt  des  Herrn  von  Havarni  über  die  fossilen  Insekten  der  ÜAat- 
mMekem  Braunkohle ,  und  es  .wild  -dMaer  BaBd  auch  die  grössere  Arbeit  des 
Herrn  R.  Luowro  über  die  fossilen  Pflanzen  ans  der  ältesten  Abtheilung  der  • 
ilAetfiMeA- IFallaraiier  Tertiir-Fomiation  bringen. 

HbrM.    V.   MiTKK. 


Mt  Utteratiir. 


Dt«  B«<Uktor«ii  melden  den  EmpCuiff  an  eie  elngeeeadeter  Schriften  dnrtdi  ein  devea  TKel 

H.) 


1857—58. 

G.  Dl  MoKTBUKT :  OMo^U  ei  Minäraiogie  de  im  Sowne^  I.,  Z.y  9^  4,  pmriUi^ 


434  iTfr.,  5  pii.    Chamkety. 

1858. 

H.  Hogabd:  Heeherekes  eur  lee  Olaeiere  ei  lee  fannaiume  errmOqme*  des 

Alfee  de  ia  Suisee.    Bfinal  in  S^. 
Ed.  Lambert:  Binde  ge'oioj^qne  enr  ie  ierrmin  ieriiaire  mn  nord  in  keemu 

de  Parte  «  Bnilei.  eoe.  arekeol.  eie,  de  Soieeane  JT/,  145  ff.)  144  ff. 

8^.     Lao». 
H.  Lbbom:  PModieiie'  des  grtmde  delngee  reeniieni  du  manffemeni  gmdnel 

de  ia  iigne  dee  akeidee  de  ia  ierre  (112  fp.^  ^,  1  earie),    BmxMee. 
Ch.  Lort:   Cmrie  ^'oiopqne  dn  Danpkine  {leere,  Drdmey   Hamiee^Aifet)^ 

1  feniiie  ^rand-aigie,    Barte. 
Tu.  Oldram:  on  ihe  gedofieai  eimetnre  of  a  poriian  ofihe  Khmei  Biile, 

Bengai  {Memoire  of  ihe  Geaiogieai  Snrveg  of^  India,  p.  99—207,  6*, 

3  fU.).    Caicnha, 
G.  ScHDU:  BeeeripeUm  j/eoiogiea  de  Aeinriae  (138  pp.  nebit  Atlas).    Ma- 
drid, 8^. 

1859. 

L.  Cah«iaho:   Breve  rafpta§iio  del  perforamenio  de  due  pomm  mrieeimm 

reeententenie  eompinü  neUa  eiüä  di  Napoü,  16  pp.,  89.    NapoH. 
Cr.  Cohirjear:  M&nop'apkie  de  Pe'ia^  kimmeridien.    Be  fespeee  en  fene- 

tai  ei  de  pteiqtiee  eepeeee  nanwtiee  de  feiage  kimwteridian.    Tkeeee 

preeemdee  eie.    MomihÜiard  4^. 
J.  B.  DALHA0 :  Carie  gMoftque   de  tArdeehe,  k  r^ekOU  de   1 :  160000, 

1  fenUie  j^rand-ai^e. 
Ndiee  gMoppte  ei  nUneralofifue  dm  depariemeni  da  fArdeeke, 

Privae  in  8^.    !•  Hvr.^  38  pp. 


•*«7 

E  Eut:  4f0&i9jfif  «V  fM  «dhtei»,  ^  M0  PäMHn  in  •  WU  ATtui  P0MIM 
(139  rp.y  If  with  Ulu9tnaian9 ;  6  thill.).    L&niön. 

YL  Ham^tedi:  Verbreitimg  md  Wkchithüm  der  Pianten  mid  ihr  VerhAltniM 
zum  Bodm^  auf  GvttikiHftge 'iftiiier  Betikofctdiig  der'VegöUitidtt  twlflchen 
Rhein,  Main  trnd  Nökar,  ittrBMattiltei'^  Landwitflto,  GainertiHsteii  und 
FoMllente  bearfoeilei.    iHnnittladt  ^.  [VtA  8S.  $  8^  1  fl.  91  Vt.] 

R.  HuNf  {  Mmkitit9  of  ihe  O^9$O0iM  Sfmrv^  ^f  Bnai  Rtitäin  mHkd  öf  the 
Mmsemm  «f  PtatfkNa' €fmi4inf ;  Minim^  H^eot^:  MinerM  StMHUt 
of  ihe  ümied  Kingdmn  of  GrMt  Briiain  mtd  iteiimd  fof*  ihB  year 
1859,  Part,  /,  S""  (1*/,  Shill.).     London. 

L.  H.  JKimui's:  Bxnridit  Ober  dais  EHlMben  am  1^.  lantiaV  ld$S  In  disn  Khr- 
IMkthen  und  Sudeten.  84  88.  m.  1  Karte.  Wien  8^  '«  Site.-Ber.  d. 
K.  Akad.  n  Wen^  miith«m.  phy»itaL  Itlasse,  1859,  XX!XV,  511  ff.).  ^ 

A.  OB  Lavbuts  :  Qoolofit.  AfkUummii'dk  woi  ^  emuiäemeni  'de9  ßouws 
dam  ies  tmnf  hutortfuet.    44  fp.  18^    PäfUt: 

J.  Mabcou:  Jltff/y  to  the  CriHeimni  off,  D:  Baiu^  imMim§  Danm'o  ttto 
ArHH€9  witk  a  leiier  of  L.  Aoassis  (40  ff.,  8^:    IRütteh.   X 

J.  E.  PimiQCiii  9i  A.  Sououht:  Traite  gdnirul  fhiH^ds  liM'etmx  nUn^tUe» 
de  im  Frames  ei  de  Vetrmnger,  Lyon,  /,  8^. 

J.  C.  UsAfin«:  Beobachlungen  über  die  chemifche  ZerseUung  der  Kreide 
Limburgs  und  deren  Einwirkung.  Nebsl  einigen  Bemerkungen  über  die 
Diluvifilr  und  Feueratein  -  Ablagerungen  und  einem  VeneichniMe  der 
darin  vorfindlichen  Kreide-Petrefakten.  40  SS.  8^^  Valkenburg  (Seibat- 
Verlag),   X  . 

H.  T.Ajcna:  (Geologische  Sperial-Karte  des  Grossherzogthums  Hessen  und  der 
angrenzenden  Landes-Gebiete  im  Maasstabe  von  1  :  50,000 ,  hgg.  vom 
Mittelrheiniscben  Geologen-Verein;.  Section  Schotten,  in  Folio,  mit  Text 
in  8^  76  SS.    Dannstadt  [4  fl.  48  kr.].  X 

B«    XeltochrlfVenu 

1)  J.  LiEBio  und  H.  Kopp:  Jahresbericht  Über  die  Portschritte  der 

reinen«  pharmazeutischen  und  technischen  Chemie,  Physik, 
Mineralogie  nnd  Geologie.    Glossen  8^.    fjb.  IMf,  567). 
18öß,  U,  Heft,  S.  481— 9S9,  hgg.  1857. 

Miacralogic:  S.  8Ä7— 890.  ' 

Chemische  Geologie:  891—918. 

2)  H.  Kor». und  H.  Will:  Jahresberieht  über  die  Foptschritle  der 

Chemie    und    verwandten    Theile    andrer   Wissenschaften. 
18S7,  &  1—774,  hgg.  1858. 
Mioeralogi»:  851—701. 
Chemische  Geologie:  702-^785. 

186»,  S.  1—859,  hgg.  1859. 
Mineralogie:  673 — ^746.  » 

Chemische  Geotogie:  S.  748—812. 


3)  SMUH'i  Archiv  ffir  wiM«»«ck«rtli«te  E«ii^  voa  m«t«liai. 

Berlin  &^  l}h,  ISiSy  67d\. 

r.  Snonow:  ExpeditioB  naeh  d.  Tbin-Sehui  od»  HiiMeb||«biife:  t-fö,  Tf.  1. 
YorkommaD  4es  Lapu  biuH  im  Bftikal-GeMrge:  208-217. 
N.  Lawrow:  9  neue  Asaptot-^Arten  Hi  SilsfuKaJk:  315—318,  IC  3. 
A.  Ebham  :  über  Dr.  PAiinm'a  paliontofrei^Uck»  ib  geologUcke  AiMtea:  364  ff. 
Göbil:    Bericbl  Aber  die  geogOMtiachen  BcMluta  der  Egpediti««  neck  Cbo- 
nüan:  620—625. 


4)  Zeltfchrlft  des  PerdiAandennii  iür  Tyrol  «sd  Yornriberf, 
bfg.  vom  Yerwnliwff^AaMckasfe.    ImMbmck,  8^. 
(3.1  VUi,  i8S$  (232  S&,  1  Kute  und  1  Ffofil-Tefel  in  Fol)  X 
M.  StOTtm  (NacUm):  die  Ötuktlet  Mmm:  l~»t. 

(  —  )  die  SelvrelU-Muie:  92—136. 

A«  PiGUu:  «ne  de«  Inn-  nnd  Wpp-Thele. 

IfflrdKck  Tomlnn:  137-^180. 

SAdUck  vom  ho:  180^232. 


5)  Compt€9  rendus  kehdemmdmirBM  de$  9t^mnee9  de  V Aemdemit 

de«  seienee^y  ParU  4\    [Jb.  t&ö9,  438.] 

iS69y  Mai  30— Juin  27,  ÄLViU,  M— W,  p,  1007—1166. 
GauvA»:  neue  Hipparion-Art  von  Perpignan:  1117 — 1118. 
iia  m  Bbaihioiit:  Gebirge,  durch  welches  der  Tunnel  des  Hont  Cenis  gebei 

soll:  1138—1141. 

1869,  Juillet  4— AoAt  22;  XLIXy  t-8,  p.  1—306. 
€■.  T.  Jackson:  einige  Beobachtungen  in  Nord- Amerika :  46 — 47. 
J.  Desuoybbs:  Thier-FAhrten  im  Pariser  Gypse  bei  Montmorency:  67 — 73. 
Dblahovk:  fossile  Phosphate  in  Frankreich  nnd  England:  73—75;  266 
M.  M  Snios:  Krankheiten  an  fossilen  Knochen  bemerklich:  95. 
PM.OU1K:  Aber  MastodoB^Zähne  aus  Guatemala:  120. 
DisouHPs :  Kalk-Phosphate  im  Boden:  135—137.      . 
A.  BoBimuiB :  Kalk*  und  -Eisen-Phosphat- Yerbtndung  in  den  in  Prankreioh  vad 

England  ausgebeuteten  Kalk-Jfieren:  179— «180. 
^LiK  DB  Bbauhoht:  Aber  Ch.  Lobt's  geognostische  Karte  des  Dauphin^:  185>139. 
DB  Moloh:  die  fossilen  Phosphate  und  ihr  Gebrauch  beim  Ackerbau:  200. 
Mbuct:  die  Ausbeutung  derselben  in  Frankreich:  201. 
A.  YiaMn:  ttbef  ein  Hebungs-System  serikreeht  auf  und  gteick^ak  mit  des 

der  West-Alpen:  202-^204. 
H.  Stb.-Ci..  Dbvillb:  ein  neues  Yanadium-Mineral :  21<>— 212. 
n'ABCHiAc:  Bericht  Aber  Gaubry's  Geologie  von  Cypem:  229-^239. 
Lbthsbu:  Aber  den  Aerolithen  von  Montrejeaii:  247'-*248. 
P.  Bbauvalur:  Yanadium  im  (tertiiren)  Thone  von  Gentilly:  3at--*302. 
iltiB  DB  Bbauhort:  Bemerkungen  daan:  302. 


ifW 


X 


Mb.  IM^,  ei41. 
19&9,  AyHI  4— luiUet  4;  Mfl,  961--944;  ^.  47-^30.  ^ 
PAinni»;  Betiehinfoi  4m  ThemM  voa  FJonMfw  tu  dbn  Eri-Gta^sft'uatt 

gleichseitige  Bildong  yon  ZeollllieB:  5^2^  Tf.  17.      ' 
J.  Mabthi:  ik»  ArkQWtt  BuigsiMbi  und  ikre  Fsoml:  M2«  '     -" 

Porhot:  eine  Bohniog  su  HaihiiD  im  Nord-D^pt»;  5d9. 
fiv.  HiMiiv]  £n»gn«M  «nf  den  ScMdelinidli  geologitehelr  iPeriodei  s  >d06f 
T«.  £nnAT:  ttbec  einige  Ammoniten  im  obeiu  Ganll  von  GoMe,  Ndvra:  606. 

IJ"**"        I  über  die  Bohr- Vennche  zu  Hallnhi:  B09. 

Dhjuiqus    I  I     •  •  /1 

Ed.  lUraRTf  Faw'b  Arib#il  aber  de«  Liiift*>«Bd  ÜMper^Clebirg^  8nt03r«Bi.t  610. 

A.  Boui:  snr  Geologie  Ton  Henegowina,  Boenien  und  Türki«ch  Kroatien:  621. 

E.  FunoM:  Gault  «ttd  Chkfrit-^Kreide  mn  Gmy,  H«Qt-8a6ne;  628. 

Ci.  HonioM  t  tber  da0  Kreide-Gebirge  in  Belgien:  6d5. 

E.  BixBvnn:  über  das  Alter  der  Kreide  von  Ronen,  des   Grünsandes  Ton 

Mttis,  und  die  ZurammenseCinug  des  G^nomanien :  668;  ^ 

Ew.  I>iauMMiciA«ps:  Grenae  swifteh.  mitllem  n.  oberm  Lias  im  CalVii<tos:  67i. 
A  Damour:  Ifotils  fiber  den  Gmelinit  too  Gfpem:  67S.  ^ 

KoKBuii-ScHuniBinfiBR:  Metamorphose  der  Übergangs -Gesteine  Yon  Thann 

ond  Umgegend:  680. 
Villb:  Geologische  Ifotits  über  das  Land  der  Beni  Hiab  in  Algerien:  730. 
—  —  Mineralogisdbe  Notits  fiber  die  westliche  Sahara  Algeriens:  740. 

Geologische  Notiz  fiber  die  Oase  von  Laghouat  in  Algerien:  745. 

TH«fiBBAT:  über  Galeropygus  und  die  Brgänzngs-TAfelchen  von  Collyrites :' 75^. 

MicasuH:  Berichtigung  des  Namens  von  Clypeaster  ^^yniardi  Bugn.:  766. 

Noevis:  über  einen  rothen  Sandstein  der  Pyrenäen  und  Corbiires:  769. 

d'Abcbuc:  Tertiär-Konchylien,  von  Pukch  ini  Ariige-Dpt.  gesammelt:  783. 

Bjtni  et  Barottb:  Geologische  Karte  des  Haute-Mame-Dpts. ;  815. 

ijORT:  Geologische  Karte  des  Dauphin^:  817. 

J.  Barrabdb:  organische  Ablagerungen  in  den  Luftkammem  der  Orthoceraten: 

828,  Tf.  18. 
Tb.  J^BRÄt:  Bedeutsamkeit  der  weissen  Kreide  in  Sud-Frankreich:  857*. 
BuRiAu:  Vorkommen  des  Ober-Pevonien  in  Bretagne:  862.  ..     ^ 

Dubobtibr:  zur  Geologie  der  Aude-  und  Corbi^res-Dpls. :  863. 
d'Abcbiac:  aber  die  Sippe  Otostoma:  871,  Tf.  19.  .       .     t 

Dbussb:  Ober  die  feldspathisirten  metainorphischen  Gesteine:  879.  .  .  i, 
Tb.  ^bkay:  ErlAuterungen  fiber  den  Eisen-Sandstein  der  Puysaie:  886.  •.  i 
BB  HoBTiLLBT:  gcolog.  Notkz  filier  Palezzo.lo  und  Laco  d'Iseo:  888|  Tf.  .20.,^ 
Hbbibt:   'die  Zusammensetzung  der  Trias  und   die.  iintere  Lii|s - Qreiui^  i|| 

den  Gard-  und  Hörault-Dpts. :  905.  ,  \ 

Sc.  Gbas:  aber  i)iluvial-Ablagenq)fen  im  Elsass  und  die  allgeoiei]|fj  B^ik^ 

der  Quartftr-Gebilde :  919.  «        •  }    S    ''f 

J.  Dbsbotbhs:  fossile  Thier-Fikrtan  im  Pariser  Gypse:  936. 


•-I 


'730 

7)  'Biiii»i'ktfU9  mni94r90ii0  49  Qew^9e.     Arekhfew  dM  Himua 
fk^9ifU€9  et  tOmrOUe  |5.].    Ommm  9i  Paris  8^.    (Jb.  iSS9,  436.] 
18ö9y  Mu^Ao«!,  16.]  Bo.  If^M-,  F,  /— 4^  p.  l-M),  |»l.  1. 
X  iMAMoot  D7«i>aMl>Trifl»  od«r  der  Ifeie  ratko  Siadtfefai  n  Eufopa»  llofd- 

Amerika  und  hdies:  5 — ^36,  116-**-147. ' 
Ps.  S.  Houui:  Htiulliier-Reete  mit  peii^lioeineft  FotsHiea  misamaieB-llefnid 

in  Sfid-Carolina  >  37*^-44. 

Mikiellemt  v.  Btmtnun:  Zahl  und  Vetlirciitiiiig  der  Valkatte  auf  Biden:  74; 

'  ^  C.  G.  GamaaXAm:  allmihHche  Hebmig  der  Siiiliic^eri  Kdfte  iwiicImii 

den  Mündungen  dea  SimeCo   und  der  Onobolas   77;  —  Meteont^ine  n 

Kaba  in  Ungarn  und  lu  Kokowa  im  Banate  gefallen:  79—80;  —  J.  Nom- 

;:  foaaHe  SiugthieMbioeheB  ana  Sid^RuaBland:  t84^t(S&. 


8)  Buiietin  449  «««Hife«  ds  4m  9U999  499  «0Mii9«#  d«  l'Aea- 
damia  R.  de  B9t§ifm9^  ßnw9U99  SP.    (Jk  iW8y  Ml.) 
tSS8y  503  pp.  00  pll.,  1859. 
L.  raKomucK:  nemeEngUacbe  und  Sohottiaobe  Krinoideen :  43 — 58,  pl.  1. 
L,  na,  Iwqiiai :      i   Konuiteiona-Iiericlit  Ober  GnAwu'  „Heue  ünlenniekaagca. 


lus:  ( 


IItst  u.  d'Ohauus  :  (  übet  die  SeooBdAr*Vct0leiBeraafenLaiemb«tfi''c  23d>22S. 


9)  The    AtlantiSy    a   HegUier  of  Liierature  ßnd  Seiende t  e9nduelei 
.    iy  the  wiMfmkere   ef  the^  CßtMie  Univereiijf  of  IrienU^     Limdam  ^. 

Wo.  ly.:  m9y  July  (S^  ?77— 492i,  2  pl)  1859.   X 
H.  HxNNifflf :  über  die  Dicke  der  Erd-Rinde,  Nachtrag:  457 — 460. 

■ 

7)  Journal  of  the  Aeademy  of  Natural  Seieneee  of  Philadel- 

phia^ (9,)s  Philad.  4«  IJb.  ISir,  576). 
1868^  lil,  lY,  p.  289—382,  pl.  21—36. 
T.  A.  CoiniAD:  Beobachtungen  über  Kreide-Konohylien  aus  Tappab-Co.,  Mi».; 
mit  Beschreibung  von  56  neuen  Arten:  323 — ^336^  Tf.  34,  35. 
18Ö8,  lt\  I,  p.  1-95,  pl.  1—20. 
(Nichts  hieber  bexflglich.) 

8)  Pr9e99din09  of  tho  Bo9ton  Natural  Bi9torfß  Society.  Bostoa. 

1868,  FT,  289—383. 
A.  A.  Batis:  eine  Infusorien-Erde:  294. 
C.  T.  Jacksok:  vermuthlicher  Meteorit  von  Marblehead:  295. 
E.  HAMiifloif:  Zerlegung  von  Magnetit  der  Eisen-Berge  Missouris:  296. 
StiLTOll:  Reste  Von  Equus  major  bei  Troy,  NT.:  304. 
E.  Damisj:  Cre'steine  von  Wisconsin:  310. 
J.  GaiBii:  Zerlegung  von  hftisorien-Erde. 
C.  T.  fltTcncoca:    i    geologischer  DurckscbnÜt  von  Greenfield  bis  Claremont, 


I 


W.  B.  Roams:      (  Maas.:  333,  339,  347. 


.•     '  •       .  .      .    ' 


Anszl^. 


I  I  • 


A.    Mineralogie,  Kr3rstallographie,  Mineral-Chemie. 

C.  lUnnajBiM:  so  genannter  oktaedriseher  Eifenglani  Tom 
YeiU9y  nnd  Bildang  von  Hagnetelien  durch  Sttblination  (Pomto. 
Aniial.  CYII,  451  IT.).  Der  Vf.  hatte  neuerdings  dargethan,  dass  die  regel- 
misitgen  Oktaeder,'  welche  als  Fumarolen  - Eneagnfste  nach  der  Fe#fr«- 
Cniption  Ton  1863  0ich  reichlich  gebildet  nnd  auch  seholl  Mber 
stets  gleichieitig  mit  rhomboedrischem  Eisenglana-  Vorgekommen',  eine 
stark  magnetische  Verbindung  von  Eisenoxyd  und  Magnesia  sind,  deren 
Eigenscbwere  =  4,65,  also  niedriger  als  jene  des  Magneteisens  ist  und, 
wel^l  mm^  dieselben  von  beigemengtem  Eisenglana  vollkommen  befireien 
iLdnnte,  wohl  noc|i  gepnger  auffallen  vnirde.  Im  ishte  1858  sah  sich  Rah- 
uuBine  auf  dem  Vesuv  an  der*  fliesseoden  Lava  im  obern  theil  der  Fassm 
frand€  und  an  den  dampfenden  Fnmarolen  der  ein  Jahr  älteren  StrOme 
vergeblich  nach  Eisenglanz  um ;  er  erhielt  jedoch  von  Scacchi  eine  grössere 
Menge  des  oktaedrischen  Eisenglanzes  zur  Wiederholung  der  frühereiy  Ver- 
sDche.  Die  Musterstücke  wurden  zerrieben  und  unter  Wasser  mit  dem  Magnet 
behandelt,  so  zwar,  dass  successive  drei  Portionen  ausgezogen  wurden,  deren 
Eigenschwere  sich  fand: 

I.  Erste  Portion  ==  4,568  . 
II.  Zweite  Portion  •=  4,638  . 
m.  Dritte  Portion     =  4,611. 

Die  Analyse  der  ersten  beiden  ergab : 

I.         n. 

Eisenoxyd       .     i     •'    .    .     .     .    82,91     .    83,90 

Magnesia    ........    13,60    .    13,41 

Itupferoxyd     .......      0,99    .      0,59 

Unlösliches     !.!....      2,51    .      2,00 

tOpT        99,30 
Die  ziemlieh  gleiche  Zasammensetsung  «fler  Proben,  weldie 

ftg«  Fe»  und  filg»  f  e*  oder     ' 

Eisenoxyd 85,71     .    .    84,21 

Magnesia   .•,»..    ,    44,29    ,>  .    15,79  .. 

100  100 


732 

■aha  koflimt,  sprichl  nicht  dafür,  dais  die  Oktaeder  ftg  Fe  (=  80  Eisea- 
oxyd  und  20  Magnetia),  gemengt  mit  Eiienoxyd  wären.    Der  Vf.  äehi  de»- 
halb   die  ichon   früher  autgeaprochene  Ansicht  vor,    das«   diese    Kryitalle 
Mg*"  Fe^  sind,  worin  wahrscheinlich  m  ^=  3,  n  =  4,  und  ihre  reguläre  Fonn 
eine  Folge  der  Isodimorphie  von  ft.  und  ft  ist.  Durch  KnAicn  erhaltene  grät- 
sere  Massen  Vesuvischen  stalaktitischen  Eisenglanzes  von  1865 ,  waren  gaii 
von  Sulfaten  und  Chlorüren  von  Kali,  Natron,  Kalk  und  Magnesia  dnrchdnnh 
gen.    Nach  Entfernung  derselben  durch  Auskochen  mit  Wasser  zeigte  sich 
das  Pulver  höchst  schwach  magne^ieoli^'jHitle  ^in  speaifisches  Gewicht  =  5,075 
und  gab   bei  der  Analyse  kein   Eisen-Oxydul   und  nur  0,9  Pros.  Magnesii. 
Ans  der  nämlichen  Quelle  dem  Vf.  ingekommene  sehr  dünne  glänxende  Blilter 
und  Tafeln  von  krystallisirtem  VesuvUehem  Eisenglanz  wurden  vom  Magnet 
nkhft.4m0ett>geii,:4nfh|#lten, gleichfalls  kei^  Eis^zydd  und  gabem 
Eisenoxyd     ...........    98,05 

, :    ,   ,  Megnes^i  ................      1,40 

.  ,  Ohfie  Zweile)  bU4ttten  sich  in  den  l^umarolen  des  Keswrs,  welche  Dämpfe 
von  EisencUocttr,  Eiseocblorid  und.Cblor-Magnesinm  in  die  Hohe  führen,  uf 
gletdie  Art  Blsenglnni)  Mi^ppeteiaen  und  jene  Oktaeder,  eine  Verbindung  vod 
Mftg9f\%  nnd  Eibenoxyd,  welche. der  Vf.  mit  dem  NauMB  Magno f er rit  u 
l)0«eichii0n  voischllgt. 


'.J.  Pottka:  ein  neues  Niob-haltiges  Mineral  (a.  a.  0.  590  f.^ 
Wie  bekannt,  beschrieben  D.  Forbzs  und  T.  Dahll  unter  dem  Namen  Tyrii 
ein  Mineral,  welches  sie  zu  Hampemyr  auf  der  Insel  Trowisöe  hei'  Arendd 
gefunden*.  Kbhmgott  hieli  dasselbe  für  identisch  mit  Fergusonit.  Tfack  R 
Wxvbr's  Zerlegung**  weicht  jedoch  die  Zusammensetzung  beider  Substanzen  ii 
mancher  Hinsicht  von  ejnander  ab ;  metallische  Säuren  enthalten  beide  in  ziemlich 
gleichen  Mengen,  während  das  Verhftltniss  der  Basen  ein  sehr  verschiedenes  ist; 
ausserdem  wurde  im  Tyrit  Thonerde,  im  Fergusonit  Zirkonerde  gefunden.  Zur 
nochmaligen  Untersuchung  des  fraglic|ien  Minerals  gab  Kbamtz  Anlage,  indeai 
er  an  H.  Rosi  eine  Quantität  schickte  und  zugleich  die  Vermutbung  aasspncb, 
dass  dieses  aus  Norwegen  als  Tyrit  Forbbs'  erhaltene  Mineral  mit  dem  Feig«- 
sonit  von  OrönUnd  identisch  sey.  .  Das  von  Pottka  analysfrte  Mosler-Scöck 
war  in  bis  4  Linien  grosspn  nnregelmässig  begrenzten  Indtvidnen  in  rolhea 
Feldspath  eingewachsen.  Es  zeigte  sich  nicht  spaltbar;  im  Brach  anebea; 
schwarz;  unveUkosnmen. Metall-glänzend;  in  dünnen  Splittern  an  den  Kanlea 
rftthlich-braun  dunchscheinend ;  röthlich-brauner  Strick ;  Härte  wie  Apatit.  Vor 
dem  Ldtkrohr  «gab  das  P^lver  mit  Borax  eine  klare  in  der  Wärme  riNhlicb- 
gelbe,  beim  firk allen  gelbliche  Perle;  im  Phoephorsals  leicht  und  vollkonimeB 
Iznr  klaren  in  «der  Wärme  griii^ich'*^^lben^,  beim  Evkallen  ipranlichen  PeHe 
öslich;  «nit  $odn.  und  Salpeter  geschmolzen  keine  Mangan-Reaktion  zeigend: 


*    Dia  Torg^ommmM  Analyse  imrde  mHftthsUt  Im  Jahrlmah  t9§8,  8.  74. 
'*•  PoeenaxmMrs'ABAsL  GVli^  690. 


eben  00  mil  ktttaz^litrirter  Schwefebiare  erwimt  kew  fflwiiJVTSigwMdiwei» 
def  groben  Falters  =s  5,124  bei  la^G^»  C.  Pie  ZMinMBOHMing  des  Miae- 
rals  ergab  sieb  im  Mittel  iweier  Analysen,  welcbe  mit  gegltthtem  Material 
aasgeführi  worden,  berecbnet  auf  das  nngeglobte  Mineral: 


Untemiobsanr^  .' 

f  '43^49' 

Cevoxydnl    :'    . 

^^fi»    •   l 

2irkonerde    1     . 

0,80' 

BIs^nMydttl .'  .    . 

•  iil»  '■'   *• 

Wolframsture    . 

1j35 

Uranorfdiil   .    .'    .' 

•  4/I3'  •'  •  '   •" 

Zfnnoxyd  .    .    . 

0,09 

AaiKefne  • 

•1^    • 

Bleioxyd  .     .    . 

.      0,41 

^    Ma^protfia  >  •  .    ."  i< 

•Spar • 

Knpferoxyd   . 

0,35 

•'    Ka«     .    .    .    ;    . 

T,3Ä'  ■.'..- 

Ttlererde.    .    . 

.    '31,90 

Wasser    .    .».'.• 

•'8,M'' ■  '»M  .*M 

Diese  cbemiscbe  Zasamnlensetzimf ;  nainebtltelr  #ef  beVMende  QslMil» 
an  Kali,  welcbeb  bis  dabiir  in^  keitfem  Mlnerat  ttiff  Tttrtal'IhnIteheni ^ionv 
gerunden  wurde,  macht  es  wihrscheinlfclr,  disr  dasselbe  frtne  nener'Speaia» 
bildet.  Solche  mit  besonderem  Hamen  tu  belegen  Mb«'^  Vf.  i^tand,'  elM' 
er  sieb  fiber '  Fundort  nnä  Kry staR-Form  genauer  tu'  naierrfcbten  OaUfen^ 
keit  bitte.  :».......     .i      ■  .  •     ,      .  ., 


•    ■  '      «         *  '        I.V.  I   t   . 


LinnOLT:  Scbmeltbarkeit  des  Araeillkl  (rnter  bnbem  Df«6ka> 
(Terbandl.  d.  Tfiederrheiri.  Gesdiscb.  1&59,  Aug.  4).  Hiy^ailMrtei.  melal<>' 
lisobes  Arsenik  wurde  in  einer  starken  iugesebmoIxen^'Glia-IIMire,  Weljfli* 
in  einem  anschliessenden  eisernen  Rohr  sich  befabd,  efnige'BisH  td  'sdi^/^a«llmr' 
Gluhhitae  erbalten.  Nach  dem'  Eilcalten  finden '  sich  die  Ataenik  OUtkltimy 
in  Kugeln  xusammengeschmolzen.  Durch  difektes  Erbitsete  der  Glat^IMiai 
im  Feuer  gelang  es  nicht  eine  Schmelzung  hervonubringeft,  es  trat  jedes 
Mal  entweder  ein  Platzen  oder  Aufblähen  äe$  Rdires  ein.  - 


>  * 


• ..   .•' 


R.  HiRHAmi:   Untersuebungen  einiger  WUpiutb-Erid^  a#«liv4e 
fiber  Oxyyulphuret  Tt^n- Wl«m'uth  iMMet.  Nuturmi.  Mosetm'iSftß^  tbr. 
4,  533  etc.).    1)  Karelinit.    Von  einer  R6lse  naeh  O^-SikirUn  brachte 
KA.RELIK  ein   Minet'al' mit,  das  er  fir  neu  hielt ,<  weiche  •  VeAMMhnBg  die 
nähere  Untersuchung' '  llxRK\mr's   beatitigte.     Der   tiach    6tm  Kideeher  baf«« 
nannte  Karelinit  stammt  aus  der  Grube  Sawcdinsk  am  Ait^i,  wo  er  lut 
TeUorsilber  vorgekommen  ist     Er  bildet  derbe  Stacke  von  metallisehem  An- 
sehen.   Bruch  ausgezeichnet  krystallinuch,  mit  vorwaltenden  Blfitter-Durch- 
gingen  nach  einer  Richtnaq^,  und  anf  diesen  starker  Metall-Glanz.    Bleigran. 
Härte  Wie  die  des  Gypses.    Eigenacfawere  ts=  6,00.    Schon  ant  freiem  Auge 
bemerkt  man  zwischen  der  metallischen  Substanz  eine  graue  erdige^  Masee,  - 
die  BisiMtit  ist.    Beim  Behandeln  des  Pulvers  dieses  Minerals  mit  Salzsäure 
löste  sich  der  Bismutit  unter  Koblensiure-Entwickelung,  und  ein  graues  metal- 
lisches Pulver  blieb  zurflck,  der  eigenlliehe  Karelkiit.    Die  Aoalyae  ergäbe 


tJMt 

./♦.,.•. 9t,2«. 

MbweM 3^ 

tefMTstoff     ..........    .      b^i 

100,00 
Sqbttaiu  ut  demimeb  eia  Ozyinlphtiff»!  Ton  WUmntk  *. 
3.  Resbanyit.  Naiae  Mcb  d«m  Fondorlo  Remkmn^,  Das  wteiradl« 
Mittter-StttelLi  eine  Fansl-^ro«ie  Ifiwren-fDnBife  Ma«M,  leigte  sich  äoMerlick 
rtark  ozydlit  imd  in  ein  GeaMaft  von  Blei*  Vitriol  onä  Wifmotii-Ocker  vb- 
fewnndcll.  Im  Innern  der  Unsee  wir  das  En  noch  ganx  friich,  BleHgnv, 
an  der  Lvfl  siemlich  raich  mit  achwinliclier  Farbe  anlanfend.  MeuU-Glau. 
Bmcli  dick^  anm  Tefateckt  fein-ki^igen  aich  neigend.  Härte  =  2^.  Eigea- 
attarete  »^  6^.  Vor  dpm.iMkfohr  in. der  offenen  Röhre  viel  achwenig« 
SAm«  und  eitte  geringe  Mvngfi  ei«^  BeipUagi  gebend,  der  beim  Erfaitiea 
an  Tro|^f«a  iehanUat  **,  Auf  Kohle  mit  Soda  gescbmolaen  redusirt  aich  du 
Em  leicht  an  einer  Legining»  die  hanptsichHch  aiu  Wismutb  und  Blei  besteht. 
Wenn  man  diese  Lfgimng  auf  der  Kapelle  abtreibt,  so  bleibt  ein  nicht  na- 
betrichtliches  Silber-Korn.  In  Chlor-(aas  erhitzt  verdampft  Wismuth-Chlorid 
nnd  Chlor^chwefel  und  anrfick  bleibt  Chlor-Blei,  Kupfer-Chlorid  und  Chlor- 
Silber.  Die  flüchtigen  Chloride  wurden  in  verdünnter  Salasiore  anfgefiulgca. 
Ea  biMeie  sieb  Mne  klare  Lisung,  die  beim  Sftttigen  ^t  schwefliger  Siare 
keine  Spur  von  Tellar  an  erkennen  gab.  Beim  Glühen  des  Eraes  in  Wasser- 
sinff-.Gas  bildete  sich  Wasser  nnd  schweflige  S&ure.  Erst  xuletzt  trat 
SekweCelrWassMVtoff  auf.  In  der  Glas -Kugel  blieb  ein  Schwefel  -  haltiges 
Metall,  amrück«  AJs  Resultat  der  Analyse  dieses  Reabanyits  und  eines  Nadei- 
von  Ber€$omA  erhielt  auui: 


2.  Reabanyit  3.  Nadel-Erx 

Wismuth »  ^8,38  Wismuth 34,87 

Blei 36,01  Blei 36,31 

Kupfer 4,22  Kupfer 10,97 

Silber 1,93  Nickel 0,36 

Behwafel  .;.«....  iiß^  Schwefel 16^ 

fcuMIdff 7,14  GoU      .......  0,09 


99,61  99,00 

Das  Geld  gehört  ^uoht  stor  Miacbung  des  Minerals,  sondern  ist  demselbea 
BMehnnüch  kalgemangt>    Gana  Ähnliche  Resultate  hatte  frOher  Faics  erhaliea. 

*  Sla«  «OfailM  Vwtklndoi^  tot  leicht  <UrMMUll«n ,  wenn  nun  ein  Gemenge  ron  Wl*- 
uafhoxjA  und  Sehwefel  in  einer  Retorte  bis  snm  sehweehen  GlQhen  erhitst,  wobei  ilch 
deaeelbe  «chwärat.  £■  entsteht  anfän^neh  viel  eohwefllge  SSnre,  nOetet  vwAOelulft  ikk 
der  UbencAaMlge  Sehwefel.  In  der  Retorte  Melh«  eine  gnmuinen-geeinterte  grao»  schwach 
Meleir-allasaide  Masso;  tle  ist  «eneibHeh  sin  gr»aen  PaWer,  dM  «nter  den  PoUr-Stehle 
etefhea  WfteW  ftflens  nnnimmt,  «her  kein  meUlUschee  Wisrnnth  enth£lt.  £lgensch«er» 
s  6y3l.  Bei  starkem  Glilhen  entwickelt  das  Oxysulphnret  von  Neuem  schweflige  Sfiare; 
dnhei  scheiden  steh  K(igelchen  von  metnlUsdieni  Wlemntb  «tu  und  die  VerMadang  wird 
geetSrt. 

*^  Diese  ReidEtlon  iHbde  tmi  «laei  IWvMSehhU  deuten,  ▼«&  don  abw  nnf  nndciem 
Wege  keine  Spür  xn  finden  war.  Dieselbe  Renktien  gibt  auch  das  Madelcn,  welches  Jedoch 
ebenCslls  kein  TeUnr  enthält. 


f990 

Ck  RofB:  Ispnofpiiie  d^r  2i«&»ätte«,  &i^8«Ul*f»iifiiA.Xir- 
koDsai^re  oder  Zirkomanie  (P^oobn». AnnaL  CVU,  j602  iL);  SeitdMi Mabimac 
gefimfkii,  dass  Fl«QaUiiMte  und  FhMMiUikate  gleiche  Kry^lelUFofm  babeA' 
und  i^Qiiioriili  mdy  erscheinen  4ic  ,(Srn»de»=  4e  defttr  »piechea,  in  detlieael- 
siore  wie  in  der  Zinn^ftnra  ^  ÄPmß  jn^ei Meff.  «ninnehwen^  a»  jübertne^end^-. 
dwp  jvmn  nichl  ipebr  anstehen,  dvJt  diflaer  AnnehMe .  beiamreten.    Ba  kOnnto 
ilie  niclu  owbr  überraacken«   meael»|iise,'iii.der  Fen»  dae*  ffiuMfeine  dder 
Zionüie^  ip  -der  JPofin  de(9  Qnarfef  autkeoheckten;  und  in  der  Tkaft  iatf  dM 
Ente  ackon  gar  nickt  niehx  VermnUiiMigi.  aondem  betlinintt  vongekoiniietfy 
da  ea  bekannt  i«l,  da#«  Zinmitein  {und  Zltkon  ib  den  Kryatell^Wiiik^liiS  <m: 
der  Anakildnng  des  J^slemannd.in.deB  ^pakenga-Riektnligen.ko  ikeriaint» 
stiaunen,  daaa  /ne  kiernech  «nbedingl  für  -iionorpk  griiallen  werde»  .'ktante^^^ 
Die  Grundform  i«t  kei  beiden  ein  Quadrat -Okleiftder,  daa  in  den  >EndkMttek- 
Winkel  hat  beipi  Zjnnate^n  ;ron  121?  40'  {MiLLanX  keim  ffiiäen  .ym  iS^.Wi 
(Moi^b);   daa  erste,  nnd  aweite  quadraliaebe  Priama  koftaunft  bei  beiden  <vev»i 
vad  die  gerade  Eadflfiebe  ist  bei  einen  ^  selten  wie  bei  dten  andeak;  Wae 
Spaltbnrkei^  endlich  pArallel  dem  ersten  nnd  keaenders  dem  aweitan  ipMdrafti«> 
sehen  Prisma  findet  wiedevi  bei  koidra  statte    Ifock  gcteser  iai  die  ßkenilN 
irtimm^png  in  den  Winkeln,  wenn«  man  den  Zirken  mit  dem  Rntil(der  kry* 
italli^irten  Titansfinre)  vergleicht»  welcher  mit  demZinnatein  ebenfalls  aaemorpki 
ist    Seine  Winkel  betragen  nämlich  nach  den  .ftbereinstimmemkn  Meseimgei^' 
von  MiLLBR  und  KoKfOUROW  in  den  End-Kenten  der  Gmndfenn  t3d^  S'^  sind' 
dcmnaeb  aar  um  11  Minnten  von  den   Winkeln  des   Zirkoim  vereokidden«' 
Zwar  kennt  man  die  cbarakteristiscken  Zwillings- Krysmlle  des  ^ Zinnsteinat 
beim  Zirkon  nock  nicki,  und  darin  könnte  vielleickt  ein  Unersckied  swkoke«. 
diesen  beiden  Formen*  gefunden  weiden;   indeAien  ist  kterbei  an  kemevkcBy 
dass  die  Zwillings  -  Krystalle   des   Zinnsteins-  deck  «eck  ndi   int  fawiasen 
Gegenden  vorkommen,  wie  im  Er%fMrffe^   nnd  bei  dem  Zinnstein  anderer 
Gegenden,   wie  von  Cormpmii,    sich  noch  gar  nicht  gefunden  haben;    ein 
Gleiidiea  mag  vieUeidit  auch  mit'  dem  Zirkeoe  der  Fall  aejoi,  und  dieihrte, 
wo  er  in  Zwilling»- Krystellen  ansgekildet  ist^  mdgen  vielleibhe  noidukiekt» 
entdeekl  seyn.  —  Wenn  so  Krystall-Foim  «nd  Stmklnr  kei  dem  ZInnaleift. 
und  dem  Zirkon  übereinstiavnen^  so  istanck  sekr  Wnhrsdheinlisck  diebheanwke! 
ZnsaBMwnaetnwng  bei  beiden  eine  analoge.   Denn,  Wenn  anek  bis  jelaft  keide* 
aU  Yerkindungen  gana  veieckiedener  Art  betmciitet*  werden ,  dM  ZUamtein 
aia  Ziunsinrey  der  Zirken  als  kieselsMire  ZiriL<teerde  .und  die  Zirkonead* 
selbst  als  Seaqnioxyd,  so:  bat  daiob  aekott'  IkmuM  es  üär  nAtbig  gefunden  in 
d«m  CkbrJUrkoninm  2  l>e|ppel-Atom»  Cklor  ensnnekmen,  da  nur  kei  dieaer 
Aanakme  das  Verdicktnngs-Yerkiltnis^  des  Dammes  ikefeinstimmendndt  dem 
nknkck  anaenMieD«-geaet2ter  Dimpfe   «nd  onl  dem   des  Chlo^idaeb  'wiad. 
Wenn  aker  das  Cklor- ^konimn  Zt^*'ist,  so  mnaa  anek  die  Ziikonerdd 
ZrO^  seyn   nnd   ist  nun  nickt  mehr  Zirkenevde,   selideiti   Zirketasädre  atf 
nennen.    De?  Ziikon,  dessen  biskerige  Formel  SrSi  wer,  ist  mm  eine  ia»- 
naorphe  Veribindung  von  1  Atom  Zirkonsbire  und  1  Atoa^  ißeadsinTe,   nlse^ 
Zr-f  Si,  wie   der  Chrysoberyll  eine  ftknliche  isomorphe   Verkiudnng  vo» 
1  Atom  Beryllerde  mit  3  «Atomen  Tkonerde  ist.  


•  Di#  Mehtflihl  tlir  Aimliwii  selgte  flAtftteh  hh'  j«M  tl^,  äer  ZMuu 
hüb«  «M  foldie  Zaiamneiiieiittiif,  dbw  der  Sanentoff  4er  Ziriiontiore  jeMn 
dar  KleMUure  gkieh  irt.  Jedoch  komit  dieset  VerkillaiM  nidu  llberan 
YOr.  HnoiAmi  «ntenochte  den  beim  Dorfe  An&Mim  im  GoaTeraemeiit  Jefa- 
fJbei'Jiiieliiw»  verkoanMiidett  Zirinm  «id  ftMid,  d«sf  er  aus  2  Atomen  Ziikoti- 
slHpe  lind  3  Atooen  Kieselfivfe  betteht,  wai  ihn  Terftnlaiste,  lemen  als  be- 
fonderef  Mi— wil  anteiflllHren  «ndAoerbacMt  an  nemMo.  Derselbe  konmi 
nar  in.  der-  Gnmdfsrm  krystalKsirt  Tor,  die  naob  AonaAcn  in  den  Eul-lanm 
Wnkel  Ten  121^  bat,  abo  darin  jenem  des  Zinnateins  sebr  nabe  sldt, 
md  findet  alcb  In  «Inäelnen  Krystallen  in  Kiesebcbiefer  ein^ewacbsea.  Sefai 
speaifiaebef  Gewicht  ist  nach  Hnuuim  4,0$,  wthwmd  das  des  gewöboKches 
Zifken»  uaebBaBiniiim  ▼««  4,5  bis  4,8  aehwanktt  in  dem  Maasse  niedriger, 
ab  -aeki  Gehalt  an  Kieselsiare  grösser  bt  ab  im  gewöhnBeben  Znkea. 
Da  aber  die  Krystaü-Form  deB  Anerbaehits  mit  der  des  Zirkons,  die  kielaei 
Unterschiede  In  den  Winkeln  abgerechnet,  f^eich  ist,  so  spricht  dieaer  Um- 
stand ebenftiNs  dafdr,  den  Ztrkon  Ar  eine  isomorphe  Yerbindong  von  Zirkea- 
stare  -und  Kiesebinre  in  betraditen,  die  nur  nicht  immer  in  einem  nud  den- 
selben « Veihiltnisse  yoihanden  sind.  —  Die  ge Aindenen  Unterschiede  im 
spealfisehen-  Gewiefate  des  Zhkons  selbst  rflttren  vielleicht  ebenMb  daros 
her>  dass  bei  ihm  nicht  fiberall  Ziikonsinre  und  Klesebinre  in  gleicheB 
Veihiltnisse  enthalten  ist,  Yielleicht  aber  auch  daher,  dass  in  emigen  noch 
TimnsBvrd  oder,  wie  SvAMmma  dargelhan,  Korerde  sich  findet.  NfK;h  ab- 
weloheadere  und  twar  niedrigere  Eigenscfawere  haben,  bei  gleicher  Krystall- 
Perm  ant  Zirkon,  der  Öerstedtit  und  der  Mabken;  jedoch  entlialteB  diese 
naeh'  Oaastaan  und  Sgrsmr  Wasser,  sind  abo  nicht  mehr  in  firischem, 
seadeiii .  in  eioem  -aersetaten  Zustande.  Im  Öerstedtit  wurde  neben  Ziriiea- 
sinr»  «nd  Miesebiare  noch  Tltansiure  angegeben. 


4'  I 


BontAai:  Meteor  eisen  Ton  Emömtemt  In  Mäseieö  (HiedefTheia. 
Geaells^i«  für  Natur  «K^  an  Bonn,  IM9,  Mi  6).  fl.  Meixni't  Unfenmchuag 
eÜMfs  Meieerebena  von  2eeaf0SM  'veranlasst  den*  Vf.  an  folgenden  Bessei^ 
kutogenk.  Das  nntewuchte  Meteoreisen  bt  einem  20  PAmd  schweren  Stück 
entnommen,  welches  nach  London  gebracht  worden.  Blan  beabeicktigle  n 
ofmHtehit  ob  dieses  Eisen  Identbch  sey  nnt  jenem,  das  schon  frilher  voa 
Maaalecns'nach  Bm^opä  gdangte,  .oder  ob  es  einer  neuen  Masse  anfehOre, 
eiae  Frage,  die  BonxHAnT  ohne  t^hemisehe  Analyse  bejahend  beanlwoiten  so 
können  gbnbte.  Nach  seiner  Ansteht  ist  die  Zeil^gung  verschiedener  Stäche 
von>  einer  und  derselben  Meteormsen- Masse  nickt  immer  geeignet  Identitit 
oder  Versehiddetmitigkeit  der  Masse,  wovon  das  Zeriegungs-Material  herrührt, 
dsauthnn,  eide  Ansicht,  die  das  Resultat  der  Arbeit  Metun's  beatitigte. 
Nach  des  leinten  Angabe  wurde  das  von  ihm  untersnehte  Stdchr  Meteorewea 
von  einer  grissercn  Masse  abgetrennt.  Auf  einer  poMrten  Flfiche  dieses  Eisens 
neigte  es  unrogelmiBsige  rundliche  Fleehen  von  metallisch  glfamender  dunhier 
Bronae*<Farbe;  beim  Alaen  der  polirten  Fläche  erschienen  glinaende  Punkte 
in  geraden  Linien  an  einander  gereifat,  welche  sich  gewöhnlich  unter  vor- 


T37 

sehMeften  Wiidielii  »thmMen,  B«  sokifig  ««fbUeiidem  Lichi»  «ak  Müun 
diese  gÜnseMlaii  funkte  d«rob  die  f anse  Masie  vetbreHel.  Die  grinste 
Fliehe  i^f^  keiae  WidsaiiatilMe&'iiche  Figaren,  wie  das  Eisen  Ton  mehrwi 
Faodorteii  Mexiko  9,  sondern  nur  eine  krystalliwsche  Strakiur  gleich  ver- 
tmatem  Eisen,  welekes  dem  Einwirken  vob  Stere  nntek^orfen  worden  (Moür^ 
mMalHqne),  ähnlich  wie^  das  von  BanaaBAan  uateKsachte  Meteoreisen  von 
Zmemieemi,  IHe  Analyse  ergri»:  Eisen,  Nickel,  Kobalt,  Phosphor,  Sehwefd, 
Kiesel,  Kupfer,  Blangansiure  und  eiaen  nnldsiictoi  Rückstand  (auf  dessen 
weitere  PrAAmg  hier  nicht  einxageben  ist). 


BBaaaaAjiif:  Zusamniensetsaag  des  Meteoreisens  im  Allgi»'- 
meinen  (a.  a  0.)-  Der  Vf.,  welcher  vor  Jahren  schon  ebenftdls  das  durch 
BuwLUiT  erhaltene  Meieereisen  von .  2iuemt€ea9  untersuchte,  bemerkte  dass 
die  einaehien  Sloie,  welche  die  Zusammensetauilg  solcher  Aerolithen  bilden, 
zum  Tlieil  unter  einander  sich  in  chemischer  Verinndang  befinden,  diese  Ver- 
bindungen aber  ongleicbfönnig  mit  einander  gemengt  ia  der  Eisen-Masse  ver- 
breitet sind.  Schon  dnrch's  Auge  lasst  sich  Schreibenit",  Sohwefeleisen, 
Graphit  u.  s.  w.  unterscheiden  und  awar  in  PortieBen,  welche  sich  durch 
mechanische  Mittel  nicht  von  einander  trennen  lassen.  Die  Resultate  chemi- 
scher Analysen  des  Meteoreisens  von  einem  und  demselben  Fundorte  müssen 
daher  bis  lu  einem  gewissen  Grade  difreriren,'und  es  liegt  in  dieser  Abweichung 
allein '  kein  Grand  sur  Annahme , '  dass  das  für  die  Untersuchung  verwendelD 
Material  von  Aerolitiien  verschiedener  Fundorte  stanune.  Nach  MuLum  soll 
sich  im  Meteoreisen  von  Z^fo^eiMM  Kohle  befinden,  deren  Gegenvrart  aber 
BaB6B»iiim  schon  in  seiner  frühem  Analyse  nachgewiesen,  und  die  durch 
die  Lupe  in  Gestalt  sehr  kleiner  Graphit -Schüppchen  au  erkennen  ist.  Die 
Menge  derselben  betragt  allerdings  nur  0,16  pCt.;  aber  aasserdem  ist  noch 
Kohle  chemisch  mit  dem  Eisen  verbunden,  die  bei  der  Auflösung  desselben 
mit  Wasserstoff  vereinigt  sich  entfernt,  und  welche  Müllbb  ganz  unberück- 
sichtigt liess. 


B.     Geologie  uad  Geognosie. 

M.  V.  Lipold:  Untersuchungen  im  Wippach-Thal  westwärts  von 
üeUig'Mrma»  im htmmihThai  yon  Salcano  abwärts,  ferner  der  Hügel 
des  Se^gÜQ  im  W.  von  Gor»y  des  ITersf -Gebirges  zwischen  dem 
Wij^ftteh-Thmle  und  dem  Adriatisehen  Meere,  endlich  der  Umgebun- 
gen von  Triebt  und  Cap^d* Istria  (Jahrb.  d.  geolog.  Reichs-Anst.  Ä,  76fr.). 
Ausser  den  Diluvial-^blagerungen  am  l#oi»«o-Flusse  zwischen  6ror«,  GradUka 


*  Die  zuerst  durch  Bkkzelius  Im  Meteorebeu  von  Bohumilitz  uaehgewlosone  Vorhin- 
duug  von  Eben,  NIckoI  und  Phosphor,  welche  Stahl-graue,  hiogsamo,  stark  magaetüsche 
Blättchen  bildet,  fSf  wrtebe  HAlbüVOaa  d««i  dblgen  Mainan  Torgesehlagen. 

Jahvlmch  1850.  47 


738 

«nd  Carmom9  dad  im  fMura  iMnicUeten  Gebiete  aer  flrei  Gebin»- 
Femationen  Teitreten/  woveo  die  Kreide -»Feffmatioo  die  Keik-MaiM^  det 
ff erjf e#,  die  eocine  Terti«r-Fonn«lSoD  die  SeadrteifrHfif  el  in  Wippmak-TMU, 
bei  Mr«,  im  Seoglio  uod  m  der  ümgebnag  von  Trieai  md  Cejie  ^Utrik 
liueramemietit.  Die  Kreide- Formatien  Üaü  mehee  Abtbeilangea  an»  derca 
tiefste  die  fcbwarsen  Scbiefer  aad  Kalkateine  von  Comm  mtl  Ftach-Retten  uad 
die  daranf  folgenden  Gaprotinen-Kalke  dem  Heocomien,  wibiend  die  bdber 
gelagerten  meist  liebton  Kalksteine  mit  saklreiohen  Bndieien  dem  Tnroipen  aa 
entaprecben  scbeinen.  Die  höchsten  Schiebten  bilden  die  weissen  Kalbe' der  Stein- 
brtche  von  Nabresina  mit  grossen  Exemplaren  von  Hippuritescornavac- 
einnm.  —  Sowohl  am  Nord-  ab  am  Säd-Rande  des  ffersfe«  lagern  onaiittelber 
Aber  den  Kalken  der  Kreide-Formalioa  kenkordant  andere  KalkalebM  nipichst 
arit  Foraminiferen,  Korallen  nad  Gastropeden,  höbe»  aber  mit  Nun^mnUten, 
sinuntitch  bereits  der  eocinen  TeiiiAr- Formation  angebArend.  East  an  diese 
reiben  sich  nach  oben  die  Mergel  und  Sandsteine,  der  Tasaello  der  eocanea 
Periode,  tbeils  mit  Pflansen- Resten^  theils  mit  Zwischen -Lagenukgen  von 
Ifnmmniiten  führenden  Kalkstein-Konglomeralen,  nnd  tbeiU  vn»  bei  Cormen« 
mit  eocinen  Petrefakten  an.  —  Die  tiefsten  Schichten  der  Kreid^-Fonudion, 
die  Kalkschiefer  von  Come»,  lagen  meist  ganz  flach.  Von  denselben  faUea 
die  hohem  Kalk -Schichten  der  Kreide-  nnd  £oein-Ge)>ilde  nach  11.  and  S. 
ab,  desto  steiler  je  niher  dem  Rande  des  Kmrtiss.  Die  Tassello-Scbicbi 
fand  der  Berichterstatter  an  vielen  Orten  konform  aufgelagert,  an  mehren 
Pnnkten  aber  anob  gegen  die  Kalkstein -«Schiebten  einfiyiend.  Jedorh  licss 
es  sieh  grOsstentbeils  nachweisen,  dnss  sich  die  abnorm  «iaisllenden  Tnasello- 
Sehichten  an  den  steil  auljgerichteten  Kalkstel»«Schichtea  abstoasen,  brechen 
oder  biegen,  so  dass  eine  Oberlagernng  des  Tassello  dnrcb  die  tieferea 
Ifnmmnliten-Krike  oder  dnrcb  Kalkstein  der  Kreide-Formation  im  erwibntea 
Gebiet  niigends  beobachtet  wnrde.  ... 


F.  von  Aanaua:  geognostische  Verhaltnisse  der  Umgegend 
von  DükMehtm  (Jahrb.  d.  K.  K.  geolog.  Reichs -Anst.  Jf,  80).  Es  herrscht 
hier  eine  grosse  Manchfaltigkeit  von  Gesteinen  and  Formationen.  Die  Hanpt- 
Veibiltnisse  des  krystallinischen  Zentral  -  Stockes  des  Buek»&Ue9,  welcher 
die  nördliche  Fortsetzung  der  Kohui-Keite  ist,  werden  erwShnt;  sie  lassen 
anf  eine  eraptive  Entstehung  des  SuekwaMer  Granites  schliessen.  Von 
Thonschiefer- Varietäten ,  welche  den  grössten  Theil  der  Doktehrnmer  Gegend 
zusammensetzen,  sind  die  sogen.  „Hiobschiefer**,  einige  zur  Dachsebiefer- 
Bereitung  geeignete  und  endlich  stark  kalkige  graue  Schiefer;  gewöhniicb  ohne 
besondere  Gründe  als  Grauwacke-Schiefer  beschrieben,  zu  erwähnen.  Diese 
Thonschiefer  werden  von  Verrucano  —  der  hier  fdn-kömfg,  sehr  viel 
Glimmer  enthaltend  und  als  grobes  quarziges  Konglomerat  auftritt  —  von 
Werfner  Schiefem  in  einzelnen  an  Ausdehnung  nnd  Mächtigkeit  nicht  be- 
deutenden Parthie'n  überlagert.  Der  Gabbro,  aus  Labrador  nnd  Diallag  be> 
stehend  mit  starker  Chlorit-Beimengung,  bildet  einen  unregelmässigen  Stock 
mit  vielen  Seiten  -  AbzweignageB ,  welche  alle  Sn- führend  sind.    Auch  er 


9d9 

«if4;ttlioil«(|eil.ivaii  WerftiarißeluAfsni«  »die. «ich  in  4m  TerMhiadmitlcvi  Rioli^ 
tiiOfeM  vmAichen.  -r^  DU  iUlildiiluilk-iParUMie  det  Jm'uiMmmB  be«leb(  %m 
Uaulieken  Merfelo  nad  duiikelii  dolonilitchett  Kalken. 


H.  Wolp:  fe«lA«iiche  VerkftUni«M  4e4  Bikk^GMrif^  (Jakrb. 
d.  fMila(|.'.R6Jdbt^Anal.  X,  72).  Du  Gebiege  Uegl  <•»' devfelken  ¥on  HO. 
geffes  >SW.  geffickleten  Bffliebaagt''Lmse  vrte  dM^Ablrtf-'^eMr^«  «nd  der 
CserAnf-Zog  am  linken  I^onan-Urer,  dann  daa  l2r«i»-0/iMr  Gebirge -und  »der 
üdkofijfef^  HWil  am  rechten  Donoii-Ufer.  Der  orographiaehe  Zuaaromenhang 
dieser  Erhebnngs-Linie  ist  durch  den  Durchbrach  der  Danmu  bei  Vf  at^JMii,  von 
wo  M  ihren  Lanr  in  gerader  Richtung  40  Mellan  gegen  6.  einhAlt,  «nter- 
hrechm.  Daa  Bikk^€Mirf§^  du  nord-dHliehsto  Glied  dieser  Erhebung»- 
Uniej  findet  sein  Ende  einerseits  bei  MuifoU%  andererseits  bei  Erkm;  sein 
breiler  Rflek«  ton  SO.  gegen  NW.  bedeckt  fut  drei,  Meilen.  —  ObwuU 
der  omginphiache  Zusammenhang,  mit  dem  Maira-Oekirge  unzweifelhaft,  so 
ist  dennodi  die  ^elogische  Znsnmmensetaung  beider  Gruppen .  vollkommen 
vereehieden;  die  üfet««- Gruppe  wird  beinahe  ausschliesslich  von  einem 
Trachyt-Stodi  gebildet^  im  BOrJr^tfeHr^  sind  die  iltem  sekundären  <For* 
matioBen  entwickelt.  Ab  tiefstes  Glied  eraoheint  ein  grünlicher,  und  blaulich- 
schwnner,  swischen  800  und  1000  Fuss  mftchtiger  Thonschiefer.  Darüber 
folgt  eine  fast  eben  so  mftohtige  Abtheilnng  grünlicher  und  röthticher  Tho»- 
schiofery  welche  aber  durch  parallele  Einlagerungen  dunkler  Malksohiefar, 
die  noch  oben  immer  häufiger  und  mfichtiger  weiden,  von  der  voriieen,  die 
mehr  Sandstein- artige  Einlagerungen  besitst,  wenn  gleich  die  gegenseitige 
Grenae  nicht  scharf  bestimmbar,  sich  unterscheiden  Ifisst.  Die  obere  Abthei- 
lnng der  erwähnten  Kalk -Einlagerung  umschliesst  lahlreiche  Petrefaltten, 
wovon  jedoch  nur  eine  Orthis-Art  bestimmbar;  dadurch  wird  das  Gebilde 
mi%  aemlicher  Sidierheit  der  Steinkohlen  -  Formation  zuiuweisen  seyn.  Die 
Schiefer  dieser  Al>theilung  enthalten  auch  Braun-  und  Thon-Eisenstein.  Dar- 
über folgt  eine  nur  2  bis  3  Fuss  mächtige  Sandstein- Schicht  begleitet  von 
Kiesel-haltigem  sandigem  Kalkstein  mit  undeutlichen  Petrefakten;  sodann  er- 
scheint eine  mächtigere  Abtheilung  von  Kalk,  der  nach  oben  reiner,  blendend 
weiss  vrird  und  feinen  splitterigen  Bruch  besitat.  An  den  Verwilterungs- 
Flächen  finden  sich  Durchschnitte  von  Versteinerungen,  der  Felsart  so  fest  ver^ 
bunden^  dass  keine  nähere  Butimmnng  mdglich  ist.  Die  geologische  Stellung 
des  Gebildes  ist  dieselbe,  wie  jene  des  Höhlen-Kalkes  von  Aggtelek  und  des 
obem  Gebiigs^Systemes  gegen  iloeenen;  man  hat  solches  wegen  seiner 
Lagening  über  den  Werfener  Schiefern  von  Perkupa  den  Hallstätter  Schichten 
der  Aip^m  au  paralleKsiren.  Untergeordnet  kommen  oolithische  Kalke  und 
Dolomite  vor^  welchen  eine  jüngere  Stellung  anerkannt  werden  muss.  — 
Die  beschriebenen  Schichten-Massen  bildeten  eine  Insel  zur  Zeit  des  Beginnes 
der  Tertiär-Formation,  welche  BlanteUförmig  du  Btkk-QMrg^  aur  Hälfte  um- 
schliesst. Unterstes  Glied  derselben  sind  Nummuliten-führende  Kalke  und 
Qoara- Konglomerate;  erste  wechseln  höher  aufwärts  mit  thonig- kalkigen 
Petrefakten -reichen    Schichten.    Diese  eocänen  Glieder  bedeckt  eine  grobe 

47* 


740 

Sand-  and  ThoD-Lage,  welcher  das  TvyUmm^  Kohlea-Fldts  «ni^eböi«;  dankber 
encheinen  Trachyt- Porphyre  und  Traohytpot^^byr-Lava,  in  deren  Kontakt 
die  Thon- Schicht  sich  in  Opal  metamorphoMrt  hat.  Die  Traehyt- Porphyre 
gehen  in  Biniutein  über  und  in  Bimsstein-Konglomerate.  —  Älteres  EmptiT- 
Gebilde  ist  der  Grünstein  an  der  Strasse  von  Erlau  nach  Äfoifaivm',  er  lisst 
sich  noch  an  mehren  Punkten  ifos  Bikk^GeUrj/et  erkennen  tkeils  durch 
Örtliche  Schichten -Störungen,  theüs  durch  seine  verftndemde  'Wirkung  im 
Kontakt  mit  andern  Felsarten.  —  Mächtige  Kaiktuff- Ablagemiigen  Iriflt 
in  Qneerlhfliem  dieses  Geinrges. 


B.  Cotta:  Geschiebe  entnommen  aus  der  Nagelflue  der 
Gegend  von  St,  QaUen  (Berg-  und  Hütten -minn.  Zeitg.  iti69^  No.  M, 
S.  348).  Auf  seine  früheren  Mitthellungen  sieh  beüekend  macht  der  Vf. 
auf  Thatsachen  aufmerksam,   die  von  iinn  im  J.  1869  beobachtet  wurden. 

1.  Eines  jener  Geschiebe  aus  dichtem  Kalkstein  seigt  ungemein  viele 
sehr  tiefe  und  dicht  zusammen-gedrängte  Eindrücke  von  kleineren  Geschieben, 
so  dass  es  fast  schwierig  wird  sich  zu  erklären,  wie  die  dicksten  Stellen 
dieser  kleinen  Geschiebe  neben  einander  Platz  finden  konnten. 

2.  Ein  zweites,  ebenfalls  aus  dichtem  Kalkstein  bestehendes  Geschiebe 
zeigt  nicht  nur  auf  seinen  beiden  konvexen  Oberflachen  deutliche  «trimnige 
Reibungs  -  Flächen ,  sondern  auch  in  mehren  von  kleineren  Geschieben  her- 
rührenden Eindrücken  sehr  deutliche  Sparen  von  Reibung  und  Quetschmg; 
sie  bestehen  zum  Theil  aus  Treppen  -  förmig  abgestuften  glänzenden  und 
striemigen  Oberflächen.  —  Hiernach  dürfte  HAimRm's  Erklärungs- Versuch 
nicht  ausreichend  seyn  für  alle  bei  dem  sonderbaren  Phänomen  voikoamien- 
den  Erscheinungen. 

3.  Ein  aus  derselben  Nagelflue- Schicht  entnommenes  Granit -Geschiebe 
zeigt  ebenfalls  Spuren  gewaltsamen  Druckes,  zwar  nicht  in  Gestalt  von  Ein- 
drücken, wohl  aber  durch  eigenthfimliche  Quetschung  und  Zersprengaag 
mit  theilweiser  Verschiebung  der  dennoch  fest  zusaramen-halteuden  Theile. 


M.  V.  LiPOLD:  krystallinische  Schiefer-  und  Massen-Gesteine 
im  9Üd-östlichen  Theile  Kämihen^9  (Jahrb.  d.  geoFog.  Reichs-Anst.  YTI, 
365).  Als  Fortsetzung  der  krystallinischen  Schiefer  des  IToro/i^efi  •  Gebirgi- 
Stockes  am  linken  Prati-Ufer  treten  krystaTKnischc  Schiefer  auch  am  rechtea 
Ufer  des  Flusses  auf  und  setzen  ein  Gebirge  zwischen  der  Drmu  und  Jftet 
bei  GuUensiein,  Polana  und  Bieikurg  zusammen.  Der  grösste  Theil  des- 
selben besteht  aus  krystallinischem  Thonschiefer  (Thon -Glimmerschiefer), 
unter  welchem  östlich  bei  GuUensiein  Gneiss  und  Glimmerschiefer  zu  Tag 
kommen.  Im  Gneisse  erscheinen  bei  Guttenstein  Gänge  Tnrmalin  -  reichen 
Granits,  und  im  Urthons chiefer  bei  Prevali  und  St.- Daniel  (ränge  von 
grünem  Porphyr.  Krystallinischer  Kalk,  Amphibol-Schiefer  nnd  grüner  Schsl- 
stein-Schiefer  (Diabas -Schiefer)  sind  den  Gneissen  und  Thonschiefem  sehr 
untergeordnet  eingelagert. 


74t 

Am  sddllebeB  FM9fr4feflKiillUteiii-6«birgiBa^My  welc]i£(  im  S.  das  Hügel- 
and  Flach-Laad  VnUt-KämiheH*  vom  fJr^ula-Berge  an  über  die  hohe  Petsten^ 
den  Okirker$  «u  s.  w.  befrenst,  erscheinen  krystalliniscbe  Massen»  und 
Schiefer-Gesteine,  \qi\  denen  der  Kor-  und  Sau-Alpe  wesentlich  verschieden. 
Das  Smr9k9m»-GMr^  an  der  Grenae  Sieiermarks  südlich  von  Sehwar »en- 
kmeh  bestehl  aad  Basalten  mit  Olivin,  Diorit,  verschiedenen  Wacken,  Tuffen 
iiwl  Traehyt- ähnlichen  Felsarten.  Vom  Javori- Graben  südöstlich  von 
SckmarM0iiSaek  bia  cur  Sehaida  im  Kkriaeh^Graben  westlich  von  Kappel 
tritt  in  der  Richtung  von  0.  nach  W.  in  einem  kaum  500  bis  1000  Klafter 
breiteB  SireifBn  mit  einer  Ldngen««  Ausdehnung  von  fünf  Meilen  ein  grob- 
kofniger  Granit  auf,  dessen  Eropordringen  frühestens  in  die  Trias  -  Periode 
lallt.  Er  geht  an  seiner  nördlichen  Begrenzung  in  fein-körnigen  Amphibol- 
reichen  (ayenitischen)  Granit  und  dieser  in  Diorit  über,  welcher  ihn  an  setner 
ganaen  Streichangs-Richtung  begleitet.  An  seiner  südlichen  Grenze  erscheinen 
neben  dem  Granit  grösslentheils  zunächst  fein-flasrige  Gneisse  und  Glimmer- 
schiefer nnd  weiterhin  sehr  grob-flaserige  und  gross -körnige  Gneisse  mit 
weiaaem  Orthokkis  und  mit  vieler  Hornblende. 

EndUch  findet  man  an  der  nördlichen  Abdachung  der  Kalk -Gebirge  der 
äM^Mim^  SMenima,  Stau^  VertaUeha  u.  s«  w.,  welche  südlich  von  Zell 
im  ffimkel  nnd  von  WiniUeh^Bleiker$  die  Grenze  zwischen  Kämthen  und 
Krmin  bilden,  an  mehren  Stellen,  aber  stets  nnr  in  geringer  Ausdehnung 
pyrogene  Gesteine,  welche  theils  in  den  Gailthaler  Schichten,  meist  in  alpinen 
Triaa-Kalken,  aber  auch  noch  in  den  Dachstein-Kalken  znm  Vorschein  kommen. 
Es  sind  Diabase,  Apbanite  und  Diabas-Tuffe,  deren  Auftreten  und  Verhalten 
gegeA  die  sie  begrenzenden  Kalke  ihren  eruptiven  Charakter  verräth ;  mehr- 
fach lässt  sich  deroi  metamorphosirende  Einwirkung  auf  das  Nebengestein 
beobaehten. 


IIoioaxqATB:  Marmor-  und  andere  Stein-Arten  unter  den  Bau- 
Bes.t^n  alter  Römischer  Architektur  zu  Trier  (If iederrhein.  Gesellsch. 
fiar  Natur -K.  zu  Bowi,  18 A7^  4.  März).  Der  Redner  machte  zunächst  Be- 
merkoBgen  über  den  sehr  grossen  Luzns,  den  die  Römer  in  der  Anwendung 
kostbarer,  oft  aus  weiter  Feme  belogener  Marmore,  Porphyre,  Granite  u.  s.  w. 
zum  Zwecke  architektonischer  Ausschmückungen  getrieben  haben,  wobei  er 
sieb  sowohl  auf  klassische  Schriftsteller,  namentlich  auf  Plinius,  als  auch  auf 
Dasjenige  bezogt  was  die  Bau-Trümmer  des  alten  Ram^e  als  Beweise  dafür 
darbieten.  Aber  man  brauche  nicht  einmal  diese  faktischen  Beweis-Mittel  in 
Rom  IM  suchen :  das  RömUehe .  Trier  biete  sie  fast  eben  so .  vollständig, 
wem  anch  nicht  gerade  so  zahlreich  als  Rotn  dar.  Bei  den  Ausgrabungen 
in  und  um  Trier  finden  sich  grosse  Säulen-Stümpfe,  Bekleidungs -  Platten, 
Fliesens  und  andere  Bruchstücke  architektonischer  Ornamente  in  Menge, 
welche  ans  sogen,  antiken  Marmor-  und  anderen  härteren  Stein -Arten  be- 
stehen. Eine  schöne  Sammlung  davon  sieht  man  in  dem  Museum  solcher 
grösseren  Reste,  welches  in  und  bei  dem  Kreutzgange  des  Domes  zu  Trier 
aufigeatellt  worden  ist,   und  die  Verbreitung  solcher  Steine  in   dieser  Stadt 


itn  so  groifl,  das0  man  Bidrt  nAUm  SiIm  Tor  dta  TMtm  dsr  IHmot,  Thir- 
Schwellen  n.  s.  w.  antrifft,  welche  aus  kostbarem  Stein-Malerial  ass  ^ffffon, 
Grieckenland  y  Ifaiien  u.  s.  w.  beatmen  and  von  den  Tribunen  tamial^ef 
HamUeher  Tempel,  Pracht^Paliste  oder  Villen  herrflbren  werden.  Der  Redner 
hat  seit  mehren  Dezennien,  so  oft  ihn  eine  Reise  Aber  Trier  llllHte,  seine 
Aurmerksamkeit  auf  diese  Steine  gerichtet  und  dadareh  die  Obenengnng  ge- 
wonnen, daas  man  unter  denselben  kaum  elnijge  Stein-Arten  ireiuiiaal,  welche 
in  den  Ruinen  des  alten  floni#  gefunden  werden.  Ea  giblvonandefer  Seile 
Dieses  auch  noch  ein  Zeugniss  für  die  grosse  Bedeutung,  welche  Trimr  ia 
der  Römer-Zeit  besessen  hat,  indem  nur  dadurch  ein  ao  hervorragender 
archit^ktonfschef  Luxus  erklärt  Werden  kann;  und  i«  Sinklange  damit  atehea 
auch  selbst  die  noch  in  TW^r  .erhaltenen  sehr  bedeutenden  RdmtUekm  Baa- 
^rice,  wenn  dieselben  auch  ihrer  inneren  und  äusseren'  Onmmente  jeist 
meist  völlig  beraubt  sind.  Eine  Sammlung  you  mehr  als  200  Mnater-Stackea 
antiker  Varietäten  ron  Marmor  und  anderen  Stein -Arten  Hess  die  Identüit 
einer  Anaahl  derselben  mit  Steinen  nachweisen,  welche  man  auch  in  Kern 
findet.  Bekanntlich  fähren  diese  antiken  Steine  b«f  belehrten  und  Mamor- 
Arbeitern  in  Jtom  bestimmte  Kamen  cur  niheren  Unteracbeidvng,  vtfd  es  sind 
diese  nur  theil weise  die  nimllchen,  welche  sie  bei  den  alten  Ri^ntem  hattea; 
sehr  viele  der  urspr&nglich  Rdmitehen  Ifamen  kennt  man  nleht  mehr,  m4 
wenn  auch  aus  den  klassischen  Schriflstellem  noch  eine  Ansahl  aolcher  Be- 
seichnungen  bekannt  ist,  so  weiss  man  doch  nicht  immer,  was  die  ahea 
ROmer  darunter  begriffen  haben.  Auch  mit  den  Fundorten,  d.  h.  den  Lekali- 
titen,  an  welchen  diese  Steiae  lur  ROmer-Zeit  gebrochen  worden  sind,  sieht 
es  ihnlich  in  dem  nniweifelhalten  Wissen  aus;  von  vielen  dieser  Steine  ist 
der  Ursprungs- Ort  nifcht  nachzuweisen.  Indessen  war  es  doch  möglich,  in  dsr 
vorliegenden  THer*schen  Sammlung  folgende  antike  Stein -Arten  theiis  nach 
den  alten  RöwUteken^  theiis  nach  den  jetzt  üblichen  iialienuekem  Ifamea 
zu  bestimmen.  Dahin  gehören  unter  den  Marmor -Arten:  Marmor  Pariam 
(Marmo  greco  duro)  von  Poro8^  Marmor  porinnm  (Marmo  graehefto  daro), 
Marmor  Lunense  (Marmo  di  Carrara),  Marmor  Ifumidicum  (Marmo  giallo  antico 
rn  vielen  Varietäten,  Marmo  gtallo  brecciato,  Marmo  rosso  antreo,  Mar^o 
africano,  Purt>ur-roth  und  weiss  gefieekt),  Marmor  Caryatimn  (Marme  CSpoRao, 
dieser  im  Alterthume  so  hoch  gescbätite  Zwiebel-Marmor  von  Csryafi^  findet 
sich  in  zwei  Varietäten,  einer  röthlichen  und  einer  mit  schmalen  grfinea 
Streifen  in  grossen  Säulen -Bruchstäcken),  der  schöne  Öcdilo  di  favoae, 
Marmo  Pnvonazzo  j  Marmo  bianco  e  nero  in  vielen  Varietäten ,  der  aobvrane 
Marmor  Tbeusebii  (vielleicht  von  Thekx  bei  Spm  also  genannt,' 'ton  welcheai 
Fundorte  auch  die  grosse  prachtvoHe  Ahar-PIatte  ani  dem  vorigen  Jnhriinndeft 
im  Dome  zu  Köln  herrührt).  Verde  antico  (tiemenge  von  Seipentin  mH  lafk- 
stein)  in  vielen  Varietäten '  und  noch  andere  schöne  Mtormore,  zu  deren  näherer 
Bestimmung  dem  Berichterstatter  das  nöthige  Material  fbUte,  unter  vrelcfaen  sich 
indesflen  schöne  dunketroth  gestreifte  Marmore  befinden,  wahracheittlidi  aas 
der  Provinz  Oiran  in  Aigerhn,  Von  härtfaren  Steinen  der 
Ornamentik  sind  aus  der  vorilegenden  Sammlung  zu  erwähnen :  rOfflier 
Porphyr  ans  A$ypien  (Porfldo  roaad),'  grilner  antiker  Porphyr  aas  üäeM 


749 

Ä^fHsekmt\  »•hre  adk&»o  Diorite  von  unbekamiter  Herkunft  n.  s.  w.  IH« 
Mfwrc  und  andereD. Stein- Arten  de«'  Lande«  und  überhanpi  an«  der  NftiM 
luNUBAn  kittm  uatei  jenen  antiken  Sieinen  in  Tri&r  vor;  entweder  kannte 
mati  dnaal«  ihre  Fundorte  nicht,  oder  der  her(j^bracbte  Luxus  der  R6mer 
nH>ehie  ihre  Anwendung  nicht  Oblieh  werden  lassen.  Nur  allein  «Ue  «cbOnen 
Syenite  dee  Od^mwMet  scheinen  davon  eine  Ananahne  au  machen;  aua 
dteeen  Geateinen  findet  man  gri^saere  SAtilen  in  Trier  unter  den  ild^tifeAeii 


OuPHa:  Meteorstein-Fall  im  östlichen  FUttdem  iBuiUi.  fU 
CA^md»  de  HW^fn^  XXilf  54).  Staubige  und.  weiche  Massen  kamen  sdion 
mehrmal«  herab  in  Bel^mn^  von  einem  festen  Aerolithen  aber  gilt  diess  als 
das  erste  Beispiel.  Das  Phänomen  ereignete  sich  am  7.  Juni  1856  Abends 
um  7^/4  Uhr  bei  ruhiger  Lult  und  etwas  bewölktem  Himmel  fiuf  der  Ebene 
wnitwtk  Stt' Oem4'We4tr4m^„e\ne  Stunde  von  (>e«i(.  Licht -firscbeMinngeii, 
Delonationeii'  wurdev  nicht  wahrgenommen ,  nur  ein  dem  eines  Regens 
ihnliohea  Gerassel.  Das  vom  Vf.  untersuchte  Bruchstück,  700,5  Grm.  wiegend* 
mit  schwarz*  branner  Rinde,  im  Innern  graulich -weiss,  körnig  und  por^s» 
wirhte  stark  auf  düe. Magnet.- .Nadel- und  hatte  eine  ,6igei;i^phwere  von  3,293 
bei  14^  C.  Eingesprengte  Kömchen  scheinen  theils  aus  Eisen  an  bestehen, 
ibeiLs  aua  einem  Silber-weissen  Metoll. 


Rmcfi:  Zii^n-Gruben.in  Bßnk^  (Berg-  und  Hültei^-mann.  Zeitung  184fTg 
S.  160;.  Das  Zyin  wir^  in  Seifen -Werken  gewonnen.,  und^  |lie  solchj^s.  be- 
gleilmden  Gestjeine  jind. dem  Vorkomme^  ii^  Slaehsfn  sehr  ähnlich,,  indep 
sie  hmiptsftchl^c|i  aus  fineissen  und  einzelnen  Quarz- Geschieben  und  Krystallen 
bestehen.  Daf  ausgewaschene  Zinnerz  zeichnet  sich  aus  durch  seine  ^Armuth 
an  alldem  metallischen  Substanaen,  aua^  daher,  eijklärt  sich  die.  bekannte 
Güte  und. Reinheit  des  Heiii^a-Zinns. 


<J.  Jokbly:  Quader*S|indstein  und  Quader-rMe^gel  in  den  Uro* 
gebungei^  von  D^kfl  und  ffiemes  (Jahrb.  d.  geolog.  Reichs -Anst.  X, 
97  (f.).  Bei  Ueinik  kaum  etwas  gehoben  erleiden  di^se  l^ebild^  weiter 
nördlich  oegen  Dauka  und  das  nitteigetiras  zu  bereits  namhafte  Stömngen. 
Auch  basaltische  und  phonolithische  Durchbrüche  sind  hier  schon  viel  häufiger. 
Die  tteferen  Quadersan^tein*  tad  .  Quadermergel- Bänke , erreichen,  im  sogen. 
Gekirfe^  sodann  im  RatBehem-^  im  Nedoweslui' Berge  und  in  deii  vorzugsweise 
von  Basalt-Stöcken  getragenen  Quaderfels-Massen  der  einzelnen  Kegel-Berge 
um  Dmnkay  Peeehkaker,  Korieehen^  Borkoj  Binai  u.  s.  w.  ein  Niveau,  das 
die  Pltoer-Scbkhfen  der  Meimkef  Gegend:  mitunter  fast  lum  die  Hälfte  fiber- 
bietet. LetEte^Schiehteta',  eben  so  die  höheren  Quadermergd- Bänke  fehlen 
hier»    Sie  «ittd-'zeralörli '  fortgeführt,   das  Terrain  überhaupt  durch  kleinem 


744 

und  ^dtfsere  SpalteK-Brüclie  viMftieli  lerrttSMi  «nd  so  «i'iutMni  Chnaklar 
siemlich  ähnlich  dem  der  Bökmiseken  Schweift.  Die  dilnmlen  Lehae  <ichter 
LÖ88  mit  LOM-Schnccken),  in  der  sttdlichen  Geffend  fns  eiiene  Üoch-Plaitean 
oder  breite  lan^-gestreclite  Racken  oder  Joche  einnehmend,  fHUen  hier  Kemel- 
fbrmige  Verliefiin^n  oder  Spalten-Thiler  aus :  vnter  lotsten  ist  jenes  Ton  IM* 
stein  und  Hohien  das  bcdentendste.  —  Im  S.  yon  Jnf^jf^nttUu  macht  das  leer- 
Thal  eine  gtmz  eigenthilmliche  Seheide  iwiscben  den  beiden  im  Aller  nemUeh 
ungleichen  Ablagerungen  der  yorhandenen  Kreide-Gebilde,  der  Qnader-Sand- 
Stein-Formation  und  dem  Plftner.  Im  Gebiet  zwischen  Eike  and  ieer  ki 
erste  durchgehends  herrschend.  Quader-Sandstein  und  Quader-Mergel,  hioff 
mit  einander  wechselnd,  treten  unter  diluvialem  Lehm  überall  an  den  Gehingn 
der  tief  elngefurchten  Nebenthiler  meist  nur  nach  heftigen  Regen -Gfiisea 
zum  Vorschein,  wfihrend  Pliner- Schichten  sich  nur  hin  und  wieder  in  ver- 
einzelten Portionen  finden,  gewöhnlich  an  Kegel -Bergen,  von  Baaall  oder 
Phonolith  bedeckt.  —  Auf  der  linken  Seite  der  teer  zeigen  sich  die  beiden 
Glieder  der  Quader -Formation  nur  an  den  Gehfingen  des  Flusses.  Darüber 
hinaus  gehört  Alles  den  Pliner  -  Gebilden  an,  die  hier  in  einer  Mächtigkeit 
von  mehr  als  360  Puss  entwickelt  sind  und  den  Berg-Zug  von  (M&mek  uad 
Doir<nHt%,  der  eine  mittle 'See-Höhe  von  190  Klaftern  erreicht,  einnehmeB. 
Sehr  häufig  ist  die  Berg -Gruppe  Koemanoe  von  Basalten  durchseist.  Jene 
Gebilde  bestehen  auch  hier  vorherrschend  aus  meiiA  weichen  Mergelschiefera. 
Die  vorhandenen  fossilen  Reste  sind  Nuculen,  Ostreen,  Spatangen  und  Fon- 
•  miniferen.  Besonders  auszeichnend  ist  das  Auftreten  von  meist  Kalk -freien 
Sandstein,  welcher  sich  durch  sein  feines  Korn  und  seine  Gleichförmigkeit 
von  den  Sandsteinen  der  Quader- Formation  wesentlich  unterscheidet  Oft 
fiber  ein  Klafter  mächtig  bildet  derselbe  die  obersten  zu  Tag  ausgebenden 
Schichten.  Darunter  enthält  sodann  der  Pläner-Mergel  die  ilbrigen  Lagen  in 
verschiedenen  Abständen  und  in  sehr  ungleicher  Mächtigkeit.  —  Art  und 
Weise,  wie  sich  der  Pläner  zu  den  Gliedern  der  Quader -Formation  veihilt, 
Ifisst  hinsichtlich  der  Zeit  ihrer  Ablagerungen  auf  einen  seht  wesentlicIieB 
Unterschied  schliessen.  Im  süd-westlichen  Theile  des  besprochenen  Gebietes 
ruht  der  Pläner  in  den  erwähnten  isolirten  Parthie*n  meist  anf  Qnader-Meigelf 
im  nord-westlichen  und  in  denf  der  leer  östlichen  Theile  dagegen  fast  durch- 
gehends auf  Quader-Sandstein,  einer  dem  Quader-Mergel  aufliegenden  höheren 
Schichte.  Um  Jutufkun^lau  und  Koemenoe  sind  diese  Sandstein -Schichten 
sehr  gering,  werden  aber  gegen  NW.  so  mächtig,  dass  der  Quader  -  Mergel 
nur  in  tieferen  Thälem  darunter  hervortritt.  —  Auf  der  linken  Seite  der 
leer  fehlt  der  auf  der  rechten  so  weit  verbreitete  und  mächtige  Löss;  nnr 
auf  vereinzelten  Punkten  ist  derselbe  zu  sehen,  und  an  seiner  Stelle  erscheint 
neben  ausgebreiteten  Alluvionen  eine  mächtige  Schntt-  und  Snnd-Ablagening, 
die  jünger  seyn  dürfte  als  der  Löss. 


MOllrr:  Porphyre-Gänge  in  der  Gegend  von  üieran  und  i4«- 
ifuehieburf  (%rg-  und  üatten-männ.  Zeitung  18/f9,  No.  98,  S.  343  ff.>. 
Habe  östlich  von  Ödenm^  neben  der  Freikerfer  Chansa^e,  befindet  sich  eia 


741 

Stdilinrweil,  weklm  joIkhi«  tw  Mnfeier  Zeit  dvreh  enMn  dort  m.  IS««!«* 
fflH  merkwürdigen  Kontakt- Verfaftltnissen  auftretenden  Porphyr -Gajig  beidvD 
Geognosten  eine  fewisae  Bewätantheit  erlangt  bat.  IHeeer  3  bie  7  .Lachter 
mächtige  Gang  besteht  hier  ans  einem  sehr  harten,  anflcheinend  homegeqei^ 
Homstef unartigen,  fOth-brannen  bis  rdlhlieb- grauen  Fekit  mit  Wenigen  darin 
eingewnchienen  Onan-KOmem.  Hin  und  wieder  eothilt  er  aber  avieh  eekige 
Brocbatüeke  eines  andern  Thonsteitt  -  artigen  Felsit^  Porphyrs ,  welche,  dareh 
ihre  hellere,  meist  rötiilieh- weisse ,  gelhlicb-weiMe  oder  Fleiisoh-rothe  Farbe 
Ton  dem  umschtiessenden  Porphyr*  Gestein  scharf  abstechen.  Nicht  minder 
interessant  sind  die  Grens-  nnd|Kootafct  -  Verhältnisse  des  Porphyrs  xu  dem 
angrenxenden  Gneisse,  dessen  unter  30  bis  35^  in  SW.  einfallenden  Schiehlen 
er  sIemUch  vertikal  und  mit  dem  Streichen  bor.  4 — 5  dnrchsOlKt.  Schon  in 
einiger  Entfemnng  vom  Gneisse  nmschliesst  der  Gang  viele  BruchslüiDhe  de^ 
leihen^  <fie  lamer  hiuflger  werden,  bis  sdletat  itur  noch  ein  serrötteter,  mioh 
allen  Richtungen  von  PobiwAdeni  darchstrickier  Gneise  ansieht. 

Bis  vor  eintger  Zeit  war  dieser  Porphyr-Gang  nur  auf  der  OsWSei^e  ym 
Ödsmi  bekannt ;  neulich  ist  derselbe  aber  auch  nuf  der .  West-Seite  mige- 
fihr  550  Schritte  von  den  äuBseisten  Häusern  der  Stadt  unmittelbar  neben 
Att  CkewmUmer  Chaus^e  durch  eme  Kies-  »nd  Sand -Grube  anfgescUosM»! 
worden.  Hier  sind  zwar  seine  Saalhänder  nicht  ealblOsst,  aber  er  aeigt  andere 
nefkwQrdige  Verhältnisse.  Er  besteht  nämlich  hier  ans  einem  sehr  .grolM 
körnigen  Granit -artigen  Porphyr -Gestein,  das  dermaassen  «ersetzt  und  ver-' 
wittert  ist,  dass  es  bei  der  Berührung  mit  der  Luft  sehr  leicht  feu  eineaa 
frroben  lockern  Gms  serföUt.  Diess  Gestein  enthält  in  einer  rOthlich  weiasen 
bis  r5thlich*granen  weichen  Thonstein- Grundmasse  ausser  vielen  Erbsen* 
^ssen  Körnern  von  Ranch-'grauem  Quarz  misählige  %  bis  1"  grosse,  jneirt 
scbsrf  ausgebildete  Krystalle  von  Orthoklas,  gewöhnlich  in  der  Form  und 
Verwachsung  der  CarlHrndBr  Feldspath'-Zwtllinge,  jedoch  mehr  oder  minder 
in  weissem  oder  röthlich-weissem  Kaolin  xersetit,  so  wie  fast  eben  üo  häufig 
Brbsen-  bis  Haselnnss-grosse  Kömer  oder  seltner  Krystalle  von  noch  friaehem 
f tanzendem,  jedoch  sehr  rissigem  und  leicht  zerbröckelndem  Sanidin  (glasignm 
Feldspath).  Es  ist  also  ein  ausgezeichneter  Sanidin-Porphyr.  Kaum 
würde  man  glauben,  hier  'den  nämlichen  Porphyr-Gang  wie  Mlich  von  Ödertm 
vor  steh  sa  haben,  wenn  man  nicht  von  der  erwähnten  Sand -Grube  ans  die 
Fortselsung  des  Ganges  einerseits  gegen  0.  bis  fast  in  die  Mitte  der  Stadt, 
andererseits  weitet  gegen  W.  bald  längs  der  Süd-Seite  und  bald  längs  der  Nord^ 
S«te  der  f^emmtm^r  Chaussee,  und  zuletzt  von  dieser  abweichend  bis  auf 
dat  obere  südliche  Gehänge  dos  Umkmkaoh-Omndss  mittelst  saMvaieh  aer"i 
streuter  Bmchstficke  und  Geschiebe  verfolgen  und  dabei '  die  allmählichen 
Übergänge  jenes  grob^kömigen  Gesteins  bis  in  einen  fast  dichten  Felail  odeft 
Thonstein  nachweisen  könnte.  Man  kann  die  Erstrecknng  dieses  Ptorphyr«* 
Ganges  zwischen  seinem  östlichsten  und  seinem  westlichsten  Beobnchtnngs^ 
Punkte  auf  beinahe  V«  Sthnde  Wegs  nachweisen;  der  letzte  Beobaehtnngs- 
Pnikt  Hegt  ungefähr  400  Sohritte  weit  von  der  nord-ösHioben  Grenze  der 
avf  den  Anhöhen  des  Ödermner  Waldes  ausgebreiteten  grossen  Masse  von 
Qaan^Porphyr  entfernt,, und  es  ist  dessbalb  mit  groeser  WahrscboinlichkeH 


r4« 

MMlniHlfnM,    das«  der  Öimiiner  Porphyr  •6t«f  mit  iMsler'i«  diraktem  Z«- 
Mmnienhange  stellt. 

EHiiweiter  interewaifter  Porphyr-fiang  ist  swisciieB  MarM 
Mid  Ampuht^knrf  von  dem  Ldfa«iwf«->TlHde,  nahe  mterbalh  dea  MeimSarfer 
GtfflliaMea,  in  aord^weatlkbar  Richtaiif  nacti  den  FUkm-Thmi»  hinftber  aa4 
auf  dMten  linkem  GehAofe  hinauf,  über  die  Hdhen  de«  Kaa^MerfB»  aad 
S%$kAßrff€9  nordOetlich  von  Orütther^  nahe  bei  dem  FalbafMiiar  Kidk-Bnicke 
YMttber,  bif  In  daa  ;Sretoaf#efite^Thal  hinab,  d.  i.  bis  in  die  Nihe'^der  gioaMa 
Tkeimteill-Panhie  öitlich  ron  Pimts  oder  auf  «berhanpt  1  Stande  Wef -Linge 
an  tefiblf ed.  Vom  i/o^MlN^Thale  weg  entreekt  aich  der  Gang  in  nieariiick 
giMmder,  bor.  9,6  atreichender  Linie  gegen  KW.  bla  auf  die  Anbfthe  dei 
9ieMeir§e9\  hier  «her  thellt  er.' sich  in  awei  Aste,  deren  ehwr,  ip^eleber  die 
HaaptHchtnng  beibehilt,  nnch  kuraem  Verlanfe  sich  anaspitnt,  wthrend  der 
andere'  fh«t  nnter  reehtem  Winkel  gegen  W.  abgeht,  dann  aber  ellMihlifh 
in  das  angegebene  Hanptstrelchen  wieder  umbiegt  und  mit  aolcbem  in  dia 
Um!  6w  Sehweiieniittek  hinablluft,  wo  sich  seine  Spuren  refflieien. 

'  ^eser  Gang,'  dessen  Mächtigkeit  meist  nur  wenige  Lachter,  SfelleB-weiie 
aber  nueh  über  50'  Lachter  betragen  mag,  besteht  aus  einer  admwliic 
Fleisch -i-rotphffn  liitf  braun -fothen  Thonslein-drtigen  Felsit-Gnmdaaease  aii 
Mulig  dngewacbsenen  Kftmern  Ton  Rauth*  grauem  Quan  und  liebt- grtaea 
Flecken  einer  Speckstein  -  drtigen  Mineral  -  SubMana  —  i^ielleichl  neraeCAeB 
Peldspath.  Er  durchsetst  Gneiss,  Glimmersehiefer  und  Tbonaehiefer  nad 
nerd- öitlich'  von  ^rönltfi^^' einem  auf  deir  Grinse  von  Gneise  «nd  Ginaner- 
aebfiefer  ibit  dem  Sireichen  her.  3,4  anftretenden  michtigen  Qnan^  und  flen- 
stein-Gang,  der  viele  Gnehw-  und  Schiefer -Brocken  io  wie  etWIur  Baryt, 
Brnen-  -und  Roth-Biken^ra  nebst  Psilomelan  enthftit.  Von  diesem  Gang-Krenlas 
ana  scheint  aich  die  O^ara'-  und  Homstein- Bildung  mit  dem  Porphyr- Gengc 
gegen  SO.  hin  fortzusiehen ;  indem  man  in  einer  Erstreckung  von  etlichta 
hundert  Lachtem,  beinahe  bia  in  daa  FIdAe-Tbal  hinab,  in  Begldtang  des 
Poiphyrs  aaUreicbe  Blocke  von  weissem  und  grauem  Quara,  Eiaen-aehilsaigem 
mth- braunem  Homstein  mit  hiuftgen  Porphyr -^Fragmenfen  und  einaeinni 
naatern  von  Roth-  nnd  Braun-Eiaeners  vorfindet. 

Bin  thnHch'ea  Znanmmentreien  von  Porphyr  mit  einer  Oanm-Geagbildang 
In  schon  frOher  am  rechten  Gehinge'der  JKaebepen,  weallich  vea 
Am^tmihftf  und  ziemlich  gegbndber  Kmmmerathrf  beobaehtei  werden 
iSin  hier  am  stellen  Thal- Gehinge  auf  der  Grenae  awiaohen  Glieiaa  and 
mmmerschtefer  unter  dem  Streichen  her.  6  aiemlich  vertikal  anfaetaender, 
einige  Laobter  michtiger  Gang  von  schmutzig  HMhIleh-gmuetti  bia  braun* 
reihem,  viele  kleine  Quarz- Kamer  umschHeasendeni  Felait- Perpkyr  wird  auf 
deV'AÄihdhe,  etwa  500  Schritte  niHrdüch  vom  gnniienafgwa ,  von  einem 
her.  S,4— 8  streichenden  und  wehl  «her  3  Lachter  michtigen  Onara«  Gange 
durohaetat  und  in  aelndr  weitem  Fortsetzung  nnterbraeken. 

Mr  Ovars -Gang  beisteht  hanptstchliefa  ans  Bisen -sckiaaigem  dichteni 
Odara  «nd'Herdaieln^  der  oft  aerbrochen  nnd  dehn  dnrcfa  kryatnlliaiiten  Qean 
eder  fksr^n  Amethyst  wiederum  veikättet  lai,  und  enthftit  benonders  bei  der 
Hiauliunga*SteHe  und  is  der  Nihe  des  Poiphyr-Gangea  saidraiche  UeÜM  and 


pfi9B%  eckige  Bnidifltacfc^  toiI  Pbrpliyr,  <lie  nrii  tfem'Qtotn-  nnd  BoniMMlii- 
Hilt  ein  seht  insgeieidineles  BTocken^Gestem  Mlden.  Auf  den  KHlften  de* 
Porphyrs,  wie  in  den  Quan-Drusen  des  Gsnffes  kommt  ütirigens  schMf 
violeller  Flusspsth  und  etwas  Silber- weisser  klein-blütlrigfef  TIakril  mif  ¥of' 
Hier  wie  bei  GHMer$  ist  also  die  der  OBersr%feHr^sehm  Eisi^nmAaM' 
Gangformation  an  die  Seite  su  steüende  Qnar^Ganf blldung  entsehieden  sfiiter 
ab  das  Anftreten  des  Porphyrs  erfolgt. 


O.  iL  Lianan:  Itakolnmii  und  seine  Begleiter  (SiLun.'  «laiini. 
iSS9,  XX  vm,  148).  In  Sud'4)mroiima  ist  diese  Felaait  aehf  verbielMI. 
fai  ihrer  Geaellsokaft  kommen  rör:  Specular  seh  ist,  ein  Sckielsry  gfossea* 
theils  MM  Bisenglinunec  bestehend;  -^  Itabiril,  aus  sandigeM  Onans-nnd 
Magnetii,  mit  etwM  Eiaenglimmer ;  —  Cntäwberit,  ein  Talk^Siein  edec 
-Schiefer  mit  viel  Magnetit;  —  ein  Itakolumit-Konglomerat  und  etwas  Kalk- 
stein. Diese  Gesteine  scheinen  durch  Metamorphose  verschiedener  PaÜe- 
lithe  entstanden  sn  lieyn.  Dmg  VoriMnmien  des  Goldes  seheku  dalkiii  'in'Ver- 
hindttiif  an  sieben. 


N.  T.  Wstbkrkll:  über  das  Vorkommen  von  Graph uTaria 
Wetherelli  in  Kalk-Nieren  des  London-clay  und  Red-crag 
(Geolog.  Soc.  >  Ann.  Magati,  naihitt,  1858,  [4.]  XV,  484—485).  Diese 
Nieren  sind  im  London-Thone  von  Highste  von  verschiedener  GrOsse  und 
von  Walzen-  bis  Ci-Form.  Die  Graphnlaria-Art  kommt  aber  auch  auf  gans 
eleiche  Weise  in  Kalk-Nieren  des  Bed  Crag  vor,  welche  jedoch  durch  das 
Wasser  mehr  abgerundet  und  gegISttet  erscheinen  und  tweifeTsohne  mli 
anderen  Besten  aus  jenen  Aheren  Schichten  herein-gewaschen  worden  sind. 


L.  V.  Woon:  aber  das  Vorkommen  fremder  Fossil*Beste  iHf 
Red  Crag  (a.  a.  0.  S.  4S5— 4S6).  Dieser  Crag  enlhlfk ausser  den  Besten 
von  gieiehseitig  mit  seiner  Bildung'  lebend  gewesenen  Organismen  aveft 
solche,  die  ans  iHeren  Schichten  in  ihn  eingefnhrt  worden.  W.*  nimmt  an, 
dass  unter  den  240  Schaalen-Arten  des  jung-tertliren  Bed  Crag  40 — 50  ani 
den  Sippen  Chama,  CardHa,  Astarte,  Cyprina,  Isocardia,  Liniopsis,  Tnrrltella^ 
Vermetns,  Cancellaria,  Terebra,  Volutä  und  Pyi'nla  von  httbferem  Alter  seyen; 
doch  konnten  einige  dieser  Arten  von  der  Zeit  des  unteren  bis  in  die  des 
Red  Crag  fortexistirt  haben.  Einige  andere  Beste  Mit  W.  fitr  Schaelthier- 
Keme  ans  ?alten  Tertiär- Ablagerungen ,  von  welchen  jetzt  aber  keine  andre 
Spur  mehr  vorhanden  wftre.  Auch  Siugthier- Beste  scheinen  ans  älteren 
Schichten  eingefflhrt  worden  zu  seyn:  Knochen  ron  2  Hyraeolheriom^Arten 
und  1  Coryphedon-SSahn  aus  dem  London-Thon.  D^e  GeMne'  ¥on  Urses, 
Canis,  Vnlpes,  Felis,  Trogontheriura,  Mastodon,  Bhinoceros,  E4|nns,  9ns  nnd 
Cervus  dagegeh  gehlen  den  otier-teifHIlren  Ablagemiigetf  ant  dievnnWppo- 
therinm  nnd  Byaenodon  stammet  wnirseheinlich  ans  niittel-teiEtÜfen  ScÜck- 
tea.    Die  Balneaodon-Beate  cndKch  atanmen  sieheir  Hebt',  iHe  aum  adge^ 


74» 

vuend  einem  ■  späfeeren  Tertiär-Gebilde  herüber-^ekomineii.  Der  London-Tboi 
to*deiii  Crag  Überbleibsel  von  Krokctdibn,  ScbiliUurdten,  Schlangen,  Knulen, 
Weicbtbierciii  und  HöJbMm  geliefert.  Aucb  viele  Fische  sind  «ns  demselbei, 
a«dfe  BUS  den  BreeUesham-Sohickten  herein-gewnscben  worden,  nnd  noch 
andere  (CareharodoD  megaloden  etc.)  schebien  von  niittei-4ertiSfen  ikblafc- 
mngen  abzustammen,  welche  jetzt  nicht  mehr  in  der  Gegend  vorhanden  sini 
Endlich  sind  auch  einige  Kreide-  and  Mitteloolith  -  Fossilien  in  den  „phos- 
phatic  beds^'  vorgekommen.  Der  Verf.  erörtert  das  Menge-Verhfiltniss  nahrr, 
in  welchem  diese  verschiedeneo  Arten  von  Fremdlingen  sieh  im  Red  Cn^ 
efninden.  Hentzntage  feeigt  sich  nnr  etwa  im  der  Bucht  von  CMjf-etereA 
eine  ftkaliche  dnrcheinander-mengende  Th&tigkeit,  indem  die  dert  sich  ht- 
gebenden  Pluth-^tr6mnngen  fossile  Reste,  ans  verschiedenen  Sdrichten  est- 
fUlkrt,  mit  dto  Schaalen  noch  jetct  dort  lebender  Affen  sasaramen  ablagefs. 


-  -  'J.  B.  Hoituit:  das  obre  Eoc#B-6ebirg«  als  Bestandtheil  des 
Pyreiuieii-Baues  (Bmii.  ffM.  1858,  XF,  277—284).  Die  «nter  den 
Diluviale  gelegenen  tertiären  Sässwasser  -  Bildungen  des  subpyreniisciin 
Beckens  zerfallen  in  ober-eocäne  LitxLL  (Faristen  d^O.)  und  miecane  (Falv- 
nien  d'O.),  und  beide  sind  aus  manchfaltigen,  im  Ganzen  aber  ans  in  beides 
gleich-beschaffenen  Gebirgsarten  zusammengesetzt.  Sie  unterscheiden  sich 
jedoch  dadurch,  dass  die  ersten  wenigstens  in  der  Nähe  des  Fasses  drr 
l^yreii^en  überall  aufgerichtet  sind,  während  die  letzten  ihre  horizonule 
Schichtung  überall  beibehalten  haben,  und  dass  ihre  organischen  Reste  giDi 
von  einander  abweichen.  Jene  ältren  bestehen  aus  den  Mol  lassen  des  Fffm- 
jtidais  und  den  Mollassen  und  Kalken  des  Peri^rd  und  Querey,  des  Aüi- 
§€ai9  und  CastraiSy  welche  ostwärts  bis  zu  der  Montagne  noire  reicheo, 
wo  sich  die  Schichten  verflachen.  Dieselben  Gebilde  und  Erscheinnngri 
wiederholen  nich  im  Dpt  d»t\H0ut»  Qnronmt,  um  Vilisfiranche^  im  Ariefi- 
nnd  im  Ands-Dpi»,  wekhes  letzte  fast  gann  ans  dahin  gehörigen  Pttddinjrea, 
Randsteinen ,  Tbonen  und  Süsswasser-Kalken  und  -Mergeln  besteht  —  Bei 
dni  kleüieii' Stadt  Sm^ar^t  im  ^rie^s^pt.  sieht  man  folgendes  Profil,  vns 
für  eine  wisite  Umgegend  giltig  ist. 

i,'  Miocän-Schichten,  wagrecht;  mit  Dinotherinm  giganteum. 
3«    Ober-eocäne  Schichten  ausrichtet,  Inkustem  Ursprungs,  nämlich: 

Faddinge  durchmengt  mit  röthliehen  Tbonen. 

Dritter  Süsswaeser-Kalk  mit  Cyclostomen. 

Dritte  Pudding*Schicht. 

Zweiter  harter  Süsswasser^Knlk  nnd  Mergel. 

Zweite  PuddiAg^Schtcht. 

Erster  SüsswMser-fialk,  weiss,  gelbKck,  röthlich  mit  SchaedKen-Schasles. 

Snadsteine  und  Mergel. 
2.    Schkhten  tboniger  Sandsteine  ohne  Fossil-Reste  (ob  sn  1  oder  sa  3?), 

mit  beiden  in  gleichmässiger  Lagerung. 
1.   U»ter-«o€äne  Nvmmulitea-Kalke,  Tbone  u.  Sandsteine,  a.a%eiichtet,  mahn. 


NU 

Die  Sehnecken-Scbaaleti' iH^i  fi^^r^araf  liefcsen'sidh'^ifceAn^ii  iiis:'    '      '' 

Cyclostoma  formosüm  Boub^e.  PJanorbis  craBsus  >Sbrr. 

MfT.  eoaeta  et  minuia  Noul.  planatu«i  Noul.' 

Helix  Vialai  dr  Bolsflir.'  Ca3trensi8  fTouL. 

Potieii  t4.    •         '  ..•.:,•./.-  •  ■> 

janlhmoides  ttf. 

Diese  sämmilichen  7  Arten  kommen  auch  noch  anderwärts  in  obar- 
eocänen  Süsswasser-Bildungen  Süd- Frankreichs  in  den  Departepiont«n  der 
Aude  {ViUeneut^e-la-Comtal ^  Mas-Sainies-Puellesj^  des  Tarn  (^Augmanieiy 
Soreae,  Ca^ires^  Lautrec^  Alhiy  ManosHeg^  Camtatfop,  Ämarens,  Paluerny 
Cordes,  Lakruifuierfg^  Caucalieres)  und  des  Lot  (Cieurae)  vor  und  finden  sich 
da  oder  dort  in  denselben  Schichten,  welche  fossile  Knochen  von  Lophiodon, 
Lophiotherium,  Palaeotherium,  Propalaeotherium  und  Paloploiherium  geliefert 
haben,  die  alle  ober^-eocän  sind. 

In  Folge  dieser  Untersöfafiidungen  vrird  nun  auch  die  gelbe  Zone,  welcbe 
taf  DenmoT  vbAEub  db  BiAuiipNv'a  geok^gisGlier  Karte  ein  Kreide-iCMIrge 
an  der  Nord-Seite  der  Pyrenäen  angibt,  in  ein  inneVes  unter^eocftnes  und 
ein  äussres  ober-eocänes  Gebirge  zu  scheiden  seyn,  und  da  die  Aufrichtung 
der  Schichten  beide  mitbetroffen,  aber  die  niiocanen  nicht  berührt  (auch  sich 
iD  ersten  nicht  weit  vom  Fusse  der  Pyrenäen  weg  erstreckt)  hat,  91^  ^ird 
das  Oettte)  PyrenSieehe  Hebnngs-System  zwischen  die  £ocän-  rnid  Miocan- 
Periode  zu  verlegen  seyn. 


S.  Hi0LOf:  aber  Tertiär-Schichten  mit  Trapp-Gesteinen,  ver- 
banden in  Ostindien  (Lond,  Bdinb.  Dubi.  Pkiloe.  Maya%.  1859,  XYUI, 
153—155).  lYährend  die  mächtigen  Trapp- Ausbrüche  in  West-  und  Zentral- 
Indien  in  selchten  Süsswasser-^ee^i  stattgefunden,  erstreeMten  si($  sfch  wei- 
ter SO  .-Wirts  an  den  Mündungen  des  Qodavery  ins  Meer  hinaus.  Der 
Mandelstein,  der  gewöhnlich  von  Sediaent-Schiefaten  überlagert  wird^muss 
flicht  iHir  erst  nach  der  Erhärtung  dieser  lelztcAi,  sondern  auch  nach  Ider 
der  obem  Trappe  flüssig  emporgestiegen  seyn,  da  er  offenbar  befde  aufge- 
brochen hat;  doch  könnten  beide  Laven  yon  einerlei  Ausbruch  herrühren 
und  nnr  die  obre  rascher  erkaltet  seyn. 

Die  sogen.  Diamant-Sandsteine  betraehtet  H.  jetzt  (abweiebend  ▼«•  Mher 
veröflTentUchter  Ansicht)  nur  als  fast  gleioh-alt  mit  .den  j^wischen  4^n.  beider- 
lei Trappen  eingeschlosseneu  Schichten,  unter  welchen  sie  unmittelbar  lagern; 
sie  enthalten  eine  Menge  verkieselten  Holze^  und  einige  Paludinen, 

Der  Vf.  erörtert  dann  das  Vorkommen  einiger  Mineralien  im  Trapp, 
Gaeiss  n.  s.  w.,  wie  des  Hnnterit's,  Hislopit's  etc. 

Organische  Reste  kommen  vor  von  Sphyraenodus  (wie  in  London-clay), 
von  ReptiUen  und  Pvchydormen.  Fossile  Schattlen  des  Sttsswasaertr  ats  der 
ficgend  von  Nofpur  und  des  Meerea  von  der  Qedanery-Mikndvaig,  wendtti 
aasührlich  beschrieben.  Gypris-ArtäA  sind  sehe*  von  Sowiabt  tAröffentlicht 
vad  andere  wird  Joiws  noch  behannl  maehoD»    Von  de»  zaUrfieh  v<»rkeinh 


«ff 

nenden  fi^i^^JjMmk  ifl  noch  oiokti  v«r«Am|lieht.  Binif«  ImMlIw- 
Arten  icheineD  nach  Amdr.  Murrat  von  den  lebenden  verschieden  geweta 
tn  leyn.  Vergleichl  man  die  fotrilen  Schaalen  von  Nmgfur  mit  dei- 
jenigen  Arten,  welche  d*Archiaö  nnd  Haihi  in  ihrem  Werke  aber  die 
OttindUeke  Nnmmnliten-Fauna  bekannt  gemacht,  lO  scheint  sich  in  ergeki, 
dass  sie  uater-eocinen  Alters  nnd  *in  Burofm  nnichst  mit  den  Schicirtei 
der  Physa  gigantea  su  RiUy  verwandt  sind.  Diese  Tertiir-Schichtea  nh 
Ihren ''Fachyd^rmen-R^sten  sind  entschieden  Ülter  als  die  der  Hewalik  BUU 
'  (doch '  kommen  am  Nerhidda  und  anderwftrts  auch  noch  jüngere  —  ?prio* 
eine  ^  Schichten  mit  grossen  Knochen  vor).  Auch  der  obre  oder  Diananto- 
Sandstein  muss  gleich  den  Sandsteinen  iwi sehen  den  zwei  Trapp-Eifiessnngta 
unter-eocftn  seyn;  die  ptutonische  und  metamorphische  Thätigkeit  muss  daker 
noch  seit  dieser  Zeit  fortgew&hrt  haben. 

Die  fossilen  Süsswasser-Schaalen  von  Nm$fur  u,  a.  benachbarten  Tkeiies 
gi^Tßi'indietu  sind  bis  auf  3  Unter  neue  Arten,  nämlich: 


MeltMa  .' 

.fluadrilineata  L  Sow. 

Hunten 
Päludina  normalis 

Deccanensis  J.  Sow. 
-     Waptharei 

aciculans 

pyramis 

subcylindracea 

Sankeyi 

Takliensis 

soluta 

Die  Schaalen    ans    den   Seestrand  -  Schichten  von   Ht{fmwnandri  an  der 
Oodavery-^ündung  dagegen  sind  sänuntlich  neu  und  ausgestorben: 


Palndina  conoiden 
Rawesi         .  ,. 

Virapai 
Valvata  minima 

nnicarinifera 

niidtiearinifera 

decoUata 
Succinea  Nagpurensis 
Limnaeus  oviformis 

subfusiformis 

attennatus 


Limnae««  pcncnnuastai 

Spina 
Physa 

Prinsepi  J.  Sow.  rsrr. 

Bradleyi 
Unio  Maleolmaotti 

Hnnteri 

cardioides 

mammillatus 

imbricatua 

Garten 


Pseudoliva  eleg^ns 
*Natica  Stoddardi 
Cerithinm  multiforme 
flnbcylindracenm 


Stoddardi 
Vicarya  fusiformis 
Turrit^Ila  braelonga 
Hydrobia  Ellioti 
Hftailtema  f  rnnhi^radiata 


Ostrea  Pangadiensis 
Anomia  Kateruensis 

modiola 
Pema  meleagrinoides 
CoiMs  elbptica 
Corbicnla  ingens 
Cardita  variabilis 
Cytherea  orbicularis 

Wilsoni 

.Wapsharei 


Cytherea  Rawesi 

Jerdoni 

elliptica 

Hunteri 
Teilina  Woodvfwdi 
Psammobia  Joaesi 
Corbula  Oldhami 

suicifera. 


Die  Insekten  von  JVe^pttr  sind:  * 

Lomatus  HIslopi  n.  Sf.  und  3  andre  Buprestiden. 
Meristos  Hunteri  n,  $f.  und  7  andre  Curculioniden. 


I.  MAaeoo?  I^|ra#  e#  TrimM^  »«'  le  ••«««•«  fr««  röUfe  en 
J9«rof «,  ii«a«  rilflS«Vlfti«  dn  n^rd  et  dmm€  Finds  «  BiU,  um- 
^ff^.,  Arekiv.  de^§eieno,  Mrt.,  /9M,  ««•  €i  Jas«,  63  pp.»  8^,  «teaea«  1859). 
»er  Vr.  bespiieht  die  firseheinnaf ,  die  Güederanf  «ad  die  Chanktere  der 


741 


Perioden. 
TL  Ben«  FwloA» 

▼.  TertiSr-Peiriode 


I  jetzige 


qitftrtiire 


I». 


in.  Neii.-roth«r  Sandst. 


n.  Kohlen-Period« 


<  Ntogea 


1 


Palioxolsche  oder 
OraamMkA-Ptflede 


EoeiUi     . 

Kreide 

Jnrft 

C  Trlak  bb  Bombed 
^  Dyat 

Steinkohle 

BergkAlk 

BeTünien ' 

Sttarten      ' 


PerMMA^  wad  4er.  1Viaff*Fofmalioii  in  JH^twMamiy]  KiߧUmiv.  #iNMt<M4 
Nard-imeHltm  und  Ostindien  nach  den  bereits  vorhüideoeii  ^^  iciimt JfifUf, 
in  Beziig  auf  Nf^rd- Amerika^  von  ihm  aelbst  ver^ffentlicliten  Beoba4ehtupgen, 
and  scbligt  für  ^ie  querst  genannt^  Gruppe,  —  weil  der  Name  Perraien 
fich  anf  die  Ru^Mtehe  Erscheinung  derselben  besiehe,  wiihrend.der  chafak- 
teristifcbe  Typus  in  Deutwhl^ni  und  England  liege  un4,  eine  kurze  Beoe»- 
nuBg  n^^lb  thue  —  den  JECamen  Dy^s  vor.  Er  sucht  daan  su  beweisen,  dass 
die  Oyas  eniger  mit  der  Trias  als  mit  den  bisher  ^palfiolithisch**  genannten  Ge- 
bilden verwandt  seye,  während  jedoch  beide  den  alteren  Formationen  niher 
als  den  jüngeren  stehen.    Er  gelangt  daher  zu  folgender  Gliederung: 

Es  handelt  sich  also  haupUäeh|ieh 
um  Rang  und  Stellung  'der'Dyas  «lea 
übrigen  Gliedern  des  Systemet  gegen- 
über. Wir  können  die  daf&r  geltend 
gemachten  Gründe  hier  nicht  voll- 
ständiger wiedergel>en^  linden  aber 
nach  unserer  Anschauung^- Weise  zu 
viel  Gewicht  auf  die  künstliche  Tren- 
nung der  Perioden  gelegt,  wofltr  dock 
üben^  nur  Ortliche  Erscheinungen 
zur  Unterstützung  beigebracht  werden 
kdnnen,  virXhrend  eine  universelle  Scheidung  derselben  in  der  Natur  «dit 
existirt. 

Wir  erinnern  uns  nicht,  das  Schichten-Prodi  der  AmeriktmittkBn  I>yM 
and  Trias  in  Virginien  und  Nord-Carolina  ans  Ehhoms^  Oaoiofieal  iUfoH 
1S66  mitgetheiU  zu  haben,   obwohl  wir  der  Entdeckong  im   Allgemeinen 
aus  andren  Quellen  ^rwfthnt  und  die   fossilen  Reste  aufgeaithlt  haken   (Jb. 
1SS7^  342,  1868^  358),  wollen  dasselbe  daher  Tollsttndiger  nachtragen : 
E.   Hothe  mergelige  Sandsteine  in  Aiitfoii-  und  Orango^Co. 
D.   Dunkle  Hergelschiefer  reich  an  Pflanzen-Resten  zumal  in  Ckeatarfieid- 
Co.;  .darunter  ein  bis  45'   mächtiges  Steinkohlen-Lager.    Mit  den  im 
Jahrb.  i8S8 ,  358  genannten  pflanzen  (auch  Albertia  latifolia  ?)  und 
Poiidonomya  trianguläre. 
S  /  C.  Graue  Sandsteine  und  Konglomerate  am  Deep  river, 
H  B.   Cbatam  Series.     Grauliche  Sandsteine  unterwärts  in  bituminöse  Schie- 
fer und  Kfhien-Lagen  abergehend.   Walchia  angustifolia,^phen6pteris 
Aegyptiaca,  Equisetum,  Cnlamites,  Cypris,  Bairdia,  Limulus,  Posidonomya, 
Amblypterus  omatus,  Labyrinthodoutae  und  Thecodontae,  namentlich 
Dictyocephalus    elegans,    Clepsysaurus  Leai    etc.,    und   Wirbelthiere 
(Jb   18S8,  358,  359). 
A.  Chatam  Series.     Rothe  und  braune  Sandsteine  in  sehr'  mächtige  Ifon- 
glomerate  übergehend,  ausser  einigen  verkieselten  Baumstämmen  und 
einigen  Fukoiden  fast  ohne  Fossil-Reste. 
In    OaHndien   haben    die   Brüder   Blanford  und    Trkobald*    folgendes 


Hl' 


*    Mtmwr»  of  the  ^hological  Survtif  of  Jndia  /,  l,Ki8ta. 


I7S2 


AB 


SehiehteA-PrtfffI  ttiis  den  OuH-nmie  im  ffoh)eii*-B«clien  tob  Tcletor  ia 
Bezirke  €fuHdt  gegeben. 

2.  JToAai^ii-Stock :  aus  eisenschüdsigem  Sandstein  mit  Konglomentea, 
2500'  mächtig;  ausser  einigen  Baumstämmen  hei  flayfur  ohne  Foi- 
sil-Reste. 

1.  DamoodahSXocV'  aus  braun-rothen  Sandsteinen,  bituminösen  Sdiiefcn 
und  Steinkohle,  ebenfalls  2500'.  Von  fossilen  Resten:  Brachyops liti- 
ceps,  Posidonomya,  Fische,  Strangerites ,  Pecopteris,  Zamites,  Eqoi- 
setum,  Sphenoglossum. 

0.  To/dbear-Stock:  im  Aam^Anr-Becken  aus  1000'  mächtigen  Meiyel- 
^«hiefern  und  Konglomeraten  mit  erratischen  Blöcken.  In  OrtSM  us 
blauen  und  grünen  schiefrigen  Mergeln;  darunter  hell-gelbe  nickt 
eisenschüssige  Sandsteine;  dann  grobe  Konglomerate  mweilea  bH 
4' — 5'  dicken  Geschieben  (Boulder  beds:  die  durch  schwimmeade 
Eis-Berge  abgesetzt  wären,  wie  Rahsay  schon  fräher  fftr  £nfiisdie 
Perm-Bildungen  angenommen  hatte).    500'— lOOO'. 

1.  Stock  des  dolomitischen  Kalkes  von  Na§fur, 
i»,  Gneiss. 

Wir  ersehen  nicht,  in  wie  weit  diese  Schichten-Folge  durch  Beobsfk- 
tung  direkter  Oberlagerung  erwiesen  ist  Die  verachiedenen  Stöcke  haben 
jedttch  eine  abweichende  Lagerung  gegeneinander.  Bub  hält  die  Flore  tu 
Dmmoodah^  nach  den  Abbildungen  beurheilt,  mehr  für  triasisch,  als  jnras&isck 
und  der  VirgimMchmi  verwandt  Das  Sphenoglossum  namentlich  scheint  ibn 
¥«n  Sphenoglossum  quadrifolium  EnnoNs  (Sphenophyllum  fasciculati» 
McCuLLAin's)  kanm  verschieden.  Plur  das  von  M*^CLicLi«Aim  abgebüd«(e 
Sphenophyllum  speciosum  aus  Burdwany  das  eine  neue  Sippe  bildei 
dürfte,  erinnert  an  ältre  Kohlen-Pflanien. 


.1 


M.  STOTTsa:  die  df»#Aa/er-Masse  und  die  5e/rre#fa- Masse  (Zeit- 
schrift, d.  Ferdinandeums  (3.]  Vm,  1—96—136).  In  dem  Nachlasse  des 
verstorbenen  Verfassers  fanden  sich  die  beiden  Aufsätze,  werthvoli  dmch 
die  Sorgfalt  der  Forschungen  über  einige  ansehnliche  gegen  die  Seimäh 
und  Vorarikerg  angrenzende  Theile  von  Tyroi^  welche  in  ihnen  niedergele^ 
sind.  Der  Vf.  führt  uns  von  Thal  zu  Thal,  von  Berg  zu  Berg^  om  uns  ikre 
Formen  und  ihre  Gesteine  zu  beschreiben.  Wir  bedauern  ihm  in  diese  Reihe 

■ 

von  Einzelnheiten  nicht  folgen  zu  können,  noch  eine  übersichtliehe  2usaauieB- 
stellung  der  Einzeln-Beobachtungen  zu  finden,  die  er  uns  in  lebhaften  Sdul- 
derungen  bietet.  Bei  den  Höhen- Angaben  finden  sich  leider  überall  AbkünunfeB, 
deren  Erklärung  der  Herausgeber  unterlassen  hat.  Das'  Gebirge  besteht  vor- 
züglich aus  manchfaltigen  krystallinischen  Schiefem,  oft  mit  charakferistiscber 
Fächer-Schichtung,  dann  aus  Kalksteinen,  Dolomiten,  Rauchwacke,  Gypseo, 
?Grauwacken,  die  man  nicht  selten  hier  auf  beschwerlichen  Pfaden  über- 
steigt, uud  deren  Verfolgung  noch  durch  Vegetation  oder  ausgedehnte  Glet- 
scher beschrankt  wird.    Der  Vf.  beschreibt  uns  ihre  Metanior|ikosen,  ihre 


tfinenlien,  ihfe  Enfihniiig,  ihre  Kontakt- Veriiiltaiflse  imd  sammelt  die  AntL- 
lyten,  welche  von  den  BÜnernlien  dieser  Gefpn4  vorlegen. 


A.  PicauB:  aus  dem  Mfl-  and  Wipp^ThtL\%  (a.  a.  0.  S.  137^233^ 
Das  Gebiet,  WMiit  sieh  der  Vf.  beschäftigt,  wird  uns  durch  einen  Bück  aaf 
die  beig9gebene  geognostische  Karte  in  ansehnlichem  Mnasstabe  alshidd 
klar.  Es  ist  die  Umgegend  von  im^^rmekj  Ae  in  ihrer  nocdlicben  Hftlfte 
▼OB  Insi  durchflössen,  aufwirts  bis  Sekwam  und  abwärts  ungefähr  eben  so 
weit,  bis  OUrkofh^^  reicht.  Das  Emriendeirfhal  liegt  nahe  an  an  növd- 
Ücben,  Pftrt^ek  und  der  Brenner  nahe  der.  südlichen  Grenze.  Die  Schichten- 
Folge  im  Garnen  ist 

Diluvial-  und  Alkvial^Land.  .  » 

Tertiir-FormalioB :  Konglomerat  mit  Pflan^en-Abdiücken. 
Obrer  Jora:  Aptychen-Schiefer. 

I  Obrer:  Adnether-Schiefen 
untrer,  nemlich  Gervilloia*  oder  KOssener-ISchichten ;  Megalodus-  oder 
Dachstein-Kali^;  Uthedendron^-Kalke  mit  Gerviilia  inflata  u.  a. 
bekannten  Arten. 
Mittel-Dolomit,   GCmkl's  0aupt «Dolomit  (welchen  Gumbkl  und  die    Ifiener 
Geologen   aus   paliontologischen  Gründen  dem  Keuper  zuschreiben,  dio 
Sehmeit%9r  und  Opfbii  aber  noch  snm  Lias  zählen). 

Cardita-6chichten  oder  antre  St.  Cassian-Schichten  der  Sckweitvßr 
mit  Ammonites  Aon,  Cardita  crenata,  Ostrea  montis-caprilis,  En- 
Obre    I       crinus  grannlosos,  Terebratula  vulgaris  etc. 
Trias     |  Obrer  Alpen-  oder  Hallstatter^Kalk  der    Wiener,  mit  Ammonites 
Aon,  A.   Zarbas,  mehren  Chemnitzia-Arten ,   Halobia  LommeU, 
Encrinns  liliiformis  etc. 

I  Untrer  Alpen-Kalk  =  Guttensteiner-Kalk,  dessien  von  flAun  und 
Escon  bei  MUuie  gefundenen  Versteinerungen  ihn  dem  BeuUeken 
Muschelkalk  parallel  steilen. 
?  Bunter  Sandstein  =?  Werfener  Schiefw,  mit  Verrucano« 
Dana  Thopglimmerschiefer  theils  qvanig  und  theils  in  VerbiBduBg  mit 
könugen  Kalken  jnnd  Anthrasiten,  Ghl^ritschiefer,  Homblendeschiefer,  .Glim« 
merschiefer,  Gneise. 

Der  Verf.  führt  vms  zuerst  in  den  kleineren  nördiiehen  Theil,  wo. das 
ganze  Schichten-Profil  zu  Tage  kommt  und  £(ee/'eM  eingeschlossen. liegt.  .Er 
widmet  dem  Salz-Gebirge  einen  besonderen  Abschnitt.  D^nn  geht  er.  auf  das 
südliche  Ufer  des  Inme  über,  wo  auch  die  krystallinischen  Schiefer  liegen, 
der  Lias  anf  grosse  Strecken  metamorphisch  und  in  Yefbindnng  mit  Serpen- 
tinen auftritt.  Die  Beschreibung  der  regelmässig  geschichteten  Gesteine  .ist 
weniger  nasfas^and  als  vorhin;  30  Profile  edüatem  örtlich  und  oberflächlich 
die  meistens  sehr  gestörte  Scbichten^StfQllung,  deren  unterirdisches  Zusammen- 
hang zumal  bei  starkor  Aufriahtung.  des  Gebirges  doch  in  den^meisten  Fäi* 
len  ein  Rätiisel  bleibt. 

Jahrbneh  1660.  ^ 


TM 


C  Petrefakten  -  Runde. 

0.  Hbir:  über  die  Terti&r- Flora  von  Yameouverg-InsBi  und  Beiiinf. 
Um^Brnp  im  }fkMnfkm'T4rHimrf  und  von  tkUmd  (Siuin.  /— ■».  186$. 
XXVlifi  85—89).  R.  beuitMtt  In  einem  Briefe  «n  linovntset  «•  fesiiki 
nianflen<4lette  der  luerü  fennrnteMi  OfilMkkeÜen  nncli  KeidMWigen^  mt]fkt 
ifcm  L.  KU  dem  Ende  gfeediickt  bntle,  wh»  f»(gt  (v^L  Jb.  /^M,  50») : 

DMh  LB8QUlRtVX.  nach  tlfffiR. 

0nlii  lelnndica  .    .     .    von  $,  mneroipbfylln  -eiwas  vencbieden,  aber  mit  eiaer 

An  ttbereinstimmend,  welch«  H.  wiiMch  ans  Mni 

erhalten  bat  |s.  u.j. 
Quercui  Benioin   .    .  «wörde  mit  Oreodaphne  Heeri  ^Aon.  fsni  flbereihfb'n- 

meto,  wenn  sie  eifeie  kleine  ¥ertiefanf^  In  den  ktk- 

sein   der  zwei   unteyfi  SekundlrUerven  bitte  |iie 

fehlt  aber  wiriLllch  naeb  LiQ.|. 
„        Omdini  .    .    ««belHlaneh  hi  It^tim  vonnkommen. 
,,       nraltinervis  .    k«nnie  cn  Pfcns  mnMnefirfir  geboren  fwaa  Lsq.  oob 

auch  bestfitifft]. 
Planeria  dubia  .    .    .    von  PI.  thigerf'  ni«bt  m  unteraebeideD. 
Piena  «f. 
Cinnamomum  Heeri    .    In    C.    BneM  n.   -a.   ChinlHiiomum*Aiteii    treten  die 

Ifervoben  «nter  minder  sfuflfeem  Winkel  ab  {ist  det- 

fiocb  von  dfieaer  Sippe,  hni,] 
„         craMipes:    von  C.  RoMmiaaleri  H.  kaum  nnteracbeidbar,  dodi 

foMt  die  SplUe. 
Acer  trilobatnm     .    .    dem  A.  trilebatum  ftbniicb,  aber  randsähnig^? 
Salisburyia  polymorphe :   die  Sippe  richtig. 

Die  eber-tertiftrai  Arten  Bnropü't  und  Nwd'-A^Himikä'M  siMd  al|o  nidit 
biw  einander  sehr  ihnlteb,  sondern  in  der  Tbat  £.  fk.  tdentlsdi.  Dafcu  keai- 
men  noch  Glyptostrobus  Oening«nsis  A.  Bn.  und  Taxodinm  dubivn 
SmiB.,  welche  in  der  f/nlf.  SiaaieB  Bapforing  B:ey0iiiiaH^  eomummnd.  of 
WkKüa,  €f!eöi&0.  AtU»  pl.  21  dnrcb  Dana  vom  F^sMer  JNmt  abgebildet  wor- 
den, and  vIeHeiebt  Carpinns  6audfnl  und  Bhamnus  Rossmaesslert 
welche  man  eben  daselbst  in  Fg.  11,  15  und  Fg.  12  tu  erkemien^meiBt 
Gtontmomnm  und  f^aftsbnryla  in  der  JV.^Aiiie**A«iilMft«fi  TertHtr-FIdira  n 
finden  ist  überraschend ,  weil  diese  Sippen  jetsi  auf  Japan  bescbrinkt  sM ; 
eine  Oreodaphne  lebt  zwar  in  Amerika  noch,  aber  die  fossile  entapricht  der 
0.  foeiens  von  den  ONMH«eftai  in9e9n  am  meisten,  ffit  diesen  Planten  m 
wachsen  fhnden  auch  eine  Palme  nnd  eine  Sequoie  das  IKmn  wnrm  gtnü^, 
wie  jetzt  hl  Sf^-Muroptu 

Gant  künlioh  hat  aber  HMm  auch  eine  Sammhitig  tertiärer  Pfinten  voa 
laiMid  erhaken,  wobei  die  oben  erwtthnte  Salix  Ishmdica,  ein  iyriodendnm, 
Blltter  nnd*Fniebt  sehr  entsprecbend  wie  bei-i..  tuKpifera,  sechs  Pfnus-Artcn, 
worunter  eine  der  P.  alba  sehr  fthnliche,  dann  Alnus,  Betola,  Aren  Araucaris, 
Sparganium,  Equisetum,  alle  sehe übaminkonmend  mit  tertiftren  Arten  Europas. 


9M 

wokl  Bielil  ans  Ireide;  e«  sind  tevtfinfr  Tf^B^  Wenfgsteng  mi  d^^antor- 
sleUte  Credaerit  der  iiDter-iiiiocSiien  Populus  leuce  sehr  ähnlich,  und  die 
Eltingshansenia  (ohnehin  eine  haklose  Sippe)  scheint  unrichtin^  hestimmt  zu 
wy«.  AUe  anderen  v«b  Hwwunm  erwiknlea  Arien  aber  sind  tertiäre  Formen 
ftmd  nieltt  solche  der  MraWfc  geit.  ISeilfcer  tolV  jedoch  nachgewiesen  worden 
s«y%  4mB  Um  Mriebt,  wetohe  dibse  Sfelter  elithilt)  wiricUch  unter  solchen 
mit  BlmAesy  Awme«itee  «.  s.  w.  liefst;  figL  Jb«  IM#,  €02,] 


J.  Aau.:  C^nirHution$  to  thß  Palaeontology  of  New-York, 
kein§  «MH«  of  the  results  of  investigatiotu  made  iurin^  ihe  years  18S6— 
18S8  i\S  pp.,  8^  A/kmy  1869),  Enthält  die  Beschreibung  von  drei  neuen 
Sippen:  Paiaearca,  iMegambonia  (neben  AmboDychia)  und  Stropho- 
st y  las  (Natica  ähnlich),  —  eine  Versetzung  der  paläolithischen  Acrocolia- 
Arteu  zu  Platyceras  Cohr.  und  eine  Ausführung  der  Charaktere  der  Sippe 
Platyostoma  Cona. 

Palaearca  ist  =  Cypricardites  Comb,  und  Cyrtodonta  von  Bil- 
LiKGs  in  Canada  Oeolof.  Report  for  t867^  179,  dessen  Käme  mithin  die 
Priorität  hat,  indem  der  dritte  Band  von  Haxl*s  Palaeontology  of  Nett-York^ 
wo  seine  Sippe  aufgestellt  worden,  noch  nicht  erschienen  ist.  Hall  rechnet 
dieselbe  zwar  zur  Arcaceen-Familie ,  aber  statt  der  Arca-Zähne  zeigt  das 
Schloss  nur  wenige  Zahn-artige  Falten  an  beiden  Enden  der  Schloss-Fläche^ 
und  noch  geringer  ist  die  Verwandtschaft  mit  Cypricardia,  daher  die  beiden 
Namen  verwerflich  sind.  Zu  dieser  Sippe  gehören  nun  die  Edmondia- 
Arten  nebst  Ambonychia  obtusa,  Cardiomorpha  vetusta,  Modio- 
lopsis  lata  und  M.  subspatulata  im  ersten  Bande  der  New-Yorker 
PaläcHitologie. 


J.  W.  Dawsom  :  fossile  Pflanzen  in  Devon*Gesteinen  der  Insel 
Gaspe  in  Gammle  {Lond,  Bdinh.  Bubi.  PMlos,  May.  1869,  XVU,  147—148). 
IKese  Pllanzen-ffihrenden  Schichten^  zwischen  ober-silurischen  Gesteinen  und 
Konglomeraten  der  Kt>hlen»Pormation  gelegen  und  auch  einige  unter-devonische 
Braehiopoden  ftibrend,  sollen  7000'  senkrechter  Mächtigkeit  besitzen.  Unter 
den  PiHnaen-Resten  ist-  eine  eigenthämliche  Lykopodiaceen-Sippe  Psilo- 
phyton:  bestellend  aus  wagrechten  Rhizomen  voll  kreisrunder  Feldchen  mtl 
zylindrtsehen  Wärzelchen,  und  ans  schlank  wahenförmigen  dichotomen  Stäm- 
men, die  vor  der  Entfaltung  spiral  eingerollt  sind.  Manche  Schiefer-Lagen 
sind  ganz  durchwirkt  mit  jenen  Wnrzelstöcken.  Auch  haben  sich  Spuren 
von  t^mktifikationen  in  Form  Keulen-förmiger  Bfischel  gezeigt.  Abgerissene 
BntGhftAcke  dieser  Pflanzen  <Pl.  princeps  and  Ps.  robnsthis)  würden  wohl 
für  TheUe  von  Karslenia,  Halenia,  Stigmaria,  Schizopteris ,  Trichomanites 
Fucus  u.  s.  w.  gehalten  werden.  —  Der  Vf.  fand  femer  Lepidodendron 
Gaspeannm  n.  »p.,  —    Frototazites  Logani,  Koniferen->Holz  an  Taxus 

48* 


TM 


I,  Knorrla,  Poaelies,  w  QeifelWchrifc  v«i  Thici^Emftti»wie 
ehia,  Spi^lHs,  Brachiopöden  uiid  PbiAe. 


J.  DsnoTBitt:  Notiirüber  fos«ile  Ffthrien  iiiiGyp«e  der  Pmnmr 
Gegend  und  insbesoader^  im  Thale  tob  Mßnhnormicf  (7  S8.  4''i«f 
den  Comft,  renii.?).  litt  Vf.  bat  ia  Fiilge  luMg^brifer  fienübiiaffen  aUniUid 
gefunden  :  Ffthrten  vop  RdpliUen*  mit  nachscbleifeiideBi  Schwalize,  ^en  GecW 
Varanen  und  Leguanen  verwandt,  —  von  grossen  Batrachiem  mit  ungleicki 
und  an  jedem  Fuss  -  Paare  anders  gestellten  Zehen.  —  von  Zwei-  und  Drei- 
Hufem,  welche  zu  Anoplotherium  und  Palaeotherium  gehören  dürften,  —  toi 
grösseren  Vögeln  mit  langen  und  deutlich  in  Phalangen  iabgetheilten  Ziehen,  — 
von  kleineren,  welche  sich  wie  Parra  ja^ana  durch  ihre  Lunge  und  die  Isnee 
und  spitze  Beschaffenheit  der  Klauen  auszeichaen.  Ferner  solche  von  plasti- 
graden  Sdugthieren  von  der  Grösse  des  {lundes,  mit  breiter  Sohfe,  4  getrenn- 
ten Zehen  und  einem  abgerundeten  und  von  dem  übrigen  Fuss  ganz  seitwnrtf 
abgesonderten  Daum,  die  wohl  zu  der  Pterodon-Art  gehören  könülen.  deren 
Kinnlade  zu  SannaU  gefunden  worden  **.  Noch  andere  Fährten  waren  minder 
regelmässig  und  rühren  offenbar  von  solchen  glatt-  oder  Schuppen-häutigen 
Füssen  stark  seitwärts  eingelenkter  Beine  her,  welche  auf  grosse  Batrachier 
oder  Krokodilier  hinweisen.  Manche  Kindrücke  gleichen  gänzlich  den  Fahitet 
der  stummelzebigen  Land-  und  andere  denen  von  Süsswasser-Schildkroten; 
noch  andere  rühren  deutlich  von  ruderfüssigen  See-Schildkröten  (Chelonii) 
her,  und  einige  entsprechen  genau  dem  Abdruck  des  Brustschildes  von  Trio- 
nyx,  dessen  knochigen  und  knorpeligen  Theile  und  zumal  die  gezähnten  Rin- 
der der  ersten  sich  so  zeigen^  wie  sich  diess  Alles  darstellen  muss,  wenn 
sich  das  Thier  auf  eine  weiche  Unterlage  stützt,  Tfoch  insbesondere  ist  n 
erwähnen  der  Abdruck  der  Füsse  eines  Riesen- Vogels,  wie  bei  Fulicn  be- 
schaffen und  vielleicht  auf  Gastornis  zurückzufahren,  obwohl  dieser  etwas 
älter  zu  seyn  scheint. 

Die  Haupt-Fundstätte  ist  eine  Schichten-Ebene  des  Gypses  za  beiden 
Seiten  des  Thaies  von  MimUwwremeyy  von  den  Steinbrüchen  bei  ^icMier  Stadt 
und  bei  fifoify  mi  bis  zu  jenen  vgn  SainH^eu  nnd  von  Fre^Ulon  eineiseiti 
und  von  Argenteuil  und  Sannaiß  bis  HerkUy  andererseiu.  Doch  ^  es  nick 
mftglich  Ijängere  zusammenhängende  Fährten-Re^hfu  zu  iarhaHen,  theUs  weil 
der  Gyps  senkrecht  und  nicht  Schicht- weise  •  weggebrochen  wird  und  iheib 
weil  dessen  Schichten-Flächen  überall  von.  zahlreichen  Furchen ,  bognigca 
Kanälen  und  Aaswaschungen  unterbifocben  sind,  ivie  sie  an  ajbliängigen  Küsten 
entstehen ,  wenn  seichte  Wasser  zur  Ebbe-Zeit  u.  s.  w.  scImeU  ¥on  ihnen 
ablaufen. 


R*Ownf:  Schädel  einea  grossen  Fleisch-fk'esseBdettB^utei- 
thieres,  ThylaeoleA  carnifez  Ow.,    ans  einem  Konglomerate  ia 


*    *Uo  d«m  Dftvm  aaeh'em  B«atAltliier! 


M7 

ilMlrtftfei»  (>  ilM.  'ATäfTO.  mmUMHy  1SS0,  [S.]  tV,  6a--64).  Der  sehr 
tertctiamicite  8chMei  «««aM*.  iir  einer  iÜOBgleinem^Sohühl  hm  Rande  eines 
See's  60^  Engl;  Misilen  SW.  mon  Jfsl^Mlrne  gefmHieii.  fan  Ganten  hat  er  am 
■wisieB  VnrwandtocMI  mH  Dliayti'pus  (SafcepJiUus)  ursinus;  doeh  nt  das 
Gebiss  selir .  venichidden  von  deinf teilen  aUer  lebenden  Carnvoren.  Der 
Ranbtbier-Charakler  ist  ainffedniokt  dorcfa  die  betrttchtitehe  Ansdehnnng  der 
SchUHen-Graben»  ivekhe  anr.Bilduag  einer  niedere»  Leiste  anf  dem  Parietal- 
Beine  beitragen  und  hinten  Tön  einer  starfceniOceipit^-Leiste  begrinat  wer- 
den, und  durch  die  grassen  Fleisch**Zihne  im  Ober*  nnd  Unler-Ktefer.  Die 
Bentehhier^Natar  ist  durch  folgende  Merfcmalfedes  Schädels  angedeutet:  durch 
die  wuilc  Uteke  im  ktattekemen  CSanaien ;  durch  das  verhältnissmissig  grosse 
Thrinenbein,  welches  sich  iber  das  Antlita  ausbrijitet  uftid  vor  und  ausserhalb 
der  Augenhöhle  vom  Thrfinen-Kanal  durchbohrt  ist:  durch  drei  äussere  Prä- 
condylojd^Löcher ;  durch  die  Durchbohrung  des  Basisphenoid-Beins  von  dem 
Entocarotid-Kanale ;  durch  den  grossen  Zwischenraum  zwischen  dem  Foramen 
ovale  und  F.  rotundum^  durch  die  Trennung  von  Pauken-  und  Felsen-Bein; 
durch  die  Entwickelang  der  Bulla  auditoria  im  Alisphenoid-Bein;  durch  die 
Stellung  des  Auslasses  für  die  Vene  aus  dem  Seiten-Sinus  hinter  und  über 
der  Jochbogen- Wurzel ;  endlich  durch  ^as  niedre  und  breite  Hinterhaupt  und 
den  sehr  beengten  Raum  des  eigentlichen  Hirnkastens.  —  Von  der  Grösse 
eines  Löwen. 


Tu.  H- Huxlby:  über  den  Haut-Panzer  des  Crocodilus  Hasting- 
siae  (Ann.  Maga«,  nathisi.  i8S9,  \8,\  III,  510).  Der  Vf.  hat  unlängst 
nachgewiesen,  dass  im  Panzer  von  zweien  der  drei  lebenden  Alligatoriden- 
Sippen ,  nämlich  im  Caiman  und  Jacar^ ,  in  einander-gelenkte  Rücken-  und 
Banch-Sehilder  vorkommen,  —  dergleichen  nun  auch  mit  den  Resten  des 
Crocodilus  Hastingsiae  zusammenliegend  gefunden  worden  sind.  Nun  nähert 
sieh  aherCfOcodünS'HUstingsiae  deti  Alligatoriden  auch  noch  in  der  Zahl  der 
Zähne  mehr  als  den  Krokodiliden ,  und  was  endlich  das  geschlossene  Loch 
im  Oberkiefer  der  Alligatoriden  betrifft,  in  welches  (statt  in  den  randlichen 
Ausschnitt  der  Krocodiliden)  der  untere  Eckzahn  einpassein  soll,  so  istDiess 
kein  •sein'  beMindiger  Charakter ,  so  dass  niehi  nur  Owbn  bereits  die  Ver- 
flNrthnng  anagedrückt,  Crocbdilus  Has6n|piiae  durfte  nur  eine  Varietät  von 
Alligator  Hanteniensia  seyo,  sondern  auch  der  V^erfasser  selbst  am  Schädel 
des  lebdnden '  CrcNsodilns  palustris,  welcher  in  schmaler  Schnautzen-Form 
jener  Art  am  nächsten  steht,  bald  einen  seitlichen  Ausschnitt  und  bald  ein 
gDschlottenes  «Loch  für  den  unteren  Eckzahn  beobachtet  hat. 


0.  ScHHiirrr 'das  Elenn  mit  dem  Hirsch  und  dem  Höhlenbären 
fossil  anf  der  Grekenxer  Aipe  in  Ohertteffer  (Sits.*Ber.  d. mathem.-naturw. 
Haase'  d.  K.  Akad.  d.  Wissensch.  XXXVII,  249—356,  m.  1  Ti. ;  besonderer 
Abdruck,  ^10  SS.  Wieii  t869y  8<^.)  Mehrfache  Reste  der  drei  genannten  Thier- 
Arten,   anscheinend  von  eiuem  Individuum  jeder  Art,   sind  schon  t8ä7  in 


rts 

•hier  tiefen  SoUot-MmlUhe«  Sptlle  der  BewB-  «M  W«Mr«leeffe»  Alpe, 
dem  tofeD.  wMen  M^pek  eder  UMBelir  UinektmUdk^*  nmmmH  Mi. 
Md  Nemmarki  fefuBien  worden»  theib  ves  8«Ua«D  imMH  oad  tiieiU  Um 
vBterSteiA-Schtttt.  Von  Blei*  ein  j9chidet49iftek  nü  eiani  wdbümm  vürtie 
digen  Geweik,  des  der  Verfeaier  elMdel.  Er  kebl  die  BifeBlMteiidikeit 
dea  ZasaBuneBliegene  hervor  von  etner  ■nifestorbenee  mid  tob  awei  jcM 
noch  leb^iden  Thier-Anen  im  Spalt  einer  trockenen  €iebi^gs-HAke,  von  wnA-^ 
cken  jedoch  die  eine  Art»  ein  Bewohner  tanplif  er  Manchen,  jelnt  weit  naci 
Norden  SHrAckgedrftngi  iat  md  die  andre  noch  in  der  Gegend  lebi.  Zw 
ErUirung  der  EiaoheinBng  glaubt  er  inr  Annahnie  greifen  an  nnaacn,  dnn 
die  Hebong  der  OH^Aipen,  welche  die  Geologen  awisclien  Plioein-  nnd  Düa- 
vial-Zeit  setaen,  auch  noch  apAter  fortgedauert  habe. 


E.  BitLiNGs:  beschreibt  einige  neue  Brachiopoden-Sippra 
und  -Arten  {Heft.  Canada  geoioy.  Survey,  tSS8  ^  Sillih.  Joum,  1859, 
XXVill^  152)  ans  den  siluriachen  und  devonischen  Gesteinen  CmnaiUt*s.  Die 
Sippe  Centronella  beruhet  auf  Bhynchonella  glans-fagi  Haix  ans  den 
Oriskany-Sandstein  und  Comiferous  limestone  Canmdas  und  dem  Schohaiie 
grit  NeW'York's.  Sie  enthält  ein  Arm-Gestelle,  eine  Schleife  wie  Tere- 
bratula,  doch  nur  aus  awei  schlanken  Lamellen  bis  zu  halber  Schaalen-Liogr 
bestehend,  wo  sie  sich  unter  spitsem  Winkel  vereinigen  und  sich  dann  ia 
Geatalt  einer  dflnnen  Platte  gegen  den  Buckel  zurukkrämmen.  Stricklaa- 
dian.  ^.  nimmt  drei  mittel-ailurische  Arten  En^ißfuU,  Pentamerns  lens, 
P.  lyratus  und  P.  laevis,  nebst  drei  neuen  mittel-  oder  ober-ailuriscbcn 
Arten  Amerika**,  Str.  Gaspiensis,  Str.  Canadensis  und  Str.  brevis  in  sich  aof. 
Den  Charakter  der  Sippe  erfahren  wir  aus  unserer  Quelle  (Snun.  Jomru.) 
nicht. 


LmKomiiicm:  neue  paliolithiache  KriB4»iden  ana  Bmjßmmi  und 
aehoMmnd  (BuiUi.  de  ta  eimäee  dee  eeUne.  de  FActid.  My.  taSSy  43-58, 
pl.  1).     Es  sind: 

fiydreinocrinua  (?)  N.  §,,  S.  43.  Basal* Stacke  5.  Sabntinlia  5, 
wovon  8  unter  sich  gleich  sind,  daa  4.  unter  einem  Radiale  ateht,  dna  5.  mit 
2  Anal-Stücken  verwachaen  ist.  Analia  5.  Radialia  5.2,  wovon  1  gerade 
fiber  einem  Subradiale  steht.  Brachialia  2X5.5;  aua  den  obersten  eihe- 
ben  sich  je  awei  (alao  20)  unveräatelte  Arme,  ana  je  36—40  zweimilig  aher- 
nirendea  Tftfelchen  gebildet,  Aber  welchen  oben  im  Scheitel  dann  ein  Kreb 
von  im  Ganzen  15  Spindel-f5nnigen  und  unter  aich  verachmolzenen  TtfeidieB 
liegt.  Das  Decken-Gewölbe  innerhalb  dieses  Kreises  aus  noch  vielen  kleiaea 
1 — 5-seitigen  TAfelchen.  Säule  aus  walzigen  Gliedern.  Im  Kelche  mit  Pole- 
rioerinua  übereinatimmend,  doch  niedriger;  die  Arme  und  Decke  bei  ober- 
llAchlicher  Betrachtung  an  Cupreaaocrinus  erinnemd,  aber  doch  weaeatlich 
rerachieden  in  der  Zusammenaetzung;  -^  daJier  mehre  bloa  nnf  die  Kelche 
geatAtzte  Arten,  ehe  die  Anne  bekannt  geworden,  vom  VC  u.  A.  mit 
cfinna  vereinigt  worden. 


S^«e     .  S.    Fg.         Orl. 


H.  Woodan»8  Kok.  47    5     York^kire 
IL  ScoiicuB  Koi.      49  6,7  GlaM§»w 
H.  ?flob«lari«  Kom.  51  1-4  Giassow 


H-  gfeiwUiUu 

P^ieHoerimm^  fr«.  Piiu.  j»    .    49 
B.  calyx 

PoUrioeHtmt  e.  M^C.      .    .  (46) 
U.  PliiUip«iiiiiis    ......    49 

Poi§riQerim9m  Ph,  Won. 
H.  MscCoyamw 50 

P^enoorimus  IPf.  Koik 

PisocriBMs  ••  f.,  S.  55.  BatAlia  5  »n  «ineni  PreiecK  vereinig!. 
Snbradide  wti  der  asale«  Seito  4eB  Dreiedui.  Radittia  (bekannte)  5,  wovon 
2  froaa»  auf  den  9.  anderen  Seilen  der  B«mb  anfaitien  and  3  kleine  drei«* 
eckige  ao  ton  oben  swiseken  -die  vorigen  eingeschoben  iind,  da«a  iwei 
swiMken  de»  Snhradäde  and  den  awei  grouen  M^ckea^  dae  drille  mit  »einer 
Spiue  awiaehen  den-  avrei  groaaen  bia  aof  eine  Ecke  des  Basal  -  Dreieck» 
berabreieht.  Im^i  Alten  aus  deti  oberaitariseheD  Kalke  von  Duäiep, 
F.  pilala  «.  «fr.  66,  flg.  8—11.  |   P.  onialus  n.  «y».  57^  fig.  12—13. 

Diese  Sippe  anterscheidet  sich  also  -von  Triacrinos  MfjiisT.9  so  weil  beide 
bekannt  sind,  nnr  durch  die  ^  slati  3-<lheüige  Basis.  Es  wird  daher  noch- 
mals Tiiatrinns  an  antersacken  nnd  mit  Pisoerlnos  so  wie  anck  aut  Tricho- 
crinns  lUyu.  «n  vergleicken  ae^fn. 


J.  IfuBzMowsKi:  der  Enrypterns  remipes  aus  den  ober-sila«- 
riichen  Schickten  der  Inael  Ösei  (48 SS.,  2  Tfln.  in  Farbendruck,  8^ 
Borpat  16S0y  Die  Entdecknng  voUsIftndigerer  Exemplare  and  lafalreicker 
Brachetucke  von  «Ben  Tkeilen  des  Körpers  setaen  den  Vf.  in  den  Stand  eine 
AUiüdung  nnd  Beaofcreibang  des  ganzen  Thieres  au  Hefem,  die  kaum  nock 
etwna  au  wünschen  ikrig  Iftast.  Wir  wollen  venucken  eine  Darstellung  vom 
GeaammwBilde  an  geben.  Das  etwa  4'^— 5"  lange  Tbier  hesiut  eine  sebtf 
geatreokle  und  nur  aekr  wenig  flaek-^edrickte  Birn-Form,  die  von  oben 
gesehen  in  13  hintereinander  liegende  Segmente  und  einen  Stachel  seriüllt. 
Dms  evste  oder  der  Cephalotkorai  Ist  genadel  und  am  ÜngBten,  fast  vier- 
eekig  nril  wenig  abgerundeten  Verderecken^  einem  Paar  kleiner  einfacker 
Amgen  in  der  Mille  und  swei  grossen  Niere»«IÖrmigen  Augen-Höckem  (woki 
aasammengeaetat  riter  mit  #laiter  Hornhaut)  SeitwArls  von  diesen.  Die  folgen- 
den IJ^  lÜiedsT,  denn  6  das  Abdomen  bilden,  werden  bis  aum  5.  allmfihlick 
etwas  breiler  und  sind  alle  fast  gleich  lang,  die  folgenden  nach  hinten 
etwaa  an  Ltege  mnehmend,  während  sie  immer  schmäler  weiden;  in  dem 
anageachnitlenen  End-Bande  des  letalen  (12.)  silat  noch  ein  l'/^"  langer 
fiinfkantiger  Stachel.  Die  ganse  Oberseite  ist  etwas  gehömelt,  jeder  Ringel 
mitlen  mit  8  M^t'4  eine  Qnerreike  bildenden  Schuppen  oder  Zäckchen.  Die 
Cremen  der  dbereinander  versohiebbnrvn  Kingel  sind  auf  der  Unterseite 
eben  so  deulBcb,  aber  Mnga  dem  breiten  Theil  vom  Kopfschild  bis  anm 
6.  Segmente  dnnh-6aber  die  Nähte  hinüber  ^reickendb  Blätter  (Blattfiisse  ?) 


760 

von  dergunan  Brait»  deiKöfprat  velMliidlf  bededU.,  m  daM  m*  die  letir 
len  6  Segmente  mit  dem  End-Stachel  frei  liegen.  Diese  Blitter  tiad  u 
ihren  vordem  Queerrand  beweglich  aufrichtbar,  bedecken  mit  ihrem  freies 
Hinterrande  je  den  Vorderrand  des  folgenden  Blattes  and  sind  äberan  tob  Daeli- 
liegeUstfindigen  Schuppen  bekleidet.  Diese  BlAtter  seigen  eine  mittle  Qneer- 
und  mittle  Lftngs-Naht,  welche  jedoch  auf  den  drei  vordersten  Gliedern  vos 
noch  je  3  kleinen  Mittelstflckchen  vertreten  ist.  Die  Hauptsache  aber  iil 
nun  die  Unterseite  des  Kopfschildes,  in  dessen  Mitte  die  Mund-Öffnung  liegt, 
dicht  umstellt  von  den  Hüften  von  fünf  7 — 8-gliedrigen  Fuss-Paaren,  deren  1. 
kurz  und  Palpen-förmig,  das  2.-4.  missig  lang  und  schlank  sind  und  der  Reihe 
nach  etwas  Ifinger  werden ,  während  das  5.  ans  den  sehen  lange  bekanatea 
Rnderfiissen  besteht.  Spuren  noch  eines  6.  Paares  aoUen  sich  gans  vom  iadea. 
Zwischen  jenen  letsten  liegt  hinter  dem  Munde  ein  evales  nnpaaras  SMck 
(Unterlippe?).  Die  Grund-  oder  Hüfl*Glieder  der  F«sse  sind  schlank,  swei 
folgende  sehr  kuiv,  die  (beim  1.  Paare  4,  bei  den  andern)  5  übrigen  Glieder 
gleich-gross  und  etwas  Iffnger  als  breit;  das  End-Glied  der  4  ersten  Paare 
trügt  am  Ende  drei  kleine  bewegliche  Zacken;  die  zwei  lelMn  Glieder  dei 
grossen  freier  beweglichen  5.  Paares  bilden  eine  breite  Rnderflosae.  Diese 
Füsse  alle  waren  stachelig. 

Das  Thier  stimmt  demnach  mit  Limulns  nberein  durch  seine  2  Augen- 
Paare  auf  dem  freilich  viel  kleineren  Kopf-Brustschäde ,  —  durch  die  Dah 
Stellung  der  Mund-Offhung  mit  den  6  Paar  Hanken  stacheliger  Fiaae  von  m 
Ganzen  fihnlicher  Bildung  (Hanken-Gebtss),  wenn  gleich  ein  Paar  zu  grossen 
Ruderflossen  entwickelt  ist,  —  und  durch  den  Schwanz-Stachel.  Wahrschein- 
lich sind  die  erwihnlen  6  auf  der  Unterseite  liegenden  BIttter  als  Äquivalente 
der  6  Paar  Blattfüsse  von  Limulus  zu  betrachten,  von  welchen  daa  eiste  noch 
die  Genitalien,  die  5  andern  noch  Kiemen  an  ihrer  Rückseite  tragen.  Aach 
der  Mängel  der  Fühler  würe  beiden  Sippen  gemein.  Dann  bleilien  aher 
allerdings  manche  wesentliche  Verschiedenheiten:  in  der  Schild-Bedecknaf 
des  Rückens  bei  Limulus,  in  der  Gliederung  des  Rua^>fs,  in  den  Rndert, 
In  den  Endgliedern  der  Füsse ,  in  den  Schuppen-artigen  Eindrücken  der 
Oberfläche  bei  Eurypterus,  vrelche  letzte  der  Vf.  als  Anheflungs-Stellen  zahl- 
loser  Muskeln  betrachtet. 

Eurypterus  gehöit  mithin  unzweifelhaft  zu  den  hüftgebissigen  Krusten, 
POcilopoden  oder  Xiphosnren,  wo  er  jedoch  neben  den  Umnliden  eine  besoa- 
dere  Familie  Eurypteridae  Bann,  bildet,  gemeinsam  nüt  folgenden  Sippea: 

Lepidoderma  (Imhofi)  Raass  aus  der  Kohlea-^Foivatioa  künnle,  so 
so  weit  er  bekannt,  bloss  eine  verschiedene  Art  derselben  Sippe  seyn,  wenn  mchi 
der  Kopfschild,  der  bei  Eurypterus  nur  punktirt  ist,  ehenfalls  schnppiig  wire. 

Adelophthalmns  (granosus)  Jon»,  auch  aus  der  Kohlea-FonaalioB 
würde  sich  von  Lepidodeima  nur  durch  den  Mangel  der  Augen  nnlerschet- 
den.  wenn  solcher  wirklich  besteht. 

Himantopterus  Salt,  ist  nicht  weniger  nahe  verwandt;  doch  sind 
seine  6  Arten  noch  weit  weniger  bekannt,  als  Eurypterus.  Die  gvassen  seit- 
lichen Augen  sitzen  aber  freilich  auf  den  Ecken  des  Kopfschüdes,  und  das 
Gabei-förmige  KOrper-Ende  soü  ohne  Stachel  seyn;   aneh  die  Ffliaa  leigea 


eWü^e  VersohMtalieitaBy  4ie  «wie  Plstte  mI  v^rhandon.  Hiomy V  Meflliiiiy, 
diM  HioiaaiApiariis  ein  in. der  bwvk-Womk  £e»t|celMiheiierSto««to|>Qde'8ey^ 
dürfte  sich  nicht  rechtfertigen  lusen. 

Pterygotna,  aus  dem  Oldred  Sandstone  SekoitimfuU  und  auf  d#e/  eben- 
falb  anfedenlel,  itt- f^ieicfafällt  rail  EnryiAeiui  veiwattdt,-  aber  w^ni||^tens 
schon  dadurch  Terwhiedeny  daai  die  *eben  e^iihnten  in  regelmlssifen  ^u^ms. 
reihen  der  OheraeHe  sIehkBnden  gri^aaenn  Sehu|ipen'  bei  PterygoMa  iinrag^lMi* 
näasig  iwischen  den  andern  vertheilt  sind.  '•  * 

IHe^  d«ela«A#  B«ryptem-An  iat'ven  den  typiachen  E.  reaiblpdl  Dbkat 
aas  Neu -York  nicht  verschieden,  weicht  auch  von  E.  tetiufonöphthalmua 
FiacH.  aus  PodoiUn  =  E.  Fiacheri  Eichw.  nicht  ah;  sie  ftadei  älcb!  auf 
G^kimmd  wieder  und  wird  in  gleichen  Schiebten  Mngimltds  dareb'E.  pyg- 
malha  Salt,  und  E.  cephalaspia  IP'Cot  Tet^eteki; 


1.  W.  Kirkby:  Perm is che  Entomestraea  aus  dem  .Durh^ftmfi, 
Kalkatein  (iinii.  JKUpaa.  lutihiUi.  18S8  [3.|,  li,  317-330,  432r433,  Tf./IQ« 
li).  I>er  Vf.  gedenkti  suerst  der  Yoravhciiten  von  R.  Joims,  Aküss»  KjiV4p»uni| 
and  Eicniin  und  erwfthnt  dann  noch,  dass  .die  jetat  in  besehteibendus  Ad^i^ 
aus  dem  »^Foflsiliferous  timestone^'  ton  TunHtdl  IN//  bei  INirAAm  .komnmn» 
welcher  mitten  in  der  Sehiehten-Reibe  etwas  unter  dan^ienigen  Hakke.  liaiglt 
woraus  JoNUs  seine  Arten  erhalten*,  er  steht  daher  dem  nnleren  Zechateina  n^her, 
woraus  die  Bemiwken  Acten  stammen.  Aber  nicht  im  festen  Kalke,  sondfarn 
in  eiueni  eiaenachüasigen  gelben  oder  brmineii  Kalk- Staub,  welcher  grflasere 
und  kleinere  Höhlen  des  Kalksteines  ausfiüUt,  kommen  diese. Reste  in  vor- 
treiflichster  ErhaHung  zosammen  vor  mit  Pleurotomaria  noduloaa^  ,Mono!tia 
speluncaria,  Crania  Kirkbyi,  Camarophoria  Schiotheimiy'Spiriferina.mnllnptin 
cata,  Produetns  horridus  und  einem  MilioUnen-fthnlichen  Foraminiferen,  ymlf 
eben  Gniam  als  Serpula  pusilla  und  Jombs  als  Spirillina  puiilla  beschrieben 
haben.  Die  Bairdi^  scheinen  sich  gerne  das  Innere  der  Muaohel-'^Qhaalem 
xnm  Anfenball  gewfthlt  su  haben.  —  In  folgender  Tabelle  beaeichnet  a  da« 
Vorkommen  in  den  tiefem,  b  in  den  höheren  En$lu§h$m  Schichten  •  und .  f 
anch  das  im  DmiiMchen  untren  Zechatein; 


Vor- 

8. Tf.  Tg. 

kommen 

* 

• 

'S» 

1 

B»irdla  lEGC. 

plebeja  REUSS    . 

.    324  10  1,2 

ab 

a 

B.  ettna  Jon. 

a.  elongata 
P.  eompr«ua  . 

.    32&  JO   4 

•       • 

• 

.    325  10    1 

■       • 

• 

y*  MeptaBi 

.    aZö  IG    5 

•            V 

■  ' 

▼entricoM  n. 

.    326  10    3 

m 

R^nMana  n.    .    . 

.    326  10    6 

m 

Kingi  Rss.      .    . 

.    327  10    8 

a 

muoronau  Bsa. 

.    337  109-11? 

a 

•P 

.    328  10  12 

■ 

renifbmii  .    .    . 

.    329  10  13 

• 

*       , 

8.  lt.  Tg! 

1 

1 

Bilrdia                             ■  ' 
Scbaarotbana      .    .    329  10  14 
?Berniei«]uls      .   '.    33nr  10  IS 
.JoneMsa    ....    432  U  1,2 
'  B.  graeitU  (MC.)  JON. 

Bai.,  RICBT. 
troncaU     ....    433  11    4 
rhomboldea     .    .'  .    43-1  II    3 
Laperdltia 
Permiana  .    .    .    .    434  11  5-13 
JHthyroearii  F.  JoH. 
OerttHoearisf  P,  JON.,  Mona. 

a    . 

a    . 

a    . 

a  *;< 

ab' 

#    * 

■ 
• 

ai 

• 
• 

• 

903 

■   fte^' Vf.  ifibt  nodi  ehie't^er»icfit  d^g  V^rkoMroeii«  siiiimtticlier  92  fer- 


.  Tb,  EviiAf;  einig«  l^fsiU  ArU»  aeflAlbioB^ei  Sbimmtw« (««Mü. 
9M.'§8M^  XY,  379  -  381).  Von  «mmtiv  «  KilonaCcr  bis  Ctem  hMi- 
f«li«B4  kwMi  intB  d«»  AUmm  in  greif  er  EntwicUM«  ▼erfolgen  Bnd  m  l 
Abtheilonfen  nniencheiden. 

€)  Uwmit  und  eiieMobiefife  Snndaleioai  nnr  «i  oberet  feeiile  Keite 
entbnllend« 

b>  GliMMrige  Thoae. 

e)  firtne  Sende  voll  Venteineiunfen,  ^nter  welobe«  der  Vf.  beeeeden 
EpiaBter  und  Ammooitee  benrofbebl. 

Epiaster:  unterscheidet  sich  leicht  von  Micraster  durch  die  Abwefes- 
heil  der  Kreis -förmigen  Fassiole  unter  dem  After  und  war  im  Albiea  niii 
dmMi  B.  irigonalis  tert^len,  wihrend  im  G^omanien  noch  vorfconnnei: 
£:  Kdehlüiataus  n'O.,  E.  tumidus  o'O.,  E.  craMisaimus  n*0.,  B.  dialitielas  u4 
B.  Wnnis^msis  n'4^.  Bei  Co€ne  kommt  B.  trlgonalis  niöht,  weM  aber  in 
C^mAnanien  der  E.  ernssirs imus  sehr  hinfig  Tor.  ]>er  Ganit  von  Cpsiu 
enthlh  viele  Individuen,  die  von  E.  disti actus  nicht  wohl  so  onteracheida 
sM,  welcher  demnach  im  A(foien  ebenso  hinfig  als  im  C^Domaniea  ist. 

Die  hioHgaten  Aromonites- Arten  dee  Albiea  bei  CbMe  sind  A.  nism- 
niniaris,  A:  Michelianus  nnd  A.  splendens.  Der  erste  soll  airk 
der  IMMHMof^  PrmnpaiUe  nur  0,098  gross  werden  nnd  dann  a«f  jeder 
Seite  des  Rttckens  8  Höcker  haben.  Aber  er  erreicht  in  der  Thal  0,10  \k 
0,!B  mit  ilmner  steigender  Bntwickeking  der  HOcker,  nnd  erst  von  da  ab  ver 
wischen  sie  sich  mehr  und  mehr;  namemlieh  verschwindet  der  dritte  von 
IVabel  an  sehr  rasch,  wAhrend  der  nächste  am  Nabel  an  Breite  imnAer  nekr 
tnnimmt  ohne  niedriger  zu  werden,  so  dass  bei  einem  Dorchmesaer  Ton  OJ27 
€it  Schaafe  fast  gam  gfatt  ist  und  nur  dieser  eine  Höcker  noch  eine  Art 
bognfger  Btppe  bildet,  die  dann  ihrerseits  ebenfalls,  doch  erat  bei  ^,40—0,60 
Durchmösser  venchwindet.  Eine'  Varietit  mit  höheren  Höckern  wird  BidK 
so  ip^ss  und  behfilt  die  Höcker  llnger.  —  A.  splendetts  unteracfaaM 
sich  gleich  einigen  anderen  Arten  des  Ganlt  durch  eine  starke  seitliche  AIh 
plattung,  ein  Scheiben-fÖrmiges  Ansehen,  Verengerung  des  Nabels  und  sebr 
abgeschnittene  nicht  symmetrische  Scheidewände.  Damit  kommt  dann  eiar 
andere  bis  0,60  grosse  und  mit  unregelmassigen  Höckern  versehene  plittc 
Form  TOT,  welehe  sieh  jedoch  von  jenem  unlerscheidei  «hireh  andere  Lohea, 
anwesende  Höcker  und  engeren  Nabel.  Die  Asymmetrie  der  Scheidewände 
ist  aber  kein  wesentlicher  Charakter,  da  eine  und  dieselbe  in  der  errteo 
Jugend  symmetrische  Art  später  unsymmetrisch  werden  kann,  nnd  eine  un- 
symmetrische zuweilen  im  Aher  symmetrisch  wird.  Diese  AmnMnilen  des 
Ganlt  werden  daher  nicht  nur  grösser  als  angegeben  worden,  sondern  sind 
auch  sehr  unbeständig  in  ihrer  Bildung. 


A.'  WAcim:  ttbei'  teiiie  ,fUone^tmph1te  der  f^kslle»^  Fi>iclie'dlcr# 
Frmnki9€k-0h§rfßM9ektn  lithographisch« n  'Sch-ivfert^*  (Mutt^hir/ 
Gelehrt.  Anzeig.  7959,  XLIX,  9— 20).  Für  Agassis  Wlir' ei  ein  günstiger 
Umstand,  dass  gerade  die  Münekner  akademische  Sammlung,  an  der  er  seine 
ersten  paläontologischen  Studien  betrieb,  ihm  das  reichste  Material  an  Fischen 
der  lithographischen  Schiefer  bieten  konnte,  ausser  welcher  er  noch  die 
niCu»  mniuer  neilenfeMro  ofMMniimg*  cks  Ivmmb  ffvnamn'ift  zpayf^MNw  neflNHiia^ 
um  sofcMrt  das  Ergebmas  dieser  Studien  über  die  Fische  der  lithenraphlsclien 
Schiefer  in  den  Reeherehes  iur  le$  ft^issans  fMsiies  niedennlefpeir. 

Nachdem  die  MüHSTBH'sche  Sammlung  durch  Ankauf  mit  ^  BHkfUchen^ 
verbunden  worden  war,  sind  fast  alle  Originale,  auf  welche  AoAsaiz  seine 
Systematik  dieser  Fische  begründet ,  hier  .  vereinigt.  Damnter  sind  .  aneh 
noch  diejenigen  Originale,'  nach  welchen  Mömstbr  spftter  '  einige  neoje 
Formen  unterschieden  hatte.  Eine  weitere  Vermehrung  erlangte  'die  Sailin^ 
Inng  durch  zahlreiche  Ankiufe  in  den  Steinbrüchen  selbst  und  hauptsAchlicIi 
in  den  letzten  Jahren  duich  Erwerbung  der  höchst  bedeutenden  Sammlung 
von  Häbbrlsiii  in  Päfp^nkeim  nnd  der  Herzoglich  LiucBTEiiBKRtf'schen  in 
EiefUtädi, 

Diese  Erwerbungen  lieferten  dann  nicht  bloss  Doubletten  aller  Arteq^ 
sondern  audi  ein  reichhaltiges  Material  zur  festeren  Begründung  der  älteren 
Typen,  zur  Errichtung  neuer  Sippen  nnd  Arten  und  hanptsilchlich  auch  zur 
genaueren  Brkenntniss  des  Zahn-Systems  und  der  Ausbildung  der  Wirbelsäule. 
Diess  Alles  bestimmte  den  Vf.  eine  neue  und  bereits  vollendete  Bearbeitung 
der  Fische  des  lithographischen  Schiefers  vorzunehmen*,  wobei  selbstyer- 
stindHch  Alles,  was  durch  AaAssiz  ein-fAr-allemal  festgestellt  war,  nur  hur« 
angeführt,  dagegen  Ergänzungen  nnd  die  Schilderungen  4er  neuen  Typen  als 
die  eigentliche  Aufgabe  erachtet  wurden,  , 

Wie  bekannt,  sind  von  den  vier  AcAssiz'schen  Ordnungen  der  Placoiden, 
Ganoiden,  Cycloiden  und  Ctenoiden  nur  die  beiden  ersten  in  den  liUiogra«^ 
phiscben  Schiefem  vertreten.  Zwar  wollte  Hicsel  neuerdings  die  Kahlflosser 
(Thrissops,  Aethalion  und  Leptolepis)  von  den  Ganoiden  zu  den  eigentlichen 
Knochenfischen  (Teleostei)  versetzen,  indess  hat  W.  sie  wegen  ihrer  Verwandt- 
schafl  mit  den  Breitschwänzen  und  wegen  des  Schmelz-Be'eges  ihrer  Scliuppe«, 
dessen  Mangel  nicht  erwiesen  ist,  doch  noch  bei  den  Schmelzschuppem  be- 
I aasen.  Von  Knoifml -Fischen  halte  AaAsaiZ:iiur  4  Arien  gekannt^  die  Aber- 
grosse  Mehrzahl  ^er  Fische  des  Ktkographischen  Schiefers  fiel  demnach  ätm 
Ganoiden  zu.  Letate  hatte  er  «n  drei  Familien:  Coelaoanthi,  Lepidoidei  und 
Saufoidei  vertheilt.  Da  erste  mir  eine.fiipp«  ettchill,  so  wurden  die  beide» 
aadem  Familien  mit  einer  grossen  Aniahl  von  Sippep  überfAllt,  die  tiam 
schärfere  Sondenwg  n6thig  machen.  Zunächst  hat  nun  W.  nach  Picrtr'a 
Vorgang  die  Sehaieksehupper  nach  der  Form  der  Schuppite  in  iwei  Unier-i 
Ordnungen  vertheilt:  Raatensefaupper  (G.  rhombiferi)  nnd  Scheihen^ 


*  Ein  Anfang  ist  schon  frülier  gemacht  worden  in  den  ^Beiträgen  sar  Kenntnis»  de^ 
\n  den  Uth.  Schiefern  abgelagerten  urweltl.  Fiselie'*  (Abh.  der  bayr.  Akadem.  der  Wlssenseh, 
Bd.  VI,  6.  I).  •       : 


T«4 


9(;ktt{ft|i«r  (G.  disdr^i)..-  NAohfolfeiide  Tab«J}a  ^H  me  jÖberikhl  der 
nßnim  AsordmuiK  4«»  Verfintfers. 


'♦".( 


f7 


II 


I i  *> 


^,ClMiQA*f«  mm.     ,   *  .. 

(Ischyodon  £q.) 

n.    SquÄÜ. 

i.  PftlMoseyllinm  W.  . 
3^  SphenodiM  Aq,  ...  . 
«.'  Notidaniu  CüV*. 

6b'AaUo|KMjf 

f.  Aia'oaua  Aa.      .    ... 
•T.  Sqojttfiui'XHJll.  .'  .*  'I 
...  .    (TJIk*ttm^  4L)  . 

III.   ,R»Ja«.        I 

8.  Asterodennua  Ao.  .    . 

9.  Spathobatls  Th.      .    . 

fRhiaol>atiii|  Bl.) 

10.  Euryarthra  AG. 

,1  . 

II.    OANOID£I. 

,    jy.    Py^npdqnte«. 

11.  Oyrodiu  Aa.      .    .    . 

12.  Mestartts  W.  ... 
U^  ICicrodon  >o.  .>  •,,  . 
14.  Mesodon  W 


Zahl  d.  Artan 


O  CO 


^ 


I 

I 

3 

i 

1 

2 


«  s 


I 

-»-I 

1 


II 


Y.  Lepidoidei. 

15.  HaterostrophiM  W.    .    . 

I|^  liMkdotiis  Ae 

(Sphaerodaa) 
»7.  8ar»VKlaB  M.'    .    .    .    .  << 

VI.    Saoroldei. 

"*)  SantiWhte  Flösstal  elfeu- 
thttmlftch. .       ,        ,,, 

18.  Propt«r0s  Aq.    .    .    .  .;. 

19.  Koti^g^ns  Aa.  .    . 


6 
I 

% 
4 


I 

7 


^» 


2 


4 
I 


I 
I 

2 


I 
S 


28.  Jfaeroa«nitta  Ae.    . 

21.  Qphiopsia  AG 

**)  Flossen  gewöhnlich. 

22.  Pholidophoms  Ao.     .     . 
(Notboseinuk) 

23.  Eugnathns  Ao 

24.  Str^Ulodns  W 

25.  Sftoropsts  Ab^,  ...    ... 

Vn.    Aspid»rl(jrAohi 

26.  AspldorhynohoB  Ao.  .     . 

27.  Belonostomus  AO.  .    .    . 

a)  mit  welflhar  Bfidten-aaito. 
TIU.    Coelacanthi. 
28.UiuUnaM 

IX.  Caturlnt 

29.  Catortu  AG 

30.  Baryeormus  W.     .    .    . 

31.  Liodeamus  W 

32.  ?  Coccolepis  Ao.    .    .    . 

b)  mit  Vollwirbeln. 

X.  Platynri. 
(BreitsehwS&Ke.) 

38.  Megmlanu  Ae 

34.  OUgopleuras  Tu.  .    .,    . 

35.  MaerorhipIs  W. 

XI.    Psllopterygii. 

(Kahlflossar.) 

d&.  ThrUlsopB  Ag 

87.  AethaUon  IL     ...    . 
38.  Leptolepis  Ag 


Zahl  d.  Anes 


SS 

_< 


g^5 


I 

2 


16 


3 

4 


12      4 


.5 

T 


Sum&e  abmuUichar  Anas : 


3 
I 
2 


^ 

4 


II 


93 


1 

I 


II 
I 

2 


7 
I 
2 


0 


a 

i 


4 
3 
6 


110 


38 


'A0A8M8  hatte  im  Ihfnsen  M  Sippen  t«f(|reflteUt;  yob  dietev  hsi  W. 
SfAnofodiu  mU  su'LepMottas  gehörig,'  Noiiiosoinas  als  Ton  Pholidbplionii 
Mekx  ireonbaf)  aftd  Coccolepis  ab  entweder  mit  Liodesmiiff  t>der  Biefalanu 
■B  TefbimleB,  eiDfesogen  mid  nach  Abng  voa  Coccolepis  37  Sippen  ange- 
■onmen,  woidarch  deren  Zahl  wieder  um  16  gewachsen  ist.  Den  schon 
froher  von  W.  vorgeschlagenen  2  neuen  Sippen  Meaodon  nnd  Strohilodos  sind 
nveh  6  -nene  »gefolgt  (PalaeoscyUiam,  MesUlms,  Heterostropina,  Buryeonmis, 
Liodesmnii,  Nnerorhipis)  und  2  von  TnoLuiRB  aufgestellte  (Spathobatis  und 
OKgopleurus)  auch  in  den  SMtnkofiur  Schiefem  aufgefunden  worden.  Dann 
ist  die  MONsna'sche  Sippe  Aethalion,  welche  Aoassiz  mit  Pholidophorus  ver- 
band, wieder  hergestellt  und  Münster^s  Thaumas  aufgenommen  worden.  End- 
lich hat  W.  4  Sippen  (Cbimaera,  Sphenodus,  Notidanus  und  Acrodus}^  deren 


9W 

fcM/n«i  Ymkmumtvt  MnBBiK' imtr  kiiittev  jkMlKdli'«tiillt;«iwd«ii'fiMgi«|^l<. 
scKen  SiBUefer,  in  <bi  VerzeiciMiitf  lAtigdreHit  -^ '        -.  .  •    n   i 

'  Neae  Arien  smd  drasnnilt  B8  bliisA^oiiiiiieii)'  w^kliii^  mit  <leii  90f  y^ 
AoAflsik  >«iDe' ToMl-4Svitt]ife  "»oii  161  Arten -«rgeben  Mm«  wttMe«,  wenlt'-W, 
nicht  inehirW  derselben  suflsniiiien  ^esefeb 'nmi  ^  s<»  dieifGeiamnitMiit  anf'tH) 
l»esclirinkt  kfttte.'  . .  .' ,.m,'-..  .^  ..    .    !  ..i, 

HhwiehtKch  d^  Vertheilnuf  der  PliboMeil}  in  die  3«  f  unflien  ist  »lelrtv 
ni  erinnem;  d«  letzte'  identiseli^  4(H  diu  tebeMden''8irfd  *.  •<  Dn|^gen>  ist'ftUf 
einen  inteftasrntenPnnki  der  AüiiMIdnng  der  'WiHMlsllilM  l^el  ^'fttistlMi 
Knbrj^tettslshijn  anfnerkfinni  M'ina^liefr.  BdkilnifiHcli  g:nlafl|tt  l>ei'deii«ri  lebiAi- 
den  'Sippen  dib  Wlri^elsftiile  nHHif  imme^  tnr  Qliedenmf  und  ErhdtMng',  imitderli 
▼erhnrrt  >fttr  da»  gain^'  Lesben**  als  weicher  "nngegHMeHcfrSl^aniif  (chorda  d<if- 
salis>,-wie' adcb  bei- €liiroaehi  und  IVotidanus.  Bt\  etvter  zefgt'zWtfr  dfe 
Sdieide  iMaerlieb  feine  ossificirte  Ringe,  aber  Ibf  •Ainet'e« -igt  Mit'  eMih' 
Gallert-artigen  Masse  erfalli;  da»  tefifte  kotaiiM  aocb'bel  NMidamis  T^rr,  dVeii 
wird  dw  Oaf f «rt^Maase  ron  feinen  hitftige«  Qnetfrwtnden  dordisetiBf,  wMirend 
die  Scheide*  ein'  ungegitederies  Il6hi*  dMtftifiMt:  >  Bd'ndireter  fb^silen  Cbffhke'/a 
daiegett,  sowie  bei  den  beiden' ibssilen  Arten- V^n* "Tfdtldatittsv  nn  dtoen  die 
Wifbelaftnle  sieb  erhallen  bat;  ist  die  Att^ken-^atte  nicht  anf  dieser  nieder 
'Stnfe  stehen  geliiieben,'  sondern  hart-  VollMndig  getfondeAe  ÜnA  'Vdt^stigtb 
Wirb«lk;Ofper  entwickelt,  'titwtts  Ähnliches  findet  auch  bei  den  Roehen' statt. 
Sei  den  lelNhiden  >6attUitgl»n  bildet  Wenf^sfens'iler  AnMg^-^tlieri  d6^  WMJel- 
stnie  ein  ungegliedertes  festes  Rohr,  in  gi6skerei"'An'^dehncm|f-bei  flaji,  ih 
geringerei^  bei  Hhfivobatusf  nnd'vndem  Sippen,  •  n^  üEugleich' 'am  Bodl^ir  sich 
Spuren  ton  'Wlrb^lköi^eli'A  einstellen."  Bei  den  fossilen  Rochen  ^dage^yh 
(Spathobatis,  eng  verwandt  mit  dem  lebenden  Rhinobatus  und  Asterbderoinif) 
smd  gleich  von  Anfang  fan  die  ü^iVb^kdrper 'voHstiiidig'  von  eiAatadet  ge- 
sondert. £s  zeigt  flifcb  afco'l^M  den  geiiatfhteril9ipp«n,  diiS  sow'ohl  leb^de 
alz  nnagesMrbeM 'AfMn  Mfen,  die*nie¥kiMMlt|^(0'''Bliifetei^z,  dsfss  nur' die 
letzten  es  zur  vollen  Ausbildung  der  Wirbelsftnie  gibbrfactii  habtfn,  "obWoüA 
die  «raten  Rif  imafer  inf  der  biMerMen  Stufe  >d«rßntWfcklubg=sleh^n  bleiben. 

WShreM  ^  aber  bei  allen  fbsitilfen  ITn^rpelfts^hen  di«  llffrbehfinf e  ^sön^eWi 
feste  Wirbel  angesetzt  bat,  "Helgen  sich  da^^glen  bei' deJi  Schnlelzsclnf^'pcvfi 
alle  ChUde  d^ '  Entwickhmg  deirselben  und  zwar  als'^ermatarehte  Zutftände 
imierhntt)  denitflblßti'  Si^e  oder  F-Amilie.'  Dib  Hogen  -  ThellW  sind  allehRngs 
immer  v^ikViöchert,  nickt  aber  das  Achsen-System' der  MTS^belsillile.  fizcKiä'*^ 
hat  ^s  grosse  Vtonlienst ,  zuerst  diese  Differenzeh '  ^nan  \6fMeti  zu  Uaben^ 
and  zwar  Wtt'es  die  Btunehener  Skmniilnng,  di^'ihm  bietti'di^Vichtf^sten 
Anhaltspunkte  lieferte.  Auf  der  untersten  Stufe  der  Entwicklung '(Ündhia) 
sitzen  die  kubch^titen  I>ornenfbrfSitk^' tttfmitlt^Ybar  einbr  näclteii  Rllilken^Saite 
auf,  die  IM  ^«^t^  ats  vreich  vetsclfwmid^n  iiit'^d  hnr  bitten  teuren  Rilnm't^: 
sehen  den  obem  tnnd  mftem' A|Mphys«ik  QbHg  g^assen'Ha^.  filfar  Pörtscbntt  (st  es, 


*    Die  ne<i«n  Knofpolfisclie,  ^welche  den  Münehener  3itniml«ng  nig^kpnu^ai|,  aii^f  l»ereiCi 
pnbluirt  in  den  Gelelirt.  An^ei^en  i8S7,  X.LIV,  188. 

••    Vergl.  Jb.  iBS9,  115.  '   "'  -J     •     ,  •     .   •.  ..,.>    i-.*... 


m^ftt, .4i#  <D«ni9BiMMIie.«ii.  Jtae»  fBfcqgflwiP-  ScMit^  ■■fritUM^  iNUkt 

die  weiche  Rttcken-Saite  oben  «ad  wUe»,  aber  gtunmai  v^n.  itinüiiw»  be- 

ilkkclmi)  äe.,4iii4  UM'  HwnHi  ili  Aulbirlrb«!  bweMsei  (€«tani>.    A«f 

#ier  4ritte»  SMß  hakm  aieb  4iMe  »ulbwiriici  n  b«tai  Mieii  4ir  Q^rdi 

,$o  TvriftiVMli»  '4ut  »ie.  mil  ibrea  lUMeni  mb  Ümt  eUiMi4ar  Utm»    obae 

doch  u  denselben  sn  verachmelsen ;    dies«   sind    die   Ring-C^rmif  vei- 

bnndenea  dSulbwirbel  H«4Kil»>'f    (PbulidA^oMf).    Sei   Acpidoibjiich« 

t^^d  Stroibilodiif.  h«t  W«  nvn  mMUr  ,§ßfvm4fi9p  du«  die  SeümtbeUe  lieber 

.|l«lbwirbe|.«pob  blUü  hü  'einMMier,.wefi4bnelfeii  kAtHwn,   aa  da«  aia  vet 

f^i«en  «1«  voUBUBdige  Wifbelfcj^iy»r  enebMaeHi  wibfead  üa  doeb  knarikk 

,|iobl  find  iiad  aiao  Rinfa  «Q  aigaatiicb«tMi  9iaaa  4ei  W#iM  bttdan»  vekbe 

y[ff  mOgeii.Me  a«n  ^^  «»  einap  iStfiaka  odar  aas  swai  Bagan-Wlfkaa  be- 

fHehfia,  üol^lwirl»«!  aannt.    J)|a  bOcb«le  AasbildoB«  ie?  Wirbabaule  cr- 

Jf^agen  ^l«|»t.dic(  ljlprMk4»rpar,   n^aaa  fia  in.  glekbar  Y<4bHadigb^t  wie 

,bei  dfii^  Hchla«  Kno^alsckea.jicb  auft^Mdaa  (TbrieeofM). 

t,      Aei  allen  IKaoKeafcliawi^fyi  ^w  den   Ulbofrapbieoliaa  Sebialam,    denn 

WirbeMiile  gaiu^i  bttbanal;  ge^mf  nb»'  j^  ^  mb  angaben,  diM  aa  bei  bei 

$ip|i(D  MT  ^twicMvAff  ToUfl|i|idigiar  Wirbelbite|i«r  fakonuaeB  ial, 

4»ei.  den  Scbalbi^iwcbapipaia  «ämaMlipbe  iSladien  in,4ar  JCntiwritliiaif^BaibB 

^ch  d^fXleUea.    Für  laute  Uatarardnuig  hat  W.   daher  auch  4ia  gnoasai 

Differi^l^^  in  der  Aafbildaag.der  .Wirb«)Baiila  benülatt  a«i  »i*  danacb  ä 

solcbf,  nfüLt  weiebtf  anfagUcidartai  MabaiKSaite  uad-iaialcba  wH  voUatta» 

.digan  >Virbalk6rpeni.^a.  sc^baidei»,    .         •    . 

^t  W.  ..aus  den  3  Aa^sii^^jchen  Fanilia^  dar  &riHpalasciiapyag  des 
jlilbafWl^iiMhi^P*  S<9bialBfv  8  gebildet  bat»  sa  Aaift  ar  iHHdi  darea  Merk- 
jnaL?.  mi^ 

|.,  PyicnpdiOntafr  Geataft  flaab  apd  oval;  Rnnuf  awt  aigentlaunliabea 
.Eaif^  (Uai|ptrippa|i)  aingabe«;.IUbkihaa  fandli<ib  oder  elliptiacb,  TaHlacbt 
IHmI  in  3  bie  5  JLaafipi|ih^  §^ßif^i .  Räckeft-Saila  jwaiob  aad  nagagtiadaK; 
bfeina  Schjudela  (Futer«].        ..    ..    ' 

\L  Lapidoidai,.  C|e#t«lt  liagjicb  av^;.  Zibne  ia  »abre«  Baibca, 
theili|.flpMK>  tbeilp  iacb  balb-^uge^lgat  Floesea  mit  Schiadebi  beiatat;  ^  iMickte 
Jucken-Saite  yqa  ,Rii»g^C|rBiigen  flalbwirb^n  vmgabaa.   . 

lll.  Sauroidei.  Gea^U  Iftuglich  ovfl;  ZiJuif  «pila  uad  in  aiaiMber 
Reibff  aiif  ]dea  i(iafaipi ;  Flgf^sep  mit  Scbivf^Ui  besetat;'  die  aaable  RAokea- 
Seile  vqa  getrennten /H^w^'bela  odc^  Rin^förmagea  Hohlwirbala  «ngebea. 
,  <  jy^  A-^M^f  t^yi><^^i'  isng'gtBtrecki'^  Kiefer  lang  and  spita  vanagend; 
fühiiti  ^\f3t  «ad  iii.ainlacber  Beihe;  Wirbai  MMadiab  voHatfiadig  geacbiasseaf 
Innen, bohl.        . 

,.V.    Coelacantbi..    Naokte    Rücken-Saiie    die    ga^ia  ..Scbwanifloaae 
dninpbbohfaad  and  über  letxlie,  binausragapd;  keine  Wirbiel-EndiiaeBle. 

,  ■  VI.  Cat.urin^  iGfistaJt  oval;  ^hne  j^its  «und  ;i^  ai^fatcbar  Reibe  aaf 
den  Kiefern ;  die  nackte  Rücken-Saite  mit  getrennten  Halbwirbeln  oder  Ring- 
förmigen Hobiwirbeln. 

VII.  PlKtynri.  Schwanfffosse  sehr  entwickelt  nnd  breit;  Flossen  mehr 
oder  minder  mit  Schindeln  besetzt;   Wirbelkörper  vollständig  ausgebildet. 


lüBiffper  volktiliidHi;;  EiiÄ«  4^f  Wirb^ävAf  anl  Mf#iilhilniiciMü.Dl«friiklifii:li0ii. 
Zw  CliaK^)ct«rUlik  df»r  $  «ir¥^.G«ti«ice«.  w#Kdtfi  ittlgMk^  Ati>i*<w 

1.  Mesturits.  fiabhiu,  Bereifanf;  uDd  BM0h«i^fip]lf.,in4^.'M.(i9i8i4lilv; 
ScliwansfioMe  wie  bei  Palaeobalistnni ,  nftnHch  auBgeffilH.  —  Eiaiige  Alt 
N.  verrucoans  von  19"  LAnge. 

2.  Heterostropbtts.  Wie  Dapediiu;  die  Schuppes  -  Reiben  in  ihreai 
uDCerD  Verlaufe  ebenfalls  vorwärts  gekehrt;  dagegen  die^  SchAdel-PIaitea 
weder  wulstig  fiDCb  grannltrt,  solidem  glatt.'—  Einzige  Art :  u.  latus,  13"  lang. 

3»  Rrtrqrcot«U8.  Verwandt  nil  CalMW^  dtfrob^abar  v«rteWed^n.dilr€h 
die  aehr  lanfe  Afkecflosse^  amder«  Ko|if-For»  und  dadu^pb,  daaai  di«' hinteren 
i>emeBf0rtsfttae  nicht  an  die  WMehriml«  angedrüehit  ated,-  sondeni  4Wi  ihr 
sparrfg  dMlehen.  —  Eine  Art:  E.  speclosus  von  8^  LSnge. 

4.  Liodesmus.  ,  El)enfa]l8  verwandt  mitCatums;  aber  der  Habitus  ist 
nicht  Karpfen -y  sondeiy  Schnierl#ii> artig,  nnd.die  SchwaMsioasa  entweder 
Fi<fcrt  ftiaiig  4>der4toch  w»  äskht  anageraitdel.  —  ZifMi.AiMn«  1^  itigfacilis 
=  PhfOid^phonMr  gn^i«  A«^  oad  Megnlnnia  pltnraa  Ufn^\  i%)  L.,iq^iwlt^ 
finiua  Wikfflfk  von  3''  läsf^  uad  »H  seicht  ansgaadili^nar  fichwannftoMd«  < 

5.  M*cr«rihipisM  Va*  MunarBa  an  PaohycoMius  gestellt ^  dava».  ah^ 
veraciiiade«  durah  die  voIlsUadigen  Wffbe1körp«r,  den  aahr.braiten  9Mi 
aaf  walehem,  die  #iaMie  mit,  Sohimleln  besetzte  Miwimzfloaaa  aiiiaitat^.  IdMe 
tief  ansgeachsittan;  Kapf  kurz  «nd^  hinten  banchig  abgeranibt.  ^  Zflvai  Arte», 
1)  IL  musjMi  WAflS«  A:  Bttchfconnus  efengalns,  P.  lata»  wid  F«  gibhaaw 
Mühst.,  2)  M.  striatisiima  =  Pachyconnus  striatissimus  Mühst.    '  ,.'\ 

ffiaa  besondere.  Setagfllt.  hat  der  Vf*  verwendet  auf  Vergleiehuig  der 
Fische  aus  den  Bmfriteken  KthogHiphiadieil  Schleieni  mH  deBs«  ausf4lin 
aekwmki0dmn  und  Südfrmmöeiehen  Ablagehn^TM  derselben  aebirga-Bildnnf. 
Ober  jketite  liegt  die  ansgeaeiehnete  Arbeit  von  TlnoiJnftna  'vor^  wa^w.daiaer 
bis  ^eizt  nur  die  etfato  MBMU  eraahietten  iai*)  «doci^  »hat  «dinta  VI«  in  einer 
frühem  .FublikaiiMi  hi  den  Anmdeäde  h^m  im  i^M  betaut  eine  Chwak* 
teristik  sämmtlicher  Arten  aus  diesen  FundstiHen  gelkHerti 

Noch  befk  W.  einen.  Ansnahms^Fall  van  eNpem  aHgenieilieifr  <>esetie  be- 
seitigt so  haben.  AcAsaiz  ha»  nimlieh  naehgewiesen,  dass  §m\  aUa  SchiAekh 
sehappav,  dk  Mler  als  die  Jtir«i»Pafftndioi|  «üd,  ia»daki1teteranariN»nsahaB, 
dagegen  alle  jfingem  von  da  an  zu  den  homozerken  gebdren.  AlaiaMM4fan 
AnannlMs-MI  haarfuhirite.  er  dii  ih  einer  einzigen  Art  r^tosentirle  Gattung 
Cooealepis,  von  der  nur  ein'  voa  89ietth9fen  staromendes  Bicalaplar  in  imtbiem 
anfhewahnt  isl  .Kaeh  der  Angabe  van  Aoassiz  soll  hei  ^Metn  Fische 'die 
Schwanrfeaaa.ungleiehUppig  aayn.  9»  jadocb  die  AbbtManif  ^^^s  ^^^ 
lelaie  am  «Badis  dafsht  ist^  so  bat  er  wahfscbehilieh  auf  di«  Aayvnaairie.  mmt 
aus  dem  Hwairinde  4|ieso1iloaartB,  das»  Ms  Bade  der  WMhaiainle..  fsfeni  den 
eham  Lappen  dar  MiwanaAaase  avKileigU  IHess'isl  jedodh'dM:gewtihnliche 
Vetbahe»  bat  den  Chm^iden  des  iMibogniphisthton  ScMefara,'  ahipe  daas  dndaagb 


•    Yer^.  Jh.  1M0,  S.  381.  d.  Red. 


M6 

MMmv  in  ItfMdl  «hie»   b^lMmMen-  Falle  «He  fletemcrkie  bedbgl  iiL 

W.  hllt  ^MeMie  M  'Coeoolepit  tAr   an»  sc  nttwahncheiillielier,  da  diete 

^Gellanf  wohl  nrit  LkMieimOfl  oder  Megalwitf  tuMaameii  feilen  dürfte,  wu 

jedoch  erst  dann  entichieden   werden  kenn,  wenn  die  Besehaffnheit  der 
WIHiehiule  »beknnnl  tepi  wM. 


D.     Geologische  Preis- Aufgaben 

•d^p  F-urttlich  JABi.oiio«flKi'schen  Geiellsehnlt  i«  Leip^. 

(Dt«'  B«4r«rlMiiig»4lehrllt«a  infaMa  ia  ^sntMlnr,  Utahif»cli«r  od«r  frAuMidtfr 
;  li^n^  vMfMit,  dMtUch  gMcl^b««  «ad  pHiafrt,  mit  eiMBi  MoMo  t«m1mb  ui 
Ton  t\n«m  yenlegelte«  Zettel  begleitet  eeyn ,  der  voMweiadkg  diMeH>e  Jftotio  uad  in- 
wettdig  den  Namen  und  Wohnort  dei  YerCuMra  angibt.  Die  Zelt  der  SbuciMliiaf 
endigt  für  des  Jahr  der  Prels-Frege  mit  dem  Monat  November.  Die  Adresse :  an  dra 
JedenAallgea  SMMlir  der  O^sellselutft.    Preie  -40  Dnkaten  IBr  Jede  Atil^ba.) 

Flkr  das  Jnhr  1SS9:  Ifnohde»  die  Anetyse*  Ton  Cabio»  gelehrt  habet, 
dtM  die  unter  dem  Nanwn  Fleekachiefhr,  Fraohlichiefer  and  OmibeMchiefcr 
netawor^h lachen  Schiefer  in  ihrer  alljemeiattB  diemitclM 
etannf  mit  den  onverindertea  Schiefem  ghtiiüiminnufa,  so 
hieiht  ea  noch  ein  interesaantea  ProMeni,  daa  in  jenen  Schieiem  ao  hfatf 
twrtKonunende  fiine  bia.  aohwarae  die  K4taner  nnd  Gafhen  bildende  sehr 
wenig  bekannte  MtaemL»  so  wie  die  VerhiltmMe  detaetbeo  an  dem  eintcblk- 
aanden  Schiefe»  geiMHi  kennen  an  lehren.  Die  Oeaellaohaft'aielll  4aher  die 
Preis'Aufgabe : 

y,Bfaie  genaAe  an  nnhraB -auagteaeichneten  Vaiieliten  diffchnfIdireBde 
j^BriorachnnB  ^^  minetni«fiach*cheniiachen  Ifatnr  sowohl  dea  die  Konkft- 
^^Amän''  der  Fleakr'  und  FrachuSchiefer  bUdenden  Minerals,  ala  ancfa  der 
;,Cfriiidaiaflsr  deaselben  «Scbiefer^  in  wAlchea  dieae  KonkrelioBen  wMrkemmei. 
^nebst  einer  ünierssohuBf  der  Verhiltniaae,  untelr  wolehen  aich  die  Uoisn 
^^iMiken  ffof^n  dea  Granit  hin  aUnAhttah  an  wirktiehea  und  beaciniat  ew- 
„lonrirten  Konkretionen  ausbilden.*' 

Als  Toraif lieh  Benchftens-werthe  Regionen  werden  daa  Schiefer-Gebiifr 
in  der  Umgebnnf  von  Tripwsd^rf  im  V^i$tkmd€^  ao  wie  die  von  JlaeMi* 
iber  HMMfcNrf    naeh .  Gs/f anderf  Innfande.  nietaaMiphiaehe  SchieferXcae 


.  Ffir.daa  Jahr  $8M'.  Dina  im  Gebiot  dea  Gnaiasea  und  Cli—w 
adiMdrs  aunaeheo  Ödarwi  und  ZdUÜar^Yorkoaunende  unter  dem  Jkmn 
Gttianmer^Trapp  aufgeftthiie  Gestein  hat  neuerdiufB  dadurch  an  Intercar 
gewommn,  <Muie  *•  ^m  Dmastfamit  der  Minette  der  FtHnueMeehe«  Gcolsgei 
fuiüinigl  worden  ist.  D»  <Min:  daa  eigentlieho  Weaen  dea  €ainmiev-Tra|ipi 
noch  wflmr>efliataohl  ist^  ao  alolH  die  Geaollschaft  die  Pt«ia.A«%Bbe: 

^Eiuo  grtBdKehe  UnteiauehuBf  sowohl  der  miAeiulogisch-ehemisebni 
>,,nBd  pctrographischen  olb  aa«h  der  geolektouiacheu  Verhiltirfaae.  der 
yyVon  öderam  und  bei  ESUiim  bekannten  GKnmcr-Trapp-Massen/* 


Über 

deu  üutersdiied  zwisdien  sdieiubtren  und  wIrklidieB 

Geschlebei, 

Ton 

Herrn  IT«  K«  J.  Oatb^Plet« 

Kiirf.  HeM.  BealBohol-Inipeetor. 


Für  den  Standpunkt  der  heutigen  geologischen  Kenntniss 
der  Gesteine  wird  eine  Trennung  der  Erscheinungen,  welche 
man  Geschiebe  nennt,  in  zwei  sehr  verschiedene  Klassen  un- 
uoigänglich.  Man  verstehet  unter  Geschiebe  Gewohnheits- 
gemass  ein  Bruchstück  einer  Felsart  oder  eines  Minerals, 
welches  durch  mechanische  Abreibung  fliessender  Wasser, 
in  brandenden  Meeren,  durch  Gletscher-Bewegung  u.  s«  w« 
die  bekannte  Gestalt  erhalten  hat,  und  dehnt  diesen  Begriff 
aaf  die  umschlossenen  Gemengtheile  vieler  Konglomerate  und 
Kongintinate  aus,  und  doch  erscheinen  diese  Körper  wenig- 
stens in  eben  so  vielen  Fällen  als  Erzeugnisse  chemischer 
Zersetzung,  als  mechanischen  Schliffes.  Zu  den  auf  chemi- 
schem Wege  entstandenen  Körpern  dieser  Art  gehören  z.  B. 
die  oft  so  fein  krystallinisch-fa^ettirten  und  begrenzten  Ge* 
menge  des  Bunten  Sandsteins*  und  namentlich  die  Quarz- 
Körner  in  gewissen  Lagern  des  Rothliegenden,  in  welchen 
die  krystallinisch  oder  krystalloidisch  begrenzten  Quarz* 
Gemenge  sich  allmählich  zurückziehen,  bis  zuletzt  nur  noch 
das  Bindemittel  als  solches  vorhanden  ist.  Das  Material, 
aus  welchem  diese  Konglomerate  entstanden,  der  Porphyr, 
zersetzte  sich  chemisch  und  die  Kiesel-Einmengungen  schie- 


*    Siehe  BemertLimgen  Über  ItrystalliniBche  Sandsteine,   im  Notiti-Blatt 
des  Vereines  für  Erdkni^  u.  s.  w.  la  Dunutadt,  S.  51,  1869, 

Jahrbuch  186«.  49 


7T0 

den  sich  auf  diesem  Wege  von  dem  zn  gleicher  Zeit  ent* 
stehenden  und  einschliessendeii  Bindemittel  innerhalb  des 
Magmas  selbst.  Die  umhüllten  Körper  wurden  nicht  von 
anderwärts  herbeigeführt  und  eben  so  wenig  von  einem  zu- 
fällig herbeigeschwemmten  Bindemittel  verkittet.  Eine  klare 
Scheidung  dieser  Erscheinungen  trägt  auch  wesentlich  zur 
richtigen  geologischen  Auffassung  der  Gesteine  bei,  deren 
Gemengtheile  wir  als  wirkliche  Geschiebe  erkennen,  ond  jener 
deren  umschlossenen  Einmengongen  chemische  Aossondernngen 
sind,  so  wie  auch  Licht  von  ihr  auf  die  Gebirgs-Metamor- 
phosen  im  Grossen  verbreitet  wird. 

Auf  einer  meiner  Exkursionen  in  die  nahe  RUn  fand  Ich 
ein  Bruchstiick  eines  Gesteines,  dessen  Natur  auf  den  ersten 
Blick  etwas  rätbselhaft  erschien.  Dasselbe  lag  in  eiaea 
Wasser-RisB  der  untersten  Schichten  des  Muschelkalkes  ao 
der  Nord-Seite  des  Dorfes  FrieMenkauien  auf  dem  West- 
Abhänge  des  Ftiesenkäusener  KäppeU  nnd  erschien  als  eis 
Konglomerat  von  gerundeten  Mllch-welssen  Kiesel-Kemem, 
verlNinden  durch  ein  Mittelding  zwischen  Thon  und  Kaolii 
von  licht-grauer  Farbe. 

Dem  Bunten  Sandsteine,  weicher  in  seinen  obeiaten  Lages, 
dem  Roth,  rings  um  die  Friesenhäusener  Musehelkalk-Fartbie 
unter  der  Ackererde  anstehet,  oder  überhaupt  einer  der  mir 
bfslier  bekannt  gewordenen  Bhinkeken  Varietäten  deaselbei 
konnte  es  nicht  angehören.  Eine  nähere  Clntersuchung  der 
Masse  Hess  es  jedoch  als  ein  metamorphosirtes  Stuck  des 
jüngeren  trachytischen  Phonolithes  (Phonolith  11)  erkennet, 
der  an  der  Spitze  und  dem  snd-westlichen  Fusse  des  g^nans- 
ten  Berges  und  den  südlich  von  ihm  gelegenen  AUckiergen 
und  anderen  Orten  in  der  Nähe  anstehet. 

Der  verbindende  Faden  Hess  sich  nun  leichter  auffinden. 
Das  Bruchstiick  gehörte  ursprünglich  zu  einer  Partbie  vod 
unter  Einwirkung  des  berührenden  Muschelkalkes  sich  nin- 
waodelndem  trachytischem  Phonolithe  und  schloss  sich  des 
Zersetzungs-Phänomenen  im  Kontakt  zwischen  Basalt  und 
Moschelkalk,  wie  ich  sie  auf  dem  RhöngMrge^  am  Kuell  und 
anderen  Orten   beobachtet  habe,  an.     Der  Basalt  gehet  da« 


»71 

0elb«t  Innerhall»  seiner  eigenen  Grenzen  in  Haufwerke  von 
kaollnfschen  Resten,  Thon,  Pseudoquarz-Gesehieben  und 
QnarsB-Kdrnern  sehr  oft  mit  lirystallinisclier  Oberfläche  und  von 
Thon  und  Sand  über,  oder  er  bildet  durch  Translokation  der 
aus  Ibm  hervorgehenden  Sekundär-Stoffe  in  den  von  dem  an* 
liegenden  Muschelkalk  verlassenen  Räumen  Lager  von  Thon, 
welchen  sich  Sand*  und  Quarz -Konkretionen  Lager*  oder 
Nester-weise  oder  einzeln  einbetten.  Oft  würde  bei  grösserer 
Festigkeit  des  Thones  ein  Thou.8audstein  entstehen. 

Wie  dort  in  dem  berührten  Falle  bei  einem  vereinzelten 
Stucke,  so  wirkt  also  die  Substanz  des  kohlensauren  Kalkes 
auch  oft  sehr  mächtig  auf  die  Zersetzung  plutooischer  und 
vulkanischer  Gesteine  von  den  ausgedehntesten  Dimensionen 
ein*.  In  sehr  klar  ausgesprochener  Weise  lässt  sich  Diese 
an  den  Thon-Groben  von  Ahisroie  und  tFüttemaekien  auf 
der  Bofermeken  Akön  beobachten.  Bei  IFiUiensacksen  sind 
durch  einen  unregelmässigen  Tagebau  die  Beziehungen  eines 
weissen  Thones  zu  dem  Basalte  und  dem  unterliegenden 
Mnschelkalke  sehr  bestimmt  ausgesprochen. 

Der  Thon  geht  in  manchfaltiger  Weise  aus  weicheren 
sogen«  fettigen  Varietäten  in  sandige  über;  hin  nnd  wieder 
wachsen  die  Sand<Körner  zu  der  Grosse  von  mehren  Kubik- 
Zollen  an  nnd  häufen  sich  zu  gleicher  Zeit  so  sehr,  dass 
der  Thon  ganz  zurückweicht  und  Lager  von  solchen  Kiesel» 
Gemengen  entstehen.  Oft  aber  auch  sind  gedachte  Körner 
ganz  von  Thon  eingehüllt  und  bilden  einen  wenig  festen 
Tbonsandstein  mit  eingeschlossenen  krystallinischen  Kieset- 
Körnern.  Nicht  selten  gehet  diese  Masse  in  eine  kaoliniscbe 
Substanz  mit  einzelnen  ausgesonderten  Kieseln  über,  welche 
sich  durch  vielfaltige  Übergänge  in  unverkennbaren  Basalt 
verlänft. 

Ahnliche  Erscheinungen  findet  man  auch  auf  der  kleinen 
Hochebene  südlich  von  ffaseMem  in  der  Thongrube  der  Zie- 


*  Wie  intensiv  die  durch  die  iLolilenflanre  Kalk-Substani  ugeregt« 
chemische  Thätiglieit  ist,  entnimmt  man  nach  Beobachtungen  des  Herrn  6e- 
heimenrathes  Mitschbiuch,  nach  deasen  mündlidieB  Mittheihuigeo,  an  den 
krystaiümicheii  Gesteinen  Shmdintn)ieiUi  die  Vertiefongen  estatahon,  wo  See- 
Koochylien  auf  der  Felson-JEfialo  liegoa. 

49» 


772 

gelei  bei  Breumngs  iDieterskofl)  im  Kreise  ScUüdUem 
südlich  von  Leuderode  bei  Homberg  u.  s.  w.  Von  dem  basal- 
tischen Gemenge  ist  nur  ein  weisser,  graaer  o.  s«  w.  Kiesel- 
Sand  übrig  geblieben. 

Diese  Phänomene  sind  jenen  ganz  analog,  welche  die 
Bildung  der  Basalt-Thone  wahrnehmen  lässt,  deren  Enstehung 
aus  den  Basalten  der  Wetterau  so  wie  aus  den  doleritlschen 
Gesteinen  im  südlichen  Theile  des  Kreises  Fulda,  In  der 
Gegend  von  Eichenried,  Veüeleinhaek ,  Rüehers  —  ferner 
Hütten  u.  s.  w.  unzweifelhaft  ist.  Beide  Gruppen  der  Ge- 
birgs-Metamorphosen  haben,  worauf  ich  froher  schon  deutete^ 
denselben  geologischen  Charakter,  wie  die  Lehm-Bildung  aus 
Basalt;  nur  wird  in  jenen  Fällen  oft  Elsen  und  Mangan  in 
hohem  Grade  ausgelaugt,  während  sie  in  dem  aus  dem 
unter  direliter  ßnwiriiung  der  Atmosphärilien  zerfallendea 
Basalte  hervorgehenden  Lehm-Gemenge  zuriiclibleiben.  Da- 
gegen bietet  auch  der  Lehm  wieder  in  manchfaltigstem 
Wechsel  die  Ausscheidung  von  Kiesel- Körnern  dar,  wie  in 
den  vorhin  erwähnten  Fällen;  nur  habe  ich  bis  jetzt  in  ihm 
keine  grösseren    Geschleb-artigen  Kiesel-Körner  beobachtet 

Besonders  ausgeprägt  trat  die  Erscheinung  einer  ähn- 
lichen inneren  Gestein-Zersetzung  in  einem  doleritlschen  in 
sich  ganz  abgeschlossenen  Basalte  ohne  jede  sichtbare  Wech- 
selwirkung mit  einem  andern  Fels-Gebilde,  wie  In  den  ange- 
führten Fällen  in  der  Nähe  des  Lanzengrubenhofes  bei  Klem- 
hStder  und  Hainzell  unweit  Pidda  auf.  Es  wurden  dort  einige 
6'— -18'  tiefe  Schürfe  auf  Eisenstein  und  Ocker  in  sehr  zer- 
setzten geflossenen  porösen  Abänderungen  des  erwähnten 
Gesteines  abgesunken.  Die  Berg-Massen  gingen  in  densel- 
ben aus  den  vorhandenen  frischesten  Parthle*n  des  Gesteines 
in  lehmige  und  thonige  durch  Eisenoxyd-Hydrat  braun  und 
gelb  gefärbte  Verwitterungs- Produkte  über.  Letzte  um- 
schlossen Kiesel-Körner,  welche  sich  bei  näherer  Untersuchung 
grossentheils  als  vollkommen   krystallinische  Individuen   der 


*  6eognostuch-flfeolo§^che  Beobachtangen  über  den  Kelvmrienker^  bei 
Fuidm,  abgedruckt  in  dem  Jahresberichl  der  oberbeiiiachen  QMelUcheft  Ar 
die  geftmmte  NetnriLUide  iq  Gleiten  von  dem  Jelure  1M8. 


773 

Qoarz-Sobstans  und  zwar  oft  in  der  Varietät  des  gelben  Eisen- 
Kiesels  darstellten.  Mit  der  fortschreitenden  Zersetzung  des 
arsprfinglichen  Gesteines  hielt  die  Auhäufong  der  Kiesel* 
Körner  offenbar  Sehritt. 

Die  Omwandelnng  des  Basaltes  in  theils  feste  Konglo- 
merate von  Kiesel-Körnern  mit  thonigem,  kaolinisehem,  Bolus- 
artigem,  zuweilen  sogar  Speckstein-artigem  Bindemittel  (Ge- 
markung Hainzelt)  j  theils  in  lockere  Aggregate  dieser  Art, 
In  welchen  die  Quarz- Ausscheidungen  ebenfalls  als  das  Ver- 
bundene^ die  anderen  Zersetzungs- Produkte  des  Fels-Gemenges 
aber  als  das  Bindemittel  betrachtet  werden  können,  ergibt 
sich  aus  solchen  Thatsachen  unzweideutig.  Die  chemisch 
abgesonderten  Kiesel-Körner  gehen,  wie  gesagt,  sehr  oft  in 
grosse  Körper  von  Geschieb-Form ,  die  kleineren  sogar  in 
vollkommene  Krystalle  über,  und  es  fallt  somit  bei  ihnen  der 
Begriff  der  eigentlichen  Geschiebe  als  Körper,  welche  durch 
Brandung  von  Meeren  u.  s.  w.  oder  durch  die  Bewegung 
der  Ströme,  Flüsse  und  Bäche  u.  s.  w.,  iiberhaupt  durch  mecha- 
nische Kräfte  abgeschliffen  sind,  ganz  weg;  man  wird  daher 
eine  scharfe  Scheidung  dieser  beiden  Phänomene  in  der  Geo- 
logie für  die  Zukunft  nicht  länger  umgehen  können.  Fiir  diese 
Körper,  die  ganz  den  Charakter  der  chemischen  Edukte  be- 
sitzen, findet  man  schwer  einen  bezeichnenden  Namen;  man 
könnte  sie  allenfalls  Absonderungen  oder  Ausson- 
derungen nennen. 

Alle  diese  Erscheinungen  erstrecken  sich  auf  allgemeine 
metamorphische  Zersetzungs- Prozesse  plutonischer  Gesteine 
und  finden  ihre  Analogie  in  den  Abkömmlingen  aus  den 
Eruptiv-Gestelnen  aller  Perioden.  Die  Felsarten,  welche  man 
so  oft  als  Konglomerate  bezeichnet  hat,  worin  abgeriebene 
Trümmer  älterer  Gesteine  durch  ein  neueres  Bindemittel 
verkittet  seyen,  charakterisiren  sich  zu  einem  beträchtlichen 
Theile  als  Metamorphosen  von  Ausbruchs-Gesteinen,  worin 
die  Kieselsäure  In  mehr  oder  weniger  krystallinlschen  Gestal- 
ten ausgesondert  wurde,  welche  von  dem  gleichzeitig  aus 
dem  in  der  Regel  grössern  Theile  der  Urmasse  entstehen- 
den tbonigen ,  mergeligen ,  kalkigen ,  dolomittschen  u.  s.  w. 
Bindemittel  umhiillt  wurden. 


7T4 

Wir  sehen  in  den  engegebeMn  FUlen  bedeatende  Ge- 
birgs-Massen  durch  diese  rein  ehemlflcbe  Zersetznng*  in  die 
Gemenge  abergehen,  welche  man  Sandsteine  und  Konglome- 
rate nennt,  und  werden  genotliigt  diese  Gegensätze  der  Zer- 
setsnngs-Produkte  als  Ausgeschiedenes  (Gemengtheil)  und 
Umschliessendes  (Bindemittel)  nicht  allein  hier  anzuerkenneD, 
sondern  wir^  mBssen  denselben  chemischen  und  petrographl- 
sehen  Charakter  anch  einer  ausgedehnten  Reihe  von  mäch- 
tigen Sandstein-  und  Konglomerat-Formationen  beilegen.  So 
namentlich  vielen  Gesteinen  der  Übergangs-Periode,  seihst 
einigen  einfachen  Gesteinen,  einigen  Gliedern  des  Kohies- 
Gebirges,  vielen  Sandsteinen  des  Rothliegenden,  für  deren 
Entstehung  aus  Porphyren  die  Gegend  nm  EUemack  die 
schönen  Belege  aufweiset,  des  Bunten  Sandsteins  u.  a.  w. 
Auch  schliessen  sich  die  von  Aleiander  Brongmurt  Arkose 
genannten  Gesteine  hier  an.  In  etwas  verschiedenem  Sinne 
gehören  hieher  die  Quarz-führenden  Porphyre,  die  Mandel- 
Stein-Porphyre  und  ahnliche  Erscheinungen  mehr. 

An  einigen  der  bereits  oben  genannten  Orte  und  noch 
In  vielen  anderen  Gegenden,  namentlich  da,  wo  Muschelkalk« 
und  Mergel-Bildungen  mit  vulkanischen  Gebilden  in  Berüh- 
rung stehen,  sind  ähnliche  Geschieb-formige  Massen  an  der 
Oberfläche  und  In  der  obersten  Dammerde  sehr  verbreitet 
Es  haben  hier  theils  im  Kontakt  mit  gedachten  Gesteinen  und 
theils  in  geringerer  oder  grösserer  Entfernung,  die  kiesekanrei 
Salze,  welche  den  aus  dem  Basalte  kommenden  Wassern  betge- 
mischt sind  (durch  Kohlensäure  und  organische  Säuren,  z.  Th. 
auch  auf  anderen  Wegen),  eine  Zersetzung  erlitten,  durch  wel 
che  sich  die  Kieselsäure  ausschied ;  ein  einmal  individaallsirtes 
Atom  wuchs  Jahrtausende  durch  allmähliche  peripherische  An- 
sätze von  aussen  zu  der  Grösse  eines  Senf- Kornes  oder  zi 
Massen  von  vielen  Kubikfuss  Inhalt  an.  Bei  der  Zerstörongder 
Kalk-  und  Mergel-Lager  sowie  der  Dammerde,  welchen  aie 
eingebettet  waren,  blieben  sie  theilweise  an  Ort  und  Stelle 


*  Ob  dieselbe  etwa  theilweiie  unter  Einwirknng  höherer  Temperatur 
erfolgte,  wie  inslyesondere  die  neueren  Verrache  des  Heim  M.  DAunnii  neigen, 
iadert  nichts  an  der  hier  erwähnten  Thatsache» 


77» 

auf  der  Oberfläche  liegeo,  oder  sie  wurden  dnrch  die  Wasser 
allmählich  von  dem  Ort  ihrer  Entstehung  entfernt.  Zur 
Beobachtung  solcher  Massen  von  den  kleinsten  bis  zu  den 
kolossalsten  Dimensionen  findet  man  namentlich  nördlich  von 
Dieterskamen  an  dem  von  denn  Haknergkof  nach  dem  Wieg- 
rain  fuhrenden  Wege  Gelegenheit.  Man  beobachtet  nament- 
lich viele  Blöcke,  worin  Anfangs  selbstständige  zahlreiche 
Individuen  bei  reicherer  Ausscheidung  von  Kieselsäure,  von 
später  abgesetzter  Kiesel-Substanz,  zu  grösseren  Geschieb- 
formlgen  und  änsserlich  den  bekannten  Pnddingsteinen  ganz 
ähnlichen  Massen  werden'*.  Ausser  den  genannten  Stellen 
verdienen  die  Umgebung  des  Judentodtenhofes  bei  Weihers  wie 
die  Berg-Hänge  südlich  von  Unleretorh  und  Heimherg  (bei  Heim- 
back')  als  charakteristisch  aufgeführt  zu  werden.  Die  meisten 
der  In  gedachter  Weise  entstehenden  Formen  gehören  dem 
gemeinen  und  dem  Milch-Quarze  an,  welche  oft  durch  Auf- 
nahme von  Mangan ,  Eisenoxyd  und  Eisenoxyd-Hydrat  ver- 
schieden gefärbt  erscheinen  und  sich  nicht  selten  dem  Horn- 
stein  und  Jaspis,  weniger  den  Chaicedonen  und  dichten  Opalen 
nähern. 

Auf  ähnliche  Bildungen  habe  ich  bereits  bei  verschiede- 
nes Veranlassungen  früher  hingedeutet;  ich  erlaube  mir  hier 
noch  einige  weitere  Phänomene  ans  ganz  verschiedenen  Ge- 
bieten, wie  sedimentären  Fels-Massen  aufzuzählen,  welche 
von  jeder  Einwirkung  eruptiver  Gebirge  unabhängig  sind. 
Analoge  Metamorphosen  beobachtete  ich  nämlich  in  dem 
Herzogthum  Nassau  auf  Wanderungen  im  Sommer  18S0 
und  im  Herbste  1852  auf  dem  Wege  von  Rächerskausen  nach 
der  südlich  von  da  gelegenen  Eisenstein- Grube ^  ferner 
zwischen  Mickelback  und  Dörsdorf  nnd  an  einigen  Punkten 
in  der  G  gend  von  Braubach y  Nassau y  Laknstein  u.  s.  w. ; 
wo  ich  ihnen  aber  keine  grössere  Aufmerksamkeit  widmen 
konnte.     An  den  erwähnten  Stellen,   namentlich  an   den  zu- 


*  Die  fönten  Exemplare  verscliwinden  für  die  geologiBche  Beobach- 
tang,  indem  der  Besitzer  des  (|reiiannteii  Hahi^erhofe9  sie  bei  Wiesen- Verbea- 
•erangen  mr  AnsfQllnng  tiefer,  von  Wasser  eingerissener  Löclier  anf  seinen 
Wieaen  lienutite  und  über  das  Gänse  inr  Ebnnng  der  Wiesen-Oberfläche 
Acker*£rde  anfsciulttele. 


770 

erst  g^enannten)  schwankt  die  Zersetzung  des  Tboiiscblefers 
zwischen  Lehm-,  Konglomerat-  oder  Aggregat-Bildong.  Ich 
betrachte  hier  nur  die  beiden  letzten. 

Man  findet  die  sogen.  Quarz-Geschiebe  einzeln  auf  dem 
festen  Thonschtefer  oder  zahllos  In  kieseliges  Bindemittel 
eingehüllt  und  als  blosses  Kongintlnat,  während  sie  auch 
wieder  durch  thonige  Bildungen ,  eisenschüssigen  Lehm  ood 
Raseneisenstein  (Braun-,  Gelb-  und  tbonigen  Eisenstein,  denen 
sich  auch  Liinonit  zugesellt)  verkittet  vorkommen.  Verfolg:t 
man  solche  Lager  bis  zu  ihrem  Liegenden,  dem  Thouschiefer, 
über  dessen  Schichten-Kopfe  hinweg  sie  diskordant  aufgela- 
gert sind,  so  beobachtet  man  eine  bedeutende  Abnahme  in 
dem  Umfange  der  Quarz  •  Gerolle  und  einen  allmählicben 
Übergang  durch  Kiesel-  und  Thonsandstein-artige  Abände- 
ruVigen  bis  in  den  Thouschiefer,  von  welchem  sie  oft  auch 
Bruchstücke  umschliessen.  Zuweilen  erscheint  der  letzte  wohl 
durch  Zwischenlagen  der  erwähnten  Massen  aufgespalten  und 
zerborsten  zumal  an  solchen  Stellen ,  wo  Wasser  zu  Tag^e 
treten  oder  dem  Tage  nahe  kommen  und  hier  die  im  Innero 
des  Gebirges  aufgenommenen  Stoffe  durch  Verdunstung, 
durch  Entweichen  von  Kohlensäure  oder  durch  Hydratisiroog 
verlieren.  Es  schied  auf  einer  Schichten-  oder  Neben-Kluft 
eine  Lage  etwas  Substanz  aus;  darauf  setzte  sich  eine  weitere 
u.  s.  f.,  und  jede  trieb  bei  ihrer  Ausscheidung  in  fester  Form 
das  dicht  anschliessende  Gestein  etwas  weiter  aus  seiner  or- 
sprfinglichen  Lage.  Die  Glimmer-artigen  und  feldspathigen 
Gemengtheile  des  Thonschiefers  liefern  also  Zersetzongs- 
Erzeugnisse,  welche  mit  denen  der  plutonischen  und  vulka- 
nischen Gebirge  sehr  nahe  übereinstimmen. 

Nicht  minder  merkwürdig  sind  Verbreitungen  ähnlicher 
Geschieb-artiger  Formen  auf  den  Boden-Flächen,  welche  sick 
über  die  Auflagerung  von  Muschelkalk  auf  Roth  hinweg  er- 
strecken oder  auch  an  der  Oberfläche  des  letzten  isolirt  finden. 
Für  die  aus  dem  Kontakt  von  Muschelkalk  und  R5th  her?or 
gehenden  Geschiebe-Formen  sind  neben  vielen  anderen  Food- 
orten  besonders  erwähnenswerth  der  Feldort  HeiHgenberg  ösi- 
lieh  ani  Sckulxenberg  bei  Maberzeü^  eine  bedeutende  Flache 
der  östlichen  Gemarkung  von  Oberbimback   von  dem   Hetie- 


77t 

iüppei  an  bis  etwa  eine  Viertelstunde  östlich  der  Landstraase 
nach  Fulda  entlang,  und  ein  Theil  der  nordwestlichen  Gemar- 
koDg;  Grossentaier  znmal  dem  NO.-Abhange  des  Langenherge» 
entlang.  Offenbar  gewähren  die  Glimmer-  und  Chlorit-reicheil 
Schichten  des  RSthes  u.  s.  w.  gegenüber  dem  Muschelkalk 
ibDiiche  Bedingungen,  wie  der  Basalt  nnd  die  ihm  verwandten 
Felsarten. 

Die  Kiesel-Massen,  welche  anf  isolirten  RSth-Flächen 
liegen,  sind  fast  ohne  Ausnahme  Eisen-haltig;  es  ist  offenbar 
der  Eisenoxyd-Gehalt  des  Röthes  in  die  Kiesel  übergegangen. 
Wenn  auch  äusserltch  diese  Schein-Geschiebe  von  den  ersten 
abweichen,  so  ist  ihr  Ursprung  doch  offenbar  ein  ganz  ähnlicher, 
wie  in  den  eben  betrachteten  Fällen,  nnd  wir  finden  hier  die 
wirlienden  Paktoren  einestheiles  in  *  den  kalkigen  Schichten 
Dnd  in  dem  Kalk-Gehalt  der  Mergel,  anderntheils  in  den 
bereits  envähnten  Silikaten  des  Roths.-  Von  den  vielen  mir 
belcannten  Fundorten  dieser  letzten  Abänderung  der  betrach- 
teten Erscheinungen  erwähne  ich  nur  der  sudlichen  Gemarkung 
von  Künxell^  der  nördlichen  Gemarkung  von  EdelzeU  und  der 
Umgebung  von  Keulos. 

In  gleicher  Weise  wiederholen  sich  die  chemischen  Be- 
dingungen für  verwandte  Ansscl^eidungen  in  den  bunten 
Mergel-Lagen  des  Keupers.  Von  den  hieher  gehörigen  Fund* 
Stätten  werden  die  Feld-Fläche  von  der  Kräixmühle  bei  Fulda 
bis  zum  Geishüppeli  die  westliche  Gemarkung  von  Haimhaek 
und  die  nördlichen  Parthie'n  der  Gemarkungen  von  BeskeSy 
MalkeM    und   Oberbimbach  genannt. 

Die  Erscheinung,  dass  Wasser  aufgelöste  Substanzen 
nalie  der  Oberfläche  der  Erde  oder  anf  ihr  selbst  bei  «erfol- 
gender  Verdunstung  absetzen,  bedarf  kaum  einer  besonderen 
Andeutung;  es  wird  hier  nur  der  schönei>  Gyps-Krystalle 
von  Tiede  bei  Braunschweig  und  der  wenig  bekannten  auf 
dem  Ausgehenden  einer  kleinen  Parthie*  von  Brannkohlen- 
Tbon  am  Wege  von  der  Eisenbahn-Station  Lebra  nach  Gtifers- 
hausen  gedacht. 

Wir  können,  wenn  auch  z.  Th.  unter  sehr  veränderten 
Entstehnngs- Bedingungen,  gar  vieles  Verwandte  bei  dieser 
Gelegenheit  berühren. 


7n 

Die  Achat -Nieren  4er  Maeieletelaie  iied  Mandelsteie* 
Porpbyfe,  der  Piiddingsteiae^  die  Puddingsteia-Artigeo  Ge- 
steine der  Nagelflue  in  der  Sckweilmy  die  Kiesel*  und  Opal- 
^Dolleo  von  Oberietleniorf  ioi  Siei4ng^Urge  ^  die  Duo  viel- 
Bohoerze  o.  s.  w»  zumal  auf  der  Alp^  die  sogen.  Süss- 
wasser-Quarzblöcke  in  der  Tertiär- Formation  u.  a.,  ja  sogar 
AnsBctieidungen  von  Metallen,  wie  icli  in  der  Abbandlasg 
über  die  Abkunft  de«  Goldes  im  Jahrb.  1857  dargelegt  habe. 

Es  aei  hier  noch  die  Bemerkung  erlaubt,  dass  Kalk- 
baltige  Wasser  sehr  oft  zur  Bildung  ähnlicher  GestalCen 
fuhren;  die  Sprudelsteine  bedürfen  keiner  speziellen  Erwäh- 
nnng.  Ganz  analoge  Konkretionen  von  Kalk  müssen  aber 
auch  da  entstehen,  wo  an  kohlensaurer  Kalkerde  reiche 
Wasser  heftiger  Bewegung  ausgesetzt  werden  oder  brandend 
zerplätschem.  Hat  sich  erst  einmal  ein  Kern  gebildet,  so 
vergrössert  sich  derselbe  nach  Art  .der  Tropfsteine  und  der 
Körner  im  Sprudelstein.  Benachbarte  Individuen  berübreB 
sich  anfangs  nur;  bei  weiterem  Wachsen  umhüllt  das  eine 
tbeilweise  das  andere,  und  das  einschllessende  nimmt  so  eines 
scheinbaren  Eindruck  von  dem  umschlossenen  an.  Auf  diese 
Weise  lasst  sich  das  Räthsel  der  Eintiefungen  von  aogeo 
Geschieben  der  Kalk-Nageiflue  in  andere  ganz  einfach  durch 
den  Umstand  lösen,  dass  die  Einmeiigungen  in  gedachten 
Gesteine  keine  wirklichen  Geschiebe  sind,  sondern  durcli 
chemische  Ausscheidung  entstandene  Körper,  welche  nnr  ih 
Folge  der  allgemeinen  Anziehuugs^Gesetze  Geschieb-artige 
Gestalt  annahmen. 

Die  Erscheinung  ist  ganz  übereinstimmend  mit  dem  Um- 
wachsenseyn  eines  Krystalles  von  einem  solchen  einer  andere 
Mineral-Substanz,  was  so  häufig  vorkommt. 

Zum  Schluss  fugen  wir  noch  hieher  zielende  Äusserungei 
CoTTA*s  bei: 

B.  CoTTA  sagt  im  Jahrb.  1861^  818  in  einem  Korrespoo- 
denz-Artikel  in  Beziehung  auf  Beobachtungen  an  der  Asse  bei 
Braunukufeig : 

„Das  Hils-Konglomerat  bestehet  hier  nur  aus  einem  un- 
reinen gelblichen  Kalkstein  mit  vielen  Fragmenten  und  Bohn- 
erz-ähnlic  hen  Geschieben  von  Eisenstein,  die  sehr  wahrschein- 


779 

Kch  aus  dem  Lias  nnd  Keoper  berr&hren.  Es  enthalt  eine 
grosse  Menge  Versteinernngen ,  besonders  Ostreen,  Pecten, 
Echiniten  und  Belemniten.^ 

Es  sind  nämllcli  seiir  oft  die  Eisenstein-Korner  ziemlirli 
tief  In  die  Kalli-Seliaalen  eingedruckt,  so  dass  sie  zuweilen 
dario  sitzen  und  nnr  halb  hervorragen. 

Das  ist  offenbar  sehr  analog  der  sonderbaren  Erschei- 
nung, weicht  Lardt  und  Eschbr  ton  der  Linth  an  den  Ge- 
schieben der  alpinischen  Nagelflue  vielfach  beobachtet  haben, 
wo  ebenfalls  die  kleineren  Geschiebe  häufig  In  die  grh^ 
seren  aus  Kalkstein  eingedruckt  sind.  Weder  von  diesen 
Geschieben  noch  von  jenen  Kalk-Schaalen  kann  man  voraus- 
setzen, dass  sie  zu  der  Zelt,  als  der  Eindruck  erfolgte,  weich 
gewesen  seyen.  Dieses  sehr  sonderbare  und  schwer  zu  er- 
klärende Phänomen  scheint  aber  überhaupt  öfter  vorzukom- 
men, als  man  nach  der  bisherigen  seltenen  Erwähnung  des- 
selben erwarten  sollte.  Ich  fand  es  gestern  ganz  ähnlich 
wieder  an  den  Rogenstein-Kornern  des  bunten  Sandsteins  im 
Zentrum  der  Js$e.  Diese  Körner  bestehen  hier  alle  deut- 
lich ans  feinen  konkretischen  Kalk-Lagen ;  aber  auf  ihrer  nr- 
sprängllchenC?)  glatten  Oberfläche  beobachtet*  man  sehr 
oft  die  verhältnissmässlg  tiefen  Eindrucke  von  kleinen  Quarz- 
oder Elsenstein- Körnern,  die  häufig  auch  noch  sehr  fest  darin 
sitzen.  Ist  man  einmal  auf  diese  Thatsache  aufmerksam,  s6 
findet  man  sie  fast  an  jedem  Haudstfieke  wieder,  welches 
eine  etwas  verwitterte  Oberfläche  darbietet,  schwieriger  im 
frischen  Bruche. 


*  In  den  tnyitalliaiflcftien  Sandateinen  in  den  Quell'-Gef^nden  der  JPVitf«, 
lAnde^  Kin%ig  und  PrähkUehen  Smale  beobachtet  man  dag  Pliänomen  ia  den 
Körnern  des  iLiystalliniachen  Sandsteines  sehr  häufig.  Siehe  BemerliinigeB 
aber  lirygtallinische  Sandsteine  im  Notits-Blatt  dea  Vereines  für  Erdlinnde 
n.  s.  w.  XU  Daimatadt,  18/f9,  S,  51, 


über 

üe  oifudsehM  AbUgeroiigeB  fai  ivä  Lnft-Kaameni  ier 

•rthomratoi, 


▼on 


Herrn  J,  Bavrande. 


Aasfug  aus  dessen  „Systeme  Siiurien  du  cenire  de  la  Boheme" 

▼ol.  11  (in  freier  Übersetzung '). 


Hiew  Tf.  VI. 


Ich  habe  im  Jahrbuche  185S  bereits  einen  Auszug^  ans 
meinem  i^Sihir  Systeme^^  über  die  organische  Ausfullnng  des 
Siphons  in  gewissen  paläozoischen  Nantiliden  veröffentlicht. 
Die  gewonnenen  Resultate  haben  zur  Vereinfachung^  der 
Nomenklatur  dieser  Fossilien  gefuhrt  und  sind  durch  die 
Beobachtungen  von  Billinos  bestätigt  worden,  von  welches 
ich  in  einer  andern  Mittheilung  im  Jahrbuch  1857  Nachricht 
gegeben  habe.  Als  Ergänzung  dazu  gedenke  ich  heute  das 
Vorhandenseyn    einer    analogen   organischen   Ablagerung  Id 

*  Da  der  Herr  Verfasser  sicli  mitonter  selbst  als  Sprecher  einfährt,  so 
masseii  wir  noch  «m  l>esondere  Entschnldigvng  bitten,  dass  wir  seine  Aoj- 
IBhningen  nicht  überall  wörtlich  wiedergegeben  haben.  Insbesondere  babea 
wir  am  erlaubt  den  Orthoceraten-Schaalen  bei  der  Beschreibnng  eine  andre 
Haltung  tu  geben  and  deren  Ventral-  and  Dorsal-Seite  als  die  ontre  and 
obre  and  demgemass  das  spitse  and  das  Mfindangs-Ende  derselben  ala  das 
lüntre  and  vordre  la  beseichnen,  wfthrend  der  Herr  Veif.  erstes  regehntssig 
als  das  untre  und  dieses  als  das  obre  darstellt.  d.  IL 


781 

den  Laft-KammerD  der  Orthoceraten  nachzowetaeii,  die  vrpU 
auch  einig^es  Licht  auf  eiue  der  Eigenthümlichkeiten  der 
paläozoiacheu  Nautiliden  werfen  wird,  wodurch  sich  diese 
so  sehr  ?od  den  wenigen  noch  lebenden  Arten  der  Sippe 
Nautilus  unterscheiden.  Dabei  hoffe  ich  durch  meine  Mit- 
thellung  der  bloss  an  Böhmücken  Fossilien  erlangten  Resul- 
tate allerwärts  zu  weitern  Beobachtungen  über  diesen  Gegen« 
stand  anzuregen. 

I.    Bescliaffenheit  der  organisclien  AbsfiUe. 

1.  Aufeinanderfolge  derselben.  Auf  jedem 
Längsschnitte  eines  Orthoceraten  hat  man  Gelegenheit  die 
Ausfiillongen  seiner  Kammern  zu  beobachten,  welche  theils 
aus  der  derben  Gebirgsart  und  theils  ans  kry8talllms.chen 
Bildungen  bestehen;  man  unterscheidet  leicht  die  Art  und 
Weise,  wie  die  von  aussen  gekommenen  Stoffe  Ins  Innre  ge- 
langt sind,  und  erkennt,  wie  In  einem  geologischen  Becken 
das  relative  Alter  der  Schichten  aus  ihrer  Lagerungs- Folge 
von  aussen  nach  innen.  Ist  also  ein  organischer  noch  wäb- 
rend  dem  Leben  des  Tbieres  gebildeter  Niederschlag  vor- 
handen, so  muss  er  sich  zwischen  der  Schaale  und  den  von 
aussen  gekommenen  Stoffen  befinden ,  und  da  sieht  man  in 
der  That  oft  eine  Substanz  abgesetzt,  welche  durch  Ihre 
Farbe  und  andere  Eigenschaften  unsere  Aufmerksamkeit 
erregt. 

2.  Die  Farben  der  Absätze.  In  allen  Orthoceraten 
Böhmens  sind  die  Ausfullungs-Stoffe  der  Luft-Kammern  von 
kalkiger  Beschaffenheit,  und  sind  ihnen  nur  in  seltenen  Fällen 
noch  kieselige  Theile,  Schwefel -Metalle  und  Kohle  beige- 
mengt. Nun  ist  die  Farbe  der  Kalksteine  JE,  worin  die 
meisten  Böhmischen  Orthoceraten  liegen,  so  wie  die  ihrer 
Schaalen  stets  dunkel  und  selbst  zuweilen  scliwarz,  während 
die  auf  chemischem  Wege  entstandene  krystalilnische  Ab- 
lagerung Im  Innern  Ihrer  Kammern  immer  nur  aus  mehr 
oder  weniger  reinem,  mithin  fast  weissem  Kalkspath  besteht. 
Der  organische  Absatz  dagegen  ist  zwischen  diesen  zwei  so 
entgegen-gesetzten  Farben  leicht  an  seinem  mitteln  Verhalten 
za  erkennen,  indem  er  bald  dunkel  aber  ohne  das  derbe  An* 


iehen  der  Gebtrgsart,  btld  heller  aber  too  4em  krystallini- 
scben  Niederschlageo  sehr  vefbchfeden  ist.  Seine  farbnng 
Ist  derjenigen  der  dicht  daneben  liegenden  Verstopfnnga-Ringe 
im  Siphon  des  nämlichen  IndiTidunms  sehr  &hnKefa,  Kelche 
gleichfalls  durch  organische  Absonderung  entstanden  sind.  Id 
beiden  Fällen  scheint  die  dunklere  Färbung  auf  die  Anwesei- 
heit  von  Kohle  hinzuweisen,  welche  bei  Zerseteung  der  orgt- 
nischen  Mischungs-Elemente  von  diesen  übrig  geblieben  ist 
Auch  haben  die  stattgefundenen  Molekular-Veränderungen  nicht 
immer  vermocht  die  Perlmutter-artige  Struktur,  welche  solclie 
organischen  Absätze  mit  der  Schaale  unserer  lebenden  Artet 
gemein  hatten,  ganz  zu  verwischen,  wogegen  sie  allerdingi 
gewöhnlicher  durch  eine  krystallinische  Textur,  analog  jener 
in  den  Welchthier-Schaalen  nnd  Krinoiden^Tbeilen,  verdrängt 
worden  ist. 

Die  beigegebenen  Al>bildungen,  auf  deren  nähere  Be- 
schreibung am  Ende  dieses  Aufsatzes  wir  verweisen,  «dJ 
geeignet  die  wichtigsten  Verhältnisse  der '  Orthoceraten  ii 
beiderlei  Beziehungen  (1.,  2.)  zu  erläutern.  So  sieht  du 
in  dem  angeschliffenen  Exemplare  des  Orthoeeras  rivale 
Fg.  1 ,  wie  die  schwarze  Kalkstein-Masse  dnrch  den  Siphoi 
(unten  in  der  Figur)  eingedrungen  ist  und  sich  aberall  rfa. 
wo  die  Siphon- Wände  beschädigt  sind,  in  die  Kammern  er- 
gossen hat  auf  die  daselbst  bereits  vorhandenen  organisdiei 
Ausscheidungen,  —  während  längs  jener  Kammern,  welche  foi 
dem  nmbesehädigten  Siphon  durchsetzt  werden,  die  Kalksteiih 
Masse  nnr  in  diesem  und  nicht  in  den  Kammern  selbst  n 
finden  ist.  Die  Seite  des  Siphons  und  der  Kammern,  »f 
welcher  allein  diese  Kalkstein- Masse  vorhanden  Ist,  miss 
während  des  Eindringens  des  Kalk-Schlammes  nach  nntei 
gekehrt  gewesen  seyn,  und  ebenfalls  auf  dieser  fast  alleii 
hatte  sich  vorher  der  organische  Niederschlag  gebildet  b 
andern  Individuen,  deren  Siphon-  und  äusseren  Wände  gaiis 
geblieben  und  deren  Ausfüllung  von  aussen  her  nur  dorcb  lo- 
filtration  erfolgen  konnte,  sieht  man  das  Innere  der  Kammern 
mit  Kalkspath-Schichten  von  verschiedenen  Farben  -  Absto* 
ftingen  ausgefuHt,  welche  stets  die  organischen  AblageroDgeo 
bedecken  und  sieh  nach  allen  Unebenheiten  ihrer  Oberfläche 


fig;eB  iiitil  vrln4eo.  BBtte  jedoch  eine  einzelne  Ramitier  in 
Folge  efiiel*  Beschädigung  ihrer  Winde  eine  theilwelse 
Schiamm-Aasf&llnng  erfahren,  so  bedecken  die  Itrystallfni- 
sehen  Niederschlage  eben  so  wohl  die  organischen  als  die 
Schlamm-Absätze.  *  In  anderen  Fällen  endlich  ist  die  Reihen- 
folge der  von  aussen  gekommenen  Absätze  eine  umgekehrte; 
die  krystalliniscben  sind  von  den  Schlamm- Ausföllungeii 
Düterbrochen  und  bedeckt,  wenn  diesen  letzten  durch  einen 
zofalligen  späteren  Bruch  noch  ein  späteres  Eindringen  mftg* 
lieb  gemacht  wurde,  —  während  dagegen  in  allen  diesen 
Fällen  die  organisehen  Absätze  die  tiefste  Stelle  zunächst 
über  den  Kammer- Wänden  einnehmen  (vgl.  O.  Vibrayei, 
Fg  9).  Ihre  Natur  tritt  durch  die  folgenden  Beobachtnngen 
noch  deutlicher  hervor. 

3.  Mancherlei  Unregelmässigkeiten  in  der 
Form  der  organischen  Absätze  treten  bei  Betrachtung 
verschiedener  Handstücke  überraschend  hervor.  -^  a.  Ihre 
Oberfläche  ist  uneben  und  oft  warzig,  daher  ihre  Dicke  an 
einer  und  derselben  Seite  oft  sehr  ungleich.  —  b.  Zuweilen 
bestehen  sie  nnr  ans  zerstreuten  Kugelchen,  welche  in  ver- 
sehiedenenen  Kammern  eines  Individuums  verschieden  ver- 
theiltsind  (O.  Jonasi,  Fg.  13).  —  c.  Vergleicht  man  mehre 
aneinander -grenzende  Kammern  mit  einander,  so  verhält 
sich  die  organische  Ansfallung  in  jeder  verschieden  hin^ 
aichtlieh  ihrer  Dicke  und  Erstreckung  über  die  konkave 
and  die  konvexe  Seite  der  Scheidewände,  indem  beide  Dimen- 
sionen bald  auf  der  einen  und  bald  auf  der  andern  Seite  dieser 
Scheidewände  vorherrschen  oder  auf  der  konvexen  Seite  (O. 
meudax.  Fg.  4)  und  weit  seltener  auf  der  konkaven  Seite 
gänzlich  mangeln. 

4.  Erstreckong  des  organischen  Absatzes 
aber  die  Wände  einer  einzelnen  Kammer.  Selbst 
wenn  die  organische  Ablagerung  die  vollständigste  und  regel- 
massigste  Entwickelung  darbietet,  so  erstreckt  sie  sieh  nicht 
über  alle  Seiten  einer  Kammer.  Da  alle  Längsschnitte  durch 
unsre  Orthozeraten  so  liegen ,  dass  sie  durch  den  Siphon 
(eben  und  die  Schaale  in  zwei  gleiche  Seiten- Hälften ,  eine 
rechte  und  eine  linke,  theiien,  so  erkennt  man  bald,  dass  die 


r 


7M 

aiif  organiicheni  Wege  am  volktändigaten  aosgefiallte  Seite 
aller  KammerD  eines  Individuums  dem  Bauche  eoUpricht 
Diese  Seite  ist,  wie  wir  in  unseren  allgemeinen  Stadien  über 
die  Nautiliden  zeigen,  an  der  mehr  oder  weniger  deutlichen 
Bucht  in  der  queeren  Zuwachs  -  Streifung  kenntlich,  welche 
dem  Ausschnitte  des  Mund-Randes  rechts,  von  dem  lokomo- 
tiveo  Trichter  oder  Rohre  der  Cephalopoden  entspricht, 
den  alle  Zoologen  au  die  Bauch-Seite  verlegen.  Ist  nun 
der  organische  Absatz  im  Innern  nur  schwach,  so  beschränkt 
er  sich  auf  die  Bauch-Seite  der  Kammern  allein ;  ist  er  aber 
stärker,  so  verbreitet  er  sich  In  jeder  Kammer  von  da  aos 
über  die  angrenzenden ,  d.  h.  ventralen  Theile  beider  Seiteo 
der  Scheidewände,  hört  aber,  noch  ohne  den  Siphon  erreicht 
zu  haben.  In  einer  gewissen  Entfernung  von  dessen  Wandung 
plötzlich  auf,  um  jenseits  desselben  [über  ihm]  mit  vermio- 
derter  Dicke  wieder  zu  erscheinen  und  sodann  rasch  welter 
abzunehmen  und  vor  Erreichung  der  Dorsal-Linie  völlig  u 
verschwinden.  Nur  wenn  die  Ablagerung  sehr  stark  ist, 
gebt  sie  bis  zu  dieser  Linie  hinauf  (Tf.  6,  Fg.  11).  Die 
Ablagerung  der  von  aussen  eindringenden  A Magern ngs-Stoffe 
ist  ganz  von  diesen  Gesetzen  unabhängig. 

5.  Mangel  der  organischen  Absonderung  auf 
dem  Siphon.  Der  Siphon  selber  bleibt  stets  ganz  frei  von 
dem  organischen  Miederschlage,  und  nur  etwa  da,  wo  er  die 
Scheidewände  durchdringt,  kiCnn  er  von  einem  solchen  om- 
geben  scheinen,  welcher  aber  thatsächlich  nicht  ihm  soodern 
den  Scheidewänden  augehört  (Fg.  II).  Diese  Erscheinung  ut 
um  so  auffallender,  als  sich,  wie  in  früheren  Arbeiten  von  mir 
dargethan  worden,  in  seinem  Innern  die  Verstop fungs-Ringe 
ablagern ,  wird  sich  jedoch  aus  der  Betrachtung  der  Fort- 
bildungs-Weise der  Mollusken  nach  dem  dicken  Ende  seiner 
Schaale  hin  erklären  lassen. 

Erfolgt  dagegen  die  Ausfüllung  einer  Kammer  durcli  la 
filtration,  so  setzt  sich  der  kristallinische  Überzug  in  gleicher 
Dicke  auf  allen  Oberflächen  der  äusseren,  wie  der  ZwiscbeD* 
wände  des  Siphons  und  der  fremd-artigen  Körper  ab,  welche 
etwa  durch  eine  Bruchstelle  eingedrungen  sind,  die  spater 
wieder  vollständig  verstopft  worden  war. 


79l^ 

Q.  VerttheiluBg;  des  oi'ganUchen  Niederschlages 
uach  der  Länge  der  Schaale.  £in  filick  auf  ansere 
Figuren  belehrt  uns,.da8s  die  organische  Ablagerung  vom 
dünnen  gegen  das  dicke  Ende  der  Schaale  hin  allmahUeh 
und  regelmässig  schwächer  wird.  Gewöhnlich  verschwindet 
dieselbe  zoerst  auf  der  kouviexen  und  erst  später  auf  def 
konkaven  Se\^e  der  aufeinander-folgenden  Scheidewände  (selten 
umgekehrt),  und  endlich  hört  sie  auch  hier  so  wie  selbst  an 
der  Ventral'Seite  der  Luft- Kammern  gänzlich  auf,  wenn  man 
dieselben  bis  lu  die  Mähe  der  Wohnkammer  verfolgt.  Diese 
Ablagerongs- Fähigkeit  nimmt  daher  mit  dem  Alter  des 
Thieres  immer  mehr  ab  und  es  bestätigt  sich  hiedurch  aber- 
mals deren  organischer  Ursprung. 

7.     Lage  des  organischen   Absatzes  in  Bezie* 
bnngzum  Siphon.     Obwohl   die  organische  Ablagerung 
auch  in  Orthozeraten- Arten  mit  zentralem  Siphon  vorkopamt, 
so  tritt  sie  doch  vorzugsweise  enlwickelt  in  gewissen  Arten 
mit  etwas  grösserem  exzentrischem  Röhreu-  wie  Rosenkranz» 
förmigem     Siphon  auf  und   liegt  dann  immer  auf  der  dem 
Siphon  entgegengesetzten  Seite  der  Schaale  mit  einer  Be- 
ständigkeit, welche  sich  ebenfalls  nur  mit  einer  organischen 
Kntstehungs-Weise  derselben  vereinigen  lässt.    Denn  ist  ein 
Orthoceras    mit    exzentrischem    und    gewöhnlich     von    Ver« 
s topf ungs- Ringen   erfülltem  Siphon  ohne  organische  Ansfiil- 
lung,  so  mnss  diejenige  Seite  desselben,  welche  vom  Siphon 
durchsetzt  wird,   regelmässig  unten  liegen,    weil  sie  durch 
diesen   mehr  als  die  andre  beschwert  ist;  —  und  ao  ist  es 
auch   in   der  That,     Wäre  die   mechanische   Ausfüllung  nur 
auf  noorgauiscbem  Wege  entstanden  und  etwa  nur  desshalb 
bloss  längs  der  einen  Seite  der  Schaale  in  den  Kammern  ab* 
gesetzt,   weil  die  Flüssigkeit,  aus  welcher  jene  Ausfüllung 
erfolgt  ist,  nur  bis  in  die  halbe  Höbe  der  wagrecht-liegenden 
(oder  -Bchwipimenden)  Schaale  hinaufreichte,  so  musste  die 
ausgefüllte  Seite  eben*  die  schwerere  siphonale  und  nicht  die 
Ihr  entgegengesetzte  seyn,  —  wie  im  Falle  einer  chemischen 
Infiltration  die  Kammer- Wände  auf  allen  Seiten  gleichmässig 
ausgekleidet  seyn  wurden.    Iiudlich  bemerkt  man  dass,  wenn 
eine   theilwelse  Ausfüllung  der  Schaale    mit  Kalk-Schlamm 

J«hrfftiv  18SS.  5Q 


f86 

erfalg;t  Ist,  dieser  finmer  aof  der  organiscfien  Afclagnerong  und 
den  suiiftohst  angrenKeitden  Theifeu  der  Wände  roht,  was 
ebetifaHa  bewetat,  dasa  die  organiach  aufgeffillfe  Seite  der 
ftebaale  die  im  Meere  naeli  untea  ß;eweiidete  war.  - 

IL  ThitiglL0H  6t$  Weiclithleres,  ivvlcfaer  die  Beschannheh  der  organuclieB 

Ablaferaag  nteiduraiben  ist.  ^ 

Man  weis,  dasa  alle  Ceplialopoden,  indem  sie  in  ihren 
SeiiaaieD  verrücken,  von  Zeit  zu  Zeit  eineh  weiten  Tlieil 
derselben  liinter  $ikM  durcii  eine  Scheidewand  absehlieasen, 
dttrch  welche  der  Siphon  hindurch  gelit^  welche  beide  aus 
verschiedenen  kalkigen  Schichten  bestehen,  die,  bei  Nautilus 
und  Aturia  leicht  unterscheidbar,  ftir  gegenwärtige  Zwecke 
ala  einfach  und  homogen  betraclitet  werden  konneo.  Die 
Bildung  der  Scheidewände  erfolgt  regeimäasig  dnrch  eine 
^baoffderong  aus  dem  Theiie  des  Sacks  oder  Mantels  ies 
Tbieres,  welcher  ihnen  anliegt,  in  gewissen  gleichen  Zeit- 
and  Raum*AI>standen.  Im  Augenblicke ,  wo  die  Scheidewand 
vollendet  ist,  wird  die  S^krafion  jedesmal  aof  einem  grossen 
Theite  der  Hinterseite  des  Mantels  unterbrochen,  während  sie 
auf  einem  andern  Theiie  denselben  an  der  Ventral-Sefte  fort- 
dsutert,  ohne  jedoch  noch  die  gleiche  Einförmigkeit  cu  zeigen; 
denn  daa  nunmehrige  Erzeugniss  seiner  Thätigkeit  ist  un- 
regelmässig,  der  regelmässigen  BIMung  der  ScheMewände 
gegenüber.  In  dem  Verhältnisse,  wie  nun  die  dortige  regel- 
mässige Scheidewand  sich  auf  Ihrer  ventralen  Elalfle  mit 
dem  u Aregelmässigen  Niederschlage  bedeckt,  der  sich  dann 
allmi^hlich  dünner  werdend  auch  aal  die  dorsale  Hälfte  er- 
streckt, wird  die  BlnterHäehe  des  Sackea  immer  anebener 
lind  entfernt  sieb  von  der  Scheidewand  Immer  weiter,  *  iaden 
nie  von  dem  nnregelknissigen  Niederschlage  zdrndkgedrängt 
ivird.  Diese  Absonderung  dauert  nun  fort  bis'  £tir  Zeit,  wo 
dfls  Thier  selbst  sich  weiter  zoruciczieht  am  eine  neue 
regelmässige  Scheidewand  zu  bilden,  vi^rauf  der  Mantel  sicli 
gleichzeitig  aber  langsam  von  der  ganzen  Fläche  ablöst,  an 
welcher  er  biaher  angelegen,  und  sein^  regelmässig  gerun- 
dete Gestalt  wieder  gewinnt.  Aber  wftbrend  IMas  geschieht, 
danert  die  Sekretion  fort,  deren  Produkt  an  dem  aiok  zorSck- 


T8I 

iMi«iiften  Mantel  bangten  bleibe  und  n«r  an  ddr  Baacb-Waad 
der  Schaale  eine  sasaaineBliangende  Schicht  mit  der  fräbera 
unregelmäsaigen  Abaeaderong;  auf  der  verlasaeoen  Sehdde» 
wand  blMel)  ;  bis  die  Hinteillädbe  des  Maiitela  zu  der 
Stelle  Torgerickt  fat.  fvd  er  eiae  neue  Scheidewand  zu  bilden 
bat,  mit  «reicher  ndn  derjenige  Theil  der  iinregelmäaaigea 
Abaondening  ia  Zunamtnenhahg  bleibt,  welcher  während  dea 
Vorrfickeiia  des  Mantala  an  diesem  entstanden  war.  Wird 
aber  die  Sekreiäoa  während  dieser  Bswegniig  unterbrechen, 
so  bleibt  die  hiaftre  oder  konvexe  Seite  der  Scheidewand 
frei ,  was  regelmäs^g  von  den  hinteren  nach  den  vorderen 
ScbeldewaDdeB  bin  in  eln^m  höheren  Grade  der  Fall  ist 
Debüt  sich  dagegen  die  abaondemde  Oberfläefae  des  Mantela 
mehr  ans,  so  muss  begreiflich  auch  der  Niederschlag  aicb 
auf  der  ganzen  inneren  Oberfläche  der  Kammern  immer 
mehr  and  selbst  aber  deren  Donia^Seite  bin  anadehnen.  Was 
die  Abnahme  der  Sekretfons-Fäbigkelt  in  den  später  gebil- 
deten Kammern  betriftt,  so  ist  dieselbe  analog  der  in  ansern 
Studien  ober  die  organiache  AasTüllung  des  Siphons  nach- 
gewiesenen Abnahme  •  der  Veratopfungs-Ringe ,  welche  der 
flelacbige  Siphonal«Strang  abzusondern  hat. 

Es  bleibt  uns  nur  noch  übrige  zn  erklären,  warum  aicb 
auf  dem  Siphon  selbst  keine  Ablagerung  bildet.  So  lange 
die  Hioteraeite  des  Sackes  noch  an  der  neu  -  gebildeten 
Scheidewand  anliegt,  existirt  der  Siphonal-Trichter  noch  niobt; 
und  der  Fleisch-Strang,  um  welchen  sich  dieser  durch  Sekre» 
tion  bilden  soll,  beginnt  erst  in  dem  Augenblicke  sich  zu 
eatwickeUi,  wo  der  Sack  sich  von  der  Scheidewand  ablöst; 
4er  Striaag  verlängert  sich  ia  dem  Grade,  als  das  Uollask 
aicb  vorwärts  zieht,  nnd  bedeckt  sich  unmittelbar  mit  der 
S}pbenal*HuUe,  welche  teolirt  und  ohne  Zusammenhang  mit 
der  absondernden  Cnd>Fläche  des  Sackes  ist,  welcher  dem  in 
der  Schaale  vorrückenden  Tbiere  folgt  So  muss  der  Sipbon 
in  seiner  ganzen  Erstreckung  bis  zur  nächst-vorderen  Scheide- 
wand ohne  arganische  Uberrinduug  bleiben.  Dürfte  man 
die  Dicke  •  der  abgesonderten  Schicht  als  Maasa  der  Zeit  be- 
trachten, die  zu  ihrer  Bildung  erforderlich  gewesen,  so  würde 
aus  der  gewöhnlich  gleicbheitlichen  Dicke  beider  Schichten  an 

50* 


788 

ler  konkaven  hinteren  und  der  konvexen  vorderen  Scheide* 
fvaiid-Fläche  jeder  Kammer  folgen,  das«  das  Thier  nngefihr 
eben  so  lange  Zelt  mit  seiner  Hinterseite  an  der  fertigen 
Seheidewand  angelegen^  als  es  zn  seinem  Vorriicken  bis  zur 
Blldong  einer  neuen  Scheidewand  bedurft  hat  Jedenfalls 
aber  moss  eine  längere  Zeit  wahrend  dieses  Vorruckens  ver- 
(Hessen  und  Alcide  d'Orbiony*s  Unterstellung  einer  periodisch 
plötzlichen  Lostrennung  des  Thiers  von  seiner  Schaale*  on- 
zulässig  erscheinen.  Muss  man  aber  einmal  das  langsame 
Vorrucken  des  Thieres  in  solchen  Schaalen ,  worin  sich  der- 
artige Absätze  bilden,  als  Thatsache  zugestehen,  so  wird 
analoger  Welse  eine  solche  auch  bei  denjenigen  Cephalopoden 
gefolgert  werden  mfissen,  wo  dergleichen  Niederschlage  nicht 
vorkommen. 

ni.    BetiehuDgeB  iwbchen  deR  orgtnischen  Niederichligen  in  den  Laft- 

Kammein  und  im  Siphon. 

Diese  beiden  Niederschläge,  auf  gleiche  Weise  an 
verschiedenen  Orten  abgesetzt,  scheinen  beständig  mit  ein- 
ander vorzukommen.  Wir  haben  sie  wenigstens  In  vielen 
Orthozeraten  beisammen  gefunden,  wollen  aber  In  diesem 
Abschnitte  nur  auf  die  Reguläres  mit  engeren  nnd  gleich- 
massigen  Siphonen  Bezug  nehmen  und  an  die  Vaginatae  ond 
Cochleatae  erst  im  folgenden  Abschnitte  zuriiekkommen.  Wir 
haben  der  Ähnlichkeit  In  der  Färbung  beider  Absätze  schoB 
oben  gedacht;  Indessen  ist  die  der  Verstopfungs-Ringe  zu- 
weilen dunkler  als  diejenige  der  Luftkammer-AnskleldongcD, 
was  allenfalls  von  den  Reaktionen  abhängen  kann,  welche 
seit  der  Fossillsation  dieser  Reste  eingetreten  sind.  Deon 
die  organische  Ablagerung  In  den  Luft-Kammern  ist  geweho- 
lieh  dunkler  an  der  Miindung  als  gegen  die  Spitze  der 
Schaale,  wo  die  Absätze  auch  dicker  zu  seyn  pflegen  und 
mithin  die  Reaktion  stärker  gewesen  seyn  dürfte,  welche 
diese  Absätze  gebleicht  hat. 

Die  zusammen -vorkommenden  Nlederachläge  scheinen 
sich  jedoch  nicht  anch  in  gleichem  Grade  entwickelt  zu  haben; 


Moi§u4piM  pifMinU  ei  foMiiet,  p.  145. 


780 

denn  <lie  Veratopfongs-Rini^e  sind  in  mancheit  Enempiaren 
nelir  dünn,  deren  Luft*  Kammern  eine  diclie  Aoskleidang  von 
organischer  Materie  besitzen,  wälirend  andere  Individuen  mit 
danner  Rinde  in  den  Kammern  selir  starlie  Verstopfangs» 
Ringe  zeigen,  als  ob  in  beiden  Fällen  die  zweierlei  Nieder- 
schläge sich  gegenseitig  aafwögen.  Ja,  es  i&önnen  sehr  an- 
sehnliche Verstopfungs-Ringe  in  Schaalen  mit  ganz  leeren 
Luft-Kammern  vorkommen,  während  der  umgekehrte  Fall  nur 
selten  lieobaehtet  worden  ist  (vgl.  O.  socium,  Fig.  16). 

Die  Vertheilung  der  beiderlei  Niederschläge  längs  der 
Erstreckung  der  Sehaale  Ist  in  so  ferne  vollkommen  überein- 
stimmend, als  beide  von  deren  Spitze  an  nach  der  Wohn< 
kammer  hin  allmählich  abnehmen  und  in  dieser  gänzlich  ver* 
schwinden,  obwohl  die  Ausfüllungen  der  Luft-Kammerq,  jeder 
einzelnen,  nur  einem  gewissen  Zeit- Abschnitte  entspricht, 
während  die  absondernde  Thätigkeit  des  Siphonal-Stranges 
in  seiner  ganzen  Länge  gleichzeitig  fortwährt,  bis  sie  durch 
den  Druck  der  sich  stetig  verdickenden  Verstopf nngs-Ringe 
endlich  erlischt.  Obwohl  eine  strenge  Obereinstimmung  in 
dieser  Beziehung  nicht  stattfindet,  so  scheint  es  doch,  als  ob 
die  Absonderungs-Fähigkeit  des  Siphonal-Stranges  und  der 
Hinterfläche  des  Mantel-Sackes  fast  gleichzeitig  nachlasse  und 
aufhöre.  Während  die  Ablagerungen  in  den  Luft-Kammern 
immer  am  stärksten  auf  deren  Bauch-Seite  sind,  erscheinen 
die  Verstopfungs-Ringe  bald  an  der  Bauch-  und  bald  an  der 
Racken-Seite  dicker.  Ober  das  Verhalten  der  Siphonal-Aas- 
follungen  dagegen,  wenn  sie  niclit  die  Form  von  Ringen, 
sondern  von  radialen  Lamellen  haben  ^  fehlt  es  an  Beobach- 
toBgen,  indem  unter  den  200  Arten  Böhmischer  Orthozeraten 
Bor  O.  Victor  solche  Lamellen  darbietet,  und  in  dieser  Art 
ist  keine  Spur  von  organischer  Ausfüllung  der  Luft-Kammern 
vorhanden.  Auch  von  fremdländischen  Arten  mit  solchen 
Strahlen -Lamellen,  wozu  insbesondere  die  devonische  Art 
O.  trianguläre  aus  den  Rhetn-Gegenien  gehört,  sind  ans 
keine  Längsschnitte  bekannt,  welche  Auskleidongen  der  Luft- 
kammern erkennen  Hessen. 


?«0 

IV.  Zwetk  4is8  cvguifthni  llie^smiaagm 
Sieht  die  Anweeenhelt  eines  «ololieA  orgmniscbeu  Ab- 
satzes in  den  Lnft-kamniern  der  OrtlinKeiiiten  fest,  so  srass 
man  sich  fragen,  wozu  er  dienen  solle.  Die  noch  In  nnsres 
Meeren  lebenden  Nautilen  geben  uns  keinen  Anfsehlnss 
darober,  indem  sie  keine  Spur  von  dergleichen  Niederschlages 
enthalten,  daher  wir  unsere  Vermuthungen  auf  die  Ersefael 
nnngen  in  den  fossilen  Formen  zu  stätzen  genöthigt  sind. 

a)  Die  meisten  Orthoceras-Arten  mit  organliehen  Aus- 
fiklinngen  in  Ihren  Kammern  haben  eine  verlängerte  Schaale 
von  grossem  Durchmesser  am  dicken  Ende.  Wir  wollen  sie 
liing-kegelige  Im  Gegensatze  der  kurz-kegelige«  «en« 
nen,  deren  kürzere  Schaale  einen  offeneren  ScbeiteU Winkel 
besitzt.  In  den  ersten  nimmt  die  Wohnkammer  höchstens  ein 
Viertel  von  der  Oesammtlänge  des  Fossils  und  meistens  ooch 
viel  iveniger  ein.  Diese  kleine  Kammer  entsprach  ongefihr 
dem  Volumen  des  ganzen  Molluskes,  dessen  mittle  Dichte 
von  der  des  Meer-Wassers  verschieden  war  ,und  mithin  eines 
nur  missigen  Seh i% immer  erheischte,  nm  es  an  der  Ober 
lläclie  des  Wassers  zu  erhalten.  Es  wurde  daher  die  lange 
Reihe  von  Luft-Kammern  das  Thier  zu  geivaitsam  naoh  der 
Oberfläche  gedrängt  haben  (da  die  Luft  nur  y^^,  so  dicht 
als  das  Wasser  ist),  wenn  sie  nicht  allmählich  theliweise 
avsgefullt  worden  wären. 

b.  Das  Thier  mit  seiner  voluminösen  Sehaale  wurde 
wohl  zo  leicht  und  daher  zu  wenig  geeignet  gewesen  seyn, 
um  in  einer  einmal  gegebenen  Bewegung  zu  beharren;  es 
wurde  zu  wenig  Stosskraft  gehabt  haben.  Die  theilweise 
Aosfollnng  der  Kammern  der  Reguläres  kann  bestimmt  ge- 
wesen seyn  diesem  Fehler  abzuhelfen,  eine  Vermnthung,  die 
wir  schon  18SS  von  der  Ausfüllung  des  weiten  Siphons  der 
Vaginatae  und  CochleaCae  geäussert,  welcber  dagegen  eben 
durch  seine  Weite  fiir  eine  Ansfillung  der  Kammern  nur 
wenig  Spielraum  Hess.  Ist  aber  der  Siphon  der  Cochleatea 
von  nur  geringer  Weite,  so  pflegen  sie  sowohl  Verstopfnogs- 
Ringe  in  ihm,  als  Niederschläge  In  den  Luft»>Kamaern  zs 
enthalten,  wie  mehre  Böhmüche  Arten  und  insbesondere  0. 
CnVieri  wahrnehmen  lassen.     Anrh   bei  O.  (Ormoceras) 


m 

kommen  Niederschläge .  io  den  Luft-KiimmerD  vor,  obwohl 
aeio,  4U0  Nummuliten-formigeii  ^Gliedern  EUMmmengeMtztar 
Siphon  eine  grosae  Weite  besitzt. 

c.  Da  endlich  alle  NantlUden,  indem  sie  die  Austreibaof 
de3  Atbmungs-Wassers  aus  ihrem  Trichter  als  Propulsions- 
Mittel  gehrauclieni  .riickwärts  scbwimmeQ,  so  wurden  di^ 
Ortbozeraten  insbesondere  oft  ip.  der  Lagf  seya  mit  der 
Spitae  als  dem  dniuist^n  und  schwächsten  Theile  ihrer 
Schaala  an  fremde  harte  Körper  anzus^ossen  uAd  sich  zu 
beacbadigeq,  w^im  n^ht  die  der  Spitze  zauächat  g;elegeAeii 
Kammern  durch  jene  theilweise  Anafüllutig  verstärkt  wnrdep 
[wie  ea  A»  d'Orbiony  in  Bezog  auf  die  rerdichteten  Seheitc^l 
der  Belemniten-Kegel  dargethan  hat]., 

V.    Nantiliden,  bei  welclieii  die  org^iiche  Ablai^rang  in  den  Luft- 
Kammern  beobachtet  worden  ist. 

Wir  haben  bisher  das  Vorkommen  der  organischen  Ab- 
lagerung in  den  Lnft-Kammero  nur  bei  den  lang  kegeligen 
Ortbozeraten-Pormen  aus '  der  Familie  der  Reguläres  beobe 
achtet  Bei  den  kurz^kegeligea  dagegen  umfasst  die  Woh»- 
kammer  gewöhnlich  eine  Länge  und  Weite,  welche  zeigt, 
dass  ihr  Bewohner  einen  eben  so  grossen  oder  mitunter  2—3 
mal  80  grossen  Dmfang  als  die  Luft-Kammern  zusammenge- 
nommen gehabt  haben  moss  und  daher  zn  keiner  Zeit  durch 
das  aufateigende  Streben  der  Schaale  in  seinen  Bewegungen 
beengt  gewesen  seyn  kann;  eine  Gewichta- Vermehrung  wi^ 
daher  bei  diesen  Arten  nicht  erforderlich,  und  ähnlich  ver- 
hält es  sich  auch  mit  den  meisten  andern  Mautiliden-Sippen. 

Da  inzwischen  die  Natur  immer  einige  Ausnahmen  von 
ihren  allgemeinen  Gesetzen  zu  lieben  scheint,  so  darf  es  uns 
nieht  iiberraschen,  wenn  es  auch  einige  lang-kegelige  Ortho- 
zeraten  ohne  oder  fast  ohne  organische  Ablagerungen  gibt. 
Sie  scheinen  alle  in  eine  natiirliche  Gruppe  mit  den  vorigen 
zaaamraenzugebören ;  ihr  gleichmässiger  Siphon  ist  ziemlich 
weit,  von  der  Achse  mehr  oder  weniger  entfernt,  ohne  rand- 
lich zu  werden,  und  hat  nur  schwache  Verstopfungs-Ringe. 
Diese  Ausnahmen  können  mit  irgend  einem  Umstände  in  der 


Gesamnitbildang  dieser  Arten  eusaminenh&ngen,  d^ren  Scbaalen 
Klr  nicht  vollständig  kennen   zu   lernen  Gelegenheit  hatten. 
Bioglich  dass  der  Körper  des  Thieres  doch  gross  genng  ifvar, 
um    in    seinen    Bewegungen    durch    den    ihm    angehängten 
Schwimmer  nicht    behindert   zu   werden;   und   möglich   dass 
das  passende  Verhaltniss  zwischen  beiden  dadurch   erhalten 
wurde,     dass    die    Schaale     fortwährend     In    dem    Maasse 
ihre  hintersten  Luft-Kammern  einbusste,  als  vorn  deren  neue 
entstunden.     So  ist  es  wenigstens  in  O.  truncatom  Barr. 
der  Fall,  welches,  in  jedem  Alter  und  bei  einem  Durchmesser 
von  S— 50™^  beobachtet,  nie  weniger  als  S  und  nie  mehr  als 
7  Luft  «Kammern   behält   und    das   abgebrochene  Ende    des 
Regeis  immer  wieder  durch  eine  Verlängerung  der  Schaale 
uberkleidet.     Die  Wohnkammer  ist  ziemlich  lang,    bis  Smal 
so  lang  als  der  Queermesser  ihrer  Basis,  während  die  Länge 
der  ihr  anhängenden  Reihe  von  Luft-Kammern  nur  dem  Zwei- 
fachen dieses  Qaeermessers   gleichkommt;   daher  ein    ange- 
messenes Verhaltniss  zwischen   dem  Volumen  beider  besteht 
und  organische  Ablagerungen  in  den  Luft-Kammern  thatsäch- 
lich  nicht  vorkommen.     Doch   sind   wir  weit  davon    entfernt 
behaupten  zu  wollen,  dass  diese  Erklärungs- Welse  auf  alle 
Arten   anwendbar    seye.     In  manchen  Fällen   mag  der  orga- 
nische Niederschlag  in   dem   abgebrochenen   Theile,   in    der 
Spitze  derjenigen  Schaalen  wirklich  vorhanden  gewesen  seyn, 
in  welchen  wir  ihn  jetzt  vermissen.     Auch  ist  zu  erwäbneo, 
dass  selbst  in   gleich-alten    Schaalen -Theilen   verschiedener 
^Einzelwesen   einer  Art   der  Niederschlag  nicht  Immer  gleicli 
stark  ist,   und  dass    er  sogar  in    den  einen   sehr  ansehnlich 
seyn  kann,  während  er  in  den  anderen  noch  gänzlich  fehlt; 
daher  noch  immer  in  Aussicht  stünde,  bei  Vergleichnng  einer 
grösseren    Anzahl    von  Schaalen  -  Theilen   oder   von    ganzen 
Schaalen   diese  Absätze   auch    bei  allen   übrigen  Arten  der- 
selben Gruppe    noch   zu   entdecken,   wo   er  bisher   vermisst 
worden. 

Eine  zweite  Ausnahme  findet  allerdings  auch  in  der 
lang-kegeligen  Orthozeraten-Gruppe  mit  gleichmissfg  engem 
und  snbzentralem  Siphon  statt,  deren  Scheitel-Winkel  fn 
einigen  Arten  6^-7^  nicht  übersteigt,  und  deren  Wohnkammer 


irewahiilidi  «ehr  lang  'M.  Der  gitiMthi  Muhger  einM 
Niedemelilagev  In  den  Liift-Rattitoern  trffft  hier  znsamioareri 
mft  dem  iler  VerstopfungsRing«  Im  Siphon,  welcher  ^choA 
Gegeoafaffid  der  ErSrterong;  In  der  Abhandlung  von  18S5  gif- 
wesen  ist.  Wir  haben  von  dieser  bisl  den  lang  -  kegeligen 
Ortbocerafen  sehr  hinfigen  Erscheinung  keirie  nene  Erklirimg 
zn  geben.  ' 


YL    Berichtigang  einer  irrthttinliclieii  Erkläranf  über  den  orgBnischen    ' 

Niedersdilag.  •   •( 

Kein  Naturforscher  scheint   bis  jetzt  liber  den  Ursprung; 
des  erwähnten  Miederschlages  eine   richtige  Vermüthtinig;  gl^ 
habt  zu  haben;   wenigstens  finden  wir  ^ine  solche  in  keineV 
der  uns    bekatinfert   Schriften  vor.     Doch   hatte   der   Zufall 
einem  geistreichen  Beobachter,  dem  verstorbenen  Öh.  Stockes, 
zur  Zelt  seiner  Studien   über  den  Siphon  der  Hnronia  ge* 
nannten  Amerikanischen  Orthozeraten    den  Längsschnitt  einer 
Rusmcken  Art  unter  die  Augen  gefuhrt,   dessen   eigenthftni- 
liches  Aussehen  als  Folge  solcher  Absätze  in  seinem  Innern 
derselbe  zn  erklären  versuchte*.     Diese  Erklärung,  für  jemi 
Zelt  ftchon  an  sich  schwierig  und  wegen  spätrer  chehiiscber 
Reaktionen  auf  die  Beschaffenheit  der  Niederschläge  in  ji^ner 
Schaale  noch  erschwert,  scheint  fetzt  nach  unseren  bisherigen 
Beobachtungen  sehr   leicht  zu  seyn.'    Wir  wollet   diese  Er- 
scheinungen, welche  sich  an  einem  Exemplare  des  Bökmiicheh 
O.  Concors  noch    deutlicher  wiederholt  finden,    nach   efnc^t* 
Zeichnung,  für  deren  Treue  wir   bürgen  können  (Fg.  6),  zn 
erklären  stachen.     Auf  dem   Längsschnitte  tritt   eine   Reihe 
von  15  Luft-Kammern  hintereinander  anf,  deren  Abtheilungen 
besonders  an  der  rechten  Seite  der  Zeichnung  sowohl  durch 
die  Spuren  der  Scheidewände  als  die  entsprechenden  Elemente 
des    Siphons  sehr   deotlich  werden.     Dieser  ist  eizentriseh 
und  Ton  ziemlich   ansehnlicher  Breite,    wie   man   an  einigen 
noch  wohl-erbaltenen  Elementen  erkennt,  während  andere  zwar 
Ihr  rechtes  Profil  noch  deutlich  zeigen,  obwohl  Alt  Sifihbnal* 
Wand    an  der  linken  Seite  durch   Auflösung  verschwunden 


Geofog,  TramacHwM  [2.],  F,  712,  pl.  60,  fig.  4. 


f«4 

f:edMftii  $eitpy  «o  wkeuot  n«ii  irti  ieine  Kalka|»AtkfA»hiditoB 
ivpi^  verachMener  Bes^h^^enb«!!  dArin.  Ote  «iHlte  SdüeM, 
melebe  der  Dicke  der  Scheidewand  eelbet  eetspficht,  fallt 
durch  die  Du.rcliacjieinendheil  der.  kleinen.  Krystalle  avf, 
woraus  sie. ziinamineiigeiiem)  ist,  wahreM  xiie  zwei  awlerc«, 
Ewischen  welchen  sie  eingeschlossen  liegt,  ans  viel  dieMeren 
und  weisserem  Kalkspath  bestehen  und  eine  gewisse  Unregel 
maisigkeU  des  yinrisses  Krigen»  Eben  so  ist  auch  die  dimkie 
Linie,  welche  den  Queersehnftt  der  SiphonaUWand  darstellt, 
awiscben  swei  weiyseai  Kalkspvat|h*StreUea,fMiges«Momeii.  Ad 
d^r  linken  Seite  des  Siphons  ist  zwar  dessen  Wand  veistesi 
^rstörti  Ihr  trüberer  gegliederter  Veriauf  aber  nocAi  überall 
ßu  erkeouen.  An  |eder  Einschnürung  des  Siphons  kann  nun 
dieselben  drei  parallelen  Schichten  der  ScbeMewjuide  wie 
an  der  rechten  Seite  wiederfinden  und  f^ip- Siphon  aii  Kegea 
4ie  Scheidewand  eUie  Strecke  weit  verfolgen.  Diese  Strecke 
wird,  in  einer  etwas  unregelmäss^en  Weise,  uni  so  langer, 
je  ua)ier  die  Scheidewand  beim .  dicken  Ende  der  Scbssic 
liegt.  Nach  Zurncklegung  dieser  Strecke  weichen  die  i%\ei 
(lussren  der  drei  bisher,  parallelen  Schichti^n  auseinander^  ii 
fiem  sie,  wenn  aach  mit  einem  etwas  naregelaiasaigett  Cn- 
risse,  doch  ihre  bisherige  weisse  Farbe  nnd  ihre  Dicke  bei* 
iMDhalten,  welche  sie  von  dem  umgebenden  Gesteine  leicht  u 
#q^rscbe{den  und  wahrzunehmen  gestattj^n,  dass  ihr  Aos- 
^uf^oderweicli^u  um  so.wenigei*  rasch  erfolgt,  je  nälier  die 
lentsprechfode  Srheidewand  d^em  dicken  Ende  der  Schaale 
liegt.  Die  nMttle  oder  eigentliche  Scheldewand-Schicbt  aber 
versehe  Indtt  spjirlos.  zwischen  den  zwei  ersten.  Das  übrige 
aut  dei^ ,  Läugs&cliiiitte  des  Petrefaktes  erscheinende  Gesteii 
4st  aofb  ven  .zweierlei  Art.  Zwischen  den  oben  erwähntM 
.zwei  auseinander-welrhenden  Linien  ist  es  bberail  grau  and 
/inbkrystaiiiuisch,  In  der  Mitte  der  Kammern  aber  derb  nü 
dunkler  voju  Farbe.  Vergleicht  man  nun  die  Figur  6  mit  der 
iinueben  stehesden  Fg.  l  des.  O.  rivale,  so  erkennt  man  auf 
defDi  ersten  Blick,  dass  beide  sich  bis  auf  das  zuletzt  erwahole 
Verschwinden  der  Scheidewände  an  der  linken  Seite  von  Fg.  6 
jLhnlich    sind,    und   dass  die  gir^^ue    krystallinische   Gestein- 


WS 

Maaie  i^v?taheii  d6B>>tvviM:«iifteiDAniterifH«Mii^M^'bMl^'4w 
fg.  «  dM  M^gMisobcii  AbUttaen  Jii  Fg,  1  i»ntoprtditi  ^o«ll 
tiat  aith  In  die  SchftaM  Pg^.  <  na^d  deM  T«de  dm  ThtoH« 
eine  Anfldiiuiig'  Ten  kohien«aQrein  Kafke  Infittirt  iittJ  ''it^k 
■anoillichen  iHueren  Oberflächen  der  Kämmen^  die  A€t  ind^ 
•eres  Scliaaleo-Waod,  der  t  Sdieidewinde^  4ee  argtff^Hfdbek 
Niedersebfarges  mud  des  SiplioiiB  M  wie  nocii  M^  Itiüfe'Obe/- 
fläche  des  letzten,  alle  mit  einer  tiur  dünnen  KAib^paih-ttieM 
S^leiehmiesi;  nberxog^en.  Was  euletzt  In  den  Kammerh  in 
leerem  Raum  aoel»  übrig  airar,  wurde  dann  dui^li  den  Teig 
der  dunkleren  derben  Oebirgeart  anagefMk.  Moeb  'spMe* 
begannen  Moleknlar-iRealiHonen  kn  organlaelito  AbMtee  feteü 
zu  änaeern  überall  da,  wo  dieser  eine  gewlsde  1>leke  erhHtgll 
hatte,  in  deren  Folge  die  Scheidewände  allerwftrta'  van* 
achwanden,  wo  nie  nicht  unmittelbar  oder  gaita  nahe  vöü 
der  kryatallinlacben  Kalfcspnth**Rlnde  bedeekt  waren. 

Diese  Deutung«  Welse  findet  Ihre  vslie  Äm%eiMlnng  aneb 
auf  die  hauptsächlichsten  Erscheinungen)  Welche  fiegensinnd 
der  oben  erwähnten  Erdrterong  von  Ca.  SrooKis  gewesen 
sind,  der  jedoch  folgende  Erklärung  davon  au  gebeb 
suchte.  Jede  Scheidewand  besteht  aas  t  trennbaren  Sehleb» 
ten  [mgedeutet  durch  die  !fr  Weissen  Kalkspath^LameHe%  auf 
beiden  Seiten  der  wfrkifohen  ScheideWSnde],  welche  4eä  naefi 
der  einen  Seite  der  Schaale  hin  wirklich  von  einander  enlU 
femt  haben  [da,  wo  sie  auf  die  organiacben  NIederseliti|fe 
sich  fartaetzen].  Aber  sie  sind  meist  viel  länger  alS'  idM 
Scheidewände  sind  oder  seyn  köuneu;  und,  wentt  snelt  fnr'dle 
STocKKs'sche  Erscheinung  die  Thatsache  zu  sprechen  scheint, 
dass  die  Scheidewände  in  unseren  lebenden  Nautilus-Arten 
wirklich  aus  drei  kalkigen  Schichten  besteben,  von 'welchen 
die  innre  oder  Haupt-Schicht  Perlmutter-artig  ist,  so  sind 
doch  gerade  die  zwei  oberflächlichen  [welche  die  anseiut 
sttder -Weichenden  aeyn  mnsaten]  so  aneserordentlleh  diiei 
ond  zerbrechlteh,  dass  sie  sich  nicht  als  abgelöste  Sebfcbleh 
znsaromenzuhahen  vermdchten.  Auch  an  den  fossilen  Schaa« 
Jen  lassen  sich  solche  drei  Schichten  oft  noch  unterscheiden, 
die  aber  BteU  noch  dicht  aufeinander  liegen;  o^id  nur,  weferii 
die  mittle  deraelben  eine  gewisse  fiu*  manche  Arte«  bMeiob^ 


990 

m 

HCRid^  IMtke.erUngty  scdgl  0iei  «icti  snweflm  uir  Spakvag 
iA..flwei  parallele  L^g^en  geneigl,  wmq  nioiJieh  ia  Folgt 
•Ivtr  tpitDren  Kry^tallisaftion  Ihrer  Maaee  «ich  zwei  Schieb- 
ieo  kleiner-  Krysläilcheo  gebildet  haben ,  deren  io  der  Mitte 
dei  Seheide  wand"  Dicke  ireleeeiie  Berobraoea- Flache  «aer 
IretaaeodeD  Kraft ,  einem  Stoaae  u.  a.  w*  den  geringatei 
WidtraUnd  «atgegengeaetxt.  Die  Scheidewände  aind  so  ser- 
bvecMieh,  wie  einfache  Glaa-Plättehen^  zerapllttern  oft  bei 
atattfindender  Erach&tterang  and  hissea  aich  nie  In  der  Weise 
biegsamer  Haute  auseioanderziehen,  wie  Dieaa  die  Stockbs'- 
ache  Hypothese  varansaetzte«  Auch  findet  man  in  Folge  dieaer 
lafebrecbliebkelt  die  iveit-geapaouten  Scheidewände  naeliatdeii 
djjckeren  Ende  der  Schaale  am  häufigsten  zerstört,  wahrend 
man,  liigen  die  Scheidewände  zwiachen  weichen  ond  biegsamen 
Hinten  eingeadiieaaen,  erwarten  durfte,  daas  gerade  die  des 
donneren  Ende  ztoachat  Hegenden  ond  der  Lebena-Thiitigkelt 
dea  Thierea  aekon  weniger  unterworfenen  Wände  die  zer- 
alorbarateu  aeyn  wurden. 

Wir  betrachten  mithia  nicht  nur  die  STOCsEs^acbe,  aoa« 
denn  aaeh  jede  andere  Erklärung  dieaer  Erscheinungen  (¥g.  6) 
als  tiorichlig,  welche  von  der  Anweaeohelt  häutiger  Schieb- 
toa  .auf  aUen  Wänden  der  Luft«Kammern  ausgehen  wurde. 
Wir  haben  den  Gegenstand  schon  1857  in  diesem  Jahrboehc 
berührt  und  werden  ihn  im  zweiten  Theile  unseres  Werkes 
iber  die  B^hmemckem  Versteineriingen  in  den  allgemeinei 
Stadien  »her  die  Cephalopoden  weiter  verfolgen  und  mit 
vMen*  Zeich noAgen  erläutern. 

Erklärung  der  Abbildungen. 

,  Fig...l.  0.  rivale  Bau.  im  LtnawchmUe,  welcher  Sdieidewinde  m^ 
3iphon  theilf  erhalten  und  theils  xerstört  zeigt.  Der  dnnlielste  Ton  leigi  deiha 
Kalkstein  an,  welcher  in  Schlamm-Form  in  nur  geringer  Menge  bis  In  die- 
jenigen Kammern  eingedrungen  ist,  deren  Siphon  zerstört  war.  Der  gra^ 
f  oa  deutet  die  organische  Abingerung,  der  weisse  den  Kalkspalh  an,  welch« 
diB  gOttea  Rmt  der  Kammern  anagefalll  hat.  b  den  noch  eibalteaen  Thci- 
len  dea  Siphons  ist  der  schwane  Kalk-Schlamm  an  deijenigen  Wand  han- 
gen gebliehen,  welche  wfthrend  der  Ablagening  im  Gebirge  die  milentc 
Stelle  einnahm. 

2,  Ein  YOU  der  Seite  gesehenes  BrachitAck  derselben  Art,  ant  den  s^ie- 
hä  Zawachi-Streifba   der  tiaiaeren   Schule,   die  reehta   tm   der   leid« 


TOT 

gebog^oien  oder  Yentral-Seite  eineii^  Sinns  biid0B|':h¥fMibt- 90111^  dMselba 
Seite  «Miy  woMitf  umerikh  lOe  «rganhiohtt  AMAgehnf  jvüi  ftitkstM  er- 
scheint. ;....:  ^  .  ..  ,,.  ,:•,,  t 

3.  Sin  Qaeeraehaitt  voi  Fig.  .1  und. eben  m  driemiriydicffSttflle  der 
Ablüi^erailg  mnd  des  Siphoas  von  Innen. leiipead^  .    .      -i 

4.  0.  mendai  Baul  Ein  Llni^sehnitt  .von  einem  Bmobstiicke  eine! 
der  grOsstea  Indiitidven^  welcher  Si|»hon.  nn^  •  Scbeidewinde  «nU  icthahei 
seigl.  Die  dreierlei  Farben-Tbne  .hhbeli  dieselbe  .Bedei«uB|r^^*M  in  FifJuk 
Die  Verstopfungs-Bogen  bei  den  Einschnämngen  de#  Siphons^  eilid.m  der 
rechten  Seite  wohl  entwickelt  '  In  den  Kamineni  is^  der  orgftniiahe  Hieder- 
schla^  nnr  anf  der  konkaven  Seite  jeder  Scheidewand  vorbanden  5  wa^'Mf 
die  Nähe  der  Wohnkammer  hinzuweiseo  seheint  .    .   // 

5.  Qneerscbnitt  desselben  Stücks,  die  Lage  des  Siphons  nachsuweisen. 

6.  0.  Concors  Barr,  im  Längsschnitte,  worin  man  die  Spur  der  Scheide- 
wände in  einem  Theile  ihrer  Erstrecknng  erkennt,  während  sie  in  einem 
andern  Theile  erloschen  ist  Einige  Elemente  des  Siphons  zeigen  ihre  Wand 
noch  mit  beiden  Seiten,  die  meisten  andern  nar  mit  der  rechten  Seite  er- 
halten.    Die  Bedeutung  der  verschiedenen  Tinten  ist  wie  in  Fg.  1. 

7.  Ein  vergrössertes  Stück  davon,  nm  dessen  Beschaffenheit  deutlicher 
in  zeigen. 

8.  Qneerschnitt  von  Fg.  6  und  mit  gleicher  Orientirung,  die  Lage  des 
Siphons  zeigend. 

9.  0.  Vibrayei  Barr.  Im  Längsschnitte.  Scheidewände  und  Siphon 
wohl  erhalten,  doch  die  Schaale  längs  dem  linken  Seiten-Rande  abgerieben. 
Yerstopfnngs-Ringe  sehr  deutlich.  Die  organischen  Ablagerungen  und  Wände 
aller  Luft-Kammern  von  einer  weissen  Kalkspatb-Rinde  überzogen;  der  Übrige 
noch  leere  Raum  später  durch  schwärzlichen  Kalk-Schlamm  ausgefüllt. 

10.  Queerschnitt  derselben  Art  mit  dem  Siphon. 

11.  Orthoceras  ip.  indet,  Längsschnitt  dreier  Luft -Kammern  mit 
wohl  erhaltenen  Scheidewänden  und  dem  Siphon.  Die  Yerstoplungs-Ringe 
im  Siphon  an  seiner  rechten  Seite  wohl  entwickelt.  Die  organische  Abla- 
gerung in  den  Luft-Kammern  beträchtlich,  mit  abnehmender  Dicke  von  der 
Bauch- Wand  bis  zur  Rücken- Wand  der  Kammer  reichend  an  der  linken  [ven- 
tralen] Seite  der  beiden  Flächen,  an  der  rechten  nur  die  konkave  Fläche 
der  Scheidewände  bedeckend.  Alle  Oberflächen  mit  einer  regelmässigen 
Kalkspatb-Rinde  überzogen  und  der  übrige  Raum  von  einer  minder  reinen 
krystallinischen  Masse  erfüllt. 

12.  Queerschnitt  desselben  Stücks. 

13.  0.  Jonesi  Barr.  Ein  Längsschnitt  mit  wohl  erhaltenen  Scheide- 
wänden und  Siphon.  Verstopfungs-Ringe  wohl  entwickelt  am  rechten  Rande 
seiner  Einschnürungen.  Organische  Ablagerung  in  den  Luft-Kammern  in  sehr 
nnregelmässiger  Form,  vorzugsweise  an  der  linken  Seite  entvrickelt  und  am 
grauen  Tone  leicht  zu  unterscheiden  von  der  weissen  Kalkspath-Masse,  welche 
den  ganzen  übrigen  Raum  der  Kammern  ausgefällt  hat,  mit  Ansnahme  einiger 
von  ansäen  eingedrungener  Theilchen  derben  Kalkes. 


YM 


•   ift;  Vm  IkmchmA  ätmSbm  An,  tm  dter  Mto  ggfrfwii,  idi  Mi  Vw^ 
Mmgcn  d«r  SehMle. 

id.  0.  iio^i«m  Baml  I»  LJBytifliiiilto.  Di«  Scfc^WtfNMo  «ted  woU 
erhalten,  alle  Elemente  de»  Mpboni  ▼rnncbwnndnn.  An  der  rechtes  Seile 
fcnine  Spm  von  ?eriie^ifangp>Rinfen.  Die'  orgtniMifaeB  Abhfenmgeb  in  dei 
faift  fwnninwi  tefeiniiiiiy,  aWr  fanaelirinkt  und  ungMck  fvrllMfttt  nnf  #e 
«ntff^enfensmnn  Fiieh«n  jeder  Sohddewnnd. 
'    IT.   DnaMlbe  fa  Qoeemcinilt. 

la  ftlenelbe  Art  vnn  nnMen  mü  des  Veriierangnn  der  Schnnle.  Die 
biMdU itreiinnf  iit  ccktef  nnd  Uldcl  eine  BdclM  nn  deren  Btnch- Wand,  arf 
welcher  Yon  innen  auch  der  organUelie  Niederachlnf  nhfela^rt  iau 


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die  PseiditiMivliMeii  vm  Qurz  «aoli  Jlpssiiuilh,  vm 

■INscIioferMte  M  tMilcMlnfei,       > 


▼«n 


Herrn  Oberberg;rath  Crediiejf. 


Von  Herrn  Dr.  Nauck  wurden  vor  einigen  Jaliren  Quarz- 
Pseudoinurphoseu  nach  Flns4»path  auß  der  Gegend  von  Schien- 
mgen  beschrieben  ^.  Später  hatte  ich  Gelegenheft,  das  Torr 
kommen  dieser  Pseudomorphoseu  an  ihrer  Fundstätte  zp 
beobachten. 

Getrennt  von  der  Hanptkötte  des  Thüringer  Waldes  er* 
hebt  sieh  S  Stunden  sudlich  von  l^uhl  bei  dem  Dorfe  BUchofi- 
rode  eine  Kuppe  von  Granit  und  Porphyr  «wischen  dem  2ech- 
stefn  und  Bonfen  Sandstein.  Sie  erstreckt  sich  dem  Thürin- 
ger  Walde  parallel  von  Nordwest  gegen  Südost  und  wird 
oberhalb  Büchofsrode  von  dem  Thale  des  Weissbachee  durch- 
schnitten, dessen  Gehänge  das  folgende  Profil  wahrnehmen 
lasse». 


BUfiKofm'ode,  *  NO. 

?    BOfitär  ' 
SaiMltUim., 


Zaehst^iB.  Oranlt.      Por-    Orapit.         Todt-     Zeclutain. 

Ein  gr<>fck6rnlger  €ranlt,  wie  das  gleiche  Gestein  In  der 
Gegend  twfM^aitf  SüU'ixnA  IhneMUy  aus  Tlelsch-rofh^m' Ortho- 


*    KeiUchrift  der  'deutsch,  geolog.  Gefellschafl,  B4.  ü^  S.  171. 


kUs,  licht  rothlich  -  graaem  OIfgoklas,  weiflsem  Qoan  and 
schwarz-g^rttoem  Gllinuier  oder  Bornblende  gemeogt,  wird  too 
oinem  Id  hör.  9  streichenden,  i;eg;en  80  Fnsa  machtig^en  Por- 
phyr-Gang dnrchnetzt.  Der  Porphyr  besieht  aus  einer  Zfef  el- 
rothen,  Feldspath-reichen  Grnndmasse  mit  zahlreichen  kleioen 
Fleisch  -  rothen  Orthoklas  -  Krystallen  und  mit  licht -g^aueo 
kleinen  Quarz-Pyramiden.  Er  gehört  zu  den  jüngsten  der 
mir  am  Thüringer  IPa/i^ bekannten  Porphyr-Bildungen*.  Da- 
für spricht  die  Obereinstimmiing  seiner  Masse  mit  dem  Ge- 
Mein  des  Porphyr*Zuges  z«vlschen  Waldau  bei  ScUeu»ingen 
und  Aipach  bei  SckmalkaUen,  sowie  die  8cliichtenStöruii<r 
des  Zechsteines  da,  wo  er  bei  Buchof9r$4e  und  Gctkles  mit 
diesem  in  Berührung  kommt. 

Nahe  an  der  südwestlichen  Grenze  zwischen  dem  Por- 
phyr-Zug und  dem  Granit  wird  der  dichte  kurz-kluftige  Por- 
phyr von  einem  der  Grenze  parallel  sich  erstreckenden  Netz 
von  Kluften  durchzogen,  welche  ganz  oder  zum  Theil  mit 
Quarz  ausgefüllt  sind.  In  ihnen  kommen  oktaedrische  Quarz- 
Pseudomorphosen  namentlich  an  einem  Felsen  am  rechtes 
Thai-Gehänge  oberhalb  Bischofsrode  vor. 

Die  Spalten  des  frischen  unzersetzten  Porphyrs  8lnd  zu- 
nächst  mit  einer  dünnen  Kruste  von  einem  stangeli^en ,  in 
wasserhelle  kleine  Pyramiden  auslaufenden  uelssen  Quan 
bekleidet.  Gleichzeitig  mit  diesem  setzte  sich  Amethyst-far- 
biger  bis  dunkel  violblauer  Flussspath  ab,  der  in  Oktaedern 
bis  zu  4  Linien  Grösse  theils  unmittelbar  den  Porphyr  be- 
deckt, theis  zwischen  den  kleinen  Quarz»Krystailen  hervor- 
ragt. Wo  die  Kliifte  hierdurch  nicht  vollständig  aasgefiillt 
worden,  ist  der  Quarz  und  Flussspath  mit  einer  zarten  Kruste 
von  Kaolin  oder  von  fein-kömigem  gelblich-grauem  Quarz 
überdeckt.  Die  Quarz-Krystalle  zeigen  in  letztem  Fall  eine 
rauhe  schmutzig  Ocker-gelbe  Oberfläche  mit  einem  Wasser- 
hellen  Kern.  Der  Flussspath  hat  sich  zum  Theil  unter  der 
Quarz-Kruste  erhalten;  häufiger  ist  derselbe  gänzlich  ver- 
drängt worden.  Die  Quarz-Kruste  in  der  Form  dea  Fioss- 
spatlies  (0 ,   seltener  O  .  oo  0 )  mit   matter,  eitwas   rauher 


Obenicht  der  geoga.  Verimidl.  ThAringeiif  elc.,  S.  64  md  65. 


801 

Oberflache  Ist  bald  hoU  geblieben,  bald  mit  granem  Qaara 
aosgefüllt.  In  den  hohlen  Pseodomorphosen  bemerlLt  man 
bisweilen  zarte  Qaarz-Lamellen  in  der  Lage  der  Spaltnngs- 
£l>enen  des  Flussspathes;  auf  diesen  scheint  die  Kieselsaure 
zunächst  in  den  Flnssspath  eingedrungen  zu  seyn« 

Auf  den  raulien  Quarz-Krystalien  und  den  Quarz-Pseudo- 
morphosen  setzte  sich  Eisenoclier  oder  bisweilen  auch  Wad 
und  Psilomelan  als  ein  zarter  Überzug  ab  und  auf  diesen 
wiederum  Flnssspath  in  kleinen  Wasser-hellen  bis  röthlich«^ 
weissen  Wurfein. 

Es  gibt  sich  hiemach  ein  dreifacher  Bildnngs-Prozess  in 
der  Ausfüllung  der  Klüfte  des  Porphyrs  zu  erkennen. 

1.  Absatz  von  krystallinischem  Quarz  und  von  dunkel- 
blauem Flnssspath  in  Oktaedern. 

2.  Absatz  von  Quarz  aus  einer  Eisen-haltigen  Flüssig- 
keit unter  Bildung  der  Quarz-Pseudomorphosen. 

3  Die  Bildung  von  Wasser -hellem  Flnssspath  in  der 
Form  des  Würfels. 

Die  Nähe  des  Granites,  die  Verwitterung  desselben  an 
der  Porphyr-Grenze,  das  Vorkommen  des  Kaolines  als  Ober- 
zag in  den  Klüften  des  unzersetzten  frischen  Porphyrs,  Diess 
zusammengenommen  lässt  es  wahrscheinlich  erscheinen,  dass 
die  Ausfullung»*Masse  der  Porphyr-Spalten  diesen  aus  dem 
zersetzten  Granit  zugeführt  wurde.  Der  zersetzte  Glimmer 
mochte  Fluor,  der  zersetzte  Oligoklas  die  Kieselsäure  und 
Kalkerde,  der  zersetzte  Orthoklas  in  dem  Kall  das  nöthige 
Lösungs- Mittel  liefern;  es  bedurfte  nur  noch  des  Zutritts 
von  Wasser  und  Kohlensäure,  um  den  Blldungs-Prozess  nach 
der  von  Bischof  aufgestellten  Theorie  zu  erklären. 

In  ähnlicher  Weise  wie  bei  Büekofsroie  kommt  der 
Flnssspath  in  [dünnen  Adern  mit  Quarz  zwischen  dem  Por- 
phyr im  Sckohter  Thal  oberhalb  Amt  Gehren^  ferner  in  klei- 
nen Wasser-hellen  Würfeln  in  den  Drusen -Räumen  des 
Kugel-Porphyrs  bei  Oberhof  und  Friirickrode  und  in  einem 
Thonstein-artigen  Mergel  des  Todtliegenden  an  der  Grenze 
des  Porphyrs  an  der  Hohen  Leite  bei  Tambach  vor.  Ferner 
erhebt  er  sich  mit  Quarz  gemengt  an  dem  Ausgehenden 
eines  mächtigen  zwischen  Granit  anstehenden  Ganges  zu  dem 

Jahrbuch  18S9.  5| 


Febfii  des  bnkfeaaten  Pbrnietg^  hkk  Ideimuiem.  Er  Met 
«ich  6tDf(*f5riii%  an  der  Gvcuze  swieclieB  Granit  ind  Them 
ecbiefer  bei  OaM  oberhalb  SeAteusinge»  oed  swbeheii  den 
Todtllegeoden  am  Eu€nt§r§  oberhalb  S^mkkMmham  bei  Okr- 
äruf  nahe  ao  der  Grenze  des  Tufl^artfgea  Porphyrs,  der  dt* 
selbst  VBL  Muhlsteioea  gewsaiien  wird.  £r  eiBcheint  femer 
Bit  Magneteisenstein  gemengt  swischen  dem  Granit  des 
i9etoorsefi  Krmsei  bei  8uU,  mit  Scbwerspatb  in  Gingei 
zwischen  Granit  bei  Herg9$  aowelt  SckmaihaUen  nnd  swischea 
Melaphyr  am  ffesemlein  bei  Amt  Gehren^  mit  Mangan-Erzei 
«od  nsmentlleb  mit  Braunit  und  PBil#melan  in  Gingen  zwi 
sehen  Porphyr  am  AUeterg  bei  Oberkof  und  am  Umimkerg  iiei 
iisMfuw,  so  wie  mit  Kalkspath,  Kobalt*  «nd  Wismutb  Erzen 
auf  den  Gang- Rucken  im  Zechstein  bei  CaUtrfeU.  unweit 
F)rUifi€kr0i0.  Ob  die  obige  Erklärung  fiir  die  Bildung  des 
Flussspathes  in  allen  diesen  Vorkommen  genügt  ^  möchte  zu 
bezweifeln  seyn.  Nur  die  Thatsact&e  durfte  feststehen,  dass 
die  Bildiings  -  Zeit  des  Flussspathes  am  Thüringer  -  WaUk 
eine  beschränkte  war  und  sich  nicht  aber  das  Ende  der 
Zeohsteitt  •  Formation  hinaus  erstreckte.  Diese  Zeit -Grenze 
fällt  mit  dem  Schluss  der  Bildung  der  eruptiven  Gesteine  des 
Thüringer  -  Wialdes  sosammen  und  f&hrt  darauf  bin ,  des 
Agentien,  welche  bei  dieser  thätig  waren,  einen  Einfluss  aaf 
die  Bildung  des  Flussspathes  beizumessen  nuJi  für  die  des 
letzten  wie  der  mit  dem  Flussspath  vorkommenden  MineralieD 
einen  genetischen  Zusammenhang  mit  einer  Naehwirkvog  der 
Kräfte^  welche  die  eruptiven  Gesteine  hervorbraebten ,  anzn* 
nehmen. 


t  < 


BrieiWeeliseL 


MittheUongeii  m  Gebeimeiirath  v«  Lbonhard  gerichtet 

FuldM,  den  19.  Sept.  1859. 

Auf  meinen  Sonimer-Ezknnionen  habe  ich  wieder  eine  an  ikeren  PhowH 
Hthen,  HbrnUende-BasaUen,  Irackyttooheii  Oesteinen  n.  s.  w.  reiche  Gegend 
gefonden.  Etf  sbd  Diess  die  oberen  f^irthie'n  det  ArtUtorlMat  im  gfld-öfl» 
fichen  Theile  des  Kreisee  Hünftidy  bei  MaUtHU^  Bo^tkerfkof^  Olemdif, 
WmlüM^B  nnd  €hiih&r4$*  Gleich  weetlieh  von  dem  ihsekerfe  Irelen  an  dem 
nördlichen  Thal-Hange  «Iterer  Phanolith  und  Baialt  in  wiederhollemWechfel 
auf.  Wetterhin  hommen  trachytische  Gesteine  sn  Tage.  Unter  diesen  feeich- 
nen  sich  awei  finsserst  niedliche  kleine  Trachyt-Kegel  aus;  der  eine  liegt 
gleich  ONO.  von  QottkttrdM  mid  der  andere  in  derselben  Richtung  von  Ifal- 
Unf^.  Beide  sind  etwa  S5'  hoch  und  haben  einen  Durchmesser  von  60 — TO* 
an  der  Basis,  welche  ringsum  von  Roth  nmgeben  ist.  Der  Trachyt  Ist  gana 
von  zeolithischer  Substanz  durchwachsen;  auf  Drusen  und  kleinen  Gapig- 
Trumen  sondern  sich  schöner  weisser  konietttrlsch  fhsriger  Mesolyp  nnd 
gut  kryatalliiirter  Chabastt  aus. 

W.   GüTBKRLBT. 


Eßfisruhßy  13.  Okt.  1859. 

Folgende  Notitz  dürfte  nicht  ohne  Interesse  fftr  Sie  seyn.  Auf  meinen 
diessjfthrigen  Exkursionen  fand  ich  im  Münsierikai  eine  Pseudomorphose 
TOD  Blende  nach  Flussspath-Würfehi  und  am  Horhmi$b$rg  bei  Oherhergen 
Arfvedsonit  in  Begleitung  von  Ittnerit  nnd  Titaneisen. 

H.  Abeoo. 


51 


80i 


Miithefloiigeii  an  Profefsor  Baonn  gerichtet. 

BreHoM^  den  13.  Oktober  1859. 

Hiebet  übersende  ich  Ihnen  ein  Paar  Kleinigkeiten,  die  ich  aoi  Nor- 
WBfeHy  wohin  ich  in  Begleitung  von  F.  Ronan  und  Löwio  gereist,  nütg«- 
bracht  habe,  nämlich  den  00  vielfach  benannten  nnd  ventilirten  Ceramitei 
Hiaingeri  Libbi. ,  Dictyonema  Hiaingeri  m.,  den  ich  ans  mehrfaciieii 
Gründen  für  eine  Alge  erkläre,  nnd  den  Chondrites  antiquna  Ton  den 
eraten  und  ursprünglichen  Fundorte  der  Insel  Limoe  im  Busen  von  ChrUHmU, 
der  von  Adolfs  Brohohiart  als  solcher  zitirt,  in  Chri^Hümm  selbst  aber  gaai 
in  Vergessenheit  gekommen  war.  Wahrscheinlich  hat  der  Vater,  AuaAn« 
Bromhiart ,  der  einst  Norwegen  und  Schweden  besuchte,  diesen  Fnkoidei 
dort  entdeckt,  da  ich  in  Kbilhau's  und  Anderer  Schriften  über  sein  Yorium- 
men  nichts  notirt  finde.  Die  Dictyonema  verdanke  ich  der  GeAUigkeit  dei 
Herrn  Kollegen  Kjbrulp,  welcher  so  gütig  war  mich  an  ihren  Fundort  aoi 
Busen  oder  Fjord  zu  führen,  eine  Stelle  wo  der  Thon-Schiefer  vielfach 
vom  Porphyr  durchbrochen  erscheint.' 

Im  vergangenen  Sommer  habe  ich  meine  Arbeit  über  die  Flora  der 
älteren  Abtheilung  der  paläolithischen  Formation  (des  Silurischen,  Devonisches 
und  unteren  Kohlen  •  Gebirges)  beendet  und  dem  Drucke  übergeben.  — 
Obschon  freilich  durch  die  Sorge  für  den.  botanischen  Garten  aehr  be- 
schäftigt, habe  ich  doch  auch  im  letzten  Jahre  so  viel  als  möglich  in 
Paläontologie  gearbeitet,  meine  Pennische  Flora  aber  leider  neck  nicht 
pnbliciren  künnen,  inzwischen  jedoch  eine  Revision  der  Übeiganga-Flon 
«.  p,  9.  vorgenommen  nnd  mehr  als  früher  auch  alle  geognostischen  Ver- 
hältnisse dabei  'berücksichtigt.  Sobald  der  Druck  dieser  Arbeit  gesichert 
erscheint  und  beginnt,  werde  ich  Ihnen  einen  Auszug  des  wesenttichea  In- 
haltes  derselben  übersenden. 

Zunächst  habe  ich  Ihnen  zu  melden,  dass  ich  nun  auch  die  Anficht 
der  Enflieehen  Paläontologen  Bimunr  u.  s.  w.  theile,  dass  Stigmaria  wirit- 
lich  die  Wurzeln  von  Sigillaria  seyen.  Im  vorigen  Herbst  habe  ich 
eigens  zu  diesem  Zwecke  unsere  Oiereehiesieehen  Bergwerke  besucht  anö 
an  3  Stämmen  von  Sig.  alternans  das  altanähliche  Schwinden  der  erfaabe- 
nen  Leisten  und  Narben,  so  wie  das  Auftreten  der  Stigmaria -Pfarbea 
gesehen,  wenn  auch  bis  jetzt  noch  kein  Exemplar  in  so  grosser  Schda- 
heit  der  Erhaltong  gefunden,  wie  es  die  En^Snder  abbilden.  Jedoch 
besitze  ich  alles  Diess  in  einzelnen  Exemplaren  von  verschiedenen  Fundortes, 
so  wie  einen  voUsändigen  Wurzelstock,  den  ich  schon  früher  in  meiner 
ersten  Preisschrift  über  die  Steinkohlen-Bildung  beschrieb  nnd  abbildete,  nnd 
nun  die  zahlreichen  Exemplare  der  ersten  Entwickelung  dieser  überaus  meili- 
wflrdigen  Pflanze.  Ich  darf  keine  meiner  bisherigen  Beobachtungen  über 
dieselbe  zurücknehmen,  sondern  sie  nur  zusammenstellen,  um  ein  fast  voll- 
ständiges Bild  ihrer  Entwickelung  geben  zu  können.  Sie  entsteht  aus  einem 
länglichen  rundlichen  Knollen,  dergleichen  ich  auch  bereits  in  meiner  Ab- 
handlung über  Stigmaria  in  der  Berliner  geologischen  Zeitschrift  abgebildet 


805 

habe,  welcher  sich  dann  nach  2  Seiken  ausdehnt,  dabei  aber  immer  an  einer 
Stelle  auffallend  dicker  bleibt.  Wenn  man  auch  geneigt  seyn  könnte,  Diess 
auf  den  Modus  des  AusfüHungs-Prozesses  xu  schieben,  so  spricht  dagegen 
die  Hfiiifigkeit  dieses  Vorkommens,  da  ich  es  bei  allen  YoUstftndigen  ^em- 
plaren  bemerkte.  Der  Knollen  schwillt  dann  immer  mehr  an;  ich  sah  ihn 
mit  mehren  Wurzeln,  bis  zu  V  Dicke  noch  immer  versehen  mit  Stigmaria- 
Narben,  und  nun  —  so  schliese  ich,  denn  so  weit  nur  geht  meine  Beobach- 
tung —  wächst  er  nach  oben  höchst  wahrscheinlich  zur  Sigillaria  aus, 
während  er  nach  unten  oder  unterkalb  den  Stigmarien-Charakter  behält. 
Eine  Pfahlwurzel  besitzt  er  nicht.  Diess  zeigt  nicht  blos  der  oben  erwähnte 
bereits  abgebildete  Wurzelstock,  sondern  auch  der  Hohlabdruck  eines  solchen, 
welchen  ich  selbst  im  vorigen  Herbste  sammelte.  Das  einzige  mir  bekannte 
Analogon  in  der  Jetztwelt  bilden  Cycadeen-KnoUen  mit  der  unterhalb  vor« 
kommenden  dichotomen  Wurzel,  yrie  sie  bei  allen  Stämmen  von  Cycas  cir- 
cinnalis  and  auch  bei  Zamienjerscheinen.  Man  wird  nun  gewiss  später  vervoll- 
standigen,  was  meinen  Beobachtungen  noch  fehlt,  denn  an  der  Häufigkeit  des 
Vorkommens  ist  nicht  zu  zweifeln.  Es  hängt  nur  Alles  von  der  richtigen 
Deutung,  so  zu  sagen  von  einem  Schlüssel  ab  zu  den  Räthseln,  die  uns  schon 
so  lange  beschäftigen. 

Wie  ich  Ihnen  schon  früher  gemeldet,  wird  auch  die  Gattung  Knorria 
nicht  bestehen  können,  sondern  zu  Sagenaria  (Lepidodendron)  gehören. 

GÖPPXRT. 


lüeae  UUerator. 


(Die  BadAktoren  melden  den  Empfimg  an  sie  eingesendeter  Schriften  durch  ein  deren  Tftd 

1>elgeeetstee  H.) 

/km  Blleher* 

1859. 

J.  MnsniowiKi:  der  Snrfplenifl  remipet  mm  den  obenilvriflchen  ScUchtei 

der  Insel  ösel  (48  SS.,  2  Tfln.  in  Fari>endrack,  8^  Dorpat).     X 
J.  NnsxKOWHi:  ZustlEe  cor  Monographie  der  Triiobiten  der  Oatoee-Provinzeii, 

nelMt  der  Besclireilranf  einiger  neuerer  oberailunscher  Knutaaeea  (42  SS^ 

2  Tiln.,  8f*^  Dorpat).    H 
An.  Pichur:  Beitrftge  lur  Geognosie  Tyrols  (II.  Folge),  16  SS.,  1  Karte  and 

2  Profile.    Innsbruck.  8<*.    X 
Fr.  Samdsbrorr:  die  Konchylien   des   Mainzer  Tertiftr-Beckens.     Wiesbaden 

gr.  4<>  [Jb.  18S9,  69);  IH.  Heft,  S.  73—112,  Tf.  11-15.    X 

B«    Zeltoclirlfteii. 

1)  Zeitschrift  der  Deutschen  Geologischen  Gesellschafl,  Berlis 
S^  [Jb.  1869,  279]. 

1868,  Aug.— Oct.;  X,  iy,  S.  361—454*;  Tf.  10. 

A.  Sitzungs-Berichte:  S.  361—366. 
(üiALLBTOii's  Zubereitung  des  Torfes  zum  Brennen  ^  362.  ^ 

H.  Schlbozl:  ausgestorbene  Riesen- Vögel  der  Maskarenen-Inseln  ^  364. 
y.  Dbchkh's  geologische  Obersichts-Karte  von  Deutschland:  367. 

B.  Briefliche  Mittheilungen:  S.  374. 
GuiscARDi:  rrachricht  über  die  Thätigkeit  des  Vesuvs:  374. 

C.  Abhandlungen:  S.  375-^454. 

WKn>nMi:  Beitrag  zur  Untersuchung  der  Vesuv-Laven:  375. 
Hbussir:  zur  Kenntniss  des  Brasilianischen  Küsten-Gebirges:  412. 
Burrustbr:  die  Tertifir-Forroation  von  Parana:  423. 
Riuss:  die  Foraminiferen  von  Pietzpuhl:  433. 

G.   Jirtbsch:    „Verbreitung    des  Melaphyr's   und  Sanidinqnarz-Porphyr's  un 
Zwickau'':  439. 


*    nebet  100  SS.  Beglster  xa  den  10  eisten  JfthrySnffen- 


G.  Saicsbkk«»:  Se  Splnl«n  T<m  AmnoDdei  AndtlMiu-,  A.  OayMtal  und  A. 
inlnaefoeii»:  446---*454. 

1SS8,  1iev,^1S69,  Jan.;  JT/,  i,  S.  1—133,  Tf.  t^-JL 

A.  Silzungs-Berichte:  S.  1 — 23. 

Bbtricb:  über  Ammonites  antecedens  von  Rfidersdorf:  3« 

Roth:  Muachelkalk  bei  Lüneburg  anitekend:  4. 

Ehrhibbag:  Tripel*arttge  Bildungen  heisser  Qnellett  auf  lachia:  4. 

H.  ScHLAfliHTWiiT :  Erosionen  der  Alpen  in  der  Sehweite  and  dem  Ifinmlaya:  5. 

Ewald  :  Weisser  Jura  im  Aller-Thale  nnd  bei  Magdebuig:  8. 

SöCRiae:  Quara-Krystall  von  Zinnwald:  9. 

BsTRicn:  Versteinerungen  aus  der  Kies-Grube  am  Tempelhof  bei  Berlin:  9. 

V.  BnmosiR-FOiMai:  Theorie  des  nord-europäiscben  Piluviums:  10. 

Tahmau:  Basalt-Durchbmch  durch  Sandstein  bei  Bildingen:  16. 

H.  ScHL.\fiiiiTwuT:  Himalaya- Gipfel :  17. 

EHRKHBBBfi:  mikroskop.  Untersuchungs- Weife  Oi^ganismen-kaltiger  Absätze:  18. 

mikroskopische  Untersuchung  feiner  Quarzkrystall-Sande :  20. 

B.  Briefliche  Miitheilungent  24--2d. 

BoRKART :  Ausbruch  im  Real  del  monte,  Mexico ;  —  Fhenakit  von  Durango :  24. 

C.  Abhandlungen:  S.  27— 132. 

A.  V.  Strohbbck:  zur  Kenntniss  des  PlAners  über  der  Waetphftlischen  Stefn- 
kohkn^Fofmatioii :  27—78. 

A.  Strrig:  Nachträge  über  die  Melaphyre  des  sfldlichea  Hara-Randes :  78,  Tf.  1. 

P.  Ascibrson:  die  ii$a2a*Qii6llen  der  Mark  Brandenburg  in  ihrer  Flora  nach- 
gewiesen: 90,  Tf.  2. 

RAHXBLsBBRa:  Ober  den  Gabhro  an  der  Baste  im  Han:  101, 

Natur  der  jetsigen  l^raptionen  des  Stromboli :  103. 

G.  von  Ratv:  xor  Kenntnis«  der  foasilen  Fische  des  Plattenbergs  in  Glarut : 
108,  Tf.  3—5, 


2)  Verhandlungen  der  K.  Leopoldin. -Carolin.  Akademie  der  Wis- 

senschaften, Breslau  und  Bonn,  4*,  2.  Reihe  [Jb.  1867^  821]. 
1857,  I2.J  XXVI,  II ;  S.  369—927,  Tf.  29—65. 
(Nichts  Geologisches.) 

3)  Monats-Berichte  über  die  zur  Bekanntmachung  geeigneten 

Verhandlungen  der  K.  Preussischen  Akademie  der  Wissen-, 

Schäften  zu  Berlin.    Berlin,  8^  [Jb.  1839,  279]. 
18S9,  Jan.— Aug.;  No.  1—8\  S.  1—635,  Tf.  1,  2. 
Ewald:  die  jurassischen  Bildungen  der  Provinz  Sachsen:  347—357. 
Rahhelsbbro:  Magnoferrit  vom  Vesuv  und  Bildung  des  Magneteisens  durch 

Sublimation:  362—363. 

4)  AbhandlungenNd«r  Mathematisch-physikalischen  Klasseder 

K.  Bayern'sohen  Akademie  der  WissenschaHe'n,  München  8^ 
[Jb.  1858,  813J 


18M,  nil  n,  S.  293*-625,  Tf.  10—19,  hf g.  1858. 
A.  Wagner:  neue  Beitrüge  znr  Kenntniss  der  urweltlichen  Fauna  des  litho- 
graphischen  Schiefers.     I.  Abtheilangy   Sanrier:  415 — 528 ,  Tf.  12 — 17. 
|>  Jb.  18S9y  108  ff.l 

5)  Gelehrte  Anzeigen  der  K.  Bayern'schen  Akademie  der  Wis- 
senschaften (Balletins  der  drei  KlaMen).  Manchen,  4^  [Jb.  ifSM,  813j 
18M,  Jan.— Jnni;  XLV,  1—575. 
V.  Kobbll:  Staiiroskopische  Beobachtungen:  254 — 259. 
A.  WAeimi:  über  Hbeh.  y.  Mktbb's  ,,Reptilien  aus  der  SteinkoUen-Fonnatim 

in  Deutschland^:  313—315. 
YocBL  jr.:  Zusammensetzung  eines  Konglomerates  Ton  Tittlingen  im  Rayeni« 
sehen  Walde:  546—547. 

18S8,  Juli— Dez.;  XLVI,  1—591. 
(IVichts  hier  Einschlfigiges.) 


6)  Amtlicher     Bericht    über    die    Versammlungen    Deutscher 

Naturforscher  und  Ärzte.  4®. 

18S8:  XXXIV.  Versamml.,  zu  Carlsruhe,  316  SS.  1859.   X 
I.    Allgemeine  Sitzungen. 
BAUMfiARTHRR :   Bedeutuug   des    Menschen  -  Geschlechts    in   den   Werken  der 

Schöpfung:  15—19. 
Baoim:  Aber  die  Entwickelung  der  organischen  Schöpfung:  30. 

n.    Sections-Sitzungen. 
Y.  Jägbr:  geologische  Bedeutung  der  Krystallisations-ffraft :  50. 
Walcbhkb:  Branneisenstein-Gftnge  im  Badenischen  Kinzigthal:  51. 
Fr.SAifDBKRfiBR:  geologische  Aufnahme  der  Badenischen  Bider:  52{Jb.lS;ff9yl30j. 
Vkhl:  fossile  Vogel-Reste  im  Canstadter  Sauerwasser-Kalk:  60. 
DAimaiz:  Fortdauernde  Zeolithen-Bildung :  61. 

Blum:  Pseudomorphosen  von  Kalkspath  nach  Feldspath  und  Augit:  63. 
J.  ScnLL:  zur  physikalischen  Geologie  des  Schwarzwaldes:  63. 
Kraüss:  Deutung  der  Schädel-Knochen  bei  fossilen  Sireniem:  63. 
Y.  Kobbll:  über  das  Stauroskop:  63. 

Fr.  Sahbbsror:  Bohrung  auf  Kohlensäure- Wasser  zu  Soden  in  Nassau:  64. 
Y.  Cabhall:  Geognostische  Karte  Yon  Oberschlesien:  66. 
Betrich:  ein  fossiler  Hirsch:  66. 
B.  Studbr  :  die  Hügel  bei  Sitten  in  Wallis :  66. 
GBRflBHs:  neu-gebildete  Mhieralien  aus  Römischer  Dünger-Grube:  68. 
GmARD:  fiber-Melaphyr:  69. 

NoRDBAini:  über  Knochen- Ablagerungen  im  Kalkstein  Süd-Rnsslands:  69. 
F.  Robhbr:  Silurische  Spongien  aus  dem  Staate  Tennessee:  69. 
0.  VoLflBR:  Theorie  der  Gebirgs-Bildung  und  Schichten-Faltung:  70. 
Platz:  geognostische  Mittheilungen  aus  dem  Schwarzwald-Gebirge:  74. 
Fa.  Sabubbrooi:  die  Land-  u.  Süsswasser-Fauna  d.  Mainzer  Tertiär-Beckens:  7& 
Gvbhbbl:  Gleichstellung  der  Gesteins-Massen  der  NO.-AIpen  mit  ans8e^alfn- 

nischen  Flöti-Schichten :  80. 


«0» 

Waicbiibb:  Bexiebimg«]i  4erTorpliiyre  deii  Kintig-^Thals  in  den  Seileil-Thftleni 

und  den  dortigen  Ers-GSngen:  88. 
Girabd:  Gliederung  des  Westphftligcben  S^^hiefer-Gebirges:  89. 
0.  Fraas  :  über  die  Jnra-Yeraenknng  bei  Langenbrncken :  89  [<^  Jb.  1869^  1  ff.]. 
J.  Schill:  Lagemngs- Verhältnisse  der  Tertiär-  und  Quartär-Bildungen  Yoiii 

N. -Bodensee  und  im  Höbgau:  90. 
Fischer:  Aber  krystallinische  Gesteine  des  Schwarzwaldes:  93; 
0.  YoLfiHB:  Entwickelungs-Geschichte  der  Mineralien:  93. 
Daub:  Aber  das  Galmef-Yorkommen  bei  Wiesloch:  94. 
Wikbbl:  fiber  Erhebungen  in  Torfmooren:  97. 
G.  Baubrkrllbr's  Relief  von  Heidelberg:  98. 


7)  Verhandlungen  der  naturforschenden  GeselUchaft  in  Baael. 
Basel,  8^    (Jb.  18S8,  814.]     X  .      a 

18^9,  VL  Jahrgg.,  //,  n,  iii,  137—414. 
P.  Meriah:  Dreissenia  polyroorpha  lebt  im  Kanäle  bei  Mflihausen:  343. 

Kreide- Versteinerungen  aus  der  Gegend  von  Palermo:  344. 

über  Belemniten:  345. 

■ 

—  —  Fisch- Abdrücke  aus  Pfirdt  im  Sundgan :  345. 

-  —  Petrefakten  aus  Kössener  Schichten  der  Scesa  plana:  346. 
Saurier- Wirbel  im  Oxford-Kalk  von  Cesigna:  347. 

Albr.  Müllbr:  abnorme  Lagerungs-Verhältnisse  im  Baseler  Jura:  348 — 390. 
Beobachtungen  an  Bergkrystallen  und  Granaten:  390 — 398. 


8)  Bulletin  de  la  Socie'te  de9  Naturali^tes  de  Moteou^  Mo9eou^ 

8^.    (Jb.  1859,  613.1 
1859 y  /,  2\  XXXU,  h1y2,V'  1—622,  pl.  1— a    « 
R.  Hkrhahk:  Zusammensetzung  der  UransHikat-Mineralien :  24—106. 
H.  Traotschold:  Petrefakten  vom  Aral-See:  303—323,  Tf.  4—6. 
L  Iuemkof:    Analyse   des   Honigsteins   der  Kohlen-Grube  von  Malowka  im 

Gouvt.  Tula:  547—549. 
G.  Kadb  :  Notitz  über  Lituus  perfectus  Wahlb.  :  621—622. 


9)  Bulleiinde  la  Cia9se  physieo-^mothemmfi^ue  de  TAead^mie 
imp.   de  8t.  Petersburg^  Petereh.  4^.   (Jb.  1869^  436.] 

1869,  Hm.  17-'Avril  17,  no.40T'-^16;  XVtl,  M— M,  p.  353—411. 

V   Hblhbrsbh:   die  Salzsee 'n  Bessarabiens  und   der  Einbmch  de»  Schwaneil 
Heeres  in  dieselben  im  Jahre  1860:  369 — 397,  m.  Karte. 


10)  Buiietin  de  VAeaddmie  B.  dee  eeieneee,  dee  lettree  et  dee 
beaux-arte  de  Belgique.    BruxeUet.    8^.    |Jb.  1868,  561.] 
1868,  XXVUt  annöe;  [2.]  Tome  IV.,  525  pp.,  1858. 

L.  HB  Kohihck:    einige   paläolithiscbe   Krinoiden   Englands  llild  SdtolAandf: 
93—108,  Tf.  1. 


.     I    '  fM9,  XXVU^  wm^e;  P|  Tom  V.,  644  fp,,  18»a. 
KommifBionf-Berichte  über  Cbapüis'  Moe  UnleftiioliiiiifMi   Aber  die  «ekni- 
diren  OrgaiiUiieii*AirCen  LiikMib«r|^f:  87 — 8d. 

;i.l)  JSftf'm^ir««  €ouronne0  ei  Memoiret  de9  ^ati^niM.  etrßng$rt, 
puUie*  fmr  fAeademie  R.  des  9cimice8y  i§4  ieUreM  &i  des  ^e^ux-arU 
de  Beijfifue.    BruxelL  ^.    [Jb.  t867,  569.] 
lase-^taSSy  T.  XXIX,  publ.  en  1858. 
(Nichte  hieher  Gehörigea.) 


13)  Memoire»  eouronne'e  et  Memoire»  de»  eavante  e'tran^en^ 
fMie»  pmr  VAeedemie  Roy.  de»  »deneee^  de»  lettre»  et  de»  iemux-erti 
de  Belgifue.     CoUeetian  in  S^.    Bruxelle»  (Jb.  18S8y  561]. 
'T«me  rl/l.,  publik  «n  1859  (Jb.  1858.  561):  «Mhilt  u.  A. 

A.  Pidiuy:  Note  »ur  le»  tremUewMmt»  de  terre  en  18SSy  m»ee  mtpftimeeit 
pemr  le»  mnnee»  tmteriemr»^  1^  pp. 


13)  Me'moire»  de  FAeade'mie  Jl.  de»  »eieneee^  de»  lettre»  etiti 
kettux-art»  de  Belgique,  BruxelL  4^.    (Jb.  18ST,  569.] 
§867-1858;  XXXI,  pH.  00,  publ.  en.  1859. 
(EnthäU  keine  einschlägigen  Abhandlungen.) 


14)  VlneHtuti  I.  Sket^  Sdenee»  methemmtique» ^  pkyeique»  et 

nuturelle».  Pari»  4\  (Jb   1859,  614.] 
JXVIL  ann^e;  18^9,  Juin29-Aoüt  31,  no.  1830-1 889,  p.  205-284. 
Gkrvais:  Hipparion  craaaua  n.  »f.  von  Perpignan:  208. 
Wiener  Aktdeime,  1859,  April:  210-211. 
Davour:  chemisch  -  mineral.   Untersuchung  des  Aerolithen  von  HoDtrejeio: 

213—214. 
DBtHOTBRi:  Thier-Fahrten  im  Pariser-Gypse :  222—223. 
Jacisom:  Gold-Lagerstätten  von  Dahlonega  in  N.-.\merika:  232. 
Drlanoub:  )  über  die    Vereinigung  von  Phosphorsaur^r  Kalkerde  und  Eisen 
DiaCflAMn:)  in  Kalk-Nieren  in  Frankreich  und  England:  238. 
Samatoa:  Maitodon-Reste  lu  Barcena  in  Guatimala:  240. 
H,  Sl&-€u  Dmu,i:  aemea  Yanadiiim-Mineral:  245. 
Dbbrat:  künaüicher  Azunb:  245. 

Vi^iAir ;  HebuBga-Sytftem  rechtwiiikelif  xu  dem  4er  Wefi-Alpea :  255—256. 
lUMW^BMit:  Titan-^ttltige  £isen*]Eiae:  260. 
Gauimt:  Geologie  der  Insel  Cyp^n:  263—266.. 
Lbtsbrib:  der  Aerolith  von  Montrejean:  266. 
Steinkohlen-Lager  auf  Bomeo:  268. 
BsAuvAifLir:  Vanadium  im  Thone  von  Gentilly:  280. 


iS)  Mnjm  EowAMW,  Ail  BaomimAaT  et  h  Dbcamvb:  A.nnmle»  de»  »den* 
ce»  naturelle»,  Zoolog.  (4.]  Pari»  ^.     (Jb.  1859^  431.] 


•tft 


:: 


P.  GnTAu:  BeschrtUMuig*  4ef  ApheloMumu  LUeweisii  n»  §,  M»  tfM'  (ler- 

miflchen  Sehiefofii  tob  Lod^e;  333—236  [>  Jb.  18S9^  9^. 
Saltbi:  fosnler  Fuch  in  den  untetii  Ludlow-Schtohtui :  343. 


16)  PkiloMOfhieul  Trmnsm€$ion4  oftheRefMUHoeietf  of Lon- 
don, London,  4^    iShi  IWSy  707.] 
Tear  IfiM,  toI.  CXLVUt,  p«rt  i,   p.  1—278,  pl.  1^21. 

L.  HoBim:  ErgebnUse  der  Bohrungen  im  AHuTifde  tob  Cairo:  53^92  (^ 
Jb.  ISöSy  510}. 

R.  Ownr:  Saurier-Natur  Ton  Placodiu  laticeps  n.  a.  neuen  Arten:  1^-184, 
pl.  9—11  [Jb.  IM9,  128}. 

J.  Ttudall:  phyaÜLalische  £i|fen«chaften  des  £Mef:  211—230. 

R.  Owkn:  über  Megatberium  AiqeficanAln ;  iv.  Yordeibeine:  261-278,  pl.  18-22. 


17)  Ansbrson,  jARmiiB,  Balfour  «.  H.  D.  Roeras:  Edinburgh  new  Phito- 
soffhiaal,  Journ»i,  Edinknrgh,  8^  [2.).    [Jb.  18S0,  616.1 
i$69,  Jnlyj  [Z.]  1^;  X,  /,  p.  1—172,  pl.  1-^9. 

W.  Turhbr:  fossile  Rinder-Rette  in  Britannien  geftinden:  31—^38. 

A.  Wiixfli.Gletsober-^Thfttigkeit  und  GlAtacher*Theorien!  39-60« 

IL  How:  Beschreibung  und  Zerlegung  von  Sonetten  Mideralien  aus  dem  Trapp 
der  Fnndy  Bai  (GyaaoUtb,  Cenlrallarit,  Cerfaiit)s  84«*«93.    '  '     ' 

Grosser  Ausbruch  des  Manna  Loa  anf  Hawnit:  94*^97* 

J.  D.  FoBBBs:  einige  Untersuchungen  über  Erd-Temperatnr:  i23'-**llfc4.' 

Aluian:  diluviale  Seehund-Knochen  zu  Portobello  gefunden  ^131. 

J.  W^Bmmz  ein  fosaüerlPrantilns  von  Sheppey  >  142^1 43^  --  '      ' 

W.  Cabrütbers:  zur  Geologie  von  Swellendam  in  Sfid^Afrika;  143. 

J.  A.  Smith:   ein  Schädel   von   Bos   primigenius   im  Schottischen  Antiquare- 
Museum:  144.        .   •  ' 

R.  Ejdbords  Jun^i    Ausdehnung  der  in  Lissabon  verspürten   Erdbeben   vQi| 
1755,  ir^ty  1858:  154-156. 
Miszellen:  161—162:  W.  S.  SyBörds:  Pteraspis  im  untren  Ludlowj  — r 

R.  JoHBs^  Beyrichia  in  NeuschottllndtsCher  Kohlen-Formation ;  —  über  J.  6.' 

KfjRR'9  MitieralreSch. 


18)  The  London,  Bdinhurgh  a  ünhXin  Ph%lo80fhieal  Maga%ino 

mnd  Jonrnaf  öf  Science.     [4.]  London  8^.    [Jb.  1859,  617.) 
1859y  J\ily-*-Scpt.;  f4.]  no.  117—119,  XVilf,  1—240. 
Cfl.  Lyell  :  über  C.  Puzzi-Sbttb's  angebliche  Beweise  einer  untermeerischef 

Entstehung  von  Teneriffo  u.  a.  vulkanischen  Kegeln  der  Canarien :  20-22. 
H.  fiCBNitssYt  über  IKcke  und  Struktur  def  Erd-Rinde:  22—26. 
W.  H.  Milub:  die  geomonische  Kugel  -  FVöjektlon   in  der   KrystalTographie: 

37—50. 
Geologische  Gesellscbaft  in  London,  1859,  Juni  1. 
J.  Lamcastbb  u.  C.  C.  WaifiHT :  das  Niedergehen  nach  Kohle  im  Shireoaks- 

StoUen  bei  Worksop,  Notts.:  77. 


SIS 

A.  IL  C.  SBLwm:  flbdr  die  Geologie  ^tM-Aofllraliens :  77*-78. 
C  PiAJKii  8mm:  «ber  Teaeiiffa  and  Gi.  LtsLL:  127—128. 
Geologifche  GeseLlichaft  (am  15.  Joni):  153 — 155. 

J.  Lahont:  NotitK  über  Spitabergen  >  153. 

T.  St.  Hitht:  über  Gyps-  and  Dolomil-Bildoiig  ^  153. 

S.  Hulop:  Teiiiir-Schichten  mti  Trapp^Gebildeo  !n  Ostindien  ^  153—155. 
H.  ÜAiDf:  Ansdebnung  Icrystallisirter  Körper  dnrcb  Wärme  ^  155 — 157. 
WöHLBB :  orgaaiscbe  Substanz  im  Meteeriten  von  Kaba  ]>  160. 
A.  Gaam:  über  Viviantt:  182--186. 

Wöhlbr:  Zusammensetzung  des  Cap'schen  Meteoriten:  213 — 218. 
J.  W.  Mallst:  über  Biewsterit:  218—221. 
Geologische  Gesellschaft  (am  22  Juni):  233—236. 

FALcoifBR:  Fernere  Bemerkungen  über  die  Knochen-Höhlen  bei  Palermo:  233. 

PusTwici:  die  Knochen-Höhle  tob  Brliban  in  Devonsbire:  236. 
J.  W.  Flowsr:  Feuerstein-Werliaenge  in  einem  Kies-Bett  bei  Amiens:  236. 


19)  LAHOsm «.  Boss :  Qmmrterlif  Journul  of  MierotüOfieml  Seitm- 
ee#  (A.) ;  induäinf  ihe  7*ransmeHoms  of  ike  Mierotopicüi  Soeieif  tf 
Undam  (B).    Lcmhn  8^.    [Jb.  186Sy  817.1 
i8S8,  Oa.'-ISMy  Jnne;  no.  MS^M$  Vit,  l-S,  K.  1— 230,  pL 
1—12;  B.  1—100,  pH.  1—5. 
6.  Dicni:  Ablagemag  von  Diatomaeeen  und  Konehylien:  A.  9 — 10. 
R.  K.  Gritilu:  Beschreibung  Ton  Diatomaeeen  in  Kalifornischem  Goomo: 
A.  155—162. 


20)  Memoirs  of  ihe  Qsötogieml  Survof  of  Indim,  dOeutU  9». 
Vol.  Ly  pori  I,  1858. 

C   Zerstreute  Abtaandlaniren. 

E.  BiLLiN«s:  Oll  ihe  Foosil  Coralo  of  ike  Dovomum  Bodu  ofCmmmim  Ifsie, 
44  ff.,  8<>  «  Canadian  Jourmd,  1859,  Harch). 

J.  DoRLHAc:  Noiiee  godogique  sur  un  potmeni  de  oorfomHmo  en  Um 
uoieo  du  gneioo  pres  de  Lempdee,  Hmuie  Loire  «  Ammtd.  ioc 
d^mfHeuii.  eie.  du  Puy).    31  pp.,  8^  \  pi^  U  Puy,  1858. 

R.  GoDwii-AusTUi:  de  Pextensioti  poeeiUe  de  U  fnrneium  kouUUre  em 
U  pmrüe  oud-eet  de  rAnfleierrOf  ired.  de  FAnglme  pur  J.  h'Axunm 
m  MiLOTTB  «  Rmme  umivereelU^  1868S9j  58  pp,,  1  fl.>,  PeHtä 

lAtfOy  8^. 

J.  Mabcoo:  Dyae  ei  IWo«,  ou  le  uouveou  pree  roupe  eu  Europe^  Um 
fAmeriiue  du  nord  ei  dmns  Finde  «  BiU.  umiuere.ß  Areki9€$,  i8S$, 
Mid  et  Juni,  63  pp.,  8<0.    Goueve,  1859.  >< 


Aoszfiga 


A.      Mineralogie,  Krystallographie ,  BfineraUChemie. 

Bbigb  und  Cotta:  Versuche  über  «die  Ton  DAUBMte  angegebefte 
Wirkung  sehr  schwacher  Sfiure  auf  übereinander  gehäufte 
Kalkstein-Geschiebe,  wodurch  die  mehrfach  beobachtete  £i**> 
drückung  solcher  Geschiebe  in  benachbarte  erkUrt  wird  (Berg* 
und  Hätten-männ.  Zeitung.  f868y  S.  107).  Ein  unten  mit  einem  Abflüsse 
versehenes  Zylinder*Gefilss  wurde  mit  Kalk<>Ge8chiebeB  geflUt,  vnd  auf  die- 
selben Hess  man  sehr  verdünnte  Saliainre  tropfen.  Nach  einigen  Tagen 
aeigte  sich,  dass  die  Geschiebe  allerdings  am  stärksten  an  ihren  gegenseiti-t 
gen  Berührungs-Stellcn,  besonders  aber  da,  wo  sie  den  Glaswänden  des  Ge- 
fftsses  angelegen,  angegriffen  worden  waren.  Einige  dieser  SteHen  Hessen 
deutlich  Vertiefungen  wahrnehmen,  mehre  aber  in  der  Mitte  der  Konkavität, 
da  'WO  anmittelbare  Berührung  stattgefunden ,  eine  kleine'  Erhöhung.  Lang- 
samere lYirkung  durch  noch  mehr  verdünnte  iSäure  •  und  kfinere  Dauer  des 
Versuches  sind  bei  dessen  Wiederholung,  zu  empfehlen.  Ani'  besten  dürfte 
man  die  Wirkung  in  der  Natur  nachahmen,  wenn  man  reines  Wasser  über 
£e  Geschiebe  tropfen,  einen  Strom  von  kohlensaurem  Gaite  aber  von  unten 
durchtreten  Hesse.  —  Cotta  beobachtete  neuenüngs.  «erdrückte,  gequetschta 
und  verworfene  Geschiebe  in  einem  festen  Alpenkalk-Koaglomerat  bei  Kfif* 
stein  in  Tyrol  so  wie  in  einem  Diluvial-Konglomerat  des  LeehiMe»  bei  Am^ 
kmr§.    Hier,  wirkte  offenbar  meehaniscber  Dmck. 


Scbbsber:  Zinkblende  von  TiHftiki  in  Neu-Grmt&da  (Berg-  und 
Hfitten-männ.  Zeitung.  1868y  S.  122  ff.>.  Eise  krystaUinische,  sohfwara* 
braune  Blende,  von  kleinen  Klüften  und  Sprüngen  durchzogen,  die  mit  Blei- 
l^lanz  erfüllt  sind.  Dadurch  erhält  dieselbe'  ein  eigenthfimliches  Bleiglanz- 
artiges  Ansehen.  Möglichst  rein  ausgesuchte  Stücke,  die  aber  von  jener 
Klnft^Aüsfülhing  nicht  ganz  zu  befreien  'waren,  ergaben  bei  der  Analyse : 

4,40  Prozent  Schwefel-Bl^  (Pb  S)     .         > 

0,52       „        Schwefel-Kupfer  (Cn  S) 

0,12       „        Schwefel-Antimon  (Sb,  S3) 

5,04        „ 


814 

A«M6id«ii  Simren  tob  AnMiik,  Silber  und  Gold. 
Werden  die  5,04  Prozent  als  fremde  Beimengnngen  in  Abn^  gebndil, 
io  bleiben  ab  eigentliche  chemische  Bettandtheile  der  Blende: 
80,85  Schwefelxink  (Zn  S) 
1,05  Schwefel-Cadmium  (Cd  S) 
17,58  Schwefelei«en  (Fe  S) 
1,39  Schwefel-Mangan  (MnS) 
100,87 
Rechnet  man  die  kleinen  IfCbgeM  Von  Schwefel-Cadminm  md  Schwefel- 
Mangan    in    äquivalenten  Verhältnissen  respective   xom   Schwefelxink  od 
Schwefeleisen,  so  erhält  man: 

81,55  Schwefellink 
18^07  Schwefeleisen 
100,52 
•nad  es  ergibi  sioli  hieraus  die  chemische  Pomel; 


4ZnS+PeS 


relehe  orfordetft: 


81,50  Schwefelsink 
18,50  SchwefeleSsen. 
G«u  dieselbe  Zusanmensetimig,  in  Betreff  dta  äquiraleaten  Veriilb- 
iiüe>  von  Zn  S  ku  Fe  S,  haben  nehre  Blenden  von  anderen  Fundorten,  wie 
ftdgtndf  veif  Laichende  ZusammensteUung  aeigt: 


(1.) 

(II.) 

(III.) 

(IV.) 

Sohwflial   ..    . 

38,11    . 

33,78 

.    32,6    . 

32,12 

Zi^k     <    .    k 

53,90    . 

53,17    . 

52,0    . 

50,90 

CMminm  •   « 

0,92    . 

— 

1,3    . 

1,23 

Btsen    .    .    . 

11,19    . 

11,79 

.    10,0    . 

11,44 

MaligNi      .    . 

Bß%    . 

0,74    . 

3v2    . 

0,75  Fe  S, 

«00,00    .    99,43    .    99,1     .    96,44 
(i.)  die  m  Rede  stehende  Blende  ven  Tiürüi,    <n.)  Blende  ans  4er 
liegend  Tan  akrlafienin ,  fHlber  dnreh  Sonmu  lerlegt    (ni.)  Blende  tm 
aieünrne  in  Nord^  Amterikm^  nach  Iaciboii's  Analyse,     (iv.)  Blende  voi 

Somit  sdiMnt  es,  dass  das  SobWefelelsen  in  mancAien  Zinkbiendea  is 
bestimmten  atomistbchen  Verhältnissen  auftritt.  Der  Mermatit»  eine  andere 
Varietät  der  Zinkblende,  hat  bekanntlich  die  Formel: 

3  Zn  S  -f  Fe  S 

«ttsfHreehend  einer  Zasanunensetmmg  von: 

77,1  Schwefel-Zink 
aa»9  Schwafeleüwn 
tOO^O 
Der  HariMlH  von  JfanMile  und  die  ZfnkMende  vmk  TUirOi  kmmu 
beide  als  Begleiter  Gold-haltiger  Bne  vor. 


dl« 

wiasemclMrftk  Kitide  von'  RMtlimd.  X¥ll,  279)<  Wie  i^MRgl  tiM^  IMA 
das  lÜMenA  in  ^erllAe  ronNtwiimi^H  IMood  eiMii  fimteii  fier|(.  liwiieU» 
den  Flüssen  TseAsrns^«  und  KtuMinkm  liegl  Asbest  in  Blöcken  VM  $  Mr  4 
Pud.  Noch  mMfche  andsro  Fundorte  werden  erwihnl,  bei  denen  nicht  su 
TenweUen  ist. 


F.  A.  Abu:  krystallisirtes  Zinnoxyd  iQnäri,  Joum,  ofiheC^em.^ 
Soe,  X,  tl9).  Beim  Znsammenschmelzen  von  Schlacken  ans  dem  Giess-Ofen 
der  Bn>nMv>Ge9dilltM  m  Wtf^h^iek^  welche  um  dier  OewinBnnf  dfl^idarin 
enUialtenen  Gesehiilc^eitiles  willen  in  besonderen  Tiegeh  eiofeaohmolMi 
worden,  bemerkte  der  Verf.  in  einer  H^iimf  awifdien  der  oberen  MetaU- 
Flftclie  und  der  Schkcken-Decke  langte  gUtansende  Nadeln.  j(ie  eriohlento 
onier  dem  Mlkroskof  als  Tierseitige  f  estreifle  Frismen,  hin  und  wieder  otwaii 
Metall  eingesprengt.    Die  Untersuchung  ergi^  Zkmoxyd«  nr. 


J.  PoTfKA:  Arsenikkies  von  SaM»  in  JSekwmkm  (PoMBMti  Annal. 
GVn,  902  ir.).>  Unterscheidet  sich  nicht  in  der  Föhn  wm  den  übrigen  Arsteik-» 
kienen.  Die  EryMalle,  deran  Flächen  8C%r  stark>  glinaen^.konunen  von  dut 
Gr5nse  einef  Linse  bis  n  der  eines  halben  Zolles  Durchmesstor  iasflet^enlia 
eingewachsen  Tor.  Efngenschwere  in  kleinen  0tAckchen  s;  6w095,  als  Fwk¥mi 
=  -6,004.    Die  Resultnto  der  Analyse  waten: 

Schwefel ;    19,13 

Eisen     . 34,78    .  •  .  i 

Arsenik  43,26  .  i 

Antimon     ........      1,29  =; 0,80As i_  - .  *.  -. 

Wismnth 0,14  =r  0,05  As  I  '        ' 

9a,60 
In  100  Th.  ÄquiY.    '         .     .Berechnet. .    • 

19,M  2^  19y6S 

35,48  2^10  ,  84,3«         

45,01  I  4»fil  ..      , 

100,00  100,00      . 

Ans  den  gefundenen  Werthen  Iftsst  sich  die  Formel 

FeS«+FeAs 
«nfataUen.    Der  Ancaikkiee  toh  SmUm  leigl  also  keine  riiweidMada  Zu* 
Monmcnsetniag,  senden  ist  dieseBw  anf  die  allgemeiBte  Fomel  der  AaseaÜ»« 
kiea«  ■■rttckMfifaiaa4 


a.  HnHA»:  Graphit  aas  der  KirgiMf^^i^f  {BiM$i,  der  AfHiwI; 
de  Moseam^  1868^  No.  d,  530  etc.).  Unfern  der  Stadt  JJofmsf  bildet  der 
Graphit  im  Thonschiefer  ein  Lager,  welches  eine  Strecke  von  zehn  Qnadrat- 
ersi  bedeckt.        Dem  Mineral  ist  die  bekannte  ftnssera  BeischafleBh<Nit  fign^ 


816 

Bm  ij^BAicke  Gcwiehl  belrigl  2,60  (reiser  Onplut  wiegt  mr  i^  bis  2,20). 

Zerlnicbt  leichl  in  der  Ricbtoog  der  fchieferiipen  AbfonderaHg,  webel  man 

idiiNi  nit  freiem  Auge  erdige  Beimeiigwigeii  wehnwii«.    Die 

ielHng  ifl: 

Kohle 40^5 

erdige  Subituix*  56,56 

WtMer 2,80 

100,00 


BattTVAUPf:  Modifikation  dee  Kohlenfioffe§  (Berg-  und  Hfittcn- 
Zeitang,  IM9,  ICo.  M,  S.  348).  Dieie  yennathlicli  neue  ModidkalioB 
dta  KeUenttoffefl  *-  schwars,  melallisck  glinxend,  von  krystalliniacher  Be- 
tduiffenheit  und  1,9  Eigentchwere  —  kommt  ali  Seltenheit  an  Siugthtm  u 
der  Mike  Ton  CtiemHa  auf  Knpfer-  und  Etaen-Gingen  vor,  die  in  Yentei- 
nertfnga-leerem  Thonjchiefer  aafiietsen. 


C.  Zmia:  Analyie  dei  Aremdaler  Orthits  (Pombid.  Aiwal.  185$^ 
CVDi,  85).  Das  glftnaend  Achwarae  amorphe  Mineral  hildet  »emiich  midi- 
tige  Schnttre  in  einem  an  Feldapath  und  Glimmer  reichen  Geatein;  die  rein- 
ften  Bnichatftcke  wurden  nnler  der  Loupe  aur  Zerlegung  im  Banaaii'scIieB 
Laboratorium  ausgesucht.  Von  Yltererde  enthielt  das  Fossil  keine  Spur.  Aas 
allen  Versuchen  ergab  sich  folgende  Znsammensetaung  des  Minends: 

Kieselerde 32,70  Magnesia 0,90 

Thonerde 17,44  Kali 0,51 

Eisenoxyd 16,26  Netron     ......        0,24 

Mangan-Oxydul   ....      0,34  Wasser 2,47 

Ceroxydul 3,92  Kohlensfiuie.     .    .     .  0,28 

Lanthan-  u.  Didym-Oxydul  15,41  101,71 

Kalkerde 11,24 

Das  Ergebnisa  fährt  auf  keine  einfache  Formel.  Dieser  Umstand  tad 
der  obwohl  geringe  Gehalt  an  KohlensAnre  und  Wasser,  welchen  das  Miae- 
ral  aeigt,  deuten  darauf  hi%  dass  dasselbe  durch  fremde  Beimengungen  Yc^ 
nnreinigt  ist 


imascn:  krystalllsirte  Kieselsfture  ist  dimorph,  YestanCaia- 
nnd-ein-gliedrig  kryatallisirte  Kieselsäure)  charakteristisek 
far  die  Melaphyre  (PoaaaiiD.  Annal.  CV,  320  ff.).  Das  seither  als  Fett- 
qnara  angesprochene  Mineral,  von  einigen  Autoren  mit  dem  Olivenquan  ver- 
wechselt,  ist  als  beseichnender,  wenn  auch  nur  accessorischer  aber  ursprünf- 
lieher  Genrangtheil  des  Melaphyrs   (BaoaeaiAni)  ansusehen  mud  wird  wahr- 


*    Meist  aua  «Inem  Sapenilikat  von  Thonerde  mit  geringem  Eisenoxyd-  und  MMgoeüJk- 
Oahah ;  iimehantoeh  beifemengi  ist  Send. 


schehilieh  in  jademS  fitcoffen^  w«i<deii.  Dar  Vert  fMd  jenei  Mineral  niete 
nur  in  sämmtlichen  Meltphyren  und  Melaphyr-Mandelsteinen  der  nUieren 
und  weiteren  Umgebung  von  SSwiükmu  in  Sfaehsem  -^  anagezeichnel  nameol«' 
Kch  im  Sieinbmche  von  NiUer^Cminsdorf  bei  SSeekoken  und  WUdemfsU  — 
•ondein  auch  in  den  Melaphyren  des  Thmrinj/er-Waides  und  iwar  oberhalb 
Kmkmtm  bei  der  Leitektemkmrg  an  der  Strasse  nach  dem  in§€UUr§ey  am 
Dr^hktTjfy  am  Kmmmerkwff  bei  llmemm  und  in  einem  Melaphyr-Gang  am 
EMeU^fmwg  bei  Bad  Lteftenatei«.  Dem  sogen.  Fettquan  begegnet  man 
femer  im  Melaphyr  von  Qonmg  und  09ehat%,  Ausserdem  ist  das  Mineral 
im  K.  Hineralien*Kabinet  zu  Berlin  in  mehren  Musterstücken  jener  Felsart 
aus  der  Gegend  .von  Ufüd  am  Umrm  an  sehen  u.  s.  w.  Der  Verf.  scUtgt 
für  den  sogen.  Fett^an,  als  ein  selbstständiges  Mineral,  den  Namen  Ve  st  an 
vor*.  Obgleich  die  grosse  Anzahl  der  Fundorte  das  sehr  httnfige  Vorkom* 
men  des  Minerals  ergibt,  so  sind  deutliche  Krystatle  dennoch  ziemlich  selten ; 
lose  trifft  man  solche  Gebilde  nur  dann,  wenn  eine  ziemlich  vorgeschrittene 
Vervnttemng  des  Gesteins  die  Blosslegung  derselben  aus  der  Grundmasse, 
womit  sie  fest  verwachsen  sind,  ermöglicht  hat.  Der  Yestan  ist  nach  des 
Yerfs.  Untersuchungen  ein -und -eingliedrig  (triklinoedrisch,  gedreht  tetarto- 
rhombisch);  beigeffigte  Figuren  ergeben  das  Nähere.  Im  Vergleich  zum 
Ooarz  zeigt  sich  das  Mineral  leichter  spaltbar;  der  Bruch  ausgezeichnet 
■uschelig.  per  Vestan  ist  doppelt  Licht-brechend,  meist  vollkommen  dnrch- 
siebtig,  wasserhell  und  von  lebhaftem  Fett-Glanz,  welcher  sich  dem  Diamant» 
Glänze  nähert  Seine  Härte  übersteigt  die  des  Quarzes  etwas.  Bei  weissem 
Striche  sind  die  fHsch^sten  Abänderungen  bloss  Nelken-braun  bis  Faib-los^ 
Weniger  frische  Stücke  findet  man  oft  sehr  zerklüftet ;  sie  zeigen  sich  alsdann 
trübe  und  Milch-weiss.  Dringen  in  diese  Sprünge  und  Risschen  Zersetzungs- 
Produkte  des  Melaphyrs  ein,  so  erscheint  der  Vestan,  je  nach  der. Farbe 
derselben,  weiss,  grau,  Apfel-grün,  Oliven-grün,  braun,  häufig  auch  rodk 
Eigenschwere  =  2,649.  Vor  dem  Löthrohr  unverändert  bleibend,  der  Flamme 
keine  Färbung  ertheilend.  In  Soda  unteifBransen  lösbar;  in  der  Borax-Perle 
löslich ;  in  der  Phosphorsalz-Perle  bleibt  ein  grosser  Theil  des  angewendeten 
Pulvers  ungelöst.  In  Stückchen  längere  Zeit  der  stärksten  Weissgluth  aus- 
gesetzt, erfolgt  nicht  die  geringste  Gewichts*Änderung';  auch  die  spezifische 
Schwere  bleibt  dieselbe.  Die  bräunliche  Farbe  verschwindet  schon  beim 
Erhitzen  über  einer  einfachen  Spiritus-Lampe.  Als  Pulver  der  stärksten 
Weissgluth  ausgesetzt  schon  nach  2V2  Minuten  unter  Raum- Verminderung 
zu  sehr  wenig  fester  Masse  zusammen-backend.  Bei  einem  längere  Zeit 
fortgesetzten  starken  -Erhitzen  über  der  grossen  DzviLLa'schen  Lampe  gelang 
es  nicht,  das  Pulver  zusammen  zu  schmelzen.  Manche  farblose  und  durch- 
sichtige Vestan-Stücke,  welche  noch  sehr  frisch  erschienen,  zeigten  sich  beim 
Glühen  durch  und  durch  rissig  und  Milch-weiss.  Setzt  man  ein  solches 
Stück  der  Weissguth  ans  und  wirft  es  weissglühend  in  kaltes  Wasser,  so 


*  Dia  oBTthologiMibe  Benemuug  irarde  gewühlt  fUr  dleMt  mit  dem  Qa«»  leicht  su 
Terweehaelnde  Mineral ,  well  Bebithaupt  fOr  swei  früher  »Is  Qnars  betrachtete  Suhttan- 
xan  (CMtor  und  PoUuz)  sieh  herelii  der  mythologisohen  NomenkUtar  bediente. 

Jahrbneh  1859.  52 


818 

wied  dwdlbe  00  nnfMaein  risfif  ^  dMi  «0  gm  Mb»,  tei 
•ncheiBt  und  licli  «lidawi  out  grösBter  Leichtigkeit  tlieilf  eolu»  swiechea 
den  Eugeni  in  feiBe  durclinditige  Nadeh  sefdrAcken  liwt.  —  Mit  komM/ear 
trirker  kanetischer  KaÜ-Lftsang  wurde  Veitan-PaWer  in  eineai  silbenen  Tiegd 
Aber  der  Bnziuei'achea  Luope  behandelt  bia  anm  Augenblicke,  wo  dai 
Ganae  anAng  rahig  au  aebmelaeB.  Nach  den  Erkalten  eritarrte  der  Inbah 
des  Tiegelf  aar  rOtMich  violetten  Maaae,  welche  «ich  im  Waaaer  vMlig  auf- 
löate,  und  ani  welcher,  nach  Znaatz  von  Salartaie,  die  Kies^sinre  abgescUedea 
Wnrde.  Ein  vorlAufiger  Versuch  lehrte,  data  der  Veiten  durch  Kochen  laü 
kohlenaaarer  Natron-Löinng  etwa«  geldst  werde.  FlofaiAare-Mnipfe  ^nrirkca 
■och  weniger  ein,  alt  auf  Qnara.  Zur  Aaalyae  vrarden  .nur  voUkoanMa 
reine  ganz  dnrchaichtige  Stflckchen  verwendet;  sie  geachah  durch  Auf- 
•chlieisen  mittelst  kohlensauren  Natrons  (l),  00  wie  mitlelat  kddensaniea 
Kalkea  (11.).    Es  ergaben  sich: 

(I.)  (nO 

ffieselsAnre 99,46    .    99^ 

Mangan-Oxydul  (mit  EiaenoKydvemnreinigt)   0,41    .      0^2 

Kalk      .    ^ 0,50    .      0,18 

Magnesia 0,19    .      0,18 

Kupferozyd* 0,36    .       — 

Der  Veatan  ist  folglich  ebenidis  als  eine  durch  geringe  Befmerngwigia 
verunreiaigte  Kieselsiure  an  betrachten ;  sein  Krystall-Syatem  macht  ea  jedoch 
gaaa  evident,  daaa  er  ein  von  Quara  voUkonunen  feachiodenes  selbatatfindigca 
Mineral  ist. 


T.  St.  Höht:  dem  Nickel-haltigen  Gymnit  nahe  ateheades 
Mineral  (Siixn.  Ämtsrie.  Jonni.  [2.)  XiXy  417).  Vorkonuneu mit  Anenik- 
nickel  und  Domeykit  (Arsen-Kupfer)  auf  der  Inael  Miekifieoia  im  0*ar-;8a» 
in  den  FareM^fu»  Siami^n.  Derb;  muacheliger  Bruch;  grflnlich-gelb  oder 
oliven*giün;  durchscheinend  an  den  Kanten.   Gehalt  nach  Bomiin'a  Annlyie: 

SiO» 33,60 

NiO** 30,40 

MgO 3,55 

CaO 4,09 

Al«0» 8,40 

Fe*0 2,25 

HO 17,10 

99,39 


Derselbe:  Hypersthen  (PA«/.  iMafc«.  iJT,  308).    Blätterige 
gebogene   Masaen   aua    einem    feldspathigen   Gestein    des  Kantons  dkaftmu 

•    In  HohlrSamra  des  Melaphyrs  rom  Otkar-Behaeht  bd  (}ber>'Wok*ndor/  kam   f!rfib«r 
•rdiger  MeUphyr  als  Seltenheit  ror. 
^    Mit  etwu  KolMüt. 


819 


Biekm*  OBfcni  QiMkm,    BiHuUd^scbwan ;   Glai-gftnsena.    Hftiie 

Eigeuchware  ^  3^409  bia  %AV1.    GehaU; 

«10» 51,60 

AI'O» 3,80 

FeQ 20,38 

CaO ,      1,64 

MgO 22,20 

Mn Spur 

Verlort 0,15 

99,77 


=   6; 


C.  W.  BLoimRAiiP:  Analyge  dea  Orlhita  ren  WexU  in  Hehmeim 
{d€fver9.  of  Akmd,  Förhmdl.  1864^  IVo.  P,  196).  KryaUdliaiii  und  derb 
in  einem  granitiacben  Geatein  mit  Epidol  vorkoBDmend.  Eigenachwere  =b 
3,77.    Zvaafli  meaaetaiaig : 

Si  0« 33,25 

Al^O» 14,71 

Fe'O* 14,30 

Ce'O» 14,51 

To 0,69 

Ca  0 12,04 


MgO  •  .  .  . 
KO  .  .  .  . 
NaO  .  .  .  . 
MnO  .  .  .  . 
H  0  und  Verlaat 


0,74 
0,29 
0,14 
1,98 
8,22 


J.  W.  ÜAUJn:  Analyaedea  Idokraa' ▼eanPolAr-Caiitily  in  TaiuMtM^ 
(SiLU».  AwMrie,  Jaum»  (2.]  ZJT,  85>  Sebr  in  die  Länge  gezogene  stark 
gestreifte  Kryatalle.  Begleitet  Yon  Eisen-  und  Kupfer-Kies.  Harte  =  6,5; 
Eigenachwere  s=  3,359.     Gebalt: 

SiO» 38,32 

Ai»0»      . .  ,25,68 

FeO 8,13 

CaO 25,30 

MgO 0,36 

Kupferkies 1,91 


Marovabt:  krystallisirter  Kesselstein  (Verband!,  d.  Niederrbein. 
GeaelUck.  f.  Ifat.-  n.  Heil-K.  186$,  April  7).  Das  Mnstevstflck  bestand  aus 
ichönen  Krystall-Drnsen  von  scbwefelsanrer  Kalkerde  und  hatte  sieb  in 
Dampf-Keaaeln  gebildet,  welche,  ohne  entleert  au  werden,  drei  Jahre  ausser 
Betrieb  lagen«  Die  eigentliche  '^^  dicke  Rinde  des  Kesselsteins  bestand 
arie  in  der  Regel  in  Kesseln,  aufweiche  gespannte  Dämpfe  wirken,  aus  einem 
jypa,  der  bedeutend  weniger  Wasser  enthält,  als  das  natürliche  Mineral. 
loBKaTon  uvtarsnehte  Gyps  aua  einem  Kessel,  welcher  unter  einem  Drucke 
ron  zvfti  Atmosphären  wirkte,  und  fand  einen  Wasser-Gehalt  von  6,5  Proz. ; 
^.  GuMMdM  nennt  einen  solchen  Gypa  halb-gewässerten,  da  dieser  Wasser- 

52^ 


8t0 

Gehalt  nriieiQ  gleich  einem  htlben  AquiTalent  itt  Der  Kejfebteb  to  ii 
Rede  stehenden  Kesseb  enthält  nur  2,7  Prox.  Wasser  aad  wire  dennach '/« 
gewässerter  Gyps.  Ob  eine  solche  Beaeichnung  snlässig,  bexweifelt  derYt, 
da,  wie  es  scheint,  nach  der  Stärke  des  Dampf-Dmckes  der  Kesselstein  Ter- 
schiedene  Quantitäten  Wasser  enthalten  kann.  BAracEaa  in  WiHem  gedeakt 
eines  Kesselsteines    mit   5,6    Prozent  Wasser   ans   einem    Kessel   «rhahei. 

welcher  mit  drei  Atmosphären  arbeitete. Beim  Zerschlagen  des  ob« 

erwähnten  Kessels  fand  sich ,  •  dass  derselbe  innen  ganz  mit  einer  weissci 
Krystall-Rinde  ausgekleidet  war:  auf  dem  Boden  des  Kessels  sass  eine  no^ 
fahr  7«"  dicke  Kruste  von  festem  Kesselstein ;  darüber  lagen  einzelne  abf^ 
löste  Schaalen  desselben,  so  wie  kleinere  Bruchstücke  und  erdige  Tbeite. 
Die  Bruchstäcke  zeigten  sich  mit  Krystallen  bedeckt ;  der  erdige  Absatz  do- 
gieichen;  von  einem  erdigen  Kern  aus  waren  spiessige  Krystalle  Strahlei- 
förmig  nach  allen  Seiten  angeschossen.  Die  ganze  Masse  des  in  KesKl 
liegenden  Satzes  erschien  in  dieser  Weise  durch  und  durch  mit  Krystallei 
gemengt,  darunter  manche  von  ly,"  Länge.  Die  Krystalle  bestanden  ni 
79,10  schwefelsaurem  Kalk  und  20,90  Wasser:  gewöhnlicher  Gyps  mit  zwei 
Atomen  Walser.  Durch  •  die  ruhige  Lage  des  Kessels  mit  seinem  faihslt 
während  dreier  Jahre  hatte  sich  der  ursprünglich  als  feste  Rinde  abgeseilte 
Stein  durch  Vermittelung  des  darüber  stehenden  Wassers  und  des  Temperalar- 
Wechseb  zum  Theil  in  krystallisirten  schwefelsauren  Kalk  umgewandelt. 


F.  V.  HAuenr:  Braunkohle  von  ^Hrndiwr-Rimm^  Provinz  Omn  ii 
Aijfi0r  (Aim,  de  Min,  [5.]  Äi^  673).  Das  zerlegte  Mnsterstfick  wurde  e^ 
ttommen  vom  Ausgehenden  einer  im  mittlen  Tertiär-Gebiet  ihren  Sitz  habca- 
d«B  Ablagerung.    Eine  Analyse  ergab: 

hygrometrisches  Wasser 0,1850 

Kieselerde  ...........    0,0300 

Thonerde    ...........    0,8190 

Eisenozyd  .    .     .    '. 0,0130 

kohlensauren  Kalk  .........    0,0064 

schwefelsauren  Kalk    ........    0,0666 

flüchtige  bituminöse  Theile    .    .     .    :     .    0,3722 
Kohle .    0,3150 


6.  Osakr:  einfaches  Verfahren  das  spezifische  Gewicht 
fester  Körper  zu  bestimmen  (Pooqbrd.  AnnaL  CVI,  334  IT.).  Man  gimtf 
in  eine  Kubikcentimeter-Röhre  Wasser  bis  zur  Höhe,  dass  der  feste  Körper, 
dessen  Eigenschwere  bestimmt  werden  soll,  eingelassen  unter  die  Oberflide 
des  Wassers  zu  liegen  kommt.  Man  bestimmt  das  absolute  Gewicht  desselbea 
und  bemerkt  sich  die  Höhe  des  Wasser-Spiegels  in  der  Kubikcentimeler-Röhre. 
Hierauf  bringt  man  den  Körper  ins  Wasser.  Das  Volumen  des  Waasers  wird 
nun  um  so  viel  steigen,  als  das  des  eingesenkten  Körpers  beträgt.  Ifaa 
findet  dasselbe,  indem  man  das  frühere  vom  jetzigen  abzieht.    Hat  man  das 


821 

•Ibtfolaifl  Ciewidit  des  WB/tfen  m  Grinnes-fiewicirt  iKtti— it,  M-ftidil  mia 
jelart  4ie  speiilUche  Sdiwcre,  Mom  mao  ait  der  Zahl  der  Kabikcealineter 
in  d«a  abtelste  Gewiekt  dividirt  —  Wo  et  ficb  wn  sehr  genaae  Beitiai- 
BunogeD  handelt,  kann  da»  Verfahren  nicht  angewendet  werden. 


Gotiuib:  Analyse  de»  Marunhnumemg  von  OiAermegg  m  8M- 
Bie90rmmrk  (SiU.-Ber.  d.  K.  Akad.  tu  Wien,  XXX,  191  iS.).  Die  üwXU 
findet  sich  an  der  alten  von  Polisehaeh  nach  Rohii^eh  föhrenden  Straase. 
Etwa  100  Schritte  von  ihr  entfernt  liegt  der  j&tAermefjfer  nnd  angefihr  OOO' 
weiter  der  OkrokiUeker  Saaerbrnnnen.  Alle  drei  QnoUen  werden  alt  alka«- 
lische  Saneriiage  getch&tot.  Die  MmrUmfuelU  liefert  in  24  Stunden  176 
Hanse  Watter.  Die  Temperatur  dertelben  betmg  am  3.  Dezend>er  16ST 
8^®  hei  einer  Lnflwinne  von  4,5^  C.  Das  Watter  perlt  nur  tehr  nnbe« 
deutend,  wenn  et  an  Tag  kommt,  nnd  hat  den  bekannten  angenehm  tiner- 
lichen  SalB^Getcbmack  der  Qnellen  solcher  Art.  Sein  tpesifltehet  Gewicht 
wurde  in  1,0077  ermittelt.  In  10,000  Theilen  dettelhen,  die  gewdhaliche 
Annahme  aber  die  Gmppimng  der  BestandstoiTe  von  Mineralwatter  sa  Gmnde 
gelegt,  sind  enthalten  nach  des  Verf.  Analyse: 

lochsala 0,277 

Glanbertak 1,790 

salpetertanres  Natron 0,40S^ 

kohlensaures  Natron 53,730 

kohlensaurer  Kalk 1,557 

kohlensanre  Bittereide  3,308 

kohlensaurer  Baryt       0,01<^ 

kohlensaures  Eisen-Oiydul 0,040 

basisch  photphorsaure  Thonerde    .    .    .      0,019, 

Keselsiure 0,028 

Jod  und  Litiiion .    Spuren 

Summe  der  fiien  Bettandtheile    61,170 
An  Bikarbonate  gebundene 

KohlensAure .    25,048 

86,218 

freie  Kohlensiure .    16,987_ 

Im  Genien  also    108,205 


KoateiAnor:  Honigttein  in  Rmsskmd  vorkommend  {BulUt.  i» 
VAead,  de  8t,  Peterek,  XVI9,  446).  Dat  Hineral,  früher  nur  von  Ariem 
bekannt,  wurde  nenerdingt  in  Böhmen  und  Mahren  nachgewieten  und  nun 
such  in  einer  Kohlen-Grube  beim  Dorfe  Maiwkm,  Distrikt  Boforodiiek,  Gou* 
▼ernement  von  TouU,  vom  Grafen  Bobmnskt  entdeckt.  Es  findet  sich  in 
siemlich  grossen  Krystallen  von  der  gewöhnlichen  Form,  Ouadrat-Oktaeder 
mit  Prismen*Flichen  kombinirt. 


DAunii:  Art^aik  mil  bllsaiaftfea  IHnerslien  TerkaBd«! 
(i«fMi.  d99  ndn.  [».|  JTir,  472  etc.).  I>er  Verf.  b«iidbl  sich  anf  sene  fri- 
heren  MiMMhuifni  Aber  die  Gegenwart  des  Anenikj  ia  aelr  TerscUedea 
artigen  Gesteineav  and  aaneatlicli  ia  Inrenabarea  Sabetanaen,  welche  nf 
'  Dianchfachen  Lageistitten  vorkommen.  Er  nahm  wahr,  daaa  die  BraonkoUe 
von  LoUmnn  im  Departement  des  Niedsr^Hheines  »ich  yorsfiglich  reick 
aa  Arsenik  aeige.  Daran  kuApfen  »ich  neae  Beobaefataagen.  Kalksteia,  ichr 
tiel  Bitamen  enthaltend,  wechaelt  an  Lc^tmtm  aiit  Braaakahle.  Seil  eiaifci 
Jahren  dient  der  Kalkstein  an  anderen  technischen  Zwecken  ais  Mher,  er 
wird  der  Destillatioa  naterworfen,  am  pyrogenische  öle  daiaas  la  gewiaan. 
Beim  Abwerfen  der  Brennkelben  fand  sich  im  Innern  der  Röhre  ein  tek 
fester  stahlgraoer  oder  sckwaner  nad  lebhaft  metrilisch  glAnaeoder  Nieder- 
schlag, oft  yon  swei  Centimeter  Dicke,  anf  frischem  Brache  voa  aaegexeichaet 
butteriger  Straktar,  anssea  mit  bystallea  bedeckt,  derea  Form  die  rho» 
boedrische  des  Arseaiks  ist ;  auch  besteht  derselbe  heinahe  aar  aas  diesen 
Metall,  einige  beigemengte  Kohlen-Spnren  abgevedinet.  —  Anenikkles  hatte 
der  Verf.  längst  im  Kohlea-fflhrenden  Kalk  von  ViUs'  wahrgenonaneB. 


6.  Uuuca:  Skorodit  ans  den  Gold-Feldern  Viet&riaM  (Berg- uad 
HOtten-mlnn.  Zeit.    XVIII,  221).    Findet  sich  krystallmisch ,   anch  asMrpk 
oder  erdig  im  Beekive'^  and  6^emiaii-ilas^  im   Tsranfover.     Sehr  kleise 
Krystalle  entdeckte  der  Verf.  in  einer  Draseahöhle  des  Gokl-Qaanefl  la- 
sammen  mit  Wfirfeleri ;  sie  sind  lichte  Lanch-grfin  and  nut  einer  hell-gelhen 
bis  brannen  Rinde  fiberaogen  nnd  theilweise  daria  eingebackea,   die  man 
einen  „Arsenikeisen-Ocker^*  nennen  könnte.    Diese  Sabstana  enthilt  aoiscr 
bedentenden,  aber  nicht  konstanten  Mengen  von  Arsen-  aad  Schwefel-Siore, 
eiae  wechselnde  Quantität  Gold  in  mikroskopischen  Theilchen.    Der  erdig« 
Skorodit  findet  sich  in  schmalen  Adern  mit  Arsenikkies  oder  als  Ausblfikuaf 
auf  demselben  im  festen  Quara  des  Oerman-Reeft.    Er  hat  eine    blittrifc 
Textur,   ist  sehr  weich  and  meist  Apfel-gite,   selten  unrein  gelb;  vor  den 
Lothrohr   schmilzt  die  Substans  aaffallend    leicht    mit   schwachem  Atkb- 
Geruch   und   blaulicher  Flamme   lur  schwarsen  amgaetischen  Kogel.    Aif 
Kohle  finden  dieselben  Reaktionen  statt;  nur  ist  der  Arsen-Geruch  viel  deot* 
lieber  und  die  Schmelibarkeit  tritt  so  sehr  hervor,  dass  die  geringste  Berüh- 
rung mit  der  Plammen-Spitae  sehen  ein  Schmelzen  verursacht.  In  der  einsehtf 
geschlossenen  Glas-Röhre  gibt  das  Mineral  sehr  viel  Wasser  und  setzt  asch 
längerem   Blasen   ein   weisses    Sublimat   von  Arsensänre    ab.     Anf  Silber- 
Blech  bemerkt  man   nach  angestellter  Probe   eine  schwache   Reaktion  aif 
Schwefelsäure.    Salpetersäure  aeigt  keine  EinvrirkuBg.  —  Die  Bildung  voi 
Wärfelers  und  Skorodit  ist  vnaweifelhaft  der  Zersetzung  des  begleiteadcs 
Arsenikkieses  zuiuschreiben ;  der  „Arsenikeisen-Ocker^'    wtirde  dabei  eise 
Art  Rückstand  ansmachen,  in  welchem  das  ursprünglich  im  Kiese  enthalleae 
Gold  in  Pulver-Form  snrfickgeblieben. 


B.     Geologie  und  Geognosie. 

Alter  der  Gnano-Lager.  Wir  entDebmen  ««•  einer  bcIwb  «Iteren 
Schrifl  (SToni  Btixi^a  Beriebt  tükt  die  Reiae  der  Corvette  Galatbea  um  die 
Welt  in  den  Jabren  1846-^47,  hgg.  1852,  H,  410-^17)  ^m^  Angaben, 
welche  als  weiterer  Beitrag  zu  den  Beweiaen  iQr  die  aoaebaKebe  Länge 
geologiacber  ZeitrAume  dienen  fcfinnen.  Die  CMfidU-biieln  an  der  Kfliate  von 
Perm  [wo  schon  bei  Ankunft  der  Enropier  die  Petnaner  ihren  jAbilicbeD 
Guano -Bedarf  holten],  beaHaen  ehmi  Flidnu-^Sebait  tob  a  Engl.  Quadrat- 
Meilen,  d.  i.  24,780,800  Quadral-Tarda,  welche  durdnohiiittlich  20  (und  drt- 
Kch  SC— lOO')  Yarda  hoch  und  bisher  mH  Gnntfo  bedeckt  aind ,  indem  eine  in 
Betrieb  aiehende  Grube  350'  |aenkreehM?|  Tiefe  hatte»  Bin  Enbik-Tard  == 
4  Centn,  gerechnet,  ergtben  sich  Ittr  obige  Ablagnmng  sa  9O,18S,d00  oder  in 
mider  Sdmnie  100,000,000  Tonnen  Guano*,  wonach  «lao  die  Eompagnie, 
welche  das  Recht  gepachtet  hat,  Jährlich  100,000  Tonnen  davon  au  gewin- 
nen, 1000  Jahre  lang  daran  aaaaubeuten  hitte.  Die  Vögel^Aiten,  welche 
diese  Guano -Massen  theils  durch  ihre  Exkremente  und  theiU  durch  eine 
Menge  damit  zuaammengeschichteter  Federn,  Knochen  und  ganser  Körper 
ihrer  eigenen  Spesies  gebildet  haben,  leben  noch  jetat  Millionen-weiie  adf 
dieser  Insel  und  durchwühlen  a.  Th.  f!avtwihrend  die  ObeilUche  dieser  Mas- 
sen, nm  ihre  Brfltte-Hohlen  darin  anaangraben.  Be  aind  ein  Pelikan,. ein 
Kormoran,  ein  Tölpel  (Snla),  eine  Seeaebwnlbe  (Siema  Inca)  und  eine  Ente**. 
Kadaver  inabesondere  der  aneral  genannten.  Art  aoUe»  sehr  teiohlich  daswi- 
schen  gefunden  nnd  mit  aunehraender  Tiefe  sii^ltch  mehr  und  mehi  aer- 
setst  aeyn. 

Nun  wissen  wir  swar  nicht,  wie  diek  die  Schicht  seye,  welche  die  Vögel» 
die  anf  diesen  Inseln  wohnen,  jährlich  Inlden  können ;  doch  wird  sie  immer- 
hin verhältnissraässig  klein  seyn,  wenn  man  das,  was  diese  Vögel  wirklich 
von  aich  geben,  gleichmässig  auf  die  ganze  Insel-Fläche  vertheilt  denkt  und 
das  nothwendige  Schwinden  der  Exkremente-Schicht  in  Folge  von  Anstrock- 
nung  und  Zersetaung  berftckaichtigt.  Jedenfolls  hat  aber  diese  Bildung  eine 
vielfach  längere  Zeit  gekostet,  als  ihre  Abgrabung  (1000  Jahre)  kosten  wird ! 


F.  V.  Hatdsm:  Erläuterungen  zur  zweiten  Ausgabe  der  geolo- 
gischen Karte  von  Nebraska  und  Kaneae,  gegründet  auf  die  bei  einer 
Expedition  nach  den  Black  Hille  unter  Lieutn.  Wabrui  eingezogenen  Erkun- 
digungen {Proceed.  Aead,  not.  ee,  PhUad.  1868^  139 — 158,  nebst  geolog. 
Karte).  Das  Schicbten-Profil  ist: 

CL  Quartäre  oder  Postpliocäne  Schichten. 
VIII.  Tertiär-System:  zeigt  sich  sehr  entwickelt  am  oberen  Bogen  des 
MieeourVe^  wie  weiter  abwärts  auf  seinem  rechten  Ufer  längs  beider 


*    Die  Tonne  et^t  an  Ort  and  Stelle  auf  1  ^ftind  Steflin^# 
M    ,^eg  SetaleMen  iit  etreBf  ▼«böten. 


i 


SM 

Seiten  dei  NtkrmtkM'FluMei.    Don  ift  es  reich  es  Lignitee  od  sdM« 
ffüher  mehrfach  befchrieben;  hier  bildet  e«  folfendei  Profil 

Dnnkel-gniae  nnd  brenne  Sande  mit  Maatodon-  und  Elephanten-Reatea. 

Loaer  Sand  nnd  Kiea. 

Gelber  nnd  weiaer  Giies  aiil  landig-kalkigeB  Eonkienionen. 

Graue  Sande  reich  an  organischen  Realen. 

Dnnkel  felb-roihe  Sand-Mergel. 

Gelb*graner  Griea,  niweilen  kalkig  mit  dfinnen  Zwiacbenachiehlen  koa- 
kretionirer  Kalke  roll  Ueliz-,  Succinea-,  Unmaena-,   Palndina-Schaa- 
len,  Tielleicht  lanler  noch  lebender  Arten. 
»  B.  grob-k6mige  Sandsleine  mit  nngekenren  Kongiomeral-Maaaen,  Kalk- 
alein-Lagen  nnd  Knoeken-Tiömmem. 

D.  dnnkel-branner  erhifteler  Griea  mit  kalkig-kieaeÜgen  KonkreHonea, 
Sandtlein^Lagen  und  wenigen  organischen  Realen. 

C.  Feiner  gelblicher  Kalk-Sand  mit  viden  konkretioBiren  Lagen  nad 
mit  wenigen  organischen  Resten,  nnten  Abergehend  in  Wechaellager 
von  dunkel-braunen  Thonen  und  hell-gmnem  Kalk -Griea  von  1"— 2* 
Dicke. 

B.  dunkel  Fleisdi-faibener  thonig-kalkiger  Kiea,  an  der  Obeifiiche 
das  Ansehen  eines  TApferthones  annehmend,  voll  Siugliuer-  omI 
Schildkröten-Resten  (,,Oreodon-  und  Schildkrdten-Schicht**). 

A.  feiner  helUgraner  Sand,  kalkig,  abwirts  übergehend  in  plaatischea 
Thon  voll  eingestreuter  Ouan-Kömer,  inweilen  zu  Sandatein  ge- 
bunden; —  damnler  grAnlicb  aschgrauer  Thon;  liefer  hell-graner 
eiaenachilaaiger  Quara-Sand.  Alle  Schichten  Ton  kieaeligen  Streifen 
durchaetst  (y,Titanolherinm-Schichl'*).    Auf  Kreide  ruhend. 

▼n.  Kreide-System:  wahrscheinlich  Wealden,  untre,  mittle  nnd  obre 
Kreide-Schichten  mit  Ligniten  und  vielen  beceichnenden  Fossil -Arteo. 
Es  bedeckt  eine  weite  Fliehe  um  die  Biäck  HiiU  und  westwärts  da- 
von lings  beider  Ufer  des  Mitmmri,  so  wie  vreiter  abwirts  an  der 
rechten  Seite  dieses  Flusses,  Alles  Strecken- weise  unter  sich  zuarnnmeu* 
hingend.  Schichten  5  —  1 ,  wie  früher  angegeben,  unter-einander 
liegend. 

VI.  Jura-System:  Rund  um  die  Biaek  HUU  erscheint  noch  ein  Riai 
gehobener  Schichten,  welche  einige  fossile  Arten  geliefert  haben,  die 
awar  von  den  jurassischen  Arten  der  alten  Welt  verschieden,  aber 
doch  diesen  ähnlich  und  aus  gleichen  Sippen  sind,  vne  Pentacrinns 
asteriscus  «.  (Ihnlich  P.  scalaris),  Avicula  s.  Monolis  tenui- 
costa  (ihnl.  M.  substriata),  Area  s.  Cucullaea  inoruata  (ähuL 
C.  Mfinsteri),  Panopaea  s.  Myacites  subellipticus  (ähnlich  M. 
Aldouini  nnd  M.  liasinus),  Ammooites  cordiformis  (ähnlich  A 
cordatus),  Belemnitesdensus  (sehr  ähnlich  dem  B.  ezcentricus  Blv.). 

V.    Permisches   System,  bereits  durch  Hawh  u.  A.  bekannt. 

IV.    Steinkohlen^ormation:    Kalkstein   und   sandige  Kalksteine  mit 
Produdus  Cora,  Spirifer  caneratua?  etc. 


82» 

ni.    ?Devott-Sy«l»iii:    muieher   angedmitot   dnfok   BchUclil    erhaltene 

Exemplare  von^Spirifery  Cbonetes,  Oribig,  ConoeaTdimn,  Oftkocerafl} 

deren  Arien  nicht  beftioNnbar  sind^    auf  metamorphiaohen  KieieU 

Gesteinen. 

n.    Untersilur-System:  Potsdam-Sandstein  mit  scbiefeiifan  Zwifite»- 

lagen,  Lingnla  und  Obolus  führend.' 
1.  Aioische  metamorphische  Gesteine,  einseUiesslich  -Gaeiss  und 
Granit.  Dieser  bildet  den  Kern  der  i9laoWf/-Gruppe ,  aeigt  sich  auf 
einer  säd-westlich  davon  und  von  Fort  Laramie  gelegenen  Strecke 
am  südlichen  Ufer  des  Neknuka-  oder  PloHs^Hver  und  weit  novd- 
westlicb  davon  am  Missouri,  Nur  in  der  Nähe  des  Granttea  in  den 
Bkidk'BiUs  sind  Schichten-Störungen  au  sehen.  Auch  Trapp  kiMumt 
dort  vor. 

Diesen  Erörterungen  gegenüber  beharrt  nun  Maucou  auch  in  seiner 
neuesten  Schrift  (Hefriff  u.  s.  w.)  auf  der  Behauptung,  dass  die  iura« 
Versteinerungen,  worauf  seine  Bestimmungen  der  jurassischen  Schichten  be- 
ruhen', richtig  benannt  und  von  den  bewährtesten  Paläontologen  anerkannt 
seyen.  Nr,  1  des  unteren  Kreide-Systemes  seye  keine  Kreide,  sondern  eine 
Zusammensetzung  aus  Perm- ,  Trias- ,  Jura-  und  Miocän-Schiehten ;  eben  so 
seye  das  Miocän-Gebiet  im  Becken  des  Wkite^  und  des  NMrara*rip€r 
nur  theilweise  miocän,  gehöre  aber  sur  guten  Hälf^  der  Trias-  und  Jnra-^ 
Formation  an;  nämlich,  die  Schichten  C,  D  und  E. 

Im  Übrigen  aber  können  wir  dem  immer  heftiger  werdenden  Streit 
zwischen  Marcou  und  einem  Theile  der  AmerikanUeh^m  Geologen  nicht 
länger  folgen,  sondern  müssen  die  Leser  auf  die  Quellen  verweisen. 


Cotfa:  bituminöse  Lias-Schiefer  yon Faikenkagen  inLippe-Beh 
wtold  (Berg-  und  Hütten-männ.  Zeit.  XVII,  304).  Ein  Musterstück  ist  von 
unzähligen  Schnur-geraden  Klüften  nach  verschiedenen  Richtungen  duKhzogen, 
meist  mit  Eisenkies,  auch  mit  Kalkspath  ausgefüllt,  so  dass  sie  Papier-dünne 
Gänge  bilden,  die  einander  theils  durchsetzen,  theils  verwerfen  und  schlep- 
pen. Die  Klüfte  scheinen  nicht  von  gewaltsamen  Bewegungen  der  Masse 
herxurtthren;  die  Verwerfungen  sind  nicht  grösser,  als  wie  sie  möglicher  Weise 
auch  durch  blosse  Austrocknnngs-Spalten  hervorgebracht  werden  können. 


R.  P.  Stbvbis:  über  den  paläontologischen  Synchronismus 
der  So  bleu- Formation  in  Ohio  und  Iliinoio  (Solih.  Amer,  Jourm. 
18S8^  [2.]  XXVi,  72—78).  Die  miteinander  zu  vergleichenden  Kohlen- 
Felder  sind  das  Apfuioekioehe  und  das  des  Jffts«f#Mypt-Thales.  Ihre  Profile, 
grossentheiis  längs  Eisenbahn-Einschnitten  aufgenommen,  stehen  hier  neben- 
einander, die  Schichten  von  oben  nach  unten  geordnet. 


8M 


**  gnne  Sduefw 28* 

«*  ihouigoKtlkitinilFoifitRBitea  $' 
m  Kohle  1'  mid  Thon  5'  .  .  .  6' 
f  rothe  KriooidMB-Sdiiefer  .  .  20' 
X  Kalkttoiii  reidi  an  FosfiliM   .    \i' 

wgnwtf  Schiefer 5' 

V  blMer  Kalkateüi 5' 

»fchwane  Schiefer      ....    IT 

I  blase  Schiefer lO" 

s  Kalkat^ 3* 

f  blaue  Schiefer  nüt  fees.  Resten  18' 

r  grauer  Kalhstein 2* 

f  blaue  Schiefer 9' 

I»  Kaihftein f 

0  blaue  und  achwarse  Schiefer .  1€ 
n  MatiBor-Kalk  mit  organ.  Reatea  4' 
m  braune  uud  rothe  Schiefer      .    IS' 

1  Sandslein 18' 


^fiett  <aMe).         niehtia 

ff  tftttbe  Sdiiefer — 

y  rether  Sandstefn — 

X  Schiefer — 

wVohie  1',  Thon  8'     .     .    .    .  3' 

V  Schiefer lOO' 

n  dbfer  £ttiEHiiiteB*Kalk  .  .  .  lO' 
t  Saudsteiu  vell  tod  organtachen 

•  Schiefer  .... 
f  »ySchwanbaBd-Bn** 
r  Kohle  S^Thmil'niil 

carpun 8' 

q  Sanditein  (Mmhamn^f) ...  50' 

p  Schiefer 5' 

0  „Bif  rmn*":  Kehle  6',  Thoa  5'  11' 
n  Sanditehi  ohne  FosaiKReate  .  W 
m  Kohle 5' 

1  Sandstein W 

k  Schiefer  m.  Piani.  n.  Eiaen-Nieren  3(^ 

I  Kohle  (Cannel) 30^ 

h  Schiefer .    .  W 

g  Kalkstein  voll  Petrefakten  .  .  3' 
K  Schiefer-  (Blackband-)  Era,  dOnne 

Kohle  und  KaHutein     .    .    .    20^ 

f  Schiefer 15' 

e  Sandatein  mit  Pflanaen  ...  40' 
d  blaue  Schiefer  mit  Pianien     .    30' 

c  KoUe 3' 

h  Schiefer 50' 

a  Konglomerat(m.Seethieren  inPe.)  100' 

Im  Ganaen  600' 
Aus  den  Gruben  von  Makomng  und  Smmmdt'-Co,  in  OAso  hal  Nai 
kttnüch  41  Sippen  mit  150  Arten  von  Pflanaen  lu  Tage  gefördert, 
welchen  MThittleaeyia  elegans,  Sphenopteris  Leaqnereuzi,  Sph.  Kirtlandi,  SpL 
Simplex,  Sph.  parviSoraf?],  Sph.  uncinata,  Alethopteris  grandiflora  |?],  11«- 
ropteris  lancifera  für  die  Schiefer  d  beaeichnend  sind,  Alethopteris  Loack- 
tidis  und  Pecopteris  plnmosa  aber  mit  den  Burofmisehen  Arten  djeiei 
TTamens  identisch  au  seyn  scheinen.  In  lUimoiM  scheint  4  damit  identisd 
und  ist  ebenfalls  reich  an  Pflanaen.  Nur  awei  unbenamUe  Lepidendron-Aitti 
dürften  beiden  Kohlen-Feldeni  gemeinaam  seyn. 

Man  ersieht,  dass  eine  Identifizining  der  beiderseitigen  Schichten-Folgü 
nicht  möglich  und  dass  es  bis  jetat  noch  nicht  gelungen  ist,  sich  wechselcei- 
tig  entsprechende  Nireaua  ansanmitteln.  I>o^h  haben  beide  Kohlen-Gebiete 
Huwche  Thier- Alten  mit  einander  gemein,  die  wb  in  Folgendem  ansamaKB- 
üellen,  wobei  aber  leider  nur  sehr  selten  au  enehen  iat,  in  welchen  der  ohsn 


Jr  kieselige  Schiefer  ' 
i  Kohle      .... 

k  Thon 

$  Sandstein     .    .    . 
Schiefer 


•  •  .  da 
...  4*5 
...     6' 

.   .  .  ar 

...    27 

f  Kohle  6',  Thon  5'      ....    11' 

a  Kalkslein 11' 

d  graue  Sandschiefer  u.  Sandaleine  66' 
e  KoUe  4'  und  Thon  2'    .     .    .     6- 

h  Schiefer 5' 

m  Baaal-Sandstein 40* 

Im  Ganaen    400* 


AMer  sie  ▼otfcpiBüen,'  tiMili  Weil  St  MhMMä  t»  (for  M» 
gemäsn  T«l»eUe  in  abweichMider  kfi  beteiduiet  werden,  und  theiti  weH  die 
RttstoeWn  wieder  n»  iBderen  D«rclieehiiltle*Liiileti  ebiteiiiiiieii,  in  welctten  die 
SehiditeB  abermalg  von  ebweidiebder  BeeeitallDnlieit  find.  Des  2eielien  1  stell 
hiater  den  Ifanwn  gecdogiecli  weit  Teri^etteter,  f  hinter  den  enf  die  obten 
Schickten  beaeMnkter  Arten,  *  hinter  den  euch  te  Enropa  Toriiommenden. 


Osten 

West. 

patenjWest. 

, 

4 

■ 

1 

Ohio. 

SpiriüBT  eaa«ratii5  HALL.  ! 

fc 

i< 

„ 

h 

^     , 

^ 

^ 

llneAtu«  Buch  •  t  •    .    •    . 

- 

- 

- 

k 

sphaernlaia  I 

- 

- 

- 

Forbaseyi 

» 

- 

• 

* 

YiX«lllKU  ) . 

m 

- 

-^ 

KentackyensU  f 

- 

- 

- 

- 

Loxonema  Hall!  ! 

- 

4-, 

Khynehonella  tp.  f     .... 

- 

- 

- 

- 

ChonMea 

Terelirfttula  subtUlU  f    •    •    . 

- 

- 

- 

- 

m«0oloba  (PHILL.  «p.  ?  *)  I  . 

- 

a 

1 

elongata  Bbon.  *     .    .    .    . 

- 

- 

- 

- 

Prodnotus  scabrloolus  Sow.  • 

- 

' 

- 

1 

rolMiAeiui  I <•   - 

WabashenaiB  I      ,    .    .    .    ' 

■ 

- 

a 

- 

penUtoma  TISCH.  ♦  f  ■     •     • 

- 

- 

- 

- 

- 

- 

AtbTTis?  «2» 

- 

- 

- 

- 

Rogers!  ! 

- 

- 

- 

Nacnla  Hammeri  [?]  •     ... 
Cardiomorpha  tp.?     .... 

■ 

• 

" 

■* 

Varneuilaaiu  I 

Varetlculatüs  FLEJf.  I  .   '.    . 

■ 

■ 

■• 

▲vicul*  orbicala  m.  f     ... 

. 

• 

- 

* 

punotatua  8oW.  *  i      ... 

• 

- 

* 

Orthia  crenistrla  PHILL.  •  !     . 

- 

- 

- 

. 

calvns  (Sow.,  an  KUTG.)  ♦   . 

- 

- 

- 

Oyathopliyllimi  ftangltes  f   .    . 

- 

- 

- 

- 

marleatiis  Phill.  *     .    .    . 

» 

- 

- 

Cyathaxonia  irp 

- 

- 

- 

- 

aa^ttlcostatoa 

• 

- 

- 

Macroehllns  acutus  Phill.  ♦  ! . 

J 

- 

- 

- 

Nattca  Tentricosa 

- 

" 

- 

lAbAl^Uial 

- 

. 

■• 

- 

NautUiia  KantokyenaU    .    .    . 

» 

* 

•• 

Bellerophon  Urel  Flem.  •  I    . 

- 

- 

- 

- 

globatus  Sow.  ♦     .    .    .    . 

. 

- 

- 

- 

- 

- 

- 

striatits 

- 

» 

» 

costatus  Sow.  *       .... 

- 

- 

- 

- 

Temnoaheilus  m 

Goniatltes  erenbtria  Phill.  * 

- 

- 

- 

l^aomphaloB  carbonariiu  I  . 

*■ 

'" 

" 

* 

4 

* 

4 

H.  DB  Saüssurb:  ein  bisher  noch  unbekannt  gebliebener  er- 
loschener VnllLan  Mesßiko'f  (Bmlh  $M,  18SS,  XV,  76—87).  Die  Ufexi- 
kmnUeke  Hochebene  ist  mit  vulkanischen  Kegeln  besttet,  deren  Schifinde, 
mehre  Hunderte  und  vielleicht  sogar  Tausende  an  Zahl,  allmShlich  ehie 
solche  Hasse  von  Stoffen  ausgeworfen  haben,  dass  die  Zwischenrftnme  der 
Kegel  bis  in  7000—8000'  See-H((he  davon  ausgeffillt  worden  sind.  Diess 
ist  der  Ursprung  der  Hochebene,  woraus  jene  Itegel  noch  mehr  und  weniger 
hoch  hervorragen.  Pfinf  davon,  der  OWsrer«,  der  Poffoeatepeil ,  der  /#«fa- 
eikumH,  der  MaÜmehe  und  der  Netaäo  de  Toiuw  übertreffen  noch  die  H^e 
des  Monikiane  und  sind  mit  ewigem  Schnee  bedeckt.  Der  Co/j^  de  PitoH 
und  der  yyVulkan  vot^  San  Andres^  sind  fest  eben  so  hoch,  aber  weniger 
ausgedehnA.  Dieser  letzte  war  bisher  noch  unbekannt  nnd  Ist  der  Gegen* 
etaaid  dieser  Beschreibung,  welche  indessen  wegen  seiner  dichten  Wälder 
schwierig  ist,  da  er  sich  von  keiner  Sei|e  aus  fiberblicken  Iflsst. 

Er  liegt  zwischen  Tt^imaroa  und  ^nmpe^uaro  8 — 10  Stunden  (1^^*) 
O.  von  MwBlim^  der  Hauptstadt  der  Provinz  Miehouean  auf  dem  W.*Abhange 
der  C&rdUleren,  welcher  nicht  weniger  vulkanisch  als  die  Hochebene,  aber 
Diese  in  einer  andern  Art  ist.  Statt  der  unabsehbaren  Ebene  mit  einzelnen 
anbedentenden    Hugel-Reifaen   bieten  Ach  hier  Reihenfolgen    kleiner  nnd 


i4«bl  itnmr  4tiMtihmr  M^^l-Betgt  und  otawl«  Striche  «ttfk 
wmd  f»hobeii«r  Porphyr-  and  Tnichyt-Getleine  dar.  Dot  naae  Bcr^  tdlitl  kn 
bb  «of  einige  Standen  Enlfemung  von  einem  noigeneichnei  tnehyludiMi 
Boden  umgehen,  der  von  einer  Menge  merfcwibdiger  und  oft  michtiger  C^ 
sidinn-Gingen  in  allen  Richtungen  durchf  etit  wird.  Durch  sahireiche  Spalten 
dei  Trachyt-BodeuB  haben  tfich  anfehnliche  Basalt-Maaaen  ergoeaen  und  sick 
mitunter  in  Stunden-langen  OheriAgen  des  Bodens  gestaltet,  welche  s.  TL 
von  ciemlich  neuer  Entstehung  sind.  Endlich  wird  die  Oberfläche  des  Bodcu 
von  einer  mächtigen  Schicht  rother  und  gelber  aus  den  vorhin  genumtm 
Gesteins-Massen  entstandener  Thone  oft  in  Wechsellagerung  mit  Konglome- 
nten  derselben  bedeckt. 

Der  ganae  Dom  des  Vulkanes  aber  besteht  aus  einem  bläulichen  iii- 
sirenden  und  Ponellan-ähnlichen  Trachyt- Perlstein  von  homogener  opaker 
oft  weiss  und  blaulich  geäderter  Beschaffenheit,  wird  an  der  Oberflicht 
schlackig  und  von  Perlmntter-artigem  Aussehen.  Er  scheint  sonst  in  iV«xtts 
selten  und  einen  anderen  Ursprung  su  haben,  als  der  als  Hauptmasse  der 
Vulkane  dort  überall  verbreitete  krystallinische  Trachyt  Ausser  am  San 
Andres  hat  ihn  S.  nur  noch  am  Piamrro  gesehen.  Beide  Gebirgsarten  gehen 
nirgends  in  einander  über ;  doch  scheint  der  derbe  Trachyt-Peristein  nach 
Alter  und  Bildung  nur  ein  Mittelglied  swischen  dem  krystallinischen  und 
dem  glasigen  Trachyt  oder  Obsidian  danustellen,  weldier  vielleicht  bloss  einer 
etwas  stärkeren |?I  Schmelxung  bedurft  hätte,  um  su  Obsidian  an  vferdea, 
und  nichts  anderes  als  ein  homogen  und  milchig-trüb  gebliebener  krystal- 
littischer  Trachyt  ohne  Krystalle  ist.  Schwarse  Obsidian-Dykes  von  sehr  un- 
gleicher Mächtigkeit  durchsetaen  auch  das  Gestein  dieses  Berges,  wie  jenes 
der  Ebene,  wo  die  Dykes  suweilen  bis  30—40«  mächtig  werden.  —  Auch 
die  Form  des  Berges  ist  von  der  sonst  gewöhnlichen  abweichend,  welche 
einen  steilen  nnd  oft  regelmässigen  Kegel  dartustellen  und  auf  ihrer  Spitie 
oder  nach  einer  der  Seiten  hin  einen  deutlichen  nnd  oft  sehr  ausgedehnten 
Krater  au  seigen  pflegt  Der  San^' Andres  dagegen  ist  ein  grosser  Dom  oder 
vielmehr  eine  Übereinanderhäufnng  von  vielen  kleinen,  ein  Berg-Hnnfen  hii 
von  etwa  4500m  See-Höhe,  dessen  Gipfel  der  Cerro  frrnnde  von  Scnuim 
erreicht,  aber  vom  Vf.  ungünstiger  Jahresseit  wegen  nicht  erstiegen  wordei 
ist.  Wenn  man  ein  Stück  des  Gehänges  erklettert  hat,  mnss  man  wieder 
hinabateigen,  um  von  Neuem  emporsuklettem,  und  grosse  Ebenen  uberscfarei* 
tan,  die  mit  Erhöhungen  bestreut  sind,  welche  weder  vulkamschen  Kegeh 
noch  Strömen  gleichen.  Nirgends  kann  man  etwas  Ganses  übenehen,  weil 
die  nächsten  Erhöhungen  überall  steil  und  hoch  genug  sind,  um  die  ent- 
fernteren Theile  in  verdecken.  Nirgends  ist  mehr  ein  Krater  an  findea, 
und  die  ganse  Masse  muss  das  Ergebniss  eines  einsigen  Ansbrucha  seyn,  der 
weder  einer  isolirten  Öffnung  entstiegen,  noch  Lagen -weise  übereinander 
geflossen  wäre.  Sie  stellt  ein  ganses  Hanfwerk  aus  aahlreichen  Vulkanen 
dar,  welche  alle  auf  einer  von  SO.  nach  NW.  streichenden  Spalte  fiegei 
dürften  nnd  der  Reihe  nach  wieder  in  einander  gesunken  su  seyn  acheinea. 
Oberall  erbliokt  man  staU  der  sonst  in  Mewiknmisehsn  Hebunga-Gebietea  so 
fawöhnlichen  Spsdten  und  senkrechten  Felswände    nnr  gerundete  ForaieB 


vmI  «üdA  AbkiAge.  Die  wifküeiieii  BHp^iiebngMi  4m  Boden»  In  JiteA» 
gehfire»  eliier  älteren  Zeit  an;  ^die  neueren  Erfcheinnngen  beelehen  in  ein« 
facber  Zerepaltang  ohne  Hebung ,  und  Oberdieae  find  die  Helrnngen  imanat 
viel  ansgedebnter" ;  sie  erstrecken  sieb  nach  einer  ansebnlieben  Längen« 
Adiae  niid  bescbränken  sich  nicht  auf  einen  einzelnen  Puniit.  • 

Der  Vulkan  bietet  aber  auch  Geyser-Erscbeinnngen  dar.  An  einem  det 
boelutenl?]  Abhänge  deaselben  tritt  man  ans  dem  Waide  in  einen  Cirena 
weisser  Felsen  ein,  die  sich  aU>lättem  und  mit  rothem  und  gelbem  Schweiil 
beseblngen.  Im  Grande  dieses  Trichters  ist  ein  ZW  breites  Becken  keehen^ 
den  Waaaers  Ton  Teränderlicbem  MiTcan  und  milchig  trfiber  Beschaftin^ail> 
woran«  dichte  schwefelige  Dimpfe  aufsteigen.  Es  wird  Yoo  7 — 6  iuneren 
Quellen  genährt  und  iwt  keinen  sichtbaren  Abfluss.  Wahrscheinlich  durch 
ZerlegusK  des  darin  aufsteigenden  SchwefelwasserstoiF^Ciases  bei  Zutritt  der 
Luft  schwängert  sich-  der  Schlamm  an  seinem  Grande  so  sehr  mit  Schwefel, 
dass  die  Eingeborenen  diesen  einen  Theil  des  Jahres  hindnrch  tu  gewinnen 
beschäftigt  sind.  Der  erdige  Schlamm-Niederschlag  selbst  scheint  von  ler- 
setttem  Perlstein  henurähren. 

Nieht  ferae  Ton  da  ist  ein  vielleicht  noch  b6her  gelegenes  Thal ,  wo 

auf  einer  ebenfalls  Vegetations-leeren  Stelle  weisse  Fels-BIOcke  flbereta* 

ander  gehänit  liegen.    Am  Ende  ist  ein  3»  breiter  Schnobt,  durch  Blöcke 

halb  geaohloasen,   woraus  sich  unter  furchtbarem  Zischen  eine   20"^  hohe 

Dampf-Säule  in  die  Luft  emporschwingt  und  die  Fels-Flächen  der  Umgebnnf 

mit  Schwefel  gelb  besehlägt,   während  am  Boden  ein  Bach  kochenden  gann 

klaren  aber  bitteren  Wassert  entweicht,  um  bald  wieder  in  Hlflflen  tu  ver* 

sinken,  ana  wekken  da  und  dort  noch  kleinere  Dampf^Strahlen  tischend  auf« 

steigen.    Aber  am  merkwürdigsten  scheint  die  Menge  von  Kieselerde  tu  teyn,' 

welche  diese    Wasser  in  Hydrat- Form  als  eine  Art  weissen  opaken  oder 

erdigen  Opals  absetzen^  diesen  ite  Bach-Bette  selbst,  jenen  ui  der  Oberfläche 

der  der  Berftbrung  ihrer  Dampf-Slnlen  ausgetettten  Gesteine,   wo  Indetaem 

diese  Opale  allmählich  tu  ganten  Fels-Massen  anwachsen,  welche  anftings  welch 

and  formbar  von  aussen  nach  innen  tu  einem  Gestein  mit  mattem  mnseheligeni 

Bmehe  fast  wie  am  Portellan  erhärten.    Solche  Kiesel-Quellen  haben^  wnhr- 

•cheinlicli  während  der  ganten  vulkanischen  Geschichte  BfeoHko's  exlstirt^ 

da  alle  seine  krjrttallinischen  Trachyte  auch  Opale  ähnlicher  Art  in  Schichten, 

Hassen  und  Höhlen  einschliessen.     Diele    Erscheinungen  am   SmU'-'AmMs 

itfanmen  daher  mit  jenen  der  Geyser  von  Jeleiid  äberein,  obwohl  sie  wenigef 

Wasser  geben   und  keine  Unterbrechungen   in  dessen  Brgnss   aeigen.      Dier 

Klarheit  des  Wassers  lässt  vermuthen,  dass  es  nicht  als  tropfbar  flOssiger  Stre», 

soadera  in  Form  dichter  Tropfen  bis  tur  Bfändnng  emporgetrieben  wird. 

Etwa  V4  Stunde  weiter  ist  noch  eine  warme  Quelle,  welche  in  einem 
natarlichen  Becken  tu  Tage  tritt,  das  wie  von  Menschen-Hand  ausgemeiselt 
and  mit  einer  Einfassung  niedriger  Mauera  umgeben  ist,  welche  ebenfailn 
Ton  Kiesel-Absätten  herrühren.  Sie  ist  weniger  heiss  und  die  ausgeschiedene 
Kieselerde  weniger  rein  als  bei  der  vorigen. 

Ebenfalls  nicht  Aber  Va  Stunde  von  der  ersten  entferat  ist  ein  12— 15m 
langes  und  4— S»»  tiefbs  Loch,  am  Grande  erflUH  mit  lebhaft  aufkochende» 


■liltirniige»-  Walter,  im  wm  %  QpwHe«  iiammifiiMii 
üeifi  UBd  äakl.  Dm  Tiefo  di«f  fieoUnf  uiler  der  PtAnigkeil  Unm  mm 
Mte;  di«  «olrtMgMMicn  Dinpfe  riiid  Mhr  wwig  gMQkwefolt;  en  AMms 
H  Tag0  iMbi  aielit  rtalt. 

Eine  Slunde  NW.  von  der  ohm  erwähnten  Schwvfol-l^nlirik  üeigt  nun 
M  eteen  PkAeaa  hineb,  wo  ein  1  Kilometer  lanfer  See  kalten  aber  dien- 
idk  bittem  Waseers  fleichfalla  von  inneren  QneUen  geniürt  wifd.  Eii 
iWicber  ttofft  an  dam  nncb  Jmripm  binab*fiifarenden  Fiuapfade,  and  Tieie 
Vefetalfiona*loae  Lichtungen  in  den  Wildern  aerttrent  mögen  alte  Beckea 
tfinlirhfir  Soe'ki  aeyn,  welche  m  viele  Salae  im  Boden  aarüciE|pelaaaeB  habca, 
tff  daaa  ein  Pflansen-Wucha  dort  anfkommen  kdnnie. 

Die  Schwefel  «-Fabrik  (wo  man  den  Schwefel  dnrcb  Amadmelxen  ge- 
winnt) iai  an  kryatalHniachen  Traefayt  angelehnt,  nnd  daa  Unke  Ufer  des 
Qeynafa  icheint  gans  ana  deif leiehen  maammengeaetat. 


F.  W.  jAfaoL:  Basalte  Niedersekie^iens  (Jahrea-Bertcht  der  Schiet. 
Geaellach.  f.  vaterlind.  Knltnr  laiST,  34  ff.).  Der  Verf.  beabaichtlgt  eiae 
aiglich  vollstindige  Anfiäblnng  der  Pnnkte,  wo  jene  Felaasten  nnftreten, 
nnd  genanere  Angaben  ihrer  örtHchen  ElgenthttmlichkeitMk  Abeehend  voa 
den  bereita  genngend  erforachten  Baaaken  der  iAmsüm,  beginnt  Jagkbl  mit 
jenen  in  der  (liegend  der  nord-wettlichen  Analinfer  dea  IHMem^eürfes  na 
FInaa-Ciebiele  dea  j0iiMe#.  Ifdrdlioh  von  der  Stadt  iMed$kerf  eriwbl  sich 
ia$2  Fnaa  «her  die  Oataee  der  baaaltiache  Mirmkerf;  nord^weatlick  eriiebai 
aieh  die  Felaen  dea  Orm/hnefeHW  nnd  dea  Leop^UMer^M^  aid-weatfich 
nnfem  dea  Dorfea  QntHMk  mehie  Baaalt*Bei^  Am  rechten  faer-Ufer  ateht 
ana  Gneiaa*  Granit  der  ImiHekie  BuchUrff  3079  F.  fiber  die  Oataee  empor. 
Er  gebort  eigendioh  achon  mm  BSkmUekem  Antheile  dea  tU^^msMrfn 
iMd  wird  nur  erwAhnt,  weil  er  ohne  Zweifel  niehat  dem  folgenden  der  kfehita 
Baanlt-Berg  N^f^DeumMmtd*  iat.  An  der  Nord-Seite  dea  ffoeaeii  üedar 
hat  em  Baealt^Feliea  am  Bande  der  Maman  Sekmaegrmke  den  Gianil  durch- 
brechen  nnd  erreicht  4400  F.  Hohe.  In  der  Nike  der  Stadt  MAOm  heeteht 
der  tMm-  oder  i8f#al«ar*BeKg  ans  Baaalt,  welcher  den  Gneiaa- Granit  dnrch- 
bieehen  hat  nnd  in  miehtigen  Siolen  abgeaondert  iat;,  er  adilieaat  Gramt- 
Trtauier  ein.  Zwiachen  Imkmkmm  nnd  Vorhtadorf  tritt  der  bnaalliache 
9fUmUrf  aoa  Bnnte«  Sandatein  hervor;  an  den  BeiährHn|a*Flä42he»  veriar 
kiate  Felaart  ihre  rOthliche  Farbe  «nd  eracheint  grau;  daa  baaaltiaGhe  Tiwh 
per*Gebilde  enthftb  mitunter  priamatiache  Sandatein-Bmehitncke.  Im  Bindi- 
kerfer  Thale  ebenfella  von  Baaalt  durchbrochener  Granit.  —  Am  rechtea 
JMer-Ufer  nnfem  der  Stadt  SekM^mm  ist  der  baaaltiache  Sftiimberji  ana  dem 
weit  eratreokten  GeröMe  emporgestiegen;  der  steile  Kegel  miaat  1566  Fn» 
B0ke.  Theüa  den  Qnader«  Sandstein  bei  Arohlafai«,  theila  nnfem  Str^vite 
daa  GerOUe  dnrchbreohead  Sndet  man  im  NW.  von  Loewemkerg  oKhn 
Basalt-Berge,  deren  Gesteine,  dicht,  porös,  verschlackt,  durch  ihre  Einacklnsse 
an  die  Mineralien  der  iäifei  und  dea  Lmmeker  See's  eriunem.  Im  Gebifga-Ziig 
aariachen  €feUker§f  tkkSmem  m^  Jmuer  haben  basahiache  Gebilde  aehr  vor- 


m 

«ckiedeae  Fniwitiimm  teeblwMibei^  «nd  m  4«n  fTMien  Fltteui,  4ie  Moe!^ 
genannt,  sind  mehre  Baiall- Berge  aas  Thonschiefer  emporgesliegen;  n^an 
findet  milunter  Thonsciiiefer-Brocken  im  Basalt.  —  Als  besonders  interessant 
wird  der  WnmUrf  sttdiioli'  ron  Bremfarttm  bexeichnet;  der  ihn  susamroen- 
selzende  Basalt  enthftlt  oft  einen  halben  Zoll  groisse  Krystalle  glasigen  Feld* 
s|M«bM.  Yen  WM^Udt  bis  NiktMadi  ist  h»\  die  ganze  Gegend  basaltisch; 
sfid-östlich  von  WM^iadt  tritt  Thonschiefer  auf  und  süd-westlich  Granit» 
durch  welchen  die  StrU^fmuet  Basalt-Berge  emporgestiegen  sind.  Die  Höhen 
\m  SW.  von  Sirisytm  bestehen  aw  Granit,  Gneiaa,  Thonschiefer,  Gabbro  and 
Serp^&tin.  Aach  hier  Termisst  man  den  Basalt  nicht;  so  hat  derselbe  u.  ^ 
Im  UdUenpund  nnfem  Nimpttek  den  Gneus  darchbrocben.  —  Eine  von 
s&mmtlichen  Ins  jetst  erwähnten  abgesondert0  Gruppe  bilden  die  Basalte  der 
Grmfschaft  Qlai»,  welche  sich  aus  Gneiss  und  Glimmerschiefer  erhoben 
haben.  —  Dolerit  findet  man  in  NUdeffMMuUn  mir  hin  and  wieder,  so 
namentKch  am  Ufer  der  seAlAendsn  Neu$e  unfern  Jtmer,  Das  Gestein  hat 
anf  Bnnnkohlen  beim  Dorfe  Bremkerg  «ngewifkt  und  solche  in  Pechkohlen 
vmgewandeh. 

E.  HAssmauHP:  relatives  Alter  der  vnlkaniscben  Gesteine 
im  iiMi-OeMrye  (Verhandl.  der  Wflrsburger  phys.  Gesellscb.  iÄ).  Nacj^- 
dem  zuerst  v.  LBOioABD^aaf  das  Vorkoomien  eines  trachytischen  Gesteins  am 
PßrMkopfe  anfnerksam  gemacht  hatte,  war  es  GufBanLBT,  welcher,  gestützt 
anf  hungifthiige  Beobachtungen,  eine  scharfe  Trennong  des  bisher  als  Phono-! 
Kth  bekannten  Gesteins  in  eigentlichen  (ftlteren)  Phonolitl^  und  trachytischen 
Phonolith  (Traehyt)  versuchte.  Wenn  wir  die  typischen  Reprisenl^ten  bei- 
der  Geateine  in's  Aoge  fassen,  so  ist  ein  bedeutender  Unterschied  awiscb^fl 
beiden  gar  nicht  zn  verkennen.  Der  Trachyt  des  AUehherg^^  des  PferdMy 
koffBM  ist  manchen  Varietäten  desselben  vom  SiebengeHrge  täuschend  ähnlich, 
und  mit  dem  Phonolithe  cles  Ebersherge$y  des  PferdskoyfSy  der  MiUekurg 
nicht  EU  verwechseln.  Schwieriger  wird  die  Sache,  wenn  wir  gewisse 
Varietäten  des  Gesteins  vom  Calvarienkerg  bei  PoppetUkmu^n  und  von 
MäseUHm  mit  dem  Mesotyp  führenden  Phonolithe  der  Maulkupf$  vergleicheaii 
Hier  fallt  uns  die  Unlerscheidang  so  sehwer,  dass  wir  eine  Tiennnng  nur- 
gestfitst  auf  onsre  Kemitniss  def  jeder  Ortlichkeit  sakommenden  £igenthüm-!> 
lichkeiten  vomebnen  kämen. 

GvTBMLiT  hat  alle  diese  Schwierigkeiten  nicht  verkannt  und  desshalb 
■ach  nach  mideren  Beweisen  seiner  Theorie  gesucht;  er  glaubte  sie  in  den 
Einschlössen  lu  finden.  Die  Einschlässe  in  den  festen  trachytischen  Gesteinen 
sowohl  als  auch  io  deo  Tuifen  sind  mehrfacher  Art;  sie  bestehen  aus 
Glimmerschiefer,  Forphyr-Eonglomerat,  Granit,  Syenit  u.  a.  m.,  und  endlich 
aus  Basalt.  Letzte  waren  für  diesen  seinen  Zweck  nur  allein  wichtig} 
er  fand  auch  bald  sowohl  Einschlässe  von  trachytischen  Gesteinen  in  Basalt« 
wie  solche  von  letatem  in  entern.  Gestützt  auf  diese  äusserst  schätz- 
baren  Beobachtongen  unternahm  Gotinauv  nun  eine  relative  Alters-Bestim* 
mang  der  Eruptiv-Gesteine  der  ÜAöii  und  unterschied*  folgende  vier  Perio- 

•  Jakrbodk  Ute  Miii«nilosle  iMS,    8.  I3ä. 


MI 

den,   wlhreiid  deren  jeder  eine  Eroj^oB  einee  Tiiftiniifhett  Geüens  iMI- 
gefmideii  haben  sollte: 

1)  Periode  dei  eif^ntlichen  oder  älteren  Phonoliths; 

2)  Periode  dei  älteren  Baialts;  letiter  «oll  durch  «einen  Hornblende- 
Gehalt  charakteriairt  werden; 

3)  Periode  des  jüngeren  Phonoliths,  welcher  eis  Kennzeichen  Sphca 
enthalten  soll. 

4)  Periode  des  jüngeren  Basalts. 

Später*  verrollkommnete  GurnnuLsr  diese  Skala;  er  fand  einen  Basak, 
welcher  den  setner  jüngexen  Periode.  Gang -artig  dorchsetst,  und  schk« 
hiernach  noch  als  5.  Periode  die  des  Dolerits,  »als  6.  die  der  Nephelia- 
Gesteine,  und  als  7.  noch  fortdauernde  die  der  Leucit-Gesteine  an. 

Wie  wir  sehen,  dehnt  GirmmLR  die  relativen  Aiters-Bestinnrangen  der 
eruptiren  Tulkanischen  Gesteine  auf  den  ganzen  Erd-Ball  ans.  Gegen  eiae 
solche  Aasdehnung  mnss  man  jedoch  entschieden  proteatiren,  indem  ei 
ungerechtfertigt  erscheint,  das  Stückchen  Erd- Rinde,  das  wir  glaabn 
genügend  zu  kennen,  ab  Maasstab  für  die  Entwicklungs- Geschichte  dn 
ganzen  Planeten  anzunehmen.  Aber  sehen  wir  hieven  ab  und  betracfates 
die  Gesteine,  welche  in  geschichtlicher  Zeit  unsem  thätigen  Valkaoci 
entflossen  sind,  so  gelangen  wir  zu  Resultaten,  welche  der  Annahane  vos 
bestimmten  Perioden  entschieden  widersprechen. 

Die  Laven  Ulmmd»  liefern  nach  den  unübertreiflichen  Untenmchnn|{ai 
BimsBN's  hiezu  die  besten  Belege.  Der  HMa  zeigt  uns  in  dem  Lava-StrosM 
von  J%iortd  ein  (^stein,  welches  49  Prozent  Kieselsäure  enthält  und  ofaoe 
Zweifel  als  eine  Anorthit  -  Lava  anzusehen  ist;  grosse  Ähnlichkeit  in  der 
Znsammensetzung  hiermit  zeigt  nach  ScmizD**  der  Basalt  des  KrmUmkerftt, 
Verschieden  von  der  ThiorBm-h^nK  ist  der  Lava-Strom  v<m  Hmi*  mit  56  Pn»- 
zent  Kieselsäure;  eine  andere  Zusammensetzung  lieferte  die  EfirmkccU- 
Lava,  die  bei  59  Prozent  Kieselsäure  einige  Ähnlichkeit,  nach  Abzog  dei 
Wasser- Gehaltes,  mit  dem  Phonolithe  des  BksrHergt  zeigt.  Die  HekU- 
Asche  vom  Jahre  I84S  lieferte  wieder  eine  Zusammensetzung  ähnlich  der 
IWI#-Lava.  Die  Obsidian-StrOme  am  nord-östlichen  Abhänge  des  ÜeUm  zeifai 
hingegen  einen  Kieselerde*  Gehalt  Yon  71  Prozent.  Wir  sehen  abo  onltr 
diesen  5  dem  Hekia  zum  Theil  in  geschichtlicher  Zeit  entströmten  Lavea 
nur  2,  welche  annähernd  gleiche  chemische  Zusammensetzung  haben.  Wir 
sehen  aber  auch  weiter,  dass  von  einer  Regeknässigkeit  im  Sinne  GvTBBnLzr'i 
keine  Spur  vorhanden  ist,  und  endlich  dass  trachytische  Gesteine,  welches 
ein  grösserer  Kieselerde-Gehalt  als  allen  auf  der  Rhön  bis  jetat  gefundeaci 
eigen  ist,  den  jetzigen  Vulkanen  noch  entströmen.  Aber  nicht  allein  der 
HMtiy  sondern  auch  die  übrigen  Vulkane  i»Umd9  geben  dieselben  Resultate. 
So  hat  femer  der  letzte  Ausbruch  des  MatUs  Roiaro  {EfOtMo)  «of 
JmM«  im  Jahre  i80M  eine  Trachyt-Lava  geliefert,  wie  auch  die  jung-vulka- 
nischen Berge  am  Bupkralt  aus  Trachyt- Gesteinen  bestehen,  welche  einen 
Kieselerde  -  Gehalt  von  64 — 70  Prozent  haben.    Die  Laven  das  Vßmnf^  voa 


*  OUTBEBLST,  TiLlkAnoldtftehe  G^tfcelnt,  I\Uda  iStM. 
**  2oitaohriA  der  d«atMh«a  goolosiBohan  GsaelUohaA^  lY,  203. 


8M 

tenickifd«i«iii..4l^  «^jigra  «9cl|  ,^Mi6  YorpchiaiiiQiie-  2tt0«ini|ie«8eUimg ^  so 
ist  die  Lanra  von  JP«iß  um  4  Pro^ont  neicber  an  Kiefelecde»  «la  die  vom 
Jahre  iS04,  . 

Ajis  dieMO  .Ang^be^iDv^rd  klar  bervorgaheii ,  daM  eine  RegeUnasaigkeU 
iB  der  2fei||qlge  der  .eruptive«  Geüleine  überall  nicht  hesleht,  und  wir  wordeq 
desshalb-  beaaer  thun^  die  durch  di^ae  UlttesBiichuiigen  gewonnenen  Reaultate 
auf  das  Bhön-Q^birge  anauwenden , .:  al«  umgehehrL  Sicher  ist  ea ,  daaa  die 
verschiedenen  vulkanischen  Gesteine  ein  verschiedenes  Alter  haben,  und  es 
lisst  sich  Diess  durch,  die  Beobachtui^  der  Einschlüsse  und  durch  die  Lage- 
mngS'^Yerhiltnisse  ieicht  beweben*  Zu  diesem  Zwecke  wollen  wir  einige 
Beispiele  anfiihren. 

Der  trachytische  Phenolith  vom  Ctifvari^^kerg  bei  Poj^petUUmseH  enthfilt 
Fragmente  und  Blöcke  des  neben -anstehenden  Glimmer-  und  Hornblende^ 
rührenden  B^salta  elngefioUiMann,;  erH«  ist  also^.biw  entschieden  junger  als 
leUter.  Der  Basalt  api  westlichen  Abhänge  des  Pferdskopft  enthalt  sowohl 
Phonolilh-  alff  auch  Traobyt-EinschlliUse;  lettte  stimmen  mit  den  anstehen- 
den Gesteinen  äberein ;  es  ist>  folglich  dieser  Basalt  jänger  als  der  Phpno- 
lith  und  Trachyt  des  Pferdskopfa.  Der  ganz  in  der  Nähe  des  8tellberße9 
auftretende  Mesotyp- führende  Basalt  enthält  Phonolith  und  mnss  desshalb 
jüagw  seyn  al«  der  Phonoliti^  d^^  SteUUrgea,  Der  CtUvarienherg  M  Puida 
leigte  vor  mebren  Jahren  in  einem  Steinbruche  Säulen-fönnig  abgesonderte^ 
^hten  Basalt  mit  .Einsghl<ls»en  von  umgewandeltem  buntem  Sandsteine»  von 
Granit  w,  a.  aa.^  welcher  «von  .ein^m  porösen  jöngeren  Basalte  derart  durch* 
setsruwrde,  doss  sioh  letater  in  ^y  durch  die  Sftulen-törmige  Absonderung 
des. ersten  entatandenen  JEwiAshenräume  hin^ingepresst  hatte*.  ,Der  Basalt 
einer  Kuppe  Irei  i^iekio»  auf  4om  Wege  nach  TeußUtfm  enthalt  neben 
Fragmenten  von  Buntam.  Sandatoine  Einaohlivise  von  Phonolith  und  Trachyt. 
Dieser  Basalt  ist  also  jünger  als  derjenige  Phonolith  und  Trachyt,  von  welchem 
Fragmente  in  den  Basalt^Teig  aufgenommen  worden  sind. 

Wii  kÖliniBd  noch  viele  deraiüge  Beiipiele  heraählen,  und  ohne  Zweifel 
hak  GimmiAv'  noch  umfangveicherO  Beobachtungen  gemacht.  Die  angeführten 
Senagen  jndoch,  um  uns  ^u  letgen,  dasa  die  Bildung  der  Eruptiv -Gesteine 
ia  dem  Hhon^Mrffs  au  verachiedenen  Zeiten  erfolgt  ist. 

Die.  oben  berfihrten  Beme^ungen  tiber  die  Gesteine  der  th&tigen  Vulkane 
erianen»  uns  jMoch,,  keine  zu  voreiligeil  Schl^^se  lu  ziehen  und  nicht  weiter 
ufehan,  Üs  in  sagen,  4as.und  das  Gesfeeinist  älter  oder  junger 
aU  jen^a  daneben  vorkommende.  Es  scheint  allerdjngs»  dass  der 
Phaaolith,  wenigstens  im  sddrwestllcben  Theile  der  iMo»,  unter  welchem 
wir  die  Umgebung  der«  Quellen  der  Puida  und  der  Ül9t^  verstehen,  den 
Reigea  ua  de*  vulkttualdiet  Ef«ptionen.  eröflkiet  hat*%  dem  aber  bald  hier 
WsalfischemKl  bald  «kgrlicachytiache  Gesteine  gefolgt  sind«  ohne  daM  jedopb 
in  der  Zeitfolge   eine   Regelmässigkeit  beataht.    Diese  Periode  mag  lange 


■^r-* 


*  Ohne  j^weifel  wird  wohl  der  Jüngere  Basalt  den  von  uns  vor  2  Jahren  entdeekten 
Prdlgon  Phosphorit  (Osteollth)  enthalten.  "  ' 

**  Xm  typlBoheA  Phoiiomh«  dM  t»esel«linifteii  Gebiets  kdnnCen  wir  mit  GUTBttUnr  k«te6 
<iMttMkttk  Baiiüt*BloMUlbte  aadM 

Jahrbuch  ISS».  53 


SS4 

l^dnMfft  iitfiff  ^fVfttl  nch''  wenlgsftMtt  diirch  41b  *i^IM6  tailtl6  ^^MHf  «-SbIi 
etmwMlt  heben.  Aitfr  iStftyiv^««  mImmi  wir  4ie  |;«tiM  BriiiiikoUei4F«ynB»l«Mi, 
einen  Schichten-Komplex  Ton  15'  Hichtigkeil,  swivchen  xwei  Renll^^SMinei 
IfelMttet.  Elnihnlfehet'  VerMIhiiif  befUnd  aoeh  M  vielen  MHlen  Brwat- 
koiilen^Lai^m.  An  StIk&fHein  endlich,  wie  wir  teben  firiher  mwUnl  hnftei, 
fknden  wir  die  PHIchle  naseter*  B^ehe  nritieD  in  einer  Tnff«AMa|neniiig^,  st 
dMa  dieaer  letaten'  Ablagenmlgf  ttech  ein  bedentend  jünf^erea  AH^  mge- 
idhrieben  werden  mflsste. 

Passen  wir  nnn  die  gewonnenen  Reaullnte  vasanimen,  ao  ergibt  »eh: 

f)  Die  vnlkattiscben  Gesteine  dtr  Uöhn  sind  von  yerscbfedeneoi  Alter; 

2)  den  Anfang  der  \  ulkanischen^  Eraptionen  scheint  wenigstens  im  afid- 
westlichen  Theil«  der  iloiii  der  Dordhbrnch  tfea' typischen  Phonolitha  ge- 
nmehl  su  hab^i^ 

9)  eine  Regehniasigkeit  i*  den  Emptiotten'»b«ftfigtieh  der  EeitfMge  be- 
stand nicht;  oder  mit  andern  Worten;  Gesteine  Ton  gleicher  chemisclier 
SttsamnensetBQttg  und  gleichem  physikdfscheni  Verhaken  sind  nicht  noth- 
wendig  gfeichteitig  dem  Erd^Innetn  entlossen. 


J.  W.  Dawsoh:  die  ntttre  Steinkohfen-Formation  In  JMMtd^ 
AiMfUuL  dLtmJL  Bdinh,DwU.  PMüaa.  Kmg.  19M  [4],  Xft,  7t--^f3).  Belege 
fllr  dns  Vorkommen  de^  Kohlen -Flora  und  entsp>rechendon  Msäwnsser-Bil- 
dmigen  aus  dem  Attffang  der  Kohlen  «PtoHode  shid  in  iVmMAefflett^  nnd 
19€mkrmün96hieM§  wohl  nnd  in  n^mchfach  belehrender  Weine  entwfeheh. 
Der  untre  Theil  enthält  Schierer  nnd  Sandsiehie  (ebne  Seetbior^leite ,  aber 
mH  IVämmem  ron  Planten,  FüM^hen  und  Enioia»atmon,  mit  Wnrai*  Sporen, 
Wellen-  und  Regen-Zeichen,  Sonnen-Risse«^  ReptHinn-Ftttien  und  nnfreehlen 
BlnmeiO,  tnit  niichtigen  Meeres -Kalken  und  ^jygßm  darüber.  Br  tat  ver- 
schieden von  der  ächten  (vitteln  nnd  oberevy  Kohlen -Fonmtleli  dnreb 
Lagerang,  Mineral-4/harakteV  nnd  Fossil^^Aeste.  Im  westHchen  Tb*ila  Km- 
9ek&hUnU^  ist  er  am  michtigslen  entwickelt  (ilOO^  vnd  Mit  Aene  kttts 
gtns.  Während  hn  S.  der  Caägftrfd- Berge  der  nvaeriaehn  Theü  der  msiem 
Kohlen -Formation  nur  sehr  gering -mächtig  «nftrHt,  tst  er  nebel  4er  idltea 
Kohlen -^Formation  im  Norden  dieser  Ketto  wohl  enMrlclBelC.  Bier  faUca 
jene  Sflsswasset -Wiedertchläge ;  der  Bltnme^^ebilt  Ist  statk,  die  Fiacb-Reüs 
siikd  wohl 'erhalten*  Pfanzen  kommen  fisät  gar  nicht  voTi  bn  V.  der  Aay 
i€'  Clkthurg  ist  das  von  toaAV  bescfariebone  f769'  mäebtlge  Gebirge  vea 
Hhlk-'K<mglomi6raten  mit  •  Sandsteinen  und  S«blefem  wahnebetnlicb  der  Ver- 
treter dem  nnlem  Kohlen- Gebirges  von  IfemmfhoiH^kd^^  an  dessen  ftstfiehem 
Thelle  w^e  am  Cb^e  Breim  dns  mlulo  «n  mebreh  Funkten  nnstebt;  die  nseeri» 
toben  Kidksteine  und  Gypse  mit  den  nnlerlagerode»  Sandsteinen  «mI  Sclnsfewi 
sind  an  einigen  Stollen  an  beebaebten« 

Diese  ältere  Kohlen-Formation  ist  in  NeusehoHiami  Kalkstein-  nnd  Fisch- 
reicher und  ärmer  an  PHanaen-Resten  und  Trockenland-Sparen.  Diese  lelatca 
kämmen  nn  deo  Rändetn  der  Kohlen -Felder  vor  und  bestehen  grassevtbeils 
in  Konglomeraten  aas  silurischen  nnd  devonische^  fiesteinen  der 


stoiiH  imd  Kilk-SdubUnii  ¥•?,  DfSMP'*43tfbUdey  die  ikreii  ofguuMlmi  GhiurAtot 
oft  weduBhu  Zwif&hen  der  BildMf  der  iwekkiei«  lfioUdB*FomMiüoMii  JnkM 
örtüehe  Senkangen laaA HeboBfen llMlt||fefiMidal^  worim «leb di»  neingege» 
sibUdie  SMlwick^lMf  beider  etklift.  In  Nmnehohlmd  viM  die  ottlef» 
Sleitili«1i1e»^4»iaKlieii'  dueb  eil»  bede«legldee  Yorwdten  ton  f  »lüifledwidino 
(nunal  L.  elegaae)  nad  Poecftei,  -t-  die  mbtie  düceb  HefcbAq»  «■  fiigilhnw* 
ond  FaiMM  «ovrdbl  als  Iiepidodeddntt^  ^  die  obere  baapisWiliob  dnrcb 
Kaeffiereg,  8iahüitift6D  iind.  Famen  beaeichMi.  In  det  emtea  bealebas  d«A 
Fifcbe  bäuptaAoblkb  in  Artender  Sippen  Palaeoniacns,  Gytolepia  eder  Aeao* 
l«pii,  Ceartfodo»,  ftbiaodns  und-  CteaacanUioa;  ÜMO^arüge  Miaebeb  afaid 
^  eÖMlgen' Weücbtlfierei 


F.  y.  Rkbthopeh:  edle  Era-Lageratftllem  int  Traobyl^C^Urgiü 
ITfifinia  <Jab#b.  d.  geofeg.  .Releba^Anat  1^  69).  Die  Ena  tteiea  ailnani- 
lich  in  Gängen  auf  und  gehören  ohne  Auflnahae  'den-  Traebyi*€lebiig«'aiR' 
ifin  und  wieder  sind  die  Gange  aadb  in  GeateiiÜMi  der  NaobbancbafI  Bn- 
füfaread,  ao  bei  Sek^mmiM  iaa  Gaeiaa  nnd  Syenit,  bei  MA  Lmpö^  Bmfm 
aad  FeM^Bmnjfm.  in.  Mergeln,  der  Nii*nainliteB-*PainMliaik  Mhi  karni  in» 
Tracbjt^  Gebirge  >  drei  >lIaB|Hgli6de»  onteracheideiit  1.  Gffilnatelii  •«anlgeir 
Trachyt,  2.  eine  Gmppe  Terschieden'artigerf  meiai  slarfc  basiacher  Tiaebyfe,' 
a.  TiacbyM?arpbyr;/beide  eMen  beaeiainen  MiMadn^Bniptiette»,  letate  die 
volkaiüscfaer  Thitigifeiu  Di*  Biä«  rührenden  Ginge  aetoaa  in  GrtnatehK 
ardgan  Tiaoby«  anf,  iodenaiob  aeken  in  4er  aweiten  Gnippe  und  leblen  Uk 
Tradfajt^Fetrph^i.  Ihre  Eatitebnnga  -  Zeit  Mit  aber  oüt  jener  dea  letsten, 
also  ant  .der  Peviede  wllBaaiaeber  TbAtigkeil  auaanunen,  wie  aieb  doreb  viel- 
fache  ThateaciMB  bewettan  Maat»  Ancb  det  Verbreilong  nacb  sind  die  Mlen 
Erfr44ager8fftllen  an  das  <lfebeaetaanderTerkenunea  der  valiuMiioheB  Trathyt- 
porpbyiuGdbildeiand  Oea  Tnabyk-GeMrgea  gebmiden  (daher  die  üiowBBntrail€# 
in  den  <jneia»«Vdrbrei(nngi»BeaiilMib  ton  jenta^  1.  AkrmäkmffB^  WSrStpaüik^^ 
^alaMüdiy  Vmf§a§  n.  a^Wi-  ia  ^MaiMrfa»)  %i  Kmpmtk^  QUA  Smf09  Bmapt^* 
FeM-Bamya^  Hugff^^ßmmffmy  ^Pni^a«,  4WttaM«re  v«  i*  n^(  8.  Gegend  von- 
Tiolunf  nnd  TtM^mmifa^  4.  Gegend  'f^m  Mekmtmitm  nnd  KäemmUm ;  hingegen 
die  nnftergeordliete:  Vctbieitnng  im  aüagedlebnlen  Tracbyi«* Gebirge  AfMan« 
kmtfmt  an  der  Mmra*,  in  de#  Midru  nnd  im  ritafroriar  Tfaicbyi*«Giabiige). 
Die  Gang  ÜMae  iA  tbeila  feal  and  ennin  qnnraig  ndt  eingeapnngtnn  Kieaan, 
theila  bongkmerdtiaeh,  indem  bk  Ttaebfkpefpbyr-dEtignr  Gmndmaaae  MOebe' 
dea  Hebengarteinea  nnd  andeter,  ana  giiaaerar  Tiefe  ataauMkider  Feiaaiten 
liegen^  Ihefla  weiab»  erdig  and  ataflL  lanelat.  Die  fime  afaid  dem  Gallgmit^l< 
fein  eiage^pTtagt  odea»  bilden  Itleine  Tmme,  die  aicb  afeüenwaiae  ehanltem 
and  in  grossen  Dmsen  die  bekannten  brjatallttitlen  Mineralien  fttbaen.  Um 
Nmfff-^thn^  berrtcbendieAicbtnngen  St.  6  und  Sl.  3;  die  Ginge  der  ersten 
aind^  ftltm,  {edoeb  scbainen  beide  in  ibrar  iBrV'Pfibmng  niebfr  weaentKcb  aei^' 
sebiedeii.  fieii  fWielmiyb  nndiat  gnnnen  Jf|paHa*-Mbyir^Gebit|tebe»nobt 
St.  23  — 1.   —   Sinuntliche  Erae,  mit  Ausnahme   von   Gediegen -Gold   nnd 

53» 


•ioUich  BtsenkiM^  Bkende,  Bleiglanx,  AnlinoiigljuiE,  Kupferkle»^  Rethgilti^en, 
flMbemdwrfa^e),  mid  dt  bo^eiteode  MisenJite  flnden  licii  sohwefelMon 
^terbindangen  (BaryUpith,  Gypi)  and  Omuts,  wom  nor  Kirareiian  noch  Kar- 
bonato  vom  Kalk,  Bisen  und  Mangan  kommen.  ()nart  nnd  Ene  aind  im  Ali- 
famekien  die  Alteaten  Tbeile  der' Gang- Anif&llnng,  sckwefelsanre  VeriNa- 
dangen  nehmen  £e  «weite,  kohlenfanre  die  .dritte  Stella  ein. 

Geht  man  ans  von  den  beiden  Thalsachen  des  gleichen  Alten  nnd  innigai 
Zusarnnrnnhanges  der  GangwAasföllung-  mit  der  dem  Trachyt-Porphyr  veitai- 
denen  vnlkanitcben  Thitigkeit  nnd  der  arsprünglichen  Bildung  von  Sehwefel- 
Metallen  nnd  Quan  in  den  Gingen,  so  ergibt  sich  ali  wahrscheinlichMe 
theoretische  Erklfirung  die  Bildui^g  der  Gang-Gesteine  durch  Exhalation  voa 
Gasea.    Es  wiren  dann  drei  Perioden  sn  unterscheiden: 

1.  Exhalation  von  Fluor-  und  Chlor-Verbindungen,  wahrscheinlich  nnge- 
fthr  gteidmeit^  mit  den  Enplionen. 

3.  Exhalation  von  Schwefel -Wasserstoff,  welcher  die  Chlor -Metalle  ia 
Schwefel-Metalle  nmvMmdelle. 

In  diesen  beiden  Perioden  würden  alle  jene  Prosesse  vor  sich  gegangea 
seyn.  Welche  DAtmais  durch  einige  Reihen  von  Experimenten  In  so  grosser 
Zahl  knnstlicb  nachgeahmt  hat,  und  dadurch  wird  die  Bildung  von  Quarx  und 
SchwofBl-Metallen  so  wie  die  tief  greifende  Zersetzung  des  ffebengestenn 
eifolgt  seyn. 

3.  Infiltration  atmosphärischer  Wasser,  Schichten  -  weise  kryslnlllnische 
Anordnnng  von  Qnarx  und  Schwefel -Metallen  in  den  Wänden  der  Gänge, 
Oxydationen  der  Schwefel -Metalle  su  schwefelsauren  Salzen,  von  denen  dm 
Baryt-Sak  sich  in  Krystallen  absetste ,  während  die  leicht  lAsIic^en  Metall- 
Saixe  noch  hentigies  Tages  in  ungeheurer  Menge  ausgelangt  werden ;  endlich 
gebärt  dieser  Periode  die  Infiltration  kohlensaurer  Verbindungan  an. 

Dieselben  drei  Perioden  lassen  sieh  allenfthalben  im  Trarhyt  -  Poiphyr- 
Gebiiga  nachweisen,  wo  sie  die  ausgedehnte  Aiannslein#Bildnng  und  onsähfigs 
ander«  Verbindungen  hervoiiirBchten.  Jedoch  ist  dort  awtseh^n  der  aweiten 
und  dritten  noch  eine  Kohleasäuemngs-Periode  einauschalten,  weicherer  Zeil 
nach  mit  der  dritten  susammenfälk  und  jetzt  nocb  fortdauert 

Dass  die  Gas-Exhalationen  im  TmehytporpbyrTGebirga  ksfine  Em-Lnger- 
Stätten  .schufmi,  aondera  diese  auf  den  Grönrtein- artigen  Traohyft  beschriDkl 
sind,  ist  natürlich,  da  die  ChloT'-  und  FhMt-Gaae  ihre  gebundenen  elelUo- 
positiven  Elemente  nur  den  tieferen  Theilcben  des  Gesteines  selbst  amriehca 
konnten,  welches  sie  durchdrangen,  um  die  Spalte  su  eirmiAen.  Dns  Kiesel- 
säure«>reichare  Gestein  enthält  aber  in  arsprflnglicfaer  Mengung  Aelne  Spte  vaa 
Erzen,  der  Horablende-Trachyt  dagegen  ist  sehr  reich  daran».  Die  Wirirnnges 
der  bei.- beiden  Gesteinen  nachweisbaren  vAlUg  gleichen  Gas*»Bntwickalnaf 
mussten  daher  durchaus  vetschiedan  -seyn. 

Diese  Ergebnisse  stinnnen  auffallend  ubeveiii  mit  den  Resnhalon,  ^reiche 
BmiBH  am  HdtU  und  Srn^CLAma  Davousam  Faiii«  und  Äinm  iber  die  Auf- 
einanderfolge, der  Gas^Entwickelung vornnd  nach  dam  EüMttf^mdä  eshiehea. 


♦• . 


8ST 

tJalicb.*<L  geolo^.  RMeht^Aiul.  IX,  10).  Dieses  Gebilde  ia  tetnen  grofsen 
ne—iig  Meiien  langen  Zage  iil  eine  der  meikwArdigBlea  BrachekraBgea  im 
geoleglechen  Baii  des  nOrdlidien  AMünges'  der  Mwf^hm^  ven  SMt^ten 
beginaeiMl  i>la  nadi  ilaesieiirf.  Die  wesionlKehstett  Punkte  dter  Pomntiea 
liegen  niHSh  .iwei  MaiAea  Weetwviits  JleltAer  in  MeresAleftea,  :isolirte  60  bis 
80'Paai  laäcbtige  KapiMB  .4Aick  bei  Trapfßm.  Sodemi  folgt  getiaaal  der 
Grfa  TOD-  Bokmk  an  der  üWdktal ^  OMetseia  gegenüber,  der  von  Krolum^ 
Jener  im  nnlem  Nidm^TluA  in  P^Um,  besonders  bei  IToaiieaa«,  und  von  da 
nur  sporadiseh  in  Ttomomm*^  Jmsioer  and  JlvesaoiDer  Kreise  bis  iSfaeaerj» 
■ad  LmmkBTfj  wo  die. grosse  0H$tUim9dke.  Gyps-tBüdang  beginnt.  %VeB  bier 
an  tritt,  im  Norden  durch  die  weit  erstreckte  PcinimhB  Ifiederang  and  im  Süden 
dosch  die.  derinürdlieheii  Fnss  der  K^ärfmtkmi  begleiteBdea  Berg-Aeiben  be- 
grenil,  ^e  Welleof- nmrige  ton  engen  Scblachten  dnrekAirckte  PedeU9dm 
Bochebeae  anf,  und  ibr  gehürt  auch  die  ganae  0##fsli«isdle  Gyfs  «Bildung 
an.  Sie«  saht  in  einem  6  bis  8  Meilen  Iweiten  Streifen  bis  C9b«lyai  am 
HaasMsr,  wo  dieselbe  pll^tslich  abbricht,  ist.  aber  auf  grüssem  teecken 
häufig  TOft  nenern  Ablagerungen  bedeckt.  —  IVIrgends  enthilt  der  Ojps, 
welcher  an  vielen  Stellen  bis  xa  fünfolg  Fuss  mächtig  ist,  organische  Bitt- 
schlüsse: er  ecbeini  ein  vollkommenes  Äquivalent  der  QM$sUeke%  Stein* 
sak- Bildung. 


Fn.  Roua:  aber  die  geologische  Stellnag  der  Uümer  Ter^ 
tiftr-Schichtea  in  Ni9derMtrr§iek  (Sitsnags-Ber.  d.  Wien.  Akad.  iSS9^ 
XXXVI,  37--84,  besoaderer  Abdruck  S.  1—50,  2  Tabellen).  Albaihlich 
ergebea  sich  die  Mittel,  die  neogeaen  Schichten  der  vemobiedenen  Örtfieh- 
keiten  des  ausgedehnten  Hisaer  Beckens  mit  einiger  Wahrscheinlichkeit  und 
selbst  Sicherheit  nach  ihver  Alters*Folge  su  ordnen,  indem  kein  üfiliohes  Pfe> 
fil  die  ganze  Schichten*Folge  darbietet.  Der  Vf.  gelangt  su  einem  Versuche 
dieser  Art  gelegentlich  seiner  Üeissigen  Untenuchungen  über  die  fossilen  Reale 
von  Hora,  Bgffemkurg  und  JfstMav  (incL  QwUtmiarf^  Jfis/f,  DresstcAsii) 
am  Ost-Rande  des  Mannkärd&'Bergew^  16—20  Stunden  NW«  von  IVSsa.  Die 
40' — 50'  mfichtigen,  .«emlich  söhlig  gelagerten  Scbfcklen  bestehen  in  Send, 
MoUasse-Sandstein,  Nullipörea-Kalk  und  Konglomeraten  und  lassen  eine  untse 
und  eine  obre  Abthetlung  untersdieiden,  welche  übrigens  manche  fossile  All 
mit  Mnander  gemein  haben.  Im  Gänsen  kennt  man  hier,  nasser  einigeB 
andern  fossilen  Resten,  von  den  500  Arten  Gastropoden  des  HVsner  Beekeat 
38  and  eine  viel  grössere  Anudil  Bivalven- Arten,  von  welchen  jedoch  vor- 
erst nur  31—32  als  am  verlissigsten  bestimmt  und  sugleich  von  andern 
Orten  bekannt  berücksichtigt  werden.  Unter  ersten  sind  12  der  örtlichkeH 
sigenihimfick.  Am  meistöi  ObereinstimmuBg  (im  Wiener  Becken)  zeigen 
diese  (a)  Beste  mit  jenen  von  (b>  Cftmd,  nur  wenige  Stunden  von  Efget^ 
kmrg  gelegea,  welchen  sich  «Ke  in  den  Senden  von  Niederitretti$f9iiHeni 
Ehereiorfj    Weiniiei§  ia  gleicher  Gegend  als   die  nächst  iUasta  Gruppe 


MtBÜifti.  DMqrf  Wftiiatt' dflM  AllM>  iiMk  Mgan.  (•)  ««  Ik^yrf  Md  llvlli- 
ptw»  Jf^fce  %oa  JSißim&knmn,  JVMoMsr^»  Gmmfkkfm  mad  Btumt/M, 
MÜcM  •!«&  <d)  aäiem^  f6Mmm,  MMktr^imfmaA  ^»Wüktmtm  fdia 
•U  di#  ilt«Mn  ugcMhe^  Iummii  iIMsb.  <e)  PJtaMMitff  sad  Kmdmrf 
mMm  n  b  «der  <»,  -*  (f)  Qrkudmf^  NmM$i»^^  MmmtdtmvaA  PU^tmäwf 
n  d  gvhlim;  iodi  wttecilekl  di«M  Fragt  aadi  gunMirw  Frtfcnig,  D» 
CiritUHh^QbiditflB  <a  MwguiUiooaB)  det  IVSflMr  Badiew  (f) 
ff«hM  daioli  An  hnekiMbe  ffatttr  Mdi  vMütff  nrtck.  Mwf 
giwfltecdm  iiad  MMtalltli  dleio  CSni|ipeiL  «Ml;  alla  hAm  ei»»  «aiviua  kmaM 
toamkit  Ana*  aiit  «fawadar  faai*t%  wia  «ttoh  diaaalba  ^Settai—  Baar haiwiliait 
tkh  aMMiMh  wiedavMaa  luaui;  aalfaat  JI«U^Mfa»^Ialfca  aohawa  im  aD« 
fiar  Grappaa  TonakomaMk 

Hü  ober-aociBMi  «id  oijgaalaap  FmdalitlaB  amaar  dam  M 
hai  Mr»  aa  fiaatoapoden  d/dS  s=  0^  (daa  Hlaiiar  Bai^an  lai 
85-44  odar  0,07«-^,08)  gamainaam,  nad^  4/83  ader  5/3a  (Msll  102—130 
adar  4)^1(^^-^,28  m  Ganaan)  koaMnan  «ach  labend  m  oaaareii  HeeraK  Ter. 
ttMer  den  «brif  aa  laoganen  Fandaiittatt  Ewnopm's  seigea  Sanaal»  oad  L«a> 

(31),  m.'-Pma  bei  Haa?  (ia>  vdd  TWi»  die  «ftete  AaaaU  ibereiii- 
Arlaii;  iUfi,  Mmm,  OitfaUlarfiiafay  Stau«  aar  ja  4^7,  fO  da» 

VarvirBadlfohafleB  anf  ober*auocteaa.AlMr  biwarelaa»,  vnm  tmdk  die 
Veif  leichnng  mit  feneren  örtlichkehen  n  betUttgen  scheint»  AMk  die 
Gnippen  b  und  c  würden  dch  den  ober-miocinen ,  d  dagegen  mehr  den 
nibapenniniichen  Schichten  nfthern,  ebne  im  Alter  bereits  gans  ndt  ihnen 
aasammenmfallen.  —  Die  Acephalen  ergeben  wesentlich  dasselbe  Resultat, 
wie  die  Gaattopoden,  wann  man  biifioksiclitigti  daaa  in  dar  nasaa  folgendeB 
Uste  alle  Äffender  letaten,  aber  aar  solche  Ailea  der  ersten  anfgaafthlt  werdea 
äaij  weMe  aaoh  ans  andern  Gegenden  nachweisbar  and  nioht  aaf  Herrn  allein  be- 
sdwinfct  sind«  Mom  hat  danach  mit  b  aad  c  etwa  15--13,  mit  I^aaynaa 
nnd  amttmU  16,  auf  der  MoUaase  dar  MteaalNf  ebenlNlb  fiele  Arten  ge- 
awili,  wihmid  alch  in  der  iKndanar  Gruppe  (d)  mtr  4  Arten  wiaderfiadeai 
Der  VC  aeigi,  dass  Farekistiäu  Ü  der  Bmiimer  Gnippe  so  wie  Lmpuffß  ia 
fliatoalflrpsii  nnd  EmroA  in  der  Zahl  geaMinsaaMr  Arten  sieh  den  AoepÜea 
oaab  BMhr  als  den  Gaäteopodea  nach  von  der  Gmppe  d  an  e  hinneigea  [was 
abdr  wähl  in  einer  Veraohiedeaheit  des  Meerös-Gmndes  seine  Bridifong 
Anden  ward,  inddm  die  briechenden  Gastropodea  an  «teiaigen  Eisten  und  ia 
halkigea  Waaaam^  die  freien  and  fiyssos-losen  Aeephalen  aber  in  Hand  ani 
fieblamm  an  flaaaa  siad].  SaaM^iiar  nnd  Mmrm$  im  BW.Prtmkrekh  msd  der 
Crag  m  gaplawd  and  BHfiem  weichen  binslchlliob  ihrer  gcmeinoaMea  Aoe* 
phahna  <?nola  aech  weiter  ¥oa  Barm  aaMiok,  wihirend  mit  den  suhapenmniachca 
Fandotftea  mehr  Obereinstimmang,  doch  hanptsflcUloh  mir  in  sokiien  Artea 
hawaoht,  die  anlerwfiits  aneh  aber-miocte  viariBommen,  wogegen  der»  Verf. 
fraüich  aogaatekea  arasa,  dasa  aeiliällBisamissIg  Ariele  Hermm  Afaepfaalea, 
Blvlieh  11^  nnd,  w^nn  man  die  dei^  öriUchhaii  eigenlhOmfiobMi  Arten 
BMtaihk,  11/45  as  d.  i^  e^^a,33  Arten  lioah  in  unseren  Meeteo  leben. 
Badlicii  aiad  nater  15  nach  lahaad  bedbacMeteb  lf(rflufcke»-Art«m  JaM  13 
aq  MllataMsr,  5  im  BrUMkem  inpd  B  (eMenJegamfa  L.«  Oythman  £ry- 


iup(  ein«  (li^ei«ffui|miii|g.  <Ur  Umtvcbeo  Yerbaltois««  der  Gegeadj .  einiA 

iBd  jem»  luOMTpifBl»!         >n         .    <        • .  .    . 

Die  Aftchfolfen4e>  von  «Qf  ftwaa  sof a^fnvpgeipgepe  Tabelle  w<ii#ef  -d^ 
VtrlipippeQ  der/eiMilnfStiAFfM  yon  ßofm  in  yeri^hieclianeii  Gf}fe«d^i^  ;ii|ck 
Die  Bedwilnpg  d^r£«ch«ua>eQ,i)7-g  für  die  ÖrHUdike^  isi  ir^^n«r.Bi)ckei| 
iK  «ebo^  IUI«  dafs  rorigen.  ejwkMUlii  li  =^  JUßpmff  «nd.  iffipr<Mf;  .!•:=;) 
FfMtf/a»^'  k  p^  di<»  ^ber^eodbien  und  oligoduien  örtlichfcei|e^  jiQfl^fett^, 
gmhrio^  AffK«).  Churaer^  ^tiMi,.  9lie$kael^^  Freden,  JDi^kMsf^.Caieef)^ 

«nd  «r4«c;  o.  ss  Cmg,  iw  ÄM^nd  und  4^1^^«»;  P  «=  Suhgßfminen 
iTurim,  Mti^  Nitwa^  CßeteiißrfuatQ^  SieHieH)  und  die  ßchweii^;  il  :=? 
JeUtweU.  , 


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Vozkomioen  im 


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?7praea  leporina  LK. 

pynuD  Om 

taccioom  Ouronia  Bbah. 

baeefttam  BA8T.  .  . 
!«ialj  lultois  IiK.  .  • 
trombfu  BonelUi  Bron. 
[arez  etplW  Pttn«    .    . 

Schonni  UÖ 

snbUTatns  BAST.     .    . 

cUra  tf. 

uns  Biirdlt«l«ittit  id, 
levrotoma  eoneataiiAU  Oe 
erithium  Z«l6l»ori  Hö. 

DtboitiJBö {!>• 

plieauua  Bro.     .    .    . 
margarltaeeuiii  BRO.-   . 
orritoUa  calhAdnOi«  Oe. 
gradsU  HIB.       .    .    . 
enopliorA  «Iuwümmi 
roehos  patolos  3E0C,  , 
aliotli  Tolhynl«  BOBW.f . 
garetOB  cUtbratoa  RCL. 
itiea  millepmnöUU  Lk. 
irUft  glg*nteft  BSU*».     . 
Plutonia  BAST.    .    .    . 
plela  f6b.       .... 
>lix  Toronenflis  DSH    . 
Jyptraea  Ohlnensfs  L. 
lepresta  Lk»       .         « 
lefonnia  IjK.       .    .    . 


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. .  m . .  p  .    Solen  TagiiiA  L. 
. .  m .  .  pq  Jl     coarctafcam  GM. 


k  I  mn  .  p  .       l«g:aiBea  L 

.  I  m . .  p  .  Panopmoft  Menardl  I>BH. 

p<.  Irutnirla  ragoM  Lk.  .    . 

.Im.  .  p .  TellInA  pUnata  Xv      •    • 

....  Fiammobia  Labordai  BAftl". 

.,«....■  Yen«a  ombona^i»  JiH»    - 
.1  .  n  . . .       Aglaiirao  BEOir.      .    . 

.  1  n»«  p.  Oytbeta»  STjoIm  Im.    . 

.Im.  .  p .  fl  DoäinU  Adanaoni  DaH. 

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Nach  dieser  TubelU  erscheinen  nun  allerdings  die  Besiel^angen  an  den 
jiingeEen  Bildungen  in  limiieH  nnd  4er  SehweiiMk  inniger  an  seyn,  als.  Nch 
nach  de;n  ebigj^n  ^Aj^gf^bien  des  VCf^  erwarten  Hess,  ■*-  weil.wif  nämlich  ein9 
sehr  grosse  Ansahl  verschiedener  Fundorte  von  nach  dem  Vf.  gleichem  Alter 
(die  der  Sehweii»  dürften  aber  doch  s.  Th.  älter  seyn)  hier  susammengefasst 
haben.     Indess  haben    wir   seiner  Folgemngs- Weise    entgegenzosetsen  1) 


SM 

d«il,  >Mto'wir  icbon  bef  rndtf^n  Yeruilasmini;^!!  'natbgv^le^n* ,  loldw 
nmneivche  Zasammenstollungeii  wefBif  Werdi  Kabeii,  wenn  triebt  die  Zahl 
verglicbeiier  Arten  in  beiden  verglichenen  örlliclikeltenr '  gleiefaniülg 
in  Betracht  geiogen  wird.  Wenn  r.  B.  ton  dem  Orte  A  iOO,  rmt  B  200 
und  von  C  50  Arten  bekannt  und  vergleichbar-  sind  imd  A'  hat  niit  B  80 
(r=  0,80),  mit  C  50  (^  0,50)  Arten  gemein,  99  schilt  naeh  ebiger  Be- 
rechnnngg- Weite  die  Terwandtscbaft  mit  B  eine  viel  gHlssere  lo  aeyn  als  mii 
C,  und  doch  ist  es  umgekehrt  der  Fall.  3)  Gebt  ans  anfinglichiett  Bemer- 
kungen bereits  hervor,  dass  auch  die  Facies 'der  veiglicbewn  Gebirge  ilAUh 
ral-  oder  Hochmeer-Gebilde,  Fels-,  Sand-  oder  Scblamm-Gnmd)  roa  höch- 
ster Bedeutung  sind.  3)  Wenn  man  die  Fossil^^Reste  einer  Öttiichkeit  im 
Wiener  Becken  mit  dem  subapenninischen  Gänsen  (oder  auch  nur  von 
C&sieUmrpmio  a.  B.  allein)  vergleicht,  so  thut  man  ebenso  unrecht,  als  vtena 
nmn  wngekehrt  verführe.  Dort  wie  hier  bilden  4ie  -«Sehichlen  -eue  laaige 
Reihe,  von  welchen  die  untersten  von  sehr  verschiedenem  Gehalte  den 
obersten  gegenüber  sind,  wie  auerst  wir  selbst  in  unseren  „ilmUene  Tertiir- 
Gebilde**,  dann  Fnium  und  endlich  Suhomda  geaeigi  haben ;  ea  wwde  aelbst 
dann  noch  der  Fall  seyn,  wenn  man  Turin  oder  Turin  und  Torionm  aus- 
schlösse oder  auch  nur  die  ganie  blaue  und  gelbe  Schichten » Reihe  vea 
CutMurfuaio  allein  sum  Gegenstande  der  Vergleichung  machen  wurde. 


DmMsi:  Metamorphismus  der  Felsarten  (.4fifi.  des  Mimes,  \b.] 
JTf/,  89,  417,  705,  Jl'll/,  321  etc.)-  I>le  umfassenden  Untersuchungen  des 
Vfs.  führten  zu  nachfolgendem  allgemeinen  Ergebniss. 

Wenn  awei  Gesteine  einander  begfunien,  so  finden  hfiufig  Umwnnde- 
lungen  statt,  welche  man  als  Bernhrungs-Metamorphismus  an  beBetchnea 
pflegt. 

Dieser  Netamorphismus  wurde  genauer  erforscht  in  Fällen,  wo  eine  oder 
die  andere  beider  Felsarten  eine  eruptive  ist  und.  nicht  auf  unmerkliche 
Weise  in  das  nmschliessende  Gestein  allmählich  übergeht.  Der  Bernhmngs- 
Metamorphismus  begreift  sodann  alle  Metamorphosen,  welche  eine  Folge  sind 
des  gegenseitigen  Einwirkens  beider  Felsarten  im  Augenblicke  derEmpliou, 
so  wie  andere,  die  später  entstehen  konnten;  es  ist  derselbe  angedeutet 
durch  Änderungen,  die  jene  Gesteine  in  ihren  physichen  und  chemierhea 
Eigenschaften  erlitten,  und  nimmt  lu  mit  der  Mächtigkeit  der  Ginge  voe 
eruptiven  Felsarten.  —  Durch  Laven,  welche  fearig-flfiasig  strSniten,  wirf 
das  umschliessende  Gestein  prismatiseh  abgesondert,  der  Kalk  erlangt  kry- 
stallinische  Struktur  u.  s.  w.,  häufig  aeigt  es  sich  auch  beladen  mit  Eisen- 
glani.  In  gewisser  Enfemung  von  der  Benihmng  entstehen  durch  Einflusi 
des  von  der  Wärme  unterstötsten  Wassers  Kalkspath,  Aragonit,  aeolitbisdM 
Substanzen  u.  s.  w.,  und  wenn  die  Felsart  kalkiger  If atar,  erfolgen  Bildungen 
von  Granat,  Idokras,  Epidot,  Angtt,  Hornblende,  Gfnnmer  und  so  mancher 


*    Vgl.  unsre  „Qeschiobt«  dor  Natural  Emu^erator  p.  926  ff.  wegen  der  pMMvdereo  Ana- 
draeka-WelM  dar  Vargleiohang.  '    '  '    ' 


J.  L.  G«  TBCmiBAR:  das  Trschf^t^fiebirg«  bei  Banmo  iuf  BUhren 
lahrb.  der  geo\og.  Reichs-Aiwl.  i8S8,  63  ff.)^  Die  dem  Tnuibyt  eigekrihrigvi 
»erge,  bb  za  250  Toisen  über  den  Meeres-Spiegel  emporiteigend ,  iiiid"llM 
Kigel,  welchen  keine  besonders  auArilende  Formen  eigen^  leigeo-JneiAi  eine 
leihen-förroige  Anordnung  and  innigere  Verbindung,  00  daM  das  gdb«e  G«i 
irge  als  ein  über  eine  Meile  langer  H6iien-Zag  erschein!,  der  von  BoflMtetV« 
is  Suehalo9a  aus  NO.  in  SW.  sich  erstreckt.  Er  ist  als  ein  Aoslinfelr  des 
ogenannten  LopenikBr-\falde9  cu  betrachten,  der  den  SH^riMk-ihtforistkem 
larpathen  angehört.  Überall  steigt  der  Trachyt  aus  dem  Wiener  Sandstei« 
mpor,  welcher  durchbrochen  ist.  Oft  ist  die  Grenie  iwischen '  beldeii  ent- 
lösst,  und  stets  kann  man  beobachten,  wie  der  Trachyt  des  ISalidileiii  und 
essen  Mergel-Schichten  verändert  hat,  welche  gebleicht,  gefirittet  und  Jaspis- 
hnlich  geworden  sind.   MiDifcwttrdif  md  ifi*  Krater^Bildmigan  bein»  Meieihofe 


i/. 


5 


1t 

iMlerer  HüiemHen';  wie  sbM»  in  lUk  4bt  lg— •■» -WährtuilehAen.  .^  %tik 
laoalfeii  fedtan  sieh  mitwuei'  die  niitalich«a  Er^chilniuigev,' wl»!  Laven  Miicil 
ervorrufen;    Bei  ilioriten  nihett  sieh  der  Meünofrplasmus«  sehr  dnmjbni^e«^  -^ 

velchea  gramtische  Uebiidv  bedingen,    mid  emreciei  «ich,   fl4e- bei 'id^  \ 

(aaidten,  selten  aber  einige  Detimeter  weit.  ^  tivmHe,'  sittlbst:  «^enn*'  sie  M 
lässige»  Znslande  ansbrachev,  riefen  nicht  immer  Andenni|[en  In-  den«  Oe^ 
teinen  hervor,  aher  weiche  sie  sich  ausbreiteten  oder  t wischen  denerf  sie 'al^ 
iange  em|^rs(iegen;  <der:  Miitamertihismus  aeigl  sich  stets '  verschiede»  ve« 
enena  der  Lafvetf.'  •      •'  ••;»-..  ..\\ 

: .  .  ■  •     • 

A. 'Lfix  vew  LiiUitiVACH:  YerhaUeb  des  Ers^Adel«  gdgen-tli^ 
'cttfe  im  Silber-  n<nd  Blei-Bergwerk  air  JPrvt^nspM'  in  B9kmmw 
Bericht  üb.  d.'  T.  VenammL  von' Berg^  u.' Hütten^Nänbem  tu  Wien«  IM#y 
t.  12  ir.>.  Der  Bergbau  lu  IV«t^«9i,  wahnoh^hiJiehierst'  im  AnAmg  4ak 
6.  Jahrhunderts^  epdflhel,  gerieht  im  17.  Jahrhundert  gtatlieh  ita>Vorftill,inBd 
lieb  ^nreh  150  Jahre  nnfirachtbar.  Erst  im  Anfange  •'  des  t8.  Jabrhundeits 
egann  ein  neuer  Aufschwung  desselben,  und  seine  jetcige  Blüthe  dbNlH 
om  Aiisehlagen'des'ilAil^WJ-fiÜcAiieAls«  im  Jahre  1779  und 'des  /tiMto«- 
i€hmeh§e9  im  Jahre  1789^  von  welcher  Zeil  an  der  Aufechlnss  «üie^  seklM 
kusdehirang  gewann,  dass  gegenwSrtig  33^  Gänge  in  Abhmi  stehe*  «md-  di<^ 
Ehrliche  Bneugung  bis-  anlT  50,000  Mark  Silber  gestei||br»  vnude^.i  Bis  rar 
eufe  von  «ngefilhr  200  -Klaftern  befand  sich  der  Brx**Adel  in  siMer  ZonMmih 
nd  Hess  sich  von  jener  Teufe  an  eine  fernere  Zunahme  desselben  «iGlil>wiikii 
ahmen,  jedoch  noch  weniger  '«iiie  Abnahme,  indem  in'  dergräiserenTenlib 
erelts  nevnlOthige  Durohsclmitts<"6ehalte  verkommen,  die  hb-aurTe«lB  ^veh 
000  inaftern  fehlten;  folglich  ist  Holfnung,  dass  weiter  abwärts  wieder  eine 
tele  Zunahme  de^  Rraadels  stattfinden  werde.  -^  Hinsichtlich  der  Bn 
ung  zeigen  die  Gänge  der  höheren  «nd  tieferen  Horisonie-  keinen 
chen  Unterschied)  tn  beiden  hat  man  s.  B.  sehr  reiche  Anbcüehe  von  B«dif- 
nltigerz  «.  dergl.  getroffen;  Zinkbleade  kommt  ia  tiefemn  Beiriaeiitte"hänii 
ger  vor. 


84» 

TbtiM,.  gfIrAiMiriVOft  Mtawl  Tnlchylt-nDiiM,  Md.  ni«»»  «db  m  ^et  Ober-* 
AM»  li«iM  ffeMMOi».  V«rkMiing.  Sht  wUMtket  ifel«i«iie  Mdiwro 
Will  fc€M«fti  an^  dankelft.  Ir«diqr«wcliflii  Uif^Tritownm  whI  ^m 
dtn  JcUMhM.  8t«lkamwUe  beüMlit:»«!!  in  diMM»  TraAyt  fltftckg 
•eftloMiiiy.  weldM  nÜMlbar  um  d«r  Tiefe  «mpw^ebiMshl  w«Mmi  vbA  -ticik 
keiner  VarieliA  4ef  erwitoten  Geefeinef  «ieeer  Gegend  i4intiftufen  Innen, 
mmm  «inlgen  .TncliTt-TfftDinMKn  irea  eoderen  beleni.  Die  SeUiMdus  n» 
hflllen  häufig  erdige  Brackstflcke  dichterer  Levea ;  roth-braane  ^<|Dr.  gelhich- 
weifte  Schlacken-Fragmente  sind  mit  gran-schwaner  Lara  verkittel.  fficr 
nnd  da  hingen  schwarae  Tropfen  an  der  Lava  und  an  den  lichten  Siiilackcn: 
Alba  4Dvlel  adf  eine^  wenn  auch  nlekl.  im  graatemJlaaMiftnbe  mMbrboh 
emwkkalte  empllve  TkAtigkeil.  SteKettweiao  seigeo  siek  TriaiBMr  weiaMa 
c4er  gelUicken  Mergeb-  nm  Tkoil  <oder  gani  eingeackleaaen  in  den  Scklnckea. 
Ibgann»  iit  der  Kraler  irott  Attavienen  um^abea,  die  im  Tbal-Oinnde'  voriuMBaea^ 
ina  Litten  «nd  aahdiyn  ScfaiekleB  beatehenden  AUagefnngen«  wnlcbe  «ftSnck- 
Moke  ven  lIelis<*>Anen  nnd  von  Cyolaa  eornea  einncMinia»m  fai 
BlnbGf«ndtt  lak  der  VE.  Sandalein  anMekan,  der  nftter  i&*^f^V  vom  Kntar 
alM;  —  WoH  anffdknder  nlt  der  geackUderte  SckUckMh-Wall  ie^der 
«»«lick.dnroii  Hegende  Krater»  deoen  WaU  jedoch  nor  znr  flilfte  vi 
Ba  baüehft  tnm  faMAen  Tkeil  ana  BmekatAcken  von  Trtekirt,  Caner  aai 
ffümMem  Von  fianditefai^  SeUnrke«  Md  Lnvai.  Dieaelke  Ibaobaffonbeii  aeigt 
deniKaaief  Bede»;  rvrei  nna  Ihm  m^  erkebende  Kegel  ab«  weiden  tot 
faitim  T«Kkyt  gebildet»  der  aekr  abweiekl  von  d^n  im  Walle  yorknndrnaa 
IVtaUnem  dbaer  Felaarli  -^  Waa  die  minenlogMOhe.  Zttaanu^ennetzvBc  daa 
fanck3f«a  :in  aeinen  verackiederien  Abiadernnte«  betril^,  ao  wncden  nndife- 
wieaea-]  ÜKgoklaa^  Labrador  Cateta  nebcB  dem  Oligoklai  «HÜretend,  jedooh 
aihdi  aeü»  Kryitalto  inoaer  kleiner,  ab  jene  dieaea  ünemla),  Bonbbnda 
(ünanlHcken  VaiieMW»  eigen  nnd  aanaek  iiriientlkker  Gemengtketl 
1»dkTle),  lagnnteiien  <dknblla  allgeoMia  alck  findend).  Obenfi^in 
kka  nml  wbdav  Angb*  und  kdokit  apMaam  Tümilt^ryftane  vor.  Smndm 
(glafiger  Feldapatk)  nnd  Glimmer  feklen  den  besprochenen  Tracbytes  gäaa* 
lick.  —  Znr  Beatiaunnng  des  ckemiacken  Gehaltet  wurden  analytirt: 
M  <L  Trackfiv^D  der  Knppe  Sinrf  -  Smelbn,  gvwweitaes.  *  koBM^genei 
fiaatekl,  vbl  ■egnefteiien  und  fatt  kerne  BeKiblande  enthaltend,  figen- 
edk#ne  ;4s.  2^71. 

.... » 1I( .  Lavn  vom.  nördlichen  Krater  bei  Ord^/;  fökri  wenig  Mai^neteiMa. 
Eiigenaebwere.  =x:  2)745. 

«•  vUfi  'Tmck^e  «vom  Berge  HrU  unfern  Smum\ 
».!.  iVr  Tnaichirt  vok  K^mtday  Doierit-fiknlich ,  hin  und  wieder  nül  eingc- 
ap^tnif  w  ftipCaf»  und  Biten^Kiea^  entbilt  ciemKck  viel  Hagneleiaen.   Eigen- 
■ibamre  »  2,at3. ' 

(.  .  V.   Taick}%  von  IV«ndeiit#«»  IHoib-Ahnlich,  nichi  beaottdera  Mnpetebe»- 
kalftigy  aMäk  «i««griiSita.    Eigaptokweie  ^  2,789. 

>>  MAflitiea'6Kami>iditeJMbeBkDkntv*f  AaHükXDi 


»  ".1 


I  geringer  liei|igo.«fitfi^|f|i4t .  Si0Bii||«|iwim.^.%8Ail..  ..  •  ..  #/ 

ut  einselDmi  .Hoi^]iijle-Viir«UKl0i|  ,9H  WfWg  Jbgntlf i4IK    SlffMeliYNit 
=  2,847. 

Die  ErK«lHiiiM  waren  hm: 


I. 

n. 

DL 

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v; 

VI. 

YH 

leselsänre 

58^92  . 

56,47  . 

53,85  . 

52,14  . 

53,03  , 

51,32  . 

50,74 

honerde    .    • 

21,24  . 

20,60  . 

17,95  . 

20,00  . 

ia,u . 

19,11  . 

15,36 

iieB-Ozrdkü  . 

7^3. 

11,15  . 

0,»4  . 

10)90  . 

9,55  . 

tO,80, 

10,78 

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Spur   . 

Spw 

alkerde     .    . 

6,79  . 

6,42  . 

8,33  . 

9,68  . 

10,07  , 

10,11  . 

8^81 

agaem    ,    • 

0,81  . 

1,80  . 

6,47  . 

2,66  . 

6,65  . 

2,91  . 

6^ 

all  .     ... 

1,12  < 

3,50»! 

1,34  . 

1,27  J 

2,56  . 

1 

2,94 

0,93 

atron   .     .     . 

2,20  \ 

1,91   . 

1,84  i 

t 

1,91 

ohiena&ure 

• 

• 

0,44  . 

0,98  . 

""^            • 

Spur   . 

1,72 

^Mser       .    . 

1,11  . 

• 

2,55  . 

1,40  . 

• 

2,81  . 

3,1^ 

chwefel    .     . 

""              • 

Spür    . 

>  ■        « 

*                       1 

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Spar    . 

^*            • 

1 

i...T:... , .: 

Spar 

Die  Trachyte  dieser  Gegend  zeigen  an  den  verflchiedenen  Orten  ihres 
urtretens  ein  xiemlich  abweicbendea  Aussehen.  Der  Vf.  liefert  Besehreir 
ingen  der  wichtigsten  Abänderungen  und  fügt  manche  mterressante  Bemer^ 
ungen  bei;  die  Mittbeilung  würde  hier  zu  weit  fähren.  Von  sekundärea 
ndungen  in  Höhlungen,  Drusenrfilimen  u.  s.  wi  werden  erwliint:  Kalk- an4 
isen-Spath,'  Eisenkies,  Brauneisenstein,  Quar^  und  Ifatrolith.  Manchfacti^ 
rscheinnngen  lässt  der  Trach]it  wahmehmen  bei  der  Verwitterung  nach  der 
rt  derselben  und  nach  ihren  einzelnen  Stadien.'  Merkwärdig  ist  dfia  Auf- 
ßten  des  Glimmers  in  dem '  verwitterten '  Gestein ,  da  er  sonst  nicht  dann 
^fanden  wird.  —  Das  hervortreten  des  Trachyts  In  der  Gegend  von  BatAw 
folgte  nach  der  Bildung  des  Wiener  Sandsteines.  Das  Empordringen  des- 
Iben  geschah  nicht  überall  zur  nSmIichen  Zeit,  und  es  lassen  sich  hier 
enigstens  zwei  Perioden  wahrnehmen.'  Die  Ausbrüche  bfi  Ordgeof  fallen 
die  zweite  Periode  und*  hatten  mit  Schluss  derselben  ihr  Ende  erreicht. 
Is  letztes  Werk  vulkanische^  Thätigkeit  kann  die  Basalt-Bildung  bei  Hrowti^ 
m  betrachtet  werden. 


f  ■  « 

Fr.  V.  Hauer:  über  die  Eocän-Gebilde  Im  ErzÜerzogthum 
Herreieh  und  Salzburg  (Jahrb.  d.  geol.  Reichs-Anst.  iSßS,  Xi\  103-137). 
(  handelt  sich  hier  neben  anerkannten  Eocän-Gebildep  um  verschiedene 
hichten-Massen ,  deroi^  Reihen-Stellung  noch  unsicher  ist,  und  deren  An- 
rüche  unter  die  vorigen  aufgenommen  zu  werden  der  Verf.  von  allen  Seiten 


\ 


*    Wo  sur  dl«  Summe  der  Alkalien  angegeben ,  wurde  dieselbe  au  dem  Veiliiste 
itimmt. 


64« 

6liWifH'  Mik  4r€>'ftoMwiM><ft»i(^dc^^B6eitii-TOnii<ttoh  feiUteilen  ku  kömieii  oder 
wenigstoüf  die  AufiiMrirviinkeU  traf  dfto  tvreifelhnfieii  Gc/bHde  ftllerwtfts  u 
lMih«n{  ««vo'tfB'ttiditli^ih'fiii IftM'ftcftfelitiiigf;!!'  Ihi  ersten  tU  erfbrBcben.  De»- 
■ach^wflrdtai   B¥th  «b  HyipUiGKiJdih' der  Eocin-^onnntioii' crgisbeii: 

4.    Jlenillt-Sohlefer:  atellenweUe  stotl  au^eriehtet,   roH  Heletta  longimana,  LcpidopU« 
Iong<9pondylu«  and  L.   dubiua  (in  fi^o/Me»  du  ioM»rit»s€Ull«d  d«r 'Nfmi&oUt«ii-F«T 
|.  ^  matloD  jbildend) ;   0^0110  d«v^   im  untoff|i  IieUhii-KoiigloinaaRte ,   daher  wohl  ^er 
schieden  von  den  horUoaUl  gcwchiehtoten,  welche  in  Nteder-ÖsUrreiek  S^-happfo  4$ 
^  >    ''  Badtfbbjet  MeletU 'sarfllntteA  ll£hr.  taUialton  und  miOiln  als  neogen  gelten  mOM«]!. 
>    3.  'NummulitMi-SehiehtA'. 
9«.  J(erg«&-  ai^i  Sand<r<Hibnde,  <v«loi|e  früli«  ffir  Joag-Urtiar  gehalten  worden  |  «Imt  ei» 
geneigte  Iii>age  haben  und  in .  d^r  NShe  der  Eocan-Schichten  diesen  I^^nfomi  ruho^ 
onier   sie  einzoschlessen  scheinen   und    ahnliche  Blöcke  IvTstallinischer   Urg€>«teia* 
entiurtton,  wie  def  NUmmnliten-Kalk  und  -Sandstein. 
i^-|<*  Eooaiiei' Wlenor*8&iidstein , '  von  dem  adm  Neocomien  im  gleichen  Beeken  geii3r|g«. 
,  nn^rsehloden  durch  den  M|ti|g#l  der  Aptstehen-Kalke ,   Setttfileit  der  Fukoiden  vai 
m&fhflge  Bänke  uogeschichtetor  Sandsteine. 

,  Wir  köni^ii  ohne  Karte  ^auf  die  geographischen  Verhältnisse  nicht  näher 
eingehen  und  heben  daher  nur  aus  Demjenigen,  was  über  das  Örtliche  Ver- 
halten dieser  Gesteine  weiter  gesagt  wird,  das  Vorkommen  der  fossilea 
Reste  aus.  Zuerst  über  das  Nummuliten-Gebirge  als  das  verbreiieUte 
und  o^  maassgebende,.  Von  den,  darin  vorkommenden  Nummuliten  werden  nur 
N.  laevigatus  und  N.  scaber  Lk.  mit  Orbiculites  submedius  d^A.  naher  bestimBi, 
aber  von  anderen , Versteinerungen  werden  genauer  bezeichnet:  Myliobates 
Toliapicu«,  Carchnrias.  heterod^^B  Ae. ,  Ranina  Aldrovandi,  Cancer  hispidi- 
formis  Mry.  ,  ^ —  Scrpula  spirulaea,  —  Nautilus  lingulatus,  N.  zigxag  Sow^ 
7-  Cerilbium  gigantenm,  Cassidaria  carinata  n..  a.,  Rostellaria  coluxnbaria, 
l'\eurotomaria  cpncava  Dsh.,  PI.  Deshayesi  Bbll.,  —  Clavagclla  coronaia 
DsH.,  Anatina  rugosa  Bei^l.,  Tcredo  Tournali,  Corbis  Austriaca  fi.  #|r. ,  Car- 
dium  Orbignyanum  n'A.,  Area  Genei  Bau.,  Chama  calcaraia  Lk.,  —  Penn 
Lamarcki  Dsa.,  Spondylus  radula  La.,  Pecten  snbtripartitus  d*A. ,  Ostrea 
Vfliicttlaris  La. ,  —  Pentacrjnus  didactylus  d*0.  ,  Hemiaster  verttcalis  Ag.. 
Macropneustes  pulvinatus  Ac,  Echinolampas  ellipsoidalis ,  E.  subsinilb 
^MoRL.),  Prenastcr  alpinus  Mut.  ,^  Linthia  irregularis,  Conoclypua  coooidaai 
sp.  LsK. ,  C.  oostellatus  Ac,  —  Astraea  rudis  Reuss,  Madrepora  raristelU? 
9ff,  Dfk.,  M.  Taurinensis  'f  •  Micht.,  Maeandrina  angigyra  Rss.,  Porilea  leio- 
phylla  Rss.,  Agnricia  infundibuli formis  9p.  Hicn.,  —  Alveolina  Ipnga  Cz. 

Der  eocäne  Wiener-Sandstein  enthält  ausser  Nummuliten  und  CM»i- 
tuliten 'ähnlichen  Körpern  und  Fukoiden  (?Chondrites  intricatus)  keine  drul- 
licheren  Fossil-Reste. 

Die  hieheir  gehörigen  JHenilit-Schiefer  hat  schon  Boui  bei  NiM- 
sMt»  näher  beschrieben  (Geogo.  Gemälde  v.  Deutschland,  S.  459).  Sie 
führen  daselbst  Insekten  -  Reste  in  bituminöst'n  Schiefern  und  zuweilen  ia 
Balbopal    eingeschlossen. 

Die  Mergel  und  Sand-Gebilde  haben  bis  jetzt  keine  organischen  L  her- 
reste  ergeben. 


60 

I  den  mittein  G,ouv^r|lemeBi«D.^««W^tf,xwi«^n^«^la||l«d,|fW|* 
I  den  Jahren  18fiO  ui4  153^  ao^geftlbfl;  (y.  BaiJü  ■^.v^HsMUm^A  BsiMW 
ir^Kenntn.  d.  Rum.  Reiche«  etc^  XXI.  Bd^  1.8i7  SS,,  10  jf^^  P0»ei|ik  8f)i 
)s  sind  zwei  ältre,  aber  ,wenig0lei}i^  in  dentneher  Sprache,  ^ia  j^efi«t.  nocli 
icht  veröffentlichte,  Abhandlungen.  .  ,.«    '  .    ,% 


.•\ 


I.)  6.  Y.  Hnjiaiisiqi;  geognofltigjche  Unterf.nchaBge,ii  .djer  .de;r«r 
ischen  Schichten  des  mitteln  Rus^muU  zwjscheu  Mfl«.  und  ü^ 
Dsgefiihri  iSSO  (S.  1—60),  deren  SchluM-EiifebnifWQ  «ind:  Der  untersnchte 
evonische  Landstrich  vom  WUehtlf  bia  Wanmssek  hat  m  feiner  gamjNi 
rstreckong  die  ansehididie  Höhe,  von  apO^:-900'  Bims,  über  iem  Jle^re^ 
äugt  nnmittelbar  mit  dem  devonischen  Kö^^i^-Zi^  in  4ep  G^nvts.  WiisUkj 
^ttkotDy  Liviand  UBfl  Kurland  ausatmen., .  nimip.t  mj^untisr  leihst  die  Fw» 
ines  solchen  an,  bildet -eine  Wasserscheide  aber,  nur  .für  die  klwneceii 
hfiler,  wahren^  ihii  l>eii,  Dnepr  •  u|id  Qlfffß  •»  iieiner  Hfpien  Bveite »  4h) 
bre  l^iiiM  ,  theilweise  dmrchschneidetf ,  ^le/  diiBie  Thftl^r  sind  Erosionih 
häler,  die  gegen  ihre  Quellen  hin  ansti9|gei|.  .Indesifn  nphmtn  JM-A^g  tf^i 
immensetaiuig  des  nftmlichen .  Land-Räckens  auch  Q^eirgkalkt-ifonnAliiiii  .1^ 
en  GouYta.  SMolentk,  Kalv§a  und  Tuto».  Kreide.^  und  Gi1)Qsi|nd-:F«imatimi 
I  Orei  und  Kiir*k  Antheil.  Da.  auf  dpm  ganaen  iniehre  rHunilert  Weret 
mgen  Ranine  von  H^tfe^Jr  und  Or$eka  bis.  BoUhow  .nml  Qtel  bishflr  Mm 
evoniscKen  Schichten  anstehend  entdeckt  wor4^,  viehpiffhc -^ftobti^B  Diln? 
ial-Massen,  wahrscheinlich  über  Kreide  gefagert,  jden  Bpden  ansammensetiKeili 
0  verdient  jeper  den  Namen  eines  devonischen  nicht,.  Diebei.Of^ffi/M  an 
^nepr  und  in  den  .IftleteVis.chen  Sirom-Schpeilen  d«r  9ünm  anstehondM 
evonischen  Schiebten  gehören  ihi«m  ganaeo  Habitus  ipacbi  m$ti  jenen  in  .Süd* 
Mmnd  ansammen.  Die  devonischen,  Schichten  an  d»x*.Mmm\  «nd  jdBlH 
)nefr  bei  Bolehom  und  .Ofe/  nntersqheiden  sich  ^Hrek  Axittnth  aq  ^eMf 
ikten  und  Beichthunp  an  Dobmii^p , wesentlich  vo%)dt|ii4«roiliAch0t  KaiAh 
leinen,  Mergeln, und  Thonep  «des  l^f^fp^chen.^indt  4ViMpfaro^schen.(6iauMBin 
ements,  wie  der  Schichten  von  WQromß^  Sßdon^^ , «Mi«  jmmI  JTi/fMMib 
lle  Schichten  jene»  Land-Rucki^ns  gehören  4er,obeniiAbtbeiliiagde«iDeim») 
ystemea  an,  während  die  untre  aus/  MeUusk«i-leei«|i  Fjüc^micheA  Sand«^. 
lernen  und  bunten  Thonen  ausainmenge^etate'  im  mittelu  X^MmmI/ und  Mem* 
fMTod  entwickelt  i#t.  Die  .DevfHi-8chiehteii  lon  Or^j  moMfiUf^  JHrmim  »miA 
r«eiwür  liegen  jedenfallavWlihOhei  (jabaohit  ^gemesaen^^  «la  4i4i.Yei  Qmfehä 
Dd  WiMA,  von  iff^^fK^fA.undilSa^oN^lp.  .$  Si«  Mtoeiden^IdieBeifkalk- 
chichten  von  AMi.aadt4^'i«f4fn«ch:  SädcA'biftcveUkQmmBntiahi  otadobiltei 
ie  nördliche  Grenze  der  weissen  Kreide,:  obwohl  der  quaraige  Sandstein  des 
rünsand-Gebildes  nordwirts  wettlgst^ns  bis  J^eflrMötb  reicht  und  sich 'dort 
rie  KU  WüToneseh  auf  Devon-Schichten  tfu?eri.  Auch  der  Tschemosem,  die 
chwanerde,  wird  durch  das  Devon  Gebiel  i|prdw|rts  piQht.ganz.ahge8chnlt- 
Ni,  indem  dieselbe  noch  die  ganse  dövonisehe  Höhe  bei  Or^ 'Abferstei^ '«ad 
m  Tnla  noch  in  dfmnen  Schichten  auftritt.  '  !•      .     .      ..t       .     .  <> 


»t*r|    •<'..•     .       .••! 


«4ii 


mtrmMtk  «vi  i^mHMt  fn  Mn  ;/^M*  (S.  ei— 187).  Diese  Unter- 
iadumifei  >Mf«rdfcli  |Meft  (Heu'  TüHgen  (derMi  Förtaetcung  tie  bilden)  idi  Anf 
Ittg  46f  g«bfr«|^liidieii  ^eielUellKh  niitenimnlneii ,  hanpMcliiidi  um  durdi 
iiiHmirtig  4tr'  MlWlietar  GlrMteD  dar  Devou-Fönnttioft'  in  5  GouTerne- 
neats  die  MoMnjoa'scIien  Forschani^n  nr  et]g|liixeB,  yns  liier  inkwücbem 
mit  Zvhalfenakme  auch  der  Beobachtungen  von  Haunami,  PAMm  und  Ja«- 
«ew  feicMebt.'  Die  Tcm  PACui  etttWorfene'  Karte  iit  nocb  nidit  TerOffeat- 
tielif  werden,  obwohl  €t  tie  bei  sehler  ßeschreibmig  dieser  Gegenden  stets 
?or  Augen  bat  und  diese  Idioten  meistens  Üngs  seines  Weges  Ton  Ort  sn  Ort 
seWMert,  was  Am  eline  jenes  Üalftmittel  tu  fofgen  hier  unmAgficb  raachL 
Wir  möiaeil  utM' daher  auf 'die  Bemerkung  beschrtinken,  dass  die  Deron- 
Amatien  und  ibte  Versfefterütrgen  (9.  7f),'  die  VreSde  -  Formation, 
nlmllch*  af^  Kreide,  b)'  Sittd  und"  Siindstefae  und  c)  Pllner  dnrdi  manche 
Am¥fMm  eHiuttfh/ uebM  ^fbredk  i^osMl-Resten  (8.  109)  y  die  Tertiir-For- 
mitieft  mit  seMaieli-  orgillisbb^ir  tieMen  (S.  14S),  die  Jura-F^nuatwu 
<§.-  IftS)  und  endlich'  die  BergkallE^  und  Permische  Formation  auf  der  Woifm- 
Balblmel-g«gelihbter  SrnMirf«  ^benfhlls  mH  Ihren  thiensdben  Cberrestea 
<i,  '164)  der  Bleibe  uath  GegeiMtand  der  Untersuchungen  dte  Vf  s.  sind,  la 
0mtn  un^ollkomMeuett  Znsammenftssung  am  Snde  setner  Abhandhnig  sagt 
4r'(ft  189)  s  Von  deir  Grenie  der  deronischen  Formation  am  Bom^  Wm-ü- 
msaM  und  dessetf  Hebeflflllssen  erstreckt  sieb  ein  weites  aus  den  jüngsten 
Olledem  der  ITteide^FOrmMioft  tasammengesetztes  Becken  bis  tur  WM^ 
Wt  besttohf  1*  Westeto  aus  )$aml  und  Sandstein,  Bobuius  oben  Kreide-Mergela 
IMspreeb^bd,  Im  0.  ans  weisser  und  grauer  Kreide,  mir  an  weuig^sn  Stdlen 
mä  Plkaot  alt  dem  ^dt^ilgen  fihescen  Gliede  der  Formation.  Meistens  liegt 
fbbOD  die  gnue  HMie  «umfUelbur  auf  Iura,  und  das  Liegende  der  Jura- 
ItamatlMI  bildet  ammmM  gfegenllber  der  Bergfcalk.  Ebie  miehtig  entwickelte 
Taitlir-Fiimwiioa'aus  tfmid  uudtSandstem  bestehend  ist  als  solche  nnr  durch 
eBtige  BrhaukohkU'diilattf  ■  (Oupresainoxyion  etc.)  und  Teredinen*  dtarkterisirt 
aftd  daier  «oel  niekl  gan«  ausser  Zweifel.  ARe  diese  BilAmgen  sind  tou 
■lulWigiiB  MarfaMunden  und  ^thonen  mit  Tschemosem  öberlagett  «md  ran 
etratlsehe»  BlOekan  «berstreut«  Die  Verbreitung  de^  Wilder  ist  Ton  der 
Ilblar  der  mineiraka  •UaiM^laiie'  nieh«  weiter  abhingig,  als  diese  eine»  Fla- 
iaai^  daf -Wanae  «ad  F^uttbBgkcAt  des  Bedeue  ausauflben  Im  Stande  iH.  Die 
iiiNNMaUtfde  'WwoM  ^fOüeUtBeMt  ton  WM  eatbtosat,  well  amn  rte  theu 
iBr  aea  vaiua^  aa  aeaamea  mnwagnea  geiaauea  nai* 

I    Dia  fam-  P.  aaf|«flHide«ea  und  u.  Tb<  auslibriteber  baa«%riebeBeii,  mit- 
aaliradah  alginaafoa  ÜimauUptfilwiaa  MalleaOlgittismia-Arten  üadlM^adc: 


.  <d.  Vfe.«  Ff. 
I„  OUre  DsTon-Vormatlon. 

Ghii^nphocons  rtit  n^ TB    IM 

Tum»  ».'.    i    .'.'.'.'..    SU   t    I 


»■•         •       •       •       # 


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OrtkoMTM  r^Utom«  Sabos. 


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Orürnttn»  htt^ngiliUMn  8a«    .    .  8S   3  S 

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planlMpUtam  SB 87    3  I 

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ZDffQbranaceos  Y..  .  •  .  . 
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Kiiro^UonU?  BtrittoU  KOH.    . 

tp.  indet, 

^aadjrlcl&eta  P.    .    .    .    .    . 

SttMBphilti  Y»««]i4«Mto  Y.   . 


^    • 


sr  5 

98    5 


•    ■    •    •    •  >*>, 
BeUeiDpSkon  gIo1»atos  Hübch. 

Patall«  diaciformis  Üfi 

ÄTieuU  t  sabretrolleik  ^dH).    . 

•ximia  Y 

Nneola  tp 

Are«  Ortfnik  Y.« 

Cyprlcardia  imprena  Sow.      .    . 
Isoeardla  TanaU  Y. ' ' .  '. 
8«Utodm  datonlem  V.   .    .    .   ^ ' 
S«rp«la  omphalodea  Qr.      .    .    . 

4eT0]iUa  ».«...«•«.. 
Ceratophjnnm  caespitosom  Q?.  . 
Auloporik  fterpaoa    .  -  .    .    . 


99 
ICÜ 
101 
161 

10t  2 
102'  'i 
105  - 
106- 

i(k»  4 
idf  - 

lOf - 
•107  — 
Ifl7    4 

108- 
168  - 


1 
3 

2 

4 
5 
9 


5 

■9 


n.  Obr«  Kreide-Formation 
an  der  Wolga,  Sfipra,  Jtua  et«. 

Belemnitps  mneronatus  SCHL.  \  _.    190  — 

Seafdilt«  'ae^ali«  SoW.      .    . 

AmmohltaB  GolU«'ftiMB...    v    . 

Terebrainla  eamea  Sow.      .    . 
oetoplleata  Sow. 
gradlü  SCHLTH.  . 

Ino<Seramii«  lobatiu  Vü '   132  — 

Offtpalt  llAllt.     ..:...    i»!- 

laloillABT \    .    .    ,    133-^ 

oonointrlota  Paks»  ...    .    «       -133  :^ 
Brongniartl  Bbk.     .    .    .    .    .     133  — 

fixogin  tnrleaUria  Qr t34  — 


«  ••    > 


i30- 

191  - 
131  — 
IJI- 


'     ffit*    {i*  »>ii 


Kl 


4         d 


Idppopodlqm  Nna.  .  >  ,  «  • 
carinata  I^.    ....... 

Lima  semUoloata  t>0k.    :'  ;    .'  .' 

Avioiila  fiteatH  EOl;  .  ".   \    .'  . 

Nneola  4P«  Am!««.  •-  «v.  •  ... .. 
j)«rga^t«M»  X*K.     ,    .    .    ..   ^ 

Yenof  9f.  indtt 

Cerfthllim  Stdmasse&ae    .    .  '.    . 

AntnohTtM  •otntift  .    .    ^    ;    . 

fl^rbtopm  4p^  AklM.  •    .  ' .    »    » 

Seyphto  «p.  ^1.. .,  t  •    '/  •    •  -,< 

Lanina  «p.  «nJet 

Plnns  9p.  indei  Corda  bei  RKtite'' 


IS4  TT'.«««» 

13^-- 
135-^- 

186.6' .1 

137  6.2 

138  6  I 
138  6  4 
188  —  *- 

mo  S  ü 
141,  -  ^ 
141 

lür  ^  ki 

.»  'I  ..■  .« 


m.   TortiSr-Forma»lpn(?jy,.    „ 

Plnltea  Paob^no9  UKBucVi,,  ,  .|  ,..  |L6l,r-;,— 
Gapre^finoxyion  sylvostre  KkL.  .  152  7-^  — 
Teredlna  tlgiilcola  EiCHvtr.  1  .  .' '  15$'  t '  t^ 
liiMUna  «yllndHea  m.   w  V  186  •^'  i 

Jura-Formation 


lY, 


(blosse  AuflBSMni«  bekannter  Arfen). 


.h 


»  » 


V.  :Bo4ck»lk(b)iii»A  .    .     .  ,. 
Perm-Formaiion  (p). 

Hannodltea  parallelna  FnoB.   .    b  173  —  — 
Ojatb^hyllmn  Ibidpvm  Kstb.    b  ^73, 

arletlnuni  txis.   1    .    . '  . "  .    t  175 


eomlcuiotk  tatm, 
PolTpora.  biflu«cat%.  JttU. 
PtUopora  plnmaiMc.   . 
Fofnlina  eylindrica  F18CH. 
Cldaria  Boasioa  BVCR  .    . 
AvSealit  «afciqiu  VO.    .    . 

9pm,  AmIOI«  «        t         •        W        • 

Plenrotomaria  UMenala  ». 
tp.  ittdet,      .    .    ^    .    . 


•         •  ak' 


'•   bl73^'^ 

•  »H  17«  j^  -ft 

.  b  174  -  -r 

.  1»I74-- 
.  b  174 -- 
.  p  175  ^  -i 
f  175  4  8 
ti75  5  7 
b  176    5    6 


Itnrehlsonli  rat>angmfe«  V98B.  ]p  a78  ^  -4> 


BellefopMn  eirfnftMu  FiBCQ. 

Sllo)|phi|l«|  «mpfreuva  F18CH. 

Ohemnitsia  rii«:ifera  «•    »  . .    » 

Prodn^tQB  Ganerini  KoN.      .  '. 
V2r«>tlcalatda  IfsTir.  .    . 

LeptMMa  conoeatn«  ji. 

Ortbii  »zlnda  BiCHW.      . 
QllTlonum  Y.  «    .    .    •.  ..    ^ 
nmbracolum  Buch    .    .    .    . 

*rerebratiila  ?  elongatft  SCOtMt. 

Spiriisr  LaidaMM  <YMir.     . 


bin  --r 
b  177  ' 

b  418  -t 

b  178 , 

b  179-'- 
^  fT8    5   8 

II  mi  — 

b.  181. 

b  181 

p  i8l  -  - 
b  Mal 


•    < ) 


rrr 


J.  Söhil:   Rei^6   dorcti    «tie   felseH-ÖOirgB  ülid  df»  lAiffiM*- 


GMrtf9  Dach  deip  StiUen  Omemm^  eine  Skine  (139  S9.,  12^  tidi« 
ISö^h    Der'W./wär  ffUgliea''ehier  txpeä{t\6k,  iVdeWf.'l.  >^ 


inl 


QßpW^^,  (•umnioii  tlehaii^  vom  Kriegi-^fkfelair  In  WmMhimfimt  beaaftngt 
w»r,  (SRt  Linie  vom  MiM^mri  en  über  4ie  PrtdrU  und  den  Pnti  iler  Jletifcy 
•uNifiraffW  bei  den  Quellen  des  Rio  M  Sorte  dnrcli  d«i  Sfli-I#««t«^Thftl 
lum  Cf/fiA-See,  durch  das  ^fakuk-GMrge  nnd  das  Kohlen-Bässin  des  FoH 
Lmrmmie  biy  »um  iSfilie»  Omm  binsichtlicli  Ihrer  Tauglichkeit  nur  Anla^r 
einer  Bisenbabn  su  nntersuchea.  Sie  sollle  dabei  das  Land  auch  in  aisos- 
|>hfrischer,  mineralogischer,  botanischer  und  soologischer  Hinsicbt  erförsHMS. 
Die  Oegeriden  Iftngs  dieser  Linie  waren  xum  grussten  Theile  gar  nichl  odfr 
nur  ven  wilden  VoUs-Sümmen  bewohnt,  weglos,  fpr  EnrppAer  ein  jungfräD- 
Rcber  Boden,  bald  gifihend  heiss  und  bald  mit  Schnee  bedeckt^  auf  weite 
Strecken  ohne  Vegetation  und  ohne  Wild,  die  Heise  mithin  von  der  beschwer- 
lichsten Art.  Die  Erzfthlung  unseres  Reisenden  von  dem  Geseheneo,  Em- 
pfundenen, Erlebten  ist  daher  eben  so  unterhaltend  als  belehrend,  bald 
abentheuerllch  und  bald  aus  den  verschiedensten  Zweigen  der  Naturwissen- 
schaften schöpfend.  Die  Höhe  und  geographische  Lage  der  wichtigsten 
Punkte  swischen  MUtouri  und  der  Sierra  nevaHa  CaiifomieiU  sind  aa 
Ende. in  einer  Tabelle  xusammengestelU ;  auf  die  geognostische  Beschnffenheil 
der  Gegenden,  die  auch  in  diesem  Jahrbuch  mitunter  schon  Gegenslaaid  der 
Erörterung  gewesen,' hat  der  Verf.  sein  besonderes  Augenmerk  gerichtet. 
Doch  beabsichtigt  er  die  wissenschaftlichen  Ergebnisse  in  strengerer  Form 
spiter  xum  Gegenstande  einer  besonderen  Abhandlung  su  machen. 


L.  LnsoivnBirx:  Kohlenschichten-Folge  in  der  Kohlen-Forma- 
tion ron  Meniuektf  und  Ulimds  in  Beiug  auf  jene  im  Afmieehisekem 
Kohlenfelde  (Siutn.  Jomm,  18SS^  [2.]  jr^FI,.110^112>.  Die  Kohlen- 
Lager  in  Keninekf  $md: 

14.3  Kohle    über   Anvil-Fels;    scheint     höheren    Schichten    in     LnsLavi 

13.  f     Durchschnitte   in   entsprechen.      Lnsur   hilt   den   „Anvil-rock*  voa 

Kemtmektf  für   dasselbe  Niveau,  wie    das    12.     Kohlen -Lager    von 


12  )  Kehle  unter \  ^^'  ^^  ^^^^^  Sligmaria,  Calamites,  Sigillaria. 

11  /  '   Anvil-reck        '*   ^*   ist  2' — 9'  dick   nnd  bietet  Pleurotomaria  Mff^ 

')  f      Productns  Rogersi?,  Aricula  «f.,  Fische  wie  in  9. 

10.  ,,MittIe  Kohle.'' 

9.  In  WeMt-Kentuekff  bei  Curiew-minoi  die  „Fire  foot  Mulford  Conl^  eir. 
"       Mh  Avicula  rectilatera,  Productns  muricatus,  Fische,  Kaiami  ten,  SigiDunea. 
8.  ^y^lfell-Coal'^ :  das  „grosse  PitHmrifer  Lager^,  14'  dick  im  CmmkeHmmi 
Bocken,  11'  im  Eik  Liek,   Sotnorset-Co.  ^  9'  Im  Ltn^omer  -  Thal  nnd 
PiüMhirgy  6'  su  Wkeeiing^  5'  su  Aikens;  mithin  um  9'  auf  180  Mean 
Entfernung  abnehmend.    Die  Pflansen  sind   schwer  besttnunbar;    doch 
Pecopterls  heterophylla  darunter. 
7.  „Thin  Goal**,  xu  Smiino,  Coml-Co.,  In  minMe  sichtbar. 
«.  ,»Little  voin'S  in  Mmiford^s  «mim«,  Umoti^Co.,  Ky.,   -  Siei^M-Beti 
.,     .bf^  Aijkjn^  Okiau 

,$^„|«ager  4'  inftishtigj,  pnit  Farnen  fihnlich  wie  im  Dach  der  i^ithraxit-Kohle 
im  Skawutkim^ThBiy  Pm.    Mit  Nenropteris  tenuifolia  Bn<ni. 


64« 

Der  litlioiiiiig-Saiidsteiii,  ein  wieMiger  Horisont. 

4.  Die  „Curlew  Coal"*  in  Cfmrhw  Büi.  Et  ist  die  Pomeroy-Kohle  von  Ohiö^ 
sind  die  Gates-  und  Selem-Lager,  die  höchsten  in  der  Anthraxit-BÜdiaif 
bei  PaittviUey  Pa,  Mit  einigen  fossilen  Pflanien,  wie  If  enropteris  fletu- 
osn,  If.  fimbriata,  Pinnnlaria,  Asterophyllites ,  Sphenophylhun  md  Anan- 
laria,  Pecopteris  aborescens  Brt.,  Flabellaria  borassifolia  Stb^  Calami- 
tes,  Sigillaria,  Stigmaria  (aber  keine  Lepidodendren  nnd  Lepidostroben)* 

3.  Die  „Ice  House  Goal'',  wahrscheinlich  Lisun's  D,  xn  Lawer  Preepori^ 
Bemver  River;  die  ,,Cook  Tein^  am  Broad  top;  xu  BanetffHUj  Okh, 
Mit  Neoropteris  hirsnta,  N.  flemosa. 

2.  Die  „Tbin  Coal<%  wahrscheinlich  Luun's  C»  Caanel-Kohle  Ton  Kihüm- 
nmfy  Pepiona^  DmrHn^iim.    Hier  findet  sich  Lingnla  umbonata. 

1.  „Cook*s  Coar;  Bell's  Coal-bed;  Breckinridge  Cannel,  HawesviUe  Goal. 
An  manchen  Orten  in  2  Lager  getrennt;  das  obre  ist  Lbsuit's  B,  das 
Mammoth  Goal -bed^  der  Anthraxit- Region  (ffi/AM^orrs,  CmHatuMSf 
Tmwu^fUUy  Lehigh)  nnd  ebenso  das  letxte  Lager  in  Keniuekif;  Eenmtkm- 
Salinen;  O»faA0^-Fa!]s,  Ohio,  Das  untere  dflnnere  ist  Lbslbit's  A,  ruhet 
sunfichst  auf  den  Konglomeraten,  2'  dicksn  NeUotwiUey  OiWo;  1'5" 
dick  am  fifreof  Kemnthay  1'— 2'  am  AUtffhany  in  PetmtiflwniUm.  Darin 
kommen  grosse  Stimme  von  SigiHarta,  Galamites  nnd  Lepidodendron, 
Früchte  von  Lepidodendron ,  Lepidostrobus  und  Lepidophylinm  hinfig 
vor;  Stigmaria  und  Sphenopteris  selten.  Yoa  einxelnen  Arten  sind  anf- 
susählen :  Alethopteris  Serlei,  Neuropteris  Glarksoni,  N.  hirsuta  (diese  3 
in  der  gansen  Kohlen-Formation),  Sphenopteris  intermedia,  Asterophyl« 
Utes  ovalis,  Galamites  Suckowi,  Lepidodendren  polltnm,  Lepidophloyos 
rugosnm,  Lycopodites  Sicklerianus  [?].  Von  Frttchtfm  Trifonocarpns, 
Gardiocarpnm  und  Garpolithes.  Endlich  ist  auch  Lingula  umbonata  in 
den  schwarzen  Schiefem  von  Keniuekffy  Ohio^  Virpmem  und  Penmipl' 
«atMsii  weit  verbreitet 


6.  G.  SwAULow  gibt  folgende  Zusammensetiung  der  Kohlen- 
Formation  in  MUbouH  an  (ßtaU  ^ßohgical  Report  for  t86S  ^  Siluh. 
Jamm.  iSSS^  [2.]  XXVI ^  113-115),  deren  M&chtigkeit  650^  und  mehr 
betrSgt. 

75.  Kalkstein  mit  Fusulina  cylindrica,  Productns  costa^is,  Pr.  aequi- 

costatus,  Orthis  umbraculnm* 10' 

74.  Schiefer,  gelb  und  blau 3' 

73.  Bitummdse  Schiefer 3' 


• 

s 


oo 


« 1 72.  Kalkstein  mit  Terebratula  subtilita,  Productns  costatus     ...  3' 

2^  71.  Bituminöse  und  blane  Schiefer 15« 

0fi  70.  Kalkstein  mit  Fossilien  wie  in  Nr.  75  und  mit  Spirifer  Meuse- 
bachanus,  Sp.  lineatus  *,  Sp.  plano-convexns,  Productus  Wabas- 

hensis,  Ghonetes  granulifera*,  Terebratula  subtilita     .    •    .    .  20^ 

69.  Schiefef  mit  dünnen  Kohlen -Lagen 12' 

68.  Zerreiblicher  Sandstein 7' 

Jfthrbncb  1669.  54 


o 


RM 


I: 


im 

C 


67.  Kalkstein  mit  fotfilen  Reden  fmi  wie  Ne.  70 

66.  S«iiiefer 

65.  Sandileia 

64.  Kalkige  und  bilnauntee  Scbiefcr  nU  Terabr.  MblUita»  Oilki« 
unbraculmn*,  Spirifer  Kentnckjensi« 

68.  Sckieferiger  Saadflein 

65.  Kaikilein  mit  FufnUne  cylindrioe,  Terebr.  inbülilal,  OithU 
onsbr.*»  Spiiifer  Kentacky.,  Productne  pnaciaHis*,  Pr.  ceetnlne 

61.  S^iefer  mit  dAnnen  Koblem-Lagen 

60.  Kalkstein 

59.  Scbiefer 

56.  Kalksteia  mit  Fnsil.  cyiindrica,  Produetos  coelalns,  Terebr.  sab- 
tilita,  Cam|popbyll*<n  tonpnnai 

54—57.  Scbiefer  mit  Sand-  nnd  Kalk-Sleitt 

53.  Kalkstein;  Beete  e.  Tk  wie  in  Ne.  62,  nnd  Spirifer  lines- 
tas*9  Sp.  seniplicaUiSy  Sp.  Measebacbanns,  Prednctas  ne^ni- 
costatusy  Pr.  Nebnscensis,  Anorisnu  temünale,  A.  regvlnie, 
Bellerapben  biulcus*,  Cbaeletes  niUeperaoens        

5t.  Schieler  nit  dAwien  Kohlen -Lagen 

51.  Kalkstein  nil  FnsnÜna  cylindrica 

49,  50.  Scbiefer:  50/dine  nnd  49  aut  dünnen  Kohlen-Lngen 

f48.  Welleniichige  Sandsteine 

145—47.  Schiefer 

44.  Kohle 

43.  Blaner  Thon  mit  Fnsnltna  cylindrica ,   Tereb.  snbtitita ,   OiUde 

nrnbracttlnni,  Chonetes  gramilifera* 

42.  Sandstein 

41.  Schiefer 

40.  Kalkstein,  oben  toH  Fnsnlina,  Chenetes,  Prodnctvs,  Crinoiden, 

vnten  hart  nnd  kieselif  mit  Chaetetes  milleporacens    .... 

36—39.  Thon  mit  Sandstein  und  etwas  Kalkstein 

^j35.  Kalkstein  mit  Chaetetes  nrilteporacens  und  Fusulina  cyfindricä . 
34.  Kalkstein  mit  Onbis  umbracnlum*,  Chonetes  varioiatns*,    Ch. 

mesolobns,  Terebr.  subcilita,  Fnsnlina  cylindrica 

33.  Schiefer 

32.  Kalkstein  ndl  Terebr.  subtil.,  Fusnl.  cylindrica,  Spirif.  linealvs  * 

30,  31.  Schiefer  2' guter  Kohle  überlagerad 

28,  29.  2^  Schiefer  Aber  6'  Kalkstein  mH  Fnsnlina  cylindfica     .     . 
26,  27.  Schiefer  nnd  schieferige  Sandsteine 

23—25.  Schiefer  5'  Ober  */,'  Kohle;  danuiter  Schiefer  6'    .     .     . 
22.  Kalkstein  mit  Allorisma  terminale,  A.  reguläre,  Productus  cos- 

tatus,  Spirifer  Hensebachanus,  Bellerophon  hinlcus*        .     .    . 

19—21.  Schiefer  12^;  Kahstem  6';  Thon  1' 

W7— 18.  Schiefer  0,66  über  Schiefer  4' 


4* 
20^ 

5' 

16' 

\T 
3* 

so- 
lo* 

39* 


as 


20' 

5- 

4* 

5* 
41' 
6^ 

6' 

10- 

6' 

4* 
33* 


T 
4- 
5' 
4* 
8* 
24' 
tt^ 

4* 

19' 

4,66 


«o 


tt» 

f  ie.  flMwimerigor  SiMtfletB,^  obe»  mit  Otla»ilM,  StgiUtflii,  Lvpido- 

diendreii 76' 

15.  Saadife  Schiafer,  nkbi  bMltadlg  )< 

14.  Molii«  1'  (sHWMlen  foUeml)  mit  Ledb  anila,  itoiMHM  pla- 

■orinfomif*  «tc 1' 

11—13.  Schiefer  4'  über  Kohle  rw  e'-S'-^O* ;  ^mnter  ScUefer  1'       8* 
^^10.  Hydraulischer  Eelkftein  mit  Chaetetet  milleponieevs ,  Chimetee 
oj         viegolobiM,  Prad.    tfHeoAensy  Spiriler  ÜBeatas*,  8p.  Mente- 

bachanna,  Fasnliaa  cylindrica,  Terebratula  rabtiMta        ...        8^ 

9.  Schiefer         6' 

4-a  Drei  K ohlen-Lager  von d'S -1'5,  wechsenagemdmitScUefor    17' 

2— 3.  Schiefer  5' auf  Kohle  3' S* 

i.  Schiefer  und  feuerfester  Thoa  (?  =  Are  clay) 29^ 

Von  dea  fenannten  fofsilea  Arten  gehen  in  liefere. Schichten  nur  Aber 
die  mit  einem  *  beieichneten  Arten,  wilhrend  sich  in  der  Kohlen-FormatioB 
und  im  y^nbcarboniferona  Imieftone**  gemeinsam  inden:  Prodnotos  pnnctatns, 
Pr.  Cora,  Pr.  mnricatus,  Pr.  senrireücnlattts,  Spirifer  lineatns,  Orthis  mn- 
braculom. 


Fb.  V.  BAom:  Li as- Gebilde  im  nördlichen  Unf&m  (Jahrb.  d« 
geol.  Reichs-Anst.  X,  21  if.).  Während  die  in  gans  aüd-^aUftien  und  N^rd- 
Unfmm  so  m&chtig  entwickelten  Karpathen-Sandsteine  ungeetOrt  erst  nach 
NO. ,  sodann  nach  SO.  fortsireichen  bis  Aber  die  üurmaras  hinaus  >naoh 
Siekenkurgen  und  der  Bukowina^  findet  ein  Gleiches  mit  den  mftchtigen 
m  westlichen  Ungarn  südlich  vom  Karpathen-Sandstein  folgenden  Massen 
von  krjslailinischen  Schiefern ,  Thonschiefem,  ilteren  Kalksteinen  und  ]>olo« 
miten  nicht  statt;  sie  endigen  plötsUch,  und  diese  Erscheinung  Ustt  sidi 
wohl  nur  durch  einen  gewaltigen  Bmch  erkllren,  welcher  das  Entstehen 
einer  Spähe  bedingte,  worin  die  mächtige  dem  Tarcmm-  und  Ifemml-Thale 
parallel  von  N.  nach  S.  streichende  Mauer  von  Trachyten  und  vulkanischen 
Gesteinen  hervortrat,  welche,  im  N.  mit  dem  Boiwmrer  Gebirge  östlich  von 
BferiM  beginnend,  nach  S.  bis  in  die  HegfftMim  und  das  Toiu^er  Gebirge 
fortsetat.  Eine  zweite  den  eingesunkenen  Landes-Theil  im  NO.  begrensende 
Spalte  ist  beieichnet  durch  die  ungeheure  Trachyt-Kette ,  welche  aus  dei 
Umgegend  von  Sßiimma  und  Hcmomna  im  Zempih^er  Komitat  parallel  dem 
Hauptauge  der  Karpathen-Sandsteine  nach  SO.  bis  in  die  MmrimmroB  fori« 
streicht.  Beide  Trachjt-Züge  bilden  einen  Winke],  stossen  aber  in  dessen 
Spitse  nicht  unmittelbar  snsammen,  sondeni  nahem  sich  bei  Hommmm  nnd 
ihmnMfolv  nur  bis  auf  eine  Entfernung  von  etwa  3  Meilen.  In  diesem 
Winkel  sind  einxelne  Massen  der  Alleren  Lias-Gesleine  an  der  Oberfläche 
geblieben,  die  einaigen  bisher  bekannten  Repräsentanten  dieser  Formation  im 
nordöstlichen  Ungarn.    Sie  wurden  an  folgenden  Punkten  beobachtet: 

1.  Im  SW.  von  Ummsfaivaj  im  S.  von  Keener-PslvmymB  ragen  aiem- 
lieh  hoch  am  Abhänge  des  Soavarer  Gebirges  aus  eocänem  Sandstein  drei 
kleine  Kalk-Kuppen  hervor,  in  der  Richtung  von  IIW.  nach  SO.  an  einander 

54» 


8M 

IweOit.    Dftf  GeileiB  !•!  dviiul-grM,  tob  Ktlkipadi-AJeni  dnrdnofeB, 
felben  Verwitt^nmgf-Flichen  bedeckt,  iheib  dolomiluch^  tbcib  Brecck 
artig;  SchichtoBg  und  Petrefakteo  wirdea  nichl  wahifeaoiDBeB. 

2.  Die  alle  Burg  Cmewm-Aym  bei  Vmrmmo  ftciit  auf  Kalksleiii,  ^ 
nördlich  gegen  den  Iiiee«-Berg  fortseist.  Die  Felsarl  ist  dnnkel^gnn,  ?«■ 
aahlrelchen  weiaaen  S|Mlh-Adem  dorchsogen,  theila  ancb  beller  grau«  dola- 
mltlacb«    Venteinernngen  lieaaen  aicb  nicht  anfinden. 

3.  Bedentendere  Entwickelnng  erlangen  die  beaprocbenen  Gealeine  m 
S.  Yon  Hpmumma  su  beiden  Seiten  des  LmkertmtktAWj  wo  aie,  eine  anadn- 
Kche  Berg-Kette  bildend,  sfidöstlich  an  die  Trachyt-Masaen  der  VikorUk- 
Kette  aicb  anlehnen.  Im  LakcremUuiU  aelbat  aieht  man  die  Anfeinasder- 
folge  der  Schichten,  welche  nieial  aleil  gegen  NO.  lallen:  Heller  Kalkateai; 
dnnkle.  Mergel  der  Köaaener  Schiebten  mü  aablreichen  Pelrefaklen;  aedan 
ein  aweiler  Kalkatein-Kamni,  und  aüdlicb  daTon  wieder  KAaaener  Scklcfatea; 
endlich  anm  dritten  Male  Kalkateine,  welche  ateU  gegen  die  Ebene  vaa 
dmMsd  abbrechen.  Unter  den  geaammehen  fossilen  Realen  fanden  sick 
hinfig  Terebralnla  gregaria,  Plicalnla  intna^atriata,  Ostrea 
Haidingerana,  seltner  Spirifer  Münateri,  Ayicnla  contorla  etc. 
—  Bemerkenswerth  ist,  dass  der  oben  erwähnte  Bmch,  welcher  data  Ver- 
sinken der  Hauptmassen  Älterer  Seknndir-Gesteine  im  nord-östlichen  fTn^eni 
an  bedingen  scheint,  wie  in  der  Gegend  von  IFten,  so  auch  hier  nicht  bb 
ina  Gebiet  der  Sandstein-Zone  fortseiet.  Am  Süd-Rande  der  leisten  sind,  wis 
bei  WUn^  an  vielen  Stellen  noch  Ifeocomien-  und  Jnra-Kalke  in  nMhr  oder 
weniger  vereinaelten  Parthle'n  an  der  Oberfllche  geblieben. 


J.  Schill:  die  TerliAr-  und  Qnartir-Biidungen  au  nörd- 
lichen Baimme  und  im  H6h§mm  (Stnitgan,  1869^  Die  Teitiar>  nad 
Qn*rtAr-Gebilde  dea  JSeeAraiaa«  bedecken  ungefihr  einen  Flftchen-Ranm  voa 
32  Qnadratmeilen  •  etwa  den  achten  Theil  des  Groaaberaogthuma  Bmiem^  lad 
atehen  denuutch  an  Verbreitung  hinter  den  kryataliinlachenFela*Maaaen  (Gneiss, 
Granit)  und  der  Triaa-Gmppe  nicht  surück.  Das  Auftreten  der  Tertür-For- 
mation  scheidet  sich  in  swei  natürliche  Territorien:  eines,  der  Fortaetznaf 
der  Mollaaae  der  nordOatlichen  Sek$D§iim  entaprechend,  wird  von  Scnu.  ab 
HAgelland  am  ßodtmsee  beseichnel;  daa  andere,  weil  es  den  in  der  flBdhenfs 
an  den  Jmrm  gebundenen  TerliAr-Schichlen  gleicht,  als  Jura-Zug  vom  üendw 
und  H&kftm  bis  sur  Honen.  Die  Reihenfolge  ist  in  ansteigender  Ordnan;: 
I.  Älteate  Land  -  Bildung.  II.  Brackische  Bildung.  DI.  Untere  Snsawasicr- 
und  Land<»Fonnation.  IV.  Obere  Land-,  Sfisswuaser-  und  Meerea-Biidungea. 
V.  Land-  und  Sfiaswasser-Bildnngen.  VI.  Quarlftr-Formation,  aus  Nagel- 
tue, Ger5llen  und  Bohnersen  bestehend.  Die  Älteste  Land-Bildung,  die  PaÜs- 
tberium-Formatlon  von  Frahmsitit&H  (in  IFtlrlfamiar^),  hat  der  Verf.  aar 
der  Vollatindigkeit  wegen  in  die  Betrachtung  aufgenommen;  diese  Ablage- 
rungen von  Bohners  mit  Resten  von  Palaeotherium  und  Anoplotherinra,  Mal- 
den*nyrmige  Vertieftingen  im  Jurakalk  erfüllend,  gehören  der  aog.  oligo- 
einen  Epoche  an  und  sind,  wi^  bereila  SAmmHum  geaeigl  hat,  gleiefcea 


SM 

Alien  mit  den  Bohnenen  der  Umi^ebiingen  von  Ktmdem,  Die  brackiBche 
Btldiin^  wird  vertreten  durch  kalkige  Konglomerate  im  AndeiskteMhal  (bei 
Mmvseny  Z^IO?  wekbe  in  den  unteren  Schichten  einen  grossen  Reichthum 
an  Steinkernen  von  Cerithium  margaritacetim  and  0.  plieatnm,  Schaalen  von 
Ostrea  grypfaoidea  n.  8.  w.  enthalten;  sie  sind  das  Äquivalent  der  Cyrenen- 
Mergel  von  UaiMm. 

Sowohl  in  der  Nihe  des  Bodetuees,  als  im  Jura-Zuge  des  Rmnden  er- 
scheinen die  unteren  Sösswasser-  und  Land-Bildungen.  Aort.ist  es  sunfiefast 
Kalk,  welchen  seine  organischen  Reste  —  Helix,  Cyclostoma,  Planorbis  — 
als  einen  dem  älteren  Süsswasserkalk  der  Aip  (z.  B.  Ulm)  entsprechenden 
Landschnecken -Kalk  erkennen  lassen,  von  einem  Reichthume  der  Flora 
und  Fauna,  wie  solchen  wenige  Orte  in  der  Weh  aufzuweisen  haben. 
Von  Fflanzm-Arten  gibt  Rbbr's  neuestes  Werk  260  an.  Oberraschend  ist  die 
Menge  der  Insekten;  man  kennt  jetzt  etwa  68  Genera  von  Kifem,  welche 
hauptaftchlich  durch  Buprestiden  und  Hydrophiliden  (d.  h.  Pracht-  und  Was- 
ser-Kftfer)  vertreten  sind.  Ausgezeichnete  Naturforscher  haben  sich  bekannt- 
lich  mit  ÖmmfemB  Flora  und  Farnia  beschäfügt,  wie  Aoassis,  H.  v.  Mbtsr, 
A.  BnAim,  Hm  u.  A.  Die  Resultate,  zu  welchen  dieselben  gelangten,  sind: 
dasfl  Öninffen  hinsichtlich  seiner  fossilen  Pflanzen-  und  Thier-Welt  nur  ge^ 
ringe  Ähnlichkeit  mit  der  jetzigen  am  Bodenaee^  jedoch  eine  grosse  mit  der 
in  Japan  und  Nord- Amerika  lebenden  zeigt,  während  nur  ein  Theil  der 
Pflanzen  und  die  Fische  der  gegenwärtigen  Schöpfung  am  Bodemee  näher 
stehen.  —  Gleichfalls  in  der  Nähe  des  Bodenteet  und  auf  oberer  Sflsswas- 
ser-Molasse  ruhend, ' erscheint  die  Lignit-Bildung:  Mergel,  Kalke,  Thone  mit 
untergeordneten  Flötzen  von  Braunkohle.  Von  organischen  Resten  finden 
sich  am  Stkienerherge  Blätter  von  Salix,  Acer,  am  Bodeneee  Schaalen  von 
Lininaeas,  Helix,  Planorbis,  bo  wie  Saamen  von  Chara.  Diess  Gebilde  ist 
das  Äquivalent  des  Litorinellen-Kalkes  im  Mainxer  Becken.  —  Im  Hohgau 
kommen  am  Hokenkräken  —  einem  der  stattlichsten  Phonolith-Kegel  jener 
Gegend  von  2148  Fuss  Meeres-HOhe  —  Phonolith-Tuffe  vor,  welche  neben 
Bruchstücken  sedimentärer  und  krystallinischer  Gesteine  hin  und  wieder  «ne 
Schnecke  enthalten,  die  unter  verschiedenen  Namen  (z.  B.  als  Helix  sylve- 
strina)  aufgeführt  wurde,  nach  Sawdbbkgbr  aber  Helix  Moguntina  Dbsh.  ist 
und  sich  bisweilen  auch  in  den  basaltischen  Tuffen  des  WB§terwalde§ 
und  in  der  Rhön  einstellt. 

Quartär^Bildungen  erscheinen  sowohl  in  den  Umgebungen  des  Boden'- 
eeee  als  am  Randen  und  im  MÖkgau  in  nicht  unbedeutender  Verbreitung. 
Es  sind  Nagelflne  und  Gerolle,  bestehend  aus  Gesteinen  der  .4/|peii,  der 
ÜAetn-Quellen,  der  Tdiü-Kette,  des  RkäHkene,  Seniie^  des  Quellen-Bezirks 
der  tu  und  des  gesammten  Vorärlberffes.  Diese  beiden  Zustände  des  Ge- 
rolle-Gebildes oder  Diluviums  als  Nagelflue  nnd>ls  lose  Gerdlle  sind  —  wie 
Schill  ganz  richtig  bemerkt  —  mit  der  Entstehungs-Geschichte  der  jfingsten 
Gestaltung  des  Landes  enge  verknüpft  und  entsprechen  verschiedenen  perio- 
dischen Abschnitten,  aus  deren  letztem  die  hydrographischen  Veihältnisse 
der  Gegenwart  grösstentheils  hervorgingen.  —  Von  organischen  Resten  hat 
man  im  Gerolle  Elephas  primigenius  und  Equus  caballns  gefunden  und  in 


OPV 

einen  quertireii  Meif el  em  GaiUrlkmrm  bei  OUHm§m  ziMfeidiB  EoBchj 
lien,  wornnler  die  für  den  Löu  so  beseichneadea  SuccMea  ebUnign  ^ 
Helix  hiipid«.  —  In  den  Speltea  der  Uöben  des  wei«««  June  lagon  « 
fUmdem  die  Bobaene  der  Ouittr-Periode  Mit  der  dritten  Singellner4Benc, 
den  Bobnenen  Yon  HmlmiitnMmgem  n.  •.  0.  an  der  mskmUiscktm  Mf 
identiicb. 

An  die  Sebildenmf  der  Qnnrtir-FonMition  reibt  Scntu.  neck  inlere»- 
unte  BetncbtanfeD  über  die  Bildnnf  dee  JIMnMef-Ihircbecbiiiltee  ani 
BeiiMwee-Beckenty  Aber  Abiata  von  Ger6llen  und  Löas  im  Rkmmthmi. 


H.  Wolp:  Brannfcohlen- Abiageran|[^en  In  den  Konaitatca 
MmUhy  Nw^md^  lfetfe$  und  ä^rBod  CJabrb.  d.  feol.  Reicbe^Anel.  X^  44  £>. 
Sie  find  aftnmtlicb  jflnf^,  ab  die  der  Gegend  am  fire«,  wie  dio  sie  be- 
leitenden  Foaailien  ergeben;  alle  geboren  der  Ifeogen-Fonnatio«  an  wai 
laaeen  neb  in  drei  Glieder  iondem,  welebe  man  in  Beng  anff  die  Periade 
der  groaaen  Ttncbyt^'Einption  dea  ndrdlicbea  und  nordftatUchen  üm^mrma  ia 
vor<4racbytiielie,  tracbytiscbe  und  nacb-incbytisebe  Keblen-FIdlie    eialbei- 


Die  vor-tracbytiacben  sind  jene,  welebe  Ton  Traebyt  dnrcUrocbea, 
gehoben  and  von  ihn  überlagert  worden.  Dabin  gehdren  die  Fllttae  an  der 
Trachyt-Grappe  von  DeitUtk^tHUem  ^  NNO.  von  tfrea,  die  dea  OarrAaf- 
Traebyt-Gebirgef ,  der  Xem«e#->  und  Jlfafra-Gnippe,  endlich  am  yiefc  G^Urft 
daa  Fldta  von  IVfOlMw  bei  MMolem,  Die  Kohle  iat  achwan,  pecbglftnaead. 
nur  im  Striche  brann  und  beaitit  lam  gröastea  Tbeil  muacbeligeB  Brw^ 
Ihr  paMontologiaohef  Alter  ist  ^rallel  dea  tiefitea  Sebichtea  des  WUmer 
Beckens;  es  finden  sich:  Cerithinm  margaritacenra,  C.  plienianinntf 
C.  lignitarnm»  Pectnncnlns  pulvinatusl?],  Pecten  Gerardi,  Oatrct 
digital ina  and  andere. 

Zu  den  Koblen-FlOtsen,  welche  wibrend  der  Traehyt-Emptien  abge- 
lagert wurden,  gehören  mehre  im  N£o§rmdsr  Koraitat.  Die  Kokle  iat  braa% 
scfaiefrig  und  sum  Theil  Lignit;  gewöhnlich  sind  3,  4  bis  5  FiMae 
einander  in  einer  darchschnittlichen  M&chtigkeit  von  4 — 6'.  Ikr 
logisches  Alter  reiht  sich  der  Bildnngs-Zeit  der  oben  geunaaten  vor-tracbT* 
tischen  Flotte  unmittelbar  an  und  reicht  bis  in  die  der  bock-bracskiBcbci 
Schichten  des  Wiener  Beckens  heranf.  Das  Endglied  dieser  Sckicktea- 
Bildnag  abwftrts  wird  beaeichnet  durch  Buccinnm  Dujardini,  Tnrri- 
tella  vermicularis,  Trochus  patulus,  Gorbula  nncleus,  Telliai 
lacunosa,  Gytherea  erycina,  Lucina  leonina,  Ostrea  lameUesa. 
0.  Giengensis,  Arcadiluvii,  Anomia  costata  u.  a.  m.  Das  EndgM 
nach  oben  bilden  Bänke  von  Ostrea  gryphoidos,  unterwelcber  sich  ft- 
wohnlich  noch  finden:  Cerithinm  pictum,  C.  rubiginosum,  Bacci- 
nnm  Haaeri,  B.  baccatnm,  Cardium  Vindobonense,  Venas  gre* 
garia  u.  a. 

Die  dritte  Reihe  der  Kohlen-FIötse  liegt  höber  als  das  Cerühiea-Etagc 
Hierher  gehören  die  Ugnit-Flöuo  von  Kie  üjfiUu  im  Neo^mder  Momital. 


8»ft 

TOS  Tßtd  ihmI  Bdideny.  im  Bot^oder  K««ikii.    PlMorJi^n  '^mi  Uluo  'liMeick« 
nea  «ie  «b  luae  Siuswwser-fiiAilHag. 

Simmtliclie  Flölie  streiclien  von  WSW.  oaeb  0N€.  ud4  Migea  lahj^ 
rache  aber  parallel«  VerwerfaageD,  die  mincbioal  einif«  Klafter  betrafren. 


V.  Dbohbh  legte  (in  der  Niederrfaeiii.  Gesellseh.  f.  Ifatui-  c  Heil-KimAo 
i869y  Nov.  3)  die  so  eben  erschieneoe  Sektion  Lukk^ek»  der  geolo«' 
giacben  Karte  der  Rheiupr0mn9i  und  der  Provina  Wßsifalen  im 
Hasastabe  von  '  mmm  ^^r-  Dieselbe  reicht  bis  an  den  Nord^Rand  der  Kattt 
und  enthält  einen  Theil  des  Wiehen-  und  Wettr-OMrge»  und  in  ihrer  mi^ 
westlichen  Ecke  einen  kleinen  Theil  des  Teutoburger-  Waldes,  Sie  schliesst 
südwärts  an  die  bereits  seit  längerer  Zeit  herausgekommene  Sektion  BieU" 
fkld  an  wid  stellt  so  einen  recht  wichtigen  und  interessanten  Absehnüt  der 
Westßiigdken  Gebirge  dar.  Zwischen  dem  Wiehem-OMrge  und  dem  Tento^ 
kmrftr-Wmlde  sieht  sich  ein  grosser  Gebirgs-Sattel  hindurch,  in  dem  vor- 
sageweise  der  Keuper  als  oberstes  Glied  der  Trias  entwickeU  ist,  und  aus 
welchem  einselae  Kuppen  von  Muschelkalk  und  «elbst  von  Buntsandstein,  be-? 
eoBdert  in  dem  westlichen  Theile  der  Sektion^  hervorragen.  Dieser  Gebiigs» 
Sattel  entf  prickt  emer  Biasenkung  der  Oberfläche,  in  welcher  die  Tbäler  der 
JSUm  und  Werre  eiaerseitB  und  das  der  Uaa$€  andrerseits  liegen.  Dies^ 
letale  bildet  die  merkwürdige  Bifurkation  bei  Qum^U^  worauf  FRUDRRca 
lIom4jni.  saerst  die  Aufmerksamkeit  der  Geogaostea  und  Geographen  bin« 
geleaki  hat  Die  Lagerung  der  Schichtea  im  H^teAea-OeMV^  ist  einfach 
«ad  regelmässig.  Am  südlichen  Rande  aieht  ein  von  Ost  gegen  West  an 
Breite  abnehmendes  Band  von  Lies.  Die  Erhebung  besteht  aus  den  Schicli^ 
ten  des  adttlen  oder  braanen  Juras,  and  am  aOrdlichen  Abhänge  finden  sich 
die  obersten  Schichten  des  Juras»  die  unter  dem  Namen  der  Portland-  odjAr 
Kimmeridge-Schichtea  bekaant  sind.  Nur  in  der  Nähe  von  Pr.  Oidendarf 
umd  Linimf  bilden  diese  Schichten  eine  Mulde  und  einen  Sattel,  in  welchem 
der  braune  Jura  nochmals  hervortritt  und  einen  abgesonderten  Bergnickea 
CEgge)  bildete  Die  Schichten  des  braunen  Juras  sind  in  neuerer  Zeit  vielbcb 
BDtersttcht  worden,  indem  sie  Eisen-Ene  fuhren  und  tielfach  aus  Gesteinen 
bestehen^  welche  aasebalichen  Gehalt  an  Eisen  haben,  ohne  jedoch  schmela- 
würdig  an  seyn.  Der  Nord-Fuss  des  Wiehen-'Qeiirffes  erstreckt  sich  bis  an 
die  grosse  Moor^Ebene ,  welche  bis  sur  Nordsee  reicht.  Aus  derselben  er* 
heben  sich  dem  Gebirge  parallel  an  einielnen  Stellen  die  Schichten  des 
Wealdthons  aur  Oberfläche,  welche  ein  schmales  Flöti  von  Steinkohlen  ent- 
halten, wie  bei  isenstidiy  Fakkenstädt^  Besteig  Levem.  Auch  bei  Böhm 
und  Hakden  sind  diese  Wealdthon-Schichten  noch  bekannt.  Noch  weiter 
oOrdiich  erhebt  sich  der  Hügel -Zog  von  itom  forde  ganz  Insel«artig  aus  der 
Wasser-gleichen  Moor-Fläche  mit  den  Gesteinen  der  weissen  obem  Kreide.  Der 
kleine  Theil  des  Tentoturger-  Waides^  welcher  auf  dieser  Sektion  dargestellt 
ist,  bietet  eine  von  dem  Wiehen-Oehirge  sehr  abweichende  Zusammensetzung 
dar.  Die  Schichten  sind  darfn  steil  aufgerichtet.  Der  Lias,  noch  mehr  der 
braune  Jura^  tritt  nur  in  einaelnen  getrennten  Parthie'n  auf.    Die  Schichten 


8M 

das  PofUandff  sM  gsr  mcht  enlwickeh.  Der  Wealdthon  isl  dagegeB 
Terbreitet  and  enthalt  die  wichtigen  Steinkoblen-FlMxe  Ton  Jl^r^Mb«; 
•elbe  aberlagert  stellenweise  den  ganien  Jara,  so  dass  er  Dnmiitelbar  den 
'  Masebelkalk  bedeckt.  Auf  den  Wealdthon  folgt  bod  unmittelbar  der  xitBaas- 
nenhingende  Berg-Rucken  des  Hilssandsteins  (oder  des  Neocomieo)  ond  der 
Planer,  von  welchen  beiden  unteren  Gliedern  der  Kreide-Formation  auf  der 
Iford-Seite  des  HVeAcinlTtfltrfet  keine  Spur  su  finden  ist.  Die  Torliegende 
Sektion  Ist  die  17.  dieser  Karte,  welche  erschienen,  und  damit  lat  die 
Hllfte  des  Ganzen  in  den  HAnden  des  Publikums.  Hehre  andere  Sektiomen, 
wie  AmektUy  Siefen^  TeMeikkmrg.  sind  so  vorbereitet,  dass  sie  in  niclii  gar 
langer  Zeit  heraoskommen  werden. 


G.  SrAcn;  geologische  Forschungen  in  Vm^r-Krmn  (Jalvb.  d. 
geolog.  Reichs-Anst.  IX,  66).  Schichten  der  Kreide  -  Periode  nehmeii  ober 
den  vierten  Theil  des  ganxen  Landes  ein.  Im  Qoitseheer^MSiiUn^er  Bodkn 
machen  sie  mekr  als  ein  Drittheil  aus  und  treten  hier  als  südliche  Fort- 
setzung der  zwei  grossen  Kreide-Parthie'n  von  nordwest^sfidAstlicber  flaapt- 
krstreckung  auf,  in  welche  ein  gewaltiger  langer  Zug  triasischer  SchichlcB 
das  gesammte  Kreide-Gebiet  von  ünier^Krgim  scheidet  Dieser  Zag  besteht 
meist  aus  dunklen  bis  schwanen.  In  michtigen  Bänken  auftreiendoi  Petre- 
Mten-leeren  Kalken,  die  sich  nach  Lagerungs^Verhftltnissen  und  den  in  enscm 
kleineren  Ostlichen  Aber  Nemdeek  streichenden  petrographisch  gleicbcn  Pai«l- 
lel-Zuge  aufgefundenen  Versteinerangen  am  ungeswmigensten  als  Kalke  der 
oberen  Trias  betrachten  lassen.  Die  Schichten  dieses  Zuges  begleitea  voa 
St^eorgen  südöstlich  von  hmkaeh  ansetzend  den  oberen  nordwest-eüdösi- 
tichen  Lauf  der  Gurk  und  weiterhin,  da  Diess  die  Richtung  des  ihr  von  SO. 
zumessenden  I«t>Aat7oda-Baches  Ist.  Sie  bezeichnen  so  eine  Gebirgs-Bmck- 
spalte,  welche  sich  gegen  SO.  noch  durch  das  KreSde-Gebiet  von  Tm^^mr- 
new»M  bis  nach  WeinÜMt  an  der  KtUfa  verfolgen  lisst.  Der  östlicbe  UuMer- 
Krainer  Kreide-Zug  ist  der  kleinere.  Er  bildet  im  Goit^eheer-MMUm^er 
Terrain  einige  der  höchsten  Spitzen  im  Hormwßlde  und  den  grösslen  Tbml 
seiner  nördlichen  und  westlichen  Gehinge.  In  die  Veriingerung  dieses  gefea 
SO.  durch  die  OmitMer  Schichten  und  Trias  unterbrochenen  Zuges  ftlli 
der  Kreide-Zug  des  Sekesckei,  Er  hingt  unmittelbar  mit  der  snd-östlichateB 
Parthie  des  grossem  westlichen  Zuges,  mit  dem  tiefen  MoMinf^T^eker- 
nemHer  Boden  zusammen.  ^  Es  sind  fast  nur  hell  gelb -graue  bis  dunkel 
Ranch-graue,  meist  ausserordentlich  harte  Kalke,  dunklere  etwas  bituminöse 
dolomitische  Kalke  und  sandige  Dolomit-Schichten,  welche  die  Kreide- For- 
mation in  diesen  Gebieten  petrographisch  zusammensetzen.  Nach  den  in  den 
Kalken  aufgefundenen  Petrefakten  lassen  sich  zwei  Alters-verschiedene  Etagen 
IlSr  die  Kreide  des  OoHseKeer^MoHlinger  Bodens  aunehmen;  die  raetsleB 
jener  fossilen  Reste,  besonders  Rudisten,  sind  zwar  theils  wegen  nnroll- 
kommener  Erhaltung,  theils  weil  sie  neuen  Formen  angehören ,  für  die 
Alters  -  Feststellung  innerhalb  der  Kreide  nicht  direkt  maassgebend;  nflein 
sicher  ist  Neocomien  und  Turonien  vertreten  in  diesem  Terrain,  ohne 


8^7 

die  Gräraen  iwischen  beiden  ,|(eiiau  tu  veneichDen  wären.  Für  oberes 
Neocoofüen,  der  Rndisten-Zone  in  der  Sehweiim  entsprechend,  kalt  der  Vf. 
den  ganien  südlichen  Theil  des  westlichen  Za^,  den  MeiiHnf-Tseker* 
mewMer  Boden  und  die  Schichten  des  Tßn%ber$e9  im  Zip^e  des  SeAefoM; 
in  letitem  kommt  su  Siatkirik  bei  Qradaim  Caprotina  Lonsdalei  d^Orb. 
vor.  Die  obere  Etage  des  Turonien  wird  durch  Rndisten-Reste  beseichnet; 
namentlich  sind  Durchschnitte  von  Radiolites  so  Cialis  und  R.  angn- 
losa  d'Drb.  als  die  häufigeren  zu  erwähnen.  Die  Gegend  um  Sekaike»- 
iorf  und  HwUdUem  bei  Ooii9ekee^  die  Nordwest- Abhänge  KofUr  Nojfjf, 
Hoihen^iein  im  Hamwalde  seigen  sich  als  sehr  ergiebige  Petrefakten-Ört^ 
lichkeiten. 


DB  VnwBinL:  neuester  Ausbruch  des  Vetmrl'*  (Buiiei.  ffdol,  |2.| 
AF,  569).  Am  6.  Januar  1868  stiess  der  Vulkan  Dampf-Massen  ans  zwei 
Mondungen  aus,  eine  im  Mittelpunkte  des  Plateaus,  die  andefe  am  Fusse  eines 
kleinen  Kegels  gegen  Osten.  Erste  Fumarole,  die  beträchtlichste,  entstieg 
einer  öflnnng,  welche  nicht  über  8  Meter  im  Durchmesser  zu  haben  schien. 
Die  Dämpfe  strömten  ohne  Unterlass  hervor,  und  so  heftig,  dass  sie  Gestmns- 
Bmchstdcke  mit  sich  föhrten.  In  der  Nähe  des  Abgrundes  und  bei  stär- 
keren Ausbrüchen  hatten  die  rothen  Dämpfe  täuschend  das  Ansehen  von 
Flammen.  —  Etwa  3  Wochen  früher  ergoss  der  Vewuv  drei  Laven-Str6me 
ins  Afrio  del  GUvailo,  Die  Pimla  M  Pmio  lässt  sich  vom  übrigen  Plateau 
nicht  mehr  unterscheiden.  Die  kleinen  Kegel,  welche  die  Zentral-Mündnng 
umgeben,  dürften  das  Plateau  kaum  15  Meter  überragen.  — Cn.  Saibtb- 
CLAmi  Dkvillb,  an  welchen  Vbbnbuil's  Schreiben  «oäNeapei  gerichtet  ist,  macht 
in  einer  beigefügten  Bemerkung  darauf  aufmerksam,  welche  Umgestaltung 
das  obere  Plateau  des  Neapoiitanisehen  Feuerberges  seit  dem  Jahre  18M 
and  186ßj  wo  es  von  ihm  besucht  und  geschildert  worden,  erlitten  hat. 


A.  Bovi:  Erdbeben  im  Dezember  1867 y  sodann  im  Januar 
ODd  Februar  1868  (Sttzongs-Ber.  d.  Wien.  Akad.  d.  Wiss.  XXVIII,  321  ff.). 
Augenscheinlich  erstrecken  sich  diese  Boden-Bewegungen  auf  eine  Region 
des  Erdballs,  welche  von  S.  nach  N.  mehr  Raum  als  von  O.  nach  W.  ein- 
nimmt. Wir  haben  nur  die  in  EurofMi  gemachten  Beobachtungen;  Afrika 
ist  als  Beobachtongs-Land  noch  zu  wenig  aufgeschlossen.  Die  Grenzen  der 
jettigen  Erdbeben- Wahrnehmungen  scheinen  in  ihrer  Längen-Ausdehnung  der 
südliche  Theil  des  MittelUMMehen  Meeren  in  seiner  Mitte,  so  wie  die 
NordieuUeke  und  SarmaHsehe  Ebene  zu  seyn,  während  die  Breite  der  ge- 
rüttelten Region  ungefähr  durch  den  10^  und  20^  dstiicher  Länge  von  Green- 
wich  bestimmt  wäre.  Welche  aber  die  wirkliehen  Grenzen  dieser  nänomene 
sind,  bleibt  verborgen,  weil  man  noch  keine  genügende  Anzahl  von  Sismo* 
metren  an  vielen  Orten  in  Europa  besitzt  Sodann  kann  die  Lage  der  Erd- 
beben-Ursachen grossen  Verschiedenheiten  in  der  Tiefe  des  Erd-Innem  unter- 
worfen seyn,  so  dass  die  Boden-Bewegungen  nur  hier  und  da  dem  Menschen 


wshtaehmbar  wor«feii.  ImImmd  venMkni  nuiy  das»  Mihü  j—i>ite  der 
Nörddeuis^ken  Ebeae,  an  nebna  Orle«  ia  SktnümMsiomy  aach  ErJbebca 
verapäri  woadea.  Die  LokaKlfttea  liafpea  aber  gerade  in  iler  aftvdlicltta 
Vertängeraof  uoaerer  Zone.  —  Der  Aafaaf  dieaer  Er&ebea-Reibe  acfaeiaea 
jeae  vom  10.  Jnai  iSST  la  Fium$y  vom  7.  October  wa  CeUu^e  in  JfoiHa- 
tm^rOf  vom  20.  October  sa  Triesi  nad  vom  15.  Dei«aber  aal  CreAs  ga- 
vresen  au  seya.  Spiler  kamen  die  iVoafofffaiM^efcei»  Eiadiötteniiigra  vs« 
16.y  17.,  19.-29.  Deaember,  ferner  18S8  die  vom  Jaanar  nnd  beaomlera  vob 
24.  und  25.  Februar,  vom  4. ,  5. ,  6.  aad  8.  Mira  (ia  der  Provias  BmnU- 
eaim)^  io  wie  vom  21.  Febraar  au  CwrimUh  und  ^lAen.  Gieicliaeikig^e  Be- 
weipiaj^en  wurden  in  der  nördlicben  Fortsetzung  der  obea  begrenxiea  Zone 
hier  und  da  verspürt,  so  a.  B.  den  10.  Dezember  an  Katnom,  den  20.  De- 
zember au  Affram  in  Kroaiiem,  den  24.  und  25.  Dezember  zu  Windis^- 
gmrstBMj  auch  an  mehren  Orten  <Uer-fifleteraurripf ,  Mmmikems  und  KrmmK 
dea  28.  und  29.  Deaember  an  Zar«  ia  J^daialteii  aad  üom$f  im  Krmm 
a.  a.  w.  Sodana  folgtea  die  aahlreichen  Bawegangea  im  Januar  18^8,  vor- 
aäflicb  im  nordweatlicbeD  Unfmrm  CSUMn  a.  a.  wO>  äHerreicäisek- 
9ekiesiem  aad  im  aordwesilichen  OaUmen^  wie  besoadera  am  15.  Janaar. 
Aber  ea  wurden  schon  den  8.  Januar  Erdbeben  in  Krmn  geapört,  in  WUm 
dea  9.  Janoar  um  10  Uhr  Abends,  und  uro  Mittemacht  auf  der  Wisäem  und 
in  der  Jo^ephs^iadi',  den  10.  Januar  war  eine  Ersehäitemag  in  A§rmm^  dea 

26.  in  Pmrmay  den  28.  in  der  Umgegend  von  PmMam  nnd  den  21.  Februar 
8  Uhr  Morgens  au  Oradiska  in  KroaÜen,  —  Die  übrigen  Erd-Bewcguagea 
dea  Jahrea  tSS7  ereignetea  sich  nur  mehre  Monate  früher,  wie  a.  B.  dea 

27.  Januar  zu  I«yoM,  den  7.  und  9.  Mftra  au  Lmkach  und  lVte«f,  dea  8. 
April  zu  8i&n9  und  Vmiisek  ia  Steiermark  ^  dea  7.  Jnai  au  Jndenkmr§  um 
10 V?  Uhr  Abends,  aa  Mihteida  and  Dreeden  um  3  Uhr,  au  Zwickmm  um 
3  Uhr  15  Min.,  den  10.  Juni  au  Fiume  und  den  27.  JuH  in  Beigiem  md  ia 
den  PreiMftjeAe»  MeinlandeM, 

Obgleich  Erdbeben  den  17.  September  ISST  zu  Konstamiina^l  und 
während  des  Oktobers  in  Ge&rfien  stattfanden,  möchte  man  kaum  geneigt 
seyuy  die  obea  erwfthnte  Erschötlerungs-iiSone  mit  der  mehr  öatlicfaen  zwi- 
schen 25  und  45®  AstKcher  Länge  von  Greenwich  an  vereinigen,  iMrelchcr 
eine  merkwfirdige  Reihe  von  Erdbeben  im  Jahre  186S  angehören.  Der 
Verf.  hat  besonders  die  Bewegungen  im  Sinne,  welche  am  12.  Oktober 
in  Ägypten,  im  .4re*ifel  oder  überhaupt  im  östlichen  Theile  des  Mittd» 
iändieeken  ßleeree  sich  ereigneten  ^  so  wie  jene  vom  15.  November  auf 
Hkodue  und  vom  26.  Dezember  in  TißU,  Zu  dieaer  Zone  köanie  maa 
auch  das  Erdbeben  am  23.  Februar  in  Buekareit  ziblan.  Jedoch  ist  beson- 
ders hervoraaheben:  1.)  dass  die  Erschütterungen  vom  12.  Oktober  iSSi 
sich  bis  Tyrol  und  Zittau  so  wie  nach  MMa^  oder  bis  aar  südlichstca 
Grense  der  neueatea  Erschätterungs-Region  erstreckten,  und  dasa  dea  21. 
uad  22.  Febraar  t86S  um  3  Uhr  Morgens  ein  Erdbeben  au  Beamj^rtau  ia 
Bretagne  gespürt  und  Corintk  denselben  Tag  zerstört  vrarde.  2.)  In  jenem 
Jahre  ($86$)  empfand  man  mehre  Bewegungen  des  Bodens  in  der  bespro- 
chenen Region,  wie  a.  B.  den  9.  Februar   zu  Ulttgenfurt,  den   5.    und  6. 


April  m  KänOkm,  dm  14.  Mti,  22.  Jimi  nad  20.  Augast  im  nftrdllcheil 
Vnfmrm,  dey  16.  Sepiember  s«  TrieHy  den  12.  Oktober  in  Remti  im  nArd-» 
liehen  Tfroi,  den  9.  Ifovember  in  Krmin,  den  9.  und  10.  Ifovember  tm 
TrtMf,  den  IS.  Detember  lu  IlttMi  im  sOdlichen  Tprai  n.  f.  w.  Weit  wesl- 
lidMr  «ber  f^eb  e«  den  12.  Jannar  ein  Erdbeben  xn  Li99ti^ön  in  einer  gent 
«Mieren  Region.  S«)  Anaser  diesen  Erdbeben  wurde  der  Boden  etwas  mehr 
weailicb  und  nord-westlicb^  besonders  in  der  Nfthe  des  10.  Langen-Orades, 
oft  und  stark  gerüttelt.  Diese  Bewegungen  bilden  namentlich  nur  einen 
Theil  der  Erdbeben  in  lfa//i>  und  Ormihünden.  Sie  zeigten  sich  in  jenem 
Lande  snmal  heftig  den  5.  Januar  und  vom  20.  bis  9f.  Dezember  iSöS  ^  so 
wie  vom  17.  bis  28.  Januar.  In  OranMudeii  verspürte  man  dieselben  noch 
nm  38.  August  ISST.  Oberhaupt  scheint  seit  186»^  in  jener  Zone,  Vorzug-» 
lid»  im  nöMlIiehen  timiien  nnd  in  der  Sektteii^,  auch  im  sAd- westlichen 
B€mi9ekkmi^  eine  besondere  Erschütternngs-Thiltigkeit  entstanden  so  seyn, 
welche  noch  nicht  gedimpft  ist,  indem  in  demselben  Jahre  18SS  eine  ihn- 
liche  in  der  Europäischen  und  Afiaiiäehen  Türkei  y  vorzüglich  aber  in  Ai- 
hmmien  nnd  am  Beepome  sich  offenbarte  und  die  in  jüngster  Zeit  gerüttelte 
Zwtschenzone  damals  auch  nicht  ruhig  blieb. 

Diese  neuen  Erdbeben  geben  Anlass  zu  folgenden  Bemerkungen: 

Erstlich  liefern  sie  wieder  die  vollkommene  Bestätigung  der  Ansicht, 
dass  Erd-Erschütterungen  besonders  an  gewissen  Punkten  viel  leichter  und 
durum  weit  öfter  als  anderswo  empfunden  werden.  Solche  Gegenden  sind 
vorzugjich  die  am  meislen  von  früher  her  gespaltenen,  oder  die  in  ihrer  regel- 
missigen  Schichtung  besonders  gestörten  Felsen- Parthie^n. 

Zweitens  ist  die  normale  Richtung  der  Stösse  immer  von  S.  nach  N., 
oder  von  N.  nach  S.,  anch  iMhr  oder  weniger  noch  nach  O.  oder  W.  ge* 
rückt,  wie  den  18.  März  18M  zu  Siurau^  den  15.  Mün  18S€  zu  Afienm, 
den  24.  Dezember  ISSf  $n  Roee^g^  den  21.  und  22,  Februar  18S8  an 
BemMpreeu  u.  s.  w. ;  —  aber  in  von  0.  nach.  W.  aicb  erstreekenden  Gebirgett, 
in  den  Aipem  u.  s.  w.,  verltegem  sich  die  lateralen  Oscillntionen  oft  von 
O .  nach  W.,  wie  es  wieder  bei  den  Erdbeben  am  26.  Januar  18M  zu  ¥0^ 
imeh^  den  18.  Mürz  18M  zu  Kiefen/uri,  den  24.  Dezember  i86T  zu  Wim- 
dieehgmretem ^  den  5.  Februar  1868  um  4%  Uhr  Morgens  zu  Aerrnm,  mn 
4  Uhr  10  Min.  zu  Lm  CAeii«  de  Femdey  den  a  März  nm  4'/,  Uhr  Morgens 
zu  Mfere  n.  s.  w.  der  Fall  vrar. 

Drittens  scheinen  Geräusche,  selbst  Detonationen  ganz  besonder»  in 
solchen  Gegenden  vorzukommen,  wo  tiefe  Thäler  oder  Schluchten  nur  den 
obenten  Theil  von  Spalten  bilden,  welche  weit  ins  Erd-Innere  dringen  oder 
Spalten-reiche  zerrüttete  Fels-Massen  charriLterisiren.  Beispiele  der  Art  lie* 
ferten  die  letzten  Jahre  mehre,  so  z.  B.  das  Erdbeben  am  10.  Jnli  t8§B 
zu  Gor«,  das  den  8.  Oktober  iS6t  zu  Laibaeh^  das  den  16.  Januar  1864 
zu  Itemiin  Steiermark'^  dann  die  des  Jahres  1866  den  26.  Januar  zu  VUUek 
nnd  9^roJ#,  den  18.  März  zu  Turreek  und  Murtm  in  Sieitrmerk^  den 
13.  September  zu  Ciüi;  die  des  Jahres  186$  den  9.  März  an  LeiUek^ 
den  15.  März  zu  Afienm,  den  12.  Oktober  zu  ReuH  in  Tproi,  den  9.  No- 
vember zu  Lmibaek;  die  Erdbeben  des  Jahres  186f  den  19«  Juni  MuJmdem^ 


8M 

kir/  iiBil  den  24.  Deseinl>er  xq  lAemmem  iib4  Admomi;  die  dei  Miei 
IM9  den  8.  Januar  su  Ro9€$$  in  Krmin^  den  19.  iannar  nm  5  Ukr  Her- 
gena  su  A§rmmy  den  28.  Januar  bei  Poäsmmj  den  4.,  5.  und  6.  Mira  la 
iMffMiiMy  Poienmm  und  8m§om&ra  in  der  Keapotiimmisekm  Provins  Bmaiii- 
cmtm^  endlich  den  28.  Mira  au  Pinmroio  in  Fiemomt.  Alle  dieae  ÖrtliclH 
keilen  fallen  in  die  Kategorie  der  beseichneten  dynamiach  oMMÜfisirten  Kid- 
Gegenden,  und  oft  sind  aie  aelbat  nur  die  Kreulzmiga-Punlcle  ron  miditigea 
Spalten-Thilera,  wie  bei  Tarett,  Katmom  n.  a.  w. 

Viertena  acheinen  der  Donner -artige  Larui  und' die  Oelonntionen  bei 
Erdbeben  eher  Gaa-Enlwickelungen  ab  elektriachen  Entladungen  angeachrie' 
ben  werden  au  können;  denn  obgleich  letate  aich  auch  bei  Erdbeben  er- 
eignen mögen,  ao  erinnert  der  Lftrm  der  Detonationen  an  aehr  an  den  einer 
Gaa-  oder  Puivor-Exploaton.  Wahracheinlich  ersengen  die  nicht  weit  unter 
der  iuaaeren  Erd-Ufllle  vor  aich  fgehenden  chemiachen  Proaeaae  Gna-Aitca, 
welche  aodann  nur  mühaam  dnrch  Spalten  entweichen  können. 


C.  Petrefakteii  -  Kunde. 

H.  V.  Mana:  Eryon  Raiblanua  nua  den  RMier  Schichten  ib 
Mmmtken  (PmUeomiofr.  1869^  flU^  37—30,  Tf.  3,  Fg.  5).  Ea  iai  der 
achon  im  Jahrbuch  unter  dieaem  Namen  erwähnte,  als  Bofina  Rnibiana  tob 
Bnom  und  Tetrachela  Raiblann  von  Rnuaa  beachriebene  Kreba  (Jb.  18SS, 
22,  205,  504  K  Der  erate  dieser  Autoren  hatte  weder  die  BeaGhaffenheU 
dea  Bmatachildea  und  der  Schwanalloaaen,  noch  die  Länge  der  Fühler  cder 
die  Zahl  der  Scheerenfilaae  aicher  ermitteln  können;  der  xweite  weiset  4 
Paar  Scheerenfilaae  und  ungetbeUte  Schwanaioaaen  nach  und  bildet  deaduft 
eine  eigene  Sippe  Tetrachela  darana;  nachdem  aber  M.  nun  aach  eiaea 
groaaen  und  dem  von  Eryon  Uartmanni  des  Lies  ähnlichen  Cephnlethorax 
(bei  wenigstens  anacheinend  kuraen  Fublem)  erkannt,  etacheint  die  Sippe 
jetat  eben  so  verschieden  von  Bolina,  wie  sie  in  allen  Boanehnngen  nä 
Eryon  übereinatimmt,  nur  dass  diese  neue  Art  die  kuraesten  nnd  kriftig- 
aten  Scheeren  von  allen  bis  jetat  bekannten  Eryon -Arten  beaitst,  luden 
nämlich  bei  den  jnraaaischen  Speaies  die  Scheeren  stets  ao  lang  ala  4er 
Thorax  in  seiner  Mitte  sind  und  bei  Eryon  Barrowenais  U9C.  aas  Lias  ''« 
davon  betragen,  während  aie  an  der  KmUer  Art  kaum  aber  halb  ao  lang  ab 


G.  KAnn  hat  beobachtet,  daaa  Litnna  perfectus  WAmjoiB.  am  geradca 
Theile  aeiner  Schaale  anffangs  Ring-fÖrmige  Zuwachs-Streifung  beainti  die  aber 
bei  weiterer  Verlängerung  der  Schaale  am  Rücken  eine  inuner  tiefere  Ein- 
bucht  büden,  bia  die  Seitentheile  der  Nnndnng  endlich  Ohr-fÖrang  vonpria- 


6«r 

gen  and  sich  ▼on  b«id«ii  SeHeii  her  gefgen  einander  neigen,  um  die  Mündung 
xa  yerengen,  wie  BAMUim  ichon  an  einigen  ßShmUehen  Orthoeeraten-Sippen 
beobachtet  hat  {Buiiei.  Natur.  Mose.  18S9,  XXXlIy  i,  621). 


Falcombr:  fernere  Beobachtungen  über  die  Knochen-Höhlen 
bei  Palermo  {Lond,  Riinb.  Dubi,  Philo*.  Maga».  1859  [4.]^  XVW^  233 
— 236).  Ist  ebie  ausführlichere  und  ergänzende  Darstellung  dessen,  was  wir 
schon  im  Jahrb.  1869^  640  mitgetheilt. 


Gbaholit:  über  den  Encephalns  vonOreodon  gracilis  Lsmr's 
iflnsHr  1869  y  XXyil,  52-53,  fig.  1,  2).  Der  Ver£.  hat  sich  anch  von 
diesem  fossilen  Thiere  einen  Abgnss  des -inneren  Schidel-Raumes  verschafft, 
den  er  nun  beschreibt  und  in  Abbildung  wiedergibt.  Da  die  Beschreibung 
ohne  diese  letzte  wenig  verständlich  seyn  würde,  so  beschränken  wir  uns  auf 
Mittheilung  der  End-Ergebnisse:  Das  kleine  Gehirn  insbesondere  ist  vom 
grossen,  so  wie  bei  Caenotherium,  sehr  scharf  getrennt,  gross  und  von  ganz 
^charakteristischer  Form:  der  Nittellappen  vom  schmal,  hinten  ausserordent- 
lich angeschwollen,  die  Seitenlappen  sehr  klein.  Es  kann  keinem  Wieder- 
käuer, sondern  nur  einem  Pachydermen  oder  höchstens  Cameliden  angehört 
haben.  Auch  Lbtut  hatte  die  Sippe  nach  andern  Merkmalen  als  ein  Binde- 
Glied  zwischen  Wiederkäuern  und  Dickhäutern  bezeichnet.  Doch  ist  nicht 
zu  Übersehen,  dass  nur  bei  den  kleinen  Pachydermen,  und  nicht  bei  Rhino- 
ceros  und  Hippopotamus ,  das  kleine  Gehirn  jenes  der  Wiederkäuer  so  be- 
trächtlich überwiegt. 


A.  DB  NoRDKAim:  Paleontologie  du  9ud  de  la  Rueeie  (Heieing- 
fore  18S6).  Die  zwei  ersten  Lieferungen  weisen  Knochen- Ablagerungen  nach 

A.  im  Diluvial-Thon  von  Odeeea^  welcher  zerbrochene  und  ganze  Knochen 
durcheinander  enthält  und  zuweilen  unter  einem  Konglomerat -Lager  mit 
Cardiom  litoraie  Eicnw.  ruhet. 

B.  in  dergl.  zu  Nerubaj,  einem  Orte  12  Werst  von  Odeeea ;  sehr  reich ! 

C.  im  Kalk-Konglomerate  von  Odeeea;  die  Knochen  roth-braun  und  ver- 
steinert. 

D.  im  Mn^chelkalk  von  KerUeh  und  Tmnofi. 

E.  im  Tertiär-Becken  BesearaUene. 

Die  bis  jetzt  beschriebenen  Knochen  sind  von  folgenden  Thieren: 

1.  von  Urstts  spelaeus:  Reste  von  wenigstens  400  Individuen,  unter 
welchen  man  eine  grössere  und  eine,  kleinere  Varietät  unterscheidoi,  In 
welche  man  aber  fast  alle  bisher  beschriebenen  fossilen  Arten  wird  ein- 
scbliessen,  ohne  jedoch  irgend  eine  lebende  Art  davon  ableiten  zu  können. 

2.  Felis  spelaea:  grösser  als  unser  Löwe.  Nur  zu  Neruh^f  (wie  sa 
Omiienreuth), 


4«  Caai«  iupu»  Jffa«i#;  eben  dafelbtft,  gaei  wie  die    HWi-Am^ 
fJiMAe  Fonn. 

5.  Canis  vulpe«  /eenltf. 

6.  Canif  meridioDalis  n.  «f.,  nur  etwas  pr^*«'  *k  der  Conac. 

7.  Thalassictif    robasta   If.    von  Kisckemew  in  BesMmr&kiem,  eine 
Viverre,  schon  früher  vom  Verf.  beschrieben. 

8.  Mnstela  martes  fos^iiis. 

9.  Ltttra  Pontica  «.  «f.  von  Misehenew. 

10.  Spermophilus  Ponticas  n,  9f,  an  Nerukßi. 
fl.  Arvicola  «p. 

13.  Spalax  dilnvii  ii.  Jf.? 

19.  Gaalor  Troifoniherinm  von  f^fenrelr. 

14.  Castor  spelaeus,  vielleicht  von  C.  fiber  nicht  verschieden.  Odeaas. 

15.  Lepnsdiinviantts,  grösser  als  L.  timidns,  an  Nemkmj. 
16.'Kqnns  pygmaeus  «.  9f, 

17.  Eqnns  .  .  . 

18.  Eqnns  Asinus  fbtwiÜMy  mmjer  et  wdn&r. 


G.  von  RATn:  Beitrag  aur  Kcnntniss  der  fossilen  Fiache  At% 
Pimiie$^rf4  im  Canton  GUrm4  (Zeilschr.  d.  deutsch,  geolog.  Gesellsch. 
l^M,  XI,  108 — 132,  Tfl.  2—5).  Gestein:  ein  eociner,  swischen  Namma- 
litea-Schichten  liegender  Mefgelschiefer.  Der  PUitemkwf  bietet  nur  Teleo- 
ster,  von  welchen  fast  die  Mftifte  auf  das  Genus  Anencheinm  fallt,  das  laii 
Lepidoptts  nahe  verwandt  ist.  Die  gegenwärtigen  Untersuchungen  beaiehcs 
sich  auf  eine  Sammlung,  welche  die  Universität  Bonn  kunlich  erwoibea 
hat  von  Exemplaren,  die  s.  Th.  besser  sind  als  die  schon  von  Aoassiz  unter 
suchten. 

S.  Tf.  Ff 

FlstaUrU  Lacsp.  ^124 

Koenlfi  Ao.     .    M    5   9 

PslMogsdM  «.f.    US 

iJNtmopHinfUtpp.  Ao.) 
Trosrheli  n.  «p.     126    5   3 

AcAnthopIeanu  AO.  130 

breTla  AO.   .     .    ISO 

swntut  Ao.     .    ISI 

breriesoda  Ao.     12t    5    I 
loDglpennb  Ao.    1*24 

Arehaeoides  besitat  die  von  Aoassiz  für  Archaens  aufgestelltes 
Charaktere  in  Verbindung  nüt  einigen  andern,  woraus  hervorgeht,  dasi 
dieser  angebliche  Seomboroide  Ac.  dem  Acanus  unter  den  Percoiden  ver- 
wandt sey.  Bei  Archaens  sind  die  Strahlen  und  Träger  der  hinteren  Bnekea- 
«nd  der  After-Flosse  3mal  so  aahlreich,  als  die  entapreehenden  Dorafort- 
sitae,  während  in  Arehaeoides  nicht  gana  5  Träger  2  Fortsätsen 


S.  Tf.  Fg. 

S.  Tf.  Fg. 

Acanus  Ao.     .     . 

109 

Thyntttocephalus  n.  114  —  — 

OTalts  Ao.    .     . 

111 

Alplnua  %.  »p.      114    3    4 

Raglayi  Ao.     . 

IM 

Anenchelam  BLv.    115 

obloi^W  Ao.  . 

III    3    1 

latatn  Ao.    .    .    122  |'    * 

arcuatof  Ao.    . 

III 

minor  AO.    .     . 

III 

dorsale  Ao.      .     122    3    8 

gracilis  n  tp.    . 

112    3    2 

GtarUtanum  BLV.  122    3    5 

Ar«luMOidM  {Arckaeu» 

h«toft>pl6«rttmAo.l23 

Ao.  pn.) 

112 

brevicept  QlCB.    123 

lonfl«ostatiu  n. 

113    3    3 

Iflopleunun  Ao.    123 

SM 

T  hyTBilo««|^iia  Uslial  die  Povm  ^v  Tk^ffilt«  CW.  Vm..,  fek«fi  s« 
den  Scomberoiden  und  ist  offMbtr  deren  Sippe  AaenolMkin  aMdog^« 

Palaeogadus:  hat  den  lang-gestreckten  Körper,  die  Stellung  der  kleinen 
Banchfloaaen  yor  den  Brustflossen ,  die  weichen  gegliederten  Flossenstrahlen 
der  Gadoiden,  die  3  Rnckenflosaen  und  2  Afterflossen  von  Moihoa  «ndMer- 
laifUfl,  scheint  auch  eine  Spur  Tom  Bartfäden  der  ersten  au  aeige»)  was 
aber  docl^  unsicher  ist.  Da  der  Vf.  nun  nicht  weiss,  ob  der  Rsch  ein 
Merlaaipu  oder  eine  Morhua,  so  borgt  er  ihm  dea  neuen  Ifamen  Palaeogadusi 

Wir  bedauern,  dass  dar  Verf.   keine  Diagnoaan  f&r  seine  neuen 
gegeben  bal» 


Wim:  aber  fossile  Eier  (Natuifaist.  Gesellsch.  in  Hannover  ^  II. 
Ifuinov.   Zeitung  ISM,  Okt.  29).     W.    erwihnt   suersi   der  foasilen  Bier 
Sirauss-affliger  Vdgel  in  JVauMlaiMl  |?  —  MmäafMkmr%\  und  Ntmeü&mi 
und  wendet  sich  dann  au  den  Vorkommnissen  fossiler  Eier  in  Europa,  Die- 
selben sind  als  sehr  grosse  Seltenheit  an  betrachten.    In  der  Naumannia  vom 
Jahre  tSST  wird  berichtet,  dass  man  in  einem  Kalkstein  jüngster  Bildung 
bei   Cmngimii  4   Eier   gefunden   habe,    die   von  Rebhühnern  abaustanmien 
icheinen.     In  demselben  Kalktuff  kommen  Abdrücke  von  Federn  vor,  wovon 
ein  Exemplar  der  Gesellschaft  vorgelegt  wurde.    Bei  WeU^emmu  im  S^M»^ 
wasser-Kalk  des  Mmmmer  Beckens  fanden  sich  awei  Eier,  deren  eines  einem 
Wasservogel,  das  andere  einer  Goldammer  ansugehdren  schien.  Bedeutender 
aber  ist  ein  Fund,  den  der  Redner  selbst  in  Gesellschaft  des  Dr.  RdssLun  aus 
Hmnmu  in  Susswasser-Kalk  der  Umgegend  von  Ofenkaeh  machte.    In  diesem 
Kalk  fand  sich  eine  vrenige  2ioil  müchttge  sehr  lockere  Schicht  eines  sandigen 
Kalksteins,  welche  mit  Clansilia-,  Helix-Arten  und  auderen  Landscbneeken 
RogefüHt  war.   Darunter  aeigten  sich  auch  viele  Eier,  so  dass  in  kurzer  Zeit 
einige  Dutzend  davon  gesammelt  werden  konnten.  Die  Eier-Schaalen  sind  in 
ValkspaKh  verwandelt;  das  Innere  der  Eier  ist  entweder  mit  Kalkspath  oder 
mit  dichtem  Kalk  ausgefüllt.     Bisweilen  ist  das  Innere  hohl^  und   es  ragen 
dann  Kalkspath-Krystalle  von  der  Schaale  in  den  Hohlraum  hinein.     Ein  Et 
vrar  versteinert,    nachdem  es  lerbrochen  war.     Die  Eier  sind  nicht  gani 
einen  Zoll  lang,  und  ihr  Lüngsschnitt  ist  elliptisch,  woraus  sich  xur  Genüge 
ergibt,  dass  man  es  hier  nicht  mit  Eiern  von  Vögeln  zu  thun  hat   Professor 
Blui,    der    den  Fund    in  dem  N.   Jahrbuch   der  Mineral,   beschrieben   hat, 
rieth  darum  auf  Eidechsen-   und  Schlangen-Eier.     Der  Redner   hält   indess 
die  Eier  für  Schnecken-Eier.    Es  ist  nämlich   bekannt,  dass  die  Bnlimus- 
Arten  sehr  grosse  Eier  legen.    Ein  Ei  von  Bulimus  ovatus,  einer  grossen 
Landschnecke  Brasilieiu,  welches  der  Redner  vorlegte,  glich   in  der  That 
jenen  ebenfalls  vorgelegten  fossilen  Eiem  so  ausserordentlich,  dass  an  der 
Richtigkeit  jener  Behauptung  nicht  zu  zweifeln  war.   Der  Redner  lligte  noch 
binsn,  dass  er  vor  Kurzem  ein  fossiles  Ei  von  Bamkd€  in  Frmnkreieh  durch 
die  Güte  des^ Herrn  Dish.\trs  erhalten  habe,  welches  dieser  für  das  Ei  einer 
Schildkrüte  halte.    Da  es  aber,  wie  die  Ofenbaeh*8chen  fossilen  Eier,   den 
Balimw.Eiem  durchaus  gleicht,  auch  in  dem  Süsswasser-Kalke,  dem  es  ent- 


8G4 

mmmmh  bty  «Fb  ffVMMr  Bolianiay  B.  UevoloHfut  D».  TOfkonnt,  io  kl  Mch 
tn  beiwatfela,  du«  m  jraw  Sdinecke  «if«hörl*. 


J,  NnmowfKi:  Zai äise  lur  Monof  raphie  der  Trilobilen  der 
0«fM#-ProviiiieB,  nebst  der  Betchreibnafr  never  ober-eileri- 
icber  Krottaseen  (42  SS.^  12Tfln.,  8®,  Dorpat  i8S9  <  Arch.  f.  Hatar- 
kvnde  Liv-,  Bbat-  und  Kar-Lands;  a.  II,  345 — ^384).  Von  der  Monographie, 
an  welche  sich  diese  Znsitse  anschÜessen,  haben  wir  Im  Jb.  ISSSj  S.  120 
eine  Inhalls-Obersicht  geboten.  Neue  Reisen  und  Sammlungen  haben  imiri- 
sehen  nicht  nur  Büttel  lur  Vervollstfindigung  jener  Aibeity  sondern  aack 
Material  sur  Aufstellung  neuer  Arten  und  Sippen  geliefert.  Imwiscben  be- 
ginnt unser  Verf.  mit  einer  kritischen  Revision  andrer  seither  erscbieneBcr 
Arbeilen  über  diesen  Gegenstand,  nftmlich  1)  EicawALa's  Veneichniaa  aller 
paliolithischen  Kruster  iliaWMMlt^*,  und  2)  E.  HopmuN's  systenwiische  Za- 
sammenstellnng  simmtlicher  bis  jetst  bekannten  Trilolnten  BunJamdf***. 
Diese  Revision  enthftlt  wesendiche  Berichtigungen  zu  Händen  derjenigen,  welche 
spiter  diese  awei  Arbeiten  su  benulaen  gedenken.  —  Genaner  charakteri- 
sirt  oder  ganz  neu  beschrieben  werden  sodann  die  Sippen  und  Arten,  welche 
wir  in  folgender  Liste  zusammenstellen,  worin  die  einzelnen  silnrischei 
Schichleo,  welche  diese  Reste  enthalten,  mit  denselben  Nrnnmem  1 — 8  sa- 
gegeben  sind,  womit  sie  Fa.  Scmmr  in  seiner  Monographie  der  Si  her -Fer- 
mation jener  Gegenden  bezeichnet  half. 


■ 

9. 

Tf. 

rg. 

g 

▲ftftphai  Dlm. 

traneatns  m 

14 

1 

1 

1 

lopidonu  n 

1« 

— 

— 

1 

ACttinlnatQi  ANe.      .    . 

21 

1 

2-6 

Ib 

TrilobitM  a.  BOECK  . 

OyphAtpli  Bdem. 

•Ittgantalut  ANO.       .    . 
Proüiu»  9.  Lov. 

n 

— 

— 

7 

Llehas  Dlm. 

eonioo-tnbereuUU  n.    . 

03 

i 

7-10 

la 

UBgOMU,  BSTR.        .      .      . 

25 

i 

II 

2a 

QoihUndica  Aivo.     .     . 

05 

i 

12 

7 

L.  Bickwaidi  HOFM. 

Bronteus  Qp. 

Uticauda  BRYR.  tte.     . 

28 

— 

— 

2a 

Br.  ituuUuris  ECHW. 

Ohelrurua  Beyr, 

■piBiiloiiu  NiBSZ.     .    . 

» 

M 

1-3 

la 

Ch.  »emtigtr  ECÜW. 

Ch.  aeuteatv»  ECHW. 

onatm  Bete.     .    .    . 

32 

» 

4,5 

1 

OhoLmma  ap 32    it    9 

«p 33    f     18 

Sphaerexochvs  Bbta. 
oaphalooeras  NlES.    .    .    33    i   I4-1& 

ZeMiM  9plieahu  ECHW. 
eranlom?  Kto.    ...    34    J    6 
psendo-hemicraaiam.,  n.     3t    a    7-8 

Enerlnuraa  EMME. 

obtaaos  Airo 35  —    — 

rVypfoMyMtw  o.  AifQ. 

Trllobltes? 


*P- 


13 


35    <     13 

B  a  n  o  d  »a  BCBW. 

luDula  ECHW.       .    .    .    .16    iS 

rogosos  n 38    ^a 

Bxapinarns  KlBS.  n.  (f. 

Schrenkl 38    9    12 

Psoadoniious  NiBB.  n.  a. 

aeuleatas  n 39   #    IS 

Pterygottti? 

q».? 40    I    19 


1 
I 

l,lt 

Ib 
U 

8 


1« 

8 
8 


EiciiwAU>'s  Sippe.  Run  od  es  begreift  Trilobiten  mit   eigeothümlicb  gt- 

*  Die  Richtigkeit  dieser  ErkULnmgt. Weite  mochte  für  das  tfainser  Vorkommen  bb  m 
mehr  ^Vk  beswelColii"  seyn,  ala  In  dem  ganxen  jrai'mcr  Becken  vorerst  keine  andi  nur  balbv««» 
genügend  grosse  Landschnncke  bekannt  bt,  von  der  diese  Eier  abanielten  wSren.      d.  R. 
*«     im  Bullet,  nat.  Moac.  i85f,  i,  305. 

in  Verhandi.  d.  K.  Rass.  Mineral.  Oeselisch.  au  Petersb.  i8Sf~$$,  S.  20-5&. 
t    Vgl.  Jahrb.  19M,  594. 


865 

ttaltel«»,  fiiV^?'  ^^  fCnUig-geforchtem  Hopfiohild  ohne  Spindel  und 
Augen,  mit  sehr  breil- spindeligem  fflnf-gKedrigem  Rumpfe  und  Halb- 
kreis-förmigem  Schwanxscliilde,  auf  welchem  sich  die  [noch  dreigliedrige?] 
Spindel  in  '/s  seiner  Lftnge  abgerondel  endigt  Eicbwald,  der  den  Rnmpf 
und  Schwanz  noch  nicht  gekannt,  betrachtete  t86T  seine  neue  Sippe  als 
ein  Bindeglied  swischen  Xiphosnren  und  Dekapoden. 

Ezapinurns  Nnss.  beruhet  auf  einem  unvollstflndig  erhaltenen  Knuter, 
dessen  Kopfschild  kun'  und  breit  und  an  beiden  Seiten  rfick-  und  aus-wftrts 
in  eine  lange  Spilie  ausgeiogen  erschefait;  —  dessen  Rumpf  ebenfUls  sehr 
breit-spindelig  und  sechs-gliedrig,  und  dessen  Schwansschild  eine  nach  hinten 
aich  rasch  verschmälenide  Fortsetxung  der  Rumpf-Spindet  ohne  Spur  von 
Pleuren  ist.  (Dem  Yerjfingungs-VeriiAltniss  infolge  könnte  sie  kaum  mehr 
als  noch  em  viertes  Glied  mit  oder  ohne  Stachel-artigen  Fortsats  gdiabt 
haben.) 

Fseudoniscus  Nnss.  fi. ^.  ist  sweifelsohne  ein  von  Oniscus  vrait  ent- 
fernt stehender  Trilobit,  von  dessen  Halbmond-f&rmigem  Kopfschild  nur  ein 
Seitentheil  erhalten  ist,  welcher  auf  Kopf-Naht  und  Augenhöcker  hindeutet; 
—  der  fibrige  Körper  besteht  aus  9  Ringeln,  wovon  6  dem  Rumpf,  3  dem 
Schvyansschild  [nach  der  Zeichnung  schienen  es  5  und  4]  angehören.  Die 
Spindel,  welche  am  Kopf  wieder  dreimal  so  breit  als  jede  der  Pleuren  ist, 
verschmAlert  sich  gleichmftssig  bis  sum  konkav  ausgeschnittenen  Hinterrande 
des  9.  Glieds  auf  V«  ihrer  anfibglichen  Breite  und  überragt  dann  dasselbe 
in  Form  eines  ungegliederten  Stachels  [als  sehntes  Glied],  indem  es  in  glei- 
chem Yerhlltnisse  sich  noch  weiter  verschmälert  und  nach  V«  Rnmpf-Lftnge 
spits  sulflufl. 


Rivss:  Aber  die  Foraminiferen  im  Septarien  -  Thone  von 
(Zeitschr.  d.  deutsch,  geolog.  Gesellsch.  18S8^  X,  433—438).  Die 
Monothalamien  und  Stichostegier,  welche  allein  bbher  untersucht  werden 
konnten,  haben  schon  104  Arten  geliefert,  wovon  31  bereits  bekannt,  73 
neu  sind.  Der  Verf.  gibt  davon  vorerst  nur  eine  Namen-Liste  ohne  Beschrei- 
bungen, und  svrar  von 


A.  Monothalamia. 

Arten 
1>ek.  neue  sm. 


Lagena  Flm.  .  . 
^snrina  Rbuss  .  . 
Connspira  ScauLTO 


2 

2 

3 


21 
4 
2 


23 
6 


B.  Stichostegia. 

Arten 
iMk.  neue  sni. 


Nodosaria  d'O. 
Dentalina  d'O.  . 
Glandulina  n'O. 
Psecadium  Rivss 
Harginnlina  n'O. 


.    .    .      6    12 

18 

.    .    .    13    16 

29 

.    .    .      2    12 

14 

..Ol 

1 

...44 

8 

32    72  104 

Unter  den  32  schon  fnlher  beluomt  gewesenen  Arten  sind  6  bisher  im 
Tegel,  1  im  Tegel  und  Septarien-Thon  lugleich  vorgekommen. 


Jahrbnoh  1869. 


55 


ovo 


H.  TiAunnoLD:  die  Pelrefakten  ▼om  ifnl-See  (BmiM, 
Mö$e.,  1869,  XXXll,  i,  303— 323,  Tf.  4-6).  Dieie  Refta,  von  deneUmi 
Ortlichkeit  wie  die  kan  eutot  toh  Abigi  [Jahrb.  I6M,  739)  beadiiiebeaee 
abftanmiend,  gehören  Dr.  Aubrbaci  an;  9  Arten  unter  ihnen  «timmen  gnm 
Bit  den  Asici'tchen  flberein,  geben  jedoch  a.  Th.  noch  Yeranlaannf 
an  einigen  Betrachtungen ;  andre  find  nen.  Der  Verf.  itelll  achIieaati<A  alle 
anaammen  nach  ihren  Alters-Beiiehnngen,  wo  b  =  BmielKen,  I  =  Tongriea, 
f  ^  Snefionien,  p  =  Pariaien,  f  =  Falunien  bedeutet. 


S.  Tf.  Fg. 


L    A«i  Kreide. 

OalmrltM 

OhoTftretmieiii  «.      .  809    4    S 

T«r«brafeaU  earnM  Sow.   310 

MantoUABft  Sow.  .    .    310 

II.    Ans  TertIfir-SehiehteB. 

Oalrea  pert «.     ...  Sil    6    9 

lAbellaU  Lk.    .    .    .  31?    6    4 

perftdoxa  Ntbt     .    .  312    5    3 

eyanbaU  Lk.     .    .    .    307 

TantlUbram  Gf.  .    .    307 

▼IrgaU  OP 

ItocardiamaltlcottatoN.  306    4    2 

Cardium 

'/(gTaBiiUtum  Sow  . 

Ar&lenM  Ab.    .    .    .  305    4    I 

Oytherea  nltldnU  La.       3u4 

roetiea  D8H.      ... 

Solecartaa  LABurckl  DSH. — 

DenUlium 

Badeiue  PABT8CH     .  313    6    4 

7-costetum  Ab.      .    .  314    6    5 

gründe  DSH.     ... 

BulU  paneUta  Ab.  .    . 

YoluU  •pinoM  LK.       .  307    5    1 

depAuperaU  SoW.     . 

amblgu*  SOL.    ... — 

iQjipensA  SOL.   ... 


:i 


b  t  tpf 


S.  Tf.  Fg. 


•p 

bt  »pf 


b. 
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•     • 

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.  t 
.  t 


b. 


b. 


b. 
b. 


P- 
.  f 


P 
P 


FufUfl 

regnlarlB  8ow.  tM»>. 

bolbifonDis  Lk.    . 

coi^Botaft  DBS.    . 

longaenu  LK.  .    . 

crualeosUttu  DSH. 

intortas  LK.      .    . 
Cusidaria  striaU  Sow 
PUorotoma  SalTsi  Koa, 

priaca  Sow.      .    . 

maellenta  SoL. 
&Mt«llarU 

maeropUra  LK.     . 

Sowerbyl  SOW.      . 

fiaaaralla  LK.    .    . 
Trltonlom 

FUDdrlcom  KOV. 
Tornatella 

•imnlau  Bkahd.  . 
Natica  epiglotUna  LK. 
Melania  fk>agUU  LK. 
TurritelU 

BQbangulata  Bkoc. 

angulaU  Sow. 


315    6    I 

104 

304 

304 


316    6    « 


307 


316    6     S 


Lamna  elegans  Ae.  

.  p  .  I  Agaaidei  Us^artaiuU  AB. 

.  p  .  I  NununuIItes  planulatua 

p  .  I     IrregalarU    ....      — 

p .  I     Gnettardl      .... 


»• 

P- 

P- 
P. 
P. 
P- 


b  . 
t 


P- 
P- 

P- 
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ta  '  • 
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P- 

P- 
P- 

.f 

.f 


Von  43  tertiftren  Arten  wftren  mithin  4  nen  und  39  schon 

kennt,  und  von  diesen  gehören 

nach  DuaoRT*i  Eintheilung  7  dem  BmxelÜen  und  8  dem  Tongrien, 
nach  D'OaBiSHT  6  dem  Suessonien,  22  dem  Parisien  und  11  dem  Fala- 
nien  an; 

doch  wiegen  in  der  Aaici'achen  Sammlung  die  Pertaer,  in  der  Auibbacb'- 

achen  die  Bei^ehen  Arten  (8:15)  vor. 


Ed.  Brchcock:  leknoiogf  of  New^Bnflmnd,  A  Refori  o»  fA« 
MU9tanB  of  ihß  Comneetieui  VMejf^  MfeeimUf  ii  ftmtü  PoHwmrkB  (220 
pp.,  60  pIL,  4<^,  Sotfofli  i8S8).  Wir  maaaen  auf  dieaea  (S.  508)  bereib 
angeieigte  Werk  surück-kommen,  nachdem  ea  nna  aelbat  vorliegt.  Die  Zeich- 
nungen, in  welchen  una  alle  weaentlichen  Formen  einer  in  ihrer  Alt  eina^ea 
Sanunlung  dargeboten  und  durch  den  Text  dea  Werkea  nach  allen 


8t7 


^  hin  sor^flHig  beschrieben  und  erörtert  werden,  legen  ong  eine  ganEe 
Welt  von  Hieroglyphen  vor,  unter  welchen  wohl  viele  sind,  deren  Auflösung 
die  Natorforscher  noch  lange  beschäftigen  dürfte.  Eine  systematische  Über- 
sicht derselben,  so  gnt  sie  dem  Vf.  vorerst  zu  geben  möglich  gewesen  ist, 
wird  unsere  Leser  von  dem  Reichthum  und  der  Wichtigkeit  der  Schrift  so 
wie  vom  jelxigen  Sand  der  Ichnologie  überhaupt  am  besten  unterrichten.  Sie 
ist  Das,  was  in  unserer  ftüheren,  aus  mittelbarer  Quelle  geschöpften  Mitthei- 
lung haupUächlich  noch  fehlte.  Obrigens  sind  den  hier  gezeichneten  fossilen 
FShrten  aucb  solche  von  sehr  verschieden-artigen  Thieren  jetziger  Schöpfung 
der  besseren  Yergleichung  halber  zur  Seite  gestellt. 

Lithic 

S.  Tf.  Fg.  Tf.  Fg. 

A.  YEBTEBRATA. 

I.    Marsapialoldea. 

i.   GuHQidea  {f OynoidM,). 

CTiüohiioldM  n.      ...     54    5    5 
manupialoidens  «...     65  $0   2-4 

9,    O^nithoidea^  3— 5-sehig. 
Anomo«[0]piui  m.     .    .    .      63 

BttJor  H S6    8  —  88    2 

minor  H 57    9  1,2^4    2 

Ä.  »eambuB  prid, 

9.    Loricoidea  [CrooodUold.]. 

Anbopoa  H M 

Deweyuras  H.    .     .    .      60    9    3  49  1,2 
Omiikickniteä panmhuU,    4i    2  63    % 
Smiroididmitet  Deweyi 
H.  yridem 

«'«'«»= 6'/»*    *m" 

IL    Pl«t7daotyloideA. 

Brontozonm  H.     .    .    .      63 

giguiteom  H.     .    .    .      63  99  1-3  99    7 
OmiihUhnUug.U.pr.  —  4i    \  Bf    1 

in     1   4i    1 
minoscolimL  n*    .    .    .      65uro    2  49    3 

{67    2 


3 
4 
2 


ta1)entnm  n.       ...      66'ii    2  99 

exsertttm  n 67  i9    I  40 

Talldum  H 67  i9    )  40 


Omiihiehnittt  (tf5e* 
ronu  et  Brontwoum 
lommyx  H.  pridem 
Sillimaniom  H.  .    .    . 

Omithoidiehnitee 
Billinumi  H.  pr. 


88  1,2  6r 


m  18  S  40   $ 
78  99  4,5  4<  1,2 
49  6  49  1,2 
1  45  5 
3  49  3 
1  6T    4 


99 

69  i8 

40 


Uodactylnm  H.   .    . 

Omitkoid.  fulieoi- 
du  prid. 

Atthiopu»  minor  H.  pr, 
Amblonyz  n.  g.     ...      70 

glganteoB  n 71  i9 

Lyellanua  H 71  i9 

A£Aiopu9  L.  pridem, 
OralUtor  H. 

eoTBorlTU  n 72  99 

tonuia  H.     .....      73  18 

gracUllmus  H.     .    .    .      73  i9 

Ornitkoid,  gr.  H.  pr. 

cnneatus  n 74  i9    6  99  1,3 

?  Omimoid,  e.  BABKATT        4i  1,2  49  1-3 
formosiu  n.    ...    75,  77  99    I   40    1 


1  99  1,2 

2  99    2 


5  99    4 

4  99    5 

5  99    2 


hnozoa.' 

S.  Tf.  Fg.  Tf.  Fg. 

m.    Leptodaotyloldea. 

I.    Tr<daetyla. 

Argoconm  H 81 

Bedfieldaaum  H.     .    .      81  14    1 

Omitkoid.  Sedfleldi  pr. 
dlspari-digltatom  H.  .      82  i4    2 

Ornitkoid.  maerodae- 
tylua  H.  prid, 
pari-digiUtum  H.    .    .      82  i4    3  99    1 

Omilhiekn.  minim/Mpr.        86    4 

0.  indaetyJu»  pr, 
Platypterna  H.       ...      83 
Deaneana  H 83  i4    4 

Omiihoid.  DeaniU.pr. 
tenulfl  H 84  14    5  59  10 

Omithoid.  t.  H.  pr, 
delicatula  H.      ...      84  i4    6  59    8 

Omithoid.  d.  H.  pr. 
recU  H 84  i4    7^4f 

Harpedcuitiflu»  r.  H.  pr. 
varica  H 85  14    8  4^ 

ffarp.  eoHcamerattu  pr. 
dlgitigrada  n.     ...      86  i4    9  51 
gracillima  n  .    .    .    .      66  14  12 

9.     Tttradaetyla. 

OmithopuB  H 87 

galllnaceus  H.    .     .    , 
Omithoid.  tetradae- 
ty1U9  H.  prid. 

graclUor  H 88  f4  II   59    7 

Omiihoid.  gr.  H.  pr. 

Tridentipes  n 88 

ingens  H 89  f  5    1 

Omiihiehn.  i.  H.  pr. 
Omiihoidichn.  i.  H.  pr, 
SteropeMoum  i.  H.  pr, 

elaranB  H 90  tf5    2  59  8-11 

Omithiehn.  divernu  46    6 

H.  prid. 
Omithoid.  6.  H.  pr. 
Steropezoum  «.  H.  pr. 

elegantior  n 90  f  5    3  45    I 

imignis  H 91   f 5    4  4f^  2 

Omithoid.  dtvaricor  46    3 

tum  H.  pr. 
Omithi^u*  loripu 
tmetu  n 91  f5    5  49    1 

rv.    Lacertae  8.  Batraehia 
ornithoidea. 


87  14  10  59    I 


Gigantotherium  H.    .    . 

oaQdatQm  H.      ... 

Oigandipui  e,  H.  pr, 

55  • 


93 

93  19  1,2  44  4,6 


GIguitIkotiMriiim  aSaui  «•  SSJ^i    2  49   2 

Byphopiu  n.  g.     ...  97  tff    2  «S  11 

Fleldl  » —  4<    2  4«    t 

CorTipM  «.  ^.  .  ..    .    .  98  if    3  M    7 

Ue«rtoid«iu  f».    .    .    .  —  4T    l 

TAnodAetyloa  n.  9.    .    .  98 

MO<Utiu  n 99  if    4  M    2 

dre«Mig«D0  II....  I00|**    l  ^  '*^ 

DeUnB  n lOo{ jj    |  ^    * 

PlMlornli  ».  ^.  H.     .    .  102 

qoadmpM       ....  102  If    7 
Omitk,  fMeaUm  pn,         M  1,2  44    5 

H.  prM 

AaüUopm  mimor  H.  pr, 

pUnUtot  » 103  ir   8  «f    4 

•MiutUpM  H.      ...  ^104 
Örtkoid.  M^nlMM  H.  prXatm 

Argommm  wUn.  H.  pr.  jteoH» 

*    0««era  4ne4rta4  »*dit. 

Trpopus  H 106 

ftteormlB  H 105  If    9 

Ba%iir9(diekn,/i.B..pr.  —  4t    1 

gnOU»  n 106  <r  10 

y.    La«ert*e. 

Poleniftrcliaa  n.  g,  H.     .  107 

gigu  H 107  <«    1   ff    3 

Bmtroidiehn, 
po1tmnreMu$  H.  pr. 

Pleetroptarna  H.    .    .    .  lOB 

minlUm  H 108  19    2 

8aviroidiehn.m.ff.pr.  —  l#  10-12 
P<.  iminit.  et  ltmgipe$  H.  t»r. 

gracUiB  M 109  i«    S  48    2 

AngUAto  n»      ....  1 10  f  8    4  44    3 

Uneans  m 110  f8    6  44  10 

TrUenopni  H lll 

l«ptodaoC7l<u  H.      .    .  lll  if    2  JO  1-3 
BoMroid.  BaiUfgi  .     .  44    8  44    1 

_  XnMIlOIU*  ... 

TT.  Baileyawu    .    . 
Tr.  StMiumaianiiu 

HArpedAotylos  H.  .    .    .  112 

gnoUto  H 112  40    4  44    5 

Sawnid.  t€fiMimimM$ 

U.  prid 

Xiphopeu  H 113  40    6 

triplez  H 113  44  3,4,6 

OTthodMtylo*  n,  g,    ,    .  113 

florlfenu  fi.    .    .    .    .  114  40    7 

tntroTergeni  «•.  .    .    .  114  40    8  4f    1 

llnetfto  n 115  40    9  44    4 

Antlpui  n,  g I15 

fl«zUoqoiu  0.      ...  110  40  10 

bifida«  n 116  44  7,8  44  10 

StenodAetyliu*  1».  g.       .116 

enryatns  n 116  40  11  44    3 

Azmehniehniif  n.  g,     .    .  117  40  12 

dtthiseem 117  40    I   4r    2 

Ghimaers*  H 118 

B«rr»ttl 118  41    1  4f    1 

?  AnomMHUU  B.  H.  pr. 

Itooampe  n,  g,      ...  119 

•tnta IM  44    6  40    5 

YI.    Batraohl». 

B«trachoid«<  ».   ...  121 

nidlfleu»  fi.    ....  122  4i    6  40  1,3,4 


8.  TLfJi.  TLVg. 
Batrteholdai  antlquior  «k    123  4f    6  40   2 

OtoBonin  H.      ....    123^5  T   <c   « 

«^H- 'g5«i 

PftUaopiu  H 127 

ClATkl  H 127  44    2  44   2 

P.  Dvmamu  H.  pHd, 
MaoropteniA  H.     ...    128 

▼ulguls  H 128  44    5   49    6 

0TnUk4M.Bogw9l'a,pr,       44    4   44    3 
O.  «UmAmm  pn.  "B.pr.       48    1  49   i 
U.  HifMdko9mwrQtdea  H.  pr. 
diTftriouis  H.  «r.    .    .    129  44    7  44    4 
Qcmroid  rtalnatut  H.  vr. 
gradUp«  «.  .    .    .'  .  '  129  J4    6  44    1 
OhdrotheroU«  n.  f.      .    130 

pUnlAtu  n ^^44    6  44   3 

8h«ptfdi*  n.  g.     ...  131 

palmipai  f» 131  44    9 

Lailiiaiealap«  n]  m.  «.     .132 

Utas  fi. 13t  44    1   44   4 

Selenlchnoi  fi.  f.    ...  133 

flüeAkos  « 133  44   8  49   8 

bravluMalni  i».  .    .    .  134  44   9  49   7 

*    Q4n*ra  inetrtae  »4di*. 

HopUdmui  H.  ....    134 

•qao«  H 134  44  3-5 

CkMekmm  gigoi  JAKD. 

polednu 136  44  4,7 

B.  guadmp^dam  H.,pr.       44    9 
Siatator«  n,  g,      ...    137 
bipedutot  lt.  .    .    .    .    137  44     8  41    7 
MQdAtiu  «I.    ....    138  44    9 

yn.    Ohelonl*. 

Aneyropiu  n,  g.     ...  139 

hoteroelytofl  H.  ...  139  44    3  44    I 
Sauroididtn.  h. 
8.  Jaehatmi  H.  pr. 

OhelonoidM  n.  f .  .    .    .  140 

incedent  n 148  41    S 

H«lcon  H 140 

caudftU  H 140  4r    3  49    1 

M.  Uioralü  H.  pr. 

•orgeiu  H 141  44  19 

«agnlnea  fi.    .    .    .    .  |4I  44    9 

arcu  M 142  44    5 

ornmU  n |43  44  11   48  f 

Amblypas  n.  g,     ...  143 

dextratw  ......  143  44    7  44  5 

VnL    Plteet. 

PtUlehnai  n,  g,      ...    145 
«nomalo*  »•  .    .    •    .    145  44  1,2 
typographofl  «1.  .    .    .    146 
peetUiato«  fi. .    .    .    .    146  44    9 
hydrodromofl  H.     .    .    146  44    S 
IdukgitpodoHAm  BPCC 

B.    SfVXETSBBATA. 

EL  Iiif««ift  (CruBt.,  Myrlopod^ 

Harpagopos  H.      ...  147 

Hndtonlai  H.     ...  147  49   € 

dubios  n. 148  41    6 

Stntlp«»  n.  f 149 

Utas  n 149  49   4 

Hamlp^  n.  g 


Bfrdts  Twwwidtle  Slppta-NamflO. 


D.  R. 


809 


Kamipes  dldftetylo*  ». 
A«»nthtehirafl  n,  §.    . 


Mdtatorliu  ».      ... 

tardlsTAdn»  «•.... 
Oottopooides  «i.  ^ .  .    .    . 

larralis  n 

BtftarovOapM  [imfmlMU 


tQlMrealatiu  n,  .    . 

•oolopendroldeot  ». 

elmohlirtotfctM  ». 
Qnunmopas  n,  g.  ,    . 

eTtamatns  i».  .        . 

tnoTdinAtas  ».    .    . 
I#itliogrraphQB  n.  g,    . 

hlaroglTphieiQa  «.   . 

ertuMsalarls  fi.      .    . 
HcoKApodletiniu  ».  g, 

mmgOQB  !•.... 

horroas  n.      ... 
Oopesfc  1».  ^. 


WM    8 


8 

IflO 

150 

150  M    1  Ji 

15t  98  4,5 

isi  ta  1 

m 

152«f    6  JO 

153 

153  «0  1^ 

153^0    4 

153  tr    I 

154Ml-3ai 

165 

155  M    I 

156  9$    2 
156 

156  «f    9 

157  Jl»    4 
158 


.  Tt  F». 


Ooohlea*  ».  9.  .    .    . 

ArehluMdea  ».    .    .    .  162  M 

HalTBlehniu  n*  g,  .    .    .  162 

laqueatns  n 162  M 

taidigradiu  ».    .    .    .  163  J# 

Oontealariiis  n,  g.      .    .  163 

retnh«iM  n 163  M 

SphAorftpiu  lt.  ^.  .    .    .  164 

larraUa  n 164  M 

magniu  fi.      ....  164  M 


8.  Tf.  Fg.  Tf.  Fg. 
162 

9  4P    7 


7 
8 


2 
3 


90    3 


158  IP 
158^0 
159 

159«! 


7 
1 


2 
3 


1 


Folgen  BeMhr^bQagen  und 
Abbildimgen  yon 

Begentropfen-Sporen      .  166  M    1  5tf  5-8 

geplatzten  6a»-BlSMhen  166  BB   2 

WeUenfUMhen   .    .    .    .  168  dtf  3-5 

Septarien 169 

Sonnen-Riieen   .    .    .    .  169  1^  1,2  40 

firühers.Th.oTganlseh.  99    1 

ürsprangs  gehaltoi  alt 

Araehlchniu  dehiteena 

Fokoiden 170  M    6 

FShrten  yon  lebenden  Thieren 

Schnepfe 171  Ji 

KrSbe? 171  aj 

Frosch 171  M 

Südamerikan.  Straiua.  171  B6 

Salamander    .    .    .    .  171  55 

AuneUide       ....  171  55 


2 
1 

2 
1 
3 
4 


54  1,2 
54    4 
54    S 


a.  a.  m. 


X.   Annellldae. 

UBtonleu  n.  g,      ...    160 
Karshl  H 160  Jf 

•     intermedtu  n.     ...    161  M 

nKfaaataa  H 161  Jtf 

^crpy«lecoiMi  m.  H.  jn*. 
Oeehllehnne  n.  g,   ,    .    .    161 
«ngninenf 161  M    6  ^f    4 

In  einer  besonderen  Tabelle  bat  der  Vf.  nocb  die  Längen-,  Breiten-  und 
Winkel-Maasse  der  Fihrten,  Zehen  und  Schritte  Obersichtlich  znsanunenge- 
atelli  (S.  201 — ^202),  was  die  genaue  Yergleichung  and  sichere  Orientining 
«userordentlich  befördert. 


F.  B,  Mau  n.  T.  V.  Hatdbm:  neue  Organismen-Arten  aus  der 
Sieinkoblen-Formation  des  X'aiiMS-Thales  (Proeeed.  Äead.  n&i.  9e, 
PkiUd,  ISSSj  260—264).  Sie  liegen  dicht  unter  der  Perm-Formation  und 
sind: 


Fwnlina  cylindrica  Fisca.     .    S.  260 
«MW.  V0nirieo9m   ......    261 

Orlbisina  crassa  n 261 

Chonetes  mncronata  ».  .  .  .  262 
Axinus  (Schizodus)  ovatns  fi.  .  262 
Allorbma  altiiostratum  ••     .    .    263 


Allorisma  subcnneatum  n,  .  S.  263 
?Leayenworthen8e  ii.  »  .  .  263 
Cooperi  II 264 

Pleurotomarin  subturfoinata  n.  .  264 
humerosa 264 


Eo.  SuBss:  über  die  Wohnsitze  der  Brachiopoden  (66SS.8^'< 
Sitsnngs-Ber.  d.  K.  Akad.  d.  Wissensch.^  mathemat.-natarwiss.  Kl.,  XXXVII, 
185—248,  Wien  18S9).  Eine  fleissige  Musterung  der  noch  lebend  bekannten 
Brachiopoden-Sippen  und  -Arten  nach  ihrer  geographischen  Verbreitung,  der 
Meeres-Tiefe  und  den  sonstigen  Beschaffenheiten  ihrer  Wohnsitze,  wie  nach  ihrem 
geologischen  Alter,    Es  sind  14  Sippen  mit  76  ncheren  und  7  sweifelhaflen 


cNKI 


Glguthotberiam  mlAW  ».  d&j^i 

HyphopoB  n,  g.     .    .    <  97  If 

Pleldl  n —  ** 

Conripei  n.  ^.   .   ..    •    •  98  " 

Ueertoideos  ».    .    .    .  —  4f 

Tftnodaetyloi  n.  ^.    .    .  9B 

candiktiu  » 99  ff 

ApAtiobnas  n.  g.    ,    .    .  ,99^^^ 


if    I 

2  n  11 

2  4t    2 

3  t<    7 
1 


dreamagon«  n. 


ImUhb  «. 


4 

5 
6 

4 
6 
8 


tt    2 
tt    6 

4t  1,2 

4f    6 


PlMlonlfl  H.  g,U,     .    .    102 
quadrnp«       ....    192  If    7 
OmiA.  fuUeaiäm  prt.         9$  1,2  44    6 

H.  prid 

Atikiopus  wtiitor  H.  pr. 

pUnlatoB  » 103  ir    8  tf    4 

•aqnaUpei  H.      .    .    .    ^104 
OrtKnd.  wtinimut  H.  jpr.JeiMi 
ilryownm  «•<«.  H.  pr.     jleoms 

*    0«fi<ra  ^«««rla«  fdi». 

Typopiu  H 106 

ftlmomüf  H tos  <f   9 

flauroMWdbfi.^.  H.  jm*.  —  4t    7 

fraoUls  » 106  <r  10 

y.    Laoertft«. 

Polemarohiu  fi.  f.  B.    . 

glgm>  H 

Saurifidiekn, 
poUrnarcknu  H.  pr. 
Pleotroptaraa  H.    .    .    . 

mlnlUiu  H 

Sawroidichn.  m.  ff,  pr. 
PL  minit.  et  longipti  H. 

g;nelliB  m 

angosta  n 

lineana  n 

Trlaenopni  H 

leptodaotylOB  H.      .    . 
Sauroid.  BaiUgi  .    . 

TV.  BaiUyaniu    .    • 
TV.  Smmonaiamv» 
Harpedactyliu  H.  .    .    . 

gracUii  H 

Sawnid.  UnuimiwnM 

U.  prid 

Xiphopeu  H 

triplez  H 

Orthodaotyla*  n,  g.   .    . 
florlferua  ...... 

introTergens  ».  .    .    . 

linearis  f».      .... 

▲ntipua  n,  g 

flexlloqaoi  o.      ... 

I)lfida8  n 

BtanodactyltiB  *  ».  g, 

earvatus  n.    .    .    .    • 
Araehniehniu  n.  g*     .    . 

dehiseaiu 

Ohlmaera  *  H 

Barratfei 

?  AtumoeHM»  B.  H.  pr. 
laocampe  n.  g.       ... 
stnU 

VI.    Batraohia. 

Baferaehoidei*  ».   ...    121 
xddliloana  n,    .    .    .    .    122  tl    6  40 1,3,4 


107 

107  i8 

1 

tt 

3 

108 

108  14 

2 

--  i9  10-1) 

pr. 

109  14 

a 

4t 

2 

110  18 

4 

44 

3 

110  i8 

5 

88  10 

111 

111  i9 

2  »0  1-3 

44 

8 

88 

1 

112 

112  40 

4 

88 

5 

113  tO 

6 

113  tt  3,4,6 

113 

114  tO 

7 

114  40 

8 

8t 

1 

116  tO 

9 

48 

4 

115 

115  tO  10 

116  88  7,8  44  10 

116 

116  »0  11 

84 

3 

117  »0  12 

117  40 

1 

8f 

2 

118 

118  t< 

1 

tf 

1 

119 

120  44 

6  40 

& 

aTf:Tk.Tt.iii. 

Batraeholdaa  a&tiqaior  n,    123  tf    6  40    2 
OtoKonm  EL       ....     123\..    i    km   9 
Moodl  H >^M4,5 

Palamopiu  H 127 

aarWH 127  tt    2  44    l 

P.  PtfWMMM  H.  prid. 
Maeroptema  H.     .    .    .    128 

Talgarls  H 108  tt    & 

amitk9id.S9g0ralU.pr.       88    4 
O.  wUnitmu  pn.  11.  pr.       48    7 
jr.  rkgm€ko9mmr9idemU.pr. 
dlTarloans  U.  pr.   .    .    129  88 
Samroidpdhmatu»  H.  pr. 


88 
88 


6 
3 
5 


graelUpaa  «. 
Oh«iroÜieroidei  n.  g. 


pilnlAtiu  n.    .    .    . 

Shepardla  n.  g,     •    . 

palmlpei  ft.    .    .    . 
La«aiiciüap«a[!)  m.  ^ 

latus  n 132  44 

Setonlehniu  n.g.    .    .    ,    133 

fUeatiu  » 133  tt 

l>T«TlQaeiiliiB  n.  .    .    .    134  tt 


129  tt 

ISO 

13d{S5 

131 
131  44 

m 


7   4t 
6  44 


4 
I 


6 


44    3 
1   44    4 


8 
9 


8 
7 


*    Q^nera  inetrtae  fdi». 

HopUehniu  H 134 

•quusH 134  44  3^ 

CktUdunu  giga$  JABD. 

polednu 136  44  0,7 

ff.  fumdrmpedam  U.pr.       48    9 
SalUtor*  ».  ^.      ...    137 

blpedatos  n 137  44     8  4f 

•audatos  ......    138  44    9 


yn.    Oh«loni*. 

.    .    139 
..    139  41 


ABeyropiu  n.  g.     .    .    < 

heieroolytos  H.  .    .    . 
SoMrUdicIm.  h. 
8.  Jochtotti  H.  pr, 
OheloQoldes  n.  g.  .    .    • 

inoedfliis  n 

Helcnra  H 

caudata  H 

ff.  MioraWi  H.  pr. 

Sorgens  ft 

angiuinaa  n.    .    .    .    . 
Exocamp«  n.  g.  (Heoto- 

eampe)        .    .    .    .    . 

areta  n 

omata  fi.    .    •    .    . 
Amblypos  n,  g.     .    .    . 

dextratus  m.    .    .    . 


3  44    I 


140 

140  tf    3 

140 

140  tf    3 


141  88  10 
141  44    9 

»«  **{lSfll 


} 


142  44    5 

143  88  11 
143 

143  44    7  4t 


48  6 


"vm. 

PtUicthnns  it.  g. 
anomaloB  n.  .    . 
typographoB  n.  . 
pact^utna  fi. .    . 
hydrodromos  H. 


Plsees. 

145 

145  88  1,2 
146 

146  44    9 
146  44    5 


IchikfopodoliAm  BUCKL. 

B.    EVXBTSBBATA. 

IX.  Inaeeta  (Crnat.,  Myrlopodi^ 

Harpagopns  H«       ...  147 

Hndsonliu  H.     ...  147  4t    6 

dnblns  n 148  41    6 

Stratlpea  n.  g 149 

Utns  n 149  4t    4 

Hanüpqii  n.  g 150 


*    B«reits  T«rwflaid«te  Slpp4n-Nain«n. 


D.  B. 


8.  T$.  Tg.  Tt  Vff. 

Huiilpw  didaotyliu  ». 

160  M    R 

A«ft]itliiahi»it  n,  f.    . 

160 

eoiaorliu  «•    .    .    . 

150  M    1  9i 

1 

saltatorltti  n.      .    . 

151  S9  4,5 

terdlgTmdoB  n.     .    . 

151  M    1 

OonopfloldM  n.  §.  .    . 

m 

lary&ll«  n.       ... 

152  1»    6  JO 

4 

AMmTI 

153 

I5S  90  1-3 

•■■••••  <J       •       •       .       . 

toqueatpa  «».... 

taberoQlatw  «.  .    . 

153  90    4 

MolopendroUoiu  ». 

158  »r    1 

154  M  1-3  «f 

1 

Qrammopai  h.  g.  ,    . 

166 

•risiDAtiis  n.  . 

156  9»    1 

Inordlnfttiu  n.    .    . 

156  »f    2 

lilthographiu  ».  f.     . 

156 

hIeroglypMmia  n.   . 

156  «r   2 

cnuoaUrli  i».      .    . 

157  99    4  90 

3 

Hesapodlehnui  n.  ^. 

158 

mMmas  n,     ... 

158  t»    7 
168  M    1 
169 

horrens  m.      ... 

Oopec»  n,  g. 

triremlt      .... 

159  «i    4 

8.  Tf.  Fg.  Tf.  Fg. 

OoeUea*  n.  § 1(SZ 

ArehimedM  ».    .    .    .  162  Jt   9  4P    7 

Halyslelmui  n.  g,  .    .    .  162 

laqueatna  n 162  Jtf    7 

terdlgradiu  n.    .    .    .  163  J#    8 

OnnteaUriiiB  n.  g,      .    .  163 

retnhena  n 163  J#    4 

SphMMpiM  n*  g.  .    .    .  164 

UrrallB  n IM  M    2 

magno»  n 164  M    3 


2 
3 


Folgen  Basohreibiuigen  and 
Abbildungen  Ton 

Begentropfen-^nren      .  166  Jg    1  1^9  S-8 

gepUUten  Gae-BlSschen  168  S»   2 

WellenflSehen   .    .    .    .  168  4t  3-6 

SepUrien 169 

Sonnen-BlMen   .    .    .    .  169  M  1,2  40    1 

frfiherB.Th.org«niBoh.  gg    1 

Ursprungs  gehalten  als 

Arachiehnus  deUacena 

Fukoiden 170  tP    5 

FKhrten  von  lebenden  Thieren 

Schnepfo 171  ti 

KrShe? 171  M 

Froeeh 171  tJ 

Büdamerikan.  StraiiBS .  171  <5 

Salamander    ....  171  55 

AnneUide       ....  171  55 


2 
1 
2 
1 
3 
4 


54  1,2 
54    4 
54    S 


X.    Annellidae. 

Unlaaleaa  m.  ^.      ...    160 

Karshl  H 160  M 

Serpif§iemmm  M.  H.jpr. 
•    Intormediua  n.     ...    161  M 
minatoa  H.      ....    161  t# 
SerpgtUMOum  ».  H.  pr. 
Oeehliehnua  n.  g.   .    .    .    161 
angulneua 161  Jt    6  ff    4 

In  einer  besonderen  Tabelle  hat  der  Vf.  noch  die  Lftngen-,  Breiten-  und 
Winkel-MaaMe  der  Ffthrten,  Zehen  und  Schritte  übersichtlich  snsammenge- 
gtellt  (S.  201 — ^202),  was  die  genaue  Vergleichung  und  sichere  Orientirung 
muserordentlich  befördert. 


F.  B«  Mhk  n.  T.  V.  Hatubii:  neue  Organismen-Arten  aus  der 
Steinkohlen-Formation  des  A'ciigag-Thales  {Proeesd,  AoMd.  nmi.  «o. 
PkiUd.  18S8 ,  260—264).  Sie  liegen  dicht  unter  der  Perm-Formation  und 
sind: 


Pusnlina  cylindrica  Fiscn.     • 
vmr,  venirieo9a    .    .   .•    . 

Ortbisina  crassa  n 

Choiietes  nmcronat«  ».  .  . 
Axinns  (Scbiiodns)  ovatns  ». 
Allorlsma  altirostratnm  «•     . 


S.  260 
.  261 
.  261 
.  262 
.  262 
.  263 


Allorisma  subcnneatum  n.  .  S.  263 
?Leayenworthense  «.  .  .  .  263 
Gooperi  » 264 

Plenrotomaria  subturbinata  n.  .  264 
humerosa 264 


Eo.  Suiss:  über  die  Wohnsitie  der  Brachiopoden  (66SS.8^'< 
Sitxnngs-Ber.  d.  K.  Akad.  d.  Wissensch.,  matheroat.-naturwiss.  KI.,  XXXVII, 
185 — 248,  Wien  18S9),  Eine  fleissige  Musterung  der  noch  lebend  bekannten 
Brachiopoden-Sippen  und  -Arten  nach  ihrer  geographischen  Verbreitung,  der 
M eeres-Tlefe  und  den  sonstigen  Beschaffenheiten  ihrer  Wohnsitie,  wie  nach  ihrem 
geologischen  Alter.    Es  sind  14  Sippen  mit  76  sicheren  nnd  7  sweifelhaften 


STD 

Arten,  die  sich  Yon  50®  S.  bii  gegen  ^  N.  Br.,  imd  tob  0*  Iris  in  150  Lach- 
ter  Tiefe  yeriheilen,  und  woTon  die  mit  horniger  Schatle  vertehenen  Lbgol»- 
und  Difcina-Arten  vonagsweise  nur  Litoral-Bewohner  wtrmerer  Meere  sind. 


Cb.  Tb.  GAcniN  ei  C.  Stroui:  Conirikniiont  u  im  Fiöre  foM^iU 
limlienne.  Seeond  Memoire:  Vmi  dTArno  (59  pp.,  10  pU.  4^,  IRmriek, 
1869),  Schon  im  Jahrb.  1869,  115  ff.  haben  wir  aber  die  geologuchn 
Verhaltnisse  des  ilmo-Thales  berichtet,  —  und  obwohl  der  erste  vonS  nozu 
verfasste  Theil  gegenwärtiger  Arbeit  S.  1 — ^20  viel  weiter  in  das  geologische 
Detail  eingeht,  müssen  wir  uns  auf  die  bereits  gegebenen  Mittheilnngen  nad 
auf  folgende  die  Resultate  der  Abhandlung  Eusammenfassende  TabeUe  be- 
schränken, welcher  im  Originale  noch  eine  Profil-Tafel  nnd  eine  geognosti« 
sehe  Karte  des  obern  itmo-Thales  gegenübersteht 

Verglichene  Schichten-Folge  im  ilmo-Thale  und  in  andersn  örttichkettea  7oiiwM«*s. 


Schichten. 


Fsana. 


o 


Oleich- 

settige 

Ablftge- 

rangw. 


Raihen-Folg« 
geologisdiar  Swilgwiitn 


Qelbe  Sende 
^'       mit  häufigen 
Ligniten. 


B. 


Sandstein 

Octrhlebe  v 

Kiee. 


iOoIber  Mergel- 
C*  }     Sand  voll 
Knochen. 


i 


fSanslno,  ein 
ei«enschüs9igee 
Konglomerat. 


E. 


F. 


Gelber  Mergel- 
Sand  voll 
Knochen. 

(Blaue  Thono  mit 

elBenschüs«.  Nie- 

( ren   n.  Ligni ten . 

iGebrannteThone 
and  Lignite  reich 
an  Blättern. 

kBlane  Thone  mit 
!l8en-Nieren  und 
Ligniten. 


IB 

! 


Blaue  Thone. 


(2)  lubapenninisehe. 
Hastodon         )Arvernen- 
Tetralophodon)    als  CB.  J. 
Mastodon      IBorsonI 
Tnlophodon)    HayS 
Elephas  >  merldionalis 
I^oxodon)    NE8TI  in  (D) 

El.  antiquua  FalC. ) .^k*!''' 
KI.,rta«uOF.     f«^»^-) 

Rhinoceroe 

hemitoechus  FALC. 
{prid.  Rh.  tichorhinu»  CUT. 

KON.  in  (C).) 


Rhinoceroe  leptorhlnns 
CW.  häufig  in  (D) 


Uippopotamus  nu^or  Ccv. 
gemein  (in  C  und  D  ?) 


Boa,  Eqiuia,  Carvns,  Sua, 
Tapirus ,  Ursus ,  Felis, 
Hyaena. 


(t)  obermiocSne. 


Mastodon  angustidens  CCT. : 
8.'Qio9amU. 

Haatod.  PyreBaleua  L4ET. 
Hachalrodus     «p. :     Ttrr»- 
nuova. 


0 

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1 

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e 


Alte 

Traver- 

tlne. 


Cattro. 


Jörne. 


Anebmch  rincollthiscfaer  [?] 
TulkaniacherlCasMn  euJ»*- 
ata  and  an  vielen  aadcm 
Punkten  der  MetaU-fBhrea- 
den  Kette. 

Hebungen  o.  Sehwankugei, 
welche  die  Wechs^Iageni:^ 
der  meerisehen  und  Sa» 
wasaer-S<^jehten  Ton  SieM, 
VoUerra  und  im  ohem  An»»- 
Thal  yeranlaaat  babea. 

Veränderung  des  Golfes  t«i 
V«a  di  Chiana  in  ein  SIm- 
waseer-Becken. 

AosaerordentUeho  Feniös- 
sang  Ton  Säugthierea  o^ 
Materialien  andrer  Beckei 
Ins  obre  Arno-Thal, 

Ausflillong  der  Spalten  Mwtt- 
tigno0O  bei  Livorm»  näi 
Knochen  wie  im  Amo-ThML 

Kalk-       und      TraTerti»«V 

I    aetaende  Qaellen. 

Ausströmungen  von  Kohl» 
saure,  weidM  dardk  ü» 
Wandlung  der  Eisen-Tho« 
tn  Protox^d  anf  dem  S«e- 
Boden  das  Sanaino  genssa 
te  Konglomerat  bildete. 


Stink 

kalkdei 

JBosaoiie 

bei 


Erhebnng  der  Äpmnüu». 


871 

Ib  iw«il«  oder  bolaibokflii*  tob  Gaomh  YerftftoteB  Tlieile  (S.  21—59) 
«riulicn  wir  die  BeidireilMiiig  fossiler  Pflanzen  ans  4  Pnndstfttten,  nimlich 
•iner  An  ans  ({elben  pliocinen  Sauden  yon  Mouimieeio  in  Siena^  —  dann 
BaUreicherer  Arten  ans  den  wohl  (nicht  nnter*niiocinen,  wie  Savi  geglaubt, 
aondem)  ober-miociBen,  Sns  choeroides  Pen.  fillhrenden  Ligniten  von  Manie- 
laMRMt  inden  Toäkmiisühem  Maremmea  [Jb.  18S9^  118];  —  aus  den  Schi  h- 
fen  Ton  SürmameUo  und  Crnm^mrola  —  und  endlich  ans  jenen  des  oberen 
iAfNo^Thales.  Zu  9mr%muUo  in  Pi^wMni,  dicht  an  der  ToMktmUehm  Grense, 
kommen  nach  J.  CAraixna  die  Pflansen-Reste  in  viererlei  Gebirgs-Schichten 
Tor,  deren  Lagerungs-Polge  aber  nicht  für  alle  genau  ermittelt  ist,  nftmlieh: 
e.  Wecbsellagerung  von  Thonen  und  groben  Konglomeraten,  120m  mächtig. 
6.  Hollasse  0^30  mAchtig  mit  den  meisten  und  best-erhaltenen  Pflansen- 

Abdrücken. 
y.  sandiger  Thon  A%m  mflchttg;  0^50  von  den  Schiefem  dunkler  werdend, 
mit  einigen   BUttem    und    einer  Menge  Dreissenia  Brardi,  Paludina, 
Neritina,  Melanie,  Melanopsis. 
ß,  kohlige  Schiefer  sehr  zerbrochen,  stark  aufgerichtet  und  eine  Art  SaU 
band  bildend,  mit  Bikotyledonen-Stämmen. 

a.  Lignite. 

Alberese  mit  Fukoiden. 
Etvra  400m  vreiter  lagert  ein  Öliger  Thon  unter  dem  Niveau  der  Mollasse 
d.  und  dicht  an  ß,^  welcher  Paludina-Üeckel  und  Abdrücke  von  Sapotacites 
minor,  Lastraea  Styriaca,  Juglans  acuroinata,  Pterocarya  Massalongoi  und 
Glypto9trobus  Europaeus  enthält.  Auch  ein  Kalkstein  kommt  2000^  weiter 
SU  San  LaMvaro  aber  in  gleichem  Niveau  mit  den  Ligniten  von  SarKoneiio 
vor,  welcher  Reste  von  Ficus  (Phyllites)  Sarzanellana,  Glyptostrobus  Europaeus, 
Acer  Ponsiannm/  Platanus  aceroides,  Juglans  acuminata,  J.  Billnica,  Rham- 
Dus  ducalis  und  Quercus  Charpentieri  enthält.  Diese  Reste  scheinen  für  das 
Alter  kein  bestimmtes  Anhalten  au  bieten , .  da  nach  CAFBUim  manche  Arten 
daselbst  durcheinander  liegen,  welche  in  der  Sehweitm  u.  a.  a.  0.  in  ganz 
Terschiedenen  Schichten -Höhen  vorkommen.  Doch  möchten  diese  Lignite 
etwas  älter  als  jene  von  Chtarene  und  Moni^Jone  seyn,  —  welche  indessen 
nach  den  Blättern  mit  den  vorigen  und  jenen  von  Siniga^im  nach  Hsia 
alle  ober-miocän  sind,  indem  doch  nur  Quercus  Charpentieri  auf  ein  etwas 
tieferes  Niveau  hinweisen  würde. 

Falcoru  unterscheidet  neuerlich  Rhinoceros  hemitoeehns,  welches  näm- 
Rch  in  den  Höhlen  von  ClamorganMr^  den  Elephas  antiquus  begleitet,  zn 
Gra^9  TImrroek  und  in  andern  neuen  pliocänen  Schichten  des  ^nienwe- 
Thales  vorkommt,  und  zu  Palermo  etc.  ein  Zeit-Genosse  des  Hippopotamus 
major  ist;  —  während  Rh.  leptorhinus  im  altem  Nanüieheir  Crag  u.  s.  w. 
bei  Elephas  meridionalts  lagert,  —  und  Rh.  tichorhinus  den  Glacial- 
Schichten  angehört  Nun  liegen  Rh.  leptorhinus  und  Elephas  meridionalis 
auch  im  Sansino  des  ilmo-Thales  beisammen,  stammt  R.  hemitoeehns  (Rh. 
tichorhinus  pHdem)  ans  den  gelben  Senden  darüber  und  fehlt  Elephas  anti- 


t   BcIA*  ThsUs  iteben  nSoht  inwiflar  gut  In  ElnkUng  miflnspdar. 


873 


qviu  im  taiflao  gtaiHc^  wilmad  Bip.  migor  ridi  Mlweder  nf  jcae  olieni 
Sddchtan  betehriiikt  oder  in  ihiMB  nnd  im  Sanfino  -angleldi  TOffcommt ,  m 
dua  hiemit  mehre  SchwieriglieiteB  geltet  sind,  weldM  ftüher  hiMcktBoh 
der  richtigen  Partllelelellniig  dieser  Schichten  bestunden,  fa  der  Stkmeii* 
hatte  man  in  Dümiem  iwar.anch  den  Blephas  antiqnna  anaanunen  mit  eteem 
Unterkiefer  des  Rhinoceros  leptoriunos  angegeben,  dessen  SUJuie  alwr  m  der 
Weise  besdiidigt  sind,  dass  er  wohl  auch  an  Rh.  hemitoechos  gehören  könnte. 
GAopia  gibt  nnn   folgende  Parallelsteiinng  iwischen   ilme-Thal   nnd  der 

KWMMiMKt 


TotfaiM«« 

BekweitM. 

Sdiiohtfln. 

Flora. 

SehlehtaB. 

Vaniuu               Flova. 

Ümo-Thsl 

Bl.  anttqwu 
Rh.  hoiü- 
to«oha« 
f  Hlppop. 

dl«  JeUigo? 
Fagtu  T  ■  jlTattea 

DfimiM 

BlSUaiw 
Kohlo 

£1.  antiqaw 
Bhlnoo.  hcml- 
toeohaa? 

Jetoig« 

M«r8«l- 

SMldO 

Ssnrino 

Merg«|. 
Sand« 

Hlppop.  major 
El.  meridlon** 
IIb,  Bh.  lepto- 

rhlaiu 
Mut.  Arm- 

nentis 

«zotlsöh. 
ober-mloeSn  bis 
pUoo.  :Ol7pt08tr. 
Kurop.,  Clniuun. 
Sehonohceri,  A'l- 
mlna  Moneghinil 

Gebrmimte 

and  bUoe 

Thone 

ICattodon 
aagiMtldoiif 
PyrenaleiM 

Öningttuit, 

CUniiAm.  Boehi 

Platan.  aooroidee 

Fieui  ÜllaefolU 

Glyptoatrobos 

Enropaens 

ömin§m^ 

ICastodoa 

Cliuuun.  BveU 

PUtan.  Moxoides 

Fieiu  tUlaaroUa 

GlTptMirobiu 

EuropaMu 

Zwischen  dieser  AiJnfsner  Flora,  der  Flora  der  ober-miocinen  binnen 
nnd  gebrannten  Thone  nnd  der  ans  noch  jetst  lebenden  Arten  gebildeten 
Mmlen-UtofMeAer  Flora  oder  Flora  der  gelben  Sobapenninen-Sande  enstiit 
also  in  /feiten  noch  eine  mittle,  genüscht  ans  lebenden  nnd  nntergegangenen 
FAanien-Arten,  in  welcher  aber  noch  tropische  Sippen  vOihanden  sind.  Sie 
findet  sich  in  den  TraTOitinen  Yon  MsSM  (wovon  spftter),  während  im  oben 
4me-Thale  hanptsichlich  die  der  binnen  nnd  gebrannten  Thone  entwickeh  ist 

Die  in  dieser  Abhandinng  beschriebenen  nnd  abgebildelen  Alien  sind 
nnn  folgende,  wo  das  Vorkonunen  so  beseichnet  ist: 


«  =  ilmo-Thal  (Argiles  bnüöes); 
k  ^  MamiekmmMi  (Jb.  1869y  118); 
c  =  CMfro(gelberSattd,  l6rM,115); 
J  =:  Jene  bei  Jfoitl)iv*ONe(TraTertine, 

1869,  118); 
ni  =  MonitOeeti  (Pliocto,  18S9, 117); 
p  =:  Poyfio-menfonebeiJfeesnMcrjf- 


e  =  Sansino  -  Schichten   des   iüme* 
Thaies. 

ff  =Ymia  JTeffv; 

m  =  8mr»mMo  (s.  o.,  S.  871); 
t  =  Arten,  welcheschon  in  dererslen 
Abhandinng  anfgeffthrt  sind. 


famn  (gelbe  Sande); 
Jene,  Pofffio,  Vßi  Ü  Mmgrm  nnd  Simgm^im  n.  e.  a.   gehören  nicht 
eigentlich  ins  Gebiet  dieser  Abhandinng,  d.  h.  nicht  in's  4nte-Thal. 


*   Naoh  MAMALoaoo  Flora*  Bf/noftU  B€mog«ittmt(4 


87S 


8.  Tf.  Fg. 


91 


92 
33 


8phaerla  fttomlea  ft. 

PterisPeeoliloUiit. 

LMtraea 
StTTÜU»  UHO.    . 

Pinna  TezatorU  ». 
StrosBil  Gd.  .  — 
Satnml  XJVQ,  .  — 
paUeMtrol)!»  ETH.34 
heplM  Xnro.  .  34 
OMABin«  ime.    34 

Olyptottrobn» 
Enropaeos  B&tt 


1 
1 

I 
1 
I 
1 
1 
1 
1 

ii 


13 
1 

2 

3 

4,5 

€*7 
8 

9,10 
U 
12 


Vorkommen 


o. 
a. 
a. 


>35<2  2,4,9; 
•>     /  2 14,15' 


o. 


. .  f .  .f 


Tutodinm 
dnbitim  Stb. 


.  4?ii 


12 


TixodiiM  StrosslM  35  10    7 
Seqaoia 

Langsdorfl  Bbg.    36    2  73 
Phngni«M 

0«nlngensIs  Bbo.  36  2 
Poadtai  prinuMTiu  nJSß  10 
C7P«rlt«  elegans  n.  37  2 
Smilaz  Targlonli  ».  37  10 

Sa1»al  major  TTho.     38|  ^ 


6 
10 
3 
5 
14 
16 
4 

1.2 
12 


Stfiz  vartaiia  Q».     38    3 
Betola  Inslgnls  n.     39  10 

Bron^larti  ETTH.S9    3 

[nam  B.  prUea  iä*] 

dentlcaUta  Q'6.      40    5    9 
Alniu  graellls  Uiro.  40    S  7,8 
FAgns  attennataGÖ.  41    5    7 
Cutanea 

Kablnyl  £oy.    .    4L    6    1 
Qnerens 

Haidlngeri  ETTH.  42 

SoHlana  n. 


Laeumonnm  n. 


a. 
a. 
a. 


a. 


Qaadinl  Lbqu.  . 
robnroidea  n.     . 

drymeta  URO.    . 

Laharpel  n, 

HediterranM  U. 


P) 


411,12/ 
1,12  i 
2,5 

45    3  5,10  1 


46 


S.  Tf.  Fg. 


Vorkommen 
iAeJmp»VM\ 


Qnerens 
myrtilloides  mre.  46 
Oharpentieri  n,     46 
OapeUlnU  n.     .    46 

TJlmns  Bronni  UsQ,  47 

Fiens  Sarzanella  n.  47 

Platanna 
aeeroidos  G5. 

Persea 
•pedoaa  HSBR 

Lannu 
GnlaottdU  Gi>. 


4 
5 
5 
3 
6 


23 

2 

3 

7.« 


.V. 


47    6 

H  2 


4    I  a. t 

I     c  ö.  •  /  •  •  •  •  »T 


prtneeps  HXEft . 


48   8 


8 

4      « 

3? 


Oreodaphne 

Haeci  Gd.*    .    .    48    8  2,6 
Clnnamomnm 

Bneht  ».   ...    49    8    3 

Sehenohserl  Gd.    49    8  5J 
Sassafras 

Feretttwinm  M*B6.50  10  8 
Aslmlna 

HeneghlnU  n.  50  9  1,2 
Dlospyros  ancepsH.  51  7  5 
Aoer  Sismondae  GD.  51    5    1 

PoustaDom  GD.     52  10    11 
Celastms 

Gapentnil  n.      .    52    5    5 

PedemonUna  HBXB.52  6    6 


HioheloUil  n.    .    52  7 

nex  theaefolia  «.     53  7 

Vlvianll  «...    53  7 

stenophylla  ÜKO.  53  7 

Bhaninns  dnealls  Gd.54  7 

aeumInatifoliaWB.54  7 
Bhns 

Lesqnerenxana  ».  54  7 

Oarya  Tnsoa  ».    .    54  7 

Jnglans  k,^(  6 

aenminata  BKH.  V^\  7 

Pnmns  nanodes  ü.  56  7 

Ca88iah7perl)oreaU.S6  9 

lignitnm  Uno.   .    56  9 

ambigna  UNQ.  .  56  9 
Legnminosites 

Pyladis      ...    56  9 


10 
11,18 
12 
22 
8 
9 

10 
15-17 

6 

15 

14 

8 

4 
5-7 


Ha   •   •   •  »tf»  »f 

o. 


PI    t 


a. 
a. 
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a. 


3 


.».f 


a. 
a. 
a. 
o. 


t 


Alle  diese  Pflanien  ans  den  Schichten  der  blauen  und  {gebrannten  Thone 
(40),  des  Sansino  (7)  und  selbst  die  der  unteren  gelben  Sande  von 
Moniaiane  und  ihrer  Äquivalente  gehören  mithin  noch  ausgestorbenen  und 
B.  Th.  solchen  Sippen  an,  welche  heutsutage  wflnneren  Klimaten  entsprechen. 


A.  Hahcoci:  Bemerkungen  Aber  gewisse  Wnrm-fOrmige  Ein- 
drdcke  in  den  Bergkalk-Bezirken  Nord-BngUnüh  (Ann,  Mmf.nmthist. 
18S8  (3.),  n,  443—457,  Tf.  14  —  19).  Man  war  gewöhnlich  geneigt,  diese 
auf  mancherlei  Thon-  und  Sand-Schiefem  unregelmässig  voikommenden  gewun- 
denen Eindrücke  als  unmittelbare  Oberbleibsel  irgend  welcher  Wfirmer  ansusehen. 
Sie  können  Diess  aber  nicht  seyn,  weil  oie  bei  2'''— 1"  Breite  eine  unbegrenite 


874 

LSnge  hibea,  weil  lie  gewMnlicb  randNcli  oder  drehhefH^  vmiell 
fo  dasf  eine  mittle  tchmilere  oder  breitere  Furche  ne  der  Linge  wmdk  ■ 
xwei  seitliche  Streifen  trennt,  nnd  weil  sie  da,  wo  sie  sich  seihst  nt  Unvi 
Wendnnfen  krentsen,  nicht  nufeinanderliegen,  sondere  einander  ohne  Storni 
nnnrittelbar  dnrchsetsen.  Jtfanche  haben  fretUch  ein  in  gewisser  An  ge- 
gliedertes Ansehen ;  aber  diese  Gliedemng  ist  (abgesehen  von  der  Linge  da 
Eindrucks,  der  oft  mit  mehrfacher  Fuss-  oder  Klafter-Linge  wtm  Ende  nod 
nicht  erreicht)  doch  abweichend  Ton  derjenigen  der  neerischen  AnBnlüa 
nnd  in  mancherlei  Nebenformen  fibergehend. 

Ein  wiederholter  Aufenthalt  an  der  See* Küste  hat  dem  Vf.  AnfipcUan 
aber  die  Entstehnngs-Art  solcher  Eindrücke  gegeben.  Er  fand  gam  fthnltck 
auweilen  in  Menge  beisammen  auf  dem  Küsten -Sand  zwischen  Ebbe-  ud 
Flath-Grenze ,  besonders  auf  der  tiefer  gelegenen  Hälfte  dieser  KAaten-Zooe, 
wo  der  Sand  nie  gans  trocken  wird ;  er  sah  sie  endlich  auch  aidi  Teriingcn 
nnd  mit  Unteibrechnngen  wachsen. 

In  einem  Falle  nimlich  entdeckte  er  anf  der  Ton  der  Flath  Teftassenm 
Stelle  solche  gebogene  und  gewundene  Streifen  von  breiter,  flach  gewülblcr 
und  mitten  vertiefter  Form,  die  sich  an  einem  Ende  durch  eine  unsichtbare  Ur- 
sache fortwährend  yerlängerten ;  bald  war  ein  kleiner  Krebs  ans  der 
Familie  der  Amphipoden,  Bellia  arenaria  oder  Snlcator  arenariii 
Sp.  Baiv,  gefunden,  der  sich  ruckweise  unter  der  Oberfläche  foiigiub  und  du 
Sand  über  sich  empor-drfickte ,  welcher  dann,  wenn  der  Krebs  weiter  |^ 
kommen,  in  der  Mitte  wieder  einsank.  Eine  andere  kleinere  Art  solcher  fi» 
wundenen  Streifen  nahm  ebenfalls  ruckweise  an  Länge  su ;  allein  der  Kmsto. 
der  sie  bildete  (Kröyeria  arenaria  n,  9p,  Batb),  erschien  dabei  mit  seiaen 
Rücken  über  der  Oberfläche.  Er  that  Diess  gerade  so,  als  man  ihn  in  eii 
geräumiges  Gefäss  voll  Wasser  mit  Sand-Boden  setzte.  Zuweilen  jedoch  er- 
hob er  sich  mehr  über  die  Oberfläche,  drang  alsdann  wieder  steil  In  dieselbe 
ein  und  verursachte  dadurch  jedesmal  eine  ovale  Anschwellung  derseUwa, 
wodurch  der  von  ihm  gebildete  Zag  oder  Streifen  im  Sande  ein  knolifei 
oder  gegliedertes  Ansehen  bekam,  gänslich  abweichend  von  dem  der  fossUei 
^Wurm-Streifen^. 

Der  Vf.  gibt  nun  in  verkleinertem  Maasstabe  die  Zeichnungen  einer  Ai- 
xahl  solcher  fossilen  Wurm-Streifen  von  verschiedener  Beschaffenheit,  eiaif« 
denen  des  Snlcator  auffallend  ähnlich,  andere  abweichend,  manche  gegÜedeii 
und  sucht  nun  auch  ihre  Entstehung  von  solchen  Knistere  abzuleiten ;  eiai^ 
könnten  möglicher  Weise  selbst  von  Trilobiten  herrühren,  da  Phillipsia  ge» 
mnlifera,  Fh.  trancatula,  Griffithides  ralcaratus  u.  a.,  wenn  auch  nicht  ii 
der  nämlichen  Schicht,  so  doch  in  gleich-alten  Schichten  in  derNihe  vor- 
kommen. Einer  dieser  Streifen,  welcher  in  Gesellschaft  von  Regentropfes- 
Lochern  vorkommt  nnd  von  vielen  derselben  durchbohrt  ist,  sdieint  dem  Vt 
ans  diesem  Grunde  unorganischen  Ursprangs  wie  diese  selbst  aeyn  sn 
was  uns  Beides  unrichtig  däucht. 


st» 

W»  Caakuimm;  die  Graptoliihen  der  filariaek«!!  Schiefer  ia 
und  Beschreibong  einiger  neuen  Arten  (ilmi.  Jf«f. 
kUi.  1869,  III,  23-26,  iigg.)  Im  Jahr  1860  sfihlte  MoCot  14  Gmp- 
lolithen-Arten  im  «udlichen  SekatUmU  auf;  der  Vf.  kennt  deren  jetat  24 
allein  in  DwmfHßsMre,  nftmlich: 
Rastritef  peregrinna  Bau.  Oiplograpans  rectangularia  McC. 

Iriangnlalus  Habki.  foliacenfl  MimoB. 

Graptdithei  sagittarina  Ln.  folinm  Hia« 

temnit  Portl.  mncrenatus  HaUi 

Gonvolfitus  Hu.  nodosuB  Hbkm. 

Sedgwicki  Poktl.  pennatua  Hbem. 

millipeda  JfcC.  teretiuseulus  Hiukk. 

lobifeffoa  H<^C.  bicomis  Hau 

Nilaaoni  Bah.  triconus  ».,  f.  25^  fig. 

Nikoli  dcK>.  Didymograpsns  sextans  Hau. 

Becki  Bahr.  tamosos  Hall 

Cladegrapans  linearis  ».,  p,  24,  fig.  Moibtensis  fi.,  p.  26,  fig. 


Th.  H.  Huxlkt:  fiber  [Stagonolepis  Robertson!  Ag.  ans  dem 
Sf^'ii-Sandstein  und  neulich  entdeckte  Fahrten  im  Sandsteine 
Ton  CitmminjfStone  {Quart,  Geolog,  Joum.  1869,  XV ^  440—460,  p1. 
14).  Die  Sippe,  auf  Zeichnungen  einiger  Haut-Schilder  gegründet,  wurde 
von  Agassis  für  einen  Fisch  gehalten  und  neben  Glyptopomus  gestellt.  Lyell, 
HiJGH  MiLLBR,  MuRCHisON  wurdcu  zucrst  auf  die  Ähnlichkeit  jener  Haut-Schil- 
der mit  denen  von  Mygtriosaurus  (s.  A.  Wagmbr's  Arbeit)  aufmerksam;  der  Vf. 
bestätigt  die  Reptilien-Ifatur  der  fossilen  Reste,  welche  inzwischen  weit  voll- 
ständiger geworden  sind  und  in  Haut-Schildern  von  hossiemouth,  in  Knochen 
und  ZShnen  von  FindrMsie  und  in  Fährten  von  (himminjfiione  bestehen, 
die  wenigstens  sehr  wahrscheinlich  alle  zusammengehören. 

Der  Yf.  beschreibt  einzelne  Schilder,  welche  grubig  viereckig  und  z.  Th. 
lings-gekielt  sind,  vergleicht  sie  mit  denen  der  lebenden  Krokodilier  und 
denen  der  fossilen  Krokodilier  und  Teleosaurier,  geht  dann  zu  den  Knochen 
über,  erörtert  die  Verwandtschaften  des  Thieres  und  beschreibt  endlich  die 
Fuss-Spuren.  Die  Schilder  sind  ganz  wie  bei  den  Krokodiliem  beschaffen. 
Die  Knochen  (Abdrücke)  bestehen  in  2  Schulterblättern  oder  Raben- 
achnabelbeinen, Rippen  und  einem  Stück  Sakral-Wirbel,  welche  ganz  denen 
der  Krokodilier  entsprechen,  —  im  Abdruck  eines  untern  Kiefer-Stücks  mit 
8 — ^  Alveolen  und  Zahn-Resten,  —  in  Femnr  und  Schwanz- Wirbeln.  Es 
ist  klfirlich  ein  Krokodilier,  um  den  es  sich  handelt.  Haut-Panzer,  Sacmro, 
Scapnlae  sind  in  hohem' Grade  den  Krokodiliem  entsprechend ;  Femur,  Rflcken- 
nnd  Schwanz -Wirbel  zeigen  nur  kleine  Abweichungen;  die  Zähne  sind  wie 
bei  den  Krokodiliem  eingesetzt,  zeigen  jedoch  ejinige  Eigenthümlichkeiten, 
welche  mehr  den  jetzigen  Krokodiliem  als  den  Teleosauriera  entsprechen ;  nnr 
wenige  Fnssknochen-Reste,  wenn  sie  dazu  gehören,  wären  mehr  abweichend 


87« 

Die  Claraktere  fiid  Mehr  »eeoioUeher  eb  palioioif^er  Art.    IKe  gtUmm 
IndiYidaeii  nOMen  8',  ja  16' — 18'  lanf  zweien  teyn.    hswifchen  wM  a 
lehwer,  aoi  dei  Vfs.  weillinflger  BeiGhreibiiiif  die  Enwelaheitr»  kuvwia 
heben,  wwmf  H.  die  neae  Sippe  sn  fr4sdeii  gedenkt.    Dae  ra  SUfc— Upii 
gefechnete   Unterkiefer-Stack  bt  Aber   !■/,''  hoch;  der  Uiigite  umä  V«* 
breite  Sahn  ragt  2*//'  hoch  Ober  den  Alreolar-Rand  herror,  fo  daai  er  m 
Garnen  wohl  Aber  3''  gehabt  haben  nniis.     Das  obre  Drittel 
der  fait  aylindriflchen  Zähne  ist  etwas  sarfickgekiünunt,  in  der  Ingcad 
aettfiVnnig,  spiter  mehr  abgestumpft.    Von  der  Spitae  an  eine  Stred» 
abwlits   ist  der  Zahn  glatt,  weiter  unten  gerippt,  aut  abgunadeto  wai 
dur^  enge  Rinnen  getrennten  Rippen,  welche  gegen  die  Basis  Mn  alivfccr 
werden.     Die  vordre  Fliehe  scheint  breit,  die  hinire  schmal,  do^  nacht 
schneidig  gewesen  xu  seyn;  innen  war  er  hohl,  seine  Wand  nur  dtam.    Dis 
AlToolen  sieben  weit  auseinander;  doch  sind  Entfennng  vnd  Ridtmg  wt- 
gleich.     Der  Feanir  war  TerliAltnissmissig  dicker  als   beim  Irokoül;  ib 
Gelenkflichen  seiner  Condyli   sind  so  rauh  nnd  unregelmSsrng,    dann    nwa 
glauben  muss  „sie  sejen  mit  nuTollkommen  anchylesift»  Epiphyaen  bedeckt 
gewesen,  was  das  Gegentheil  des  Krokodiller-Qiarakters  ist''.    Und  einaa 
Metacarpal-  oder  Metatarsal-Bein  so  schliessen,  war  der  Fnss  Inner  nai 
dicker,  ab  bei  den  lebenden  Krokodilen  und  noch  mehr  ab  bei  den  Teles- 
sauriem,  wihrend  dagegen  ein  langer  und  schmaler  Knochen  (Krallem-Pha- 
lange?)   auf  eine  gans  fremdartig  lange  Kralle  hiniuweben  scheinL    Dis 
Backen-  und  Schwans- Wbbel  haben,  denen  der  Krokodilier  gegentlber,  db 
Eigenthflmlichkeit,  dass  sie  seitlich  stark  eingedrfickt,  unten  ansgdfthJt  nai 
mit   nur  wenig  Yortieflen  schief  geneigten  Gelenkflichen  Tcrsehoi  nnd,  tos 
welchen  die  vordere  etwas  vor-  und  ab-wftrts  aber  die  hintre  des  voian- 
gehenden  Wirbeb  geneigt  ist     Die  obren  Wirbel-BOgen  lösen  sieh  leicit 
vom  Körper  ab,  nnd  die  Rinder  der  hintren  Zygapophysen  vereiBigeB  sich 
unten  aber  dem  RAckenuMik-Kanal  (welcher  in  der  Mitte  am  tiefirten  Im) 
in  Form    eines   Ai    v**   "U^    dem   Charakter  der    Teleosanrier   tbeiCB- 
stimmt     Aber  in  iwei  Punkten  weichen  die  Wirbel  sehr  von   deaea  d« 
Krokodilier   ab:   darin   nämlich,    dass  die  starken  und  breiten  Oneerfbit- 
atse  der  vorderen  Brust- Wirbel  unter  einem  Winkel  von  45*  cur  Yeilikal- 
und  Horiaontal-Ebene  auf-  und  rtck-wirts  gerichtet  sind  und  hiednrdi  meb 
mit  den  Dinosauriern  als  den  Krokodilieni  nbereinstinniai,  und  darin  den 
die  der  Schwanswirbel  ober,  statt  aus,  der  Neuroientral-Nath  eulspringeB, 
was  eine  gans  ausnahmsweise  Erscheinung  ist    Das  Coracoid-Bein  sehim 
anfangs  ebenfalls  sehr  abweichend  lu  seyn,  Ins  ein  anderes  Fiemplai'  eigah, 
dass  das  suerst  beobachtete  nur  smer  UnvoDstindigkeit  wegen  so  nassak; 
es  entspricht  gans  gnt  dem  der  Krokodilier  im  Allgenmnen. 

Die  Haut-Schilder  (und  diese  sind  es,  worauf  die  Sippe  ur^iinglicfc 
beruht)  sind  dick  und  aussen  gmbig.  Die  des  Bandb-Panien  sind  (aa- 
fangs  wohl  in  2,  dann  in  4  und  bald)  in  6  Lingsreihen  geordnet,  vdib 
etwas  aber  ZoU-gross,  quadratisch,  flach  ^  fötmige  QneerreiheB  bildend, 
mit  ihren  Queerribidem  von  vom  nach  hinten  übereinander  geschoben,  Bik 
den  Lingsrindern  keri»ig  aneinander  geaihnt;  nur  der  iasseie  Rand  der  % 


877 

lunerrteii  Reihen  yeitblDiii  analaufend,  firei;  die  äiunre  OberfllAche  mit  (50 
—60)  Strahlen-stitadigen  birnfftrmigeii  Grübchen,  die  am  Hinterrande  fehlen* 
Die  Schilder  des  RAcken-Paniers  sind  gekielt ,  breiter  aU  lang  (5" — 5  Vi" 
breit  auf  2^1^"  Lftnge  und  bis  Y,"  Dicke),  trapeaoidal,  nur  xwei  Lftngsreihen 
bildend,  am  Binnenrande  gerad-linig  nnd  dick,  am  ftnssem  etwas  unregel- 
mlssig  nnd  dfinn;  die  Gruben  sind  theils  mehr  in  die  Länge  gesogen,  istig, 
▼cm  glatten  Kiele  aus  rflck-  und  aus-wftrts  gerichtet.  Andre  gekielte  Schil- 
der kleiner,  5 — 6-eckig,  so  lang  oder  länger  als  breit,  mögen  vor  und  ausser- 
halb dem  Rücken -Panier  serstreut  oder  am  Schwänze  gestanden  seyn. 
Zwischen  Racken-  und  Bauch-Panzer  scheint  eine  nach  der  Länge  beider 
Seiten  verlaufende  Lücke  gewesen  xu  seyn.  Der  Schwanz  war  dick-plattig, 
oben  mit  2  Längsreihen  gekielter  querer  Platten,  unten  ebenfalls  mit  nur  2 
Reihen  ungekielter  und  mehr  quadratischer  Tafeln,  die  sich  seitwärts  dicht 
an  die  ersten  angeschlossen  zu  haben  scheinen  nnd  daher  wohl  in  andrer 
Anzahl  gewesen  seyn  müssen,  als  die  oberen.  Dies  Alles  ist  im  Wesent- 
lichen wie  bei  den  Teleosauriem,  während  die  Zahl  der  Längsreihen  der 
Ptttten  bei  lebenden  Krokodiliem  abweicht  und  am  Rücken  wenigstens  10, 
am  Bauche  0  oder  6  beträgt,  aber  nicht  in  ganzer  Länge  des  Körpers  gleich 
bleibt;  auch  sind  die  Ränder  dieser  Schilder  nicht  Schuppen-artig  überein- 
ander geschoben  und  am  Rande  weniger  fest  ineinander  gekerbt. 

Ob  die  Fährten  dazu  gehören,  ist  ungewiss.  Der  Vf.  sah  deren  zwar 
viele,  aber  nur  zwei  recht  deutliche,  die  zu  einem  Fährten-Zuge  aus  3  rech- 
ten und  2  linken  Fährten-Paaren  gehörten.  Die  eines  rechten  Yorder- 
fusses  ist  bis  374"  lang  und  2'//'  breit;  die  queer-ovale  Sohle  nimmt  IV9" 
von  dieser  Länge  ein ;  der  Finger  sind  5.  Der  Daum  war  stark  abstehend, 
aber  nur  in  Form  eines  kurzen  nnd  dicken  Stummels.  Der  zweite  Finger 
ist  dreigliedrig;  die  drei  Glieder  krümmen  sich  Bogen -förmig  einvrärts; 
das  letzte  vrird  allmählich  schmäler  und  ist  1'//'  lang.  Am  Mittelfinger  mes- 
sen die  zwei  ersten  Glieder  über  1",  das  Krallen-Glied  wieder  IV4"  Länge; 
doch  sind  vielleicht  nur  2  im  Ganzen.  Der  vierte  Finger  ist  kürzer  als 
der  dritte,  obwohl  die  Krallen-Phalange  gleiche  Länge  besitzt.  Der  fänfte 
reicht  nicht  ganz  bis* zum  Anfang  der  Krallen-Phalange  des  vorigen.  Die 
SQgehörige  Hinterfährte  ist  nur  2V3"  lang,  2^U"  breit  und  besteht  aus  einem 
hintern  halb  -  scheibenförmigen  Sohlen-Eindruck  von  1*//'  Länge,  dessen 
Bogen -förmiger  Rand  der  hintre  ist,  und  vom  aus  dem  Eindruck  der  aus 
dem  geraden  Vorderrand  nebeneinander  entspringenden  4  Zehen,  neben  welchen 
die  äussere  Ecke  zwischen  dem  geraden  nnd  dem  Bogen-Rande  der  Sohle  noch 
*lff'  breit  vorspringt,  wie  um  eine  fünfte  Zehe  zu  tragen.  Die  zwei  Bfitteizehen 
sind  1  V«"f  clio  äussre  und  innre  nur  V4''  lu>g}  ^io  Krallen-Phalangen  der  ersten 
scheinen  %''  nicht  erreicht  zu  haben.  Alle  4  Zehen  scheinen  durch  ^e 
Schnnmmhaut  verbunden  gewesen  zu  seyn.  Die  Hinter-Fährte  greift  etwas 
in  den  Hinter-  und  Aussen-Rand  der  Vorder-Fährte  ein.  Die  Schritt-Weite 
vom  Hinterende  des  einen  Vorderf^ses  zum  andern  betrug  genau  12'';  die 
Breite  des  Fährten-Zugs  zwischen  den  äussern  Rändern  der  rechten  und 
linken  Fflsse  10".  Auf  derselben  Gesteins-Platte  mit  diesem  Zuge  befinden 
sich  noch  viele  andere  V  bis  8''  lange ,  doch  weniger  deutliche  Fährten, 


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878 

mir  AiM  an  einigen  4er  kleineren  die  SehwinmlMmt  dentlielier  ■kgedrftckl 
iel.  Doeh  kiMmten  diese  nnd  alle  anderen  Pftlvten,  welche  der  Vf.  dort  ge- 
•eben,  ven  einer  Thier-Arl  aba tanunen. 

Die  amekniiche  Linien  der  Kra&en-Pluilange  nnd  die  balrftcktfi«Acie 
GffSaae  der  Verderfihrten  lehehil  dieae  FbasiKen  Ton  denen  naarer  lebcadea 
Krokodllier  nnd  Clielonier?  zn  nnterscbeiden.  -In  keinem  Falle  gehQcvii  m 
Ckirotherinm  an;  mit  Chelichnoa  alinmien  aie  elwna  bester  äKbrnn.  Die 
Linge  des  Eindrucks  der  Krallen-Phalangen  würden  der  ansehnliehen  Liege 
der  oben  erwfthnten  Krallen-Phalanifen  Ton  Stagonolepts  wohl  enlnprecheo ; 
doch  schein!  diese  noch  etwas  schlanker  in  seyn.  Die  Zahlen  der  Zehes 
ihid  wie^bei  den  Krokodiliem. 


Akademisobe  Petrefakten-Sammlung  in 

Heidelberg. 

Ifachdem  das  Vorhandensein  meiner  Privat-Sanunlung  von  Petrefiaktes 
als  Hindeiniss  fttr  die  Anlegung  einer  Petrefakten-Sammlung  der  UniTeisitis 
erklirt  worden,  habe  ich  Rieses  flindemiss  beseitigt:  eine  Petrefmktea- 
Sammlung  existirt  hier  nicht  mehr.  Es  wird  daher  meine  nächste  Sorfe 
aeyn  eine  solche  so  rasch,  als  es  mit  vorerrt  sehr  bescheidenen  Mitteln  mög- 
lich ist,  für  die  UniversitAt  lu  gründen.  Da  sie  ak  ovo  zu  beginnen  hat,  s« 
würden  charaliteristische  Exemplare  jeder  Art  von  insbesondere  thieriscfaei 
Versteinerungen  für  sie  willkommen  seyn.  Nachdem  mir  schon  früher  mehre 
Freunde  fttr  solchen  Fall  ihre  uneigennützige  Mitwirkung  aufs  gütigste  rage* 
sagt,  erlaube  ich  mir  sie  auf  diesem  Wege  von  der  Willkommenheit  Ihrer 
Beiträge  in  Kenntniss'su  setzen  in  der  Hoffnung,  dass  vielleicht  auch  nocb 
mancher  andre  Freund  unserer  Wissenschaft  gerne  die  kleine  Mühe  über- 
nehmen vrürde,  zum  Besten  einer  öffentlichen  Anstalt  uns  wohl-erhalteae 
fossile  Reste  seiner  Gegend  oder  Doubleten  seiner  Sammlung,  die  für  iks 
selbst  wenig  Werth  mehr  besitzen,  uns  AnfÜngem  aber  von  Nutzen  seyi 
würden,  zu  übersenden.  H.  G.  Baom. 


Verbesserungen, 


8.    2. 

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283  14  y.  a. 

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365  93  ▼.  0. 

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373    3  T.  0. 

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4«    3  T.  0. 

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s.  z. 

431  18 
4J8  16 
440  3 
464  23 

470  29 
503  11 
611  19 


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